^iU}t Mtüut'i^i^ii^ Sät Digitized by the Internet Archive in 2010 with funding from University of British Columbia Library http://www.archive.org/details/dieerziehungderpOOjg Die Erziehung der Pflanzen aus Samen. Ein Handbucli für Gartenfreunde, Gärtner und Samenhändler von H. Jäger Grossherzoglicher Hof-Garteninspector in Eisenach und von dem Herausgeber. SiA Im Selbstverlag des Herausgebers Ernst Benary, S a. xn e n. - X3: a, ii cä. 1 -o. rL g-. ERFURT. 1887. Alle Rechte vorbehalten. Druck von G. A. Koenig in Erfurt. Vorw^ort. Sehr häufig wird der Samenhändler um Belehrung über die Aussaat und Cultur der verschiedensten Gemüse und Zierpflanzen aufgefordert und ist oft nicht in der Lage, solchen Gesuchen in erschöpfender, ihm selbst genügender Weise zu entsprechen. Dies hat den Herausgeber veranlasst, sich mit Hof - Garteninspector Jäger in Verbindung zu setzen, um das Wissenswerthe über die Erziehung der Pflanzen „aus Samen" in einem möglichst knappen Rahmen zusammenzufassen. Die Verfasser glauben hiermit dem Wunsche vieler Gartenfreunde nachzukommen und eine Lücke in der deutschen Garten-Literatur auszufüllen. Ausserdem hoff"en sie, dass auch der Fachmann mancherlei Anregungen aus dem vor- liegenden Werke schöpfen, und dass es dem Samenhändler als Nachschlagebuch willkommen sein wird. Für letzteren Zweck wurde die Tabellenform, welche in der 2., 3. und 4. Ab- theilung zur Anwendung kommt, als besonders geeignet erachtet. Um die Grenze der Aufgabe nicht zu überschreiten, wurde die Cultm' der Sämlinge möglichst genau bis zu dem Zeitpunkte, wo das Gedeihen derselben als gesichert zu betrachten ist, für die weitere Behandlung hingegen nur das Wichtigste angegeben. Am Schlüsse ihrer Arbeit angelangt, verhehlen sich die Ver- fasser nicht, dass die stetig fortschreitende Entwickelung des Garten- baues schon jetzt reichliches Material zu Verbesserungen und Er- gänzungen liefern würde; sie werden sich für jeden nützlichen Wink, welchen die Leser ihnen zu diesem Zwecke geben mögen, verpflichtet fühlen. Auch sagen sie denjenigen Herren, deren freundlicher Belehrung über gewisse Specialculturen sie sich zu erfreuen hatten, den verbindlichsten Dank. Erfurt und Eiseiiacli, im April 1887. Inhalts -Uebersicht. Einleitung: s^it^ Nutzen luul Vorzüge der Anzucht aus .Samen 8 — 11 Erste Abtlieiluiig'. Allgemeines über Aussaaten. I. Die Bestellung und Aufbewahrung der Siimeu 12 IL Wahl der Sorten 13 III. Einfluss des Climas, der Lage und des Bodens 16 IV. Ueber die bei der Pflanzencultur gebräuchlichen Hilfs- erden luid das Erdraagazin 18 V. Düngung und Düngstoffe: Mistdimger. Dünger in trockener Form und Abfälle. Gründüngung. Flüssige Düngiing. Anwendung des Düngers 23 — 35 VI. Die Bodenbearbeitung 35 VII. Das Unkraut und seine Vertilgung 37 VIII. Ueber Wasser und Bewässerung 38 IX. Gefässe und Geräthe zur Aussaat und Anzucht junger Pflanzen 44 X. Saatkästen mit Fenstern, sowie Mistbeete und ihre Anlage 47 XL Allgemeine Regeln über Samenbehandlung und Aussaaten: Dauer der Keimfähigkeit. Die Keimprobe. Dauer der Keimzeit. Dichtheit der Saat. Stärke der Bedeckung. Das Vorkeimen, Einquellen und Stratifi- cieren. Feinde der Saaten 51 — 59 XII. Die verschiedenen Saatmethoden. A. Im freien Lande und Mistbeete. Die Breitsaat. Die Reihensaat. Die Büschel- und Stufensaat. Die Dibbel- oder Löchersaat. Schlussbemerkungen .... Gl — 64 B. Die Aussaaten in Töpfen oder anderen Gofässcn . . 65 XIII. Die den Saaten in Gefässen und Kästen günstige Tem- peratur und Saatzeit 65 XIV. Allgemeines über die Behandlung der Aussaaten 66 Seite XV. Die Saat a'ou Grassamen und Käsen pflanzen zu Garten rasen und Wiesen. Garten- oder Sclimuck- rasen. Wahl der Grasarten und Grasmischungen. Feiner Garten- und Bleichrasen. Wiesen- und Weidegräser . . 67 — 76 XVI. Oeconomische, medicinische u. technische Handelspflanzen 79 — 82 XVII. Aussaat und schnelle Vermehrung der Kartoft'el 82 XVIII. Das Verstopfen oder Pikiren der Sämlinge 83 Zweite Abtheiliiiig. Anzucht und Anbau der Gemüse aus Samen, im freien Lande, wie in Mistbeeten. A. Allgemeines. Gemischter Gemüsebau. Vor- und Xachanbau. Anzucht von AVinter-Gemüsepflanzen 85 — 89 B. Ciiltur der einzelnen Gemüse. I. Kohlarten. Blumenkohl oder Carviol. Brockoli oder Spargelkohl. Kopfkohl oder Kraut. Das Strunkkraut. Tronchuda- oder Rippenkohl. Wirsing, Savoyer-, Börs- oder Herzkohl. Rosen- oder Sprossenkohl. Blätterkohle. Kohlrabi. Kohlrüben oder ünterkohlrabi 90 — 103 IL Wurzeln und Rüben. Carotten oder Möhren. Cicho- rienwurzel. Hafer- oder Weisswurzel. Die Kerbelrübe. Pastinakwurzel. Petersilienwurzel. Rapontikawurzel. Rapunzehvurzel. Goldwurzel oder Cardouille. Scorzoner- oder Schwarzwurzel. Ziickerwurzel. Knollen- und Stengelsellerie. Rhabarber. Weisse Rüben, Herbstrüljen. Salatrüben oder Beete. Futter- und Zuckerrüben 104—121 III. Salatpflanzen. Kopfsalat. Das Treiben des Kopf- salats. Römischer oder Bindsalat. Sommer -Endivien. Spargelsalat. Schnitt- und Pflücksalat. Endivien. Ra- binschen oder Feldsalat. Brunnenkresse. Garteukresse. * Cichoriensalat oder Kapuzinerbart. Löwenzahn. Löffel- kraut. Kapuzinerkresse. Amerikanische Winter- oder Staudenkressc. Süsser Fenchel. Hirschhornsalat. Rauke 121 — 136 IV. Zwiebel- und Laucharteu. Die gemeine Zwiebel oder Zipolle. Andere absterbende Zwiebelarten. Porree oder Lauch 136—141 V. Rettige und Radieschen. Rettig. Radies oder Mo- natsrettig. Schlangen- oder Schotenrettig 141 — 144 VI. Gartenspinat und Spinatpflanzen. A. Gartenspinat. B. Spinatpflanzen. Mangold. Neuseeländischer Spi- nat. Eiskraut. Gartenmelde. Sauerampfer. Gemüse- ampfer oder englischer Winter-Spinat. Cuba-Spinat. Peruanischer oder Reis-Spinat 144 — 149 Seite VII. G 11 r k e n , M e 1 o n e n und Kürbis 149 — IGO VIII. Erbsen IGl— 1(35 IX. Bohnen HSti— 175 X. Kernsorten. Artischocken. Cardy oder Geniüse-Carden. Sparjicl. Meer- oder Seekohl 1 TG— 185 XI. Kiichenkr äuter. Alant. Angelika. Anis. Basilikum. Bohnen- oder Pfefferkraut. Boretsch oder Gurkenkraut. Chenille oder Pflanzenraupen. Coriander. Dill. Eier- frucht. Erdmandel. Erdnuss. Esdragon. Fenchel. Isop. Kerbel. Lavendel. Liebstock. Majoran. Melisse. Minze. Petersilie. Spanischer Pfeffer. Garten-Pimpinelle. Por- tulak. Rosmarin. Salbei. Senf. Thymian. Tomaten oder Liebesapfel. Waldmeister. Raute oder AYeinraute. Wermuth 185—199 Erdbeeren 200 Ch a mp i gn o n 201 Selten angebaute Gemüsepflanzen 205 — 208 Tabellarische Zusammenstellung der in der 2. Ab- theilung liehandelten Artikel in Bezug auf GeAvicht, Keim- zeit und Keimdauer ihrer Samen 209 — 212 Dritte Abtheilimg. Ueber die Anzucht aus Samen der Freiiand- und Gewächshaus- (Topf-) Zierpflanzen. Erster Abschnitt: Pflanzen des freien Landes. A. Allgemeines. I. Sommergewächse oder einjährige lannuelle) Pflanzen..., 213 — 21(j II. Zweijährige (bisannnelle) Pflanzen 216 — 217 III. Stauden oder perennirende Pflanzen 218 — 219 IV. Zwiebel- und Knollengewächse des freien Landes 219 — 220 V. Ziergräser, Schlingi)flanzen, Cucurbitaceen, Immortellen. 220 Vorsichtsmassregeln l>eim Ausjjflanzen der Sämlinge in das Freie 221 B. Aussaat der wichtigsten Freilandblumen, Pflege der Sämlinge und ihre Verwendung. Althaea (Malveni. Amarantus. Antirrhinum (Löwenmaul). Astern. Campanula. Celosia (Hahnenkamm). Cheiranthus (Levkoyen und (ioldlack). Dahlia (Georginen). Delphininm (Rittersi)orn). Dianthus (Garten- und Chineser -Nelken). Balsaminen. Lobelia. Miniulus. Myosotis (Vergissmeinnicht). Petunia. Phlox Drummondi. Portulaca. Primula. Reseda. Verbena. Viola (Stiefmütterchen i. Zinnia 222— 2G7 Tabellarische Zusammenstellung der meisten, in den Samen -Verzeichnissen enthaltenen Freiland- Gartenpflanzen, deren Dauer, Eigenart, Aussaat, Blüthezeitund Verwen* 4. Auflage, Seite 177, sowie dessen Gemüsegärtner II. Tlieil, Fig. 1 der 3. Auflage. 91 ständniss erfordert, ist daher recht lohnend. Das Bestreben des Gärtners geht hauptsächlich auf Grösse, Festigkeit und Weisse der Köpfe. Von den zahlreichen Sorten sind die frühen im all- gemeinen zarter als die späten. Jedes Land, ja jede Provinz hat eine Lieblingssorte, welche dort am besten gedeiht; trotzdem sollten die Gärtner aucli mit anderen empfohlenen Sorten Ver- suche machen. Hauptsächlich kommt es bei der Wahl auf die Jahreszeit an und den Gebrauch, ob für das Land oder Mist- beet. Früher zog man in Mistbeeten nur hohe Sorten, besonders den grossen weissen Erfurter, oder auch Pariser Sorten, niedrigen Lenormand, zarten Pariser u. a. Aber als der früheste Er- furter (sogenannte Haage'sche) Z^vergblumenkohl eingeführt wor- den war, wurde derselbe nicht nur für die Cultur in Mistbeeten, sondern auch im Lande anderen bei weitem vorgezogen. Diese Sorte hat sich seitdem Bahn gebrochen und ist da, wo über- haupt Blumenkohl gezogen wird, als die beste bekannt. Der Verkauf von Pflanzen und Samen derselben ist zu einem wich- tigen Geschäftszweig Vieler geworden. Wir führen dies Beispiel als Beweis an, wie nützlich die Erzeugung und Verbreitung neuer Sorten, welche Manchem so entbehrlich und nachtheilig erscheint, werden kann. Der Blumenkohl ist eine Pflanze für den Norden, verlangt feuchte Luft und sehr nahrhaften, stark gedüngten Boden. In südlichen Ländern ist der Anbau nur möglich, wenn die Bodenfläche förmlich unter Wasser gesetzt werden kann, und auch dann nur in der kühleren Jaln'eszeit. Es haben sich dort auch Sorten aus- gebildet, welche besonders gute Erfolge geben, so der Blumen- kohl von Algier und der italienische Riesen -Blumenkohl. Li rauheren, hochliegenden Gegenden, wenn dieselben luftfeucht sind, sowie in nordischen Ländern, soweit noch die Cultur mciglich ist, gedeiht der Blumenkohl sehr gut, und oft flndet man im Spät- sommer, wo er in der warmen Ebene selten ist, in kühlen Ge- birgsthälern den schönsten Blumenkohl, und wir empfehlen, dieses köstliche, einträgliche Gemüse in solchen Gegenden häufiger an- zubauen. — Für den Anbau des Blumenkohls im Freien lassen sich unterscheiden: L der frühe (Aussaat im September), welcher im Juni, selten später Köpfe liefert, 2. der Sommerblumenkohl (Aus- saat Mitte Januar bis Anfang März), 3. der Herbstblumenkohl 92 (Aussaat Mai bis Juni). Nr. 1 ist, wenn sonst der Boden und Ort geeignet ist, fast immer sicher, Nr. 2 und 3 weniger, weil die Ausbildung sehr von der Witterung abhängt. Den frühesten Bkinienkohl erhält man durch Benutzung überwinterter Pflanzen (§. 38), etwas späteren durch die in warmen Mistbeeten gezogenen Frühjahrspflanzen. Wir glauben wiederholen zu müssen, dass es nothwendig ist, die Winterpflanzen in kalten Kästen oder Glocken abzuhärten, indem man Fenster oder Glocken nicht eher auflegt, als bis der Boden etwas gefroren ist. Durch dieses Abhärten werden die Pflanzen auch stämmiger, kürzer und widerstandsfähiger gegen Winter- und Frühjahrskälte. Hoch aufgewachsene, grossblättrige Pflanzen haben wenig Werth. Das Auspflanzen auf die Beete im Freien oder in kalte Mistbeete wird, je nach der Gegend und Lage, im März und April vorgenommen ; die Pflanzen halten meist Erdballen, den sie freilich beim Transport in Verpackung ver- lieren. Zu Sommerblumenkohl säet man ebenfalls frühe Sorten von Mitte Januar bis Anfang März in ein kaltes Beet und pflanzt im Monat ]\Iai an kühle, feuchte Plätze. Bei trockenem Wetter muss man mit täglichem Giessen zu Hülfe kommen, sonst hat diese Pflanzung nur in regnerischen Sommern Aussicht auf Erfolg, in Gebirgen mehr als in der Ebene. Ebenso wird der grosse und der frühe italienische (Frankfurter) sowie der ebenso grosse Blumenkohl von Algier angebaut, welche erst im Herbst ihr Produkt liefern, dann aber im günstigen Falle riesige Köpfe bilden. In geeigneten kühlen Lagen säet man späte Sorten nochmals Anfang April mit den Krautsorten und pflanzt sie mit diesen, an manchen Orten sogar vermischt auf das Feld. Wir empfehlen zu diesem Zwecke den Standholder (Stadtholder), den von Walcheren und den frühen italienischen oder Non plus ultra- Riesen -Blumenkohl. Im Mai und Juni kann man nochmals Frühsorten säen, deren Wachs- thumszeit in die kühleren Sommermonate fällt; ist der Spät- sommer nicht besonders heiss und trocken, so liefert diese Pflan- zung schöne Köpfe für den Winter, im anderen Falle ist wenig Hoftnung. Die Pflanzweite des Blumenkohls richtet sich nach den Sorten. Man bringt auf ein 1,3 om breites Beet drei Reihen und giebt den Pflanzen niedriger und mittelhoher Sorten durchgängig einen Abstand von 0,6 5 m, dem grössten italienischen Riesen- und Algier-Blumenkohl bis 1 m. 93 Zum Treiben wälilt man durchwinterte Pflanzen der nied- rigsten, frühesten Sorten, und es wird hierfür wie schon gesagt fast allgemein der früheste Erfurter Zwerg- und der kleinblättrige allerfrüheste Erfurter Zwerg-Blumenkohl, trotz des hohen Preises des Samens, allen andern Sorten vorgezogen. Andere Treibsorten für hohe Kästen sind der Pariser Salo- mon-, der Kaiser- (Imperial) und der Lenormand-Blumenkohl mit niedrigem Strunk. Zum Treiben des Blumenkohls gehören hohe, grossfenstrige Kästen; in Herrschaftsgärten findet man auch oft gemauerte. Zweckmässig ist es, gewöindiche, nicht zu niedrige Kästen so einzurichten, dass sie einen genau passenden Aufsatz erhalten, wenn die Pflanzen grösser werden. Das ^Mistlager muss stark sein, damit die Wärme lange anhält. Die Wärme darf nie zu hoch steigen, weshalb auch Kästen, welchen zur Hälfte Laub beigemischt ist, besser sind, als solche von reinem frischen Pferdemist hergestellt. Die Erdschicht muss 30 bis 40 cm betragen. Durchwinterte Pflanzen werden im Januar und Februar in das Mistbeet gepflanzt, je nach der Sorte im Verhältniss weiter oder enger. Man kann Kopfsalat dazwischen pflanzen. Sobald es warm ist, muss viel gelüftet, durchdrin- gend begossen und täglich bespritzt werden. Bei warmem Wetter nimmt man die Fenster erst bei Tage, später auch bei Nacht ab. Von diesem Blumenkohl erntet man je nach der Pflanzzeit, Sorte und Wärme des Kastens vom April bis Anfang Juni. Man kann annehmen, dass der spätere und weniger warm gehaltene Blumenkohl schöner ist und sicherer einen Ertrag lie- fert; auch hat sehr früher Blumenkohl weniger Werth als sonst, seitdem derselbe zu sehr niedrigem Preise von Algier und andern südlichen Gegenden importirt wird, während er von Ende April bis Juni selten und desshalb willkommen ist. Es ist sogar zweckmässig, bald nach der ersten Anlage des Treib-Blumenkohls einen kalten, nur durch Umsätze erwärmten Kasten mit Blumenkohl zu bepflanzen, welcher dann etwas früher als der im freien Lande gezogene zur Reife kommt. Es kommt bei jeder Pflanzung von Blumenkohl vor, dass einzelne Pflanzen keine Köpfe zeigen, namentlich in freier Lage, wenn sie Fröste bekommen haben. Solche Pflanzen (sog. Schalke) zeigen noch keine Spur eines Kopfes, wenn alle anderen bereits ausgebildet sind; man entferne dieselben, damit sie nicht das 94 Land auszehren. — Durch reichliche, namentlich auch flüssige Düngung während der Culturzeit, besonders aber durch reichliches Bewässern und bei Trockenheit tägliches Ueberspritzen gelingt es, fast zu jeder Zeit auch im Sommer schönen Blumenkohl zu erziehen. In den Pariser Markthallen sieht man 9 Monate des Jahres frischen, im Lande gezogenen Blumenkohl. Die dor- tigen Gärtner säen den ersten Blumenkohl wie wir, Anfang September und dann in Zwischenräumen von 3 bis 4 Wochen bis zum Monat Juni. Im Sommer erhält man die Köpfe länger, und dieselben bewahren ein gutes weisses Ansehen, wenn man, sobald sie sich zeigen, ein Blatt einknickt und es da- rüber legt; dies setzt man fort bis man den Kopf schneidet, ein in Erfurt allgemein angewendetes Verfahren. Ist mehr Blumenkohl vorhanden, als verbraucht oder verwerthet werden kann, so grabe man die Pflanzen mit Wurzeln aus, entferne die Blätter bis auf einige um den Kopf und pflanze sie in den Keller oder in einen anderen kühlen Raum. — Zur Zwischencultur eignen sich, ausser Kopf- und Bindsalat, für späte Pflanzungen Knollen- sellerie, Salatrüben, selbst Carotten (an den Rändern), jedoch zehren sie stets auf Kosten des Blumenkohls. Brockoli oder Spargelkohl. 40. Der Anbau des Brockoli (Brocoli) ist in Deutschland wenig verbreitet, dagegen in Ländern mit gelinden Wintern, z. B. in Frankreich, Italien und England ziemlich allgemein. Man ge- niesst die Köpfe, welche fast wie die des Blumenkohl schmecken, jedoch feiner sind, und die Blüthenstengel. Die Brockoli-Pflanze wird höher als die niedrigen und mittelhohen Blumenkohlsorten und hat schmale, am Rande gewellte Blätter. — Man säet den Samen im April und Mai und pflanzt nach einmaligem Pikiren im Juni oder Juli mit einem Abstand von etwa 70 cm. Die Pflanzen ver- langen häuflges Hacken und reichliche Bewässerung. Der Brockoli bringt seine Köpfe erst im zweiten Jahre und muss daher bei uns frostfrei überwintert oder gedeckt werden. In milden Gegen- den lässt man die Pflanzen unbedeckt, was besonders der Mam- mouth-Brockoli verträgt, in rauheren legt man sie um und deckt lockere Streu und Tannenreiser darüber. Wer freie, tiefe Mist- beetkästen hat, thut besser, die Pflanzen im Spätherbst mit Ballen in dieselben zu pflanzen und mit Fenstern zu bedecken, wodurch 95 man früher einen Ertrag erzielt. Man schneidet den Brockoli von Mitte März bis Anfang Juni, also gerade zu einer Zeit, wo Blumen- kohl wenig zu haben ist. Neuerdings sind von England Sorten, welche bei früher Pflanzung schon im Herbst Köpfe bilden, ein- geführt worden, sie haben aber neben dem zu jener Zeit häutigen Blumenkohl wenig Werth. Kopfkohl oder Kraut (Kappus). 41. Bei der Cultur des Kopfkohls kommt es besonders auf die richtige Wahl der Sorten an. Man hat die frühen und die späten, die zum Hobeln (zum Einmachen und zu Salat) und die zum Kochen l^estimmten Sorten sorgfältig auszuwählen, abgesehen von den vorerwähnten allgemeinen Gesichtspunkten, welche bei der Sortenwahl zu berücksichtigen sind (Seite 11). Als süsses Ge- müse sind die Spitzkrautsorten mit starken, zarten Blättern an- genehmer als feste runde Köpfe, und es befinden sich darunter auch die frühesten, wie York'scher und Maispitz-Kopfkohl, für die Herbstzeit Filder, Winnigstedter, Casseler Kraut u. a. m. Aber diese Zuckerhutsorten, wenigstens die frühen, halten sich nicht lange, platzen nachdem sie ausgewachsen sind, und auch die Herbstsorten lassen sich weniger gut im Winter aufbewahren, als festere Sorten. Von Kraut-Sorten giebt es erstens die sehr gross- köpfigen, späten oder Centnerkraute z. B. Braunschweiger, Erfurter, Magdeburger ( diese Sorte wird am meisten zum Sauerkraut verwen- det), Schweinfurter, griechisches etc., zweitens die mittelgrossen Sorten, wie Erfurter mittelgrosses festes, Casseler etc. und endlich die kleinköpfigen, frühen festen Sorten, wie das frühe Johannis- kraut ( Joanet), das Erfurter kleine weisse und die frühen Rothkraut- sorten. Unter den grossen und grössten Sorten sind das Schwein- furter und Bleichfelder die frühesten; sie kommen schon im August auf den Markt und erzielen als die ersten, gute Preise. Die grössten Sorten haben plattrunde Köpfe, die mittleren und kleinen meist breit eiförmige oder fast runde. Von Rothkraut (Blaukraut) giebt es weniger Sorten und die grössten Köpfe erreichen nur den Umfang der mitttelgrossen Weisskraute. Die grössten Roth- krautsorten sind nicht rein blutroth, sondern weiss geädert und weissrippig, sehen daher als Salat nicht so gut aus wie blutrothe kleine Sorten. Dagegen eignen sich diese hellrothen Sorten neben dem Erfurter grossen weissen auch zu sogenanntem Kumbs- oder 96 Kumstkraut (gekochte, eingesäuerte Köpfe). Gute frühe blutrothe Sorten sind das früheste Erfurter und das Utrechter; mittelfrüh ist das Berliner, spät das blutrothe Ulmer und das grosse Holländische. Um frühes, schon von Juni an geniessbares Roth- und Weiss- kraut zu bekommen, säet man im Februar in das warme Mist- beet und pflanzt Ende März bis Anfang April; man wählt hierzu die genannten frühesten, kleinen Sorten. Noch früheres Kraut liefern wie Blumenkohl durchwinterte Pflanzen (s. §. 38), wozu man in Frankreich und Westdeutschland meistens York'sches Kraut nimmt, aber auch andere Sorten, z. B. das vorzügliche kleine Erfurter Weisskraut, sowie Rothkraut verwenden kann. In Rhein- land, Westfalen u. a. 0. baut man sogenanntes Winterkraut (Winter-Kappus). Man säet es im August und setzt die Pflanzen Anfangs October in die Ackerfurchen, um sie etwas gegen kalten Wind zu schützen, deckt sie bei schneeloser Kälte wohl auch mit Streu oder Tannenreisig. Kommt das Kraut gut durch den Winter, so hat es im Frühjahr einen guten Preis, aber es leidet oft in kalten Wintern und wird in oftenen Gärten und Feldern von Kaninchen und Hasen abgefressen. Wir empfehlen versuchsweise das Amager (dänische) Winterkraut. — Die Haupt- Aussaat für den Winter wird im März und April, je nach der Gegend und Witterung, in das Freie oder in kalte Kästen gemacht. Diese Pflanzen werden vom Anfang bis Mitte Juni pflanzbar und kommen meistens auf das Feld. Hat man leeres Land zu erwarten, so kann man nochmals im Mai und Juni frühe kleine Sorten Roth- und Weisskraut säen, welche im glücklichen Falle noch schöne kleine Köpfe bilden. Eine eigentliche Mistbeetcultur kommt selten vor. Wer in- dess Blumenkohl treibt, kann, wenn Bedürfniss oder Absatz dafür vorhanden ist, untenhin einige Reihen frühestes Kraut pflanzen. Da man Krautköpfe selten länger als bis April aufbewahren kann, so ist von dieser Zeit an jedes frische Gemüse willkommen. Aus demselben Grunde empfiehlt es sich auch, ein kaltes Mistbeet mit Kraut zu bepflanzen, in welchem die Köpfe 3 — 4: Wochen früher als im Freien zur Ausbildung gelangen. Das Kraut verlangt keine andere Culturarbeit als minde- stens zweimaliges Behacken. Ein Beliäufeln ist nicht allgemein gebräuchlich, aber nützlich, indem die Strünke bei feuchter Witte- 97 rang Wurzeln bilden, wodurch die Nahrungszufuhr erhöht wird. Grosse Köpfe kann man nur bei reichlicher Düngung ziehen. Die Pflanzweite richtet sich nach der Grösse der Sorten, dieselbe wechselt zwischen 35 und 60 cm. Kraut wächst zwar in jedem Boden, wenn dieser richtig behandelt, resp. genügend gedüngt wird, giebt aber in leichtem oder locker kalkigem Boden nur in Tieflagen gute Erträge, während es in gutem Lehmboden auch auf Anhöhen gedeiht, und zwar um so besser, je kühler solche liegen. Alle Kraut-Sorten wachsen erst dann üppig, wenn sich im Spät- sommer kühle Nächte mit viel Thau einstellen. In heissen Som- mern werden die Kosten der Bewässerung der Krautländer durch erhöhte Erträge reichlich aufgewogen. Das Strunkkraut. 42. Das Strunkkraut, gewöhnlich Altenburger Strunkkraut genannt, wird im östlichen Theile des Herzogthums Altenburg seit langer Zeit angebaut. Die Köpfe finden als Gemüse in der Küche Verwendung, die dicken markigen Stämme (Strünke) dienen den Milchkühen als Futter. Zu diesem Zwecke werden die aufl'allend süssen, kohlrabi-ähnlich schmeckenden Strünke, welche der Milch einen angenehmen, süssen Geschmack verleihen und nicht abführend wirken, von den altenburger Landwirthen höher geschätzt als Runkeln und Kohlrüben. Tronchuda oder Rippenkohl. 43. Der Rippen - Kopfkohl oder Couve Tronchuda (Chou ä grosse cote) steht seinem Wüchse nach zwischen Kopf- und ßlätterkohl und bildet theils feste Köpfe, theils nur lockere mit gekräuselten Blättern (Gekröse-Kohl). Er wird besonders in England, Schweden und Italien angebaut und kommt in Paris gegen das Frühjahr hin auf den Markt. Dieser Kohl hat den Vorzug, dass er grosse Kälte erträgt, daher im Freien einge- schlagen bleiben kann, bis das aufbewahrte Kraut zu Ende geht. Der nicht sehr feste Kopf ist zart bis auf die äusseren Blätter, und man legt den grössten Werth auf die dicken fleischigen Blattrippen, die man mit holländischer Sauce geniesst. Die Cultur ist dieselbe wie die der späten Krautsorten, doch pflanze man in Zwischenräumen von etwa 80 cm, damit die Blätter ihre volle Grösse erreichen und schöne Rippen liefern können. Durch Aussaat in richtigen Intervallen kann man die Production sehr verlängern. 7 98 Wirsing, Savoyer-, Bors- oder Herzkoiil. 44. Der Wirsing gedeiht in jedem reich gedüngten Boden, auch an Plätzen, wo Kraut nicht gut wächst, z. B. in eingeschlossenen Hausgärten. Natürlich sind freiliegende Gärten und Felder besser geeignet. Da der Verbrauch von Wirsing viel geringer ist als der von Kraut, so eignet er sich weniger zum gewerblichen Ge- müsebau auf dem Felde, ist auch im Herbst niedriger im Preise und erträgt aus diesem Grunde weniger die Kosten eines weiten Transports. Dagegen wird früher Wirsing in den Städten gesucht und gut bezahlt. Die früheste Sorte ist der allerfrüheste niedrige Ulmer Treib-, dann folgt der etwas klein bleibende niedrige Wiener Treib- und, als früheste Freilandsorte, der spitze Kitzinger Wirsing. Der gelbe Frankfurter ist eine gute Sommersorte. Gewöhnliche späte, gute Sorten sind: der grosse späte Ulmer, der grosse gelbe Erfurter Winter-, Victoria- und Waterloo-Wirsing (die englischen Sorten haben fein gekrauste graugrüne Blätter). Sehr winterharte, daher auch lange haltbai'e Sorten sind: Marzelin- Wirsing (Cliou Marcelin), Vei'tus (sehr gross) und der norwegische grosse späte Wirsing. Letzterer ist sehr glatt und starkblätterig und steht dem Weisskraut nahe, von welchem er, ehe er ausgewachsen, kaum zu unterscheiden ist; er erträgt von allen Sorten die grösste Kälte. Man pflanzt Wirsing je nach der Grösse der Sorte 36 — 50 cm weit. Die Aussaaten finden für Frühsorten wie bei Kraut und um dieselbe Zeit in das Mistbeet statt, und entsprechend die Aussaat der späten Sorten für Herbst und Winter, aber man säet auch noch in der Zwischenzeit kleine Partien, selbst noch im Mai und Juni Frühsorten, um damit nach Bedarf die abgeernteten Erbsen- etc. Beete besetzen zu können. In diesem Falle muss gedüngt werden, sei es vor dem Pflanzen oder später. Die Herbstsaat be- währt sich selten, denn die meisten Pflanzen bilden Blüthenstengel anstatt Köpfe. Ein Treiben des Wirsings ist nicht so gebräuchlich wie es der Fall sein sollte. Wo man Blumenkohl treibt, können die unteren Reihen von Wirsing eingenommen werden. Mau benutzt hierzu den allerfrühesten Ulmer und den Wiener Treib-Wirsing, welcher im Mistbeet zarter wird als im Lande. Noch mehr em- pfehlen wir die Cultur sehr früher Sorten in kalten oder nur durch Mistumsätze erwärmten Kästen, wodurch man 3 — 4 Wochen früher als im Freien einen Ertrag erzielt. 99 Rosen- oder Sprossenkohl. 45. Der Rosenkohl, auch Brüsseler Sprossenkohl genannt, steht zwischen Wirsing und hohem Blätterkohl; er artet leicht aus, weshalb der Sanienanbau grosse Sorgfalt erfordert. Dieses sehr feinschmeckende Gemüse wird bei uns noch nicht so häufig angebaut, wie es verdient. Der Rosenkohl gilt mit Unrecht für wenig ertragreich, denn er ist fast ebenso ergiebig wie Wirsing und hat beim Kochen fast keine Abfälle. Dazu kommt die Nutzung der Blätter als Viehfutter im Herbst und Winter. Der Rosenkohl bildet einen 0,5 o bis 1 m hohen geraden Stamm, an dessen Spitze sich ein lockerer, dem Wirsing ähnlicher Kopf befindet. Dieser Stamm ist ringsum dicht mit langgestielten, runzlichen, grossen Blättern besetzt, in deren Achsen sich von August an die soge- nannten Rosen bilden. Während die untersten schon fest sind, bleiben die oberen noch zurück, vergrössern sich aber in dem- selben Maasse, wie die unteren abgenommen werden. So verlängert sich die Ernte bis tief in den Winter hinein, und es kann der Rosen- kohl, einigermassen gegen Kälte geschützt, bis zum April aufbe- wahrt bleiben. In Belgien schätzt man besonders die sehr kleinen, zarten Köpfchen, in Deutschland und Frankreich zieht man solche von der Grrösse einer ansehnlichen Wallnuss vor. Der niedrige Rosenkohl wird 50 bis 60 cm hoch, steht im Ertrag aber nicht gegen den hohen zurück, denn bei ihm stehen Blätter und Rosen dichter und sind runder und grösser. Eine verbesserte, niedrige Sorte ist der halbhohe Erfurter Rosenkohl, welchen wir als eine Mittelsorte zwischen hoch und niedrig, besonders zum grossen Anbau empfehlen wollen. Neuer- dings sind einige englische Sorten bekannt geworden, die sich durch besonders feste Köpfe auszeichnen. So Scrymger's Giant und Non plus ultra, welcher ungewöhnlich grosse Rosen liefert. Mit der Aussaat des Rosenkohls kann man bereits Ende Februar beginnen; in Belgien, wo er schon im Sommer verlangt wird, säet man ihn sogar mit den Frühpflanzen in's Mistbeet. Will man Rosenkohl bis zum Frühjahr haben, so säet man in Zwischenräumen vom März bis Ende Mai. Er liebt eine ganz freie Lage und muss weit, nicht unter 40 cm, am besten nur in einzelnen Reihen, gepflanzt werden. Man kann ihn zwischen an- dere Kohlarten oder an die Ränder der Krautländer bringen. Der Rosenkohl liebt gedüngten Boden, doch wird er, in zu reich 7* 100 gedüngtes Land gepflanzt, zu üppig und bildet spät Rosen. Die Blätter dürfen erst entfernt werden, wenn die Rosen ausgebildet sind, was leider oft versehen wird. Ende August kann man die Spitzen (Herzen) ausschneiden, die sehr zart schmecken. In Ge- genden mit milden Wintern lässt man Rosenkohl, wenn der Platz gegen Hasen und Kaninchen geschützt liegt, im Freien, während man ihn in kälteren Lagen in Gruben oder hellen Kellern einschlägt. Im ersteren Falle lässt man zum Schutze die Blätter daran. Blätterkohle. 46. Wir unterscheiden die Sorten für den Tisch, die Zier- kohle und die Blätterkohle zum Viehfutter. Zu den ersten ge- hört der sogenannte Kraus-, Grün-, Blau- oder Winterkohl und der Schnittkohl. Man cultivirt niedrige und hohe Varietäten des grünen und braunen (blauen) Winterkohls. Von dem gewöhnlichen Winter- kohl giebt es verschiedene verbesserte Sorten, welche so fein ge- kraust und von einem so schönen Grün sind, dass man sie als effectvolle Zierpflanzen verwenden kann. Im Ertrag stehen die- selben nicht zurück; sie sind zarter im Geschmack, aber auch etwas empfindlicher gegen Kälte, während der gewöhnliche und der noch bessere Erfurter Dreienbrunnen- Ea-auskohl der Kälte widerstehen. Die feinsten krausen Sorten sind: der halbhohe grüne mooskrause und der hohe grüne feingekrauste Kohl. Der Braunkohl ist weniger gekraust, verträgt hohe Kälte und wird erst geniessbar, nachdem die Blätter gefroren waren; er ist aber auch als Gemüse weniger zart als Grünkohl. Gleichwohl wird er an vielen Orten, besonders in Norddeutscliland, dem Grünkohl vor- gezogen. Die Höhe des Kohls hat auf seine Güte keinen Einfluss. Hoher Kohl braucht mehr Platz und hat höchstens den Vorzug, dass die im Sommer nicht in der Küche gebrauchten Blätter als Viehfutter dienen können. — Man säet den krausen Winterkohl vom Mai bis Juli, kann sogar kleine Sorten noch später säen, darf dann aber nur kleine Blätter erwarten. Die Pflanzweite richtet sich nach der Grösse, nicht unter 40, nicht über 60 cm, späte Pflanzungen nur 30 — 35 cm. Der Schnittkohl bildet ganz kurzstämmige Pflanzen mit tief- eingeschnittenen Blättern, welche man geniesst, ehe das Gewächs seine volle Grösse erreicht hat. Im Freien gezogen hat dieses Ge- 101 müse wohl nur als erster frischer Kohl einen culinarischen Werth. Zarter ist im Mistbeet gezogener Sclinittkohl. Es giebt davon mehrere Sorten, von welchen besonders 4 angebaut werden: der gewöhnliche grüne, der braune, der gelbe oder Butter- und der eine Art Kopf bildende, sog. selbstschliessende gelbe Butter-Schnittkohl. Da man den Schnittkohl nur des frühen Ertrages wegen zieht, so säet man ihn so zeitig wie möglich, am besten unter Fenster in einen kalten Kasten, wo er früher und zarter wird und nicht vom Erdfloh zu leiden hat; man säet, um bequemer schneiden zu können, in engen Reihen. Zu den Zierkohlen gehört vor allem der Plumagekohl, ein Kraus- oder Winterkohl mit farbigen, weissen, rothen oder gelb- lichen Blattstielen und Blattrippen und mit oft nur am Rande grünen Blättern; der geschlitztblättrige rothe ist fast ganz roth gefärbt. Auch der gewöhnliche Braunkohl nimmt im Herbst eine so schöne bläuliche Metallfarbe an, dass man ihn als Zierpflanze gern verwendet. Man behandelt ihn wie Winterkohl und pflanzt ihn ausgewachsen entweder im Spätherbst auf Beete oder häufiger in Töpfe, welche man auf Treppen, Gängen, Vorsälen u. a. 0. aufstellt. — Ferner sind der Palmbaumkohl und der Kohl von Neapel als Zierkohle zu nennen. Der Palmbaumkohl wird bis 1^/2 m hoch und hat mit seiner ausgebreiteten Blätterkrone das Ansehen einer kleinen Palme. Er eignet sich nur zur Einzel- stellung und muss reich gedüngt werden, um eine vollkommene Pflanze zu bilden. Der feingekrauste, breitblättrige Kohl von Neapel, dem moosgrünen Winterkohl ähnlich, aber abweichend durch die weissrippigen, nicht so krausen Blätter, ist in Gruppen mit anderen Blattpflanzen wirkungsvoll. Die grossen Futter-Kohle, wie Baum- oder Kuhkohl (Riesen- kohl), Poitou, Markkohl etc., werden sehr viel in Frankreich an- gebaut. Sie haben einen hohen Futterwerth, ertragen grosse Kälte, geben Grünfutter bis in den Winter hinein und sind sehr ergiebig. Diese Kohlarten, besonders der Kuhkohl (chou cava- lier) verdienen Berücksichtigung. In Westfalen, am Niederrhein sowie in Ostpreussen ist dieser Kohl bereits eingebürgert und er- setzt das Runkelfutter. Alle diese Sorten werden sehr gross und hoch, müssen daher weit gepflanzt werden. Von dem Markkohl, welcher dem Altenburger Strunkkraut ähnelt, werden hauptsäch- lich die dicken markigen Stämme (Strünke) benutzt. ^ 102 Kohlrabi, Glaskohlrabi. 47. Die Kohlrabi, zum Unterschied von dem Unterkohlrabi (Kohlrübe) auch Oberkohlrabi genannt, gehören zu den belieb- testen Gemüsen. Sie haben den Vorzug, dass sie sehr früh im Jahre genossen werden können, sich aber auch im Winter halten. Man unterscheidet frühe und späte Kohlrabi. Die ersteren sind die feinsten für den Familientisch, sie werden nicht gross und werden genossen, wenn sie noch ganz zart und halb ausgewachsen sind, während sie älter nicht nur holzig werden, sondern auch ihren feinen Geschmack verlieren. Die grossen Sorten, namentlich die sog. Riesen-Kohlrabi, sind zwar auch zart, haben aber nie den feinen Wohlgeschmack der kleinen frühen Sorten. Sie er- reichen die Grösse eines Kinderkopfes, ohne holzig zu werden und sind ein vortheilhaftes Gemüse für einen grossen Tisch. Zum Frühanbau werden die verschiedenen Sorten Wiener Glaskohlrabi vorgezogen. Zum späteren Anbau für den Sommer, Herbst und Winter nimmt man die grösseren, aber ebenso zarten englischen weissen und blauen Kohlrabi, sowie den Erfurter frühen weissen Dreienbrunnen, die beste Frühsorte für das Land. Als grosse Sorten empfehlen wir besonders die sogenannten Riesen-, vor allen den blauen Goliath-Kohlrabi. Der Anbau der grossen Sorten unterscheidet sich in nichts von dem der vorhergehenden Kohlarten, jedoch kann man die für den Winter bestimmten noch im Mai oder Juni säen. Kleine Sorten für den Familientisch säet man ausser in das Mistbeet, wie andere Frühpflanzen vom März bis Mitte Juli. Wir erwähnen hierbei, dass in Frankreich und auch anderwärts grosse Kohl- rabisorten als Futter für Rindvieh angebaut werden, wofür sich der grosse weisse späte empfiehlt. Sie haben denselben Werth wie Strunkkraut (§. 42). Kleine Sorten pflanzt man 20 — 25 cm, grosse 35 cm von einander. Der Boden muss reich, aber nicht zu frisch gedüngt sein. Auf trockenem, mageren Boden werden die Kohlrabi nie gut. Die Behandlung weicht nicht von der anderer Kohlarten ab, doch ist bei Trockenheit reichliches und häufiges Giessen imer- lässlich, sonst bekommt man holzige Kohlrabi. Das Treiben der Glaskohlrabi in Mistbeeten und kalten Kästen ist sehr lohnend und geht schneller als bei anderen Kohlgemüsen. Man nimmt hierzu den Wiener allerfrühesten 103 Treibkohlrabi. Das Beet wird wie für Blumenkohl hergerichtet, doch braucht die Erdschicht nicht so stark wie für diesen, die Entfernung der Pflanzen nicht über 20 cm zu sein. Manche Gärtner pflanzen Kohlrabi zwischen Blumenkohl, was aber erste- rem nicht gut thut, wenn der Blumenkohlkasten bei zunehmender Höhe der Pflanzen einen Aufsatz bekommt, weil in tiefen Kästen die Entfernung der Kohlrabi vom Glase zu gross ist. Diese Kohlrabi müssen bei milder Witterung täglich gelüftet werden. Fast noch mehr als die Cultur in warmen Mistbeeten ist die in kalten Kästen mit wärmenden Umsätzen zu empfehlen. Mit den andern Mistbeet-Kohlrabi im Februar gepflanzt, sind diese im April geniessbar und halten aus, bis es Ende Mai Kohlrabi im Freien giebt. Kohlrübeti oder Unterkohirabi. 48. Von dieser, auch Wrucken, Dorschen oder Rutabaga genannten Kohlart giebt es einige Sorten, welche sich für den Tisch eignen, und solche zum Futter für Rinder und Schafe. Als Gemüse werden vorzugsweise die gelbfleischigen Sorten gezogen, obschon auch weisse schmackhaft sind und auf dem Lande allge- mein gegessen werden. Am meisten werden die gelbe und die kurz- laubige weisse Schmalz-Kohlrübe angebaut. Eine frühere Abart der gelben ist die kleine plattrunde Apfel-Kohlrübe, welche schon jung genossen wird, daher auch im Sommer brauchbar ist. Die Cultur ist der des Kopfkohls oder Krautes gleich. Man säet im April und pflanzt Anfang Juni mit 35 cm Abstand, wobei die Spitzen der Wurzeln abgeschnitten werden, weil dies die Grösse der Rübe befördert und die Bildung starker Seitenwurzeln verhindert. Gewöhnlich pflanzt man die Kohlrüben mit den Run- keln auf das Feld und behackt sie wenigstens einmal; in einge- schlossenen Gärten gedeihen sie nicht. — Von den Futter-Kohl- rüben werden die grosse gelbe und die grosse gelbe rothgrauhäu- tige wegen ihrer Ergiebigkeit vorgezogen, doch ist bei guter Cultur und bei besonders reichlicher Düngung wenig Unterschied zwischen diesen und andern Sorten. Die Kohlrüben ertragen viel Kälte, leiden dagegen in heissen Sommern in ihrer Entwickelung, wenn man ihnen nicht mit Wasser zti Hülfe kommen kann. Die zum Ver- speisen bestimmten Sorten werden wohlschmeckender, wenn sie in Land kommen, welches mit altem Mist gedüngt ist. 104 II. Wurzeln und Rüben. Für die Gemüsesorten, welche wir unter dieser Rubrik ver- einigen, lassen sich allgemeine Culturregeln nicht geben. Wenn wir in der Einleitung sagten, dass Wurzeln und Rüben besser in nicht frisch gedüngtem, in zweiter Tracht stehendem Boden gedeihen, so bezieht sich dies nicht auf Sellerie, Rhabarber und Cichorien. Unter Wurzeln und Rüben hätte auch die Kohlrübe mit demselben Recht wie die weissen oder Wasserrüben und englischen Futterrüben (Turnips), welche zur Familie der Kohlarten gehören, besprochen werden können. Der Mangold ist zwar eine der Runkel verwandte Pflanze, wird von uns aber bei den Spinat- gemüsen besprochen werden, weil er keine Rübe bildet. Carotten oder Möhren (Daucus Carota). 49. Die Möhren oder Moorrüben (gelbe Rüben, gelbe Wur- zeln) zerfallen in lange, mittellange und kurze, letztere meist Carot- ten genannt. Im Geschmack, namentlich in der Feinheit und Süssig- keit, weichen die Sorten mehr oder weniger von einander ab. Es giebt frühe und späte Sorten. Zu den ersteren gehören alle sogenannten Treib-Carotten, welche schon halb ausgewachsen gut schmecken, während lange Sorten, ehe sie nicht die Stärke eines kleinen Fingers haben, fast geschmacklos sind. Die Früh- sorten stehen einander an Werth ziemlich gleich. Am frühe- sten sind die Pariser kürzeste Treib-, die fast runde Duwicker und die etwas längere, daher ertragreichere holländische Treib- Carotte. Noch etwas länger und nur wenig später sind die halblange stumpfe rothe Treib-, die Münchener Treib- und die scharlachrothe Carentan-Carotte, welche letztere, nebst der schönen, etwas grösseren stumpfen Kantes-Carotte von fast cylindrischem Bau für die frühe und späteste Landcultur besonders zu em- pfehlen sind. Nur wenig später ist die mittellange duukelrothe Frankfurter, eine sehr beliebte Marktsorte. Die langen Möhren sind für die grosse Küche und, alle von fast gleichem Werth, nur in der Länge und ein wenig auch in der Frühzeitigkeit abweichend; für den guten Tisch ist unter ihnen die süsse und zarte Altringham-Möhre sehr zu empfehlen, welche in lehmigem, tiefen Boden besonders "•ut o-edeiht. Als recht haltbar im Winter bezeichnen wir die Braunschweiger und die Erfurter rothe Möhre, als sehr süss die blassgelbe dicke Saalfelder und die halblange spitze gelbe (Yellow 105 Indermediate). Ausschliesslich zu Futter dienen die weissen und orangerothen grünköpligen sogenannten Riesenmöhren, deren Er- trag fast dem der Runkeln gleichkommt. Diese grünköpligen Möhren sind schnell wachsende, daher für leichten Boden geeignete glatte Sorten. Hingegen ist die ebenfalls grünköpfige Altring- ham-Möhre auch vortrefflich für die Küche. Die Cultur der Carotten ist sehr einfach. Es ist vortheil- haft, den Samen vor dem Säen abzureiben (von den gangbar- sten Sorten wird er auch abgerieben verkauft), weil sich sonst mehrere Körner zusammenhängen. Er muss stets dünn gesäet werden, weil jede zu dichte Saat schlechte Ernten giebt und das Ausziehen der überzähligen Pflanzen, welches bald nach dem Aufgehen ge- schehen muss, viel Mühe macht. Dieses Ausziehen muss man im richtigen Verhältniss zur Grösse, welche die cultivirte Sorte erreicht, ausführen. Das Land muss gut vorbereitet sein und besonders für die langen Sorten tief gegraben werden. Ist wegen Bodenarmuth Düngung nöthig, so verwende man alten Mist oder Compost. Für das freie Land empfehlen wir durchgängig die Saat in Reihen, welchen man 10 — 20 cm Abstandsweite giebt, so dass man die Beete behacken kann. Will man nur sehr grosse Wurzeln, so müssen die Reihen noch weiter von einander entfernt sein. In das Mistbeet säet man so bald wie möglich, schon von Ende November an, denn die Carotten haben um so grösseren Werth, je früher sie kommen. Man säet meist Salat zum Ver- pflanzen oder zum Schneiden, wohl auch Kohlrabi und andere Kohlarten dazwischen, was auch die zu dichte Saat verhindert. Selbst wenn man nur zwei Fenster für Carotten bestimmt, sollte man das eine mit der frühesten runden Pariser Treib-Carotte bestellen, weil diese Sorte, wenn auch klein, 2 Wochen früher geniessbar ist als jede andere. Die übrigen Fenster oder Kästen besetzt man mit einer mittellangen, ergiebigen Sorte. Die Carotten-Treibbeete müssen stets reichlich gelüftet werden, sonst werden die Blätter zu lang und die Rübchen bleiben schwach. Wer Spargel in Mistbeeten treibt, kann, wenn das Stechen zu Ende geht, Carotten ein- säen, ohne die Spargelstöcke heraiiszunehmen. Im Freien säet man so frühzeitig wie möglich, am besten schon im Februar und zwar lange Sorten zuerst, denn der Samen braucht Wochen zum Keimen, während er im Mistbeet schon nach acht Tagen aufgeht. 106 Da die grossen, namentlich die in Kellern aufbewahrten gelben Sorten für die Tafel vielfach nicht beliebt sind, so zieht man noch im Herbst junge Carotten, welche man im Juni bis Juli säen und bei eintretender Kälte so stark bedecken muss, dass die Erde nicht zufriert. Man nimmt an, dass die so gezogenen Carotten wohlschmeckender bleiben als die im Keller aufbewahrten; dies liegt vielleicht aber nur im jugendlichen Zustand der AVurzel. Wenn man die Aussaaten in das Mistbeet und Freie in richtigen Zwischenräumen bewirkt, kann man vom April bis Kovember ohne Unterbrechung junge Carotten haben. Oft gelingt es sogar, Frei- land-Herbstaussaaten durch den Winter zu bringen, wenn man die Pflanzen bei dem ersten Frost bedeckt, den gegebenen Schutz aber jedesmal, wenn warme Tage kommen, entfernt. Zu diesem Zwecke muss man im September aussäen, um im Frühjahr hübsche Carotten zu haben. Carotten lieben häufiges, durchdringendes Begiessen und wiederholtes Behacken. Indessen hat trotz der sorgsamsten Cultur die Bodenbeschaifenheit eine oft nicht zu verkennende Einwirkung auf Form und Farbe der Carotten. In gutem, lockeren Boden werden dieselben besonders schön dunkelroth. Bei den vielen guten Sorten, welche in den Verzeichnissen stehen, kann indessen Jeder leicht die für seine Boden- und Clima- Verhältnisse passenden ausfindig machen. Gegen die Erd-Spinnen, von welchen die eben aufgegangenen Carotten-Pflanzen oft angegriffen werden, hilft häufiges Giessen mit der Brause, sowie Bestreuen mit Russ oder pulverisirtem Kalk. Cichorien-Wurzei (Cichorium Intjbus). 50. Die Cichorie wird im Grossen angebaut, um aus der Wurzel das bekannte Kaffee-Surrogat zu bereiten, als Garten- pflanze wird sie nur zum Blättersalat-Gewinn gezogen. Zum Anbau im Felde als Wurzeln wählt man die grossen Sorten, wie die Braunschweiger und Magdeburger, bringt sie in tief bearbeitetes Land, denn sie werden sehr lang, die erstere 40 — 50 cm, die letztere noch länger, aber weniger dick. Man säet im April in Reihen von 20 cm Entfernung und verdünnt später die Pflanzen in den Reihen auf -20 — 25 cm Ab- stand. Es ist öfteres Behacken des Landes, bis dasselbe von den Blättern ganz bedeckt ist, nothwendig. Die Cultur derjenigen Sorten, welche besonders als Salat genossen werden, ist unter der Rubrik „Salate" aufgeführt. 107 Hafer- oder Weisswurzel (Tragopogon porrifolius). 51. Die Hafer- oder Weisswnrzel ist eine zweijährige Com- posite, der Schwarz- oder Scorzonerwiirzel ähnlich; sie wird ganz wie diese benutzt und angebaut. Die Wurzebi werden 20 — 30 cm lang und sind oben ziemlich dick, äusserlich gelblich, innen ganz weiss, die Blätter sehr schmal und lang. In Frankreich und anderen Ländern ist sie beliebter und allgemeiner als in Deutsch- land, wo man die kräftiger und etwas aromatischer schmeckende Schwarzwurzel vorzieht. Die Haferwurzel ist aber ergiebiger und liefert in einem Sommer stärkere Wurzeln als jene in 18 Mo- naten; der Samen ist kleiner. Man geniesst die gekochten Wur- zeln; auch werden die zartesten Blätter zu Salat benutzt. Man säet von März bis Mai in Reihen von circa 2b cm Ent- fernung ziemlich dünn, auf nahrhaftes, möglichst tief gegrabenes, aber nicht frisch gedüngtes Land und begiesst die Aussaat bei trockenem Wetter, da sie sonst leicht misslingt. Nach dem Auf- gang lässt man so viel Pflanzen, dass sie etwa 10 cm von ein- ander stehen, behackt einigemal und nimmt die Wurzeln vom Spätherbst an aus der Erde. Für den Frühjahrsbedarf tlmt man gut, sie in Kellern und Gruben einzuschlagen, kann sie aber auch, wenn sie vor Mäusen sicher stehen, unter Bedeckung im Freien lassen, bis sie treiben; dann liefern die Blätter den er- wähnten Salat. Die Pflanzung muss von Unkraut rein gehalten werden, auch ist bei Trockenheit Bewässerung sehr erspriesslich. Ein grosser Theil der Pflanzen blüht schon im ersten Jahre. Die Kerbelrübe. 52. Man cultivirt zwei Arten dieser Umbellifere, die ge- meine bei uns in Hecken und Gebüschen einheimische (Chaero- phyllum bulbosum) und die sibirische Kerbelrübe (Chaerophyllum Prescotti). Letztere wird etwas grösser, ist aber weniger süss und mehlig trocken. Die gemeine Kerbelrübe erreicht die Grösse und Stärke einer holländischen Carotte, der sie auch in der Form gleicht, hat aber die Eigenschaft, sich zu theilen oder oft Gabeln zu bilden. Dies kann nur durch sorgfältige Auswahl der zu Samen bestimmten Rüben vermindert werden. Die Kerbelrübe ist zweijährig und muss von August bis October gesäet werden, was schon darum nöthig ist, weil nur ganz frischer Samen sicher keimt. Bekommt man den Samen zu einer Zeit, 108 wo er nicht auf den bestimmten Platz gebracht werden kann, so muss man ihn mit feuchtem Sand vermischt aufheben und vor- keimen lassen (§. 17.) Die Kerbelrübe verlangt guten, milden, nicht frisch gedüngten Boden und gedeiht am besten in schattiger Lage in sandigem, mit altem Mist oder Humus vermischten Lehm. Man säet am besten in 10 cm entfernten Reihen und bedeckt den Samen schwach oder drückt ihn auch nur fest an. Man muss die Aussaatbeete von Unkraut ganz rein halten, denn erst im Februar und März zeigen sich die feingeschlitzten Blätter. Von dieser Zeit an muss unbedingt gegossen werden, wenn es trocken ist. Versäumt man dies, so bleiben die Pflanzen klein und bringen, vorzeitig ausgebildet, bei erneuerter Feuchtigkeit Samenstengel oder ver- kümmerte Rübchen. Bereits Ende Juni fangen die Blätter an abzusterben. Dann muss man die Rüben bald aus der Erde nehmen, welches am besten mit einem eisernen Rechen (Harke) geschieht, und sie in trocknem Sand, gegen Mäuse geschützt aufbewahren. Schon nach einigen Wochen sind sie geniessbar und halten sich bis über den Winter, gewinnen durch das Auf- heben sogar an Wohlgeschmack. Die Kerbelrüben werden ge- kocht oder geschmort genossen; wegen der ihnen eigenen aroma- tischen Süssigkeit gelten sie als ein feines Gemüse, und werden von Vielen den Kastanien vorgezogen. Ein anderes Cultur -Ver- fahren ist folgendes: Man säet im Herbst sehr dicht, so dass die Rübchen im Juli nur die Grösse einer grossen Erbse errei- chen. Diese runden Knüllchen werden his zum Herbst trocken auf- bewahrt und dann in Reihen gelegt, etwa 5 cm von einan- der; grossere Rübchen legt man nicht. Man wendet diese Cultur an, um vorzüglich grosse Rüben zu erzielen, muss dabei aber durch fleissiges Giessen verhindern, dass die Pflanzen Stengel bilden. Letztere gleichen täuschend denen des gefleckten Schierlings. Die Pastinakwurzel (Pastinaca sativa). 53. Diese Umbellifere liefert ein einträgliches und leicht zu ziehendes Gemüse. Man cultivirt die runde Pastinake, ferner die lange, welche 40 cm lang wird, und die besonders in Frankreich verbreitete halblange Guernsey, zu welcher auch die Student-Pasti- nake zu rechnen ist; die kurzen Sorten eignen sich besser für nicht tiefen Boden. 109 Die Behandlung gleicht im allgemeinen der für Möhren ge- bräuchlichen. Die Pastinake ist zwei- oder mehrjährig, kann daher im Sommer gesäet werden ; man zieht sie indessen lieber innerhalb eines Jahres, indem man die Aussaat schon Ende Februar bewirkt. Sie liebt lehmigen, guten, aber nicht frisch gedüngten, tief gegrabenen Boden, in welchem die Wurzeln sehr gross werden. Man säet den Samen, welcher schnell die Keimfähigkeit verliert, etwas dick in 20 — 30 cm entfernte Reihen und giesst im Anfang häufig, sonst ist der Aufgang ungleich. Im Sommer werden beim Behacken die zu dicht stehenden Pflanzen entfernt. Auf dem Felde, wo man das Land mit dem Pfluge bearbeitet, kommen die Reihen weiter von einander. Der Verbrauch der Wurzeln beginnt im Spätsommer, aber nur als Bouillonwürze, wozu die Pastinake sehr geeignet ist. Als Gemüse verspeist man sie erst im Winter und zieht sie, da sie unempfindlich gegen Kälte sind, ganz nach Be- darf aus der Erde, vorzugsweise nachdem sie Frost bekommen haben. Die übrig bleibenden Pflanzen bilden bald Samenstengel und sind ein gutes frühes Pferdefutter. Petersilienwurzel. 54. Man benutzt die weissen, etwas trocknen, wenig süssen und nach Petersilie schmeckenden Wurzeln meist nur als Suppen- würze, an manchen Orten, z. B, in Mittelfranken aber auch als Gemüse. Man cultivirt die gewöhnliche lange spätere, welche etwa 20 cm lang und 5 cm stark wird, und die kurze dicke, frühere Sorte, Beide sind im Geschmack gleich. Die Cultur weicht nicht von der für lange Möhren oder Pastinaken massgebenden ab. Rapontikawurzel (Oenothera biennis). 55. Diese Nachtkerze (aus Nordamerika) bildet eine kurze röthliche Wurzel, welche etwa 10 cm lang, 5 cm stark und unterhalb sehr verzweigt ist. Die fleischigen Wurzeln wer- den abgekocht und dann als Salat zubereitet; sie liefern so ein sehr fein schmeckendes Gericht, welches grössere Verbreitung- verdient. Die Pflanze ist zweijährig. Die langen rothgeaderten Blätter breiten sich wie Endivien aus und bedecken einen Raum von 30 D cm, wonach man sich beim Pflanzen richten muss. Deswegen 110 ist die Rapontika auch ein Luxusgemüse. Man säet dünn, vom April bis Ende Mai. Bei zu früher Aussaat bilden sich oft Samenstengel, aber keine Wurzeln; säet man aber erst im Juni, dann bleiben die Wurzeln zu schwach. Man pflanzt auf nicht frisch gedüngtes Land, z. B. auf Beete, wo Frühkohl, Kohlrabi etc. standen. Da die Wurzel nicht erfriert, so lässt man sie im Winter in der Erde, doch gehen Mäuse und Erdratten gern danach. Der Samen erhält sich trocken nicht lange, kommt er jedoch zufällig tief in die Erde, so keimen selbst nach zehn Jahren noch Pflanzen. Rapunzel-Wurzel (Campanula Rapunculus). 56. Die Rapunzel, eine Glockenblumen- Art, welche bei uns auch wild vorkommt, ist eine zweijährige Pflanze mit einer schlanken 7 — 8 cm langen und kaum l^/o cm breit werdenden, fleischigen, unverzweigten Rübe und etwa 3 cm breiten Wurzelblättern, welche auf dem Rübchen einen Schopf oder Kopf bilden. Dieser wird zu- gleich mit den Rübchen als Salat genossen. Es ist eine bei uns selten, in Frankreich häufig angebaute Pflanze, welche dort die Rabinschen vielfach vertritt. Man säet die Rapunzel auf guten, lockeren Boden im Mai und Juni ganz wie Rabinschen, oder auch in Reihen von etwa 20 cm Entfernung. Frühe Aussaaten bringen leicht Blüthen- stengel, weshalb wir nur zu späteren rathen. Der sehr feine Samen wird am besten ohne Bedeckung gelassen und nur ange- drückt; man thut wohl, ihn vor dem Säen mit Erde zu vermischen, damit er nicht zu dicht fällt, denn dann erzielt man wohl Blätter, aber nur vereinzelte Rübchen. Wenn die Saat zu dicht ausfällt, so verdünnt man sie nach und nach durch Verbrauch der Pflan- zen zu Salat. Man muss bis zurr Keimen häufig aber vorsichtig mit der feinen Brause giessei., it der Samen nicht verschwemmt wird. Man erntet die Pflänzchen mit den Wurzeln vom October an den ganzen Winter hindurch. Will man sie im Winter nicht entbehren, so wird entweder ein Stück Beet locker bedeckt, so dass man auch, wenn Schnee liegt, dazu kann, oder man schlägt einen Theil der Pflanzen im Keller in Sand ein, in welchem Falle aller- dings oft die Blätter faulen. Der Geschmack dieses Salats ist ffanz eio'en und noch zarter als der von Rabinschen ; ein allgemeinerer Anbau desselben ist daher zu empfehlen. 111 Die Goldwurzel oder Cardouille (Scolymus hispanicus). 57. Diese in südlichen Ländern häufig angebaute Composite ist zweijährig, wie die Schwarzwurzel, und kann diese nöthigen- falls ersetzen. Sie bildet eine Rübe, welche etwas dünner als die Haferwurzel, zur oberen Hälfte cjlin drisch und unten ästig ist. Dieselbe hat einen starken holzigen Kern, welcher nicht ess- bar ist, so dass man im Süden meist nur die fleischige dicke Schale zum Verkauf bringt. Da dies bei uns nur wenig bekannt ist, so sind Viele, welche die Goldwurzel versuchsweise angebaut haben, sehr enttäuscht von diesem Gemüse. Zugegeben, dass die Goldwurzel an Güte und Ergiebigkeit hinter der Hafer- und Schwarzwurzel steht, so hat sie doch einen anderen, kräf- tigeren Geschmack. Die Cultur ist derjenigen der Haferwurzel ganz gleich. Scorzoner- oder Schwarzwurzel (Scorzonera hispanica). 58. Die Schwarzwurzel ist eine mehrjährige Composite, wird aber zweijährig oder auch einjährig cultivirt, weil die Wurzeln in späterem Alter an Güte und Zartheit verlieren. Sie wird in Deutschland der ihr ähnlichen Haferwurzel vorgezogen und daher mehr angebaut als diese. Die Wurzel wird 25 — 30 cm lang und ist fast cylindrisch, nach unten schwächer, aber selten über 3 — 4 cm dick. Sie ist sehr milchig und brüchig und muss daher vorsichtig ausgegraben werden. Die Wurzeln werden als Gemüse mit Fleischbrühe, aber auch in Suppen und Fricasses gegessen. Man müsste eigentlich die Schwarzwurzel im Frühjahr säen und erst im Herbst des folgenden Jahres ernten, denn nur so erreichen die Wurzeln ihre grösste Vollkommenheit; allein da die Mäuse denselben sehr nachstellen, so säet man sie meist erst im August auf tief gegrabenes, nicht frisch gedüngtes Land, so dass die Wurzeln bis zum Winter nur dünn werden und die Mäuse ihnen weniger nachstellen. Auf sehr gutem Boden und bei sehr zeitiger Aussaat erreichen aber die Wurzeln, wie gesagt, schon in einem Jahre eine brauchbare Grösse. Um die Culturzeit zu verlängern und grössere Wurzeln in •einem Jahre zu erzielen, haben wir auch schon den Versuch gemacht, den Samen im Februar in ein halbwarmes Mistbeet zu säen und die Pflanzen im April mit dem Pflanzholze zu pflan- 112 zen, was auch von Erfolg war, wenn die Setzlinge vorsichtig aus- gegraben, nicht beschnitten und mit aller Sorgfalt, nur massig angedrückt, in sehr tiefe Löcher gesetzt wurden, während bei Versäumniss dieser Massregeln die Wurzeln kurz, ästig und ge- krümmt wurden. Man säet die Schwarzwurzel am besten in Reihen von 15 cm Enfernung in tiefe Saatrinnen und bedeckt die grossen Samen stark. Viele Pflanzen blühen schon im ersten Jahre und tragen Samen. Es ist sehr darauf zu achten, dass die Schwarzwurzeln im Keller feucht gehalten werden, denn wenn sie austrocknen, verlieren sie den Saft und sind dann ungeniessbar. In Russland hat sich eine Sorte mit stärkeren Wurzeln und etwas breiteren Blättern, die dicke russische Schwarzwurzel ausgebildet, welche vielseitig der gewöhnlichen Sorte vorgezo- gen wird. Die Zuckerwurzel (Sium Sisarum). 59. Diese Umbellifere stammt aus China und ist ausdauernd. In einigen Theilen Deutschlands kennt man sie bereits seit meh- reren Jahrhunderten, in anderen überhaupt nicht. Die Pflanze bildet 30 cm hohe, ästige Stengel, mit einfach gefiederten Blättern und Doldenblüthen. Obschon man sie auch durch Wurzelstücke ver- mehren und verpflanzen kann, so ist doch die Anzucht aus Samen einfacher und ertragreicher. Die Zuckerwurzel bildet Wurzel- bündel (sogenannte Klauen) wie Spargel, aber die 10—15 einzelnen Wurzeln von 20 — 30 cm Länge sind stärker und fleischig. Sie sind aussen schmutzig-weiss, innen weiss, etwas gekrümmt und mit Einschnürungen (als wären sie mit einem Faden zusammengeschnüi't) versehen. An diesen Stellen brechen sie leicht ab und werden dadurch für den Markt unansehnlich. Im Geschmack gleicht die Zucker. Wurzel fast der Kerbelrübe und ist eben so süss und mehlig, wird auch ähnlich wie diese zubereitet, nachdem man die holzige Mitte entfernt hat. Man säet die Zuckerwurzel im August oder auch später an Ort und Stelle oder verpflanzt sie und erntet im Herbst des folgenden Jahres. Auch kann man im Frühjahre säen und sie so lange in der Erde lassen, bis die Beete durch das Ausnehmen unordentlich geworden sind, da jedes grosse Wurzelstück eine neue Pflanze giebt. Die Zuckerwurzel liebt kräftigen Boden und reich- liche Bewässerung. Der Samen hat Aehnlichkeit mit dem des Küm- mels, ist braun und fast cylindrisch. 113 Knollen- und Stengelsellerie (Apium graveolens). Wir halten es für angemessen, den Knollen- und Bleich- sellerie vereint zu besprechen, da in Deutschland hauptsächlich der erstere (Sellerie- Wurzel) angebaut wird. In der Cultur weichen sie von einander ab, doch ist für beide die Aussaat dieselbe, auch ist der Samen nicht zu unterscheiden. Man säet den Samen vom Februar bis März sehr dünn in ein warmes Mistbeet, bedeckt ihn schwach und hält ihn feucht. Da er etwa 3 — 4 Wochen zum Keimen braucht, so kann man ihn durch Einquellen und Vermischen mit feuchtem Sand vorkeimen lassen. Sollte die Saat zu dicht aufgehen, so muss man sie bald verdünnen und kann die Pflanzen verstopfen. Solche pikirte Pflanzen wachsen rasch und gedeihen am besten. 60. Der Knollen seile rie wird im April und Mai gepflanzt. Wo zeitig im Jahre frischer Sellerie als Suppenkraut verlangt wird, pflanzt man früh, für den Winterbedarf jedoch nicht vor IVIitte Mai. Die Pflanzweite beträgt etwa 30 cm. In manchen Gegenden ist es üblich, zwischen je zwei Reihen noch eine enger gepflanzte anzu- bringen, welche zuerst, ehe die Knollen ganz ausgebildet sind, in Verbrauch kommt. Man nimmt aus diesen enger gepflanzten Reihen erst eine Pflanze um die andere, endlich die ganze Reihe. Dadurch bekommen die bleibenden Reihen Platz und die Knollen bilden sich aus. Der Sellerie verlangt sehr reich mit Mist gedüngtes Land, drei- maliges Behacken, und bei Trockenheit öfteres durchdringendes Begiessen, wobei ein Dungguss (s. Seite 31) besonders wirksam ist. Auf schwerem, aber stark und frisch gedüngten Boden oder gar mit Düngerwasser überrieselten Feldern wird der Sellerie stets sehr gross, aber grobfaserig, oft hohl und zum Salat wenig brauchbar, weil die Scheiben beim Schneiden zerfallen. Im Geschmack ist zwischen den verschiedenen Sorten kaum ein Unterschied, wohl aber in der Beschaftenheit des Fleisches. Sehr verbreitet ist der weisse Erfurter Sellerie, welcher sehr gross wird. Ein Abkömmling von diesem, der Erfurter grosse kurzlaubige Sellerie, ist früher und giebt in eingeschlossenen Gärten bessere Erfolge, weil die kleinen Blätter die Sonne nicht abhalten. Nur 15 cm. hoch ist der Erfurter Tom Thumb, welcher gern zur Ein- fassung in Küchengärten und als Suppenkraut benutzt wird, da die Knollen nicht gross werden. Der vorzügliche Apfelsellerie hat grosse, runde Knollen, fast ohne Seitenwurzeln. Der Prager und der Naumburger Riesen-Sellerie sind besonders grossknollige Sorten. 114 Eine neue Sorte ist der dreifarbige Sellerie, mit bunten Blättern, welche zur Zierde der Schüsseln benutzt werden können. 61. Der Schnittsellerie ist eine gleichsam in die wilde Form zurückgegangene, niedrige Pflanze, welche kleine Blätter aber keine Knollen bildet und in gelinden Wintern im Freien aushält. Man benutzt die Blätter als Suppenkraut und zum Aufputz der Fleisch- und Fischschüsseln. Der Anbau hat nur den Zweck, Blätter zu liefern, wenn der Knollensellerie im Keller zu Ende ist. Da dies aber oft erst im Mai der Fall ist und man zu dieser Zeit schon junge Blätter aus dem Freien haben kann, so wird der Schnitt- sellerie selten benutzt. In manchen Küchen darf jedoch Schnitt- sellerie nicht fehlen und er wird desshalb auch im Mistbeet angebaut. Ausser der gewöhnlichen Sorte giebt es noch eine feingekrauste. Man säet den Samen meist in das warme Mistbeet und setzt die Pflanzen dicht in Reihen, damit sich die Blätter bequem abschneiden lassen. Die Pflanzen treiben wie Petersilie bis zum Herbst neue Blätter. 62. Der Stengel- oder Bleichsellerie wird in Frank- reich, England u. a. 0. allgemein angebaut und roh wie Radies- chen oder auch als Salat genossen. Auch in grossen Städten Deutsch- lands cultivirt man jetzt den Bleichsellerie, und wir empfehlen dieses feinschmeckende Gewächs ganz besonders. Als kleine Pflanze weicht er nicht vom Knollensellerie im Ansehen ab. Der Unterschied besteht bei der entwickelten Pflanze in der Vollkom- menheit der Blätter und Blattstiele. Während diese beim Knollen- sellerie dünn, weich und locker, dabei selten über 20 cm lang sind, erreichen die Blätter des Bleichsellerie eine Länge von 30 — 50 cm und eine Blattstielbreite von 3 — 4 cm und entsprechende Dicke; die Blattstiele sind fest, markig und fleischig. Nachdem man die äusseren Blätter abgelöst und die faserige, harte Schale vom un- teren Theile des Stengels entfernt hat, schneidet man Stengel und Blattstiele der Länge nach in mehrere Stücke und bringt diese roh auf den Tisch. Auf den Markt kommt die ganze Pflanze ohne Wurzeln und ohne die grünen Blätter; die Blattstiele sind oben zusammengebunden. Es giebt vom Bleichsellerie mehrere Sorten : mit weissen, gelb- lichen, rothen und violet gestreiften Blattstielen und Rippen. Im allgemeinen sind die niedrigen Sorten besser, d. h. fester im Fleisch; wir empfehlen besonders Sandringham's niedrigen weissen, den nie- drigen weissen breitrippigen, Baillie's rosenrothen undCole's Crystal. 115 Unter den grossen Sorten ist der violette von Tours unübertroffen und auch auf dem Londoner Markt sehr beliebt, obschon dort eine grosse Anzahl anderwärts unbekannter Sorten feilgeboten werden. Die Cultur weicht von der des Knollensellerie erst dann ab, wenn die Pflanze eine Grösse erreicht hat, die es ermöglicht, mit dem Bleichen zu beginnen, welches durch Entziehung von Licht bewirkt wird. In England sind verschiedene Cultur- und Bleich- methoden gebräuchlich. AVir empfehlen folgendes einfache Ver- fahren, welches wir seit Jahren mit bestem Erfolg anwenden. Man hebt einen etwa 30 cm tiefen Graben aus, wirft die Erde gleich- massig zu beiden Seiten auf, bedeckt die Sohle 10 cm hoch mit gut verrottetem Dünger und pflanzt je nach der Grösse der Sorte in 30 — 50 cm Entfernung, in eine oder höchstens zwei Reihen, welche 30 — 40 cm Abstand haben müssen. Im Sommer muss fleissig be- hackt und stark gegossen werden. Anfang August werden die Pflanzen von beiden Seiten mit etwa der Hälfte der ausgeworfenen, klaren Erde vorsichtig angehäufelt und zwar so, dass das Herz der Pflanze noch frei bleibt. Dieses Anhäufeln wird nach einiger Zeit bis zum vollständigen Verbrauch der ausgeworfenen Erde fortgesetzt. Gegen Ende August sind die Pflanzen für die Tafel geeignet und werden nach Bedarf aus dem Boden genommen. Einige Gärtner wickeln sie in starkes, dunkelfarbiges Packpapier ein. Bei bevorstehenden Frösten nimmt man die noch nicht ffe- o bleichten Pflanzen mit den Wurzeln aus der Erde, schneidet die Blätter ab und pflanzt sie in einen dunklen Keller oder in eine Grube ein. Ist der Aufbewahrungsplatz hell, dann muss man die zusammengebundenen Pflanzen mit trockenem Sand bedecken. Rhabarber (Rheum). 63. Die Rhabarberpflanze liefert ein vorzügliches Compot, welches ganz ähnlich dem von Stachelbeeren, eher noch feiner schmeckt. Da dies in manchen Theilen Deutschlands unbekannt ist, so bemerken wir ausdrücklich, dass nur die Blattstiele, so lange sie noch zart sind, genossen werden. In einigen älteren Gartenbüchern wird der Rhabarber fälschlich ein Kochgemüse wie Mangold etc. genannt. Der Vorzug des Rhabarber-Compots besteht darin, dass man es haben kann, wenn das Winterobst zu Ende, das Frühobst noch nicht reif ist, nämlich von Mitte April bis zur Zeit der Stachel- beeren, dann wieder, wenn diese für Compot zu gross, die ersten 8* 116 Kirschen aber noch nicht weit genug sind. Die Engländer, welche seit lcän2;er als einem halben Jahrhundert Rhabarber geniessen, bringen ihn in den verschiedensten Zubereitungen in Torten und Kuchen auf den Tisch und bereiten sogar wohlschmeckenden Wein daraus. In jeder Form indessen verlangt der Rhabarber Zusatz von sehr viel Zucker. Die Cultur des Rhabarbers erfordert fast keine Arbeit, aber den besten, tiefsten, reichgedüngten Boden, womöglich von etwas feuchter Beschaffenheit. Die von England aus in Cultur gekom- menen Sorten von Rheum hybridum unterscheiden sich sowohl in Bezug auf Ansehen, Geschmack und Ertrag, als auch auf die frühere oder spcätere Brauchbarkeit. Royal Albert ist zart, sehr früh, rothfleischig und köstlich von Geschmack. Queen Victoria, sowie Linnaeus treiben später und sind sehr ergiebige, allgemein geschätzte Sorten. Rhabai'ber wird aus Wurzeltrieben und durch Samen ver- mehrt. Auf erstere Art, welche vorgezogen wird, kommt man am sichersten zu einer schönen Pflanzung, wenn hinreichend Wurzel stücke von den besten Sorten beschaift werden können. Man pflanzt im Herbst oder noch besser im Frühjahr in Abständen von 1 m zwischen Reihen und Pflanzen. Im ersten Jahre hält man die Rhabarber- Anlage nur frei von Unkraut, erst im zweiten Jahre fängt man zu schneiden an und zwar nur massig bis zum Sommer, wo die Blattstiele nur noch zur Weinbereitung Werth haben. Jedes abge- schnittene Blatt schwächt naturgemäss die Pflanze, man darf sie also auch später nicht zu sehr entblättern, wenn man sich ihrer Jahre hindurch erfreuen will, wie das bei richtiger Behandlung leicht zu erreichen ist. Die Cultur aus Samen ist ebenfalls vortheil- haft, da die meisten Sorten ganz constant sind. Fallen daraus geringwerthigere Pflanzen, so erkennt man diese bald und kann sie entfernen oder durch bessere ersetzen. Man säet im Früh- jahr dünn in Reihen, zieht die zu dicht stehenden Pflänzchen aus, um sie zu verstopfen und lässt die Pflanzen bis zum nächsten Frühjahr auf dem Platze. Um diese Zeit haben sie schon fingerstarke rübenartige Wurzeln, die sich später zur Kugelform verdicken. Von diesen Sämlingen hebt man mit Schonung der Wurzeln so viele aus, um sie weiter zu verpflanzen, dass die bleibenden und die ver- pflanzten 0,Go — 1 m weit von einander stehen. Darauf wird das Land gelockert und dann stark gedüngt. Im zweiten Jahre erkennt 117 man schon, welche Sämlinge starke, steif stehende Blattstiele bilden, und kann sie auf das dafür bestimmte, vorher stark im Untergrund gedüngte, rigolte Land pflanzen. Um das Land dazwischen nicht un- benutzt zu lassen, kann man Spinat, Buschbohnen, Zwergerbsen etc. einsäen oder Salat hinein pflanzen. Von hier an beschränkt sich die Cultur darauf, dass man die Pflanzung von Unkraut rein hält und min- destens jedes zweite Jahr stark düngt, wozu besonders Cloakenmist sowie Knochendung wirksam ist. Man kann die jungen Sämlinge auch in Töpfen unter Glas heranziehen, wodurch man schneller starke Exemplare für das Freie erhält. Der Rhabarber lässt sich gut treiben, und man erhält dadurch besonders zarte Blattstiele. Es geschieht dies am besten in einem massig warmen Raum und zwar im Dunkeln; man pflanzt die Wurzeln in leichte Erde, oder bedeckt sie nur mit feuchtem Moos. Weisse Rüben, Herbstrüben (Brassica Napus). 64. Die zahlreichen Sorten, welche unter diese Rubrik fallen, weichen in Bezug auf Form, Farbe, Grösse und Geschmack sehr von einander ab. Unsere Besprechung soll sich auf die hauptsächlich- sten beschränken. Die vorzügliche Münchener Treibrübe ist die früheste. Es ist eine plattrunde, mittelgrosse Sorte mit schwa- cher Belaubung. Die neue Mailänder ist ebenfalls sehr früh und dabei haltbarer, sie ist ebenso wie die gelbe plattrunde Petrowski- Rübe sehr zu empfehlen. Die Teltower oder märkische Rübe ist nur wallnussgross, grau von Ansehen und sehr früh, sie erreicht, auch, wenn erst spät im August gesäet, doch noch die beliebte Grösse. Sie gedeiht besonders gut im Sandboden der Mark Bran- denburg, während sie in gutem, schweren Boden ausartet. Die unter dem Namen gelbe und weisse Mairübe verkauften Sorten sind in Deutschland am bekanntesten. Die amerikanische weisse rothköpfige ist sehr früh und eignet sich wegen ihrer kurzen Blätter zum Treibem unter Glas. Croissy und des Vertus sind vorzügliche, für Februar-Aussaat geeignete Pariser Marktsorten. Die Gold- ball-Rübe ist eine fast runde, schön gelbfleischige Sorte, von etwas bitterem Geschmack. Die kleine gelbe finnländische Rübe ist platt, unten concav, früh, und wenig empfindlich gegen Kälte ; man muss sie jung geniessen. Die Freneuse ist eine etwa 10 cm lange, trockne Rübe, im Geschmack der Teltower ähnlich, welche vorzüglich auf magerem, kiesigen oder sandigen Boden gedeiht und 118 in Paris sehr beliebt ist. Die schwarze lange Rübe ist mittel- früh, 15 — 20 cm lang, mit schwarzer Rinde, festem süssen Fleisch und sehr haltbar. Die Ottersberger gelbe lange Rübe wird bis 20 cm lang, 4 — 6 cm stark und hat feines, haltbares, süsses Fleisch. Sie wird schon Mitte Juli gesäet und bildet sich erst im October aus. Auch die Acker- und Stoppelrüben werden im Herbst und Vorwinter gern gegessen. In Bezug auf die Cultur haben alle miteinander gemein, dass sie sich schwer verpflanzen lassen, daher sofort auf den Platz gesäet werden müssen, und zwar, je nach den Sorten von Ende Juni bis Mitte September. Man zieht allerdings die Rüben auch im Frühjahr, doch ist diese Cultur unsicher, indem die Pflanzen an manchen Orten Blüthenstengel bilden und dann keine Rüben liefern. Die Hauptsaat für den Herbst geschieht breitwürfig oder zweckmässiger in Reihen Ende Juli bis Mitte August, doch kann man frühe kleine Sorten noch im September säen. Es ist nicht leicht, die Saat mit der Hand dünn genug herzustellen, wesshalb sich bei der Cultur im Grossen auch der Gebrauch der Säema- schine empfiehlt. Nach der Sommerbestellung muss die Saat bei Trockenheit gewalzt oder getreten werden, um einen günstigen Auf- gang zu ergeben. Sobald die Pflänzchen einige Blätter haben, müssen sie sorgfältig ein oder mehrere Male verdünnt werden, bis sie weit genug von einander stehen. Will man wohlschmeckende Rüben erzielen, so darf man dieselben nicht auf frisch gedüngtes Land bringen und muss man bei Trockenheit reichlich giessen. Am besten schmecken alle Rüben kurz ehe sie ihre volle Ausbil- dung erreicht haben. Die spätere Culturarbeit beschränkt sich auf Jäten und ein- maliges Behacken der grossen Sorten. Im October muss man die Rüben und Rübchen aus der Erde nehmen und in Gruben, Mieten oder Kellern einschlagen. Manche Marktgärtner, welche die Rüben im Winter und Frühjahr verkaufen, schneiden die Blätter schon auf dem Lande etwa 8 Tage vor dem Ausmachen ab, um eine längere Haltbarkeit zu erzielen. Zur Frühcultur eignen sich nur die frühesten und zartesten Sorten, wie die Münchener und Mailänder. Man säet entweder im Herbst, so dass sich nur sehr kleine Rübchen bilden, welche im Winter bedeckt werden, oder im Februar unter Fenster in kaltem oder nur schwach erwärmtem Kasten, später auch bis Ende 119 März in das Freie, auf Land, welches im Jahre vorher gedüngt war. Spätere Frühjahrs-Aussaaten verunglücken fast immer. Die Herbst- (Acker- oder Stoppel-) Rüben säet man auf die Stoppel, nachdem der Boden mit dem fünfschaarigen Pflug oder auch nur mit der Egge oberflächlich aufgerissen wurde. Die kleinen Teltower und ähnlichen Rübchen halten sich, mit wenig feuchtem Sand vermischt, bis zum Frühjahr. Man muss den lange aufzubewahrenden Rüben die Köpfe (das sog. Herz) ab- schneiden, sonst treiben sie bald aus und verlieren an Werth. Uebri- gens geben die im Dunkeln getriebenen Stengel aller Sorten ein spargelartiges Gemüse, die Blätter einen nicht üblen Salat. Die Blätter der Wasserrüben liefern ein am Niederrhein imd in Westfalen bekanntes und beliebtes Gemüse, welches Rübstiel oder Stielmus genannt wird.*) Um diese jungen Triebe im Frühjahr zu erhalten, säet man dort auch vom Februar an gemeine Stoppelrüben ganz dicht und bedeckt dieselben, sobald sie eine gewisse Höhe erreicht haben, mit Sand oder sandiger Erde. Auf gleiche Weise kann man auch im Lande durchwinterte Rüben benutzen, indem man die treiben- den Stengel bedeckt und sie im Dunkeln bleicht. In der Schweiz und Südfrankreich werden die Herbstrüben wie unser Sauerkraut eingemacht und schmecken so diesem ganz ähnlich. Die Rüben erfrieren im Lande zwar nur bei sehr starker Kälte, aber sie verlieren ganz ihre Festigkeit und den Zuckergeschmack. Salatrüben oder Beete (Beta vulgaris). 65. Die Beete, auch rothe Rübe genannt, ist aus der Runkel- rübe gewonnen. Li den meisten Gegenden diesseits der Alpen wer- den nur Sorten mit dunkelrothem Fleisch angebaut, während im Süden auch hellfleischige Sorten beliebt sind. Ln Geschmack wei- chen die Sorten wenig von einander ab. Die Salatrüben, nament- lich die dunkellaubigen, sind sehr zum Ausarten geneigt und man wird wohl nie zu einer vollständigen Reinheit gelangen, trotzdem dieses Degeneriren durch fortgesetzt beobachtete, sorgfältigste Aus- wahl jetzt auf ein Minimum beschränkt ist. Die Grösse der Salatrüben schwankt zwischen 5 und 20 cm Stärke, die Länge annähernd in demselben Verhältniss. Es sind jedoch grosse, besonders dicke Salatrüben nicht beliebt, wesshalb *) Das Kochbuch von Henriette Davidis giebt Anleitung zur Zube- reitung von Rübstiel. 120 man sie spät aussäet und selten auswachsen lässt. Die langen, dünnen Sorten werden bei uns zum Einmachen vorgezogen. Unter den Sorten mit dunkelrothem Fleisch ist die Erfurter schwarzrothe Salatrübe am bekanntesten; sie ist sehr schlank, nicht zu gross und lässt sich leicht schälen. Die gleichnamige Sorte mit dunklem Laube ist von derselben Grüte, jedoch wesentlich kürzer und oben dick. Die Crapaudine ist oben stark, verjüngt sich aber in eine kurze Spitze; sie hat eine schwarze, rauhe, unschöne Haut, jedoch vortrefHiches Fleisch. Victoria, Dell's, Non plus ultra und Kronprinz - Beete sind, abgesehen von der guten Qualität ihrer Rüben, höchst decorativ durch ihre dunkle Belaubung. Castelnaudrv ist vorzüglich süss, fein und fest, auch früh, aber wenig ertragreich. Xutting's Selected Dwarf, Chelsea, Belvoir Castle und Osborn's sind kurz- und dunkellaubige englische Sorten. Unter den runden und plattrunden dunkelfleischigen Sorten erwähnen wir die rothe runde frühe, ferner die Eclipse und die ägyptische plattrunde Salatrübe. Letztere ist frei von Seiten- wurzeln, dabei sehr früh und zart. Die Bassano-Rübe ist hellroth- fleischig, weissgeringelt, vorzüglich im Geschmack, fein, süss und ergiebig. Dasselbe gilt noch mehr von den gelbfleischigen Sorten: der gelben runden frühen und gelben langen Zuckerbeete. Die runden Sorten wachsen sämmtlich mit den Knollen von ',3 bis zu ^g über der Erde, können daher leicht ausgezogen werden. Die starken Samen oder vielmehr Früchte der Runkeln und Salatrüben bestehen aus mehreren schwer theilbaren Samenkeimen, so dass ein Korn meist mehrere Pflanzen hervorbringt. ]Man säet dünn in 20 cm entfernten Reihen auf reich, aber nicht frisch gedüngtes, tief bearbeitetes Land, und zieht die zu dicht stehen- den Pflanzen aus, um dieselben nöthigenfalls weiter zu verpflanzen, so dass sie in den Reihen mindestens 10 cm, die runden Sorten noch etwas weiter, entfernt stehen. Etwa vorkommende Pflanzen mit grünen Blattrippen sind wegzuwerfen, da nur die mit rothen Blatt- rippen sicher dunkelrothe Rüben bilden. Zum Frühanbau säet man zeitig im März, in Süddeutschland sogar in das Mistbeet, für den Winterbedarf erst im Mai. Begiesseu ist nur bei grosser Trockenheit nöthig. Das Ausnehmen der Rüben geschieht Ende October vor Ein- tritt stärkerer Fröste. Nachdem die Köpfe abgeschnitten und der Schnitt abgetrocknet, gräbt man die Rüben im Keller ein, oder be- wahrt sie in Mieten wie Runkeln auf. 121 Futter- und Zuckerrüben. 66. Der Anbau dieser Rüben gehört zum landwirthschaftlichen Grossbetrieb und es soll hier nur einiges Allgemeine darüber gesagt werden. In Bezug auf Güte und Ertrag sind die Futterrunkeln wenig- verschieden. Jede Gegend hat ihre Lieblingssorten, deren Gedeihen zweifellos von der Bodenbeschaffenheit abhängt. Die gelben Runkeln gelten im Allgemeinen für ertragreicher und nahrhafter: sie er- reichen in kalkhaltigem Boden ihre grösste Vollkommenheit. Die runden Oberndorfer haben die allgemeinste Anerkennung gefunden. Sie werden gross und schwer, unten tellerförmig, wodurch man sie sehr leicht aus dem Boden nehmen kann. Die langen Pfahl- und Flaschen-Runkelrüben gedeihen überall. Die Zuckerrübe ist erst in Deutschland durch sorgfältige Auswahl zu ihrer jetzigen Vollkommenheit gebracht worden, daher der deutsche Samen für ganz vorzüglich gilt. Die Zuckerrüben werden auf den Platz in Reihen gesäet, Futterrüben meist ebenfalls, jedoch werden letztere in einigen Gegenden auch gepflanzt. Wo das Unkraut im Felde nicht überhand genommen hat, ist jedenfalls die Saat auf den Platz vorzuziehen, denn durch das Pflanzen erleiden die Rüben einen Stillstand von mindestens zwei Wochen. Die Aussaat muss so früh wie möglich geschehen, spätestens Mitte April. III. Salatpflanzen. Zu den Salatpflanzen zählen wir alle diejenigen, deren Blätter oder Stengel theile roh mit Essig genossen werden können. Durch das Verlangen nach Abwechslung in den pikanten Essigspeisen aus grünen Blättern sind manche Pflanzen von zweifelhaftem Werth unter die Salate gebracht worden. Die wichtigsten Salatpflanzen sind: Lat- tich- oder Garten salat mit den Unterabtheilungen Kopf- und Bindsalat (Sommerendivien), Schnitt- und Pflücksalat; En- divien, Rabinschen oder Feldsalat, Brunnenkresse, Ra- punzel (S. 110), Gartenkresse, Cichoriensalat, Löwen- zahn, Kapuzinerkresse (Tropaeolum). Von den untergeord- neten und nur in einigen Gegenden bekannten Salatpflanzen kom- men für uns in Betracht: Löffelkraut (Cochlearia officinalis), amerikanische Staudenkresse (Winterkresse, Erysimum praecox), Fenchel, grosser süsser und Florentiner und Rauke (Brassica Eruca). 122 Lattich- oder Gartensalat (Lactuca sativa). Der Lattichsamen hat weisse, gelbe, braune oder schwärzliche Farbe ; auf die Güte der Sorten hat die Farbe des Samens keinen Einfluss. Der Lattich braucht fetten Boden und wird am besten mit frischem Stallmist gedüngt. Auf armem Boden bleiben die Köpfe klein und schössen bald. Die Pflanzweite richtet sich nach der Grösse der Sorten und schwankt zwischen 25 cm bei Frühsalat und 40 cm bei grossem Sommer-Kopfsalat und Bindsalat. Ä. Kopfsalat (Lactuca capitata). 67. Wir theilen die Sorten nach ihrer Wachsthumszeit in drei Gruppen: 1. Wintersalat, 2. Früh- oder Treibsalat, 3. Sommersalat. Der Wintersalat muss widerstandsfähig gegen Kälte sein, ist aber aus diesem Grunde von harter Beschaffenheit und wird wenig mehr beachtet, sobald Frühsalat zu haben ist. Seine Cultur ist un- sicher, weil die Pflanzen in schneelosen, kalten Wintern zu Grunde gehen oder bei nassem Herbstwetter von den Schnecken gefressen werden; aber wenn er gut durch den Winter gebracht wird und früh zum Verkauf kommt, so bildet er die erste gute Einnahme, welche der Gemüsegärtner aus Landgewächsen erzielt. Der Frühsalat ist meist klein und festköpfig, bildet früh Köpfe, hält sich aber nicht lange, sondern geht bald in Blüthen- und Samenstengel. Im Mai oder später gepflanzt, bildet er entweder gar keine festen Köpfe, oder dieselben schössen bei Eintritt heisser Temperatur. Ein Versehen bei der Wahl der Sorten bringt hierbei grossen Schaden. Grosse Sommersorten z. B. sind zum Treiben ganz unbrauchbar. Die Treibsalate bilden gleichsam eine beson- dere Abtheilung, werden desshalb auch in den Samenverzeichnissen als solche zusammengestellt. Die Treibsorten sind zwar auch gut für das freie Land, bilden sich frülier aus als andere frühe Sorten, bleiben aber kleiner und gehen bald in Samen. Einige derselben jedoch, welche im warmen Mist- beete zart werden, schliessen sich im Freien nicht zu festen Köpfen und bleiben hart, sind desshalb nur für Mistbeete geeignet. Die Sommer-Sorten bilden grosse, meistens feste Köpfe, die grössten wohl der „Cyrius" genannte Salat und Bossin's Kiesensalat, welche bis 40 cm Durchmesser erreichen. Da fast alle Sommersalat-Sorten im 123 Geschmack einander gleich stehen, so schätzt man als beste Eigen- schaft, dass sich die Köpfe lange halten, bevor sie Blüthenstengel treiben. Bekanntlich hängt dieses sogen. Schossen von der Witte- rung und Bodenfeuchtigkeit ab. Bei Hitze und Trockenheit treibt der Salat sofort nach der Ausbildung der Köpfe Stengel, was nur durch reichliches Begiessen und durch Umstechen (Verpflanzen) ab- sichtlich herbeigeführte Beschädigung der Wurzeln verzögert werden kann. Einige besonders dauerhafte Sorten bleiben zuweilen so lange festköpflg, dass es schwer hält, davon eine genügende Menge Samen zu gewinnen, namentlich bei anhaltender Nässe, wo die Köpfe während der Stengelbildung faulen. Für die Herbstzeit werden theils Sommer- sorten, theils Frühsorten angebaut; letztere werden natürlich spät gesäet und in kalte Mistbeete gepflanzt, wo sie sich bis zum November halten. Dem Marktgärtner ist am meisten an frühen Sorten gelegen, wenn die Köpfe auch nicht lange haltbar sind, denn er verkauft um so theurer, je früher er sie auf den Markt bringt. Dann hat er dafür zu sorgen, dass Nachfolge von späteren Sorten oder später gepflanztem Salat vorhanden ist. Er muss grosse Sorten auf den Markt bringen, besonders wenn er am Verkaufsplatze wohnt, wogegen er bei entfern- terer Lage nur solche anbauen darf, die den Transport gut vertragen. Für den eigenen Bedarf entscheidet der individuelle Geschmack, doch wird man nur gegen die Hitze widerstandsfähige Sorten wählen. Wie wir schon bei den Krauten bemerkten, wird Jeder leicht die für seine Zwecke und besonders für seine Boden- und climatischen Verhältnisse geeignetsten Sorten ausfindig machen. Die Cultur ist bei allen Kopfsalatsorten dieselbe, nur die Saat- und Pflanzzeit verschieden. Der Wintersalat, von welchem man den gewöhnlichen grünen, den blutrothen, braunen und den vor- trefflichen Roquette mit rothgerandeten Blättern cultivirt, wird von Mitte August bis Ende September ausgesäet. Es ist in allen Fällen rathsam, zwei Aussaaten in Zwischenräumen von zwei Wochen zu machen, denn bei warmer Herbstwitterung werden die Pflanzen der frühesten Saat oft zu gross und kommen dann nicht gut durch den Winter, oder sie werden, wie schon erwähnt, von Schnecken gefressen, in welchem Falle man nachpflanzen aber zu- gleich Vorkehrungen zum Abhalten und Fangen der Schnecken treffen muss. Werden die ersten Salatpflanzen zu gross, so bringt man Pflanzen der zweiten Saat dazwischen, damit Ersatz 124 für die etwa im Winter umgekommenen da ist. Kommen beide Pflanzungen gut durch den Winter, so verdünnt man sie beim Behacken. Das erste Behacken findet im Herbst, ein zweites im März, bei günstiger Witterung noch früher, statt. Manche Gemüsegärtner pflanzen den Wintersalat in flach vertiefte Gräben, wo er mehr Schutz findet, aber beim Frühjahrsbehacken auch leicht zu tief kommt. Andere decken im Winter Tannenreisig darüber. Ein besseres und sicheres Verfahren ist, dass man die Pflanzen erst verstopft und gegen Ende October mit Schonung der Wurzeln an eine gegen Nord- und Ostwind geschützte Stelle (Mauer, Holzplanke) pflanzt, darüber ein ganz niedriges Stangengerüst an- bringt und dieses bei strenger schneeloser Kälte mit Strohdecken belegt. Fällt rechtzeitig viel Schnee, so ist ein Bedecken zweck- los, denn dieser schützt hinlänglich. Bei mildem Wetter, aber nicht bei Sonnenschein nach kalten Nächten, wird die Deckung entfernt. Zur Frühlingspflanzung säet man die frühesten Sorten im März in ein nicht zu warmes Mistbeet, meist zwischen Kohl, zugleich macht man aber auch eine Aussaat in ein kaltes Beet. Die warm gezogenen Pflanzen werden oft schon Ende März, jedenfalls Anfangs April ausgepflanzt, meist zwischen frühe Kohlarten (s. §. 39, 40, 41), die kalt erzogenen für sich allein, am besten auf ein mit Fenstern zu bedeckendes Beet. Marktgärtner säen die frühesten Sorten schon im Februar reihenweise in das freie Land, ohne sie weiter zu verpflan- zen, vielmehr verdünnen sie dieselben nur. Als Zwischenfrucht dienen häufig Radieschen. Die ersten Köpfe von Frühsalat im freien Lande erhält man, je nach der Gegend und Temperatur, von Mitte Mai bis Mitte Juni. Als gute Frühsorten für das Land empfehlen wir Bruine geel (gelber rothkantiger Prinzenkopf), Chavigny, Erfurter Dreien- brunnen, erstere beiden, als grossköpfige Sorten, zur Hauptpflan- zung; ausserdem die Treibsorten: gelber Eier-, gelber, goldgelber und grüner Steinkopfsalat, mit kleinen aber sehr festen Köpfen und um 8 — 12 Tage früher als Bruine geel. Der Kaisertreibsalat eignet sich nur für das Mistbeet. Da es nach dem Verbrauch der Frühsorten zuweilen an Salat fehlt, bis die grossen Sommer- sorten schliessen, so empfiehlt es sich, geeignete Sommersorten zu- gleich mit den frühen zu säen und zu pflanzen. Solche sind z. B. die Forellensalate, Haarlemer Blankkopf, Prinzenkopf, Berliner Königskopf, gelber Dresdener, Simpson u. a. m. 125 Von den bei grosser Hitze lange haltbaren Sorten nennen wir besonders: asiatischer grosser gelber, Cjrius oder Mogul, Dresdener grosser gelber, Drumhead oder Trommelkopf, Coblenzer (braimer Haarlemer), Pariser Zucker-, Perpignaner Dauerkopf (besonders verbesserter Perpignaner), Schweizer und Trotzkopf. Man darf die grossen Sommer-Kopfsalate nicht zwischen Kohlarten, Sellerie etc. pflanzen, sonst schliessen sie nicht gut. Auch verlangen sie reich- lichste Bewässerung, das einzige wirksame Mittel, um das Schossen zu verhindern. Der braune Trotzkopf-Salat ist eine Sorte, welche sich bis spät in den Herbst hinein hält und einige Grad Kälte verträgt. Durch schönes Aussehen zeichnen sich die Forellen- Salate aus, besonders der Goldforellen-, der feste Vollblut- und der kleine blutrothe Forellen-. Als Kochsalat sind nur hartblättrige Sorten, wie Chou de Naples, Sanct Angelo etc. brauchbar. Die Herbstcultur ist wenig und fast nur in vornehmen Häu- sern und in grossen Städten gebräuchlich. Sie besteht darin, dass man geeignete, nicht grosse Sorten, am besten Frühsalate, ent- weder im Spätsommer sogleich in kalte Mistbeetkästen pflanzt, oder dass man späten Sommersalat vor der Kopf bildung mit Erdballen in Kästen setzt. So erhält man zuweilen Kopfsalat bis Anfang Dezember, allein er steht im Geschmack und Ansehen weit hinter dem Sommersalat zurück. Ein fast nur in Frankreich gebräuchliches Verfahren ist die Wintercultur unter Glasglocken. Man säet die dazu geeigneten kleinköpfigen Sorten Crepe und Gotte (unserem Steinkopf gleich), im August und pflanzt sie rechtzeitig auf ein Beet vor einer schützen- den Mauer, entweder unter Glasglocken (wie schon beim Blumen- kohl §. 38 angegeben wurde), oder so, dass ein niedriger Mist- beetkasten darübergestellt werden kann. Bei Eintritt der Kälte werden die Glocken oder Fenster stark mit Decken oder Stroh bedeckt, bei mildem Wetter gelüftet. In gelinden, sonnenreichen Wintern erhält man so zuweilen schon im Februar brauchbare, allerdings kleine, wenig geschlossene Köpfe. Das Treiben des Kopfsalats. 68. Das Treiben von Kopfsalat ist sehr zu empfehlen, denn es ist leicht und wenig kostspielig. Man beginnt mit der Pflanznng in Gurken- und Melonenkästen ; allein dies ist nur ein Nothbehelf, um 126 den Platz zu benutzen, denn da jene Pflanzen warm stehen wollen, der Lattich aber viel Luft verlangt, so schliessen entweder die Köpfe nicht fest, oder es leidet die Hauptpflanze (Gurken, Melonen). Man darf hierzu nur die kleinen Treibsorten verwenden. Zum Treiben kann man schon im Herbst aussäen und die Pflanzen frostfrei durch- wintern, es genügt aber auch, wenn man sie im Januar in das. warme Mistbeet, im Warmhause oder warmen Zimmer säet. Die Pflänzchen werden bald verstopft und dürfen nicht zu gross werden. Die für Salat bestimmten Mistbeete werden nicht zu warm gemacht (§. 11). Der Abstand der Pflanzen richtet sich nach der Grösse der Sorten, doch kann er geringer sein als im Lande, weil man die zu dicht stehenden Pflanzen, auch wenn sie keine Köpfe haben, verwerthen kann. So oft es milde Witterung erlaubt, wird gelüftet, denn nur so bilden sich feste Köpfe. Von Ende Februar an bepflanzt man auch kalte oder nur mit Laub erwärmte Kästen mit Salat, welcher die Lücke zwischen Mistbeet- und Landsalat ausfüllt. Der von Ende März bis Mitte Mai gewonnene Kopfsalat erzielt gute Preise. Die Treibsalate sind sämmtlich vorzügliche, bewährte Varie- täten, man wird sich meist mit zwei Sorten begnügen, Steinkopf-, Eier- oder Kaisersalat, oder eine der neuen kleinen Sorten für den ersten Bedarf, Bruine geel für spätere Zeit und kalte Kästen. Der neue gelbe Kaiser-Treibsalat ist vorzüglich; Sutton's brauner Treib- salat bildet sehr bald kleine Köpfe, während der zarte Wheeler's Tom Thumb ganz grün bleibt und die festen Köpfe am läng- sten hält. B. Römischer- oder Bindsalat Sommer -Endivien. 69. Der Bindsalat, auch Sommer-Endivien genannt, weil er zum Theil wie Endivien gebunden wird, zeichnet sich dadurch aus, dass er lange, schmale, gewölbte Blätter mit starker, dabei zarter Mittelrippe bildet. Die Cultur weicht nur insofern ab, dass man ihn (wenigstens in Deutschland) nicht früh anbaut, sondern erst mit dem Sommer-Kopfsalat oder noch später. In anderen Ländern dagegen schätzt man den römischen Salat so hoch, dass man ihn auch im Frühjahr anbaut, sogar treibt und noch im Herbst für den Winterbedarf pflanzt. In Gegenden, wo er allge- mein angebaut wird,geniesst man von Ende Juli an, wo die Kopfsalate 127 selten Averden, fast nur noch römischen Salat, und es ist zu bedauern, dass er in Mittel- und Norddeutschland wenig bekannt ist. Wir können seine Cultur nicht genug befürworten. Ausserdem liefern die Bindsalate ein eben so gutes Kochgemüse, wie z, B. der Kopf- salat Chou de Naples. Der Bindsalat wird mindestens 35 cm ent- fernt gepflanzt und muss, um gut und ertragreich zu werden, stark gedüngt werden. Man hüte sich jedoch vor scharfem Stalldünger, in welchem die Pflanzen leicht fleckig werden und von Würmern und Maden zu leiden haben. Die Sorten schliessen sicli theils von selbst zu länglichen Köpfen, oder sie müssen wie Endivien locker gebunden werden, damit die Blätter gut bleichen, d. h. gelb und zart werden. Man darf aber nie mehr Pflanzen binden, als in gewisser Zeit ver- braucht werden können. Zum Binden muss natürlich das Wetter ganz trocken sein. Bei Trockenheit ist reichliches Bewässern unerlässlich, weil der Bindsalat sonst leicht Stengel bildet, die neben dem Bunde durchwachsen. Wenn mehr ausgewachsene Pflanzen da sind, als verwendet werden kfinnen, so nehme man bei dem ersten An- zeichen von Stengelbildung die fertigen Pflanzen heraus und hebe sie in einem luftigen Keller auf, wo sie sich mehrere Wochen halten, wenn sie nicht gedrängt aneinander liegen. Das Aufbewahren im Herbst hält schwer. Mit dem Treiben beginnt man später als bei Kopf- salat und nimmt etwas höhere Kästen. In Frankreich verwendet man besonders den Pariser gelben selbstschliessenden Bindsalat, eine sehr beliebte, auch für die Landcultur vorzügliche Sorte; diesem ähnlich sind der Sachsenhäuser, und der Pariser grüne selbstschliessende. Der blutrothe Bindsalat (Romaine rouge) wird nicht gross, ist aber ergiebig und sehr schön; die inneren Blätter sind grün. Der rothgesprenkelte Forellen-Bindsalat wird gross und breitet sich sehr aus, muss daher sorgfältig gebunden werden. Victoria oder Florence Cos ist gross, zart und weiss. Ausserdem giebt es noch verschiedene englische Sorten. Spargelsalat (Lactuca angustana). 70. Die Cultur dieses Salats (nur eine, allerdings höchst charac- teristische Abweichung des gewöhnlichen Gartensalats) zum Gewinn von Stengeln (Strünke) verdient Beachtung; sie ist besonders in einigen Gegenden Hessens und Hannovers gebräuchlich, wo man diese Strünke auch für den Winter wie Bohnen mit Salz einmacht. Zu diesem Zwecke lässt man die Pflanzen in die Höhe gehen und verbraucht sie bevor 128 sich die ersten Knospen zeigen, d. h. wenn sie ungefälir fusshoch sind. Beim Ausnehmen dreht man die Pflanzen an der Wurzel ab und kann diejenigen, Avelche nicht gleich gebraucht werden, im Keller auf- bewahren. Der Käme zeigt, dass die Stengel wie Spargel zube- reitet werden. C. Schnitt- und Pflücksalat. 71. Unter dieser Rubrik vereinigt man einige Salate, welche, statt Köpfe zu bilden, Blätter in grosser Menge liefern, die sich nach dem Schneiden erneuern. Sie nehmen wenig Platz ein und geben ihr Product auch im Hochsommer, wenn es an Kopfsalat mangelt. Ausser den gelben Sorten giebt es krausblättrige, welche wie En- divien in der Schüssel gut aussehen. Schnittsalat wird in das halb- warme Mistbeet, aber auch in das Land gesäet. Der im Lande ge- zogene ist weniger zart. Man säet ihn breit, oft zwischen andere Gemüse, besonders Carotten. Der Pflücksalat amerikanischer Einführung ist als eine di- stincte Form und wesentliche Verbesserung der Schnittsalate zu be- trachten. Er bildet sehr schnell 40 — 60 cm. hohe, dicht mit kleinen zarten Blättern besetzte Stengel. Der Ertrag ist sehr bedeutend. Man behandelt den Pflücksalat wie andere Lattichsorten, kann ihn aber auch in Reihen säen und später verdünnen. Marktgärtner sollten den Pflücksalat mit den Stengeln zum Verkauf bringen. Endivien (Cichorium Endivia). 72. Die Endivien sind die feinsten Blättersalate für Herbst und Winter, liefern ein gutes Kochgemüse und dienen als Zusatz zu Suppen. In Frankreich sind dieselben so beliebt, dass man sie immer auf den Märkten finden kann, was bei diesen schnellwach- senden Pflanzen den Gärtnern nicht viel Schwierigkeiten bietet, wenn sie über die nöthigen Hülfsmittel verfügen. Man unter- scheidet die eigentlichen Endivien mit feingekrausten, hirschhorn- artig getheilten Blättern und den Escariol mit fast ganzrandigen, breiten Blättern und sehr dicken Blattrippen. Der Escariol Avird nicht überall cultivirt; wo man jedoch den Wohlgeschmack seiner dicken Blattrippen kennt, schätzt man ihn hoch, und es giebt Orte, wo man fast nur Escariol anbaut, welcher sich auch im Winter lange gut hält. Von krausen Endivien giebt es viele, mehr oder weniger fein gekrauste, lang- und kurzblätterige Sorten; gebleicht sind sie 129 jedoch im Geschmack einander fast gleich. Auch in der Ergiebig- keit besteht kein grosser Unterschied, denn die langen grossen Blätter sind dünn, die kurzen, z. B. die der Moosendivien, sehr dicht und vollherzig. Die gelben Sorten, wie Imperial und die gewöhnliche gelbe feingekrauste haben das Ansehen von ge- bleichten Pflanzen, sind daher auf dem Markte beliebt und früher verkäuflich. Die ganz fein gekrausten Sorten nehmen weniger Platz ein, denn die Blätter sind kürzer, aber sie lassen sich nicht so gut binden wie Sorten mit längeren Blättern und hal- ten sich im Winter weniger gut. Es giebt frühe und späte Sor- ten, unter den ersteren einige, welche zur Frühjahrspflanzung geeignet sind, sogar in Mistbeeten und unter Glocken getrieben werden ; sie halten sich aber im Herbst und Winter nicht lange. Solche Sorten sind die frühen fein gekrausten Sommerendivien und die courte ä cloche der Franzosen. Unter den wenigen Escariol- Sorten sind die breite grüne, gelbe und breite grüne vollherzige Pariser am meisten zu empfehlen. Die Hauptregeln für die Cultur sind folgende : Man säet für das Land zum Sommerbedarf im April, für den Herbst und Winter Ende Mai bis Mitte Juni (in Frankreich bis Ende August), sobald es warm ist in das freie Land. Da der Samen sehr fein ist, und nur starke Pflanzen gut anwachsen, so muss man sehr dünn säen. Dies geschieht am besten in engstehenden Reihen, so dass man die stärk- sten Pflanzen auf dem Platze lassen kann, wodurch sie um zwei Wochen früher brauchbar werden und weniger leicht Samenstengel bilden. Die übrigen Pflanzen werden auf gedüngtes Land etwa 30 — 40 cm von einander gebracht. Mit der zweiten Saat für den eigentlichen Winterbedarf wartet man bis Mitte Juni, weil die Pflanzen der frühen Saaten leicht Blüthenstengel bilden. Auf heissem, sandigen Boden ist es gut, die Beete vor dem Pflanzen mit kurzem Mist zu bedecken, ein im Süden allgemein gebräuchliches Verfahren. Die Pflanzen müssen sehr stark sein, sonst widerstehen sie der Hitze nicht. Die grossen Blätter werden vor dem Pflanzen abgeschnitten, da sie doch von der Sonne verbrennen. Die Beete werden wieder- holt behackt und zwar zum letzen Male, bevor die Blätter sich auf dem Boden ganz ausbreiten. Bei Trockenheit ist häufiges und reichliches Giessen das einzige Mittel, die Bildung von Stengeln zu verhüten. Sobald die Endivien so ausgewachsen sind, dass der Boden nicht mehr durchsieht, bleicht man sie. Dies geschieht mei- 9 130 stens durch Zusammenbinden der Blätter mit Bast, Stroh oder dergleichen. Gewöhnlich genügt ein Band. Das Binden muss bei ganz trockenem Wetter und nach dem Abtrockenen des Thaues ge- schehen. Seltener benutzt man zum Bleichen übergestellte Glas- flaschen ohne Boden, Blumentöpfe oder besonders dazu hergestellte Glocken von Thon. Sind schöne Endivienpflanzen bei Eintritt starker Herbstfröste noch nicht gebunden, so bleicht man sie unter einer Bedeckuno; von Laub oder Strohmatten. Dilettanten bleichen ihre wenigen Pflanzen auch unter Tellern und Schüsseln. Da die ge- bleichten Endivien sich nicht lange halten, ausser im Gemüsekeller, so bleicht man nicht mehr auf einmal, als man zu verbrauchen oder zu verkaufen gedenkt. Das Bleichen dauert, je nach der Witterung und Lao;e 2 — 3 Wochen. Auch nach dem Binden muss bei Tro- ckenheit noch gegossen werden, es darf dann jedoch kein Wasser in das Innere der gebundenen Pflanze kommen, weil diese sonst fault. Für den Winterbedarf last man die Endivien bis Mitte oder Ende October im Lande, bis zu welcher Zeit sie gebleicht sein müssen. Die zuerst zu verbrauchenden werden (nicht zu dicht) mit Wurzeln in einen Mistbeetkasten eingeschlagen und luftig aber dunkel ge- halten. Ueberhaupt kann man alle Endivien, bevor Winterkälte eintritt, in Kästen so aufbewahren. Die Pflanzen füi' den späteren Winterbedarf schlägt man mit Wurzeln im Gemüsekeller oder auch in tiefen, frostfreien Kästen ein. Die Endivien sind in Bezug auf ihre Haltbarkeit im Winter verschieden. Am wenigsten halten sich die mit sehr fein gekrausten, weichen Blättern. Am meisten kommt aber auf den Aufbewah- rungsraum an; in guten, reingehaltenen Kellern kann man Endivien bis März aufbewahren. Da es vom Januar bis zum späten Frühjahr im Blättersalat keine Abwechselung giebt, sollte man sich auch bei uns mit dem Treiben von Endivien mehr befassen. Man verfährt ungefähr wie bei dem Salat, und es eignen sich dazu nur kurzblätterige, vollherzige Sorten, wie Moos-Endivien, Guilande, Meaux und vollherzige Eskariol. Rabinschen oder Feldsalat (Fedia oder Valerianella olitoria und Locusta). 73. Die Cultur dieser ergiebigen kleinen Pflanze, auch Schaf- mäulchen. Nüsschen oder Rapunzel genannt, welche vom Herbst bis März einen wohlschmeckenden Salat liefert, ist höcht einfach. 131 Man säet von August bis September auf gutes, nur oberflächlich gelockertes Land, am besten zweimal in ZAvischenräumen von 14 Tagen, und zwar mit Vorliebe ein Jahr alten Samen. Hat man kein leeres Land zur Verfügung, so kann man die Rabins- chen zw^ischen Perlzwiebeln oder dergleichen säen. Das gewöhn- liche Gartenrabinschen wird dicliter gesäet, als die grösseren, voll- herzigen Sorten, welche eine Art Kopfrosette bilden. Falls zur Saatzeit trockenes Wetter herrscht, so ist es gut, den Samen fest- zutreten und einmal tüchtig zu giessen. Unkraut ist besonders gleich nach dem Aufgehen der Saat, aber auch später sorglich zu beseitigen. Die Erndte geht nach und nach vor sich, je nachdem man den Salat braucht, die kleinen Pflanzen sind die zartesten. Wer ihn im ^^^inter bei uns im nördlichen Deutschland nicht ent- behren will, muss ein Stück Land bedecken. Ausser dem gemeinen Rabinschen cultivirt man das breitblättrige holländische, das grössere langstielige gelbgrüne italienische Regence (V. eriocarpa) und das dunkelgrüne vollherzige. Letzteres übertrifft alle an Zartheit und Wohlgeschmack und bildet förmliche Köpfchen. Brunnenkresse (Sisymbrium Nasturtium). 74. Die Brunnenkresse gedeiht nur in Quellwasser, dessen Temperatur Sommer und Winter ziemlich gleich bleibt, aber auch Wasser aus Lauf-Brunnen ist für kleine Anlagen oft brauchbar. Da die Brunnenkresse fast ausschliesslich durch Stecklinge vermehrt wird, so wollen Avir diese Methode hier kurz beschrei- ben. Lässt man Stecklinge kommen, welche am unteren Theile stets bewurzelt sind, so bildet man mit der Hand kleine Büschel und drückt diese reihenweise in den Schlamm, und zwar schräg mit den Spitzen in der Richtung des fliessenden Wassers. Weil das Wasser durchaus fliessen muss, wenn auch schwach, so muss die Sohle des Wassers etwas geneigt sein. Nach dem Pflanzen darf der Strom nur schwach sein, damit er die unbewurzelten Pflanzen nicht fortschwemmt. Das Pflanzen wird im August und September vorgenommen und in guten Culturen alljährlich wiederholt, denn die bleibenden Kresseanlagen verwildern schnell durch Wasserunkräuter. Bei Erneuerung alter Anlagen müssen diese sorgfältig aus dem Schlamme entfernt werden. Durch Düngung wird die Brunnen- kresse zarter und grösser. In Erfurt, wo diese Cultur auf der höch- sten Stufe steht, düngt man nicht nur beim Pflanzen, indem man 9* 132 den Schlamm mit stark verwesten Mist vermisclit, sondern aucli mehrmals im Herbst, indem man solchen Mist oder fette Compost- erde einstreut, wobei der Wasserzufluss abgestellt wird. In einem laufenden Brunnen kann man den Hausbedarf an Brunnenkresse ziehen, indem man das ablaufende Wasser in einen Graben leitet. Wenn man denselben bei Kälte bedeckt, so kann das sonst übliche Untertauchen der Kresse vermittelst Schlagen mit einer Schaufel unterbleiben. Die Brunnenkresse wird nur im Winter benutzt und treibt im Mai oder früher Blüthenstengel. Bis zur Erneuerung im August hat man nichts daran zu thun, nur etwa auffallend grosses Unkraut auszuziehen.*) Man geniesst von der Brunnenkresse die Spitzen mit den Blättern roh mit Salz oder als Salat, an manchen Orten jedoch auch als Gemüse. Es ist wenig gebräuchlich, die Brunnenkresse aus Samen zu ziehen, aber nur dadurch ist es möglich, diesen köstlichen Salat weit entfernten Gegenden zuzuführen und ausgeartete Culturen zu erneuern. Man säet in breite Samenschalen oder Schüsseln oder sogleich in das dazu bestimmte Wasserbeet (Becken). Bis nach dem Kei- men genügt feuchter Boden. Wenn die Pflänzchen in den Saat- gefässen einige Blätter haben, stellt man sie in flaches Brunnen- wasser, so dass die Spitzen über demselben stehen. Allmählig werden sie mehr unter die Oberfläche versenkt. Haben die Pflanzen etwa 5 cm Höhe erreicht, so zerreisst man den Erdballen und pflanzt büschelweise in 10 cm Entfernung in das bis dahin trocken ge- haltene Beet (Klinge). Dasselbe erhält eine Breite von 1,5 o — 2 m (bei grossen Anlagen mehr) und eine Tiefe von 30 cm. Der Boden muss wenigstens 5 cm tief aus sandigem Schlamm bestehen, den man zweckmässig mit altem, erdigen Mist vermischt. Nach dem Bepflanzen wird der Graben vorsichtig unter Wasser gesetzt, erst nur einige Centimeter hoch, allmählig hölier; hat er keinen stän- digen Zu- und Abfluss, so muss man täglich frisches Wasser zulassen. Man säe zeitig im Frühjahr, so dass im August die Pflanzung vorgenommen werden kann. Die Ernte (das Schneiden) beginnt Ende October und wird bis zum Frühjahr fortgesetzt. Da die aus dem *) Wer zu gewerblichen Zwecken grössere Brimnenkresse-Culturen ein- richten will, würde gut thun, die Erfurter Anlagen kennen zu lernen, findet aber auch in H. Jäger's n Gemüsegarten« Band II. ausführliche Belehrung nach der Erfurter Cultur-Methode. 133 Wasser wachsenden Blätter und Stengel von grosser Kälte braun und hart werden, so müssen sie, Avenn solche eintritt, mit einem schaufel- artigen Werkzeug unter das Wasser geschlagen werden. Statt dessen kann man auch bei Kälte den Graben mit Brettern und Stroh überdecken. Soll eine Brunnenkresse- Anlage lange ergiebig sein, so muss regelmässig im Herbst gedüngt werden. Zu diesem Zwecke verwendet man Schaf-, Rinder- oder verrotteten Stallmist, welchen man gleichmässig in die Gräben streut. Das Wasser wird während dieser Operation, und auch während einiger Tage nach derselben abgestellt. Gartenkresse (Lepidium sativum). 75. Die Cultur der Gartenkresse ist desshalb so einfach, weil man zu jeder Jahreszeit und in jedem Terrain mit sicherem Erfolge aussäen kann. Nur bei sehr heissem Wetter muss man schattige Lagen wählen. Man säet in Reihen, etwa wie Kerbel, begiesst bis zum Aufgehen und hat nach wenigen Wochen die ausgewachsenen Blätter zum Verbrauch. Das schnelle Keimen des Kresse-Samens ist sprichwörtlich (innerhalb 1 — 2 Tagen). Wer fortwährend Kresse haben will, muss alle 2 Wochen säen; man beschränkt sich jedoch meist auf das Frühjahr. Die sogenannte gefüllte Kresse, mit gekrausten Blättern, sieht sehr hübsch aus, die breitblätterige und goldgelbe englische sind im Geschmack nicht verschieden. Man zieht auch Kresse als Keben- pflanze im Mistbeete, sogar im Zimmer in Töpfen und anderen Gefässen, oft nur um sich des frühen Grüns zu erfreuen. Cichoriensalat oder Kapuzinerbart (Cichorium Intybus). 76. Wir haben hier noch über die Anzucht kleiner Wurzeln zur Erzeugung von Salat im Winter und Frühling zu sprechen und verweisen betreffs der Aussaat auf §. 50. Man benutzt hierzu besonders die in Belgien sehr beliebte vollherzige Witloof-Cichorie, welche weniger bitter ist, und die verbesserte buntblätterige. Der Cichoriensalat kann nur gebleicht genossen werden, und ist auch dann für manchen Gaumen noch hart und bitter. Immerhin ist er gegen Ende des Winters, wenn es keine Endivien mehr giebt, von Werth. Zarter und weniger bitter wird dieser Salat, wenn man ihn mit Anwendung von Wärme treibt. Gewöhnlich begnügt man sich damit, die im Dunkeln gewachsenen, daher gebleichten Triebe 134 der im Keller eingeschlagenen Wurzeln zu geniessen. Man nimmt die Wurzeln Ende Oetober aus der Erde, und pflanzt, nachdem sie von allen Seitentrieben befreit worden sind, entweder in tra^-bare Kästen, die man an einen warmen Ort bringt, oder man richtet eine vollkommene Treiberei ein. Zu diesem Zwecke stellt man im Keller ein Mistlager her wie zu Mistbeeten, bringt, nachdem der Mist erwärmt ist, 30 cm hoch Erde oder Sand darauf und legt die fingerdicken Wurzeln, welche hier rasch treiben, schräg imd sehr dicht ein. Man hat hierbei regelmässig und zAvar durchdringend bis auf den Mist zu giessen. Legt man grossen Werth auf diesen Salat, so bepflanze man ein massig warmes Mistbeet dicht mit Wurzeln und halte es ganz dun- kel. Beim Abnehmen der Blätter hüte man sich, die noch nicht aus- gebildeten zu beschädigen, weil diese nachwachsen. Wenn man den Cichoriensalat erst im Frühjahr braucht, so bedeckt man ein Beet, wenn die ersten Blätter sich zeigen, 10 — 15 cm hoch mit Sand oder Sägespänen oder auch mit lockerer Erde. Die unter dieser Be- deckung wachsenden Blätter Averden sehr zart. Löwenzahn (Leontodon Taraxacum). 77. Diese bekannte, bei uns als Unkraut so häufig vorkom- mende Pflanze (franz. Pissenlit) giebt, wie Cichorien behandelt, einen zarten, angenehmen Salat, der besonders in Frankreich geschätzt wird. Man säet im April dünn in Reihen von etwa 40 cm Abstand. Man kann gleich an Ort und Stelle säen oder im Mai die Sämlinge verpflanzen. Die Anlage verlangt dann hin und wieder Behacken und Giessen; die Ernte findet vom Herbst bis zum Frühjahr statt. Je nahrhafter der Boden, desto reicher ist die Ernte an Blättern. Durch Bleichcultur unter Bedeckung, wie bei Cichorien angegeben, gewinnt dieser Salat an Zartheit und verliert die Bitterkeit. Durch sorgfältige Zuchtwahl sind die allein culturwerthen, verbesserten vollherzigen und grossblättrigen Sorten erzielt worden. Löffelkraut (Cochlearia officinalis). 78. Das Löflelkraut, welches namentlich als officinelle Pflanze geschätzt wird, hat einen kresseartigen Gesclnnack. Man geniesst hier und dort als Salat die Blättchen, bevor sie Samenstengel bilden. Die Cultur ist derjenigen der Gartenkresse gleich; das Löffelkraut überdauert jedoch den Winter und wird meist im Herbst in schattiger Lage gesäet. 135 Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus und T. minus), 79. Die Blüthen dieser bekannten Gartenblume werden in manchen Gegenden zum Aufputz von Salaten benutzt; sie sclime- cken angenehm kresseartig. Man legt die grossen Samen weitläufig an eine Stelle, wo sie sich ausbreiten und über eingesteckte Reiser oder Stäbe ranken können. Die Knospen und namentlich die grünen, unreifen Früchte benutzt man vielfach wie Kapern (zum Ein- legen in Salz und Essig); hierzu verwendet man vorzugsweise Tropaeolum minus, sowie nicht rankende Sorten von T. majus (T. majus nanum). Amerikanische Winter- oder Staudenkresse (Barbarea praecox, Erysimum praecox). 80. Die Blätter dieser ausdauernden Pflanze gleichen im Ge- schmack etwas der Brunnenkresse, nur sind sie bitterer. Wo man sich Brunneukresse nicht verschaffen kann, finden Liebhaber in diesem Salat einen nothdürftigen Ersatz. Die Cultur bietet keinerlei Schwie- rigkeit, da man vom Frühjahr bis zum Herbst aussäen kann und diese Pflanze überall gedeiht, mit Vorliebe an feuchten Stellen. Süsser Fenchel. 81. Unter diesem Xamen begreift man zwei unserem Garten- fenchel nahestehende Pflanzen, nämlich Foeniculum officinale oder Anethum Foeniculura, der grosse süsse und F. dulce, der Flo- rentiner Fenchel. Ersterer wird roh, wie Bleichsellerie, letzterer gekocht genossen und zwar bis jetzt fast ausschliesslich in Italien. Indessen ist der Anbau dieser wohlschmeckenden Pflanze auch für Deutschland zu empfehlen. Der grosse süsse Fenchel bildet kurze Stengel mit dicht stehenden Blättern und breiten, fleischigen Blattstielen. Diese sind es, welche nebst dem noch zarten Stengel genossen werden. Bei dem Florentiner sind die Blattstiele noch breiter und scliuppenartig, 10 cm lang und 5 — 6 cm breit. Die Cultur ist nur in warmen Lagen lohnend. Man säet diese Fenchelsorten in ca. 40 cm von einander entfernte Reihen sehr dünn, jätet, behackt, giesst fleissig und durchdringend und behäufelt die Pflanzen, wenn die noch von den Schuppen umschlossenen Pflanzen etwa fauststark sind, bis über die Hälfte, wodurch sie zart werden. In Italien säet man den Fenchel im Winter und im Sommer und erntet das ganze Jahr hindurch, bei uns ist aber nur die Saat im Frühling möglich. 136 Hirschhornsalat (Plantago Coronopus). 82. Dieses Salatgewäclis wird selten angebaut; es hat das An- sehen einer dünnen Endivienpflanze mit niattgrünen Blättern. Man säet in Reihen, wie bei Spinat, verdünnt die zu dicht stehenden Pflan- zen, behackt, jätet und giesst wiederholt. Bei dem Abschneiden der Blätter beseitige man die älteren. Die Pflanze ist einjährig; sie wird fast nur im Süden Europas genossen, wo sie auf Sandboden, beson- ders am Meere, häufig wächst. Rauke (Brassica Eruca). 83. Dieses einjährige, niedrige Gewächs ist in Frankreich als Salatpflanze ziemlich bekannt. Zwei Monate, sogar noch früher nach der Aussaat, welche vom April ab an Ort und Stelle in das freie Land bewirkt wird, können die Blätter geschnitten werden. Durch häufiges Giessen werden diese besonders zart, auch verhin- dert man liierdurch, dass die Pflanzen schnell Samenstengel bilden. IV. Zwiebel- und Laucharten. Unter dieser Rubrik kommen für uns in Betracht: A. die eigentlichen Zwiebeln, B. einige andere absterbende Zwiebelarten, C. Porree oder Lauch. Nicht alle Zwiebelpflanzen können aus Samen gezogen werden, diejenigen, welche man auf andere Weise vermehrt, entziehen sicli unserer Besprechung. Ä. Die gemeine Zwiebel oder ZipoUe (Allium Cepa). 84. Die Zwiebeln werden nur aus Samen gezogen. INIan unter- scheidet je nach der Form plattrunde, runde oder länglichrunde und spitze oder Birnzwiebeln ; die Form hat auf den Geschmack so wenig wie auf die Grösse oder Haltbarkeit Einfluss. Die weissen Sorten sind vom Geschmack milder als die andern. In Bezug auf Grösse, Zeit der Reife, Haltbarkeit im trockenen Zustande und Geschmack besteht zwischen den Sorten ein grosser Unterschied. Gewisse Sorten eignen sich nur als Speisewürze, andere sind zum Einmaclien, einige als Kochgemüse geeignet. Unter den vielen Sorten, welche in den Catalogen geführt werden, wollen wir nur die gang- barsten und Averthvollsten besonders erwähnen. Eine sehr verbreitete blassrothe, plattrunde Sorte führt den Namen Erfurter. Sie ist mittelgross, fest und hält sich gleich der 137 holländischen gelben runden sehr gut. Die silberweisse plattrunde wird ihrer frühen Reife wegen viel zum Einmachen benutzt, ist jedoch nicht so haltbar wie die später reifenden Sorten. Die schwefel- gelbe plattrunde ist wegen ihres milden Geschmackes beliebt. Die gelbe Birnzwiebel wird gross, ist haltbar, süss und in der Küche beliebt, jedoch für den Markt im Sommer nicht geeignet, weil die noch nicht ausgewachsenen Zwiebeln dünner und unansehnlicher als runde Sorten erscheinen. Die gelbe runde Zittauer Zwiebel, über mittelgross und länglichrund, ist eine sehr gute haltbare Sorte. James's Zwiebel ist oval, gelb und gut haltbar. Danvers ist eine mittelgrosse, runde dunkelgelbe Zwiebel von langer Dauer. Magnum bonum ist röthlichgelb, dauerhaft, sie wird noch grösser als die Zittauer. Besonders süss, aber dabei stark von Geschmack sind die rothen Zwiebeln, wie die Braunschweiger und holländische plattrunde. Sie eignen sich gut für den Winterverbrauch. Die südländischen Zwiebel-Sorten müssen, um in unserem Klima zu gedeihen, sämmtlich erst in das Mistbeet gesäet und dann verpflanzt werden. Dieselben erreichen zum Theil eine bedeutende Grösse, halten sich jedoch nur bis in den Monat Dezember. Die weissen Zwiebeln dieser Kategorie sind von sehr mildem Geschmack und die kleinen, frühen Sorten besonders zum Einmachen geeignet. Die früheste und kleinste weisse ist die Queen, sie wird kaum so gross wie eine Wallnuss und stirbt meist nach dem zweiten Blatte ab ; im Juni ist sie bereits ausgewachsen, hält sich aber nicht lange. Nur um 2 — 3 Wochen später ist die kleine silberweisse Nocera, welche auch zum Einmachen in Essig sehr beliebt ist. Dieser folgt in der Reife die NeapolitanMarzajola, eine mittelgrosse, platte, weisse Zwie- bel, dann die Tripoli, weisse Riesen- und als späteste und grösste die platte weisse Mammuth. Unter den sehr grossen Zwiebeln, welche man besonders zum Kochen benutzt, sind die Madeira-Zwiebeln, Tripoli, Bassano am bekanntesten. Sie erreichen nur in warmen Ländern ihre volle Grösse und den ganzen Wohlgeschmack und reifen bei uns in kühlen Sommern nicht aus; man behandelt sie stets als Pflanzzwiebeln. Diese Zwiebeln sind sämmtlich lockerer und gröber von Fleisch, als unsere kleineren Sorten. Am besten scheint sich unter denselben die Bassano und die Riesen-Rocca (Giant Rocca) für nördlichere Gegenden zu eignen. Letztere ist ohne Zweifel für den Norden die beste unter den grossen Zwiebeln südlicher Abstammung und hält sich länger als die spanischen und Madeira- 138 Zwiebeln. Die spanischen weissen Zwiebeln werden in Frankreich und England in grossen Massen angebaut, doch sehr jung verspeist, nachdem sie kaum die Grösse einer Wallnuss erreicht haben. Die Teneriffa-Zwiebeln sind mittelgross, platt und von feinem Geschmack ; die braune Sorte ist eine der haltbarsten unter den Ptlanzzwiebeln. Die Zwiebel liebt guten, etwas lehmigen, massig düngerreichen Boden, scheut aber frischen Mist. Im Grossen baut man sie daher am besten in zweiter Tracht nach solchen Gemüsen, welche im Jahr vorher mit starker Düngung cultivirt wurden. Glaubt man das Land noch düngerbedürftig, so empfiehlt sich (jberdüngung nach vorhergegangenem Graben oder Pflügen. Die Cultur der Küchenzwiebeln ist ein- oder zweijährig. Bei ersterer, zum grossen Anbau allein gebräuchlichen, wird der Same auf den Platz gesäet, oder man erzieht Pflanzen im halbwarmen ]\[istbeete. ]\Ian säet im ]März, sogar früher, wenn es geht, ent- weder breitAVÜrfig sehr dünn auf frisch gelockertes Land, oder um behacken zu können, in 10 cm entfernte Reihen, und walzt oder tritt die Saat fest. Bei dem Feldanbau empfiehlt sich die Drillsaat mitderSäemaschine. Das Verdünnen der Sämlinge muss entsprechend der Grösse, welche die betreffende Sorte erreicht, geschehen. Ausser Jäten und Behacken (mit der Zinkenhacke), sowie Begiessen während des Keimens, ist an den Zwiebeln niclits zu thun. Die Ernte beginnt, sobald das Grün abstirbt, indem man zuerst die reifen Zwiebeln ausnimmt. Vor dieser Zeit aber benutzt man, nachdem die Steck- zwiebeln (der zweijährigen Cultur) verbraucht sind, die anderen grössten grünen Salat-Zwiebeln mit den Schlotten (Blättern) beson- ders als Gemüse. Die Pflanzzwiebeln werden im März in das Mistbeet gesäet und Ende April, wenn sie stark sind auch früher, (in südlichen Ländern bereits Anfang Winters) verpflanzt, wobei die Pflänzchen nicht tief kommen und nicht stark angedrückt werden dürfen. Die Reihen müssen bei den kleinen Sorten 10 cm, bei den grösseren und grössten 20 — 30 cm, die Pflanzen in den Reihen 8 cm resp. 15 — 25 cm entfernt stehen. Diese Zwiebeln liefern nächst den Steckzwiebeln den Sommerbedarf; die grossen südlichen Zwie- beln werden nur auf diese Weise gezogen. Die zweijährige Cultur besteht darin, dass mau im ersten Jahre möglichst kleine, sogenannte Steckzwiebeln zieht. Man gewinnt die- selben am besten, indem man ein Stück mageres Land im Frühjahr recht dick besäet und die Pflanzen nicht verdünnt. Wenn der Sommer 139 nicht uiigewölinlich nass ist, so erreichen z. B. die mittelgrossen Sorten etwa die Grösse einer Haselnuss. Diese Steckzwiebeln hebt man in Netzen oder undichten Säcken in einem trocknen geheizten Räume auf, Avodurch das Keimen am besten verhindert wird. Ende März oder Anfang April werden sie gepflanzt (ge- steckt) und ganz wie grosse Pflanzzwiebeln behandelt. Bilden sich Samenstengel, so drückt man die Pflanze, nachdem der Stengel aus- gezogen, mit dem Fusse nieder, wodurch man noch brauchbare Zwiebeln erhält. Die trocknen Zwiebeln werden womöglich über einem geheizten Räume aufbewahrt und bei grosser Kälte mit Strohmatten etc. be- deckt. Frieren sie hier auch, so leiden sie doch keinen Schaden, wenn man sie unter den Decken aufthauen lässt. Noch besser ist ein ganz frostfreier trockner Raum zur Aufbewahrung. B. Andere absterbende Zwiebelarten. 85. Die folgenden Zwiebelarten werden in der Regel nur dann aus Samen gezogen, wenn ein älterer Bestand mangelt, um auf diese Weise die Art zu erhalten oder um dieselbe auf billige Weise weither zu beziehen. Es sind Schalotten, Schnittlauch, Winterzwiebel (Welsche oder Winterhecke), Gfoldknoblauch, Bär- lauch, Kartoftelzwiebel und Perlzwiebel. Hierbei sei bemerkt, dass auch die sehr kleinen Zwiebeln von Roccambol oder Schlangen- knoblauch und egyptischen Zwiebeln, welche sich anstatt der Samen in den Blüthenköpfen bilden, als Samen gelten. Dieselben werden sämmtlich auf die gleiche Weise behandelt: in ein nicht warmes Mistbeet gesäet, dann verstopft und endlich weitergepflanzt. Da es bei dieser Cultur nicht auf einen Ertrag abgesehen ist, sondern nur auf die Anzucht von Brutzwiebeln, so kann man die Sämlinge ziemlich dicht pflanzen. Die trocknen Zwiebelchen werden im folgenden Jahre wie Steckzwiebeln behandelt. Schnittlauch (Gras- lauch) und Winterzwiebeln dürfen nicht absterben. Ueber die ebenfalls genannten bis jetzt selten zum Küchengebrauch cultivirten Goldknoblauch (Allium Moly) und Bärlauch (Alliura ursinum) be- merken wir, dass beide den wahren Knoblauch, welcher keinen Samen bringt, ersetzen können, und dass beide reizende Zierpflanzen sind, erstere gelb-, letztere weissblühend. Die Winterzwiebeln werden meist sogleich in das Land gesäet, und man sieht sie oft als Einfassung. Man kann sie mehrere Jahre stehen lassen, doch 140 zieht man sie meistens alljährlich aus Samen und behandelt sie als zweijährige Pflanzen. Die Schlotten bleiben im Winter grün und leiden nicht durch die Kälte. Man benutzt die freilich klein bleibenden Winterzwiebeln, wenn die anderen Zwiebel-Sorten verbraucht sind. Egyptische und Kartoffelzwiebeln, welche nur einen schwachen Zwiebelgeschmack haben, werden im Frühjahr gelegt, erreichen eine ansehnliche Grösse und bilden daneben Brutzwiebeln zur Fortpflan- zung. Nur kurz sei der Schalotten erwähnt. Deren Zwiebeln ver- langen denselben Boden und die gleiche Cultur wie die anderen Steck- zwiebeln. Das Stecken geschieht entAveder im Winter, im October oder November oder zeitig im Frühjahr, sobald der Boden zugänglich ist. Man pflanzt sie nur so tief, dass sie eben mit Erde bedeckt sind, und häufelt sie im Frühjahr. Im Winter gepflanzte Schalotten sind der Sicherheit wegen mit Laub, trockenem Mist, oder dergleichen zu bedecken. Im Juli beginnen die Zwiebeln abzusterben, werden dann herausgenommen, getrocknet und während des Winters an einem frostfreien Orte aufbewahrt. C. Porree oder Lauch (Allium Porrum). 86. Der Porree stirbt im Herbst nicht ab, sondern hält sich grün bis zur Bildung von Samenstengeln im zweiten Jahre; die Zwiebel selbst ist schwach. Man unterscheidet Sommer- und Winter- porree. Der erstere ist früh, erträgt jedoch den Winter nicht. Die Sorten des Winterporrees sind im Geschmack und Ertrag ziemlich gleich. Die bei uns verbreitetste Sorte ist der Winterlauch (meistens Erfurter W. genannt), welcher auch die strengsten Winter verträgt; die folgenden Sorten können zwar als hart bezeichnet werden, bei sehr starker Kälte geht indessen zuweilen ein Theil davon ein. Es sind dies der sehr grosse, dicke kurze von Ronen, der grosse Mussel- burgher, der Riesenporree von Carentan, Bangholm's Prizetaker oder verbesserter Musselburgher und Coldstream Giant. Der Lauch ist eine der am meisten Nahrung-, nämlich Stickstoff" bedürftigen Pflan- zen, er verlangt die reichlichste frische Düngung, liebt zur Zeit des späteren Wachsthums flüssigen Dünger und zehrt das Land durch seine vielen Wurzeln ungemein aus, so dass nach beendigter Porree- Cultur stets gedüngt werden muss. Man säet den Porree im JNIärz in ein massig warmes oder kaltes Mistbeet oder in das Land in Reihen, avo man die Pflanzen verdünnt und später anhäufelt. Zum Verpflanzen müssen die Säm- 141 linge etwa von der Dicke eines Gänsefederkiels an der Basis sein. Die gewöhnliche Pflanzzeit für Winterlauch ist der Mai. Die Reihen erhalten, je nach der Grösse der Sorten, 20 — 40, die Pflan- zen 25 — 30 cm Entfernung. Es sind verschiedene Pflanzmethoden gebräuchlich. Wir empfehlen, besonders die langen Sorten, tief zu pflanzen. Dies geschieht entweder dadurch, dass man in kleine Gräben pflanzt, diese später zuzieht, und darauf die Pflanzen an- häufelt, oder man pflanzt sogleich 12 — 15 cm tief die Pflanzen in der angegebenen Stärke. Man macht entsprechend tiefe Pflanz- löcher mit dem Pflanzholze, schneidet die Wurzeln sehr kurz, die Blätter zur Hälfte ab, und stellt die Pflanzen in die Löcher, ohne Erde anzudrücken; durch Begiessen wird die nöthige Erde ange- schlemmt. So bleiben die Beete bis Unkraut sich einstellt, dann werden die Löcher beim Behacken mit Erde bedeckt, worauf nach einigen Tagen die Porreeblätter wieder vorwachsen. Für den Haus- bedarf kann man leicht den Sommer- und Winterbedarf auf folgende Art auf demselben Beete ziehen: Man pflanzt so eng, dass eine Pflanze um die andere, oder auch ganze Reihen nach und nach verbraucht werden, so dass im Spätsommer die Pflanzen die oben vorgeschriebene Entfernung haben. Würde man 5 Reihen auf ein Beet pflanzen, so wären 3 zum Bleiben bestimmt. Man lässt ent- weder die Pflanzen im Winter bis zum Verbrauch auf dem Lande, oder schlägt sie, wenn das Land gedüngt und gegraben werden soll, im Freien ein und nimmt nur soviel in den Keller, wie man für einige Zeit braucht. Wenn man den im April noch vorhandenen Porree an einer kühlen Stelle einschlägt, so hält er sich noch einige Wochen, im Keller sogar bis Juni. Wir erwähnen noch, dass man durch Mistbeetaussaaten im frühen Winter schon Anfang August Porree ernten kann, während der im Mai gepflanzte nicht vor Sep- tember nutzbar wird. Andererseits ist es leicht, durch spätes Aus- säen im Frühjahr die Produktion zu verlängern. Schneidet man die starken Strünke des Porree bis über die Erde ab, so bilden sich an dem stehen gebliebenen Theile kleine Zwiebelchen. Y. Bettige und ßadieschen (Raphanus sativus). ]Monatsrettig oder Radieschen und der grosse Rettig gehören zu einer Art, sind jedoch in der Cultur sehr verschieden; im Ge- schmack ist das Radieschen zarter. 142 Ä. Rettig. 87. Man theilt die Rettige in Sommer- und "Winterrettige. In der Güte besteht kein Unterschied, nur sind erstere früher, ver- tragen die Sommercultur besser, während zu früh gesäete Winter- rettige, oft halb ausgewachsen, Blüthenstengel treiben. Die als Herbst- rettige bezeichneten Sorten können als Sommerrettige betrachtet werden, denn früh genug gesäet, werden sie schon im Sommer ge- niessbar. Unter den Rettigen giebt es Sorten, welche einen Ueber- gang zwischen Rettig und Radies bilden. In manchen Gegenden werden nur diese Sommerrettige genannt, doch in den meisten Catalogen als Mairettige aufgeführt. Dieselben werden sowohl früh- zeitig in kalte Mistbeetkästen unter Glas als auch später in das freie Land gesäet. Hierher gehören: der runde gelbe Dresdener Mai- rettig, der ovale goldgelbe Mairettig, der Stuttgarter runde weisse Mairettig und der russische lange weisse Treibrettig (für Mistbeete). Von Sommerrettigen sind besonders zu empfehlen : der Stuttgarter weisse Riesen-, oben 12 — 15 cm dick, spitz zulaufend, der runde schwarze feinlaubige und runde weisse feinlaubige, welchen sich als Herbstrettige anschliessen : der rothschalige Herbst- und der chinesische rosenrothe, mit rosenrother Haut und feinem, weissen Fleisch. Anerkannt gute Winterrettige sind: Der Erfurter lange schwarze, der weisse halblange, der Augsburger lange weisse, der Pariser lange kohlschwarze, sämmtlich conisch-lang. Der Augsburger, eine vorzügliche Sorte, darf nicht seine ganze Grösse erreichen, sonst wird er hart und beissend. Dies gilt auch von anderen grossen Sorten. Der graue Winterrettig von Laon wird sehr gross und bleibt dabei zart. Unter den grossen runden Rettigen giebt es vorzügliche Sorten, so z. B. der Münchener runde weisse und der Erfurter runde schwarze. Uebrigens hat jede Gegend, ja fast jede Stadt, besonders in den Bierländern, ihre bestimmte Lieb- lingssorte. Der Rettig verlangt fetten, mürben Boden und gedeiht gut in zweiter Tracht nach vorjähriger starker Düngung. Muss gedüngt werden, so verwende man nur alten oder Compostdünger. Eine besondere Güte und Zartheit erlangen Rettige in Erde aus Holz und Laubabfällen, z. B. von Zimmerplätzen. Bei Trocken- heit brauchen sie reichliche Bewässerung, sonst werden sie hart und holzig oder bilden Blüthenstengel. Man hüte sich, mit Mist- jauche zu begiessen, was dem Rettig einen übeln, beissigen Ge- schmack mittheilt. 143 Man säet die Rettige in Reihen in das freie Land vom April bis Juni, frühzeitig aber nur Mai- und Sommerrettige. Den Bedarf für den Winter säe man nicht vor Ende Mai, in wärmeren Gregenden noch bis Anfang August. Entfernung je nach der Grösse der Sorte 20 — 50 cm. Man cultivirt den Rettig oft an den Rändern der Beete mit anderen Gemüsen, wohl auch aus Sparsamkeit zwischen den Fusswegen, indem man nur den nöthigsten Platz lässt. B. Radies oder Monatsrettig. 88. Die zahlreichen Sorten Radies theilen sich der Form nach in runde, ovale oder halblange und lange. Der Unterschied im Geschmack ist zumeist auf Boden-, Cultur- und Witterungsverhält- nisse zurückzuführen. Die leicht brechenden, fast glasartig hellen langen Radieschen, sind wässeriger und weniger beissend als an- dere Sorten. Auch bei den Radieschen entscheidet persönlicher Geschmack, Form und Farbe ; die Sorten mit weissem Knollenende sind für die Tafel besonders zierend. Die Frühzeitigkeit ist ausser- dem eine wichtige Eigenschaft, sowohl bei dem Selbstverbrauch wie für den Verkäufer. Die frühesten runden Sorten sind die kurz- laubigen weissen, rosenrothen und scharlachrothen, welche fast aus- schliesslich in Mistbeeten gezogen werden, aber für das freie Land weniger passen. Bei richtiger Bodentemperatur und Behandlung sind diese Treibsorten oft schon nach 3 Wochen geniessbar, werden aber später schnell lockerfleischig, pilzig und geschmacklos. Eine sehr gute, nicht zu kleine und haltbare Sorte ist das Erfurter Dreien- brunnen Radies, vorzüglich zur zweiten Saat und in das Freie. Die ovalen rosenrothen, scharlachrothen, weissen, sowie zweifarbigen (mit weissen Spitzen) sind nur wenig später. Dasselbe gilt von dem kegel- förmigen scharlachrothen Radieschen, welches zum Treiben sehr zu empfehlen ist. Das gelbe Wiener Treibradies wird grösser als andere Sorten, ist jedoch von etwas gröberem, dem der Mairettige ähn- lichen Geschmack. Die Radieschen werden meist breitwürfig gesäet, sorgfältig verdünnt, bei trocknem Wetter häufig begossen und frei von Unkraut gehalten. Noch besser ist es, wenn man mit dem soge- nannten Rettigstupfer, einem Brettchen mit Zinken, gleichweit ent- fernte Saatlöcher macht. Radieschen machen an den Boden grössere Ansprüche als Rettige, gedeihen am besten in Composterde, wäh- rend sie in schlechtem Boden klein und holzig werden. Am zarte- sten sind die im Mistbeete gezogenen Radieschen, der Kasten darf 144 aber nicht sehr warm sein, und man muss so viel lüften, als es die Witterung erlaubt. Wer nur wenig Platz für Radieschen im Mist- beete hat, säet sie zwischen andere Gemüse, besonders Carotten und Lauch. Um auch in der Zeit Radieschen zu haben, wo die Ernte aus den warmen Mistbeeten vorüber ist, die aus dem freien Lande aber noch nicht begonnen hat, ist es zweckmässig, solche auch in kalte Kästen unter Glas zu säen. Will man einen dieser Kästen früher abernten, so bringt man von aussen einen Mistumsatz an. Im Freien gerathen die Radies nur bis Mitte Juni sicher, vor- ausgesetzt, dass sie immer reichlich bewässert werden. Man thut daher am besten, die Aussaaten von Mitte Mai an zu unterlassen und erst Ende Juli wieder anzufangen. Den ersten Freiland-Aus- saaten gebe man eine sonnige, den letzten eine möglichst schattige Lage. Es giebt übrigens Gärten in feuchter, kühler Lage, wo die Radieschen den ganzen Sommer gerathen, und wer in dieser Hin- sicht bevorzugt ist, kann durch Aussaaten in Intervallen von etwa 14 Tagen ununterbrochen ernten. Wo stets Radieschen verlangt werden, säet man bis Anfang October frühe Sorten in kalte Kästen. Man muss besonders darauf achten, dass die Pflanzen nach dem Verdünnen recht gleichmässig vertheilt sind, so dass jede Pflanze genügend Platz zur Ausbildung ihres Knöllchens hat. Der Schlangen- oder 'Schotenrettig (Raphanus caudatus). 89. Diese Species bildet ungewöhnlich lange, gekrümmte Samenschoten, welche einen pikanten Geschmack haben und vor ihrer vollkommenen Entwickelung roh wie Radieschen oder hier und dort auch mit Essig zubereitet genossen werden. Man säet den Schlangenrettig erst im Mai in das freie Land, um im August ge- niessbare Schoten zu haben ; er verlangt einen sonnigen Standort. VI. Gartenspinat und Spinatpflanzen. Das Verlangen nach leicht verdaulichem, frischen Gemüse hat zur Cultur verschiedener Pflanzen Anlass gegeben, deren Blätter wie Spinat zubereitet werden. j\Ian hat dabei besonders auf solche Bedacht genommen, welche ohne zu grosse Aufmerksamkeit auch im Sommer zu ziehen sind, weil dann der eigentliche Spinat schwer zu haben ist. *) *) Einige Samencataloge führen Spinat und Spinatpriauzen als eine be- sondere Abtheilung, andere unter der Rubrik «Küchenkräuter«. 145 A. Grartenspinat (Spinacia oleracea), 90. Es giebt Spinatsorten mit eckigen stechenden Samen und schmalen, pfeilförmigen , aufrecht stehenden Blättern und solche mit glatten runden Samen und grossen ausgebreiteten Blättern, welche beiden Sorten von einigen Botanikern als zAvei distincte Species betrachtet werden. Der erstere wird unter dem Namen grosser lang- blättriger scharfsamiger (spitzsamiger) geführt. Derselbe ist beson- ders winterhart und desshalb bei Marktgärtnern sehr beliebt. Von spitzsamigen Sorten giebt es ausserdem den rundblätterigen spitz- samigen und den grossen gelben (hellgrünen) Savoyer oder Schweizer Spinat. Unter den breit- und rundblätterigen (rundsamigen) Sorten ist am verbreitetsten der grosse rundblätterige Spinat, welcher aber neuerdings von dem spät aufschiessenden dunkelgrünen verdrängt wird. Dieser eignet sich besonders zur Frühjahrssaat, er kommt je- doch fast 2 Wochen später zum schneiden, als andere Sorten, wess- halb man, wenn es an Winterspinat fehlt, gleichzeitig eine andere frühere Sorte säen muss. Die grössten Blätter liefert der rund- blätterige Riesen- oder Viroflaj-Spinat, eine Pflanze derselben kann bei weitläufigem Stand und auf gutem Boden einen Durchmesser von 70 cm erreichen. Der Spinat wird an Ort und Stelle in Reihen von 25 cm Entfernung ausgesäet, und da er im Sommer sehr schnell in Samen übergeht, so müssen die Aussaaten vom Frühjahr an etwa alle 2' — 3 Wochen erneuert werden, wenn man ihn den ganzen Sommer hindurch haben will. Man kann vom März bis October säen. Kein anderes Gemüse verlangt ein so häufiges und reichliches Giessen; unterlässt man dies, so erntet man wenig und das Wenige ist von geringer Qualität, auch kann man nur durch Giessen das schnelle Auf- schiessen der Samenstengel verhüten. Man thut wohl, die Spinat- beete wenigstens einmal zu behacken. Der Spinat liebt reichlich und frisch gedüngtes Land. Er kommt hauptsächlich im Herbst und als sehr geschätztes erstes Frühjahrsgemüsse schon von Mitte März an auf den Tisch. Dem entsprechend säet man für den Herbst- und Winterbedarf im August, für den ersten Frühlingsverbrauch im September — October und im neuen Jahr, sobald die Erde offen ist. B. Spinatpflanzen. Mangold (Beta vulgaris). 91. Man unterscheidet den Schnitt- Mangold oder Beiss- kohl und den Rippen- (Schweizer) Mangold oder Silberbeete. 10 146 Letzterer kann eigentlich nicht als Spinatpflanze gelten, da die Blätter nur theilweise, hauptsächlich die Rippen und Blattstengel genossen werden. a. Schnittmangold oder Beisskohl. Der Schnittmangold, in der Schweiz, wo er allgemein gebaut wird, Beisskohl genannt, liefert ein gutes Gemüse für den bürger- lichen Tisch, dabei ist er ergiebig, mühelos zu ziehen und versagt nie. Er bildet kleine, selten über 20 cm lange Blätter, welche mit den Stielen abgeschnitten werden ; die Pflanzen treiben hiernach wieder aus, so dass man von Anfang Juni bis zum Spätherbst ohne Mühe einen reichlichen Ertrag hat. Sie überdauern sogar unter Schnee oder Bedeckung oft den Winter und liefern dann ein sehr frühes Gemüse. Vortretf lieh ist eine Mischung von Mangold und Sauer- ampfer, für welche man den gelben (hellgrünen) Schweizer-Mangold vorzieht. Man säet den Schnittmangold vom April bis Mai in Reihen, wie Petersilie oder schmalblätterigen Spinat, nicht zu dicht. b. Rippenmangold, Silberbeete oder Römischkohl. Diese Pflanze erreicht eine bedeutende Grösse, denn die Blätter werden auf gutem Boden grösser und breiter als Runkelblätter und haben einen 6 — 10 cm breiten Blattstiel, welcher sich als ]\Iittelrippe wenig schmäler im Blatte fortsetzt. Hierdurch werden die Blätter steif und gerade getragen. Es giebt eine Sorte mit weissen, eine mit gelben und eine dritte mit rothen Blattstielen, doch werden als Gemüse fast ausschliesslich die ersteren gezogen. Man geniesst die breiten, sehr zarten Blattstiele und Blattrippen, welche ein wohl- schmeckendes Gemüse liefern und zwar werden die am besten ent- wickelten untersten Blätter zuerst benutzt. Bei der Wahl der Sorten sollte nur die Ergiebigkeit und Grösse der Blätter und Rippen entscheidend sein. Nach unserer Erfahrung sind der grosse Silbermangold (Silberbeete, in Frank- reich ..Poiree ä carde blanche" genannt), und der mit gekrausten Blättern die besten Sorten. Um grosse Blätter mit breiten Rippen zu bekommen, muss der Mangold in fettem, stark und frisch gedüngten Boden gezogen werden. Man säet ihn, da er meist erst im Spätsommer und Herbst verbraucht wird, gewöhnlich Ende April, entweder auf den Platz (wie Runkelrüben) in ca. 40 cm entfernte Reihen und verdünnt die Pflanzen, indem man sie als Spinatgemüse verbraucht, bis auf 147 35 cm, oder man zieht die Pflanzen auf Saatbeeten und pflanzt sie in der angegebenen Weise. Die auf den Platz gesäeten Pflanzen kommen etwas früher; sie verlangen Behacken und gründliches Giessen. In Gegenden, wo der Mangold Nationalgericht ist, begnügt man sich nicht mit spätem Mangold, sondern zieht die Pflanzen im Mistbeete an, um sie Ende April auszupflanzen. Auch kann der Rippenmangold, in Keller oder Gruben gepflanzt, sehr gut über- wintert und im Frühjahr wieder zeitig ausgepflanzt werden, wo- durch man ein sehr frühes Gemüse erhält. Neuseeländischer Spinat (Tetragonia expansa). 92. Diese einjährige Pflanze liefert gerade in den heissen Som- mermonaten ein sehr feines, dem Spinat vielfach vorgezogenes Ge- müse, welches verbreiteter sein würde, wenn die Aussaat nicht in unserem Klima oft misslänge. Die Pflanze liebt guten, lockeren, frisch gedüngten Boden. Man säet im Mai an Ort und Stelle, entweder in das Mistbeet oder in das freie Land. Um jedoch sicher zu gehen, ist es rathsam, ausser einer dieser Aussaaten noch in kleine 5 bis 8 cm weite Töpfe zu säen, welche man mit Composterde füllt. Man kann die Samen auch vorher, wie Gurken und Melonen, in Säge- spänen und zwar im Zimmer oder Mistbeet keimen lassen. Die Sämlinge werden dann gegen Ende Mai mit Ballen, 80 — 90 cm von einander entfernt, ausgepflanzt 5 auf diese Weise werden sie leicht anwachsen, sich in kurzer Zeit weit ausbreiten und den Boden über- ziehen. Die weitere Cultur bietet keinerlei Schwierigkeit. Die Blätter sind selten über 8 cm breit, fast viereckig und sehr dick und flei- schig. Zum Küchengebrauch schneidet man die Spitzen der Triebe mit Blättern finger- oder handlang ab. 5 Pflanzen, welche ausge- wachsen eine Fläche von etwa 6 Dm bedecken, liefern wöchent- lich ein reichliches Gericht für eine grössere Familie. Eiskraut (Mesembryanthemum crystallinum). 93. Das Eiskraut ist einjährig und wird meistens wegen der wie mit Eiskrystallen überzogenen Blätter als Zierpflanze gezogen. Man kann es jedoch auch wie Spinat benutzen, dem es allerdings an Ergiebigkeit nachsteht. Der feine Samen keimt sehr leicht, in Töpfen oder Mistbeeten ausgesäet. Man verstopft die jungen Sämlinge und pflanzt sie im Mai in recht sonnige Lage, wenn möglich vor eine Mauer in kräftigen, dabei lockeren, sandigen Boden, etwa 50 cm von einander entfernt, da sie sich ausbreiten. 10* 148 Gartenmelde (Atriplex hortensis). 94. Man kann die zarten Blätter der auch als Zierpflanzen dienenden einjährigen Melden wie Spinat geniessen, verwendet aber hierzu fast nur die gelblichgrüne Gartenmelde mit grossen Blättern. Allerdings dauert die Benutzung nur kurze Zeit und fällt in eine Zeit, wo Ueberfluss an besseren Gemüsen ist. Man muss die Pflanzen, sollen sie nicht leiden, fast auswachsen lassen, ehe man die Blätter schneiden kann, und da dieselben 1,5 o bis 1,8 o m hoch werden, so erfordert dies viel Zeit und Platz. Es ist daher rathsam, erst die dicht stehenden Pflanzen auszuziehen und zu verbrauchen. Man säet Anfang April dünn in Reihen in das freie Land, verzieht die Pflanzen auf 50 cm Entfernung und hat dann nur zu jäten, zu behacken und bei grosser Hitze zu giessen, da sich schnell Samen- stengel bilden. Wer grossen Bedarf für dieses Gemüse hat, muss auch einige spätere Aussaaten vornehmen. Je nach der Güte des Bodens ist die Melde mehr oder weniger ergiebig. Sauerampfer (Rumex Acetosa). 95. Die Blätter dieser Staude werden entweder allein wie Spinat, oder mit diesem vermischt gekocht, ferner auch als Suppen- kraut vielfach benutzt. Der Sauerampfer hält sich, einmal ausgesäet, viele Jahre lang; er wird als Einfassung an Rabatten oder beetweise angebaut. Man säet im Frühjahr oder im August dünn in Reihen in kräftigen Gartenboden, ohne stark zu bedecken. Später werden die Pflanzen auf etwa 15 cm Entfernung verdünnt. Der Verbrauch kann schon beginnen, wenn dieselben 4 — 5 Blätter haben. Im Sommer bildet der Sauerampfer Blüthenstengel, welche abgeschnitten werden müssen, damit junge Blätter nachwachsen. Eine neue Aussaat ist erst dann nöthig, wenn die Pflanzen geschwächt sind und nicht mehr viel Blätter liefern; man giebt der Pflanzung dann einen anderen Platz. Die Vermehrung kann übrigens auch durch Theilung der Pflanzen geschehen. Ausser dem gewöhnlichen, grossblättrigen deutschen wird vorzugsweise der breitblätterige hellgrüne Belle- ville, auch französischer Sauerampfer genannt, angebaut, welcher milder im Geschmack ist und sich gut zu Einfassungen eignet. Es sind noch zwei bei uns wenig bekannte Arten in Cultur, der Berg- S. (Rumex montanus) mit grossen, milden und der römische S. (Ru- mex scutatus) mit kleinen, sehr scharfspitzigen Blättern. 149 Gemüseampfer oder englischer Winter-Spinat (Rumex Patientia). 96. Dieses Staudengewächs liefert Blätter, welche weniger herb sind als die des Sauerampfers, diesem jedoch im Geschmack nachstehen. Es wird seines hohen Ertrags, noch mehr aber seiner besonderen Frühzeitigkeit wegen gezogen; in dieser Hinsicht steht es allen anderen Spinatpflanzen voran. Die Cultur ist genau die- selbe wie die des Sauerampfers, doch müssen die Pflanzen einen grösseren Abstand erhalten, da sie sich ziemlich ausbreiten. Cuba-Spinat (Claytonia perfoliata). 97. Die dicken, fleischigen Blätter dieser Annuelle, welche aufrecht wie kleine Schüsseln auf langen Stielen sitzen, werden als Salat oder wie Spinat, noch häufiger wie Portulak zubereitet. Man säet den feinen Samen Anfangs Mai breitwürfig oder in Reihen und bedeckt denselben nicht, sondern drückt ihn nur fest. Die Blätter kommen dann von August an zum Verbrauch. Peruanischer oder Reisspinat (Chenopodium Quinoa). 98. Mehrere Arten dieser in Süd-Amerika angebauten ein- jährigen Mehlpflanze werden dort als Spinat benutzt und sind auch bei uns dazu empfohlen worden. Die eine, welche sich in den Catalogen findet, erreicht die Höhe einer Gartenmelde und liefert eine grosse Menge von Blättern. Die Cultur ist dieselbe wie die der Gartenraelde. Der Maifröste wegen säet man in sonnige Lage erst Ende April oder im Mai. Die Pflanzen werden auf 25 cm Entfer- nung verdünnt und bei Trockenheit reichlich gegossen. VII. Gurken, Melonen und Kürbis. Die Pflanzen aus der Familie der Cucurbitaceen, welcher diese Gattungen angehören, sind sehr empfindlich gegen Kälte und grosse Feuchtigkeit, auch verlangen sie zu ihrem Gedeihen durchaus guten oder reichlich gedüngten Boden. Gurken. 99. Wir haben die Cultur der Landgurken und der Mist- beet- oder Treibgurken zu unterscheiden. Erstere werden entweder in das freie Land gesäet oder gepflanzt. Da die Landsaat aber durch 150 Frost, nasskalte Witterung oder Schnecken zu Grunde gehen kann, so thut man in allen Fällen wohl, zugleich so viel Samen wie zum Ersatz nöthig sein würde, in Töpfe oder Samenschalen zu säen imd an einem warmen Orte keimen zu lassen. Die Freilandaus- saat darf in imsern Gegenden erst vorgenommen werden, wenn Fröste nicht mehr wahrscheinlich sind, also ungefähr Mitte Mai. Man theilt Beete von 1,5 om Breite ab, bildet in der Mitte einen Graben, legt die Samen einzeln, nicht zu weitläufig, drückt sie fest und bedeckt sie stark, jedoch so, dass die Furche noch offen bleibt. Ist das Wetter so günstig, dass schnelles Keimen erwünscht ist, so giesst man die Samen vor dem Bedecken stark ein. Auf schlechteren Boden muss man eine tiefere Saatfurche herstellen und diese zum Theil mit Compost- oder Misterde anfüllen. Bei Trockenheit muss fleissig begossen und, nachdem die Pflanzen einige Blätter haben, behackt werden, wobei die Erde bis an die Keimblätter herbeigezogen wird. An den Seiten kann Kopfsalat in 2 Reihen, am Rande auch Bindsalat gepflanzt werden. Sind die Samen gut aufgegangen, so zieht man die entbehrlichen Pflan- zen aus und ergänzt damit etwa fehlende. Da sie sich sehr aus- breiten, so können die Pflanzen 30 — 50 cm Aveit von einander stehen. Die Entfernung richtet sich nach der Grösse, welche die Sorten erreichen. Rechtzeitiges, wiederholtes Behacken und bei warmem Wetter häufiges Begiessen sind die einzigen Culturarbeiten. So- bald die Pflanzen drei ausgebildete Blätter haben, wird man stets gut thim, sie zu entspitzen, damit sich schnell Seitenranken mit weib- lichen Blüthen bilden; die Ranken werden gleichmässig vertheilt. Wer sich die Mühe geben will, in der Mitte des Beetes eine Ai't Spalier anzubringen und die zu dicht stehenden Ranken daran zu befestigen, wird finden, dass solche Pflanzen besseren Widerstand gegen anhaltenden Regen leisten und reichlich tragen. Die Wahl der Sorten hängt von der Benutzung der Früchte ab. Zum gewöhnlichen Bedarf wähle man Sorten, welche mittel- lange Früchte bringen, die theils als Salat, theils zum Einmachen dienen können; die grössten Früchte können nach der Reife zu Senf-, die kleinsten als Pfeff'ergurken verwendet werden. Solche Sorten sind die mittellange grüne, die mittellange grünbleibende weissstachelige und die lange grüne volltragende. Will man Einniach- (Salz-) Gur- ken ziehen, so sind ausser diesen drei Sorten auch die weisse und die grünbleibende Trauben- zu empfehlen. Solche Gurken müssen be- 151 sonders dünnschalig imd ausgewachsen, nicht zu gross sein; die halb entwickelten Früchte grosser Sorten eignen sich nicht dazu. Gurken, welche für den Markt als Salatfrüchte bestimmt sind, müssen lang und schön von Ansehen sein. Solche sogenannten Schlangen- gurken werden 50 — 60 cm lang und geben auch riesige Senfgurken. Die besten hierher gehörigen Sorten sind: die lange grüne ver- besserte Schlangen-, die chinesische grünbleibende, die Goliath- und die Walzengurke von Athen. Für Pickles- und Pfeffergurken ist die russische kurze am verbreitetsten, indessen ist ihr die Pariser Traubengurke wegen ihrer schlanken Form noch vorzuziehen. Die grünbleibende und die weisse Trauben- sind im Geschmack die feinsten dieser Kategorie. Die kurze russische grüne Gurke ist sehr früh und ebenfalls zu obigem Zwecke zu verwenden. Die im süd- lichen und asiatischen Russland allgemein angebaute russische Netz- gurke, welche dort roh mit Salz genossen wird, ist bei uns ihrer rauhen Schale wegen wenig in Cultur. Für das Land wählt man fast nur grüne Sorten, weil die weissschaligen in der Regel zarter sind; wer aber die weissen Gurken liebt, wird in warmen Lagen und Gegenden mit der weissen Schlangen- und der holländischen frühen Gurke auch gute Erfolge haben. Das Treiben der Gurken ist ebenso lohnend für Gärtner wie für Liebhaber. Letztere können leicht in einem Mistbeete von Mitte April an ihren Bedarf cultiviren, bis es Gurken im freien Lande giebt. An den dazu geeigneten Sorten sind die Samen-Ver- zeichnisse sehr reich, und wir könnten kaum einzelne Sorten vor anderen empfehlen. Sehr geschätzt sind: Arnstädter Riesen-Scldan- gen-, Arnstädter schneeweisse Riesen-, Berliner Aal- und Schwanen- hals-Gurke, letztere ist halb ausgewachsen schon 80 cm lang. Von neuen Sorten werden namentlich von Marktgärtnern in grösserem Massstabe angebaut und sind sehr zu empfehlen : Rollisson's Tele- graph, Noas Treib-, hellgrüne weissstachelige kleinlaubige und Königsdörffers unermüdliche Treibgurke. Mehrere Sorten eignen sich auch zur Cultur im freien Lande, von denen wir Berliner Aal-, Arnstädter grosse Riesen-Schlangen-, Gladiator, Non plus ultra, Emperor und Schwanenhals erwähnen. Will man Gurken sehr früh haben, ohne auf grosse, schöne Früchte sehen zu müssen, so benutze man zum ersten Treiben die Traubengurke, welche allerdings höchstens 8 cm lang, dabei mehr als halb so dick wird. Sie ist sehr feinschalig, füllt sich aber mit vielen 152 Kernen und muss zum Salat halb ausgewachsen verwendet werden. Liebhaber von frischen Salzgurken ziehen diese Sorte auch gern im Lande. Li Mistbeeten pflanzt man 2 — 3 Stück in ein Fenster und braucht daran nichts zu schneiden. Man unterscheidet das Treiben im gewöhnlichen Mistbeete, in geheizten Kästen und in Treibhäusern. Obgleich in grossen Treibereien schon Ende December Mistbeete zu Gurken angelegt werden, so rathen wir doch, es nicht vor Februar zu thun, denn solche frühe Anlagen missglücken oft, wenn der "Winter trüb und nass ist, oder ein Nachwinter eintritt. Das Mistbeet darf bei dem Pflanzen höchstens 25 Grad warm sein. Die zum Treiben nöthigen Pflanzen, 2 für jedes Mistbeet- fenster, zieht man vorher in Töpfen an, indem man sie im Treib- hause oder Wohnzimmer in feuchten, groben Sägespänen keimen lässt und dann einzeln in Töpfe pflanzt ; die Treibkästen lüftet man nur an milden Tagen und zwar nur so viel wie nöthig ist, um zu grosse Feuchtigkeit zu entfernen. So lange es trübfeucht und noch nicht warm ist, braucht selten gegossen zu werden. Bei Eintritt war- men, sonnigen Frühlingswetters wird stärker, auch abwechselnd von unten und den Seiten gelüftet und reichlich mit erwärmtem Wasser begossen. Man versäume nicht, die Spitzen über dem 3. Blatte auszu- kneifen und die ersten 2 — 3 Seitenranken über dem 6. — 7. Blatte zu entspitzen, damit sich früher sekundäre Ranken bilden ; die nicht ent- spitzten Ranken würden sonst zu früh Blüthen erzeugen und zwar meist männliche. Die Ranken werden gleichmässig mit Holzhäkchen festgehalten. Hat man Salat im Gurkenkasten, so muss er mit den Wurzeln entfernt werden, sobald er die Gurken beengt. Wenn nach ]\Iitte Mai die Ranken nicht mehr genügend Platz im Mist- beetkasten haben, so wird dieser erst gehoben, so dass sie darunter weg sich ausbreiten können, endlich wird nach Eintritt der Som- merwäi'me der Kasten ganz entfernt. Li kalten Sommern, wo die Gurken im Freien zurückbleiben, liefern solche Mistbeetgurken oft bis August Früchte. Li rauhen Gegenden empfiehlt es sich, Gurken im April in kalte Kästen zu säen und bis zum Ein- tritt der warmen Witterung unter Fenstern zu halten. — Die Gurkencultur in geheizten Kästen, sowie die Gurkenzucht in Treibhäusern wird nur von erfahrenen Gärtnern betrieben, denen eine kurze Anleitung, wie wir sie hier geben könnten, nicht ge- nügen würde. Wir verweisen daher auf Schriften über Gemüse- 153 treiberei.*) Noch erwähnen wir, dass manche, besonders eng- lische Gärtner, die zum Treiben bestimmten Gurken durch Steck- linge heranziehen. Die Meinungen darüber, welches Alter der zu verwendende Samen haben soll, gehen auseinander. Die einen vermeiden gern ganz frischen Samen, namentlich für Mistbeetcultur, die Anderen hüten sich vor altem, weil sie annehmen, dass die daraus entstehenden Pflanzen sehr früh Früchte ansetzen, aber nur kurze, schwächliche Ranken bilden, daher weder viele, noch grosse Früchte bringen. Melonen. 100. Die Cultur der Melonen erfordert mehr Sorgfalt und höhere Wärme als die der Gurken. Sie können nur in wärmeren Gegenden ohne alle Schutzvorrichtungen im Freien gezogen wer- den und werden dort ganz wie Gurken behandelt. In günstig lie- genden Gegenden von Mitteleuropa gedeihen sie zwar im freien Lande und erreichen in warmen Sommern auch Wohlgeschmack, sie bedürfen aber doch gewisser Schutzvorrichtungen. Schliesslich ist doch auch in Mitteleuropa die Cultur unter Glas in Mistbeeten am allgemeinsten. Die so gezogenen Früchte stehen an Güte weit über den Landmelonen, werden grösser und kommen früher zum Verbrauch, während im Lande die Haupternte bei uns erst dann beginnen würde, wenn die Melonen als ungesund zu be- trachten sind. Die Melonenpflanze unterscheidet sich von der Gurkenpflanze besonders durch rundlappige Blätter und Früchte von verschiedener Rundung, mit mehr oder weniger tiefen Rippeneinschnitten. Diese sind entweder glatt, warzig oder genetzt, d. h. mit einer netzartig ver- flochtenen grauen oder bräunlichen, korkartigen Oberhaut über- zogen. Auf diese Verschiedenheit gründet sich die gebräuchliche Eintheilung in Cantaloupen und Netzmelonen. Das Fleisch ist roth, gelb, gelblichgrün oder grün. Wenn die Früchte reifen, entströmt ihnen ein köstlicher Duft, und der Stiel fängt an, sich von der Frucht zu lösen. Alle Melonen, welche sich einige Zeit halten sollen, müssen, sobald sich diese Zeichen bemerkbar machen, ab- geschnitten werden. Nur die Wintermelonen und einige grün- schalige Sorten lösen sich nicht, haben auch keinen Geruch. *) Jäger's nGeniüsegärtner" dritter Theil, vierte Auflage, Hannover, Verlag von Philipp Collen. 154 Ueber das Alter des zu verwendenden Samens gilt dasselbe, was wir bei den Gurken sagten. Die Melonen sind noch mehr als Gurken dem Ausarten der Sorten aus Samen unterworfen, wenn verschiedene in demselben Garten oder auch nur nah bei einan- der cultivirt werden. Der Sorten sind fast unzählige. Für die Freiland-Cultur muss man kleinfrüchtige Sorten wählen, denn die grossen reifen bei uns nicht. Es sind meist nordamerikanische und südrussische Sorten und am sichersten ist die kleine amerikanische M. für das freie Land. Diese Frühsorte wird auch bei uns in warmen Lagen ganz frei gezogen, höchstens im Anfang bei kaltem Wetter (wie Kürbis §. 102) mit einer Glasglocke bedeckt. Nach- dem man Gruben oder einen 50 cm tiefen Graben mit frischem Mist, am besten kurzem Pferdemist, angefüllt und letzteren fest getreten hat, so dass er sich etwas über den Boden wölbt, bringt man 20 — 30 cm hoch Composterde darauf und pflanzt Ende Mai 2 — 3 Melonenpflanzen aus dem Topfe (am besten 3 in einem Topfe stehende) mit Ballen auf den kleinen Hügel oder in der Entfernung von etwa 1 m auf den über dem Graben entstandenen Rücken. Tritt kaltes Wetter ein, so stellt man Glasglocken oder dazu be- sonders eingerichtete Glaskästchen über die Pflanzen, lüftet bei Wärme und hebt oder entfernt diese Schutzglocken, sobald die Pflanzen mit den Spitzen anstossen. Ein in Frankreich ziemlich allgemein verbreitetes Verfahren der Melonenzucht unter Glasglocken ist folgendes. Man bringt an einer warmen, geschützten Stelle, doch nicht unmittelbar vor einer Mauer (weil die Melonen wohl Wärme, aber keine sehr beengte Lage lieben), zwischen Pfähle, die mit Flechtwerk verbunden sind, ein Mistlager, halb aus frischem Pferdemist, halb aus Laub, oder, in Ermangelung dieses aus altem Pferdemist, wie ein Mistbeet an und zwar etwas schräg, in südlicher Richtung abfallend. Oder man bildet in der Richtung von Norden nach Süden einen beliebig langen, am Boden 1,öo m breiten rückenförmigen, 60 — 80 cm hohen Haufen.*) Hierauf bedeckt man kurz vor der Pflanzzeit diesen Mistrücken mindestens 20 cm lioch mit einer düngerreichen, mit Lehm unter- mischten Composterde, welche auf der Kante des Rückens soweit es geht wagerecht geebnet wird. Die Richtung des Rückens von *) Verg'leiche Jägers nGemüsegärtner" mit Abbildinigon, kürzer in dessen »^Allgemeiues illustrirtes Gartenbuch", vierte Auflage 1882. 155 Nord nach Süd oder in annähernder Lage ist nöthig, damit die Seiten des Haufens gleichmässiger erwärmt werden. Die Samen wer- den spätestens Anfang April in Sägespänen zum Keimen gebracht, wie bei den Gurken angegeben wurde. Die gekeimten Pflanzen werden erst in kleine Töpfe und, sobald sie durchgewurzelt sind, in grössere von 10 cm Weite in die beste Erde gepflanzt. Sollten Anfangs Mai auch diese durchgewurzelt sein, so muss man nochmals grössere Töpfe geben, denn es darf kein Stillstand im Wachsthum eintreten, weil die Pflanzen sonst Blüthen ansetzen, ohne kräftig zu wachsen. Ende Mai, aber nur bei warmem Wetter, werden sie mit Erdballen auf die abgeplattete Spitze des Hügels bis an die Keim- blätter eingepflanzt. Bei einzelnen Hügeln setzt man 2 Pflanzen neben einander, auf Rücken pflanzt man in 1 m Entfernung. Die Melonen werden nun mit grossen Glasglocken, oder mit Glaskästen von 30 — 40 cm Durchmesser und 15 cm Höhe bedeckt. Anfangs lüftet man nur wenig durch untergelegte Hölzchen, bei Wärme mehr, jedoch nur von 10 — 4 Uhr, indem man beliebige Stützen unter den Glocken anbringt, am besten 3 — 4 dreistufige unten zugespitzte Mistbeet-Lufthölzer unterstellt. Begossen wird bei Wärme täglich, dabei immer über die Pflanzen gespritzt, anfangs nur in der nahen Umgebung, später über den ganzen Haufen oder über das ganze Beet durchdringend, aber stets mit warmen Wasser. Um bei hoher Wärme das Austrocknen zu vermindern, wird die ganze Erdfläche 5 — 8 cm hoch mit kurzem Mist bedeckt. Wenn die Früchte gross werden, so bringt man unter jeder ein wagerecht liegendes Brett- chen an. Durch Erfahrung hat man gewisse Sorten kennen ge- lernt, welche bei dieser Cultur besser gedeihen als andere. Solehe sind: die Melone von Honfleur, die noch bei Le Havre gut reift und dort besonders für den englischen Markt in Massen gezogen wird, die gelbe und weisse französische Landmelone, die Zucker-M. von Tours und andere Zucker-M., überhaupt die meisten Netz-M. Unter den Cantaloupen, die im Mistbeet so köstlich werden, eignet sich nur die kleine Orangen - Cantaloupe zu dieser Cultur. Auf diese Art cultivirt liefern die Melonen in guten Jahren bis Ende Juli und Anfang August reife Früchte. Um grosse Melonen zu ziehen, dürfen an einer Pflanze nicht mehr als 3 — 4 bleiben; je nachdem man sich mit mittleren oder kleineren Früchten begnügt, lässt man 8 — 10 Stück an einer Pflanze reifen. Ueber den Melonen- schnitt später. 156 Mistbeete ultur. Die zu Melonen bestimmten Mistbeete werden von Anfang Januar bis Ende März sehr warm, daher mit starken Mistlagen hergestellt, die späteren weniger warm. Sollte zur Zeit der beab- sichtigten ersten Anlage starke Kälte herrschen, so thut man besser, diese erst vorüber gehen zu lassen. Die Kästen müssen höher als die für Gurken sein, weil sonst die grossen Früchte an die Fenster anstossen; noch besser ist es, die Kästen, wenn die Früchte gross werden, zu heben. Wenn das Mistbeet zur Aufnahme fertig ist, müssen die Pflanzen in Töpfen bereits herangezogen und mit min- destens zwei Blättern versehen sein. Zum Pflanzen wird ein nicht kal- ter Tag und die wärmste Tagesstunde gewählt. Für jedes Fenster mittlerer Grösse würde eine Pflanze von normalem Wachsthum ge- nügen, es ist jedoch sicherer, zwei zu pflanzen, weil weniger Früchte an zwei kleineren Pflanzen vollkommener werden, als die gleiche Zahl an einer grossen. Von nun an gilt es, die Melonen und das Beet warm zu halten, was durch erneuerte Umsätze von frischem Pferdemist geschieht. Bis zum Eintritt der Frühlingswärrae wird nicht mehr gelüftet, als nöthig scheint, um zu grosse Feuchtigkeit zu entfernen, aber stets vorsichtig, damit die Pflanzen von keinem kalten Luftzuge getrofl'en werden. Auch später bei warmem Wet- ter lüftet man nur während der wärmsten Tagesstunden. Nur zur Zeit der vollsten Blüthe soll man die Fenster bei Tage ablegen, weil so die Befruchtung durch Insecten besser vor sich geht. Ist das Wetter dazu nicht geeignet, so müssen die weiblichen Blüthen mit den Pollen der männlichen, welche, wie bei allen Pflanzen die- ser Familie, früher erscheinen und näher am Stamm sitzen, be- fruchtet werden. Begossen wird nur mit erwärmtem Wasser, stark nur bei späteren Culturen, wenn viel gelüftet wird. Nach warmen Tagen wird täglich mit der Brause überspritzt, dann das Fenster geschlossen. Die frühesten Melonen kann man Mitte bis Ende Mai haben; solche Frühculturen werden hauptsächlich in grossen Treibgär- ten angelegt. Sobald die Melonenpflanzen das zweite oder dritte wirkliche Blatt gebildet haben, wird die Spitze ausgeschnitten, wo- rauf sich bald die zwei Hauptranken bilden. Benutzt man grössere Pflanzen, so nimmt man dieses Entspitzen schon in den Töpfen vor. Die sich neu bildenden Ranken werden in entgegengesetzten Rich- tungen mit Häkchen am Boden befestigt, was später mit allen 157 Ranken geschieht. Da dieselben sich oft bewurzeln, so hüte man sich, diejenigen mit Früchten bei Gelegenheit der Verdünnung (worauf wir noch kommen) anszureissen. Ueber dem 5. — 7. Blatte werden die Spitzen abgeschnitten, worauf sich im gewöhnlichen Falle eben so viele Seitenranken bilden, deren Richtung durch Festhaken bestimmt wird. Früher schnitt man die Seitenranken abermals zurück, jetzt ist man davon abgekommen und schneidet die Spitzen erst ab, nachdem sich genügend Früchte angesetzt und diese eine gewisse Grösse erreicht haben. Zeigen sich schwache Ranken mit nur männlichen Blüthen, so werden dieselben dicht an der Hauptranke abgeschnitten, da sie den fruchtbaren Ranken im Wege sind. Man entferne überflüssig angesetzte Früchte erst, wenn die bleibenden in grösseren Sorten mindestens die Grösse eines Hühnereies erreicht haben, denn zuweilen gehen junge Früchte zu- rück, oder es werden aus Unvorsichtigkeit Ranken beschädigt. Nach- dem so der Fruchtansatz gesichert ist, schneidet man die Frucht- ranken einige Blätter über der äussersten Frucht ab, damit den Früchten alle Nahrung zugeführt wird. Da solche Ranken meist wieder treiben, so entspitzt man sie abermals. Ist das Beet mit nichttragenden, also entbehrlichen Ranken überfüllt, so schneidet man diese vorsichtig und zwar nach und nach ab ; man hüte sich, da- bei die Fruchtranken zu verrücken, denn wenn eine dichte Blätter- masse plötzlich stark gelichtet wird, so leiden und verbrennen die bleibenden leicht an der Sonne. Man muss die überflüssigen Ran- ken auch so abschneiden, dass noch ein Blatt bleibt, aus dessen Winkel sich eine neue Ranke bilden kann. Schneidet man so viele Ranken ab, dass nur die mit Früchten bleiben, so entsteht oft Saftstockung, welche den Früchten schaden kann. Wenn die Me- lonen fast ausgewachsen sind, so legt man unter jede ein Stück Schiefer, eine Dachziegel oder ein Brett. Platzen schöne, nicht leicht entbehrliche Früchte, so kann man sie durch breite Bänder zusammenziehen, auf welche Art der Spalt sich meist schliesst. Man muss sie dann so legen, dass der Spalt auf die Seite kommt. Würde man wegen grosser Früchte den Kasten sehr hoch heben müssen, so thut man besser, die Früchte durch eine Grube zu vertiefen, muss aber dann sorgen, dass kein Wasser darin stehen bleibt. Wir erwähnen noch die Gurken-Melone, welche unreif wie Gurkenfrucht zu Salat, reif wie Melone in Zucker benutzt werden 158 kann; ferner die kleinfrüchtige, zierliche grüne Klettermelone, welche man am Spalier zieht und wie die kleinfrüchtigen Kürbis- sorten behandelt. Wassermelone oder Arbuse (Cucurbita Citrullus). 101. Die Wassermelone, welche in allen heissen Ländern fast unentbehrlich, auch in Südrussland und Italien sehr verbreitet ist, daher im Grossen angebaut wird, hat sich in Deutschland und anderen Ländern mit gleichem Klima bis jetzt nicht eingebürgert. Die Cultur, welche in wärmeren Ländern im freien Felde Torge- nommen wird und keinerlei Mühe macht, liefert bei uns selbst im Mistbeete keine erfreulichen Resultate. Man zieht die Pflanzen wie Melonen an, lässt sie aber wach- sen ohne zu schneiden. Da sie nur an den Spitzen der Ranken Früchte bringen, so beschneidet man sie erst, wenn die Ranken genügend Früchte angesetzt haben. Meistens füllen die Ranken schon vor dem Fruchtansatz das Mistbeet, und in diesem Falle muss der Kasten gehoben werden, so dass die Ranken unten durch wachsen können. In wärmeren Gegenden mit guten Lagen werden Wassermelonen bei der eben beschriebenen Loiserschen Hügelcultur mit Erfolg zu ziehen sein. Die Wassermelone ist eine grosse, kürbis- artige, meist dunkelgrüne Frucht, mit lockerem, sehr saftigen, süssen, etwas gurkenartig schmeckenden Fleisch. Die beliebtesten Sorten sind die mit dunkelrothem Fleisch. Dieselben haben breite, dicke, den Kürbissamen ähnliche Kerne, von brauner, gelber, scliAvarzer oder weisser Farbe. Die Frucht hält sich reif lange, wenn sie kühl aufbewahrt wird. Empfehlenswerte Sorten sind: die Wassermelone von Astrachan, die rothfleischige von Castellamare und die nord- amerikanischen Sorten. Speise- und Zierkürbisse. 102. Nach Naudin vertheilen sich die bekannten Sorten auf drei botanisch verschiedene Arten : Cucurbita maxima, moschata und Pepo. Ausserdem finden wir unter den Zierkürbissen in einigen Sa- menverzeichnissen auch Pflanzen aus anderen Gattungen, welche zu- weilen unter den Zierpflanzen als „Cucurbitaceen" vereinigt werden. Der Nutzen des Kürbis als Nahrungspflanze wird in Deutsch- land bis jetzt nur wenig gewürdigt, während er in anderen Län- dern, z. B. Nord- Amerika, als solche eine grosse Rolle spielt. 159 Die Küi'bisse verlangen reich gedüngten, lockeren und tiefen Boden, viel Wärme, dabei eine freie Lage und zur Wachsthums- zeit sehr viel Wasser, endlich einen grossen Raum zum Ausbreiten. In wärmeren Gegenden legt man die Samen Anfang bis Mitte Mai in das freie Land, während es in weniger günstig gelegenen nöthig ist, die Pflanzen (wie Melonen) in Töpfen anzuziehen, damit sie, wenn keine Maifröste mehr zu erwarten sind, schon gross in das freie Land gepflanzt werden können. Will man sehr grosse Früchte ziehen, so füllt man eine Grube mit frischem Mist, wie bei den Melonen angegeben, oder bildet aus dem bei der Frühjahrsreinigung des Gartens gesammelten Laub, Moos u. s. w. mit oder ohne Mist grössere Haufen, die sich erwärmen. Viele Gärtner pflegen ihre Compost-Erdhaufen mit Kürbissen zu bepflanzen und erzielen auf diese Weise grosse Früchte, allerdings leidet die Güte der Erde darunter. Ausser dem Begiessen und Vertheilen der Ranken hat man nur für eine gute, sichere Lage der grossen Früchte Sorge zu tragen. Hochwachsende, kleinfrüchtige Sorten zieht man an Spalieren, Wänden und Lauben, andere an Bäumen. Ein mit Kürbis überzogener Laubengang bietet einen eigenthümlichen An- blick, wenn die grossen, oft seltsam geformten Früchte herabhän- gen. Wenn ein ganzes Spalier mit Kürbis besetzt werden soll, so thut man am besten, längs desselben einen Graben auszuheben und mit Mist zu füllen, um darauf zu pflanzen. Man hüte sich, lange Ranken zu verlegen, weil sie nie wieder in die rechte Lage kommen und dann von der Sonne verbrennen ; noch schädlicher ist es, angewurzelte Ranken loszureissen. Die Kürbisfrüchte halten sich ausgewachsen bis tief in den Winter, manche an kühlen, trockenen Orten über ein Jahr. Sie eignen sich noch besonders zur Dekoration von Garten- und Trep- penhäusern. Mehrere Kürbisarten gelangen nur in südlichen Ge- genden, bei uns allenfalls in Glashäusern zur Ausbildung, so der Flaschenkürbis, die Herkuleskeule u. a. m. Aus der grossen Anzahl von Sorten, welche angebaut werden, wollen wir nur eine Auswahl der besten Speise- und schönsten Zierkürbisse hier anführen. Die Melonen- auch Centnerkürbisse ge- nannt, zeichnen sich durch ungeheure Grösse und festes süssliches Fleisch aus, sind übrigens, wie alle sehr grossfrüchtigen Arten inwendig hohl. Die gelbe, gelbrothe oder grünliche Farbe des Fleisches hat auf die Güte keinen Einfluss, doch sind die beiden 160 ersteren beliebter. Man darf die Früchte zum Verbrauch nicht völlis; reif werden lassen. Sehr grosse Früchte lassen sich nur verwerthen, wenn sie auf dem Markte nach Gewicht ausgeschnitten verkauft oder zum Verkauf in Gläser eingemacht werden. Vorzüglich zum Einmachen sind auch die Valparaiso-Kürbissorten. Der Türken- bundkürbis gilt allgemein für einen Zierkürbis, er hat jedoch sehr schönes, festes, feines Fleisch und eignet sich vortrefflich zum Ein- machen. Die langfrüchtigen Mark- oder Schmer -Kürbissorten (Vege- table Marrow) geben ein schmackhaftes Gemüse und werden auch für Suppen benutzt; in Amerika und England sind sie sehr ver- breitet. Zu gleichem Zwecke dienen in Amerika der Ohiokürbis und der etwas kleinere, dickschalige, besonders haltbare Hubbard Squash. Die Bischofs- oder Kurfürsten-Mütze, auch Artischocke von Jerusalem genannt, und der weisse Markkürbis bilden keine Ran- ken, sondern bringen die Früchte an kurzen Zweigen. Sie wer- den unreif als Gemüse gegessen und sind in England sehr beliebt; die Früchte der Bischofsmütze gehören zu den kleinsten unter den Speisesorten. Der Honigkürbis (Courge gaufree) ist zuckerreich und eine in Frankreich geschätzte Sorte. Alle grossfrüchtigen Speisekürbisse liefern ein vorzügliches Viehfutter; zu diesem Zwecke werden ausser dem gewöhnlichen Feldkürbis besonders der grosse gelbe und grüne Speise-, gelbe Centnerkürbis, Connecticut Field und Mammoth Pumpkin angebaut. Auch die Zalil der Zierkürbis- sorten ist eine hohe. Unter den grossfrüchtigen ist ganz beson- ders der Angurien - Kürbis zu empfehlen. Derselbe ist schön be- laubt und überzieht sehr schnell grosse Flächen, eignet sich da- her zur Bekleidung von Laubengängen etc., wie wenig andere Pflanzen, er bildet grosse, ovale, grüne, weiss gefleckte und ge- streifte, höchst decorative Früchte, welche sich sehr lange halten, auch zum Einmachen vorzüglich geeignet sind. Wir erwähnen die oben besprochenen Türkenbund-Kürbisse nochmals und befür- worten den Anbau der kleinen und kleinsten Zierkürbissorten: die verschiedenen Apfel-, Birn-, Eier- und Zwiebelkürbisse. Diese sind sämmtlich prächtige Schlingpflanzen; man kann sie auch mit Vortheil zur vorläufigen Belaubung von Flächen benutzen, welche mit jungen, langsam wachsenden Schlingsträuchern, z. B. mit Pfeifenstrauch bepflanzt sind. 161 VIII. Erbsen (Pisum sativum). 103. Die Erbsen zerfallen in Kneifel- oder Pahlerbsen und Zuckererbsen. Von ersteren werden nur die Kerne grün oder trocken genossen, von letzteren besonders die fleischigen Schoten (Hülsen) mit den kaum halb ausgebildeten Samen. Die Erbsen gedeihen in jedem Boden und jeder Lage, sind aber auf schwerem Boden ergiebiger und besser als auf leichtem. Besonders bei trockenem Frühjahr ist die Cultur auf leichtem, heissen Boden misslich, während die Erbsen auf Lehmboden, zu- mal in ebenen oder tiefen Lagen, Hitze und Trockenheit besser ertragen. Eine freie, oifene Lage ist desshalb vorzuziehen, weil die Erbsen weniger hoch werden als in eingeschlossenen Gärten. Hohe Erbsen sind aber nicht nur unbequem zu pflücken, sondern es werden auch dabei die Ranken leicht geknickt und verdorben. Der Boden soll nahrhaft, aber weder frisch noch stark gedüngt sein, denn bei reichlicher Nahrung werden die Erbsen zu üppig, zu hoch und blühen und tragen weniger. Muss auf armen Boden ge- düngt werden, so verwende man alten, halberdigen Mist oder Holz- asche. Wenn auch Bodenwechsel im allgemeinen günstig ist, so kann man doch mit einer Düngung von Asche oder Knochenmehl, oder beiden zusammen, Jahre lang gute Erträge auf demselben Grundstück erzielen. Man säet die Erbsen von Februar bis Mitte April, ausnahmsweise früher, schon im Winter, oder später, um auch im Spätsommer junge Erbsen zu erziehen, was jedoch nur in reg- nerischen Sommern oder in feuchten Lagen gelingt. Zu diesen späten Aussaaten muss man natürlich die frühesten Sorten wählen. Es kommt häufig vor, dass die 4 Wochen später gesäeten Erbsen die früheren einholen. Dabei hängt viel von Boden und Lage ab. Auf leichtem Boden in warmen Lagen muss man immer bald säen, damit die jungen Pflanzen noch die Vortheile der Winterfeuchtigkeit ge- messen. Jedenfalls entwickeln sich früh gesäete Erbsenpflanzen, wenn auch langsamer, doch kräftiger und gedrungener. Die ersten Erbsen lege man stets an eine geschützte, w^rme Stelle, nahe an eine Mauer. Wenn solche Plätze fehlen, stellen Gemüsegärt- ner Schutzwände von Schilf oder Stroh her, oder legen nach Süden stark geneigte Beete, sogenannte Erbsenleiten, an. Vor- trefflich zum Früherbsenanbau geeignet sind Terrassen und steile Weinberge. 11 162 Man säet die Erbsen in etwa 20 — 30 cm entfernte Reihen, deren man 2 — 3 auf ein Beet bringt. Halbhohe und niedrige Sorten werden hie und da auch büschelweise (§. 21) gesäet und tragen bei dieser Cultur oft früher und reichlicher, weil sie freier stehen und der Boden nicht so stark beschattet ist, wie bei Reihensaaten. Da bei engem Stand der Ertrag geringer und das Pflücken erschwert wird, so bringe man die Reihen so an, dass neben den Fusswegen ein breiter leerer Raum bleibt, so dass der Weg zwischen den Beeten zur Zeit der Ernte wenigstens 50 cm breit ist. Reich tragen Erbsen, wenn man, wie es im Felde gebräuchlich ist, die Beete vereinzelt zwischen andern Gemüsen anbringt, so dass sie von beiden Seiten frei liegen. Hierzu eignen sich alle nicht frisch gedüngten Gemüse. Im Garten bringe man womöglich nur zwei Beete zusammen, die andern in Zwischenräumen von wenigstens zwei Beeten. Das Säen geschieht mit der Hand, im Felde mit der Hand- oder Zug-Säemaschine. Die Saatfurchen müssen mindestens 10 cm tief sein, damit die Samen stark genug bedeckt werden können. Bei Frühsaaten ist dies nöthig, um die keimenden Samen gegen Vögel zu schützen, bei späteren, um die Feuchtigkeit zu erhalten. Die Dichtheit der Saat hängt von den Sorten und der Entfernung der Reihen ab. Hohe Sorten wer- den weiter gelegt als niedrige; meist legt man Früherbsen dichter. Um eine wünschenswerthe Folge der Ernte zu bekommen und den Erbsengenuss lange auszudehnen, legt man entweder nui' eine gute Sorte zu verschiedenen Zeiten (bei den ersten Saaten in Zwischenräumen von 2 — 3 Wochen, später von nur 8 — 10 Tagen), oder man baut frühe und späte Sorten an. Das letztere Verfahren ist vorzuziehen, denn während man bei dem Anbau einer einzigen Sorte nur eine frühe verwenden kann, nimmt man bei der Cultur verschiedener Sorten auf die bessere Qualität Rücksicht und säet für die Haupternten bessere und ertragreichere Sorten, als unter den Früherbsen zu finden sind. Es sind dies besonders die gross- körnigen, süssen Markerbsen. Will man vor Enttäuschungen und Misserfolgen bewahrt blei- ben, so beachte man bei der Bestellung die in vielen Samenver- zeichnissen gegebene Eintheilung in frühe, mittlere und späte Sor- ten, sowie die Notizen über Zeit der Benutzung und die Höhe. Die Culturarbeiten beschränken sich auf Behacken bald nach dem Auflaufen der Pflanzen, Behäufeln etwa 8 Tage später, wenn die Pflanzen 2 — 3 Stengelglieder haben, Stängeln mit Reisern (mit 163 Ausnahme der Zwergsorten) und Giessen bei anhaltender Tro- ckenheit. Bei der Aussaat der Erbsen muss man Sorge tragen, so viel zu säen, dass jedes Pflücken für einige Mahlzeiten ausreicht, dass aber nicht zu viele Erbsen auf einmal küchenreif sind, es sei denn, dass man den Ueberfluss einmachen will. Wer viele Erbsen so conservirt oder nach russischer Manier in Backöfen und Obstdarren trocknet, muss so viel Beete bestellen, dass es bei jedem Pflücken genug Erbsen giebt, um die Mühe des Einmachens oder Trocknens zu lohnen. Welche Erbsensorten den Bedürfnissen am besten entsprechen, und wieviel von jeder Sorte auszusäen ist, lernt man leicht durch Versuchsanbau verschiedener Sorten. Gemüsezüchtern, welche vor- zügliche Erbsen-Culturen haben wollen, rathen wir, einige Jahre nach einander eine Anzahl Sorten in kleinen Quantitäten zur Probe anzubauen und Buch darüber zu führen, um dadurch die zur Folge am geeignetsten, dabei besten und ertragreichsten kennen zu lernen. Man kann auch Früherbsen in Gefässen an warmen Orten anziehen und mit beginnendem Frühling pflanzen. Dies darf schon zeitig im April geschehen, denn Erbsenpflanzen ertragen 6 Grad Kälte und darüber, wenn sie abgehärtet sind. In Frankreich, wo man schon im November Früherbsen säet, kommen diese meist gut durch den Winter. Nachdem die Erbsen in Kästen, Töpfen oder im halb warmen Mistbeete gekeimt und die Pflanzen 3 — 4 ausgebildete Blätter haben, werden sie mit beschnittenen Wurzeln etwas schräg ausgepflanzt, und zwar ohne die Wurzeln stark anzudrücken, welche nur einzuschlemmen sind. Solche Pflanzen tragen nicht so voll wie in das Land gelegte, jedoch früher, und es lohnt wohl der Mühe, diese vermehrte Arbeit auszuführen. Die Marktgärtner Nordhollands, namentlich in der Nähe grosser Städte, wo der Boden so werth- voll ist, pflanzen Erbsen das ganze Jahr hindurch. Man sieht in dortigen Gärten meist einige Fenster mit jung gekeimten Erbsen- pflanzen, welche, sobald im Garten Beete leer geworden, ausgepflanzt werden. Besseren Ertrag hat man, wenn man 5 — -7 Erbsen in 12 — 15 cm weite Blumentöpfe legt, diese nach dem Keimen an einen massig warmen Ort ganz nahe an das Licht stellt, und zur geeigneten Zeit, ohne die Büschel zu theilen, mit Erdballen auspflanzt. Von Zuckererbsen hat man, ausser wenn sie zum Verkauf gezogen werden, nicht so viel auszusäen, weil man weniger davon braucht und alte Schoten nicht geniessbar sind. Gleichwohl darf 11* 164 man sie nicht zu jung pflücken, sonst kochen sie sich zu -weich. Die Sorten mit grossen, fleischigen Schoten wie die grosse weisse Schwert-, die grosse grüne holländische und die Eiesen- Schwert- Zuckererbse (die heste von Geschmack) werden sehr hoch und müssen gestängelt werden. Hat man viel Erbsen, so kann man einen Theil früher tischreif bringen, wenn man die Spitzen 2 bis 3 Blätter über den obersten Blüthen ausschneidet, so dass die ganze Nahrung den bleibenden Blüthen und Schoten zufliesst, wäh- rend die unbeschnittenen auch höher noch Früchte ansetzen, die klein und des Aufhebens nicht werth sind. So behandelte Erbsen- beete werden auch eher frei und für andere Culturen nutzbar. Die Erbsensorten sind in den Samenverzeichnissen meist in Bezug auf Höhe, Schotenlänge, Frühzeitigkeit und Ergiebigkeit so sorgfältig beschrieben, dass wir nicht nöthig haben, die umfang- reiche Sortenliste hier wiederzugeben; auch kommen jährlich neue Sorten hinzu. Das Treiben von Erbsen ist wenig gebräuchlich, hauptsächlich wohl desshalb, weil sich dieses Gemüse so vorzüglich in luftdicht verschlossenen Gefässen conservirt. Zum Treiben eignen sich nur die niedrigsten Sorten, wie Wunder von Amerika, de Grace, Mac Lean's Little Gem u. a.; von Zuckererbsen: de Grace (klein- schotig) und die russische früheste. Je kälter ein Land ist, desto gründlicher versteht man sich daselbst auf das Treiben von Ge- müsen und Blumen, und so ist auch die Erbsen-Treiberei in Russ- land besonders ausgebildet. Man bereitet ein nur massig warmes Mist- beet, füllt es mit nicht zu leichter und zu düngerreicher Erde und pflanzt die vorher in einem anderen Mistbeete gezogenen Pflanzen in Reihen, deren Entfernung sich nach der Sorte richtet. Dies geschieht vom Januar an. Wenn man nicht ganz niedrige Sorten treibt, so muss die oberste Reihe so weit vom Beetrande stehen, dass man die Pflanzen bis unter den ersten Stengelknoten mit Blüthen umlegen kann. Dies geschieht durch Auflegen von Latten- stücken, welche so lange bleiben, bis die Pflanze sich hinter den- selben wieder aufgerichtet hat. Das Beet wird gelüftet, so oft es das Wetter erlaubt und darf nicht warm gehalten werden. Be- sonders reichlich muss zur Zeit der Blüthe bis zur halben Schoten- bildung gelüftet werden, sonst ist der Fruchtansatz und das Wachs- thum der Schoten unvollständig. Sehr frühe Anlagen missglücken daher oft, weil die Kälte zu dieser Zeit ein reichliches Lüften ver- 165 liindert. Sobald die Schoten des untersten Stengelknotens halb ausgebildet sind, werden die Spitzen ein Blatt über den obersten Blüthenstengeln ausgeschnitten, was eine frühere Ausbildung der Früchte bewirkt. Mehr als das Treiben in warmen Mistbeeten ist die Früh- cultur in kalten Beeten unter Glas zu empfehlen, wobei man ganz wie bei der Landcultur verfährt und doch 2 — 4 Wochen früher junge Erbsen erzielt. Hierzu wählt man natürlich nur niedrige, nicht über 40 cm hoch wachsende Sorten. Spargel- oder Flügel -Erbse (Lotus Tetragonolobus). 104. Diese einjährige lupinenähnliche Hülsenfrucht, in Süd- Europa einheimisch, wurde früher als Kaifeesurrogat empfohlen, weil man die trockenen, plattgedrückten Samen in dieser Weise zu verwerthen suchte. Die Pflanze bildet gerade, 35 cm hohe Stengel mit schönen, purpurrothen Blumen und aufrechtstehenden Früchten; sie eignet sich für Einfassungen in Küchengärten. Die jungen Schoten werden von den Flügeln befreit und wie Schneide- bohnen gekocht; sie schmecken, als Salat zubereitet, spargelähn- lich. Man behandelt dieses Gewächs wie Puffbohnen. Malaga- oder spanische Kicher-Erbse (Cicer arietinum). 105. Die Kicher-Erbse wird nur in südlichen Gegenden im Felde gebaut, wo die ausgewachsenen grünen und reifen Früchte zur Bereitung von Brei (Püree) beliebt sind. Die Kicher-Erbse hat nur 2 Samen in einer Schote, ist also wenig ertragreich. Sie ge- deiht nur an warmen Standorten, verträgt allerdings grosse Trocken- heit. Man säet gegen Ende April in Abständen von 40 cm für die Reihen und von 20 cm für die Pflanzen und behackt die Anlage einige Male; die gerösteten Samen liefern ein Kafl:eesurrogat. Essbare Platt -Erbse (Lathjrus sativus). 106. Diese Annuelle, auch deutsche Kicher und spanische Linse genannt, wird noch seltener und ebenfalls nur im Süden im Felde gezogen und wie die Kicher verwendet. Die noch grünen Samen werden wie jnnge Erbsen, die älteren als Brei zubereitet, genossen. Die Behandlung ist die der gewöhnlichen Erbse. In man- chen Samenverzeichnissen wird sie als Futterpflanze aufgeführt. 166 IX. Bohnen. In dieser Rubrik vereinigen wir die Gartenbohne, die PnfF- oder grosse Bohne und die Sojabohne. Einige Phaseolus- und Do- lichos- Arten, welche man im Süden als Gemüsepflanzen anbaut, er- wähnen wir unter dem Titel „Südländische Bohnen". Gartenbohnen. 107. Die Gartenbohne, auch Vietsbohne und Fisole genannt, umfasst 2 Arten: Phaseolus vulgaris, mit weissen, gelblichen und bläulichen Blüthen, und Phaseolus multiflorus, die türkische, ara- bische oder Feuerbohne, mit feuerrothen Blüthen. Die Bohnen zerfallen in Busch- oder Krupbohnen ohne Ranken, und Stangenbohnen, welche hoch, oft über 3 m wer- den und daher an Stangen gezogen werden müssen. In Bezug auf Boden und Düngung macht die Bohne etwas grössere Ansprüche als die Erbse; sie gedeiht besser in mürbem, lockeren, humusreichen Boden und verträgt schwere, noch wenig cul- tivirte Bodenarten weniger. Muss man ausgezehrtes Land zu Boh- nen düngen, so nehme man nur halberdigen Mist oder Compost- erde. Was die Lage betriift, so verlangen die Bohnen mehr Wärme als die Erbsen, widerstehen auch dem geringsten Frost nicht, tra- gen aber gleichwohl, wenigstens Stangenbohnen, nur in freien Lagen reich. Wer grosse Erträge erzielen will, muss diese Bedin- gungen zu vereinigen suchen. Das Land sollte stets erst vor der Aussaat gegraben werden, damit es sich sogleich erwärmt. Die günstigste Saatzeit für uns fällt mit derjenigen für Gurken zu- sammen, jedoch säet man Bohnen auch früher. Erfrieren sie noch, dann ist der Verlust meist unbedeutend, kommen sie aber gut durch, so ist der Nutzen so früher Bohnen gross. Man kann, je- doch nur bei warmen Wetter, die frühesten Buschbohnen Ende April an warme, geschützte Plätze säen, darf aber die Hauptaus- saat in den meisten Gegenden erst Mitte Mai vornehmen. Diese April-Aussaaten keimen erst nach Mitte Mai, wenn Fröste in der Regel nicht mehr zu befürchten sind. Um aber bei ausnahms- weise frühen Saaten auf alle Fälle gesichert zu sein, säe man Ende April bis Anfang Mai frühe Sorten in Töpfe, wie bei den Erbsen angegeben, und pflanze, nachdem die Frostzeit vorüber ist, am besten büschelweise, ohne die Saattöpfe zu theilen. 167 Buschbohnen zieht man entweder bei grossem Bedarf auf Bee- ten, wovon viele neben einander liegen können, oder an den Rän- dern der Quartiere von anderen Gemüsen, selbst an Kartoffelfeldern. Hierzu wählt man den wärmsten Standort und vermeidet tiefe, feuchte Lagen. Wer keine durch Mauern oder Gebäude geschützte Lage hat, stelle, wie bei den Erbsen angegeben, besondere Schutz- wände her. Man säet die Buschbohnen entweder in 30 — 40 cm entfernte Reihen, 15 cm von einander, oder büschelweise. Kräftig wachsende, höhere Sorten säet man besser auf letztere Art, die Büschel nicht unter 40 cm von einander, so dass sich die Blätter nicht berühren und die Pflanzen bei anhaltender Nässe nicht durch Fäulniss leiden. Stangenbohnen müssen so angebracht werden, dass sie mög- lichst frei stehen. Dies geschieht am besten, wenn zwischen anderen Gemüsen nur einzelne lange Reihen oder Beete mit zwei Reihen angebracht werden. Da sich dieses aber der Düngungsverhältnisse wegen oft nicht einrichten lässt, so bringe man, wie bei den Erbsen angegeben, womöglich stets nur 2 Beete mit je 2 Reihen in ge- hörigen Zwischenräumen neben einander. Ist man gezwungen, viele Beete zusammen zu bringen, so mache man den Zwischenraum der Beete von einer Reihe zur andern wenigstens 1 m weit und gebe den Reihen die Richtung von Nord nach Süd, damit alle Beete gleichviel Sonne bekommen. Je höher und freier die Bohnenfelder liegen, desto enger können die Reihen neben einander kommen. Bei dem Säen, Legen genannt, ist es Gebrauch, erst die Stangen zu stecken, dann 5 — 6 Bohnen um dieselben zu legen, so dass der Durchmesser des so entstehenden Kreises der Pflanzen nicht über 20 cm beträgt und die Ranken leicht an die Stangen gelangen können. Die Entfernung der Reihen und Stangen unter einander darf nicht unter 50 cm für kurzlaubige, nicht hoch werdende Sorten, muss aber im allgemeinen 55 — 60 cm betragen. Die Befestigung der Stangen muss sehr sorgfältig geschehen. Das gebräuchlichste Verfahren ist, dass je 2 Stangen, welche einander gegenüber stehen müssen, in 2/3 oder ^1^ der Höhe kreuzweise zusammengebogen werden. Hierauf werden in die so entstandenen Gabeln des ganzen Beetes Längsstangen gelegt und befestigt. Diese Art der Befestigung ist sehr standhaft, und wenn auch an der Kreuzungsstelle die Blätter- masse etwas zu dick wird, so haben doch die Pflanzen oberhalb viel Platz. Bei einzelnen Beeten ist diese Befestigung jedenfalls 168 die beste, wo aber viele Beete vereinigt werden, ist die Beschattung dabei leicht zu stark. Dann kann man die Stangen senkrecht ein- stecken und durch Querstangen verbinden, oder man vereinigt je 4 Stangen mit den Spitzen. Solche Pyramiden halten gut Stand und sind in stürmischen Lagen zweckmässig, aber sie haben den Nachtheil, dass sich oben die Ranken und Blätter zu sehr anhäufen, und dass die nach innen hängenden Bohnen schwer zu erreichen sind. Die Samen beider Abtheilungen werden 3 — 5 cm tief gelegt. Die Erde muss vollkommen locker sein. War der Boden noch zu roh und schwer, so thut man wohl, bei Stangenbohnen um jede Stange, und bei büschelweise zu säenden Buschbohnen, oder in die Furchen Composterde zu bringen. Wird der Boden hart, so lüftet man die Kruste über der Saatstelle vorsichtig mit der Zinken- hacke, damit das Durchbrechen der Keime erleichtert wird. Keimen die Bohnen mangelhaft, so untersuche man die Stelle, und lege ebenso viele Samen wie fehlen eine Nacht in lauwarmes Wasser, dann an die betreifenden Stellen, wobei bei trocknem Boden die Saat eingeschlemmt werden muss. Man thut gut, überjährige Samen vor dem Legen stets einer Keimprobe zu unterziehen. Die Culturarbeit besteht in Behacken und Behäufeln, in- dem man die Erde bis an die Samenblätter herbeizieht. Bei den Stangenbohnen müssen die abwärts hängenden Ranken an die Stan- gen gebunden, bei Buschbohnen, welche geneigt sind, kurze Ranken zu treiben, diese ausgebrochen werden. Hohe Buschbohnen-Sorten legen sich bei Regen oft um und müssen durch Baumzweige (Reiser) gestützt werden. Man unterscheidet gewöhnliche Speise- oder Schneidebohnen, auch grüne Bohnen genannt, weil sie mit der grünen Schale halb ausgewachsen verspeist werden, und Trockenbohnen, von denen die reifen Samen genossen, welche aber auch, in Ermangelung anderer, grün in der Küche verwendet werden. Bei ersteren ist eine fleischige, bei den Trockenbohnen eine dünne Schale geschätzt. Der Anbau von Trockenbohnen wird meist landwirthschaftlich betrieben, wer aber Land genug hat, sollte sie auch im Garten ziehen, weil er dann sicher ist, einjährige, leicht kochende Bohnen auf den Tisch zu bekommen und Sorten wählen kann, welche besser sind als die gewöhnlich im Handel vorkommenden. Die Busclibohnen sind an Grüte den Stangenbohnen gleich, sie tragen jedoch früher als diese, weil sich schon nahe über den 169 ersten Blättern Blüthen bilden, und durch die grössere Nähe des Bodens den Buschbohnen eine wärmere Temperatur zu Theil wird. Unter den Stangenbohnen ist nur die arabische oder Feuer-, sowie die Flageolet- Wachsbohne fast ebenso früh, da sie schon nahe am Boden blühen. Die Stangenbohnen übertreifen dagegen die Buschbohnen im Ertrag und in der Dauer desselben. Bei den Buschbohnen ist die Haupternte kurz, denn wenn auch manche Sorten danach fortblühen und Bohnen ansetzen, so sind doch letztere klein, und man zieht vor, das Land abzuräumen und zu anderen Gemüsen zu benutzen. Dagegen tragen Stangenbohnen bis zum Herbst, bis sie erfrieren. Zu Trockenbohnen werden bei uns fast nur Buschbohnen benutzt, während man anderwärts auch die er- giebigen Stangen- und Reiserbohnen zieht, z. B, im Norden Frank- reichs die Soissons- und Perlbohnen. Unter den Stangenbohnen nennen wir zunächst die arabische oder Feuerbohne mit den prächtigen, feuerrothen oder zweifarbigen Blüthen. Diese, wenn auch nicht so zart wie andere und mit dem ausgesprochensten Bohnengeschmack, ist die früheste und liefert auch in kühlen, trüben Sommern, verträgt älter einen gelinden Reiffrost und trägt bis in den October hinein; wir schätzen sie ausserdem als Zierpflanze. Ein Abkömmling davon ist die russische weisse Riesenbohne mit starken, grossen Schoten, welche der Feuer- bohne als Gemüse vorzuziehen ist. Die blauschotige Speckbohne ist im Geschmack den Schwertbohnen fast gleich, dickfleischig, da- bei^ zart und ungemein volltragend. Sie gedeiht auch in kühlen Sommern; die blaue Farbe der Schoten verliert sich beim Kochen. Diese Sorte ist eine Bohne für die bürgerliche Küche, reichtragend und gut ; man kann sie jung auch als Brechbohne zu Gemüse und Salat verwenden. Die sogenannten Schwertbohnen sind lang und breit, gekrümmt, obschon nur dünn von Fleisch und bald hart werdend; sie sind unter allen Sorten die verbreitetsten und auf den Märkten gesucht. Gleichwohl stehen sie gegen viele andere dick- fleischige Bohnen zurück, müssen sehr jung gepflückt werden und haben starke Fäden. Die Speckbohne, welche auch als rheinische-, dickschotige- und Blasen-Zucker-Brechbohne bekannt ist, von der Länge der Schwertbohne, aber fast gerade, ist dickfleischig und markig, liefert eben so ergiebig, lässt sich brechen und bleibt lange zart. Wir empfehlen diese und ähnliche dickfleischige Sorten als Hauptbohnen zu jedem Gebrauch. Eine frühere Sorte davon, die 170 früheste Zucker-Brechbohne, ist nächst der Feuerbohne die früheste Stangenbohne. Die Riesen - Zucker - Brechbohne mit wachsgelben Schoten ist früh und trägt sehr reich. Eine Uebergangsform, fast die Breite und Länge der Schwertbohnen erreichend, aber eben so fleischig wie die Speckbohne, ist die Siebenbürgener mit 20 — 25 cm langen Schoten. Sie ist in vieler Hinsicht ein Ersatz für die Speck- und Schwertbohnen, da sie bis in den Spätherbst hinein, noch trägt, nachdem alle andern Sorten schon aufgehört haben. Die Zucker-Perl- oder Prinzessbohne hat kleine schmale Schoten, in welchen man schon jung die Samen erkennt, ist ziemlich früh, sehr reichtragend, zart und süss und vorzüglich zu Salat, auch zum Einmachen in Essig und zu Pickles. Die nur erbsengrossen weissen Samen liefern ein feines Trockengemüse. Eine besondere Gruppe bilden die Wachsbohnen. Aus der für Salat vorzüglichen schwarzen römischen Wachsbohne mit gel- ben Schoten sind andere entstanden, welche sich in der Form den Schwert- und Brechbohnen nähern. Nächst dieser sind die belieb- testen jetzt die grosse weissschalige Algierbohne, die goldgelbe früheste, ungemein reichtragende Mont d'or (schnell wegzupflücken) und die Zucker-Perl-Wachsbohne, beide mit gelben Schoten; end- lich die sehr frühe, lange tragende Flageolet-Wachsbohne. Alle Wachsbohnen beanspruchen eine warme Lage. Die Zahl der Biischbohnen ist gross. Wer seinen Bedarf haiiptsächlich durch Stangenbohnen deckt, ziehe ausserdem ent- weder eine früheste Buschbohne oder als zweite noch eine spätere, ergiebigere. Als früheste Wachs-Buschbohne empfehlen wir die Neger-Wachs-, die Wachs-Dattel-, Mont d'or und die vorzügliche Flageolet-Wachs- mit sehr langen, gelben Schoten. Leider ertragen letztere zwei Sorten kein anhaltend nasses Wetter, da sie dann leicht fleckig werden. Etwas später sind die reichtragenden, schwarz- sämigen, sowie weisssamigen gelbschotigen Wachs- und Schirmer's Wachs-; die späteste ist die Wachs-Schlachtschwert-. Wachsbohnen darf man nicht in tiefe Lagen oder an beschattete Plätze pflanzen. Unter den grünschotigen Buschbohnen ist die früheste die sehr frühe Negerbohne, wir empfehlen dieselbe nur für Mistbeete und Treibhäuser, wo sie durch die Sicherheit des Erfolges fast alle anderen Sorten übertrifft, aber im Lande wird sie zu schnell hart, sie hat kleine, schmale Schoten. Dieser folgt Kaiser Wilhelm, die allerfrüheste Schwert - Buschbohne, welche bestimmt scheint, die 171 etwas spätere weisse holländische Schwert- zu ersetzen, da sie breitere Schoten liefert und gleich vorzüglich zum Treiben wie für das freie Land ist. Fast gleichzeitig mit Kaiser Wilhelm reifen die gelbe englische Treib-, gelbe Prinzess-, bunte llsenburger so- wie die allerfrüheste feinschalige weisse Zucker-Perl-. Die grosse weisse Schlachtschwert-Buschbohne hat dieselben Eigenschaften wie die Stangen-Schwertbohne und ist mittelfrüh, aber sie leidet bei anhaltender Nässe. Die französischen Flageoletsorten sind aner- kannt gute, ertragreiche Bohnen. In manchen Orten wird die bunt- samige frühe Adlerbohne allgemein angebaut. Hundert für Eine ist eine der ertragreichsten, aber weder ansehnlich noch fein. Hin- rich's Riesen-Zucker-Brech- ist eine frühe, sehr langschotige, äusserst ergiebige Sorte, welche namentlich in den Rheinlanden in grossem Massstabe als Marktbohne angebaut wird. Als Trockenbohnen werden bei uns fast ausschliesslich die weisssamigen Feldbohnen angebaut, obgleich es bessere Sorten giebt. Vor allen empfehlen wir die gelbe Pariser mit erbsengrossen, run- den Samen, welche zartschaliger und früher als weisse Bohnen sind, also auch in nassen, kalten Sommern gut reifen, was bei den weissen Feldbohnen nicht der Fall ist. Allerdings ist diese Sorte nicht so ergiebig, denn die Pflanzen, Schoten und Samen bleiben klein. In Frankreich schätzt man die weisse Flageoletbohne (auch eine sehr gute Schneidebohne), und die ähnliche, aber bessere, frühere Flageolet von Etampes, sowie die zu Conserven beliebte, auch nach dem Kochen die grüne Farbe der Samen behaltende Chevrier's Flageolet, besonders zum Auskernen der unreifen Samen. Wir machen bei dieser Gelegenheit darauf aufmerksam, dass bei uns der Genuss der noch grünen, weichen Bohnensamen (Flageolets), wozu sich besonders die kleineren Sorten eignen, noch wenig bekannt ist. Sie werden wie grüne Erbsen benutzt und zubereitet, sind sehr nahrhaft, dabei leichter verdaulich als trockene Bohnen und ver- mehren die Mannigfaltigkeit der Nahrungsmittel. Hierzu kommt, dass man alle zum Schneiden zu alt gewordenen Bohnen auf diese Art benutzen kann. Das Treiben der Bohnen in Mistbeeten, heizbaren Kästen und Treibhäusern ist sehr lohnend, über ersteres möge hier das Wich- tigste Platz finden. Man beginnt im Januar oder Februar, je nach dem Klima, und fährt damit fort bis zum März ; in manchen gros- sen Treibgärten treibt man nochmals im Herbst. Da die Bohne 172 gegen feuchte Luft sehr empfindlich ist, so ist es nicht gerathen, sehr früh mit dem Treiben zu beginnen, wenn es nicht durchaus nöthig ist, weil es später, wenn gelüftet werden kann, dankbarer und sicherer ist. Das Mistlager wird eben so stark und warm gemacht wie für Gurken, dagegen muss der Kasten höher sein. Für die Erdschicht genügt eine Stärke von 15 cm. Die nöthigen Pflanzen werden entweder in einem anderen warmen Mistbeete, oder auch in breiten Töpfen oder tragbaren Kästen herangezogen. Man füllt diese mit recht sandiger Compost- oder Mistbeeterde. Das Säen wird etwa 2 Wochen vor der Anlage des Mistbeetes vorgenommen. Da nun dieses frühestens 8 Tage nach der Anlage bepflanzt werden darf, so haben die Bohnenpflanzen 2 — 4 Wochen Zeit zum Wachsen. Stehen sie sehr warm, z. B. im Ananas- oder Treibhause, so kann es kommen, dass die Pflanzen der ersten Aus- saat bis zum Fortpflanzen in das Mistbeet zu alt werden. Um da- her sicher gute Pflanzen zu erhalten, säet man 10 — 12 Tage nach der ersten Saat noch einmal. Diese Samentöpfe stellt man in ein Treibhaus oder warmes Mistbeet, in Ermangelung beider in ein warmes Wohnzimmer, erst warm und dunkel, nach dem Kei- men so nahe wie möglich an das Licht, damit die Pflanzen nicht zu lang werden. Das Aussäen auf dem Platze wird seltener und nur bei späten Culturen angewendet, ist aber in diesem Falle vor- zuziehen; das Beet muss dann aber seine grösste Wärme verloren haben, sonst verbrennen die Wurzeln. Sobald die Pflanzen über den ersten zwei wirklichen Blättern den Anfang der folgenden zeigen, werden die Spitzen ausgekniften, damit sich die Seitentriebe bilden. Dadurch wird zwar die Blüthe, also auch die Frucht etwas verspätet, aber die Pflanzen bleiben niedriger, was im Mistbeete durchaus nöthig ist. Uebrigens kommt dabei alles auf die Sorte an. Das Auskneifen geschieht entweder schon vor dem Pflanzen oder erst im Mistbeete, nachdem die Pflanzen zu wachsen begonnen, nie zugleich bei dem Pflanzen, weil dies eine Störung im Wachsthum nach sich ziehen würde. Man pflanzt oder säet die Bohnen im IVIist- beete entweder einzeln oder zu zwei durchschnittlich 15 cm von ein- ander, oder in 30 cm entfernten Querreihen enger. Dieser grössere Zwischenraum hat den Zweck, dass die Pflanzen, wenn sie hoch werden, durch eine Latte niedergelegt werden können. Ueberhaupt ist ein weites Pflanzen sicherer und einträglicher als ein enges, denn die Bohne setzt nur freistehend gut Frucht an. Das Pflanzen darf 173 erst geschehen, wenn die grösste Hitze und der Dunst verflogen sind. Die 2 Samenblätter werden bei dem Pflanzen abgeschnitten, weil sie leicht Fäulniss verursachen. Da die Erdschicht nicht stark und nach unten warm ist, so müssen die Bohnen, um die Wurzeln nicht in den Mist zu bringen, schräg, mit der Spitze nach oben (Nordseite) gepflanzt und die Stengel leicht, am besten mit Sand, bedeckt werden. Manche Gärtner bringen stets 2 Pflanzen neben- einander, weil es oft vorkommt, dass einzelne verkümmern und dann leere Plätze entstehen. Das Mistbeet ist reinlich zu halten und zu lüften, so lange es dunstig ist, hauptsächlich während der Blüthe. Gelbe Blätter und alle verblühten Blumen muss man entfernen; letztere sitzen oft an den jungen Bohnen fest und ver- ursachen Fäulniss. Je später die Bohnen getrieben werden, desto schöner und ergiebiger, aber auch schneller gedeihen sie. Vom April an brauchen die Kästen nur massig warm zu sein. Sehr lohnend ist auch das Treiben im Herbst. Hierzu benutzt man abgetriebene Gurken- und Melonenbeete, welche man Ende Juli aufräumt, von dem alten Mist befreit und zur Hälfte mit frischem Pferdemist vermischt. Hierbei werden die Bohnen zugleich in das Beet gelegt. Wenn man hohe Aufsatzkästen hat, so kann man zur späten Frühjahrs- und zur Herbsttreiberei auch grössere und er- giebigere Sorten verwenden. — Man kann auch im Wohnzimmer Bohnen ziehen und bereits im März ernten. Natürlich gehört dazu ein grosser Fenster-Raum und eine Lage nach Süden. Man legt die Bohnen im Januar, zu 5 Stück in 15 — 20 cm weite Töpfe, welche nur -/.^ mit Erde gefüllt werden. Nachdem die Pflanzen über den Topfrand gewachsen, füllt man die Töpfe bis zum Rande an. Sicherer und fast lohnender ist das Treiben der Bohnen in geheizten Kästen und in Treibhäusern, wozu auch Ananas- und Erdbeerhäuser benutzt werden; in Treibhäusern erzieht man mit Leichtigkeit fast den ganzen Winter hindurch junge Bohnen. Was die zum Treiben verwendeten Sorten betrifft, so ist jede frühe, niedrige Sorte zu gebrauchen, besonders beliebt sind die schwarze Neger -Buschbohne, Kaiser Wilhelm, die frühe hollän- dische Schwert- und die früheste gelbe englische Treibbohne. Südländische Bohnen. 108. Man zieht in südlichen Ländern mehrere, Bohnen ge- nannte und diesen ähnliche Pflanzen, welche jedoch für unser Klima 174 unter gewöhnlichen Verhältnissen sich nicht zum Anbau eignen. Sie verlangen viel Wärme, tragen bei uns, selbst an den wärmsten Mauern, erst im September und reifen nie Samen. Man muss sie jedenfalls in Töpfen anziehen und erst Ende Mai an eine südliche Mauer pflanzen. Diese Bohnen gehören den Gattungen Dolichos und Phaseolus an. Am bekanntesten sind folgende: die Lima- Bohne (Phaseolus lunatus) aus Südamerika, auch in Nordamerika cultivirt, mit kurzen, breiten, äusserlich rauhen Schoten wie die Feuerbohne. Sie ist als Trockenbohne sehr mehlig; es giebt da- von mehrere Sorten. Die Riesen-Spargelbohne (Dolichos sesqui- pedalis oder Phaseolus ensiformis gigas) liefert 60 — 80 cm lange Schoten. Diese wird schon in der Provence angebaut. Aehnlich sind Dolichos" cubensis, die Cuba-Bohne, ferner der in Italien ver- breitete Dolichos anguiculatus, ostindische Riesen-Spargel-Bohne, die Assab-Bohne (Dolichos formosus) und die für uns nur als de- coratives, schön blühendes Schlinggewächs zu empfehlende Lablab Fasel (Dolichos Lablab). Sojabohne (Soja hispida). 109. Die Sojabohne ist eine neuere Einführung aus China, wo sie so verbreitet ist, dass sie nächst dem Reis das Hauptnah- rungsmittel bildet. Ob ihre Akklimatisation für Mitteleuropa von bleibendem Werth sein wird, muss sich erst zeigen, ein solcher wird ihr von einigen Seiten des grossen Proteingehaltes wegen für Futter- zwecke zugesprochen. Ihr entschiedener Vorzug besteht ausser einer grossen Ergiebigkeit darin, dass sie in wärmeren Gegenden Süddeutschlands, Gesterreichs u. s. w., wo sie zur Reife kommt, nie von Nässe leidet, welche Felderbsen, Bohnen und Linsen so schadet. Es giebt viele Varietäten der Sojabohne, und bereits sind in Oesterreich frühere Sorten gezogen worden; für die Gartencultur scheint sich allein die niedrige braune zu eignen. Von dieser Bohne sind nur die grünen und trockenen Samen, wie Puff bohnen zubereitet, essbar, und es müssen die trockenen vor dem Kochen erst 24 Stunden im Wasser liegen, um den Gerb- und Bitter- stoff theilweise zu verlieren. Die Sojapflanze verästelt sich von unten und braucht daher viel Platz. Die Cultur ist der von Busch- bohnen gleich. 175 Puffbohne oder grosse Bohne (Vicia Faba). 110. Die Cultur der Puffbohnen, auch Sau- oder Pferdeboh- nen genannt, ist sehr einfach ; sie gedeihen am besten in fettem, frisch gedüngten oder in schwerem, lehmigen Boden. Die Pflanze verzweigt sich nicht und beansprucht wenig Platz. Man säet, je nach der Grösse der Sorte, in 20 — 30 cm entfernte Reihen, und mit 15 cm Pflanzenabstand, häufig als Einfassung um hohe Gemüse, auch in einzelnen Reihen zwischen niedrigen Gemüsen, wo sie oft zugleich als Scheidung dienen. Da diese Pflanze eben so viel Kälte verträgt wie die Erbse, so kann man sie schon im Februar säen; gewöhn- lich legt man indessen erst Anfang April. Nach einmaligem Behacken pflegt man die Pflanzen zu behäufeln. Da die obersten Blüthen nur kleine Früchte bringen, bei Trockenheit oft gar nicht ansetzen, so thut man wohl, die Pflanzen zu entspitzen, nachdem sie hinreichend Frucht angesetzt haben. Dadurch erhält man frühere Bohnen und die Genusszeit wird verlängert, auch schützt es die Pflanzen gegen Ungeziefer. Zu Gunsten des Anbaues der Puff'bohnen spricht nicht nur die Frühzeitigkeit, sondern auch der Nährwerth und die leichte Verdaulichkeit. In manchen Gärten Frankreichs werden Pufl'bohnen in halbwarmen Mistbeeten getrieben. Die Erfolge sind sehr sicher, wenn nicht zu früh angefangen wird. Die frühesten und niedrigsten Sorten sind: die frühe oder Büschel-Zwerg-Pufl"bohne, welche nur 40 cm hoch wird und sehr nahe am Boden trägt, meist auch mehrere Stengel bildet. Etwas höher ist die fast ebenso frühe niedrige Mazagan. Diese kleinbohni- gen Sorten sind sehr wohlschmeckend. Die gewöhnliche Erfurter Garten-Puff'bohne wird etwa 1 m hoch, trägt mittelgrosse Schoten mit 3 — 4 grossen Bohnen, die lange zart bleiben. Diese Sorte ist ziemlich früh und kann alle übrigen ersetzen, ist jedoch nur bei hinreichender Feuchtigkeit ertragreich. Lange Zeit galt die Windsor- Puff"bohne für die grösste, sie setzt spät an und wird übertroff'en von der Sevilla-Pufl"bohne, welche die längsten Schoten unter allen Sorten und darin selten weniger als 4, zuweilen 8 grosse Bohnen bildet, dabei früh ist; leider ist sie empfindlicher gegen Kälte als andere. Sehr beliebte englische Sorten sind : Hangdown (mit hängen- den Schoten), Jolmson's Wonderful und Monarch. Le'viathan oder neue Riesen- und Agua Dulce sind sehr langschotige, sich ähnelnde Sorten. In Frankreich schätzt man Julienne, eine nicht grosse aber ertragreiche und frühe, der Hitze widerstehende Sorte. 176 X. Kernsorten. Unter dieser Benennung pflegt man in den Samen- Verzeich- nissen einige Gemüse, mit meist grossen Samen (Kernen) zu ver- einigen, welchen wir noch den Meer- oder Seekohl hinzufügen. Wir besprechen hier: 1. Artischocken, 2. Cardy oder Garden, 3. Spar- gel, 4. Meer- oder Seekohl. Artischocken (Gynara Scolymus). 111. Die Artischocke ist eine ausdauernde Pflanze mit aus- gebreiteten, doppelt gefiederten sehr grossen Blättern von maleri- scher Form, weshalb man sie auch als Blattzierpflanze benutzt. Den geniessbaren Theil liefern die distelartigen Knospen, welche einen Durchmesser von 5 — 8 cm haben, doch können auch die starken Blattstiele und noch weichen Stengelspitzen (wenn sie sich im Herbst nicht mehr zu Knospen entwickeln), wie Garden gebleicht und zubereitet werden. Von der eigentlichen Frucht geniesst man den Blüthenboden und den unteren fleischigen Theil der Blüthen- schuppen gekocht, ferner die kleinen zarten Spätlinge roh mit Essig, Oel und Pfeff'er. Dieses feine Gemüse wird in Deutsch- land nur im Südwesten, ferner in der Schweiz, Oesterreich und Holland, am allgemeinsten jedoch in Südeuropa angebaut. Die Artischocke wird in der Regel nicht aus Samen erzogen, obschon dies leicht und vortheilhaft ist, sondern durch Keime oder „Kjndel", welche von der Mutterpflanze mit einem Stück derselben sehr vorsichtig im Frühjahr abgelöst, sauber hergerichtet (die Blätter etwas zurückgeschnitten), erst pikirt und Ende Juni an Ort und Stelle gepflanzt werden. Bei der Anzucht aus Samen ist man nicht sicher, dieselbe Sorte rein wieder zu erhalten, man kann aber ebenso gut bessere erzielen. Was Boden, Düngung und Lage betriff"t, so machen Artischocken die gleichen Anforderungen wie Rhabarber. Sie verlangen äusserst reich gedüngtes, tief bearbeitetes, feuchtes Terrain; am besten gedeihen sie auf dem Schlammboden ehemaliger Wasserbecken und auf Wiesenboden. Man säet den Samen schon im Februar, entweder in warmes Mistbeet oder zu 3 Samen in Töpfe, die warm gestellt werden. Die Samen keimen schnell, und die Sämlinge aus den Mistbeeten werden bald verpflanzt (pikirt), während die in Töpfen ungetheilt bleiben. Nach und nach muss man die Pflanzen kühler halten, so dass sie Anfangs Mai an Ort und Stelle kommen, und zwar die Topfpflanzen mit ungetheilten 177 Erdballen. Die Reihen sowie die Pflanzen erhalten 1 m Abstand von einander; man muss die Pflanzen fest andrücken, aber nicht zu tief setzen und stark angiessen. Die grossen Zwischenräume werden für andere, kleine Gemüse benutzt. Häufiges Behacken und wiederholtes, durchdringendes Begiessen sind durchaus nöthig, um sowohl von den Kindein wie von den Februar-Samenpflanzen im Herbst desselben Jahres schon einen Ertrag zu erzielen. Uebri- gens kann man auch Ende April an Ort und Stelle säen, doch erntet man dann erst im folgenden Jahre. Die Artischocken-Pflan- zen verlangen sicheren Schutz gegen Kälte. Zu diesem Zwecke schneidet man die Stengel, welche geblüht haben, möglichst dicht über den Wurzeln ab, schneidet auch die langen Blätter zurück und behäufelt dann die Pflanze wenigstens 20 cm hoch mit der sie umgebenden Erde; in unserm Klima muss man auf diese Erd- decke eine weitere von Stroh oder anderen Deckstoffen brinaren. o Bei Eintritt milderer Witterung wird die Bedeckung zeitweise ent- fernt, sonst faulen die Pflanzen. Sind die Fröste vorüber, so gräbt man, düngt und vertheilt die angehäufelte Erde. Wir empfehlen besonders die sehr grosse, ergiebigste Arti- schocke von Laon. Die Sorten mit violetten Blüthenköpfen und Stengeln sind von Form spitzer und schmäler, haben daher keinen so breiten Blüthenboden und werden mehr roh (ä la poivrade) mit Essig und Pfeifer genossen. Die Artischocken tragen 3 — 4 Jahre, demgemäss müssen die Pflanzungen erneuert werden. Man wird jedoch gut thun, alljährlich eine Partie junger Pflanzen zum Aus- bessern heranzuziehen. Cardy oder Gemüse-Carden (Cynara Cardunculus). 112. Die Gemüse -Garde ist ausdauernd, wird jedoch als Annuelle behandelt und nur aus Samen gezogen. Sie wird 1 — 1^/, m hoch und hat lange, dabei schmale, mit langen, scharfen Stacheln besetzte, wollig behaarte, unterhalb weisse Blätter mit langen dicken Blattstielen. Letztere (d. h. die innersten) bilden den geniessbaren Theil. Cardy verlangen tiefen, nahrhaften, gedüngten Boden. Man säet sie meist Ende April in das Land, 2 — 3 Samen neben ein- ander, lässt jedoch nur eine der gewonnenen Pflanzen stehen. In Töpfe zu säen und aus diesen an Ort und Stelle zu pflanzen, ist wenig gebräuchlich. Das Auspflanzen geschieht im Mai in Entfernung von mindestens 1 m. Wenn der Boden schwer und 12 178 nicht mürbe ist, so bringt man an die Pflanzstellen etwas Compost- erde. Da alles darauf ankommt, grosse Pflanzen zu erziehen, so ist es unerlässlich, bei Trockenheit stark zu begiessen, zuweilen sogar mit Düngerwasser. Die Blattstiele, welche eine bedeutende Stärke erreichen, sind nur gebleicht geniessbar. Dabei wird wie bei dem Staudensellerie verfahren, nur ist die Operation der Stacheln wegen schwieriger. Man schnürt die Blätter mit Strohseilen oder der- gleichen zusammen, packt dann die ganzen Pflanzen in Stroh ein und behäufelt dieselben mit der sie umgebenden Erde. Schon 3 Wochen darauf sind die Blattstiele gebleicht und geniessbar. Man darf daher nicht zu viele auf einmal einbinden, sondern vom September bis Ende October alle 2 Wochen nur so viel wie man braucht, weil die zu lange zusammengeschnürten Pflanzen leicht faulen. Die für den Winterverbrauch bestimmten Pflanzen bindet man locker zusammen, schneidet die Blätter oben ab und schlägt sie, sobald kaltes Wetter eintritt, an einem dunkeln aber trocknen Orte ein, wo sie sich lange halten. Cardy werden bei uns selten an- gebaut, auch scheint es hier unbekannt zu sein, dass die starke, flei- schige Hauptwurzel geniessbar und von eben so zartem Geschmack ist wie die Blattstiele. Die beliebteste Sorte ist die kaum 1 m hohe, vollrippige frühe Garde von Tours, Die vollrippige ohne Stacheln wird etwas höher, hat längere Blätter mit breiten, aber nicht dicken Blattstielen (Rippen). Die spanische Garde ist der vorigen ähnlich. Puvis ist stachellos und hat schöne breite Rippen; auch giebt es eine roth- rippige Sorte. Spargel (Asparagus oflicinalis). Anzucht der Spargelpflanzen aus Samen. 113. Man verschaffe sich vor allem Samen bester Qualität, und nehme denselben nie von einer beliebigen Pflanze. Man säet im April am besten in 10 — 15 cm entfernte Reihen in reichen, dabei lockeren Boden, bedeckt die Samen leicht und verdünnt die aufgegangenen Pflanzen, so dass jede 5 — 6 cm von der anderen entfernt steht. Hebt man die überflüssigen so vorsichtig aus, dass die Wurzeln nicht verletzt werden, so kann man sie in ent- sprechender Entfernung weiter pflanzen. Diese Spargelsämlinge müssen sehr sauber von Unkraut gehalten, mithin oft behackt werden, wobei grosse Vorsicht geboten ist, um die Wurzeln der 179 jungen Pflanzen nicht zu beschädigen. Man lasse es nicht an der nöthigen Nahrung fehlen. Im Sommer und Herbst wird daher oft gegossen, mehrmaliges Giessen mit Dungwasser trägt beson- ders zur vollkommenen Ausbildung bei. Die Meinungen gehen darüber auseinander, ob ein-, zwei- oder dreijährige Pflanzen die besten für die Spargelanlagen sind. Junge Pflanzen bieten den Vortheil, dass sie mit allen Wurzeln und wenig verletzten Spitzen ausgehoben und gepflanzt werden können, ältere haben lange Wur- zeln, welche häuflg beim Ausheben verletzt und abgestochen wer- den. Wir glauben zweijährige Pflanzen besonders empfehlen zu dürfen. Zur Pflanzzeit, wenn der Kopf der Pflanzen bereits her- vortritt, ist zu beachten, dass manche derselben breite, andere spitze Köpfe (Keime) haben. Diese spitzen sondere man aus, denn sie bringen meist schwächere Spargel als die breitköpfigen. Man pflanze jene allein auf ein Schulbeet, um später mit den besten die etwa in der Pflanzung entstehenden Lücken auszufüllen. Anlage und Unterhaltung der Spargelbeete. Die Anlage der Spargelbeete richtet sich nach der Boden- beschatfenheit. Wenn dieser von Natur sandig und einigermaassen wasserdurchlassend ist, so sind weitere Vorbereitungen nicht nöthig ; ist das Land dagegen feucht, weil der Untergrund nicht durch- lassend, so muss vorher für genügende Drainage gesorgt werden. Diese (d. h. den Abfluss der Feuchtigkeit) verschafft man sich entweder durch Leitung des Wassers in ein Bassin oder ein ein- gegrabenes Fass, oder, wenn dies nicht möglich, in einem unmittel- bar unter dem Spargelland angebrachten Sickerschacht. Es ist zweckmässig, Beete einzurichten, weil man die Spargelländer die erste Zeit täglich begehen muss ; später können die Fusswege auf- gehackt und bepflanzt werden. Bei grösseren Anlagen lässt man gern zwischen je zwei Beeten eins leer, welches man mit nicht tief wurzelnden Pflanzen, z. B. Erdbeeren bebaut, die sich hierzu ganz besonders eignen. Den einzelnen Spargelpflanzen giebt man 50 — 80 cm Abstandsweite; bei grossem Terrain mag man sogar eine weitere Entfernung beobachten; die Anlagen dauern dadurch länger, und es wird an Düngung gespart. Bei kleinen Anlagen im Garten verfährt man nun wie folgt: Man sticht die Beete einen Spatenstich tief aus und gräbt eine grosse Menge von Mist in den etwa 30 cm tiefer liegenden Boden 12* 180 ein, und zwar geschieht dieses am besten vor Winter. Sollte jedoch die untere Erde nicht sehr gut sein, so wirft man den oberen Stich bei Seite, gräbt einen zweiten Spatenstich tief aus, welchen man fortschafft, bedeckt den Boden mindestens 15—20 cm stark mit Mist und wirft dann die bei Seite geworfene Erde (den ersten Spatenstich) wieder in die Grube. Das Beet würde also bis auf ca. 15 cm vom Rande der Oberfläche angefüllt sein. Die Erde zieht man nun mit dem Rechen glatt, spannt sodann eine Schnur in die Mitte des Beetes und steckt in einer Entfernung von je 60 cm Pfählchen ein, welche so lang sein müssen, dass sie mindestens 30 cm über die Oberfläche des Beetes hinwegragen. Die Beete werden meistens 1,6 o m breit angelegt und mit drei Reihen bepflanzt. Die zwei äusseren Reihen werden je 60 cm von der Mittelreihe entfernt gezogen und die Pfählchen so gesteckt, dass sie mit der Mittelreihe in Verband {•'.'[•'.•',) stehen. Man bereitet mit der Hand neben jedem Pfahle einen 8 — 10 cm hohen Kegel von guter, sandiger Composterde, breitet auf jedes derselben je eine Spargel- pflanze so aus, dass die Wurzeln nach allen Seiten kommen und bedeckt sie sofort mit fetter, sandiger Erde. Vorher werden alle beschädigten Wurzeln an den Spitzen glatt abgeschnitten, dagegen lässt man die Wurzeln mit unverletzten Spitzen unbeschnitten. Sobald alle Pflanzen eines Beetes gesetzt sind, wird dasselbe mit der Schaufel so angefüllt, dass die Keime der Pflanzen wenigstens 2^/2 cm hoch bedeckt sind. Es empfiehlt sich, auch zur AnfüUung der Beete recht gute Erde zu nehmen. Auch thut man gut, die Pflanzung bei trockenem Wetter vorzunehmen und nach Beendigung derselben die Beete tüchtig anzugiessen. Bei grösseren Anlagen wird folgendermaassen verfahren : Man breitet im Herbst auf dem dazu bestimmten Lande 15 cm hoch Mist aus, welchen man möglichst tief untergräbt. Zur Pflanzzeit im Frühjahr sticht man Löcher von 30 cm Weite und 45 cm Tiefe aus, indem man die dabei gewonnene, mit Mist vermischte Erde auf Haufen neben das Loch wirft, um später damit auszufüllen; zwischen den Pflanzen und Reihen ist eine Entfernung von 60 bis 80 cm zu beobachten. In jede Pflanzengrube schüttet man nun 8 cm hoch alten Mist (Taubenmist ist besonders dazu geeignet), macht kleine Erdkegel, auf welche man die Pflanzen genau wie vorher angedeutet setzt. Sobald die Pflanzen ausgetrieben haben, werden die Löcher nach und nach ausgefüllt. 181 Folgendes neuere und sehr zu empfehlende Verfahren wird in Erfurt bei grösseren Anlagen beobachtet: Man legt einen Spaten- stich tiefe und 1 m breite Gräben an, breitet darin 15 cm hoch Mist aus, welchen man mit Erde vermischt, und richtet die Ober- fläche des Grabens so her, dass sie in der Mitte einen Rücken bildet. Darauf tritt man die Erde mit dem Fusse (die Spitze nach der erhöhten Mitte) fest und pflanzt auf den so entstandenen Erd- rücken, welcher vorher mit dem Rechen glatt gezogen ist, in einer Entfernung von 1 m, wie vorher angegeben, indem man die Wur- zeln gut ausbreitet und jede Pflanze durch ein Pfählchen bezeich- net. Die durch den Stich des nächsten Grabens gewonnene Erde wird nun zum Ausfüllen des eben angelegten benutzt und in dieser Weise fortgefahren. Es ist rathsam, schon vor der Anlage im Herbst das ganze Land stark zu düngen, damit die später zur Bedeckung dienende obere Erdschicht gut mit Mist vermischt ist; später wird das Spargelland nur von oben gedüngt. Bei sehr schwerem Boden muss man von dem zu Spargel- beeten bestimmten Lande die Erde vorher mindestens 60 cm tief ausstechen und durch vorbereitete Spargelerde, welche mit Mist und Holzasche vermischt ist, bis zur Pflanzhöhe ersetzen. Das Pflanzen kann man Mitte März bis Ende April vornehmen, je nach der Lage und Witterung. Hat man diese Zeit jedoch ver- säumt, so kann es noch im September nach Ausbildung der Triebe der Samenpflanzen geschehen; man schneidet jedoch in diesem Falle die Stengel um die Hälfte zurück, giesst tüchtig an und bedeckt die Pflanzen mit Mist, soweit die Wurzeln reichen. Man hat bis zum Herbst an dem jungen Spargel nichts zu thun, als die Beete von Unkraut rein zu halten, die Oberfläche, sobald sie zu hart ist, mit der Zinkenhacke zu lockern und bei dauernder Trockenheit zu giessen; letzteres namentlich kurz nach der Pflanzzeit. Wenn sich grosse, schwere Stengel bilden, so ver- hütet man deren Abbrechen durch Anbinden an die Pfähle und schneidet dieselben im Herbst, nachdem sie gelb geworden sind, 2 — 3 cm hoch über der Erde ab. Im Winter bedeckt man die Beete mit einer dünnen Schicht Mist und hackt zeitig im nächsten Frühjahr das Land mit der Zinkenhacke, wobei man den darauf gebliebenen Mist unterarbeitet. Auch thut man gut, auf das Spar- gelland nach seiner Anlage jährlich eine Schicht fetten Compost zu bringen. Wenn man weitläufige Spargelreihen hat, pflegt man 182 die Erde zwischen denselben im Frühjahr zur stärkeren Bedeckung nach den Pflanzen hinzviziehen, wodurch es möglich wird, längere Pfeifen zu stechen. Ende Juni wird diese Erde wieder bei Seite gezogen, damit die Wurzeln der Spargelpflanzen mehr mit der Luft in Berührung kommen. Zwischenculturen darf man erst einige Jahre nach der Anlage vornehmen und zwar nur von sol- chen Pflanzen, welche nicht viel zehren, wie Eadies, Kerbel, Spinat etc. Das Stechen des Spargels geschieht vom dritten Jahre an; man steche aber zuerst nur einige der schönsten von jedem Stocke und zwar nur bis Ende Mai, damit die Pflanzen noch erstarken können. Je mehr man die Pflanzung in ihrer Jugend schont, desto länger dauert sie, und desto schöneren Spargel zieht man. Ist die Anlage einmal im Schwünge, so sticht man alle Pfeifen; es ist jedoch rathsam, nicht länger als bis Mitte Juni zu stechen, dadurch schont man die Anlagen. Man bedient sich zum Stechen der bekannten, eigens zu die- sem Zwecke construirten Spargelmesser. Die Spargelpfeife hält man mit der linken Hand fest und sticht, nachdem man vorher die Erde etwas davon entfernt hat. Will man Spargel etwas früher erhalten, ohne ihn förm- lich zu treiben, so hebt man im März die Erde 8 cm hoch ab, wirft sie bei Seite, deckt eine 25 cm hohe Schicht von kurzem, frischen Pferdemist darauf, welcher vorher bereits auf Haufen er- wärmt worden ist, und breitet die abgenommene Erde dann wie- der darauf aus. Auf diese Weise kann man schon mehrere Wochen früher als gewöhnlich schöne Pfeifen stechen. Man giebt den Spargelländern, um sie bei Kraft zu erhalten, jährlich, meist im Frühjahr, beim Graben und Behacken eine 15 bis 18 cm tiefe, in der Nähe der Pflanzen jedoch flachere Düngung. Dieselbe braucht nur oberflächlich in die Erde gebracht zu wer- den, da der Spargel nur Oberdüngung verlangt. Es eignet sich hierzu jeder Dünger, doch sind Taubenmist, Abtrittsdünger, sowie alle sehr salzhaltigen Dungarten die besten. Eine practisch vorbereitete, richtig unterhaltene Spargelanlage kann 20 — 25 Jahre lang einen ziemlich guten Ertrag geben, die Menge und Stärke des Spargels lässt jedoch in den letzten Jahren sehr nach. Wenn dies eintritt, so muss man zeitig auf eine Ersatz- pflanzung bedacht sein. Es empfiehlt sich, in jedem Falle ^/g 183 bis Vi mehr Pflanzen zu kaufen, als man nöthig zu haben glaubt. Braucht man diese Pflanzen später nicht zur Ergänzung einge- gangener oder schwach gebliebener Pflanzen, so kann man sie zum Treiben benutzen. Die Sorten unterscheiden sich wenig durch Geschmack, denn dieser scheint allein vom Boden und der Cultur abzuhängen; die Farbe der Köpfe zur Zeit wo sie über dem Boden erscheinen, ist weiss, grün, röthlich oder violet. Die besten Sorten zur allge- meinen Anpflanzung sind die sogenannten Riesenspargel (Erfurter, Ulmer u. a.). Es sind dies einfach durch sorgfältige Samenaus- wahl im Laufe vieler Jahre vervollkommnete Sorten, deren Samen fast nui' starke Spargel hervorbringt. Gut behandelt liefern die- selben Stengel (Pfeifen) von grosser Länge und Stärke, dabei durchaus zart. Eine neue amerikanische Sorte „Connover's Co- lossal", zeichnet sich schon als Samenpflanze durch Grösse von anderen aus. Wir lassen dahingestellt, ob dieselbe andere Sorten an Feinheit übertriff"t, jedenfalls ist sie um 2 Wochen früher als die übrigen, hört jedoch auch ebenso viel früher auf zu liefern. Der frühe grösste Spargel von Argenteuil ist eine zarte, schöne Sorte, welche den Pariser Markt füllt. In Frankreich und Eng- land lässt man die Spargel „grün" (oder auch röthlich) wer- den, indem man sie erst sticht, wenn sie 3 — 5 cm über der Erde stehen; solcher Spargel hält sich länger zart und schmeckt kräftig, muss jedoch vorsichtig gekocht werden. Dafür sind aber auch diese Spargel nicht in ihrer ganzen Länge so zart wie die deutschen, sondern die untere Hälfte ist meist ungeniessbar. Meer- oder Seekohl (Crambe maritima). 114. Der Seekohl ist kein Kohl im Sinne des Gärtners, aber ein feinschmeckendes, besonders in England geschätztes Gemüse. Es werden davon die sehr dicken, etwa 15 cm langen Blattstiele vor und in der ersten Entwickelung der Blätter im gebleichten Zustande, ähnlich wie Spargel zubereitet, genossen. Ein weiterer Vorzug dieses Gemüses ist seine Frühzeitigkeit, da man es noch vor dem Spargel aus dem Freien haben kann. Es ist allerdings ein Luxusgemüse; wer jedoch einen grösseren Garten mit geeignetem Boden hat, sollte sich den Genuss desselben verschaff'en. Diese Staude bildet bis 50 cm lange, krause, dicke, harte Blätter von blaugrüner Farbe; die Blüthenstengel, welche sich alljährlich im Sommer bilden, sind hoch 184 und dick. Die Pflanze verlangt sandigen Boden, welchen man gegebenen Falles künstlich herstellen muss. Ausser aus Samen vermehrt man sie durch Theilung der alten Pflanze oder durch Stecklinge von Seitentrieben. Wer auf letztere Art vorgehen kann, muss Anfang März vermehren und die Pflanzen -Abschnitte resp. Stecklinge sogleich an Ort und Stelle in sehr guten, bestens durch- gearbeiteten Boden pflanzen, so dass eine Staude 80 cm von der andern nach jeder Richtung entfernt steht. Obwohl man schon im nächsten Frühjahr von diesen Pflanzen schneiden könnte, zieht man doch vor, dieselben noch ein weiteres Jahr erstarken zu lassen. Man säet, sobald man sich frischen Samen verschaffen kann (ohne die Hülse der Körner zu zerstören), entweder büschelweise mit 80 cm Abstand an Ort und Stelle in das Freie oder in ein lauwarmes Mistbeet. Da auch von den besten Samen mehr oder weniger nicht keimen, so säe man ziemlich dicht. Von den bei der ersteren Weise aufgegangenen Pflanzen lässt man an jeder Stelle nur die stärkste stehen, man entfernt die übrigen aber erst, wenn die Pflanzen ge- nügend erstarkt sind, um dem Erdfloh, der sie gern angreift, zu widerstehen. Die im Mistbeet ausgesäeten lässt man zum Pflanzen in das Freie, ziemlich stark werden, so dass sie 4 — 5 Blätter haben. Man bringt auf ein breites Beet nur 2 Reihen, welche wenigstens 50 cm von einander entfernt liegen müssen; in den Reihen können die Pflanzen etwas näher beisammen stehen. Das Land muss vor dem Pflanzen oder Säen tief gegraben und gut gedüngt sein, und es wird eine Düngung mit altem Mist alljährlich im Herbst bei dem Graben wiederholt, ferner muss- die Anlage durch häufiges Behacken sehr sauber gehalten werden, auch reichliches Giessen ist eine un- erlässliche Bedingung zum Gelingen der Cultur. Eine starke Winter- bedeckung mit kurzem Mist ist in jedem Falle von Nutzen, weil sie den Boden wärmer hält und eine Oberdüngung giebt. Die Be- nutzung der aus Samen gewonnenen Pflanzen beginnt erst im dritten Frühjahre. Das Bleichen wird so ausgeführt, dass man zeitig im Frühjahre jede Pflanze mit einem Topf vollständig überdeckt und diesen mit sandiger Erde, Sägespänen oder Tannennadeln etc. be- deckt, so dass das Licht durchaus abgeschlossen ist. Nach 14 Tagen muss man prüfen, wie lang die Triebe sind; die gewöhnliche Grösse ist 15 cm. Die Frühzeitigkeit hängt von der Frühlingswärme ab. Zu beachten ist, dass man im Frühling die Bedeckung nicht auf gefrorenen Boden anbringt, weil dann der Trieb verspätet wird. 185 Man kann auch ohne Töpfe bleichen, wenn man schon im Spät- herbst die Pflanzen 20 — 30 cm hoch mit Sand, etc. bedeckt. An der von den jungen Trieben gehobenen Bedeckung erkennt man, dass die Stengel (Blätter) geschnitten werden können. Um Meerkohl zu treiben, entfernt man von den Beeten die gewöhnliche Winterdecke, stellt die Bleichtöpfe darauf und überzieht das Ganze mit frischem Pferdemist, so dass die Töpfe wenigstens 15 cm stark bedeckt sind; man hat auf diese Weise schon nach einigen Wochen schneidbare Blattstiele. Man kann auch in Ge- wächshäusern, Mistbeeten und an andern heizbaren Orten treiben, wenn man die ganzen Pflanzen aus dem Freien dahin bringt, sie in frischen Sand pflanzt und ihnen das Licht in der oben ange- deuteten Weise entzieht. Da das Bleichen dieselben schwächt, thut man wohl, sie nur ein Jahr um das andere zu benutzen. Im Herbst müssen die Pflanzen von den abgestorbenen Blättern so- wie von schwachen und überflüssigen Seitentrieben befreit wer- den. Eine sorgsam unterhaltene Anlage kann 8 und mehr Jahre reichlich tragen. XI. Küchenkräuter. Unter diesem Titel vereinigen die Samenhändler nicht nur alle Zuthat- und Würz pflanzen, sondern auch einige andere Gemüsepflanzen, wie z. B. Gartenmelde, Spinat, Sauerampfer, Eier- frucht, Tomaten; von letzteren haben wir die wichtigsten bereits an anderer Stelle behandelt. Folgende den Labiaten angehörige Küchenkräuter: Basilikum, Bohnenkraut, Isop, Lavendel, Majoran, Melisse, Rosmarin, Salbei, Thymian sind zugleich gute Bienenfutter- pflanzen, ebenso Boretsch. Alant (Inula Helenium). 115. Der Alant ist eine ausdauernde Pflanze des freien Lan- des, deren fingerdicke Wurzeln in manchen Gegenden in Zucker (wie Kürbis) oder, wie Kalmus, überzuckert genossen werden, haupt- sächlich aber haben sie medicinischen Werth. Dieselben schmecken angenehm aromatisch, und mau hält sie für verdauungsbefördernd. Man säet den schwer keimenden Samen im Sommer, pflanzt später in guten Boden in Reihen, ziemlich weitläufig, denn die Pflanzen werden 50 — -70 cm hoch. Nach 2 Jahren ist die Wurzel am brauch- barsten, später wird sie hart. 186 Angelika oder Engelwurz (Angelica Archangelica). 116. Die jungen, fingerstarken Stengel und Blattstiele dieser etwa meterhoch wachsenden, ausdauernden Pflanze werden in Zucker gekocht oder candirt genossen, sie schmecken angenehm bitter und befördern die Verdauung. Die Wurzel ist officinell, der Samen wird zur Bereitung mancher Liqueurs benutzt, und im Norden isst man die Blattstiele auch als Gemüse. Man behandelt die Pflanze zweijährig und säet im Sommer (da die Frühjahrs-Aussaat erst im folgenden Jahre aufgeht) in Eeihen, etwas dünner als Schwarzwur- zeln, zieht die zu dicht stehenden Pflanzen aus, begiesst und düngt die Anlage öfters reichlich und benutzt die Stengel oder Blätter im zweiten Jahre. Stärkere Pflanzen erzielt man, wenn man nicht gleich an Ort und Stelle säet, sondern in Reihen von 30—40 cm Abstand verpflanzt. Im dritten Jahre treiben die Pflanzen Blüthen- und Samenstengel, wonach man auf eine neue Anlage bedacht sein muss. Angelika verlangt tiefen, nahrhaften, aber nicht frisch ge- düngten Boden, liebt Feuchtigkeit und gedeiht im Schatten; man kann sie auch durch Wurzelstücke vermehren. Anis (Pimpinella Anisum). 117. Ausser seiner Verwendung zu Liqueurs und äthe- rischen Oelen dient der Anis als Würze unter Brod und feineres Backwerk. Die Pflanze ist einjährig, wird wie Dill cultivirt, ver- langt aber einen lockeren, warmen und guten Boden. Basilikum oder Basilienkraut (Ocimum Basilicum). 118. Man unterscheidet von dieser Annuelle die grössere und kleinere oder feinblättrige Form, die beide in der grünen und vio- letten Varietät vertreten sind, sowie das sehr grossblättrige oder Löff'el-Basilikum. Die Blätter, welche man zur Blüthezeit der Pflan- zen schneidet, dienen als Suppenzuthat und Saucenwürze. Diese Pflanze verlangt hohe Wärme, wird im Frühjahr in Töpfe oder in das Mistbeet ausgesäet und warm gehalten, dann in unseren Gegen- den im Mai in (meist abgeerntete) Mistbeete gepflanzt, aber im Sommer nicht unter Fenster gehalten. In warmen Theilen Süd- deutschlands kann man sie auch in das freie Land an sonnige La- gen verpflanzen. Ganz in Töpfen cultivirt, sehen die sehr wohl- riechenden Basilikum besonders hübsch aus. 187 Bohnen- oder Pfefferkraut (Satmeja hortensis). 119. Diese sehr wohlriechende, niedrige Anniielle ist auch unter den Namen KöUe und Saturey bekannt. Man benutzt die aromatischen, etwas beissig schmeckenden Blätter und die jungen Triebe als Würze, besonders an Bohnen und an Essiggurken. Den feinen Samen säet man erst Anfang Mai an Ort und Stelle in gute, lockere Erde und bedeckt ihn nicht oder nur sehr schwach. Man kann auch Anfang April in das Mistbeet säen und Ende Mai in das Freie verpflanzen. Wo Pfefferkraut stand, geht es meistens im Jahre darauf von selbst wieder auf. Winter-Bohnenkraut (Satureja montana). 120. In gleicher Weise wie die einjährige verwendet man die perennirende Species, welche sich mehr auf dem Boden ausbreitet. Man säet im Frühjahr oder zu Anfang Herbst in Reihen von 40 cm Abstand in kräftigen, dabei nicht zu feuchten Boden. Im Früh- jahr thut man wohl, die Stiele auf 10 cm Länge zurückzuschneiden. Boretsch, Borage oder Gurkenkraut (Borago officinalis). 121. Das Gurkenkraut, welches von dem gurkenartigen Ge- schmacke und Gerüche der Blätter seinen Namen hat, ist eine etwa 40 cm hohe Annuelle, mit breiten, ovalen Blättern und schönen, himmelblauen, zuweilen röthlichweissen Blüthen. In einigen Gegen- den werden die jungen Blätter zu Kräutersaucen oder fein gehackt zu Salat, in anderen nur die Blumen als Salat-Aufputz benutzt. Man säet im Frühjahr oder auch im Herbst an Ort und Stelle und verdünnt nach dem Aufgang. Boretsch macht weder auf Pflege noch besonders guten Boden Anspruch, er gedeiht überall. Chenille oder Pflanzenraupen und Schnecken. 122. Es giebt einige einjährige Pflanzen aus der Familie der Papilionaceen, deren Schoten grosse Aehnlichkeit mit verschiedenen Raupen haben. Man verwendet diese als scherzhaften, unschäd- lichen Aufputz von Salat und Kohl. Die Species, welche man zu diesem Zwecke anbaut, gehören der Gattung Scorpiurus, Raupen- klee, an, es sind: S. mui'icatus, S. subvillosus, S. sulcatus und S. vermiculatus. Demselben Zwecke dienen auch mehrere Arten von Medicago, als Schnecken- und Igelsamen bekannt. Die Cultur be- schränkt sich aiif die Aussaat in das Land im April, am besten in Reihen; nach wenigen Monaten können die Pflanzen, welche keiner weiteren Pflege bedürfen, wie angedeutet verwendet werden. 188 Coriander (Coriandrum salesium). 123. Die Pflanze ist einjährig und nimmt mit geringem Boden vorlieb. Der Samen wird im April in Reihen von 16 cm Abstand oder breitwürfig dünn gesäet. Es wird nur der Samen verwendet, und zwar zum Einmachen von Früchten und als Würze an Speisen und Zuckerwerk. Dill (Anethum graveolens). 124. Der Dill ist eine bis 1 m hohe, einjährige, in allen Theilen sehr gewürzhafte Doldenpflanze mit fein zertheilten, faden- förmigen Blättern. Man benutzt: 1. die noch weichen Blätter zu Salatwürze; 2. die grünen Stengel mit den unreifen Samendolden im Juli und August zum Einmachen der Salzgurken; 3. den reifen Samen zu gleichem Zwecke, namentlich an Sauerkraut. Man säet den Dill meist im April an Ort und Stelle, vorzugsweise zwischen Möhren und andere Wurzelgewächse, oder bei grossem Bedarf und zu Handelszwecken dicht in 6 — 10 cm entfernte Reihen. Um aber bis zum Herbst grüne Blätter zu haben, muss man ausserdem noch ein zweites Mal im Juni säen. Wer mehrmals im Sommer Kerbel oder Spinat säet, thut am besten, einige Körner Dill darunter zu streuen. Da der Samen nach und nach reift und leicht ausfällt, so muss man die Dolden einzeln ausschneiden, sobald die Samen braun werden. Eierfrucht (Solanum Melongena). 125. Dieses, in den Mittelmeer-Ländern, ferner in Amerika, China etc. sehr beliebte Fruchtgemüse, fängt an, auch bei uns be- kannter zu werden. Die Sorten unterscheiden sich in der Form imd Farbe. Die weissfrüchtigen (Solanum ovigerum) werden nicht genossen, für die Küch^ nimmt man fast ausschliesslich die blauen Varietäten. Die im Süden am meisten angebaute ist die lange blaue Eierfrucht, welcher die runde und riesenfrüchtige am nächsten stehen. Von derselben giebt es eine frühe und früheste Zwerg- Abart, welche in erster Linie für unsere klimatischen Verhältnisse zu berücksichtigen sein würden, falls die Eierfrüchte Eingang fän- den, besonders die letztere, welche einen Monat früher als jede andere Sorte reift. Die violette von New-York und die schwarze von Pekin eignen sich nur für warme Gegenden; die gesti-eifte Guadeloupe bringt interessante Früchte. In wärmeren Ländern ist 189 die Cultur dieser Pflanzen sehr einfach. In Mitteleuropa dagegen gedeihen sie fast nur bei Anwendung künstlicher Wärme. Man cultivirt sie daher entweder ganz in Töpfen oder im Mistbeet, in- dem man Ende Februar warm aussäet und die aufgegangenen Pflänzchen ein- oder zweimal pikirt. Wer aber über recht sonnige geschützte Lagen verfügt, sollte auch mit den frühen Varietäten im Mai ein Auspflanzen in das Freie wagen. Die Pflanzen ver- langen reichliches Giessen; auch ist es rathsam, namentlich bei den Sorten mit grossen Früchten, einige derselben zu unterdrücken und die Spitzen der Zweige auszukneifen. Erdmandel (Cyperus esculentus). 126. Diese kleine Staude bildet an den Wurzeln zahlreiche braune, runde und ovale Knöllchen von mehlig süssem, angenehmen Geschmack, welche man roh oder gerostet geniesst. Sie dienen auch zur Vermehrung der Pflanze und werden in den Samengeschäften verkauft. Man hebt diese Knöllchen trocken und gegen Kälte ge- schützt bis zur Pflanzzeit im Mai auf und erntet gegen Ende October. Uebrigens kann man auch durch Theilung der alten Pflan- zen vermehren. Die Erdmandel verlangt lockeren, nahrhaften Boden in sonniger Lage, zeitweiliges Giessen sowie Schutz gegen Mäuse und Maulwürfe. Erdnuss (Arachis hypogea). 127. Die Erdnuss, eine niedrige, einjährige Papilionacee, gedeiht bei uns zuweilen in sehr sonniger, geschützter Lage, sicher jedoch nur im warmen Mistbeet und verlangt lockeren, leichten Boden. Man säet im März, pflanzt Anfang Mai in 20 cm Entfernung, um im Herbst die nussartigen Samen, welche sich zu zwei in jeder Schote vorfinden, zu ernten. Diese bilden sich, ähnlich wie bei den Alpenveilchen, in dem Boden aus und werden roh oder geröstet in Amerika und im Süden viel gegessen; auch liefern sie ein ver- schiedenen Zwecken dienendes Oel. Esdragon (Artemisia Dracunculus). 128. Diese Pflanze, auch Dragun genannt, ist ausdauernd; die echte Sorte trägt bei uns keinen Samen, sondern wird sehr leicht durch Theilung der Wurzelstöcke im Herbst oder Frühjahr oder durch Stecklinge vermehrt, welche sich schon im kalten Mistbeet 190 bald, im Warmliaus jedoch sehr rasch bewurzeln. Die schmalen dunkelgrünen Blätter sind höchst aromatisch und liefern eins der beliebtesten Gewürzkräuter; aus denselben wird der Esdragon-Essig dargestellt. Der Esdragon gedeiht in jedem guten Gartenboden, nur bei sehr strenger Kälte wird man gut thun, die Pflanzen etwas zu bedecken. Der im Handel befindliche Samen von Esdragon wird von dem sogenannten russischen Esdragon gewonnen. Dieser hat mattgrüne Blätter und besitzt kein so kräftiges Aroma wie die deutsche Sorte. Der Samen ist im Frühjahr in Töpfe oder in das Mstbeet zu säen; wenn die Sämlinge stark genug geworden sind, pflanzt man sie in 35 cm Entfernung in das freie Land. Fenchel, gewöhnlicher (Foeniculum vulgare). 129. Der gewöhnliche Fenchel ist eine wichtige, oflicinelle Pflanze. Im Grossen wird er hauptsächlich des Samens wegen angebaut, welcher in Mengen bei der Liqueurbereitung und zu Essenzen gebraiicht, bei uns auch als Würze für Gurken, Gebäck und Schwarzbrot verwendet wird. Es ist eine harte, europäische Staude, welche jedoch als Annuelle behandelt wird, keiner beson- deren Pflege bedarf und wie Dill zu cultiviren ist; sie verlangt kräftigen, lockeren Boden. Isop (Hysopus ofiicinalis). 130. Der Isop ist ein ausdauernder Halbstrauch; er gehört zu den aromatischen Pflanzen, welche Wohlgeruch mit bitterem Geschmack verbinden. Die Pflanze lässt sich leicht durch Thei- lung der vielstengeligen Stöcke vermehren, wird jedoch meist aus Samen gezogen. Man säet mit schwacher Bedeckung im April und pflanzt später mit etwa 35 cm Abstand entweder auf Beete oder auf Rabatten, wo die Anlage 3 — 4 Jahre bleiben kann, ehe sie er- neuert wird. Der Isop liebt trockenen Boden und warme Lagen. Man schneidet die Blätter und Stengelspitzen, wenn die ersten Blü- then sich öffhen; sie dienen als Gewürz an Speisen, auch ist die Pflanze oflicinell. Kerbel oder Körbel (Anthriscus Cerefolium). 131. Von diesem so viel verwendeten Würzkraut unterscheidet man den gewöhnlichen, der Petersilie ähnlichen und den krausblätt- rigen Kerbel. Letztere Varietät ist früher und ergiebiger, verdient auch wegen ihres zierlichen Aussehens den Vorzug. Der Kerbel ist 191 einjährig; er bildet im Sommer schnell Blüthenstengel (was man durch reichliches Giessen verzögern kann) und ist dann unbrauch- bar; man muss ihn daher bis zum August wiederholt säen, jedoch nie viel auf einmal. Man säet an Ort und Stelle in das freie Land; die erste Saat wird im März und April vorgenommen, die zweite im Mai und so fort. Von Mitte August an bildet der Kerbel selten Samenstengel und überwintert grün, so dass man ihn noch im Spätherbst und zeitig im Frühling schneiden kann, wo er dann allerdings viel an seinem Aroma eingebüsst hat. Der Kerbel ge- deiht überall, auch in schattigen Lagen; man säet ihn in eng stehende Reihen, um ihn leichter schneiden zu können; dies kann 6 — 8 Wochen nach der Aussaat geschehen. Die abgeschnittenen Pflanzen wachsen nicht nach, sondern sterben meist ab. Grosser spanischer wohlriechender Kerbel (Mjrrhis odorata.) 132. Die Blätter dieser weniger bekannten Staude dienen ebenfalls als Grewürz, sie haben einen anisartigen Geruch und Ge- schmack. Die Pflanze wird fast 1 m hoch, blüht in weissen Dolden und hält sich lange Jahre hindurch, ohne besonderer Pflege zu be- dürfen. Der Samen keimt recht schwierig, der im Herbst gesäete geht erst im Frühjahr, der im Frühjahr gesäete ebenfalls erst im folgenden Jahre auf. Wenn die Sämlinge einige Blätter haben, pflanzt man an Ort und Stelle mit etwa 50 cm Abstand. Lavendel (Lavandula Spica). 133. Der Lavendel, auch Spike genannt, ist ein in Europa einheimischer, sehr aromatischer Halbstrauch, welcher Büsche von etwa 50 cm Höhe bildet. Die Lavendelblätter kommen wenig in der Küche als Gewürz zur Verwendung, hingegen werden die Blüthen mit kurzen Stengeln zur Parfümerie vielfach gebraucht. Auch legt man die blauen Blüthen gern in Wäsche- und Kleider- schränke, was zugleich gegen Motten schützt. Obschon der La- vendel in Deutschland in warmen, trockenen Lagen gedeiht, so ist der Anbau im Grossen doch ungewöhnlich. Man zieht die Sämlinge im kalten Mistbeet oder auf einem Gartenbeet heran und verpflanzt sie später an Ort und Stelle, meistens als Einfassung. Die Anlage hält sich dann 5 — 6 Jahre ohne besondere Pflege; lässt die Trieb- kraft der Pflanzen nach, so kann man sie durch Herabschneiden der kleinen Sträucher nahe am Boden neu beleben. 192 Liebstock (Levisticum officinale). 134. Diese ausdauernde Pflanze wird 1 m hoch und hat einen sehr starken aromatischen Geruch. Man findet sie nur in einzelnen Gärten, wo sie als Vieharznei, oder als Branntweinwürze henutzt wird; auch sind die gebleichten Blattstiele geniesshar. Hauptsäch- lich wird der Liebstock zu Confituren verwendet. Der Samen muss im Herbst gleich nach der Reife in das Land gesäet werden. Man verpflanzt noch im Herbst oder im Frühjahr und giebt den Säm- lingen einen Abstand von 50 cm. Der Liebstock, auch Liebstöckel genannt, gefällt sich in kräftigem, tiefen Boden und schattiger Lage. Die Pflanzung hält sich einige Jahre, besonders wenn es ihr nicht an Wasser und zeitweiliger Oberdüngung mangelt. Majoran (Origanum Majorana). 135. Die getrockneten Blätter des Majoran spielen in Deutsch- land bekanntlich eine grosse Rolle bei der Wurstfabrikation, wess- halb man die Pflanze bei ims mehr als in andern Ländern anbaut. Die Spitzen der jungen Triebe dienen ausserdem als Würze, auch ist das Gewächs officinell. Es ist eine buschigwachsende, ganz niedrige Staude, welche jedoch allgemein als Sommergewächs behandelt wird; die zahlreichen Stengel sind voll mit rundlichen, graugrünen Blättern besetzt. Man schneidet die Stengel, sobald eine Knospenbildung sichtbar wird. Im Süden säet man den Majoran an Ort und Stelle, bei uns wird der Samen gegen Ende März dünn, am besten stark mit Sand vermischt, in ein massig warmes Mistbeet oder in das Freie auf ein recht warm gelegenes Beet gebracht und schwach bedeckt, bis zum Keimen feucht gehalten, später nur massig begossen. Fällt die Saat zu dicht aus, so müssen die Pflanzen verdünnt und in ein anderes Mistbeet pikirt werden. Zum Hausbedarf genügt eine Aussaat im Topfe. Bei dem Auspflanzen im Mai erhalten die Reihen 15 cm, die Pflanzen in den Reihen 10 cm Abstand. Säet man den M. in das Freie, so werden die Reihen verdünnt. Die Ernte fällt in den Monat Juli ; das Land kann dann noch weiter benutzt werden. Man kann auch im Mai in ein kaltes Mistbeet säen und im Juli pflanzen. Der Majoran verlangt guten, lockeren, nicht frisch gedüngten Boden. Perennirender oder Winter-Majoran (Origanum vulgare). 136. Die Cultur dieser harten Staude, welche etwa 50 cm hoch wird und deren Blätter als Speisewürze dienen, erfordert keinerlei 193 Mühe; nur ist eine sehr vorsichtige Aussaat durch den feinen Samen geboten. Man säet im Frühjahr oder Herbst und verpflanzt an Ort und Stelle; die Pflanze wächst in jedem Boden. Citronen-Wlelisse (Melissa ofiicinalis). 137. Die Melisse wird als Würzkraut angebaut, ausserdem sind die Blätter hauptsächlich für die Liqueur- und Essenzenfabri- kation von Bedeutung. Es ist eine Staude von etwa 50 cm Höhe, vielstengelig, reich mit grossen, rundlichen Blättern besetzt. Die Vermehrung geschieht meistens durch Theilen der alten Stöcke im Frühjahr oder Herbst, oder auch durch Samen. Dieser wird im kalten Mistbeet oder im Garten im Frühjahr oder Herbst ausgesäet, worauf man die Pflanzen mit 25 — 30 cm Abstand an Ort und Stelle, auf Rabatten oder als Einfassung, bringt. Die Melisse fürchtet die Kälte, besonders wenn die Wurzeln in feuchten Untergrund kommen; man wähle daher vorzugsweise einen gesunden, durchlassenden Boden in warmer Lage. Die Blätter werden im Juni und Herbst geschnitten. Minze (Mentha). 138. Die verschiedenen Minze- Arten, welche sich im Handel befinden und als Gewürz und officinelle Pflanzen, sowie zur Berei- tung von ätherischen Oelen und Essenzen zum Theil unentbehrlich sind, geben nur selten Samen und werden durch Pflanzentheilung oder Wurzelausläufer vermehrt. Hierher gehören Mentha crispa, Krauseminze, M. piperita, Pfeff'erminze, M. Pulegium, Polei, und die in England zur Darstellung der Mint-Sauce dienende M. viridis. Sie sind sämmtlich ausdauernd, verlangen feuchten, humusreichen Bo- den, öfteres Verpflanzen, reichliches Giessen und wiederholte Ober- düngung. Das gemeine Katzenkraut (Nepeta Cataria), auch Katzen- minze genannt, welches leicht aus Samen zu ziehen ist, wird eben- falls in der Küche verwendet. Petersilie (Apium Petroselinum). 139. Jeder kennt dieses unentbehrliche Würz- und Suppen- kraut, wie auch dessen Werth als Zierde so vieler Schüsseln. Die gewöhnliche Petersilie ist die billigste Sorte, dieselbe sieht aber unserem so giftigen Garten-Schierling, Hundspetersilie oder Garten- gleisse (Aethusa Cynapium), so ähnlich, dass man schon aus diesem 13 194 Grunde nur die gefüllten, d. li. krausblättrigen Sorten anbauen sollte, welche ebenso aromatisch und durch ihre zierlichen Blätter viel decorativer sind. Wir empfehlen die gewöhnliche gefüllte oder krause und besonders die spanische feingekrauste Zwerg-Petersilie. Aeusserst zierend ist auch die farrnblättrige Sorte. Von der gross- blättrigen neapolitanischen Riesen-Petersilie sind auch die gebleich- ten Blattstiele zu geniessen ; zu diesem Zwecke muss man die Pflanze in o:leicher Weisse wie Bleichsellerie behandeln. Man säet die Peter- silie von Frühjahrsanfang bis zum Herbst in Reihen von 15 — 20 cm Abstand, nicht zu dicht. Die Saat muss anfangs sehr nass gehalten werden, wie man auch bei Trockenheit durch starkes Begiessen den Ertrag fördert, welcher dadurch noch erhöht wird, dass man nicht zu viele Blätter, sondern nur die einzelnen best entwickelten auf einmal von jeder Pflanze schneidet. Ausser Behacken und Jäten hat man zuweilen die ältesten Blätter abzuschneiden. Die Petersilie liebt guten, gedüngten Boden ; die Blätter sind gegen strenge Kälte em- pfindlich. Für den Winterbedarf bedeckt man entweder im Sommer ausgesäete Pflanzen mit Mistbeetfenstern, oder man hebt grosse ge- sunde Stöcke (die Petersilie ist zweijährig) aus, um sie im Gewächs- haus oder Mistbeet anzutreiben, oder um sogenannte Petersilientöpfe damit zu bepflanzen. Spanischer Pfeffer (Capsicum annuum). 140. Diese Pflanze, auch unter dem Namen Piment-Pfeff'er und Paprika bekannt, wird in nördlichen Gegenden besonders an Pickles und Pfeff'ergurken benutzt, während in Südeuropa die Früchte auch als Gewürz dienen, und die der grossen Sorten, welche die milderen sind, wie Eierfrucht zubereitet werden. Von dieser einjährigen Pflanze sind viele, an Grösse, Form und Farbe der Schotenfrucht sehr verschiedene Varietäten entstanden. Die Farbe der Frucht ist zuerst stets grün, bevor sie in gelb, roth oder schwarzblau über- geht. Die Grösse wechselt von der einer Kirsche bis zu 8 cm Länge bei den rundlichen und bis zu 20 cm bei den langfrüchtigen Sorten; die grössten langen Sorten haben am Stiele bis 8 cm Durchmesser. Die am schärfsten schmeckende Sorte ist der rothe Cayenne-Pfefter, welcher nur reif verwendet wird und auch getrocknet in den Han- del kommt. In heissen Ländern zieht man den Pfeffer ganz im Freien, säet ihn im März in das freie Land, um ihn später zu verpflanzen. 195 Aber schon im südlichen Frankreich säet man zur grösseren Sicher- heit in das Mistbeet. Bei uns muss er unbedingt in Töpfen oder im warmen Mistbeete (wie Eierfrucht) ausgesäet, dann entweder in die- sen weiter cultivirt oder im Mai an die wärmste Stelle des Gartens, mit etwa 40 cm Abstand, gepflanzt werden. Wer indessen blos grüne Schoten der gewöhnlichen Sorte mit rother langer Frucht zum Einmachen in Essig ziehen will, kann dies ohne grosse Mühe durch Auspflanzen in das Freie erreichen. Ein grosser Theil der Pfefter- sorten eignet sich vorzüglich als Zierpflanzen zur Topfcultur. Garten-Pimpinelle (Poterium Sanguisorba). 141'. Die Garten-Pimpinelle ist die durch Cultur verbesserte gewöhnliche Pimpinelle oder Pimpernelle, eine niedrige, bei uns ein- heimische Staude, welche auf Bergwiesen in der Grasmischung ein vorzügliches Viehfutter liefert. Sie ist kleinblättriger und niedriger als diese, bildet auch kleinere Samen. Man benutzt davon die jungen, gurkenartig schmeckenden Blätter, welche, nachdem man die nied- rigen Blüthenstengel abgeschnitten, immer nachtreiben. Sie werden fein gehackt als Salatwürze und zu Kräutersaucen vielfach benutzt. Man säet den Samen im März und April oder im Herbst sogleich in das Land an Ort und Stelle, meist als Einfassung, breitwürfig oder in Reihen von etwa 30 cm Abstand. Portulak (Portulaca oleracea). 142. Der Portulak, eine ganz niedrige, sich am Boden aus- breitende Annuelle, ist ein beliebtes Suppenkraut, dessen dicke, kurze, fleischige Blätter auch als Gemüse und Salat dienen können. Er verlangt einen warmen Standort, wird aber vom Mai bis August sehr dünn und ohne Bedeckung gleich in das Freie gesäet, nur mit dem Rechen eingekratzt, dann getreten oder geschlagen. Man kann auch in den Wintermonaten im warmen Mistbeet aussäen. Durch wiederholtes Giessen verlängert man die Production der Pflanzen und kann dann mehrmals schneiden. Es giebt grün- und gelbblätterigen Portulak, ferner die gelbe Sorte mit breiten Blät- tern; letztere scheint die beste für Gemüse zu sein. Rosmarin (Rosmarinus officinalis). 143. Wo der Rosmarin wild vorkommt, z. B. auf den See- alpen, bildet er einen Halbstrauch. Bei uns wird diese officinelle 196 Pflanze, deren Blätter als Speisewürze dienen können, mehr zur Zierde gezogen und muss frostfrei durch den Winter gebracht werden. Man säet in ein warmes Mistbeet oder in Töpfe unter Glas und verpflanzt in kleine Töpfe. Wer eine besonders geschützte, sonnige Stelle im Garten hat, sollte versuchen, die Pflanzen im Freien zu überwintern, wo sie dann lange Jahre hindurch benutzt werden könnten. Salbei (Salvia officinalis). 144. Der (die) Gartensalbei wird in vielen Küchen gebraucht, kann Bohnenkraut ersetzen und wird an Kräuteressig und Braten benutzt. Der Salbei ist ein Halbstrauch, der sich in milden Wintern grün hält, sonst aber aus der Wurzel treibt. Bei der Cultur im Grossen kann man den Samen weitläufig drillen, meistens säet man jedoch entweder in eine geschützte Lage im Freien oder in das Mistbeet, bei geringem Bedarf sogar in Töpfe, hält die Aussaat feucht und verpflanzt später. Die Pflanzen kommen in Reiheh oder d.ienen als Einfassung; sie lieben einen warmen trockenen Stand- ort und verlangen keine Pflege. In Frankreich werden auch die Blätter der Muskatellersalbei (Scharlachkraut) Salvia Sclarea, an manchen Orten als Speise- würze und als Weinzusatz benutzt. Diese Pflanze wird als Bis- annuelle behandelt: im April ausgesäet und im Mai an Ort und Stelle gepflanzt. Senf, gelber und brauner (Sinapis alba und S. nigra). 145. Die Samen dieser Annuelle finden bekanntlich in der Küche die vielfachste Verwendung. Der gelbe Senf nimmt mit jedem, nur nicht zu mageren Boden vorlieb, während der braune feuchtes, tiefgründiges Terrain beansprucht, daher in Holland mit Erfolg angebaut wird. Man säet in sonnige Lagen im April in Reihen von 25 cm Abstand. Sind die Pflänzchen etwas stark geworden, so werden sie, wo sie zu dicht stehen, auf eine Ent- fernung von 6 cm verdünnt. Im Sommer muss man öfters behacken. Thymian (Thymus vulgaris). 146. Der Gartenthymian ist ein ganz niedriger Halbstrauch, welcher viel als hübsche Einfassung gezogen wird. Man benutzt, abgesehen von der oflicinellen Verwendung der Pflanze, die Stengel- spitzen mit den sehr kleinen, schmalen Blättern als SpeiscAvürze. 197 Der feine Samen wird im April auf ein geschütztes Beet oder in das Mistbeet gesäet und massig feucht gehalten; im Juni werden die jungen Pflanzen an Ort und Stelle gebracht ; sie brauchen nur 10 cm Abstand von einander. Im Süden säet man in das freie Land und verdünnt nach dem Aufgang. Man gebe den Pflanzen guten Boden und eine sonnige Lage; sie lassen sich übrigens auch durch Theilung und durch Stecklinge vermehren. Alle 2 Jahre erneuert man die Anlage. Es befinden sich zwei Sorten Thymian im Handel: der französische und der deutsche; ersterer ist der kleinblättrige, zartere, er erträgt unseren Winter nicht gut, ist aber höchst aromatisch. Tomaten oder Liebesapfel (Solanum Lycopersicum). 147. Früher wurden die Tomaten bei uns nur als Zierpflanzen cultivirt, sie verbreiten sich aber jetzt mit Recht in weitere Kreise und kommen bereits an vielen Orten Deutschlands und Oester- reichs auf den Markt. Im südlichen Europa, und noch weit mehr in Amerika, herrscht ein Bedarf an Tomaten, von welchem man sich bei uns keine Vorstellung macht. Sie werden, abgesehen von der bei uns bekannten Verwendung als Gemüse, zu Saucen und Con- serven, dort noch in den verschiedensten Formen genossen, so z. B. als Salat, geröstet und nicht am wenigsten im rohen Zustande. Es giebt eine Menge Sorten; die Früchte sind lachsroth, rosa, Schar- lach, carmoisin, hell- und dunkelgelb, orange, auch weiss und violet. Die Form derselben ist sehr verschieden ; die glatten, apfel-, birn- oder pflaum enförmigen Tomaten werden jedoch den gerippten vor- gezogen. Auch die Grösse schwankt ungemein, es giebt Früchte von der Grösse einer Kirsche und solche, die 1 Kilo und mehr wiegen. Der Anbau war bei uns noch deswegen kein allgemeiner, weil in kühlen Sommern die Früchte nicht gut zu reifen pflegten, es giebt indessen jetzt eine Reihe sehr früher, vortrefilicher Sorten, welche auch in unserem Klima bei sorgsamer Cultur nur selten missrathen. Wir verweisen hierfür auf gute Samenverzeichnisse und rathen jedem Liebhaber, durch Versuchsanbau die für seine Verhältnisse geeignetsten Sorten auszufinden. Die Tomate ist einjährig; sie ist sehr empfindlich gegen Frost, darf daher bei uns erst Ende Mai ausgepflanzt werden. Man säet gegen Ende März in warmes Mistbeet und pikirt nach 3 — 4 Wochen ebenfalls in das Mistbeet, in Holzkästen oder Töpfe, In letzterem 198 Falle lässt mau beim Auspflanzen die kleinen Erdballen an den Sämlingen. Je nach den Sorten giebt man ihnen 35 — 75 cm Ab- stand; je weiter und freier die Pflanzen stehen, desto besser ist der Erfolg, weil sie dann nicht so sehr „in's Kraut" wachsen. Na- türlich wählt man den Platz mögliehst sonnig für die Pflanzung; die Tomaten lieben humusreichen, lockeren Boden und verlangen in unserem Klima bei heissem Wetter reichliches Giessen. Sobald die Pflanzen etwa 40 cm hoch sind, muss man sie aufbinden. Dies geschieht entweder an einem Stabe oder am zweckmässigsten, in- dem man ein kleines Holzgitter aus einigen Stöcken hinter jeder Pflanze herstellt, an welchem die Zweige, ähnlich wie bei dem Spa- lierobst, befestigt werden. Mit dieser Culturmethode kann man auch bei uns sehr schöne Resultate erzielen, besonders wenn man nicht alle Früchte sich entwickeln lässt, sondern einige Triebe beim Entstehen ausschneidet. Im August reifen die ersten Früchte, die dann noch vorhandenen Blüthen werden ebenfalls entfernt. Die bei Eintritt der Fröste noch unreifen Tomaten werden mit den Stengeln abgeschnitten ; man lässt sie in warmen Räumen nachreifen. Es liegt nahe, die Tomaten von Anfang bis Ende im Mist- beet zu ziehen; wegen der grossen Blatt- und Stengelbildung ist dies jedoch nur denen vergönnt, welche über sehr tiefe Kästen verfügen. Im Süden werden die Tomaten auch getrieben und zu diesem Zwecke ganz im Mistbeet cultivirt. Mau säet hierfür im Januar oder sogar im Herbst aus, pikirt ein- oder zweimal und bringt dann je 4 Pflanzen unter ein Fenster, deren jede man nur 2 — 3 Hauptzweige bilden lässt; das Mistlager darf hierbei nie er- kalten. Bei dieser Cultur kann man im April reife Tomaten ernten. Waldmeister (Asperula odorata). 148. Der Waldmeister ist eine niedrige, bei uns einheimische Waldstaude, welche bekanntlich zur Bereitung des „Maiwein" dient. Sie wird hierfür auch in Gärten gezogen und gedeiht, wenn ihr die Bedingungen des natürlichen Standortes im Laubwalde ge- boten werden. Diese sind frischer Blätterhumus und Schatten. Die Anzucht aus Samen ist am einfachsten, nur liegen dieselben lange, bis sie keimen. Um eine Pflanzung anzulegen, genügt ein Quadratmeter Boden, welchen man mit halberdigem Laub, mit grober Holzerde oder mit frischer Haideerde, 10 cm hoch mit Sand vermischt, anfüllt; darüber bringt man 1 cm gesiebte Haideerde oder 199 sandige Lauberde und schlägt das Ganze fest. In dieses Beetchen macht man entweder flache Rinnen oder Löcher und legt jedesmal einige Körner, 3 cm entfernt und etwa 1 cm tief. Dies geschieht am besten im Herbst. Hierauf deckt man das festgeschlagene Beet mit halbverfaultem Laub oder mit Moos. Von April an sieht man zuweilen nach, ob die Samen keimen; dann verdünnt man erst die Laubdecke und legt endlich nur noch Fichtenreisig oder feines Gezweig locker darüber; die Pflanzen bleiben an Ort und Stelle. Ausser Begiessen und Jäten ist nichts zu thun, und es darf auch nicht behackt werden. Im folgenden Herbst deckt man wieder Laub oder Moos auf die Anlage. Im Frühling stehen die Pflanzen schon enger, und es verfilzen sich in wenigen Jahren die Wurzeln und Stengel zu dichtem Rasen. Raute oder Weinraute (Ruta graveolens). 149. Diese officinelle Pflanze, ein ^j^ m hoch wachsender Halbstrauch mit zierlichen, gefiederten, blaugrünen Blättern, wurde früher sehr viel als Speisewürze gezogen, wozu sie jetzt kaum noch benutzt wird. Die Blätter schmecken scharf, etwas bitter und sind übelriechend. Man säet im Frühjahr oder Herbst, ent- weder in das Mistbeet oder auf ein Saatbeet im Freien und ver- pflanzt später. Die Weinraute, welche lange Jahre stehen bleiben kann, dient am besten als Einfassung. Die Pflanze liebt kräftigen Boden und warme Lage, bedarf im übrigen keiner Pflege ; sie kann auch durch Theilung vermehrt werden. Wermuth (Artemisia Absinthium). 150. Diese ausdauernde Pflanze dient weniger zum Küchen- kraut, als vielmehr zur Bereitung von Essenzen, Liqueurs und der meisten bittern Branntweine, besonders zur Darstellung des in Frankreich so bekannten Absinth. Man benutzt die Blätter der zum Blühen vorgeschrittenen Pflanze. Die Vermehrung geschieht durch Theilung oder aus Samen. Die Behandlung ist die für die Weinraute angegebene, nur muss man den Wermuth in eine ge- schützte, dabei sonnige Lage bringen, da er bei strenger Kälte leidet. Es sei hier noch der gewöhnliche Beifuss (Artemisia vulgaris) erwähnt, welcher sehr selten in der Küche, besonders officinell ver- wendet, aus Samen vermehrt und ganz wie Wermuth behandelt wird. 200 Erdbeeren. 151. Bekanntlicli vermehrt man die Erdbeeren fast immer durch die Ausläufer, welche während der Blüthezeit entstehen, sich im Sommer weiter entwickeln und an ihren Endpunkten Pflanzen bilden. Diese Art der Fortpflanzung ist bei weitem die einfachste, schnellste und sicherste, da man die bewurzelten Pflänzchen nur im Spätsommer abzuschneiden und in gut durchgearbeitetes, stark gedüngtes Land zu bringen braucht, um sich im nächsten Jahre einer ergiebigen Erdbeer-Anlage zu erfreuen. Erdbeeren aus Samen zu erziehen, ist indessen eine angenehme, lehrreiche Beschäftigung, und neue Sorten können natürlich nur auf diese Weise gewonnen werden. Soll das Resultat lohnen, d. h. will man Erdbeeren erzielen, welche die Muttersorten an Vollkommen- heit übertreffen, so verwende man vor allen Dingen nur Samen von vorzüglich bewährten Varietäten oder solchen, welcher aus interes- santen Befruchtungen hervorgegangen ist. Da die Erdbeersamen sehr hart sind, so empfiehlt es sich, sie einen Tag lang in lauwarmes Wasser zu legen und dann zwischen Sand anschwellen zu lassen. Man säet im März in ein massig warmes Mistbeet oder auch in ein flaches Saatgefäss in leichte, durchgesiebte Erde und hält das Mist- beet geschlossen, eher feucht als trocken. Nach dem Aufgang pikirt man die zu dicht stehenden Pflanzen und hält sie nach dem An- wachsen luftiger, um sie im Mai wie andere Erdbeeren in das Land zu pflanzen, und zwar die Ananas- oder grossfrüchtigen Sorten mit 35 — 40 cm, die Monatserdbeeren mit 20 — 25 cm Abstand, als Ein- fassung noch enger. Für letztere ist übrigens die Vermehrung durch Aussaat besonders zu empfehlen, da sie treu aus Samen kommen. Für die weitere Behandlung der Samenpflanzen gelten die allge- meinen Regeln der Erdbeercultur. Sie lieben einen tiefgründigen durchlassenden, nahrhaften, frischen Boden, und es kann durch rich- tige Bearbeitung und Zufuhr von Dünger jede Bodenart dazu ge- eignet gemacht werden. Auf leichtem Boden empfiehlt sich eine Bedeckung mit kurzem Mist. Erdbeeren scheuen Zugwind sowie jede stagnirende Feuchtigkeit, auch im Winter, bei Trockenheit ist jedoch reichliches Begiessen unerlässlich, namentlich wenn die Erdbeeren zu blühen anfangen, sonst erzielt man weder viele noch grosse Früchte. Die Ausläufer werden sorgfältig abge- schnitten, bis auf diejenigen, welche man zur Vermehrung be- nutzen will. Von Ende August an tragen von den Frühjahrssäm- 201 lingen bereits die Monatserdbeeren, während die grossfrüchtigen Sorten erst im folgenden Jahre liefern. Wenn man bei letzteren unter die sich dicht über der Erde entwickelnden Früchte Brett- chen, Glas- oder Schieferstücke legt, so erzielt man saubere, schöne Exemplare, Wir bemerken noch in Bezug auf Erdbeersämlinge, dass die erste Jahresernte nicht genügt, um den Werth einer Frucht fest- zustellen; man muss also jede Sorte wenigstens zwei Jahre hinter einander prüfen. Die Erdbeeranlagen tragen ausgiebig nur 2 bis 3 Jahre. Das Treiben der Erdbeeren geschieht vom Herbst an im Gre- wächshaus, warmen oder heizbaren Mistbeetkasten; die Pflanzen werden zu diesem Zwecke in Töpfen herangezogen. Champignon (Agaricus edulis). 152. Obgleich bei der Champignon-Cultur von Aussaat nicht gesprochen werden kann, halten wir es doch für angemessen, unsere Erfahrungen über diesen interessanten Gegenstand desshalb mitzu- theilen, weil der Liebhaber so oft Misserfolge zu beklagen hat. Wir können nicht daran denken, alle die verschiedenen Methoden, welche man anwendet, zu beschreiben, vielmehr beschränken wir uns darauf, diejenige anzugeben, bei welcher wir bisher sehr günstige Resultate erzielten, Sie bietet keine grossen Schwierig- keiten, und der Erfolg ist bei genauer Beobachtung der gegebenen Anweisungen ziemlich sicher. Der Champignon zeigt sich in einem grossen Theile des ge- mässigten Europa im Spätsommer und Herbst, bei feuchtwarmer, nicht nasskalter Witterung meist truppweise auf abgeweideten Wiesen und Triften, obschon er auch in Wäldern und an anderen Orten vorkommt. Immer lässt sich jedoch an den Stellen, wo er auftritt, natürliche, animalische, verrottete Düngung des Bodens nachweisen. Dieses natürliche Vorkommen giebt die Fingerzeige für die künstliche Anzucht. Es ist dabei zu berücksichtigen: die Lokalität, der Nährboden, die Temperatur und der Feuch- tigkeitsgrad. Alle Räume, welche eine gleichmässig warme Temperatur von durchschnittlich 9 — IS'' R. haben, eignen sich zu dieser Cultur, vorausgesetzt dass sie möglichst geschlossen und nicht zu hell sind. Scharfer Luftzug ist sehr schädlich. Versteckte Orte im Freien, nicht zu feuchte und dumpfe Keller und Höhlen 202 (die berühmten, lucrativen Pariser Ciilturen werden in alten Stein- brüchen betrieben), Viehställe, Souterrains und Gewächshäuser bieten passende Gelegenheit zum Anbau. Wenn eine Heizvorrich- tung zu Gebote steht, um nöthigenfalls die Temperatur zu erhöhen, was zur Zeit des Durchbruches der jungen Pilze aus dem Brutnest ebenfalls von grossem Nutzen ist, oder um der Luft bei vorherr- schender Trockenheit mehr Feuchtigkeit in Gestalt von Wasser- dämpfen zuzuführen, so ist noch grössere Aussicht auf Erfolg. Für die Anzucht im Grossen haben sich eigene Champignonhäuser als sehr nutzbringend erwiesen. Auf dem Fussboden dieser Räume, oder auch behufs grösserer Ausnutzung auf etagenweise erbauten Stellagen, wird nun das Lager mit dem Nährboden gefertigt. Dieser besteht in der Hauptsache aus Pferdemist, welchen der Pilz bevor- zugt. Der Pferdemist, welcher weder zu nass noch zu frisch sein darf, damit er nicht in Fäulniss übergeht, wird gut mit der Gabel durch- gearbeitet, um das allzulange und trockne Stroh, sowie andere un- gehörige Gegenstände zu entfernen und an einem trocknen Ort auf Haufen, deren Grösse sich nach dem Bedürfnisse richtet, in fester Schichtung meterhoch in quadratischer Form aufgesetzt. Sollte der Mist zu trocken sein, so muss er dabei etwas ange- feuchtet werden. Bei günstigem Wetter ist er schon nach 8 Tagen gekocht und zeigt innen weisse Stellen; er wird alsdann nochmals umgearbeitet, wobei das Aeussere nach innen gebracht und er gleichzeitig wieder auf die nöthige Feuchtigkeit geprüft wird. Nach weiteren 8 Tagen hat der Mist die rechte Milde (er fühlt sich dann etwas fettig an), ist ohne Stall- und Fäulnissgeruch und gerade so feucht, dass er sich zusammenkneten lässt, ohne von Nässe zu tropfen. Regnet es etwa in der Zwischenzeit darauf, so wird da- durch häufig der Mist unbrauchbar, die Anlage jedenfalls verzögert, denn es muss eventuell der Haufen nochmals umgesetzt werden. Dabei geht aber gewöhnlich dem Mist die zur Produktion nöthige Kraft verloren. Es empfiehlt sich daher, das Mistlager zu bedecken. Mist von Arbeitspferden, welche in Trockenfutter stehen, wird dem von Luxuspferden vorgezogen, ebenso gut ist der von Eseln und Maulthieren. Solcher von kranken Thieren setzt das Gelingen der Cultui' in Frage und erzeugt Krankheiten im Pilzlager. Hat nun der Mist die gehörige Beschaffenheit erlangt, so wird er an Ort und Stelle gebracht, und es werden Beete aus ihm gebildet. Er wird auf das Gleichmässigste, am besten mit den 203 Händen, und zwar sehr fest, zusammengeschichtet, in Höhe von 50 bis 60 cm und beliebiger Breite, bei freistehenden Beeten so, dass die Mitte etwas gewölbt ist, um das ungleichmässige Eindringen des Giesswassers zu verhindern. An kalten und offenen Orten macht man noch einen Mantel von Stroh darum, und lässt so das Beet einige Tage stehen. In sehr trocknen und luftigen Räumlich- keiten ist es gut, die Beete mit einer Brettereinfassung zu um- geben, auch eine Vorkehrung zu treffen, sie mit Brettern decken zu können, welche aber 15 cm von der Oberfläche des Beetes ent- fernt bleiben. Wenn der erste Dunst vorüber, wird das Beet mit Brut besetzt. Bevor wir aber hierauf eingehen, wollen wir eines in England üblichen Verfahrens gedenken, welches sich darauf gründet, eine langsamere und anhaltendere Fermentation des Pferdemistes bei gleichzeitiger Anlage des Schwämme liefernden Beetes zu erreichen. Zu diesem Zwecke wird der Mist mit ^|.^ — ^j^ altem Wiesenlehm (lehmige Rasenerde) untermischt, so dass er sich nicht stark er- hitzen kann. In diese Mischung werden die Schwammsporen (Brut) ohne weitere Vorbereitung eingesetzt, nachdem das Beet eine gleich- massige Wärme von etwa 20*' R. bekommen hat. In Deutschland verfahren manche Gärtner ähnlich, indem sie den frischen ]Mist sogleich (ohne das beschriebene Umsetzen) in die Zuchtkästen bringen, festschlagen, mit Brettern oder Strohmatten bedecken und mit Champignonbrut füllen, wenn er sich bis auf 20'' abge- kühlt hat. Champignonbrut (Blanc de Champignon) nennt man diejenigen Fladen von Mist, welche aus Champignonbeeten und zwar aus solchen Stellen entnommen sind, an denen sich der eigentliche Pilz noch nicht gebildet hatte, und welche von weissen Fäden (den Pilzkeimen, Mycelium) durchzogen sind. Diese Pilzfäden besitzen die Eigenschaft, in trocknem Zustande jahrelang ihre Wachsthum- fähigkeit zu bewahren, bis sie in ihnen zusagenden Verhältnissen wieder aufleben und wachsen. Von dieser Champignonbrut, welche sich in loser und gepresster (Backstein-)Form im Handel befindet, wird nun in kleine, 5 cm breite und tiefe Oeffnungen in geregelten Abständen von 20 zu 20 cm Entfernung so viel in das Beet ein- gebracht, dass die Oeffnungen damit ausgefüllt sind, um sie darauf mit etwas Mist ganz zu schliessen. Wieder bleibt dann das Beet wie vorher einige Tage stehen, um nach Ablauf dieser Zeit ca 3 cm 204 hoch gleichmässig mit mürbem und durch ein Erdsieb geworfenen sandigen Lehm (am besten von alten Baustätten) überzogen zu werden, über welchen schliesslich noch eine ganz schwache Decke von leichter, nahrhafter, von allen Fäulniss erregenden und fremden Bestandtheilen freier Composterde kommt. Diese Lehmdecke sichert dem Beete die milde Feuchtigkeit und Wärme. In den wenigsten Fällen braucht das Beet sogleich, und nur bei anhaltend trocknem Wetter oder bei bewirkter Heizung danach begossen zu werden, was stets vorsichtig, unter Anwendung von etwas erwärmtem Wasser und mit der Brause gleichmässig geschehen muss. Beide Extreme: zu grosse Trockenheit sowie übermässige Feuchtigkeit sind sehr schädlich und müssen durchaus vermieden werden. Man kann sich überzeugen, ob die Brut gedeiht, indem man vorsichtig in den Mist ein kleines Loch macht. Schon nach kurzer Zeit sieht man da oft, wie die weissen Fäden sich ausgebreitet haben und das Beet durchwachsen. Wäre dies . auch nach längerer Zeit nicht der Fall und es zeigten sich statt frischer, weisser Fäden die einge- legten Brutstücke braun, so ist die Anlage meist als misslungen zu betrachten, und versuchsweise nochmals mit frischer Brut zu besetzen. Jene Fäden sind sehr empfindlich gegen Störung; sie sind die eigentlichen Pflanzen, der an der Oberfläche erscheinende Pilz ist als Blüthenzustand zu betrachten. Bis diese Blüthen und somit die Ernte erscheinen, vergehen gewöhnlich 4 — 6 Wochen nach Einbringen der Brut. Fast so viele Monate hält die Ernte vor, und es kann ein Beet von 5 □ Meter bis 100 Kilo junge, etwas über wallnussgrosse Champignons ergeben, in welcher Form sie am liebsten in der Küche verwendet werden. Lässt man die Pilze sich voll entfalten, so werden sie weniger schmackhaft, zehren auch das Beet unverhältnissmässig rasch aus und beeinträchtigen so dessen Ertragsfähigkeit. Die Pilze werden nicht aus der Erde ge- zogen, weil sonst das Mycelium verletzt würde, sondern vorsichtig dicht über der Erde abgedreht oder geschnitten. Kommen auf einmal mehr Schwämme als man braucht, so verdoppele man für einige Zeit die Erdbedeckung, auch kann man die Entwickelung durch aufgelegte Bretter, Dachziegel, Schieferplatten etc. etwas zurückhalten. Die Beete sind reinlich, frei von wilden Pilzen und von Ungeziefer zu halten. Schnecken muss man absuchen, Kellerwürmer in ausgehöhlten Kartofteln, Kohlrabi oder derglei- chen fangen. 205 Selten angebaute Gemüsepflanzen. Wir begreifen darunter verschiedene Pflanzen, von welchen Samen im Handel ist ; theils solche, welche nicht mit vollem Recht unter die bisher besprochenen Gruppen gebracht werden konnten, theils andere, deren Verwendung in der Küche bei uns entweder unbekannt ist oder sich auf sehr vereinzelte Gegenden beschränkt. Hierbei machen wir keinen Anspruch auf Vollständigkeit. 153. Amarantus oleraceus. Diese Fuchsschwanz-Art findet sich unter dem Namen Chinesischer Spinat in einigen Verzeichnissen; die Blätter liefern ein gutes Spinatgemüse. Man säet entweder an Ort und Stelle in das Freie oder in das Mistbeet. In letzterem Falle pflanzt man erst Ende Mai aus, da die Pflanze Kälte fürchtet, und giesst im Sommer reichlich. 154. Basella rubra und alba, Rankenspinat e. In Süd- Asien und China werden diese beiden Pflanzen geschätzt; sie gedeihen auch bei uns in warmen Lagen und liefern ein wohlschmeckendes Spinatgemüse. Dieselben sind zweijährig, man cultivirt sie jedoch als Annuellen. Sie werden bis 2 m hoch, so dass man sie entweder an eine Mauer bringt oder an Stangen resp. Reisern zieht. Man säet im März in das Mistbeet und pflanzt Mitte Mai auf guten, lockeren Boden und in möglichst sonnige Lage, wobei man den Pflanzen 50 — 60 cm Abstand giebt. Man kann dann die grossen, fleischigen Blätter den ganzen Sommer hindurch pflücken. 155. Blitum capitatum, Erdbeerspinat. Hier und da wird wohl diese Annuelle als Spinatpflanze gezogen, doch ist ihr ein be- sonderer Werth als solche nicht zuzusprechen; die erdbeerartigen Früchte schmecken gezuckert nicht übel. Sie wird hauptsächlich als Zierpflanze cultivirt (siehe nächste Abtheilung). 156. Brassica chinensis, Pak -Chol und Pe-Tsai. Nach ihrem Aussehen würde man diese Pflanzen nicht für Kohle, son- dern erstere eher für Mangold, letztere für römischen Salat halten. Die Blätter wie auch die weissen Blattrippen derselben werden als Gemüse gegessen. Um zu verhindern, dass sie bei ihrem schnellen Wachsthum Samenstengel bilden, säet man erst im Sommer und zwar in Reihen von 45 cm Abstand. Die Pflanzen werden dann gehörig verdünnt und liefern bereits im Herbst grosse schöne Blätter. 157. Bunias orientalis, Zackenschote, perennirender Spinat. Von dieser Futterpflanze, welche sehr früh in Vegetation 206 tritt, kann man die zarten Blätter, wie auch die jungen Triebe als Salat oder gekocht geniessen. Man säet im Frühjahr oder Herbst an Ort und Stelle in Reihen, die Anlage ist mehrere Jahre ergiebig. 158. Calendula officinalis, Ringelblume. Die gelben Blü- then dieses beliebten Sommergewächses scheinen an manchen Orten in der Küche verwendet zu werden, man gebraucht sie auch zum Färben der Butter. Die einfache Cultur geben wir in der nächsten Abtheilung. 159. Capparis spinosa, Kapernstrauch. Man cultivii-t den Kapernstrauch nur in südlichen Klimaten; als Kapern werden die Knospen dieses niedrigen, auf felsigen Boden gedeihenden Strauches genommen, wenn sie erbsengross sind. 160. Corchorus olitorius, Nusskraut. In den heissen Ländern, wo diese Annuelle ohne Pflege gedeiht, geniesst man die jungen Blät- ter als Salat. Wir würden sie in das Mistbeet aussäen, daselbst weiter cultiviren oder an einen sehr sonnigen Standort pflanzen müssen. 161. Crithmum maritimum, Meerfenchel, See-Bazille. Diese kleine Staude findet sich an den europäischen Küsten; die Blätter werden in Essig eingemacht und dienen so als Speisewürze. Man würde sie bei uns im Herbst säen und gegen Kälte schützen müssen. 162. Cuminum Cyminum, Pfefferkümmel. Von dieser Pflanze werden die Samen, abgesehen von ihrem ofticinellen Gebrauch, auch in der Küche verwendet, sowie an Oebäck und in Liqueurs gethan. Es ist eine ganz niedrige Annuelle, welche man gegen Ende April an Ort und Stelle säet und schon im Sommer abernten kann. 163. Fedia cornucopiae, Algerischer Baldrian. Die Blät- ter dieses meist zur Zierde angebauten Sommergewächses können als Salat dienen. Man säet in Reihen von 30 cm Abstand, am besten im Frühjahr; wenn die Pflanzen reichlich bewässert werden, können sie schon in den ersten Sommermonaten obigem Zwecke dienen. 164. Hibiscus escuientus, Gombo oder Okra. In über- seeischen Ländern spielt diese annuelle Malvacee eine Rolle; die zarten, jungen, schleimigen Früchte werden daselbst vielfach für Suppen und Saucen benutzt. Während sie dort ganz üppig wächst, gedeiht sie bei uns nur in besonders geschützten Lagen. Die Pflan- zen werden im Mistbeet, sehr früh ausgesäet, herangezogen, und im Mai ausgepflanzt ; zum Gelingen der Cultur gehört auch reich- liches Begiessen. 207 165. Humulus Lupuius, Hopfen. Es sei hier erwähnt, dass die jungen Triebe der Hopfenpflanze in Belgien als ein sehr ge- schätztes, spargelähnliches Gemüse (jets de houblon) bekannt sind. 166. Lappa edulis, Japanische Klette. Die jungen Wur- zeln dieser zweijährigen Pflanze, welche wie Schwarzwurzel cul- tivirt wird, liefern ein nahrhaftes Gemüse. 167. Malva crispa, krausblätterige oder Kohlmalve. Besonders in Frankreich werden die sehr zierlichen Blätter dieser einjährigen, bis 2 m hoch wachsenden Malvenart zur Garnitur von Speisen und Früchten benutzt. Man säet im April in das freie Land an einen sonnigen Standort und verdünnt auf 40 cm Ab- stand. Die Pflanze, welche kräftigen Boden liebt, erfordert in ihrer Cultur keinerlei Sorgfalt; sie ist einjährig und kann wie Melde be- handelt werden. Als Spinatpflanze hat dieselbe keinen Werth, da- gegen schätzen wir sie als decorative Blattpflanze. 168. Marrubium vulgare, weisser Andorn. Das Kraut dieser in Europa einheimischen, ausdauernden Labiate hat medici- nischen Werth, wird aber auch als Speisewürze benutzt. Man kann sie durch Theilung und aus Samen vermehren, letzterer wird im Frühjahr an Ort vmd Stelle gesäet. Die Pflanze gedeiht überall und ohne Pflege, vorzugsweise in trockenem Boden. 169. Martynia, Gemsenhom. Mehrere Species dieser Gat- tung werden ihrer schönen Blüthen wegen als Zierpflanzen gezogen, man kann aber auch die Früchte, so lange sie jung sind, in Essig zu Pickles verwenden, was besonders in den Vereinigten Staaten gebräuchlich ist. Die Pflanze verlangt viel Wärme, muss in das Mistbeet ausgesäet und in diesem weiter cultivirt oder an einen sehr sonnigen Standort ausgepflanzt werden. 170. Nigella sativa, Schwarzkümmel. Der Samen dieser bekannten Futterpflanze, welche im Grossen angebaut wird, dient ausser in Apotheken und zur Oelbereitung auch als Gewürz an manche Speisen. Man säet Mitte April breitwürfig in das Freie ; die Pflanze ist einjährig und gedeiht ohne besondere Pflege. 171. Physalis pubescens, Alkekengi. In südlichen Ländern geniesst man die rohe Frucht dieser südamerikanischen Annuelle. Dort gedeiht die Pflanze auch ohne jede Pflege, während man bei uns in das Mistbeet aussäet und am besten darin weiter cultivirt oder an eine sonnige Stelle des Gartens pflanzt. In ähnlicher Weise macht man auch vom Physalis peruviana Gebrauch. 208 172. Phytolacca esculenta, Kermes Staude. Diese ausdau- ernde Pflanze aus Brasilien liefert ein etwas hartes Spinatgemüse; der Anbau derselben beschränkt sich jedoch bis jetzt wohl auf Ver- suchsculturen. Die Pflanze wächst sehr hoch und ist gegen harte Winter empfindlich. Die zweckmässigste Cultur scheint darin zu bestehen, dass man die Pflanzen im Mistbeet heranzieht und weit- läufig in lockeren, sandigen Gartenboden an recht geschützte, sonnige Lage bringt. Die Beete sind im Winter zu bedecken, oder die knolligen Wurzeln herauszunehmen und frostfrei zu überwintern. Wir geben diese Notizen mit allem Vorbehalt. 173. Sedum reflexum, Tripmadam, Mauerpfeffer. Als Suppenkraut ist diese kleine, perennirende Mauerpflanze in einigen Gregenden beliebt. Man kann sie durch Wurzeltheilung und Samen vermehren, welch letzteren man im Frühjahr in das Mistbeet säet. Die Pflanzen kommen dann in sonnige Lage und lockeren Boden. 174. Sinapis pekinensis, chinesischer Senfspinat. Die- ses Gewächs liefert ein in heissen Ländern geschätztes, sehr wohl- schmeckendes, pikantes Spinat-Gemüse. Es ist eine einjährige, kohl- artige Pflanze mit grossen, gekrausten Blättern, welche ca. 1,3 o m hoch wird und entsprechend weit gepflanzt werden muss. Nach Vil- morin säet man diesen Senfspinat Mitte August in das freie Land an Ort und Stelle in Reihen von 40 — 50 cm Abstand, begiesst bis zum Aufgehen und sorgt durch Behacken für das Gedeihen, be- handelt ihn also ungefähr wie grossblättrigen Spinat. Nach sechs Wochen kann das Abpflücken der Blätter beginnen und bis zum Er- frieren fortgesetzt werden. Frühjahrssaaten sind weniger zu em- pfehlen, weil die Pflanzen bald Blüthenstengel bilden. 175. Spilanthes oleracea, Husarenknopf, Parakresse. Man verwendet das Kraut dieser auch als Zierpflanze bekannten An- nuelle in der Medicin und die Blätter in manchen Orten an den Salat. Man säet im Frühjahr in kaltes Mistbeet, verpflanzt im Mai in das Freie und giesst bei Trockenheit. 176. Tanacetum vulgare, Rainfarm, Wurmkraut. Diese Pflanze ist officinell, und man kann auch die Blätter als Speisewürze verwenden. Sie ist meterhoch und ausdauernd, und kann durch Thei- lung oder aus Samen vermehrt werden. Man säet im Frühjahr in das Mistbeet und pflanzt später in das Freie auf beliebigen Boden. OEX^3-0> 209 Tabellarische Ziisammenstelliing fast säraratlieher in der zweiten Abtheilung behandelter Artikel mit Angalte 1) des Familiennamens, 2) der in einem Gramm Samen annähernd enthaltenen Kornzahl, 3) des annähernden Gewichts von einem Liter Samen, 4) der Keimzeit, d. h. der Zeit, welche der Samen ungefähr bis zum Aufgang braucht, 5) der durchschnittlichen Keimdauer, d. h. der Zeit, während welcher der Samen eine genügende Keimfähigkeit behält. Wir bemerken hier ausdrücklich , dass die angegebenen Zahlen nur für solche Jahre als qültig trachten sind, in denen die Samen ihre volle Reife erlangt haben. Soicohl bezüglich der Grösse Schioere, als auch der Keimzeit und Keimdauer der Samen loürden sich in Jahren, welche der lldung des Samens ungünstig sind, oft wesentlich andere Zahlen herausstellen. Die Keimzeit durch sehr günstiges Wetter besclüeunigt, durch naclüheilige Witterung verzögert irerden. Namen. Familie. Samen- Konizahl entlialten Samen- Gewicht von 1 Liter: Gvaiiiin Keiinzoit, d. h. der Samen braucht bis zum Aufgang : Taae Keimdauer, (l. h. der Samen bleibt keimfähig : Jahre t (Innla Helenium) )rn (Marruliiiim vnlgare) .... slika (Engelwurz) lehocken rian, algerischer ikum erkohl (Blaukohl, Grünkohl) lenkohl (Carviol) len (Fisolen), grosskörnige . . » mittelkörnige. . n kleinkörnige . . lenkraut (Pfeflferkraut) perennirendes tseli (Giu-kenkrant) koli (Spargelkohl) as Orientalis idula officinalis en (Cardy, Cardonen) Obenedikten tten (Möhren, Gelbwurzel) . . 1 Samen mit Bart / abgeriebener Samen Compositao Labiatae Umbelliferae Compositae Valerianeae Labiatae Cruciferae Papilionaceae Labiatae Boragineae Cruciferae Compositae Umbelliferae 1 Gramm 475 1075 215 310 15—20 250 600—650 250-410 290— yso in 100 Gramm SO— 1)0 140—150 860-870 in 1 Gramm 1640 2075 65 260-310 35 150 20—25 25 500—520 890—900 225 590 165 210 650—660 115 590—600 680—690 700—715 700—780 790—800 880-890 535 455 465 690—710 500—520 190 680—690 355 110—120 350—370 20-30 10—12 20O 20—24 10—12 10—14 10—14 5—6 4-6 6—10 6—10 6—10 S— 10 10—12 6—8 5-6 20-25 8—10 10—12 12—14 10—12 10—12 1-2 2-3 1—2 2—3 5—6 4-6 4-5 4-5 3-5 3-4 3—4 3-4 1—2 1—2 2-3 3-4 2—3 3—7 5—6 2—3 3—4 3-4 14 210 Namen. Familie. Samen- Koinzahl enthalten in Samen- Gewicht von 1 Liter: (Trainm Keimzeit, d. h. iler Samen braucht bis zum Aufgang : Tage Chenille (Raupen, Würmer i, in( Selioten / Cichorien^wurzeln Coriander Diu Eierfrucht Eiskraut Endivien, Sommer- (Bindsalat). . V Winter- Erbsen, grosskörnige r mittelköruige ,• kleinkürnig-e r runzliche Mark-, grosskürn. V n Mark-, kleinkörnige . . ^ Spargel- oder Flügel- Erdmandeln (KnöUchen) Erdnuss, in Schoten Esdragon (Dragun) Eenchel, gewöhnlicher V Bologneser r Florentiner Goldwurzel (Scolymns hispanicns) Gurken, lange V kurze HaferAVurzel Hopfensamen Isop Kapernstrauch Kerbel (Körbel), gewöhnlicher . . r spanischer Kerbelrüben Kohlrabi (Uberkohlrabi) Kohlrüben (Steckrüben, Unter- ( kohlrabi, Wrucken) / Kraut (Kopfkohl, Kappus) Kresse, Brunnen- oder AVasser- '• Kapuziner- (Tropaeolum) . r Garten- V amerikanische Winter- .... Papilionaceae Compositae Umbelliferae Solaneae Ficoideae Compositae Papilionaceae Cyperaceae Papilionaceae Compositae Umbelliferae Compositae Cuourbitaceae Compositae Urticeae Labiatae Capparideae Umbelliferae Cnu'iferae Tropaeoleae Cruciferae 1 Gramm 690—700 125 665 240—250 650(J 1030-1060 890—910 in 10 Gramm 30—35 40—45 50-60 20—25 50—55 185 in 1 Gramm 50(K) 125 100 200 310 30—40 50—60 85 165 945 165—170 560—570 35 390—400 250—260 350—380 250—390 5000 7—8 500—520 830 210 440—450 385 400 550—560 750 430—440 330—340 820—830 835—845 850—860 780—790 750—760 850 650 350 680 365 265 400 155 560—570 590—600 200 245 615 485 440—540 245 570—590 640—700 670—710 650—700 575 310—320 750—760 615 12-14 6—8 16—18 8—10 10—12 8—10 8—10 6-8 6—8 6—8 6—8 8—10 8—10 6—8 14—20 14—20 12—14 12—14 12—14 12—14 12—14 5—8 5-8 8—10 30—40 8—10 40—60 5—6 360 200 4—6 4-6 5—6 6—8 6-8 2—5 6—8 211 Namen. Familie. Samen- Kornzahl enthalten in Samen- Gewicht von 1 Liter: (Tianim Keimzeit, (1. h. der Samen braucht bis zum Aufgang Tage irbisse, Speise-, grosskörnige. . r V kh'iiikörnige .... ivendel (Spike) ebstock ififelkraut iwenzahxi ajoran, französischer n perennirender ilva erispa (Kohhualve) ingold (Beisskohl, RömischKohl) irtynia (Gemsenhorn) 3erkohl (Seekohl) 3lde, Garten- 3lisse, Citronen- 3lonen r Wasser- (Arbusen) inze (Mentha) stinakwnrzehi (Moorwurzeln) . tersilie tersilienwmrzel sfFer, spanischer sfferkümrael mpinelle, Garten- rree (Lauch) rtulak iffbohnen, grosskörnige n kleinkörnige ibinschen (Feldsalat, Schaf- j mäulchen), gewöhnliche../ »1 holländische grossblätterige « dunkelgrüne breitblätterige V italienische udies (Monatsrettig) ^ttig « Schlangen- .pontika .piuizelwurzel labarber Cucurbitaceae Labiatae Umbelliferae Cruciferae Compositae Labiatae Malvaceae Chenopodeae Bignoniaceae Cruciferae Chenopodeae Labiatae Cucurbitaceae Labiatae Umbelliferae Solaueae Umbelliferae Rosaceae Asphodeleae Portulaceae Papilionaceae Valerianeae Cruciferae Onagrarieae Campannlaceae Polygoneae 5 Gramm 10 10—12 in 1 Gramm 925 235 1800 1720-1740 5000 12000 300 40—90 20—25 15 150—350 16:30 20—70 (5— 3(j 13500 180—200 870—880 740-760 150—160 240 235 390—400 2000 in 100 Gramm 40 120—130 in 1 Gramm 940 650 1500 1100 KX)— 110 1(X)— 110 45 1700 25,000 70—80 40(J— 420 460—470 (J45 235 640 280—290 560—570 675 540 240—300 290—300 165 170—180 700 400-430 550—640 700 230—240 520—530 510—530 480—490 350 325 580—590 640-650 650—660 830—840 280 215 315 335 670-690 670—690 735 375 740 140—150 6—8 6—8 14—18 14—18 6—8 12—14 10—14 10-14 12—15 8—10 25—30 25—30 12—14 20-30 5—8 5—8 15-20 10—14 14—18 14—18 8—10 16—20 14—18 12—15 8—10 5—8 5—8 8—12 8—12 8—12 10—14 5—8 5—8 5—8 7—10 10—14 8—10 14^ 212 Namen. Familie. Samen- Koinzahl enthalten in 1 Graiinii Samen- Gewicht von 1 Liter: ftramm Keimzeit, d. h. der Samen braucht bis zum Aufgang : Tase Rosenkohl (Sprossenkohl) Crnciferae Rosmarin Labiatae Rüben, Speise- Crueiferat r, n Teltower n Herbst-, Acker- od. Stoppel n englische Futter- (Turnips) Salat, Kopf-, Schnitt-, Pflück- . . . Compositae r, Cichorien- Salatrüben (Rothe Rüben, Beete) Chenopodeae Salbei Labiatae Sauerampfer Polygoneae Seorzonerwnrzel (Schwarzwurzel) Compositae Schalottensamen Asphodeleae Sehnittlauehsamen Sehwarzkümmel Ranunculaceae Sellerie, Knollen- Umbolliferae V Bleich- oder Stengel- Senf, gelber Crnciferae " brauner Soja-Bohne Papilionaceae Spargel Asphodeleae Spilanthes oleracea Compositae Spinat, rundsamiger Chenopodeae r, scharfsamiger <, r, cubanischer Portulaceae V neuseeländischer Ficoideae n englischer perennirender. . . Polygoneae n peruanischer Reis- Chenopodeae V Erdbeer- ., Thymian Labiatae Tomate (Liebesapfel) Solaneae Waldmeister Rubiaceae Weinraute Rutaceae Wermuth Compositae Wirsing (Börskohl, Savoyerkohl) Crnciferae Zwiebeln Asphodeleae 1 Winterhecke « Zuckerwurzel | Umbelliferae 340—410 9(X) 490—650 825 SßO— 370 520—530 840—1240 600—620 40—90 150 1260—1270 90—100 300 900 340—350 2100—2200 1900—2000 215 890 8 50—60 3400 KX)— 120 70—90 1980 10 400 625 5000 5400 340—350 175 485—490 13,000 280—370 200—220 450 950 680— G90 365 670—710 700 680—690 690—700 390—480 440—450 240-300 665 G80— 690 270—280 475—480 570—580 510—530 470—490 750 750 770 760—790 ' 200 520—540 380—410 7(X) 350 685 750 800 670—680 310—320 415 600 660 690—700 530—540 460 420 4—6 24-30 4—6 4-6 4—6 4—6 8—10 8—10 8—10 10—14 8—10 10—12 14-16 14—16 12-15 14—16 14—16 8—10 6—8 6—10 20—30 8—10 5—6 5—6 8—10 16—20 8—10 12—14 8—10 12—15 6—8 12—15 16—20 12—14 4-6 10—14 10—14 30-40 Dritte Abtheilung. Ueber die Anzucht aus Samen der Freiland- und Gewächshaus- (Topf-) Zierpflanzen. Betreffs Bodenbearbeitung, Erdarbeiten, Düngung, Bewässe- rung und alles Allgemeine über Aussaaten verweisen wir den Leser auf die erste Abtheilung dieses Buches. Erster Abschnitt: Pflanzen des freien Landes. A. Allgemeines. I. Sommergewachse oder einjährige (annuelle) Pflanzen (O). 177. Unter dieser Bezeichnung versteht man alle Gewächse, welche in demselben Kalenderjahre, in welchem sie aus Samen keim- ten, zur vollen Entwickelung gelangen, ihre Früchte reifen und ab- sterben. Die Leichtigkeit der Cultur ist ein besonderer Vorzug dieser Pflanzen und es gehören dazu die beliebtesten Gartenblumen. Die- selben werden entweder in das freie Land gesäet (bleiben daselbst mit wenigen Ausnahmen unverpflanzt), oder man säet in das Mist- beet, Kästen, Terrinen etc. Eine Reihe zweijähriger und ausdauern- der Pflanzen lassen sich ebenfalls wie Sommergewächse behandeln. a. Aussaat in das freie Land. Die Aussaat in das freie Land wird besonders bei solchen Sommergewächsen angewendet, welche so zu sagen keiner, oder doch 214 sehr geringer Pflege bedürfen, ferner bei denjenigen, welche ein Verpflanzen nur schwer oder überhaupt nicht vertragen. Das Klima ist dabei entscheidend. In südlichen Gegenden säet man eine Menge von Pflanzen in das Freie, welche bei uns der Spättröste wegen erst im Mistbeet, wenigstens im kalten, herangezogen werden müssen. Daraus ergiebt sich, dass man nicht zu früh aussäen darf; der Liebhaber sind viel mehr, welche in dieser Beziehung Fehler ma- chen, als solcher, welche zu spät aussäen. Man säet breitwürflg oder in Reihen, sehr selten büschelweise; die erste Methode ist für die feinsamigen Sorten geboten. Die Haupt - Aussaatzeit fällt in die Monate April bis Juni. Man achte darauf, dass der Samen in lockere Erde kommt; bei schwerem Boden stelle man sich also eine lockere Oberfläche her. Zum Säen wähle man die frühen Morgen- oder Abendstunden, windstilles und, wenn es angeht, feuchtes Wetter. Die in Reihen gebrachten Samen werden dann mit der anliegen- den Erde ungefähr so stark bedeckt, wie ihr eigenes Volumen be- trägt (eine Regel, die wir schon früher, für alle Aussaaten geltend, aufstellten); für die breitwürflg gesäeten, besonders für die fein- samigen, genügt es, wenn sie mit einem Brett angedrückt oder mit dem Rechen leicht eingeharkt werden. Die Freiland - Aussaaten werden nicht angegossen, und nur bei anhaltender Dürre wird ein zeitweiliges Ueberbrausen den Aufgang beschleunigen. Wer der- artige Aussaaten nicht in sehr grossem Massstabe vorzunehmen hat, wobei ja selten alle Bedingungen erfüllt werden können, und in obiger Weise verfährt, wird kaum einen Misserfolg zu befürchten haben. Uebrigens gehen die meisten Sommergewächse, welche sich zur Freilandsaat eignen, sehr rasch auf. Wenn die gekeimten Pflan- zen greifbar sind, müssen sie, entsprechend den Dimensionen, welche sie erreichen, verdünnt und sorgsam mit der Hand gejätet werden. Bei beiden Verrichtungen hüte man sich, den Boden aufzureissen, weil sonst zu viel Nachbarpflanzen zerstört werden. Für die in Reihen gesäeten Gattungen genügt ein einmaliges Behacken, welches ebenfalls sehr vorsichtig auszuführen ist. Bei der Aussaat in das freie Land gebraucht man etwas mehr Samen als bei anderen Me- thoden, dies wird jedoch ausgeglichen durch die geringe Mühe, welche die Ausführung der angedeuteten Massregeln verursacht. Gewisse Gattungen Sommergewächse werden im Herbst, am besten im October, ausgesäet, wenn man einen baldigen Frühjahrs- flor erzielen will. Bei den Abhandlungen über die einzelnen Culturen 215 findet sich für jede derselben die geeignete Aussaatzeit angegeben, nnd wird bemerkt, ob die Herbstsaat überhaupt anwendbar ist ; das Verfahren ist für letztere das gleiche wie bei der Frühjahrssaat. b. Aussaat in das Mistbeet etc. (vergl. §. 11, S. 47 — 51). Mit Ausnahme der meist feinsamigen Sorten, welche man in Töpfe oder andere Gefässe zu säen pflegt, kommen in das Mist- beet die Samen aller Sommergewächse, welche nicht in das freie Land ausgesäet werden. Bei den später folgenden Oultur-Besprechungen nennen wir für die einzelnen dahin gehörenden die Zeit der Aussaat und geben ferner an, ob dieselben in ein kaltes oder warmes Mist- beet zu säen sind. Kurz bevor man aussäet, wird die Erde gut ge- harkt und mit einem Holzstab geebnet, ohne dass man sie dabei andrückt. Nun säet man breitwürfig, möglichst gleichmässig und nicht zu dicht, drückt den Samen mit einem Brett fest und giesst mit einer feinen Brause jedes fertigbesäete Mistbeetfenster an. Erst hierauf erfolgt die Bedeckung des Samens durch vorsichtiges und gleichmässiges Aufsieben guter Erde. Die Aussaaten werden bis zum Verpflanzen massig feucht gehalten, aber nur mit der Brause begossen, und es ist besonders darauf zu achten, dass sie weder «austrocknen, noch zu nass stehen. Für die Mistbeet -Aussaaten ist Wärme, Licht und Luft von grösster Bedeutung. Die ersten Aussaaten hat man gegen Erfrieren, die letzten gegen Verbrennen durch die Sonne zu schützen. Die besäeten Fenster werden in allen Fällen bis zum Aufgang der Samen geschlossen gehalten und müssen, so lange noch kaltes Wetter herrscht, durch Belegen mit Strohdecken u. dergl. gegen jeden Frost ge- schützt sein ; während der warmen Tagesstunden kann man sie jedoch aufdecken. Bei schönem, frostfreien Frühjahrs wetter und wenn die Sonne nicht brennt, bleiben die Fenster unbeschattet. Da- hingegen werden die Aussaaten, welche in warmes Wetter fallen, gegen die Sonnenstrahlen dadurch geschützt, dass man die Fenster" durch Auflegen irgend eines Schattenmaterials dunkel hält. So- bald die Samen aufgegangen sind, werden sie an Luft gewöhnt; das Lüften muss jedoch allmählig geschehen, da jeder plötzliche Uebergang die zarten, gekeimten Pflänzchen zerstört. Wenn die Sämlinge etwas stärker sind und ausser den Cotvledonen (Samen- lappen) zwei oder drei Blättchen gebildet haben, kann man sie bei schönem Wetter nach und nach von Fenster und Decken frei halten; 216 das Schutz-Material muss aber für den Fall plötzlichen Wetterwech- sels stets in Bereitschaft gehalten werden. Ein Verdünnen ist nur für diejenigen Sämlinge erforderlich, welche im Mistbeet weiter cul- tivirt werden, hingegen werden alle sehr vorsichtig, sorgsam und ehe das Unkraut erstarkt, mit der Hand gejätet. Die meisten Sommergewächse kann man sofort aus dem Mistbeet in das Freie bringen, und wenn man unsere Andeutungen verständig befolgt hat, wird man kräftige, gedrungene Pflanzen erzielt haben, welche dann schnell anwachsen. Zu lang gewordene (vergeilte) Sämlinge wm*- zeln schwer und fallen leicht um. Wenn es aber noch zu früh zum Auspflanzen und Raum vorhanden ist, so wird ein vorheriges Pikiren denselben sehr wohl tlmn; für einige Gattungen, z. B. Balsaminen, Zinnien, Petunien, Mirabilis, Lobelien, Phlox, ist dies sogar höchst wünschenswerth. Auch wenn man diese Pflanzen ganz eng pikirt, so kommen sie dann doch mit einem, wenn auch noch so kleinen Ballen guter Mistbeeterde in das Freie, was ihr weiteres Gedeihen natürlich sehr fördert. Diese frisch pikirten Pflanzen müssen übrigens auch sehr vorsichtig behandelt werden, da sie bei heissem Wetter leicht umfallen; während der ersten 24 Stunden nach dem Pikiren hält man sie unter geschlossenem Fenster. Die Aussaat sehr feinsamiger Gattungen besprechen wir an anderer Stelle. Es kommt sehr häufig vor, dass in dasselbe Mistbeet verschie- dene Sorten gesäet werden müssen. In diesem Falle stellt man vor der Aussaat durch Eindrücken dünner Brettchen oder Dachsparren Vierecke her, welche je eine derselben aufnehmen. Jedem Viereck giebt man eine Etiquette, welche Namen der Sorte sowie Datum der Aussaat trägt. Für solche gemeinschaftliche Aussaaten in ein Beet wähle man Sorten, welche ungefähr die gleiche Zeit zum Aufgehen brauchen, dasselbe Wärmebedürfniss haben und auch in den Dimensionen, welche sie im Kasten erreichen, sich ähneln. IL Zweijährige (bisannuelle) Pflanzen (J). 178. Unter Bisannuellen versteht man solche Pflanzen, welche erst in dem der Aussaat folgenden Jahre zur Blüthe gelangen und dann absterben; dieselben umfassen eine Anzahl sehr dankbar blühen- der, beliebter Gartenpflanzen. Es giebt indessen dabei solche, welche man wie Annuelle behandelt, weil sie bei sehr zeitiger Aussaat schon im ersten Jahre zur Blüthe gelangen. Ebenso befindet sich 217 auch eine Reihe von Stauden darunter, welche zweijährig cultivirt, mithin jährlich frisch ausgesäet werden, weil sie nur beim ersten Flor wirklich schöne Blüthen entwickeln (z. B. Gartennelken). Die Hauptzeit der Aussaat ist für die Bisannuellen Mai und Juni ; nur wenige, sehr schnell wachsende Sorten werden im August ausgesäet. Säet man früher, so wachsen die Pflanzen zu stark oder blühen im ersten Jahre mit geringen Blumen, während sie bei zu später Aussaat nicht die nöthige Kraft erlangen, um den Winter ertragen zu können. Man säet auf besondere Saatbeete im Freien oder in kaltes Mistbeet. Erstere müssen, wenn sie nicht ganz schattig liegen, mit leichtem Material beschattet und massig feucht gehalten wer- den. Wir wiederholen, dass es sich in jedem etwas grösseren Garten empfiehlt, einige schattige und gegen Wind geschützte Beete aus gutem, lockeren Boden für derartige Aussaaten herzu- richten. Auch wenn es an diesen fehlt, können solche Beete zweck- mässig zum Pikiren dienen und werden sich stets gut verwerthen lassen. Man pikirt auf ein zweites derartiges Reserve-Beet. Die Aussaat in kalte Mistbeete ist verbreiteter, wohl besonders, weil solche um diese Zeit von andern Culturen frei sind. j\Ian hält die Fenster bis zum Aufgang des Samens dunkel und geschlossen; erst nach dem Keimen gewöhnt man die zarten Sämlinge an Luft und Licht und pikirt später Avieder in kalte Mistbeete, wo die Pflanzen sich sehr bald abhärten. Das Auspflanzen der Bisannuellen geschieht von Ende Juli bis September, man Avälilt dazu einen küh- leren Tag. Die Pflanzen, welche hierher gehören, nehmen meist grössere Dimensionen an, man muss ihnen also genügende Entfer- nung geben. Dass sie nicht auf Land kommen, welches vorher durch zehrende Culturen erschöpft wurde, darf nicht übersehen werden ; am besten kommen sie auf Land, welches bis zur Pflanz- zeit brach gelegen hat. Wenn es sich nur um eine kleine Zahl zwei- jähriger Pflanzen handelt, so kann man dieselben in Töpfen heran- ziehen und in Mistbeetkästen oder an einem geschützten Ort, selbst im Keller, leicht durchwintern. Man hat dann nur bei manchen Sorten für Abfluss des Giesswassers zu sorgen, dies geschieht u. A. dadurch, dass man sie in groben Kies stellt. Einige Bis- annuellen, welche im Herbst an Ort und Stelle in das Freie gesäet werden können, werden in gleicher Weise wie im Herbst gesäete Sommergewächse behandelt. Die wichtigsten Bisannuellen oder wie diese zu behandelnde Pflanzen sind: Alpen - Vergiss- 218 meinnicht, Bartnelken, Gartennelken, CToldlack, Winter- und Kaiser -Levkojen, ]\Ialven, Stiefmütterchen, Campanula Medium, Digitalis. III. Stauden oder perennirende Pflanzen (4). 179. Die Aussaatzeit der Stauden fällt in die Monate April bis October, je nachdem die Pflanzen schnell oder langsam wachsen. Man säet entweder auf Saatbeete in das Freie oder in kaltes Mist- beet oder auch in Kästen, Terrinen, Töpfe u. dergl., welche schattig in das Freie, am besten jedoch in das kalte Mistbeet gestellt Averden. Da von den Stauden ein grosser Theil längere Zeit bis zum Auf- gehen des Samens braucht, sich also mehr schädliche Einflüsse als bei schnellkeimenden Sorten geltend machen können, so sind da- bei Enttäuschungen resp. Misserfolge nichts Seltenes. Es giebt Samen, welche, im Spätsommer und Herbst, sogar im Frühjahr ausgesäet, erst im folgenden Jahr aufgehen, z. B. der des Veilchens, des Diptams, der Pfingstrosen. Für diese ist es von der grössten Wichtigkeit, dass die Aussaat bis zum Aufgehen ungestört bleibt. Auf welche Weise man auch vorgehe, stets muss der Aussaat- ort ganz schattig, massig feucht und sauber gehalten, sowie gegen Ungeziefer geschützt werden. Bei den langsam keimenden Samen ist ein Uebermass von Feuchtigkeit sehr schädlich, man verhütet es bei den Aussaaten im Freien durch Auflegen von Moos, Stroh, Rohr- decken u. s. w., bei denen im Mistbeet durch reichliches Lüften. Handelt es sich nicht um eine Massenanzucht von Pflanzen, so be- fürworten wir für solche Samen die Aussaat in Holzkästen, Terrinen und Töpfe, welche leicht zu translociren sind. Gewöhnlich bildet sich nach einigen Wochen an der Oberfläche dieser Saatgefässe ein Ueberzug von grünem Moos, die Erde wird „sauer". Es ist sehr verführerisch, diese Moosdecke einfach mit der Hand zu ent- fernen oder mit einem Stäbchen abzukratzen, dabei stört man je- doch unbedingt die Aussaat, verwundet und tödtet viele Körner. Vielmehr rathen wir, etwas frische, gute Erde aufzustreuen oder aufzusieben und das Gefäss luftig zu stellen. Unter den Stauden giebt es einige, die sehr schnell ihre Keimkraft verlieren, daher am besten unmittelbar nach der Ernte gesäet werden, z. B. Helleborus und Phlox decussata. Die Stauden werden entweder im Herbst oder Frühjahr an Ort und Stelle in das Freie gepflanzt; einige derselben, z. B. As- 219 clepias tuberosa, Iberis jucimda u. a. m., sind gegen sehr strenge Kälte oder anhaltende Winterfeuchtigkeit empfindlich, sie leiden, wenn sie auch nicht ganz zu Grunde gehen; man wird daher gut thun, solche Sorten ein Avenig mit Reisig oder dergl. im Winter zu decken. Manche wirkliche Stauden entwickeln sich sehr rasch in einem Jahre vom Samen zur Blüthe und werden ganz wie die im Früh- jahr warm auszusäenden Sommergewächse behandelt ; solche sind: Antirrhinum, mehrere Delphinium-Arten, Dahlia (Georginen), Mi- mulus, Mirabilis, Valeriana u. a. m. Viele Stauden, besonders solche mit gefüllten Blumen, tragen keinen Samen und werden durch Stecklinge oder durch Senker vermeln-t ; die übrigen gewinnt man ausser aus Samen auch durch Pflanzentheilung. Letztere wird sogar nothwendig, wenn die Pflan- zen zu stark und unschön werden, sie geschieht im Herbst oder besser im Frühjahr, wo die Stücke noch sicherer anwachsen. Wir erwähnen noch, dass es für die Dauer der Staudenpflanzung gut ist, nach dem Flor die Blüthenstiele abzuschneiden. IV. Zwiebel- und Knollengewächse des freien Landes. 180. Die Zwiebel- und knollenbildenden Stauden werden, ab- gesehen von einigen Arten, nur dann aus Samen gezogen, wenn man neue Varietäten oder Formen erzielen will, denn die meisten brau- chen mehrere Jahre, bis sie aus Samen zur Blüthe gelangen. Bei weitem schneller vermehrt man diese Pflanzen nach der Reife der Zwiebeln durch die sogenannten Brutzwiebeln. Die Aussaat ist jedoch interessant und lohnender, als man im allgemeinen glaubt; sie wird z. B. bei Gladiolen jetzt vielfach angewendet. Auch giebt es Knollengewächse, welche bei zeitiger Aussaat schon im ersten Jahre dankbar blühen, z. B. Anemonen, Ranunkeln, Anomatheca cruenta u. a. Sie verlangen zur Aussaat sehr sandige, leichte Erde mit gutem Wasserabzug, welche man bis zum Aufgehen massig feucht hält. Da alles darauf ankommt, dass die aus Samen erzogenen Zwiebeln und Knollen im ersten Jahre ungestört bleiben, so bietet nur die Saat in Töpfe oder Terrinen Sicherheit. Dazu kommt, dass die Samen einiger Arten sehr lange liegen, ehe sie keimen. Man lässt die gekeimten Pflänzchen ungestöi't und befördert später durch all- mählige Entziehung von Wasser ihr Absterben in den Saatgefässen bis auf die kleinen Zwiebeln oder Knollen. Noch früher kommt 220 man jedoch zu starken Pflanzen, wenn man schon hn Januar oder Februar säet, die Pflänzchen verstopft und noch vor der Zwiebel- und Knollenbiklung einzeln in kleine Töpfe pflanzt. So bleiben sie länger als sonst oder ununterbrochen in Vegetation und haben, wenn endlich eine Ruhezeit (Absterben der Blätter) eintritt, schon Zwiebeln oder Knöllchen von ziemlicher Grösse gebildet, welche die Ueberwinterung, d. h. den Zustand der Ruhe, besser ertragen als kleinere. Das Pflanzen der so gewonnenen Zwiebeln und Knollen an Ort und Stelle geschieht im Frühjahr, und im Herbst nimmt man die der meisten Sorten wieder aus der Erde, um sie trocken an einem geschützten (.)rt zu überwintern und im Frühjahr wieder zu pflanzen. Sie würden, im Lande gelassen, entweder erfrieren oder, namentlich in den ersten Jahren, der Vernichtung, sei es durch allerlei wühlende Thiere, durch anhaltende Feuchtigkeit oder andere Ur- sachen, preisgegeben sein. Bei den hierher gehörenden Pflanzen ist das Abschneiden der Blüthenstiele nach dem Flor besonders wichtig ö" V. Zierpflanzen, Schlingpflanzen, Cucurbitaceen, Immortellen. 181. Diese Pflanzengruppen werden in vielen Samenverzeich- nissen besonders aufgeführt. Sie gehören theils den Sommer- gewächsen, theils den Bisannuellen und Stauden an und müssen dem- entsprechend ausgesäet und behandelt werden. Wir führen die wich- tigsten in der später folgenden tabellarischen Zusammenstellung mit auf, wo jeder dieser Gruppen (wie auch noch vielen anderen) eine Rubrik gewidmet und die Behandlung der einzelnen Gattungen angegeben ist; die Cucurbitaceen sind daselbst aus der Columne „Familie" ersichtlich. Die Ziergräser begnügen sich im allgemeinen mit gewöhn- lichem Gartenboden. Die einjährigen Sorten, welche hauptsäch- lich zum Schneiden für Bouquets dienen, entwickeln sich sehr rasch und bedürfen keiner besonderen Pflege. Andere jedoch erfüllen erst dann ihren Zweck vollkommen, wenn sie üppig wachsen, was sie nur in gutem, nahrhaften Boden thun. Es giebt darunter Gat- tungen, welche sogar flüssige oder andere Unterdüngung (Horn- späne, Kuhdung u. dergl.) vertragen, z. B. der buntblättrige Mais, Arundo, Eulalia, Gymnothrix, Gynerium, Erianthus u. a. m., welche 221 sich zu herrlichen Pflanzen ausbilden können. Diejenigen Zier- gräser, welche, wie die ehen genannten, als Einzelpflanzen auf Rasen oder in grossen Gruppen Efl"ect machen sollen, werden am besten gleich in Töpfe gesäet, oder von dem Aussaatkasten in solche gepflanzt, so dass man sie später mit Erd ballen an Ort und Stelle pflanzen kann. Ein vorhergehendes, öfteres Verpflanzen in immer grössere Töpfe ist für obige Zwecke sehr nützlich. Auch bei Cucurbitaceen und solchen Schlingpflanzen, welche grössere Flächen bedecken sollen, erzielt man besonders dann ein rasches Wachsthum, wenn man sie aus Töpfen mit Ballen aus- pflanzt. Besonders bei ersteren ist es angebracht, in jedes Pflanz- loch etwas Hornspäne, verrotteten Kuhdung oder dergl. zu brin- gen. Im Uebrigen verweisen wir betrefts der Cucurbitaceen auf das (S. 159) über die Anzucht der Kürbispflanzen Gesagte und rathen, dieselben nicht vor April auszusäen und stets in Töpfen heranzu- ziehen; sie fürchten den geringsten Frost und verlangen sonnige Lage, nahrhaften Boden und reichliche Bewässerung, um üppig zu gedeihen. Für die Immortellen haben wir allgemein nur zu bemerken, dass sie in recht sonnige Lagen gebracht werden müssen. Vorsichtsmassregeln beim Auspflanzen der Sämlinge in das Freie. 182. Das Gedeihen aller derjenigen in §. 177 — 181 bespro- chenen Freilandpflanzen, welche nicht durch Aussaat an Ort und Stelle entstanden sind, kann, auch wenn die Sämlinge durch rich- tige Behandlung die erforderliche Kraft erlangt haben, noch an dem Auspflanzen in das Freie scheitern, wenn hierbei Fehler begangen werden. Namentlich muss man vorsichtig zu Werke gehen, wenn man gezwungen ist, bei trockenem, heissen Wetter zu pflanzen. Vor allem müssen die Mistbeetpflanzen einige Stunden vor dem Aus- pflanzen gut begossen werden, damit sie frisch bleiben und die kleinen Saugwurzeln beim Herausnehmen nicht zerrissen werden; die pikirten Pflanzen werden dann auch „Ballen halten", d. h. die die Wurzeln umgebende Erde wird nicht abfallen, sondern sie kommt mit in das Pflanzloch. Handelt es sich um den Transport bei heissem Wetter nach einer entfernten Pflanzstelle, so bringt man von den Pflanzen, damit sie nicht welken, eine Schaufel-, Hebeeisen- oder Handvoll nach der andern mit dem vollen Wurzelwerk aus dem Mistbeet in eine Trage oder eine andere, dem Transport dienende 222 Vorrichtung und überdeckt diese mit einem kühlen, schattengeben- den Material (z. B. alter Leinwand, gebrauchten Säcken, Bastdecken u, dergl.), welches mit der Brause begossen wird. Am Pflanzort angelangt, nimmt man unter der Decke immer nur eine Handvoll Pflanzen hervor, die man erst beim Auspflanzen selbst von einander löst. Die Pflanzen werden in trockenem Boden recht tief" gesetzt und fest mit dem Pflanzstock angedrückt. Bei besonders grosser Trocken- heit übergiesst man kurz vor dem Pflanzen die Pflanzreihen mit dem Rohr der Kanne (Yorgiessen). — Ist der Boden im Gegentheil über- mässig nass, so empfiehlt es sich, mit dem Auspflanzen zu warten. Falls dies nicht angeht, so pflanze man nicht so tief wie sonst und auch nicht allzu fest, drücke also nur lose mit dem Pflanzholz an. B. Aussaat der wichtigsten Freilandblumen, Pflege der Sämlinge und ihre Verwendung. Althaea rosea flore pleno, gefüllte Mähe (Mahaceae). 2|. 183. Die Malven sind ausdauernde, krautartige Pflanzen, wer- den aber als Bisannuelle behandelt. Bei früher Aussaat kann man sie sogar im ersten Jahre zur Blütlie bringen, doch ist der Flor im ersten Jahre nach der Frühlings-Aussaat bei weitem der dank- barste. In den folgenden Jahren werden nicht allein die Blumen kleiner, sondern es gehen auch im Winter häufig Pflanzen zu Grunde, daher macht sich eine jährliche Aussaat nothwendig. Wir empfehlen, dieselbe Ende Mai vorzunehmen. Man säet entweder auf ein ge- schützt liegendes Saatbeet (vergl. S. 217) in Reihen oder in kaltes Mistbeet. Die Topfsaat unter Glas ist nicht ausgeschlossen, wenn man auf baldige Abhärtung der Sämlinge Bedacht nimmt. Unter den Samen finden sich häufig Körner, welche von einem Insekt durch- löchert sind, diese braucht man, wenn der Keim unverletzt blieb, nicht zu verwerfen. Der Aufgang erfolgt nach 10 bis 14 Tagen. Nachdem die Sämlinge einige Blätter gebildet haben, pikirt man sie entweder in das Freie mit einer Abstandsweite von 20 cm oder pflanzt in kleine Töpfe in gute Gartenerde. In dieser Grösse werden die Pflanzen massig feucht und noch schattig gehalten, während sie später die volle Sonne lieben. An Ort und Stelle werden die Malven mit 80 cm bis 1 m Entfernung im Herbst oder zeitig im 223 Frühjahr mit möglichst starkem Ballen gepflanzt und gründlich an- gegossen. Im ersteren Falle empfiehlt es sich für rauhe Gegenden, die Pflanzen während des Winters leicht zu bedecken, ferner eine Anzahl Reservepflanzen in Töpfen zu überwintern, um im Früh- jahr etwa entstandene Lücken damit auszufüllen. Die Malven lieben kräftigen, gut durchlassenden Boden und brauchen nur bei anhal- tend trockenem Wetter begossen zu werden. Der Flor der Malven fällt in die Monate Juli bis September. Mit diesen herrlichen Pflanzen, Avelche zuweilen 3 m hoch wachsen, lassen sich die schönsten Eftekte erzielen; besonders als Einzel- pflanzen, in grossen Gruppen, in einzelnen Reihen auf Rabatten, zwischen Sträuchern, auf Abhängen und vor Mauern und Bäumen. Wenn sie zwischen halbhohen Pflanzen stehen, welche den sich häufig entblätternden Hauptstamm der Malven verdecken, so erhöht dies die Wirkung. Mit Knospen besetzte Blüthenstiele entfalten sich auch voll, Avenn sie in Gläsern im Zimmer stehen. Die Schön- heit der Malven beruht nicht nur auf dem imposanten Bau der Pflanzen und den ffedräno-t aufeinander sitzenden, dichto-efüllten Blumen, sondern auch auf dem Farbenreichthum der letzteren. Weiss, Chamois, Gelb, Rosa, Kirsch- und Dunkelroth, sowie Violet finden sich rein und in schönen Verbindungen, in den zartesten und gesät- tigtesten Schattirungen vertreten. Diese Farben werden durch die Aussaat zwar nicht vollständig treu, aber doch annähernd wieder her- vorgebracht; wer genau die Muttersorte erhalten will, muss, um ganz sicher zu gehen, zu andern, weniger gebräuchlichen Vermeh- rungsmethoden greifen (Stecklinge, Veredlung, Theilung). Leider wird die Cultur zuweilen recht erschwert oder sogar vereitelt durch den Malvenkäfer und den Malvenpilz. Ersteren muss man durch Abschütteln von den Blättern zu entfernen suchen, ehe er in Massen erscheint. Gegen den neuerdings in Europa aufge- tretenen Pilz, welcher die Rückseite der Blätter bräunlich überzieht, so dass sie bald absterben, wurde bisher noch kein wirksames Mittel gefunden. AmarautuS; Fuchsschwanz (Ämarantaceae).Q 184. Bei einer Anzahl von Sorten bilden die theils aufrecht- stehenden, theils hängenden Blüthenähren den Hauptschmuck (ahys- sinicus, caudatus, cruentus etc.)^ während andere besonders durch ihre schön gefärbte Belaubung hervorstechen (bicolor, Henderi^ 224 tricolor etc.). Hiernach richtet sich auch ihre Verwendung. Die fol- o-enden Sorten kann man Anfang; Mai o;leich an Ort und Stelle in das freie Land säen: atropurpureus. cruentus. giganteus, monstrosus, san- guineus^i speciosus aureus., viridis. Die Sämlinge sind auf etwa 40 cm Entfernung zu verdünnen. Sicherer geht man, wenn sie im April in das Mistbeet gesäet, womöglich einmal pikirt und Anfang Juni ausgepflanzt werden. Die mit schön gefärbten Blättern: amahilis tricolor^ hicolor. bicolor ruher^ Henderi^ melancholicus ruber., Prin- cess of Wales., Queen Victoria., salicifolius und tricolor sind etwas zarter; man säet sie von März bis April in das warme IMistbeet, die jungen Sämlinge werden pikirt oder einzeln in Töpfe gepflanzt, bis zu gehöriger Erstarkung unter Glas gehalten und bei fortschrei- tendem Wachsthum allmählig an Luft gewöhnt. Mit gutem Wurzel- ballen ausgepflanzt, nach Bedürfniss durchdringend bewässert und zeitweise mit Dungguss versehen, entfalten sie sich in voller Pracht und sind als Topfpflanzen, Einzelpflanzen auf Rasen, in Blattpflan- zengruppen, im Vordergrunde von Gehölz- und Strauchpartieen höchst wirkungsvoll. Durch ungünstige Witterung, aber auch durch fehlerhafte Cultur, wird die Schönheit der Blattfärbungen häufig beeinträchtigt. A. Henderi., mit graziös gebogenen, bunten Blättern, leidet im freien Lande oft durch die Unbilden der Witterung und eignet sich daher besser zur Topfcultur ; verpflanzt man ihn öfters in immer grössere Töpfe und hält ihn luftig unter Fenstern, so erzielt man prächtige Schaupflanzen. Auch A. salicifolius ist schön als Topfpflanze. Sämmtliche A. lieben leichten, lockeren Boden, recht sonnige Lage und reichliche Bewässerung. Antirrhinuill majus, Löwenmaul (Scrophidarineae). 185. Die Antirrhinum sind einjährig, je nach dem Einfluss des Winters auch zwei- und mehrjährig. Zur Erzielung eines schönen Sommerflors ist die geeignetste Zeit der Aussaat Mitte März bis IVIitte April ; doch ist auch Herbstaussaat anwendbar. Man säe den ziemlich feinen Samen in das kalte Mistbeet, in geschützte Saatbeete oder Saatgefässe, in Normal-Erde, drücke ihn massig an und be- decke ihn leicht. Das Keimen geht etwas langsam vor sich, luid ist die Saat bis zum vollen Aufgang gleichmässig feucht und ge- schlossen zu halten. Es ist vortheilhaft, die jungen Sämlinge zu ver- stopfen und nach einiger Erstarkung auszupflanzen. Man giebt den hohen und halbhohen Sorten einen Abstand von 25 — 30 cm, damit 225 sie sich gut verzweigen können, wodurch ihr Ansehen sehr gewinnt. Sie gedeihen fast in jedem Boden, sind zur Ausschmückung von Blumengruppen, Rabatten, Terrassen und Felspartien, sowie zum Schneiden sehr beliebt. Die ganz niedrigen, prächtigen Tom Thumb- Varietäten werden etwas enger gepflanzt und zu niedrigen Gruppen, Einfassungen und Teppichbeeten verwendet. Die Blüthezeit dauert von Juli bis zum Spätherbst; schneidet man die zuerst verblühten Stengel ab, so blühen andere Triebe bei schönem Herbstwetter reichlich nach. Oft kommt eine grössere Anzahl Pflanzen gut durch den Winter, doch ist es nicht rathsam, sie zum nächsten Flor stehen zu lassen, da durch Auswintern Lücken entstehen, ältere Pflanzen auch viel von ihren Blüthenfärbungen verlieren und zuletzt unschön werden. Der Samen bringt stets einen Theil von der Muttersorte abweichender Pflanzen, dabei häufig solche mit neuen, interessanten Färbungen, Die A. lassen sich übrigens auch leicht durch Herbst- stecklinge vermehren, welche unter Glas überwintert und im Früh- jahr ausgepflanzt werden. Aster chinensis (Callistephus), Aster (ComposüaeJ.Q 186. Die Cultur der Astern ist äusserst einfach, und man darf behaupten, dass dieser Umstand nicht wenig zu der Beliebtheit beiträgt, deren sie sich erfreuen. Die Aussaat fällt in die Monate März -April, und zwar ist es bei der langen Zeit, welcher die Pflanzen zu ihrer Entwickelung bedürfen, geboten, dieselbe vor- zunehmen, sobald es die Witterung erlaubt. Widerstandsfähigkeit gegen Kälte ist einer ihrer grossen Vorzüge. Man säet genau nach den auf Seite 215 angegebenen Vorschriften und zwar in ein massig er- wärmtes Mistbeet in gute Gartenerde, breitwürfig aber ziemlich dicht, besonders dicht die edlen Gattungen, da deren Samen selten mehr als zur Hälfte keimt. Der Aufgang erfolgt, je nach dem Wetter, innerhalb 2 bis 3 Wochen. Anfang Mai sind die Sämlinge meist stark genug zum Auspflanzen (vergl. §. 182, S. 221); man pflanzt natürlich die späten Classen zuerst; die Abstandsweite beträgt je nach den Racen 20 bis 50 cm. — Der schlimmste Feind der Astern ist der Engerling (die Larve des Maikäfers) und in einigen Gegenden die sogenannte graue Made (Plusia gamma). Von diesen angefressene Pflanzen, welche sich durch Trauern kenntlich machen, sind verloren, man kann und muss aber die Thiere gerade von solchen Pflanzen entfernen und vertilgen, weil sie sonst zu 15 226 den nächsten, gesunden wandern. In Zeiten grosser Dürre werden bei ausgedehnten Culturen, wo ein Giessen unmöglich ist, oft ganze Flächen Astern rostig, namentlich nach starkem Than. Die Aster entwickelt sich zu grösster Vollkommenheit nur in nahrhaftem, möglichst durchlassenden Boden und liebt häufige, reichliche Be- wässerung. Die hohe Bedeutung und grosse Beliebtheit dieser so dank- baren Pflanze beruht darauf, dass sie erst im Spätsommer, wenn an anderen Blumen bereits Mangel eintritt, ihren lange andauernden, überaus reichen Flor entwickelt, und dass sie durch die Farben- und Formen-Mannichfaltigkeit ihrer Blumen die meisten anderen Annuel- len in den Schatten stellt und dadurch beinahe allen Decorations- zwecken dienen kann. Hierdurch erklärt es sich, weshalb die Samenzüchter keine Mühe scheuen, neue, schöne Farben und For- men dieser Lieblingsblume zu schaffen und die schon bestehenden zu verbessern oder besser zu fixiren ; in dieser Beziehung scheint uns das letzte Wort noch nicht gesprochen zu sein: es ist eben der Bedarf ein sehr bedeutender und jede Classe findet ihre Liebhaber. In den für den Samenbau tonangebenden Städten Deutschlands werden die Astern hectarenweise cultivirt und gewähren diese grossen Flächen während der Blüthezeit einen prächtigen, dem Hyazinthen- flor in Holland gleichkommenden Anblick. Zweifellos ist diese Blume zu grosser Vollkommenheit gebracht worden, andererseits hat aber auch die dichte Füllung zur Folge, dass bei ungünstigem, feuchten Herbstwetter die Samenkörner sich nur mangelhaft ent- wickeln können, so dass dann gerade die Samen der edelsten Sorten, wie bereits oben erwähnt, wesentlich an Keimkraft einbüssen. Bei der grossen Rolle, welche die Astern spielen, halten wir es für angezeigt, die hauptsächlichsten Gruppen aufzuzählen und anzugeben, welchen Zwecken dieselben vornehmlich dienen können. Die nachfolgende tabellarische Zusammenstellung wird dem Laien genügende Information darüber, welche Classen seinen Bedürfnissn am besten entsprechen, und auch dem Gärtner manchen willkom- menen Fingerzeig geben. Bei den Höhenangaben ist eine normale Entwickelung vorausgesetzt. Hier nicht aufgeführte Classen sind entweder unwichtig oder nähern sich sehr der einen oder andern genannten Gruppe. Wir erwähnen noch, dass neuerdings in den Astern ein Scharlachroth erzielt wurde, welches (namentlich in den niedrigen und halbhohen Classen) die grösste Beachtung verdient. 227 Namen der Astergattung. 53 o 2 o d C c . Die reichsthluhenden Gattungen, lang 1 andauernder Flor. er- 45 ^ X lienblüthige Kugel- \ (Uhland) / 50 X X Grossblumig, reichhlühend. 50 X X X X X Grossblumig, reichhlühend, effectvoll. ria- 50 X X X X X Edelste Classe, sehr reichblühend, Blu- men hochgewölbt. que-Pompon- 55 X X X X Reich- und lange blühend. lien (TrufFaut's) 65 X X X X Die Pflanzen mit ihren schweren Blu- men müssen bei vollem Flor häufig gestengelt werden. niden- 75 X X Blumen geröhrt, gross. Bn- (Kranz- oder Cocar-"i deau-) / 75 X X X X Blumen mit weisser Mitte, reich- blühend. ridge- (verbesserte \ Reid's) / 80 X X Sehr verzioeigt, reichhlühend, Blumen geröhrt. Chrysanthemum- (Im-\ brique) / 60 X X X n Sehr grossblumig und von langdauern- dem Flor. 75 X X X Fetalen nadelartig. n-Kaiser- 65 X Pflanzen bringen meistens nur eine Blume von bedeutender Grösse. 60 ^ X X Edle Classe, enorme Blumen, welche lange dauern. 15* 228 Campaiiula; Glockenblume (Campanulaceae). 187. Diese feinsamige Gattung ist reich an annuellen, bis- annuelleu und perennirenden Arten. Von ersteren säet man die fol- genden je nach der Witterung von März bis Mai in das Freie in Reihen, und zwar dünn und nicht zu tief: attica, Loreyi^ Speculum u. F., stricta, sie blühen dann im Juni bis Juli und eignen sich durch ihren gefälligen, gleichmässig niedrigen Wuchs und Blüthenreich- thum vorzüglich zu niedrigen Gruppen und Einfassungen. Die sehr reichblülienden C. Speculum jyrocumbens breiten sich stark auf dem Erdboden aus, so dass man die jungen Pflanzen auf 30 cm Abstand verdünnen muss; noch sicherer ist es, sie im April in das kalte Mistbeet zu säen und später in dieser Entfernung auszupflanzen. Ueberhaupt kann man obige Sorten, die auch hübsche Topfpflanzen bilden, im kalten Mistbeet oder auf dem Saatbeet heranziehen und verpflanzen. Im Herbst gesäet, blühen sie im Mai bis Juni, wäh- rend man durch Aussaat im Sommer einen dankbaren Herbstflor er- zielt. Auch C.macrostyla^ mit grossen, sehr schön gebauten Blumen, ist einjährig ; man säet sie von März bis April in das kalte Mist- beet, pikirt die jungen Pflanzen zeitig und pflanzt im Mai in guten, lockeren Gartenboden und in vor Wind geschützte Lagen. Zu den Bisannuellen gehört die herrliche Gruppe C. Medium^ die grösstblumige und zugleich reichstblühende. Man säet dieselbe von Ende Mai bis Mitte Juni in normale Erde in kalte Mistbeete, auf geschützte Saatbeete oder in transportable Gefässe, die Aus- saat ist schwach zu bedecken und bis zum Aufgang massig feucht und schattig zu halten. Die jungen Pflänzchen werden pikirt und im September mit 40 — 50 cm Abstandsweite ausgepflanzt. Ihre Blüthezeit dauert von Anfang Juni bis Ende Juli. Von schönem, pyramidalen Wuchs und reicher Verzweigmig eignen sie sich vor- züglich für kleine Gruppen und auf Rabatten und geben, in Töpfe gepflanzt, ein prächtiges Decorationsmittel. Für die vielen ausdauernden C, von welchen wir nur die schönsten und bekanntesten besprechen wollen, verfährt man bei der Aussaat meistens wie bei den Medium Var. Das Pikiren ist für alle, hauptsächlich nach sehr dichtem Aufgang, nothwendig. Sind die Pflanzen bis zum September stark genug, so pflanzt man sie in nicht zu schweren Gartenboden an sonnige Lagen aus. Andernfalls überwintert man sie frostfrei und pflanzt im folgenden Frühjahr. Folgende sind auf diese Weise mit Leichtigkeit heranzuziehen : die 229 niedrigen, besonders für breite Einfassungen schönen C. carpafica und turhinata'^ iemer grandis^ macrantha^ persicifolia^ trachelioides, welche sehr reich blühen und sich zur Bepflanzung von Rabatten, Gruppen und Sti*auchpartieen eignen. Eine der scliünsten als Einzel- pflanze in Töpfen und auf Rabatten ist die l'/g — 2 m hohe, reich- blühende C pyramidalis, welche durch mehrmaliges Verpflanzen in grössere Töpfe zu stark bewurzelten Pflanzen herangezogen und gut mit Ballen und unter Schonung der Wurzeln mit 50 cm Ab- stand in gut gedüngten Boden zu pflanzen ist. Sie blüht meist erst im dritten Jahre von Juli bis September und stirbt zuweilen nach dem Verblühen ab, weshalb man wohl thut, jährlich neue Anzucht vorzunehmen. Die zarteren Arten: C pnsilla, rhomboidea, rotimdi- folia, Saxifraga und mehrere alpine C. werden zur Ausschmückung von Terrassen und Felspartien verwendet; da sie jedoch bei an- haltend strengen Wintern leicht leiden, so bedeckt man sie mit Reisig oder Haidekraut oder man pflanzt einige im Herbst in Töpfe und überwintert sie im Kasten, Unter den in Töpfen zu cultivirenden und frostfrei zu überwinternden Arten nennen wir besonders die bis 1 ' /2 ^ hoch werdende C. laciniata, welche nach einigen Jahren einen starken Stamm bildet, mit schön geschlitzten, weisslichen, sehr langen Blät- tern und langer Rispe mit grossen, hellblauen Blumen; sie eignet sich für Gruppen sowie auch als Einzelpflanze an geschützter Stelle. C. Leuticeini i.st buschig und hat schiin geformte, weisse Glocken; sie wird zur Aufstellung in niedrigen Gruppen, auf Etageren etc. verwendet. Bemerkenswerth ist ferner C. Vidali mit ihrem kurzen, holzigen Stamm, Avelcher sich oben candelaberartig verzweigt und mit schmalen, glänzend grünen Blättern bedeckt; ihre grossen, weissen Glocken erscheinen erst nach mehreren Jahren. Sämmt- liche Campanula sind sehr genügsam in Bezug auf Lage und Boden; ein guter, etwas lockerer Gartenboden sagt ihnen am besten zu. Celosia cristata, Hahnenkamm (Ämarantaceae). 3 188. Was wir unter Hahnenkamm verstehen, ist eine Verkrüppe- lung zahlreicher Blüthenzweige zu einem breiten, bandartigen Ge- bilde. Der als Blume erscheinende Theil ist keine Blüthe, sondern das Ganze ist nur ein Blüthenboden ; die kleinen Blüthen sitzen vielmehr kaum bemerkbar unter dem ., Kamme ^. Die hohen Sorten sind weniger beliebt und wir empfehlen, die als Celosia cristata nana bezeichneten niedrigen (25 — 30 cm hoch) 230 anzubauen, deren Aussaat recht befriedigende Resultate ergiebt, und zwar sind die leuchtend rothen Sorten die dankbarsten. Man säet den sehr feinen Samen nicht vor April dünn und ihn schwach be- deckend auf warmes Mistbeet oder in Samentöpfe, welche unter Grlas warm gestellt werden. Der Aufgang erfolgt binnen einer Woche. Die Pflänzchen werden so klein wie möglich pikirt, und, sobald sie einander beengen, nochmals weiter gepflanzt. Ein zweites Verpflanzen flndet im Mai statt und zwar wiederum in ein Mistbeet, welches noch nicht erkaltet ist. Man beobachtet dabei einen Abstand der Pflanzen von etwa 20 cm, giebt ihnen die beste, nahrhafteste Mistbeeterde und pflanzt etwas tiefer, als sie vorher gestanden. Nun sorge man dafür, dass keine Stockung im Wachsthum eintritt, sei es durch kühle Tempe- ratur, oder Trockenheit und Nahrungsmangel der Erde, denn sonst bilden sich die Kämme zu früh und bleiben klein. Alle in den Blatt- winkeln erscheinenden kleinen Kämmchen müssen ausgebrochen wer- den. Gelüftet wird bei küliler Witterung nur so viel, um die nassen Pflanzen abzutrocknen, bei AVärme aber reichlich; erst allmälich können die Fenster abgelegt werden. An reichlichem Begiessen darf es nicht fehlen, und wenn das Wachsthum nicht üppig genug scheint, ist durch flüssige Düngung nachzuhelfen. Wenn die Kämme an der Spitze der Pflanze erscheinen, lässt sich erkennen, ob sie gross (breit) oder klein werden; auch zeigen sich schlecht geformte; derartige Pflanzen muss man entfernen. Das Auspflanzen an Ort und Stelle erfolgt Anfang Juni oder später, falls die Kämme dann noch nicht ausgebildet sind. Sollen die Hahnenkämme sich auf den Blumen- beeten in voller Schönheit entfalten, so müssen sie 1. mit starkem Erdballen vorsichtig ausgehoben werden, 2. in vorzüglich durchgear- beitetes, reichgedüngtes Land kommen und 3. durch reichliche Be- wässerung bei trockenem Wetter, zuweilen unter Anwendung flüs- siger Düngemittel (bei sorgsamer Schonung der Kämme), gepflegt werden. Geschieht dies, dann kann man mit solchen Hahnenkamm- beeten herrliche Eftecte erzielen, besonders wenn in sonniger Lage und so gepflanzt wurde, dass die Kämme dem Beschauer die breite Seite zeigen. In südlichen Klimaten erhält man von diesen Pflanzen im Freien allerdings ungleich schönere Exemplare als bei uns. Vor- trefflich gedeihen sie jedoch aiicli bei der Topfcultur, wenn man sie mit beschnittenen Wurzeln in nahrhafte, aber nicht zu feste Erde bringt und nicht unverhältnissmässig grosse Töpfe wählt; sie halten sich dann sehr lange im Zinnner oder Glashaus. Uebrigens halten 231 sich auch die abgeschnittenen Kämme einige Zeit und können so, da sie die Farbe nicht schnell verlieren, zu mancherlei Decorations- zwecken Verwendung finden. Die Cultur der federbuschartigen Sorten (in den Katalogen unter den Namen C. pyramidalis und plumosa) ist der eben behandelten gleich. Es sind dies ebenfalls sehr schöne Pflanzen, die kleine Pyra- miden bilden, im Norden aber im Freien bei weitem nicht so schön werden wie im Süden. Wir emjDfehlen sie zur Verwendung in Bou- quets, wo die „Federbüsche'' sehr schön wirken. Auch C- japonica^ welche zahlreiche Kämme bildet, wird so cultivirt, während C. Huttoni, eine decorative, dunkellaubige Pflanze, sehr warm ausgesäet werden muss. CheiranthuS, Levkoje (Cruciferae). 189. Die Levkojen zerfallen in Sommer- und Winterlevkojen. Erstere sind einjährig, blühen daher im ersten Sommer, letztere sind mehrjährig, blühen im zweiten Jahre, oder, bei sehr früher Aussaat, im Spätherbst und Winter des ersten Jahres. Die Herbst- levkoje steht zwischen beiden Gruppen, sie blüht bei zeitiger Aus- saat und nach warmen Sommern im Herbst sehr dankbar, verhält sich dagegen in kühlen Sommern bei später Aussaat wie die Winter- levkoje, d. h. blüht, frostfrei überwintert, erst im Jahre nach der Aussaat. Levkojensamen, welcher aus zuverlässiger Quelle stammt, bringt etwas über die Hälfte gefüllt blühender Pflanzen. Die Bemühungen des Samenzüchters sind darauf gerichtet, diesen Procentsatz zu erhalten resp. zu erhöhen. Letzteres ist bei einigen Gattungen in hohem Grade gelungen, welche nur wenig „Einfache" bringen und deren Samen in Folge dessen sehr kostspielig ist. Die gefüllten Blumen sind bekanntlich unfruchtbar. A. Sommer- und Herbstlevkoyen. Cheiranthus annuus (Mattlüola annua). o Dieselben sind nach Habitus der Pflanzen, Form und Grösse der Blumen in Gruppen eingetheilt, von welchen wir die bekann- testen mit ihren Hauptmerkmalen (die jedoch nur bei der Cultur im Freien vollständig zum Ausdruck kommen), anführen: I. Englische oder Erfurter: ca. 30 cm hoch, reich ver- zweigt, etwas gedrungen, Blumen mittelgross; für Topf- und Landcultur, für Bonquets. 232 IL Grossbliimige: ca. 35 cm hoch, breitblättrig, kräftiger und von längerer Blüthezeit als L, mit starken, ge- wölbten, mit grossen Blumen dicht besetzten Rispen; für Topf- und Landcultur, für Bouquets. III. I mm erblühen de: ca. 30 cm hoch, im Bau I. ähnlich, jedoch stärker verästelt, mit kleinen Blüthenrispen ; durch Abschneiden der verblühten Rispen bis zum Herbst in Flor zu erhalten; für Topf und Land, IV. Z w e r g - B o u q u e t- : ca. 20 cm. hoch, sehr buschig, bouquet- bildend, mit zahlreichen, feinbelaubten, fast gleichzeitig blühenden Seitentrieben; für Topfcultur, zu Einfas- sungen und niedrigen Grruppen. V. Grossblumige Pyramiden-: ca. 45 cm hoch, von kräf- tigem, pyramidalen Wuchs, mit starker Mittelrispe und Verzweigung, sehr grossblumig; schön für das freie Land, auch für Töpfe und grosse Bouquets. VI. Grossblumige Zwerg-Pyramiden-: ca. 20 cm hoch, von sehr gedrungenem Bau mit starker Mittelrispe und wenig Verzweigung, grossblumig; für Topfcultur, nie- drige Gruppen und Einfassungen; liefern den höchsten Procentsatz gefülltblühender Pflanzen. VII. Grossblumige Riesen-Baum-: ca. 60 cm hoch, robust, grossblättrig; mit besonders kräftig entwickelter Haupt- achse, langen, starken Blüthenrispen, sehr grossblumig; für Gruppen, grosse Bouquets und Töpfe. VIII. Grossblumige Riesen -Bomben-: ca. 70 cm lioch, mit umfangreichen, pyramidalen Blüthenrispen, erreichen grosse Dimensionen, ausserordentlich grossblumig. Von langer Blüthendauer; für hohe Gruppen, auf Rabatten, in grosse Bouquets. IX. Sommer levkoyen mit Lackblatt (Cheiranthus graecns) : englische (Erfurter) und gross blumige. Entspre- chen I. und IL, jedoch mit glänzend dunkelgrüner Be- laubung, wodurch die Farben der Blumen sich schön abheben; für Bouquets, Topf und Land. X. Halbenglische: ca. 60 cm hoch, von schlankem Wuchs mit mittelgrossen Blüthen an langen, dünnen, biegsamen Stielen, von andauerndem Flor; für Bouquets. 233 Aussaat. Die Sommerlevkoyen werden von Ende Februar bis Api'il ausgesäet, entweder an sonnig und luftig gelegenen Stellen im kalten Mistbeet, oder in Saatgefässen, welche man in massig warmen Räumen aufstellt, oder auch, von April bis Mai, auf geschützten, gut zubereiteten Saatbeeten im freien Lande. Für die Mistbeet -Aussaat verwende man einen etwas durch Dünger angewärmten Kasten oder ein sogenanntes laues Mistbeet, wobei zu beachten ist, dass kein Mistdampf mehr vorhanden sein darf und der Kasten gut bedeckt werden muss. Man benutzt reine, düngerfreie, gut mit Sand vermischte Garten- oder Acker-Erde. Nachdem die Erde geebnet, streut man den Samen nicht zu dicht darauf und giesst dann vorsichtig mit feiner Brause an. Hierauf bedeckt man die Saat leicht mit eben- solcher, jedoch feingesiebter Erde, ohne nochmals zu begiessen, und hält sie bis zum Aufgang dunkel. Das Keimen tritt, je nach den Sorten, in 6 bis 10 Tagen ein, die hellen Körner (von weissen und rothen Sorten) keimen rascher als die dunklen (von blauen und braunen Sorten). Zeigt sich ein gleichmässiges Keimen, so zögere man nicht, allmählich zu lüften, bei gutem Wetter reichlich, bei rauhem vorsichtig, bis man anfänglich am Tage, später auch des Nachts, die Bedeckung ganz fortnimmt. Vor dem Begiessen über- zeuge man sich, dass die Erde ganz trocken ist, und giesse dann vor- mittags, damit die Pflänzchen bis zum Abend wieder abtrocknen. Bei starkem Sonnenbrand sind die jungen Pflanzen zu beschatten. Die in Saatgefässen (Töpfen, Kästchen etc.) in Zimmern etc. vorgenommenen Aussaaten sind ebenso zu behandeln. Man bedeckt die Gefässe bis zum Aufgang mit einer Glasscheibe oder mit einem passend geschnittenen starken Löschpapier und bewirkt die Ab- härtung der jungen Pflänzchen durch Gefl'nen der Fenster und bei gelinder Witterung dadurch, dass man sie am Tage an ge- schützten Stellen in das Freie bringt. Zur Topfcultur nimmt man gute, abgelagerte, sandige Garten- erde, welcher man noch trockene Schlamm- oder Rasen-Erde bei- mischen kann. Die geeignetsten Töpfe haben eine Höhe von ca. 15 cm und oben einen Durchmesser von ca. 18 cm. Sie werden gleichmässig mit Erde angefüllt, welche man etwas andrückt. Die jungen Pflänzchen, bei welchen das vierte Blatt ausgebildet sein muss, bringt man mittels eines passenden Pflanzholzes senkrecht in das Pflanzloch und drückt sie fest an, und zwar so, dass die 234 Wurzeln nicht n^ch oben oder seitwärts verbogen werden. Je nach Höhe und Ausbreitung der Sorten pflanzt man 6 — 8 Pflanzen in einen Topf. Wer nicht über Töpfe von der oben angeführten Grösse ver- fügt, benutze kleinere und pflanze entsprechend weniger Pflanzen. Der Standort für die Topflevkoyen muss sonnig gelegen und gegen Wetterschlag geschützt sein, z. B. auf eigens dazu errichteten Stellagen, an Mauern, unter vorspringenden Dächern u. dergl. ; so dass man auch bei eintretenden Kachtfrösten geeignete Schutzmittel anwenden kann. Die Entwickelung der Pflanzen hängt jedoch haupt- sächlich von einem sachgemässen Begiessen ab. Anfangs giesse man mit der Brause, bis sich eine festere Erdkruste gebildet hat, welche das Giessen mit dem Rohre gestattet. Besonders wenn die Pflanzen zu blühen anfangen, ist Vorsicht geboten. Man giesse dann nur die völlig ausgetrockneten Töpfe gründlich und zwar bei warmem Wetter gegen Abend, bei kühlem morgens. Bei anhaltend trüber oder reg- nerischer Witterung wird schwächer und seltener gegossen, da die Levkojen dann anziehen und frisch bleiben. Nur durch correctes Giessen schützt man die Pflanzen gegen jene kleinen, weissen Maden, welche sonst kurz vor der Blüthe, auch schon während der Knospen- bildung auftreten und dadurch, dass sie die Pfahlwurzel bis zum Stamm zerfressen, ein Welken und Hinsterben vieler Levkojen her- beiführen. Ein anderer Feind der Levkojen ist der Erdfloh (s. S. 60), welcher oft in grossen Massen erscheint und die Blätter der jungen Pflanzen zerfrisst. Bei den Levkojen darf man ihn mit keinen schär- feren Mitteln als öfteres Ueberspritzen mit Wasser zu Leibe gehen. Wir bemerken noch, dass in günstigen Lagen auch eine Herbstaus- saat der Sommerlevkojen anwendbar ist. Die Pflanzen werden, auf Mistbeet pikirt, überwintert und im April eingejDflanzt, wodurch man natürlich einen sehr frühen Flor erzielt. Freilandcultur. Hierzu lässt man die Pflanzen etwas kräftiger als die in T(ipfe gepflanzten Averden und bringt sie von April an, je nach der Witterung, an ihren Bestimmungsort. Obgleich die Lev- kojen mit beinahe jedem Boden vorlieb nehmen, so kann man schöne Exemplare doch nur in nahrhaftem, etwas sandigen, genügend ge- düngten Lande oder, in Ermangelung desselben, durch Giessen mit flüssigen Düngemitteln erzielen. Die Abstandsweite der Pflanzen hängt von den Racen ab, ferner davon, ob die einfach blühenden entfernt werden sollen. Ln freien Lande sind die Levkojen, wenn sie erst angewachsen, viel weniger empflndlich als die in Töpfen 235 gezogenen; man halte nur die Beete von Unkraut rein, lockere meh- rere Male die Oberfläche des Bodens und giesse bei Trockenheit, besonders während der Blütliezeit, oft und durchdringend. Um wirklich schöne Exemplare im Lande zu haben, empfehlen wir dringend, die Sämlinge auf dem Mistbeete und später womöglich nochmals auf ein geschütztes Beet zu pikiren. Ersteres geschieht, so- bald die Pflanzen einige I^lätter haben, unter geschlossenen und gut beschatteten Fenstern. Wenn die Bewurzelung stattgefunden, wer- den sie durch Lüften und später durch Entfernen der Fenster abge- härtet. Das zweite Verstopfen findet statt, wenn die pikirten Pflänz- chen einander beengen; man pflanzt möglichst bei trübem Wetter oder abends, beobachtet wenigstens 15 cm Abstandsweite und giesst regelmässig und vorsichtig. Der grosse Vorzug solcher mehrere Male pikirter Pflanzen besteht nicht allein darin, dass man sie mit Ballen an Ort und Stelle bringen, sondern hiermit sogar warten kann, bis sie Knospen zeigen. Dann ist man in der Lage, die einfach blühenden vorher auszuscheiden und mit den gleichmässig gewachsenen Pflan- zen, bei richtiger Wahl und Farbenzusanimenstellung, prächtige Beete und Gruppen herzustellen. Die Herbstlevkoyen werden etwa 40 cm hoch, sie bilden stark verzweigte, sehr reich- und grossblumige Pyramiden. Sollen die Herbstlevkoyen einen schönen Flor im Aussaatjahre entfalten, so müssen sie spätestens Mitte März ausgesäet werden; man pflanzt sie nur zu zwei in einen Topf. Hat man sie im Freien ausgepflanzt, so lohnt es der Mühe, diejenigen Pflanzen, welche dort nicht zur Blüthe kommen, jedoch gefüllte Knospen zeigen, einzutopfen und in einem hellen, trockenen Raum blühen zu lassen. — Man säet diese Gruppe auch im Juli oder August, um sie im Frühjahr in Flor zu haben, während des Winters wird ihnen in diesem Falle dieselbe Behandlung wie den mehrjährigen Sorten (B) zu Theil. — Prächtig sind die schottischen Herbstlevkoyen; sie werden nur 25 cm hoch, sind pyramidenförmig, jedoch gedrungen gebaut, sehr gross- blumig und liefern einen hohen Prozentsatz gefüllt blühender Pflanzen. B. Mehrjährige Levkoyen. Unter diesen dauern manche Sorten oft läns-er als zwei Jahre und werden strauchartig, sie verlieren dann jedoch an Schönheit; aus diesem Grunde zieht man sie in jedem Jahre neu heran und be- handelt sie wie Bisannuelle. Als gemeinsame Eigenschaft heben wir 236 an ihnen den stärkeren Wohlgenich als bei den Sommerlevkoyen hervor. Sie liefern einen hohen Procentsatz getulltblühender und ge- hören zu den hervorragendsten ]\Iarktpflanzen. Wir unterscheiden: I. Kaiser- oder perpetuelle: 30 bis 35 cm hoch, von ge- drungenem, buschigen Bau mit dichter, blaugrauer Be- laubung. Die zahlreichen, straffen Seitenzweige endigen in gedrängt mit Blüthen besetzten Rispen ; letztere sind bei den grossblumigen Sorten schön gewölbt. Eine der schönsten Racen für Fensterschmuck, Gruppen, Rabatten etc., welche oft schon im Spätwinter zur Blüthe kommt, im Frühjahr aber einen bis Anfang Sommer fort- schreitenden Blüthenreichtlium entwickelt. II. Wi nterle vkoyen (Cheiranthns incanus L.): 50 bis 60 cm hoch, einio-e Sorten noch höilier. Unterscheiden sich von I. durch ihre längeren Blätter; die Nebenzweige sind aufrecht strebend und endigen in mehr oder weniger lockeren Blüthenrispen an längeren Stielen. Unter den zahlreichen Sorten bauen sich einige schlank, andere buschig, wieder andere haben das schöne Lackblatt. Blüthezeit und Verwendung wie bei den Kaiserlevkojen, auch zum Schneiden für Bouquets etc. besonders geeignet. III. Zwerg-Kugel- oder Zwerg-Bouquet-Winterlev- koven: Ca. 20 cm hoch, von compactem Bau, buschig verzweigt, sehr reichblühend; für kleinere Töpfe und Gruppen. IV. Cocardeau- oder Baum-Winterlevkoy en: 35 bis 45 cm hoch, mit sehr starkem, bis zur Mitte blattlosen Hauptstamm, nach oben baumartig in strafte, abstehende Seitentriebe verzweigt, welche durch die Mittelrispe über- ragt werden. Auffallend durch lange, breite, dicht ge- drängt stehende Blätter. Blüthenrispen etwas lockerer, aber mit grossen Blumen besetzt. Blühen lange und eignen sich vorzüglich für Topfcultur, zu Gruppen im freien Lande, auf Rasenplätzen in Parks und im Vorder- grund von Gehölzpartieen. Es giebt noch Stangen-Winterlevkojen, deren Stamm in einer einzigen, sehr langen und starken Blüthenrispe endigt und sich nicht verzweigt. Sie bringen jedoch einen verhältnissmässig geringen Prozentsatz gefüllter Blumen. — Erwähnung verdient 237 noch die sonderbare Erscheinung, dass an manchen Sorten der mehrjährigen (sehr selten an den einjährigen) Levkojen die Blu- men zuweilen weiss gestrichelt erscheinen, was sich auch während der Blüthezeit nicht verliert. Ob die Ursache in unregelmässiger Witterung oder in zu leichtem Boden zu suchen ist, lassen wir dahingestellt. Cuitur. Die beste Aussaatzeit ist der Monat Mai, es zeigen sich dann, mit Ausnahme der Cocardeau-L., viele Sorten im Herbst mit Knospen. Säet man früher, so blühen die PÜanzen nach warmen Sommern schon im Herbst und liefern dann zur erwünschten Blüthe- zeit (im Spätwinter und Frühjahr) einen schwächeren Flor. Das Aussaatverfahren ist dasselbe wie bei den Sommerlevkoyen, der vorgerückten Jahreszeit wegen hat man jedoch auf richtiges Be- schatten und Begiessen der jungen Pflänzchen ganz besonders zu achten. Zunächst pikire man dieselben eng in nicht zu tiefliegende Kästen oder auf ein Pflanzbeet im freien Lande und verpflanze sie von hier Ende Juni oder Anfang Juli in das Land in möglichst freier Lage in einer Abstandsweite von wenigstens 25 cm. In der ersten Zeit nach dem Pflanzen begiesse man mehrere Male gründlich und lockere den Erdboden um die Pflanzen herum etwas auf; später können die Pflanzen ziemliche Trockenheit ertragen. Das Ein- pflanzen in Töpfe geschieht im September und October, man lässt dabei diejenigen weg, welche sich als einfach blühend deutlich kenntlich machen. Man benutzt düngerfreie, etwas sandige Garten- erde und bringt je nach ihrer Grösse eine oder zwei Pflanzen in einen Topf. Bei dem Ausheben aus dem Lande fällt die Erde von den Wurzeln ab, was jedoch nichts schadet. Letztere werden etwas beschnitten und beim Pflanzen fest angedrückt. Hierauf stellt man die Töpfe an einen schattigen Ort, giesst sie durchdringend an und überspritzt sie ausserdem noch einige Male während des Tages. So lange schönes Wetter herrscht, bleiben sie im Freien stehen, müssen aber gegen anhaltenden Regen geschützt werden. Bei Eintritt nebeliger oder rauher Witterung und Kälte stellt man sie unter Glas oder in ein Gartenzimmer, nachdem sie von den verwelkten und kranken Blättern befreit wurden. Das Winterlocal muss hell, trocken und frostfrei sein. Mistbeetkästen eignen sich nicht gut dazu, denn wenn sie wegen Kälte lange Zeit gedeckt bleiben, gehen viele Pflanzen durch Verschimmeln der Blätter und Stengel zu Grunde. Auch im gewöhnlichen Kalthause, mit anderen 238 Pflanzen zusammen, halten sich Levkoyen nur dann gut, wenn sie dem Licht nahe stehen und durch die Cultur jener nicht schädlich beeinflusst werden. Man stellt sie aber gern dort auf, wenn sie bereits im Spätherbst blühen und im Frühjahr. Am besten durch- wintern die Levkoyen im Kalthaus für sich allein oder in Garten- häusern und anderen luftigen, zur Noth heizbaren Räumen. Während des Winters muss man beim Giessen die rechte Mitte zwischen Trockenheit und Feuchtigkeit der Erde zu treffen wissen, so dass die Pflanzen weder faulen noch vertrocknen. In strengen, anhaltenden Wintern wird wenig gegossen, in milderen öfter, weil dann mehr gelüftet werden kann; man muss eben hierbei dem gerade herrschenden Wetter Rechnung tragen. Gelüftet wird stets reichlich am Tage, wenn die Temperatur über 0 Grad beträgt. Wenn das Frühjahr naht, putzt man die Pflanzen an hellen Tagen noch einmal gut aus. Es ist auch ausführbar, Winterlevkoyen von vorn herein im Topfe zu erziehen, aber mühsam und undankbar, weil man sie mehrmals verpflanzen muss und demungeachtet keine besonders schönen Exemplare erzielt. Cheiranthus Cheiri, Goldlack (Cmcifeme). rf 190. Gefüllter Lack. ^lan unterscheidet Stangenlack und Buschlack, ersterer bildet meist nur einen kräftigen, auf seiner halben Länge dicht mit gefüllten Blumen besetzten Stengel, wäh- rend sich der Buschlack von vornherein in zahlreiche, ziemlich gleichmässig lange Aeste verzweigt. Von beiden Sorten giebt es hohe und niedere Classen (Zwerg-Stangen- und Zwerg-Buschlack). Bei dem Stangenlack sind die einzelnen Blumen meist dichter ge- füllt als bei dem Buschlack, dafür ist letzterer blüthenreicher, also auch für Bouquets geeignet, Ln Topfe gut cultivirt, liefert der gefüllte Lack prächtige, bestechende Marktpflanzen, deren Schön- heit durch das dunkelgrüne Laub noch erhöht wird. Der Samen ist sehr kostspielig, denn wirklich gut gefüllter Lack trägt sehr spärlich und selbst der von den besten Blumen gewonnene bringt einen kleinen Theil einfach blühender Pflanzen. ]\Ian säet gleichzeitig mit den Winterlevkoyen von Mitte Mai an und verfährt wie bei diesen; die jungen Pflänzchen werden eng pikirt und, wenn kräftig genug, in das freie Land möglichst auf im Vorjahre gedüngten, lockeren Boden, bei einem Abstand von 239 ca. 25 cm verpflanzt, daselbst behackt und bei grosser Trockenheit gegossen. Von September bis October werden sie einzeln in Töpfe mit nahrhafter Erde gesetzt. Mischt man dieser noch verrotteten Kuhdünger bei, so erzielt man besonders kräftige Pflanzen. Die Ueberwinternng geschieht in tiefen Mistbeetkästen, luftigen, nicht zu dunklen Kellern oder ähnlichen Räumen. Wegen des Giessens richte man sich nach dem, was wir hierüber bei den mehrjährigen Levkojen sagten. Mit Eintritt gelinder Frühjahrswitterung bringt man die Töpfe in das Freie auf Stellagen oder andere überdachte Stellen, so dass man sie gegen Frost schützen kann. Die Blüthezeit fällt in die Monate Mai-Juni. Sollen die Pflanzen früher blühen, so setzt man die am meisten vorgeschrittenen unter Mistbeetfenster oder in das warme Zimmer, allerdings blühen sie dabei nicht so üppig. Der Goldlack ist zwar etwas härter als die mehrjährigen Levkoyen, aber seine Blumen (besonders die des violetten) sind gegen starken Sonnenbrand sehr empfindlich, wes- halb man bei solchem beschatten muss. Auch gegen Sturmwind treffe man Vorkehrungen. Einmal in das Freie gestellt, verlangen die Topfpflanzen reichliches, durchdringendes Giessen, falls das Wetter nicht anhaltend trübe ist. Eine hohe Vollkommenheit erreichen die Blumen (auch in ihrer Dauer), wenn man bei Eintritt der Blüthezeit zuweilen mit flüssigem Kuhdünger, aufgelöstem Blutmehl u. dergl. giesst. Aber auch hiermit kommt man schwer zum Ziele, wenn man mit sehr heissem Wetter zu kämpfen hat. Man kann die Pflanzen im Frühjahr wieder aus den Töpfen nehmen und im freien Lande zu Gruppen, auf Rabatten etc. ver- wenden ; wegen seines ausgezeichneten Wohlgeruchs hat man den Lack gern in der Nähe der Wohnungen. Der einfache Goldlack wird wie der gefüllte, jedoch einige Wochen später, ausgesäet, dann aber ohne vorheriges Pikiren an seinen Bestimmungsort in das Land''gepflanzt, hält die meisten Winter ohne Bedeckung aus und verlangt keine besondere Pflege. Wegen seines niedrigen, buschigen Baues und grossen, andauernden Blüthenflors ist er zu weitleuchtenden Frühjahrsgruppen, in Parks etc. sehr zu em- pfehlen, er erfreut sich in Deutschland durchaus noch nicht der ver- dienten Beachtung. Der frühe schwarzbraune Dresdener eignet sich besonders zum Treiben (von Ende Februar an unter Glas) und ist eine geschätzte Marktpflanze, als welche auch die neue Tom Thumb- Gruppe zu empfehlen ist. 240 Dahlia variabilis, Georgine fComjJOsitae). 4 191. Die Georginen werden fast ausschliesslich und mit grösster Leichtigkeit durch Stecklinge vermehrt, weniger häufig durch Knol- lentheilung, am seltensten zieht man sie aus Samen. Wer sich hiermit befasst, wird hauptsächlich die Erzielung neuer Varietäten im Auge haben. Selbst der von den besten Blumen gewonnene Samen bringt jedoch einen Theil geringwerthige Pflanzen. Bedenkt man, welche Mannichfaltigkeit in Form und Farbe dieser Blumen bereits besteht, so scheint die Oultur aus Samen fast zwecklos; gleichwohl finden Viele Freude daran, und der wirkliche Georginenfreund ist schon durch eine interessante, neue Blume, welche er in seine Sammlung aufnehmen kann, befriedigt, wobei ihm zu statten kommt, dass die Sämlinge im ersten Jahre ohne Schwierigkeit zum Blühen gebracht werden. Man hüte sich jedoch, über die Pflanzen nach ihren ersten Blumen endgültig zu urtheilen; häufig wird man von den späteren enttäuscht oder auch angenehm überrascht. Ist man unklar in dieser Beziehung, so überwintere man die betreftenden Knollen, damit sie im folgenden Jahre nochmals „Probe blühen''. Man säet im März oder April in ein warmes Mistbeet oder in Töpfe, welche unter Glas gebracht werden, und zwar in sehr nahr- hafte aber lockere Erde (welche die D. auch später im Freien verlan- gen). Die Samen gehen in 6 bis 10 Tagen auf. Alle Dahlien sind höchst empfindlich gegen Kälte, daher ist es, wenigstens in kälteren Ge- genden, zu empfehlen, die Pflanzen, sobald sie einige Blätter haben, entweder auf dem Mistbeet auf ungefähr 12 cm Abstand zu pikiren, damit sie nicht zu lang werden, oder sie einzeln in Töpfchen zu bringen, auf alle Fälle, nachdem sie angewurzelt sind, durch Lüften abzuhärten und erst in das Freie zu pflanzen, wenn jede Frost- gefahr ausgeschlossen ist. Beim Auspflanzen ist zu beachten, dass jede Pflanze 80 cm bis 1 m Bodenfläche gebraucht. Die Dahlien lieben eine sonnige Lage und reichliche BcAvässerung. Lu Spät- sommer zeigen sich die ersten Blumen der jungen Samenpflanzen; diejenigen über deren Werthlosigkeit man klar ist, sind sogleich aus- zureissen, damit sie das Land nicht nutzlos auszehren. Wir erwähnen noch, dass die Knollen erst Avenn der Frost Laub und Stengel vernichtet hat, bei klarem Wetter mit etwa hand- langem Stamm ausgehoben und, nachdem sie abgetrocknet, an einem gegen Kälte und Kasse geschützten, jedoch nicht warmen und nicht hellen Ort (z. B. im Keller oder Kalthaus), frei am Boden oder auf 241 Brettern, in trockener Erde oder trockenem Sand liegend, über- wintert werden. Da der Flor der Georginen in die Herbstmonate fällt und bis zum Frost andauert, so sind sie, wie die Astern, dem Gärtner in diesen Monaten, sei es zum Bepflanzen von Gruppen und Rabatten, oder für Bouquets, Kränze und Zimmervasen, fast unentbehrlich; sie lassen sich auch leicht in Töpfen ziehen. Seitdem sich die Vorliebe für einfach blühende Dahlien geltend gemacht hat, wurden auch hierin bereits überraschende Resultate erzielt. Die Aussaat der einfach blühenden D. ist sehr lohnend, trotzdem sie die Muttersorte nichts weniger als treu reproduciren : die Pflege ist dieselbe wie oben besprochen. Ebenso werden die alten einfachen Species, z. B. D. coccinea und Zimapani cultivirt, jedoch annuell behandelt, also jährlich frisch ausgesäet. D. irnperialis ist Staude, kommt aber ohne Anwendung hoher Wärme schwer zur Blüthe. Wir möchten diese Besprechung nicht schliessen, ohne der sogenannten Cactus-Dahlie (D. Juarezi) zu gedenken, welche mit den enormen, scharlachrothen, gefüllten Blumen bei ihrer Einführung berechtigtes Aufsehen erregte; unseres Wissens erzeugte der Samen dieser herrlichen Pflanze bisher nichts Schönes. Delphinium Ajacis und Consolida, Rittersporn ( Raminculaceae). Q 192, Folgende sind die wichtigsten Gruppen, welche von dieser so beliebten Sommerblume angebaut werden und treu aus Samen kommen: a. Varietäten von Delphinium Ajacis. I. Hyacinthen-R. 50 cm hoch. Die Pflanzen, fast unver- zweigt, bilden eine mit gefüllten Blumen dicht besetzte schöne Rispe. Zwar nicht lange, jedoch äusserst dank- bar blühend, prächtig zu niedrigen Gruppen, Einfas- sungen und Bouquets. Die Riesen- und Tom Thumb-H. -R., jene 1,2 5 m, diese nur 30 cm hoch, sind in der Form der Blumen den H.-R. gleich, erstere jedoch stark verzweigt. IL Ranunkel- und Zwerg-Ranunkel-R. Ersterer ebenso hoch, letzterer (fast ohne Nebenzweige) etwas niedriger als L, bilden sehr zierliche, runde, dicht aneinander 16 242 sitzende, stark gefüllte Blüthen. Beide für niedrige Gruppen, erstere auch für Bouquets. III. Hoher R. Wird ca. 1 — 1,20 m hoch, in kräftigem Boden noch höher. Verzweigt sich stark, bringt zahlreiche, jedoch weniger dicht gefüllte Blumen. Vorzüglich für hohe Gruppen und Bouquets. b. Varietäten von Delplümum ConsoUJa. IV. Levkoyen-R. Ca. 1 — 1,'ju m hoch, stark verzweigt, sehr reich, später und länger blühend als L, IL und III. Prächtig für Bouquets und grosse Gruppen, auch ein- zeln zwischen andere Pflanzen, ausserdem zum Trocknen. V. K a i s e r - R. Etwa 60 cm hoch, levkoy enblüthig ; die Pflanzen bilden reich verzweigte, kräftige Büsche mit straffen, aufrecht getragenen, dicht besetzten Rispen. Besonders für Gruppen geeignet. VI. Bismarck-R. Der Classe V. sehr ähnlich, jedoch in allen Theilen noch robuster und dichter belaubt. Der mittlere Blüthenkolben baut sich fast kugelförmig. Für Gruppen. VII. Candelaber-R. 35 bis 40 cm hoch. Der Stamm ver- zweigt sich dicht über der Erde und trägt seine zahl- reichen Blüthenrispen aufrecht. Reizende, jedoch recht empfindliche Gruppe. Sehr schön für Einfassungen. Man säet 1. in das freie Land im Herbst (Sept.-October). 2. „ ,, „ „ „ Frühjahr. 3. „ kaltes Mistbeet, Anfang JNIärz. Die kräftigsten und schönsten Pflanzen liefert unbedingt die Aussaat im Herbst; hierbei gehen die Rittersporn im folgenden Frühjahr auf, sie blühen dann sämmtlich ungemein dankbar, die Gruppen L, IL, III. schon Anfang Juni, die übrigen von Juli an. Die Frühjahrsaussaat in das freie Land ist daher nur anzuwenden, wenn man im Herbst kein Land für diese Cultur frei gehabt hat. Man säet dann jedenfalls sobald es die Witterung irgend gestattet, denn bei dieser Aussaatzeit kommen sämmtliche Gattungen 3 bis 4 Wochen später als bei der Herbstsaat zum Flor. Die Aussaat (breitwürfig oder in Reihen) in das freie Land hat genau nach den in §. 177 a, S. 214 gegebenen Vorschriften zu erfolgen. Bei dem Verdünnen ist zu beachten, dass die Pflanzen aus den Gruppen HL bis VI., da sie mehr Raum beanspruchen, weiter von einander 243 entfernt kommen, als die der übrigen. Wer nicht an Ort und Stelle säen kann, muss zur Frühjahrsaussaat im kalten Mistbeet schreiten. Hierbei ist jedoch zu beachten, dass die Sämlinge sehr jung an Ort und Stelle gebracht werden müssen, da sie nur dann ein Verpflanzen vertragen; die Gruppen IV. bis VII. sind indessen in dieser Beziehung nicht so emptindlich wie I. bis III. Die Ritter- sporn gedeihen zwar in jedem Boden, selbst in trockenen Lagen, um aber schöne Pflanzen zu erzeugen, muss das Land gut (jedoch nicht frisch) gedüngt und durchgearbeitet sein. Dianthus caryophyllus fl. pleno, Garteunelke (Caryophijlleae). 4 193. Die Fortpflanzung der Gartennelken kann geschehen durch Stecklinge, Absenker (marcottes) und Aussaat. Die erste und zweite Methode dienen dazu, die Muttersorte genau zu erhalten und sind dem wirklichen Nelkenfreunde und Sammler dieser prächtigen Blumen ebenso unentbehrlich, wie die Aussaat es demjenigen ist, welcher Neues erzielen will. Dieser findet aber auch, wenn er zuver- lässigen Samen verwendet, bei Musterung der blühenden Pflanzen eine Fülle des Interessanten und Schönen. Vor allem muss Jeder die Nelken säen, der Blumen zum Schneiden braucht, denn die üppigen, kräftigen Samenpflanzen liefern deren wohl zehn Mal so viel wie die auf andere Weise gewonnenen Exemplare. Es giebt in der That wenig Pflanzen, welche die ihnen gewidmete, geringe Pflege so reich- lich lohnen wie die Nelken. Allerdings sind unter den gewonnenen Pflanzen wenigstens ein Drittel mit einfachen oder geringwerthigen gefüllten Blumen ; wenn man für diese keine Verwendung hat, ent- ferne man sie, sobald sie sich erkennen lassen (bei den einfachen schon an der ersten Blume), weil dann noch die entstandenen Lücken von den übrigen Pflanzen bald ausgefüllt werden, während sie sich sonst gerade zu den stärksten, zehrendsten Büschen ausbilden würden. — Unter Wiener N, versteht man eine etwas niedrigere Classe der Gartennelken ; sie blühen etwa zwei Wochen früher und zwar unge- mein reich, bringen einen sehr hohen Procentsatz gefüllter, unter denen sich jedoch selten Musterblumen finden. Sie sind ebenso zu empfehlen wie die prächtigen, niedrigen, scharlachrothen und äus- serst frühblühenden Grenadin-N. Man kann die Gartennelken von April bis Juli aussäen und zwar säet man nicht zu dicht nach den auf S. 215 — 216 gegebenen 16* 244 Regeln in ein kaltes Mistbeet, in Töpfe oder Saatkästen unter Glas oder auf Saatbeete des freien Landes. Sie gedeihen in jeder gut durch- gearbeiteten, kräftigen Gartenerde, welcher man vortheilhaft etwas Sand zusetzt. Der Samen, welcher verhältnissmässig stark bedeckt wird, geht binnen 2 bis 3 Wochen auf und zwar ungleichmässig. Obgleich die jungen Sämlinge gleich an Ort und Stelle ge- pflanzt werden könnten, so ist es doch besser, sie durch wenigstens einmaliges, enges Pikiren sich kräftigen zu lassen und, erst wenn sie mindestens 6 Blättchen haben, an ihren Bestimmungsort zu brin- gen, und zwar am besten im Spätsommer. Sie werden daselbst mit 20 cm Entfernung gepflanzt und dann einige Male leicht (flach) be- hackt. Die Nelken im freien Lande verlangen im Winter keinerlei Schutz, höchstens gegen Hasen, Kaninchen oder Mäuse, denen sie allerdings Leckerbissen sind. Bei Trockenheit muss im Frühjahr öfters sehr gründlich begossen werden ; ob dies weniger nöthig, wenn man, wie es in Frankreich vielfach gebräuchlich, die Pflanzen mit etwas kurzem, verrottetem Mist umgiebt, lassen wir dahingestellt sein. Für Nelken ist übergrosse Trockenheit ebenso schlimm wie anhaltende Nässe. Man kann beim Giessen flüssige (besonders Fae- kal-) Düngemittel anwenden. — Diese Samenpflanzen bilden sich bis zum Juni zu so üppigen Büschen aus, dass man oft gezwungen ist, sie durch Aufbinden gegen starken Wind und Regen zu schützen; sie beginnen um diese Zeit zu blühen und liefern eine Fülle der schön- sten, wohlriechendsten Blumen, eine Zierde für jeden Strauss. Abge- schnittene junge Blumen mit nicht zu kurzen Stielen halten sich sehr lange im Zimmer, besonders wenn diese in feuchten Sand ge- steckt werden. Des starken Geruchs wegen muss man jedoch mit dem Aufstellen sehr vieler Blumen in Schlafzimmern vorsichtig sein. Hat man nun durch die Aussaat Sorten erzielt, welche man beibehalten möchte, so müssen von den betreff'enden Pflanzen Steck- linge oder Absenker *) gemacht werden. Li den folgenden Jahren *) Das Absenken geschieht im Topf wie im freien Lande gegen Ende der Bliithezeit an den unteren Zweigen. Man entfernt die unteren Blätter bis zum 3. oder 4. Knoten und schneidet von den übrigen die Spitzen ab. Hierauf entfernt man etwa 2 Finger lioch die alte Erde und füllt dafür sandige, nicht zu grobe Gartenerde auf. Weder zu weit nach oben, noch zu weit nach unten, durchsticht man mit einem feinen, spitzen Messer die Mitte des Stengels, führt nach unten einen Schnitt durch einen Knoten hindurch und schneidet etwas weiter den so gespaltenen Stengel durch Umbiegen des Messers vorsichtig nach rechts auf der untern Seite durch. Nun biegt man A 245 blühen die Pflanzen nicht mehr so dankbar ; sie werden überhaupt unschön, und wir rathen entschieden davon ab, sie nach dem ersten Flor aufzubewahren, sondern empfehlen die alljährliche Aussaat. Der wirkliche Liebhaber dieser herrlichen Blumen kann ohne die Topfcultur, die es ihm ermöglicht, die Pflanzen zusammenzu- stellen, zu vergleichen und zu schützen, nicht zu einer schönen Samm- lung gelangen. Er hat im Herbst die bewurzelten Stecklinge oder Senker in kleine Töpfe zu pflanzen und sie, sorgsam etiquettirt, im Mistbeet oder einem anderen, gegen starke Kälte geschützten und hellen Raum zu überwintern, in welchem, so oft es angeht, gelüftet wird, und im Frühjahr in grosse Töpfe zu verpflanzen. Es ist sehr vortheilhaft, wenn die Erde, welche man hierzu verwendet, schon im Herbst vorbereitet war. Humusreiche Garten- oder alte Mistbeeterde eignet sich am besten und es empfiehlt sich, derselben etwas verrotteten Kuhdung und wenig Sand bei- zumengen. Je öfter sie fortgearbeitet wurde, desto besser; vor dem Pflanzen wird sie natürlich nochmals gesiebt. Muss man frische Gartenerde nehmen, so setze man derselben etwas Lauberde zu. Auf guten Wasserabzug und festes Andrücken der Pflanzen hat man Bedacht zu nehmen. Sie werden regelmässig gegossen und sehr bald aufgebunden. Das Aufbinden hat, da die Stengel leicht umknicken, nicht nur vorsichtig, sondern auch wiederholt zu geschehen, wenn die Pflanzen weiter wachsen. Viele Liebhaber bedienen sich grün bestrichener Blumenstäbe als Stützen, und kleiner Metallringe, die in jene leicht eingedrückt werden, statt des sonst üblichen Bastes. Will man recht grosse Blumen haben, so muss man einen Theil der Seitentriebe bei Zeiten unterdrücken. Es ist gut, die Pflanzen, um sie der Luft recht auszusetzen, etwas hoch zu stellen, aber doch so, dass sie bei argem Wetter geschützt werden können. Hierzu haben sich für grössere Culturen bisher am besten Stellagen bewährt, welche eben hoch genug sind, um das Giessen ohne Anwen- dung einer Leiter zu ermöglichen, und mit derzeit disponiblen Mistbeet- fenstern bedeckt werden, welche man vom Juni an weiss bestreicht. behutsam den Zweig nach der aufgefüllten Erde herunter und zwar so, dass der abgeschnittene Theil (an welchem sich die Wurzeln bilden) senkrecht darin steht, der andere, mit dem Hauptstamm in Verbindung stehende, wage- recht auf der Erde liegt. Die Schnittfläche ist auf alle Fälle offen zu halten. Hierauf hakt man den Senker mit einem Holzhäkchen (Nelkenhaken) in die Erde fest. Beim Giessen darf die Erde nicht weggespült werden. 246 Für den Nichtspecialisten genügen wohl die obigen Finger- zeige einer rationellen Nelkencultur. Dem wirklichen Liebhaber darf indessen die einschlägige Literatur so wenig fremd sein wie die Kennzeichen einer guten Nelke. Bei den zahllosen Varietäten hat sich eine Classification derselben nöthig gemacht, welche auf der Zeichnung der Fetalen beruht. Das in Deutschland am besten bekannte ist das Weissmantel'sche System, dessen Grundzüge in den meisten Special -Verzeichnissen von Nelken zu finden sind. Die Gruppe der Remontantnelken (D. caryophyllus semperßo- rens), welche sich stark verzweigen, gewinnt auch in Deutschland immer mehr Freunde. Sie blühen nicht reichlich auf einmal, dafür jedoch so lange, dass sie den ganzen Winter hindurch Blumen liefern können, vorausgesetzt, dass man die Pflanzen während des Sommers durch mehrmaliges Entspitzen der Seitentriebe zurückgehalten hat. Die Pflanzen werden aus Samen in gleicher Weise, wie oben mitge- theilt, gezogen; man findet unter denselben wenig einfach blühende. Die Remontant-N. sind allerdings etwas empfindlicher bei uns, es heisst aber zu ängstlich sein, wenn man meint, sie ganz in Töpfen cultiviren zu müssen, wir befürworten im Gegentheil, sie wie die andern G.-N. in das Freie auszupflanzen, sie dort zu pflegen, im September in grosse Töpfe einzusetzen und im Kalthaus oder luf- tigen Zimmer, dem Licht möglichst nahe, zu bi'ingen, wo sie massig feucht (bei ca. 5" R.) zu halten sind. Von dieser Classe sind im Verhältniss noch nicht viele Varie- täten vorhanden, man ist daher in den Ansprüchen auf besonders schöne Petal-Zeichnungen vorläufig bescheiden und freut sich der immerhin guten Blumen, die man zu einer Zeit schneiden kann, wo an Material für Bouquets meist grosser Mangel herrscht. Wo solche gut bezahlt werden, kann daher die Anzucht der R.-N. den Gärtnern nicht dringend genug empfohlen werden. Auch die neue niedrige Classe (ä tige de fer) verdient Beachtung. Das Ab- senken der R.-N. bietet im Topfe nicht geringe Unbequemlichkeiten ; im allgemeinen wird jetzt die Vermehrung durch Stecklinge der- jenigen durch Senker vorgezogen. Dianthus chinensis und Heddewigi, Chineser Nelke etc. (Caryophylleae). 0 cf 194. Die Cultur dieser Nelkengruppe ist so einfach wie mög- lich. Sie sind eigentlich zweijährig, doch säet man sie wie Annuelle 247 von März bis April nach den Vorschriften des §. 177 b. (S. 215 — 216) nnd sucht möglichst gedrungene Pflanzen zu erzielen, welche im Mai an Ort und Stelle gebracht werden und zwar, je nach den Sorten, mit 15 bis 25 cm Abstand. Ausserdem ist (jedoch nur in besonders günstigen Lagen) sowohl die Herbst- wie die Frühjahrs- Aussaat an Ort und Stelle anwendbar. Wir widmen den Chineser Nelken und den daraus gewonnenen Abarten eine besondere Besprechung nur, um auf die Mannich- faltigkeit, Farbenpracht und vielseitige Verwendbarkeit dieser herr- lichen Sommerblumen hinzuweisen und zu betonen, dass wenige Gramm guten Samens genügen, um den Garten prächtig damit zu schmücken. Ihr Farbenglanz Aviegt reichlich ihre Geruch- losigkeit auf, und es sind die einfach blühenden ebenso schön wie die gefüllten. Während bei den eigentlichen Chineser Nelken stets mehrere Blumen an einem Stiel sitzen und so ein Miniatur- Bouquet bilden, zeichnet sich die Unterabtheilung der Kaisernelken durch die zahlreich verästelten Pflanzen aus, deren mittelgrosse Blumen ungemein zierlich sind, hingegen bestechen die Heddewigs- Nelken, von denen es eine Reihe Varietäten mit einfachen, gefüllten und geschlitzten Blumen giebt, durch Grösse und besondere Farben- töne ihrer Blüthen. Von fast allen diesen Nelken sind sowohl ganz niedrige Formen wie auch einzelne Farben aus Samen fixirt worden, die Cataloge geben hierüber am besten Auskunft. — Es giebt wenige Sommerpflanzen, welche diesen Nelken in Bezug auf reiches und dauerndes Blühen (vom Juni bis zum Frost) ebenbürtig zur Seite stehen. Sie sind unschätzbar für Bouquets, eignen sich sehr gut zum Bepflanzen von Rabatten, kleinen Beeten, sowie als Einfassung, und, was wir hervorheben, vorzüglich zur Topfcultur, da sie sich leicht mit Erdballen aus dem freien Lande ausheben lassen. Es sind dank- bare. Jedem zugängliche Pflanzen. Impatiens Balsamina (Balsamina hortensis), Balsamine (Balsamineae). Q 195. Auch diese Annuelle ist durch die Cultur jetzt zu hoher Vollkommenheit gebracht worden und wird in den verschiedensten Formen und Farben aus Samen gezogen. Schöne Zeichnung der Petalen finden wir bei den verschiedenen CamelUen- oder gefleckten., sowie bei den nelkenartig gestreiften B., dichte Füllung der Blumen hauptsächlich bei den hohen Bösen- oder Andrieux- und verbesser- 248 ten Camellien-B. Ausserdem cultivirt man die Zwerg-B., die selten über 20 cm hoch werden, sehr treu aus Samen kommen, aber ge- ring gefüllt blühen. Auch der Samen der gefülltesten Sorten bringt stets einige einfach blühende Pflanzen. Bei der Cultur der Balsaminen hat man zu beachten, dass diese Pflanzen grosse Feuchtigkeit brauchen, um dankbar zu blühen, und dass sie sehr empfindlich gegen Fi'ost sind ; sie unterliegen dem geringsten Nachtreif. Da der Samen, welcher übrigens 6 Jahre und oft noch länger keimfähig bleibt, nach einigen Tagen aufgeht, so bilden die B. gewöhnlich den Beschluss der Frühjahrs- Aussaaten. Man säet auf ein warmes Mistbeet, oder in Töpfe und andere Saat- gefässe unter Glas. Die jungen Sämlinge werden auf dem Mistbeet mit 10 cm Abstand pikirt und zwar so, dass die Cotyledonen dicht auf der Erde liegen, vorsichtig durch allmäliches Lüften abgehärtet und, wenn keine Fröste mehr zu befürchten, mit möglichst starkem Erdballen in gut bearbeitetes, fettes Land tief ausgepflanzt, und zwar je nach den Sorten mit 25 bis 55 cm Abstand. Wer dies früher wagen will, thut wohl daran, die Hälfte seiner Pflanzen in Reserve zu halten. Es kommt hierbei der grosse Vorzug der B. zu Statten, in jedem Alter, also auch Avenn sich die Blumen zeigen, das Ver- pflanzen zu vertragen, vorausgesetzt, dass sie reichlich gegossen wer- den. Dadurch wird es also möglich, Beete, aus einer Farbe und nur gefülltblühenden Pflanzen bestehend, herzustellen, die ungemein prunken, besonders Avenn sie etwas erhöht liegen. Sehr dankbar und einfach ist die Topfcultur der B. Für diesen Zweck können sie früher ausgesäet und mit grösseren Abständen pikirt werden. Man pflanzt sie dann mit starkem Ballen in mög- lichst nahrhafte, dabei aber lockere Erde in grosse Töpfe, welche, bis die Bewurzelung erfolgt, schattig zu halten sind. Im Zimmer oder Kalthaus blühen die Balsaminen lange und dankbar. Wir betonen, dass es trotz ihrer einfachen Cultur nicht möglich ist, schöne B.-Blumen zu erzielen, wenn man es dem Boden an Nahrung oder den Pflanzen an reichlichem Begiessen fehlen lässt. Viele Gärtner schneiden, um recht schöne, dicht besetzte Blumenstengel zu erzielen, einen Theil der Seitentriebe aus; bei einigen Sorten, welche sonst sehr buschig werden würden, ist dies sogar geboten. Die B. können im Garten überall: zu Beeten, Rabatten, Ein- fassungen, wie auch zu Bouquets verwendet Averden, und es ist wichtig, zu wissen, dass sie es lieben, der vollen Sonne ausgesetzt 249 zu werden und in schattigen Lagen nicht so gut gedeihen. Trotz ihres starken Laub- und Wurzelwerks zehren sie den Boden wenig aus. Sie blühen von Ende Juni an ununterbrochen, bis der erste Frost ihr Dasein beendet. Lobelia (Loheliaceae). O 4 196. L. Erinus und deren Abarten können zwar, wenn sie während der kalten Jahreszeit unter Glas stehen, oft mehrere Jahre erhalten werden, man behandelt sie jedoch meistens als Annuelle. Es sind reizende, sehr lange und ungemein reichblühende Pflan- zen, welche man ungern im Garten vermisst. Die ältere Gruppe um- fasst die ganz niedrigen, sich verästelnden vSorten von L. Erinus in blau, weiss und rosa, besonders gut zu Einfassungen geeignet, da sie den Boden ganz bedecken, aber auch vorzügliche Topfpflanzen, welche im Zimmer lange blühen, ausserdem prächtig für Ampeln in hellen, kühlen Räumen: Verandas u. dergl., und auch zierlich für Bouquets. Die compacten Varietäten (gracilis erecta oder compacta) sind für die Teppichgärtnerei fast unentbehrlich: die kleinen, ganz mit Blumen bedeckten Büschchen gewähren, wenn Lücken vermie- den sind, einen reizenden Anblick; sie eignen sich ebenfalls treft- lich für kleine Töpfe. Man vermehrt diese L. auch aus Stecklingen, doch ist die Anzucht aus Samen weit wohlfeiler, um so mehr, als die Sorten jetzt so treu kommen, dass nur wenige Sämlinge entfernt zu werden brauchen. Die L. haben sehr feinen Samen, derselbe wird vom März bis April ausgesäet und zwar entweder in ein kaltes Mistbeet oder in Töpfe, Terrinen oder Saatkästen mit gutem Wasserabzug, welche unter Glas oder in ein Mistbeet gestellt werden. Der Samen wird nicht oder nur sehr wenig bedeckt; im übrigen ist die Behandlung die im §. 177 b (S. 215 — 216) angegebene. Die Sämlinge werden bald ganz eng auf ein kaltes Mistbeet pikirt und können von Mitte Mai an in das freie Land gepflanzt werden, und zwar die compacten Sorten mit ca. 15 cm Abstand, die andern etwas weiter. Sie lieben nahrhaften, aber lockeren Boden, besonders einen Zusatz von Haide- erde. Ausserdem kann man eine Herbstaussaat im September vor- nehmen, wobei die Sämlinge am besten, in Terrinen oder Töpfen pikirt, im Mistbeet oder Gewächshaus überwintert werden; solche Pflanzen blühen natürlich sehr früh. Schneidet man die Pflanzen nach der Blüthe zurück, so entwickeln sie bei günstigem Wetter 250 noch einen zweiten hübschen Flor. — L. ramosa ist einjährig und etwas empfindlicher, sie verlangt Aussaat im Warmen, liebt sandige Haide- oder Lauberde und wird ausserdem wie die obigen Sorten behandelt und verwendet. Eine besondere Gruppe bilden L. fulgens^ cardinalis, syphi- litica und Fahrig welche sämmtlich bei frostfreier Ueberwinte- rung ausdauern, über meterhoch werden, weit weniger, jedoch sehr grosse Blumen bringen, sehr lange blühen und als grössere Gruppen oder in kleinen Trupps auf Rasen, auch als Vordergrund von Gehölzpflanzungen sehr schön wirken, und sich zur Topfcultur eignen. Besondere Erwähnung verdient die herrliche, scharlach- blühende L.fulgens Queen Victoria^ welche mit ihrem dunkelrothen Laube, schon ehe sie zur Blüthe gelangt, ungemein decorirt. Die Anzucht aus Samen der hierher gehörenden Sorten, welche auch durch Theilung vermehrt werden können, ist sehr dankbar, wenn es auch selbst tüchtigen Gärtnern oft misslingt, dieselben im ersten Jahre zum Blühen zu bringen. Man säet im Februar oder im Herbst in Kästen, Terrinen oder Töpfe, welche man in das Warmhaus oder auf ein warmes Mistbeet stellt, am besten in sandige Haideerde oder, wenn diese fehlt, in Lauberde mit einem Zusatz von Mistbeet- oder Rasenerde. Die Aussaaten werden feucht und warm gehalten, die ganz jung zu pikirenden Sämlinge, welche in dieselbe Erdmischung kommen, ebenfalls. Ein zweites Verstopfen auf das Mistbeet, oder besser noch in kleine Töpfe, in nahrhafte, sandige, lockere Erde, nach welchem die Pflanzen durch Lüften abzuhärten sind, ist noth- wendig, bevor dieselben in das Freie oder in grössere Töpfe kom- men. In ersterem Falle giebt man ihnen 50 cm Abstand und sorgt später für reichliche Bewässerung ; die Blüthen selbst sind indessen gegen anhaltenden Regen sehr empfindlich. — Die selten angebau- ten Species L. picta^ Mitchelli und trigonicaidls verlangen ebenfalls warme Aussaat und werden am sichersten in Töpfen gezogen. MimuluS; Gauklerblume ( Scrophularineae). 4 0 197. Auch diese ausdauernden Pflanzen werden einjährig cul- tivirt. Die Samen, welche unendlich fein sind, wie auch die jungen Sämlinge, werden ebenso behandelt wie die der Lobelia (§. 196). Mitte Mai pflanzt man sie je nach der Grösse der Sorte 10 bis 30 cm von einander aus oder auch in Töpfe und hält sie ziemlich feucht. Schon nach zwei Wochen zeigen sich die ersten Blüthen und kräftige 251 Pflanzen treten bald in vollen Flor, welcher sich bis in den Sep- tember, wenn auch nicht in stets gleicher Fülle, verlängert. Wenn man übrigens bei den Pflanzen, die keine volle Blüthe versprechen, die Stengel zurückschneidet, Düngererde 2 cm hoch darüber streut und einigemale stark giesst, so bilden sich von neuem zahlreiche Blüthenstengel, welche bis zum Herbst anhaltend blühen. Es gilt dies indessen nicht für die Gruppe der M. cardinalis. Die M. wachsen zwar überall, entwickeln sich jedoch in feuchten Bodenarten bei weitem am besten und müssen vor starken Winden geschützt stehen; bei grosser Hitze leiden die Blumen. Sehr gut stehen die M. an Wasser- rändern, wo sie sehr üppig blühen und sich zuweilen Jahre hindurch halten. Auch die Herbstaussaat wendet man mit gutem Erfolge an. Beim Auspflanzen beachte man, dass die Varietäten von M. cardi- nalis am höchsten wachsen, die anderen zahlreichen Sorten bleiben theils mittelhoch, theils klein. Für niedrige Gruppen und Einfas- sungen empfehlen wir besonders M. cuprens^ die übrigen eignen sich mehr für ersteren Zweck und sind hauptsächlich wegen der schönen und oft bizarren Zeichnungen ihrer Blumen sehr beliebt ; die neuen g r o s b 1 u m i g e n M. verdienen die grösste Beachtung. Alle M. sind dankbare Topfpflanzen, wenn sie in kräftige, lockere Erde kommen und reichlich gegossen werden; man pflanzt gern mehrere in ein Gefäss. Es ist sehr leicht, sie im Frühjahr durch Stecklinge und Theilung zu vermehren, dies kann auch (ausser bei cardinalis) in Teichen oder an den Rändern ruhig fliessender Bäche geschehen, in welche man sie einfach wirft, und wo sie förmlich zu Wasserpflanzen werden. In grossen Mengen wird ihres Wohlgeruchs wegen die bekannte, zu Einfassungen und zur Topfcultur sehr geeignete Moschuspflanze, M. moschatvs, gezogen. Sie gedeiht am besten in schattiger Lage in Haide- oder Moorboden, blüht vom Mai bis October und hält bei etwas Bedeckung auch im Winter im Freien aus. MyOSOtis, Vergissmeinnicht (BoragineaeJ- 198. M. alpestris, Alpen -Vergissmeinnicht, ist eine der besten Bisannuellen und gehört zu den sehr früh imd sehr dankbar blühen- den Gartenpflanzen, mit welchen man prächtig wirkende Gruppen herstellt. Es sind davon niedrige, compacte Formen (M. a. nana compacta und elegantissima) neuerdings gezogen worden, welchen für Einfassungen und Topfcultur der Vorzug vor den hohen zu geben 252 ist, während diese, wie auch die prächtige, grossblumige ^^Elisa Fonroberf-', wieder zum Schneiden für Bouquets die besseren sind, hauptsächlich wegen ihrer längeren Blüthenstiele, die auch abge- schnitten im Wasser dankbar blühen. Die Cultur ist äusserst einfach. Man kann von Juli bis August in ein kaltes Mistbeet aussäen, pikirt wiederum auf ein solches mit 3 bis 4 cm Abstand und pflanzt im October an Ort und Stelle mit 20 bis 25 cm Entfernung; die nie- drigen Sorten erhalten etwas weniger Abstand. Bei dieser Behand- lung blühen die Pflanzen schon Anfang Mai. Man kann das erste Verstopfen auch auf ein geschütztes Beet bewirken und das end- gültige Pflanzen im Frühjahr vornehmen, wobei natürlich der Flor etwas später eintritt. Nur in ganz besonders strengen und dabei schneelosen Wintern leiden die Alpen- V., daher geben wir dem Pflanzen im Herbst den Vorzug. Die Frühjahrs- Aussaat, bei wel- cher man keinen dankbaren Flor erzielt, ist zu verwerfen. M. sylvatica ist eine Annuelle und M. ohlongata wird als solche behandelt ; erstere Anfang, letztere Ende März in derselben Weise wie die Alpen- V. ausgesäet, blühen beide von Ende Mai an lange und reichlich. Für alle obigen M. ist die Freiland - Aussaat an Ort und Stelle ebenfalls anwendbar. Das herrliche, grösstblumige M.dissitifiora wird wie dasAlpen- V. behandelt, muss jedoch unbedingt gegen Frühjahrsfrost geschützt werden. Hingegen eignet sich M. rupicola, ein reizendes Miniatur- V. von kaum 12 cm Höhe, nur zur Topfcultur oder zum Auspflanzen in ganz schattige Lagen und verlangt eine lockere, sandige Mistbeet- oder Lauberde. Auch das Sumpf-V. , M. palustris und dessen Garten- Varietäten, ebenso schön für Bouquets wie für Topfcultur, sind leicht in derselben Weise aus Samen zu ziehen und man kann dabei sowohl die Frühjahrs- wie die Herbst -Aussaat anwenden. Sie gedeihen naturgemäss am besten an Teichen oder Bächen, aber in kräftigem Boden und bei reichlicher Bewässerung blühen sie lange und reichlich überall im Garten, wenn auch ihre Blätter nicht so dunkelgrün werden. Dieselben eignen sich zum Treiben, wozu man starke Pflanzen im September eintopft; bei anfänglich massiger, später mehr Wärme, blühen sie schon zu Weihnachten. M. azovica, eine prächtige, sehr dankbar blühende Classe, vor- züglich zur Topfcultur. auch für Gruppen und für Bouquets, ist viel empfindlicher als die obigen V. Man säet entweder im Herbst 253 oder im Januar-Februar in sandige Mistbeeterde in Kästen oder Terrinen, sei es im Warmhaus oder warmen Mistbeet und hält die Aussaat feucht; die jung in Kästen pikirten Sämlinge pflegt man unter denselben Bedingungen. Für die weitere Cultur in Töpfen oder im Mistbeet pflanzt man im April, während sie in das freie Land erst im Mai kommen dürfen,- man giebt den Pflanzen 20 cm Abstand. Sie verlangen dann nicht zu schweren, jedoch nahr- haften Gartenboden, schattige Lage und während der Haupt-Vege- tationszeit starkes Giessen. Herbstsämlinge sind frostfrei und hell zu durchwintern. Die M. leiden zuweilen durch Schimmel, welcher besonders bei starker Hitze nach vorhergegangenem feuchten Wetter eintritt und durch Bestreuen der Pflanzen mit Schwefelblüthe meist mit Er- folg bekämpft wird. — Der Marktgärtner wird für alle oben bespro- chenen V., wenn er sie in Töpfen gut cultivirt hat, stets reichlichen, lohnenden Absatz finden. Sie können übrigens, mit Ausnahme der M. azorica (diese durch Stecklinge) sämmtlich, besonders die Sumpf- V., durch Pflanzentheilung vermehrt werden. Petunia hybrida, Petunie (Solaneae).Q 199. Die grosse Beliebtheit dieser Pflanze beruht eben- sowohl auf ihrer leichten Cultur, welche sie Jedem zugänglich macht, wie darauf, dass sie auch auf sehr armen Boden gedeiht, überaus dankbar blüht und den verschiedensten Zwecken dienen kann. In Folge dessen haben die Samenzüchter mit dieser Pflanze von jeher mit besonderer Vorliebe experimentirt, und die Erfolge ihrer Bemühungen werden diejenigen am besten zu beurtheilen wissen, welche sich erinnern, wie man noch vor einigen Jahrzehnten die wenigen damals bekannten besseren Sorten fast nur aus Steck- lingen vermehrte. Was jetzt auf diese Weise an P. gezogen und an überwinterten Pflanzen verkauft wird, dient nur dazu, besonders schöne Sämlinge (namentlich gefüllte) zu erhalten und verschwindet ' der Zahl nach vollständig gegen die Massenanzucht aus Samen. Dabei darf nicht unerwähnt bleiben, dass der Samen, gerade der edelsten Gruppen, die Muttersorten nur zur Hälfte bis zwei Drittel wiedererzeugt. Dies bezieht sich namentlich auf die grossblumigen und gefransten P., deren Samen imr durch künstliche Befruchtung zu gewinnen und aus diesem Grunde sehr kostspielig ist. Auf die gleiche Weise wird von verschiedenen Züchtern, welche die P.-Zucht ^4 als Specialität betreiben, Samen gewonnen, welcher, je nach den Sorten, zwischen 20 und 50 Procent gefülltblühender Pflanzen er- giebt. Da die gefüllten Blumen selbst unfruchtbar sind, so ist dies nur dadurch möglich, dass von denselben gewonnener Pollen auf den Stempel einfacher Blüthen gebracht wird, welche letztere diesen gefüllten Petuniensamen ergeben. Man säet die P. vom Februar bis April in das Warmhaus oder warme Beet und hält die Aussaat regelmässig feucht bis zum Auf- gang (meist innerhalb 14 Tagen) ; die edlen Sorten bringt man gern in Töpfe, Terrinen oder Saatkästen. Die jungen Sämlinge, welche man vor dem Giessen stets austrocknen lässt, werden sehr bald pikirt und sobald sie einander beengen in kleine Töpfe gepflanzt. Die gewöhnlichen, für das freie Land bestimmten Sorten können nach einmaligem Pikiren und nach gehöriger Abhärtung gegen Ende Mai an Ort und Stelle gebracht werden, wenn es sich aber nur um kleine Pflanzungen handelt, ist es auch bei diesen richtiger, vorher die Sämlinge sich in Töpfchen gut bewurzeln zu lassen. Die P. lieben sonnige Lage, sie gedeihen fast in jedem Boden und breiten sich im Lande sehr aus ; man kann sie daher, wenn man nicht gleich volle Beete haben will, mit 40 bis 60 cm Abstand auspflanzen. Alle P. eignen sich sowohl für Topf- wie Landcultur; zu Gruppen und Prunkbeeten verwendet man indessen besser die alten kleinblumigen Sorten pJioenicea, Countess of Ellesmere und die sehr wohlriechende nyctaginiflora^ welche treu aus Samen kommen, fer- ner hyhrida kermesina und venosa, wie auch die besonders effect- vollen, gefleckten und gesternten (Inimitable). Von letztgenannten existiren auch ganz niedrige, sowie gefüllte (Liliput) Varietäten, die wir für kleine T(ipfe besonders empfehlen. Die grossblumigen Hy- briden mit glattem oder gefranstem Rand, einfach oder gefüllt, wer- den hauptsächlich für die Cultiir in Töpfen, wo man ihnen nahr- hafte Erde giebt, gewählt. Man muss sie hierbei vor starkem Regen behüten, gegen welchen die Blumen sehr empfindlich sind. Diese Gattung ist an den grossen dunkelgrünen, behaarten Blättern sofort kenntlich. Wir erwähnten bereits, dass nui' ^/g bis '^[.^ Pflanzen, bei den gefüllten noch weniger, echt kommen und bemerken noch aus- drücklich, dass die geringen und unechten Pflanzen zuerst und die besten gewöhnlich zuletzt zur Blut he kommen. Es ist daher ge- boten, auch die scheinbar schwachen oder verkrüppelten Sämlinge, welche häufig die schönsten Blumen bringen, zu pflegen, bis man die 255 ersten Blüthen gesehen hat. Diese P. in Töpfen müssen sorgfältig durch Stäbe gestützt und aufgebunden werden. Alle P. sind äusserst dankbare Ziramerptlanzen, auch zum Schmuck der Verandas, Balcons, Vasen, Ampeln, sowie ferner in Holzkästen zur Zierde der Fensterbretter besonders s-eeiffnet. Da sie sehr rasch wachsen, können sie auch vortheilhaft zur schnellen Bekleidung niedriger Spaliere oder Gitter dienen. Da P., in kleinen Töpfen herangezogen, selbst wenn sie schon blühen, noch ausge- pflanzt werden können, so ist es oft sehr angenehm, eine Anzahl davon in Reserve zu haben, um etwaige Lücken oder kahl geblie- bene Stellen des Gartens damit zu schmücken. Der Flor der P. dauert den ganzen Sommer hindurch, diejenigen in Töpfen blühen, wenn sie bei eintretendem Frost geschützt zu stehen kommen, noch bis zum Winter. Der Wohlgeruch der P., am stärksten bei den geäderten und grünrandigen, macht sich namentlich abends be- merkbar. Phlox Drummondi, Flammenblume (Polemoniaceae). j 200. Auch hier haben wir es mit einer höchst populären, durch allmälige Veredlung zu grösster Vollkommenheit gelangten, wegen ihrer einfachen Cultur Jedem zugänglichen Sommerpflanze zu thun. Am besten werden die Phlox von j\Iitte Februar bis Mitte März in ein massig warmes oder kaltes Mistbeet oder in dahin zu stellende Saatgefässe gesäet, nach den in §. 177 b (S. 215 — 216) an- gegebenen Regeln. Die Aussaat geschieht deshalb so früh, weil die Ph. 2 — 3 Wochen Keimzeit bedürfen und sehr frühes Auspflanzen (Anfangs Mai), ohne Gefahr des Erfrierens bei Spätfrösten vertra- gen. Die Aussaat wird ziemlich feucht gehalten, und es ist sehr vortheilhaft, die jungen Sämlinge vor dem Auspflanzen eng in ein kaltes Mistbeet zu pikiren. An Ort und Stelle erhalten die Pflanzen 20 — 30 cm Abstand ; sie zeigen schon Anfang Juni die ersten Blüthen und entwickeln bald einen vollen Flor, welcher sich bis in den Spät- herbst verlängert. — Ph. können auch in ein Warrahaus ausgesäet werden, wenn man die Saatgefässe nach dem Aufgang kühl stellt. Ferner ist in begünstigten Lagen sogar die Aussaat im freien Lande an Ort und Stelle anwendbar, sowohl im Frühjahr wie im Herbst. Um Phlox früher in Blüthe zu haben, kann man sie auch im Hoch- sommer aussäen und kühl überwintern. — Die Ph. lieben kräftisren Gartenboden, der auch frisch gedüngt sein darf, sonnige Lage und 256 reichliche Bewässerung. Wenn sie sich wohl fühlen, so entwickeln sich die Pflanzen zu starken Büschen und ein in vollem Flor pran- gendes Ph.-Beet zeigt ein Meer von Blumen. Wir glauben, dass es kaum dankbarere Pflanzen für niedrige Gruppen und Einfassungen (auch von Gehölzgruppen) giebt, abge- sehen von ihrer grossen Nützlichkeit als Schnittblumen. Für beide Zwecke ist es überaus wichtig, dass die Ph. ungemein farbenreich sind und die Sorten treu aus Samen kommen. Die Abstufungen von weiss bis zum gesättigten Dunkelroth sind in reinen Farben- tönen oder auch combinirt vertreten; es giebt ferner reizende Sorten mit weiss geäugelten, gesternten und gestreiften Blumen. Die neuen Ph.-D. grandißora^ welche an Grösse und runder Form den Blumen der perennirden Ph. gleichkommen und die alten Ph.-D. bereits ver- drängen, haben eine Reihe prächtiger neuer Färbungen geliefert. Die Topfcultur der Ph.-D. ist sehr lohnend und in Deutschland noch nicht genügend angewendet. Es ist dabei sehr nützlich, die ersten Blüthen zu unterdrücken und die ersten Zweige zu entspitzen, um die Entwickelung von Seitentrieben zu befördern. Für kleine Töpfe ist ausser den Classen Ph.-D. Heynholdi und Ph.-D. Graf Gero noch die neuere Gruppe der Ph.-D. nana compacta besonders wich- tig. Letztere sind reizende Pflanzen, welche ganz kleine, mit Blüthen sich dicht bedeckende Büsche bilden, für Einfassungen, kleine Beete und auch in der Teppichgärtnerei vorzüglich anwendbar. Alle Ph.-D. lieben die Sonne und sehen bei Regenwetter mit den verwaschenen Blumen unerfreulich aus, erholen sich jedocli schnell. Sie werden gern vom Engerling angegriffen. Portulaca grandiflora, Portulak (Portulaceae).Q 201. Von dem grossblumigen Portulak sind sowohl einfach- wie gefülltblühende Sorten, letztere sehr bezeichnend P.-Röschen ge- nannt, in Cultur; beide Classen sind äusserst dankbar. Diese rei- zenden, ganz niedrigen Pflanzen breiten ihre kurzen, tannennadel- förmigen, dicken, fleischigen Blätter dicht über der Erde aus und entfalten an den Spitzen der Zweige grosse, leuchtende Blumen in weiss, gelb und roth, welche sich jedoch nur bei Sonnenschein öffnen. Die P. können unter Glas mehrere Jahre erhalten werden, man behandelt sie jedoch fast nur einjährig. Man säet den sehr feinen Samen entweder von Ende März an in das Mistbeet oder in Töpfe, welche man mit sandiger Erde füllt. 257 schwach bedeckt und in das Mistbeet stellt, oder von Anfang Mai an sogleich in das freie Land, wo der Samen nnr eingekratzt und festgeschlagen wird. Bis zum Keimen muss die Saat feucht gehalten werden. Die Aussaat im Mistbeete oder in Töpfen fällt leicht etwas zu dicht aus, in welchem Falle die Pflänzchen schon klein pikirt werden müssen, was auch um Fäulniss zu verhüten nothwendig ist. Das Pflanzen in das Freie lindet erst nach Mitte Mai statt, da die P.-Pflanzen sehr empfindlich gegen Frost sind; man giebt ihnen ca. 25 cm Abstand. Unter den Sämlingen der gefüllten P. sind stets viele einfache. Will man daher ein Beet von nur gefüllten Blumen, so pflanze man ein Mistbeetfenster oder einen Saatkasten dicht voll Sämlinge; sobald sich einfache Blumen zeigen, entfernt man die be- treffenden Pflanzen, von den gefüllten macht man, wenn deren nicht genügend aus Samen gewachsen sind, sofort nach dem Erscheinen der ersten Blüthe, »Stecklinge in ein Mistbeet oder Kästchen mit sehr sandiger Erde, welche in zwei Wochen Wurzeln bilden und nach abermals zwei Wochen auf Beete ausgepflanzt werden. Die P. lie- ben festen, sandigen, auch kalkhaltigen Boden, sie leiden bei an- haltender Nässe. Es ist daher vortheilhaft, wenn man den Beeten Wasserabzug giebt, oder dieselben abhängig macht. Die P. eignen sich prächtig für Gruppen, kleine Beete und Einfassungen, sie gedeihen auch sehr gut auf armen Boden, sind daher zur Bepflanzung von Böschungen, Terrassen u. dergl. von hohem Werth. Ferner sind sie prächtig für Topfcultur oder Kästen im Zimmer und vor die Fenster, in Ampeln auf Verandas u. s. w. Auch die P. gehören zu den wenigen Annuellen, welche das Ver- pflanzen in jedem Alter vertragen. Primula (Freiland -Sorten) (Primidaceae). 4 202. Pr. Auricula. Die Anzucht dieser herrlichen Pflanzen aus Samen ist gerade wegen der Sorgfalt, welche sie erheischt, eine ebenso interessante wie dankbare Beschäftigung. Der von guten, sogenannten Luiker-A. gesammelte Samen wird fast stets einige neue Collections-A. geben und auch von den übrigen Pflanzen wird man nur einen kleinen Theil ganz zu verwerfen haben. Man kann im März, April, Juli und August oder aucli im Winter aussäen und zwar können die Samen in milden Climaten auf Saatbeete in das Freie, müssen bei uns jedoch unter Glas gebracht werden; wo es aber auch sei, verlangen sie einen schattigen, geschützten, kühlen 17 258 Standort und dürfen nie austrocknen. Bei der Aussaat im Freien erreicht man dies durch Auflegen von kurz geschnittenem Moos, Reisig etc. Frischer Samen geht meist nach etwa 4 Wochen, älterer erst in dem der Aussaat folgenden Frühjahre auf. Man säet in eine Mischung von Garten-, Haideerde und Sand in Schalen, Kästen oder Töpfe (bei Winteraussaat auch vielfach auf eine Schicht Schnee, die man obenauf gebracht hat), stellt diese ganz schattig in einen kalten Kasten oder in ein ungeheiztes Zimmer und bedeckt mit Glasschei- ben. Die Samen gehen meist dicht auf und bilden bald vierblättrige Pflänzchen, welche in ähnliche, mit derselben Erdmiscliung gefüllte Kasten oder Schalen pikirt, zum Anwurzeln unter Fenster gestellt, später an einen schattigen Platz in das Freie, im Winter in einen kalten Kasten gestellt werden. Im Frühling, bevor neue Blätter trei- ben, pflanzt man die Aurikel mit Erdbällen, mit ca. 20 cm Abstand auf ein etwas beschattetes, aber nicht ganz sonnenloses Beet, wel- ches mit einer Mischung von Moor- oder Haideerde mit lehmiger Rasen- oder Schlammerde hergestellt ist, Wasserabzug hat und gegen starkes Austrocknen geschützt wird. Sehr gut stehen sie am Fusse von Mauern oder Hecken, wenn sie durch einen schmalen Weg von denselben getrennt sind. Bei anhaltender Trockenheit wird täglich bespritzt, jedoch nur, wenn die Sonne nicht auf das Beet scheint. Die Aurikeln wachsen langsam, gegen den Herbst zeigen einige der stärk- sten Pflanzen allerdings schon Blüthen, die Mehrzahl blüht aber erst im folgenden April oder Mai, während andere auch dann noch zurück bleiben. Auf jenem Beete müssen die Pflanzen Probe ablegen, ob sie culturwürdig sind, denn auch Nachkommen von guten Blumen bringen zuweilen unscheinbare gelbe oder bräunliche Blumen. Letz- tere entfernt man sofort, während die schönen bezeichnet und Ende August mit Ballen ausgehoben und für sich gepflanzt werden. Das Probeblühen dauert zuweilen mehrere Jahre. — Für die Freiland- Cultur ist es rathsam, eine Anzahl Pflanzen zum Ausbessern der Lücken, welche weniger durch Winterkälte als durch Spätfröste oder plötzlichen Temperaturwechsel entstehen, in Reserve zu haben. Die Aurikel ist keine Pflanze, welche durch Massenanpflanzung blendet, vielmehr sind es Farbe, Form und Bau der einzelnen Blüthe, die man in grösster Vollkommenheit verlangt. Hierfür wurden sogar vor einigen Jahrzehnten, als die erst seit Kurzem wieder erwachte Liebhaberei für diese Pflanze auf ihrem Höhepunkte stand, bestimmte Gesetze aufgestellt, welche auch jetzt noch massgebend sind. Die 259 A. werden, wo sich das Clima dazu eignet, besonders in England und in den Niederlanden, mit Vorliebe in Töpfen gezogen, sie sind dann auch dankbare Pflanzen für das kühle Zimmer. Auch für letztere Cultur empfehlen wir die erwähnte Erdmischung, die Töpfe müssen ferner guten Wasserabzug haben, möglichst viel frische Luft bekommen, dürfen nur massig feucht erhalten und der Sonne höchstens früh am Morgen ausgesetzt werden. Für die gefüllten und ge- puderten englischen A. , welche am empfindlichsten sind, ist die Topfcultur vorzuziehen. Die Ueberwinterung der Topf-A. kann im kalten Mistbeet oder anderen geschützten, freiliegenden oder bedeckten Räumen geschehen, wo man reichlich lüften kann. Ein Umtopfen nimmt man, wenn die Pflanzen gut zu gedeihen scheinen, nur alle 2 oder 3 Jahre vor. Wenn die A. alt werden, so verlieren sie meistens an Ansehen, es ist daher rathsam, durch öftere Aussaat die Sammlungen zu erhalten resp. zu verbessern. Pr. COrtuSOides wird im Frühjahr oder Sommer ausgesäet; es wird hierbei, wie auch bei der Anzucht der Sämlinge, in gleicherweise wie bei Pr. Auricula verfahren. Diese äusserst reichblühende, sehr schöne Species, aus welcher die herrliche Pr. c. amoena entstanden ist, liebt schattige Lagen und entwickelt sich auch sehr schön bei Topf- cultur. Die jungen Sämlinge lieben sandige Haide-, Laub- oder Moor- erde, später setzt man Lehm oder lehmige Gartenerde hinzu. Die Pflanzen werden im Alter unschön und es ist zweckmässig, jährlich neu anzusäen. Pr. japonica. Man hört oft Klagen, dass die Aussaat dieser schönen Pr.-Gruppe scheitert; folgendes Verfahren können wir em- pfehlen, da wir es seit Jahren mit stets gleich gutem Erfolge an- wenden : Man säet Anfang Januar in Saatkästen, welche mit fein- gesiebter, mit etwas Lauberde gemischter, kräftiger, sandiger Mist- beeterde gefüllt sind und reichlich Wasserabzug haben, stellt die- selben in den ersten 4 Wochen kalt und dunkel, dann auf ein halb- warmes Mistbeet. Li 6 bis 7 Wochen nach der Aussaat zeigen sich die Pflänzchen sehr dicht; sie sind dann bald in Kästen, Terrinen oder grosse Töpfe, welche wiederum auf ein kaltes Mistbeet kommen, zu pikiren. Im. Mai bringt man sie in kleine und im Spätsommer in grössere Töpfe unter Anwendung der obigen Erdart und über- wintert im kalten Mistbeet. Die Pflanzen werden im Freien halb- schattig aufgestellt und kommen gegen Anfang Mai zur Blüthe ; sie sind dann empfindlich gegen Spätfröste. Nach dem ersten Flor ver- 17* 260 pflanzt man wieder, auch diese Pflanzen verlieren jedoch aUmählich an Ansehen, und es ist daher besser, sie jährlich neu auszusäen. Die Herbstaussaat ist nicht zu empfehlen. — Herrlich entwickelt sich Pr. j., wenn man sie im Herbst in das freie Land in Gruppen schattig verpflanzt. Sie verträgt grosse, aber keine schneelose Kälte, leidet auch durch plötzlichen Temperaturwechsel; ist aber eine solche Gruppe imFreien gut durch den Winter gekommen, so wirkt dieselbe im Früh- jahr (in den Frankfui'ter Anlagen z. B.) überraschend schön. Pr. veris (elatior), Gartenprimel. Diese gehören zu den ersten Frühjahrsbluraen, welche in jedem Boden und in jeder Lage gedeihen, wenn sie nicht gerade der vollen Sonne ausgesetzt sind; sie bilden ungemein schöne Einfassungen (auch von Gehölzgruppen) und Ra- batten und sind ausserdem für Bouquets sehr werthvoll. In Folge dessen werden sie in grossen Mengen herangezogen und zwar mit Vorliebe aus Samen, der, falls er nur von sorgsam ausgewählten Pflan- zen gesammelt war, ein sehr befriedigendes Resultat ergiebt, so dass man nur wenige Exemplare zu verwerfen hat. Auf diese Weise er- zielte schöne Sorten, welche man einer Sammlung einverleiben will, vermehrt man durch Theilung im Spätsommer. Man säet die Garten- primel am besten im Januar aus, doch erzielt man auch bei späterer Aussaat (bis im Mai) einen baldigen Aufgang. Die Herbstaussaat keimt erst im folgenden Frühjahr. Die Behandlung des Samens und der jungen Sämlinge ist wie bei den Aurikeln, sie sind indessen weniger empfindlich und wachsen schneller, so dass man schon im Spätsommer ziemlich kräftige Exemplare auspflanzen kann. Mangiebt den Pflanzen etwa 25 cm Entfernung und wählt mit Vorliebe schat- tige Lage. Pr. veris duplex mit doppelten Blumen, sowie die rei- zenden Goldrand-Varietäten verdienen besondere Beachtung; diese Sorten kommen fast ganz treu aus Samen. Die Gartenprimeln sind nicht gerade dankbar zur Topfcultur; man kann indessen stärkere Pflanzen im Herbst aus dem Lande in Töpfe bringen. Die stengel- losen Pr. acaulis werden gleich den Pr. veris behandelt. Wir gedenken noch einer Anzahl herrlicher Species von Frei- land-Pr., da deren Anzucht aus Samen sehr dankbar ist und so ge- handhabt wird, wie wir es für die Aurikeln angegeben haben, nur geht der Samen weit schneller als bei diesen auf. Es sind dies Pr. capi- tata (Cachemiriana)., eine besonders herrliche, sehr frühblühende Art, deren Samen sehr leicht keimt, ferner Pr. denticidata, farinosa^ luteola, pulcherrima, purpurea, rosea und andere alpine Species. Für die besprochenen Freiland-Primeln resumiren wir als ge- rn e i n s a m e Eigenschaften : Sie ertragen grosse Kälte bei genügen- dem Schneefall ohne jeden Schutz, aber keine rapiden Wetterwechsel, leiden in der Blüthe durch Spätfröste und fürchten die volle Sonne ; sie werden bei zunehmendem Alter unschön und müssen daher öfters durch Aussaat erneuert werden ; sie sind äusserst reichblühend und mit den Veilchen diejenigen Stauden, welche zu Anfang des Früh- jahrs zuerst in Blüthe kommen, eignen sich auch, mit Ausnahme der Garten-Pr., vorzüglich zur Topfcultur. Keseda Odorata^ Reseda (Resedaceae). Q 203. Die Freilandcultur der R. ist einfach und so bekannt wie diese duftende Pflanze selbst. Sie wächst so zu sagen über- all, gedeiht jedoch besser in frischem als trockenem Boden, mag lieber sonnig und frei als eingeschlossen und sehr schattig stehen. Bei kühlem Frühjahr keimt der Samen langsam, und es misslingen häutig die zu frühen Aussaaten. Man säe gegen Ende April und zwar dünn; man kann dann die R. vom Juni an im Flor haben, welcher besonders lange anhält, wenn man die verblühenden Blumen- stiele abschneidet. Hingegen ist es durchaus nicht ganz leicht, wirklich schöne Reseda in Töpfen zu ziehen, um sie im Winter und Frühjahr, be- sonders aber zur Weihnachtszeit blühend zu haben, was eine Haupt- beschäftigung der Marktgärtner grosser Städte bildet. Zu diesem Zwecke säet man in mehreren Zwischenräumen im Juli (zum Herbst- flor), August (zum Weihnachtsflor) und September (zum Flor im Februar-März). Für die ersten Aussaaten kann man einer lockeren, nahrhaften Erde etwas Düngererde, Taubenmist oder dergl., für die späteren etwas mehr Sand beimischen. Zur Kräftigung der in un- gedüngterErde cultivirten Pflanzen empfiehlt es sich, von Februar an öfters mit flüssiger Düngung zu giessen. Die Töpfe müssen guten Wasserabzug haben, und brauchen nicht über 12 cm weit zu sein. Es kommen in jeden derselben 10 — 15 Samen, welche mit dem Finger leicht eingedrückt und dann mit Erde bedeckt werden. Die Ge- fässe werden dicht unter das Fenster eines kalten Mistbeets oder in einen Zimmer-Pflanzenkasten, in welchem die Erde nicht schnell austrocknet, gebracht und massig feucht gehalten ; nach dem Auf- gang wird möglichst häufig gelüftet. Eine geringe Feuchtigkeit kann man auch durch Glas- oder Papierbedeckung erhalten. Von 262 den gekeimten Pflanzen entfernt man zunächst nur die einander be- engenden und lässt später überhaupt nur 3 — 4. Ein Pikiren der Topfsämlinge in andere Töpfe ist nicht erforderlich. Die Pflanzen wachsen dabei nur gut an, wenn sie noch ganz klein sind. Die R. wird am schönsten, wenn sie frei aufgestellt wird. Man wähle daher einen sonnigen Platz und entferne die Fenster, sobald die Pflan- zen zu wachsen anfangen, sonst werden sie hochstengelig und mtiss- ten dann sorgsam an Stäbchen aufgebunden werden. Die Pflanzen sind regelmässig und gründlich zu giessen, die sich zu früh zeigenden Knospen auszukneifen. Man kann die R. in Töpfen baumartig oder buschig ziehen, im ersteren Falle werden alle Seitentriebe unterdrückt, im zweiten das Herz der Pflanzen, so dass nur die Nebenzweige bleiben. R. ist einjährig, last sich aber in Töpfen durch dieses Entspitzen mehrere Jahre hindurch halten. Um R. im Mai und Juni blühend zu haben, säe man von Februar bis März in ein kaltes Mistbeet und pikire sobald wie möglich 3 bis 4 Pflanzen in einen Topf. Von der gewöhnlichen R. sind prächtige Varietäten gewonnen worden, zum Theil compact wachsende, stark- stengelige Sorten, welche auch in Töpfen des Aufbindens nicht be- dürfen und sich ausserdem durch dunkelgrünes Laub und grosse, dicht besetzte Blüthenrispen auszeichnen. Vorzügliche Sorten für Topf und Land sind B. Victoria^ pumlla erecta oder nana compacta multiflora, aurea, Gabriele und Machet^ letztere besonders schön in Töpfen, Mit diesen lassen sich auch treffliche Resultate mit einer Pflanze pro Topf erzielen. — Für die Landcultur der guten Sorten bemerken wir noch, dass man prachtvolle Büsche mit zahllosen Blumen erzielt, wenn man sich zum Auspflanzen die Sämlinge in kleinen Töpfen heranzieht (jung in dieselben pikirt), so dass sie mit Ballen an Ort und Stelle kommen. R, wird, namentlich bei grossen Culturen im Freien, zuweilen von Erdflöhen heimgesucht. Verbena hybrida, Verbena (Verbe)iaceae).'-ll3 204. Die Schwierigkeit, welche das Ueberwintern der Steck- linge bereitet, hat zur Anzucht aus Samen geführt, und diese leichte Methode hat sich überraschend schnell verbreitet. Sie verdient auch an und für sich den Vorzug, da die Sämlinge kräftiger und blüthen- reicher als die Stecklinge werden. Ueberdies sind fast alle Sorten und Farben jetzt so weit flxirt, dass sie sich aus Samen annähernd 263 treu fortpflanzen; wer also nicht ganz bestimmte Sorten verlangt, kann ans Samenpflanzen die prächtigsten Beete herstellen, wenn er die V., welche sich unter Glas mehrere Jahre halten, als Sommer- gewächse behandelt. Man kann dann immer noch die schönsten Sorten unter den Sämlingen durch Stecklinge fortpflanzen. Man säet am besten schon im Februar oder Anfang März in Topfe oder Saatkästen, welche unter Glas warm gestellt werden, oder in ein warmes Mistbeet, und giesst häufig; die Samen gehen all- mählig auf, und zwar zeigen sich die ersten Pflänzchen nach etwa 14 Tagen. Muss man im Zimmer aussäen, so bedecke man die Erde mit dickem Löschpapier, welches immer feucht gehalten wird. Die Pflänzchen werden, wenn möglich, pikirt, sobald sie zwei wirkliche Blätter haben. Wenn man sie indessen sogleich an ihren Bestim- mungsort bringen will, so sind sie durch reichliches Lüften abzu- härten, man kann sie dann schon Anfang Mai auspflanzen. Dies ge- schieht mit möglichst viel Erdballen und unter Beobachtung grosser Abstände von ca. 80 cm bis 1 m, da die V. sich sehr stark auf der Erde ausbreiten. Früher bringt man die V. zur Blütlie, wenn man sie im April einzeln in Töpfe pflanzt, wozu recht nahrhafte Erde genommen Avird. Giebt man ihnen im Mai nochmals grössere Töpfe und hält sie unter Glas, so kann man sie bereits Ende Mai blühend auspflanzen oder auch in Töpfen weiter cultiviren. Wenn man Beete mit einfarbigen Sorten wünscht, z. B. feuerroth, blau, weiss, so pflanze man eine Anzahl in Töpfe als Reserve, da einige falsche Farben bei Aussaaten unvermeidlich sind, welche dann durch die Topfpflanzen ersetzt werden. Ebenso verfährt man bei V. hybrida in Mischung, um die geringwerthigen Pflanzen (zu unbändig wachsende oder solche mit matten Farben der Blüthen) gegen gute einzutau- schen. Die V. nehmen mit dem geringsten Boden vorlieb; man ver- meidet, sie in frisch gedüngtes Land zu bringen und giesst nur bei sehr grosser Dürre, dann aber auch täglich. Sollen die V, nicht zu wild wachsen, so ist ein wiederholtes Niederhaken mit Nelkenhaken un- erlässlich. Auch lassen sie sich durch Auskneifen der Spitzen zurück- halten, was namentlich bei der Topfcultur nöthig ist. Durch die Leichtigkeit ihrer Cultur, ihre bescheidenen An- sprüche in Bezug auf Boden, ihren Reichthum an oft wohlriechen- den Blumen, welche bis zum Frost ununterbrochen erscheinen, ferner durch ihre vielfache VerAvendbarkeit zu Gruppen, Einfassungen, Prunkbeeten, Bouquets und auch zur Topfcultur (bei welcher sie 264 öfters verpflanzt und regelmässig gegossen werden müssen), stehen die Verbenen unter den beliebten Gartenpflanzen in erster Linie. Eine schöne V. darf nicht wild wachsen und muss grosse, etwas gewölbte, blüthenreiche Dolden tragen. Die Blumen selbst verlangt man von lebhafter, klarer Farbe. Es giebt eine Classe mit schön geäugelten, eine andere mit gestreiften Blumen, erstere als aurikel- blüthige, letztere als gestreifte oder italienische V. bekannt, beide Classen kommen jedoch nur zur Hälfte treu aus Samen. Die reinweisse F. hyhrida candidissima ist sehr grossdoldig und fast ganz constant. F. Aubletia^ Drummondii pidchella und pidclierrima sind an- nuell und werden im März oder April in das kalte Mistbeet (§. 177 b) ausgesäet und im Mai mit etwa 40 cm Abstand ausgepflanzt; sie blühen sämmtlich reich und lange und sind für Beete, Einfassun- gen auch Bouquets sehr geschätzt. Sie gehen leichter und schneller auf als F. Niveni (teucrioidesj und F. venosa^ welche eine Keim- zeit von 3 — 4 Wochen verlangen. Letztere ist eine harte, blau blü- hende, besondere prächtige Art, welche im Uebrigen wie die andern V. behandelt wird, sich aber nicht auslireitet. Viola tricolor maxima, Pensee, Stiefmütterchen, Sammtveilchen (Violaceae). 40 205. Mit Recht erfreuen sich die St. einer so allgemeinen Be- liebtheit, Avie wenig andere Blumen. Bei ihnen vereinigen sich Leich- tigkeit der Cultur, Schönheit der Blumen, Mannichfaltigkeit der Fär- bung und dankbares Blühen. Viele Liebhaber suchen die Schönheit dieser Pflanzen in der Grösse der Blumen, andere verlangen beson- dere Zeichnung, klare und zarte Farben oder die Vereinigung dieser Eigenschaften zu einem harmonischen Ganzen. Der Werth der jetzi- gen Pensees liegt aber nicht zum kleinsten Theil in der Beständig- keit der Farben. Es ist den Züchtern gelungen, durch sorgfältige Auswahl eine Reihe von Farben so zu fixiren, dass aus Samen die Kinder der Mutter fast gleichen. Natürlich ist es sehr angenehm, auf so leichte Weise Beete von nur einer Farbe herstellen und die Farbe eines Beetes nach Farbenregeln oder auch persönlichem Geschmack zusammenstellen zu können. Einige dieser Sorten zeich- nen sich weniger durch Grösse als durch Farbenreinheit der Blumen aus. Unter den reinfarbigen Sorten mit einer Grundfarbe (denn ganz einfarbige giebt es nicht) sind besonders folgende geeignet für die 265 Herstellung von Gruppen und Prunkbeeten: gelb^ iveiss, Schneeioüt- cheiif hellblauj azurblau, schwarzMau, Kaiser Wilhelm, Lord Beacons- field, doch sind auch einige Sorten mit mehrfarbigen Blumen, wie z. B. die ungemein frischen violet borde blanc, Silbersaum und Gold- rand, in Beeten höchst wirkungsvoll. Wieder andere fesseln durch Eigenthümlichkeit der Farbentöne, z. B. Faust (sclnoarz), mahagoni- farben, havanabraun u. a. m. Zu vielfarbigen Beeten eignen sich ausser den gestreiften, den englischen und französischen Pensees noch besonders die Odier- und Trimardeau-^t. Diese beiden Classen stellen das Vollendetste sowohl in Grösse wie Färbung dar, was in diesen Blumen bisher erzielt wurde, sie blenden hauptsächlich durch die enormen Flecken der Fetalen und man hndet darunter Blumen von edelster Form und überraschender Schönheit. Die Mannichfaltigkeit ist eben bei den St. so gross, dass Jeder nach seinem Geschmack wählen kann. Viola tricolor ist eine mehrjährige Pflanze, sie bringt jedoch im 2. und 3. Jahre kleinere Blumen und wird daher fast nur zwei- jährig cultivirt; man kann sie auch einjährig behandeln, wenn man sehr früh aussäet. Die St. kommen zwar in jedem Boden fort, um aber schöne und grosse Blumen zu erzielen, ist ausser freier Lage die Hauptbedingung guter, düngerreicher Boden, wobei jedoch ganz frischer und scharfer Mist ausgeschlossen ist, weil dadurch leicht Fäulniss der unteren Stengeltheile verursacht wird. Hat man keinen Mist zur Düngung, so können andere, stickstoffreiche Dünger, z. B. Guano, Hornspäne und Chilisalpeter benutzt werden. Uebermässiges Düngen ist zu vermeiden. Die Pensees entwickeln ihre Blüthen nur in der kühleren Jahreszeit vollkommen, besonders im Frühling vom März bis Mitte oder Ende Mai. Tritt heisses, trockenes Wetter ein, so werden die Blumen kleiner, jedoch erholen sich die Pflanzen zuweilen wieder im Herbst. Um einen schönen Frühlingsflor zu erzielen, säet man von Ende Juli bis Mitte September, in rauhen Lagen früher, in wärmeren später. Hierzu benutzt man entweder ein sehr geschützt liegendes Saatbeet, oder am besten ein kaltes Mistbeet, in welchem man die Saat bis zum Aufgang (binnen 2 — 3 Wochen) feucht und schattig hält. Wer kein Mistbeet hat, säe in Saatkästchen oder Schalen, die zur Erhaltung der Feuchtigkeit mit Papier oder Glas bedeckt wer- den. Wenn man die ziemlich grossen Samen dünn säet, brauchen die Sämlinge nicht pikirt zu werden, gehen sie aber dicht auf, so ist dies durchaus nothwendig. Es ist Sorge zu tragen, dass zur Pflanz- 266 zeit (Ende August bis Ende September) die für die Pensees be- stimmten Plätze im Garten vorbereitet sind. An Ort und Stelle er- halten die Pflanzen durchschnittlich 20 — 30 cm Entfernung. Nach- dem sie angewachsen sind, werden sie vor Winter, jedoch nicht nach Mitte October noch einmal behackt. Die St. sind zwar sehr hart, es gehen aber doch manche Pflanzen bei schneeloser, strenger Kälte zu Grunde, besonders wenn Mittags die Sonne den Boden erweicht. Um daher Lücken zu vermeiden, halte man stets eine Partie Pflanzen zum Ausbessern in Reserve. Bei einjähriger Behandlung säet man im Fe- bruar und pflanzt wenn möglich schon im April. Diese Frühjahrs- pflanzen sind zwar gegen die sogenannte Spinne, welche die St. im Sommer häufig ruinirt, widerstandsfähiger als die im Spätsommer gesäeten, sie sind aber weder so blüthenreich, noch so grossblumig wie diese. Ein schöner St.-Flor im Herbst lässt sich durch Aussaat Anfang Juli erzielen, aber nur, wenn man die Sämlinge bald pikirt hat. Die St. lassen sich blühend mit Ballen verpflanzen, wobei man sich hüten muss, sie zu tief zu setzen. Solche Pflanzen sind aber eher dem Absterben bei Hitze ausgesetzt, als im Hei'bst an Ort und Stelle gepflanzte. Die Blumen können durch Einlegen in Sand getrocknet werden. Ziuniä; Zinnia (Comjjo sitae). 0 206. Man säet im April in ein Mistbeet oder in warm zu stel- lende Saatgefässe und bedeckt die Samen ziemlich stark. Sie gehen bei günstiger Witterung schon in 5 — 6 Tagen auf und wachsen dann sehr schnell. An warmen Tagen ist zu lüften, und sobald die Pflanzen einander beengen, zu pikiren, wodurch sie besonders kräftig werden. Ende Mai, wenn keine Nachtfröste mehr zu befürchten sind, pflanze man mit etwas Erdbaileu in kräftigen, nicht zu festen Boden, an sonniger, freier Lage, bei einem Abstand von 40 — 50 cm. Die ein- fachen Z. begnügen sich mit ärmerem Lande. Durch mehrmaliges Be- hacken und durchdringendes Begiessen bei Trockenheit erreichen die Pflanzen einen starken Umfang. Sie entwickeln ihren Flor von Juli bis zum Frost. Unter den gefüllten Sorten, welche aus Samen va- riiren, erscheinen stets eine Anzahl geringwerthiger Pflanzen mit ein- fachen oder halbgefüllten Blumen; man darf indessen nicht von der ersten Blume endgültig auf die späteren schliessen, da jene zuweilen gering blüht und diese sich dabei doch vollkommen entwickeln. Sind aber mehrere Blumen derselben Pflanze gering, so entferne man 267 solche Pflanzen schleunigst, damit die entstehenden Lücken von den umgebenden Pflanzen rasch ausgefüllt werden. Für die Wirkung eines vollblühenden Beetes gefüllter Z. im ganzen, ist es übrigens von wenig Einfluss, ob einige solcher Pflanzen stehen bleiben. Ausserdem bemerken wir, dass sich alle Z. auch blühend mit Erd- ballen verpflanzen lassen. Die Z. sind prächtige, mittelhohe Pflanzen und überaus dank- bar, sowohl durch die Menge wie Farbenpracht ihrer Blumen und die lange Dauer derselben. Sie sind nicht allein für leuchtende Gruppen und Rabatten, sondern auch zum Schneiden, in Bouquets u. dergl. vortrefflich geeignet. Von den gefüllten Z. giebt es eine sehr schöne niedrigere Classe (Z. elegans pumila ß. pl.), in welcher noch einige andere, im Sortiment der hohen nicht vertretene Farben existiren. Auch die kleinblumigen gefüllten Z. ( Z. Daricini) ver- dienen Beachtung, obgleich sie noch sehr wenig constant aus Sa- men kommen. In höchst geringem Grade ist dies auch bei den ge- streiften gefüllten Z. der Fall, denen man in einigen Catalogen begegnet. Z. mexicana (Haageana, Ghieshreghti) und die gefüllte Varietät dieser reizenden, ganz niedrigen, goldgelben Art wird ebenso culti- virt wie obige Z. Sie eignet sich vorzüglich für Einfassungen und zur Bepflanzung von Rabatten. Die Z. lieben heisses Wetter, sollen sie sich jedoch in ihrer vollen Schönheit entfalten und erhalten, so muss man ihnen bei an- haltender Dürre durch reichliches Giessen zu Hülfe kommen. Die Blumen der Z. lassen sich durch Einlegen in Sand trocknen und werden so vielfach zu trockenen Bouquets verwendet. Die folgenden Seiten geben eine Tabellarische Zusammenstellung der meisten, in den Samen-Verzeichnissen enthaltenen Freiland- Gartenpflanzen , deren Dauer, Eigenart, Aussaat, Blüthezeit und Verwendbarkeit. ■a>C' 268 Er lätit e r utig e n. Die besonders hehandelten Gattungen (S. 222 bis 267) sind hier nicht wieder- holt. — Betreffs der hier fehlenden Gattungen verweisen wir auf das Register. — Bei Gattungen, deren sümmtliche Arien die gleiche Behandlung und Verwendung haben, ist nur der Gattungsname (z. B. Armeria, Aubrietia) angegeben, während einzelne Arten, loelche in der Behandlung, Lebensdauer etc. und Verwendung von den übrigen derselben Gattung abweichen (z. B. Artemisia a^inua, Asclejnas tuberosa), besonders angegeben sind. — Die Abkürzung ,,u. V." bedeutet „und Varietäten" . — In Colonne 3 ist der sog. Character der Pflanze, bezüglich ihrer Lebensdauer, ob einjährig (Q), zweijährig ((f) , perennirend und krautartig ('2|. j oder holz- artig f"bj angegeben. Wo sich in dieser Colonne zwei Zeichen befinden (z, B. cTO oder 2(. Q) , bezeichnet das erste die Lehensdauer der Pflanze (Bisannuelle oder perennirend), das zweite jedoch, dass dieselbe wie eine Annuelle behandelt werden kann. Für letzteren Fall ist der früheste Aussaattermin zu tvählen. — Die Buch- staben in Colonne 9 bedeuten: Z r= Zwiebel, K i= Knolle, R = Rhizome (Wurzelausläufer). — In den Colonnen 10 und 14 entsprechen die Zahlen 1 bis 12 den Monaten Januar bis Dezember. — In Colonne 10 geben tvir nicht Familie. s 'S m 6 o .2 ~ s s S — s "~ 2: N Aussaat Namen. C3 O c 'S 'S ~ SN -^ u 1 2 3 1 5 i'i 7 S 0 10 11 12 Abobra Cuciirbitaceac 40 X X K 3-4 Abronia Nyctagineae 2I-0 X R 2-4 Acanthus Acanthaceae % R 2-5 X Achillea Corapositae 4 X 3—5 8-10' X Aconitum Ranunculaceae 4 R 2-4 9-10 X Acroeliaium Compositae O X 3—4 X Actaea Ranunculaceae 4 R 5-7 X Adenophora Campanulaceae 4 5-7 X Arllmm'a. , Fumariaceae cT X 5-7 _ X Adonis Ranunculaceae O 3-4 X vernalis n 4 R 3-4 8-10 X Aethionema Cruciferae 4 X 5-7 X Buxbaurai « O 3 X X Ageratiim conspicuum \ Lasseauxi / Compositae 40 2-3 269 etwa alle Monate an, in denen die Aussaat überliaupt möglich ist, sondern die- jenigen, loelche uns als die g eeignetsten erscheinen. — Colonne 12. In süd- lichen Climaten säet man viele der hier einschlägigen Pflanzen in das Freie; in nördlicheren ist die Möglichkeit für eine derartige Behandlung bei sehr günstigen Lagen für einzelne Gewächse häufig ebenfalls vorhanden. Bei Samen, loelche einer längeren Keimzeit bedürfen, ist es loünschensioerth, die Saatgefässe, welche anfangs in einem kalten Mistbeet gestanden haben, während der Sommermonate im Freien geschützt aufzustellen (vergl. §. 179). — Colonne 12 tcnd 13. Es soll hier ausgedrückt wer- den, dass die Aussaat nicht nur direct in kalte resp. warme Mistbeete sondern auch in Saatgefässe erfolgen kann, welche auf solche gebracht iverden. — Wenn sich unter „Besondere Bemerkungen" über die der Pflanze zusagende Erdart nichts angegeben findet, gilt als muassgebend, dass geivöhnliche, nicht zu arme Gartenerde genügt, welche zur Aussaat jedoch fein gesiebt und mit etwas Sund vermischt anzuwenden ist. — Bei allen Samen, deren Keimzeit unter günstigen Verhältnissen länger als 3 Wochen dauert, findet sich eine diesbezügliche Notiz unter „Besondere Bemerkungen." — Das Wort „Pikiren" geben wir für diejenigen Artikel an, für loelche das Verstopfen zttr besseren Entwickelung der Pflanze von Vortheil ist. Eignet sich: lithf- zeit äUt die onate c S cultivirt. Gewinnen sehr durch Pikiren Für Teppichheete. 1 und Verpflanzen. -8 X X Blühen hei Herbstaussaat und frostfreier Ueberwinterung schon im Mai. -8 X X Liehen volle Sonne. -8 X X X X Zu getrockneten Bouquets vor der Reife zu schneiden. Herhstaus- saat anwendbar, blühen dann von Mai an. -7 X X Lieben leichten Boden und sonnige Lage. A. neapolitanum sehr schön für Bouquets. Aussaat siehe §. 180, S. 219 u. 220. -10 X X X Können im Gewächshaus überwintern. Der Flor kann durch Zu- rückschneiden der BVüthenstiele verlängert werden. -7 X X Für sonnigen Standort und sandigen Boden. SämmfUch sehr blüthenreich. -9 X X X Auf mit Haideerde und Sand zubereitete Beete zu pflanzen und frostfrei zu überwintern. Aussaat siehe §. 180, S. 219 u. 220. -6 X X X X Für sonnige Lagen. -10 X X X Wird zuweilen stark von Erdflöhen beschädigt. Blüht, nach dem ersten Flor zurückgeschnitten, zum zureiten Male. -10 X X X X Als Sommergewächs zu behandeln. Herbstaussaat anwendbar, frost- freie Ueberwinterung. -[) X X Für sonnige Standorte. Herbstsämlinge sind in kleine Töpfe zu pikiren tind unter Glas zu überwintern. Auch zur Teppichgärtnerei. -9 X X Frostfrei zu überwintern. -8 X X Gedeihen in jedem Böden, in- sonniger Lage. -9 X X -9 X X X X X \ Liehen während des Sonuners reichliche Bewässerung. A. formosus -9 X X X X i ist frostfrei zu überwintern. -9 X X X Breitblättrig. -6 X X Pikiren. Für recht sonnige Lagen. —6 X X X X X Der Samen liegt oft lange, ehe er keimt. -9 X X X X X X \ Lieben .lonnige Lage, guten, reichgedüngten, dabei lockeren, durch- 1 lassenden Boden. Die Knollen frostfrei und trocken überwin- -10 X X X X 1 längeren Keimzeit; man reiht ihn gern vor der Aussaat ab. } Fürchten Nässe. -6 X X X Frostfrei und trocken zu überwintern. Aussaat siehe §. 180, S. 219 ti. 220. -8 X X X X Gedeihen in den trockensten Lagen. -9 X j 272 Namen. Familie. u o il 5 1 6 c s 3: T C t5 Monat. [^ im freien Lande, an qj Ort und Stelle. m aa a .2 "^ t 'S 1 % t n £ l 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Anthemis, ausdauernde Compositae 4 5-7 1 X Antherieum, Freiland-. Asphodeleae 21- X K 5—7 X Anthoxanthuni Gramineae o X 4 X X Apocynum Apocyneae 4 X X R 5-7 X Aquilegia Ranunculaceae 21- X 4-5 8—9 X Arabis Cruciferae 4 X 4-7 X Arctotis breviscapa Compositae O 2-3 grandiflora argentea n 21- 5-7 X Arenaria, ausdauernde Caryophylleae 2^ 4-5 X Argemone Papaveraceae o 8 4 X Armeria Plumbagineae 21- 5-7 X Artemisia annua Compositae o X 3-4 X ausdauernde ?) t>2|- X 5-7 X Arundo Gramineae 2t X R 3 4 Aaelepias, iniFreien ausdauernde Asclepiadeae 2^ X R 4-7 X tuberosa n 4 X K 4-6 X Asperula azurea setosa Rubiaceae O X X 3-4 X ausdauernde n 21- X 5-6 X Asphodelus Asphodeleae 21- Iv 4-7 X Aster, ausdauernde Compositae 21- 4 7 X Astragalua, ausdauernde Papilionaceae 2^ 4 7 X Astrantia Umbelliferae 4 4-7 X Athanasia annua (Lonas) Compositae O X 3 4 X Atriplex hortensis Chenopodeae 0 3-4 X Aubrietia Cruciferae 21- X 4—6 X Avena Gramineae O X 3—4 X _ 273 Eignet sich: tlU'- eit illt die nate a c - 5 1" ß a a W - ^ o gl) ^1 u ho • Ig "5 ö s s ll ^ Et) 'S ö o a « tu o H u :3 o m i Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 -9 X X X -7 X X X L«e6en trockenen Standort. Die Sämlinge blühen nicht vor dem 3. Jahre. -8 X X X Für Bouquets vor der Reife zu schneiden. -9 X Als kräffif/e Pflanzen an Ort und Stelle zu bringen. Junge Säm- linge frostfrei durchwintern. Insektenfänger. -6 X X X X Herhstaussaat keimt zuweilen erst im Frühjahr. A. chrysantha und SIcinneri blühen bis August. -5 X X X Für Böschungen sehr geeignet. -9 X X X X Lieht sonnige Lage. -8 X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Frostfrei zu überwintern. -6 X X Lieben sonnigen Standort und sandigen Boden. -9 X Der Samen liegt oft 4 bis 6 Wochen, ehe er keimt. Liebt sonnige Lagen. -7 X X X X X Als Einfassungen sind A. öfters umzupflanzen. Begnügen sich mit dem qerinqsten Boden. tlicn ibe- teiiil X X X 1 Bis zum Auspflanzen in Töpfen unter Glas zu halten. Hochioachsend. -10 X X Für trockene Lagen. -9 X X X Im Sommer reichliche Bewässerung. Schöne I^anzen erzielt man nur in sehr kräftigem Boden. Oute Uferpflanze, auch zur Be- ,U;-laiii,i iii,.srli!;„rr Stelh-ii (h-s G.n-I.iis. U'-lieni-hiteruiui f,„stfr,-i. -9 X X X X J.irh.H /,„7.V/T» J:n,lrli „ihI s.,„l,i,ir l,„,,r. Ihinl, srhurlhs Wurhs- tliiiiii ,lrr i;},;~,.i,i,'ii ii-rnirn ,hii,i,- Art.'K hirhl ~,IM Unknnit. -9 X X X In Haideerde auszusäen und den Standort womöglich aus Haide- nder Torferde herzurichten. -6 X X Suhr reichUüheud. Herbstaussaat an Ort und Stelle ebenfalls an- wendbar. -7 X X Der Samen bedarf einer längeren Keimzeit. A. odorata ( Waldmeister) ri,,i,,-t sirl, -1,111 Treiben. -9 X X V,-rfi-((i/rii St,iiih,„l.'ii. Der Samen braucht oft 4 bis 5 Wochen, ehe i'i- K'iiul. ofßrhicll. Blühen erst als 3- oder 4jährige Pflanzen. -10 X X X X Einiqe Species zur To]>t'r,illiir iir.-it/„rt. ll,;jiiii,ir„ sirh mit jedem Boden. Bilden d,-r,,,;itirr . Idiith.-nnirlir i:i;. •.,■!, r : (nicl, grosse Exemplare leicht zu ivrpßauzini. A. iilpimiK (iiich CiJ. 16. -8 X X X Einige Species sehr hochwachsend. -7 X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Officinell. -9 X X X X Liebt sonnigen Standort. -9 X X X Uockwachsende, durch die schönen Färbungen ihrer Blätter effect- volle Pflanzen. -6 X X X Eine der besten Felsenpflanzen - Gattungen. Für sonnige Lagen. Sehr frühblühend. -8 X X 18 274 Familie. 1- o 1" Aussaat: Namen. ~ _ :« 1 2 3 4 5 G 7 8 9 10 11 12 Baptisia Papilionaceae 21- X 4-6 X Barbarea vulg. fol. aureo-varieg. Cruciferae cT 5-7 X Bartonia aurea Loaseae o X 3-5 X Bellis perennis ü. pleno Compositae 40 2-3 7-« X Benincasa Cucurbitaceae O X 4—5 Beta brasiliensis u. V Chenopodeae o 3—5 X X Betonica Labiatae 21 X 5-7 X Bidens atrosanguinea Compositae no K 3 4 Blitum Chenopodeae o 4—5 X Bocconia, perennirende Papaveraceae 2^ R 4-7 X Braehyeome Compositae o 3-4 X Briza, einjährige Gramineae o X 4-5 9-10 X Bri?!opyTnm n o X 4—5 X Bromus brizaeformis » cT X 3-^ 9-10 X ausdauernde n n X 5—7 X Browallia abbreviata Scrophularineae o 3—5 elata und Varietäten « o 3-5 Roezli n o 2-3 Bryonia Cucurbitaceae 4 X K 7-9 8-10 X Bryonopsis n o X 3-5 Buphthalmum Compositae n 4-6 X Cacalia coccinea (Emilia) n o 3—5 X — Cajophora lateritia (Loasa) . . . Loaseae o X 2-4 Calamintha Labiatae 4 X 5—7 X Calampelia (Eccremocai-pus) . . Bignoniaceae 40 X 3—4 6-8 Calandrinia, einjährige Portulaceae O 3-5 7-9 X uiubellata n 40 2-4 7—9 275 Eignet sich: iillH'- /eit fällt 1 die onate a 60 g a 3 II gg =5g i« pg 3 U St' =■ o TS' r'-g " S gl 1 2 o 2 « o 2 aj gl Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 -7 X X X Blühen erst, wenn einige Jahre alt. -7 X X X Ganz treu aus Samen. Die Blüthenstiele können ausgeschnitten werden. -9 X Liebt sonnigen Standort und fürchtet Nässe. -11 X X X X X Aussaat Fehruar-März sehr zu empfehlen. Der Samen bringt einen Tlifil !■! iifachhlühender Pflanzen. -8 X X Giihiht i/iif (in geschützter, warmer Lage. Bringt lanqe, glatte /■'riirhlr. itiii-ii iii«'- Itcil.l X X Verpflanzte Sämlinge, reichlich und ivenn möglich zuweilen mit flüssigem Dünger bewässert, enttuickeln sich zu riesigen Pflanzen. -7 X X X -10 X X Frostfrei zu überwintern. ütheii ibe- iteiiil X X Mit rothen, erdbeerartigeii Früchten. -9 X X Verbreitet sich sehr durch Wurzelausläufer. Hoehwachsend. , Der Samen lii-gt linir/r, ihe rr kpimf. -9 X X X Sehr reiflil'liilirii,/. Il,rhxt,(iis-.,iiii ,i iiii;-iiilhnr, wenn man die Säm- linge, zu iiu'hii'frii in 7V;/;/V iiikiil, äh.rwiiitert. -8 X X X -8 X X X Für trockene Bouqnets vor der Reife -9 X X X Herbstaussaat vorzuziehen. zu schneiden. -9 X X X -9 • X Gegen starken Sonnenbrand und liegen zu schützen. Lieht leichte Erde. -9 X X Ungemein blüthenreiche Pflanzen. Pikiren. -9 X X Liebt lockeren Boden und vor Nässe geschützte Lage. Blüht sehr dankbar. -8 X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Officinell. Frühjahrsaussaat unsicher. -9 X X All iriiiiiiir, i/eschützter Lage verwenden. Bringt reizende, gestreifte h'rVn-ht, ■],',■ 11. -8 X X Liihrii tritrkriien Boden. Sehr hochwachsend. Blühen erst dankbar, wenn einige Jahre alt. -9 X Beichblühend. -10 X Berührung der Blätter verursacht Brennen auf der Haut. Pikiren der Sämlinge in Töpfe zu empfehlen. -7 X X Lieben sonnigen Standort. Officinell. -10 X X X Frostfrei zu überwintern. An sonnig gelegene hohe Mauern oder Spaliere zu pflanzen. -8 X X Für sonnige Lagen und lockeren Boden. 1 , , . „ l Blühen nur bei Son- -9 X X X X Liebt gut durchgearbeiteten, sandigen Boden | nenschein. in sonniger Lage. Im Winter zu bedecken. J 18* 276 Familie. s a c c S - a S H o a "3 — Aussaat Namen. o a S s 'S ^ 2 o 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 Caleeolaria pinnata \ scabiosaefolia / ScrophuhTrineae o 3-4 X Calendula, einjährige Compositae o 3-5 X Callieliroa platyglossa n o 3-5 X Calliopsis, einjährige n o 3-4 X ausdauernde n 2^ 5—7 X CaUirhoe macrorhiza Malvaceae 21- K 2-4 pedata u. V n o 3-4 X verticillata n 4 K 9, 4 X X Camassia Asphodeleae 4 Z 3-4 Cannabis gigantea Urticeae o 3 4 X Capsicum Solaneae o 3-4 Cardiospermum Halicacabum . Sapindaceae o X 3-5 Carduus Marianus Compositae o 3-4 X Carthamus tinctorius n o 4-5 X Castilleja indivisa Scrophularineae 40 2-4 Catananehe coerulea u. V Compositae 4 X 5-7 Cedronella cana Labiatae 40 X X 3-4 X Centaurea americana Compositae 0 3-4 X Cyanus u. V., depressa u. V. n o 3—5 X moschata u. V., suaveolens. . V o X X 3-4 X im Freien ausdauernde r> 2\- 5-7 X Centauridium v o 3—4 X Centranthua macrosiphon u. V. Valerianeae o 3-4 X Cephalaria Dipsaceae 4 X 5—7 X Cerastium, ausdauernde Caryophylleae 4 4-6 X 277 Eignet sich: Bliithe- zeit fällt n die lonate 53 a 2 S ? CD 60 g s 3 3'^ 3 'S 'S *" g bo • 2 'S Sc* s s 'S 0 'S '''^ In ■TS a 5i_S 5 3 3 Ö H o pq ; r £ 1^ — Aussaat: Namen. S 1 1 2 3 4 5 c, 7 S 9 10 11 12 ] Cerinthe, einjährige Boragineae o X 3-4 X Chaenostoma Scrophularineae 40 3-4 Chamaepeuce Compositae (f 3-4 8-9 Cheiranthus maritimus u. V. . . Cruciferae o X 3-4 X Chelone barbata u. V Scrophularineae 4 X 5-7 X Chenopodiiini Atriplicis Chenopodeae o 3-4 X altissiraiim, scoparium(Kochia) n o 3-4 X Chionodoxa Liliaceae 2^ z 5—7 X Chlora grandiflora Gentianeae o 3-4 Chloris Gramiueae 4 X 4 X Chrysanthemum, einjährige. . . Compositae O 3—5 X inodonira ü. pleno n 2^0 3—4 X Chrysurus (Lamarckia) Graniineae o X 4 X Cirsium Compositae '4 5-7 X Clarkia elegans u. "V Onagraricae o X 3—4 8-9 X pulchella u. V n o 3^1 8-9 X Clematis, Stauden Ranunculaceae 2^ 3-5 8—9 X Cleome Capparideae o 3—4 Clintonia Lobeliaceae o 3-4 X Cobaea scandens Cobaeaceae 40 X 2-4 Coccinia indica Cucurbitaceae 40 X 4 : Coix Gramineae 0 X 4 i ColehiciiTTi Colchicaceae 4 z 4-7 X Collinsia Scrophularineae O X 3-5 8^9 X 279 Eignet sich: iliithe- zeit fällt n die lonate s = V 1 s lg s g. bC'S" 1 ^"^ aO 4-t S s H-3 3 o a « Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 -8 X -10 X X X Im Gewächshause atisdauernd. Sehr blüthenreick. —7 X X X X X Bis zur Auspflanzung einzeln in Töpfen zu cultiviren und auch, in Töpfen stehend, auf Gruppen zu verwenden. Ch. diacantha kann auch in das freie Land gesäet werden , keimt dann aber oft spät und unregelmässig. Blätter stachelirj. -8 X X X X Leidet zuweilen durch Erdflöhe. -9 X X X Alte, starke Pflanzen sind auch einzeln höchst decorativ. lütlieii iiibe- BUtend X X Nur in Massen vereinigt \ von Effect. \ jUg zum Auspflanzen in das freie Land " X X X j in Töpjen zu ziehen. -4 X X X X X In Saatgefässen auszusäen. Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Siehe Aussaat von Zwiebelgewächsen, §. 180, S. 219 u. 220. —[) X Gedeiht besonders in einer Mischung von Haide-, Mistbeeterde und Sand an sonniger, vor Nässe geschützter Lage. Herbstaussaat anwendbar bei Durchwinterimg unter Glas. —8 X X Einige Sorten sind mehrjährig, man behandelt sie jedoch als Sommer- getuächse. -10 X X X Chr. coronarium kann im Gewächshaus über- \ Blühen bis in den wintert werden. { Winter hinein. -10 X X X Sämlinge blühen im ersten Jahre ; im Gewächs- l Voitreff'lich zum haus auch während des Winters. } Schneiden. —8 X X -8 X X Zur Ausschmückung von Ufern. -9 X X \Herbstaussaat geht bei lanqen Wintern zu Grunde. Werden zuweilen -9 X X X i von einem Käfer beschädigt. —9 X X X Keimen oft langsam. -10 X X X Bis zum Auspflanzen in sandiger Lauberde einzeln in Töpfen zu ziehen. Der Samen keimt langsam. Verlangen viel Wärme. Unter Glas mehrjährig. -8 X X Gedeihen am besten in lockerer, sandiger Laub- und Mistbeeterde. Bei anhaltender Trockenheit reichlich zu bewässern. Auch als Ampelpflanzen zu benutzen. -10 X X Bis zum Auspflanzen an ihren Bestimmungsort in Töpfen zu cul- tiviren; liebt humusreichen Boden und reichliche Bewä.iserunq. Frostfrei zu überwintern. -9 X X Für geschützte, recht sonnig gelegene Stellen. Ueberwi7iterung unter Glas, warm. Bringt rothe Früchte. -8 X X Interessante Früchte, welche man als Zierrath industriell verwerthet. -10 X X Giftig. Sämlinge blühen erst im 2. oder 3. Jahre. Können auf Rasenplätze gepflanzt toerden. Vergl. §. ISO, S. 2ni u. 220. -8 X X X Reichblühend. 280 Familie. « 'S ^ c ■3= ä .S s äJ 3 J2-2 Aussaat: Namen. n o i „'S s ü c £ CS St 1 •2 p, i 5 (i 7 8 0 10 11 12 1 Collinsia vex'na Scrophularineae O 3 4 9-10 X Collomia Polemoniaceae O 3-4 8-9 X Commelina Comraelineae 40 K 3—4 Convallaria naajalis Smilaceae 21- X R 4—6 X japonica 1) 4 4-6 Convolvulus aureus superbus . Convolvulaceae 2^0 X 2—3 tricolor u. V n o 3-5 X X Cortusa Primulaceae 2^ 5—7 X Corydalis . Fumariaceae 4 K 5-7 X Cosmanthus Boragin eae O 3-4 X Cosmea (Cosmos), einjährige . . Compositae o 8 4 X Cosmidiuin n o 3 -4 X Crepis, einjährige )) o 3—4 X Crucianella Rubiaceae 4 5—7 X Cucumis, einjährige Cucurbitaceae o X 4 perennis n 4 X X K 4 5 Cucurbita " o X 4 Cuphea eminens Salicariae 1?0 2-3 phitycentra, strigulosa n 1jO 2-3 einjährige n O 3 4 X Cyclaiithera Cucurbitaceae o X 4 Cynoglossum coelestinum Boragineae o X 3—4 X liiiifoliuni V o 3-4 8-9 X Cynosurus Gramineae o X 4 X X Datisca Resedaceae 2|- 5-7 X Datura, einjährige Solaneae o X 2-4 Delphinium cardiopetahim. . . . Ranunculaceae o 3-4 8-10 X X 281 Eignet sich: liillie- zeit fällt n die [onate d ,'2 u 3; _: 1 = 5 o S « ff ^ "3 'S ö •-1 '^ c :3 g t-l o s o M Vi o li Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 1-6 !-8 X X X X X Herbstaussaat, welche einen prächtir/en Frühlingsflor ergieht, ist hei weitem vorzuziehen. Frühjahrssämlinge hlühen Jnli-August. -9 X X X Gedeiht in jedem Boden. -10 X X Blüht im ersten Jahre. Frostfrei überwinterte Knollen im Früh- jahr auszupflanzen. -6 X X X X Der Samen liegt lanqe , ehe er keimt. Verlangt lehmige, sandige Lnnlirnh: Wiiiirrl^ülh,,; ~in,i Tß-r!/,,,, g.-.'hjii.'t. -8 X X Frostfrii iilimriNlmi. Wird in i ihr r- Itnl ir i, j u r i mmergrüne Rasen benutzt. Smin-n m-liiyrt s,-liiirli :i iiikraft . -10 X X Liebt lockeren Boden und sonnige Lage. 1 _.. , , , \ Für Ampeln verwend- -10 X X X Lieben sonnige Lage. 1 "''■ -5 X X X Recht schattig zu pflanzen. —9 X X X X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt, hei manchen Arten zuweilen 1 Jahr. Nicht alle Species bilden Knollen. -9 X X Liebt trockenen Standort. -10 X X X Mit zierlicher Belaubung. Stark verziveigte Pflanzen. -10 X X Lieht sonnigen Standort. -9 X X C. rubra und alba eignen sich zur Herbstaussaat an Ort und Stelle. Liehen volle Sonne. -8 X X X Es ist vortheilhaft, sie im Frühjahr zurückzuschneiden. —8 X Lieben sonnige Lage und reichliche Bewässerung. Bringen inter- —8 X X X essante Früchte. Es ist vorzuziehen, die Körner einzeln oder je nach Grösse zu zweien in Töpfe zu säen. C. perennis im -8 X Winter zu bedecken. -10 X X X \Blühen im ersten Jahre aus Samen tmd sind frostfrei zu iiber- -10 X X X X ( wintern. -10 X X X X Sehr dankbar blühende Pflanzen. -8 X In Töpfe zu «äen. Besonders für sonnige Lagen. Ungemein schnell- wachsend. Bringen kleine, gurkenartige Früchte.' -9 X X -9 X X X X X Durch mehrmalige Aussaat in Intervallen kann man einen Flor bis September erzielen. -9 X X -9 X X Aus Samen erhält man männliche lind weibliche Pflanzen, letztere sind die schöneren. Im Winter zu. bedecken. —9 X X X X X Man iKii.t.-i ilii: 1>. tili, iiürdlii.-lii'ii Etinijiii ///.s zur Auspflanzung an den lU-.-iliiN Hin niis,,rt in Tiiiifiii mli i ri n-n. Sie verlangeii humus- reichiii y.'..i/.w(, liiiiiiiijK.-^ (ii,s.- Doronicum Compositae 2^ 5-7 X Dracocephalum raoldavicura . . Labiatae o X X 3-4 X ausdauernde n 2^ X 5-6 X Dryas octopetala Rosaceae 2^ 5—7 X Echinacea . Compositae 4 5-7 X Echinocystis lobata Cucurbitaceac 40 X K 3-4 X Echinops, ausdauernde Compositae 4 5—6 X X Behium creticum . . Boragineae O X 3-4 X Eleusine Gramineae o X 4 X 283 Eignet sich: ütlic- •illt dir onate n 'S " to 3 .2 3 1; :3 'S* ° 'S a S S- ^ q! 'S ^ C i3 ^ 9 ä .0 2 o •r; s o 2 % Besondere Beniei'kungeii. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 ■23 24 25 -9 X X X X X Blühen bei Aussaat im Fehriiar-März noch im Spätsommer des ersten Jahres. In strengen Wintern zu bedecken. -9 X X X X X X Die einzelnen Blumen aller ausdauernden J). können durch Ein- legen in Sand getrocknet werden. Blühen bei Februar - März- Au.isaat im Herbst. D. cardinale verlangt Bedeckung im Winter. -9 X X X X X Wird oft im besten Wachsthum von einem weissen Pilze befallen. Bei FKbni,ir-Mr,rz^Aiis.s,,<,t hlüht D. f. im Herbst. -8 X X X Orangeriitli h/iilnjuil. Mn rkl^jlmize. Frischer Samen keimt hinnen 4 bis 5 Wuvhcii. l'Härea. -7 X X X Sind zu pikiren. Im Spätsommer nicht zu eng auszupflanzen. Die D. nanus comjiactus u. V. auch für Einfassungen, wenn man die hohen entfernt. Jährlich neu aussäen, ältere Pflanzen werden unschön. -7 X X X X X Der Samen der gefüllten Varietäten bringt sehr viel einfachblühende Pflanzen. -7 X X X X X Zu pikiren. Im Spätsommer in das freie Land oder in Töpfe zu 2iflanzen. Letztere sind in hellen, trockenen Räumen zu über- wintern. Auch durch Absenker und Stecklinge zu vermehren. -8 X X X X Die jungen Pflanzen der zarteren Sorten sind frostfrei zu üherv;in- tern. Liehen sonnii/i n Sfinnlurt. Einige Species sind inJih-in-lh'nd. -7 X X X X X Man kann auch in 'L'i'iif'- -^ii'n : der Samen liegt zuivcil' n , in .lnjir, ehe er keimt. Sdiiiliiiiia liliilian selten vor dem 4. Juli rr, n-vrden dann aber immer schöner. -9 X X X X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. D. spectabilia ist Markt- pflanze und eignet sich zum Treiben. -8 X X X Verlieren im Alter an Ansehen, daher alle a Jahre frisch ansäen. Giftig. Begnügen sich mit steinigem, trockenen Boden. -8 X X X Blühen sämmtlich gelb oder bräunlich. —7 X X X X X In Töpfe mit sandiger Haideerde zu säen. Man pflanzt in schat- tige Lage nnd in kriiflii/,-, lockere Erde. -8 X X Die Körner ein:rhi in l.lrii,,' lüpfe zu säen. Verlangt sehr .sonnige Lage. Koinml um- im siiillirhen Klima zur vollen Enffaltting. -5 X X X Gehören zu den ersten Frühlingsblumen und prunken. -8 X Reichblühend. -9 X X X Freilandaussaat anwendbar. -5 X X X Pikiren. Lieht Haideerde. ./unge Pflanzen frostfrei überwintern. -9 X X Gedeiht auch im Halbschatten. -8 X X Sehr raschwachsend. Interessante Früchte. Während des Winters zu bedecken. -8 X X Werden bis 2 m hoch tmd gedeihen in jedem Boden. -8 X X X Gedeiht in steinigem^drocTcenen Boden ohne jede Pflege. -9 X Interessant durch die Stellung der Blüthenähren. 284 Familie. "äj a S c m bi s Aussaat: Namen. C3 a c a a .2 5 1 i s 0) s z t i ■j :! 1 .'> i; 7 ,s il 10 11 12 1 Elichrysum iipiculatum , bra-\ chyrhynchum, elegans. . ./ Compositae o X 3—4 bracteatnm, inonstrosum u. V. n o X 3-4 X Elsholzia cristata Labiatac o X X 3—4 X Elynms, ausdauernde Gramineae 4 X 5-7 X Eopepon Cucurbitaceae o X K 3—4 Epilobium, ausdauernde Onagrarieae 4 X 5-7 X Eragrostis Gramineae o X 4 X Eremostachys Labiatae 4 ~4~ X 4—6 X Eremurus Asphodeleae 3 4 X Erianthus Gramineae 4 X 9. 4 Erlgeron, ausdauernde Compositae 4 - 5-7 X Erinus alpinus Scrophularineae 4 X 4-6 X Eriogomim umbellatum Polygoncae 4 4—6 X Erodium Gruinum Geraniaceae O 3 4 X ausdauernde n 4 X 4—6 X Erpetion Violaceae 4 4—6 X Eryngium, ausdauernde Umbelliferae o 4-7 X Erysimum, einjährige Cruciferae o 3-4 8-9 X puchellum, rupestre n 4 5-7 X Erytliraea Mühlenbergi Gentianeae 4 2-3 Eschscholtzia Papaveracoae OcT 3-4 8-ri X Eucliaridium Onagrarieae O 3—4 X Euchlaena luxurians Gramineae 4 X 3-4 X Evicnide bartonioides Loaseae o 3-4 Eulalia j.ijjonica Gramineae 4 X 2-3 Eupatorium Compositae 4 3—4 285 Eignet sich: lüthe- zeit fällt a die [onate 0 gg keimt und ist schwach zu bedecken. G. acaulis auch für Tep- 1 pichbeete geeignet. -7 X X X X X X -5 X X X X Einige Species bilden Knollen und sind frostfrei zu Mberwintem. -8 X X X X Aeltere Pflanzen gehen bei strengen Wintern zu Grunde. -9 X X X X Ilerbstaussaat anwendbar, ausser für G. linifolia. -10 X X X X Zu pikiren. Die abgetrockneten Zwiebeln im Winter in frostfreien, trockenen Räumen a.ufzulic.vwhre.n. ( Vi-.rgl. §. 180, S. 219 u. 220.) Währriid ihr \'riii-fiifi,i/is-:fit rcir]ili,-h hcirässern. Vermehrung auch ihiri-h I!nif-:irirl„ Zu. /.um 'inili,ii ijn-ignet. Abgeschnittene Blumcnstengii Uühcii, in H'k.v.vi:/- gcsleilt, lange lind dankbar. Einige Sämlinge blühen schon im Jahre der Aussaat, die Güte der Blumen ist aber erst bei nochmaligem Probeblühen zu beurtheilen. -8 X X Freilandaussaat vorzuziehen. 288 Familie. 3 o s = o Cm V 0 s s o > Z S s s -5 ? Aussaat: Namen. o a CS a V a 1» a t 1 o 3 1 ') 6 7 S 9 10 11 12 1 Glaueium, ausdauernde Papaveraceae 40 :i-4 8—9 X X Globularia, kiautaitige Globularineae 4 5-7 X Gnaphalinm decurrens Compositae 4 X 5-7 X Leontopodium n 21- X 5-7 X Orientale flore pleno n 21- X 5—7 X foetidum n o X 3-4 X Godetia Onagrarieae O 3—4 X X Gromphrena globosa Aniarantaceae O X 3-4 Grahamia Compositae o X 3-4 X X Grain.iiiaiith.es Crassulaceae o 3-4 X Grindelia Compositae 21- 5-7 X Gunnera Urticeae '4 4—6 X : Gymnopsis Compositae O 3-4 Gymnothrix Gramineae 4 X 2—3 3 Gyneritun n 21- X 2—3 Gypsophila, ausdauernde Caryophylleae 4 K 4—6 X cerastioides, repens 51 21- 4-6 X elegans u. V n o 4 X niuralis " o 3-4 X Hedysarum coronarium u. V. . Papilionaceae ^2|. X 5-7 X humile " o 3—4 X Helenium Douglasi Compositae o 3-4 X Helianthemvan, ausdauernde. . Cistineae t) 5-7 X Helianthus, einjährige Compositae o 4—5 X argophyllus , cucuiuerifolius,\ peruvianus / )i o 4 X Heliophila Cruciferae o 3—4 X 289 Eignet sich: itlie- seit äUt die Duale 0) 5. a a 0) a 3 £ ■2 Co S § J2 ft CS x^ %^ Sonne, sandige Erde und trocke- nen Standort. -10 X X X X X Frostfrei überwintern. -10 X -9 X X X X Werden zuweilen von Käfern heimgesucht. Mistbeet-Aussaat vor- zuziehen. Die hohen Sorten nicht Col. 16. -9 X X X X X An sonnigen Lagen in nahrhafte Mistbeeterde; gegen anhaltende Nässe zu schützen. -9 -9 X X X In Saatgefässe säen und pikiren. Topfcultur am sichersten. Lieben recht sandige, lockere Erde, sonnigen Standort; vor Regen zu schützen. Sehr feinsamig. -9 X X -9 X X X Bis zur Auspflanzung in Töpfen ziehen. Der Samen liegt oft 1 Jahr, ehe er keimt. Verlangt sehr nahrhaften Boden, im Winter Be- deckunq im Freien. -9 X X Sehr buschig und reichblühend. -10 X X X X \ln Töpfen cultiviren und nach gehöriger Erstarkung auspflanzen. > Im Winter bedecken oder in das Gewächshaus bringen. Säm- 1 linge blühen im 2. oder 3. Jahre. -10 X X X X X -8 X X X X X Die Sämlinge müssen beim Auspflanzen schon recht kräftig sein. -8 X X Rasenbildend. -9 X X X X Sehr reichblühend. -9 X X X X Pikiren. -8 X X X In rauhen Lagen frostfrei überwintern. -9 X X X ö-anz niedrige, kriechende Pflanze. -9 X X Freilandaussaat anwendbar. -8 X X X X Lieben recht sonnige Lagen. -9 -9 X X X Anzucht der Sämlinge in Töpfen ist zu empfehlen. X X X Bis zur Auspflanzung in Töpfen ziehen. H. cueumerifolius auch für Bouquets. -9 X X Für halbschattigen Standort, empfindlich gegen Nässe; wird oft von Erdflöhen heimgesucht. 19 290 Familie. ? ■- o ä' ü a ci a 6 o 3 1 o a N Aussaat: Namen. s o 1 2 :i 4 ,5 (j 7 8 9 10 11 12 1 Heliptermn Corapositae o X 3-4 X Helleborus Kanunculaceae 2^ 6—7 X Hemerocallis Hemerocallideae 21- X R 5—7 X HeraelenTn Umbelliferae 4 5-7 X Hesperis matronalis Cruciferae 21- cT X X 5—7 X tristis ,7 cT X X 5—7 X Hibiscus, einjährige Malvaceae O 3-4 8-9 X Hieraeium aurantiacum Coinpositae 2^ 5-7 X Hordenm jubatum ... Gramineae o X 4 X Hnmea Compositae cf X 5-7 X Hnnnemamiia Papaveraceae 2^ 6—8 X Hyaeinthus candicans Asphodeleae 4 Z 1-4 : > X orientalis n 2^ X Z 8-9 Hsnnenoxis (Shortia) Compositae o 4 X Hypericum, Stauden Hypericineae 4 5-7 X Iberis, einjährige Cruciferae O X 3^ 8-9 X ausdauernde " 4 X 5—7 X gibraltarica u. V n t> ■ 8 4 X Impatiens glanduligera Balsamineae O 4 Involueraria Cucurbitaceae o X 4 Ipomoea purpurea u. V Convolvulaceae o X 4—5 X — bonanox,coccinoa, hederacea,] limbata, niexicana,Nil,Qua- > mociit, rubro-violacea u.V.j " o X 3-4 Ipomopsis Polemoniaceae d __ . 7—8 X ~ - - j 291 Eignet sich: Blüthe- zeit fällt in die Monate a Ol so a ■e. o u .2 'S '^ . a 'S 0) ■2 "^ S ß 3 c a S 2 N 'S a ;-, -£'3 ^"^ SS «« a - 0) CS S ^^ •3 ° ag 'S B 0) s a ^ Cl- bris 't. ^ 'S "¥ 0:0 > J3 "^ ,

S a :3 o H o o o .3 Besoiidei'e Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 5-9 X Aussaat in sandige Laub-, Mistbeet- oder Haideerde. Auf sonnig gelegene Beete oder in Kästen, welche gegen Nässe durch Fenster geschützt werden, zu pflanzen. 12-3 X X X X X Der Samen liegt, wenn ganz frisch, nur 14 Tage, sonst oft 1 Jahr, ehe er keimt. Pikiren in Haide- oder Lauberde, mit lehmiger Easenerde gemischt. Sämlinge nur im 1. Jahre frostfrei durch- wintern, blühen zum Theil schon im 2. Jahre. Schattig pflanzen. Zum Treiben geeignet. Officinell. )-7 X X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Zur Uferbepflanzung geeignet. 3-8 X X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt, wenn er nicht sogleich nach der Reife gesäet wird. >-7 X X X Freilandaussaat anwendbar. Die gefüllten H. m. tragen keinen Samen. Wenigstens jedes 2, Jahr neu ansäen. )— 7 X Freilandaussaat anwendbar. 3—9 X 5-9 X -X X X Rasenhildend. Wuchert stark. 5-9 X X X X X Kerbstaussaat anwendbar. Für Bouquets vor der Reife zu schneiden. 5-9 X X X X X Aussaat in Saatgefässemit sandiger, lockerer Bdiili'-rrlr. iiikiren,dann einzeln in kleine Töpfe pflanzen, frostfrei iihrnrinti-ni, im Früh- jahr in grössere Töpfe resp. an Ort und Stelh: hriiigeu. Aufbinden. r-9 X X Liebt sandigen Boden, fürchtet Nässe, frostfrei überwintern. ?-10 X X X X X Sämlinge blühen im 2. Jahre. Pikiren, f rostfrei nli:-r-\ wintern. Vermehrung auch durch Uriitzirlrhrl ,i.\ Siehe §. ISO, 10-12 1-5 X X X Aussaat in Saatgefässe mit lockerer Knie, .■iturkt S. 21.9 u. 220. bedecken. Keimen erst im folgenden Frühjahr.) ?-9 X X Liebt sonnigen Standort. 1-9 X X Gedeihen in fast allen Bodenarten. 5-7 X X X X Werden häufig von Erdflöhen heimgesucht. Frühjahrsaussaat vor- zuziehen. i-6 X X X X X Sehr reichblühende Pflanzen. 3-6 X X X X Blühen im 2. Jahre. Frostfrei zu überwintern. 7-9 X X X Reichlich zu bewässern. 3-7 X Sohnige Lage, reichlich bewässern. Sehr raschwachsend, rothe Früchte. Bis zum Auspflanzen in Töpfen ziehen. ?-10 X X Man kann auch im April je 3 — 4 Körner per kleinen Topf säen, warm stellen und Ende Mai mit Ballen auspflanzen. Lieben warmen Standort. Schön in Töpfen oder Kästen, vor den Zimmerfenstern emporzuleiten, auch an Stangen zu Säulen und Pyramiden zu ziehen. ?-10 X X Anfangs in Töpfen zu ziehen. Schön in Töi^fen oder Kästen, vor den Zimmerfenstern emporzuleiten. Eignen sieh (besonders rubro- coerulea) zur Cultur im Gewächshaus. ?-10 X X X X Pikiren, später einzeln in kleine Töpfe pflanzen, frostfrei, hell und trocken überwintern. Erst wenn Frostgefahr vorüber, in das Freie pflanzen. 19* 292 Familie. s sä Ca X tu [3 1^ '> '3 Aussaat: Namen. s B o S o „ c i 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1. Iris Irideae 4 K R 4—6 X Isotoma Lobeliaceae 2^0 3—4 )( Jasione montana Campanulaceae C^2}. 5-7 X •Tonopsidium Cruciferae o 3—4 X Kaulftissia Compositae O 3—4 X Koeleria, ausdauernde Gramineae 4 X 5-7 X Lagenaria Cucurbitaceae o X 4 > Lagtirus Gramineae o X 3-4 X Lasiagrostis argentea V 21- X 5-7 X Lasthenia Compositae o 4 X Lathyrus, ausdauernde Papilionaceae 4 X X 4-6 X odoratus " o X X X 3-4 X Lavatera trünestris Malvaceae o 3 4 X Layia Compositae o X 3-4 X Leptochloa Gramineae o X 4 X Leptosiphon Polemomaoeae o 4 X Leptosyne maritima Compositae 2^0 K 3—4 X Leucanthemum maximum .... " 2|.0 5—6 X Iiiatris n 4 K 5-7 X Tiilium Liliaceae 4 X Z 4—7 X Limnanthes Limnantheae o 3-4 8—9 X Iiinaria alpina Scropliularineae dO 3-5 X Cymbalaria n 2^o 3-4 X bipartita, maroccana u. V. . . n 0 X 4 X multipunctata, reticulata au-\ reo-purpurea . . / n o X 3-4 X triornitophora n cfO X 2-3 293 Eignet sich: Bluthe- zeit fällt in die Monate d Ol a -^ 1=. a tu bn 3 w ä 53 ö CO . ^ o a Qj rt a 3 a 2 a ^ Im ■ö • a a> ^^ 's 'S e a a a ii ■_fe .•3 2 1 o m ■i V-t o a « 1% Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 4-7 X X X X X In sandige Lauh- und Mistbeeterde zu säen. Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Sämlinge in den ersten Jahren f rostfrei üherwintern. I. iberica, Kaempferi, Susiana während des Winters bedecken. Andere z. JH. I. Pseudo-Acoms vorzüglich zur Uferbepflanzung. 6-9 X X X X Pikiren; lieben lockere, nahrhafte Erde. Uebenuinterung im Qlas- hause. 6-9 X X X Liebt freien, sandigen Standort. 5-7 X X X Miniaturpflanze. 6-8 X X Liebt sonnigen Standort. 7-9 X X X X 6-9 X Für recht warme Lagen. Interessante Früchte. 7-9 X X X X X Für Bouquets vor der Reife zu schneiden. 6-9 X X X X Gehört zu den schönsten Ziergräsem. 6—9 X X 6—10 X X X X Der Samen keimt langsam und unregelmässig. Bis zum Auskamen einzeln in kleinen Töpfen ziehen. 6-9 X X Besonders für niedrige Geländer, auch für Kästen vor den Zimmer- fevsfern. 7—9 X X Werden in der Bliithezeit oft von einem, rostartigen Pilz befallen. Gedeihen in jedem Boden. 6—8 X X Freilandaussaat anwendbar. 7-8 X X 6—9 X X X X Für sonnige Lagen. 7—10 X X X X X Frostfrei zu überwintern. Winterblüher. 6-9 X X Blüht im 1. Jahre. 8-9 X X X X In rauhen Gegenden während des Winters zu bedecken. In Töpfen heranziehen und als starke I^anzen an Ort und' Stelle bringen. 5-7 X X X X X Aussaat in flache Saatgefässe mit sandiger Laub- oder Haideerde. Viele Sorten keimen erst in dem der Aussaat folgenden Frühjahr. Vergl. §. 180, S. 21!) u. 220. 6-9 X X X Frühjahrsaussaat vorzuziehen. 6-8 X X X Liebt leichten sandigen Boden und wenig\ Feuchtigkeit. Säe'f sich oft von selbst aus. \ Sämlinqe blühen im 5-10 X X Vorzügliche Ampelpflarize. Freiland-( ersten Jahre, aussaat anwendbar. ) 6-9 X X X X Herbstanssaat anwendbar, wenn Durchwinterung unter Glas. 6-10 X X X X Freilandaussaat in günstigen Lagen anwendbar. 7-10 X X Uebenuinterung im Glashaus oder Zimmer. 294 Familie. et -^ 5 o ■j. "03 5 £ 5 5 S 5 .2 ■? i ■»'.5 Aussaat: Namen. "5 O = "§! 5 3 5 1| » 5 S : 1 2 3 4 5 6 7 S 9 10 11 12 1: Liniun, ausdauernde Lineae 21- 5—7 X graudiflorum rubrum u. Y. . . n o 4 X Loasa Herberti, lateritia Loaseae o X 2-4 > hispida n o 3—4 } Lotus Jacobaeus Papilionaceae t)© 3—4 } Luffa Cucurbitaceae o X 4 3 Lunaria biennis u. V Cruciferae cT 5—7 X Lupinus affinis, nanus, texanus Papilionaceae O X 4-5 X übrige einjährige « O X 4-5 X ausdauernde n 21- 4—6 X Lychnis alpina, lapponica Caryophylleae 4 4—6 X chalcedonica u. V n 21- 5—7 X fulgens, Haageana u. V., Senno"i striata, Sieboldi / « 40 2—6 X Preissi (Preslii) " 40 3—4 X Viscaria T) 2^ 5-7 X Lystmachia Primulaceae 21- 5—7 X Nummularia n 21- 5-7 X Lythrum, ausdauernde Salicariae 4 X 5—7 X Madia elegans Compositae O 3 4 X Magydaris tomentosa Umbelliferae n 5—7 X Malope Malvaceae o 3-5 X Malva erispa, mauritiana n o 4 X n t>o 3-4 moschata r> 2^0 X 3-4 X Marshallia caespitosa Compositae 21- 5-7 X Martsmia Bignoniaceae o 3 4 = 295 Eignet sich: Blüthe- zeit fällt in die Monate Sä ß ^ 3 S a M> n s :f. a s .2 'S 03 . floJ tu ^ Ol S n a g sc • c o S !3 ""2T s 2 s« s 0 fq 1 1 0 s « II a Besondere Bemerkungen. 14 15 lö 17 18 10 20 22 23 24 25 6-8 X X X X X X Freüandaussaat aniuendlar. Es empfiehlt sich, alle 2 Jahre neu auszusäen. 6-9 X X X X Herbstaussaat nach Col. 11 lohnend; Sämlinge, mehrerein einem Topf, Uühen dann im Februar; frostfrei und hell üherwintern. 7-10 X 1 Die Berührung der Blätter verursacht Brennen auf der Haut. 6-8 X J" Können im Kalthause überwintern. 7-il X X Von mehrjähriger Dauer bei Durchwinterimg im Kalthause. 7-8 X Je 2—3 Kömer in Töpfe säen und nach Erstarkung recht sonnig auspflanzen, reichlich zu bewässern. Tragen gurkenartige Früchte. 5-7 X X X X Freilandaussaat anwendbar. Beste Pflanzzeit September. 6-1» X X X yCredeihen in fast allen Lagen, können jedoch das Verpflanzen nicht 6-10 X X X J gut vertragen. Leiden leicht durch Nässe. 6-8 X X X X Wenn die verblühten Stengel bald abgeschnitten werden, so wachsen nette nach. 5-6 X X X Heizende Miniaturpflanzen, besonders für Felsenbeete. 6-8 X X X X Die gefüUtblühenden L. eh. tragen keinen Samen. 6-9 X X X X Der Bestimmungsort im Freien ist mit lockerer, nahrhafter Erde zuzubereiten. Blühen bei zeitiger Aussaat im 1. Jahre. 5-7 X X X X X X \Sehr reichblühend. Erstere blüht schon im ersten Jahre. 5-7 X X X* X X X 6—7 X X X Lieben grosse Feuchtigkeit; zur Uferbepflanzung geeignet. (i-7 X Gute Ampelpflanze. Reichlich bewässern. (i- y X X X X Stark giessen. L. Salicaria und besonders L. roseum superbum sind treffliche Ufer pflanzen. 7-9 X 7-8 X X Samen keimt schwer. 7-9 X X Lieben sonnige Lage. 7— 10 X X X Die abgeschnittenen Blätter der M. crispa eignen sich zur Garnitur von Schüsseln etc. Vergl. S. 207. 7—10 X X Hübsch zum Auspflanzen im Sommer, hält sich unter Glas über- wintert, mehrere .Tahre. 6-8 X X X Freilandaussaat an Ort und Stelle anwendbar. 6-8 X X X Liebt sandigen Boden. 6—9 X X X Für recht warme Lagen. Samen keimen langsam, können vor der Aussaat einen Tag in warmen Wasser liegen. Bringen inter- essante Früchte. 296 Familie. o - ' 2.1 5 V- CK 3 O b S s Aussaat: Namen. 1 slj x 3 1! - c 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Matriearia capeiisis, eximiau. V. Compositae 2^0 X 8 4 X Matthiola bicornis Cruciferae .o X X 4 X Maurandia Scrophularineae 2^0 X 2—3 X Meliea ». Gramineae 4 X 4' X Melothria Cucurbitaceae o X 4 X Mentha Labiatae 4 X X 5—7 X Mesembryanthemum, ein- \ jährige / Ficoideae o 3-4 X Michauxia campanuloides Campanulaceae cf 3 4 X Mirabilis Jalapa u. V Nyctagineae 40 K 3—5 X longiflora V 2^0 X K 3—5 X multiflora n 40 K 3-4 X Momordica Cucurbitaceae o X 4 X Monarda , Lnbiatae 4 X X 5-7 X Morina longifolia Dipsaceae 2|. 9,-4 X Mnkia Cucurbitaceae O X 3 4 X Muscari Asphodeleae 4 X Z 2-4 X Warcissus Amaryllideae 4 X Z 2—5 X Wemesia Scrophularineae O 4 X Nemophila Hydrophylleae O 3-4 X Labiatae 21- X X 5—7 X Nieotiana aflSnis,decurrens,sua-\ veolens / Solaneae o X 3-4 X grandiflora atropurpurea, ma-j crophvlla gigantea, Taba-l cum fol. var. j n . o 3 4 X Nierembergia » 40 2—4 X 297 Eignet sich: Bliillic- Zfit fällt in die Monate 2 SP ;3 o cci" . 5 S S =5 IS « n C3 'S =^ " S "2 H 2 o "ü ■ 2 o Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 7-10 X X X X Die neuen niedrigen Varietäten vortrefflich für Einfassungen. 6-8 X X Gedeiht in fast allen Bodenarten. 6-10 X X In Töpfen mit sandiger Mistbeeterde heranziehen und gut durch- wurzelt pflanzen, kann unter Otlas üheriüintern. Ampelpflan- zen. Vorzügliche, ihinkbar blühende Schlingpflanzen. 7-9 X X Für Bouquets vor der Keife zu schneiden. 7-9 X Für sonnige Lagen. Reichlich zu bewässern. Tragen zierliche Früchte. Hochvmchsend. 7-9 X X Auch zur Uferbepflanzung geeignet. Officinelle Iflanzen. 6-9 X X X X Blühen nur hei Sonnenschein und scheuen Nässe. 7-8 X X X In Töpfen heranziehen, frostfrei überwintern., im 2. Jahre in guten lehmig-sandigen Boden auspflanzen. Empfindlich gegen starke Winterfeuchtigkeit. 7-10 X X X X Blühen im, 1. Jahrr und hil,l,„ Kunl/KU, welche trocken und frost- frei überwintert nml Im l-'r'iilijulir zviedur ausgepflanzt werden > können. Es ist J,;l,jcli .iiifui-hyr, xie als Sommergewächse zu be- 1 handeln. Reichlich bewässern. Schlie.isen sich bei voller Sonne, } blühen jedoch nachts. 7-10 X 7-10 X X Blüht bei früher Aussaat im 1. Jahre. 7-9 X X Für recht warme Lagen. Reichlich zu bewässern. Tragen schöne Früchte. 6-8 X X 7-8 X X X X Sämlinge in kleinen Töpfen heranziehen und frostfrei überwintern. Leidet zuweilen durch Winterfeuchtigkeit. 7-9 X X Für sonnige Lagen. Trägt scharlachrothe Früchte. 4-5 X X X X X Am schönsten auf Gartenwiesen und Grasplätzen. Recht dicht pflanzen. Aussaat wenig gebräuchlich. 4-6 X X X X Aussaat nicht gebräuchlich. Samen bedürfen oft einer zioeijahrigen Keimzeit, Sämlinge blühen erst im, 5. Jahre oder noch später. 6-9 X X X X Aeusserst reichblühend. 5-7 X X X X Durch mehrmaliges Aussäen in Intervallen kann man einen Flor bis September erzielen. Für Teppichbeete. Herbstaussaat anwendbar. 6-7 X X X X Blühen bei Frühjahrsaussaat oft schon im 1. Jahre. 5—10 X X X X Es ist (besonders bei der 3. Gruppe) vortheilhaß, sie bis zum Aus- 8-10 X X X pflanzen einzeln in Töpfen zu ziehe7i. Lieben lockeren, nahr- haften, tief bearbeiteten Boden und reichliche Bewässerung, zu- weilen mit Dungguss. 6-10 X X X X Lieben sandigen Boden. Gegen anhaltende Nässe zu schützen. Pikiren. N. gracilis eignet sich für Ampeln. Herbstaussaat anwendbar bei Durchwintern unter Glas. 298 Familie. 4> S — ll o CO cj o o s 22 Aussaat: Namen. o 0) c a s 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 ] Nigella Ranunculaceae O X 3-5 X Nolana Nolaneae o 3—4 X Nycterinia capensis Scrophularineae 40 X 3-4 8-9 selaginoides « 40 3-4 8—9 Obelisearia pulcherrima Compositae 40 3-4 X OmmiiTrij fiinjälirij^^P, Labiatae o X 3 4 X Oenothera, einjährige Onagrarieae o 4 X taraxacifolia n d^O 3-4 X rosea (mexicana) . . / n O 3—4 Lamarckiana n cTO 5—7 X ausdauernde " 4 6-7 X Ononis Papilionaceae 21- 4—6 X Onopordon Compositae cT 5-7 X Orchideen, Freiland- Orchideae n K R 6—7 X Ornithogalum Asphodeleae n Z 2—4 X Orobus Papilionaceae 4 4—6 X Oxalis floribunda u. V Oxalideae 2I-0 3-4 8-9 X rosea u. V n o 3^ 8-9 X tropaeoloides (corniculata) 1 purpurea / 11 o 3 4 X Valdiviana « 2|.0 3—4 X X Paeonia herbacea (chinensis),!^ üfficinalis / Ranunculaceae 4 X K 4-5 8-9 X X Palafoxia Compositae o 3-4 X Palava tiexuosa Malvaceae o 3-4 X Panicum, einjährige Gramineae o X 3-4 X ausdauernde n 2j- X 3-4 X Papaver, einjährige Papaveraceae o 3—4 8-9 X 299 Eignet sich: Bliithc- zeit fallt in die Monate 1 w .2 K 1 — B S| "3 11 '' "v -' o :3 a 3 S c s o « 2 o Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 28 24 25 6-9 X X X Herbstaussaat anwendbar. 7-9 X X X Sonnigen Standort wählen. 7-9 X X X \ Lieben sandige Laub- und Mistbeeterde, blühen im 1. Jahre und I sind im G-ewächshaus zu überwintern. Frühjahrsaussaat vor- 7-9 X X X i zuziehen. N. capensis des herrlichen Geruchs wegen in die 1 Nähe der Wohmmgen pflanzen. Pikiren. 7-10 X X Sonniger Standort am besten. Jährliche Aussaat, sonst frostfreies Durchwintern nöthig. 6-9 X X Gewürzpflanzen. 6-9 X X Die Blumen 7-10 X X Als Sommergewächs zu behandeln. sind vom Abend bis Morgen und 7-10 X X X Lieht sonnige Lagen. bei trübem ' Wetter geöffnet. 7-10 X X Blüht bei zeitiger Aussaat im 1. Jahre. Abgeschnit- tene Stengel mit Knospen blühen im Wasser auf. Einige Sorten sind wohl- riechend. 6-9 X X X X Freilandaussaat anwendbar. 5-7 X X X X Der Samen keimt zuweilen langsam. Aussaat und Pikiren in Töpfen zu empfehlen. 6-8 X X Freilandaussaat aiiwendbar. Pikiren. Erreichen colossale Dimen- sionen. Säen sich oft von .selbst aus. Im ersten .fahre sehr schön. 5-7 X X X Aussaat wenig gebräuchlich. Nach §. 208 behandeln. 5-6 X X X Auf Grasplätzen wie verwildert. Aussaat siehe §. 180 S. 219 und 220. Samen liegt 3 — 4 Wochen ehe er keimt. 4-6 X X X X X Der Samen keimt zuweilen etwas langsam. Liebt Schatten. 6-9 X X X Pikiren. Lieben sonnigen Standort. Herbstsämlinge ■ unter Glas durchivintern. 6-9 X X X X Verlangt lockeren, sandigen Boden und sonnige TMge. 7-9 X X X X Für Teppichbeete und zur Garnirung von Ampeln. Gedeiht in fast jedem Boden und säet sich oft von selbst aus. 7-9 X X X Blüht im 1. Jahre. Säet sich oft von selbst aus. 5-6 X X X X X Der Samen liegt oft ein Jahr, ehe er keimt. Bei FVeilandaussaat mit Moos oder Laub zu bedecken. Sämlinge blühen nicht vor dem, 3., meistens erst im 5. Jahre. 7—10 X X X Liebt sonnigen Standort. 6-9 X X X Muss, wenn es die Witterung gestattet, so früh als möglich aus- gepflanzt werden. 7-10 X X X Für Bouquets vor der Reife zu schneiden. Säen sich häufig von seihst aus. 7-10 X X X X X Verlangen nahrhafte Erde, Bedeckung im Winter. 6-7 X X X Die jungen Pflänzchen frühzeitig verdünnen. Stengel mit Knospen blühen im Wasser völlig axlf. 300 Familie. 'S - 1 '■j 3 ■r. s Aussaat: Namen. 5 3^ im kalten Mistlteet oder Zimmer, im warmen Mi.stbeet 1 2 .3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 1 Papaver alpinum «. V Papaveraceae 2^0 5-6 X croceum, nndicanle n 2I-0 5—6 X übrige ausdauernde n 2^ 5-6 X Pardanthus (Moraea) Irideae 2^ Z 4-6 X Paspaliim ele^ans Gramineae O X 4 X Passiflora foetida, gracilis ... Passifloreae O X 2-3 J PfinniRfitiiTn Gramineae o X 3 4 X Pentstemon centranthifolius . Scrophularineae 2^0 4-7 X Cobaea, Eatoni, Lobbi, Murray- j anu8, cordifolius, Jeifrey-i anus, Palmeri, spectabilisj v 4 4—7 X gentianoides (hybridus) " -bO 2—7 X Wrighti " cT 4-7 X ausdauernde " 4 X 4-7 X Perilla nankinensis u. V Labiatae 0 3-4 : Phacelia Boragineae o X 3-^ 8-9 X Phalacraea Compositae 40 8 4 X Phalaris arundinacea var. picta Gramineae 21- X 4 7 X einjährige n o X 4 X Phaseolus ensiformis gigas . . . Papilionaceae o X 2-3 Phlox decussata, omniflora .... Polemoniaceae 4 2-4 9—10 X Nelsoni, nivalis, setacea, pilosa,\ subulata, frondosa, verna/ " 21- 4-6 X PhjTt.mima. Campanulaceae % 4—7 X Phylolacca decandra Phytolaceae 4 4-7 X Platygonia Kaempferi Cucurbitaceae %Q X K 2-3 301 Eignet sich: Blüthe- zeit fällt in die tfonate ä — ? .5 .2 A CS S 1 'S "2 s s CD ^ t° 's lg II S - f c 'S i.i st 2 0) 2* o P5 o o Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 6-8 X X X i Pikiren. Erfrieren leicht ohne Schneedecke, 1 verfaulen aber unter dichter Bedeckung. DieKnospen blühen auch 6-8 X X X X X j im Frühjahr ausgesäet, blühen sie im \ abgeschnitten auf. Die ) 1. Jahre. ? feinen Samen schwach 6-8 X X X Pikiren. bedecken. 6-8 X X X Liebt lockeren Boden, auch Haideerde. Musa im Winter gut be- deckt werden. 7-9 X X X 7-9 X X Für geschützte warme Lagen, Oewächshaus oder Zimmer. Tragen zierliche Früchte. 7-10 X X X X X X Bei Hitze reichlich giessen. Für Bouquets vor der Reife achneiden. Liebt lockeren, nahrhafteii Boden. In Töpfen unter Qlaa nber- mintern. 6-10 X X X X 6-10 X X X X X Schöne reichblühende Stauden. Pikiren und bis zum Auspflanzen einzeln in Töpfen ziehen. Unter Qlaa frostfrei überwintern. Lie- ben lockeren, nahrhaften Boden. 6—10 X X X X X Pikiren und einzeln in Töpfen ziehen. Lieben nahrhafte, dabei lockere Erde. Im Sommer reichlich giessen. üeberwinterung im Kalthaus oder Zimmer. Vortreffliche Markt pflanzen. 6—10 X X X X Frostfrei überwintern. Sehr reichblühend. 6-10 X X X X X Sehr dankbar blühende Stauden. Die niedrigen P., z. B. pubescens eignen sich zu Einfassungen. Blüthen unbe- deutend X X X X X X Pikiren oder noch besser bis zur Auspflanzung einzeln in Töpfen cultiviren. Kann durch Beschneiden in Form erhalten werden. 6-9 X X X X Frühjahrsaussaat vorzuziehen. Der Flor kann durch Abschneiden der verblühten Stengel verlängert werden. 7-10 X X X X Für Teppichbeete. Im Kalthaus oder Zimmer überwintern. Blflthen unbe- deutend X X X X X X Den Hauptschmuck bilden die gestreiften Blätter. Ufer pflanze. Die Aussaat ergiebt nur einen Theil echter Pflanzen. 6-7 X X Für Bouquets vor der Reife zu sehneiden. 7-9 X Verlangt zur vollen Entwickelung sehr warme Lage. 6-9 X X X X X X Aussaat möglichst sofort nach der Keife, da die Samen sonst 6 bis 12 Mormte liegen, ehe sie keimen. Die Sämlinge pikiren und 50 — ßO cm von einander pflanzen. 4-5 X X X Heichblühende, ganz niedrige, meist rasenbildende Sorten für Früh- jahrsteppichbeete, von denen Samen zuweilen angeboten wird. Sämlinge pikiren und bis zum Auspflanzen einzeln in kleinen Töpfen ziehen. 5-7 X X X X Ideben etwas feuchten Standort. 7—10 X X X X Interessante hübsche Beeren. Säet sich oft von selbst aus. 7-9 X 1 ^ In Töpfe säen. Verlangt sonnigen Standort und ist während des Winters zu bedecken. Trägt rothe, beerenartige Früchte. 1 302 Familie. G 3 6 3 1— ( V > Aussaat: Namen. 5 S «'s ii o .12 '^ 3 ° » . Salpiglossis Öcrophularineae o X 3—4 X X Salvia, ausdauernde Labiatae 4 X 4—7 X argentea n d 5-7 X coccinea u. V., farinacea . . . n O X 8 4 X Horminum u. V n O X 3 4 X Roemeriana " O 3—4 X > Sanguisorba Rosaceae 4 4-7 X Sanvitalia Compositae o 3-4 X Saponaria multiflora u. V Caryophylleae o 3-^ 8-9 X X ocymoides « n 4—7 X Saxifraga Saxifrageae ^ X 4 7 X Scabiosa, einjälirige Dipsaceae o X X 3 4 X ausdauernde « 4 X 4-7 X Sehizanthus Scrophularineae O 4 8-9 X Grahami, retusus u. V n o 3-4 8-9 X SchizopetaliiTTi Walkeri Cruciferae o X 3-4 8—9 X Scilla, ausdauernde Asphodeleae 2^ z 2—4 X Scotanthus tubiflorus Cucurbitaceae o X 3-4 > Scrophularia Scrophularineae 4 X 5—7 X Scutellaria Labiatae 4 X 4-7 X Scyphanthus elegans Loaseae o X 2-3 8-9 x 305 Eignet sieh: EUitlie- zelt fällt in ilio Monate d ■2 -CS s bo 3 :3 u 'S s s s ii • -J o SS w « 'S 'S ö 2g: heg* O :0 •^ 0) ^ s a 3 "3 o o 0) i5 2 s o e 'S Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 23 24 25 7-10 X Für XJf arhepfianzirnq. Pikiren. Liehen tiefbearheiteten Boden. 6-9 X X Sehr feinsamif/. Aiissuul und P!/.inii in Ocfässe. Lieht lockere Hasen- und Lauh mir,- siiiitli und frostfreiem Durchwintern als (/ behandeln. 5-7 X X X X Aussaat wenig gebräuchlich. 7-9 X X X Sehr hübsches Ziergras, dessen Blüthchen jedoch beim Schneiden leicht abfallen. 6-8 X Einzeln in Töpfen heranziehen. Sonnige Lage und reichliche Be- wässerung im Sommer. Interessante schlangenförmige Früchte. 8—10 X X Aussaat in Saatgefässe. Pikiren. Liebt Haide-, Moor- oder Laub- erde. Während des Winters bedecken. 6-8 X X X X X Gedeihen in den trockensten 'Lagen und lassen sich wie Rasen schneiden. 6-8 X Wächst ungemein üppig. 8-9 X X Interessante Samenbildung. 5-7 X X X X X Der Samen liegt tani/e ehe er keimt. Alle T. lieben schattige Lagen und etwas feiirlilnii /;..(/,/(. 7-10 X X X Am besten in T'iji/ru In rim ziehen und mit Ballen auspflanzen, gegen Wind und Wctlcrschlag geschützt. Auch zur Cultur in Kästen vor Fenstei-n, an welchen man sie emporleitet, geeignet. Wird zuweilen von Erdflöhen heimgesucht. 6—10 X X X X X \Es ist dankbar, sie einzeln in kleinen Töpfen^ heranzuziehen. An Stangen, Pgramideii, Bäu- men und Fenstern emjKtrleiten. Unter Glas oder im Zimmer übenrinti-rl /iräi-lifiye Winter- bliiher, besonders T. J.nh/iiuuHiii. Auch Am- pelpf tanzen. Bei 1 lohst n ussaat frostfreie Ueberwinterung. Die unreifen Früchte in Essig ■ eingelegt, gelten als falsche Kapern. (1 10 X X X X X 6-10 X X X X X Marktpflanzen. ti 10 X X X X X Sehr reichblühend. 3-5 X X X X Vergl. §. 180 8. 21!) u. 220. Herbstaussaat keimt meist erst im folgenden Frühjahr. Man säet fast nur zur Erzielung von Neuheiten. Sämlinge blühen selten vor dem 4. Jahre und müssen dann weiter Probeblühen. (1 9 X X X X Herbstaussaat anwendbar. Liebt sonnige Lage. Säet sich oft von selbst aus. (i -S X X X X Für Teppichbeete. Sehr feinsamig (§. 208). Pikiren. Verlangen leichte, sandige Erde und sonnigen Standort. 8-9 X X X X X Für Bouquets vor der Reife zu schneiden. 6-9 X X X X V. alba, coccinea, rubra blühen l>ei Aussaat im, März und April im 1. Jahre. i; 9 X X X Für recht sonnige Lagen. Blüht nur bei Soiinenschein. Herbstsäm- linge f rostfrei in Töpfen durcliminterl, liefern schöne Pflanzen. 6-8 X X Aussimt hl S,nil,irfass,'. Ihr Siimcii lin/l i'l'l Mnvitr hni.i, ehe er krhul ,111, t lirf li ,-rsf linrll ei llhj.-ii ' .l,,l, i: i, 1,/ iilir ,„lr '/ ylanZCn. PiLircn. l.icht Sdiatltn und f, Melden Buden auch Haideerde. Wurzeln giftig. 312 Familie. 6 n SC a o a 5 !^ a 3 o n £ 0) a s - a Aussaat: Namen. a o a "■'S S 5 5 ^1 "2 2 SN ^ c 1 2 3 4 5 i; 7 8 9 10 11 12 13 Verbaseum, ausdauernde Scrophularineae 4 4-7 X Veronica glauca, syriaca n o X 4 8-9 X im Freien ausdauernde n n X 4-7 X alpina, repens » % 4—7 X Vicia, einjährige Papilionaceae o X 3-4 X ausdauernde n 2|. X 5-7 X Viola coruuta u. V., lutea u. V.,\ Munbyana, pinnata / Violarieae 40 3-7 X odorata semperflorens u. V.. n 21- X X 3-8 X X Visearia Caryophylleae o 3—4 X Wahlenbergia (Platycodon) . . . Campanulaceae ^ K 4—7 X Waitzia Compositae o X 3—4 X Whitlavla Ilydrophylleae o X 4 X Wulfenia Scrophularineae 2j- 4—6 X XeranthemiTm Compositae o X X 3-4 8-9 X X Zauschneria Onagrarieae % 4-8 X Zea japonica fol. var Gramineae o 3-4 X gracillima n o 3-4 X 313 Eignet sieh: Blüthe- zeit lallt in die Monate □ a - tu c 5 S" a S (5 "3 CS t; bog* So g ll li :3 H S 0) s o M o 3 o o 5 Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 IS 19 20 21 22 23 24 25 5-8 X y. olympicum und Thapsiis imposant als Einzelpflanzen ; öfters neu aussäen, weil viele nach dem Flor zu Grunde ffehen. 6-8 X X X X Bei Herbstaussaat und /rostfreier Ueberiointernng in Töpfen sehr früh- und reichhlühend. 6-9 X X X X X Gedeihen in den trockensten Lagen, auch an Abhängen etc. 4-6 X X X X Ganz niedrig, rasenbildend. 5-8 X X X XSämintliche Arten reizend zwischen Parkgebüschen. Einige Species 5-8 X X X X X i ranken nicht. 5-10 X X X X X X Pikiren. Auch für 'Teppichbeete. Pflanzen (ausser V. pinnata) öfter durch Aussaat erneuern, da sie nach mehreren Jahren unschön werden. 1-12 X X X X X X Aiissaat am besten sofort nach der Reife in Saatgefässe. Der Sa- men liegt lange, hei Frühjahrsaussaat 1 Jahr und keimt meist im März. Zum Treiben geeignet. Winterblüher. Säet sich zu- weilen von selbst aus. 6-9 X X X X Herbstaussaat antvendbar bei frostfreiem Uebenvintern. V. nana- Var. eignen sich auch für Teppichbeete. Sehr blüthenreich. Fürchten Nässe. 6-9 X X X Pikiren. Liebt recht nahrhaften Boden.. Sehr dankbare Pflanzen. 6-8 X X X Pikiren. In sandiger Haide- und Lauberde cultiviren, vorsichtig begiessen und gegen Regen schützen. Kann auch als (f behan- delt werden. 6-9 X X X Lieben sonnige Lagen. 6—8 X X X Pikiren. Liebt etirns srnidif/en, halbschattigen Standort. 6—10 X X X X Bei der Herbstaussaut 231. Die zahlreichen neuen Varietäten dieser Pflanzen, welche alljährlich in den Handel kommen, beweisen am besten, wie dankbar die Aussaat der P. ist. Hierzu kommt das einfache Verfahren und die Raschheit, mit welcher die Sämlinge zur Blüthe gelangen. — Man säet im März-April oder auch Juli-August mit geringer Be- deckung des Samens, welchen man von seiner Umhüllung vor- her befreit, in gut verrottete, sandige Haide- mit Mistbeeterde ge- mischt, welche in der oberen Hälfte der Saatgefässe feingesiebt an- gewendet wird. Als solche werden Terrinen oder Töpfe gewählt, welche möglichst hell, aber bei Sonnenbrand beschattet, in ein Warm- haus oder warmes Mistbeet, in der schönen Jahreszeit aber ebenso gut mit einer Glasscheibe bedeckt, in ein Zimmer oder in das Freie kommen können und regelmässig bespritzt werden. Der Samen keimt meist nach 14 Tagen und hat man nach dem Aufgang sehr prompt für ein Abhärten der Pflänzchen durch allmähliches Lüften zu sor- gen. Man pikirt die Sämlinge, sobald sie 3 — 4 Blätter haben, so- fort einzeln in Stecklingstöpfe wieder in dieselbe Erdmischung und hält sie bis zur Bewurzelung unter Luftabschluss. Beim späteren Verpflanzen in wenig grössere Töpfe, verwendet man hauptsächlich Mistbeet- mit geringem Zusatz von Haideerde und von sehr wenig Sand. Nachdem sich das 5. und 6. Blatt entwickelt hat, entspitzt man die Pflanzen, damit sie sich verzweigen, eine Operation, welche zu wiederholen ist, bis man schönbuschige Exemplare hat. Man findet P. , namentlich die Zonal- oder Scarlet-P., wohl in jedem Garten; dies spricht deutlich für die Anspruchslosigkeit dieser nützlichen Pflanzen. Sie verlangen Luft, Licht und trockenen Standort, während der Vegetation massige Feuchtigkeit, und bei Topfcultur verhältnissmässig kleine Töpfe. Sie sind leicht in hellen Mistbeetkästen, Zimmern oder Kalthäusern zu überwintern und ist es gut, wenn sie hierbei nicht über 2 — 6 " R. erhalten, damit sie nicht zu früh wieder austreiben. Zum Auspflanzen in das Freie, Beete und Gruppen aller Art verwendet man die grün-, weiss- und bunt- blättrigen, einfach- und gefülltblühenden (diese blühen, aus verläss- lichem Samen gezogen, etwa zur Hälfte gefüllt) Zonal-P., welche in jedem nahrhaften, durchlassenden Gartenboden, am besten in recht sonniger Lage gedeihen ; sie kommen im Juni heraus und im October wieder unter Glas. Die aus dem Lande mit Ballen ausgehobenen werden von den Blättern befreit, trocken und frostfrei durchwintert 342 und im Frühjahr zum Antreiben wieder in Töpfe gebracht. Bei denen, welche in Töpfen cultivirt waren, kann man leicht durch massiges Giessen in einer Temperatur von 8 — 10 Gr. einen Winter- flor erzielen, lässt sie jedoch im Januar und Februar durch Einstellen des Giessens ruhen, schneidet, bevor sie wieder in Vegetation treten, alle Zweige auf 2 Augen zurück und verpflanzt in etwas grössere Töpfe. Als ungemein dankbare Zimmerpflanzen werden die epheublätt- rigen, von denen einige Sorten, z. B. Mad. Crousse, überaus präch- tig für Ampeln sind, und die englischen P. (Odier-, grossblumige, Fancy- etc.) den Scharlach-P. noch vorgezogen. Für die letztere nimmt man wohl auch etwas alten, mürben Lehm in die Erde und verpflanzt sie jährlich zweimal, im Frühjahr und nach der Blüthe, wobei sie in der ersten Woche von der Luft abzuscliliessen sind. Nach dem Flor werden sie, um ihnen die buschige, gedrungene Form zu erhalten, geschnitten, indem man alle schwachen Zweige entfernt und die übrigen auf 2 Augen zurückschneidet. Wasserpflanzen. 232. Eine Reihe von Wasserpflanzen wird vortheilhaft aus Samen erzogen, und wer überhaupt auf die Cultur derselben ein- gerichtet ist, hat bei der Aussaat nur geringe Schwierigkeiten zu bekämpfen. Der beste Beweis hierfür ist, dass ausfallender Samen dieser Pflanzen häufig von selbst im Wasser keimt. Die Arten: Alisma, Caltha, Carex, Cyj)erus, Juncus, Papyrus^ Saggütaria, /Scirpus werden wie Landpflanzen (in Saatgefässen, feucht und schattig gehalten) ausgesäet, und, wenn stark genug, an ihren Bestimmungsort gepflanzt; die, welche bei uns im freien Wasser gedeihen, krinnen auch ebenda gesäet werden, während die Gewächs- haus-Arten Wasser von etwa 20 " R. verlangen. Man säet letztere in etwas mit Sand vermischte, nahrhafte, lehmige Gartenerde, und zwar die schwerkörnigen Arten einzeln in Töpfe, die feinsamigen in Ter- rinen, die in flaches Wasser gestellt werden; es ist gut, wenn sich letzteres massig bewegt. Der in Terrinen gebrachte, feine Samen wird fest angedrückt und ein wenig mit sandiger Erde bedeckt, die Terrinen, welche Samen von Frei-Wasser-x4.rten enthalten, kommen 1 cm unter die Oberfläche, die mit Gewächshaus- Arten besäeten nur bis zum Rand des Gefässes in das Wasser; der Samen keimt nach wenigen Wochen. In den Terrinen lässt man die Pflänzchen sich soweit entwickeln, dass sie gleich einzeln in Töpfchen pikirt 343 werden können, welche dann tiefer in das Wasser gestellt werden. Dagegen stellt man die grosskörnigen, einzeln in Töpfe gelegten Samen, welche meist sehr hart sind und lange Zeit zum Keimen brauchen, von vornherein 8 — 10 cm unter die Oberfläche des Was- sers. Die einjährig cultivirten Arten, z. B. Euryale ferox, werden im Februar gesäet und im Ajiril an Ort und Stelle gebracht; die übrigen säet man so schleunig wie möglich nach der Reife des Sa- mens. Grosse Samen von Wasserpflanzen sind bis zur Aussaat in verkorkten Flaschen in Wasser aufzubewahren. Es würde uns zu weit führen, auf die Cultur der Wasser- pflanzen, welche für die einzelnen Gattungen sehr verschieden ist, näher einzugehen; wir erwähnen nur, dass die meisten, um sich schön zu entfalten, reines Wasser (Regenwasser) und viel, reichlich Düngstoff enthaltende Erde brauchen; wir empfehlen auch zur Weitercultur die oben genannte Mischung, zu welcher bei den Gewächshaus-Arten noch etwas Composterde tritt. Auf den folgenden Seiten befindet sich eine Tabellarische Zusammenstellung* einer bedeutenden Anzahl solcher Topfpflanzen, von welchen sich Samen in den Verzeichnissen ziemlich regelmässig angeboten findet und die in den §§. 210 bis 232 noch nicht besprochen wurden. Für die Behandlung aller dieser Samen gilt ausser dem in der ersten Abtheilung ( Allgemeines über Aussaaten) Gesagten beziehungs- weise dasjenige, was wir in den §§. 207 bis 209 mitgetheilt haben. — Wenn in der Rubrik „Besondere Bemerkungen" keine Erdart an- gegeben ist, darf man annehmen, dass die betreff'enden Pflanzen in der für die Aussaat vorgeschriebenen Erde weiter cultivirt werden. — Bei den Colonnen 11, 12 und 13 haben wir die clima- tischen Verhältnisse Mitteldeutschlands zu Grunde gelegt; für süd- liche Climaten würden diese Colonnen in manchen Fällen hier nicht richtig ausgefüllt sein. — Zuweilen finden sich von den Colonnen 3, 4 und b mehrere ausgefüllt, in solchen Fällen kann die be- trefi'ende Gattung in beiden Gewächshäusern, z. B. im kalten und temperirten, cultivirt werden oder sie enthält den verschiedenen Häusern angehörende Species. Die in der Tabelle enthaltenen Gattungen werden sowohl nach Col. 9 wie 10 ausgesäet werden können, wir haben diejenige Erdart bezeichnet, welche den Samen nach unsern ICrfahrungen am schnellsten zum Keimen bringt. 344 Familie. — 6 u X iussaat: Namen. S 3 S ■a ~ 1 2 3 4 .') i; 7 R 0 10 Abelia floribunda, rupestris Caprifoliaceae X X X Abutilon Malvaceae X X Aeaeia Papilionaceae X X Adansonia digitata Bombaceae X X Aesehynanthus .... Cyrtandraceae X X X Agapantlius umbellatus Liliaceae X K X Agave Amaryllideae X X X X Allamanda Apocyneae X X Aloe Liliaceae X X X X Amorphophallus Rivieri Aroideae X K X Angelonia ü^randiflora Scrophularineac X X X Anona Anonaceae X X X Antherieum (Phalangium) variegatuin . Asphodeleac X X X Antigonon leptopus Polygoneae X X X Acantaceae X X Aralia Araliaceae X X X X Ardisia Myrsineae X X Aristolochia Aristolochieae X X X X Arundinaria falcata, japonica (xramineae X X Asclepias curassavica Asclepiadeao X X X Aucuba japonica u. V Corneae X X Bambusa aurea, nigra Gramineae X X X 345 Kignet sich: Haupt/.ierdc : a 6 2"^ 1 S s- 5 S a " 5^ o 12 5 pq 2 Besoiulere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 ii; 17 18 19 X X X X X Blühen den ganzen Sommer hindurch. X X X X X X X Winterblüher. Lassen sich zurückschneiden und auch zu Hochstämmen ziehen. X X X X X X Die Sorten mit gefiederten Blättern sind prächtige Griipjjenpflanzen. Acacia lophantha u. V. besonders dankbar und rasch aus Samen. Ein grosser Theil Winterblüher. Aussaat sehr lohnend, keimen rasch, aber unregel- mässig. Reichlich lüften und im Sommer stark giessen. X X Verlangt ivährend des oft langsamen Keimens hohe, feuchte Wärme. X X X Schön für Ampeln. Erdmischung: grobe Haideerdestücke mit Holzkohle. Scherben und Sphagnum. Reichlich giessen. Sehr feinsamig (§. 208, S. 316), Sämlinge blühen nicht vor dem 3. Jahre. X X X X X Prächtig auf Gruppen und Rasenplätzen. Im Winter fast trocken halten, im Sommer sehr reichlich giessen. X X X Prächtige Decorationspflanzen. Besonders schön als Einzelpflanzen, auch in grossen Vasen. X X Gedeihen am besten, loenn im freien Grund des Hauses ausgepflanzt. Ver- langen humusreiche, lockere Erde. X '^ • X X Wenig bewässern, besonders sparsam im Winter. Behandlung wie bei Cacteen (§. 214, S. 322). X X Interessante und schöne Blattpflanze. Sehr schnellwachsend. X X X X X Feiniiamig. Anfang Februar nach §. 208 S. 316 aussäen und pikiren. Im März einzeln in kleine, im Mai in grö.isere Töpfe pflanzen, dann in das Freie, der vollen Sonne ausgesetzt, aber gegen Regen geschützt, aufstellen. Blüht von Mitte Mai bis in den Spätherbst. Auch als Winterblüher ver- mendhar. Mischu7tg von zwei Drittel sandiger Haide- mit ein Drittel Laub- oder Mistheeterde. Mässiq giessen, fault leicht. X Wächst leicht aus Samen. Obstbäume in den Tropen. X X X X Vorzüglich für Ampeln. Ständer und zu Decorationszwecken. X X Die Bergrose mit Trauben rosenrother Blüthen verdient ihrer leichten Cultur wegen Verbreitung. X X X Reichlich giessen und häufig bespritzen. Während der Ruhezeit etwas kühler halten. Höchst decorativ und treffliche Winterblüher. Sehr feinsamig. X X X X X A. Sieboldi ist eine der besten Zimmerjiflanzen. Alle höchst decorativ. Die Samen der A. reifen im März bis Mai und verlieren die Keimkraft sehr bald. Verlangen sehr nahrhafte, düngerreiche, dabei poröse Erde und, während der Vegetation reichliches Giessen. X X X X X Samen keimt langsam. Aussaat liefert die schön.iten Pflanzen. Mischung von Haide- und bester Mistbeeterde ; reichlich Wasserabzug. A. crenulata mit corallenrothen Beeren. ! X In den freien Grund des Hauses ausge/iflanzt und au dessen Balken oder Fenstern in die Höhe geleitet, besonders schön. Mit eigenthilmliclien, gros.ien Blüthen. Einige Sorten stark riechend. Lieben recht nahrhafte Erde. 1 X X X Mächtige, Bambus-ähiUiche Gräser. Herrlich in l'arJcarUagen. Bedarf nur frostfreier Durchivinterung. Fri.scJie, nahrhafte Gartenerde. X X X X X Im Frühjahr aussäen ; im Juni auspflanzen. Sämlinge blühen im Herbst des ersten Jahres. Hält sich im Gewächshaus durchwintert mehrere Jahre, daselbst Winterblüher. Im Sommer reichlich giessen. X X X X X Vortrefflich für Decorationszwecke. Rothe Früchte. Samen zu stratifioiren. X X X Verlangen nur frostfreies Durchwintern. Nahrhafte Gartenerde. 346 Familie. \2. X s - t5 ■7. ■i Aussaat: Namen. 3 o 11 — a 1 2 ;-', 4 f) (i 7 s 0 in Banksia Pioteaceae X X ■Ranhinia. Papilionaceae X X X Beaucamea Liliaceae X X X X Bertolonia Melastomaceae X X Beschomeria Liliaceae X X X Bignonia Bignoniaceae X X X X X Billardiera Pittosporeae X X X Bocconia frutescens Papaveraceae X X X ■Roehmeria Urticeae X X X , Boronia Diosmeae X X X Bossiaea Papilionaceae X X X Bougainvillea Nycta^neae X X X X ' Bouvardia Rubiaceae X X X Brachysema Papilionaceae X X X Calla aethiopica Aroideae X X ! X Callistemon Myrtaceae X X Cantua Polemoniaceae X 1 X Carica Papaya Cucurbitaceae X X « Cassia Papilionaceae X X X Centaiirea argentea vera (candidissima),!^ Clementei, ^ymnocarpa / Compositae X X Chironia Gentianeae X X Chorizema Papilionaceae X X Cineraria acantliifolia, maritima u. V. . Compositae X ' X 347 Eiarnet sich : HHupt/.itu-dc: 3= 3"^ a a u II 5 S ■s. g o -2 2 2 3 'S Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X X X In der Juoend vor sieht ifj ijiessen. Im Winter recht hell stelluit und so oft es anqeht' lüften. Kräftige, durchlassende Erde. X X Schöne Lianen, am ie.iten in den freien Grund des Sauses auspflanzen und an den Trägern ranken lassen, auch nicht rankend zu ziehen. X X Vercfl. Bemerkumien über Agave. X Sehr feinsamig (§. 208, S. 316). Saatgefässe mit gehacktem Sphagnum bedecken. Aussaat sehr dankbar. Wollen recht feuchtwarm stehen. X X X X Vergl. Bemerkungen über Agave. X X X In den freien Grund des Hauses pflanzen und an Sparren oder Gittern em- porgeleitet. Im Sommer oft spritzen. Nahrhafte Erde. Nach der Blüthe zurückschneiden. Einige Species wohlriechend. B. stans rankt nicht. X X X X Im Oetvächshaus auspflanzen in gemischte Haide- und Mistbeeterde, oder in grosse Töpfe mit reichlichem Wasserabzug. Aussaat dankbar. X X Aussaat im Frühjahr in tvarmes Mistbeet. Die Samen liegen oft sehr lange, ehe sie keimen. Schnellwaehsende Blattpflanze, einzeln auf Rasen. San- dige Haideerde mit Lehm. X X Feinsamig. Wahrend des Sommers reichlich bewässern. X X X X Dem Licht recht nahe stellen. Junge Pflanzen behufs Verzweigung auskneifen, nach der Blüthe zurückschneiden. Im Winter tvenig giessen. Lockere Haideerde. Winterblüher. X X X X Winterblüher. Möglichst viel lüften. Haideerde. X X Im Geioächshaus auspflanzen und emporleiten. Während des Flors stark giessen, geile Zweige kürzen. Jährliches Beschneiden bewirkt kräftigere Blüthentriehe. Am meisten zieren die rothen Bracteen. X X X X X X Leicht im warmen Mistbeet zu cultiviren. Unter Glas ausgepflanzt dankbarste SchneideUumen. Auskneifen um buschige Pflanzen zu erzielen. B. longi- flora sehr wohlriechend, verlangt Warmhaus. B. Jacquini im Winter trocken. Winterblüher. Haideerde oder auch Lauberde mit Lehm. X X Frühjahrsaussaat dankbar. Blüht im Februar, März. f X X X X X X Verlangt viel Wasser. Auch zur Decoration von Teichen, Bassins der Ge- wächshäuser etc. X X X X X X Blühen schon als kleine Pflanzen. Zur Erzielung buschiger Pflanzen öfters ent- spitzen. Leichte Cultur. Aussaat dankbar. Haide- und Gartenerde gemischt. X X X X In Haideerde cultiviren. Sehr schnellwachsend. Können im Kalthaus aus- gepflanzt iverden. X X X X X Verlangt viel Wärme. In Lehm mit etwas Lauberde vermischt cultiviren. Officinell. X X X X X X Keimen leicht bei hoher Wärme. Sehr dankbare Blüher, schnell-wachsend, im Sommer und Herbst nicht im Gewächshaus lassen. Düngerreiche Garten- oder Lauberde. Nach der Blüthe zurückschneiden. X X X X Schöne weissblättrige Pflanzen für Gruppen auf Parterres, Rasen etc. Begnügen sich mit jedem nicht sterilen Boden. Herbstaussaat dankbar. Sämlinge bald einzeln inStecklingstöpfchenbringen. Auch imSommer nur massig feuchthalten. X X Einige Arten blühen sehr reich. Verlangen im Winter hellen Standort und vorsichtiges Giessen. X X X Samen keimt unregelmässig. Zurückschneiden nach der Blüthe zur Erziehung buschiger Pflanzen nothivendig. Aussaat sehr dankbar. Alte Pflanzen werden unschön. X X X X Feinsamig. Aiissaat Mai — Juni oder Februar — März. Letztere liefert bei baldigem Pikiren in Töpfe schon im ersten Jahre verwendbare ganzen. Für Teppichgärtnerei. 348 .3 s C. X 3 ä 5 Vussaat: Namen. Familie. O o a 0/ 1 2 :; ■1 •T fi 7 8 n 10 Cissus Ampelicleae X X X X Citrus Aurantiura, Bigaradia, Limonium,\ sinensis etc / Aurantiaceae X X X Clerodendron Verbeuaceae X X X Rollissoni, Thorasonae .... .... n X X X X Clianthus Danipieri Papilionaceae X X magnificus, puniceiis » X X Clitoria •n X X X X Clivia (Imantophylhim) Amaryllideae X X X X CofPea arabica, liberica Rubiaceae X X Combretum Combretaceae X X X Conoclinivun i Hehecliniim) Compositae X X Convolvulus niauritanicus Convolvulaceae X X X Correa Rutaceae X X Crassula Crassulaceae X X X Crinum Amaryllideae X X Z X X Crotalaria Papilionaceae X X X Croton p]u[)horbiaceae X X Cryptostegia Asclepiadeae X X X Cuphea (Tiilcottiana, Roezli Salicarieae X X X 1 Cyperus alternifolius u. V Cyperaceae X X Papyrus n X ; ^ 1 1 1 1 349 Kig:iiet sieh: Hiiuptzierde: 6 i S 0. a a .2 * £ . s 1 3^ S CS s Besondere P)emei'kiiii»!,-eu. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X 1 Samen keimt sehr langsam. Herrliche Schlingpflanzen der warmen Zimmer oder Gewächshäuser. Vor Ungeziefer auf der Hut sein. X X X X X 1 X Aussaat nur gebräuchlich, um Unterlagen für die edleren Sorten zu erhalten. Samen keimt langsam. Junge Topfpflanzen sind treffliche Marktpflanzen. X X X X j Im Sommer reichlich giessen und durch häufiges Spritzen gegen Insecten schützen. Durch X X X Sehr geeignet zur Bekleidung von Getvächshaussäulen etc. Auspflanzen im Gewächshaus erzielt man besonders schöne Exemplare. Im Ruhe- zustand nach der Blüthe massig trocken halten. X X X X X Aussaatgefässe auf warmen Grund stellen. Einzeln in Töpfchen säen oder doch nach dem Aufgang sofort einzeln in solche pflanzen und nahe dem Licht aufstellen. Wenn durchgewurzelt wieder verpflanzen, sonnig und luftig halten. Weit von einander ausgepflanzt in eine Mischung von Haide- mit Compost- oder Moorerde, wobei guter Wasserabzug nöthig ist, erreicht C. D. grosse Dimensionen. Vorsicht beim Giessen, damit der Stamm nicht benässt wird. Durch Veredelung auf Gl. puniceus erzielt man sehr schöne und weniger empfindliche Pflanzen. X X X X X X Beide von leichter Cultur. Wint er blüher , nachdem die jungen Iflanzen im Sommer im Lande erstarkt sind. Blühen schon im 1. .Jahre nach der Saat. X X X Anzucht aus Samen leicht; derselbe keimt wnregelmässig. Beim Verpflanzen Wurzeln schonen. Im Sommer lüften, spritzen, schattiren. Im Winter Standort dicht am Licht. X X X X X Vergl. Amaryllis S. 318. Zimmerpflanzen und Winterblüher. Darf nie absterben. X X X Keimen, wenn gleich nach der Reife gesäet, schnell, sonst hohe Wärme er- forderlich. Hell und luftig stellen, häufig spritzen, im Frühjahr reichlich giessen. Bekommen leicht Schild- und Wollläuse. X X In den freien Grund des Hauses auspflanzen. Leiden leicht durch Ungeziefer, verlangen daher viel Luft und häufiges Spritzen. Zuweilen mit flüssigem Dünger giessen. C. grandiflorum rankt nicht. X X X Sehr feinsamig. Jung öfters verpflanzen, im Sommer reichlich giessen. C. janthinum für Jardinieren geeignet. X X X X X Aussaat sehr dankbar. Schön für Ampeln, sowie zum Auspflanzen auf Felsen- heete. X X X X X Vorsichtig giessen, im Sommer täglich spritzen, um sie vor Ungeziefer zu schützen. Warmer Standort im Winter nahe dem Licht beschleunigt das Blühen. Oefters auskneifen. Winterblüher. X X X X X Sehr feinsamig. Für Felsenpartien in Wintergärten. Lieben volle Sonne, fürchten Nässe, sehr wenig giessen. X X X Bedürfen in der Vegetationszeit vieler Wärme, Feuchtigkeit und Luft. In der Ruhezeit kühler und nicht ganz trockener Standort. Aussaat und Cultur vergl. S. 318. X X iMftig und sonnig aufstellen. Blüht ausgepflanzt am schönsten. X Samen keimen meist langsam. Verlangen feuchte, hohe Wärme. Durch häu- figes Spritzen gegen Insecten schützen. X Gedeihen besonders gut, wenn im Gewächshaus ausgepflanzt und an Säulen, Balken etc. geleitet. X X X X X Winterblüher. X X X Trefflich für Aquarien, Jardinieren und dergl. Aussaat sehr lohnend. X X X Zum Auspflanzen resp. Aufstellen an Teichen etc. 350 Familie. V o Dl ä o 1 '3 ll o c a st o o > .^ussaut: Namen. 1 02 3 n 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 CyrtATithera Acantaceae X X X Cytisus Papilionaceae X X X Daleehampia Euphorbiaceae X X Datura (Brugmansia) Solaneae X X X Daubentonia Papilionaceae X X Desmodium Dilleni, gyrans « X X Dianella coerulea Asphodeleae X X Dioelea (Camptosema) Papilionaceae X X X Diosma Diosmeae X X X Diotis candidissima (Santolina) Compositae X X X Disemma coccinea Passifloreae X X X Doryanthes Amaryllideae X X Dracaena arborea, australis, cannaefolia,] congesta, Draco, indivisa, rubra, | stricta j Asphodeleae X X übrige (Warmhaus-) n X X Echeveria Crassulaceae X X X Edwardsia (Sophora) Papilionaceae X X Eranthemiim Acantaceae X X Eriostemon Diosmeae X X Erythrina Papilionaceae X X X Escallonia Saxifrageae X X Eucalyptus Myrtaceae X X X Eugenia n X X X Euphorbia Euphorbiaceae X X X X Exacum Gentianeae X X X 351 Kigiiet sich: Haiipt/.ierde : N c a, 'S CS p CS a g a 'S gg ►^ 'S 1 ä i SS- S ä aa g g ^ o S c 9 -5 6 ja Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X X Durch Zurückschneiden zum leichteren Blühen zu veranlassen. Winter- blüher. X X X X X X Wiitterblüher. Sehmuck der Kalthäuser im Frühjahre. X X Die mit der Blüthe erscheinenden Bracteen sind die eigentliche Zierde. X X X X X Im Winter trocken, während der Vegetation sehr feucht halten. Jährlich zu- rückschneiden. D. arborea schön auf Rasenplätze. D. suaveolens blüht im Herbst und Winter. X X X Entwickelt sich sehr gut, wenn im Gewächshaus ausgepflanzt. Blühen lange. X X D. ggrans (Telegraphenpflanze) interessant wegen der Beweglichkeit der Seiten- blättchen. X X X Eignet sich zum Auspflanzen auf gemischte Beete. Schöne blaue Blumen. X Kann zur Bekleidung grosser Flächen dienen. Für kleine Spaliere. X X X X X X Verlangen viel Licht, Luft und Wasser, sowie häufiges Zurückschneiden. X X X X Silberblättrige Teppichbeetpflanze, welche sich jedem Schnitt unterwirft. Liebt trockenen Standort und verlangt helle Ueherwinterung. X X Kann grössere Flächen bedecken. Gedeiht auch in gutem Oartenboden. X X X X X Stirbt nach der Blüthe, tvie die Agaven, X X X X Bekannte, sehr dankbare, schönblätterige Zimmerpflanzen, die zum Theil als Cordyline bezeichnet werden. Verlangen Halbschatten. Die Anzucht tuird ' sehr erfolgreich in warmen resp. heizbaren Mistbeeten im Grossen betrie- ben. Aussaat sehr lohnend. Nach ziveimaligeiu Pikiren einzeln in Töpf- chen bringen. X X X X X X X X Sehr feinsamig. Fast alle Winterblüher und viele zur Teppichgärtnerei ver- wendbar. Während der Ruhezeit recht trocken halten. Blätter nicht waschen. Einige E., z. B. pulverulanta, sind empfindlich. X X Pflanzen mit feingefiederten Blättern. X X X X Blühen im Winter und sind tvie Aphelandra zu behandeln. X X X X X Winterblüher. Viel Luft, Licht und Wasser geben. X X X Viele Sorten blühen ausgepflanzt im Freien, wo man herrliehe Gruppen daraus herstellt, sie verlangen dann ein gutes Mistlager, viel Humus und reich- liches Giessen. Die Sorten mit knollenartigen kurzen Stämmen sind wie die Knollen der Dahlien zu überwintern. X X X X X Dankbar blühend. Hübsche Grünpflanzen. X X X Im Februar oder Herbst und zwar nicht zu dicht säen. Zur Weitereultur kräftigere Erde nehmen. Erstaunlich schnellwachsend. X X X X X X Samen liegt lange, ehe er keimt. Vortheilhaft im Gewächshaus auszupflanzen. Zurückschneiden. X X X X Samen keimen unregelmässig. Prächtig, zum Theil im Winter blühend. Nach dem Flor zurückschneiden. Einige cactusartig, E. splendens Zimmerpflanze. X X Feucht und warm halten bis zur Blüthe, dann kühler und schattig stellen und trockener halten. Sehr feinsamig. 352 Namen. Familie. •2 1 ö . i| 'S Ansüaat: -= 1 «"-ö •- ''S =' = 'So 'S >Ä s . o \ 1^ 1 o 3 4 5 6 7 8 9 10 Pabrieia laevigata Myrtaceae X X Ferdinanda eminens (Cosmophvlluin) . . Compositae X X X Fieus Cooperi, imperialis, Parcelli u. A. Artocarpeae X X elastica n X X i-epens, scandens n X X X X X Pranciscea (Brunsfelsia) Solaneae X X X X Gardenia Rubiaceae X X X G-azania splendens Compositae X X G-enista Papilionaceae X X X Grloriosa (Methonica) Liliaceae X K X X Gnaphalinm lanatum u. V Compositae X X Goodia Papilionaceae X X X G-ossypiiim Malvaceae X X G-revillea Proteaceae X X Grreyia Sxitherlandi Chenopodieae X X Habrothamnus Solaneae X X X Hakea Proteaceae X X Hedyehium Zingiberaceae X K X X Heliotropitim Boragineae X X X X Hibiscus Cooperi tricolor Malvaceae X X übrige Topfsorten » X X X Hoya Asclepiadeae X X X X X X Ulioinm Magnoliaceae X X l'* Impatiens Balsamineae X X X Incarvillea Bignoniaceae X X Indigofera Papilionaceae X X X 353 Eignet sich: Hanptiie rde: N B 3 a .§1 gl 1 £ ^ 5 (ü CS 5 2- § i a =* 3 o m n a 2 :3 m Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X X X Anzucht aus Samen leicht und dankbar. Winterhlüher vom Ansehen einer Erica. X X X Bis 4 m hoch luerdende Blattpflanze , besonders schön ivenn einzelnstehend ausgepflanzt. Sehr feinsamig. X Humusreiche Erde geben und wähi-end der Vegetationszeit sehr reichlich giessen. Sehr feinsamig. F. ParcelU mit reizenden, weissgestreiften Früchten. X X X Sehr feinsamig. Nahrhafte Erde und reichlich Wasser geben. In warmen Lagen auch zum Auspflanzen brauchbar. X Ampelpflanzen. Auch zur Bekleidung der inneren Gewächshauswände geeignet. Wachsen ungemein üppig. X X Während der Vegetation feucht halten, sonst nur sehr vorsichtig giessen. Zum Theil Winterblüher. X X X X Verlangen gxite Bodenwärme und reiue Maideerde. Bei starker Sonnenwärme öfters bespritzen, werden sonst geil und bekommen Läuse. X X X Zur Decoration von Steinpartieen und kleinen Beeten geeignet. Liebt volle Sonne und leichte, sandige Erde. X X X X X Dankbare Winterhlüher. Anzucht aus Samen dankbar. X Zur Bekleidung der Säulen der (xetvächshäuser geeignet. Der Stengel stirbt gegen den Winter zu ab. Die Knollen während der Ruhezeit ziemlich trocken halten und im Frühjahr stets neu verpflanzen. Aussaat dankbar. X X Für Teppichbeete ; verträgt Beschneiden und Niederhaken. Sehr feinsamig. X X Zum Auspflanzen im Gewächshaus oder Wintergarten. X X Baumwollenpflanze. Wenn man im Februar aussäet und gleich einzeln in Töpfchen pikirt, so erzielt man schon im Herbst Pflanzen mit zahlreichen Früchten. X X X X X Sehr decorativ, auch im Sommer als Einzelpflanze auf Hasen. Gegen an- haltende Nässe schützen. G. robusta beliebte Blattpflanze. X X X Auffallend schöne carmoisinrothe Blumen^ X X X X In Töpfen oft verpflanzen. Zum Auspflanzen auch in Wintergärten beso7iders schön. Winterblüher. X X X H. saligna ist eine vorzügliche Unterlage für alle Qrevillea. Leiden leicht durch Schildläuse. X X X X Wie Canna behandeln. Auch schön für Wintergärten zum Auspflanzen. Sehr wohlriechend. X X X X X X Im März auf warmen Mistbeet ausgesäet, blühen die H. bereits im Herbst, Lieben sehr humusreichen Boden. In Töpfen oft verpflanzen. X X Schöne Belaubung. X X X X X Anzucht aus Samen lohnend. Blühen bereits im 'J. Jahre nach der Aussaat. Dankbare, meist Winterblüher. Im Freien sonnige Lage und reich- lich giessen. X X X Beliebte, harte Zimmerpflanzen. Wachsblume. X X X X Gedeihen am besten, wenn ausgepflanzt, auch im Gewächshaus. X X X X X X Aussaat sehr lohnend. Dankbare Blüher. I. Sultani einjährig behandeln, sehr schnellwachsend, auch fürs Freie im Sommer auf schattige feuchte und warme Beete. X X Massig feucht halten. X X X Frühjahrsaussaat kann schon im Herbst blühende Pflanzen ergeben. 23 354 Familie. CS s II _3 s o a '6 o Aussaat: Namen. 'S i CO g 'S a 'S "3 W 1^ 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 Inga Papilionaceae X X Ipomoea l)onariensis, ficifolia, Har(lin,i;i,\ Jalapa, palinata, tuberosa / Comolvulaceac X X K X X übrige n X X X X Isolepis gracüis Cyperaceae X X X Ixia Irideae X X Z X Ixora Rubiaceae X X X Jacaranda Bignoniaceae X X Jasminum Jasmineae X X X X X Jatropha Euphorbiaceae X X Jochroma coccinea Solaneae X X X Justieia Acanthaceae X X Kennedya Papilionaceae X X X X Lagerstroemia .... Salicariceae X X Lautana hybrida Verbenaceae X X X X Lapageria Smilaceae X X X X Lasiandra Melastomaceae X X Laurus Cinnamomum Laurineae X X nobilis, Camphora, Sassafras, Benzoin n X X Lavatera arborea u. Var Malvaceae X X Leonotis Leoniirus Labiatae X X Leptospermuiii Myrtaceae X X X Leucadendron Proteaceae X X Leueopogon Epacrideae X X 355 Ki^fiiet Nicli: Hauptilerde : a a 'S öS 2=^ 2 o PQ 1 1 s Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X Sehr decorativ, besonders loenn im Gewächshaus ausgepflanzt. Zu sehneiden oder auszukneifen, damit die Pflanzen eher blühen. X X Blühen leichter, wenn in den freien Orund der Gewächshäuser gepflanzt und rmj/orgelfitet. Eignen sich auch zum Auspflanzen im Sommer in das Freie y Uli xüdUfli gelegenen Mauern, Lauben etc. Die TcnoUenbildenden I. treiben im Winter keine Stengel aus und sind ziemlich trockeri zu halten. Wäh- rend der Vegetationszeit sind alle I. reichlich zu bewässern. X X X X X X Sehr feinsamig. Verlangt viele Feuchtigkeit. Beliebt für Ampeln, Aquarien und zur Einfassung der Gruppen von Gewächshauspflanzen. X X X X X Nach dem Abblühen aUmählig mit Giessen aufhören und im Ruhezustand ganz trocken halten. Im September verpflanzen. Etwas lehmige Erde hei- mischen. Sämlinge blühen im zweiten Jahre. X X X Können auch jung in ein Beet des Hauses ausgepflanzt und später in Töpfe gebracht werden. Mischung von Haide-, Lauberde mit Sand. Oefters entspitzen. Vor Ungeziefer hüten. Sehr dankbar blühend. X X Im Sommer trocken und luftig halten, im Winter reichlich giessen. Verlangen nahrhafte Erde. X X X X Einige Species ranken. Blühen am dankbarsten, wenn in gute Lauberde aus- gepflanzt. Die nicht rankenden beschneiden. X Während der Vegetation hohe Wärme. Blühen sehr lange. X X Im Winter massig bewässern. X X Während der Vegetationszeit reichlich, sonst massig bewässern. Einige Species sind gute Winterblüher. Beanspruchen viel Nahrung. X Der Samen keimt oft unregelmässig. Gedeihen gut, wenn in den freien Grund des Gewächshauses oder Wintergartens ausgepflanzt. Im Winter massig bewässern. Frühjahrsaussaat dankbar. X X L. reginae verlangt temperirtes Haus. Blühen nur, wenn kurz zurückge- schnitten, besonders im freien Grunde eines Wintergartens. Im Winter trocken halten. L. indica ist einer der schönsten Blüthensträucher. X X X X X X Vorzüglich für sonnig gelegene Freilandgruppen im Sommer. Lieben humus- reichen Boden. Im Winter zurückschneiden und in Töpfen hell bei etwa 12° C. durchiuintern. X X X Der Samen liegt lange, ehe er keimt. Sämlinge blühen im dritten Jahre, be- sonders reich in grossen Töpfen oder ausgepflanzt. Liebt nahrhafte Erde. X Sehr feinsamig. Schöner Winterblüher. Zur Weitercultur sandige gute Laub- und Haideerde vermischt. Reichlich Wasserabzug. ■ X Officinell. Keimt langsam, wenn nicht gleich nach der Ernte gesäet. X X X Die Lorbeerarten sind anspruchslos in Bezug auf die Erde, verlangen jedoch im Sommer reichliches Giessen. L. Benzoin hält im Freien aus. X X X X Bei L. a. variegata tritt die Panachirung erst mit dem 6. — 8. Blatte auf. Prächtige Solitärpflanzen. Während des Winters massig bewässern. Durch öfteres Verpflanzen von Wintersämlingen erzielt man bereits im 1. Jahre schöne Exemplare. X X X Verlangt kräftige Erde und hellen Standort. X X X X X X X Sehr feinsamig. Weissblühend. Im Freien schattig stellen. X Verliert leicht die Keimkraft. Gegen Nässe schützen und mit temperirtem Wasser giessen. X X X Cultur wie Epaeris (vergl. S. 336). 23* 356 Familie. Ä o a _o "3 Oi 1 "C 'SS 3 Aussaat: Namen. £ 2 a 1 11 'S = S'H > -^ 1 2 3 t 5 G 7 ft 9 10 Libonia floribiinda Acanthaceae X X Lisianthus Rnsselianns Gcntianoae X X Littonia modesta Liliaceae X K X X Lomatia Proteaceae X X LophosperinnTn Scrophxüarineae X X X Luculia gratissima Rubiaceae X X X Malva Malvaceae X X X Mandevillea suaveolens Apocyiieae X X X X X Medeola asparagoides (Myrsiphyllum) . Smilaceae X X K X X Medinilla Melastomaceae X X X Melaleuea Myrtaceae X X Melastoma Melastomaceae X X Melianthus major Zygophylleae X X Mesembrianthenmm, Topfsorten Ficoideae X X Metrosideros (Callistemon) Myrtaceae X X Mika,Tiia scandens Compositae X X X Mimosa piidica Mimoseae X X Montagnaea Compositae X X y Montbretia crocosraiaeflora Irideae X Z Muehlenbeekia Polygoneae X X X 357 Kignet sich: Haiipt/.ierde: ai a "3 2S a a> "3 u c S 00 3 1 S- o 0) S 3 1 Besondere Bemerkungen. 11 12 19 14 15 k; 17 18 19 X X X X Williger und danlcbarer Winterhlüher. X X Sehr feinsamig. Aussaat Juni — Juli in sandige Haide- mit Lauberde, stets feucht halten, keimt binnen 4 Wachen. In flache Schalen mit gutem Ab- zug pikiren, feucht und kühl halten, dann einzeln in SteckWig stopfe pßan- "im, auf n-armen Fuss bringen und öfters spritzen. Wi-iiii 3 — 4 Blätter rorhanden, die Sidtzen auskneifen, wonach sich d!.- r/liiir:en bestocken. Frostfri'i und hell, massig feucht im Haus durchiciiit- in und erst im Früh- jahr in grössere Töpfe verpflanzen. Laub-, Schlaniiu^ und sandige Misterde gemischt. Auf warmen Fuss zuerst, nach dem Anwachsen lüften. Auch Nachts abdecken, um die Spinne fernzuhalten. ^ Blüht im August. X Häufig verpflanzen. Liebt feuchte Wärme. X X Liebt reine Uaideerde. Fürchtet stagnirende Feuchtigkeit. X X X X Aussaat dankbar, Samen schwach bedecken. Aussaat im Juli oder Frühjahr, letztere bringt noch im ersten Jahre blühende Pflanzen. In Stecklings- töpfe einzeln pikiren. Prächtig zur Bekleidung von Verandas, Zimmer- fenstern, Spalieren, Mauern,. Auch für Ampeln. X X Prächtiger Wi nt erblühe r. Im Sommer fast trocken, im Winter sehr feucht halten und oft spritzen. Luftig und halbschattig stellen. In Haideerde ausgepflanzt am schönsten. X X Beanspruchen sehr reiche Nahrung. X X X Attssaat sehr dankbar. Während der Ruheperiode ganz trocken halten. Blüht nur dankbar, wenn im freien Grund des Gewächshauses ausgepflanzt. X X X X Heizende Aiup)flpßanze- Die Ranken werden häutig als Haarschmuck benutzt. Beim zweiten Pikiren schon einzeln in Töjifchen bringen.. Sen, auch Zimmerdecoration. Erstes Pikiren in kleinste Töpfe. X X X X X Sehr reichblühend. Auch im Kalt- hause. Gedeihen am besten in dem freien Grund der Gewächshäuser ausgepflanzt und an den Wänden, Säulen und Fenster- haiken, nahe dem Glase emporgeleitet. Im Sommer reichlich Luft, Wasser und, nach Bedarf Schatten. Im Spätherbst X X Früchte essbar. X X X P. incarnata im Sommer an warme Wände auspflanzen. X X Schön gefärbte Blätter. Verlangt feuchte Wärme. oder Frühjahr die langen Triebe bis- weilen zurückschneiden. X X X P. princeps coccinea sehr früh ■und reichblühend. X X X X Sehr feinsamig. Reizend für Jardinieren, Terrinen uud kleine Blumentische. X X X Zur Bekleidung von Wänden. Verlangt sonnige Lage und freie Luß. Höchst originelle Blumen. 360 Familie. 'S Ca 'S. 3 ES] a D. J3 Anssaat: Namen. c3 Hl S o K TS s ig 1 2 ?, 4 •5 G 7 s 9 1 10 Phormium tenax u. V Asphodeleae X X Phygelius Scrophularineae X X Phyllanthus Euphorbiaceae X X Pilea callitrichoicles, serpyllifolia Urticeae X X Pimelea Tliynielaeac X — X X Piper nigrum Piperaceae X X Pittnspiif.ii n-h- ha Gewächshaus aus- gepflanzt sehr schön. Nahrhafte Laub- und. llnidcurde gemischt. Fürchtet während der Ruhezeit Feuchtigkeit. Lant/er Flor. 362 Familie. 1^ i 3 V ■/■' pH •_2 'S § s M ■6 o Aussaat: Namen. 'S i s 'S o 'S 'ä >^ a SM 1 2 a ■l !"> (■) 7 8 !l 1(1 E,ichai"dia atiicaua u. \' Aroideae X X K X Rivina humilis Phytolaceaceac X X X Rochea Crassidaceae X X X Rondeletia Rixbiaceae X X Rogiera ji X X RueUia Acanthaceae X X X Russelia juncea Scrophularineac X X X Salvia Labiatae X X X Santolina Cliaiiiaecvp.irissus Compositae X X X Saxifraga sarmentosa Saxifragcae X X X X Schizolobinm excoLsum Papiliouaccae X X Sehizostylis coccinea Irideae X z X Scutellaria I.abiatae X X Umbelliferae X X Semperviviim Crassnlaceae X X Seneeio Compositae X X X Sida Malvaceae X X X X Siphoeampylus Lobeliaceac X Skiminia .... Ilicineae X X X Solanvim capsicastrum, ciliatnm, IIender-| soni, Lobeli, l'seiido - rapsicuni,| racemii^-enim, te.\aiinm, \yoal-lierilli) Solaneac X X atropiirpureum , cyanantlium , i;igan-| teuiii, laciniatuui, iiiarü-iiiatniii, jiy-l racanthuni, reclinatuiii, rolm.sriiin. Warscewiczioidos u. a. " X X X jasraiiiiHonnii . » X X X X 363 Eignet sich: Hauptzierde: 6 a (1) a 2 p a fe _. 3 S g = s s m a W 6 ^ ^ fe Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X X X X X Schön an Bassins, Aquarien etc.- Theilung im Herbst. Bei beginnender Ve- getation massig, nachher stärker giessen. X X X Raschwachsend mit Trauben scharlachrother Beeren. Reizende Tafeldeco- ration. Verunehrung nur durch Samen. Blühen hübsch, weiss. X X X Sehr feinsamig. Prachtvolle feuerrothe grosse Blumen. Langer Flor. Luftig halten. Auch in sandiger Lauberde und im Mistbeet zu cultiviren. Aus- saat dankbar. R. odoratissima sehr wohlriechend. X X Fürchtet Feuchtigkeit im Gewächshaus und will luftig stehen. X X X Auspflanzen im Gewächshaus vortheilhaft. Nach dem Flor zurücksehneiden. R. amoena wohlriechend. X X X Lieben Schatten. Für Blumentische, Wintergärten etc. Oefters zurückschnei- den. Sandige poröse Lauberde zusagend. X X Gute Hängepflanze, dankbar und sehr lange blühend. X X X X X X Herrlich für Rabatten und Gruppen. Mehrere S. blühen im Winter, einige sind wohlriechend. S. patens wird fast trocken überwintert. Nahrhafte Mischung von Laub- und Haideerde. Im Sommer reichlich giessen. Vor dem Ueberwintern alles Kraut wegschneiden. X X X Zur Teppichgärtnerei und Einfassungen geeignete Pflanze, welche sich dem Schnitt ganz unterwirft und sich so niedrig und in Form halten lässt. X X X X Sehr feinsamig. Eine der schönsten Ampelpflanzen, auch Jür Ter- rarien, Aquarien etc. ■, X Der Samen keimt zuweilen langsam. Schöne raschwachsende Blattpflanze. X X X X X X Winterblüher. Die im Herbst einzupflanzenden Zwiebeln dürfen anfänglich nicht zu warm gestellt und auch erst später reichlich gegossen werden. X X X X X Reichblühend. Im Winter massig beioässern. Behandlung analog Salvia. X X X Wenn nicht gleich nach der Reife gesäet, keimt der Samen langsam. Hübsche Einzelpflanze auf kleine Parterres, Rasen etc. Palmenartiger Wuchs. X X X X X Sehr feinsamig. Lieben leichte, sehr sandige Lauberde und verlangen sonni- gen Standort. Im Winter vorsichtige Bewässerung. Für Steinpartien und Teppichgärtnerei. X X X X Zum Theil sehr schönblühende Species. Humusreiche Laub- und Gartenerde gemischt. S. scandens ist wohlriechend und eine dankbare Schlingpflanze, X X X X Im Sommer reichlich Luft und Wasser, im Winter Standort hell und luftig. Buschige Pflanzen erzielt man durch Entspitzen im Frühjahr. X X X Feinsamig. Gute Wintert und Frühjahrsblüher. Aussaat dankbar. X X X X X Die Samen liegen lange, ehe sie keimen. Die rothen Früchte halten sich den ganzen Winter hindurch. Aussaat dankbar. Fürchtet Sonnenbrand. X X X X X X Im Sommer reichlich bewässern, lieben volle Sonne. S. ciliatum,'Loheli, racemigerum, texunum sind Q. Die Aussaat ist die bei weitem ge- bräuchlichste Vermehrungsart, Durch öfteres Verpflanzen sind X X X X Durch ihre Belaubung effectvoll als Einzel- j)flanzen, auf Gruppen, Rasenplätze etc. Im Sommer stark giessen. S. atropur- pureum, laciniatum, reclinatum sind Q, können aber im Warmhaus mehrere Jahre erhalten werden. schnell starke Pflanzen zu erzie- len. Da mehrjährige Pflanzen an Ansehen einbüssen, säet man jährlich frisch aus und zwar nicht vor März-April, da man sonst befürchten muss, dass die X X X Aeusserst dankbare Schlingpflanze mit weissen, wohlriechenden Blumen. Herbst- und Winterblüher. Blaue Eier- früchte. Sämlinge vorzeitig vergeilen, ehe man iltnen die nöthigefreie Luft zukommen lassen kann. 364 '^ 1 1 ^ s X - Aussaat: Namen. Familie. "2 '—'S 1 ";l i ¥ 1 2 :', 1 ö i; 7 s 0 lo Sollya Pittosporeae X X X Sonehus Compositae X X X Sonerila Melastomaceae X X Sparaxis Irideae X z X Sparrmannia africana Tiliaceae X X Spartocytisus nubigenus Papiliouaceae X X X Spathodea Bignoniaceae X X Staehytarpheta mutabilis Verbenaceae X X Stapelia Asclepiadeae X X X Statice arborea, Halfordi, imbricata, raa-| crophylla, pectinata / Plumbagineae X « X Stephanophysum b>ngifoliuin Acanthaceae X X Stephanotis Hmibnada Asclepiadeae X X X X Strelitzia . Musaceae X X X Streptoearpus (Didymocarpus) Cyrtandraceae X Stylidinm 8tylidieae X X X Sutherlandia ( Colutea) Papilionaceae X X Swainsonia 5? X X X Tabernaemontana Apocyneae X X X Tacsonia Passifloreae X X K X X 1 X i Testudinaria 'I";iiimi> clcjiliJiiiriiirs . . Diosooreai' X Tetranema mexicanum Scrophiilarineae X X Thea Cainellieae X X X 365 Kignet sich: Haiiptzierde: 6 ?5 6 a « a. 1 S fi s -^ cßtH 3'" - 'ö o E Besondere Bemerkungen. 11 12 13 14 15 16 17 18 19 X X X Ranken nicht sehr hoch, daher schön für Topfgitter. Im Gewächshaus aus- pßanr.en oder in f/rüssere Töpfe in Haide- und Gartenerde gemischt mit gutem Alizug cultiviren. Aussaat dankbar. X X Blattpflanzen mit zierlicher Belaubung, Sämlinge robuster als Stecklings- pflanzen. X X Sehr feinsamig ; wollen besonders warm und geschlossen stehen. Guten Wasser- abziig geben. X X X X Blühen meist schon im H. Jahre nach der Aussaat. Nach dem Verblühen trocken halten und zeitig im Frühjahr oder im Octoher umpflanzen. X X X X X Erreicht hei guter Düngung und in humusreicher Erde grosse Dimensionen, blüht bald und sehr lange im Sjjätwinter. Höchst decorativ. X X X X Sonnigen Standort und sandige Erde. X Dungreiche Mischung von Haide- und Lauberde. Massig warm und trocken während der Ruhezeit halten, hohe Wärme hei Eintritt und während der Vegetation. Blüht tviederholt, ivenn die abgeblühten Rispen nach dem ersten Flor abgeschnitten werden. X X X X Verlangt humusreiche Erde und im Sommer reichlich Luft und Wasser, im Freien sonnige Lage. Aussaat dankbar. X X X Nicht zu tiefe Töpfe mit gutem Wasserabzug wählen. Sandige lockere Laub- erde. Im Sommer reichlich giessen, im Winter trocken aber hell halten. Im Freien halbschattig stellen. X X X X X Blühen bei sehr früher Aussaat noch im 1. Jahre. Verlieren alt an Ansehen, daher alle 2 Jahre neu aussäen. Cultur in Mischung von Garten- und guter Lauberde mit viel Sand. Reichlichen Wasserabzug. Sehr dank- bare Pflanzen. X X Aussaat sehr dankbar. Sämlinge blühen im 1. Jahre. Winter blüher , liebt sonnigen Standort. X X In den freien Grund des Warmhauses auspflanzen und an Säulen, Fenstern, Wand. 1, r,„i,nrl.';t„u. L!-lf F.Hrhligl-.lf „ ,i,l Schutt.;/. Bläht ,ius Same,, er.H mir], .li:hi--„. Hurrh r,ft.r,-s W.isrl,,-,, r„r /'„,/. -i-f.y schützr,,. X X Recht tun ,• „1 aassdcii. In S':li ,• ilihnj.^-i-.-i.cli,',- Mischmig i-iji, Gu,i,-„- „„d Laiib- erde cultiviren. Im Sommer reichlich, i»i Winter massig bewässern. Grössere Pflanzen in Kübel bringen oder im Gewächshaus auspflanzen. X X Sehr feinsamig. Cultur der Gesneriaceen. Stets massig feucht und schattig halten. Aussaut sehr dankbar. Winterblüher. X Schöne Winterblüher. Erstarkte Pflaiizen in gemischte sandige humus- reiche Erde verpflanzen. X X X X X Aussaat dankbar; entweder im März- April oder .Juni-.Iuli. Sämlinge blühen im 2. Jahre. Leichte Erde. X X X X X X Können bei sehr früher Aussaat schon im 1. Jahre zum Blühen gebracht werden. X nährend der Vegetation hohe, feuchte Wärme. Auch sandige Laub- und Mist- beeterde gemischt sagt ihnen zu. Eingraben der Töpfe vortheilhaft. X X Nicht zu warm, sondern luftig und hell stellen, dadurch vor Ungeziefer schützen. Am besten in den freien Grund des Gewächshauses auspflan- zen und emporleiten. Laub- und Haideerde qemischt. X Die aus den enormen, Elephantenfuss-ähnlichen, holzigen Knollen austreiben- den, windenden Stengel sind an Stäben oder Bindfäden emporzuleiten. Sie sterben nach der Vegetationszeit ab, die Knolle ist während der Ruhe- zeit (April- August) fast trocken zu halten. Kräftige Erde. X X Sehr reichblühend. Winterblüher. X X Wie Camellia zu behandeln. Vor Ungeziefer durch luftigen Standort schützen. 366 Familie. s 6 B p. a a a £ o c Ui u Ol TS o 1 -ö 'S '2 N ö 3 « fi. sc o 1 'S Aussaat: Namen. 'S R ö CO g 'S 'S ■3 ffi In leg 'S =' . "? 1 2 8 4 5 6 7 8 9 10 U 12 13 Ceanothus, Säckelblume Rhamneae X X X Cedrus, Cecler Coniferae X X X Celastrus, Baumwiirger Rhamneae X X Celtis, Zürgelbaum Urticeae X X X Cephalanthus obcidentalis Rubiaceae X X X X Cephalotaxus Coniferae X X Cerasus, Weichsel- od. Sauerkirsche Drupaceae X X X X Ceratonia, Johannisbrotbaum .... Papilionaceae X X X Cercis, Judasbaum n X X X X Chamaeeyparis Coniferae X X Chionanthus, Schneeflockenbaum . Oleineae X X X Cissus Ampelideae X X X Cistus Cistineae X X X Clematis, Waldrebe Ranunculaceae X X Clethra .... Ericeae X X X Colutea, Blasenstrauch Papilionaceae X X I 391 Aussaat: o S V r3 o 'S Q) s.s Kignct sich: TS a V .2 *i- s in das Land 9 »5 c "3 W 's a ^ '^ fe "Vi Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X 5-8 X X Sehr schön und lange blühende Sträueher; die weissUühenden sind vollkommen winter- hart, die bläulichen sind nur unter guter Bedeckung zu durchwintern. Gedeihen überall, besonders gut in leichtem Boden und halbschattiger Lage. Aussaat nicht vor April-Mai. X X Die Vedern sind besonders für milde Gegenden geeignet, dock kommen auch in Norddeutschland grosse Bäume vor. Sie lieben schattige Lagen. C. Deodara vei-lant/t nahrhaften Boden. Saatgefässe schattig stellen, einzeln in Töpfepikiren und ii'i snlchrii bis zum Auspflanzen gross ziehen. Samen hält sich nur 1 .Tahr lang. X Diese ctiuas nnl/l wachsende Schlingpflanze eignet sich zur Bedeckung von Mauern lind Lauben. Bäume umringt sie so stark, dass diese darunter oft leiden. Be- sonders hübsch, ivenn mit ihren, orangerothen Früchten bedeckt. Aussaat April bis Mai in leichter Erde. X X X Diese ulmenartigen Bäume gedeihen gut in südlichen Gegenden, sie erfrieren in nördlichen häufig an den Spitzen. Im Süden gelten sie als gutes, zähes Nutzholz. Zur Frühjahrssaat stratificierten Samen. Saat etwas bedecken und feucht halten. Nach 2 Jahren pikiren. An Ort und Stelle pflanzen, wenn etwa 1 m hoch. Sonnige Lage, lockerer, dabei frischer Boden sagt ihnen zu. C. orientalis be- sonders empfindlich. X 7-8 X Etwas empfindlich; geschützt und schattig zivischen andere Sträucher in kräftigen Boden pflanzen. Wird mir ca. 11/^ m hoch, bringt kleine, gelblich weisse Blume. X X X Die echten C. sind in südlichen Gegenden kleine Bäume, nördlicher meist Sträucher, den Taxus verwandt. Sie verlangen eine geschützte, schattige Lage. Samen im Januar stratificieren, im April unter Glas aussäen. X X 4-5 X X im Frühjahr säet man stratificierten Samen. Die Sämlinge tragen im 4. oder 5. Jahre Früchte. Wir besprechen die einzelnen Species , welche vielfach unter C. geführt werden, unter Prunus in dieser Tabelle. X X Für den Süden geeignet, tvo die Früchte ein Fferdefutter liefern. Sehr sonnig stellen. Die grossen Samen stark bedecken. Freilandsaat mir in besonders ge- schützten Ligen erfolgreich. Saat ivenig f/iessen. In Töpfen heranziehen. X X ■4-5 X X Interessante Sträucher, bei denen die Blüthentrauben am alten Holze erscheinen. C. canadensis ist ganz winterhart, C. Siliquastnim zärtlicher. Liehen nahrhaften, durchlassenden Boden. Aussaat im Mai. Sämlinge empfindlich gegen Frost. Verpflanzung im Herbst an Ort und. Stelle, wenn etwa 2 m hoch. X X X X Diese Gattung enthält sehr verschiedene Arten, welche auch unter den Namen Thu- jopsis, Cupressus etc. vorkommen. Sie stehen Thuja nahe. Aussaat in leichte Haideerde, oft aber vorsichtig giessen und, stets schattig halten. Einzeln in Töpfen heranziehen. Die japanischen Artrn xind sehr empfindlich. X 5-(i X X Prächtig belaubter und schön lil'iilinnlrr Strauch oder kleiner Baum, älter ganz hart. Liebt kräftigen Boden nml hulhxfhattige Lage. Der Samen ivird im Herbst stratificiert und am besten erst im. zireiteti Frühjahr gesäet. X X Die wenigen Species, welche man in das Freie pflanzen kann, wie C. japonica und orientalis verlangen Winterschutz oder Durchwintern an geschützter Stelle. X 5-10 X Die C. sind hei uns im Kalthause zu überwintern und in Töpfen zu halten. 'Sie lieben sehr kräftige, sandige Erde ujtd verlangen im Freien den sonnigsten Stand- ort. Die Saat darf nicht zu nass gehalten rverden. X X X (i-9 X X Die V. sind verschieden in Bezug auf Winterhärte und Geruch. Nur die japa- nischen Arten und die davon stammenden Hybriden bedürfen Winterschutz. Samen gleich nach der Ernte stratificieren. Können schon im Juli ausgesäet werden. Keimen langsam. Saat durch Decken mit Moos oder feuchtem Laub ■artien und Einfassungen, tverden auch durch Veredelung auf Crataegus zu Bäumchen gebildet. Samen wird gleich nach der Ernte gesäet oder im September-Octo- ber eingeschichtet und im 'J. X X 5—6 X X X X Die Arten von C. sind sehr zahlreich, daher ist auch die Verwendung verschieden. Die belieb- teste Varietät , C. oxyacantha rubra , der Rothdorn, pflanzt sich nicht immer echt aus Samen fort. C. pyracantha siehe Mespilus. Frühjahr gesäet. Aussaat und Cultur in beliebigem Boden. Ueber die Aussaat des Weiss- dorn C. oxyacantha s. §. 240. X X X X Mehr für Südeuropa und die wärmsten Lagen von Mittel- europa, haben sich die C. doch hier und da, auch bei uns als imnterhart erwiesen. Sie lieben Schatten, Feuchtig- keit und Schutz von Nadelholzbäumen, und müssen bis zu einer ge^oissen Grösse in Töpfen cultiuirt werden. Sämmtlich in leichte Haideerde aussäen ; oft aber wenig auf ein- mal giessen, Aus.iaat stets schattig halten. Freilandaussaat nur in besonders geschütz- ten Lagen im späten Frühjahr. Vergl. §. 235. X X X X Im Süden kleiner Baum, kann nördlicher nur als Strauch im Freien gezogen werden. Liebt Schatten und Baum- schutz und mtiss junq in Töpfen cuUivirt werden. X X Die japanischen Arten, ferner G.funebris, Knightiana, lusi- tanica, torulosa u. a. säet man besser unter Glas. Auch die tvahre Pyramiden-Cypresse hält nördlich der Alpen nur in loenigen geschützten Lagen im Freien aus. X X X Hierher gehört besonders C. Lawsoniana mit vielen Varie- täten, thyoides (sphaeroidea), thurifera und Chamae- cyparis nutkaensis (Thujopsis borealis), welche nur in sehr kalten Wintern leicht beschädigt werden. Lieben Feuchtigkeit. X X 4—6 X X X Beliebte Ziersträucher, verschiedene roth, auchweiss blühend. Die Samenpflanzen sind veränderlich in der Farbe. Ditrch Anbinden und Beschneiden lassen sich Pyramiden bilden. Lassen sich früh und mit wenig Wärme treiben. Gedeihen in jedem Boden und wachsen rasch. C. chi- nensis ist wohlriechend. Aussaat im Herbst gleich nach der Ernte oder besser im ersten Früh- jahr mit im Winter X X 5 X Die es.sbare Quitte ist zugleich schön blühender Zierstrauch, aurli wird sie besonders viel als Veredelungs- Unterlage für Birnen gebraucht. Verlangt feuchte Lagen. Säm- linge bringen vom 5. — 8. Jahre an die ersten Früchte. , stratificiertem Samen. Vergl. §. 2.37. 394 Familie. « 5 s blj Obst: c B 0 02 :3 0 CO c c 'S 'S sl ^ tß II ■2s .Se Namen. O s o ■5 o 2 ■3 et 1 2 3 4 ö 6 7 8 0 10 11 12 13 Cytisus, Goldregen Papilionaceae X X Dammara. Coniferae X X X Daphne Mezereum, Kcllerhals, Sei-\ delbast / Thymeleae X X Avintergrüne n X X X X Desmodiiim Papilionaceae X X Deutzia Philadelpheae X X X Diervilla canadensis Caprifoliaceae X Diospyros, Dattel- und Parsimon-\ pflaume / Ebcnacoae X X X Elaeagnus, Oelweide Elaeagneae X X X Ephedra Coniferae X — X X X X X Erica, Ilaidostiäuclier Ericeae X X Evonymus, Spindelbaum, PfaflFcn-\^ hütchen / Celastrineae X X immergrüne n X X X Fagus, lUiclii' II. V Cupuliferae X X 395 Aussaat : u 'S o a 'S o ■'<< a "^ S.S P Eignet sich: TS » J3 o p 5 S 1 in das 1 Land ic Ö T. 'S "3 4> ^ 3 !3 1 3 K Besondere Bemerkungen. 14 15 Ki 17 18 19 20 21 22 X 5— S X X Herrlich hlüliende, an interessanten Arten reichhaltige Gattung. Niedrige Arten und kleine Lahurnum lassen sich treiben. Fast alle ganz hart. C. albus und nubigenus fürchten starke Kälte. C. sessilifolius, capitatus u. e. a. unterwerfen sich villig dem Schnitt. Nicht vor Mai aus-men, d. h. wenn die Erde erwärmt ist. X Kalthall sconif er e. Samen, ivelche ausserdem die Keimkraft sehr schnell verlieren, sind ätis.ierst selten. Behandlung derselben wie bei Araucaria. X X 3—4 X X Einige alpine Arten si7id zur Cultur auf Felsen verwende. bar, obgleich sie eine schattige und geschützte Lage vor- ziehen. Der giftige, gemeine Kellerhals (D. Mezereum) ist der zuerst im Jahre blühende Strauch. Im Früh- jahre gesäet, liegt der Same über ein Jahr, ohne zu keimen. Aussaat gleich nach der Ernte im Herbst und zwar am besten im Mistbeet unter Glas, — X X 7-9 X X Ü. Laureola, obgleich im Süden Deutschlands und beson- ders in Oesterreich tvildivachsend, erträgt doch hohe Kälte mir im Schutz von Bäumen. Man benutzt Säm- linge zu Unterlagen für fremdländische immergrüne Arten. D. Cneortwi wohlriechend. Diese D. eignen sich für Orangerie imd Topfdecoration. in Lauberde; schattig halten und möglichst oft lüften. Alle D. ver- langen Feuchtigkeit und Schatten. i" X Heichblühender Halbstrauch, im Herbst bis auf den Wurzelstock absterbend. Einer der schönsten Blüth ensträucher für warme sonnige Plätze, für Rabatten sich eignend. Aussaat nach der Ernte oder im späten Frühjahr in Haideerde, auf vorbereitete Beete ^je/ciVen und im Herbst oder Frühjahr an Ort und Stelle pflanzen. Nahrhafte durchlassende Erde. X X 5—7 X X Vorzüglich schöne Blüthensträucher, tuelche nur bei strenger Kälte etwas leiden. Alle D. lassen sich treiben, aber nur D. gracilis ist dazu besonders zu empfehlen und im. Topfe eine beliebte Marktpflanze. Aussaat im April in gewöhnlicher Erde. Gedeihen in jedem Boden, blühen besonders gut in schattigen Lagen. X X ß-9 X X Sehr reich gtlbblühend, niedrig, ganz hart. Gedeiht in fast jedem Boden, am besten in lehmigem, und liebt Schatten. X X X Im Süden mittelgrosser Baum erreicht er nördlicher und in sehr geschützten Lagen eine mäs.sige Grösse. Die Früchte aller D. sind sehr wohlschmeckend; D. Kaki, die zärtlichste Sorte , welche bei uns Winterschutz verUmgt und unter Glas zu säen ist, wird in Japan als beliebter Obstbaum viel gezogen. Diese sowie D. vir- giniana verlangen sehr nahrhafte, dabei lockere Erde, während D. Lotus trockenes, warmes Terrain liebt. Man stratißciert den Samen der letzteren beiden im Jamiar- Februar und säet im März-April. > X X X Haschwachsende Sträucher, zuweilen Bäume, meist mit grauweissen Blättern. Einige Arten haben sehr ivohlriichcmh' BHUhrn und essbare Früchte. Lockere, nahr- hafte Erde. Man säet einJalir hiinlun-h stratificierten Sameii, oder auch gleich nach der Ernte (der Samen lin/l ilmiii jedoch sehr lange, ehe er keimt). X Wenig cultivirte Coniferen, die im Freien der vollen Sonne au-izusetzen sind. E. vulgaris (distachga) am härtesten. In Töpfe pikiren und in solchen heranziehen. X X 3 8-9 Von diesen niedrigen Sträuchern halten nur wenige Arten im Freien aus, sicher nur E. herbacea (carnea), toelche besonders für Felsenbeete geeignet ist. Ueber Aussaat siehe ß. 234, S. H70. X X X. Zieren hauptsächlich durch die rothen Früchte und im Herbst rothen Blätter. Lieben Feuchtigkeit. E. americanus und angustifolius gedeihen gut in Haideerde. Zur Frühjahrssaat verwendet man im Herbst straiißcierten Samen; diese vorzu- ziehen, da der im Herb.st gesäete frische Samen ein Jahr lang zum Auf gelten braucht. X X Die immergrünen japanischen Arten sind dadurch, dass sie im schlechtesten Bode7i und in der vollen Sonne gedeihen, sehr nützlich, sie liefern ausserdem vorzüg- liche Topf-Decora t ionspfla nzen. X X X X Von Samen der Blutbuche fallen nicht alle in die echte Art, manchmal jedoch bis 7.5 Procent. Bei der Frühjahrssaat (Februar- März in jedem Boden) empfiehlt es sich, die Samen vorher 24 Stunden in Wasser einziLweichen. Bei der Stra- tificierung sind sie nicht zu feucht zu halten. Die Buchen gedeihen in den schattigsten Lagen und in jedem etwas frischen Boden. 396 Familie. X Obst: c X iE X c o 1 1 Namen. 1 1 1 o öi c i4 o '3 et X 1 2 3 4 5 6 7 1 8 9 10 11 12 13 Fieus Carica, Feigenbaum Urticeae X X X X X Fit2a-oya patagonica Coniferae X X X Fontanesia Oleaceae X X X X Forsythia » X X Fraxinus, Esche n X X Fremontia . . . , Malvaceae X X X Frenela Coniferae X X X X Fuchsia Onagrariae X X X X Gaultheria Ericeae X X X Genista, friuster Papilionaceac X X X Gleditschia )7 X Glycine ( Wistaria) n X X - X Gymnoeladus, Geweihbaum n X X Halesia Styracineae X X X Halimodendron argenteum , Salz-) Strauch / Papilionaceac X X X Hamamelis, Zaubernuss Hamamelideae X 1 X 1 397 Anssaat: _3 o ,5 Eignet sich: c S in das Land o X 7;: 2 5 3 "3 e a. . ■2_S '^ C s X '3 0) Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X Die Feigenbäume werden bei uns am besten im kalten Wein-Treibhause gezogen, wenn man Früchte erzielen will. Sie zieren jedoch auch den Garten durch schöne Belaubung. Daselbst giebt man ihnen die sonnigste Lage und nahrhafte, lockere Erde. Aussaat unter Glas und Anzucht stets in Töpfen. X Hier als Kalthaus-Conifere zu behandeln. Samen selten. Aussaat und Cultur wie bei Frenela. X X F. Fortunei ist sommergrün und ganz hart, F. phylliroides ivintergrün und etivas empfindlicher. Sind der vollen Sonne auszusetzen und in leichten, trockenen Boden zu pflanzen. X X 3-5 X X Die schönen gelben ßiüthen gehören zu den ersten des Jahres. Gedeihen in jedem Boden. Schön an Abhängen. X X X X Sowohl die europäischen als auch die zahlreichen nordamerikanlschen Arten sind ganz hart und gedeihen besonders gut in nahrhaftem, etwas feuchtem Boden. Aus Samen der ganzblättrigen Esche (F. heterophglla) erzeugen sich nur wenig echt. Der Samen^ wird entweder gleich nach der Ernte gesäet oder stratificiert und im 2. Frühjahr gesäet. Die Saatbeete der amerikanischen Eschen sind über Winter mit Laub zu decken. X 7—8 X Dieser schöne Strauch mit grossen gelben Blüthen ist an verschiedenen Orten, mit Erfolg im Freien durchwintert worden. Verpflanzt sich schwer. X X X Die echten F. sind cypressenartige kleine Bäume, welche nur in Südeuropa im Freien aushalten. Bei uns sind sie als Kalthauspflanzen zu behandeln, unter Glas auszusäen, einzeln in Töpfe zu pikiren und in solchen gross zu ziehen. Die Samen verlieren die Keimkraft rasch. Vergl. §. 2.35. X 7-10 X X Einige Arten von F., namentlich F. gracilis und coccinea, lassen sich unter Be- deckung im Freien durchwintern, erfrieren zwar oft bis zum Boden, treiben aber gut wieder aus. Allerdings blühen sie später, als frostfrei durchivinterte. Verql. §. 222. X X 7—8 Die G. si7id niedrige Sträucher mit ausgebreiteten, meist liegenden Zweigen, grossen Blättern und hübschen glockenförmigen, weissen Blumen. Sie gedeihen im Haide- und Moorbeete und auf feuchtem Sandboden. Für Felsenschmuck geeignet. Vergl. §. 234. X Ö-8 X X Niedrige Strducher, mit schönen, meist gelben Blüthen, die auf ganz trockenem und sandigem Boden und in sonnigster Lage gut gedeihen. Die Aussaat gelingt in jedem Boden, ist jedoch nicht vor April-Mai vorzunehmen, wenn der Erdboden erwärmt ist. Für Felsen und Abhänge gut verwendbar. X X X Mit Ausnahme von G. caspica, welche niedrig bleibt und oft an den Spitzen erfriert, grosse schöne Bäume, mit gefährlichen Stacheln, doppelt gefiederten, erst Ende Mai erscheinenden Blättern. Sie fallen durch die grossen Schoten auf und liefern vorzügliches Holz zu Möbeln. Die jungen Pflanzen müssen zurückgeschnitten und bedeckt werden, im folgenden .Jahr sind sie hart. Lieben nahrhaften Boden, Aussaat April-Mai in jedem Terrain. X X 5—8 X Für milde Climaten eine der schönsten blühenden Schlingpflanzen und in der Rhein- gegend fast in jedem Garten. Die in langen hängenden Trauben stehenden blauen Blüthen erscheinen meist zweimal, erst im Mai, dann nochmals im August. Lieben sonnige Lage, nahrhaften, sandigen Boden. In der Jugend im Herbst zu- rückschneiden und decken. Aussaat im April-Mai. X X X Einer der schönsten Farkbäume, mit grossen, doppelt gefiederten Blättern. Ganz winterhart und besonders gut in nahrhaftem, dabei lockerem Boden gedeihend. Aussaat im Februar-März. X 4 5 Kleine Bäume, in den Gärten meist Sträucher, mit schöner Belaubung und zierenden Früchten. Der Samen liegt IIJ2 Jahr bis zum Keimen, wenn im Herbst gesäet. Man stratificiert ihn daher nach der Ernte und säet im zweiten Frühjahr. X 6-7 X Kleiner Baum, öfter Strauch, mit feinen Zweigen, kleinen silbergrauen Blättern und hellrothen Blumen. In den Steppen Mittelasiens wildwachsend, gedeiht er am besten auf Sandboden und in warmer Lage. X X Ein der Hasel ähnlicher Strauch, dessen deutscher Name davon kommt, dass er im October blüht, aber erst im folgenden Jahre Früchte bringt. Gedeiht in leichtem Boden und halbschattiger Lage. 398 Familie. 5 3 Obst: 3 a o 03 u 3 o "S c ■2 'S .303 Namen. 1 a u m o a 1 'S o s s .o 1 o 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Hedera Helix u. Y., Epheu Araliaceae X X X Hibiseus syriacus u. V. (Althaea). Malvaceae X X X Hippophäe rliamnoides , Sanddorn Elaeagneae X X X Hydrangea (Hortensia) Saxitrageae X X X X Hypericum Hypericineae X X X Jasminum Jasmineae X X X X X X X Hex, Stechpalme Ilicineae X X X Indigofera Papilionaceae X X X X Juglans, NiissViaiun Juglandeac X X — Regia, essbare Wallnuss n X X X Juniperus, Wacholder n.Wacholder-\ Ceder / Conifcrae X X X Kalmia Ericeae X X X Kerria (Corchorus), Ranunkel- \ Strauch / Rosaceae X X Koelreuteria Sapindaceae X X Laurua nobilis, Lorbeer Laurineae X X — X r ^ 399 Aussaat: o ts o 0.2 «3 Eignet sich: Ü 'C S in das Land ö a 0^ 3 "3 a I.S 5 3 CS :S u Besondere Bemei'kungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X (/eier diese allbeliebte Sehliiu/pflanze sei nur bemerkt, dass die Varietäten nicht treu aus Samen kommen. Liebt Schatten und wird am besten in den ersten Jahren in Töpfen gezogen. Auch die Aussaat, luelche am sichersten erst im Mai qcschieht, ist schattirj zu halten. X X 8-9 X X Einer der prächtigsten Blüthensträucher, noch werthvoller, weil er zu einer_ Zeit blüht, wo alle andern vorüber sind. Liebt die volle Sonne, gedeiht in jedem Boden und unterwirft sich willifi dem Schnitt. Aussaat nicht vor Ende Aj/ril. X X X X X Ein Dünenstrauch mit schönen silberyrauen Blättchen und (an den weiblichen Pflanzen) orangerothen Beeren. EUr Sundhodenund Ufergebüsche, gedeiht übrigens in jedem Boden. Aussaat um /•■■sl.-,f j,ilt stratificiertem Samen im April — Mai. X (J-10 X X Die Arten sind in Bezug auf Wint-rluhti- sehr verschieden. Die meisten müssen frostfrei durchwintert werden. Eine der schönsten, H. paniculata, ist auch die härteste. Verlangen nahrhaften, durchlassenden Boden und sehr reichliches Giessen. Lieben Halbschatten. CuUur auch in Töpfen und Kübeln. Mar kt pflanzen. X X 7-9 X X Hallsträucher, zum Theil Bodensträucher, wovon die schönste Art, H. calgcinam, im Winter grün bleibt, aber später am oberen Theile ganz abstirbt. Diese liebt Halbschatten und nahrhaften, die übrigen trockenen Boden und die volle Sonne. In sandige Haideerde zu säen. X 4 7—8 X X Die wintergrünen sind buschige Sträucher mit meist gelben Blüthen, die sommer- grünen meist Schlingpflanzen mit s.'lii- imhlriichenden weissen Blüthen. J. nudi- florum treibt sich früh. Wenlm nur srhiui im i/nschützten ivarmen und trockenen Plätzen. J. officinale als Srhliinipjlnii-.- au Mauern. X X X X X Immergrüne Sträucher mit stacheligen Blättern und schönen rothen Beeren. In mehreren Gegenden Norddeutschlands und im Schwarzwald als Unterholz wild wachsend, erfriert selbst die gemeine St. in kalten Wintern an freien Standorten. Verlangt nahrhafte Erde und schattige Lage. Die Samen liegen oft II/2 Jahr, bevor sie keimen. Man stratificiert am besten im Herbst und säet im zweiten Frühjahr. Die Saat ist schattig zu halten und gegen Vögel zu schützen. X X 7-9 X Frieren zurück, treiben aber gut wieder at'i Lieben sandigen Boden und sonnige Lage. Aussaat im Freien erst ivenn die Erde erwärmt ist, im April — Mai. Mehrere Arten müssen im Kalthause überwintert werdest. X X X X Die hierher gehörenden Arten sind in Nurd-^ amerika heimisch und liefern auch bei uns das gesuchte schiuarze Wallnussholz. Sie gedeihen auf tiefem, etwas feuchtem Boden, im Walde nur bei lichter Stellunq. Werden am besten an Ort und Stelle ge- säet. Herbstsaat gegen Ungeziefer, namentlich Mäuse, zu schüt~.en. Aussaat im Februar - März , mit Nüssen, welche vorher 48 Stunden X X X X Auch schöner Parkbaum. Gedeiht am besten auf Anhöhen und erfriert dort seltener, als im Tief lande. Vor dem 6. Jahre bringen die Sämlinge keine Früchte. lang in Wasser eingeweicht wurden, giebt sicheren Erfolg. Die jungen Sämlinge sind sehr empfindlich gegen Frost. X X X X X Die meisten J. sind winterhart, einige sind Sträucher, oft mit liegenden Aesten. Der Samen geht nicht immer im i. Jahre auf. Die rothe Ceder (J. virginiana) mit wohlriechendem Holze , kann auch hei uns als Nutzholz gezogen werden. Zur Freilandaussaat stratificiert man bei grossem Betrieb am besten den Samen gleich nach der Ernte und säet im zweiten Frühjahr. Verql. §. 23.'}. X X 5—8 X Niedrige, herrlich blühende Haide- oder Moorbeetsträucher, welche am besten einig'- Jahre in Tupfen gezogen werden. Vergl. Azalea. Ueber Aussaat etc. s. §. 2-J8. X X 4—7 X Nur die einfach glänzend gelb blühende Art (K. japonica) ist aus Samen zu er- ziehen. Liebt Halbschatten. Aussaat in gewöhnliche Erde. X 6—7 X X Kleiner Baum mit gefiederten Blättern und schönen gelben, in hängenden Rispen stehenden Blüthen. Liebt Sonne und verlangt nahrhaften, lockeren Boden, um sich schön zu entfalten. Aussaat März-April in jedem Boden. X X X 6-8 X Nur in Südeurupa im Freien aushaltend, bei uns als Kübelpflanze cultivirt. Nahr- hafte, lockere Erde. Gleich nach der Ernte säen, da die Samen sonst sehr lange liegen. Aussaat feucht und schattig halten. 400 Familie. Obst: 'u 2 S o X* 1 s s o II 'S -2 .5« Namen. o a i Si 1 o m ö c s 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Lednin, Waldrosmarin, Porst Ericeae X X X Lespedeza Papilionaceae X X X Leycesteria formosa Caprifoliaceae X X X X Liboeedrus Coniferae X X X Ligustruin, Rainweide Oleineae X X X Liquidambar Balsamifluae X X Liriodendron, Tnlpenbauin Magnoliaceae X X X Lonicera, strauchige Caprifoliaceae X X X rankende oder Gaisblatt (Je-'l längerjelieber) / « X X Lycium, Bocksdorn Solaneae X X X Maclura, Osagendorn Urticeae X X X Magnolia Magnoliaceae X X X X X X Melia Meliaceae X X X X Mespilus germanica, Mispel Rosaceae X X X 401 Aussaat: o -. CS 'V o ■-« |.£ |i Eignet sich: c S .2 in das Land u a tu li a 6 5^ 5 _£■ c W 's ^ c ä2 Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X 5—7 Niedriye Sträucher mit kleinen haarigen, balsamisch riechenden Blättern, wild in Sümpfen und feuchtem Waldhoden wachsend. Für das Haide- und Moorbeet. Verql. §. 234. X X 7—8 X X Indigofera ähnlich. Mit zahlreichen hübschen hellrothen Blüthen. Auch mit Des- modium penduliflorum verwandt. Ist in sandige Lauberde auszusäen. Liebt sandigen Boden und sonnige Lage. Wintert zuweilen aus. X 7—8 X Hält schwer im Winter aus. Liebt leichte Erde und schattige Lage. Aussaat in sandiqer Laub- und Haideerde. X X X L. decurrens, auch als Thuja gigantea bezeichnet, hält im Freien in milderen Qeqenden, L. chilensis in besonders geschützten Lagen aus. Die übrigen sind iverthvolle Kalthaxispflanzen. Sie wollen recht sonnig, einzeln und frei stehen und verlangen lockeren, nahrhaften Boden. Aussaat unter Glas. Die einjährigen Sämlinge einzeln in Töpfchen pikiren und in Töpfen heranziehen. X X X 6-8 X X X Die wintergrünen japanischen und die californischen Arten sind zärtlich im Winter U7id in Saatgefässe zu säen. Nur der gemeine L. vulgare eignet sich zu Hecken. Unterwerfen sich gut dem Schnitt. Frühjahrssaat im April mit stratificiertem Samen. Saat feucht halten. X X X Ahomartige Blätter mit schöner violetrother Herbstfärbung. L. styracißua leidet in strengen Wintern. Lieben etwas feuchten Boden und warme geschützte Lage. In Haideerde im April-Mai säen. Selten verpflanzen. Sämlinge nicht vor dem 5. Jahre an Ort und Stelle bringen. Auch zur Uferbepflanzunq schön. X X 7-8 X X X Lässt sich gross unsicher verpflanzen, am besten, wenn die Wurzeln ganz in Sand kommen oder der Trieb bereits sich ausgebildet hat, aUo im Vorsommer. Herr- licher AUeebaum. Liebt sehr nahrhaften, tiefen, auch schtveren Boden und sonnige Lage. Am besten ist es, den Samen im Herbst zu stratificieren und im April zu säen. Die Saatbeete müssen mit Haideerde oder kurzem Mist bedeckt werden. X 3-6 X X Hierher gehört vor allem L. tatarica und Stan- dishi, mit rosenroihen oder weissen Blüthen, und L. Xylosteum und Ledebouri, mit gelben Blüthen. L. Standishi ist Wintergrün und ver- langt eine Lage nach Norden. Liehen meistens etwas feuchten, kräftigen Boden. Die Aussaat der L. ist wenig ge- bräuchlich, da sich dieselben sehr leicht durch Stecklinge ver- mehren. Soll sie angewendet werden, so muss die Saat gleich X X 3—6 X Beliebte Schlingsträucher, besondersfür Bäume, Ge- büsche, Spaliere und andere Bekleidungen geeig- net. Lieben lockeren, dabei nahrhaften Boden. nach der Ernte geschehen und etwas schattig gehalten werden. X 5—6 Sehr langzweigige Sträucher mit hübschen Früchten. Für Mauern und Abhänge, wo die Stengel lang hängen können. Gedeiht auf ganz sterilem Boden. X X X Undurchdringliche Heckenpflanze, aber gegen Kälte empfindlich, so dass sie nur in milden Gegenden dazu brauchbar ist. Auch zur Ufe r bepflanzung. Liebt sehr nahrhaften Boden. Aussaat im April in beliebigen guten Boden. Früchte vne Orangen, essbar. X 4—5 8 X X X M. grandiflora, welche nur im Süden im Freien aushält, ist Wintergrün. Sie blüht im Sommer, während die übrigen im Frühjahr blühen. Die empfindlichen Arten wachsen bei uns nur strauchartig. Manche Species haben sehr wohlriechende Blüthen. Alle M. verlangen sehr nahrhaften Boden, einige Haideerde, und ge- deihen gut in nördlicher Lage. Viele sind härter als man glaubt, z. B. M. Sou- langeana, trijietala u. a. Die niedrigen chinesischen Arten lassen sich leicht treiben. Samen gleich nach der Ernte stratificieren und unter Glas im Mist- beet oder Getvächshaus in recht gute Erde aussäen, die beste Zeit ist der Mai. X 7-9 X Entfaltet sieh nur in Südeuropa zur vollen Grösse und Schönheit; als Topfpflanzen nie vollkommen, weil sie viel Nahrung beanspruchen. Von Natur sehr schön. Aussaat unter Glas, einzeln in Töpfe pikiren und in solchen grossziehen. Im Sommer reichlich giessen. X 5-6 Aus Samen liefert dieser bekannte Obststrauch nur kleinfrüchtige Pflanzen, welche aber zugleich Blüthensträucher sind. Die edeln Sorten werden auf Sämlinge, häufiger aber auf Weissdorn veredelt. Aussaat, wenig gebräuchlich, wie hei Crataegus; Sämlinge beginnen zu tragen, wenn sie 4 Jahre alt sind. 26 402 Familie. Cß 5 fcn Obst: o o Sc 3 o ■n '3 'S 'S -2 Namen. o B 2 0) m o a 1 a S 02 'S 3 p 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Mespilus, (Crataegus, Cotoneaster,\ Eriobotrya) / Rosaeeae X X X X japonica, (Eriobotrya) n X X X X üVLorus Maulbeerbaum Urticeae X X X Msrrica, Wachsstrauch Myricaceae X X X X Myrtus, Myrthe Myrtaceae X X X Nyssa, Nymphe nbaum Hamameliceae X X Olea europaea Oleineae X X X X (Osmanthus) aquifolius, fragrans n X X X X Oreodaphne Laurineae X X X X Ostrya, Hopfenbuche Cupuliferae X X Paeonia arborea u. V., Pfingstrose Ranunculaceae X X X Paliurus, Christusdorn Rhamneae X X X Paulownia imperialis Scrophularineae X X X X Periploea graeca, Schlinge Asclepiadeae X X Philadelphus, wilder Jasmin, Pfei-\^ fenstrauch j Philadelpheae X X Phillyrea, Steinlinde Oleineae X X X X 403 Aussaat: u a £ S.S Eignet sich: g "3 c m in La das ud CD 'S M d CS s "3 s i5 Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X 4-G X Hierher gehört besonders der immergrüne Feuerhusch, M. pyracantha, mit orange- rothen Früchten. Uehrige unter Crataegus und Gotoneaster. Aussaat wie hei Crataegus. X 4—5 X X Wird hei uns nur ein gegen Frost empfindlicher Strauch. Verlangt guten Boden; niclit zu schneiden. X X X X Als Obst werden die Früchte von M. nigra und rubra genossen, toelche im Vater- lande (Nordamerika) und im Süden Bäume von 10 — 75 m Höhe bilden, während die Früchte von M. alba fade sind. Letztere tvird ausschliesslich zur Seiden- raxipenzucht gezogen, im Süden als Bäume, nördlicher in Heckenform. Lieben frischen, dabei durchlassenden Boden. Aussaat im Mai in nahrhafte Hatdeerde; stets feucht halten. Im 2. Jahre pikiren. Wachsen langsam und tragen erst im Alter von G bis 8 Jahren. X Theils mit immergrünen Blättern. Gedeihen nur auf feuchtem Boden, am besten im Moorbeete, zieren aber wenig. Samen brauchen lange Zeit zum Keimen. X 6-9 X Nur für Südeuropa für das Freie geeignet. Aus Samen erzieht man fast nur die grosshlättrige Myrthe. Einzeln in Töpfe pikiren und in solchen heranziehen. X X X Gedeiht nur auf nassem. Boden, in Sand- oder Humuserde. Zur Uferbej>flanzung. X X X Nur für Südeuropa. Die Cultur der Olivenbäume ist in der Provence bekanntlich von hoher commercieller Bedeutung. Man säet indessen nur, um neue Sorten zu gewinnen, und zwar stratificierttn Samen und pikirt im folgenden Frühjahr. 0. europaea verlangt sehr gut gedüngten, tiefen Boden, während der Vegetation viel Sonnenwärme, fürchtet jedoch stagnirende Feuchtigkeit. X X X X 0. aquifolius ist ein dem Hex Aquifolium ähnlicher Strauch, welcher meist bunt- blättrig vorkommt. Er hält in Holland und der Schweiz im Freien aus. Die wohlriechenden Biüthen von 0. fragrans dienen zum Parfümiren des Thees. X X X Stark aromatisch duftender Strauch aus Californien, ivelcher bis jetzt als Kalt- hauspflanze cultivirt worden, in milden Gegenden aber wohl Freilandstrauch ist. X X X Diese schönen Bäume haben das Ansehen von Hainbuchen, werden auch so wie diese behandelt. Die iveiblichen Biüthen haben Aehnlichkeit mit Hopfen. X X 5 X Man säet im Frühjahr in, Laub- und Haideerde , hält die Aussaat bedeckt und stets schattig. Der Axifgang erfolgt erst nach einem Jahre. Die Sämlinge brauchen G bis 8 Jahre, bis sie blühen, nur ivenn man sie auf die KiioUen anderer Sorten veredelt, kann man schon 2 bis 3 Jahre früher einen Flor erzielen. Während desselben stark giessen, sonst eher trocken als feucht halten. In nahrhaftem Gartenboden mit einem Zusatz von Haideerde cultiviren. X X X Im Süden zu Hecken in trockenen Lagen beliebt, noch am Südabhange der Alpen ganz hart. Verlangt luftigen und sonnigen Standort. Samen im April in gute Gartenerde säen, leicht keimend. X 5— G X X Ziert besonders durch die sehr grossen Blätter, in milden Gegenden auch durch, schöne, früher als die Blätter erscheinende bläuliche BUUhentrauben. Liebt südliche Lage uud warmen, lockeren Boden; äusserst schnellwachsend. Man kann P. i. jährlich zurückschneiden. Aussaat April - Juni unter Glas , stets feucht halten. Der sehr feine Same keimt am besten, wenn wenig oder nicht bedeckt. Hat Aehidichkeit mit Catalpa. Gegen starke Winde geschützt zu pflanzen. X 7—8 Durch schöne Belaubung und seltsam schöne Biüthen culturwerth. Lieht sehr sonnige Lage und um zu blühen ein Verdünnen der überflüssigen schwachen Zweige. Für Wände geeigneter als für Lauben. Freilandaussaat nicht vor April. X 6-7 X X Beliebte Sträucher in vielen, auch gefüllt blühenden Arten. Den stärksten, oft betäubenden Geruch hat der gemeine Ph. coronaria, dieser sollte daher nicht zu häufig angepflanzt werden. Der ebenso schöne Ph. inodorus ist geruchlos, auch Ph. grandiflorus hat mir schwachen Wohlgeruch. Gedeihen in jedem Boden und lieben Schatten. Aussaat im April, Samen schwach mit guter Lauberde bedecken und häufig bespritzen. X X X X X Im Süden beliebte Park- und Heckensträucher, im Norden nur in sehr warmen Boden und sonniger Lage gedeihend. Zur Frühjahrsaussaat (April-Mai) stra- tificierttn Samen verwenden. 26* 404 Familie. Obst: s g O a s u 1 o 3 öJ II Namen. .s o a u a M o l J2 o a 'S o c s 'S 2 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Photinia Rosaceae X X X Pinus, \ Gruppe Pinus, Kiefer oder Föhre/ Coniferae X X Gruppe Abi es und Tsuga, \ Tanne / )> X X Gruppe Picea, Fichte n X X Gruppe L a rix , Lärche n X X Pirus communis, Birnbaum Rosaceae X X X Malus, Apfelbaum n X X X zierende Arten n X X X Pistacia, Pistazie Terebintaceae X X X X X X Platanus, Platane Plataneae X X Podocarpus Coniferae X 1 X X Polycairpa japonica (Idesia) Bixaceae X X X X Populus, Pappel, Espe Salicineae X X Rosaceae X X Prunus Armeniaca, Aprikose » X X X domestica (oeconomica), Pflaurael oder Zwetschc, u. V., Mira-> bella, Reine Claude etc j » X X X 405 Aussaat : o -Ö o 1.i 'S « |i Eignet sich: 1 .Ü S in La ."3 das nd £ g CS « a 6 N c El S 3 li 3 Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X Bilden starke, schöne, wenn auch unregelmässige Büsche mit grossen Blättern. P. arhutifolia ist härter als P. glahra (Crataegus). Sie verlangen guten Boden und lieben nördliche Lage. Blüthen unbedeutend. X X X X Die eigentlichen Kiefernarten liefern Samen mit härterer Schale, aber auch von weit höherem Keimfähigkeit s - Procentsatz , als die anderen grossen Coniferen- gruppen. Der Samen einiger Species, z. B. Cemhra, contorta, CouUeri, Peuce, wird, im Januar ■ Februar stratificiert und dann wie die übrigen harten Sorten im April-Mai in das freie Land gesäet. Die 3 — önadeligen Kiefern verlangen besseren Boden als die anderen. Vergl. .?. 235. X X X X X "k Die Samen der eigentlichen Äbies und Picea verlieren die Keimkraft rasch und haben auch in den günstigsten Jahren selten eine Keimkraft von, mehr als 40 > bis 60 Procent, sehr häufig jedoch ist dieselbe geringer. Die Freiland saaten X X X X X sind in recht schattiger Lage vorzunehmen, da die jungen Sämlinge sehr empfind- ) lieh gegen Sonnenbrand .nnd. Vergl. §. 235. X X X X Der Samen der Z. keimt meistens zwischen 30 bis 4U Procent. Die Freilandaussaat geschieht nicht vor April-Mai in guter lockerer Erde, welche etwas kräftiger als hei den übrigen Coniferen sein darf. Allen L. ist das Bedürfniss nach viel Luft und Licht gemeinsam. Sie gedeihen in wärmeren Gegenden überhaupt mir auf Bergen; je höher sie stehen, desto besser. Das Holz dieser Bäume ist für vielerlei industrielle Zwecke ohne Gleichen. X X 4—5 X 1 Die Anzucht der Obstbäume aus Samen ist in §. 23G und 337 ausführlieh besprochen 1 lüorden. Die Kerne dieser beiden Obstgattungen stratificiert man im December-Ja- \ nuar und säet im Februar-März, dies gilt als die zweckmässigste Aussaatmethode. 1 Sämlinge von Birnen müssen ungefähr 6 bis 12, solche von Aepfeln 6 bis 10 Jahr ) alt .sein, bevor sie Früchte zu tragen beginnen. X X 4-5 X X X 4-5 X X Die M. werden, ausser den echten Species, sicher nur durch Veredlung fortgepflanzt, wozu auch die eigenen Wildlinge als Unterlagen dienen können. Es sind darunter Sorten mit essbaren oder zierenden (M. baccata) Früchten, sehr schönen (M. spectahilis), bei einigen xuohlriechenden (M. coronaria) Blüthen. X X Die P. haben zum Theil immergrüne Blätter, sind aber nur für den Süden im Freien verwendbar. P. Lentiscus ist bei uns eine schöne immergrüne Kalthaus- pflanze. Lieben sandige Erde und sehr sonnige Lage. Sämlinge einzeln in Töpfe pikiren. P. vera, die härteste, bringt eine wohlschmeckende mandelartige Frucht. P. terebinthus liefert das Terpentin. X X Bekannte prächtige Park- und Alleebäume für mildere Lagen. Gegen starken Wind geschützt pflanzen. P. occidentalis verträgt feuchten , P. orientalis liebt lockeren, durchlassenden Boden. Aussaat möglichst gleich nach der Ernte, mit gehacktem Moos decken und gut feucht halten. X X Unter Glas in Haideerde aussäen, in Töpfchen pikiren und in solchen heranziehe!!. Sind im nördlicheren Europa als Kalthauspflanzen zu behandeln. X Grosser, schönbelaubter Baum aus Japa7i mit zahlreichen gelben Blumen in Rispen und gelben, essbaren Früchten von pflaumenähnlichem Geschmack. Die sehr grossblättrige P. Maximowiczi hat sich als ein harter kleiner Baum erwiesen. 6-7 X Aussaat wenig gebräuchlich. Die schon im Mai reifenden Samen werden am besteri im Sommer gesäet, Behandlung derselben wie bei Platanus. Alle P., ausser italica, lieben sehr kräftigen, einige Species verlangen sogar feuchten Boden. X 6-8 X X Reichblühender niedriger Zierstrauch mit gelben Blumen. Samen schwach bedecken. Bald pikiren. Liebt tvarme Lage. Auch für Felsenpartien. X X 4-5 Behandlung der Aussaat wie bei Amygdalus, die Sämlinge tragen vom 4. bis 6. Jahre an. Vergl. §. 236 und 237. X X 3-5 Da sich die Sorten aus Samen nicht treu wiedererzeugen , so dienen die Sämlinge meist nur als Veredlungs-Unterlagen. Auch die Hauszwetsche pflanzt sich nicht immer rein aus Samen fort. Entweder gleich nach der Ernte säen oder den Samen im Herbst stratificieren und im ersten Frühjahr .men. Die Sämlinge der Kirschen tragen gewöhnlich vom 4. bis 5., die der Zwetschen und Pflaumen vom 6. bis 7. Jahre an. Vergl. §§. 236 und 237. 406 Familie. 3 a 1 w Obst: 1 g S 03 c :3 bc s ä o 'S'g .Sm Namen. 'S a 0) M "5 o .s 'S 02 o (3 Ol o o ö 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Prainus Myrobalana (cerasifera),\ Kirsclipflaume / Rosaceae X X X Mahaleb, Steinweichsel n X X X Lauro-Cerasiis, Kirschlorbeer . . . » X X X lusitanica » X X X X X Padus, Trauben- oder Ahlkirsche n X X X insititia, Pflaumen- oder Hafer-\ Schlehe / » X X X spinosa, Schlehe n X X X americana, serotina, virginianal etc / » X X Ptelea trifoliata, Lederbaum Zanthoxyleae X X Pterocarya, Flügelnuss Juglandeae X X Quercus, Eiche Cupuliferac X X X X immergrüne Arten 5) X Retinospora Coniferae X X X Rhamnus, Wegdorn Rhamneae X X immergrüne )i X X X Rhodora Rhodoraceae X X X Rhodotypus Rosaceae X X Rhus, Sumach Terebinthaceac X X X 407 Aussaat: o s * 'S o ■ 'S C.2 p CO Eignet sich: 'S a .a .2 'S S S in das Land (0 g 'S a W ■i a » scPh 1 g Ol p Ol t 13 Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X 3-4 X Da diese Pflaume fad von Geschmack ist, so dient P. Myrobalana mehr als Zier- haum. Die Sämlinge werden gern als Veredlungs -Unterlagen für Ziverg- und Halbhochstämme von Aprikosen verwendet. X 5-6 X X Ausser zu Parkpßanzungen wird die Steinweichsel als Nutzholz (zu Pfeifenrohren ■und Cigarrenspitzen) angepflanzt. Gedeiht auf steinigen Anhöhen. Die Säm- linge, welche wie die der anderen P. herangezogen loerden, liefern die beste Unterlage für Kirschen. Aussaat wie bei Oerasus etc. X X X X Im Süden Bäume bildend und als solche bei U7is auch in Kübeln als Orangerie- Pflanze cultivirt, ist der Kirschlorbeer hei uns Strauch, der in rauhen Lagen im Winter leicht gedeckt werden muss. X X Ist noch zärtlicher als die vorige und wird meist als Kalthaus- pflanze gezogen. X X 5—7 X X Frühzeitig grünender und blühender Park- und Waldbaum, dessen kleine Beeren die Vögel sehr anziehen. X X X Frucht kaum geniessbar, die Sämlinge werden hauptsächlich als Unterlagen für halbhohe Pflaumensorten verwendet. P. domestica etc. Sämlinge vor Frühjahrs- X X 3 4 X X X Die Schlehe wird zu Hecken und Gebüsch auf trockenem, steinigem Boden, aber auch als Unterlage für Zwergbäume von Pflaumen, Aprikosen und Pfirsichen verwendet. frösten schützen. Verc/l. §§. 236 und 237. X X 5-6 X X Theils Bäume, theils Sträucher, welche zur Zierde gepflanzt werden. X X X Ziemlich hoher Strauch, auch als Bäumchen zu ziehen. Schöne handförmige Blätter. Aussaat im April in gexvöhnlicher Erde. Liebt Schatten. X X X X Schnellwachsende Bäume, Wallnassbaum ähnlich, doch das junge Laub nicht so hart gegen Spätfröste. Zieren durch gefiederte, hängende Blätter. Die Früchte sind gross und hart, werden wie bei Juglans angegeben gesäet. Lieben kräftigen Boden und Feuchtigkeit. X X X X Wenn Eichen als Waldbäume dienen sollen , werden die Samen am bestell an Ort und Stelle gesäet und nicht verpflanzt. Von buntblättrigen Eichen kommt nur die goldgelbblättrige und die rothblättrige Spielart zu ge- ringem Procentsatz treu aus Samen. Die amerikanischen Arien, welche kräftigen Boden vorziehen, besonders die Sumpfeiche und die Scharlacheiche, färben sich im Herbst schön roth und sind ausgezeichnet zur ForstcuUur. Man säet die Eicheln in beliebigen Boden ent- weder gleich nach der Ernte aus oder hebt sie an einem gegeii Fi'ost geschützten Raum bis X X X X Diese, auch Stacheleichen genannten Bäume sind nur für die Mittelmeerländer in das Freie geeignet. Die hierher gehörenden Species nehmen mit sehr geringem Boden vorlieb; sie fürchten stagnirende Feuchtigkeit. zurlj auf. lussaat im März t. Aussaat und leicht spritzen. he die Keimkraft nbüssen , gleich X X X Die echten K. werden wie Cupressus und Ghamaecyparis behandel Cultur in leichter, durchlassender Haideerde, Saatgefässe häufii X X Für sterile Plätze, R. Frangula auch für sumpfigen! ''"" Boden. In nicht zu trockenem Boden gedeihend. 1 len, welc '•asch ei X X X Lieben fleischen Boden und Schatten. R. Alaternusl ( hält bei uns nicht im Freien aus. j Heren und im April in be- iebigen Boden zu säen. X 5 X Stehen den Azalea und Rhododendron sehr nahe und blühen am noch unbeblätterten Strauche. Aussaat und Cultur wie Rhododendron. §. 228. X 5—6 X Schönbelaubter Strauch, welcher ganz vmiterhart ist. Die weissen Blüthen stehen vereinzelt, fallen aber durch Grösse auf. X X X X Theils kleine Bäume, theils Sträucher ; einige der letzteren empfindlich gegen strenge Winter. Belaubung mancher Species im Herbst schön roth. Einige Species giftig. Aussaat und Cultur in beliebigem Boden. Erstere am besten im April mit im Herbst stratificiertem Samen. 408 Familie. « ffl rt i^ M bc o CO Obst: 3 S o :3 Sc a a s g 3 5 ö ^ E ^? .= 3 'S-? II .2« Namen. S Ol 'S s "3 OQ o a "es o OQ '3 2 1 2 8 4 ö 6 7 8 9 10 11 12 18 Ribes, zierende Arten Grossularieae X X Robinia Pseudacacia, Akazie Papilionaceae X X Rubus, zierende Species Rosaceae X X X areticus foeeundus n X X X Ruscus aculeatus Asphodeleae X X Salisburia (Gingko) Coniferae X X Salix, Weide Amentaceae X X X Sambucus, Ilollunder Caprifoliaceae X X X Sehinus molle, falscher Pfeffer. . . . Terebinthaceae X X X X X Sciadopytis, Schirmtanne Coniferae X Smilax Smilaceae X X X Sophora Papilionaceae X X X Sorbus americana, hybrida, inter-| media, nepalensis, sambuci-> folia, sibirica j Rosaceae X X Aria (Aria iii\'ca), 8chnecbaum,\ Mehlbirne / n X X X Aucuparia, Eberesche, Vogel- X beere / n X X domestica (Cormus), Spierapfel,! Speierling / » X X X torminalis, Eisbeere n X X X X Spartium junceum, ßinsenbaum . . Papilionaceae X X 409 Aussaat: 'S O 'S : Erde gleich nach der Ernte oder im April säen, in letzterem Falle <:iif n Mnunt vorher stratificieren. X X X X Sämlinge zeigen oft Abweichungen, von der Matt-riijlaiize, indem selbst wilde Arten leicht Bastarde bilden. Aussaat am besten sofort nach der Ernte, da die Samen sehr schnell die Keimkraft verlieren. Beim Säen mit etwas Sand zu vermischen. X X 6—7 X X X S. nigra ist sowohl Zier- als Obststrauch und tuird auch medicinisch venvendet. Die Samen aller S. dürfen nur schwach bedeckt iverden. Sie werden entweder gleich im Herbst gesäet oder besser im Herbst stratificiert und im folgenden Frühjahr in leichte Erde gesäet. Die S. lieben frischen Boden und Schatten. X X X Bei uns Kallhauspflanze, im Süden schöner, Grevillea ähnlicher Baum, dessen Blätter einen starken Pfeffergeruch entwickeln. X X X Besonders schöne japanische Conifev mit ./iih-lständigen Nadeln. Aussaat stets schattig halten. In Töpfen heriiir:irh.ii. aher später unbedingt auspflanzen. Liebt etwas kräftige, sandige Hoidr.T,!,: um} fürehtetfgrosse Feuchtigkeit. X X Jmmergrüne, reich mit Stacheln bewehrte Kletterpflanzen, besonders an Bäumen und niedrigen Mauern zu ziehen. Sie können nur in den wärmsten Lagen Süd- deutschlands im Freien gezogen werden. X X 7—8 X Für das Freie ist nur S. japonica geeignet. Herrlicher Baum mit zierlichen gefie- derten Blättern und reichen Blüthen. Aussaat nicht vor April-Mai, Samen vor- her 24 Stunden in Wasser einweichen. X X 5-6 X X Kleine Bäume, wie S. Aucuparia^zu behandeln und zu verwenden. S. americana hat dunklere und grössere Beeren. S. hybrida und intermedia [sind'^Bastarde, Samenpflanzen daher oft in die Art zurückgehend. X X 5-5 X X Schmückt Laubholzgebüsche auf Kalkboden durch seine unterhalb weissen, grossen Blätter. Verdient um so mehr Ani^flanzung, als er auch auf trockenem, steinigem Boden noch gut gedeiht. Aussaat wie bei S. Aucuparia. X X 5 X X Ziert besonders durch die korallenrothen Früchte ( Vogelberen) , welche vielen Vögeln, aher auch Hochwild zur Nahrung dienen. Aussaat am besten im April mit im December straf ificiertem Samen, häufig giessen. X X 5 X X Wird hier und da als Fruchtbaum, be-ionders in Weinbergen an- gebaut und gleicht der gemeinen Eberesche, nur sind die Früchte und Blätter grösser. Aussaat wie bei X X 5 X X .^Bildet einen grossen Baum, welcher vorzügliches Nutzholz (auch zu Möbeln) liefert und dessen mispelartigen Früchte geniessbar sind. Schöne hochrothe Herbstfärbung der Blätter. X 1 ^ 6 X X X Sehr reichblühender, gegen Kälte empfindlicher Strauch, liebt warme Lage una trockenen Boden. Aussaat April-Mai in gewöhnlicher Erde. Vergl. Genista. 1 410 Familie. a 2 ü Obst: d S 's p: i-l 3 o tß .£ bö 3 C cn Zj «'S Namen. 'S £ P5 o c o 'S o n CO 'S s 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Spiraea Rosaceae X X X Staphylea, Pimpernuss Celastrineae X X Sterculia Bombaceae X X X Styrax Styraceae X X X X Symphoriearpus Caprifoliaceae X X - — Ssrringa, Flieder Oleaceae X X Tamarix, Tamariske Tamariscineae X X X Taxodium, Snmpfcypresse und ) Eil )encypresse / Coniferae X X X X X Taxus, Eibenbaum n X X X Thuja und Biota, Lebensbaum. . . . n X X X X Thujopsis )) X X X "- Tilia, Linde Tiliaceae X X Torreya Coniferae X X X X Ulex, Stechginster Papilionaceae X X X Ulmus, Ulme, Rüster Ulmaceae X 411 Aussaat: o a a -Ö O •-^ 3"" |IH Eignet sich: 'S a p 5 S in das Land 5 o 1 « Ca s 'S S "3 a & ■ o 2 'S "u s Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X i-8 X X Die.se. Gattung ist reich an schönhlühenden Arten. Viele Arten eignen sich zu Zierhecken. Einige, z. B. lanceolata, sind Wintergrün. Um sich schön zu ent- trickein, verlangen viele S. nahrhaften, dabei lockeren Boden und Schatten, so z. B. callosa, conjmhosa, ariaefolia, sorhifoUa. Andere ivie S. cana, hypericifolia, Thunhergi, gedeihen auch auf trockenen Lagen. Aussaat am besten im April in leichter Erde, mit einer dünnen Schicht Haideerde bedecken. X X 5—6 X X X Schön blühende hohe Sträucher, welche in jedem Boden gedeihen. St. colchica ist eine gute Treibpflanze. Bei grösserem Betriebe werden die Samen im October stratificiert und erst im zweiten Frühjahr ausgesäet. X X X Im Süden ein schöner Baum von der Tracht einer Platane, kann nördlicher nur im Kalthause gezogen werden. Verlangt jährliches Verpflanzen, sehr nahrhaften Boden und während der Vegetation sehr reichliche Bewässerung. Aussaat im April, gegen Spätfröste zu schützen. X X 5— (3 Zärtliche Sträucher oder kleine Bäume, welche nur in den wärmsten Lagen von Mitteleuropa im Freien aushalten. X X X Sehr verbreitete Farksträucher, welche ohne jede Pflege gedeihen. Zieren besonders durch die iveissen, bei einigen Species rothen Früchte, welche sich den ganzen Winter hindurch halten. S. mexicana (montana) verlangt Bedeckung im Winter. X 5—6 X X X Lieben kräftigen Bode7i und gedeihen sowohl im Schatten wie der vollen Sonne ausgesetzt. Das Treiben der S., besonders S. vulgaris purpurea bildet die Specialität einiger grossstädtischeii Gärtnereien. Zur Aussaat stratificiert man den Samen sofort nach der Ernte und säet im folgenden März. X X 8-9 X Fein belaubte, schön blühende Sträucher, welche besonders auf feuchtem Sandboden gut gedeihen tuid sich dem Schnitt willig unterwerfen. Der feine Samen darf nur schwach bedeckt werden. X X X Theils Blätter abwerfend (T. distichum) , theils Wintergrün (T. sempervirens) . Ersterer gedeiht am besten auf nassem Boden und ist winterhart, letzterer, Taxus- ähnlich, leidet oft von der Kälte. Aussaat in gute Haideerde, oft leicht bespritzen. X X X X X Die T. sind die härtesten und in Bezug auf Boden und Lage mit wenigen Aus- nahmen anspruchslosesten Coniferen. Bei grossem Betrieb stratificiert man den Sam.en gleich nach der Ernte und säet im zweiten Frühjahr danach. Aussaat gegen Vögel schützen. X X X X X Die nordamerikanischen Arten, von denen einige grosse Bäume bilden, sind ganz winterhart, die zur Gattung Biota gehörenden orientalischen L. leiden mitunter in kalte7i Wintern. Die zahlreichen Varietäten erzeugen sich nicht immer echt aus Samen. Viele nur strauchartig. T. occidentalis giebt prächtige Hecken. Aussaat in leichte Erde, schattig halten, häufig spritzen, gegen Vögel schützen. Verql. §. 2.35. X X X Höchst ornamentale, in einigermassen geschützter Lage harte Coniferen von leichter Cultur. Lieben leichte, durchlassende, dabei nahrhafte Erdmischung und fürchten qrosse Feuchtigkeit. Aussaat -wie bei Thuja. X X 6-7 X X X Die Samen der Linden brauchen lange Zeit zum Keimen. In leichte Erde säen, für grossen Betrieb erst im zweiten, der Einschichtung im Septeviher folgenden Früh jähr. Junge Sämlinge nicht nur gegen Spätfröste, sondern auch gegen einen sehr kleinen Pilz, welcher sich auf die Blättchen setzt, schützen. Letzteres geschieht bei trockenem, sonnigem Wetter durch Bestreuen der Pflänzchen mit Schivefelblülhe. X X Ausser T. grandis ziemlich harte kleine Bäume, theils aus Nordamerika, theils aus Japan. Sie gedeihen nicht gut in Töpfen, am besten im Schutz und Schatten grösserer Nadelholzbäume. Man behandelt die grossen Samen, welche schnell die Keimkraft einbüssen und lange liegen, wie bei Cedrus Deodara (S. SflO) angegeben. X X 2-4 6—7 X X Auf Sand in der Nähe der Küsten wild wachsend oder zu Hecken angepflanzt, erfriert U. doch oft in harten Wintern bis zum Boden oder an einzelnen Aesten. Für abschüssige Terrains und trockene, sterile Boden besonders nützlich. Aus- saat nicht vor Ajiril-Mni in Icifhte Erde. X 3 4 X X Entwickelt sich lK.s,i,ii/rr.s .srlU',, auf gutem, tiefem, feuchtem Boden. Der Samen reift schon im Mai und Juni und wird am besten dann spätestens Juli - August in gute, leichte Erde gesäet, nur schwach bedeckt und stets feucht gehalten. 412 Familie. e s c Obst: 3: a 5 o II p Namen. o 5 o o 'S o c 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12 13 Ungnadia Hippocastaneae X X X i Vaccinium macrocarpum, Cran-^ beere, amerikanische Moos-j beere | Ericeae X X X X Myrtillis, Heidelbeere, Bickbeere n X X X i Oxycoccos, Moosbeere n X X X Vitis idaea, Preisseibeere, Krons-\ beere / V X X X X amerikanische Arten » X X X Viburniim, Wasserholder, Schnee-) ball ; Caprifoliaceae X X Virgilia (Cladrastis), f4elbholz .... Papilionaceae X X X Vitex, Keuschbaum Verbenaceae X X X Vitis vinifera, Weinstock Ampelidcac X X X X X X X X andere Arten n X X Weigelia (Diervilla) Caprifoliaceae X X Wellingtonia gijiantea (Sequojal . Coniferae X Zanthoxylum, Gelbholz, Zahnweh- holz Zanthoxyleac X X X X X X Zizjrplius volubilis (Berchemia), ^ (Jujuba) / Rhamneae X X X X 413 Aussaat: o ■Ö o 3 ö Eignet sich: 0 a p (3 s in das Land o a 6 h 'S a S 'S B o, . AM u « 0-% i5 IS o Besondere Bemerkungen. 14 15 16 17 18 19 20 21 22 X X 7-8 Weissliehhlüheiifl mit gefiederten Blättern u?id von schönem Wuchs, hei uns jedoch sich iiirhl roll entwickelnd. Liebt lockere, dabei nahrhafte Erde. X X 5— G Ein BoäciistrKuch , welcher Aehnlichkeit mit der Preissei- und- Moosheere hat. Die grossen, lange haltbaren Früchte über- treffen an Wohlgeschmack die einheimischen Arten. Können nur auf hewässerharen Plätzen in Humuserde gezogen werden. Die Aussaat die- ser Moorbeet- X 5—6 Bekannter kleiner Strauch, welcher nur auf Waldboden gezogen werden kann. X 5—6 Die Moosbeere, welche auf sandigem Moorboden, besonders an Grabenrändern wächst und an solchen in sonniger Lage gezogen werden kann, übertrifft die ähnliche Preisseibeere an Wohlgeschmack. in Haideerde zu geschehen, analog den in §§. 224-228 ge- X 5—6 Kann auf Sandboden in lichten Nadelwäldern, besonders hoch im Gebirge gezogen werden. Verlangt Luft und Sonne , um ihre Beeren zu reifen. gebenen An- deutungen. X X 5—6 Als Zierpflanzeri angebaute V. sind in den Gärten selten, und daher ivenig erprobt. Sie verlangen ein Moorbeet, einige Arten Cultur im Kalthause. X X 5—6 X X Beliebte, herrlich blühende Sträucher, auch für Schatten und Unterholz geeignet. Gedeihen in jedem etwas frischen Boden. Die schönste Art ist V. pUcatum, als welcher auch fälschlich V. dentatum vorkommt. Die aus China stammenden Species verlangen leichte Bedeckung im Winter. V. Tinus s. S. 3GG. Für Aussaaten in grösserem Massstabe stratificiert man den Samen unmittelbar nach der Ernte und säet erst im zweitfolgenden Frühjahr. X X 6-7 X Bei uns noch ungenügend bekannter, sehr empfehlenswerther schöner kleiner Baum mit grossen, akazienähnlichen Blättern und grossen, weissen Bliithen in hängeriden Trauben. Liebt guten kräftigen Boden. Aussaat im April bis Mai in guter Gartenerde. X X 7-9 X Erfrieren bei uns oft bis zum Boden und verpflanzen sich schwer. Warme Lage, sandige Erde. Aussaat im April. X X X Aussaat ergiebt meistens früher reifende Trauben, als sie die Mutterpflanze liefert. Man verwendet nur Samen gutgeformter Beeren von mustergiltigen Trauben. Zur Frühjahrsaussaat legt man die reinen Samen vorher 1 bis 2 Tage in Wasser. Die Freilandsaat wird, um die Feuchtigkeit zu erhalten, leicht mit Stroh bedeckt. Die Sämlinge einzeln in Töpfe oder in die sonnigste Lage des Gartens verpflanzen und jährlich beschneiden. Von gewissen Sorten gewonnen, können dieselben schon im 4. Jahre tragen, oft dauert dies jedoch 8 — 10 .Jahre. Vergl. §. 2.36. X X Unter den nordamerikanischen wilden Reben sind sehr schöne, zum Theil mit ess- baren Beeren; sie eignen sich vorzüglich für Wände, Spaliere und Lauben und an einzeln stehende Bäume. V. riparia mit sehr wohlriechenden IJlüthrn. X X 5-7 X X Die W. gehören zu den prächtigsten Blüthensträuchern, welche indessen m luiinrlien Gegenden durch frühe Fröste leiden. Sie lassen sich, in Töpfe i/rbnichf, gut treiben. Lieben lockeren, ziemlich nahrhaften Boden. Aussaat März- April. Durch häufiges Spritzen stets feucht erhalten. W. (Calyptrostigma) Midden- dorfiana ist zärtlicher und muss erst im Topfe erstarken. X — X X X An vielen Orten erfrierend, hat sich dieser schöne Baum doch an aiideren selbst in den kältesten Wintern gut erhalten und bildet in einigen Gegenden bereits hohe Bäume. Bedeckung nützt wenig. Aussaat wie bei Retinospora. Verpflanzt sich nur gut, wenn mit starkem Baken versehen, liebt lockeren, sandigen, dabei nahrhaften Boden. In Töpfen heranziehen. X X Wenig cultivirt , dicke, fnit Stacheln besetzte Zweige und eschenähnliche Blätter. Lieben kräftigen, feuchten Boden. X J X In Süd-Europa häufig anzutreffender Baum mit essbaren Früchten. Liebt leichten sandigen Boden und verlanrjt im Freien die südlichste Lage. Die Samen sind sehr hart und liegen ein Jahr in der Erde, wenn sie nicht ebenso lange stra- tificiert werden. Alphabetisches Register. Die in starker Schrift o"edruckten Artikel sind besonders behandelt. A. Seite Abelia 344 Abies s. Pinus 404 Abobra 268 Abronia 2G8 Absinth 199 Abutilou 344 Acacia 344, 384 11 s. Kobinia 408 Acanthus 268 Acer 384 Achillea 78, 268 Achimeues (Gesiieriaceae) . . 333 Ackerrüben 119 Acouitum 268 Acroclinium 268 Acrocomia (^Paltuac) 339 Acrosticlium (Farrn) . ... 331 Actaea 268 Adansonia 344 Adenopliora 268 Adiaiitiim (Fami) 331 Adlumia 268 Adouis 268 Aeelimea (Bromeliaccae) . . 322 Aerides (Orchideae) 338 Aeschyuautlius 344 Aescuius 384 Aethionema 268 Aethusa 193 Agapanthiis ' . 344 Agaricus edulis 201 Agarista s. Andromeda . . . 386 Agave 344 Ageratum 268, 270 AgroBtenima 270 AgTOstis 73, 270 Ahlkirsche s. Prunus 406 Ahorn s. Acer 3B4 Allauthus 384 Akelei s. Aquilegia 272 Alant 185, 209 Alisnia (Wasserpflanzen) . . 342 Alkekengi . . • 207 Allauianda 344 Alliuin 136, 270 Alnus 384 Alocasia (Aroideae) 319 Aloü 344 Alonsoa 270 Alopecurus 77 Alüvsia s.Vorbena citriodora 366 Alpenveilchen s. Cyclanien . 330 Alsine 270 Alsophila (Farm) 331 Alstroemeria 270 Althaea rosea fl. pl. . . . 222 Alvssiun 270 Amarantus 205, 223 Amaryllis 318 Amelancliicr 384 Aniuiobiuiu 270 Auiorpha 384 Amorphophallus 344 Seite Atupelopsis 384 Ampfer 148 Amygdakis 384, 386 Anagallis 270 Ananassa (Bromeliaceae) . . 322 Anarrhinum 270 Anchusa 270 Andorn 207, 209 Andromeda 386 Andropogon 270 Androsaee 270 Anemone 270 Ang-elika 186, 209 AuKelunia 344 Al.-i(JlJteri^^ (Farrn) 331 Anis 186, 209 Auuuellen, Aussaat der . 213 Anomatheca 270 Anona 344, 386 Antennaria 270 Authemis 270, 272 Anthericum 272, 344 Anthoxanthnm 77, 272 Aniburiuni (Aroideae) .... 319 Aiitigouon 344 Autirrhinum 2"24 Apfelbaum s. Pirus 404 Aphelaudra 344 Apocynum 272 Aponogeton (Wasserpflanze) 342 Aprikose s. Prunus 404 Aquilegia 272 Arabis 272 Arachis 189 Aralia 344, 386 Araucaria 386 Arbuse 158, 211 Arbutus 386 Arctostaphylos 386 Aretotis 272 Ardisia 344 Areca (Palmae) 339 Arenaria 272 Argemoue 272 Aristolochia 344, 386 Armeuiaca .s. Prunus 404 AruuTia 272 Aroideeu des Wanuliauses 319 Aronia s. l'irus 404 Arteuiisia 189, 199, 272 Arthrota.Kis 386 Artischockeu 176, 209 Arum (Aroideae) 319 Arundinaria 344 Arundo 272 Asclepias ~ 272, 344 11 s. Hoya 352 Asimina s. Anona 386 Asperula 198, 272 Asphodelus 272 Aspidium (Farrn) 331 Aspleuium (Farrn) 331 Aster 225, 272 Seite Astrantia 272 Athanasia 272 Atriplcx 148, 272 Atropa 82 Aubrietia 272 Aucuba 344 Aurikel 257 Avena 77, 272 Azalea 335, 386 B. Bactris (Palmae) 3:?9 Bärlauch 13'.l Balantium (Farrn) 331 Baldrian 79, 206, 209 Balsamiue 247 BamiKisa 344 Banksia 346 Baptisia 274 Barbarea 274 Bartnelken s. Dianthus . . 282 Bartonia 274 Basella 205 Basilienkraut 186 Basilikum 186, 209 Bastardklee 78 Bauhinia 346 Baumkohl 101 Baumwolle s. Gossypium . .• 352 Baumwürger s. Celastrus . . 390 Bazille 206 Beaucarnea 346 Beerenobst, Aussaat . . . 376 Beete 119, 212 Begrouia 320 Beifuss 199 Beisskohl 146, 211 Bejaria 370 Bellis 274 Benincasa 274 Benthamia 386 Benzoin s. Laurus 354 Berberis 386 Berchemia s. Zizyphus. . . . 412 Bertolonia 346 Beschorneria 346 Beta 274 Hetouiea 274 BetuUi ;386 Biyckia (Hroiiieliaceae) .... 322 E. Eberesche s. Sorbus 408 Eecremocarpus s. Calanipelis 274 Echeveria 350 Echinacea 282 Echinocystis 282 Echinops 282 Echium 282 Edwardsia 350 Ehrenpreis s. Veronica 312, i36ü Eibenbauiu s. Taxus 410 Seite Eiche s. Qiiereus 406 Eierfrucht I.SS, 210 Einjälirig'e Pflanzen, Aussaat der 213 Eiskraut 147, 210 Elaeagnus 394 Elaeis (Palmae) 339 Eleusine 282 Elichrysuni 284 Eisbeere s. Sorbus 408 Elsholzia 284 Elymus 284 Emilia s. Cacalia 274 Endivien 126, 128, 210 Engelwurz 186, 209 Enzian s. Gentiana 286 Eopepon 284 Epacris 386 Ephedra 394 Epheu s. Hedera 398 Epidendrum (Orehideae) . . . 888 Epilobium 284 Episcia (Gesneriaceae) .... 333 Eragrostis 284 Eranthemuin 350 Erbsen 161, 210 Erl)seubauin s. Caragana . . 388 Erdbeeren 200 Erdbeerbaum s. Arbutus . . 386 Erdbeerspinat 205, 212 Erde 18 Erdmandel 189, 210 Erdnuss 189, 210 Eremostaehys 284 Eremurus 284 Erianthus 284 .Erica 337, 394 Erigeron 284 •, s. Stenactis 308 Erinus 284 Eriobotrj'a s. Mespilus. . . . 402 Eriogonum 284 Eriostemou 350 Erle s. Alnus 384 Erodium 284 Erpetion 284 Eryngium 284 Erysimum 284 Erythraea 284 Erythrina 350 Escallonia 350 Esche s. Fraxinus 396 Esdragfon 189, 210 Eschseholtzia 284 Esparsette 78 Espe s. Populus 404 Eucalyptus 350 Eucharidiuni 284 Euchlaena 284 Eucnide 284 Eucodonia (Gesneriaceae) . . 333 Eugenia 350 Eulalia 284 Euiiatorium 284 Euphorbia 286, 350 Eurvale (Wasserpflanze) . . . 342 Euterpe (Palmae) 339 Eutoca 286 Evonymus 394 Exaeum 350 F. Fabricia 352 Fagus 394 Farrnkräuter 33L Federgras s. Stipa 308 Fedcnielkeu s. Dianthus . . 282 Seite Fedia 286 Feigenbaum s. Ficus 369 Feldsalat 130, 211 Fenchel 135, 190, 210 Fenzlia 286 Ferdinauda 352 Ferraria s. Tigridia 308 Ferula 286 Festuca 75—77, 280 Fichte s. Pinus 404 Ficus 352, 396 Fingerhut s. Digitalis . . 80, 282 Fioringras 75 Fisolen 166, 209 Fitzroya 396 Flammenblume s. Phlox 255, 3(X) Flieder s. Syringa 410 Flügelerbse 165 Flügelnuss s. Pterocarya . . 406 Fontanesia 3% Forsy thia 3% Föhre s. Pinus 404 Fragaria iudica 286 Franciscea 352 Fraxinus 396 Fremontia 396 Freuela 396 Fritillaria 286 Fuchsia 332, 396 Fuchsschwanz 223 ■j Wiesen- 77 Funkia 286 Furcraea (Bromeliaeeae) . . . 322 Futterkühle 101 Futterrüben 121 G. Gaillardia 286 Galega 286 Gamolepis 286 Gänseblümchen s. Bellis. . . 274 Gardenia 352 Gardoquia 286 Oartenbohnen 166 Gartengleisse 193 Gartenkresse 133, 210 Gartenmelde 148, 211 Gartenrasen 67—76 Gartensalat 122, 212 Gauklerblume s. Mimulus . 250 Gaultheria 396 Gaura 286 Gazania 352 Geisblatt s. Lonieera 400 Gekrösekohl 97 Gelbhülz s. Virgilia 412 '1 s. Zauthoxvlou .... 412 Gelbe Rüben . . . '. 104 Gelbe Wurzeln 104, 2Ü9 Gemseuhoru 207, 211 (ieiiista •■552, 396 Gentiana 286 Geonoma (Palmae) :539 Georg-ine 240 Gcruniuui 286, iUl (icrlicrstrauch s. Coriaria . . 392 Gesneria (Gesneriaceae) . . . 333 Gesneriaceeu 333 Geum 286 Gewürzstrauch s.Calycanthus 388 Gilia 286 Gingko s. Salisburia 408 Ginster s. (xenista 396 Glaskohlrabi 102 Gladiolus 286 Glaucium 286, 288 Glaziova (Palmae) 339 417 Seite Gleditschia 396 Gleichenia (Farrn) 331 Globularia 288 Glockenblume 228 Gloriosa 352 Gloxinia (Gesneriaceae) . . . 333 Glvcine 396 Gnaphalium 288, 352 Godetia 288 Goldknoblauch 139 Goldlack 238 Goldregen s. Cytisus 394 Goldwurzel 111, 210 Gombo 206 Gomplirena 288 Goodia 352 Gossypium 352 Grahamia 288 Grammanthes 288 Granate s. Punica . 360 Graslauch 139 Grasmischung'eu 73 Grevillea 352 Greyia 352 Grindelia 288 Grünkohl 100 Gummibaum s. Ficus elastica 352 Gurken 149, 210 Gurkenkraut 187, 209 Gurkenmelone 157 Gunnera 288 Guzmannia (Bromeliaceae) . 322 Gymnocladus 396 Gymnogramma (Farrn) . . . 331 Gymnopsis 288 Gymnothrix 288 Gyneriiun 288 Gvpsophila 288 ,, s. Tuniea 810 H. Haargi'as 75 Hal>ranthus s. Amaryllis . 318 Habrotliamnus 252 Haferschlehe s. Prunus . . . 406 Haferwurzel 107, 210 Hahnenkamni 229 Haide s. Erica 337 " s. Calluna 394 Hainbuche s. Carpinus .... 388 Hakea 352 Halesia 396 HaUmodendron 396 Hamamehs 396 Hanf s. Cannabis 276 Hardenbergia s. Kennedya . 354 Hartriegel s. Cornus 392 Haselnuss s. Corylus ... 392 Hebeclinum s. Conoclinium 348 Hedera 398 Hedychium 352 Hedysarum 78, 288 Heidelbeere s. Vaccinium . . 412 Helenium 288 Helianthemum 288 Helianthus 288 Heliophüa 288 Heliotropium 352 Helipterum 290 Helleborus 290 Hemerocallis 290 Heracleum 290 Herbstniben 119 Herlitze s. Cornus 392 Herzkohl 98 Hesperis 290 Hexacentris s. Thunbergia . 366 Seite Hibiscus .... 206, 290, 352, 398 Hickorj'baum s. Carj^a .... 888 Hieracium 290 Himbeere 376 Hippophae 398 Hirschhomsalat 1.36 Holcus 77 Hollunder s. Sambucus . . . 408 Honiggras 77 Hopfen 207, 210 Hopfenbuche s. Ostrya. . . . 402 Hopfeuklee 78 Hordeum 290 Hortensia s. Hydrangea. . . 398 Hoya 3.Ö2 Hiiinea 290 Humulus 207 Hundspetersilie 193 Hunuemannia 290 Husarenknopf 208 Hyacinthus 290 Hydrangea 398 Hydrocharis (Wasserpflanze) 342 Hydrolea (Wasserpflanze) . . 342 Hymenoxis 290 Hyophorbe (Palmae) 339 Hyoscvamus 79 Hypericum 290, 398 Hysopus 190 Iberis Idesia s. Polycarpa Hex Illiciuni Imantophyllum s. Clivia. . . Immortelleti Impatieus 290, Iiupatiens Balsamiua Incarnatklee Incarvillea Indigofera 352, Inga Inida 185, Involucraria Ipomoea 290, Ipomopsis Iris Ismene s. Pancratium . . . . Isolepis Isoloma (Gesneriaceae) . . . . Isop 190, Isotoma Ixia Ixora 290 404 398 352 348 220 352 247 78 352 398 354 209 290 354 290 292 358 354 333 210 292 354 354 Jacaranda 354 Jambosa s. Eugenia 350 Jasione 292 Jasminum 354, 398 Jasmin, wilder, s. Philadel- phus 402 Jatropha 354 Jelängerjelieber s. Lonicera 400 Jochroma 354 Johannisbeere 376 Johannisbrodbaum s. Cera- tonia 390 Jonopsidium 292 Jubaea (Palmae) 339 Judasbaum s. Cercis 390 Judenbart s. Saxifraga. . . . 362 Jugians 398 Jujuba s. Zizyphus 412 Juncus (Wasserpflanze) . . . 342 Jungfernwein s. Ampelopsis 384 Seite Juniperus 398 Justicia 354 K. KafTeebaum s. Coffea 348 Kalmia 398 Kamille 80 Kammgras 75 Kapernstrauch 206, 210 Kappus 95, 210 Kapuzinerbart 133 Kapuzinerkresse 135, 210 i> s. Tropaeolum 310 Kartoffel 82 KartofFelzwiebel 139 Kastania s. Aesculus 384 11 s. Castanea 388 Katzenminze 193 Kaulfussia 292 Kellerhals s. Daphne 394 Kennedya 3,54 Kentia (Palmae) 339 Kerbel (Körbel) 190 Kerbelrübe 107, 210 Kermesstaude 208 Kerria 398 Keuschbaum s. Yitex 412 Kichererbse 165 Kiefer s. Pinus 404 Kirsche s. Cerasus 890 Kirschlorbeer s. Primus. . . 406 Kirschpflaume s. Prunus . . 406 Klee 78 Klette, japanische 207 KnauIgTas 77 Knoblauch 139 Knolleugrewächse des freien I.andes, Aus- saat der 219 Knollensellerie . . . 113, 212 Kochia s. Chenopodium . . . 278 Koeleria 278 Koellicheria (Gesneriaceae). 333 Koelreuteria 398 Kohlarten 90 Kohlmalve 207, 211 Kohlrabi 102, 210 Kohlrüben 103, 210 Kopfklee 78 Kopfkohl 95, 210 Kopfsalat 122, 212 Kornblume s. Centaurea . . 276 Komelkirsche s. Cornus. . . 392 Krauseminze 193 Krauskohl 100 Kraut 95, 210 Kresse, amerikanische Winter- .... 135, 210 n Brimnen- 131, 210 11 Garten- 133, 210 n Kapuziner-. . . . 135, 210 11 11 s. Tropaeolum . 310 11 Stauden- 135 Kreuzkraut s. Senecio. 306, 362 Kruppbohnen 166 Kuhkohl 101 Kumstkraut 96 Küchenkräuter 185 Kümmel 80 Kürbisse 158, 211 L. Iiack 238 Laelia (Orchideae) 338 Lärche s. Pinus Larix .... 404 Lagenaria 292 Lagerstroemia 354 27 418 Seite Lasurus 292 Lainarkia s. Chrysurus. . . . 278 Laiitana 354 Lapageria 354 Lajjpa ediilis 207 Larix s. Piuus 404 Lasiagrostis 292 Lasiauclra 354 Lasthenia. 292 Lastraea (Farrn) 331 Latania ( Palinae) 3;?9 Latliyrus 292 Iiatticlisalat 122 Iiaubbäume und Sträu- clier, Aussaat der . . . 368 Laucli 140, 211 Lauras 354, 898 •• s. Vibumum 366 Lavatera 292, 354 Iiavendel 191, 211 Layia 292 Lederbaum s. Ptelea 406 Ledum 400 Lein, rotliblüli. s. Linum 294 Leonitis 354 Leptoe-hbia 292 Lcptnsiphdu 292 I>ept(j>peruium 354 Leptusyne 292 Lespedeza 400 Leucadendron 354 Leucantheiuum 292 Leucopogoii 354 Leueothöe s. Andromeda . 386 Iievkoyen 231 Levcesteria 400 Liiitris 292 Libocedrus 400 Libonia 356 Licuala ( Palmae) 339 lietoesapfel 197, 212 Liebesliaiu s. Nemophila 296 Liebstuck 192, 211 Lietzia ((jesneriaceae) .... 333 Ligustrura 400 Lilium 292 Lima-Bohue 174 Limnanthes 292 Linaria 292 Linde s. TiUa 410 Linse, spanische 165 Linum 294 Lippia s. Verbena citriodora 366 Liiiuidambar 400 Liriodendron 400 Lisianthiis 356 Littonia 3.56 Livistona (Palmae) 339 Loasa s. Cajophora 294 IiObelia 249 Locbcria i (Jesneriaceae) . . . 333 Löffelkraut 134, 211 Lr,\veiiiiuud 224 Iiöweuzahn 134, 211 Loliuiu 73, 75, 77 Loniaria (Farrn) 331 Lomatia 356 Lonas s. Athanasia 272 Lonicera 400 Lophospernium 356 Lorbeer s. Laiirus. . . . 354, 398 Lotus 78, 294 Liiculia 356 LulTa 294 Limaria 294 Lupinus 294 Luzerne 78 Seite Lvcaste (Orchideae) 338 Lychnis 294 lA'Cium 400 Lyonia s. Andromeda .... 386 Ijysimachia 294 Lytbrum 294 M. Maclura 400 Madia . . 294 Magnolia 400 Magydaris 294 Mabonia s. Berberis 386 ^Maiblume s. Convallaria. . . 280 Mais 81 " s. Zea 312 Majoran 192, 211 Malaga-Erbse 165 Malope 294 >Ialus s. Pirus 404 Malva 207, 211, 294, 356 Malve, gefüllte 222 •• schwarze 81 Mandel s. Amygdalus 384 Mandevillea . .' 356 Mangold 145, 211 Mariendistel s. Carduus . . 276 Markkohl 101 Marrubium 207, 2()9 Marshallia 294 Martinezia (Palmae) 339 Martyuia 207, 211, 294 IMasdevallia (Orchideae) . . . 338 Matthiola 296 •• s. Cheiranthus 231 Matricaria 80, 296 Mauerpfeffer s. Sedum 208, 306 Maulbeerbaum s. Morus. . . 402 Maurandia 296 iSIauritia (Palmae) 339 Maxillaria (Orchideae) .... 338 Medeola 356 Medicago 78 Mediniila .356 Medizinische Handels- Fflauzen 79 Meerfenchel 206 Meerkohl 183, 211 :Mehlbirne s. Sorbus 408 Melaleuca 356 Melastoma 356 Melde 148, 211 Melia 400 Melianthus 356 Melica 296 Melisse 193, 211 Melonen 153, 211 Mentha 193, 211, 296 Mesembryanthemum 147, 296, 356 Mespilus" 400, 402 Methonica s. Gloriosa 352 Metrosideros 356 Michauxia 296 Mikania 356 Miltonia (Orchideae) 338 Mimosa 356 Mimulus 250 IMinze 193, 211 Minüjelle s. Pruiuis 404 Mirabilis 296 Mispel s. Mespilus 400 Mitraria (Gesueriaceae) . . . 333 Mohn s. Papaver 298, 300 Älomordica 296 Monarda 296 Monatsrettig' 143, 211 Montagnaeu 356 Seite Montbretia 356 Moorrüben 104 Moorwurzeln 108, 211 Moo,sbeere s. Vacciaium . . 412 Moraea s. Pardauthus .... 300 Morina. 296 Morus 402 Moschuspflanze s. Mimulus 251 ISIottenkraut s. Plectranthus 360 Möhren 104, 209 Muehlenbeckia 356 Mukia 296 Musa 358 INIuscari 296 Muschia 358 Myojjonmi 358 Myosotis 251 Myrica 402 Myrsiphyllum s. Medeola 356 MjTtus 358, 402 N. Nachtkerze s. Oenothera 109, 298 Nacht viole s. Hesperis. . . . 290 Naegelia (Gesneriaceae) . . . 333 Nandina. . 358 Narcissus 296 XTelken 243 Nelumbium (Wasserpflanze) 342 Nemesia 296 Nemophila 296 Nepenthes 358 Nepeta 193, 296 Nephrolepis (Farm) 331 Nerium 358 Nertera 358 Nicotiana 81, 296, 358 Nidularium (Bromeliaceae) . 322 Nierembergia 296 Nigella 207, 298 Niphaea (Gesneriaceae) . . . 333 Nolana 298 Nuesschen s. Eabinschen. . 130 Nuphar (Wasserpflanze) . . 342 Nijssbaum s. Inglaus 398 Nusskraut 206 Nycteriuia 298 Nvmphaea (Wasserpflanze) 342 Nyssa 402 o. Obeliscaria 298 Obrrkoblrabi 102, 210 Obstbäume, Aussaat der 374 Ocinuun 186, 298 Odontoglossum (Orchideae) 33.8 Oekonomische, medizi- nische u. technische Handelspflanzen . . 79 Oelwoidc s. Klaeagnus .... 3;»4 Oenothera 109, 298 Okra 206 Olea 402 Oleander s. Nerium 358 Olivenbaum s. Olea 402 Oncidium (Orchideae) 338 Ononis 298 Onopordou 298 Orchideen, Freiland- . . . 298 1. tropische 338 Oreodaphne 402 Oreodoxa (Palmae) 339 Ornithogalum 298 Orobus 298 Osbeckia 358 Osniauthus s. Olea 402 Osmunda (Farrn) 331 419 Seite Ostrvii 402 Oxalis 298 Oxylobium 358 Oxydeiidrum s. Andromeda 386 Oxypetalum s. Tweedia . . . 366 P. Paeonia 298, 402 Pak-Choi 205 Palafoxia 298 Palava 298 Paliurus 402 Palmbaumkohl 101 Palmen 339 Pampasgras s. Gynerium . . 288 Pancratium 358 Pandanus 339 Panicum 298, 358 Papaver 298, 300 Papierniaulbeerbaiim s. Broussonetia 388 Pappel s. Populus 404 11 schwarze (Malve) ... 81 Paprika 194 Papyrus (Wasserpflanze) . . 342 Parakresse 208 Pardanthus 300 Paspalum 300 Passiflora 300, 358 Passionsblume s. Passiflora 358 Pastinakwurzel. . . 108, 211 Paulownia 402 Pelarg-onium 341 Penuisetuin 30O Pensee s. Viola . . 264 Pentstemon 300 Peperomia 358 Perennirende Pflanzen, Aussaat der 218 Perilhi 30O Periploea 402 Perlzwiebel 139 Perrückenstrauch s. Rhus . . 406 Persica s. Amygdalus 386 Petersilie 193, 211 Petersilienwurzel 109, 211 Pei-Tsai 205 Petunia 253 Pfaflenhütcheu s. Evonymus 394 Pfeiler, spanischer . . . 194, 211 Pfefterkraut 187, 209 Pfeiferkümmel 206, 211 Pfefferminze 193 Pfeifenstrauchs. Aristolochia 386 - s. Philadelphus ... 402 Pferdebohne 175 Pfingstrose s. Paeouia . 298, 402 Pfirsiche s. Amygdalus. . . . 386 Pflaume s. Prunus . .... 404 Pflaumenschlehe s. Prunus . 406 PflUcksalat 128 Phacelia 800 Phajus (Orchideae) 338 Phalacraea 300 Phalaenopsis (Orchideae) . 338 Phalangium s. Anthericum . 344 Phalaris 300 Phaseolus 166, 174, 300 11 Caracalla 358 Phegopteris (Farrn) 331 Philadelphus 402 Phillyrea 4f)2 Philodendron (Aroideae) . . . 319 Phleum 77 Phlomis s. Eremostachys . 284 Phlox Drummondi . . . 255 •• ausdauernde 300 Seite Phoenix (Palniae) 339 Phorniiura 358 Photinia 404 Phvgelius 358 Phvllanthus 358 Phvsalis 207 Phvteuma 300 Phytolaca 208, 300 Picea s. Pinus 404 Pieris s. Andromeda 386 Pilea 358 Pinielea 358 Piment-Pfeffer 194 Pimpernuss s. Staphylea 410 Pinipinelle 195, 211 Pinceneetitia (Beaucarnea) . 346 Pinus 404 Piper 358 Pirus 404 1, s. Cydonia 392 Pissenlit 134 Pistacia 404 Pistia (Wasserpflanze) .... 342 Pitcairnea (^Bromeliaceae) . . 322 Pittosporum 358 Plantago 136 Platanus 404 Platterbse 165 Platycerium (Farm) 331 Platvcodon s. Wahlenbergia 312 Platygonia 300 Platystemon 302 Plectojxiina (Gesneriaceae) . 333 Pleetranthus 358 Plumagekohl 101 Phimbago. . . .' 358 Poa 73-77, 302 Podocarpus 404 Podolepis 302 Poineiana 358 Poinsettia 358 Polei 193 Polemonium 302 Polycarpa 404 Polvcolvmna 302 Polygala 358 Polygonum 302 Polvpodiura (Farrn) 331 Polystiehum (Farrn) 331 Poiitederia (Wasserpflanze) . 342 Populus .404 Porree 140, 211 Portulaca g'randiflora 'Jöii Portulak, .Suppen- . . l!iri, 211 Potaiuogeton (Wasserpflanze) 342 Potentilla 302, 404 Pourretia (Bromeliaceae) 322 Preissellieere s. Vacciniuni 412 Primula 257 Pritehardia (Palmae) 339 Protea 358 Prunella 302 Prunus 404, 406 Psidium 358 Ptelea 406 Pteris (Farm) 331 Pterocarya 406 Ptychosperma (Palmae) . . . 339 PufFtaohne 175, 211 Pulmonaria .302 Pultenaea 358 Punica 358 Puva (Bromeliaceae) 322 Pvi-ethrum 302 Q. Seite Quecke 77 Quercus 406 Quitte s. Cydonia 392 Quittenmispel s. Cotoneaster 392 R. Rabinschen 130, 211 Badies 14::?, 211 Raigras 75 — 77 Raiufarrn 208 Rain weide s. Ligustrum. . . 4(X) Rainondia 302 Rankenspinat 205 Rauuneulus 302 Rajibanus caudatus 144 Raiiliiolepis 358 Rapunzel (Rabinschen). . . . 130 Bapunzelwurzel . 110, 211 Rapontikawtirzel 109, 211 Uaseiikanten-lNIisehuiig. ... 76 Basenpflauzen 67 Rauke 136 Raute 199 Ravenala 358 Reidia 358 Reisspinat 149 Reseda 261 Retinospoi'a 406 Rettig- 142, 211 Rhabarber 116, 211 ■. s. RLeum 302 Rhaumus 406 Rhapis (Palmae) 339 Rheuni 115, 302 Rliodanthe 302 Rhodochiton 358 Rhododendron 337 Rhodora 406 Rhodotypus 406 Rhus 406 Rhyiiehncariia 302 Rhyiulios]ieriuu)n 358 RhyditdphyUum (Gesneria- ceae) 333 Ribes 408 Richardia 362 Ricinus 302 Riesenkohl 101 Ringelblume S.Calendula 206, 276 Rili|jenkohl . . 97 Rippenuiangold 146 Rispengras 7.5 — 77 Rittersporn s.Delphinium 241, 280 Rivina 362 Robinia 408 Rocambol 139 Rochea 862 Rogiera 362 Romneva 302 Rondeletia 362 Rosauowia (Gesneriaceae) . . 333 Rosen, deren Anzucht aus Samen 378 Rosenkohl 99, 212 Itosmarin 195, 212 Kosskastanie s. Aesculus 384 Rothe Rüben 119 Rotbkraut 95 Römischer Salat 126 Röniischkohl 146, 211 Rubus 408 Ruchgras 77 Rudbeckia 302 Ruellia 362 Rumex 149, 304 Runkeln 121 27* 420 Seite Ruscus 408 Russelia 362 Rutabaga 103 Buben 117—119, 212 Rübstiel 119 Rüster s. Ulmus 410 s. Sabal (Palmae) 339 Sabbatia 304 Saccharum 804 Saccolabium (Orchideae) . . 338 Säckelbluuie s. Ceanothus . 390 Sagittaria (Wassei'iiflanze) . . 342 Satjus (Palmae) 339 Salat 122, 126, 212 Salatrüben 119, 212 Salbei 196, 212 .1 s. Salvia 304, 362 Salisburia 408 Salix 408 Salpittlossis 304 Salvia 196, 304, 362 Sambucus 408 Samuitveilcheu s. Viola . . . 264 Sauddorn s. Hipijophae . . . 398 Sauguisorba 304 Santolina 350, 362 Sanvitalia 304 Saponaria 304 Sarothamuus s. Genista . 396 Sarraeenia ( W^asserpflanze) . 342 Saturei 187 Saul)0bne 175 Sauerampfer 148, 212 Saueribini s. Berberis .... 386 Sauerklee s. Oxalis 298 Sauerkraut 95 Sauroniatum (Aroideae) . . . 319 Savoyerkohl 98, 212 Saxifraga 304, 362 Scabiosa 304 Schafgarbe 78 Schafmäulchcn 130, 211 Selialotteii 139, 212 Seheeria (Gesueriaceae) . . . 333 Schief blatt s. Begonia .... 320 Schinus 408 Schizauthus 304 Schiz sind statt ist. 132 2 n oben, <- r nochmals statt mehrmals. 138 14 n unten, « ?, Saatzwiebeln statt Salat-Zwiebeln. 188 Ueberschrift, zu lesen : sativum statt salesium. 212 Tabelle, Coloune 2, Z. 13, 14, 36 u. 37, zu lesen : Liliaceae statt Asphodeleae. 216 14 von iinten, zu lesen: Dachspäne statt Dachsparren. 220 Ueberschrift, zu lesen : Ziergräser statt Zierpflanzen. 249 7 von unten, zu lesen: 10 — 15 statt 15. 250 12 „ r -^ V 25—40 « 50. 269 Tabelle, Colonne 25, bei Aconitum, zu lesen: durch statt aus. 271 » V 25, w Andropogon, zu lesen : temperirt statt frostfrei. 313 J7 " 25, " Wulfenia, hinzufügen liebt Haideerde. 347 r 1 19, „ Chironia, ,. liebt Haideerde. 364 n V 19, ,1 SAvainsonia, „ im Winter hell halten und massig giessen. 392 4 von oben, Colonne 1, zu lesen: Coronilla Emerus statt C. glauca und Col. 22 hinzufügen: C. glauca ist Gewächshauspflanze. Old ^ kk Date S I" ■U- I- id I Ui I O fo. 1 i'.--'!' CO. r- '•£' AGRICULTURE FORESTRY LIBRARY k::ii X 1 Lt.i 1 .(•-1 f.... TUE UNIVERSITY OF BRITISH COLIiMBIA t L - L .. I