Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete. Herausgegeben von der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Schriftleituiig C. Heicke, Gartendirektor' der Stadt Frankfurt a. M. Elfter Jahrgang Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag der Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz A. G., Würzburg. ^Ph- II Alle Rechte vorbehalten. Druck der Königl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz A. G , Würzburf Inhalt. nSVV YORSC ■'/TArr;CAL I. Mitarbeiter. i Seite Barth, E., Lübeck 209 Bauer, E., Darmstadt 87 Breuer, Rob., Wilmersdorf . . 89, 165 Encke, F., Kölu i, 66 V. Engelhardt, W., Düsseldorf. . . 13 Gerstadt, G , Frankfurt a. M. . . . 10 Glogau, A., Hannover 95 Hanisch, Fritz, Breslau 183 Heieke, C., Frankfurt a. M. 15, 17. 19. 35. 46, 53. 58, 94. 105. 112, 117, 123, 133, 145, 166, 199, 215 Heiler, J., München 86 Hoemann, R., Düsseldorf . 59, 167, 204 Holm, H , Erfurt 216 Kampftmeyer, H., Karlsruhe . . .113 KiefMing, Alb., Steglitz 127 Koenig!^ Hermann, Posen .... 31 Krone, K., Hannover 39 Kube, H , Posen 79 Kuphaldt, G., Riga 201 Maafs, Harry, Hamburg 98 Migge, Leberecht, Hamburg-Niendorf 163, 19g Petersen, H., IVIarienfelde ... 19, 34 Pietzner, Hans, Freiburg i. S. . 18, 57 Rosenthal, Willy, Frankfurt a. M., 149, 175, 178, 193, 210, 212, 214 V. Salisch, Hch., Postel 154 Schneider, C. K, Wien ii, 102, 149, 181 Schulze, Otto, Elberfeld 112 Schulze, Otto, Stettin 61 Singer, W., Bad Kissingen 9, 29, 42, 57 V. Winterfeldt, H., Cassel . . . 6, 27 Zahn, F , Steglitz 36, 50, 71, 75, iio, 131, 143, 213 Ziegler, V., Bonn 150 Zobel, Viktor, Darmstadt .... 151 II. Sachregister*). A. Ampelopsis-Arten, empfehlenswerte 78 Ausbildung der Gartenarchitekten, Bericht über Maisnahmen der Kommission für die 38 Ausbildung des Gartenkünstlers, die 9. 57, 180 Ausbildung des Gartenkünstlers, zur Frage der 38 Ausstellungen, Berliner 89 Ausstellung, Dresdener Photographi- sche 16.S Ausstellung Wiesbaden 1909. Prä- miierung der Sondergärten . . 150 B. Bayerische Gartenbaugesellschaft 5ojähriges Jubiläum . ... 77 Blattplianze, eine dekorative . . . 216 *Bogenperspektive 127 Bund deutscher Baumschulenbesitzer Jahresversammlung 132 C. 'Chicagos öffentlichen Anlagen, aus 175, 193 D. Dendrologische Gesellschaft in Wien 94 Einigungsbestrebungen 214 Evangelische Kirche zu Schlangen- bad, Gartenkünstlerische Ausge- staltung der Umgebung der . . 31 Seite F. 'Freie Pflanzung im Hausgarten . . 39 Friedhof zu Kücknitz 209 *Fürst Pückler und unsere Zeit . . 21 G. Gärten, alte deutsche. *1. Der Hofgarten von Schwerin 151 •II. Der Schloßgarten von Neu- strelitz 153 'Gartenarchitekturen 59 Gartenflora. Verlagswechsel ... 35 'Gartenkünstlerische Gestaltung städ- tischer Plätze, einiges über die i, 66 'Gartenstadtbewegung in Deutsch- land 113 'Geschichtliche Entwickelung der königlichen Gärten Potsdams 50, 70 H. 'Hamburger Stadtparks, zur Frage des ,105, 162 Hauptversammlung der D. G. 1. G. in Hamburg i45 Hochschule oder Kunstgewerbe- schule? 15 'Hotel- und Wirtschaftsgärten ... 10 Heimatschutz. Rheinufer Godesberg 150 K. Klein- Wannsee 19 Kunstgewerbeschulfrage, Zur ... 57 Kuranlagen Bad Nauheim. Neuord- nung der 78 Landschaftliche Gartengestaltung von heute, über 102 Lange, Willy, auch ein Erzieher . . 198 „ „ Kritische Betrachtungen 163 '„ „ Entgegnung 178 Literaturnachweis tür Gartenkunst u. Gartentechnik . . 75, iio, 131, 213 M. Migge. Leberecht — auch ein Kritiker 210 Museum für Wein-, Obst- u. Garten- bau in Geisenheim a. Rh. ... 78 N. 'Naturtheater im Großen Garten zu Herrenhausen bei Hannover . . 95 O. Obergärtnerprüfung Dresden-Laube- gast 150 •Obstbäume im Garten, im Park und in den freien Anlagen .... 155 R. Rasenpflege in England 212 Reformbestrebungen auf dem Ge- biete der Friedhofsanlagen und der Friedhofskunst 133 Scharowka, die Parkanlagen in . 201 Schillerpark Berlin 35 'Stadtvvaldanlagen. Welche Bedeu- tung haben St. für Industrie- u. Großtädte? 183 Stefen-Gedenkfeier 166 Stolldenkmal in Proskau 166 Studienreise nach England. Ankün- digung 78 Studienreise nach England. Bericht 147 Erinne- rungen 167, 204 Seite V. Verein zur Beförderung des Garten- baues. Einigungsbestrebungen . 35 Verband der Gartendirektoren . . 51 'Verpflanzen großer Bäume in Mün- chen 87 'Vorgärten 98 Vogelschutz, etwas über .... 6, 27 W. Waldschutz .34 Weltausstellung Brüssel 1910. Garten- bau 150. 216 Wettbewerb Bebauungsplan Danzig. Ankündigung 78 Wettbewerb der Essener Architekten- vereine 199 Wettbewerb Dresden -Plauen. An- kündigung 78 Wettbewerb PVauenplan Eisenach: Ankündigung . 17 Entscheidung des Preisgerichts 78 'Preisgekrönte Arbeiten . . . 120 Wettbewerb Friedhof Bremen Oster- holz : Ankündigung 199 Wettbewerb Friedhof Lüdenscheid: Entscheidung desPreisgerichtes 35 'Preisgekrönte Entwürfe . . 46 Wettbewerb Johannistal-Eisenach ; Urteil des Preisgerichtes . . 17 Wettbewerb Rathausplatz Steglitz: Ankündigung 58 Entscheidung desPreisgerichtes 112 'Preisgekrönte Arbeiten . . 142 i Wettbewerb Rittergut Rüdersdorf: Ankündigung 58 Entscheidung desPreisgerichtes 132 Wettbewerb Stadtpark Steele: Entscheidung desPreisgerichtes 132 Wettbewerb ,,Triller" Saarbrücken : Ankündigung 78 Wettbewerb Wallanlage Lüneburg: Ankündigung . . . . . . • 17 'Preisgekrönte Arbeiten. . -117 Wettbewerbsergebnisse. Betrachtung über .53 Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutz- bar zu machen ? al Spielplatzanlagen, Freigabe der Wald- Wiesen- und Wasserflächen 13 b) Sport- u. Badeplätze in den städtischen Anlagen . . 29, 42 c) Schrebergärten 61 d) Schulhüfe u. Schulgärten . 79 III. Abbildungen. Bleyer, Parkdirektor, Porträt ... 22 Bogenperspektive . 128, 129, 130, 131 Branitz, Ansichten aus dem Schloß- park . . 21, 23, 24, 25, 26, 27, 28, 29 Cavet, Dr. L., Porträt 37 Chicago Douglaspark : Beleuchtungs- pfeiler u. Betonbank . . 197 „ Douglaspark : Betonbank mit Laterne 197 „ Garfieldpark: Inneres des Palmenhauses 176 „ Humboldtpark: Eingang zum Rosengarten 179 „ Humboldtpark: Gartenhalle im Rosengarten .... 181 „ Humboldtpark; Monuniental- bank aus Beton .... 195 *) Die mit ' versehenen Aufsätze sind mit Abbildungen versehen. IV Seite- Chicago Humboldtpark: Pergola im Rosengarten ..... 177 „ Hiiniboldtpark: Plastiken im Staudengarten 194 „ Humboldtpark: Teehaus im Staudengarten 195 „ HumboldtjSark: Teil des Rosengartens 178 „ Huniboldtpark: Wasser- becken mi Rosengarten . 180 „ Park III: Pergola als Spiel- platzabschluß 196 Friedhof zu Kücknitz: Ansichten 210 Lageplan 211 Gärten, Alte Deutsche: Schwerin, Hofgarten, Lageplan 152 „ ,, Ansichten 151. 152. 153 Neustrelitz, SchlofBgarten, Lageplan 154 Neustrelitz , Schlofagarten , Ansichten,. 154, 155 Gartenanlagen in Österreich-Ungarn, aus: Konopitsch, großer Teich im Park zu 92 Pruhonitz, Schloßhof zu . 93 „ Schlolkeich im Park zu 93 Gartenarchitekturen. Ansichten von Gartenhäusern, Pergolen. Brunnen u. dergl. 59, 60, 61, 62, 63, 64, 65, 79, 80, 81, 82, 83, 84 Gartenstädte, aus enghschen : Bournville, Doppellandhaus von der Gartenseite 118 Bournville, Zweifamilienhäuser 117 Easwick, Arbeiterhäuser . . 115 Hampstead. Wohnstrafee mit Kasenbahnen 114 Letchworth , Landhäuser mit Gärten 113, 114 Gärten und Gartenarchitekturen, aus Hoppe: Springbrunnen auf der Wiese vor dem Kurhause in Baden- Baden 125 Gärten und Residenzen, deutsche des 18. Jahrhunderts, aus: Nymphenburg, Parterre mit Bassin 127 Schlei&heim, Kanal mit Lust- heim 126 Hamburger Stadtpark: Ansichtsskizzen zum Wettbe- werbsentvvurf von Prof M. Läuger,Karlsruhe 106, 107, 108, 109 Hausgärten von W. Hennings, Han- nover: Ansichten 39, 40 Lagepläne 41 Heracleum giganteum 216 Kamera -Almanach, aus dem Deut- schen : Klosterpforte 18 Wintersonne 19 Leitfaden für Landschaftsphotogra- phie, aus: Nach dem Gewitter .... 20 Maechtig, Hermann, Porträt . . . 182 Naturtheater im Großen Garten zu Herrenhausen : Ansichten .... 95, 97, 98, 99 Lageplan 96 Obstbäume im Garten, im Park und in den freien Anlagen, Ansichten und Pläne 157, 158, 159, 160, 161, 162 Pflanzenwelt Deutschlands, aus der: Illustrationsproben 36 Potsdam und Sanssouci, Ansichten und Pläne aus den Königl. Gärten T^50., 51. 52. 70. 71, 72, 73. 74. 75 Pückler, Muskau , Fürst Hermann, Porträt 21 1 Seite Reformbestrebungen auf dem Gebiete der Friedhofsanlagen und der Fried- hofskunst : Frankfurt a. M. Aus dem alten Judenfriedhof 133 Frankfurt a. M. Ansichten aus dem Hauptfriedhof 134, 135, 136 Frankfurt a. M. Ansichten aus dem alten Bockenheimer Friedhofe 136, 137 Hamburg. Vom Ohisdorter Friedhof 140 Herford. Friedhofsbilder 134, 138 München. Ansichten vom Wald- friedhof 136, 139, 140, 141, 142, 143 Nürnberg. Grabsteine vom Johannisfriedhof 139 Prag. Grabsteine vom alten Judenfriedhof 138 Scharowka, die Parkanlagen in Lageplan der Gesamtanlage . 203 Parkansichten .... 201, 204 Terrassenanlage, Ansicht . . 201 ,, Einzelzeich- nungen . 202 ,, Lageplan . 202 Schlangenbad i. T. , LJmgebung der evangel. Kirche : Ansichten 33 Lageplan 32 Spaeth, F. L . Porträt 58 Städtische Plätze: Cöln. Abschluß für einen Spiel- platz 6 „ Anlage vor dem Severin- tor 68 „ Blick auf die Luther- kirche 66 „ Hecke mit Blumenrabatte und Steinkante ... 6 „ Königin Luisenplatz . . 3 ,, Leipzigerplatz in Cöln- Nippes 5 „ Lortzingplatz 4 „ Motiv vom Noelplatz . 5 „ Platz am Zülpicher Tore i „ Platz an der evangel. Kirche in Cöln-Bayen- thal 67 ,, Platz an der evangel. Kirche in C.-Lindenthal 2 „ St. Maria im Capitol . . 67 Landshut. Bei St. Jodocus . 66 Schöneberg. Bayrischer Platz. Brunnenhäuschen 69 „ Modell .... 69 Stadtwaldanlagen, Ansichten aus 183, 184, 185, 186, 187, 188, 189, 190, 191, 192, 193 Studienfahrt der D. G. f G. nach England: Batterseapark, Blumenschmuck 207 „ Spielwiesen . . 205 Dulwichpark, Blumenschmuck 208 ,, Pförtnerhaus . 207 ,, Rhododendron- pflanzung . . 209 , Spielwiesen . . 206 Hydepark. Ansichten 167, 168, 169, 170, 171, 172, 173 Peckhamryepark, Baumgang . 208 Querschnitt durch einen Lon- doner Square 174 Vorgarten, gemeinsamer . . 205 Verpflanzen großer Bäume in Mün- chen: Abbildungen des Verpflanz- wagens und Ansichten ver- pflanzter Bäume 85, 86, 87, 88, 89, 90, 91 Vorgärten. Lagepläne und Skizzen 100, loi, 102, 103 Wettbewerb Frauenplan Eisenach: Entwurf von Foeth, Cöln, Lage- plan 121 j I Seite Entwurf von Foeth, Ansichten 121, 122 „ von Hardt u. Salzmann u. Ganglin, Düssel- dorf Lageplan . . 122 „ von Hoddenkamp u. Petznick, Essen, Lage- plan u. Ansicht . . 124 „ von Jung, Cöln. Lage- plan und Ansicht . 123 Wettbewerb Friedhof Lüdenscheid: Entwurf von J P. Großmann- Berlin: Ansicht 44 Lageplan 43 „ von Hoddenkamp u. Petznick, Essen: Ansicht 47 Lageplan 48 Entwurf von Jensen und Liez- mann, Düsseldorf: Ansichten 45 Lageplan 46 „ von Strunk u. Peters, Bonn : Lageplan 49 Wettbewerb Rathausplatz Steglitz: Lageplan 144 Entwurf v. Lehmann u. Borges 145 „ V. Reifegerste u. Her- mann 145 „ V.Wünsche U.Schmidt 146 Wettbewerb Wallanlage Lüneburg: Entwurf „Am Brunnen vor dem Tore". Lageplan . 120 „ „Bastion". Lageplan 120 „ Ferber, Hamburg, Lageplan .... 118 „ Glumu Boese,Cottbus. Lageplan . . .118 „ „Heimatschutz". Lage- plan 119 „ Hennings u.Lüer, Han- nover. Lageplan u. Ansicht 119 Wirtschaftsgarten, Studie zu einem. Ansichten 10, 11, 12, 13 Lageplan 11 IV. Bücherschau. Goethe, Rud., Hausspalierzucht . . 112 *Graebner, Dr. P., Die Pflanzenwelt Deutschlands 36 *Hoppe, Kurt, Gärten und Garten- architekturen 124 House and Garden 149 'Lambert u. Stahl, Deutsche Resi- denzen und Gärten 125 Lichtwark, Alfred, Park- u. Garten- studien 166 'Loescher, F., Leitfaden der Land- schaftsphotographie 19 'Loescher, F., Kameraalmanach, deut- scher 20 Meisel, Dr. F., Lehrbuch der Per- spektive 112 Minneapolis, 26. Jahresbericht der Parkkommission 149 Ottmann , Der Amateurphotograph auf Reisen 125 Schelle, F., Die winterharten Nadel- hölzer Mitteleuropas 126 Sitte, Camillo, Der Städtebau nach seinen künstlerischen Grundsätzen 123 The Studio, Weihnachtsnunnner igo8 112 Vogel, Dr. E., Taschenbuch der Photo- graphie 20 Wenzel u. Paech, Photographisches Reisehandbuch 125 V. Personalnachrichten. 'Maechtig, Hermann 181 •Spaeth, "F. L 58 *Cavet, Dr. L 37 'Bleyer, Georg 22 Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Herausgeber: Deotscbe Gesellscbaft für Gartenkanst Schriftleitung : Gartendirektor Heicke, Frankfart a. H. No. 1 Freitag, den 1. Januar 1909 Band XI Die Zeitschrift ersciieint monatlich einmal. Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erhalten sie kostenfrei. Preis im Buchhandel 16 Mk. pro Jahrgang. Anzeigenpreis: 25 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröffentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: Fritz Encke-Köln: Einiges über die gartenkünstlerische Gestaltung städtischer Plätze. — Hans v. Winter- feld-Cassel: Etwas über Vogelschutz. — W. Singer-Bad Kissingen: Die Ausbildung des Gartenkünstlers. — G. Gerstadt- Frankfurt a. M.: Hotel- und Wirtschaftsgärten. — Frhr. v. Engelhar dt- Düsseldorf: Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? — H ei ck e -Frankfurt: Hochschule oder Kunstgewerbeschtile ? — Wettbewerbe. — Verschiedene Mitteilungen. — Bücherschau. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3, W, Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. zz Eigene Kulturen in Holland. — Grosse Spezialität in Treib- D-Freiland-Tülpen inYorzüglicbeDCaalitäten zu konkarriereDden Preisen. 91aiiulieiiul907. Für dieBepflanzung des Friedrichsplatzes u. derAngastaanlage mit spätblühenden Garten- tulpen wurden mir die grosse, prenssische Staatsmedaiile, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. ========== Kataloge auf Wunsch. ===^^====== Stadtgarten- und Friedhofs- Verwaltungen , grössere Privatgärtnereien mache auf Anfrage gern vorteilhafte Spezial- Angebote. jj!(piy?p7|5(|>(|jq^j|fipj5q5'|i?|(i|j?yj|5i|;F^^Pj;i|S||!!|Sij(?^ifyi|>!|5(|Hr^ Ausgegeben .nni 9. Januar 1900. DIE GARTENKUNST Deutsche Geselischaftfur Cartenkunst. Zur Vereinfachung des Geschäftsganges- bitten wir dringend folgendes beacfiten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöln-Merheim. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto -No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen {Gebühr 5 Pfg.). Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen, Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen Gruppe Bayern : Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlmgstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor Heicke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altuna , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1". Gruppe Ostpreussen : GartenOirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern: ObergärtnerHenze, Stettin, gr.WoU- weberstr. 54;I. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Wal t her, Erfurt. Gruppe Schlesien : Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen: Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreffenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei V. H. StUrtz, Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Fortsetzung Seite 3.) R. REISS ^1 Liebenu^erda 81 Königlicher ^P' Hoflieferant empfiehlt als Spezialfabrikate : Geodätische Instrumente und Geräte für alle Zweige des Vermessungswesens. 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Die Hauptparterre öer Düsselöorfer Ausstellung 1904 unö öer Mannheimer Ausstellung 1907 wuröen nur mit „Perfektion" gesdinitten. „Perfektion" erhielt auf öen letzten 5 inter- nationalen Gartenbau -Ausstellungen, öarunter Berlin 1904, Düsselöorf 1904, Paris 1905, Dresöen 1907 unö Mannheim 1907, allein öen ersten Preis für Rasenmäher. Abner & Co., G. m. b. H. Cöln-Lindenthal, Fabrik Ohligs. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6. Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeigenteil betreftenden Zu- schriften sind an Haasenstein &, Vogler, A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- anriahmestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Ilsemann , Karl , Kunst- und Handels- gärtner, Kiel, Haffeer Weg 19. Möllers, Bernhard, Handelsgärtner, Halle (Saale) Rosengarten. Seidel, Arthur, Landschaftsgärtner, Bres- lau, Langgasse 30. Meermann, Kgl. Hofgärtner, Potsdam- Sanssouci, Melonerie. Doerr, Erich, Gartenbauingenieur, Ketsch, Kreis Posen. Muthesius, Dr. Ipg. Hermann, Geh. Regierungsrat im Landesgewerbeamt, Wannsee, Dreilindenstr. J. Böttner, Paris XVI arrond., rue de la tour 55, Hotel de Tunis. Adressen-Änderungen. Sallmann, Gartentechniker, Breslau, Stern- strasse 68/1, Amt IX. Böttiger, Emil, Anlagsgärtner, Aarluis, Skolegade 21. Templin, Stadt. Gartentechniker, Garten- verwaltung, Brandenburg. Sehmoeger, Gartentechniker, Cöln, Ewaldi- strasse 28, Hpt. Sehneider, K., Gartentechniker, Wien XI, Günthergasse 1. Tür 8. Gartenbauverein Halle (Saale), zu Hd. Herrn Prof Dr. Holdefleis, Wilhelmstr. 19. Hardt, E., Büro für Gartenarchitektur, Düsseldorf, Volksgartenstr. 7. Gebuhrenordnung. Wie die Herren Mitglieder aus dem Exemplar, welches der Dezember-Nummer beigelegen hat, ersehen haben werden, ist die Gebührenordnung nunmehr erschienen. Dieselbe ist ausschliesslich von der Ge- schäftsstelle in Cöln-Merheim zu beziehen, gegen Voreinsendung oder Nachnahme des Betrages. (Einzahlung auf Postscheckkonto No. 680 Gebühr 5 Pfg). Der Preis ist für ein Exemplar 10 Pfg., 10 Exemplare 50 Pfg., 100 Exemplare 4.— Mk. Die Geschäftsstelle Cöln-Merheim. Bekanntmachung. Die Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst ist dem Postscheckverkehr beige- treten. Die Konto-Nummer ist 680 Post- scheckamt Cöln. Die Mitglieder werden daher gebeten, alle Zahlungen an die Ge- sellschaft durch Zahlkarte, oder wenn sie selbst ein Postscheckkonto haben , durch Überweisungskarte an die D. G. f. G., Geschäftsstelle Cöln-Merheim, Postscheck- amt Cöln, Konto -Nummer 680 zu leisten. Die Übersendungsgebühr beträgt alsdann nur 5 Pfg. bezw. 3 Pfg. Einzelne Formu- lare hierzu sind unentgeltlich an allen Post- anstalten zu haben. Eine gute Erläuterung der Postscheckordnung wird auf Wunsch von der Königlichen Seehandlung (Preuss. Staatsbank) Berlin unentgeltlich zugesendet. Der Vorstand. (Fortsetzung Seite 4.) /V 1 1 e e b ä u m e. Prachtware, mehrmals verpflanzt, mit starken, pyramidalen, durch- gehenden Kronen un t> » » 1) "30 -2ö0 „ . . Robinia Bessoniana, „ „ „ „ 180—200 „ . . „ >> ). I) )) II 230—250 „ . . Salix atrovirens pendula, Höhe bis zur Kjrone 200—220 cm „ caprea pendula, „ „ „ ; „ 200—220 „ Sorbus auc. fruetu duleis, „ „ „ ; „ 200—220 „ Tllia argentea (tomentosa) echte Silberlihde euchlora (dasystyla) Krimlinde hollandica (intermedia) Ulmus hollandica Umfang 100 St. in cm Mark 16-18 180.- 20-26 400.- 14-16 280.- 16-18 360.— 8-10 90.- 8—10 UC- 8—12 65.— 10—14 90.- 12-14 120.- 12—14 300.- 14—16 400.— 8-10 100.- 10-12 160.— 12—14 200.— 14—16 300.- 16-18 400.— 14-16 180.- 1000 St. Mark 1760.- 3950.- 2750.— 3450.— 860.— 1250.- 600.- 850.— 1150.- 2900.— 3900.— 950.— 14*5.- 1950.— 2950.— 3900.- 1725 — Ziersträucher, starke Ware. in vielen schönen Sorten nach meiner Wahl 100 St. Mk. 17.50, 1000 St. Mk. 170.—, 10 000 St. Mk. 1600.— . bessere Auswahl, schönblühende und buntblätt- rige Sorten nach meiner Wahl, 100 St. Mk. 26.—, 1000 St. Mk. 240.-, 10000 St. Mk. 2200.—. 1000 St. Mark loooost. Mark 40.- 350.- 14.- 120.— 20.- 25- 35.- 6.— 180- 230.- 320.— 50." Heckenpllanzen. 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Gartenverwalter von Böhn, Charlottenhof-Potsdam und die treffenden, in jeder Weise fein durchgearbeiteten Aus- führungen fanden den ungeteilten Beifall der Versammelten. Da Herr von Böhn die Bearbeitung des Manuskriptes für die Zeit- schrift zugesagt hat, erübrigt es sich hier näher auf den Inhalt einzugehen. In der Diskussion bedauert Herr Lesser, daß derartige Vorträge nicht auch einem größeren Teil Außenstehender zugänglich gemacht werden können, denn alle An- regungen, die in Fachkreisen in dieser Be- ziehung gegeben werden, vermögen nicht auf das Publikum zu wirken, und dieses ist es doch, auf welches in erster Linie ein- gewirkt werden muß. Aber auch die Trennung der Fachleute, speziell hier in Berlin, läßt derartige Abhandlungen immer nur für einen kleinen Teil zugänglich sein, dazu kommt noch, daß die Gruppe nicht in der Lage ist, ohne besondere Unter- stützung des Hauptvereins eine größere Propaganda nach außen zu entfalten. Mit dem Wunsche, daß der Vortrag, den Herr Lesser als eine wertvolle Ergänzung des Hömannschen Vortrages über die Einfach- heit in der Gartenkunst bezeichnet, recht bald in unserer Zeitschrift zum Abdruck kommt, schliesst die Diskussion. Der stell- vertretende Vorsitzende spricht alsdann dem Vortragenden den Dank der Ver- sammlung aus, und erläutert hierauf an Hand der ausliegenden Unterlagen das Preisausschreiben des Rittergutes Rüders- dorf Allgemein bemängelt wurde die eigen- artige Zusammensetzung des Preisgerichtes. Anschließend daran wurde der Wunsch laut, wenn irgend möglich, dafür Sorge zu tragen, daß bei Preisausschreiben und der- gleichen, welche unmittelbar nach Redak- tionsschluß der Gartenkunst eingingen und somit nicht mehr zur Aufnahme in der folgenden Nummer gelangen, zum Mindesten eine Bekanntmachung an die Gruppen- schrifttührer gehen zu lassen. Meist trete sonst eine Verzögerung in der Bekannt- machung um mindestens 4 Wochen ein, was vielfach zur Folge hat, daß die Unter- lagen nicht mehr zu erhalten sind, wie es anscheinend auch bei Rüdersdorf der Fall ist, da mehrere Herren auf ihr Gesuch noch keine Antwort erhalten hatten. Eine allgemeine Bekanntmachung durch Post- karten ist ja nicht nötig, wie es auch schon bei Stellenausschreiben erfolgt sei. Ferner wurden noch verschiedene Fragen erörtert in bezug auf Englandreise, Hoch- schulfrage, Obergärtnerprüfung die alle auf die Tagesordnung der geschäftlichen Grup- penhauptsitzung am 6. Januar 1909 gesetzt Vi^erden sollen, wobei gleichzeitig auf den veränderten Termin, nicht 2. Januar wie ursprünglich festgesetzt war hingewiesen sei. Petersen, Schriftführer. (Fortsetzung Seite 6.) j Körner & Brodersen Gartenarchitekten KSrnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 >! M i! 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Abgesehen von dem Minderwertigen, das sich auf allen Gebieten technischen Schaffens, nicht nur bei der Gartengestaltung , breit macht , mag diese Tatsache darin begründet sein, daß meines Erachtens auf vielen Plätzen gärtnerischer Schmuck überhaupt zu Unrecht angebracht wird, und daß die pflanzliche Aus- stattung da, wo sie berechtigt erscheint , oft nur mit großen Schwierigkeiten erhalten werden kann. Ich kenne große, freie, kies- bedecktePlätze, deren Schönheit man zu erhö- hen gesucht hat durch wohlge- pflegten Blu- menschmuck, der vielleicht in Verbindung mit einem Brunnen Platz am Zülpicher Tor in Cöln. Grundrifs i : looo. oder dergl., ein Stück vom Rande des Platzes ein- nimmt. Ich halte eine solche Anordnung für eben so falsch, als wenn man ein Bismarckdenkmal oder das Reiterstandbild eines Kriegshelden durch zierliche Blumenbeete schmücken will, welche inselgleich in der umgebenden Kiesfläche liegen. Die gärtnerischen Anlagen sind zu klein und unbedeutend im Vergleich zu der Platzfläche oder Wucht des Denkmals, als dal.s sie zur Wirkung kommen könnten, mögen sie an sich noch so ein- wandfrei sein. Ja, da sie keine Beziehung zu ihrer Umgebung haben, wirken sie eher störend, als den Gesamt- eindruck stei- gernd. Aus diesem Grunde (man gestatte mir die Abschweifung) bin ich mir auch nicht klar, ob die langen, bun- ten Blumenstrei- fen auf den Ra- senbändern eini- ger großer Ver- kehrsstraßen in ^— o — o — o- DIE GARTENKUNST. XI, 1 BlLuiicii.->cliiiiULk 111 der uv.ingi.lisclicii Kiiciic in L'uln- Lindenthal. oder um Berlin am Platze sind. Ich meine, Blumen- schmuck müßte von gesicherterem und ruhigerem Standpunkte aus betrachtet werden, als es der Bürger- steig oder gar der Fahrdamm einer belebten, groß- städtischen Straße ist. Und doch möchte ich den Städtern, die so wenig Blumen zu sehen bekommen, sovie Blumen zeigen, als nur irgend möglich. Doch so, daß sie in geeigneter Umgebung erblühen und in behaglicher Ruhe be- trachtet werden können. Da scheint mir für Blumenverwen- dung eine Anlage passend, welche nach der Straße hin abgeschlossen ist, und welche, im Innern mit Wegen durch- zogen und mit Sitzplätzen verschiedener Art durchsetzt, den Besuchern Gelegenheit zu ruhigem, längerem Aufent- halt gibt. Zu derartigen, gar- tenähnlichen Anlagen sollten manche Plätze in der Stadt ausgebildet werden. Freilich werden ja seit langer Zeit die Blumen dazu verwendet, reichen Schmuckplätzen Farbe zu verleihen. Ich will dieser Art des Blumenschmuckes keineswegs widersprechen, aber es ist etwas anderes, mit Blumen in einheitlichen leuchtenden Farben ge- wissermaßen das Ornament eines Schmuckplatzes zu malen, als in hausgartenähnlicher Anordnung, auf langen Beeten zusammengestellt, die Mannigfaltigkeit der reichen Blumenschätze, die bei uns kultiviert werden, von Wegen und Ruheplätzen aus zu zeigen und zwar so nahe, daß die Schönheit der einzelnen Blume zur Geltung kommt, während gleichzeitig die Gesamtheit der verwendeten Blumen ein reiches, üppiges, buntes Gartenbild erzeugt. Der Gartenplatz, den ich hier im Auge habe, paßt nicht überall hin. Man kann überhaupt die gärtnerische Ausgestaltung städtischer Plätze nicht sorgsam genug mit ihrer Umgebung in Einklang bringen und sollte stets nur von Fall zu Fall über die Art der garten- mäßigen Ausschmückung entscheiden. Trotzdem möchte ich sagen, daß dieser blumige Garten als Stadtplatz ganz besonders in Stadtteile mit hohen Mietshäusern und wenig bemittelter Bevölkerung gehört, wo er den Leuten den Hausgarten ersetzen will. Er paßt des- halb auch recht gut zum Innensquare bei Baublöcken ohne Gärten. Ferner ist er in Verbindung mit Kinder- spielplätzen anzulegen, wo er geeignete Ruheplätze für Erwachsene und Spielplätze für die ganz Kleinen bietet. Von allem aber soll er hier der Jugend durch Vor- führung reicher Biumenschätze in mannigfacher Gestalt und Farbe Freude an der Pflanze erwecken. Ganz von selbst entsteht daraus Achtung vor der lebendigen Umwelt und Ehrfurcht vor der Natur, ebensowohl aber auch Verständnis für die Ordnung und Sauberkeit, welche solchen Anlagen eigen sein müssen, und ein Ahnen der Werte, welche eine künstlerische Gestaltung solcher Anlagen in sich bergen kann. Platz hinter der evangelischen Kirche in Cöln-Lindenthal. Grundrii'j i : 1500. XI, 1 DIE GARTENKUNST. Je nach der Lage des Platzes kann bald die Gartenfläche bald die Spielfläche überwiegen. Ich habe in den letzten Jahren einige Versuche mit diesen Plätzen gemacht, die mich ermutigen, auf dem beschrittenen Wege fortzufahren. Wie die beigegebenen Grundplänehen (Seite i — 5) zeigen, ist die Grundrißgliederung die denkbar einfachste. Die längere Erfahrung hat mich gelehrt, Kreisformen und diagonale Linienführung nach Möglichkeit zu ver- meiden. Viel besser als komplizierte Grundrißeinteilung bereichern kleine Höhenunterschiede die Gesamtwirkung, indem sie zur Anbringung einzelner Treppenstufen, Stützmäuerchen , Böschungen u. dergl. Veranlassung geben. Heckenwerk als Abschluß von Sitzplätzen und Begrenzung einzelner Platzteile scheint mir sehr ange- bracht. Ich verwende zu höheren Hecken Weiß- buchen, Rotbuchen, Feld- ahorn und Kornelkirsche, zu niederen Eibe, Buchs- baum, Liguster, Rosen, und Eichensämlinge. ;\Iit der Gepflogenheit, die Blu- menbeete durch Rasen- streifen vom Wege zu trennen, habe ich hier und da gebrochen und die Blu- menrabatten durch nied- rige Ligusterhecken (so auf dem Lortzingplatz) oder Buchsbaumhecken nach dem Wege hin abgc- schlössen. Besonders prak- tisch und von gutem Aus- sehen ist die Einfassung breiter Blumenbeete durch eine Steinkante (Abbild. Seite 6). Sie bildet einen sauberen, kräftigen Ab- schluß nach dem Wege zu und kann so profiliert werden, daß sie die Kinder nicht zu Laufübungen herausfordert. Die Befürch tung, daß die so nahe an den Weg gebrachten Blumen besonders gefährdet seien, hat sich nicht be- wahrheitet. Die Blumenrabatten und Staudengewächsen bepflanzt, daß die einzelnen Arten ganz Linien auf die Beete verteilt sichtigung ihrer Höhe teilt werden, geben die jeweilig blühenden der ganzen Blumenanlage vorübergehend das Gepräge; denn in den geradlinigen Beeten schieben sich die weiter aus- einander stehenden Pflanzen für das Auge zusammen, so daß die dazwischen stehenden, gerade nicht blühen- den anderen Arten und Gattungen nicht in die Er- scheinung treten. Für die malerische Willkür sorgen die verschieden kräftig sich entwickelnden einzelnen Pflanzen. Eine solche Staudenrabatte steht im Frühjahr unter dem Zeichen der Primeln und niedrigen Schwert- lilien (Iris pumila), später spielen der Mohn, Eisenhut, Rittersporn, Wucherblume usw. die Hauptrolle; dann kommen die Malvcn, die Flammenblumen und endlich die Herbstastern. Natürlich ist dies eine Reihenfolge -beete Hier mit so. werden z. T. verfahre ich in geraden werden unter Berück- Blumenfarbe und Blütezeit. Von regelmäßig, besonderem Reiz sind die Korbblütler und zwar in nicht gefüllten Arten. So leistet mir z. B. die gemeine Wucherblume, Chrysanthemum Leucanthemum unschätz- bare Dienste. Ja, ich ziehe sie dem mastiger und strafler wachsenden Chrysanthemum maximum vor. Auch die Malven mit ihren hohen Blütenschäften liebe ich sehr. Dadurch, daß die einzelnen Arten regelmäßig ver- Königin Louisen-Platz in Cüln. unter vielen. Die Stauden sind jedoch nicht recht imstande, ununterbrochen die Beete in dichtem Blüten- flor zu erhalten. Deshalb ist es empfehlenswert, auch für den Kostenpunkt, zwischen die Stauden Sommer- blumen zu pflanzen. Diese blühen z. T., bis der Frost der Herrlichkeit ein Ende macht. Auch hier sind die Korbblütler meine Lieblinge. Calliopsis, Tagetes, Pyrethrum sind unübertrefflich. Manche Beete werden gänzlich mit Sommerblumen gefüllt, z. T. mit Levkojen, Balsaminen, Zinnien, Rud- beckien. An geeigneten Stellen beschränke man den Blumenschmuck nicht auf schmale Rabatten, sondern bedecke auch größere Flächen gänzlich mit Blumen. So sind die spitzen Dreiecksflächen auf dem unglücklich gestalteten Plätzchen vor dem Zülpicher Tor (s. Abb. Seite i) ganz mit Staudengewächsen ausgefüllt. Daneben längs des Weges laufen Streifen mit .Sommerblumen DIE GARTENKUNST. XI, 1 Vom Lcjrtzing-l'latz in Cöln. der jeweiligen Jahreszeit (Vergilimeinnicht oder Pelar- gonien mit Lobelien oder Astern) entlang. Auch auf dem Platze bei der evang. Kirche in Cöln-Lindenthal (Abb. Seite 2) füllen Staudengewäch.se zusammen mit Sommerblumen zwischen niederen Gehölztrupps die das viereckige Grasstück an den Längsseiten umgebenden Flächen. Auf dem Konigin Louise-Platz in Cöln (s. Abb. S. 3j befindet sich ein 6 mal lo m großes Rosenbeet, ganz mit einer Sorte (Aldme Caroline Testout) gefüllt. Es ist von einem Wege begrenzt. Jenseits des Weges laufen Grenzpflan- zungen von Wild- rosen , durchsetzt mit hochstämmigen Rankrosen. Einige Banknischen sind mit Rosenhecken umgeben. Diese sol- len, wenn sie älter sind, die Bänke lau- benartig umschlie- ßen. Rosen sind überhaupt ein sehr dankbares Pflanzen- material für städti- sche Anlagen, da ihre Stachelbeweh- rung sie vor mut- williger oder noch häufigerer gedan- kenloser Beschädi- Das Wort Beschädigung wird vielen Stadtgärtnern einen Seufzer entlocken, haben sie doch dauernd den Kampf gegen Dummheit und Bosheit zu führen, die ihr mühe- volles Werk so oft zerstören. Das Kapitel Beschädigung der Garten- anlagen in der Stadt und deren Abwehr ist ein recht schwieriges. Ich kenne kein anderes Rezept, als einmal geduldig die Schäden ausbessern und dann nach Mög- lichkeit solche Anlagen entfernen, die nun einmal vom Publikum nicht geachtet werden. Auf unsere Plätze angewendet heißt das meiner Erfahrung nach, Strauchwerk vermeiden, welches nicht hinter festen Einfriedigungen steht und den gartenähnlichen Plätzen eine passende Umwährung geben. Strauchwerk, welches mit dem so beliebten Stacheldraht ge- schützt ist und trotzdem überall die Spuren der gertenbedürftigen Jugend zeigt, ist keine geeignete Spielplatzun^friedi- gung. Wie ich schon an anderer Stelle gesagt habe, sind die Kinder leichter zur Schonung von Blumenbeeten als von Strauchwerk zu erziehen, wo- mit nicht etwa gemeint ist, daß ich Blumenbeete zur Einfassung von Spielplätzen empfehlen wollte. Man lasse lieber die Strauchpflanzung als Umwährung eines Spielplatzes ganz fort. Ein baumbestandener, freier Platz ist ebenso schön und sieht immer sauber und nett aus, da an ihm kaum etwas zerstört werden kann. Freilich gibt in belebter Gegend ein fester gung schützt. Lortzingplatz in Coln. Griindrifi i : looo. XI, 1 DIE GARTENKUNST. [J ^''^':^^^/^^^'^''MMi/m/f/mn^^ BLUCMER-STR. Leipziger Platz in Cöln-Nippes. Grundriß i : 1500 Abschluß dem Spielplatz erst das Gepräge des Gut- aufgehobenseins und Sicheren. Man greife deshalb da, wo man es für nötig hält, zum hölzernen oder, wenn es sein muß, eisernen Zaun oder zur lebenden Hecke entweder in Verbindung mit Strauchwerk oder auch ohne solches. Eine Heckeneinfriedigung verleiht einer Anlage etwas sehr Behagliches, Hausgartenartiges. Ob sich Hecken auf die Dauer leicht halten lassen, steht dahin. Inunerhin haben sich bisher meine vor einigen Jahren begonnenen Versuche in Cöln bewährt. Die Hecke muß ein festes Gerüst haben, das ich bei hohen Hecken als Spalierwerk aus ungeschälten Stangen, bei kleinen aus Drahtgeflechtzaun herstellte. Zur Hecke gehört die Holztür. Eine weiß, hellgrün oder blau angestrichene Lattentür stimmt ausgezeichnet zum Heckeneindruck. Da, wo es gilt, einen Spielplatz nach der umgebenden Pflanzung hin abzuschließen, ist ein etwa So cm hoher Lattenzaun nicht zu verachten. Auch starke Holzpfosten oder noch besser Steinpfeiler, welche durch starke Eisenrohre verbunden sind, sehen gut aus und erfüllen ihren Zweck. Is.ommen Höhen- unterschiede in Betracht, dann ist die Stützmauer mit oder ohne Bekrönung durch Geländer oder Hecke oder beides am Platze. Die Einfriedigung öffentlicher Plätze, welche keines- wegs für alle Fälle empfohlen werden soll, hat übrigens noch das Gute zur Folge, daß diese nachts dem Ver- kehr entzogen werden können ; auch zieht auf abge- man nur sonnige Plätze auswählen. Wo diese nicht zu haben sind, lasse man Blumenschmuck in größerem Maß- stabe fort. Aber auch auf Plätzen ohne Blumenschmuck, ja ohne Strauch- werk ist Vorsicht bei Baumpflanzungen anzuwenden, falls sie als Spielplätze benutzt werden sollen. Gewiß machen die Bäume einen Platz ja gemütlich. Aber ein dichter Baumwuchs hindert Sonne und Wind ihre wohltätigen Wirkungen auszuüben, den Kindern die Backen zu röten und die Platz- fläche nach Regenwetter schnell ab- zutrocknen. Am günstigsten scheint mir's, wenn man die Spielplätze mit einigen Baumreihen umgibt, die Mittel- flächen dagegen frei läßt. So ent- stehen schattige Ruheplätze und Wan- delgänge einerseits und eine freie Spielfläche andererseits. Auch vom ästhetischen Gesichtspunkte aus be- trachtet, ist der mittlere freie Raum, welcher von Baumreihen umschlossen ist, die man sogar zu dichten, ge- schorenen oder ungeschorenen Baumwänden zusammen- ziehen kann, wertvoller als ein gänzlich mit Bäumen besetzter Platz. Diese Anordnung ist selbstverständ- lich nur bei größeren Plätzen möglich. Die Platzanlagen, welche in der vorliegenden, skizzenhaften Abhandlung besprochen worden sind, bedürfen der Ausstattung durch Bänke. So selbst- verständlich dies an sich ist, so erscheint die Frage, schlossenen Anlagen verübter Unfug stärkere Bestrafung nach sich, als wenn er in offenen Anlagen stattfindet. Nun ein kurzes Wort über Baumpflanzung. Da, wo Blumen gedeihen sollen, dürfen selbstverständlich keine hohen Bäume stehen. Denn für Blumen darf Motiv vom de Noel-Platz in Cöln. DIE GARTENKUNST. XI, 1 welche Bänke man auf ölientlichen Platzen aufstellen soll, doch nicht unwichtig. Die früher so beliebten Gartenbänke , deren gußeiserne Füße und Lehnen natürliches Astwerk nachahmten, sind glücklicherweise fast überall verschwunden, ein Erfolg der erfreulichen Bewegung der Neuzeit, auch den einfachsten gewerb- lichen Gegenstand daraufhin zu prüfen, ob er schön ist. Da hat man vielfach auf die ehemals so beliebte Bank aus angestrichenem Holzwerk zurückgegriffen. mmiiim Abschlufs für einen Spielplatz. Auch ich verwende sie gern. Weiß, hellgrün oder blau angestrichen, sieht sie recht schmuck aus. Dabei kann sie gerade so bequem sein wie jede andere Bank. Hier und da wird dagegen angeführt, daß der helle Anstrich leicht schmutzig werde. Ich meine, man sieht den Schmutz nur besser darauf als auf dunkelfarbigen Bänken. Grund genug, sie reiner zu halten und öfter anzustreichen. Für den Gesamteindruck bedarf es im übrigen gar nicht einmal des blendenden Weiß des frischen Anstriches. Die helle Farbe hebt sich auch dann vom Grün der Umgebung recht nett ab, wenn der Anstrich nicht mehr ganz frisch ist. In öffentlichen Anlagen sollten die Bänke übrigens kräftiger sein, als sie von den verschiedenen Werkstätten für Handwerks- kunst gemacht werden. Man lege sich auch hier nicht auf ein Modell fest, sondern sehe auch die Bank als Detail des Gesamtentwurfes an, das daher wie jedes andere der Durcharbeitung bedarf. Hecke mit Blumenrabatte und Steinkante. Weitere die Anlagen bereichernde Ausstattungs- gegenstände sind Pergolen, Laubengänge, Trinkbrunnen, Spieltische usw. Rechnet man hinzu noch die Um- währungen, deren Steinpfeiler oder zu vieren zusammen- gestellte Holzpfosten Blumenschmuck in Kästen und Kübeln tragen können, so gibt es auf einer Platzanlage genug des schmückenden Beiwerks, welches ihm die- jenigen Reize verleihen kann, die wir im gemütlichen Hausgarten so ungern missen. Der schönste Schmuck öffentlicher Anlagen über- haupt, besonders aber auch der Platzanlangen, sind Skulpturen aus Erz oder Stein. Möchten sich in unseren Städten, deren Bewohner auf anderen Gebieten so hohen Gemeinsinn zeigen , doch mehr Leute finden, welche solch künstlerischen Schmuck zu stiften bereit wären ! Habe ich im vorstehenden besonders auf solche Anlagen hingewiesen, deren Schönheit im Zusammen- wirken von vielerlei liebevoll durchdachten Einzelheiten liegt, so sei zum Schlüsse nochmals zum Ausdruck gebracht, daß die Schönheit anderer Platzanlagen in großzügiger Einfachheit beruht. Etwas über Vogelschutz. \"ün Hans von Winterfeld, Cassel. Der Winter hat uns in diesem Jahre besonders früh daran gemahnt, daß er unter unserem Breiten- grade ein recht strenger Herr sein kann, und mancher hat dabei wohl unserer lustigen und nützlichen ge- fiederten Sänger gedacht, die ihn im Sommer erfreut haben und es teilweise noch tun. Bis jetzt litten diese noch keine Not, wer ihnen aber in den bösen Tagen des Nahrungsmangels helfen will, wird gut tun, schon zeitig seine Einrichtungen zu treffen, damit die Vögel wissen, wo sie die Spende zu suchen haben. Noch ferner liegend erscheint die Sorge für die Wochen- stuben der Höhlenbrüter, doch auch an diese zu denken, ist jetzt die geeignete Zeit; nicht nur damit im Früh- jahr, wenn andere Arbeiten drängen, die Wohnungen bereit stehen, sondern auch, weil sie schon im Winter als Schlafgelegenheit gern benutzt werden. Darum will ich mir heut erlauben, Ihnen einige Worte über Vogel- schutz vorzutragen : Wenn man in alten Gutsakten liest, daß z. B. im Saalkreise das Gesinde nicht verpflichtet war, öfter als zweimal wöchentlich Lachs zu essen, macht man sich erst ein Bild davon, wie fischreich unsere Flüsse früher gewesen sein müssen. Die Fische sind der Kultur ge- opfert worden. Flußregulierungen haben die stillen Buchten und Kolke entfernt, damit die Laichplätze vernichtet, und die Dampferwellen spülen den meisten jetzt vorhandenen Laich ans Ufer. Mit geringem Er- folg hat man sich in unserer Zeit bemüht, die Flüsse wieder zu bevölkern, doch wird es noch viel Arbeit kosten, den gedankenlos vernichteten Fischbestand einigermaßen wieder herzustellen. Soweit ist es mit unserer lustigen Vogelwelt glück- licherweise noch nicht gekommen. Wer aber beobachtet, wie das ,, Unland" immer mehr in Acker oder Wiese verwandelt wird, wie Sträucher im Felde und an Gräben sorgsam entfernt werden und jeder hohle Baum mög- lichst schnell durch einen gesunden ersetzt wird, wird sich sagen müssen, daß mit der zunehmenden Woh- XI, 1 DIE GARTENKUNST. nungsnot die Gefahr der Ausrottung unserer gefieder- ten Sänger immer mehr wächst. Schon seit Generationen haben Naturfreunde diese Gefahr erkannt, in Wort und Schrift vor unnötigem Kahlhieb gewarnt, und praktisch versucht, neue Nist- gelegenheiten zu schaffen. Auch ihrem Bemühen ist ein beachtenswerter Erfolg nicht beschieden gewesen und der Vogelschutzgedanke darum nicht populär ge- worden. Mit unserem neuen Jahrhundert ist aber Be- wegung in die Sache gekommen. Das Preußische Landwirtschaftsministerium und verschiedene andere Bundesstaaten haben sich des Vogelschutzes angenom- men, Beobachtungsstationen eingerichtet, Vogelwarte angestellt und besonders die Versuchsstation des Frei- herrn von Berlepsch in Seebach mir einer Subvention bedacht, so daß man dort jetzt nicht nur jede Aus- kunft erhalten, sondern auch sich durch Besichtigung der ganzen Anlage unter fachkundiger Leitung und während des Winterhalbjahres sogar durch Lehrkurse eingehend unterrichten kann. Das Reich hat Gesetze zum Schutze der Vögel erlassen, und über die Grenzen Deutschlands hinaus wird der Vogelschutz zu einer internationalen Sache aller Kulturvölker. Ein Mann ist es vor allen, der sich rühmen kann, durch stille Beobachtung des Vogellebens und darauf durch rastloses Bemühen, den Vögeln die nötigen Le- bensbedinguncfen zu verschaffen, zuerst im kleinen auf seinem Gute, jetzt weit über dessen Grenzen hinaus vorbildlich gewirkt und so die ganze Bew'egung mit seinem Namen verknüpft zu haben. Die Erfolge des Freiherrn von Berlepsch beruhen hauptsächlich in den oben erwähnten Naturbeobachtungen. Nur da- durch konnte er dazu kommen, Nistgelegenheiten und Futtereinrichtungen zu ersinnen, die wirklich ihren Zweck erfüllen. Die Kommission zur Förderung des Vogelschutzes hat durch ^Martin Hiesemann ein Buch verfassen lassen, in welchem unter dem Titel „Lösung der Vogelschutz- frage nach Freiherrn von Berlepsch" all seine Erfah- rungen und darauf basierenden ^Maßnahmen niedergelegt sind. W'er sich wirklich mit Vogelschutz befassen will, wird deshalb gut tun, dieses Werk zum Preise von 1 ,20 Mk. bei irgend einer Buchhandlung zu kaufen oder vom Verlage Franz Wagner, Leipzig, direkt zu bestellen. Wie bei der sozialen Frage handelt es sich auch bei der Vogelschutzfrage hauptsächlich darum, der Wohnungsnot und dem Nahrungsmangel abzuhelfen. Das Füttern der Vögel ist nur im Winter nötig und auch dann eigentlich nur in besonders ungünstigen Zeiten. Bis Weihnachten gewähren bei uns Früchte von Bäumen und Sträuchern, wie Eberesche, Holunder u. a. den Vögeln meist genügende Kost; wenn aber später Glatteis und Rauhreif die Fugen der Baumrinde verschließen oder starker Schneefall eintritt, kann der Nahrungsmangel so bedenklich werden, daß an einem Vormittage der Vogelbestand einer ganzen Gegend vernichtet wird, weil Vögel mit ihrem schnellen Stoff- umsatz und guten Appetit den Hunger viel kürzere Zeit aushalten können als Säugetiere. Leider versagen gerade dann die meisten Winterfütterungen, die ohne tieferes Verständnis angelegt sind — Liebhaberver- anstaltungen nennt sie Berlepsch — und schaden dann mehr als sie nützten. Wenn in der Zeit der wirklichen Not dem hungernden Vogel auf dem gewohnten Platze das Futter nicht zugänglich ist, wird er leichter zu Grunde gehen, als wenn er sich auf sich selbst ver- lassen müsste. In dem Buche von Hiesemann ist für die Winter- fütterung beschrieben: Der Futterbaum, das Futter- holz, das hessische Futterhaus, die Futterglocke und die Fütterung durch Kadaver. Der Futterbaum ist eine Fichte oder anderes Na- delbäumchen von beliebiger Höhe (selbst einzelne Zweige können verwendet werden). Auf seine Zweige in die Nadeln hinein wird eine Futtermischung ge- gossen, der Fett und Talg so zugesetzt ist, daß die heiße Masse zwischen die Nadeln hinein bis auf die Zweige gut eindringt und dann beim Erkalten fest haftet. Die Mischung besteht aus Weißbrot, Fleisch, Hanf, Mohn, Hirse, Hafer, Holunderbeeren, Sonnen- blumenkernen, Ameiseneiern. Die Firma Scheid in Büren liefert sie als sogenannte Futtersteine (eine Post- sendung =^ 8 Stck. a 0,55 Mk.), man kann sie aber auch leicht selbst herstellen. Der Futterbaum ist einem mit Insekteneiern und Larven dicht besetzten Nadelbaume nachgebildet. Ein lebender Baum leidet aber durch solche Behandlung, ist deshalb nur zu ver- wenden, wenn man ihn später entfernen will. Auch einen gebrauchten Weihnachtsbaum zum Futterbaume herzurichten, ist nicht ratsam, weil seine vertrockneten Nadeln zu wenig haften. Das Erwärmen und Auf- gießen des Futters erleichtert eine besondere Wärme- maschine, die jeder Klempner herstellen kann, die aber auch Klempner Mäder, Cassel, Sutterplatz, zum Preise von 10,50 Mk, liefert. Das Futterholz ist ein 20 cm langes, 3 — 6 cm breites Aststück, auf einer Seite mit 6 Bohrlöchern von 2 cm Durchmesser und gleicher Tiefe versehen. Diese werden mit derselben Futtermischung gefüllt und das Holz mittelst Drahtstift an Bäume oder andere geschützte Stellen befestigt. Sehr gut sind an ihm u. a. die possierlichen Meisen zu beobachten, wenn sie, daran hängend, das Futter herauspicken. Die erste Fütte- rungsart hat sich bisher noch nicht viel Eingang ver- schafft, weil sie den meisten Leuten nicht bequem genug ist. Das hessische Futterhaus ist ein Pappdach auf 4 Eckpfählen, welches einen Futtertisch an einem Mit- telpfosten schützt ; unterhalb desselben ist ein kleinerer Futtertisch angebracht, auf dem so lange gefüttert wird, bis die Vögel den oberen entdeckt haben. Unterhalb des Daches von Pfosten zu Pfosten befinden sich 4 Glas- streifen, bis zur Höhe des oberen Randes des Futter- DIE GARTENKUNST. XI, 1 tisches herunterreichend, die das Futter vor der Witte- rung schützen und gleichzeitig dem Licht freien Zutritt gewähren. Witterungsschutz bei genügender Licht- zufuhr ist der Kernpunlct dieser Veranstaltung. Scheid verkauft solch Futterhaus für 35 Mk., doch kann man es nach Hiesemanns Angaben auch sehr gut selbst herstellen. Im Futterhause können sämtliche Futter- stoffe gereicht werden, sowohl Körner, vornehmlich Hanf, (Rübsamen nehmen freilebende Vögel überhaupt nicht an), als auch Fett, Talg, Fleischreste, oder die oben beschriebenen Futtersteine in Stücken. Beim Aufstellen umkleidet man 3 Eckpfosten mit Fichten, bringt auch einige Zweige unter dem Dach an, wo- durch die Vögel schneller die Scheu vor dem fremden Gegenstände verlieren. Als Futterstellen kann man auch bedachte Gartenlauben, Veranden, Schuppen, Ställe etc. zweckmässig verwenden, wenn man unbedingten Schutz des Futters vor der Witterung mit ausreichender Licht- zufuhr ermöglicht. Die Futterglocke hat etwas Ähnlichkeit mit einer elektrischen Bogenlampe. Sie besteht aus einer um- gedrehten Glasflasche, die mit Hanf gefüllt ist und ihren Inhalt nur in derselben Menge auf die darunter angebrachte Futterschale abgibt, als von deren Inhalt entnommen ist. Diese Futterschale ist durch eine Metall- glocke geschützt. Der Apparat wird mit dem nötigen Abstände an Baumstämmen etc. aufgehängt und auch unterhalb arretiert, um ihn vor zu starkem Schwanken zu bewahren. In neuester Zeit bringen Scheid und andere sowohl für das hessische Futterhaus, als auch für die Glocke Ersatzeinrichtungen in den Handel, die sich nach den bisherigen Proben in Seebach gleichfalls zu bewähren scheinen. Die Fütterung durch Kadaver nach Professor Dr. Rörig ist sehr einfach uud zweckentsprechend. JNIan balgt einen erlegten Fuchs, Katze oder anderes Tier ab, schneidet es auf und hängt es an eine geschützte Stelle. Im Laufe des Winters wird es bis auf das Skelett abgefressen. In Seebach wendet man diese Methode jedoch nicht mehr an, um die Meisen, welche an sich schon Fleisch sehr lieben, nicht noch mehr an . diese Nahrung zu gewöhnen. Für die Winterfütterung hat Freiherr v. Berlepsch folgende 3 Forderungen aufgestellt. ,,Einc solche muL^ : I. von allen, oder doch von den Vögeln, für welche sie bestimmt ist, leicht angenommen werden, 2. unter allen Witterungsverhältnissen funktionieren , also das Futter muß den Vögeln stets und besonders bei schroffem Witterungswechsel, wie Wirbelschnee, W'ind, Regen, Glatteis unbedingt, und zwar in bester Beschaffenheit zugänglich bleiben und 3. relativ billig sein, d. h. die für das Futter verwendeten Kosten müssen auch voll dem Zwecke dienen. Das Futter darf also nicht \er- loren gehen oder verderben, sondern muß bis zum letzten Rest ausschließlich den Vögeln zugute kommen". Werden diese Forderungen erfüllt, so ist die äußere Form unerheblich und kann aus Schönheitsrücksichten Änderungen erfahren. Wichtiger noch als die Winterfütterung ist die Schaffung von Nistgelegenheiten, welche besonders der Kultur zum Opfer gefallen sind. Vor allem sind es die Höhlenbrüter, darunter unsere nützlichsten, nied- lichsten Vögel und besten Sänger, die Not leiden Staarkasten hat man ja schon früher gezimmert, es werden diese in vielen Gegenden auch angenommen und in jedem Vorfrühling berichten uns unsere Kinder jubelnd, wenn die geliebten Musikanten ihre primitive- Wohnung wieder bezogen haben. Aber lange nicht alle Stare lassen sich so bequem einquartieren, Spechte, Meisen und die anderen gewünschten Vogelarten tun es noch schwieriger. Sie verlangen eine genau der Natur nachgeahmte, in einen Stammabschnitt gebohrte Nisthöhle, und erst Freiherrn von Berlepsch ist es ge- lungen, durch peinlich genaue Nachahmung der Specht- höhlen, Wohnungen zu schatten, die allen Vögeln ge- nehm sind. (Schliifs folgt) Die Ausbildung des Qarteni<ünstlers. Von W. Singer, Bad Kissingen. Wohl bin ich mir bewußt, daß diese hochwichtige Frage, die unsere besten Geister Jahrzehnte lang ernst- lich beschäftigt, gedeihlicher durch Rede und Gegen- rede in unseren Gruppen- und Hauptversammlungen als durch Zeitungs-Polemik gefördert wird : nachdem aber die Vertreter der beiden anderen Richtungen, Kunstgewerbeschule und Gartenkunsthochschule, in unserer Zeitschrift zu Worte gekommen sind, muß auch ich als langjähriger Vorkämpfer für die Ausbil- dung des Gartenkünstlers auf der technisch en Hoch- schul e hier den Versuch machen, dem meines Er- achtens gründlich verfahrenen Karren helfend in die Speichen zu greifen. — Die Potsdamer Hauptversamm- lung der D. G. f. G. hat den Kommissionsantrag zugunsten der Kunstgewerbeschulen mit 59 gegen 22 Stimmen zum Beschluß erhoben und damit wenigstens nach außen hin die (ich glaube irrige) Meinung erweckt, als habe sich die überwiegende Mehrheit auf einmal von den früheren hochfliegenden Plänen ganz abgekehrt ; vergeblich hatte ich mich für die Ausbildung auf der technischen Hoch- . schule ins Zeug gelegt und zur Hintanhaltung eines übereilten Beschlusses die Vorberatung in den Gruppen beantragt, vergeblich ! Betrübt sah ich Freunde, die früher die Maturität verlangt, krebsend für die Kunst- gewerbeschulen stimmen und, seltsam, die Kommission fand viele Parteigänger gerade in den Reihen jener unserer Mitglieder, die zugleich auch dem Verein deutscher Gartenkünstler angehören, der doch die Gar- tenkunsthochschule anstrebt ! Keineswegs will ich die hervorragenden Verdienste einzelner Kunstgewerbeschulen verkennen, obgleich XI, 1 DIE GARTENKUNST. meiner Ansicht nach diese Verdienste nicht so sehr dem in den Kunstgewerbeschulen verkörperten Bildungs- system als vielmehr der hingebenden Arbeit besonders begnadeter Führer zu danken sind, ebensowenig aber dürfen die unbestreitbaren Erfolge und Vorzüge, welche in dem zugleich Wissens cha ftlic he n und künst- lerisch an Lehrprogramm der technischen Hochschule liegen und die allen gegnerischen Behauptungen zum Trotz gerade in der, der unseren nächst verwandten, Baukunst offensichtlich zutage getreten sind, geleugnet werden; gewiß gibt es wie überall so auch an der Lehr- und Lernmethode der technischen Hochschule zu bessern, ist auch hier ein gesunder Fortschritt, stete Rücksichtnahme auf die wachsenden Anforderungen der neuen und neuesten Zeit nötig. Leider hat nun die Kommission einer jüngsterschienenen besonders scharfen Kritik der technischen Hochschulbildung allzu großes Gewicht beigelegt, dabei aber 2 Kardinalpunkte, die von prinzipieller Bedeutung für unser Fach und unsern Stand sind und demgemäß an allererster Stelle gewürdigt zu werden verdienen, entweder ganz über- sehen oder doch zu gering eingeschätzt : 1. Der Gartenarchitekt soll nicht nur künstlerisch, er soll und muß auch wissenschaftlich ausgebildet sein, sowohl in den allgemein bildenden als vor allem in speziellen naturwissenschaftlichen und mathematischen Fächern, deren Durchdringung und Beherrschung (ich erinnere nur an das riesige Gebiet der gesamten Pflan- zenkunde, der Geologie etc.) ihm ebenso notwendig sind wie ein sicheres Gefühl für künstlerische Raum- gestaltung und Farbenwirkung und die Fähigkeit, seinem künstlerischen Empfinden in vollkommener Weise Ausdruck zu verleihen ; auf den Kunstgewerbe- schulen muß aber die wissenschaftliche Ausbildung zugunsten einer einseitig künstlerischen zurücktreten. Es gibt also nur die Wahl zwischen den allgemeinen technischen oder einer Gartenkunst-Hochschule! 2. Nur ein Teil der Gartenarchitekten sind freie Künstler, die Mehrzahl der besten Kräfte sucht heute nach beamteten Stellungen, denn gerade diese bieten, zum Teil wenigstens, dem Gartenkünstler die größten, wichtigsten und dankbarsten Aufgaben. Hier will und muß der Gartenbeamte gleichberechtigt mit den Bau- künstlern und Ingenieuren sein und die gleiche Be- zahlung wie diese haben ; gleiche Rechte bedingen aber auch gleiche Pflichten und nachdem wir nun ein- mal — sagen wir „leider" — in Deutschland als all- gemeinen Maßstab für die Leistungen eines Menschen nicht sein wirkliches Können, sondern seinen Bildungs- gang, seine Zeugnisse und Diplome zu nehmen ge- wohnt sind, kann logischerweise von den höheren Gar- tenbeamten eine Ausbildung verlangt werden, gleich- wertig jener der Architekten und Ingenieure, d. h. volle akademische Bildung: auch aus diesem Grunde kann für den Gartenkünstler nur die technische oder Fach- Hochschule, niemals aber die Kunstgewerbeschule in Frage kommen! Man wird mir jetzt einwenden: heute, wo alles nach Dezentralisation, nach Arbeitsteilung so- sind eine An- strebt, können wir doch nicht unsere bewährten Fach- schulen aufgeben, vielmehr müssen wir deren Um- wandlung in Hochschulen für Gartenkunst betreiben, die eine eingehende und zweckmäßige Spezialbildung garantieren ! Das ist ein verhängnisvoller, egoistischer Trugschluß : einmal brauchen wir nach wie vor Gärt- nerlehranstalten für Garten-, Obst- und Weinbau, wie zur Ausbildung der Gartentechniker, dann heute von keiner Seite die enormen Mittel für wirkliche Fach-Hochschule [zu erreichen. Meiner sieht nach hat überhaupt noch keiner der Anhänger von Gartenkunsthochschulen den erforderlichen, im Verhältnis zur Zahl der Hörer riesigen, Aufwand be- rechnet. Weiter entbehrt eine solche Fachhochschule des sehr gewichtigen ethischen Momentes, das dem gemeinsamen Bildungsgang, der gleichen akademischen Gemeinschaft aller technischen Berufe innewohnt, gleichwie der Universitas literarum für die rein wissen- schaftlichen Berufe, und schließlich schätze ich auf Grund langjähriger Beobachtung des Lebensganges der „Wildparker" ganz besonders hoch die vielen Mög- lichkeiten ein, die sich dem mit der Maturität aus- gestatteten Jünger der Gartenkunst zum Übergang in einen anderen Beruf auf der technischen Hoch- schule bieten, verlangt doch gerade unser Fach viel persönliche Neigung, und noch mehr natürliche Ver- anlagung, deren Mangel häufig einen bei der Fach- hochschule schon erschwerten Berufswechsel veranlaßt. All diese Gründe sprechen in überzeugender Weise für die eminenten Vorzüge, ja für die zwingende Not- wendigkeit der Ausbildung der Gartenkünstler auf der technischen Hochschule, die außer neu zu schaffenden Lehrstühlen für Gartenkunst, Technik der Landschafts- gärtnerei und angewandte Pflanzenkunde in sich alle Disziplinen vereinigt, die auf den einschlägigen exakten Wissenschaften und darstellenden Künsten beruhen. So bestehen z. B. bei der technischen Hochschule München 6 Abteilungen: i. die allgemeine mit der Auf- gabe, die allgemein bildenden Wissenschaften, die mathematischen, naturwissenschaftlichen und graphischen Fächer zu lehren; 2. für Bau- ingenieure, zugleich für Kultur- und Vermes- sungsingenieure; 3 . für A r c h i t e k t e n ; 4. für Maschinen- und Elektroingenieure; 5. für Chemiker; 6. die landwirtschaftliche Abteilung: schon diese summarische t'bersicht gibt genügenden Beweis für meine Behauptung einer leichtmöglichen Angliederung der Gartenkünstler. Hinsichtlich des Ausbildungsganges stehe ich — leider fast allein — auf dem Standpunkte, daß eine praktische Vorlehre nach Absolvierung des Realgymnasiums oder der Oberrealschule nicht not- wendig ist, im Gegenteil! ich halte die ohne theoreti- sche Vorkenntnisse von einem maturen Manne zu- rückgelegte praktische Lehre — häufig noch dazu von sehr problematischer Art — für eine Zeitverschwen- dung. Mit Leichtigkeit wird der in ca. 6 Semestern theoretisch durchgebildete und in fachlichen Seminarien auf die Praxis vorbereitete Hochschüler in einer folgen- 10 DIE GARTENKUNST. XI, 1 den 3— 4 jährigen ausübenden Tätigkeit all das lernen, wozu der Empiriker vielleicht ein halbes Menschen- alter braucht, und dann in einer auf Theorie und Praxis sich erstreckenden Prüfung soviel Wissen und Können darlegen, um das Diplom als Gartenarchitekt zu erringen. Mir ist bei Entwicklung dieses meines Gedanken- ganges mehrmals schon entgegengehalten worden, daß nach Durchführung meines Vorschlages eine Menge künstler wird leichter und rascher als bisher zu einem befriedigenden und einträglichen Wirkungskreis ge- langen, nicht erst braucht er sich seine Stellung selbst zu schaffen, eine Autorität zu erkämpfen : Bildung macht frei ! Deshalb muß es der D. G. f. G. als der berufensten und angesehensten Standesvertretung ein nobile officium sein, die Ausbildung der Gartenarchi- tekten auf der technischen Hochschule ernstlich und unentwegt zu betreiben; sorge sie rechtzeitig dafür. gut und richtig vorgebildete Gartenarchitekten vor- finden. Darum ist es dringend nötig, daß der Potsdamer Beschluß vorerst aufgeschoben und möglichst bald auf- eehoben wird. iMögen zu- nächst die einzelnen Grup- pen in diesem Sinne wir- ken und eine nochmalige, erschöpfende Behandlung dieser wichtigsten Standes- frage auf der nächsten 1 lauptversammlung vorbe- reiten ! Hoffentlich führt eine neue Beratung glück- lich zu einer Beschlußfas- sung in meinem Geiste : quod dei bene vertant I Baukunstbeflissener die Vorlesungen über Gartenkunst daß kommende große Aufgaben auf unserem Gebiete hören würden und so unserem ohnedies überfüllten Stande eine unnötige und unangenehme Konkurrenz entstehen müßte : ich glaube diesen Einwand einfach damit widerlegen zu kön- nen, daß ich auf den an sich übergroßen Umfang des Gebietes der eigent- lichen Baukunst hinweise, zu deren Studium die ganze Hochschulzeit kaum aus- reicht und daß es uns so- gar erwünscht sein muß, wenn die künftigen Archi- tekten durch Besuch eines Gartenkunstkollegs sich ein gewisses Verständnis für unser Fach und unseren Stand aneignen. Falls dann wirklich einmal ein Jünger des Baufaches an einer Vor- lesung über Gartenkunst so viel Gefallen findet, dafS er sich zu ihrem vollen Studium entschließt, gut' dann wird der Mann eben Gartenkünstler, vielleicht auch d. h. wenn er ein Wunderknabe ist , Bau- und Gartenkünstler zu- gleich. Ganz bestimmt ist solch ein Zuwachs nicht zum Nachteil unserer Kunst und unseres Standes und sicher fruchtbringender als jener aus manchen der heutigen Gärtnerlehranstalten, die aus guten Gärtnern (die Gründe wurden neulich an der gleichen Stelle schon entwickelt) mittelmäßige oder auch schlechte Gartentechniker fabrizieren, worunter sowohl der heute hoch entwickelte Gartenbau, der einen tüchtigen Nachwuchs braucht, gleichermaßen wie die Garten- kunst leiden muß. Weiter befürchtet man bei Forderung des Abi- Studie zu einem Wirtschatt.sgarten. Von G. Gerstadt, Frankfurt a. M. Blick H Hotel- und VVirtschaftsgärten. \'on {Q. Qerstadt, Frankfurt a. M. Wie Vieles und Man- nigfaltiges in letzter Zeit erdacht und geschaffen wurde, wo es sich um neue Formen im Hausgarten handelte, ist aufmerksamen Lesern dieser Zeitschrift wohl zur Genüge bekannt. So sehr sich nun die Versuche gehäuft haben, die Gestaltung des Hausgartens der einzig richtigen, auf tektonischen Grundsätzen aufgebauten Richtung zuzu- führen, so wenig Neues haben wir in jüngster Zeit über Wirtschaftsgärten zu sehen bekommen, die gewiß auch einer Fülle von anregenden Gedanken Raum zur Verwirklichung bieten. Sollte die immer mehr um sich greifende Anti- Alkoholbewcgung die Schuld an der stiefmütterlichen Behandlung unserer Wirtschaftsgärten turiums einen Mangel an Kandidaten: es ist natürlich tragen.' Ich will nicht spötteln und nicht die ehrlich schwierig in die Zukunft zu schauen, aber die Er- gemeinten Warnungen von Männern wie Ruskin, Morris fahrungen, die in anderen Berufen mit der Einführung oder Tolstoi als Phantastik bezeichnen, einer erhöhten Vorbildung gemacht wurden, lassen eher W'irtschaftsgärten werden trotz aller Abstinenzbe- auf einen vermehrten Andrang schließen, denn der strebungen bestehen, ja gerade der Kampf gegen den mit voller akademischer Bildung versehene Garten- Alkohol kann nur eine Förderung erfahren, wenn wir XI, 1 DIE GARTENKUNST. U Studie zu einem Wirtscliattssaiten. \'on G. Gerstadt, Frankfurt a. M. Blick A. NPlCflBPIR versuchen, in den Wirtschattsgärtcn reizvolle Wirkungen zu erzielen, reizvoll durch die unaufdringliche Selbst- verständlichkeit, mit der die Kunst das Gegebene und Notwendige unter Betonung des praktischen Zweckes ästhetisch ausdrucksvoll gestaltet. Wie großartig denke ich mir z. B. einen Wirt- schaftsgarten, in dem ständig die Bilder wechseln, wie einfach und doch reizvoll kann er sein. Bei jedem Schritt ein neues anhei- melndes Bild. Hier z. B. ein von Linden überschatteter Platz in dem munter ein kleines Brünn- chen seine Strahlen in das vorliegende Becken sen- det; im Hin- tergrund die dunkelgrüne Taxushecke, dort die zar- ten Stämme der Birken mit ihren zittern- den Blättern, um gleich da- neben mit den weichen For- Studie zu einem Wirtschaftsgarten. euR6ER5Teie men der stilisierten Konifere in einen reizenden Kon- trast zu treten. Weiter vielleicht ein großer ver- tiefter Platz, überzogen mit Tausenden in allen Farben schillernder kleiner Lichter, zur rechten Seite ein Teehaus, davor ein niedlicher Springbrunnen, der mit seinem dünnen Strahl vergeblich zu versuchen scheint, die Blätter einer alten Rüster zu erhaschen, dann wieder ein Par- terre mit dun- kelroten, feu- rigen Blumen, abwechselnd mit dem tie- fen Blau einer Aster und um- geben von dem leichten hellen Grün des Rasens. In der Alitte die reizenden Formen einer Bronze in sat- ten dunklen Tönen, um in scharfen Kon- turen sich von den Formen der Natur ab- zuheben oder dem Ganzen einen archi- tektonischen-, dekorativen ' r.M55T[,Q j.^a]t 2u ge- Von G. Gerstadt, Frankfurt a. M. Lageplan. ben. 12 DIE GARTENKUNST. XI, 1 Studie zu einem Wirtschaftsgarten. Von G. Gerstadt, Franklurt a. M. Blick C. So ungefähr meine Gedanken über die Stimmung im Restaurationsgarten; allerdings richtet sichs ganz nach der Örtlichkeit und dem besuchenden Publikum. Sehr richtig sagt daher H. Jäger in seiner Garten- kunst 1877 über Restaurationsgärten unter anderem: ,,Der denkende Landschaftsgärtner wird aus diesen Andeutungen leicht über die Anlage solcher Gärten mit sich einig werden, möge aber stets die besondere Örtlichkeit berücksichtigen und jede Anlage derselben ganz anpassen , also verschieden einrichten. Das Publikum solcher Plätze liebt Seltsames und kleine Überraschungen." In einem weiteren Absatz führt Jäger, dessen Werk ,,Die Gartenkunst" übrigens, soweit mir bekannt, das einzige ist, was etwas über Hotel- und Wirtschafts- gärten schreibt, folgendes Logische und darum auch ganz Selbstverständliche aus. ,.Ich will jedoch noch eine überall zu beachtende Regel für Wirtschaftsgärten geben. Man vermeide die Nachahmung einer Parkanlage, vielfach gewundene Wege um zerstreute Gebüschgruppen und Blumenan- lagen, weil alles dieses nicht geschont und beachtet wird. Von einer malerischen Wirkung kann nicht die Rede sein. Ich betone dieses besonders, weil ich überall die Erfahrung gemacht, dass man zuerst stets mit solchen ,,Bosketten" anfängt, die aber zertreten, und, weil sie im Wege sind, bald beseitigt werden. Ebenso fehlerhaft sind kleine Rasenplätze, über welche jedermann geht." Diese Worte Jägers erscheinen mir so selbstverständlich, daß ich es nicht für notwendig halte, hierauf näher einzugehen. Bevor ich auf meine Skizzen zu sprechen komme, möchte ich kurz die Stellung einzelner Ausstellungen zu den Wirtschaftsgärten berühren. Mannheim hatte anfangs gute Absichten und man sah auch schon die Übertragung der Arbeiten in die Hände eines Fachmannes \on anerkanntem Ruf vor, als plötzlich die finanziellen Mittel versagten, nachdem man für ein Zillertal und sonstige Schaustücke das Geld vergeudet hatte. Die große Kunst- und Landesausstellung in Darmstadt 190S hatte ihren Platanenhain und hierin lag ein naiver .Sinn. München 190S war gewiß großzügig, aber im Detail verfehlt, und enttäuscht hat hier — Emanuel von Seidl. — Viel weiter war schon Peter Behrens im Jahre 1906 auf der Großen Landesausstellung in Olden- burg gekommen. Heitere weiße Zaunwände bildeten reizvolle Nischen nach dem dunklen Baumgrün des Ewerstenholzes und waren geeignet , den leitenden Architekturgedanken des ganzen sonst streng regel- mäßig gehaltenen Restaurationsgarten in die umgebende Landschaft fortzusetzen. Doch das nur nebenbei und nun zu meinen Vor- schlägen. Wie der von mir skizzierte Grundriß erkennen läßt, stellt er einen Wirtschaftsgarten an einem Hotel dar. Die Gesamtanordnung geht darauf hinaus, klare übersichtliche Plätze zu gewinnen und alle Lauben, Pergolen und intimen Plätze an die äußere Peripherie Studie zu einem Wirtschaftsgarten. Von G. Gerstadt, p-rankfurt a. M. Blick D. XI, 1 DIE GARTENKUNST. 13 des Geländes zu drängen. Man soll den größten Teil des Platzes klar überschauen können. Mit den sonst so üblichen, langweiligen und zum Schema gewordenen Baumreihen soll gebrochen werden. Dafür Terrassen, und sonstige kleine mit Bäumen umstellte Plätze Szenerien. Umgeben ist mein Restauratiunsgarten rechts und links von Nachbargärten und Villen, während an der Rückseite ein Wald anschließt, was dem Garten sehr zugute kommt. Das eigentliche Motel, von welchem man durch einen angedeuteten Durchgang in den Garten kommt, nimmt die nördliche Ecke ein. Hinten an das Gebäude lagert sich eine Terrasse an, die in ihrem vorderen Teil von nur zwei Bäumen beschattet wird, während der hintere Teil wie aus dem Bilde A ersichtlich, sich in anmutige, von Bäumen umstandene Plätze auflöst. Bild B zeigt den bereits erwähnten vorderen Teil der Terrasse. Zwei Stufen führen in den unteren Garten. Einfach in seiner Form und zweckdienlich suchte ich ihn aufzulösen. Bild C zeigt einen lauschigen Platz dieses Gartens, den ein kleiner Brunnen belebt. Während Bild E einen größeren Platz von einfacher Gestaltung und größerer Ausnutz- barkeit aufweist als C, zeigt Bild D die hintere Terrasse, die außer drei Zugängen von dem unteren Garten einen solchen von der Straße her hat. Nach dem Nachbar schließt sie, wie aus dem (jrundril.^ ersichtlich, ein Laubengang ab. Sollte ich mit dieser kurzen Abhandlung und mit meinen Skizzen in das stiefmütterlich behandelte Ge- biet der Gartenkunst im Wirtschaftsgarten neue An- regungen getragen haben, dann ist der gewollte Zweck erreicht ! rücksichtigung von allerlei Nebenzwecken der prak- tische Nutzen eines Spielplatzes erheblich herabge- mindert wird. Um die Wichtigkeit des Zweckge- dankens deutlicher zu machen, führe ich ein Beispiel aus der Architektur an. Die Gestaltung eines Schreib- zimmers z. B. kann erst dann zweckmäßig ausfallen, wenn man sich im Geist an den Schreibtisch setzt und den Raum um sich herum mit Rücksicht auf alle für die Schreibtischarbeit eri'orderlichen Bedingungen formt und begrenzt. Der Wichtigkeit solcher Gestal- tungsart von innen nach außen, wie sie Muthesius in seinem Werk ,, Landhaus und Garten" überzeugend auseinandersetzt, sollten wir uns immer wieder bewußt werden. Wie sehr die Innenräume an Nutzbarkeit ver- Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? A. Auszug aus dein Referat nebst einigen Zusätzen über das Thema: ,Sp ielpla tzanlagen , Freigabe der Wald- Wiesen- und Wasserflächen". Von Frhr. v. Engelhardt, Düsseldorf Die obige Fragestellung schließt die Vorausset- zung des Fragenden in sich, daß es städtische Anlagen ^ibt, die für die Bevölkerung keinen praktischen Nut- zen haben. Diese Annahme bezieht sich mit Recht auf viele städtische Spielplatzanlagen, die ihrem Zweck nicht entsprechen. Zweckwidrige ,, Spielplätze" prak- tisch nutzbar zu machen ist nur möglich durch Um- gestaltung der ganzen Anlage. Es ist deshalb wünschens- wert, wie bei jeder Neu-Anlage, so auch bei Spiel- plätzen den praktischen Zweck in erster Linie ins Auge zu fassen und die Ausgestaltung bestimmen zu lassen. So selbstverständlich das klingen mag, so muß dieses wichtigste I^eitmotiv immer wieder betont werden, weil es so und so oft übersehen wird und durch Be- Studie zu einem Wirtschaftsgarten. Von G. Gerstadt, Frankfurt a. M. Blick E. Heren, wenn das Haus von außen nach innen gestaltet wurde, d. h. wenn mit Hintansetzung des Wohnzweckes die Fassadenwirkung in erster Linie betont wird — dafür gibt es leider genugsam beweiskräftige Beispiele. Genau dasselbe ist bei Spielplatzanlagen der Fall, wo wir den Hauptzweck — nämlich die Brauchbarkeit des Platzes zum Spiel — außer acht lassen und wie so oft gewohnheitsmäßig in die Tonart repräsentativer ,, Schmuckanlagen" verfallen. Blumenbeete und Rosen- rabatten mögen abseits von den Spielanlagen das Auge erfreuen, sie gehören aber ebensowenig auf einen Platz für Lauf- und Ballspiele wie Porzellankunstwerke in eine Turnhalle. Die Berücksichtigung besonderer Nebenzwecke sollte nur so weit statthaft sein, als sie u DIE GARTENKUNST. XI, 1 die Brauchbarkeit des Spielplatzes nicht beeinträch- tigen. Daß oft durch besondere \'erhältnisse und ver- kehrte Geschmacksrichtung Abweichungen von diesem Prinzip erzwungen werden , hebt die Notwendigkeit seiner Befolgung nicht auf. Nach Betonung des Zweckgedankens vergegen- wärtigen wir uns die wichtigsten günstigen äußeren Bedingungen zur Erfüllung unseres Zweckes. Wir stellen dabei folgendes fest: Erstens: Je größer die Platz weite des ver- fügbaren Geländes für den Spielplatz ist, um so besser; denn dadurch ist die Möglichkeit geboten, einen großen oder mehrere benachbarte Räume für verschiedene Spielarten einzurichten , was bei zahl- reichem Besuch sehr wichtig ist. Die größere Aus- dehnun" des Platzes gestattet zudem eine unge- zwungene Benutzung, weil die durch das Spiel verur- sachte Unordnung (abgetretener Rasen, Unebenheiten der Fläche, auch stellenweise Beschädigung der Ge- hölzpflanzung) das Gesamtbild längst nicht in dem Älaße schädigt, wie auf kleinen Plätzen, wo die immer wiederkehrende Instandsetzung des Platzes oder das Spiel störende Aufsicht nötig werden und Mühe und Kosten verursachen. Zweitens: Je größer die Freiheit in der Aus- gestaltungsmöglichkeit des Platzes, d. h. je abgelegener vom Straßenverkehr, je isolierter und ein- geschlossener von schattengebenden Baumgruppen, je geschützter vor Wind und Staub das Spielgelände ist, desto mehr steigert sich die Nutzbarkeit eines Spiel- platzes. Die Forderung dieser Bedingung wird dring- licher, wenn wir einen Spielplatz inmitten einer großen .Stadt anlegen sollen; denn da werden uns häufig Terrains zur Verfügung gestellt, die durch die Umgebung statt- licher Häuser und breiter sauber gepflegter Promenaden- straßen oder sonstiger Schmuckanlagen so stark be- herrscht werden, daß wir gezwungen sind, die Form und Haltung des Platzes so strengen architektonischen Gesetzen zu unterwerfen, daß die Bewegungsfreiheit der spielenden Jugend oder, was dasselbe ist, die prak- tische Nutzbarkeit des Platzes leidet. Drittens: Je grösser die Woh 1er zogenhe i t der Bevölkerung ist, desto eher lassen sich auch unter sonst ungünstigen Verhältnissen brauchbare Spielplätze schaffen, die sich zugleich als wünschenswerte und ver- schönernde Anlagen in das Stadtbild eingliedern. Wo diese Bedingung nicht erfüllt ist, wie es leider allzu- häufig in Fabrikstädten mit fluktuierender unerzogener Bevölkerung der Fall ist, da werden auch die Grenzen der größten und isoliertesten Spielplätze trotz Polizei und Stacheldraht zügellos überschritten und geschädigt. Wird die Nutzbarmachung der Spielplatzanlagen wie in solchen Fällen von der Bevölkerung selbst in Frage gestellt , so bleibt oft nichts anderes übrig als die SchliefSung zu verfügen. Im besten Fall können nur geduldige erzieherische Aufsicht und ernste Leitung, verbunden mit andauernder mühevoller und kostspie- liger Wiederherstellung der zerstörten Anlagen, nach geraumer Zeit Wandel schatten. In jedem Fall, wo wir vor die Aufgabe gestellt sind, eine Spielplatzanlage in der Stadt zu schaffen, halte ich es für nötig, den besonderen Zweck klar zu begrenzen und dann zu prüfen, in welchem Maße die drei genannten wichtigsten Bedingungen erfüllbar sind und ob durch Nichterfüllung derselben id. h. sehr ge- ringe Platzweite, zwingende Gründe für sonstige Aus- gestaltung, Unerzogenheit der Bevölkerung) die ge- sellte Aufgabe nicht etwa unlösbar geworden ist. Die nachstehende schematische Skala, in der das -^ Zeichen volle oder genügende Erfüllung, das — Zeichen unge- nügende oder gar Nichterfüllung unserer geforderten Bedingungen bezeichnen soll , zeigt bei näherer Be- trachtung, wie selten wir in der Lage sind, ästhetisch einwandfreie Spielplatzaiilagen in der Stadt für die Be- völkerung praktisch nutzbar zu machen : a. Platzvveite des verfugbaren Geländes b. Freiheit in ^' der Ausgestal- Wohlerzogen- tungsmöglich- lieit der keit des Platzes Bevölkerung + 3 Bedingungen erfüllt + 2 Bedingungen erfüllt I Bedingung erfüllt keine Bedingung erfüllt Die Skala weist uns darauf hin, wie wir z. B. bei der Zuweisung eines kleinen Terrains bestrebt sein werden, die Bedingungen b und c aufrecht zu erhalten. Soll aber der Platz zudem noch für eine unerzogene Bevölkerung hergerichtet werden , so klammern wir uns schließlich an die Erfüllung der Bedingung b, um wenigstens die Konstellation des Falles 6 als mög- lichst günstige zu erreichen und nicht, wie es all- zuoft geschieht, auf den schlimmsten Fall 8 gedrängt zu werden. Sind aber die Bedingungen des Falles i gegeben, so ist es lediglich der Schuld des Garten- architekten zuzuschreiben, wenn er durch Häufung von Nebenzwecken verschiedenster Art die praktische Nutzung der Spielaniage erschwert oder gar unmög- lich macht. Ich erinnere im Gegensatz dazu an den vortrefflichen Entwurf von Bauer-Magdeburg für den Schillerpark, welcher von Fachleuten ganz ungerechter- weise deshalb angegriffen wurde, weil er zu wenig den Charakter der ,, Schmuckanlage" zeigt. Bauer hat den Hauptzweck der Anlage unbeirrt von Repräsentations- selüsten im Aus/e behalten , wofür die Bevölkerung XI, 1 DIE GARTENKUNST. lö ihm Dank sagen wird, weil der Park in hüchstem Maße dadurch praktisch nutzbar gemacht wird. Macht sich in Städten Mangel an Spielflächen bemerkbar, so sollte dafür Sorge getragen werden, daß wenigstens leer- stehende Baustellen, sowie jedes entbehrliche Areal auch durch etwaige Anmietung seitens der Stadt bis zu seiner endgültigen Verwendung zum Spielen freige- geben werde und zwar ohne besonders einschränkende Bedingungen. Es ist nicht zu leugnen, daß derartige Plätze mit die geeignetsten sind, um der gesunden Phantasie der Kinder die Zügel schießen zu lassen: da werden Höhlen gegrat.ien, auf Hügeln Burgen aus alten Backsteinen erbaut, aus dem reichlichen L'nkraut- material Wälder und Gärten gepflanzt; kurz man sollte sich solchen vortrefflichen zeitweiligen Ersatz für mangelnde Spielplätze nicht entgehen lassen. Es mag bei dieser Gelegenheit daraufhin gewiesen werden, wie ausserordentlich wichtig es ist, daß bei der Auf- stellung von städtischen Bebauungsplänen die Lage, die Form und die Größe des Areals für Anlagen von tüchtigen gärtnerischen Fachleuten mitgeprüft und er- wogen werden, damit nicht nach Festlegung der Straßen und Plätze irgendwelche ,, Verlegenheitsanlagen" ent- stehen, die weder schmücken noch praktischen Nutzen haben. Wie wichtig dabei eine sachgemäße Placierung der Spielplatzanlagen ist, geht aus der obigen Dar- legung deutlich genug hervor. — Auf die Freigabe der Wald-, Wiesen- und Wasser- flächen läßt sich das Gesagte fast Punkt für Punkt anwenden. Die Nutzbarmachung dieser Flächen für die Bevölkerung zu uneingeschränktem Gebrauch, zur Erholung und zum Spiel, zur Betätigung des Land-, W^asser- und Eissports wird am besten gelingen, wenn unsere drei Hauptbedingungen ausreichend erfüllt wer- den. Die durch häufiges Spiel verdorbene Waldboden- decke, die abgetretenen häßlichen Flecken auf der Wiese oder die Unordnung der Böschungen an Tluß- und Teichufern — alle diese Folgen der Freigabe lassen sich bei ausreichender Platzweite, genügender Abgeschlossenheit wohl ertragen. Denn erstens : je größer das Areal ist, desto mehr ist der Bevölkerung damit gedient, und desto weniger leiden die einzelnen Wald- und Wiesenteile des frei- gegebenen Landstückes durch Abnutzung. Ebenso sind die Uferanlagen besonders großer Wasserflächen etwaigen Zerstörungen durch Kahnfahrt und Eislauf weniger ausgesetzt, als die Grenzpflanzungen kleiner Teiche. Zweitens : ist dafür Sorge zu tragen, daß die frei- gegebenen Wald- und Wiesenflächen abseits von Wegen und Ruheplätzen gelegen sind, damit dem Spaziergänger der mit Recht beanspruchte Genuß an der unzerstörten Natur, an unangetasteter Waldboden- decke und unbetretretem Wiesenteppich in seinem Be- reich in keiner Weise gekürzt werde. Zum Dritten: Ist die Bevölkerung einer Stadt s owo hierzogen, daß sie ohne ^Mahnung und Strafen selbst bestrebt ist, Wald und Wiese, ihre schönsten Erholungsorte zu schonen und zu pflegen, so wäre mit das größte Hindernis, das die Freigabe so oft verbietet, aus dem Wege geräumt. Das gedankenlose Abbrechen von Zweigen und Blumen, die nach kurzer Zeit achtlos weggeworfen werden, das häßliche Aus- streuen von Papieren und Liegenlassen von Apfelsinen- schalen, Schokoladehüllen und anderen Resten einer Mahlzeit — das schonungslose Durchlaufen durch herr- liche Farnbestände oder zweckloses Zerschlagen zarte- ster Rankengebilde mit dem Spazierstock — alle diese ungezogenen Gewohnheiten sind leider so eingewurzelt und verbreitet, daß wir auf Erfüllung unserer dritten Bedingung (c) nur selten werden rechnen dürfen. Um so wichtiger ist es die Bedingungen a und b aufrecht zu erhalten, um wenigstens die Konstellation 2 unserer Skala zu erlangen, da wir sonst nur die Wahl zwischen den Fällen 5, 6 und 8 haben. Es konnte nicht Aufgabe eines Referats sein, austührlicher auf Einzelheiten einzugehen. Die wich- tigsten maßgebenden Gesichtspunkte glaube ich im Gesagten dargelegt zu haben. Zum Schluß will ich der Hoftnung Ausdruck geben, daß es nicht allzu lange währen möge, bis die Garten- stadtbewegung unsere Frage glücklicher durch die Tat beantwortet, als wir es heute vermögen, wo wir uns hilflos zu befreien suchen von dem lebensgefährlichen Druck jenes unüberwindichen notwendigen Übels, jener tyrannischen Macht, die wir ..Großstadt" nennen. Hochschule oder Kimstgewerbeschule? Ein Beitrag zur Frage der künstlerischen Ausbildung des Gartenarchitekten. Es bedarf keiner besonderen Begründung, dafs die Frage der zweekmäljig^ten Ausbildung seiner Angehörigen für jeden Beruf eine der wichtigsten ist, die zur Erörterung gelangen können, und seit Gründung der deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, die ja im Jahre 1887 als Verein deutscher Garten- künstler ins Leben trat, hat sie für uns als sogenannte Hoch- schulfrage fortgesetzt eine bedeutende Rolle gespielt. In den früheren Satzungen war ausdrücklich als einer der Zwecke des damaligen Vereins bezeichnet: Anstrebung einer Hoch- schule für Gartenkunst. Es ist im Laufe der Zeit viel dafür und dagegen geredet worden. Insbesondere sind aus den Kreisen der praktischen Gärtnerei heraus diese Hochschulanstrebungen als verfehlt bezeichnet und geradezu bekämpft worden. Dem Einflufa der Gärtnereibetreibenden und ihrer Presse ist es wohl auch zum grofsen Teil zuzuschreiben, dafs die Hoffnungen, welche man in Gartenkünstlerkreisen an die 1903 erfolgte Verlegung der Wildparker Gärtner-Lehranstalt nach Dahlem und die damit verbundene Reorganisation dieser Anstalt nicht ohne eine gewisse Berechtigung geknüpft hat, zu nichte geworden sind. Es mag eine herbe Enttäuschung gewesen sein für die- jenigen Herren, welche damals bei der Eröffnungsfeier der Dahlemer Lehranstalt unsere Gesellschaft vertreten haben, als ihnen aus der Rede des Ministerialdirektors Dr. Thiel klar wer- den mul3te, daf3 an den maßgebenden Stellen diese Hoch- schulbestrebungen nicht das mindeste Verständnis gefunden hatten und vorerst auf Entgegenkommen nicht zu rechnen 10 DIE GARTENKUNST. XI, 1 haben würden. Wenigstens nicht in der Form wie man sich damals die Sache gedacht hatte: nämlich in der Erliebung der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem znm Range einer Hochschule. Was der Herr Ministerialdirektor damals sagte — wer sich dafür interessiert, kann seine Rede im Jahrgang 1903 unserer Zeitschrift Seite 198—201 nachlesen — hatte eine ge- wisse Berechtigung, insofern nämlich für den praktischen Gartenbau das Bedürfnis einer Hochschule nicht vorliegt, und da an der Dahlemer Anstalt die Gartenkunst nur einen Teil, wenn auch einen bevorzugten, des Gesamtlehrplanes bildet, so ist es verständlich, daß man nicht einem Teil zu Gefallen dem Ganzen einen Charakter geben wollte, der für die übrigen Teile zum mindesten überflüssig, wenn rieht gar nachteilig gewesen wäre. Das hängt eben mit der aus den früheren Verhältnissen her überkommenen Verquickung von Gartenbau und Gartenkunst in allen unseren Unterrichtsanstalten zu. sammen; besteht diese Verquickung doch auch in der Auffas- sung der weitesten Kreise des Publikums noch immer: Garten- bau, Kunstgärtnerei, Gartenkunst können nur von wenigen klar und scharf auseinandergehalten werden; sie werden meistens miteinander verwechselt, durcheinander geworfen und miläver- standen. Erst in neuester Zeit, nachdem auch Maler, Bild- hauer und Architekten sich mit der Schaffung von Gärten zu befassen begonnen haben, scheint auch wieder hinsichtlich des Begriffes Gartenkunst in weiteren Kreisen einige Klarheit Platz zu greifen, was jedenfalls kein Schaden ist Wenn nun aber der Herr Ministerialdirektor in seiner oben erwähnten Festrede die Meinung äußerte, diese Hoch- schulbestrebungen seien lediglich aus den Kreisen der in Be- amtenstellungen tätigen Gärtner entsprungen und hätten ihren Grund nicht in der dadurch garantierten besseren Fachbildung sondern in sogenannten Dignitäts- und Gehaltsfragen, so war das zum mindesten eine sehr unzutreffende Auffassung. W'enn er davor warnt, die schöne freie Laufbahn des Gartenkünstlers in die spanischen Stiefel einzuschnüren, in die wir vielleicht zum Schaden unserer Entwickelung so viele staatliche Laufbahnen eingezwängt haben, so war auch damit nichts gegen die Berechtigung jener Bestrebungen bewiesen, denn wie er selbst weiter sagte, leben wir ja in einem Beamten- Staate und in einem solchen spielen Rang- und Gehaltsfragen immer eine große Rolle. Wir sehen demzufolge auch , wie eine ganze Reihe von Berufsarten fortgesetzt an der Hebung ihrer Stellung im Rahmen der Gesamtheit arbeiten. Die Berechtigung zum gleicf.en Vor- gehen uns zu bestreiten, heißt absichtlich die Augen dagegen verschließen, daß weil eben diese Rang- und Gehaltsfragen in unserem öffentlichen Leben eine bedauerlich große Rolle spielen, es selbst dem tüchtigsten Gartenfachmann im öffent- lichen Leben sehr schwer gemacht wird, sich bei beruflicher Betätigung gegenüber den auf Grund ihrer akademischen Vor- bildung im Range höher stehenden Beamten der Bau-, Ingenieur- und Verwaltungsfächer erfolgreich durchzusetzen. Wohlver- standen nicht so sehr zu seinem eigenen Schaden, als vielmehr zum Schaden der Sache und des Berufes. Wir alle, die wir in Verwaltungsstellungen tätig sind, wissen ein Lied davon zu- singen. Aber es waren nicht diese etwas äußerlichen Umstände, welche den Grund für die sogenannten Hochschulbestrebungen des Vereins deutscher Gartenkünstler abgaben, sondern das ernste Streben nach Hebung des Berufes und der fachlichen Tüchtigkeit seiner Mitglieder auf Grün d wesentlich vervollkommneter allgemeiner und spezieller Ausbildung. Nach dem Abschluß der Verlegung der Wildparker Lehr- anstalt nach Dahlem hat es dann eine Zeitlang an einem be- sonderen Anlaß gefehlt, jene Bestrebungen wieder aufzugreifen und als die Umwandlung des Vereins deutscher Gartenkünstler in die deutsche Gesellschaft für Gartenkunst im Jahre 1905 bewerkstelligt wurde, gab man ihnen angesichts der Verhält- nisse, ohne ausdrücklich auf das Ziel einer Hochschule zu ver- zichten, in den Satzungen folgenden Ausdruck: Anstrebung einer zeitgemäfaen Ausgestaltung der Lehrpläne höherer Gärtner- lehranstalten, auch technischer Hochschulen und Kunstakade- mien, zum Zwecke der Ausbildung tüchtiger Gartenkünstler. Gelegentlich der Hauptversammlung der D. G. f G. im Jahre 1907 in Mannheim wurde die Angelegenheit erneut in Fluß gebracht durch einen Antrag der Gruppe Hannover, der zur Folge hatte, daß ein Ausschuß beauftragt wurde, der nächsten Hauptversammlung geeignete Vorschläge über die künftige Weiterbehandlung der Frage zu unterbreiten. Der der Hauptversammlung der D. G. f G. 1908 in Potsdam vorgelegte Bericht dieses Ausschusses — er ist .Seite 162 - 164 des Jahr- ganges 1908 der Gartenkunst abgedruckt — gelangte nach eingehender Erörterung der Verhältnisse zu dem Ergebnis, dafi es wenigstens zunächst, um zu einem brauchbaren Resul- tate zu gelangen, ratsamer sei, den Anschlufs an die modernen Kunstgewerbeschulen anzustreben, und die Hauptversammlung stimmte dem zu, indem sie dem Ausschusse den Auftrag erteilte, „in dieser Richtung die nötigen Schritte zu tun und an maßgebender Stelle zu beantragen, an den Kunstgewerbe- schulen Deutschlands besondere Gartenkunstklassen einzurichten, damit dadurch Stätten geschaffen würden zu künstlerischer Ausbildung des Gartenarchitekten , zu engerer Beziehung zwischen der Gartenkunst und den übrigen Künsten." Dieser Beschluf3 hat an vielen Stellen Mißfallen und Befremden erregt ; namentlich scheint man in den aufserhalb der D. G. f G. stehen- den Fachkreisen lebhaften Anstoß daran zu nehmen. Ich muß gestehen, als in der Potsdamer Hauptversamm- lung der Wortlaut jenes Ausschufsberichtes vorgetragen wurde, hatte auch ich den Eindruck einer starken Enttäuschung und es überkam mich das unbehagliche Gefühl, daß damit ein Schritt rückwärts getan werde. Allein nach ruhiger Über- legung und nach eingehendem Studium des Berichtes schwand dieses Gefühl auch wieder und machte der Überzeugung Platz, daß der Vorschlag des Ausschusses auf klarer und nüchterner Beurteilung der Verhältnisse sich gründet und unter Hintan- setzung aller falschen Sentimentalität und Gefühlsduselei den- jenigen Weg kennzeichnet, auf dem eine Hebung des hinsicht- lich der künstlerischen Ausbildung der Gartenarchitekten anerkanntermaßen bestehenden Notstandes möglich ist. Gewiß, mir persönlich schwebt nach wie vor als ideales Ziel die Gleichstellung der Gartenkunst als ebenbürtiges Glied mit den anderen Künsten — inbesondere mit Baukunst, Malerei und Bildhauerei -- vor, und dazu ist erforderlich, daß der Bildung.s- gang des ausübenden Gartenkünstlers aus den gleichen Voraus- setzungen heraus sich entwickelt, wie bei den Schwesterkünsten, mit anderen Worten, daß eine volle akademische Be- rufsbildung mit all ihren Vorbedingungen ange- strebt werden muß, die den Gartenkünstler äußer- lich und innerlich auf die gleiche Stufe mit den Vertretern der anderen Künste erhebt. Wenn nun aber der Schritt, der getan werden muß, um zu dieser Hohe zu gelangen, zu groß ist, um ihn auf ein- mal zu machen, so kann es doch nur ein Gebot der Klugheit sein, zunächst mit einem kleinen Schritt diejenige Zwischen- stufe zu erreichen, die dem Endziele erheblich näher liegt und seine endgültige Erreichbarkeit in das Gebiet der Möglichkeit rückt. LTnd einen ganz entschiedenen Fortschritt bedeutet es doch zweifellos, wenn erreicht wird, daß an den modernen Kunstgewerbeschulen besondere, mit tüchtigen Lehrkräften ausgestattete Gartenkunstklassen eingerichtet werden. Denn hierüber ist man sich doch allseitig klar, daß diese Schulen, deren Entwickelung noch lange nicht abgeschlossen ist, auf einer erheblich höheren Stufe stehen , als es bei den Fort- bildungs- und kunstgewerblichen Schulen noch vor etwa einem Jahrzehnt der Fall war. Sie besitzen größtenteils eine so vollkommene Einrichtung, an ihr wirken so hervor- ragend tüchtige Lehrkräfte, ihre Organisation ist eine so viel- seitige, daß diejenigen Schüler, welche mit ernstem Streben und dem redlichen Willen zum Vorwärtskonmien an ihnen den XI, 1 DIE GARTENKUNST. 17 Studien obliegen, auch wirklicli Nutzen und künstlerische Förde- rung erfahren. Wir haben ja schon recht beweiskräftige Bei- spiele — die Namen brauche ich wohl kaum zu nennen. Ich möchte nur an den Schillerparkwettbewerb erinnern! Und wenn gesagt wird, daß man das gleiche Ziel auch durch entsprechenden Ausbau der Gärtnerlehranstalten, insbe- sondere der Dahlemer Anstalt erreichen könnte und deshalb allen Einfluß nach dieser Richtung einsetzen müsse, so ist dem entgegen zu halten, daß dadurch nur die beklagenswerte Ab- sonderung der Gartenkunst von den übrigen Künsten, die schon so vielen Schaden angerichtet hat, verstärkt wird. Es ist eine unbeweisbare Forderung, daß die jungen Kräfte, welche sich unserer Kunst widmen wollen, weit inehr in innige Berührung mit dem gesamten Kunstgewerbe und der Architektur gebracht werden müssen, als es bisher der Fall war, und das kann nur auf dem Wege des Anschlusses an die Kunstgewerbeschulen erreicht werden. Darin soll durch- aus keine Unterschätzung der Gürtnerlehranstalten für die fachliche Berufsbildung liegen. Und noch eins! Wenn es eines Beweises bedurfte, daß es uns wirkhch und ernsthaft um die Hebung der beruflichen Tüchtigkeit, um eine künstlerische Vervollkommnung unseres jungen Nachwuchses zu tun ist und nicht, wie Herr Ministerial- direktor Thiel meint, um die Durchsetzung sogenannter Dignitäts- und Gehaltsvorteile, — dann dürfte mit dem Beschlüsse der Potsdamer Hauptversammlung der Beweis erbracht sein. Denn es sind alle Bestrebungen auf Erlangung äußerlicher Standes- vorteile und dergleichen bei dem erstrebten Anschlüsse an die Kunstgewerbeschule mit klarer Erkenntnis und in vollem Bewußtsein beiseite gesetzt worden und nur als Ziel die Hebung der inneren Berufstüchtigkeit, die Hebung der künst- lerischen Leistungsfähigkeit ins Auge gefaßt. Dazu soll uns dieser erste Schritt führen — er sei getan in derVoraus- setzung, daß uns der nächste an das weiter ge- steckte und nicht aufgegebene Endziel bringtl Heicke. Wettbewerbe. Wettbewerb Johannistal Eisenach. Der von der Stadt Eisenach ausgeschriebene Wettbewerb zur Erlangung von Vor- schlägen für die landhausmäßige Bebauung des malerischen Johannistales, zu dem aus allen Teilen Deutschlands 74 Arbeiten eingelaufen waren, hat seine Erledigung gefunden. Das Preis- gericht hat folgende Entscheidung gefällt: Der erste Preis (2500 Mk.) wurde dem Entwürfe des Architekten Peter Andreas Hansen, München (Kennwort „Johannes") zuerkannt. Den zweiten Preis (1200 Mk.) erhielten Architekt Cartobius und Stadtgeometer Schj'pulla, Eisenach und den dritten Preis (600 Mk.) Architekt Borkowski, Barmen. Zum Ankauf empfohlen wurden die Arbeiten von O. Meffert- Barmen, von Oberbau-Assistent LohmannEllberfeld und von Salzmann und Ganglin, Architekten, und E. Hardt, Garten- architekt, Düsseldorf Die Preisträger sind von dem Standpunkte ausgegangen, das anmutige Landschaftsbild, soweit es sich besonders von der Wartburg aus den Blicken darbietet, möglichst unberührt zu lassen und namentlich die vorderen Talabhänge freizuhalten. Hansen, München, will außerdem die Eigenart des lieblichen Tales dadurch möglichst wahren, daß er eine größere Wiesen- fläche im vorderen Teile, wie auch in der Gegend, wo das Tal eine rechtwinkelige Biegung macht, unbebaut läßt. Von dem 18,4 Hektar großen Gelände will sein Entwurf 6,9 Hektar, der zweite 6,35 Hektar und der dritte 4,5 Hektar bebaut wissen. H. Wettbewerb Wallanlage Lüneburg. Zur Erlangung von Entwürfen für die gartcnkünstlerische .Ausgestaltung eines Teiles des Wallgrundes am „Bardewicker Wall" schreibt der Ma- gistrat in Lüneburg einen Wettbewerb mit Frist bis zum 28. Februar d. J. aus. Es handelt sich hier um die Ausbildung eines etwas über 2 Hektar großen Teiles des alten Befestigungsgeländes der Stadt; er ist etwa 250 m lang bei etwa 100 m mittlerer Breite. Auf der Südseite wird er begrenzt durch den Barde- wicker Wall mit alten Lindenbäumen und Resten der alten Stadtmauer. Der Höheunterschied zwischen der Wallkrone und dem Wallgrunde beträgt etwa 16 m. Nördlich sind Villen- grundstücke, die an das Wallgelände anstoßen sollen, vorge- sehen, westlich wird die Anlage durch eine vorspringende Bastion begrenzt. Etwa in der Mitte soll eine aus dem Stadt- Innern kommende Straße durch die Wallanlage fortgeführt werden und zwar machen es die Höhenverhältnisse erforder- lich, daß sie durch den Wall als Tunnel geführt wird, uin dann den Wallgrund auf einer Brücke zu überschreiten. Man sieht aus alledem, daß es sich um die Lösung einer außerordentlich reizvollen -Aufgabe handelt. Dabei sind die Bedingungen des Wettbewerbes recht an- nehmbar. Die Preise (3 Preise zu 1000, 300 und 200 Mk.) stehen in angemessenem Verhältnis zu dem Umfang der ver- langten Arbeit. Preisrichter sind Bürgervorsteher Justizrat Egersdorff, Baurat Kampf und Senator Lehmann zu Lüneburg, Garteninspektor Heins aus Bremen und Holgärtner Pick aus Herrenhausen. H. Wetterwerb Frauenplan Eisenach. Auch dieser Wett- erwerb, der vom Vorstande des Verschönerungsvereins in Eisenach ausgeschrieben worden ist, bezieht sich auf eine städte- baulich wie gartenkünstlerisch interessante, aber nicht leichte Auf- gabe. Der Frauenplan — ein etwa 160 Meter langer Straßenzug von 14 bis 32 Meter wechselnder Breite mit einer etwa 60 Meter breiten platzartigen Erweiterung am unteren Ende liegt im ältesten Teile von Eisenach. Er steigt in ost-westlicher Richtung um etwa 23 Meter an. Er soll mit Anlagen und Anpflanzungen ausgestattet werden. Dabei können auch Vorschläge für zweck- mäßige Führung der Baufluchtlinien gemacht werden. Die An- lage soll in einfachem Rahmen gehalten und für etwa 15000 Mark ausführbar sein. Diese Bestinmiung ist wertvoll, denn sie zwingt zu mafivoller Beschränkung, die nirgends mehr am Platze ist als hier. Gefordert werden ein Lageplan in 1:200 (gleich der gelieferten Unterlage) und soweit zum Verständnis erforderlich, Profilskizzen und Detailzeichnungen. Einlieferungstermin ist der 15. Februar d. J. An Preisen sind ausgesetzt drei Preise von 200, 150 und 100 Mark. Einige weitere Entwürfe können zum Preise von 100 Mark angekauft werden. Wenn schon diese Preise nicht im richtigen Verhältnis zu der gestellten Aufgabe stehen, so mag doch manchen die Eigenart der Aufgabe zur Beteiligung reizen. Dagegen muß die Zusammensetzung des Preisgerichtes entschieden beanstandet werden, um so mehr als die Angelegen- heit für die Erhaltung des Stadtbildes des alten Eisenach von einschneidender Bedeutung ist. Dem Preisgericht gehören an Oberlandforstmeister Stoetzer, Baumeister Herr und Gärtnerei- besitzer Märtens vom Vorstand des Verschönerungsvereins, Oberbürgermeister Schmieder, Justizrat Dr. Wernick, Land- gerichtsrat Lincke und Architekt Freitag von den städtischen Behörden. Im Interesse der Sache wäre es sehr zu begrüßen, wenn die ausschreibende Stelle sich dazu entschließen möchte, das Preisgericht durch Berufung einiger weiten Kreisen be- kannter Autoritäten auf gartenkünstlerischem und städtebau- lichem Gebiete zu ergänzen. H. 18 DIE GARTENKUNST. XI, 1 verschiedene Mitteilungen. Friedhofskunst. Der Grundgedanke, welcher der Tätig- keit des Gartenliünstlers auf dem Friedhof innewohnt und der in den landschaftlichen Friedhöfen einen schon recht vollkom- menen Ausdruck gefunden hat, läfst sich kurz folgcndermaf3en im Worte kleiden: Die unvermeidliche, technische und geschäftliche Seite des Friedhofbetriebes soll doch beherrscht sein von dem Streben, die äußere Erscheinung der Dinge auf dem Friedhofe mit der Gefühlswelt derer, die die bittere Not- wendigkeit oder der Wunsch nach ruhe- vollem Rasten und Er- holen hier herführt, in Einklang zu setzen. Darum also das Um- kleiden aller techni- schen Erfordernisse mit dem herrlichen Werkstoff der Natur, den Schätzen der Pflanzenwelt , darum das bevvusste Herein- führen der Kunst, die- ser frohen Trösterin, die uns das Leben lieb und wert und wohlauch lebenswert macht. Diesem Grundge- danken dient unsere Kunstübung, ihm die- nen gleicherweise alle Bestrebungen, die ver- nünftige Architektur oder zweckvoll schöne Grabmalkunst in den Friedhof einführen oder richtiger gesagt sie wieder zu erneu- tem Leben ervifecken wollen. Diese Gleich- heit des Zieles, auf die sich so die ver- schiedenartige Tätig- keit richtet, möge es rechtfertigen, dafs ich an dieser Stelle auf- merksam mache auf die Tätigkeit der Wies- badener Gesellschaft für bildende Kunst und insbesondere auf das von diesem eingetragenen Vei ein zur Verbreitung künst- lerischer Kultur herausgegebene Flugblatt: Winke für die Beschaffung eines Grabdenkmals. Der sich :i:it Friedhofsanlagen befassende Gartenkünst- ler wird oft in der Lage sein, seinen Einflufj einsetzen zu können zugunsten guter Grabmalkunst, die doch auch seinem Werke nur zu erhöhter Bedeutung verhilft, und darum möchte ich nicht unterlassen, auf das hinzuweisen, was die Gesellschaft auf diesem Gebiete bereits vorgearbeitet hat. Das Flugblatt zunächst steht jedem Interessenten gegen eingesandte 20 Pfg. portofrei zur Verfügung' Weiter ver- schickt die Gesellschaft gegen Portoersatz und durchaus un- w. Klüstcrptorte. Aufnahme von A. Richter, Lipine. Aus „Deutscher Kamera-AInianach 1909" verbindlich eine Auswahlkollektion von Grabmalentvvürfen erster Künstler (über 300 Nummern), damit an Hand dieser Sammlung der Besteller nun sich erst einmal klar werden kann, in welcher Richtung seine Wünsche sich bewegen. Per- sönliche Neigung, Geschmack, Kostenpunkt u. a. m. spielen dabei eine Rolle. Ferner aber vermittelt die Gesellschaft auch völlig neue Entwürfe und zwar ebenfalls ohne jede Verbind- lichkeit oder Verpflichtung der Abnahme oder Entschädigung. Ein Fragebogen, der zu diesem Zwecke von dem Inter- essenten genau auszufüllen ist, dient dabei als Grundlage. Nicht ganz zu umgehen ist das Bereithalten fertiger Grabmäler. In einer ganzen Reihe von Städten gibt es daher Firmen, die nach Entwürfen der Gesellschaft herge- stellte Grabmäler auf Lager haben. An Orten, wo es keine mit der Gesellschaft in Verbindung ste- hende Firmen gibt, übernimmt diese selbst die Lieferung des fer- tigen Denkmals bis zum Bahnhofe '). Aus dem Flug- blatt, das über Mate- rial, über Reliefs und sonstigen plastischen Schmuck, über Preis- verhältnisse u. a. wert- volle Angaben bringt und aufserdem mit 18 Abbildungen guter Grabmäler geschmückt ist, hebe ich als uns besonders interessie- rend hervor, dafi zu- nächst Wert darauf gelegt wird, daf3 das Grabmal als Ganzes, also einschließlich eventueller Umrah- mung (und pflanzlichen Schmucks?), vom Künstler entworfen wird. Dem eventuell ungünstigen Einfluß benachbarter Gräber wird große Bedeutung beigemessen und bei Bestellung oder Auf- trage eine Grund- und Aufrißskizze der Llm- gebung als erwünscht bezeichnet. Zur Tren- nung oder zum Ab- schluß nach dem Wege hin werden Ta.xushecken empfohlen, Gitter oder ähnliche überflüssige und koätspielige Anlagen verworfen. Alles in allem sind die dankenswerten Ausführungen jedermann, also nicht nur dem Gartenkünstler anregend und willkommen. Es ist darum und auch um der Rückwirkung auf die Garten- kunst willen diesem Flugblatte weiteste Verbreitung nur zu wünschen. H. Pietzner. -ttM/mtOM», ') Die Wiesbadener Gesellschaft für bildende Kunst ist kein geschäftliches Unternehmen, sondern ein unentgeltlich geleiteter Verein zur Verbreitung künstlerischerKultur. .Adresse: Wiesbd. Ges. f b. K. Abteilung C. Büro für Grabmalkunst. Wiesbaden-Neubauerstr. 4. XI, 1 DIE GARTENKUNST. 19 Klein Wannsee. Mitte September vorigen Jahres schon war es, als die Gruppe Brandenburg der Deutschen Gesell- schaft für Gartenkunst gemeinsam mit dem Verein Deutscher Gartenkünstler einer Einladung Willy Langes folgend Klein Wannsee besuchte, um an Ort und Stelle die dort unter seiner Oberleitung entstehenden Anlagen der Firma Kühn und Solbng zu besichtigen. Ich hatte immer gehoflt, dafi ein Berufenerer als ich, sein ehemaliger Schüler, sich finden möge, um diesen herrlichen Sommernachmittag mit dem, was wir dort gesehen, zu schildern, aber vergebens, und so muß ich denn als ge- wissenhafter Schriftführer diesen Ausflug noch vor Abschlufs des Geschäftsjahres protokollarisch festle- gen, einmal um die Aufzeichnungen der Gruppe zu vervollstän- digen, zum anderen aber auch schon aus dem Grunde, um der Gruppe nicht nach- sagen zu lassen, wir wollten diesen gemein- samen Ausflug tot- schweigen, wozu doch wahrlich kein Grund, vorliegt, nein das Ge- genteil ist der Fall, denn wir würden sicherlich gern jede Gelegenheit benützen, die uns geboten wird, um den gleichen Zie- lennachzustreben. Nur der Kritik muß ich mich enthalten, denn die steht dem Schüler nicht zu am Werke des Meisters; darum hätte ich den Bericht gern einer berufeneren Feder überlassen. Unser geschätz- ter Führer leitete uns zunächst nach einer von ihm umgearbeite- ten Anlage, vor deren Besichtigung er in kurzen Worten den Zweck der Einladung schilderte, die den schaffenden Berufsge- nossen Gelegenheit ge- ben sollte, einmal einen Einblick zu tun in das, was er wolle, um dann ein wenig das Vorur- teil zu mildern, wel- ches man seinem Stre- ben nach Naturwahrheit und Naturmöglichkeit in den von ihm geschaffenen Gärten entgegenbringe. Nach dem Rundgang, bei welchem Herr Lange an verschiedenen Stellen weitere Er- klärungen gab, führte er uns zurück nach dem eigentlichen Klein Wannsee, um uns dort die Neuanlagen auf den Grundstücken in der Bismarckstraße eingehend zu zeigen. Überall versuchte er an den doch erst im Entstehen be- griffenen Anlagen das zu erläutern, was er bezweckt habe, und was er zu erreichen suche, indem er verschiedentlich betonte, daß mancher schöne Gedanken der Eigenart und den Wünschen der Besitzer gegenüber habe unausgeführt bleiben müssen, daß aber auch mancher kleine Trupp Stauden oder sonst etwas häufig erst den Besitzer auf den Geschmack bringen müßte und ihn anregen sollte, neue Opfer zu bringen für die weitere Ausgestaltung des Gartens. D.n Schluß bildete dann der Besuch des Langeschen Gartens selbst. Konnte die vorgeschrittene Jahreszeit uns auch kein vollständiges Bild mehr geben von der Mannigfaltigkeit und der gewissen Eigenart, der gewollten Naturwahrheit der Langeschen Gärten, so war es hier doch schon am deutlich- sten sichtbar, wie sich unser Führer sein Gartenideal denkt. Während einer kleinen Erfrischung, die uns hier gereicht wurde, und nachdem jeder Muße gehabt hatte das Gesehene noch einmal im Gedanken Revue passieren zu lassen, dankte Herr Hofgärtner Hoff- mann unserem he- benswürdigen Führer für den genufsreichen Nachmittag, den wir hatten verleben dürfen. Ein kurzer Besuch galt noch Kleists Grabe, ehe es nach Berlin zu- rückging. Möge dieser Besuch Klein -Wann- sees Langes Wunsch in Erfüllung gehen lassen, daß das Ge- sehene recht Viele seinem Wollen näher bringt. Petersen, Marienfelde. Bücherschau. Frifz Loescher, Leitfaden der Land- scliaftspliotograpliie. Berlin 1908. Verlag von Gustav Schmidt, (vorm. Rob. Oppen- heim). Erfreulicher- weise nimmt die Hand- habung der Kamera unter denen, die aus Beruf oder Neigung sich mit dem Gestalten von Gärten befassen, ständig zu und die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst hat in richtiger Würdigung der Bedeutung dieser Sache die Veranstal- tung von photographi- schen Wettbewerben in das Programm ihrer Tätigkeit aufgenommen, deren erster im Jahre 1907 eine wider Erwarten gute Beteiligung und ein sehr erfreuliches Ergebnis gehabt hat. Die eingegangenen Bilder lieferten den Beweis einer teilweise recht weitgehenden Fertigkeit in der technischen Behandlung und eines sachlich bleibenden künstlerischen Verständnisses für die bei der Aus- übung des Photographierens zu erreichende Bildwirkung. Wenn ich von sachlich bleibendem künstlerischem Verständnis in diesem Zusammenhange spreche, so will ich damit betonen, data die eingelieferten Bilder davon zeugten, daß ihre Ver- fertiger einen geschulten Blick bei der Auswahl und Behand- lung ihrer Motive bewiesen hatten, ohne in den Fehler zu ver- fallen, durch allerhand Mittelchen den Aufnahmen eine äußer- Wintersonne. Aufnahme von J. Steidel, Berlin. Aus „Deutscher Kamera Almanach 1909". 20 DIE GARTENKUNST. XI, I liehe Ähnlichkeit mit von Künstlerhand gemalten Bildern zu verleihen. Es geschieht das heute vielfach unter dem Einflüsse jener Richtung unter den Photographen, die die Photographie der bildenden Kunst an die Seite stellen wollen und den mechanischen Prozeß der Bilderzeugung durch die Linse auf eine untergeordnete Stufe herabdrücken zugunsten der Ent- faltung der persönlichen Auffassung des gestaltenden Geschmacks. Ihr Ziel ist nicht der geistlose Naturabklatsch, sondern das geschaflene Werk. Gewiß hat diese Auffassung etwas sehr Verlockendes, und wo mit Ernst und Verständnis danach gearbeitet wird, kommen tatsächlich Bildei' zustande, die man unbedenklich guten Gemälden an die Seite stel- len kann. Aber es liegt auch eine große Gefahr darin. Vielfach glaubt der Amateur in Äußerlichkeiten , durch entsprechende Handhabung des Kopierverfahrens, durch absichtlich herbeigeführte Vn- schärfe, durch die Wahl und den Ton des Papiers u. dgl diesen künstlerischen Ein- druck hervorrufen zu können und das ist verfehlt. Ich bin einer der letzten, die leugnen wollen, auch bei der Hand- habung der Kamera könne man sich wahrhaft künstle- risch betätigen. Aber es muß dann der innere Gehalt des Bildes, die Wahl und Auf- fassung des Motivs und seine Verwertung zum Bild die Künstlerschaft des Lichtbild- ners zum Ausdruck bringen, nicht aber die äußerliche Mache. Es ist mir nun eine sehr angenehme Wahrneh- mung, daß in dem Leitfaden der Landschaftsphotographie von Fritz Loescher, der eben in 3. Auflage im Verlag von Gustav Schmidt in Berlin erschienen ist, diese meine Auffassung sehr entschieden vertreten ist. Es empfiehlt diese ruhige Sachlichkeit meines Erachtens das Werk außerordentlich. Ich. habe die Kapitel ,Wie sollen wir photographieren", „Das Mo- tiv" und andere, die hierfür besonders in Betracht kommen, mit wirklichem Genuß gelesen und möchte das Werk schon aus diesem Grunde allen Freunden der Landschaftsphotographie mit besonderer Wärme empfehlen. Auch in vieler anderer Hinsicht ist das, was der Ver- fasser — er ist leider am 5. August 1908, erst 35 Jahre alt, gestorben — sagt, gerade für unsere Zwecke sehr beachtens- wert. Ich hebe das Kapitel über das Format hervor, wo er den Vorzug größerer Aufnahmeformate gegenüber den Ver- größerungen kleiner Negative betont und auf den Reichtum an Tönen, auf die bessere Abstufung von höchstem Licht zum tiefsten Schatten der ersteren, die oft unvermeidliche Vergrö- berung der letzteren hinweist. Nicht minder wertvoll sind die praktischen Anleitungen und Ratschläge, die sich in allen Ab- schnitten finden und die auch demjenigen, der schon zu einer gewissen Sicherheit und Übung in der Handhabung der Kamera Nach dem Gewitter. Aus „Leitfaden der Landschaftsphotographie" von Fr. Loescher. und einer hinlänglichen Vertrautheit mit den einzelnen Hand- griffen und Maßnahmen bei der Aufnahme und der Bildher- stellung gelangt ist, manchen wertvollen Fingerzeig geben. Für jeden , der sich mit ernstem Streben der Ausübung der Landschaftsphotographie hingeben will, kann das Buch als zuverlässiger Führer nicht warm genug empfohlen werden. Deutscher Kamera-.^Imanach, Ein Jahrbuch für die Photo- graphie unserer Zeit. Begründet von Fritz Loescher. 5. Band für das Jahr igog. Vollendet von Otto Ewel. Verlag von Gustav Schmidt. Berlin. — Gibt der vorhin besprochene Leitfaden eine zusammenfassende Anleitung für das besondere Gebiet der Landschaftsphotographie, so finden wir in dem Almanach eine in losem Zusammen- hang aneinander gereihte Anzahl von Abhandlungen über einzelne Gebiete der Photographie im allgemeinen, die aber doch wieder nach einer bestimmten Tendenz ausgewählt und durch sie miteinander in Zusammen- hang gebracht sind. Einige Kapitel, die für uns beson- de[ es Interesse haben, seien aus dem reichen Inhalte ge- nannt : Pfianzenleben und Kamera — Einiges über das Photographieren auf Reisen - der Himmel im Land- schaftsbilde. In der Abhand- lung ..Photographie und Schule'" wird der Standpunkt vertreten, daß die gedanken- lose Knipserei, welche un- bestreitbar in weiten Kreisen der Liebhaber-Photographen noch immer an der Tages- ordnung ist, durch frühzeitige Heranziehung der Jugend — zunächst vielleicht der höhe- ren Schulen — bekämpft und aul diesem Wege den her- anwachsenden jungen Leu- ten, die auch der Landschaft gegenüber schon euie be- denkliche Blasiertheit be- sitzen und allenfalls durch eine Reise nach Italien und dergleichen gereizt werden können, für die Schönheiten der Heimat die Sinne ge- schärft und die Augen öftnet werden können — unzweifelhaft richtiger ge- - ein Ge- danken ! — Wir empfehlen auch den Almanach, der zudem über anderthalbhundert vorzügliche Aufnahmen aus allen Ge- bieten in mustergültiger Wiedergabe bietet, der eingehendsten Beachtung und Benutzung. Dr. E. Vogel, Taschenbuch der Photographie. Ein Leit- faden für Anfällger und Fortgesclu'iltene. Bearbeitet von Paul Hanneke. 19. und 20. Auflage. Verlag von Gustav Schmidt. Berlin 1908. — Es bedarf dieses Handbuch keiner besonderen Empfehlung mehr. Kaum einen unter den ernsthaften Anhängern der Photographie wird es geben, der nicht wenigstens einen Teil seines Wissens diesem Buche verdankt. Daß es in seiner neuen Auflage — 67.-74. Tausend! — manche Verbesserung und Ergänzung erfahren hat. darf bei der bekannten Rührigkeit seiner Herausgeber und Verleger als selbstverständlich be- trachtet werden. H. Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg. DIE GARTENKUNST. (Fortsctzui^s von Seite 4) Gruppe Hamburg. Die Gruppe Hamburg hielt am 4. Dez. im Klubzimmer des Hauptbahnhot'es in Hamburg ihre monatliche Versanmilung ab. Nach Verlesung des Protokolls der letzten Sitzung und einiger Eingänge, wurde die Besprechung fortgesetzt über die Resolution des X'ereins Deutscher Gartenkünstler, über den Beschluli der Hauptversammlung in Potsdam, die künstlerische Weiterbildung der Gartenkünstler durch Angliederimg an die Kunstgevverbeschulen betreffend. Es wurden alle \'or- und Nachteile dieses Be- schlusses gründlich ; erörtert und wenn schlielUich.auch davon Abstand genommen wui'de, mit 'einer offiziellen Stellungnahme zu dieser Sache hervorzutreten, so konnte doch festgestellt werden, daK die .Meinung vorherrschte, die Dahlemer Lehranstalt nach künstlerischer Richtung mehr auszu- bauen sei erstrebenswerter als eine An- gliederung an die Kunstgewerbeschulen. Wenn nun nach dem jetzigen Lehrplan in Dahlem auch wohl kaum Zeit für Lehr- stunden über allgemeine Kunst erübrigt werden können, so wäre dieses jedoch leicht zu erreichen durch Ausscheidung einiger Sachen, die für Gartenkünstler doch nur geringen Wert hätten. Hierauf trug Herr Koopmann, die in diesem Monat vorherrschende Weihnachts- stimmung benutzend, etwas über die Ent- stehung und Weiterentwickelung dieses Festes vor, indem er die frühesten Spuren in den verschiedenen Ländern und deren Gebräuche, die hierauf hindeuten und aus denen nach und nach unser heutiges Weih- nachtsfest entstanden sei, in längerer Aus- führung erörterte. Wenn nun dieses Thema auch nicht ausschließlich gärtnerischer Natur war, so wurde es doch mit großem Interesse angehört und brachte Herrn Koopmann allseitigen Dank ein. Herr E. Prahm aus der Firma j. Timm & Co., Elmshorn, zeigte dann noch einige Gehölze vor, die wegen ihres Laubhaltens im Winter sehr zu emp- fehlen seien. Es waren Berberis steno- phylla, Ligustrum vulgare italicum , Ligu- strum Regelianum und Hex pj-ramidalis. Letztere sei besonders schön wegen ihres reichen Fruchtansatzes, der den ganzen Winter mit seinem leuchtenden Rot eine besondere Zierde in Gärten und Anlagen bilde. Unsere Mitglieder, die Herren Friese, die in Ottensen ein umfangreiches Geschäft in Gartenausstattungsgegehständen betreiben, hatten eine Anzahl Gartenmöbel ausgestellt, die nach neuestem Stil angefertigt und weiß lackiert waren. Ihre Ausführung war sehr dauerhaft und die verschiedenen Stuhlformen sehr bequem. Die nächste Sitzung findet am Freitag, den 8. Januar 1909 abends 8 Uhr in demselben Lokal statt. Holtz. Gruppe Sudwest. Es war aus allerlei kleinen und kleineren Gründen nicht möglich, die be- und ver- sprochene Gruppensitzung im November zustande zu bringen. Wir bitten dieser- halb um Nachsicht und hofi'en im Monat Februar zugleich mit der Gruppe Frank- furt in Heidelberg Versäumtes nachholen zu können. Ich verspreche mir von dieser gemeinsamen Zusammenkunft doppelten Erfolg und erhöhten Genuß. R. A h r e n s. Baumschulen und Alpengarten Zoschen bei Merseburg empfehlen Massen von Parks und Obstgehölzen in bester Kultur, Coniferen. Stand- und Alleebäume jeder Stärke, sowie das grösste Alpenpflanzensortiment der Welt. Beschreibender Handbuchkatalog mit Kulturan Weisung für jede der 3 600 Arten. Etwa 10 000 Blanficliten jeder Grösse. man bittet bei Bestellungen sieb auf ,,Die 6arten- kunst" zu bezieben. (Fortsetzung Seite 6.) Für die Bewirtschaftung eines großen Parks in Oberschlesien, verbunden mit Gewächshausanlagen und Gemüsegarten, wird ein tüchtiger, energischer, verheirateter Mann mit la. Zeugnissen als Obergärtner für alsbald gesucht. OITerten unter Beifügung der Photographie unter .f II OSO an Haasen- stein & Vogler, A.-G., Frankfurt a. M. 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Unter dem Titel Gartenkunst- bestrebungen auf sozialem Gebiete hat die Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst ein Heft herausgegeben, das soeben im Verlage von H. Stürtz in Würzburg er- schienen ist. Es enthält drei Vorträge, die im vorigen Jahre in Nürnberg auf der Hauptversammlung der genannten Gesell- schaft gehalten worden sind. Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästhetische Befriedigung bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, ,, breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind", wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind". Von diesem Sinne sind demgemäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst'' gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahrung erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden und in England (in der Gartenstadt Letchworth) »ich bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt. Das Wesentliche bleibt di6 Gemeinnützigkeit der Bodenhaltung und das enge Zusammen- halten von Gartenstadt und Gartenkunst Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten und dergleichen längst vorhanden, ist dabei unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- triebe des modernen Lebens zu vereinigen, und wie sie vor allem den Interessen der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt „Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Über- leitung zur Gartenstadt, zeigt er, wie in diesen Kompromisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgemäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei Berlin die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- pflanzung, die Häuserberankung, die Grup- pierung der Landhäuser, die Anordnung von Kolonien am Wasser werden besonders eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genommen. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des Vortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschwing- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders liegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. Hanisch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- ralität und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinskj', das Borsigwerk, die Gärten im Waldenburger Kohlenrevier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'sche Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An- lage derVierfamilien Wohnhäuser, der Garten- bepflanzung und damit zusammenhängender Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Pläne und Abbildungen die Vorzüge der einzelnen Kolonien gegeneinander ab- schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- sofern, als diese grossen Vergünstigungen in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- gute kommen können, während die Arbeiter der grossstädtischen Betriebe und die Heim- arbeiter der Grossstadt zu allermeist auf dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenserwerb direkt hinderlich sind. DIE GARTENKUNST 9 j/ereinigtB Berlin- Franhfuptep GummiwaFen-Fabrihen. Gelnhausen. Telegr.-Adr.: „Qummifabrik". Telefon-No. 1. ^^ Verkaufsstelle: Frankfurt a. M. m^ Qroß-Qallusstraße Mo. 7. Telefon-No. 4911. 'W.AIdiageT [ Feoerb ach- , J StoK^arC JAnerbannt gute Q nbiMIge BfiTi^sl^isi]:> C£ Breslau-CarloLuifz u. Trebnitz i. Schles. Spezialkulturen von Koniferen, winterhart, in jeder Grösse. 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Alle den Anzeigenteil betreffenden Zu- schriften sind an Haasenstein & Vogler, A.G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. von Poeppinghausen, einj. Freiw. Leib- Gren. Regt. Frankfurt (Oder) Bischofstr. 1. Magistrat der Kgl. Bayer. Stadt Kempten. Eisenbarth, Fritz, Gartentechniker bei Gartendirektor Lesser, Zehlendorf-Berlin, (Wannseebahn). Dold, Wilhelm, Obstbaum- und Koniferen- schule, Gundelfingen bei Freiburg i. Br. Kassube, Alfred, Gartentechniker, Steg- litz-Berlin, Lmdenstr. 45. Zobel, Victor, Direktor der Gr. Kabinets- Bibliothek, Darmstadt. Ammann, Gustav, Gartentechniker, Magde- burg, Schrotdorferstr. 1. Trautmann, T., Landschaftsg., Scheeper- hausen b. Jever. Klöekner, Michael, Gartentechniker, Cöln, Brüsselerstr. 44. Peters, Hermann, Gartentechniker, Sans- souci-Potsdam. Esehenbaeh, Paul, Gartentechniker, Steg- litz-Berlin, Düppelstr. 3 a I. Höflg, Faul, Stadt. Gartenverwaltung, Essen (Ruhr). Andres Fritz, Ingenieur, Breslau, Carlstr. 2. Ott, Theodor, Garten-Architekt, Aachen, Lothringerstr. 97. Ebeler, Louis, Architekt, Cöln-Sülz, Luxem- burgerstr. 282. Kgl. Technische Hochschule, Architektur- Sammlung, München, Accisstr. 21. Todd, Fürstl. Obergärtner, Fürstenstein in Schi. Lietzmann, Fritz, Gartentechniker, Düssel- dorf, Nordstr. 114. Daleh, Arthur, Gartentechniker, Darm- stadt. Müllerklein, B., Baumschulen, Karlstadt (Main). Sehade, Willy, Gartentechniker, Beuel bei Bonn, Rheinstr. 138. Jensen, Harald, Gartentechniker, Düssel- dorf, Nordstr. 118. II. Niemetz, Franz, jun., Tenr.esvar, (Ungarn). /Vlleebäume. Prachtware, mehrmals verpflanzt, mit starken, pyramidalen, durch- gehenden Kronen und geraden Stämmen. Aesculus Hippocastanum ,, rubicunda, Höhe bis zur Krone 280—250 cm . . ,, ,, „ „ „ „ 230 -250 ,, Robinia Bessoniana, „ „ „ „ 180—200 ., . . „ „ „ „ 230-250 „ . . Salix atrovirens pendula, Höhe bis zur Krone 200— 220 cm ,, caprea pendula, „ „ „ „ 200—220 „ Sorbus aue. fruetu duleis, „ „ „ „ 200—220 „ Tilia argentea (tomentosa) echte Silberlinde ,♦ euchlora (dasystyla) Krimlinde hoUandiea (intermedia) Ulmus hollandica Umfang 100 St. in cm Mark 16-18 180.- 20-26 400.- 14-16 280.- 16-18 360.— 8-10 90.— 8-10 1?0.- 8—12 65.- 10-14 90.— 12-14 120.— 12-14 300.- 14—16 400.- 8-10 100.- 10-12 160.— 12—14 200.- 14—16 300.- 16-18 400.- 14-16 180.- 1000 St. Mark 1760- 3950.- 2750.— 3460.— 860.- 1260.- 600- 850.— 1160.— 2900.— 3900.— 960.- 1425.— 1950.— 2950.— 3900.- 1725.- Ziersträucher, starke Ware. in vielen schönen Sorten nach meiner Wahl 100 St. Mk. 17.50, 1000 St. Mk. 170.—, 10 000 St. Mk. 1600.-. bessere Auswahl, schönblühende und buntblätt- rige Sorten nach meiner Wahl, 100 St. Mk. 25.—, 1000 St. Mk. 240.-, 10000 St. Mk. 2200.—. Heckenpflanzen. Bekanntmachung. Die Herren Mitglieder, welche bisher den Jahresbeitrag noch nicht entrichtet haben, werden freundlichst ersucht, die Einsendung baldigst zu bewirken. Für die im Reichsinland wohnenden Mitglieder liegt ein Zahlkarten-Formular für die Einsendung auf Postscheckkonto zur gefälligen Benutzung bei. Die im Aus- land wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postanweisung an die Geschäftsstelle der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst, Cöln-Merheim, ersucht. Der Vorstand. (Fortsetsung Seite i.) Berberis vulg. fol. atropurpureis , echte dunkelrote 4jähr. verpfl. 60-80 cm hoch Crataegus oxyaeantha, Weissdorn, 2j., 70—100 cm hoch, Durchm. am Wurzelhals bis 12 mm Crataegus oxyaeantha, Weissdorn, 2j., 100—150 cm hoch, Durchm. am Wurzelhals bis 13 mm Ligustrum vulgare, 3jähr., verpfl., ca. 60—80 cm hoch 3 „ „ „ 80-120 „ „ Rosa rubiglnosa, Ijähr., ca. 3 — 5 mm Durchmesser RtirfeHoHtf>tif1f*riti ^""^ ^'^®'^®" "°*^ ^^^ ^^^ ^^®*® ^^"^ ^° kräf- 700.— 950.- 000 St. Mark 10000 St. Mark 40- 360.- 14.- 120.— 20.- 25- 36.- 6.- 180.- 230.- 320.- 50." tigen Pflanzen. 4-6 Knospen 100 St. Mk. 75.-, 1000 St. Mk. -10 10-15 15-20 100 100 100 100. 130. 180.- 1000 1000 1000 1250.- 1700.- ^t^^-m'wn'mt-ic» Starke Freilandpflanzen in allen Farben, mit 150—200 cm ^leniall») langen Ranken pro 100 St. Mk. 60.-, 1000 St. Mk. 550.-. Katalog (über 200 Seiten stark) auf Anfrage' gratis und franko. Herrn, fl. 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Ausser der Haupt- versammlung sind im vergangenen Jahre 13 Sitzungen abgehalten worden, davon 6 mit Vorträgen, 5 mit Ausflügen und 2 hauptsächlich vorberatende Sitzungen für die Hauptversammlung. Ein Ausflug, und zwar derjenige nach Wannsee fand gemein- sam mit dem Verein Deutscher Garten- künstler statt. Einige Vorstandssitzungen, die sich mit dem statistischen Jahrbuch und den Vorbereitungen zur Hauptver- sammlung in Potsdam befaßten, vervoll- ständigen die Tätigkeit der Gruppe, mit der man ebenso wie mit dem Besuch der einzelnen Veranstaltungen der Gruppe tvohl zufrieden sein kann. Nachdem auch der Kassenführer seinen Bericht erstattet, der wohl augenblicklich mit einem Guthaben abschließt, welches aber in Anbetracht der noch ausstehenden Rechnungen leider wieder in ein ziemlich grosses Defizit verwandelt werden wird, welches in allererster Linie durch die nicht unbeträchtliche Miete für die Versammlungs- räume bedingt wird, erklären die Kassen- prüfer die Richtigkeit der Kasse und be- antragen die Entlastung des Kassierers. Diese wird erteilt. Hieraufmacht der Vor- sitzende Mitteilung von den Eingängen des Haupvorstandes. Eine längere Debatte entspinnt sich bei den Punkten: Einsendung der gezeichneten Beiträge für den Garantie- fonds und Verzichtleistung auf die Gruppen- beiträge für 1907 u. 08. Es stellt sich heraus, daß die Gruppe nicht geneigt ist, auf den Vorschlag ihrer Ausschußmitglieder, auf die Gruppenbeiträge zu verzichten, einzu- gehen. Es wird vielmehr folgender Antrag angenommen : „Die Gruppe erklärt, infolge ihrer ex- ponierten Lage und der dadurch be- dingten Kassenverhältnisse auf die Gruppenbeiträge für 1907 und 1908 nicht verzichten zu können." Von den weiteren Mitteilungen des Hauptvorstandes wird Kenntnis genommen. Zu Punkt .3 der Tagesordnung: Anträge, stellt Herr Zahn den Antrag zweck Ver- einfachung des Geschäftsganges den Posten des Schriftführers und des Kassenführers zusammenzulegen unter dem Posten eines Geschäftsführes. Nach kurzer Begründung wird der An- trag einstimmig angenommen. Damit ist der erste Teil der Tages- ordnung erledigt, und der Vorstand legt seine Ämter in die Hände der Versamm- lung zurück. Herr Köhler als Versammlungsältester dankt dem abtretendem Vorstand für seine Mühewaltung und schlägt vor, denselben per Acclamation wieder zu wählen mit der Maßgabe, daß dem bisherigen Schrift- führer das Amt des Geschältsführers über- tragen werde, welchem Vorschlag die Ver- sammlung einstimmig beitritt. Sämtliche {Fortsetzung Seite 5.) Conifercn mit festen Ballen (ca. 200 Sorten), da- runter grosse Auswahl in prachtvollen Sehaupflanzen bis 7 Meter Höhe, extra starke Buxus,KlrsehlorbeeFen, Rhodo- dendron pondicum, Azalea pontiea gelbblühend, extra starke Allee- und Zierbäume, Ziersträucher, dabei viele Solitärsträueher in feinen Sorten. Schlingpflanzen, Obstbäume, Stauden, Ziergräser etc., worüber Preisverzeichnisse frei zu Diensten, empfehlen S. & J. RINZ, Frankfurt a. Main. Baumsdiulen Ofaerursel a. Taunus. Zum Besuche unserer Baumschulen in Oberursel laden höflichst ein. für Spaliere, Lauben, Beerenobst, Rosen, Obstbäume, Dahlien, Pflanzen etc. Russ. Bastmatten, Muscheln. 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Als stellvertretender Geschäftsführer wird hierauf Herr Hans Martin gewählt. Der Gruppenvorstand setzt sich mithin zusammen aus den Herren : Kgl. Garteninspektor Z a h n • Steglitz als Vorsitzender, Kgl. Obergärtner P oten t e-Potsdam als stellv. Vorsitzender, Garteninspektor Petersen-Marien- f e 1 d e b Berlin als Geschäftsführer, wohin alle Zuschriften erbeten, und städt. Gartentechniker Hans Martin als stellv. Geschäftsführer. Darauf wird in den letzten Punkt der Tagesordnung: Staatliches Obergärtner- Examen, eingetreten. Im Laufe der Debatte ergibt sich ein derartiger Meinungsaustausch, daß man zu der Ansicht kommt, daß diese Frage wohl wert sei einen besonderen Abend für sich in Anspruch zu nehmen. Da für die Februarsitzung am 17. des Monats noch kein Vortrag festgelegt ist, wird beschlossen, diesen zu einem Dis- kusionsabend über Unterrichtswesen und Obergärtnerprüfung auszugestalten. Petersen, Geschäftsführer. Gruppe Hamburg. Die Gruppe Hamburg hielt am 8. Januar abends 8 Uhr ihre erste diesjährige Sitzung ab. Der Vorsitzende, Herr Koopmann, be- grüßte die Versammlung zum Jahres- wechsel. Nachdem dann das Protokoll der letzten Sitzung und ein Schreiben der Gruppe Pommern, worin diese ihre Zu- stimmung zu der von uns vorgeschlagenen Verlegung der nächstjährigen Hauptver- sammlung erklärt, verlesen waren, erhält Herr Gottfried Mehler das Wort zu einem Vortrag über Italien. Angeregt durch die traurige Erdbebenkatastrophe in Süditalien, schilderte Herr Mehler seine Eindrücke, die er auf einer längeren Reise im letzten Frühjahr über Land und Leute in diesem Lande erhalten hatte. Paradisiesche Bilder entwarf er von den jetzt in Staub und Asche versunkenen Küstenländern Kala- briens und Messinas, wo er gerade längere Zeit geweilt hatte. Auch die weniger durch Schcnheit hervorragenden Schwefel- felder auf Sizilien wurden erwähnt und Palermo mit seiner üppigen Vegtation ein- gehend geschildert. Durch eine reiche Sammlung von Bildern von allen hervor- ragenden Punkten wurden die Ausführungen interessant illustriert. Die Versammlung dankte Herrn Mehler für die Beschreibung dieser schönen, jetzt teilweise zerstörten Landstriche, mit dem Wunsche, daß sie sich durch klugen menschlichen Unter- nehmungsgeist in Verbindung mit den dort stark entwickelten natürlichen Kräften möglichst schnell erholen und bald wieder blühendes Leben aus dem Staube erstehen möge, wie dieses, schon öfter vom Schick- sal heimgesuchte Paradies sich auch früher verhältnismäßig schnell wieder zu voller Ueppigkeit entwickelte. Für die nächste Sitzung, die am 5. Februar abends 8 Uhr stattfindet, hat Herr Baumschulenbesitzer Ruieman Grisson einen Vortrag in Aus- sicht gestellt mit dem Thema „Das Ver- hältnis des Baumschulenbesitzers zum Landschaftsgärtner". Holtz. (Fortsetzung Seite 6.) Pomologisches Institut Reutlingen (Württ.) Älteste Obstbaufachschule. Höhere Gärtnerlehranstalt. Gegründet 1860. ässe, vielseitige, gründliche Ausbildung junger Gärtner in Theorie und Praxis des Obst- und RpP'inn ^^ Jahreskursus Anfang Oktober. ^^c^iiiii ^^^ Frühjahrs- und Sommerknrsns . . .' Aafaog März. Aufnahme von Lehrlingen und Hospitanten jederzeit. Statuten, Aufnahmebedingungen und Lehrpläne kostenlos. Der Direktor: Fr. Lucas, Kgl. Okonomierat. Tli.iir»ii:igei? G-rtottexis-teixxe zur Anlage von Wintergärten, Ruinen, Grotten, Felsenpartien. Anfertigung: von allen Natnrholzarbeiten. Bpüeken, Pavillons, Möbel ete. Skizzen von ausgeführten Arbeiten stehen zur Verfügung. Spanische Korkrinde 50 Kilo ab Lager 10.50 Slk. Norwegische Birkenrinde 50 Kilo ab Lager ÄO.— ,, Gespaltene und geschnittene Schindel zum Decken von Pavillons stets auf Lager. J. Gottfried Mehler, Hamburg 13 Rothenbaum-Cbaussee 65. Man bittet bei Bestellungen sich auf „Die Gartenkunst" zu beziehen. Die Kgl. Uniyersitäts-DpuciiBPBi uon H. StUrtz in Rürzburg Budiöruckerei, sie,© Lithogr. Anstalt, es Steinbrud-pedrt, Frankfurt a.M., Zell 48, I. „Baumpfleger'' D. R. G. M. In Verbindung mit Schottereinlage, ein- fachste, billigste, prakt. u. wirksamste unterirdische Bewässerungsanlage , wo- durch das vorzeitige Absterben des Laubs verhindert wird. Sehr gute amtliche Gutachten von Stadt- verwaltungen usw. Preis per Stück 3. — bis 3.50 Mk; für je ein Baum ein Stück not- wendig. Prospekt versendet u. empfiehlt Jak. Koch, Worms a/Rh. XI, 2 DIE GARTENKUNST. 21 Bianitz. Der Tumulus, Begräbnisstätte des Fürsten Pückler. Fürst Pückler und unsere Zeit. Von Camillo Karl Schneider, Wien. er CT; 1> UJ Als ich von der Schriftleituns^ der Gartenkunst aiil- gefordert wurde, zu einigen Aufnahmen aus Branitz den Text zu schreiben, übernahm ich diese Aufgabe insoweit mit Freude, als sie mir Gelegenheit bot, mich wieder einmal mit Pücklers Schaffen zu beschäftigen. Da ich bisher nur Muskau eingehend studiert hatte, stattete ich zunächst Branitz wenigstens einen Winter- besuch ab und fand in den ersten Tagen dieses Jahres dort bei Herrn Gartendirek- tor Bleyer eine sehr freund- liche Aufnahme. Ich bin diesem Herrn, der Pückler in seinen letzten Lebens- jahren nahe stand, auch für viele Mitteilungen über die Persönlichkeit des Fürsten zu Dank verpflichtet. Doch ich beabsichtige heute ebensowenig zur Bio- graphie Pücklers beizutragen, wie eine eingehendere Schil- derung des Parkes von Bra- nitz zu geben. Pücklers Leben und seine Persönlich- keit sind schon früher in der Gartenkunst einmal recht hübsch behandelt worden. Psychologisch war er ge- wiß ein höchst interessanter Mensch, und was man von Fürst Hermann Pückler-Muskau. ihm auch alles erzählen mag, als Gartengestalter wird er immer eine sympathische Erscheinung bleiben. Eine kritische Würdigung seiixes künstlerischen Wertes steht noch aus. Ich selbst habe in meinen Büchern Pückler bisher immer als ,, Beispiel" anderen ,, Gegenbeispielen" gegenüber gestellt. Aber ich habe ihm damit keinen bedingungslosen Ruhmes- kranz winden und in ihm nicht den ,, Ersten" sehen wollen. Um ihn neben einem Sckell, Repton und wie die ' anderen großen Gartengestalter heißen, recht zu bewerten, müßte man eine historische Geschichte der ersten loo Jahre der landschaftlichen Gartenge- staltung schreiben. LTnd das kann ich vorläufig noch nicht unternehmen. Um andererseits eine Anlage wie die in Branitz recht zu schildern, hätte ich selbst eine Serie von ein paar Dutzend Aufnahmen machen müssen. Mit wenigen Bildern und knappen Worten kann man solcher Schöpfung nicht gerecht werden, und sie nur flüchtig zu beleuchten, das hieße doch wohl Eulen nach Athen tragen. DIE GARTENKUNST. XI. Es ist sicher, dal5 Branitz zu den klassischen Schöpfungen der Gartenkunst gehört, und es wäre eine Aufgabe der D. G. f. G., daß sie ein Werk über die klassischen Stätten der Gartengestaltung herausgäbe, darin diese sorgsam besprochen und im Bilde wiedergegeben wären. Denn vergänglich sind solche Werke, und um sie der Nachwelt lebensvoll zu erhalten, bedarf es mehr als einer flüchtigen Skizze. Ich werde nächstens an dieser Stelle eine österreichische Publikation besprechen, die den Versuch macht, die alten und neuen Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild darzustellen. Vielleicht regt dann der Hinweis die D. G. f. G., ebenso wie den V. D. G. an, wenigstens die wichtigsten deut- schen Gartenanlagen in einer besonderen Publikation c'er Nach- welt zu erhalten. Im Rahmen einer Zeitschrift, die vielseitig sein und den Bedürfnissen des Tages dienen muL^, ist so etwas unmr)glich. — Der Wintertag schon in Branitz hat mir gezeigt, welch Kleinod wir in diesem Parke besitzen. Er ist in seiner Ein- fachheit und Einheitlichkeit die Schöpfung einer starken Persön- lichkeit — die Bezeichnungen ,, Genie" und ,, genialisch" pflege ich, wie die Leser meiner Bücher wissen werden, auf dem Gebiete der Gartenkunst grund- sätzlich zu vermeiden. Was mich an Pückler immer so fesselt, ist die Tatsache, daß man beim Anschauen seiner An- lagen stets das Gefühl hat: Hier schuf ein Mann, der wußte, was er wollte, ein Künstler, der zu gestalten verstand und eigene Wege ging. Es ist mir dabei ganz neben- sächlich, ob mir das eine oder andere nicht gefällt oder selbst sehr mißfällt. Denn weil ich auch meine eigene Persönlichkeit, mein eigenes Gedanken- und An- *) Parkdirektor Georg Bleyer, in dessen Händen seit Jahrzehnten die Pflege des Branitzer Schloßparks ruht, ist am 9. Juni 1837 zu Hannover geboren. Seine erste Ausbildung erhielt er in den Königl. Gärten zu Herrenhausen, teilweise unter Wendland sen. Später war er tätig in den Gärten der Ivommerzienräte Reichenheim und Borsig und im Botanischen Garten zu Berlin (1855 1859). In den Jahren 1860—63 leitete er die Neuanlagen des Großindustriellen Egestorff in Linden und Hannover, 1864 — 68 die des Erbprinzen Friedrich von Schleswig- Holstein in Dolzig. Im Jahre 1868 4rat er in die Dienste des Fürsten Pückler-Muskau und war in dessen letzten Lebensjahren — der Fürst starb am 4. Februar 1871 — unter seiner Leitung bei dem Ausbau der Branitzer Parkanlagen tätig, die er unter dem kunstsinnigen Reichsgrafen Heinrich von Pückler (gest. 1897) und dem Landrat Reichsgrafen August von Pückler, dem jetzigen Besitzer, nach den Ideen des Fürsten vollenden und verwalten konnte. Er betont bei jeder Gelegenheit gern, Parkdirektor BIej'er') schauungsrecht habe, so muß mir ja vieles bei anderen wider den Strich gehen, denn zwei selbständige Indi- vidualitäten decken sich selten in hohem Maße, niemals aber völlig. Wenn ich mir ein Urteil über den Wert, den Kunstwert, d. h. den Originalitätswert einer solchen Anlage bilden will, kann ich dies nicht dadurch tun, daß ich die Ideen des Schöpfers an den meinen messe, sondern daß ich einen Mann wie Pückler mit den größten seiner Vorgänger vergleiche, daß ich prüfe, inwieweit er — denn wir alle sind mit der Vergangen- heit verknüpft! — ihnen gefolgt und wo und wie er von ihnen abgewichen ist. Wer also einen Künstler kennen und bewerten lernen will, muL\ zunächst seine Zeit und vor allem die Zeit kennen, aus der er herauswuchs. Jede künstlerische Tat gleicht einer Mutation, wie die Botaniker und Zoologen die ,, spontan", d. h. plötzlich, ohne daß man den Grund erkennen kann, entstehenden neuen Arten im Tier- und Pflanzenreich nennen. Auch diese zeigen inmier Annäherungen an Vor- fahren, besitzen aber doch ein oder einige nur ihnen zukom- mende Kennzeichen. Also zeigt auch jedes ,, originelle" Kunst- werk etwas Neues, der Persön- lichkeit des Schöpfers Ent- sprungenes. Der Wert solches Neuen, Originellen kann sehr verschieden sein, insofern ob es mehr oder minder nur ein Bizarrerie, etwas gewaltsam Ab- oder ob es einen Markstein der Kunstanschauung des be- treffenden Gebietes bildet. Bei den Franzosen zum Beispiel finden wir in der Gartenkunst viele bizarre Originalitäten, die wohl den sonderliches darstellt in der Entwickelung wieviel Anregung und Förderung er während seiner Tätig- keit unter dem Fürsten erfahren und welche Freude es ihm stets bereitet habe, unten dessen Nachfolgern, die pietätvoll und mit Verständnis den ihnen überkommenen Schatz allezeit gehütet und weiter entwickelt wissen wollten, an der Aus- gestaltung und Vollendung des ausgedehnten Parkes zu arbeiten. Es muß als eine besonders günstige Fügung be- trachtet werden, daß die Pflege dieser für die Entwickelung der Gartenkunst so bedeutsame .Schöpfung eine lange Reihe von Jahren einem Manne anvertraut ist, der, selbst mit hohem künstlerischem Feingefühl ausgestattet, durch seine Mitarbeit mit dem genialen Schöpfer der Anlage in dessen Ideen eingeweiht ist und in Liebe und Begeisterung für sein Lebenswerk geradezu aufgeht. In Anerkennung seiner Ver- dienste haben ihn die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und der Verein Deutscher Gartenkünstler zu ihrem Ehren- mitgliede ernannt. XI, DIE GARTENKUNST. 23 betreffenden Gestalter kennzeiclmcn, für die organische Weiterentwickelung der Kunst aber ganz belanglos sind. Anders bei Pückler. So sehr er in seinem Leben sonst oft nach dem Absonderlichen gehascht haben mag, in der Gartengestaltung oder richtiger in der Landschaftsgestaltung, wie ich die landschaftliche Garten- kunst zu nennen pflege, hat er uns die Bahnen ge- wiesen, die zur künstlerischen Vertiefung leiten. Ob er darin Sckell und Repton und andere seiner Vorgänger und Zeitgenossen übertreffen, lasse ich heute dahingestellt. Es genügt, daß Pückler seine Anschau- Es wurde nicht mehr nach der Natur, oder besser in inniger Fühlung mit ihr gestaltet, sondern nach Vor- lagen gearbeitet, die wohl aus der Natur geschöpft, aber für alle Fälle zurecht gemodelt waren ! LTnsere neueste Zeit bemüht sich wieder, Pückler- sche Wege zu wandeln, das heißt die Individualität der Naturmotive zu achten. Sie geht freilich mit Recht weiter als Pückler. Sie stellt eine Theorie auf, daß man die Vorbilder in der Natur mit wissenschaftlichem Ernste studieren und in den Einzelheiten wissenschaft- lich getreu nachgestalten müsse. Und diese Lehre hat Branitz. Blick aul das Schloß vom Blumenbers au> ungen sich selbst erwarb und daß er seine Schöpfungen selbständig durchführte. Und in diesen lehrt er uns vor allem, daß man die Natur kennen muß, um in und aus ihr Parke zu gestalten. Er hat kein System, kein Lehrbuch hinterlassen, dazu war er viel zu wenig Fachmann. Aber er beweist in seinen Werken, daß er sich in seine Aufgaben völlig hineingelebt und als geborener Künstler die Motive verwertet hat, die ihm am nächsten lagen. Nach Pückler kam eine Zeit, die das Wesentliche, das Vertrautsein mit den Motiven der Natur, außer acht ließ, die die wechselvolle Lebendigkeit der Motive, ihre Individualität, zu schematischen Schemen beschnitt und dann diese beschnittenen, ihres Lebens beraubten Vorbilder dem Gartenschöpfer als Muster hinstellte. einen großen Vorzug. Sie macht uns viel vertrauter mit unserem Material, als wir waren. Sie vertieft unsere Kenntnisse und schürft Gold dort, wo wir bis- her nichts Brauchbares finden zu können glaubten. Ich persönlich begrüße es mit Freuden, wenn diese mehr wissenschaftlichen Bestre- bungen von ihren berufenen Vertretern immer mehr ausgebaut werden und wenn i m m er weit ere Kreise sich damit befreunden lernen. Nur darf man nicht glauben, daß darin alles Heil liegt, daß nun mit einem Male das Alte über- wunden sei und daß die künstlerische Logik — wenn ich so sagen soll — darin bestehe, wissenschaftlich getreue Naturkopien zu schaffen. Keineswegs ! 24 DIE GARTENKUNST. XI, -2 Die naturwissenschaftliche Foischungsmethode er- weitert nur unsere Gestaltungsmöglichkeiten und lehrt uns, immer mehr Material zu verwenden. Zur Kunst direkt führt sie aber gar nicht. Nur insofern, als ein Künstler diese neuen Forschungsergebnisse sich zunutze macht und sie seiner künstlerischen Inten- s i o n — nicht naturwissenschaftlichen L e h i- e n — g e m ä ß verwer- tet, wird die Land- schaftsgestaltung künstlerisch ge- steigert. Wer da glaubt, daß die naturalistische Gestaltung das einzig Wahre sei, der über- sieht , daß die Be- deutung jedes K u n s t w e r k e s in seinem seelischen Gehalt liegt. Was wir jetzt in der Garten- kunst erleben, geht in der Malerei z. B. be- reits vor sich. Der Naturalismus, der nur die Wiedergabe des Objektes anstrebte und nicht wollte, daß der Künstler seine Seele hineinlegte, er beginnt sich zu überleben. Man schätzt ihn wohl sehr hoch, weil er den Blick für vieles ge- schärft, uns aus einer falschen, rein sentimen- talen Betrachtungs- weise gerissen hat, aber schließlich glaube ich doch , daß ein Böcklin oder Thoma von der Nachwelt über einen Liebermann oder Claude Monet gestellt werden, wenn ich diese als Vetreter des Naturalismus stellen kann. Nun ist allerdings die Gartenkunst der Malerei in bezug auf das Vermögen, künstlerische Werte (Ewig- keitswerte !j auszudrücken, durchaus nicht eben- bürtig. Sie ist in diesem Sinne keine hohe Kunst, zu der man sie immer stempeln möchte. Aber wer gerade Pücklers Landschaftsgärten zu sehen versteht, der empfindet in ihnen etwas, wenn ich so sagen darf. Übernatürliches — das Walten eines Schöpferwillens, der nicht unbedingt der Natur gehorcht, sondern be- Branitz. Am „vergrabenen Bauer" mit Blick nach dein Schloß*) oder Realismus hin- weist, daß der Mensch Herr der Natur ist und sein soll. Und der Künstler muß immer Herr sein. Freilich ein gütiger Herr, der versteht, mit was er schaltet und waltet, der sich in sein Material hinein- lebt und es nicht vergewaltigt, d. h. die Pflanze nicht so verwendet, daß sie gleichsam leblose Atrappe wird und an die Stelle eines toten Stoffes tritt. Dagegen hat Pück- 1er, wie ich glaube, auch manchmal gesün- digt. Nämlich in sei- nen Blumenschmuck- stücken. Hier konnte er bizarr sein und, die Individualität der Blu- men mißachtend, rein dekorative Formen schaffen. Mit dem Baummaterial verfuhr er ganz anders. Da wußte er, daß ein Baimi auch Lebewesen ist und seine ganz be- stimmten individuellen Züge hat. Demgemäß verwendete er ihn. Und wo kann man schönere Inc-lividuen unserer be- kannten Eichen, Lin- den, Rüstern usw. sehen, als gerade in Pücklerschen Parkan- lagen. Man fahre nur mal im Winter hin, wenn die Form der Bäume so klar hervor- tritt und oft besser als im Sommer uns ihre Eigenheiten er- kennen lehrt ! Gerade in Branitz gibt CS ein klassisches Beispiel dafür, von welcher Bedeutung oft ein einzelner Baum, ein Individuum, sein kann. Wenn man von der Gartenfront des Schlosses in den Park hineinblickt, so erhebt sich im Mittel- grund eine mächtige Linde, die anscheinend die Großzügigkeit der Sicht , die Weite der Rasenfläche beeinträchtigt. Viele haben nun vorgeschlagen, den Baum zu fällen, um einen einheitlichen mächtigen Fernblick zu gewinnen. Allein wenn man der Sache ) Die Abbildungen Seite 24, 25, 26 oben, 28 und 29 sind nach Aufnahmen von Obergärtner Boese, Cottbus, Iiergestellt, für die dieser in dem Photogr. Wettbewerb der D. G. f. G. einen III. Preis erhielt. XI, 2 DIE GARTENKUNST. nachgeht . so mul> man sehr bald zu der Lber- zeuL;unt,f kommen , dali einmal gerade durch die Stellung der Linde im ^Mittelgrund die Tiefe der Ferne ganz bedeutend gewinnt , daß aber zum andern vor allem der malerische Wert der ganzen Szenerie durch diesen Baum unglaublich gesteigert wird. Sein Fall würde eine breitere, aber auf die Dauer langweilige Fernsicht schaffen. Dazu kommt noch, daß man auch bedenken muß, welche Bedeutung die Linde für den Blick vom Park aufs Schloß hat. Leider befinden sich unter den mir vorliegenden Bildern keine Aufnahmen, die diese Tatsache illu- strieren. Vielleicht macht Herr Obergärt- ner Bocse in Cottbus, dem wir unsere heu- tigen Bilder zum größ- ten Teile verdanken, einmal diese Linde zum Objekt seiner Linse und stellt dar. wie sie zur Schaffung von Bildern so enorm beiträgt*). — Die Motive, die Pückler iuBranitz, wie ja auch in der Haupt- sache in Muskau, ver- wendete, entnahm er, wie es schon in meinen Büchern betonte, der mitteldeutschen Auen- landschaft mit ihren lockeren Waldungen aus Eichen, Linden, Ahorn, Ulmen, Hasel- nüssen, Hartriegel, Pfaffenhütchen usw. Nadelhölzer hat er — zumal in Branitz — sehr spärlich ange- pflanzt. Seine Art die Gruppen zu gliedern und wechselvolle Fern- und Durchblicke zu schaft'en, ist aul.serordentlich beachtens- wert und zeugt von feinster Naturbeobachtung. Er bringt, wenn der Ausdruck erlaubt ist, die Kunst- formen der Bäume wundervoll zur Geltung und erzielt mit den allereinfachsten Mitteln höchst reizvolle und doch wuchtige Wirkungen. So wenig Branitz dendro- '■ ) Seite 171, Jahrgang 1908 der Gartenkunst befindet sich ein Bild, welches den Blick vom Schlofs in den Branitzer Park wiedergibt und die sich in der davorliegenden Wasserfläche spiegelnde Linde zeigt. H. Branitz. Mondberg mit Blick zum Lieblingsplatz der Kaiserin Augusta. logisch bietet, so sehr muß man es als eine Stätte schätzen, die zum Anschauungsunterricht über Baum- gruppierung geeignet ist. Nach lUanitz und Muskau sollten immer wieder die jungen — und auch die alten — Parkgestalter pilgern, um zu lernen, wie ein Künstler sein Gehölzmaterial verwendete. Gleich wie ein Maler die Meisterwerke der Malerei studieren muß so gut wie die Natur und was sie belebt, so muß auch der Jünger der Garten- kunst an guten Bei- spielen sehen, wie es gemacht werden kann, — nicht etwa wie es gemacht werden muß. Pücklers Anlagen sind deshalb für das Studium so wertvoll, weil sie durch sach- verständige Pfle- ger, die im Sinne des Schöpfers wei- ter arbeiteten - - ich nenrTe nur Petzold, Lauche, Bleyer — wirk- lich erhalten werden. Von Sckells Anlagen z. B., ich erinnere nur an den englischen Gar- ten in München, gilt das leider nicht. Wer Sckell nach dem heu- tigen Zustand der meisten seiner Anlagen beurteilen würde, käme wahrscheinlich zu fal- schen Schlüssen. An- ders in Branitz vmd Muskau. Und gerade in Bra- nitz ist eines noch ganz hervorragend, nämlich die Art der Bodenbe- wegung ! Wenn man bedenkt, daß Branitz früher eintönig flaches Ackerland war, wo kein Baumund Strauch, kein noch so winziger Hügel und Teich dem Blicke sich dar- bot, wenn man das bedenkt und dann mit Ernst und Liebe beobachtet, was Pückler aus dem Nichts erstehen ließ, so wird man leicht erkennen, daß in erster Linie die w'undervoll lebendige Bodenbewegung von feinstem Verständnis für das „Natürliche" zeugt. In solchen Dingen erweist sich der geborene und intuitiv das Richtige erfassende Gestalter. Geht nach Branitz und Muskau, ihr Jünger der Gartenkunst ! rufe ich den Schülern in Dahlem zu. Beide Parke stehen jedermann offen und sind in wenig 26 DIE GARTENKUNST. XI, 2 Branitz. Blick vom Schlofj zum sog. Gotischen Fenster. Stunden von Berlin zu erreichen. Nehmt eure Lehrer mit Bildvorlagen auch mit, deren cinerja die moderne wissenschaftliche Methode wie etwa den beiden vertritt, während der andere noch etwas sehr in den abgesehen davon, daß Bahnen der bisher herr- schenden Lehrrichtung wandelt. Die Tätig- keit eines Mannes, wie Pückler, wirk- lich kennen zu lernen, fördert un- ser Verständnis über das Wesent- liche in der Park- gestaltung mehr als das, was auch der beste Lehrer uns in einem Se- mester V ortrage n- kann. Anschau- ungsunterricht ist das einzige, wo- durch wir uns bil- den und V er tie fen könne n. Und wir Garten- gestalter haben da mit ganz anderen Schwie- rigkeiten zu kämpfen, als etwa ein Maler oder Architekt. Wäh- Branitz. Wasserpartie. rend jede größere Ge- mäldegalerie dem Ma- ler einen guten Über- blick über die wich- tigsten Perioden und l'crsönlichkeiten seiner Kunst gibt, während jede größere Stadt — wie Dresden, Alünchen, Berlin, Hamburg, Wien usw. — genug Bau- werke enthält, die dem Architekten als an- schauliche Vorbilder dienen können, — so muß der Gartenge- stalter überall umher- suchen, ehe er wirk- lich gute Vorbilder findet. Gerade er be- darf ihrer so sehr und gerade er muß oft kleine und kleinste Orte aufsuchen, um zu- weilen doch nur noch Reste einer einst treff- lichen Anlage kennen zu lernen. Ihm ist nicht in dem Maße gedient, anderen Kunstkollegen, ganz wir eerade von landschaft- jlj^^. nd^'^b-^V:: : .; ^^^^ XI, 2 DIE GARTENKUNST. liehen Anlagen sehr wenige gute Bildei- besitzen, die geeignet sind, uns so recht in den Charakter des be- trefienden Parkes einzuführen. Solche Parkschilde- rungen stehen noch so gut wie ganz aus! Mit dem Herausgreifen der sogenannten Hauptmotive ist es nicht getan. Ich betonte schon, um ein Branitz im Bilde zu verlebendigen, mülite man wohl an die fünfzig Auf- nahmen daraus haben, denn gewisse Motive wollen zu verschiedenen Jahreszeiten aufgenommen sein und es und daß die neueste Richtung nur eine Erweite- rung der von Sckell und Pückler angebahnten Methode darstellt. Über einen ,, modernen Pückler" und sein Werk und über die Ziele der heutigen Parkgestaltung vom rein künstlerischen Standpunkt möchte ich in Kürze in einem besonderen Aufsätze das Wort ergreifen. Branitz. Hauptfahrweg von Cottbus her. geht nicht an, immer nur den ,, Sommerzustand" einer Anlage zu beschreiben. Doch ich muß zum .Schlüsse eilen. Die beigefügten Aufnahmen bedürfen keiner be- sonderen Erläuterung, Sie können auch als Anregungen für solche dienen, die sich mit der Anfertigung von Parkbildern befassen. Ich werde übrigens über die Bedeutung der Photographie für uns und die Schaffung von Aufnahmen aus Gärten später einmal eingehender sprechen. Was ich heute betonen wollte, war einmal die Tatsache, daß Pücklers Parkanlagen Studien- objekte ersten Ranges für uns sind. Zum andern, daß Pücklers Schaffen uns auch heute noch die wesentlichen Ziele der Parkgestaltung vers-nnbildlicht Etwas über Vogelschutz. Von Hans von Winterfeld, Cassel. (Schiuli.) Hier ist nicht dringend genug zu raten, nur die von der Firma Scheid -Büren angefertigten, mit dem geschützten Warenzeichen J^ versehenen Höhlen zu kaufen, wenn man sich nicht argen Enttäuschungen aussetzen will. Es sind Nisthöhlen in den Handel ge- bracht und werden unter der Bezeichnung von Berlepsch- sche verkauft, die diesen von außen fast völlig gleichen, deren Inneres man nur schwer untersuchen kann, und von denen man erst dadurch, daß die Vögel sie nicht annehmen, merkt, daß sie ungeeignet sind. Daß Tontöpfchen und allerhand, aus anderem Material her- 28 DIE GARTENKUNST. XI, gestellte Behälter vergeblich aufgehängt werden, hat die Erfahrung zur Genüge gezeigt. Die Schaffung von Nistgclegenheiten für Freibrüter ist schon schwieriger. Sie besteht hauptsächlich in der Anlage von Schutzgehölzen, die sachgemäß ausge- führt sein müssen und jahrelanger Pflege bedürfen. Dabei handelt es sich in der Hauptsache nur darum : an ge- eigneter Stelle eine für den Nestbau taugliche Unter- lage zu schaffen. Be- schnittene Hecken, Sträucher, besonders, wenn man im Gebüsch mehrere Zweige so zusammenbindet , daß ein Nest darauf ruhen kann, ohne vom Winde etc, heruntergeschüt- telt zu werden, und Astansätze der Bäume, vornehmlich dort, wo durchschnitt der Allee- bäume sich Quirle ge- bildet haben, bieten unseren Freibrütern einigeNistplätze. Diese Gelegenheiten reichen aber bei weitem nicht aus und veranlassen viele Vogelfamilien, un- geeignete Orte aufzu- suchen, wenn sie über- haupt zur Fortpflan- zung kommen wollen, deren Gelege oder Brut geht dann häufig zu- grunde. Wer also dar- auf Wert legt , sein Besitztum von Vögeln belebt zu sehen, wird sich schon der Mühe unterziehen müssen, Vogelschutzgehölze anzulegen, wie sie im Hiesemann beschrie- ben sind. Zum Vogel- schutzgehölz eignet sich jeder sonst nicht benutzte Winkel; es besteht aus einer, womöglich mit einzelnen Bäumen bestandenen, mit einer Wildrosen- hecke zu umgebenden Parzelle, welche in o,So— 1,00 Meter Verband hauptsächlich mit Weißdorn, dazwischen aber auch mit wilder Stachelbeere, virginischem Wach- holder, Fichte, Weißbuche, Hollunder u. a. bepflanzt ist. Diese sind durch geeigneten Schnitt so zu be- handeln, daß sich in verschiedener Höhe quirlförmige Verästelungen bilden, zur sicheren Unterlage für Nester, welche den freien Ausflug gestatten, während sie dui-ch die umgebende Dickung geschützt sind. Hier wie an man das dürre Branitz. Wes; nach der Brücke am Tumulus. allen Orten, wo Vögel brüten, sol Laub liegen lassen, es verhindert die lautlose An- näherung von Feinden. Im Gegensatz dazu kehrt man die Pfade, die zu den Fallen führen. Es dürfte zuweit gehen, wenn ich hier Anlage und Pflege dieser Gehölze eingehend beschreiben wollte, wie es Hiesemann tut, dagegen ist es sicher nicht uninteressant zu erfahren, wie Freiherr von Berlepsch zu dieser Einrichtung kam: Auf einer For- schungsreise durch die Urwälder Südamerikas beobachtete er ein be- sonders reges Vogel- leben an Stellen, auf welchen ein alter Baum- riese sein Leben be- endet hatte. Hierwaren seine trockenen Äste, schließlich er selbst auf das umgebende Unterholz gefallen und hatten dieses vielfach zerschlagen. So hatte sich ein fast undurch- dringliches, nach oben lichtes, Dickicht ge- bildet und in ihm, an den verletzten Stellen, die Quirle zur Nest- untcrlage, welche eif- rig benutzt wurden und ein reiches Vogelleben zeitigten. Diesen Vor- gang hat Freiherr \ on Berlepsch mit Erfolg künstlich nachzuahmen \ ersucht. Wer auf seinem Grunde Vögel ansie- deln will, wird für Ver- nichtung oder doch Verminderung ihrer Feinde sorgen müssen. Die schlimmsten sind: die Katzen und die Spatzen. Von den Hauskatzen verwildern alljährlich einige Exemplare, ihnen sagt das Haus und der Mäusefang nicht mehr zu, sie lieben die freie Jagd in Wald und Feld. Was solch schleichendes Raubtier l)ei dieser Lebensweise an Vögeln und ihrer Brut verbraucht, kann sich jeder Naturbeobachter selbst sagen. Auch andere Hauskatzen erlauben sich gelegentlich einen Pirschgang in die Nachbargärten , tun dabei großen Schaden und haben die Neigung, immer mehr zu ver- wildern. Nach >; 228 B. G. B. sind Gartenbesitzer berechtigt, wildernde Katzen dort zu vernichten. Zum Katzenfang und dem alles Haarwildes, wie Wiesel und XI. '2 DIE GARTENKUNST. •29 Alarder, bedient man sich in Seebach hauptsächUch der Kasten- und Prügelfallen, und bevorzugt besonders Fabrikate des Försters Starke zu Velen in Westfalen. Vergl. Iliesemann S. 89. Frhr. von Berlepsch sagt: ,,Je nach der Abnahme der Sperlinge steigt die Zunahme anderer Vögel" und er hat die Erfahrung für sich. Dieser freche lustige Gassenjunge ist den anderen Vögeln zu vordringlich , er vertreibt sie von den Futter- und Nistpätzen und schlägt besonders gerne seine Wohnung in den Nist- höhlen auf, wohin man ihn entschieden nicht eingeladen hat. Der Kampf gegen dieses schlaue Gesindel ist am erfolgreichsten im Winter. Ein gut ge- zielter Schuß Vogel- dunst auf einen schnee- freien Platz, wohin man sie vorher durch Füttern angeködert hat, bringt gleich einen ganzen Haufen zur Strecke. Auch in Scheu- nen, Ställen, Schuppen, können sie bei Schnee gelockt und gefangen werden, desgl. ist der Fang mit einem gro- ßen Zugnetze oft sehr wirksam. Der Winter- fang ist auch darum so wichtig, weil um so weniger im zeitigen Frühjahr zur Fort- pflanzungkommen. Im Sommer wird man am meisten durch Prämien ausrichten, die man für Spatzenweibchen, Junge und Eier aus- setzt. Für das leicht erkennbare, alte Männ- chen des Haussperlings zahlt man am besten keine Prämie, weil die überzähligen Männchen der Ver- mehrung der Art entgegenwirken. Dem Sperber, dem Räuber der Lüfte, dem Eichelhäher, dem gefiederten Buschklepper, den Krehm in seinem Tierleben den Neunmalneuntöter nennt, sowie dem Neuntöter selbst muß man natürlich auch zu Eeibe gehen. Felder auch dem possierlichen Eichhörnchen, das mehr Schaden anrichtet, als man gemeinhin annimmt. Selbst Ratten und Mäuse sind nicht immer ungefährlich, mindestens zuweilen ungebetene Gäste an den Winterfütterungen. Fledermäuse daseeen, die manchmal Nisthöhlen be- Branitz. HulziTne BiCicke in der Nähe des Tumulus ziehen, soll man ihrer Nützlichkeit wegen nicht ex- mittieren. So schließe ich denn diese Abhandlung mit dem Rat : sich das Buch von Hiesemann anzuschaffen, in schwierigen Fällen von der Versuchsstation für Vogel- schutz zu Seebach, Kr. Eangensaiza, sich Auskunft zu erbitten, und Nisthöhlen, sowie andere Apparate von IL Scheid zu Büren in Westfalen zu beziehen. Es fällt vielleicht auf, daß ich beständig sage: Frhr. von Berlepsch lehrt , Iliesemann schreibt. Scheid fertigt an ; zurzeit führt aber jede Bekundung über Vogelschutz auf diese gemeinsame Quelle zu- rück; was sonst dar- über gesagt und ge- schrieben ist , behan- delt nur unerhebliche Einzelheiten. Wie sind die städti- schen Anlagen für die Bevölkerung prak- tisch nutzbar zu machen? B. Referat über „.Sport- und Badeplätze in den ^tädtisciieu Anlagen." \'i>n Wolfgang Singer, Bad Kissingen. Panem et circen- ses! Brot und Zirkus- spiele! So lautete das sozialpolitische Pro- gramm der breiten Volksmassen des rö- mischen Kaiserreichs. Glänzende Zirkusspiele waren dem kampfge- übten Römer die be- liebtesten Unterhal- tungen, bis die fortschreitende Dekadenz dem stärkeren Nervenkitzel der blutgetränkten Arena des Amphitheaters den Vorzug gab. In unserer modernen Sozialpolitik da- gegen geht das Streben nach einem allgemeinen Rechte auf „Arbeit und Erholung", wenn auch mit einer sehr kräftigen Betonung des Wortes ,, Erholung''. Nicht haben wir gleich den weltbeherrschenden Römern Unmengen von Sklaven zur Verfügung, denen die ganze Last knechtischer Arbeit aufgebürdet wurde, während der civis Romanus unendlich viel Zeit zum Herrschen und Nichtstun verbrauchte. Unser heutiges hastendes, 30 DIE GARTENKL'XST. XI. drängende Zeitalter verlangt von jedem harte, auf- reibende Arbeit geistiger oder körperlicher Art, die den Ruf nach Erholung vollkommen gerechtfertigt erscheinen läßt, und zwar keine Erholung nach Dio- kletians Rezept, der dem übersättigen Volke nach rauschenden Triumphzügen Ströme von Tier- und Menschenblut im Kolosseum zum Opfer brachte, nein! heute geht ein mächtiger Zug nach solcher Erholung durchs Volk, die spielend Unterhaltung und zugleich Erfrischung und Kräftigung des Geistes und Körpers verschafft, ein mächtiger Zug nach Leibesübungen und Sport. Und hier eröffnen sich neue dringende und dank- bare Aufgaben für die Gartenkunst, denn mit der Ent- wickelung des Sportes, mit dem wachsenden Bedürfnis nach Sportplätzen haben bislang weder die quantitativen noch qualitativen Leistungen auf diesem Gebiete gleichen Schritt gehalten. Wer irgend einmal ernstlich über die Frage einer guten, ich meine zweckmäßigen und da- bei auch vom ästhetischen Standpunkte aus befriedigen- den Gestaltung der Sport- und Badeplätze nachgedacht hat, wird sich des traurigen Eindrucks nicht erwehren können, daß dieses hochwichtige Gebiet in künstlerischer Hinsicht arg vernachlässigt worden ist, während ich gerne zugebe, daß es in sporttechnischer Beziehung im letzten Jahrzehnte eine ganz wesentliche Vervoll- kommnung erfahren hat, wie auch die Notwendigkeit einer Vermehnmg und Verbesserung der öffentlichen Sport- und Badeplätze fast bei allen maßgebenden Verwaltungen anerkannt und teilweise schon befriedigt worden ist, wofür u. a. auch die letztjährigen Volks- parkkonkurrenzen, bei denen nicht allein den Kinder- spielen, die ]a seit langer Zeit in die öffentlichen An- lagen hineingewachsen sind, sondern in stetiger Zunahme auch verschiedenen Sportarten mehr oder minder ge- eignete Heimstätten bereitet worden, ein anerkennens- wertes Zeugnis ablegen. Das ganze vorwürfige Thema in seinen Beziehungen zu den öffentlichen Anlagen umfaßt so viele Spezial- fragen, daß ich mich hier auf einige allgemeine Ge- sichtspunkte beschränken muß und ohne dogmatische Leitsätze aufzustellen, nur durch einführende Betrach- tungen eine ergiebige Aussjirache veranlassen und damit die spätere gründliche Bereifung vorbereiten will. Die Frage: „wo sollen in städtischen Anlagen Sport- und Spielplätze angelegt werden.?" wäre am bequemsten mit „überall'' zu beantworten xmd zweifels- ohne müssen die öffentlichen, insbesondere die städtischen Gartenverwaltungen künftighin mehr als bisher ihre sorgfältig gehüteten Heiligtümer den durchaus nicht profanen Zwecken gesunden Sportes (')ffnen, was mit einigem Geschmack und vielem guten Willen gewöhnlich ohne allzugroße Beeinträchtigung der Schönheit der Grünanlagen, wenn auch mit einschneidender Änderung ihrer Physiognomie durchführbar ist: salus publica suprema lex estol Andererseits muß ich, mit besonderem Nachdruck in Hinblick auf gewisse Cbereiferer, die nun mit einem einzigen Schlage aus jeder öffentlichen Park- oder Platzanlage Spiel- und Sportgelegenheiten schaffen wollen, ein Maßhalten empfehlen : sit modus in rebus! Gleichwie niemand ernstlich und mit Aus- sicht auf Erfolg die Idee propagieren wird, der körper- lichen Ausbildung zu Liebe aus den Museen und Kirchen Turnhallen zu machen, ebensowenig dürfen wir unsere Stadtparks, die an die Stelle der heiligen Haine unserer Vorfahren getreten sind, ganz und gar den Halbgöttern des Sports opfern. Wieder und wieder muß betont werden, daß diese öffentlichen Gartenanlagen so ziem- lich das einzige Stück Landschaft, die einzige ruhige, gesunde Erholungsstätte bilden und der Mehrzahl aller Großstädter alltags das irdische Paradies ersetzen müssen. Dabei sollten aber Sport- ebenso wie die Spielplätze so zahlreich über das ganze Stadtgebiet verteilt werden, daß jede freie Stunde zu sportlicher Leibesübung ausgenützt werden könnte. Dem stehen leider in den meisten Fällen die im Verhältnis zur notwendigen Anzahl und Größe der Plätze unerschwing- lichen Grundstückpreise als schier unüberwindliches Hindernis im Wege und es bedarf der größten finanziellen Anstrengungen der städtischen Gemeinwesen, hier nur einigermaßen die Bedürfnisse zu befriedigen. Darum müssen die städtischen Gartenbeamten mit Eifer darauf bedacht sein, Teile der bestehenden und Neuanlagen, selbst ganze Stadtplätze, die durch ihre Lage und Umgebung sich eignen, dann auch städtische und private Baugelände für Sport und Spiel einzurichten und durch eine besonders liebevolle und sorgfältige Ausgestaltung und Unterhaltung deren Zugehörigkeit zu den gärtnerischen Anlagen bekunden. Eindringlich aber warne ich, in die Ideallandschaft des großen Volks- parkes Spiel- und Sportgründe in vielen uferlosen Inseln einzubetten und so eine unvermeidliche Unruhe und LTnordnung in alle Parkteile zu bringen; vielmehr muß man die Sportplätze auf wenigen, tunlichst regel- mäßigen und geschlossenen Flächen sammeln, diese durchTerrassierung,Alleen, Hecken, und architektonische Hilfsmittel scharf gegen die Schmuckanlagen abgrenzen, geradezu häßlich und abstoßend wirken unregel- mäßige Übergänge vom wohlgepflegten Parkrasen und W'aldboden in die mehr oder minder zertrampelten Spiel- und Sportreservate. Ich will nun, abgesehen von Turnplätzen, für die sich ja am ehesten noch ein geeigneter Raum im Stadt- innern bei Schulhöfen etc. findet, und von den großen Wasser- und Wintersportplätzen, die nur unter ganz besonderen Verhältnissen in der Großstadt zur Aus- führung kommen können, die einschlägigen Sportarten kurz durchgehen. Die vornehmsten Sportplätze, jene für Pferderennen, hätte ich gleichfalls weggelassen, wenn nicht gerade jüngst durch den Wettbewerb Lehe ein Rennplatz in einen Stadtpark und die gärtnerische Gestaltungskunst ein- bezogen worden wäre. Trotzdem jedoch diese Pferde- rennbahnen hinsichtlich ihrer Ausdehnung und Her- stellungskosten die erste Stelle einnehmen, sind sie in bezug auf künstlerische Ausgestaltung am meisten XI, 2 DIE GARTENKUNST. 31 vernachlässigt, obgleich mit nicht allzuviel Mehrkosten sowohl die Gebäude und das architektonische Beiwerk wie die ganze übrige Anlage bei aller Rücksicht auf die sportliche und praktische Verwendbarkeit sehr gut in netten, wenn auch einfachen Formen könnten erstellt werden. Leider fehlt allen unsern Rennbahnen die geschlossene Raumgestaltung wie sie die Hippodrome etc. der Alten durch ihren amphitheatralischen Zu- schauerraum in so hervorragender Weise besessen haben. Teilweiser Ersatz dafür könnte dort, wo Terrainver- hältnisse und Geldmittel es gestatten, durch einen architektonischen Ringwall, der zugleich als famoser Zuschauerplatz willkommen sein würde, dann durch Umrahmung mit einer hohen Hecke und mit geschnit- tenen oder monumental wachsenden Bäumen geschaffen werden, weiter geben Zufahrt und Zugänge vielfach Gelegenheit für großzügige Raumkunst. Die technischen Anforderungen, insbesondere die Pflege des Rasens bilden ein Kapitel für sich, dessen Erörterung zu weit führen würde; erwähnen will ich noch, daß hier wie überall die Tribünen- und Zuschauerplätze tunlichst auf der Westseite liegen sollen, damit die Zuschauer die Nachmittags- und Abendsonne im Rücken haben. Wenn auch diese Rennbahnen meistens weitab von den dichtbevölkerten Stadtvierteln liegen, so sollten bei den gewöhnlich sehr günstigen Verkehrsverhältnissen und dem Hunger der heutigen Großstadtkinder nach Rasensport die großen Innenflächen der Rennbahnen eine ausgiebige Verwendung zu Spiel und Sport aller Art und zum Eislauf finden, auf daß die Rennbahnen nicht allein der Veredlung der Pferdezucht sondern auch der Stärkung und Kräftigung des Menschenge- schlechtes dienen. Genau das Gleiche gilt von der Anlage und Aus- nutzung der Radrennbahnen, doch werden bei diesen wegen ihrer viel intensiveren Benutzung zu Trainier- zwecken die inneren Rasenflächen erst dann anderen Sports dienen können, wenn für sichere Zugänge durch Unter- oder Überführung gesorgt ist. Daß im ganz großen Park ein geschlossenes Netz von Fahr-, Reit- und Radfahrwegen vorhanden sein soll, ist selbstver- ständlich. Wie günstige Gelegenheiten auf die Sport- betätigung förderlich wirken, ist mir so recht zum Bewußtsein gekommen, als ich jüngst an einem schönen Älaienabend im Bremenser Bürgerpark spazieren fuhr: selten trifft man irgendwo so viele lustfahrende Radler und Radlerinnen als dorten auf den ausgedehnten Ivad- fahrwegen. Das bei uns leider noch wenig bekannte Golf, das auch älteren Leuten einen sehr angenehmen und gesunden Rasensport bietet, erfordert so große und teure Platzanlagen, daß es für die breiten Volks- schichten nicht in Frage kommen kann, ich will es nur erwähnen, weil der Golfplatz wie kein anderer Sportplatz für eine landschaftliche Ausgestaltung sich eignet. Die andern Plätze für großen Rasenballsport : Fußball in seinen verschiedenen Arten, Cricket etc. bieten für eine künstlerische Formengebung ganz be- sondere Schwierigkeiten, weil in der Natur der Spiele eine etwas aggressive Behandlung der Plätze und deren Umrahmung begründet ist ; deswegen sollten gerade sie tunlichst vertieft angelegt und umwallt werden, einmal damit dadurch ein gewisser Schutz der Um- gebung und der Zuschauer gewährt wird und dann durch entsprechende Bodenbewegung, durch Hecken und Bäume, durch passende Anordnung und Architektur der notwendigen Umkleidehallen etc., ein geschlossenes Bild sich ergibt. Wo aber diese Ballplätze auf weiten Wiesenflächen liegen, da braucht man das Landschafts- bild nicht durch harte Linien zu stören, sondern man versuche durch ganz einfache Umzäunung und durch malerische Baumgruppen den Sportplatz harmonisch der Umgebung anzugliedern. Gemeinschaftlich für allen Ballsport, auch für Lawn-Tennis gilt die Regel, die Plätze genau von Süd nach Nord zu orientieren und möglichst zugfreie Lage zu wählen oder zu schaffen, um die durch anstrengen- des Laufen erhitzten Spieler vor Erkältungen zu schützen. Nun zu den sog. Lawn-Tennisplätzen, die ja bei uns zu Lande heutigentags mit ,,Lawns", d. h. Rasen- plätzen, nichts mehr zu tun haben; ich wünsche und hoffe aber, daß es einer verbesserten Technik der Rasenpflege und mit Hilfe einer geeigneten Grasart gelingt, diesen beliebten Sport wieder auf den grünen Rasen zurückzuführen. Vorerst brauchen wir dafür noch die sehr kompliziert und raffiniert hergestellten Flartplätze, für deren Zusammensetzung es Rezepte gibt, die in bezug auf die Zahl und das Mischungs- verhältnis der Ingredienzen einem mittelalterigen Alchi- misten alle Ehre machen könnten, deren ganzer Witz aber nur, wie bei dem Rate des sterbenden Vaters an seine Söhne, den Garten nach einem Schatze zu durch- suchen, in einer sehr intensiven Mischung und Be- arbeitung besteht. Diese Kiesplätze mit ihren hohen Drahtgittern stellen gewöhnlich und besonders dann, wenn sie in größerer Zahl beisammen liegen, recht häßliche Kleckse im Landschaftsbilde dar. (Schluf3 folgt.) Die gartenkünstlerische Ausgestaltung der Umgebung der Evang. Kirche zu Schlangen- bad im Taunus. Von Hermann Koeoig, Posen. Sollen sich wesensfremde Gebilde wie Stein und Eisen zu einem harmonischen Gesamteindruck vereinen, so genügt nicht eine nach uralten Gesetzen künstlerische Zusammenstellung, sondern dem Werk muß gewisser- maßen eine Seele eingeflößt werden , das Bild muß leben, um lebendig auf den Beschauer wirken zu können. — Die Errichtung von Bauten, besonders von Monu- mentalbauten inmitten einer urwüchsigen Landschaft, 32 DIE GARTENKUNST. XI, 2 setzt immer ein starkes Gefühl für die sich letztendes ergebende Bildwirkung voraus. Wenn Kirchenbauten sich gewissermaßen als be- herrschendes Moment in dem Gesamtbild eines Ortes ergeben , so bleibt dem Gartenkünstler die Aufgabe, das Bauwerk durch die Gestaltung der Umgebung zu heben oder, wie in dem vorliegendem Falle, den Über- gang der freien Landschaft zudem an der Waldlisiere gelegenen Kirchenbau durch geeignete Maßnahmen zu vermitteln. Es würde ohne Zweifel falsch sein, hier Gewebe auf die Straße niederregnen. Neben den Rosen soll durch Anpflanzung des im Sommer durch sein hängendes, niederrieselndes Gezweige und im Herbst durch seine leuchtenden Beeren prächtig wirkenden Bocksdorn eine gute Wirkung erzielt werden ; ist doch der Bocksdorn iLycium barbarum) mehr denn jede andere Pflanze geeignet , durch seine weitver- zweigten Wurzeln die Böschungen gegen Erdrutsch- und Ausspülungen bei Gewitterregen zu schützen. An besonders exponierten Stellen wird es sich immerhin PROJEKT CUR flüSBESTflLTUne DER UmBEBUHö DER EÜflneEli KJRCHE ZU SCHLflnSEnBAD IT 2^ .^^L^^^^f?^^^- EnUvurf zur Ausgeslaltung der Umgebung der evangelischeu Kirche zu Schlangenbad i. T. Von H. Koenig, Posen. Lageplan. durch gärtnerische Kleinkunst, wie Teppichbeete etc., wirken zu wollen, ganz abgesehen davon, daß die steilen Böschungen und die Bodenbeschaffenheit eine derartige Anlage von selbst verbieten. Das Motiv der Anlage soll die „Kirche in Rosen" sein. Kletterrosen beranken die Treppen und Mauern, Rosen überziehen die steilen Böschungsflächen, sie zugleich wirkungsvoll schmückend und durch ihr kräftiges Wurzelwerk als natürliche Faschinen schützend, Rosen sollen die Eingangspforte zu dem Stufenpfad von der Wambacher-Chaussee nach der Kirche zu umschlingen und Rosen sollen schließlich die jetzt so kahle, bereits vorhandene Stützmauer umspinnen und in luftigem empfehlen, durch Einbauen von Findlingssteinen (als Zyklopenmauerwerk) einige Stützpunkte zu schaffen. Fernerhin sollen Stauden zur Anpflanzung kommen; in buntem Farbenspiel werden sie das ganze Jahr über die Böschungen schmücken. Wie aus dem Grundriß und der Totalansicht her- vorgeht, wurde der an der Ostseite der Kirche von der Wambacher Chausee nach dem Bau führende Weg so angeordnet, daß die vorher projektierte Durchschneidung der Böschung in schräger Richtung vermieden und die Flächenwirkung der Böschung erheblich erhöht wird, und die Böschung größer erscheint. Andererseits trägt der tektonisch gegliederte Aufgang dazu bei, einen XI, '2 DIE GARTENKUNST. Entwurf zur Ausgestaltung der Umgebung der evangel. Kirche zu Schlangenbad i. T. Von H. Koenig, Posen. Gesamtansicht. weniger schroffen Ubergan; von den Anlagen zu dem Bau herzustellen, als wie es durch Belassung des seitens der Bauleitung projektierten schrägen Pfades der Fall gewesen wäre. — Ein Podest am Beginn der Stufen ermöglicht einen Überblick über den größten Teil der Anlagen. Der an der Seite der Kirche ent- lang führende Weg wurde gegen die Böschung zu durch eine niedere Taxusheckc abgeschlossen. — Bei dem Entwurf der Anlage ergab sich auch die Notwendigkeit, außer der Verbindung nach dem hinter der Kirche befindlichen Platze von der Wambacher- Straße aus eine solche nach dem Platze vor der Kirche herzustellen, um den Kirchenbesuchern, welche von der Chaussee aus nach der Kirche wollen, einen Umweg nach dem Auffahrtsweg zu ersparen Bei der dadurch erforderlichen Treppenanlage entstand an der Südost - Ecke der Giebelfront ein Raum, der mit Boden hinter- füllt, sich zur Aufnahme einiger Hollunderbüsche eignci — Der schwarze Hollunder iSambucus nigra) ist sehr anspruchslos und dürfte sich deshalb auch an dieser Stelle gut entwickeln. — Der Auftahrtsweg nach der Kirche wurde im wesentlichen in seiner jetzigen Form belassen, nur wird eine Verbreiterung um einen Meter gewünscht. Dadurch wird die Anlage eines Fußsteiges ermöglicht ; er wurde so angeordnet, daß man zu dem Hauptportal gelangen kann, ohne den Fahrdamm zu überschreiten. — Auch bei dem Zufahrtsweg sowie bei dem Platze vor der Kirche wurde eine Abgrenzung den bepflanzt werden. nach der Böschung durch eine Taxus- hecke vorgesehen. Der Platz hat ein geringes Gefälle nach dem Auffahrts- weg zu und einen Durchmesser von 14,00 m, was zum \'orfahren und Wen- den der Wagen ge- nügt. — An der Kirche ist verschiedentlich die Anpflanzung von selbstklimmendem Wein vorgesehen, auch soll versucht werden, auf dieselbe Weise die Stütz- mauer hinter der Kirche zu begrünen. Der Platz nörd- lich der Kirche wird vorzugsweise zur Abhaltung von klei- neren ivirchlichen Festlichkeiten be- nutzt und soll mit einigen älteren Lin- Auch dieser Platz wird durch eine niedrige Taxushecke eingefriedigt. — Und so wird dieses Bauwerk seinen Rahmen er- halten: gebettet in Rosen, geschmückt mit festlich rankenden Gewinden, zu seinen Füßen grünender Rasen, durchsetzt mit den Kindern der heimischen Flora. L'nd nach Jahren vielleicht wird diese Kirche in Rosen, Blick aus dem Kirchenportal. 3i DIE GARTENKUNST. XI, das Ziel manches Schönheitssuchers und Naturfreundes sein und allen, welche empfänglichen Sinnes für die Gaben unserer Natur und die Gaben zweier Schwester- künste sind, durch das Knospen und Blühen, Ranken und Umspinnen des harten Gesteins mit dem ernsten Kreuz darüber als Symbol des Glaubens, der Liebe und der Hoffnung, eine verständliche Sprache reden. — Waldschutz! Zu einer imposanten Kundgebung gestaltete sich der am Sonnabend den i6. Januar 1909 in Berlin abgehaltene II. Waldschutztag. Der grosse Saal des Architektenhauses vermochte kaum die Delegierten zu fassen, welche erschienen waren, um Protest einzulegen gegen die geplante Parzellie- rung von Teilen des Grunewaldes und der sonstigen um Groß- Berlin herum gelegenen Waldmassen, zum Zwecke der Be- bauung. Sicherlich mehr denn 500 Vertreter aus allen Berufen und Volksschichten waren erschienen vom Ansiedlungs-Verein bis zum Bund der Heimarbeiterinnen, auch die Deutsche Ge- sellschaft für Gartenkunst und die Deutsche Gartenstadt-Ge- sellschaft, der Verein deutscher Gartenkünstler u. a. hatten Vertreter entsandt. Es war erstaunlich zu sehen, wie der Ge- danke des Waldschutzes an Boden gewonnen hat. Aber nicht nur Vertreter der interessierten Vereine waren anwesend, sondern auch viele Gäste, Gemeindevertreter, Behörden; unter ihnen der Vertreter des Oberpräsidenten u. a. Als erster Referent sprach Herr Dr. Jablonsky über den erschreckenden Umfang, welchen die von der Boden- und Bau- spekulation bedrohten oder ihr schon zum Opfer gefallenen Waldflächen bereits angenommen haben. Er erläuterte seine Ausführungen an der Hand von Lichtbildern, welche seinen Vortrag wirksam unterstützten. Nicht nur fiskalische Forsten sind es, welche der Axt zum Opfer fallen, sondern auch Ge- meinde- und Privatbesitz ist dabei, und es sei dringend erlor- derlich, daß man diesen Waldverwüstungen ein Ziel setze. Nachdem er an der Hand der bestehenden gesetzlichen Bestimmungen gezeigt hatte, welche Wege möglich sind, um die Erhaltung der Wälder zu fördern, bezeichnete er als am zweckmäßigsten die Zusammenschliefiung der Waldgenossen- schaften. Herr Abgeordneter Hintzmann, Elberfeld, forderte dann, dafs diese Bestrebungen des Waldschutzes nicht nur für Berlin Geltung haben dürften, sondern auf ganz Preußen aus- gedehnt werden müßten, da z. B. auch in Elberfeld der Fiskus bereits Anstalten treffe, den für die dortigen Bewohner so dringend nötigen Wald zu veräußern. Hieran anschließend wurde ein Schreiben des Oberbürgermeister Bender-Breslau verlesen, der sich in scharfen Worten gegen den Vandalismus der Waldvernichter aussprach. Zu einer oft von lebhaftem Beifall unterbrochenen Rede, gestalteten sich die Ausführungen des 2. Referenten, des Herrn Baumeister Jansen. An der Hand des Bebauungsplanes von Groß-Berlin mit seinen unglaublichen Bebauungsplänen, die der Versammlung in Lichtbildern vorgeführt wurden, und unter- stützt von Aufnahmen nach der Natur, welche zeigten, welche unvernünftigen Zerrbilder die neueste Bauordnung hervorge- bracht habe, vierstöckige Mietshäuser neben einstöckigen Land- häusern u. a. Neben Aufnahmen von Zuchthäusern und Ge- fängnissen, die sich den Wohnhäusern unserer Bevölkerung gegenüber als wahre Villen vororte ausnahmen mit ihren weit- schweifigen Höfen und Gartenanlagen, zeigte er die Höfe und und modernen „Gartenhäuser" unserer Großstädte und er wies nach, daß die oben genannten Bebauungspläne die Schaffung eines vom Standpunkte des Städtebauers einwandfreien Grofa- Berlin zur Unmöglichkeit mache, daß bereits heute Bebauungs- pläne in Groß-Berlin für zwölf Millionen Einwohner genehmigt sind. Wo da die Notwendigkeit liege, den der Stadt Berlin als Lunge so durchaus notwendigen Wald der Bebau- ung zu erschließen, sei unbegreiflich. Vor allem mißbilligte der Redner die Veräufserung des Waldes, der mit dem Wasser in unmittelbarem Zusammenhange steht, weil dadurch den Berlinern ein grofser Teil ihrer beliebten Spaziergänge ent- zogen wird. Herr v. Mangold, behandelte alsdann die Frage vom Stand- punkt der Bodenreform und verlangt folgende Reformmaß. regeln, denen ein Teil der Leitsätze vorangestellt ist und die in „taktische und organisatorische Beschlüsse" ausklingen. Dieselben mögen hier folgen: Leitsätze : 1. Schon seit einer ganzen Reihe von Jahren werden die Wälder in fast allen Teilen der Umgebung Berlins durch umfangreiche Abholzungen sowohl auf fiskalischem, wie auf kommunalem und privatem Land auf das rücksichtsloseste verringert. Beispielsweise genannt seien nur die grofk-n Ab- holzungen in der Tegeler Heide, dem Grunewald, an der Ober- spree und in Schönholz. Und em noch viel größeres Ver- nichtungswerk droht für die Zukunft. Dabei werden die eigen- artigsten Waldgebiete und die schönsten Waldbilder nicht geschont und Flufs- und Seeufer, die unbedingt allgemein zu- gänglich bleiben sollten, durch Übergang in Privatbesitz der allgemeinen Nutzung entzogen. Die Schönheit der Berliner Umgebung wird weiter außer durch die Abholzungen auch durch Verunzierung der schönsten Stellen mit wenig an- sprechenden Baulichkeiten, durch Zerstörung schöner alter Ortsbilder und durch die weitverbreitete Häßlichkeit der neueren Bebauungspläne immer mehr bedroht. 2. Auch abgesehen von der Vernichtung der Wälder und Naturschönheiten geben die bisherigen, vor allem in den Bau- ordnungen und Bebauungsplänen enthaltenen Bestimmungen für die weitere bauliche Entwickelung von Groß-Beriin zu den schwersten Bedenken Anlaß. Insbesondere ist die zugelassene Dichtigkeit der Bebauung viel zu groß, und die einzelnen Be- bauungspläne lassen zumeist sowohl die notwendige Rücksicht auf die Gestaltung des Ganzen von Groß-Berlin wie die Er- füllung selbst der berechtigsten Forderungen der Städtebau- kunst in bedauerlichem und verhängnisvollem Grade ver- missen. 3. Die Vernichtung der Wälder und die übermäßige Zu- sammendrängung der Bevölkerung gefährden und schädigen die Gesundheit außerordentlich, führen zu einer Verleugnung alles sittlichen Zusammenhanges mit dem Heimatboden und erschweren es auf das äußerste, die Kultur der Stadtbevölkerung über ihren jetzigen Stand zu heben. 4. Gegenüber diesen schweren Übelständen ist es drin- gende und unabweisbare Pflicht, alle berufenen Faktoren, ins- besondere die zuständigen Staatsbehörden, die Kommunalver- waltungen, den Landtag und die Presse zu energischster und schnellster Gegenwehr aufzurufen, namentlich aber die Be- völkerung aus ihrer Gleichgültigkeit aufzurütteln, und zwar nicht nur diejenige Groß-Berlins, sondern auch die der zahl- reichen anderen ähnlich bedrohten Orte: 5. Folgende Reformmaßregeln sind zunächst zu ver- langen : a) Ungeschmälerte Erhaltung des jetzigen Bestandes der Wälder und Naturschönheiten in und um Grofs-Berlin. Etwaige Verfügung über einzelne Teile dieses Bestandes in Zukunft nur auf Grund eines allgemeinen Landverwendungsplanes für das ganze Gebiet, der unter Zuziehung der durch den Zweiten Waldschutztag vertretenen Kreise festzustellen wäre. b) Anwendung und Ausbau des preußischen Waldschutz- gesetzes von 1875, des Gemeindewaldgesetzes von 1876 und des sogenannten Verunstaltungsgesetzes von 1907 im Sinne der hier vertretenen Bestrebungen zum Schutze Berlins und anderer Orte. XI, DIE GARTENKUNST. 35 c) Möglichst weitgehende Übernahme der Wälder und Naturschönheiten Grofa- Berlins durch die Kommunal Ver- waltungen gegen Entschädigung der bisherigen Besitzer, eventuell auf dem Wege der Zahlung einer Rente, und unter der Bedingung der dauernden Erhaltung der Wälder und Naturschönheiten als solcher. Bildung eines Zweckverbandes hierfür. d| Herabminderung der Ansprüche des Staates und der sonstigen Besitzer der Wälder und Naturschönheiten im Falle der Übernahme derselben laut vorstehend Nr. c. e) Aufbringung der Mittel zur Entschädigung des .Staates und der anderen Besitzer teils durch direkte Leistungen der Kommunalvervvaltungen, teils auf anderem Wege. Schadlos- haltung der Kommunalvervvaltungen wenigstens teilweise durch den zu gründenden Zvveckverband und andere Mittel; Schad- loshaltung außerdem dadurch, dafs die Kommunalverwaltungen durch umfassende Walderwerbungen der Notwendigkeit über- hoben werden, besondere grofse Ausgaben zu machen für die Beschaffung desjenigen Waldgeländes, das zu Einrichtungen wie Waldschulen, Walderholungsstätten u. dergl. mit der Zeit mmer dringender erforderlich werden wird. f| Beseitigung der bestehenden schädlichen Bauord- nungs- und Bebauungsplan-Bestimmungen zugunsten eines modernen Grundsätzen entsprechenden Generalbebau- ungsplanes für Grof3- Berlin. Taktische und organisatorische Beschlüsse des Zweiten Berliner Waldschutztages. I. Der am i6. Januar 1909 im Architektenhause zu Berlin tagende Zweite Berliner Waldschutztag beauftragt den Aus- schuß, der diesen Tag vorbereitet hat, a) die Beschlüsse der Versammlung den zuständigen be- hördhchen und sonstigen Stellen zu übermitteln, sowie auch geeigneten Falles Vorstellungen im Sinne dieser Beschlüsse ' bei den genannten Stellen zu erheben; b) eine dauernde Verbindung zwischen den an der Er- haltung der Wälder und^Naturschönheiten und an der Reform der Groß -Berliner Ansiedlungsverhältnisse überhaupt inter- essierten Kreisen herzustellen und in geeigneten Fällen eine gemeinsame Behandlung der einschlagenden Angelegenheiten sowie weitere gemeinsame Kundgebungen in die Wege zu leiten; c) sich zu den eben bezeichneten Zwecken durch Zu- wahlen zu ergänzen und auf diese Weise mit den beteiligten Kreisen andauernd in passender F"ühlung zu halten. IL Der Zweite Berliner Waldschutztag am 16. Januar 1909 fordert alle Körperschaften und Einzelpersonen, denen das Wohl der Groß-Berliner Bevölkerung am Herzen liegt, auf das dringendste auf, mehr und mehr in die Arbeit für die Erhaltung und Pflege der Berliner Wälder und Naturschönheiten einzu- treten und sie immer mehr auszudehnen, zu verstärken und zu vertiefen. Er empfiehlt weiter insbesondere noch die Aus- dehnung dieser ganzen Beschlüsse und Reformmaßregeln sinn- gemäß auf andere Orte des Landes. Diesen Referaten folgt eine eingehende Diskussion, an der sich namhafte Redner beteiligten, die alle eine einstimmige Annahme der aufgestellten Leitsätze empfehlen. Gegen ', 2 12 Uhr war die Rednerliste erschöpft und es kamen die Leitsätze zur Annahme. So endete der II. Waldschutztag mit einem positiven Er- gebnis und wir dürfen hoffen, daß die Männer in deren Händen die Weiterarbeit gelegt ist, nicht umsonst gestrebt haben, und daß die große hinter ihnen stehende Masse sich ihre Wälder nicht sang- und klanglos nehmen läßt. Petersen, Marienfelde. Verschiedene Mitteilungen. Schilierpark Berlin. Die Stadtverordneten- Versammlung zu Berlin hat in ihrer Sitzung am 21. Januar d. J. folgenden Ausschußantrag angenommen: Die Versammlung möge dem Entwurf nebst Kostenanschlag für den Schillerpark von Friedrich Bauer in Magdeburg und seiner Ausführung unter Mitbeteiligung des Verfassers bei Leitung der künstlerischen Gestaltung des Parkes zustimmen mit der Maßgabe, daß durch reichlichere Rand- Anpflanzungen, besonders an der Bürgerwiese, in er- höhtem Maße für das lustwandelnde Publikum schattige Wege geschaffen werden. Mit der Annahme des Antrages ist die Ausführung des Schillerparkes nach dem seinerzeit mit dem I. Preise ausgezeichneten Wettbewerbsentwurf Bauers nun- mehr gesichert. Bauer hat an seinem Entwurf einige unwesent- liche, im Laufe der gepflogenen Verhandlungen gewünschte Änderungen vorgenommen, die aber erfreulicherweise den Charakter seiner Arbeit nicht beeinflußt haben. Wir dürfen Herrn Bauer zu diesem Erfolge beglückwünschen und behalten uns vor, im Zusammenhang mit seiner Besprechung der sonstigen Ergebnisse des letztjährigen Wettbewerbs demnächst ausführ- lich auf diese Angelegenheit zurückzukommen. — H. Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den KgL Preußischen Staaten. Zwischen dem Verein z. B. d. G. und der Gesellschaft für Orchideenkunde ist nach längeren Verhand- lungen zu Beginn dieses Jahres eine Vereinbarung zustande gekommen, die die Angliederung der Gesellschaft für Orchideen- kunde an den Verein zur Folge hat und als das erste Er- gebnis von Bestrebungen anzusehen ist, die darauf abzielen, eine Reihe von ähnlichen gartenbaulichen Vereinen zu einer Deutschen Gartenbau-Gesellschaft zusammenzufassen. Bei der weitgehenden Verzettelung und Zersplitterung, die im Laufe der Zeit auf dem Gebiete des gärtnerischen Vereins- wesens Platz gegriffen hat, darf dieses Ergebnis als sehr er- freulich begrüßt werden und es bleibt zu wünschen, daf3 auch die weitergehenden Bestrebungen von Erfolg sein mögen; denn es bedarf gar keiner besonderen Beweisführung, dah eine grofäe Gesellschaft, die alle Vereinigungen, welche ver- wandte Ziele verfolgen, in sich zusammenschließt, bei weit- sichtig geführter Leitung größere Erfolge zu gewärtigen hat, als viele kleinere Gruppen und Gesellschaften, die jede für sich arbeiten. Freilich darf nicht zu weit gegangen werden im Zusammenschluß, sonst bringt man von vornherein den Keim künftigen Auseinanderstrebens und Zerfalles in die an sich gute Sache hinein. Wir wollen aber dem V. z. B. d. G. besten Erfolg auf dem eingeschlagenen Wege wünschen und hoffen, dafä sein Beispiel auch auf andere Vereinigungen an- regend wirken möge: denn mit dem schönen Satze: „Getrennt marschieren, aber vereint schlagen", ist es in der Praxis ge- wöhnlich nichts. Da kann man oft mit viel größerer IBe- rechtigung sagen: „Getrennt marschieren und aufeinander schlagen." Nach Beispielen braucht man nicht weit zu suchen! Qartenfiora. Die „Gartenflora", das auf eine lange Reihe von Jahren des Erscheinens zurückblickende Organ des Vereins zur Beförderung des Gartenbaues in den Kgl. Preufaischen Staaten, erscheint seit dem i. Januar d. J. nicht mehr im Ver- lag von Gebr. Bornträger, Berlin, sondern im Verlag der Firma Rudolf Mosse, Berlin, Jerusalemerstrafse 46*49. Alle geschäft- lichen Angelegenheiten wolle man im direkten Benehmen mit dem Verlag oder mit dem Generalsekretariat des Vereins, Berlin, Invalidenstraße 42, erledigen. Wettbewerb Friedhof Lüdenscheid. In einem von der Evangelischen Gemeinde in Lüdenscheid ausgeschriebenen Wett- bewerbe zur Erlangung von Entwürfen für einen neuen Fried- hof erhielten Gartenarchitekt J. P. Grof'smann, Dresden-Leipzig den I. Preis, die Herren Jensen und Lietzmann, Gartentechniker beim Städtischen Gartenamt in Düsseldorf den II. Preis, die DIE GARTENKUNST. XI, Gartenarchitekten Hoddenkamp und Petznick in Essen den III. Preis, wälirend der Entwurf von Strunk und Peters in Bonn als tüchtige Leistung lobend anerkannt wurde. Es waren im ganzen 13 Arbeiten eingelanten. Wir kommen demnächst noch eingehend auf diesen Wettbewerb zurück. H. a) Pinus silvestris. Kiefer auf Boden der mit Roh- humus und Moos bedeckt ist, flachwurzelnd, untere Wurzel abgestorben I. c) Ortsteinkiefern. Die Pfahlwurzel biegt am Ort- stein rechtwinkelig ab. *) Die Abbildungen sind entnommen dem Buch: „Die Pllanzen- welt Deutschlands". Von Dr. P. Graebner. b) I'inus silvestris aus demselben Bestände wie a), aber Moos und Rohhumus entfernt, Wurzeln wieder kräftig in die Tiefe wachsend. Büclierschau. Das Ende des verflossenen Jahres hat uns in dem Buch: ,,Die Pflanzenwelt Deutschlands" von Dr. phil. Paul Graebner, Kustos am Königlichen Ijotanischen Garten der Universität Berlin, mit zoologischen Beiträgen von Überlehrer F. G. Meyer an der Hohenzollernschule in Schöneburg-Berlin, 129 Abbil- dungen (Verlag von Quelle & Mayer in Leipzig, geb. 7,80), ein Werk beschert, das als Lehrbuch der Formationsbiologie uns die Lebensgeschichte der wildwachsenden Pflanzenvereine und der Kulturflächen in klarer, verständlicher Form bietet. Wenn ich in einer Zeitschrift, deren Hauptziel auf die Gartenkunst gerichtet ist, auf dieses Buch mit besonderem Nachdruck hinweise, so geschieht es, weil die Kenntnis der Einwirkungen von Klima, Boden, Wasser, Licht auf die Ent- Wickelung der Pflanzen, die Auswahl der für die einzelnen Fälle geeigneten Pflanzen und Gehölze, die Beherrschung des Materials kurzweg genannt, mit das Wesen der Garten- kunst ist. Pflanzen im gartenkünstlerischen Sinne heif3t nicht etwa: das, was der Baumschnlbesitzer als Sortiment von XI, DIE GARTENKUNST. 37 Ziersträuchern, als Vorsträucher, schönblätterige und schön- blühende Gehölze liefert, verarbeiten, sondern pflanzen heifst: die Auswahl so treffen, dafs alle die Falvtoren berücksichtigt werden, die auf die Entwickelung der Pflanze von Einfluf^ sind, damit wir uns an gesunden, kräftigen Pflanzenindividuen erfreuen können, dafi weiter Zusammengehöriges, in der Natur gemeinsam Vorkommendes auch zusammen gepflanzt wird. Das Zusammengehörige bezieht sich nicht nur auf das plasti- sche Material unserer Anlagen, auf die Bäume und Gehölze, sondern auch auf die Vegetation , welche die Eodendeike bildet, seien dies nun Stauden, Kräuter oder Gräser. Die Fälle, in denen der Gartenkünstler auf ganz bestimmte Bodenarten seine ganze Ptlanzung zuschneiden muü, gehören nicht zu den Seltenheiten, ja ich möchte sogar behaupten, daß in den weitaus meisten Fällen, wo es sieh um größere An- lagen, z. B. bei Städten, handelt, irgendwelche Gelände zur Verfügung gestellt werden, die für landwirtschaftliche , gärtnerische, vielleicht auch wohl Waldkulturen, oder Bebauung ihrer Beschaffen- heit nach ungeeignet sind. Die Preisausschreiben des letzten Jahres brachten uns u. a. den Schiller- park, ein Gelände, das Sand, nur Dünensand aufweist, der in seiner Beschaffenheit durch Zuführung von guter Erde, Dünger bei der großen Fläche kaum nennenswert verändert werden kann und daher gebietei isch verlangt, daß in der Auswahl der Pflanzen und Gehölze eine Anlehnung versucht wird an die Vegetation der sonnigen Hügel, an die Sandfelder, an die trockenen Kiefernwälder. Friedhof Stahns- dorf und Groß-Lichterfelde wiesen gleiche Bodenverhältnisse auf. An anderer Stelle befindet sich vielleicht ein unbenutzbares, namentlich für Bauzwecke wegen des schlechten Untergrundes un- genügendes, mooriges, sumpfiges Gelände. Nichts liegt wohl näher, als hier einen Park zu schaffen, denn die Grunderwerbskosten sind ge- ring. Daß auch hier nur die Ge- hölze und Pflanzen gedeihen wer- den, die von Natur auf derartige Verhältnisse angewiesen sind, bedarf keiner weiteren Betonung. IVIögen diese beide Fälle als Beispiel genügen, um dar- zutun, weshalb dem Werke auch seitens des Gartenkünstlers Interesse entgegengebracht werden mufs; Man könnte mir entgegnen, Aufschlüsse über diese Fragen sind auch in anderen Werken zu finden, das ist unbestritten ; aber nur mit der Aufzählung der einzelnen Arten ist uns nicht immer geholfen, wir müssen auch die Gründe der Bildung der Vegetationsformen kennen und diese finden wir an jeder Stelle herausgehoben und betont. Das Gleiche gilt von den Wirkungen der nichtparasitären Pflanzenkrankheiten, die uns über manche bisher nicht genügend beachteten Gründe plötz- lichen Eingehens von Gehölzen, Absterbens einzelner Partien oder Stillstandes im Wachstum Aufschluß geben. So sei nur hingewiesen auf das unsere ganz besondere Aufmerksamkeit beanspruchende Kapitel „Strafienbäume", das in allgemeiner verständlicher, wissenschaftlicher Begründung die Schädigungen des Untergrundes, des Pflasters usw. enthält, weiter auf die im Abschnitte Nadelwälder behandelten Pinus silvestris mit den Einwirkungen von Moos und Rohhumus (Abb. a, b), und auf die Ortsteinkiefern in dem Abschnitte Heide (Abb. c). Es Kgl. Gartenbauinspektor Dr. L. Cavet ■(■. ist nicht möglich, in einer nur für einen kleinen Raum berech- neten Besprechung auf alle wertvollen Emzelheiten dieses Buches einzugehen oder sie auch nur zu erwähnen. Ich halte es auch nicht für gut, Einzelheiten aus dem großen Ganzen herauszureißen, sie bleiben immer etwas Unvollkommenes und geben daher leicht ein schiefes Bild. Wer sich für unsere einheimischen Vegetationsformen interessiert, wer auch der Tierwelt, der großen und kleinen, als Freund gegenübersteht, der wird sowohl beim Studium des botanischen, wie des an entsprechender Stelle eingeschalteten und in Beziehung ge- setzten zoologischen Teiles vollauf befriedigt werden und in dem Buche selbst einen jederzeit guten und zuverlässigen Ratgeber haben. Z. Personalnachrichten. Dr. phil. Louis Cavet, Kgl. Gartenbauinspektor in Wiesbaden f. Im Alter von 58 Jahren ist am 9. Januar d. J. in Wiesbaden der Mitinhaber der bekannten Handels- gärtnerei und Baumschule A. We- ber & Co., Dr. phil. Louis Cavet, Kgl. Gartenbauinspektor, gestorben. Mit ihm ist ein Gartenfachmann aus dem Leben geschieden, der zu den sj-mpathischsten Persönlich- keiten der deutschen Gärtnerwelt gehörte, ein Mann von hervorragen- dem Wissen, unermüdlicher Schaf- fiensfreudigkcit und vornehmem Charakter. Jeder, der ihm im Le- ben näher getreten ist, wußte ihn wegen seiner trefflichen Eigen- schaften, seines liebenswürdigen Wesens und seiner jedem Haschen nach äußerlicher Anerkennung ab- holden Bescheidenheit hochzu- schätzen. Er war eine Zierde des deutschen Gärtnerstandes. Geboren zu Stendal im Jahre 1850 hat er seine ersten Fachkennt- nisse sich in dem Garten beim Etablissement von J. Bertram in seiner Vaterstadt angeeignet. In Jena studierte er Botanik und hat während seines ganzen Lebens eine grofäe Vorliebe für unsere heimische Flora bewahrt und betätigt. Die Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Wildpark hat er in den Jahren 1871 und 1872 besucht, nachdem er als Einjährig- Freiwilliger den französischen Krieg mitgemacht und sich das Eiserne Kreuz erworben hatte Seit Mitte der siebziger Jahre gehörte er dem Hause A. Weber & Co an und hat durch sein reiches gärtnerisches Wissen und Können zu dem Auf- blühen dieser Firma erheblich beigetragen. Als Stadtverordneter beteiligte er sich seit igoi hervor- ragend an der Verwaltung Wiesbadens und verwertete in der Grundstücks- und Parksdepufation seine Kenntnisse zur Aus- gestaltung des öffentlichen Gartenwesens dieses Weltbades. Seine Beweglichkeit und sprudelnde, treffende Vortragsweise sicherten ihm vielfach schon im voraus den Erfolg, wenn er das Wort ergriff. Der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst gehörte er seit Jahren an und beteiligte sich, soweit es seine in der letzten Zeit schwankende Gesundheit erlaubte, an den Arbeiten der Gruppe Frankfurt a. M., deren stellvertretender Vorsitzender er war. Sein allzufrüher Hingang wird bei allen, die ihn kannten, schmerzliches Bedauern hervorrufen. H. 38 DIE GARTENKUNST. XI, 2 Zur Frage der Ausbildung des Gartenarchitekten. Wie verlautet, herrscht in den Mitgliederkreisen der D. G. f. G. vielfach noch Unzufriedenheit über die beschlossenen Maß- nahmen in der „Ausbildungsfrage" oder wenigstens Unklarheit darüber, ob die Annahme unseres Kommissionsbeschlusses zweckgemäfs und erfolgversprechend war. Obgleich wir durch den Kommissionsbericht unseren Vorschlag glauben genügend motiviert zu haben, so sehen wir uns veranlafst, auf den gegnerischen Artikel des Herrn Singer-Kissingen kurz zu er- widern. Singer meint, wir hätten zwei Kardinalpunkte über- sehen oder zu gering eingeschätzt. Zum ersten fordert Singer (vergl. pag. 9 Punkt i) nicht allein künstlerische, son- dern auch wissenscliaftliche Ausbildung — ja nicht nur das Studium allgemein bildender, sondern auch naturwissenschaft- licher und mathematischer Fächer, deren „Durchdringung und Beherrschung" ihm ebenso wichtig sind, wie „ein sicheres Gefühl für künstlerische Raumgestaltung und Farbenwirkung und die Fähigkeit, seinem künsterlischen Empfinden in voll- kommener Weise Ausdruck zu verleihen". Da nun die Kunst- gewerbeschulen nur einseitige künstlerische Bildung bieten könnten, bliebe — so meint Singer — „nur die Wahl zwischen der technischen und einer Gartenkunsthochschule". — Darauf ist zu erwidern, data zur Bewältigung dieses Riesenprogrammes — dessen eines Fach allein Singer ganz richtig mit dem Epi- theton „riesig" bezeichnet — ein größerer „Wuuderknabe" ge- hört, als zur Verbindung von Baukunst und Gartenkunst in einer Person. Aber, gesetzt den Fall, dafs das von Singer ge- forderte Ausbildungsprogramm einzelnen wohlbemittelten und sehr befähigten jungen Leuten verlockend erscheinen sollte, so hat der Beschluß der Hauptversammlung solch hochfliegenden Plänen keinerlei Hindernis in den Weg gelegt; denn es ist jedem unbenommen, das Abiturium zu machen, auf der Hoch- schule Naturwissenschaft oder andere Fächer zu studieren, ehe er sich seiner besonderen beruflichen Ausbildung zuwendet. Die allgemein bildenden und fachwissenschaftlichen Hochschulen, sowie die Gärtnerlehranstalten, sind ja bereits vorhanden. — Jetzt kam es vor allem darauf an, eine Bildungsstätte zu er- halten, die das am besten gibt, was uns nottut, nämlicli künstlerische Gestaltungsfertigkeit, die selbstver- ständlicherweise nur auf Grund künstlerischer Fähigkeiten erworben werden kann. Ferner kam es darauf an, eine Bildungs- stätte zu erhalten, die auch dem Unbemittelten und mit weniger Wissen, aber mit künstlerischem Talent Ausgestatteten die Möglichkeit künstlerischer Ausbildung bietet. Wer nun glaubt, durch seine Leistungen nicht die gleichen Rechte mit den entsprechenden Angestellten im Baufach erlangen zu können, der mache das Abiturium oder erringe gar einen akademischen Grad. Dadurch wären auch die Schwierig- keiten beseitigt, die Singer zur Betonung des zweiten Kardinal- punktes veranlaßt haben. — Wollten wir dem Singer sehen Vorschlag Folge geben, so wäre erstens einer großen Anzahl guter Talente die künst- lerische Bildungsstätte verschlossen und zweitens bekämen wir durch die technische Hochschule eine Stätte, die, wenn auch nicht ausschließlich, so doch vorwiegend das Kunst- vvissen statt des von uns benötigten Kunstschaffens ihrem Zweck gemäß zu fördern berufen ist. Ferner glauben wir darauf hinweisen zu müssen, daß der von Singer vorge- schlagene Bildungsweg sehr viel länger sein würde, als er ihn schildert. Sechs Semester sind nicht ausi eichend für wissen- schaftliche und künstlerische Ausbildung in dem von Singer gewünschten Umfang, um so weniger, als die praktische Übungs- zeit vor oder nach den theoretischen Studien in den Bildungs- weg u. E. einbegriffen sein müßte, während Singer sie als , Zeit- verschwendung" außer acht läßt. — Gegenüber dem von anderen Seiten wiederholten Vor- schlage, die Gärtnerlehranstalten durch künstlerische Neben- kurse zu verstärken oder gar zur Hochschule auszubauen, möchten wir nochmals eindringlich betonen, daß dieser Wunsch nach Isolierung unserer fachlichen Bildungsstätten von dein großen Gebiete der übrigen gemein.sam arbeitenden Künste der Gartenkunst nicht förderlich ist. Es ist vielmehr hohe Zeit, endlich lebendigen Anschluß zu suchen, da- mit wir nicht in beschränkter Vereinsamung verkümmern. Im übrigen verweisen wir auf den gut orientierenden Artikel des Heirn Gartendirektor Heicke- Frankfurt (Heft i d. J.), mit dem wir vollständig übereinstimmen. Die Kommission: Gartendirektor Gartendirektor Encke-Kölu Frhr. v. Engelh a rdt-Düsseldorf Gartenarchitekt R. Hoe mann- Düsseldorf Bericht über die Maßnahmen der Kommission für die Frage der Ausbildung des Gartenarchitekten. Die Kommission für die Prüfung der sogenannten Hoch- schulfrage ist dem ihr von der Haupt- Versammlung in Pots- dam erteilten Auftrage nachgekommen und hat eine Eingabe an den Herrn Handelsminister ausgearbeitet und Ende De- zember abgesandt, die die Einrichtung von Gartenarchitektur- Klassen an Kunstgewerbe-Schulen zum Ziele hat. Die aus- führliche Begründung der Eingabe folgt im wesentlichen dem von der Kommission in Potsdam erstatteten Bericht. (Abge- druckt in Nr. 9, 08). Weggelassen sind in der Eingabe selbst- verständlich die in dem Bericht enthaltenen besonderen Aus- führungen über die technischen Hochschulen. Besonders betont ist in der Eingabe die Notwendigkeit, ein größeres Verständnis der Garten-Künstler nicht nur für die Architektur, sondern vielmehr für den Zusammenhang der Künste untereinander überhaupt anzubahnen , und daß hierfür und für die eigent- liche künstlerische Fortentwickelung der Gartenarchitekten die bestehenden Gärtner-Lehranstalten ihrem ganzen Wesen nach nicht geeignet seien, unbeschadet der Verdienste, welche die Lehranstalten für die sonstige Ausbildung der Garten-Künstler hätten. Die Frage eines eventuellen späteren Anschlusses an die technischen Hochschulen ist in der Eingabe nicht gestreift. Die Frage der Ausbildung des Gartenkünstlers ist eine für die Gartenkunst und ihre jünger so wichtige und so viel- seitig bedeutungsvolle, daß nicht erwartet werden kann, daß schon jetzt, wo so viele Erfahrungen erst noch zu sammeln sind, eine Lösung gefunden wird, die alle Mitglieder unserer Gesellschaft gleichmäßig befriedigt. Die Erörterung der Frage auf der Haupt -Versammlung hat ja auch von dem Kommis- sions-ßericht abweichende Meinungen zutage gefördert. Schließ- lich ist aber doch nach reichlichem Für und Wider der Kommissions-Bericht als am besten den gegenwärtig bestehen- den Verhältnissen entsprechend gut geheißen und der Kom- mission der Auftrag zur Ausarbeitung der Eingabe an den Mmister im Sinne ihres Bei'ichtes erteilt worden. Alle, die an der Erörterung über diese Frage teilgenommen haben, und noch weiter teilnehmen, haben aufrichtig das Bestreben, die Gartenkunst und auch die Standes- Interessen der Garten- künstler zu fördern. Nur eine große Vereinigung aber, die es versteht, Meinungs -Verschiedenheiten der Mitglieder im eigenen Schöße auszutragen und nach außen geschlossen auf tritt, bringt es zu einer Förderung ihrer Ziele. Der Vorstand der D. G. f. G. FOr die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Kgl. Universitätsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg. DIE GARTENKUNST Houptkatfllog 1909 (über 200 Seiten stark) ist erschienen. Herrn. A. Hesse Weener (Provinz Hannover). Größte und reidihaltigste : : Baumschule der Welt. : : aE3E3E3E3E3E3E3£3£3E3E3E3E3E3E3aE3E3aE3E3aE3E3E3a £3 £3 E3 £3 £3 £3 £3 E3 £3 £3 £3 £3 £3 £3 E3 £3 £3 £3 £3 £3 ES £3 Heckenpflanzen << }> für mehrere Kilometer Hecken wer- den zur Frühjahrspflanzung 1909 gesucht. Offerten von gesunden, gut be- wurzelten 0,80—1,00 Meter hohen Hainbuchen , Syringen , Cornus, Liguster, Ulmen usw. wollen mit Muster und Preisangabe an die Stadtgärtendirektion iWünciien, Frühllngstr. 32 gerichtet werden, (gez.) J. Heiler, kgl. Ökonomierat - Stadtgärtendirektor. E3E3E3E3a£3E3E3E3£3E3£3E3E3E3E3£X3E3£3E3£3E3E3E3£3E3 Alleebäume verpfl. starke Ware, tadellos in jeder Hin- sicht, alle Sorten, gr. Posten! Ziergehölze, SchilDg- nnd Moorbe«tpflanzen, Obstbäume, Rosen nnd Koniferen. 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Stürtz in Würzburg ist erschienen: Gartenkunfibeftrebungen * * * jv * * * auf fozialem Gebiete. Drei Vorträge. i 68 Seiten Oktauformot mit 33 Abbildungen. Preis pro Exempl. M. 1. — . ! Die Allgemeine Zeitung in München schreibt über die Publikation: : D. Unter dem Titel Gartenkunst- bestrebungen auf sozialem Gebiete hat die Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst ein Heft herausgegeben, das soeben im Verlage von H. Stürtz in Würzburg er- schienen ist. Es enthält drei Vorträge, die im vorigen Jahre in Nürnberg auf der HauptN-ersammlung der genannten Gesell- schaft gehalten worden sind. Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästhetische Befriedigimg bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, „breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind", wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind". Von diesem Sinne sind demgemäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst'' gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahrung erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden imd in England (in der Gartenstadt Letchworth) auch bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt diesen Kompromisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgemäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei BerUn die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- j pflanzvmg, die Häuserberankung, die Grup- 1 pierung der Landhäuser, die Anordmmg | von Kolonien am Wasser werden besonders : eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- j trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genonmien. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des \'ortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschwing- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders hegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- ! trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. H an isch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- rahtät und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinsky, das Borsig\verk, die Gärten im Waldenburger Kohlenre\-ier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'sche Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An Das Wesentliche bleibt die Gemeinnützigkeit ; läge derVierfamihen Wohnhäuser, der Garten- der Bodenhaltung und das enge Zusammen- ' bepflanzung und damit zusammenhängender halten von Gartenstadt und Gartenkunst | Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten ' Pläne und Abbildungen die Vorzüge der tmd dergleichen längst vorhanden, ist dabei einzelnen Kolonien gegeneinander ab- unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- j sofern, als diese grossen Vergünstigungen triebe des modernen Lebens zu vereinigen, : in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- imd wie sie vor allem den Interessen der j nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- ' gute kommen können, während die Arbeiter bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- j der grossstädtischen Betriebe und die Heim- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt „Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Cber- leitimg zur Gartenstadt, zeigt er, wie in arbeiter der Grossstadt zu allermeist aufj dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft , die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenserwerb direkt hinderlich sind. Koniferen auf lehmigem Sandboden gezogen, gute Ballen haltend. Große Bestände aller Arten, Solitärpflanzen in allen Größen, große Vorräte von Picea pung. arg. und Kosteri. Rhododendron in besten , winterharten .Sorten, Gruppen- und Einzelpflanzen bis 1-50 cm hoch. 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Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Herausgeber: DeQtscbe Gesellscliaft lör Garteokonst Schriftleitung : Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. No. 3 Montag, den 1. März 1909 Band XI Die Zeitschrift erscheint monatlich einmal. Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erhalten sie kostenfrei. Preis im Buchhandel 16 Mk. pro Jahrgang. Anzeigenpreis: 25 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröffentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: H. Kron-Hannover: Freie Pflanzung im Hausgarten. — W. Singer -Bad Kissingen: Wie sind die städt. Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? (Schluss.) — Wettbewerb Friedhof Lüdenscheid. — F. Zahn- Steglitz: Die geschichtliche Entwickelung der kgl. Gärten Potsdams. — Heicke-Frankfurt : Wettbewerbsergebnisse. — Hans Pietzner: Zur Kunstgewerbe-Schulfrage. — W. Sing er -Bad Kissingen: Die Ausbildung des Gartenkünstlers. — Ver- schiedene Mitteilungen. — Personalnachrichten. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3, VJ, Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. z= — Eigene Kulturen in Holland. Grosse Spezialität in Treib- ü.Freiland-Tülpep inYorziiglicbenOgalitäten zu koDkarrierendeD Preisen. 91anulieiiul907. Für dieBepflanzungdesFriedricIisplatzes u. der Aognstaanlage mit spätblähenden Garten- tulpen wurden mir die grosse, prenssisohe ^taatsmedaille, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. 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Die im Ausland wohnenden Mitgheder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. Apri noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen. Gruppe Bayern : Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Bpandenburg : Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berhn, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M.: Gartendirektor Heicke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altona , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ■'. Gruppe Ostpreussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern: Obergärtner H e n z e, Stettin, gr.WoU- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walther, Erfurt. Gruppe Schlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen : Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreffenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M.,Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am U., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei V. H. Stürtz, Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Fortsetzung Seite 3.) Wilhelm Guder Baumschulen ,,]VLoxi.pl£Lisix>". Breslau-CarloLüitz u. Trebnitz i. Schles. Spezialkulturen von Koniferen, winterhart, in jeder Grösse. Obmtbännie in allen Höhen und Formen. Allee- nnd Parkbänme jeder Höhe und Stärke. Ziergehöize in allen Gattungen. Beerenofost, Rosen, Forint- nnd Heckenpflanzen. = Kataloge gratis und franko. = Abncr's Rasenmäher^Fcrfektion" Im GebraQcbe der Gärten Sr. Maj. des Deutschen Kaisers. Erstklassiges Fabrikat. Die Hauptparterre öer Düsselöorfer Ausstellung 1904 unö ber Mannheimer Ausstellung 1907 wuröen nur mit „Perfektion" gesdinitten. „Perfektion" erhielt auf öen letzten 5 inter- nationalen Gartenbau -Ausstellungen, öarunter Berlin 1904, Düsselöorf 1904, Paris 1905, DresDen 1907 unö Mannheim 1907, allein öen ersten Preis für Rasenmäher. 7 Abner & Co. g. m. b. h. Berliner Lager: Brandenburgstr. 39. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6. Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendireivtor Heicke, Franltfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeigenteil betreffenden Zu- schriften sind an Haasenstein & Vogler, A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelle, zu richten. /VI leebäume. Prachtware, mehrmals verpflanzt, mit starken, pyramidalen, durch- gehenden Kronen imd geraden Stämmen. Aesculus Hippoeastanum Neuangemeldete Mitglieder. Veiten, F., Obergärtner, Stettin, Pionier- strasse 61. Rlehtep, Bruno, Gartentechniker, Geeste- münde, Mühlenstr. 4-5. Habekost, J. Gf. , Hofgarteninspektor, Rastede in Oldenb. Deus, J. W. , Baumschulenbesitzer, Gr. Hoflieferant, Rastede in Oldenb. Arnold, R. , Gartentechniker, Stettin, Bogislavstr. 12/11. Timmann, H. , Gartentechniker, Stettin, Hauptfriedhof Poster, J. F., Superintendent, South Park Commission, Chicago St. S. A. Olmsted, F. L., Landscape Architekt, Brookline, Boston St. S. A. Stadtgärtnerei Regensburg. Becker, Julius, Gartentechniker, Dortmund, Stadtgärtnerei. Rübenkamp, Carl, Stadtobergärtner, Essen (Ruhr). Kollete, Jean, Friedhofs- und Handels- gärtner, Horst iRuhr). Kruse, Carl Wilh., Landschaftsgärtner, Hamburg, Bachstr. 68 p. Stösslein, August, Bildhauer- und Stein- metzgeschäft, Plauen i. V. Meyer, Carl, Gartentechniker, Berlin-Baum- schulenweg, Baumschulenstr. 78. Schwarz, J. , Gartentechniker, Bonn, Kreuzstr. 6/II. Reiners, August, Gartenarchitekt, Aachen, Frankenstr. lo. Diedriehsen, L. Chr., Landschaftsgärtner, Aabyhoy-Aarhus (Dänemark). Hebenstreit, Rudolf, Leipzig, König- Albertpark. Adressen-Änderungen. Ortmann, H. J., Gartentechniker, Düssel- dorf-Grafenberg, Böcklinstr. 21. Bromme, M., Stadt. Gartendirektor, Erfurt. Brahe, Fr., Gartenarchitekt, Mann- heim L. 8. 11. Appel, Cpnrad, forst- und landwirtschaft- liche Samenetablissements (Inhaber Kom- merzienrat L. Heyn), Darmstadt, Bis- marckstr. 61. Müller, J. F., Gartenarchitekt bei Super- intendent Müller, Düren (Rheinland), Schenkelstr. 8. „ rubieunda, Höhe bis zur Krone 230-2-50 cm . . ,, ,, „ „ „ „ do\J ~ilO\J „ Robinia Bessoniana, „ „ „ „ 180—200 „ . . „ „ „ 2.30-2.50 „ . . Salix atrovirens pendula, Höhe bis zur Krone 200-220 cm „ caprea pendula, „ „ „ „ 200—220 „ Sorbus aue. fructu duleis, „ „ „ „ 200-r220 „ Tilia argentea (tomentosa) echte Silberlinde euchlora (dasystyla) Krimlinde Gruppe Bayern. Die im Dezember abgehaltene letzte Jahressitzung der Gruppe Bayern beschäf- tigte sich zunächst mit den Einlaufen vom Hauptvorstande. Eine längere Diskussion erhob sich über den Punkt: Festsetzung der Studienreise nach England. Kunst- und Handelsgärtner Herr Buchner, welcher die Verhältnisse in England genau (Fortsetzung Seite 4.) „ hollandiea (intermedia) Ulmus hollandiea Umfang 100 St. in cm Mark 16-18 180.- 20-26 4(10.- 14-16 280.- 16-18 350.- 8-10 90.— 8-10 110.- 8—12 65.— 10—14 90.- 12-14 120.— 12—14 .SOO.- 14—16 400.- 8-10 100.- 10-12 160.- 12—14 200.— 14—16 300.- 16-18 400.- 14-16 180.- 1000 St. Mark 1750.- 3950.- 2750.— 3450.— 860.— 1250.- 600- 850.— 1150.- 2900.— 3900.— 950.— 1425.— 19.i0.— 2950.— 3900.- 1725.— Ziersträucher, starke Ware. in vielen schönen Sorten nach meiner Wahl 100 St. Mk. 17.50, 1000 St. Mk. 170.—, 10 000 St. Mk. 1600.—. bessere Auswahl, schönblühende und buntblätt- rige Sorten nach meiner Wahl, 100 St. Mk. 25.—, 1000 St. Mk. 240.-, 10000 St. Mk. 2200.—. 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Zum zweiten Punkt der Tagesordnung betr. die Einsendung der gezeichneten frei- willigen Beiträge und Verzichtleistung der Gruppenbeiträge für 1907i'08 wird der An- trag des Vorsitzenden angenommen, wo- nach die Gruppe erklärt, daß sie nicht eher Stellung zu dieser Sache nimmt, bevor nicht eine vollständige Klänang der finanziellen Verhältnisse des Vereins er- folgt ist. Von den übrigen Mitteilungen des Hauptvorstandes wurde Kenntnis ge- nommen. Den 8. Punkt der Tagesordnung bildete der Antrag des Schriftführers : „den in der Hauptversammlung der Deutschen Gesell- schaft für Gartenkunst gefaßten Beschluß betr. die Errichtung besonderer Garten- kunstklassen an den Kunstgewerbeschulen wegen seiner wichtigen und einschneidenden Wirkung auf unseren ganzen Beruf vorerst zu sistieren und an die Gruppen das Er- suchen zu.richten, ihre gutachtliche Äußerung an die Gruppe Bayern und den Hauptvor- stand einzureichen". Herr Hofgärten-Inspektor Schall begrün- det diesen Antrag in einem eingehenden Referate, wobei er nicht nur die Schädigung, welche ein derartiger Anschluß an die Kunstgewerbeschulen hervorrufen wird, besonders betont, sondern auch den Rück- gang unserer eigentlichen Fachschulen be- fürchtet; er wünscht, daß dieser Kom- missionsantrag nicht zustande kommt, daß vielmehr der Ausbau unserer Garten- bauschulen und ganz besonders der Dahlemer weiter ins Auge gefaßt wird. Mit den Schlußworten: Nachdem der Kommissionsantrag mit großer Stimmen- mehrheit bei der Hauptversammlung zum Beschluß erhoben wurde und dadurch sicherlich die irrige Meinung erweckt wird, als habe sich die große Mehrheit der Mit- glieder mit diesem Beschluß einverstanden erklärt, motiviert der Schriftführer seinen schon oben erwähnten Antrag. Dieser Antrag erregte natürlich eine ungemein lebhafte Diskussion. Fast alle anwesenden Mitglieder beteiligten sich an derselben, und wenn auch die Ansichten im großen ganzen noch sehr verschieden waren, so wurde doch der allgemeine Be- schluß gefaßt, im Sinne der Antragsteller zunächst an die Gruppenvorstände zu schreiben und das weitere abzuwarten. Gartentechniker Herr Multerer stellte zum Schlüsse noch den Antrag, es möchte, nachdem in München die Errichtung eines Zoolog. Gartens projektiert ist, die Gruppe dahin wirken, daß ein Preisausschreiben erfolge. Nachdem einige Mitglieder an und für sich beim Ausschuß dieses Unternehmens sind, wird die Sache zu geeigneter Zeit in Angriff genommen werden. gez. Heiler. gez. Schall. Pomologisches Institut Reutlingen (Württ.) Älteste Obstbaufachschule. Höhere Gärtnerlehraostalt. Gegründet 1800. :geinässe, vielseitige, gründliche Ausbildung junger Gärtner in Theorie und Praxis des Obst- und Gartenbaues, Beffinn '^'^^ Jahreskursus Anfang Oktober. o des Frühjahrs* und Sommerkursus Anfang März. 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Auf Antrag des hiesigen Garten- bauvereins wurden zu den von diesem alljährlich im März veranstalteten Aus- stellungen von Schülerarbeiten der Fach- klassen für Gärtner der Hamburger und Altonaer Kunst- und Gewerbeschulen die Preisrichter erwählt und zwar die Herren Hoff, Stehr und Brügmann. Um in den Vorberatungen zu der in Hamburg 1912 stattfindenden großen Garten- bauausstellung, alle Interessenten der ver- schiedenen hiesigen Gärtnervereine besser vereinigen zu können, ist vom Gartenbau- verein ein Zentralverein für Obst- und Gartenbau gegründet worden. Unsere Gruppe beschloß nun auch diesem Verein beizutreten, um auch unsere Wünsche besser zur Geltung bringen zu können. Nach den Satzungen dieses Vereins kann unsere Gruppe zwei Delegierte dazu ent- senden. Als solche wurden gewählt die Herren Stadtgärtner Mohr- Wandsbeck und Baumschulenbesitzer Lorenz von Ehren in Nienstedten bei Altona. Dann wurde der Vortrag des Herrn Oberingenieurs Sperber, den dieser in der letzten Sitzung des hiesigen Gartenbauvereins über den Ham- burger Stadtpark gehalten, besprochen. Es wurde allgemein anerkannt, daß Herr Sperber sich durchaus unparteiisch in seinem Vortrag verhalten, viel Interessantes vorgebracht und teils recht treffende Be- merkungen, sowohl über einzelne Projekte, die in Lichtbildern vorgeführt waren , als auch über Kritiken und Wünsche Außen- stehender machte. Mit schönen, blumen- reichen Worten, könne man keinen Volks- park anlegen. Zum Schluß machte Herr Stadtgärtner Hörning-Kiel den Vorschlag, den Hauptvorstand zu ersuchen, von Zeit zu Zeit einen Wettbewerb über kleinere Objekte innerhalb unserer Gesellschaft zu veranstalten Es würde dies viel zur .bung und Weiterbildung jüngerer Gartenkünstler beitragen, die oft wenig Gelegenheit hätten, sich in ihrem Können hervorzutun. Wenn z. B. 3 Preise von 100 Mk., -50 Mk. und ein Diplom ausgesetzt würden , würde damit schon angemessene Gelegenheit ge- geben sein, eine reichliche Beteiligung an- zuregen. Herr Baumschulenbesitzer E. Frahni in Firma J. Timm & Co. in Elms- horn hatte 2 Apfelsorten in tadellosen Exemplaren ausgestellt. Es waren „Schöner von Boskoop" und „Coulon Reinette". Ersterer ist bereits als ausgezeichneter Wirtschafts- und Tafelapfel bekannt. Letz- (Fortsetzung Seite 6.) Körner & Brodersen Gartenarchitekten KSrnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 i! M ^! Garten- und Parkanlagen, ic ic \<. = Taxus baccata! = Prachtvolle dunkelgrüne Ware, mehrfach verpflanzt, mit festem Ballen. Vorrat ca. 100 000 St. in allen Größen bis 2-50 cm Höhe, als Pyra- miden, Säulen, Büsche und zu Hecken. Von anderen Coniferen gleichfalls grosser Vorrat in vorzüglicher Ware. Man verlange unser Preisverzeichnis. J. Timm & Co., Baumschulen, Elmshorn i. 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Zur gemeinschaftlichen Besichtigung des Geländes am Bardewiker Wall in Lüneburg, für dessen gartenkünstlerischeAusgestaltung ein Preisausschreiben vorliegt, hatte die Gruppe Hannover, Bremen etc. die Gruppe Hamburg auf 24. Jan. 1909 eingeladen, welche zur großen Freude derselben mit zahl- reichem Besuche Folge geleistet hatte. Von beiden Gruppen waren 20 Herren er- ^schienen, außerdem hatte die Stadt Lüne- burg in anzuerkennender Weise ihren Dezernenten für die städtischen Anlagen, Herrn Senator Luhmann entsandt. Der Vorsitzende Herr Stadtgartendirektor Zeininger begrüßte die Versammlung und insbesondere Herrn Senator Luhmann und trat dann in die Tagesordnung ein, nach- dem vorher an Stelle des verhinderten Schriftführers, Herrn Stadtobergärtner Glogau, Unterzeichneter dieProtokoUführung übernommen hatte. Ein Antrag des Vorsitzenden , den Gruppenvorstand mit der Ausarbeitung eines kurzen Statuts zu betrauen, da noch kerne Speziaisatzungen der Gruppe vor- handen seien, wurde einstimmig ange- nommen, desgleichen der von Herrn Garten- inspektor Isermann-Minden für die Sommer- sitzung vorgeschlagene Vorort Minden. Zu Punkt 3 der Tagesordnung, die England- reise, lag der Antrag der Gruppe Hamburg vor: Die Englandreise bis Ende Juli oder Anfang August, statt, wie auf der Haupt- versammlung besctilossen, Ende Juni, An- fang Juli aufzuschieben, resp. festzusetzen. Die Hamburger Herren sprachen sehr für ihren Antrag, da aber eine Einigung der Versammlung auf den Hamburger Antrag scheinbar nictit zu erzielen war, schlug der Vorsitzende nachstehenden Antrag an den Hauptvorstand vor, welcher auch einstim- mige Annahme fand. Der Antrag lautet: Die Gruppen Hannover, Bremen und Ham- burg ersuchen den Vorstand der D. G. f. G. den Hamburger Vorschlag betreflend Haupt- versammlung und Englandreise möglichst zu berücksichtigen. Die vereinten Gruppen sehen aber von der Berücksichtigung ihres Wunsches ab, falls der Hauptvorstand bereits mit den englischen Behörden oder Körperschaften feste Vereinbarungen ge- troffen hat. Der Vorschlag des Herrn Geschäfts- führers Beitz, dt n V. D. G. zur Teilnahme an der Englandreise aufzufordern , findet ebenfalls einstimmige Annahme. Sodann referiert der Vorsitzende über die Finanzlage der Gesellschalt und emp- fiehlt der Gruppe den auf der Hauptver- sammlung ausf;esprochenen Wunsch: Ver- zicht der Gruppen auf den Gruppenbeitrag 1907 und 1908 zur Annahme, um möglichst bald die Kasse zu sanieren. Der Antrag findet olme Debatte einstimmige Unter- stützung. Ferner wurde noch über die übrigen Beschlüsse der Hauptversammlung referiert und debattiert, über Eintragung in's Vereinsregister, § 2 der Satzungen, Gebührenordnung, Statistik und Ausbildung (Fortsetzung Seite 7). Nachruf. Am 22. Februar d. J. entschlief sanft im 74. Lebensjahre der Königliche Baurat und Stadtrat GEORG TOEBELMANN, Stadtältester der Stadt Charlottenburg. Länger als 25 Jahre hat der Entschlafene der städtischen Verwaltung Charlottenburgs angehört und zwar vom Januar 1884 bis Ende 1887 als Stadtverordneter, vom Januar 1888 bis zu seinem Tode als Mitglied des Magistrats, in den ihn das Vertrauen seiner Mitbürger nach Ablauf seiner Wahlzeit viermal hintereinander immer wieder von neuem berief. In dieser Stellung hat er sich als Mitglied mehrerer Deputationen, die seinem eigentlichen Beruf — der Baukunst — nahe standen, seit 1892 aber insbesondere als Vorsitzender und Dezernent der Parkdeputation in hervorragender Weise an der Förderung der städtischen Verwaltung betätigt, wobei sein kluger, auf das Praktische gerichteter Verstand mit dem ihm eigenen feinen Kunstsinn sich glücklich und erfolgreich verband. Was er als Dezernent der Parkverwaltung in der Ausschmückung der Strassen und Plätze unserer Stadt Schönes geschaffen hat, liegt offen vor Aller Augen. Im Geheimen hat sein warmempfin- dendes Herz und seine wohltätige, offene Hand viele Sorgen ge- lindert, viele Tränen getrocknet, manchen Lebenspfad geebnet. — Seine abgeklärte, ruhige Lebensweisheit, die den Hass nicht kannte, die alles Menschliche mit Liebe umfasste, hat überall in den Kämpfen des Lebens versöhnend gewirkt und in unserm Kollegium ihm warme Freundschaft und herzliche Verehrung geschaffen, die wir ihm dauernd bewahren werden. Mit wehmütiger Trauer stehen wir an seinem Grabe und empfinden es mit tiefem Schmerz, dass wieder eine charaktervolle Persönlichkeit, ein verehrungswürdiger Mann, unserm Kreise durch den Tod entrissen ist. Charlottenburg, den 23. Februar 1909. Der Magistrat. Sehustehrus. Areal 1300 Morecii Baumschulkatalog kostenfrei L. 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Bei Tisch dankte Herr Senator Luhmann, welcher liebenswürdiger Weise am Essen teilnahm, für die Begrüßungsworte des Vor- sitzenden und Herr Garteninspektor Hoelscher brachte ein Hoch auf die Stadt Lüneburg und ihren Vertreter aus. Nach der Tafel wurde das Gelände des ausgeschriebenen Wettbewerbes be- sichtigt. Allgemein wurden die schon vor der Ausschreibung vorgenommenen Zu- schüttungen eines Teils des ursprünglichen Wallgrundes lebhaft bedauert, einesteils, weil dadurch die Formation des Geländes sehr gelitten und andernteils weil auf Kosten von zu erlangenden Baugrundstücken die Gesamtfläche bedeutende Einschränkung erfahren hat. Auch die geforderte Über- brückung des Wallgrundes und Durch- brechung des alten Bardowieker Walles zugunsten der Verlängerung einer für den Verkehr unbedeutenden Straße fand keinen Anklang, da auch an Hand des Stadtplanes eine solche Maßnahme sich nicht rechtfertigt und die Gesamtwirkung des langhinge- streckten, mit alten Linden bestandenen alten Walles gestört wird. Nach der Be- sichtigung des Wallgrundes führte uns der Weg an der Saline vorbei, durch den neuen, aber durch die minimale Bepflanzung küinmerlich wirkenden Kurpark der Saline zum neuangelegten, von Trip entworfenen und im Werden begriffenen Friedhof Der Rückweg durch die Stadt bot uns die be- rühmten alten Giebelarchitekturen und alte vorbildliche Straßenzüge. Auf dem früher als Muster einer auch zu Marktzwecken dienenden alten großzügigen Straßenanlage geltenden Sande herrschte Einstimmigkeit, daß durch die neuangelegte, mit Akazien bepflanzte Mittelpromenade das ursprüng- liche, herrliche Bild zerstört ist. Em ge- mütlicher Umtrunk im behaglichen alten Ratsweinkeller beendete die interessante Zusammenkunft. Zeininger. Chr. H. Roselius. Gruppe Pommern. Die Gruppe ,, Pommern" der D. G. f. G. hielt am Sonnabend den 2:i. Januar 1909 ihre diesjährige Winterversammlung in Stettin ab. Auf der Tagesordnung stand zunächst die Wahl des Gruppenvorstandes und wurde der bisherige Vorstand wieder- gewählt. Des weiteren lag eine Zuschrift des Hauptvorstandes vor mit dem Ersuchen um Äußerung über den Termin der dies- jährigen Hauptversammlung und der sich anschließenden Studienreise nach England. Bereits in der letzten Sitzung wurde dieser Punkt auf Anregung der Gruppe ,, Ham- burg" erörtert und auch diesmal wieder war die allgemeine Stimmung für den Monat August als den geeigpetsten Zeit- punkt. Bezüglich einer ev. Einladung der Mitglieder des „Vereins Deutscher Garten- künstler" zur Teilnahme an der England- reise war die Mehrzahl der Anwesenden (Fortsetzung Seite 8}. Extra starke Park- u. 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Während ein Teil der An- wesenden sich für die Angliederung an die Kunstgewerbeschulen aussprach, hielt ein anderer Teil den Vorschlag Singer (An- schluß an die technischen Hochschulen) für durchaus erwägenswert, zumal da dem Hörer an der technischen Hochschule auch der Besuch der Kunstgewerbeschule unbe- nommen sei. Als letzter Punivt der Tagesordnung stand die Wahl des Ortes für die dies- jährige Sommerversammlung der Gruppe zur Besprechung. Während einige der Mitglieder sich für den Besuch Danzigs mit seinen schönen Städtebildern aus- sprachen, wurde von anderer Seite ein Ausflug nach Chorin und der märkischen Schweiz empfohlen. Der endgültige Be- schluß über die Wahl des Ortes wurde auf eine spätere Versammlung verschoben. O. Schulze. Henze. Gruppe Rheinland. Die erste Sitzung des Jahres fand am 31. Januar in Cöln, in der Weinstube „Zum Treppchen" statt Nach Erstattung und Genehmigung des Jahres- und Kassenbe- richts durch den Schriftführer schritt man satzungsgemäß zur Neuwahl des Vorstandes. Dieser wurde einstimmig durch Zuruf wiedergewählt. Als Beisitzer wurden wieder- bezw. neugewählt die Herren Günther-Bonn, Hoemann-Düsseldorf, Lem- men-Crefeld, Linne- Essen und Weßberge- Aachen. Als folgender Punkt stand auf der Tages- ordnung : „Anregungen zur Pflanzengrup- pierung" , wozu der Schriftführer das ein- leitende Referat übernommen hatte. Der rege Meinungsaustausch, der sich daran an- schloß, förderte eine ganze Anzahl sehr interessanter und beachtenswerter Einzel- heiten auf diesem umfangreichen Gebiet zutage. Eine besonders eingehende Dis- kussion entspann sich über die Frage der Schaffung und Unterhaltung von „bunten Wiesen". Im Anschluß daran gab die not- wendige Beschlußfassung über den Antrag der Gruppe Hamburg auf Verlegung des Zeitpunktes der Englandreise Anlaß zu längerer Debatte. Man ist schließlich mit allen gegen eine Stimme für Beibehaltung des Termins im Juni. Zum Schluß wird durch Abstimmung als Ort für die nächste Sitzung Düsseldorf und als Tag der 2. Mai bestimmt. Vorgesehen ist vormittags eine Besichtigung mehrerer Privatgärten und nachmittags eine Sitzung. Scherer. Gruppe Sachsen-Thüringen. Die Gruppe Sachsen - Thüringen hielt am 17. Januar ds. Js. im Palmengarten zu Leipzig ihre Sitzung ab. Der stellvertretende Vorsitzende Herr Garteningenieur Walter eröffnetedie Sitzung um U'li Uhr; er wies darauf hin, daß diese Zusammenkunft statutengemäß schon im Monat Dezember vor. Js. hätte erfolgen rnüssen, weil die Beteiligung aber voraus- sichtlich eine recht schwache gewesen (Fortsetzung Seite 9.1 €oiiif(rcn mit festen Ballen (ca. 200 Sorten), da- runter grosse Auswahl in prachtvollen Sehaupflanzen bis 7 Meter Höhe, extra starke Buxus.Kirsehlorbeeren, Rhodo- dendron pondicum, Azalea pontiea gelbblühend, extra starke Allee- und Zierbäume, Ziersträucher, dabei viele Solitärsträueher in feinen Sorten. Sehlingpflanzen, Obstbäume, Stauden, Ziergräser etc., worüber Preisverzeichnisse frei zu Diensten, empfehlen S. & J. RINZ, Frankfurt a. Main. Baumschulen Oberursel a. Taunus. Zum Besuche unserer Baumschulen in Oberursel laden höflichst ein. Schlauchwagen Rasensprenger Spritzrohre # Verschraubungen Julius Roller, Gummi waren-Fabrik, 3 man verlange Katalog! |^ Extrastarke Apfelbäaiue mit starken, tragfähigen Kronen, Hochstämme 10 Siück 20—30 Mk., "„ 175-275 Mk. Halbstämme 10 Stü. k 15—25 Mk., % 130-230 Mk. 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Der neuerdings naclidrücklichst hervorgekehrte Begriff der erweiterten Wohnung erscheint eigenthch in grob - sinnlicher Art gedeutet, sobald man die un- bedingte Herrschaft des architektonischen Prinzipes damit zu begründen trachtet. Dann entspräche wohl die regelmäßige Felderung dem Bauriß, die abteilende und umschließende Hecke den ,,vier Wänden", der Laubengang dem Korridor; — und die so nachbildeten, hätten am wenigsten Grund, die angebliche Kopierung von Hügeln und Tälern im Garten zu verhöhnen. Hüben wie drüben gälte ein wesensfremdes Vorbild. ,,Wir betrachten den Garten als ein Kunstwerk seiner eigenen Art, dessen Schönheit auf der glücklichen und effektvollen Verwendung seiner eigenen, ihm eigentüm- lichen Mittel beruht." So knapp und klar wie Jakob von Falke hat keiner noch die Theorie des Gartens hingesetzt. Allzulange hat der architektonische Garten brach gelegen, doch nun man mit Eifer ihn zu bestellen begann, da sprießt und treibt es üppig hervor aus dem schier jungfräulichen Boden und greift hinüber und überwuchert das tüchtig abgeackerte Gebiet des Land- schaftsgartens. Das ist die Kraft der Reaktion, die CT; vielfältig vorhergesagte. Aber die besonnene Sach- CT. künde, die in der Zeit der Parkbegeisterung das Lust- j- stück (Parterre), die Laube und den Schattengang, CO Terrasse, Brüstung, Wasserkunst und Zierbau nicht GC untergehen ließ und die Wandlungen der Entwickelung aus der Geschichte zu werten gelernt hat, wird kost- bare Kulturwerte vom Augenblickserfolg nicht über- wuchern und ersticken lassen. Denn der Parkgarten ist etwas Selbständiges und Gewordenes, das auch in dem geringen Ausmaß eines bürgerlichen Hausgartens an Berechtigung nicht einbüßt. — Nur muß er sein und nicht vorstellen. Ist es denn nötig, im Vor- gärtlein, das nur der unregelmäßig vorspringenden Fassade willen für Kunstformen keinen Heftpunkt bot und darum mit Zierhölzern und Stauden regellos, aber ästhetischem Empfinden gemäß besetzt wurde (Plan i S.41 ), die ganze, alte ,, natürliche" Park-Genesis zwischen Bauflucht und Pflaster wirksam werden zu lassen } ! Und, um bei dem vorgelegten Beispiele zu bleiben, die den vortretenden Baukörper betonenden Koniferen- solitärs oder die Besäumung der Zuwegung dann als Ausweise der ,, Kunst" in der „erhalten gebliebenen Natur" zu deuten r — Es ist die Genesis eine Esels- brücke, die schwerem Begreifen und mangelndem Empfinden geschlagen wurde, die aber just so bequem auch den Tadlern und Verneinern diente. Man breche sie ab. Es ist Zeit. Nach freiem Prinzip und gebundenem soll man zu schaffen sich gewöhnen (wie Dichtung äußer- lich geschieden wird nach freier und gebundener Formi. Dann fallen die Redensarten von der ,, Herrschaft der 40 DIE GARTENKUNST. XI, 3 Kultur" und der „Gleichberechtigung von Mensch und Pflanze im Gartenleben". Und was sonst geredet ist. Daß im Hau.sgartendie regelmäßige Gartengestaltung im allgemeinen zu bevorzugen sei, diese schon des Grundstückszuschnittes wegen praktische Maßregel, wollte vor ein paar Jahren nicht durchdringen. Nicht nur des Schlendrians wegen. Aber die Bauten waren mehr oder weniger unfähig, eine gebundene Garten- form zu bestimmen. War es Rückwirkung des tradi- tionellen, freigestalteten Parkgartens oder der erste mißgeleitete Drang zur neuen Wohnungskultur, — man wollte von innen heraus bauen, verließ den alten akademischen Grundriß und brachte es auch für die unbedeutendsten Baulichkeiten zur gruppierten Anlage, die, schließlich Selbstzweck geworden, die Inrienräume gewogenes Zusammenspiel von Repräsentation und Anmut ergibt reizvolle Bilder. Eine bedeutungsvollere Verwendung freier Pflan- zungsmotive gestattet in ihrer W^eiträumigkeit die im Grundriß 2 Seite 41 dargestellte Anlage. Hier sind ganze Strecken parkmäßig gestaltet, ohne doch den An- spruch zu erheben, als eigentlicher Park gedeutet oder verstanden zu werden. Auf einem regelmäßigen Rasen- stück in freier Anordnung hainartig verteilt, sind Bir- ken im Vordergarten verwendet, lange Grenzpflanzungen decken die Seiten des Grundstücks, an ihrem Rande sich frei auflösend, und einen ganzen unregelmäßigen Gartenteil, in dem selbst ein wirklicher krummer Weg nicht fehlt, Obstgarten. erkennen wn- zwischen Spielplatz und .-jVJ^m^ W. Hennings, Hannover: Hausgarten. (Schaubild 2 zu dem Grundrifs 2 Seite 41.) mehr bedrängte, 'als das die symmetrische Bauart je getan hatte. Der neuerdings wachsende Einfluß der ' klassizistischen Periode (Biedermeier) hat von der zwecklos wilden Zerklüftung des Baukörpers wieder zur einheitlichen, wenn auch nicht streng symmetrischen Masse zurückgeführt, der ein regelmäßiger Garten sich organisch anzugliedern vermag. Der Hausgarten des Planes i Seite 41 zeigt solchen unter peinlicher Raum- nutzung geschaft'enen regelmäßigen Garten, entwickelt auf der Grundlage der Fassadenachse. Sowohl die Architektur als wie der Garten sind in der Regel- mäßigkeit nicht völlig durchgeführt. Bei jener ist durch den Treppeneinsprung die Steigerung der Symmetrie zur Langeweile behemmt, in diesem ge- sellt sich die freie Gehölzsilhouette, gegeben in der Grenzpflanzung, den Birkenkronen und dem Ahorn zu der streng gerissenen Linienführung. Solch wohlab- In dem einen Schaubildchcn (Seite 40) sehen wir im Hintergrund eine bewegte Gehcilzsilhouette, die in an- genehmen Gegensatz tritt zu den festgerissenen Formen der axialen Anlage. Diese Gehölzmasse liegt nicht im Grundplan, sondern gehört zu andern Gärten der Villcnkolonie. Die Frage, ob dieser außerhalb der Willensbestimmung des Künstlers befindliche günstige Hintergrund als dauernd erhalten bleibend anzusehen sei, ist hier somit bejahend beantwortet. — Nicht immer wird das der Fall sein. Besonders geschickt ist die gezeigte äußerste Grundstückstiefe ohne Raumvergeudung erzielt durch fjffnung der Pergola und Heranziehung des erhöht im hinteren Geländeteile angeordneten Nutzgartens, der gleichzeitig durch das in Gartenhäuschen und Spring- brunnen gebotene Blickziel die ihm zukommende ästhetische Wertung erhält. Auch der seitlich beim XI, 3 DIE GARTENKUNST. 41 EL, cz Q^ LjJ ? c 5 CO ■=^5 1= o "J , X ta -^ i^c 5 ^^ cc °^ jn = C C 5 ^ o ^ ar er a: 5 j = - jz ^ ^ =3 lO er rr *^ *~ CO -' o o -^ ^ ^0 •=> °3 "^ T- pv ^ tri ^ r*- ,o ■J ^ £: i: r it: — z; ^ — ,„ ^ o: uj ^ c ^ I I O Ci ^ '^ ::f 5^ ^ o ü tr a: ^ QC cn cC J — 3- 5- z: 03 Q_ a. 2- 15 "^ °^\ IX X ■a in 3 N 0) (X 42 DIE GARTENKUNST. XI, 3 Hause vorgesehene schattige Sitzplatz am Brunnen bietet eine anheimehide Stätte. Die Seitengründe der axialen Partie bilden die eigenen Gehölzbestände — Schaubild Seite 39 — , so daß der regelmäßige Garten förmlich eingebettet er- scheint in freiem Baumwuchs. Freie und gebundene Ausdrucksform halten sich in diesem verhältnismäßig weiträumigen Beispiel die Wage, gegenseitig zum Vorteile des Ganzen ihre Wirkung steigernd. Ist die Monotonie des landläufigen Hausparkes vielfältig und gebührend gekennzeichnet, so wird die einseitig auf architektonischer Durchge- staltung beruhende Hausgartenanlage mit nicht min- derem Recht demselben Schicksal verfallen, sobald nur der Reiz des Neuen und Aparten davon gewichen ist. Wer beispielsweise die Scherische Sammlung zur Hand nimmt, dem kann es gar nicht entgehen, daß die vielen beachtenswerten Raum- und auch Farb- wirkungen voll anerkannt — doch auf ein wichtiges Ausdrucksmittel grundlos verzichtet wurde. Es wäre damit an Wiederholung nianches erspart, an Kraft und Wechsel viel gewonnen worden. Wie sind die städtischen Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? B. Referat über „Sport- und Badeplätze in den städtischen Anlagen." Von Wolfgang Singer, Bad Kissingen. (Schlufs.J Immerhin läßt sich eine erträgliche Raumwirkung erzielen durch die wiederholt schon betonte geschickte Bodenbewegung namentlich für erhöhte Zuschauer- plätze, durch Zwischenschaltung von Rasenstreifen, von Blumenstücken an geschützter Stelle, durch geeignete Situierung und Formensprache der notwendigen Bau- lichkeiten und vor allem dadurch, daß wenigstens die äußeren Drahtzäune durch hohe Hecken, Schling- gewächse und andere Anpflanzungen kaschiert werden. Während der Fußballsport auch im Winter lebhaft ausgeübt wird, bleibt der Tennissport im Freien auf die besseren Jahreszeiten beschränkt. Es sollte deshalb bei der Anlage städtischer Tennisplätze von Haus aus auf die leicht durchführbare Umwandlung in Eisbahnen gerücksichtigt werden, wenn nicht anderweitig aus- reichende Vorkehrungen für den Eissport vorhanden sind. Jedenfalls ist es eine unabweisbare Pflicht städtischer Verwaltungen, recht viele Eislaufplätze be- reitzustellen, und seien es manchmal auch nur kleine und weniger gute Gelegenheiten ; besonders die liebe Jugend ist dankbar für jedes Entgegenkommen hierin und unglaublich bescheiden in ihren Anforderungen an die Güte einer Gleitbahn; für den Eissport aber kommen natürlich nur erstklassische Plätze in Betracht. Solche können in wirklich guter Beschaffenheit nur auf ebenen, kurz geschorenen und glatt gewalzten Rasen- flächen durch häufig wiederholtes Cberbrausen nach Eintritt des Frostes oder bei reichlichem Wasserzulauf durch Anlage von seichten Staubecken auf ebenen und sanft bewegten Grasbahnen mit undurchlässigem Untergrund geschaffen werden, sei's auch um den Preis des Neubesäens im Frühjahre; manch' kühn geformtes Wiesental in öfi"entlichen Anlagen würde durch eine, die Verwendung zu Eislaufplätzen ermög- lichende Umgestaltung nicht immer nachteilig im Aus- drucke beeinflußt werden ' Bekanntlich fürchten ältere Semester die Tücken des gleitenden Stahlschuhes, ihnen kann ein anregender, gesunder Eissport durch Anlage abgeschlossener Bahnen zum Eisschießen auf ebenen, weniger frequenten Weg- strecken geboten werden, während die rüstigeren Jahr- gänge dankbar für Plätze zum Eishockey sind. Das Wort ,, Badeplätze" und meine Bestellung zum Referenten für diesen Punkt der Tagesordnimg könnte den Anschein erwecken, als handle es sich um die gärtnerischen Anlagen in Kurorten, um so mehr, als bis- her die öffentlichen Flul>- und Seebäder ganz der gartenkünstlerischen Gestaltungskraft entzogen waren und die Nymphen in den Gewässern der städtischen Anlagen sorgfältig vor dem Anblick nackter Menschen- leiber bewahrt blieben. Nun aber hat die allerneueste Zeit durch die Wiederaufnahme des Luft- und Sonnen- bades und durch die Freibadbestrebungen unserer Kunst ganz ungewöhnlich interessante und vielfältige Aufgaben geschenkt, so daß es ein rühmenswertes Verdienst unseres Vorstandes ist, die Einrichtung von Badeplätzen in den öffentlichen Anlagen zur Diskussion gestellt zu haben. Besitzen wir doch eine ganze Reihe von Stadtparks etc. an Flüssen und Seen und mit eigenen, zu Badezwecken tauglichen oder leicht ein- zurichtenden Wasserflächen. Noch aber sind die all- gemeinen Lebensanschauungen bei uns nicht so weit gereift, daß Freibäder an jedem geeigneten Gewässer der städtischen Anlagen ohne weiteres zulässig er- scheinen ; zumal für die Erwachsenen müssen dicht umgrenzte, einblicksichere Gehege geschaften werden, W'Cnn auch nicht in der geradezu miserablen Gestaltung des landläufigen Typs unserer Fluß- und Schwimm- bäder. Überall sehen wir diese trostlosen Gegenbei- spiele, wie sie in einem scheußlich langweiligen Kasemenstil unsere Fluß- und Seeufer verunzieren ; in einem gleichmäßig grauen, wie aus einem einzigen Riesenfarbstoffe geschöpften Tone erheben sich die niedrigen ungegliederten Baracken, als sei auf Grund einer reichsgetzlichen Regelung jede andere Anordnung verpönt; als einziger Schmuck ist, ihnen in recht über- flüssiger Weise wie ein Brandmal ihr Charakter als „Fluß- und Schwimmbad" aufgedrückt; vielleicht ver- kündet noch irgend ein Beiwort die welterschütternde Tatsache, daß dieses Fluß- und Schwimmbad dem Herrn ,, Meyer" gehört. Es wäre wahrlich an der Zeit, daß sich unsere Vereine für Volkskunst und für XI, 3 DIE GARTENKUNST. m Friedhofswettbewerb Lüdenscheid : Entwurf von J. P. Grolämann, Leipzig. I. Preis. Heimatschutz ernstlich dieser offenliegenden Schand- flecke erbarmten. Und wie leicht wären sie zu bessern durch malerische Anordnung und Ausgestaltung der Baulichkeiten im Grund und Aufriß, indem z. B. das in Form und Farbe hervortretende Empfangsgebäude weit zurück auf das feste Land, seitlich anschließend und dann rechtwinklig zum Wasser abbiegend die Umkleideräume und weiterhin die Zellenbäder gesetzt, dabei die langen Holzwände durch Betonen der konstruk- tiven Teile und durch ansprechende Farbengebung ihrer jetzigen gedankenlosen Eintönigkeit entkleidet würden. Damit aber die öffentlichen Wasserbäder wirklich und vollkommen dem Volkswohl dienen, sollten sie überall zugleich als Luft- und Sonnenbäder eingerichtet werden und da setzt dann unsere Tätigkeit, eine Art Gartengestaltung ein. Herr Kollege Zahn hat über dieses Thema letzthin im Vereine zu Beförderung des Gartenbaues einen Vortrag gehalten, der mir leider nur durch die Kritik der „Gartenwelt" bekannt ge- worden ist und der anscheinend das große Freibad am Wannsee zum Vorwurf hatte. Mangels Kenntnis der örtlichen Verhältnisse weiß ich nun nicht, ob die 44 DIE GARTENKUNST. XI, :i von Herrn Zahn empfohlene architektonische Ausge- staltung gerade dortcn am Platze ist ; sicher ist sie im allgemeinen für größere Luft- und Sonnenbäder vor- zuziehen, da sie eine bessere Gliederung und Raum- bildung erleichtert, während für kleinere V'erhältnisse häufig neben den einfachen Baulichkeiten die An- pflanzung von wenigen Baumgruppen für eine male- rische Wirkung und dem unbestreibar vorhandenen Bedürfnis nach Schatten genügt. Schematisch lassen sich die gärtnerischen Anlagen beim Idealfreibnd finden sich noch abgeschlossene, ruhige Liegeplätze, teils Sand, teils Rasen, wenig beschattet und aus Rück- sichten auf die verschiedenartigen Bedürfnisse ge- trennt nach Alter und Geschlechtern, während ich für das Wasserbad und den allgemeinen Strand dem System des Familienbades das Wort reden möchte. Diese Liegeplätze mit ihrer Hecken- und Lauben- umgrenzung und breiten baumbestandenen Durchgängen geben besonders dankbare Motive für intime Raum- gestaltung. Schließlich bilden die notwendigen Bau- Friedhofswettbewerb Lüdenscheid: Schaubild zu dein mit dem I. I'rcis ausgezeichneten Entwurf von J. P. GrülJmann, Leipzig. • folgendermaßen darstellen : Am Ufer zunächst ein breiter Kiesstrand, der durch cifteres Berieseln mit frischem Wasser dauernd rein zu halten ist, dahinter ein Rasenstreifen, der zum Lustwandeln und Liegen jenen dient, die an heißen Tagen auf dem brennenden Sand Unbehagen empfinden; über den Strand sind ganz wenig Bäume, einige Brausen mit luftwarmem und kaltem Wasser und genügend Sitzgelegenheiten verteilt ; auf den 3 Landseiten führt um den Strand ein Baum- oder Laubengang auf weichem Sand oder Rasenuntergrund, um hier die verweichlichten Menschen allmählich an die so wohltuende, bei allzuplötzlicher und starker Einwirkung aber sehr gefährliche Sonnen- bestrahlung zu gewöhnen. Hinter dem Schattengang lichkeiten in einfachen Ireundlichen Formen nach der bei den Flußbädern beschriebenen Anordnung den äußeren Rahmen dieses Freibades. Zuletzt liegt mir etwas noch ganz besonders am I lerzen : Das Freibad für die Kleinen der breiten Volksmasse, die mir des Wasser-, Luft- und Sonnen- bades am bedürftigsten erscheinen, und der Watetümpel der noch Kleineren; für beide finden sich leicht irgend- wo in städtischen Anlagen bescheidene Plätzchen, an reinen, fließenden oder stehenden Gewässern. Dort schafft einfache Häuschen zum Aus- und Ankleiden, einen sauberen Wassergrund und breiten Strand mit großen Kieshaufen und weiten Rasenhalden und gebt das den Kindern von 6 — 10 Jahren frei, zeitweise all- XL 3 DIE GARTENKUNST. 45 Friedhofs Wfttbevvt gemein, in einzelnen Stunden auf bestimmte Schulklassen be- schränkt ! Dann müLj- lichst in der Nähe der gewöhnlichen Kinder- spielplätze, neben einem Brunnen oder Hydranten , vielleicht auch in einem kleinem Wasserlauf seichte Tümpelchen mit einem recht reinen Grund aus kleinen Kieseln und nicht tiefer, als dal> sie von den ganz Kleinen barfuß, ohne jegliche Gefahr können durchwatet werden : Entzücken sehe ich auf den kleinenGesichtern, vor dem die Angst zärtlicher Mütter um eine mögliche Erkäl- tung bald weichen wird, zumal solch' niedliche Tümpelchen doch nur während der warmen Tagesstunden in der guten Jahreszeit berieselt werden. Mit diesen beiden Einrichtungen könnt Ihr der jüngsten Jugend größere Freuden und mehr Wohl- taten erweisen, als mit allen übrigen sommerlichen Spiel- und Sportplätzen und dorten werdet Ihr liebliche, reizvolle Episoden erleben und Bilder schauen, würdig des Pinsels eines Alurillo! So tauchen tausend Möglichkeiten und unendliche Reihen von Gestaltungsmotiven vor uns auf, beschäftigen wir uns erst einmal eingehender mit der Ausnützung städtischer Anlagen zu Sport- und Bade- plätzen; beinahe acht- los sind lange Zeiten hindurch Künstler und Laien an dieser für das Volkswohl, für die Heranbildung und Er- haltung eines gesun- den, starken Menschen- geschlechteshochwich- tigen und interessan- ten Frage vorüberge- gangen. Wir dürfen uns glücklich schätzen, Zeitgenossen zu sein des modernen Kunst- geistes, der mit aller Gedankenlosigkeit auf jedem Gebiete künst- lerischen Schaffens b Lüdenscheid: Schaubild zu dem mit dem II. Preis ausgezeichneten Entwurf von Jensen und Lietzmann, Düsseldorf. gründlich aufzuräumen und mit ernstem Durchdenken und liebevollem Umfassen des Zweckes und des Materiales schöne Formen für all unsere Umgebung zu gestalten versucht: wollen auch wir für unseren Teil beitragen zur Erreichung des gesteckten Zieles und unsere öffentlichen Anlagen den neuen Bestre- bungen und Bedürfnissen in würdiger Weise anpassen! Friedhofswettbewerb Lüdenscheid: Skizze für die Gestaltung der Reihengräberfelder zu dem Entwurf von Jensen und Lietzmann, Düsseldorf 46 DIE GARTENKUNST. XI, 3 Fiicdhorsvvettbeweib Lüdenscheid: Entwurf von Jensen und Lietzmann, Düsseldorf. II. Preis. Wettbewerb Friedhof Lüdenscheid. Die evangelische Gemeinde in Lüdenscheid hat einen Wettbewerb veranstaltet zur Erlangung von Ent- würfen für ihren neuen Friedhof. Die Sache ist eigent- lich etwas unter Ausschluß der Öffentlichkeit vor sich gegangen, indem das Ausschreiben in Zeitschriften er- folgt war, die in Gartenkünstlerkreisen wenig oder gar nicht verbreitet sind, und daraus erklärt sich denn auch die verhältnismäßig geringe Zahl der Teilnehmer. An sich war die Aufgabe recht interessant, die Preise waren im Verhältnis zu den gestellten Forderungen annehmbar. Auch waren die Bewerber in ihren Dis- pfisitionen nicht sonderlich durch Vrirschriften und Be- dingungen beengt. Es gingen zum festgesetzten Termin 13 Arbeiten ein, die Beurteilung fand am 12. Januar d. J. durch XI DIK GARTEX KUNST. 47 Fiiedhorswettbewerb Lüdenscheid: Entwurf von Hoddenkamp und Petziiick, Essen. IH. Preis. den Gemeindevorstand statt, dem als sachverständige Gutachter Friedhofsinspektor Kittel aus Düsseldorf und Gartendirektor Heicke aus Frankfurt a. M. zur Seite standen. Das Ergebnis war das bereits in dem Februar- heft des laufenden Jahrgangs der Gartenkunst bekannt gegebene. Den ersten Preis (Mk. 500) erhielt Garten- architekt Großmann in Leipzig, den zweiten Preis (Mk. 300) die Herren Gartenarchitekten Jenssen und Lietzmann bei der städtischen Gartenvervvaltung in Düsseldorf, den dritten Preis (Mk. 200) die Garten- architekten Hoddenkamp und Petznick in Essen. Ein vierter Entwurf wurde durch eine lobende Erwähnung im Protokoll ausgezeichnet. Seine Verfasser waren Gartentechniker W. Strunk und Maler P. Peters in Bonn. Wir bringen Seite 43—49 die Abbildungen der genannten Entwürfe nebst einigen dazu gehörigen An- sichtszeichnungen. Bei der Lösung der Aufgabe mußte, DIE GARTENKUNST. XI, 3 Friedholswcttbewerb Lüdenscheid: Scliaubild zu dem mit dem III. Preise ausgezeichneten Entwürfe von Hoddenkanip und Petzniek, Essen. abgesehen von den allgemeinen Friedhofserforder- nissen, die ganz charakteristische Geländeform in erster Linie berücksichtigt werden. Das Gelände bildet einen nach drei Seiten abfallenden Rücken. Auf seinen beherrschenden Punkt stellt Großmann den Kapellenbau, zu dem von der der Stadt zu- gekehrten Ecke eine höchst wirkungsvoll gestaltete breitere Wegeanordnung unmittelbar hinführt. Aus dem Schaubild Seite 44 ergibt sich , wie vorteilhaft diese Anordnung die Baugruppe heraushebt. Von der Kapelle aus, deren Vorplatz so gelegt ist, daß durch seine horizontale Fläche das Bauwerk nicht über- schnitten wird, ist die Hauptachse in der Längsrich- tung des Geländerückens entwickelt. Um sie grup- pieren sich in fast symmetrischer Anordnung achtzehn Felder, die Großmann in der Art, wie er das schon in seinem Mannheimer Friedhofsentwurfe getan hatte, als kleine Friedhöfe behandelt und sehr ansprechend gestaltet. Die Wegeführung ist ausgezeichnet den Ge- ländeverhältnissen angepaßt und schließt den Fried- hof sehr gut auf; nur die Behandlung des westlichen Abhanges, der ziemlich steil ist, muß bemängelt werden. Hier lassen sich die senkrecht zu den Kurven verlaufenden schmalen Wege der steilen Lage wegen nicht durchführen und auch die Füh- rung des Hauptweges in diesem Teil läßt zu wün- schen übrig. Die mit weißen Strichen in den Plan gelegentlich der Prämiierung, hineingezeichnete Kor- rektur deutet an, wie dieser Weg zweckmäßig zu führen sein dürfte. Einen Vorzug des Entwurfes bildet die liebevolle Ausbildung der Plätze an den Wegekreuzungen. Überall ist auf die Schaffung schöner Bilder Bedacht genommen und Abvvechs lung in das Ganze gebracht, ohne daß Unruhe entstünde. Die praktische Ausnutzbarkeit des Friedhofes ist eine sehr hohe und auf die Möglichkeit eines etappenweisen Ausbaues sehr Rücksicht ge- nommen. Auf den ersten Blick ganz eigenartig erscheint der Entwurf von Jenssen und Lietzmann. Hat Groß- mann bei der Führung der Wege vorzugsweise die gerade Linie, allerdings unter sehr geschickter An- passung an das Gelände und unter Vermeidung um- fangreicher Erdarbeiten, gewählt, so ist hier fast gänzlich auf die gerade Linie verzichtet und die Führung der Wege in Kurven angeordnet worden. Auch hierbei ist in ausgezeichneter Weise den örtlichen Verhältnissen Rechnung getragen, starke Steigungen sind vermieden, die Aufschließung des Terrains ist sehr gut durch- geführt. Zu beanstahden ist in diesem Entwurf die Lage der Kapelle. Die Verfasser haben augenschein- lich Wert darauf gelegt, sie auf den höchsten Punkt zu bringen, haben aber übersehen, dal3 dieser nicht der beherrschende ist. Die Kapelle liegt infolge- dessen zu weit zurück und ist etwas weit vom Ein- gang entfernt. Auch tritt sie erst verhältnismäßig spät für den Besucher des Friedhofes in Erscheinung. Die Parterreanordnung vor der Kapelle ist etwas stark konventionell. Die gekrümmte Führung der Zufahrt steht hinter der Großmannschen Anordnung stark zurück. Was in diesem Entwurf eigenartig und sehr gut ist, ist die Behandlung der einzelnen Gräber-Felder. Durch streng den Horizontalen folgende schmale Wege werden sie aufgeteilt, ohne erhebliche Erdarbeiten terrassenförmig gestaltet und mit einer vorzugsweise aus Fichten bestehenden Pflanzung, die sehr ruhig wirkt, umgeben. Das Schaubildchen Seite 45 gibt hiervon eine sehr gute Vorstellung. Dem Bericht zufolge soll diesen Flächen außer durch die rechtwinkelig vor- und zurückspringende Randpflanzung durch Busch- und Baumgräber Abwechselung gegeben werden. Unter Buschgräbern sollen P"lächen von 10 — 20 qm ver- XI, H DIE GARTENKUNST. 49 Friedhofswettbewerb Lüdenscheid : Entwurf von Strunk und Peters, Bonn. Standen sein, die vorerst mit niedrigem Buschwerk bepflanzt werden, um die Fluren zu beleben. Bei Platzmangel sollen sie später, wenn die übrige Pflanzung herangewachsen ist, unter Beseitigung des Gebüsches belegt werden. Dagegen sollen die Baumgräber, d. h. unregelmäßig über die Flächen verteilte mit Bäumen bepflanzte Grabstellen dauernd unbelegt bleiben. Es ist diese ganze Anordnung, wie die Verfasser uns mitteilen, in dem Entwurf des Gartendirektors v. Engel- hardt für den Stoffelner Friedhof in Düsseldorf zuerst angewendet worden. Der Entwurf von Hoddenkamp und Petznick hat in seiner Grundanordnung wieder gewisse Ähnlichkeiten mit dem Großmannschen Entwürfe. Die in geraden Linien geführten Wege passen sich ebenfalls gut dem Gelände an. Bei der Behandlung der Einzelheiten findet man bei aufmerksamer Betrachtung manchen Anklang an Bauersche Arbeitsweise ; die Behandlung der Sicht von der Kapelle über eine hainartig um- säumte Wiese nach dem Hochkreuz hin (Seite 48) erinnert in Grundriß und Ansicht sehr an den Bauer- schen Entwurf für Mannheim (vergl. Seite 156 und 157 äÖ DIE GARTEN'KUNST. XI, :i mssm: Abb. I. Der Lustgarten beim StadtschKjlj in l'ntäUam. des Jahrgangs 1907), ohne daß damit gesagt sein soll, daß sie der Eigenartigkeit entbehre. Die Lage der Kapelle ist ebenfalls etwas weit zurück vorgesehen. Sie könnte zweckmäßig etwas vorgezogen werden. Die Aufschließung des Friedhofs durch das Wegenetz ist gut, die Ausnutzbarkeit für die Belegung ebenfalls. Jedenfalls übertrifft der Entwurf in letzter Hinsicht den mit dem II. Preise ausgezeichneten, ohne an die Aus- nutzbarkeit des Großmannschen Planes heranzureichen. Alles in allem haben wir es auch hier mit einer recht tüchtigen Arbeit zu tun. Unter den verbleibenden 10 Entwürfen zeichnet sich der lobend erwähnte von Strunk und Peters durch befriedigende Geländeausnutzung, gute Wegeführung u. a. aus, steht aber doch hinter den preisgekrönten Arbeiten erheblich zurück. eigentümlichen Einzelheiten: Alleen und Haine, dichte Bosketts, Bassins und Parterres. Schloß und Park können wir nun als Basis, als Aus- gangspunkt der weiteren Anlagen ansehen. Eine große Allee, senkrecht aufsetzend auf dem Südteil des Schlosses, geht etwa im Verlauf der heutigen Breiten Straße, fortgesetzt ül)er dieselbe nach dem Pannenberg bei Golm, dem späteren Ehrenpfortenberg. Diese schnur- gerade Allee wurde in der Gegend des heutigen Charlottenhof dreimal von Sumpf unterbrochen imd erschien hier nur als baumloser Fahrdamm. In der Gegend des jetzigen Palais war sie ein Durchhau durch die sogenannte Nieder- heide und das Birkholz, um hinter Eiche als \ollständige Allee fortzugehen und schließlich auf dem Pannenberg zu endigen , wo ein mächtiger Baum den Point de vue abgab. Eine zweite Allee, senkrecht zur erst- genannten, setzt ein an der Ecke der heutigen Breiten- und Lindenstraße, folgt zunächst dem Laufe der letzteren und führt durch den Fasanengarten nach dem Eichberg, heute als Pfingstberg bezeichnet. Die Karte von Potsdam und Umgegend, welche das hier Gesagte deutlich zeigt, ist gezeichnet nach Memhardts Grundriß und v. Suchodoletz' Karte , abgebildet auf Tafel X in: ,, Potsdam und Sanssouci, Forschungen und Quellen zur Geschichte von Burg. Stadt und Park" von Georg Sello. 1 Verlag Schottländer, Breslau ISSS.) Der Fasanengarten, eine weitere Schöpfung des großen Kurfürsten, befindet sich liinter dem Jägertor, da wo die Unteroffizierschule und die Ulanenkaserne unter- halb der russischen Kolonie liegen. Der Fasanengarten war eine regelmäßige Anlage mit einem Jagdschlößchen und drei Fischteichen, deren einer westlich vor der den Garten durchschneidenden Allee lag. (Sello, Taf. V.) Ein heute nicht mehr bestehendes Schloß wurde vom Großen Kurfürsten mit besonderer Pracht aus- Die geschichtliche Entvviciveliiiig der Ivönigiichen Gärten Potsdams. Nach dem Vortrag, gehalten auf der Hauptver- sammlung in Potsdam am 27. Juli 1908 von F. Zahn, .Steglitz. Weit ist ziu'ückzugreifen bis aut die Zeit des, großen Kurfürsten, der als erster Garten- künstler im großen Stile in Potsdam wirkte und den Grund gelegt hat zu den heutigen, ich darf wohl sagen weltbekannten, Anlagen. Im Anschluß an das Stadtschloß, das, wenn auch in verändeter Gestalt, noch heute an gleicher Stelle steht, erstreckte sich nach Süden und Westen der Lustgarten, ausge- führt nach den Plänen des Baumeisters Mem- hardt. Der Lustgarten vereinigte in seiner architektonischen Gestaltung die denselben Abb. 2. Schloss Sanssouci mit Terrassen und Parten l. um,..,.,, /.cu Zeit Friedrichs des Großen. XI, .■! DIE GARTENKUNST. 51 gestattet und mit reichen auss^'edehnten Gärten ge- schmückt, das Schloß Bornim. Einen Anhalt, wie prächtig die Anlagen gewesen, geben uns die Berichte, wonach 36 Springbrunnen und 27 Kaskaden im Garten vorhanden waren ; Weinberge, Obst- und Gemüsefelder waren ein weiterer Bestandteil des Gartens. Kanäle von der Havel bis zum Schloß gaben eine gute Ver- bindung zur Potsdamer Residenz. Genannt seien ferner der Vollständigkeit wegen das Jagdschloß Caput und Glienicke, zu dem eine breite Lindenallee führte. Der prachtliebende Sohn des großen Kurfürsten, Friedrich I. , brachte als Freund und Förderer der Künste auch der Gartenkunst ein reges hiteresse ent- gegen. Unter seiner Regierung wurde der Lustgarten vergrößert, durch Laubengänge ihm architektonischer und pflanzlicher Schmuck eingefügt, die an sich schon reiche Zahl von Wasserkünsten, Fontainen und Bassins vermehrt. Im Osten aber gewann er einen ganzen Teil der Havel ab, indem er in der Richtung der östlichen Seite des Schlosses einen Pfahldamm in den Strom führen ließ. So entstand für des Königs Lustschift' ein Hafen, das jetzige Neptunsbassin. Die schon genannten Schloßgärten Bornim und Glienicke erfreuten sich gleicher Wertschätzung und dem- zufolge Verbesserungen und reicherer Aus- stattung. Auf Friedrich I. ist auch die Anlage und der Ausbau der unter dem Namen Königs- we" bekannten Straße von Potsdam nach Berlin zurückzuführen. Über ein halbes Jahrhundert hindurch war das Schaffen und Unterhalten der Gärten eine besondere Liebhaberei der fürstlichen Besitzer gewesen. Mit dem Regierungsantritt Friedrich Wilhelms I. trat ein gewaltiger Umschwung, eine Wandlung fast in das Gegenteil ein. Der Lustgarten , dem seine beiden Vor- gänger mit besonderem Interesse sich widmeten, wurde eines großen Teiles seines kostbaren Schmuckes beraubt , wurde in einer großen Fläche unmittelbar am Schloß zu einem Exerzierplatz, welchem Zweck er, wenn auch nicht in ganzer Größe, noch heute dient. Gleichzeitig mit den Parterreanlagen und Bassins verschwand die Orangerie. Die weiten Räume, die vordem die Orangen- und Granatbäume vor den Un- bilden des Winters schützten, dienten nun als Reitbahn. Ein noch herberes Schicksal brach über Bornim herein, das vollständig seinem Verfall im Laufe der Jahre entgegenging, und über Glienicke , dessen Gärtner sogar entlassen wurde. Die einzige Neuschöpfung ist der köinigliche Küchen- garten, an dessen Stelle der heutige Marlygarten liegt, und der schon damals in der rein praktischen Form diesen Namen trug. Ein schlichtes Landhaus, dem gleichzeitig ein Schießhaus angebaut war, diente als Aufenthalt, eine Kegelbahn bot außer dem Schießen die einzige Zerstreuung, wenn man nicht zwischen den Ge- müsebeeten in brennender Sonne einherzugehen vorzog. Ganz anders gestalteten sich die Verhältnisse, als Friedrich II. die Zügel der Regierung ergriff. In ihm haben wir den eigentlichen Begründer von Potsdams gärtnerischem Ruhm zu erblicken; er war es, der den Namen Potsdam , Sanssouci , zu seiner Bedeutung, seiner hohen Stellung auf dem Gebiete der Garten- kunst erhob. Untrennbar ist sein Name mit Sanssouci verbunden; er und seine Werke werden uns auch in der Hauptsache zu beschäftigen haben. Ehe wir uns jedoch seiner Hauptschöpfung zuwenden . sei noch erwähnt, daß der unter seinem Vater zum E.xer- zicrplatz umgewandelte Lustgarten am Stadtschloß wieder als wirklicher Lustgarten angelegt wurde. Zwar kann ich nicht das Bild des damaligen Lustgartens zeigen, sondern nur seinen Zustand etwa um 1840, also reichlich 100 Jahren später, doch ist die Lage Abb. 3. Allee der Fruclubäunie im Lustgarten zu Sanssouci zur Zeit Friedrichs des Grofsen. der Gebäude, das Schloß, die Ufereinfassung, das Bassin mit der Neptunsgruppe, die von ihm aufgestellt wurde, die gleiche. (Abb. i, Seite 50.) Nun Sanssouci ! Die Anlage eines Weinberges auf dem noch bis 1729 mit Eichen bestandenen Hügel war die erste Arbeit. In diese Zeit 1744 fällt auch der Bau des Grabgewölbes im Osten der obersten Terrasse und im Westen der Bau eines Orangenhauses, welches nur kurze Zeit bestand und bald der Ver- größerung der Gartenanlagen Platz machen mußte. Fruchtbarer Boden für die Pflanzungen wurde selbst bis von Magdeburg herbeigeholt und auf die Terrassen geschafft, auch für die Lärchenheiden verwendet. Vom 13. Januar 1745 datiert der Befehl zum Bau eines Lustschlosses, am 14. April erfolgte die Grundstein- legung. Bekannt dürfte sein, daß der König und sein Baumeister von Knobeisdorf über die Ausführung, be- sonderes über das höhere Herausführen des Bauwerkes, damit es von der breiten Terrasse nicht zu stark über- schnitten würde, sondern als Bekrönung des Hügels wirke, sehr verschiedener Ansicht gewesen sind, daß 52 DIE GARTENKUNST. XI, 3 der König seinen Willen durchgesetzt hat ; wollte er doch kein großes zum Abhalten höfischer Feste ge- eignetes Repräsentationsgebäude haben , sondern es sollte inmitten der rein praktischen Anlage des Wein- bergs ein Winzerhäuschen sein, bei dem es durch die direkte Verbindung der Räume mit der obersten Terrasse mehr auf angenehmes Wohnen als auf groß- artige Wirkung ankam. Dem heutigen Aussehen gegenüber war die Umgebung des Schlosses und vor allem die um die große Fontaine eine ganz andere. Abbildungen des Schlosses vor und nach dem Fontänen- bau finden sich auch in dem Werke : ,,Die Wasser- künste von Sanssouci" von Paul Artelt auf Tafel 7 und 8. Ein Vergleich beider Bilder zeigt mancherlei Ab- weichungen. Östlich vom Schloß sehen wir an der Original sich in der Sammlung der Vereinigung ehe- maliger Schüler der Potsdamer Königl. Gärtner-Lehr- anstalt (jetzt Dahlem) befindet. Wir sehen im Hinter- grund das Schloß mit den Terrassen, die fünfreihige Hainpflanzung und das alte Orangeriegebäude, vor dem sich der Obstgarten ausdehnt. Die Sternalleen im Vordergrund sowie der Springbrunnen gehören bereits dem Park an. Deutlich erkennbar ist die hohe Abschluß- mauer des Parkes, die uns an anderer Stelle noch be- schäftigen wird. Für die nun folgenden Ausführungen sei der Saltz- mannsche Plan von Sanssouci aus dem Jahre 1775 zugrunde gelegt. (Abb. 4, Seite 52.) Da der Plan in der Verkleinerung die Einzelheiten nicht deutlich genug zeigt, sei verwiesen auf die Abbildung in dem Buch: ,, Sanssouci zur Zeit Friedrichs des Großen und Abb. 4. Plan der Anlagen vnn .Sanssouci von Saltzmann. Stelle des Glashauses das Gebäude der Bildergalerie, w'ogegen das Orangeriegebäude im Westen noch geblieben ist. Die Parterre-Anlage am Fuße der Terrassen mit der großen Fontäne als Mittelpunkt zeigt eine Bereicherung der Beetformen und zugleich im Bassin selbst die Thetisgruppe. (Abb. 2, Seite 50.) Wie stark Friedrich der Große persönlich eingegriflen hat in die Gestaltung der Anlagen, ist daraus zu er- sehen, daß er selbst Skizzen dafür angefertigt hat. Eine derselben, deren Original sich im Geh. Staats- Archiv befindet, ist als Kopie auf Tafel IV indem Buche : ., Potsdam imd Sanssouci, Forschungen und Quellen zur Geschichte von Burg, Stadt und Park von Georg Sello" enthalten. Es handelt sich um den östlich von der großen Fontäne gelegenen Teil und wir sehen, daß diesen Linien bei der Ausführung gefolgt ist. Den damaligen Zustand des westlich vom Schloß gelegenen Teiles zeigt die Abbildung 3 (Seite 51), deren heute" von Dr. P. Höckendorf (besprochen in dieser Zeitschrift Jahrgang V, Heft 12), sowie auf die Vereins- gabe 1895 der Vereinigung ehemaliger Schüler der Potsdamer Königl. Gärtner-Lehranstalt. Wir sehen ein überaus langgestrecktes Parkge- lände, das nach und nach entstanden ist durch all- mählich fortschreitende Vergrößerung. Rückgreifend sei des Marlygartens als Küchengarten Friedrich Wilhelms 1. gedacht, sodann hingewiesen auf Sanssouci mit seinen Terrassen, den beiderseits sich anschliessen- den Hainpflanzungen, den Gebäuden rechts und links usw., Teile die uns bereits aus dem Vorhergegangenen be- kannt und unschwer wieder zu erkennen sind. Wir können vier Teile unterscheiden und zwar östlich des Grenzgrabens außerhalb des Gitters die sternförmig verlaufenden Alleen, den Vorgarten, sodann den eigentlichen Sanssoucigarten d.i. der älteste Teil mit den Terrassen, und als Anhang die Anlagen um XI, 3 DIE GARTENKUNST. 53 das chinesische Häuschen ; als dritter Hauptteil den Sa nss o uc i p ark auf dem Gelände des ehemaligen Rehgartens — endlich als vierten die Anlagen um das Neue Palais. Erscheint nicht alles wie aus einem Guß? Es ist dem Gesamtbild nicht anzusehen, daß es, fast möchte ich sagen, zusammengeflickt ist. Als die Weinterrassen projektiert wurden, als auf des Berges Kuppe das Schloß entstand, dachte der große König noch nicht im entferntesten an eine so gewaltige Vergrößerung ; ließ er doch nach Westen zu durch eine Mauer den Sanssoucigarten abschließen (Abb. 3) und nachdem diese kaum vollendet zum größten Teil wieder ab- brechen zur Aufhebung der Trennung der beiden Teile (1763). Hat uns der Sanssoucigarten durch seine streng regelmäßige Einteilung, durch seinen achsgemäßen Aufbau, seine Sternalleen, Hecken usw. Anklänge an französische Gartenschöpfungen gezeigt, so ist die An- lage um das chinesische Häuschen und vor allem dieses selbst ein Beweis des Einganges der englisch-chinesischen Gartenkunst, der Landschaftsgartenkunst, die uns auch in den Anlagen auf dem Höhneberge, dem jetzigen Ruinenberg, entgegentritt und hier in der Errichtung einer künstlichen Ruine ein charakteristisches Beweis- stück für die Zeit seiner Entstehung bietet. Der An- lagen am chinesischen Häuschen möchte ich noch mit einigen Worten gedenken. Ich bitte zu vergleichen die alte Anlage mit dem Häuschen als Mittelpunkt und von ihm sternförmig ausgehend die drei Achsen, die andererseits wieder kräftig und wirksam auf das- selbe hinweisen und dem gegenüber das heutige Aus- sehen der Umgebung, die diesen Hinweis vermissen lässt. Der Teil um das chinesische Häuschen müßte, man gestatte mir diese moderne Bezeichnung, ein ,, Sondergarten" bleiben, durfte schon des gänzlich abweichenden Gebäudecharakters wegen nicht mit dem übrigen Park verschmolzen werden , dann würde auch das Kapriziöse, was in ihm lag, wieder zur Geltung kommen und nicht als Fremdling würde das Gebäude angeschaut werden. Wir kommen zum Rehgarten, dem Sanssoucipark. Der Blick auf den Plan zeigt uns in der Wegeführung eine eigenartige Verquickung der regelmäßigen geometri- schen Formen mit den Kurven in freier Linie. Es ist, als habe sich der Gartenkünstler, der bis dahin gewohnt war mit Zirkel und Lineal zu arbeiten, noch nicht losreißen können von den ihm in Fleisch und Blut übergegangenen konstruktiven Linien; es ist, als gehorche er widerwillig einem unbequemen Zwang, sich anpassen zu müssen an neue Formen. Nicolai schildert in der Beschreibung der königlichen Residenzstädte Berlin und Potsdam 1786 den Park so: ,,ein Wald, der nur durch die Kunst etwas gelüftet und geordnet ist, und eine Menge Fasanen enthält." (Schluß folgt ) Wettbewerbsergebnisse. über den Wert und Nutzen von Wettbewerben zu streiten — d. h. ihren Wert und Nutzen bestreiten zu wollen, muß als ein bedenkliches Zeichen von Kurzsichtigkeit, vielleicht in manchen Fällen sogar von Böswilligkeit angesehen werden. Manche Erscheinungen, die sie im Laufe der Jahre gezeitigt haben, können als unerfreulich bezeichnet werden — ihr Nutzen und allgemeiner Wert ist aber unbestreitbar. Dartiber wollen wir keine Worte verlieren. Ihr Nutzen ist zweierlei Art; je nachdem ob man bei seiner Abwägung mehr den Wettbewerbsveranstalter oder die einen Wettbewerb bestreitenden Künstler im Auge hat. Bei den letztern ist man naturgemäß geneigt, zunächst an den baren Gewinn der Preisträger zu denken. Wenn die Höhe der ausgeworfenen Preise einigermaßen der Bedeutung der ge- stellten Aufgabe entsprochen hat, so haben sie wenigstens ihre baren Unkosten vergütet bekommen. Aber neben ihnen geht eine große Anzahl Mitarbeiter leer aus, alle diejenigen, die nichts bekommen. Man sagt, ein Wettbewerb sei eine Art Lotterie, um anzudeuten, daß die Aussichten, einen Preis davon zu tragen, doch meist recht geringe sind. Unter diesem Gesichtswinkel betrachtet, möchte ich behaupten — die Aus- sichten sind noch viel, viel geringer als bei einer Lotterie! LJnd eigentlich hat so ein Wettbewerb beinahe etwas Un- luoralisches an sich. Nicht beinahe — sondern ganz bestimmt. Eine Lotterie ist ein Glücksspiel, bei dem der Veranstalter die Neigung vieler Menschen, vom blinden Zufalls etwas zu erhoffen, ausbeutet, um lür sich einen Nutzen zu erzielen, für den er keine entsprechende Gegenleistung bietet. Und das ist un- moralisch und es lassen sich Lotterien nur rechtfertigen, wenn sie einem idealen Zweck dienen oder als staatliche Einrichtung eine Art Sicherheitsventil für die Spielleidenschaft der Menschen bilden. Ihre Veranstaltung ist daher auch von staatlicher Ge- nehmigung abhängig gemacht worden. Einen Wettbewerb kann jeder veranstalten und es bleibt ganz seinem Ermessen anheimgestellt, seine Bedingungen nach Gutdünken festzusetzen. Man wird einwenden, es braucht sich ja niemand daran zu beteiligen. Es braucht sich auch niemand ein Los zu nehmen — und es tun dies, gereizt durch die Gewinnaussichten, doch alljährlich Unzählige. 'Und dabei handelt es sich um einen Einsatz von ganz geringem Wert, einige Mark gewöhnlich Dagegen beim Wettbewerb, welche Summen an Geld, Zeit, Arbeitskraft, muß jeder einzelne Teil- nehmer als Einsatz aufwenden. Und wie steht es mit der in den ausgesetzten Preisen sich ausdrückenden Gegenleistung des Veranstalters? Sie ist außerordentlich niedrig; sicher im Verhältnis viel niedriger wie die Summen, die der Lotterie- veranstalter an Gewinnen aussetzen muß. Beim Berliner Schillerpark-Wettbewerb z. B. liefen 105 Ent- würfe ein. An Preisen war ausgesetzt der Betrag von loooo Mk ; durchschnittlich kam also noch nicht der Betrag von loq Mk. auf die einzelne Arbeit. Wir wollen aber, um keiner Über- treibung geziehen zu werden, uns nur auf die nach wieder- holten Sichtungen für die engste Wahl verbliebenen fünf Entwürfe beschränken. Bei einer Anlagesumme von 660000 Mk. hätte nach der von der D. G. f. G. analog der Architekten- norm aufgestellten Gebührenordnung ein Honorar von 8250 Mk. lür die Arbeit gefordert werden können, wenn die Stadt Berlin einzelne Künstler mit der Ausarbeitung von Entwürfen beauftragt hätte; dabei habe ich die gelieferte Arbeit nur als Vorentwurf nach § 28 a bewertet. Bei fünf Arbeiten ergibt sich hiernach ein Betrag von 41250 Mk. Durch die Veranstaltung des Wettbewerbes hat sich also die Stadt Berlin den Vorteil verschaftt, anstatt dieses Betrages kaum den vierten Teil aufwenden zu müssen, um fünf gute aus 105 Arbeiten sorgfältig herausgesiebte Entwürfe für den Schillerpark zu erlangen. Wer sich dieses Mißverhältnis zwischen Leistung und Gegenleistung klar gemacht hat, wird mir recht geben, wenn ich vorhin sagte, diese Wettbewerbe haben etwas Unmorali- 54 DIE GARTENKUNST. XI, sches an sich: Unmoralisch ist es zweifellos, wenn jemand sich einen nicht durch entsprechende Gegenleistung ausge- glichenen einseitigen Vorteil verschaft't. Und das geschieht hier ! Man kann einwenden, daß die Teilnelimer an einem Wett- bewerb nach anderer Richtung hin schadlos gehalten werden, indem die Mitarbeit anregend und fördernd auf ihre künst- lerische Entwickelung wirkt, indem jungen Talenten Gelegen- heit geboten wird, sich zu betätigen und an die Oberfläche zu gelangen — daß diese ideale Vorteile höher anzuschlagen seien, wie die in den ausgesetzten Preisen steckende bare Vergütung u. dergl. mehr. Das ist alles richtig und ich habe selbst bei anderer Gelegenheit gesagt: bei keinem Wettbewerb wird jemals die Höhe der Preise sich mit der Summe der durch den Wettbewerb hervorgerufenen geistigen und werk- tätigen Arbeitsleistung auch nur annähernd decken. Wer nur durch den in Aussicht stehenden pekuniären Gewinn gereizt wird, mitzutun, auf den kann gerne verzichtet werden. Ein gut Teil jugendfrischer Begeisterung für die Sache und der Idealismus, der sich die Freude an der Arbeit auch durch die Möglichkeit des Leerausgehens nicht verkünrmern läßt, müssen jedem eigen sein, der in einem solchen Wettstreite seine Kräfte messen will. Das sind Momente, die auch durch höhere Preise nicht ersetzt werden können. Ich möchte aber noch weiter daraufhinweisen, daß das all- gemeine künstlerische Niveau eines ganzen Sondergebietes — hier ist die Rede von der Gartenkunst — außerordentlich gehoben wird durch die Veranstaltung von Wettbewerben. Um beim Schillerpark zu bleiben, möge man bedenken, daß sich ver- mutlich die ganze Sache im engen Rahmen der Berliner Garten- vervvaltung abgespielt hätte, wenn kein Wettbewerb ausge- geschrieben worden wäre. Sie brauchte deshalb ja nicht zu mißlingen, aber das allgemeine Interesse, wie es durch den Wettbewerb geweckt worden ist, hätte die Schillerparkfrage nicht erregt. Jetzt sind 105 Arbeiten eingegangen, daran hat vielleicht die dreifache Anzahl älterer und jüngerer Kräfte mit großer Hingabe gearbeitet, jeder hat sich in das Problem vertieft, jeder hat mit regster Spannung der Entscheidung ent- gegen gesehen und nachdem die erste Enttäuschung über das eigene Leerausgehen überwunden, sich mit Interesse an die Würdigung der preisgekrönten Arbeiten gemacht, sie bekrittelt, begutachtet und studiert. Weit über die Grenzen der Fachwelt hat man regen Anteil an dem Verlauf der Sache genommen und es wird durch solche Wettbewerbe einerseits das Interesse und Verständnis für Gartenkunst und Gartenfragen in weiten Kreisen geweckt , — anderseits aber durch den lebhaften Meinungsaustausch und durch die Kritik der gute Geschmack und die künsderische Auftassungs- und Schafiensfähigkeit ge- hoben. Wer das bezweifelt, vergleiche nur einmal Wettbe- werbsentwürfe von heute mit solchen von vor zehn Jahren. Darin liegt der Nutzen der Wettbewerbe, von dem ich eingangs sagte, daß er im Ernst nicht bestritten werden könne. Trotzdem bleibe ich dabei, den Wettbewerben haftet zur- zeit etwas Unmoralisches an. Dieser Nutzen, den die All- gemeinheit hat, ist kein Verdienst der Wettbewerbsveranstalter; er stellt keine positive Leistung dar, durch die er seinerseits das Mißverhältnis zwischen der Höhe der ausgesetzten Preise und der ihm in einer Anzahl guter Entwürfe gelieferten posi- tiven Arbeit ausgleicht, sondern er kommt ohne sein Zutun und unabhängig von ihm zustande und ich muß aus den angegebenen Gründen dabei bleiben, daß ein Wettbewerb eine recht nützliche, um nicht zu sagen, profitliche Sache für den Veranstalter ist. Die einzig zutreffende Schlußfolgerung, die aus diesen Betrachtungen zu ziehen wäre, ist die Forderung, daß die Preise bei Wettbewerbsveranstaltungen ganz erheblich höher bemessen werden müßten als seither. Einen bescheidenen Vorstoß nach dieser Richtung hat auch die D. G. f G. unter- nommen, indem sie in ihren „Grundsätzen für öfientliche Wett- bewerbe auf dem Gebiete der Gartenkunst" verlangte, daß die Höhe der Preise der gestellten Aufgabe entsprechend fest- gesetzt werde. Das hqrt sich ganz schön an, wird aber vorerst lediglich ein frommer Wunsch bleiben. Denn Angebot und Nachfrage geben auch hier den Ausschlag und, solange auch bei niedrig dotierten Wettbewerben sich wie seither eine so zahlreiche Beteiligung findet, ist nicht zu erwarten, daß die Veranstalter von Wettbewerben lediglich aus einem gewissen Anstandsgefühl heraus die Preise über das bisher übliche Maß hinaus erhöhen werden. Aber jeder anständige Mensch, der ein Gefühl des Lln- behagens empfindet, wenn er einen Vorteil genießt, dem eine angemessene Leistung von seiner Seite nicht gegenübersteht, wird bestrebt sein , das Mißverhältnis einigermaßen auszu- gleichen, wenn ihm ein leicht gangbarer Weg dahin ge- zeigt wird. Solcher Wege gibt es. Zunächst könnten die Veran- stalter von Wettbewerben die sich aus unseren vorstehenden Darlegungen ergebende Nutzbarmachung der Wettbewerbe tür die Allgemeinheit wesentlich fördern. Ein Wettbewerb ist eine Sache der Öffentlichkeit. Ledig- lich mit einem kurzen Protokollauszug über das Ergebnis und einer Ausstellung der Entwürfe am Ort des Ausschreibens ist es nicht getan. Der Berichterstattimg dürfen keine bureau- kratisch engherzigen Schwierigkeiten bereitet werden. Eine Bestimmung in dem Wettbewerbsgrogramm sollte dem Veran- stalter die Genehmigung zur Veröffentlichung der Entwürfe vorbehalten. Umständlich und schwierig ist es für den Refe- renten, der weit ab vom Ort des Ausschreibens sitzt, Unter- lagen für die Berichterstattung, Aufnahmen der preisgekrönten Arbeiten, Abschriften oder Auszüge aus den Berichten usw. zu erlangen. Was würde es, um wieder bei Berlin zu bleiben, der dortigen Stadt-Verwaltung ausgemacht haben, wenn sie von den preisgekrönten Entwürfen und dazu gehörigen Zeichnungen gute Aufnahmen hätte herstellen lassen, um sie zugleich mit Kopien der Berichte und sonstigen Anlagen denjenigen Zeit- schriften, die sich für die Sache interessieren, unentgeltlich zur Verfügung zu stellen. Sie brauchte sicli nicht einmal dabei ängstlich auf die prämierten Arbeiten zu beschränken, sondern hätte ruhig auch noch einige andere interessante Arbeiten oder Teile von solchen berücksichtigen können. Die Namen ihrer Verfasser konnten ja aus dem Spiele bleiben. V'ielleicht hätte man dabei tausend Mark aufwenden müssen, aber was macht das aus im Vergleich zu der Summe von rund 30000 Mark, die gegenüber dem normalen Honorar für die besten Entwürfe erspart worden ist. Wer mit der Berichterstattung über solche Angelegen- heiten sich schon befaßt hat, kennt die Umständlichkeit und weiß, welche Erleichterung in der angedeuteten Weise ge- schaffen werden könnte. Die Folge der heute fast immer sich entgegenstellenden Schwierigkeiten und der mit der Bericht- erstattung verbundenen hohen Kosten legt eine Beschränkung auf das allernotwendigste auf Manche interessante Arbeit, namentlich Einzelheiten, die gute Anregungen bieten, ver- schwinden heute unbeachtet wieder, weil es kaum möglich ist, sie weiteren Kreisen vorzuführen. Eine Verpflichtung zu derartigem Entgegenkommen besteht ja für den Wettbewerbsveranstalter nicht, aber „Noblesse oblige". Aber diese Anregung sei nur nebenher gegeben. Weit wichtiger ist ein anderes: In den weitaus meisten Fällen ist die Fülle von Arbeit, die durch den Wettbewerb hervor- gerufen wurde, nicht nur fast unentgeldich, sondern sogar ganz und gar vergeblich geleistet. Das ist das aller- schlimmste! Wie geht es denn gewöhnlich her? Wenn die Jury gesprochen hat, wenn die Entwürfe die üblichen vierzehn Tage — auch das nicht immer! — ausgestellt waren, dann wird nicht eben einer der Preisträger mit der Aufstellung des endgültigen Entwurfs betraut — das ist eine höchst seltene Ausnahme — sondern es wird irgend eine Dienststelle beauf- XI, .H DIE GARTENKUNST. tagt, aus dern verschiedenen Entwürfen dies und jenes zu entnehmen und daraus den entgültigen Entwurf zusammen- zuflicken. Und was bleibt dabei von den schönen Gedanken und Anregungen und Ideen übrig, die der Wettbewerb gezeitigt hatte? Wenn man nach einigen Jahren die ausgeführte Anlage betrachtet, wird man finden, daß keine Spur von ihnen übrig geblieben ist. Das ist ein Unfug, das ist das Unmoralischste an der ganzen Sache! Woher kommt das? Begreiflich ist es, wenn diejenige Persönlichkeit , welche die Geschäfte des betreffenden Dienstzweiges leitet, von vornherein der Wett- bewerbsveranstaltung nicht freundlich gegenüber steht. „Diese verfluchten Wettbewerbe! Die Alltagsarbeit kann man jahraus ahrein verrichten. Kommt dann mal eine irgend wie interes- sante Aufgabe, flugs wird ein Wettbewerb daraus gemacht!" Diese Worte aus dem Munde eines heute im Ruhestand lebenden Geheimen Baurats sind sehr bezeichnend! Und beim Schillerpark haben wir beobachten können, wie vor und nach dem Wettbewerb die größten Anstrengungen gemacht worden sind, um für einen Entwurf des Berliner Stadt-Gartendirektors Stimmung zu machen. Aber wenn es einmal zur Veranstaltung eines Wettbewerbs gekommen ist, wenn alle die Kräfte, die sich dabei betätigen, in Bewegung gesetzt sind, dann hat die veranstaltende Stelle meiner Ansicht nach die ernste Pflicht, die Sache nicht zu einem Hornberger Schiefsen werden zu lassen! Auf dem Gebiete der Architektur ist es in dieser Be- ziehung heute schon besser bestellt ; ich kenne allein hier in Frankfurt aus den letzten Jahren eine ganze Reihe von Fällen, wo die Ausführung von Bauten, derentwegen Wettbewerbe veranstaltet waren, auch einem der Preisträger übertragen worden ist. Auf gartenkünstlerischem Gebiete sieht es dagegen in dieser Richtung noch sehr traurig aus. Schauen wir doch einmal nach, was aus den zahlreichen Wettbewerben der letzten Jahre geworden ist! Bekannt ist noch, zu welchen Auseinandersetzungen es geführt hat, als im Jahre 1903 an Stelle eines der Preisträger im Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für den Grundplan zur Düsseldorfer Ausstellung ein ganz außerhalb der .Sache stehender Hamburger Land- schaftsgärtner mit der entgültigen Planverfassung und Leitung beauftragt wurde. Auch über die nachherige Ausgestaltung des Geländes dieser Ausstellung zu einem Sport- und Spiel- park wurde bekanntlich im Jahre rgos ein Wettbewerb ver- anstaltet, der recht beachtenswerte Entwürfe zeitigte. Von einem der Preisträger hatte man zwar nachher einen Entwurf anfertigen lassen, in dem die für die Ausführung erforderlichen Änderungen vorgenommen waren, aber verwirklicht worden ist er nicht. Ebensowenig gelangte von den im Wiesbadener Kurpark-Wettbewerb (Januar igo6) prämiierten Entwürfen einer zur Ausführung; Sparsamkeitsanwandlungen veranlaßten, nach- dem man Millionen für das prunkvolle Kurhaus selbst ausge- geben hatte, bei der Parkgestaltung sich auf das alleräußerste einzuschränken. Zeitlich und räumlich nahe liegt der Biebricher Wett- bewerb (Herbst 1906), bei dem es sich um die Einteilung und Ausgestaltung eines Landhausviertels handelte. Von einer sachgemäßen Nutzbarmachung des Wettbewerbsergebnisses verlautet auch in diesem Falle nichts. Was aus dem Friedhof in Hameln geworden ist — der Wettbewerb kam im Spät- sommer 1906 zur Entscheidung — ist mir nicht bekannt ge- worden. Bei dem Mannheimer Friedhofswettbewerb, der im Juli 1907 zum Austrag kam, waren Großmann-Dresden, Bauer- Magdeburg und Gerstadt -Frankfurt a. M. Sieger. Es schien anfänglich, als bestände Neigung, mit einem von ihnen über die weitere Behandlung der Angelegenheit in Verbindung zu treten. Aber es tauchten dann Schwierigkeiten auf, die es überhaupt zweifelhaft machten, ob das ausersehene Gebiet für den Friedhof und nicht statt dessen für die Erbauung eines Krankenhauses benutzt werden sollte. Dabei verstrichen fast anderthalb Jahre und jetzt ist, wie man uns berichtet, Garten- ingenieur Keerl, der weiteren Kreisen als gartentechnischer Leiter der Düsseldorfer und Mannheimer Gartenbauausstellung bekannt geworden ist, mit der Planbearbeitung beauftragt. Diese Lösung ist zu bedauern, denn die preisgekrönten Arbeiten stellten Arbeiten von so ausgesprochener künstlerischer Eigenart dar, daß es im Interesse der Sache unbedingt zu wünschen gewesen wäre, man hätte einen der Preisträger zur weiteren Bearbeitung herangezogen. Jedenfalls halten wir es nicht für wahrscheinlich, daß der nunmehr Beauftragte, an dessen Tüchtigkeit wir nicht zweifeln wollen, dessen Tätigkeit aber bisher auf einem ganz anderen Gebiete lag, einen modernen Friedhof im Sinne Grofsmanns oder Bauers befriedigend zu gestalten vermag. Im günstigsten Falle dürfte also auch etwas ganz anderes herauskommen, als man nach dem Wettbewerbs- ergebnis erwarten durfte. Der Friedhof in Großlichterfelde wird, wie uns mitgeteilt worden ist, zwar nach dem Entwurf Bauers ausgeführt; indessen unter Ausschluß irgendwelcher Mitwirkung Bauers. Auch dabei kann nichts Gutes herauskommen; Bauers Kunst ist so persönlich, daß ein anderer selbst bei bestem Willen sich nicht in dem Maße hineinversetzen kann, um ein Werk zustande zu bringen, das ganz Bauer wäre. Es ist jammer- schade! — Auch über den Stahnsdorfer Friedhof, den die Berliner Stadtsynode ausführen läßt, kann nichts anderes be- richtet werden, als daß der endgültige Entwurf ohne Mitwir- kung eines der Wettbewerbssieger unter Benutzung der beim Wettbewerb gewonnenen Unterlagen zurzeit ausgearbeitet wird — also auch hier das übliche Flickwerk ! Und dabei halte man gerade an dieses Ausschreiben ganz besondere Erwar- tungen geknüpft, die nun augenscheinlich nicht in Erfüllung gehen sollen. Angesichts dieser langen Reihe unerfreulicher Feststel- lungen ist der schon in dem Februarhefte unserer Zeitschrift bekannt gegebene Beschluß der Berliner Behörden, den mit dem ersten Preis ausgezeichneten Wettbewerbsentwurf Bauers für den Schillerpark mit einigen unwesentlichen Abänderungen zur Ausführung zu bestimmen und zwar unter Beteiligung des Verfassers bei der Leitung der künstlerischen Gestaltung, mit besonderer Genugtuung zu begrüfäen. Und das um so mehr, als man augenscheinlich von anderer Seite diesen Beschluß mit größter Zähigkeit zu bekämpfen gesucht hat. Die Hamburger .Stadtparkfrage wiederum ist offenbar arg verfahren. Wir wollen uns heute darauf beschränken, zu wiederholen, daß der Wettbewerb sozusagen ein Schlag ins Wasser gewesen ist. Das Vernünftigste wäre nun wohl, die Preisträger sämtlich oder mit Auswahl zu einem engern Wett- bewerb einzuladen, bei dem die doch immerhin durch den Wettbewerb in wesentlichen Punkten geklärten Ansichten über die ganze Angelegenheit zugrunde zu legen wären. Daran scheint man aber nicht zu denken, es deutet vielmehr manches darauf hin, daß unter der Hand von einer Hamburger Ver- waltungsstelle die Angelegenheit einseitig bearbeitet wird, während in der Öffentlichkeit die entgegengesetztesten An- schauungen über die künstlerische Lösung der Sache sich be- fehden. Den in diesem Zusammenhange gehaltenen Vortrag des Professors Dr. Lichtwark haben wir seinerzeit schon erwähnt. Auch Jürgens und Oberingenieur Sperber sind mit Vorträgen und Veröffentlichungen hervorgetreten. Man darf darauf ge- spannt sein, was nun wohl aus dieser hochbedeutsamen Frage werden wird. Es ist betrübend, ja geradezu empörend, welche Fülle von geistigem Schaffen und fleißiger Arbeit durch diese Wett- bewerbe angeregt und ganz vergeblich verpufft worden ist. Muß es denn so sein?! Ich denke, kein vernünftiger Mensch wird die Frage bejahen. Es ist klar, daß bei Wettbewerben in den seltensten Fällen ein Entwurf zustande kommt, der in allen seinen Teilen den Zwecken und Wünschen der Veran- stalter so sehr entspricht, daß man ihn sofort der Ausführung zugrunde legen kann. Mit diesem Falle braucht man eigent- lich gar nicht zu rechnen. Eine Umarbeitung wird fast immer erforderlich sein und dabei können auch Anregungen verwendet werden, die aus anderen Entwürfen stammen. Was liegt nun eigentlich näher, als diese Arbeit demjenigen zu übertragen. 56 DIE GARTENKUNST. XI, dessen Entwurf dem Geschmack und den Bedürfnissen des Veranstalters des Wettbewerbs am nächsten kommt? Das ist doch eigentlich ganz und gar selbstverständlich. Es ist daher begreiflich, dafs unter den gegenwärtigen Umständen eine tiefgehende Mißstimmung in den Kreisen der- jenigen Platz greift, welche sich bisher mit Vorliebe an den Wettbewerben beteiligt haben. Man muß es als eine For- derung der Billigkeit ansehen, daß denjenigen, die trotz der verhältnismäßig niedrigen Preise sich der umfangreichen, mit der Bestreitung eines solchen Wettbewerbs verbundenen Arbeit unterziehen, daß sie erwarten, daß künftig die Be- teiligung daran lohnender und aussichtsreicher gestaltet wird, indem es zur Regel wird, daß die Bearbeitung des endgültigen Entwurfs und eine ausreichende Teil- nahme an der künstlerischen Leitung der Aus- führung einem der Preisträger übertragen wird, so daß die ausgeführte Schöpfung auch den Jdeen und Ab- sichten des Planverfassers entspricht. Es kann diese Forde- rung mit um so größerer Berechtigung erhoben werden, als damit zugleich auch wieder ein nicht zu unterschätzender Vorteil für den Wettbewerbsveranstalter verbunden ist. Denn es bedarf gar keines besonderen Nachweises, daß die aus- geführte Anlage nachher auf einer viel höheren künstlerischen Stufe steht, wenn derjenige, der die grundlegenden Ideen des Entwurfs gegeben hat, auch bei ihrer Durchbildung bis in die letzten Einzelheiten mitgewirkt hat, anstatt irgend eines dritten, der schematisch aus einer Reihe von Entwürfen, denen er geistig fremd gegenüber steht, ein Flickwerk zusammenzu- stellen veranlaßt wird. Mögen diese Ausführungen dazu beitragen, daß nach und nach mit diesem Mißstand gebrochen wird, denn dann erst wird der Nutzen und Segen aus der Veranstaltung von Wettbewerben für die schöne Gartenkunst in seinem vollen Umfange zutage treten. Eine dankbare Aufgabe für die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst und ihre Organe wird es sein, ihren ganzen Einfluß in dieser Richtung einzusetzen. Heicke. Zur Kunstgewerbeschulfrage. Zunächst ist der am Schlüsse des Heftes 2, 09 geäußerte Wunsch des Vorstandes der D. G. f. G. verständlich, daß Meinungsverschiedenheiten der Mitglieder im Schöße der Ge- sellschaft ausgetragen werden möchten, um so nach außen hin die so notwendige Einheit zu wahren. Diese Mahnung gilt Jedem. Wenn ich gleichwohl noch einmal das Wort ergreife, so möge der Umstand als Entschuldigung gelten, daß ich etwas abseits stehe. Die MögUchkeit des Besuchs der Hauptversammlungen oder auch der Gruppenversammlungen ist mir — leider — nicht gegeben. Wie liegt nun die Sache heut in der uns so lebhaft bewegenden Frage der künslerischen Ausbildung des Gartenarchitekten ? Man wünscht und verspricht sich von einem Besuch der Kunstgewerbeschule lebendigen Anschluß an die anderen Künste bezw. an das Kunstfühlen und Kunstschaffen unserer Zeit. Das ist ganz richtig. Meinungsverschiedenheiten be- stehen nur über den einzuschlagenden Weg. Die einen sind der Ansicht, daß es sich empfiehlt den angehenden Garten- künstler nach Beendigung seiner fachlich-technischen Studien in die Kunstgewerbeschule zu schicken, wo also dement- sprechend eine Fachklasse für Gartenkunst vorzusehen wäre; die anderen meinen, daß es dasselbe sei, wenn die Lehrkräfte der Kunstgewerbeschule auch an der gärtnerischen Lehran- stalt unterrichten, die jedoch dann weiter auszugestalten wäre. Beiden Bestrebungen gemein ist der Wunsch nach Hebung des künstlerischen Niveaus unserer Leistungen und Hand in Hand damit auch des Ansehens in Fachwelt, Gesell- schaft und Staat. Beide gehen gleichwohl von verschiedenen Gesichtspunkten aus. Am besten wird das klar, wenn wir die Verhältnisse des Baugewerbes zum Vergleich heranziehen. Man hat dort erkannt, daß die künstlerische Seite der Ausbildung auf den Baugewerkschulen zu wünschen übrig ließ. Das liegt zum großen Teil daran, daß das Gros der Be- sucher, wie ja in unserem Berufe auch, eine nur mittelmäßige künstlerische Begabung mitbringt. Gleichwohl liefern die Bau- gewerkschulen die Hauptmasse derjenigen, die in Stadt und Land Gebäude errichten. Die übrigen beruflichen Verhält- nisse liegen ganz wie bei uns. Nun erhoben sich Stimmen, zunächst vereinzelt in der Zeit beginnenden Aufschwungs unseres gewerblichen Kunstlebens, dann mehr und mehr, die — oft nicht ganz mit Recht — für das Bauelend mit seinem ausge- sprochen unkünstlerischen Niveau die Baugewerkschulen ver- antwortlich machten. Das traf nicht ganz zu, gab aber gleich- wohl den Anstoß dazu, in den Architekturklassen der Kunst- gewerbeschulen eine Ergänzung der Ausbildung zu bieten ledig- lich nach der künstlerischen Seite hin und nach der des organischen Zusammenarbeitens mit Schwesterkünsten : Möbel- Architektur, Malerei usw. Auf dem gleichen Punkte sind wir jetzt auch. Wir ver- sprechen uns gute W'irkungen u. a. nach der Seite des künst- lerischen Zusammenwirkens hin von dem Besuch der Fach- klassen für Gartenkunst an der Kunstgewerbeschule. Auch mit Recht. Denn wir werden so zweifellos das Niveau der künstlerischen Leistungen verbessern. Nun gehen wir weiter. Wir sehen, die Masse der Bau- gewerksmeister beherrscht mit ihrer Kunst Stadt und Land, ihnen fallen alle weniger umfangreichen Aufgaben zu und alle, die dem sozusagen laufenden Bedürfnis gerecht werden. Also ganz wie bei uns. Nun wird es aber keiner Stadt oder größeren Verwaltung einfallen, einen Baugewerksmeister an die Spitze ihres Bauwesens zu stellen oder zur Lösung einer ungewöhnlichen Aufgabe zu berufen. Man verlangt vielmehr ganz allgemein eine weitergehende Ausbildung und wohl auch wieder mit voller Berechtigung. Daß gesellchaftliche Fragen - Gehalts- und Dignitätsfragen wie Geh.-R. Dr. Thiel sagt — eine sehr bedeutsame Rolle spielen, wer wollte das aus den Augen verlieren! Ganz genau so liegen die Verhältnisse auch in unserem Beruf. Auch bei uns gibt es eine Laufbahn, die u. a. an die Spitze städtischer und staatlicher Gartenverwaltungen führt, und diese auszubilden und so auszugestalten, daß sie nach ihren Leistungen und ihrem Range auf der gleichen Höhe steht wie im Baufach, das ist das Ziel der anderen, die da meinen, das vorhin angedeutete ließe sich in gleicher Weise erreichen durch Vervollkommnung der bestehenden gärt- nerischen Lehranstalten. In der Tat kann man nicht im Zweifel sein, daß unser Streben nach Hebung des Standes sich dieser beiden angegebenen Wege bedienen muß. Man kann aber auch die eineFrage nicht lösen, ohne zugleich der anderen fest ins Auge zu sehen. Und darum gehts jetzt. — Daß die sozusagen höhere Laufbahn eine ein- einfache Notwendigkeit ist, kann niemand leugnen, der sich in Staat und Gesellschaft gründlich umgesehen hat. Wenn heut an der Spitze der bezeichneten Verwaltungen Leute stehen, die diese Stellung lediglich und einzig und allein ihren Fähig- keiten verdanken, so sollen wir ihnen unsere Hochachtung, aber — es beweist nichts. Wenn jedoch die Kommission sagt — Heft II 09 — : Wer nun glaubt durch seine Leistungen nicht die gleichen Rechte mit den entsprechenden Angestellten im Baufach erlangen zu könren, der mache das Abiturium oder erringe gar einen akademischen Grad, so setzt sie sich damit bewußt ins Unrecht. Ich brauche nur daran zu erinnern, wie sogar die „Dignität" ins Familienleben eingreifen kann, wenn zufällig ein Angehöriger Offizier ist oder z. B. wenn man sich anschickt seiner einjährig freiwilligen Militärdienstpflicht zu genügen. — — Es handelt sich also um zwei Bildungsgänge mit ver- schiedenen Endzielen, es handelt sich darum, ob Trennung der Laufbahnen nach Absolvierung des grundlegenden Kiy-sus der gärtnerischen Lehranstalt: hier Kunstgewerbeschule — die W'eiterbildung bis zum ungefähr hochschulmäßigen Abschluß, XI, 3 DIE GARTENKUNST. 57 oder ob a) Gemeinsamkeit der Kunstgewerbeschule oder b) Gemeinsamkeit der ersten Stufen der angedeuteten Weiter- bildung unter Heranziehung von Lehrkräften der Kunstgewerbe- schule. Beide Wege sind gangbar. Etwas spricht jedoch zu- gunsten der Kunstgewerbeschule. Der springende Punkt ist die im Rahmen des Lehrganges gemeinsame künstlerische Be- tätigung an entsprechenden Aufgaben zusammen mit Ange- hörigen anderer Berufe, das lebenciige künstlerische Zusammen- wirken mit den übrigen Künsten. Das bietet heut und vor- läufig nur die Kunstgewerbeschule, wenn auch natürlich nicht immer, und darum stimme auch ich dem Vorgehen der D. G. f. G. zu, obwohl natürlich der andere Weg auch denkbar wäre. Es kommt eben lediglich darauf an, in welcher Weise man weiter- bauen will. Sorge ist darum nun, wenn erst dieses eine Ziel erreicht sein wird, darüber hinaus die höhere Laufbahn zu eröffnen. Und da ist es wichtig und trägt viel zur Klärung der Sachlage bei, dafä sich der Vorstand der D. G. f. G mit dem Schlufssatz der Heickeschen Ausführungen in Heft I op aus- drücklich identifiziert. Hans Pietzner. Die Ausbildung des Qartenkünstlers. Duplik von Wolfgang Singer. Dafs die Zeitungspolemik keine restlos befriedigende Klärung der Ausbildungslrage bringen wird, habe ich voraus- gesehen; ich würde auch an dieser Stelle nicht weiter auf die Ausführungen der „Kommission" (vergl. Nr. 2, Seite 38 der G. K.| reagiert haben, wäre nicht dorten fälschlich mir die Be- hauptung, dafs ich „die praktische Übungszeit vor oder nach den theoretischen Studien als Zeitverschwendung aufser acht liefse", unterschoben und damit meine Stellungnahme ganz verdreht worden. Wohl halte ich die ohne theoretische V'or- kenntnisse von einem maturen Manne zurückgelegte Vor lehre für eine Zeitverschvvendung (es mülke denn die heute übliche Lehrzeit von Grund aus umgestaltet werden), dagegen habe ich ausdrücklich eine 3— 4jährige ausübende Tätigkeit nach einem Hochschulstudium von ca. 6 Semestern und vor der Diplomprüfung verlangt. Selbstverständlich kann bei unseren unendlich verschiedenartigen Aufgaben und Werkstoffen weder die technische noch die Gartenkunst-Hochschule und ebenso- wenig die Kunstgewerbeschule mit theoretischer Ausbildung allein fertige Gartenkünstler heranziehen, immer ist eine mehr- jährige und vielseitige praktische Übung unentbehrlich. Ob nun gerade 6 Semester für das Hochschulstudium ausreichen, wird die Zukunft lehren; bis jetzt geniefsen die Gartenkunst- befliefsenen mit Obersekundareife nur 4 Semester theoretischer Unterweisung und müssen dabei viel Zeit auf Lernstoff der oberen Mittelschulklassen (Mathematik, Phj'sik, Chemie, Botanik) verwenden. Jedenfalls genügt die von mir vorgesehene Aus- bildungszeit von 7 Jahren (nach Abiturium eines Realgymna- siums oder einer Oberrealschule) den heutigen Bedürfnissen; im Zuge unserer Zeit liegt allerdings eine mähliche Ver- längerung aller Bildungswege. Demgegenüber ist der „Kommis- sion" zuzugeben, dafs „dem Unbemittelten, aber mit viel künst- lerischem Talent Ausgestatteten" die Kunstgewerbeschule leichter die Möglichkeit einer künstlerischen Ausbildung bietet; ich kann aber nicht einsehen, weshalb wir aus Rücksicht auf einige Unbemittelte unser ganzes Bildungs- und Standesniveau herunterdrücken sollen. Sehr bequem und einfach regelt die „Kommission" die Gleichstellung der Gartenbeamten mit jenen des Baufaches etc. : „Wer nun glaubt, durch seine Leistungen nicht die gleichen Rechte mit den entsprechenden Angestellten im Baufach er. langen zu können, der mache das Abiturium oder erringe gar einen akademischen Grad!" Eine Widerlegung meiner für die ganze Ausbildungsfrage grundlegenden Behauptung, dafs „wir in Deutschland — sagen wir leider — als allgemeinen Mafsstab für die Leistungen eines Menschen nicht sein wirkliches Können, sondern seinen Bildungsgang, seine Zeug- nisse und Diplome zu nehmen gewohnt sind", wurde nicht einmal versucht! Hierin aber liegt der springende Punkt! Wenn ich der „Kommission" auch zugestehe, dafs die derzeitige Organisation der technischen Hochschule mehr das Kunst wissen als das Kunstschaffen fördert und in dieser Hinsicht reformbedürftig ist, so muß ich hinzufügen, dafs gerade unserem Fache das Wissen sehr nötig tut. Eine selbständige Gartenkunst und insbesondere land- schafthche Gartenkunst ohne die absolut notwendige wissen- schaftliche Basis hat überhaupt keine Existenzberechtigung! Warum bekämpfen denn einzelne der neuzeitlichen himmel- stürmenden Kunstgewerbler so leidenschaftlich die land- schaftliche Gartengestaltung? Ich habe öfters des Gefühls mich nicht erwehren können, als fehle ihnen für deren Aus- übung das erforderUche Wissen, die wissenschaftliche Aus- bildung, während man sich in der architektonischen Garten- gestaltung leichter mit allgemeinen Kunstbegriffen und Phrasen durchhelfen kann. Leider hat sich auch bei uns ein gewisses Phrasentum in den letzten Jahren hervorgedrängt; zum Nach- teil des geistigen Gehaltes der Arbeiten sieht man heute über- viel Gewicht auf gewisse zeichnerische Allüren und Fertigkeiten gelegt. Wer diese Richtung weiter poussieren will, kann vielleicht der „Kommission" beipflichten, denn gute Zeichner werden von den Kunstgewerbeschulen wohl ausgebildet, ob aber auch gute Künstler? Zur endgültigen Beantwortung dieser wichtigen Frage -erscheint die in voller Gärung befind- liche Entwickelung des heutigen Kunstgewerbeschulwesens noch zu jung und zu wenig abgeschlossen. Die Düsseldorfer Herren haben sich vielleicht durch ihre Beziehungen zur dortigen besonders leistungsfähigen Kunstgewerbeschule und durch die Erfolge eines Peter Behrens beeinflussen lassen: würdea ber eine so ausdrucksvolle, fortreifsende Künstlernatur wie Behrens nicht noch gröfsere Wirkungen bei den Hörern einer techni- schen Hochschule errungen haben? Sollte in einer späteren Zukunft der Entwicklungsgang der Kunstgewerbeschule zur Architekten h o chs chule führen, dann, erst dann können wir dorten die Ausbildung des Garten- künstlers angliedern, inzwischen aber müssen wir einzig den Anschlufs an die gefestigte, wenn auch verbesserungsbedürftige Organisation der technischen Hochschule suchen! Mit der „Kommission" stimme ich schliefslich überein in der Bewertung der trefflichen Ausführungen des Herrn Heicke in der Januar- nummer — bis auf den Schluß: leider hat Herr Heicke nicht die letzte logische Konsequenz aus seiner unbestritten richtigen Einleitung gezogen, denn diese führt zwingend zu dem Re- sultate: „technische Hochschule"! Verschiedene Mitteilungen. Verband der Gartendirektoren. Wir erhalten eine Zuschrift aus Halle, in der ein dortiger Zeitschriften-Verleger uns seine Absicht kund tut, ein neues Fachblatt „Die Stadtgärtnerei" herauszugeben. Die erste Nummer soll schon in wenigen Tagen erscheinen. Gleichzeitig wird die Frage aufgeworfen, ob es nicht zeitgemäß sei, einen Verband der Gartendirektoren zu gründen, als dessen Organ offenbar die neue Zeitschrift ge- dacht ist. Man soll es kaum für möglich halten! Also wir haben an der einen Spaltung unter den Berufsgenossen noch nicht genug. Es muß noch eine neue Scheidung eingeleitet werden. Und das zu einer Zeit, wo alle Umstände gebiete- risch auf einen engen und festen Zusammenschluß aller Kräfte hinweisen. Wir hoffen, daß es sich hier nur um den Versuch eines rein geschäftlichen Unternehmens handelt, das in Berufskreisen erst Rückhalt zu finden trachtet. Wir verhehlen uns auch nicht. 58 DIE GARTENKUNST. XI, 3 daß es Fragen gibt, die mehr oder meinetwegen auch ausschließ- lich für die Leiter städtischer Gartenverwaltungen, weniger aber für andere Fachgenossen von hiteresse sind; wir können diesen Dingen aber unter keinen Umständen eine solche Wichtigkeit beimessen, daß sie den Grund zu neuer Sonder- bündelei abgeben dürften. Es wurde früher schon einmal angeregt, daß gelegentlich der Hauptversammlungen der D. G. f. G. die städtischen Gartenbeamten nach Bedarf und zwang- los zu gegenseitigem Meinungsaustausch über Fragen ihres Sondergebietes zusammen treten möchten. Das läßt sich hören und dürfte vorerst auch genügen. Im übrigen aber — man sollte es fast für überflüssig halten, es zu sagen — kann nur dringend auf die Gemeinsamkeit der Interessen aller, welche Gartenkunst betreiben , hingewiesen und vor jeder Kräfte- zersplitterung gewarnt werden. H. Preisausschreiben für den Rathausplatz in Steglitz. Die Gemeinde Steglitz bei Berlin veranstaltet ein Preisausschreiben für die Gestaltung des etwa looo qm großen Platzes vor dem Rathaus. Das Preisausschreiben ist auf Angehörige von Groß-Berlin be- schränkt. An Preisen sind ausgesetzt looo, 600 und 400 Mk. Dem Preis- gericht gehöien an Bürgermeister Buhrow, Schöffe Siegismund, Gemeinde verordneter Jürgens, Ar- chitekt Baurat Blunck, Bildhauer Professor Unger, Königl. Obergärtner Potent e-Charlottenburg, Königl. Gar- teninspektor Zahn. Der Einlieferungs- terniin ist der i. Mai. Unterlagen sind gegen Einsendung von 2 Mk. von dem Bauamt Steglitz zu beziehen. Die Aufgabe ist eine überaus interes- sante, besonders durch die Form des Platzes, ein allseitig von Straßen um- gebenes Dreieck, durch verschiedene Höhenlage an den Ecken, durch das Rathaus, welches durch die breite Schloßstraße vom Platz getrennt ist. 25000 Mk. sind für die Ausführung bestimmt. In dieser Summe sollen außer den- gärtnerischen Arbeiten, etwaige Architekturen, Bassins ent- haltensein. Als besonders wichtig und vielleicht auch neu ist aus den Be- dingungen noch hervorzuheben, daß die Preisträger verpflichtet sind bei Auftragsverteilung den Platz für die Endsumme ihres Anschlags herzu- stellen. Es mag diese Bedingung hart scheinen, doch ist sie an- gebracht, damit nicht wie vielfach bei Wettbewerben üblich, ohne Rücksicht auf die Kosten projektiert wird und die Aus- führung der preisgekrönten Projekte scheitert, sobald deren genaue Kosten ermittelt sind; oder was künstlerich noch mehr zu bedauern i.st, daß ein Projekt nur teilweise zur Ausführung kommt, daß es dadurch seinen Wert als Kunstwerk einbüßt. Über den Erfolg dieser Bedingungen und das Preisaus- schreiben selbst wird zu gegebener Zeit berichtet weraen. Wettbewerb Rittergut Rüdersdorf. Für diesen Wettbewerb, über dessen Ausschreibung auf Seite 226 Jahrgang 1908 der Gartenkunst berichtet wurde, sind die ausgesetzten Preise nicht unerheblich erhöht und vermehrt worden. Es stehen jetzt dem Preisgericht zur Verfügung vier Preise zu je Mk. 4500. — , 3800.—, 2500.— und 1500.—, während vorläuflg Mk. 500.— für den Ankauf von Entwurfsteilen vorgesehen sind. — Auch sind zu den Bedingungen unter BI und III einige ergänzende Er- läuterungen gegeben worden, auf die wir die Wettbewerbs- teilnehmer hierdurcli aufmerksam machen möchten. Kgl. LandesOkonomierat F. L,. Späth. Personalnachrichten, Der Besitzer der weltbekannten Baumschulfirma L. Späth, Baumschulcnweg bei Berlin, kgl. Landesökonomieraf Franz Ludwig Späth, feierte am 25. Febr. d. J. seinen 70. Geburtstag. Wenn Herr Späth auch nicht als Gartenkünstler hervorgetreten ist, so glauben wir. daß es doch seine Berechtigung hat dieses Tages in unserer Zeitschrift zu gedenken ; denn mehr oder weniger alle ausübenden Gartenkünstler haben wohl im Laufe der Zeit Geschäftsverbindungen mit seiner Firma angeknüpft und seine unermüdlichen Bestrebungen auf Einführung neuer guter Gehölze und Bauniarten haben einen nachhaltigen, nicht zu unterschätzen- den Einfluß auf die Entwickelung der Landschaftsgärten gehabt. Späth wurde am 25. Februar 1839 zu Berlin geboren. Er absolvierte das Kölnische Gymnasium, um später an der Universität zu Berlin Naturwissenschaften zu studieren. Diesem Studium folgte eine praktische Lehrzeit bei der Firma Liebig, Dresden, nach deren Beendigung er als Gehülfe bei der Firma Papeleu in Gent tätig war. Hieran schlössen sich Reisen nach Belgien, Frankreich, England und Hol- land, bei denen der junge Späth sein Hauptaugenmerk von Anfang an auf Besichtigung von Baumschulen, rich- tete. Mit 24 Jahren übernahm er das damals 20 Morgen umfassende väter- liche Geschäft in der Köpenicker Strasse zu Berlin, beschränkte die Topfkulturen und führte die Baum- schulkulturen ein. Im Jahre 1B64 leitete er die Verlegung der Baum- schule nach Britz, dem jetzigen Baum- schulenweg, ein. Seine Tatkraft hat es dahin gebracht, daß an dieser Stelle allmählich fast 900 Morgen Baumschule entstanden, die vorbildlich für den deutschen Baumschulbetrieb wurden und diesem den Weg zeigte, sich von der ausländischen Konkurrenz frei zu machen. Hatte er anfänglich sich hauptsächlich der Anzucht von Obst- bäumen zugewandt, so ging er nach- her mehr und mehr auf die Kultur von Gehölzen über. Er schickte Samm- ler hinaus und viel Neueinführungen und Neuzüchtungen zeugen von dem Erfolg, den er auch hierin hatte. Selbst im Alter ließ sein .Streben nicht nach, noch vor 4 Jahren gründete er ein Zweig-Geschäft in Falkenrehde bei Potsdam, in dem jetzt schon mehrere hundert Morgen ange- pflanzt sind und weitere 600 Morgen der Bepflanzung warten. Der Ursprung der Firma geht auf das Jahr 1720 zurück. Sie ist] seit dieser Zeit vom Vater auf den Sohn vererbt. Aber erst unter dem jetzigen Chef erreichte sie die Größe und den Weltruf den sie jetzt hat. Auch im Vereinsleben tat sich .Späth hervor. Der „Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den kgl. preuß. Staaten", sah in ihm einen tatkräftigen Mit- arbeiter und der „Deutsche Pomologen- Verein", dessen lang- jähriger Präsident er war, vergrößerte sich unter seiner Leitung fast um das Vierfache. Noch heute ist L.-Ö. Späth in seinem Geschäft tätig und freut sich der Entwickelung seines Sohnes Ilehnuth L. Späth, der sich zur weiteren gärtnerischen Aus- bildung und zum Studium in England befindet. Mögen dem erfolgreichen Altmeister auf dem Gebiet deutschen Baumschulwesens noch weiterhin reiche Erfolge und ein heiterer Lebensabend beschieden sein! Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Garten.direktor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Kgl. Universit.ltsdruckerei von H. Stürtz, Würzburg. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 8.) wäre, hielt er den Monat Januar für ge- eigneter. Anwesend waren 23 Mitglieder und 6 Gäste. Alsdann berichtete der Vor- sitzende über die Hauptversammlung. Danach erfolgte die Verlesung des Kassen- berichts und Prüfung desselben durch die Herren Garteninspektoren Ackermann und Berckling. Sodann wird vom Vorsitzenden der An- trag der Gruppe Hamburg — die England- reise — verlesen. Nach einer regen De- batte beschloß die Versammlung, die Reise im Juni zu befürworten, weil gerade in diesem Monat der schönste Staudenflor zu sehen ist, die Hauptversammlung in Hamburg dagegen im August, möglichst jedoch nicht gleichzeitig mit der Haupt- versammlung der D. D. G. Im Anschlüsse daran stellte Herr Garteninspektor Berck- ling den Antrag : „der V. d. D. G. f. G. möge Schritte tun, daß in Dahlem Ferienkurse über Gartenkunst eingerichtet werden, in denen die jeweiligen neuesten Bestrebungen auf dem Gebiete der Gartengestaltung unter möglichster Heranziehung außerordentlicher Lehrkräfte zur Sprache gebracht werden". Er erläuterte seinen Antrag eingehend; in der Diskussion wurde angeregt, diese Kurse in den Wintermonaten einzurichten. Hierauf folgte die Vorstandswahl. Zum 1. Vorsitzenden wurde gewählt Herr Garteningenieur Walter, zum stell vertr. Vorsitzenden Herr Garteninspektor Berck- ling und zum Schriftführer und Kassierer Herr Friedhotinspektor Lenzke. Zum Schluß referierte Herr Garten- direktor Bromme über das Buch „Der Friedhof und seine Kunst" von G. Haning in sehr ausführlicher Weise. Der Referent äußerte sich dahin, daß das Buch viele Vorzüge und Nachteile habe, er aber das Buch zu lesen empfehle. An der Diskussion nahmen teil Herr Friedhofinspektor Lenzke und Herr Garten- inspektor Berckling. Als nächster Versammlungsort wurde Halle vorgeschlagen; die Sitzung findet im Mai statt. Walter. Lenzke. Gruppe Schlesien-Posen. Am Sonnabend den 12. Dezember 1908 und am 6. Februar 1909 fanden Gruppen- sitzungen im Pschorrbräu Breslau statt. Die erstere war von 38, die letztere von 2.5 Personen besucht. Der Verlauf beider war sehr anregend. Der am 16. Dez. 1908 abgegangene Bericht ist auf der Post ver- loren gegangen und hat deshalb nicht ver- öffentlicht werden können. Ich lasse ihn hier folgen: Die Sitzung wurde vom Vorsitzenden eröffnet und ist von wichtigen Eingängen die Aufforderung des Hauptvorstandes für die im Juni 1909 geplante Englandreise zu erwähnen. Es dürften sich vielleicht 10 Gruppenmitglieder beteiligen. Vor allem wird jedoch um die Bekanntmachung des genauen Programms in der Gartenkunst ersucht. Den breitesten Raum des Abends nahm das Referat des kgl. Obergärtners RimannProskau, über die Vorbildung des jungen Gartentechnikers für die Praxis, sowie das Korreferat hierzu, welches städt. Parkinspektor Schneider-Görlitz hielt, ein. In interessantester und geistreichster Weise wurde von den beiden Rednern die Be- deutung des ganzen Berufes skizziert. (Fortsetzung Seite 10). Houptkotalog 1909 (über 200 Seiten stark) ist erschienen. Herrn. A. Hesse Weener (Provinz Hannover). 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Bei der dann folgenden Vorstandswahl wurde Gartendirektor Richter als erster Vorsitzender, Garteninspektor Dannenberg stellvertretender Vorsitzender, Friedhof- inspektor Erbe als Schriftführer, Garten- ingenieur Hanisch als stellvertretender Schriftführer, Kaufmann Paul Scholz als Kassenführer und die Herren Gartendirektor Kube- Posen, Hofgartendirektor Peicker- Rauden, Garteninspektor Kraft- Salzbrunn, Garteninspektor Kynast-Gleivvitz, Parkin- spektor Schneider-Görlitz, Parkobergärtner Heinze-Breslau als Beisitzer gewählt. Erbe, Schriftführer. Gruppe Westfalen. Personalnachrichten. Kleine Mitteilungen. Fintelmann, Direktor der kgl. Hofgärten Sanssouci, ist der Rote Adlerorden III. Klasse verliehen worden. — Meermann Otto, kgl. Hofgärtner, Potsdam und von Sydow, kgl. Hofgärtner in Celle, erhielten den Roten Adlerorden IV. Klasse. — Michel, kgl. Obergärtner auf Wilhelmshöhe , er- hielt das Kreuz zum Allgem. Ehrenzeichen. — Bunger, Hofgärtner in Coblenz, ist ge- storben. — Terwelp , Herrn., ist zum fürstl. Obergärtner inSigmaringen ernanntworden. — Lebrun, Bernh., Garteninspektor in Groß- lichterfelde, ist gestorben. Zu der am 10. Januar im Kölnischen Hofe zu Dortmund einberufenen Sitzung waren 25 Mitglieder und Gäste erschienen. Der vom Schriftführer erstattete Jahres- und Kassenbericht wurde entgegengenom- men und genehmigt. Gleichzeitig berichtete der Schriftführer über die Hauptversamm- lung in Potsdam und über die damit ver- bundenen Besichtigungen. Es wurde beschlossen, für die Jahre 1907 und 1908 auf die Erstattung der Gruppenbeiträge aus der Gesellschafts kasse zu deren Gunsten zu verzichten und wurden durch eine veranstaltete Umlage die Verwaltungskosten fast gedeckt. Betreffs der Englandreise wurde be- schlossen, nicht den Beschluß der Gruppe „Hamburg" zu unterstützen, sondern den Vorschlägen des Vorstandes der Gesell- schaft zu folgen, dagegen aber zu emp- fehlen, daß die Reise nicht über Hamburg, sondern übe ■ Rotterdam oder Vlissingen angetreten wird und daß die Hauptver- sammlung Mitte August in Hamburg statt- findet. Über den gärtnerischen Unterricht in den Fachschulen sprach Herr Dammann- Herford. Von dem Bildungsgang an den höheren Gärtnerlehranstalten ausgehend und auf die oft sehr mangelhafte Vor- und Ausbildung der sogenannten Landschafts- gärtner übergreifend, schildert Redner den Unterricht, wie er an den Fortbildungs- schulen erteilt werden müßte, beweist aber an vorgelegten Bezeichnungen, daß der Unterricht wegen Mangel an geeig- neten Lehrkräften an den meisten Fort- bildungsschulen nicht so erteilt wird, wo- durch die oft gerügte unlautere Kon- kurrenz in dem Berufe der Landschafts- gärtner gefördert werde. Hieran entwickelte sich eine äußerst rege und interessante Debatte, worin der Lehrplan der neugegründeten Gärtner- Fachklasse an der Dortmunder Hand- werker- und Kunstgewerbeschule von den anwesenden Fachlehrern und Herrn Ge- werbeschuldirektor Regling besprochen und erläutert wurde. Es wurde beschlossen, die nächste Gruppensitzung im April in Gelsenkirchen abzuhalten und dazu die Gruppe Rheinland einzuladen. Vor der Hauptversammlung soll noch im Osten der Provinz, in Her- ford, Bielefeld oder Detmold eine Gruppen- sitzung stattfinden. DurcJi Akklamation wurde der seitherige Gruppenvorstand ein- stimmig wiedergewählt. Schmidt, Schriftführer. Die Vorlesungen an dep landwirt- sehaftlichen Hochschule In Berlin über Obst-, Gemüse- und Gartenbau sind dem Leiter der kgl. Gärtnerlehranstalt in Dahlem, Ökonomierat Echtermeyer, vom kommenden Sommersemester ab übertragen worden. Dauerwohnbaraeken für Süd-Italien. Die Ortsgruppen Düsseldorf und Cöln des Rheinischen Hülfskomitees für Süd- Italien haben gemeinsam auf Veranlassung des Berliner Zentral- Vorstandes der Vereine vom Roten Kreuz und mit Genehmigung des Ober -Präsidenten der Rheinprovinz der Bauartikel-Fabrik A. Siebel in Düssel- dorf Rath, Abteilung Barackenbau, zunächst zehn Dauer -Wohnbaracken nach dem neuen patentierten System Siebel in Auf- trag gegeben. Dieselben sind ausreichend zur Unterbringung von etwa 200 Personen und werden schon Anfang Februar nach Italien abgehen. Dieses neue Baracken- System ermöglicht die Aufstellung in wenigen Stunden, da alle Teile — Wände, Zwischendecken, Dächer und Fußböden — aus großen, jedoch handlichen Tafeln bestehen, während die dauernde Bewohn- barkeit im Sommer und Winter durch in den Wänden etc. angeordnete Luftschichten gewährleistet ist. f P. S. eopijn 3,, I S (vorm. Gebr. Copijn) i I = BAUMSCHULEN = f l Groenekan b. Utrecht (Holland). § Billig abzugeben : % ßauptsädilidi Krim. 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E3 £3 E3 lE3E3E3E3£3£3£3E3E3£3E3e3£3£3E3E3E3E3£3E3£3£3E3£3aE3 Der Märznummer der Gartenkunst liegen Angebote der Firma Jul. C. Erdmann, Hoflieferant Arnstadt, über „Stauden, Nelken etc.", sowie der Firma H. Wrede, Lüneburg über „Viola tricolor maxima" bei, auf die wir hiemit besonders hinweisen. Druck der KtrI, Universitäts-Driirkerei von H. Sttirti^. Wii Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Herausgeber: Deutsche Gesellschaft lür Gartenkanst Schriftleitung : Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. H. No. 4 Donnerstag, den 1. April 1909 Band XI Die Zeitschrift erscheint monatlich einmal. Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erhalten sie kostenfrei. Preis im Buchhandel 16 Mk. pro Jahrgang. Anzeigenpreis : 25 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum ; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröffentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: R. Hoemann-Dösseldorf: Gartenarchitekturen. — Schulze-Stettin: Wie sind die städt. Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? — Fritz Encke-Köln: Einiges über die gartenkünstlerische Gestaltung städtischer Plätze. — F. Zahn-Steglitz: Die geschichtliche Entwickelung der kgl. Gärten Potsdams. — F. Z a h n • Steglitz : Literaturnach- weis. — Verschiedene Mitteilungen. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3, W, Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. =z Eigene Kulturen in Holland. i^ Grosse Spezialität in Treib- D.FreilaDd-Tfllpep invorzügliclieiiCflalitäteD za kODkürrierenden Preisen. maiiulieiui 1 907. Für die Bepflanzung des Friedrichsplatzes u. derAngnstaanlage mit spätblühenden Garten- tulpen wurden mir die grosse, prenssische Staatsmedaille, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. = Kataloge auf Wunsch. = Stadtgarten- und Friedhofs- Verwaltungen, grössere Privatgärtnereien mache auf Anfrage gern vorteilhafte Spezial- Angebote. ^^!^l@*^ -'^-^^--oA'H pt^S--' ~^-<*w^"^^^ ^~>r rl^^?«"- jr^'v ■ ^^^"' i if^^/;''^^ I:' Wf^jMBHMTiBJ*' I^^^M "■ ■ 'h i M-'rM '1 ^""^'^ 11 L... ., , : .. / B Gustav Röder g. m. b. h Langenhagen 4 m Hannover Telephonamt Hannover 1276. Partie aus dem Königlichen Berggarten Herrenhausen-Hannover. Moderne Gewächshaus - Bauten Wintergärten ♦ Veranden ♦ ♦ • Centralheizungen » ♦ « Warmwasser ♦ • • ♦ Dampf. Prämiiert auf allen beschickten Ausstellungen. Letzte Auszeichnung: „Gold. Medaille Jublläums-Ausstellung Cassel 1906". „Goldene Medaille Gartenbau- Ausstellung Duisburg 1909". Feinste Referenzen. Älteste und grösste Fabrik der Provinz Hannover. Ausgegeben am 5- April 190y. DIE GARTENKUNST Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. Zur Vereinfachung des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beachten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöln-Merhelm. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto-No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr 5 Pfg.)- Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. Apri noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen. Gruppe Bayern: Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor He icke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altena , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ". Gruppe Ostpreussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern : Obergärtner H e n z e, Stettin, gr.WoU- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Seh er er, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 2S1. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walt her, Erfurt. Gruppe Schlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen : Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreffenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u s. w, sind an Gartendirektor HeicKe, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 6. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei V. H. Stürtz, Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Forrsetzung Seite 3.) Wilhelm Guder : Baumschulen ,,IVIo]:i.pl£i.isix>''. = Breslau-CarloLuitz u. Trebnitz i. Schles. Spezialkulturen von Koniferen, winterhart, in jeder Grösse. Obstbännie in allen Höhen und Formen. Allee- nnd Parkbänme jeder Höhe und Stärke. Ziergehölze in allen Gattungen. Beerenobst, Rosen, Forst- und Heckenpflanzen. = Kataloge gratis und franko. = Abncr's Rasenmäher„F€rfcktion" Im Gebrauche der Gärten Sr. Maj. des Deotschen Kaisers. Erstklassiges Fabrikat. Die Hauptparterre öer Düsselöorfer Ausstellung. 1904 unö öer Mannheimer Aussteüjng 1907 wuröen nur mit „Perfektion" gesdinitten. „Perfektion" erhielt auf öen letzten 5 inter- nationalen Gartenbau -Ausstellungen, Darunter Berlin 1904, Düsselöorf 1904, Paris 1905, Dresöen 1907 unö Mannheim 1907, allein öen ersten Preis für Rasenmäher. Aliner & Co. c. m. u. h. Ohligs. Berliner Lager: Brandenburgstr. 39. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6, Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeigenteil betreffenden Zu- schriften sind an Haasensteln & Vogler, A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Kern, Friedhofsinspektor, Salzburg. Ehrenberg, Johannes, Apotheker, Hirsch- berg in Schi, Schmiedebergerstr. IIa. Wandsbeek, Gehölzkommission, z. Hd. Herrn Stadtgärtner Mohr, KurzeReihell/I. Certain, Paul, Gartentechniker, Dortmund, Stadtgärtnerei. Kurfess, Julius, städt. Garteninspektor, Cottbus, Karlstr. 71. Jänichen, L. , Landschaftsgärtner, Ham- burg 30, Lehmweg 30. Plagwitz, Rob., Landschaftsgärtner, Ham- burg 30, Gosslarstr. 74. Lauriseh, Oskar, Gartentechnisches Büro u. Landschaftsgärtnerei Zaacko b. Luckau. Rautzen, Wilhelm, Gartenarchitekt, Cöln, Wertherstr. 28. Schubert, Otto, Gutsbesitzer, Neuss, Bauerbahn. Magistrat der Stadt Höchst a. Main. Zickenheimer, Georg, Mainz, Eisgruben- gasse 10. Kallenbach, F., Obergärtner, Baumschulen, Ebberg bei Westhofen i. W. Perpeet, Hermann, Landschaftsgärtner, Mülheim, Ruhr-Speldorf Smerda, Carl Camillo, Gartenbaulehrer, Borou'-he bei Gara Wroucheto, Bulgarien. Metzendorf,Georg,Architekt, Essen (Ruhr), Alfredstrasse 46. Adressen-Änderungen. Bedau, Rudolf, Magdeburg W. , Kleine Linden-Allee 4/II. Garten bau- Verein Stettin, z. Hd. Herrn Sekretär W. Blume, Stettin, Moltkestr. 13. Paetz, Karl, Münster i. W. , Kleinmann- strasse 1-3. Ackermann , E. , Stargard , M. - Strelitz, Garteninspektor und Lehrer am Tech- nikum Stargard. Haupt-Versammlung. Die Hauptversammlung diesen Jahres findet gemäß Beschluß der Hauptversamm- lung in Potsdam in Hamburg statt und an- schließend hieran die Studienreise nach Eng- lapd. Nach sehr eingehenden Erwägungen ist als Termin, ebenfalls schon in Potsdam, Ende Juni in Aussicht genommen worden. Die Abmachungen für die Englandfahrt sind von sehr vielen Nebenumständen ab- hängig und muß sich daher die Festsetzung der Haupt-Versammlung in gewissem Grade nach dieser richten. Der Vorstand hat daher für die Haupt- Versammlung vorbehaltlich der Zustimmung der Ausschußmitglieder den 26., 27. und 28. Juni in Aussicht genommen. Der Vorstand. (Fortsetzung Seite 4.) = /Vlleebäume. = Prachtware, mehrmals verpflanzt, mit starken, pyramidalen, durch- gehenden Kronen und geraden Stämmen. Aesculus Hippocastanum ,, rubieunda, Höhe bis zur Krone 230—2.50 cm . . 1, ., » » )i » '^30 -250 „ . . Robinia Bessoniana, „ „ „ „ 180—200 „ . . „ ., „ „ 230-2.50 „ . . Salix atrovirens pendula, Höhe bis zur Krone 200—220 cm „ eaprea pendula, „ „ „ „ 200—220 „ Sorbus aue. fruetu duleis, „ „ „ „ 200—220 „ TiUa argentea (tomentosa) echte Silberlinde euchlora (dasystyla) Krimlinde hollandica (Intermedia) Ulmus hollandica Umfang 100 St. in cm Mark 16-18 180.- 20-Vf6 4410.- 14-16 280.- 16-18 35(l.~ 8-10 90.— 8-10 l'O.- 8—12 66.- 10—14 90.- 12-14 120.— .12—14 300.- 14—16 400.— 8-10 100- 10-12 160.- 12—14 200.- 14-16 300.- 16-18 400.- 14-16 180.- 1000 St. Mark 1750- 3»5<. Tag. Nach Wahl in kleineren Gruppen Besichtigung von Cottage Gardens, Gärtnereien oder Museen unter sachkun- diger Führung. Die Ausflüge dieser ersten 8 Tage führen abends stets wieder nach London in das Standquartier zurück, sodaß die Teilnehmer abends sozusagen die gewohnte Häuslich- keit wiederfinden und eventuell auch eine Tour zugunsten der Wahrnehmung per- sönlicher Interessen überschlagen können. Kleine Verschiebungen, die durch Ab- machungen mit den englischen Behörden und Körperschaften , welche ihre Unter- stützung zugesagt haben, notwendig werden sollten, bleiben vorbehalten. 8. und y. Juli, 9. und 10. Tag. Ausflug nach der Insel Wight. Besuch von Ventnor (Strandpark) Underclitf, Cowes oder Ryde. Ausflug nach den Needles. Eine Rundfahrt mit Mailcoachs. Nach dem 8. und dem 10. Tag ist wie ersichtlich ein bequemes Abbrechen der Reise möglich. Für weitere 4 — 5 Tage sind dann Aus- flüge nach Brookwood Cemetry (Größter Friedhof Englands, Waldfriedhoif), Hatfield, Letchworth und eventuell noch anderen Gartenstädten Woburn, Abbey und den Anlagen des Lord Lilford bei Dundel ge- plant, ferner der Besuch der berühmten Parks und Privatgärten bei Derby & Sheffield. „Nachtrag : Dem Programm ist noch hinzuzufügen, daß inzwischen die Herren Harry Veitch , Hauptinhaber von James Veitch & Son, Robert Veitch, Inhaber von P. C. M. Veitch , Cook, Herausgeber des Garden u. a. ihre liebenswürdige Vermitte- lung zugesagt haben für den Zutritt zu sonst verschlossenen Privatgärten, wie den der Miss Jekyll , des Mr. Bobruson, der Lady Lilford usw. Der Vorstand. (Fortsetzung Seite 6.) Körner & Brodersen Gartenarchitekten KSrnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprechef 85 >! M >! Garten- und Parkanlagen. H »i li. = Taxus baccata! = Prachtvolle dunkelgrüne Ware, mehrfach verpflanzt, mit festem Ballen. 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Nach Absendung der den Ausschussmit- gliedern mitgeteilten Übersicht über die Einnahmen und Ausgaben sind noch eine -Anzahl Mitgheder- Beiträge eingegangen; ausserdem die Abrechnung der Verlags- firma über die Einnahmen aus Abonne- jnents. _ .Der Abschluß stellt sich daher jetzt folgendermaßen: Die Einnahmen betrugen: An Mitgliedsbeiträgen . . . 14 416.87 M. „ Ertrag aus der Zeitschrift 2.642 50 „ „ „ ,. „ Lichtbilder- sammlung 68.75 „ „ Drucksachen u. Sonstiges 15.45 „ Sa. 17 143.75 M. Die Ausgaben betrugen: Für die Zeitschrift .... 11 754.01 M. „ Schriftführer und Schatz- meister 90D. — „ „ Porti 497.91 „ „ Schreibhilfe 433.44 „ „ Personelle Kosten . . 960.50 „ „ Drucksachen .... 230.20 „ „ Gruppen-Beiträge . . . 35.03 „ „ Verschiedenes . . . . 1227.20 „ Sa. 16 038.29 M. Die Einnahmen betrugen. . 17 143.57 M. „ Ausgaben betrugen . . 16 038.79 „ Mithin ergibt sich ein Über- schuß von 1 106.28 M. Zu dem Kassenstand ist noch zu be- merken, daß auf den Garantiefond bisher baar eingezahlt worden sind Mk. 255. — . Zur Begleichung der Rechnungen ist der Garantiefond nicht in Anspruch genommen worden. Nach der jetzigen Entwickelung der Kassenverhältnisse ist anzunehmen, daß der Kassenstand ein so flüssiger bleiben wird, daß sich weitere Einzahlungen auf den Garantiefond vorläufig erübrigen. Die bisher eingezahlten Beiträge werden vor- aussichtlich demnächst zurückerstattet. Cöln-Merheim, den 19. März 1909. Der Geschäftsführer. Bekanntmachung. Die Mitglieder werden um unverzüg- liche Einsendung der Jahresbeiträge er- sucht. Die bis zum 15. April noch nicht eingegangenen Beträge werden gemäß § 9 der Satzungen durch Postnachnahme ein- gezogen werden. Es sei noch besonders darauf aufmerksam gemacht, daß die Ein- sendung durch Zahlkarte auf das Scheck- konto der Gesellschaft, Postscheckamt Cöln, Nr. 680 kostenfrei ist, während durch die Nachnahme den Säumigen Mk. 0.40 Kosten entstehen. Der Geschäftsführer. Gruppe Brandenburg. Aus Anlaß verschiedener Eingänge findet vor der monatlichen Gruppensitzung am 17. März 1809 eine rein geschäftliche Sitzung statt, welche der Vorsitzende Herr Garten- inspektor Zahn um 7'i4 Uhr eröffnet. Er gibt zunächst Kenntnis von dem an die Ausschußmitglieder gelangten Bericht über die Kassenverhältnisse, welche sich gegen die Ansicht des Geschäftsführers seit der Hauptversammlung in Potsdam erheblich gebessert haben. Die Anwesenden nehmen (Fortsetzung Seite 7). Koniferen mit festen Ballen (ca. 200 Sorten), da- runter grosse Auswahl in prachtvollen Sehaupflanzen bis 7 Meter Höhe, extra starke Buxus, Kirschlopbeeren, Rhodo- dendron pondicum, Azalea pontica gelbblühend, extra starke Allee- und Zierbäume, Ziersträucher, dabei viele Solitärsträueher in feinen Sorten. Sehlingpflanzen, Obstbäume, Stauden, Ziergräser etc., worüber Preisverzeichnisse frei zu Diensten, empfehlen S. & J. RINZ, Frankfurt a. Main. Baumschulen Oberursel a. Taunus. 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Rulemann Grisson jr., Baumschulen, Sasefheide pr. Alt-Rahlstedt bei Hamburg. Thür. Grottensteine zur Anlage von Grotten, Ruinen, Winter- gärten , Felsenpartien , Wasserfällen, Böschungen. Preislisten, Skizzen u. Referenzen gratis u. franko. Otto Zimmermann • 1)0fnefer Schnitt der Hecken wurde unterlassen, damit die Gehölze sich frei entwickeln sollten, kurzum der Sch(')pfung Friedrichs des Großen drohte durch das Eindringen des neuen Geschmacks die größte Gefahr ; ist es doch nur dem Eingreifen des Königs zu danken, daß die Terrassen vor dem Schloß nicht in einen Rasenabhang verwandelt wurden. Auch die Marmorkolonnade in der Hauptallee verschwand und an ihre Stelle trat ein Fichtenrondell. Die historische Windmühle, die sehr baufällig war, wurde 1790 auf königliche Kosten zu einer Holländer-Mühle umgebaut und gleichzeitig ihr Unterbau erhöht. Während in Sanssouci nur Unterhaltungsarbeiten ausgeführt wurden, trat das Streben, neues zu schaffen, an anderer Stelle um so kräftiger hervor. Der ,,Neue Garten" wurde 1786 begonnen, das Schloß als quadratischer Bau am See nach den Plänen von Gontard errichtet, der Garten Eiserbeck übertragen. Gerade wie Sanssouci ist auch dieser Park durch ständigen Zukauf vergrößert; hier tritt der Nachteil, der in dem Anlegen der einzelnen Stücke liegt, in der alten Anlage besonders scharf hervor. Der auf Seite 70 oben abgebildete Plan des ,, Neuen Gartens", dessen Original weder Jahreszahl noch Verfasser verrät, scheint mir Abb. 6. Verschönerungsplan der Wiese und der Wassergräben beim Eingang zu Sanssouci. Zustand 1821 XI, i DIE GARTENKUNST. 71 die älteste Anlage darzustellen. Das Schloß hat noch nicht die seitlichen Flügel und jMarniorkolonnaden, zeigt nur den quadrati- schen Mittelbau, dessen Achse über ein unregelmäßig begrenztes, doch fast sym- metrisch bepflanztes Rasenstück hinweg, eine W-rlängerung bis zur Grenze erfahren hat ; abgeschlossen ist diese regelmäßige Partie seitlich durch zweireihige Alleen; jedoch führen durch die dichte Pflanzung Schlängcl- wege hindurch, eine eigenartige Verbindung regelmäßiger Anlagen mit dem damals noch nicht alten Streben unregelmäßiger Gestal- tungsweise. Sonst ist in grol>en Zügen, wenigstens soweit Gebäude und Hauptwege als auch Pflanzung in Frage kommen, schon die noch heute bestehende Einteilung zu erkennen. Ich brauche nur hinzuweisen auf das Küchen- gebäude, das rote und grüne Haus, das Orangerie- gebäude und die die Hauptallee begleitenden Baulich- keiten. Auffallend ist, daß selbst kurvierte Wege von Alleebäumen begleitet sind, daß Pyramidenbäume, in langen Linien auftretend, feste Abschlüsse, Wände bilden. Ich glaube nicht fehl zu gehen, wenn ich in diesem Plan Eiserbeck sehen Geist vermute. Es weist so mancherlei auf die Arbeitsweise dieses Landschafts- gartenkünstlers hin. Die eigenartige Anordnung der Pflanzung längs der Wege in dichten schmalen Streifen, die eingesprengten Wiesenflächen, oft ganz von Pflanzung umschlossen, die langen schmalen Rasentäler und die Verteilung der Einzelbäume bestärken mich in meiner Annahme. Abb. 'Kf Abb. 8. Der Exerzierplatz östlich vom Ruinenberg nach dem 1840 von Lenne aufgestellten Projekte. VerschönerLingsplan der Wiesen und Wassergräben beim Eingang zu Sanssouci. Die von Lenne geplante Umänderung. Es würde zu weit führen, würde ich die Entstehung der einzelnen Teile, die zum Teil durch die Haupt- wege begrenzt sind, anführen. Das aber ist als wichtig zu erwähnen, daß 1797 zu dem Erweiterungsbau die Marmorkolonnade aus Sanssouci (vergl. S. 70) durch Boumann den Jüngeren hierhergebracht wurde. In der Folge haben wir die schwerste Zeit zu ver- zeichnen für die Königlichen Gärten unter Friedrich Wilhelm III. und den Kriegswirren. Erst nach Be- endigung des Krieges begann allmählich das Schäften und jetzt tritt Lenne in den Kreis unserer Betrachtungen. Lassen Sie uns erst seine Tätigkeit im ., Neuen Garten" verfolgen. Die von Eiserbeck ohne Zusammenhang geschaftenen Anlagen wurden durch ihn einheitlicher gestaltet, die dichten Alleen von Pyramiden- pappeln durchbrochen und die Grenzpflanzung mehr aufgelöst. Auch auf dem Kaninchen- werder, der Pfaueninsel, finden wir Lenne tätig. Sein beabsichtigtes Wirken in Sanssouci etwa iSig kam zum Glück nicht zur Ausführung. Was Eisenbeck schon erstrebt, er schloß sich ihm zum Teil an und wollte, wie ein Projekt uns zeigt, die prachtvolle Hauptallee kassieren, und an ihre Stelle eine Rasenbahn setzen ; ebenso sollte das Parterre vor dem Schloß einer großen ungeteilten Rasenfläche Platz machen. Daß diese Vorschläge Lennes Vor- schläge geblieben sind und ihre Übertragung in die Wirklichkeit nicht erlebt haben, kann nur mit Freuden begrüiit w;erden. Andere Projekte von Lenne, so die Ver- größerung des Sanssoucigartens nach Süden, sind ausgeführt. Der ,, Verschönerungsplan der Wiese und Wassergräben bei dem Eingange zu Sanssouci" von Lenne 182 1 (Abb. S. 70 unten und 71 oben) läßt durch die Zusammenstellung des alten und neuen Zustandes oder viel- mehr des geplanten, die Art der Umänderung genau erkennen und vergleichen. Dies ist DIE GARTENKUNST. XI, 4 Abb. 9. Westlicher Teil des Ruinenberges und Orangeriegebäude nach dem 1840 von Lenne aufgestellten Projekte. auch der Grund, weshalb die an sich vielleicht un- wesentliche Partie abgebildet ist. Die den Sanssouci- garten nach Süden zu abschließenden architektonisch gefaßten Gräben, der gradlinige Grenzgraben des Teiles am japanischen Häuschen sind ihrer strengen Formen entkleidet und unter möglichster Anlehnung an diese zu einem Vorsprünge und Buchten zeigenden Bach- lauf umgestaltet. Die glücklicherweise noch heute vorhandenen, die Allee auf das Schloß begleitenden Wassergräben sind hier zugeschüttet gedacht. Der Diagonalweg ist in der vorgeschlagenen Weise geändert, der Ouerweg von der Brücke zum Ökonomieweg aber nicht ausgeführt. In der Umgebung d':s japanischen Häuschen^^ ist gegenüber dem Saltzmannschen Plan auch schon manche Änderung eingetreten. Die drei sternförmig auslaufenden Achsen sind nur noch schwach erkennbar in der nach Süden führen- den Rasenpartie und den nordost- und nord- westlich abzweigenden Wegen ; nur das in dem Winkel des Grenzgrabens liegende Stück Kultur- land erinnert außer den Gebäuden und der Pflanzung an die Zeit der Entstehung unter dem großen König. Überaus groß ist die Zahl der von Lenne ausgearbeiteten Projekte zur Verschönerung der Königlichen Residenz. Ein 1840 aufge- stelltes Projekt (Abb. 8j zeigt östlich vom Ruinenberg einen großen Exerzierplatz, der bis an die russische Kolonie, ebenfalls ein Projekt Lennes, heranreichte. Um einen ungefähren Anhalt für die Ausdehnung zu geben, nenne ich einige j\Iaße. Die Länge des hippodrom- Uirmigcn Platzes ist rund ,Soo,o m, der Durch- messer des Halbkreises etwa 400,0 m. Die kleinen Plätze seitlich haben eine Größe von 65,0 und 160,0 m. Wem ungefähr die Ge- ländeverhältnisse am Ruinenberg, dessen Bassin in der Achse des Platzes Hegt, gegenwärtig sind, der wird aus den zwischen Bassin und mittlerer Platzfläche konzentrisch verlaufenden Kreisen unschwer einen terrassenartigen, amphitheatra- lischen Aufbau erkennen. Hingewiesen sei ferner auf die östlich vom Bassin sich anschlie- ßende Anlage, auf die sternförmig von dem- selben ausgehenden Sichten und Durchblicke. In der Abbildung 9. welche den östlichen Teil des großen Planes behandelt, werden wir auf die Zusammengehörigkeit der beiden Teile durch den Bornstedter See hingewiesen. Be- merkenswert ist bei diesem Teil besonders ''-JllustriErhCahili)9EPBSifrei eKter. CoLONlEN. für Spaliere, Lauben. Beerenobst, Rosen, Obstbäume, Dahlien, Pflanzen ete. Russ. Bastmatten, Muscheln. Kokosstricke für Baumbänder und Ernteseile. Preise für: 1 Postp. 50 leg 100 kg. Allerbeste Kokosstricke . 2.25 19.- 36.— Mk. Edelraffiabast 4 50 40 — 75.— ., Portng. 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Eine nähere Beschreibung persischer Gärten und Parks, der griechischen römischen Gartenkunst, der der Mauren, Araber, Chinesen und Japaner, sowie das allmähliche Entstehen desitalienischen Gartenstils aus dem Antiken bildete die weitere Ausführung. In um- fassender Weise wurde der französische Gartenstil und seine Berührungspunkte mit dem vorherigen erläutert. Nachdem nun auch der englische Stil und der daraus entstandene typisch deutsche mit seinen Spezialrichtungen, Pückler-Muskau, Lenne, Meyer geschildert waren, verweilte Referent längere Zeit bei der jetzt modernen Garten- kunst, deren vorgezeichnete Richtschnur er als die aussichtsreichste hinstellte. Der Vortrag wurde mit großem Beifall aufge- nommen und der Vorsitzende sprach Herrn Brügmann den Dank der Versammlung aus. Vom Vorsitzenden dazu aufgefordert, über- nahm es Herr Brügmann als der eine Preisrichter dann noch über das Resultat, der in der letzten Versammlung des hiesigen Gartenbauvereins ausgestellt gewesenen Schülerarbeiten, der Fachklassen des Harn- burg-Altonaer Gewerbeschulen zu berichten. Die Ausstellung sei recht mannigfaltig und interessant gewesen. Von Schülern älterer Semester seien ganz bemerkenswerte Ent- würfe, als auch eine ganze Anzahl gut gelungener Perspektiven und Vogelperspek- tiven mit den nötigen Arbeitsplänen vor- geführt gewesen. Auch die Arbeiten der jüngeren Schüler hätten von Fleiß und Verständnis gezeugt. Um II Uhr wurde die Sitzung geschlossen. Die nächste Sitzung findet am 2. April in demselben Lokal statt. Holtz. Thüringer» Or»ottensteine zur Anlage von Wintergärten, Ruinen, Grotten, Felsenpartien. Anfertignng von allen lüatnrholzarbeiten. Brücken, Pavillons, Möbel etc. Skizzen von ausgeführten Arbeiten stehen zur Verfügung. japanische Korkrinde 50 Kilo ab Lager 10.50 Mk. Uforwegische Birkenrinde 50 Kilo ab Lager 80.— „ Gespaltene und geschnittene Schindel zum Decken von Pavillons stets auf Lager. J. Gottfried Mchlcr, Hamburg 13 Rothenbaum-Chaussee 65. Personalnachrichten. Kleine Mitteilungen. Bolle, Dr. Carl, Gehölz- und Gartenfreund, Besitzer der wegen ihrer reichhaltigen Ge- hölzsammlung bekannten Insel Scharfenberg bei Tegel, ist am 19. Februar ds. Js. 88 Jahre alt, gestorben. Er gehörte lange Jahre als Mitglied der Berliner Parkdepu- tation an. — Toebelmann, Georg, Kgl. Baurat in Charlottenburg ist gestorben am 22. Febr. ds. Js. im Alter von 74 Jahren. Er hat sich als Vorsitzender und Dezernent der Parkdeputation um die Gartenanlagen Chaf- lottenburgs grosse Verdienste erworben. — Wannot, Carl, dem vor kurzen in den Ruhe- stand getretenen städt. Gartendirektor in Metz, jetzt in Bergheim a. d. Erft ansässig, ist der Rote Adlerorden IV. Klasse ver- liehen worden. — Winkelmann, W., Stettin, ist von der Stadt Tilsit als Garteninspektor angestellt worden. — Echtermayer, Th., kgl. Ökonomierat, ist durch Verfügung des Ministers für Landwirtschaft, Domänen und Forsten zum Direktor der kgl. Gärtnerlehr- anstalt zu Dahlem bei Berlin ernannt worden. Bisher bekleidete diesen Posten der Direktor der kgl. Hofgärten Fintelmann zu Sanssouci, während Echtermayer in (Fortsetzung Seite 10). Für einen 19jährigen, jungen Mann, aus guter Familie, der seine Studien aufgeben soll, wird eine ILieliix>stelle g^esuc]3.t bei einem tüchtigen Handels- oder Privatgärtner womöglich in Süddeutsch- land, welche denselben unter seine und seiner Familie direkte Obhut und Auf- sicht zu nehmen sich verpflichtet. 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Mk. 25.— 25 Stück „ 8.— Emil Münz, Waiblingen. 10 DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 9.) dessen Vertretung die Anstalt leitete. — Ehiinger, Garteninspektor in Kolinar i/Els. ist von der französischen Regierung durch Verleihung des grünen Bandes des Ordens Merite agricole ausgezeichnet worden. — Kanig, Carl, ist als erster Direktor der ,, Neu- finkenkrug- Terrain - Aktiengesellschaft an- gestellt worden. — Wiss, Alexander, königl. Hofgärtner in Homburg v. d. H., feiert am 22. März ds. Js. sein .50jähriges Berufs- jubiläum. Herr Wiss gehört zu den liebens- würdigsten und sympathischsten Persönlich- keiten der deutschen Gärtnerwelt. Er war lange Jahre unter Vetter auf Wilhelmshöhe tätig und wurde, als dieser dem Ruf nach Sanssouci folgte, ebentalls dorthin versetzt. In Homburg v. d. H. untersteht ihm der kgl. Schloßpark, dessen Pflege er mit Um- sicht tmd Liebe betreibt. Wir wünschen dem Jubilar, dessen persönliche Bescheiden- heit jedem öfientlichen Hervortreten abge- neigt ist, noch manches Jahr ersprießlicher Tätigkeit in seinem idyllisch schönen Wir- kungskreise. — Siesmayer, Gebr., Garten- architekten in Frankfurt a. M. haben mit Beginn dieses Jahres die Unterhaltung der Kuranlagen in Bad Soden am Taunus über- nommen. — Nietner, Ed., Kgl. Hofgärtner zu Charlottenburg ist am 11. März ds. Js. ge- storben. — Potente, G., seither Kgl." Ober- gärtner in Sanssouci, ist als Nachfolger des verstorbenen Hofgärtner Nietner die Leitung des Charlottenburger Schloßgartens über- tragen worden. — Ameiung, N., kgl. Garten- inspektor in Charlottenburg, feierte am 15. März ds. Js. das 25jähr. Jubiläum als Leiter des Gartens am Joachimsthalschen Gymnasiums. Reiehsversammlung der Gärtnerlehp- anstalten Deutsehlands. Die diesjährige Reichsversammlung der Gärtner- Lehran- stalten Deutschlands — während der land- wirtschaftlichen Woche in Berlin abgehalten — bewegte sich in demselben Rahmen, wie wir es seit Jahren gewohnt sind. Der Besuch war auch in diesem Jahre sehr gut. Von besonderem Interesse sind die vorher- gegangenen Verhandlungen der in der D. K. E. zusammengeschlossenen Vereini- gungen „Ehemaliger" der Gärtner-Lehran- stalten Dahlem (Wildpark), Dresden, Geisen- heim und Proskau. Schon seit Jahren wird von dieser Seite an der einheitlichen Ausgestaltung des höchsten Examens dieser Anstalten gearbeitet. Es wird angestrebt, das Examen so zu erweitern, daß denjenigen, welche dasselbe bestehen , neben den Pflichten auch alle Rechte zugestanden werden müssen, die den Vertretern anderer Berufsklassen mit gleicher Vor- und Ausbildung bereits ein- geräumt sind. In der Versammlung wurde zum Ausdruck gebracht, daß die Garten- kunst und der Gartenbau in dieser Be- ziehung noch immer etwas stiefmütterlich behandelt werden, obgleich unsere Kom- munen zum großen Teil bereits eingesehen haben, daß es wünschenswert ist, diese Gebiete ganz besonders zu pflegen. Es wurde daher von allen Anwesenden mit Freuden begrüßt, daß in der staatlichen Obergärtnerangelegenheit endlich gemein- same Schritte getan werden sollen, um eine einheitliche Staatsprüfungsordnung zu er- halten, und die Kommission beauftragt, das gesammelte Material unverzüglich an maß- gebender Stelle einzureichen. Ferner wurden eine Anzahl neu ein- gegangener Anträge der Kommission zur Bearbeitung für die nächstjährige Reichs- versammlung überwiesen. (Fortsetzung Seite 11). Aus der Praxis für die Praxis! 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Sodann legte Ober- gärtner Heinz e Schülerzeichnungen der Kachklasse „Gärtner" der Handwerker und der gewerblichen Fortbildungsschulen vor und erörterte ungefähr folgendes über den Zweck und die Ziele der Schulen: Da der Besuch der Gärtner in der Fort- bildungsschule kein obligatorischer ist, sind es auch verhältnismälSig wenige Lehr- herren, welche ihren Lehrlingen eine ge- wisse Weiterbildung gönnen. Namentlich wird es den Handelsgärtnern empfohlen, ihre jungen Leute den Unterricht nach Möglichkeit besuchen zu lassen, da sowohl die geistigen, als auch die körperlichen An- forderungen , welche heutzutage an einen Gärtner gestellt werden, nicht zu unter- schätzen sind. Der Unterricht in der Fortbildungs- schule ist für Lehrlinge bis zu ihrem voll- endeten 17. Lebensjahre bestimmt; er be- steht in Fachzeichnen, Rechnen und Deutsch. Der Unterricht in der Handwerkerschule ist für Gehilfen, Volontäre und über 17 Jahre alte Lehrlinge bestimmt. Die Schüler be- finden sich also in einem gereiften Alter, weshalb auch der Abschluß ihrer Ausbil- dung weiter vorgeschritten ist, als in der Fortbildungsschule. NebenZirkel-, Plan-und perspektivischem Zeichnen finden auch Aufzeichnungen von Feldmaß- und Nivellementsarbeiten nach vorheriger örtlicher Aufmessung statt, auch wird Fachunterricht erteilt über die ver- schiedensten Zweige des gärtnerischen Wissens, Sonntagsexkursionen im Sommer bieten den Schülern Gelegenheit zur Er- weiterung ihres Gesichtskreises. Die Handwerkerschule beabsichtigt, solche junge Leute, deren Mittel zum Be- such einer Gartenbauschule nicht ausreichen, einigermaßen in die Grundlagen des gärt- nerischen Wissens einzuweihen, bezw. den andern es zu ermöglichen , beim späteren Besuch einer Gartenbauschule das ihnen dort gebotene Wissen mit größerem Fas- sungsvermögen und Verständnis in sich aufzunehmen. Die ausgelegten Zeichnungen fanden all- gemeinen Beifall. Der Vorsitzende Garten- direktor Richter, teilte an die 7 besten Schüler Bücherprämien aus, für deren An- schaflung in der Gruppe 31 Mk gesammelt worden waren und sprach jedem der jungen Leute noch besondere mit allge- meinem Beifall aufgenommene Wünsche für die weitere Lautbahn aus. Herr Landschaftsgärtner Seidel sagte zu, im Handelsgärtner-Verein dafür wirken zu wollen, daß auch von dort aus für weitere Prämiierungen ein Betrag von min- destens 30 Mk. gestiftet werde. Dem Handelsgärtner-Verein soll es nahe gelegt werden, gelegentlich seiner Aus- stellung vom 4.— 14. Juni 1900 in Breslau, durch Hergabe des erforderlichen Raumes im Einverständnis mit den Schulen, eine Ausstellung dieser Schülerzeichnungen er- wirken zu wollen. (Fortsetzung Seite 12.) Extra starke Park- u. Alleehäuine bis 15 cm Durchmesser. Starke Ziergehölze und Sträiicher. Grosse €oniferen bis 4 m hoch. (Taxus baecata bis 450 cm hoch.) Immergrüne Gehölze usw., alles regelmässig verpflanzt, in grosser Sortenwahl. 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Leider waren die für die Ausführungen erforderlichen Bilder und Pläne nicht rechtzeitig einge- gangen; sie sollen in der für den 1. Mai geplanten Sitzung vorgelegt werden. Erbe, Schriftführer. B rarbenprächfige ^ ffOiplome und Piakare ^ in flrössrer f\u5wahl r ll 5tet5 neue Muster für | Garfenbau,- wieiGemüsebaii.BlumeozDclit. Binderei. LandscliaflsgärtcErei, Feldbao und Obstbau und Bienenzucht Vorrätig sind ferner: FarbenprüchtigB Diplome und Plohiite für .iiie Zwecke der Landwirtschaft und Tierzucht, ferner für alle sportlichen Zweckewie Radfahrer, Athleten, Lawn- Tennis, Fassball, Kegler, Schwimmer, Ruderer, ferner für. 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Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästlietische Befriedigung bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, „breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind", wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind''. Von diesem Sinne sind demgemäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst" gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahrung erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden und in England (in der Gartenstadt Letchworth) auch bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt. Das Wesentliche bleibt die Gemeinnützigkeit der Bodenhaltung und das enge Zusammen- halten von Gartenstadt und Gartenkunst. Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten und dergleichen längst vorhanden, ist dabei unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- triebe des modernen Lebens zu vereinigen, und wie sie vor allem den Interessen der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt „Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Über- leitung zur Gartenstadt, zeigt er, wie in diesen Kompromisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgemäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei Berlin die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- Pflanzung, die Häuserberankung, die Grup- pierung der Landhäuser, die Anordnung von Kolonien am Wasser werden besonders eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genommen. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des Vortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschvving- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders liegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. Hanisch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- ralität und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinsky, das Borsigwerk, die Gärten im Waldenburger Kohlenrevier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'sche Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An- lage derVierfamilien Wohnhäuser, der Garten- bepflanzung und damit zusammenhängender Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Pläne und Abbildungen die Vorzüge der einzelnen Kolonien gegeneinander ab- schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- sofern, als diese grossen Vergünstigungen in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- gute kommen können, während die Arbeiter der grossstädtischen Betriebe und die Heim- arbeiter der Grossstadt zu allermeist auf dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenserwerb direkt hinderlich sind. DIE GARTENKUNST IS Oereinigte Berlin- Frankfurter Gummiiflaren-Fabrihen. Gelnhausen. 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Druck 'Ic- KrI l'niversilats-nnickeri^i von H. -Stürtz, Wür/biirK. Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Herausgeber: Dentscbe Gesellschaft für Gartenkmist Schriftleitung : Gartendirektor Heicke, Frankfurt No. 5 Samstag, den 1. Mai 1909 Band XI Die Zeitschrift erscheint monatlich einmal. Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erhalten sie kostenfrei. Preis im Buchhandel 16 Mk. pro Jahrgang. Anzeigenpreis: 25 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröffentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: R. Hoemann-Dßsseldorf: Gartenarchitekturen. (II. Serie). — Kube-Posen: Wie sind die städt. Anlagen für die Bevölkerung praktisch nutzbar zu machen? D. Schulhöfe. — Heiler-München: Das Verpflanzen großer Bäume. — Breuer-Wilmersdorf: Berliner Ausstellungen. — Dendrologische Gesellschaft in Wien. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. ^&A4*±*A.*st*&*AA*&AAÄA*A*AA&**&A*A*A!±!AAA 3 Westfalen. , W, Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. z= Eigene Kulturen in Holland. z=. Grosse Spezialität in Treib- ü. Freiland-TalpeD in Yorzüglichen Oaalitäten za koDkürrierendep Preisep. Mannbeiui 1 907. Für die Bepflanzung des Friedrichsplatzes u. der Aagnstaaiilage mit spätblühenden Garten- tulpen wurden mir die g^rosse, prenssische Staatsmedaille, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. = Kataloge auf Wunsch. = Stadtgarten- und Friedhofs- Verwaltungen, grössere Privatgärtnereien mache auf Anfrage gern vorteilhafte Spezial-Angebote. jim>ft^-Fif^r^!fi^?v,!^^--^j^:f-friqf'^-?A^fViff^m mfj^?^>?|(f|jf|^nfy?^ry?j??y?|^'|J?pf^^rji^iy?pmfj:.m?|^?|>f|V7js'2 .Ansgogeben am C>. Mai 1909. DIE GARTENKUNST Deutsche Geseilschaft für Gartenkunst. Zur Vt reinfachurig des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beaciiten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöln-Merheim. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto-No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr b Pfg.)- Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen. Gruppe Bayern : Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor He icke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altona , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ''. Gruppe Ostpreussen : i Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., ] Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- ; mern: Obergärtner H e n z e, Stettin, gr. Woll- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walt her, Erfurt. Gruppe Schlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen: Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4, Schriftleitung. Alle die Scliriftleitung der Gartenkunst betreflfenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die König!. Universitätsdruckerei V. H. Stürtz, Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Fortsetzung Seite 3.) Gegründet 1882. - Über 250 Angestellte. R. REISS im Liebenwerda 81 Königlicher ^^ Hoflieferant empfiehlt als Spezialfabrikate : Geodätische Instrumente und Geräte für alle Zweige des Vermessungswesens. Kaufen Sie Nivellier- instrumente nur noch mit Patentlibelle „Reiss-Zwicky"! Sie ersparen bei Aufstellung d. Instruments Zeit, Geld und Ärger! 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Die Hauptparterre Öer Düsselöorfer Ausstellung 1904 unö öer Mannheimer Ausstellung 1907 wuröen nur mit „Perfektion" gesdinitten. „Perfektion" erhielt in öen letzten Jahren auf 5 internal. Gartenbau - Ausstellungen, darunter Berlin 1904, Düsselöorf 1904, Paris 1905, Dresden 1907 unö Mannheim 1907, allein öen ersten Preis für Rasenmäher. Abner&Co.G.m.b.H.Ohligs36. Berliner Lager: Brandenburgstr. 39. i DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6. Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeisenteil betreffenden Zu- schriften sind an Haasenstein & Vogler, A.-G., Frankfurt a. 1«., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Dörfer, Hans, Dr. med., Brandenburg- Havel, St. Annastraße 45. Ruedlingep, C. H., Minneapolis (Minn.) 2924 Aldrick Ave. South. Adressen-Änderungen. Lesser, Ludwig, Gartendirektor, Atelier für Gartenkunst, Steglitz-Berlin, Albrecht- straße 124 (früher Zehlendorf). Potente, K., Kgl. Hofgärtner, Charlotten- burg, Kgl. Schloßgarten (früher Potsdam). Hempel, W. , in Fa. Edmund Monhaupt, Breslau V, Gartenstr. 54 (früher Schiller- straße 18). Foltas, Josef, Gartentechniker, Breslau VIII, Feldstraße 16/11 (früher Troppau). Kassube, Alfred, Assistent des Stadt- gärtners Osnabrück, Bramscherstraße S (früher Steglitz). Müller, J. F., Gartenarchitekt, Sohland a. d. Spree, Schloß Sohland (früher Düren, Rheinland). Winkelmann, W., Tilsit, Schulstraße 12/11 (früher Stettin). Vorläufige Tagesordnung für die Haupt-Versammlung vom 25. bis 28. Juni 1909 in Hamburg. Freitag, den 25. Juni. Sitzung des Haupt- ausschusses. Tagesordnung : Prüfung des Jahres- und Kassenberichtes und des Haushaltsvoran- schlages. Allgemeine Besprechung der Ge- schäftsführung. Bericht der Kommission, betreffend Ausbildung des Gartenkünstlers (Hochschulfrage) über die seit der Haupt- versammlung in Potsdam getanen Schritte. Bericht der Gruppe Brandenburg über Vor- schläge, betreffend Statistik im Gartenwesen. Prüfung und Beschlußfassung über die ein- gegangenen Anträge. Bis jetzt sind eingegangen: Antrag des Herrn Stadtgärtners Hörning unterstützt durch die Gruppe Hamburg: „Die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst wolle von Zeit zu Zeit für ihre Mitglieder kleinere Wettbewerbe ausschreiben". Antrag des Vorstandes: „Auf Genehmigung der für die Eintragung der Gesellschalt notwendigen Satzungsänderungen. (FeststellungdesSitzes der Gesellschaft.) Samstag, den 26. Juni. 10 Uhr öffent- liche Sitzung. Begrüßung, Erstattung des Jahres -Berichtes. 10 '/s Uhr Vortrag des Herrn Gartendirektor Heicke, Frankfurt (Main), über Reformbestrebungen auf dem Gebiete der Friedhofsanlagen und der Fried- hofskunst. Nach der Frühstückspause Dis- kussion. 2 Vi Uhr gemeinsames Mittagessen. Nachmittags Besichtigung Hamburger An- lagen, Dampferfahrt oder dergl. nach Vor- schlägen der Gruppe Hamburg. (Fortsetzung Seite i.) Körner & Brodersen Gartenarchitekten Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 M V. >! Garten- und Parkanlagen. ixig^ex> Gpot'ten.s'teixie Studienfahrt nach England. Unter Hinweis auf das in der April- Nummer veröffentlichte Programm für die Studienfahrt nach England werden die Mit- glieder jetzt um die definitive Anmeldung für die Teilnahme an den Geschäftsführer G. Beitz, Cöln-Merheim, ersucht. Die Abfahrt erfolgt am 29. Juni von Bremerhaven aus mit dem Schiff „Kron- prinzessin Cäcilie" des Norddeutschen Lloyd. Die Abfahrt des Sonderzuges von Bremen nach Bremerhaven findet in der Regel zwischen 7 und 9 Uhr morgens statt. Die genaue Abfahrtszeit k^nn jetzt noch nicht bekannt gegeben werden, da sich' die Ab- fahrt des Dampfers, die von Bremerhaven aus stattfindet, nach der Flut richtet und daher die genaue Abfahrtszeit erst 2 Tage vor der Abfahrt festgesetzt werden kann. Die endgültige Anmeldung muß späte- stens 20. Mai ds. Js. erfolgen! Es ist bei der Anmeldung anzugeben, ob die Überfahrt von Bremen mit dem Lloyddampfer oder von Vlissingen aus be- absichtigt wird. Weiter, für wieviel Nächte Hotelplätze in London gesichert werden sollen. Die Abmachungen mit den Hotels können erst getroffen werden, wenn die Anzahl der Teilnehmer feststeht. Die für Übernachtung und Frühstück vereinbarten Preise werden dann in der Juni -Nummer veröffentlicht werden. Die Teilnehmer werden weiter um Mit- teilung gebeten, ob Sie den Ausflug nach der Insel Wight mitzumachen wünschen. Zu der notwendigen Vorausbezahlung der Überfahrt und zur Deckung für die Ab- machungen mit den Hotels sind bei der Anmeldung 50. — Mark an den Ge- schäftsführer auf das Scheck-Konto der Ge- sellschaft (Post-Scheck-Amt Cöln No. 680) einzuzahlen. Der Geschäftsführer: G. Beitz, Cöln-Merheim. (Fortsetzung Seite 5.) zur Anlage von Wintergärten, Ruinen, Grotten, Felsenpartien. Anfertigniig von allen ISatarliolzarbeiteii. Bpücken, Pavillons, Möbel etc. Skizzen von ausgeführten Arbeiten stehen zur Verfügung. Spaniache Korkrinde 50 Kilo ab Lager 10.50 fflk. Sforwegische Birkenrinde 50 Kilo ab Lager 80. — ,, Gespaltene und geschnittene Schindel zum Decken von Pavillons stets auf Lager. J. Gottfried Mehlcr, Hamburg 13 Rothenbautn-Chaussee 63. Jllleebäunit Bedeutende Vorräte verpflanzter grossbl. holländischer und Krimlinden, Ahorn, Ulmen, Platanen, Kastanien und Rotdorn versch. Stärken von 10 — 30 cm Umfang. Ziergehölze in kräftiger Ware. 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Referat über „Schulhöie", erstattet aul der Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Potsdam am 26.-29. J"'' 1908. Von H. Kube, Gartendirektor, Posen. „Wie statten wir unsere Schulhöfe aus und wie machen wir sie über den Rahmen der Schule liinaus für das Volk nutzbar?" Das Thema ist nicht so nüch- tern, wie es bei flüchtiger Betrachtung scheint. Wer die umfassende hygienische und soziale Bedeutung unserer Aufgabe recht erkannt hat, wird dieser Frage sein warmes Interesse nicht versagen können. Die Frage ist zunächst eine im Wesentlichen schul- technische. Es wird an jeder Schule neben den ge- deckten Erholungsräumen (Korridoren, Kolonaden) ein ungedeckter Erholungsplatz gefordert, damit Lehrer O und Schüler Gelegenheit zur Bewegimg in frischer freier 2 Luft während der Unterrichtspausen finden und wäh- 00 rend der völligen Entleeruns: CO des Schulgebäudes eine ^ ohne die Kinder durch Zugluft zu gefährden. Der ^ Schulhof ist schon durch diese Zweckbestimmung allein Bedeutung für die Wohl- von wichtiger hygienischer fahrt unserer Jugend. Während man bis vor ca. 30 Jahren nur sehr be- scheidene Forderungen an Größe und Ausstattung dieses Teils der Schulanlage stellte, Ifat die seitdem in stetiger Entwickelung begriffene Jugendfürsorge und gewaltige Entfaltung des gesamten Bildungswesens die Aufmerksamkeit unserer Staats- und Kommunalver- waltungen auf eine zweckdienliche Anordnung und Aus- stattung der freicnUmgebung des Schulgebäudes gelenkt. Der wichtigste Faktor, die Größe des Schulhofes erfährt nach den außerordentlich schwankenden Ver- hältnissen sehr \crschiedenc Berücksichtigung. *) Die Abbildungen Seite 79 - 84 gehören als zweite Serie zu dem Aufsatz „Gartenarchitekturen" v. R. Hoemann, Düssel- dorf (Seite 59, Heft 4 des laufenden Jahrgangs der „Garten- kunst"). 80 DIE GARTENKUNST. XI, ^lan fordert heute allgemein mindestens zwei qm unbedeckten Bewegimgsraum pro Schulkind auch in dicht bebauten Teilen großer Städte, wo die Behörden durch hohe Bodrnpreise zu sparsamer Planung bei Schulbauten gezwungen sind, \ ersucht aber, wo es die \'erhältnisse ermöglichen, über diesen Einheitssatz hinaus, den Kindern reichliche Bewegungsfläche zu bieten und schafft Kindern Schulhöfe von 5, ja stellen- weise sogar bis 8 qm Flächenraum pro Schüler. Das Bestreben nach möglichst weiträumiger Ge- staltung der Schulumgebung wird sehr entschieden ge- fördert durch das in neuei'cr Zeit bei Schulbauten Brunnenalllage am Landhause des Herrn Koninierzienrates P. Entwurf R. Hoemann. häufiger angewandte Pavillonsystem, dem namhafte Architekten, Pädagogen und Hygicniker, unter ihnen der auf dem Gebiete des Städtebaues rühmlichst lie- kanntc Prof. Nußbaum, das Wort reden. Wir sind wohl kaum die berechtigte Instanz, in den Kampf der Anhänger dieses Systems mit denen des Stockwerkbaues Partei zu ergreifen, müssen al)er doch feststellen, daß die Anregungen, die wir für die Ausgestaltung des Schulhofes geben möchten, beim Pavillonsystem naturgemäß die weiteste Berücksichti- gung finden können, und wir deshalb wünschen müssen, daß in den Außenbezirken und den Vororten großer Städte, insonderheit aber dort, wo offene Bebauimg vorgesehen ist, das Pavillonsystem, das .sich auch, künst- lerisch erfaßt, dort besser in den Charakter des Stadt- bildes einfügt, zm- Anwendung gelangt. Ich erinnere hier an die vor einiger Zeit erbaute städtische Ge- meindeschiile in Gr. Lichterfelde, eine sehr gefällig wirkende Schulanlage. Die Lage des Schulhofes leidet häufig unter den L'mständen, dass für das Gebäude der nach schultech- nischen und baukünstlerischen Rücksichten beste Platz des Grundstückes gewählt wird, die freibleibende Rest- fläche den Schulhof bildet. Das ist falsch. Der Schul- hof muß als wesentlicher Teil der Gesamtanlage nach bestimmten Grundsätzen angeordnet werden. Der Schulhof liegt am besten hinter oder neben dem Gebäude, also nicht zwischen Schule und Straße ; er muß sonnig tmd gegen heftige Winde geschützt sein. Ist hinreichender Schutz durch eigene oder Nach- bargebäude nicht vorhan- den, so muß er durch ge- eignete Pflanzungen und hohe geschlossene Ein- friedungen geschaffen werden. Von ganz besonderer Bedeutung ist für einen Schulhof die Bodenbe- schaftenheit und die Ober- flächenabdeckung. Es ist unbedingt erforderlich, durch geeignete Befesti- gung für schnelle Ent- wässerung der Hofflächen zu sorgen. Je schwerer und undurchlässiger der Boden ist, umso solider muß die Befestigung her- gestellt werden. In gün- stigen Verhältnissen wird eine Chaussicrung von I 5 ins 20 cm Stäi'ke ge- nügen. Bei schwciem Lehm, Lette oder Ton empfiehlt sich die Ein- teilung der Hoffläche in 10X10 m große quadratische Felder, welche durch geeignete Packungen, die nach der Mitte der einzelnen Quadrate verstärkt in die Tiefe gehen, einzeln ent- wässern. Das Niederschlagswasscr wird in Röhren ab- geleitet. Diese Entwässerungsform hat die Hamburger Schulverwaltung in Vorschlag gebracht und nach den Berichten mit Erfolg angewendet. Die Anordntmg starker Gefälle zwecks schneller Entwässerung sind zu vermeiden. I; 50 bis i : lOO sind erfahrungsgemäß die rechten Verhältnisse, die sich be- quem innehalten lassen, wenn die Befestigung solide hergestellt ist. Die Oberfläche ist mit einem bündigen, nicht staubenden Kies abzudecken, damit eine feste Decke entsteht, die sich wenig oder gar nicht bewegt. Grobe Kiessorten haben sich nicht bewährt. Neuerdings wiril für die Schulhöfe auch Teerbeton als Flächenbcfestis/untr, ähnlich wie sie für die Exer- in Ratingen (Dorfbrunnenmotiv). XI, DIE GARTENKUNST. SL ziertenncn der Exerzicr- häuser angewendet wird, empfohlen. Auch Holz- pflaster und Stampf- asphalt finden Anwen- dung. Im allgemeinen legt man aber der ge- ringeren Kosten wegen den Schulhof als Kies- platz an. Auf keinem Schul- hof sollten die Baumpflan- zungen fehlen. Sie bieten den Kindern Schutz vor der Sonnenglut und verschö- nern das Bild der Schul- umgebung. Die Baum- pflanzung ist so anzuord- nen, daß sie nicht die Be- lichtungdes Gebäudes hin- dert, vor dem sich immer freie Fläche befinden soll. Ihre Verteilung wird durch die Zweckbestimmungdes Schulhofes, Bewegungs-, Turn- und Spielplatz zu sein, bestimmt. Es ist daher nicht richtig, den ganzen Platz Kaskadenanlage un Garten des Herrn II. in Aachen Die bis 7 Meter hohen neu gepflanzten Cypressen (Chamaecypa Baumschule Hellemann, Bremen Entwurf R. Hoemann. ris andeliensis) entstammen der Dekorative Bassinanlage im Gsrten des Herrn Kommcrzienrates G. in Oedt. Entwurf R. Hoemann. Die Brunnenfiguren sind geliefert von der Firma Fink und Harfeid, modelliert durch den Bild- hauer Fleichhacker, Düsseldort. mit Bäumen zu besetzen, sondern es muß ein für die Spiele hinreichender Raum frei bleiben. Wie groß diese Fläche zu sein hat, ergibt sich aus der Gesamtgröße des Hofes und der Schulart (Mäd- chen- r)dei- Knabenschule, für letztere muß die freie Fläche größer seinl. Von der sonst alige- mein üblichen Art, den Platz mit einer oder niu- bestimmtcn Baumarten zu bepflanzen, weicht man neuerdings häufig ab und pflanzt tunlichst \erschie- dene Baumarten, um den Nutzeffekt mit dem Lehr- zweck zu verbinden. Die herzlich stumpf- sinnige Einrichtung, für das erforderliche Trink- wasser durch Anbringung eines Zapfhahncs mit guß- eisernem Ausgußbecken an irgend einer Mauer des Hofes zu sorgen, weicht DIE GARTENKUNST. XI, Gartenbrunnen im Staudengarten des Herrn H. in A. Entwurf Professor Carl Sieben. immer mehr der löblichen Sitte, künstlerisch schöne Brunnen geschickt in die Szeneric der (janzen Anlage einzufügen. Eine hygienisch sehr einwandfreie Einrichtung ist mir in letzter Zeit häufiger aufgefallen : Es sind dies Beckenbrunnen mit ein oder mehreren schwachen Springstrah- len dicht am Becken- rand, die so geringen Druck haben, daß die Kinder gewissermaßen den Strahl trinken kön- nen. Der die Übertra- gung infektiöser Krank- heiten sehr begünsti- gende Trinkbecher kommt hier in Fortfall. Bietet der Schulhof über die notwendigsten Forderungen hinaus noch weiteren Raum, so soll man ihn mit Gehölz und Blumenschmuck ver- sehen und, wenn es mög- lich ist, einenSchulgartcn anlegen. Neben der all- gemeinen hygienischen Bedeutung gärtnerischer Anpflanzungen erfüllen Kleiner Brunnen im Garten der Frau E. M , Barmen-Tölleturm. (Der Brunnen aus Kunstsandstein entstammt dem Atelier des Herrn Buchner, München). sie, in geeigneter Weise angeordnet und dem Kinde zu- gänglich gemacht, ernste sittliche und praktische Zwecke. Der Garten am Schulhause wird in seltenen Fällen den eigenthchen Schul- garten, d. h. den Bota- nischen Garten, die An- zuchtsstätte des natur- wissenschaftlichen De- monstrationsmaterials, ersetzen können. Er soll auch nur zum Anbau der wichtigsten Gift- pflanzen und Arznei- kräuter, einiger Handels- gcwächse usw. dienen, vor allem aber dem Kinde Gelegenheit ge- ben, das Werden und Wachsen der Pflanzen täglich zu beobachten und in immittelbarer An- schauung der Pflanzen- gattungen, die uns er- nähren und kleiden und imsere Wohnstätten ver- schonen helfen, den Wert der Pflanze im Wirtschaftsleben derNa- tur begreifen zu lernen. Die Kinder der obe- ren Klassen haben unter Leitung der Lehrer die XI, DIE GARTENKUNST. 83 Arbeiten in diesem Gärtchen aus- schließlich zu verrichten. Damit erst erfüllen die Gärten ihren allgemeinen erziehlichen Zweck. Das Ziel aller Jugendbildncrei, das Kind nicht mehr durch Reden allein, sondern auch durch Ar- beit, Schauen und Handeln zur sittlichen Höhe zu reifen, wird durch Gartenarbeit kräftigst ge- fördert. Nicht ohne besonderen Sinn nennt man Gartenarbeit ,, Garten- kultur", weil sie nicht allein eine Mehrung der der Menschheit dienenden realen Güter bezweckt, sondern zugleich mit der Xct- edlung ihrer Erzeugnisse der Ver- schönerung des menschlichen Da- seins dienen. Die Kinder lernen in der Beobachtung ihres kleinen, intimen Wirkungskreises die un- erschöjjf liehe Schaffensfreudigkeit der Natur unti das Unschein- bare, ihnen bisher Selbstver- ständliche schätzen. Die Arbeit im Garten entwickelt treffliche Charaktereigenschaften, Geduld, Ausdauer, Sauberkeit, Ordnungsliebe und schärft das Auge zur Gartenbrunnen in der Anlage des Herrn A. H. in A. Entwurf Professor Sieben, Aachen. Betrachtung der Vorgänge im praktischen wird ernsten Leben. Der Zweck des naturkundlichen Unterricht'^ Trockenmauer aus Kalkstein mit alpinen Stauden bepflanzt mit vorgebautem Steinsitz im Garten des Herrn A. H. in Aachen. 84 DIE GARTENKUNST. Trockenniauer aus K.u Kommerzienrat P. in Ratingen. Entwurf R. Hoeniann. .spielend erfüllt, denn Namen und Eindrücke bleiben im Kinde leichter haften im täLjlichen Verkehr mit dem zum Liebling gewordenen Lehrmittel. Bietet die Hoffläche gar Raum zur Anlage eines kleinen Tümpels mit Wasser und Sumpfpflanzen, dann läßt sich ohne Schwierigkeiten die Anlage mit einem kleinen Vivarium ausstatten, das den Inter- essenkreis des Kindes fruchtbringend erweitert. Bei der Anordnung des Gartens achte man auf geeignete Lage und unterlasse die Anlage eines solchen ganz, wenn mit Wahrschein- lichkeit schon vorher anzunehmen ist, daß Un- gunst an Belichtung und Durchlüftung oder andere widrige Verhältnisse den Erfolg gärt- nerischer Mühe in Frage stellen. Ein Garten ohne Wachstumsfreudigkeit ist kein geeignetes Erziehungsmittel. Die Frage, wie Pflanzungen und Grün- flächen auf dem Grundstück zu verteilen sind, läßt sich allgemein nicht beantworten. Man wird grundsätzlich darauf achten müssen, daß der freie Bewegungsraum eine zusammen- hängende, annähernd quadratische Fläche bleibt. Sind die räumlichen Verhältnisse beschränkt, so sollen mindestens an den Grenzmauern Pflanzrabatten mit Sitzplatznischen angelegt werden. Besonders günstige Gelegenheit zur befriedigenden Anordnung von Gartenschmuck bieten die im Pavillonsystem erbauten Schul- anlagen. Hier umrahmen die Gartenanlagen in i>rciterer Fläche das Grundstück. Baumpflan- zungen zwischen den ein- zelnen Gebäuden \erlei- hen dem Architekturbild Geschlossenheit, erhöhen den Reiz der Gebäude- gruppierung und mildern die in freier Lage unan- genehme Wirkung starker Winde. Während die mo- numentalere Architektur des Etagenbaues die An- wendung \an Schling- gewächsen am Schulge- häude nur beschränkt ge- stattet, bietet sich beim Pavillonsystem reichlicher und dankbarer Gelegen- heit, die ( jcbäudefassadcn mit Klimmern zu be- pflanzen. Es ist freudig zu be- grüßen, daß die Verwen- dung von Blumenschmuck an den Fenstern der Klassenräume in den letzten Jahren in \ielen Städten eifrig gefördert wird. Ist das Schulgrundstück besonders reichlich be- messen, dann ist die Anlage von Gärten für den Schul- leiter und den Pedell empfehlenswert. Man sollte aber scjlche Einrichtungen erst dann treffen, wenn die wichtigeren Ansprüche der Schule selbst erfüllt sind. bepflanzt in vollem Flur. Garten des Herrn Wasserablauf in Kaskadenforni aus einer höher liegenden größeren Wasseranlage in der Anlage des Herrn F. H., Valparaiso. Entwurf R. Hoemann, bearbeitet von H. Lebisch (nach einem alten Motiv aus dem Park zu Bendeleben). XI, 5 DIE GARTENKUNST. Die nicht seltene Kombination \on Schulgarten und Rektorgarten entspricht zumeist nicht den Interessen der Schule. Die größte Beachtung verdient die Frage der Schaffung von Gartenanlagen an Hilfsschulen. Hier ist das Vorhandensein eines möglichst großen Gartens von nicht zu unterschätzender Bedeutung in hygienischer und ethischer Beziehung, denn auch das Schwachbegabte Kind versteht die Sprache der Natur. Eine überaus wichtige Bedeutung haben die Schulhöfe als Turn- und Spielplätze. ,, Reichliche und regelmäßige Be- wegung ist für die Schuljugend ein unersetzliches Lebensbedürfnis zum vollen Wachstum des Körpers", ein Leitsatz, den der Verein für öffentliche Gesundheitspflege auf seiner Mann- heimer Tagung aufgestellt, findet im Urteil \on Staat und Stadt steigend höhere Wertung. Man schenkt daher der Förderung systematischer aktiver Körperpflege ernsteste Beachtung und hat in \iclen Städten Spielnachmittage eingeführt, für deren Abhaltung in Er- mangelung ausreichender Spielplätze die Schulhöfe benutzt werden, wenn sie auch nicht immer für Turn- und Bewegungsspiele räumlich genügen. Sollen sie als Turnplatz dienen, so muß der ungehindert benutzbare Raum mindestens 400 — 500 qm groß sein. Neuerdings versucht man in einigen Großstädten die Schulhöfe für die S]iiele der Jugend aul.^erhalb der Schul- zeit freizugeben. ,,Kein Geschöjjf auf der Welt ist schlimmer daran als ein ])roletarisches Großstadtkind, das eine kurze Frei- stunde bei Spiel verbringen möchte. W^ohl besitzt jede Mietskaserne wenig- stens einen Hof, der auch zum Spielen Platz böte. Aber der antisoziale Sinn der Hausbesitzer hat die Portiers zu Hofhunden abgerichtet, die jedes Kind fortzujagen haben, soliald es sich auf dem Hofe zum Spielen niederläßt. Die Straße bietet die bekannten Gefahren; auch fühlt die Polizei sich berufen, hier dem Kinder- spiel entgegenzutreten. Mit Hängen und Würgen ist es in den letzten Jahren gelungen, einige nicht kinder- feindlichc Direktoren zur Hergäbe der Schulhöfe zu bewegen." In diesen Worten einer Berliner Tageszeitung ist eine hinreichende Begründung für die Berechtigung der Forderung gegeben, diese Versuche zu verallgemeinern und die geringen Opfer an Mehrkosten für Aufsicht und Pflege der Schulhöfc zugunsten unserer heran- wachsenden Jugend zu bringen. In den vorstehenden Ausführungen ist versucht worden, die Grundsätze zusammenzustellen, die für die Nutzbarmachung der Schulhöfe beachtenswert er- scheinen. Wir werden unserer Aufgabe auf diesem Sondergebicte gerecht, wenn wir uns die Worte des Das Verpflanzen großer Bäume in München: Transport einer Kastanie am 16. März 1909. ^Ministers von Goßler in seinem Minist. -Erlasse vom Jahre 1882, der eine zielbewußte Aktion der preußi- schen Unterrichtsverwaltung zugunsten der Förderung körperlicher Entwickelung unserer Schuljugend ein- leitete, zu eigen machen : ,, Darum müssen Schule und Haus und wer immer an der Jugendbildung mitzuarbeiten Beruf und Pflicht hat, Raum schaffen und Raum lassen für jene Übungen, in welchen Kürjier und Geist Kräftigung und 86 DIE GARTENKUNST. XI, -, Die Bavaria und Verwaltungsgebäude der Ausstellung München 1908 mit verpflanzten grolien Bäumen. Erholung finden. Der Gc der Jugend allein zugute Volk und Vaterland." Das Verpflanzen von großen Bäumen. Von J. Heiler, königl. Ükonomierat und Stadtgärten -Direktor in München. Bcreit.s im vorigen Jahre i.st in Nr. 9 der Gartenkunst in einem Berichte über die gärt- nerische Ausgestaltung des Areals der Aus- stellung München 1908 erwähnt, daß ich ver- sprochen , für diese Zeitschrift eine Al)- handlung über das Ver- pflanzen \on großen Bäumen zu schreiben. Da dieses An- suchen von vielen in- und ausländischen Fachgenossen, welche diese Ausstellung be- sichtigt haben und sich von den großartigen Erfolgen dieser Arbei- ten überzeugten , an mich ebenfalls gestellt wurde, will ich in Nach- stehendem eine kurze Schilderung des Ver- winn davon kommt nicht pfianzens von großen Bäumen mit Frostt)allen geben, sondern unserem ganzen wie ich es seit mehr als 20 Jahien hier ausführen lasse. Wie jedem Fachgenossen bekannt, wird des Ver- pflanzen von großen Bäumen in der Fand- schaftsgärtnerei seit langem geübt und auch bei Bauten von Schlös- sern, Eisenbahnen, be- sonders aber bei Re- gulierungen von Stra- ßen und Plätzen in den Großstädten viel- fach mit mehr oder weniger Frfolg ange- wendet. Gelegentlich der .\usstellung in Mün- chen im Jahre igo8 handelte es sich da- rum, auf dem circa 1 8 Hektar großen .Areal, welches früher zur Kiesgewinnung aus- gebeutet imd zuletzt eine baumlose Wiese war, nach Fertigstel- lung der Ausstellungs- hallen, welche erst im .Sommer 1907 begon- nen und im Herbst desselben Jahres unter Dach gebracht wurden, fiaumpflanzimgen aus- zuführen, welche einer- seits einen landschaft- Das Verpflanzen grofser Bäume in München. liehen Übergang vom Hebung einer i.). Meter hohen und 8 Meter breiten Goldweide. Bavanapark zu den XI. DIE GARTENKUNST. Hallen zu bilden hatten und zugleich dazu liestimmt waren, die AusstellungNhallen zu \erdecken, damit die Bavaria, das bayr. Nationaldenkmal, in seiner architek- tonischen Wirkung nicht beeinträchtigt wurde. Da die aus Eisenbeton hergestellten Ausstellungs- hallen eine Höhe \on 20 — 24 m haben, konnte hier nur mit ganz starken Bäumen der wünschenswerte Effekt erzielt werden. Es wurden deshalb im Herbst 1907 schon jene Bäume, welche hiefür ausersehen waren, umgraben, da- mit sie sofort nach Eintritt des Frostes gehoben und transportiert werden konnten. Jeder Baum wurde so untergraben, daß unter dem Erdballen Traghölzer \ 01 schoben werden konnten. 30—40 cm Stärke emge- Da diese Drähte nur in 5—6 m Höhe über den Straßenkörper sich befinden, so müssen jetzt alle großen Bäume mit Erdballen in liegender Stellung durch die Straßen der Stadt gefahren werden. Bei Bäumen von einem Kronendurchmesser von mehr als s m, welche vielfach nicht allein die "anzc Fahrbahn der Straßen in Anspruch nehmen, sondern auch in liegender Stellung die Leitungsdrähte der Straßenbahnen berühren, muß der Transport bei Nacht erfolgen, wenn der Straßenbahnverkehr einge- stellt ist. Hiebei sind je nach der Größe des Erdballen 4 — 6 starke Lastpferde erforderlich. Besondere \Y)rsicht erfordert an der Pflanzstelle das Aufrichten dieser riesigen Bäume, da ein Ansetzen Das Verpflanzen großer Bäume in München : Transport der Goldweide (vgl. Seite 86 unten). Zur Hebung dieser oft I ' '., m hohen und 2 — 4 m im Durchmesser haltenden Erdballen werden nur doppelt übersetzte sogenannte Fußwinden verwendet. Sobald diese Erdbällen aus der Grube auf diese Weise gehoben, beginnt stets erst die schwierigste Arbeit des Transportes. Während der ersten Jahre meiner hiesigen Tätig- keit war es verhältnismäßig noch leicht, einen Baum von 15 m Höhe mit einem Gewichte von 2 — 300 Ztr. zu transportieren, da er zu jener Zeit noch aufrecht stehend in den Straßen der Stadt gefahren werden konnte. 'Slit der Einführung der elektrischen Straßenbahnen sind alle Verkehrsstraßen mit einem Netz von Leitungs- drähten überspannt, welche unter elektrischer Stark- stromspannung stehen, weshalb deren Berührung leljens- gefährlich ist. der Hebewinden an <.len Stämmen auch bei sorgfältigem Schutze gerne Rindenwunden verursacht, welche bei alten Bäumen schwer verheilen. In die je nach Größe der Erdballen 3 — 6 m Durch- messer haltenden Pflanzgruben wird gute nahrhafte Gartenerde verbracht, welche die Bildung von neuen Saugwurzeln im ersten Jahre nach der Pflanzung sehr begünstigt und dadurch die Ernährung des Baumes ermöglicht. Sobald der Bohlen frostfrei ist, werden die neu ge])flanzten Bäume wiederholt so mit Wasser einge- schlemmt, daß alle hohlen Stellen zwischen den Wurzeln mit Erde ausgefüllt werden. Ein Zurückschneiden der Kronenäste lasse ich beim Pflanzen dieser Bäume nicht vornehmen, da die dortselbst vorhandenen Nährstoffe das Anwachsen des Baumes begünstigen. as DIE GARTENKUNST. XI, Das X'eipllanzen großer Bäume in München : Neugepflanzte Linde im Sommer 1908, rechts davon die grolie Goldweide (vergl. Seite 86 imd 87). Ein öfteres Besprengen der Baumkrone und des Stammes mit Wasser ist besonders an trockenen Früh- jahrstagen für die Entwickekmg der Blattkrone vorteil- haft und ein fleißiges Bewässern während des Sommers notwendig. Zur Bewässerung bediene ich mich der auch in den Alleen im Stadtinnern seit Jahrzehnten von mir mit Ijcslem Erfolg angewendeten Bewässerungsanlagen, von zwischen Backsteinen gelegten offenen Ton- röhren. Aut diese einlache Weise lasse ich in meiner nahe- zu 25jährigen Tätigkeit in München jährlich eine größere oder kleinere Anzahl von Bäumen verpflanzen und rette damit einerseits viele noch lebenskräftige Bäume vor der Säge und biete anderseits in baum- losen Stadtteilen schon im Jahre der Bebauung die Annehmlichkeit von großen schattenspendenden Bäumen, welche auch als einzelnstehende Bäume von der All- gemeinheit sehr beliebt sind. Auf das Ausstellungsareal wurden im Winter 1907/08 mehrere hundert große Kastanien, Pappeln, Ulmen, Ahorn und Linden in einer Höhe bis zu 20 m und bei einem Stammiunfang von 1,50 bis i,go m aus allen Teilen der Stadt verpflanzt. Wie schön sich diese alten Baum- riesen, welche mit einem Erdballen von 100 — 300 Zentnern hiehcr transportiert wurden, entwickelt haben, zeigen die Abbildungen, welche im Frühjahr und Sommer 1908 aufgenommen wurden. Von besonderem Interesse dürfte für viele Kollegen sein, daß sich auf der .Stelle der Hauptrestauration und des jetzigen Wirtschaftsgartens eine etwa fünfundzwanzig Jahre alte landschaftliche Parkanlage des Herni Rentier Mathias Pschorr befand, deren gute Baumbestände bei Beginn des Baues der Restauration im Juli 1907 mit großen Erdballen aus- gehoben und auf ein für die Bebauung nicht bestimmtes Gebiet des Ausstellungs- geländes gepflanzt wurden, um im Winter geeignetes Pflanzenmaterial für den Bavariapark zu haben. Diese Linden, L'lmen, Ahorne, Ka- stanien, Buchen usw. mit einem Stamm- umfang bis zu 1,30 m wurden im vollen Blätterschmuck mit Erdballen von 2 — 3 m Dmchmesser ausgegraben und nach dem \'er[)flanzen so reich und ständig be- wässert, daß nicht nur der Laubfall ein normaler war, sondern daß sich auch bis zum Frühjahr eine reichliche Menge neuerSaug- und Faserwurzeln entwickelten, die das Anwachsen so begünstigten, daß die Bäume im Laufe dieser Vegetations- zeit so erschienen, als ob sie seit Jahren auf ihrem jetzigen Standort ständen. Wer sich außerdem von dem Wohlbefinden unil der landschaftlichen Wirkung solcher mit l-'rostballen in früheren Jahren verpflanzten Bäume überzeugen will, hat in München Gelegenheit deren besonders viele längs der Kaimauern an der regulierten Isar zu beob- achten. Über die.se Arbeiten hat der als Ästhetiker all- bekannte Vorsitzende des Vereins zur Erhaltung der landschaftlichen Schönheiten des Isartales Herr Prof. Dr. Gabriel von Seidl mir wiederholt versichert, daß durch diese Anpflanzungen die durch die anderen Tech- niker mit ihrer Regulierungskunst zerstörten landschaft- lichen Schönheiten wieder gutgemacht wurden. Zum Schlüsse noch ein paar Worte über den kommenden Pflanzentransport- \'erwendun<. hier zur wagen. Derselbe besteht, wie aus der Abbildung Seite 8 1 unten ersichtlich, nur aus einer Schanze und 4 Rädern. Erstere ermöglicht den Transport von so riesigen Erd- ballen, wie sie in anderen hiefür eigens konstruierten XI, DIE GARTENKUNST. m eisernen Baumtransportverpflanzwa^en nicht mötjlich ist und es stellen sich die Kosten, wenn nicht außer- (iidentliche Sch\vieii;^keiten sich einstellen, pro Baum auf 60—120 Mark. Berliner Ausstellungen. Von R. Breuer, Wilmersdorf. hl den grolien Hallen am Zoologischen Garten veranstaltete der „Verein zur Beförderung des Gartenbaues in den kgl. preußischen Staaten" eine internationale Ausstellung. Eine Gartenbau-Ausstellung. Aber von jener Art, die, wie schon zu verschiedenen Malen angemerkt werden mufste, diesem Begriff eigentlich nicht entspricht. Unter Gartenbau sollte man das Anlegen, das Bauen von Gärten, das Arbeiten mit der Pflanze verstehen; es scheint sich aber eingebürgert zu haben, schon die Produktion des Materials, das Hervorbringen von Züchtungen, als Gartenbau zu bezeichnen '). Die Ausstellungen zeigen uns jedenfalls fast nur Pflanzen als Einzelerscheinungen; eigentliche Gärten, selbst Gartenpläne werden nur nebenbei vorgeführt. Obgleich gerade dadurch, daß man muster- gültige Beispiele von kleineren Hausgärten, Ge- müsegärten, Vorgärten darstellte, das Interesse eines großen Publikums geweckt werden würde. Es wäre sehr zu wünschen, daß künftige Aus- stellungen wenigstens einige gute Beispiele des schlichten und allgemein möglichen Garten- baues zu zeigen hätten, wie dies die Bau- Ausstellung für das Gebiet des Einfamilien- hauses und ähnlicher architektonischer Gebilde längst getan haben. Daß daneben Entwürfe größerer Anlagen, projektierter wie ausge- führter, nicht fehlen dürften, ist selbstverständ- lich; auch diese Risse und Schaubilder werden *i Der Herr Verfasser hat mit seiner Vermutung Recht. Der allgemeine Sprach- gebrauch versteht allerdings unter Gartenbau nicht eine Tätigkeit entsprechend dem Haus- bau, sondern Anzucht von Pflanzen und anderen Gärtnereiprodukten. Im gleichen Sinne heißt es ja auch Obstbau, Getreidebau, Ackerbau usw. Eine Gartenbau- Ausstellung will also in erster Linie die Produkte des Gartenbaues zur Schau stellen und die Kultur- fortschritte auf diesem G.-biete zeigen. Kultur heißt hier soviel wie Anbau, Anzucht. Aller- dings sollen solche Gartenbau- Ausstellungen eine künstlerische Anordnung aufweisen, es soll die Gartenkunst die zur Schau zu stellen- den Produkte des Gartenbaues und der Kunstgärtnerei zu einem künstlerischen Gesamtbilde vereinigen. Auf räumlich und zeitlich ausgedehnten Ausstellungen, wie sie z. B. in Düsseldorf 1904, Darmstadt 1905, Mann- heim 1907 stattgefunden haben, kann dies in der Form kleinerer und größerer Sondergärten geschehen. Bei der Fülle von Austellungs- niaterial, welches sich auf einer in geschlos- senem Raum veranstalteten Frühjahrspflanzen ^ schau zusammendrängt, wird man immer ge- zwungen sein, für die künstlerische Anordnung eine Form zu wählen, die weniger an Haus- gärten, Vorgärten u. dgl., als vielmehr an das Vorbild guter Wintergärten sich anlehnt. Heicke. heute, wurden auch diesmal gar zu sehr |Vernachlässigt. — Wir bekamen also Material zu sehen, Kulturen, Neuzüch- tungen. Es steht mir nicht zu, fachmännisch den Wert der einzelnen Züchtungen, deren Rentabilität, Dauerhaftigkeit und Veikäuflichkeit zu kritisieren; ich kann über die Qualität der Pflanzen nicht urteilen, vermag nur einiges als Freund der Vernunft und des guten Geschmackes zu sagen. Da sei zunächst festgestellt, daß offenbare Torheiten, Verge- waltigungen der Grundtj-pen, wie deren früher oft zu ver- zeichnen waren, heute kaum noch vorkommen. Die Züchter haben gelernt, die natürlichen Tendenzen der Pflanzen zu achten, an ihnen nicht auf Tod und Leben herum zu modeln, vielmehr in die ursprünglichen, in die vorgefundenen Formen hinein zu horchen, um das ans Licht zu fördern, was im simplen Gewand latent schlummert. Eigentlich störend fand ich nur ediche Cyklamen, die in ein Bündel zerfaserter Lappen aufgelöst waren. Bedeutende Fortschritte hat das Farbenenipfinden der Züchter gemacht; allein für Rot und Gelb weist die moderne Palette zahllose Nuancen, von denen nur wenige häßlich zu nennen sind. Den glücklichsten Eifer entwickeln die Koloristen bei der Züchtung von Azaleen und Rhododendren; die Blütenfülle, Das Verpflanzen großer Bäume in München: Frisch' verpflanzte italienische Pappeln vor der Ausstellungshalle. 90 DIE GARTENKUNST. XI, ,-, Li' r Gart' n am llauptrestaurant auf der Ausstellung München 1908 mit den frisch verpflanzten großen Bäumen. zu der ein großer Teil der Exemplare angetrieben worden war, scheint keine Steigerung mehr ertragen zu können. Es ist nicht so ohne weiteres selbstverständlich, daß eine Azalee, die nur noch Blüte ist, vor jeder anderen, deren Farben aus Das Verpflanzen großer Bäume in München: Baumpflanzung vor den Verwaltungsgebäuden. grünem Laubwerk leuchten, den Vorzug verdiene; für die Dekoration, für die Fernvvirkung, mag hier und da ein abso- luter Farbenfleck erwünscht sein, dem Liebhaber der Natur aber wird es immer Lhiruhe bereiten, Pflanzen zum äußersten angespannt, ange- hetzt zu sehen. Man darf die Treibkur, das Streckbett, die chemischePeitsche, nie spüren ! Auch in der Pflanzen- züchtung hat die Virtuosität nur be- dingte Geltung, auch hier ist das Ebenmaß wertvol- 1er als der Sport. Es ist auch nicht so, daß der Garten- bau unbedingt über jede neue Spielart, die auf den Markt kommt, entzückt sein müsste. Es steht damit ähnlich, wie es um die Färbereifarben und deren modischen Wechsel bestellt ist; die dauernden Neuheiten verur- sachen eine gewisse Unruhe und lassen das Gefühl für die Verwendung des vorhandenen Mate- rials nicht reifen. XI, DIE GARTENKUNST. 91 Die Ziisamnienstellung verschiedener Farben zu einer] Harmonie gelingt nur der Erfahrung; wenn aber dauernd die Skala sich ändert, so wird es schwierig, Akkorde sicher zu greifen. Gute Maler arbeiten kon- stant mit den einmal erwählten Farben; wieviel mehr sollten das die ästhetisch nicht so empfindsamen Deko- rateure, auch die Gärtner, tun, damit nicht jeder neue Garten ein Experiment werde, vielmehr die zu- nehmend fein temperierte Ausfuhrung erprobter Re- zepte. Es sei nicht für eine Monotonie plädiert, wohl aber für eine Tradition ; es sei nur ganz vorsichtig darauf hingewiesen, daß die Mode, die Kollektion der Saison, für den Gartenbau nicht weniger gefährlich werden kann, als sie es für andere Gebiete des for- malen und farbigen Gestaltens oft genug geworden ist. Wer sichere Effekte erstrebt, sollte wie der gute Maler dem Material gegenüber möglichst konservativ sein. (Wobei ich selbstverständlich den Unterschied zwischen der Farbe, die aus der Retorte heut wie morgen gleichmäßig destilliert werden kann, und jener andern, die das Vegetabil ausscheidet, die die Sonne auskocht, nicht übersehe. Obgleich die Verwandtschaft enger ist, als es den Anschein hat.) — Einen besonderen Hinweis scheinen mir die .Stauden zu verdienen. Sie werden auch heute noch weniger angewandt, als es im Interesse der Gartenbesitzer wäre. Zu diesen be- quemen Pflanzen, die oft den ganzen Reichtum der englischen Cottage-Gärten ausmachen, haben die deut- schen Fachleute noch kein inniges Verhältnis ge- funden. Vielleicht, daß der Wald- und Wiesencharakter gegen die zahmeren und mehr städtischen Dekora- tionspflanzen nicht konkurrenzfähig scheint. Solche Furcht ist freilich sehr unangebracht: für die Gärten an Einfamilienhäusern kann es kaum ein familiäreres, ein liebenswürdigeres Material geben, als es die Stauden sind. Die Ausstellung zeigte viele schöne Sorten; her- vorragten die Sorten, die Karl Förster in Westend bei Berlin produziert. — Ein größerer Kreis von Freunden gebührt auch den Kakteen, freilich nicht für den Garten, wohl aber für das Glashaus, auch für den Erker und das Zimmer. Das Publikum hat den herben Reiz, Ver die bald strenge, bald barocke Architektur dieser Mysterien noch nicht erfaßt; ihm ist die heroische Poesie dieser Asketen, die alle Entbehrungen des Durstes zu über- winden, sich gegen mörderische Gefahren mit scharf geschliffenen Wafien zu wehren wußten, noch nicht aufgegangen. Es gibt kaum ein ergreifenderes Symbol für die Hartnäckigkeit des Willens zum Leben, als die Kakteen es sind. Die Ausstellung zeigte eine recht gute und interessante Sammlung, leider in etwas einfältiger Aufmachung. Man hatte hinter die Gruppe der Töpfe eine Wüste gepinselt. Solche Panorama-Tricks waren glücklicher Weise nur noch spärlich gesät. Gegen die Dresdener Ausstellung 1907 pflanzte große Kastanie am Theaterkaffee in der Ausstellung München 1908. bedeutet das einen wichtigen Fortschritt: die Gärtner haben eingesehen, daß es nicht notwendig ist, Kulissen zu bauen, daß Pflanzen und Blüten durch sich selbst zu wirken vermögen. Neben dem Wüstenstück hatte sich der Tapezier nur noch in einem Maiglöckchenwald und mit üblem Pathos in den Gärten des Achilleion ausgetobt. Im übrigen ließ man sich genügen, die Pflanzen in großen Massen zu sammeln, sie nach der Farbe zu Orchestern zusammen zu fassen. Alle Kunststücke waren vermieden; und doch lebte hinter dieser Sachlichkeit ein weit vernünftigerer und geschmackvollerer Wille als nötig ist, um Das Verpflanzen großer Bäume in München : Der Verpflanzwagen der Stadtgärtnerei. 92 DIE GARTENKUNST. XI, die tollsten Blumen-Zirkusse vorzuführen. Besonders wirksam war die Halle, in der die holländisclie Ausstellung Tulpen, Hyazinten und edle Sträucher zeigte; hier hatte man die den architektonischen Ausdruck vermittelnden Teile der Eisenkon- struktion mit Tannengezweig flächig umkleidet. Das wirkte einen ebenso stabilen wie festlichen Rahmen, einen ruhigen, neutralen Hintergrund für die bunten Feuer der Blüten. Auch die Binderei ist vorwärts gekommen, d. h. stiller und bescheidener geworden. Die grofaen Maschinen, die Arrangements, die „künstlerischen Aulbauten" sind verschwun- den. Das Büket ist tot, der Draht verpönt. Die Blumen werden nicht mehr gezwungen, die Formen von allen möglichen Geräten, von Herzen, Ankern, Schubkarren, Tauben und der- gabung ausreicht, ihren Kunden Ratschläge erteilen : welche Blüten zueinander stehen, welche sich beißen, wie die passenden, kontrastierenden oder harmonisierenden, Gefä&e aussehen müßten. Das Wichtigste aber ist : anständiges Material gesund und gut sortiert zum Verkauf bringen. Die Ausstellung wollte auch einen Einblick in das Wesen des gärtnerischen Unterrichtes vermitteln. Das gelang ihr nur bedingt, da Dahlem, die den Ausschlag gebende Anstalt, zur gleichen Zeit im eigenen Haus eine Revue aus dem Lehrbe- trieb vorführte und darum sich für die , Zoologischen" Hallen mit einem Hinweis auf die vorortliche Schulparade begnügen mufste. Was so an Arbeiten aus anderen Lehrinstituten zu sehen blieb, genügte meist nicht den notwendigsten Anforde- Grofber Teich im iaik /u Kono]:iitscli. Aus „Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns". gleichen anzunehmen, auszufüllen. (Nur ein Damenhut hatte sich eingesclilichen.) Immerhin, noch wird des Guten, der Künstelei, häufig zu viel getan. Beinahe scheue ich mich, es zu sagen: mir scheint der berufsmäßige Blumenbinder (der Ton liegt auf Binder) beinahe überflüssig. Einen Binder für Kränze und Guirlanden will ich gelten lassen; aber darüber hinaus dünkt mich dieser Spezialist so abgewirtschaftet wie etwa der mittelalterliche Brietschreiber, der auf den Märkten saß. Von Japan wissen wir, daß es zu den Tugenden eines jeden gebildeten Menschen, besonders der jungen Mädchen gehört: Blumen in dazu passende Gefäße zu stellen. Wir sollten uns von den Asiaten nicht beschämen lassen. Es müßte genügen, wenn die Blumenhändler für gute, dem Temperament der Jahreszeit entsprechende, sachgemäß geschnittene Ware sorgten; das Komponieren und Dichten verbliebe dann denen, die sich gar gern ihrer ästhetischen Kultur rühmen. Wollen die Händler noch ein übriges tun, so mögen sie, falls die Be- rungen. Besonders schlimm (das muß des Nachwuchses wegen gesagt sein) steht es um Proskau. Kritische Details sind zwek- los; von Grund auf heißt es hier: renovieren. Die verstaubten unbeholfenen Grundrisse genügen allein, die Alterschwäche offenkundig zu machen. Du liebe Zeit, wie kann ein päda- gogisches Institut nur so im Hintertreffen beharren. Dahlem war wirklich eine Parade. Auch hier ist gewiß nicht alles einwandfrei, am bedenklichsten die poetische Ader, die in der Binderei und in einer Abteilung der Gartengestal- tung pulst und tickt. Die sollte abgebunden werden. Aber alle anderen Klassen verdienen aufrichtige Anerkennung. Da sieht man, welchen Nutzen es hat, das Schülermaterial gut zu sieben. Man spürt auch deutlich den Einfluß des nahen Berlin; dessen technischen Instinkt, dessen Arbeitsamkeit, dessen sach- liche Kühle treffen wir hier wieder. Und nicht zum wenigsten ein Echo des energischen Strebensnach Qualität und Geschmack. Dahlem gehört der modernen Bewegung. Die Klasse des XI, DIE GARTENKUNST. fi:-i Im Schloßhof zu Pruhonitz. Aus „Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns' Blick über den Schlofateich im Parle zu Pruhonitz. Aus „Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns". 94 DIE GARTENKUNST. XI, 5 Garteninspektors Zahn (tur Gartenkunst), die Zeiclienklasse Kiessling und besonders die Abteilung lür Obst und Gemüse- Verwertung arbeiten durchaus im Geiste jener Werktüchtigkeit, die Deutschland braucht, um im internationalen Wettbewerb bestehen zu können. Demnächst soll aus diesen Lehrgängen einiges berichtet werden. Dendrologische Gesellschaft in Wien. Schon im September des vorigen Jahres haben wir kurz über die Bildung einer „dendrologischen Gesellschaft" in Wien berichtet (Seite 164. Jahrgang 1908 der Gartenkunst). Wir sagten damals, daß die Gesellschaft ähnliche Ziele verfolge, wie die gleichnamige Gesellschaft in Deutschland. Aber das stimmt nicht ganz und nach allem, was uns über die Gesell- schaft inzwischen bekannt geworden ist, deckt der gewählte Namen nur einen Teil ihres Arbeitsprogrammes. Während nämlich die deutsche dendrologische Gesellschaft sich vorzugs- weise aus Gehülzliebhabern, Botanikern, Forstleuten, Baum- schulbesitzern und Vorstehern botanischer Gärten zusammen- setzt und dieser ganzen Zusammensetzung entsprechend ihre Tendenz einerseits auf eine auf wissenschattlicher Grundlage sich entwickelnde Förderung der Kenntnis unserer Gehölz- schätze, andererseits auf eine vom praktischen Gesichtspunkte ausgehende Gehölzverbreitung und Gehölzverwertung in Forst und Park gerichtet ist, wendet die AViener Gesellschaft neben den Gehölzen auch den ausdauernden Stauden das gleiche Interesse und die gleiche Fürsorge zu und nimmt auch das weite Gebiet der künstlerischen Park- und Gartengestaltung in ihr Programm auf. Wir zitieren aus den einleitenden Worten, mit denen die neue Gesellschaft ihre der Beschreibung zweier großer böhmischer Parkanlagen gewidmete erste Publikation einführt, folgende Sätze: „Wir wenden uns an alle, die aus Neigung oder Beruf sich mit der Pflege und Gestaltung von Parks und Gärten befassen, und wollen die Teilnahme an diesem schönen und nützlichen Tun in weitesten Kreisen neu beleben. Wer mit aufmerksamem Blicke die Entwickelung der Gartenkunst verfolgt, dem wird es nicht entgehen, daf3 wir uns heute in einer Blüteperiode derselben befinden. Während indes früher die Schaffung großer Anlagen nur durch Fürsten oder reiche Privatleute erfolgte, sind es jetzt vor allem die Verwaltungen großer Städte, die dem Gemeinwohl, der Öftentlichkeit dienende Parks und Gärten anlegen lassen. Und es ist nicht zu leugnen, daß heute, trotzdem das allgemeine Interesse an solchen Anlagen ständig wächst, und sie aus hygienischen und sozialen Gründen sich von Jahr zu Jahr vermehren, die Teilnahme der reichen Liebhaber an der Gartenkunst nicht mehr so lebhaft ist, wie sie vor einem Jahrhundert zu sein pflegte. Die Neigungen der besitzenden Kreise haben sich zum großen Teile anderen Liebhabereien zugewendet. Es ist dies aus verschiedenen Gründen sehr zu beklagen und es wäre gewiß interessant , den Ursachen nachzuspüren, welche die Abnahme der Liebe zur Gartenkunst in den Kreisen der Fürsten und Großgrundbesitzer bewirkten. Doch darauf können wir hier nicht eingehen. Wir glauben vielmehr, ein nützliches W'erk zu tun , wenn wir der heutigen und der heranwachsenden Generation in Wort und Bild zeigen, was unsere Vorfahren uns hinterlassen haben und was in unseren Tagen neu geschaffen wird. Durch eine lebendige Darstellung des alten und neuen wollen wir veranschauliche», wieviel schönes .solche An- lagen bergen und welch eine Fülle von Genuß und an- regender Arbeit aus der Neugestaltung oder der sorg- samen Pflege einer Gartenkunst für den darin Tätigen entspringt. In noch viel höherem Maße als unsere Eltern und Ahnen sind wir in der Lage, unsere Gartenanlagen reich auszuschmücken. Haben uns doch die letzten Jahrzehnte eine ungeahnte Fülle von neuen und überaus wertvollen Gehölzen und schön blühenden Perennen beschert, die inbesondere Nordamerika und dem Ostlichen Asien ent- stammen. L'nermüdlich sind eifrige Forscher daran, die hochinteressante Flora dieser Gebiete eingehend zu stu- dieren und uns immer mehr Seltenheiten aus der Fremde zuzuführen. Auch unsere Gesellschaft strebt danach, alle für die Gartenpflege im Freien brauchbaren Pflanzen dem solche Objekte im Parke oder Garten verwenden kann und soll. Wir suchen unter den bestehenden Anlagen die bedeutsamsten heraus und veranschaulichen durch Bilder die wirksamsten Szenerien und das dazu verwen- dete Material. Wir betonen aber ausdrücklich, daß wir uns nicht nur auf solche große Anlagen beschränken wollen, sondern auch die kleinsten Gärten aufzunehmen gedenken, wenn sie Bemerkenswertes enthalten." Man sieht hieraus, daß das Programm der Wiener Ge- sellschaft viel mehr Berührungspunkte mit demjenigen unserer deutschen Gesellschaft für Gartenkunst hat, als mit der deutschen dendrologischen Gesellschaft. Indessen nicht hierauf kommt es an, sondern darauf, ob und was die Gesellschaft durch ihre Tätigkeit erreicht. Die Anfänge scheinen vielver- sprechend und beachtenswert zu sein Bereits hat die Gesellschaft in Pruhonitz bei Prag, der Besitzung ihres Präsidenten, des Grafen E. Silva Tarouca, einen großen Vereinspark zur Anzucht und Vermehrung wert- voller Ziergehölze und Stauden angelegt. Von dort erfolgt die Verteilung der jungen Pflanzen an die Mitglieder der Gesellschaft zum ersten Male im April dieses Jahres. Bereits ist, wie schon erwähnt wurde, die Reihe der Hefte, durch deren Herausgabe die Gesellschaft die Kenntnis der beachtenswerten Parks und Gärten im Bereich der öster- reichisch-ungarischen Monarchie lördern will, durch das Er- scheinen des ersten Heftes eröffnet worden. Wir müssen gestehen, daß diese erste Publikation einen äußerst günstigen Eindruck macht. In einem Format von 26 x34 cm. das die Wiedergabe guter Aufnahmen ohne starke Verkleinerungen gestattet, bringt das Heft auf 54 Textseiten die eingehende Beschreibung der Parkanlagen des Erzherzogs Franz Ferdinand von Österreich-Este zu Konopitsch in Böhmen aus der Feder des Geschäftsführers der Gesellschaft, C. K. Schneider-Wien, und eine solche des Parkes in Pruhonitz, dem Präsidenten der Gesellschaft, Grafen E- Silva-Tarouca gehörig, von dem Besitzer selbst geschildert. Die Beschreibungen, welche sich auf die Entstehung der Anlagen, ihre landschaftliche Gestaltung und den Reichtum von Gehölz- und Pflanzenschätzen erstrecken, lassen schöne Parkbilder vor unserem Auge erstehen und werden vorteil- haft durch zahlreiche ganze und halbseitige Aufnahmen, in denen die reizvollsten Parkszenen wiedergegeben werden, und durch mehrere Pläne ergänzt, die über die örtliche Situation Aufschluß geben. Wir können nicht umhin, der „dendrologischen Gesell- schaft zur Förderung der Gehölzkunde und Gartenkunst in Österreich-Ungarn" — so lautet jetzt der volle Name — unseren Glückwunsch zu dieser verheißungsvollen Eröffnung ihrer Tätigkeit auszusprechen und die Hoffnung daran zu knüplen, daß sie sich unter Leitung ihres rührigen Präsidenten, des Grafen E. Silva-Tarouca, kräftig und erfolgreich weiter ent- wickeln und uns noch oft Gelgenheit geben möge, über ihre Tätigkeit in ähnlicher Weise wie hier zu berichten. H. Für die Redaktion verantwortlich; Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Kgl. Universit.ttsdruckerei von H. Stilrtz, Würzburg. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 4.) Gruppe Hamburg. Die Gruppe Hamburg hielt am 2. April ihre monatliche Versammlung ab. Der Vorsitzende besprach zuerst die Vorberei- tungen und Lokalverhältnisse für die Haupt- versammlung. Herr Ochs hatte die Freund- ÜLhkeit gehabt, von verschiedenen Inhabern passender Lokalitäten Offerten einzufordern, jedoch konnte immer noch kein Beschluß darüber gefaßt werden, weil uns die Tage der Zusammenkunft noch nicht mitgeteilt waren und kein Wirt sich auf unbestimmte Tage festlegen wollte. Herr Hölsches machte die Mitteilung, daß er beim Haupt- vorstand Protest eingelegt habe wegen Festsetzung der Hauptversammlung im Juni. Herr Ochs kritisierte diesen Zeit- punkt ebenfalls als ungeeignet, man hätte auf die Geschäftsleute mehr Rücksicht nehmen sollen. Sodann berichtete Herr Brügmann über die Wettbewerbsarbeiten in Lüneburg. Zuerst bemängelte er, daß gar nicht bekannt gegeben sei, wo die Ar- beiten ausgestellt werden sollten. Man habe dies erst nach vielem Hin- und Her- fragen in Erfahrung bringen können. Herr Brügmann beschrieb dann eine An- zahl Entwürfe, enthielt sich jedoch jeder Kritik. Das Preisgericht habe scheinbar die Tendenz verfolgt, kein Wasser in der Anlage haben zu wollen. Die Gutachten der Preisrichter wurden verlesen und Re- ferent schließt sich diesen insofern an, daß in vielen Entwürfen der Architektur zu weit gehender Raum gewährt sei. Nach einer längeren Besprechung hierüber wird die Sitzung um 11 Uhr geschlossen. Die nächste Sitzung findet am 7. Mai statt. Holtz. Gruppe Frankfurt a. M. Am 28. April d. Js. fand eine Versamm- lung der Gruppe in Frankfurt a. M. statt. Die Mitglieder versammelten sieh nach- mittags 'l-z 3 Uhr, besichtigten den im vollen Frühjahrsflor stehenden HohenzoUernplatz und die große städtische Festhalle, in der die Vorbereitungen für den III. Wettstreit Deutscher Männergesang- Vereine um den vom Kaiser gestifteten Wanderpreis und für die internationale Luftschiffahrtausstel- lung im vollen Gange sind. Danach wurden die Neuanlagen auf dem Erweiterungsge- lände des Hauptfriedhofs in Augenschein genommen. In der sich daran anschließenden Sitzung zur Erledigung geschäftlicher Angelegen- heiten wurde vom Vorsitzenden, Garten- direktor Heicke, kurz Bericht über die Vorkommnisse innerhalb der Gesellschaft und der Gruppe erstattet, für die Ausar- beitung einer Geschäftsordnung ein Aus- schuß gewählt, beschlossen, auf die Grup- penbeiträge für 1907 und 1908 zu verzichten und die Tagesordnung der diesjährigen Hauptversammlung besprochen. Die Wahl des Gruppenvorstands wurde vertagt. Abends '/ä 9 Uhr hörten die Mitglieder im großen Saal der Börse einen öffentlichen Vortrag des Garf'=ndirektors Heicke über: Die Pflanze als Schmuck für Balkon und Haus. H. Schlaiichwagen Rasensprenger 8pritzrohre # Verschraubungen Julius Roller, Gummiwaren- Fabrik, ;| Man verlange Katalog! C lvGffHii<^ e-/&FR(mKFURT'/ C. G. OLIE Baumschulen, Hoilicicrant, Soskoo]p. (Hollanö.) Spezialkultur: Rhododendrons u. andere Moorpflanzen. — Bitte Preis und Cataloge zu verlangen. ===== Mctallgcflcchtcfabrik C. Wissenbach, == Frankfnrt a. HL., Mainzer-Landstrasse 222 liefert als Spezialitat: Draht -Geflechte, Gewebe u. Gitter aller Art, _ Draht- Einfriedigungen, Türen, Tore und Pfosten, ■m Stachelzaundraht. Drahtseile, extra stark, Durch- würfe, Siebe etc. lilustr. Preiscourant gratis und franko. Aus der Praxis fUr die Praxis! 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Der Vortrag wird durch Lichtbilder unterstützt. Nach einer Frühstückspause : Diskussion. 2'l« Uhr: Gemeinsames Mittagessen. Nach- mittags : Besichtigung von Hagenbecks Tierpark. Treffpunkt daselbst 5 Uhr im Hauptrestaurant. Montag, den 28. Juni, vormittags 9 Uhr: Geschlossene Mitglieder - Versammlung : Geschäfthche Beratungen. Jahres- und Kassenbericht. Bericht über die Aus- schuss- Verhandlungen. Beschlussfassung über die gestellten Anträge. Wahl des Vorortes für das nächste Jahr. Nach- mittags : Hafenrundfahrt. Fahrt nach Blankenese. Evtl. Besichtigung eines Ozeandampfers. Auf der Rückfahrt Be- sichtigung von Jänisch Park, Abfahrt 3 Uhr von der St. Pauli Landungsbrücke. Dienstag, den 29. Juni : Beginn der Studien- reise nach England gemäß den beson- deren Bekanntmachungen. Für diejenigen Teilnehmer, die, sich an der Englandreise nicht beteihgen, wird der Lokalausschuß noch ein Programm für die Besichtigung sehenswerter Anlagen in Hamburg und Umgebung ausarbeiten. Um Vorsorge für alle Veranstaltungen treffen zu können, wird um mögligst baldige Anmeldung zur Teilnahme an der Ver- sammlung an Herrn Stadtgärtner W. Holtz, Altona, Waidmannstrasse 72, gebeten. An Herrn Holtz sind auch alle Wünsche bezüglich Reservierung der Hotelplätze und alle Anfragen, die lokale Angelegenheiten betreffen, zu richten. An Hotels werden vom Lokalausschuß empfohlen : L Hotel Graf Moltke, Ham- burg, Steintorplatz . . . M. 3. — bis 4. — 2. Hotel Savoy, Hamburg, Steintorplatz M. 8.— bis 5.— Hotel Berliner Hof, Ham- burg, Steintorplatz . . . M. 2.50 bis 3.50 Hotel Großherzog von Mecklenburg, Hamburg, Steintorplatz M. 3. — bis 5. — b. Hotel Höfer, Hamburg, Bahnhofsplatz M. 2..50bis 4.— Hotel Hansa Hof, Ham- burg, Kirchen-Allee . . . M. 3.— bis 4..50 Hotel Continental, Ham- burg, Kirchen-Allee . . . M. 4.— bis 10.— Hotel Oautsch.Hamburg, Spatendeich, Ecke Lan- gerreihe M. 3.— bis 4.50. Der Vorstand. Der Lokalausschuß. Olo 3. 4. 6, 8, Englandreise. Bis zum 21. Mai 1909 waren tür die Englandreise 49 Teilnehmer gemeldet. Für die Rückfahrt über Vlissingen sind inzwischen ebenfalls Fahrpreis -Ermäßi- gungen erreicht worden. Die Rückreise braucht nicht gleichzeitig angetreten zu werden, doch müssen die Fahrkarten durch (Fortsetzung Seite 5.) Bekanntmachung. Zu dem Wettbewerb betreffend Erlangung von Entwürfen für die Ausgestaltung des Platzes vor dem Rathause hier sind 75 Entwürfe recht- zeitig eingegangen. Das Preisgericht hat einstimmig beschlossen , eine anderweite Ver- teilung der Preise vorzunehmen und zuzuerkennen : einen Preis von SOO Mk. dem Entwurf: ,, Rathausplatz I", Gartentechniker Paul Reifegerste Berlin und Kurt Herrmann, Wilmersdorf, einen Preis von 400 Mk. dem Entwurf: „Rose-Llnde-Flieder", Bildhauer Lehmann Borges, Steglitz, einen Preis von 300 Mk. dem Entwurf: „Meilenstein", Bildhauer Georg Meyer, Steglitz, einen Preis von 300 Mk. dem Entwurf: „Nur nicht so ängstlich", Fräulein Hulda Krebs, Marienhöhe bei Berlin, einen Preis von 200 Mk. dem Entwurf: „A, B", Bildhauer Hans Schmidt, Steglitz und Architekt Alfred Wünsche, Friedenau. Die eingegangenen Entwürfe werden vom lü. bis 23. Mai ds. Js. ein- schließlich — Wochentags von 9 — 12 Uhr und nachmittags von 5—6 Uhr, Sonntags von ll'/2 — 1 Unr — im Sitzungssaale des Rathauses hierselbst öffentlich ausgestellt. Nach Schluß der Ausstellung stehen die nicht preisgekrönten Arbeiten auf dem Rathause zur Abholung bereit, oder werden, soweit es sich nicht um Modelle handelt, ihren Verfassern nach Angabe der Adresse zurück- gesandt. OjO Steglitz, den 14. Mai 1909. Der Gemeindeyopstehep. Qartentechniker ehemaliger Dahlemer, mit mehrjähriger Praxis, zeichnerisch befähigt, sucht Stelle für Neuanlagen und Unterhaltung in Ver- waltung oder Privatgeschäft. Zeugnisse stehen gern zur Verfügung. Gefl. Zuschriften unti^r X. 4840 an Haasenstein & Vogler A.-G., Frank- furt a. M. erbeten. Sie *M suchen 'etdias I und finden es am besten durch ein zweckeat- I sprechendes Inserat am richtigen Platze. Kosten- I lose \'orsehliiKP hat für Sie die älteste .\rinoncen- I Expedition Haasenstein & Vogler A. 0., Frank- ' fürt a. M.. Zeil 48> I. I •••••••^ Kennoercin in gfranftfurt, OTlüncf)enet"PoIo.fiIub,Saö §omburg, TOiesbabcn u,.a. benul3en unjete (BlattiDalseit 3franRfurto.2R. Verpflanzte Obstbäume mit mehrjährigen Kronen. Hoch- und Halbstämme, la. Ware. Ziersträucher und Decksträucher. Winterharte Stauden. Cactuss Dahlien/ Pompons Dahlien. nonnc $f liocpker Boflleferanten Sr. majeft. des Kailers u. Königs Ahrensburg bei ßamburg. „Ausführlich beschriebene Preisverzeich- nisse bitten wir abzuverlangen". XI, 6 ■ DIE GARTENKUNST. 95 LIBRARY NEW YORK i^oTANICaL O.aKDEN. Aus dem Naturtheater im ürolsen Garten zu Herrenhausen bei Hannover. Das Naturtheater im Großen Garten zu Herrenhausen bei Hannover. Von Arthur Giogau, Hannover. in CO Totenstille im Park. Hier und da flattert ein fahle.s Blatt vom Baum zur Erde nieder; kaum ein Lüftchen regt sich; schon fast entblättert sind die Bäume. Goldig leuchtet die Sonne durch die Zweige und zeichnet malerische Lichter auf den Rasenteppich. Ich durchschreite den alten Park, der einst blendende Fürstenpracht gesehen. Da zögert der Fuß, weiter zu schreiten, denn ich betrete einen-Raum, der noch stiller wie die L'mgebung, eingeschlossen durch hohe Hecken- wände, tief beschattet durch uralte Bäume, traumver- loren sich vor mir auftut. Wie erstarrt stehen auf hohen Postamenten edle Frauengestalten in graziösen Stellungen. Es ist ein Ort zum Träumen und in der einsamen Stille erstehen Bilder in meiner Phantasie, wie sie einst an diesem Ort geschaut sind Der breite amphithcatralische Raum ist belebt von Herren und Damen. Die Herren mit langem Gelock, in mit Perlen und Steinen besetzten Gewändern von zarter Farbe; in Kniehosen, seidenen Strümpfen und Schnallenschuhen, den eleganten Stoßdegen an der Seite ; die Damen mit hohen gepuderten Frisuren, in zart geblümten bauschigen Kleidern, geschminkt, Schön- heitspflästerchen auf den Wangen. So umschwirrt die elegante Gesellschaft den Thronsessel des kunstsinnigen und prachtliebenden Fürsten und seiner Gemahlin. Dem großen Sonnenkönig Frankreichs ähnlich will der kleine deutsche Fürst sein. Wie jener große Mäch- tige des Volkes Kraft und Vermögen benutzte, um sich, seinen Freundinnen und Günstlingen angenehme Stunden zu bereiten, die ihm die doch nie ernst ge- nommenen Regentensorgen verscheuchen sollten, so machten es viele andere Fürsten Europas nach. Des Volkes Reichtum diente zur Verschönerung des leichten Lebenswandels. Schlösser entstanden aus edelstem Material, über marmornen Säulen wölbten sich gold- strotzende Decken und Gemälde von blühenden Lebens- szenen, dargestellt durch unbekleidete Gestalten, er- weckten immer wieder die durch Entnervung Ermat- teten. Bei den Schlössern entstanden jene Parks, in deren abgeschlossenen Winkeln und Nischen die Orgien der Hofgesellschaft sich fortsetzten. Es genügte nicht mehr, in geschlossenen Räumen glänzende Feste zu feiern; die Größe und Zahl der Säle konnte die Menge der zum Hof Gehörenden nicht fassen. So entstanden die Säle im Freien, geschmückt durch die Statuen graziöser Frauen- und herkulischer Älännergestalten. Den Höhepunkt der Pracht in den Parks bildete das Theater. Die breite Fläche zwischen dem Amphitheater, von welchem der Fürst und sein Hof den Lustbarkeiten auf der Bühne zuschauten, nahm die ^Musikanten auf. Auf der Bühne entwickelte sich das Leben und Treiben 96 DIE GARTENKUNST. XI, (J des vollendetsten Luxus, die Glorie der F"ürsten dar- stellend. Hinter den Laubwänden zu beiden Seiten mag sich wohl manches Liebespaar gefunden haben, mag auch manch ein kecker Page liebeseufzend seiner Schönen zugeschaut haben. Vorüber sind die Zeiten, vorüber ist die Pracht. Und weiter denke ich an eine andere Szene, welche sich an diesem Orte ereignet hat. Ein blinder König hat die Stelle des prunkliebenden Kurfürsten einge- nommen. Verfeinert und veredelt ist der Geschmack der Zeit. Noch einmal soll das Theater im Freien ge- schaut werden, um den Dichter der Freiheit, Schiller, an dieser Stätte zu Worte kommen zu lassen. An die Stelle tändelnden Liebesspiels ist das hohe drama- tische Gedicht getreten und an Stelle des Liebesge- wie Wunderwerke betrachten , aber an diesem poe- tischen, Märchen und Träume erzählenden Ort achtlos vorübergehen. Es ist nicht notwendig, daß jene Zeit wieder er- steht; es ist nicht notwendig, daß Fürstenwille über Untertanenkraft verfügt, aber es ist notwendig, die Kunst jener Zeit zu achten, und, wer es versteht, wird an solchen stillen einsamen Orten höheren Genuß und feineres ästhetisches Empfinden haben, als an den laut sich breit machenden Albernheiten späterer Zeiten. Möge ein günstiger Stern auch weiterhin über diesem schönen Stück vornehmer gediegener Kunst schweben und möge dieses Denkmal verfeinerten Kunst- genusses mehr noch als bisher bei kunstverständigen Älenschen Beachtung und Würdigung finden. i^ ^ -^ '^ ^ L 'AeU>u Lageplan des Naturtheaters im Großen Garten zu Herrenhausen bei Hannover. flüsters von Pagen und Hofdamen erklingt aus kräftiger Männerbrust das gewaltige Freiheitslied: ,, Wohlauf, Kameraden, aufs Pferd, aufs Pferd, in den Kampf, in die Freiheit gezogen . . . .". Doch bald erlischt wie- derum die aufstrahlende Sonne der Pracht und alles versinkt in tiefen Schlaf. Verödet sind die Stätten, die der Liebe höchste Lust geschaut, die den Rahmen für blendendes Fürstentum abgaben. Verwahrlost ist manches , was dauernder Pflege bedurft hätte. Zer- trümmert ist wohl manche Steinfigur und krachend ist mancher Ast abgestorben zur Erde niedergestürzt, bis die neuere Zeit sich auf ihre Pflicht besann, die alte Stätte in gutem Zustande zu erhalten. Der große Park wird heute von Alltagsmenschen bevölkert , die staunend einen hochgehenden Wasser- strahl bewundern, die sich über Blumenbeete erfreuen, die Künsteleien (Sonnenuhren, Muschelgrotten u. a. m.) Geschichtliche Anmerkungen. Der ,, große Garten" zu Herrenhausen bei Hannover kann als eine der wenigen bedeutenden Parkanlagen Deutschlands angesehen werden, in denen die alte Gartenkunst des 17. und iS. Jahrhunderts noch fast vollkommen rein erhalten geblieben ist. Der älteste Teil des Parkes, das jetzt trostlos lang- weilige und vollkommen schattenlose Parterre ist ur- sprünglich der Lustgarten gewesen und bereits um 1665 unter dem Herzog Johann Friedrich bei dem Bau des Lusthauses angelegt. Auch die den großen Garten in der Längsachse von dem Parterre bis zum „vollen Mond" durchschneidende Lindenallee wird schon aus dieser Zeit stammen. 1675 bis 1676 wurde dann der Plan für die Vergrößerung des Gartens von dem aus Frankreich verschriebenen Gärtner Henry Perronet mit dem deutschen Anton Heinrich XI, 6 DIE GARTENKUNST. 97 Bauer festgestellt. Die Grenzen dieser ersten Ver- größerung erstreckten sich in der Querachse bis zu den Baumreihen an der „Graft", (das ist der später um 3 Seiten des Parkes herumgelegte Kanal) und in der Längenausdehnung bis zu dem großen Ouerwege, an welchem jetzt der Pavillon mit dem Standbilde der Kurfürstin Sophie steht. Diese Feststellungen sind nicht unwichtig, da die Zeitabschnitte noch heute deutlich erkenntlich sind. In dieser Zeit sind auch die ersten Hecken aus Hainbuchen angepflanzt. Auch die Fontainanlagcn sind bereits um 1675 von dem ,,Fontainenier" Ca- dart, einem Dänen, be- gonnen. Nachdem im Jahre 1680 der prachtliebende Herzog Ernst August die Regierung in Han- nover angetreten hatte, nahm er sich auch sei- nen Gärtner Martin C h a r b o n n i e r , der seit 1677 in Osnabrück Her- zoglicher Hofgärtner war, nach seiner neuen Resi- denz. Von Charbon- nier ist dann der Garten in der Ge- stalt, wie er noch heute vorhanden ist, ausgestaltet worden, was aktenmäßig festzu- stellen dem Geh. Baurat Eduard Schuster (Kunst und Künstler in den Fürstentümern Calen- berg und Lüneburg in der Zeit von 1636 — 1727, Hahnsche Buchhandlung 1905) gelungen ist. Alle anderen Angaben be- ruhen sicher auf Irrtum. Wendland (die König- lichen Gärten zu Herren- hausen bei Hannover 1852) nennt als Planentwerfer Le Nötre. Jedem Fachmann, der mit geschärftem kritischem Blick den Herrenhäuser Garten be- trachtet, werden unschwer Zweifel über diese An- gabe kommen. Der große Le Nötre, der selbst dem ,,roi Soleil" zu widersprechen wagte, wenn seine künstlerischen Pläne in Frage kamen, hätte niemals auf das Wesentlichste seiner grandiosen Schcipfungen verzichtet. Er hätte unbedingt auf die Durchbildung der Hauptachse in Form eines Kanals gedrungen, zu- i\ub U'.'iii .\aLiiUiicali' mal die Lage des Terrains dieses künsterische Moment fast forderte. Auch würde von Le Nötre die Anpflan- zung der Quartiere mit Waldgehölzen gefordert sein, auch wären darin jene entzückenden Salles, die architek- tonischen Plätze innerhalb dieser Baumpflanzung ange- ordnet worden. Der großartig denkende französische Künstler, der hohen Ruhm besaß und dessen Ratschläge galten wie die nur auser- lesener Menschen, hätte seinen ganzen Einfluß auf- gewendet, ein würdigeres Schloß zu erbauen, als es das Herrenhäuser ist. Auch die Angaben Jägers (Gartenkunst und Gärten) beruhen zum Teil auf irrtümlichen Mittei- lungen. Der Marquis Q u i r i n u s , ein Vene- tianer, der mehrfach als Erbauer des Parkes ge- nannt wird, ist nichts mehr und nicht weniger als ein Günstling gewesen, der in seiner nominellen Eigenschaft als Kanmier- herr wohl einige Arbeiten beaufsichtigt haben mag und, dem Gebrauch der damaligen Zeit entspre- chend, auch den Titel „Baudirektor" geführt hat. Als Autor des Planes kommt er sicher nicht in Frage. Seine Tätigkeit scheint vielmehr die eines Vertrauten des Herzogs gewesen zu sein, der lie- benswürdige und galante Angelegenheiten zu ord- nen hatte. Charbonniers Plan ist unter Anlehnung an holländischen Gartenge- schmack ausgeführt, was auch aktenmäßig seine mehrfachen Reisen nach Holland nachweisen. Die Vorliebe des Herzogs für das Theater und der jAIangel an geeigneten Räumen im Schlosse ließen den Plan zur Herstellung eines Gartentheaters auf- kommen. Die Pläne hierzu sind von Charbonnier und wahrscheinlich dem außerordentlich tüchtigen Bau- meister (,, Bauschreiber") Brand Westermann aus- eearbeitet. Die zum Schmuck der Bühne verwendeten, aus Blei gegossenen, vergoldeten, fast lebensgroßen Statuen auf kunstvoll gearbeiteten Sandsteinsockeln 111] Giiib^L-ii G. II Ich zu llenenliausen bei Hannover. DIE GARTENKUNST. XI, 6 stammen aus Holland; sie sind 1689 — 1690 eingeführt und kosteten je 51 bis 52 Taler. Die überlebens- großen Nachbildungen der Borghesischen Fechter vor der Bühne kosteten je 74 Taler. Die Vergoldung ist später mehrfach wiederholt, schließlich aber der Kosten wegen durch Ölfarbenanstrich ersetzt. Im ersten Viertel des 18. Jahrhunderts sind dann die Anlagen des „großen Gartens" beendet und 1726 die berühmte Herrenhäuser-Allee als Verbindung der Stadt mit dem Herrenhäuser Schloß mit Linden ange- pflanzt. Der Plan hierzu rührt schon von dem Sohne E. A. Charbonnier jun. her. Nachdem dann nach der Übernahme der Regierung in England die Hannover- schen Anlagen lange Zeit vernachlässigt wurden, sind sie worden. Haben sich daraus aber Ergebnisse losgelöst, die als Vorbilder, als Maßstab bei der Gliederung der Vorgärten von Wert wären ? Was sieht man nach wie vor an den vorgartenflankierten Hausreihen? Kahle Sträucher blütenlos, Blumen, die blühen möchten, halbgrüne gelbe Flächen, die eher alles andere als Rasen genannt werden können, und schließlich ein- mal dort, wo das Fleckchen Erde recht günstig ge- legen, in engem Raum ein Teppichbeet, dessen „sinnreiches" Formenspiel aus den Restbeständen eines „Vorgartenpflegespezialisten" kunstvoll ausge- pflanzt wurde. Wie kommt das?! eben daher, weil der Vorgarten Nun, ich meine von heute einen ganz anderen Zweck hat, denn als Aufenthaltsort der Aus dem Naturtheater im Grolseu Garten zu Herrenhausen bei Hannover. erst wieder mit dem Einzug der Könige in Hannover 1837 erfreulicherweise in bessere Pflege genommen. Auch nach der Besitznahme des Königreichs Han- nover durch Preußen 1866 werden die alten Gärten pietätvoll erhalten. Einen letzten Glanztag sah das Gartentheater am Geburtstage des Königs am Abend des 27. Mai 1865, bei welcher Gelegenheit Wallenstein s Lager von hervorragenden Künstlern hier zur Aufführung ge- bracht wurde. Vorgärten. Von Harry Maaß, Stuttgart. Im Kampf um die Frage der Ausgestaltung der Vorgärten ist manche Lanze gebrochen worden. Manche Meinung über das ,,Für und Wider" ausgetauscht Hausbewohner zu dienen. Der Vorgarten von früher bildete mit dem Haus ein eng zusammengehöriges Ganze, er gehörte einfach mit zum Gebäude und konnte gar nicht fortfallen, um nicht sofort dem Haus das trauliche, gemütliche Gepräge zu nehmen. Der heutige Vorgarten entbehrt in den meisten Fällen des Geistes und der liebevollen Pflege seines Besitzers, wird von diesem selten oder gar nicht betreten, wird dem billigsten Gärtner oder Gartenarbeiter zur Unterhaltung übergeben, der dann gewerbsmäßig jedes Jahr mit ge- mütlichster Genauigkeit und Pünktlichkeit die während des Sommers erwachsenen Äste stutzt und besäbelt. Die Folge? Jedes Jahr neue Triebe aus dickem Strunk, aber keine Blüten. Man betrachte den poesicum- wobenen Hollunder, diesen herrlichen Strauch mit seinen lind duftenden Dolden. Nichts als grüne mächtige Triebe sind es, die nach der Behandlung XI, 6 DIE GARTENKUNST. 09 Aus dem Naturtheater im Grofaen Garten zu Heiienliauseii bei Hannover. mit Säge und Schere aus dem Holz mit fabelhafter Schnelligkeit hervorschießen, aber in den seltensten Fällen bringt er eine Blüte. Ließe man ihn mal einige Jahre ungeschoren, ich glaube, er würde diese Schonung reichlich lohnen durch weniger starke Triebe und reichliche Blüte. Der Vorgarten von früher unterlag der mehr oder weniger sorglichen Pflege seines Besitzers, gepflanzt wurden wenige aber gute Sträucher, an deren Blüten- pracht und Fülle sich das Herz erquickte. Gepflegt wurden Blumen, keine Neuheiten, die auf ihre Blüte vergeblich warten lassen, sondern bunte, farbenfreudige, duftende Stauden und Sommerblumen. In Kübeln blühte Oleander und Laurustinus und farbenfreudige Aus dem Naturtheater im Großen Garten zu Herrenhausen. 100 DIE GARTENKUNST. XI, 6 *T y.\ "•'! j(i( Harry Maafj, Stuttgart: Perspektive zu dem Vorgärtcheii am Fuü dieser Seite. Topfgewächse auf Treppenwangen, Postamenten, in Fensternischen und Türen, vervollkommneten die reizende Idylle, die zusammengefaßt war von sauber gestutzter Hecke, in deren Schutz sich Vögel bargen. An lichter Laube kletterte der wilde Wein, die Wald- rebe und das Geißblatt, und die scharf duftende Kapuzinerkresse wand ihre saftigen Triebe am Boden entlang, an Lattenwerk und Hecken empor, über Stein und Eisenwerk. In seinem Vor- ^ garten ging der Besitzer erwar- tungsfreudig dem Frühling entge- gen, hier huldigte er an kühlen Abenden nach ge- taner Arbeit dem blütenreichen Sommer , hier freute er sich an der abschieds- frohen Herbst- farbe der Aster und der Georgine. Ein Plätzchen heiterster Glück- seligkeitundtrau- ten Friedens. Harry Maafa, Stuttgart: Vorgarten, 7 m breit, in südöstlicher Lage. Vorwiegend Rosenpflanzung. Syringa chinensis, Citysus laburum und Viburnum opulus sterile als Gesträuch. Einfassungshecke aus Cornus mas. Ist es denn nicht denkbar, den Liebreiz des alten Vorgartens wieder vor unseren Häusern erstehen zu lassen? Wohl schwerlich! Dort, wo vor vielen Jahren noch Häuschen standen, von i und höchstens 2 Familien bewohnt, erheben sich jetzt Etagenhäuser, welche viele Familien beherbergen. Das Haus nebst seinem Vor- garten dient dem Besitzer in jedem Falle zur ertrag- reichen Anlage seines Kapitals. Sein Vorgarten ist ihm in jeder Hin- ai7///////////////>ief. T sieht Nebensache, denn er selbst wohnt ja nicht einmal in dem Hause. An die- sen Straßen mit solchen Miets- häusern sollte der Vorgarten über- haupt fortfallen, der für denselben vorgesehene Fl atz dafür lieber dem Bürgersteig zu- gute kommen, ob nun zur Anlage von Rasen- und Schmuckstreifen oder aber zur Er- stellung von Kies- XI, 6 DIE GARTENKUNST. 101 promenaden mit seitlichen Baumreihen. In jedem Falle aber wirken diese Einrichtungen weithin besser als schlecht gepflegte, vernachlässigte Vorgärten oder solche, deren Zweck lediglich auf äußerlicher Renommisterei beruht, ob nun in gelungener Art oder nicht. Doch es gibt Straßen, denen das Baugesetz Vor- gärten vorschreibt, Straßen mit Ein- oder Zweifamilien- häusern, deren Insassen nur das kleine Vorgärtchen zur Blumenpflege zur Verfügung steht. Wäre nicht hier den Vorgärten ein weitgehendes Interesse einzuräumen.^ Könnte man nicht auch in diese kleinen Fleckchen Erde ein klein bißchen Glück- seligkeit hineinzaubern? Wäre es nicht möglich, hier dem Vorgarten von früher zu seinem Recht zu ver- helfen r Wenigstens in zeitgemäßer Anpassung an unsere jetzigen Verhältnisse .- Wieder Vorbilder aus der guten alten Zeit, werden lächelnd viele sagen. Doch einmal Hand aufs Herz, sind nicht unsere Vorfahren aller Zeiten die besten Lehrmeister ? Auch uns Gartenkunstübenden t Baut nicht heute der Baukünstler wieder nach altem be- währten Muster, setzt er nicht dort wieder ein, wo eine gesunde Zeit aufhörte, um einer kränkelnden, siechen Platz zu machen. Ja man merkt es genau, daß lang- sam der Trieb nach Kulturgesundung zu erstarken beginnt, und freudigen Auges dürfen wir der kommenden Zeit entgegen sehen. Gottlob, die Zeiten sind vorüber, wo der eiserne Zaun auf steinerner Sockelmauer als das Ideal einer Einfriedigung galt. Nicht, daß ich den soliden, nach Zweck und Material ebenbürtigen eisernen Zaun ver- damme! Aber heute erobert sich der Lattenzaun wieder das Feld. Doch liegt die Befürchtung nahe, daß auch er, wie vieles andere heute, ein Gegenstand der Mode wird. Das zu befürchten, geben uns die Neubauten mit ihren Vorgartengrenzen Anlaß. Immer, wo auch solche entstehen, begegnen den weiß- 1 — I /i/nus. 'm^''^"^^<(i^Mi'<'^''^^^'^<'MM^^^^^''<^^^^^4 t-m^'^^T^n^^^x^ <^ t\ l^ Harry Maafs, Stuttgart: Vorgarten 8 m breit in südwestlicher Lage. Kugelbäuinchen, Cornus mas. Roseneingang. Stauden- rabatte. Hecke aus Taxus. Grenzpflanzung gemischt. gestrichenen Lattenzäunen. Warum immer weiß ge- strichen'! Wie einst mit dem Eisen, so wird auch heute mit dem Holz das willkürlichste Formenspiel getrieben! Oft recht geschmackvoll und zweckmäßig gegliedert, vielfach aber auch sinnlos, geschmacklos und unzweckmäßig Wozu diese übermäßig hohen Sockelmauern, zwischen deren plumpen Pfosten .sich ein Holzzaun zieht, absolut in gar keinem Verhältnis stehend zu jenen? Dem Vorgarten nehmen diese hohen Mauern aber Luft und Licht, alles was den Pflanzen zum Gedeihen so dringend notwendig ist. Diese verkümmern, werden unten kahl und unan- sehnlich, dör Besitzer verliert alle Freude imd wird seines Vorgartens überdrüssig. Eine Bekiesung der Fläche wäre hier das Richtige. Für freudiges Grün sorgen dann Kübelpflanzen, für Blütenwerk Fenster- kästen und an der Laube und am Zaun spinnt wilder Wein und Epheu. Gartenlauben, jegliche Sitzplätze scheinen mit wenigen Ausnahmen aus unseren Vor- gärten verbannt. Weshalb? Weiß man heute nichts mehr von der trauten Behaglichkeit, die einen beschleicht beim Verweilen an kühlen Sommerabenden im Grünen, in grün umsponnener Laube r Ich füge meinen Zeilen eine Anzahl Feder- skizzen bei. Sie sollen Vorschläge sein, kleine Beiträge zur gesunden Lösung der leidigen Vorgartenfrage. Mögen sie als solche hin- genommen werden und zum Nachdenken An- Harry Mass, Stuttgart: Vorgärten von 3' ■,_ m Breite. An der Garten- laube Sambucus niger. Rabatten. Pelargonien und Kugelbux. regung geben. 102 DIE GARTENKUNST. XI, U Harry Maaii, Stuttgart: Vorgarten i' o m breit. Crataegus ox. rubro fl. pl. am Zaun. Staudenrabatten. Gesträuchpflanzung aus Syringa chinensis. Über die landschaftliche Gartengestaltung von heute. Kritische Rück- und Ausblicke. Von Caniillo Karl Schneider, Wien. Als im vergangenen Jahre die Dendrologische Ge- sellschaft zur Förderung der Gartenkunst und Gehölz- kunde in Oesterreich-Ungarn begründet wurde, kam ich in Beziehung zu einem Gartenkünstler, den ich wohl mit Recht als einen österreichischen I'ückicr be- zeichnen kann. Es ist der Präsident der Gesell- schaft, Graf Ernst Silva Tarouca. Er besitzt in Pruhonitz bei Prag einen großen Park, von dessen Exi- stenz ich bisher ebenso wenig Ahnung hatte wie wohl sämtliche Leser der „Gartenkunst." Es ist nun keineswegs meine Absicht, diesen Park zu schildern. Hat dies doch sein Schöpfer soeben in dem ersten Hefte der Publikation getan, welche die neue D. G. ihren Mitgliedern als Jahre.sgabe bietet. Diese Schrift betitelt sich ,,Die Gartenanlagen Österreich-Ungarns in Wort und Bild" und ist in der ,, Gartenkunst" an anderer Stelle besprochen worden. Die gartenkünstlerische Tätigkeit von Graf Silva Tarouca ist in mehr als in einer Hinsicht geeignet, eine Parallele mit Fürst Pückler zu ziehen. Beide keine Fachleute im eigentlichen Wortsinne, haben sie sich, getrieben von Enthusiasmus für die Park- gestaltung, selbständig hineingearbeitet in dieses Gebiet, bei ihrem Tun in erster Linie den eigenen künstlerischen Intentionen fol- gend. Beide im Besitze der nötigen Mittel, um in grf'jßtem Stile zu arbeiten und sich \ullig in ihr Werk hineinzuver- senken. Beide also ideale Gartenkünst- ler, wenn ich so sagen darf. Denn wenn man für sich allein arbeiten kann, keinem Auftraggeber sich anpassen muß und auch nicht für die Allgemeinheit zu sorgen hat, wenn man also von allen diesen Beengungen frei ist, die dem eigentlichen Fach- mann die Durchführung seiner künst- lerischen Ideen sehr erschweren — dann befindet man sich in idealer Lage und kann deutlicher als sonst in dem Werke seine künstlerische Persönlich- keit zum Ausdruck bringen. Es ist deshalb einleuchtend, daß jede solche Schöpfung, für uns alle, die wir uns mit Gartenkunstbeschäf- tigen, von höchstem Interesse sein muß. Auf die Bedeutung von Muskau und Branitz habe ich erst unlängst deutlich hingewiesen. Über Pruhonitz möchte ich heute nur wenige Worte sagen, da ja der Schöpfer selbst die Entstehung dieser großen Anlage an der Hand zahlreicher Aufnahmen und eines Planes sehr anschaulich geschildert hat. Wir lernen dadurch nicht nur den Park, sondern auch den Gartenkünstler Graf Silva Tarouca kennen. Welch außerordentlicher Pflanzenkenner und Liebhaber er ist, beweist vor allem das riesige Alpinum, welches in der erwähnten Schrift nur kurz berührt wird. Es beweist ferner die ausge- dehnte Anwendung prächtiger Stauden im Parke, wie sie mir aus einer Privatanlage auf dem Kontinent noch nirgends bekannt ist. Darin unterscheidet sich Graf Silva Tarouca sehr von Fürst Pückler, daß er in gleich origi- neller Weise, wie das Baummaterial, auch die Stauden im Parke verarbeitet und dadurch ganz wundervolle 4- W///M////////////y^/// I Harry Maafs, Stuttgart: Vorgarten von 5 m Breite in nördlicher Lage mit Efeurabatten, Taxuspflanzung und Kübeldekoration. XI, G DIE GARTENKUNST. 103 Effekte erzielt. Hierauf spe- ziell hoffe ich später ein- mal zurückkommen zu kön- nen, oder vielleicht hat der Herr Graf selbst die Güte, einmal in der „Gartenkunst" über das Thema „Stauden im Parke" das Wort zu ergreifen. Wie wichtig die Verwendung der Stauden ist, lehrt Pruhonitz in über- zeugender Weise, und unsere Gesellschaft möchte vor allem auch zur Verbreitung von diesen Gewächsen an- regen. Es ist heute keineswegs meine Absicht, den Pru- honitzer Park als Kunstwerk kritisch zu besprechen. Ich will lediglich ihn als einen jMarkstein in der Entwicke- lung der heutigen Gartenkunst bezeichnen, als ein Werk, das einem jeden, der es gründlich studieren kann, unendlich viel sagt. Hier in Pruhonitz habe ich sehr viel Anschauungsunterricht genossen, zumal als ich die Photos aufnahm, die unserer Gesellschafts- Publikation beigegeben sind, die aber in keiner Weise das erschöpfen, was dieser Park uns zeigt. Ich habe auch in Pruhonitz manches gefunden, was meinen persönlichen Anschauungen nicht zusagt. Aber ich habe, wenn ich dort bin, immer das Gefühl, daß eine künstlerische Persönlichkeit alles geschaffen hat, daß Einheitlichkeit in dem Ganzen liegt — und das ist ja eine Hauptbedingung eines Kunstwerkes. Idealwerke gibt es nicht und kann es in der Kunst nicht geben, vor allem nicht in der Gartenkunst. Soviel ich weiß, hat sich der Schloßherr von Pruhonitz nie mit historischen Studien der Garten- kunst befaßt und kennt weder die englischen Parkanlagen, noch Sckells und Pücklers Schöpfungen, noch kannte er bis vor kurzem das Langesche Buch und damit also die naturwissenschaftliche Gar- tenkunst-Theorie der Neuzeit. Um so interessanter war es _mir, zu sehen, daß Graf Silva Tarouca ganz ähnliche Wege geht, wie sie seinerzeit Fürst Pückler beschritten hat. Beide sind geborene Garten- künstler, die sich ihre Technik selbständig im Laufe von Jahr- zehnten erworben haben. Jeder auf seine Weise. Und es zeigt sich in Pruhonitz von neuem, daß eben die Technik erst in zweiter Linie Harry Maats, Stuttgart: Motiv am Eingang zum Hause kommt und daß angeborene und durch Übung geschulte und gefestigte künstlerische Fähigkeiten das Wesentliche sind. Graf Silva Tarouca hat nie einen Plan gezeich- net, aber das Bild der künf- tigen Anlage immer im Geiste plastisch vor sich ge- sehen. Der der Publikation beigegebene Plan ist erst während des Druckes in aller Eile hergestellt worden, um wenigstens einigermaßen die Situation im Grundriß zu zeigen. Wer zu sehen ver- steht, wird schon an der Art der Wegeführung sehen, daß die Wege nicht erst auf dem Plane entworfen und dann danach abgesteckt wur- den, sondern daß sie sich den Erfordernissen gemäß dem Gelände anpassen. Daß die Wegeführung in Pruhonitz sehr praktisch ist, habe ich zahllose Male erproben können. Gerade der Park in Pruhonitz hat mich wieder außerordentlich angeregt, über Langes Theorien nach- zudenken und zu untersuchen, ob sie vom künstleri- schen Standpunkte aus haltbar sind. Da ich Lange in vieler Hinsicht sehr schätze und da ich, wie ich glaube, ziemlich energisch für die von ihm angestrebte Ver- tiefung der Gartengestaltung durch die Naturwissenschaft eingetreten bin, möchte ich heute meine Stellung zu Langes Buch etwas näher präzisieren und damit einige Worte über die Landschaftsgestaltung überhaupt sagen. Sogleich als W. Langes erster mir bekannter Ar- tikel im April 1900 in der ,, Gartenwelt" erschien, mit Harry Maaßi, Stuttgart: Straßenmotiv mit Vorgarten. 104 DIE GARTENKUNST. XI, 6 dem er seine schöne Reihe höchst lehrreicher und prächtig illustrierter Betrachtungen eröffnete, erhielt ich die Überzeugung, daß hier ein neuer Kämpfer in die Gartenkunst-Arena trete, welcher mit guten Geistes- waffen ausgerüstet war. Mir gefiel von Anfang an die Art seiner Naturschilderungen, worin er sich als ein ausgezeichneter Beobachter erweist. Sein späteres Ein- treten für die weitgehende Berücksichtigung und Ver- wertung alles dessen, was die moderne Pflanzenöko- logie und -Geographie uns lehrt, in der Gartenkunst, schien mir sehr richtig und regte mich in verschiedener Weise an, bereits begonnene botanische Studien zu erweitern. Ich möchte aber ausdrücklich betonen, daß ich vom künstlerischen Standpunkte aus die Gar- tengestaltung stets abweichend von Lange betrachtet habe. Schon mein Artikel im zweiten Aprilheft des ,, Kunstwart" 1901 bringt diese meine anders geartete Anschauungsweise zum Ausdruck, ohne daß ich dabei zu Lange schon Stellung nehme, da ich ihn damals noch nicht persönlich und seine Anschauungen nur bruchstückweise kannte. Erst sein Anfang 1907 erschienenes, den meisten Lesern der ,, Gartenkunst" gewiß genügend bekanntes Buch ,,die Gartengestaltung der Neuzeit," welches, wie es im Vorwort heißt, ,,die Kunstbestrebungen unserer Zeit und die gärtnerische Fachkenntnis vereint im Garten zu künstlerischer Gestaltung führen will," gibt eine Synthese seiner Anschauung. An das, was Lange hier sagt, werde ich mich halten, wenn ich jetzt versuche, darzulegen, wie ich ihn auffasse. Ich kann natürlich im Rahmen eines Artikels nicht so eingehend alles behandeln, wie es nötig wäre, muß aber auf jeden Fall dort beginnen, wo gleich am Anfang unsere Wege sich scheiden. Lange beginnt mit der Darlegung der Entwicke- lungsgeschichte des , .Gartens" vom ,,Urgarten," der nur ein umzäumtes Stück Land zum Zwecke der Pflan- zenzucht war, zum „geometrischen" und „architektoni- schen Kunstgarten," denen als letzte Entwickelungs- stufe der ,, landschaftliche Garten" folgte. Im Urgarten lebte der Mensch unter dem Zwange der Natur, im Kunstgarten war ein Zustand geistiger Entwickelung erreicht, der ein Herrentum über die Natur voraussetzte. Die natürliche Gartengestaltung nun soll dem modernen Pflichtbewußtsein auf Grund aller Errungenschaften in wissenschaftlicher, künstlerischer und ethischer Bezie- hung entsprechen. Es ist nicht leicht, zu verstehen, was Lange eigentlich mit dem letzten Worten sagen will. Sehr bezeichnend sind für ihn ferner folgende Worte, die sehr bestechend klingen: ,,Wenn die Pflanze im Garten das gleiche Recht hat wie wir selbst, dann stellt sie an uns die Forderung, daß wir ihr den Stand- ort schaffen, den sie von Natur braucht, nicht nur in bezug auf ihre körperlichen Bedürfnisse, sondern auch in Rücksicht auf das, was wir die Seele der Pflanze nennen. Und die künstlerische Auflassung von der Beseelung der Pflanze und der Natur fordert, daß auf einem charakteristischen Standort sich auch die Pflanzen im Garten zusammenfinden, die in der Natur zu cha- rakteristischen Genossenschaften vereint uns entgegen- treten. Haben wir nun die Natur belauscht und im Garten nachgeschaft'en, so haben wir im besten Falle ein Stück Natur, das nach unserer Art, malerisch zu sehen, auch schön sein kann, aber im besten Falle Natur, nicht Kunst. „Kunst" aber heißt ,, Steigerung der Natur" : in unserer Zeit Steigerung der Natur in- nerhalb der Gesetze vonL'rsache und Wirkung. — Immer ist der Garten ein umzäuntes Stück der Landschaft, in der er liegt. Aus ihr entnehmen wir also die Gcstal- tungsmotive und werden so eine Verschiedenheit der Gärten erreichen, wie wir eine Verschiedenheit der na- türlichen Landschaftscharaktere besitzen. Auch alles einzelne im Garten wird durch Kunst eine Steigerung sein gegenüber der Natur. Die Pflanzen im besonderen werden im deutschen Garten zwar nach deutschen Vorbildern und deutschen Charaktergenossenschaften vereinigt sein, aber die einzelnen Arten sind in ihrer Erscheinung zu steigern, indem wir einzelne deutsche Arten ersetzen durch ähnliche, aber nach unserer Auf- fassung schönere Arten (oder Zuchtabweichungen) außerdeutscher Länder, in der Voraussetzung, daß sie in ihrer Heimat einem gleichen oder ähnlichen Standort angehören. Mit einem Wort : die Physionomie der deutschen Landschaft wird innerhalb ihres Eindruckes durch außerdeutsche ähnliche Charaktere zu steigern sein." Ich habe mit Willen diesen langen Passus wieder- gegeben, weil er in gewisser Weise dieOuintessenz dessen wiedergibt, was Lange will. Er geht dabei, wie er auch an anderer Stelle betont, von der Anschauung aus, daß die Wissenschaft die Ernährerin aller Künste sei. Das nun halte ich für meine Person für den Grundirrtum seiner ganzen Auffassung. Er mißversteht das Wesen der Kunst. Die Wissenschaft, in unserem Falle die Naturwissenschaft, hat an und für sich mit Kunst gar nichts zu tun. Künstlerisches Schauen und wissen- schaftliche Erkenntnis sind nicht ein und dasselbe. Bereits in meinem ersten Buche (1904) sagte ich: ,,Auch in Gartenanlagen, wie wir sie im Geiste unserer Zeit gestalten wollen, muß, wenn ich mich so ausdrücken darf, der Naturwille dem Menschenwillen sich beugen. F"reilich dem Willen eines Künstlers, der mit seinem Werke fühlt, der in dem, was er schafft, lebt. Eines Künstlers, der die Wesenszüge für sein Werk aus dem Material herausholt und nicht Eigenschaften darin zum Ausdruck bringen will, die diesem fremd sind. Wir werden heute keine ,, Räume" mehr aus haushohen Hecken „bauen", denn das heißt das Material der Pflanze vergewaltigen, ihm seine Individualität rauben. Nur so weit wird es sich unserem Willen fügen müssen, da(i es ohne den Schein gewaltsamen Zwanges unsere Idee verwirklichen hilft. Aber jene Grenze, da die Kunst aufhört und die Künstelei beginnt, läßt sich verstandesgemäß nicht erschließen, die errät allein das unwägbar feine Empfinden der Künstler- seele." XI, 0 DIE GARTENKUNST. luö Die Wissenschaft allein kann uns nie mehr als Fingerzeige geben. Was Lange Irgarten nennt, war überhaupt kein Garten im künstlerischen Sinne, so wenig wie etwa heute eine Baumschule es ist. Erst in dem Moment, w'o der Mensch als bewußter Herr der Natur gegenübertrat und ihr Material seinen Intentionen gemäß verwertete, begann die Kunst. Die Pflanze hat keines- wegs das gleiche Recht im tjarten wie wir selbst, aber indem wir ihr gestatten, sich ihrer Eigenart gemäß zu entwickeln, also ihre volle Schöne zur Entfaltung zu bringen, steigern wir ihren W^ert für unsere künstleri- schen Zwecke. Das heißt keineswegs, daß wir inmier sie so zeigen müssen, wie sie in der Natur uns ent- gegentritt, nein, wir können sie ganz loslösen aus ihrem natürlichen Verbände, was ja in jeder architek- tonischen Anlage geschieht. Und gerade indem wir dies tun, bringen wir oft erst ihre künstlerischen Wesenszüge zur Geltung. Der Künstler ist Neu- gestalter und damit Herrscher über sein Material. Dem widerspricht durchaus nicht Goethes Wort : ,,In der Kunst kommt alles darauf an, daß die Objekte rein aufgefaßt und ihrer Natur gemäß behandelt werden", welches Wort Lange immer wieder zur Stütze seiner Anschauungen heranzieht. So weit ich Goethe kenne, scheint er mir von Lange keineswegs nicht immer glücklich interpretiert zu werden. Doch ich will heute durchaus keine Polemik mit Lange ent- fesseln. Ich weiß, daß unsere Weltanschauungen sich nicht decken und überlasse es dem Urteil Berufener, wer von uns mit mehr Recht Goethe für sich in An- spruch nehmen könnte. Ich betone nur, daß ich dem Künstler Lange auf seinen Wegen nicht folgen kann. Er verlangt, wie das Kapitel ,, Leitmotiv" in seinem Buche lehrt, in gewisser Weise von einem Garten- kunstwerk Dinge, die man durch dasselbe gar nicht oder nur ganz andeutungsweise wiedergeben kann und damit begibt er sich auf Gebiete höchst schwieriger Art. Wenn er dann gar (im ,,Tag" 6. Dezember 1907) davon spricht, daß der landschaftliche Garten, der Pflanzengemeinschaften in künstlerischer Steigerung im Schleier der Poesie bildet, so recht der Platz sei, christliche Liebe zu betätigen und wenn er sagt : der Gartenkünstler hilft und schlichtet mit Liebe den Kampf, der in der Natur auch unter den Pflanzen wütet, und hat ein Paradies voll Gedanken und Tat in einem Garten, was dann Kunst, große erhebende Kunst ist — — — wenn Lange so etwas ausführt, so muß ich mich bescheiden und sagen: hier kann ich nicht mit ihm gehen. Das, was ich große erhebende Kunst nenne und was, um von Lange zitierte Künstlernamen anzuführen, ein Klinger, Wagner, Böcklin, Wolf, Moericke oder Goethe geschaft'en haben, das ist denn doch recht wesensverschieden von Gartenkunst und ich sehe nicht ein, wie wir gerade durch den Garten die wissenschaftliche Weltanschauung im Einklang mit den höchsten Forderungen der Kunst und Sittlichkeit unserer Zeit und mit dem wiedererwachenden Evan- gelium der Liebe verkörpern wollen. — — — Ich möchte heute nur noch auf eines kurz zu sprechen kommen, auf das, was ich in meinem zweiten Buche ,, Landschaftlich architektonische Ge.staltungs- weise" genannt habe. Ich bin dabei von vielen Kritikern völlig mißverstanden worden. Was ich hervorheben wollte war, daß man einen Park als Künstler nicht strikt wissenschaftlich naturw^ahr zu ge- stalten braucht. Die Naturwahrheit im Sinne von Lange ist keine conditio sine qua non für die Land- schaftsgestaltung. Diese Naturwahrheit ist vor allem ein Hiltsmittel, das alle diejenigen verwenden müssen, deren angeborene künstlerische Gestaltungskraft nur beschränkt ist. Sie ist ein Erziehungsmittel für junge, noch nicht genügend selbständige Geister. Der reife große Gartenkünstler braucht sich nicht an wissen- schaftliche Vorschriften zu klammern, er kann seinem Instinkt folgen, kann seiner Intuition gemäß ge- stalten und sich dabei als Herrscher und Neuschöpfer zeigen. Solche Künstler waren bei uns z. B. Sckell und Fürst Pücklcr, um die bekanntesten zu nennen, in meinem Buche habe ich auf weitere hingewiesen, und als solcher zeigt sich auch Graf Silva Tarouca. Ihre Werke haben ihre eigene Prägung und sind nicht aus irgend welchen Theorien herausgeboren. Dagegen mangelte die für diese künstlerisch freie Gestaltungsweise nötige Fähigkeit manchem unter den Neueren — Namen brauche ich wohl kaum zu nennen — , deren Werke, obschon sie vielfach Schule gemacht haben, durchaus nicht in meinem Sinne künstlerisch landschaftlich-architektonisch gestaltet sind. Sie fußen vielmehr in ihren Prinzipien auf Theorien, denen wiederum die naturwissenschaftlich wahre Grundlage fehlt, welche die Langeschen auszeichnet. Der objektiv unbefangene Betrachter unserer Park- gestaltung sieht verschiedene Richtungen in Tätigkeit, die sich an und für sich scharf scheiden, deren Werke sich aber naturgemäß äußerlich ähneln. Es bleibt somit immer in hohem Grade dem künstlerischen Er- messen des Kritikers anheimgestellt, wie er das einzelne Werk bewertet. Es ist auch ganz zwecklos, in der verschiedenen Bewertung polemische oder persönliche Auslassungen zu sehen, denn aus jeder Kritik darf nur die künstlerische Überzeugung sprechen, und diese wird je nach der Individualität des Betrachters ver- schiedenartig sein. Ich bitte die Leser, das auf jeden Fall im Auge zu behalten und zu beachten, daß meine Zeilen lediglich dazu anregen sollen, daß man an Gartenkunstdinge ohne einseitige Voreingenommenheit herantritt. Zur Frage der Hamburger Stadtparks. In einer Zeit, wo allüberall neue Strömungen machtvoll sich durchzusetzen streben und insbesondere auf allen Gebieten künstlerischen Schaffens gegen das vielfach zu hohler Form gewordene Alte der Kampf eingesetzt hat, braucht man sich nicht zu wundern, dafs eine Frage, wie die der Schaffung eines lor, DIE GARTENKUNST. XI, () Max Läuger, Karlsruhe: Wettbevverbs-Entwurf zum Hamburger Stadtpark. Insel im See. grofsen Stadtparks für Hamburg, weit über den engen Bezirk liinaus die Geister lebliaft bewegt, und daß zwischen denjenigen, welche für eine Wiedergeburt der Gartenkunst sich einsetzen, und jenen, die glauben, am guten Alten festhalten zu müssen, ein lebhafter Streit entbrannt ist Erklärlicherweise mochten die einen diese bedeutungsvolle Aufgabe sich nicht entgehen lassen, um einerseits an solchem weithin beachteten Beispiel ihrer Auffassung von Gartenkunst Ausdruck zu verleihen und anderseits zu verhüten, daß die dafür aufzuwendenden unge- wöhnlich reichen Mittel wieder zu einer Lösung verwendet werden, die ihrer künstlerischen Anschauung zuwider ist. Ebenso ist es zu verstehen, daß diejenigen, welche den neuen Bestre- bungen ablehnend gegenüberstehen, sich mit aller Macht diesen Versuchen entgegenstemmen und die Aufgabe in der Hand behalten und sie im althergebrachten Sinne lösen möchten, allenfalls unter einigen bescheidenen Zugeständnissen an die neue Richtung. Und der schleppende Gang der Entwickelung, den die Sache bisher genommen hat, sowie eine gewisse Eigen- artigkeit der örtlichen Verhältnisse bieten beiden Richtungen die erwünschte Zeit und Gelegenheit, ihre Anschauungen in Schrift und Wort zu vertreten und durch Bearbeitung der breiten Öffentlichkeit Einfluß auf die Entscheidung der maß- gebenden Faktoren zu erstreben. Neben der erwähnten, aber hier nicht näher zu erörtern- den Eigenartigkeit der Hamburger Verhältnisse ist es besonders der Umstand, daß bei dem für die Gewinnung von Entwürfen zum Stadtpark im vorigen Jahre veranstalteten Wettbewerb der Entwurf gefehlt hat, der durch seine Vorzüge ohne weiteres Jury und öflentliche Meinung für sich gewonnen und klar und deutlich die Richtungslinien für die Gestaltung des Parkes ge- wiesen hätte. Auch war die Zusammensetzung des Preisge- richtes derartig, dafs mehr solche Arbeiten, die in engerer oder loserer Anlehnung an die hergebrachten und altgewohnten Formen gehalten waren, in den Vordergrund gerückt wurden und die kühnen Neuerer, welche sich rücksichtslos über diese hinweggesetzt hatten, mit ihren Entwürfen etwas ins Hinter- treffen gerieten. Womit aber nicht bewiesen ist, daß künstlerisch hochstehende Arbeiten unter ihnen gefehlt hätten. Im Gegenteil! Und leider ist es ja das Schicksal vieler Wett- bewerbe, wenn zu ihrer Beurteilung nicht eine in ihren Grund- anschauungen gleichgeartete Jury bestellt ist, daß dann leicht die wertvollsten und gedankenreichsten Arbeiten unter den Tisch fallen. Was an ihrer Stelle preisgekrönt wird, braucht ja dann noch lange nicht schlecht zu sein, aber es fällt gewöhn- lich nicht sehr aus dem Rahmen des Althergebrachten. Beim Schillerpark in Berlin war das Preisgericht in seiner Gesaint- samtheit zielsicher und zielbewußt und daher wies sein Urteil klar eine bestimmte Richtung. In Hamburg war es eben anders!! Wer kann dafür? Man hätte eben nicht, um es von vornherem jedem recht zu machen, Vertreter der entgegen- gesetztesten Richtungen bei der Bildung der Jury berufen sollen. Nachdem der Spruch der Jury erfolgt und ihr Urteil bekannt geworden ist, hat eine über die Bedeutung der ganzen Angelegenheit autklärende Erörterung eingesetzt und die breite Öffentlichkeit scheint sich erst jetzt mit den grundlegenden Fragen, die bei der Lösung der Aufgaben Beachtung erheischen, vertraut machen zu wollen. Für den Fernstehenden ist es nicht ganz leicht, sich ein Bild von dem zu machen, was eigentlich zurzeit vorgeht und auf welche Punkte die Behandlung der Sache jetzt ange- langt ist. Die naheliegende und von uns im Schlußsatze unseres Berichts über den Wettbewerb seinerzeit als Befürch- tung ausgesprochene Vermutung, daß nach unrühmlich be- kannter Gepflogenheit aus verschiedenen Entwürfen Einzel- heiten entlehnt und — vielleicht unter Bevorzugung eines der Entwürfe in seinen Hauptzügen als Grundlage — ein Misch- XI, 6 DIE GARTENKUNST. 107 Max Läuger, Karlsruhe : Wettbewerbs-Entwurf zum Hamburger Stadtpark. Kleiner Springbrunnen im Walde. masch] zusammengebraut werde, scheint sich jetzt zu be- stätigen. Etwas Gewisses erfährt man nicht; die es wissen könnten, wollen nichts sagen, andere dürfen es vielleicht nicht — kurz es ruht ein Schleier darüber, durch den wir nicht klar hindurch zu sehen vermögen. Da& aber im Schöße der Verwaltung etwas sich im Stillen vollzieht, was unserer Ver- mutung recht zu geben scheint, dafür sprechen die energischen Vorstöße, die von anderen Seiten gemacht werden, um die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit wach zu erhalten und zu verhindern, daß eine nicht dem heutigen Zeitgeiste entsprechende Losung des Proplems herbei gelührt werde- Von Lichtwarks Streitschrift, in der die grundsätzliche Bedeutung der Frage eingehend und geistreich erörtert worden ist, haben wir schon kurz berichtet. Wir hoffen, seine Auslassungen, die eine weit über den Einzelfall hinausgehende Bedeutung besitzen, demnächst eingehend besprechen zu können. Und heute liegt schon wieder eine neue Publikation vor, die den Hamburger Gartenarchitekten Migge zum Verfasser hat. Wenn wir auch nicht mit allem, was er darin sagt, ein- verstanden, in manchen Punkten sogar grundsätzlich anderer Meinung sind, so erfüllt uns die Tatsache, daß um ein der- artiges gartenkünstlerisches Problem, im Gegensatz zu der Stille und Teilnahmslosigkeit, mit der früher solche Angelegen- heiten erledigt zu werden pflegten, sich ein solch lebhafter Meinungsaustausch entspinnt, mit Freude und großer Genug- tuung. Denn wir müssen darin ein Zeichen der Zeit erblicken, dahingehend, daß der Mangel an Interesse und Verständnis für gartenkünstlerische Fragen, über den wir jahrzehntelang zu klagen gehabt haben, allmählich schwindet und einer regen Anteilnahme weiter Kreise an ihrer Lösung Platz macht. Und wenn dabei auch Späne fliegen — wo gehauen wird, kann das nicht anders sein — , so wollen wir uns dessen freuen, denn es ist ein untrüglicher Beweis gesunden kräftigen Lebens, das neue Blüten und Früchte am Baume der Gartenkunst in sichere Aussicht stellt. Migge leitet seine bei Conrad H. A. Klooß in Hamburg unter dem Titel: „Der Hamburger Stadtpark und die Neuzeit" erschienene Schrift mit folgendem Satze ein: „Wenn auch nicht das offizielle Ergebnis, so hat doch der verflossene Wettbewerb für unseren Stadtpark allen denen, die sehen wollten, in etwas die Augen geöffnet. Nämlich, daß die heutige Gartenkunst zu wesentlich anderen Ausdrucksmitteln drängt, als sie es bisher waren. Und einigen wenigen mag sogar vor bestimmten Leistungen eine Art Offenbarung geworden sein. Jedenfalls meldete sich hier ein unverkennbar Neues, das in seiner offenbaren Entwickelungsfähigkeit weder mit gutmütigem Kopfnicken noch mit tönernen Schlagworten abgetan werden kann. Nichts geringeres: es meldeten sich hier für Hamburg erstmals die Vorläufer eines neuen Gartenstils." Er betont, daß auch ein Gemeinwesen wie Hamburg, dessen Wohlergehen und Macht auf dem Handel beruht, nicht ohne Schaden die im Gange befindliche allmähliche große Um- formung aller unserer Lebensäußerungen ignorieren könne, und verweist auf das Beispiel des vielfach verlästerten Berlins, das im Begriffe steht, sich einen Stadtpark von einer alle bisherige Tradition über den Haufen werfenden Originalität zu schaffen. lOS DIE GARTENKUNST. XI, 6 In einem Kapitel „der öftentliche Pari: als sozialer Faktor" stellt er die weite grüne mit Wald oder Bäumen umstan- dene Wiese, die Raum und Gelegenheit zu jeglicher Art von Bewegung und Leibesübung unter freien Himmel bot, den von klugen Stadtgärtnern späterer Zeit angelegten kost- spieligen, aber unbrauchbaren Stadtparks gegenüber, geißelt in scharfen, manchmal über das Ziel schiefsenden, aber bei dem Zweck der Streitschrift sich rechtfertigenden Sätzen die Schwächen dieser Art Anlagen, die er als „von einer interessier- ten Sippe fälschlich als Kunstform hingestellt, in Wirklichkeit als Er verspricht sich vorzugsweise von einem „architektoni- schen" Park die restlose Erfüllung der Forderungen, die er als Programm für die Gestaltung des Hamburger Stadtparkes m einem besonderen Abschnitt ,.Was Hamburg wollte oder hätte wollen müssen" erhebt. Er gerät hierbei in einen gewissen Widerspruch mit sich selbst, insofern er in dem Einleitungskapitel das Berliner Schiller- parkprojekt als beachtenswertes Beispiel neuzeitlicher Park- gestaltung hingestellt hatte, das geeignet sei, eine wahre Re- volution unseres öfl'entlichen Parkwesens herbeizuführen. Er Max Länger, Karlsruhe : Wettbewerbs-Entwurf zum Hamburger Stadtpark. Kaskaden am Wasserturm. ein gesundheitsschädliches Surrogat des Naturgenusses" be- zeichnet. Er verlangt, data das wiedererwachte Bewußtsein von der Notwendigkeit des Spiels im großen die Unterlage zu bilden habe, von der man bei der Planung eines Volksparkes auszugehen habe, damit wir mit Turnerei, mit Sang und Klang und fröhlichen Festen aus dumpfen Hallen endgültig wieder ins Fi'eie übersiedeln können. Blumenschmuck in reicher Fülle, Architektur und Bildhauerei sollen zur Befriedi- gung des Schmuckbedürfnisses im weitgehendstem Maße heran- gezogen werden. Er schildert in überzeugenden Worten die hohe Bedeutung, die ein nicht lediglich als Selbstzweck, sondern unter Berücksichtigung der sozialen Forderungen der Gegen- wart geschaffener „Volkspark" im Gegensatz zu den gut ge- meinten aber herzlich ungeschickten „Grünanlagen" der meisten Städte haben wird. wird doch selbst nicht behaupten wollen, daß Bauers Schiller- parkentwurf eine architektonische Parkanlage darstellt. Aber abgesehen hiervon, muß man Migge bei einer ganzen Reihe von Sätzen, in denen er das Programm beanstandet, das man in Hamburg für die Anlage des Stadtparkes aufgestellt hatte, recht geben. Die unsinnige Raumverschwendung der 24 m breiten Ringstraße, die den Park allseitig umziehen soll, ver- dient die scharfe Kritik, ebenso wie das Unterbleiben jeglichen Versuchs, die Bebauung des ganzen Stadtteils in Ansehung der sozialen Bedeutung der Parkanlage und der mannigfachen neuzeitlichen Anregungen für die Gestaltung von Haus und Garten in großzügiger Weise zu lösen. Er erhebt die Forde- rung, daß im Anschluß an den Park ein Ausstellungsplatz vor- gesehen werde, der sich bei größeren Veranstaltungen ohne Schwierigkeit durch Hinzunehmen von Parktcilen ergänzen XI, 6 DIE GARTENKUNST. 109 Max Läugur, Kailsrulic: Wettbewerbs-Entwurf zum Hamburger St.Kitpark. Kai; lasse u. a mehr. Schliel3lich stellt er demjenigen unter den preisgekrönten Entwürfen, der, allerdings nach der üblichen Um- arbeitung und „Verbesserung" für die Ausführung bestimmt fein „soll" — wie schon gesagt ist, konnten wir zuverlässiges darüber nicht erfahren — , den nur zum Ankauf empfohlenen Entwurf Läugers gegenüber und hebt dessen in die Augen springende künstlerische Qualitäten anerkennend hervor, wobei auch das Preisgericht, welches diese Arbeit nur des Ankaufs für würdig erachtete, einige nicht unverdiente Hiebe mitbekommt. Wir haben in unserem Bericht über das Ergebnis des Hamburger Wettbewerbs seinerzeit die Perspektive zu dem Länger sehen Entwurf gebracht (Seite 143. Jahrg. 1908 der Gartenkunst) und fügen unseren jetzigen Ausführungen einige weitere Skizzen von Einzelheiten dieser hochinteressanten Ar- beit bei, aus der alle, die Läugers Art zu schaffen von IVlann- lieiiii her kennen, ohne weiteres seine Eigenart entgegen tritt. Im Schlufiabschnitt von Migges Schrift wird die Forderung eines engeren Wettbewerbes zur endgültigen Lösung der Frage erhoben. ^Vir haben in unserer Zeitschrift schon früher den gleichen Standpunkt eingenommen und möchten wünschen, daß diesem Verlangen seitens der Hamburger Behörden auch entsprochen werde. Es ist unseres Erachtens ein Gebot der Max Länger, Karlsruhe: Wettbewerbs-Entwurf zum Hamburger Stadtpark. Blick vom Musikpavillon des Hauptrestaurants. 110 DIE GARTENKUNST. XI, 6 Gerechtigkeit gegenüber allen Beteiligten. Aber abgesehen davon ist die Frage der künstlerischen Gestaltung dieses Hamburger Stadtparkes eine Angelegenheit von so hoher Be- deutung, daß nicht genug Kräfte zu ihrer Lösung in Bewegung gesetzt werden können, und nachdem die dem Wettbewerb vorausgegangenen wie auch geiolgten Erörterungen sowohl über die wichtigsten Programmpunkte Klarheit gebracht als auch in weiteste Kreise die Erkenntnis der kulturellen Wichtigkeit der Sache getragen haben, dürfte es für Hamburg ein Leichtes sein, hier ein Werk erstehen zu lassen, das noch weit mehr als der Berliner Schillerpark epochemachend für die deutsche Gartenkunst werden kann. H. Literaturnachweis für Gartenkunst und Gartentechnik. Bearbeitet von F. Zahn, Steglitz. (Fortsetzung). Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. 1900. Nr. 35. Seite 392- Straßenbäume im östlichen Nordamerika. Alfr. Rheder. Am häufigsten angepflanzt sind L'lme und Ahorn, weil sie ihre Kronen erst in größerer Höhe über dem Erdboden entwickeln und so kein Hindernis für den Verkehr bilden. Namentlich eignet sich Ulmus americana Linn. für große Alleen, da sie hohe gewölbte Bogengänge bildet und den Weg gleichmäßig überschattet (.Abb. III S. 393). Die Wirkung als Einzelbaum zeigt Abb. IV Seite 393. Von Ahorn sind hauptsächlich an- gepflanzt Acer saccharinum March. und Acer dasycarpum Ehrh. (Abb. Seite 395 und 396), außerdem Aesculus glabra (Abb. Seite 404), der Roßkastanie im W'uchs ähnlich; ein Fehler dieser Art ist der frühzeitige Laubfall. Catalpa speciosa wird hauptsächlich nur ihrer schönen Blüten wegen angepflanzt, wenn sie auch kein Straßenbaum ersten Ranges ist (Abb. Seite 404). Ginkgo biloba (Abb. Seite 406) eignet sich seines Wuchses wegen nicht sonderlich als Straßenbaum, wenn er auch wegen seiner Belaubung, die nie von Insekten oder Pilzen angegrifl'en wird, zur Anpflanzung kommt. Ungenügend für dortige Ver- hältnisse sind Robinien, die europäischen Arten der Linden, Pappeln und Eschen, da sie von holzbohrenden Larven ver- schiedener Insekten angegriffen werden. In der Ergänzung in Nr. 51 Seite 576 wird die Platane als Straßenbaum ersten Ranges genannt. Diese hat sich so gut bewährt, daß man begonnen hat, andere Baumarten durch sie zu ersetzen. Ge- nannt werden und auch abgebildet : Betula alba, Liriodendron tulipifera, Catalpa bignonioides nana. Nr. 5 Seite 53 Reiseergebnisse aus England. Rob. Engel- hardt. Unter den Londoner Straßenbäumen fallen besonders auf die Crataegus, auch Cytisus Laburnum L. findet .sich in starken Exemplaren. Im übrigen sind dieselben Baumarten vertreten w-ie bei uns. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1903 Nr. 15 werden Seite 186, 187, 188 von verschiedenen Verfassern die einzelnen Arten der Straßenbäume aufgeführt, hinsichtlich ihres Wuchses, ihrer Bodenansprüche usw. näher besprochen und zum Teil abgebildet. Nr. 51 Seite 613. Bäume für Straßenpflanzung II. Aesculus Hippocastanum umbraculifera Hort. Pterocarj'a caucasica C. A. Mey. und Populus alba Bolleana Lauche als Alleebäume an einer Landstraße bei der Späthschen Baumschule (Abbil- dungen). Nr. 52 Seite 628 ebenfalls abgebildet: Acer dasycarpum Wieri laciniatum Hort, Ulmus campestris umbraculifera Hort, und Robinia Pseudacacia inermis Dum. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1901. Nr. 27. Seite 324. Ailanthus glandulosa und Ulmus montana latifolia als Straßen- und Alleebäume. Ersterer liebt leichten sandigen Boden, warme und geschützte Lage. Der Schnitt muß recht- zeitig ausgeführt werden ; Ail. leidet nicht durch Insekten (Abbildung). B, 2. Pflanzung. Die Gartenkunst. Jahrg. V. Heft 10. Seite 176. Verpflanz- wagen. Stump-Zürich. Der Wagen ist nach Angaben des Gartendir. Ries-Karlsruhe von der Wagenfabrik G. Blankel- mann-Dortmund gebaut. Der Wagen besteht aus Vorder- und Hinterteil, ist also vierrädrig. Die Bäume stehen aufrecht beim Transport. Durch die am Wagen vorhandene Windevorrich- tung kann derselbe auch zum Heben großer Bäume gebraucht werden, wenn bei Geländeregulierungen Einschütten derselben vermieden werden soll (2 Abbildungen). Die Gartenkunst. Jahrg. IV. Heft 9. Seite 165. Ein prak- tischer Verpflanzwagen für große Bäume. F. W. Meyer-Exeter. Der Wagen (2 Abbildungen) ist nach französischen Zeichnungen gefertigt. iLes Promenades de Paris par Alphand ) Dieser Wagen besitzt ebenfalls eine Windevorrichtung und gestattet Verpflanzen mit Ballen bei aufrechtem Transport der Bäume. Die Gartenkunst. Jahrg. V. Heft 12. Seite 219. Vorbe- reitung des Geländes für die große Gartenkunstausstellung Düsseldorf 1904. Lfmpflanzen von Alleebäumen mit Abb. Die Konstruktion der überaus einfachen Verpflanzwagen und die Lage des Baumes auf demselben ist deutlich erkennbar. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung 1906, Nr. 25. Seite 300. Das Verpflanzen großer Bäume. M. S. Die Abbildung i zeigt einen vierrädrigen zum aufrechten Transport bestimmten Wagen, Abb. 2 einen zweirädrigen für liegenden Transport. Aus den weiteren Abbildungen 5 — 11 sind die einzelnen Stufen der Verpflanzarbeit ersichtlich. Zu erwähnen ist, daß für kürzere Entfernungen und umfangreiche Erdballen der Trans- port auf Rollen geschieht, nachdem um den Ballen ein fest gezimmerter Holzkasten geschlagen ist. Die Fortbewegung geschieht durch Flaschenzüge. Durch Seile wird der Baum im Gleichgewicht gehalten. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung 1906. Nr. 28. Seite 341. Beitrag zum Verpflanzen großer Bäume. Georg Lück. Sollen die für das Verpflanzen bestimmten Bäume noch ein bis zwei Jahre stehen bleiben, so wird der kreisförmige Erdballen mit Brettern oder Faßdauben umstellt und diese mit Draht fest angezogen. Der Graben wird wieder zugeschüttet: in trocknen Zeiten ist zu gießen. Es bildet sich ein fest durchgew'urzelter Ballen innerhalb dieses Kübels. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1897. Nr. 44. Seite 261. Erfahrungen über das Verpflanzen großer Laubholzbäume. Schlapfer-Luzern. Es wird die Arbeit des Verpflanzens von Bäumen mit 2,3 — 3,0 m Ballendurchmesser geschildert. Abb. des Verpflanzens Seite 261. Nach dem Pflanzen werden die Stämme mit Moos umwickelt, um dieses mit Löchern versehenes Bleirohr gelegt. Durch diese tritt das Wasser heraus, welches sich in einem in der Krone des Baumes befestigten Trichter befindet und täglich nach Bedarf ergänzt wird. Außerdem werden die Bäume bei warmem Wetter morgens und abends überspritzt. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst Jahrg. 1898. Nr. I Seite 7. Körper-Fürstenwalde. Größere Bäume mit schwerem Ballen werden aus der Erde herausgehoben, indem man dieselben vollständig frei gräbt, in Schräglage bringt und Erde unterfüttert, sodann entgegensetzt und so fortfährt, bis der Ballen auf Erdhöhe steht. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung 1900. Nr. 36. Seite 408. Im Artikel: Unterirdische Bewässerung usw. weist M. Degen- hardt-Dresden darauf hin, daß keine Baumlöcher ausgesetzt, sondern daß i' ■.; m breite und i m tiefe Baumgräben rigolt werden. B, 3. Pflege durch Bewässerung. Die Gartenkunst. Jahrg. VIII. Heft 10. Seite 205. Verhütung von vorzeitigem Eingehen oder Verkümmern der Bäume. Kreif3- Braunschweig. Es werden Tonröhren von 36 cm Durchmesser XI, 0 DIE GARTENKUNST. 111 mit Öffnungen in den Wandungen in den Erdboden eingelassen, oben mit einem Rost abgedeckt. Diese Rolire dienen als Zufiihrungsschächte für Wasser und gleichzeitig Luft. Beweis der Wirksamkeit ist durch 30 Bäume am Wendentor erbracht, die sich besser entwickelten als die ohne diese Lüftungs- schächte. Die Gartenkunst. Jahrg. IV. Helt V. Seite 98. Weifi- Berlin. Unterirdische Bewässerung der Straßenbäume mittelst Eingufischachtes und Giefakanals. Die Zeichnungen auf Seite 99 lassen die Anlage derselben deutlich erkennen. Hygienische und soziale Betätigung deutscher Städte auf den Gebieten des Gartenbaues auf der Ausstellung Düsseldorf 1904. Seite 31 wird berichtet, dafs in Dortmund die Bord- schwelle zwischen je zwei Bäumen mit einem Einlaufloch ver- sehen ist. Das Regenwasser tritt in einen durchlöcherten Zementtopf und verteilt sich von hier in mit .Steinschotter an- gefüllte und sich um die Bäume ziehende Kanüle. Die Zement- töpfe sind 0,5 m tief, 0,4 m breit; von diesen führen 10 cm weite Tonrohre nach dem 0,25 : 0,25 grofsen Schotterring. Es lassen sich bis zu 20 Bäume an einem Zementtopf anschließen. Verhandlungen der zwölften Hauptversammlung des Vereins deutscher Gartenkünstler 1899. Seite 7. Kowallek-Köln. Da Regenwasser für die Bewässerung der Bäume vorteilhafter ist, müssen Vorrichtungen getroffen werden, daß es in den Boden auch bei befestigten Straßen eindringen kann. Durch in bestimmten Abständen in die Randsteine gehauene Löcher wird das Wasser in Gräben, die mit Packlage ausgefüllt sind und unter den Rinnsteinen liegen, geleitet. Von hier verteilt es sich in das angrenzende Erdreich. Desgl. Seite 8. Trip-Hannover weist hin auf die Nach- teile des sogenannten Längsröhrensystems — von dem etwa 1,0 m unter Straßenkrone liegenden Rohrstrang zweigen nach rechts und links Seitenröhren ab — , bei welchem eine voll- ständige Durchwurzelung der einzelnen Röhren stattgefunden habe. Alle derartigen Bewässerungsanlagen, auch die von Kowallek empfohlene, seien daher von Zeit zu Zeit zu unter- suchen. Für Bäume in den ersten to Jahren ist das Bewässern von oben durch Anbringen großer Baumscheiben am besten. Die Gartenkunst. Jahrg. IV. Heft 5. Seite 88. Der Straßenbaum mit besonderer Berücksichtigung der unterirdischen Bewässerung und sonstiger Einrichtungen. G. Günther-Köln. Bewässerung durch Zuführung des Wassers von der Straßen- rinne ivergl. vorstehenden Abschnitt) ist ungünstig, weil mit dem Wasser Salz, welches im Winter zur Lösung von Schnee und Eis gestreut wird, an die Baum wurzeln gelangt; auiaerdem tritt durch die mitgeführten Dungstoffe Verschlammung'' ein Die Günthersche Bewässerungsart besteht aus Kanälen aus Tonröhren mit Offnungen an der Unterseite und mit seitlichen Rohranschlüssen. Zum Schutz gegen Verschlammung ist das Röhrensystem mit einer Kiesunterlage versehen. Die Bewässe- rung erfolgt durch Eingießen des Wassers in Schächte, die zwischen je zwei Bäumen angebracht sind. Die Kästen aus Ton hergestellt, mit eisernem Rost und Schlamnieimer können auch mit den Dachrinnen der benachbarten Häuser in Ver- bindung gebracht werden, doch muß dieser Zulauf auch ab- stellbar sein. Da der Bürgersteig sowohl vom Haus als auch von der Bordkante nach der Baumreihe Gefälle hat, wird auch das Regenwasser den Bäumen zugeführt. Detaillierte Grund- risse und Schnitte auf Seite 91 geben ein genaues Bild dieser Bewässerungsart. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung 1900. Nr. 36. Seite 406. Unterirdische Bewässerung für Straßenbäume in Dresden. M. Degenhardt (vergl. auch den Artikel von R. Engelhardt im Jahrgang 1886 Seite 224). Die Leitung besteht aus 60 cm langen mit Überschiebmuffen versehenen Tonröhren, die je nach Länge des Leitungsstranges und der Bodenart mehr oder weniger mit Ton verstrichen werden, um so eine gleichmäßige Verteilung des Wassers je nach Entfernung vom Füllort zu erreiclien. Die auf Seite 407 gegebenen Grundrisse, Schnitte, und Einzelzeichnungen geben ein genaues Bild und zeigen u. a., in welcher Weise die Anordnung in Straßen mit stärkerem Längsgefälle zu erfolgen hat, wie die Seitenabzweige an die Bäume herangeführt werden usw. Die Preise der Rohre, Abzweige, Füll- und Luftkappen sind angegeben. Die Be- wässerungsanlage wird erst im 5.— 10. Jahr nach der Pflanzung eingebaut. Der Städtebau. Jahrg. II. Heft 9. Seite ii8. Nordameri- kanische Parkanlagen. H. Ka^'ser-Charlottenburg. Die Bäume der Parkstraßen, deren Stämme mit kleinen Rasenbeeten um- schlossen werden, werden vielfach künstlich unterirdisch be- wässert. Ein Drainrohrsystem, bestehend aus geschlitzten Rohren von 10 cm Durchmesser wird in 1,0 m Tiefe um den Baum verlegt. Zur Füllung der Leitung dient ein neben jedem Baum gebauter kleiner Brunnenschacht. Trotz der hohen An- lagekosten sind in der Nähe des Zentral-Parkes einige Straßen mit dieser Bewässerungsanlage versehen. Grundriß und Schnitt in Abbildung 13 und 14. B, 3 b. Pflege durch Schnitt. Die Gartenkunst. Jahrg. VI. Heft i. Das Verstreichen größerer Schnittwunden an Straßenbäumen. Tutenberg-lVIainz. Veröffentlichung einer Rundfrage der Gartenverwaltung Mainz an zwölf verschiedene Städte. Es werden gebraucht: Holz- teer, Steinkohlenteer, dicke Ölfarbe, Osnabrücker Baumwachs (Firma Hilkenkamp & Co.) usw. Für große Wunden wird Galipot, ein durch Erhitzen von Terpentin gewonnenes Fichten- harz empfohlen. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1891. Nr. 35. Seite 374. Das Verjüngen alter Lindenbäume. Eismann-Moskau. Die Bäume werden in gleicher Höhe, etwa 7 — 10 m geköpft, Zweige und Äste in der Nähe des Stammes abgesägt, die Wunden mit einer dicken Kienölmasse, der Ocker und etwas Schwärze zugesetzt ist, verstrichen. Der Boden um den Stamm ist gut zu lockern, während des Sommers zu bewässern. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1898. Nr. 22. Seite 130. Die Kugelakazien. B. G. Sie dürfen nur in den ersten zwei bis drei Jahren in den Kronenzweigen zurückgeschnitten werden, im Laufe des Sommers im Innern sich entwickelnde Triebe sind zu unterdrücken. Erfrorene Zweige sind zurückzuschneiden, der Weidenkopfschnitt ist zu verwerfen. B, :-{ c. Allgemeine Pflege und Unterhaltung. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. i8g8. Nr. 33. Seite 198. Über das Geraderichten schräg gedrückter Bäume. Ad. Forch-Landsberg. Ein der Stärke des Baumes entspi-echender Pfahl wird dicht am* Stamm in der Richtung des Baumes entgegengesetzter Schräglage i' 2—2 m tief in den Boden getrieben, das Loch mittelst Erdbohrers hergestellt. Der Pfahl muß bis in die Krone hineinreichen. Zum Heran- ziehen des Baumes wird ein mit Leder gepolsterter Eisenring unterhalb der Krone angelegt, mit einem Flaschenzug verbunden und so der Baum an den Pfahl herangeholt und befestigt. Schneiden der Krone ist erforderlich, Herbst die beste Zeit der Ausführung der Arbeit. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1897. Nr. 7. Seite 41. Bewährtes Anbringen der Baumbänder. J. Mengelberg. Das Band wird als 8 um Baum und Pfahl gelegt, jedoch die Enden nicht in gleicher Höhe am Pfahl angenagelt, sondern das eine Ende höher als das andere. Die Gartenkunst. Jahrg. V. Heft 4. Seite 69. Dauer- hafte Baumpfähle. Die Pfähle werden nach gehörigem Aus- trocknen einige Tage mit dem unteren Ende in Kalkwasser gestellt und, nachdem sie wieder ausgetrocknet, mit verdünnter Vitriolsäure bestrichen. 112 DIE GARTENKUNST. XI, G Bücherschau. Lehrbuch der Perspektive, zum Gebrauche an mittleren und höheren technischen Lehranstalten, Kunstgewerbe- und Kunstschulen, sowie bei eigenem Studium, von Dr. Ferdiuard IVIeisel, Grofsherzoglichem Direktor der Gewerbe- und Hand- werkerschule und Privat-Dozenten an der Technischen Hoch- schule in Darmstadt. Mit 244 Abbildungen im Texte, 221 S. 8 ' gebd. 9,60 Mk., Leipzig 1908, V^erlag von Seeman & Co. Lehrbücher der Perspektive erscheinen mit gewohnter Pünktlichkeit alljährlich wie das Mädchen aus der Frem'ie. Eigentlich haben wir ihrer übergenug und auch manches brauch- bare Buch darunter; es kommt darauf an, welche Ansprüche man erhebt. Vom dünnen Heftchen, das die Erlernung der noch immer für sehr kompliziert gehaltenen Perspektive in wenigen Stunden verhei&t, wachsen die Darbietungen bis zu dickleibigen Handbüchern heran, deren Bewältigung, ohne da- mit den Erfolg zu garantieren, den Schweifs von Monaten fordern. Rein umfänglich steht das Meiseische Buch in der Mitte, nach der brauchbaren Seite gewertet, möchte ich es an die Spitze der mir bekannten Lehrbücher über Perspektive stellen. Wenn es auch nicht mit bestechenden Zeichnungen und verblüffenden Faustperspektiven ausgestattet ist, die meistens über mancherlei Mängel des erklärenden Wortes und der ele mentaren Grundkonstruktionen hinwegtäuschen, so enthält es dafür doch soviele hervorstechende Tugenden, so der Gründlich- keit, Wissenschaftlichkeit und des Zusammengehens von Theorie und Praxis, dafs man billigerweise behaupten kann: Der Autor hat seine Aufgabe aus der Abwägung aller Anforderungen heraus glänzend gelöst. Die Beispiele sind vortrefl'lich und ausreichend gewählt, zeichnerisch gut und übersichtlich darge- stellt und das erklärende Wort geradezu mustergültig be- gleitend. Wer in das schöne Darstellungsgebiet der edlen Perspektive wirklich mit Genufs und Erfolg eindringen will, dem kann ich die Anschaffung dieses ganz vorzüglichen Lehr- ganges, dessen Preis durchaus im Einklang zu dem Gebotenen steht, nur vvärmstens empfehlen. Das soll auch unseren Gärtnern und Gartenkünstlern gesagt sein, denen e'ne Vertiefung ihres zeichnerischen Könnens nicht dringend genug angeraten werden kann. Otto Schulze, Elberfeld. Goethe, Rud., Hausspalierzucht. Verlag von Rud. Bech- told, Wiesbaden. „Ein Beitrag zur ländlichen Wohlfahrts- und Heimatpflege" lautet der Untertitel dieses ansprechenden Büchleins. Und im Vorwort ist gesagt: „Wie heimelt doch den Wanderer solch ein baumbewachsenes oder rebenum- kränztes Haus an, wenn er in eine fremde Ortschaft hinein- tritt, wie vorteilhaft hebt es sich von kahlen Nachbarhäusern ab und wie deutlich klirtgt es aus ihnen heraus, dafä sein Besitzer zu den stillen und guten Leuten gehören mag, die im Getriebe der Welt ur.d im Streite des Tages sich die warme Freude am Wachsen und Gedeihen bewahrt haben." Daraus geht hervor, data es nicht allein in der Absicht des Verfassers liegt, eine nüchterne Anleitung zur Anzucht von Spalieren an Hauswänden zu geben, sondern dafs er auch die ästhetische und ethische Seite des Gegenstandes in vollem Bewüfstsein ihrer Bedeutung nachdrücklichst betont. Diese Absicht zieht sich wie ein roter Faden durch das ganze Schriftchen hin- durch und kommt namentlich auch bei der Auswahl der zahl- reichen Bilder zum Ausdruck, mit denen der Verfasser seine eindringlichen Mahnungen zur Anwendung des Wandspaliers unterstützt. Sein Eintreten dafür ist nur zu berechtigt. Es gibt kaum etwas, das für das Eigenhaus der Neuzeit so als äufserer Schmuck sich eignet, wie spaliermäftig gezogene Obstbäume und Reben. — Dafa die praktisch technische Seite des Gegenstandes nicht zu kurz kommt, darf bei dem Ver- fasser, der ja als langjähriger früherer Leiter der Geisenheimer Lehranstalt bekannt ist, als selbstverständlich vorausgesetzt werden. Wir empfehlen das Schriftchen allen, die aus Beruf oder Neigung sich mit der Gestaltung des Hausgartens befassen und sind überzeugt, daß sie dankbar für den Hinweis auf ein Schmuckmittel sein werden, das sehr zu Unrecht etwas in Vergessenheit geraten war. H. The Studio. Weinachten igoB gab der rühmlichst be- kannte Verlag „The Studio" eine Spezial-Winternummer heraus gleichen Inhalts wie 1907: „The gardcns of England". Waren es 1907 die Gärten des Südens und Westens, so sind es 1908 die des Ostens und des Mittellandes, welche in geradezu mustergültigen Abbildungen vor unseren Augen erstehen. Solch gelungene photographische Aufnahmen von Gärten be- kommt man selten zu sehen, die farbigen Blätter scheinen da- gegen zum Teil durch die Vervielfältigung gelitten zu haben. Der beigegebene Text „The noc of garden" ist bemerkens- wert zu lesen und zeigt, auf welch hohem Stand die englische Gartenliteratur für Laien steht und wie grofs das Interesse des Laien für den Garten ist. Unwillkürlich kommt der Wunsch: könnte nicht auch ein deutsches Unternehmen solche Publikationen herausgeben, die ganz bestimmt den Beifall vieler finden werden, denn der Kreis der Liebhaber für den Garten ist heutzutage doch ein größerer geworden. Der Preis obiger Winternummer betiägt 6 Mark und ist in Anbetracht seiner Darbietungen niedrig zu nennen. Verschiedene Mitteilungen. Wettliewerb für den Rathausplatz in Steglitz-Berlin. Das Preisgel icht für diesen auf Angeliöiige von Groß Berlin be- schränkten Wettbewerb trat am 12 d. Mts. zusammen und konnte erst in einer zweiten Sitzung am folgenden Tage die Entscheidung treffen. Eingegangen waren 75 Arbeiten, dar- unter eine große Zahl rein plastischer Werke. Im ersten Gang schieden 36 Arbeiten aus; von diesen im zweiten Gang wiederum 27, so daß am zweiten Tag zur Beurteilung noch 12 Entwürfe standen, darunter drei wegen der Plastiken, einer wegen der Architektur. Nach eingehender Prüfung dieser wurden durch Mehlheitsbeschluß noch 7 Arbeiten ausge- schieden und die verbleibenden in die engste Wahl gezogen. Unter diesen befanden sich zwei, die nur wegen ihrer Plastik eine Anerkennung verdienten. Da im übrigen keiner der Ent- würfe alle Bedingungen erfüllte, wurde auf einstimmigen Be- schluß eine andere Verteilung der ausgesetzten Preise — 1000, 600, 400 Mk. — vorgenommen und die Gesanuntsumme auf 5 Arbeiten, wie folgt, verteilt: i. 800 Mk. Entwurf ,, Rat- hansplatz I'', Verfasser: Gartentechniker Paul Reifegerste, Berlin Kurt Herrmann Wilmersdorf. 2. 400 Mk. „Rose, Linde, Flieder", Verfasser: Lehmann- Borges, Bildhauer in Steglitz. 3. 300 Mk. „Meilenstein", Verfasser: Georg Meyer, Bildhauer und Gustav Körner (Körner & Brodersen) in Steglitz 4. 300 Mk. „Nur nicht so ängstlich", Ilulda Krebs, Marienfelde bei Beriin 5 200 Mk. „A und B", Verfasser: Bildhauer Hans Schmidt, Steglitz; Architekt Alfred Wünsche, Friedenau. Der Nummer 3 und 4 wurde der Preis nur wegen der Plastik zuerkannt. In dem nächsten Heft wird eingehend über diese Arbeiten berichtet und die Entwürfe veröffentlicht werden. Berichtigung: In der Unterschrift zu der oberen Abbildung Seite 81 (Hell 5 der Gartenkunst 1909) muß es heiläen „Baum- schule Heinr. Hcllemann, Moorende bei Bremen" anstatt „Baumschule Hellemann, Bremen." Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Künigl. Univcrsitntsdruckerei H. Stünz A. G., Wflrzburg. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 4.) Vermittlung des Geschäftsführers noch vor der Ausreise in Köln gekauft werden. Der Preis würde bei mindestens 20 Fahrkarten, bei Benutzung eines Tagesdampfers für die Strecke London- Wesel M. 24.— für die erste Schiffsklasse betragen. Bei Benutzung eines Nachtdampfers gilt dieser Preis für die 2. Klasse. Für die gewünschte Be- nutzung der 1. Klasse würde alsdann ent- sprechender Zuschlag zu zahlen sein. Die Fahrkarte London -Vlissingen- Köln- würde unter den gleichen Bedingungen M. 29. — kosten. Über das Hotel und den Hotel- preis (voraussichtlich 5 sh. für Bett, Früh- stück, Licht und Bedienung) Anzug, Zoll- formalitäten etc. geht den für die Teil- nahme angemeldeten Herren besondere Mitteilung zu. Der Geschäftsführer: Beitz. Gruppe Rheinland. Für Sonntag, den 2. Mai, waren die Mitglieder unserer Gruppe zu einer Sitzung nach Düsseldorf eingeladen. Vor der am Nachmittag stattfindenden Sitzung fand schon am Vormittag die Besichtigung einer Platz- anlage und mehrerer Privatgärten in Düs- seldorf statt. Die Herren Gartendirektor von Engelhardt, Gartenarchitekt Hardt und Gartenarchitekt Hoemann hatten es in lie- benswürdigster Weise ermöglicht und ge- stattet, einige ihrer gartenkünstlerischen Schöpfungen zu besichtigen. Und was wir zu sehen Gelegenheit hatten, zeugte von dem hohen gartenkünstlerischen Können der drei gen. Herren. Es ist nur zu be- dauern, daß die Beteiligung ziemlich gering war, denn die Besichtigung war nicht nur sehr interessant und genußreich, sondern auch sehr lehrreich. Vor Eintritt in die Tagesordnung der nachmittags 4 Uhr im Hotel Merkur begin- nenden Sitzung wird auf Anregung des Vorsitzenden beschlossen , daß in Zukunft dann, wenn wesentliche Beschlüsse in der letzten Sitzung gefaßt worden sind , das Protokoll dieser Sitzung verlesen werden solle. Als erster Punkt stand auf der Tagesordnung ein Antrag des Herrn Gar- tenarchitekten Reinhard-Cöln auf Bildung einer Gruppe selbständiger Gartenarchi- tekten. Obwohl der Antragsteller nicht anwesend war, entspann sich eine kurze Debatte über den Antrag. Die Berech- tigung einerbesonderen Interessenvertretung selbständiger Gartenarchitekten ward allge- mein anerkannt, aber auch betont, daß die Bildung besonderer Interessenten-Gruppen nur innerhalb der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst zweckmäßig und ratsam ist, um nicht eine weitere Spaltung in unserem Berufe herbeizuführen. Hierauf ward der Am rag vertagt. Zu dem zweiten Punkt der Tagesordnung, der durch einen Antrag der Gruppe Bayern auf Stellung- nahme zu der durch die Kommission emp- fohlenen Ausbildung der Gartenarchitekten veranlaßt ist, gab der Vorsitzende die nötige Erläuterung. Gemäß dem Vorschlag der Kommission, der in der Hauptver- sammlung zum Beschluß erhoben worden ist, hat sich die Kommission an das Mini- sterium mit der Bitte um Einrichtung von Gartenkunstklassen an einigen Kunstge- werbeschulen gewandt. Der Erfolg war der, daß das Ministerium an einer oder der anderen Kunstgewerbeschule in der gewünschten Weise Gartenkunstklassen einrichten will. Nach dieser Erklärung (Fortsetzung Seite 6.) Schlauchwagen Rasensprenger Spritzrohre # Verschraubungen Julius Roller, Gummiwaren- Fabrik, Fx>£i.i:i.lcfu]?t SL, 'NL, ZI Man verlange Katalog! C C. G. OLIE Baumschulen, Hoflieferant, Soskoo;p. (Holland.) Spezialkultur: Rhododendrons u. andere Moorpflanzen. — Bitte Preis und Cataloge zu verlangen. = Mctallgcflcchtcfabrik C. Wissenbach, Fraukfnrt a. M., Mainzer-Landstrasse 222 w ^. lUustr. Preiscourant gratis und franko. liefert als Spezialitat: Draht -Geflechte, Gewebe u. Gitter aller Art, Draht-Einfriedigungen, Türen, Tore und Pfosten, Stachelzaundraht. 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Er konnte die erfreuliche Mitteilung machen, daß unsere Gesellschaft jetzt über 1000 Mitglieder zähle, und daß die Kassenverhältnisse sich bedeutend ge- bessert hätten, so daß mit der Rückzahlung des Garantiefonds begonnen werden könne. Zu den schon vorliegenden Anträgen zur Hauptversammlung nahm die Gruppe Stel- lung. Es waren dies der Antrag auf Ein- tragung der Gesellschaft in das Vereins- register und der Antrag Hoerning-Kiel auf Veranstaltung von Wettbewerben innerhalb der Gesellschafi . Bei dem Antrag auf Eintragung in das Vereinsregister handelt es sich nur noch um Angabe des Sitzes der Gesellschaft. Von den hierzu vorgeschlagenen Orten Berlin, Düsseldorf, Magdeburg, Potsdam wurde Potsdam mit 14 gegen 8 Stimmen gewählt. Zu dem Antrag Hoerning auf Veranstaltung von kleineren Wettbewerben ward zunächst von Herrn Gartenarchitekt Lusecke-Cöhi vorgeschlagen, derartige Wettbewerbe noch weiter auszudehnen etwa auf Beschreibungen des Verpflanzens älterer Bäume oder älterer Gartenanlagen einer Provinz oder dergl. Die Versamm- lunu lehnte jedoch beide Anträge mit 2 gegen 10 Stimmen ab. Zum Schlüsse machte Herr Friedhofsverwalter Beitz Mit- teilung von einem beim Reichstag einge- gangenen Antrag auf Einführung eines Ge- setzes, wonach die Forderungen der Land- schaftsgärtner bei Bauten zu den bevor- zugten Forderungen gerechnet werden sollen. Der Entwurf scheint jedoch keine Aussicht auf Annahme zu haben. Als Ort für die nächste Sitzung ward zum Schluß Essen a. d. Ruhr bestimmt. Scherer. Wichtig für Gärtner und Gartenbesitzer ! M00r6rd6 ^r Rhododendron, Azaleen, Erika u. dergl. IVaam Tnnfmnil wichtigstes Mittel zur Bodenverbesserung für alle MOOr-TOrimUll, Cartenkulturen ! Versandgeschäft: J. 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Karich, Gartenarchitekt in Bremen, hat seit dem im vorigen Jahre erfolgten Tode des Parkdirektors Ohrt die Ober- leitung des Bürgerparkes interimistisch ge- führt. Am 11. Mai d. J. ist er nunmehr definitiv zum Direktor des Bürgerparkes gewählt worden. — F. M. Bremermann, Bremen, starb am 12. April, 52 Jahre alt. — Richard Stavenhagen, seither in Elmshorn, ist zu Firma Herrn. A. Hesse in Weener übergetreten. — Fritz Veiten, Mitinhaber der Firma Gebr. Veiten, Speyer, ist am 28. April d. J. gestorben. Jubiläumsausstellung München. Ge- legentlich der Jubiläums-Blumenausstellung in München anläßlich des 50 jährigen Bestehens der Bayer. Gartenbaugesellschaft verlieh Se. Königl. Hoheit Prinzregent Luitpold von Bayern folgende Auszeich- nungen: Max Kolb, kgl. Rat und Ober- inspektor des botanischen Gartens a. D., Dr. Heinrich Mayr, kgl. L'niversitätsprofessor, J. Schmitz, kgl. Ökonomierat u. Aug. Oster- maier, Kaufmann, die silberne Prinzregen- ten-Medaille, J. Heiler, kgl. Ökonomierat und Stadtgärtendirektor den Titel „Landes- Okonomierat". Kieler Baumschule Friedrich Repenning, Kiel. Obstbäume in allen Formen. Alleebäume flhorn, Plantanen, Rotdorn, Ulmen, Castanea pesca, (linden. Trauerbäume Ziergehölze, Ziersträudier, Stauden und Coniferen in vielen Sorten. Rosen hodistämtnlge und niedrige. Cactus, Dahlien in reichster Auswahl. An- und Verkaufe erreichen Sie am besten durch ein zweckmäßiges In- serat Derartige Vorschlage hat für Sie kostenlos Naasenstein & Vogler A. G., Frankfurt a. M., Zeil 48, I. Zur Nedden & Haedge Rostock (Meckl.) Fabrile [ für verzinkte I Drahtgeflechte nebst aU. Znbeliit. Drahtzäune Stachddrahl I Eisernepfsslen Drahtselle. Koppeldraht, Wildgatter, Draht zum Strohpressen. Production 6000nm-Gen.p.Tag. Spezialität grosse Sdiaupflanzen. DIE GARTENKUNSJT Oereinigfe Berlin- FranhMp Gummiuiapen- Fabriken. Gelnhausen. Telegr.-fldr.: „Qummifabrik". Telefon-No. 1. Verkaufsstelle: Frankfurt a. M. Qroß-Qallusstraße No. 7. 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Ostermann, Gartenarchitekt, Iserlohn. Rat der Stadt Leipzig. Adressen-Änderungen. Lesser, Ludwig, Gartendirektor, Steglitz, Wannseebahn, Albrechtstr. 124 früher Zehlendorf. Sctieel, Otto, Gartentechniker, Leipzig- Lindenau, Güntherstr. 16/1 früher Leipzig- Stötteritz. Waldecker, R. , Gartenarchitekt, Frank- furt a. M. , Kronprinzenstr. 49/1 früher Tannenstrasse 7. Sehunk, Franz, Wiesbaden, Bülowstr. 7/1 früher Hellmannstr. 36. Englandreise. An der Englandreise nehmen 87 Mit- glieder und Vertreter von Behörden teil. garantiert allerbeste Ware Läng cm Ige Dicke o/ TV/T Länge! 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Sie brachte den Sieg der Mietskaserne über das Einfamilienhaus und die Verdrängung der Hausgärten aus dem Innern unserer Städte. Das da- mit zusammenhängende Wachstum der Wohndichtigkeit hatte eine schwere Schädigung der Volksgesundheit, der Sittlichkeit und des Wirtschaftslebens zur Folge und entfremdete die Menschen der Natur, dem Garten. Die Schuld an diesen Mißständen trägt vor allem die gegenwärtige Verteuerung des Bodens. Will man daher für breite Bevölkerungskreise, auch für die Minderbemittelten, Wohnungen in Kleinhäusern und im Anschluß daran blühende Gärten schaffen, so kann man dieses schönste Ziel aller Wohnungsreform nur dann verwirklichen, wenn man erstens auf billigem Gelände siedelt, und zweitens Maßnahmen gegen eine spätere Verteuerung des Bodens ergreift. Um das erste Ziel zu erreichen, muß man in die Außengebiete der Städte oder aufs freie Land gehen, und da der Einzelne das nicht vermag, müssen diejenigen, die an einer derartigen Wohnungsreform ideell oder materiell inter- essiert sind, in große Gesellschaften oder Genossen- schaften sich zusammenschließen. Um das zweite Ziel zu erreichen, muß das Gelände für die ganze ge- plante Siedlung von vornherein \on der Gesellschaft oder Genossenschaft erworben werden und muß bei der Abgabe durch Anwendung des Erbbaurechts eine künftige Spekulation ausgeschlossen und der entstehende Wertzuwachs der Gemeinschaft gesichert werden. Man versteht also unter Gartenstadt nicht eine beliebige Stadt mit ein paar Gärten in ihren Mauern, sondern eine planmäßig gestaltete Siedlung auf wohlfei lern Gelände, das dauernd im O b e r e i g e n t u m der Gemein- 114 DIE GARTENKUNST. XI, 7 Landhaus in der Gartenstadt Letchworth. s c h a f t e r h a 1 1 e n \v i r d , derart, d a ß j e d e S p e k u- I a t i o n mit dem Grund und Boden dauernd un möglich ist. Daß diese Gedanken durchführbar sind, haben zu- nächst die praktischen Engländer bewiesen, die auf einem Gelände von i6oo ha, 50 km von London ent- fernt, die Gartenstadt Letchworth bauten. Das Unter- nehmen liegt in den Händen einer gemeinnützigen Aktiengesellschaft, die das Gelände ausschließlich in Erb]>acht abgibt. In den fünf Jahren, die seit der Gründung verstrichen sind , ist bereits eine Stadt von über 6000 Einwoh- nern entstanden, die in über 1200 Ein- familienhäusern un- tergebracht sind. 50 Läden sind eröffnet und 14 Fabriken in dem Industrieviertel angesiedelt,das durch Anschlußgeleise mit dem Güterbahnhof verbunden imWesten der Stadt liegt und von den Wohnstätten durch einen Park- streifen getrennt ist. Durch die Grün- dungsgesellschaft sind Wasser-, Gas- und Elektrizitäts- werke sowie Kies- gruben angelegt wor- den, die bereits an- sehnliche Überschüsse abwerfen. Die Wert- steigerung, die der Bo- den durch seine Um- wandlung in Bauland erhalten hat, beträgt trotz der auch jetzt sehr niedrigen Boden- preise über 2 ','2 Milli- onen sh, und diese Summe ist hier nicht in die Taschen einiger Spekulanten geflossen, sondern in die der ge- meinnützigen Gesell- schaft, die dadurch in den Stand gesetzt wird, öffentliche Ein- richtungen aller Art zu schaffen. Zu diesen Einrichtungen gehören vor allem schöne Ver- sammlungsräume, gute Schulen. Es gehören dazu die großen Sport- und Spielplätze und weite Parkanlagen. Jedes Haus, selbst Garten von mindestens die eigentliche Stadt, das kleinste , erhält einen 4 — 500 qm, und rings um die nur , 3 der Gesamt- fläche von 1600 ha bedeckt, und auf 30000 Ein- wohner berechnet ist, liegt ein breiter Landgürtel, der dauernd dem Garten- und Ackerbau vorbehalten bleibt. Das Unternehmen hat in England einen gewaltigen Erfolg gehabt, und es sind eine ganze Reihe von \V0hnstral3e mit Rasenbii Gartenvorstadt Hampstead bei London. XI, DIE GARTENKUNST. 115 Gartenvorstädten und Gartendörfern, z. B. Hampstead bei London, seither entstanden. Diejenigen, die sich für diese Unternehmungen näher interessieren, seien darauf aufmerksam gemacht, daß die Deutsche Gartenstadtgesellschaft in diesem Jahre, und zwar in der Zeit vom 6. — 18. Juli eine soziale Studienreise nach England veranstaltet, die die Teil- nehmer mit den interessantesten sozialen Einrichtungen, besonders mit den verschiedenen Gartenstadtsiedlungen, auch den älteren IMusterdörfern Bournville bei Birming- ham und Port Sunlight bei Liverpool bekannt machen wird. Die Reise kostet ab Rotterdam hin und zurück einschließlich Fahrt , Verpflegung und Führung nur 240 j\Ik. (Nichtmit- glicder der Deutschen Gartenstadtgesellschaft 24s Mk.). Es haben sich be- reits gegen 60 Teil- nehmer gemeldet, da- runter Gartenarchitek- ten, Bildhauer, Archi- tekten, staatliche und Gemeinde-Beamte, Hochschulprofessoren , auch einige Damen. Schon bevor E. Howards in seinem Buche „Gartenstadt in Sicht" den Anstofi zu der Gartenstadtbewe- gung gab, hatte Theo- dor Fritsch im Jahre 1906 ein Buch mit dem Titel ,,Die Stadt der Zukunft" erschei- nen lassen, in dem er ganz ähnliche Vor- schläge machte. Doch kam es zu einer deutschen Gartenstadt- bewegung erst auf Grund der englischen Erfolge, und es wurde vor nunmehr sechs Jahren die Deutsche Gartenstadtgesellschaft gegründet, die aus kleinen An- fängen zu einer großen Organisation geworden ist und Mitglieder in allen Teilen Deutschlands zählt. Durch zahlreiche Broschüren und in ihrer neuen Zeitschrift ,, Gartenstadt", durch viele Vorträge und durch zwei interessante Wanderausstellungen, die von zahlreichen Äluseen und Vereinen bereits gezeigt wurden, ist der Gartenstadtgedanke verbreitet worden. Für die Zug- kraft dieses Gedankens spricht der Umstand, dal3 in Magdeburg innerhalb weniger Monate sich eine Orts- gruppe der D. G. G. von über 650 Personen bildete und ebendaselbst seit Beginn dieses Jahres zwei Ge- nossenschaften bemüht sind, die Gedanken zu verwirk- lichen. Die aus der Ortsgruppe hervorgegangene Ge- nossenschaft ,, Gartenstadt Hopfenblüte" konnte sogleich mit 293 Genossen beginnen. Sie hat bereits ein 140 Alorgen großes Gelände an der Leipziger Chaussee zu mäßigem Preise und vorteilhaften Verkaufsbedingungen gesichert und beabsichtigt, w'omöglich noch in diesem Jahre mit der Uberbauung zu beginnen. Angehörige der verschiedensten Bevölkerungsschichten, besonders Industriebeamte und Arbeiter bilden die Mitgliedschaft. Die Mitarbeit bekannter Architekten, z. B. die von Prof. Albin Müller und die von Arch. Wagner-Bremen und auch die des bekannten Gartenarchitekten Bauer ist gesichert. Anderthalb Stunden entfernt von dem erwähnten Gelände am andern Ende der Stadt will die andere Gartendorf Easwick bei York. Arbeiterhäuser von der Gartenseite. Gartenstadtgenossenschaft, die ,, Gartenkolonie Reform", ein günstig gelegenes Gelände erschließen, das zum großen Teil im städtischen Besitz sich befindet. Er- freulicherweise plant die Stadt Magdeburg dieses ge- meinnützige Unternehmen durch die Stellung günstiger Verkaufsbedingungen zu fördern. Während die erst- genannte Genossenschaft auch den eigenen Erwerb von Häusern unter Bedingungen, die die Spekulation aus- schließen (Wiederkaufsrecht) , zulassen will , will die zweite sämtliche Einfamilienhäuser, die einschließlich eines 5 — 600 qm großen Gartens durchschnittlich nur 240 Mk. jährliche i\Iiete beanspruchen werden, dauernd im Genossenschaftsbesitz erhalten. Von beiden Ge- nossenschaften wird die Einrichtung von Reformgast- häusern und von gemeinnützigen Veranstaltungen aller Art geplant. Das größte bis jetzt geplante deutsche L'nter- 116 DIE GARTENKUNST. XI, 7 Gartendort Bournville. Doppellandhaus von der Gartenseite. nehmen ist die Gartenstadt Hellerau bei Dresden. Hier hat ein bekannter Großindustrieller, Carl Schmidt, der Leiter der Deutschen Werkstätten für Handwerkskunst, die vorbereitenden Schritte getan, und nach Beseitigung mannigfacher Schwierigkeiten wurde im vorigen Jahr eine gemeinnützige Aktiengesellschaft mit 300000 Alk. Kapital und auf 4'^ In beschränkter Höchst dividende gegründet, die die Erschließungsarbeiten vornehmen soll. Das 140 ha große Gelände Hegt dicht bei Dres- den auf den Fluren der Gemeinde Klotsche und Raenitz. Es ist ein sanftes Hügelgelände , das prächtige Aus- sichten bietet. Die darauf vorhandenen Waldbeständc sollen als öffentliche Gärten erhalten bleiben. Der vortreffliche Bebauungsplan, dessen Weglinien sich dem bewegten Gelände aufs beste anpassen, stammt von dem bekannten Rlünchener Architekten Prof. Riemer- schmidt. Es sind darin besondere Teile für die Werk- stätten (nur solche, die den Bewohnern keinerlei Be- lästigung verursachen, sind zugelassen), für den Klein- wohnungsbau und für den Landhausbau vorgesehen. Um die Spekulation dauernd auszuschließen, werden verschiedene Wege eingeschlagen. Die Kleinhäuser und die Sommerhäuser werden durch die Baugenossen- schaft Hellerau errichtet, die dieselben billig an die Genossen vermietet. Landhäuser bis zum Mietpreis von 2000 Mk. werden nach Vereinbarung mit dem Bewerber nach dem Entwurf erster Künstler von der ,, Gartenstadt Hellerau" G. m. b. H. gebaut und in einer Erbmiete abgegeben. Dem Mieter darf nicht gekündigt werden und er genießt alle Vorteile des eigenen Hauses gegen Zahlung einer 6 "/o igen Ver- zinsung des Bauwertes. Er muß sich jedoch eine zweite Hypothek von ungefähr4o",o des Wertes stellen; um auf diese Weise der Genossenschaft bei der Kapi- talbeschaffung behilflich zu sein. Bei dem Bau größerer Landhäuser von einem Mietwert über 2000 Mk. wird ebenso wie beim Bau von Werkstätten eine Spekulation durch Eintragung des Wiederkaufsrechtes unmöglich gemacht. Eine Bau- und Kunstkommission hat einen jeden Bau zu prüfen und darüber zu wachen, daß die Be- bauung in einer durchaus künstlerischen Weise erfolgt. Zu dieser Kommission gehören u. a. Theodor Fischer, Stuttgart, Hermann Muthesius, Berlin, Richard Riemer- schmidt, München. Von den weitgehenden Zielen auf den Gebieten des genossenschaftlichen Zusammenhanges der Kindererziehung und Volksbildung soll besser ein andermal gesprochen werden, wenn diese Ziele bereits ihre Verwirklichung gefunden haben. Da die Gründungsgesellschaft ausreichende Mittel und hervorragende organisatorische Kräfte zur Ver- fügung hat, darf man mit Bestimmtheit auf das Ge- lingen dieser großen deutschen Unternehmung rechnen. Die erste Gründung, mit der bereits vor nunmehr zwei Jahren an die Öffentlichkeit getreten wurde, ist die Genossenschaft ,, Gartenstadt Karlsruhe", die bisher mit Schwierigkeiten bei der Geländebeschaffung zu kämpfen hatte und deshalb noch nicht mit dem Bau beginnen konnte. Im Laufe des letzten halben Jahres sind zu den genannten ferner die Gartenstadtgenossen- schaften in Chemnitz und Nürnberg hinzugekommen. Fast alle diese Gründungen erfreuen sich städtischer und besonders auch staatlicher Förderung. Besonders die ,, Gartenstadt Nürnberg" wird seitens der Regierung in jeder Weise gefördert und bei einer Diskussion über das Unternehmen im Steuerausschuß des bayeri- XI, 7 DIE GARTENKUNST. 117 sehen Abgeordnetenhauses haben sich außer den Ab- geordneten der verschiedensten Parteien auch die Minister des Innern und der Finanzen mit aller Ent- schiedenheit für die Unterstützung der Gartenstadtbe- wegung ausgesprochen. In allernächster Zeit werden auch Gartenstadtgenossenschaften in München, Augsburg, Pforzheim und anderen Städten an die Öffentlichkeit treten, in Hamburg und Breslau sollen zu dem gleichen Zweck Ortgruppen gegründet werden, und es ist mit Bestimmtheit zu erwarten, daß gerade der Beginn der praktischen Arbeiten, der zum Teil bereits in diesem Jahre erfolgen soll, mehr als alle andere Propaganda für die Verbreitung des Gartenstadtgedankens tun wird. Es gibt vielleicht wenig Bewegungen, die in kurzer Zeit so rasch alle Sympathien erobert haben, wie es bei der Gartenstadtbewegung der Fall ist. Während der Gedanke noch vor ein paar Jahren als der schöne Traum unpraktischer Utopisten belächelt wurde, regt es sich jetzt überall zugunsten der Bewegung. In großen Kongressen werden die Ideen diskutiert , und in der letzten Zeit sind neben zahlreichen Einzelmit- gliedern auch 26 deutsche Städte, darunter Köln, Char- lottenburg, Nürnberg der Gesellschaft als korporative Mitglieder beigetreten. So verspricht denn die Gartenstadtbewegung, Tau- senden, ja Hunderttausenden, die gegenwärtig in der Großstadt durch ein endloses Häusermeer von der Natur getrennt sind, ein eigenes Heim, einen eigenen Garten zu verschaffen und sie wird dadurch der Freude am Garten, die die gartenkünstlerische Betätigung ist, neue Nahrung geben. Von diesem Gesichtspunkt aus hat die Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst stets ein reges Interesse an der Gartenstadtbewegung gezeigt, und es wäre nur zu wünschen, daß auch ihre einzelnen Mitglieder in ihrem Wirkungskreise die Gedanken zu verbreiten und zu verwirklichen sich bemühen. Zweifamilienhäuser im Gartendorfe Bournville. Zwei Wettbewerbe: Lüneburger Wall- anlagen und Frauenplan-Eisenach. Man wird fragen, warum kommt der Bericht über diese Wettbewerbe so spät nachgehinkt.? Wie das manchmal so kommt : es lagen genügend andere Sachen für die letzten Nummern der Gartenkunst vor ; in dem einen Fall machte die Beschattung des Bildermateriais Schwierigkeiten u. dergl. Ganz verzichten möchten wir aber auf die Berichterstattung nicht, denn die Sachen sind in mehr als einer Hinsicht interessant genug, um einige Betrachtungen daranzuknüpfen. I. Bei dem Lüneburger Wettbewerb handelte es sich um die Ausgestaltung eines alten Wallgeländes von langgestreckter Form (Länge ca. 250 m; am westlichen Ende, wo eine vorspringende, bereits bepflanzte Bastion angrenzt, etwa 130, am östlichen Ende etwa 50 m breit; an der Südseite durch den Bardowicker Wall mit alten Lindenbäu- men (Allee ) und Mauer- resten, an der Nord- seite durch Privat- gartengrundstücke be- grenzt. Die Wallkrone liegt im wesentlichen auf + 27 m, der Wall- grund auf -f- 12,50 m und der Fußweg an der Nordgrenze auf ca. -r 19 m über Null. Etwa in der Mitte soll der Wallgrund durch eine Brücke über- schritten werden, die aus der Innenstadt kommend im Tunnel durch den Wall geführt wird und deren Fahr- bahn etwa 6 m über dem Wallgrund liegt. Bei den im Ver- hältnis zu dem Umfang der verlangten Arbei- ten ganz annehmbaren Preisen und dem Reiz der Sache an sich 118 DIE GARTENKUNST. XI, 7 Wettbevverbsentwurf von M. E. Ferber, Hamburg, für die Lüneburger Wallanlage. I. Preis, j durfte man auf das Ergebnis gespannt sein und namentlich im Hinblick auf die städtebaulichen Seiten der Aufgabe interessante Lösungen erwarten. Es waren 93 Entwürfe eingegangen, davon 7 nicht ganz den Bestimmungen entsprechend, die also ausscheiden mußten. Was das Preisgericht in zweitägiger Arbeit aus den verbleibenden 87 Entwürfen als die besten aus- gesiebt hat, das zeigen die auf Seite I18 und 119 wiedergegebenen Abbildungen der preisgekrönten Entwürfe. Da muß man sich nun unwillkürlich an den Kopf greifen und sich daran erinnern, daß in dem Preis- gericht doch Leute gesessen haben, bei denen die An- nahme, man habe bei der Prämiierung einen Ulk beab- sichtigt, ausgeschlossen ist. Der mit dem I. Preise ausgezeichnete Entwurf ,,Modestorp" könnte jene An- nahme beinahe rechtfertigen. In dem Protokoll heißt es darüber: „Ganz vorzügliche Gesamtdisposition; be- sonders zu loben ist die Anordnung der Zugänge, die Wegeführung und die dezente Bepflanzung." Dafür haben wir nur ein Kopl- schütteln. Und so wird es jedem gehen, der sich den Plan hierneben betrachtet. Also aus der ganzen Situa- tion glaubt man nichts weiter herausholen zu kön- nen als eine solche land- schaftliche Anlage aller- schlimmster Sorte r Un- glaublich ! Weder ist ver- sucht worden, einen logi- schen Anschluß an die westliche Bastion zu erzielen, noch hat man die Brücke, welche in dem Entwürfe ediglich durch ein paar parallele Striche angedeutet ist, mit der Anlage in organischen Zusammenhang ge- bracht, noch endlich das in seiner vertieften, dem Straßengetriebe entrückten Lage ganz hervorragend zur Beschaffung von Spielplätzen geeignete Gelände nach dieser Richtung hin nutzbar gemacht. Nichts weiter als eine landschaftliche Anlage nach Schema F. Aus dem Erläuterungsberichte sei noch verraten, daß die Brücke als in leichten Formen gehaltene Hängebrücke, gestützt durch .kräftige als Festungstürme behandelte Pfeiler gedacht ist. Die weniger dem III. dem III..' an , als Also ! anderen Entwürfe (Seite 119) sind etwas schematisch, insbesondere spricht der mit Preise ausgezeichnete — warum nur mit — insofern durch seine Wegeführung mehr die Wege hier wenigstens der Gelände- >«•••••' « • • • • • ••• GRVnOnnBnKDOWICKeR wflLL--iv>neB\yR6- Wettbewerbsentwurf von Glum und Boese, Kottbus, für die formation strenge angepaßt sind. Die schräg die Rasenbahn durchschneidenden Verbindungswege sind zu beanstanden. Die Brücke ist verhältnismäßig gut in das Gesamtbild hinein kompeniert, wie das Schau- bildchen (Seite 119 unten) erkennen läßt. Der angekaufte Entwurf (Seite 1 19) fällt auf dadurch, daß sich sein Verfasser offenbar über die Lö- sung der Brückenfrage nicht viel Kopfzer- brechen gemacht, die Brücke vielmehr gar nicht berücksichtigt hat. Wie kommt das.? Auch entspricht der bachartige Wasserlauf gar nicht dem, was das Preisgericht dem Protokolle nach sich bei der Beurteilung zur Richtschnur ge- nommen hat. Es heißt Lüneburger Wallanlage. II. Preis. nämlich darin : Unter §■■■■■■ XI, DIE GARTENKUNST. 119 den ausgeschiedenen Ent- würfen befinden sich wert- volle Arbeiten mit künst- lerisch ausgearbeiteten Ein- zelheiten, die aber gegen- über den in die engere Wahl gekommenen zurück- stehen mußten, weil die Entwürfe teils eine zu weitgehende Verwen- dung von Wasserläufen und Weihern, teils eine zu reiche Bepflanzung zu umfangreiche und teils :ost- vor- spielige Architekturen sehen." Von diesen ausgeschie- denen Arbeiten sind uns zu- fällig zwei zugänglich ge- worden und die Verfasser haben zugestimmt, daß wir sie hier veröffentlichen. Der Verfasser des einen mit dem Kennworte ,,Am Brunnen Wettbewerbsentwurfvon Hennings u. Lüer,Hannover, für die Lüneburger Wallanlage. III. Preis. ohne große um zu zeigen, daß man aus der Sache Mittel ganz gut auch etwas anderes wie ein ,, malerisches Wiesental" hätte machen können. Auch der Ent- wurf „Bastion" (Seite 129) steht unserem Empfin- den näher als die prämierten. Er hält sich frei von dem konventio- nellen Kurven- schwung der We- ge, der nament- lich bei dem Ent- würfe ,,!\Iodes- trop" so unan- genehm auffällt, er läßt den Wall- grund als Wie- senfläche frei von stärkeren Pflanzengruppen, setzt die Bastion unter Frei- stellung des Rasenabhanges zwischen ihr und dem Wall- grunde mit diesem in Verbindung und bringt eine Wettbewerbsentwurl „Heimatschutz" für die Lüneburger Wallanlage. (Zum Ankauf empfohlen.) vor dem Tore" (Seite 120 oben) strebt eine ausgiebige Nutzbarmachung des Wallgeländes an, in dem er in dem schmalen östlichen Teile einen Teich von ganz ein- facher Grundform angeordnet hat, der trotz der be- schränkten Verhältnisse gegen 100 m Länge und 30 m Breite aufweist, aber ganz gut unter Fortfall des Weges an seiner Südseite — muß man denn um solche Dinger immer rund herumgehen können.^ — noch größer ge- halten sein konnte. Auch die in der westlichen Hälfte vorgesehene Spielwiese konnte nach Norden hin unter Verzicht auf den beengenden Baumgang noch geräu- miger gestaltet werden. Die Brücke ist, soweit sich das aus dem Grundriß erkennen läßt, ganz gut in die Ver- hältnisse hineingearbeitet und mit der Anlage im Wallgrund verbunden. Wir bringen diesen Plan nicht, um ihn als einwandfreie Lösung hinzustellen, sondern 7JiÜ'^ Schaubild zum Wettbewerbsentwurf von Hennings und Luer, Hannover für die Lüneburger Wallanlage. 12(.) DIE GARTENKUNST. XI, BRunnen terrfisse n unoEn- BRU&EriFLRTZ n 5FlTZPRPFELt1 ERFRiSaiUnQSHFLLE FnWElttER 5PiELWiE3E FliTBFUnQnnq— — EFHOHTE-SiTZFlßTZE. — — — Wettbevverbsentwurf „Am Brunnen vor dem Tore" für die Lüneburger Wallanlage. recht ansprechende Brückenlösung. Ob die paar II. kleinen Architekturen, die zur Belebung des Bildes Der andere Wettbewerb, mit dessen Bericht wir an einigen Stellen bescheiden eingeordnet sind, das noch im Rückstande sind, betrifft den Frauenplan in Mißfallen der lury erregt haben.' Nach dem eben Eisenach. Eine ganz anders geartete Aufgabe. Ein steil angeführten Auszug aus dem Protokoll sollte man es ansteigender Straßenzug von wechselnder Breite im alten fast vermuten. Schade. Eisenach sollte verschönert werden, d. h. der Verschöne- J Wettbewerbsentwurf „Bastion" für die Limburger Wallanlage. XI, 7 DIE GARTENKUNST. 121 -^ LACEPLAM" EISENACH mQTTQ: ZJTAC^TEEiAU Wettbewerb Frauenplan-Eisenach : Entwurt von Gartenarchitekt Foeth in Culn. I. Preis. rungsvercin schrieb einen mit nur geringen Preisen dotier- und Canglin und des Gartenarchitekten Hardt in Düssel- ten Wettbewerb aus, um Ideen zur Ausstattung dieses dorf (Seite 122) mit dem II., des Garteninspektors Jung Straßenzuges, des ,, Frauenplanes", mit Anlagen und in Cöln (Seite 123) mit dem III. Preise ausgezeichnet, Anpflanzungen zu erlangen. Der Straßenzug steigt bei der Entwurf von Hoddcnkamp und Petznick in Essen ca. 160 m Länge um etwa 23 m an, ist zwischen 14 (Seite 124) zum Ankauf empfohlen. Es war die ver- und ^2 m wechselnd breit, am unteren Ende findet hältnismäßig große Zahl von 62 Arbeiten eingelaufen. sich eine platzartige Verbreiternng bis zu 60 m Breite. Das Ergebnis hat gezeigt, dass unsere oben aus- In der Mitte der südlichen Straßenseite liegt das Ge- gesprochene Warnung am Platze war, denn teilweise burtshaus Bachs, dessen Vorgarten einer Neugestaltung bringen die Entwürfe des Guten zu viel. Insbeson- unterzogen werden sollte. Für die Ausführung dürfen dere zeigt der mit dem II. Preise ausgezeichnete nur 15000 Mk. auf- gewendet werden. Wir haben seinerzeit diese Festsetzung als wertvoll bezeichnet, da sie zu maßvoller Beschränkung in der Ausstattung zwingt, und vor allem Über- schwang in der Ent- faltung gärtnerischer Schmuckmittel ge- warnt. Bei der Prämie- rung, die sozusagen mit Ausschluß eigent- licher Sachverständi- ger stattfand, wurden die Entwürfe des Gar- tenarchitekten Foeth in Cöln (Seite 121) mit dem I., der Ar- chitekten Salzmann Wettbewerb Frauenplan-Eisenach : Schaubild zum Wettbewerbsentwurl von Gartenarchitekt Foeth in Cöln. Entwurt eme etwas starke Überladung mit Einzelheiten (Blu- menparterre, Pergola, Ballustraden u. s. w.), die an sich ganz ori- ginell sind, auch an anderen Orten am Platze sein mögen, hier aber zwischen den bescheiden ein- fachen Häusern viel zu autdringlich wir- ken. Nicht übel ist die zweimalige Unterbre- chung des Straßen- zuges im mittleren und oberen Teile durch Treppenanla- gen. Bei der Steil- heit der Straße dürfte sie ohne zwingende 122 DIE GARTENKUNST. XI, Wettbewerb Frauenplaii-Eisenach. Scliauliiid /n d'. ni Entw architekten Foeth in Cöln. Vorgarten am Bach-H Not doch nicht ihrer ganzen Länge nach von Fuhr- werken durchfahren werden. Auch der zum Ankauf empfohlene Entwurf von Hoddenkamp und Petznick sieht unserem Dafürhahen noch zuviel Anlageflächen , Rasen und Baumpflan- zungen vor, wenn schon ihre ganze Haltung und Aus- stattung erheblich mehr dem Charakter des Stadtteiles angepasst ist, als bei dem vorher besprochenen Ent- würfe. Das Schaubild (Seite 124 unten) läßt dies ziemlich gut erkennen. Der mittlere und obere Teil sind jedenfalls befriedigend, der untere muß wegen der mit reicher Staudenanpflanzung versehenen Gehölzpartien bemängelt werden. Die Entwürfe von Foeth (I. Preis) und Jung (III. Preis) entsprechen im großen und ganzen dem, was im vor- liegenden Falle verlangt w'erden musste. Der Foeth sehe Entwurf insbesondere bildet, was die allgemeine Verteilung der Pflanzungen in maßvoller Beschrän- kung und die Aufteilung der platz- artigen Erweiterung am unteren Ende des Straßenzugs anbelangt, eine aus- gezeichnete Lösung. Die einzeln und in Gruppen von geringer Anzahl an- geordneten Bäume bilden einen ent- schiedenen Vorzug dieser Arbeit auch gegenüber dem Jungschen Entwurf, der mehr alleemäßige Baumpflanzungen in fortlaufender Reihe vorsieht. Die den anderen Ent- würfen gemeinsame Durchschneidung der Platzfläche am unteren Ende in diagonaler Richtung, die unvor- teilhaft auszunützende Platzzwickel ergibt, ist bei Foeth mit Geschick vermieden und eine recht befriedigende Lösung durch Anordnung zweier viereckigen Garten- flächen gefunden werden. Dagegen möchten wir der Behandlung dieser bei- den Flächen im einzelnen wieder nicht zustimmen. Sie ist zu sehr im Sinne der modernen Gartenarchitektur mit Hecken, weissen Einfriedigungen u. dcrgl. gehalten. 1 des Garten' ause. Wettbewerb Frauenplan-Eisenach : Entwurf der Architekten Salzmann und Ganglin und des Gartenarchitekten Hardt in Düsseldorf. II. Preis. XI, 7 DIE GARTENKUNST. 123 .Cll/IBUS Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Entwurf von Garteninspektor Jung in Coln. III. Preis. In dem Jungschen Entwürfe ist die Behandlung des Vorgartens im Bach-Hause recht ansprechend. Alles in Allem muß gesagt werden, daß das Ergebnis dieses Wettbewerbes trotz seiner geringfügigen Preise (300, 150 und 100 Mk.) und der von verschiedenen Seiten bemängelten Zusammensetzung des Preisgerichtes, dem kein einziger auf dem Gebiete des Städtebaus und der Gartenkunst kompetenter Fachmann angehörte, ein nicht unbefriedigendes gewesen ist. H. Bücherschau. Camillo Sitte. Der Städtebau in seinen künst- lerischen Grundsätzen. 4. Auflage, vermehrt um „Großstadtgrün". Wien 1909. Verlag von Carl Graeser &; Co. Leipzig bei B. G. Teubner. Diese von Siegfried und Heinrich Sitte besorgte Neu- auflage des trefflichen Werkes über Städtebau erregt, abgesehen von ihren sonstigen Vorzügen, unser Interesse vorzugsweise durch den Abschnitt über Grofsstadtgrün, der als Anhang beigegeben ist. Es wird darin die Bedeutung von Pflanzen- und Blumenschmuck für das einzelne Haus und das ganze Stadtbild erörtert und zugleich auch des Wassers und seiner verschiedenen Schmuck- formen gedacht. Mit Recht wird die Bedeutung des „Grofs- Stadtgrüns" — behalten wir den Ausdruck als gut gewählt bei, wenn sich auch manche schon an seinem angeblich etwas geringschätzigen Beige- schmack gestoßen haben — in der dekorativen Vv'irkung gesucht, nachdem durch exakte wissen- schaftliche Feststellungen nachgewiesen ist, daß seine Wirkung als Luftreiniger und Kohlensäureverzehrer bei- nahe gleich Null ist. Es werden die einzelnen Formen, unter denen „Grün" dem Stadtbild eingefügt werden kann, besprochen, ein- gehend des Einzelbaumes und seiner malerischen Wirkung gedacht, der namentlich wenn es sich um einen erhalten ge- bliebenen alten Baum handelt, poetische Stimmung in die steinerne Nüchternheit bringen kann und deshalb mit allen Mitteln geschont werden sollte. Nicht so günstig wird die Baumallee beurteilt. Die Ver- fasser weisen mit Recht darauf hin, daß die Erstellungs- und Unterhaltungskosten solcher Anpflanzungen in gar keinem Ver- hältnis zu ihrer geringen Wirkung stehen. Auch die sogenannten ^MiM^-'Wk Wettbewerb Frauenplan-tisenach. Schaubild (Ansicht des Vorgarten am Bachhause) von Garteninspektor Jung, CöIn. 124 DIE GARTENKUNST. XI, 7 Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Entwurf von Hoddenkamp und Petznick, Gartenarchitekten, Essen Zum Ankaur eniDfohlen. Squares und Stadtgärten, welche große Anlagesummen ver- schlingen und bei der üblichen schematischen Anordnung im Stadtplane meist recht langweilig und unpraktisch sind, werden nicht befürwortet. Es wird der Festlegung einer inneren Baufluchtlinie und Erhaltung möglichst umfangreicher Gartenflächen im Innern der Baublöcke das Wort geredet, die zu regelrechten Stadtgärten werden können, welche strafsenseitig mit einem Kranze von Zierhäusern in geschlossener Bauweise umgeben werden sollten. Dieses sani- täre Grün, wel- ches für den Grofs- Stadtbewohner einen gegen den Straßenlärni, gegen Zugluft und Staub- plage geschützten Erholungsaufent- halt bilden soll, steht im Gegensatz zu dem dekora- tiven Grün, welches in reicher Verbin- dung mit dekora- tivem Wasser aus- schließlich den Stra- ßen und den Ver- kehrsplätzen ange- hört und nur d.i Zweck hat, wo es von vielen Men sehen gesehen wird, also auf den Haupt- punkten des Ver kehrs. Alle diese Sa- chen werden nicht in langweilig lehr- hafter Weise, son- dern in anregender, Wettbewerb Frauenplan-Eisenach. Schaubild zum Entwurf von Hoddenkamp und Petznick, Gartenarchitekten, Essen. zum eigenen Nachdenken veranlassender Art und Weise be- handelt und sollten von allen, die mit dem Gegenstande aus Beruf und Neigung sich beschäftigen, studiert und beachtet werden. H. Kurt Hoppe, Gärten und Gartenarchitekturen. Wiesbaden 1909. Westdeutsche Verlagsgesellschaft. Unter diesem Titel hat der durch seine Arbeiten auf dem Gebiete der Garten- kunst und Gartenarchitektur bekannte Architekt K. Hoppe, der auch auf der Wiesbadener Ausstellung für Hand- werk und Gewerbe, Kunst und Garten- bau mit einem in Gemeinschaft mit Weber & Co. vor dem Kunstausstel- lungsgebäude ge- schaffenen Sonder- garten vertreten ist, ein Werkchen her- au.sgegeben, in wel- chem er in einem einleitenden Kapitel „Über das Problem der Gartenkunst" seine künstlerische Auffassung über diese Materie zum Ausdruck bringt und dann an einer Reihe von Beispie- len, teils ausge- führter Anlagen, teils Bestandteilen solcher, durch Schil- derung und bild- liche Darstellung diese seine An- schauung dem Le- ser näher zu brin- gen sucht. Unter XI, 7 DIE GARTENKUNST. 125 diesen Beispielen verdienen die schon erwähnte Schmuckanlage auf der Wiesbadener Ausstellung und der Ausstellungsgarten der Galerie Banger in Wiesbaden wegen ihrer Gesanitanord- nung und mancher reizvollen Einzelheiten Beachtung. H. Wenzel und Paech, Photographisches Reisehandbuch. Berlin 190g. Verlag von Gustav Schmidt. In diesem 202 Seiten Taschen- format umfassenden Buche ist für den praktischen Gebrauch auf Reisen alles Wis- senswerte in ein- gehender Form und übersichtlicher Zu- sammenstellung mitgeteilt. Die ein- zelnen Kapitel des Buches befassen sich mit der opti- schen Ausrüstung. der Kamera nebst Zubehör, der Wahl der Ausrüstung für besondere Fälle und Zwecke, dem Ne- gativmaterial usw. Ein besonderer Ab- schnitt ist der An: Wendung der Pho- tographie gewid- met und enthalt in bezug auf Wahl der Motive, Auf fassung und Raum- verteilung des Bil- des, Staffage, Be- leuchtung u. a. An- weisungen und An- regungen, die, wenn sie befolgt werden, dem gedankenlosen Knipsen Einhalt tun und auch dem An- fängerermöglichen, gute und wirkungs- volle Bilder zu er- langen. Emgehend werden die beson- deren Schwierig- keiten der Hochge- birgs- und Winter- photographie be- sprochen, der eige- nen Anforderungen, die die Aufnahmen von Strafäenszenen, Architekturen und Innenaufnahmen an den Amateur stel- len, gedacht und Ratschläge für das Entwickeln, Fixie- ren und Wässern der Negative erteilt, das in besonderen Fällen oft erwünscht sein kann, aber auf Reisen häufig nur mit Umständlichkeit zu bewerkstelligen ist. Das Buch kann dem Amateur, welcher sich zu einer Reise entschließt, an- gelegentlich empfohlen werden. H. Ottmann, Der Amateurphotograph auf Reisen. Verlag von von Emil Wünsche, Dresden. Konnnissionsverlag von Gustav Schmidt, Berlin. Dieses Schriftchen, von geringerem Umfang als das vorher besprochene Buch, wird manchem Freunde der Kamera nicht minder wertvoll erscheinen; denn es ent- Springbrunnen auf der Wiese vor dem Kurhause in Baden-Baden. Aus Hoppe: Gärten und Gartenarchitekturen. hält neben vielen auf die Praxis des Photographierens auf Reisen bezüglichen Angaben eine Anzahl Kapitel, die, wie die Abschnitte über das photographische Sehen, die Komposition des Bildes, den Takt des Photographen, gute Laune und Ge- duld, in anregend und unterhaltend geschriebener Form den Leser auf mancherlei aufmerksam machen, was er vielleicht sonst noch nicht bedacht hat, was ihm aber je nach den Umständen nützlich und förderlich sein kann. Wir möch- ten auch dieses Schriftchen der all- gemeinen Beach- tungempfehlen und zu seiner Anschaf- fung vor Inangriff- nahme der Reise- vorbereitungen ra- ten. H. Lambert und Stahl, Deutsche Re- sidenzen und Gär- ten des 18. Jahr- hunderts. I. Teil: Nymphenburg und Schleißheim. Ver lag von Seemann & Co. Leipzig 1909. Dieses dem Könige Wilhelm von Würt- temberg gewidme- te Werk will eine bildliche und text- liche Beschreibung der hervorragen- den fürstlichen Re- sidenzen der Ba- rockzeit bringen und der vorliegende erste Teil gibt von der Form, in der dies geschehen soll, eine sehr beach- tenswerte Probe: in geschmackvoller Mappe liegen uns 23 große Tafeln mit vorzüglichen Ab- bildungen — Ko- pien alter Zeich- nungen und her- vorragend schöne neue Aufnahmen — nebst einigen Seiten beschreiben- den Textes vor. Was dem Werke besonderen Wert verleiht, ist die weitgehende Rück- sichtnahme auf die Gärten, welche mit den beschriebenen Schlössern verbunden sind und gerade heute, wo man wieder begonnen hat, den Parkanlagen jener Zeit ein eingehenderes Interesse zu widmen, dürfte das Werk in den Kreisen unserer Gartenarchitekten, Garten- besitzer, Verwaltungen usw. eine sehr willkommene Er- scheinung bilden , indem manche wertvolle Anregung aus seinem Studium geschöpft werden kann, die sich in neuzeit- licher Form wirksam verwerten läßt. Wir empfehlen das Werk, dessen nächste Lieferung sich mit Würzburg und 126 DIE GARTENKUNST. XI, r c T) FT 3- n r 3 er C/1 ?3 a. O D. Veitshöchlieim befassen soll, auf das Angelegentlichste. H. E. Schelle, Die wiaterhartea Nadelhölzer Mitteleuropas. Stutt- gart 1909. X'erlag von Eugen Ul- mer. Das handliche und übersicht- lich geordnete Buch des Tübinger Garteninspektors Schelle, der als Ausschufamitglied der Deutschen Dendrologischen Gesellschaft an der Reinigung unserer Gehölz- nomenklatur mitgearbeitet hat, ist als „Vademecum" bei der Arbeit mit Nadelhölzern, also vorzugs- weise als ein Buch für den Baum- schulpraktiker und Landschafts- gärtner gedacht. Der knapp ge- haltene beschreibende Text wird durch eine große Anzahl guter .Abbildungen von Zweigen, Früch- ten u. dgl. ergänzt, die das, was gezeigt werden soll, klar und deut- lich erkennen lassen. Weniger be- friedigen die ganzseitigen Habitus- bilder der wichtigsten Arten. Wer als Gartenfachmann mit der Ka- mera umgeht, vveifs wie schwer es ist, gute und deutliche Bilder von Nadelhölzern herzustellen. Das Nadelwerk ist im Gegensatz zum Blattwerk der Laubbäume zu fein und erscheint auf den Bildern selbst bei ruhigem Wetter und schärfster Einstellung als unklarer Fleck, fast wie Laubblätter, die bei der Aufnahme durch Wind bewegt worden sind. Sehr wertvoll sind die in dem Buche den t^'pischen Arteu beigegebenen Hinweise auf die An- sprüche an die Bodenbeschaft'en- heit und Standortsverhältnisse und Verhalten gegen Frost. Gerade der letztere Umstand ist ja bei der Verwendung unserer schönen Nadelhölzer besonders wichtig. Schelle unterscheidet nach der Wintertemperatur für Deutschland 7 Regionen und gibt bei jeder in seinem Buche beschriebenen Art an, in welcher Region sie noch gut aushält. Mit Rücksicht auf die Kreise, an die das Buch sich wendet, sind auch alle in Deutschland aushal- tenden Spielarten angeführt und kurz, oft nur durch Hervorhebung einer kennzeichnenden Eigenschaft, beschrieben. Man erkennt hier, welchen Umfang diese Spielarten- fexerei gewonnen hat. Es grenzt doch beinahe an Unfug, wenn von der Biota orientalis 31, von Taxus baccata 56, von Thuya occidentelis 62, von Chamaecyparis Lawsoniana 107, von Picea excelsa 108 Spiel- arten in den deutschen Baum- schulen gezogen werden! Wenn diese Formen wenigstens noch alle schön wären, viele sind aber nur merkwürdig, manche geradezu XI, DIE GARTENKUNST. 127 häßlich!! Man räume hier doch endlich einmal auf und beschränke sich auf die An- zucht weniger, durch gute und wertvolle Eigenschaften ausgezeichneter Formen! Heicke. Bogenperspektive. Von Albert Kießling, Dozent der Königl. Gärtnerlehranstalt Dahlen. Die bisher üblichen Konstruktionen der Perspek- tive gehen auf die gerade Ebene, d. h. die Fenster- scheibe, resp. photographi- sche Platte zurück. Kon- struktiv ergibt dies häufig Un- zuträglichkeiten, doch ganz abgesehen davon: die so ge- wonnenen Bilder stehen fremdartig ab gegen das Bild, welches man von der- selben Landschaft durch das Auge gewinnt. Letzterem möglichst nahe zu kommen, muß das Bestreben des Zeichners sein! Das Auge fängt seine Bilder auf der Hohlkugel fläche der Netzhaut, daher deckt sich das „gesehene" Bild nicht mit dem bisher konstruierten. Die Photo- graphie „lügt", besonders zeichnerisch; die Ferne fällt beim Auge bedeutend we- niger gegen den Vorder- grund ab, als bei Darstel- lungen mittels gerader Ebene. Der Grund hierfür liegt in Folgendem. Fig. I. Der Durch- schnitt des Auges zeigt, wie der von x aus die Pupille (P) durchdringende Strahl vom Kreise der Netzhaut (N) schon bei x' aufgefangen wird, während er die gerade Ebene (Platte) erst bei x'-' trifft. Die Gröfäenübertrei- bung der Platte ist gleich z X-. Die Fehler treten nach allen Seiten hin auf, daher wird aus dem einfachen Längenfehler ein nun auf- fallender Flächenfehler, wie z. B. in Fig. i, Bild. Das Augbild trägt die iVIafäe abcd, das der Platte da- gegen die von e f g h. Die Verkrümmungen des Auges sind nicht berücksichtigt, sie sind für diesen Fall belang 'i'W^ m ^ ■■ -A f. 1 ilBBIi '^^ 1 ■ 1 ^5 '■iM^^^ ■ ■• :■ ■■ ..; •'■ '• *'• i- w ',.. ^i^. W- mmMmmm^Kmm Mir ■1 "i -« ■ ■k .» H^ w " WM ^^JEBjM^l^^wMWlmH^BTWBl ■Pt'" ^^K \...' '''^^H %: ^R '_j .. 1 1 ^i*.. A''^^ ' i^i |. ^H 1 f 1 MH^IK^S^H Pi^:: »..^-iil 1-' "J w r^ W a ■*-!' < ^:- B: 1 %ik--:.M i^.j^^ ^^I^K -"* ■ ■ ..-ffill- liJ^^H o Q B 3 CQ 128 DIE GARTENKUNST. XI, ^^t^c^f los, auch würde das Plattenbild dann noch ungünstiger davon- kommen. Fig. 2. Besonders der nähere Vordergrund wird durch die Platte verzeichnet: je weiter seitlich von der Achse aus, je mehr. Auge und Platte decken sich in der Achse, auch sind in nächster Nähe der Achse weder im Vordergrund noch in der Ferne zeichnerisch wiederzugebende Fehler fest- zustellen. Es kommt auf den „Sehwinkel" an, denn je kleiner dieser und damit der Bildausschnitt ist, je weniger fehlerhaft das Plattenbild! Daher ist die „Distanz" als solche landschaftlich wertlos, da sie nicht in fester Form vorschreibt, was alles zum Bilde vom bestimmten Standpunkt aus gehören darf Das be- stimmt der „Sehwinkel" von vornherein, siehe unten. Vergleiche die Bilder der Pfeile I und II auf Bogen und Platte, desgl. II und III. Da der Gesichtswinkel zur Ferne hin sehr klein wird, so erklärt sich hieraus, weshalb der grofae Pfeil III bildlich ebenso groß wie I erscheint. Fig. 3. Anlagen in wagerechter Richtung, wie Gärten, flach gruppierte Architektur, Innenräume und yJ^cua/Kett/i^^y' -J gen gerade- [->Sr\^ ^1 zu, sich an das Auge anzuschlie- ßen. Abgesehen von Einzelheiten lagern sich diese in ihrer Haupt- fläche dicht am Horizont und pa- rallel zu diesem. Bei natürlichem Stand ist die Aug- höhe (1,5—2,0 m) aber sehr gering im Verhältnis zur Ausdehnung der Anlage, daher schwinden die For- men und Größen mitzunehmendem 2-'^ Abstand ganz un- verhältnismäßig schneller zusam- men, als dies bei den Abmessungen des Hochbaues der Fall ist. Dä- cher und Terras- sen etc. fallen auch dort in ähnlicher Weise ab, doch ist durch die senk- rechte Lage der Hauptform.en ein günstigeres Auf- treffen der Sehstrahlen gewährleistet. Die Formen er- scheinen sich ähnlicher, als in den Verschiebungen und Verkürzungen auf dem Boden! Kommt hierzu noch kurzer Abstand, resp. großer Sehwinkel, dann verzerrt die Platte so stark gegen das Auge, daß das Bild wertlos wird: ein Zimmer er- scheint als Saal, ein kleiner Vorgarten als weite Land- schaft. Vergleiche z' auf der Platte mit a' auf dem Bogen; beide sind ein Bild von z unter sonst gleichen Um- ständen. Betrefis Größenabnahme auf dem Boden ver- gleiche a', a- und a' miteinander, wogegen die Erschei- nung der Architekturteile (durch b', b-, b') von der- artiger Maßverkürzung wenig spüren läßt. Am auf- fallendsten zeigt sich dieser Unterschied an II I und I IL : b' ist ein Vielfaches von a', obgleich I II näher nach S liegt, als I IL, und beide gleich groß sind. Fig. 3a. Derselbe Plattenfehler verstärkt die „Verbiegung" von Formen im Vordergrunde, siehe die Planform ab cd und ihr Plattenbild b'^'d»'. Der Bogen ergibt b"c"d». Der Ar- chitekt hat, wenn diese Verzerrungen nicht zu stark werden, durch die zugehörigen Senkrechten und aus der Höhe stürzen- den Parallelen ein Gegengewicht zur Milderung der Erschei- nung, bei den oben angedeuteten Gelegenheiten fällt diese fort. Wagerechte Flächen erscheinen dann riesengroß böschungs- artig, ihr Charakter wird entstellt. „Perspektivisch verzeichnet und charakteristisch schlecht gezeichnet ist also dasselbe!" Da das genaue Kugelbild durch seine Verkrümmungen zeichnerisch wertlos ist, so müssen alle anderen Verfahren nur Annäherungsbilder ergeben. Allein dadurch, daf3 man Gerade als solche darstellt, löst man sich vom genauen Aug- bild los, auch wenn man sich sonst möglichst eng an das- selbe anlehnt. Zur Begründung meines Verfahrens genügt der Hinweis, daß das Auge beim Ergreifen der Erscheinung in einer Anzahl von Stellungen die Formen abfühlt und durch Vergleiche prüft. Das „natürliche" perspektivische Bild ergibt sich durch die Feststellung, wie weit die verschiedenen Körperpunkte nach der Seite, resp. Höhe von einer festen Zentralachse aus ent- fernt liegen. — Diese Verschiebungen sind dann der Arbeits- fläche des Auges entsprechend aufzufangen. Fig. 4. Das Auge von oben gesehen: Punkt a liege in Aughöhe. Man richtet das Auge auf a, wie es beim Beobachten in Wirklichkeit geschieht. Die Aug- achse mit ihrem Durchdringungspunkt A in der Netzhaut stellt sich nun genau auf a ein. Dasselbe geschieht, wenn man b und c ins Auge faßt, b und c liegen in gleicher Höhe mit a, so hat Punkt A hierbei einen wagerechten Kreisbogen beschrieben, welcher in der Ebene des Horizonts liegt. Die XI, DIE GARTENKUNST. 129 Pfeile geben den Grad der „Seitlichen Verschiebung" von b und c zu der zuerst festgelegten Achsenrich- tung A a an. Fig. 5. Das Auge von der Seite gesehen: Auf einer Senkrechten durch a liege oben e, unten Punkt f. Richtet man das Auge von e nach a und f, so beschreibt A jetzt einen senkrechten Kreisbogen. Die Pfeile bei A geben den Grad der Höhenverschie- bung an. Durch beide Maßregeln zusammen wird jeder Punkt in einfacher Weise ohne Hilfskonstruktionen ge- funden. Der senkrechte und der wagrechte Grund- kreis des Auges sind das Fundament der Bogenper- spektive. Fig. 6. Die Augbilder selbst stehen auf dem Kopf, und um sie für die Darstellung brauchbar zu machen, klappe ich den Augkreis I um die Pupille S herum nach II. Auf der Peripherie von II ergeben die vom Pfeil ausgehenden Strahlen nun dieselben Abweichungen gegen die Achse wie bei I, das Bild selbst wird jedoch nicht mehr umgekehrt, sondern steht aufrecht. Die Bilder auf I und II sind gleichgroß, da SA^S A' ist. Die Pupille wird also bei meinem Verfahren zum Stand- punkt S für den beliebig vergrößerten Kreis II. Seine Bilder kommen, unabhängig von seiner Gröfse, dem Augbild sehr iß'rCC^^ '■^ -in^Tiie^. nahe und zeigen die charakteristischen Eigenschaften des Augbildes, natürhch ohne Verkrümmung. Fig. 7. Durch den geeigneten Sehwinkel wird der für den einzelnen Fall zutreffende Abstand und zugleich der zu- gehörige Bildausschnitt gefunden. Ein Strahlenkegel von 30" Scheitelöfinung begrenzt im Auge das Feld der scharfen Seh- fähigkeit, wenigstens hört aufserhalb desselben die Möglichkeit auf, unbewegte Formen als solche zeichnerisch festzustellen. Merkwürdigerweise folgt diesem starren Auge die Konstruktion insoweit, als derselbe Winkel die günstigste Ermittelungszone bildet. Mit 45'' ist die Grenze für gute Darstellung regelmäßiger Anlagen erreicht, 60° ist der äußerst zulässige Winkel für dieselben. Die erwähnten Winkel geben die Reifidreiecke. Fig. 7 zeigt die Bestimmung des Abstandes vom Kern der Szenerie durch Auflegen eines Dreiecks (30 "-Winkel). Sollen die Gruppen I und II, als zum Kern gehörig, noch ins Bild kommen, so ist der Standpunkt durch den so^-Winkel nach Sx zu verlegen; andernfalls ist ein größerer Sehwinkel (z. B. 60°) bei S anzuwenden. Je größer aber der Sehwinkel, je be- deutungsloser der Kern des Motivs — er sinkt zur Einzelheit herab, anstatt zu beherrschen: die „Distanz" (Abstand) wird zu kurz. Den Bildausschnitt bezeichne man durch die Blei- linien (Grenzen) G G, bezw. G'G'; nicht mehr ins Bild gehört jetzt alles Außenliegende! Jeder Sehwinkel bedingt eine bestimmte Distanz: D sei der Abstand (Distanz) des Beschauers vom Bogen, B das größte Bildmaß, z. B die Breite. Dann ergibt der Bogen bei 30° Sehwinkel — D : B = 2 45" 60» 90° - D - D - D B = i" B = i: B = ^'3 '.\'\ günstig. I zulässig. : I ungünstig. Die Platte dagegen liefert bei 90° — D : B = ' 5 : i. Das erklärt bei Nahaufnahmen mit gerader Ebene die vorkommenden groben Übertreibungen. Bis zu 45" Sehwinkel wird jeder in ihm liegende Gegenstand bildlich noch günstig getroffen, d. h. beim Bogen. Infolge dieser Größenfehler, welche bei jedem größeren Sehwinkel eintreten, laufen perspektivische Parallelen, sobald sie außerhalb des 45"-Winkels liegen, nicht in einem Punkt zusammen. Der Bogen tolgt hierin dem Auge und warnt den Zeichner automatisch, daß er die bildlich günstige Grenze überschritten hat. Die gerade Ebene tut das nicht. Fig. 8. Der Abstand des Bogens regelt sich nach der Bildbreite auf rechnerischem Wege: die Bildbreite sei 40 cm. Dann ist (vergl. Text zu Fig. 7): bei 30» — SA(=D)= 2B =8ocm „ 45"— .) „ =i'4B = 50cm „ 60"— „ „ = B =40 cm )) 90" — „ „ = -üB =ca 27 cm. Nachdem also die Bildbreite, resp. -Höhe ange- nommen, überlege man den geeigneten Sehwinkel und berechne nun wie eben die Achsenlänge. Dorthin lege man den Bogen. Fig. 9. Der Bogen. Der Ra- dius des Bogens I • , SA , ist , der von II 2 ist SA. II ist zeich- nerisch bequemer und liefert trotz des Radiusunterschie- des gegen I fast dieselben Resultate wie letzterer. Dies hat für dasStrahlen- lineal Bedeutung, weil man die starre Bogenschiene, wenn sie z. B. mit 25 cm Radius schwingt , beliebig zwischen 25 cm und 50 cm Abstand fest- legen kann , ohne sich wesentlich vom Augbilde zu ent- fernen. Fig. IG Das Lo t ve r f a h r e n. Die „gesehene" Form muß ihre cha- rakteristische Er- 13(J DIE GARTEXKUNST. XI, MOem cAf/ i/t" scheinung, wie wir sie sehen, behalten. Eine Kugel als Ellipsoid ist zeichnerisch ein Unding, Gerade; Senkrechte, Wagerechte müssen als solche wiedergegeben werden. Dies wird durch das „Lotverfahren" erreicht. Man drehe die Zeichnung um die Achse SA in senkrechte Lage, dann ist SA der zur Linie verkürzte Horizont. Nun fälle man von den Punkten a, b, c, d Lote auf SA und gebe von dieser aus die Höhenlage der Punkte an, z. B. : 1,5 unter. 4,5 über Horizont. Wie im Aufriß erhält man so in Parallelprojektion die wirk- lichen Höhen. Hierin liegt das Mittel, Gerade unver. krümmt zu erhalten etc. Sehstrahlen von S merken die Höhenverschiebungen auf dem Bogen bei w, x, y an, gleichgültig wo die Punkte a, b, c, d liegen. Die streng natürliche Form, den Abstand von Sc hier beizubehalten, gibt unbrauchbare Resultate, denn bei z erscheint z. B. 1.5 kleiner als bei b'. Sind b und c nun Punkte einer wagerechten Mauerkante, so müßte diese bei c sich dem Horizont nähern, also schief er- scheinen. Das ist in Frontalstellung eine Verzeichnung, da hiermit jede Trennung von der Übereckstellung fort- fällt. Um je- de Situation '(L'^ ZIZ^, — "^'^ konsequent lösen zu kön- nen , bleibt man also überhaupt beim Lotverfahren. Das Bogenver- fahren mit Loter. mittelung kann, wie die Figg. 4, 5, 7, 8, 9, IG erweisen, mit Zirkel und Li- neal benützt wer- den, jedoch bietet die Verwendung des Strahlenlineals trotz der schon sehr einfachen Konstruk tionsvveise eine abermalige große Arbeitsersparnis. Das Strah- lenlineal mit Bogenschiene (D.R.G.M. 294849). Die Sehstrah- len habe ich in einer um eine Nadel dreh- baren Langschiene, den Bogen in einer festen Bogenschiene mit Millimeterteilung verkörpert. Da abgelesen wird, fällt auch der Zirkel fort. 1. Festlegung des Bogens (vergl. Fig. 8). Fig. 11. Schiebe den Bogen mit dem Nullstrich auf SA entlang, bis die Bildausschnittgrenzen beiderseits von SA eine Strecke gleich der angenommenen Bildbreite (z. B. 40 cm) einschließen. Stecke den Bogen hier fest. 2. Papierstreif-Dreieck (Figg. 12 u. 13). Fig. 14. Schneide von dunkelliniertem Millimeterpapier einen Streif, welcher die Meterteilurg des Planes erhält. Die lotrechte Linierung ermöglicht überall eine senkrechte Querlage des Streifs zur Achse (Fig. 13I. Dadurch fallen die Lote fort. Das Dreieck, rechtwinklig nach dem Netz geschnitten, erhält (s. Fig. 12) vom Scheitel des Rechten aus auf beiden Schenkeln eine Zentimeterzählung. 3. Seitliche Verschiebung. Fig. 12. Gegeben im Plan das Viereck a b c d, gesucht seine An- sicht von S aus. Bestimme die Achsenrichtung und ziehe an der nach hierher gedrehten Langschiene von S aus die Achse (an der Nadelkante N entlang). N dient allein zu Ablesungen. Bestimme den Sehwinkel und A, lege den Bogen fest. Drehe nun die Langschiene herum und schneide mit ihr a, b, c, d an und lies jedesmal am Bogen die „seitliche Verschiebung" ab, z. B. für a ^ 12 cm. JoiAf\yi!i/ri>or€ieo^./ Trage nun im Bilde auf dem Horizont diese 12 cm von A aus nach derselben Seite wie im Plan von A aus ab: das ergibt a'. Dasselbe geschieht mit b, c, d etc. Die Höhenlage der Punkte ist ohne Belang. 4. Höhenermittelung. Fig. 13. Im Plan: die Aughöhe sei gleich 1.5 ni , das Ge- lände eben. Lege den Streif mit dem NuUstrich auf S A so an, daß seine Ablesekante den Punkt a genau anschneidet. Schiebe die Langschiene heran, sodaß zwischen ihrer N-Kante und der Achse das Maß 1,50 auf dem Streif frei liegt. Lies am Bogen ab (hier 2 cm) und trage Im Bilde diese mittels Papierdreiecks (s. Fig. 13, Bild) von a' senkrecht nach unten ab. Punkt a- ist das perspekti- vische Bild von a. Ebenso werden b, c und d und alle vor- kommenden Höhen gefunden. Bei bewegtem Gelände erhält der Streif die Zählung der Höhenkurven wie in Fig. 14. Liegt nun S auf 33,0, so ist die Aughöhe jetzt im Gelände gleich 33.0 +1.5 = 340- Liegt Punkt a jetzt auf 35,0, so legt man den Streif mit 34,5 auf SA und läßt die Strecke 34,5—35,0 zwischen Achse und N-Kante frei (wie vorher 1,5). Dasselbe geschieht bei tiefer gelegenen Punkten: 34,5 — 32,5 bleibt frei liegen. Die am Bogen abgelesenen Strecken sind dann vom Horizont im Bilde nach oben (wie 35,0), bezw. nach unten XI, DIE GARTENKUNST. lai (32.5) zu tragen' Bei Architekturhöhen trage man den Horizontalstrich im Aufrifs ein und greife von hier aus nach oben und unten ab. Man braucht dann keinen Unterbau, welcher, z. B. bei verdeckten Teilen, oft doch nicht bildlich benützt wird. Literaturnachweis für Gartenivunst und Gartentechnii<. Bearbeitet von F. Zahn, Steglitz. (Fortsetzung). • C. Straßenbäume und ihre Schädigungen durch äußere Einflüsse, parasitäre und nichtparasitäre Krankheiten, Verhütungs- und Bekämpfungsmittel derselben. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1896, Nr. 20, Seite 230. Heilung von Blitzschäden an Bäumen. Die Rinde ist auf halber Stammhöhe rund herum abgeschält. Barfufä-Münster. Es wird ein Verband hergestellt aus je ' 3 bindigem Lehm, Ofenrufa und Kalk unter Zusatz von Kuh- fladen. Merle-Homburg empfiehlt, die gesunden Holzteile durch einen mit Kuhhaaren vermischten Zementverputz vor Fäulnis iTJi ^. ■^!rhM. ß^/ 3S 37 r< 36 lo 3J- 2 ^»^/^ <^ ;y 33 zu schützen und künstliche Saftzirkulation mittelst eingescho- bener Reiser durch Pfropfung herzustellen. Umwickelung mit Moos ist notwendig. Schulz-Bergedorf empfiehlt, die Rinde in die alte Lage zu bringen, mit Baumwachs zu bestreichen und mit Leinwand zu umwickeln. Ist die Rinde durch Anfahren heruntergerissen, was in Straßen häufig vorkommt, wird in gleicher Weise ver- fahren. *) Verlag des Strahlenlineals bei Herrn M. Dickmann^ Krefeld, Steckendorferstr. 120. Eine Abhandlung über Bogen- perspektive führt der IL Teil der neuen Auflage des M. Ber- tramschen „Gärtnerischen Planzeichnens." Möllers Deutsche Gärtnerzeitung. Jahrg. 1893, Nr. 25, Seite 267. Vertilgung des Weidenbohrers. Janorschke-Ober- Glogau. Außer an Weiden findet er sich an Pappeln, Linden, Erlen und Eichen. Vertilgung der Larven erfolgt durch Ein- stoßen glühender Drähte in die Bohrungen, Hineinblasen von Schwefeldämpfen in die Öffnungen und sofortiges Schliefsen derselben. Jahrg. 1905, Nr. 26, Seite 310. v. Engelhardt-Römershof empfiehlt Verschließen der Bohrlöcher durch Wergpfropfen, die in Pech getaucht sind, um den Raupen die notwendige Luftzufuhr abzuschneiden. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1898, Nr. 5, Seite 30. Über einige parasitäre Krankheiten unserer Laubgehölze. LJlrich- Reutlingen. Nach nassen Frühjahren zeigen oft schon im Mai die Blätter der Platanen unregel- mäßige gelbbraune Flecken, die schnell um sich greifen. Das Blatt erscheint vertrocknet und fällt ab. Oft auch bleibt das Blatt verschont, bleibt vollständig grün und der braune Fleck zeigt sich am Blattstiel. Hervorgerufen wird die Krankheit durch einen Pilz Gloeosporium Platani. Bekämpfung: Ver- brennen des abgefallenen Laubes und Rückschnitt der er- krankten Bäume an ihren jüngeren Zweigen. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1898, Nr. 7, Seite 42. Über einige parasitäre Krankheiten unserer Laubgehölze. Ulrich-Reutlingen. Auf der Oberseite der Blätter der Acer zeigen sich Ende Juli und August oft gelbe, später schwarze, rundliche, häufig von einem i mm breiten gelben Rand umgebene Flecke von 1—2 cm Durchmesser. Die Blatt- unterseite zeigt nur eine vergilbte Stelle. Die Ursache der Krankheit ist der Pilz Rhytisma acerinum Pers., der mit seinem Mycel das Blattgewebe durchzieht. Bekämpfung: Sammeln und Verbrennen des abgefallenen Laubes. Handbuch der Pflanzenkrankheiten vonProf. Dr. P.Sorauer, Parey-Berlin. Bd. i. Seite 95—103 ist zu tiefes Pflanzen un Einschütten der Bäume eingehend behandelt. Das Verhalten derselben hängt von dem spezifischen Charakter ab. Der Baum wird gerettet, wenn er schnell neue Wurzeln in der Nähe der Erdoberfläche erzeugt. Asphaltieren und Zemen- tieren der Straßendämme werden außerdem den Wurzeln gefährlich durch Absperren der Luft und der Niederschläge, auf die der Baum um so mehr angewiesen ist, je tiefer durch Kanalisation und dergl. unterirdische Bauanlagen der Wasser- spiegel gesenkt ist. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1897, Nr. 37, Seite 222. Ein Beitrag zur Einschüttung größerer Bäume. H. Amelung. An einer Anzahl von Beispielen — Walnuß , Süßkirschen, Hainbuchen, Rüstern, Linden — wird bewiesen, daß größere Bäume in hoher Lage das Einschütten besser vertragen als in tiefer. Die Bäume leiden mehr durch das stagnierende Wasser als durch die Einschüttung selbst Allmähliches Einschütten schädigt weniger. Einschütten mit reiner Erde wird besser vertragen als das mit Schutt, Asche, Müll, Laub usw. Im letzteren Falle leiden die Bäume durch die Erhitzung der genannten Stoße, wie ein angeführtes Bei- spiel — Eschen — beweist. In Nr. 34, Seite 205, Sitzungsbericht vom 9. August 1897 wird über die Vorteile und Nachteile einer Ummauerung des Stammes gesprochen und diese im allgemeinen nicht als durch- aus notwendig angesehen. Für Bäume in Straßen wird emp- fohlen, die untersten Steinschichten nicht in Mörtel zu legen, um die Stämme in 3—5 m Umkreis einen mit Schotter ge- füllten Graben anzulegen und von diesem radiale Stränge von Tonröhren nach dem Baumkranz steigend zu führen zur Be- lüftung und Bewässerung der Wurzeln. Möllers Deutsche Gärtner-Zeitung. Jahrg. 1903, Nr. 34, Seite 403. Beobachtungen beim Tieferstellen von Bäumen und Sträuchern. Kannappel- Marburg. Die gelegentlich der Verbreiterung der Charlottenburger Chaussee im Tiergarten eingeschütteten und mit Mauerwerk umgebenen Bäume haben 132 DIE GARTENKUNST. XI, auf nassem Boden nicht das freudige Wachstum wie auf trockenerem gezeigt. Die Gartenkunst. Jahrg. IV, Heft 5, Seile 90. Der Strafienbaum mit besonderer Berücksichtigung der unterirdi- schen Bewässerung und sonstiger Einrichtungen. Günther- Köln. Die Schutzvorrichtung gegen das Eindringen von Gas in den Boden aus den Leitungen besteht aus einer aus Eisen- blech gefertigten Cbermuft'e, die vermittelst eiserner Ringe und Asbesteinlagen um die Rohrmuffen befestigt wird. Von dem inneren Hohlraum iührt ein dünnes Rohr zur Entlüftung an die Erdoberfläche (Abb. Seite 91, Fig. 3) oder es werden mehrere Muffen verbunden und das Entlüftungsrohr an Stralsen- laternen nach oben geführt. Rohre für Hausanschlüsse werden in Holzkästen gelegt und diese mit Asphalt ausgegossen. Zeitschrift für Gartenbau und Gartenkunst. Jahrg. 1898, Nr. 21, Seite 127. Sitzungsbericht des Vereins Deutscher Gartenkünstler. Bei vollständiger Durchseuchung des Bodens mit Gas ist ein erfolgreiches Nachpflanzen von Bäumen nur dann möglich, wenn die Pflanzgruben in 4—6 m Weite und i' :; m Tiefe hergestellt und durch eine £0 cm starke, fest" gestampfte,Lehmschicht von dem übrigen Erdreich abgeschlossen werden Die Ursachen der Undichtigkeit der Gasröhren sind oft : Druck des auf denselben lastenden Erdreiches. Erschütte- rungen durch schwere Fuhrwerke, Auf und Untergrabungen der Leitungen. Die Gartenwelt. Jahrg. IV, Heft 46, Seite 546. Die Schädigungen der Stadtbäume und ihre mittlere Lebensdauer. Dr. Janson. Genannt werden die beim \'erbrennen schlecht gereinigten Leuchtgases entstehenden, auch die bei Steinkohlen- feuerung den Schornsteinen entweichenden Gase, Rufs, Staub, welche die Atemöfthungen bedecken, starke Beleuchtung durch die von hellen Häusern zurückgeworfenen Lichtstrahlen, ab- norme Verdunstung bei mangelhafter und unregelmäfsiger Wasserzufuhr, schlechte Ernährung, Verwesungsgase im Boden, das für das Auflösen von Schnee im Winter benutzte Salz usw. Angefügt ist eine von dem Pariser Mangin aufgestellte Übersicht der jährlichen Sterblichkeit und der mittleren Lebens- dauer der Pariser Strafaenbäume. Der Städtebau. Jahrg. IV, Heft 10. Die Unterbringung der Rohrleitungen in den städtischen Straßen. Peters-Magde- burg. Der nachteilige Einflufs der Gasleitungen auf die Baum- pflanzungen wird häufig überschätzt, da sowieso der Unter- grund stark verunreinigt ist. Selbst eine über der Leitung stehende Baumreihe wird bei besonderer Vorsicht der Ver- legung und genügend hoher Uberdeckung keinen besonderen Gefahren ausgesetzt sein, da die Entlüftung in den Baumstreifen eine bessere ist und bei anderer Lage des Rohres das Gas ebenfalls in den lockeren Untergrund des Baumstreifens zieht. Hannoversche Garten- und Obstbau-Zeitung 1900, Seite 126. Gasschäden an Bäumen und Sträuchern. Trip-Hannover. Am gefährlichsten sind im Herbst und Winter eintretende Gas- ausströmungen, weil man an den blattlosen Bäumen die Folge- erscheinungen nicht beobachten und so der Schaden einen bedeutenden Umfang annehmen kann. Es kann selbst da Gas- vergiftung vorliegen , wo dasselbe durch den Geruch nicht mehr wahrnehmbar ist. Schutz gegen Gasschäden besteht in dem Einbetten der Gasrohre in Kies und Herstellen einer Verbindung mit der Bodenoberfläche, um so das Gas möglichst aus dem Boden zu entfernen. Handbuch der Pflanzenkrankheiten. Prof Dr. P. Sorauer. Verl. Parey-Berlin. Band i, Seite 736. Leuchtgas und Acetylen. Nicht nur das Schwefelwasserstoffgas, sondern auch die mit- geführten Stoffe aus der Teerreihe, bezw. Ammoniak sind den Bäumen schädlich, was aus der violettgrauen Färbung der Wurzeln geschlossen werden kann. Vergl. auch: Dr. P. Graebner, Die Pflanzenwelt Deutsch- lands. (Verl. Quelle und Meyer in Leipzig 1909.) Seite 122 und 123, Strafsenbäume. Sorauer. Band I, Seite 711. Die Rauchgase. Der schäd- liche Bestandteil des Rauches ist die schweflige Säure, auch Schwefelsäure, Salzsäure usw. Die schweflige Säure verbreitet sich in gastörmiger Gestalt über weite Gebiete, wird langsam aber permanent von den Pflanzen eingeatmet, chronische Rauchschäden. Die anderen Säuren wirken in der näheren Umgebung des Erzeugungsortes schnell und ätzend, akute Rauchschäden. „Geringe Bodenbonitäten, d. h. physikalisch und chemisch minderwertige Bodenbeschaffenheit , für die Pflanzengattung spezifisch ungeeigneter Boden, vor allem aber ungenügender, übermäfsiger oder abnorm wechselnder Wasser- gehalt des Bodens, schaffen eine Prädisposition für Raucherkrankung, darunter am meisten der Wasser- mangel." Vergl. auch: Graebner, Die Pflanzenwelt Deutschlands. Seite 124. Verschiedene Mitteilungen. Wettbewerb Rittergut Rüdersdorf. Der Wettbewerb des Rittergutes Rüdei'^d(jrf (.Vugust Thyssen) zur Erlangung künst- lerischer Entwürfe für Siedelungen unter dem Leitgedanken „Gartendorf" gelangte durch die Preisrichter-Sitzungen vom 8. und 10. Juni d. J. zum Abschlufs. Wie das Preisgericht anerkannte, war die Aufgabe nach den miteinander in engstem Zusammenhang stehenden st ädteba ulichen, landsc ha ft s- künstlerischen und architektonischen Gesichtspunkten eine ungewöhnliche und schwierige. Es erscheint deshalb nicht auftallend, dafs keine der eingegangenen Lösungen in vollem Maße befriedigte. Daher kam das Preisgericht einstimmig zu dem Entschluß, von der Verteilung eines ersten Preises abzu- sehen. Die relativ besten Arbeiten erhielten folgende Preise : Kennwort: „Luftschiff", Verlasser Ludwig Schmieder, Dipl.- Ing. und Karl Leubert, Architekten in Karlsruhe i. B., Rüp- purerstr. 24 all einen Preis von 4000.- Mk. Kennwort: „In die Natur", Verfasser D. u. K. Schulze, Architekten in Ge- meinschaft mit van den Berken, Vermessungsinspektor (wo?) einen Preis von 4000. — Mk. Kennwort: „Mimikrj-", Ver- fasser Theodor Veil, Gerhard Herms, Architekten, München, Georgenstr. 39 pt. einen III. Preis von 2500. — Mk. Kennwort: „B au reif", Verfasser Peter Recht, Architekt, Paul Bachmann, Architekt, H. L. Foeth, Gartenarchitekt, Cöln, Richard Wagner- Str. 18 Hochparterre, einen IV. Preis von 1500 Mk. Zum An- kauf wurden empfohlen : der Entwurf unter dem Kennwort „Hausunke" und Teile des Entwurfes mit dem Kennwort: „Zur Heimat". Bund Deutscher Baumschulenbesitzer. Der vor mehreren Jahren begründete „Bund Deutscher Baumschulenbesitzer", welcher heute wohl sämtliche nennenswerten Betriebe umfaßt und die Interessen- Vertretung der Baumschulenbesitzer im Deutschen Reiche darstellt, hält seine diesjährige Tagung auf Grund einer Einladung der sächsischen Baumschulenbesitzer in Dresden ab. Es sind die Tage vom- Dienstag, den 7. bis Freitag, den 10. .September festgesetzt Der 7. September ist für die Sitzungen des Vorstandes, der Kommissionen etc. vor- gesehen, am 8. und 9. finden Bundes- Versammlungen statt und am 10. ist ein Ausflug in die sächsische Schweiz geplant. In den Nachmittagsstunden werden voraussichtlich in Dresden und dessen Umgebung liegende Baumschulen, Obstgärten etc. besichtigt. Das Programm für die Veranstaltung und die spezielle Tagesordnung wird im Laufe des Monats Juli bekannt- gegeben werden. Wettbewerb für den Stadipark in Steele In dem von der Stadt Steele unter den selbständigen Gartenarchitekten von Rheinland und Westfalen ausgeschriebenen Wettbewerb zur Erlangung eines Entwurfes für ihren Stadtgarten wurde das Projekt der Firma O. u. E. Paetz, Münster Düsseldorf mit dem ersten, der Firma Gebr. Röthe, Bonn mit dem zweiten und der Firma M. Reinhardt, Düsseldorf, mit dem dritten Preis ausgezeichnet. Für die Redaktion verantwortlich; Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. DIE GARTENKUNST Alleebäume verpfl. starke Ware, tadellos in jeder Hin- sicht, alle Sorten, gr. Posten! 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Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästhetische Befriedigung bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, „breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind", wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind". Von diesem Sinne sind demgeniäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst'' gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahrung erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden und in England (in der Gartenstadt Letchworth) auch bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt. Das Wesentliche bleibt die Gemeinnützigkeit der Bodenhältung und das enge Zusammen- halten von Gartenstadt und Gartenkunst Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten und dergleichen längst vorhanden, ist dabei unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- triebe des modernen Lebens zu vereinigen, und wie sie vor allem den Interessen der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt ,,Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Über- leitung zur Gartenstadt, zeigt er, wie in diesen Kompromisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgeniäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei Berlin die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- pflanzung, die Häuserberankung, die Grup- pierung der Landhäuser, die Anordnung von Kolonien am Wasser werden besonders eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genommen. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des Vortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschwing- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders liegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. Ha n isch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- ralität und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinsky, das Borsigwerk, die Gärten im Waldenburger Kohlenrevier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'sche Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An- lage derVierfamilien Wohnhäuser, der Garten- bepflanzung und damit zusammenhängender Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Pläne und Abbildungen die Vorzüge der einzelnen Kolonien gegeneinander ab- schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- sofern, als diese grossen Vergünstigungen in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- gute kommen können, während die Arbeiter der grossstädtischen I3etriebe und die Heim- arbeiter der Grossstadt zu allermeist auf dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenserwerb direkt hinderlich sind. .%real 130O Morgren Baumschulkatalog postfrei zu Diensten. L. Späth, Baumschule Baurasehulenweg-Berlin i)erflitl)ei'¥. P* HAA^BURG. ,,,eh^e^^ CoLONIEN. " jmpo''' JÜLstriette CahlogEiiosIfrei Hadsensfe'm & Vogler AG Ohne den Punkt können Sie diesen Buchstaben nicht lesen; genau so unverständUch sind Ihre Inserate, wenn Sie sich nicht fachmännische Reklame-Kenntnisse kostenlos da- durch sichern, daß Sie die Ver- öffentlichung Ihrer Anzeigen Haasenstein & Vogler, A. G., Frankfurt a. IUI.. Zeil 48 l übertragen. DIE GARTENKUNST üereinigte Berlin -FranhfuFter Gununiwaren-FabPihBn. Gelnhausen. Telegr.-fldr.: „Qummifabrik". Telefon-No. 1. ^^ Verkaufsstelle: Frankfurt a. M. m^ Qroß-Qallusstraße No. 7. Telefon-No. 4911. 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Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Studienreise nach England. — Bücherschau. — Verschiedene Mitteilungen. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3. W. Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. ^ Eigene Kulturen in Holland. =: Grosse Spezialität in Treib- d. Freiland-Talpen in vorziigliclieD Qualitäten zu konkarrierendeD Preisen. 9Ia]iuheiiul907. 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Älteste und grösste Fabrik der Provinz Hannover. Ausgegeben am 7. August 1909. DIE GARTENKUNST Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. Zur Vereinfachung des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beachten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöin-Merheim. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist'spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Oberweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto-No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr 5 Pfg.). Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaftentgegennehmen. Gruppe Bayern: Königl. Okonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor Heicke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner Holtz, Altona , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1". Gruppe Ostpreussen: Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern: ObergärtnerHenze, Stettin, gr.Woll- vveberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walther, Erfurt. Gruppe Schlesien : Stadt. Friedhofvervvalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen: Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betrefi'enden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährieisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Fortsetzung Seite 3.) Gegründet 1882. — Über 250 Angestellte. R. 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Garteninspektor, Montigny bei Metz (Lothr.) früher Obergärtner in Metz. Personalnachrichten. Kleine Mitteilungen. Hermann Maechtig , Gartendirektor in Berlin, ist unerwartet plötzlich am 1. Juh ds. Js. gestorben. — Kreis, F. A., Rosen- schuibesitzer in Niederwalluf a/Rh. starb am K. Juli ds. Js. — Heydenreich , Adolf, Stadtrat in Tilsit, starb am 15. Juli, 65 Jahre alt, plötzlich an einem Schlaganfalle. Der Verstorbene war eine in den Kreisen un- serer Gesellschaft häufig und gern gesehene Persönlichkeit. Mit groüem Interesse nahm er an unseren Bestrebungen und Verhand- lungen teil und nützte die Erfahrungen, die er hier wie auch sonst in seinem Verkehr mit Fachleuten und Gärtnern machte, seit langen Jahren bei der gärtnerischen Ver- schönerung seiner Vaterstadt. — Pollmer, F., Gartendirektor in Großenhain in Sa., tritt am 1. Oktober ds. Js. in den Ruhestand. Wettbewerb Bebauungsplan Dresden- Flauen. Von den 37 eingelaufenen Arbeiten erhielten je einen 11. Preis die Entwürfe „Drei Ringe" von Reg.-Baumstr. Ernst Kühn (Mitarbeiter Dipl.-Ing. Lempe) und ,, Weif- sichtige Straßenbilder" von Architekten Jansen und Müller in Berlin. Den III. Preis erhielt der Entwurf „Stadtwappen" von A. Schmidt in Stuttgart. Zum Ankauf von je 1000 Mk. wurden empfohlen die Entwürfe „Regelt die Schach- tung" von Prof Dr. Gurlitt (Mitarbeiter Hans Gerlach) in Dresden und ,, Parkgürtel" von Architekt P. Recht und Gartenarchitekt Foeth in Cöln. Zum Ankauf für je 500 Mk. wurden vorgeschlagen die Entwürfe „Wald- und Wiesengürtel" von Ose. Kramer in Zwickau und Hans Baehr in Dresden und „Lehmig" von Hans Töbelmann und Henrj' Groß in Berlin. Man bittet bei Bestellungen sich auf jjDle Gartenkunst'' zu beziehen. Körner & Brodersen Gartenarchitekten KBrnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 >! i! i! 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Man könnte mir entgegenhalten, daß dieser Fried- hof in vieler Hinsicht so schön und zweckmäßig sei, daß man nur die bei seiner Anlage maß- ^ gebenden Grundsätze zu studieren und zu befolgen brauche, um überall schöne Fried- höfe schaffen zu kön- nen! Daß also ange- sichts dieses Muster- friedhofes schon et- was ganz Hervor- ragendes geboten werden müsse , um ihn in den Schatten zu stellen. Zunächst han- delt es sich aber gar nicht darum, ihn in den Schatten zu stellen. Diejenigen, welche sich heutzu- tage mit Reformbe- Ansicht aus dem alten Judenfriedhof in Frankliut a. Aufnahme von Fr. Bauer, Magdeburg. strebungen auf dem Gebiete der Friedhofsanlagen und der Friedhofskunst befassen, sind weit entfernt davon, die Bedeutung des Hamburger Friedhofes zu verkennen. Aber es darf auch nicht übersehen werden, daß die Entwickelung keinen Stillstand kennt, daß also auch die Friedhofsgestaltung nicht bei dem Hamburger Beispiel verharren darf, sondern unter Würdigung seiner \"orzüge mit den Anforderungen der neuen Zeit fortschrei- ten muß. Jene Einwen- dungen sind also un- zutreffend; sie kenn- zeichnen aber ein Übel, an welchem unsere ganze Ent- wickelung krankt, und das mit Schuld daran ist, daß wir es bei unseren Fried- hofsanlagen und un- serer Friedhofskunst trotz Hamburg-Ohls- dorf noch nicht wei- ter gebracht haben. Dieses Übel ist der gedankenlose Nachahmungstrieb, i\I. CO i;y DIE GARTENKUNST. XI, 8 Friedhofsbild aus llerkad. Aufnahme von Fr. Bauer, Magdeburg. gangen. das Schlagwort von der unserer der im Menschen steckt und ihn verleitet, Dinge, die an Schönheit und Zweckmäßigkeit den allgemeinen Durchschnitt überragen und in die Augen fallen, nach- zubilden, ohne Rücksicht darauf, ob es im gegebenen Falle paßt oder nicht paßt. So ist es auch mit dem Ohlsdorfer Friedhof ge- Seine Entstehung fiel in jene Zeit, als man Häßlichkeit der schachbrett- artigen großen Kommunalfricdhöfe erfunden hatte und das Allheilmittel in der Schaffung landschaftlich-park- artiger Friedhöfe erblickte. Man hat Hamburg-Ohls- dorf wahllos nachgeahmt überall, wo irgend sich die Gelegenheit bot. Wer offenen Auges diese Abkömmlinge betrachtet, kommt schnell zu der Erkenntnis, daß mit der bloßen Nachahmung von Ohlsdorf die Mißstände Massenfriedhöfe nicht behoben worden sind. Der Hamburg-Ohlsdorfer Friedhof ist eben ein Kimstwcrk, das unter der Lei- tung des seine Aufgabe beherrschenden Schöpfers aus der Eigenart der gegebenen Verhältnisse heraus erwachsen ist und uns deshalb in so hohem Alaße befriedigt, weil Vorbedingungen, Zweck und äußere Form glücklich miteinander in Einklang ge- bracht worden sind. Bei den Nachahmungen dagegen tritt uns sofort die Unzulänglichkeit entgegen. Man hat die äußere Form nachgeahmt, ohne sich im einzelnen Falle klar zu sein, daß die örtlichen Vorbedingungen dafür nicht gegeben waren. Man hat das wesentlichste Merkmal, das landschaftlich-parkartige, das in Ohls- dorf so vortrefflich gelungen ist, weil die Geräumigkeit der zur Verfügung stehen- den Flächen ein großzügiges Arbeiten damit gestattete, auf Verhältnisse über- tragen, wo wegen der Beschränktheit des verfügbaren Geländes eine äußerst wirt- schaftliche Ausnutzung geboten war und man sich daher darauf beschränkte, die Flächen durch krumme Wege aufzuteilen und die Gräberfelder mit einem schmalen Gürtel von Strauchwerk zu umgeben. Oft sogar sind die krummen Wege das einzige gewesen, was man von dem Vorbild beibehalten konnte, während die Kostspieligkeit des Bodens nicht einmal die Anlage schmaler Gehölzstreifen zum X'erdecken des Elendes der Reihengräber- Iclder gestattete. Und während bei den älteren schach- brettartig aufgeteilten Friedhöfen eine plan- volle Ordnung und offensichtliche wirt- schaftliche Zweckmäßigkeit in die Augen sprang, kann man von dieser Art Anlagen sie sind das Produkt absoluter Ratlosigkeit, mit dem äußerlichen Nachahmen von Ohlsdorf allein ist es nicht getan. Man muß der Sache auf den Grund gehen, um zu erkennen, daß man in den meisten Fällen am verkehrten Ende ange- fangen hat. Unsere Massenfriedhöfe sind häßlich! Ich will die Gründe hierfür, die genug erörtert sind, nicht wieder- holen ; ich will nur kurz auf die Unschönheit der vieler- orts üblichen Grabhügel, auf den trostlosen Tiefstand der Grabmalkunst, auf die geschmacklose gärtnerische Ausstattung der meisten Gräber hinweisen. Die aus der Fülle dieser Unschönheiten sich ergebende Summe von Häßlichkeit ist mit das Schlimmste, was uns die letzten Jahrzehnte des vorigen Jahrhunderts beschert haben. nur sagen: Also Reihengräber auf dem Ilauptfriedhof in Frankfurt XI, 8 DIE GARTENKUNST. 135 Es ist verständlich, daß man angesichts des Ham- burger Beispiels, wo man nur freundliches Pflanzengrün erblickt, wo die Wege in Bogenlinien geführt sind, die weite Durchblicke nicht gestatten, wo die Wege- ränder von malerischen Gehölzmassen begleitet sind, in deren Lichtungen schöne Familiengrabstätten unter- gebracht sind, wo selbst die großen P'luren noch durch Anpflanzungen verschönt und zu behaglichen Ilainen umgestaltet sind, überall dazu griff, mit Pflanzen- wuchs die Häßlichkeit der großen Gräberfelder zu ver- bergen. Und hier liegt der Fehler! hidem man häßliche Dinge verbirgt, schafft man sie nicht aus der Welt! Man muß das Übel an der W'urzel packen und es beseitigen; dann hat man das Verbergen nicht nötig! Und um das zu können, muß man sich über das Ziel, nach dem gestrebt werden soll, vollkommen klar sein. Grundfalsch wäre es, wollte man in weicher Ge- fühlsseligkeit die Poesie alter Friedhofsanlagen auf unseren großen Gemeindefriedhöfen erstehen lassen. Das wird niemals gelingen; denn die Stimmung, die dort herrscht, ist etwas Gewordenes, nicht Gemachtes. Aber es ist immerhin gut, sich diese alte Dorf- und Kirchenfriedhöfe — ich gebrauche diesen Ausdruck, weil sie ja gewöhnlich um die Kirche herumliegen — eingehend zu betrachten und den Gründen, warum sie so stimmungsvoll wirken, nachzuspüren. Da wird man finden, daß von alle dem landschaft lich-parkartigen Zubehör, mit dem wir unsere Fried- höfe kurieren wollen, nichts vorhanden ist ; dai.s dagegen alle Einzelheiten, Gräber, Grabausstattungen, Denk- mäler, Pflanzenwuchs, Wege und was sonst noch alles dazu gehört, Baulichkeiten, Brunnen usw. mit einer Schlichtheit und Anspruchslosigkeit, mit einem klar in die Augen springenden Sichgenügenlassen an einfachen Formen und Materialien, mit einer auf das Zweck- Hohe Grabhügel mit Felssteinen aul dem Hauptfriedhof in Frankfurt a. M. Familiengräber auf dem Hauptfriedhof in Frankfurt a. M. mäßige gerichtete Selbstverständlichkeit angeordnet sind, die erst die Grundlage bilden, auf der bei zu- nehmendem Alter jene poetische Stimmung sich ent- wickeln konnte, die uns an diesen alten Friedhofsan- lagen so sehr entspricht. Vergegenwärtigen wir uns dagegen die fürchter- lichen Geschmacklosigkeiten, mit denen unsere Stein- metzindustrie und unsere Friedhofsgärtner uns beglücken, beachten wir den Wirrwar von Obelisken, Kreuzen, Säulenstümpfen, Inschrifttafcln, schwarz, weiß, grau, matt und poliert, mit prunkenden Goldinschriften geziert, mit Metall- und Ferienkreuzen behangen, dann werden auch dem Blödesten die Augen aufgehen über den großen Unterschied zwischen einst und heute. Man vergleiche die Bilder Seite 133 und 134 oben mit denen Seite 134 unten und 135. Also ich wiederhole : Nicht mit dem Verbergen der Unschönheiten, die unsere Friedhöfe aufweisen, ist es getan, sondern diese müssen beseitigt werden. Wir müssen also von innen heraus beginnen und an den Einzelbestandteilen des Friedhofes, also vor allem am einzelnen Grabe ein- setzen; dann wird das Ganze von selbst seinen häßlichen Charakter verlieren. Wenden wir dem Einzelgrabe unsere Aufmerksamkeit zu, so staunen wir, was 136 DIE GARTENKUNST. XI, 8 Als flache Blumenbeete behandelte Gräber im Münchener Waldtriedhot'. Arch. Baurat Graessel, München. aus dem schlichten Rascnhügel früherer Zeit ge- worden ist. Er verdankt seine Entstehung dem Umstände, daß der ausgeworfene Boden, weil er gelockert wird und der Sarg in der Grube Platz wegnimmt, beim Grab- füllen nicht vollkommen wieder hineinging. Mit dem übrig bleibenden Teil formte man einen den Grabab- messungen entsprechenden Hügel, seine Ränder be- festigte man mit Rasenplatten, und oben auf brachte man bescheidenen Blumenschmuck an. Wenn dann der Boden sich setzte, der Sarg zerfiel, sank der Hügel ein, wurde allmählich dem übrigen Boden wieder gleich und überzog sich mit grüner Rasendecke, wenn die Grabpflege nachließ. Und heute? Mit allen Mitteln wird das Gegenteil angestrebt. Der Grabhügel wird womöglich noch durch beigeschafften Boden höher gemacht ; damit er hält, wird er mit Steinen oder Fels- brocken befestigt und ummauert. Es be- steht ein förmlicher Wetteifer hinsichtlich der Höhe. Diese Hügel — Abb. Seite 135 — mit ihren Steinpackungen sehen entsetz- lich aus. Hier muß Abhilfe geschaffen werden. Es muß das Erhöhen der Hügel über ein bestimmtes Maß hinaus untersagt, die Be- festigung mit Steinen darf nicht geduldet werden. Von Vorteil ist es, die Wege bei der Anlage des Friedhofes etwa 25 — 30 cm über dem Nieveau der Fluren anzulegen. Dieser Höhenunterschied kann später mit dem bei der Gräberherstellung sich er- gebenden überschüssigen Boden ausge- glichen werden, so daß einer der Gründe für die Bildung hoher Grabhügel fortfällt. Noch besser ist es, an Stelle des Hügels flachgewölbte Beete anzulegen, wie es in Cöln und Hamburg und neuerdings auch auf dem Münchener Waldfriedhof — ■ Abb. Seite 136 oben — vorgeschrie- ben ist. Der Gedanke, die Toten sich unter Blumen ruhend vorzustellen, anstatt unter der üblichen häßlichen Steinpackung, ist (loch gewiß viel sinniger und gemütvoller. Auch hinsichtlich des Blumenschmuckes der Gräber muß gefordert werden, daß eine tiefgreifende Wandlung eintritt. Wenn irgend wo, dann ist die Mah- nung zur Einfachheit, die Ho e mann uns im vorigen Jahre zugerufen hat, beim Blumenschmuck unserer Gräber am Platze. Die überall eingerissene Gepflogenheit, die Gräber mit den buntesten Farben und im schreiendsten Durcheinander zu be- pflanzen, paßt zu dem Denksteinjammer vortrefflich und die Fälle der knallroten Geranien fügt sich mit den schwarzpolierten Steinen und ihren gleißenden Goldinschriften zu einem fast möchte man sagen harmonischen Bild. P'rüher war es Sitte, die Gräber schlicht und ein- fach mit Efeu zu bepflanzen. In älteren Friedhofs- teilen — man vergleiche die Abbildung hierunten — findet man gelegentlich auch jetzt noch Gräber, die so behandelt sind. Der Kranz oder Strauß, der an Gedenktagen dort niedergelegt wird, paßt auf diese Unterlage ausgezeichnet. Oder man bepflanzte die Fläche des mit Rasen- tafeln befestigten niedrigen Hügels mit einigen Munats- rosen oder dgl. So bescheiden braucht man ja nicht immer und überall zu sein. Aber man sollte doch die grelle Buntheit, die jetzt Flache, mit Eleu bepflanzte Graljcr auf dem alten Bockeiilieimer Friedhol. XI, 8 DIE GARTENKUNST. 137 vom Frühjahr bis spät in den Herbst unsere Gräber bedeckt, stark einschränken und zur Einfachheit zurückkeliren. Auch hier kann nur durch den Er- laß und die Einhaltung bestimmter Vor- schriften etwas ausgerichtet werden. Denn bis aufklärende Belehrung zu wirken an- fängt, vergehen viele Jahre, zumal man bei solchen Dingen nicht nur mit dem Unver- stand des Publikums , sondern mehr noch mit dem passiven Widerstreben der Liefe- ranten, Gärtner usw. zu kämpfen hat. Zur Ausstattung des Grabes gehört auch ein Denkstein. Selbst unbemittelte Leute glauben heute, auf einen Stein auf dem Grabe nicht verzichten zu dürfen. Und da blüht nun der Weizen der Grabsteinfabrikanten ' Es soll gewiß niemandem verwehrt sein, das Andenken eines Verstorbenen nicht nur durch Schmückung des Grabes mit Blumen zu ehren, sondern auch seinen Namen mit Geburts- und Sterbetag, auch irgend einen tröstenden Spruch in geeigneter Form anzubringen. Aber bedarf es dazu denn unbedingt eines Denk- steines aus Granit oder Syenit r Die Dauer der Reihengräberfelder von einer Be- legung bis zur anderen erstreckt sich doch nur über eine verhältnismäßig kurze Spanne Zeit, während die Denksteine für alle Ewigkeit berechnet zu sein scheinen ! Wenn die Fluren abgeräumt werden müssen, bilden sie einen Ballast für die Verwaltung und werden meist zerschlagen und bei Wegebau oder zu ähnlichen Zwecken benutzt. Also nochmals die Frage: Muß es denn immer Stein sein.- Ich habe auf einer vor 25 Jahren belegten Flur des Frankfurter Friedhofes eine Anzahl schlichter einfacher Kreuze von Eichenholz vorgefunden. Trotz- m R 91 ^k 4^V| ^^^^^^^^^^^^^^^H p^HH|RliS> ^H^ 1 |SSB|t'' ^ ^Bk.#^^ i H^-f^^^^H ^^^^H ^^Sri wmhi f BK *- ^'^'^MHP ^^H^ ^^^M^P ■^^bi^BHifiute ^ '^^^^jf^ — ^^^sm^i {HH ^^Q^^^^n^^^AV ^maiaJl^ Einfache Kreuze aus rotem Sandstein aut dem alten Bockenheimer Friedhof. Friedhofsbild aus Frankfurt a. M. Alte Kreuze aus Eichenholz. dem offenbar schon längere Zeit sich niemand mehr um sie bekümmert hatte, waren sie in Form und Halt- barkeit noch wenig beeinträchtigt und wirkten durch ihre Anspruchslosigkeit sehr gut. Es sind keine Kunst- werke, wohl vom einfachen Schreinermeister hergestellt, genügen aber praktisch und ästhetisch ihrem Zwecke vollauf. (Vgl. Abb. auf dieser Seite oben.) Und wenn man sich nun einmal nicht mit Holz begnügen will, so gibt es doch auch noch andere Gesteinarten als gerade Granit oder Syenit ! Die in vielen Gegenden Deutschlands vorkommenden Sand- steine, insbesondere der warmrotgetönte jMainsandstein hat jenen Gesteinarten gegenüber eine so ausge- sprochene Weichheit, ich meine nicht technisch, sondern im Ausdruck, er paßt wegen seiner Farbe so ausgezeichnet in die grüne Umgebung hinein, daß ich stets bedauert habe , daß er von jenen Materialien fast ganz aus imseren Friedhöfen verdrängt worden ist. Schon auf dem Bilde (vgl. Abb. auf dieser Seite unten) kann man, glaube ich, die Richtigkeit dessen, was ich von ihm gesagt habe, erkennen. Aber noch etwas anderes zeigt sie uns. Wir sehen einfache schlichte Kreuz- i'iirmen. Eines neben das andere gestellt, wie ruhig wirken sie gegenüber der Viel- gestaltigkeit und Unruhe der meisten Gräber- Auren von heute. Sie geben uns einen wertvollen Finger- zeig; man sollte die Denksteine zusammen- hängender Flächen in ihrer Form nicht allzusehr wechseln lassen. Gerade die Ein- heit 1 i c h k e i t in der Grundform wirkt außer- ordentlich vorteilhaft. Noch klarer wird das, wenn man alte israelitische Friedhöfe, die ja immer sich 138 DIE GARTENKUNST. XI, 8 Grabsteine aut dem alten JuUenKiii iinoi in Prag. Aufnahme von Dr. J. Hülsen. Frankfurt a. M. durch eine weitgehende Einheitlichkeit in der Grund- form der Denksteine ausgezeichnet haben, studiert. Ein Bild vom alten Judenfriedhofe in Prag zeigt es deutlich; die Steine laufen eben dreieckig aus (Abb. Seite 138 oben). Sehr schöne Bilder habe ich vom alten Frank- furter Judenfriedhofe (Seite 133); sie sind von F. Bauer-Magdeburg aufgenommen. Bauer schreibt dazu : „Bei meinen Aufnahmen war es mir um die Gewinnung von Ansichten alter ein- facher Grabmäler zu tun, besonders auch um deren günstige Masse n wir kung zu kennzeichnen." Ich meine, man kann sich der deutlichen Sprache dieser Bilder gar nicht verschließen und es ist erstaunlich, wie ruhig und großartig die Menge Familiengrabstätte aus Herford. Aufnahme von Fr. Bauer, Magdeburg. dieser einfachen gleichartigen Schrifttafeln wirkt. Auch andere Formen, in größerer Zahl nebeneinander geordnet, wirken ähnlich. Man betrachte hicrunten das Bild eines h'amiliengrabcs aus Herford, und die liegen- den Steine vom Nürnberger Johannisfried- hdf (Seite 139 oben.) Nun wird man sagen, es ließe sich auf die Gestaltung der Denksteine kein so weitgehender Zwang ausüben, um die praktischen Folgerungen aus dem, was an den Bildern gezeigt werden soll, zu ziehen. Lange Zeit war ich der gleichen Ansicht und hielt alle wohlgemeinten Be- strebungen nach dieser Richtung hin für verlorene Mühe. Aber das Beispiel des neuen Mün- chener Waldlriedhofes hat mich zu anderer Ansicht gebracht. Sein Schöpfer und Leiter, der Münchener Baurat Graessel, dessen Verdienst es ist, überhaupt die Aufmerksam- keit weiterer Kreise auf diese Dinge gelenkt zu haben, hat es verstanden, in die Münchener Friedhofsordnung geeignete Bestimmungen hineinzubringen, und was die Hauptsache ist, auch ihre Durchführung zu erreichen. Nach den Bestimmungen für den Münchener Wald- friedhof dürfen in einzelnen Abschnitten nur Grab- mäler aus stehenden Steinen (Abb. Seite 139 unten), in anderen solche aus liegenden Steinen, in anderen Kreuze aus Holz (Seite 140 oben), wieder in anderen nur solche aus Eisen verwendet werden, immer in übereinstimmenden Formen. F"ür die Reihengräber sind außerdem noch be- stimmte Maße für die Höhe, Breite und Tiefe der Denkmäler vorgeschrieben. Als Materialien werden bestimmte Ge- steinarten, farbiges Lärchen- und Eichenholz und Schmiedeeisen empfohlen. Polierte .Steine, ferner alle dunkelen bezw. schwarzen Steine werden nur in ganz besonderen Ausnahmefällen zugelassen. Gruppenweise und je nach ihrer Lage sollen die Denksteine eine künst- lerische Einheit bilden und gegenseitig auf- einander Rücksicht nehmen. M Inder- wertige schablonenhafte Dutzend- ware ist ausgeschlossen. Und diese Vorschriften stehen nicht nur auf dem Papier, sondern sie wer- den auch strikte innegehalten, und den Erfolg kann man nach einigen Bildern beurteilen, die dem Text dieses Heftes eingefügt sind. Leicht ist die Durchführung freilich nicht gewesen. Heute geht die Sache aber schon ihren ruhigen Gantr. l nd XI, 8 DIE GARTENKUNST. 139 was sich in München durchsetzen ließ, wird auch anderwärts zu crmöglichen_"sein. Bisher haben wir vorzugsweise die Gestaltung der Reihengräber im Auge gehabt, aber das Gesagte hat in vieler Beziehung auch für die Familien g r a 1 > - Stätten Geltung. Wenn nun in der geschilderten Weise den jetzt bestehenden Mißständen mit Er- folg entgegengearbeitet wird, dann kann man sich vorstellen, daß der Anblick der Gräberfelder in Zukunft gar nicht mehr so schreckhaft häßlich sein wird, wie bisher, und man wird dann wohl auch von dem jetzt beliebten Radikalmittel, die Flu- ren durch mehr oder minder dichte Pflar.- zungsgürtel zu verbergen, wieder ab- kommen. Und was das W i c h t i g s t e ist, man wird dann die ganze P'riedhofsanlage in allen ihren Teilen mit viel mehr Freiheit gestalten können, als seither, wo das Ver- bergen der Reihengräber gewissermaßen den Kern- punkt aller Maßnahmen bildete. Dabei sind die Reihengräber doch ein gar nicht fortzuschaffender Bestandteil der Friedhöfe, ja man kann sagen, sie sind das wichtigste Glied im ganzen Organismus. Es muß daher bei einer Friedhofsanlage, die allen Anforderungen, auch in ästhetischer Hinsicht, genügen soll, gefordert wer- den, daß dieses wichtigste Glied nicht einfach ver- borgen, sondern in der künstlerischen Gesamterschei- nung zur Geltung gebracht wird und eine seiner Wichtigkeit entsprechende Rolle spielt. Wir müssen also dahin kommen, daß Baumschlag und Buschwerk ihre Rolle zum Verbergen der Reihen- gräber ausgespielt haben. Es wird ihnen dann eine andere Aufgabe zufallen. Bei der Größe der Friedhöfe ist es ein Haupterfordernis, daß, wie es auch in Ohlsdorf der Fall ist , der unbehagliche Eindruck der weiten Ausdehnung durch geeignete Unterteilung behoben wird. Und dabei sind die Pflanzungen als IM i 1 1 e 1 zur Umgrenzung kleinerer Abtei- lungen absolut notwendig. Ihre Aufgabe wird also künftig sein, die Räume zu bilden, in denen des Fried- hofs Unterabteilungen eingerichtet wer- den können, und zwar Räume, die nicht mehr ängstlich nach allen Seiten gegen jeden Einblick abgeschlossen zu sein brauchen, sondern mit dem Gesamtorga- nismus im engsten Zusammenhang bleiben. Die Ausbildung dieser Unterabtei- lungen wird die wichtigste Frage sein, die uns noch zu beschäftigen hat. Allgemein Liegende Grabbteine vom Nürnberger Johannislriedhuf. Aufnahme von Fr. Bauer, Magdeburg. sollte man sich zum Grundsatz machen, ihre Abmes- sungen nicht zu groß zu wählen. Je kleiner, desto besser ist die Wirkung. Im übrigen aber soll hin- sichtlich ihrer Gestaltung möglichste Freiheit walten. An manchen Orten hat man mit gutem Erfolg nach Hamburger Vorbild die Einrichtung getroffen, daß je zwei Gräberreihen mit den Kopfenden aneinander stoßen. Bei der oberirdischen Aufmachung der Gräber muß dann oben und unten soviel von der Grundfläche des Grabes unbenutzt bleiben, daß zwischen den Kopf- enden ein Streifen Baum- und Buschwerk, zwischen den Fußenden ein schmaler Weg angelegt werden kann. Schon nach wenigen Jahren entstehen auf diese W eise, wenn die Pflanzung anfängt sich zu entwickeln Stehende Grabsteine aut dem Münchener Waldfiiedhot. Arch. Baurat Graessel, München. 140 DIE GARTENKUNST. XI, S Gräberfeld mit llolzkreuzen aus dem Münchener Waldfrie Arch. Baurat Graessel, München. recht befriedigende Bilder, die im Alter noch erheblich an Reiz gewinnen, wie das Bild aus Ohlsdorf hier- neben zeigt. Eine recht beachtenswerte Anordnung für Reihen- gräberfluren ist uns in dem Wettbewerbsentwurf von Jensen & Lietzmann in Düsseldorf für einen Friedhof für Lüdenscheid begegnet. (Vgl. Bild Seite 45 dieses Jahrganges der Gartenkunst.) Dort handelte es sich um Fluren eines auf ge- neigtem Gelände anzulegenden Friedhofes, die durch niedrige Böschungen mit aufgesetzten Hecken der Ge- ländeneigung entsprechend gegliedert und von ernster Xadelholzpflanzung umrahmt sind. Ratsam ist es, von vornherein Vorsorge zu treffen, daß die Fluren durch eingestreute Baum- und Strauch- gruppen belebt werden. Herr v. Engelhard hat in einem seiner neuen Projekte die Anordnung von Busch- und Baumgräbern vorgesehen. Als Buschgräber bezeichnet er unregel- mäßig über die Fluren verteilte Flächen von 10 — 20 qm, die vorerst unbelegt bleiben und mit Strauchwerk bepflanzt werden. Wenn die von den Angehörigen ausgeführten Anpflanzungen auf den üb- rigen Gräbern etwas herangewachsen sind, sollen diese Sträucher der Buschgräber w'ieder beseitigt werden, so daß die Flä- chen auch noch mit Gräbern belegt wer- den können. Als Baumgräber bezeichnet v. Engel- hard solche Grabstellen, die zu Erzielung eines hainartigen Baumwuchses von vorn- herein mit einzelnen Bäumen oder Gruppen von solchen bepflanzt werden und dauernd unbelegt bleiben sollen. Sehr angenehm ist es natürlich, wenn man schon Pflanzenwuchs auf dem zur Einrichtung des Friedhofes bestimmten Ge- lände vorfindet, noch besser, wenn man einen Friedhof in geeignetem Waldbestand anlegen kann, wie es bei dem neuesten Friedhofe in ^lünchen der Fall war. Alsdann kann man vorhandene oder neuzuschaffende Waldlichtungen zu äußerst reizvollen kleinen Fluren ausgestalten. Dazu kommt dann noch der Zwang, aus Rücksicht auf die Erhaltung der vor- handenen Bestände die Belegimg des Fried- hofes recht weitläufig vorzunehmen, was für die Gesamtwirkung von großem Vorteil ist. Unsere Bilder aus dem JNIünchener W'aldfriedhofe bestätigen dies. Sie zeigen deulich, wie sich die Gräber im Rahmen solchen Waldbestandes ausnehmen. (Vgl. dhof. die Bilder auf Seite 141.I Es ist für mein Gefühl dieser Mün- chener Waldfriedhof die schönste Fried- hofsanlage, die ich bis jetzt gesehen habe, und ich bin der Überzeugung, daß man künftig in anderen Städten häufig diesem Münchener Vorbilde folgen wird. War es nun nach dem bisherigen Schema bei fast allen Friedhofsanlagen üblich, die zu mehr oder minder hohen Preisen verkäuflichen Familien- und Erbbe- gräbnisse von den Reihengräbern streng zu trennen, so wird, wenn erst das Aussehen des letzteren ein besseres geworden ist, auch diese räumliche Scheidung der Gräberklassen aufgegeben werden können. hl dieser Hinsicht hat Großmann in einigen seiner neueren Friedhofsentwürfe beachtenswerte Vorschläge und Anregungen gegeben, zuerst bei seinem Wett- bewerbsentwurf für Mannheim aus dem Jahre 1907, und ich möchte etwas näher darauf eingehen und dabei „•i. h,.3 t K>jy ' •' ^ r r.-:.: I v\ i- "^/^Hr^ i ^ {' y^^^m'^i :-^V 17V. '#1 • "^'k CWr,.J| '^«;i^ 4< ':-^. \.' f-^; -.f!m ^m^^^s: Reihengräber mit Baumpflanzung auf dem Ohisdorfer Friedhof. Arch. Friedhofsdirektor Cordes, Hamburg. XI, 8 DIE GARTENKUNST. 141 auf die Abbildungen Seite 153 des Jahr- ganges 1907 der Gartenkunst verweisen. Großmann will die einzelnen Abtei- lungen, in die das Friedhofsgelände durch das Hauptwegenetz zerlegt wird, als kleine Einzelfriedhöfe ausbilden. Er geht dabei von der Erwägung aus, daß man in den meisten Fällen zu der denkbar weitgehendsten wirtschaftlichen Ausnutzung der Fläche gezwungen ist. Er bevorzugt deshalb die geometrische Grund- rißaufteilung und verwirft das Prinzip der landschaftlichen Friedhofsgestaltung, bei dem es sich nach seiner nicht ganz falschen Ansicht doch nur mehr oder weniger um äußerliche Verzierung, nicht um organische Gestaltung handelt. Im einzelnen zielen seine Vor- schläge dahin, die räumliche Absonde- rung der Kaufgräber und ihre Schei- dung von den Reihengräbern durch zu- sammenhängende Anpflanzungen zu besei- tigen. Nicht in besonderen Reihen entlang der Hauptwege will er die Gräber der Wohlhabenden an- geordnet W'issen, sondern sie in die Reihen gräber- fei der einzeln und gruppenweise einordnen. Mit Buschwerk und einzelnen Bäumen umpflanzt, werden sie auch da immer noch genügend sich ab- heben, so daß ihre Denkmäler zur Geltung kommen; gleichzeitig bilden sie aber dann auch ein wichtiges Mittel zur Belebung und Unterbrechung der Gräberreihen der ^Minderbemittelten. Diese würden nach Großmanns Ideen nicht mehr in langen Reihen anzuordnen sein, die sich durch die ganze Flur hindurchziehen, sondern die zu den Gruppen der Kaufgräber hinführenden schmalen Wege teilen die Flur nochmals in kleinere Abteile, innerhalb deren ■** v^ ■-■>. ;-^.>< f ,x. ffl--f ^F°-- ■'^..■r4^;tm^^ ■' :■:.. I^^^HjB^^^^^^ '^-'- ''--^^^F: Friedhofsteil zwischen allen Bäunitii aul dem .Muiiciituer Waldfriedhof. Arch. Baurat Graessel, München. Gräberfeld zwischen altem Fichtenbestand auf dem Münchener Waldfriedhot. Arch. Baurat Graessel, München. dann kürzere Gräberreihen, getrennt durch niedrige Hecken u. dgl. sich anordnen lassen. Eine derartige Gestaltungsweise, die natürlich nicht nach einem Schema auf alle Teile des Friedhofes an- gewendet werden darf, sondern in ihren Einzelheiten wechseln soll, die an Abhängen anders sein wird, wie in ebener Lage, zwischen alten Bäumen wieder zu anderen Lösungen führt, wie auf freier Fläche, kann jedenfalls, mit Liebe und Verständnis durchgeführt, äußerst reizvolle Bilder auf den Friedhöfen entstehen lassen, zumal dann, wenn man sich auch angelegen sein läßt, den einzelnen Teilen durch entsprechende Auswahl des Pflanzenmaterials verschiedenartiges Ge- präge zu geben. Bei den Friedhofspraktikern kann man vielleicht gegen derartige Vorschläge ein gewisses Widerstreben voraussetzen. Für die Ver- waltung eines Friedhofes mag es ein- facher und übersichtlicher sein, größere Flächen von Reihengräbern von eins bis so und soviel hundert durchnumerieren zu können — aber lediglich derartige Rücksichten dürfen uns nicht abhalten, den Großmannschen Vorschlägen bei neuen Friedhofsanlagen Beachtung zu schenken, solange nicht triftigere Gründe gegen ihre Durchführbarkeit vorgebracht werden. Auch Fr. Bauer, dessen eigenartig schöne Friedhofsentwürfe uns von den ver- schiedenen Wettbewerben der letzten Jahre bekannt geworden sind, scheint ähnlichen Gedanken, wie Großmann, nachzugehen. Wenigstens sprechen die Bilder, welche er seinen Konkurrenzprojekten beigefügt hat, sehr dafür. 142 DIE GARTENKUNST. XI, 8 Haupteingang zum Münchener Waldfriedhof. Arch. Baurat Graessel, München. Es würde nun noch übrig bleiben, etwas über die Friedhofsbauten zu sagen, um das Bild vollständig zu machen. Aber es liegt das etwas außerhalb meiner Zuständigkeit und ich will daher lieber darauf ver- zichten. Nur soviel sei gesagt , daß man übertriebene Monumentalität vermeiden soll. Die dafür erforder- lichen Mittel kann man lieber der sonstigen Aus- stattung der Friedhöie zugute kommen lassen. Bekannt sind die anspruchslos sich dem Friedhof einordnenden Baulichkeiten in Ohisdori". Gewisser- maßen Gegenbeispiele dazu bilden die Monumental- bauten Graessels auf mehreren Münchener Friedhöfen, namentlich auf dem östlichen Friedhof. Man empfindet geradezu ein Gefühl des Unbehagens, wenn man die dort entfaltete architektonische Pracht mit der im stärksten Gegensatz dazu stehenden Dürftigkeit der sonstigen Friedhofseinrich- tung vergleicht. Um so angenehmer berührt es, daß Graessel bei seinem Waldfriedhofe, wie einige Bilder zeigen, dort auch für die Baulichkeiten in äußerst glücklicher Weise den richtigen Ton gefunden hat (Abb. Seite 142 und 143 oben). In dieses wohltuende Bild, welches ich Ihnen von unseren Zukunftsfriedhöfen ent- werfen konnte — ich bin dabei absichtlich der noch vollkommen unreifen Frage der Unterbringung von Aschenresten in Urnen- hainen u. dergl. aus dem Wege gegangen — dürfen natürlich auch die kleineren Zubehörteile, wie Wegweiser, Flurtafeln, Bänke, Brunnen usw. keinen störenden Mißton bringen. Es muß auch ihnen die wendet werden. Es muß aber auch ver- mieden werden, daß sie durch P^ormen- gebung, Material und Behandlung eine über ihren Zweck hinausgehende Bedeutung er- halten. Sie dürfen nicht stören, aber auch nicht auffallen. Gute Beispiele dafür finden sich heute bereits vielfach (Abb. Seite 143 unten). Zum Schlüsse meiner Ausführungen möchte ich dann noch kurz darauf hin- weisen, daß die Schaffung derartiger Friedhöfe in den seltensten Fällen von einem Einzelnen wird durchgeführt werden können und vielmehr das einmütige Zu- sammenarbeiten aller derjenigen Kräfte voraussetzt, die zur Mitwirkung dabei be- rufen sind. Der Gartenkünstlcr allein kann einen solchen Friedhof ebensowenig schaffen, wie der Architekt oder der Bildhauer. Jeder von ihnen ist auf die Mitwirkung der beiden anderen angewiesen und alle drei müssen zur Erreichung des Zieles Hand in Hand gehen. Eine müßige Frage sollte es sein, wem dabei die Führung zukommt. Es wird das im einzelnen Falle fast immer von den jeweiligen Umständen und der persönlichen Tüchtigkeit der Beteiligten abhängen. Wettbewerb Rathausplatz in Steglitz- Berlin. Wenn es sich auch hier nur um einen engeren Wettbewerb, engeren insofern als er auf Angehörige von Groß-Berlin beschränkt war, handelt, so düri'te er nötige Aufmerksamkeit und Sorgfalt zuge- Aufseherwohnung und Nebeneingang vom Münchener Waldfriedhof. Arch. Baurat Graessel, München. XI, 8 DIE GARTENKUNST. 143 doch das Interesse aucli weiterer Fach- kreise beanspruchen, zumal da nach den Bedinguntjen die Preisträger verpflichtet waren, für die Endsumme ihres Kosten- anschlags die Ausführung" bei Auftrags- erteilung zu übernehmen. Viel ist über diese Bedingung gesprochen, am wenigsten jedoch zustimmend; sie wurde von vielen Seiten hingestellt als eine unwürdige Fessel, die dem freien künstlerischen Schaffen an gelegt wurde. Als Fessel kann nur der- jenige diese Bedingung ansehen, der ohne Rücksicht auf die für die Herstellung aus- gesetzte Summe projektiert und dann den Kostenanschlag so einrichtet, daß keine höhere als die zulässige Summe heraus- kommt. Der Kostenanschlag ist in solchem Falle nichts weiter als eine Vorspiegelung falscher Tatsachen. Der so häufig schon gerügte Umstand, dati preisgekrönte Ent- würfe so selten zur Ausführung kommen — vergl. auch Artikel: Wettbewerbsergeb- nisse im Heft 3 d. Js. — hat diese anscheinend harte Bedingung mit diktiert. Es war die Möglichkeit, für die ausgesetzte Summe ein wirklich auszuführendes Projekt zu erhalten, bedeutend näher gerückt, ebenso sollte durch Übertragung der Ausführung die Mitarbeit des Künstlers gesichert sein. Das Ergebnis des Wettbewerbes ist bereits im Juni-Heft verciffentlicht. Berichtigend sei eingefügt, daß unter Nr. 4 statt Marienfelde gelesen werden muß: Marienhöhe. Lage des Platzes im Bebauungsplan, Form und Um- grenzung desselben, sowie Höhenlage erläutert die Skizze auf Seite 144,. Es ist ersichtlich, daß es keine günstige Situation ist, zumal da das Hauptgebäude, Hölzener Brunnen auf dem Münchener Waldfriedhof. Arch. Baurat Graessel, München. Hauptgebäude auf dem Münchener Waldfriedhof Arch. Baurat Graessel, München. das Rathaus, zu dem der ,, Rathausplatz" doch in Be- ziehung treten soll, nicht in der Achse des Platzes steht, auch die einzige in Betracht kommende Gebäude- achse in ihrer Fortsetzung den Platz in zwei unsym- metrische Teile zerlegt; rechnen wir dazu die an allen Ecken verschiedene Höhenlage, die den Platz umgeben- den Straßen, die alle Hauptverkehrswege sind, die geringe Größe, nur 950 qm, die für die Gartentläche übrig bleiben, so ist das Ungünstige der Situation ge- nügend gekennzeichnet. Die Baumgruppe an der öst- lichen Spitze, die an dieser großen Straßenkreuzung einen Abschluß gibt und die Ausdehnung des Platzes in das Endlose verhindert, ist das einzig Günstige. Diese mußte daher unter allen Umständen erhalten werden. Der allgemeine Eindruck der ausge- stellten Arbeiten war ein Überwiegen der Modelle gegenüber der zeichnerischen Dar- stellung; unter den eingereichten Modellen nahmen wiederum Arbeiten von Bildhauern den ersten Platz ein. Unverkennbar war auch, daß eine große Zahl dieser nicht für den Platz von Anfang an bestimmt war, daß im Atelier vorhandene Studien auf ,,gut Glück" eingereicht worden sind. Wer die dazu gehörenden Grundpläne und Platzdispositionen eingehend studiert hat, dem wird es aufgefallen sein, daß das Können manches Plastikers versagte bei der Behandlung des größeren Raumes. Das Arbeiten im Atelier, die Betätigung auf dem Gebiete der Kleinkunst hat Auge und Empfinden nicht genügend geschärft für das Abwägen großer Verhältnisse. Über- haupt konnte man bei nahezu der Hälfte der Einsendungen feststellen, daß die Ver- fasser über die Maße des Platzes, über die 144 DIE GARTENKUNST. XI, 8 verhältnismäßig geringe Flächenausdehnung im un- klaren gewesen sind, denn sonst hätten derartige Platz- zerschneidungen durch Wege nicht vorkommen können. Daß die Zahl der unzureichenden Lösungen so groß war, mag auch darin seinen Grund gehabt haben, daß die anscheinend leichte Aufgabe viele weniger Geübte zur Beteiligung angelockt hatte. Welche Lösung die allein richtige ist, ist schwer zu entscheiden. Soll das Schwergewicht auf eine mehr gärtnerische Ausgestaltung gelegt werden, soll die ganze Fläche gepflastert, mit einem Brunnen ge- ziert und einigen großen Bäumen bepflanzt werden oder soll eine Plastik die Hauptsache sein und nur, wie es einige Entwürfe zeigen, an den Ecken ein wenig Pflanzung und Grün auftreten.- Zieht man zur Beantwortung dieser Frage die Zusammensetzung des Preisgerichtes heran, so gibt diese schon einen Finger- zeig. Zwei Gartenkünstler standen einem Architekten und einem Bildhauer gegen- über, ein Beweis, daß seitens der Verwaltung einer gärtne- rischen Anlage der Vorzug gegeben wurde. Der Grund hierfür ist darin zu suchen, daß der Platz an der Kreuzung der Hauptstraßen liegt, nur we- nige Schritte vom Bahnhof entfernt ist und in dieser ver- kehrsreichen Gegend grüne Flächen und Blumenschmuck in nur bescheidener Aus- dehnung vorhanden sind. Der Rathausplatz war daher bestimmt, ein Repräsen- tationsstück zu werden. Architektur, Plastik und Gartenkunst sollten sich die Hände reichen zur Verwirklichung dieses Gedankens, denn es standen für die 950 qm 25000 ^Ik. für die Anlage zur Verfügung. In der Vergebung des Haupt- preises, der einer gartenkünstlerischen Lösung zu- fiel, liegt eine Bestätigung dieser Absicht (Seite 145 obenj. Der Entwurf Rathausplatz I w'äre der idealen Lösung noch näher gekommen, wenn die Hecken an der Albrecht- und Nauenstraße nicht unmittelbar an der Platzgrenze entlang geführt wären, sondern, ähn- lich wie an der Schloßstraße auch hier den Passanten ein buntes Staudenbild mit der Hecke als Hintergrund geboten würde. Hierdurch wäre gleichzeitig erreicht, daß die Haupttreppe in der Achse des Rathausgiebcls herunterführte und außerdem ein besserer Ausgleich der verschiedenen Straßenhöhen stattgefunden hätte. iiHLOi«,- Si^A»!- Lageplan des Rathausplatzes zu Steglitz. während so die beiden seitlichen Böschungen entweder verschiedene Ausladung oder verschiedene Böschungs- winkel erhalten müssen. Bei dem Entwurf ,,Rose, Linde, Flieder" ge- fällt das Zusammenhalten der Fläche und die (Seite 145 unten) Aufstellung der Plastik, sowie diese selbst, während die vorgeschlagene Bepflanzung kaum durch- führbar ist, wenigstens nicht den beabsichtigten Erfolg haben würde. ,, Meilenstein" errang den Erfolg durch seine Plastik die durch Eigenart und Ausführung sich von der Mehr- zahl der plastischen Arbeiten auszeichnete. Ganz ab- gesehen davon, daß es nicht zutrifft, was die Inschrift besagt : ,, Berlin eine Meile", was überdies belangslos ist, erscheint mir die Wahl I des Standpunktes nicht günstig. In der Mitte des Platzes darf sich eine hohe Brunnenfigur, überhaupt eine hochragende Architektur oder Plastik, nicht erheben. Die Mitte verlangt eine möglichst niedrige Behand- lung, damit eine ruhige Wir- kung erzielt wird. Unruhe bietet die Umgebung des Platzes zur Genüge und zu dieser im Gegensatz muß der Platz gestimmt werden. Der nächste Preis ist ebenfalls wegen der Plastik vergeben. ,,Nur nicht ängst- lich" bietet einen Brunnen, der an den Gänscmännchen- brunnen in Nürnberg er- innert. Eine Kinderfigur in der Mitte blickt auf die rings auf dem Gitter sitzenden Frösche, Eidechsen und son- stiges Getier. Ist die Pla- stik trotz ihrer reichlich skizzenhaften Bearbeitung ansprechend, so gilt gerade für diese Arbeit das schon eingangs Erwähnte betr. Behandlung des großen Rau- mes seitens mancher Plastiker. Dieser Brunnen, nicht in der Mitte des Platzes, in einem 10,0 m Durchmesser haltenden Rundteil, sondern unter den Bäumen, frei zugängig von allen Seiten aufgestellt, kann ein Schmuck des Platzes werden. L^nter Kennwort A und B waren zwei Entwürfe (Seite 146) eingegangen, die auf demselben Grund- gedanken: Schaffen einer ruhigen, tiefgelegenen Platz- mitte zur Aufstellung von Bänken, aufgebaut waren. Leider geht bei diesen durch den breiten Weg von der an sich schon kleinen Fläche zu viel Platz ver- loren. Vielleicht wäre eine breitere Umrahmung durch Pflanzung unter Fortfall des mittleren Rasenstückes eine günstigere Lösung. XI, 8 DIE GARTENKUNST. 145 Wettbewerb Rathausplatz Steglitz: Kennwort: Rathausplatz I. Verf. Gartentechniker Reifegerste-Berlin und Herrmann-Wilmersdort. Die Platzmittc ist vertieft ; eine Treppe mit seitlichen Bänken — in der Mitte des Vordergrundes — führt zu einem parallel der Schloßstraläe führenden Weg, der mit der Albrechtstrafse und der Nauenstraße durch Treppen Verbindung erhalten hat. Der Abschlufj gegen diese Strafjen ist durch Hecke erfolgt. Die den Höhenunter- schied vermittelnde Böschung hegt zwischen diesen und den breiten Blumenrabatten. An der Schlofästraße tritt die Hecke zurück und es entsteht Platz für eine Staudenrabatte. Unter den Bäumen, von denen a und e durch Neupflanzung an anderer Stelle ersetzt sind, befindet sich ein Brunnen mit seitlich angeordneten Bänken. Unter den übrigen Arbeiten befanden sich nnch ganz beachtenswerte Leistungen so : Wettkanipf, Sonn- tag, Mehr Liclit, Anno dazumal, Ruhe, Heureka, Ro- land, Frohsinn, Kormc)ran (wegen der Plastik), Früh- ling 1909. Zahn. 22. Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst und Studienfahrt nach England. Tüchtig die Kraft, Einträchtig die Herzen — Dann blüht die Gemeinde! I. Die in den Tagen vom 25.-28 Juni d. J. in Hamburg abgehaltene 22. Hauptversammlung der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst wird allen Teilnehmern als eine außerordent- lich wohlgelungene und befriedigende Veranstal- tung in der Erinnerung bleiben. Der äufsere Rah- men — Hamburg, das blühende und an charak- tervoller Eigenart reiclie Gemeinwesen, die ge- schäftliche und fachliche Besetzung und Einteilung der Tagesordnung — trotz ihrer Reichhaltigkeit an fesselnden Gegenständen trat infolge der geschick- ten Leitung der Verhand- lungen keinmal eine Über- spannung oder Ermüdung der Teilnehmer ein und die Verhandlungen konn- ten unter gleichbleibender reger Aufmerksamkeit in flottem Gange durchge- führt werden — der Geist und Ton, welcher vom Anfang bis zum -Schlufs herrschte, nicht zuletzt auch das Wetter — wir hatten während der gan- zen Dauer einschlielMich der Englandfahrt , also fast während dreier Wo- chen nur einen wirklichen Regentag — alles trug zum ungetrübten Verlauf der diesjährigen Haupt- versammlung bei. Sämtliche Sitzungen und Veranstaltungen fan- den im Hamburger Zoolo- gischen Garten statt. Am 25. Juni tagte daselbst von 9 Uhr vormittags ab bis gegen Abend der Ausschuss. Seine Ver- handlungen betrafen im wesentlichen die Vorbe- reitung der der geschlos- senenMitglieder Versamm- lung am 28. Juni vorzu- legenden geschäftlichen Beratungsgegenstände. Pünktlicli um 10 Uhr eröftnete Gartendirektor Encke als Vorsitzender der Gesellschaft die erste öffentliche Sitzung am 26. Juni, an der gegen 150 Personen teilnahmen, mit der Be- grüßung der erschienenen Gäste und Mitglieder. Der Ge- schäftsführer Beitz erstattete den Jahres- und Kassenbericht. Diese gehen den Mitgliedern im Druck zu. Es braucht deshalb hier nicht darauf eingegangen zu werden. Hervorgehoben sei nur, daf3 die Gesellschaft zurzeit 1026 Mitglieder zählt. Unter den Toten des Jahres 190809 befinden sich: Parkdirektor Ohrt, Bremen, Prof J. M. Olbrich, Darmstadt, Gärlnerei- besitzer Weigand, Soden i. Z., Hofgärtner Bünger, Coblenz, Gärtnereibesitzer Veiten , Speyer und Garteninspektor Dr. Cavet, Wiesbaden. Die Kassenverwaltung unter dem neuen Geschäftsführer hat das Ergebnis gehabt, dafs der auf der vor- jährigen Hauptversammlung in Potsdam mit hocherfreulicher Bereitwilligkeit gezeichnete Garantiefond von rund 2500 Mark nicht eingezogen zu werden brauchte, indem der Überschuß der Einnahmen über die Ausgaben im Geschäftsjahr 1908 Mk. 1426.28 betrug. Der Haushaltsplan für 1910 schließt in Einnahmen und Ausgaben mit 18700 Mark ab. Die Kassen- Wettbewerb Ratliau^platz Steglitz: Kennwort: Rose, Linde, Flieder. Verf Bildhauer Lehmann-Borges-Steglitz. Die vertieft gelegene Fläche soll einheitlich mit niedrigen roten Rosen bepflanzt werden. Flieder bildet die Unterpflanzung der Baumgruppe. 146 DIE GARTENKUNST. XI, 8 Wettbewerb Rathausplat/ Mtgliiz: Kennwort: A und B. Verf. Architekt Wünsche-Friedenau, Bildhauer Hans Schmidt-Steglitz. Die Gehbahn der Schloßstraße ist in den Platz, der den Straßen gegenüber stark vertieft angelegt ist, vorgeschoben, um das Mittelstück sind Bänke aufgestellt. Da der Platz nur von der Schloßstraße zugängig ist, stellt die Mittelanlage inmitten des Verkehrs eine ruhige Insel dar. geschäfte haben durch Einführung des Postscheck- Verkehrs eine wesentliche Erleichterung und Vereinfachung erfahren; auch hat sich die im vorigen Jahre in Potsdam beschlossene Zusammenlegung der Kassenlührung und Schriftführertätigkeit in eine Hand gut bewährt. Nach Erstattung dieser geschättlichen Berichte sprach Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. über: Reformbe- strebungen auf dem Gebiete der Friedhofsgestaltung und Fried- hofskunst. Der durch zahlreiche Lichtbilder erläuterte Vortrag ist im vorliegenden Heft der „Gartenkunst" zum Abdruck ge- bracht. An ihn schloß sich nach Einschiebung der Frühstücks- pause eine lebhafte Erörterung, an der sich u. a. die Herren V. Engelhardt, StoflVegen, Beitz, Kube, Singer beteiligten. Bei dem gemeinsamen Mahle, welches um ' ..3 Uhr be- gann, widmete Friedhofsdirektor Cordes dem anwesenden Ehrenmitgliede Gartendirektor Hampel Leipzig herzliche Worte und feierte ihn als einen der Gründer der Gesellschaft. Hampel dankte und brachte einen Trinkspruch auf den Vorstand der Gesellschaft aus, unter dessen Leitung die Gesellschaft eine, wie er sagte, uns alle erfreuende Entwickelung genommen habe. Noch einmal ergriff dann Herr Cordes das Wort, um in einer kernigen und von Humor durchsetzten Ansprache das alte Hanseatenwort: „Tüchtig die Kraft, einträchtig die Herzen — dann blüht die Gemeinde!" auf die Gesellschaft, ihre Tätigkeit und Bestrebungen anzuwenden. Am folgenden Tage, 27. Juni, wurde die zweite öffent- liche Sitzung, wiederum um 10 Uhr, eröfthet. Garten-Architekt Hanisch-Breslau sprach über: Die Bedeutung von Stadtvvald- anlagen für die Industrie- und Grof^städte. Auch dieser Vor- trag war durch eine P'ülle gutgewählter Lichtbilder unterstützt und fesselte die Zuhörer von Anfang bis zu Ende. Er kommt ebenfalls demnächst in der Gartenkunst zum Abdruck. Das allgemeine Interesse an dem Gegenstand des Vortrags fand in der sehr ausgedehnten und mit bezeichnender Lebhaftigkeit geführten Besprechung seinen Ausdruck. Das Wort „Sezession", welches Singer, neuerliche Publikationen Lichtwarks und Migges, über den Hamburger Stadtpark streifend, in die Debatte warf fand Beifall und Widerspruch; die dadurch angeschnittene Frage der Gestaltung des Hamburger Stadtparks wurde in die Erörterungen einbezogen und es mufsten schließlich die Verhandlungen vertagt werden, um erst am folgenden Tage zum Abschluß zu gelangen. Eine in Vorschlag gebrachte Re- solution zur Hamburger Stadtparkfrage wurde nach längerer Erörterung als nicht zweckmäfjig erkannt und statt dessen beschlossen, diese Angelegenheit demnächst in der Garten- kunst zum Gegenstand einer Abhandlung zu machen, die allen zuständigen Stellen und mafsgebenden Persönlichkeiten in Hamburg zur Kenntnis gebracht werden soll. Am dritten und letzten Verhandlungstage, den 28. Juni fand die satzungsgemäfse geschlossene Mitgliederversatnmlung zur Erledigung geschäftlicher Angelegenheiten statt Den Be- richt über die Kassaprüfung erstattete Petersen -Marienfelde. Auf seinen Antrag wurde dem Geschäftsführer Entlastung erteilt und der Dank der Gesellschaft für seine erfolgreiche Mühe- waltung ausgesprochen, in die Kassenverhältnisse Ordnung und Klarheit zu bringen. Singer macht einen kurzen, sich auf die Hochschulfrage beziehenden, Vorbehalt zum Jahresbericht. Vor- standsseitig wurde der Wortlaut eines ministeriellen Sclireibens bekannt gegeben, welches auf die Eingabe ergangen ist, in der um Einrichtung von Gartenkunstklassen an den bestehenden Kunstgewerbeschulen gebeten war. Das .Schreiben ist datiert: Berlin W, den 5. Juni 1909 und hat folgenden Wortlaut: „Auf die an mich, den Minister für Handel und Ge- „werbe, gerichtete Eingabe vom 23. Dezember v. J. wegen „Eingliederung eines Unterrichtes für Gartenkunst in den „Lehrplan der Kunstgewerbeschulen, erwidern wir, daß nach „Prüfung der Angelegenheit zunächst versuchsweise der- „artiger Unterricht an der Architekturklasse der Kunstge- „werbeschule zu Düsseldorf eingeführt werden soll. Indessen ,,sind naturwissenschaftliche und gärtnerische Stoffe nur in- „soweit zu behandeln, als dies erforderlich ist, um den „Schülern Verständnis für die Bedeutung der biologischen „Anforderungen der Gartengestaltung zu vermitteln. Von „der Erteilung eines systematischen gründlichen Unterrichtes ,.im Gartenbau muß dagegen grundsätzlich abgesehen werden, „da dieser mit Erfolg nur bei praktisch ausreichend vor- ,, gebildeten Schülern betrieben werden kann und demgemäß „den Gärtnerlehranstalten vorbehalten bleiben muß. „Angehörige des Gärtnereiberufes sind zu der Garten- ,,kunstklasse nur dann zuzulassen, wenn sie den erfolgreichen „Besuch des vollen zweijährigen Lehrganges einer höheren , .staatlichen oder staatlich anerkannten Gärtnerlehranstalt — ,, Preußen, Dahlem, Geisenheim und Proskau — durch ein „Prüfungszeugnis nachzuweisen vermögen". Der Minister für Handel Der Minister für Landwirtschaft, und Gewerbe: Domänen und Forsten: gez. Delbrück. I- A. gez. Schroeter. Im Verlauf der sich hieran anschließenden Erörterung kam zur Sprache, daß eine Ausdehnung der Unterrichtszeit für Gartenkunst an der Dahlemer Gärtnerlehranstalt anzu- streben sei, weil bei der Mehrzahl der Hörer gegenwärtig die XI, 8 DIE GARTENKUNST. 147 meiste Zeit darauf verwendet werden müsse, sie einigermaßen in der Technik des Zeichnens auszubilden, und die künstlerische Ausbildung darunter stark notleidet. Garteninspektor Zahn-Steglitz berichtete über Vorschläge der Gruppe Brandenburg zur Verbesserung der statistischen Erhebungen über das städtische Gartenwesen. Das vorgelegte Schema fand nur bedingte Zustimmung; es wurde anerkannt, daß das im statistischen Jahrbuche deutscher Städte ange- wandte Schema an sich recht brauchbar sei, gleichzeitig aber betont, daß es darauf ankomme, für die Beantwortung der gestellten Fragen eine Anleitung auszuarbeiten, die unter Be- rücksichtigung der Verschiedenartigkeit der einschlägigen Ver- hältnisse in den einzelnen Verwaltungen ausreichendes Ver- ständnis für den Sinn der gestellten Fragen verbeiten und da- durch das Ergebnis der Erhebungen brauchbarer machen soll, als es jetzt ist. Die Gruppe Brandenburg wurde beauftragt, in diesem Sinne erneute Vorschläge auszuarbeiten und die übrigen Gruppen zur Mitwirkung hierbei heranzuziehen. Ein Antrag Hörning-Kiel verlangte, daß die Gesellschaft von Zeit zu Zeit kleinere Wettbewerbe unter ihren Mitgliedern ausschreibe. Der Antrag wurde abgelehnt, weil für die Be- teiligung bei Wettbewerben in der neueren Zeit durch die Ausschreibung zahlreicher Wettbewerbe kleineren und größeren Umfanges seitens städtischer Verwaltungen u. a. ausreichend Gelegenheit gegeben ist. Dagegen soll ins Auge gefaßt werden, wenn die finanziellen Verhältnisse der Gesellschaft sich weiter- hin gebessert haben, eine Art Stipendium zu Schäften, welches auf Grund der Bearbeitung gestellter Preisaufgaben an junge Gartenkünstler verliehen werden soll, um ihnen Studienreisen ins Ausland zu ermöglichen. Es wurde dabei auf den Schinkel- preis der Architekten hingewiesen und die Gruppe Frankfurt damit beauftragt, die Angelegenheit zum Gegenstand ihrer Beratungen zu machen und darüber zu berichten. Ferner wurde beschlossen, die photographischen Wett- bewerbe wieder aufzunehmen und den nächsten, welcher sich auf den Pflanzenschmuck des Hauses (Balkon, Fenster, Fest- schmuck etc.) und landschaftliche und architektonische Behand- lung von Wasserpartien erstrecken soll, so auszuschreiben, daß sein Ergebnis auf der nächstjährigen Hauptversammlung ausgestellt werden kann. Die vom Vorstande erbetene Ermächtigung zur Vornahme der etwa für die beschlossene Eintragung der Gesellschaft ins Vereinsregister erforderlichen Ergänzungen bezw. redaktionellen Änderungen der Satzungen wurde erteilt und im Zusammen- hange damit auch beschlossen, Potsdam als Sitz der Gesell- schaft eintragen zu lassen. Aus diesem Beschlüsse sollen natürlich keine irgendwie gearteten Schlüsse auf Richtung, Charakter und Programm der Gesellschaft gezogen werden, sondern es wurde damit lediglich einer Bestimmung des Vereinsgesetzes entsprochen, welches die Angabe eines „Sitzes" verlangt, um die Gerichtszuständigkeit festzustellen. Als Ort der Tagung der nächstjährigen Hauptversamm- lung wurde Görlitz auf Grund einer Einladung des dortigen Magistrates gewählt, nachdem die gleiche Einladung im vorigen Jahre mit Rücksicht auf die geplante Englandfahrt hatte ab- gelehnt werden müssen. Die von den Verhandlungen und Vorträgen nicht be- anspruchte Zeit wurde zu Besichtigungen der Stadt, ihrer Anlagen, des Ohlsdorfer Friedhofes, des Hagenbeckschen Tier- parkes in Stellingen usw. benützt und die Pflege der Gesellig- keit nicht vernachlässigt. IL Die Verarbeitung der auf der Englandfahrt der D. G. f. G. gewonnenen Reiseeindrücke, die Würdigung der gesehenen Gärten und Anlagen, überhaupt die eigentliche Nutzbarmachung der Reise bleibt besonderen Abhandlungen vorbehalten, die ergänzt durch Aufnahmen an Ort und Stelle, in den nächsten Heften erscheinen werden. Hier soll nur in kurzen Zügen der äußere Verlauf geschildert werden. Bekanntlich war es Hbemann, der schon im Jahre 1906 auf der Nürnberger Hauptversammlung die mit Beifall auf genommene Anregung zu der Englandreise gegeben hat. Die Personenwechsel innerhalb der Vorstandschaft und anderes hatten das Zustandekommen bisher hmausgeschoben. Jetzt endlich konnte nach sorgfältigen Vorbereitungen die Sache ins Werk gesetzt werden. Die Teilnehmer, deren Zahl auf 90 angewachsen war, versammelten sich am 29. Juni frühmorgens auf dem Bahnhofe in Bremen, um mit dem Lloj'dzuge nach Bremerhaven befördert und an Bord der stolzen „Kronprinzessin Cäcilie" gebracht zu werden. Es war eine vielversprechende Einleitung der Reise, diese kurze Seefahrt bei herrlichstem Wetter auf dem schönen Schifte und die Stimmung war die denkbar beste. Der Anblick der See war namentlich am andern Morgen ein großartiger, als die Meerenge zwischen der Insel VVight und Portsmouth mit ihren Seebefestigungen und zahlreichen Seglern, Kriegsschiften und anderen Fahr- zeugen durchfahren wurde. Von Southampton, wo wir gegen 9 Uhr eintrafen, wurden wir mittelst der London-Southwestern-Railway nach London (Waterloo-Station) befördert und trafen wohlbehalten im Tudor- Hotel, unserm Standquartier, ein. Schon bald nach dem Frühstück wurde mit der Abwicke- lung des Besichtigungsprogramms begonnen. Der Hydepark bildete das erste Ziel. Zwanglos in kleinen Gruppen wurde der Park durchstreift, ebenso Kensington Garden und St. Yames Park. Mit kritischem Auge wurden die Vorzüge dieser für London typischen Anlagen festgestellt — mit einer gewissen inneren Befriedigung auch Mängel; zahlreiche Handkameras traten hier wie auf der ganzen Reise in Tätigkeit. Am zweiten Tage (i. Juli) verschaffte uns eine Wagen- rundfahrt, auf der die hervorragendsten Punkte besucht und besichtigt wurden (Trafalgar Square, St. Pauls Kathedrale, Guildhall, London Bridge, Tower Bridge, Tower usw.) und die sich bis nach Whitechapel im Norden ausdehnte, einen Überblick über Londons Umfang, bauliche Eigenart und Ver- kehrsverhältnisse. Der Nachmittag galt dem Besuche von Dulwichpark und Peckhamrye-Park. Gegen Abend trafen wir im Crystal Palace ein, wo ein gerade stattfindender großer Wohltätigkeitsbazar in der Riesenhalle, Wettspiele im Freien und andere Veranstaltungen einen Einblick in das Londoner Volksleben gewährten. Bei einem Riesenfeuerwerk, das Abends abgebrannt wurde, fesselte uns besonders das Schlußtableau: ein malerisches Dorf, auf dessen Anger eine Abteilung Frei- williger nach Beendigung einer Felddienstübung mit der Jugend des Dorfes sich bei Tanz und Spitl unterhält, wird von einer Luftschiftflotte überfallen, der Angriff aber unter Vernichtung der Luftschifte von den Freiwilligen siegreich zurückgewiesen. Auch bei anderer Gelegenheit konnten wir englisches Leben und Treiben in seiner ausgeprägten Eigenart kennen lernen, so auf Rotten Row im Hydepark bei der Corsofahrt der vornehmen Welt, in Henlay eine Regatte auf der Themse, in Hampton Cour das Leben und Treiben der Sonntagsaus- flügler, während der Gartenbau-Ausstellung im Holland-House- Garden einen offiziellen Lunch mit seinem eigenartigen Gepräge und anderes mehr. Am dritten Tage (2. Juli) brachte uns vormittags eine Wagenfahrt hinaus nach Goombwod zur Baumschule der Firma Yames Veitch, wo uns eine gastliche Aufnahme bereitet und eine Besichtigung der reichen und interessanten Pflanzenschätze unter Führung des Herrn Harry Veitch vorgenommen wurde, während den Nachmittag der Besuch der ausgedehnten An- lagen von Kew Garden m Anspruch nahm. Obschon die Reise jeglichen offiziellen Charakters ent- behrt, ihrer ganzen Anlage nach vielmehr ausschliefMich eine Studienfahrt war, auf der wir nirgends durch Empfänge, Be- grüßungen u. dergl. von dem eigentlichen Zwecke abgelenkt sein wollte, kam es doch auch ganz zufällig zu einer nicht un- interessanten politischen Kundgebung. Schon am ersten Tage begegneten wir einem Herrn, der uns als Deutsche erkannte und sich als Mr. J. Tomkinson, Mitglied des Parlaments und 148 DIE GARTENKUNST. XI, 8 Schwätzer des Kommandeurs des Regiments Royal Dragons vorstellte dessen Inhaber bekanntlich der deutsche Kaiser ist. Er machte uns das gern angenommene Anerbieten, uns an einem der nächsten Tage bei dem Besuch des Parlaments- o-ebäudes und der Westminster-Abtei zu führen. Nach Be- endiaun" der am 3. Juli vormittags stattfindenden mehrstün- digen, durch seine sachkundigen Erläuterungen hochinteressanten Besichtigung versammelte er uns in einer dem Strafsenlärm entrückten Ecke um sich und verabschiedete s'ch mit folgender Ansprache: „Es hat mir viel Vergnügen gemacht, Ihnen zu be^ecnen und einen kleinen Dienst bei Ihren ersten Besuch des englischen Parlamentshauses zu leisten. Hoffentlich werden Sie einen guten Eindruck und angenehme Erinnerungen an Eno-land mit nach Deutschland zurückbringen. Sie werden, erlaube ich, Ihre Freunde des guten Willens der Engländer o-e°-en Deutschland versichern. Wir wünschen mit Ihnen in Frieden und Freundschaft zu leben. Durch solche Besuche, wie der Ihrige, lernen wir uns besser kennen und mit der Zeit werden wir eifrig auf dem friedlichen Gebiete der Industrie, der Wissenschaft und Kunst miteinander streben und viel Nützliches und Vorteilhaftes gegenseitig lernen. Ich begrüfäe Sie herzlich und wünsche Ihnen eine glückliche Heimkehr nach Deutschland. Auf Wiedersehen!" Mit lebhaftem Danke, dem Herr Helm. Spaeth Aus- druck verlieh — dieser hat sich überhaupt während der ganzen Reise als ein unermüdlicher sachkundiger Führer und Dolmetsch erwiesen — schieden wir von Herrn Tomkinson, um unsere Gartenstudien fortzusetzen. Battersea-Park, Highgate-Cemetery — ein typisch-englischer Friedhof, Waterloopark und Regents- park fanden an dem gleichen Tage noch ihre Erledigung. Die beiden folgenden Tage (4. und 5. Juli) waren wieder für Fahrten in die weitere Umgebung Londons vorgesehen. Die Baron v. Rothschildschen Anlagen zu Gunnersbury und Hampton Court — letzteres wohl der Glanzpunkt der ganzen Reise — füllten den einen, Windsor mit Eton College, den aus- gedehnten Schloßparkanlagen und den grofsartigen Gärtnereien zu Frogmore, der uralte Buchenwald, Burnham Beeches, und Henley mit seiner Rogette den andern Tag vollkommen aus. Der nächste Tag (6. Juli) brachte einen Ausflug, der fast ausschließlich dem Studium einer echt englischen Landschaft gewidmet war. Die Bahn führte uns von Victoria Station nach Leather Head; von da ging es in dreistündiger Fußwanderung über Norbury Park, Juniper Hall mit seinen herrlichen Zedern, wohl den schönsten, die ich je gesehen habe — und den steilen mit Taxus und Buxus wildbewachsenen Boxhill nach Dorking, und von da in schöner Wagenfahrt durch die reizvollste Parklandschaft über Silent Pool und Newiand Comer nach Guildford, von wo die Rückfahrt nach London angetreten wurde. Der Tag hatte etwas unter zeitweiligem Regen ge- litten, aber vielleicht waren gerade dadurch die Landschalts- bilder, welche wir zu sehen Gelegenheit hatten, wirkungsvoller, als wenn sie in vollem Sonnenschein gelegen hätten. Am 7. Juli fand auf Einladung der Roj'al Horticultural Society ein gemeinsamer Besuch der im Holland-House-Garden veranstalteten Gartenbau-Ausstellung statt, die namentlich in Stauden und Sonnenblumen, wohlriechenden Wicken u. dergl. sehr beachtenswerte Leistungen bot. Bei dem sich an den Besuch anschließenden Lunch, der einzigen offiziellen Veranstaltung während der ganzen Reise, begrüßte uns der stellvertretende Vorsitzende der R. Hort. Society in einer von Herrn Spaeth übertragenen Ansprache und bedauerte, daß bei dem Umfang unseres Reiseprogrammes die Zeit zu knapp gewesen sei, um uns den Willkomm zu bieten, der eigentlich beabsichtigt gewesen sei. Er freue sich aber, daß wir die Holland House Show gesehen haben, auf die die Engländer stolz sind ; die R. Hort. Societ}' freue sich ferner, daß wir hier auf geschichtlichem Boden stünden, in dem Holland House das geistige Zentrum derjenigen Männer früherer Zeit gewesen sei, die sich die Pflege guter Bezie- hungen zwischen den Nationen zur Aufgabe gestellt hatten. Auch in gärtnerischer Beziehung hat Holland House Bedeutung, er erinnere an seinen japanischen Garten, seine alten Zedern u. a. Er hieß uns ferner willkommen als Gärtner. Die englischen Herren hielten nichts für besser, als solche Besuche, bei denen man sich kennen und schätzen lerne. Sie seien stolz darauf die Vertreter deutscher Gartenkunst begrüßen zu können, unter denen sich auch die der großen deutschen Städte befinden, die den Engländern von ihren Reisen in Deutschland wohl- bekannt seien. Der englische Gartenbau sei zum Schutze seiner Interessen organisiert, wie auch der Deutsche, aber der Engländer wünsche mit den deutschen Vettern nur auf friedlichem Gebiet des Handels zu rivalisieren, nicht auf dem Schlachtfelde, Deutsche und Engländer hätten den gleichen Ursprung, die meisten Eng- länder seien „made in Germany". Sie wünschten gemeinsam mit uns zu arbeiten für ein Zeitalter, wo nur Friede und Freund- schaft herrschen soll zwischen Deutschland und England. Der Vorsitzende der D. G. f G. Herr Encke-Cöln erwiderte mit folgender Ansprache: Meine Damen und Herren! Zunächst bitte ich um Ent- schuldigung, wenn ich Fehler in der englischen Sprache machen sollte, da es über 20 Jahre her ist, daß ich in Ihrem Lande gearbeitet und studiert habe. Ich danke im Namen der D. G. f. G. herzlich für Ihren freundlichen W'illkomm und die vielfache L'nterstützung, welche einzelne Ihrer Mitglieder uns gewährt haben. Sie haben zu unserer Begrüßung einen Ort ausgewählt, an dem Sie die besten Erzeugnisse Ihrer hochentwickelten Blumenzucht ausgestellt haben. Wir sind besonders erfreut in engem Wettbewerb die vorzügliche Auswahl englischer Blumenzüchtungen gesehen zu haben. Während der Tage, die wir hier zugebracht haben, hatten wir oft Gelegenheit zu beobachten, wie Sie die Blumen zur Ausschmückung von öffentlichen Parks und Privatgärten verwenden und wir bewundern geradezu die feinsinnige Art Ihres Blumenschmuckes besonders in den Hausgärten. Unsere Gesellschaft heifst Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst und ihre hauptsächliche Aufgabe ist nicht Blumenkultur, sondern die Anwendung der Pflanzen in den Gärten und deren künstlerische Gestaltung überhaupt. Die englische Gartenkunst ist uns nicht unbekannt in Deutscliland. Wir kennen die Geschichte der englischen Land- schaftsgartenkunst, wie Repton sie ausübte, wie sie durch I^ord Bacon, Addisson und Hope angestrebt und durch Whateley, Chambers, Mason und andere festgelegt wurde. Wir kennen auch Ihre Literatur über den Garten der Gegen- wart, Ihre periodischen Zeitschriften und Bücher, sowie die schönen Gartenbilder von Elgood und anderen englischen Malern. \'iele von uns haben England besucht, haben dort gearbeitet und studiert und wußten, daß man hier ein gut Teil lernen könnte. Deshalb beschlola unsere Gesellschaft eine Studienreise nach England. Die große Zahl der Teil- nehmer beweist, daß der Gedanke glücklich war und mit Enthusiasmus aufgenommen wurde. Die Leiter der öffentlichen Anlagen vieler deutscher Städte, wie Breslau, Frankfurt, Leipzig, Düsseldorf, Posen, Magdeburg, München, Stettin, Cöln und etwa 20 aus kleineren .Städten, viele wohlbekannte Garten- architekten und Gärtnerei- und Baumschulbesitzer, sowie eine Anzahl Architekten und Verwaltungsbeamte sind unter uns. Wir haben auf unserer Reise gesehen, wie das englische Volk die Blumen liebt, aber wir überzeugten uns auch davon, wie England die Liebe zu seiner Jugend betätigt, indem es alle seine öffentlichen Parks für Sport und Spiel ausnutzt. W^ir wollen diesem Beispiel gerne folgen, soweit unsere anders gearteten Verhältnisse es zulassen. Wir haben Ihren großartigen Botanischen Garten in Kew besichtigt, wir haben Hampton Court und Windsor besucht. Wir haben einige Ihrer größten Gärtnereien gesehen und einen Teil Ihrer herrlichen , natürlichen Landschaften bewundert. Doch der Appetit wächst beim Essen, wir haben noch den Wunsch, einige Ihrer typischen Privatbesitzungen kennen zu XI, 8 DIE GARTENKUNST. 149 lernen, nachdem wir wiederholt die Gelegenheit wahrgenommen haben, die sinnige Art Ihrer Cottage-Gärten zu beobachten. Ich hofte, wir werden das Programm mit Ihrer gütigen Unter- stützung in dieser Hinsicht vervollständigen können. Als wir dieser Tage durch London gingen, hörte ich einen Engländer sagen: Eine deutsche Invasion! Gut, ich bin damit einverstanden. Aber es ist wohl friedlicher Überfall, trotzdem wir von hier recht viel mitnehmen. Wir nehmen mit nach Hause die Schönheit Ihres prächtigen Landes — mit unsern Augen und behalten sie in unseren Herzen und unserer Er- innerung. Wir werden uns aber auch gern erinnern der freundlichen Aufnahme , die wir hier gefunden haben. Von gegenseitigem Wohlwollen und freundschaftlichen Gesinnungen soll man übrigens nicht sprechen, sondern man soll sie be- währen. Sie taten Ihr Teil, bitte geben Sie uns Gelegenheit, das unsrige zu zeigen. Wir hoffen, dal3 Sie uns in Deutsch- land besuchen und wir würden uns freuen, wenn Sie so zahl- reich kämen, daß man sagen könnte : Das ist eine englische Invasion. Ich schließe mit dem .Wunsche: Vivat, crescat, floreat die Royal Horticaltural Society in London. Meine Damen und Herren! Stimmen Sie nach deutscher Sitte in den Ruf ein: Die R. H. S. lebe hoch, hoch, hoch. Weitere Reden wurden von Herrn Harry Veitsch und Koenemann gehalten; der erstere erbot sich, Führer zu sein bei der Besichtigung mehrerer Cottage-Gärten, die er angelegt habe, ein Anerbieten, das gern angenommen wurde.] Eine Besichtigung des namentlich in seinen regelmäßigen Teilen hochinteressanten Holland -House-Gardens füllte den Rest des Tages aus. Am 8. und 9. Juli ging es mit der Bahn nach Portsmouth und von da mit dem Dampfer hinüber nach der Insel Wight. Von Ryde, der Landungsstelle, aus wurde sogleich die Insel durchquert, um nach Ventnor, dem malerisch am steilen See- ufer sich aufbauenden Badeort an der Südküste der Insel zu gelangen. Reizvollere Orte als Ventnor und das benachbarte Shanklin, das von uns am Nachmittag besucht wurde, lassen sich kaum denken; Myrten, Fuchsien und ähnliche Sachen ge- deihen hier malerisch im Freien und bekleiden als Spalier die Wände der Häuser. Die Wagenfahrt, welche uns am zweiten Tage nach den an der Westspitze der Insel gelegenen Needles, spitzzackigen, der jäh abfallenden Küste vorgelagerten und von der Brandung umspülten Kreidefelsen, brachte, führte durch reizvolle kleine Ortschaften, deren malerisch mit Stroh gedeckte und mit Rosen überwucherte Häuschen, umgeben von kleinen Blumengärten, wohl das Köstlichste waren, was wir auf der ganzen Reise zu sehen bekamen. Der Abend des 9. Juli vereinigte nochmals die Teilnehmer im Tudor Hotel Am andern Tage begann in kleineren und größeren Gruppen die Rückreise, die die meisten über Queens- boroyph und Vlissingen machten. Ein kleiner Teil blieb noch mehrere Tage in London, um Sehenswürdigkeiten, Museen u. dergl. sowie einige Privatanlagen und Hausgärten zu be- sichtigen. Am i.|. Juli traten auch diese die Heimfahrt an und damit hatte die an fesselnden Eindrücken reiche schöne Studien- fahrt ihr Ende erreicht. Heicke. Bücherschau. 26. Jahresbericht der Park-Kommission, Minneapolis, Min- nesota. Verein. St. Welche grüße Bedeutung manche der rasch aufblühenden nordamerikanischen Großstädte den öffent- lichen Gartenanlagen beimessen, zeigt uns in lehrreicher Weise der jährliche Bericht der Parkkomniission von Minneapolis. Wenn er auch in erster Linie ein Rechenschaftsbericht der Parkverwaltung lür die Bürger jener fernen Mississippistadt ist und sich mit eigentlichen Gartenkunstfragen fast gar nicht beschäftigt, so sind doch einige Zahlen auch für uns nicht ohne Interesse. Dem Berichte des Präsidenten Jesse E. Northrup, dessen sympathisches Bildnis dem Bändchen vorangestellt ist, ent- nehmen wir folgendes: Die Aufgabe der Park-Kommission ist eine dreifache: Landerwerb, Instandhaltung und Verbesserung. In Minneapolis ist der Erwerb von Gelände für das die ameri- kanischen Großstädte charakterisierende weitsichtige Park- system bereits abgeschlossen: 2465 Acres (ca. 5000 preußische Morgen!) stehen zur Verfügung, davon sind 1708 Acres Land, 757 A. Wasser. Zur Fertigstellung sind aber noch große Summen erforderlich. Eine Mühle und der Gondelbetrieb auf dem Lake Harriet bringen immerhin einen Teil der Unter- haltungskosten auf Für die nächsten vier Jahre sind je 50000 Dollars, zusammen also 200000 D. (= ca. 900000 Mk.) erforderlich. F. E. Northrup betont: „So anziehend unsere Parks auch sind, sie sind doch erst die Marmorblöcke, die auf den Meißel des Bildhauers warten, der sie zu ihrer ganzen Schönheit bringt"; und weiter: „Die Fertigstellung wird uns das schönste Parksystem unter allen amerikanischen Städten verschafi'en und die Bewunderung der Welt herausfordern." — Für die große Bedeutung der Spielwiesen spricht, daß in Minneapolis die Parkspielwiesen von 500000 Kindern (je einmal gerechnet) benutzt wurden und daß der Chikagoer Südpark, wie der Bericht erwähnt, bereits Millionen von Dollars für seine Spielwiesen allein ausgegeben hat. — Auf den Bericht des Präsidenten folgt ein solcher des Superintendenten Theodore Wirth, des Leiters der Parks von Minneapolis. Wir entnehmen dieser außerordentlich ge- wissenhaften Arbeit, daß der der dortigen Gartenverwaltung für das Jahr 1908 124 100 Dollars (= ca. 1060000 Mk.) bewilligt waren, wovon 123000 D. verbraucht wurden: 78000 D. lür Arbeitslöhne und Gehälter, 45 000 D. für Materialien, Beleuchtung, Reparaturen etc. Die Durchschnittskosten für ein Acre (ca. 2 Morgen) betrugen 35 Dollars = (ca. 157,50 Mk.) Interessant und anscheinend recht geschickt gelöst ist die Umwandlung eines großen Sumpfes in einen;See. Die Arbeit wurde mit drei großen Baggermaschinen bewerkstelligt. Plan des Seegeländes und Abbildungen der Baggermaschinen sind dem Bericht beigegeben. Die Abbildung eines zementierten Waldweges zeigt, daß diese radikale Befestigung viel begangener Promenadenwege grade wegen des Kontrastes mit der freien Natur von sehr guter ästhetischer Wirkung sein kann. Aber auch die Reize zufällig getretener Waldpfade wissen die „nüch- ternen" Amerikaner zu schätzen, wie die hübsche Uferszene aus dem Mississippi-Park zeigt, die den Umschlag ziert. — Der radikalen Wegebefestigung mit Zement entspricht die radikale Bekämpfung der ja in Amerika während der heißen Monate besonders lästigen Staubplage durch das Besprengen mit Öl. 50500 Gallonen (ca. 270000 I) wurden 1908 verbraucht, die aber nur 1893 Dollars (ca. 8500 Mk.) kosteten, die Gallone (4',i 1) zu 3^,4 Cents (ca. 17 Pf). Die Verteilung dieser 270000 1 mittelst Sprengwagen und sonstige Verarbeitung stellten sich auf 873 Dollars (ca. 3900 Mk.) — Wir erwähnen aus dem sehr eingehenden und gewissenhaften Bericht auch noch, daß die Stadtgärtnerei von Minneapolis im vergangenen Jahr ca. 1 19000 Stück Blütenpflanzen auspflanzte und eine eigene öffentliche Chrj'santhemum-Ausstellung veranstaltete, die von 6000 Per- sonen besucht wurde. — Wer sich für weitere zum Teil recht lehrreiche Einzelheiten aus dem Betriebe einer großen Stadt- gärtenverwaltung im fernen Westen interessiert, möge sich den Jahresbericht aus der Bibliothek der D. G. f. G. oder direkt aus Minneapolis schicken lassen. Willy Rosenthal. Aus House and Garden: Vom letzten Jahrgang (1908) wäre noch nachzutragen, daß die August-Nummer nichts von be- sonderem Interesse über Gartenfragen bringt. Auch in dem Septeinberheft kommt der Gartenkünstler nicht auf seine Rech- nung, denn in dem Artikel , Birmingham and Highbury' wird des Gartens nur kurz gedacht. Für Städtebaufragen bedeu- 150 DIE GARTENKUNST. XI, 8 tungsvoil sind die Ausführungen John W. Russeis über „New Yorks Improved Tenements", die schon im Juliheft begannen. Die Oktober-Nummer ist ebenfalls in erster Linie der Baukunst und der Innenausstattung von Wohnungen gewidmet. Aus dem Novemberhett ist hervorzuheben der Artikel von Day Allen Willey „The Country Seat of Ferderick Pabst". Die etwas sehr phantastische Plauderei von Helen Churchill Candee über „Winter Trees" zeigt hübsche Zypressen und Pinienmotive aus Italien. Das Januarheft 1909 wird eröffnet mit einem Aufsatz von Ch. F. Holder „The Gardens of the Missions". Er schildert die Gärten der Missionen in Californien (San Luis Obispo, Santa Barbara usw.). Wer italienische Klostergärten kennt, findet viel Anklänge daran in den Bildern. Unsere Blumenbinder sollten die Betrachtungen von William S. Rice lesen: Out flowers and their receptacles. Artisticolly Considered. Wunder- volle Abbildungen von einlachen Arrangements, die vorteilhaft gegen unsere gekünstelten Bindekunstwerke abstechen. Im Februarheft schildert Mary H. Northend einen reizenden „Home Garden", wo in verschwenderischer Fülle Rosen und Stauden blühen. Ein alter formaler Garten mit Buchshecken ist „The Martha Washington Garden", der mit Washingtons Namen eng verknüpft ist. Über das historische Juwel plaudert John W. Hall. Im gleichen Hefte setzt Th. W. Humphreys seine Betrachtungen über „Japanese Gar- dens in Amerika" fort und ich kann nur wiederholen, was ich gelegentlich des ersten Artikels sagte, daß die Gärten so wenig japanisch anmuten, wie wahrscheinlich die Autorin. Dies reiche Februarheft enthielt ferner noch Artikel über „The Garden of Annuals" und „A Home Hautbery", die beide gute Bilder bringen. Auch das Märzheft beginnt sehr interessant mit: A North House Garden" von Mary H. Northend und zeigt instruk- tive Photos aus einem blütenreichen architektonischen Garten. Man übersehe auch die Staudenrabalten in „Wild plants in perennial garden" nicht. C. K .S. Verschiedene Mitteilungen. Ausstellung Wiesbaden 1909. Für die Sondergärten, Garten- anlagen und sonstigen gärtnerischen Ausschmückungen und Bepflanzungen sind folgende Preise zuerkannt: i. der Firma Friedrich Hirsch-Wiesbaden für den Entwurf und die Aus- führung eines Rosen- und Blumengartens den höchsten Ehren- preis; für den Kulturzustand der Bepflanzung beider Sonder- gärten die goldene Medaille; 2. a) Kurt Hoppe- Wiesbaden für die Schmuckplatzanlage vor der Kunsthalle den zweit- höchsten Ehrenpreis; b) der Firma A. Weber & Co. für die Bepflanzung dieser Schmuckplatzanlage die silberne Medaille und einen Geldpreis; 3. der Firma Friedrich Hirsch für einen 2. Sondergarten (verschiedene Gartenmotive) unter besonderer Berücksichtigung des Trockenmauermotives einschließlich der Bepflanzung, die goldene Medaille und ein Geldpreis; 4 der Firma Wilhelm Vopel für die Gartenanlage am Binger Mäuse- turm einschliefalich Bepflanzung, die silberne Medaille und ein Geldpreis; 5. der Firma Lothar Schenck- Wiesbaden für die Schmuckplatzanlage links der Fontäne, die bronzene Medaille; 6. Peter Göttel jr für den Spalierobstgarten, ein Geldpreis. Für die zur Ausstellung gelangten Pläne und Modelle hat das Preisgericht folgende Preise zuerkannt: 1. der Firma Coßmann Nachf, Inh.: Wirtz & Eicke-Frankfurt Rödelheim die goldene Medaille; 2. der Firma Friedrich Hirsch-Wiesbaden die silberne Medaille; 3. der Firma Heinrich Berg-Frankfurt die bronzene Medaille. Die städtische Gartenverwaltung Wies- baden hatte außer Konkurrenz ausgestellt. Obergärtnerprüfung In Dresden-Laubegast. Am 11. Juni fand an der Gärtner-Lehranstalt zu Dresden-Laubegast die mündliche Obergärtner Prüfung unter Leitung des Königl. Kommissars statt. Als solcher ist vom Kgl. Sachs. Ministerium Herr Geheimrat Prof Dr. Drude bestellt. 7 Kandidaten hatten sich der Prüfung unterzogen und sämtlich als Hauptfach „Gartenkunst", einer außerdem als 2. Hauptfach „botanische und Versuchsgärtnerei" gewählt. Für die schriftlichen Arbeiten und Entwürfe war eine Frist von 5 Monaten gewährt worden. Geprüft wurden folgende Herren: Johannes Ilartmann, z. Z. Obergärtner am Kgl botan. Garten zu Dresden, Leo Heerwagen, z. Z. 'Obergärtner bei der Stadt. Garten Verwaltung in Charlottenburg, Willi Kowalsky, z. Z. Techniker bei der städt. Garten- Verwaltung in Berlin, Walter Mehlhorn, z. Z. Techniker in Schweinsburg a. Pleisse, Hugo Laubmann, z. Z. Techniker in Leipzig-Lindenau, William Ochme, z. Z. Techniker in Leipzig-Lindenau, Rudolf Tänzer, z. Z. Leiter einer Anlage in Schackenhof, Westpr. Allen 7 Kandidaten wurde das Diplom als „geprüfter Obergärtner" zugestanden, dreien sogar mit dem Prädikat „sehr gut". Bei dem mündlichen Examen prüfte in den allgemeinen Gartenbaufächern: Dir. Tamms, in Gartenkunst: Gartenbau- direktor Bertram, in botan. und Versuchsgärtnerei: Professor Dr. Naumann. Die Zeichnungen und Entwürfe, die zum Teil ganz vor- züglich und durchweg künstlerisch ausgeführt waren, waren für Interessenten einige Tage ausgestellt und haben allseitig hohe Anerkennung gefunden. Weltausstellung in Brüssel 1910. .Auf der Weltausstellung in Brüssel 1910 sollen sämtliche Zweige des deutschen Garten- baues zu einer einheitlichen Gartenanlage vor der Deutschen Abteilung vereint werden. Mit der Leitung ist der Garten- Architekt Fr. Brahe, Mannheim, betraut worden, von welchem darauf bezügliche Anfragen erledigt werden. Heimatschutz. Die Stadtgemeinde Godesberg beabsichtigt die 2 km lange Rheinpromenade von Plittersdorf bis Rüngsdorf gärtnerisch auszugestalten und hat zu diesem Zwecke bereits einen engeren Wettbewerb unter drei in hiesiger Gegend an- sässigen Firmen ausgeschrieben. In den Bedingungen, die dem Ausschreiben zugrunde liegen, heißt es wörtlich : „Die Aus- schmückung des Rheinwerftes soll in ihren Grundzügen im italienischen Renaissancestil ausgeführt werden und hat sich die gärtnerische Anlage dem anzupassen. Eine Unmenge von Architekturen und Bildwerken aus jener Glanzperiode sollen zur Aufstellung gelangen. Man frage sich ernsllich: wohin führt das? Was ist denn noch deutsch am Rhein? Beinahe jede größere Ortschaft läßt ihr Rheinuler durch eine endlose Reihe geschmackloser Hotelfassaden verunstalten, und jedes dieser trostlosen After- gebilde hat ein gut Stück jener alten traulichen Rheinpoesie auf dem Gewissen, die unsere großen Dichter einstmals zu beredtem Ausdruck begeisterten. Und fast täglich mordet diese gewissenlose Spekulation weiter. Sollen wir, einer klein- lichen Spielerei zuliebe, blutenden Herzens auch das herrliche Godesberger Rheingelände opfern? Meiner .Schätzung nach handelt es sich um ein Objekt von ca. 50-60000 Mk. Ein Drittel dieser Summe würden die vorgesehenen Skulpturen verschlingen. Hätte man mit diesem Gelde ein öffentliches Preisausschreiben veranstaltet, die Beur- teilung der Entwürfe namhaften Künstlern anheimgegeben, dann wäre auch feste Gewähr für ein Gelingen im Sinne ehr- licher Zweckkunst geboten gewesen. Der eigene Reiz der Aufgabe hätte ohne Zweifel rege Beteiligung gesichert. Oder hoflit man, die hohen Kosten für die doch minder- wertigen Kopien aus mildtätigen Gaben der Anlieger zu decken ? Möchten sie sich alle eines Besseren besinnen und hartnäckig ihre Taschen verschließen. Wir alle werden ihnen von Herzen Dank wLssen. V. Ziegler. Für die Redaktion verantwortlich; Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. 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Die Allgemeine Zeitung in München schreibt über die Publikation: D. Unter dem Titel Gartenkunst- bestrebungen auf sozialem Gebiete hat die Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst ein Heft herausgegeben, das soeben im Verlage von H. Stürtz in Würzburg er- schienen ist. Es enthält drei Vorträge, die im vorigen Jahre in Nürnberg auf der Hauptversammlung der genannten Gesell- schaft gehalten worden sind. Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästhetische Befriedigung bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, „breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind", wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind". Von diesem Sinne sind demgemäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst" gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahrung erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden und in England (in der Gartenstadt Letchworth) auch bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt. Das Wesentliche bleibt die Gemeinnützigkeit der Bodenhaltung und das enge Zusammen- halten von Gartenstadt und Gartenkunst Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten und dergleichen längst vorhanden, ist dabei unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- triebe des modernen Lebens zu vereinigen, und wie sie vor allem den Interessen der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt „Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Über- leitung zur Gartenstadt, zeigt er, wie in diesen Komproniisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgemäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei Berlin die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- pflanzung, die Häuserberankung, die Grup- pierung der Landhäuser, die Anordnung von Kolonien am Wasser werden besonders eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genommen. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des Vortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschwing- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders liegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. Hau isch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- ralität und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinsk)', das Borsigwerk, die Gärten im Waldenburger Kohlenrevier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'scht Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An- lage der Vierfamilien Wohnhäuser, der Garten- bepflanzung und damit zusammenhängender Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Pläne und Abbildungen die Vorzüge der einzelnen Kolonien gegeneinander ab- schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- sofern, als diese grossen Vergünstigungen in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- gute kommen können, während die Arbeiter der grossstädtischen Betriebe und die Heim- arbeiter der Grossstadt zu allermeist auf dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenserwerb direkt hinderlich sind. -\real 1.S60 Morsen Baumschulkatalog postfrei zu Diensten. L. 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Stürtz A. G., Würzburg. Die Gartenkunst Zeitschrift für Gartenkunst und verwandte Gebiete Herausgeber: Deatscbe Gesellschaft för Gartenkonst Schriftleitung : Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. U. No. 9 Mittwoch, den 1. September 1909. Band XI Die Zeitschrift erscheint monatlich einmal. Mitglieder der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst erhalten sie kostenfrei. Preis im Buchhandel 16 Mk. pro Jahrgang. Anzeigenpreis: 2-5 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröftentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: Victor Zob el- Darmstadt : Alte deutsche Gärten. — Heinrich v. Salisch aufPostel: Obstbäume im Garten, im Park und in den freien Anlagen. — Zur Hamburger Stadtparkfrage. — L. Migge-Hamburg-Niendorf: Willy Lange. — R. Breuer- Wilmersdorf: Dresdener Ausstellung. — Bücherschau. — Verschiedene Mitteilungen. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3, W. Beisenbusdi, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. = Eigene Kulturen in Holland. — Grosse Spezialität in Treib- ü.FreilaDd-Tülpep JPYorzügliclieDQQalitäteD za kopkürrierenden Preisen. 9Iannheiiiil907. Für dieBepflanzung des Fi*iedricIi)!ipIatKes u. derAngastaanlage mit spätblühenden Garten- tulpen wurden mir die grosse, prenssische IStaatsmedaille, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. =====^=^^= Kataloge auf Wunsch. ' Sta.dtga.rten- und Friedhofs- Verwaltungen, grössere Privatgärtnereien mache auf Anfrage gern vorteilhafte Spezial-A ngebote. Ji'f^1f'ff^'^)^>lf'^f^ffff^'tf^'y?p^i|5i|!!j5'y^^?|!?|'!f'(|>!|!!p ?|!?|Siyi!j>'J?i|5iy(|51>iy(|5!|Si|l!|5|<^ Ausgegeben am C- September 1909. DIE GARTENKUNST Deutsche Ceseilschaft für Gartenkunst. Zur Vereinfachung des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beachten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöln-Merheim. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto-No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr 5 Pfg.). Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen. Gruppe Bayern : Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor He icke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner Holtz, Altona , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ". Gruppe Ostppeussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern : Obergärtner H e n z e, Stettin, gr. WoU- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Saehsen -'Thür- ingen : Garteningenieur Walther, Erfurt. GruppeSchlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau Xll, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen: Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreffenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (tortsetzung Seite 3.) Wilhelm Guder : Baumschulen ,,I^oxxpla.isir>''. z Breslau-CarloLüitz u. Trebnifz i. Schles. Spezialkulturen von Koniferen, winterhart, in jeder Grösse. Obstbännie in allen Höhen und Formen. Allee- nnd Parkbänm« jeder Höhe und Stärke. Ziergeliölze in allen Gattungen. Beerenobst, Rosen, Forst- nnd Heckenpflanzen. = Kataloge gratis und franko. man bittet bei Bestellungen sieb duf ,,Die €i" iL .^- r-^^B_^ ^' i J^llp k\ 3g=j|-.S^2^~"' ^^^ D. R. P. No. 185.S13. zum bequemen, schnellen und transport- sieheren Einkübeln von grösseren Einzel- pflanzen (Koniferen, Taxus etc.) liefert J. A. Scherer, Maschinenfabrik, Köln-Lindenthal. == Verlang'en Sie Prospekt! ==: In grösseren städtischen Betrieben mehr- jährig erprobt. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6. Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeigenteil betreffenden Zu- schriften sind an Haasenstein & Vogler, A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Ernst, Heinpich, Friedhofs -Verwalter, Hamburg 23, Friedenstr. 8. Fürstliehe Hofgarten - Verwaltung (Fr. Strafe, Fürstl. Hofgarten-Insp.), Detmold. Wiehen, S., Frl., Lehrerin an der Obst- und Gartenbauschule Godesberg. Verein der Friedhofsbeamten der Pfov. Hannover, z. H. des Herrn Friedhofs- gärtner Charles Kleefeld, Hannover, Kirchroderstraße 54. Peters, Carl, Gartentechniker, Hamburg, Koppel 13. Sillewls, Walter, Baumschulen, Hilden. Holtz,H.,FrankfurtM., Günthersburgallee 1. Adressen-Änderungen. Winkelmann, W., städt. Gartenarchitekt, Tilsit, Querstraße 7 (früher Schulstr. 12). Timmann, H. , Gartentechniker, Zizers, St. johannisstieg, früher Stettin, Haupt- friedhof. Stpunek, Willy, Obergärtner, Bonn (Rh.), Cassiusgraben 26, früher Dreieck 9. Stein, Fritz, Gartentechniker, Essen, Ruhr, Steinstraße 9, früher Michalowitz,Ob.-Schl. Galdt, 0., Gartenarchitekt, Marburg, Giesselbergerstr. 21 p., früher Kiel. Maass, Harry, i. d. Fa. Schnackenberg & Siebold, Hamburg, Glockengießerwall, früher Stuttgart, Helferichstraße. MflUer, Cesar, Gartentechniker, Friedenau bei Berlin, früher Steglitz, Schloßstr. 9. Bekanntmachungen: Englandreise. Die Abrechnung über die Englandreise ist inzwischen den Teilnehmern zugegangen. Diejenigen Herren, die auf den ihnen zu- stehenden Restbetrag zu Gunsten der Hauptkasse verzichtet haben, spricht der Vorsitzende seinen verbindlichsten Dank aus. Der Geschäftsführer: Beitz. Hauptversammlung. Der ausführliche Bericht über die Haupt- versammlung konnte, infolge verschiedener Reisen der Vorstandsmitglieder noch nicht fertiggestellt werden und wird daher erst mit der Oktober-Nummer zur Versendung gelangen. Die Hauptsachen sind ja schon den Mitgliedern durch den Bericht des Herrn Heicke bekannt geworden. Der Geschäftsführer: Beitz. Photographischer Wettbewerb. Auf der Ausschußsitzung in Hamburg ist die Ausschreibung eines photographischen Wettbewerbs beraten wurden. Die nähern Bedingungen werden noch besonders be- kannt gegeben werden. Der Wettbewerb soll so ausgeschrieben werden, daß die Ein- sendungen hierzu auf der Hauptversamm- Körner & Brodersen Gartenarchitekten Kömerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 >! i! i! Garten- und Parkanlagen. sa. Daß schöne Früchte eine Tafelzierde und auf dem Markte begehrt sind, liest man in jedem Handbuch der Obstkultur, daß aber Bäume mit schönen Früchten im Obstgarten bevorzugte Stellen erlialten sollen, habe ich fjisher noch nirgends gelesen ! Auch die Belaubung spielt eine große Rolle. Eine Pyramide mit Kaiser-AIexander-Apfeln sieht nicht nur der Früchte wegen schön aus, sondern die großen saftiggrünen Blätter heben die rote Farbe der Äpfel durch Gegensatz. Es soll aber nicht gesagt sein, daß stärker behaarte und deswegen graugrün erscheinende Blätter unschön seien. Sie passen nur nicht in den Vordergrund. Im Hintergrund können sie ganz gute Wirkung tun. III. Obstbäume im Landschaftsgarten. Daß Obstbäume irn Landschaftsgarten ausnahms- weise Verwendung finden dürfen, sagte ich bereits. Am günstigsten wirken sie als Oberholz in Gehölz- gruppen. Es ist irrig, zu glauben, daß Obstbäume, deren Fuß von Strauchwerk gedeckt wird, wenige oder nur schlechte Früchte tragen. Eher ist das Gegen- teil der Fall. Wenn man das abgefallene Laub liegen läßt, dann tragen Obstbäume über Strauchwerk so viele und schöne Früchte, wie im Graslande. Bei An- lage meines Gartens habe ich Apfel- und Birnenbäumc in den Gehölzgruppen zumeist stehen gelassen und lange Jahre gute Ernten von ihnen gehabt. Jetzt sind sie zumeist überwachsen. Einen Kaiseralexanderbaum am Rande der Saumi)flanzung konnte ich durch wieder- holtes Weghauen von Linden und Ulmen bis jetzt \er- teidigen. Alljährlich lohnt er diese Fürsorge durch IV. Obstbäume im Park. Im Park wird man sich noch größere Freiheiten erlauben dürfen. Mittelwald- und picnterwaldartige Bestände sind in größeren Parkanlagen die Hauptvertreter des Baum- wuchses. Je langweiliger unsere Forstbestände nur aus wenigen Nutzholzarten zusammengesetzt werden, desto aufmerksamer sollte man im Park den zurück- gedrängten Holzarten eine Zufluchtsstelle bewahren. Ich stehe hier ganz auf dem Standpunkt des Fürsten Pückler, welcher aus guten Gründen für den Park die ausländischen Holzarten verwarf. Ich bin der Meinung, daß wir diesen Ausschluß jetzt noch viel strenger hand- haben sollten, als damals Pückler. Weil in den Garten und in den Forst immer mehr Ausländer einwandern, muß der Park durch Mangel .an Fremdlingen einen reizvollen Gegensatz bilden. Andererseits verschwinden zahlreiche schöne heimische Holzarten unter dem Ein- fluß der modernen Forstwirtschaft aus den Waldungen. Man sollte sie daher im Park besonders hegen. Wer das tun will, und den Reichtum der heimischen Flora liebevoll studiert, wird bald merken, welche Schätze sich ihm darbieten. Nach Ausländern wird er kein Verlangen mehr tragen. Diese Befürwortung gilt ganz besonders den wilden Obstbäumen. In den Hochwaldbeständen, welche sich in den Forsten immer mehr ausbreiten, können sie sich nicht behaupten, während sie lür den Plenter- und den Mittelwald des Parkes trefflich passen. Dem wilden Apfelbaum hat schon Ikirckhardt in seinem klassischen ,,Säen und Pflanzen", ein Loblied gesungen, welches hier eine Stelle finden soll. XI, 9 DIE GARTENKUNST. 159 „An den wilden Apfelbaum (Pyrus malus, L.) und den wilden Birnbaum (Pyrus communis, L ), diese vereinzelten Urbäume besonders in Bergwaldungen, sei beiläufig noch erinnert, um sie als Denkmäler verschwundener Jägerzeit, wie zur Erinnerung an Altdeutsche Kost, der Nachwelt zu zu erhalten. Sie sind die Stammeltern all der Obstpracht in unseren Gärten, die nach Hunderten von Spielarten zählt. Besonders der alte Wildapfelbaum, borstig wie ein Keiler, steht da als ein urwaldlicher Zeuge; man gönne ihm seine Stelle. Die Poesie des Waldes wird immer ärmer." Die Charakteristik des W'ildapfelhaumes durch den Vergleich mit dem borstigen Keiler ist sehr treftend. Die in unseren Waldungen noch vorkommenden wilden Obstbäume sind nur zum geringeren Teil Nach- kommen der ursprünglich wilden Stammform. Häufiger muß man sie als Sämlinge edler Sorten ansehen. Hier- durch entsteht große Mannigfaltigkeit. Weit größeren Umfang als der Apfelbaum erlangt der wilde Birnbaum und wenn er alt wird, nimmt er sehr malerische Formen an. Ich schalte Seite i6o das Bild eines solchen ein, der in Postel auf einem Feld- rain zwischen Gestrüpp erwachsen ist und vor zwanzig Jahren freigestellt wurde. Die im eigentlichen Sinne wilden Birnbäimie unterscheiden sich von den unver- edelt gebliebenen Sämlingen edler Sorten durch die eigenartigen kreisrunden Blättchen (Seite 160). Der Vogel k irschbaum entzückt den Natur- trcund durch die schneeige Blüte im ersten Frühjahr unci durch das lorbeerartige Blatt und den schlank auf- strebenden Wuchs. Es gibt zum Glück Sjnelarten der wilden Kirsche, deren Früchte klein und bitterlich sind, so daß sie auf die liebe Jugend keine zu große An- ziehungskraft ausüben. Solche sind vor Beschädigungen sicher und passen daher am besten in unbeschützte Pflan- zungen. Sie mögen als Vogel- weide dienen. In der Königl. Oberför- sterei Abtshagen, Forstin- spektion Stralsund, steht ein Kirschbaum von 20 m Höhe und 54 cm Brusthöhendurch- messer im Forst *). V. Freie Anlagen. Freie Anlagen sind nutzbare Landschaft, geschmückt mit Holzungen, zugänglich durch gut geführte, aber anspruchslos gehaltene Wege. Für die freien Anlagen gilt alles, was vorstehend für den Park ausgeführt wurde; es kommt aber noch die Rücksicht auf Nutz- barkeit h i n z u. Wo Boden und Klima günstig sind, verdient d e r Walnußbaum in freien Anlagen reichliche Anpflan- zung. Sein heller Stamm, sein mächtiges Astwerk, sein prächtiges, kaum jemals unter Insekten leidendes Laub- werk, welches zu schönen Massen geordnet prachtvolle Kui>peln wölbt, alles dieses erhebt seine Erscheinung weit über das Kern- und Steinobst. Leider ist er in Deutschland nicht überall ganz winterhart. Sein tiefer, weitgreifender Schatten macht sich an Feldern und an Wiesen unangenehm bemerkbar, dem Wanderer auf der Straße ist er eine Wohltat' Pflanzt man in den Feldbüschen wilde Obstbäume, so wird man s tark wüc hs ige Spielarten, die wertvolles Nutzholz versprechen, zu bevorzugen haben. Meist wird in freien Anlagen die Jagd eine große Rolle spielen, daher werden auch die Früchte des Wild- obstes zur Äsung für das Wild geschätzt werden. Im Unterholz des Mittelwaldes lasse man an den Rändern der schönen Blüte wegen auch die Sauerkirschen und die Kricheln nicht ganz fehlen. Beide bestocken sich durch Wurzelbrut und sind, wo sie fußgefaßt haben, fast unausrottbar bei geringen Bodenansprüchen. Wichtiger ist das veredelte, um d e r F rü c h t e willen angebaute Obst. Sollen wir nun das Obst als Allee, oder in regelmäßiger Pflanzung fcldmälMg, oder sollen wir es hainartig in der Landschai't verteilt ziehen r Nicht immer gereichen Alleen einer Gegend zur Zierde. Das Gegenteil trifft zu, wenn sie den Ausblick nach einem schämen Ilintergrimd verdecken oder den ') Forstbotanisches Merkbuch der Provinz Pommern. Berlin, Gebr. Bornträger, 1905. Kirschbaumaliee im Ximpscher Kreise (Schlesien). Schutzpflanzung aui ii jschung. 160 DIE GARTENKUNST. XI, 9 Wilder Birnbamn im Fustler Cjaiten. Zusammenhang einer schi'in gegliederten Landschaft zerreißen. Die Nachteile können gemildert oder ganz autgehoben werden, wenn man Obstsorten wählt, deren Stämme und Kronen klein bleiben. — \n Postel ver- sperrte eine Pappelallee den Ausblick nach dem Abend- himmel. Selbstverständlich mußten die Pappeln fallen, aber nicht alle; fünf Stück blieben am Ende der Allee stehen, um die Horizontlinie zu brechen. Alsdann er- hielt der Weg nach Rönnenkamps Plan eine sanfte .Schwingung und die Ränder wurden mit Sauerkirsch- häumen besetzt. Zweimal im fahre bieten diese einen herzerfreuenden Anblick, erst im Frühling, wenn sie blühen, dann im Herbst, wenn das Laub wundervoll rotgelbe Farbentöne annimmt. D i e P f 1 a n z u n g v o n O b s t b ä u m e n i m Feld e nkd in der Regel gradlinig zu erfolgen haben. Das kann unter Umständen durch Kontrast mit Parkanlagen großartig wirken. Solchen Gegensatz konnte ich in Proskau bewundern, wo man aus der Parkanlage einen wundervollen Ausblick in die Obstpflanzungen geniefk (Lageplan auf dieser Seite unten). Mit Bedacht habe ich geschrieben gradlinig, nicht aber regelmäßig. Pflanzt man die Bäume inner- halb der Reihen in regclmäl.Mgen Abständen, vielleicht sogar in Dreiecksverband, so sieht das anfänglich sehr hübsch aus ; es ergeben sich aber doch Nachteile in ästhetischer und praktischer Hinsicht. schwer, oft sogar unmöglich, die regel- Es ist auch sehr mäßige Pflan- zung so auszu- führen, daß die an den Stra- ßenkanten ste- henden Bäume sich in dii- Pflanzlinie ge- nau einrichten, und die Ab- weichung sieht schlecht aus. Die einge- schaltete Ab- bildung (S. i6i olieni zeigt an vielen Stellen diesen Cbelstand, der übrigens um so weniger in die Augen fällt, je größer die Pflanzung ist, daher in der ausgedehnten Proskauer Pflanzung wenig zu besagen hat. Der praktische Nachteil ergibt sich erst später, wenn l^rcänzuneen nöiti'' werden. Man muß dann den Beblätterter Zweig des wilden Birnbaumes der im Postler Walde ursprünglich vor- kommenden Form. -^ijl.ponioLjiijlil'jl's «Troslion. y:-y:-:-^'-^^ •••.■■■■■•:■;••:•;■■• si>*-;, \^'- ^V. ■ ■■'■■■■■.■■■.■ ■^. yr\\ »J •i».^v. m XI, 9 DIE GARTENKUNST. 161 Ersatz für absterbende Bäume immer wieder auf die alten, schon ausgesogenen Pflanzstcllen brin- gen, was für das Gedeihen des Nachwuchses unvorteilhaft ist. Man kann aber auch auf das Auspflanzen nicht verzichten, weil bei regelmäßigem Verband die Lücken unschini auffallen. Streng regelmäßige Anordnung verliert viel von ihrem wenn im Lauf der Jahrzehnte die Baumkronen sich unegal entwickeln, wie das meist zu geschehen pflegt. Alle Schwierigkeiten vermeidet man unter gleich- zeitiger Wahrung wirtschaftlicher Vorteile — (Mög- lichkeit des Beackerns, Übersichtlichkeit der Anlage — dadurch, daß man die Bäume in Linien reiht, innerhalb der Linie aber ihnen ungleiche Abstände gibt. Die Figur auf dieser Seite unten zeigt Beispiele der Anpassung derartiger Pflanzungen an Baumalleen. Jeder Alleebaum fügt sich beschei- dentlich einer Baumlinic auf dem Felde ein. Ge- schwungene Wege sollte man durch geradlinige Pflan- zung nicht führen. Wer es nicht vermeiden kann, ver- zichte auf alleemäßige Bepflanzung der geschwugencn Wege, damit sie möglichst unauffällig bleiben. Wichtig ist die Erwägung, welche Richtung die Baum reihen erhalten sollen. Wird eine Gegend vorzugsweise von bestimmten Aussichtspunkten her gesehen, dann sollten die Reihen niemals parallel zu derjenigen Richtung verlaufen, aus welcher man die und die Obstbäume fügen sich dem Gelände auf das Landschaft zu betrachten iiflcgt. Dann bemerkt man beste ein. Obstmuttergarten in Proskau. nämlich aus einiger Entfernung die Geradlinigkeit nicht. Hierauf beruht die landschaftliche Schönheit älterer Obstpflanzungen in der Schweiz. Die Bäume stehen dort zumeist in Reihen, aber man bemerkt das nicht, wenn man nicht darauf achtet. Man bemerkt es um so weniger, weil bei der Kleinheit der Grundstücke die Baumreihen meistens kurz sind. Ich füge hier einen kleinen Ausschnitt aus dem eingangs erwähnten Rönnenkampschen Plane ein: Die Obstbaumvorpfian- zung am Westrand des Kellerberges in Postel Wie der Plan es vorschreibt, genau so habe ich die Bäume verteilt. Hätte ich es jetzt nochmals zu .1 B Skizze für feldmäßige Obstbannipflanzung zwischen Baum- Ausschnitt aus dem Rönnekampschen Plan (A) Obstbaum- alleen. Die Linien sind parallel, die Abstände in den Reihen pflanzung unregelmäßig; dazu Gegenbeispiel (B), Obstbaum- unt'leich. pflanzung in geraden Linien. 162 DIE GARTENKUNST. XI, U machen, so würde ich sie in Zeilen ordnen, wie das Ge.Ljenbeispiel andeutet. Nur wer genau von Norden oder von Süden aus in die Linie hineinbhcken könnte, würde den Unterschied gewahr werden. Für jeden anderen Standpunkt verschieben sich die Bäume so, dali. man es nicht merken kann, ob sie nacJT einer Richtung geradhnig geordnet sind, oder nicht. Der Landschaftsgärtner kann sich auch in die Lage versetzt sehen, vorliandene regelmäßige Pflanzungen u mzuges tal t en , wenn sie nicht in seinen Plan passen. Hierfür gebe ich ein Musterbei- spiel : Ganz einfach durch Aushieb läßt sich die Regel- mäßigkeit einer Pflanz.ung so durchbrechen, daß man von den ursprünglichen Linien nichts mehr gewahr wird. Teilweise Unterpflanzung verbessert dann den Eindruck noch wesentlich. j$^ 1 1 1 [7 r) ^ 1 n V 'J ^ 7i D -s % t 7 — vK — z <:; ^ ^\ , 1 i/ Ä \r^ L' v Ci ixS A ) 900.— Reisekosten 700.— Schreibhilfe 550.— Porti 500.— Drucksachen 300.— die Hauptversammlung 400.— Verschiedenes 1000.— Gruppenbeiträge 980.— Preisausschreiben etc. Saldo » 500.— 970.— Mk. 18300.- Eine Neuerung in der Kassenverwaltung ist eingetreten durch die Einführung des Postscheck- Verkehrs. Seit dem 1. Januar 1909 hat die Ge- sellschaft Postscheck-Konto beim Postamt Köln, unter Nr. 680. Sämtliche eingehenden Gelder werden auf dem Postscheck-Konto vereinnahmt bezw. verausgabt. Die Einrichtung bedeutet so- wohl für den Geschäftsführer eine wesentliche Er- leichterung als auch für die Mitglieder eine wesent- liche Portoersparnis. Sobald das Postscheck-Konto eine Höhe erreicht hat, die die für die laufenden Aus- gaben notwendige Summe übersteigt, wird der überschiessende Betrag auf der Stadt. Sparkasse Köln angelegt. (Sparkassen-Konto zur Zeit Mk. 1001. — ). Die Bibliothek der Gesellschaft ist im Berichts- jahr weiter vermehrt worden. Die Liste der Zu- gänge wird demnächst besonders gedruckt und mit der Zeitschrift versandt werden. Die Bibliothek ist durch Vertrag vom 25. Januar 1909 an bei der Vaterländischen Feuer -Vers. A. G. Elberfeld im Betrage von Mk. 3000. — gegen Feuersgefahr ver- sichert worden. Die Lichtbildersammlung wurde ziemlich leb- haft benutzt. Wie im vorjährigen Bericht, so muss auch leider in diesem mitgeteilt werden, dass uns eine Anzahl Mitglieder durch den Tod entrissen wurden. Es starben seit der Hauptversammlung in Potsdam : Parkdirektor Ohrt, Bremen. Architekt Jos. Olbrich, Darmstadt (Düsseldorf). Rosenschulbesitzer Wcigand, Soden, Taunus. Kgl. Hofgärtner Bünger, Koblenz. Handelsgärtner Feiten i. Fa. Gebr. Feiten, Speyer. Dr. L. Cavet, Wiesbaden. Ehre ihrem Andenken! Über die Mitglieder-Bewegung ist mitzuteilen : Neuanmeldungen im Jahre 1908 114 Mitglieder „ vom 1. Januar 1909 bis 1. Juni 1909 68 Mitglieder. Durch Tod verlor die Gesellschaft in der Zeit vom 1. Januar 1908 bis 1. Juni 1909 11 Mitglieder, durch Austritt ebenfalls 11 Mitglieder. Die Mitgliederzahl beträgt daher zurzeit : Ehrenmitglieder 10 Schriftwechselnde Mitglieder 10 Behörden 98 Sonstige korporative Mitglieder, Vereine und Gesellschaften 52 Persönliche Mitglieder 863 1026 Mitglieder. Die Tätigkeit in den Gruppen geht aus nach- stehenden Sonderberichten hervor. Gruppe Bayern. Vorsitzender : Landesökonomierat und Stadt- gärten-Direktor Heiler, München, Schriftführer : Hofgärten-Direktor H. Schall, München, Vertreter imAusschuss: L. Sc/^kz^/«'«, München- Bogenhausen. Die Gruppe Bayern hielt im Jahre 1908 drei Sitzungen im Ausschusslokal der Bayerischen Gartenbaugesellschaft in München ab. Grössere Vorträge wurden nicht gehalten. Besprochen wurden; Der Wettbewerb der Woche, die Bestrebungen und zukünftigen Ziele der Gesell- schaft, die Schriftleitung, die Regelung der Ge- bührenordnung, die Ausschussitzung in Magdeburg und die Einrichtung von Gartenkunstklassen an den Gewerbeschulen. Ferner fand ein Ausflug statt zur Besichtigung des Besitztums des Herrn Oberbürgermeisters, Ritter V. Borscht, München. Gruppe Brandenburg. Vorsitzender: Kgl. Garteninspektor F. Zahn, Steglitz bei Berlin, Geschäftsführer: Garteninspektor H. Petersen, Marienfelde bei Berlin, Vertreter im Ausschuss: F.Zahn w.H. Petersen. Im Laufe des Jahres 1908 fanden statt: Eine geschäftliche Hauptsitzung, 12 ordentliche Sitzungen, von denen 6 mit Vorträgen und 5 mit Ausflügen verbunden waren und 2 ausserordentliche Sitzungen, die sich mit der Vorbereitung der Hauptversamm- lung befassten. Von den Vorträgen sei erwähnt: Neue und alte Vorbilder der Gartenkunst, gehalten am 8. I. von P. Jessen. Über Wettbewerbe, von Gartenarchitekt Freye am 5. II. Allgemeine Tages- fragen von Garteninspektor Zalin am 4. III. und Gartenanlagen bei Heilstätten und Krankenhäusern, von eben demselben am 5. IV. Die Bismarckwarte als Bauwerk und die Gartenanlagen an der Bis- marckwarte von Professor Möhring, Berlin und Stadt. Garteninspektor Kessler, Brandenburg am 11. XI. Farbe und Farbenwirkung in Natur und Kunst von Kgi. Gartenverwalter v. Böhn am 16. XII. Ausflüge wurden gemacht : In die Friedhofs- kunstausstellung am Kunstgewerbe -Museum, den Botanischen Garten in Dahlem, das Märkische Museum und einer Einladung Willy Langes folgend, gemeinsam mit dem Verein Deutscher Garten- künstler, nach Wannsee. Besonders hervorzuheben ist, dass die Gruppe die Ehre hatte die 21. Hauptversammlung der Gesellschaft in Potsdam vorzubereiten. Die Arbeiten für die Regelung der Statistik im Gartenbau wurden weiter geführt. Gruppe Frankfurt. Vorsitzender : Heieke, Stadt. Gartendirektor, Frankfurt, Wiesenstrasse 62, Schriftführer und Kassierer : Müchler, Stadt- garten-Verwalter, Frankfurt. Luisenstrasse, Vertreter im Ausschuss: Heieke und Garten- inspektor Berthold, Wiesbaden. Es wurden zwei Sitzungen abgehalten. Ende Januar in Frankfurt und Ende Juni in Darmstadt. Mit der ersten Sitzung war eine Besichtigung der Anlagen des General-Konsuls v. Weinberg in Waldfried bei Frankfurt a. M. und mit der zweiten der Besuch der hessischen Landes-Ausstellung in Darmstadt verbunden. Besprochen wurden in den Sitzungen : Die inneren Verhältnisse der Gesellschaft, die Schrift- leitung und die Anregung für den Ausschuss des Vereins Deutscher Gartenkünstler. Angeregt wurde durch die Gruppe die Eintragung der Gesellschaft in das Vereinsregister und die inzwischen erfolgte Vereinigung der Geschäfte des Schriftführers und Kassenwartes der Gesellschaft in einer Hand. Gruppe Hamburg. Vorsitzender: Friedhofs-Inspektor Koopmann, Ottensen-Hamburg, Schriftführer: Holtz , Stadtgärtner, Altona, Waidmannstrasse 72, Vertreter im Ausschuss: F. G. Hölscker, Königl. Garteninspektor, Harburg. In neun Versammlungen wurden folgende Vor- träge gehalten: Über Hausgärten von Stadtgärtner il/ö/zr, Wands- beck. Über ausgeführte Gärten verbunden mit einer Plan- Ausstellung von Landschaftsgärtner Oeks, Hamburg. Erhaltung und Verjüngung von Gehölz- Pflanzungen, von Friedhofs-Inspektor Koopmann, Gartendirektor 'Jülchke, und seine Vorträge von Friedhofs-Inspektor Koopmann. Die Palmaille in Altona ihre Entstehung vor 300 Jahren und die jetzige Neubepflanzung von Stadtgärtner Holtz, Bedeutung und Anwendung der Gartenkunst im Städtebau von Stadtgärtner Mohr, Wandsbeck. Weihnachten und Weihnachtsgebräuche imd ihre Entwickelung bis zur Neuzeit. Ausflüge wurden gemacht nach dem Ohlsdorfer Friedhofe, nach der Lüneburger Heide und nach den Baumschulen des Mitgliedes Rulemann-Grisson in Saselheide bei Hamburg. Gruppe Hannover. Vorsitzender : Stadt. Gartendirektor Zeininger, Hannover, Schriftführer: Obergärtner Glogau, Hannover, Vertreterin! Ausschuss : Gartenarchitekt j^oji?//»^ in Bremen, und Glogau, Hannover. Es fanden mehrere Sitzungen und Ausflüge statt. In einer Sitzung vom 5. II. wurde Protest dagegen eingelegt, dass einige frühere Mitglieder der Gruppen eine Versammlung nach Bremen in einer Weise einberufen hatten, als ob die Versammlung mit der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst in Be- ziehung stünde. Für das 7)7)!'-Denkmal wurden M. 50. — bewilligt. Auf der Sitzung in Osnabrück am 21. 6. hielt Herr Gartentechniker Keiser einen Vortrag über die Entwickelung der Anlagen der Stadt. Im Anschluss wurde eine Wagenfahrt nach Georgs-Marienhütte unternommen. Gruppe Pommern. Vorsitzender: Stadt. Garten-Inspektor Schulze^ Stettin, Schriftführer: Henze, Stettin, Vertreter im Ausschuss : Stadt. Garten-In- spektor Schulze, Stettin. Die Gruppe Pommern hielt ausser mehreren zwanglosen Zusarnmenkünften, 2 Sitzungen ab und zwar am 19. I. und 11. VI. in Stettin. Besprochen wurden: Die Ausschussitzung in Magdeburg, die Wettbewerbsbestimmungen, der etwaige Anschluss des Vereins Deutscher Garten- künstler an die Gesellschaft und die Hochschulfrage. Gruppe Rheinland. Vorsitzender: Stadt. Gartendirektor Encke, Schriftführer: Stadt. Obergärtner Scherer, Köln-Lindenthal. Vertreter im Ausschuss: Gartenarchitekt Hoeviann, Düsseldorf-Grafenberg und Stadt. Gartendirektor von Engelhardt, Düsseldorf. Es fanden vier Sitzungen statt : Zwei in Köln und je eine in Bonn und Düsseldorf, die letzte Sitzung in Gemeinschaft mit der Gruppe West- falen. Besprochen wurden : Die Ausschussitzung in Magdeburg, die Gebührenordnung, die England- reise und der Verlauf der Hauptversammlung in Potsdam. Ausserdem wurde von Herrn Garten- architekten Encke ein Vortrag gehalten über architektonische und landschaftliche Gartenkunst. Besichtigt wurden die Stadt. Anlagen in Bonn und in Düsseldorf. Gruppe Sachsen-Thüringen. Vorsitzender: Garteningenieur Walter, Erfurt, Schriftführer: Stadt. Friedhofs-Inspektor Z-^«S/^^ Erfurt, Vertreter im Ausschuss : Palmengartendirektor Doebncr, Leipzig und Walter, Erfurt. Sitzungen wurden abgehalten in Halle und Rudelsburg-Kösen, auf denen hauptsächlich ge- schäftliche Angelegenheiten beraten wurden. Be- sichtigt wurden die städt. Anlagen in Halle nebst Burg Giebichenstein, sowie die Wohnräume, Werk- stätten und Gärten von Professor Schulze, Naumburg. Gruppe Schlesien-Posen. Vorsitzender: Städt. Gartendirektor Richter. Schriftführer : Städt. Friedhofs- Inspektor Erbe, Breslau. Kassenführer: Kaufmann Scholz, Breslau. Vertreter im Ausschuss : Richter, Breslau und Erbe, Breslau. Es fanden sechs gut besuchte Sitzungen statt. An Vorträgen wurden gehalten : Angewandte alte und neue Gartenkunst von Parkinspektor Sch7ieider, Görlitz ; Reiserinnerungen aus Ägypten von Gar- teninspektor Goerth, Proskau ; Die Vorbildung der jungen Gartentechniker für die Praxis von Kgl. Obergärtner Riemann, Proskau und Parkinspektor Schneider, Görlitz ; Die Handwerker und Fort- bildungsschule vom Städt. Parkobergärtner Heime, Breslau. Ausserdem wurden in ausführlicher Weise die in- ternen Angelegenheiten der Gesellschaft besprochen. Gruppe Süd-West. Vorsitzender : Gärtnereibesitzer Vogel, Baden, Schriftführer : Grossherzoglicher Hofgärtner Ahrens, Baden, Vertreter im Ausschuss : Ahrens, Baden. Sitzungen fanden statt: Am 26. Februar in Karlsruhe, verbunden mit einem Vortrag des Gartendirektors Heicke, Frankfurt, im Kunstge- werbe-Verein: Die Gartenkunst unter dem Ein- fluss neuzeitlicher Kunstbestrebungen. Der Vor- trag wurde durch Lichtbilder unterstützt und fand vor ungefähr 150 Zuhörern statt. Am 16. IV. in Stuttgart, verbunden mit einem Ausflug nach Cann- stadt und der Besichtigung der Nelken-Kulturen von C. Ljiz in Feldbach. Abends fand ein Vortrag über Friedhöfe der Neuzeit von Stadtgärtner Hoffmann, Pforzheim, statt. Am 12. VI. in Strass- burg mit Vortrag des Garteninspektor Müller über alte und neue Strassburger Gärten, einer Be- sichtigung der Orangerie und der Gärten der Herren Graf Pourtales und Notar Loew. Der Gruppe traten 12 neue Mitglieder bei. Gruppe Westfalen. Vorsitzender: Kgl. Geh. Baurat Kuklmann, Dortmund, Schriftführer: Garteninspektor Schmidt, Dort- mund, Vertreter im Ausschuss: Schmidt, Dortmund. Es fanden drei Sitzungen statt am ."). II. in Dort- mund, am 29. VI. in Eickel, mit gleichzeitiger Be- sichtigung der städtischen Anlagen in Eickel, Wanne und Recklinghausen und am 25. X., gleich- zeitig mit der Gruppe, Rheinland in Düsseldorf. Vorträge wurden gehalten : Über die Anlage von botanischen Gärten bei Volksschulen, von Garteninspektor Heymann, Duisburg. Wer ist berufen die Gartenkunst auszuüben, von Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. Über die Ent- wickelung des Volksgartens in Eickel, von Ge- meindegärtner Schulten. Ausserdem wurden be- sprochen die Innern Angelegenheiten der Gesell- schaft und die Hauptversammlung in Potsdam. Der Vorstand und Ausschuss; Encke Vorsitzender. I. A.: Beitz Geschäftsführer. Hoemann Beisitzer. DIE GARTENKUNST für Spaliere, Lauben, Beerenobst, Rosen, Obstbäume, Dahlien, Pflanzen etc. Russ. Bastmatten, Muscheln. Kokosstricke für Baumbänder und Ernteseile. Preise für; 1 Posti). 60 kg 100 kg. AUerbeste Kokosstricke . 2.25 19.— Sß.— Mk. Edelraffiabast 4 50 40.— 75.— ,, Portug. Zierkorkholz . . 1 50 9.— 18.— ,. Russische Birkenrinde . . 2.25 7-50 17.50 ,, Carl Pfützner, Import, Bergedorf 25 (Hamburg). EGÜHÜ^SJÜS!:: ^rapAJ/i[Ae7iu/}/l4m/iaä. HLiSCHEES Wir liefern seit mehr als 30 Jahren als Spezialität alle Sorten KyanisiBPte EaumpfälilB, RosenpfählB u. RebpfühlB. Die Dauerhaftigkeit dieser kyanisierten, d. h. mit Quecksilbersublimat imprägnierten, Pfähle wird allgemein anerkannt. Katz & Comp. Nachfolger, Mannheim. Imprägnieranstalten in Baden, Bayern u. Württem- berg. 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Unter dem Titel Gartenkunst- bestrebungen auf sozialem Gebiete hat die Deutsche Gesellschaft für Garten- kunst ein Heft herausgegeben, das soeben im Verlage von H. Stürtz in Würzburg er- schienen ist. Es enthält drei Vorträge, die im vorigen Jahre in Nürnberg auf der Hauptversammlung der genannten Gesell- schaft gehalten v>;orden sind. Der ihnen gemeinsame Grundgedanke ist der, die Möglichkeiten nachzuweisen, durch die der moderne Mensch wieder in die Lage ver- setzt werden kann, sich des Genusses eines Gartens zu erfreuen, der neben seinen hygienischen und wirtschaftlichen Vorteilen auch ästhetische Befriedigung bietet. Die Gartenkunst- Gesellschaft bezweckt also, „breiten Schichten ein Gut von hoher sozi- aler und kultureller Bedeutung wieder zu gewinnen" und alle Bestrebungen zu unter- stützen, „die auf Hebung der Gartenkultur gerichtet sind'', wobei sie besonders die- jenigen fördert, „welche dem Garten am Wohnhause und der Verschönerung seiner nächsten Umgebung gewidmet sind". Von diesem Sinne sind demgemäss die drei Vorträge geleitet. Der erste ist von H. Kampffmeyer (Karlsruhe) über „Gartenstadt und Garten- kunst'' gehalten. Ausgehend davon, dass es sehr wohl möglich und bereits durch Erfahnmg erprobt ist, der heute verbreite- ten unsinnigen und willkürlichen Preis- steigerung der Grundstücke wirksam ent- gegenzutreten, zeigt er die Möglichkeit der Begründung von Gartenstädten. Die Idee dazu ist in Deutschland, England, Schweden und Russland fast zugleich entstanden und in England (in der Gartenstadt Letchworth) auch bereits verwirklicht. Die hier erzielten Erfolge haben auf den Fortschritt der deutschen Unternehmungen günstig gewirkt. Das Wesentliche bleibt die Gemeinnützigkeit der Bodenhaltung und das enge Zusammen- halten von Gartenstadt und Gartenkunst Inwieweit die erstere in allerlei Villenorten und dergleichen längst vorhanden, ist dabei unerörtert geblieben, ebenso die Frage, wie die Eigenart der Gartenstadt mit dem Be- triebe des modernen Lebens zu vereinigen, und wie sie vor allem den Interessen der wirtschaftlich schwachen Bevölkerung nutz- bar zu machen ist. Beides ist in den folgen- den zwei Vorträgen beantwortet. Der eine, von F. Zahn (Steglitz), be- titelt „Die Gartenstadt", behandelt deren gartenkünstlerische Gestaltung. Unter dem entschieden richtigen Gesichtspunkte, dass wir gegenwärtig noch nicht mehr erreichen können, als höchstens die allmähliche Über- leitung zur Gartenstadt, zeigt er, wie in diesen Kompromisszeiten innerhalb von Villenorten, Arbeiterkolonien und der- gleichen sich das landschaftliche Element malerisch, individuell und naturgemäss be- handeln lässt. Die Ausführungen sind durch zahlreiche Abbildungen unterstützt, zu denen die westlichen Ortschaften bei Berlin die Vorbilder geliefert haben. Hier finden sich gute Beispiele und schlimme Gegenbeispiele in Fülle. Einzelne Dinge, wie die Baum- Pflanzung, die Häuserberankung, die Grup- pierung der Landhäuser, die Anordnung von Kolonien am Wasser werden besonders eingehend behandelt. Auch in diesem Vor- trage ist auf die Höhe der Preise nicht genügend Rücksicht genommen. Das Bei- spiel des Luisengartens in Magdeburg, auch einzelner Privatstrassen in Berlin, hätte neben anderem die Aufmerksamkeit des Vortragenden darauf lenken müssen, dass infolge der dort herrschenden Unerschwing- lichkeit der Kauf- und Mietspreise die von ihm empfohlenen Kolonien doch immer nur für die begüterten Klassen bewohnbar sind. Ganz anders liegt die Sache bei den Arbeiterkolonien, von denen der dritte Vor- trag handelt, gehalten vom Garteningenieur F. Han isch- Breslau. An einer langen Reihe hervorragend interessanter Beispiele zeigt er, wie man in grossen Industrie- bezirken durch Anlage von Gartenstädten dafür gesorgt hat, die Arbeiter an die Stätte ihrer Tätigkeit zu fesseln, ihr Interesse mit dem des Ortes zu verknüpfen, und auf Mo- ralität und Familienleben in günstiger Art einzuwirken. Als Beispiele dienen u. a. die Kolonien Emmagrube, Huldschinsky, das Borsigwerk, die Gärten im Waldenburger Kohlenrevier, die Arbeiterhäuser der Farb- werke Höchst a. M. und der Füllner'sche Volkspark zu Warmbrunn. Wir erhalten sehr interessante Aufschlüsse über die An- lage derVierfamilien Wohnhäuser, der Garten- bepflanzung und damit zusammenhängender Dinge und lernen an der Hand zahlreicher Pläne und Abbildungen die Vorzüge der einzelnen Kolonien gegeneinander ab- schätzen. Ein Bedauern bleibt uns nur in- sofern, als diese grossen Vergünstigungen in absehbarer Zeit doch nur einer verhält- nismässig geringen Zahl von Arbeitern zu- gute kommen können, während die Arbeiter der grossstädtischen Betriebe und die Heim- arbeiter der Grossstadt zu allermeist auf dergleichen verzichten müssen. Ihnen hilft die Gartenstadtbewegung noch lange nicht, denn was sie etwa an Wohnungszins sparen, verbrauchen sie reichlich wieder infolge der Verkehrsschwierigkeiten, wofern letztere nicht überhaupt unüberwindlich und für den Lebenservverb direkt hinderlich sind. Baumschulkatalog postfrei zu Diensten. L. Späth, Baumschule Baumschulenweg-Beplin ^^^. l)erH*«n¥. P* Hfl/^ABURG. HWiiiJprel&SchenltBlDrDlavBTEnBriffa) "Specialija^S^^NvojU pflanzet l-l-eKler CoLONIEN. 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Zur Vereinfachung des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beachten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, Cöln-Merheim. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. ' 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto-No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr 5 Pfg.). Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3, Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaftentgegennehmen. Gruppe Bayern: König). Ükonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor Heicke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altena , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ". Gruppe Ostpreussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern : Obergärtner H e n z e, Stettin, gr. Woll- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walther, Erfurt. GruppeSehlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Ilofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen: Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleilung der Gartenkunst betrefl'enden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei H.StürtzA.G., Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährieisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift smd zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Fortsetzung Seile 3.) WiiiieJm Guder Baumschulen ,,]V[on]3la.isii:>''. Breslau-CarioLüitz u. Trebnitz i. Schles. 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M., Zeil 48, alleinige Auzeigen- annahniestelle, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Peez, Armin, kgl. Ilofkunstgärtner und Baumschulenbesitzer, Budapest VIII, Kalvarie Ter 8. Rohe , Oskar , Baumschulen - Besitzer, Schneisen bei Altona. Marx, Wilhelm, Fabrikbes., Herzfeld (Elbe). Adressen-Änderungen. Dold, Carl, Gundelfingen bei Freiburg i/B. Mitgliedsbeitrag Diejenigen Herren, die mit der Zahlung des Mitgliederbeitrages noch im Rückstande sind, werden um umgehende Einzahlung auf das Scheck -Konto der Gesellschaft No. 680 Amt Cöln ersucht. Der Geschäftsführer: Beitz. Gruppen Frankfurt a/M. u. Südwest. Vorläufige Einladung Am 18. Oktober ds. Js. findet eine ge- meinsame Sitzung der Gruppen Frank- furt a. M. und Südwest in Heidelberg statt. Auf der Tagesordnung wird ein Vor- trag über englische Gartenverhältnisse stehen, der durch Lichtbilder unterstützt wird. Näheres durch besondere Einladung. Ahrens. Heicke. Gruppe Sachsen-Thüringen. Die Gruppe Sachsen-Thüringen hielt am 12. September in Halle a'S. im Hotel „Goldene Kugel" ihre zweite Versammlung in diesem Jahre ab. Anwesend waren 1 1 Mitglieder und ein Gast. Die Sitzung wurde 11 ^'' Uhr vorm. durch den I. Vorsitzenden Herrn Garten- ingenieur Walter eröflhet; nachdem er über die Ursachen der Verzögerung der bereits für den Monat Mai beschlossenen Versammlung Auskunft gegeben hat, be- richtete er in sehr eingehender Weise über die diesjährige Hauptversammlung. Alsdann schilderte Herr Garteninspektor Berckling unter Herumreichen von vielen Photographien und Bildern ausführlich und interessant die Englandreise. Seine Aus- führungen fanden reichen Beifall. Sodann fand die statutengemäße Wahl der Ausschußmitglieder statt; die früheren Mitglieder, Pahnengartendirektor Doebner- Leipzig und Gartemngenieur Walter-Erfurt, wurden wiedergewählt. Von Herrn Berckling wurde der An- trag gestellt, zukünftig das Protokoll der Sitzung trotz der Veröffentlichung in der nächsten Sitzung zu verlesen. Der Antrag wurde von der Versammlung angenommen. Als nächster Versammlungsort wurde Magdeburg in Vorschlag gebracht; die Sitzung soll im Monat November abgehalten Körner & Brodersen Gartenarchitekten Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 V. M i! Garten- und Parkanlagen. \i. \i. Xi. Sie und viel Geld bei Anschaffung von Schramm's Caloria-Heiz-Kessei. Leichteste Regulierung, bequeme Rei- nigung, denkbar geringster Kohlen -Ver- brauctl zeichnen ihn aus. Eine Neu- Anlage macht sich in wenigen Wintern selbst bezahlt. Wir garantieren höchste Ausnützung des Brennmaterials. Der Kessel ist unverwüstlich, wie viele Zeug- nisse über langjähr. Gebrauch bezeugen. Lesen Sie unseren Prospekt C 4 und verlangen Sie rechtzeitig kostenlose Be- ratung durch unsere Spezial-Ingenieure. Hfletallwerke Rruno Schrainni G. m. b. H. Ilvcrsgchofcn-Erfurt. Sprzialfabrik fUr Ctewäolishaiisbau, llrlzung uud lillftiinK. 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Garteninspektor Junge, Carlsaue -Cassel, ist zum kgl. Gartenbaudirektor ernannt worden. — Stadtgartendirektor Ries, Karls- ruhe und Garteninspektor Ehmann, Stuttgart, sind durch Verleihung des kgl. Kronen- ordens IV. Klasse ausgezeicimet worden. — Gartendirektor K. Hein in Weinheim a. d. B. hat am 1. Oktober ds. Js. die Leitung des Süddeutschen Landerziehungsheimes in Unterschondorf am Ammersee (Ober- Bayern) übernommen. Das von ihm ge- gründete und bisher betriebene Gartenbau- institut mit Pensionat ist in den Besitz von Garteninspektor Petersen, bisher Marienfeld bei Berlin übergegangen u. wird von diesem in der bisherigen Weise weitergeführt. Internationale Landes - Gartenbau- ausstellung 1910 in Budapest. Seitens der Ungar. Landes - Gartenbaugesellschaft wird im Jahre 1910 vom 15. — 16. Mai in Budapest unter dem Protektorate des Erz- herzogs Joseph eine internationale Landes- Gartenbauausstellung abgehalten. Der An- meldungstermin läuft bereits im Herbste ds. Js. ab. Anmeldebogen und Programme werden auf Wunsch in ungarischer, deut- scher und französischer Sprache vom Sekre tariate (Koronaherceg utca 16) bereitwilligst versendet. Bund deutscher Baumsehulbesitzer. Der Bund deutscher Baumschulenbesitzer hat eine eigene Geschäftsstelle bei dem I. stellvertretenden Vorsitzenden, dem Baum- schulenbesitzer Paul Hauber in Tolkewitz- Dresden, eingerichtet, welche von dem Geschäftsführer Heinrich Wimmer verwaltet wird. Postadresse : Geschäftsstelle des Bundes deutscher Baumschulenbesitzer in Tolkewitz-Dresden. Verpflanzte Obstbäume mit mehrjährigen Kronen. Hoch- und.Halbstämme, la. Ware. Ziersträucher und Decksträ'udier, Winterhärte Stauden. 6actus = Dahlien, Pompon» Dahlien. nonnc $f l)ocpKcr Boflieferanten Sr. IHaieit. des Kaiiers u, Königs Bhrensburg bei ßamburg. „Ausführlich beschriebene Preisverzeich- nisse bitten wir abzuverlangen." 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Über So Teilnehmer, meist Mitglieder der Gesellschaft, aber auch eine Anzahl Gäste beteiligten sich an dieser Studienreise und harrten der Gartenwunder, die das grüne, gartenfreudige, vielgepriesene Inselland nun ent- hüllen sollte. In Southampton nahm uns der bereit stehende Zug auf, um uns nach London zu führen. Im Tale der Itchen fuhren wir aufwärts durch die charak- teristische, baumbestandene Wiesenlandschaft. Schon auf dieser Fahrt sollte unsere gärtnerische Neugier nicht unbefriedigt bleiben. An großen, ausgedehnten Parkanlagen sauste der Zug vorbei. Violett leuchteten aus dem dunklen Laubgrün die hellen Blüten der Rhododendron, welche in solchen Mengen angepflanzt und derart verwildert waren, daß sie das natürliche Unterholz des Waldes zu sein schienen. Keiner der englandfremden Teilnehmer hatte solche Massen dieser schönen Pflanzenart jemals gesehen. Vorbei ging's an dem großen Militärlager von Aldershot, vorbei an Brokwood, wo die ,,Woking Nekropolis", ein ungeheuer großer (800 ha) Friedhof, Londons Toten die letzte Ruhstatt bietet. Auch hier schien das Rhododendron den vornehmlichstcn Pflanzenschmuck abzugeben. Vor- bei ging's dann am Raynes-Park, vorbei am Wimbledon- Common, wo die großen Golfspielplätze der Londoner sich befinden. Wie wir uns rasch der Riesenstadt näherten, fiel ein dichter graugclber Nebel ein und wir fuhren dann auf einem Viadukt über den gleich- gestalteten, gleiehgefärbten Dächern der Vorstadt mit den vielen, schier imzähligcn Schornsteinen hin zum Waterloo- Bahnhof. Bereitstehende Wagen brachten uns rasch zum Hotel. Nicht lange gönnten wir uns Rast zur Erfrischung, bald schon waren wir auf dem Wege zu Londons Gärten und unser erstes Ziel war der große Hydepark. Von den Eindrücken der Stadt als solcher, wie sie sich während unseres mehrwöchentlichen Aufent- halts boten, von dem Hasten und Treiben des Ver- kehrs inmitten des schier endlosen Iläusermeers, von diesem und vielem anderen, was wohl interessant und sehenswert war, will und kann ich hier nicht erzählen, das ginge über den Rahmen unserer Zeitschrift hinaus. Ich will nur erzählen von Gärten und Pflanzen und Blumen und von den Menschen, die in diesen Gärten leben, die diese Pflanzen und Blumen hegen und pflegen mit einem Verständnis und oft mit einer Innigkeit, die wir bei uns leider viel zu selten finden. Auch hierbei muß ich Maß halten. Auch mag ich manches Wichtige übersehen oder unrichtig auf- gefaßt haben, ich rechne daher auf die Ergänzung beziehungsweise Richtigstellung seitens anderer Fahrt- teilnehmer. Kollege Heicke unterzog sich der großen Mühe, auf allen Wegen seine Camera mitzuführen, um 1C8 DIE GARTENKUNST. XI, lu Aus dem Hydepark: Wiesen und Bäume. mÖL;lichst viel des Gesehenen im Bilde festzuhalten. Wenn auch bei der Hast unserer Reise nicht alle Bilder glückten, wenn auch bei manchen die Raum- wirkung nur mangelhaft herauskommt, wenn auch die belebende Farbe der Blumen ihnen völlig fehlt, so geben doch die vielen gelungenen Bilder die einzige Möglichkeit, das beschreibende Wort so zu ergänzen, daß man eine einigermaßen wahrheitsgetreue Vor- stellung des Gesehenen erhält. Zuerst also führte unser Weg in den Hydepark. Es war Nachmittag gegen die vierte Stunde, als wir diese wohl grüßte und bedeutendste Grünanlage des West-Ends betraten. Ein hohes mächtiges Eisengitter umgrenzt den Park. Wir durchschritten eines der breiten Tore und Aus dem Hydepark: Ki.^en^^ittcr zum bchutz der Rasenkanten. standen bald auf der aus- gedehnten baumumsäumten Wiesenfläche. Wie ganz anders ist das Parkbild als das, welches unsere deutschen Parks uns zeigen ! Bäume und Wiesen sind das Charakteristikum der Landschaft und auch das des Parks. Durch diese Wiesen, unter diesen Bäumen und Baumgruppen laufen nicht etwa in schönen ausge- zirkelten Kurven , sondern ganz wie der Zweck es fordert, breite, gut gepflegte Wege für Fußgänger, Rei- ter , Wagen , Räder etc. Aber heute an dem schönen Sommertage wurden die Fußwege nur wenig benutzt. Alles ging über den Rasen, auf dem Rasen spielte sich das ganze Parkleben ab. Hier stand eine Gruppe Ballspielcr. Dort tummelte sich eine Schar fröh- licher Knaben, dort geht eine Familie mit Kind und Kegel, umkreist von dem frei laufenden Hunde, über den grünen Teppich, um unter irgend einem schönen Baume einen Lagerplatz zu suchen, dort hinwiederum liegt eine Gruppe Arbeiter lang hingestreckt auf dem Rasen, Zeitung lesend; kurzum man hat das Gefühl, der Park wird bewohnt, nicht mu' zum Spazierengehen benutzt. Man kann natürlich nicht auf dem Rasen liegen bei Regenwetter, auch nicht in jeder Kleidung, und so muss es denn auch Sitzgelegenheiten geben. Wir finden daher auch Bänke dort, ganz wie bei uns, vor allem aber finden wir überall eiserne Klappstühle in großer Menge. Schön sehen sie gerade nicht aus, diese Eisenstühle, aber praktisch sind sie, das muß man sagen. Man kann seinen Stuhl dort hinstellen, wo e.s einem beliebt, in den Schatten der alten Ulmen oder in die pralle Sonne, einsam oder mitten unter die anderen, man ist auch darin frei und unabhängig und das ist doch eine große, schätzenswerte Annehmlich- keit. Sehr fiel mir die große Sauberkeit des Parkes auf. Trotz des starken Besuches und trotzdem ein großer Teil der Besucher dem Arbeiter- stande angehört, sah man nirgends oder nur selten Papier oder Speisereste umherliegen, XI, 16 DIE GARTENKUNST. 160 nirgends •,:^rw- sah ich Beschädi- gungen der Pflanzen und Bänke, nirgends einen iNIiß- brauch der Stühle oder dergl. Selten auch sah man Parkwärter und Polizei. Mir scheint, das englische Publikum ist außerordent- lich gut zum Parkbesuch erzogen und es schützt seine Anlagen selbst, besser wie Wächter und Polizei es wohl vermöchten. Aber trotzdem kommen mancherlei Beschädigungen durch unrichtige Benutzung des Rasens vor. So waren an den Fußwegen, beson- ders an den Nebenwegen vielfach parallel zu den Kan- ten kleine Fußpfade ausge- treten, auch manche Diagonalverbindungcn quer über den Rasen waren in derselben Weise entstanden. Da hilft sich der Parkwärter nun, indem er quer über diese Pfade leichte Eisengitter stellt, die den Besucher zwingen eine andere Wegerichtung zu nehmen. Schön sehen diese Ouergittcr allerdings nicht aus, aber es scheint in England erst recht nicht ohne Gitter zu gehen. Ich möchte diese Ouergittcr wohl entbehren, selbst auf die Gefahr hin, daß Fußpfade im Rasen in größerer Menge entstehen und Erneuerungen der Gras- narbe etwa mit Schälrasen sicherlich viel Mühe und Kosten verursachen werden. Ich beobachtete die oft prächtigen Baumpflan- zungen und fand die älteren Partien meist sehr ein- heitlich mit ein oder zwei Baumarten bepflanzt. Ich fand , daß. diese Ruhe und Einheitlichkeit äußerst wohltuend und angenehm wirkt. Jüngere Pflanzungen aus den letzten Jahren zeig- ten deutlich das Streben nach größerer Mannigfaltig- keit in den Pflanzenarten, aber diese Mannigfaltigkeit wirkte weit weniger günstig, wie vorhin die Ruhe. Auch hatte man augenscheinlich erst in dem letzten Jahr- zehnt, vielleicht nach der Methode des Festlandes be- gonnen, Gehölzgruppen vor- wiegend aus Strauchwerk anzupflanzen, die vollkom- men als mißglückt bezeich- net werden müssen. In bun- testem Wirrwarr, je bunter je besser, stand das Strauch- werk nebeneinander, einge- * jf *■ ■ •■• Aus dem Hj-depark: Wiesen und Bäume. faßt von hohem Gitter, wie in einem zoologischen Garten. \'ergeblich habe ich mich bemüht, ein System in dieser Pflanzung zu erkennen, vergeblich habe ich hier nach Schönheit in der Pflanzenzusammen.stellung gesucht. Mir schien diese ganze Pflanzung wie ein Fremdkörper in dem großen Wiesenhain, welche sicher- lich besser fehlte oder nach ganz anderen Gesicht.s- ]iunkten angelegt werden müßte. Wir gingen weiter, bald über sonnige Wiesen, vor- bei an dem reizenden Gärtnerhaus , bald durch schattige Haine alter Ulmen. Auch hier beobachtete ich wieder die hohe Schön- heit einer Hainpflanzung. Lichteffekte kann man hier bewundern, wie wohl nirgends anders. Zartes, lauschiges Dämmerlicht lagert unter den mächtigen Baumkronen. Hier dunkelt das Licht bis zum tiefen Schatten, dnrt Aus dem Hydepark: Typisches Parkbild. 170 DIE GARTENKUNST. XI, lU Aus dem Hydepark: Gärtnerhaus. leuchtet es auf in helleren Tönen, ab und an fällt durch eine Öffnung der Laubkronc strahlendes Sonnen- licht auf einen Quadratfuf.s Rasenfläche, und wenn ein leiser Wind die Kronen be- wegt, dann tanzt da unten all das Hell und Dunkel durcheinander in fröhlichem Reigen. Ein ähnlich Farben- spiel bietet sich dem Auge, wenn es aufwärts schweift in die Baumkrone. Das ist fürwahr nach meinem Emp- finden die schönste und beste Pflanzungsart, die ein grolSer, öffentlicher Park aufweisen kann, es ist die idealisierte, stilisierte, ver- menschlichte Form des Wal- des, schade nur, daß diese prächtige Parkform sich jo selten in unseren neueren deutschen Parks findet. Wir "ingen weiter und gelangten an eine große Wasserfläche, welche flußartig den Park durchquert und Hydepark und Kensington-Gardens (sie sind eine Erweiterung des Hydparks) trennt. Auch der Teich und insbesondere seine Ufer waren anders behandelt, wie man bei uns Teichanlagen zu behandeln pflegt. Fast überall führt der Weg direkt am Ufer entlang, kein Rasenstreifen schiebt sich zwischen Wasser und Weg. Die Ufer sind durch Beton oder Steinplatten gegen den Wellenschlag geschützt, ein Schutzgitter fehlt an manchen Stellen vollständig und wo es vor- handen ist, da ist es sehr primitiv. An diesem Wasserufer entwickelte sich wiederum reges Leben, zahlreiche Knaben hatten hier ihren Tummelplatz, hier ließen sie ihre Schiffchen schwimmen, die ärmeren ein einfaches, selbstgezimmertes Segelboot, die reicheren kleine Dampfbarkassen mit komplizierten Maschinerien. Ihre Hunde mußten immer wieder das ins Wasser ge- worfene Holzstück herausholen, kurzum es herrschte auch hier das rcgeste Leben. Am lebhaftesten aber geht es an diesem Wasser (Serpentine River) zu, wenn nach 8 Uhr abends oder vor S Uhr morgens dort eine Flagge gezogen wird zum Zeichen dafür, daß die Fluten als Bad benützt werden dürfen und Hunderte von Knaben und jungen Burschen sich im Wasser tummeln. Auch das ist Parkleben, gesundes, urwüchsiges Park- leben, welches uns leider noch fremd ist. Wir gingen weiter über eine Brücke und kamen nun in einen Parkteil, wo die sehr praktischen, renta- beln, lebendigen Mähmaschinen der englischen Parks in Tätigkeit waren. Es sind Schafe, welche hier auf den großen Flächen das Grasschneiden besorgen, sehr fleißig, sehr still und geräuschlos. Eine solche weidende Schafherde im Zwielicht des Baumhaines oder auch auf heller Wiese bietet ein ungemein reiz- volles, malerisches Bild. Wenngleich wohl das Nütz- lichkeitsprinzip diese Einrichtung schuf, möchte man Aus dem H^'depark: Ulnienhain. XI, K» DIE GARTENKUNST. 171 auch vom .schönheitlichen Standpunkt nicht gerne darauf verzichten. Mitten durch die grasende Schaf- herde hindurchwandernd ge- langten wir auf einen brei- ten Fahrweg. Es mochte mittlerweile 5 Uhr geworden sein. Auf dieser baumum- standenen Fahrstraße aber bot sich ein geradezu glänzendes Bild englischen Lebens. Vornehme Wagen, ge- zogen von prächtig ge- schirrten edlen Pferden , wechselten mit luxuriös ein- gerichteten, fast lautlos glei- tenden Automobilen. In den Fahrzeugen saßen elegante, mei.st hellfarbig gekleidete Damen und grüßten bald hinüber, bald herüber. Man sah hier so recht deutlich, welchen Reichtum die Riesenstadt wohl bergen muß. Parallel zu dieser Fahrallee läuft ein breiter Reit- weg, die Rotten-Row, und auf diesem Reitweg war das Bild womöglich noch bunter, noch lebhafter. Auch hier sah man ganz ausgezeichnet schöne und edle Pferde, geritten von gewandten und eleganten Reitern und Reiterinnen. Zuweilen sprengte eine ganze Fami- lie heran, Vater, Mutter, Söhne und Töchter bis zum etwa 9jährigen Mädchen herab. Wieder parallel zu der Reitallee geht ein breiter, von Ulmen beschatteter Fußweg mit reichlicher Sitzgelegenheit. Ich habe am folgenden Sonntag wohl stundenlang da gesessen und die schönen Pferde und schönen Menschen angestaunt und bewundert. Als ich da am Sonntage, da ^ ? Aus dem Hydepark: Badende Jungen. Aus dem Hydepark: Kindertreiben am Wasser. regnete es, und trotzdem winunelte die breite R()tten- Row von Reitern und der breite Fußweg von Zu- schauern; der Regen war nicht imstande, das farben- prächtige Bild erheblich zu beeinträchtigen. Hier in der Umgebung dieser vornehmen Parkstraßen, wo die elegante Welt sich sammelt und begrüßt, hier ist auch der Park reicher geschmückt , überall finden sich Blumen und seltene Pflanzen. An einigen Stellen zeigten große Rhododendronbüsche noch einen letzten Rest ihrer Blütenpracht. Blumenbeete , Staudenzu- sammenstellungen, Gruppen von tropischen und sub- tropischen Pflanzen, bunte Wasserlilien und mancherlei anderes prangte in üppiger Farbenpracht, allerdings überall sorgsam umhegt von hohen Gittern. Freilich haben mir diese Blumenzusammenstellungen hier nicht sonderlich gefallen, an manchen Stellen waren sie mit einer fast protzenhaften Ver- schwendung angebracht; oft ließen sie jede Harmonie und das richtige Einpassen in die Umgebung vermissen. Mir war es klar, daß in einem Schönheitswettbewerb die einfach ruhigen baum- bestandenen Wiesen wohl bestehen würden gegenüber diesen blumengeschmückten Parkteilen. Ich will damit nicht gegen Blumenschmuck an und für sich zu Felde ziehen, im Gegenteil, ich schätze farbige Blumen- pracht außerordentlich und weiß , welche Freude das Anschauen schöner Blumen dem IMenschen bereitet. Aber ich denke, man sollte '■M % ^^'^ «d 172 DIE GARTENKUNST. XI, lU Aus dem Ilydepark: Weidende Schale. Blumen anders anwenden, wie hier. Nicht zerstreut im unre.<,'elmäßigen Park, nicht eingefriedigt hinter hohen Gittern wollen wir diese Sonnenlicblinge be- wundern, nein, man sollte im Park in sich abge- schlossene, mauer- oder heckenumfriedigte Blumen- gärten errichten, die es ermöglichen, all unsere schönen Blumen, Rosen und Blütensträucher in einer günstigen Form und Umrahmung zu zeigen. Daß diese Gärten meist regelmäßig sein sollten, ist eine Zweckforderung, die sich ganz von selbst ergibt. Ich kann mir denken, daß auf diese Art kleine Blumenparadiese von hoher Poesie, von gefälligem Liebreiz geschaffen werden kiinnten. Hier krmnten auch plätschernde Brunnen ihr Wasser im Sonnen- schein erglänzen lassen, hier konnten edle Marmor- plastiken in dunklen Taxusnischen ihre stumme Schrm- Aiis dem Ilydepark: Weidende Schafe. heit zeigen. W'ir sahen ja Ahnliches an anderer Stelle, so in Hampton-Court im dem ,,L)utsch-Garden", der wiihl nach dieser Richtung als Vorbild oder doch als Anregung gelten könnte (später komme ich auf diesen Garten zurück). Daß man im Hydepark, im Kensington-Garden, im Re- gents-Park und in vielen anderen Anlagen Blumen- garten und Park miteinander verquickte, wie es auch wohl bei uns meist der P'all ist, erschien mir hier wie dort als ein erheblicher Mangel*). Mittlerweile waren wir wohl etwas müde geworden und sehnten uns nach einer kleinen Rast. Gelegen- heit dazu bot sich auch bald in einem köstlichen Teegarten im Hydejiark. Unter hohen Kastanien und Ulmen auf sammetnem Rasenteppich waren die weiß gedeckten Teetische aufgeschlagen, zum Schutze gegen Sonne und Regen von einem großen Schirm überdeckt. L'm die Tische standen leichte Korb- möbel, auch eiserne Kla])pstühle, und weißbeschürzte Kellner boten gegen i Schilling Entgelt den aroma- tischen Tee mit reichlichem Backwerk. Zahme Holz- tauben, bunte Finken und der nie fehlende Spatzen- proletarier haschten nach den Brosamen, die wohl- wollende Hand freigebig spendete. Das alles be- lebt durch die hellfarbigen Toiletten der schlanken Engländerinnen, fürwahr wiederum ein neues Park- bild \on hiiher, malerischer Wirkung. Das alles ist sehr schön, so hör' ich sagen, aber so etwas läßt sich eben auch nur in England machen, wo vm gleichmäßig feuchtes Klima dem Graswuchs außerordentlich günstig ist; bei uns würde der Rasen wohl sofort ruiniert sein bei ähnlicher Benutzung. Ich selbst bin anderer Meinung. Ich denke, man sollte sich nicht immer damit entschul- digen : ,,dort ist besseres *) Auch die üble Gewohn- heit, Blaupflanzen, Dracaenen, Musen u. dergl. in die Ränder von Gehölzgruppen zu verteilen, konnte man beobachten, wie das Bild Seite 173 oben zeigt. H. XI, III DIE GARTENKUNST. 173 Klima, bei uns geht's nicht". Jawohl, es könnte auch bei uns gehen, sofern wir ähnliche Bedingungen schaffen. Feuchtigkeit könnte man zur Not künstlich geben, aber vor allem müßte man große Fläclien schaffen, auf denen sich das X'olk verteilen kann, damit nicht allzuviel auf räumlich eng begrenzten Flächen gegangen wird. Dazu müßten wir ein verständig und gut er- zogenes Publikum haben , welches den Rasen nicht unnötig oder gar mutwillig ruiniert und beschmutzt mit Butterbrotpapier und Apfelsinenschalen, imd wenn dies gut erzogene Publikum noch nicht vorhanden ist, dann muß es eben erzogen werden. Versuche nach dieser Richtung hin sind ja auch bei uns bereits mit gutem Erfolg gemacht. Ich schließe meine Betrachtungen über den Hyde- park und muß ehrlich zugeben, daß der Engländer in der Art, wie er seine öffentlichen Parks erschließt und wohnlich macht, wohnlich macht für Arm und Reich, und auch in der Art, wie er sie benutzt und schützt, uns weit überlegen ist. Ich möchte hoffen und wünschen , daß unsere öffentlichen Parks recht bald in ähnlicher Weise der Bevölkerung frei gegeben würden, wie Lichtwark es in der Theorie und Encke in der Praxis zeigen und lehren. Der Volkspark der Zukunft wird wohl auch bei uns em ganz anderer werden müssen und auch sein. Er soll nicht etwa sein wie der Hydepark. Ich möchte nicht mit meinem Lobe des englischen Parks Veranlassung sein, daß englische Verhältnisse sinnlos ins Deutsche übertragen werden. Manches können wir brauchen, manches auch nicht, manches müßten wir weit besser machen, aber die Tendenz, welche uns im enolischen Park entgegentritt, ist zweifelk)S gesunder und besser wie die , welche bei uns bisher üblich war, und wenn wir das erst eingesehen haben, so werden wir den Weg zur Besserung schon finden. Aus dem Hydepark: Teegarten. Aus dem Hydepark: Uferbepflanzung am Abfluß des Serpentine River. Vom Hydepark aus wanderten wir zunächst ziellos weiter durch das anstoßende Stadtviertel über Knights- bridge, Sloane Street, Bel- grave Square usw. nach dem Greenpark. Auch auf die- sem Wege bot sich genug des Interessanten, insbeson- dere waren es die Squares, welche unsere Aufmerksam- keit in Anspruch nahmen. Die Squares sind ja auch eine sehr typische und cha- rakteristische Erscheinung im Londoner Stadtbilde. In der Art, wie London sie besitzt, finden wir dieselben in keiner Großstadt wieder. Diese Grünanlagen stellen einen Garten dar, der von allen Seiten von Strassen umschlossen ist, aber nicht der Allgemeinheit dient, sondern lediglich den An- 17i DIE GARTENKUNST. XI, 10 wohnern der umgebenden Strassen. Es ist der gemein- same Garten der Bewohner der umhegenden Herrschafts- häuser, er wird auf gemeinsame Kosten unterhalten. Eingeschlossen von hohen Gittern wehrt er dem Frem- den den Eintritt, nur die Anlieger besitzen Schlüssel zu den Toren und können den Garten allein benützen und genießen. Sogar den Einblick der Strassenpassanten in diese Gärten sucht man durch Erdwälle, dichte Pflanzung usw. tunlichst zu hindern, man wohnt auch in diesen Gärten und will in dieser Wohnunij möt/lichst ungestört und ungehindert sein. Die Anlagen selbst bestehen zumeist aus einem grossen, gut gepflanzten Rasengrund, welcher den verschiedenen Rasenspielen zu dienen hat. Der Rand dieser Rasenflächen ist meist mit Bäumen (Platanen oder Ulmen) bestanden. Um den Rasen führt ein breiter Umgangsweg und zwischen diesem Wege und dem Abschlußgitter ist dichte Pflanzung. In manchen der Squares gibt es auch Blumenschmuck, zuweilen sind auch kleine Schutz- hallen angebracht, Springbrunnen plätscheren, Stand- bilder, Statuen und Vasen geben noch weiteren Schmuck. Je reicher und vornehmer das umgebende Häuserviertel, um so reicher ist auch dementsprechend der Gartenschmuck. Ich fand diese Einrichtung durch- aus gut und zweckmäßig. In dem großen, gemein- samen Garten ist doch wirklich noch Raum zum Spiel der Kinder und Erwachsenen, zum Sjiazierengehen und zur Erholung! 50 oder 100 Hausgärtchen, womöglich zwischen hohen, dumpfen Mauern, würden niemanden von wirklichem Nutzen sein, der große, gemeinsame Garten dient allen, bringt wohl auch allein die Hausbe- wohner in freundnachbarliche Beziehung und ist so- wohl in der Anlage wie in der Unterhaltung sicherlich billiger wie der kleine Einzelgarten. Es ist ganz auf- fallend, wie der Engländer, welcher sich in der Familie, im Hause, im Garten, wie man das ja allerorts beob- achten kann, so gerne abschließt, um allein zu sein, hier diese Regel sehr vernünftig und praktisch durch- bricht und diesen grossen, gemeinsamen, gut benutz- baren Familiengarten dem kleinen unbenutzbaren Ein- zelgarten vorzieht. Man sieht allerdings klar, dass diese Einrichtung nur unter den besonderen englischen Verhältnissen entstand, man sieht, daß diese Squares zugleich mit den umliegenden Häusern gebaut wurden, man sieht auch den Häusern an, daß sie alle zu gleicher Zeit und wahrscheinlich alle durch einen Bauherrn gebaut wurden, und dieser letztere Umstand behebt denn auch die Schwierigkeiten, welche ent- stehen würden oder entstanden wären, wenn vor und nach durch verschiedene Besitzer der Baublock bebaut worden wäre. Einem Willen war es leicht, diese sehr verständige Idee durchzuführen, deren Aus- tühiung unter Verhältnissen, wie sie bei uns normal sind, auf die allergrößten Schwierigkeiten stoßen würde. Auch der Allgemeinheit sind diese Squares sicherlich von Vorteil, man freut sich wohl jedesmal wenn man aus dem Steinmeer wieder eine solch grüne Oase auf- tauchen sieht, die das Stadtbild verschönt und der Luft Sauerstoff" zuführt. Einige der Squares sind ja auch bereits Allgemeingut geworden und so jeder- mann zugänglich, einige sind in den Zeiten, in welchen die Bewohner der umliegenden Herrenhäuser in den Ferien weilen, dem Publikum zugänglich und werden dann gerne und häufig benutzt. Auf dieser Wanderung durch das Stadtinnere achtete ich auch auf den Blumenschmuck und fand, daß er mannigfaltiger und reicher ist als bei uns. Während sich der Fensterschmuck bei uns auf ver- hältnismäßig wenige Arten beschränkt (Pelargonien, Lobelien, Petunien, Fuchsien und Tropaeoium), sah ich dort außer den genannten Pflanzenarten Margueriten, Calceolarien etc., an halbschattigen Stellen ])racht\olle Farnkräuter, Heidekräuter der verschiedensten Arten, Genista, Evonymus und viele andere Blumen und immergrüne Gewächse. Wir kamen in weitem Bogen zurück zum Green- park (2Sha), eine einfache Anlage, die im großen und QUERbCHHinDURÜl-EinEh LonooriER' sauflRE- XI, in DIE GARTENKUNST. 175 ganzen an den Hydepark erinnert, aber in der Aut- teilung und Anordnung nicht so großzügig behandelt ist. Der Greenpark stößt auf den Buckingham- Palace, die Residenz des Königs; der Vorhot des Palastes, ein großer, halbkreisförmig angelegter Platz, auf dem ein prunkvolles Nationaldenkmal für die Königin Viktoria eben errichtet wird, prangte in leb- haftem Blumenschmuck und zwar waren nur einfarbig dunkelrote Geranien, jedoch in mehrjährigen, starken, buschartig wirkenden Pflanzen in großen Massen ver- wendet. Dieser Blumenschmuck wirkte außerordent- lich dekorativ und ließ wiederum erkennen, wie das Einfache, gut und richtig durchgeführt, stets die beste Wirkung sichert. Mittlerweile dämmerte es, und wir zogen heim- wärts, uns lebhaft über die empfangenen Eindrücke unterhaltend und hochbefriedigt von dieser ersten, reichen Ausbeute unserer Fahrt. Aus Chicagos öffentlichen Anlagen j. Von Willy Rosenthal. Bereits im vorletztem Hefte der Gartenkunst wurde ein Jahresbericht der Parkkommission der westameri- kanischen GroISstadt Minneapolis besprochen. Noch reicher ausgestattet liegen auch einige Berichte der Park- kommission von Chicago vor und beweisen, daß diese Riesenstadt nicht nur äußerlich in die Breite und in die — Höhe wächst. Das ganze gewaltige Gebiet dieser Stadt ist in Distrikte eingeteilt. Einige Angaben über den südlichen Parkdistrikt dürften auch in Deutsch- land von Interesse sein und zeigen, daß wir in man- cher Beziehung tatsächlich v^n den Amerikanern lernen müssen. Der Südparkdistrikt umfaßt 92,6 engl. Ouadrat- meilen (= ca. 230 qkm) mit einer Bevölkerung von 65.S000 Seelen im Jahre 1907. Der Wert des Ge- samtbesitzes an Parks mit Zubehör wurde 1907 in diesem Distrikt auf 291 427000 Dollars (ca. i 166000000 Mark) geschätzt. Es bestanden 23 Parks und 17 An- lagen in Strassen (boulevards), zusammen 202 1 Acres Parkanlagen, mit Boulevards 2423 Acres =^ 3S40 preuß. Morgen. In zehn Parks gibt es je zwei Turnhallen für r^Iänner und Knaben und je eine für Frauen und Mädchen. Diese ,, Gymnasiums" sind mit modernen Apparaten, Wannenbädern und geräumigen Schwimm- becken ausgestattet. Natürlich sind auch freie Außen- turnplätze und Spielwiesen sowie mindestens je ein Fußballplatz damit verbunden. *) Die diesem Aufsatze beigegebenen Ansichten aus Chicagoer Parkanlagen sind uns von Herrn Jens Jensen, seit- herigen Superintendenten des Westparkdistrilctes zur Ver- fügung gestellt. Superintendent des Südpartedistriktes ist Herr J. Forster. Beide Herren sind Mitglieder der D. G. f. G Alle Turnhallen und Spielwiesen stehen unter der Leitung von ausgebildeten Instruktoren, die von Okto- ber bis Mai klassenweise in Turnen, Tanzen und Innenspielen und vom Mai bis Oktober in Freiluft- spielen, Wettkämpfen und allerlei Sport unterrichten. Die Spielgeräte sind mit besonderer Berücksichtigung der Neigungen aller Gruppen und Altersstufen ausge- wählt. Turnstunden, Spiel und Zeitvertreib sind vor allen Dingen für Schulkinder, jugendliche Arbeiter und Arbeiterinnen, aber auch für Erwachsene, ein- gerichtet. In Verbindung mit den Turnhallen und Spiel- wiesen stehen in den zehn Parkgebäuden Versamm- lungsräume, Vereinszimmer, Lesezimmer, Speiseräume, IJäder und Duschen. Diese Gebäude sind dem Pub- likum an jedem Tage des Jahres geöffnet. Die Parkkommission liefert Badeanzüge , Hand- tücher und Seife — gratis , wie überhaupt die Be- nutzung der gesamten Einrichtungen kostenfrei ist ! In den Speiseräumen sind die Preise die denkbar niedrigsten. Einige Zahlen über die Anlage : Beispielsweise be- trugen in einem dieser Spielparks, dem Armour Square, der vielleicht am typischsten ist, abgesehen von seiner geringen Größe von nur zehn Acres (16 Morgen), die Kosten für das Gelände 50000 Dollars (200000 Mark), für die Gebäude und die Schwimmbecken 94000 Dollars (376000 Marki, für Einrichtungen und Ausstattungen 76000 Dollars (304000 Mk.), im ganzen 220000 Dollars (880000 Mark). Die Unterhaltung erfordert alles in allem ungefähr 29000 Dollars (ii6oooMark) pro Jahr. — In keinem der der Parkkommission unterstellten Parks wird irgendwelche Privatkonzession bewilligt. Das \>rleihen von Booten, der Verkauf von Si>eisen, der Ausschank von Selterswasser und alle anderen Angelegenheiten werden von der Parkkommission selbst gehandhabt. Auch eine eigene Kraftstation für elek- trische Beleuchtung der Anlagen wie Gebäude ist vorhanden; sie hat eine Turbinenmaschine von 1000 Kilowatts. — Die Polizeiaufsicht haben ein Hauptmann, ein Lcutenant, vier Sergeanten und 125 r^Iann, die alle unter der Kontrolle der Parkkommission stehen. Im Jackson-Park werden zwei Golf-Plätze unter- halten; auf dem größeren ist eine geräumige Halle mit bequemem Eßtisch, 750 Schränken und Dusche- bädern für Männer wie Frauen errichtet. Alles das steht zur kostenfreien Benutzung und der Andrang ist so groß, daß nicht allen Personen Raum geboten werden kann. So spielten manchmal 1400 Personen an einem Tage. Auch Tennisplätze sind zur treten Be- nutzung in den meisten Pai ks eingerichtet. Die Spieler müssen pünktlich stundenweis wechseln, vorausgesetzt, daß andere Personen warten. Einige Plätze sind für die Benutzung durch solche Spieler abgesteckt , die ihr eigenes Netz in den Park mitbringen. Diese dürlen dann den Platz den ganzen Tag benutzen. 176 DIE GARTENKUNST. XI, Kl Weiter sind günstige Gelegenheiten für Reifen- spiele, Schlittenfahrten und Schlittschuhlaufen ge- schaffen; es gibt im südlichen Parkdistrikt 19 städtische Eisbahnen und 17 Rodelbahnen. Auf allen genügend großen Parkgewässern stellt die Parkkommission Ruderboote zur Verfügung, und ausserdem l)efinden sich in zwei Parks große Barken lür Kinder und im Jackson-Park auch Motorboote. Hier ist auch ein Hafen von 24 Acres für private Vergnügungsfahrten angelegt. Man erkennt aus all diesen Angaben die außer- ordentliche Wertschätzung, die den öffentlichen An- lagen und der Körperkultur in amerikanischen Groß- städten entgegengebracht wird. Über eigentliche Luft- und Sonnenbäder für Nacktspiele, die sich bei uns jetzt allmählich die öffentliche Meinung erobern, lassen die amerikanischen Berichte auffallenderweise jede An- gabe vermissen. Doch bedingt ja schon die lebhafte Bewegung im Freien, die der Anglo-Amerikaner liebt, eine Kleidung, die dem Feigenblatt der altgriechischen Wettkämpfer möglichst nachzukommen sucht. — Jeden- falls bieten die amerikanischen Parks durch ihre zu kostenlosem freudigen Tummeln verlockenden und sonstigen gemeinnützigen Einrichtungen der Bevöl- kerung bedeutend mehr, als unsere üblichen, gleich- förmigen Grünanlagen, in denen besonders den Kindern kaum ein anderes Gefühl kommt als das der Lämmer vor verbotener Weide. Der Jahresbericht von 1907 der Süd-Parkkom- mission von Chicago bietet noch zwei Dinge von Inter- esse, Das erste ist eine Photographie des ,, Brunnens der großen Seen", einer allegorischen Brunnengruppe, die beweist, wie weit doch die Amerikaner auch vi.in der einseitig nüchternen Verständnislosigkeit für das Ideal-Schöne entfernt sind. Fünf lebensvolle Frauen- gestalten mit großen Muschelschalen symbolisieren in höchst reizvoller malerischer Stellung zueinander und für sich charakteristisch die viel besungenen großen kanadischen Binnenseen, an deren einem, dem Lake Michigan, ja Chicago liegt. Die Kosten für das Monument betragen 60000 Dollars (240000 Mark) und werden aus einer Stiftung von Benjamin Ferguson ge- wonnen, der 1 000000 Dollars = 4000000 Mark für Bildwerke auf öffentlichen Plätzen vermachte. Der Brunnen soll in Bronze ausgeführt in einem der Süd- parks Aufstellung finden. Weiter zeigt der Bericht, daß auch in Amerika sich Wandlungen in der Park- und Gartengestaltung vollziehen. Ein von der großen landschaftsgärtnerischen Firma Gebr. Olmsted in Brookline (Mass.) gefertigtes Modell für den neuen Grant-Park zeigt ein charakter- volles, monumentales Gepräge. Dieser Park ist bereits annähernd fertiggestellt. Er ist 205 Acres (328 preußi- sche Morgen) groß und ,,wird der schönste und benutz- barste Park innerhalb des Geschäftsdistrikts irgend einer Stadt der Welt sein". Große Aufmerksamkeit Aus dem Garfield-Park in Chicago: Inneres des Palmenhauses. XI, Kl DIE GARTENKUNST. 177 Aus dem Humboldtpark in Chicago: Pergola im Rosengarten. wird auf möglichste praktische Ausnutzung verwendet. Weiterhin wird künstlerischer Geschmack im höchsten Grade mitarbeiten, weil der Grant-Paik, entsprechend seiner Lage, ,,die Zentralschönheit der inneren Parks und Boulevards von Chicago werden soll". Das Ge- lände für diesen so begeistert besprochenen neuen Park wird in dem Bericht durch Photographien veran- schaulicht. Es grenzt auf der einen Seite an die un- übersehbare Wasserfläche des Michigan-Sees, auf der anderen Seite an das wunderlich zerrissene Stadtbild des wolkenkratzcnden Chicago. Den Erläuterungen zum Grant-Park-Mudell von Gebrüder Olmsted entnehmen wir noch folgendes: Die das Parkgelände durchschneidende Eisenbahn ist im Entwurf überbaut und z. T. von einem großen Platz, z. T. von Terrassen mit Rasen, Blumenbeeten und Bäumen überdacht, so daß man im Park von der Bahn nichts merkt. Den Mittelpunkt des Ganzen bildet das Field-Museum mit seinen großen Terrassen, für die diejenigen von Versailles nicht ohne Anregung gewesen sind. Die Ecken des Parks werden durch weitere öffentliche Gebäude betont. Zwei der Haupt- straßen sind S}-mmetrisch zur Äluscumsachse in gerader Parkallee zum Seeufer geführt. Zwischen diesen bei- den Alleen liegt also das Museum mit den großzügigen Terrassenanlagen. Östlich dieser Mittelpartie sind eine riesige, alleegesäumte, am Rande durch malerische Baumpflanzung belebte Spielwiese, eine gedeckte Turn- halle und ein freier Turnplatz, eine Laufbahn und ein Schwimmbassin vorgesehen. Die andere, westliche Park- hälfte trägt, abgesehen von einer zweiten großen Wiese, mehr Gartencharakter, besonders die an das Kunst- institut grenzende Partie. Der Uferseite des Parks entlang zieht sich eine sechsreihige Allee, die an beiden Enden auf großen von Kolonnaden umschlösse nen Plätzen endigt, die L'nterstands-, Erfrischungs- und Vereinsräumc zeigen. Nach allem, was der Bericht über den Grant-Park mitteilt und was man aus den Photographien des Modells ersehen kann, scheint hier eine ganz hervor- ragende Anlage im Entstehen zu sein, würdig der be- wundernswerten geistigen Energie und des immer mehr zur Geltung kommenden gesunden Idealismus des amerikanischen Volkes. Diese Charaktereigenschaften sprechen auch aus bereits fertiggestellten, neueren Gartenanlagen Chicagos die der Jahresbericht der W e s t - Chicagoer Park- Kommission in Bild und Wort anführt. Es sind be- sonders Photographien regelmäßiger Teile aus dem Humboldt-Park, Garfield-Park und Douglas-Park, die künstlerisch vollendete, wirkungsvolle Einzelheiten von großer Schlichtheit zeigen. {Schluß folgt.) 178 DIE GARTENKUNST. XI, 10 Aus dem Huinboldtpark in Chicago: Teil des Rosengartens. Willy Lange. Eine Erwiderung von Willy Roseothal. ,,DIe schlccht'sten Früchte sind es nicht, An denen Wespen nagen I" — Vielleicilt auch nicht die besten. Jedenfalls aber: wer muß nicht bei der mindestens etwas boshaften Tonart der Miggeschen Kritik an die berühmten Wespen denken? Auf die persönlichen Schärfen und unsachlichen Übertreibungen der Miggeschen Ausführungen näher einzugehen, kann ich mir daher wohl schenken. — Will}- Lange findet gewiß viel Widerspruch, neben der warmen Anerkennung auf anderer Seite. Widerspruch gegen manche unklare Voraussetzungen, kühne Behauptungen, kom- plizierte Beweisführungen und dogmatisch klingende Folge- rungen in seinem Buch. Ich mufs selber gestehen: ich habe Willy Lange als Lehrer viel klarer gefunden, als er in seinem Buch ist. Daher auch die vielen Mißverständnisse und ab- fälligen Äußerungen derjenigen, die nur sein Buch kennen und es obenein wohl nicht ohne vorgefaßte Meinung gelesen haben. Migge vermißt vor allen Dingen eine „verbindliche, klare Äußerung der Berufenen" über Will}' Lange. Wohl so eine Art Gottesurteil, dem sich die nicht „Berufenen" zu lügen haben? Für den Kulturfortschritt wäre eine Ansprache freilich nützlicher als das übliche Schweigen, vor dem schon Garten- direktor Heicke seiner Zeit warnte, — aber eine sachliche! Ob Migge diese will?? Ich freue mich der suchenden Unsicherheit unserer Zeit. Sie ist dem Fortschritt entschieden dienlicher als das philister- träge Wechseln der Mode und des Dogmas mit dem Hemd, ganz wie es in Paris oder etwa Mannheim von „berufener" Seite angekündigt wird. Der Himmel bewahre uns vor einem neuen Meyerschen, Läugerschcn oder auch Langeschen Dogma I Es ist schwer, bei dem Lesen des Miggeschen Artikels ruhig zu bleiben: soll man lachen oder gar weinen? Das Erstere ist jedenfalls gesunder. Traurig wäre es allerdings, wenn in Kunstfragen die in jenem Artikel beliebte Tonart ein- reißen sollte. Sie sind Angelegenheiten persönlichsten Schön- heits- und Harmonieempfindens. Am wenigsten aber darf man Langeschen Theorien mit dem roh trennenden Metzger- messer kommen, so sehr auch Langes Bestreben nach förm- lich anatomischer Verbindung und Formulierung seiner An- schauungen grobe Naturen, die die innere Seele nicht ahnen, dazu reizen mag. Dann „haben sie die Teile in der Hand, fehlt leider, ach, das geistige Band !" Und gegen die einzelnen toten Teile läßt sich wohl manches Bedenken und der Zweifel, ob sie je gelebt und Sinn hätten, äußern. (Siehe z. B. „ästhe- tisch-feuchter Boden" etc.). Wer sieht es dem gerupften, zer- rissenen Lerchenleib auf der Tafel des „Feinschmeckers" an, daß er einst jubilierend im Sonnenlicht badete? Migge reißt mancherlei Fetzen von dem „Leib" des Langeschen Buches, ohne die darin ringende, schwingende Seele des Verfassers zu ahnen und zu achten. Doch halt! — Ich will nicht ungerecht sein. Bei einem Teil verweilt er länger. Er hält ihn für das Herz: die „biologische Gartenidee". Er entdeckt sogar, trotz seiner überlegen-spöttelnden Zer- schneiderei, noch Leben darin, ja bekommt eine Anwandlung i'on Duldsamkeit für dieses armselige Restchen Leben : „in bescheidenen Grenzen", „für Sonderlinge" sollte es geschont werden ! Willy Lange wird für diese Großmut seines sonst so rücksichtslosen Gegners sehr dankbar sein! — Aber ach, Migge entdeckt schließlich, daß das also hart geprüfte Herz des Langeschen Buches keinen Lebensmut mehr hat, denn es sehnt sich nach „innerem künstlerischen Schauen" und „Heimatsnaturgefühl". Das gefällt Migge nicht, und er wirft es daher auf den Komposthaufen der „unheilbar dekadenten" Landschaftsgärtnerei. — XI, lö DIE GARTENKUNST. 179 Ich kann Migges Untersuchungsmethode und Gedanken- gang schwer anders begreiflich maclien. Wer nicht in das innerste Wesen „landschafthcher Gartenauftassung" einge- drungen ist, der muß wie Migge urteilen und sie „unheil- bar dekadent" nennen. Wo das innere Verständnis für das große und kleine Pflanzenleben und die innige Freude daran fehlt, da lasse man Mos die Hand davon. Auch mir ist dann die Schultze-Naumburgsche etwas altväterliche aber echte und gesunde Gartenauffasssung hundertmal lieber als die schäbige ä la mode-Schneiderei der berühmten Landschaftsgärtner. Falsch ist auch, wenn Migge meint, dafs der , ganze Auf- wand des Langeschen Buches ausschliefalich dem biologi- schen Garten gilt". Lange tritt mit derselben Liebe und Gründlichkeit auch für den „Bauern- und Bürgergarten" ein und könnte in der Hinsicht Schultze-Nauniburg ruhig die Hand reichen. Nur daß auch hier seine Lehrerneigung zum Syste- matisieren für manchen zu störend hervortritt. — Migges i,Bekenner"-Ehrgeiz sieht aber das alles nicht, nur das rote Tuch „biologischer Garten" in der Hand des Gegners. Ich bin also — wohl mit allen die Willy Langes An- schauungen näher kennen — nicht der Ansicht, daß er seine (ja s eine ohne Anführungshäckchen, Herr Migge!) biologische Gartenidee „am liebsten alleinherrschend sehe". Er hat als mindestens feinsinniger, tieffühlender Mensch dasselbe Ver- ständnis für den Bauern- und Bürgergarten. Freilich : die kahlen Hecken- und Lattengärten verschiedener „moderner" Architekten lehnt er ab. Ob er sie „haßt", wie Migge durch- aus möchte, weiß ich nicht. Auch ist es nicht einzusehen, warum Lange „sich auf sein Eigenstes beschränken" soll. Wer Anregungen geben kann, auch auf bereits beackertem Gebiet, hat nicht nur das Recht sondern auch die Pflicht, es zu tun. Und Anregungen gibt Lange jedenfalls reichlich. Wenn nicht Herrn Migge, so doch mir und vielen anderen. Und warum soll sich ein freier Denker nicht z. B. aus den herrlichen Lehren des alten Buddhismus Bereicherung holen oder die edle Erscheinung des Nazareners verehren, ohne ihn gleich zu Gottes Sohn zu machen? — „Ja, es sind aber nicht alle Leser des Langeschen Buches freie Denkerl'' Dafür kann der Verfasser nichts! Die Leser des Miggeschen Artikels, die Nachläufer eines Behrens etc. sind es sicherlich ebensowenig „A.lle". Willy Lange ist jedenfalls selber ein sehr freier und viel- seitiger Geist. Sein gründliches, langjähriges Denken über Gartenkunstdinge macht ihn auch so vielseitig und duldsam in seinem Buch. Migge nennt das Schwäche! — Zugeben sollte er die geistreiche Art mit der Lange die kulturgeschichtlichen Zusammenhänge der Gartenkunst mit der Weltanschauung beleuchtet, mit der er auf neue Motive und Schönheitswerte der freien Natur für den Garten hinweist. Er bringt überhaupt viel Klärung in die landschaftliche Auf- fassung der Pflanzenanordnung. Was war die grundlegende Theorie der alten Landschaftsgärtnerei selbst in besseren Büchern doch für ein verschwommenes, dürftiges Ding, und dementsprechend: wie verwaschen, gleichgültig und einlörmig sind selbst die meisten besseren Parks und landschaftlichen Gärten. Hier sind die Langeschen Anregungen unendlich wert- voll. Wer aber meint, jede Verwendung von Naturmotiven in der Anordnung der Pflanzen aus ,, Ehrlichkeit" lassen zu müssen (es gibt ja solche künstlerische Biedermänner — wenn doch das alltägliche Leben reicher daran wäre!) — der möge sein „Gewissen" nicht belasten. Er hat aber noch nicht begriffen, daß die Kunst nicht die Aufgabe hat, wissenschaftliche Wahrheit zu geben, sondern ,,nur", innerlich geschaute Schönheit zu verkörpern, und er bemühe sich jeden- falls nicht in seiner Kurzsichtigkeit, die Gartengestaltung gewalt- sam um eine ihrer Ausdrucksmöslichkeiten ärmer zu machen. Aus dem Humboldtpark in Chicago: Eingang zum Rosengarten. ISO DIE GARTENKUNST. XI, Kl Noch einiges zum Schluftwort Migges. Daf3 Lange ein „neues Trianon" will, glaubt Migge wohl selbst nicht. .. Ich kann mir auch nicht denken, data er behaupten will, die Aufserlich- keiten der Zivilisation: „Verkehr, Syndikate und Hochöfen" seien die Hauptcharakteristika unserer so vielseitig forschenden und ringenden Zeit mit ihren neuen Kulturaufgaben und Mensch- heitszielen. Jene ,, Syndikate und Hochöfen" werden von manchem nachdenklichen Tieferblickenden mit ziemlicher Ge- ringschätzung als notwendiges Übel oder gar als Entgleisung mit Mißtrauen betrachtet Aber wenn für Migge der nüchtern rechnende Hochofenbesitzer mit seinem großen Geldbeutel und engen Herzen der Normalmensch unserer Zeit ist, dann wundert es mich nicht, wenn er mit diesem die Langesche Kost „fade'- findet. — — Nachschrift. Obige Ausführungen sind vorwiegend unter dem Eindruck der für mich bereits längere Jahre zu- rückliegenden Lehrtätigkeit Langes in Dahlem und aem der ersten Auflage seines Buches entstanden. Das durch Migges Artikel angeregte aufmerksamere Studium der neuen Teile in der zweiten Auflage des Langeschen Buches beweist mir leider, daf3 diese eher eine Verwirrung als eine Klärung be- deuten und daß man Migge von seinem architektonischen Standpunkt aus, unter dem unzureichenden Eindruck dieser Abschnitte selbst seine Ausfälle nicht allzu übel nehmen darf. Auch die Abbildungen rein „biologischer" Gartenpartien, bes. aus Langes eigenem Garten, lassen die Meinung von „formaler Wirrnis" etc. begreiflich erscheinen. — Das zur Steuer der Gerechtigkeit. — Möge es Willy Lange gelingen, in Zukunft wieder mehr Klarheit und Überzeugungskraft in seine Theorien zu bringen und durch eigenes starkes Schäften und befriedigende bildliche Wiedergabe von Eigenem den klaren Beweis für den Wert seiner Lehren zu erbringen I Die Ausbildung des Qartenkünstlers. Die Bestrebungen auf Erlangung einer Bildungsstätte für Gartenkünstler, die den für andere Kunstgebiete vorhandenen Bildungsstätten gleichwertig zu achten wäre , sind schon Jahrzehnte alt. Es kann wohl gesagt werden, daß diese Bestrebungen mit den Grund bildeten zur Gründung des „Vereins Deutscher Gartenkünstler", der jetzt den Namen ,, Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst" trägt. Die Jahre der Entwickelung des Vereins beziehungsweise der Gesellschaft, die ja nicht ohne Kämpfe waren, haben bei unseren Mitgliedern immer mehr die Überzeugung wachsen lassen, daß künstlerische Fragen restlos nicht gelöst werden können von Leuten, die zwischen den einzelnen Kunstgebieten scharfe Grenzen ziehen zu können vermeinen und über ihrer speziellen Berufs- bildung und Ausübung außer acht lassen, daß Gartenkunst, Architektur, Malerei usw. nur einzelne Töne sind der großen Harmonie, welche mit dem einen Wort „Kunst" bezeichnet wird. Die Erkenntnis der Notwendigkeit eines allgemeinen Kunstverständnisses unter den Jüngern der Gartenkunst ge- fördert zu haben, ist ein Verdienst der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Ein sichtbarer Ausdruck des Fortschreitens dieser Erkenntnis war die L'mwandlung des früheren Namens „Verein deutscher Gartenkünstler" in den jetzigen ,, Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst.'- Die Gartenkunst hat sicherlich in den letzten Jahren an Bedeutung sehr gewonnen. Von äußeren Umständen ist ihr der zunehmende Wohlstand und ganz besonders das schnelle Wachstum der Großstädte zustatten gekommen, welches der Gartenkunst neue Aufgaben stellte, aber auch die innere Ent- wickelung ist fortgeschritten. Es ist nicht zu verkennen, daß viel und fleißig, ganz besonders auch im Kreise unserer Mit- glieder, an dieser Entwickelung gearbeitet worden ist. Der Erfolg ist nicht ausgeblieben. Zu diesem Erfolg hat die vermehrte Einsicht des äußeren Zusammenhangs aller Künste und die Aus dem Humboldtpark in Chicago: Wasserbecken im Rosengarten. XI, 10 DIE GARTENKUNST. 181 Aus dem Humboldtpark in Chicago: Gartenhalle im Rosengarten. gesteigerte Beachtung der Bestrebungen der uns verwandten Künstler in erster Linie beigetragen. Das gesteigerte Ver- ständnis und die gesteigerte Wertschätzung anderer hat auch bei diesen Andern eine erhöhte Beachtung und Wertschätzung unserer Bestrebungen zu Folge gehabt. Die Ansichten über den Ausbau unserer Bildungsstätten haben im Zusammenhang mit allem diesem eine gewisse Wandlung erfahren. Die Gründung einer Hochschule, an der nur Gartenkunst gelehrt werden sollte, erscheint nicht mehr in dem Masse wünschenswert wie früher. Der Anschluß an andere Hochschulen, der praktisch allein möglich wäre, bleibt immer noch als Ziel bestehen, damit auch äufserlich die Wich- tigkeit der Gartenkunst anerkannt wird und dem Gartenkünstler schrankenlos alle Mittel und Wege, den Gipfel der Kunst zu erreichen, oßen stehen. Über diesem Ziele dürfen aber die andern Möglichkeiten, die Gartenkunst zu fördern, nicht kurz- sichtig übersehen werden. Die Kommission, w-elche vor zwei Jahren von der Gesellschaft für das Studium der sogenannten Hochschulfrage gewählt worden war, hat wie bekannt als sehr geeignet den Anschluß an die Kunstgewerbeschulen erkannt. Die überwiegende Mehrheit der Gesellschaft hat sich im Vor- jahre, bei unserer Hauptversammlung in Potsdam, dieser Meinung der Kommission angeschlossen. Die weiter in dieser Richtung getanen Schritte haben, wie schon auf der Hauptver- sammlung in Hamburg mitgeteilt, zu einem wichtigen Erfolg geführt und den in der Augustnummer in dem Bericht über die Hauptversammlung abgedruckten Ministerialerlaß über die Einrichtung von Gartenkunstklassen an Kunsigewerbeschulen herbeigeführt. Das für die praktische Ausübung der Gartenkünstler un- erläßliche Wissen kann natürlich nie auf einer Kunstgewerbe- schule erworben werden. Es bleibt die Bedeutung unserer Gartenbaulehranstalten ungeschmälert hierfür bestehen und wird auch durch den Ministerialerlaß diese Bedeutung noch besonders hervorgehoben. Die Fülle des notwendigen Wissens aber durch Anregung und Vertiefung des Kunstverständnisses und schließlich auch durch weiteren Unterricht in der An- wendung der künstlerischen Ausdrucksmittel wie Zeichnen, Modellieren usw. zu ergänzen, sowie die Beziehungen zu den bildenden Künsten enger zu gestalten, scheint die Kunstgewerbe- schule nach den Erfahrungen auf anderen Kunstgebieten ganz vorzüglich geeignet. Wie aus der Bekanntmachung in dieser Nunmier ersicht- lich, ist dem Ministerialerlaß inzwischen stattgegeben und die Einrichtung emer Gartenkunstklasse an der Kunstgewerbe- schule in Düsseldorf schon erfolgt. Diese Gartenkunstklasse wird am i. Oktober ds. Js. bereits eröftnet. Es ist damit den Jüngern unter uns eine Bildungsstätte erschlossen , deren früheren Mangel die Altern unter uns oft genug in der Aus- übung ihres Berufes schwer empfunden haben. Der Vorstand der D. G. f. G. Hermann Mächtig f. Am I. Juli dieses Jahres hat der Tod einen Mann ereilt, von dessen jahrzehntelangem Wirken an der Spitze der größten Stadtgartenverwaltung Deutschlands sehr wenig Kunde in die Öffentlichkeit gedrungen ist. Ja, es mag viele unter unsern Lesern geben, die den Namen Mächtigs zum ersten Male bei seinem Tode nennen hörten. Zurückgezogen von aller Welt hat der Verstorbene seit 1877 als erster Garten- beamter der Stadt Berlin fast nur seinem Dienste gelebt. Und doch verdient er es mehr als mancher seiner in Fachkreisen wohlbekannten Zeitgenossen, daß man seiner ge- denkt. Es ging mit ihm ein großes gartenkünstlerisches Talent dahin, das freilich aus mancherlei Gründen nie zur rechten 182 DIE GARTENKUNST. XI, 10 Werfen wir zunächst einen schnellen Blick auf Mächtigs Werdegang. Als Sohn eines künstlerisch begabten Vaters, der Lehrer an der Baugewerkschule, Bildhauer und eifriger Naturfreund war, wurde Hermann Mächtig am i8. August 1837 in Breslau geboren. Durch seinen Vater und durch die Teilnahme an dessen Schulunterricht erhielt er in frühen Jahren mannigfache künstlerische Anregungen. Wie er dazu kam, sich der Gärtnerei zu widmen, konnte ich nicht erfahren. Jedenfalls trat er 1852 in der Handels- gärtnerei von Mohnhaupt in Breslau in die Lehre und siedelte von dort 1854 nach Wildpark über, um während zweier Jahre die damals unter Lennes Leitung stehende Kgl. Gärtnerlehran- stalt zu besuchen Hier wirkte neben Lenne, Karl Koch und anderen Gustav Me3'er, dessen Einflufs von ausschlaggebender Bedeutung für Mächtigs spätere gartenkünstlerische Tätigkeit werden sollte Nach dem Anstaltsbesuch absolvierte Mächtig sein mili- tärisches Dienstjahr in Potsdam und blieb auch nachher dort, um unter Lenne und Meyer als Garten- techniker tätig zu sein. Diese Beiden vollendeten damals den Marlygarten und führten weitere umfangreiche Neu- schöpfungen und Umgestaltungen am Ürangerieberg, Pfingstberg, dem nordi- schen Garten usw. durch. 1864 wurde Mächtig Obergehilfe und 1870 Hofgärtner in Sanssouci. Schon 1865 trat er in den Lehrkörper der Wildparker Anstalt ein, und als Gustav Meyer anfangs der 70er Jahre an die Spitze der Berliner Gartenvervvaltung berufen wurde, über- nahm Mächtig als dessen Nachfolger den Unterricht in der Landschafts- gärtnerei. Wie mir ein ehemaliger Kollege Mächtigs aus seiner ersten Zeit in Sancsouci erzählte, erfreute er sich' infolge seines freundlichen Wesens und seiner großen LIneigennützigkeit allge- meiner Beliebtheit. Von seinen Vor- gesetzten, insbesondere von Meyer, wurde er hochgeschätzt, und Mej'ei hat ihn wiederholt als seine rechte Hand bezeichnet. Wie wert ihn Meyer hielt, geht ja auch daraus hervor, daß er ihm 1875 die Stelle eines Garteninspek- tors in Berlin übertrug. Hier in Berlin unterstützte Mächtig seinen Lehrer und Freund zunächst bei der Erweiterung des 1845 von Lenn(5 angelegten Friedrichshains und der Aus- arbeitung der Pläne für den Treptower Park. Kurz nach Beginn dieser Anlage starb Meyer im Mai 1877 und Mächtig wurde sein Nachfolger. Hiermit setzt seine Haupttätigkeit als Gartenkünstler ein. Während wir Mächtig im Treptower Park noch getreu die Bahnen seines Lehrers wandeln sehen, kommt bei der 1888 begonnenen und neun Jahre später beendeten Anlage des Viktoriaparkes sein persönliches Talent in bezeichnender Weise zum Ausdruck. Ich habe diese Schöpfung in den Jahren 1896 bis 1901 sehr eingehend studiert und ich kann nur wieder- holen, was ich schon 1901 in der „Gartenwelt" gelegentlich einer ausführlichen Schilderung dieser Anlage aussprach, daß ich den Viktoriapark für eine bedeutsame Leistung der deutschen Gartenkunst halte. Mächtig hat in den wundervoll naturwahr aufgebauten Kernpunkten dieser Gesteinanlagen sich als ein außerordent- lich begabter Garfenkünstler gezeigt , dem ein viel feineres Naturverständnis und ein viel stärkeres künstlerisches Ge- Hermann Mächtig, 1837 — 1909. staltungsvermögen eigen war, als Gustav Meyer. Daß er diesem, der als trefflicher Mensch ihm so nahe getreten war und ihn in bester Weise gefördert hat, so aufrichtig er- geben war, ist gewiß verständlich und ein schöner Beweis für Mächtigs gute menschliche Eigenschaften — allein ich habe immer das Gefühl gehabt, daß diese Hingabe dem Künstler Mächtig geschadet hat. Wo Mächtig, wie im Viktoriapark sich eine Aufgabe stellte, für die er kein Vorbild bei Meyer fand, da fühlte er sich frei, fühlte er seine eigenen Kräfte und schuf höchst Bedeutsames. Aber schon die Ge.staltung der Aufsenpartien im Viktoriaparke geschah wieder im Sinne Meyers und stört die naturwahre Wirkung der Wasserfall- partien. Doch ich kann mich hier nicht in Details verlieren. Bei der Gestaltung architektonischer Plätze im Stadtinnern bewies Mächtig keine sehr glückliche Hand. Über seine große Friedhofsanlage in Friedrichsfelde Lichtenberg kann ich nichts sagen, da ich sie zu wenig kenne. Die Anlage des Plänter- Waldes an der Oberspree bietet kaum bemerkenswerte Partien. Über 30 Jahre hat Mächtig still für sich gearbeitet und die Entwicke- lung der BerlinerStadtgartenverwaltung zeugt davon, daß er unermüdlich tätig war. In die Öffentlichkeit ist Mächtig eigentlich nie getreten. Ich selbst habe ihn nur in den Jahren 1900 und 190L flüchtig gesprochen, wobei er wieder- holt seine Abneigung gegen moderne Bestrebungen, besonders gegen die Hochschulfrage, aufwerte. Auch sein persönlicher Verkehr war sehr gering. Schon seit seiner Heirat lebte er ganz zurückgezogen und scheint nach und nach alle Beziehungen zu einstigen Freunden abgebrochen zu haben. Zu all dem mag wohl die Tat- sache beigetragen haben , dals sein Wirken von den Fachgenossen viel- fach verkannt wurde. Jedenfalls hat er es auch nicht verstanden, sich tüchtige Beamte heranzuziehen, ja in seiner Abneigung gegen alles Neue mag er es selbst verschuldet haben, dafs keine bedeutenden Kräfte in der Berliner Stadtgartenverwaltung hoch- kommen konnten. Alles in allem war Mächtig eine seltsame Persönlichkeit, zu deren rechter Beurteilung mir jetzt noch gar vieles fehlt. Daß er hohe gartenkünstlerische Talente besass, beweist sein Viktoriapark schlagend. Dafs er aber diese Anlage, wie auch andere, nicht in der notwendigen Weise weiter ausgearbeitet hat oder ausarbeiten lieti. ist unbedingt ein großer Fehler. Als ich anfangs September dieses Jahres den Park nach Jahren wieder sah, empfand ich seinen jetzigen Zustand als ein Symbol der ganzen Berliner Stadtgartenverwaltung. Die vielen guten Keime, die darin liegen, werden ge- henmit durch ungenügende Fortentwickelung. Alles deutet darauf, daß seit Jahren ein Stillstand besteht, dessen Ursachen darzulegen hier zu weit fuhren würde, dessen Vorhandensein aber nur zu deutlich sich ausprägt. Mächtig hat sich von der Zeit überholen lassen. Die Zeit braucht neue Kräfte, und ich will diese Zeilen nur mit dem Wunsche schließen, daß ein neuer Mann an die Spitze der Berliner Stadtgartenverwaltung treten möge, der Mächtig an künstlerischer Begabung gleichkommt , der aber in durch- greifender Weise versteht, seine Intentionen zur Geltung zu bringen. Camillo Karl Schneider. Für die Redaktion verantwortlich; Stadt-Gartendirelctor Heiclse, Franltfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Königl. Universit.ltsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. DIE GARTENKUNST für Spaliere, Lauben, Beerenobst, Rosen, Obstbäume, Dahlien, Pflanzen etc. Russ. Bastmatten, Muscheln. Kokosstricke für Baumbändep und Ernteseile. rn-ise für: 1 Pustp. 5Ü kg lOU k«. 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Die Ausbildung erfolgt in einem Jahreskursus, jedoch können die Auf- nahmen halbjährlich Ostern und Michaelis erfolgen. Anmeldungen für das am L (Oktober beginnende erste Schuljahr können schriftlich unter Beifügung eines Lebenslaufes und des Abgangs- zeugnisses einer Gärtnerlehranstalt vor Beginn des Semesters bei der unter- zeicimetcn Direktion eingereicht werden oder mündlich am 30. September und 1. Oktober ds. Js. in der Zeit von 10 — 1 Uhr vormittags und 7 — 9 Uhr abends unter Vorlage der genannten Unterlagen erfolgen. Prospekte, aus denen alles Nähere zu ersehen ist, werden auf Wunsch zugestellt. Düsi^eldorf. den 31. August 1909. o|o o|o Der Direktor: Professor Wilhelm Kreis. Kieler Baumschule Friedrich Repenning, Kiel. Obstbäume in allen Formen. . Alleebäume Hhorn, Plantancn, Rotdorn, Ulmen, Gasianea uesca, [linden. Trauerbäume Ziergehölze, Ziersträudier, Stauden und GoniSeren in Dielen Sorten. Rosen hodisfämmige und niedrige. Cadus, Dahlien in reichster Auswahl. 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Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Stürtz, Würzburg. Inhalt: Fritz Hanisch -Breslau: Welche Bedeutung haben Stadtwaldanlagen für Industrie- und Großstädte. — Willy Rosenthal: Aus Chicagos öffentlichen Anlagen. — L. Migge: Willy Lange — auch ein Erzieher. — Wettbewerbe. — Ver- schiedene Mitteilungen. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. Westfalen. 3. W, Beisenfausch, Dorsten, Ältestes Spezialgeschäft in Blumenzwiebeln. =: Eigene Kulturen in Holland. := Grosse Spezialität in Treib- LFreiland-TulpeD in vorzügliclieii Qualitäten zu koDkurriereDdepPreisep. I!laiiiilieinil907. Für dieBepflanzung des PriedrichsplatKCs u. derAngastaanlage mit spätblühenden Garten- tulpen wurden mir die grosse, prenssische Staatsmedaille, sowie grössere Geldpreise zuerkannt. ^^^=^====^^= Kataloge auf Wunsch. =^==^=====^= Stadtsarten- und Friedhots -Verwaltungen, grössere Privatgärtnereien mache auf Anfrage gern vorteilhafte Spezial-A ngebote. » 8- » Sf Ausgegeben am 5. November 1909. DIE GARTENKUNST Deutsche Gesellschaft für Gartenkunst. ^ Zur Vereinfachung des Geschäftsganges bitten wir dringend folgendes beachten zu wollen : 1. Geschäftsstelle. Geschäftsführer der Gesellschaft ist G. Beitz, CDJn-Merhelm. An diesen sind alle Zu- schriften und Zahlungen in Sachen der Gesellschaft zu richten. 2. Jahresbeitrag. Der Jahresbeitrag — zur Zeit M. 16.— ist spätestens bis zum 1. April jeden Jahres mittels Zahlkarte (Überweisungskarte) auf das Postscheck-Konto der Deutschen Ge- sellschaft für Gartenkunst, Konto -No. 680 Postscheckamt Cöln einzuzahlen (Gebühr 5 Pfg.). Die Einzahlungen auf Scheckkonto werden von jedem Postamt angenommen. Die im Ausland wohnenden Mitglieder werden um Einsendung durch Postan- weisung wie bisher ersucht. Am 1. April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3, Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaftentgegennehmen. Gruppe Bayern: Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Gartendirektor He icke, Frank- furt a. M. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altona , Waidniann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ". Gruppe Ostpreussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/l()0. Gruppe Pom- mern : Obergärtner H e n z e, Stettin, gr.WoIl- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Coln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walther, Erfurt. Gruppe Schlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen : Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreflenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14., kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 6. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei H. Stiirtz A. G., WUrzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährieisten, sind Adressen Veränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. (Konsetzung Seite 3.) Gegründet 1882. - Über 250 Angestellte. R. REISS Königlicher Liebentuerda 81 Hoflieferant empfieblt als Spezialfabrikate : Geodätische Instrumente und Geräte für alle Zweige des Vermessungswesens. Kaufen Sie Nivellier- instrumente nur noch mit Patentlibelle „Reiss-Zwicky"! Sie ersparen bei Aufstellung d. Instruments Zeit, Geld und Ärger! Nivellier-Instrumente, Theodolite, Bussolen, Nivellier- und Messlatten, Fluchtstäbe, Winkelspiegel, Winkelprismen, Pegellatten, Peilstangen, Baumhöhenmesser, Messkluppen, Erdbohrer, Feldstecher, Mikroskope u. a. m. Grösste Auswahl in allen Zeichen- und Schreibmaterialien. 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Mit Rücksicht auf den beabsichtigten Neudruck der Mitgheder-Liste werden die Mitglieder erneut gebeten, alle Ungenauig- keiten, die ihnen in der Adressierung von Sendungen bekannt werden, unverzüglich der Geschäftsstelle mitzuteilen. Es wird weiter gebeten, den Druck des Mitglieder- Verzeichnisses in den Gruppensitzungen zu besprechen und alle sich hierbei ergeben- den Wünsche und Vorschläge der Ge- schäftsstelle mitzuteilen. Der Geschäftsführer : Beitz. Olo Gruppe Hamburg. Die Gruppe Hamburg hielt nach einer längeren Sommerpause am 1. Oktober wieder eine monatliche Versammlung ab otp im Hauptbahnhof Hamburg. Es wurde zu- erst das Verzeichnis der Gruppenmitglieder durchgegangen, um etwaige Adressenände- rungen für den beabsichtigten Neudruck richtig zu stellen. Von dem Bericht des Hauptvorstandes, daß es beabsichtigt sei, die außerhalb Deutschlands wohnenden Mit- glieder in einer besonderen Gruppe zu ver- einigen wurde Kenntnis genommen. Auf eine Anfrage des Hauptvorstandes, den Beschluß der letzten Hauptversammlung über die Stadtparkfrage in Hamburg betr., ob sich die Sachlage inzwischen etwa noch verändert habe und ob die Ausführung des Beschlusses, an alle Senats- und Bürger- schaftsmitglieder eine die Kritik über die Handhabung der Stadtparkfrage enthaltende Nummer der Gartenkunst zu senden noch Zweck haben würde, fand eine lebhafte Besprechung dieser Angelegenheit statt. Es wurde behauptet, daß inzwischen schon mehrere Projekte ausgearbeitet seien, die demnächst der Bürgerschaft zur Auswahl vorgelegt werden sollten. Unter diesen Umständen wurde es für zwecklos gehalten, obigen Beschluß jetzt noch so verspätet zur Ausführung zu bringen. Herr Peper- körn berichtete hierauf etwas über die Englandreise. Im ganzen sei die Reise gut verlaufen, sie hätten vieles gesehen, aber Enttäuschungen wären auch nicht ausge- blieben, wie es ja meistens bei solchen Massenexkursionen nicht anders zu er- warten sei. Dann berichteten einige Herren über die in Harburg vom 1. bis 6. Oktober statt- findende Obst- und Gartenbauausstellung, die hauptsächlich von Herrn Gartenbau- inspektor Hölscher arrangiert und in der er selbst und Herr Hoff durch wohlge- lungene Hausgärten und eine Heideanlage vertreten ist. Herr Nonne in Firma Nonne & Hoepker in Ahrensburg bei Ham- burg hatte in unserem Sitzungslokal ein großes Sortiment Herbstastern und Dahlien ausgestellt, die zum Schluß der Versamm- lung noch besprochen wurden. Die nächste Sitzung findet am 5. Nov. in demselben Lokal statt. Holtz. Anlegung des Osterholzer Friedhofes. Die Deputation für die Friedhöfe der freien Hansestadt Bremen schreibt zur Erlangung eines Planes für die Anlegung des Osterholzer Friedhofes einen Wettbewerb unter den deutschen Architekten und Garten- ktlnstlern aus. Das Programm und die Grundlagen des Wettbewerbs können bei der Friedhofinspektion an der Tiefer gegen 5 Mk. in Empfang genommen werden. Die 5 Mk. werden bei der Einreichung des Planes zurückerstattet. Die Pläne sind bis zum 1. Februar 1910, abends 7 Uhr bei der Friedhofinspektion einzureichen. An Preisen sind vorgesehen: ein erster Preis von . . Mk. 5000 ein zweiter Preis von . . „ 4000 ein dritter Preis von . . „ 3000 für 2 Ankäufe je 500 Mk. ,. 1000 Mk. 13000 Das Preisgericht bilden die Herren: 1. Senator Dr. Biebelthan, 2. Senator Rassoiv, 3. K. Xagel, 4. E. Plate, 5. Baudirektor Ehrhardt, 6. Professor Högg, 7. Königlicher Gartenbaudirektor Frita Kncke, Gartendirektor der Stadt Cöln, in Cöln am Rhein. 8. Professor Theodor Croecke, Landesbaurat in Berlin, 9. Hans Crrässel, städtischer Baurat in München, 10. Gartenarchitekt .1. P. Grossinann in Berlin, 11. Gartenarchitekt Reinhold Hömauu in Düsseldorf. Bremen, den 6. Oktober 1909. Die Deputation für die Friedhöfe: Nebelthau. in Bremen, Olo olo Blutbuchen /rSm£. mit Ballen, auf Wunsch auch ohne Ballen lieferbar. luSt. 100 St. 100—150 cm hoch .... 9,— 80,— 1.50-200 „ „ . . . . 20,- 150,- 200-250 „ , 25,- 200,- 250-300 , 40,- 350,- Andere veredelte Solltärs laut Engros-Katal. Bulemann Cirrisson jr. 152 Morgen Baumschulen Saselheide pr. Alt-Rahlstedt b. Hamburg. S (vorm. Gebr. Copijn) d I = BAUMSCHULEN = f Groenekan b. Utrecht (Holland). | 250 Zwiebeln zum 1000 -Preis, 25 zum 100 und 6 zum Dutzend-Preis. HaarlemerBlumenzwiebeln. j J. J. Thoolen Gartenbau-Etablissement „Der Export" Heemstede, Haarlem, Holland. Ich habe die Ehre zu bericlitcn, daß mein illustriertes Preisverzeichnis mit sehr niedrigen Notierungen von Herbst 1909 wieder erschienen ist und auf Anfrage gern zugesandt wird. Be- stellungen 5 Mk. für Deutschland und 6 Mk. für Österreich-Ungarn franko und zollfrei ins Haus. Erste Qualität garantiert. Gegründet 1884. p. 100 p. 1000 M. M. k Gruppe Brandenburg. Die erste Sitzung der Gruppe nach der Hauptversammlung in Hamburg fand am 29. September im „Spatenbräu" in der Friedrichstraße 172 statt. (Fortsetzung Seite fi.) Billig abzugeben : Bauptsflchlidi Krim. Holl. und Silberlinden in Stärhe »on 10—23 cm. ; sehr sdiön (ormierle und regelrecht gesdiulte Bäume. Geenstraudtes in kralliger Ware und reich- haltiges Sortiment ; weiter grosse Sorten- wähl in Eonileren, Canus. Picea pungens- kosterii und Inuerta pendula. Bei Waggonladung sehr billig, ev. zollfrei. Telegramm-Adresse : Copijn-Feijfer-de Bilt- Holland. i ?J HyazintllOn in sehr schön. Misch-, aus- gez, z. Treiben und zum Pflanzen . . 7.65 74. — Hyazinthen., einf. , la. Qualität in 25 Sorten, rot. weiss und blau, zum Treiben auf Glüsern od. Töpfen , . 14.35 140. — Kinfaohe frühe Tulpen, gem. . 2.— 18.35 I»ar«in-Tulpcn, gemischt .... 2.— 19.65 «;ef. Tulpen gern 2.20 20.— F.inf. Auenionen, gern 1.20 10.— .\uenione, ,,Dic Braut" reinw. . . . 1 20 10. — <'ro<'US, I- Qual, gern 1.20 10.— CrocuH. II. Quai, gern 0.65 ' 5 85 Scilla Niberlca, blau 1.50 14.50 Spanisch Iris, gemischt 0.60 4.50 IriH anffliea, gemischt 2. - 16 65 Kinf. Xareissen, gern 135 12 50 4iir<>S!4Ui'onise Narzissen, gern, . 2..=i0 20.— iieT. Xarzissen, gem 3.— 25.— Bukctt-Xarzissen, gem 3.50 30.— arzis. Stella 120 10.— Xarzis. IjOrifolius, ,,Der Emperor" 5.— 60.— 4jialanta8 Elwesl, iSchneeglöckchen) 1.50 13.50 XI, 11 DIE GARTENKUNST. LIBRARV NEW YORK BOTANICAL QARDEN. 1&3 I. Neifieblick im Park zu Muskau. Aufnahme von Rud. Lauche, Muskau. Welche Bedeutung haben Stadtwaldanlagen für Industrie- und Großstädte? \'on Fritz Manisch, Breslau* . Welche Vorliebe der Deutsche für den Wald be- sitzt, zeigt uns das Lob des Waldes in hundert Melo- dien des Volksliedes ; aus den Werken der dichtenden und malenden Kunst klingt und leuchtet eine leiden- schaftliche Liebe für den Wald heraus. „Es ist nicht ohne Grund", sagt Prof. Ernst Rudorff im Heimatschutz, ,,wenn kein Volk der Erde Dichter der Landschaft, der Naturempfindung aufzuweisen hat von solcher Kraft und Innigkeit wie das deutsche"; er rühmt das Herzbewegende der deutschen Land- schaft, die Poesie ihrer Waldgebirge und den Reich- tum idyllischer und romantischer Stimmungen ; er tadelt aber auch unsere Sucht, alles, auch die Natur zu schulmeistern; er verurteilt das Be- streben der modernen Forstwirtschaft und sagt: Der Wald mit seinen Erträgen wird zur Ware herabgewürdigt, er soll nichts weiter sein als ein Kapital, dessen Nutznießung auf den höchsten Grad zu steigern ist. Wir müssen anerkennen, in Deutschland verschwindet der natürliche Wald mehr und mehr, statt seiner erheben sich Forstkulturen, wir haben fast nur noch intensiv betriebenen Nutzwald, nicht aber Naturwald. Mit dem Begriff eines Waldes verbindet der Gebildete die Vorstel- lung einfältiger Naturschönheit in einem natur- wüchsigen, nicht aber gepflanzten oder ge- pflegten Walde; wohl gibt es Urwälder, nicht aber Urforsten. Die ursprüngliche Waldnatur hat der deutsche Wald verloren, die Alpen und Kar- paten bieten Beispiele von der wilden Schönheit der Wälder, vereinzelt auch Urwälder : hier finden wir noch die Reize des Waldes und den Zauber der Natur, ihr unverfälschtes Vorbild, das den vollständigen Genuß der Naturschönheit ermöglicht. Ist im allgemeinen ein Rückgang der bebauten Waldflächen festzustellen , so wird in neuester Zeit Schutz und Pflege dem Walde von einer Seite zuge- wendet, die zu den größten Hoffnungen auf dessen Erhaltung und Verschönerung berechtigt. Die Verwal- tungen wroßer Städte begnügen sich nicht mehr damit. *) Vortrag, gehalten auf der Hauptversammlung der D. G. f. G. in Hamburg am 27. Juni 1909. WBfj k ' ,^ ^ü ^^^Bf 1 ♦-■•i 1j^ M ^Hi ( V jQffi E|^ri j^ ^m kjAgUBw^v r « H r .^ fSj^-l. m ^ ■ 19 n.:^^ %i£ HHI^ ^L M ■hSBk H ^fM m ^HH fc«K^^-iä iH^^^SI l^n. ^^Hi ^^^HHMnnääF i-^^^xflBM F^A''--^"»!^^ ■Hv^SS^H B^li ^^^Kl ^^^^KkSl^^^^^I^Sx ^^^^nKfl Bh^. *j-^^ftl, ür ^^E!;.. vs^^H ^^^B 1 ^^^^^^HI^H^K^ ^'^^HH il^ p«^^?5bkS ^K^nS^H 1 SaSL^ '^"^**^ 1 2. Aus dem Herrenkrug zu Magdeburg. 184 DIE GARTENKUNST. XI. 11 innerhalb ihrer Mauern, wo irgend angängig, grüne Oasen zu schaf- fen, sondern erblicken neben dem Ausbau ge- eigneter gärtnerischer Platz- und Parkanlagen im Wcichbilde der Stadt eine hauptsäch- liche Aufgabe darin, dem Großstädter an der Stadtgrenzc aus- gedehnte vorhandene Waldgebiete für die Zukunft zu sichern, durch Ausbau von Wegen zu erschließen und somit Gelegenheit ^^^■Prxfl !«v^^' IPv-r ,/W| t(tiB^^HKK9B^^^TN^ J^i*' ' '.■■ ^^ ■ "^^^ ^S^^^^P %\-^ '■^•fe^- --Vi l^j' ,«^Y'^ ^;?* ^^ ^^r '#"^1 '?%• "m^ }.*% W'^^^h' --'^^[^SSj ^1^^'^ -4lfl«l :v,**^ "i^' • '5P5^5Sär7-ii*y^Sfe'-^-:^ "-"""■■^iS^fi ■ -^-■5-1 ^ Äy ■ ^^ '^S?*^ *^^Ä^ '^^^Rji ^iK^i-S rt-it?'-- ■ 4: •>äKii ^^^läliii .-^^BT 11^^-.. ,_-w ^::^,- ^-- ' B^^npv * ^--^^s^Sj ■-"».■^H -."► I^^^J; ^te ^Sv:vM?s^Vw- : ■ wt5Ä'-i;-i^^i ^^^1 zur Erholung und zum 3. Aus dem Gramberger Wald Frohsinn in zwang- loser Umgebung ungekünstelter heimischer Natur zu verschaffen. Durch die Tätigkeit einer Reihe von Groß- und Industriestädten auf diesem Gebiete in den letzten Jahren kann der Nachweis geführt werden, daß unsere großen Gemeinwesen dieses Kapitel als eine der wich- tigsten Tagesfragen von hoher volkswirtschaftlicher und sozialpolitischer Bedeutung für unser modernes Volksleben erkannt haben und mit staunenswerter Opferfreude bereit sind, sich große Waldterrains zu sichern. Für die gesundheitliche Bedeutung des Waldes, ganz besonders in der Nähe großer Städte, spricht am deutlichsten das Beispiel des Grunewalds bei Berlin. Die Kämpfe im Landtage, wie der nicht verstummende Pressekrieg gegen die Absichten des Forstfiskus, weite Gebiete des beliebten Grunewalds auszuschlachten imd zur Bebauung frei zu geben, sind ein Beweis dafür, mit welcher Leidenschaft der Berliner an „seinem" Grunewald hängt und wie er sich sträubt, auch nur einen wei- teren Baum aus dem Bereich seines Sauer- stoffbehälters zu ver- lieren. In der Grune- wald- Debatte im Land- tage im März ds. Js. führte der Landwirt- schaftsminister aus : Es ist nicht möglich, in größeren Städten Volkswälder auf Ko- sten des Staates zu halten. Für Volks- wälder zu sorgen, ist Aufgabe der großen Kommunen. Er könne auch zu seiner großen Freude konstatieren, dalJ> die großen Städte dieser Aufgabe im all- gemeinen gerecht ge- worden sind : Köln hat in neuerer Zeit 72 Mil- lion Mark für seine Wälder aufgewandt, Kiel '/a Million, Düs- seldorf 200000 Mark, Essen 2, Elberfeld 3 Millionen. Eine vergleichende Übersicht der größten vier Städte Europas : London, Paris, Berlin, Wien, in bezug auf ihre Park- und Wald- flächen, wie auf die Ge- samtfläche des Stadt- gebietes stellt das folgende interessante Bild dar: London breitet sich auf 305 qkm aus mit 9026 Akres Grünanlagen =^ ca. 3600 ha. Paris erfordert nur 78,02 qkm mit i86o ha Grün- anlagen. Berlin nimmt die kleinste Fläche ein bei 64' 2 qkm heil bei Köln. mit 650 ha Grünanlagen. Wien bleibt im Mittel bei ijS'/a qkm und 917 ha Grünanlagen. Eine Zusammenstellung über den Umfang einiger deutscher Stadtgebiete befindet sich im 15. Jahrg. des Statistischen Jahrbuchs Deutscher Städte*) und bietet vergleichende Zahlen \on Interesse. Die reiche Stadt Frankfurt a. M. ist das größte aller deutschen Stadt- gebiete, dasselbe umfaßt 13 500 ha, davon 3470 ha Stadtwald. Düsseldorf wird nach der Eingemeindung von 4870 ha auf 1 1 700 ha steigen; Köln besitzt 1 1 000 ha; Magdeburg 10700 ha; München 7800 ha; Dresden 6600 ha; Ber- lin hat nur 6450 ha; Breslau mit 4228 bleibt hinter diesen Zahlen weit zurück. Außer dem be- s]M-ochenen Grunewald, der ja Staatseigentum ist, besitzt Berlin nur bei Treptow den sogenannten Plänter- wald 96 ha groß. Die Cjesamtanlagekosten betrugen 468000 Mk. In allerjüngster Zeit hat Berlin einen be- deutendenWalderwerb 4. Spielwiese im Stadtwald zu Köln. Aufnahme vüu F. Scherer, Köln. *) Verlag von W. G. Korn. Breslau. 1908. XI, 11 DIE GARTENKUNST. 1&5 abgeschlossen, 1020 ha Scliön- walder Forst ist für einen Kauf- preis von 4'/2 Millionen aus cleni Besitz des Staates in den der Hauptstadt übergegangen. Der Forst gehört zu den schönsten im Norden Berlins. Interessant ist die Beob- achtung, daß Städte in land- schaftlich armer Gegend zuerst an die Aufgabe, Stadtwälder zu erwerben oder neu zu schaf- fen, herangetreten sind, wie: Magdeburg, Köln, Düsseldorf, Breslau und Bremen. Die Hanse- stadt Bremen hat einen Ersatz für fehlenden Wald in ihrem Bürgerparke gefunden, einer Schöpfung aus Sammlungen und Stiftungen der Bürgerschaft. Die Gesamtkosten der Anlage und Unterhaltung dieser einzig- artigen Unternehmung belaufen sich bisher auf rund 4000000 Mark. Magdeburg ist ein tref- fendes Beispiel und ich kann auf einige Ausführungen über die Eigenart der dortigen Verhältnisse nicht verzichten. In endloser Ebene, meilenweit weder Baum noch Strauch — noch heute beseelt viele Bauern ein wahrer Verfolgungshaß wider den grünen Schirm eines Baumes und seine heitere Silhouette — nur Run- kelrüben, und Zichorien, hat Magdeburg rechtzeitig seinen Mangel erkannt und mit größter Opfcrwilligkeit haben die städti- schen Kin-perschaften Grünan- lagen in großem Stile ge- schaffen. Gelegenheit hierzu boten weite Flächen des Inun- dationsgebietes des Elbestromes. Herrenkrug, im Jahre iSiS be- gonnen, ca. 80 ha Areal (Bild 2) und der Rothehorn — 140 ha — in den 60 er Jahren von Nie- meyer ausgeführt, sind zwar Hochwasserterrains , doch herr- lich für Zwecke ausgedehnter Erholungsstätten geeignet. Wie den flachen Niederungen großer Ströme eigentümlich, zeigt das Landschaftsbild nur Laubholz im Charakter des Auenwaldes : nicht geschlossene Bestände einiger weniger Baumarten, son- dern horstweises und einzeln ^ ^^m ^^^""^^^^ lHB^tfiitiK<- rJl^3HBilifihu % fcf->^ • ,/ Vif«! jw ^ '.:.. W'M - ' •» ^ «> ^jippii.iii..^<._. r.^»vm U-**-^-" ^^HH&4-,^>~ ';\.,, ;^.-3 mm V. Aus dem Oswitzer Walde bei Breslau. ö. Aus dem Oswitzer Walde bei Breslau Aufnahme von Max Strehle. verstreutes Vorkommen vieler Laubholzgattungen, dazwischen langgestreckte Wiesenmatten. Auch Köln bietet einen wertvollen Beitrag zur Bespre- chung; seine beiden Stadtwald- anlagen zeigen Beispiel und Gegenbeispiel in der Behand- lung des Stadtwald -Problems. Das Gramberger Wäldchen ist 72 ha groß (Bild 3 ). Unter einem Schirmstand starker Eichen wurde dort früher der Wald in regelmäßigem Umtrieb (inner- halb iS Jahren) auf Stockaus- schlag zurückgesetzt. Es wer- den seit mehreren Jahren durch Pflanzung von Rotbuchenheistern und aus heimischen Sträuchern bestehendes Unterholz abwechs- lungsreiche Bilder geschaffen, wie sie das wilde Pflanzenleben des Waldes, in verschiedenen Altersstufen sich aufbauend, kennt. Unter einem Eichenhain ist in der Nähe der Wirtschaft, die vom Förster betrieben wird, ein begrünter Tummelplatz für jedermann zugänglich, des weiteren ist jetzt am Rande des Waldes eine Spiel- wiese freigegeben. Eine Waldschule für schwache zurückgebliebene Kinder soll ein- gerichtet werden. Durch elek- trische Bahn läßt sich dem (jramberger Wäldchennach einer Fahrt von 5 km bis auf I km Entfernung näherkommen; das letzte Stück Weges muß zu Fuß gemacht werden. Der Kölner Stadt wald, 105 ha groß, wurde iSqS/'qS von Ko- wallek nach eigenen Plänen an- gelegt. Im Nachstehenden lasse ich den Nachfolger Kowalleks, Stadtgarten-Direktor Encke, zu Worte kommen, da seine Aus- führungen in einem an mich gerichteten Briefe so recht ge- eignet sind, den Wandel der An- sichten zu illustrieren, der darin besteht, wie der Schöpfer des Kölner Stadtwaldes seine Auf- gabe auffaßte zum Unterschied von den Grundsätzen, die heute bei Neuanlage von Stadtwäldern maßgebend sein sollten. Encke schreibt: ,,der hiesige Stadtwald ist im Sinne Meyerscher Grund- sätze angelegt, das Schema 186 DIE GARTENKUNST. XI, 11 7. Aus dem Weidenhofer Parkwald bei Breslau. 8, In den Münchener Isarauen. 9. Kapelle in den Münchener Isarauen. eines weitverzweigten Kurvenwegenetzes ohne bestimmte Richtwege, wie es bei Parkanlagen üblich war, ist auch auf den ,,Wald" über- tragen. Wie wenig übersichtlich aufs Große übertragen eine derartige Wegeführung ist, geht daraus hervor, daß zur Orientierung Weg- weiser durch den ganzen Stadtwald erforder- lich sind. Wie im Meyerschen Park herrschen auch im Stadtwald kulissenartig umsäumte Wiesentlächen vor, nur selten treten große bepflanzte Flächen zu einem geschlossenen \\'aldkomplcx zusammen. Überwiegend ist forstmäßig aufgepflanzter Buchen- und Eichen- bestand, — auch Kiefern und Fichten finden sich vor, — dem am Rande Weichhölzer zur schnelleren Beschattung der Wege teilweise vorgepflanzt sind. Außerdem treten die Nadel- hölzer — Fichten und Kiefern — auch zu gröißeren Gruppen in freier Pflanzung auf. Die Rundwege (Korsowege) sind zweiseitig mit Alleebäumen bepflanzt: Birken, Buchen, Eichen, Lärchen, Ahorn, Eschen wechseln ab; doch stören die regelmäßigen Baumreihen das wer- dende ,, Waldbild". Es sind in Ktiln auch Ailanthus als Alleebäume , so in der Straße am Stadtwald, beliebt, im Stadtwald auch ein Stück Gingko-Allee. Der Stadtwald hat zwei Restaurationsgebäude mit großen beschatteten Plätzen davor, ein Sporthaus, an der Stadtrenn- bahn und den Tennisplätzen gelegen, zwei Spielwiesen, 3,0 und 1,9 ha (Bild Nr. 4) groß, auf denen das Lagern in ungezwungener Weise jedermann gestattet ist. Seit neuestem ist ein weit ausgedehnter Teil Wiesen und Gehölz- pflanzung durch ein Wildgatter uijischlossen worden , um dort Reh- und Dammwild zu halten. Die Entfernung vom Dom beträgt 4 km, durch die elektrische Bahn leicht zu erreichen". Düsseldorf machte einen bescheidenen Anfang im Jahre i>uiuii' iit.illiaiik aus licton. Mt' i^*M: ^-i iü-^-^m: ^^^ V-^l rj'.'v Aus dem Humboldtpark zu Chicago: Teehaus im Staudengarten. 196 DIE GARTENKUNST. XI, 11 Eine große moderne Pflanzen-Schauhaus-Anlage (con- servatory) besteht aus einem Pahiienhaus, „VVasser- haus" (mit Baumfarnen und eigentümlich geschiclitetem Gestein, die sich in dem noch pflanzenleeren Wasser spiegeln), Blumenausstellungshaus, Neuholländerhaus, Koniferenhaus und Wirtschaftsgebäude. Sie hat einen imposanten Eingang auf der Vorderseite und auf der Rückseite einen geräumigen Flur. Viele seltene Pflanzenarten sind bereits beschafft, und die Samm- lungen werden, wenn erst vollendet, von großem bo- tanischen Interesse und erzieherischem Werte sein. Die Photographien aus dem Inneren dieser Häuser zahlreichen Springstrahlen auf den ruhigen Becken des ,, Wasserhofes" genießen. Eine ähnlich reiche und praktische Einrichtung zeigt auch der Douglas-Park. Besonders hervorzu- heben ist hier noch ein wirkungsvoller Springbrunnen; Aus einem großen, kreisrunden Becken, dessen schwerer, schlichter Rand nur vier einfache elektrische Bogen- lampen auf kubischen Sockeln trägt, erheben sich in einem Kreis von ca. 5 m Durchmesser etwa vierzehn dünne Wasserstrahlen mit leichter Neigung nach dem Zentrum zu. In ungefähr 5 m I iTihe fallen sie in kurzem Bosjen zurück, sich in eine gemeinsame \\'asser- Aus dem Park 111 zu Chicago: Pergola als Abscliluli eines Spielplatzes. zeigen in Anordnung und Ausstattung im Gegensatz zu den meisten deutschen derartigen Unternehmungen viel künstlerische Schönheit, die erst die Naturschön- heit der Pflanzen recht zur Geltung bringt. Das Parkhaus (,, Pavillon") im Garfield-Park ist ähnlich eingerichtet wie im Humboldtpark. Auch hier dient der überbaute Bootslandeplatz im Winter den Schlittschuhläufern als Wärmeraum. Die, „Wasserhöfe" liegen zwischen diesem Pavillon und dem Musikplatz. Die beiden anderen Seiten sind von schattigen Promenadegängen begleitet. Quer dazu erstreckt sich ein prächtiger Blumengarten mit zahl- reichen Sitzplätzen an der ganzen Längsseite. Von der erhöhten Terrasse des Parkgebäudes aus kann man das Ganze übersehen und das reizvolle Spiel der Staubwolke auflösend. Die Oberfläche des Wassers wird kaum gekräuselt und spiegelt so das graziöse Spiel höchst reizvoll wieder. — Noch etwas aus der amerikanischen Parkpraxis. Gegen die ja auch bei uns aus Amerika eingeschleppte unbesiegliche ,, Wasserpest" (Elodca canadensis ; auch andre lästige Unkräuter, wie Galinsoga parviflora und Erigeron canadensis haben wir von drüben importiert!) benutzt man in Chicagoer Parkteichen bereits eigens konstruierte Baggermaschinen mit Motor und ,,Un- krautschneider". Auch in Frankfurt wissen wir schon ein Lied von der fabelhaften Wuchskraft dieses zier- lichen Pflänzchcns zu singen.) Eine große Wiese im freien Park dient als Lawn- tennisplatz. Ein etwas wunderliches Bild, die vielen XI, 11 DIE GARTENKUNST. 197 Aus dem D^uglaspark zu Chicago: Beleuchtungspfeiler und Betonbank. Aus dem Douglas-Park zu Chicago: Betonbank mit Laterne. 198 DIE GARTENKUNST. XI, 11 einzeln stehenden Netze mitten in der unregelmäßigen Baumpflänzling des Parkes ! Seitliche Fangnetze kennt man hier nicht ; man läuft einfach hinter den ver- fehlten Bällen her. Das trennende Netz zwischen den beiden Parteien wird mitten auf die Wiese ge- stellt, die wichtigsten Spielplatzpunkte werden kaum markiert und es kann losgehen. Was ist bei uns dagegen die Anlage eines „Tennisplatzes" für ein technisch- schwieriges und ästhetisch-häßliches Ding! Man mache es doch wie die Amerikaner, verzichte auf die ,, vornehmen" Poussierspiel-Drahtkäfige und verlege das an sich schöne Ballspiel auf die grüne Parkwiese. Wenn man immer mit dem Platz wechselt, geht's auch bei uns. Wie besonders die Abbildungen des Jahresberichtes eines dritten Chicagoer Park-Distriktes verraten, scheint die Stärke der amerikanischen Gartengestalter mehr auf dem Gebiete architektonischer Anordnung und Aus- stattung zu liegen. Die neuen landschaftlichen An- lagen machen, nach den Photographien zu urteilen, einen etwas dürftigen , schematischen Eindruck. — Im allgemeinen kann man nach aufmerksamem Stu- dium der Berichte aber nur wiederholen: In bezug aut Ausstattung und möglichste Nutzbarmachung für ge- sunde Körperübungen und Spiele wie in architektoni- scher Anordnung und Ausschmückung sind uns die Amerikaner weit voraus. Allerdings werden den dortigen Parkverwaltungen von den sozialer denkenden Gemeinden auch ganz andre Mittel zur Verfügung ge- stellt, als bei uns. — Willy Lange — auch ein Erzieher. Junge hofinungsvolle Menschen ins Leben enüassen, Lange-Schüler, ich stelle sie mir vor: Wie sie aufaer ihrem Fachballast vollgestopft sind mit einem Knäuel, aus Kunstbegrifien, ästhetischen Formeln und philosophischen Koketterien geballt. Fetzen der Daseinstheorie, die sie nicht absolut wägen, noch miteinander in Zusammen- hang bringen können, die sie verwirren und lebensuntüchtig machen müssen. Das Leben, wie sie jetzt sehen, fordert — zunächst — so etwas gar nicht von ihnen, dagegen recht viel bare Kraft, sofort umsetzbare Talente, unverbildeten Verstand Die im Tagesleben heute wirkenden motorischen Trieb- kräfte finden sie gänzlich verschieden von denen, deren krampf- hafter Entwicklung sie die besten Jahre ihres Lebens haben widmen müssen. So fühlen sie bald heraus, dafa die charakteristischen Zeichen unserer Zeit, wie sie sich, allen Schaflensgebieten kongruent, darstellen, auch zu einer Neuformung des Wesens „Garten" drängen, zu einer Neubildung, die ihnen selbst, eben jenen Zeichen, adäquat ist. Denn dies ist allen Hochent- wicklungefi tief innerlich begründet: Das Strömen der Kräfte nach einem gemeinsamen Ziele hin. Ergo, wenn wir wirklich einer neuen allgemeinen Kultur entgegengehen, so ist inner- halb dieser überhaupt nur ein Ergebnis für den Garten denk- bar. Denn Kultur ist Form, eine Form — Stil. Und wirkliche Hochkulturen haben zu einer Zeit immer nur einen Flucht- punkt ihrer Bestrebungen gekannt und danach gehandelt. Auch beim Garten. Die fünf oder sechs Gartenauffassungen aber, die Herr Lange bereit hat, deuten durch ihre Zahl schon einen Disorganismus, der durch die Geschxhte hundertfacli wider- legt wird. Solcherart wird den jungen, noch unbeschriebenen Geistern von vornherein eine schlimme Ratlosigkeit ge- genüber der Form direkt aufgepfropft. Auf der anderen Seite ist es die vorzugsweise Ausbildung der Krälte des Gemüts, die der Langeschen Lehrtätigkeit ein gefährliches Ansehen gibt Denn sie verweichlicht geradezu das in diesem Alter ja noch so knetbare Gedankenleben der Schüler. Die Beschäftigung mit vorzüglich abstrakten Vor- würfen ist diesen Jahren schon von Natur ungut; sie verlangen plastischere Nahrung, pädagogisch, um kernig zu bleiben, „Speck" ansetzen zu können. Und selbst wenn man solchem Drängen zur Tiefe hier im Prinzip eine Stätte nicht verweigern möchte — unbedingte Klarheit des Lehrenden bleibt auch dann doch wohl fundamentales Erfordernis. Die Lange- schen Theorien aber, strotzend von Unlogik und Oberfläch- lichkeit im einzelnen und undiszipliniert insgesamt, bringen die Köpfe nur in Zwiespalt, nehmen ihnen alles Selbstvertrauen und können unelastischere IVIenschen für das ganze Leben zeichnen. Schöne Worte und elegische Slinmiungen können da denn doch nicht als genügender Ersatz gdten. Die Welt, soweit sie in Sachdingen (zu denen auch der Garten gehört) an ihrem Fortschritt pocht und hämmert, braucht erstmals Stahl — dann Lyrik vielleicht. Nach solcher Vorarbeit in diesen Dingen können an sich so vorzügliche Mafsnahmen, wie die Angliederung von Garten- klassen an die Kuustgewerbeschulen, leicht als sehr zweifelhafte Errungenschaften in VVn'kung treten. Es ist in dieser Hinsicht von einigem Interesse, zu sehen, wie selbst jene, die es am ersten angeht, dazu kommen, solche Gaben fast als Danaer- geschenk anzusehen: dann sollen die jungen Leute, die sich in seine (Langes) Ideen hineingearbeitet haben, nachher die Kunstgewerbeschule zu Düsseldorf besuchen dürfen. Das ist gerade, wie wenn man eine Pflanze aus dem sterilsten Boden in einen Dunghaufen pflanzte!" entnehme ich der Zu- schrift eines, der jung und unselbständig durch die Langesche „Presse" hat gehen müssen. Ahnlich urteilen andere, die es am eigenen Leibe erfahren haben. Das spricht Bände! Und was sagt die Praxis? Erst kürzlich suchten wir für unser Atelier eine neue Kraft. Nicht besondere Anforderungen : gut Zeichnen und IVIalen, Fachkenntnisse, im übrigen ein offener Kopf In der Reihe von Bewerbern laut Zeugnissen und ..Werdegang" einer besonders prädestiniert: Dahlemer, repräsentative Erscheinung. — Wir fanden einen manuell durch- schnittlichen Zeichner, aber mit für uns völlig ungenügender Entwicklung aller rhj-fhmischen Elemente. Die Blätter bei einer kindlich pomphaften Aufmachung im Inhalt so ohne jeden künstlerischen Impuls, so völlig bar aller auch nur gefühls- mäfaigen Vertrautheit mit zeitlichen Bestrebungen, dafs wir eine greuliche Perspektive vor uns sahen und negierten. Was hülfen einem die schönsten Fachkenntnisse und der wohlge- pflegteste Backenbart, wenn man darüber pleite geht. Das war ein Garteninspektor und Schüler Willy Langes. — Man sage nicht, daf3 hier aufsergebräuchliche Vorbe- dingungen unterlagen- Betriebe mit ähnlicher Tendenz wie der unserige gibt es schon jetzt vielleicht ein halbes Hundert und werden in fünf Jahren des Vielfachen vorhanden sein. Wie soll dieser voraussichtlich progressiv stark steigende Arbeitsmarkt sich verjüngen und gesund ausbauen können, wenn selbst unsere vornehmste Vermittlungsstelle dabei versagt?! Man braucht das bei näherer Betrachtung doch etwas , unnatürlich' bläfä- liche Gespenst von dem Architekten, der sich des Gartens be- mächtigen möchte, nicht so gewichtig zu nehmen, aber sollte mal so etwas Ähnliches wirklich Tatsache werden, so wird Willy Langes Wirken nicht als kleinste Ursache dafür registriert werden müssen. XI, 11 DIE GARTENKUNST. 199 Als ich mich im Septemberheft der Gartenkunst mit diesem seltsamen Vorkämpfer für „gemischte Gartenkunst" beschäftigen zu müssen glaubte, tat ichs im Charakter be\vul3t scharf: Das, was auf dem Spiele steht, schien mirs wert. Materiell befleifsigte ich mich einer knappen, sachlichen, jedem Ausweichen, wie ich meinte, von vornherein wehrenden Kühle: ich kenne meine Pappenheimer. Nun, der frische, vergnügliche Aufruhr ist nicht einge- treten, wie ich hoffte, und man kann nicht sagen, daß die Ge- treuen aufgestanden wären „wie ein Mann". Und es zeugt vielleicht von einigen immerhin doch schon eingetretenen Zweifeln an der „Gerechtigkeit" ihrer Sache, wenn selbst eine gewisse, auf Lange dressierte Presse, die sich sonst an ihrer aparten Sonderstellung zu Dingen wie Gartenkunst und Hoch- deutsch nicht gern tippen läfat, diesmal resigniert. Ich hatte meiner „Stütze' (gemach, es ist ein i2Jähriger aufgeweckter Junge; schon übervorsichtig den Auftrag gegeben, noch weitere 5-10 Seiten blühenden Unsinns, immer hübsch im Zusammenhang (er hängt sehr dicht beisammen), dem Langeschen Werk zu „entziehen", um die Herrn Gegenkritiker mit solcher, auf die Dauer auch von den urwüchsigsten „Ge- mütsathleten" nicht zu verwindenden Speise einem sicheren Abscheiden entgegenzuführen — augenscheinlich, ich bedarf dessen nicht. Leider nicht. Am allerwenigsten zur Entkräftung der Erwiderung des Herrn Willy Rosenthal in der Oktobernummer dieser Zeitschrift. Denn das besorgte der Herr selbst. Näm- lich, nachdem R. lehrhaften Tones mir, „der groben Natur mit dem Metzgermesser", eine „Abfuhr" gewidmet und für sein Ideal eine Lanze eingelegt hat, trägt er folgendes „zur Steuer der Gerechtigkeit" bei: „Das .... aufmerksame Studium der neuen Teile in der 2. Auflage des Langeschen Buches beweist mir leider, daß diese eher eine Verwirrung (sie!) als eine Klärung bedeuten. Auch die Abbildungen rein biologischer Gartenpartien, besonders aus Langes eigenem Garten, lassen die Meinung formaler Wirrnis begreiflich er- scheinen usw." — Mein Liebchen, was willst du noch mehr'. — Wie aus der Einleitung meines Artikels klar hervorgeht, basierte dieser auf der 2. Auflage der „Gartengestaltung der Neuzeit", wie sie mir vorlag. Es irrt, wer da glaubt, daf3 man eine Kritik etwa über „Tartarin aus Tarascon" ent- gegennehmen und mit einer geharnischten Erklärung Frau Henriette Davidis Kochbuch replizieren darf So ist nicht der Gebrauch, Herr Rosenthal. — Auf Seite 163 Z. 6 meiner Kritik sagte ich über Lange und belegte es späterhin einwandfrei: „Er beweist und ver- ficht überhaupt ungefähr alles und widerruft es wieder." Nun, wenn es hier auch sonst keine Zeichen weiter zu deuten gäbe, die einfache Gegenüberstellung der „Erwiderung" des Lange- schülers Rosenthal (nach der er mein grimmiger Feind ist) mit seiner „Nachschrift" (nach der er mein inniger Freund ist) be- leuchtet doch zum mindesten in diesem einen Punkte die suggestiven Qualitäten Willy Langes als , Erzieher". Leberecht Migge, Hamburg Niendorf Wettbewerbe. Zum Wettbewerb der Essener Architeklenvereine. Unter den Mitgliedern des Architekten- und Ingenieurvereins und der Ortsgruppe des Bundes deutscher Architekten zu Essen ist unlängst ein Wettbewerb ausgeschrieben zur Erlangung von Entwürfen für einen architektonischen Abschluß der öftentlichen Anlagen auf dem der Bebauung erschlossenen Ge- lände gegenüber dem Bernewäldchen östlich der Essen- Werdener Eisenbahn. Die etwas unklare Fassung des Aus. Schreibens, — die Einleitung lautete: ..Zur Erlangung von Vorentwürfen für die Ausgestaltung des Geländes für die öffent- lichen Anlagen unmittelbar östlich der Werdener Bahnlinie am Bernewäldchen wird ein engerer Wettbewerb unter den Mit- gliedern des Architekten- und Ingenieurvereins und der Orts- gruppe des B. d. A. zu Essen ausgeschrieben — erregte bei Essener Gartenarchitekten den Glauben, es handele sich um einen von der Stadtverwaltung ausgehenden und auf die Mit- glieder der genannten beiden Vereine beschränkten Wett- bewerb für öffentliche Gartenanlagen. Sie richteten daher unter Bemängelung der von ihnen hierin erblickten Zurück- setzung an den Oberbürgermeister die Bitte, ihnen die Teil- nahme an diesem Wettbewerb zu gestatten. Sie erhielten zur Antwort, daß das Ausschreiben lediglich, um das Vereins- leben zu heben und die Mitglieder an öflentlichen Fragen zu interessieren, aus der Mitte der beiden Vereine hervorge- gangen sei; gleichzeitig wurde die Bereitwilligkeit der Stadt- verwaltung ausgesprochen, die erforderlichen Unterlagen zur Verfügung zu stellen, falls eine Vereinigung von Gartenarchi- tekten ähnliches unternehmen wolle. Außerdem ist bekannt gev.'orden, daß auch die außerhalb der beiden Vereine stehenden Essener Architekten nicht zur Teilnahme an dem Wettbewerb zugelassen worden sind. — Es handelt sich also um eine Veranstaltung ähnlich den unter den Mitgliedern der D. G. f. G. in früheren Jahren zum Aus- trag gebrachten Wettbewerben betr. Georgsplatz-Hannover und Königsplatz-Berlin und es kann ein Grund zur Klage über Zurücksetzung der Landschaftsgärtner in der ganzen Sache unisoweniger gefunden werden, als Stadtgartendirektor Linne, nach dessen in die Wettbewerbsunterlagen eingezeichneten Entwürfe die gärtnerischen Anlagen in dem betreflenden Stadt- teile bereits ausgeführt werden, von Anfang an über die An- gelegenheit unterrichtet war und nachträglich in das sonst nur aus Mitgliedern der beiden Vereine bestehende Preisgericht berufen worden ist. Betrübend und erheiternd zugleich — man weiß gewöhn- lich in solchen Fällen nicht recht, soll man lachen oder weinen, indessen dürfte diesmal die Komik überwiegen, — berührt es, wenn aucli diese an sich harmlose und jetzt ganz klare -Sache wieder herhalten muß, um den Bestrebungen der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst etwas am Zeuge zu flicken, indem ein „Berufener Vertreter" angesichts dieses „für unseren Stand beschämenden Vorkommnisses" seine „warnende Stimme" erhebt, um ein weiteres „Umsichgreifen des Schadens" zu verhüten und „die Ursache des bedauerlichen Andiewand- drückens (!| unserer Berufsgenossen" zu beheben. Wir können dem besorgten Herrn nur den dringenden Rat geben, die neuer- dings in Düsseldorf geschaflene Gelegenheit zur weiteren künst- lerischen Berufsausbildung, von der seiner Ansicht nach frei- lich „die Bauarchitekten den größten Nutzen ziehen werden", recht gründlich zu benutzen. Wenn ihm dabei dann vielleicht die Augen aufgehen über die wahre Ursache des Andiewand- drückens, dann dürfte das schon als ein Segen der neuen Düsseldorfer Einrichtung anzusehen sein. Noch besser freilich wäre es, wenn dadurch sein eigenes künstlerisches Schwer- gewicht entsprechend vermehrt und er in die Lage versetzt würde, künftig weniger an die Wand gedrückt zu werden oder erfolgreicher als .seither andere an die Wand zu drücken — je nachdem er es nun gemeint hat. Heicke. Wettbewerb Friedhof Bremen-Osterholz. Von der Bremer Deputation für die Friedhöfe ist ein Wettbewerb zur Erlangung von Entwürfen für einen neuen Friedhof in der Feldmark Oster- holz mit Frist bis zum i. Februar 1910 ausgeschrieben worden. Dem Preisgericht gehören u. a. an: Baudirektor Erhardt und Professor Högg, Bremen, Gartendirektor Eucke. Köln, Landes- baurat Prof Goecke, Berlin, Baurat Graessel, München, die Gartenarchitekten Graßmann, Berlin, und Hoemann. Düssel- dorf. An Preisen sind vorgesehen je ein Preis von 5000, 4000 und 3000 Mark sowie zwei Ankäufe zu je 500 Mark. Die Wettbe- werbsunterlagen sind von der Friedhofsinspektion an der Tiefer zu beziehen gegen 5 Mark, die bei Einreichung eines Entwurfs zurückerstattet werden. 2()0 DIE GARTENKUNST. XI, 11 Das zu bearbeitende Gelände umfaßt rnnd 60 Hektar und bildet ungefähr ein Rechteck von etwa 1150 und 520 m Seiten- länge und 1,80 m Höhenunterschied. Im südlichen Teile nächst der Zufahrtstrafse von Bremen her befindet sich ein Gehöft in- mitten mehrerer mit Baumwuchs bestandener Parzellen. Sonst sind nur vereinzelt am Rande von Gräben einige Bäume vor- handen. Um die Gräber grundwasserfrei zu bekommen, soll das Gelände aufgehöht werden und zwar entsprechend der Tieie der Gräberarten in verschiedenen Höhen für die Beisetzung von Aschenresten sowie für Beerdigungen in einer und in zwei Schichten. Das letztere ist so zu verstehen, daß in ent- sprechend tiefen Gräbern zwei Beerdigungen übereinander vorgenommen werden können. Zur Durchführung der not- wendigen Erhöhungen stehen gegen 175000 cbm Boden in der Nachbarschaft zur Verfügung. Der etwa erforderliche Mehrbedarf muß durch Anlegung von Gräben und Teichen gewonnen werden, die zur Entwässerung und Verschönerung des Friedhofes dienen sollen. Im übrigen werden hinsichtlich der Gestaltung der ganzen Anlage keinerlei Vorschriften gemacht. Die Teilnehmer am Wettbewerb haben zu liefern einen Grundriß des Ganzen in 1 : 1000 (gleich den gelieferten Lageplänen), einen Detailplan für die Aufteilung einer einzelnen Flur, skizzenhafte Darstellung sämtlicher Gebäude (3 Kapellen, Krematorium, Aufseher- wohnung, Weikstattgebäude etc.) in Ansichten, Schnitten und Grundrissen in 1 ; 200, Schaubilder zur Erläuterung des Ent- wurfs, Erläuterungsbericht mit Kostenschätzung und Massen- berechnung. Es wird in Aussicht gestellt, einen der Freisträger zu der Ausführung heranzuziehen. Der Wettbewerb ist ofl'en für deutsche Architekten und Gartenkünstler. Die ursprünglich beabsichtigte Beschränkung auf Bremer Staatsangehörige hat man fallen gelassen. Es ist das bei der Bedeutung der ge- stellten Aufgabe auch nur zu begrüßen; außerdem darf er- wartet werden, daß die verständnisvolle Zusammensetzung des Preisgerichtes anregend auf die Beteiligung an dem Wett- streit wirken wird. Die älteren Bremer Friedhofe in Welle und Schwachhausen sind ebenfalls das Ergebnis eines Wettbewerbes gewesen. Sie wurden in den Jahren 1872 — 1875 nach den Entwürfen und unter Mitwirkung von C. Jancke, Aachen, ausgeführt, der aus jenem Wettbewerb als Sieger hervorgegangen war (vergl. Seite 275 und 317, Jahrgang 1888 89 der Gartenkunst). Man stand in jener Zeit am Anfang der Periode der landschaftlich- parkartigen Friedhöfe, imd es wird von Interesse sein, dem- nächst einmal Vergleiche zwischen damals und heute anzu- stellen, um so mehr als das damalige Arbeitsprogramm in H. Verschiedene Mitteilungen. Aus Chicagos öffentlichen Anlagen. Die im vorliegenden und vorigen Heft der Gartenkunst gebraciiten Mitteilungen aus Chicagos öffentlichen Anlagen sind auszugsweise verschiedenen Jahresberichten entnommen, die uns von den Verwaltungen des Chicagoer Süd- und Westparkdistriktes freundlicherweise zur Verfügimg gestellt worden waren. Unabhängig davon hatte Herr Jens Jensen, seinerzeitiger Gartendirektor (Superintendent) des Westparkdistriktes, eine .Sammlung ausgezeichneter Auf- nahmen aus den ihm unterstellten Anlagen eingesandt, von denen eine Auswahl als Abbildungen jenen Mitteilungen bei- gefügt worden sind. Herr Jensen hat brieflich nachträglich zu jenen Bildern auch einige Erläuterungen und sonstige Mitteilungen gegeben, aus denen wir einige, für die amerikanischen Verhältnisse be- sonders charakteristische Sätze hier noch nachtragen möchten. Er mißt den Vorkehrungen für Spiele und Unterhaltung in den Parkanlagen große Bedeutung bei und sagt, daß gerade durch sie das Interesse der breiten Volksschichten an den Parkanlagen geweckt und deren Besuch sehr gehoben worden sei. „Die neue Tenniswiese mit ihren 30 oder mehr Courts brachte neues Leben in den Humboldtpark und gewann ihm die Gunst des spielliebenden Volkes. Und wer freute sich nicht, an Sonn- und Feiertagen das lebendige Bild der weiß- gekleideten Spieler auf dem frischen grünen Rasen zu sehen? Durch genügend große Anzahl der Courts wird ermöglicht, daß die übergebrauchten eine Zeitlang ruhen können und der Rasen sich wieder erholt." „Im Sommer 1908 wurde durch Vermittelung des Städti- schen Kunstvereines eine Ausstellung von plastischen Arbeiten nu Rosen- und Staudengarten des Humboldtparkes veranstaltet. Eine ähnliche .'Ausstellung ist in diesem Sonnner nn Garfieldpark dem Volke zur Belehrung gewidmet. Die Aufgabe dieser Aus- stellungen ist, dem Volke die Bekanntschaft mit guten Werken der Bildhauerkunst zu vermitteln, wobei besonders solche berücksichtigt werden, die sich zur Aufstellung im Park und in Gartenanlagen eignen. Soweit als möglich wurde hiernach bei der Auswahl der Werke verfahren; aber es war natürlich nicht durchweg möglich, nur solche zu bekommen, die in jeder Beziehung in die vorhandene Ortlichkeit paßten. Sehr viele von den Parkanlagen amerikanischer Städte sind mit Bild- hauerarbeiten von oft recht zweifelhaftem Werte überfüllt. Daran ist der praktische Politiker in vielen Fällen schuld, der, um seinen Freunden oder deren Vereinen gefällig zu sein, solche Sachen aufstellen läßt, ohne viel nach ihrem Kunst- werte zu fragen, mehr nach dem Grundsatze: Eine Hand wäscht die andere. So kommt es dann, daß etliche unserer Parkanlagen das Aussehen von amerikanischen Friedhöfen angenommen haben." „Aber unsere Parkanlagen sind doch angelegt, um dem Stadtbewohner den Genuß der Natur, ihres Friedens, ihrer Ruhe und Schönheit zu verschaffen. Statt dessen begrüßt man auf der friedlichen Wiese den barbarischen Krieger hoch zu Roß mit gezogener Klinge und sieht auf jeder noch so kleinen Fläche an Wegekreuzungen einen steinernen Soldaten oder auch Zivilisten im Gebrock stolz sich brüsten." „Das wollen wir durch unsere Ausstellungen verhüten und sie haben auch schon ihre Wirkung gehabt. Fach- und Zeitschriften über das ganze Land haben sich deutlich darüber ausgesprochen und es für wünschenswert erklärt, daß auch andere Städte der Vereinigten Staaten dem Beispiel Chicagos folgen." Für die Redaktion verantwortlich: Stadt-Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Druck der Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite i.) Eine zahlreiche Versammlung lauschte dem Bericht des Herrn Garteninspektors Zahn über die Studientahrt nach England, An der Hand vieler Bilder und ausge- zeichneter Pläne gab Redner einen Über- blick über die englische Gartenkunst , die dort geschaut wurde. Auch der vielge- rühmte englische Rasen wurde erwähnt ^ und berichtet, daß er nicht ein solcher inj unseremSinne ist, sondern zu ^/a aus Kräutern besteht. Der Gesamt-Uberblick zeigte allen, I daß in England ebenso Fehler in der Garten- kunst wie hier gemacht werden. Herr Stadtgarteninspektor Keßler - Brandenburg berichtete über die letzten Tage, von der Besichtigung des Parkes des Barons Rothschild an. j Herr Gartendirektor Lesser-Steglitz be- richtete von der Englandreise der „Deutschen Gartenstadt Gesellschaft" die, im Gegensatz zur unsrigen. offiziellen Charakter trug und eine Teilnahme von über 200 Personen, darunter 3 Gärtnern, zeitigte. Die Herren besichtigten neben der vielen Architektur auch die ausgedehnten Volksparks und 1 studierten die von der armen und ärmsten ] Bevölkerung an öffentliche Anlagen ge- stellten Ansprüche. Dabei lernten sie aber auch kennen, in welchem tiefen Schmutz diese ärmsten Klassen stecken. Redner hat den Eindruck gewonnen, daß die Eng- länder große Praktiker sind, die ihre An- lagen nach praktischen Grundsätzen auf- bauen. Den Vortragenden wurde für ihre aus- führlichen Berichte lebhafter Dank zuteil. Herr Garteninspektor Petersen erstattete den Bericht über die Ausschußsitzung und Hauptversammlung in Hamburg. Zur großen Freude aller Anwesenden berichtete er von der ausgezeichneten Geschäfts- führung und der erfolgreichen Tätigkeit des Herrn Beitz. Im Anschluß hieran verab- schiedete sich Herr Petersen von der Gruppe , da er die Gartenbauschule in Weinheim an der Bergstraße käutlich er- worben hat und nach dort übersiedelt. Herr Garteninspektor Zahn dankte ihm für seine Mühewaltung in der Geschäftsführung der Gruppe. Der stellvertretende Ge- schäftsführer Martin trat au seine Stelle. Der Artikel über Willy Lange von Migge-Hamburg in der „Gartenkunst" vom 1. Sept. 09 fand noch lebhafte Erörterungen und schloß der Vorsitzende die Versamm- lung mit dem besonderen Wunsch auf ein zahlreiches Wiedersehen in der Oktober- sitzung. Martin Berlin 027 Wallnertheaterstr. 3. Gruppen Frankfurt a/M. u. Sudwest. Am 17. Oktober hielten die beiden Gruppen Frankfurt und Südwest eine ge- meinsame Sitzung in Heidelberg ab, zu welcher der dortige Kaufmännische Verein sein Versammlungslokal zur Verfügung ge- stellthatte. Am Vormittag wurde die Sitzung um 11 Uhr eröfi'net und zunächst geschäft- lichen Dingen gewidmet. Herr Hofgärtner Ahrens, Baden-Baden eröffnete die Sitzung, mit einem Hinweis auf die durch den Rück- tritt des bisherigen Vorsitzenden, Herrn Vogel, eingetretenen Verhältnisse, die in der GruppeS.-W.verschiedentl. zu Klagen Anlaß gegeben hätten. Nach einer diesbezüglichen Aussprache wird zur ordnungsmäßigen Neu- wahl des Gruppenvorstandes geschritten. In getrennten Wahlgängen (anwesend sind 17 Mitglieder der Gruppe Südwest und 12 (Fortsetzung Seite 6). Interessieren Sie sich für Obj^tbäame, Koniferen, Allee- bäame, Ziergehölze, Rosen etc. so verlangen Sie kostenfr. Zusendung des neuen Kataloges No. 33, reich illustriert mit photographisch. Pflanzenaufnahmen. Pahs^ Keuter & Lo. 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Die beiden ersteren Herren ver- treten die Gruppe auch im Ausschuß. Ferner bestimmt die Versammlung, daß der Vorstand ermächtigt ist, im Behinderungs- falle Vertreter der Ausschußmitglieder zur Teilnahme an Ausschußsitzungen selb- ständig zu bestimmen. Für die Gruppe Frankfurt werden gewählt: Stadtgarten- inspektor Berthold, Wiesbaden, als Vor- sitzender, Gartenarchitekt Wirtz, Frankfurt- Rödelheim als Stellvertreter, Stadtgarten- verwalter Müchler, Frankfurt a. M. als Ge- schäftsführer. Im Ausschuß ist die Gruppe vertreten durch ihren Vorsitzenden und Stadtgartendirektor Heicke, Frankfurt. Nach erfolgter Wahl erstattet HerrHeicke anschließend an die vorliegenden Garten- i kunst-Berichte kurzen Bericht über die Hauptversammlung in Hamburg. Für Süd- west wird dann noch Freiburg als nächster Tagungsort bestimmt und zwar noch für die Wintermonate; ferner wird in Aussicht genommen, daß eine Tagung im Sept. 1910 in Karlsruhe stattfinden soll. Damit schließt die geschäftliche Sitzung. Nach gemeinsam eingenommenem Mittagsmahl wurde, unter Führung der Heidelberger Herren, ein Spaziergang unternommen, der über den prächtigen altertümlichen und trotzdem modernen Anforderungen entsprechenden Friedhof und den Speyererhof nach dem Stadtwald führte, wo die schönen Nadel- holzversuchspflanzungen, von denen beson- ders diejenigen von Pseudotsuga Douglas! auffielen, und viele andere schöne Coniferen und Laubholz- Einzelpflanzen besichtigt wurden. Der Rückweg führte über die Molkenkur und das Schloß, an dem z. Z. größere Reparaturarbeiten vorgenommen werden. | Abends 6 Uhr hielt dann Herr Stadt- ! gartendirektor Heicke gleichfalls im Saale des Kaufmännischen Vereins unter zahl- reicher Beteiligung des Gartenbauvereins, des Architektenvereins, des Gemeinnützigen Vereins u.a. einen Vortrag über Englische | Gartenverhältnisse. Der Vortragende ver- mochte diesen Vortrag durch eine große Anzahl trefl'lich gelungener Lichtbilder nach seinen Reise-Aufnahmen bestens zu unter- stützen, und konnte so in ausführlicher Weise die Eindrücke von der im Juli ds. Js. von der Gesellschaft veranstalteten Studien- fahrt nach England wiedergeben. Reicher Beifall folgte dem Vortrage, dem Herr May als Vorsitzender des Heidelberger Garten- j bauvereins noch herzliche Dankesworte der Gäste hinzufügte. Mit einem Schlußwort des Herrn Ahrens fand der offizielle Teil des Tages sein Ende, dem sich ein gemütliches Plauderstündchen anschloß, bis dann die Zeit zum Abschied- nehmen bis auf Wiedersehen in Freiburg gekommen war. Der Geschäftsführer der Gruppe Südwest: j Petersen. Gruppe Rheinland. An der Sitzung, welche Sonntag den 10. Oktober 1909 in Essena. d. Ruhrstattfand, beteiligten sich 35 Mitglieder. Vor der für den Nachmittag angesetzten Sitzung fuhren wir vormittags 11 Uhr zunächst nach der Kolonie Altenhof, einer der Krupp'schen Kolonien. Bei der Durchwanderung des (Fortsetzung Seite 7). 2 Die QveruBBn'scIiB BIumenzwiBbelnhandluny und Züchterei J H Gebr. Koolhoven Nachf., Overveenb. Haarlem-Holland. ä J Qartenbau-Etablissement I. Ranges. 1 j| Spezielle Kulturen uon: Hyazinthen, Tulpen, Crocus, Narcissen, flma- ^ ^ ryllis, Lilien, Begonien, Canna, Dohlien, Anemonen, Ranunkeln, Iris, M |f Maiblumen, Paconia usiu. |( Ä Lieferung direkt an Priuate, Schloss- u. Herrschaftsgärtnereien. Ä ^ Erstklassige Ware garantiert. — Verpackung frei! ^ iK Man verlange \l W kostenfreie Zusendung unseres Verzeichnisses mit Kulturanweisungen. )|||[ Extra starke Park- U. Alleelläume bis 15 cm Durchmesser. Starke Ziergehölze und Sträucher. CJrosse Coniferen bis 4 m hoch. (Taxus baeeata bis 450 cm hoch.) Immergrüne Gehölze usw., alles regelmässig verpflanzt, in grosser Sortenwahl. 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DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 6.) größten Teiles der Kolonie waren alle des Lobes voll über die wirklich gediegen aus- sehenden und gemütlich anmutenden Häus- chen mit den gut gepflegten Gärten. Vorbei an dem alten und neuen Erholungsheim kamen wir in den zur Kolonie gehörigen Park, einen mit meistens noch nicht sehr alten Bäumen bestandenen Wald. Wir durchquerten hiernach einen Teil des Stadt- • Waldes von Essen und gelangten nach ein- genommenem Frühstück zum eigentlichen Krupp'schen Park, der ebenfalls teilweise Wald zu nennen ist. Hier überraschten zunächst der große Obst-Spaliergarten und die ausgedehnte Gärtnerei, beide an einem nach Süden geneigten Abhang gelegen. Park, Obstgarten und Gärtnerei präsen- tierten sich in musterhafter Sauberkeit und Ordnung. Diese ganzen Krupp'schen An- lagen ließen überall außer der den Reich- tum der Besitzer verratenden Ausdehnung und Beschaffenheit so viel bis in das Kleinste gehende soziale Fürsorge für die Unter- gebenen erkennen, daß derjenige, der zum ersten Male die Anlagen sieht, wirklich überrascht ist. In liebenswürdiger Weise hatten die Herren Veerhoft" und Schwerdt- feger, beide Obergärtner der Krupp'schen Anlagen, die Besichtigung der Anlagen er- möglicht, wofür ihnen an dieser Stelle herz- lich gedankt sein soll. i Nach Essen zurückgekehrt begann nach dem gemeinschaftlichen Mittagessen im • städtischen Saalbau ebendort um 4'/a Uhr die Sitzung. Den Vorsitz fahrte, da Herr Gartendirektor Encke durch Krankheit ver- hindertwar, Herr Gartenarchitekt Hoemann aus Düsseldorf. Nach Verlesung der Eingänge wurde zu dem beabsichtigten Neudruck des Mitglieder- Verzeichnisses der Wunsch ausgesprochen, bei denjenigen Mitgliedern, die an das Fern- sprechnetz angeschlossen sind, die Fern- sprechnumniern hinzuzusetzen. Diesem Wunsche soll, soweit die Nummern be- kannt sind, entsprochen werden. Nach Verlesung des letzten Sitzungsberichtes wird beschlossen, den Antrag Reinhard, der in der letzten Sitzung vertagt w-urde, auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung zu setzen. Ueber persönliche Eindrücke bei der Hauptversammlung und in Ham- burg sowie über die Englandreise berichtete der Geschäftsführer Herr Friedhofsverwalter Beitz, Cöln-Merheim, dem Herr Garten- direktor von Engelhardt im Anschlüsse an seinen Bericht herzlichst für die große Mühe und Arbeit dankte, die er auf sich genommen hat bei den Vorbereitungen und bei der Durchführung der Englandreise. Hieran schloß sich eine Debatte über Ein- drücke von englischen Gartenanlagen und die Lehren, die wir daraus ziehen müssen. Es beteiligten sich hieran die Herren Arends, Beitz, von Engelhardt, Finken, Hoemann, Linne und Weßberge. Der Hauptunter- schied zwischen deutschen und englischen Gartenanlagen ist bedingt durch den größeren Reichtum des Landes, das viel günstigere Klima und die Tradition. Der größere Reich- tum des Landes zeigt sich in der sehr viel kostspieligeren Unterhaltung der Anlagen und ihren für deutsche Verhältnisse geradezu riesigen Ausdehnungen; das günstigere Klima läßt die Pflanzungen und vor allem den Rasen viel besser gedeihen; die Tra- dition in dem ohne Unterbrechung durch ver- wüstende Kriege fortentwickelten Lande hat eine große Sicherheit des Wollens und eine große Sicherheit des Könnens gezeitigt. (Fortsetzung Seite 8). und Farne, Alpenrosen, Gentiana, Cypri- pedianen für Stauden und Felsgruppen empfiehlt zu massigen Preisen H. 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Anzeigenpreis: 25 Pfg. die Einheitszeile oder deren Raum; Beilagen nach Übereinkunft; Mitglieder der Gesellschaft erhalten Vorzugspreise. Veröffentlichte Manuskripte verbleiben Eigentum der Gesellschaft. Zeichnungen und nicht abgedruckte Manuskripte werden nur auf Wunsch und Kosten des Einsenders zurückgesandt. Selbstverlag der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst. Kommissionsverlag von H. Sturtz, Würzburg. Inhalt: Kuph aldt-Riga: Die Parkanlagen in Scharowka. — Hoemann-Düsseld orf: Erinnerungen an die Studien- fahrt der D. G. f. G. nach England. — Barth-Lübeck: Friedhof zu Kücknitz. — Rosenthal-Frankfurt a. M.: Leberecht Migge — auch ein Kritiker. — Rasenpflege in England. — Literaturnachweis. — Kleine Mitteilungen. Nachdruck nur mit Angabe der Quelle gestattet. Alleinige Anzeigen-Annahme: Haasenstein & Vogler A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48 und deren sämtliche Filialen. 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April noch nicht eingegangene Jahresbeiträge werden auf Kosten der Säumigen durch Postauftrag erhoben (vergl. auch § 9 der Satzungen). 3. Gruppen. Behufs Teilnahme an den Sitzungen der bestehenden Gruppen wolle man sich an nachstehende Schriftstellen wenden, welche auch Anmeldungen zum Beitritt in die Ge- sellschaft entgegennehmen. Gruppe Bayern : Königl. Ökonomierat Heiler, München, Frühlingstr. 32. Gruppe Brandenburg: Königl. Garteninspektor Zahn, Steglitz- Berlin, Ahornstr. 27. Gruppe Frankfurt a. M. : Garteninspektor B e r t h o 1 d , Wiesbaden. Gruppe Hamburg : Stadt- gärtner H o 1 1 z , Altona , Waidmann- strasse 71. Gruppe Hannover: Stadt- obergärtner A. Glogau, Hannover, am Himmelreiche 1 ". Gruppe Ostpreussen : Gartendirektor K a e b e r , Königsberg i. Pr., Tragheimer Ausbau 99/100. Gruppe Pom- mern : Obergärtner H e n z e, Stettin, gr.Woll- weberstr. 54/1. Gruppe Rheinland: Stadt. Obergärtner Fr. Scherer, Cöln-Lindenthal, Dürenerstr. 281. Gruppe Sachsen- Thür- ingen: Garteningenieur Walther, Erfurt. Gruppe Schlesien: Stadt. Friedhofverwalter Erbe, Breslau XII, Oswitzerstr. Gruppe Südwest: Hofgärtner R. Ahrens, Baden- Baden. Gruppe Westfalen : Stadt. Garten- inspektor Schmidt, Dortmund. 4. Schriftleitung. Alle die Schriftleitung der Gartenkunst betreffenden Mitteilungen, Manuskripte, Zeichnungen u. s. w. sind an Gartendirektor Heicice, Franitfurt a. IVI., Wiesenstrasse 62 (am Günthersburgpark) zu richten. Zur Auf- nahme für die nächste Nummer der Zeit- schrift bestimmte Aufsätze und Abbil- dungen müssen am 14. , kleinere Sachen (Personalnachrichten etc.) am 20. jeden Monats im Besitz der Schriftleitung sein. 5. Druck und Versand. Der Druck und Versand der Gartenkunst erfolgt durch die Königl. Universitätsdruckerei H. Stürtz A. G., Würzburg. Um die regelmässige Zusendung der Zeitschrift zu gewährleisten, sind Adressenveränderungen alsbald der Druckerei mitzuteilen. Beschwerden über unregelmässige Zusendung der Zeitschrift sind zunächst stets an das zuständige Post- amt zu richten. ^r'onsefzung Seite 3.) Wilhelm Guder : Baumschulen „M^oHtj^laisir»". z Breslau-CarloLuitz u. Trebnitz i. Schles. Spezialkulturen von Koniferen, winterhart, in jeder Grösse. Obf^tbänme in allen Höhen und Formen. Allee- und Parkbäam« jeder Höhe und Stärke. Ziergehölz.e in allen Gattungen. Beereuob8t, Rosen, Forst- nnd HeckenpflansBen. Kataloge gratis und franko. man bittet bei Bestellungen sieb auf „Die 6artenkun$t'' zu bezieben. Verpflanz -VorriclituiHjeii 1 zum bequemen, schnellen und transport- sicheren Einkübeln von grösseren Einzel- pflanzen (Koniferen, Taxus etc.) liefert J. A. Scherer, Maschinenfabrik, Köln-Lindenthal. ^== Verlangen Sie Prospekt! == D. R. P. No. 185513. In grösseren städtischen Betrieben jährig erprobt. mehr- DIE GARTENKUNST (Fortsetzung von Seite 2.) 6. Bibliothek. Die Bibliothek der Gesellschaft wird durch Gartendirektor Heicke, Frankfurt a. M. verwaltet. Bücherverzeichnisse werden auf Wunsch von ihm versandt. 7. Anzeigen. Alle den Anzeigenteil betreflfenden Zu- schriften sind an Haasenstein & Vogler, A.-G., Frankfurt a. M., Zeil 48, alleinige Anzeigen- annahmestelie, zu richten. Neuangemeldete Mitglieder. Werner, Max, Gartentechniker, p. Adr. Gartenarchitekt Fr. Brahe, Mannheim. Esterer, B., Gärtnerei, Kaiisch, Adresse: Gärtnerei Nestripke in Skalmiercyze. Baumkötter, W., Gartenarchitekt, Münster i. W. Noell, Am., städt. Gartentechniker, Crefeld, Sägerstraße 12. Adressen-Änderungen. Henkel, Fr., i. Fa. Großgärtnerei Henkel G. m. b. H. Darmstadt, Roßdörferstr. 199 (früher Neuwiese bei Darmstadt). Kallenbaeh, Frz., Handelsgärtner, Stutt- gart, Eugenplatz 5 (früher Westholen in Westfalen). Grotz, Paul, Landschaftsgärtnerei, Stutt- gart, Mönchhaldenstr. 149 (früher Oberer Mühlweg). Arnold, R., Gartentechniker, Düsseldorf, Klosterstraße 42 (früher Stettin). Kosaek, Jul., Gartentechniker, Berlin NW., Essenerstraße 10 G. H. (früher Berlin, Lessingstr.). Beursehgens, Rudolf, Spezial-Geschäft für gärtnerische Neuanlagen, Essen -Ruhr, Rüttenscheiderstr. 138 (früher Brunhilden- straße 13). Stegmüller, Richard, Gartentechniker, Stuttgart, Werastr. 90 p. (f Pragstr.). Luserke, W., Dresden, Strehlenerstr. 13/III (fr. Köln, Triererstr. 12). Gierig', L., Gartentechniker, Stettin, Haupt- friedhof, (fr. Schoeneberg). Kempkes, K., Gartentechnik., Baumschulen- weg b. Berlin (fr. Steglitz, Schloßstr. 99) Böttner, J., Bruxelles, Etterbeck, 73 Rue d'Oultremont (fr. Paris). Michaelis, Werner, Kgl.gepr. Obergärtner, Cottbus, Bismarckstr. 75 (fr. Wallstr.). Schmidt, Martin, Städt. Gartentechniker, Hamburg, Glockengießerwall 25/26 (früher Magdeburg). Bekanntmachung: Lichtbilder. Die Lichtbilder -Sammlung der Gesell- schaft umfaßt zur Zeit: Serie I Balkonschmuck, 5 Bilder. Serie II Gebäude im Festschmuck, 6 Bilder. Serie III Friedhöfe, 47 Bilder. (Von Herrn Gartendirektor Heicke für seinen Vor- trag auf der Hauptversammlung in Hamburg benutzt.) Serie IV Englandreise, 110 Bilder. Serie V Verschiedenes, 150 Bilder. (Allgemeines und Bilder von der Mannheimer Ausstellung.) Die Leihgebühr beträgt pro Bild 20 Pfg. für jede Benutzung und die Portokosten. Der Geschäftsführer: Beitz. (Fortsetzung Seite 4.) Körner & Brodersen Gartenarchitekten Körnerstrasse 7 STEGLITZ Fernsprecher 85 y. M >! Garten, und Parkanlagen, li. \i. \(. Sie und viel Geld bei Anschaffung von Schramm's Caloria- Heiz- Kessel. Leichteste Regulierung, bequeme Rei- nigung, denkbar geringster Kohlen -Ver- brauch zeichnen ihn aus. Eine Neu- Anlage macht sich in wenigen Wintern selbst bezahlt. Wir garantieren höchste Ausnützung des Brennmaterials. Der Kessel ist unverwüstlich, wie viele Zeug- nisse über langjähr. Gebrauch bezeugen. Lesen Sie unseren Prospekt C 4 und verlangen Sie rechtzeitig kostenlose Be- ratung durch unsere Spezial-Ingenieure. 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Es war mit dieser Sitzung wieder ein Ge- schäftsjahr unserer Gruppe verflossen und hielt der erste Vorsitzende aus diesem Grunde einen Rückblick über die Ereignisse, die sich im Laufe dieses Jahres zugetragen hatten. Besonders wurde der hier im letzten Sommer stattgefundenenHauptversammlung gedacht. Wenn die Tage im allgemeinen auch gut verlaufen seien, so hatte doch der ganzen Versammlung eine gewisse Un- ruhe angehaftet, die hauptsächlich durch die Englandreise hervorgerufen sei. Manche Teilnehmer an letzterer wären gar nicht erst nach Hamburg gekommen, sondern gleich nach Bremen gereist. Em Rätsel sei es überhaupt, weshalb man die Englandreise statt von Bremen, nicht von Hamburg aus als Ausgangspunkt hätte antreten können. Hieraufgab unser Kassierer, Herr Steht, den Kassenbericht über das verflossene Jahr bekannt. Letzterer wurde als richtig be- funden und Herrn Stehr für seine Mühe- waltung der Dank der Versammlung aus- gesprochen. Den nächsten Punkt der Tagesordnung bildete die Neuwahl des Vorstandes. Das Ergebnis war, daß der Gesamtvorstand für das nächste Jahr wieder gewählt wurde. Demnach sind wieder der erste Vorsitzende Herr Koopmann, der zweite Vorsitzende Herr Hölscher, der erste Schriftführer Herr Holtz, der zweite Schriftführer und Kassierer Herr Stehr, Beisitzer die Herren Hestermann und Brügmann. Herr Koopmann schlägt hierauf vor, die Gruppensitzungen künftig im Winterhalbjahr auf die Monate November, Februar und März zu beschränken und die Sommersitzungen tunlichst in anderen Städten unserer Provinz abzuhalten. Nach längererBesprechung wird diesem zugestimmt. HerrStadtgärtnerMohr regt dann noch an, bei Sterbefällen in unserer Gruppe einen Delegierten mit einer Kranz- spende auf Kosten der Gruppe zu entsenden. Diesem wurde ebenfalls allgemein zuge- stimmt und darauf die Sitzung geschlossen. Holtz. Anlegung des Osterholzer Friedhofes. Die Deputation für die Friedhöfe der freien Hansestadt Bremen schreibt zur Erlangung eines Planes für die Anlegung des Osterholzer Friedhofes einen Wettbewerb unter den deutschen Architekten und Garten- künstlern aus. Das Programm und die Grundlagen des Wettbewerbs können bei der Friedhofinspektion an der Tiefer gegen 5 Mk. in Empfang genommen werden. Die 5 Mk. werden bei der Einreichung des Planes zurückerstattet. Die Pläne sind bis zum 1. Februar 1910, abends 7 Uhr bei der Friedhofinspektion einzureichen. An Preisen sind vorgesehen: ein erster Preis von . . ein zweiter Preis von . . ein dritter Preis von . . für 2 Ankäufe je 500 Mk. Mk. 5000 4000 „ 3000 1000 Mk. 13Ü00 do 1. 2. 3. 4. in Bremen, Das Preisgericht bilden die Herren: Senator Dr. Siebelthau, Senator Rassow, R. IS'agel, K. Plate, 5. Baudirektor V^hrliardt, 6. Professor Högg, 7. Königlicher Gartenbaudirektor Fritz Encke, Gartendirektor der Stadt Cöln, in Cöln am Rhein. 8. Professor Theodor Goecke, Landesbaurat in Berlin, 9. Hans Crrässel. städtischer Baurat in München, 10. Gartenarchitekt .1. P. ttrossinanii in Berlin, 11. Gartenarchitekt Reinhold Uömaun in Düsseldorf. Rremcu, den 6. Oktober 1909. o|o Die Deputation für die Friedhöfe: Nebelthau. Gruppe Brandenburg. Am 27. Oktober versammelte sich ein ansehnlicher Kreis zur Sitzung im „Spaten- bräu''. Auf der Tagesordnung standen: 1. „Aus meiner Studienmappe", Vorführung von Reisestudien aus Mecklenburg und Thüringen. 2. Allgemeine Erörterung über Einteilung und Einrichtung des Unterrichts in den Gärtnerlehranstalten unter beson- derer Berücksichtigung der Gartenkunst. Zu Punkt 1 nahm Hr. Gartenarchitekt Würzbach das Wort. Bei den in Mecklenburg aufge- nommenen farbigen Zeichnungen sollte in erster Linie gezeigt werden, daß selbst das einfachste Motiv malerisch wirkt, wenn der Hauptgegenständ des Bildes, mag er für den Vorübergehenden auf den ersten Blick noch so wenig beachtenswert erscheinen, geschickt hervorgehoben wird. Dieses Her- vorheben des Gegenstandes kann durch be- sonders günstige Beleuchtung gescnehen, durch Zergliedern der Zeichnung oder durch wirkungsvolle Verschiebung in den Vorder- oder Mittelgrund des Bildes. Die aus Thüringen stammenden Aquarelle be- (Fortsetzung Seite 5.) Blutbitchen veredelte, grossblättr. mit Ballen, auf Wunsch auch ohne Ballen lieferbar, 100—150 cm hoch. . . 150-200 „ „ . . . 200-250 „ „ . . . 250-300 , Andere veredelte Solitärs laut Engros-Katal. Rnleniann Cirrissoii jr. 152 Morgen Baumschulen Saselbeide pr. Alt-Rahlstedt b. Hamburg. 10 St. 100 St 9- 80,- 20,- 150,- 25,- 200,— 40,- 350,- S9«S%«SS<«SS^S9«S8«S8^S8^Si^ f P. G, eopijn 3„ I S (vorm. Gebr. Copijn) t I = BAUMSCHULEN = f Groenekan b. Utrecht (Holland). | Billig abzugeben : Bauptsädilidi Krim. 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Kuphaldt in Riga. CD Scharowka liegt im Gouvernement Charkow mitten im fruchtbaren Schwarzerdegebiet Rußlands. Im Jahre 1901 wurde ich von dem Besitzer des Gutes, Herrn Friedrich König, aufgefordert, Pläne zur HersteUung von Parkanlagen auszuarbeiten, und führte dieselben in den 3 folgenden Jahren aus. Aus den HTihenlinien ergeben sich die topo- graphischen Ver- hältnisse des Park- geländes; der Park dehnt sich über ein breites Tal und sanft aufsteigende bewaldete Höhen- züge aus. Der Höhenunterschied 2wischen Tal und Hügel beträgt im Park bis 1 5 Faden = 32 Meter. Das im goti- schen Stil erbaute Herrenhaus liegt in halber Höhe eines ins Tal vor- springenden Hü- gelrückens. Die Grundriß-, Aufriß- zeichnungen und Bild der ausgedehnten regelmäßige Wasserpartie aus dem Park von Scliarowka. Schnitte geben ein getreues Terrassenanlage (Seite 202 u. 2031. Das mit einer Brücke überspannte Bassin ist mit zwei bis 1 5 Meter hoch springenden Fontänen versehen. Die Nordhälfte des Parkes besteht aus einem ge- schlossenen Eichenwald mit eingesprengten Ahorn- bäumen und in den Lichtungen einzeln stehenden starken Eichen- bäumen. Die Führung der kanalisierten Wege ist dem Gelände angepaßt. Auf der Südseite des Parkes wurde gegenüber der Ter- rasse eine regel- mäßig geformte, horizontal liegende, mit Lindenbäumen bepflanzte Prome- nade geschaffen, von der der ganze Park mit den weit im Hintergrunde liegenden bewal- 202 DIE GARTENKUNST. XI, 12 ^fif:fl-e9. Lageplan der Terrassenanlage vor dem Herrenhause in Scharowka. Maßstab ca. i : 1250. ^ii!i»lV-'''-*% i"**^' deten Höhen zu überblicken ist. Die Aussicht von Die .südliche Hälfte des Parkes besteht in der der Gloriette (so ist genannte Anlage getauft wordenj Hauptsache aus Nadelholzanpflanzungen, auf das reich gegliederte Terrassenbild wirkt um so Der ganze Park hat zum Besprengen der Rasenplätze großartiger, weil sich etwas seitlich hinter dem Herren- und Schmuckanlagen Wasserleitung erhalten. Im Westen hause eine russische Kirche mit vergoldeter Kui)pel des Parkes ist durch Stauung eine größere Wasserfläche erhebt. geschaffen, die durch Grundvvasserquellen gespeist wird. S. iK"ui:l'lJ.bt ;■! ?i^a. Einzelzeichnungen zu den Terrassenanlagen vor dem Herrenhause in Scharowka. Mafsstab ca. i : 450. XI, 12 DIE GARTENKUNST. 203 Auf der Rück Seite des Herrenhauses befindet sich ein Ro sarium, dahinter eine Grottenanlage mit plätscherndem Quell Wasser. Die Anpflan Zungen auf der Ter rasse entwickeln sich während der Sommer monate zu tropischer Üppigkeit. Dem Krocket und Lawn-Tonnissjjicl dienen dazu hergerich tete Plätze; für Fuls ball, Hockey und Hoch spiel sind ebene Ri seni)lätze im Park fn i gegeben. Ostlich von der zum Herrenhause führenden Vorfahrt ziehen sich am Hofsce Gartenanlagen hin, die infolge der ausge brochenen Revolution nicht zu Ende gefühlt wurden. Zur Seite der Tei rasse liegt die Gärtnei et mit einer modern ein gerichteten Gewächs hausanlage, hübschem Obergärtnerhause, Ge müse- und Formobst garten. Bei der Tei rassenmauer gedeihen bestens Pfirsiche, Api kosen und Weinstöckt Im Gemüsegarten rei fen s<;hon im Juli Tc maten. Die edelsten Birnengattungen er reichen im Formobst garten eine Vollkom menheit der Ausbil düng wie am Rhein oder in Mitteldeutsch- land. Gegen die Einwir- kung des strengen Winters müssen die empfindlicheren Obst- gehölze in Scharowka geschützt werden, wenn große Verluste durch Frostschaden vermie- den werden sollen. 204 DIE GARTENKUNST. XI, 12 Kältegrade bis zu 25° R sind im Charkowschen Gouvernement keine Seltenheit. Den kalten Wintern stehen die glühendheißen Sommermonate gegenüber, wie sie durch das kontincntaleKlima Rußlands bedingt sind. Ende März beginnt der Frühling und Ende November der gleichmäßig kalte Winter. Es war die Absicht des kunstsinnigen Besitzers von Scharowka, meines unvergeßlichen Freundes, seinen Grundbesitz, soweit es die wirtschaftliche Bearbeitung Aus dem Park von Scharowka. zuließ, gartenkünstlerisch zu verschönern. Mit seinem Tode sind leider diese weitausschauenden großzügigen Ideen zu Grabe getragen, und es ist dadurch ein Mann dem Leben entrissen, der durch hohe künstlerische Begabung dazu wie geschaffen war, der ausübenden Gartenkunst nicht nur in Rußland, sondern auch in Deutschland (seine große Gartenanlage war in Wies- baden auf dem Geisberge im Entstehen begriffen) unschätzbare Dienste zu leisten. Erinnerungen an die Studienfahrt der Deutschen Gesellschaft für Gartenkunst nach England. Von R. Hoemann, Düsseldorf. Mit Abbildungen nach Aufnahmen von Heicke, Frankfurt a. M. II. Kaum graute der nächste Tag (es war 4 Ihr morgens) als wir fd. h. diesmal nur ein kleiner Teil der Gesellschaft) schon wieder auf den Beinen waren. Es galt dem Besuch von Covent-Garden-Market. Der Covent-Garden-Markct ist der größte und bedeutendste Gemüse-, Obst- und Blumenmarkt Londons; in großen Markthallen und dazwischen liegenden offenen Höfen spielt er sich ab. Es ist erstaunlich, welch riesige Quantitäten gärtnerischer Produkte aller Art hier umge- schlagen werden, und es ist bewundernswert, zu sehen, in welch geradezu raffinierter Art hier alles sortiert, gepackt und aufgestapelt ist. Ohne diese raffinierte Art der Stapelung und ohne diese mustergültige Ord- nung wäre es wohl ein Unding, solche Massen auf so verhältnismäßig geringem Raum rasch und sicher um- zuschlagen. Am meisten interessierten uns natürlich die Blumenhallen, die ein ungemein farbenprächtiges Bild boten. Es war auch durchweg gute Qualität, was hier in so großer Quantität geboten wurde, und man er- kennt dort ohne weiteres, daß in London viel Blumen- liebhaberei herrschen muß. Margueriten, Crassula, Hydrangeen , Hortensien, Heliotrop, Topfrosen aller Art, auch hochstämmige, Gloxinien, Geranien, Fuchsien, Glockenblumen, Lilien, Centaurcen, kurzum alles, was an Topfpflanzen im Juli blüht, war hier zu finden, ebenso die prächtigsten Blattpflanzen. Am Inintesten und farbigsten wirkten die Stände, auf welchen die Schnittblumen feilgeboten wurden. In sauberen, weißen Kartons oder in großen Bündeln lagen da Gladiolen, Iris verschiedener Art, prächtige Nelken neben zart- farbigen Japanpäonien, vor allem Wicken (Sweet-Peas), diese Lieblingsblume der Engländer in den zartesten Farbennuancen, dann Kornblumen, Shirley-Mohn, Alpenaster, Rittersporn, Glockenblumen, Gaillardien und für reichere Geldbörsen die kalte Pracht der Orchideen, kurzum alles, was Warm- und Kalthaus, Staudenrabatte und Sommerbeet nur aufweist an Blu- men und Blüten, hier war alles vertreten. Wenn man sich dann erinnert, wie jeder Tisch im Hotel mit Blumen geschmückt war, wenn man hineinblickend in das Haus des Bürgers fast überall Blumenschmuck ge- wahrt, dann wird einem der riesige Umsatz verständ- lich. Man sah aber auch in dieser Markthalle, daß nicht nur der reiche Mann Bedarf an Blumen hat, es war auch für die Bedürfnisse des armen Mannes ge- sorgt. Billige Jungpflanzen, z. B. Kapuzinerkressen zur Fensterdekoration etc. waren tausendweise vor- handen und für wenige Benny zu erstehen. Dies Marktleben war wirklich in hohem Grade sehenswert und für den Handelsgärtner sicherlich auch sehr lehrreich. Später nach dem Frühstück durchfuhren wir die Stadt. Was wir auf dieser interessanten Rundfahrt sahen, gehört nicht in den Rahmen dieser Beschreibung, nur ganz kurz will ich einiges speziell Gärtnerisches streifen. In dem dichten Häusermeer freute man sich ja stets, wenn freundliches Grün einem entgegen- leuchtete. War es nicht ein öffentlicher Park oder ein Square, so war es oft das Grün eines alten Fried- hofes, wie er heute noch häufig die vielen Kirchen der XI, 12 DIE GARTENKUNST. 205 ClUR.]:!. in Holstein. Extra starke Park- u. Alleebäume auf weite Entfernung verpflanzt. Grosse Coniferen (Taxus bis 4 m hoch). Starke Ziergehölze u. Sträucher. Hochstämmige u. niedrige Rosen. Pflanzen für moderne Hecken u. Gärten. ===== Man uerlange illustrierten Katalog. ===^^== Bei gpösserem Bedarf und Waggonladung Vorzugspreise. G. Frahm, Baumschulen, Elmshorn i. Holstein. Wir liefern seit mehr als 30 Jahren als Spezialität alle Sorten KyonisiertB Bournpfähle. HosenpfählB u. Rebpföhle. Die Dauerhaftigkeit dieser kyanisierten, d. h. mit Ouecksilbersublimat imprägnierten, Pfähle wird allgemein anerkannt. Katz & Comp. lUachfolger, Mannheim. Imprägnieranstalten in Baden, Bayern U.Württem- berg. Lieferanten vieler Staatsbehörden, städt. Verwaltungen usw. Manverlange Offerten unter Angabe von Längen a. Stärken. 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Die nächste Sitzung soll am Tage vor derDelegierten-VersammlungdesProvinzial- Verbandes schlesischer Gartenbauvereine, die wohl am 12. Dezember d. J. stattfindet, anberaumt werden. In dieser soll Obergärtner Heinze einen kurzen Bericht über die Fortbildungsschule und Friedhofinspektor Erbe einen solchen über die Friedhofskunst halten. Erbe, Schriftführer. Gruppe Hannover. Die Gruppe hielt am 26. September in Minden eine leider nicht sehr zahlreich be- suchte Sitzung ab. Der Vorsitzende ge- dachte zunächst der verstorbenen Mitglieder der Gruppe: Gartenarchitekt Eduard F. Ichon, Hannover und Fabrikbesitzer Dr. Berthold, Hannover. Der Vorsitzende berichtete sodann kurz über die Hauptversammlung in Hamburg, die er als nicht so gelungen wie in früheren Jahren schilderte, was wohl durch die daran anschließende Englandreise seine Ursache fand. Die vielfachen Programmänderungen brachten oft unliebsame Verzögerungen. Eingehend besprach er sodann die Eng- landreise, die eine Fülle von Anregungen für alle gebracht habe. Nach der Sitzung fand eine Besichtigung der Mindener Anlagen, insbesondere des neuen Friedhofes statt. Der Schriftführer: Glogau. Personalnachrichten. Kleine Mitteilungen. Hofgarteninspektor Ehmann, Stuttgart, ist in den Ruhestand getreten. — Hofgärtner W. Hering, Stuttgart, ist an seiner Stelle zum Vorstand des Stuttgarter Hofgarten-Amtes ernannt worden. Die bisherigen Obergärtner Ehmann, Stuttgart n. Clotz, Kannstadt, sind zu Kgl. Hofgärtnern befördert worden. — Eberswalde. Der Gartenbauverein Feronia in Eberswalde feiert am 27. November d. J. sein 30 jähriges Stiftungsfest; seit seinem Bestehen ist Gärtnereibesitzer H. Dittmann, Eberswalde, Vorsitzender des Vereins, der unter anderem auch den Reichskanzler V. Rethmann Holhveg seit 24 Jahren zu seinem Ehrenmitgliede zählt. — Der Ober- lehrer Heine an der Kgl. Gärtnerlehranstalt zu Dahlem hat den Titel Professor erhalten. — Hofgartendirektor Graebener, Karlsruhe, erhielt den Kronenorden 111. KL, Fritz Graf V. Schwerin, Wendisch - Wilmersdorf, den Roten Adlerorden IV. Klasse. Gaptenbauinstitut Weinheim. Mit dem Übergang des Gartenbau-Institutes zu Wein- heim a. d. B. (Baden) in die Direktion des Herrn Petersen werden dort größere Verbesserungen im Ausbau der Anstalt geplant. Neben der Ausbildung von Gärt- nerlehrlingen für alle gärtnerischen Betriebe unter gleichzeitiger Erteilung des grund- legenden theoretischen Fachunterrichtes, womit sich das Institut seither ausschließ- lich befaßt hat, um eine gediegene Vor- bildung für die höheren Lehranstalten zu schaffen, wird auch eine Winterschule für Gehilfen eingerichtet. Sie bezweckt die Förderung der Allgemeinbildung und des gärtnerischen Wissens von Gehilfen, denen €s nicht möglich ist, eine höhere Lehr- anstalt zu besuchen. Die Erkenntnis, daß nur diejenigen heute auf Erfolg in ihrem Beruf zu rechnen haben, die nicht nur prak- (Fortsetzung Seite 8). Cornns Spätlii starke S träuche r . "/o ^ 25.— liigastrum vulgare verpflanzt SO- -120 11 1) 2.75 "/oo %/fh 22.— 5» >» SO - -80 1» »> 1.70 14.— Prunus spinosa 3 jähr. verpfl. 60- -100 J) 11 4.50 40.— Rosa rugosa 70- -100 1» n 10.— 90.— »» »5 40- -70 n n 6.— 50.— »> i» 20- -40 I) n 4.— 30.— Rosa rugosa alba 70- -100 )j >) 12.— 100.— »» »9 »» 40- -70 M ■)•> 8.— 65.— >9 ?» 9> 20- -40 n )) 6.— 50.- Spartium scoparium 50- -100 n )» 1.— 8.50 G- Frahm, Baumschulen, Elmshorn .Hol Stein. ^^^"^ Perspektiven für Entiüurfskizzen bei gartenkünstlerischen Anlagen entu;ickelt man mühelos mit Kiessling's Strahlenlineal d.r.q.m. Nr. 294349. Für Gartenarchitekten unentbehrlich. Preis einschliesslich Gebrauchsanweisung Mark 5.50 gegen Nachnahme, durch Max Dickmann, Crc!cld, Steckendorferstrasse 120. Uorteilbaftesu Bezugsquelle für Grassamen -Mischungen. 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Wie uns die Geschäftsstelle des Bundes deutscher Baumschulbesitzer mitteilt, ist zur Verhütung derEinschleppung des Stachelbeermehltaues seitens der Königlichen Niederländischen Regierung die Ein- und Durchfuhr von Stachelbeer-, Johannisbetr- und Himbeer- sträuchern aus allen Ländern nach oder durch Holland verboten. Das Verbot er- streckt sich auch auf Gegenstände, welche zur Verpackung derartiger Sträucher ver- wendet waren. Nur für Neuheiten oder für Sendungen zu wissenschaftlichen Zwecken kann der holländische Landwirtschaftsmi- nister Ausnahmen gestatten. Kieler Baumschule Friedrich Repenning, Kiel. Obstbäume in allen Formen. Alleebäume Hhorn, Planfanen, Rotdorn, Ulmen, Eastanea oesca, [ilnden. Trauerbäume ZIergehöize, Zlersträudier, Stauden und Eoniferen in Dielen Sorten. Rosen hodisfämmige und niedrige. Cactus, Dahlien in reichster Huswahl. Für Baumschulen! Hoher Gewinn! — Kein Risiico! Gartenarchitekt sucht Anschluss an eine Baumschule. 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