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A .-^ '3 '> ' 'j S U r.4l 5: ■? ': r ii 'J / V«; _ . .;^■•raT^^,^(^^l^'Mr'v/ nM-W.X.' .'; ' ' ,-, ‘1 iKM f:, n. !i>o7 ;5Y' l ’J ■> • Systematisches Coiicliylieii-Cahiiiet .V von Martini und Chemnitz. Fortgesetzt von llorrath llr. G. H. v. Scliuliert und Professor Dr. J. A. Wagner. In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. L. Pfeiffer und Dr. Diinker neu licrausn:eo;cben und vervollständigt ü O O von l>r. H. €. liiister. Neunten B «a n d e s erste A b t b c i 1 u n g. Miiriilierg 1S3S. Verlag von Bauer und Ras|te. (^Julius Merz.') Die G a t t II 11 g 11 o d o n t a nebst (len übrigen N a j a d e n mit unvollkommenem Schloss. ln Aliliildiiii^cii nach der TVatiir mit Beschreibmigcii von llr. 11. €. Küster. IViirnhcr^ 1S38. Verlag von Kauer und Raspe. (_ Juli US Merz,') , Jit! 3'i! f' "l f i'i> ■ : fl-' ;. ;■ QL-^-Of" ' ' " 1 -A'l 4^ '• ,R ,1 f! iP' _ ' i-^v , ' 0 ' il , rVHhdij ;’iüö - "■■ ' [1 ■> I) . ..« 1;.. li ^ ' : / ' -■■■■ ' ■' ■■ / ■ . ’i^ih ^vma. klifv e» - ' 'iim , ' 1 . £5f> ^ • • - • y . f ' . - ' ♦ ' • * «n-f / 5s «t - . ; ' ■ ■ ■.': , .5 --d , . e. # s - .') ■?, siJ li Ull ■; ’j !) !j £1 Ji i ■, ••- 'i ■■'' ■' (.'r."oK\. >- !5’vKi\> i y . ^ . , fO'f ‘13^ ' i«ii .i C.'X. t l Die Gattung Anodonta nebst den übrigen N a i a d e n «J mit iiavollkamuienem Schloss. In AtobiMimgen nach der Natur mit Beschreibungen. Begonnen von ür. H. C. Küster, fortgesetzt und vollendet von S. C 1 e s s i n. Nürnberg, 1876. Verlag von Bauer & Raspe. (Emil Küster.) MOLLUSCA ELATOBRANCHIA. Najaden. 1k 1 'i - l'-. 4 1 H All « T A wl ;1 A 0 mi J J O M ■'■ %■ ’’ ■• ' • #■ ' '• • ''feV ,ff9r»4sM •• . V.'.i.«,' XX, ■ A-fi: 'V'’Ä,'-’- ' I ■ 'f'tv' ''4'iV ' ' <■■■ ■> 1 ■/,■:.<; ■ ’>i ’'' . ’ ' , • ' • ' .•>. . -■•‘Ä/y.;,, ” ; .' Ha 'liiAXtXk:'- !■ \ li' ■’ liS ' VW'"-- ./, ,, , p'. . ., '',"J'5''ii..'’ ' ' ' v''- ’. AAAX' ' ' . ’Ax A\a.:A '■■■ -A: iM i' ■4 .■, 5 Zweite Familie Naj adea, Men ke. Najadeii. Schale meist länger als hoch*), gleichklappig, ungleichseitig, ziem- lich grofs; die Wirbel dem Vorderende näher, im jugendlichen Zustande unverletzt, höckrig oder runzlich, später gewöhnlich abgerieben oder ab- genagt, w'as sich dann oft ziemlich weit über die Schale selbst erstreckt. Schlofsband aufsen, zuweilen überbaut; Schlots mit erhöhten Leisten, Kerben oder Zähnen. Die Aufsenfläche der Schale ist meist längsstreifig durch die neuen Ansätze und mit einer olivengrüneii oder braunen Ober- haut bedeckt, das Innere glatt, perlmutterglänzend, zuweilen schön iri- sirend; vorn und unter dem Schilde sind die Eindrücke von der Anhef- tung der Schlicfsmuskeln, der des Schultermuskels zwei- oder dreithei- lig und immer tiefer, als der des Hüftmuskcls. Die Thicre sind getrennten Geschlechts, der Geschlechtsunterschicd zeigt sich nach neueren Erfahrungen auch schon von aufsen durcli Be- sonderheiten in der Schalenform, doch sind diese Erfahrungen noch zu unvollständig und an zu wenig Arten durch Untersuchung des Thiers bewährt, als dafs sich jetzt schon allgemeine Normen der Formabwei- chungen feststellcn liefsen. ’) Hiuslclitllch (1er Sclialeneintlieiluug verweise ich auf die ÄniuerkuDg zu Anod. luxata, da die dort gegebene Ansicht aucli vollkommen die meinige ist. 1 * Der Bau der Thiere selbst ist sehr einfach. Der Mantel ist seiner ganzen Länge nach offen, am hintern Ende mit Tentakeln oder fühlerar- tigen Anliängcn versehen. Durch das Aneinanderlegen der bogig ge- krümmten Iliiiterenden des Mantels werden zwei Oeffnungen gebildet, deren obere zum Ausathmen, die untere zum Einziehen des Wassers bestimmt ist. Der Fiifs ist grofs, breit, nach unten und vorn ausstreck- bar, er wird jcderscits von zwei langen, blattförmigen Riemen einge- schlossen, deren äufsere als Bruthälter dienen. Oben, neben dem Munde stehen zwei Paar kleinere Riemen oder Lippen von länglich zugespitzter Form und von gleicher Struktur, wie die gröfseren Riemen. Die Najaden leben gesellig beisammen in allen süfsen Wassern; in Bächen und Flüssen meist an solchen Orten, wo die Strömung nicht zu stark und der Boden etwas schlammig ist *). Sie sind gewöhnlich mit dem Yorderende in den Sand oder Schlamm des Bodens eingegraben, im Winter oder bei Wassermangel ist die Schale ganz bedeckt, nur eine kleine Oeffimng bleibt zum Einzieben und Ausstofsen von Wasser. Die Bewegungen geschehen langsam, die nicht häufige Ortsveränderung ge- schieht gleichsam schrittweise , indem durch das Ausstrecken des Fufses nach vorn der Bauchmuskelstrang ausgedehnt und nachher durch Zusam- menziehung zusammt der Muschel um einige Linien vorwärts gezogen wird. Die auf den Boden fortrutschenden Schalenränder bilden Furchen, so wie der Fufs eine, nach Beschaffenheit des Bodens mehr oder weni- ger tiefe Bimie , die man oft auf den Boden seichter, mit Muscheln be- völkerter Gewässer bemerken kann. Manche Arten erzeugen Perlen, zuweilen welche von ausgezeichne- ter Schönheit. Was die geographische Verbreitung betrifft, so hat man in allen *) i^Icrkwiiidlg ist der bedeutende Einflufs, den die Besebaffenbeit des Wassers sowohl als des Grundes auf die Scliale äufsern. Die Färbung, so wie die Intensität derselben, Stärke der Verletzung der Wirbel und der übrigen Oberfläche, Gröfse und Dicke sind grüfstentheils davon abliängic:. Das Nähere darüber bei den einzelnen Arten. 5 Wclttlicilcn Najatlcn gefimtlcn, doch sclieincn einzelne Länder an Arten hedeutend reicher als andere, z. B. in Europa, lllyrien, noch mehr aber die vereinigten Staaten Nordamerika’s , deren Arten öherdem noch durch cigenthiiinüche Form, Dicke und Stärke der Schale ausgezeichnet sind. Feinde haben sie nur an einigen Vögeln, den kleinen Egelarten und an Milben , die auf dem Thier schmarotzend leben, dennoch ist ihre Ver- mehrung bei weitem weniger bedeutend, als man nach der ungeheuren BJenge von Eyern (bei grofsen Exemplaren von Anodonta cellensis oder cygnea über 400,000) erwarten sollte. Höchst wahrscheinlich gehen die meisten in den jüngsten Zuständen zu Grunde. Manche Arten werden als wohlschmeckende Speise genossen. Anodonta, Lamarck. . Teichmnsclicl. Anodon, Oken, Swainson, Spix und Wagner; Anodonta, Strophitus und Lastena, Bafinesque. Schale gleichklappig, ungleicliseitig, dünn, meist nach hinten verlän- gert und verschmälert, zuweilen gewölbt, aufsen durch neue Ansätze der Schalensubstanz gefurclit oder gestreift, innen glatt, meist perlinut- terglänzend; die Wirbel abgeplattet, im ausgewachsenen Zustand abge- ricben oder abgenagt, was sich übrigens (vorzüglich bei Muscheln aus kleineren stehenden Wassern) öfters fast über die ganze obere Hälfte der Schalen erstreckt. Die Farbe ist ziemlich veränderlich, selbst bei einer und derselben Art; sie wechselt zwischen olivengelb, röthlich, grau, grün, braun bis ins Schwarze, die Gränzen des Schildes und der Scha- lenwölbung sind mit mehreren dunkleren, bei hellgefärbteii Individuen schön grünen Strahlen bezeichnet, die divergirend vom Wirbel nach hin- ten verlaufen. Das Schlofsband ist ziemlich lang, kalkhaltig und meist überbaut, nur bei alten Exemplaren tritt es deutlicher hervor, was durch allmähliges Abnutzen der Schildränder bewirkt zu werden scheint. Das Schlofs seihst ist einfach, es besteht aus zwei stumpfen Längsleisten, die unter dem Band nach hinten laufen und an einer Vertiefung, der Li- 6 gaincntalbucht, endigen. Schild ziemlich grofs, zuweilen kielförmig er- höht und in einen stumpfen Winkel endigend. Das Thier ist schon oben beschrieben. Die Teicbmuscbeln sind die gröfsten Snfswassermuscheln, die Arten aber nicht so zahlreich, als die der Gattung Unio. Man findet sie we- niger in Bächen und Flüssen, als in stehenden Wassern der Gruben, Teiche und Seen, vorzüglich gern scheinen sie die Ausflüsse der beiden letzteren zu Wohnplätzen zu wählen. Bei Arten, die fliefsende Gewäs- ser bewohnen, zeigt sich nach dem Wohnort ein bedeutender Gröfsen- untersebied ; die Individuen aus grofsen Flüssen oder Strömen sind oft fast noch einmal so grofs, als die derselben Art aus kleineren Flüssen oder Bächen , meist auch schöner gefärbt und weniger abgericben oder zerfressen. Die Artunterscheidung ist bei der Ycränderlichkeit der Schalen sehr schwierig, da aber die Tbiere fast gar kein unterscheidendes Merkmal darbicten, so ist man doch gezwungen, bei der specifiseben Trennung seine Zuflucht zu ersteren zu nehmen, wobei freilich nur die Verglei- chung sehr vieler Exemplare nach allen Abweichungen und Forrawand- lungen zu einem sichern Resultate führen kann. 1. Aiiod oiita gigantea. Spix. Die Riesen -Telchiiiiiscliel. Taf. 1. Fig. 1. 2. ? Aiiodon crassus, Swainson, Zoological Illustrat. n. 34. tali. 1G7. — giganteus. Spix und Wagner, Testacea fluvialilia Ijiasiliensia p. 27. n. 1. t. XIX. f. 1. 2. Muschel grofs, dick, eiförmig-bauchig gewmlbt, nach dem senkrech- ten Q.ucrdurcbscbnitt länglich herzförmig, glänzend, mit mehreren An- wuchsfurchen, die gegen den Unterrand zahlreicher, nach oben seichter sind, in den Zwischenräumen zeigen sich auf der ganzen oberen Hälfte sehr feine Längsrippchen. Der Oberrand ist gerade, vorn in eine Spitze auslaufend, der Vorderrand steigt nur eine kurze Strecke gerade ab- wärts und gebt dann in den Unterrand über, der nach unten und hinten 7 bogig hervortritt und mit den wenig verlängerten Hinterrand in eine breit zungenförinige Hervorragung ausläuft. Das Schild ist etwas zu- saininengedrückt, schief absteigend, der Kiel bei der Vereinigung mit dem obern Thcil des Hinterrandes einen sehr stumpfen Winkel bildend. Wir- bel kaum abgerieben, sehr aufgeschwollen, sie stehen fast in der Mitte des Oberrandes und überragen denselben bedeutend. Schlofsband lang, fast ganz überbaut, die Ligamentalbucht grofs und dreieckig herzförmig. Die Farbe ist ein bräunliches Olivengelb, welches gegen die Ränder im- mer mehr dunkelnd, an denselben fast in Schwarz übergeht. Die glatte Innenseite zeigt ein weifsliches Perlmutter, die Muskelcindrücke sind grofs, die durch Anheftung des Mantels gebildete Längsfurebe ziemlich breit und weit vom Rande entfernt. Länge G", Höhe 4'', Breite 2Y4". Bei jungen Exemplaren ist die Schale dünn, dunkelolivengrün , mit grünen Strahlen. (Taf. 1. Fig. 2.). In Brasilien im Solimoes- Flusse, auch in der Nähe desselben in stehenden Wassern. 2. Aiiodoiita trapezea, Spix. Die trapezförmige Teich- musche]. Taf. 1. Fig. 3. Anodon trapezeus, Spix und Wagner, Test. fluv. bras. p. 2S. n. 2. tab. XX. f. 1. Muschel dick, aufgeschwollen, längsstreifig, der Oberrand vorn und hinten absteigend, Vorderrand abgerundet, Unterrand nach unten und hinten stark vortretend und mit dem Hinterrand eine kaum merkliclui Hervorragung bildend. Schild wenig zusaminengedrückt, der Kiel bildet am Ende einen sehr stumpfen Winkel. Die Wirbel ragen stark hervor, liegen etwas nach vorn und sind abgerieben. Aussenseite dunkelbraun- grün, innen perlmutterglänzend. Länge 273^ Höhe 2"l"h In Brasilien im Solimoes -Flusse. 3. Anodonta longiiia. Spix. Die lange Teicimmscliel. Taf. 2. Fig. 1. Anodon longinus. Spix u. Wagner, Test. fluv. bras. p. 29. ii. .5. t XXII. f. 1. 8 Muschel viel läuger als hoch, stark, wenig gewölbt, im Profil ver- kehrt keilförmig, Vorderrand rundlich zugespitzt, Oberrand fast gerade, nach hinten etwas ansteigend, Hinterrand schräg herablaufend und mit den nach hinten absteigenden Unterrand in einen rundlichen Schnabel verlängeit. Wirbel weit nach vorn gerückt, klein und abgeplattet, nur wenig abgerieben. Schild etwas zusaminengedrückt , durch eine seichte Furche von der Schalenwölbung getrennt. Schlofsband überbaut, Liga- mentalbucht klein. Oberhaut hell braungrünlich, an den Rändern dunk- ler; Innenseite glatt, bläulich perlmutterglänzend. Länge dVis'', Höhe U/2''. Brasilien, in den Flüssen Japura und Solimoes. Die Indianer ferti- gen aus dieser Muschel Nasen- und Ohrringe. 4. Anodoiita e ns ifor 111 i s. Spix. Die säbelförmige Teich- muschel. Taf. 2. Fig. 2. Aiiodon ensiformis. Spix und Wagner, Test. fluv. bras. p. 31. n. t. XXIV. f. 1. 2. Eine höchst interessante Form , sowohl durch die bedeutende Län- genausdehnung als die eigenthümliche Herabbeugung des hinteren Scha- lenendes. Die Muschel ist ziemlich dick, stark, mäfsig glänzend, ge- furcht, im Profil sichelförmig, etwas gewölbt; Vorderrand fast halbkreis- förmig, Oberrand vorn aufsteigend, hinten sehr stark geneigt, Unterrand in der Mitte eingebogen, hinten absteigend und mit dem Hinterrand zu einem langen , abwärts gebeugten schnabelförmigen Fortsatz verbunden. Wirbel sehr weit nach vorn stehend , etwas abgerieben , wenig gewölbt. Schild niedrig, wenig zusammengedrückt; Schlofsband überbaut, Liga- mentalbucht klein. Oberhaut braungrün, gegen die Wirbel gelblich, In- nenseite glatt, bläulich perlmutterglänzend. Länge 4" 9'", Höhe Brasilien, in Flüssen. 5. Anodonta obtusa. Spix. Die stumpfe Teichmuschel. Taf. 2. Fig. 3 4. Anodon obtusus. Spix und Wagner, Test. fluv. bras. p. 30. n. 7. t XXII» f. 3. 4. 9 Muschel etwas gewölbt, iin Profil eiförmig, stark, mäfsig glänzend, gefurcht; Vorderrand gerundet, in einen ziemlich stumpfen Winkel mit dem Oberrand zusammenstofsend, letzterer aufsteigend, hinten etwas ge- senkt, dort an der Grenze eine kaum merkliche Ecke bildend. Unterrand bogig geschweift, hinten absteigend, Hinterrand fast halbkreisförmig. Schild mäfsig grofs, zusammengedrückt, durch eine ziemlich tiefe Furche von der Schalenwölbung getrennt; Wirbel hervorragend, abgerieben, platt, nur wenig nach vorn gerückt. Farbe braungrün, mit schwärzlichen Q.uer- strahlen. Innenseite glatt, bläulich purpurglänzend. Länge 2'', Höhe 4'''. Junge Muscheln sind dünn, mit vorgezogenen Vorder- und etwas ein- gedrückten Unterrand, schwach gefurcht, gelblich rüthlichbraungrün mit schwärzlichen Strahlen oder zikzakförmigen Streifen. (Taf. 2. Fig. 4.) Änodon litiiratum, Spix. tab. XXll. f. 4. Brasilien, in den Peruaguacu-Flufs der Provinz Bahia. 6. Aiiodoista trigona. Spix. Die dreieckige Teiclmmscliel. Taf. 2. Fig. 5. Anodon trigonus. Spix u. Wagner, Test. fluv. bras. p. 29. n.6. t. XXII. f. 2. Muschel klein, im Profil eiförmig-dreieckig, stark, wenig gewölbt, gefurcht, mäfsig glänzend; Vorderrand gerundet, etwas ausgezogen, Oberrand aufsteigend, hinten gesenkt. Unterrand in der Mitte abstei- gend, mit dem schief herabgehenden Hinterrand in einen spitzig zungen- förmigen Fortsatz auslaufend. Schild etwas erhöht, zusammengedrückt durch zwei erhöhte Rippen von der Schalenwölbung geschieden. Schlofs- band überbaut. Wirbel abgeplattet, ziemlich weit nach vorn liegend, we- nig abgerieben, den Oberrand kaum überragend. Farbe dunkeloliven- grün, gegen die Ränder dunkler, innen bläulich. Länge 1'' 10'", Höhe 1". Brasilien, in den Flüssen der Provinz Rio Negro. 7. Anotlonta luxata, Held. Die iiiigleichsclialige Teich- iimscliel. Tat. 3. Flg. 1. An. luxata. Held, Isis 1837, Heft IV. p. 305. 2 10 Muschel langschnabelig, fast durchaus gleichmäfsig gewölbt, daher etwas stumpfrandig , meist dickschalig, ziemlich glatt, düster grünlich- braun, stark glänzend; senkrechte Längs -Contour*) langeyförmig, senk- rechte Q.ucr - Contour kreis -eyformig, unten stumpfwinklich zugespitzt, horizontale Contour vollkommen spindelförmig, seltener der Keulenform sich etwas nähernd; Vorderrand in ununterbrochener halbkreisförmiger Rundung in den Ober- undUnterrand übergehend; Oberrand gerade, we- nig nach hinten ansteigend, ohne das Schlofsband meist horizontal; IJnterand ziemlich gerade , in der Mitte meist ganz seicht eingebogen, hinten sehr wenig ansteigend, mit dem kaum etwas konkaven, sehr *) In terminologischer Beziehung habe icli zu bemerken, dafs nach meiner Ansicht bei den Acephalen nicht weniger als bei andern Thieren die natürlichste und einzig richtige Be- stimmung des ^ orne und Hinten, Oben nnd Unten, so wie die hieraus sich ergebenden Begriffe von Rechts und Links und von Länge, Höhe und Breite — die auf physiologi- sche Beziehungen begründete sey. An einer lebenden, sich fortbewegenden Muschel erken- nen wir den vorausgekehrten, dem Munde und vorgestreckten Fnfse des Thiers zunächst befindiiehen Theil des Gehäuses als das vordere: den entgegengesetzten , After und Re- spirations - Oeffnung in sich schliefsenden, als das hintere Ende; die Distanz zwischen beiden als die Länge der Schale. Auf dem freien Unterrande kriecht die Muschel, der durch das Ligament geschlossene Oberrand bildet ihren Rücken uud das Maafs zwi- schen beiden Rändern bestimmt die Höbe der Schale. Der Durchmesser der grofsten Schalenwölbuug oder des Bauches der Muschel ist ihre Breite. Bei der Bestimmung der allgemeinen Gestalt des Gehäuses begnügt man sieb gewöhn- licb mit der Auffassung des Profils uud nennt eine Muschel eyformig, deren senkrechte Längscontour eyrund ist, mag übrigens die Schale ganz schmalgedrückt oder in der Mitte oder mehr nach vorn bauchig aufgetricheu seyn etc. Ich finde es aber für die Diagnostik zweckdienlich und nothwendig, eben so sehr auf den horizontalen Längs- und senkrechten Querdurcbschnitt des Gehäuses Rücksicht zu nehmen. Denn auch in diesen Coutouren bie- ten sich uns nicht selten wesentliche Merkmale dar. So hat z, B. Anod. luxata eine spin- delförmige, Au. rostrata eine keulenförmige Horizontalcontour , und bei dieser ist die ver- tikale (iuercontour lanzett- eyförmig, bei jener kreiseyförmig; im Profil hingegen (oder in der vertikalen Längscontour) stimmen beide Arten überein ; es ist bei beiden lang eyförmig, Held. li schräg ablaufenden Ilinterrand in ein rundlich abgestutztes Ende zusam- inenlaufend; Wirbel sehr weit nach vorn stehend, wenig erhaben, selten abgerieben; Schild niedrig, wenig zusaininengedrfickt, mit geraden, sel- tener etwas geschweiften Grenzlinien; Schlofsband frei, stark, knotig. Schlofs fast immer etwas verschoben, indem die eine Schalcnklappe und zwar meistens die linke in der Wirbelgegend bis 2'^' weit über die an- dere vorragt (wodurch die lusertionslinie des vordem Scblofshäutchens an dieser Schalen eben so weit nach innen hinabgerückt erscheint), wäh- rend gleichwohl im übrigen Umfange die beiden Klappen sich vollkom- men decken. Perlmutter rein bläulichweifs , kaum opalisireud; Schlofs- leisten schwach. Länge bis 4'', Höbe 2'', Breite 14'''. Thier heller oder dunkler orangeröthlich. Abart: sehr dünn und leichtschalig, mit schieferhäutigen Rändern und Anwuchsringen und mit aufgetriebenen, sehr zerfressenen W irbcln. In Bayern, in der Gegend von Passau an zwei verschiedenen Punk- ten, in kalten W^assergruben mit lettigem Grunde, an der einen Stelle in Gesellschaft einer, der cygnea sich nähernden, unserer Species daher ganz fremd bleibenden Form der An. piscinalis Nilsson; ziemlich häufig ferner bei Regensburg in der Naab und die dünnschalige Abart im Re- gen, spärlicher. Durch das wiederholte Vorkommen dieser Muschel, so wie durch ihre Standhaf- tigkeit, andern, den gleichen Aufenthalt theilenden Arten gegenüber bestätigt sich die specifische Selbstständigkeit derselben. — Die Luxatur des Schlosses, vermiith- lich Folge einer eigenthümliclien Schwäche des vordem Schlofshäutchens , findet man schon an sehr jungen Exemplaren angedeutet. In gleichem Maafse, wie dieselbe mit zunehmendem Wachsthum des Gehäuses sich ausbildet, gleicht sich die dadurch bedingte Diskontiguität der Schalenklappen am Unter- und Hinterrande durch suppli- renden Ansatz von Schalensubstanz wieder aus, so dafs die Muschel nie zum Klaf- fen kommt. Es findet sich auch bei anderen Arten, z. ß. An. cellensis, bisweilen eine Spur dieser Deformität, jedoch nur ausnahmsweis. Unserer Art hingegen ist die Verrenkung habituell geworden; selten fehlt sie bei ihr gänzlich. Unter zahlrei- chen Exemplaren, die ich bis jetzt sammelte, fand ich nur zwei mit durchaus con- gruenten Schalenklappen. Es bedarf übrigens für die Diagnostik dieser Species, die 2 * 12 schon durch die Summe ihrer übrigen Eigenschaften hinlänglich ausgezeichnet ist, dieser auffallenden Eigenthümlichkeit nicht. — Ihrer allgemeinen Verwandtschaft nach steht die A. luxata mitten inne zwischen An. anatina (der echten Pfeiffer’schen Art dieses Namens, die freilich sehr oft verkannt wird), rostrata und piscinalis. F. Held. 8. Aiiodonta complanata, Ziegler. Die ziisammenge- drückte Teicliiimschel. Taf. 3. Fig. 2. 3. Anodonta complanata. Ziegler, Museum. — ■ compressa. 31enke, synopsis ed. II. p. 106. — ■ rhomboidea. Schlüter, Mus. — complanata, Rofsmäfsler, Ikonographie Heft 1. p. 112. t. III. Fig. 68. — Heft IV. p. 24. t. XX. f. 283. Muschel sehr flach, im Profil lang eyformig, stark im Verhältnifs zur Gröfse, sehr glänzend, seicht gefurcht, Horizontalcontour spindelför- mig, senkrechte Q.uercontour gedrückt eyförmig, etwas scharf zugespitzt; Vorderrand gerundet, unmittelbar in den Ober- und Unterrand überge- hend, ersterer aufsteigend, letzterer gebogen, nach hinten etwas abstei- gend, und mit den schräg ablaufenden Hinterrand eine stumpfe Spitze bildend. Wirbel weit nach vorn gerückt, sehr flach, wenig abgerieben und faltig oder sehr abgefressen und ungleich. Schild schmal, wenig zusammengedrückt; von der wenig unterschiedenen Schalenwölbung durch einige sehr seichte Furchen getrennt; der Kiel bildet mit dem Hinterrand eine sehr stumpfe Spitz. Das Schlofsband ist klein, fast überbaut, die Ligamentalbucht ziemlich grofs. Schlofsleisten vollkommen eben und glatt. Die Färbung ist entweder dunkel grasgrün und braun, oder ein- farbig röthlicbolivenbraun , oder aus grünen, gelben und braunen Bän- dern und Streifen zusammengesetzt, die Wirbelgegend ist grau mit rost- rothen Flecken, die nakten Wirbel hell gelblich, beim Schild ziehen sich zwei oder drei dunkelgrüne Strahlen gegen den Hinterrand herab. Die glatte Innenseite hat ein glänzend bläuliches Perlmutter. Länge 31A'', Höhe Breite 10'". 13 Die Muschel findet sich, wie cs scheint, nur in Flüssen, Rofsmäfsler fand sie in der Elbe bei Dresden und in der Elster bei Leipzig, früher war als Fundort nur eine Stelle der Donau bei Wien bekannt. Ich fand sie neuerdings in der Regnitz bei Erlangen (klein), und in der Altmühl, einen kleinen, sehr langsam fliefsenden Flufs mit sumpfigen Boden. Für die Behauptung, dafs die Gröfse, Farbe und inanclie andere Eigenschaften nach der Beschaffenheit des Wassers, in der die Muschel lebt, niodificirt werden, giebt diese Art einen vollkommnen Beweis ab. Die Donauexemplare sind sehr glatt und glänzend, unter allen die gröfsten und die Färbung so abwechselnd, wie sie bei der abgebildeten gröfseren Form sichtbar ist. Exemplare aus der Regnitz, einem mäfsig tiefen Flufs mit meist sandigem Grunde, sind fast die Hälfte kleiner, glatt, aber nur wenig glänzend, die Färbung ist vorherrschend grün (Fig. 2). Solche end- lich aus der Altmülil, sind durchaus längsstreifig, schieferhäutig, nur wenig glänzend, Vs so grofs, als die Donauexemplare und einfarbig tief röthlicholivenbraun, auch sind die Wirbel hier sehr abgefressen, öfters selbst die ganze obere Schalenhälfte. 9. Anoclontapoiiderosa. Pfeiffer. Die schwere Teicli- muschel. Taf. 4. Fig. 1. Pfeiffer, Naturgeschichte deutscher Land- und Süfswassermollusken, II, p. 31. t. 4. f. 1—6. Rofsmäfsler, Iconographie. IV. p. 24. n. 282. t. 20. f. 282. Muschel dickschalig, schwer, mittelmäfsig grofs, mit wenigen gros- sen Furchen, senkrechte Längscontour lang eyförmig, senkrechte Q,uer- contour ziemlich kreisförmig unten stumpf zugespitzt, Horizontalcontour wegen der bedeutenden Wölbung der beiden Schalenklappen lang eyför- mig. Vorderrand rundlich, in der Mitte fast gerade, Unterrand gerade oder gegen die Mitte absteigend, hinten aufwärts gekrümmt und mit den geraden Hinterrand einen kurzen stumpfen Schnabel bildend. Schild we- nig erhöht, stark zusammengedrückt, durch eine tiefe Furche von der Schalenwölbung getrennt, Wirbel etwas aufgetrieben, den Oberrand kaum überragend, stark und weit herab abgefressen. Schlofsband breit, stark, abgesetzt und frei liegend. Schlofsleisten sehr dick, Ligamentalbucht 14 klein herzförmig dreieckig. Die Farbe der Oberhaut ist ein dunkles Oli- vengrün oder Braun, mit dunklen Scbildstrahlen , gewöhnlich ist aber die Muschel mit einem nur schwer zu beseitigenden schwarzen Roth- überzug bedeckt Die blofsen Wirbel sind glänzend braun, das Innere weifslich, wenig perlmutterglänzend, mit mehreren ölbraunen Flecken. Die Muskeleindrücke sehr vertieft. Länge dVä'', Höhe 2" 7"', Breite, Thier gelbSichgrau , mit gelbem Fufs. Wie die meisten Teichmuscheln variirt auch diese Art in der Form ausserordentlich, so dafs selten zwei übereinstimmende Exemplare ge- funden werden, doch sind die Dicke und Schwere der Schale, so wie die tiefen Muskeleindrücke hinlänglich, um diese von den nahestehenden Arten zu unterscheiden. Fundorte: ira Wörntebach, dem Ausflusse des Radsieker Teiches bei Pyrmont (Pfeiffer), in dem Ausflusse des Mockritzer Teiches bei Dresden (Rofsmäfsler) , ich fand sie bei Erlangen einigemale am Aus- flusse eines Sees in die Regnitz. 10. Anodoiita rostrata. Held ii. Kokeil. Die lang- schiiäbliche Teichmiischel. Taf. 4. Fig. 2. Anodonta rostrata, Held, Isis 1836, Heft IV. p. 280. — confervigera. Schlüter Museum. — rostrata. Kokeil, Rofsmäfsler Iconographie IV. p. 25. t. 20. f. 284. Muschel breit, mit langem verschmälertem Schnabel, namentlich nach hinten scharfrandig, dünnschalig, ziemlich stark gestreift, fahl grünlich oder hellbraun mit Uebergang, wenig glänzend; senkrechte Längscontour lang eyförmig, senkrechte 0,uercontour lanzett-eyförmig, horizontale Con- tour Spindel -keulenförmig; Vorderrand halbkreisförmig, in kontinuirlicher Rundung in den Ober- und Unterrand übergehend, Oberrand gerade oder etwas convex , mehr oder weniger nach hinten ansteigend , Unterrand ziemlich gerade, in der Mitte oft ganz seicht eingedrückt, hinten etwas, doch meist sehr wenig ansteigend ; Hinterrand gerade oder etwas concav, 15 sehr schräg ablaufend, mit dem Unterrande in ein breit abgestntztes Ende sich vereinigend; Wirbel sehr weit nach vorne stehend, ziemlich aufge- trieben, meist mehr oder weniger abgerieben; Schild erhaben, beträcht- lich zusammengedrückt, mit geraden oder etwas geschweiften Grenz- linien; Schlofsband überbaut. Perlmutter weifs - bläulich , lebhaft opalisi- rend; Schlofsleisten ziemlich entwickelt, Ligamentalbucht klein. Länge bis 4'' 8'", Höhe 2" 3'^', Breite 1" 4'^'. Thier von der Farbe des Melonenfleisches. Abart. Grofs, braun; Vordertheil des Gehäuses mehr oder weniger stumpfrandig, sehr dickschalig; horizontale Contour oft vollkommen keu- lenförmig, Oberrand meist ziemlich horizontal; W'irbel sehr weit abge- rieben; Perlmutter röthlich, wenig opalisirend. Fundorte. Ich entdeckte diese Species zuerst in einigen kleineren Seen der bayerischen Alpen. In der Schlierach, dem Ausflusse des Schlicrsees, fand ich sic ziemlich häufig, in schlammigen Grunde. Es ist dies vermuthlich dieselbe Muschel, die bereits der verewigte Schrank (Akademische Reise, 1793) an dieser Stelle, bei oberflächlicher Betrach- tung Unio margaritifer (kommt durchaus nicht im südlichen Bayern vor) in ihr vermuthend , in ungeheurer Menge, oft einige Schichten hoch den Boden der Schlierach bedeckend, antraf. Im Schlicrsec selbst fand ich nur die echte An. anatina. Unsere Art scheint mir ursprünglich aus die- ser durch Umgestaltung hervorgegangen zu seyn, (ohne deshalb als blofsc Abart derselben angesprochen werden zu dürfen! denn sie ist jetzt bereits zur konstanten, isolirt stehenden Form geworden) wie dieses Verhältnifs häufig zwischen den Muscheln eines Sees und denen seiner Ausflüsse zu beobachten ist. — Ein zweiter Fundort ist in dem Alpsee bei Hohenschwangau, einem kalten, klippenvollen Wasserkessel, wo ich sie nur klein und nicht häufig antraf. Endlich die gröfserc Abart mit dickschaligem Vordertheil fand ich im Thumsec bei Reichenhall in fettem Schlammboden, sehr zahlreich. Ko keil (der unbekannt mit meiner frü- hem Namengebung die Muschel, zufällig kollidirend, noch einmal An. rostrata taufte, — ein Beweis für die richtige Wahl des Namens) ent- 16 deckte diese Spccies im Wörthsee bei Klagenfurth und in dessen Aus- flüssen, in Gesellschaft einer grofsen, langschnäblichen Form der An. cellcnsis, ohne aber in diese überzugehen. (Mit cellensis hat unsere Art ohnehin keine Verwandtschaft.) Schlüter endlich fand sie im Salzsee im Mannsfeldischen , am Schnabel stets dicht mit Conferven bewachsen. Eine interessante Eigenthümlichkeit, die ich bei mehreren Najaden und su auch häufig bei der gegenwärtigen Muschel — vollendeter aber bei Ä. cellensis und pisci- nalis — beobachtete (und die vielleicht allen Bivalven in der Anlage zukommt) ist ihre Einschaligkeit in der Jugend. Die beiden Klappen des Gehäuses sind nämlich bei diesen Muscheln von Geburt an, oft bis zum halbgewacbsenen Zustande, am Ober- rande ohne Spur einer l/nterbrechung zu einer Kante, gleich der eines zusammen- gelegten Papiers, verwachsen, so dafs vom Schlofsband um diese Zeit äusserlich keine Spur zu sehen ist, und das Thier nur der beträchtlichen Elasticität der Schale die Möglichkeit verdankt, das, im ruhigen Zustande klaffende Gehäuse zu schliefsen. Erst bei zunehmender Entwicklung des Gehäuses in die Breite und bei vermehrter Ausdehnung des Schlofsbandes bricht die Schale am Oberrand , und zw'ar häufig un- regelmäfsig, mehr oder weniger zersplittert, wie zufällig. Aber selbst nach bereits eingebrochener Rückenlinie erscheinen die spüter hinzukommenden, oft sehr breiten Schalenausätze wieder mit anfangs, doch nicht so dauernd verwachsenem Oberrand. Fr. Held. 11. Aiiodoiita cellensis. Schröter. Die zellische Teicli- muschel. Taf. 4. Fig. 3. Taf. 5. Fig. 1—4. Taf, C. Fig. 1. Mytilus cellensis, Schröter. Flufsconchylien. t. 2. f. 1. Anodonta sulcata , Lamarck, Hist. nat. Tom. VI. 1. p. 75. n. 3. — cellensis. Pfeiffer, Naturg. deutsch. Mollusk. I. p. 110. t. 6. f. 1. (5) u. II. t. 6. f. 1—6. (2). p — cygnea. Draparnaud, Histoire natur. des mollusq. terr. et flu- viat. de la France. I. 12. f. 1. — sulcata. Nilsson, historia mollusc. Suec terr. et fluv. p. 113. n. 1. — cellensis. Sturm, Deutschlands Fauna. VI. Abth. I. t. 5. f. 5. 6. ? — cygnea. Turton, mon. fig. 8. — cellensis. Ilofsmäfsler, Iconographie IV. p.22. t. XIX. f. 280. (2). ,Da bisher immer die Schale des weiblichen Thieres als Normalform dieser Art beschrieben und abgebildet wurde, während das Männchen 17 als Varietät galt, so beginne ich hier ebenfalls mit der Beschreibung der ersteren Form. Die Muschel ist, ausgewachsen, ziemlich grofs, dünnschalig, glänzend, viel länger als hoch, fast zungenförmig, mäfsig ge- wölbt, seicht gefurcht, die neuen Ansätze sind durch dunklere Streifen und Erhöhungen ausgezeichnet. Senkrechte Längscontur lang-eyförmig, hinten zungenförmig spitzig, senkrechte Q.uercontur zugespitzt eyförmig, Horizon- talcontur stumpf keulenförmig. Sehr bezeichnend für diese Art sind die fast parallel laufenden Bänder der Ober- und Unterseite; der Vorderrand ist halbkreisförmig, öfters vom Oberrand durch eine kleine wiiikliche Her- vorragung (Ecke des Schildchens, Held) *) geschieden, unten unmittel- leb glaube den Liebhabern unserer Wissensebaft keinen unerheblichen Dienst zu leisten, wenn ich nachstehende terminologische Bemerkungen meines verehrten Freundes, Dr. Fr. Held in München, mittheile , da sie, eben so interessant als gründlich, gewifs viel dazu beitragen werden, die Artunterscheidung der Najadeu zu erleichtern und zu befestigen. K. „Die Schwierigkeit der Artunterscheidung unserer Süfswassermuscheln, die sich weniger auf die enge Verwandtschaft der Formen, als auf die Unbeständigkeit des Habitus bei die- sen Geschöpfen gründet, macht es im Allgemeinen unerläfslich , die Summe aller Erschei- nungen am Gehäuse, insoweit sie nur immer einige Haltung gewähren, ins Auge zu fassen. In dieser Beziehung bieten sich bei Anodonta und Unio einige Verhältnisse dar, die man bis jetzt bei der Diagnostik mehrentheils unberücksichtigt liefs, die aber nicht selten als subsidiäre Merkmale Beachtung verdienen. In nachstehenden terminologischen Bestimmun- gen erlaube ich mir, auf dieselben zum Tiieil näher aufmerksam zu machen. Unter „Vor dert heil“ der Muschel (pars anterior) begreife ich den vor den Wirbel liegenden , durch eine von diesen senkrecht nach dem Unterrande gezogenen Linie von dem „Hintertheil oder Schnabel“ (pars posterior s. rostrum) getrennten Theil des Gehäu- ses. Je nach dem gröfsern oder geringem Abstand der Wirbel von dem Vorderrande ist daher der Vordertheil länger oder kürzer, so z. B. sehr kurz hei U. consentaneus, lang hei U. Mülleri, A. cygnea u. s. w. Die Länge desselben steht aber nicht nothwendig im umgekehrten Verhältnifs mit der Länge des Hintertheils , sondern bestimmt sich durch den Vergleich mit andern Arten. So ist bei An. cellensis der Hintertheil meist sehr ge- streckt, und doch zugleich auch der Vordertheil, gemäfs der (verhältnifsmäfsig zu andern Arten) weit vom Vorderrande abstehenden Wirbel, oft sehr laug zu nennen, und unsere An. callosa zeichnet sich ebenso durch sehr kurzen Vordertheil, wie durch verkürzten Schna- bel aus. Die „Ecke des Schildchens“ (angulus areolae) ist durch den Winkel, den der Ober-, mit dem Vorderrande bildet, oder durch den Endpunkt des vordem Schlofshäutcheus 3 r 18 bar in den geraden, zuweilen etwas eingedrückten Unterrand übergehend, Hinterrand schräg herablaufend, mit dem hintern Theil des Unterrandes einen stumpfen Schnabel bildend. Abdominalwölbung stark, Lenden ziem- lich tief. Schild mäfsig zusammengedrückt, ziemlich hoch, durch eine undeutliche Furche geschieden, Gränzlinien etwas aufwärts gekrümmt, bestimmt. Sie erscheint bald deutlich ausgebildet, wie meist bei U. pictorum, bald fehlt sie, wie in der Regel bei A. anatina u, a. Häufiger bietet „die Scbildecke“ (angulus arealis) , die durch den Winket , die der Ober- mit dem Hinterrand bildet, oder durch den Endpunkt des hintern Scblofsbäutchens sich bestimmt, Merkmale dar, indem sie bald stärker bervortritt, — ■ und in diesem Falle kann sie abgerundet, wie bei den meisten Formen der A. rostrata, oder scharf, wie bei der normalen piscinalis seyn, — bald sehr plan erscheint, wie bei ü. pictorum, U. tumidus, oder ganz fehlt, wie bei Un. limosus, ü. margaritifer etc. Ihre Entwicklung steht in keinem Verhältnifs mit der Höhe des Schildes, so hat z. B. A. celleusis gewöhnlich das Schild (an sich) hoch und gleichwohl die Ecke nur wenig vorrageud, sehr plan, oder bis- weilen ganz fehlend und unsere A. callosa zeigt ein ziemlich niedriges (wenn schon hoch- gestelltes) Schild und doch eine stark vortretende Ecke, Unter „Gränzlinien des Schildes“ (ltneae areales) verstehe ich den beiderseitigen Rand der Schalenwölbung , auf welchen dieses basirt ist, und der hei manchen Anodonta- und ünio- Arten durch eine obsolete Kante oder durch eine schwacli vertiefte oder erhabene Linie markirt, — z. B. bei A. cygnea, U. margaritifer, U. tumidus, — und bald gerade, bald auf verschiedene Weise gekrümmt ist, — aufwärts z, B. meist hei A. cellensis, pisci- ualis, abwärts bei A. complanata, U. margaritifer, auswärts hei ü. tumidus. — Die Aus- bildung des Schildes steht im Allgemeinen mit der Stärke der Schale in Beziehung, indem das Schild gewöhnlich desto höher und schmäler erscheint, je dünnschaliger die Muschel ist, und umgekehrt. So sehen wir in der Gattung Anodonta das Schild im Durchschnitt viel schärfer hervortreten, als in der Gattung Unio; und bei den starkschaligeren Arten A. anatina, luxata, U. crasus , pictorum etc. erscheint dasselbe meist schwächer entwickelt, als hei den dünnschaligen A, cellensis, piscinalis, U platyrhynchus u. s. w. Das Nämliche gilt sogar von den verschiedenen Stämmen z. B. von An. rostrota var. crassa oder von piscinalis var. ponderosa im Vergleich mit den dünnschaligeren Grundformen dieser Arten. Dieses Verhältnifs scheint sich wenigstens zum Theil auf deu Einllufs der Schliefsmuskeln zu begründen, deren Zuge ein dünnschaliges Gehäuse nicht so kräftig zu widerstehen ver- mag, als ein dickschaligeres. „Ahdominalwölbung“ (convexitas abdominalis). Jene untere Parthie des Hintertheils der Muschel, die hei der Mehrzahl unserer Anodonten und Unionen, und zwar meist sichtlich in der Richtung von den Wirbeln geradlinig nach hinten und unten, flach bauchig aufgetrieben ist, und am Unterrande eine schwache Hervorragung veranlafst, nenne ich Abdominalge- 19 Scliildecke kaum vorragend* Wirbel durch das verlängerte Hintertheil ziemlich weit nach vorn gerückt, flach, zuweilen kaum bemerklich, in der Regel stark zerfressen; Schlofsband frei, länglich, uneben. Das gend *). Vorderluilb dieser aufgetriebenen Partbie bemerkt man eine mehr oder weniger deutlicbe plane Einscbnürung des Gehäuses, — „Lende“ (lumbus) , — durch die der Un- terrand meist schwach coucav und etwas stumpfer erscheint. Das Profil des Gehäuses wird dadurch eiuigerraassen sohlenförmig, indem der Hintertheil unregelmäfsig rautenförmig zu- läuft. Auf diese Weise gewinnt die Muschel fast den Anschein einer anfangenden Schei- dung in Thorax und Abdomen. Hinter der Auftreibung (oder zwischen ihr und dem an die Basis des Schildes stossenden Rücken der Schalenwölbung) ist das Gehäuse gewöhnlich etwas zusammengedrückt und dadurch der ünterrand hier schärfer, zugleich oft merklich ausgeschweift. — Ich möchte die Anlage dieser Verhältnisse quantitativ einer eigeuthüui- lichen Schwäche, in der Schalenbildung zuschreiben. Wie bei manchen festsitzenden Mu- scheln die Schale, noch zu wenig selbstständig in ihren Bildungsgesetzen, um ihre eigne Gestaltung durchzuführen, — sich vielmehr völlig den Umrissen der fremden Körper adä- quirt, an denen sie klebt, so ist bei den Flufsmuschelu die Schale gewöhnlich zu schwach, um sich nicht einigentbeils der Form des Thierleibes anzubilden. Daher finden wir in der Regel gerade bei jenen Arten , — wie bei den normalen A. piscinalis und U. tumidus, — deren Schale so zu sagen durch ein gesundes kräftiges Gesammtansehen sich auszeichnet (durch Festigkeit, ebene glatte Oberfläche, starken Glanz und frische Färbung, gleichmäfsige Rundung, so wie durch selten und wenig verletzte Wirbel und reines Perlmutter), die Ah- dominalwölbung am schwächsten oder gar nicht, hei den Arten mit minder vollkommener Schalenbildung dagegen — wie U. pictorum, A. anatioa, A. rostrata, besonders aber A. cellensis (die Schröter’schen Form), — am deutlichsten hervorgehoben. — Bisweilen ist die Lenden- Einschnürung sehr entwickelt, die Abdomioalwölbung aber gleichwohl nicht so entschieden bezeichnet, als bei andern Arten, indem die Zusammendrückung hinter derselben fehlt, z. B. bei U. margaritifer, U. hatavus etc., was auf eine abweichende Tendenz in der Gestaltung des Thieres hindeutet. ,, J a hr esr i ng e “ (annuli intercidentes'. Die stärkeren Wachsthumsstreifen des Muschel- gehäuses kann man, da sie meist (eben so wie bei manchen Schnecken, z. B. Helix algira, planospira, arbustorum, Paludina vivipara etc. die von früheren Lippen herrührendeu einzel- nen Ouerstreifen) einzeln oder auch bisweilen zu zweien die Fortschritte des Schalenbaues w'ährend eines Sommers bezeichnen, füglich Jahresringe nennen. Sie sind gewöhnlich in sehr gicichmäfsigen Distanzen über die Wölbung der Schale vertheilt, randwärts aber stehen *) Diese bauchige Erhöhung ist bei den Schalen der weiblichen Thiere immer vorhanden, bei den Männchen nur schwach angedeutet oder gar nicht sichtbar und dient somit als das beste Kenn- zeichen, um die Geschlechtsverschiedenheit auch an den Schalen zu erkennen. Küster. 3 * 20 Innere zeigt mehr oder weniger starke , den äusseren Furchen entspre- chende Erhöhungen, die Muskeleindrücke sind ziemlich grofs, seicht, Li- gamentalbucht rundlich -dreieckig. Die Farbe ist ein grauliches Oliven- sie bei erwachsenen Individuen meist plötzlich viel gedrängter, weil sich das Gehäuse zu- letzt jährlich nur mehr um ein Geringes vergröfsert. Ich neune zum Unterschiede von die- sen „randständigen Jahresringen“ (ann. i. terminales) jene weitschichtiger geord- neten Streifen die „Hauptjahresringe“ (ann. i, ventris). Die Anwesenheit der er- stem (in Mehrzahl) wird, insofern sich dadurch der erwachsene Zustand einer Muschel aus- spricht, oft für die Artunterscheidung von Belang. In der Ausbildung, Zahl und Vertheiluug der Jahresringe ist, wenn schon diese Verhältnisse im Allgemeinen bei unsern Flufsmuscheln (sogar oft hei den Individuen einer Species aus demselben Gewässer) eine sehr grofse Veränderlichkeit zeigen , doch hei manchen Arten ein bestimmter mehr oder weniger festge- haltener Normaltypus nicht zu verkennen. So behauptet z. B. A. piscinalis, noch mehr aber A. cellensis, an den verschiedensten sehr entferntesten Punkten Deutschlands unter ganz ab- weichenden Verhältnissen des Aufenthalts und in allen Abarten — in der Bildung der Jah- resringe eine auffallende Beständigkeit, und zwar erstere besonders in Zahl und Stellung, letztere in der Skulptur derselben, A. piscinalis hat nämlich sehr constant nur wenige, — meist 2 — 3, — daher sehr weit von einander abstehende, schwach erhabene, aber desto deutli- cher durch die Färbung unterschiedene Hauptjahresriuge ; A. cellensis aber zeichnet sich stets durch rippenartig erhobene Jahresringe mit stark hervortretender Zwischenstreifung und dadurch sehr unebene, gefurchte Innenseite der Schale aus 5 die eigentliche A. anatina hat gewöhnlich vier deutliche, ziemlich nahstebende, wenig erhobene, ü. margaritifer zahl- reiche, gedrängte, U. pictorum meist wenige, stets durch breite (bei dunkler Färbung gegen das Licht zu unterscheidende) Schattiruog hervorgehobene Jahresringe u. s. f. Auf diese Verhältnisse ist daher wohl bei der Charakteristik Rücksicht zu nehmen. Oefters wird in- dessen die Skulptur durch zu schwache Markirung der Jahresringe oder durch ungewöhnli- ches Hervortreten der Zwischenstreifen , so wie durch Gleichförmigkeit des Kolorits so un- deutlich , dafs sie gar nicht oder nur für ein geübtes Auge (oft an der Innenseite oder gegen das Licht; auch durch Entfernung der Epidermis) zu distinguiren ist: „Schulterfalte“ (plica humeralis). Bei manchen Teichmuscheln bildet sich im er- wachsenen Zustand oder doch im reiferen Alter an der Innenseite der Schale in der Schul- tergegend eine mehr oder minder hemerkliche, von den Wirbeln etwas nach hinten bis fast zur Mitte der Schalenhöhe sich herabziehende meist schmale Wulst, die ich unter obiger Bezeichnung begreife, und die vermuthlich, gleichbedeutend mit den Schwielen und Zahn- leisten im Schlunde mancher Schneckengehäuse (z. B. Clausilia, Pupa etc.) Befestigung der vordem Schalenparthie bezweckt (an die Rippenhildung des Wirbelthieres erinnernd). Besonders deutlich ist diese Wulst z. B. bei A. rostrata var. crassa, schwächer bei A, piscinalis var. ponderosa u. s. w. entwickelt. Bei Unio fehlt sie durchaus. ,, Lippe nwulst“ (callus marginalis). Bei vielen Anodonten und Unionen bemerkt man 21 }^rün, mit tlefbraimcn Anwuchsringen, gegen den Wirbel und auf dem Hintcrtbeil , vorziigHcli auf der Abdominal- Wölbung zeigt sich ein tiefes Kostroth, in dem nur selten die grünen Schildstrahlen sichtbar werden. an der Innenseite der Schale nach vorne mehr oder minder entwickelt eine breit wulstfor- inige Verdickung’, die sich von der Insertion der Schulteriiiuskelii aus am V^order- und Un- terrande herumzieht, und in der Mitte des letztem oder weiter nach hinten plötzlich schräg abgestutzt endigt. Ich wähle für diese Schwiele die Bezeichnung Lippeuwulst gemäfs der Analogie mit der gleichnamigen Verdickung am Mundsaume der Schneckenschalen ; denn die Ränder der Muschel entsprechen, so weit sich die Wulst erstreckt, dem Peristom des Schneckengehäuses : sie stossen wie dieses zunächst an Mund und Tentakeln des Thiers, und umgeben eben so den vorgestreckten Fufs desselben 5 h'er wie dort ist nach meiner Ansicht vermehrte feindliche Reizung der Grund, und Schutz gegen diese der Zweck der Tuineszenz, — analog der Entstellung der festsitzenden Perleu, — (nicht, wie man bei den Schnecken annimmt, Anhäufung der Kalksubstanz als eiues überschüssigen Baumaterials iu Folge gleichmäfsig forthestehender Ahscheidung derselben hei unterbrochenem Wachsthum des Gehäuses). In der Anwesenheit und Form der Lippenwulst bieten sich sowohl gene- rische als specifische Verschiedenheiten dar. Bei den Anodonten ist die Wulst seltener und im Durchschnitt schwächer entwickelt (relativ), als hei den Unionen; und bei jenen er- streckt sie sich jederzeit nur bis gegen die Mitte des Unterrandes, bei diesen nimmt sie stets wenigstens ^3 desselben ein. Auch hinsichtlich der Periode der Wulstentwickluug weichen beide Gattungen von einander ab. Bei Anodonta findet sich die Lippenwulst ge- wöhulich nur an älteren Individuen, indem sie erst bei dem Erscheinen der randständigen Jahresringe sich ansetzt, und mit deren Vermehrung an Breite und Stärke zuniiiimt. Bei Unio hingegen bildet sich dieselbe meist von früher Jugend an durch alle Altersabstufungen in der Art, dafs bei jeder Vergröfserung des Gehäuses eine neue stärkere Verdickung am Rande entsteht, während oberhalb in demselben Maafse die alte Wulst verschwindet. Die- ses Verschwinden gründet sich aber, wie es scheint, nicht auf Resorption, sondern nur auf ausgleicheude allgemeine Schalcnverdickung. Bisweilen sind am vollendeten Gehäuse noch deutlich die Spuren der früheren Wulstansätze (besonders durch das Gefühl) zu unterschei- den, z. B. nicht selten bei U. pietorum. Bei einigen Arten baut sich die Wulst von Ju- gend an mit der Schale in continuirlich zunehmender Dicke fort, und bildet so stets eine gleichmäfsig über die ganze Höhe der Schalenwand („Breite der Schale“ Autor.) ausge- dehnte starke Verdickung, die nach hinten plötzlich strahlförpiig in einer, schräg von den Wirbeln zum Unterrande herablaufendeu Linie abgeschnitten endigt. Vorzüglich entwickelt ist diese Form bei manchen Muscheln aus der Sippschaft des U. batavus. Häufig zieht sich sogar die Verdickung noch besonders nach der Abstutzungslinie hin, wodurch diese um so schroffer ausgedrückt erscheint. Weitere \ erschiedenheiten in der Wulstbildung betref- fend, so zeigt sieb bei A. ejgnea und cellensis fast nie eiue Spur der Lippenwulst (mir ist nur in sehr seltenen Fällen eiue Andeutung derselben vorgekommen) , während die echte Das Perlmutter der Wirbel ist weifs und braun gemischt, das der Innen- seite milcliblau, wenig glänzend, kaum irisirend, meist ölfarbig gefleckt. Langes — 6V2'', Breite — 2'', Höhe 2V2 — SVi". (Taf. 5. Fig. 2. Thier- tafel A.) A, anatina dieselbe beinahe jederzeit deutlich ausgebildet bat 5 A. pisciualis zeichnet sich statt dessen in ihren zahlreichen Wandelformen sehr beharrlich durch eine plane, unmerk- licli verlaufende Schwiele aus. Bei U, inargaritifer ist keine eigentliche Lippenwulst zu un- terscheiden; bei ü. pictorum, tuinidus u. a. hingegen ist dieselbe stets sehr entwickelt vor- handen. Die nähere Ursache der Wulstbildung liegt bei den Muscheln unverkennbar in der häufigen Reitzung, die der sezernirende Mantel in der Ausdehnung der hezeiclmeten Rand- parthie (sowohl unmittelbar, als durch den Druck der gefährdeten Schale) beim Eingraben in den Boden erleidet; denn das Thier dringt stets mit diesem Theil voran. (Daher die schräge, fast nie vertikale Stellung der Muschel.) Ebenso ist wohl auch in Folge der An- strengung beim Graben der Vordertheil des Gehäuses überhaupt gewöhnlich dickschaliger, mit kräftigeren Schliefsmuskeln und (bei ünio) stärkeren Zähnen ausgerüstet, sowie stets kürzer als der Hiutertheil, und jederzeit nach unten vollkommen .zugerundet; auch meist stumpfrandiger als der Schnabel. (Andererseits aber hat diese Bewehrung und die kompen- diöse Bildung des Vordertheils vielleicht ihren Grund schon in der hohem Sensibilität des- selben, durch welche sich erhöhte Reaktion , folglich konkretere Gestaltung und verstärkte Schutzwalfunng bedingt; — analog dem Vordertheil des Wirbelthieres im Gegensatz zu dem niedriger belebten, daher diftüser gestalteten und minder bewehrten Abdomen. Demnach würde die vordere Parthie des Muschelgehäuses dem Kopf - und Brustgerüste, die Schlofs- zähne zunächst den Kopfwirbeln des höheren Thieres entsprechen.) Die relative Stärke der Lippeuwulst und zum grossen Theil gleichen Schritt mit ihr haltend, die Ausbildung der ur- sächlich verwandten allgemeinen Charaktere steht demnach in direktem Verhältnifs mit dem Grade der Anstrengung, dem sich die Muschel beim Graben unterzieht. Anodonta findet im Schlammboden der Teiche ungleich weniger Widerstand, als Unio im festeren, oft kiesi- gen Flufsgrund, zumal bei der Gewalt des strömenden Wassers, daher erscheint bei der er- stem die Lippenwulst seltener und schwächer entwickelt, als bei der letztem Gattung; zum Theil auch daher (auderntheils in Folge der rigideren Lebensverhältnisse überhaupt) die viel stärkere Schale, das entwickelte Schlofs (bei Anodonta bis auf eine undeutliche Spur eingeschwuudeu) , die aufgetriebenen Wirbel, das stärkere Ligament und die stumpfe- ren Ränder bei Unio. — An cygnea und cellensis leben vorzugsweise in fetten Weihern, A. anatina in härteren, häufig in fliefsenden Wässern; daher zeichnen sich jene durch völli- gen Mangel der Lippenwulst, diese durch Ausbildung derselben, sowie durch stärkere Schale überhaupt und durch deutlich entwickelte Schlofsleisteu, auch meist kürzeren V'orderlheil und convexere Wirbel aus. ü. margaritifer gräbt sehr wenig, und liegt, besonders die reife- ren Individuen, meist nur frei auf der Seite an der Oberfläche des Bodens, vermuthlich in 23 Jüngere Muscheln, in der Form kaum oder nicht verschieden, zei- gen eine mehr oder minder helle Färbung, von grasgrün, bis zu gelblich olivengraii mit grünen Strahlen. (Taf. 5. Fig. .“J. 4.) Die Schale des Männchens (Taf. 6. Fig. 1.) weicht in der Form be- deutend vom Weibchen ab. Die Muschel ist höher im Verhältnifs zur Länge, weniger bauchig, schwächer gefurcht, der Yordertheil verhältnifs- mäfsig sehr grofs, die Abdominal Wölbung fehlt gänzlich. Die Wirbel- spitzen ragen mehr vor, das Hinterende sehr schmal und abgestutzt. Auch die Färbung ist meist etwas dunkler. Folge des grofsen Gewichts seiner Schale , das ihm auch hierhei, sowie zugleich der flache uud hreite (eigentlich schmale und hohe) Bau des Gehäuses in der Strömung des Wassers zu Gute kommt; daher fehlt ihm, obschon Flufsbewohner und sehr starksclialig, doch die eigentliche Lippenwulst der Unionen. Daher auch der, nur ihr und den verwandten Arten eigene, unverletzte, reichliche Hautsaum am Vorder- und Unterrand der Schale, und daher die eingeschwundenen Schlofslamellen , die verhältnifsmäfsig schwachen, oft sehr verküm- merten, Hauptzähne, die an Auodouta erinnernde grofse hreite Ligameutalhucht, dann die hei der Seitenluge nöthig gewordene Bildung eigener Anheftmuskeln des Mantels in der Schalenwölhung u. s. w. (durch welche Momente sich wohl die generische Abscheidung die- ser Arten rechtfertigt). — Dem Obigen gemäfs spricht sich bei den Muscheln in der Lip- penwulst der Schale mit Inbegriff der Schultermuskel des Thiers nicht sehr entfernt eine Analogie der vordem Extremitätsbildung des Wirhclthieres aus. Die Muschel stellt aber den Vordertheil nach unten, wie das Cephalopod; sie ist daher Mundfüfsler; allein, träg an der Stelle verharrend, wurzelt sie, so zu sagen, noch gleich der Pflanze im nährenden Bo- den, der Mutterbrust noch nicht entwöhnt, während sie auf der andern Seite, dem Ey oder der Puppe vergleichbar, äusserlich gestaltlos und zufällig, im Innern aber desto höher und bestimmter sich entfaltend, vielmehr die involute ßildungsrichtung des animalen Lebens ver- räth. Darum schreitet — beim gehäusetragenden Mollusk überhaupt — die Gestaltung des Thieres unter der veränderlichen unwesentlichen Schale durch Familien und Gattungen, wie durch Arten so unmerklich und selbstständig fort (ich erinnere an die Uehereinstimmung des Thieres hei allen Najaden, ebenso hei den Helicoideen etc. und dagegen an die Form- und Farbenverschiedeuheit bei den Tritoniaceen Lam. u. a. nackter Mollusken), weil sich der Organismus der Sphäre der heftigeren Reize des Aufsenlebens, für deren Gewältigung er in seiner Embryo -artigen Zartheit noch nicht reif ist, durch Einhüllung in einen Pan- zer — " in die Schale, wie die Wunde durch Bildung des Schorfes, entzogen hat, der sich nun unter den mannigfaltigsten , rasch wechselnden Masken jenen Einflüssen anschmiegt, bis das erstarkte Thier ihn abwirft (Cephalopod ) , um eine höhere Metamorphose anzu- treten. Held. 24 Thier hellgelb , Fufs und Schliefsmuskeln tief orangelb. Fundorte. Die Landseen, Teiche und Altwasser der Flüsse beher- bergen diese Art, oft in ungeheurer Menge. In der Umgegend Erlangens findet sich die Normalform besonders schön in mehreren grofsen Teichen mit fettem Schlammgrund. Fehlt, mit Ausnahme der südlichsten Punkte und vielleicht der höheren Alpenseen in Deutschland wohl nirgends, aus- serdem ist sie in Schweden, Frankreich und England. Die fortdauernden Untersuchungeu grofser Mengen von Anodonten hinsichtlich des Geschlechtsunterschiedes gab mir zugleich einige Auf- schlüsse über die Lebensart dieser Thiere. Während ich im Winter un- verhältnifsmäfsig mehr Weibchen bekam, deren ßruthälter vom Novem- ber bis März von Eyern strotzten, waren unter allen im Sommer erhal- tenen nur selten Weibchen. Wahrscheinlich geschieht die Befruchtung im Frühjahr und die letzteren ziehen sich dann in die tieferen Stellen der Gewässer zurück, oder sie halten sich überhaupt mehr in der Tiefe auf, nur im Spätherbst oder Winter hervorkommend, um die Brut in seichtere Stellen des Wassers zu bringen, während die Männchen im * Sommer herumwandern , also viel freier leben. Dieses geht schon dar- aus hervor, dafs die Schalen der Männchen meist viel stärker abgefres- sen sind, als die der Weibchen, indem sie eben durch ihre herumschwei- fende Lebensart von den äusseren Einflüssen mehr abhängen. Küster. A. cellensis ist, wie die nächstverwandte cygnea als diejenige Form zu betrachten, in der sich der Charakter der Anodonten am entschieden- sten, am reinsten ausgeprägt hat. Diese beiden Arten sind die vollen- detsten Tcichmuscheln und entfernen sich am weitesten von dem andern Endglied der Familie der Najaden, von der Gattung Unio. Sie sind am wenigsten für den Aufenthalt in kaltem, bewegtem Wasser geschaffen, und leben fast ausschliefslich in stagnirenden Wässern mit weichem, schlammigem Grund. Daher sind sie die gröfsten, bauchigsten, dünn- schaligsten unter unsern Arten, und ihr Gehäuse ist am stärksten ge- furcht, hat die flachsten, am weitesten nach der Mitte des Oberrandes 25 zurückstehenden Wirbel und das obsoleteste Schlots. Beide gehören zu den gemeinsten, am weitesten verbreiteten Arten ihrer Gattung. So viel ich dieselben in Bayern beobachtete, scheint A. cellensis im Süden dieses Landes die cygnea gröfstentheils zu vertreten; denn die letztere findet sich da sehr selten, erstere aber desto häufiger. In den gröfseren Seen des bayerischen Hochlandes aber fand ich auch die cellensis nie, obgleich sie sonst in den Gebirgen nicht fehlt. Die Varietäten dieser Anodonta betreffend, so scheinen mir wenige unserer Süfswassermuscheln als Species sowohl begründet zu seyn, und sich in ihrer Umgestaltung so sicher zwischen bestimmten Gränzen zu halten, als A. cellensis, die unter keiner Maske der Abartung ihren Cha- rakter verläugnet. Die merkwürdigeren Formen, die mir von derselben vorgekommen , sind folgende : A. Var. solearis, die sohlenförmige. Langgestreckt; Abdominal Wölbung sehr hervorgehoben; Lenden stark eingeschnürt; Profil der Muschel dadurch mehr oder weniger deutlich sohlenförmig. Ich fand diese Varietät, zu welcher die Schröter’sche Form gehört: a) ü ngewöhnlich grofs, walzig aufgetrieben, nach hinten etwas niedriger als vorne; Oberrand sehr lang; Schild sehr niedrig; Ecke des Schildchens stark vor- tretend; Wirbel weit znriiekstebend , leiebt abgeschält; Epidermis fahl, Ligamental- bucht ungewöhnlich lang, lanzettförmig, Länge 8", Höhe ^y — 10'". Aufenthalt: in der Regnitz bei Erlangen, an sumpfigen Stellen, ziem- % lieh selten und meist allein. 20. Anodonta cariosa Mihi. Die zerfrefsene Teicli- iimschel. Taf. 4. Flg. 3. Taf. 5. Fig. 1. Taf. 10. Flg. 1. 2. Muschel lang gestreckt, niedrig, zungenförmig, ohne des Schild fast ungleichseitig keilförmig, senkrechte Q.uercontur ey förmig, Horizontal- contur lanzettförmig, die Ränder im Allgemeinen etwas stumpf; der Vor- derrand ist halbkreisförmig, Oberrand etwas lang, wenig ansteigend, schwach convex; Hinterrand gerade oder wenig concav, wenig schief, oft fast waagrecht und nur am Ende rundlich herabgekrömmt. Unterrand convex, in der Mitte gewöhnlich etwas eingedrückt, hinten aufsteigend. Ecke des Schildchens fehlt, Schildecke kaum vorspringend, sehr stumpf; Schnabel breit, ziemlich lang, gerade, zuweilen aufwärts, selten auch etwas abwärts gekrümmt, das Ende rundlich abgestuzt. W^ölbung meist 6* 44 zuweilen ziemlich stark, hinter den Wirbeln stärker: Wirbel dem Yorderrand genähert, wenig erhaben; Schild niedrig, zusammengedrückt, mit geraden (9) oder geschweiften Gränzlinien , hinter der Abdomi- nal Wölbung ist die Schale merklich zusammengedrückt, Schnabel sehr flach. Wandung ziemlich stark, vorzüglich an der Vorderhälfte der Schale. Die Oberfläche ist glänzend, fein gestreift, gegen die Ränder rauh und schieferhäutig, an den Wirbeln und oft über die halbe Fläche der Schale tief ausgefressen. Die Jahresringe sind wenig unterschieden, Farbe tief olivenbraun, mit grünen Schildstrahlen, oder graulich rostroth, nach den Rändern und am Hintertheil dunkler, mit schwarzgrünen Strahlen. Das Perlmutter der Wirbel schmutzigweifs und tiefbraun. Innenseite: Schlofs- leistcn wenig entwickelt, Ligamentalbucht klein, länglich dreieckig; Mus- keleindrücke im Allgemeinen nicht besonders ausgeprägt, zuweilen der Eindruck des Scluiltermuskels vertieft. Lippen willst immer vorhanden, mäfsig breit, zuweilen sehr stark, in der Mitte kielformig erhöht, meist iedoch, wde bei piscinalis, bandartig flach und bis zur Mitte der Schale reichend. Im Jugendzustand findet sich gewöhnlich nur eine geringe Spur davon. Die übrige Innenfläche durch die neuen Ansätze uneben, häufig aber selir uneben durch Erhöhungen des Perlmuttcrs, vorzüglich auf oder um den Eindruck des Höftmuskels. Das Perlmutter ist weifs, ölgelb gefleckt, fast gar nicht irisirend. Länge 4—4V2", Höhe 2", Breite 14 — 18'''. Abarten: sie beruhen auf der verschiedenen Länge, Dicke und Ab- nagung der Schale, so wie auf der Krümmung des Schnabels, der bei dem gewöhnlich aufwärts verläuft. Junge Schalen sind dünnw^andig, wenig abgenagt, graulich oliven- grün, mit dunklen Schildstrahlen, oder auch grünlich rostgelb, hinten dunkler. Thier gelbgraulich, der Fufs blafs orangegelb. Aufenthalt; bei Erlangen in der Regnitz und mehreren damit zusam- menhängenden Gruben und Teichen, also immer nur im Fiufswasscr ge- funden. Sehr cariöse Exemplare finden sich im Flufs selbst ebenso, wie 45 in den Nebenorten, doch sind solche aus den Gruben meist dicker und dunkler. 21. Anodonta piscinalis. Nilsson. Die Fisch - Teich- inuschel. Taf. 3. FiV. 4. 5. Nilsson, liist. moll. Suec. p. 116, ii. 3- Rofsmäfsler, Icongr. IV. p. 23. n. 281. t. 19. f. 281 (nur die beiden kleinen Figuren). Muschel mittelgrofs , eyförmig, im Allgemeinen scharfrandig, senk- rechte Quercontur zugespitzt eyformig oder schmal herzförmig, Horizon- talcontur fast rautenförmig. Der Vordertheil ist grofs, seine Länge be- trägt Vs der ganzen Schale, Hintertheil kurz. Vorderrand halbkreisför- mig, in ununterbrochener Rundung in den Ober- und Unterrand über- gehend, ersterer lang, ansteigend, flacli convex 5 Hinterrand wenig steil, kaum concav, am Ende rundlich herabgekrümmt. Unterrand flach convex, hinten aufwärts gekrümmt und mit dem Ilinterrand in einer stumpf abge- rundeten Ecke zusammentretend. Ecke des Schildchens fehlt, Schildecke deutlich, ziemlich scharf. Schnabel breit, stumpf, sehr kurz. Wölbung ziemlich bedeutend, ungleiclmiäfsig , in der Schaleninitte am stärk- sten; Wirbel flach, fast in der Mitte des Oberraudes stehend, we- nig abgenagt, mit feinen Ciucrfalten, Schild hoch, zusajumengedrückt, mit deutlichen geraden Gränzlinicn. Wandung dick, fast undarciisichtig. Oberfläche mit sehr seichten Furchen und feinen Streifen, sehr stark, glänzend, grünlichgelb , Wirbelgegend rostroth, bis zum ersten Jahres- ring bräunlichgrau, der Jahresring meist fast schwarz oder wenigstens sehr dunkel, Schild schwärzlich, mit dunklen Strahlen, die ganze übrige Fläche mit feinen hellgrünen Strahlen belegt. Innenseite: glänzend, ziem- lich stark irisirend, Schlofsleistcn ausgebildet, Band eben, mäfsig stark, Ligamentalbucht breit herzförmig, Lippenwulst stark, breit, bis über die Mitte herabreichend; Muskelcindrücke ziemlich grofs und vertieft, die 46 übrige Fläclic fast eben, Perlmutter bläulich vvelfs, mit ölgelben Flecken, in der Wirbclgegend fleiscbfarbcii. Länge3V2 — 4", Höhe ‘iVa'', Breite i". 9 Die Schale des viel seltneren ist flacher, der Unterrand convexer, das Schild niedriger, die Schildccke abgerundet, der Schnabel etwas län- ger und schmäler, die Stralilung undeutlich. Thier blafs gelbgrau, Fufs gelblich weifs. Varietäten. So weit ich piscinalis bis jetzt kenne, scheint sie sehr wenig zum Variiren geneigt zu seyn , da alle gesehenen Exemplare voll- kommen ül)ereinstimmeud waren. Sic ist durch die hohe Schale und den kurzen Schnabel sehr leiclit von mehreren \erwandten, bisher mit ihr theilweisc vermengten Arten zu unterscheiden , auch die meist prächtige Färbung und der starke Glanz sind gute Kennzeichen, welche im Verein mit den obengenannten unsere Art sicher erkennen lassen. Die Exem- plare aus der Regnitz sind meist etwas kleiner, weniger dickwandig, die Lippenwulst ist schwächer und die grünen Strahlen weniger aus- geprägt. Rofsmäfslpi’s Ahbildimg auf 1. 19. f. 2S1 ist ebenso, wie wabrscheinlicb Fig 416 auf t. .“]0, (lurdiaus nicht piscinalis, sondern eine verwandte, sehr polymnrplie Art, die sieb dureb den gekrümmten Uuterrand, weiter nach vorn stehende Wirbel und lan- gen Schnabel, bei sehr ähnlicher Färbung, auszeichnet. Fs ist dies um so befrem- dender, da Rofsmäisler die wirkliche piscinalis versendet, wie die von mir abge- bildeten Exemplare aus seiner Hand, so wie die von ihm der hiesigen Universitäts- Sammlung mitgetheilten Exemplare beweisen, welche genau zu seiner Beschreibung passen. Aufenthalt: in Flüssen und Lachen, welche mit denselben durch un- terirdischen oder off'enen Zuflufs Zusammenhängen, öfters auch in sol- chen, welche bei hohem Wasserstand der Flüsse mit denselben zusam- mentreten, nie in schlammigen Gruben oder Teichen; nach Nilsson in Schweden , in den Elblachen und aus der Elbe bei Dresden von Rofs- mäfsler aufgefunden, nach demselben auch iti der Weser, Saale und El- ster, von mir bei Erlangen in der Regnitz, jedoch nur sparsam, gefunden. 47 2*2. Anodonta areal is. Milii. Die liocligeschildefe TeichmnscSiel. Taf 9. Fig 2. 3. 4. Etwas klein und von eigentliümlichcr Form. Die I^luscliel ist läng- lich, abgestutzt eyförmig, ohne das Schild fast der ganzen Länge nach gleichbreit, senkrechte Quercontur zugespitzt eyförmig oder lang herz- förmig, Horizontalcontur spindelförmig. Der Vorderrand ist schmal, nie- drig, rund und in ununterbrochener Rundung in den Ober- und Unterrand fihergehend, ersterer ist ziemlich lang, kaum convex, sehr aufsteigend; Ilinterrand gerade, etwas steil, unten plötzlich herabgekrümmt; Unter- rand der ganzen Länge nach sanft gebogen, hinten ansteigend, in der Abdominalgegend schwach hervortretend. Schildecke vorspringend, scharf; Schnabel lang, breit kegelförmig, mit abgerundetem, in der Mitte stehendem Ende. Wölbung nicht sehr stark, ungleichmäfsig, etwas hin- ter den Wirbeln am stärksten, Schnabel flach; Wirbel dem Vorderrand genähert, flach, runzlich, nicht erhöht; Schild sehr hoch, zusammenge- drückt, mit vertieften, geraden Gränzlinien; Lendengegend eingesenkt, Abdominal Wölbung unbedeutend ; Ränder ziemlich scharf. Wandung dünn, durchscheinend, nur der Vordertheil dicker. Die Oberfläche ist fein aber deutlich gestreift, gegen die Ränder rauh, an den Wirbeln etwas abge- rieben, mit wenigen deutlichen Jahrringen, fahlgelblich , Wirbel rostgelb, Wirbelgcgend graulich, Schild und Schildgränzen bräunlich grauroth, mit dunkleren Strahlen. Innenseite uneben, stark glänzend, das Perlmutter weifs. Bläulich, stark irisirend; Schlofsleisten schwach; Ligamentalbucht grofs, längiieh, Muskeieindrücke nicht oder wenig vertieft , Schultcrfalte deutlich, etwas gebogen; Lippenwulst breit, flach, ziemlich stark, bis zur Mitte der Muschel herabreichend. Länge, ‘5V4", Höhe Breite 10"^ Halbwüchsige Schalen sind eyrundlich, dünnwandig, hell grüngelb, mit zwei grünlichen Schildstrablen, Wirbelgegend graubräunlich (Fig. ö). Noch jüngere zeigen nur eine geringe Spur von der Lippenwulst; sind fast durchsichtig, blafs grüngelb, mit grünen Schildstrahlen, Wir- belgegend bräunlichgrau (Fig. 4). 48 Aufenthalt: im Murten-See (Lac de Morat) bei Faouy, im Canton Waadt in der Schweiz. Erlialtcn von Herrn Bergrath v. Charpentier in Bcx. 23. Aiiodoiita tiimida. Mihi. Die aiifgcscliwollene Teichimischel. Taf. 12. Fig. 1 2. Die Muschel ist länglich eyförmig, ohne das Schild fast keilförmig, der senkrechte Querdurchschnitt ist länglich herzförmig oder zugespitzt eyförmig, der Horizontaldurchschnitt lancettförmig. Ränder scharf, der \oiderrand kurz, kreisrund, Oberrand convex, ziemlich lang, sehr an- steigend, Hinterrand wenig steil, hinten plötzlich gerade herabgekrümmt: Unterrand fast gerade, in der Mitte etwas eingedrückt, hinten schwach ansteigend. Schildecke nicht vorspringend, sehr stumpf: Schild etwas hoch, wenig zusammengedrückt, mit undeutlichen Grenzlinien. Schnabel kurz, sehr breit, stumpf abgestutzt. Wölbung ziemlicb stark, die Mu- schel hinter den Wirbeln am breitesten, Wirbel sehr flach, fast ei)en, schwach runzelich, Lendengegend etwas cingesenkt, Abdominal wölbung- merklich. Wandung dünn und durchscheinend, das Vordertheil etwas dicker. Die Oberfläche ist mattglünzend , fein gestreift, an den Rändern rauh , mit deutlichen Jahrringen, die auf dem Hintertheil erhaben hervor- treten; vorn olivenbräunlich, hinten rostgelblich mit braunen Rändern, die W'irbel ahgerieben, weifs. Ligament rothbraun, geringelt, ziemlich stark. Innenseite stark glänzend, hinten ungleieh, das Perlmutter weifsbläulich, stark irisirend, die Wirbelgegend fleischfarben; Scblofsleisteii unvollkom- mon , Ligamentalbucht grol’s, rundlich dreieckig, Eindruck des Schulter- muskels wenig vertieft, Schulterfalte kaum merklich, Lippen willst gering flach, etwas breit, kaum bis zur Mitte der Länge reichend. Länge 3(2^% Höhe 2^', Breite Junge Schalen sind etwas flach, an den Rändern etwas schieferhäu- tig, stark glänzend, die Wirbel rostroth, übrige Flüche grünlich grau, mit dunklen Jahrringen, Schnabel gelblich (Fig. 2). 49 Aufenthalt: im Genfer- See, zwischen Lausanne und Morges. Erhal- ten von Herrn v. Charpentier zu Bex. 24. Anodonta C h ar p entierii. Mihi, Charpentier’s TeicIimuscheJ. Taf. II. Fig. 3. 4. Muschel sehr lang, fast gleichbreit, löffelförinig, der senkrechte Q,uer- durchschnitt lang eyförmig, zugespitzt; Horizontaldurchschnitt spindelför- mig. Ränder etwas scharf, der Vorderrand sehr kurz , zuerst fast ge- rade absteigend, dann rundlich uragebogen in den ünterrand übergehend; Oberrand lang, flach convex, wenig ansteigend; Unterrand fast gerade, in der Mitte eingedrückt, hinten wenig ansteigend; Hinterrand wenig steil, fast convex, hinten plötzlich gerade herabgekrümmt; Ecke des Schildchens kaum merklich; Schildecke sehr stumpf. Abdominalwölbung gering, hinter derselben ist die Schale zusammengedrückt. Wandung dünn, durchsclieinig, die Vorderhälfte dicker. Oberfläche stark glanzend, fein gestreift, gegen die Ränder rauhstreifig, die Wirbel leicht abgerie- ben, Jahrringe durch Furchen geschieden, meist vier Haupt- und fünf bis sechs randständige Jahrringe. Farbe olivenbräunlichgelb, Wirbel rost- roth , Wirbelgegend gelbgrau; Vordertheil tief olivenbraun. Schlofsband stark, geringelt, rothbraun. Innenseite durch die Jahrringe etwas un- eben, weifsbläulich, wenig irisirend. Schlofsleisten schwach, Muskelein- drücke umschrieben, kaum vertieft, Schulterfalte schwach, doch deutlich; Lippenwulst breit, stark, an dem untern Theil des Schultermuskel -Ein- drucks beginnend und sich his zur Mitte der Schalenlängc erstreckend. Länge 41 3'^, Höhe Breite 1'^ •Jüngere Muscheln zeigen schon einen starken Ansatz der Lippen- w'ulst, sind in der Färbung der ausgewachsenen gleich, aber im Ver- gleich zur Länge ziemlich hoch, dünnschalig, fast durchsichtig. (Fig. 4.) Aufenthalt: im Murten - See (Lac de Morat) bei Faouy, im Canton Waadt in der Schweiz. Erhalten von Herrn Bergrath v. Charpentier zu Bex. IX. 1. 7 50 25. Anodonta solid a. Anton, Die festschaüge Teich- niuscliel. Taf. 12. Fio-. 1 Iridliia solida. Antoii, Voi-zeichnifs , p. Ifi. n. .504. Nahe verwandt mit Änod. ruhen s diircli die starke, flache Schale, die niederen Wirbel, die glänzende Oberfläche und die Farbe des Perl- inutters. Die Schale ist rundlich, sehr dick und stark, flach, daher scharfrandig, fein gefurcht und gestreift, sehr glänzend ; senkrechte Q.uer- contur lang eyförinig zugespitzt; Horizontalcontur spindelförmig. Vorder- theil ziemlich lang; Hintertheil wenig verlängert. Vorderrand halbkreis- förmig, unmittelbar in den Ober- und Unterrand übergehend; Oberrand lang, convex, ansteigend, hinten stark gesenkt; Unterrand ziemlich ge- rade, wenig aufsteigend, in der Lendengegend kaum merklich eingebuch- tet, dahinter schwach hervortretend. Hinterrand ziemlich schräg herab- laufend, hinten fast gerade herabgebogen. Schildecke wenig hervorra- gend, stumpf. Wölbung unbedeutend, Wirbel vom Vorderrand entfernt, flach gewölbt, wenig hervorragend, abgenagt, die Spitzen sehr genähert. Schild ziemlich niedrig, hochstehend, mäfsig zusammengedrückt, Grenz- linien gerade , durch einen schwachen Riel bezeichnet. Lendengegend nur bei dem Weibchen etwas eingebogen, Abdominalwölbung kaum ent- wickelt, bei dem Männchen von beiden nichts zu bemerken. Die Epider- mis ist tiefbraun, Wirbelgegend hell olivenbraun. Innenseite glänzend, sehr glatt, vorzüglich am Hinterrand; Schlofsleisten geschweift, im Ver- gleich zur Dicke der Schale nicht starck entwickelt; Ligameutalbucht grofs, dreieckig; Muskeleindrücke tief, vorzüglich die des Schultermus- kels, Schulterfalte sehr flach, Lippenwulst gering. Perlmutter schwärz- lich-rosenroth , sehr stark irisirend. Länge 3'^ Höhe 2V4", Breite Aufenthalt? — Mitgetheilt von Herrn Anton in Halle. 26. All od 011t a patagoiiica. Laiiiarck. Die patagonische Tcichimiscliel. T.if. 12. Fig- 2. Ein yd. uictli. })1. 203. f. 1. a. b. 51 Lamarck, Hist. nat. deux Edit. Tom. VI. p. 570. n. 15. Anton, Verzeiclinifs , p. 16. n. 592. Muschel eyrund, wenig verlängert, dick, ziemlich flach, jedoch stumpf- randig, mit einigen breiten seichten Furchen, dazwischen fein gestreift. Der Vordcrtheil ist klein im Verhältnifs zu dem hinteren, Vorderrand eyrundlich, unmittelbar in den Ober- und Unterrand übergehend, ersterer nach hin- ten ansteigend, etwas convex, letzterer flachrund, hinter der Mitte seicht eingebogen; Hinterrand gerade, etwas steil abschiefsend , am Ende fast gerade herabgebogen. Ecke des Schildchens fehlt, Schildecke deutlich, ziemlich stumpf; Schnabel kurz und sehr breit. Wirbel dem Vorderrand genähert, flachgewölbt, stark abgenagt, die Umgebung breit abgerieben, die Spitzen genähert, etwas über den Rand erhöbt. Schild hoch, wenig zusammengedrückt, mit geraden, durch eine Erhöhung bezeichncten Grenz- linien. Die Epidermis ist röthlich olivenbraun, wenig glänzend, mit röth- lichen Streifen; Wirbel perlbläulich- weifs. Innenseite: Schlofsleisten schwach, Ligamentalbucht breit dreieckig; Scblofsband stark, etwas ge- ringelt; Eindruck des Schultcrmuskels grofs und tief, Schulterfalte deut- lich. Lippenwulst stark, bis hinter die Mitte reichend, fein und dicht quergestreift. Perlmutter weifs, hinten bläulich, wenig irisirend. Länge 5'", Höhe ‘l" 3"', Breite 19'". Aufenthalt: in Südamerika, in Flüssen von la Plata und Patagonien. — Mitgetheilt zur Abbildung von Herrn Anton. 27. Aiiodonta chiiieiisis. Phiiippi. Die chinesische Teichmüscliel, Tat 12. Fif?. 3. Sehr kleine, durch die Eigentliümlicbkeiten im Bau seiner Scblofs- leisteii sehr interessante Art. Muschel fast vollkommen eyrundlich, ohne das Schild lang - cyförmig , die Horizontalcnntur ist lancettförmig, die senkrechte Q,ucrcontur sehr schmal cyförmig, die Ränder sind sehr scharf. Vorderrand halbkreisförmig, von dem geraden, etwas ansteigenden Ober- rand durch die sehr stumpfe Ecke des Schildchens geschieden, Unterrand 7 * durchaus gebogen, nach hinten zu herabgesenkt, dann schnell ansteigend. Hinterrand steil, hinten gerade absteigend. Schildecke deutlich, etwas stumpf und wenig vorspringend; Schnabel kurz, sehr breit, fast gerade abgestutzt. Wölbung mäfsig, die Wirbel etwas nach vorn gerückt, wel- lig runzlicb, kaum erhöht, Schild hochstehend, etwas hoch, zusammengc- drückt, die Grenzlinien nicht sehr deutlich, fast vollkommen gerade. Wan- dung sehr dünn, stark durchscheinend. Oberfläche stark glänzend, dicht und fein gestreift, gegen den Rand etwas gefurcht; die Wirbel abgerie- ben, mit undeutlichen Jahresringen. Oberhaut graulich braungrün, mit dunklen, fast metallischglänzendcn Flecken und dunkel grünlichen Strah- len am Schild; Schlofsband schwach, kurz, bräunlich. Innenseite seicht gefurcht, sehr glänzend, das Perlmutter weifslich perlblau, stark irisirend, Wirbelgegend röthlich fleischfarben; Schlofsleisten schwach, doch mit schar- fer kielförmiger Erhöhung in jeder Schale, auch nach vorn läuft beider- seits vom Wirbel an eine gleiche Erhöhung bis an den Obertheil des nicht vertieften Eindrucks des Schultermuskels. Ligamentalbucht grofs, fast herzförmig, von der Lippenwulst kaum eine Spur vorhanden. Länge 1" Höhe l" 3'", Breite 6'". Aufenthalt: in China. Die uiiaiisgebildeten Jahresringe, das theilweise noch überbaute Schlofsband und die grofse Dünne der Schale lassen mit ziemlicher Gewifsheit auf den nicht ausgewach- senen Zustand der abgebildeten, mir von Dr. Philippi mitgetheilten, Muschel schlies- sen, doch reichen die eigenthüralicheii Erhöhungen der Schlofsleisten, so wie die vom Wirbel auslaufenden Leisten wohl hin, um die Muschel in jedem Alter zu erkennen. 28. Aiiodonta subluxata. Mihi. Die verrenkte Teicli- muschcl. Taf. 13. Fig 1. 2. 3. Ziemlich klein. Die Muschel ist im Profil mehr oder weniger lang eyförmig, der Vordertheil sehr kurz, der Hintertheil fast fünfmal so lang. 53 senkrechte Q,uercontur lang oder rundlich eyförmig, Horizontalcontur fast spindelförmig, zuweilen auch lanzettförmig. Die Ränder sind stumpf zu- geschärft, der Vorderrand halbrund, unmittelbar in die beiden Nachbar- ränder übergehend; Oberrand kurz, ansteigend, etwas convex; Hinter- rand wenig steil, hinten plötzlich fast gerade herabgekrümmt; Unterrand lang, fast gerade, in der Mitte kaum merklich eingedrückt, hinten nur wenig ansteigend. Ecke des Schildchens fehlt, Schildecke erkennbar, nicht vorspringend, sehr stumpf; Schnabel lang, breit, fast gerade abge- stutzt mit abgerundeten Ecken. Wölbung im Allgemeinen nicht bedeu- tend, fast gleichmäfsig, bei einzelnen Muscheln stark, W^irbel dem Vor- derrand sehr genähert, fast flach, beiderseits eine stumpfe Ecke bildend, der rechte überragt den linken gewöhnlich etwas und ist über diesen etwas hingebeugt, wie dieses, nur entgegengesetzt im Bezug auf die Sei- ten, bei A. lux ata in noch höherem Grad der Fall ist. Lendengegend meist etwas vertieft. Abdominal Wölbung kaum merkbar. Schild niedrig, Avenig zusammengedrückt, mit geraden undeutlichen Grenzlinien. Wan- dung festschalig, doch etwas durchscheinend. Die Oberfläche ist auf der W'ölbung gestreift, gegen die Ränder rauhstreifig, fast schieferhäutig, die Wirbel sind stark abgerieben, zuweilen ein grofser Theil der Fläche stellenweise ausgefressen, Jahresringe zahlreich, wenig erhaben, meist 5 bis 6 Hauptjahresringe und 3 bis 4 randständige, die Farl>e braunroth oder rostroth, nach den Rändern zu dunkler, bis zum Tiefbraunen, die kahlen Stellen weifs, Wirbel fleischfarben. Innenseite, vorzüglich hinten sehr uneben, durch die Jahresringe gefurcht, Schlofsleisten kaum ent- wickelt; Ligamentalbucht mäfsig grofs; Eindruck des Schultcrmuskels ziemlich vertieft; Schulterfalte undeutlich oder ganz fehlend. Perlmutter bläulich, glänzend, wenig irisirend, mit ölgclben Flecken. Länge 3'', Höhe 19 bis 'IW" , Breite ^ 9'", $ 10—12. Aufenthalt: in Bayern in der Altmühl, einem kleinen, sehr langsam fliefsenden Flufs mit Schlammgrund, in Gesellschaft der An. compla- nata, anserirostris mihi und Unio latirostris mihi. 54 29. Aiiodonta Sonclermannii. Mihi. Sondermanns Teichmiischel, Taf. 13. Fig 4. Klein, Muschel im Profil fast vollkommen eyförmig, ohne das Schild breit keilförmig, die senkrechte Quercontur lang und zugespitzt cyförmig, Horizontalcontur fast spindelförmig. Die Ränder sind sämmtlich scharf, der Vorderrand halbkreisförmig, unmittelbar in den Ober- und Uuterrand übergehend; Oherrand kurz, ansteigend, fast gerade, ünterrand mit ihm ganz parallel, hinten ansteigend, in der Mitte kaum etwas eingebuchtet; Hinterrand wenig steil abschiefsend, hinten plötzlich gerade herabge- krümmt. Ecke des Schildchens nur im Jugendalter unterscheidbar. Schild- ecke niedrig, sehr stumpf; Schnabel ziemlich lang, breit kegelförmig, fast gerade abgestutzt. Wölbung unbedeutend, ziemlich gleichmäfsig ; Wirbel dem Vorderrandc genähert, flach, kaum erhöht, wellig runzelig; Schild hochstehend, an sich ziemlich niedrig, Grenzlinien gerade, durch eine seichte Furche bezeichnet. Abdominalwölbung sehr wenig entwickelt, dahinter die Schale zusammengedrückt, daher der Schnabel ziemlich scharf- randig. W^‘lndung fest, die Vorderhälfte etwas dicker, übrigens ganz durchscheinig. Oberfläche sehr glänzend, fein gestreift, mit wenigen, kaum erhöhten Jahrringen; Ränder schieferhäutig; W^irbel wenig abge- riehen, die Farbe graulich olivengelb oder graugrünlich, W'irbelgegend rostroth , Schildparthie bräunlich, mit dunkleren Strahlen. Innenseite glänzend, die Hinterseite durch die Jahrringe gefurcht; Schlofsleisten wenig entwickelt; Ligamentalbucht klein, länglich; Schultermuskel -Ein- druck etwas vertieft, Schulterfalte gering, Lippen wulst schwach, breit, kaum bis zur Mitte reichend. Perlmutter weifsbläulich, wenig irisirend, Wirbelgegend fleischfarben. Aufenthalt: in der Donau bei Regensburg, gesammelt und mir mit- getheilt von Herrn Stud. H. Sond ermann, einem sehr eifrigen Conchy- liologen und deshalb nach ihm benannt. 55 30, Anodonta anserirostris. Mihi. Der Gänsesclmabel. Taf. 10. Fig. 3 9. Taf. 11. Fig. 1 Fig. 2 jung. Ziemlich klein; die ÜVluschel ist im Profil unregelmäfsig lang; eyför- inig, fast keilförmig, welche letztere Form ohne das Schild noch deut- licher ist. Die senkrechte Q.uercontur ist zugespitzt eyförmig, Horizon- talcontiir lancettförmig, die Ränder sind stumpf zugeschärft. Vorderrand halbkreisförmig, in continuirlicher Rundung in den Ober- und Unterrand übero-ehend; Oberrand convex, etwas ansteigend, Hinterrand sehr flach abschiefsend, hinten plötzlich fast gerade herabgebogen; Unterrand sehr flach convex, hinten kaum merklich ansteigend. Eine Einbiegung in der Lendeno-egend ist nicht zu bemerken, ebenso fehlt die Ecke des Schild- chens, Schildeke sehr stumpf, durchaus nicht vorspringend. Schnabel ke- gelförmig, tiefstehend, mit stumpf und fast gerade abgestuztem Ende. Wölbung mittelmäfsig, in der Mitte der Länge am stärksten; Wirbel dem Yorderrand etwas genähert; wenig erhaben, runzlich; Schild wenig er- höht, stark zusammengedrückt, mit geraden, wenig markirten Grenzli- nien. Lendeneindruck und Abdominalwölhung kaum merklich. Wandung dünn, durchscheinend. Oberfläche mehr oder w^eniger dicht gestreift, mit drei bis vier deutlichen, nicht erhabenen Hauptjahresringen und fünf bis sechs randständigen; Wirbelgegend abgerieben, zuweilen auch auf der übrigen Fläche ausgenagte Stellen. Oberhaut graulich braungrün, gegen die Ränder und in der Schildgegend tiefbraun, Wirbelparthie röthlich, zuweilen zeigen sich auch zwei dunklere Schildstrahlcn. Schlofsband schwach, glatt, tiefbraun. Innenseite mattglänzend, gefurcht, vorzüglich nach hinten; die Schlofsleisten sind wenig entwickelt, Ligamentalbucht grofs; Eindrücke des Schultermuskels wenig vertieft, Schulterfalte un- deutlich, Lippenvvulst kaum ausgeprägt, bis zur Mitte hinabreichend. Perlmutter weifsbläulich, wenig irisirend. Länge 3V2", Höhe Breite 13'". Länger im Vcrhältnifs zur Höhe, die Schildecke tritt stäi'kcr hervor, Wölbung geringer, Schild höher; die Färbung ist heller, mehr 56 gelbgrün, vorzüglich auf der Mitte des Vordertheils. Länge 3", Höhe Breite 9'". Junge Schale. Der Schnabel ist kurz, das Schild hoch, die Schild- eckc scharf, etwas vorspringend: Wirbel kaum abgerieben, stark faltig. Färbung hell grüngelb, in der Mitte grau gemischt, grünstrahlig, vom Wirbel nach hinten neben dem Schild zwei breite dunkelgrüne Strahlen. Abänderungen: nur individuell, etwas kürzer oder gestreckter, Schna- belendc zuweilen etwas hinaufgekrümmt. Aufenthalt: in der Altmühl in Bayern, ziemlich häufig, meist in Ge- sellschaft anderer Arten, vorzüglich des ünio latirostris. 31. Anodonta veiitricosa. Pfeiffer. Die bauehige Teichmuschel. Taf. 11. Fig. 3. 4. 5. Pfeiffer, syst. Anordnung II, p. 32. t. III. f. 1 — 6.? Muschel sehr lang eyförmig, ohne das Schild fast keilförmig, die senkrechte Q,uercontur zugespitzt eyförmig, Horizontalcontur lancettför- inig; Ränder stumpf zugeschärft; Vorderrand breit, durch die sehr stumpfe, öfters kaum wahrnehmbare, Ecke des Schildchens von dem Oberrand ge- trennt, dieser ziemlich lang, serade , wenig ansteigend, ünterrand bogig geschweift, hinten ansteigend; Hinterrand flach; etwas concav; hinten rundlich herabgekrümmt und in einer stumpfen Ecke mit dem Unterrand zusammenstofsend. Schildecke deutlich, abgestumpft; Schnabel ziemlich lang, schnell konisch zulaufend, am Ende schief abgestutzt, meist etwas hinaufgekrümmt. Wölbung bedeutend, ungleich, vor der Mitte am stärk- sten, Lendengegend eingesenkt, Abdominalwölbung ziemlich stark, hinter derselben die Muschel allmählig zusammengedrückt. Wandung dünn, durchscheinend, die Vorderhälfte dicker. Oberfläche glänzend, fein ge- streift, der Wirbel abgenagt, mit wenigen Jahresringen, gewöhnlich drei Hauptjahrringe und vier randstandigen, graulich gelbgrün oder fast gras- grün, um die Wirbel rostgelb, Schild grün und röthlichbraun gemischt. 57 auf der Wölbung drei deutliche dunkelgrüne Strahlen. Perlmutter der Wirbel weifs mit tiefbraunen Flecken. Scblofsband schwach , länglich, braunroth. Innenseite : Schlofsleistcn wenig entwickelt, Ligamentalbucht ziemlich grofs; Schultermuskel -Eindrücke weit vorn, umschrieben, kaum vertieft; Scliulterfalte sehr schmal. Lippenwulst schwach, breit, bis zur Schalenmitte herabreichend; der hintere Theil durch die neuen Ansätze seicht gefurcht. Perlmutter bläulich , mattglänzend , nur am Hinterrand irisirend. Länge 4 — 5", Höhe 2 — 2Vs'^ Breite 14 — 17'". Abänderungen. Sie bestehen nur in den Unterschieden in der Gröfse und in geringerer oder stärkerer Wölbung, zuweilen ist auch der Schna- bel stark aufwärts gekrümmt. Diese, gewifs mit vollem Rechte als wirkliche Art zu betrachtende, Muschel wird vielfach verkannt und unter anderen herumgeworfen. Daran mögen theilweise die Pfeiffer’schen Abbildungen Ursache seyn , denn gewifs gehören von seinen Figuren nur das gröfste Exemplar zu ventricosa, die übrigen für Jugendzustände gegebe- nen, passen durchaus nicht. Pfeiifer’s Exemplar ist gegen die meinigen , welche sich als ausgewachsen kund geben, wahrhaft riesig zu nennen, sonst aber mit diesen in allen Beziehungen übereinstimmend. Aufenthalt; in Bächen und kleinen Teichen, in Hessen; meine Exem- plare erhielt ich ohne nähere Angabe des Fundortes aus dem südlichen Würtemberg. .32. Anodonta siliqua. Mihi. Die Schoten -Teichmuschel. Taf. 14. Fig. 5. Muschel langestreckt, Zungen- oder schotenförmig, ohne das Schild fast keilförmig, die senkrechte Quercontur fast lancettförmig, Horizontal- contur keulenförmig, Ränder ziemlich scharf; der Vorderrand etwas aus- gezogen, abgerundet; Oberrand lang, fast vollkommen gerade; Unter- rand der ganzen Länge nach geschweift; Hinterrand wenig steil, hinten plötzlich steil absteigend. Ecke des Schildchens nur innen wahrnehmbar, Schildecke deutlich, etwas scharf, aber nicht vorspringend, Schnabel kurz, sehr breit konisch, schief abgestutzt. Wandung dünn, durchschei- nend. Wölbung unbedeutend, fast gleichmäfsig; Wirbel dem Vorderrand IX. I. 8 58 genähert, flach, kaum erhöht, mit einigen runzelartigen Erhöhungen; Schild hochstehend, an sich niedrig, ziemlich zusammengedrückt, mit ge- raden undeutlichen Grenzlinien. Oberfläche seicht gefurcht und fein ge- streift, glänzend, die Wirbel weit herab abgenagt; Jahresringe nicht er- haben, drei Hauptjahresringe und mehrere randständige; Färbung braun- grünlich, die Ränder hellbraun; Schildgegend dunkel, mit breiten grünen Strahlen, Wirbel silberweifs. Innenseite: Schlofsleisten stark entwickelt, Ligamentalbucht grofs; Muskeleindrücke undeutlich; Schulterfalte schmal, von der Lippenwulst findet sich nur am Anfänge des ünterrandes eine geringe Spur. Das Perlmutter stark glänzend, wenig irisirend. Länge 2V2'% Höhe 14'", Breite 7'". Aufenthalt: ? — Das abgebildete Exemplar ist in der Sammlung der Universität zu Erlangen ohne nähere Bezeichnung. 33. Anodonta cygnea. Lin ne. Die Schwanen - Teich- muschel. Taf. 15. Mytilus cygneus. Linne, syst. nat. p. 1158. — Gmelin Linne, p. 3355. n. 15. Anodonta cygnea. Rotsmäfsler, Iconogr. 1. p. 111. n. 67. t. 3. f. 67. V^. VI. t. 25. f. 342. Eine der gröfsten Arten. Die Muschel ist breit eyförmig, ohne das Schild keilförmig; die senkrechte Q,uercontur ist länglich eyförmig, die Horizontalcontur fast rautenförmig; Ränder zugeschärft. Vorderrand halb- kreisförmig, in continuirlicber Rundung in den Ober- und Unterrand über- gehend; Oberrand mäfsig lang; Hinterrand schief, hinten plötzlich herab- gebogen; Unterrand der ganzen Länge nach sanft geschweift, hinten rasch ansteigend und mit dem Hinterrand in einen stumpfen Winkel zu- sammenstofsend. Ecke des Schildchens fehlt im ausgewachsenen Zu- stand; Schildecke erkennbar, doch sehr stumpf. Schnabel sehr breit, ziemlich kurz, schnell konisch zulaufend, am Ende schief abgestutzt. Wölbung ziemlicb bedeutend, in der Mitte am stärksten; Wirbel wenig 59 vor der Mitte des Oberrandes, etwas erhöht, übrigens fast flach, abge- rieben, wellig runzlich; Schild etwas hochstehend, an sich mäfsig hoch, wenig zusammengedriickt, mit fast ganz geraden Grenzlinien, Lenden- eindriick und Abdominal Wölbung nicht merklich. Wandung dünn, durch- scheinend, Oberfläche stark glänzend, fein gestreift, mit schmalen seich- ten und tiefen Furchen und Rippen, die vier Hauptjahresringe sind rip- penartig erhaben, randständige Jahresringe sechs bis sieben. Farbe schmutzig gelblich, mit abwechselnden grünen, bräunlichgelben und orange- gelben concentrischen Streifen; Wirbelgegend rostbraun, weiter herab grünlichgrau, die ganze übrige Fläche zeigt feine, dichtstehende grüne Strahlen, drei breite tiefgrüne befinden sich auf der Wölbung vor dem Schild. Schlofsband schwach, etwas ungleich, dunkelbraun. Innenseite: Schlofsleisten wenig ausgebildet, bei alten Exemplaren wulstig aufgetrie- ben; Ligamentalbucht grofs, rundlich dreieckig; Muskeleindrücke nicht vertieft, kaum deutlich umschrieben, Schulterfalte undeutlich; Lippen- wulst fehlend, die ganze Fläche ist durch die Jahresringe und neuen Ansätze faltig und uneben, Perlmutter glänzend, nicht irisirend, weifs- lich , Wirbelgegend fleischfarben. Länge 6—7 V2", Höhe SVa— dVs'', Breite l*/4 — 2V4'^ Thier hell graulichgelb, mit rothgelbem Fufs. Aufenthalt: nach Rofsmäfsler in gröfseren Teichen, Sümpfen und Lachen mit schlammigen Boden, gewöhnlich in tiefen Gewässern. In Sachsen in Trachenau bei Leipzig, im Sarkowitzer Wasser bei Dresden, im Moritzburger Teiche und in einer grofsen und sehr tiefen Lache des grofsen Geheges bei Dresden. Ich wage nicht, ausser den oben angefügten Citaten noch andere zuzusetzen, da An. cygnea so häufig mit andern verwechselt wird. Pfeiffer hat offenbar als cygnea nur ein grofses Exemplar von cellensis oder intermedia. Das hier be- schriebene und abgebildete Exemplar gab Rofsmäfsler selbst an die Sammlung der hiesigen Universität. 8* 60 34, Anodonta opalina* Mihi. Die opalglänzende Teich- muschel. Taf. 16. Fig. 1. 2. Ziemlich grofs, die Muschel in Profil ungleich eyförmig, der senk- rechte Querdurchschnitt ist vollkommen eyrund, Horizontaldurchschnitt fast rautenförmig. Ränder ziemlich scharf, sehr dünn. Der Vorderrand ist halbkreisförmig, etwas vorgezogen, oben durch die Ecke des Schild- chens abgegrenzt. Oberrand schwach convex, etwas ansteigend. Hin- terrand mäfsig steil, concav, hinten plötzlich schief herabgekrümmt; ün- terrand der ganzen Länge nach geschweift, hinten stark ansteigend, mit dem Hinterraud in einer stumpfen Ecke zusammentretend. Ecke des Schildchens stumpf, Schildecke stark vorspringend, scharf; Schnabel ziemlich lang, sehr breit kegelförmig, öfters aufgebogen, Ende rundlich abgestutzt. Wölbung sehr bedeutend, ungleich, in der Mitte am stärk- sten; Wirbel bauchig, vor der Mitte des Oberrandes, über denselben her- emporragend; wenig abgenagt. Schild hochstehend, an sich kurz aber ziemlich hoch, sehr zusammengedrückt, mit stark markirten, geschweif- ten Grenzlinien. Wandung dünn, durchscheinend. Oberfläche stark glän- zend, dicht feingestreift, flach gefurcht, an den Rändern und auf dem Schild rauhstreifig, fast schieferhäutig ; grüngelb, dicht grünstrahlig, Wirbel rostgelb, Wirbelgegend bis zu dem ersten der vier dunklen Haupt- jahresringe graulich ; Schiklparthie mit fünf tiefgrünen Strahlen. Schlofs- band wenig frei, kurz, stark, uneben. Innenseite mit einigen Furchen, ausserdem vom Wirbel aus feinstrahlig, die Fläche opalartig glänzend und farbenspielend, das Perlmutter weifs , öfters mit ölgelben Flecken; Schlofsleisten wenig entwickelt und ziemlich kurz ; Ligamentalbucht grofs, Muskeleindrücke kaum umschrieben, nicht vertieft, Schulterfalte fein, Lippenwulst schmal, sehr dünn, flach, bis hinter die Mitte der Schalen reichend. Länge 5'', Höhe 2%'^, Breite Thier blafsgelblich , Fufs orangegelb, am Grunde graulich. Aufenthalt: in einem W^eiher in der Nähe von Erlangen. 61 Abänderungen : in geringen Abweichungen der Färbung und Form bestehend , manche Schalen sind etwas gestreckter , bei andern ist der Schnabel etwas aufgebogen. Diese Muschel zeigt sich, hinsichtlich der Form und Färbung mit piscinalis verwandt. Sie unterscheidet sich aber leicht durch die gewölbte Schale, die hohen Wirbel, das flache hohe Schild, die starke Schildecke und durch bedeutende Gröfse, so wie durch das prächtig glänzende strahlige Perlmutter. Mit ventricosa kommtsie durch die starke Wölbung, das gedrückte Schild und den breiten aufgebogenen Schnabel in verwandtschaftliche Beziehung. An cygnea findet nur durch die breit eyförmige Gestalt entfernte Annäherung statt. Dagegen zeigt sich nahe Verwandtschaft mit An. trapezialis durch den bauchigen erhöhten Wirbel, das hohe Schild, den grofsen Vordertheil, die wenig deutlichen Muskeleindrücke und vor allem durch das prächtig opalisirende, strahlige Perlmutter, in welch letzterer Beziehung opalin a alle mir bekannten europäischen Arten an Schönheit übertrifft. 35. Aiiodoiita Nilssoiiii. Mihi. Niksoii’s Teichmuscliei. Taf. 17. Fig. 3. 4. $ Taf. 18. Fig. 2. ^ 9 Muschel länglich, fast vollkommen eyförmig, die senkrechte Q.uer- contur langherzförmig, Horizontalcontur lanzettförmig. Die Ränder scharf. Der Vorderrand ist etwas ausgezogen, halhkreisförmig, in ununterbroche- ner Rundung in den Ober- und Unterrand übergehend; Oberrand convex, kurz, nicht ansteigend. Unterrand fast der ganzen Länge nach ge- schweift, hinten etwas ansteigend und mit dem sehr flachen, hinten plötz- lich fast gerade herablaufenden Hinterrand in einer stumpfen Ecke zu- sammentretend; Schildecke sehr stumpf, nicht vorspringend; Schnabel etwas lang, breit, konisch zulaufend, mit schief abgestutztem Ende. Wölbung mäfsig, zuweilen etwas stark, vorzüglich in der Mitte; Wirbel dem Vorderrand genähert, kaum gewölbt, etwas ungleich, wenig ahge- nagt. Schild hoch stehend, an sich niedrig, zusaramengedrückt, mit ge- raden Grenzlinien; Lendengegend kaum eingedrückt; Ahdominalwölbung sehr gering, hinter derselben die Muschel eingedrückt, daher der Schna- bel ziemlich schmal. Wandung ziemlich dick, vorzüglich am Vordertheil, doch durchscheinend. Oberfläche feinstreifig, flach gefurcht, glänzend, mit vier nicht erhabenen, dunkler gefärbten Hauptjahresringen und rach- 62 reren randstandigen. Farbe gelbgrün oder rötblicli olivengelb, gegen die Ränder bräunlich; Wirbelgegend rostgelb, dann graulich, Hintertheil der Schalen mit der Scbildparthie meist rostrotli, mit dunkleren, ziemlich un- deutlichen Strahlen , vor dem Schild zwei dunkelgrünliche breite Strah- len. Schlofsband stark, rotlibraun, etwas uneben. Innenseite glänzend, die Vorderhälfte ziemlich eben, Hinterhälfte mit flachen Furchen; Schlofs- leisten ziemlich entwickelt; Ligamentalbucht grofs, dreieckig; Muskelein- drücke deutlich umschrieben, kaum vertieft; Schulterfalte deutlich; Lip- penwulst breit, mäfsig stark, bis zur Mitte sich herabziehend. Perlmut- ter bläulichweifs, hinten blau, irisirend; Wirbelgegend mit grofsen ölbrau- nen Flecken. Länge Höhe 26^", Breite 16^'^ (-f Muschel ziemlich flach, die Wölbung hinter der Mitte am stärk- sten, im Allgemeinen kurzer, rundlicher, die Wirbel flach; Muskelein- drucke tiefer, Lippenwulst stark; Mantelfurche tief, ausgezackt. Die Oberhaut ist gelb mit grünen Strahlen , Hintertheil graulichros*tgelb. Länge SVs^', Höhe 25'", Breite 11"'. Aufenthalt: in der Regnitz bei Erlangen. 36. Anodontasiilcata. Lamarck, Die gefurchte Teich- muschel. Taf. 18. Fig. l. ? Encycl. meth. pl. 202. t. 1. a. b. ? Lamarck, Hist. nat. deux. Edit. Tom. VI. p. 566. n. 3. Äntoii, Verzeichiiifs , p. 16. n. 590. Klein und im Aeusseren einem Unio nicht unähnlich. Die Schale ist leicht, dünn, bauchig gewölbt aber doch scharfrandig, mäfsig glän- zend, nicht viel länger als hoch. Sie ist im Profil eyförmig, die senk- rechte Ouercontur länglich herzförmig; Horizontalcontur lanzett-eyförmig. Der Vorderrand ist flach gerundet, oben durch die stumpfe Ecke des Schildchens begrenzt, unten in ununterbrochener Rundung in den Unter- rand übergehend. Der Oberraud ist kurz, etwas ansteigend, schwach convex; Unterrand fast gerade, nach hinten abfallend, denn schwach auf- gebogen und mit dem schief absteigenden Hinterrand einen kurzen brei- ten, gerade abgestiitzten Schnabel bildend. Wirbel stark genähert, bauchig gewölbt, wenig abgefressen, den Oberrand überragend. Schild sehr klein, wenig zusammengedrückt, Grenzlinien undeutlich; Schildecke stumpf, nicht vorgezogen. Schlofsband frei, schwach. Die Oberfläche ist längs- streifig und gefurcht, mit fünf etwas erhabenen Haupt- und mehreren randständigen Jahresringen. Innenseite gefurcht, mäfsig glänzend; Mus- keleindrücke schwach, Schlofsleisten schmal aber lang, Ligamentalbucht rundlich, klein, Lippenwulst kaum ausgedrückt, Epidermis bräunlich oli- vengclb, Jahresringe dunkler, Perlmutter bläulich, nicht irisirend. Länge 3'', Höhe P/4", Breite Aufenthalt: in Nordamerika in See’n und Flüssen. Ich erhielt diese Muschel von Anton mit obigem Namen. Ist es wirklich die Lamarck’sche Art, so ist das abgebildete Exemplar noch bei weitem nicht ausge- wachsen, da Lamarck eine Länge von ISO Millimeter (ungefähr 7") angiebt, auch fragsweise die SchrÖter’sche Tafel 2. Fig. ] dazu citirt, welche Figur nichts anders als An. solearis ist. Die Lam arck’schen Beschreibungen sind für diese schwierige Gattung bei weitem zu kurz, um danach mit Sicherheit bestimmen zu können, zumal wenn die Arten, wie gerade die unsrige, nicht besonders durch Stärke, eigenthümliche Form oder Färbung ausgezeichnet sind. 37. 4nodonta tenella. Held. Die zarte Teichmiischel. Taf. 9. Fig. 5. Eine der kleineren Arten. Die Muschel ist im Profil lang eyförmig, dünnwandig und durchscheinend, die senkrechte Q.uercontur gestreckt- herzförmig, Horizontalcontur fast spindelförmig. Die Ränder sind ziem- lich scharf; der Vorderrand etwas vorgezogen, eyrundlich, in ununter- brochener Rundung in den Ober- und Unterrand übergehend; Oberrand ansteigend, fast ganz gerade; Unterrand vorn ziemlich gerade, in der Lendengegend schwach vorspringend, hinten flach ansteigend. Hinter- rand etwas concav, wenig steil, hinten plötzlich gerade absteigend. Schild- ecke stumpf, nicht vorspringend; Schnabel etwas lang, breit kegelförmig, das Ende schief abgestutzt. Die W^ölbung ist gering, die Lendengegend 64 etwas cingesenkt, Abdominalwölbung nur schwach entwickelt, Schild hoch stehend, an sich niedrig, zusammengedrückt. Oberfläche sehr fein aber dicht gestreift, an den Rändern etwas schieferhäutig, an den Wir- beln leicht abgerieben; die drei Hauptjahresringe sind nicht oder kaum erhaben, die sechs randständigen etwas abgesetzt. Grund graulich oli- vengelb, die Jahresringe dunkel, vor der Lendengegend hellgraugelb, dahinter mit verloschenen dunklen Strahlen ; Schildparthie braun. Schlofs- band schwach, glatt, bräunlich. Innenseite gefurcht, die Schlofsleisten wenig entwickelt; Schulterfalte unmerklich; Muskeleindrücke kaum um- schrieben, nicht vertieft; Lippenwulst fast fehlend. Perlmutter graulich blauweifs, wenig und nur am Hinterrande irisirend. Länge 3'', Hobel" 7''', Breite 10'". Aufenthalt: bei Wasserburg in Bayern, initgetheilt vom Autor. 39. Anodoiita Heidi i. Mihi. Held’s Teichmuscbcl. Taf. 19. Fig- 1. Noch kleiner als die vorige, aber durch das vollkommen freie, starke Band und die rauhen Aussenränder sich als ausgewachsen kund gebend. Die Muschel ist ungleich eyförmig, nicht sehr verlängert, dünnwandig und stark durchscheinend; die Ränder sind stumpf zugeschärft; der Vorder- rand flachrundlich, oben durch die Andeutung der Ecke des Schildchens begrenzt, Oberrand ansteigend, gewölbt; Unterrand fast gerade, in der Abdominalgegend etwas vortretend, hinten ansteigend; Hinterrand wenig steil, hinten fast gerade herabgebogen. Schildecke sehr stumpf, nur bei jüngeren Exemplaren etwas scharf und vorspringend. Schnabel stumpf, länglich, kegelförmig, mit schief abgestutztem Ende. Wölbung mäfsig, ziemlich ungleich, in der Mitte am stärksten; Wirbel dem Vorderrand genähert, wenig gewölbt, nicht erhöht, wellig runzelig; Schild hoch- stehend, an sich sehr niedrig, zusammengedrückt, mit undeutlichen, etwas geschweiften Grenzlinien. Lendeneindruck merklich, Abdominalwölbung stark entwickelt, hinter derselben die Schalen wenig zusammengedrückt. Oberfläche sehr fein, aber weniger dicht gestreift, als bei tenella; die 63 geboten und mit dem schief absteigenden Hinlerrand einen kurzen breiten, gerade abgestutzten Schnabel Bildend. Wirbel stark genähert, bauchig gewölbt, wenig abgefressen, den Oberrand überragend. Schild sehr klein, wenig zusammenge- drückt, Grenzlinien undeutlich; Schildecke stumpf, nicht vorgezogen. Schlossband frei, schwach. Die Oberfläche ist längsstreifig und gefurcht, mit fünf etwas er- habenen Haupt- und mehreren randständigen Jahresringen. Innenseite gefurcht, mässig glänzend; Muskeleindrücke schwach, Schlossleisten schmal aber lang, Liga- mentalbucht rundlich, klein, Lippenwulst kaum ausgedrückt, Epidermis bräunlich olivengelb, Jahresringe dunkler, Perlmutter bläulich, nicht irisirend. Länge 3", Höhe Breite IV3". Aufenthalt: in Nordamerika in Seeen und Flüssen. Ich erhielt diese Muschel von Anton mit obigem Namen. Ist es wirklich die La- marck’sche Arl, so ist das abgebildete Exemplar noch bei weitem nicht ausgewachsen, da Lamarck eine Länge von 180 Millimeter (ungefähr 1“) angiebt, auch fragsweise die Sehr ö- jer’sche Tafel 2. Fig. 1 dazu cilirt, welche Figur nichts anders als An. solearis ist. Die Lamarck’schen Beschreibungen sind für diese schwierige Gattung bei weitem zu kurz, um danach mit Sicherheit bestimmen zu können, zumal wenn die Arten, wie gerade die unserige, nicht besonders durch Stärke, eigenthümliche Form oder Färbung ausgezeichnet sind. l\r. 37, Anodonta tenella. Held. Die zarte Teichmiischel. Taf. 9. Fig. 5. Eine der kleineren Arten. Die Muschel ist im Profil lang eiförmig, dünn- wandig und durchscheinend, die senkrechte Querkontur gestrecktherzförmig, Hori- zontalcontur fast spindelförmig. Die Ränder sind ziemlich scharf; der Vorderrand etwas vorgezogen, eirundlich, in ununterbrochener Rundung in den Ober- und ün- terrand übergehend; Oberrand ansteigend, fast ganz gerade; Unterrand vorn ziem- lich gerade, in der Lendengegend schwach vorspringend, hinten flach ansteigend. Hinterrand etwas concax, wenig steil, hinten plötzlich gerade absteigend. Schild- ecke stumpf, nicht vorspringend; Schnabel etwas lang, breit kegelförmig, das Ende schief ahgestutzt. Die Wölbung ist gering, die Lendengegend etwas eingesenkt, Abdominalwölbung nur schwach entwickelt, Schild hoch stehend, an sich niedrig, zusammengedrückt. Oberfläche sehr fein aber dicht gestreift, an den Rändern etwas schieferhäutig, an den Wirbeln leicht abgerieben; die drei Hauptjahresringe sind nicht oder kaum erhaben, die sechs randständigen etwas abgesetzt. Grund 64 graulich olivengelb, die Jahresringe dunkel, vor der Lendengegend hell grau gelb, dahinter mit verloschenen dunklen Strahlen; Schildparthie braun. Schlossband schwach, glatt, bräunlich. Innenseite gefurcht, die Schlossleisten wenig entwickelt; Schulterfalte unmerklich; Muskeleindrücke kaum umschrieben, nicht vertieft ; Lip- penwulst fast fehlend. Perlmutter graulich blauweiss , wenig und nur am Hinter- rande irisirend. Länge 3^^ Höhe 1" Breite 10^". Aufenthalt: bei Wasserburg in Bayern, mitgetheilt vom Autor. Genus Anodonta Cuy. 2. Abtheilung. Von S. Clessiii. 'V o 1’ b e m e r It n n g*. Aufgefordert von der Verlagsbuchhandlung übernehme ich mit Nr. 38 die Fortführung des Genus Anodonta, nachdem dasselbe somit eine mehr als dreissig- jährige Unterbrechung erlitten hat. Der Aufschwung, den während dieser Zeit die Naturwissenschaften erfahren haben und namentlich die sich immer mehr Anerken- nung verschaffende Darwin’sche Lehre, welche feststehende Arten nicht mehr an- erkennen will, hat auch die beschreibende Naturkunde in so hohem Grade beein- flusst, und die früheren Anschauungen so wesentlich geändert, dass es keine leichte Sache ist, an das anbinden zu müssen, was vor 30 Jahren geschrieben wurde. Die früher viel schärfer gehandhabte Begrenzung der Arten hat herbe Stösse erlitten, und es geben hievon nicht nur eine grosse Menge neuaufgestellter Varietäten Zeug- niss, sondern es hat die genauere Beobachtung der Thiere in der Natur auch schon häufig den Nachweis geliefert, dass die Umgebung einen sehr erheblichen Einfluss auf die äusseren Formen derselben ausübt. Kein Genus der Süsswassermollusken bietet übrigens dem beschreibenden Naturforscher eine so geringe Zahl fester Cha- raktere dar, als das Genus Anodonta, dem das Schloss vollkommen fehlt. Die Unterscheidung der Spezies gründete sich desshaib für dieses Genus fast ausschliess- lich auf die Umrissform und die Farbe der Muscheln, welche Charaktere in sehr weitgehendem Maase von den umgebenden Medien beeinflusst und geändert werden. Ich habe schon mehrfach Gelegenheit gehabt, nachzuweisen, welche Einflüsse die IX. 1. 9 66 Form der Muscheln abzuändern im Stande sind. Dies ist so sehr der Fall, dass fast jeder Fundort andere Formen nach Gestalt, Grösse und Farbe beherbergt, und dass es geradezu zu den grössten Seltenheiten gehört, wenn an 2 oder mehreren Fundorten sich sehr ähnlich gestaltete Muscheln aufhalten. Ich war bemüht, mög- lichst viele Muscheln aus kleineren beschränkten und gut abgegrenzten Gebieten zu sammeln, und ebenso solche von den entferntesten Gegenden Europas zu bekommen, und es steht mir jetzt ein reiches Material zur Verfügung. Die grosse Verschie- denheit der ümrissformen bei strengstem Festhalten der Wirbelsculplur, der Mus- keleindrücke und der Ligamentbucht verschaffte mir die feste Ueberzeugung, dass in Europa nördlich der Alpen nur eine einzige Spezies des Genus Anodonta vor- handen ist. Diese Meinung wurde noch mehr befestigt, seit ich die aussereuropäi- schen Species einer genaueren Untersuchung unterzog. Bei diesen habe ich eine grosse Verschiedenheit der erwähnten Merkmale wahrgenommen, und ich habe hierin die Bestätigung gefunden, dass diese Charaktere allein zur sicheren Spezies- unterscheidung für die Anodonten brauchbar sind, so geringe Theile der Schale sie auch einnehmen. Ich habe nach dieser Erläuterung nicht mehr nöthig, meine An- sicht über die vielen von den Herrn Dr. Küster und Dr. Held beschriebenen deut- schen Spezies auszusprechen, die ich demnach nicht mehr als sogenannte gute Ar- ten anerkennen kann. Trotzdem haben diese, als Spezies beschriebenen Formen, gerade in Folge Darwin’s Lehre eine sehr erhöhte Bedeutung gewonnen. Während der beschreibende Naturforscher früher die nicht in seinen eingebildeten Normalty- pus passenden Formen missachtete, muss es jetzt unsere Aufgabe sein, jede Form, jede geringfügigeAbänderungdurch genaue Beschreibung festzu halten, damit dieselbe beobachtet, und damit die sie bedingenden Ursachen erforscht werden können. Solche Formen sind daher in keinem Werke bedeutungslos geworden, wenn auch die Beurtheilung derselben eine wesentlich andere geworden ist. Die von Herrn Dr. Küster abgebildeten Formen haben daher nicht nur nicht an Werth verloren, sondern sogar erhöhten Werth bekommen und ich werde nicht umhin können, noch einige Formen aus Europa abzubilden und zu beschreiben, namentlich aus jenen Ländern, welche bisher noch keine Berücksichtigung gefunden haben. — Die Be- schreibungen werden möglichst genau gegeben werden, ohne Rücksicht darauf, ob die treffende Form für eine gute Art oder nur für eine Varietät anzusehen ist. Das Genus Anodonta ist aufs Innigste mit einigen anderen Generibus verwandt, die bei Beschreibung desselben nicht übergangen werden dürfen. Es sind dies die Genera Margaritana, Monocondylaea und Alasmodonta, die aber von den einzelnen 67 Autoren sehr verschieden aufgefasst werden. Zwischen den völlig zahnlosen Mu- scheln des Genus Anodonta und den mit Cardinal- und Seitenzähnen versehenen des Genus Unio findet sich eine Reihe von solchen, welche nur Cardinal- und keine Seitenzähne besitzen, und ferner solche, welche keine eigentlichen Cardinalzähne, dagegen aber unter den Wirbeln eine zahnartige Erhöhung haben. — Die Ersteren werden dem Genus Margaritana Schumacher, dessen Typus Marg. margaritifera L. ist, eingereiht; die letzteren werden meistens dem Genus Monocondylaea D’Orb, als dessen Typus Monoc. Bonelli Per gilt, unterstellt, oder gleichfalls, wenigstens theilweise, in das Genus Margaritana eingereiht (Lea Synopsis 1870). — Wilhelm V. Vest hat in den Verhandlungen des Siebenhurg. Vereins für Naturwissenschaften 1866 p. 201 den Nachweis geliefert, dass die Thiere der Marg. margaritifera und jene des Genus Alas inodonta Say insoferne verschieden sind, als bei letzterem Genus die inneren Kiemenbiälter am Bauchsacke angeheftet sind , während dieselben bei den Generibus Unio, Anodonta, Margaritana freistehen. Nach v. Vest’s Untersuch- ungen verhält sich Monocondylaea Bonelli Per bezüglich der Anheftung der Kie- menblätter übereinstimmend mit den letzteren 3 Generibus; es bestehen aber zwi- schen den Gen. Margaritana und den Gen. Unio, Anodonta und Monocondylaea wie- der geringere Differenzen bezüglich der Kiemenblätter, indem diese bei Gen. Mar- garitana hinten nicht mit dem Mantel vereint sind, während dieselben bei den an- deren 3 Generibus ihrer ganzen Länge nach mit dem Mantel verwachsen sind. W. V. Vest hat deshalb für Monocondylaea Bonelli Per ein eigenes Genus geschaffen, das er „Micro condylaea“ genannt hat. — Nach von Vest theilen sich die Unioniden mit ganz offenem Mantel in folgende Genera. Farn. Unionidae. Mantel ringsum gespalten, nur durch das Zusammenwachsen der Kiemenblät- ter mit dem Mantel wird hinten eine falsche Röhre, die Analöffnung, gebildet; Puss dick; Schale geschlossen. a) Die inneren Kiemenblätter am Bauchsacke angeheftet; äussere Kiemenblätter der ganzen Länge nach an den Mantel angeheftet. ^/i Schlosszahn, keine Seitenzähne Alasmodonta Sag. b) Die inneren Kiemenblätter frei. aa) Kiemenblätter hinten nicht dem Mantel vereint. 9* 68 SchJosszähne Seitenzähne obliterat; Schale dick und schwer Margaritana Schum. bb) Kiemenbläfter ihrer ganzen Länge nach mit dem Mantel vereint. * Fuss höher als lang; Unterrand desselben sehr kurz, Tentakeln bis des Hinterrandes verwachsen; Kiemen fest und dick; — Schale in jeder Klappe mit einem Höckerchen versehen , . . Micro condylaea Vest. ** Fuss so lang als hoch; Tentakeln bis zur Hälfte des Hinderrandes verwachsen, Kie- men zart uud gitterförmig; keine Schloss- und Seitenzähne Anodonta Cuvier. *** Fuss länger als hoch, Tentakeln bis des Hinterrandes verwachsen, Kiemen fest; Schlosszähne ’/i oder ^2, Seitenzähne 7i ünio Phil. — Lea, Synopsis of the Family Unionidae, IV. ed. 1870 stellt unter das Genus Margaritana (als dessen Typische Muschel er unrichtig Alasmod. rugosa Barnes aufführt) neben der europäischen Marg. margaritifera L. nicht nur alle Spezies des Genus Alasmodonta Say, sondern auch eine Anzahl nordamerikanischer Muscheln, welche den Schalencharakteren nach zu Genus Microcondylaea Vest. gehören. Unter das Genus Monocondylaea D’Orb. , dessen typische Muschel Monoc, Paraguayana D’Orb. ist, stellt Lea dagegen ausser der einzigen südeuropäischen Mon. Bonelli Fer. nur südamerikanische und asiatische Muscheln. Ich kann das Verfahren Lea’s nicht annehmen, weil es mir ein vollkommen unnatürliches zu sein scheint. Ich werde das Genus Margaritana nach der typischen Marg. margaritifera L. behandeln; das nordamerikanische Genus Alasmodonta aber aufrecht erhalten, indem ich die, der Schale nach mit Microcondylaea Bonelli Fer übereinstimmenden Spezies auch diesem Genus zuweise, hoffend, dass recht bald amerikanische Forscher die Thiere genau untersuchen und mit jenem der europäischen Species vergleichen werden. Das Thier des südamerikanischen Genus Monocondylaea D'Orbigny ist gleichfalls nicht bekannt, und konnte daher von v. Vest nicht in seinem Schema aufgenommen wer- den. Die Schalencharaktere, die von Microcondylaea Bonelli Fer ziemlich beträcht- lich abweichen, lassen jedoch auch für die Thiere unterscheidende Merkmale er- warten. Ich beschränke dem entsprechend das Genus Monocondylaea auf die stid- 69 amerikanischen, der typischen M. Parag-uayana D’Orb. ähnlichen Spezies, indem ich die von Lea angereihten asiatischen Arten dem Genus Microcondylaea Vest. zutheile welchem sie sicher näher stehen, als dem südamerikanischen Genus. Ich werde demnach ausser Genus Unio Brug-. und Marg'aritana Schum., die von Herrn Dr. Küster in Bd. IX., 2. Abthlg. abg-ehandelt wurden, alle übrigen Genera der Familie ünionidae diirchzunehmen haben; theils um Ergänzungen nachzutragen, theils um die Namen der Genera der einzelnen Spezies zu berichtigen. Diese Ge- nera sind; Anouonta Cuvier, Monocondylaea D’Orh. ; Alasmodonta Sag.; Microcon- dylaea Vest.; Byssanodonta D’Orh. und Mycetopus D’Orb. Die Genera mit zu Siphonen verwachsenem Mantel, die ich mit H. a. A. Adams eine eigene Familie, Mutelidae, bildend ansehe, fallen gleichfalls unter mein Bereich. Von Herrn Dr. Küster habe ich die Beschreibungen mehrerer auf den bereits längst ausgegebenen Tafeln abgebildeten Muscheln übernommen, die ich, da ich die Originale nicht gesehen habe, wörtlich wiedergeben werde. Dies gilt insbesondere für das Genus Craspedodonla , dessen einzige Species mir völlig fremd ist. Von einigen dieser abgebildefen Muscheln fehlt die Beschreibung; es ist aber auch das seinerzeit ahgebildefe Exemplar nicht mehr zu bekommen, wesshalb diese nunmehr nach der Abbildung geliefert werden mussten. Herr Dr. Küster wünschte das Aus- fallen der unter Nr. 39 beschriebenen Anod. Heldii, von der noch keine Abbildung gegeben wurde. Die verehrliche Verlagsbuchhandlung hat dies durch Umdruck des letzten Blattes der ersten Abtheilung möglich gemacht. — Dinkelsoherben in Bayern iin Juni 1873. S. Clessin. 1 70 Nr. 38. Anodonta imbecilis Say. T. 49. f. 4. 5. — T. 25. f. 4. Anodonta imbecilis, Say, Descr. New. Terr. ed. Fluv. Shells of. N. Am. Dis- seminator 1829 — 31. — - — Jay Catal. of. Shells. 1850 p. 72 Nr. 2044 u. 45. — — H. a. A. Adams, The genera of rec. Moll. 1858. — incerta, Lea, Trans. Am. Phil. Soc. V. pl. 6 I. 16. — Observ. I. 158. — Synopsis of th. Farn. Union. 1870. — — Hanley. Cat. of. rec. Biv. Shells. 1742 — 56 p. 2 IS. — hör da, Gould Proc. Bost. Soc., Nat. hist. 1855. Muschel schmal, ziemlich lang, gewölbt, sehr dünnschalig und scharfrandig, durchscheinend, fein gestreift, stark glänzend; senkrechter Längsdurchschnitt sehr lang-eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt, eiförmig zugespitzt; Horizontaldurch- schnitt eispindelförmig; Vorderrand halbkreisförmig, unmittelbar in den Ober- und ün- terrand übergehend ; Oberrand gerade, hinter dem Band etwas ansteigend; ünterrand hinter der Mitte herab- dann schnell aufsteigend, und mit dem schief herablaufen- den Hinterrand eine schnabelförmige Spitze bildend; Wirbel [sehr weit nach vorne stehend, fast ganz flach, etwas runzelig; Schild erhaben, zusammengedrückt, mit ziemlich geschweiften Grenzlinien; Schlossband dünn, kaum hervorragend, Ligamen- talbucht länglich, dreieckig; Muskeleindrücke sehr schwach; Oberhaut gelblich, mit feinen grünen Längs- und Querstreifen und 3 gleichen Schildstrahlen ; Wirbel röth- lich; Vorderrand okergelb; Perlmutter blau-irisirend. — Länge 2V2'^; Höhe 14'^'; Breite 9'". K. Wohnort: Nordamerika; im Ohio- und Wabash-Fluss. Dr. Küster hält diese Spezies für unausgewachsene Muscheln einer anderen Art. Ich kann dieser Meinung nicht beitreten. Die Wirbeisculptur der An. imbe- cilis Say, welche aus zahlreichen, feinen und wenig erhabenen, engestehenden Wel- len besteht, unterscheidet sie sehr deutlich von den meisten nordamerikanischen Anodonten; die Wirbel laufen in eine sehr feine, und ziemlich scharfe Spitze aus, und ich kenne bis jetzt keine nordamerikanische Spezies, welche sich ihr in dieser Hinsicht nähert, während der Typus ihrer Wirbeisculptur sehr mit den europäischen Formen übereinstimmt. An. imbecilis Say ist daher trotz ihrer Kleinheit eine sehr gut charaklerisirte Species. Ich habe unter T. 19 f. 4. 5 ein etwas mehr charak- 71 leristisches Exemplar abgebildet, als jenes ist, welches Dr. Küster in T. 25 f. 4 gegeben hat. Nr. 39. Anodonta decora Lea. Anodonta decora Lea, Trans. Arn. Pliil. Soc. VI., pl. 20 f. 63. — Observ. II. 64. Synopsis of ihe Farn, of Union. 1870. — — Hanley Cat. of rev. Biv. Shells. 1842 — 56 p. 219. _ _ Jay, Cat. of Shells. 1850 p. 71 Nr. 2023. — inornata Anthony, Arner. Jour. Conch. 1866. p. 145. Muschel breit, kurz, sehr bauchig, ziemlich dickschalig, scharfrandig , stark glänzend, mit zarten Zuwachsstreifen und mehr erhabenen dunkleren Jahresringen; Vorderlheil sehr verkürzt und schmal; Hintertheil kurz, ziemlich zugespitzt; senk- rechter Querdurchschnitt herzförmig; Horizontalkontour breiteiförmig; Vorderrand schmal gerundet; vom Oberrande durch die stumpfe, aber deutliche Ecke des klei- nen, schmalen und sehr zusammengedrücklen Schildchens abgegrenzt; zum Unfer- rande ohne Unterbrechung übergehend ; Unterran'd stark gebogen , zum Hinterrande kaum in etwas stärkerer Wölbung aufsteigend; Oberrand fast gerade, von den Wirbeln stark überragt; Hinterrand etwas gebogen, zu einem spitzen kurzen und schmalen Schnabel stark abfallend ; Schild ziemlich lang ; Ecke sehr deutlich in circa 8 Mm. Entfernung vom Ende des Ligamentes, durch eine wellige Linie, die vom Wirbel bis zur oberen Schnabelecke läuft, begrenzt; Wirbel sehr aufgeblasen, mit sehr deutlicher Sculptur, die aus 3 ziemlich entfernt stehenden starken Lamellen be- steht, welche in der Mitte in einen spitzen Winkel gebrochen sind; Ligament kurz, stark; Ligamentalbucht sehr klein und flach, kaum etwas rundlich eingeschnitten; Innenseite weiss, sehr irisirend; Schlossleiste schmal, ohne jede Erhöhung; Mus- keleindrücke wenig deutlich ; Manteleindruck nicht bemerkbar; Epidermis olivengrün, manchmal mit braunen Streifen wechselnd. Länge 9 Cm., Breite 4,9 Cm., Dicke. 3,4 Cm. Wohnort: Nordamerika; im Ohio-Fluss. Diese Spezies ist durch die Form der Ligamentalbucht und durch ihre Wirbel- sculptur von An. grandis Say und anderen ähnlichen, nordamerikanischen Arten sehr sicher zu unterscheiden. Die Ligamentalbucht ist bei ihr viel flacher und weniger tief eingeschnitten , als bei A. grandis. Die Wirbelsculptur ähnelt zwar jener von A. Marryatana Lea sehr und besteht wie bei dieser jede Lamelle aus 2 ungleichen Theilen , von denen der dem Hintertheil der Muschel zu liegende einen spitzen sehr 72 vorspringenden Winkel bildet, während der gegen den Vorderrand gerichtete flach- bogig ist. Bei An. decora sind aber die Winkel der vorspringenden Ecken spitzer, mehr erhöht und in scharfem Spitzen auslaufend, als bei An. Marryatana. Ausser- dem unterscheiden sich beide Muscheln noch durch die Form des Umrisses (Hori- zontalkontour) und die Lage der Ligamentalbucht, die sich weit mehr von der Ecke des Schildes, gegen den Wirbel zu, entfernt. Nr. 40. Anodonta Marryatana Lea. T. 26. r. 3. 4. Anodonta Marryatana Loa, Trans. Am. Phil. Soc. VIII. pl. 20 f. 4,ö. — Ottsorv. III. 64. — Synop. 1870. — in ft ata Antliony, Amer. Jour. Conch. 1865. p. 160. Muschel ziemlich gross, lang, ziemlich schmal, dünnschalig, mit sehr deutlichen unregelmässigen Zuwachsstreifen, die durch schiefrig hervoiTretende Jahresringe un- terbrochen werden ; scharfrandig; Vordertheil sehr kurz; Hintertheil sehr verlängert, breit; Vorderrand etwas zugespitzt gerundet, ohne eckige Abgrenzung gegen die Nebenränder; Unterrand sehr lang, sehr wenig gebogen, in gleichmässiger Biegung bis zur Schnabelecke fortlaufend, die sehr weit herabläuft; Oberrand wenig gebo- gen, vom breiten Wirbel stark überragt; Hinterrand vom Ende des Ligaments in geringer Biegung abfallend, dann einen sehr breiten, schief abgestufzten Schnabel bildend. — Senkrechter Längsdurchschnitt sehr zugespitzt eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt herzförmig; Horizontalkontour sehr verlängert eiförmig; — Wirbel breit, meist völlig unverletzt, sehr zusammengeneigt; Wirbelsculptur aus 3 Reihen sehr starker und breiter Lamellen bestehend , die fast in der Mitte gebrochen , und deren vorspringende Winkel sehr spitz und hervorragend sind; Schildchen sehr schwach und klein, ganz wenig zusammengedrückt; Schild lang, aber schmal, we- nig zusammengedrückf, durch dunkelfarbige Streifen begrenzt; Ligamentalbucht sehr seicht, kurz, schwach gerundet. — Innenseite glatt, glänzend, bläulich; unter den Wirbeln häufig gelblich; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke wenig vertieft; Man- teleindruck nicht bemerkbar; Epidermis schmutzig braun, rauh; Wirbel röthlich; Jahresringe dunkler. Länge 8,8 Cm, Breite 4,7 Cm., Dicke 3,3 Cm. Wohnort: Nordamerika. Von Herrn Professor Dr. Sandberger milgetheilt. 73 ]\r. 41. Anodonta fragilis Lamark. T, 17. f, 3. 4. Anodonta fragilis Lamark. An. 3 vert. VI. 85. — — H. a. A. Adams The Gen. of rec. Moll. 1858. — — Hanley Cat. of rec. biv. Shells. 1842 — 56 p. 217. — — Lea Synopsis of the Farn, ünionidae 1870. — imbrivala Anthony, Am, Jour. Conch. 1865. p. 159. — pallida — — — — — p. 162. — glandulosa — — — — — p. 162. — flava — — — — — p. 160. — irisans — — — — — p. 163. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich breit, wenig- bauchig, ziemlich fest- schalig, scharfrandig, mit feinen Anwachsslreifen , die durch dunklere und rauhere Jahresringe unterbrochen werden. Vordertheil sehr verkürzt; Hintertheil verlängert, mit einem breiten Schnabel endigend; senkrechter Querdurchs.chnitt schmal herzför- mig; senkrechter Längsdurchschnitt breit lanzettförmig, Horizontalkontour länglich eiförmig. Vorderrand kurz, gerundet, zu beiden Nebenrändern unterbrochen fort- laufend; Unterrand sehr wenig gebogen, kaum zum Hinterrande etwas in die Höhe steigend; Oberrand etwas gebogen, vom ziemlich breiten Wirbel stark überragt; vom Ende des Ligaments fällt der Hinterrand langsam ab, und bildet einen breiten, etwas schief abgestutzten Schnabel; Wirbel ziemlich zugespitzt auslaufend, mit sehr deutlicher, aus 5 parallelen kleinen, wellenartigen Lamellen bestehender Sculptur, häufig etwas abgerieben; Ligament ziemlich lang und stark, frei; Ligamentalbucht sehr klein und schmal, etwas rundlich ausgeschnitten; Schildchen kurz, wenig zu- sammengedrückt mit schwach markirter, abgerundeter Ecke. Innenseite glatt, ziem- lich irisirend, bläulich -weiss; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr wenig vertieft; Manteleindrücke undeutlich; Epidermis schmutzig-hellbräunlich, mit dunk- leren Jahresringen. Länge 74 Mm., Breite 37 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Nordamerika; Neufoundland und der nördliche Theil der Vereinigten Staaten. Das abgebildete Exemplar ist aus dem Murray -See in Michigan; mitge- theilt von Herrn Dr. Sandberger. IX. 1. 10 74 Nr. 42. Anodonta gibbosa Say. T. 18. f. 3. Anodonta gibbosa Say. — — Lea, Synopsis of the Farn, ünionidae 1870. — - Jay, Coli, of Shells. 1850. p. 72. Nr. 2070. — — H. and. A. Adams, The. Gen. of rec. Shells. 1858. — inflata, Major le Conte Cabinet. Muschel von mittlerer Grösse, sehr aufgeblasen, dünnschalig, glänzend; Vorder- theil ziemlich schmal, kurz ; Hintertheil kurz, breit ; senkrechter Längsdurchnitt breit- eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt fast herzförmig, Horizontalkontour rundlich- eiförmig. — Vorderrand kurz, stumpfrundlich, von Oberrand durch die abgerundete Ecke des Schildchens undeutlich abgegrenzt; in den Unterrand in ununterbrochener, leichter Wölbung übergehend; Oberrand ziemlich lang, gleichmässig sanft ansteigend bis zur deutlich ausgeprägten Ecke des Schildes ; Unterrand schwach gebogen, nach dem Hinterrande rasch aufsteigend; Hinterrand von der Spitze der Schildecke rasch abfallend und einen etwas schief abgestutzten Schnabel bildend. Wirbel breit, sehr stark aufgeblasen, den Oberrand sehr überragend, gegen die sich fast berührenden Spitzen in eine aus 3 parallelen Wellenlinien bestehende Skulptur auslaufend; meistens etwas angefressen; Ligament ziemlich stark; Schild ziemlich hoch, sehr zusammengedrückt, Grenze des Schildes durch 3 dunklere, von der Wirbelspitze bis zu den Ecken des Schnabels laufende Linien bezeichnet. Schildecke ziemlich zuge- spitzt; Oberfläche mehr oder weniger stark durch die sehr ungleichen Zuwachs- streifen gerippt; Jahresansätze sehr breit, später beträchtlich schmäler werdend, häufig durch dunklere Farben bezeichnet. Innenseite wellig; ziemlich irisirend ; Perl- mutter bläulich, gegen die Wirbel häufig fettfleckig; Muskeleindrücke sehr schwach; Ligamentalbucht schmal, lanzettförmig; Schlossleiste schmal; Epidermis olivengrün bis olivenbraun, meist die Farbe nach den Jahresansätzen wechselnd; vom Wirbel aus laufen grünliche Strahlen in grosser Zahl gegen den Unterrand; Schild dunkler gefärbt. Länge 110 Mm.; Breite 61 Mm., Dicke 53 Mm. Wohnort: Nordamerika, Georgien. Aus Dr. Küster’s Sammlung. 75 Nr. 43. Anodonta Ferussaciana Lea. T. 27. f. 4. Anodonta Ferussaciana Lea, Trans. Am. Phil. Soc. V. pl. 6. f. 15. — Ob- serv. I. 157. — — Hanley Cat. of. Rec. biv. Shells. 1842 — 56. p. 218. — — Jay, Coli, of Shell. 1850. p. 72. Nr. 2032. — — H. a. A. Adams. The gen. of rec. Moll. 1858. Muschel länglich, dünn, durchscheinend, bauchig, doch ziemlich scharfrandig, glänzend mit wenig seichten aber durchgehenden Furchen und feinen Streifen; Vor- dertheil lang und etwas schmal ; Hintertheil stumpf zungenförmig. Senkrechte Längs- kontour lanzettförmig, senkrechte Querkontour rundlich-herzförmig; Horizontalkontour eispindelförraig. Der Vorderrand halbkreisförmig, geht in continuirlicher Rundung in den Ober- und Unterrand über; ersterer ist etwas convex, letzterer fast gerade, in der Mitte kaum merklich eingebogen, hinten mit dem wenig schrägen und ge- rade abgestutzten Hinterrand in einen stumpfen Schnabel zusammenlaufend. Winkel hochgewölbf, wenig abgefressen, etwas vor der Mitte des Oberrandes, die Spitze wenig über denselben emporragend, fast zusammenstossend. Schild schmal, nur wenig zusammengedrückt, Grenzlinie durch eine Furche bezeichnet; Schildecke fehlt; Abdomina] Wölbung sehr entwickelt; Schlosszahn kaum als Höcker zu bemerken; Schlossleiste schwach; Ligamentalbucht länglichrund; Muskeleindrücke sehr seicht, Lippenwulst deutlich, etwas über die Mitte der Schale reichend; Epidermis röthlich- olivenbraun, gegen den Unterrand olivengrünlich; Jahresringe dunkel. Innenseite bläulich glänzend, nur wenig irisirend. Länge 2V2'% Höhe Breite 13'". K. Wohnort: Nordamerika, Ohiofluss. Diese Spezies ist der Grösse nach der An. imbecilis Say nicht unähnlich; die Wirbelsculptur bei Exemplaren mit unverletztem Wirbel unterscheidet sie jedoch sehr deutlich von derselben. Die Wirbellamellen der An. Ferussaciana sind näm- lich viel weniger zahlreich und gedrängt und endigen in eine sehr scharfe Wirbel- spitze; sie bilden ferner einen sehr spitzen Winkel, dessen Scheitel mit der vom Wirbel nach der unteren Ecke des Hinterrandes hinlaufenden, schwach angedeuteten Carina zusamraenfällt. Die Schenkel dieses Winkels sind übrigens von der 4. La- melle an nur auf der gegen das Ligament zugewendeten Seite des Wirbels deutlich 10* 76 ausgeprägt, während der andere Schenkel verwischt ist. Unter dem Wirbel ist die Leiste der rechten Schale fast etwas zahnartig erhoben , indem zwischen dem Wirbel und dem Rande der Leiste eine keine Vertiefung sich einsenkt. Die linke Schale besitzt jedoch an ihrer Schlossleiste keine entsprechende Schmelzwulst, welche sich in die Vertiefung einlegt, sondern diese wird nur von Theilen des unter dem Wirbel stehenden faserigen Ligamentes ausgefiillt. Es ist daher nicht gerechtfertigt, diese Muschel unter Genus Alasmodonta (Margarifana) zu stellen. Nr. 44. Anodonta lato-marginata Lea. T. 21. f. 3. 4. Anodonta la to-m argi n a t a Lea, Trans. Am. Phil. Jour. Soc. V. pl. 12. f. 34. — Observ. I. 188. — mernbranacea D’Oibigny, Voy. Am. Meri. 616, — lato-margina ta Hanley, Cat, of Rec. bro. Shells, p. 221. — — — Jay, Coli, of Shells, p. 72. Nr. 2048—51. Patularia rotundata Swainson Exotic Malac. pl. 37. — lato marginala H. a. A. Adams. The. gen. of Rcc. Moll. — — Chenu. ?Anodonta exotica Lamark. ?Anodonta trapezeus Spix. Muschel von mittlerer Grösse, sehr dickschalig, sehr bauchig, ziemlich scharf- randig, mit wenig deutlichen Zuwachsstreifen und wegen der dunklen Farbe der Muschel, wenig deutlichen Jahresringen. Vordertheil sehr verschmälert, Hintertheil breit, zugespitzt gerundet. Senkrechter Längsdurchnitt spitz eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt herzförmig ; Horizontalkontour rund- eiförmig, Vorderrand zuge- spitzt gerundet, von der kaum sichtbaren Ecke des Schildchens beginnend, eine ab- gerundete etwas mehr dem ünterrande genäherte Spitze bildend, unterhalb welcher der Vorderrand in gleichförmiger Wölbung in den Unterrand übergeht; Unterrand lang, stark gewölbt, gegen den Hinterrand sehr stark aufwärts gebogen; Oberrand in leichter Biegung bis zur Ecke des Schildes, ansteigend; Schildecke abgerundet; Hinterrand steil abfallend, sehr kurz, einen etwas vorstehenden abgerundeten Schna- bel bildend. Schild kurz, schmal, kaum zusammengedrückt, durch eine von der Wirbelspitze auslaufende Furche begrenzt. Wirbel breit aufgeblasen, den Oberrand etwas überragend, meist stark angefressen. Ligament sehr stark; Ligamentalbucht kurz, weit nach innen greifend, hackenförmig; Schlossleiste ziemlich schmal; Schul- 77 termuskeleindruck deutlich, rundlich; Hüftmuskeleindruck länglich- oval, sehr tief; Nebenmuskel klein, weniger deutlich; Manteleindruck deutlich; am Rand der Scha- len eine breite Verdickung des Perlmutter; Perlmutter weisslich, an den Rändern stark irisirend; Epidermis sehr dunkel, kalfebraun. Länge 92 Mm., Rreite 42 Mm., Dicke 38 Mm. Wohnort: Südamerika, in den grösseren Flüssen, Rio de la Plata, Rio Parana. Aus Dr. Küster’s Sammlung. Die dickschaligen südamerikanischen Anodonten haben mit den Spezies des afrikanischen Genus Spatha manche Aehnlichkeit, so namentlich bezüglich der Form der tiefeingesenkten hackenförmigen Ligamentalbucht. Dagegen besitzen sie nicht die dem Genus-Spatha eigenthümliche kleine unter dem Wirbel gelegene Grube. Die genauere Untersuchung der Thiere kann wohl auch für die südamerikanischen Anodonten Eigenthümlichkeiten entdecken, welche für selbe ein eigenes Genus (Pa- tularia Swainson) anzuerkennen die Ursache werden können. ' Nr. 45. Anodonta purpurea Valenciennes. T. 19. f. 1. Anodonta purpurea Valenciennes Zool. Humboldt Voy. p. 48. — — Hanley. Cal. of rec. biv. Shells p. 218. — — Jay, Coli, of Shells p. 73. Nr. 2068. — — H. a. A. Adams The gen of rec. Moll, — — Lea Synopsis of The Farn, Unionidae, Muschel klein, ziemlich breit und bauchig, ziemlich festschalig, scharfrandig mit sehr gleichmässigen Zuwachsstreifen; die Jahresringe nicht durch dunklere Streifen bezeichnet. Senkrechter Längsdurchschnitt sehr zugespitzt eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt herzförmig; Horizontalkontour eiförmig. Vorderrand kaum etwas zugespitzt gerundet, nach beiden Nebenrändern ohne Unterbrechung übergehend ; Un- terrand fast gerade, gegen den Hinterrand etwas kurz aufgebogen; Oberrand wenig gebogen, von den breiten Wirbeln ziemlich überragt; Hinterrand von der ziemlich deutlich markirten Ecke des Schildes massig steil nach dem kurzen, breiten, senk- recht abgestutzten Schnabel abfallend. Schildchen klein, wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich kurz, durch eine vom Wirbel nach der oberen Ecke des Schnabels zulaufende Linie abgegrenzt, wenig zusammengedrückt. Wirbel ziemlich breit und aufgeblasen mit schwach welliger Sculptur, die meist abgerieben ist. Ligament 78 ziemlich stark, kurz; Ligamentalbucht sehr klein, flachgerundet. Innenseite glatt, rolh, wenig irisirend; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke (namentlich jener des Schultermuskels) kaum etwas vertieft, im Verhältniss zur Schalengrösse ziemlich gross; Hüftmuskel beträchtlich tiefer, lang und schmal, sehr weit gegen den Wir- bel zurückreichend; Manteleindruck durch eine ziemlich tiefe Rinne sehr deutlich ausgedrückt. Epidermis gelblich-grau bis kaffeebraun ; Hintertheil meist dunkler. Länge 67 Mm., Breite 38 Mm., Dicke 24 Mm. Wohnort: Insel Manila; die Phillipinen. Aus der Sammlung des Herrn Professor Dr. Sandberger. Nr. 46. Anodonta implicata Anth. T. 19. f. 3. Anodonta implicata Say. Dissem. 1829. 340. — — Gould, Invert. of Massa. p. 180. f. 481. — — Dekay, Cat. — — Slirnpson, Shells of N. Engl. 15. — — Conrad, Synop. in Proc. Ac. Nat. Sc. VI. 264. — — H. a. A. Adams, The gen. of rec. Moll. — — Lea, Synop. of the Farn. Unionidae. — Newtonensis Lea, Trans. Am. Ph. Soc. VI. 79. pl. 21. f. 66. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shejls p. 219. — — Say, Coli, of Shells p. 72. Nr. 2058. ? — marginata Say (young) Nicholson, Encyl. Amer. a. IV. pl. 3. f. 5. — houpotonica Lindley, Am. Journ. Soc. 1845. p. 159. Muschel verlängert, ziemlich bauchig, starkschalig, fest und schwer, undurch- sichtig, stark gerippt mit sehr erhabenen stark hervortretenden Jahresringen; Vor- dertheil kurz und ziemlich schmal, Hintertheil sehr verlängert, ziemlich breit. Senk- rechter Längsdurchschnilt breit-lanzettförmig; senkrechter Querdurchschnilt herzför- mig; Horizontalkontour verlängert- eiförmig. Vorderrand schmal, gerundet, durch die schwach angedeutete Ecke des Schildchens vom Oberrande abgesetzt; dagegen in gleichförmiger Biegung in den Unterrand übergehend ; Unterrand fast ohne Bie- gung, gegen den Hinterrand etwas ansteigend; Oberrand wenig gebogen, vom brei- ten Wirbel ziemlich überragt; Hinterrand von der schwach markirten Ecke des Schildes, ziemlich stark abfallend, dann einen mässig schmalen, fast gerade abge- stutzten Schnabel bildend. Schild ziemlich lang, wenig zusammengedrückt; Wirbel 79 breit, meist sehr stark angefressen, und die Sculptur nur undeutlich erkennen las- send; Ligament stark, lang; Ligamentalbucht lang, flach und seicht eingeschnitten. Innenseite silberweiss, fleischfarben oder gelblich; Muskeleindrücke ziemlich tief. Manteleindruck deutlich; Schlossleiste breit; Perlmutter am Vordertheile der Muschel sehr dick. Epidermis olivengelblich mit breiten dunkleren bräunlichen Bändern, die fast regelmässig den helleren folgen; Vorder- und Hintertheil etwas dunkler. Länge 112 Mm., Breite 55 Mm., Dicke 39 Mm. Wohnort: Nordamerika, Massachussets. Aus meiner Sammlung. IVr. 47. Anodonta undulata Say. T. 27. f. 3 u. 5. Anodonta undulata Say, Nichols. Encycl. pl. 3. f. 6. — — Gould. Invert. of Massa p. 120. f. 79. — — H. a. A. Adams, The gen. of rec Moll 1858. — — Haiiley, Coli. of. Shell 1850 p. 73. Nr. 2082—83. — — Lea, Synops. of. Farn. Union. 1870. — -rugosus Swains, Zoolog, illust. p. 96. Strophitus undulatus Stimpson, The Shells of N. Eugl. Muschel klein, ziemlich dünn, durchscheinend, flach, fein aber dicht längsstreifig, glänzend, scharfrandig; Vordertheil ziemlich lang, aber schmal, Hintertheil kurz, breit; Senkrechte Längskontour eiförmig, senkrechte Quercontour langherzförmig ; Horizontalkontour lanzettspindelförmig. Der heraustretende Vorderrand ist halbkreis- förmig und geht unmittelbar in der kurzen, nach hinten convexen Oberrand und ebenso in den fast gerade aufsteigenden Unterrand über; der Hinterrand ist etwas gewölbt, wenig schräg und mit dem Unterrand in einer stumpfen Ecke vereinigt. Wirbel wenig gewölbt, den Oberrand überragend; die Wirbelspitzen höckerig, ab- gefressen, fast zusammenstossend. Schild klein, wenig zusammengedrückt, Grenz- linien gerade, durch eine Furche bezeichnet. Schildecke fehlt. Schlosszähne feh- len ; in der rechten Schale nur eine schwache kurze Randerhöhung an der Schloss- leiste; in der linken Schale ist die Leiste für diese Erhöhung etwas abgeschärft, und befindet sich hinter dem Wirbel gegen dem Vorderrand zu, gerade unter dem Schildchen eine ähnliche Randlamelle an der Schlossleiste, wie in der rechten Schale. Ligamentalbucht, ziemlich lang, seicht, fast eckig eingeschnitten. Muskel- 80 eindrücke wenig vertieft. Epidermis olivenbraun , nach hinten dunkler. Innenseite bläulich, unter dem Wirbel manchmal gelblich, irisirend. Länge Höhe IVs'', Breite 11'". K. Wohnort: Nordamerika; Schuylkill-Fluss. Der Spezies-Name undulata hat schon zu mehrfachen Verwechslungen Anlass gegeben. Es findet sich nämlich unter dem Genus Alasmodonta Say (Margaritana Lea), und unter dem Genus Anodonta Cuv. eine sobenannte Spezies. Beide Species sind zwar in ihrer Umrissform einander ziemlich ähnlich, durch ihre Schalenstärke und die Organisation des Schlosses aber recht deutlich als 2 verschiedenen, Generi- bus angehörig bezeichnet. Die von Herrn Dr. Küster T. 27 fig. 5 als Alasmod. marginata Say gegebene Abbildung scheint, wie auch Lea, Synopsis of te Farn. Unionidae 1870 p. 79 meint, die Anod. undulata Say zu sein. Wenigstens passt die Beschreibung, die ich von Herrn Dr. Küster erhielt, gut auf diese letztere , kei- nenfalls auf die Alasmodonta marginata Say, welche 2 völlig ausgebildete Cardinal- zähne hat und zu Genus Margaritana Lea gehört. Eine Anod, marginata Say gibt es nicht, und Küster hat die Marg. marginata Say bei dem Genus Unio auch be- reits abgebildet. Alasmod. undulata Say, die Dr. Küster in Fig. 3 T. 27 abgebildet hat, scheint eine jener Varietäten zu sein, welche ich oben als Synonyme zu A. undulata gezogen habe. Nr. 48. Anodonta anserina Spix. T. 20. f. 1. Anodonta anserina Spix, Testac, Brasii. pl. 21. — — Jay, Coli, of Shells 1850. p. 70. Nr. Ö008/9. — — Hanley Cat of rec. Biv. 1842 — 56. p. 222. — — Lea, Synopsis. 1870. Patularia — H. a. A. Adams The gen. of rec. Moll. 1858. Muschel verlängert, eiförmig, dickschalig, fest, ziemlich bauchig; Vorderlheil sehr verkürzt und schmal, Hintertheil sehr breit; Vorderrand etwas zugespitzt ge- rundet, vom Oberrand durch die Ecke des Schildchens abgegrenzt, in den Unter- rand ohne Grenze übergehend; Unterrand ziemlich gebogen, in gleichmässiger Rundung bis zur unteren Schnabelecke fortlaufend ; Oberrand fast gerade, vom ziem- lich breiten Wirbeln etwas überragt; Hinterrand von der schwach markirten Schild- ecke in ziemlich starker Biegung abfallend und einen ziemlich breiten, undeutlich 81 abgestutzten Schnabel bildend. Schildchen klein, etwas zusammengedrückt ; Schild lang, wenig zusammengedrückt. Wirbel breit, gerundet, meist stark abgerieben; Ligament lang, stark; Ligamentalbucht gross, hackenförmig nach innen vorspringend; fast unter der Ecke des Schildes liegend ; Muskeleindrücke vertieft. Innenseite bläu- lich irisirend ; Epidermis braungrünlich. Länge 105 Mm., Breite 60 Mm. Wohnort; Südamerika: Fluss Peruaguaga in der Prov. Bahia von Brasilien. Nr. 49. Anodonta gibba Held. T. 14. f. 1 II. ‘i. Anodonta g i b b a Held, in collect. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich festschalig, scharfrandig, glänzend, mit rauhen sehr erhabenen, zahlreichen Jahresansatzstreifen, die meistens auch durch eine dunklere, fast schwarze Färbung ausgezeichnet sind und an Breite sich sehr gleich bleiben. Vordertheil ziemlich breit, kurz; Ilintertheil abgestumpft zungenför- mig; senkrechte Querkontour schmal herzförmig; Horizontalkontour länglich eiför- mig. Vorderrand gerundet, vom Oberrand durch die schwach markirte Ecke des Schildchens deutlich abgegrenzt, dagegen ohne Absatz in den Unterrand übergehend; Unterrand lang, schwach gebogen, gegen den Hinterrand etwas Weniges nach auf- wärts gerichtet. Oberrand von der Ecke des Schildchens bis zur Spitze des Wir- bels gleichmässig ansteigend; von der Wirbelspitze bis zur deutlich markirten Schild- ecke fast gerade und mit dem Unterrande parallel, Hinterrand von der Spitze des Schildes in fast gerader Linie ziemlich stark abfallend, vor dem Zusammentreffen mit dem Unterrande einen schmalen , fast gerade abgestutzten Schnabel bildend. Wirbel breit, wenig den Oberrand überragend, meist stark abgerieben, trotzdem die wellige Wirbelsculptur noch erkennen lassend. Schildchen fast fehlend ; Schild ziemlich lang, schmal, ziemlich zusammengedrückt; durch Grenzlinien nicht markirt. Schildecke sehr deutlich; Schlossleiste schmal; Ligamentalbucht sehr klein; Ligament sehr dick und stark. Schultermuskeleindruck sehr schwach und seicht; Hüftmuskel- eindruck beträchtlich tiefer und deutlicher. Epidermis olivengelblichgrün bis braun; gegen die Ränder heller, oft fast rein gelb; mit sehr dunklen Jahresringen und schwachen Querslrahlen. Innenseite ziemlich eben, ohne Lippenwulst; Perlmutter weiss, wenig irisirend, gegen den Wirbel fettfleckig. Länge 93 Mm., Breite 41 Mm., Dicke 30 Mm. IX. 1. 11 82 Var. minor Held. Muschel kleiner, ünterrand fast etwas einwärtsgebog^en ; Hintertheil etwas kür- zer und mit weniger deutlich abgestumpftem Schnabel ; in der Färbung und in allen übrigen Verhältnissen mit der typischen Form übereinstimmend. Wohnort: Passau in Bayern. Nach typischen Originalmuscheln des Hrn. Dr. Held, aus meiner und Küsters Sammlung. Ich kann in dieser Muschel nur eine Varität unserer sehr veränderlichen, ein- zigen deutschen Anodonta mutabilis m. sehen, die sich so unendlich mannigfaltig nach der BeschalFenheit ihrer jeweiligen Fundorte motifizirt. Wer selbst auf den Fang von Anodonten ausgeht, wird sehr bald finden, dass diese Thiere fast von jedem Fundorte durch andere Formen und Farben ausgezeichnet sind, und dass es zu den ausserordentlichsten Seltenheiten gehört, gleiche Formen von verschiedenen Fundorten zu erhalten. Wir stehen daher nur vor der Alternative: entweder gibt es in Deutschland , und vielleicht in Europa nördlich der Alpen , nur eine einzige Spezies, die ungemein zahlreiche Varietäten, aber nur „Lokalvaritäten“ oder bes- ser „Standortsformen“ bildet, oder es gibt so viele Spezies als es Fundorte giebt. — Ich habe namentlich die grossen oberbayerischen Seeen durchsucht, und war be- müht zu erforschen, was denn eigentlich der Grund zur Aenderung der Schalen- formen abgibt. Es würde mich zu weit führen, hier meine Beobachtungen wieder- zugeben, und ich muss daher auf meine Veröffentlichungen im Correspondenzblatt des zoolog. mineralog. Vereins zu Regensburg Jahrg. 1873 „Beiträge zur Mollus- kenfauna der oberbayerischeu Seeen“ verweisen. Diese Untersuchungen haben mir die Bestätigung verschafft, dass in allen diesen Seeformen, deren jeder See eine ihm eigenthümliche aufzuweisen hat, nur Modificationen e iner einzigen Form vorliegen. Ich habe Thiere aus den Seen mit solchen aus Flüssen und Altwassern verglichen, deren Schalen die abweichendsten Formen besessen, und hiebei nicht die geringsten Unterschiede unter den Thieren gefunden. Die Wirbelsculptur, die für unsere Unionen ein sehr gutes Unterscheidungsmerkmal abgiebt, ist an den Schalen aller dieselbe gewesen, auch wenn sie mit Muscheln aus Südfrankreich oder Schwe- den und Norddeutschland verglichen wurden. Ich kann daher selbst die wenigen, allgemeiner als Spezies anerkannten Formen als cellensis Schröt, cygnea L. ; ana- tina L., piscinalis Nils, rostrata Held und Kok, complanata Ziegl. nicht für gute Spezies, sondern nur für Formen einer vielgestaltigen Anod. mutabilis Clessin (Corr.-Blatt des zool. mineral. Verein zu Regensburg 1872 p. 102. Studien über 83 die deutschen Spezies des Gen. Anodonla Cuv.) halten. Der beste Unioniden-Ken- ner Isack Lea vereint in seiner Synopsis 1870 gleichfalls die sämmtlichen europäi- schen Spezies mit Anodonta cygnea L. IVr. 50. Anodonta anatina L. T. 14. f. 3 u. 4. T. 26. f. 1 u. 2. Mytillus anatinus Linne, Syst. nat. ed. X. 1753. I. p. 706. — — Müller Verm. hist. II. p. 267. Nr. 393, — — Schröter Flussconchylien p. 160. T. 1. f. 2 u. 3. — — Gmelin, Syst. nat. p. 3355. Nr. 16. Anodon — Macgill. hist. Moll. Scotl. p. 241. — — Turton, Conch. Brit. 1822. XI. VI. p. 242. Anodonta — Lam. Anim. 3. vert. VI. P. 1. p. 85; ed II. VI, p. 565. — — C. Pfeiffer, Nat, gesch. I. p. 112. t. 6. f. 2. Anodota nanatina Rossmaessler Iconogr. V, u. VI. p. 57. f. 417 — 420. — — Scholz Mollusk. Schlesiens p. 120. ? — — Brot, Etudes Nayades du Leman. p. 38, t. 3. f. 4; t. 5. f. 2; t. 6. f. 1—3; t. 7. f. 1—3. — — Dupuy hist. Moll VI. p. 640. N. 8. t. 19. f. 13. — — Moquin-Tandon hist. II. p. 568. t. 45. f. 1 — 2. — — Drouet Etüde sur les. Anod. de l’Aube II. p, 4. N. 5. t. 4. f. 1. — — Jeffreys. Brit. Conch. I. p. 43. (partim). — — Nilson Moll. Suec. p. 114. Nr. 2, — — Mörch. Syn. Daniae p. 89. — — V. Wahl. Lievlands., Süss. Bivalv. p. 48. — — Westerlund Expose crit. des Moll, de Suede. p. 169. — — Jay. Coli, of Shell, p. 70. Nr. 2007. — — Hanley. Cat. of. rec. Biv. Shells, p. 216. Muschel klein, ziemlich dünnschalig, etwas scharfrandig, maltglänzend, ziem- lich bauchig mit ungleichen, ziemlich erhabenen Zuwachsstreifen und schärfer mar- kirten Jahresringen. Vordertheil kurz, ziemlich breit; Hintertheil stumpf, sehr ver- kürzt. Senkrechter Längsdurchschnitt verlängert, spitz-eiförmig; senkrechter Quer- durchschnitt schmalherzförmig; Horizontalkontour rundlich eiförmig. Vorderrand ge- rundet, vom Oberrande durch die Ecke des Schildchens abgegrenzt, in gleichmässi- ger Rundung in den ünterrand übergehend; ünterrand schwach gerundet, nach dem Hinterrande stark aufgebogen; Oberrand leicht gebogen, Ecke des Schildes deutlich 11* 84 ausgeprägt ; Hinterrand kurz, von der Schildecke ziemlich steil zum Unterrande ab- fallend und in einen abgerundeten , ziemlich schmalen Schnabel endigend. Wirbel sehr klein, kaum über den Oberrand hervorragend, meistens etwas abgerieben, aber doch die wellige Sculptur deutlich erkennen lassend. Schild ziemlich lang, schmal, wenig zusammengedrückt, durch eine schwach markirte Furche begrenzt. Jahres- ringe anfangs sehr breit, dann rasch schmäler werdend. Schlossleiste sehr schmal, Ligamentalbucht kurz, wenig ausgeprägt; Ligament ziemlich stark. Muskeleindrücke deutlich, wenn auch wenig vertieft. Epidermis schmutzig-olivenbraun, Schild dunk- ler; Innenseite ziemlich eben; Perlmutter bläulich-weiss , wenig irisirend; oft fett- fleckig. Länge 60 Mm., Breite 39 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Mitteleuropa; das abgebildete Exemplar T. 14 f. 3 und 4 stammt von Krakow in Mecklenburg (Herrn Dr. Küster’s Sammlung). Nach dem|, was ich bei der vorhergehenden Nr. gesagt habe, halte ich es für unnöthig, mich weiter über die Speziesberechtigung dieser Form auszusprechen, die ich gleichfalls nur für eine Varietät der einen Europäischen Spezies ansehen kann. Das von Dr. Rüster T. 14 f. 3 und 4 abgebildete Exemplar entspricht nicht genau dem Typus jener Form, welchen ich mit Rossmässler annehme. Ich habe desshalb in T. 26 Fig. 1 und 2 die Rossm. Figuren 418 und 419 copirt. Dieser Autor hat hat nach den 3 Figuren, womit er An. anatina iliustrirt, derselben übrigens einen ziemlichen Spielraum gelassen; der durch Kobelt, (Catalog. der im europäischen Faunengebiete lebenden Binnenconchylien 1871), von folgenden 9 Varietäten ausge- füllt wird. 1. Var. Idrina, Spinelli; 2. Benavensis Villa; 3. rostrata Brot.; 4. Rayii Dup.; 5. Scaldiana Dop.; 6. Arelatensis Sacq. ; 7. coaritata Pot. et Müh.; 8. Mou- linsinna Dop. ; 9. Piotetiana Mortillet. — Anod. anatina L. ist durch ihre kleine Form ausgezeichnet, wird aber eben desshalb sehr häufig mit jungen Muscheln an- derer Form verwechselt (wie z. B. theil weise von Brot. Etudes s. le Najades du Leman). Sie muss immer durch zahlreiche und engestehende Jahresringe als eine alte und ausgewachsene Muschel sich erweisen. Es ist eben das Hauptcharakteristi- cum dieser Form, dass die Verhältnisse ihres Wohnortes ihr nicht sonderlich Zusa- gen und ihr daher nur ein geringes Wachsthum gestatten, dem sie auch ihre we- nig durch Ecken markirte Umrissform , ihre dünne Schale u. s. w. zu verdanken hat. Sie lebt vorzugsweise in kleinen Bächen, an stilleren Buchten. — Die oben auf- geführten Varietäten, zu welchen übrigens noch einige andere anzureihen wären, gehören jedoch, meiner Anschauung nach, nicht alle zu An. anatina, so z. B. var. 85 Picteliana Mort, (von Brot, als Spezies behandelt) ferner var. rostrafa Brot, und Idrina Spinelli. Letztere ist eine Muschel aus dem Idreo-See von achter Seeform, welche, wenn auch durch viele engstehende Jahresringe ausgezeichnet, doch einem anderen Formenkreise angehört. 51. Nr. 52. Anodonta lusitanica Morelet. T. 23. f. 1. Anodonta lusitanica Morelet., Descr. d. Moll. terr. et Fluv. du Portugal p. 103. T. 12. f. 1. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich dickschalig, glänzend, unregelmässig gestreift. Vordertheil ziemlich kurz, verschmälert; Hintertheil sehr breit; Horizon- lalkontour etwas verlängert eiförmig ; Vorderrand gerundet , ohne Abgrenzung in beide Nebenränder übergehend; Unterrand ziemlich gerade, gegen den Hinterrand stark aul'gebogen; Oberrand kaum gebogen, etwas ansteigend, vom Wirbel wenig überragt; Hinterrand vom Ende des Ligament in leichter Wölbung abfallend, dann einen sehr kurzen, schwach markirten Schnabel bildend, der mit dem Unterrande fast die gleiche Rundung hat. Wirbel klein, wenig hervorragend, angefressen, Schildchen kaum bemerkbar; Schild breit und lang, sehr in die Höhe gezogen, aber ohne Ecke; höchster Punkt nahe dem Ende des Ligamentes, durch eine vom Wir- bel aus auf die obere Schnabelecke laufende Linie abgegrenzt. Innenseite milch- weiss; Miiskeleindrücke tief; Epidermis olivengrün mit 2 — 3 breiten, bräunlichen Streifen; Hintertheil dunkler. Länge 95 Mm., Breite 45 Mm. Wohnort: Portugal: Zuflüsse des Guadiana zwischen Merfola und Castro-Verde. Diese und die folgende 3 Muscheln halte ich ebenso wenig für gute Spezies, wie die beiden vorhergehenden, wohl aber für sehr merkwürdige Formen, deren Abbildung mir sehr am Platze zu sein scheint. Nr. 52. Anodonta regularis Morelet. T. 23. f. 2. Anodonta regularis Morelet, Descript. de Moll. d. Portugal p. 100. T. 10. Muschel gross, dünnschalig, bauchig, Oberfläche mit parallelen, ziemlich tiefen Rinnen versehen; ziemlich glänzend; Vordertheil kurz und schmal; Hintertheil mäs- sig breit und lang; Horizontalkontour regelmässig eiförmig. Vorderrand fast etwas 86 zugespitzt gerundet, ohne Unterbrechung zum Ober- und Unterrade übergehend; Unterrand wenig gebogen; Oberrand ziemlich gebogen; ansteigend, von breiten Wir- beln etwas überragt; Hinterrand vom Ende des Ligamentes in flacher Wölbung we- nig abfallend, dann einen breiten, etwas gebogenen, schief abgestutzten Schnabel bildend; Schildchen sehr schwach und klein, kaum etwas zusammengedrückt; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt, ohne deutlich bezeichnete Ecke, durch eine von der Wirbelspitze zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt. Wirbel breit, gerundet, wenig aufgeblasen, Sculplur fein gerunzelt; meist stark abgerieben. Ligament lang; Innenseite bläulich; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr schwach. — Epidermis schwarzgrün, gegen die Ränder dunkler werdend. Länge 125 Mm., Breite 66 Mm. Wohnort: Portugal im Tamegoflusse bei Chaves. Diese Muschel hat sehr grosse Aehnlichkeit mit der Form An. rostrata Held und Kokeil. Nr. 53. Anodonta ranarum Morelet. T. 23. f. 3. Anodonta ranarum Morelet, Descript, d. Moll, du Portugal p. 104. pl. 12. f. 2. Muschel von mittlerer Grösse, dünnschalig, wenig bauchig, glänzend, feinge- streift mit zahlreichen dunkleren Jahresringen; Vordertheil kurz, ziemlich breit; Hintertheil verlängert; Horizontalkontour sehr verlängert eiförmig. Vorderrand ge- rundet, vom Ober- und Unterrand nicht abgegrenzt; Unterrand wenig gebogen, fast in gerader Linie bis zur unteren Schnabelecke fortlaufend; Oberrand fast gerade und dem Unterrande parallel; Hinterrand von der Ecke des Schildes, welcher etwas vor dem Ende des Ligamentes liegt, abfallend, dann einen fast senkrecht abgestutz- ten breiten Schnabel bildend. Wirbel sehr wenig hervorragend, ziemlich spitz, an- gefressen. Schildchen kaum angedeutet; Schild lang und breit, durch eine wenig scharf markirte Linie, die von der Wirbelspitze zur oberen Ecke des Schnabels läuft begrenzt. Epidermis grünlich-gelb mit dunkleren Jahresringen. Länge 92 Mm., Breite 46 Mm. Wohnort: Portugal, in den Zuflüssen des Guadiana zwischen Mertola und Castro-Verde. 87 Nr. 54. Anodonta macilenta Morelet. T. 24. f. 2. Anodonta macilenta Morelet, Descript. des Moll, du Portugal p. 102. T. 11. Muschel gross, dickschalig mit breiten, rinnigen Streifen und dunkleren Jahres- ringen; glänzend; Vordertheil kurz, wenig verschmälert; Hintertheil sehr lang und breit. Horizontalkontour länglich-eiförmig. Vorderrand gerundet, nach beiden Ne- benrändern nicht abgegrenzt; ünterrand gerade, gegen die Mitte fast etwas ein- wärts gebogen, zu dem breiten Schnabel des Hinterrandes mit kurzer Biegung et- was ansteigend; Oberrand ziemlich gebogen, stark ansteigend, vom Wirbel wenig überragt; Hinterrand vom Oberrande nicht deutlich abgegrenzt, von der höchsten Stelle des Schildes in fast gerader Linie zu einem breiten Schnabel abfallend, des- sen Ecken nach beiden Seiten abgerundet sind. Wirbel klein , sehr wenig hervor- ragend; Schildchen sehr klein; Schild lang und breit, sehr zusammengedrückt, durch eine Linie, die von der Wirbelspitze auf die obere Schnabelecke läuft, begrenzt; Schildecke breit abgerundet; Ligament sehr stark; Innenseite weisslich-blau, Perl- mutter dick, Muskeleindrücke tief; Epidermis grünlich-braun. Länge 140 Mm., Breite 63 Mm. Wohnort; Portugal, in Sümpfen bei Mondego. Nr. 55. Anodonta subcircularis mihi. T. 22. f. 2. Anodonta lata Pareyss. in coli. Muschel ziemlich gross, breit, wenig aufgeblasen, ziemlich festschalig; Ober- fläche glänzend, Anwachsstreifen hreit, gegen den Vorderrand stark vertiefte Rin- nen bildend, mit noch stärker markirten Jahresringen ; Vordertheil ziemlich kurz, Hintertheil breit, in einen breiten Schnabel auslaufend. Senkrechter Längsdurch- schnitt breit lanzettförmig; senkrechter Querdurchschnitt schmal, fast eiförmig; Hori- zontalkontour breit eiförmig. Vorderrand gerundet, von der schwach markirten Ecke des Schildchens in fast gleicher Wölbung zum ünterrande übergehend; Unter- rand ziemlich gleichförmig gebogen; Oberrand fast im stumpfen Winkel, dessen Spitze unter dem Winkel liegt, gebrochen, von Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der Ecke des Schildchens, die etwa 4 Mm. vom Ende des Ligamentes entfernt 88 liegt, sehr steil abfallend, dann eitlen ziemlich breiten, fast senkrecht abgestumpften Schnabel bildend. Wirbel sehr flach, kaum etwas hervorragend; Wirbelsculptur im ganzen zwar nach dem europäischen Typus (zahlreiche engestehende, wenig her- vortretende Lamellen) aber doch beträchtlich weiter auseinandergezogen und stärker ausgeprägt, wie bei den mitteleuropäischen Spezies. Schildchen schmal; Schild ziemlich lang, ziemlich zusammengedrückt, durch eine schwach wellige Linie, die von der Wirbelspitze zur oberen Schnabelecke läuft, abgegrenzt; eine deutlich aus- gedrückte, breite, die Anwachsstreifen wellig verschoben habende Linie, läuft auf die untere Schnabelecke zu. Ligament stark, ziemlich lang; Ligamentalbucht kurz, aber tief nach innen greifend, gerundet. Innenseite glatt, weiss, irisirend; Schloss- leiste ziemlich breit; Muskeleindrücke sehr tief, namentlich jene der Hüftrauskel; Perlmutter am Vordertheil sehr stark, namentlich gegen den Unterrand zu; Mantel- eindruck undeutlich. Epidermis schmutzig gelbgrünlich mit dunkleren Jahresringen; Schild und Schnabel dunkler; vom Wirbel laufen schwache dunklere Strahlen gegen den Unterrand- Länge 95 Mm., Breite 64 Mm., Dicke 32 Mm. Wohnort: Europäische Türkei, im See von Skutari. Ich betrachte die Muschel als eine gute Spezies. Sie unterscheidet sich von den nördlichen Spezies des Gen. Anodonta durch die kurze, tief eingeschnitten ge- rundete Ligamentalbucht und ihre Wirbelsculptur, deren einzelne Wellen viel weiter stehen und desshalb auch lange nicht so zahlreich sind , als bei jenen. Die Schloss- leiste ist ferner auffallend breit. Diese Charaktere rechtfertigen es wohl, die vor- stehende Muschel als eine gute Art anzuerkennen. L. Pareyss hat die Muschel als An. lata versandt, welcher Name von amerikanischen Autoren schon vergeben ist; ich musste die europische Anodonta desshalb neu benennen. Nr. 56. Anodonta oviformis mihi. T. 26. f. 5. Muschel klein, dünnschalig, sehr wenig bauchig mit rauher, wenig glänzender Oberfläche, die aus feinen Zuwachsstreifen und stärker hervortretenden Jahresringen besteht; am Hintertheil, in der Schildgegend und an den Rändern stark häutig- schiefrig; Vordertheil sehr verkürzt; die Wirbel sehr nahe dem Vorderrande stehend.; Hintertheil sehr verlängert. Senkrechter Längsdurchschnitt schmal, lanzettförmig; senkrechter Querdurchschnitt schmal eiförmig; Horizontalkontour von fast reiner Ei- 89 form, die nur durch den stark hervortrelenden Schild etwas gestört wird. Vorder- rand gerundet, ohne Absätze an die Nebenränder anschliessend; Unterrand fast ge- rade, manchmal sogar in der Mitte etwas einwärts gebogen; Oberrand kurz, ziem- lich gebogen; Hinterrand lang, von der kaum bezeichneten , stark abgerundeten Schildecke in starker Wölbung zu einem' mässig breiten, völlig abgerundeten Schna- bel abfallend; Ligament ziemlich lang und stark, die kurze, seichte Ligamentalbucht überdeckend; Schildchen kaum angedeutel; Schild lang und schmal, wenig zusam- mengedrückt; Wirbel wenig hervortretend, den Oberrand überragend, ziemlich spitz, mit feiner, viel welliger Sculptur, Innenseite weisslich, wenig irisirend mit schwachen, meist durch kleine Perlansätze rauhem Perlmutter; Schlossleiste sehr schmal; Hüftmuskeleindruck tief, dem Vorderrande sehr genähert, Schultermuskel- eindruck kaum vertieft; Manteleindruck undeutlich. Epidermis schmutzig graugelb- lich mit etwas dunkleren Jahresringen; gegen die Wirbel hell-rothbraun. Länge 68 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 23 Mm. Wohnort: Europa, im Bodensee. Obwohl ich diese Muschel nicht für eine gute Spezies halte, kann ich dennoch nicht umhin, selbe abzubilden und zu beschreiben, weil sie mir als eine der merk- würdigsten unserer deutschen Anodonten, und desshalb grösserer Beachtung wohl werth erscheint. Trotzdem sie nämlich den grössten Alpensee bewohnt, zeigt sie mit Ausnahme der Farbe ihrer Epidermis, dennoch nicht jene Charaktere, welche die Anodonten anderer Gebirgsseeen auszeicbnen. Ihrer Grösse nach gehört sie zu den kleinsten unserer Anodonten, obwohl man gerade im Bodensee, deren weit grössere erwarten sollte. Ich kann mir diess Verhältniss nur dadurch erklären, dass die vor den Alpen liegenden, flachufrigen Seeen im Allgemeinen diesen Thieren keine günstigen Wohnorte bieten, weil sie in denselben theils zu sehr mit den Wo- gen zu kämpfen haben, theils aber auch in dem kalkig-erdigen Schlamme, indem sie sich aufhalten, nur wenig ihnen zusagende Nahrung finden können. Diese Ver- hältnisse scheinen im Bodensee in weit höhere Grade sich zu steigern, als in den anderen Gebirgsseeen, und ich habe bezüglich der Molluskenfaunen der oberbayri- schen Seeen wenigstens, überall die Erfahrung gemacht, dass die Grösse der Indi- viduen mit der steigenden Grösse und der Ausdehnung des Seees abnimmt. So haben kleinere Seeen, wie z. B. der Spitzingsee, der Alpsee bei Immenstadt weit grössere Anodonten als der Chiem- Starnberger- und Bodensee. Die Form der Li- gamentalbuchf , der Wirbelsculptur und der Muskeleindrücke zeigen gegenüber an- IX. 1. 12 90 deren Anodonten aus Altwassern und Flüssen keine Verschiedenheit, ebenso wenig wie die Thiere derselben, etwa mit Ausnahme der Färbung. Die Muscheln des Bodensees haben, trotzdem dieser Seee noch weit mehr von Wellen erregt wird, nicht jene dicke Lippenwulst, die An. callosa Held aus dem Chiemsee besitzt; die Bodenseemuscheln nicht sogar sehr dünnschalig. Nr. 57. Anodonta sinuosa Lamark. T. 22. f. 1 u. 2. Anodonta sinuosa Lamark. Anim. s. veit. VI. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells, p. 224. — — Lea Sinopsis of tlie Kam. Unionidae. 1870. Lamproscapha sinuosa H. a A. Adams The Gen. of rec. Moli. Muschel gross, sehr dickschalig, scharfrandig, ziemlich bauchig; Oberfläche rauh, wenig glänzend, namentlich gegen die Ränder zu sehr schiefrig. Vordertheil sehr kurz und sehr schmal; Hinlertheil sehr breit. Senkrechter Längsdurchschnitt eiförmig; senkrechter Querdurchschnitt schmal herzförmig; Horizontalkontour rund- lich. Vorderrand sehr schmal, von der stark abgerundeten Ecke des Schildchens in geringer Biegung abfallend, Biegung in gleicher Flucht ohne Unterbrechung zum Unterrande übergehend, der eine etwas geringere Wölbung besitzt; Oberrand sehr schief und steil ansteigend, von den Wirbeln stark überragt; Hinterrand von der undeutlich markirten Schildecke, die mit dem Ende des Ligamentes zusammenfällt, in starker Rundung abfallend, ohne eckigen Absatz an den Unterrand sich anschlies- send. Wirbel breit, meist sehr stark an- und ausgefressen, so dass die Perlmutter- schichte völlig blossliegt, und die Wirbel eine kleine spitze Haube bilden. Schild- chen klein, wenig zusammengedrückt; Schild gross, breit, sehr hervortretend, we- nig zusammengedrückt, durch eine wellige Linie begrenzt. Ligament ziemlich kurz, sehr stark; Ligamentalbucht kurz, hackenförmig; (5,5 Mm. weit springt die Spitze des Hackens ins Schaleninnere vor), Innenseite glatt, weisslich irisirend, Wirbelge- gend etwas bläulich; Schlossleiste sehr breit, aber ohne jede Falte oder Lamelle; Muskeleindrücke sehr deutlich, der Hüftmuskel sehr tief eingeschnilten, mit sehr kleinem, völlig getrenntem Nebenmuskel ; Schultermuskel gross, kaum eingeschnitten ; Manteleindruck schwach; Perlmutter gegen den Vorderrand und namentlich ge- gen die Mitte des Unterrandes sehr stark verdickt; vom Wirbel läuft gegen das in- 91 nere Ende des Schultermuskels eine starke wulstartige Falte. Epidermis rölhlich- braun; Schild und Hintertheil dunkler; Jahresringe schwärzlich. Länge 95 Mm., Breite 66 Mm., Dicke 58 Mm. W ohnort : Südamerika. Nr. 58. Anodonta saltnonia Lea. T. 24. f. 1 u. 2. Anodonta salmonia Lea, Trans. Am. Pliil. Soc. VI. pl. 14. f. 41. — Observ. II, 45. — Synopsis. 1870. — — Hanley. Cat. of rec. biv. Shells, p. 218. — — Jay. Collect, of Shells, p. 7.S. Nr. 2071. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich breit, scharfrandig, bauchig; Oberfläche glänzend mit feinen Zuwachsstreifen und stärker markirten Jahresringen. Wirbel sehr breit und aufgeblasen, sehr in die Mitte gerückt. Senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; senkrechter Querdurchschnitt schmal herzförmig; Horizontalkontour eiförmig. Vorderrand gerundet, durch die schwach markirte Ecke des Schildchens vom Oberrande abffegrenzt, in den Unterrand ohne markirte Grenze übergehend; Unterrand ziemlich gebogen; Oberrand wenig gebogen, vom Wirbel stark über- ragt; Hinterrand vom Ende des Ligaments in schwacher Biegung stark abfallend, dann einen breiten abgestutzten Schnabel bildend. Schildchen deutlich, wenig zu- sammengedrückt, sehr schmal, durch eine Linie, die vom Wirbel zur oberen Schna- belecke läuft, begrenzt; Schildecke nicht markirt, mit dem Ende des Ligamentes zusammenfallend ; Ligament sehr stark , kurz, frei ; Ligamentalbucht kurz, klein, we- nig ausgerandet; Wirbel breit, lang, aufgeblasen, die Spitzen sich fast berührend, unverletzt; Wirbelsculptur aus 2 sehr starken und breiten, parallelen, gegen die Hinterseite eine scharfe Ecke bildenden Lamellen bestehend. Innenseite blau iri- sirend; Schlossleiste vom Wirbel gegen den Hinterrand breit und stark; in der rechten Schale ist die Leiste unter dem Wirbel in eine zahnartige Erhöhung aufge- zogen, die durch eine seichte, ziemlich breite Grube vom Wirbel getrennt ist. Die- ser Zahn legt sich nach innen an die Leiste der linken Schale, welche keine der- artige Erhöhung besitzt. Muskeleindrücke deutlich, rundlich, ziemlich tief, Mantel- eindruck deutlich. Epidermis, zimmtfarben, die Wirbel heller, Jahresringe fast schwarz. Länge 65 Mm., Breite 38 Mm., Dicke 24 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Ohio- und Wabash-FIuss. 12* 92 Nr. 59. Anodonta subcylindracea Lea. T. 26. f. 6 u. 7. Anodonta subcylindracea Lea, Trans. Am. Phil. Soc. VI. pl. 24. f. 117. — Observ. II. 106. — Syn. 1870. — — Jay. Coli, of Shells p. 73. Nr. 2073. — — Hunley. Cat. of re. biv. Shells, p. 223. — — Dekay. New. Rap. Zool. Muschel klein, verlängert, ziemlich schmal, bauchig, dünnschalig, durchschei- nend, etwas scharfrandig, mit feinen, gleichmässigen Zuwachsstreifen, ziemlich glän- zend. Vordertheil ziemlich verkürzt; Hintertheil breit abgerundet, senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig, senkrechter Querdurchschnitt schmal herzförmig; Horizontalkontour schmal eiförmig, Vorderrand gerundet, in beide Nebenränder ohne Unterbrechung übergehend; Unterrand wenig gebogen, gegen den Schnabel kaum etwas aufgekrümmt; Oberrand fast gerade, von den ziemlich spitzen Wirbeln etwas überragt; Schildecke undeutlich, circa 4 Mm. vom Ende des Ligamentes entfernt ; Hinterrand von der Schildecke, ziemlich steil abfallend , dann einen breiten, schwach gerundeten Schnabel bildend. Wirbel ziemlich spitz, wenig aufgeblasen, sehr zusammengeneigt, fast sich berührend, meist unverletzt; Skulptur aus 3 sehr nahe stehenden, ziemlich erhabenen Lamellen bestehend, die in gleicher Wölbung, ohne Winkel zu bilden, über den Wirbel laufen. Ligament kurz, ziemlich schwach. Schildchen klein, wenig zusammengedrückt. Schild ziemlich lang, durch eine von der Wirbelspitze bis zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt. Innenseite glatt, blau irisirend. Schlossleiste schmal, in der rechten Schale unter dem Wirbel ziemlich erhaben und etwas lamellenartig hervortretend; in der linken Schale eine entsprechende seichte Rinne. Ligamentalbucht schmal, ziemlich “'lang ;]^“Muskelein- drücke kaum, Manteleindruck nicht sichtbar. Epidermis olivengrün ;‘^|Wirbelgegend röthlich braun; Jahresringe dunkler; ebenso die Gegend um den Schild. Länge 55 Mm., Breite 30 Mm., Dicke 19 Mm. Wohnort: Nordamerika im Oak Orchard Creek bei Newyork. Aus meiner Sammlung. 93 Genus Craspedodonta Küster. Leistenmuschel. Das Gehäuse der mir bekannten Art ist im Allgemeinen das der Anodonten ; die Hauptverschiedenheit liegt in der eigenthümlichen Form des Schlosses. Die linke Schale zeigt eine schmale von der Ecke des Schildchens beginnende, bis hin- ter den Wirbel sich erstreckende, abgerundete Leiste, welcher eine Vertiefung der rechten Schale entspricht. Die Schlossleisten sind kaum entwickelt und sehr kurz. Craspedodonta smaragdina Anton. T. 27. f. 2. Craspetl. smaragdina, Anton, Verzeichniss p. 16. n. 592. Muschel sehr klein, die Schale ist dick, flach; im Allgemeinen ziemlich scharf- randig, massig glänzend, durchscheinend; das Vordertheil ist kurz, das Hintertheil ziemlich verlängert. Senkrechte Längsdurchschnilt spindelförmig senkrechter Quer- durchschitt schmal herzförmig, Horizontalkontour fast eiförmig. Vorderrand stumpf- rundlich, fast gerade absteigend, mit dem Oberrand in der stumpfen, undeutlichen Ecke des Schildchens zusammenlaufend; in den Unterrand in continuirlicher Rundung übergehend, Oberrand gerade, ziemlich lang; Unterrand sehr flach-convex, in der Abdominalgegend am weitesten hervortretend, dahinter schief ansteigend und mit dem ziemlich steil ablaufenden Hinterrand einen am Ende gerade abgeschnittenen, etwas langen schmalen Schnabel bildend. Wirbel dem Vorderrande nahe gerückt, ziemlich flach, wenig über den Oberrand emporragend, abgefressen; die Wirbel- spitzen breit, fast zusammenstehend ; Schild hoch, st irk zusammengedrückt. Schild- ecke scharf hervorspringend; Grenzlinien des Schild s fast gerade, durch eine Furche markirt, die von 2 Kielen begrenzt wird. Oberfläche gestreift, mit undeutlichen Jahresringen, nämlich 2 Hauptjahresringen und einigen randständigen. Die Epider- mis ist olivengelb, der untere Theil der Schalen schön smaragdgrün; diese Farbe hört jedoch parallel mit der Gränzfurche des Schildchens schon eine Linie vor der- selben auf. Perlmutter der Wirbel weiss. Innenseite: die Zahnleiste des Schlosses ist 3V2"' lang, schmal, wenig hervorragend, abgerundet; sie beginnt unmittelbar an der Schildecke. Die entsprechende Vertiefung der anderen Schale ist etwas rauh und zeigt nach innen eine feine, erhöhte Grenzlinie, welche das Verschieben der 94 geschlossenen Schalen verhindert. Schlossleislen kaum entwickelt, sehr kurz; Li- gamentalbucht sehr gross, rautenförmig, IV2''' vor der Schildecke. Schlossband kurz, fast überbaut, nicht stark. Eindruck des Hüftmuskels gross, aber nur sehr schwach markirt; Schultermuskeleindruck ziemlich tief, breit, dicht am Vorderrand; von die- sem ziehen sich 2 seichte Furchen nach hinten. Schulterfalte entwickelt. Lippen- wulst stark, fast kielförmig, bis an den Hinterrand reichend. Das Perlmutter ist von ausserordentlicher Schönheit, silberglänzend, gegen die Ränder stark irisirend. Länge 13^", Breite 8''', Dicke 4'". Wohnort: Nach Anton, dessen gütiger Mittheilung ich diese Muschel ver- danke, wäre sie aus Nordamerika, was jedoch nicht wahrscheinlich ist, da die präch- tig smaragdgrüne Färbung, noch viel mehr aber der Glanz und die Schönheit des Perlmutters weit eher an einen tropischen Aufenthaltsort glauben lässt. Durch letz- tere Eigenschaften zeigt sich unsere Art mit Anodonta lato-marginata Lea verwandt, mit der sie vielleicht auch die Heimath gemein hat. K. 51. Nr. 60. Anodonta bahiensis Küster. T. 20. f. 2. Muschel gross, ziemlich dickschalig, bauchig, scharfrandig; Oberfläche ziem- lich glatt, nur in der Gegend des Schildes rauh, mit häutigen, schiefrigen Streifen; Vordertheil ziemlich kurz und schmal; Hintertheil breit; Horizontalkontour eiförmig. Vorderrand gerundet, von der sehr deutlich markirten Ecke des Schildchens in gleichförmiger W^ölbung ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unterrand fast gerade, gegen die Mitte zu etwas concav; Oberrand wenig gebogen, von den ziemlich bauchigen, abgeriebenen Wirbeln überragt, in geringer Biegung ohne Un- terbrechung durch die abgerundete Schildecke in den Hinterrand übergehend, der einen sehr breiten, etwas abgerundeten Schnabel bildet. Schildchen gross, sehr zu- sammengedrückt; Schild lang, ziemlich zusammengedrückt, wenig hervorragend; Ligament lang, ziemlich stark, Ligamentalbucht etwas von der Schildecke entfernt, ziemlich weit nach innen greifend; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich, unter dem Wirbel fleischfarben; Muskeleindrücke deutlich, gross; Epidermis dunkel-oli- vengelb ; Schild und Vordertheil etwas dunkler. Länge 108 Mm., Breite 59 Mm. Wohnort: Südamerika, Brasilien Prov. Bahia. Aus Dr. Sturm’s Sammlung. — Die Form und Lage der Ligamentalbucht un- terscheidet diese Spezies von An. anserina Spix. 95 Nr. 61. Anodonta Gesneri Lea. T. 28. f. 1 u. 2. Andonla Gesneri Lea, Proc. Acad. Nal. Soc. 1858. p. 139. — — — Observ. VII. 1, p. 49. l. .31. fig. 109. Muschel gross, sehr aufgeblasen, ziemlich dickschalig; Oberfläche glatl; Vor- derlheil ziemlich lang und breit; Hintertheil verschmälert und zugespitzt, die Spitze gegen den Unterrand liegend; senkrechter Längsdurchschnitt breit- lanzettförmig; eine ziemlich regelmässige Ellipse bildend; Vorderrand gerundet, durch die schwach markirte Ecke des Schildchens vom Oberrande abgegrenzt, aber ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unterrand nur wenig gebogen, gegen den Hinterrand etwas ansteigend ; Oberrand kaum gebogen , vom wenig aufgeblasenen Wirbel et- was überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke steil abfallend und einen sehr kurzen, schief abgestutzten Schnabel bildend; Schildchen ziemlich lang, wenig hervortretend, wenig zusammengedrückt; Schild lang, schmal, durch eine vom Wir- bel auf die obere, kaum angedeutete Schnabelecke zulaufende Linie begrenzt ; Liga- ment ziemlich lang, dick, hellbraun; Ligamentalbucht unter der Schildecke gelegen, seicht, rundlich; Wirbel meist angefressen. Innenseite glänzend, Perlmutter weiss oder etwas gelblich, Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke breit und gross, wenig vertieft; Epidermis grünlich oder gelblich, mit sehr entfernt stehenden dunkleren Jahresringen, Schildgegend dunkler. Länge 120 Mm., Breite 65 Mm., Dicke 47 Mm. Wohnort: Nordamerika; Uphaupee-Creek, Macon County in Georgien. Nr. 62. Anodonta Hallenbeckii Lea. T. 28. f. 3 u. 4. Anodonta Hallenbeckii Lea, Proc. Acad. Nat. Sc. 18.38. p. 138. — — — Observ. VII. 1. p. 50. t. 32. fig. 112. Muschel gross, sehr aufgeblasen, scharfrandig, dünnschalig; Oberfläche stark gerippt; Vordertheil ziemlich kurz und breit; Hintertheil verschmälert; mit nach unten gerichteter Spitze, senkrechter Längsdurchschnitt schmal eiförmig; Horizon- talkontour verlängert schiefeiförmig; Vorderrand gerundet, von der schwach mar- kirten Ecke des Schildchens ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unterrand 96 in der Mitte concav; Oberrand wenig gebogen, von den breiten aber wenig auf- geblasenen Wirbeln kaum überragt; Hinterrand vom Ende des Ligamentes, das mit der Ecke des Schildes zusammenfällt, in schwacher Wölbung steil abfallend und einen kurzen, schief abgestutzten Schnabel bildend, dessen untere Ecke fast in der Verlängerung des Unterrandes liegt; Wirbel sehr stark angefressen; Ligament ziemlich lang, dick, dunkelbraun; Ligamentalbucht unter der Schildecke, kurz drei- eckig, ziemlich lief eingeschnitten; Schildchen sehr schmal, wenig zusammenge- drückt; Schild ziemlich lang, schmal, durch eine schwach angedeutete, von der Wirbelspitze auf die obere Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Innenseite glän- zend, Perlmutter weiss; Schlossleiste nach dem Hinlerrande zu breiter werdend; Muskeleindrücke sehr seicht; Epidermis dunkel olivengelb mit schwärzlichen Jah- resringen. Länge 102 Mm., Breite 57 Mm., Dicke 39 Mm. Wohnort: Nordamerika; Uphaupee Creek, Macon County, Georgien. Von den beiden vorstehend beschriebenen Spezies Anod. Hallenbeckii und Ges- neri, deren Aehnlichkeit mit Anodonta grandis Say, der Autor selbst hervorhebt, kann ich die letztere, A. Gesneri, nur als eine Varietät der weiterverbreiteten An. grandis ansehen, da die Hauptverschiedenheiten von Gesneri, auf welche Lea seine Spezies gründet , ausschliesslich in der verschieden gestalteten Horizontalkontour liegen. An. Hallenbeckii zeichnet sich dagegen vor An. grandis, decora und an- deren grösseren nordamerikanischen Anodonten durch die kurze, dreieckige Form ihrer tief eingeschnittenen Ligamentalbucht aus , wesshalb ich seihe als eine soge- nannte gute Spezies anzuerkennen geneigt bin. Nr. 63. Anodonta grandis Say. T. 30. f. 1 u. 2. Anodonta grandis Say, Descr. N. terr. a. fluv. Shells of N. Am. Dissern. 1829. — — Hanley, Catal. ot. rec. biv. Shells. 1842 — 56. p. 220. — — Jay, Cat. of. Shells. 1850. p. 72. Nr. 2043. — — Lea, Synopsis of. Farn. Union. 1870. Muschel gross, breit, ziemlich aufgeblasen, ziemlich dickschalig, scharfrandig ; Oberfläche ziemlich rauh mit feinen Zuwachsstreifen und stärkeren, häutig -schief- rigen Jahresringen. Vordertheil sehr verkürzt; Hintertheil verlängert; senkrechter Längsdurchsohnitt lanzettförmig, Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand gerundet, wegen Fehlen der Ecke des Schildchens ohne Grenze in beide Nebenränder über- 97 gehend; Unlerrand ziemlich gebogen, gegen den Hinterrand mehr in die Höhe stei- gend; Oberrand etwas gebogen , von den breiten aufgeblasenen Wirbeln stark über- ragt; Hinterrand von der Schildecke ziemlich steil zu einem breiten, abgestutzten Schnabel abfallend; Wirbel meistens mit deiillicher Skulptur, die mit einer feinen Spitze beginnend, aus 2 entfernt stehenden, deutlichen, aber doch ziemlich schwachen La- mellen besteht; (die Lamellen sind fast in der Mitte gebrochen und bilden 2 un- gleiche, spitze ausspringende Winkel, von denen der dem Hintertheil der Muschel zu liegende sehr schmal und spitz ist, während der vordere sich mehr einem rech- ten Winkel nähert), Schildchen sehr klein und schmal; Schild ziemlich lang, sehr schmal, durch eine wellige Linie begrenzt, Ligament lang und stark, Ligamental- hucht wenig vor der Schildecke gelegen, seicht, rundlich; Innenseite glänzend; Perlmutter weisslioh; bei alten Exemplaren unter den Wirbeln rothgelb und nur am Pvande weiss. Muskeleindriicke seicht; jener des Schultermuskels tiefer, Epi- dermis hellolivenbraun oder grün; Schildgegend bräunlich. Länge 108 Mm., Breite 63 Mm , Dicke 36 Mm, Wohnort: Nordamerika; im oberen Mississippi und dessen Nebenflüssen. Ich zweifle nicht daran, dass die sich von Anod. decora Lea durch ihre Wir- belsculptur sehr gut unterscheidende An. grandis, ebenso zu Slandorlvariefäten ge- neigt ist, wie die europäischen Anodonten, und dass von den zahlreichen Lea’schen Spezies ausser der bereits erwähnten Gesneri, noch manche andere als blosse Va- rietät der An. grandis Say zu betrachten ist. Die rothgelbe Farbe des gegen den Wirbel verdickten Perlmutter bei alten Thieren ist wahrscheinlich eine Ablagerung des krankhaft inflzirten Mantels. Nr. 64. Anodonta crepera Lea. T. 29. lig. 5 u. 6. An 0(1 ü lila ciepera Lea, Proc. Zool. Soc. London 1850. p. 198. — — — Observal. VII. p. öfi. t. 34, fig. 117. Muschel verlängert, wenig aufgeblasen, dünnschalig, vorne dicker, hinten durchscheinend, Oberfläche glatt; Vordertheil kurz, ziemlich schmal ; Hintertheil ver- längert, etwas verschmälert, zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzett- förmig; Horizontalkonlour verlängert-eiförmig , elliptisch. Vorderrand gerundet, in gleichförmiger Wölbung von der Wirbelspitze bis zum Unterrande laufend; Unter- rand sehr wenig gebogen, gegen den Hinterrand etwas mehr in die Höhe steigend; IX. 1. 13 98 Oberrand wenig gebogen, schief ansteigend, vom wenig aufgeblasenen Wirbel et- was überragt; Schildecke abgerundet; flinterrand wenig gebogen, steil abfallend, einen schmalen, abgerundeten kurzen Schnabel bildend; Wirbel stark angefressen; Schildchen sehr schmal, wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich lang, schmal, wenig zusammengedrückt, durch eine von der Wirbelspitze zur oberen Schnabel- ecke laufende, wellige Linie begrenzt; Ligament kurz, dünn, hellbraun; Ligamental- bucht kurz, Seckig, fast unter der Schildecke gelegen. Innenseite sehr glänzend; Perlmutter weiss oder röthlich; Hüftmuskeleindruck wenig vertieft, zerfliessend ; Schultermuskeleindruck deutlich, mehr vertieft; Schlossleiste gegen die Ligamental- bucht allmählig breiter werdend; Epidermis grünlich-braun, dunkelgestreift, mit deutlichen dunkleren Jahresringen. Länge 85 Mm., Breite 44 Mm., Dicke 29 Mm. Wohnort: Die Philippinen; Bongabon auf der Insel Luzon, Nr. 65. Anodonta subcrassa Lea. T. 31. fig. 1 u. 2. Anodonta subcrassa Lea, Proc. Zool. Soc. London 1850. p. 198. — — — Observations. VII. p. 54. t. 33. fig. 115. Muschel länglich, etwas aufgeblasen, ziemlich dickschalig; Oberfläche glatt; Vordertheil ziemlich breit und lang; Hintertheil ziemlich breit; senkrechter Längs- durchschnitt breit lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert eiförmig; Vorderrand etwas zugespitzt-geriindet, von der sehr schwach markirten Ecke des Schildchens ohne Grenze zum ünterrande übergehend , indem die Rundung gegen den ün- terrand etwas flacher wird; Unterrand etwas concav; Oberrand sehr wenig gebo- gen, von den ziemlich aulgeblasenen Wirbeln stark überragt; Hinterrand von der Schildecke, die mit dem Ende des Ligainentes zusammenfällt, in ziemlicher Biegung rasch abfallend, ohne einen deutlich ausgesprochenen Schnabel zu bilden, Schildchen fast fehlend; Schild schmal, ziemlich lang, wenig zusainraengedrückt , durch eine vom Wirbel auslaufende Linie begrenzt; Wirbel angefressen, sehr der Mitte ge- nähert; Ligament ziemlich lang, dick, hellbraun; Ligamentalbucht seicht, ziemlich lang, fast Seckig. Innenseite glänzend; Perlmutter weiss, roth oder gelblich; Hüft- muskeleindruck sehr breit, wenig verlieft; Schultermuskeleindruck sehr vertieft; Schlossleiste ziemlich schmal und kurz; Epidermis gelblich-braun , um das Schild- chen dunkler. 99 Länge 75 Mm., Breite 41 Mm., Dicke 30 Mm. Wohnort: Die Philippinen; Laguna de Bai, Liizon. Nr, 66. Anodonta tenuis Lea. T. 31. tig. 3 11. 4. Anodonta tenuis Lea, Proc. Zool. Soc. London 1850. p. 199. — — — Observ. VII. p. 55. t. 33. fig. 116. Muschel von mittlerer Grösse, wenig bauchig, scharfrandig, dünnschalig, am Vordertheile etwas dicker; Oberfläche glatt; Vorderliieil kurz, etwas verschmälert; Hintertheil verlängert, ziemlich breit; senkrechte Längskontour lanzettförmig, Hori- zontalkontour verlängert-eiförmig ; Vorderrand gerundet, von der Ecke des Schild- chens in gleichförmiger Rundung ohne Unterbrechung in den Unterrand übergehend; Unterrand fast gerade, in der Mitte schwach concav ; Oberrand kaum gebogen, von den ziemlieh breiten Wirbeln wenig überragt; Hinterrand von der Schildecke steil zu einem breiten abgestutzien Schnabel abfallend; Wirbel angefressen, wenig auf- geblasen, mit fein welliger Sculptur; Schildchen schmal, ziemlich zusammengedrückt, Schild breit und lang, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Schildecke sehr deutlich; Ligament ziemlich breit, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht etwa 8 Mm. vor der Schildecke beginnend, ziemlich lang, seicht, 3eckig; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss oder röthlich; Hüftmuskeleindruck gross, undeutlich, kaum vertieft; Schulterrauskeleindruck ziemlich vertieft; Schloss- leiste ziemlich lang, schmal; Epidermis dunkelbraun; Schildgegend dunkler. Länge 76 Mm., Breite 41 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Die Philippinen; Insel Luzon. Nr. 67. Anodonta gracilis Lea. T. 29. f. 3 u. 4. Anodonta gracilis Lea, Pro. Zool. Soc. Lond. 1850. p. 197. — — Observ. VII. p. 57. t. 34. fig. 119. Muschel von mittlerer Grösse, sehr verlängert, schmal, wenig aufgeblasen; Oberfläche glatt; Vordertheil kurz, etwas verschmälert; Hintertheil sehr verlängert; senkrechter Längsdurchschnitt sehr zugespitzt -lanzettförmig; Horizontalkontour fast cylindrisch; Vorderrand gerundet, Ecke des Schildchens nicht markirt, wesshalb der 100 Vorderrand ohne Grenze in die beiden Nebenränder übergebt; nach dem Unterrande zu wird die Rundung etwas flacher, ohne einen merklichen Absatz gegen denselben zu bilden; ünlerrand fast gerade, gegen den Hinterrand etwas aufgebogen; Ober- rand fast parallel zum Unferrande, gegen die Ecke des Schildes kaum etwas an- steigend; Ecke des Schildes abgerundet; Hinferrand wenig abfallend, einen breiten, ziemlich kurzen schief abgestutzten Schnabel bildend. Wirbel wenig hervorragend, stark abgerieben; Ligament ziemlich lang, dick, dunkelbraun; Ligamentalbucht kurz, ziemlich seicht, Seckig, nahe vor der Schildecke stehend; Schildchen sehr klein, wenig zusammengedrückt; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt ; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter roth oder weiss ; Schlossleiste ziemlich schmal; Schulter- muskeleindruck deutlich; Hüftmuskeleindruck kaum sichtbar; Epidermis gelblich; manchmal zu braun sich neigend, öfter grün, mit breiten dunkleren Jahresringen. Länge 83 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 26 Mm. Wohnort: Die Philippinen; Dingle auf der Insel Panay. E. V. Martens (Malak. Blätter 1867) betrachtet die 4 vorstehenden , von Lea aus der Cumming’schen Sammlung beschriebenen Spezies: Anod. tenuis, subcrassa, crepera und gracilis, als Varietäten von Anodonta purpurea Valenc. Die unterschei- denden Charaktere dieser 4 Anodonten , wie sie Lea in seinen Bemerkungen (Ob- servations Bd. VII.) hervorhebt, scheinen mir nicht derart zu sein, dass durch die- selben ihre Artberechtigung ausser Zweifel gesetzt ist. Ich sehe daher gleichfalls in derselben nur Varietäten von An. purpurea Val. Nr. 68. Anodonta Vescoiana Bourguignat. T. 29. f. ! II. 2. Atiodüiita Vescoiana Bouigiyiiai , Aineiiites inalacol. II. p. 34. T. 1. fig. 1. 2. Muschel gross, breit, sehr aufgeblasen, ziemlich dünnschalig; Vordertheil ziemlich lang und breit; Hintertheil sehr verkürzt; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt eiförmig; Horizonlalkontour rundlich -eiförmig. Vorderrand gerundet, Schildchen nicht markirt, ohne Absätze an die Nebonränder anschliessend; Unter- rand stark gebogen, gegen den Hinterrand sehr in die Höhe gezogen; Oberrand eine gerade Linie bildend, etwas schief ansteigend; Hinterrand von der Ecke des Schildes, die mit dem Ende des Ligamentes zusammenfälll, stark in fast gerader Linie abfallend, und einen sehr schmalen, schief abgestutzten Schnabel bildend; Wir- bel sehr aufgeblasen und hervorragend , fast in der Mitte der Muschel stehend ; 101 Wirbelsculplur aus zahlreichen, feinen, engestehenden Wellen bestehend, (die Sculp- tur schliesst sich sehr enge an jene der europäischen Anodonten an) ; Schildchen schwach, wenig zusammengedrückt; Schild schmal, durch eine wellige vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament kurz, zehr stark; Liga- mental bucht ziemlich tief, kurz gerundet, unter der Schildecke gelegen. Muskel- eindriicke sehr undeutlich und schwach ; — Epidermis gelblich-grau. Länge 95 Mm., Breite 62 Mm., Dicke 50 Mm. Wohnort: Asien; bei Konieh in Anatolien (nach Bourguignat). — In der Samm- lung des Herrn Baron v. Maltzan in Waren (Mecklenburg) befindet sich ein Exemp- lar dieser Muschel aus dem Euphrat bei Baadad, 1858 von Hohenacker gesammelt. Die Spezies scheint daher in Weslasien eine grössere Verbreitung zu haben. Ihrer Umrissform nach steht sie einer nordamerikanischen Spezies, der Anod. Linnaeana Lea sehr nahe. Nr. 69. Anodonta edentula Say. T. .30. r. 5 u. 6. A 1 a sino d 0 11 ta edentula Say, Desc. New. lerr. a. fluv. Shells of N. Arner. Oissein. 1829. — rliomhica Atilliony, Amer. Coiu'h. 1765. p. 158. Anodonta (Hemiodon) areolata Swainson, Zool. ill. 2. Ser. pl. 18 fteste Lea). — u n adi 1 la Dekay, New-York Rep. Nat. hist. 1. pl. 15. t. 228 (teste Lea). — edentula Lea, Synops. ot the Farn. Union p. 79. — — Jay, Catal. of Shells. 1850. p. 7!. Nr. 2024—25. — — Hanley Catal. of rec. biv. Shells. 1842 — 56. p. 218. Muschel ziemlich klein, ziemlich starkschalig, scharfrandig , aufgeblasen; Ober- fläche glatt, mit kurzem, etwas verschmälertem Vorderlheile und verlängertem stumpfem Hinfertheile ; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizon- talkonlour sehr verlängert-schmal-eiförmig ; Vorderrand etwas zugespitzt-gerundet, gegen den Unterrand wird die Rundung etwas flacher; Unterrand bis zur unteren Ecke des Schnabels eine fast gerade Linie bildend; Oberrand wenig gebogen, vom breiten Wirbel stark überragt; Band am Ligamente beträchtlich höher liegend, als der Rand gegen das Schildchen zu ; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke steil abfallend zu einem breiten gerade abgestutzten Schnabel; Wirbelsculptur aus 3 entfernt stehenden breiten und starken , aber wenig erhöhten Lamellen bestehend, die nicht gebrochen sind und nur nach dem Hintertheile der Muschel zu einen ab- 102 gerundeten Winkel bilden; Wirbelspitzen ziemlich scharf; Schildchen sehr schmal, klein, wenig zusammengedrückt; Schild wenig hervorragend, schmal; Ligament ziemlich lang, stark, dunkelbraun; Ligamentalbucht ziemlich seicht, eckig; Innen- seite glänzend; Perlmutter weissliph, gegen den Wirbel leicht gelblich; Muskelein- drücke wenig vertieft ; Hüftmuskeleindruck rundlich ; Schlossleiste ziemlich stark, ge- gen die Ligamentalbucht breiter, unter dem Wirbel der rechten Schale liegt eine schwache wulstarfige Erhöhung des inneren Randes, wodurch zwischen derselben und der Wirbetspitze eine seichte Vertiefung entsteht, in die sich eine mit fasrigen LigamentstolFe besetzte schwache Erhöhung des Innenrandes der linken Schale ein- legt; Epidermis dunkelolivengrün, mit dunkleren bräunlichen Jahresringen und zar- ten, grünlichen engestehenden, zahlreichen, vom Wirbel nach dem Unterrande lau- fenden Strahlen. Länge 67 Mm., Breite 35 Mm., Dicke 27 Mm. Wohnort: Nordamerika, Ohio- und Wabash-Fluss. Diese Spezies steht in jeder Hinsicht der Anod. salmonia Lea sehr nahe, und ich neige mich sehr der Meinung zu, dass sie nur eine Varietät dieser letzteren darstellt. Es fehlt mir Jedoch eine grössere Reihe von Muscheln verschiedener Fundorte, um dieses Verhällniss völlig feststellen zu können. Die Bildung des Schlossrandes stimmt fast genau mit jenem von A. salmonia Lea überein , und ich war sehr geneigt, diese beiden Muscheln , entgegen dem Verfahren Lea’s, der sie in seiner Synopsis 1870 unter das Genus Anodonta einreicht, zu Genus Alasmo- donta Say zu ziehen, wie es Say mit seiner A. edentula gethan hat. Der Schloss- rand von edentula repräsentirt gewissermasser Massen , das erste Stadium der Ent- stehung von Schlosszähnen; diese stehen aber hei salmonia und edentula gegen- über anderen Spezies des Genus Alasmodonta noch so sehr zurück , dass ich es nicht wagen wollte, ohne Untersuchung der Thiere beide Muscheln in ein anderes Genus zu versetzen. Das Vorhandensein solch obsoleter Zähne gibt aber wieder neuerdings den Beweis, wie unzuverlässig die Beurtheilung einer Spezies aus- schliesslich nach den Schalencharakteren ist, und wie sehr es nöthig wird, die Ano- donten auch auf ihre Thiere zu untersuchen. 103 Nr. 70. Anodonta dahomeyensis Lea. T. 31. r. 5—6. Anodonta dahomeyensis Lea, Proc. Aead. Nal. Sei. 1859. p. 154. — — — Observ. VII. p. 79. t. 41. fig. 141. Muschel ziemlich gross, sehr verlängert, dünnschalig, wenig bauchig, scharf- randig; Oberfläche glatt; Vordertheil kurz; Hinterlheil sehr verlängert; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert schief-eiförmig; Vor- derrand gerundet, ohne Abgrenzung in die Nebenränder übergehend; ünterrand fast in der Mitte etwas concav; Oberrand wenig gebogen, etwas ansteigend, von ziemlich spitzen Wirbeln wenig überragt; Hinterrand kurz, von der abgerundeten Ecke des Schildes stark abfallend, gegen den ünterrand zu einen breiten sehr stark abgerundeten Scbnabel bildend; Wirbel stark abgefressen, wenig aufgeblasen, ziemlich spitz; Schildchen kaum bemerkbar; Schild ziemlich breit und lang, durch eine vom Wirbel auf die obere Schildecke zulaufende Linie begrenzt; Ligament lang, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht ziemlich lang, seicht, rundlich; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich weiss ; Muskeleindrücke ziemlich vertieft; Schlossleiste schmal, lang; Epidermis dunkelolivengrün. Länge 67 Mm., Breite 25 Mm., Dicke 16 Mm. Wohnort: Afrika, Dahomay. Nr. 71. Anodonta Senegalensis Lea. T. 31. f. 7 u. 8. Anodonta Senegalensis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1859. p. 154. — — — Observ. VII. p. 78. t. 41. fig. 140. Muschel sehr verlängert, von mittlerer Grösse, ziemlich aufgeblasen, dick- schalig; Oberfläche glatt; Vordertheil ziemlich verlängert; Hintertheil sehr verlän- gert, einseitig zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Hori- zontalkontour schief-eiförmig; Unterrand in der Mitte etwas concav, mit dem Ober- rande fast parallel; Oberrand wenig gebogen, vom breiten ziemlich aufgeblasenen Wirbel etwas überragt; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke rasch in starker Wölbung zu einem ziemlich breiten, schief abgestutzten kurzen Schnabel 104 abfallend, dessen Spifze dem Unterrande sehr genähert ist. Wirbel meist stark abgerieben, Sculptur fein querwellig; Schildchen sehr klein; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt; durch 2 vom Wirbel auf die beiden Schnabelecken lau- fende Linien begrenzt. Ligament lang, schmal dunkelbraun; Ligamentalbucht unter der Schildecke, ziemlich kurz und seicht, dreieckig; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss oder gelblich; Muskeleindrücke deutlich, ziemlich vertieft; Epidermis dunkel- grün zu Olivenfarben sich neigend, glänzend, mit dunkleren Jahresringen. Länge 85 Mm., Breite 38 Mm., Dicke 29 Mm. Wohnort: Afrika, im Senegal. Nr. 72. Anodonta Wymanii Lea. T. 32. 1'. t u. 2. Anodüiita Wymanii Lea, Jouni. Acatl. Nat. Set. V. p. 390. — — — Observ. X. p. 26. t. 44. fig- 294. Muschel gross, breit, ziemlich aufgeblasen, dickschalig, scharfrandig; Ober- fläche glatt; Vordertheil kurz, ziemlich verschmälert; Hintertheil breit, sehr kurz zugespilzt; senkrechter Längsdurchsclmitt breit-lanzettförmig; Horizontalkontour breit- elliptisch; Vorderrand fast etwas zugespitzt -gerundet , durch die schwach markirte Ecke des Schildchens vom Oberrande abgegrenzt, aber ohne Unterbrechung in den Unterrand übergehend ; Unterrand wenig gebogen gegen den Hinterrand stark auf- gekrümmt; Oberrand wenig gebogen; etwas ansteigend, von den ziemlich spitzen Wirbeln etwas überragt; Hinterrand von der stark abgerundeten Schildecke in schwacher Wölbung rasch abfallend und einen schmalen, undeutlichen Schnabel bildend, der gegen den Unterrand durch keine Ecke begrenzt ist, Wirbel meist stark abgerieben, glatt und ohne Sculptur; Schildchen sehr schwach markirt, schmal; Schild ziemlich lang, schmal, durch eine vom Wirbel gegen die obere Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich breit, nicht hervortretend; Ligamental- bucht etwas vor der Ecke des Schildes gelegen, tief nach innen greifend, hacken- förmig; Innenseite sehr stark glänzend, Perlmutter leicht rosenroth; Hüftmuskelein- druck undeutlich; Schullermuskeleindruck ziemlich vertieft; der Eindruck des Neben- muskels ist sehr klein und rundlich; Manteleindruck seicht und ziemlich weit vom Rande entfernt; Epidermis zimmtroth, um den Wirbel heller, gegen die Ränder dunkler, mit entfernt stehenden Jahresringen. Länge 88 Mm., Breite 55 Mm., Dicke 23 Mm. Wohnort: Südamerika, im Uruguay-Fluss. 105 Lea o-ibt von dieser Spezies eine Beschreibung der Weichtheile des Thieres, die ich hier folgen lasse, da die Thiere südamerikanischer Anodonten nach so we- nig bekannt sind. Kiemen breit, fast halbkreisförmig, die inneren und äusseren von fast gleicher Grösse; der ganzen Länge nach mit dem Abdominalsacke verwachsen. Mundlappen ziemlich breit, rund, nur am oberen Theile verwachsen. Mantel bei männlichen Individuen ziemlich dünn, bei weiblichen mit verdickten Rändern und zahlreichen Papillen längs der Branchialöffnung; BranchialöfFnung breit mit zahlrei- chen dunkelbraunen Papillen am inneren Rande, innerhalb welcher die Ränder fast schwarz sind; Analöffnung breit, mit schwarzem nicht mit Papillen besetztem Rande ; NebenanalölFnung breit, unten nicht verwachsen. Farbe des Thieres schmutzig weiss. ich kann diese Muschel, die ich als Copie der Lea’schen Figur 294 (Observ. X.) gebe für nicht wesentlich verschieden von An. lalomarginata Lea halten, da sie in allen Verhältnissen mit dieser sehr übereinstimmt, und nur ganz untergeordnete Charaktere, wie die Form des Hinlerrandes u. s. w. von der Letzteren ab weichen. Ich betrachte daher Anod. Wymanii Lea nur als eine Varietät von An. latomargi- nata. Die südamerikanischen Anodonten, als deren typische Muschel Lea Anodonla Whealleyi betrachtet (warum nicht die mehr bekannte, durch ihre rundliche Form den meisten näherstehende An. latomarginata?) sind in der Mehrzahl durch ihre dicke Hchale ihre rundliche Form, die tief eingreifende Ligamentalbucht, sowie durch den vom Schultermuskel vollständig getrennten kleinen Nebenmuskeleindruck ausgezeichnet. Durch diese Merkmale ist die Gruppe südamerikanischer Anodonten von den Anodonten aller übrigen Erdtheile sehr bestimmt unterschieden. Die mei- sten der von Lea neubeschriebenen Muscheln Südamerikas, als An. uruguayensis, Caillaudii, Troutwiniana ete. kann ich nach den vortrefflichen Abbildungen Lea’s nur für Varietäten von latomarginata Lea oder rotunda Spix halten. Nr. 73. Anodonta Caillaudii Lea. T. 32. lig. 3 u. 4. Anodonta Caillaudii Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. V. p. 395. — — — Observ. X. p. 31. t. 45. fig. 297. Muschel von mittlerer Grösse, sehr aufgeblasen, sehr dickschalig, etwas scharfrandig ; Oberfläche glatt; Vordertheil sehr verkürzt und verschmälert; Hinter- theil breit; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt, breit-eiförmig; Horizontalkon- IX. 1. 14 106 tour rundlich; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in schwacher Rundung ohne Grenze in den stark gewölbten Unterrand übergehend, so dass Vorder- und Unterrand fast genau eine halbkreisförmige Linie bilden ; Oberrand wenig gebogen, vom ziemlich breiten Wirbel stark überragt; Hinterrand von der völlig abgerunde- ten Schildecke in starker Wölbung steil abfallend; wo der Hinterrand in den Unter- rand übergeht, bildet das Zusammentreffen der ungleichen Wölbung der beiden Ränder eine schwach angedeufete, abgerundete Ecke; Schildchen klein, wenig zu- sammengedrückt; Schild ziemlich breit, wenig zusammengedrückt; durch 3 fast pa- rallele, nahe aneinander gerückte, vom Wirbel zur Ecke des Hinterrandes laufende Linien begrenzt; Wirbel meist abgerieben; Ligament ziemlich kurz, dünn, von Schalensubstanz überbaut; Ligamentalbucht hackenförmig, weit ins Innere greifend, etwas vor der Schildecke gelegen ; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter rein sil- berweiss; Hüftmuskeleindriick kaum vertieft; Schultermuskeleindruck tiefer; Schloss- leiste sehr schmal; Epidermis schwarzbraim, mit dunkleren Streifen, um den Wirbel heller, gegen die Ränder feingestreift. Länge 75 Mm., Breite 62 Mm., Dicke 38 Mm. Wohnort: Südamerika, Brasilien. Nach Lea’s Bemerkungen ist diese Spezies durch ihre rundliche Form, dunkle Farbe, ihre ungewöhnlich glatte Epidermis , sowie durch das prachtvolle, glänzende, rein silberweise Perlmutter von Anod. rolunda Spix unterschieden. Ich kann in diesen Merkmalen nur geringe, durch die Beschaffenheit des Wohnortes bedingte Abweichungen sehen, welche mir die auf ein einziges Exemplar gegründete Spe- zies nur als eine Varietät von An. lato-maginata Lea erscheinen lassen. Nr. 74. Anodonta rubicunda Lea. T. 32. üg. 5 u. 6. Anodonta rubicunda Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. V. p. 392. — — — Observat. X. p. 28. t. 46. fig. 299. Muschel von mittlerer Grösse, aufgeblasen, ziemlich dünnschalig, scharfrandig; Oberfläche glatt; Vordertheil sehr kurz, schmal; Hintertheil sehr verkürzt, breit; senkrechter Längsdurchschnitt breit-eiförmig zugespitzt ; Horizontalkonlour fast rund ; Vorderrand stark gerundet, da die Ecke des Schildchens fehlt, bildet der Vorder- rand mit dem gleichgerundeten Unterrande vom Wirbel ab eine fast genau halb- kreisförmige Linie; Oberrand wenig gebogen, sehr ansteigend, von den ziemlich 107 spitzen, angefressenen Wirbeln überragt; Hinterrand von der deutlich markirten Schildecke in geringer Wölbung steil abfallend und beim ZusamrnentrefFen mit dem Unterrande eine stumpfe Ecke bildend; Schildchen klein, wenig zusammengedrückt, durch eine von der Wirbelspitze zur Ecke des Hinterrandes laufende Linie be- grenzt; Wirbel stark abgerieben, nach Lea ohne wellige Skulptur; Ligament ziem- lich dick, theilweise überbaut, Ligamentalbucht etwas vor der Schildecke gelegen; tief eingreifend, 3 eckig. Wirbel aufgeblasen, röthlich gefärbt; — Innenseite sehr glänzend; Perlmutter röthlich-gelb , in der Wirbelgegend weisslich oder röthlich; Hüftmuskeleindruck sehr schwach, Schultermuskeleindruck wenig vertieft; Schloss- leiste sehr schmal; Epidermis dunkel-rothbraun , schwach gestreift , mit ziemlich ent- fernt stehenden Jahresringen. Länge 63 Mm., Breite 58 Mm., Dicke 31 Mm. Wohnort. Südamerika im Uruguay- Fluss. Nach Leä ist diese Spezies durch ihre röthliche Färbung, die sich auch auf das Perlmutter erstreckt, ausgezeichnet. Sie nähert sich sehr der typischen Anod. latomarginalä Lea, scheint aber doch eine gute Art darzustellen. Nr. 75. Anodonta Dallasiana Lea. T. 33. f. 3 u. 4. Anodonta Dallasiana Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. VI. p. 29. — — — Observ. XI. p. 33. t. 11, fig. 28. Muschel klein, ziemlich bauchig, dünnschalig, durchscheinend, scharfrandig; Oberfläche glatt; Vorderlheil verkürzt, etwas verschmälert; Hintertheil breit; senk- rechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalköntour fast elliptisch -eiförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in gleichförmiger Rundung ohne Grenze in den Unterrand übergehend ; Unterrand wenig gebogen ; Oberrand durch den Wir- bel in einem stumpfen Winkel gebrochen, dessen gegen den Vorderrand gerichte- ter Schenkel ziemlich abfällt; Hinterrand kurz, von der etwas abgerundeten Schild- ecke in flacher Wölbung steil abfallend, und einen sehr kurzen, etwas abgerunde- ten Schnabel bildend , untere Schnabelecke fast in gerader Verlängerung des Unter- randes; Wirbel ziemlich spitz mit grobwelliger Skulptur, welche aus 3 — 4 ziemlich starken, in der Mitte gebrochenen Wellen besteht; Schildchen klein, wenig zusam- mengedrückt; Ligament ziemlich stark, hellbraun; Ligamentalbucht seicht, sehr lang, ziemlich weit von der Schildecke entfernt; Innenseite glänzend; Perlmutter bläuiich- 14* 108 weiss; Miiskeleindrücke sehr schwach; Epidermis gelblichgrün oder dunkel- moos- farben, mit 4 — 5 ziemlich entfernten, sehr deutlichen Jahresringen. Länge 48 Mm., Breite 29 Mm , Dicke 17 Mm. Wohnort; Nordamerika, im Winipegsee, an der Mündung des Saskatchewan- Flusses. Lea bezeichnet diese Muschel als den beiden Anod. Simpsoniana und Kenni- cottii sehr ähnliche. Diese 3 Muscheln haben auch neben ihrer kleinen Form, die Ligamentalbucht und die Wirbelskulptur so sehr übereinstimmend, dass sie wolil alle 3 nur als Varietäten einer Spezies gelten können. Nr. 76. Anodonta Danielsii Lea. T. 33. r. I u. 2. Anodonta Danielsii Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1858. p. 139. — — — Observ. V!1S. I. p. 47. t. 63. fig. 190. Muschel gross, wenig bauchig, dünnschalig, scharfrandig, mit glatter Ober- fläche; Vordertheil ziemlich verkürzt; Hintertheil verlängert, breit; senkrechter Längsdurchnitt breit -lanzettförmig ; Horizontalkontour verlängert-elliptisch-eiförmig; Vorderrand gerundet, in gleichförmiger Biegung vom Wirbel bis zum Unterrande laufend; Unterrand fast gerade, manchmal sogar in der Mitte etwas concav, gegen den Hinterrand zu etwas mehr aufgebogen; Oberrand fast gerade, parallel mit dem Unterrande, vom Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke ziemlich steil abfallend , einen breiten , etwas schief abgestutzten Schna- bel bildend, untere Schnabelecke fast in gerader Verlängerung des Unterrandes lie- gend; Wirbel wenig aufgeblasen, meist unverletzt, mit deutlicher Skulptur, die aus 3 starken in der Mitte gebrochenen Wellen besteht (völlig übereinstimmend mit je- ner An. von decora Lea); Ligament ziemlich lang und breit; Liganientalbucht sehr seicht, rundlich ausgeschnitten, ziemlich kurz, unter der Schildecke gelegen ; Schild- chen kaum angedeulet; Schild breit und lang, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Innenseite glänzend; Perlmutter bläu- lich-we'iss; Schlossleiste sehr schmal; Muskeleindrücke sehr undeutlich; Epidermis glänzend, dunkelbraun, mit dunklen Streifen und sehr entfernt stehenden Jahres- ringen. Länge 100 Mm., Breite 66 Mm., Dicke 32 Mm. Wohnort: Nordamerika, Topeka, Kansas. 109 Lea erklärt diese Spezies, welche er nach einem einzigen Exemplare be- schreibt, als der Umrissform nach sehr übereinstimmend mit der europäischen Ano- donfa ponderosa C. Pfeilfer (?). — Ihre Wirbelsculptur lässt sie jedoch sofort als eine dem Typus der europäischen Anodonlen fremde Form erkennen und gibt uns damit den Beweis an die Hand, wie unzuverlässig die Umrissform der Anodonten für die Speziesunlerscheidnng ist. Die Wirbelsculptur der An. Danielsii stimmt so genau mit jener von Anod. decora Lea überein , dass ich in ihr trotz der abwei- chenden Umrissform nur eine Varietät der letzteren sehen kann, die etwa in dem- selben Verhältnisse zu An. decora Lea steht, wie die europäische ponderosa oder rostrata zu An. cygnea oder piscinalis. Ich bin überzeugt, dass in Nordamerika und überhaupt in allen Erdtheilen die Anodonlen bezüglich der Form ihres Umrisses, ihrer Grösse und Farbe ganz in der gleichen Weise von ihrer Umgebung beein- flusst werden, wie dies in dem naturgeschichtlich am besten bekannten Erdtheile Europa der Falt ist. Es muss aber um so auffallender erscheinen, dass Lea, der alle europäischen Anodonten als nur einer Spezies angehörig erklärt, bezüglich nordamerikanischer Formen eine so minutiöse Abwägung untergeordneten Charak- tere handhabt, die sich in den allermeisten Fällen sogar nur auf ein einziges Ex- emplar stützt. Nr. 77. Anodonta texasensis Lea. T. 33. f. 7 u. 8. Anodonta texasensis Lea, Proo. Acad- Nat. Sei. 1859. p. 113. — — — Observ. Vlll. 1. p. 48. t. 63. fig. 191. Muschel klein, wenig bauchig, sehr dünnschalig, durchscheinend, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, etwas verschmälert; Hintertheil zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkonlour eiförmig; Vorderrand von der schwach markirten Ecke des Schildchens in starker Rundung ohne Grenze zum Unterrande laufend; Unterrand sehr gebogen, gegen den Ilinter- rand sehr aufsteigend; Oberrand fast gerade, vom ziemlich spitzen Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der schwach markirten Schildecke in leichter Biegung ziemlich steil abfallend, einen breiten, an den Ecken abgerundeten Schnabel bildend; Wirbel meist unverletzt, mit sehr deutlicher, aus .3 starken Lamellen bestehender Skulptur, welche völlig mit jener von Anod. decora Lea übereinstimmt; Schildchen klein, ziemlich zusammengedrückt; Schild schmal, sehr lang, durch eine vom Wir- 110 bei auf die obere Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament dünn, ziemlich kurz, hellgefärbt; Ligamentalbucht ziemlich lang, sehr seicht, rundlich, etwas vor der Schildecke gelegen; Innenseite sehr glänzend, bläulich- weiss; Schlossleiste sehr undeutlich; Epidermis blassgelb, zu braun sich neigend; gegen den Rand hellgrün, mit dunkleren Streifen und ziemlich entfernt stehenden Jahresringen. Länge 52 Mm., Breite 36 Mm., Dicke 19 Mm. Wohnort: Nordamerika, Texas. Selbst Lea erklärt diese Muschel als der Anod. decora Lea sehr nachstehend und meint, dass das eine ihm vorliegende Exemplar derselben nur ein halbgewach- senes ist. Berücksichtigt man diese Angabe, sowie, dass die vom Autor selbst hervorgehobenen Unterscheidungsmerkmale gegen An. decora, als: die Farbe der Epidermis, die nicht so gerade Rückenlinie und die Form des Hinterrandes, sich auf sehr unwesentliche Theile der Muschel beziehen, so wird man es nicht für un- gerechtfertigt halten können, wenn ich auch diese Muschel nur als eine Varietät von An. decora Lea betrachte. Nr. 78. Anodonta lacustris Lea. T. 33. f. 5 u. 6. Anodonta lacustris Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1857. p. 84. — — — Observ. VIII. 1. p. 45. t. 62. fig. 188. Muschel von mittlerer Grösse, etwas aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz; Hintertheil sehr verlängert, nur wenig ver- schmälert; senkrechter Längsdurchschnitl lanzettförmig ; Horizontalkontour verlängert eiförmig; Vorderrand gerundet, von der schwach markirten Ecke des Schildchens ohne Grenze in den ünterrand übergehend; Unterrand wenig gebogen, gegen den Hinterrand etwas aufsteigend; Oberrand wenig gebogen, fast parallel zum Unter- rande, von den spitzen Wirbeln wenig überragt; Hinterrand von der schwach markirten Schildecke in geringer Wölbung wenig abfallend zu einem langen, brei- ten und abgestumpftem Schnabel; Wirbel wenig aufgeblasen in eine ziemlich scharfe Spitze auslaufend, mit feiner aber deutlicher aus circa 9 engestehenden Lamellen bestehender Skulptur; die Lamellen sind etwas vor der Mitte des Wirbels in einen spitzen Winkel, dessen Spitze nach innen gerichtet ist, gebrochen; Schildchen sehr klein; Schild lang, schmal, durch eine wellige Doppellinie begrenzt; Ligament 111 lang, dünn, dunkelbraun; Ligamentalbuchl sehr seicht, lang, etwas vor der Schild- ecke gelegen ; Innenseite glänzend; Perlmutter schwach bläulich-weiss, oder gegen die Wirbel zu rölhiichgelb; Muskeleindrücke sehr schwach; Schlossleiste sehr schmal; Epidermis olivengelblich mit zahlreichen dunkleren Streifen und stark her- vortretenden Jahresringen. Länge 84 Mm., Breite 43 Mm., Dicke 28 Mm. Wohnort; Nordamerika, in Seeen bei New-York (Crooked-Litte-Cedar-Lake). Anodonta lacustris Lea ist unzweifelhaft eine gute und wahrscheinlich den Seeen der Umgegend von New-York eigenthümliche Art, die sich durch ihr gan- zes Aeussere als eine in stehendem Wasser lebende Art zu erkennen gibt. Durch ihre Wirbelskulptur ist sie leicht von anderen nordamerikanischen Spezies zu un- terscheiden. Nr. 79. Anodonta soleniformis d’Orbigny. T. 27 f. 1. Anodonta soleniformis d’Orbigny, Mag. de Zoolog. 1835. p. 41. Nr. 11. — — — Voyage l’Ameriq. rnerid. 1847. p. 617. T. 74. fig. 1-3. Spat ha soleniformis Küster. — — Anton, Verzeichniss p. 15. Nr. 579. Thier: gelbgrün (nach D’Orbigny). Muschel: viel länger als breit, ziemlich schmal, dünn, durchscheinend, fast glanzlos, scharfrandig; Vordertheil ziemlich lang, schmal, spitz-rundlich, Hinter- theil sehr verlängert, etwas höher; senkrechte Längskontour spitz -lanzettförmig, Horizontalkontour länglich-schotenförmig ; Vorderrand spitz- eirund , in ununterbro- chenem Zusammenhänge in die Nebenränder übergehend; Oberrand ziemlich lang, zuerst etwas ansteigend, dann gerade; Unterrand in der Milte tief eingebuchtet, nach hinten etwas ansteigend; Hinterrand sehief abfallend, das rundlich abgestutzte Ende einen breiten abwärts gerichteten Schnabel bildend ; Wirbel nach vorne stehend, in einer Ebene mit dem Oberrande, sehr flach, meist angefressen; Liga- ment lang und dünn; Schild ziemlich lang, zusammengedrückt mit undeutlichen Grenzlinien; Schildecke abgerundet; Lendeneindruck breit und tief, vom Wirbel beginnend; Abdominalwölbung hoch, rundlich, nach hinten allmählich verflacht. Oherfläche fein gestreift, hinten gefurcht; am Unlerrande fein schieferig - häutig, 112 vorne durch parallele, ungleiche Querslreifen feilenartig rauh; Epidermis braun, hinten gelbgrünlich mit mehreren (5 — 6) dunkleren Streifen ; Wirbel bläulich perl- mutterglänzend, hornfarben umzogen. Innenseite glatt und glänzend; Muskelein- drücke deutlich, der vordere etwas mehr vertieft; Schlossleisten sehr wenig aus- geprägt, Ligamentalbucht rundlich; die Lippen wulst wenig ausgebildet; der Aussen- rand breit abgeflacht, daher an der äusseren Grenze kantig; Perlmutter schwärz- lich-violett, stark irisirend. Länge 8'"., Breite 1“, Dicke 8“k Wohnort: (Nach D’Orbigny) Südamerika, im Rio Parana bei Iribucua und im Rio Palel; die Muschel steckt im Sande oder zwischen Steinen, wo das Was- ser stark fliesst. Von Anton mitgelheilt. K. IVr, 80. Anodonta Troutwiniana Lea. T. 36. fig. 1 u. 2. Anodonta Troutwiniana Lea, Trans. Am. Phil. Sei. X. pl. 20. fig. 48. — — — Observ. V. p. 43. pl. 26. fig. 48. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich bauchig, dickschalig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, etwas verschmälert, Hintertheil breit, schwach zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit -lanzettförmig; Horizontal- kontour eiförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in starker Wölbung zum Unterrande abfallend, in den er ohne Grenze übergeht; ünterrand ziemlich gebogen; Oberrand wenig gebogen, vom breiten, wenig aufgeblasenen, etwas abgeriebenen Wirbel wenig überragt; Hinterrand sehr verkürzt, von der Ecke des Schildchens sehr steil in geringer Biegung zu einem kurzen abgestutzten, ziemlich breiten Schnabel abfallend; Wirbelskulptur sehr feinwellig; Wirbel der Mitte ge- nähert; Schildchen schmal, wenig zusammengedrückt; Schild breit, ziemlich kurz, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament sehr lang und sehr dünn ; Ligamentalhucht nahe vor der Schildecke gelegen , drei- eckig, tief eingreifend; Innenseite glänzend; Perlmutter silberweiss mit feinen vom Wirbel gegen den Rand laufenden Streifen; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr seicht, fast verwischt; Manteleindruck schwach; Epidermis olivengrün mit röth- lichen Streifen; Hintertheil schiefrig. Länge 64 Mm., Breite 39 Mm., Dicke 23 Mm. 113 Wohnort: Südamerika, Brasilien, Provinz Para. Diese Spezies gehört zur Gruppe der Anodonta latomarginata Lea, welche ich für die typische Muschel einer Anzahl südamerikanischer Anodonten ansehe , die sich ausser ihrer rundlichen Form noch durch ihre dicke Schale und durch die Form ihrer Ligamenlalbucht auszeichnen. An. Troutwiniana entfernt sich jedoch theil- weise wieder vom Typus ihrer Gruppe, indem sie eine mehr längliche Form an- nimmt, die bei der folgenden Spezies noch mehr ausgeprägt wird. Nr. 81. Anodonta Wheatleyi Lea. T. 36. fig. 3 u. 4. Anodonta Wheatleyi Lea, Trans. Am. Pliil. Soc. X. p!. 26. fig. 49. — — — Observat. V. p. 43. pl. 26. fig. 49. Muschel von minierer Grösse, schmal, verlängert, ziemlich bauchig, dick- schalig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil schmal, verkürzt, schwach zugespitzt; Hinterlheil verlängert, ziigespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzett- förmig; Horizontalkontour verlängert, schmal-elliptisch. Vorderrand vom Wirbel in ziemlicher Hundung gegen den ünterrand abfallend, beim üebergange in denselben eine stark abgerundete, schwach angedeutete Ecke bildend; ünterrand sehr wenig gebogen, gegen den Hinlerrand im letzten Drittel ziemlich aufgebogen; Oberrand fast gerade und parallel zum Unterrande; Hinterrand von der abgerundeten Scbild- ecke in flacher Wölbung steil abfallend zu einem spitzen, wenig abgerundeten, ziemlich langen Schnabel; Wirbel wenig aufgeblasen, kaum über den Schalenrand etwas hervorragend, sehr abgerieben, dem Vorderrand sehr genähert; Ligament sehr lang und sehr dünn ; Ligamentalbucht dreieckig, lief, etwas vor der Schildecke gelegen; Schildchen kaum angedeulet; Schild lang, schmal, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Innenseite prachtvoll glänzend, Perlmutter gelblich mit feinen vom Wirbel gegen den Unterrand laufenden Streifen ; Schullermuskeleindruck ziemlich vertieft; Hüf'tmuskeleindruck zerfliessend; Mantel- narbe schwach angedeutet; Epidermis zimmlroth, an den Rändern röthlichbraun, gänzlich ohne Streifen. Länge 57 Mm., Breite 27 Mm., Dicke 20 Mm. Wohnort: Südamerika, Brasilien, Prov. Para. IX. 1. 15 114 Nr. 82. Anodonta Uruguayensis Lea. T. 38. f. 1 u. 2. Anodonta uruguayensis Lea, Journ. Acad, Nat. Sei. V. p. 393. — — — Observat. X. p. 29. pl. 48. fig. 302. Muschel gross, aufgeblasen, scharfrandig , ziemlich dickschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, etwas verschmälert; Hintertheil breit, etwas zugespilzt; Horizontalkontour rundlich eiförmig; Vorderrand von der kaum an- gedeutelen Ecke des Schildchens in starker Biegung abfallend; ünterrand von fast gleicher Wölbung mit dem Vorderrande; Oberrand etwas gebogen, ziem- lich ansteigend, vom breiten stark abgeriebenen Wirbel, der der Mitte sehr ge- nähert ist, wenig überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in fast gerader Linie steil abfallend , einen kurzen , sehr schief abgestulzten Schnabel bildend; Schildchen sehr klein, kaum zusammengedrückt; Schild kurz, breit, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt, wenig zusammen- gedrückt; Ligament breit, ziemlich lang, dunkelbraun; Ligamentalbucht sehr tief, schmal , hackenförmig , etwas von der Schildecke gelegen. Innenseite sehr glän- zend , Perlmutter weisslich ; Schlossleiste ziemlich breit , Hüftmuskeleindruck kaum bemerkbar , Schultermuskeleindruck ziemlich vertieft, länglich , Nebenmuskeleindruck undeutlich; Epidermis gelblichbraun, am Vorder- und Hintertheil dunkler, mit sehr entfernt stehenden Jahresringen. Länge 87 Mm., Breite 63 Mm., Dicke 41 Mm. Wohnort: Südamerika im üruguayfluss. Anodonta uruguayensis gehört zum Formenkreise der An. latomarginata Lea (vide Nr. 72). Nr. 83. Anodonta Moricandii Lea. T. 38. fig. 3 u. 4. Anodonta Moricandii Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. V. p. 396. — — — Observ. X. p. 32. t. 49. fig. 303. Muschel gross, verlängert, wenig aufgeblasen, sehr dünnschalig, durchscheinend mit glatter Oberfläche ; Vordertheil ziemlich schmal, Hintertheil verbreitert zugespitzt ; 115 senkrechter Längsdurchschnilt fast cylindrisch; Horizontalkontour schief viereckig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den Unterrand übergehend; ünterrand ziemlich gebogen, gegen den Hin- terrand etwas in die Höhe steigend; Oberrand gerade, ziemlich ansteigend, vom breiten, aufgeblasenen , stark abgeriebenen Wirbel etwas überragt , Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in fast gerader Linie steil abfallend und mit dem Unterrande eine spitze, etwas abgerundete Ecke bildend; Ligament sehr lang, ziem- lich dünn, hellbraun; Ligamentalbucht tief, dreieckig, etwas von der Schildecke ent- fernt; Schildchen klein, sehr zusammengedrückt; Schild lang, ziemlich breit, ziem- lich zusammengedrückt; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter bläulichweiss ; Muskel- eindrücke sehr breit; sehr undeutlich; Epidermis gelblich olivenfarben , am Vorder- theile grünlich mit entfernt stehenden dunkleren Jahresringen. Länge 109 Mm., Breite 59 Mm., Dicke 32 Mm. Wohnort: Südamerika, Brasilien. Lea hat diese Muschel nach 3 Exemplaren beschrieben, welche sich in der Sammlung des Herrn Moricand in Genf befanden. Die Muschel gehört zum For- raenkreise der An. anserina Spix und ich bin fast der Meinung, dass die Lea’sche Muschel nur eine Varietät dieser Art darstellt. Nr. 84. Anodonta Forbesiana Lea, Taf. 34. fig. 1. u. 2. Anoclonla Forbesiana Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. V. p, 393. — _ _ Observ. X. p. 29. l. 47. fig. 301. Muschel gross, sehr aufgeblasen, ziemlich dickschalig mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich lang, breit; Hinterfheil breit, abgestutzt; senkrechter Längs- durchschnitt eiförmig; Horizontalkontour undeutlich länglich- viereckig; Vorderrand von der schwach markirten Schildecke in starker Rundung abfallend uud ohne Grenze in den Unterrand übergehend ; Unterrand sehr wenig gebogen , gegen den Hinterrand etwas in die Höhe steigend; Oberrand wenig gebogen, sanft ansteigend, vom breiten aufgeblasenen Wirkel stark überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in schwacher Wölbung fast senkrecht abfallend, mit dem Unterrande eine sehr stumpfe abgerundete Ecke bildend. Wirbel meist stark abgerieben, sehr der Mitte genähert; Schildchen schmal, zusammengedrückt; Schild kurz, breit, wenig zu- 15 * 116 sammengedrückt ; Ligament lang, breit, dunkelbraun. Ligamentalbucht sehr tief, breit, dreieckig, etwas vor der Schildecke; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter weiss- lich ; Schlossleiste gegen die Ligamentalbucht sehr breit werdend ; Hüftmuskeleindruck sehr seicht, sehr breit; Schultermuskeleindruck ziemlich vertieft, länglich, mit kleinem rundlichen, völlig getrenntem Nebenmuskeleindruck; Epidermis gelblichbraun, glän- zend, mit sehr von einander entfernt stehenden Jahresringen. Länge 116 Mm., Breite 70 Mm., Dicke 54 Mm. Wohnort: Südamerika, im Uruguayfluss. Lea sagt in einer Bemerkung dass die sämmtlichen Exemplare dieser Muschel, welche der An. trapezialis Lam. und anserina Spix. sehr ähnlich ist, am Hinter- theile verletzt waren, und dass diese Verletzung vielleicht die grosse Aufgeblasen- heit der Muschel zur Folge hatte. Meine Beobachtungen bestätigen dieses Verhält- niss für alle unsere Süsswasserbivalven , und ich halte es daher für nicht unwahr- scheinlich, dass An. Forbesiana nur eine Abnormität der An. anserina Spix. darstellt. Nr. 85. Anodonta Napoensis Lea. T. 34. fig. 3 u. 4, Anodonta Napoensis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1868. p. 162. _ _ _ Observ. XII. p. 84. t. 53. fig. 137. Muschel klein, länglich, ziemlich dickschalig, wenig bauchig, mit glatter Ober- fläche; Vordertheil schmal, zugespitzt; Hintertheil wenig zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt schmal lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert eiförmig; Vor- derrand vom Wirbel ab, etwas zugespitzl-gerundet, ohne Begrenzung in den Unterrand übergehend; Unterrand sehr wenig gebogen; Oberrand stark gebogen, vom Wirbel nicht überragt; Hinterrand ohne Grenze von den Nebenrändern abge- selzt, etwas zugespitzt-gerundet ; Wirbel stark angefressen, nicht hervortretend; Schildchen fehlend; Schild lang, schmal, kaum etwas zusammengedrückl, durch eine schwach angedeutete Linie begrenzt; Ligament lang, ziemlich dick, dunkelbraun; Ligamentalbucht seicht; Innenseite nicht glänzend; Perlmutter gelbgrün; Schlossleiste ziemlich breit; Muskeleindrücke deutlich; Hüftmuskeleindruck seichter, breit; Schulterrauskeleindruck tiefer, länglich; ziemlich breit, mit sehr kleinem rundlichen. 117 völlig getrenntem Nebenmuskeleindruck; Epidermis dunkelbraun, wellig mit dunkleren Streifen. Länge 61 Mm., Breite 33 Mm., Dicke 28 Mm. Wohnort: Südamerika, Napo-Fluss; Republik Ecuador. Isac Lea hat diese Muschel nach 2 alten Exemplaren, der Smithsonian-Insti- tution ffehörifif beschrieben. Sie scheint zum Formenkreise der kleineren südameri- kanischen Anodonten : An. Scbroeteriana Lea , crispata Lam. und tenebricosa Lea zu gehören, mit denen sie in manchen Merkmalen wechselweise übereinstimmt. Nr. 86. Anodonta Linnaeana Lea. T. 36. fig. 5 u. 6. A n 0 d 0 n t a L in n a ean a Lea, Trans. Ainer. Phil. Sei. X. pl. 27. fig. 51. — — — Observ. V. p. 45. t. 27. fig. 41. Muschel gross, sehr aufgeblasen, ziemlich dünnschalig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Wirbel sehr aufgeblasen, mittelständig; Vordertheil von gleicher Länge wie das Hintertheil, breit; Hintertheil sehr kurz, etwas zugespitzt; senk- rechter Längsdurchschnitt zugespitzt-eiförmig ; Horizontalkontour hreit-eiförmig; Vorderrand von der schwach markirten Ecke des Schildchens in starker Wölbung steil abfallend und ohne Absatz in den gleich stark gebogenen Unterrand über- gehend, der sich gegen den Hinterrand sehr stark in die Höhe zieht; Oberrand wenig gebogen, vom breiten, aufgeblasenen Wirbel stark überragt; Hinterrand von der Schildecke in fast gerader Linie steil abfallend, dann einen schmalen, schief abgestutzten, etwa in der Mittellinie der Muschel liegenden Schnabel bildend ; Wirbel breit, meist mit unverletzter Skulptur, die aus wenigen, stark hervortrelenden, höckerartigen Lamellen besteht; Ligament ziemlich dünn und nicht sehr lang; Liga- mentalbucht etwas vor der Schildecke, seicht, rundlich; Schildchen lang, sehr zu- sammengedrückt; Schild kurz und breit, ziemlich zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel auf die obere Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Innenseite glän- zend; Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleisle schmal, Muskeleindrücke sehr seicht; Manlelnarbe leicht angedeutet; Epidermis bräunlich-grün , glänzend, dunkelgeslreift, mit ziemlich entfernt stehenden Jahresringen; Hintertheil der Muschel dunkler grün. Länge 103 Mm., Breite 72 Mm., Dicke 50 Mm. 118 Wohnort: Nordamerika, Campbell-County, East-Tenessee. Die Muschel ist durch die mittelständige Lage des Wirbels vor anderen nord- amerikanischen Spezies ausgezeichnet; in ihrer ümrissform steht sie der Anodonta Vescoiana Bourg. aus Westasien am nächsten. — Es finden sich jedoch auch in Nordamerika noch einige ihr ähnliche Formen. Nr. 87. Anodonta Dariensis Lea. T. 37. fig. 3. u. 4. Anodonta Dariensis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1858. p. 139. _ _ _ Observ. VII. 1. p. 48. t. 28. fig. 99. Muschel gross, verlängert, bauchig, scharfrandig, ziemlich dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, Hintertheil verlängert, zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt -eiförmig; Horizonialkontour elliptisch; Vorderrand von der schwach angedeuteten Ecke des Schildchens halbkreisförmig gebogen, ohne Grenze in den weniger stark gebogenen, gegen den Hinterrand sehr aufsteigenden Unterrand übergehend; Oberrand wenig gebogen, vom breiten, aufgeblasenen, abgeriebenen Wirbel ziemlich überragt; Hinterrand von der Schild- ecke in schwacher Wölbung ziemlich steil abfallend zu einem breiten schief abge- stutzten Schnabel; Schildchen klein, wenig zusamraengedrückt; Schild lang und breit, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich lang, dick, braun; Ligamentalbucht lang, seicht, gerundet, etwas vor der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich-weiss ; am Vordertheile stärker; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr seicht; Hüftmuskel breit, rundlich; Schultermuskel verlängert, etwas verlieft; Epidermis dunkeloliven- farben, mit schwärzlichen Streifen und dunkleren und gelblichen Bändern; vom Wirbel aus laufen 3 grünliche Streifen gegen den Hinterrand. Länge 111 Mm., Breite 60 Mm., Dicke 61 Mm. Wohnort; Nordamerika bei Hopeton in Darien, im Swift-Creek bei Macon in Georgien und im Flint-River in Georgien. Anodonta Dariensis steht nach Lea der An. fluviatitis Lea (cataracta Say.) ziemlich nahe. Eine Beschreibung des Thieres findet sich in Lea’s Observ. VII. p. 48. 119 IVr. 88. Anodonta Simpsoniana Lea. T. 37. fig. 5 u. 6. Anodonta Simpsoniana Lea, Proc. Acad. Nat. Soc. 1861. p. 56. — — — Observ. IX. p. 34. t, 32. fig. 281. Muschel klein, ziemlich zusammengedrückt, dünnschalig, scharfrandig , mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, etwas verschmälert, Hinterfheil etwas zuge- spitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig, Horizontalkonfour eiförmig; Vor- derrand vom Wirbel aus in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den stark gewölbten ünterrand übergehend; Oberrand etwas gebogen, etwas ansteigend, vom kleinen wenig aufgeblasenen Wirbel etwas überragt; Hinterrand von der etwas ab- gerundeten Schildecke steil abfallend, dann einen ziemlich breiten, kurzen, abge- stutzten Schnabel bildend, dessen Ecken etwas abgerundet sind; Schildchen kaum hervortretend; Schild breit und lang, durch eine vom Wirbel auf die obere Schna- belecke laufende Linie begrenzt, ziemlich zusammengedrückt; Ligament ziemlich kurz, dunkelbraun; Ligamenlalbucht fast unter der Schildecke, ziemlich tief, rund- lich; Wirbelskulptur aus circa 4 breiten, entfernt stehenden Lamellen bestehend; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich- weiss; Schlossleiste sehr schmal; Muskel- eindrücke sehr seicht; Epidermis dunkelbraun mit zahlreichen engestehenden Jahres- ringen. Länge 46 Mm., Breite 28 Mm,, Dicke 13 Mm. Wohnort: Arktisches Nordamerika, bei Fort Rae am grossen Sklaven-See. Lea hat diese Spezies auf ein einziges, wie er meint, nicht völlig ausge- wachsenes Exemplar gegründet. Nr, 89. Anodonta Amazonensis Lea. T. 37. fig. 7. Anodonta Amazonensis Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. V. p. 395. — — — Observ. X. p. 31. t. 46. fig. 300. Muschel von mittlerer Grösse, schmal, sehr verlängert, bauchig, ziemlich dick- schalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr kurz, ziemlich breit; Hintertheil sehr verlängert zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig, Horizontal- kontour sehr verlängert-eiförmig ; Vorderrand von der schwach angedeuteten Ecke 120 des Schildchens in geringer Wölbung zum Ünlerrande abfallend und ohne Grenze in den fast geraden Unterrand übergehend; Ünterrand gegen den Hinterrand all- mählig etwas ansteigend; Oberrand fast gerade, vom ziemlich breiten, etwas auf- geblasenen, abgeriebenen Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in geringer Biegung ziemlich steil abfallend zu einem langen, schmalen Schnabel; Ligament lang und dünn; Ligament albucht fast unter der Schildecke, tief eingreifend, dreieckig; Schildchen klein, wenig zusammengedrüokt; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt, durch 3 vom Wirbel gegen die obere Schnabel- ecke laufende Linien begrenzt. Innenseite sehr glänzend, Perlmutter weisslich, unter dem Wirbel röthlich; Schlossleiste sehr schmal; Hüftmuskeleindruck breit, sehr seicht; Schullermuskeleindruck länglich, ziemlich vertieft; Epidermis tief dunkelgrün, mit schwarzen Streifen und ziemlich entfernt stehenden Jahresringen. Länge 80 Mm., Breite 37 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Südamerika, im oberen Theile des Amazonenstromes. Diese Muschel nähert sich am meisten der Anodonta Wheatleyi Lea, nament- lich durch ihre ümrissform; sie bleibt aber beträchtlich kleiner als diese. Obwohl die Horizonfalkontouren dieser Arten ziemlich übereinstimmen, halte ich aber doch beide für gute Spezies, namentlich weil die Lage und Form des Schultermuskels wesentlich differirt. Der Schultermuskeleindruck der Anod. Amazonensis ist näm- lich gegen den Wirbel geneigt und läuft in eine ziemlich scharfe sich demselben sehr nähernde Spitze aus, während dieselbe Muskelnarbe bei An. Wheatleyi gegen den Vorderrand geneigt ist und eine weit mehr abgerundete, kürzere Spitze hat. Ausserdem nähert sich diese Muskelnarbe bei A. Wheatleyi viel weniger dem Wirbel, sondern ist mehr gegen den Unterrand gerückt, so dass sie fast genau in der Mitte des Vorderrandes liegt, während sie bei An. Amazonensis die obere Hälfte des Vorderrandes nicht überschreitet. Nr. 90. Anodonta Californien s is Lea. T. 39. fig. 5 u. 6. Anodonfa Cali forniensis Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. X. pl. 25. fig. 4T. — — — Observ. V. p. 42. Muschel klein, ziemlich bauchig, sehr dünnschalig und zerbrechlich, scharf- randig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil verkürzt, etwas verschmälert; Hintertheil ziemlich breit, stumpf zugespilzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; 121 Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand von der kaum angedeuteten Ecke des Schild- chens in starker Wölbung zum Unterrande abfallend und ohne Grenze in derselben übergehend ; Unferrand anfangs fast gerade , dann aber stark zum Hinterrande auf- gebogen; Oberrand etwas gebogen, gegen die Schildecke etwas ansteigend; Hinter- rand von der Schildecke steil abfallend; zuerst etwas einwärts gebogen, dann einen ziemlich breiten, abgestutzten Schnabel bildend; Wirbel spitz, nicht aufgeblasen, mit deutlicher Skulptur, die aus wenigen, in der Mitte gebrochenen, feinen Lamellen besteh!; Schildchen sehr schmal, wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich breit und lang, durch eine Doppellinie begrenzt, die vom Wirbel zur oberen Schiiabel- ecke läuft, etwas zusammengedrückt; Ligament ziemlich kurz und dünn, Ligamental- bucht etwas vor der Schildecke gelegen, seicht, rundlich; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss; Schlossleiste sehr schmal; Muskeleindrücke sehr seicht; Epidermis olivengrün mit ziemlich entfernt stehenden Jahresringen. Länge 56 Mm., Breite 35 Mm., Dicke 21 Mm. Wohnort; Nordamerika, Californien im Rio Colorado. Nr. 91. Anodonta ovata Lea. T. 39. fig. 3 u. 4. Aiiodoiita ovata Lea, Trans. Amer. PliiL Soc. VI, pl. 2. fig. 2. — — Observ. II. p. 2. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells 1842. p. 219. — — Jay, Cai. oi' Shells 1850. p. 72. Nr. 2062. Muschel von mittlerer Grösse, wenig bauchig, scharfrandig, dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr kurz, etwas verschmälert; Hintertheil verlängert zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzetlförroig; Horizontalkontour rein- eiförmig; Vorderrand in starker Wölbung vom Wirbel zum ünterrande abfallend, ohne gegen diesen abgegrenzt zu sein; ünterrand ziemlich gebogen, gegen den Hinterrand etwas in die Höhe steigend; Oberrand gebogen, vom mässig breiten Wirbel überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke ziemlich steil abfal- lend zu einem breiten abgestutzten Schnabel; Wirbel wenig aufgeblasen, etwas zu- gespitzt; Skulptur aus 4 ziemlich entfernt stehenden, parallelen Lamellen bestehend, welche in 2 ungleiche Theile gebrochen sind , und von denen der vordere Theii einen sehr spitzen, sehr vorspringenden Winkel bildet. Schildchen klein, wenig zu- IX. 1. 16 122 sammengedriickt; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt; Ligament lang, ziemlich dünn, dunkelbraun; Ligamentalbucht kurz, seicht, gerundet, ziemlich weit von der Schildecke entfernt; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich weiss; Schloss- leiste sehr schmal; Muskeleindrücke seicht; Epidermis dunkelolivengelb mit schwärz- lichen Streifen und entfernt stehenden Jahresringen. Das Perlmutter wird bei älteren Exemplaren unter dem Wirbel oft röthlich gelb, welche Farbe durch eigen- thümlichen, wahrscheinlich krankhafte Perlnmtterablagerungen veranlasst wird. Länge 70 Mm., Breite 44 Mm., Dicke 26 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Flat-Rock-River und im Ohio. Nr. 92. Anodonta luteola Lea. T. 37. fig. 1 u. 2. Anotlüiita luteola Lea, Proc. Acad. Nal. Sei. 1858. p. 118. — — — Observ. VII. p. 85. t. 43. fig. 147. Muschel klein, wenig bauchig, dünnschalig, scharfrandig , mit glatier Ober- fläche; Vordertheil etwas verschmälert, kurz, Hinfertheil breit; senkrechter Längs- durchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour breit-eiförmig; Vorderrand vom Wirbel in starker Wölbung abfallend, ohne vom Unterrande abgegrenzt zu sein; Unterrand wenig gebogen, in der Mitte manchmal etwas concav, gegen den Hinterrand sehr in die Höhe steigend; Oberrand stark gebogen, etwas ansteigend, vom Wirbel über- ragt; Hinterrand von der Schildecke in schwacher Wölbung steil abfallend, einen breiten, kurzen, abgestutzten Schnabel bildend, dessen untere Ecke stark abgerundet ist; Wirbel wenig aufgeblasen, abgerieben; Schildchen klein, wenig zusammenge- drückt; Schild breit, ziemlich kurz, mässig znsammengedrückt; Ligament ziemlich lang, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht fast unter der etwas abgerundeten Schildecke gelegen, tief, dreieckig ; Innenseite sehr glänzend ; Perlmutter weiss ; Schlossleiste schmal; Schultermuskeleindruck länglich, ziemlich vertieft; Hüftmuskeleindruck ver- wischt; Epidermis olivengelb; quergestreift mit ziemlich entfernt stehenden Jahres- ringen. Länge 59 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 21 Mm. Wohnort: Amerika, Isthmus von Darien. Nach Lea ist diese Muschel der An. Troutwiniana sehr ähnlich; die Form 123 ihrer Ligamentalbucht weist sie in die Gruppe der rundlichen südaraerikanischen Anodonten. — Nr. 93. Anodonta magnifica Lea. T. 35. fig. 1. Syinphonola inagnifica Lea, Trans. Am. Phil. Soc. V. p!. 5. fig. 14. — — — Observat. 1. p. 155. Anodonta — Jay, Coli, of Shells. 1850. p. 72. Nr. 2054. — — Hanley Cat. ol' rec. biv. Shells. 1842—56 p. 215. Muschel sehr gross, sehr bauchig, scharfrandig, ziemlich dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz; Hintertheil breit, etwas zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig ; Horizontalkontour fast breit-eiförmig; Vorder- rand von der Ecke des Schildchens in schwacher Biegung abfallend, ohne Grenze an den Unterrand anschliessend; ünterrand sehr wenig gebogen, erst gegen den Hinterrand stark aufsteigend; Oberrand unregelmässig; die Schalensubstanz über- wuchert das Ligament, welches völlig verdeckt wird und bildet auf beiden Seiten des Wirbel, in der Gegend des Schildes und des Schildchens sehr beträchtliche Er- höhungen, zwischen denen der Wirbel lief eingesenkt liegt; die Ränder dieser Er- höhungen, von denen die des Schildchens die kleinere und niedrigere ist, sind un- regelmässig abgebrochen; die überwuchernde Schalensubslanz ist sehr dünn und zerbrechlich; Hinterrand von der Ecke des Schildes in fast gerader Linie steil ab- fallend, und einen kleinen, sehr schief abgestutzten Schnabel bildend; Wirbel kaum über den Oberrand hervorragend, ohne eigentliche Skulptur; dagegen ist die Schale vom Wirbel ab wellig gefurcht; die Wellen (3 — 4) werden rasch grösser und breiter, und stehen ziemlich entfernt, sind aber nicht nur auf der Oberfläche der Schalen sichtbar, sondern erstrecken sich durch die ganze Schalenstärke, so dass sie an der Innenseite ebenso fühlbar sind, wie an der Aussenseite der Muschel. Liga- ment stark, ziemlich lang, mit Schalensubstanz überbaut; Ligamentalbucht seicht, kurz vor der Schildecke, rundlich; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss oder gelb- lich; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke seicht; Hüftmuskeleindruck kaum sicht- bar; Schultermuskeleindruck etwas verlieft, sehr verlängert, sehr nahe am Ober- und Vorderrand gelegen; Epidermis olivenbraun oder grün, mit dunkleren Streifen und schwärzlichen mehr erhabenen Jahresringen; Wirbelgegend oft braunroth; 16* 124 vom Wirbel nach den Rändern laufen zahlreiche dunklere , schwach markirte Strahlen. Länge 130 Mm., Breite 96 Mm., Dicke 44 Mm. Wohnort : Asien, China (bei Canton). Aus der Sammlung des Herrn Baron v. Maltzahn zu Waren in Mecklenburg. Diese Muschel ist vielleicht die grösste, jedenfalls aber die schönste ihres Genus. Isaak Lea hatte jene ünioniden, deren Ligament von Schalensubstanz überbaut ist, in ein Genus „Symphonota^‘ vereint , dem gegenüber er die mit freiem Ligamente versehenen Arten als „non-symphonote“ bezeichnete. Da aber die Ueberwucherunng des Ligamentes durch Schalensubstanz auch bei mehreren Spezies des Genus Unio auftritt, so hat sich diese Erscheinung nicht als charakteristisches Merkmal für ein neues Genus halten lassen und Lea selbst Hess sein Genus Syraphonota wieder fallen , behält aber den Namen zur Gruppenbezeiclmung bei. — In seiner Synopsis of ünionidae 1870 führt Lea 7 Spezies des Genus Anodonla als sympho- not auf: An. Wahlaraatensis Lea, magnifica Lea, Woodiana Lea, Benedictensis Lea, Nutlalliana Lea, californiensis Lea, und rubicunda Lea. Bei diesen Spezies erreicht die üeberwucherung des Ligamentes durch Schalensubstanz sehr verschiedene Grade. Während sie nämlich bei An. magnifica zu sehr beträchtlichen Erhebungen auswächst, bleibt sie bei anderen so unbedeutend, dass Lea selbst in seiner Beschreibung der An. californiensis das Verdecktsein des Ligamentes gar nicht erwähnt, und dass er von An. rubicunda nur sagt: ligament rather short, somewhat thick and partly con- cealed.“ — Von allen mir bis jetzt bekannt gewordenen Spezies ist die vorstehende durch ihre ganz eigenthümliche Wirbelskulptur ausgezeichnet. Die Spitze des Wirbels ist nämlich nicht durch Lamellen gekrönt, sondern die Schale selbst ist um den Wirbel wellenförmig gefallet, so dass die Falten oder Wellen die ganze Schalenslärke durchsetzen, und auf der Innenseite der Muschel noch ebenso sichtbar und fühlbar sind, wie auf der Aussenseite. Die Wellen nehmen mit der Entfernung vom Wirbel an Breite und Länge zu, werden aber allmählig flacher und verlaufen gänzlich. Von den bis jetzt bekannten Arten hat nur Anod. Woodiana Lea die gleiche wellige Wirbelskulptur und da diese Spezies gleichfalls aus China stammt, so scheint diese eigenthümliche Wirbelfaltung auf einige ostasiatische Spezies beschränkt zu sein. Die Figur, welche Lea der Beschreibung seiner Anodonta magnifica in den 125 Trans. Am. Phil. Sei. 1837. taf. 5. fig. 14. beigibt (sie stellt die Muschel sehr ver- kleinert dar) besitzt nicht die auffallenden Verlängerungen, welche durch üeber- wucherung der Schalensubstanz in der Gegend des Schildes und Schildchens gebil- det werden. Dennoch zweifle ich nicht, dass bei üebereinstimmung ihrer Horizon- talkonlour meine und Lea’s Figur derselben Art angehört. Die ungewöhnlich ver- längerten Schalentheile sind ungemein dünn und zerbrechlich und es bedarf wohl besonders günstiger Umstände, dass selbe selbst an lebenden Muscheln nicht verletzt und abgebrochen werden. Schon beim Oeffnen der Muschel auf grössere Weite als es die Schliessmuskeln des Thieres erlauben, müssen diese Theiie abbrechen. — Lea stellt (Synopsis of ünionidae 1870. p. 75) Anod. aurata Küster als synonym zu seiner An. magnifica; ich möchte beide doch für verschiedene Arten halfen, wenn gleich sie auch Küster nach Chemnitz copirt hat. — Nr. 94. Anodonta capitata Küster. Taf. 39. fig. 1.2. Anodonta capitata Küster in CoUeef. — — var. major, Brasilia Contr. dclla Fauna dei Moll.Dalmat. p. 131. Muschel gross, sehr verlängert, bauchig, scharfrandig, dünnschalig, mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil kurz, etwas verschmälert, Hintertheil sehr ver- längert, zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert-eiförmig; Vorderrand von der sehr stark abgerundeten Ecke des Schild- chens in flacher Biegung ohne Grenze in den Unlerrand übergehend; ünferrand seht wenig gebogen; nur gegen den Hinterrand etwas aufsteigend; Oberrand etwas ge- bogen, vom Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der Ecke des Schildes in fast etwas concaver Linie zu einem breiten, schief abgesliifzten Schnabel abfallend; Wirbel mit fein lamellenartiger, in eine scharfe Spitze auslaufender Skulptur, sehr flach; Ligament ziemlich stark und lang, hellbraun, etwas überbaut ; Ligamentalbucht etwas vor der Schildecke gelegen, ziemlich lang, seicht, gerundet; Schildchen schmal, ziemlich zusammengedrückt; Schild ziemlich breit und lang, zusammenge- drückt, durch zwei von der Wirbelspitze zur oberen Schnabelecke laufende Linien begrenzt; Innenseite glänzend, etwas wellig; Perlmutter weiss, schwach, um das Vordertheil in der sogenannten Lippengegend stärker; Schlossleiste ziemlich schmal; 126 Schultermuskeleindruck etwas vertieft; Manteleindruck nur am Vordertheile bemerk- bar; Epidermis olivengelb, um den Wirbel röthlichbraun mit dunkleren scharf raar- kirten Jahresringen und breiten hellgrünen, sehr dicht stehenden zahlreichen Strahlen, Schild und Schnabel dunkelgrün. Länge 108 Mm., Breite 67 Mm., Dicke 35 Mm. Wohnort: Europa, Dalmatien im Narenta-Fluss. Varietät. Epidermis dunkler; Muschel dickschaliger, Schild etwas mehr zu- sammengedrückt. — Aus dem Narenta. Nach von Herrn Dr. Küster mitgetheilten Exemplaren. Diese Muschel stimmt bezüglich ihrer Wirbelskulptur, der Form ihrer Liga- mentalbucht und in allen übrigen Verhältnissen so sehr mit dem Typus der Ano- donten von Fundorten nördlich der Alpen überein, dass ich in derselben gleichfalls nur eine Form der vielgestaltigen An. mulabilis sehen kann. Nr, 95. Anodonta limpida Parreyss. T. 40. tig. 1. 2. Anodonta limpida Parreyss in sohedis. — — — Jay, Coli, of Shells p. 72 Nr. 2053. Anodonta d a l m a l i n a Kulschig. Muschel gross, dünnschalig, ziemlich bauchig, scharfrandig, mit glatter, glän- zender Oberfläche ; Vordertheil breit; Hintertheil etwas zugespitzt, verlängert; senk- rechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert-eiförniig; Vor- derrand von der schwach angedeuteten Ecke des Schildchens in starker, gleich- förmiger Rundung abfallend , ohne Absatz in den ünterrand übergehend ; ünterrand sehr lang, sehr wenig gebogen, gegen den Hinterrand wenig aufgerichlet ; Oberrand wenig gebogen, vom ziemlich breiten Wirbel etwas überragt; Hinterrand von der Schildecke in fast etwas concaver Linie zu einem breiten , Schnabel abfallend ; Wirbel wenig aufgeblasen, meist unverletzt, mit feiner, aus 12 engestehenden La- mellen bestehend, die in der Mitte zu einem einwärts gerichteten Winkel gebogen sind. Schildchen sehr schmal, wenig zusammengedrückt, Schild lang und breit, ziemlich zusammengedrückt, durch 3 vom Wirbel gegen die obere Schnabelecke laufende Linien begrenzt, von denen die mittelste die deutlichste ist. Ligament stark, lang, hellbraun, etwas überbaut; Ligamentalbucht vor der Schildecke gelegen 127 (etwa 13 Mm. von ihr entfernt), ziemlich seicht, gerundet. Innenseite glänzend, schwach wellig; Perlmutter bläulich-weiss , am Vordertheile der Muschel etwas dicker; Muskeleindrücke sehr seicht; Manteleindruck seicht, doch deutlich; Schloss- leiste schmal, in der Mitte derselben eine feine Lamelle, die vom Wirbel bis zur Ligamentalbucht läuft; Epidermis fahl-gelb; Schild und Hintertheil braun, mit wenig markirten Jahresringen ; am Vorderfheil Zuwachsstreifen und Jahresringe sehr wellig hervortretend. Länge 125 Mm., Breite 68 Mm., Dicke 37 Mm. Wohnort: Europa, Dalmatien im Narentafluss. Von Dr. Küster mitgetheilt. Ich kann auch diese Form nicht für eine gute Art halten, da sie nur durch ihre Umrissform sich vor anderen auszeichnet. Nr. 96. Anodonta exii leer ata Villa. T. 40. t. 3. 4. Anculonla exulcerata Viiia, Porro Mal. Com. 1838. p. 111. t. ‘J. lig. 12. — gib ha Kulscbig in coli. Muschel klein, dünnschalig, bauchig, etwas scharfrandig, mit glatter Ober- fläche; Vorderlheil kurz; Hintertheil breit-geschnäbelt; senkrechter Längsdurchschnitt breil-lanzetlförmig; Horizontalkonfour einseilig-eiförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in fast gerader Linie senkrecht abfallend, mit ziemlich deutlicher, stark abgerundeter Ecke an den Unterrand anschliessend ; Unterrand fast gerade, Oberrand wenig gebogen, etwas ansteigend, vom Wirbel kaum überragt; Hinterrand von der abgerundeten Ecke des Schildes in fast gerader Linie steil abfallend und einen breiten, etwas schief abgestutzten Schnabel bildend; Wirbel abgerieben, ziem- lich spitz auslaufend, kaum etwas den Oberrand überragend; Ligament ziemlich kurz, dick, hellbraun; Ligamentalbucht sehr seicht, verkürzt; das Ende des Liga- menles fällt mit der Schildecke zusammen. Schildchen schmal, etwas zusammen- gedrückt; Schild lang, schmal, wenig zusammengedrückt. Innenseite glänzend; Perl- mutter weiss, sehr fetlfleckig; Muskeleindrücke sehr seicht; Schlossleiste sehr schmal; Perlmutter gegen die Ränder zu Perlansätzen geneigt. Epidermis oliven- gelb mit dunkleren, ziemlich nahegerückten Jahresringen, welche schwach hervor- stehende Rippen bilden. Schildgegend und äusserstes Ende des Schnabels schiefrig. Länge 63 Mm., Breite 39 Mm., Dicke 23 Mm. 128 Wohnort: Europa, Dalmatien und Norditalien. Die Muschel gehört zum Forraenkreise der Anodonta anatina Rossm. An. gibba Rutschig gleicht der An. exulcerata Villa (die ich beide in authentischen Exemplaren vor mir hatte), so sehr, dass ich beide Muscheln für identisch halten muss. Gering- fügige Abweichungen beider beziehen sich auf die Farhe der Epidermis, die Länge der Muschel u. s. w. , während beide durch den geraden, senkrecht abfallenden Vorderrand, die Lage und Form der Ligamentalbucht und selbst in der Umrissform sehr genau übereinstimmen. — Das abgebildete Exemplar, welches mir Hr. Dr. Küster mittheilte, ist An. gibba Kutsch. Nr. 97. Anodonta Sirionos D’Orbigny. T. 40. fig. 1. 2. Anodonta sirionos D’Orbigny, Mag. de Zooi. 1835. p. 40. Nr. 6. — Ferrarissii D’Orbigny, — — — ~ P- 40. Nr. 7. — sirionos Orbigny, Voyage d. l’Amer. merid. 1847. p. 615. PI. 74. f. 46. und PI. 80. fig. 1 — 4. — — sirionos Hanley, Catal. of rec. biv. Shells, p. 221. Muschel gross, dünnschalig, seharfrandig, wenig bauchig, mit fein gestreifter Oberfläche; Vordertheil kurz, sehr verschmälert; Hintertheil breit, kurz zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour breit-eiförmig; Vor- derrand vom Wirbel in starker Biegung abfallend; in der Mitte des Vorderrandes liegt eine abgerundete, wenig vortretende Ecke, deren unterer Schenkel ohne Grenze in den Unterrand, der sehr stark gewölbt ist, übergeht; Oberrand ziemlich gebogen, unter dem breiten Wirbel, der den Rand überragt in flachem Winkel ge- brochen; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke in fast gerader Linie steil abfallend und beim ZusammenfrelTen mit dem Unterrande eine abgerundete Ecke bildend. Wirbel stark angefressen: Schildchen fast fehlend; Schild lang und ziem- lich breit, ziemlich zusammengedrückt, durch 2 von der Wirbelspitze gegen die Mitte des Hinlerrandes laufende Linien begrenzt; Ligament dünn, lang; Ligamental- bucht tief 3 eckig ; Innenseite glätizend ; Perlmutter blaugrünlich mit gelblichen Flecken; Schlossleiste breit; in der linken Schale liegt unter dem Wirbel eine wenig hervortretende kurze Wulst; Epidermis dick, grünlich. — Länge 105 Mm., Breite 72 Mm., Dicke 38 Mm. 129 Wohnort; Südamerika: in Rio Cannelon grande bei Montevideo, an den Ufern des Parana unterhalb Corrientes (Argentinische Republik), in Rio de San Miguel, Prov. Chiquitos, und im Rio Piray, Prov. Santa Cruz (Bolivien). Die Muschel steckt nach D’Orbigny im Sande oder zwischen Steinen an sehr tiefen Stellen. Der Autor selbst hat die anfangs (Mag. de Zool.) als eigene Art aufgeführte An. Ferrarisii später (Voyage d. 1. Amer. merid.) mit An. sirionos ver- einigt. Die zahnartige Erhöhung des Oberrandes unter dem Winkel der linken Schale, erinnert an das Genns Microcondylaea Vest.; ich halte die Muschel aber dennoch für eine ächte Anodonta. Nr. 98. Anodonta limnoica D’Orbigny, T. 41. fig. 3 u. 4. Anodonfa limnoica, D’Orbigny 1835. Mag. de Zool. p. 40. Nr. 8. — — — Voyage d. l’Amer. merid. p, 6l9. 1.79. fig. 1 — 3. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells p. 218. Muschel klein, dünnschalig, ziemlich bauchig, scharfrandig mit glatter Ober- fläche ; Vordertheil sehr verkürzt, verschmälert, Hintertheil verlängert, ziemlich breit, etwas zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig, Horizontalkon- tour verlängert-eiförmig. Vorderrand von der kaum markirten Ecke des Schild- chens in starker Wölbung gegen den Unterrand abfallend, gegen welchen hin die Biegung sich allmählig mehr verflacht, ohne von demselben scharf abgegrenzt zu sein; der am meisten nach aussen vortretende Theil des Vorderrandes liegt daher in der oberen Hälfte desselben. Unterrand ziemlich gebogen, gegen den Hinter- rand wenig aufsteigend; Oberrand lang, fast gerade, vom ziemlich breiten, aufge- blasenen, abgeriebenen Wirbel stark überragt; Hinterrand kurz, von der abgerunde- ten Schildecke ziemlich steil abfallend, mit dem Unterrande einen schmalen, schief nach einwärts abgestutzfen Schnabel bildend. Schildchen sehr klein; Schild breit und lang, von einer vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufenden Linie begrenzt. Ligament lang, dünn; Ligamentalbucht tief, hakenförmig, dreieckig. Innenseite glän- zend, Perlmutter röthlichweiss ; Schlossleiste ziemlich breit; Epidermis grünlich. Länge 59 Mm., Breite 31 Mm., Dicke 27 Mm. Wohnort: Südamerika, in den Sümpfen von Maloya (Argentinische Republik, Prv. Corrientes), wo die Muscheln in kleinen Bächen leben. IX. 1. 17 130 Nr. 99. Anodonta puelchana D’Orbigny. T. 41. fig. 5. u. 6. Anodonta puelchana, D’Orbigny, Mag. de Zool. 1835. p. 40. Nr. 10. — — — Voyage dans l’Amer. merid. p. 620. t. 79. fig. 7—9. Muschel klein, dünnschalig, durchscheinend, wenig bauchig, mit glänzender Oberfläche, die concentrisch gestreift ist; Vordertheil verkürzt und verschmälert, Hintertheil breit, kaum zugespitzt ; senkrechter Längsdurchschnitt schmal-lanzettför- mig, Horizontalkontour eiförmig. Vorderrand fast etwas zugespitzt-gerundet, gegen den Hinterrand eine flachere Wölbung annehmend und ohne Grenze in denselben übergehend; Unterrand stark gebogen, gegen den Hinterrand stark aufsteigend. Oberaand lang, fast gerade, gegen den Hinterrand zu etwas ansteigend ; Hinterrand kurz, von der abgerundeten Schildecke mit geringer Biegung steil abfallend, dann einen wenig vertretenden Schnabel bildend, dessen untere Ecke kaum angedeutet ist. Schildchen schwach markirt; Schild lang, ziemlich schmal, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Wirbel spitz, stark abge- fressen, den Oberrand ziemlich überragend; Ligament lang, dünn, Ligamentalbucht tief, dreieckig; Innenseite glänzend; Perlmutter röthlichweiss mit violetten Flecken; Schlossleiste breit; Epidermis grünlich. Länge 60 Mm., Breite 44 Mm., Dicke 19 Mm. Wohnort: Südamerika, in den Sümpfen von San Xavier im nördlichen Plata- gonien. Die Muschel lebt im schlammigen Sand. Nr. 100. Anodonta doliaris Lea. T. 42. fig. 1 u. 2. Anodonta doliaris Lea, Jour. Acad. Nat. Sei. IV. p. 24. — — — Observ. XI. p. 28. t. 8. fig. 23. Muschel gross, ziemlich dickschalig, sehr aufgeblasen, mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil ziemlich lang, verschmälert, Hintertheil breit, verkürzt, nach unten etwas zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt eiförmig, Horizon- talkontour fast länglich viereckig. Vorderrand von der Ecke des Schildchens in starker gleichförmiger Wölbung abfallend, ohne Grenze in den ünterrand übergehend'; Unterrand wenig gebogen, sehr allmählich gegen den Hinterrand aufsteigend; Ober- rand fast gerade, etwas ansteigend; vom sehr breiten aufgeblasenen Wirbel über- 131 ragt; Hinterrand von der Ecke des Schildes in ungleichförmiger Biegung sehr steil abfallend und beim Zusammentreffen mit dem Unlerrande einen sehr kurzen, ziem- lich breiten Schnabel bildend, der dem ünterrande sehr genähert ist; Schildchen breit, ziemlich zusammengedrückt, Schild kurz, aber sehr breit, durch zwei vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt, ziemlich zusammenge- drückt; Schildecke deutlich, etwas hinter dem Ende des Ligamentes gelegen; Liga- ment breit, dunkelbraun; Ligamentalbucht rundlich, ziemlich tief; Wirbel abgerieben. Innenseite sehr glänzend; Perlmutter fahl fleischfarben; Schlossleiste ziemlich breit; Muskeleindrücke sehr seicht; Epidermis gelblichgrün mit sehr entfernt stehenden Jahresringen; Hintertheil dunkelgrün; vom Wirbel aus laufen zahlreiche Strahlen zum ünterrande. Länge 120 Mm., Breite 72 Mm., Dicke 55 Mm. Wohnort: Nordamerika, Stewarts Mill Dam, Union County, Nordcarolina. Lea hat die Art nach einem von Wheatley gesammelten Exemplare beschrieben. Wahrscheinlich stellt sie nur eine Varietät einer anderen weiter verbreiteten nord- amerikanischen Spezies dar. Nr. 101. Anodonta Leonensis Lea. T. 42. fig. 3 u. 4. Anodonta Leonensis Lea, Proc. Acad. Nat, Sei. 1862. p. 169. — — — Observ. XL p. 29. t. 9. fig. 24. Muschel von mittlerer Grösse, sehr aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter Ober- fläche; Vordertheil ziemlich lang, etwas verschmälert, Hintertheil breit, abgerundet; senkrechte Längskontour zugespifzt- eiförmig, Horizontalkontour breit- rundlich'- eiförmig. Vorderrand stark gerundet, ohne Grenze zum ünterrande übergehend; Unterrand anfangs ohne Wölbung, dann aber gegen den Hinterrand stark aufge- bogen; Oberrand etwas gebogen, vom breiten, aufgeblasenen Wirbel wenig über- ragt; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke in starker Wölbung', die zweimal durch schwach angedeutete Ecken unterbrochen wird, zum Unterrande ab- fallend, beim Zusammentreffen mit dem ünterrande eine ziemlich stumpfe Ecke bil- dend; Wirbel mit grobwelliger Skulptur, die aus 4 parallelen, starken Lamellen be- steht, welche in der Mitte derart gebrochen sind, dass sie nach der Vorder- und Hinterseite der Muschel je einen spitzen, stark vorspringenden Winkel bilden, von denen der dem Vordertheile zugekehrle weit weniger spitz ist als der dem Ilinter- Iheile zugekehrte. Schildchen sehr schwach und wenig zusammengedrückt; vom 17* 132 Wirbel aus laufen zwei divergirende Linien auf die Ecken des Hinterrandes; Liga- ment ziemlich lang, stark, hellbraun; Ligamentalbucht sehr selcht, dreieckig, wenig vor der Schildecke gelegen; Innenseite sehr glänzend, Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr seicht; Epidermis gelblichgrün oder bräunlich mit dunkleren Jahresringen. Länge 88 Mm., Breite 52 Mm., Dicke 38 Mm. Wohnort: Nordamerika, Leon County, Texas. Diese Art stimmt durch die Form ihrer Wirbelsculptur mit Anod. Marryatana, decora und anderen nordanierikanischen Spezies ziemlich überein. Die vom Autor hervorgehobenen Unterschiede der vorstehenden Art beziehen sich z. B. gegenüber An. Gesneri auf die Farbe der Epidermis, die Dicke des Perlmutter, die Form des Umrisses, betreffen daher Merkmale, welche in sehr beträchtlicher Weise von der Beschaffenheit der Umgebung abhängig sind. Ich möchte daher auch diese Muschel nur für ein Glied einer Gruppe von Varietäten erklären, deren Mittelpunkt etwa die oben genannten Muscheln sind. Nr. 102. Anodonta Bealei Lea. T, 14. fig. 5 u. 6. Anodonta Bealei Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1863. p. 194. — — — Observ. XI. p. 30. t. 9. fig. 25. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich aufgeblasen; dünnschalig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich breit, Hintertheil verlängert zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnift breit-lanzettförmig; Horizontalkontour verlän gert-eiför- mig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in starker Rundung abfallend und ohne Grenze in den sehr gewölbten Unterrand übergehend, der gegen den Hinter- rand stark in die Höhe steigt; Oberrand verhältnissmässig kurz, gerade, vom aufge- blasenen Wirbel sehr überragt; Hinlerrand von der Ecke des Ligamentes, das mit der Schildecke zusainmenfällt, in geringer Wölbung abfallend, dann mit dem Unter- rande einen kurzen, ziemlich schmalen, schief abgestutzten Schnabel bildend. Wirbel mit deutlicher Skulptur, die aus 2 — 3 Reihen starker Lamellen besieht, welche aber nicht so sehr spitzwinklig vorstehen, und nicht so regelmässig angeordnet sind, wie bei der vorhergehenden Art (A. leonensis). Schildchen ziemlich gross, zusammen- gedrückt, Ecke sehr deutlich; Schild lang, schmal, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufenden Linie begrenzt; Ligament ziemlich lang, dünn, braun; Ligamentalbucht lang, sehr seicht, gerundet; Innenseite glänzend, Perlmutter bläu- I 133 lich-weiss, Schlossleisfe schmal, lang; Muskelelndrücke seicht; Epidermis oliven- farbig- mit dunkleren Streifen und 2 — 3 Jahresringen. Länge 81 Mm., Breite 44 Mm., Dicke 32,5 Mm. Wohnort: Nordamerika, Leon-County, Texas. Diese Muschel unterscheidet sich durch die Verschiedenheit der Wirbelsculptur der Lage und Form der Ligamentalbucht, der beträchtlicheren Länge der Schloss- leiste von der vorhergehenden Art. Vielleicht ist sie als eine „gute“ Spezies zu betrachten. Nr. 103. Anodonta Youkanensis Lea. T. 43. fig. 1 u. 2. Anodonta Youkanensis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1867. p. 81. _ _ _ Observ. XII. p. 47. T. 40. fig. 99. Muschel gross, sehr verlängert, wenig bauchig, ziemlich dickschalig mit glatter Oberfläche; Vorderlheil sehr verkürzt, breit, Hintertheil sehr verlängert, etwas zu- gespitzt; senkrechter Längsdurchschnilt lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert- eiförmig; Vorderrand von der schwach angedeuleten Schildecke mit sehr geringer Wölbung fast senkrecht abfallend, gegen den Unterrand mehr gebogen, aber ohne Grenze in denselben übergehend; ünterrand wenig gebogen, im letzten Driltheile gegen den Hinterrand mehr aufgerichtet; Oberrand sehr lang, von der Ecke des Schildchens bis zum Wirbel etwas ansteigend, dann vom Wirbel ab gerade, fast parallel zum Unterrande; Hinterrand von der Schildecke, die mit dem Ende des Li- gamentes zusammenfällt, in fast gerader Linie abfallend , dann mit dem Unterrande einen breiten, ziemlich langen, abgeslutzten Schnabel bildend, dessen Mittellinie fast genau mit der Mittellinie der Muschel zusammenfällt. Wirbel breit, dem Vorder- rande sehr genähert, kaum den Oberrand überragend, abgerieben; Schildchen klein, Schild sehr lang, im Verhältnisse zu seiner Länge schmal, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament sehr lang und dünn; Ligamentalbucht sehr seicht, kurz, rundlich, genau unter der Schildecke gelegen; Perlmutter weiss, Muskeleindrücke wenig vertieft; der Hüftmuskel gross, länglich; der Schultermuskel ziemlich vertieft, hart, am Rande unter der Ecke des Schildchens gelegen, gross von sehr unregelmässiger Form, mit einem kleinen rundlichen Neben- muskel. Manteleindruck schwach; Epidermis dunkelbraun mit schwärzlichen Streifen und sehr engestehenden zahlreichen Jahrnsringen. Länge 122 Mm., Breite 62 Mm., Dicke 43 Mm. k 134 Wohnort: Nordamerika, im Youkan-Fluss, Territorium Alaska. An. Youkanensis, welche sich durch die zahlreichen, engestehenden Jahres- ringe als eine dem kallen Norden angehörige Form darstellt, möchte ich wegen ihrer ausgezeichneten Merkmale für eine gute Art halten. Nr* 104. Anodonta granadensis Lea. T, 44. fig. 3 u. 4. Anodonta granadensis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1868. p. 96. — — — Observ. XII. p. 48. t. 41. fig. 100. Muschel klein, ziemlich dünnschalig, ziemlich bauchig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, wenig verschmälert; Uintertheil breit, abgestufzl; senkrechter Längs- durchschnitt breit-lanzetlförmig , Horizontalkontour breit-eiförmig; Vorderrand von der schwach angedeuteten Ecke des Schildchens in gleichförmiger, starker Rundung zum Unterrande abfallend, dessen Wölbung etwas flacher wird, der aber gegen den Hinterrand wieder etwas mehr sich aufbiegt. Oberrand gerade, von ziemlich auf- geblasenen, etwas zugespilzten , abgeriebenen Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in schwacher Wölbung sehr steil abfallend, beim Zusammentrelfen mit dem Unterrande eine abgerundete Ecke bildend; Schildchen klein, schmal, wenig zusammengedrückt; Schild kurz, ziemlich breit, durch eine vom Wirbel auf die Mitte des Hinterrandes laufende Linie begrenzt; Ligament kurz, dünn; Ligamentalbucht klein, ziemlich tief, fast etwas hackenförmig, genau unter der Schild- ecke gelegen. Innenseite sehr glänzend, Perlmutter weisslich; Schlossleiste sehr schmal; Muskeleindrücke schwach; der Schultermuskeleindruck etwas vertiefter, länglich; Manteleindruck ziemlich deutlich; Epidermis gelblich, oft mit grünen Streifen. Länge 35,5 Mm., Breite 22 Mm., Dicke 14 Mm. Wohnort: Cenlralamerika, im Nicaragua-See. Nr. 105. Anodonta lenticularis Lea. T. 43. fig. 5. u. 6. Anodonta lenticularis Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1858. p. 95. _ _ _ Observ. XII. p. 50. t. 41. üg. 102. Muschel klein, wenig aufgeblasen, ziemlich dünnschalig, scharfrandig mit glatter Oberfläche; Vordertheil verkürzt, etwas verschmälert; Hintertheil hreit, 135 abgerundet; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig, Horizontalkonlour rundlich- eiförmig; Vorderrand vom Wirbel ab in starker Wölbung zum ünterrande abfallend, in den derselbe ohne Grenze übergeht; ünterrand stark gewölbt, im Ganzen jedoch etwas weniger als der Vorderrand, gegen den Hinterrand sehr aufgebogen; Ober- rand etwas gebogen, vom ziemlich spitzen Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der Schildecke in geringer Biegung steil abfallend, bei Vereinigung mit dem Unter- rande eine stumpfe, sehr abgerundete Ecke bildend; Schildchen fast fehlend, Schild ziemlich lang und breit; vom Wirbel aus laufen zwei divergirende Linien gegen den Hinterrand, von denen die unterste den Schild begrenzt, die obere aber etwa durch die Mitte desselben läuft. Wirbel aagerieben, Ligament dünn, hellbraun; Li- gamentalbuchtetwas vor der Schildecke gelegen, ziemlich tief, dreieckig; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter bläulich-weiss ; Schlossleiste ziemlich breit; Hüftmuskel- eindruck sehr seicht; Schultermuskeleindruck vertieft, länglich, unter dem Vorder- rande gelegen, in ziemlicher Entfernung vom Wirbel; Manteleindruck schwach; Epidermis dunkelgrün, stark gestreift. Länge 35,5 Mm., Breite 26,5 Mm., Dicke 14 Mm. Wohnort: Centralamerika; im Nicaraguasee. Die nach einem Exemplare von Lea beschriebene Muschel scheint trotz ihrer Kleinheit ausgewachsen und von der vorhergehenden An. granadensis verschieden zu sein, da sie mit Ausnahme der Grösse in allen übrigen Merkmalen sehr von dieser abweicht. Ich möchte daher beide als gute Spezies betrachten. Nr. 106. Anodonta Jewettii Lea. T. 44. fig. 1 u. 2. Anodonta Jewettii Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1868. p. 95. — — — Observ. XII. p. 49. t. 41. fig. 101. Muschel gross, sehr bauchig, dünnschalig mit glatter Oberfläche; Vordertheil lang, verschmälert, Hintertheil ziemlich kurz, breit, wenig zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt-eiförmig; Horizontalkontour verlängert breit-eiförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens, die sehr deutlich ausgeprägt ist, eine kurze Strecke ziemlich steil nach aussen gerichtet abfallend, dann nach Bildung eines stumpfen Winkels nach einwärts sich wendend ; Unterrand weniger gebogen und desshalb beim Zusammentreffen mit dem Vorderrande einen sehr abgerundeten, aber doch deutlichen Winkel bildend, dessen Spitze die grösste Breite der Muschel darsteift; Oberrand lang, fast gerade; Wirbel fast in der Mitte der Muschel gelegen, 136 breit, stark hervorragend, sehr abgerieben; Hinlerrand kurz, wenig gebogen, steil abfallend; beim Zusammentreffen mit dem ünterrande eine abgerundete Ecke bildend; Schildchen gross und breit, ziemlich zusammengedrückt; Schild ziemlich lang und breit, zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel etwa gegen die Mitte des Hinter- randes laufende Linie begrenzt; Ligament kurz, dick, dunkelbraun, Ligamentalbucht ziemlich tief eingreifend, dreieckig, etwas vor der Schildecke gelegen; Innenseite sehr glänzend; Perlmutter sÜberweiss , unter dem Wirbel blassroth; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke ziemlich breit, von sehr unregelmässiger Form, wenig vertieft; Manteleindruck schwach; Epidermis olivenfarben, Zuwachsstreifen sehr her- vortretend, mit dunkleren Jahresringen. Länge 106 Mm., Breite 62 Mm., Dicke 47,5 Mm. Wohnort; Centralamerika im Nicaraguasee. Nr, 107. Anodonta Bridgesii Lea. T. 45. fig. l u. 2. Anodonta Bridgesii Lea, Proc;. Acad. Nal. Soc. 1868. d. 95. — — - Observ. XII. p. 51. T. 42. fig. 104. Muschel gross, aufgeblasen, sehr dünnschalig mit glänzender, glatter Ober- fläche; Vordertheil lang, breit; Hintertheil im Verhältniss zum Vordertheile kurz, breit, abgeslutzt; senkrechter Längsdurchschnitl breit-lanzettförmig, Horizontalkon- tour länglich-eiförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in starker Rund- ung abfallend, ohne Grenze in den Unterrand übergehend , der ziemlich gerade ist, manchmal sogar unter der Mitte etwas concav wird; Oberrand lang, gerade, vom Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der Schildecke in gerader Linie steil ziem- lich abfallend, dann mit dem ünterrande einen sehr breiten, kurzen Schnabel bil- dend; Wirbel ziemlich aufgeblasen, aber doch sehr spitz auslaufend, sehr der Mitte der Muschel genähert; Schildchen sehr lang und breit, doch wenig zusammenge- drückt; Schild lang, breit, zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende, doch nicht scharf ausgedrückte Linie begrenzt; Ligament lang, dünn, hellbrann; Ligamentalbucht tief, dreieckig, kurz vor der Schildecke ge- legen; Innenseite vorzüglich glänzend und irisirend; Perlmutter weiss; Schlossleiste ziemlich schmal; Muskeleindrücke sehr seicht, von mehr regelmässiger Form als die vorhergehende Art, am Schultermuskeleindruck ein kleiner rundlicher Neben- muskeleindruck; Epidermis olivenfarben mit dunkleren Streifen und sehr entfernt- stehenden Jahresringen. 137 Länge 120 Mm., Breite 60 Mm., Dicke 42 Mm. Wohnort: Centralamerika, im Nicaraguasee. Trotzdem diese Muschel den Wohnort mit der vorigen gemein hat, weicht sie dennoch von dieser in so wesentlichen Merkmalen ab, dass ich beide für gute Spezies halte. Die Form der Ligamentalbucht beider Spezies stimmt weder mit jener der südamerikanischen, noch mit jener der nordamerikanischen Arten überein, sondern bildet gewissermassen den üebergang von der tiefen hackenför- migen Bucht der An. tatomarginata und ihrer Verwandten zu den nordamerikanischen Arten mit sehr seichter rundlicher Ligamentalbucht. Nr. 108. Anodonta inaequivalva Lea. T. 44. fig. 7 II. 8. Anodonta inaequivalva Lea, Proo. Acad. Nat. Sei. 1868. p. 95. — — — Observ. Xll. p. 52. t. 43. fig. 108. Muschel klein, ziemlich dünnschalig, wenig aufgeblasen, mit glatter Ober- fläche; die beiden Schalen sind nicht völlig gleich; Vordertheil kurz, sehr ver- schmälert, Hinterfheil breit, abgerundet; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour rundlich-eiförmig; Vorderrand von der wenig markirten Ecke des Schildchens in schwach sich zuspitzender Rundung abfallend , ohne Grenze in den Unterrand übergehend, der ziemlich stark gewölbt ist; diese Wölbung ist sehr gleich- raässig und steigt der Unterrand gegen den Hinterrand nicht in die Höhe; Oberrand etwas gebogen, gegen die Schildecke ansteigend, Hinterrand von der Schildecke in wenig gebogener Linie steil abfallend, etwas unterhalb der Mitte der Muschel in einer sehr stumpfen Ecke gebrochen, so dass derselbe einen breiten, sehr kurzen, stumpfen Schnabel bildet; Wirbel ziemlich spitz, wenig hervorragend, sehr stark angefressen; die Abnagungen nehmen über die Hälfte der Schalenoberfläche ein; Schildchen ziemlich gross; Schild lang, schmal, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt ; Ligament kurz, dünn, dunkelbraun; Ligamen- talbucht ziemlich lief, dreieckig, fast unter der Schüdecke gelegen ; Innenseite sehr glänzend, Perlmutter bläulichweiss ; Schlossleisfe sehr schmal; Muskeleindrücke seicht; Epidermis dunkelgrün oder gelblichgrün mit dunkleren Streifen. Länge 42 Mm., Breite 38,5 Mm., Dicke 17 Mm. Wohnort: Centralamerika, im Nicaraguasee. Nach Lea besteht die Ungleichschaligkeit dieser Art darin, dass der Wirbel der linken Schale etwas höher ist, als jener der rechten Schale und dass sie eine tX. 1. 18 138 leichte Verletzung am oberen vorderen Rande haben. Der Autor scheint auf diese geringe Ungleichschaligkeit grossen Werth gelegt zu haben, weil er die Muschel nach dieser Eigenschaft benannt hat. Da jedoch im selben See auch eine von Lea neubeschriebene ünio nicaraguensis sich findet, welche denselben Charakter der ün- gleichseifigkeit besitzt, so möchte diese Erscheinung mehr als eine Abnormität zu befrachten sein, die infolge von Verletzungen entsteht, welche die Muscheln wahr- scheinlich in sehr jugendlichem Aller erfahren, und die durch eine gewisse Be- schaffenheit der Wohnstelle im See veranlasst werden. Ich möchte daher diese Un- gleichseitigkeit der Anodonfa inaequivalva in die gleiche Kategorie abnormer Er- scheinungen stellen, wie sie bei anderen europäischen Anodonlen als Luxation des Ligamentes beobachtet wird, auf welche Abnormität Fr. Held seine Anodonta luxata (Nr. 7.) gegründet hat. Die veranlassende Ursache dieser Erscheinungen ist nicht im Thiere der jeweiligen Art, sondern nur in den Verhältnissen der Umgebung zu suchen. Unter diesen Umständen fällt die Artberechfigung für die vorliegende Spe- cies weg, und ich bin daher der Meinung, dass Anod. inaequivalva mit Anod. len- ticularis aus demselben See, mit der sie auch der Umrissform nach übereinstimmt, zusammenfällt', höchstens kann ich sie als Varietät derselben betrachten. — Lea führt auch seine Spatha nalalensis und Triquelra contorla als ungleichschalig auf. Nr. 109. Anodonta Strebelii Lea. T. 4'2. üg. 5 u. 6. Anodonta Strebelii Lea, Proc. Acad. Nat. Soc. 1868. p. 150. — - — Observ. XII. p. 82. T. 52. lig. 1B5. Muschel klein, sehr dünnschalig, durchscheinend, zusammengedrückt mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, verschmälert, Hinterfheil breit, kurz zuge- spitzt; senkrechte Längskonlour lanzettförmig; Horizontalkontour elliptisch; Vorder- derrand von der Ecke des Schildchens in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den Unlerrand übergehend, der ziemlich gewölbt ist, gegen den Hinterrand zu sich aber noch mehr aufbiegt; Oberrand fast gerade, schief ansteigend, vom schma- len ziemlich spitzen Wirbel etwas überragt; Hinterrand von der Ecke des Schildes in geringer Biegung steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine sehr deutlich ausgeprägte Spitze bildend ; Schildchen gross, sehr zusammengedrückt ; Schild ziemlich lang, schmal, vom Wirbel aus laufen mehrere divergirende Linien zum Hinlerrande, von denen die unterste etwa auf die Spitze trilft, welchen Unter- und Hinlerrand bilden. Ligament ziemlich lang, dünn, fast überbaut; Ligamental- 139 bucht tief, dreieckig, etwas vor der Schildecke gelegen: Perlmutter blau, sehr dünn, Schlossleisle sehr schmal; Hültmuskeleiudruck nicht sichtbar; Schultermuskel- eindruck sehr verlängert, wenig vertieft; Epidermis dunkelgrün mit sehr zahlreichen, sehr engestehenden haarfeinen Strahlen, die vom Wirbel aus bis zum Unterrande sich ausdehnen. Länge 40 Mm., Breite 23 Mm., Dicke 14 Mm. Wohnort: Centralamerika; Veracruz in Mexiko. Lea beschreibt diese Art nach einem in Spiritus sich befindlichen Exemplare, das im Besitze der Smithsonian-lnstitulion zu Washington ist. Der Autor hebt ihre grosse Dünnschaligkeit und schöne Bestrahlung hervor, hält aber das ihm vorgelegte Exemplar für eine kaum halbgewachsene Muschel. Nr. 110. Anodonta Pazii Lea. T. 43. fig. 3 u. 4. Anodonta Pazii Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1866. p. 35. — — — Observ. XII. p. 34. t. 36. lig. 87. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich dickschalig, sehr aufgeblasen mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, sehr verschmälert; Hintertheil sehr breit, ab- gerundet; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt-eiförmig ; Horizontalkontour rund- lich; Vorderrand von der sehr tief herabsteigenden Ecke des Schildchens in ziem- licher Wölbung abfallend, nach kurzer Strecke ohne Grenze in den Unterrand über- gehend, der eine fast halbkreisförmige Wölbung besitzt und fast ohne Grenze in den Hinterrand übergeht; Oberrand von der Ecke des Schildchens bis zum Wirbel ziemlich ansteigend, dann unter dem Wirbel in einem stumpfen Winkel gebrochen und bis zur Schildecke horizontal verlaufend; Hinterrand von der Schildecke in ziemlicher Wölbung steil abfallend, mit dem Unterrande eine kaum angedeutete, ab- gerundete Ecke bildend; Wirbel ziemlich breit, wenig hervorragend, abgerieben; Schildchen schmal, aber sehr lief herabsleigend , wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich lang, schmal, durch eine vom Wirbel zum Hinlerrande laufende Linie be- grenzt; Ligament sehr dünn, ziemlich lang, dunkelbraun; Ligamentalbuchl sehr tief, dreieckig hakenförmig; Innenseite sehr prachtvoll glänzend; Perlmutter tiefroth, der breite Rand fast schwarzroth; Schlossleiste ziemlich bi eif : Muskeleindrücke deutlich rundlich; der Schultermuskeleindruck mehr vertieft; Manfeleindruck deutlich; Epi- dermis dunkelrothbraun, mit ziemlich rauhen Streifen. Länge 59 Mm., Breite 44 Mm., Dicke 32 Mm. 18 * 140 Wohnort: Südamerika. Diese sehr schöne Moschel gehört der Gruppe der An. latomarginata Lea an ; nach den Bemerkungen des Autors ist sie vorzugsweise durch die tief dunkelrothe Farbe ihres PerlmuUers ausgezeichnet; sie unterscheidet sich durch ihre rundliche Form von Anod. latomarginata, und durch den Mangel der flügelähnlichen Carina von rubicunda, mit der sie in der ümrissform und in der Farbe des Perlmutter äbereinslimmt. Nr. 111. Änodonta Kennerleyi Lea. T. 45. fig. 3 u. 4. Änodonta Kennerleyi Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1860. p. 306. — — — Observ, VIII, 2. p. 112. T. 18. fig. 256. Muschel von mittlerer Grösse, sehr schmal und verlängert, ziemlich bauchig, sehr dünnschalig, durchscheinend, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, abgestumpft; Hinterlheil sehr verlängert; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig, Horizontalkontour elliptisch, fast cylindrisch; Vorderrand von der sehr abgerundeten kaum angedeuteten Ecke des Schildchens mit geringer Biegung fast senkrecht ab- fallend; beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine stumpfe abgerundete Ecke bildend; Unterrand lang, fast gerade, gegen den Hinterrand sehr wenig sich auf- biegend; Oberrand ziemlich lang, nur vom Vorderrande bis zum Wirbel wenig ge- bogen, dann gerade und fast zum Unterrande parallel; Hinterrand lang, von der abgerundeten Schildecke ziemlich steil abfallend, dann mit dem Unterrande einen breiten Schnabel bildend; Wirbel kaum hervorragend, abgerieben; Schildchen sehr klein; Schild lang, ziemlich breit, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament lang, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht kurz, seicht, gerundet, etwas vor der Schildecke gelegen ; Innenseite sehr glänzend, Perl- mutter bläulich- weiss; Schlossleiste sehr schmal, Muskeleindrücke kaum sichtbar; Epidermis olivengelblich mit zahlreichen engestehenden Jahresringen. Länge 65 Mm., Breite 33 Mm., Dicke 21 Mm. Wohnort: Nordamerika, Chiloweyuck-Depot bei Tuget Sound, Washington. Es scheint mir sehr wahrscheinlich, dass diese Muschel eine ähnliche Varie- tät zu einer anderen weiter verbreiteten nordamerikanischen Spezies darstellt, wie Anod. rostrata Kok. für die europäische An. mutabilis. An. Kennerleyi stimmt näm- lich in ihren wesentlichsten Charakteren, als Form und Lage des Wirbels, der Li- gamentalbucht, der Dünnschaligkeit etc. so sehr mit An. imbecilis Say überein, dass 141 nur mehr geringe und unwesentliche Unterscheidungsmerkmale für ihre Arlberech- tigung übrig bleiben. Nr. 112, Anodonta Henryana Lea. T. 45. lig. 5 u. 6. Anodonta Henryana Lea, Proc. Aoad. Nal. Sei. 1857. p. 102, — — — Observ. Vlll. 1. p. 55. t. 66. fig. 198. Muschel von minierer Grösse, sehr dünnschalig, durchscheinend, ziemlich auf- geblasen, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, ziemlich breit, Hinterlheil breit, etwas zugespitzt; senkrechte Längskontour breit -lanzettförmig, Horizontalkontour breit-eiförmig; Vorderrand von der abgerundeten Ecke des Schildchens in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den ünterrand übergehend, der nur wenig ge- wölbt ist, und erst im letzten Viertel stark gegen den Hinterrand aufgebogen wird; Oberrand wenig gebogen, fast parallel zum ünterrande; Hinterrand kurz, in sehr geringer Biegung steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem ünterrande eine kurze, etwas abgerundete Ecke bildend ; Wirbel nicht über den Schalenrand her- vorragend, mit feinwelliger Skulptur, die aus zahlreichen, ziemlich engestehenden, feinen Lamellen besteht, welche jedoch nach keiner Seite hin in spitze Winkel aus- springen, sondern deren äusserste Enden abgerundet sind und nur wenig vortreten; Schildchen sehr klein, doch mit dem ganzen Vordertheile der Muschel ziemlich zu- sammengedrückt; Schild ziemlich lang, schmal, zusammengedrückt, vom Wirbel ge- gen den Hinterrand laufen drei wellige, divergirende Linien, von denen die un- terste ziemlich auf die in der Milte der Muschel gelegene Spitze trifft, und damit den Schild begrenzt; Ligament sehr lang, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht sehr seicht, kaum bemerkbar, unter der Schildecke gelegen; Innenseite sehr glänzend, Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleisle sehr schmal; Muskeleindrücke kaum sicht- bar; Epidermis von sehr heller Farbe, gelb oder gelblich-grün mit ziemlich ent- fernt stehenden Jahresringen. Länge 59 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 27 Mm. Wohnort: Centralamerika, Matainoras und Tamaulipas in Mexiko. 142 Nr. 113. Anodonta plana Lea. T. 46. fig. 1. u. 2. Anodonta plana Lea, Trans. Arner. Pliii. Soc. V. 1837. p. 48. 1. 7. fig. 18. — — — Observat. I. p. 160. — giganlea Lea, Trans. Ainer. Pliil. Soe. VI. 1838. p. I. t. 1. fig. !. — — — Observ. II. p. 1. Muschel sehr gross, dickschalig, wenig aufgeblasen, mit glatter Oberfläche; Vorderlheil ziemlich lang, abgerundet, Hinfertheil verhällnissmässig kurz, zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt sehr breil-lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand von der kaum angedeuteten Ecke des Schildchens in starker Wölbung zum ünterrande abfallend, gegen welchen zu die Wölbung sich mehr abflacht, ohne von demselben bestimmt abgegrenzt zu sein; Unterrand sehr lang, sehr gewölbt, in gleichförmiger Biegung bis zum Zusammentreffen mit den. liinlerrande fortlaufend; Oberrand etwas gebogen, vom breiten Wirbel wenig überragt; Hinterrand von der Schildecke in fast gerader Linie, wenig steil abfallend, dann einen breiten abge- stutzten Schnabel bildend; Wirbel mit sehr grober Skulptur, die aus 3 — 4 Reihen stark hervortretender ziemlich entfernt von einander gelegener Lamellen besteht, welche in der Mitte gebrochen, fast vollständig von einander getrennt sind, so dass jede Reihe aus je 2 vorspringenden spitzen Höckern be.slehl; Schildchen klein, we- nig markirt; Schild lang, schmal, zusammengedrückl; Ligament lang, dick, hell- braun; Ligamentalbucht seicht, rundlich, unter der Schildecke gelegen ; Perlmutter weiss, öfter unter dem Wirbel röthlichgelb; Schlossleiste ziemlich breit; Muskel- eindrücke sichtbar, gross, rundlich; Epidermis olivenfarben bis dunkelgrün. Länge 140 Mm., Breite 80 Mm., Dicke 58 Mm. Wohnort: Nordamerika, bei Louisville. Diese Muschel hat wie einige andere nordamerikanische Species die Neigung unter den Wirbeln wulstige, krankhafte Perlmulteral>lagerungen anzusetzen, welche dasselbe rothgelb färben. Ich zweifle nicht daran, dass An. giganlea Lea, die der Autor auf eine halbe Muschel gründet, nur ein ungewöhnlich grosses Exemplar der vorstehenden Art ist. An. gigantea erreicht eine Länge von 202 Mm. und eine Breite von 122 Mm. 143 Nr. 114. Anodonta Lewisii Lea. T. 49, iig. 7 u. 6. Anofioiila Lewisii Lea, Proc. Acad. Nal. Sei. 1857. p. 84. — — — Ohserv. VII. 1, p. 50. t. 62. fig. 187. Muschel von mitllerer (irösse, ziemlich aufgeblasen, ziemlich dünnschalig mit glatter Oberfläche ; Vordertheil kurz, gerundet, Hintertheil etwas verlängert zuge- spitzl; senkrechter Längsdurchsebnitt breit-lanzettlörmig ; Horizontalkontour verlän- gerl-eiförmig; Vorderrand von der schwach vorlretenden Ecke des Schildchens in starker Wölbung abfallend, gegen den ünterrand flacher werdend; Uuterrand ziem- lich gebogen; Oberrand ziemlich lang, fast gerade, etwas ansteigend; Hinterrand von der ziemlich spitzen Schildecke in sehr geringer Biegung ziemlich steil abfal- lend, mit dem Unterraude einen schmalen abgestutzlen Schnabel bildend; Schildchen klein, ziemlich zusammengedrückt; Schild lang, breit, zusammengedrückt, vom Wir- bel aus laufen zwei wellige Linien gegen den Hinterrand , von denen die untere, die auf die obere Sclinabelecke zuläuft, fast etwas kiellörmig angedeutet ist; Wir- bel ziemlich spitz, wenig aufgeblasen, mit sehr deutlicher Skulptur, die aus 4 par- allelen Keihen besteht, in welchen gegen das Vor- und Hintertheil der Muschel je eine rundliche höckerförmige Lamelle sich befindet; Ligament ziemlich lang, dick, dunkelbraun; Ligainentalbucht ziemlich lang, seicht, gerundet, unter der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich; Leiste ziemlich schmal, Muskel- eindrücke schwach, verhältnissmässig gross, von sehr unregelmässigen Formen, namentlich der Schullermuskeleindruck, der längs und unter dem Vorderrande liegt, greift mit einer vorspringenden Bucht tief gegen das Schaleninnere vor; Epidermis dunkelolivenfarben mit entfernt stehenden bräunlichen Jahresringen. Länge 80 Mm., Breite 43 Mm,, Dicke 27 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Erie-Canal am Mohawk-Fluss und in» Genesee- Fluss bei Rochester. Diese Muschel ist durch ihre Wirbelskulplur von der ihr nach der ümriss- form nahe stehenden An. fluviatilis Lea (Cataracta Küster Nro. 15) gut unter- schieden. 144 Nr. 114. Anodonta japonica Marlens. Anodonta japonica Marlens, inanuscr. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich dünnschalig, ziemlich aufgeblasen; Vor- dertheil etwas verkürzt, Hintertheil etwas zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt zugespitzt eiförmig; Horizontalkonlur eiförmig; Vorderrand vor der schwach ange- deutelen Ecke des Schildchens in geringer Wölbung steil (bei alten Exemplaren oft fast senkrecht) abfallend; gegen den Unterrand allmählig flacher werdend, ohne von demselben abgegrenzt zu sein; Unterrand wenig gebogen, gegen den Hinler- rand etwas aufsteigend; Oberrand wenig gebogen, nur von dem kaum hervortre- tenden Wirbel gegen die Ecke des Schildchens etwas eingesenkt; Hinterrand von der stumpfwinkligen Ecke des Schildes in geringer Wölbung steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine etwas abgerundete Ecke bildend; Wirbel meist stark abgefressen; jüngere Exemplare, die gleichfalls schon in der Wirbel- gegend abgerieben sind, lassen eine aus vier bis sechs parallelen, schwachen La- mellen, die weder nach vorji noch nach hinten spitz vorspringen, bestehende Skulp- tur erkennen ; Ligament lang, stark, dunkelbraun, manchmal etwas von Schalensubstanz bedeckt; Ligamentalbucht kurz, seicht, rundlich, unter der Schildecke gelegen; Schildchen klein, wenig zusammengedrückt, Schild lang, ziemlich breit, zusammen- gedrtickt; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich-weiss, mit röthlichem Schiller; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke kaum sichtbar; der Schultermuskel liegt unter dem oberen Theile des Vorderrandes und hat unten einen kleinen länglichen Neben- muskeleindruck; Manteleindruck schwach; Epidermis zimmtbraun, die Jahresringe treten sehr schiefrig hervor und auch die Zuwachsstreifen sind durch hervorsle- hende, rauhe Enden der Epidermis markirt, so dass die Schalen sich rauh anfühlen und gleichmässig gestreift erscheinen. Länge 70 Mm., Breite 43 Mm., Dicke 26 Mm. Wohnort: Ostasien, Yokohama in Japan. Vom Autor Dr. E. v. Martens in Berlin mitgetheilt, welcher diese Muschel während seiner Reise mit der preussischen Fregatte Amazone gesammelt hat. Sie ist die erste Anodonta, die wir aus Japan besitzen. An. japonica weicht in jeder Hinsicht von den prachtvollen grossen chinesischen Anodonten (magnifica und Woodiana Lea) ab und auch ihre Wirbelskulptur stimmt nicht mit jener der ge- nannten ostasiatischen Muscheln überein, welche für diese so auffallend von allen 145 Typen der Muscheln anderer Länder abweicht, und daher für sie so charakteristisch ist. Die japanesische Anodonta nähert sich in dieser Hinsicht viel mehr den Ano- donten der weil entfernt gelegenen Philippinen (^Anod. purpurea Val.), die aber durch die rothe Farbe ihres PerlmuUers vor ihnen ausgezeichnet sind. Das abgebildete Exemplar möchte ein Weibchen zu sein, da bei demselben die Hüflengegend sehr aufgeblasen ist, was einigen abändernden Einfluss auf die Umrissform auszuüben scheint. Männliche Muscheln haben ejnen etwas mehr gebo- genen ünterrand, infolge dessen die Ecke des Hintertheiies weniger spitz her- vortritt. Nr. 116. An odonta arcuafa Cailland. T. 47. tig. 1 u. 2. Anodonia arcuata, Caillaud. Voy. a Meroe pl. 16. (?). Muschel von mittlerer Grösse, dickschalig, bauchig, ziemlich scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, breit; Hinteiiheil etwas zugespitzf; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizonfalkontour eiförmig; Vorderrand vom Wirbel in ziemlich starker Wölbung steil abfallend, ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unterrand etwas concav; Oberrand etwas gebogen, vom Wirbel kaum überragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in fast gerader Linie zu einem breiten, dem Unierrande genäiierten Schnabel ziemlich steil abfallend; Wirbel sein- wenig aufgeblasen, ziemlich spitz, mit sehr feiner Wirbelskulptur, die aus zahlreichen, engestehenden, etwas wellig gekrümmten Lamellen besteht, welche sich alimählig verlieren; Schildchen sehr klein, kaum angedeutet; Schild lang, ziemlich breit, we- nig zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament sehr dick, lang, braun; Ligamentalbucht unter der Schikl- ecke, seicht, gerundet; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss; am Uebergange des Vorder- zum Unterrande eine sehr starke Lippenwulst; Muskeleindrücke sehr ver- tieft, rundlich; der Schultermuskel hat einen kleinen Nebenmuskel, der vom Haupt- muskel völlig getrennt ist , und dessen Eindruck rundlich ist ; Manteleindruck am Vordertheile sehr deutlich; Schlossleiste stark; Epidermis schmutzig-hellgelb mit dunkleren Jahresringen, Hintertheil hellbraun. Länge 80 Mm., Breite 45 Mm., Dicke 30 Mm. Wohnort: Afrika, im Nil. Aus der Sammurg des Herrn Dr. Küster. Die hier abgebildete Muschel ist eine Anodonta, keine Spatha; ich bin nicht gang sicher, ob sie mit der Caillaud’schen Muschel übereinstimmt. IX. 1. 19 146 Nr. 117. Anodonta Woodiana Lea. T. 48. fig. 1. u. 2. Anodonta Woodiana Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. V. 1837. p. 42. t. V. fig. 13. — — — Observat. I. p. 54. — — Jay. Coli, of Shell, p. 73. No, 1. 2086. — — Hanley Cat, of rec. biv. Shells. "p. 215. Muschel gross, unter den Wirbeln sehr aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vorderlheii verkürzt, abgestutzt; Hintertheil zugespilzt; senkrechter Längsdurchschnitt breil-lanzettförmig; Horizonfalkontour fünfseitig; Vorderrand von der schwach angedeuteten Ecke des Schildchens in geringer Biegung fast senkrecht abfallend, gegen den ünterrand sich etwas verflachend und beim Zusammentreffen mit demselben eine schwach angedeutete Ecke bildend; ünterrand lang, in der Mitte eine ziemlich vorspringende, abgerundete Ecke bildend, deren Schenkel bei fast gleicher Länge auch die gleiche, sehr geringe Wölbung haben; Oberrand von der Ecke des Schildchens bis zum Wirbel wenig ansteigend, dann ziemlich gerade bis zur Schildecke fortlaufend ; Hinterrand von der etwas vorspringenden Schildecke in wellenförmiger Linie ziemlich steil abfallend, mit dem Vorderrande eine sehr vor- tretende, abgerundete Ecke bildend; Wirbel wenig hervortretend, mit breit-welliger Skulptur (ganz ähnlich jener von An. magnifica), welche die ganze Schalenstärke durchsetzt; Ligament lang und ziemlich dick, von Schalensubstanz überbaut; Liga- mentalbucht kurz, tief rundlich unter der Schildecke gelegen ; Schild und Schildchen wenig über das Ligament hinaus verlängert, indem die Schalensubstanz das Liga- ment überwuchert; Schildchen klein, zusammengedrückt; Schild lang, breit zusam- mengedrückt; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss ; Muskeleindrücke deutlich; der Schultermuskeieindruck mit einem kleinen getrennten Nebenmuskel; Epidermis dun- kelbraun mit schwärzlichen Streifen. Länge 133 Mm., Breite 83 Mm., Dicke 40 Mm. Wohnort: Asien; China. Diese Muschel, die sich durch ihren Charakter als die nächste Verwandte der Anodonta magnifica Lea erkennen lässt, scheint dennoch von dieser verschieden zu sein, da die ümrissformen beider gar nicht zusammenstiinmen. Wenn bei einzelnen Arten auch die Formen männlicher und weiblicher Muscheln ziemlich differiren, so scheint mir dennoch die Form der An. Woodiana von jener der An. magnifica sich mehr zu entfernen, als dass beide Muscheln nur als Geschlechts Varietäten einer Art 147 betrachtet werden könnten. Ich kenne wenigstens bis jetzt bei keiner Art so sehr sich entfernende Geschlechfsmodificationen. Das Ueberwuchern des Ligamentes hat An. Woodiana Lea gleichfalls mit An. magnilica gemein, wenn auch die erstere keine so hohen flügelähnliche Fortsätze zu bilden scheint. — Ich habe als Abbild- ung der An. Woodiana leider nur die Copie der Lea’schen verkleinerten Originai- figur geben können. Nr. 118. Anodonta Nuttalliana Lea. T. 50. fig. lu. 2. Anodonta Nuttalliana Lea, Trans. Ainer. Phil. Soc. VI. p. 77. pl. 20. fig. 62. — — — Ohserv. II. p. 78. — — Jay. Coli, üf Shell, p. 72. No. 2059. — — Hanley. Cat. of rec. hiv. Shells p. 216. Muschel von minierer Grösse, wenig bauchig, scharfrandig, ziemlich dünn- schaiig, mit glatter glänzender Oberfläche; Vorderlheil kurz, breit; Hinterlheil sehr breit, abgerundet; senkrechter Längsdurchschnitt iavizettföruiig; Horizontalkontour breit-eiförmig mit verlängertem, sehr hervorragenden Schilde ; Vorderrand vom Wirbel in halbkreisförmiger Rundung abfallend und ohne scharfe Grenze in den sehr wenig gebogenen Unterrand übergehend; Oberrand vom Wirbel ab durch die über das Ligament hinaus ausgedehnte Verlängerung des Schildes sehr hoch und steil bis zur Schildecke ansteigend; Hinterrand anfangs, soweit der Schild reicht, concav, dann einen sehr breiten, stumpf abgerundeten Schnabel bildend: Wirbel dem Vorderrande sehr genähert, kaum über den Rand hervorragend, mit deutlicher Skulptur, die aus 4 ziemlich entfernt stehenden, nach hinten einen spitzen Winkel bildenden Lamellen besteht, oft etwas abgerieben; Schildchen sehr schmal, kaum bemerkbar; Schild sehr hoch und breit, weit über das Ligament hinaus verlängert ; Ligament lang, stark, überbaut; Jnttenseite glänzend; Perlmutter bläulich; Miiskel- eindrücke ziemlich deutlich, Schlossleiste sehr schmal, Ligaraentalbucht lang, seicht, gerundet; Epidermis schmutzig-grün mit dunkleren, sehr erhabenen Jahresringen, gegen die Ränder sehr schiefrig. Länge 99 Mm., Breite 65 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Nordamerika, Californien im Wahlamat-Fluss. Nach einem Exemplar des Berliner zoolog. Museum abgebildet. Es ist dies eine amerikanische Muschel, welche gleich den beiden chinesischen Anodonten eine sehr beträchtliche üeberwucherung des Ligamentes durch kalkige Schalensubstanz t9 * 148 besitzt. — Lea’s citirle Figur ist mach einem kleineren Exemplare mit geringer Schildverlängerung gezeichnet. IVr. 119. Aiodonla Couperiana Lea. T. 50. fig. 3 u. 4. Anodonia Couperiana Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. VIII. pl. 20. fig. 46. — — — Observ. III. p. 65. — — Jay, Collect, of Shells. 1850, p. 71. No. 2016. Muschel klein, bauchig, namentlich in der Mitte sehr aufgetrieben, sehr dünn- schalig, fast durchscheinend, mit glatter, glänzender Oberfläche : Vordertheil ziemlich verschmälert; Hintertheil kurz zugespitzt; senkrechter Längsdurchschnitt fast zuge- spitzt-eiförmig; Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand von der wenig vortretenden Ecke des Schildchens in starker Wölbung zum Unterrande abfallend, in den er ohne Grenze übergeht ; Unterrand sehr gebogen, eine fast halbkreisförmige Linie bildend, die gegen den Hinterrand ziemlich aufbiegt; Oberrand etwas ansteigend, sehr wenig gebogen, vom breiten, stark abgeriebenem Wirbel, der eine engwellige Skulptur er- kennen lässt, wenig überragt ; Hinterrand von der Schildecke steil abfallend ; beim Zusammentreffen mit dem Unterrande einen schmalen, kurzen, schief abgestutzten Schnabel bildend; Ligament ziemlich lang, sehr dünn; Schlossleiste sehr schmal; Ligamentaibucht sehr seicht, kaum merklich ausgeschnitten, ziemlich weit vor der Schildecke liegend; Schildchen klein, wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich lang und breit, zusamniengedrückt, durch 2 von der Wirbelspitze zu den beiden Ecken des Schnabels laufende, dunkelgrüne Linien begrenzt; Innenseite glatt, glänzend; Perlmutter sehr fleckig, bläulich-weiss; Epidermis gelblich-grün mit dunkleren sehr hervortretenden Jahresringen und zahlreichen, feinen, vom Wirbel zum Unterrande laufenden schwachen Strahlen. Länge 51 Mm., Breite 33 Mm., Dicke 22 Mm. Wohnort: Nordamerika, Georgia. Die Abbildung ist nach einem von Lea herstammenden Exemplare des Ber- liner Museum. Trotz der Kleinheit und Dünnschaligkeit dieser Muschel zweifle ich nicht daran, dass dieselbe eine gute Spezies darstellt; namentlich ist es die grosse Aufgeblasenheit derselben, welche bei der geringen Grösse auffallen muss, die aber zugleich als sicherstes Kennzeichen dafür gelten kann, dass kein junges Individuum, sondern eine ausgewachsene Muschel vorliegt. 149 Nr. 120. Anodonta Holtonis Lea. T. 50. lig. 5 u. 6. Anodonta Holtonis Lea, Journ. Acad. Nat. Sei. III. p. 316. — — — Observ. VI. p. 36. Muschel klein, verlängert; wenig bauchig, ziemlich starkschalig, mit rauher Oberfläche; von den Wirbeln laufen nämlich nach den Rändern divergirende, an Breite wenig zunehmende Streifen, die durch eine eigenthtimliche Schraffirung (schief stehende feine Strichelung) gebildet werden ; zwischen diesen schraffirten Strahlen befinden sich den Strahlen an Breite gleiche Zwischenräume, welche am Vorder- theile der Muschel ziemlich glatt sind, am Hintertheil derselben aber eine feinere schiefe Schraffirung zeigen, welche mit der stärkeren ihrer Nebenstrahlen sich zu spitzen Winkeln vereinigen. Vordertheil kurz, etwas zugespitzt, verschmälert; Hin- tertheil breit, abgestumpft; senkrechter Längsdurchschnitt schmal-lanzettförmig; Ho- rizontalkontour sehr verlängerl-eiförmig; Vorderrand zugespitzt, vom Wirbel in ge- ringer Biegung steil abfallend, etwa in der Mittellinie der Muschel eine deutlich ausgeprägte, etwas abgerundete Ecke bildend; von der Ecke an in ziemlicher Wöl- ' hung zum Unterrande abfallend, und ohne Grenze in selben übergehend ; Unterrand gerade, dem Oberrand fast parallel, in der Milte etwas concav; Oberrand gerade; Hinterrand kurz, von der stark abgerundeten Schildecke steil abfallend bis zu einer fast wieder in der Mitte der Muschel liegenden Ecke, dann in geringer Rundung sich an den Unterrand anschliessend, der demselben entgegenkommend , etwas in die Höhe steigt; Schildchen fehlend ; Schild lang und breit, wenig zusammengedrückt, durch eine vöm Wirbel zur Ecke des Hinterrandes laufende Linie begrenzt; Wirbel wenig hervorragend, stark angefressen; Ligament ziemlich kurz, sehr stark, hell- rothbraun; Innenseite sehr glatt und glänzend; Schlossleiste schmal, Ligamentalbucht tief eingreifend, schwach hakenförmig, etwas vor der Schildecke gelegen; Perl- mutter blaugrün, gegen die Ränder dunkler werdend; Hüftmuskeleindruck breit, rundlich, seicht; Schultermuskel tiefer, länglich, dem Wirbel und dem Vorderrande sehr genähert; Manteleindruck kaum angedeutet; Epidermis braun; Vordertheil dunkler. Länge 54 Mm., Breite 28 Mm., Dicke 16 Mm. Wohnort: Südamerika, im Parificacion , einem Nebenflüsse des Magdalenen- stromes. Aus dem Berliner zoolog. Museum mitgetheilt. 150 Die Muschel erinnert in mancher Hinsicht an Anod. lenebricosa Lea, die aber viel grösser wird. Die vorstehend beschriebene ist durch die eigenthümiiche Skulp- tur ihrer Epidermis sehr ausgezeichnet. Nr. 121. Anodonta Stewartiana Lea. T. 48. fig. 3 u. 4. Anodonta Stewartiana Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. V. p. 47. T. 6. fig. 17. — — — Observ. I. p. 159. — — Hanley, Calal. of rec. biv. Shells, p. 220. Muschel von mittlerer Grösse, sehr aufgeblasen, dünnschalig, scharfrandig, mit ziemlich rauher Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, etwas verschmälert; Hinter- Iheil zugespitzt; Wirbel sehr hervorragend, breit und aufgeblasen, mit sehr deut- licher Skulptur, die aus 4 Reihen spitz vorspringender, starker Höcker besteht ; in jeder Reihe stehen je 2 Höcker, von denen der vordere etwa auf der Mitte des Wirbels sitzt, während die grösseren und spitzeren fast der vom Wirbel auslau- fenden Schildbegrenzungslinie entlang stehen; senkrechter Längsdurchschnitt breit zugespitzt-eiförmig; Horizontaikontour eiförmig; Vorderrand kurz, von der seh/ deutlichen Ecke des Schildchens in geringer Riegung sehr steil abfallend, beim Zu»“ saramentreffen mit dem Unlerrande eine stumpfe abgerundete Ecke bildend; ünter- rand stark gewölbt; Oberrand wenig gebogen; Hinterrand von der Schildecke in geringer Biegung ziemlich steil abfallend, mit dem ünterrande eine ziemlich spitze, abgerundete Ecke bildend; Schildchen gross, zusammengedrückt; Schild lang, breit, zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur Ecke, die Unter- und Hinterrand mit einander bilden, begrenzt; Ligament lang, dick, rothbraun; Ligamentalbucht ziemlich seicht, rundlich, unter der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perl- mutter bläulichweiss, unter den Wirbeln oft gelblich; Schlossleiste ziemlich breit; Muskeleindrücke seicht, rundlich ; Epidermis olivengrün. Länge 78 Mm., Breite 52 Mm., Dicke 46 Mm. Wohnort: Nordamerika, Louisiana im Teche-Fluss. Trotz ihrer Aehnlichkeit mit An. gibbosa Say ist diese Muschel doch wohl eine sogen, gute Art. 151 Nr. 122. Anodonta Mortoniana Lea. T. 48. fig. 5 u. 6. Anodonta Mortoniana Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. p. 80. T. 13. fig. 37. — — — Observ. I. p. 192. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich bauchig, scharfrandig, dickschalig, mit fein gerunzelter Oberfläche; die Schildgegend ist stärker runzelig; Vordertheil sehr verkürzt, abgerundet; Hintertheil sehr verlängert, etwas breiter, zugespitzt; Wirbel wenig aufgeblasen und hervorragend, abgerieben, sehr dem Vorderrande genähert; senkrechter Längsdiirchschnitt breit - lanzettförmig ; Horizontalkontonr verlängert- elliplisch; Vorderrand vom Wirbel in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den wenig gewölbten Unterrand übergehend ; Oberrand wenig gebogen, dem Unler- rande fast parallel ; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke in geringer Biegung steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine breite ab- gerundete Spitze bildend ; Schildchen kaum bemerkbar, Schild lang, ziemlich schmal, wenig zusammengedrückt; Ligament lang, dünn; Ligamentalbucht tief, dreieckig; Innenseite glänzend; Perlmutter silberweiss; Schlossleiste ziemlich schmal; Muskel- eindrücke ziemlich tief; Epidermis dunkelbraun. Länge 75 Mm., Breite 42 Mm., Dicke 30 Mm. Wohnort; Südamerika, im Rio Parana. Kr. 123. Anodonta Schröteriana Lea. T. 47. fig. 5 u. 5. Anodonta Schröteriana Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. X. p. 78. T, 28. fig. 55. ■ — — — Observ. V. p. 48. Muschel von mittlerer Grösse, länglich, dickschalig, wenig aufgeblasen, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, zugespitzt-gerundet ; Hintertheil breit; senk- rechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontonr sehr verlängert-elliptisch ; Vorderrand vom Wirbel in sehr starker Rundung abfallend, gegen den Unterrand flacher werdend, ohne von demselben abgegrenzt zu sein; Unterrand lang, wenig gebogen, nicht gegen den Hinterrand aufsteigend; Oberrand kurz, etwas gebogen ; Hinterrand ziemlich lang, von der abgerundeten Schildecke mit geringer Wölbung steil abfallend, dann einen breite Schnabel bildend, dessen beide Ecken ziemlich ab- gerundet sind; Schildchen lang, zusammengedrückt; Schild lang, breit, durch eine 152 vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Wirbel dem Vorder- rande sehr genähert, sehr wenig aufgeblasen, spitz, ziemlich her vorstehend , abge- riehen; Ligament lang, ziemlich dünn; Ligamentalbucht tief dreieckig, fast etwas hackenförmig; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss, mit feinen, vom Wirbel zum Uiterrande laufenden Streifen; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke seicht, der Schultermuskel länglich, unter dem Vorderrande gelegen, mit sehr kleinem, rund- lichem Nebenmuskel, der vom Hauptmuskel völlig getrennt ist ; Manteleindruck deutlich; Epidermis dunkelolivenbrauii, mit sehr rauh hervortretenden Zuwachs- streifen und entfernt stehenden Jahresringen. Länge 76 Mm., Breite 37 Mm., Dicke 23 Mm. Wohnort: Südamerika, im Rio negro. Nr. 124. Anodonta virgulata Lea. T. 49. %. 1 u. 2. Anodonta virgulata Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1857. p. 86. — — — Observ. IX. p. 35- t. 33. fig. 282. Muschel von mittlerer Grösse, bauchig, dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, etwas verschmälert ; Hintertheil zugespitzt; Wirbel ziem- lich mittelständig, wenig aufgeblasen und hervorragend, abgerieben, aber doch eine fein wellige Skulptur erkennen lassend; Vorderrand vom Wirbel ab in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den wenig gebogenen ünterrand übergehend, der sich gegen den Hinterrand sehr aufbiegt; Oberrand wenig gebogen, etwas an- steigend ; Hinterrand kurz, von der Schildecke in geringer Biegung ziemlich steil abfallend, dann beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine ziemlich breite, ab- gerundete Ecke bildend; Schildchen sehr klein, ohne vortretende Ecke; Schild ziemlich lang, schmal, durch eine vom Wirbel aus auf den Hiriterrand zulaufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich lang, dick, dunkelbraun; Ligamentalbucht kurz, seicht, rundlich, unter der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke seicht, breit; Epidermis oli- venfarben mit grünlichen Bändern und sehr entfernt stehenden Jahresringen. Länge 77 Mm., Breite 43 Mm., Dicke 31 Mm. Wohnort: Nordamerika, Nordcarolina im Roanoke-Fluss hei Weldon. Ich halte es für sehr zweifelhaft, ob diese Äluschel eine gute Species darstellt. 153 Nr. 125. Anodonta Kennicottii Lea. T, 49. fig. 3 u. 4. Anodonta Kennicottii Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1861. p. 56. — — — Observ. IX. p. 33. t. 33. fig. 283. Muschel klein, wenig aufgeblasen, ziemlich dünnschalig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil kurz, gerundet, Hinfertheil lang, kaum etwas verschmälert, zugespitzt; Wirbel klein, spitz, ziemlich hervorstehend, mit fein welliger Skulptur, die aus wenigen, ziemlich entfernt stehendenden, in der Mitte gebrochenen Lamellen besteht; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand vom Wirbel in starker Wölbung steil abfallend; ohne Grenze in den ziemlich gebogenen Unterrand übergehend; Oberrand wenig gebogen; Hinterrand von der Schildecke in geringer Biegung steil abfallend, dann beim Zusammentreff'en mit dem Unterrande eine sehr abgerundete, ziemlich breite Spitze bildend; Schild- chen klein, ohne markirte Ecke; Schild ziemlich lang, schmal, wenig zusammenge- drückt; Ligament lang, dünn, dunkelbraun; Ligamentalbucht lang, seicht, rundlich; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulichweiss; Muskeleindrücke sehr seicht ; Schloss- leiste kurz, breit; Epidermis gelblich bis dunkelbraun, mit 8 — 10 einander nahe ste- henden Jahresringen. Länge 49 Mm., Breite .39,5 Mm., Dicke 28 Mm. Wohnort: Nordamerika, im grossen Sklavensee. Nr. 126. Anodonta modesta Lea. T. 49. fig. 7. u. 8. Anodonta modesta Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1857. p. 84. — - — Observ. VIII. 1. p. 46. T. 68. fig. 189. Muschel klein, sehr verlängert, wenig aufgeblasen, ziemlich dickschalig mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr kurz, verschmälert; Hintertheil lang, breit, ab- gerundet; Wirbel spitz, wenig hervorragend; sehr dem Vorderrande genähert, mit deutlicher Skulptur, die aus 6 — 8 feinen, die Wirbelspilze umfassenden, parallelen Lamellen besteht, welche in der Mitte durch eine nach einwärts gerichtete Ecke gebrochen sind; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontur sehr IX. 1. 20 154 verlängert-elförmig- ; Vorderrand schmal, vom Wirbel in starker Wölbung abfallend, ohne vom fast geraden Unterrand abgegrenzl zu sein, der gegen den Hinterrand etwas aufgebogen ist; Oberrand wenig gebogen, etwas ansteigend; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in starker Wölbung anfangs wenig, allmählig aber steiler abfallend, ohne Grenze an den Unterrand anschliessend; Schildchen schmal, ohne markirte Ecke; Schild lang, schmal, durch eine vom Wirbel gegen den Hin- lerrand laufende Linie begrenzt; Ligament lang, dünn, hellbraun; Ligamentalbucht lang, sehr seicht, rundlich, etwas vor der Schildecke gelegen ; Innenseite sehr glän- zend; Perlmutter bläulich- weiss ; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr seicht; Schultermuskeleindruck länglich, unter dem oberen Theile des Vorderrandes gelegen ; Epidermis dunkelolivenfarben. Länge 48 Mm., Breite 24 Mm., Dicke 17 Mm. Wohnort; Nordamerika, Michigan, in Gräben bei Kalamazoo. Diese kleine Muschel, die in ihrer Form und Kleinheit die Merkmale ihres Wohnplatzes deutlich aufgedrückt trägt, stellt höchst wahrscheinlich nur eine Local- Varietät der Anod. subcylindracea Lea, dar. Nr. 127. Anodonta Williamsii Lea. T. 51. fig. 1 u. 2. Anodonta Williamsii Lea, Proc. Aead. Nat. Sei. 1862. p. 169. — — — Observ. IX. p. 31. T. 10. fig. 26. Muschel von mittlerer Grösse, bauchig, ziemlich dünnschalig, scharfrandig mit glatter Oberfläche. Vorderlheil lang, wenig verschmälert; Hintertheil kurz, zuge- spitzt; Wirbel breit, fast mittelständig, wenig hervorragend, mit deutlicher Skulplnr, die aus wenigen, ziemlich entfernt stehenden , starken Lamellen besteht, welche die Wirbelspitze umfassend, in der Mitte nach einwärts spitzwinklig gebrochen sind; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig; Vor- derrand von der Ecke des Schildchens in starker Wölbung steil abfallend, dann flacher werdend und gegen den Unterrand durch eine stumpfe Ecke abgegrenzt; Unterrand in der Mitte etwas concav, gegen den Hinterrand sich sehr stark auf- biegend ; Oberrand in gerader Linie von der Ecke des Schildchens bis zur Schild- ecke laufend; Hinterrand von der Schildecke In fast gerader Linie sanft abfallend, mit dem Unterrande eine spitze, wenig abgerundete Ecke bildend; Schildchen lang, breit, zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel auf die Spitze des Hintertheiles 155 zulaufende Linie begrenzt ; Ligament lang , dünn, hellbraun ; Liganientalbucht kurz, rundlich, etwas vor der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter bläu- lich-weiss; um den Vorderrand der Muschel ist das Perlmutter sehr verdickt; Mus- keleindrücke seicht; Epidermis gelblich-olivenfarbig mit dunkleren Streifen und sehr entfernt stehenden Jahresringen. Länge 95 Mm., Breite 53 Mm., Dicke 41 Mm. Wohnort; Nordamerika, im Potomac-Fluss. Nr. 128. Anodonta Tryonii Lea. T. 51. fig. 3 u. 4. Anodonta Tryonii Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1862. p. 169. — — — Observ, XL p. 32. T. 10. fig. 27. Muschel von mittlerer Grösse, wenig aufgeblasen, dünnschalig, scharfrandig, mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, gerundet; Hintertheil breit, kaum zugespitzt; Wirbel ziemlich spitz, sehr wenig hervorragend, dem Vor- derrand sehr genähert, mit deutlicher Skulptur, die aus 3 — 4 parallelen, entfernt stehenden, starken Lamellen besteht, welche mehr das Vordertheil der Wirhelspitze umfassen; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in ziemlich starker Wölbung steil abfallend, ohne Grenze in den schwach gewölbten ünterrand übergehend, der gegen den Hinterrand sehr allmählich sich aufbiegt; Oberrand wenig gebogen; Hinterrand vom Ende des Ligamentes in starke Wölbung ziemlich steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem ünterrande mit diesem einen sehr kurzen, schmalen Schnabel bildend, dessen Ecken, namentlich die obere, sehr undeutlich markirt sind; Schildchen klein, zusammengedrückt, mit wenig vortretender Ecke; Schild lang, schmal zusammengedrückt, ohne vorspringende Ecke, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich lang, dünn, hell- braun; Ligamentalhucht kurz, ziemlich tief, rundlich; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleiste schmal, Muskeleindrücke seicht; Epidermis grün oder braun, mit dunkleren Streifen und breiten Jahresringen. Länge 70 Mm., Breite 42 Mm., Dicke 26 Mm. Wohnort: Nordamerika; im Schüykill- und Potomac-Fluss. Trotz der gegentheiligen Versicherungen Lea’s ist diese Muschel doch wohl nur eine Varietät der An. fluviatiüs Lea. 20* 156 Nr. 129. Anodonta Showalteri Lea. T. 51. fig. 5 u. 6. Anodonta Showalteri Lea, Proc. Acad. Nat. Sei. 1860. p. 307. — _ _ Observ. IX. p. 37. T. 33. fig. 284. Muschel von mittlerer Grösse, bauchig, ziemlich dickschalig, mit glatter Ober- fläche; Vordertheil ziemlich verschmälert, fast etwas zugespitzt; Hintertheil zuge- spitzt; Wirbel ziemlich spitz, wenig aufgeblasen, ziemlich hervorragend, der Mitte etwas genähert, abgerieben, mit feiner Skulptur, die aus wenigen, die Wirbelspitze umfassenden Lamellen besteht; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizontalkonlour elliptisch; Vorderrand vom Wirbel ziemlich wenig gebogen und geneigt abfallend, nach einer schwach markirten, sehr abgerundeten Ecke, die im oberen Theile des Vorderrandes liegt, verflacht sich die Wölbung und geht all- mählig in den Unterrand über, der anfangs fast gerade, sich gegen den Hinterrand sehr stark aufbiegt; Oberrand wenig gebogen ; Hinterrand von der Schildecke in geringer Biegung sanft abfallend, so dass derselbe mit dem Unterrande eine sehr scharfe Spitze bildet; Schildchen lang, schmal, ohne markirte Ecke; Schild lang, schmal durch eine vom Wirbel zum Hinterrande laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich breit, dick, dunkelbraun; Ligamentalbucht sehr kurz, fast dreieckig, ziem- lich tief, unter der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss oder etwas roth-gelb; Muskeleindrücke undeutlich; Schlossleisle ziemlich breit, unter dem Wirbel verdickt; Epidermis dunkelbraun, mit entfernt stehenden Jahresringen und dunklen Strahlen. Länge 63 Mm., Breite 42 Mm., Dicke 29 Mm. Wohnort: Nordamerika, Alabama im Coosa-Fluss bei Wetumpka. Ich halte dafür, dass diese Muschel mit An. saimonia Lea (edenlula Say.) zu vereinigen ist, als deren Varietät sie zu betrachten sein möchte. Nr. 130. Anodonta pavonia Lea. T. 30. fig. 3 u. 4. Anodonta pavonia Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. VI. n. s. p. 78. T. 21. fig. 65. — — — Observ. I. p. 78. — - Say. Coli, of Shells p. 72. Nro. 2064. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells p. 218. 157 Muschel von mittlerer Grösse, aufgeblasen, ziemlich dünnschalig mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil abgerundet; Hintertheil wenig zugespifzt; Wirbel breit, sehr aufgeblasen, mit sehr derber Skulptur, die aus 3 — 4 dicken, wulstigen Lamellen besteht, welche gegen das Hintertheil der Muschel zu die Wirbelspitze umfassen, gegen das Vordertheil der Muschel aber sich ganz verlieren; Vorderrand von der undeutlichen Ecke des Schildchens in starker Biegung abfallend, gegen den ünterrand flacher werdend, ohne von demselben abgegrenzt zu sein; Unterrand sehr wenig gewölbt, gegen den Hinterrand etwas aufsteigend; Oberrand wenig gebogen, zwischen dem Wirbel und der Ecke des Ligamentes in ziemlicher Wölbung steil abfallend, mit dem Unterrande einen undeutlichen, kurzen Schnabel bildend ; Schild- chen klein, sehr wenig zusammengedrückt; Schild schmal, ziemlich lang, zusammen- gedrückt, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich kurz, dünn, rothbraun ; Ligamentalbucht sehr seicht, rundlich; Innenseite matt; Perlmutter bläulich; Schlossleisle schmal; unter dem Wirbel der rechten Schale bildet die Leiste eine zahnartige Erhöhung, zwischen welcher und dem Wirbel eine breite Grube vorhanden ist; Muskeleindrücke seicht; Epidermis dunkelolivenbraun bis zimmtroth, mit zahlreichen vom Wirbel auslaufenden, dunklen Strahlen. Länge 74 Mm., Breite 42 Mm., Dicke 28 Mm. Wohnort; Nordamerika; Little Beaver, Ohio; Wabash-Fluss, Indiana. Es liegen mir mehrere Exemplare dieser Art vor, die ich mit zahlreichen Exemplaren von Anod. Salmonia Lea und edentula Say vergleichen kann. Diese 3 Muscheln stimmen in ihren Hauptcharakteren, als Form und Lage des Wirbels, der Wirbelsculptur, der Ligamentalbucht, der Schalenstärke so genau überein, dass für die Unterscheidung derselben nur mehr sehr geringwerthige Charaktere übrig bleiben. Selbst die Umrissform dieser 3 Species hält einen gemeinsamen Typus sehr genau fest, so dass nur das Hintertheil derselben geringen Abänderungen un- terworfen ist. Für die einzelnen Species bleiben daher ausser geringen Umrissab- weichungen nur noch folgende Unterscheidungsmerkmale übrig: 1) Für An. pavonia, eine beträchtlichere Grösse, unnd die reiche Bestrahlung der Epidermis; 2) für An. salmonia, das gelbrothe Perlmutter, welches sich übrigens bei sei- ner fleckigen, unregelmässigen Vertheilung über die Schalenfläche als eine krank- hafte Ablagerung erkennen lässt, die auch bei anderen nordamerikanischen Ano- donlen nicht selten bemerkt wird; 158 3) für An. edentula, die kleinere Form und geringere Aufgeblasenheit. Die verschiedenartige Färbung der Epidermis, die in sehr hohem Grade von der Nahrung, der physikalischen und chemikalischen Beschaffenheit der speciel- len Wohnplätze abhängig ist, kann nur in letzter Reihe zur Begründung von Spe- cies zugelassen werden. Ich kann demnach diese 3 Muscheln nur für verschiedene Formen einer Species ansehen und betrachte desshalb An. pavonia und salmonia Lea als blosse Varietäten der zuerst von Say beschriebenen Anod. edentula. Diese Muschel möchte ich überhaupt als den Typus einer Reihe von Varietäten betrach- ten, welche in Nordamerika eine weitere Verbreitung haben, und die alle durch den breiten, der Mitte genäherten, aufgeblasenen und ziemlich hervorragen- den Wirbel mit seiner eigenthümlichen, oben beschriebenen Skulptur, ausgezeichnet sind. Ausser den 3 angeführten Lea’schen Nominalarten gehört noch Anodonta ShowaUeri Lea und höchstwahrscheinlich auch An. Wardiana Lea zu dem Formen- und Varietätenkreis der An. edentula Say. — Nr. 131. Anodonta Pepiniana Lea. T, 53. fig. 1 u. 2. und T. 50. fig. 7 u. 8. Anodonta Pepiniana Lea, Trans. Amer. Soc. YI. 1839. p. 96. T. 16. fig. 51. — • — — Observ. I. p. 96. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells p. 220. — — Say, Coli, of Shells, p. 72. Nr. 2065. Muschel klein, ziemlich aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter glänzender Ober- fläche, Vordertheil wenig verschmälert, eckig; Hintertheil breit, geschnäbelt; Wir- bel ziemlich spitz, wenig bervorstehend, abgerieben ; Skulptur aus zahlreichen fei- nen Lamellen bestehend; senkrechter Längsdurchsclmilt lanzettförmig; Horizontal- kontour trapezförmig; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in geringer Bie- gung fast senkrecht abfallend, vom ünterrande durch eine wenig deutliche Ecke abgegrenzt; ünterrand fast gerade; Oberrand ziemlich gebogen; Hinterrand von der Schildecke in sehr geringer Biegung steil abfallend, dann einen breiten, gerade ab- gestulzten, kurzen Schnabel bildend; Schildchen lang, zusammengedrückt, mit sehr deutlicher Ecke; Schild schmal, zusammengedrückt, Ecke sehr hervortretend; Liga- ment kurz, dünn; Ligamentalbucht sehr seicht, rundlich; Innenseite matt; Perlmutter weiss; Muskeleindrücke sehr undeutlich; Schlossleiste sehr schmal; Epidermis gelb- lich, gestreift, mit stark ausgeprägten Jahresringen. Länge 43 Mm., Breite 32 Mm., Dicke 18 Mm. 159 Wohnort: Nordamerika, im Pepin-See, Porlage County, Ohio. Varietät: Muschel von fast gleicher Grösse, die Ecken mehr abgerundet; der Schnabel undeutlicher aber breiter. Wohnort: Mexiko im Rio de Myantha bei Deppe. Das Original dieser Muschel ist im zoolog. Museum zu Berlin sub Nr. 16687. Nr. 132. Anodonta angiilata Lea. T. 53. fig. 3 u. 4. Anodonta angulata Lea. Trans. Ann. Phil. Soc. VI. p. 97. T. 16. flg. 52. — — — Observ. II. p. 97. — — Hanley, Cat. ot rec. biv. Shells, p. 122. — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon fig. 6. Muschel klein, ziemlich aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vor- dertlieil verkürzt, sehr verschmälert; Hintertheil breit, ziemlich verlängert; Wirbel etwas hervorragend, abgerieben; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Hori- zontalkontour sehr verlängert, dreiseitig; Vorderrand sehr kurz, von der Ecke des Schildchens in ziemlicher Wölbung steil abfallend, gegen den Unterrand rasch flacher werdend, ohne von demselben deutlich abgegrenzt zu sein; Unterrand lang, sehr wenig gebogen; Oberrand lang, fast gerade, unter dem Wirbel sogar etwas concav; Hinterrand kurz, in ziemlicher Wölbung steil abfallend, mit dem Unterrande eine scharf markirle Ecke bildend; Schildchen klein, schmal, wenig zusammengedrückt; Schild kaum etwas zusammengedrückt; vom Wirbel aus läuft auf die Ecke, welche Hinterrand und Unlerrand mit einander bilden ein ziemlich scharf markirter Kiel. Ligament ziemlich lang, stark; Ligamentaibucht seicht, rundlich; Innenseite: Perl- mutter weiss; Schlossleiste ziemlich schmal; Schultermuskelnarbe vertieft; Hüfte- muskeleindruck undeutlich; Epidermis gelblich mit dunkleren Jahresringen. Länge 61 Mm., Breite 29 Mm., Dicke 20 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Lewis-River, Californien. Lea hat die Art nach einer halben Muschel beschrieben; sie scheint aber doch eine gute Art zu sein. 160 Nr. 133. Anodonta suborbiculata Say. T. 52. fig. 1 u. 2. Anodonta suborbiculata Say, Amer. Conch. t. 11. — Disseminator (1831). — - Jay, Coli, of Shells Nr. 2074. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells p. 222. — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon Nr. 11. fig. 11. Muschel sehr gross, ziemlich bauchig, dünnschalig, mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil verkürzt, etwas verschmälert, Hinlerlheil etwas zugespifzt ; senkrechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizontalkontour sehr breit- ei- förmig; Vorderrand von der sehr undeutlichen Ecke des Schildchens in starker Wölbung zum Unferrande abfallend, der gleichfalls sehr stark gebogen ist und fast eine halbkreisförmige Linie bildet, die ohne sehr auffallende Unterbrechung an den Vorderrand anschliesst; Oberrand wenig gebogen, vom breiten Wirbel nicht über- ragt; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke ziemlich steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine stumpfe, abgerundete Ecke bildend; Wirbel meist abgerieben, mit höckeriger, unregelmässiger Skulptur (es sind keine parallelen Lamellen vorhanden, sondern es stehen etwa in der Mittellinie des Wir- bels in unregelmässiger Entfernung, kleine wärzchenartige Höcker); Schildchen kurz, zusammengedruckt; Schild ziemlich hoch und lang, etwas zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur Ecke des Hinterrandes laufende Doppellinie begrenzt; Innenseite glatt und glänzend; Perlmutter bläulich-weiss ; Schlossleiste sehr schmal; Ligament stark, lang, dunkelbraun; Ligamentalbucht kurz, seicht, rundlich, fast unter Schildecke gelegen; Muskeleindrücke sehr seicht; Manteleindruck ziemlich deutlich; Epidermis gelbbraun, mit dunkleren, fast schwarzen Jahresringen, die sehr deutlich und sogar auf der Innenseite der Muscheln in Wellenlinien bemerkbar sind ; vom Wirbel laufen zahlreiche Strahlen aus, die etwa bis zur Mitte der Muschel deutlich bleiben. — Länge 160 Mm., Breite 112 Mm., Dicke 62 Mm. Wohnort: Nordamerika: Ohio und Wabash-River. („In ponds near the Wa- bash-River“). Diese grosse Muschel lässt sich sogleich als eine in Sümpfen lebende Spezies erkennen, die sich namentlich durch ihre Wirbelskulplur als gute Spezies erweist. Das abgebildete Exemplar befindet sich im zoolog. Museum zu Berlin. 161 Nr. 134. Anodonta cylindracea Lea. T. 53. fig. 5 u. 6. Anodonta cylindracea Lea, Trans. Am. Phil. Soc. VI. p. 45. T. 13. fig. 40. — — — Observ. II. p. 45. — — Jay, Coli, of Shells. Nr. 2022. — — Hanley, Cat. of rec. biv. Shells, p. 223. — — Reeve, Couch, icon. XVII. Bd. Gen. Anodon. Nr. 93. fig. 93. Muschel von mifflerer Grösse, verlängert, aufgeblasen, dünnschalig, mit glalter Oberfläche; Vordertheil kurz, etwas verschmälert; Hintertheil verlängert, ahgerun- det; Wirbel ziemlich hervorragend, breit; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettför- mig; Florizontalkontour cylindrisch; Vorderrand von der sehr abgerundeten Ecke des Schildchens steil abfallend, indem sich die wenig gewölbte Linie nach einwärts neigt, vom Unterrande durch eine stumpfe, abgerundete Ecke abgegrenzt; Unterrand gegen die Mitte zu etwas concav; Oberrand ziemlich gebogen, vom Wirbel gegen das Schildchen stark eingesenkt; Hinterrand nicht vom Oberrand abgegrenzt, in starker Wölbung zum ünterrande abfallend ; Schildchen ziemlich hervortretend und zusammengedrnckt; Schild sehr schmal, kaum etwas zusammengedrückt und über- haupt sehr wenig markirt; Ligament lang und dünn; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke undeutlich; Epidermis dunkelbraun, mit zahlreichen, feinen vom Wirbel gegen die Ränder laufenden Strahlen und dunk- leren .lahresringen. Länge 74 Mm., Breite 36 Mm., Dicke 23 Mm. Wohnort: Amerika; im Medellin-River bei Veracruz. Nr. 134. Anodonta Wahlamat ensis Lea. Taf. 53. Fig. 7. u. 8. Anodonta Wahlamatensis Lea, Trans. Am. Phil, Soc. VI. p. 78. pl. 20. fig. 64. — — — Observ. II. p. 78. — — Jay, Coli, of Shells. Nr. 2084. — — Hanley, Cat. of rec. biv. shells. p. 215. Muschel breit, von mittlerer Grösse, wenig aufgeblasen, dünnschalig, mit glat- ter Oberfläche; Vordertheil sehr kurz; Hintertheil kurz, zugespitzt; Wirbel sehr IX. 1. 21 162 wenig hervortretend, mit wenigen, feinen Lamellen geziert, welche in der Mitte nach einwärts gebrochen sind; Schild sehr hoch, das Ligament überwuchernd; Vor- derrand von der Ecke des Schildchens in ziemlicher Wölbung fast senkrecht ab- fallend, gegen den Unterrand flacher werdend, aber ohne Grenze in denselben übergehend; Unterrand wenig gebogen, gegen den Hinterrand sehr aufsteigend; Oberrand eine sehr ansteigende, fast gerade Linie bildend; Hinterrand von der et- was abgerundeten Schildecke in fast gerader Linie steil abfallend, beim Zusammen- treffen mit dem Unterrande eine ziemlich schmale, kurze, abgerundete Spitze bil- dend; Perlmutter weiss; Muskeleindrücke ziemlich deutlich; Epidermis olivengrün, gegen den Wirbel gelblich, mit einem breiten dunklen Bande in der Nähe des Randes. Länge 65 Mm., Breite 48 Mm,, Dicke 22 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Wahlamat- River, nahe seiner Mündung in den Columbia, in Californien. Diese Muschel wird leicht mit An. Nuttaliana Lea verwechselt, welche mit ihr zusammenlebt. Die letztere unterscheidet sich von der vorstehenden auch fast nur in der Form ihres Umrisses und es ist daher sehr möglich, dass beide Muscheln nur Varietäten einer Art sind. — Reeve, Conch. icon. Bd. XVII. führt eine An. Wahlamatensis auf, bei wel- cher ihm aber ein arges Malheur passirt ist, das die ganz oberflächliche Behandlung seiner Arten aufs Schlagendste nachweist. Leider zieht sich dieser Fehler, der den Werth des sehr schön illustrirten Werkes sehr herabmindert, durch das ganze Genus Anodon. Dieser Autor hat nämlich als A. Wahlamatensis f. 22. (Species 23) die europäische Anodonta rostrafa Kokeil abgebildet und gibt dafür bei dieser Mu- schel, als deren Besfimmer er „Rokiel“ anführt Fig. 4. (Spezies 4) die Abbildung von An. Wahlamatensis. Da aber diese Muschel in der betreffenden Sammlung falsch bestimmt war (die Abbildung ist nämlich An. Nutalliana Lea), so hat er auch diesen Fehler beibehalten. Nach diesem Sachverhalte unterliegt es wohl keinem Zweifel, dass in der treffenden Sammlung, oder wenigstens während des Abbildens die Etiquetten verwechselt wurden, ein Ereigniss, das Herrn Reeve völlig entgangen ist. Wir werden mehrfach Gelegenheit haben, nachzuweisen, dass der- selbe Autor sich nicht die Mühe genommen hat, die von ihm aus den Museen ab- gebildeten Muscheln auf ihre richtige Bestimmung zu prüfen, und es ist nur zu häufig der Fall, dass die Bestimmungen der Muscheln selbst in den grössten Museen nicht richtig sind. 163 Nr. 136. Anodonla Benedictensis Lea. Tat'. 54. fig. 1 u. 2. Syinphonola benedictensis Lea, Trans. Am. Phil. Soc. V. p. 104. PI. 16. fig. 48. Anodonla Benedictii Lea, Synopis of the Farn. Naj. p. 75. (1870). — Benedictensis Jay, Coli, ot Shells. Nr. 2012. — — Hanley, Cal. of rec. biv. Shells, p. 216. Muschel ziemlich gross, aufgeblasen, sehr dünnschalig, mit glatter, glänzender Oberfläche; Vordertheil wenig verschmälert; Hintertheil breit, kurz geschnäbelt; Wirbel ziemlich in der Mitte stehend, breit, aufgeblasen, mit deutlicher Skulptur, die aus circa 4, ziemlich entfernt stehenden Lamellen besteht; jede Lamelle ist aus 2 getrennten, gebogenen, wenig vorspringenden Winkeln zusammengesetzt; senk- rechter Längsdurchschnitt breit-lanzettförmig; Horizontalkontour fast trapezförmig; Vorderrand von der deutlich markirten Ecke des Schildchens in geringer Biegung fast senkrecht abfallend, gegen den Unterrand mehr gebogen, aber ohne Grenze in denselben übergehend; Unterrand wenig gebogen, gegen den Hinterrand etwas auf- sleigend; Oberrand wenig gebogen ; Hinterrand von den Schildecke in fast etwas concaver Linie steil abfallend, dann mit dem Unterrande einen breiten, abgestutzten Schnabel bildend; Schildchen ziemlich breit, sehr zusammengedrückt; Schild breit, sehr zusamraengedrückt; Ligament ziemlich stark, von Schalensuhstanz etwas, doch nicht vollständig bedeckt; Ligamentalbucht ziemlich tief, rundlich, fast unter der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss; Muskeleindrücke ziem- lich seicht; Schlossleiste schmal; Epidermis gelblich-grün, mit ziemlich breiten, dunkleren Jahresringen. Länge 92 Mm., Breite 58 Mm., Dicke 38 Mm. Wohnort; Nordamerika, im Champlain-See. Die Ueberwucherung des Ligaments von Schalensubstanz ist eine sehr unbe- deutende, da nach Lea’s Abbildung dasselbe sichtbar ist, wenn man die Muschel von oben betrachtet. A. Benedictensis ist jedenfalls eine gute Art. — Die Ab- bildung, die Reeve, in seiner Fig. 99 als An. Benedictensis gibt, stimmt wenig mit der Lea’schen überein, und ich halte es für sehr zweifelhaft, ob die von diesem Autor abgebildete Muschel richtig bestimmt war. 21 * 164 Nr. 137. Anodonta Burroughiana Lea. T. 54. fig. 3. u. 4. Anodonta Bourroughiana Lea, Trans. Am. Phil. Soc. V. n. s. p. 105. T. XVI. fig. 49. — — — Observ. I. p. 217, — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. fig. 103. Muschel klein, bauchig, dünnschalig, mit ziemlich glatter Oberfläche; Vorder- theil kurz, etwas verschmälert; Hintertheil breit, schwach zugespilzt- gerundet ; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig; Wirbel dem Vorderrande wenig genähert, wenig hervorragend, abgerieben; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in ziemlicher Biegung steil abfallend, ohne Grenze in deu Unterrand übergehend, indem die Wölbung desselben allmählig flacher wird; ün- terrand wenig gebogen, gegen den Hinterrand im letzten Viertel sehr stark aufge- bogen. Oberrand wenig gebogen, etwas ansteigend; Hinterrand von der abgerun- deten Schildecke in geringer Biegung sehr steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine sehr abgerundete Ecke bildend ; Schildchen klein , wenig zusarnmengedrückt; Schild kurz, ziemlich breit, etwas zusammengedrückt; Ligament lang, ziemlich stark; Ligamentalbucht seicht, rundlich, unter der Schildecke; Innen- seite glänzend; Perlmutter roth; Schlossleiste schmal; Muskeleindrücke sehr seicht; Epidermis dunkelbraun, Länge 54 Mm., Breite 33 Mm., Dicke 20 Mm. Wohnort: Ostasien; auf der Insel Luconia bei Manila. Wahrscheinlich gehört auch diese Art zu Anod. purpurea Valenc. und stellt nur eine Varietät dieser über die Philippinen verbreiteten Art dar. Clieim, III. Conch., Lief. 8. pl. 3. f. 3 beschreibt eine Anod. Burroughiniia, die Lea als von seiner Spezies verschieden annimmt. — Nr. 138. Anodonta tenebricosa Lea. T. 54. fig. 5 u. 6. T. 55. fig. 3 u. 4. (junior). Anodonta tenebricosa Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. V. u. s. p. 78. T. 12. fig. 36. — — — Observ. I. p. 190. — — D’Orbigny, Mag. de Zoologie 1835. p. 39. Nr. 4. — * — — Voyage d. l’Am. inerid. 1847. p. 616. — - Jay, Coli, of Shell. Nr. 2076. 165 Anodonta tenebricosa Hanley, Cat. of rec. biv. Shells, p. 224. — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anoden, fig. 123. — tenebrosa — „ „ „ „ fig. 43. Muschel von mittlerer Grösse, sehr aufgeblasen, dickschalig, mit glatter Ober- fläche; Vordertheil verschmälert, ziemlich kurz; Hintertheil sehr abgerundet; Wirbel breit, wenig hervorragend, meist stark abgerieben; senkrechter Längsdurchschnitt schmal-eiförmig; Horizontalkonlour elliptisch; Vorderrand von der schwach mar- kirfen Ecke des Schildchens in geringer Wölbung steil abfallend, vom ünterrande durch eine kaum angedeutete Ecke abgegrenzt; Unterrand bei alten Exemplaren in der Mitte stark konkav, bei jungen fast gerade; Oberrand bei alten Exemplaren ziemlich gebogen, sonst fast gerade; Hinterrand in starker Wölbung sehr steil ab- fallend, ohne Grenze zum Unterrande übergehend; Schildchen schmal, klein, wenig zusammengedrückt; Schild bei jungen Muscheln ziemlich hervortretend; bei älteren Exemplaren fast verschwunden; Ligament lang und dick; Ligamentalbucht bei alten Muscheln schmal hackenförmig, schief, tief eingreifend; bei jüngeren Exemplaren seicht dreieckig; Innenseite glänzend, Perlmutter bläulich-roth ; die Muschel hat am Rande einen breiten hornfarbigen Saum; Hüftmuskelnarbe undeutlich; Schultermus- kelnarbe vertieft; Epidermis dunkelolivengrün oder braun, mit schwärzlichen Strah- len am Hinterrande. Länge 84 Mm , Breite 50 Mm., Dicke 38 Mm. Wohnort: Südamerika, im Parana, im Rio San Jose, im Laplata und in ande- ren Flüssen. T. 54. flg. 5 und 6 stellt ein altes ausgewachsenes Exemplar, T. 55. fig. 3 und 4 eine junge Muschel dar. Die Veränderung, welche diese Art mit zuneh- mendem Alter erfährt, ist sehr beträchtlich und erstreckt sich auf alle Theile der Muschel. An. tenebricosa ist eine sehr ausgezeichnete Art, die durch die dunkle Farbe des Perlmutters charakterisirt wird. — Die Muschel, welche Reeve unter Nr. 43 als tenebrosa abbildet, gehört sicher hieher; der Name scheint nur verun- staltet worden zu sein. — Nr. 139. Anodonta oblita Lea. T. 54. fig. 7 u. 8. Anodonta oblita Lea, Trans. Amer. Philos. Soc. X. T. 28. fig. 52. — — — Observ. V. p. 46. 166 3iuschel klein, wenig bauchig, sehr dünnschalig, mit glatter Oberfläche; Vor- dertheil kurz, wenig verschmälert; Hintertheil kurz geschnäbelt, etwas verschmä- lert; Wirbel wenig aufgeblasen und hervorragend, mit wenigen, den ganzen Wirbel in ununterbrochener Biegung umfassenden, ziemlich starken Lamellen geziert; senk- rechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig; Vorderrand von der sehr wenig hervortrefenden Ecke des Schildchens in ziemlicher Wölbung steil abfallend, ohne Grenze in den fast geraden Unterrand übergehend, der gegen den Hinterrand ziemlich stark in die Höhe steigt; Oberrand etwas gebogen, ansteigend; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in geringer Wölbung steil abfallend, mit dem ünterrande einen breiten kurzen Schnabel bildend; vom Wirbel laufen auf die Ecken desselben undeutlich markirte Linien; Schildchen sehr klein und schmal, wenig zusammengedrückt; Schild ziemlich breit, etwas zusammengedrückt; Liga- ment dünn, nicht sehr lang; Ligamentalbucht seicht, rundlich, fast unter der Schild- ecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleiste sehr schmal; Muskelnarben sehr seicht; Epidermis bräunlich-grau, mit dunkleren Streifen und manchmal mit grünen Strahlen, die vom Wirbel gegen den Hinterrand laufen. Länge 50 Mm., Breite 29 Mm., Dicke 17,5 Mm. Wohnort: Nordamerika, Campbell-County, East-Tennessee. Die Muschel scheint trotz ihrer geringen Grösse eine gute Art zu sein. Nr. 140. Anodonta tortilis Lea. T. 55. lig. 7 u. 8. Anodonta tortilis Lea, Trans. Am. Phil. Soc. X. pl. 28. lig. 54. — — — Observ. V. p. 47. — Siinpsoniana Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. fig. 153. Muschel klein, sehr wenig bauchig, ziemlich dünnschalig, mit fein gefurchter Oberfläche (die Furchen laufen von den Wirbeln gegen die Ränder); Vordertheil kurz, etwas verschmälert, fast etwas zugespitzt; Hintertheil breit, abgerundet; Wir- bel ziemlich spitz, wenig hervortretend, abgerieben; senkrechter Längsdurchschnitt schmal-lanzettförmig; Horizontalkontur fast eiförmig; Vorderrand vom Wirbel in sehr starker Wölbung, die sich gegen die Milte des Randes fast etwas zuspitzt, abfallend, ohne Grenze in den ünterrand übergehend, der wenig gebogen ist, aber gegen den Hinterrand sehr in die Höhe steigt; Oberrand etwas gebogen, etwas an- steigend; Hinterrand von der abgerundeten Schildecke in sehr geringer Wölbung 167 sehr steil abfallend, mit dem Unterrande eine sehr stumpfe, abgerundete Eeke bildend; Schildchen sehr schmal, ziemlich zusammengedrückt; Schild kurz, breit, zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel etwa gegen die Mitte des Hinterrandes laufende Linie begrenzt; Ligament ziemlich lang und dünn; Ligamentalbucht seicht rundlich, etwas vor der Schildecke gelegen; Innenseite glänzend; Perlmutter bläu- lich-weiss, mit feinen von Wirbel zu den Rändern laufenden Streifen; Schlossleiste sehr schmal; Muskeleindrücke undeutlich; Epidermis olivengelb. Länge 36 Mm., Breite 22 Mm., Dicke 13,5 Mm. Wohnort: Südamerika. — Diese kleine, von Lea auf ein einziges Exemplar gegründete Muschel scheint dennoch eine gute Art zu sein. Reeve hat in seiner unquaüfizirbaren Oberflächlich- keit sogar die copirten Muscheln verwechselt. Seine Figur 153, die er als Ano- donta Simpsoniana ausgibt, ist nämlich A. tortilis Lea ; und umgekehrt ist Fig. 154, Anod. tortilis sein soll, An. Simpsoniana. ]\r. 141. Anodonta Idrina Spinelia. T. 55. fig. 1 u. 2. Anodonta idrina Spinelli, Cat. d. Moll. terr. e. fluv. d. prov. Bresciana 1851. — leprosa Parreyss, Gredler, Tirol’s Land- und Siisswass. Conch. pag. 260. Muschel von mittlerer Grösse, etwas verlängert, aufgeblasen, ziemlich dünn- schalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil verkürzt, sehr abgestumpft; Hintertheil verlängert, geschnäbelt; Wirbel wenig hervortretend, abgerieben; senkrechter Längs- durchschnitt breit lanzettförmig; Horizontalkontour fast fünfeckig; Vorderrand von der abgerundeten Ecke des Schildchens senkrecht abfallend, fast ganz gerade, vom Unterrande durch eine abgerundete deutliche Ecke getrennt; Unterrand sehr wenig gebogen, nur im letzten Drittel gegen den Hinlerrand etwas aufsteigend; Oberrand wenig gebogen, etwas ansteigend; Hinterrand lang, von der abgerundeten Ecke des Schildes, die mit dem Ende des Ligamentes zusammenfällt, ziemlich steil abfallend, dann einen ziemlich breiten abgestutzten Schnabel bildend, der dem Unterrande sehr genähert ist. Ligament lang, stark, hellbraun; Ligamentalbucht seicht, unter der Schildecke rundlich; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss, Schlossleiste schmal. Epidermis braun, mit sehr hervortretenden Zuwachsstreifen und Jahresringen. Länge 71 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 27. 168 Wohnort: Europa, in den Alpenseen Oberilaliens. Gredler betrachtet diese Muschel als den Mittelpunkt einer Reihe von Formen, wie sie sich vorzugsweise in den grossen italienischen Seen finden. Dieser Autor nimmt vier Varietäten derselben an, welche folgendermassen charakterisirt werden: a) var. Benacensis, Villa, mit kürzerem, niedrigem, abgestutztem Vorderrande, so dass dasselbe wenig breiter als der Schnabel ist; Oberrand gerade, an- steigend, mit deutlich ausgeprägten Ecken des Schildes und Schildchens; bj leprosa Parreiss, Muschel klein, eiförmig, mit schiefriger, brauner Epider- mis, sehr cariösen Wirbeln und eckenlosen, bogigen Oberrande; c) ventricosa Spinelli, grösser, bauchig, mit sehr kräftig entwickelten Runzeln auf den Wirbeln, die viel distanter und regelmässiger sind, „weil nicht unterbrochen, aber an der Grenzlinie plötzlich endend“; d) debettana, Martinati, von verlängerter, eiförmiger Gestalt, unregelmässige, anfangs zarte, bald aber in weit ausgreifende, flache, breite Anwachsringe übergehende Wirbelrunzeln, eine schmutzig grünbraune Färbung, maltglän- zendes Perlmutter. Die Schale ist fest und öfter mit einer schmalen, gegen die Mitte des ünterrandes am meisten entwickelten Lippenwulst belegt. — Nach Gredler findet sich die typische Muschel in den Canälen der Ebene des Etschthaies; die Var. Benacensis, leprosa und ventricosa, leben im Gardasee, die Var. debettana im Montikler und Kalterersee, im Lago di Loppio und im Val di Ledro. Ich habe ein viel zu geringes Material dieser Muschel, um die Auffassung Gredler’s zu prüfen. Immerhin aber hat An. Idrina eine Elgenthümlichkeit, welche sie sehr von den Muscheln der Seen an der Nordseite der Alpen auszeichnet, nämlich den breiten, senkrecht abfallenden Vorderrand. Diese Muschel steht einer Varietät aus den kleinen dänischen Seen, die Mörch in seiner Syn. Moll. Daniae als An. macula Sheppard aufführt, weit näher, als jenen Varietäten, welche in den grossen bayrischen Seen am Nordfusse der Alpen sich aufhalten. Gredler führt zwar auch An. callosa Held, welche auf die Anodonta des Chiemsee’s gegründet ist, für einige Seen am Südabhange der Alpen auf (Montikleer- und Kalterersee, Cal- donazzosee); ich glaube aber, dass dieser Autor der An. callosa Held einen grös- seren Spielraum gewährt, als Held es gethan hat. Die Seen, w^elche von An. cal- losa Gredler bewohnt werden, gehören zu den kleineren, noch mehr innerhalb der Alpen gelegenen. — Der Umrissform nach kommt An. Idrina der An. exulcerata Villa aus der ff 169 lombardischen Ebene sehr nahe, namentlich in Bezug auf das oben hervorgehobene Merkmal und ich würde nicht anstehen, beide als einer guten Species angehörig anzunehmen, wenn nicht das Vorkommen einer ihnen sehr ähnlichen Muschel in den dänischen Seen beweisen würde, dass sie doch nnr Standortsvariefälen unserer An. mutabilis sind. — Nr. 142. Anodonta emarg-inatus Lea. Taf. 55. Fig. 5. 6. Mycetopus emarginatus Lea, Observ X p. 35 T. 50 fig. 305. Muschel sehr verlängert, sehr schmal, sehr dünnschalig, durchscheinend, wenig aufgeblasen mit gestreifter, glänzender Oberßäche; Vordertheil verschmälert, kurz, sehr zusammengedrückt, Hintertheil sehr verlängert, etwas verbreitert; Wirbel breit, wenig aufgeblasen, etwas hervorragend, punktirt; Vorderrand zugespitzt, abgerun- det, die Spitze in Verlängerung des Unterrarides liegend; ünterrand sehr lang, in seinem ersten Viertel etwas concav, ausserdem fast gerade und dem Oberrande parallel; Oberrand fast gerade, sehr lang; Hinterrand sehr kurz, wenig gebogen, gegen beide Nebenränder durch stumpfe Ecken abgegrenzt; Schildchen kurz, schmal, wenig zusammengedrückt; Schild sehr lang, gegen den Hinterrand an Breite zu- nehmend, zusammengedrückt, durch einen ziemlich hohen Kiel begrenzt , der von dem Wirbel zur Mitte des Hinterrandes läuft; Schildecke weit von der Ligamental- bucht entfernt, abgerundet. Ligament sehr lang und dünn, Ligamentalbucht sehr seicht, länglich; Innenseite glänzend; Perlmutter bläulich-weiss; Schlossleiste schmal, sie trägt einen feinen, langen, nadelförmigen Seitenzahn in jeder Schale; Schulter- muskelnarbe breit, wenig vertieft, Hüftmuskelnarbe undeutlich; Epidermis gelblich hornfarben. Länge 128 Mm., Breite 32 Mm., Dicke 20 Mm. Wohnort: Südasien, Siam. Lea reiht diese Muschel, die ich in Copie gebe, in das Genus Mycetopus D’Orbigny. Die Muscheln dieses Genus finden sich aber nur in südamerikanischen Flüssen und sind ausser durch ihre sehr Verlängerte und schmale Form, in welchen sie allerdings mit der vorstehenden übereinstimraen, vorzugsweise durch das klaf- fende Vordertheil ausgezeichnet. Das Klaffen dieser Muscheln ist durch die eigenthümliche Gestalt und die Grösse des Fusses bedingt und bildet daher ein sehr IX. I. 22 170 wichtiges Kennzeichen für dieses Genus. So wahrscheinlich es mir nun auch scheint, dass Myc. eraarginatus Lea nicht in das Genus Anodonta gehört, so kann ich selbe doch keinenfalls dem Genus Mycetopus zuweisen, weil sie in geographischer Hin- sicht von den Species dieses Genus sehr entfernt lebt und weil im Uebrigen die Mollusken Südamerika’s mit jenen von Südasien gar keine Verwandtschaft zeigen, — Gray hat auf Myc. emarginatus Lea ein neues Genns „Solenaia“ gegründet; bevor aber nicht das Thier dieser Muschel bekannt wird, möchte selbe am besten unter Genus Anodonta unlerzubringen sein. — Nr. 5. Anodonta obtusa Spix. Taf. 56. Fig. 1. 2. Ich gebe hier eine bessere Abbildung dieser südamerikanischen Muschel, als sie fig. 3 der Tafel 2 darstellt. Das Exemplar, nach dem die Abbildung gemacht ist, befindet sich in der Sammlung des Frhrn. v. Maltzan zu Federow in Mecklen- burg. — Nr. 143. Anodonta Oregonensis Lea. Taf. 56. Fig. 5. 6. Anodonta Oregonensis Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. VI n. s. p. 80 pl. 21. Fig. 67. — — — Observ II. p. 80. — — Jay, Coli, of Shell Nr. 2061, — — Hanley, Cat. of rec, biv. Shells p. 220. — — Reeve, Couch, icon. Gen. Anodon Fig. 63. Muschel von mittlerer Grösse, ziemlich aufgeblasen, dünnschalig, mit glatter Oberfläche. Vordertheil sehr verkürzt; Hintertheil ziemlich verlängert, zugespitzt, geschnäbelt; Wirbel wenig hervorragend, wenig aufgeblasen, mit feinen Lamellen geziert, welche aus 3 — 4 Reihen bestehend, etwa in der Mitte nach einwärts ge- brochen sind; senkrechter Querdurchschnitt breit-lanzettförmig. Horizontalkontourei- förmig; Vorderrand vom Wirbel in starker Wölbung abfallend; durch eine sehr wenig hervortretende, stumpfe Ecke vom Unferrande abgegrenzt, der in seiner ersten Hälfte fast gerade ist, in seiner zweiten aber sich zum Hinterrande aufbiegt; Ober- rand wenig gebogen; Hinterrand von der Ecke des Schildchens fast etwas concav 171 und zwar ziemlich steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Hinterrande einen sehr schmalen, sehr schief abgestutzten Schnabel bildend; Ligament lang und dünn; Ligamentalbucht seicht, rundlich, etwas von der Schildecke entfernt; Schildchen schmal, wenig zusammengedrückt; Schild lang, ziemlich zusammengedrückt; Innen- seite glänzend; Perlmutter weiss; Schlossleiste sehr schmal; Muskelnarben sehr un- deutlich ; Epidermis olivenbraun mit sehr dunklen , ziemlich von einander entfernt stehenden Jahresringen. Länge 50 Mm., Breite 47 Mm., Dicke 25 Mm. Wohnort: Nordamerika, im Wahlamat-Fluss, nahe seiner Vereinigung mit dem Columbia (jenseits des Felsengebirges in Californien}. Nr. 144. Anodonta exilis Lea. Taf. 56. Fig. 7. 8. Anodonta exilis Lea, Trans. Amer. Phil. Soc. VI n. s. p. 82. T. 44 fig. 68, — — — Ohserv II p. 81. — — Jay, Coli, of Shells, Nr. 2029, — — Hanley, Cat. of rec, biv. Shells, p. 2029. — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. fig. 84. — p 0 li t a, Mousson. Muschel verlängert, dünnschalig, wenig aufgeblasen, mit glatter glänzender Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt; Hintertheil sehr verlängert, zugespitzt, Wir- bel wenig hervorragend, dem Vorderrande sehr genähert, mit feiner Sculptur, die aber an den meist abgeriebenen Wirbeln nicht mehr deutlich erkannt werden kann; senkrechter Längsdurchschnitt schmal lanzettförmig; Horizontalkontour verlängert- eiförmig; Vorderrand gerundet, ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unter- rand fast gerade, gegen den Hinterrand sehr ansteigend; Oberrand lang, gerade, etwas ansteigend ; Hinterrand kurz, von der Schildecke ziemlich steil und in fast gerader Linie abfallend, beim Zusammentreflen mit dem Uoterrrande eine abgerun- dete Spitze bildend, deren Mittellinie fast mit der Mittellinie der Muschel zusammen- fällt; Schildchen kurz, schmal, wenig zusammengedrückt ; Schild lang, ziemlich breit, sehr zusammengedrückt, Ligament lang und dünn; Ligamentalbucht tief, dreieckig; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss, Schlossleiste sehr schmal; Muskelnarben sehr undeutlich; Epidermis gelblich bis braun; die Jahreszuwachsstreifen häufig durch verschiedene Farben bezeichnet. 22 * 172 Länge 75 Mm., Breite 47 Mm., Dicke 17 Mm. Wohnort; Südasien, Siam. Nach einem von Herrn Dr. v. Martens mitgetheilten Exemplare meiner Samm- lung. Diese Muschel bildet in ihrer langen schmalen Form den Typus einiger Mu- scheln aus dem südlichsten Theile Asiens, die aber nicht alle dem Genus Anodonta angehören. Monocondylaea compressa Lea, die in denselben Ländern v^ne An. exi- lis lebt, stimmt in der Form ihres Umrisses sehr mit ihr überein. Auch An. Palle- goixii Reeve hält im Ganzen die schmale, langgezogene, nach hinten verbreiterte Form ein. Leider sind die Thiere dieser Muscheln noch gar nicht untersucht wor- den, und wäre es gar nicht unmöglich, dass die eigenthümliche Form dieser Mu- scheln durch eine gewisse Organisation des Thieres bedingt ist, welche es recht- fertigen würde, selbe in ein eigenes Genus zusammenzustellen. Lea stellt An. siiiqua Küster (Nr. 32) als synonym zu An. exilis. der Typus der An. siiiqua ist aber meiner Meinung nach ein so deutlich ausgesprochener, euro- päischer, dass ich dies nicht gerechtfertigt linde. An. siiiqua gehört sicher als Va- rietät zu An. miitabilis. — Reeve’s Figur 84 stellt ein ziemlich grosses Exemplar von An. exilis dar. — Nr. 145. Anodonta Gruneriana n, sp, Tat. 56. Fig. 3. 4. Muschel von mittlerer Grösse, dünnschalig, wenig bauchig, scharfrandig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil verkürzt, abgestumpft; Hintertheil breit, zugespitzt; Wirbel fast vollständig in der Schalenfläche gelegen, mit schwachwelliger Sculptur; die sieben Wellen durchsetzen etwas die dünne Schale und sind auch auf der Innern Seite bemerkbar; sie sind wenig gebogen und ziemlich von einander entfernt stehend; senkrechter Längsdurchschnitt schmal-lanzettförmig; Horizontalkontour breit-eiförmig; Vorderrand kurz, von der Ecke des Schildchens fast senkrecht in geringer Biegung abfallend, vom Unterrande durch eine stumpfe, schwach angedeutete Ecke abge- grenzt. Unterrand sehr stark gewölbt, Oberrand ziemlich lang, wenig gebogen, Hinterrand von der Schildecke in sehr geringer Wölbung steil abfallend, mit dem Unterrande einen sehr kurzen, schmalen, schief abgestutzten Schnabel bildend ; Schild- chen klein, ziemlich zusammengedrückt; Schild schmal, sehr zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linie begrenzt; Ligament lang, ziemlich dünn, hellbraun; Ligamentalbucht seicht, rundlich, etwas vor der 173 Schildecke gelegen ; Innenseile glatt und glänzend; Perlmutter weiss; Muskeleindrücke kaum bemerkbar ; Schlossleiste schmal ; Epidermis dunkel-olivengrün mit sehr wenig hervorlrelenden Jahresringen, Wirbelgegend rothbraun ; schwache dunkle Strahlen laufen über den mittleren Theil der Schale. Länge 60 Mm., Breite 40 Mm., Dicke 21 Mm. Wohnort: ? Das Exemplar, nach welchem diese Species beschrieben wurde, befindet sich In der Gruner’schen Sammlung, die in Besitz des Herrn Baron v. Maltzan zu Federow übergangen ist. Die Art ist durch ihre Wirbelsculptur sehr ausgezeichnet. Nr. 146. Anodonta bengalensis Reeve. Tai. 57. Fig. 1. Anodonta bengalensis, Reeve, Couch, icon. Bd. 17. Gen. Anodon. fig. 40. Muschel klein, aufgeblasen, dünnschalig, mit rauher Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, Hintertheil abgestutzt; Wirbel ziemlicli breit, aufgeblasen und hervor- ragend, abgerieben ; Schildchen sehr schwach, Schild kurz, schmal, beide ohne her- vorlretende Ecken; Horizontalkontour fast trapezförmig; Vorderrand vom Wirbel in starker Wölbung abfallend, ohne Grenze in den Unterrand übergehend, der wenig gebogen ist; Oberrand kurz, etwas gebogen; Hinterrand in ziemlicher Biegung steil abfallend, mit dem ünterrande eine sehr breit-abgerundete Ecke bildend; Innenseite glänzend, Perlmutter rofh; Epidermis dunkelbraun mit zahlreichen, schmalen, vom Wirbel gegen den Unterrand laufenden, rauhen Strahlen. Länge 52 Mm., Breite 33 Mm. Wohnort: Asien, in den Flüssen Bengalens. Nach Reeve copirt. Lea (Synopsis Naj. 1870) erklärt diese Muschel für eine gute Art. — Nr. 147, Anodonta (Dipsas) spatiosa n, sp. Taf. 57. Fig. 2. Anodonta he reute a Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. Fig. 7. Muschel von immenser Grösse, sehr verlängert, dünnschalig mit gestreifter Oberfläche; Vordertheil kurz, breit; Hintertheil sehr verlängert zugespilzt, geschnä- 174 beit; Wirbel breit, wenig hervorragend, der Wirbel ist in einige grosse und breite Wellen gefaltet (wie An. magnifica Lea\ Schildchen ziemlich breit, eckig her- vortretend; Schild ziemlich lang und schmal, mit sehr hervorragender Ecke: Vorder- rand von der Ecke des Schildchens in starker Rundung steil abfallend, ohne Grenze in den ünlerrand übergehend, der sehr lang und wenig gewölbt ist, aber gegen den Hinterrand etwas in die Höhe steigt; Oberrand kurz, wenig gebogen, im Ganzen dem Unterrande ziemlich parallel ; Hinterrand von der Ecke des Schildes in concaver Linie abfallend, dann mit dem Unterrande einen ziemlich breiten, schief abgestutzten Schnabel bildend, dessen Ecken etwas abgerundet sind; Innenseite glänzend; Perl- mutter gelblich- weiss; Schlossleiste mit einem langen Seitenzahne, Epidermis schwarzbraun. Länge 223 Mm., Breite 118 Mm. Wohnort; Asien, Nordchina. (Nach Reeve copirt). Diese von Reeve als Anodonta herculea Gerstford (Gerstfeld?) nach einem Exemplare der Cuming’schen Sammlung abgebildete Muschel ist von Anod. herculea Middendort ((Reise in den äussersten Norden und Osten Sibiriens 1851 p. 278) völlig verschieden, nur etwa die immense Grösse haben beide Muscheln gemein, (die ächte An. herculea erreicht sogar eine noch beträchtlichere Länge ((300 Mm.)). Die Middendorfsche Muschel besitzt einen in Wellen gefalteten Schild, hat aber keinen welligen Wirbel wie die vorliegende Muschel, weicher dagegen das erstere Merkmal fehlt. Bezüglich der Wirbelfaltung schliesst sie sich an die chinesischen Anodonten (Woodiana und magnifica} an. — Nach der Umrissform stimmt unsere vorstehende Muschel gleichfalls nicht mit An. herculea überein und ebensowenig in der Schalenstärke, welche bei letzterer sehr beträchtlich ist, während die Reeve’sche Muschel als dünnschalig bezeichnet wird. Den langen Seilenzahn haben dagegen beide Muscheln gemein und würden demnach beide zum Genus Dypsas Lea gehören. Von diesem Genus ist bis jetzt das Thier nicht bekannt und nur der, der Leiste entlang laufende Seilenzahn, welcher in jeder Schale vorhanden ist, charakterisirt dasselbe. Ich glaube zwar, dass das Lea’sche Genus gut begründet und dass auch das Thier desselben Unterschiede gegenüber jenem des Genus Anodonta aufweisen wird, führe aber dennoch diese Muschel, die wegen ihrer Verschiedenheit mit An. herculea Midd. neu zu benennen war, einstweilen unter Genus Anodonta auf. 175 IVr, 148. Anodonta dactylus Reeve. Taf. 57. Fig. 3, Anodonta dactylus Reeve, Conch. icon. XXVII. Bd. Gen. Anodon. Fig. 75. Muschel sehr verlängert, von mittlerer Grösse, schmal, dickschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, abgestumpft; Hintertheil verlängert, abgestutzt. Wirbel kaum hervortretend, abgerieben; Horizontalkontour schotenförmig; Vorder- raiid kurz, fast senkrecht abfallend, gegen den ünterrand sehr gerundet, ohne Grenze in denselben übergehend; Unterrand etwas concav; Oberrand stark gebogen , fast dem ünterrande parallel ; Hinterrand von der sehr abgerundeten Schildecke ziemlich steil abfallend, dann mit dem Unterrande einen ziemlich breiten, abgesfutzten Schna- bel bildend; Schildchen fehlend; Schild lang, schmal, ziemlich zusammengedrückt; Perlmutter sehr schwach rosenroth; Epidermis gelbbraun. Länge 63 Bim., Breite 39 Mm. Wohnort: unbekannt. Ich habe diese Muschel von Reeve copirt, weil sie durch ihre Form sehr auf- fallend ist. Das Original derselben befindet sich in der dem britischen Bluseum an- gehörigen Cuming’schen Sammlung. Reeve gibt zu seinen Abbildungen leider keine Ansicht der Innenseite und des Längsdurchschnitfes, was das Bestimmen der Bluscheln nach seinen Abbildungen sehr erschwert. Nr. 149. Anodonta (^Dipsas) lierculea Middendorf, Tat. 59. Fig. 1. 2. Anodonta herculea Mi d de n d o r f Sibir. Reise Bd. II. p. 278 T. 21 f, 5. T. 22 fig. 1. 2. T. 26 fig. 1. 2. — — — Bull, de la classe phys, math. de la Acad. des Soc. de St. Petersburg. Tome VI. Nr. 19. Muschel von immenser Grösse, wenig bauchig, sehr dickschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil wenig verschmälert, gerundet; Hintertheil zugespitzt, abge- rundet; Wirbel nicht hervortretend, etwas abgerieben; senkrechter Längsdurchschnitt lanzettförmig; Horizontalkontour eiförmig-rhombisch; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in geringer Wölbung steil abfallend, gegen den Unterrand flacher wer- dend, ohne Grenze in denselben übergehend ; Unterrand fast gerade, erst im letzten 176 Achtel geg-en den Hinterrand aufgebogen; Oberrand wenig gebogen, etwas anstei- gend ; Hinterrand von der Schildecke in gerader oder fast etwas concaver Linie, wenig steil abfallend, dann mit dem Unterrande einen an beiden Ecken stark ab- gerundeten Schnabel bildend; Schildchen klein, zusammengedrückt; Schild breit, in seiner ganzen Länge in breite Wellen gefaltet, welche vom oberen Rande desselben senkrecht nach abwärts laufen, sich aber in der Hüftgegend rasch verlieren; Liga- ment lang, stark; Ligamentalbucht tief, kurz, rundlich, etwas vor der Scbildecke gelegen; Innenseite glänzend, Perlmutter weiss; Schlossleiste ziemlich breit, nach der Scbildecke zu sich allmählig erweiternd; vom Wirbel aus nach der Ligamental- bucht läuft am inneren Rande derselben ein scharfer, kielförmiger Zahn, der sich nach hinten zu etwas einwärts biegt, bis fast über die Ligamentalbucht hinaus ; Mus- kelnarben sehr verlieft, die vordere Schliessmuskelnarbe von sehr unregelmässiger Form mit völlig getrennter kleiner Nebenmuskelnarbe; Wirbelmuskelnarben vorhan- den, 3 — 8 unregelmässige, kleine Grübchen bildend ; Mantelnarbe sehr verlieft, Epi- dermis grünschwarz, Zuwachsslreifen und Jahresringe sehr hervortretend. Länge 300 Mm., Breite 181 Mm., Dicke 95 Mm. Wohnort: Asien, Nordostsibirien, im Quonfluss. Ich gebe diese Muschel als Copie der vorzüglichen Abbildung Midden- dorfs. Sie gehört zum Genus Dipsas Lea. Die getreue Abbildung der Innenseite erlaubt uns auf die Organisation des Thieres Schlüsse zu ziehen, welche es ziem- lich sicher erscheinen lassen, dass das Thier dieses Genus von jenem des Genus Anodonfa verschieden ist. Von allen Merkmalen der Schale stehen nämlich die Muskelnarben in innigster Beziehung zum Thiere und wir können daher mit vollster Sicherheit auf veränderte Form und Lage der Muskeln der Thiere schliessen, wenn diese Narben bei zu vergleichenden Muscheln verschieden sind. Bei meinen neuesten Untersuchungen der Thiere der Genera Anodonta, Unio, Spatha und Mutela habe ich die Bemerkung gemacht, dass das Thier desGenusAnodonta gegenüber den 3 übrigen Gattungen durch den Mangel eines die Schalen erreichenden Wirbelmuskels ausgezeichnet ist. Ich unterscheide nämlich bei den Najaden 6 Muskeln, welche die Thiere besitzen. Von diesen sind zwei blosse Schliessmus- keln, welche von Schale zu Schale laufen und nur zum Oeffnen und Schliessen der- selben dienen; sie liegen an entgegengesetzten Enden der Schalen und werden dess- halb am besten als vorderer oder hinterer Schliessmuskel bezeichnet. Die übrigen vier Muskeln heften verschiedene Theile des Thieres an die Schalen und werden daher im Gegensätze zu den anderen am geeignetsten „Haftmuskeln“ genannt. 177 Die Haftmuskeln sind viel kleiner als die Schliessmuskeln und hinterlassen deshalb auch an den Schalen viel kleinere Narben. Zwei von den Haftmuskeln heften den eigentlichen Fuss (d. h. das untere fleischige Ende des Bauchsackes) an die Schale und machen es hiedurch möglich, dass der sich zusammenziehende Fuss die Schale nachschleppen kann. Die zwei noch restirenden Muskeln heften der Bauchsack selbst an die Schale und sind demnach reine Haftmuskeln, während die den Fuss anheften- den Muskeln zugleich als Bewegungsmuskeln dienen. Die 4 Haftmuskeln heften das Thier an je eine Schale; sie sind daher für jede Schale vorhanden, oder das Thier besitzt im Ganzen 8 Haftmuskeln. — Die Fussmuskeln liegen nahe oberhalb der Schliessmuskeln, und ihre Narben verschmelzen oft mit den Narben dieser letz- teren. Dies ist vorzüglich bei Genus Anodonta und bezüglich des vorderen Fuss- muskels bei allen jenen Gattungen der Fall, welche keine Schlosszähne besitzen. Von den Bauchsackhaftmuskeln liegt der eine (der untere) neben dem vorderen Schliessmuskel ; der andere (der obere) liegt unter dem Wirbel. Von allen Gat- tungen der Najaden, deren Thiere oder Schalen ich bisher untersuchen konnte, fehlt dieser Muskel oder seine Narbe nur bei dem Genus Anodonta. Der Muskel selbst ist zwar auch bei diesem Genus vorhanden, er bleibt aber rudimentär, ver- kalkt an seinem Ende noch unter der Mantelhaut und erreicht die Schalen nicht mehr. Das Genus Anodonta ist daher auch nach seinem Thiere sehr wohl von allen anderen Najadengattungen unterscheidbar. Nach Middendorfs Abbildung sind die Muskelnarben der An. herculea von jener der übrigen Anodonten sehr ver- schieden. Der vordere Schliessmuskel ist verhältnissraässig klein, dagegen ist der vordere Fussmuskel gross, mehr neben als ober dem Schliessmuskel gelegen und hängt nur ganz wenig mit diesem zusammen, während bei dem Genus Anodonta beide Muskeln so vollständig verschmolzen sind, dass sie nicht als zwei getrennte Narben unterschieden werden können. Zwischen diesem Muskel und der Wirbel- höhle befinden sich in der Schale der An. herculea 3 — 8 kleine unregelmässige Grübchen, welche mit Sicherheit auf das Vorhandensein von Wirbelhaflmuskeln schliessen lassen. Diese Verschiedenheit der Muskelnarben lässt daher eine ver- schiedene Organisation des Thieres der vorstehenden Muschel erwarten und desshalb halte ich das Lea’sche Genus Dipsas für wohl begründet. Nach Middendorf sind die Wellen des Schildes bei sehr jungen Thieren nicht vorhanden oder kaum angedeutet und treten erst mit zunehmendem Alter auf. Diese Falten sind bei alten Thieren dann auch auf der Innenseite der Muschel bemerkbar. Die Schale erreicht bei An. herculea eine enorme Dicke, die bei ausgewachsenen, IX. 1. 28 178 sehr grossen Thieren am Vorderrand oft über 1 Cm. beträgt. — Der gekielte lange Seitenzahn entwickelt sich gleichfalls erst allmäblig mit zunehmendem Alter. Die Leisten, welche in jeder Schale vorhanden sind, legen sich beim Schliessen dersel- ben nebeneinander an. — Nr, 150. Anodonta exotica Lamarck. Taf. 58. Fig. 1. 2. Anodonta exotica Lamarck, An. s. vert. VI. p. 87. — — D’Orbigny Voyage dans l’Amer. merid. p. 621. — — Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. fig. 57. — scriptus Reeve, — — — — fig. 9 — subsinuata Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. fig. 9. — Susannae — — — — — fig. 21. Spec. 22. — Blainvilliana — — — — — fig. 12. — areo latus — — — — — fig. 28. Muschel sehr gross, verlängert, ziemlich bauchig, starkschalig; mit glatter, glänzender Oberfläche; Vorderthcil ziemlich lang, verschmälert; Hintertheil ver- längert, breiter als das Vordertheil; senkrechter Längsdurchschnitt sehr breit-lanzett- förmig; Horizontalkontour verlängert-elliptisch; Vorderrand sehr kurz, von der Ecke des Schildchens in starker Wölbung abfallend und ohne Grenze in den ünterrand übergehend; Unterrand fast gerade, nur gegen den Hinferrand etwas aufsteigend: Oberrand ansteigend, etwas gebogen, und zwar bildet der Theil desselben, der zwi- schen dem Wirbel und der Schildecke liegt, eine schwach convexe, dagegen der vom Wirbel bis zur Ecke des Schildchens reiehende Theil eine sehr schwach con- cave Linie; Hinterrand lang, stark gebogen, ziemlich steil abfallend, beim Zusam- mentreffen mit dem ünterrande eine breitabgerundete Ecke bildend; Wirbel breit, sehr hervorragend und zurückgebogen, so dass sich die stark abgeriebenen Wirbel- spitzen fast berühren; Schildchen kurz, mit sehr deutlicher Ecke, ziemlich zusam- roengedrückt; Schild lang, schmal, mit stark abgerundeter Ecke, wenig zusammen- gedrückt; Ligament stark, lang, dunkelbraun; Liganientalbucht sehr tief eingreifend (fast 20 Mm.) rundlich; Innenseite glatt, glänzend; Perlmutter weiss; Schlossleiste ziemlich breit; Muskeleindrücke sehr undeutlich, gross, rundlich; Manteleindruck sehr schwach; Epidermis gelblich-grün bis dunkelrothbraun, im ersteren Falle Schildgegend dunkelgrün; Jahresringe mehr oder weniger deutlich und oft durch dunklere Far- ben bezeichnet. 179 Läng-e 178 Mm., Breite 85 Mm., Dicke 61 Mm. Wohnort: Südamerika. Das abgebildete Exemplar liegt im Museum zu Berlin und stammt aus dem Lago Japaraua. Lea stellt in seiner Synopsis 1870 p. 82j83 An. exotica zu An. trapezialis Lam., und führt ausserdem noch An. giganteus Spix und Küster (T. 1 fig. 1) und An. trapezea Küster (T. 1 fig. 3) als zu dieser Spezies gehörig auf. An. gigantea Spix und Küster weicht jedoch so beträchtlich von der ümrissforra der An. exotica ob, dass ich dem Vorgänge Lea’s nicht zu folgen vermag. Auch An. trapezialis Küster T. 8 fig. 4 und trapezea Küster T. 1 fig. 2 kann ich nicht mit der vor- stehenden An. exotica vereinigen. — Die Anodonta trapezialis, trapezea und gigantea wie Küster sie abgebildet hat, stimmen dagegen unter sich in wesentlichen Merk- malen so sehr überein, dass allerdings die Möglichkeit nicht ausgeschlossen bleibt dass diese 3 Muscheln nur Varietäten einer Art sind. Dieser Art gegenüber aber möchte ich An, exotica Lam. als selbsständige Art aufrecht erhalten. Die vor- stehende Muschel ist durch ihre verlängerte Form sehr ausgezeichnet; ihr Wirbe liegt weit mehr dem Vorderende genähert, als dies bei An. trapezialis der Fall ist, und ihr Unterrand bildet eine fast gerade Linie, während derselbe Rand bei letzterer Muschel sehr stark gewölbt ist, so dass bei ihr der breiteste Theil in eine vom Wirbel nach abwärts gefällte Senkrechte fällt, wogegen bei An. exotica die grösste Breite auf eine von der Mitte des Hintertheiles nach abwärts gezogene Senkrechte trifft. Ich halte die hervorgehobenen Unterschiede für wichtig genug, um darauf die Verschiedenheit der beiden Muscheln zu gründen, und hedaure nur, dass die älteren Autoren von ihren Arten gar so kurze und für unser jetziges Bedürfniss ungenügende Diagnosen und Beschreibungen gegeben haben, welche es geradezu unmöglich machen, manchmal festzustellen, welche Art denn eigentlich beschrieben werden sollte. — Trotz der specifischen Verschiedenheit der An. trapezialis und exotica haben aber doch beide Muscheln so bedeutende Anklänge an einander, dass es mindestens nahe verwandte Arten sind, welche unter eine eigene Gruppe vereinigt werden müssen. Der breite, aufgeblasene Wirbel und die verhältnissmässig dünne Schale, welche diese Muscheln besitzen, trennen sie sehr auffallend von der Gruppe der An. lato-marginata und von jener der tenebricosa. An exotica ist ferner auch durch die Form ihrer Ligamentalbucht vor beiden Gruppen ausgezeichnet. Während diese nämlich bei allen südamerikanischen Arten spitz-dreieckig und hackenförmig ist und sehr tief ins Schaleninnere eingreift, wird sie bei An. exotica rundlich und breit. — 23* 180 Ausser den beiden aufgeführlen Muscheln stelle ich noch Anodonta anserina Spix und Bahiensis Küster in diese Gruppe. Reeve hat mehrere Anodonten abgebildet, welche wohl nur Varietäten der vor- stehenden Muschel darstellen. Die von demselben Autor als An. exotica abgebildele Muschel stimmt zwar nicht ganz genau mit unserer Figur überein, (die Spitze des Hintertheils ist mehr in der Verlängerung des Unterrandes, als in der Mittellinie der Muschel gelegen} ich sehe aber in der Reeve’schen Figur 57 doch nur eine Va- rietät der An. exotica nach meiner Auffassung. Anod. scriptus ist durch buch- stabenartige schwarze Flecken der Perlmutter, die unregelmässig über das Schalen- innere zerstreut sind, ausgezeichnet. Ich besitze ein derartiges Exemplar, das sehr genau mit Reeve fig. 9 übereinstimmt, ich kann aber in dieser sonderbaren Zeich- nung des Perlmutters nur eine sehr geringfügige Varietät erkennen. Die übrigen hiehergehörigen Reeve'schen Figuren sind kleiner als unsere Muschel. An. sub- sinuata hat einen kaum merklich concaven ünterrand ; An. Susannae ist eine sehr kleine Form; An. areolatus hat ein kürzeres und breiteres, kurz geschnäbelles Hinter- theil und An. Blainvilliana ist nocii mehr verkürzt und hat ein breites abgerundetes Hintertheil. — Nr. 151. Anodonta amethysta Reeve. Taf. 60. Fig. :5. Anoden, amethystus Reeve, Conch. icon. Gen, Anodon. Fig. 95. Muschel von mittlerer Grösse, bauchig, dickschalig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil sehr verkürzt, etwas zugespitzt; Hintertheil verlängert, sehr zugespitzt; Wirbel sehr dem Vorderende genähert, nicht hervortretend, abgerieben; Horizontal- kontour cyündrisch; Vorderrand vom Wirbel ab etwas zugespitzt-gerundet , gegen den Unterrand flacher werdend, ohne Grenze in denselben übergehend; Unterrand lang, fast gerade, dem Oberrande parallel, gegen den Hinterrand zu kaum etwas in die Höhe steigend; Oberrand lang, gerade; Hinterrand kurz, in geringer Biegung steil abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unlerrande eine ziemlich scharfe, wenig abgerundete Spitze bildend ; Schildchen kaum bemerkbar ; Schild lang und breit, durch eine vom Wirbel auslaufende, fast kielartig vortretende Linie begrenzt; Ligament lang, braun; Ligamentalbucbt seicht, rundlich; Innenseite glänzend, Perl- mutter röthlicb; Schlossleiste schmal, Muskeleindrücke seicht; Epidermis kastanien- braun, mit ziemlich hervortretenden Jahresringen. 181 Länge 70 Mm., Breite 34 Mm. Wohnort? Nach Reeve copirt. Ich bin fast geneigt, diese Muschel als aus Afrika stam- mend und zum Genus Mutela gehörig zu erklären. — Nr. 152. Anodonta gibba Benson, Taf. 60. Fig. 4. Anodonta gibba Benson, Shells of Chusan, Asiat. Soe. of Bengal. 1855. — — Reeve Conch. icon. XVII. toine. Gen. Anodon. Fig. 13. Muschel gross, dünnschalig, sehr aufgeblasen, mit glatter Oberfläche; Vorder- theil sehr kurz, etwas verschmälert, zugespitzt-gerundet; Hintertheil zugespitzt, ge- schnäbelt; Wirbel breit, aufgeblasen, sehr hervorragend ; Horizontalkonfour rundlich; Vorderrand von der Ecke des Schildchens in zugespilzter Rundung steil abfallend, ohne Grenze in den Unterrand übergehend; Unterrand sehr stark gewölbt und in gleich mässiger Rundung bis zum Hinterrand fortlaufend; Oberrand wenig gebogen, nach beiden Nebenrändern durch die Ecken des Schildes und Schildchens deutlich abgegrenzt; Hinterrand kurz, in fast gerader Linie ziemlich steil abfallend, beim Zu- sammentrelfen mit dem Unterrande einen schmalen, schief abgeslutzten Schnabel bil- dend; Schildchen klein, zusammengedrückt; Schild lang und breit zusammengedrückt, durch eine vom Wirbel zur oberen Schnabelecke laufende Linien begrenzt; Innen- seite glänzend, Perlmutter blassgelb; Epidermis olivenfarben mit grünen Streifen wellig hervortretenden Zuwachsstreifen nnd Jahresringen. Länge 145 Mm., Breite 105 Mm. Wohnort: Asien, Schanghai. — Diese chinesische Anodonta scheint die wellige Faltung des Wirbels an Stelle der Wirbelsculptur, wie sie die übrigen bis jetzt aus China bekannten Anodonten haben, nicht zu besitzen. Nr. 153. Anodonta Martensii n. sp. Taf. 63. Fig. 2. Muschel klein, dünn-, aber festschalig, wenig bauchig, mit glatter Oberfläche; Vordertheil ziemlich kurz, kaum etwas verschmälert, abgerundet; Hintertheil ver- 182 längert, abgestutzt; Wirbel wenig hervortretend, breit, abgerieben; Horizontaikontour verlängert-elliptisch; Vorderrand vom Wirbel in gleichförmiger starker Wölbung abfallend, gegen den Unterrand nicht abgegrenzt; Unterrand lang, sehr wenig ge- bogen, gegen den Hinterrand kaum etwas ansteigend; Oberrand etwas concav; Hin- terrand von der sehr wenig markirten Schildecke ziemlich steil abfallend, dann einen breiten, senkrecht abgestutzten Schnabel bildend; Schildchen fast fehlend; Schild sehr schmal, wenig hervortretend, zusammengedrückt; Ligament sehr kurz, kaum die Hälfte des Oberrandes einnehmend; Ligamentalbucht tief hackenförmig, weit vor der Schildecke gelegen, Perlmutter weiss; Muskelnarben seicht; Epidermis olivengelb. Länge 43 Mm., Breite 22 Mm. Wohnort: Südasien, Siam. Dr. E. V. Martens in Berlin, in dessen Besitz die halbe Muschel ist, nach der ich diese neue Art beschrieben habe, hat selbe von seiner Reise nach Ostasien etc. mitgebracht. Mir erscheint das ungewöhnlich kurze Ligament, die Form des Um- risses und fast alle Verhältnisse derselben so aulfallend, dass ich keinen Anstand nehme, sie als neue Art zu beschreiben, zumal da sie zu keiner der aus jenen Gegenden bekannten Muscheln nur im Entferntesten passt. — Genus Byssanodonta D’Orbiguy. Byssanodonta, D’Orbigny, Voyage d. l’Amer. merid. 1847. p. 621. — — H. and A. Adams, The Genera ot rec. moll. 1848. — — Lea, Synopsis of the Farn, ünionidae 1870. I Thier mit olfenem Mantel; Fuss rudimentär, neben demselben tritt ein Byssus aus der Schale, mit dem sich die Muschel an Steine etc. fest heftet. Muschel klein, rundlich-eiförmig, dünnschalig, ohne Perlmutter, ungleichseitig, nicht klaffend; Mantelnarbe ohne Bucht; Muskelnarben 2 in Jeder Schale, ein schie- fer, nicht gefheilfer Schullermuskel und ein sehr grosser, schiefer Hüflmuskel ; Liga- ment gerade, aussen sichtbar; Schloss ohne Zähne. (Nach D’Orbigny). D’Orbigny, der die einzige Art dieses Genus während seiner Reise in Südamerika gesammelt hat, reiht ein neu gegründetes Genus in die Familie der Najaden ein, wahrscheinlich durch den offenen Mantel desselben bewogen. Der Autor hat leider das in Alkohol gelegte Thier auf seiner Reise wieder verloren, und es bedarf daher noch weiterer sorgfältigerer Untersuchung desselben, um festzustellen, ob das Genus Byssanodonta nicht doch besser in eine andere Familie zu bringen ist. Schon Lea, 183 (Synopsis) spricht Zweifel über dessen Slellung- unter die ünioiden aus. Die Ura- rissform, die dünne Schale und Kleinheit der Muschel stimmt weit mehr mit den Cycladeen als den Najaden überein, in welch’ letzterer Familie so kleine Muscheln überhaupt gar nicht verkommen. Nach den Gebrüdern Adams würde Byssanodonta paranensis Cardinal- und Seitenzähne haben; dies scheint aber einer jener vielen Fehler zu sein, die sich im Werke derselben vorfinden. — Bis jetzt wurde nur eine Species dieses Genus beobachtet, und diese wurde nur vom Autor selbst gesammelt, seitdem hat sie Niemand mehr gefunden. Nr. 1. Byssanodonta paranensis D’Orbigny. Tat. 49. Fig. 9. 10. Byssanodonta paranensis, D’Orbigny. Voyage de l’Amer. inerid. p. 621 T, 83 Fig. 21-23. Muschel klein, eiförmig, abgerundet-vierseitig, zusammengedrückt, dünnschalig und zerbrechlich; Vordertheil sehr verkürzt und verschmälert; Hintertheil sehr breit, abgestumpft; Wirbel ziemlich spitz und hervorragend, sehr gegen den Vorderrand geneigt; Vorderrand kurz, fast gerade, von den Nebenrändern winkelig abgegrenzt; ünterrand lang, etwas concav; Oberrand sehr gebogen; Hinterrand von der abge- rundeten Schildecke sehr steil in geringer Biegung abfallend, beim Zusammentreffen mit dem Unterrande eine sehr breite, abgerundete Ecke bildend; Ligament kurz, aussen sichtbar; Innenseite ohne Perlmutter, die Hälfte des Hintertheiles violettbraun ; Epidermis gelblich, concentrisch gestreift, mit stark vortretenden Jahresringen. Länge 10 Mm. Wohnort: Südamerika an den Ufern des Parana bei Tribucua; die Muschel ist an Steinen angeheftet und zwar nur im Niveau des niedrigsten Wasserstandes. Genus Spatlia Lea. Iri di n a La marck. Animal s. vert. (partimj, Spatha Lea, Synopsis of Farn. Union (partim). — Troschel, Wiegmanns Archiv. — H. and A. Adams. Th. genera of ree. Moll. Iridina Hanley, Catal. of rec. bio. Shells, (partim). 184 Thier: Mantel am Hinterrande in der Art verwachsen, dass nur 2 OefFnungen übrig bleiben, von denen die breitere als Athem-, die kleinere als Analöffnung dient. Der Mantel bildet daher keine Siphonen, sondern es ist nur der innere Saum des doppelsäumigen, sehr verdickten Mantelrandes auf eine kurze und durch die genannten OefFnungen unterbrochene Strecke zusammengewachsen. Der innere Rand der OefFnungen ist dunkelgefärbt, aber nicht mit Papillen besetzt. Kiemen jeder- seits 2, gross und breit; hinten am Mantel angewachsen, und gegen den Rücken des Thieres eine falsche Röhre bildend, welche sich an die Verwachsungsstelle des Manlelrandes, die zwischen Athem- und Analöffnung liegt, anschliesst, nach vorne an den Bauchsack angeheftet. Die Kiemenblätter jeder einzelnen Kieme sind nur in Längsstreifen zusammengewachsen , so dass die Kiemenfächer cylindrische Röhren bilden, welche auf ihrer Anheftungsstelle an den Mantel senkrecht stehen. Fuss gross und stark, doch vollständig in die Schalen zurückziehbar. Muskeln: 6; die Schllessmuskeln sehr gross und derb; der vordere Fussmuskel mit dem vorderen Schliessmuskel verwachsen; Wirbelhaftmuskel vorhanden; der untere Bauchsackhaft- muskel sehr gross, rund. Die Mundlappen sind auf diesem Muskel aufgewachsen und haben desshalb eine runde Form. Muschel: nicht klaffend, dickschalig, mit glatter Oberfläche aber sehr hervor- tretenden Jahresringen; etwas ungleichschalig; Schloss ohne Zähne, die Schlossleiste ist sehr breit und steigt in der linken Schale schief gegen den innern Rand an; sie besteht grösstentheils aus häutiger Ligamentsubstanz, während die eigentliche Perlmutterleiste sehr schmal ist. Ligament stark. Muskeleindrücke 5, die vordere Fussmuskelnarbe mit der vorderen Schliessmuskelnarbe verbunden länglich, sehr vertieft, die untere Bauchsackmuskelnarbe sehr gross, rundlich. — Die Beschreibung des Thieres gründet sich auf meine Untersuchung eines Alkoholexemplares von Spatha Caillandii Martens, welches ich der Güte des Herrn C. F. Jickeii in Berlin verdanke. Das Thier ist in seiner Organisation gegenüber allen Thieren jener Genera, die ich untersuchen konnte, sehr ausgezeichnet und das Genus Spatha ist daher ein sehr wohl begründetes, das vorzugsweise durch die Ver- wachsung seines Mantels, das Vorhandensein des Wirbelhaftmuskels, der enormen Grösse des unteren Bauchsackhaftmuskelsund die Form der Mundlappen, sowie durch die Art ihrer Befestigung sich vom Genus Anodonta unterscheidet. Die Schalen des Genus Spatha sind an der grossen Bauchsackhafimuskelnarbe von allen anderen Schalen der zahnlosen Najaden ausgezeichnet, und können an diesem Merkmale allein sicher und richtig erkannt werden. — 185 Die Arten des Genus leben sämmtlich in den heissesten Gegenden Afrikas und bewohnen im Ueberschwemmungsgebiete grosser Flüsse und Seeen gelegene schlam- mige Stellen, die gewöhnlich während der heissen Jahreszeit trocken gelegt werden. Die Thiere verkriechen sich während dieser Zeit in den schlammigen Boden und erwarten hier den Eintritt der nassen Jahreszeit. Dieses Verhältniss wird die Ver- anlassung zu dem sehr stark und schiefrig hervortretenden Jahresringen (siehe Nach- richtsblatt der deutschen Malak. Gesellschaft 1874 Nr. 3), welche alle Arten dieses Genus besitzen. Höchst wahrscheinlich steht auch der ungewöhnlich grosse Bauch- sackhaftmuskel mit dieser Lebensweise in Beziehung. Nach Auffassung der meisten Antoren werden alle zahnlosen Najaden Afrikas in dem Genus Spatha untergebrachl und selbst Lea, der Schöpfer dieses Genus, huldigt noch in setner Synopsis von 1870 diesem Irrthume. Troschel (lieber die Brauchbarkeit der Mundlappen und Kiemen zur Formenunterscheidung der Familie der Najaden, Wiegmanns Archiv 1847) hat zwar bereits nachgewiesen , dass das Genus Iridina Lam. neben Spatha seine volle Berechtigung hat; dieser Autor stellt aber wieder unter das Genus Iridina Muscheln mit zahnlosen und mit quergezälinler Schlossleiste (Iridina exotica Lam. und Irid. coelestis Lea), was nach meiner Unter- suchung gleichfalls unrichtig ist. Das Thier der Iridina coelestis, dessen Untersuch- ung ich ebenfalls der Güte des Herrn Jickeli verdanke, weicht von jenem des Genus Spatha ebenso erheblich ab, als das Thier dieser Gattung von jenem des Genus Anodonta, und ich folge daher den Gebrüdern Adams (The genera of recent Mol- luscous} und scheide die der Irid. coelestis ähnlichen Species unter dem Genusnamen Mutela aus dem Genus Spatha Lea aus. Dieses Genus beschränkt sich demnach nach meiner Auffassung auf folgende 6 Spezies. 1» Spatha rubens La mark, Taf. 7. Fig. 1. Taf. 61. Fig. 1. Anodonta rubens Lamarck, An. s. verl. VI 85. — Clappertoni, Koenig in Denham a. Clapperl. Journey (?) Iridina rubens, Deshayes, Encycl. tnelhod. II 320. — — Hanley, Cal. of rec. biv. Shells. — arenata Caillaud (?) Anodon. rubens, Reeve, Conch. icon. Gen. Anodon. Fig. 5. Spatha Caillaudii Marlens, Malak. Blätter 1866 p. 9. IX. 1. 24 186 Muschel gross, ziemlich bauchig, scharfrandig, dickschalig mit glatter Ober- fläche; Vordertheil kurz, breit, Hintertheil etwas zugespitzt; senkrechter Längsdurch- schnitt hreillanzeltförmig ; Horizontalkontour breit-eiförmig; Vorder rand von der Ecke des Schildchens in sehr wenig gebogener Linie steil abfallend, ohne Grenze in den ünterrand übergehend; Unlerrand fast gerade, nur gegen den Hinterrand etwas aufsteigend; Oberrand gebogen, jedoch der Theil desselben vom Wirbel bis zur Ecke des Schildchens etwas concav; Hinterrand von der Schildecke in ziem- licher Wölbung steil abfallend, einen kurzen, etwas zugespitzten Schnabel bildend; Schildchen breit, wenig zusammengedrückt; Schild lang und schmal, nicht zusammen- gedrückt, mit sehr häutig-schiefriger Oberfläche, Schildecke abgerundet; Wirbel breit, aufgeblasen, ziemlich hervorragend, dem Vorderrande sehr genähert, abge- rieben ; Ligament sehr stark, ziemlich lang, dunkelbraun ; Ligamentalbucht tief, spitz, hackenförmig; Innenseite glänzend, Perlmutter roth; Schlossleiste breit, .vor der Li- gameniaibucht schwach wellig gefaltet. Muskelnarben: Schliessmuskeleindrücke sehr gross, rundlich; Bauchsackhafimuskelnarbe sehr gross, rundlich; Wirbelhaftmuskel- narbe eine lange schmale, unter dem Wirbel gelegene Grube bildend; Epidermis grünlich-braun bis rothbraun, Wirbelgegend heiler; die Jahresringe sehr stark schief- rig und dunkler. Länge 120 Mm., Breite 77, Dicke 42 Mm. Afrika: im Senegal und Nil. Die beiden angeluhrlen Figuren steilen 2 verschiedene Formen dieser Species dar, die beide aus dem Nil stammen. Figur 1 der Tafel 61 ist nach einem vom Autor milgetheilten Exemplar der Spaiha Caiilaudii Martens gezeichnet. Nach einer Bemerkung in den Malakozool. Blättern Bd. 13 1866 p. 9 soll sich Spatha rubens, die auf den Senegal beschränkt wäre, durch ihren viel stärker gebogenen Unter- rand und die weiter rückwärts gerückte Stellung der Wirbel auszeichnen. Diese Verschiedenheiten heziehen sich nach meiner Meinung auf Theile der Muschel, wel- chen nur sehr geringer Werth beigelegt werden kann, und desshalb kann ich mich zu einer specilischen Trennung der Nil- und Senegalmuschel in 2 selbstständige Arten vorderhand noch nicht verstehen, ich muss jedoch erklären, dass zur Ent- scheidung dieser Frage eine grössere Anzahl von Muscheln aus beiden Flüssen nöthig ist, als mir zur Zeit zu Gebote steht. 187 Nr. 2. Spatha Wahlbergi Krauss. Tat'. 63. Fig. 1. Spatha VVahlhergi Krauss, die südarrikanischen Mollusken 1848 p. 19 T, 2 f. Muschel gross, dickschalig, ziemlich bauchig, etwas ungleichseitig, mit glatter Oberfläche, die Jahresringe treten sehr hervor und sind namentlich am Hintertheile schiefrig-blättrig; Vordertheil etwas verkürzt, abgerundet; Hintertheil verlängert, etwas zugespilzt, Wirbel wenig hervortretend, stark abgefressen; Horizontalkontour verlängert-eiförmig; Vorderrand sehr gerundet, gegen den Unterrand flacher wer- dend, ohne von demselben abgegrenzt zu sein; ünterrand wenig gebogen, in der Mitte fast etwas concav, gegen den Hinferrand im letzten Viertel wenig aufsteigend ; Oberrand wenig gebogen, nach beiden Nebenrändern nicht scharf abgegrenzt; Hin- terrand kurz, ziemlich steil in kaum gebogener Linie abfallend, dann aber mii dem Unierrande einen breiten abgestutzten Schnabel bildend; Schildchen sehr schmal, wenig zusammengedrückt, Schild lang, sehr schmal, kaum etwas zusammengedrückt; Ligament lang, dick; Ligamentalbucht tief, hackenförmig; etwas vor der sehr ab- gerundeten Schildecke; Innenseite glänzend; Perlmutter weiss, gegen die Milte schwach fleischfarben, gegen den Rand und nach hinten grünlich und röthlich irisi- rend; Schlossleiste breit; Muskeleindrücke 5: die Schliessmuskelnarben sehr gross, länglich-eiförmig; die vordere Fussmuskeinarhe mit der Schliessmuskelnarbe ver- schmolzen; die hintere Fussmuskeinarhe vom Schliessmuskel völlig getrennt, klein rundlich; die Bauchsackhaftmuskeinarbe sehr gross; die Wirbelhaflmuskelnarbe läng- lich, lief; Epidermis olivenfarben. Länge 117 Mm., Breite 60 Mm,, Dicke 34 Mm. Wohnort: Südafrika, im Alfen- und Limpopofluss, Diese von dem schwedischen Reisenden Wahlberg während seiner südafrika- nischen Reise gesammelten Muschel, stellt eine gute, dem Süden Afrikas angehörige Art dar. Sie ist die einzige Spatha, welche weisses Perlmutter hat. Nr. 3. Spatha Chaiziana Rang. Tat. 6,3. Fig. 3. 4. Ano? 5. W 7? 35 ist Nr. 52. zu streichen. p. 132. W 17. W 3? 35 ist statt t. 14. zu setzen: t. 41. p. 143. }> W 2. w 3? 55 „ „ f. 7. u. 6. zu setzen: 1'. 7. u. 8. p. 144. w 1. w 33 » „ „ Nr. 114. zu setzen: Nr. 115. p. 144. unter Zeile 1 ist einzusetzen: t. 47. f. 3. 4. p. 145. In der 10. Zeile von oben ist statt Cailland zu setzen : Caillaud. p. 169. n W 6. » » » y, yy euiorginatus zu setzen : einarginata. p. 205. V ?> 5. » 3? 5) „ „ Mycctopus zu setzen: Mycetopus. in (rile a JZüster ad 7\.at, - /rr re r> . tfc/iroti'r . IX. 2 JX. jlllll ifi m m iw i'i'wti iRBT^äsln mml II Httrl/; I if f i ij ttiil llll Hl IX. 4-, Jxiister ad not. pinj:U-. y ■ ; %■ ( , h'asM- iMt.pf/u-, /X. zr/. ICüxtt'r rui r7n(-. 'j)iiKt\ xr /. \ IX. ■/. kIi ZT/ Riistet' ff 3. 7uit pirtr. /3S2 . zry. Jiiisier nd jint puur. ^'yL'tei" na.t.prn£c . ■ ‘i IK.J. zr/ 1,'. L\r./. 2''Stiirm del. //cl. IX-/. j:' 1 * U"- V.., vt •Vj?ii IX . y/ . J / A , '1 . 97. 28. 30. [X.1. I 33. IK. •/. .34: JX.i. h. V_ ■ /■ ',;■ ■ ; ■^;.. t 36^ \ 1X.1. IX.L 40. / fX. i I ! I I I JX.1. A3. II IX.i. i ix'i. A-8. 40. ^3 5’». i « Cv 'i! ■.-'ü 7\) . .. •' ' .. V- - ,y- .... J ■ .5.7. IX.,. 7^ VT5RP I ■ r- " 1 j i f-TW 'F ■ • . 't -V. ^.<^, ... V _i , , , ■ ■!)■-. •V^ , ,r' Vf' ■I / I n.i. I L.'~ ■■ . ■V,..v(^>jy*e""<;'^‘«i'''-V''.v*! r-, ■■ '■./. : ■ ■ ■ -r::: V‘:-.:'p'-‘ ■':-'..:ppx^. .>■: öV- -■■■ -•■:■•; -v;y ,;:7- . ■ tiM I '''’ :ö‘;^(rV^ ,» V-''“’ '' ■<’'■- '• .•■' ‘j'i' '4: '• •'4' ; >V" ‘ ,., i/>,‘ ■ 'Ws hifü . '/j :■ v.'"'.' : viU-;- i*''. 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