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Systematisches

Conchylien-Cabinet

von

Martini wa Chemnitz.

In Verbindung mit Dr. Philippi, Dr. Pfeiffer, Dr. Dunker, Dr. Römer, Clessin, Dr. Brot und Dr. v. Martens neu herausgegeben und vervollständigt von

Dr. H. ©. Küster,

nach dessen Tode fortgesetzt von

Dr. W. Kobelt und H. ©, Weinkauff.

Dritten Bandes erste Abtheilung. C.

/ L: B a /G | Nürnberg, 1853.

Verlag voRXBauer & Raspe (Emil Klister.)

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Gattung

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Dr. W. Kobelt

in Schwanheim.

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Verlag von Bawer & Raspe. (Emil Küster.)

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Vorwort.

Die Gattung Buccinum L. im alten Sinne, wie sie Küster im Beginne dieser Abtheilung noch angenommen und zum Theil abgehandelt hat, kann unmöglich mehr aufrecht erhalten werden, da sie eine Anzahl ganz verschiedenartiger Elemente umfasst. Auch nach Ausscheidung der ganz fremdartigen Elemente müssen die ehemals unter Buceinum vereinigten Arten in drei Gruppen geschieden werden, welche man entweder, wie die Adams, als Unterfamilien einer Hauptfamilie Buc- cinidae betrachten, oder mit Troschel zum Rang selbstständiger Familien erheben kann. Es sind die Buceinidae s. str., Nassidae und Photidae.

Die Buceiniden im engeren Sinne umfassen die nordischen Buccinen, auf welche der Name Buceinum zu beschränken ist, die verwandten Gattungen Volutharpa Fischer und Buceinopsis Jeflr., und die bunten, den südlichen Meeren angehörenden Arten von Cominella Gray, ausserdem aber noch die sonst zu Fusus gerechneten Gattungen Neptunea Bolten nebst Sipho und Siphonalia, und Euthria Gray. Sie haben an den Mittelplatten 4—7, an den Seitenplatten nur 3—4 Zähne, von denen der äussere am grössten ist.

Die Familie Nassidae unterscheidet sich durch zahlreichere Zähne am Hinter- rande der Platten; auch haben die meisten Arten -einen Deckel mit endständigem Nucleus und das Thier wird durch besondere Anhänge am Fuss ausgezeichnet. Hierhin gehören die Gattungen Nassa s. str., Truncaria Ad., Cyclope Montf., Des- moulea Gray, Bullia Gray incl. Pseudostrombus Klein und Cyllene Gray.

Die Familie Photidae umfasst nur die Gattungen Eburna Lam. und Phos Montf., zu denen wahrscheinlich noch Engina Gray und Hindsia Ad. kommen; sie charac-

terisirt sich durch nur drei Zähne an der Mittelplalte. II. 1. ce. 1

2

Von den aufgezählten Gattungen sind Neptunea mit Verwandten und Euthria bereits von mir in der zweiten Hälfte der dritten Abtheilung dieses Bandes abge- handelt worden, während Hindsia ihre Stelle bei Triton in der zweiten Abtheilung gefunden hat. Von den übrigen sind 110 Arten im ersten Theil dieser Abtheilung, ausserdem einige Eburna im zweiten Theil beschrieben worden, doch ist keine da- von eigentlich erschöpfend behandelt und wir sehen uns genöthigt, zu einer jeden noch einmal Nachträge zu geben.

Es wird mir mein Unternehmen wesentlich erleichtert durch das prachtvolle und überaus reichhaltige Material, welches mir mein Freund Löbbecke in Düssel- dorf in der liberalsten Weise zur Verfügung stellte. Mit geringen Ausnahmen be- finden sich sämmtliche in dieser Abtheilung abgebildete Arten in seiner Sammlung und ich benutze gern diese Gelegenheit, um ihm hier öffentlich meinen Dank für seine Liberalität auszusprechen.

Schwanheim, Ende 1880.

Dr. W. Kobelt.

Gattung Eburna Lamarck.

Die Gattung Eburna Lam. ist bereits in der zweiten Abtheilung abgehandelt worden, doch kommen daselbst nur sechs Arten zur Abbildung, während die Zahl der beschriebenen Arten mindestens das Doppelte erreicht. Ein Supplement er- scheint darum. nicht überflüssig. Ich verwahre mich aber ganz entschieden dagegen, als ob ich die sämmtlichen Arten als gut anerkenne; die Eburnen sind sowohl in Zeichnung wie in Gestalt ziemlich veränderlich und namentlich E. canaliculata hat zur Bildung zahlreicher Arten Veranlassung gegeben; Eb. Molliana, semipicta, chry- sostoma, borneensis sind absolut unhaltbar als Arten und können höchstens auf den Rang von Localvarietäten Anspruch machen.

6. Eburna lutosa Lamarck. \ Taf. 71. Fig. 3. Diese Art ist schon früher zur Abbildung und Beschreibung gelangt, doch ist keine der Abbildungen sonderlich characteristisch; zur Vergleichung mit der folgen- den Art gebe ich hier noch die Abbildung eines sehr schönen Exemplares aus Löbbecke’s Sammlung.

«

7. Eburna Troschelii Löbbecke.

Taf. 71. Fig. 1. 2. T. irregulariter ovata, crassa, ponderosa, fere unicolor lutescens, in anfractu ultimo indistinete rufo zonata et circa umbilicum rimaeforme compressum crista rugosa rufescente ornata; spira parum elata; anfractus superi rotundati, penultimus superne plano-declivis,

ultimus superne obtuse carinatus, a penultimo solutus, sat late productus, superne et in ı1*

4

regione umbilicali plicato-rugatus, medio coarctatus. Apertura elongato-ovata, superne ad carinam distinete exeisa, inferne contracta, columella regulariter arcuata, valde callosa. Alt. 70, diam. anfr. ult. 50, alt. apert. cum perist. 43 Mm. Eburna Troschelii Löbbecke mss. ? Eburna lutosa Sowerby Thes. pl. 215 fig. 9.

Gehäuse unregelmässig eiförmig, sehr diekschalig und schwer, fast einfarbig gelblich, ohne Fleckenzeichnung, nur in der Einschnürung des letzten Umgangs von einem undeutlichen breiten Bande umzogen; auch der sehr rauhe Callus, welcher den anfangs weiten, innen zu einem schmalen Ritz verengten Nabel umgibt, ist roth- gefärbt. Das Gewinde ist nicht hoch; die obersten Umgänge sind abgebrochen ; von den fünf vorhandenen sind die beiden oberen rein gerundet die beiden folgen- den obenher abgeflacht; am letzten schiebt sich eine Rinne zwischen die beiden Umgänge, welche immer breiter wird; gegen das Ende hin tritt der letzte Umgang vollständig vom vorleizten los und ist weit vorgezogen; er hat oben eine breite, stumpfe Kante; darunter ist er eingeschnürt und unten stark zusammengezogen. Nach der Mündung hin und im Nabel ist er auch gefaltet und gerippt. Die Mün- dung ist länglich eirund; oben der Kante entsprechend ist ein canalförmiger Aus- schnitt, von welchem aus eine ganz enge, kaum deutliche Rinne nach innen läuft; unten ist der Aussenrand eingezogen und bildet einen ziemlich engen Canal; der Innenrand ist sehr schwielig und stark verdickt.

Es könnte diese eigenthümliche Form möglicherweise eine Missbildung oder richtiger Ueberbildung von Eburna Jutosa sein; wenigstens steht sie dieser Art am nächsten, doch wage ich es nicht, sie mit derselben ohne weiteres zu vereinigen. Das abgebildete Exemplar liegt in Löbbecke’s Sammlung. Sowerby bildet unter Fig. 9 ein einigermassen ähnliches als E. lutosa ab,

8. Eburna chrysostoma Sowerby. Taf. 71. Fig. 4. 5.

Testa ovata, sat ventricosa, spira breviuscula, solida, erassa, ponderosa; anfractus 7, superi 3 rotundati, coeruleo-nigrieantes, sequentes superne acute angulati et supra angu- lum profunde canaliculati, canali quam inE. canaliculata profundiore et angustiore; anfr. ultimus ?/; long. testae fere aequans, subobteete et anguste umbilicatus. Apertura dimi- diam testae superans, supra canali distincto intrante munita, aurantio limbata. Albida, fasciis 4 macularum aperturam versus confluentibus ornata.

Alt. 57, lat. 40, alt. apert. 38 Mm.

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Eburna canaliculata var. Sowerby Thes. t. 215 fig. 3. _ chrysostoma Sowerby *) Thes. t. 291 fig. 15. 16.

Gehäuse oval, ziemlich bauchig, mit kurzem Gewinde, festschalig und schwer; von den sieben Umgängen sind die oberen drei gerundet und schwärzlich blau, die folgenden haben oben eine scharfe Kante und darüber eine tiefe Rinne, welche enger und tiefer ist, als bei der sonst sehr ähnlichen E. canaliculata. Der letzte Umgang macht, hinten gemessen, zwei Drittel der Gesammtlänge aus; der Nabel ist eng und durch den Spindelcallus fast überdeckt. Die Mündung ist höher, als die Hälfte der Länge, oben mit einem deutlichen, nach innen eindringenden Canal, mit breitem mehr oder minder lebhaft orangefarbenem Saum. Die Zeichnung be- steht aus vier mehr oder minder deutlich geschiedenen Fleckenbinden; drei davon bestehen aus langen, in der Richtung der deutlichen Anwachsstreifen stehenden Flecken, die vierle, die zweite von oben, aus zahlreichen, ziemlich regelmässig angeordneten, länglich runden Flecken.

Die Unterschiede zwischen dieser „Art“ und E. canaliculata Schum. bestehen in der bauchigeren Gestalt, der gefärbten Mündung und der etwas engeren Naht- rinne; sie dürften kaum zur Begründung einer selbstständigen Art genügen.

Aufenthalt an Ceylon, das abgebildete Exemplar in der Löbbecke’schen Sammlung.

9. Eburna papillaris Sowerby. x Taf. 71. Fig. 6.

„T. parva, pallida, nebulosa, punctis fuseis rotundis regulariter et oblique dispositis ornata; spira elevata, apice obtusa; anfractibus rotundis, ad suturam planis; area umbi- licali parva, clausa.* Sowerby.

Long. 31 Mm. (ex icone).

Eburna papillaris Sowerby Tankerville Catalogue Append. p. 22. >= = Reeve Conch. icon. sp. 1. Sowerby Conchol. Illustr. Eburna Nr. 9 fig. 1. = = Thesaurus pl. 215 fig. 7. - Krauss Südafr. Moll. p. 123.

*) 'T. ventricosa, quam in E. canaliculata magis ovali, canali suturae magis angusto, anfractibus superne versus spiram appressis, maculis fasciatim nebulosis, apertura auran- tia seu rosea. Hab. Ceylon.

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Gehäuse ziemlich klein, blass, weissgelb mit intensiveren Wolkenzeichnungen und unregelmässig in schiefe Reihen angeordneten runden, braunen Fleckenpunkten gezeichnet. Gewinde hoch mit stumpfem Apex; die Umgänge gerundet, an der Naht abgeflacht; die kleine Nabelvertiefung vollkommen geschlossen. Sowerby.

Aufenthalt in der Delagoa-Bay am Cap.

Ich habe mir diese sehr seltene Art nicht verschaffen können und gebe ihre Abbildung nach Sowerby.

10. Eburna australis Sowerby. Taf. 71. Fig. 7—9.

Testa ovato-acuminata, solidula, spira exserta; anfractus 5—6, superi 2 embryonales laeves, globulosi, sequentes superne supra angulum elevatum profunde canalieulati,; dein convexiusculi, lineis spiralibus incisis regulariter dispositis et sat distantibus, striisque in- crementi obliquis, in anfractibus superis confertioribus subtilissime reticulati; anfractus ultimus permagnus, parum infra medium sulco profundiore cingulatus, ad basin distinetius lineatus. Apertura oblique ovata, ad basin vix emarginata, supra ad angulum subcanali- culata, labro externo acuto, superne integro, ad sulcum anfraetus ultimi dentieulo acuto, prominente, extus canaliculato armato, inferne cerenulato; columella callosa, infra excavata, ad basin subito truncata, et tuberculo acuto ad initium canalis brevissimi munito. Stra- minea, serie macularum castanearum ad angulum, maculisque minoribus ad modum fas- ciarum interruptarum dispositis ornata; apertura plus minusve rosea.

Alt. 15,5, diam. 10 Mm.

Eburna australis Sowerby Conchol. Illustrations Eburna fig. 5. Reeve Conch. icon. sp. 4. Küster Mart. Ch. III. 2. p. 84. Pseudoliva australis Sowerby 'Thesaurus III. taf. 216. fig. 7. 8. Eburna (Zemira) australis H. et A. Adams Genera I. p. 110. Eburna australis Löbbecke et Kobelt Museum Löbbeckeanum in Jahrb. Mal. Ges. 1880. p. 335 taf. 7 fig. 5—8.

Gehäuse ziemlich spitz eiförmig, nicht sehr dickwandig, aber fest, mil vor- sprisgendem, Ireppenförmigem Gewinde. Es sind sechs Umgänge vorhanden, die beiden oberen bilden ein glattes, fast kugeliges Embryonalende; die folgenden haben nahe der Naht eine Kante und sind über derselben breit rinnenförmig ausgehöhlt und dann gewölbt. Sie werden von feinen, eingeritzten Spirallinien umzogen, welche regelmässig angeordnet sind und ziemlich entfernt von einander stehen; ausserdem sind eingeritzte Anwachslinien vorhanden, welche auf den oberen Um-

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gängen dichter stehen und stärker sind, so dass eine feine Gilterung entsteht. Der letzte Umgang, welcher den grössten Theil des Gehäuses ausmacht, wird unterhalb der Mitte von einer tieferen Furche umzogen, welche am Mundrand zahnartig vor- springt; unterhalb derselben sind die Spiralfurchen tiefer. Die Mündung ist schräg oval, unten kaum ausgeschnitten; doch ist unter der Spindelbasis ein deutlicher, kurzer, enger Canal vorhanden; der Kante entsprechend ist oben auch ein Aus- guss. Der Aussenrand ist obenher einfach, scharf und schneidend; an der stärke- ren Gürtelfurche .ist er mit einem kurzen, sehr spitzen, nach innen gerichteten, aussen rinnenartig gefurchten Zahn bewaffnet, unter demselben ist er durch kurze Furchen, welche ein Stück weit nach innen verlaufen, leicht gezähnelt. Die Spindel ist mit einem dicken Callus belegt, welcher auch den Oberrand bis zur Kante ein- nimmt; sie ist obenher gerade, dann ausgehöhlt und unten plötzlich abgestulzt; am Beginn des Canals steht ein zahnartig vorspringendes Knötchen. Die Färbung ist blassgelb; an der Kante steht eine Reihe grösserer kastanienbrauner Flecken, zwi- schen denen die Färbung heller erscheint. Ausserdem stehen auch noch zwischen den Spirallinien einzelne länglich viereckige braune Flecken, deren Zwischenräume heller sind, so dass gewissermassen gegliederte Binden entstehen, nach der Basis werden die Flecken deutlicher und fliessen mitunter in der Richtung der Anwachs- streifen zu Siriemen zusammen. Die Mündung ist innen lebhaft weinroth, der Cal- lus hellrosa.

Der Deckel ist etwas grösser, als die Mündung, unregelmässig oval mit fast apicalem Nucleus und wenig deutlichen Spiralwindungen; vom Nucleus aus laufen leicht erhabene Radiallinien, die an den Kreuzungsstellen mit den Anwachslinien leicht vorspringen und eine sehr elegante Sculptur bilden.

Aufenthalt an Südaustralien.

Anmerkung. Diese kleine Art steht im Habitus der Cancellaria spirata Lam. so nahe, dass Deshayes sie für identisch hielt, und Sowerby vorwarf, eine und die- selbe Art in zwei ganz verschiedene Gattungen versetzt und die Figuren entspre- chend corrigirt zu haben. Später hat Sowerby die Art als Pseudoliva aufgeführt, doch ist der Deckel ein ächter Eburnadeckel. Die Adams haben eine eigene Unter- gattung Zemira für sie errichtet.

11. Eburna japonica Reeve. Taf, 7asRırSlee2:

Testa ovato-conoidea, umbilicata, solidula; anfractus 7 non vel vix ad suturam pla- nati, apice obtusulo, intorto; apertura ovata, superne acuminato-exeisa, margine externo simplici, columellari superne valde calloso, ad umbilicum subito exeiso. Albida, seriebus duabus macularum grandium semilunarium vel angulatarum fulvo-spadicearum, in inter- stitiis maculis parvis numerosis quincuneialiter dispositis ornata, epidermide nigrieante tenui obteeta; apertura alba, columella ad basin fusco tinceta, interdum maculis trans-

lucentibus. Alt. ad 80, lat. 45—50 Mm.

Eburna japonica Reeve Proc. zool. Soc. 1842. p. 200. = Conch. system. p. 271. Nr. 1. _ Conch. icon. sp. 3.

_ Sowerby Thesaur. pl. 215 fig. 11. _ Lischke Japan. Moll. I p. 67.

Gehäuse mehr oder minder schlank eiförmig-kegelförmig, mit cylindrischem, nicht weitem, aber tiefem Nabel, ziemlich festschalig, doch nicht auffallend dick. Die sieben Umgänge nehmen ziemlich langsam zu und sind bald beinahe rein ge- wölbt, bald an der Naht mehr oder minder abgeplattet; auch ihre Wölbung variirt erheblich, wie die abgebildeten Exemplare zeigen. Der Apex ist abgestumpft und regelmässig eingewunden. Der letzte Umgang ist bald mehr, bald minder bauchig; sein Verhältniss zur Gesammtlänge ist höchst variabel. Die Mündung ist ziemlich rein oval, oben zugespilzt mit nach oben gekrümmtem Siphonalcanal; der Aussen- rand ist ziemlich regelmässig gerundet und einfach; die Spindel ist oben mit einem sehr dicken weissen Callus belegt, am Nabel plötzlich eingeschnitten und darunter tief rinnenförmig ausgehöhlt; das untere Spindelende ist meist braun. Frische Exemplare sind mit einer braunschwarzen dünnen Epidermis überzogen, welche die Zeichnung nur undeutlich durchscheinen lässt. Die Zeichnung selbst besteht aus einer Reihe sehr grosser, halbmondförmiger oder winkliger Flecken mit schmalen Zwischenräumen unter der Naht und auf dem letzten Umgang einer zweiten schmä- leren, aus grösseren Flecken bestehenden unter der Mitte. Der Zwischenraum bei- der Reihen und der Raum unter der unteren sind mit rundlichen, regelmässig ver- schränkt angeordneten Flecken bedeckt; alle Zeichnungen sind mehr oder minder intensiv fahlbraun.

Aulenthalt an Südjapan, neuerdings in den Sammlungen häufig geworden; die abgebildeten Exemplare in Löbbecke’s Sammlung.

Diese Art schliesst sich zunächst an E. ceylonica, hat aber nicht die gezahnte Kante um den Nabel.

12. Eburna borneensis Sowerby. Taf. 72. Fig. 3. 4.

Testa ovata, quoad genus parum crassa, late et pervie umbilicata, callo umbilieum eingente erenulato; anfraetus 7—8, superi 5—4 nigrieanti-coerulei, rotundati, sequentes superne late et plane excavati, dein carina compressa muniti; ultimus spirae longitudinem superans, ad basin contractus, sub lente striis inerementi conspicuis spiralibusque minu- tissimis sculptus. Apertura superne canali parum distineto; labro tenui; callo columellari parum cerasso. Alba, maculis castaneis haud fasciatim dispositis, superis majsribus, sub- angulatis, inferis rotundatis vivide ornata; apertura alba maeculis translucentibus.

Alt. 44, diam. maj. 30, alt. apert. 23 Mm.

Eburna borneensis Sowerby *) Thes. pl. 291 fig. 14.

Gehäuse oval, für eine Eburna dünnschalig, weit und durchgehend genabelt, der Nabel von einem gesägten Callus umgeben; von den 7—8 Umgängen sind die oberen gerundet und intensiv blauschwarz, die anderen haben oben eine breite, aber seichle Rinne, welche nach aussen von einem schmalen, vorspringenden Kiel be- gränzt wird. Der letzte Umgang macht erheblich über die Hälfte des Gehäuses aus und ist unten etwas zusammengezogen. Die Mündung hat oben nur einen wenig deutlichen Siphonalcanal, der Aussenrand ist dünn, der Spindelcallus schwach; beide lassen die Zeichnung durchscheinen. Die Zeichnung besteht in grossen, tiefbraunen Flecken, welche nicht in Binden angeordnet sind; die oberen sind besonders gross, länglich, zu Wirkeln zusammenfliessend, die unteren rundlich.

Aufenthalt an Borneo, das abgebildete Exemplar in Löbbecke’s Sammlung; (von Sowerby als sein Original bezeichnet).

Anmerkung. Diese Form ist durch ihre Zeichnung sehr auffallend, aber doch schwerlich mehr als eine Varietät von canaliculata.

*) T. ovali, acuta, tenuiscula, maculis magnis, superioribus subangulatis, alteris ro- tundis, anfractibus superne appressis, canali suturali angusto, callo spirali umbiliei erenu-

lato, angusto, canali parvo, labro infra subcontracto. EIG: 2

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13. Eburna canaliculata var. valentiana Swains. Taf. 12. Rıo5206. Differt a typo umbilico omnino clauso, spira breviore, anfractu ultimo globuloideo, infra carinam haud compresso, canali suturali angustiore. Alt. eirca 50 Mm. Eburna Valentiana Swainson Zool. Illustr. III. pl. 144.

_ Reeve Conch. icon. sp. 9.

Molliana Sowerby Thesaurus III. pl. 225 fig. 1.

canaliculata var. Valentiana von Martens Moll. Hausknecht

p- 92 taf. V fig. 46.

Ich muss mich unbedingt Martens anschliessen, wenn er |. ec. E. Valentiana einfach als Varietäl zu canaliculata zieht. Die oben in der Diagnose aufgeführten Unterschiede sind zwar sehr in die Augen fallend, wenn man ein Exemplar, wie Sowerby’s und Reeve’s Typen, oder unsere Fig. 5 vor sich hat, aber bei einiger- massen reichem Material finden sich alsbald Uebergänge, entweder kugelige Exem- plare mit offenem Nabel, oder schlankere mit höherem Gewinde und doch ganz ge- schlossenem Nabel, von den mannigfachen Farbenspielarten gar nicht zu reden.

Dass der Name Molliana Martini nicht Chemnitz, wie Sowerby will nicht dieser Form, sondern eher der E. ceylonica zukommt, hat schon Mörch Cat. Yoldi p. 75 gezeigt und Martens ]. c. p. 93 ausführlicher auseinander geselzl.

Aufenthalt im persischen Meerbusen (Earl Mountnorris bei Sowerby, neuer- dings durch Hausknecht bestätigt). Die beiden abgebildeten Exemplare in Löb- becke’s Sammlung.

14. Eburna canaliculata var. semipiela Sowerby.

T. brevi, ventrieosa, medio anfractuum et infra bifasciatim maculis rubris rotundis oblique dispositis picta, spira brevi, acuta, sutura profunde canaliculata, varice canalifero, parvo, umbilico angusto, epidermide pallide lutea. (Sow.).

Eburna semipicta Sowerby Thesaurus pl. 291 fig. 12. 13.

Diese neue Art ist nichts Anderes, als die schon in der vorigen Abtheilung tab. 65 fig. 5 abgebildete Varietät der E. canaliculata, bei welcher die beiden Reihen grosser Flecken verschwinden und nur die kleinen persistiren. Nach Sowerby soll sie ausserdem auch more rounded sein, ein Character, welcher bei der sehr veränderlichen E. canaliculata nur sehr wenig Bedeutung hat.

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15. Eburna Formosae Sowerby. Taf. 72. Fig. 7.

T. ovali, acuta, maculis magnis rubescentibus undulatis pieta, anfractibus subinflatis ad suturam angulatim depressis, umbilico latiuseulo, umbilici callo spirali castaneo, an- fractu ultimo infra canaliculato. (Sow.).

Alt. 40 Mm.

Eburna Formosae Sowerby Thesaurus III. pl. 291 fig. 17. 18.

Diese Art, welche ich mir nicht verschaffen konnte und deren Diagnose und Abbildung ich darum von Sowerby copire, unterscheidet sich, wie Sowerby selbst zugibt, von japonica nur durch die Zeichnung; darauf möchte ich bei Eburna keine Artberechligung gründen. Sie ist aber doch wohl eine gute Localvarietät, denn unter den grossen Serien von E. jJaponica von Südjapan, die ich vergleichen konnte, habe ich nie eine ähnliche Zeichnung geseben.

Aufenthalt an Formosa.

16. Eburna perforata Sowerby. af 42. 810% 8:

E. testa rotundato-pyramidata, maculis magnis fulvidis undatis, medio anfractuum truncatis, infra medium in series duas dispositis, subrotundis, brevibus pieta; spira bre- viuscula, apice purpureo; anfractibus breviuseulis, rotundis; canali suturali lato, profunde excavato; umbilico latissimo, usque ad apicem spiraliter excavato, medio spiraliter cal- loso; apertura parva, labio columellari leviter arcuato. (Sow.).

Alt. (ex icone) 53 Mm.

Eburna perforata Sowerby Proc. zool. Society 1870. p. 252 taf. 21 fig. 2.

Gehäuse rundlich pyramidal mit grossen bräunlichen Zickzackflecken, welche in der Mitte unterbrochen sind und unter der Mitte mit einer Doppelreihe kurzer, rund- licher Flecken gezeichnet; Gewinde kurz mit purpurfarbenem Apex. Die Umgänge sind niedrig und gut gewölbt und haben oben einen breiten, tief ausgehöhlten Naht- canal; der Nabel ist sehr weit und geht bis zur Spitze durch, ein starker schwie- liger Wulst verläuft in ihm spiral bis nach oben. Die Mündung ist relativ klein, die Spindellippe leicht gebogen.

Aufenthalt unbekannt; Abbildung und Beschreibung nach Sowerby I. c.

9%

Gattung Buceinum L. s. str.

(Tritonium Müller).

Testa plus minusve conoidea, longitudinaliter undato-plicata vel sublaevis; spira produeta apice regulari; apertura ovata, inferne late et profunde emarginata, rarissime subcanalieulata, columella irregulariter arcuata vel bisinuata. Operculum ovatum vel eireulare, margine integro, nucleo centrali vel prope marginem externum sito.

Radula triseriatim lamellata, lamellis medianis magnis, transversis, postice dentibus 4—7 areuatis, lateralibus 3—4 cuspidatis.

Gehäuse miitelgross bis ziemlich gross, mehr oder minder kegelförmig, bald glatt, bald schräg gefaltet und spiral gestreift, seltener mit Kanten und Knoten; das Gewinde ist hoch, der Apex regelmässig eingewunden. Die Mündung ist eirund, ziemlich gross, unten weit ausgeschnilten, nur ausnahmsweise mit einer Art Canal versehen, der Aussenrand einfach, ohne Varix, die Spindel unregelmässig ausge- schnitten, häufig zwei deutliche Winkel bildend.

Der Deckel ist rundlich, bald kreisrund, bald mehr oval, ganzrandig, der Nu- cleus ist bald central, bald liegt er mehr am Aussenrande. Der Deckel ist meist - ziemlich gross, bei manchen Arten aber auch nur klein und selbst rudimentär. Nicht ganz selten findet man auch Exemplare mit doppeltem Deckel.

Die Buceinen in unserem Sinne sind fast ganz auf die arclische und die ge- mässigte nördliche Zone beschränkt; nur eine Art reicht in den europäischen Ge- wässern bis zum Mittelmeer herab, ist aber in den Gewässern der spanischen West- und Nordküste meines Wissens bis jetz! noch nicht gefunden worden. An der amerikanischen Ostküste erreichen die Buceinen ihre Südgränze am Cap Cod, im stillen Ocean reichen sie hinab bis Nordjapan auf der asiatischen Seite, während an der amerikanischen die Gränze nördlicher zu liegen scheint. Ob einige aus dem antarctischen Ocean und von der Südspitze Amerikas angeführte Arten wirklich hierher oder eher zu Cominella zu rechnen sind, ist mir noch zweifelhaft.

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Die nordischen Buccinen bilden eine der am schwersten zu sichlenden Grup- pen unter den grösseren Univalven. Einmal ist, wie bei allen vorwiegend nordi- schen Arten, das Material ungemein schwer zu beschaffen; die meisten Arten fin- den ihre Hauptentwicklung erst jenseits des Polarkreises und gelangen nur aus- nahmsweise in den Verkehr. Daneben sind sie aber noch ungemein variabel und die Autoren, welche Buceinen behandelt haben, sind bezüglich der Würdigung der einzelnen Formen zu sehr verschiedenen Resultaten gelangt; man vergleiche nur einmal die Ansichten von Middendorff, Sars, Friele, Jeffreys etc. Das Verhältniss ist fast dasselbe, wie bei den auch in anderer Beziehung viele Analo- gie bietenden Arten der Gattung Sipho. Jede neue arclische Expedition bringt neues Material und neue Formen. Einen Versuch, durch Untersuchung der Radula, Licht in das Formenchaos zu bringen, hat Friele *) gemacht, aber ohne sonder- lichen Erfolg; er sieht sich schliesslich zu folgender Erklärung genöthigt: „Bei den nördlichen Repräsentanten dieses Geschlechts kommen nur zwei Zahnformen vor, von denen die eine durch Buceinum undatum, die andere durch Buceinum grönlan- dicum vertreten ist, und selbst diese beiden Formen können in einander übergehen, sind aber doch in der Regel ziemlich scharf geschieden, und zwar in der Weise, dass, wenn man ausschliesslich die Zahnstructur als Grundlage der Artenbestimmung anwenden wollte, man zu dem Resultat kommen würde, dass die nordischen Buc- einumformen auf zwei Arten zurückzuführen wären“. Das ist ein Resultat, das mit der unbefangenen Betrachtung eines ausreichenden Materiales durchaus nicht übel stimmt. Auch Jeffreys ist nach brieflichen Mittheilungen zu ähnlichen Resul- taten gekommen. Mit solchen Arten ist aber nicht viel anzufangen, da man dann immer wieder beifügen muss, welche Unterart oder Varietät man eben gerade meint; die einzelnen Localformen müssen ja doch scharf und gründlich geschieden werden.

Nicht unterschätzt darf aber auch die Möglichkeit der Bastardbildung werden, die bei so nahe verwandten, gesellig lebenden und nicht selten zusammen vorkom- menden Arten nicht eben gering angeschlagen werden kann. Dazu kommen noch die Einflüsse der verschiedenen Standorte, der Tiefe und geographischen Lage.

Jeffreys, von dessen neuester Arbeit „On the Northern Species of Buccinum* ich noch im letzten Moment einen Abzug erhielt, erkeunt in derseiben acht Arten Buceinum an, unter welche er die sechsundvierzig aus dem europäisch-arclischen Meere beschriebenen Formen unterordnei. Es sind: glaciale L, undalum L., grön-

*) Jahrbücher der deutschen Malacozoologischen Gesellschaft VI. 1879. p. 256.

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landicum Chemn., hydrophanam Hanc., Humphreysianum Benn., Totteni Stimps., tenue Gray und ciliatum Fabr.

Unter solchen Umständen müssen wir uns darauf beschränken, hier möglichst viele Formen zur Abbildung zu bringen, ihre kritische Würdigung einer späteren Zeit überlassend. Die von mir aufgeführten Arten sind also nur in diesem Sinne zu verslehen.

Ich halte es für das Beste, den Namen Buccinum beizubehalten und nicht den neuerdings vielfach vorgeschlagenen Namen Tritonium Müller anzunehmen. Müller hat in seiner Gattung Tritonium allerdings Buceinum undatum, daneben aber auch Neptunea anliqua, Nassa und Chenopus begriffen, die Gattung also durchaus nicht schärfer und richtiger umgränzt, als Linne seine Galtung Buceinum. Von den neueren Autoren hat Mörch den Namen auf Neptunea, Dunker auf Buceinum in unserem Sinne beschränkt, während Middendorff neben diesen beiden Gallungen auch Trophon etc. unter seiner Gaitung Tritonium begreift. Es erscheint um so zweckmässiger, den älteren Namen Buceinum beizubehalten, als alle die von Buc- cinum Linne abgetrennten Gallungen längst eigene Namen haben und Buceinum sonst ganz aufgegeben werden müsste.

Für die Beschaffung des Materials zu dieser schwierigen Gattung bin ich in erster Linie Herrn T. A. Verkrüzen in London verbunden, dessen Drake- ausflüge nach Finmarken, Island und Neufundland die Sammlungen der Sencken- bergischen Gesellschaft in Frankfurt a. M. und meine eigene mit prächtigen Suiten bereicherten. Dann aber hatten die Herren J. Gwyn Jeffreys in Ware Priory, Hermann Friele in Bergen und William H. Dall in Washington die Güte, mir nicht nur ihre reichen Sammlungen inclusive zahlreicher Originalexemplare zur Verfügung zu stellen, sondern mich auch sonst mit Rath und That auf das Freundlichste zu unterstützen, wofür ich ihnen hiermit öffentlich meinen herzlichsten Dank sage.

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. . R Ap cr Sa 1. Buccinum undatum Linne *), dee p >!

Taf. 73. Fig. 1—3, Taf. 74. Fig. 1—5. Taf. 75. Fig. 1—6.

Testa ovato-acuminata, solida, sub epidermide tenui fulvescente albida vel flaves- cens, spira sat producta, apice exserto; anfractus 8 convexiuseuli, regulariter crescentes, ultimo inflato, 3/, longitudinis occupante, sutura impressa irregulariter undulata disereti, spiraliter lirati, liris numerosis inaequalibus, hie illie multo majoribus, oblique undato- plicati, plicis 12—16 oblique angulatis, basin versus evanescentibus, striis inerementi distinetioribus interdum retieulati. Apertura magna, ampla, quam spira brevior, labro ex- terno acuto, intus mox incrassato, supra late sinuato, dein producto et expanso; colu- mella callo erassiusculo late expanso appresso induta. Apertura plerumque albida, inter- dum laete aurantio limbata, faueibus albidis, lutescentibus, rarissime castaneis. Opercu- lum sat regulariter ovale, nucleo submarginalı.

Long. S0—100 Mm.

Gehäuse spitz eiförwig, fesischalig, unter einer glatten, dünnen, braunen“Epi- dermis weisslich oder hellgelblich, mit ziemlich hohem Gewinde und vorspringen- dem Apex. Die acht Umgänge sind ziemlich gut bis stark gewölbt, seltener ziem- lich flach, durch eine eingedrückte, meist unregelmässig wellige Nabt geschieden, und nehmen regelmässig zu. Der leizte ist stark aufgeblasen und macht eiwa drei Fünftel der Gesammtlänge aus. Die Sceulptur zeigt zunächst die characteristischen schrägen Eindrücke, von denen die Art ihren Namen hat; dieselben sind mehr oder minder siark ausgeprägt und zahlreich; an den oberen Umgängen reichen sie von Naht zu Naht, an dem letzten verschwinden sie gegen die Mitte hin; mitunter ver- kümmern sie auf dem letzien, ausnahmsweise schon auf dem vorletzten Umgang. Die Spiralsculptur besteht aus dichten Spiralreifen, die aber in sehr verschiedener Weise entwickelt sind; stets springen einzelne viel stärker vor, mitunter in regel- mässigen Abständen, und dann erscheinen nicht selten die Zwischenräume durch die Anwachssireifen gegittert. Die Mündung ist gross und weit, doch niedriger als das Gewinde, rundlich, der Aussenrand scharf, aber dann rasch erheblich verdickt, oben mehr oder minder ausgebuchtet, darunter vorgezogen; die Spindel ist unregelmässig gedreht und mit einem dicken, weit ausgebreiteten, fest angedrückten Callus belegt. Die Mündung ist meist weisslich, die Spindel mehr oder minder orange angelaufen ; nicht selten sind aber auch Spindel und Innenrand intensiv orange gefärbt; selten sind Formen mit tiefbraunem Gaumen.

*) Bezüglich der Synonymie vergl. die erste Abtheilung p. 2.

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Buceinum undatum ist eine der allerveränderlichsten Arten; ich habe darum eine ziemliche Anzahl Formen abgebildet. Den Typus dürfte das Taf. 75 Fig. 1 abgebildete Exemplar darstellen, welches ich in Norderney erhielt. Dasselbe is! 92 Mm. hoch, festschalig, die Wellenfallen sehr ausgeprägt und nur zunächst der Mündung unregelmässig werdend, die Spiralreifen in regelmässigen Abständen stär- ker, namentlich auf den Fallen stark vorspringend, der Mundrand oben stark aus- geschnitten, die Mündung weiss, nur die Spindei leicht orange überlaufen.

Das auf derselben Tafel Fig. 2 abgebildete Exemplar ist von Norderneyer Austernfischern bei Helgoland gefischt; ich erhielt 1868 eine ganze Suite gleich schöner und grosser Exemplare. Dasselbe misst 110 Mm., ist aber relativ dünn- schaliger, als Fig. 1; die Falten sind äusserst regelmässig, aber niedriger, und nehmen auf dem letzten Umgang rasch an Stärke ab; auf der le'zten Hälfte des letzten Umganges sind sie vollkommen verschwunden; die Spiralreifen sind viel gleichmässiger und springen auf den Wellenfalten nicht stärker vor. Der Mund- saum ist kaum ausgeschnilten, dick, die Spindel lebhaft orangeroih gelärbt, der Aussenrand breit orange gesäumt. Fig. 3, deren Original aus dem Canal an der englischen Küste stammt, zeigt die Wellenfalten noch mehr redueirt; schon auf dem vorletzten Umgang sind nur noch Spuren erkennbar. Die Spiralsculptur ist auf den oberen Umgängen sehr scharf ausgeprägt, auf dem vorletzten und letzten werden die stärkeren Rippen immer breiter und flacher, und in den Zwischenräumen ver- laufen je 3—4 scharfe, schmale Reifehen. Die Färbung der Mündung ist ähnlich, doch nicht so intensiv, wie bei Fig. 2.

Eine äusserst interessante Form ist die Taf. 74 Fig, 1 abgebildete Varietät von Reikjavik, welche Verkrüzen dort erbeutet hat. Dieselbe bildet durch ihre un- gemein schlanke, hochkegelförmige Gestalt den Uebergang zu dem unten abgebil- deten Buceinum acuminatum Reeve, doch sind die Umgänge immer noch elwas ge- wölbt. Die Schale ist dünn und relativ leicht, die Aussenseite, obwohl das Thier !ebend gesammelt, verkalkt und ganz den Anblick der hochnordischen Neptuneen bietend; sie erinnert namentlich ganz auffallend an die Exemplare von Neptunea tornala Gould, die Verkrüzen von demselben Fundorte milbrachte. Die Wellen- lalten sind ungemein scharfrückig, schrumpfen aber auf dem letzten Umgang zu unregelmässigen Knoten und Höckern zusammen. Die Spiralreifen springen in regel- mässigen Zwischenräumen slärker vor, die feineren Streifen dazwischen sind kaum mehr erkennbar. Die Mündung macht nur °/ der Gesammllänge aus, die Aussen-

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lippe ist scharf, innen nicht verdickt, in der Milte scharf einspringend, unten erh« b- lich vorgezogen ; die Spindel hat nur einen ganz dünnen, nicht ausgebreitelen Cal- lus mit einzelnen Höckern und Vorsprüngen, die Mündung ist innen einfarbig gelblich. Die Länge beträgt 105 Mm.

Die Taf. 74 Fig. 2 und 3 abgebildeten Exemplare fallen so ziemlich mit Buceinum pyramidale Reeve *) Conchologia iconica sp. 104 zusammen; nach Reeve soll diese Art zwar verschieden sein von allen Varieläten von Bucc. unda- tum, aber weder Diagnose noch Abbildung ergeben einen genügenden Anhalt für die Abtrennung. Fig. 2 gehört zweifellos zu den Formen, welche Middendorf

und Sars (Mollusca regionis arclicae Norvegiae p. 255 t. 24 fig. 4) als var. pe-

| lagica **) unterschieden haben; das abgebildete Exemplar hat Verkrüzen von Nordnorwegen mitgebracht. Diese Form hat noch ganz die Sculptur des typischen undatum und unterscheidet sich von ihm nur durch die schlanke, mehr kegelförmige Gestalt und die dem entsprechend kleinere Mündung, die Falten persistiren scharf aus- geprägt bis zur Mündung. Der Deckel stimmt ganz mit dem des Typus überein.

Erheblich weiter ab vom Typus steht Fig. 3, von Verkrüzen bei Vadsöe in erheblicher Anzahl gesammelt. Das Gewinde ist ganz unverkältnissmässig schlanker, spitz zulaufend, die Umgänge sind erheblich mehr gerundet, die Falten sind zahl- reicher und schwächer, springen aber an der Naht schon plötzlich vor, so dass namentlich an den oberen Umgängen die Naht gezähnelt erscheint, während bei dem typischen undatum die Wellenfalten dicht unter der Naht ziemlich flach sind und die Naht entweder linienförmig oder durch die Falten des vorhergehenden Umganges wellig erscheint. Auch hat die vorliegende Form nicht acht Umgänge, wie B. un- datum gewöhnlich, sondern reichlich neun. Bei einer Gesammtlänge von 90 Mm. hat die Mündung nur 38 Mm. Höhe, also noch nicht einmal ?/ der Länge. Sars hat diese Form nicht abgebildet. Ich glauble anfangs in ihr Buccinum Donovani

*) T. acuminato-turrita, spira valde producta; anfraetibus superne fortiter oblique plicatis et corrugatis; apertura breviuscula; albida, ferrugineo-luteo tincta. Reeve.

**) T. solidula, albido ferruginea, faueibus saepe violaceis, minus ventricosa, conoidea, spira sat producta, apice parum exserto, anfraetibus 7—8 tumidioribus, ultimo parum di- latato 3/, eireiter testae longitudinis occupante, apertura minus expansa, dimidia testae multo breviore, labro externo aequalius arcuato. Superficies longitudinaliter undato-pli- cata, plieis distinetis oblique contortis lineisque spiralibus confertis inaequalibus, parum elevatis obducta. Long. 75 Mm.

TIEeTZe: 3

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der norwegischen Autoren zu erkennen, aber was Sars unter diesem Namen ab- bildet, ist doch im Gewinde ganz anders.

Taf. 74 Fig. 4 stellt ein kleines Exemplar dar, welches Verkrüzen in Is- land erbeutete, ausgezeichnet durch die auffallend starke Sculptur und die intensiv schwarzbraune, glänzend weiss gesäumte Mündung; auch auf der Spindel stehen intensiv braune Flecken. Die Spiralsculptur besteht aus relativ dicht stehenden, stark vorspringenden Reifen, zwischen denen je 2—3 feine Linien laufen; die Wellenfalten sind sehr stark und persistiren bis zur Mündung. Die Dimensionen sind: Gesammthöhe 52, Höhe der Mündung 26 Mm.

Taf. 74 Fig.5 ist Buccinum acuminatum Reeve, die seltsame englische Form, welche von Jeffreys als eine Monstrosilät von Buceinum undatum be- trachtet wird. Reeve gibt. cc. folgende Diagnose: „T. conico-subulata, basi con- tracla, anfractibus medio leviler concavis, transversim regulariter liratis, interslitiis subtilissime granoso-striatis; columella uniplicata, plica subampla; alba epidermide tenui parlim induta.* Es stimmt das vollkommen mit meinem Exemplare, nur die Körnelung der Zwischenräume kann ich nicht erkennen, vielmehr zeigt mein tadel- los erhaltenes Exemplar nur die feine Gilterung von Längs- und Spirallinien, wie die meisten Formen von Bucc. undatum. Mein Exemplar hat völlig neun Umgänge, keiner derselben zeigt auch nur eine Andeulung der sonst für alle Varieläten von B. undatum characteristischen Wellenfalten; die oberen 3—4 Umgänge haben voll- ständig flache Contouren und bilden ein hohes zitzenförmiges Gewinde; bei unda- tum ist bereits der dritte Umgang gewölbt und stark gefalte. Nur einzelne For- men der var. zetlandica Jeffreys zeigen hierin eine Annäherung, indem auch bei ihnen kaum Wellenfalten zu erkennen sind. Doch haben alle diese Varietäten ge- wölbte Umgänge am Gewinde. Dass die Form constant und nicht übermässig selten ist, beweisen die verschiedenen bereits abgebildeten Exemplare. Mir sind leider erst nach der Zusammenstellung der Tafeln sowohl von Löbbecke als wie von Jeffreys Exemplare zugekommen, welche dem bei Reeve abgebildeten Riesen- exemplare des British Museum an Grösse Nichts nachgeben; ich werde eins dieser Exemplare später zur Abbildung bringen, da ich durch eine Sendung des Herrn Jeffreys ohnehin genölhigt sein werde, noch einmal auf Buceinum undatum zurückzukommen.

Das Taf. 75 Fig. 1 abgebildete Exemplar stammt von Südengland und befindet sich in der Löbbecke’schen Sammlung. Es ist relativ dünnschalig und leicht, nur

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schräg gereift und mit zahlreichen schmalen Wellenfalten versehen, welche bis zur Mündung hin bleiben. Besonders characterisirt wird diese Form aber durch eine breite, weisse Binde, welche um die Mitte der oberen und den oberen Theil des letzten Umganges läuft und scharf gegen den übrigen, braungelb gefärbten Theil der Umgänge absticht; eine zweite, schwächere Binde läuft um die Basis des letzten Umgangs; in ihr sind die Spiralreifen braun gegliedert.

Sehr bedeutende Bedenken habe ich bezüglich des Taf. 75 Fig. 2 abgebildeten Exemplares, das Verkrüzen von Neufundland mitgebracht hat. Ich habe es an- fangs ganz unbedenklich zu undalum gezogen, mit dem es in der Sculptur vollkom- men übereinstimmt, obschon der Deckel erheblich kleiner und fast kreisrund ist. Jeffreys aber, dem ich die Tafeln zur Ansicht vorlegte, machte mich auf die grosse habituelle Aehnlichkeit mit Buce. Tolteni Stiimpson aufmerksam, und ich muss ihm zugeben, dass die Gewindelorm ganz erheblich von den anderen Formen von Bucc. undatum abweicht und sich ganz an die von Tolteni anschliesst. Auch die Furchung der Aussenlippe zeigt keine meiner europäischen Formen, wohl aber sehen wir dieselbe bei den beiden folgenden (Taf. 75 Fig. 3 und 4), welche ebenfalls von Neufundland stammen, und in der Sculptur der Fig. 2 vollkommen gleichen, aber den Deckel des Iypischen Bucc. undatum haben. Beide erinnern auch in ihrer Ge- sammtform in keiner Weise an Bucc. Tolteni, sondern schliessen sich an B. unda- tum an. Eine Bastardform zwischen undatum und Totteni kann kaum vorliegen, da Verkrüzen eine ziemliche Anzahl Exemplare mitgebracht hat, welche in allen Einzelheiten vollkommen mit einander übereinstimmen.

Das Gehäuse dieser Varietät ist diekschalig und schwer, das Gewinde nament- lich vom zweiten Umgang an regelmässig kegelförmig, die beiden unteren Umgänge sind stärker gewölbt. Die Falten sind zahlreich, hoch und scharfrückig, aber kurz, so dass sie auch auf den oberen Umgängen nur bis zur Mitte herabreichen, die Spiralsculptur besteht aus ziemlich dichtstehenden, hohen Reifen, zwischen die sich feinere Rippchen einschieben. Die Naht ist trotz der vorspringenden Falten kaum gewölbt. Der Mundrand ist rein gerundet, ohne Einbuchtung, leicht gezähnelt, die Innenlippe gefurcht. Der Deckel ist viel kleiner und dünner, als bei B. undatum, seine Dimensionen sind 15 : 10 Mm. Die Aussenseite hat ganz das verwilterte Aussehen der Bankconchylien, nur hinter dem Mundrand ist ein breiter Streifen einer dünnen, glatten, gelbbraunen Oberhaut erhalten.

Wir haben hier also einerseits die Sculptur von Bucc. undatum, andererseits 3*F

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das kegeiförmige Gewinde und den rein gerundelen, ungebuchleten Mundrand von Buce. Totteni; wohin die Form zu stellen, muss dem Ermessen des Einzelnen über- lassen bleiben.

Das folgende Exemplar (Fig. 3) schliesst sich durch die Sculptur, Oberflächen- beschaffenheit und den gefurchten Aussenrand unmiltelbar an die eben beschriebene Form, mit der es auch den Aufenthalt in den amerikanischen Gewässern theilt, an, hat aber den Deckel des typischen Buce. undatuın, die für diese Art characterislische Ausbuchtung am Aussenrande, und das auffaliend kurze Gewinde, wie es für die später abzuhandelnde var. litoralis King, von der mir Jelfreys ein Originalexem- plar zur Ansicht übersandt hat, characteristisch ist. Die Schale ist auffallend dick und schwer, die Wellenfalien sind hoch und scharf, aber länger, wie bei der vori- gen Form, auf dem Gewinde von Naht zu Naht reichend, nach der Mündung hin abnehmend, die Spiralreifen sind, namentlich auf der oberen Hälfte der Umgänge, weilläufiger und in Stärke abwechselnd. Die Mündung ist ziemlich lebhaft gefärbt, mit starkem Callus und sehr dickem Aussenraud. Diese Form scheint namentlich in der Fundy-Bay herrschend; das abgebildete Exemplar sammelte Verkrüzen im Becken von Anapolis. Auch Gould bildet sie als die an Nordamerika vorherr- schende Form ab.

Taf. 75 Fig. 4 stellt ebenfalls ein Exemplar aus den Gewässern von Neu- fundland dar, welches sich sehr nahe an das Taf. 74 Fig. 4 abgebildete von Island anschliesst, namentlich auch denselben tiefbraunen Gaumen und die braunen Spin- delflecken hat. Der einzige Unterschied liegt darin, dass, wie bei den beiden an- deren amerikanischen Formen, der Gaumen bis zum Aussenrand deutlich gelurcht ist. Der Deckel ist wie bei B. undatum.

Die beiden letzten Figuren der Taf. 75 (5 und 6) stellen die var. zetlandica Forbes dar, welche den Uebergang von der var. pelagica zur var. acuminala bildet. Auffallend gethürmte Gestalt, zahlreiche, (mindestens neun) fast immer schwach sculptirte Umgänge, dünne Schale und kleine, kaum ein Drittel der Gesammllänge ausmachende Mündung characterisiren diese Varielät, welche nach Jelfreys aus- schliesslich dem Tiefwasser angehört. Von unseren beiden Exemplaren ist das Fig. 5 abgebildete von Verkrüzen im Porsangerfjord gedrakt worden; es lässt die Wellenfalten vom dritten Umgang ab deutlich erkennen, nur kurz vor der Mün- dung schwinden sie und ebenso die auf den oberen Umgängen sehr deutlichen Spiral- reifen. Das andere Exemplar, ohne bestimmten Fundort schon länger in dem

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Senckenbergischen Museum in Frankfurt liegend, hat kürzere und schwächere Wel- lenfalten, die auch vom vierten bis sechsten Umgang kaum erkennbar sind, nur ganz schwache Spiralreifen und eine den Anwachslinien enisprechend deutlich ge- faltlete dünne Oberhaui, wie sie B. grönlandicum in seinen meisten Varietäten zeigt.

Nachdem die Tafein bereits gedruckt, erhielt ich von Herrn Jeffreys, dem ich sie zur Ansicht gesandi, noch eine Anzahl äusserst interessanter Formen, welche mich nöthigen, später noch einmal auf B. undatum zurückzukommen. Jeffreys vereinigt in seiner neuesten Arbeit noch folgeude Arten als Varietäten mit Bucc. undatum: labradorense Rve., Belcheri Rve., fragile Verkr. und conoideum Sars. Die- selben kommen spöter sämmtlich nach Originalen zur Abbildung.

Buceinum undatum erreicht am amerikanischen Ufer seine Südgränze bei Cap Cod, wie die meisten nordischen Arten; noch bei Boston ist es selten, nach Norden hin wird es häufiger. Auf der europäischen Seite führt Jeffreys als südlichsten Fundort la Rochelle an. Nach Martin findet man aber mitunter frische Exemplare im Magen von Trigla Gunnardi und auch ein lebendes Exemplar ist einmal im Golfe du Lion gefangen worden. Fossil findet man es bei Palermo mit Cyprina zusammen, es hat also früher weiter nach Süden gereicht. Nach Norden reicht es an der amerikanischen Seite bis Grönland, auf der europäischen bis zum nördlich- sten Finmarken, wie es scheint aber nicht bis nach Spitzbergen, wenigstens führt es Friele nicht von dort auf. Die Frage nach dem circumpolaren Vorkommen halte ich noch nicht für entschieden. Middendorff führt eine eigene var. schan- tarica von den Schantar-Inseln im Meerbusen von Ocholsk an.

2. Buccinum parvulum Verkrüzen. Taf. 73. Fig. 4. 5.

Testa quoad genus parva, ovato-acuminata, solida, apice acuto; anfractus 6 con- vexiusculi spiraliter lirati, interstitiis geminatim lineatis, transversimque plicati, plieis in anfractu ultimo obsolescentibus numerosis; anfractus ultimus spiram duplo superans, me- dio obtuse angulatus, plieis ad angulum evanescentibus. Apertura magna, superne acu- minata, in canalem brevissimum patulum desinens, labro simpliei, leviter labiato, superne flexuoso, columella parum arcuata, ad canalem leviter tortuosa, callo tenuissimo late ex- panso, inferne incrassato, appresso induta. Unicolor albida vel caeruleo-nigrescens, colu- mella et faucibus nigro-castaneis, limbo luteo. Operculum typicum.

Long, 34, lat. max. 21, alt. apert. 20 Mm.

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Buecinum parvulum Verkrüzen mss. Kobelt in Jahrb. Mal. Ges. III. 1876. p. 176 t. 2 fig. 3. 4. Sars Mollusca region. arcet. Norweg. p. 256 t. 24 fig. 4.

Gehäuse für die Gattung ziemlich klein, spitzeiförmig, mit ziemlich spitzem Apex, fesischalig; die sechs Umgänge sind ziemlich gewölbt und spiral gestreift; die Zwischenräume zeigen ein Linienpaar, das bald schärfer, bald weniger scharf vortritt und mitunter beinahe obsolet erscheint; auch die Rippen sind bald breit und flach, bald schmal und scharf vorspringend. Ausserdem sind zahlreiche schräge Falten vorhanden, welche auf dem leizten Umgang verkümmern und nur bis zur Mitte herabreichen. Der letzte Umgang ist mindestens doppelt so hoch, wie das Gewinde und zeigt in der Mitte eine ganz undeulliche Kante, an welcher die Quer- falten verschwinden. Die Mündung ist relativ gross, oben spitz zulaufend, unten in einen ganz kurzen offenen Canal übergehend; Mundrand dünn, scharf, innen mit einer leichten Lippe belegt, oben etwas ausgebuchtel, darunter leicht vorgezogen. Die Spindel ist nur wenig gebogen, in der Milte ausgeschnilten, unten leicht verdreht, mit einem ganz dünnen, weil ausgebreileten, nach unten verdicklen Callus belegt.

Die Färbung ist bald einfarbig weisslich (Fig. 5), bald dunkel blaugrau bis schwärzlich, in letzterem Falle sind Spindel und Gaumen braun bis schwarz mil gelbem Saum; nur der untere Theil der Spindel bleibt weiss.

Aufenthalt an Nordnorwegen, von Verkrüzen entdeckt.

Anmerkung. Sars ist geneigt, diese Form als Zwergvarietät mit B. undatum zu verbinden, wogegen ich Nichts einzuwenden habe. Dann dürften aber auch ein paar der von Sars als neu beschriebenen Arten mit fallen. Jeffreys zieht sie als Varielät zu groenlandicum, was mir aber noch weniger anzugehen scheint.

3, Buccinum glaciale Linne*). Tal. 7b. Fig-ds. I—6-

Testa plus minusve conica, apice acuminato, anfractibus 8—9 planulatis, uno vel bi vel tricarinatis, spiraliter ruditer suleatis, plieis undulatis obliquis brevibus, quam in B. undato plerumque minoribus seulptis, unicolor ferrugineo-fusca. Apertura subangu- lato-ovata, labro externo plerumqgue expanso et subtus protraeto, columella irregulariter concaya.

*) Die Synonymie siehe in der ersten Abtheilung p. 7.

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Diese Art ist noch um ein gules Stück veränderlicher, als Bucc. undaium, und da sie nur dem höchsten Norden angehört sie fehlt noch an Finmarken und reicht nur auf der Bank von Neufundland weiter nach Süden herab, ist somit der europäischen Fauna fremd so ist es noch viel schwieriger, genügendes Material zusammenzubringen. Ganz besonders wunderbare Formen scheint sie im Behrings- meer anzunehmen, wie einige mir vorliegende Formen von Dall beweisen, auf welche ich später noch zurückkommen werde.

Die auf Tafel 76 abgebildeten Formen stammen sämmtlich aus dem atlanto- arclischen Meere. Für den Typus der Art möchte ich Fig. 4 halten, welche auch so ziemlich der alten, in der ersten Abtheilung Taf. 3 Fig. 1. 2 reprodueirten Figur entspricht. Sie hat nur eine Kante an dem letzten Umgang, auf dem vorletzten ver- läuft dieselbe etwas oberhalb der Naht, auf den oberen verschwindet sie oder fällt richliger ganz mit der Naht zusammen; die Spiralsculptur besteht aus feinen, gleich- mässigen Spirallinien, die Wellenfalten reichen nur auf den oberen Umgängen bis zum Kiel herab, auf dem lelzten sind sie ganz kurz und verschwinden gegen die Mündung hin. Die Wölbung der Umgänge ist sehr unbedeutend. Das Gehäuse ist sehr dünnschalig, mit einer festansilzenden, braungelben, glatten Epidermis über- zogen; der Mundrand ist breit ausgelegt, aber dünn. Die Gesammtlänge des Ge- häuses beträgt 60 Mm. Ich habe dieses Exemplar seiner Zeit von Landauer er- worben und kann seinen genauen Fundort leider nicht angeben.

Hier schliessen sich zunächst die beiden kleinen Fig. 5 und 6 abgebildeten Exemplare an, welche ebenfalls nur eine Kante an dem letzten Umgange haben; für beide kann ich leider auch keinen sicheren Fundort angeben, doch habe ich ganz ähnliche Formen seitdem durch Verkrüzen von der Neufundlandbank erhalten. Fig. 5 unterscheidet sich von dem Typus eigentlich nur durch etwas kürzere und gedrungenere Form und die stärkeren, nach dem Kiele hin an Stärke zunehmenden Wellenfalten. Bei Fig. 6 dagegen, deren Original sich in der Löbbecke’schen Sammlung befindet, ireten auf dem letzten Umgang noch 1—2 Spiralreifen stärker hervor und führen so zu den Formen mit 2-3 Kielen hinüber.

Auch das prächtige Fig. 2 und 3 abgebildete Exemplar hat nur einen deut- lichen Kiel an den oberen Umgängen, erst am drittletzten zeigt eine der Spiral- reilen auf den Wellenfalten Anschwellungen, auf dem vorletzten und letzten bildet sie einen deutlichen oberen Kiel und zwischen den beiden Kielen bilden die Falten slärkere Anschwellungen in Form länglicher, schräg stehender Knoten. Die Spiral-

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sculptur besteht aus breiten, flachen, aber scharf abfallenden Reifen von unregel- mässig wechselnder Breite. Der Mundsaum ist breit uwgelegt, an den Kielen leicht ausgebuchtet, ziemlich regelmässig strahlig gerippl; an seiner Insertion steigt er über die Nahtlinie empor und verschmilzt mit der Kante. Das ganze Gehäuse hat eine auffallende Aehnlichkeit mit manchen grossen Cerithien. Die Dimensionen sind: Höhe 70, Höhe der Mündung 32 Mm. Das Original s!ammt von Spitzbergen und befindet sich in der Löbbecke’schen Sammlung.

Die vier seither besprochenen Exemplare hatten alle die abgeflachten Um- gänge des typischen Buceinum glaciale. Das Fig. 1 abgebildete Prachtexemplar, ebenfalls aus Löbbecke’s Sammlung stammend, hat schön gewölbte, gerundete Um- gänge, von denen sich der Kiel fast fadenförmig abselzt. Die Spiralsculptur stimmt so ziemlich mit der der vorigen Form überein, auch eine Andeulung einer oberen Kante ist vorhanden, aber die Wellenfalten sind nicht nach dem kiele hin, sondern oben an der Naht am stärksten. Der Mundsaum ist ebenfalls breit ausgelegt, ge- runzelt, an der Kante mit einem s’arken Ausguss, oben elwas über die Naht an- steigend, doch erheblich unter der Kante bleibend. Das Exemplar ist auch viel bauchiger, als B. glaciale im Durchschnitt, der grosse Durchmesser des letzten Um- ganges beträgt 55 Mm. bei einer Gesammtlänge von SO Mm. Ein bestimmter Fund- ort für das abgebildete Exemplar war nicht angegeben; ich besitze aber ein aller- dings weniger schönes, aber in allen Stücken mit dem abgebildeten übereinstim- mendes Exemplar mit der bestimmten Fundortsangabe: Petropaulowsk, Kamtschalka, leg. H. G. O. Chase 1855. Vielleicht handelt es sich hier doch um eine gute Lo- calvarietät, die einen eigenen Namen verdient, wenn sie ihn nicht schon vielleicht durch Gould erhalten hat.

4. Buceinum Finmarkianum Verkrüzen, Taf. 77. Fig. 1-8.

Testa elongato-ovata, tenuis, glabra, apice laevi, regulariter intorto; anfraetus 7-8, embryonales laeves, sequentes spiraliter sulcati, interdum transversim obsolete, plicati, in- feri fere laeves; sutura conspicua, suberenulata, inferne canaliculata. Apertura ovata; columella vix arcuata, callo tenui tecta; labrum acutum vel leviter inerassatum, subtus plus minusve protractum. Albido-fuscescens vel coeruleo-rufescens, fascia angusta varie- gata ad suturas, interdum pluribus varie dispositis ornata, epidermide tenuissima, mem- branacea, laevi induta. Operculum ovatum, nucleo laterali.

Long. 60—70, lat. 30--35 Mm.

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Buccinum Finmarkianum Verkrüzen Jahrb. II. p. 237 t. 8 f. 1-5. Sars Moll. Norveg. t. 13. f. 10. —_ grönlandicum var. finmarkianum Jeffreys Ann. Mag. 1880. II. p. var. attenuata Sars (Fig. 5). Testa multo magis elongata, eonico-acuminata, flavescens, flammulis irregularibus fus- catis variegata, spira valde producta et attenuata, anfractibus aequaliter convexis, ultimo haud multo dilatato, °/, eireiter long. testae oceupante, apertura parum expansa, labro ex-

terno tenuissimo leviter modo arcuato Long. 58 Mm. (Sars). Buceinum finmarchianum var. attenuata Sars Norw. Moll. p. 262 t. 25 fig. 3.

var. scalaris Sars (Fig. 1).

Testa uniformiter fusco-rufescens (vel fasciata), conoidea, spira producta, erassiuscula, anfraetibus tumidulis, fere scalariformibus medio leviter applanatis, ad suturam subito valde arcuatis, ultimo spira fere duplo longiore; apertura parva, labro externo tenuissimo inferne vix ultra apicem columellae protracto, striis spiralibus nonnullis caeteris magis prominulis fere carinaeformibus. Long. usquead 65 Mm.

Long. usque ad 82 Mm.

Buceinum finmarchianum var. scalaris Sars ]. c. p. 262 t.25 fig. 4.

Gebäuse Jänglich eiförmig.. dünnschalig doch fest, fast glatt, der Apex glatt und re- gelmässig eingewunden. Es sind 7—8 Umgänge vorhanden, von denen die embry- onalen keine Spiralsculplur zeigen, während die folgenden 2—5 spiralgefurcht und mitunter mehr oder minder deutlich radiär gefaltet sind, die späteren Umgänge sind wieder fast glatt, ohne Falten, nur mit undeutlichen und unregelmässigen Spiralrei- fen sculptirt; sie werden durch eine deutliche, an den oberen Umgängen crenulirte, nach unten hin fast rinnenförmige Naht geschieden, welche durch helle Flecken meist noch mehr hervorgehoben wird. Die Wölbung der Umgänge ist ungemein wechselnd, bald sehr unbedeutend, so dass die Conturen des Gewindes fast in eine gerade Li- nie zusammenfliessen, bald fast stielrund oder oben geschultert. Der letzte Umgang ist bauchig, sein Verhältniss zum Gewinde bei den verschiedenen Formen äusserst wechselnd. Die Mündung ist mehr oder minder eiförmig, die Spindel bei der !ypi- schen Form fast gerade, mit einer dünnen , nicht lostretenden Schmelzschicht belegt, unten etwas faltenartig gedreht; der Mundrand ist dünn oder nur leicht verdickt und nach

unten hin meistens etwas vorgezogen, der Ausschnilt ist ziemlich eng. Die Färbung II 1e. =

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ist ungemein variabel, bald einfarbig, von gelblichweiss bis bläulich und röthlich schwankend, meistens aber mit einer Fleckenreihe unter der Naht und häufig auch noch mit mehr oder minder zahlreichen schmalen, braun und weiss gegliederten Fle- ckenbinden sehr schön gezeichnet. Eine dünne häulige, glatte Epidermis überzieht frische Exemplare, reibt sich aber leicht ab. Der Deckel ist oval mit seitlichem Nucleus: seine relative Grösse scheint grossen Schwankungen zu unterliegen.

Diese eben so schöne wie veränderliche Art steht dem Buceinum grönlan- dicum zweifellos am nächsten und ist auch von Jeffreys als Tielwasservarietät damit verbunden worden. Mir ist das grosse Material durch die Hände gegangen, das Verkrüzen von seinen beiden Reisen nach Finmarken milgebracht hat, und ich muss mich nach sorgfältiger Prüfung dahin aussprechen, dass, wenn man bei den nordi- schen Buceinen überhaupt von guten Arten sprechen will, Buce. Finmarkianum als eine solche anerkannt werden muss. Auch G. O. Sars .und Friele sind derselben Ansicht.

Die Variabilität unserer Art ist nicht minder gross, als die von B. undalum und grönlandicum, und ich habe mich darum veranlasst gesehen, ihr eine ganze Ta- fel zu widmen. Sars hat i. c. zwei Varietäten abgetrennt, var. altenuata, mehr ver- längsıt, mit lang ausgezogener Spira, gleichmässig gewölbten Windungen und nicht allzu stark aufgeblasenem, nur etwa ®, der Gesammtlänge einnehmendem letztem Um- gang, und var. scalaris, mit aufgeblasenen, oft geschulterten Umgängen, die Mün- dung zwei Drittel der Gesammllänge ausmachend. Von unseren Exemplaren en!- spricht Fig. 1 der var. scalaris, Fig. 5 der var. allenuala, ohne eigentlich genau da- mit zusammenzufallen.

Eine scharfe Trennung der Varietäten ist lreilich, wie ein Blick auf unsere Tafel lehrt, unmöglich; die Sars’schen Varietäten bezeichnen nur Extreme der indivi- duellen Abänderung und zwischen ihnen kommen alle Uebergänge vor. So hat das kleine Fig. 8 abgebildete Exemplar die Umgänge erheblich stärker geschultert, als das grosse, sonsi der var. scalaris besser entsprechende Exemplar Fig. 1, welches an Grösse freilich das Orginal von Sars bedeutend übertrifft. Solche Exemplare müs- sen als überbildet aufgefasst werden, sie haben in Folge besonders günstiger Lebens- bedingungen einen Umgang mehr entwickelt als die Art sonst zu Ihun pflegt. Sol- cher Riesen hal übrigen» Verkrüzen mehrere mitgebracht. Trotz der Grösse ist der

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Mundsaum ganz dünn und scharf, eine Lippenbildung auch nicht einmal angedeutet. Die Spiralsceulptur ist dagegen verhältnissmässig stark entwickelt; unregelmässige, entferntstehende Spiralleisten sind auch auf dem letzten Umgang bis zur Mündung hin deutlich zu erkennen. Von der bunten Zeichnung sind nur die Nahtflecken vorhan- den, ausserdem nur noch auf dem letzten Umgang die schwachen Andeulungen zweier Fleckenbinden —Fig. 2 und 3 zeigen die Art in ihrer höchsten normalen Entwicklung und schönsten Färbung, ich möchte sie als typisch belrachten, obschon die Formen nach denen die Art ursprünglich aufgestellt wurde, kleiner und viel weniger bunt gezeich- net waren. Es sind über 8 Umgänge vorhanden, welche nicht allzu stark aber re- gelmässig gewölbt sind, die oberen Umgänge erscheinen fast gegillert, die unteren sind von entferntstehenden unregelmässigen Spiralreifen umzogen und auf diesen ste- hen die Fleckenbinden. Der Mundrand ist einfach und scharf, aber doch mit einer ganz dünnen weissen Lippe als Zeichen der vollendeten Ausbildung belegt.

Fig. 4 ist die bauchigste mir vorliegende Form und auch in der Textur so erheblich verschieden, dass man in die Versuchung komm!, sie als selbstständige Art anzusehen, sie ist aber mit den anderen Formen zusammen gesammelt und durch Uebergänge mit ihnen verbunden. Es sind 8 Umgänge vorhanden; der letzte ist sehr bauchig und nimmt ziemlich genau die Halfte der Gesammtlänge ein, Spiralsculptur ist kaum mehr zu erkennen, nur auf dem leizten Umgang sieht man noch undeutliche Reifen, von der Zeichnung sind nur Spuren vorhanden. Die Schale ist für diese Art auf- fallend dick und schwer, und dem gemäss auch die Aussenlippe verdickt und der Callus stärker und, was sons! bei B. finmarkianum nicht der Fall ist, nach aussen scharf begränzt; die Aussenlippe hat unten eine leichte Bucht.

Fig. 5, eines der Verkrüzen’schen Originale, bildet ein enigegengeselztes Extrem; seine langsam zunehmenden schwach gewölbten Umgänge geben ihm fast den Habitus ei- nes Sipho und die Mündung erreicht bei Weitem nicht die Hälfte der Gesammtlänge; Seulptur und Färbung sind wenig deutlich, der Aussenrand der Mündung ist noch ganz, scharf. Diese Form fallt,wie schon oben erwähnt, so ziemlich mit der var. attenu- ala Sars zusammen.

Fig. 6 habe ich der auffallenden Mündungsbildung wegen abgebildet, doch ist ger eckige Mundsaum nur individuelle Abnormiltät und deutlich Folge einer erlille- 4*

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nen Verletzung. Die Verdickung der Lippe beweisst indess, dass das Exemplar trolz seiner geringen Grösse als ausgewachsen angesehen werden muss.

Fig. 7 und 8 stellen ein paar kleine, aber sehr lebhaft gezeichnete Exem- plare dar, das eine mit vollkommen normal gewölbten, das andere mit auffallend stark geschulterten Umgängen. {

Aufenthalt am nördlichen Norwegen, von Verkrüzen namentlich im Porsanger Fjord in ziemlicher Anzahl gesammelt. Die abgebildeten Exemplare im Museum der Sesckenbergischen Gesellschalt in Franhfurt alM.

Anmerkung. Mörch will diese Art mit Buceinum perdix Beck vereinigen und beansprucht für diesen Namen die Priorität, obschon die Art von ihm nur sehr un- genügend beschrieben ist. Nach Jeffreys ist übrigens B. perdix eine buntgezeichnele Form des B. groenlandicum und von unserer Art erheblich verschieden. B. glab- rum Jeffr. msc., das nach Verkrüzen synonym mit finmarkianum sein sollte, wird von dem Autor in seiner Synopsis der nordischen Buceinen nicht aufgeführt.

5. Buceinum groenlandicum var?

Taf. 78 Fig. 1-4.

T. ova‘o-acuminata, spira gradato-turrita, cauda brevissima contorta, solida, pon- derosa; anfractus 8—9 valde inflati, superne subangulati, sutura distinete undulata vel late erenulata disereti, plieis rotundatis brevibus angulum vix transgredientibus, apertu- turam versus interdum evanescentibus lirisque spiralibus distantibus colore obseuriore ple- rumque conspieuis sculpti. Apertura subquadrangularis, alba, roseo limbata; columella callo distineto obteeta, medio excavata, obseure biplicata; labrum inerassatum, superne late sinuatum, inferne quasi truncatum; canalis brevissimus. Griseo-lutescens, liris obseurius articulatis.

Long. 80, diam. max. 50, alt. apert. 35 Mm,

Gehäuse fesischalig und schwer, mit eiwas treppenarlig gebautem, nicht all- zu hohem Gewinde und ganz kurzem, stark gedrehten Stiel. Es sind 8—9 sehr stark aufgeblasene Umgänge vorhanden, welche durch eine sehr stark gezackte Naht ge- schieden werden, sie erscheinen stark geschultert, wenigstens die vier letzten, und sind mit starken aber kurzen Wellenfalten seulptirt, welche die Schulterkante nicht

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oder nur wenig überschreilen; sie werden nach der Mündung hin unregelmässig und verschwinden schliesslich nicht selten ganz. Ausserdem sind zahlreiche nicht sehr erhabene und ziemlich weitläufig stehende Spiralreifen vorhanden, die stärkeren wer- den durch dunkle Färbung oder Gliederung noch mehr hervorgehoben. Die Mündung ist ziemlich viereckig, weiss, häufig rosa gesäumt der Mundrand ist dick, oben breit ausgebuchtet, dann ziemlich stark nach unten verlaufend, wie abgestulz!; die Spin- del ist stark ausgeschnilten, mil einem starken milunler weil ausgebreiteten Callus be- deckt, unten mit zwei starken faltenartigen Drehungen. Der Ausguss ist eng, canalarlig.

Es liegen mir von dieser Form die beiden abgebildeten Exemplare vor, die ich mit keiner der bekannten Arten so recht vereinigen kann. Am nächsten ste- hen sie dem B. Donovani Reeve nec Gray, das der Abbildung nach ähnliche dunkle Binden, kurze Falten und viereckige Mündung hat, haben aber mit B. Donovani Gray nichts zu ihun. Ich stelle sie im Einverständniss mit Jeffreys als Varietät zu groen- landicum bis auf Weiteres.

Aufenthalt an Grönland; Fig. 3. 4. in meiner Sammlung von Schlüter in Halle erhalten, Fig. 1. 2. in der Loebbecke’s.

6. Buceinum eilialtum Fabricius Taf. 78. Fig. 5—8.

Testa parva , ovata, parum crassa, spira brevi, unicolor albida; anfraetus 6 rotundati spiraliter subtilissime suleati, plieis numerosis, obliquis, ad suturam dentiforme prominen- tibus, in anfraetu ultimo peripheriam vix attingentibus seulpti, ultimus spirae longitudinem superans. Apertura parva, ovata, labro acuto, columella arcuata, callo tenui obducta, plica distinete obliqua inferne munita

Long. 22, diam. 12, alt apert. 12 Mm.

Buccinum ciliatum Fabricius Fauna Grönland. p. 401. Möller Index p. 12. E= ciliatum Reeve sp. 26 (nec. sp. ]). Mölleri Reeve Monogr. Buceinum Errata. == tenebrosum var. boreale Middendorf Malacoz. Ross. p. 162 t.

1II. fig. 7. 8. nee Hancock. —_ eyaneum Hancock Ann. Mag. XVIII. 1846. p. 328, nec Bruguiere. eiliatum Stimpson Synopsis north. Buceina p. 375. Non Buce. eiliatum Gould and Binney Invert. Massach. p. 368 fig. 209 (635).

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Gehäuse klein, gediungen eiförmig, nicht diekschalig, mit kurzem Gewinde, innen und aussen einfarbig weiss, meist nur mit Spuren einer Epidermis. Die sechs Umgänge sind gerundet und werden von feinen Spirallinien umzogen, sie sind mit dichten, ziemlich hoben, schräg nach unten verlaufenden Querfalten sculptirt, welche auf den oberen Umgängen fast bis zur Naht herunterreichen, auf dem letzten aber noch vor dem grössten Umfang verschwinden; oben an der Naht springen sie höckerig vor. Der letzte Umgang ist aufgeblasen und höher als das Gewinde Die Mündung ist klein, oval, der Mundrand scharf, die Spindel ziemlich stark gebogen und un- ten mit einer vorspringenden, schräg nach unten verlaufenden Falte versehen.

Aufenthalt: an Grönland, aber auch bis zu der Behringsstrasse westlich rei- chend. Fig 5. 6 ein Möller’sches Originalexemplar aus der Jeffreys’schen Sammlung, Fig. 7 8. mir von Hernn Friis mitgetheilt, beide aus Grönland.

Anmerkung. Bucc. eiliatum ist eine sehr characleristische, meist zwerghaft kleine Form, von welcher Stimpson mit Recht sagt: „Ihe appressed form of the shell, Ihe narrow somewhat canaliculated aperlure and Ihe !oolh on the columella are its prominent characters.“ Eine mit Cilien bedeckte Epidermis ist bei meinen Exem- plaren niebt vorhanden und scheint überhaupt »ur ausnahmsweise vorzukommen. Das hat allerdings die Erkennung der Art erheblich erschwert und besonders hat sich Gould täuschen lassen, indem er, besonders auf die Autorität von Loven hin, eine Anzahl Formen von der Bank von Neufundland, welche sich um B. ventricosum Kie- ner und Totteni Stimpson gruppiren, zu ciliatum zog. Wie dieser Irrihum mög- lich war, wird sich bei den Taf. 81 Fig. 2. 3 abgebildeten Exemplar ergeben, wel- ches von Gould als sein typisches ciliatum an Jeffreys gegeben worden ist; es ist allerdings ganz entschieden mit Cilien bedeckt und hat auch eine zahnförmige Falte auf der Spindel.

Reeve hal die Art anfangs richtig aufgefasst, nur dass er auch B. ventrico- sum Kiener, auf Gould gestützt, als ciliatum copirte; als er bei Anfertigung des Re- gisters den Namen zweimal fand, liess er ibn leider an der unrechten Stelle stehen und gab dem ächten ciliatum den unnöthigen neuen Namen Mölleri. Dagegen hat Hancock die Art verkannt und für cyaneum Brug. genommen, und Middendorf bildet ein unzweifelhaft hierher gehöriges Exemplar unter den Namen Tritonium tenebro- sum var. boreale ab.

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7. Buceinum undatum Linne, Taf. 79. Fig. 1-5.

Wie schon oben erwähnt, hatle Herr Jeffreys die Güte, mir eine Anzahl sei- ner interessantesten Formen von Buceinum undatum zur Ansicht und Abbildung zuzu- schicken, was mich veranlasst, hier noch einmal auf diese Art zurückzukommen.

Fig. 1 stellt eine der extremsten Formen dar, welche durch die Verlängerung des Gewindes entstehen können, ein würdiges Seitenstück zu der früher abgebilde- ten var. acuminala, aber trotz der Aehnlichkeit in der Form einer anderen Varie- tätenreihe angehörig. Die Schale ist dünn und zerbrechlich, trotz ihrer Grösse sehr . leicht, das Gewinde bei aller Höhe nicht schlank, sondern sich schon nahe dem Apex rasch verbreiternd und dann langsamer an Breite zunehmend. Die Umgänge sind nich! rein gewölbt, sondern von oben her bis fast zur Mitte abgeflacht und dann leicht convex. Die Wellenfalten sind aul den oberen Umgängen zahlreicher und schärfer, als unsere Figur zeigt, von den viertleizten an nehmen sie an Zahl ab und werden flacher, und auf den beiden untersten sind sie kaum mehr zu erkennen. Noch mehr redueirt ist die Spiralseulptur; auf den oberen Umgängen ist sie vorhanden gewesen, wie gewöhnlich aber abgerieben, auf den unteren dagegen, die tadellos erhalten sind, kann man mit blossem Auge nur weitläufig stehende Spiralreifen erkennen und da- zwischen nur ganz feine kurze Spirallinien, wie bei der Gruppe des B. tenue Gray. Es ist diess wieder ein Beweis, dass auch die feine Sculptur so wenig in allen Fäl- len zur Artunterscheidung ausreicht, wie irgend ein anderer Unterschied. Der Mundsaum ist dünn und scharf, die Spindel hat eine scharfe doppelte Biegung und zwei undeulliche Fallen. Von mir bekannten Formen steht Buceinum Donovani Sars, das wir Taf. 82 fig. 1 reprodueiren, unserer am nächsten, ich komme später noch einmal darauf zurück.

Das abgebildete Exemplar hat eine Gesammtlänge von 120 Mm; der Durch- messer des letzten Umgangs beträgt 57, die Höhe der Mündung 42 Mm. Es be- findet sich in der Sammlung des Herrn Jeflveys.

Fig. 2 stellt im Gegensatze dazu eine der Formen dar, bei denen der letzte Umgang überwiegt und das Gewinde förmlich in einander geschachtelt erscheint. Bei einer Gesammtlänge von 67 Mm. kommen nur 22, also kaum ein Drittel, auf das

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Gewinde, und die einzelnen Umgänge desselben sind nicht gewölbt, sondern unter einem Wulst, welcher die tiefe, fast rinnenförmige Naht begränzt, deutlich einge- drückt. Wellenfalten sind nur auf den obersten Umgängen erkennbar; auch nur dort sind stärkere Spiralreifen, die unteren Umgänge zeigen nur starke Anwachsstreifen und feine, ziemlich gleichmässige, leicht gewellte dichte Spiralreifehen. Die Mün- dung macht ?/; der Gesammtlänge aus und ist oben so zusammengedrückt, dass sie birnförmig erscheint; die Spindel ist stark gedreht und hat in der Mitte einen stark vorspringenden Faltenwulst. -— Es ist dieses Exemplar trotz seines merkwürdig re- gelmässigen Habitus nur als eine Abnormitäl zu betrachten, bedingt durch eine in der Jugend erlittene, oben noch deutlich erkennbare Verletzung. Der Deckel ist völlig normal.

In diese!be Calegorie gehört Fig. 5, ausgezeichnet durch einen starken slump- fen Kiel, welcher die drei letzten Umgänge ein Stück unter der Naht umzieht, über demselben sind die Umgänge flach und nur mit einigen Spiralreifen sculptirt. Die Sceulplar ist die des typischen B. undatum. Nach Jeffreys ist Buceinum imperiale Reeve (ÜConch. icon. sp. 6) unbekannten Fundorltes nichts anderes, als ein beson- ders grosses und schönes, lebhaft gefärbtes Exemplar dieser Varieläl.

Fig. 4 ist ein Originalexemplar der var. littoralis King, von King selbst an Herrn Jellfreys gegeben; es ist eine ungemein gedrungene, schwere ,. dickschalige Form mit kurzem, plumpen Gewinde und tiefbraunem Gaumen; die Seulptur ist die typische.

Fig. 3 aus meiner Sammlung, ist die Form von Reikjavick, welche Verkrüzen als var. plana unterschieden hat. Sie schliesst sich durch das kurze, gedrungene Ge- winde und die Schwere der Schale an die var. litoralis an, aber das Gewinde ist doch erhebiich höher und auf den beiden leizten Umgängen sind die Wellenfalten vollkommen verschwunden, die Umgänge selbst obenher abgeflachi, so dass der letzte einigermassen in der Mille kanlig erscheint, und nur mit einzelnen entfernt stehenden Spiralreifen sculptirt, der Gaumen ist tief koffeebraun, mit schmalem hellen Rand. Verkrüzen hat leider nur beschädigte Exemplare mitgebracht und ist die Ab- bildung einigermassen ergänzt.

Stimpson, dessen innleressante Arbeit über die nordischen Buceinen ich mir trolz aller Bemühungen erst jeizt habe verschaffen können, beschränkt Buceinum un-

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datum auf die europäischen Formen und bezeichnet die amerikanischen als Buccinum undulatum. Ueber die Trennung liesse sich reden, aber dann darf die Art nicht mit dem Möller’schen Namen belegt werden, der einer anderen Art angehört. Ich komme später auf diesen Punkt zurück.

8. Buceinum elegans Verkrüzen. Taf. 80. Fig. 1. 2.

Testa ovato-acuminata, spira turrita, cauda brevissima; anfractus 9 valde convexi, sutura fortiter undulata disereti, superi 8 laeves, sequentes tenuissime spiraliter lirati, ra- diatim confertim plicati, plieis 18—21 in anfractu penultimo, parum obliquis, interstitiis fere aequalibus; anfraetus ultimus rotundatus, ventricosus, plieis ad suturam tantum con- spieuis, irregularibus, aperturam versus evanescentibus. Apertura rotundato-ovata, subtus late emarginata, labro regulariter arcuato, integro, haud everso, columella excavata, callo late expanso obtecta. Rufescente-fuscescens, epidermide fusca, pilis brevibus nigris pecu- liariter armata. Operculum nucleo centrali.

Long. 78, alt. apert. 36 Mm.

Buceinum elegans Verkrüzen in Jahrb. Mal. Ges. V. 1878 p. 219. Ibid. VII.

p. 92 t. 4 fig. 1. 2.

Gehäuse gelhürmt eiförmig mit gethürmtem Gewinde und ganz kurzem Stiel, die neun Umgänge sind stark gewölbt, durch eine deutliche, stark gewellte Naht geschieden; die drei ersten sind glatt, die späteren fein spiral gereift mit einzelnen breiteren stärker vorspringenden Reifen, und mit zahlreichen concentrischen Falten sculptirt, welche auf den oberen Umgängen fast von Naht zu Naht laufen, auf den späteren dagegen und namentlich auf dem letzten Umgange nur kurz sind. Die deut- lichen Anwachsstreifen bilden zwischen den stärkeren Rippen eine feine Gitterung. Eine graugelbliche, rauhe, mit eigenthümlichen schwarzen dornartigen Fortsätzen ver- sehene, ziemlich festsitzende Epidermis ist meistens noch vorhanden. Die Mündung ist rundeiförmig, unten weit ausgeschnitten, der Mundrand regelmässig gerundet, leicht verdickt, nicht auswärtsgekehrt und nicht ausgeschnitten; die Spindel ist ziem- lich ausgehöhlt und mit einer weit ausgebreiteten dünnen Schmelzschichte bedeckt. Der Deckel ist mittelgross, oval und hat einen centralen Nucleus.

Aufenthalt auf der Bank von Neufundland von Verkrüzen entdeckt, das abge-

bildete Exemplar in dem Senckenbergischen Museum in Frankfurt. III. 1. c. 5

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Anmerkung. Jeffreys zieht diese interessante Form als Varietät zu seinem Buceinum Tottenii Stimpson (Taf. 80 Fig. 3. 4), und in der That scheinen mir auf beide Formen zusammen zu gehören. Buceinum Tottenii Verkrüzen (cfr. Jahrbücher der deutschen malacozoologischen Gesellschaft VIN. p. 92) ist etwas ganz anderes, und auch Frieie scheint nach seinen Briefen eine andere Form unter Tottenii zu ver- stehen. Genaueres darüber siehe bei dieser Art. Dall will es mit B. polare Gray vereinigen, das nach Jeffreys einfach Synonym von glaciale ist.

9. Buceinum Tottenii Stimpson. Taf. 80. Fig. 3. 4.

T. ovato-conoidea, tenuiuscula, spira acuta, sat exserta; anfractus 7—8 convexi, bene rotundati, sutura impressa discreti, plieis concentrieis vix obliquis numerosis, 20—24 in anfractu, interstitia fere aequantibus, in anfraetu ultimo plerumque obsoletis sculpti et liris spiralibus planiuseulis snbirregulariter alternantibus eingulati. Apertura dimidiam lon- gitudinem subaequans, latiuscula, labro tenui superne leviter sinuato, columella parum flexuosa, plieis vix conspieuis. Albida, apertura pallide lutescente.

Long. 52, diam. 32, alt. apert. 27 Mm.

Buceinum Tottenii Stimpson Rey. northern Buecinum in the Canad. Naturalist.

1865 p. 385.

Diese Art hat zu den verschiedenarligsten Deutungen Anlass gegeben, ver- anlasst durch Stimpson selbst, welcher Buce. eiliatum Gould (ex parte) dazu citirte. Stimpson sagt über die Art folgendes: Shell of moderate size, white, of a light and thin structure; spire acule; sulure impressed, whorls 7 regularly convex, neit- her carinated nor angulated. Longitudinal folds about 22 in number to each whorl, very regulair, straight, not at alloblique, and about equalling their interspaces in width. These folds are prominent on the spire, but usually obsolete on the body whorl, except occasionally on the sulure. The transverse strialion is somewhat as in B. undatum, bud sharper rand more regular, and the grooves are narrower and more deeply eut. The primary ridges are very numerous and crowded, less pro- jecting than in B. undatum, but differing among themselves in strength, the narro- wer and less prominent ones usually alternating by 3—4 with the stronger ones. The primary grooves are much narrower, than the correspondig ridges. The se-

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condary grooves are few in number, occurring for the most part only on the grea- ter ridges, and as usually in the undatum group, they are not easily distinguished from the smaller primaries, Aperture rather broad, and halfas long as the shell; outer lip thin, effuse and projecling below, aud wilh ils superior sinus very broad and shallow, or obsolete; fold on the columella little prominent. Colour within the aperlure white or pale yellowish. Periostraca liebt yellowish, short eiliated with triangular fimbriae at the intersections of the lines of growth with Ihe transverse striae. Long. 2. 12, diam. 1. 3.%

Diese Beschreibung passt auf das mir vorliegende, von Herrn Jeffreys güligst mitgetheilte Exemplar so ausgezeichnet, dass an der richtigen Bestimmung kein Zweifel sein könnte, auch wenn der Besitzer das Exemplar nicht ausdrücklich als ein Stimpson’sches Original bezeichnet hälte. Der einzige Unterschied besteht darin, dass bei dem vorliegenden Exemplare auf der Höhe der Umgänge zwei lieifen be- sonders stark vorspringen, wohl eine individuelle Eigenthümlichkeit. Von B. un- datum unterscheidet sich Toltenii, wie Stimpson ganz richtig bemerkt, sofort durch die geraden, nicht schrägen Falten, von cıliatum Fabr. nec Gould durch den Mangel der characteristischen Querfalte auf der Spindel, sowie die ganze Gestali, von B. eiliatum Gould-ventricosum Kiener durch die stärker gewölblen Umgänge und die zahlreichen Falten.

Verkrüzen hat Jahrb. VII. p. 92 eine lange Auseinanderselzung über B. Tot- teni gegeben, die aber an dem Grundfehler leidet, dass er das ächte B. Totteni nicht kennt und sich viel mehr an die Abbildung von Gould hält, die aber Slimpson durchaus nicht zu seinem Totteni, sondern zu Humphreysianum Bren. ventricosum Kiener eitirt. Ich komme auf diesen Punct später noch eingehender zurück.

Aufenthalt auf der Bank von Neufundland. (Coll. Jeffreys).

10. Buceinum Lischkeanum Loebbecke. Taf. 80. Fig. 5. 6

Testa elongato-ovata, subpyramidata, spira subturrita, acuta, solida, erassiuscula; anfractus 9 spiraliter subtilissime striatuli et vestigiis incerementi distinetis irregulariter sculpti, plieis validis irregularibus obliquis vel curvatis juterdum interruptis vel bifurcatis,

be

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in anfr. 5 inferis suturam haud attingentibus muniti; superi bene rotundati, inferi suban- gulati, sutura distineta subundulata discreti. Apertura dimidiam longitudinis haud attin- gens , irregulariter ovata, columella biangulata, crassa, callo appresso induta, labro crasso, supra valde canalieulato-sinuato. Griseo-coerulea, epidermide tenuissima laevi fuscescente obtecta, apertura rosaceo-albida, ad columellam extus luteo-fuscescente limbata.

Long. 90, diam. max. 55, alt. apert. 42 Mm.

Bucceinum Lischkeanum Löbbecke in Nachr. Bl. der deutschen malacoz. Ge-

sellsch. XIII. p. 49.

Gehäuse länglich eiförmig, fast pyramidal, festschalig und schwer, mit gelhürm- tem Gewinde und spitzem Apex. Die neun Umgänge sind sehr fein gestreift und ausserdem mit deutlichen, aber unregelmässigen Anwachsstreifen seulplirt; sie Ira- gen starke, unregelmässig vertheilte, schräge oder gekrümmte Wellenfalten, welche nicht selten, wie bei B. tenue, unterbrochen oder gabelig getheilt sind; auf den drei letzten Umgängen erreichen sie die untere Naht nicht. Die oberen Umgänge sind gut gerundet, die unteren etwas kantig; die Naht ist deutlich. Die Mündung ist nicht so lang, wie das Gewinde, unregelmässig oval; die Spindel ist zweimal gebogen, dick, und mit einem starken, fest angedrückten Callus belegt; der Aussenrand ist dick, oben mit einem slarken, fast einen Canal bildenden Ausschnitt, dann vorge- zogen und unten noch einmal, aber schwächer, ausgeschnitten. Die Schale ist graublau, mit einer ganz dünnen, glatten, gelbbraunen ‚Epidermis überzogen, die Mündung ist leicht rosa, der Spindelcalius aussen gelbbraun gesäunit.

Aufenthalt an Nordjapan; das abgebildete Originalexemplar in der Loebbecke’- schen Sammlung.

Anmerkung. Diese Art hat fast den Habitus des Buceinum undatum Linne, das ich aus den japanischen Gewässern noch nicht gesehen habe; die Sculptur und be- sonders die eigenthümliche Faltenbildung verweisen die Art aber in die nächste Ver- wandtschaft von Buceinum lenue Gray.

11. Buccinum conspicuum Verkrüzen. Taf. 81. Fig. 1

T. ovato-turrita, spira conica, breviter acuminata, solidula, ponderosa; anfr. 9 con- I , vexi, sutura profunde impressa subirregulari discreti, plieis obliquis distantibus prope sutu-

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ram muniti, liris numerosis vix elevatis subalternantibus undique eingulati; anfr. ultimus inflatus, aperturam versus plieis destitutus. Apertura magna, late ovata, superne acuminata et subcanaliculata; columella obligua, valde excavata, inferne oblique recedens; labrum incrassatum, fere semicirculare, supra sinuatum, infra produetum. Griseo-rufescens, epi- dermide grisea laevi obtecta, apertura fuscescens, nisi ad callositates porcellaneas. Oper- culum magnum, nucleo excentrico.

Long. 82, diam. 50, alt. apert. 40 Mm.

Buecinum conspicuum Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 89. t. 3. fig. 5

Gehäuse gethürmt-eiförmig, mil kurzem pyramidalem Gewinde, festschalig und schwer, rölhlich grau mil einer ganz dünnen, glatten Epidermis, auf welcher sich ein ganz dünner grauer Ueberzug niedergeschlagen hat. Es sind neun gutgewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine tief eingedrückte ziemlich unregelmässige Naht geschieden werden; sie sind mit breiten, schrägen, gebogenen Wellenfalten sculp- tirt, welche durch breitere flache Zwischenräume geschieden werden, sie laufen auf den oberen Umgängen fast von Naht zu Naht, auf den vorletzten fangen sie an kür- zer zu werden und auf den leizten schwinden sie gegen die Mündung hin ganz. Die Spiralseulptur besteht aus flachen, kaum vorspringenden Reifen, welche an Stärke ziemlich regelmässig abwechseln; sie sind durch dunklere Färbung hervorgehoben. Der letzte Umgang ist aufgeblasen und nach vornen fast rein gerundet. Die Mün- dung ist weit, oben etwas spitz zulaufend und eine leichte Rinne bildend, unten ziem- lich breit ausgeschnilten; die Spindel ist schräg nach aussen gerichtet, stark ausge- schnitten, in der Mitte mil einem dicken glänzend weissen Gallus belegt, der nach beiden Seiten hin sich rasch verdünnt und ro'hgelb wird, nach aussen hin aber scharf begränzt ist. Die Aussenlippe ist schön gerundet, namentlich oben stark verdickt und breit ausgeschnitlen, unlen vorgezogen und nicht inehr ausgebuchlet, sie ist mil ei- nem breiten weisslichen Saum umgeben, und auch,die den Canal abgränzende Schwiele ist weiss, der Rest braungelb bis leberbraun. Der Deckel ist relativ gross, der Nucleus liegt nahe der Mitte des Aussenrandes.

Aufenthalt auf der Bank von Neufundland, von Verkrüzen entdeckt, das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung.

Anmerkung. Diese Art bildet mil ventricosum Kiener, Tottenii Verkrüzen nec Stimps. und einigen anderen später zu beschreibenden einen für die Bank von Neu-

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Turdland anscheinend charakteristischen Formeukreis. den ich mil keinem der europä- ischen vereinigen möchte. Ich komme auf diese Formen noch zurück.

12. Buceinum ciliatum Gould juv. teste Jeffreys. Tar.as1 Rig2273.

Ich bilde hier eine Schale ab, welche wir Jeffreys mit dem ausdrücklichen Bemerken sandte, dass er sie von Gould selbst als sein Buceinum ciliatum erhalten habe. Es ist ein junges dünnschaliges Exemplar von nicht ganz sieben Windungen mit dünnem scharfen Mundsaum , ausgezeichnet erhalten, allenthalben mit einer dün- nen gelblichen Epidermis bedeckt, welche ganz wie Gould angibt, längs der An- wachsstreilen Reihen kurzer breitbasiger Cilien trägl. Die Umgänge sind gewölbt oben mit kurzen undeutlichen Weilenlalten sculptirt, so dass die Naht an den unte- ren Umgängen leicht gewellt erscheint; sie werden von entfernistehenden stärkeren und zahlreichen dazwischen geschobenen schwächeren Spiralreifen umzogen, die stär- keren erscheinen sehr hübsch braun und weiss gegliedert. Die Spindel trägt eine starke, schräg nach unten veriaufende Falte. Der Mundrand ist ganz dünn und scharf, der Gaumen undeutlich gefurcht und innen bräunlich. Die Dimensionen des abgebildeten Exemplares sind: Länge 48, grösster Durchmesser 30 Mm.

Dieses Exemplar erklärt den Irrthum, in welchen Gould verfallen; wenn er das typische B. ciliatum Fabr. nicht besass war nichts natürlicher, als dass er diese Form, welche die gewimperte Epidermis und eine Spindelfalte besass, dafür nahm. Er ging allerdings nachher weiter und erklärte alle Bankformen, also auch B. ventri- cosum Kiener, das er als Typus abbildete, und B. Totteni Stimpson, für ausgewach- sene, abgeriebene Exemplare seines Bucc. ciliatum, ein Irrthum, der mit seinem sehr verbreiteten Werk gleiche allgemeine Verbreitung gefunden hat. Stimpson hal zwar B. Tolteni ausgesondert, aber vorliegende Form nicht gekannt und darum nicht er- klären können, wie ein Forscher von dem Scharfsinne Gould’s in diesen Irrthum verfallen konnte.

Das abgebildete Exemplar ist zweifelsohne zu den Varietäten von B. groen- landicum zu rechnen; es stammt von Neufundland und befindet sich im Besilze mei- nes verehrten Freundes, J. Gwyn Jeffreys in Ware Priory.

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13. Buccinum tenue Gray. Taf. 81. Fig. 4. 5.

T. fusiformi-ovata, spira subacuminata, apice acuto, tenuiscula, sordide alba, epider. mide tenuissima lutescente plerumque detrita induta. Anfr. 8 satconvexi, bene rotundatis»'

SET

leniter acrescentes, sutura profunda subirregulariter undulata disereti, suleis spiralibus con- fertissimis subtilibus undique eingulati et plieis concentrieis saepe interruptis vel bifidis irregulariter sculpti. Apertura ovata, columella fere rectangulatim excisa, infra distinete plieata, labro(in speeim. vix adulto), acuto, tenuissimo.

Long. 50, diam. 28, alt apert. 24 Mm.

Buccinum tenue Gray Zool. Voy. Beechey p. 128 pl. 36 fig. 19. Reeve Conch, icon. sp. 27.

Non Buceinum (Bullia) tenue Gray M. Ch. II p. 77 t. 14 fig. 7.

Gehäuse eispindelförmig mit zugespitztem, spitz zulaufendem Gewinde, ziem- lich_dünnschalig, schmutzig weiss, mitunter mit den Resten einer dünnen, gelblichen Epidermis. Die acht Umgänge sind gul und rein gewölbt, nicht geschultert, von sehr feinen, dichtstehenden, ziemlich gleichen Spirallinien überall umgeben und mit

coneentrischen schmalen Wellenfalten sculplirt, welche auf den oberen Umgängen von Naht zu Naht laufen und unten häufig gabelig gelheilt sind; sie werden aufden letzten Umgang unregelmässig, brechen kurz ab oder beginnen erst ein Stück unler- halb der Naht, sich zwischen zwei andere einschiebend. Die Mündung mit ganz dünner Aussenlippe, die Spindel bildet fast einen rechten Winkel, ist nur wenig cal- lös und trägt unten eine scharfe, fadenarlige Falte.

Aufenthalt im Eismeer, das abgebildete Exemplar ein Beechey’sches Original

aus der Jeffreys’schen Sammlung.

14. Buccinum scalariforme Beck. Taf. 81. Fig. 6. 7.

Diese Form ist bereits in der ersten Abtheilung p. 72 t. 13 fig. 5 unter dem etwas späteren Namen B. tortuosum Reeve abgebildet und beschrieben. Ich bilde hier ein Exemplar ‚der Loebbecke’schen Sammlung zum Vergleich mit der vorigen ab.

40°

Sie unterscheidt sich von B. teiue auf den ersten Blick anscheinend sehr auffallend durch die viel stärker gewölbten aufgeblasenenr stielrunden Umgänge, festere Schale und stark gebogene Wellenfalten; aueh die Mündung ist fast viereckig, die Spindel doppelt gebogen mit zwei starken Falten. Genauere Untersuchung zeigt aber die- selbe feine Microseulpltur und ebenlalls unregelmässige, unten gegabelte oder erst in der Mitte der Umgänge beginnende Wellenfalten, so dass_man nicht viel dage- gen einwenden kann wenn Jeffreys sie mit tenue als Varietät vereinigl. Aufenthalt an Grönland (Möller), das abgebildete Ex. von Labrador.

15. Buceinum Donovani Gray. Taf. 82. Fig. 2—5.

T. elongato-pyramidata, spira acuminata, apice subeylindrice attenuata, crassa, so- lida; aufr. 8- 9 convexi, plieis obliquis crassis, ad suturam distinctioribus eireiter 13 in anfr. scuipti et liris planis latiusculis subaequalibus numerosis, interdum minoribus inter- cedentibus, eingulati, ultimus medio obtuse carinatus, plieis ante carinam obsolescentibus Sutura profunda, impressa, irregulariter crenulata. Apertura cireiter ?/, long. aequans, ir- regulariter rotundato-ovata; columella callo erasso porcellaneo obtecta, valde curvata, inferne _ excisa; labrum incerassatum, porcellaneum, supra late, infra minus distincete sinuatum. Albida epidermide tenuissima laevi fulvescente induta.

Long. 60, diam. 34, alt. 27 Mm.

Buceinum glaciale Donovan British Shells V. 1799 pl. CiV, nee Linne. _ Gray Append. Voy. Parry 1824 p. 240. _ Brown Illustr. Conch Great Britain 1827 pl. 49 fig. 12 13. Donovani Gray Zool. Beechey p. 128. _ _ Gould Invert. Mass. 1th. Ed. p. 304 s. 208. Gould and Binney p. 369 fig. 636. En Stimpson Rev. North. Buce. p. 369.

Non Buce. Donovani Reeve Conch. icon. sp. 2 = groenlandicum var. (t. 82 fig. 6).

Non Bucc. Donovani Küster Mart. Ch. II. t. 13 fig. 11 = conspicuum Verkr.?

Non Buce. Donovani Sars Moll. arctica Norveg. t. 13 fig. 11 = undatum var. (ft. 82

fig. 1). Non Buce. Donovani Bell Canad. Naturalist. vol. V. p. 211 = Sipho Kroyeri fide

Stimpson. Var. ecarinata (fig. 4).

? Buceinum tubulosum Reeve Conch. icon. sp. 105.

41

Gehäuse gelhürmt mit pyramidalem Gewinde, auf dem die beiden ersten Um- gänge als fast cylindrischer, glalter Apex sitzen, fesischalig und dick. Es sind 8 bis 9 Umgänge vorhanden; dieselben sind gut gewölbt und !ragen, auf den letzten Umgängen elwa 13, dicke, schräg verlaufende, an der Naht besonders deutliche Wel- lenfalten, welche durch gleichbreite oder breitere flache Zwischenräume geschieden werden. Die Spiralsculptur besteht aus flachen, ziemlich gleichbreiten, deutlichen, dichtstehenden Reifen, auf denen man mit der Loupe, milunter auch schon mit blossem Auge eine Secundärfurchung erkennt; die Furchen sind schmäler und quergestreift; hier und da schieben sich in sie feine accessorische Reifen ein. Die letzte Windung hal einen stumpfen Kiel, welcher an der Insertion des Aussenrandes beginnt, aber erheblich unterhalb der Mitte des letzten Umganges ausläuft; er verkümmert mitunter nach der Mündung hin und fehlt nicht selten gänzlich. Die Wellenfalten sind auf dem letzien Umgang weniger regelmässig und verschwinden schon ehe sie den Kiel er- reichen. Die Mündung ist rundeiförmig und kürzer als das Gewinde; die Spindel ist mil einem dicken porcellanweissen, bisweilen röthlichen Callus belegt, der „nach aussen scharf abgegränzt ist; sie zeigt eine starke doppelte Biegung und unten einen fallenarligen Ausschnitt, der Aussenrand ist porcellanartig verdickt, oben breit und deutlich, unten weniger deutlich ausgeschnitten. Die Färbung ist gelblichweiss, die Epidermis etwas gelblicher, sehr dünn und glalt.

Die kantenlose, Fig. 4 abgebildete Form wird wohl mit Bucc. tubulosum Reeve zusammenfallen. Keeve gibt folgende Diagnose: „B. testa ovalo-turrita, spira acumi- nata, valde producta, anfractibus rolundalis, suturis fortiter plicatis, transversim cre- berrime tenuiliratis; apertura brevi, rolundata, luteo-fusca, aperturae fauce albida auranlio lincta. Hab. —?“ Es passt das ganz genau auf die mir vorliegenden Exemplare, welche Verkrüzen von Neufundland mitbrachte, und die offenbar nur kantenlose Exemplare von Donovani sind.

Aufenthalt auf der Bank von Neufundland, die unter 2—4 abgebildeten Exem- plare von Verkrüzen erbeutel und in meiner Sammlung befindlich, Fig. 5 Copie nach Gould.

Anmerkung. Diese Art hat trotz der wirklich guten Abbildung bei Donovan zu einer fürchterlichen Confusion Anlass gegeben und fast jeder Autor hat eine andere Art darunter verstanden. Ursache ist die Abbildung bei Gould, welche die in der

II. 1.c. 6

42

Beschreibung ausdrücklich hervorgehobene Kante kaum (obschon mehr als die Fig.5 gegebene Copie) erkennen lässt. Die folgenden Antoren haben sich an diese Figur gehalten und sind dadurch irre geführt worden. Reeve, dessen Figur ich zur Ver- gleichung Fig. 6 copire, hat wahrscheinlich eine Varielät von B. groenlandieum vor sich gehabt, welche der von uns Taf. 78 Fig. 1—4 abgebildeten ähnlich war; er hegt selbst sehr erhebliche Bedenken über die Richtigkeit seiner Bestimmung. Mörch hat Reeve’s Figur zu seinem Buceinum terrae-novae Beck gezogen, worin ich ihm doch nicht ganz beistimmen kann. Küster hat den Irrthum noch weiter geführt und wahrscbeinlich ein altes Exemplar der von Verkrüzen als Buce. conspi- cuum unterschiedenen Form für Donovani genommen, Neuerdings hat dann noch Sars, allerdings mit einigem Zweifel, die gethürmie Form von Buce. undalum für Donovani genommen, obschon Stimpson bereits 1868 eine vollständig correcte Syno- pymie der Art gegeben. Ich reprodueire die Sars’sche Figur als Fig. 1 unserer Ta- fel und hoffe, dass nun der Confusion endgültig gesteuert sein wird.

Jeffreys hat neuerdings unsere Art als Varietät zu Bucc. glaciale L. gezogen und in der That ist dagegen nicht viel einzuwenden; die Unterschiede bestehen in der schärferen Sculptur, den gewölbteren Umgängen und der stärker ausgeschnitlenen Spindel, lauter Unterschiede, welche nur graduell sind und sich bei reichlichem Ma-

terial verwischen.

16. Buceinum fragile Verkrüzen- Taf. 82. Fig. 7.

Testa tenuis et fragilis, albido-einerea, conico-ovata, sat ventricosa, epira leviter pro- ducta, apice obtusiusculo; anfraetibus 7—S tumidulis, aequaliter convexis, ultimo magno et dilatato, spira duplo longiore, sutura profunde impressa, apertura sat expansa, rotundato- ovata, dimidia testa breviore, labro externo tenuissimo, non reflexo, arcum aeguum sat mag- num formante, canali brevissimo et patulo, sinu terminali haud profunde. Superficies le- viter undato-plicata, plieis parum prominulis, in anfraetu ultimo fere evanidis, lineisque spi- ralibus numerosis, nonnullis valde elevatis filiformibus angustis, leviter modo undulatis ob- ducta; epidermide pallide cinerea, breviter eiliata teeta. Operculum haud magnum dimidia apertura parum longius, ellipticum, nucleo submarginali. (Sars).

Long. 56, alt. apert. 26 Mm.

Buceinum fragile Verkrüzen mss. Sars Moll. Norveg. p. 257 t. 24 fig. 6.

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Gehäuse dünnschalig und zerbrechlich, einfarbig grauweiss, kegelförmig ei- förmig, ziemlich bauchig, das Gewinde etwas vorgezogen, mit leicht abzestumpftem Apex. Es sind beinahe acht Umgänge vorhanden, dieselben sind aufgeblasen, gleich- mässig gewölbt, mit leichten, wenig vorspringenden Wellenfalten, welche gegen die Mündung hin verschwinden, und mit zahlreichen, feinen, fadenförmigen Spiralreifen, von denen einige stärker vorspringen, sculptirt, und mit einer dünnen, blassgrauen, mit kurzen Härchen besetzten Epidermis überzogen; sie werden durch eine tiefe Naht geschieden. Der letzte Umgang ist ziemlich aufgeblasen. Die rundeiförmige, ziemlich grosse Mündung ist kürzer, als die Hälfte der Gesammtlänge und unten kurz und breit ausgeschnitien; der Aussenrand ist rein und gleichmässig gerundet, dünn und scharf. Der Deckel ist mittelgross, oval, mit ziemlich nahe am Rande lie- senden Nucleus.

Aufenthalt an der Küste von Finmarken in 20—100 Faden Tiefe.

Anmerkung. Verkrüzen hat von dieser Form nur verhältaissmässig wenige Exemplare mitgebracht; meine beiden sind erheblich kleiner als das von Sars abge- bildete, ich habe darum dessen Figur copirt. Sie stimmen übrigens in allen Puncten damit überein. Jefireys zieht diese Form als Varietät zu undalum; Sars ist dagegen geneigt, sie als eigene Art anzuerkennen, zumal da die Zahnstructur von der von B. undatum erheblich abweiche; Friele schreibt mir dagegen, dass er fragile zu un- dulatum Möller ziehe, gestüizt auf eine Vergleichung mit den Typen des Kopen- hagener Museums. Mein Material reicht zur Entscheidung dieser Frage nicht aus; doch scheint mir nach den Exemplaren, die er mir zur Vergleichung sandte, Friele im Recht. Doch ziehe ich es vor, der Art ihren alten Namen nicht zurückzugeben, da über B. undulatum Möll. eine so schreckliche Confusion herrscht und so ziemlich jeder Aulor eine andere Form damit bezeichnet. Insbesondere hat Stimpson, der sonst so sicher und richtig die nordischen Buceinen geschieden, diese Art vollkom- men falsch aufgefasst und auf die amerikanische Form des B. undatum gedeutet. Jeflreys zieht undulatum nicht zu undatum, sondern zu groenlandicum, während er, wie schon erwähnt, B. fragile zu undatum rechnet. Uebrigens scheint mir auch die Form, welche ich Taf. 81 Fig. 2. 3 als Buce. ciliatum juv. Gould nec Fabr. abgebildet, hierherzugehören. Verkrüzen hat diese Form neuerdings in schönen aus- gewachsenen Exemplaren von der Bank von Neufundland erhalten und B. variabile

6*

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genannt; vielleicht, dass diese Form das eigentliche B. undulatum Möllers ist. In diesem Falle würde sich auch noch B. elongatum Verkr. (Taf. 87 Fig. 2) dem Formeukreise anschliessen.

17. Bucceinum Amaliae Verkrüzen, Taf. 83. Fig. 1.

Testa ovato-acuminata, spira turrita, tenuiuscula sed solida; anfractus 9 convexiusculi, sutura valde undulata sejuncti, superi 3 fere laeves, sequentes liris spiralibus plerumque regulariter alternatim majoribus confertissime sculpti, radiatim plicati, plieis in anfraetibus superis suturam inferiorem fere attingentibus, in inferis suturam versus evanescentibus, 12—13 in anfr. penultimo; anfraetus ultimus ventricosus, inflatus, spirae longitudinem fere aequans, plicis subobsoletis, liris spiralibus minus elatis, versus aperturam obsolescentibus; sutura ad aperturam subito valde ascendens. Apertura rotunlato-ovata, superne a pariete aperturali valde exeisa, inferne late emarginata, labro fere regulariter eirculari, medio le- viter retuso, sed non exciso, everso, intus albo-inerassato, columella angulatim excavata. Rufeseenti-fusca, coerulescenti indistinete tineta, epidermide membranacea valde deeidua induta; apertura vivide carnea. Öperculum sat magnum, normale.

Long. 90, diam. 60, alt apert. 45 Mm.

Buccinum Amaliae Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. V. 1878 p. 218.

Gehäuse spitzeiförmig mit gethürmtem, spitz zulaulendem Gewinde, nicht allzu dickschalig, aber fest; von den neun gut gewölblen Umgängen sind die oberen drei beinahe glatt, die folgenden mit gedrängten, deutlichen, meist in der Stärke regel- mässig abwechselnden Spiralreifen umzogen und mit radiären, schrägen Falten sculp- tirt, welche an der Naht als spitze Höcker vorspringen und diese sehr stark erenu- lirt erscheinen lassen; sie reichen auf den oberen Umgängen bis zur unteren Nalıt, werden dann aber immer kürzer; auf dem vorletzten Umgang zählt man etwa 13. Der letzte Umgang ist ziemlich genau eben so lang, wie das Gewinde, aufgeblasen bauchig, mit nur ganz kurzen Falten und flacheren nach der Mündung hin ganz ver- kümmernden Spiralreifen. Zwischen die stärkeren Reifen schieben sich hier zahl- reiche feinere. Die Naht steigt unmittelbar an der Mündung, dem Umschlag des Mundsaumes entsprechend, plötzlich stark in die Höhe. Die Mündung ist rundeiför- mig, durch die Mündungswand oben stark ausgeschnitten, unten mit breilem Ausguss,

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der Mundrand is! fast rein kreisförmig, nach aussen gewendet, fast umgeschlagen, in der Mitte leicht gedrückt, aber nicht ausgebuchlet, innen mit einer weissen Schmelz- schicht belegt; die Spindel hat die gewöhnliche Form mit zwei Ecken, ihr Callus ist ziemlich weit über die Mündungswand ausgebreitet. Die Färbung ist röthlich- braun mit bläulichem Schimmer, die Mündung lebhaft fleischfarben; frische Exemplare zeigen Spuren einer dünnen, häutigen, sehr leicht abzureibenden Epidermis.

Der Deckel ist normal, relativ gross; der Nucleus liegt in der Mitte der Länge nahe dem Aussenrande.

Aufenthalt in den Gewässern von Neufundland, das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung.

Anmerkung. Diese Form hat auf den ersten Blick einige Aehnlichkeit mit Buccinum undatum, doch glaube ich sie nicht damit vereinigen zu können, weniger wegen der Bildung des Gewindes, worauf Verkrüzen viel Gewicht legt, als wegen der Sculptur und der eigenthümlichen Mündungsform. Jeffreys zieht sie zu Totteni Stimpson, was wegen der schrägen Falten nicht angeht. Die Form ist übrigens constant, wie mehrere mir vorliegende Exemplare, alle aus Verkrüzens Hand, be- weisen.

18. Buecinum leucostoma Lischke. Taf. 83. Fig. 2.

Testa ovato-conica, tenuicula, albido-fuscescens, epidermide tenui decidua fusca ob- tecta; anfractus praeter nucleum 6!/,, valde rotundati, liris spiralibus, quarum duae me- dianae multo validiores, et striis incrementi praecipue in interstitiis conspieuis, sculpti, duo ad tres primi obsoletissime per longitudinem plicati, caeteri ad suturam modo plieis brevissimis, minutis, erebris instructi; apertura ?/, longitudinis fere aequans, subquadrato- rotundata, lactea, labrum patulum, paullo inerassatum; columella rectiuscula, leviter con- torta, callosa, extus sulco marginata; labium lacteum, satis expansum. Long. testae 82, lat. 42, long. apert. 355 Mm. Lischke.

Buceinum leucostoma Lischke Mal. Bl. XIX. 1872 p. 101. Japanische Mee-

resconch. III. p. 38 t. 1 fig. 7. 8.

Die ziemlich dünne, ei-kegelförmige Schale ist blassbraun, gegen die Spitze hin weisslich, mit einer nur stellenweise erhaltenen dunkler braunen Epidermis be-

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deckt und hat ausser dem bei dem vorliegenden Exemplare fehlenden Embryo- nalende 61/, sehr gerundete, stark von einander abgesetzte Umgänge. Die Seulptur besteht zunächst in zahlreichen Spiralleisten oder Kielen, von welchen 2 die Mitte der Umgänge einnehmende viel breiter und stärker hervortretend sind als die übri- gen. Die letzteren sind wieder ungleich in Stärke unter sich und stehen in un- gleichen Entfernungen von einander. Auf dem letzten und vorletzten Umgange fin- den sich über den beiden Hauptkielen 9, zwischen denselben 3 solcher schwächeren Leisten, unterhalb stehen auf dem vorletzten Umgange 8, auf dem letzten bis herab zur Basis etwa 25. Der untere Hauptkiel ist durch eine Spiralfurche zweigetheilt. Dichtstehende scharfe Anwachsstreifen in Gestalt feiner Leistchen bilden in den Zwischenräumen ein ziemlich regelmässiges Gilterwerk; auch die Spiralleisten wer- den durch dieselben, jedoch fast nur durch die Loupe erkennbar, gekerbt. Die ersten 21/, Umgänge zeigen schwache Spuren stumpfer Längsfallen, die übrigen Umgänge sind längs der Naht mit einer Reihe zahlreicher winziger Fältchen von etwa 2 Nim. Länge versehen. Die Aussenlippe ist leider nur in der Nähe ihres An- schlusses an dem vorletzien Umgang vollständig erhalten, und hier ist sie verdickt und ganz leicht umgeschlagen. Im Uebrigen ist sie verletzt; die Anwachsstreifen lassen indessen erkennen, dass sie von der Naht zunächst im Bogen zurückgetreten, dann fast senkrecht abgefallen ist, so dass die Gestalt der vollständigen Mündung rundlich, zum Viereckigen neigend gewesen sein muss. Die Spindel ist fast gerade, in ihrer unteren Hälfte leicht gedreht, aussen von einer ziemlich breiten, glatien Ver- tiefung begleitet. Die ganze Mündung ist von einer milchweissen, glänzenden, por- cellanartigen Schicht überzogen. Dieselbe bedeckt als Innenlippe die Spindel bis an die erwähnte, wie die Aussenseite der Schale bräunlich gefärbte Vertiefung, sowie die oberhalb der Spindel liegende Wand des letzten Umganges, wo sie ziemlich weit nach aussen verbreitet ist. Auf der Spindel selbst ist sie besonders dick und schwielige. Lischke.

Aufenthalt an Japan, in der Bucht von Jedo. (Coll. Loebbecke).

Anmerkung. Es liegt mir von dieser eigenthümlichen Art nur das Original- exemplar vor, meines Wissens bis jetzi das einzige bekannt gewordene; ich habe darum der ausgezeichneten und genauen Beschreibung Lischke’s nichts zuzusetzen. Die Art ist mit keiner mir bekannten so verwandt, dass eine Angabe der Unterschiede

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nöthig erschiene. Tryon im Manual will sie zwar zu cyaneum Brug. = groenlan- dicum Chemn. ziehen, doch kennt er offenbar die Art nicht, da er sie für „unfigured“* erklärt,

19. Bucecinum terrae novae Beck. Taf. 83. Fig. 3. 4.

Testa ovato-acuminata, tenuiuscula, apice exserto, sub epidermide fusco-lutescente (spinosa?) sordide einereo-albida; anfractus 8-9, superi rotundati et plieis trausversis pa- rum prominentibus angustis, dein obsolescentibus sculpti, sequentes superne plano-declives, subangulati, ad angulum lira distinetiore cariniformi sculpti, omnes spiraliter lirati, liris nonnullis majoribus varie dispositis, caeteris parum elevatis, subaequalibus; sutura impressa, linearis. Apertura angulato-ovata, intus vivide carneo-brunnea; columella biangulata, callo tenui appresso induta; labrum externum subincrassatum, reflexiusculum, superne deflexum et distinete sinuatum; fauces carneo-fuscescentes, albido limbatae.

Long. 57, lat. 37, alt. apert. 23 Mm.

Buceinum terrae novae Beck mss. Mörch *) Cat. Moll. Spitzbergen in Ann. Mal. Belgique IV. 1869 p. 14. 2 Friele Moll. Nordh. Exped. t. II. fig. 13—15.

Gehäuse dünnschalig, von der gewöhnlichen Buceinenform, mit nicht allzu- hohem Gewinde und spitzem vorspringendem Apex. Mein Exemplar ist schmutzig grauweiss, aber mit einer dunkel gelblich braunen Epidermis überzogen, welche längs der deutlichen Anwachsstreifen in winzige Cilien ausgezogen ist; ausserdem sitzen auf ihr den Spiralreifen entsprechend kurze dunkle Dörnchen, wohl eine Bryozoe und nicht zu der Epidermis gehörig. Die oberen Umgänge sind gerundet und mit schmalen, etwas schrägen Falten seulptirt, welche nach unten hin verschwinden; die späteren Umgänge sind obenher abgeflacht und undeutlich geschultert; längs der Kante läuft kielartig ein stärkerer Spiralreif. Die Spiralsculptur zeigt bald nur einen, bald

*) T. tenuis, anfractibus postice angulatis, spiraliter liratis, transversim plicatis, labro postice sinuato. Long. 60, diam. 35, alt. apert. 27 Mm. Var. « Spira elongata; anfr. ultimus postice angulatus, linea funieulari expressa. Long. 60, apert. long. 28, diam. 30 Mm.

Buee. Donovani Reeve t. 1 fig. 2, nec Gray.

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mehrere stärkere kielarlige Reifen; die dazwischenliegenden sind zahlreich und fein, indess nicht ganz gleich. Die Umgänge sind durch eine einfache linienförmige Naht geschieden und nehmen regelmässig zu. Die Mündung ist einigermassen eckig, die Spindel zweimal gebogen und mit einem fest angedrückten, bräunlich-fleischfarbenen, ziemlich ausgebreiteten Callus belegt; die Aussenlippe ist leicht verdickt und umge- schlagen, oben abgeplattet und deutlich ausgeschnitten. Die Mündung ist im Inneren gefärbt, wie die Spindel, nach dem Rande bin heller.

Buceinum terrae novae ist von Mörch für identisch mit Buce. Donovani Rve. nec Gray angesehen worden und hat wohl auch darum den Namen bekommen, denn meines Wissens kommt es in Neufundland nicht vor. Mir ist diese Identification zweifelhaft und glaube ich das Reeve’sche B. Donovani in der oben abgebildeten grossen Varietät von B. groenlandicum (Taf. 73 Fig. 1—4) suchen zu müssen. In der Auffassung von B. terrae novae folge ich Friele, welcher mir nicht nur seine Exemplare, sondern auch Photographien eines Originals aus dem Museum zu Kopen- hagen sandte, nach der an seiner Auflassung kein Zweifel sein kann. Ob die Art haltbar, ist allerdings eine andere Frage. Jeffreys zieht sie als Synonym zu Toltenii; in der That hat eines der mir von Friele übersandten Stücke grosse Aehnlichkeit mit dieser Art, obschon seine Falten durchaus nicht in derselben Weise entwickelt und durchaus nicht straight, sondern nach vorn gebogen sind. Die typische Form ist durch die oben abgeflachten Umgänge gut verschieden und muss mindestens als Varietät anerkannt werden. Ein zweites von Friele mir gesandtes Exemplar zeigt dagegen entschieden Hinneigung zu Bucc. groenlandieum und droht auch diese bei- den Formenkreise wieder zu verbinden.

Aufenthalt mit Sicherheit nur an Spitzbergen; ein Exemplar, das ich seiner Zeit von Landauer für das Senckenbergische Museum erwarb, so!l allerdings von Groenland stammen. Die Figuren sind Copien von Frieles noch unedirter Tafel II der Nordh. Expedition.

20. Buccinum hydrophanum Hancock var. Taf: 83.3 Hig.b. Testa tenuissima et fragilis, semipellueida, pallide fusco-rufescens, forma conoidea, spira sat producta, anfractibus 7 convexis, ultimo leviter dilatato spira .duplo eireiter

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longiore, sutura profunde impressa, apertura patula, rotundato-ovata, dimidia testa breviore, labro externo tenuissimo irregulariter expanso, supra medium (plerumque) distinete flexuoso vel angulato, canali brevissimo lato, columella medio sat incurvata, callo tenuissimo superne late effuso. Superficies laevissima, striis modo longitudinalibus tenuissimis et confertis valde flexuosis ornata, lineis spiralibus haud conspieuis. Long. 50 Mm. Sars. Buecinum hydrophanum Hancock Ann. Mag. Nat. Hist. vol. 18 p. 325.

= Reeve sp. 103.

er; = Sars Mollusca Norvegiae p. 261 t. 24 fig. 8.

= Friele Nordh. Exped. t. 3 fig. 20.

Küster hat diese Art bereits in der ersten Abtheilung p. 69 abgehandelt, «och ist es mir sehr fraglich, ob das von ihm als B. hydrophanum abgebildete Exemplar wirklich hierher gehört. Ich copire deshalb nur zur Vergleichung mit der folgenden Art die Figur von Friele, deren Original mir der Autor güligst anvertraut hat. B. hydrophanum zeichnet sich durch den vollständigen Mangel aller Spiralsculptur vor den Formen von B. eroenlandieum, mit denen es allen vermengt werden könnte, genügend aus und wird such von Jeffreys als gute Art anerkannt.

Aufenthalt im nördlichen Eismeer, sowohl an Grönland, als an Spitzbergen

und Finmarken,

21. Buccinum tumidulum Sars, Taf. 83. Fig. 6.

Testa tenuissima et fragilis, semipellueida, uniformiter flavescens vel pallide fusco rufescens, ovato-fusiformis, ventricosa, spira brevi, apice conico-exserto; anfractibus 7 tu- midis, aequaliter convexis, ultimo magno et inflato, spira plus duplo longiore; sutura pro- funde impressa; apertura ampla, dimidiam eireiter testae longitudinem aequante, labro ex- terno tenuissimo, aequaliter arcuato, fere semicireulari, callo columellae late effuso. Super- ficies laevissima, lineis spiralibus tenuissimis nisi in spira parum conspieuis obducta, epi- dermide indistineta. Operculum parvum dimidia aperturae brevius, exacte eirculare, nucleo centrali. Sars.

Long. 40—45 Mm.

Buccinum tumidulum Sars Moll. Norveg. p. 263 t. 25 fig. 5. 6. _ Friele Nordh. Exp. t. III fig. 21. hydrophanum var. Jeffreys. INT c. 7

50

Gehäuse ganz dünn und zerbrechlich, halbdurebsichtig, einfarbig gelblich oder hell rothbraun, eispindelförmig, bauchig, mit kurzem Gewinde und kegelförmig vor- springendem Apex; die sieben Umgänge sind aufgeblasen, gut und gleichmässig ge- wölbt, der letzte ist gross und bauchig und über doppelt so lang wie das Gewinde; die Naht ist tief und eingedrückt. Die weite Mündung nimmt ungefähr die Hälfte der Gesammtlänge ein; der Aussenrand ist sehr regelmässig gerundet, fast halbkreis- förmig, dünn und scharf; die stark gebogene Spindel trägt einen dünnen, weil aus- gebreileten Callus. Die Oberfläche ist glatt, aber doch mit ganz feinen Spirallinien umzogen, eine Epidermis ist nicht erkennbar. Der Deckel ist klein, kreisrund, mit fast ceniralem Nucleus.

Aufenthalt an Finmarken (Sars) und Spitzbergen (Friele). Die Figur nach Friele.

Anmerkung. Jeflreys wie Friele vereinigen diese Art als Varietät mit hydro- phanum, wogegen wenig einzuwenden sein dürfte. Ausser der bauchigeren Form kommt nur die leichte Spiralreifung in Betracht. Tryon erklärt sie für identisch mit Humphreysianum Bennelt, wovon keine Rede sein kann.

22. Buceinum sulcatum Friele, Taf. 84. Fig. 1.

Diese interessante Form ist noch unbeschrieben und will ich meinem Freunde Friele darin nicht vorgreifen; der Vollständigkeit halber gebe ich aber hier die Ab- bildung nach einer mir von dem Autor güligst milgetheillen Photographie. Es ist eine kleine Form mit starken Spiralreifen, fast wie eine Purpura anzusehen. Jeffreys zieht es als Varietät zu groenlandicum.

23: Buceinum sericatum Hancock. Taf. 88 Fig. 9.

Bue. testa globoso-ovata, tenuicula, spira brevi; anfractibus rotundatis, spiraliter stria- tis, columella arcuata, labro subeffuso; pallide castanea, epidermide sericea virescente par- tim induta. Hancock, Long. (ex icone) 30 Mm. Be, Buccinum sericatum Hancock Ann. Mag. vol. XVII. p. 328 pl. 4 fig. 7.’ sY6, Reeve sp. 114.

51

Buceinum groenlandicum var. Jeffreyss Ann. Mag. 1877. XX. p. 239. _ cyaneum var. Tryon Man. III. t. 76 fig. 335. _ Mörchi Friele Jahrb. IV. p. 260. Nordh. Exp. t.

Gehäuse kugelig eiförmig, dünnschalig, mit kurzem Gewinde, gerundeten, fein spiral gestreiften Umgängen, gebogener Spindel und leicht auswärts gewendetem Mundrand, unter einer seidenglänzenden grünlichen Epidermis hell kastanienbraun.

Ich habe von dieser Art kein typisches Exemplar gesehen und copire darum Hancocks Abbildung und Beschreibung nach Reeve. Friele hat die Art auf spilz- bergener Exemplare gedeutet, welche auffallend dünnschalig und kaum seulptirt sind; ich gebe eine Copie seiner (noch nicht veröffentlichten) Figur Taf. 84 Fig. 2. Es ist diess dieselbe Form, welche Friele in Jahrb. Mal. Ges. IV. p. 260 als Bucec. Mörchi beschrieben hat; er erklärt sie jetzt selbst für eine Varielät von sericatum. Nach Jeffreys gehört die Form zweifellos als Varielät zu B. groenlandieum; Smith dagegen behauptet Ann. Mag. 1577 XX. p. 134 gestützt auf Unterschiede in der Zahnstructur, ihre Selbstständigkeit.

Aufenthalt im nördlichen Eismeer. An der Westküste der Davis-Strasse

(‚Warham und Harrison), Spitzbergen (Friele).

24, Buceinum ventricosum Kiener. Taf. 84. Fig. 3-6. Taf. 85. Fig. 1.

Testa ovato-ventricosa, tenuiuscula sed solida, spira subturrita, apice acuto; anfrac- tus 8 convexi, infra suturam perparum planati, spiraliter creberrime lirati, liris inaequali- bus, sutura distineta disereti. Apertura ampla, labro simplici, haud sinuato, subtus ultra apicem columellae protracto, columella subcontorta. Cinereo-fuscescens, interdum flammu- lis fuscis varie strigata.

Long. ad 100 Mm.

Buecinum ventricosum Kiener Cog. viv. t. 3. fig. 7. ciliatum Gould Invert. Mass. fig. 209 (ex parte) Gould and Binney fig. 635. Humphreysianum Stimpson Canad. Natur. 1865 p. 386, nec Bennett. inexhaustum Verkrüzen Jahrb. VIII p. 299.

_ Totteni Verkrüzen olim, nee Stimpson. 7 *

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Schale bauchig eiförmig mit gethürmtem, spitz zulaufendem Gewinde, nicht sehr dickschalig, aber fest; die acht Umgänge sind gut gewölbt, obenher nur ganz leicht abgeflacht, nicht gefaltet, aber mit feinen, dichten, ungleichen Spiralreifen allenthal- ben sculp!irt und durch eine deutliche, linienförmige Naht geschieden. Die Mündung ist gross, der Aussenrand unten weit über die Columella hinaus vorgezogen, die Spindel ziemlich kurz und leicht gedreht, bald nur unten, bald in der ganzen Aus- dehnung mit einem dünnen Callus belegt. Die Färbung ist braungrau oder rolhgrau, häufig mit braunen Zickzackstriemen.

Ich glaube für die auf der Bank von Neufundland dominirende Buceinumart, welche ausser der hier beschriebenen Form mit ungelalteten Windungen auch die mil gefalteten, auf welche Verkrüzen sein B. conspieuum gegründet, und B. inex- haustum Verkr. Totteni Verkr. olim nec Stimpson umfasst, den Kiener’schen Na- men als den ältesten beibehalten zu müssen, obschon solche Exemplare, wie sie Kiener abbildel, zu den Ausnahmen gehören. Die Formen dieser Gruppe sind bis in die neueste Zeit sellen geblieben; Gould halte nur solche, welche aus Stockfisch- mägen stammlen und polirt und abgerieben waren, und Reeve hal die Art nie ge- sehen, sondern nur Kieners Figur copirt. Erst durch Verkrüzens wiederholte Sam- melreisen ist sie bekannter geworden und ich besitze selbst eine sehr schöne Serie von dahin gehörigen Formen; ausserdem hale ich auch noch Gelegenheit gehabt, die ganze Ausbeute meines Freundes Verkrüzen durchzusehen. Ich muss danach annehmen, dass es sich hier um eine besondere Formengruppe handelt, welche sich mit keiner anderen, besonders auch nicht mit Humphreysianum, wie Tryon und Jeffreys wollen, vereinigen lässt.

Ich habe oben die Diagnose nach der Kiener’schen Form gegeben, als der am längsten beschriebenen, obschon sie, wie schon erwähnt, auf eine extreme Form und auf ein im Fischmasen polirtes Gehäuse gegründet ist. Unter Verkrüzens Ausbeute waren nur einige wenige Exemplare mit ähnlich deutlicher Striemenzeichnung und die Sculptur ist stels schärfer, als Kieners von mir Taf. 84 Fig. 5 copirte Figur zeig!.

Zunächst daran schliesst sich die von Gould als Typus seines ciliatum abgebil- dete Form, welcher unsere Fig. 5 auf Taf. 84 ziemlich genau entspricht. Ich habe schon oben auseinandergesetzt, dass Gould unter seiner Art eine ganze Anzahl For- men vermengt und ihren Namen nach der behaarten Form gewählt hat, die ich

hp)

Taf. 81 Fig.2.3. jung abgebildet und welcher Verkrüzen seitdem nach ausgewachsenen Exemplaren den Namen Buce. variabile gegeben. Die Abbildung stellt aber zwei- fellos ein hierhergehöriges Stück dar, wie sie denn auch schon Stimpson zu seinem B. Humphreysianum -ventricosum Kiener eitirt. Die Beschreibung stimmt bis auf die Erwähnung einer haarigen Epidermis vollkommen mit unserer Art und deutet nicht im Entferntesten darauf, dass der Autor auch B. Totteni im Auge gehabt habe; vielmehr erwähnt er noch einmal ausdrücklich „the want of undulations“.

An diese beiden zweifellosen Formen schliesen sich aber nun eine ganze Menge anderer an, welche schliesslich soweit hinwegführen, dass man es wahrhaftig Ver- krüzen nicht übel nehmen kann, wenn er sie als eigne Arten unterscheiden zu müs- sen glaubte. Besonders gilt das von den beiden Prachtstücken, welche Taf 84 Fig. 3 und Taf. 85 Fig. 1 abgebildet sind. Schon die Grösse überschreitet bedeutend die gewöhnliche des B. ventricosum, denn beide erreichen beinahe 100 Mm. Die Färbung ist dunkler, als bei den beiden typischen Exemplaren, bis ziemlich dunkel rothbraun, hier und da mit Andeutungen von Striemen. Dann treten nicht selten Wellenfalten auf, mitunter nur undeutlich oder nur auf den oberen Umgängen deut- lich, aber mitunter auch bis zum letzten herabreichend und so den Uebergang zu Bucc. conspieuum Verkr. bildend. Die Spiralsculptur besteht aus äusserst dicht ge- drängten, aber immer feinen Reifchen, von denen nur selten einige besonders stark hervorspringen, wie bei dem Taf. 85 Fig. 1 abgebildeten Exemplare. Dieses, reich- lich 100 Mm. lang, gehört zu der Form, welche Verkrüzen als var. gracilis unter- schieden hat; es hat reichlich zehn Umgänge, auf welchen nur ganz schwache Spu- ren von Höckern an der Naht zu bemerken sind, und die Mündung, deren scharler Rand noch nicht ausgebildet ist, macht nur ganz wenig über zwei Fünftel der Ge- sammllänge aus. Die Varietät zeichnet sich auch noch weiter dadurch aus, dass der Aussenrand nur wenig über das Ende der Spindel vorspringt.

Die Anwachsstreifen sind fein, aber deutlich, und geben der Oberfläche ein ge- körneltes oder wie Verkrüzen sagt, fein karrirtes Aussehen. Von der ÖOberhaut sipd meist nur noch die Stücke unmittelbar hinter der Mündung, also am neuesten Theile, erhalten; sie ist gelblichbraun, hautarlig, durchscheinend, aber ziemlich fest, und volikommen glatt.

Das Taf. 84 Fig. 3 abgebildete Exemplar, von Verkrüzen mir als var. sulura profundiore übersandl, ist bei kaum geringerer Grösse gedrungener, hat aulgeblase-

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nere Umgänge und bis zum leizten Umgang herunter starke Höcker längs der Naht, Epidermis ist zunächst der Mündung genau wie bei dem vorigen vorhanden. Diese Form lässt sich von Buce. conspieuum Verkr. nicht mehr gut trennen und zieht auch

dieses noch in den Formenkreis des B. ventricosum herein.

25. Buceinum conoideum Sars. Taf. 84. Fig. 7.

Testa subtenuis, flavescens, sat angustata, conoidea, spira attenuata, anfractibus 7 parum convexis, ultimo spira duplo longiore, basin versus sensim paulo attenuato, sutura leviter impressa, apertura haud ampla, oblongo-ovata, dimidiam testae longitudinem aequante, labro externo tenui, parum expanso, arcum aequum formante. Superficies plus minusve distinete longitudinaliter plicata, plicis numerosis, angustis, regularibus, parum flexuosis, ad suturas magis conspicuis, versus medium anfractus ultimi evanidis, lineisque spiralibus confertis parum inaequalibus obducta, epidermide distineta, flavescente, dense et breviter ciliata teeta. Opereulum quam solito minus, dimidiam aperturae longitudinem non assequente, ovatum, nucleo excentrico. Sars.

Long. 34 Mm.

Buccinum conoideum Sars Norveg. Moll. p. 258 t. 24 fig. 7.

Gehäuse ziemlich dünnschalig, gelblich, ziemlich schmal, etwas kegelförmig mit allmählig verschmälertem Gewinde. Die sieben Umgänge sind nur wenig gewölbt, der letzte übertrifft das Gewinde um das doppelte an Länge und ist nach der Basis hin nur wenig verschmälert; die Naht ist nur leicht eingedrückt. Die Mündung ist nicht allzugross, lang eirund, etwa halb so lang wie das Gehäuse; der Aussenrand ist dünn, scharl, wenig ausgebreitet, gleichmässig gerundet. Die Seulptur hat mehr oder minder deutliche, zahlreiche, schmale, wenig gebogene, an der Naht stärker vorspringende Falten, welche gegen die Mitte des letzten Umganges hin verschwin- den, und gedrängt! stebende, nur wenig ungleiche Spiralreifen. Die deutliche gelb- liche Oberhaut ist mit kurzen Cilien dicht besetzt. Der Deckel ist sehr klein, sein Durchmesser nicht halb so gross, wie die Mündungslänge.

Aufenthalt: an Finmarken, wahrscheinlich litoral; Abbildung und Beschreibung

nach Sars.

by)

Anmerkung. Jeffreys zieht diese Art, wie Buce. fragile Verkr., mit dem sie offenbar am meisten Verwandtschaft hal, zu undatum; mir scheinen beide eher zu groenlandicum zu gehören.

26. Buceinum pulchellum Sars. Taf. 84. Fig. 8.

Testa, quamquam minuta, soliditate insueta, fulvo-flaveseens, flammulis indistinetis fusco-rufescentibus variegata, forma sat angusta, conoidea, spira leviter exserta; anfracti- bus 7 subtumidis, ultimo parum modo dilatato spira vix duplo longiore, sutura profunde impressa, apertura parum expansa, ovata, dimidia testa breviore, labro externo sat incras- sato arcum aequum formante, canali anguste emarginato. Superficies laevissima, nitidula, glabra, lineis spiralibus parum conspieuis, anfractibus duobus tribusve ultimis ad suturam nodulis obtusis, albidis, regularibus eineta, epidermide nulla. Operculum magnum ovato- ellipticum nucleo excentrico. Sars.

Long. 30 Mm.

Buceinum pulchellum Sars Moll. Norveg. p. 201 t. 24 fig. 9.

Gehäuse trotz seiner relativen Kleinheit ungewöhnlich fest, braungelblich mit undeutlichen, unregeimässigen, röthlichen Flammenzeichnungen, ziemlich schlank ke- gelförmig mit etwas ausgerecktiem Gewinde. Die sieben Umgänge sind nur wenig aufgeblasen, der letzte ist nur wenig verbreitert und kaum doppelt so lang als das Gewinde; die Naht ist tief eingedrückt. Die Mündung nimmt nicht die Hälfte der Gesammtlänge ein und ist nur wenig ausgebreitet; die Aussenlippe ist ziemlich ver- dickt, gleichmässig gebogen, der Canal eng und schmal. Die Oberfläche ist glatt und glänzend, nur mit wenig deutlichen Spirallinien sculptirt, ohne Epidermis; die zwei oder drei untersten Umgänge haben an der Naht eine Reihe regelmässig ver- theilter, stumpfer, weisslicher Höcker. Der Deckel ist gross, elliptisch eiförmig, mit excentrischem Nucleus.

Aufenthalt: an Finmarken, Abbildung und Beschreibung nach Sars.

Anmerkung. Diese eigenthümliche Form hat am meisten Aehnlichkeit mit B. Finmarchianum Verkr. Jeilreys stellt beide als Varieläten zu B. grönlandicum.

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27. Buceinum Humphreysianum Bennett. Taf. 85. Fig. 2. 3.

Testa ovato-conoidea, tenuiuscula, spira pyramidata, apice obtusulo, lutescenti-albida, plerumque rufo-fusco plus minusve maculata et strigata; anfractus 8 convexiusculi, su- perne parum planulati, sutura distineta lineari disereti, spiraliter subtilissime lirati, liris planissimis, inaequalibus, saepe magnitudine alternantibus, majoribus suleo superfieiali di- visis, lineisque inerementi subtilibus sub lente elathrati. Apertura irregulariter ovata, supra acuminata, infra lata, sed anguste emarginata, labro irregulariter arcuato, leviter, incrassato, supra parum everso ; columella cum pariete aperturali angulum obtusum for- mante, inferne recedens, callo tenui late expanso obducta. Operculum parvum, tenue,

nucleo laterali. Long. 45 50 Mm. Buceinum Humphreysianum Bennett Zool. Journ. I p. 398. = Jeffreys Brit. Conch. t. 83 fig. 1. —_ Sars Moll. Norveg. t. 25 fig. 7. 8. = Tryon Man. II t. 76 fig. 343. 344.

Gehäuse eiförmig-kegelförmig, dünnschalig, mitunter fast durchscheinend, gelb- lichweiss bis braungelb, meist mit braunen oder selbst braunrothen Striemen und Flecken oder auch unterbrochenen Binden; das Gewinde ist ziemlich kegelförmig, der Apex abgestumpft. Die acht Umgönge sind gut gewölbl, nur obenher etwas abgtflacht; sie werden durch eine deutliche, linienförmige, mitunter weiss geränderle Naht geschieden. Die Spiralseu’ptur scheint dem blosen Auge aus feinen Furchen zu bestehen, unter der Loupe erkennt man sie als ganz flache Reifen von verschie- dener, milunter regelmässig wechselnder Stärke, und sieht, dass die stärkeren Rei- fen durch eine oberflächliche Furche noch einmal gelheilt sind; auch erscheint dann durch die feinen, aber sehr regelmässigen Anwachsstreifen eine ganz feine Gitte- rung. Die Mündung ist unregelmässig eiförmig, oben spitz, unten breit, aber nur eng ausgeschnilten; die Aussenlippe ist unregelmässig gebogen, innen leicht ver- dickt, oben etwas ausgebuchlet und nach aussen gekehrt. Die Spindel bildet mit der Mündungswand einen stumpfen Winkel und weicht unten erheblich nach links zurück; sie ist mil einem dünnen, oben weit ausgebreiteten Callus belegt. Eine Epi- dermis kann ich an meinem Exemplare, obschon dasselbe lebend gesammelt ist, nicht

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erkennen. Der Deckel ist auffallend klein und dünn, rundeiförmig, mit seitlichem Nucleus.

Aufenthalt im nördlichen Theile der Nordsee, an den Shetlandsinseln und in Norwegen. Fig. 2 ist Copie nach Jeffreys, Fig. 3 nach einem Exemplar des Sen- ckenbergischen Museums in Frankfurt.

Anmerkung. Diese seltene Art kat zu vielen Missdeutungen Anlass gegeben. Schon Reeve vermengt sie mit den grossen glatten Formen von Neufundland, Stimp- son und Tryon sind ihm darin nachgefolgt, wohl beide, weil sie das echte euro- päische Humphreysianum nicht besassen. Mir kann es nicht zweifelhaft sein, dass Jeffreys im Recht ist, wenn er den Namen auf die europäischen Formen beschränkt ; dieselben unterscheiden sich schon durch den Mangel der Epidermis und den auffal- lend kleinen Deckel genügend. Dagegen kann ich mich Herrn J. nicht so ohne Weiteres anschliessen in Beziehung auf die Vereinigung der folgenden Mittelmeer- art mit Humphreysianum; wenigstens ist die Differenz in Textur und Form so er- heblich, dass ich vorläufig B. fusiforme als selbstständig bestehen lassen möchte. Eher möchte ich in dem fossilen B. striatum Phil. eine Form von Humphreysianum sehen, obschon Tryon die freilich nicht glänzende Figur bei Philippi für „a very good representation of the typical American form“ erklärt.

Jeflreys hat für diese Art wegen ihrer Glätte und ihrer eigenthümlich gestalteten Einkapseln eine Uniergattung Mada vorgeschlagen, aber damit keinen Beifall gefunden.

Tryon zieht zu seinem B. Humphreysianum ausser den Bankformen auch noch B. tumidulum Sars, Tritonium ovum Midd. nec Turton und B. Mörchii Friele.

28. Buceinum fusiforme Kiener. Taf. 85. Fig. 4.

Testa ovato-fusiformis, solidula sed tenuiuscula, glabra, nitens, luteo-fuscescens, in- distinete fusco strigata et maculata; anfractus superst. (apice decollato) 41/5 convexiusculi, superne tantum leviter impressi, striis spiralibus irregularibus sub lente tantum conspicuis, prope suturam distinctioribus, lineisgue inerementi regularibus seulpti, sutura distincta, marginata discreti, regulariter erescentes. Apertura acuminato-ovata, dimidiam longitudi- nem haud attingens, labro simpliei, supra leviter sinuato et expanso, columella valde con-

torta, vix callosa, canali recurvo, leviter sinistrorso. Hei e: 8

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Long. ca. 50 Mm, Buecinum fusiforme Kiener Spec. Coq. viv. pl. V fig. 12. = _ Petit Catal. Coq. mar. Europe p. 165. _ _ Kobelt Jahrb. I p. 230 t. 11 fig. 5. _ ventricosum Jeffreys Brit. Conch. IV p. 294, nec Kiener. = Humphreysianum var. ventricosum Monteros. Enum. Conch. medit. p. 39.

Gehäuse plump ei-spindelförmig, festschalig, aber dünn und etwas durchschei- nend, fast glatt, glänzend, hell gelblichbraun mit Spuren von braunen Striemen und Fleckenzeichnungen. Alle mir zu Gesichte gekommenen Exemplare waren deecollirt und hatten nur noch wenig über vier Umgänge, dieselben sind gut gewölbt, aber unter der Naht etwas abgeflacht, und erscheinen dem unbewaffneten Auge fast glatt, doch sind unregelmässige flache Spiralreifen vorhanden und unter der Naht sowie am Stiel eingeritzte Linien; die Anwachsstreifen sind äusserst fein und regelmässig. Die Naht ist deutlich und wird durch eine unterhalb derselben gelegene stärkere Spirallinie bezeichnet. Der letzte Umgang ist nicht auffallend bauchig und geht un- ten in einen kurzen etwas gekrümmten Stiel über. Die Mündung ist nicht beson- ders gross, spitzeiförmig, der Aussenrand ist scharf, oben ausgebreitet und deutlich ausgebuchtet, die Spindel ist stark gedreht und mit einem glänzenden, aber sehr dünnen Callus belegt, der kurze Kanal ist nach hinten und links gerichtet.

Aufenthalt in der Tiefe des Golfe du Lion, von Herrn Martin in Martigues im Magen von Fischen gefunden. Das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung.

Anmerkung. Die Synonymie des Mittelmeerbuceinums ist noch sehr verworren. Jeflreys, welcher B. fusiforme Kiener auf eine Varietät von grönlandicum deutet, sieht in ihr nur eine Varietät des englischen Bucc. Humphreysianum. Ich bin immer noch der Ansicht, dass B. fusiforme Kiener unbekannten Fundortes ganz gut zu un- serer Art passt, will aber nicht bestreiten, dass sie möglicherweise durch Zwischen- formen mit Humphreysianum verbunden ist. Mit ventricosum Kiener möchte ich da- gegen weder sie noch Humphreysianum vereinigen, halte es vielmehr für entschie- den zweckmässig, diesen Namen wie ich oben auseinander gesetzt, auf die Arten von der grossen Bank zu beschränken.

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29, Buceinum ochotense Middendorff, Taf. 85. Fig. 5.

Testa lurida erassa, tamen leviuscula, fusiformi-conica; anfractibus subapplanatis, plicis 10 vel 11, ad medium anfracetuum maxime prominulis, transversim plicatis, longitu- dine confertim et aequaliter sulcato-lineatis, interstitiis sulcos latitudine ter saltem super- antibus; labio calloso; labro magnopere inerassato; apertura semilunata, roseo-violacea. Midd.

Long. 51, lat. 25 Mm.

Tritonium (Buceinum) ochotense Middendorff Reise p. 235 t. 10 fig. 1. 2

t. 9 fig. 5. Buecinum striatum „Sow.“ Stimpson Canadian Natural. 1865 p. 371. _ = Verkrüzen Jahrb. VIII p. 289.

„In der Skulptur kommt diese Art, wie man sieht, dem B. glaciale am nächsten, doch unterscheidet sie sich von demselben sehr leicht: 1) durch die geringere Auf- treibung der letzten Windung, daher geringeren Angulus apicalis; 2) dadurch, dass die Querfalten in der Mitte jeder Windung und nicht gegen die untere Naht hin am meisten vorragen; 3) durch den Mangel des stufenartigen Kielabsatzes der letzten Windung, welche allmählig und gleichmässig abfällt, mithin eine schmälere Apertur hat; 4) durch die grössere Länge der colum. ext.; 5) durch die gleichmässige Rundung der Oberfläche bei gleichzeitig ansehnlicher Dicke der Schale, während dickere Exemplare des Bucc. glaciale auch gleichzeitig knolig und stärker gekielt sind u. s. w. Die Oberhaut dieser Art ist dünn, glatt und graugelb; unter ihr liegt eine gelblich ziegelfarbene Schicht, und tiefer eine rothbraune, welche auch dem Inneren ihre Färbung gibt. Spindel und Saum der Innenlippe sind milchweiss. Der Linienfurchen zählt man etwa 25—35 auf der vorletzten Windung, doch ist die Zahl nicht ganz regelmässig wiederzugeben, da die Zwischenräume zwischen diesen Linien- furchen wiederum mit 1—6 feineren mikroskopischen Längsfurchen durchzogen sind, von denen die mittelste häufig den Hauptlinienfurchen nur wenig an Ausprägung nachgibt.“

Aufenthalt im Tugur-Busen des Ochotskischen Meeres; Abbildung und Beschrei-

bung nach Middendocft. 8?

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Anmerkung. Stimpson, welcher allerdings kein Exemplar der Art gesehen hat, glaubte sie mit dem fossilen Bucc. striatum Sow. aus dem Pleistocän am Clyde ver- einigen zu müssen. Die Figur Sowerbys spricht durchaus nicht dafür und es scheint mir höchst unwahrscheinlich, dass eine Art aus dem Tugur-Busen, welche sich nicht im europäischen Eismeer findet, fossil in Schottland vorkommen soll. Jellreys ver- einigt es mit B. tenue Gray, was mir absolut unhaltbar scheint.

30. Buccinum schantaricum Middendorff. Taf. 85. Fig. 6.

„T. anfractibus omnibus transversim (11 ad 18) plicatis, longitudine costulato-striatis, striis (11—13 in anfractu penultimo) confertis, argute exseulptis, rotundato-carinatis, sub- aequalibus; tribus aut quatuor paullulum prominentioribus, quarum infima et (carinulam ad instar) maxima. in anfractu ultimo infra medium decurrit; striis decussantibus tenerri- mis. Anfractus 7. Middendorff.

Long. 55, lat. 32 Mm.

Tritonium undatum var. Schantarica Middendorff Reise p. 233 t. 10 fig. 4—6.

Middendorff hat diese eigenthümliche Form, welche mir nicht zu Gesichte ge- kommen ist, als Varietät von Bucc. undatum aufgefasst; ich möchte das einiger- massen bezweifeln und habe darum hier die Beschreibung und die Figur copirt. Die Figur scheint übrigens nicht sonderlich gelungen und lässt namentlich die starke Kante des letzten Umganges, welche die Diagnose erwähnt, durchaus nicht hervortreten.

31. Bucceinum pieturatum Dall. Taf. 85. Fig. 7.

T. medioeris, solidula, spira elongata, apice acuto; anfractus 7 regulariter erescentes, sutura appressa simpliei disereti, superi plieis obliquis brevibus, in ultimo obsolescentibus sculpti, liris parum prominentibus, sat distantibus, colore saturatiore hie illie magis con- spicuis, striisque subtilibus intercedentibus sculpti. Apertura anguste ovata, superne acu- minata, 1/, long. haud aequans; columella obscure triangulata, callo appresso obtecta; la- brum externum integrum, leviter incrassatum, supra minime sinuatum, inferne ultra api-

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cem columellae productum. Albida, flammulis rufo-fuscescentibus varie ornata, liris irre- gulariter articulatis; apertura faueibus aurantio-fuseis. Long. 48, diam. 24, alt. apert. 21 Mm.

Buccinum picturatum Dall Proc. Californian Acad. Sciences 1877 p. 3 (Sep. Abz.)

Gehäuse mittelgross, schlank, mit ziemlich langem Gewinde und (nach Dall) spit- zem Apex. Die sieben Umgänge nehmen langsam und regelmässig zu; die oberen zeigen wenig auffallende, kurze, schräge Wellenfalten, welche auf den unteren all- mählig verkümmern. Die Spiralskulptur besteht aus entferntstehenden, kaum vor- springenden, aber durch braunrothe Gliederung deutlicher erscheinenden Reifen, zwischen die sich dichte feine Linien einschieben. Die Mündung ist ziemlich klein, eiförmig, oben spitz; die Spindel ist zweimal gedreht, doch nur wenig ausgeschnilten ; der obere Winkel steht der Insertion näher, als sonst bei Buccinum; ein ziemlich starker Callus ist nur wenig ausgebreitet. Der Aussenrand setzt sich in einem spi- izen Winkel an; er ist ziemlich dick, einfach, nicht umgeschlagen, oben nicht ausge- schnitten, dagegen nach unten bis über die Spitze der Spindel hinaus vorgezogen. Die Färbung ist weisslich mit sehr hübschen, unregelmässig vertheilten, braunrothen Flammenzeichnungen; die Spiralreifen sind etwas dunkler gegliedert. Frische Exem- plare haben nach Dall eine sehr dünne, glatte, hinfällige Epidermis. Die Mündung ist orangebraun mit gelbweissem Saum.

Aufenthalt an den Aleuten. Dall hat nur wenige Exemplare mitgebracht, von denen er mir das abgebildete für das Senckenbergische Museum freundlichst überliess.

32. Buccinum Mörchianum Dunker. Taf. 86. Fig. 1.

Testa solidiuscula ovato-turrita, pallide flava, faseiis badiis haud regularibus ceincta, anfractibus senis ventrosis gradatis transversim tenuiterque sulcatis, nodoso-angulatis, per longitudinem plicatis, plieis haud regularibus obliquis, ad suturam parum impressam sub- nodosis; anfractu ultimo biangulato; columella subplicata; labro albido subeffuso parum reflexo. Dunker.

Long. 71, diam. 42 Mm.

Tritonium Mörchianum Dunker Novitates Conch. p. 2 t. 2 fig. 1. 2.

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Gehäuse ziemlich festschalig, getbürmt eiförmig, blassgelb mit drei breiten, nicht scharf begränzten braunen Binden auf dem letzten Umgang. Die sechs Umgänge sind bauchig, fein spiral gefurcht, kantig, an der Kante mit Faltenhöckern beselzt, welche nach beiden Seiten hin auslaufen und an der wenig eingedrückten Naht zu kleinen Knötchen anschwellen. Der letzte Umgang zeig: unten tech cine zweite Kante, welche aber weniger deutlich ist; er ist auf der Rückseite gemessen etwas höher als die Hälfte der Gesammtlänge. Die Mündung ist unregelmässig eiförmig, die Spindel undeutlich gefaltet, der Mundrand weisslich, etwas ausgebreitet und nur wenig umgeschlagen.

Aufenthalt bei Sitka. Abbildung und Beschreibung nach Dunker.

Anmerkung. Offenbar nur eine Varietät der folgenden Art, mit der namentlich die feinere Skulptur ganz übereinstimmt.

33. Buceinum carinatum Dunker. Taf. 86. Fig. 2. 6.

Testa ovato-conica, cerassiuscula, anfractibus 7 spiraliter suleatis, in medio costa cerassa obtusa unica angulato-carinatis, sutura profunda sejunctis, anfractu ultlimo carinis crassis 3 obtusis instructo; apertura lata, labro albido flavescente incrassato subefluso pau- lulum reflexo; canali brevi recurvo, emarginato; columella collosa albida; faucibus fuseis. Dunker.

Long. 82, lat. 54 Mm.

Tritonium carinatum Dunker Novit. Conch. p. 1. 2 fig. 3. 4 (angulosum Mörch in tabula ex errore).

? Buceinum (? castaneum var.) tricarinatum Dall Proc. Calif. Acad. March 19th. 1877 Sep. Abz. p. 3.

Gehäuse ei-kegelförmig, festschalig, bläulich-weiss, rothbraun gefleckt, fast mar- morirt; von den sieben Umgängen sind die oberen mit einer starken, stumpfen Kiel- kante umzogen, welche mitunter unregelmässige Höcker zeigt; auf dem letzten Um- gang erscheinen drei solcher Kanten, von denen die untere meist schwächer ist. Die Oberfläche ist mit feinen eingeritzten Spirallinien umzogen, zwischen denen man mit der Loupe noch feine, leicht gewellte Linien erkennt; die Anwachsstreifen sind deut- lich, besonders nach der Mündung hin; sie springen hier und da, namentlich auf den

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Kielen, stärker vor. Die Naht ist tief und etwas unregelmässig erenulirt. Die Mün- dung ist weit, der Mundrand gelblichweiss, ausgebreitet, etwas verdickt und ganz leicht umgeschlagen; der Kanal ist kurz und ausgeschnitten, die schwielige Spindel weisslich, der Gaumen braun.

Aufenthalt bei Sitka, Abbildung und Beschreibung nach Dunker |. c.

Anmerkung. Dall erklärt diese Art, sowie die gleichzeitig von Dunker beschrie- benen weiteren Arten Rombergi, Mörchianum und rutilum für Varietäten von gla- ciale L. Mir scheint die Skulptur, die nur aus feinen eingeritzten Linien besteht, zu verschieden von der des B. glaciale, um eine Vereinigung zu gestatten, während ich nicht in Abrede stellen will, dass wenigstens carinatum, Rombergi und Mörchianum Varietäten einer Art sind. Dagegen kann ich keinen nennenswerthen Unterschied finden zwischen dieser Gruppe und dem unter Fig. 6 abgebildeten Exemplare, wel- ches mir Dall als sein B. castaneum var. tricarinatum geschickt hat. Die Kiele so- wie die Spiralskulptur stimmen vollkommen mit Dunkers Angaben und Abbildung überein; die abweichende Färbung einfarbig braungelb, auch in der Mündung kann von dem Erhaltungszustande abhängen. Dall sagt I. c. von seiner Art: This form, which I now consider to be probably an extreme race of B. castaneum, has a similar colour and fine microscopie sculplure, but grows larger and is furnished with one strong carina on the junior whorls and three on the last whorl. When the lip is not formed they are similar to young Chrysodomus liratus, and were pas- sed over by me, in the field. Afterwards, when the carinae and lip are fully for- med, they look like brown Buce. glaciale of the carinated form. On examination, the sculpture was found to be essentially different, and by that alone its connection with B. castaneum is surmised.“ Das vorliegende Exemplar zeigt, dass die Skulp- tur durchaus nicht „mieroscopic“ ist, wie Dall sagt, sondern aus deutlichen einge- ritzten Linien besteht, ganz wie bei carinatum. Die Dall’schen Exemplare kamen von den Shumagin-Islands in zwanzig Faden Tiefe.

34. Buccinum Rombergi Dunker. Taf. 86. Fig. 3. 4. Testa ovato-conica, flavo-albida, tenui; spira produeta; anfraetibus sutura haud pro- funda separatis, superne paullulum applanatis, infra carinatis, longitudine oblique plicatis

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transversimque sulcatis, ultimo tricarinato; apertura ovata; labro dilatato paullum reflexo,

faueibus luteis. Dkr. Long. 47, diam. 24 Mm. Tritonium Rombergi Dunker Novitates conch. p. 4 t. 2 fig. 5. 6.

Gehäuse eiförmig-kegelförmig, für die Gattung ziemlich schlank, dünnschalig, einfarbig hellgelb; das Gewinde ist ziemlich hoch. Die acht Umgänge werden durch eine wenig tiefe Naht geschieden und sind obenher angedrückt, dann ausgehöhlt und von einer starken, knotigen Kielkante umzogen. Die Skulptur besteht aus schrägen Radialfalten, weiche aber an dem mir vorliegenden, unter Fig. 4 abgebildeten Exem- plare nicht zu bemerken sind, und feinen eingeritzten Spirallinien; der letzte Umgang hat drei Kanten, von denen die obere am stärksten ist. Die Mündung ist eckig ei- rund, die Spindel deutlich gefaltet, der Aussenrand verbreitert und leicht umge- schlagen, innen verdickt, im gelblichen Gaumen sind die Kanten als Furchen zu er- kennen.

Aufenthalt bei Sitka; Fig. 4 nach einem Exemplar der Senckenbergischen Samm- lung, Fig. 3 Copie nach Dunker.

Anmerkung. Diese kleine zierliche Art muss jedenfalls als Zwergvarietät von B. carinatum Dkr. angesprochen werden, dessen Diminuliv sie in jeder Beziehung

darstellt.

35. Buceinum rutilum Mörch- Taf. 86. Fig. 5.

Testa ovato-turrita, albida pallideque rutila, longitudine nodoso-plicata, transversim sulcata; anfractibus septenis tumidis, sutura haud profunda sejunctis; columella alba pa- rum curvata, indistinete uniplicata, labro subeffuso incrassato albo; apertura intus rutila. Dunker.

Long. 68, diam. 38 Mm.

Tritonium rutilum Mörch in sched. Rombergii. Dunker Novit. Conch. p.3t.1 fg. 5. 6.

Gehäuse gelhürmt-eiförmig, blass gelbroth, nur an der Naht, sowie auf den Kno- ten und gegen die Mündung hin weisslich. Die sieben Umgänge sind ziemlich ge-

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wölbt und mit etwas schiefen Rippen sculptirt, die in der Mitte knotig erscheinen und auf den oberenUmgängen deutlicher sind, als auf dem letzten. Feine dicht stehende Furchen und flache glatte Rippchen laufen quer über die ganze Schale hinweg. Der letzte Umgang nimmt etwas mehr als die Hälfte der Gesammtlänge ein. Die Mün- dung ist spitz eiförmig, ziemlich gross, der Aussenrand verdickt, etwas ausgebreitet, die Spindel weiss, wenig gebogen, mit einer uudeutlichen Falte.

Aufenthalt bei Sitka. Abbildung und Beschreibung nach Dunker.

Anmerkung. Dall will auch diese Art zu glaciale ziehen; die Sculptur ist aber doch zu verschieden; auch mit carinatum und seiner Gruppe kann man sie der Sculp- tur wegen nicht vereinigen.

36. Buceinum Hancocki Mörch. Taf. 86 Fig. 7.

Testa oblongo-ovata, tenui, subventricosa, anfractibus superne leviter angulatis, bi- carinatis, longitudinaliter subobscure plicatis, plieis carinas super nodulosis; columella sub- distinete plicata, labro subeffuso; rufescente-spadicea, epidermide viridi-flava partim induta. Reeve.

Bucceinum groenlandicum Hancock Ann. Mag. XVIlI. 1846 p. 829 t. 5 fig. 8. 9. nec Chemnitz.

= Reeve sp. 118.

Stimpson Canad. Naturalist 1865 p. 368. Tritonium Hancocki Mörch in Rink Groenland Tillaeg 1857. Aftryk p. 84. ? Bucceinum undatum Dawson Canad. Nat. II. 1857 p. 415.

polare Gray Zool. Beechey p. 128.

glaciale var. Tryon Manual III. p.

Ich habe mir diese Form nicht verschaffen können und kann darum nicht viel darüber sagen. Jeffreys führt sie als Varietät von glaciale auf und Tryon schliesst sich dem an; mich macht die schwache oder mangelnde Spiralsculptur stulzig, welche in der Diagnose gar nicht erwähnt und auch auf der Figur kaum erkennbar ist, also jedenfalls von dem tiefgefurchten B. glaciale erheblich abweicht. Tryon idenficirt sie mit B. polare Gray, während Stimpson beide für verwandt aber doch gut verschie-

den erklärt, Jeffreys die Gray’sche Art einiach mit glaciale vereinigt und Dall sie OL.1e. 9

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auf B. elegans Verkr. deutet. Verkrüzen wiederum, welcher die Typen Grays im Britischen Museum gesehen, sagt von B. polare: es hat nicht die entfernteste Aehn- lichkeit mit glaciale und trägt die entschiedenste Characteristik einer eigenen Art. Ich masse mir nicht an, hier eine Entscheidung treffen zu wollen und muss nur be- dauern, dass Tryon, dem doch wohl Material vorlag, sich darauf beschränkt hat, die

ungenügende Reeve’sche Figur zu copiren. Aufenthalt in der Davis-Strasse.

37. Buceinum angulosum. Taf. 88. Fig. 6. Taf. 86. fig. 8. (?) Taf. 76 fig. 7. 8.

Unter dem obigen Namen sind von verschiedenen Autoren sehr verschieden- arlige Formen resp. Varietäten verschiedener Formenkreise beschrieben worden, die ich hier zusammen abbilde.

Zuerst hat Gray in the Zoology of Captain Beechey’s Voyage Mol- lusca p. 127 t. 36 fig. 6 ein Buceinum angulosum aufgestellt und von ihm folgende Beschreibung gegeben: Shell ovale, conical, solide, white, very closely and wavedly spirally striated; upper whorls fluted, distantly and strongly plaited, the last angular and Ihe midale strongly plaited like the upper whorl behind and plain in front, the plait ending in a prominent tubercle. Inhab. Icy Cap. The specimen is not complete, but it will prove a very distinet species.

Die Abbildung, welche wir Taf. 88 Fig. 6 copiren, kanı, wie auch Stimpson zugibl, ganz gut für ein unausgewachsenes Bucc. glaciale L. genommen werden, Trotzdem deutet Stimpson die Art auf eine leider noch nirgends abgebildete arctische Form, welche sich namentlich in der Sceulptur unterscheiden soll. Er sagt von ihr (Canadian Naturalist 1. ec. p. 370): Shell very short, almost globose, thick; spire short, conie; whorls 5—6 slightly convex, body whorl more or less angulated, with a carina at the middle, sometimes very strong, sometimes obsolete. Longitudinal folds about 9 not oblique, nearly obsolete at the suture, but very prominent near the middle of the body whorl, and with broad and deeply concave intervals looking as if the shell had been pinched ad these points. The primary and secondary spiral grooves are more alike than in the olher carinated species. The primary ridges

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are like those of B. polare and B. glaciale, as to number and arrangement, but much more convex, while the secondary grooves upon them are very conspicuous, 4—5 to each ridge, sharply cut and nearly as deep as Ihe primary grooves. The grooves are occasionally interrupted or waved by the interseclions of lines of growth, giving Ihe surface a chagrened appearance. The aperture is a little more than half the length; columellar lip much incurved or concave above; columella longer than in B. glaciale and projecling below as far as the outer lip does; outer lip somewhat Ihickened and reflected, and deeply sinualed just above the angulation of the body whorl. Periostraca very thin, not cilialed. Long. 17, lat. 12”.

Der Hauptunterschied dieser Form von B. glaciale würde in der starken Secun- därsculptur liegen; bei glaciale ist dieselbe nur mit einer Loupe zu erkennen. Für ihre Zusammengehörigkeit mit B. angulosum Gray ist kein Beweis erbracht, da Gray nichts über die feinere Sculptur sagt und seine Abbildung sie nicht erkennen lässt. Man könnte sie darum eventuell bis zum genaueren Bekanntwerden als Buccinum augulosum Stimpson führen, während B. angulosum Gray, wie auch Jellfreys gethan, ainfach in die Synonymie von glaciale zu verweisen wäre.

Wieder eine andere Deutung hat Middendorff (Beiträge zu einer Malacozoologia rossica II p. 170 t. 4. fig, 10) der Gray’schen Art gegeben. Die Diagnose seines B. angulosum, dessen Figur wir t. 86 fig. 8 copiren, laulet: „Testa flavicante, levi, abbreviato-conica, anfractibus applanatis, infra angulato-carinatis, Iransversim (7 od. 8) plicato-angulatis, angulis inferiora versus magnopere prominulis, carina longitudinali una vel duabus junctis; oculo nudo inspecta laeviuscula, non nisi striis tennerrimis regularibus, incremenli vestigiis, ornala, sub microscopio demum striae longitudinales minutissimae ac maxime confertae in conspectum veniunt.*

Dass diese Form mit der Stimpson’schen nicht vereinigt werden kann, fällt in die Augen, die Beschreibung der Sculptur widerspricht den Angaben von Stimpson geradezu und deulet ganz entschieden auf den Formenkreis von B. sericatum oder hydrophanum. Ein bestimmtes Urtheil traue ich mir aber ohne die Form selbst ge- sehen zu haben nicht abzugeben.

Neuerdings hat mir nun Dall ein Exemplar von Alaschka als Buccinum angulo- sum var, ecarinala geschickt, welches ich Taf. 76 Fig. 7. 8 abgebildet habe und von

dem ich folgende Diagnose gebe: Testa ovato-acuminata, solidula, spira brevi, acu- 9*

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tiuscula; anfractus 7 regulariter celeriterque acerescentes, superi convexiusculi, in- distincte conferlim plicati, ullimus superne leviter planatus; ventricosus, spiraliter creberrime lirati, liris planis, quam interstilia latioribus, majoribus sulco superficiali vel duobus divisis; striis ineremenli irregularibus, distinctis. Aperlura late effusa, labro erassiusculo, superne late sed parum profunde sinuato; columella strietiuscula, infra recedens, callo tenui rufescenti, late expanso induta. Cinereo-albida, spira (detrita) rufecente. Alt. 39, alt. apert. 22 Mm

Diese Form könnte möglicherweise allerdings eine Varietät des Middendorff’schen B. angulosum sein, obschon die Sculptur eine andere ist, die Kürze des Ge- windes spricht dafür, auch ist der letzte Umgang, was unsere Figur leider nicht zeigt, obenher deutlich abgeflacht. Andererseits ist eine Aehnlichkeit mit Reeve’s Figur von Bucc. sericatum Hancock nicht zu verkennen. Da mein Material nicht ausreicht, überlasse ich die Entscheidung meinem Freunde Dall, dessen Bearbeitung der Fauna von Alaska hoffentlich nicht mehr lange auf sich warten lässt,

38. Buccinum elongatum Verkrüzen. Taf. 87. Fig. 1.

Testa ovato-conoidea, solidula, lutescenti-albida, apice rufescente; anfractus 8—9 convexi, sutura profunda undulata discereti, concentrice plicati, plieis obliquis, numerosis, aperturam versus obsolescentibus, spiraliter lirati, liris inaequalibus, sat confertim disposi- tis, interdum plus minusve distinete fusco-artieulatis. Apertura ovato-rotundata; columella eontorta, callo tenui latiusculo, supra rufeseente induta; labrum regulariter arcuatum, fere semieireulare, subincrassatum, superne leviter eversum; fauces porcellaneae.

Long. ad 64 Mm., teste Verkrüzen.

Bucceinum elorgatum Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 90 t. 4 fig. 3. 4.

Gehäuse eiförmig-kegelförmig, ziemlich festschalig, einfarbig gelblich-weiss oder auf dem letzten Umgang hübsch braun gegliedert, der Apex röthlich. Es sind gegen neun Umgänge vorhanden, welche durch eine tiefe wellenförmige Naht geschieden werden; dieselben sind gut gewölbt, rein gerundet oder oben mit der leichten An- deutung einer Schulter, mit zahlreichen, schrägen, ziemlich schmalen Falten seulptirt, welche nach der Mündung hin meist schwächer werden oder selbst ganz verküm- mern, und dichten ungleichen, wenig vorspringenden Spiralreifen, von denen die

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stärkeren oft sehr hübsch braun gegliedert sind, sculplirt. Die Mündung, welche nur etwa drei Siebentel der Gesammtlänge einnimmt, ist gerundet eiförmig; die sehr stark gedrehte Spindel trägt einen dünnen, fest angedrückten Callus, welcher obenher mitunter röthlich gefärbt ist; der Aussenrand ist regelmässig gerundet, fast halbkreis- förmig, nur oben leicht auswärts gekehrt, innen mit einer deutlichen weissen Lippe belegt,

Aufenthalt auf der Bank von Neufundland, das abgebildete Exemplar in meiner Sammlung.

Anmerkung. Verkrüzen hat diese hübsche Form anfänglich mit B, undatum in Beziehung bringen wollen, was mir kaum begreiflich ist. Eher könnte man an Totteni denken, wenn nicht die Wellen schief gerichtet wären. Am meisten scheint sie mir aber verwandl mit dem von mir Taf. 81 Fig. 2. 3. als ciliatum Gould juv. abgebildeten Exemplare, dessen ausgebildete Form Verkrüzen seitdem B. variabile genannt hat. Mit diesem zusammen würde es in die Nähe von B. groenlandieum zu

siellen sein

39. Buceinum turritum Verkrüzen, Taf. 87. Fig. 2.

Testa ovato-turrita, solidula, spira turyita, apice acuto, submamillato; anfractus 9 planiusculi, sutura distineta undulata disereti, spiraliter undique lirati, liris planis confertis, radiatim oblique plicati, plieis suturas utringue attingentibus; anfractus ultimus spirae longitudinem haud attingens medio carinatus, plieis ad carinam evanescentibus. Apertura ovata, superne acuminata, inferne emarginata, labro regulariter arcuato, inferne haud pro- ducto, ad carinam vix angulato, haud everso; columella parum areuata, inferne leviter con- torta. Unicolor fulvescens, apertura alba, faneibus violaceis.

Long. 62, lat. 30, alt. apert. 30 Mm.

Buceinum turritum Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. V. p. 217.

Das abgebildete Exemplar ist Verkrüzens Original, welches sich nun in dem Senckenbergischen Museum befindet, und ich muss nach demselben den Anspruch der Form auf Artrechte ganz entschieden bestreiten. Es ist vielmehr eine Zwischen- form, welche den Uebergang von Donovani zn glaciale vermittelt und höchstens als Varietät von glaciale anerkannt werden kann. Die Schale ist gethürmt eilörmig,

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fest, das Gewinde gethürmt mit fast zitzenförmigem Apex. Die neun Umgänge werden durch eine deutliche, tiefe, wellenförmige Naht geschieden und von dichten, flachen aber scharfrandigen Spiralreifen umzogen, welche breiter sind, als ihre Zwi- schenräume und häufig secundäre feine Streifung zeigen; die Umgänge sind ausser- dem stark gefaltet; die Falten laufen in schräger Richtung von Naht zu Nahl, sind aber nicht gebogen; auf dem vorletzten Umgange zähle ich deren zehn. Der letzte Umgang ist etwas kürzer, als das Gewinde, kantig, auf der Kante mit einem slär- keren Reifen, an dem die Wellen abbrechen. Die Mündung ist oben spitz, unten breit ausgeschnilten und dadurch von der bei Bucc. Donovani erheblich verschieden, der Mundrand ist regelmässig gebogen, der Kante entsprechend nur ganz leicht eckig, ziemlich dick, unten nicht vorgezogen; die Spindel ist nur wenig gebogen, unten elwas gedreht. Sie ist mit einem glänzenden, weissen, oben durchscheinenden, nicht sehr breiten Callus belegt, welcher nach aussen rothbraun gesäumt ist. Die Schale ist einfarbig bräunlich gelb, wie bei glaciale, die Mündung bis auf den violeltbraunen Gaumen glänzend weiss. Der Deckel ist oval mit seitlichem Nucleus und ziem- lich gross, so dass er in etwa !/; Umgang Entfernung von der Mündung die Oefl- nung beinahe völlig verschliesst. Aufenthalt in St. Mary’s Bai an Neufundland, von Verkrüzen 1877 entdeckt.

40. Buceinum cretaceum Reeve. Taf. 87. Fig. 5.

„Bue. testa acuminato-pyramidata, subfusiformi, anfractibus rotundatis, laevibus, con- centrice plicatis; eretaceo-alba, fuscescente tincta“. Reeve. Long. 43 Mm. Buceinum eretaceum Reeve sp. 132.

Eine höchst eigenthümliche, fast spindelförmige, sehr schlanke Form mit deut- lichem Canal, concentrisch gefaltet, sonst glatt, schwerlich zu unserer Gallung ge- hörend. Tryon möchte sie auf Sipho Kroyeri deuten, was mir unwahrscheinlich ist; mir macht sie eher den Eindruck eines Trophon.

Aufenthalt unbekannt, Abbildung und Beschreibung nach Reeve.

Anmerkung. Verkrüzen führt Jahrb. Mal. Ges. 1881. VIII. p. 86. diese Art

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von Neufundland an und stellt sie zu Fusus (reclius Neplunea); er hat seine Exem- plare mit den Originalen im britischen Museum verglichen, und ist die Art demnach

unter Buceinum zu streichen.

41. Buccinum effusum Reeve. Taf. 87. Fig. 4. „Buc. testa ovato-coniea, tenui, inflata, spira breviuscula, autem elevata; anfractibus obscure planiliratis, et minute striatis, labro simplice, effuso; castaneo-fusca.“. Reeve. Long. (ex icone) 33 Mm. Bucceinum effusum Reeve sp. 65. == Tryon Man. III. t. 79 fig. 376. _ Verkrüzen Jahrb. VIII. p. 29.

Gehäuse eilörmig kegelförmig, dünnschalig, aufgeblasen, mit kurzem, aber spitz erhobenen Gewinde, von undeullichen flachen Rippen umzogen und fein gestreift, Mundsaum einfach, scharf, Gaumen innen gefurcht, die Spindel stark gebogen; Fär- bung hellkastanienbraun.

Aufenthalt unbekannt, Abbildung und Beschreibung nach Reeve.

Anmerkung. Eine höchst verdächtige Art; Tryon sagt von ihr: J donot know whether this may be a depauperated Bucc. undatum or a Cominella. Verkrüzen, welcher das Originalexemplar gesehen, erklärt es für eine Variefät von un-

datum.

42. Buceinum zealandicum Reeve. Taf. 87. Fig... 7

„Bue. testa conico-ovata, subventricosa, aufractibus spiraliter liratis, e suturis con- centrice fortiter oblique semiplicatis, labro subincrassato; albida aut lutescente, maculis albidis transversim oblongis inter plicas vittata, aperturae fauce aurantiolutea.“ Reeve.

Long. (ex icone) 33 Mm.

Buccinum zealandicum Reeve sp. 28. 27 = Tryon Man. II. t. 71 fig. 384.

Es ist diess zweifellos eine Form, welche nicht von Neuseeland, sondern aus

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dem Norden stammt, und en!weder eine Zwergform des B. undatum oder ein eigent- thümlich ausgeprägtes B. groenlandicum, wie auch Tryon annimmt.

43. Buceinum eitrinum Reeve. Taf. 87. Fig. 6.

„Bue. testa ovata, basi truncata et late emarginata, spira breviuscula, anfractibus convexis laevigatis, aetate rugosis; columella brevi, labro tenui, simpliei; pallide luteo- aurantio“. Reeve.

Long. (ex icone) 36 Mm.

Buccinum citrinum Reeve sp. 70. Cominella citrina Tryon Man. III. t. 81 fig. 441.

Gehäuse ziemlich eiförmig mit abgestulzter, weit ausgeschnitiener Basis und kurzem Gewinde; die gewölbten Umgänge sind glatt, nur im Alter rauh; die Spindel ist kurz, die Aussenlippe dünn und einfach; die Färbung hell orangegelb.

Aufenthalt unbekannt; Abbildung und Beschreibung nach Reeve.

Anmerkung. Diese eigenthümliche Art lässt sich nicht gut bei irgend einer Gattung unterbringen; auch zu Cominella, wohin sie Tryon, wie ich früher, stellte, passt sie nicht, ich führe sie darum hier auf.

44. Buceinum ovoides Middendorf. Taf. 87. Fig.f. &

Testa alba, crassa, ovato-conica, spira abbreviata, anfractibus convexiusculis, non plicatis, ad suturas abrupte-canalieulatis, striis longitudinalibus einetis, quarum interstitia incrementi vestigiis tenerrimis decussantur, canali brevi, labio magis minusye calloso; labro crasso, apertura mediocriter aperta. Anfr. 6. Middend.

Long. 25, lat. 16, alt. anfr. ult. 15 Mm.

Tritonium (Buceinum) ovoides Middendorff Reise p. 236 t. 8 fig. 7. 8.

Gehäuse dickschalig, weiss, eiförmig-kegelförmig, mit verkürztem Gewinde; die 6 Umgänge sind ziemlich gewölbl, nicht gefaltet, von Spiralfurchen umgeben, deren Zwischenräume durch die feinen Anwachsstreifen gegittert erscheinen; die

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Naht ist rinnenförmig. Mündung mittelgross mit kurzem ‘Canal, schwieliger Spindel und verdicktem Aussenrand.

Aufenthalt im Tugurbusen am Meere von Ochötsk; Abbildung und Beschreibung nach Middendorff.

Anmerkung. Das Orignalexemplar aus dem Petersburger Museum ist so abge- rieben, dass ich mir keine bestimmte Ansicht über diese Art mehr bilden konnte. Jedenfalls ist sie zu Buceinopsis zu stellen, aber schwerlich zu Dalei, wie Tryon

will, eher zu canaliculata Dall.

45. Buceinum Spitzbergense Reeve. Taf. 88. Fig. 1.

„Buce. testa oblongo-ovata, basi truncata, tenui; anfractibus convexis, spiraliter lineari- sulcatis; apertura ovata, columella arcuata, antice subexcavata, contorta; intus extusque livido-castanea, pellueida, epidermide tenui, deeidua induta,“ Reevye.

Long. (spec. decoll.) 33 Mm.

Buccinum Spitzbergense Reeve, the last of the arctic voyages p. 394 t. XXXU. fig. 7.

Gehäuse langeiförmig, unten abgestutzt, dünnschalig, mit gewölbten Umgängen, fein spiral gefurcht; innen und aussen schmutzig kastanienbraun, mit einer dünnen, hinfälligen Epidermis überzogen ; Mündung oval mit gebogener, unten ausgehöhlter, stark gedrehter Spindel.

Aufenthalt an Spitzbergen, von Belcher mitgebracht. Abbildung und Beschrei- bung nach Reeve.

Anmerkung. Es ist das eine sehr verdächtige Art. Jeffreys stellt sie zu un- datum, wofür mir weder die Beschreibung noch die Abbildung den geringsten An- halt zu bieten scheinen. Der Sculptur von B. fragile Verkr., mit welchem es Jeffreys zunächst in Beziehung bringt, ist jedenfalls eine ganz andere; auch hat B. Spitz- bergense keine Spur von Wellenfalten. Dagegen sehe ich keinen rechten Grund für seine Abtrennung von Bucc. hydrophanum, mit dem es schon Reeve in Verbin- dung brachte.

III. 1. c. 10

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46. Buccinum Mörchi Friele. Taf. 84. Fig. 2.

Testa ovato-conica, tenuis, anfractibus 7 convexiuseulis, sutura superficiali separatis, laevibus, lineis inerementi et striis spiralibus sub lente tantum conspicuis, apice laevi, ob- tuso, suboblique exserto; apertura ovata, superne acuta, columella laevis, subflexuosa; canalis brevis, latissimus, expansus. Sericea, rufo-purpurea vel violascescens, margine co- lumellae et labio canalis albis. Operculum circulare, nucleo centrali. Friele.

Long. 35, lat. 18, long. apert. cum can. 18 Mm.

Buccinum Mörchii Friele Jahrb. Mal. Ges. IV. p. 260.

Man vergleiche über diese Form oben p. 51 bei B. sericatum Hancock.

NachtragN.

47. Bucceinum Herzensteinii Verkrüzen. Taf. 89. Fig. 1.

Testa ovato-fusiformis, spira subacuta, fere regulariter pyramidata, solidula, albida, epidermide fuscescente laevi adhaerente induta. Anfractus superst. 7 planiusculi, sutura undulata distinete impressa discreti, irregulariter plicati, plieis in anfractibus spirae ad suturas superam et inferam distinetis, medio obsoletis; ultimus plieis brevibus irregulari- bus parum elevatis ad suturam nee non ad peripheriam munitus; spiraliter undique sul- cati, suleis irregularibus, distinetis, inter liras planas multo latiores et striis minutissimis se- cundae ordinis striatis incisis, vestigiisgque inerementi interdum filiformibus sculpti. Aper- tura ovata, columella callo tenui haud expanso appresso induta, labrum (imperfectum)

*) Durch die Güte des Herrn Dr, Herzenstein ist es mir möglich geworden, die Buccinen des Petersburger Museums zur Vergleichung zu erhalten und sehe ıch mich dadurch genöthigt, der be reits abgeschlossenen Monographie noch einen Nachtrag zu geben, der mehrere sehr interessante For- men enthält. Ebenso haben mich die Herrn Wm. H. Dall in Washington und Edgar A. Smith in London durch Uebersendung von Photographieen und Zeichnungen in den Stand gesetzt, auch ihre noch unabgebildeten Arten, sowie einige ältere Dubiosa abzubilden und so meiner Monographie eine Vollständigkeit zu geben, auf die ich kaum hoffen durfte.

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tenue, intus subtiliter breviterque striatum; fauces et paries aperturalis fusco tinetae. Opereulum sat magnum, regulariter ovale. Alt. 85, diam. 50, alt. apert. 50 Mm.

Bucecinum Herzensteinii Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. IX. 1882. p. 214.

Gehäuse eiwas spindelförmig, mit regelmässig pyramidalem‘, ziemlich spitzem Gewinde, ziemlich festschalig, doch nicht besonders dick, weisslich, mit einem fest- ansitzenden, glatten, bräunlicheu Epidermis überzogen. Die sieben noch vorhandenen Umgänge ein achter ist decollirt, sind nur wenig gewölbt und werden durch eine wellenförmige, deutlich eingedrückte Naht geschieden, sie zeigen höchst eigen- thümliche flache, wenig ausgeprägte Faltenrippen, welche auf den oberen Umgängen unter der oberen und über der unteren Naht deutlich sind, ohne dass ein Zusammen- hang der oberen und der unteren erkennbar wäre. Auf dem letzten Umgang sind die Falten unter der Naht, wie auf den oberen, und an der Peripherie stehen un- regelmässige, schräge, kurze Höcker. Die Spiralsculptur besteht ans ungleichen Furchen, zwischen denen breite, lache, verschieden breite Rippen bleiben, welche mit ganz feinen secundären Streifen bedeckt sind. Die Anwachslinien sind deutlich und stellenweise fadenförmig vorspringend. Die Mündung ist schmal eiförmig, oben ziemlich spitz, die doppeli gebogene Spindel trägt einen dünnen, fest angedrückten, nicht ausgebreiteten Callus, durch welchen auf der Mündungswand eine bräunliche Färbung durchscheint, Der Basalausschnitt ist schmal und tief. Der nicht ganz aus- gebildete Aussenrand ist dünn, innen leicht gefältelt, der Gaumen ist braun und glatt. Der Deckei ist ziemlich gross, eirund, der Nucleus in der Mitte, nahe dem Aussenrand.

Aufenthalt in der Awatscha-Bay an Kamtschatka, von Grebnitzky 1882 entdeckt; das Original im Museum zu Petersburg.

Anmerkung. Ich muss diese Form als selbstständige Art anerkennen, obwohl sie dem Habitus nach eine Küstenvarietät, analog dem B. undatum var. planum ist, deren Stammform noch unbekannt scheint.

10*

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48. Buccinum Middendorffi Verkrüzen. Taf. 89. Fig. 2.

Testa mediocris, solida, ponderosa, ovato-acuminata, spira subturrita, apice obtusulo, albida, epidermide tenui, adhaerente induta. Anfractus superst. 6 valde convexi, supra subangulati, plieis distinetis obliquis eirca 14 in anfractu penultimo, suturam vix vel non attingentibus lineisque geminatis distantibus seulpti; sutura linearis, vix undulata, Aper- tura subquadrangularis, basi late emarginata; columella callo roseo induta; labrum exter- num incrassatum, supra late et profunde sinuatum.

Alt. circa 70, alt. apert. 35 Mm.

Var. tenuior, anfractibus minus angulatis et minus distincte plicatis, labro tenuiore (Fig. 5).

Buccinum Middendorffi Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. IX. 1882 p. 213. undatum var. pelagieum Schrenck in Mus. Petersburg., nec King.

Gehäuse mittelgross, fesischalig und schwer, eiförmig mit leicht gethürmtem Gewinde und anscheinend etwas abgestutztem Apex; das abgeriebene und stark zer- fressene Exemplar ist grauweiss, zeigt aber noch in den Zwischenräumen der Falten eine fesisitzende, glatte, lebhaft gelbbraune Epidermis. Die sechs noch vorhandenen Umgänge sind sehr stark gewölbt, ziemlich deutlich geschultert, sie haben zahl- reiche, starke, vorspringende, meist ziemlich kurze, schräg verlaufende Rippenfalten, etwa 14 auf dem letzten Umgang, welche sehr an die stärker sculptirien B. unda- tum erinnern, die Spiralsculptur besteht aus scharf eingeschniltenen Linienpaaren, welche breite glatte Reifen von geringer Erhebung zwischen sich lassen und sehr regelmässig angeordnet sind. Der Naht ist deutlich, kaum wellenförmig. Die Mün- dung ist fast viereckig, unten breit ausgeschnitten, die Aussenlippe verdickt, oben horizontal vorgezogen und sehr stark ausgebuchtet, unten nicht über das Spindelende vorgezogen; die stark gebogene Spindel trägt einen dicken, fest angedrückten Callus.

Ausser dem beschriebenen Exemplar liegt mir noch ein zweites Stück vor, das den Linienpaaren nach auch hierher gerechnet werden muss, aber dünnschaliger und viel schwächer gefaltet ist und eine dünnere, kaum gebuchtete Aussenlippe hat, bei ihm sind ausser den Hauptlinienpaaren noch schwache Secundärstreifen auf den Hauptreifen sichlbar. Beide Exemplare sind leider arg abgerieben und zerfressen.

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Aufenthalt an Sachalin, von Jul. Schmidt gesammelt, beide Originale im Peters- burger Museum.

Anmerkung. Schrenck hat diese Form für Bucc. pelagicum King genommen, doch ist die Aehnlichkeit mit B. undatum nur oberflächlich; die Sculptur deutet auf die Sippschaft von B. glaciale und es ist mir sehr wahrscheinlich, dass das Taf. 76 Fig. 1 abgebildete Exemplar aus Kamtschatka ebenfalls hierher zu rechnen ist.

49. Buccinum simplex Middendorff Taf. 89. Fig. 4. 5.

Testa purpureo-fusca, solida, ovato-conica; anfractibus convexis, striolis aequalibus longitudinalibus minutissimis, oculo nudo vix conspicuis, undulatis confertissime ornatis; columella distinete voluta, rugositate spirali externa munifa; canali brevi, incurvo, apice truncato, epidermide tenui, tenace, fusco-viridescente. Anfr. 6—7.

Long. 61, lat. 32 Mm.

Tritonium (Buceinum) simplex Middendorff Reise p. 234.

Es kommt diese Art in Gestalt und Farbe dem B.tenebrosum (Midd. nec Han- cock) völlig gleich, ist jedoch so gross, dick und schwer, wie ausgebildete. Exemplare des Tr. undatum, und insbesondere ausgezeichnet durch die dicht neben einander verlaufenden Längsstreifen, welche mit blosem Auge kaum genau zu unterscheiden und jedenfalls ganz gleichmässig sind; es stehen davon etwa 40—60 auf der vorletzten Windung. Auch die völlig wimperlose Oberhaut, der ge- krümmte Canal und die ungefalleten Windungen geben Mittel zur Unterscheidung ab. Midd.

Durch die Güte des Herrn Dr. Herzenstein ist es mir möglich geworden, Mid- dendorffs Originalexemplare zu vergleichen und abzubilden und somit die Art bekann- ter zu machen, obschon für die richlige Deutung derselben damit nichts gewonnen sein dürfe. Beide abgebildete Exemplare sind nämlich arg gerollt und beschädigt. Ausser den von Middendorff angegebenen feinen kaum sichtbaren Spirallinien zeigen beide vorliegende Exemplare noch einige undeutliche stärkere Spiralkiele, ausserdem sind kurze schwache unregelmässige Falten bei beiden erkennbar, bei dem Fig. 5 abgebildeten viel deutlicher und besonders auf den oberen Umgängen stark ausge-

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prägt. Die purpurbraune Färbung, welche Middendorff in der Diagnose angibt, ist nur Folge der Abreibung, sonst ist die Schnecke schmutzig weissgrau mit dünner, nur leicht anhaftender, brauner Epidermis.

Das Fig. 5 abgebildete Exemplar, welches ausdrücklich auch von Middendorff als sein B. simplex bezeichnet ist, ist viel schlanker, als der Typus, hat wenig ge- wölbte, unregelmässig gefaltete Umgänge und lässt von der Spiralsculptur nur einige starke Kiele, von den feinen Linien keine Spur erkennen.

Die beiden abgebildeten Stücke stammen von den Schantar-Inseln. Jeffreys, der sie in Händen gebabt, hat sie ale B. Totteni Stimpson bestimmt, doch kann ich mich ibm darin nicht anschliessen. Sie haben zwar grosse Aehnlichkeit mit manchen Bankformen, die Verkrüzen früher zu Totteni rechnete, aber die für diese Art cha- racteristischen geraden Falten fehlen und ich möchte mich darum lieber Tryon an- schliessen, der Bucc. simplex in den Formenkreis von groenlandicum siellt. Auch Verkrüzen erwähnt der Verwandtschaft mit seinem Bucc. inexhaustum.

50. Buccinum pulcherrimum Verkrüzen. Taf. 89. Fig. 6. 7.

Testa parva, fusiformis, spira turrita, cauda brevi, solidula, sub epidermide tenuis- sima fugaci alba. Anfraetus 7 convexi, sutura profunda discreti, undique spiraliter con- fertimque lirati, liris subregulariter alternantibus, superi laeves, ultimus prope suturam tantum plicis brevibus ad 12 munitus. Apertura anguste ovata, supra acuminata, infra anguste emarginata, labro acuto, regulariter arcuato, intus mox incrassato, laevi, columella arcuata, callo albo obtecta, infra obscure plieata.

Alt. 31, diam. 16, alt. apert. 13 Mm.

Buecinum pulcherrimum Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. IX. 1832 p. 218. Tritonium Humphreysiaum var. angystoma Middend. Malacoz. ross. I. p. 163.

Gehäuse klein, spindelförmig, mit gethürmtem Gewinde, dessen obere Umgänge fast abgesetzt erscheinen, und kurzem ungedrehtem Stiel, festschalig, doch nicht all- zudick, unter einer dünnen, leicht abzureibenden Epidermis elfenbeinweiss. Die sie- ben Umgänge sind stark gewölbt und werden durch eine treppenförmige Naht ge- schieden, sie werden von sehr dichten, ziemlich regelmässig in Stärke abwechseln-

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den Spiralreifen umzogen; die oberen sind völlig glatt, der leizte dagegen zeigt etwa zwölf kurze, wenig deutliche Falten unter der Naht. Die Mündung ist ziem- lich klein, schmal eiförmig, oben spitz, unten schmal ausgeschnitten,, innen glänzend weiss; die Aussenlippe ist regelmässig gebogen, dünn, doch kurz hinter dem Kande mit einer Verdickung belegt, im Gaumen glatt. Die Spindel zeigt nicht die doppelte Biegung der Buceinen, sondern läuft in einem flachen Bogen bis zum Beginne des Stiels und trägt dort eine undeutliche Falte; sie ist mit einem glänzen- den Callus belegt.

Aufenthali am russischen Lappland.

Anmerkung. Nicht ohne schwere Bedenken nehme ich die Einreihung dieser eigenthümlichen Schale unter Buccinum an. Middendorff hatte sie als Bucein. Hum- phreysianum bestimmt und scheint es in der That seine Form Aaa’ forma genuina (angystoma) zu sein, deren Dimensionen slimmen. Jeffreys hat auf die Etikette be- merkt: Not Humphreysianum. ? Fusus Kroyeri. Auch damit kann ich mich nicht einverstanden erklären. Die Textur hat eine auffallende Aehnlichkeit mit der der grossen Varietäten von Admete viridula und ich würde die Art dorthin rechnen, wenn nicht die Mündungsbildung ganz die von Buc:inum wäre. So mag die Art einstweilen unter dem Verkrüzen’schen Namen bei Buccinum bleiben.

51. Buceinum tenebrosum Middendorff nec Hanc. Taf. 89. Fig. 8. 9.

Ich bringe hier aus den Originalen des Petersburger Museums die Form zur Abbildung, welche Middendorff Mal. rossica I. p. 157 als Tritonium tenebrosum Han- cock beschrieben aber nicht abgebildet hat.

Er gibt davon folgende Diagnose:

„Testa plerumgue purpureo-rufa, rarius flavicante, juventute tenui, imo cornea, ovato- conica, anfractibus convexis, carinato-striatis, striis rarioribus (3 ad 8 in anfractu penul- timo) parum prominulis, acute-carinatis, plerumque sulco lineari bifidis; striarum intersti- tiis laevibus, solis inerementi vestigiis tenerrimis transversim lineatis, accedentibus rarius sulcis linearibus longitudinalibus, nonnisi sub microscopio conspieuis; anfractibus spirae transversim magis minusve obsolete, interdum etiam plane non, plicatis; ultimo anfraetu

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plerumque plane non aut nisi ad suturam ipsissimam, plieatulo; epidermide tenuissima, flavicante ant viridescente, ciliata.“ Die Originalexemplare beweisen, dass Middendorff zwar auch eine Varietät von

groenlandicum vor sich hatte, aber nicht die von Hancock als tenebrosum beschrie- bene, ich bilde das aus Russisch Lappland stammende Exemplar darum hier ab.

52. Buceinum Verkrüzeni n. sp. Taf. 90. Fig. 1. 2:

Testa ovato-turrita, spira turrita, solidula, rufobrunnea. Anfractus superst. (apice fracto) 5 convexi, sutura profunde impressa disereti, plieis numerosis distinetis obliquis sculpti, spiraliter sulcati et costis carinaeformibus, in spirae anfracetibus 21, in ultimo 5 eingulati, striis inerementi distinetis, irregularibus. Apertura late ovata, labro (fracto) su- pra leviter sinuato, columella inferne contorta, callo tenui late expanso obtecta.

Alt. (apice fracto) 85 Mm.

Buccinum undatum var. schantaricum Schrenck in Mus. Petersburg. nec Midd. Buccinum schantaricum Verkrüzen. Jahrb. Mal. Ges. IX. 1882 p. 213.

Unter der Bezeichnung Buceinum undatum var. schantaricum liegt in dem Pe- tersburger Museum ein von Schrenk gesammeltes und bestimmtes Exemplar, das we- der mit undatum noch mit schantaricum Midd. das Geringste zu thun hat und das ich darum als neu beschreibe. Die Schale, an der Spira und am Mundrand be- schädigt, sonst gut erhalten, ist gelhürmt eiförmig mit hohen Gewinde, festschalig, die Färbung, wohl in Folge längeren Liegens im Schlamm, innen und aussen braun- roth. Die fünf noch vorhandenen Umgänge sind stark gewölbt und werden durch eine tief eingezogene Naht geschieden; sie haben unter der Naht zahlreiche deut- liche Rippenfalten, welche auf den oberen Umgängen schief, auf dem letzten, wo sie auch schmäler werden, ziemlich gerade sind. Die Spiralsculptur besteht aus feinen, aber deutlichen Furchen, und ausserdem sind auf den oberen Umgängen zwei, auf dem letzten fünf starke Spiralkiele vorhanden, die Falten fliessen mit dem ober- sten Spiralkiel gewissermassen zusammen, ohne eigentlich höckerartig anzuschwellen; auf den Raum zwischen dem ersten und zweiten setzen sie sich nur undeutlich fort, über den zweiten hinaus gehen sie nur hier und da; die Anwachsstreifen sind deut-

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lich und etwas unregelmässig. Die Mündung, deren Form in Folge der Verletzung des Aussenrandes nicht mehr genau zu bestimmen ist, ist ziemlich gross, unregel- mässig rundeiförmig; an der Aussenlippe erkennt man noch oben eine Ausbuchtung ; die Spindel ist gerundet, nur unten gedreht, mit einem dünnen, weit ausgebreiteten Callus belegt.

Aufenthalt bei Dui auf Sachalin.

Anmerkung. Die Art könnte nur etwa mit Bucc. leucostoma Lischke in Be- ziehung gebracht werden, ist aber von demselben auch in der Sculptur so erheblich verschieden, dass an eine Vereinigung nicht gedacht werden kann.

53. Buceinum Schrenkii Verkrüzen. Taf. 90. Fig... S/

Nach dem mir vorliegenden Öriginalexemplar kann ich diese Art nich! als selbat- ständig anerkeunen, sondern muss sie für eine kurze gedrungene Varietät von Buce. ochotense Midd. halten. Sie unterscheidet sich vom Typus ausser in der Gestalt allerdings auch noch durch schwächere, weniger regelmässige Sculptur, doch lässt es die characteristische Mündungsbildung mir nicht zweifelhaft erscheinen, dass es sich hier nur um eine Varielät von ochotense handelt. Das Originalexemplar ist nördlich vom Golf der Geduld in Sachalin gefunden.

54. Buccinum Grebnitzkyi Verkrüzen. Taf. 90. Fig. 4.

Auch diese Art kann ich nicht als selbstständig anerkennen; eine Vergleich- ung der Figur mit der Taf. SO Fig. 4. 5 gegebenen des Bucc. Totteni zeigt soviel Aehnlichkeit, dass die Art kaum als Varietät haltbar erscheint. Allerdings ist die Schale dünner, die characteristischen Wellenfalten verschwinden auf dem letzten Umgang ganz und die Färbung ist viel dunkler, unter einer dünnen gelblichen Ex- dermis dunkel braunroth, innen heller; aueh fehlen die beiden vorspringenden Spiral- reifen des typischen Totteni, aber Sculptur und Gestalt sind dieselben, und bei der

II. 11

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grossen Veränderlichkeit der Buccinen nehme ich keinen Anstand, Grebnitzkyi mit Totteni zu vereinigen.

Das hier abgebitdete Exemplar wurde von Grebnitzky 1882 in der Awatscha- Bay gesammelt.

55. Buccinum angulosum uray. Taf. 90. Fig. 5-8.

Zwei zweifellose Exemplare dieser höchst seltenen Art, welche mir aus dem Petersburger Museum vorliegen, zwingen mich noch einmal auf dieselbe zurückzu- kommen, da ich in Folge derselben die Art als eine gute, von B. glaciale weit ver- schiedene, ansehen muss. Ich gebe von ihr folgende Diagnose.

Testa mediocris, irregulariter ovato-rhomboidea, spira conieca, tenuiuscula sed solida, lutescenti-straminea. Anfractus 7 angulati sutura profunda undulata discreti, spiraliter sub- tilissime undulato-striati, striis ad caudam tantum distinetioribus, radiatim arcuatimque sub- tiliter striati et plieis distantibus, suturam superam haud attingentibus, inferne supra su- turam inflatis et tuberculum prominentem subite abruptum formantibus, in anfractu ultimo ad peripheriam eodem modo abruptis et carina distineta junetis muniti. Apertura irregu- lariter ovata, supra acıminata, labro externo everso, basi producto (?), columella biangu- lata, callo tenuissimo obducta.

Es liegen zwei Exemplare vor, leider beide an der Aussenlippe beschädigt, aber sonst sehr gut erhalten, das eine circa 60, das andere wenig über 40 Mm. hoch, aber der Mundbildung nach ebenfalls als ausgewachsen anzusehen. Das Gehäuse ist unregelmässig rhombisch mit pyramidalem Gewinde und etwas abgestutzem Apex, ziemlich dünnschalig, aber fest, hell strohgelb, die Mündung weisslich. Von den sieben Umgängen sind die beiden ersten glatt und gerundet, die folgenden sind kan- tig, obenher abgeflacht, durch eine tiefe eingezogene Naht geschieden, mit dichten. welligen, äusserst feinen Spirallinien umzogen, welche nur am Stiel ohne Loupe deut- lich erkennbar sind, und mit stärkeren gebogenen Anwachsstreifen sculptirt. Ausser- dem tragen sie entfernt und isolirt stehende Faltenrippen, welche aussehen, als habe man die Schale im weichen Zustand zusammengedrückt und vorgezogen, sie be- ginnen erst ein Stück unter der Naht, schwellen an der Kante zu einem scharf vor- springenden Knoten an und brechen dann plötzlich ab; auf dem letzten Umgang

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reichen sie bis zur peripherischen Kante, wo sie durch einen gebogenen Kiel ver- bunden sind, und brechen dann ebenfalls plötzlich ab. Die Mündung ist unregel- mässig eiförmig, oben spitz, der leider bei beiden Exemplaren zerbrochene Aussen- rand auswärts gewendet, anscheinend über das untere Ende der zweimal gebogenen mit einem dünnen Callus belegten Spindel vorgezogen.

Die beiden abgebildeten Exemplare stammen von Novaja Semlja. Dass sie mit glaciale nichts zu thun haben, zeigt ein Blick auf die Sculptur; mit der Gray’schen Beschreibung stimmen sie ganz befriedigend. Stimpson hat dagegen sicher eine ganz andere Form vor sich gehabt, wie aus seiner genauen Beschreibung der Spiral- sculptur hervorgeht. Fraglich ist nur, ob unsere Fig. 8 auf Taf. 86 hierher gehört, wie Middendorff will. Das Original jener Figur findet sich nicht unter den mir vorliegenden Buceinen, wohl aber mit der Bezeichnung angulosum ein schlankeres Exemplar derselben Form, mit nur undeutlicher Kante und undeutlichen, aber an der Naht stärkeren Wellen, das ich nicht zu angulosum Gray rechnen möchte, obschon es auch nur eine ganz feine Spiralstreifung hat.

56. Buccinum Packardi Stimpson. Taf. 91. Big. 1.

Der Vollständigkeit halber bilde ich hier die von Stimpson auf subfossile Exem- plare gegründete Art ab, welche sich von der folgenden (plectrum Stimpson) durch breiteres und dickeres Gehäuse, den Besitz von nur dreizehn Längsfalten, von denen keine unterbrochen ist, und convexere, in Stärke regelmässig wechselnde Primär- reifen unterscheiden soll. Der Habitus der Figur erinnert auffallend an die Taf. 86 Fig. 1 abgebildete Varietät von ventricosum Kiener (inexhaustum Verkr.), doch ver- bietet die Sculptur jeden Gedanken einer Vereinigung.

57, Buccinum plectrum Stimpson, Taf. 91. Fig. 2.

„Shell rather large and thin, elongated, spira produced; sutures less deep than in B. tenue; whorls 7—8 regularly convex or slightly appressed, less gibbous or shouldered at the sutures than in B. tenue, and not carinated. Longitudinal folds very numerous, about

ul

s4

19, as broad as their interspaces, and most prominent near the suture; they are cur- ved in a somewhat sigmoid form and are sometimes, though rarely, isterrupted or have an intervening fold about the middle of the whorls. The striation of the surfarc has con- siderable resemblance of that of B. glaciale, the primary grooves heinz deep eut, with the intervening ridges depressed. But the grooving is far less regular than in that species, the primary grooves are more crowded near the suture and the ridges less latiened. The secondary grooves on the surface of the primary ridges are usually as fine as in B. gla- ciale, but often one or more of them become deeper, making the sculpture resemble more that of augulosum. Aperture oval, less than 1/, of ihe shell und narrower than in B. tenue. The eolumelia does not project beyond the level of the anterior part of the outer ip, but rather falls short. The eolumella shows the usual three folds, but the middle roid being nearly longitudinal and parallel to the lowermost fold, tha !atier cannot be seen in a front view, but it is easily seen in a edge view of the columella (in broken specimens of the shell) separated from the marginal middle fold by a longitudinal suleus. The Arst and second folds are separated by a brood deep sinus. Periosiraca thin, smeooth, not ciliated.

Length 2,25, breadtk 1,2“. Another speeimen is 2,2“ long, proportionally slender.

Buccinum plectrum Stimpeor in the Canadian Naturalist 1865 p. 374.

Aufenthalt im arclischen Ocean nördlich der Behringsstrasse bei 25—30 Faden Tiefe von Rodgers gedraktl. Auch bei den Anachi Islands an der Südseite von Alaschka von Ball geiunden.

Anmerkung. Die mir von Dall übersandte Photographie war leider nicht son- derlich gelungen, doch wird sie genügen, um in Verbindung mit der ausführlichen Beschreibung Siimpsons eine Vorstellung von der interessanten hochnordischen Art zu geben. Sie hat, wie Simpson ganz richtig sagt, die Gestalt und auch ungefähr die Faitenbildung vou B. ienue, aber die Seulptur von glaciale. Jeffreys vereinigt sie mit B. Totteni, was mir der schiefen Falten wegen unthunlich erscheint.

58, Buccinum castaneum Dall. Taf. 91. Fig. 8. S Shell large, clair chestnut brows, with whorls seven in number, inflated and smooth

except for mieroscopic, celosely erowded revolving striae. Suture distinet, not chanelled. Apex rather acute, pointed. Columella straight, with a faint fasciole. Aperture wide,

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rounded, more than semicircular. A slight glaze on the columella. Outer lip heavily thickened, expanded and smooth, not projeeting before the column nor waved; within, livid whitish or purple. Length 2. 5 inches, lat. 1. 1, long. apert. 1, lat. 0,75 inches. Dall.

Buccinum castaneum Dail Proc. Acad. Californ. March. 19 th. 1877 p. 3.

Gehäuse ziemlich gross, hell kastanienbraun, aus sieben aufgeblasenen Um- gängen bestehend, welche fast glatt erscheinen und nur unter der Loupe feine Spi- ralsireifung zeigen; sie werden durch eine deutliche, aber nicht rinnenförmige Naht geschieden. Die Apex ist ziemlich scharf. Falten sind nicht vorhanden. Die Mün- dung ist rundeiförmig, die Aussenlippe ausgebreitet, stark verdickt, glati, obne Bucht, unten nicht vorgezogen. Die Spindel ist fast gerade, nur mit einer schwachen Falte, und wit einer dünnen Schmelzschicht belegt; die Mündung ist im Innern schmutzig weiss oder purpurfarben.

Aufenthalt an den Shumagin-Inseln, ia 20 Faden Tiefe von Ball gedrakt.

Anmerkung. Dall nenni diese Art „a distinet form in a genus where distinet- ness is the exception aud not the rule.“ Troizdem zieht er selbsi mehr oder min- der gekielte Formen dazu, welche schliesslich zu B. carinatum Dkr, hinüberführen, ganz wie Neptunea fornicata Gray in derselben Gegend durch alle möglichen Ueber- gänge mit N. lirata Mart. verbunden ist. Jedenfalls bilden diese Formen eine sehr eigenthümliche und für den Norden des Behringsmeeres characteristische Gruppe.

59. Buccinum polare Gray. Taf. 91. Fig. 4. 5.

Das unter Fig. 4 nach einer Photographie abgebildete Exemplar ist nach Dall ein Stimpson’sches Original, ob es aber auch mit dem uirgends abgebildeten Gray’- schen B. polaris übereinstimmt, ist mir nicht ganz ausser Zweifel. Gray (Voy. Beechey p. 128 f.) sag! von seiner Art.

„Shell ovate, conical, rather ventricose, thin, white; whorls ventricose, closely trans- versely plaited, and deeply and closely spirally striated, the upper one with a subposte- rior, the last with three ore more elevated keels. Mouth ovate, inner lip much absorbed, canal only slightly recurved.“ Inhab. Icy Cape.

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Dimensionen sind nicht angegeben und es ist nach meiner Ansicht absolut un- möglich, aus der nichtssagenden Beschreibung die Art mit Sicherheit zu erkennen. Verkrüzen, welcher die typischen Exemplare im britischen Museum vergleichen konnte, sagt darüber: „Gehäuse mässig dünn, sieben Umgänge ohne den Apex, zwei nicht starke Kiele und einige noch schwächere unten an der Bauchwindung. Schulter scharfkantig, gehoben und sehr auffallend; Wellen viele, regelmässig, von Naht zu zu Naht, auf der Bauchwindung bis zum Hauptkiel, gegen die Oeffnung abnehmend; Spiralfurchen und Reifen deutlich; Gewinde mässig hoch, Oeffnung nicht weit, oben am weitesten. Länge 6—7 Ctm. Es trägt die entschiedenste Characteristik einer besonderen Art und hat nicht die entfernteste Aehnlichkeit mit glaciale L.“

Stimpson hat (Canadian Naturalist p. 366) diese Art auf zwei nicht ganz aus- gebildete Exemplare gedeutet, welche Rodgers nördlich von der Behringstrasse drakte; eines davon bringen wir Fig. 4 zur Abbildung.

Stimpson sagt darüber 1. c.: „Shell rather thin, ovate, turreted; whorls 6—7 strongly and sharply bi-carinated, with the upper carina strongest forming a prominent shoulder to the whorls. Between these two prineipal carinae there are often one ortwo much slighter The longitudinal folds are regular, oblique, and about 14 in number on each whorl; they are prominent near the suture, but become obsolet below the carina of the shoulder, on which they form tubercles. The primary spiral grooves are about 35 in number on the outer whorl, nearly equidistant, deep, sharply and squarely cut, and sometimes double, being divided in two by a sharp and narrow ridge. The primary ridges are flat and even and covered with very minute secondary grooves, about six to each ridge. Aperture rather narrow, about half as long as the shell, broadest above, and somewhat contracted anteriorly; outer lip not patulous, thin and simple in my specimens. Columellar lip more deeply incurved or excavated above, less oblique and more elongated than in B. glaciale, and with its three folds sufficiently conspicuons. Periostraca shorteiliated on the upper whorls, perfeetly smooth on the other whorls.“

Diese Beschreibung lässt sich mit der Gray’schen und den Verkrüzen’schen Be- merkungen ziemlich gut vereinigen; nur scheinen die Wellenfalten schwächer zu sein und sind Stimpsons’s Exemplare um ein Drittel kleiner, als das Gray’sche.

Dall sandte mir ausserdem noch die Photographie einer eigenthümlichen Form, welche er als Varielät von polare betrachtet und als var. percrassa bezeichnet; wir geben eine Copie Fig. 5. Die Sculptur stimmt ganz befriedigend mit der des

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Typus, aber während dieser dünnschalig ist, ist hier das Gehäuse auffallend dick und schwer und auch die Aussenlippe stark verdickt.

Unter allen Umständen muss B. polare als eine gute Art angesehen werden, welche mit glaciale durchaus nicht vereinigt werden kann.

60. Bucceinum Fischerianum Dall. Taf. 91. Fig. 6. 7.

Testa mediocris, ovata, spira subpyramidata, brevi, apice obtusulo; anfractus 5—6, sutura distineta, aperturam versus suberenulata discreti, superi parum convexi, ultimus inflatus, supra planatus, interdum subangulatus; spiraliter planissime lirata, laeviuscula. Apertura ovata, supra acuminata, labro externo simplici, haud sinuato, basi leviter pro- tracto, columella parum arcuata, callosa. Albido coerulea (specimen subdetritum), aper- tura albida.

Alt. eirca 30 Mm.

Buccinum Fischerianum Dall in sched.

Dall sandte mir unter vorstehendem Namen die Photographie einer Form, die er meines Wissens noch nirgends veröffentlicht hat; ein offenbar zu derselben Art gehörendes Exemplar habe ich seiner Zeit vom Museum in Lübeck mit anderen Conchylien von Alaska erhalten, und ich glaube diese Art als selbstständig aner- kennen zu müssen.

Das Gehäuse ist mittelgross, ziemlich dünnschalig, eiförmig, mit kurzem, aber pyramidalem, oben abgestulztem Wirbel, nur fein spiralgestreift, an den meisten Stellen fast glatt erscheinend. Es sind kaum über fünf Umgänge vorhanden, welche durch eine deutliche, nach der Mündung hin tiefere und crenulirte Naht geschieden werden. Die oberen Umgänge sind nur wenig gewölbt, der untere aufgeblasen, aber bei meinem Exemplar obenher abgeflacht und an der Peripherie ganz undeutlich kantig. Die Mündung ist eiförmig, oben spitz, etwas höher als das Gewinde; der Aussen- rand ist einfach, unverdickt, ohne Bucht, unten etwas über den Spindelapex vorge- zogen; die Spindel ist etwas gebogen, gedreht, mit ziemlich dickem Beleg. Mein etwas abgeriebenes Exemplar ist bläulich weiss; Dall nennt die Art in seinem Brief „brigbily coloured.“

Aufenthalt an Alaska. St. Pauls Island (Dall).

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61. Buccinum tenellum Dall. Taf. 91. Fig. 8.

Ich kenne von dieser Art, welche noch nirgends publieirt ist, nur die mir vom Autor übersandte, auf unserer Tafel copirte Figur, nach welcher Diagnose und Be- schreibung zu geben ich nicht wage. Dall bemerkt in seinem Briefe über sie nur: smooth or nearly so, dark brown. Sie stammt von Nuniwak.

62, Buccinum fringillum Dall.

Taf. 91. Fig. f. 9

Ä

Shell white, resembling B. sericatum Hancock on the one hand and B. eiliatum Fabr. on the other. It has the dense fringed epidermis of ceiliatum (when the shell is perfect) with the sculpture of the same but wanting the tooth on the columeila and having a num- ber of sharp carinae not found in any specimen of B. ciliatum which I Bave scen, the form is much like that of B. sericatum Hane., except that the whorls are inflated and shouidered, and the suture canaliculated. Whorls seven. Length 1,36, width 0,80, length of the aperture 0,66 inches. Dali.

Buceinum fringillum n. sp.? Dall. Proc. Acad. Calif. 19 March. 1377 p. 4.

Hab. Arctic Ocean near Icy Cape; Capt. Smith. Ich gebe diese Abbildung nach einer von Dall mir übersandten Photographie.

63. Buceinum Stimpsoni Gould, Taf. 92. Fig. 3.

T. magna, solidula, elongata, fusiformi-turrita, einerea val dilute ferruginea, epider- mide calcarea caduca incrustata, lineis tenuibus eineta; anfr. 6 ad 8 pyramidatis, pen- tagonalibus, ultimo antice excavato, costa eineto ubi undae terminantur. Apertura dimi- diam testae adaequans, anguste lunata; labro simplice; columella arcuata, callosa; fauce dilute castanea vel livida.

Long. 100, diam. 45 Mm.

Bucceinum Stimpsoni Gould Otia. p. 122.

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Hab. Arimkacheche Island, Behrings Strait.

Wir geben die Abbildung dieser Art nach einer Photographie des Gould’schen Originalexemplares, welche mir Dall gütigst übersandte. Dall vereinigt sie mit Buceinum angulosum Gray, mit welchem sie die am Kiele des letzten Umganges plötzlich abbrechenden Wellen gemeinsam hat. Doch sind die Wellen bei weilem nicht so stark und sehen nicht so zusammengekniffen aus, brechen auch nicht so plötzlich ab, wie bei angulosum und die Spiralsculptur erscheint auf der Photographie sehr erheblich anders.

Aufenthalt an den Arimkacheche-Inseln der Beringsstrasse.

64. Buccinum glaciale var. Taf. 92. Fig. 2.

Dall schickte mir die Photographie dieser Form mit der Bemerkung: true arctic form = B. carinatum Phipps. Specimen from Behrings Strait. Da sie in mancher Beziehung von den früher abgebildeten Formen abweicht, habe ich ihr einen Piatz auf der Tafel gönnen zu sollen geglaubt.

Eine zweite sehr auffallende Form bilden wir Taf. 93 Fig. 4 nach einem Origi- nal des Petersburger Museums ab; sie zeichnet sich durch besonders schlanke Form

und kleine Mündung aus; ihre Heimath ist Sachalin.

65. Buccinum ochotense Middendorff. Taf. 92. Fig. 1. Taf. 93. fig. 1-3.

Herr Dr. Herzenstein hat mich in den Stand geselzt, genaue Abbildungen der Middendorff’schen Originale zu geben; es sind Fig. 1—3 auf Taf. 93. Als Typus dürfte Fig. 2 anzusehen sein, welche der Middendorfl’schen Beschreibung und auch Abbildung am besten entspricht. Fig. 1 stellt eine etwas schlankere Form mit we- niger entwickelter Spiralsculptur dar. Beide Exemplare sind offenbar todt gesam- melt und etwas gerollt. Die Art in ihrer vollen Entwicklung zeigt Taf. 92 fig. 1 nach einer von Dall gesandten Photographie, 70 Mm. hoch, aber auch den Artcha-

II.1e. 12

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Tacler sehr treu wahrend. Für mich unterliegt es keinem Zweilei, dass diese Art selbstständig ist und mit B. tenue Gray nichts zu thun hat.

Eine sehr eigenthümliche Varietät bildet dagegen Taf. 93 Fig. 3, deren Original sich im Petersburger Museum befindet. Die Spiralsculptur besteht bier aus ziemlich entferntstehenden stärkeren Reifen, die mitunter braun gegliedert erscheinen. Da aber sonst die Uebereinstimmung der Charactere eine vollständige ist, glaube ich die Form doch zu Ochotense stellen zu müssen.

66. Bucceinum Mörchianum Fischer. Taf. 92. Fig. 8.9. Taf. 93. Fig. 13.

„Testa acuminata, ovato-conica, concentrice rugoso-sulcata, anfractieus 5l/, violaceis, apice subpapillato ; anfractu ultimo ventroso, sordide griseo; sutura impressa; columella arcuata, callo tenui; peristomate simpliei, semicirculari, canali brevi.“ Fischer.

Long. 26—34, lat. 18, alt. apert. 13 Mm.

Volutharpa Mörchiana Fischer Journal de Conchyliologie VII. p. 299 t. 10 fig. 2.

Dall hat mir schon vor längerer Zeit das Taf. 92 abgebildete Exemplar gesandt und es ist mir ebenso wenig zweifelhaft, das dasselbe mit Fischer’s Art identisch, als dass es nicht zu Volutharpa zu rechnen sei. Gestalt wie Textur widersprechen letztere Stellung auf das Entschiedenste; auch Tryon hat das eingesehen und die Form vermuthungsweise mit B. groenlandicum vereinigt. In letzterem kann ich ihm allerdings nicht nachfolgen, wie ich denn überhaupt B. groenlandicum aus dem Beh- ringsmeere niemals gesehen habe.

Mein gut erhaltenes Exemplar entspricht ganz der Fischer’schen Diagnose, nur dass die oberen Umgänge nicht violett sind; letztere Färbung ist aber nur Folge der Verwitterung; auch ist ein Umgang mehr vorhanden. Die Spiralsculptur besteht aus deutlichen scharf eingeritzten Linien, Wellen sind nicht vorhanden.

Mit den europäisch-arctischen Formen möchte ich diese Art nicht vereinigen, vielleicht könnte sie aber zusammenfliessen mit B. fischerianum Dall, in der Gestalt bildet das Taf. 91 Fig. 7 abgebildete Stück schon gewissermassen einen Uebergang, doch lässt die sehr verschiedene Sculptur bis jelzt eine Vereinigung nicht zu.

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67. Buccinum japonicum A. Adams.

Tab. 92. Fig. f. ld Testa ovato-fusiformis, tenuis, spira producta, epidermide corneo-fusca induta, longi- tudinaliter plicata et laminata, liris acutis revolventibus (circa 6 in anfr. ultimo), ad basin spiraliter lirata, labro incrassato, reflexo. Long. 1". Bueeinum japonieum A. Adams Ann. Mag. 1861 VIII. p. 135. _ _ Tryon Manual III. p. 189. _ Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 286.

Hab. Okosiri Japoniae. Die Abbildung dieser und der beiden folgenden Arten nach Zeichnungen von Smith.

68. Buccinum Jeffreysii Smith.

Tab. 92, Fig. $. 107

Testa ovato-fusiformis, alba, carinis rufo-punctatis ornata, epidermide sordide olivaceo- alba longitudinaliter lamellosa amieta; anfraetus 61/,, primi duo laeves, rufescentes, globulares, caeteri convexi, liris vel carinis tenuibus 6—7 (in anfr. ultimo eirciter 20—24), una leviter undulata eirca medium quam caeteris majore, eineti, ubique lineis longitudinalibus tenuis- simis elevatis eonfertis inter liras pulcherrime ornati; apertura alba, ovata, basi late bre- viterque canaliculata, long. totius ’/;, adaequans; canalis recurvus; columella laevis, tenui- ter callosa, alba; labrum inerassatum, aliquanto reflexum; opereulum certe buceinoidale.

Long. 30, diam. 14!/,, apert. long. 14, diam. 6!/, Mm.

Buceinum Jeffreysii. Smith Ann. Mag. 1875 vol. 15 p. 424. _ Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 286.

Hab. ad Japoniam.

Obs. „This species may eventually prove but a large and fine variely of B. japonicum A. Adams, but at present ] distinguish it with a separate name, since there are several differences, which may be regarded as specific.“

12 *

69. Buccinum mirandum Smith Taf. 92. Fig. 9. 4

Testa ovata, erassiuscula, pallida, rufescenti-fusca, ad liras irregulariter maculata, epidermide fugaci, tenui, olivacea induta; anfractus 7 supra excavati, dein angulati, infra angulum concavi, longitudinaliter plicati, carinis 2 nodulosis suleisque parum profundis seulpti, minute granoso-striati, infra suturam rugosiusculi; apertura dimidiam longitudinem vix superans, intus fusca, labrum ad carinas sinuatum; canalis brevis, leviter recurvus.

Buccinum mirandum Edgar A. Smith Ann. Mag. 1875. vol. XVI. p. Tryon Manual III. p. 186. _ Verkrüzen Jahrb. Mal. Ges. VIII. p. 286.

Hab. ad Japoniam.

Observ. „The plications, wbich produce nodules on the spiral elevations, become almost obsolete on the last half of the body whorl; the nodules number about 10 on the penultimate whorl. The entire surface is spirally rather distantly striated, which is plainly visible to the naked eye, and also very minutely granosely striated, only apparent with the aid,of the lens.“ Verkrüzens Angabe „ohne Wellen“ wird wohl nicht so ganz genau zu nehmen sein.

70, Bucecinum boreale Brod. et Sow,

B. testa tenui, ovato-fusiformi; anfractibus ventricosis, striatis, ultimo sutura simplici, caeteris suturam versus plicatis; apertura patula, labio superne sublobato, epidermide fusca, crassa.

Long. 2,6, lat. 1,6“.

Buceinum boreale Broderip et Sowerby Zool. Journal IV. 1829 p. 375, nec Leach.

The habit of the shell is not unlike that of B. undatum but it differs from it in many points, especially in the form of the aperture, and thinness of the shell. In young specimens the epidermis is so strong, that in drying it breaks the delicate edge of the lip.

Hab. Kamtschatka.

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Eine total verschollene und kaum jemals wieder mit Sicherheit zu erkennende Art. Tryon zieht sie mit grossem Zweifel zu cyaneum.

71. Bucceinum Rodgersi Gould Otia p. 122.

T. ovato-lanceolata, solidula, luteo-einerea, erusta eretacea sub epidermide tenuissima induta, striis exilissimis eineta; anfr. 8 tumidulis spiram elongatam nunc undulatam nune aequam efformantibus, ultimo trientes duos long. metiente, et in rostrum satis productum sensim contracto. Apertura ovata, dimidiam longitudinis testae haud aequans, labro evaso, postice sinuato; columella callo bene induta; fauce flavida vel livida.

Long. 55, diam. 25 Mm.

Inhab. Arimkakeche Island, Behrings Strait.

Like B. undatum the varielies are very widely contrasted as to the undulatioa of the surface, and but for the uniformly siender growth and elongated beak might probably have been brought under that species.

Anmerkung. Dall schreibt mir über diese Art: the type of B. Rodgersi is lost, but it was only a var. of glaciale.

Gattung Volutharpa Fischer.

Testa non crassa, superne epidermata, inferne levis, paucispira, sutura impressa, co- lumella vix eallosa, non umbilicata, postice truncata, sinu mediocri, margine columellari dextro simpliei.

Fischer hat im Journal de Conchyliologie V. p. 85 die Gattung Volutharpa errichtet für eine kleine, dünnschalige Art mit wenig Umgängen und, wie sich spä- ter herausstellte, ohne Deckel oder doch mit verkümmertem Deckel. Mörch machte Journal de Conchyliologie VII. p. 46 darauf aufmerksam, dass auch zwei früher als als Bullia beschriebene Arten (ampullacea Midd. und Perryi Jay) wahrscheinlich zu derselben Gattung gehörten, und dass die Gattung dicht neben Buceinum zu stellen sei. In demselben Jahrgang p. 300 erklärt sich Fischer nicht nur damit einverstan- den, sondern schlägt vor die Gattung Volutharpa einfach einzuziehen.

Trotzdem thut man vielleicht besser die Gattung oder wenigstens die Untergat- tung aufrecht zu erhalten für eine Gruppe von Formen, welche dem Behringsmeer eigenthümlich sind und sich durch die Textur der Schale, die wenige zahlreiche Um- sgänge und das Verkümmern des Deckels auszeichnen, um so mehr, als nach Doll ihre Eierkapseln nicht denen von Buccinum gleichen, sondern wie bei Busycon aus scheibenartigen Kapseln bestehen, welche mit der einen Seite an einen Faden ange- wachsen sind.

Eine eigenthümliche Erscheinung bietet bei dieser Galtung der Deckel. Nach Dall haben etwa 15°/, von Vol. ampullacea einen ausgebildeten Deckel, weitere zehn Procent zeigen wenigstens einen Deckelfortsatz, während drei Viertel. keinen Deckel haben. Wo der Deckel ausgebildet ist, erscheint er in eigenthümlicher Weise dop- pelt; das Thier hat in der Jugend einen ovalen flachen Deckel und bildet dann da- runter einen grösseren napfförmigen, welcher den ersten umschliesst. Der Durch- messer des Deckels überschreitet übrigens nicht !|ıo“.

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Es werden aus den nördlichen stillen Ocean sieben Arten angeführt, von denen wir eine schon oben als Buccinum betrachtet haben, während die anderen möglicher- weise alle nur Varietäten einer einzigen sind. Alle sind in den europäischen Samm- lungen noch wenig verbreitet.

1. Volutharpa Perryi Jay sp. Tat. 93. Fig. 5. 6. Taf. 92. Fig. 5.

Testa inflato-ovata tenuis, snbtranslucens; anfractus 4!/, convexi, superi spiraliter subtilissime lirati, ultimus sub lente vix granulatus, striis incrementi distinctis sculpti, ulti- mus perinflatus, subtus vix contractus, sutura impressa. Apertura permagna, ovato-trian- gularis, supra acuminata, infra lata, columella arcuata, callo tenuissimo, late expanso, sub- tus incrassato, albido obtecta, labro externo simpliei, arcuato, super basin columellae pro- tracto. Flavido-einerea, indistinete rubro maculata et variegata, epidermide transversim rugosa, haud eiliata induta, apertura intus albida.

Long. 45, lat. 33, alt. apert. 30 Mm.

Bullia Perryi Jay Explor. Exped. Perry p. 295 pl. 5 Fig. 13—15. Volutharpa Perryi Mörch Journ. de Conch. VII. p. 43.

Tryon Manual III Fig. 389.

Paulucciana Tapparone Journ. Conch. 1832 p. 24. t.2 f. 3. 4.

Gehäuse aufgeblasen eiförmig, dünnschalig, leicht durchscheinend, aus 4'|; Um- gängen bestehend. Die oberen zeigen feine dichte Spiralreifchen, der letzte aber nur unter der Loupe eine feine Körnelung, die Anwachsstreifen dagegen bleiben auch auf dem letzten noch deutlich. Die oberen Umgänge sind gut gewölbt, der letzte nimmt fast allein das Gehäuse ein und ist unten kaum schmäler, als oben. Die Naht ist eingedrückt, aber nicht rinnenförmig. Die Mündung ist sehr gross, fast dreieckig, oben spitz, unten breit; die Spindel ist in einem starken Winkel gebogen, oben mit einem dünnen, weit ausgebreiteten, durchsichtigen, unten mit einem stärkeren weiss- lichen Callus überzogen; ein scharfer Grat läuft von der Spindel nach dem Aussen- rande des Canals und schneidet einen Basalwulst ab, welcher durch besondere Sculp- tur noch mehr hervorgehoben wird. Der Aussenrand ist scharf, nach unten vorge- zogen, bis über die Endpunet der Spindel hinaus. Der Canal ist sehr kurz, die Fär- bung ist gelblich grau mit undeutlichen braunrothen Flecken und Striemen; eine feste,

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eigenthümlich quergerunzelte, aber nicht behaarte Epidermis überzieht die Oberfläche und löst sich leicht in grösseren Schollen oder selbst im Ganzen ab. Der Gaumen ist weisslich oder fleischfarben.

Aufenthalt in den japanischen Gewässern, meine beiden Exemplare von Enos- hima durch Rein erhalten,

Anmerkung. Diese Art scheint mir von der folgenden durch die rinnenförmige Naht und die Spiralsculptur der oberen Umgänge gut verschieden, Die Figur bei Jay ist kugeliger, als meine Exemplare, auch nennt er die Mündung rubiginosa. Tapparone hat im Journal de Conchyliologie 1. c. eine Volutharpa Paulucciana be- schrieben, welche mit meinen Exemplaren offenbar zusammenfällt, nur etwas kuge- liger ist und somit den Uebergang zu der Jay’schen Form bildet; ich copire seine Abbildung t. 92 Fig. 5. Tapparone gibt von seiner Art folgende Diagnose:

V. testa tenui, globoso-inflata, epidermide fuscula et tenuicula induta, sub epidermide nitida, pallide testacea, spira valde abbreviata. Anfractus extantes 51], convexi, sutura impressa et canaliculata sejuncti, striis longitudinalibus erebris, striisque spiralibus undula- tis sese invicem decussantibus, minutim sub lente cancellati; superi parvi, ultimus maxi- mus, ampullaceus, */; totius longitudinis aequans, striis transversis pene obsoletis paueis tan- tum majoribus, remotioribus et ad basin validioribus praeditus. Apertura magna, patula, oblongo-ovata, fauce laevigata; columella basi acuta, subtruncata, fauce et columella albi- porcellaneis; labro externe varieoso. Long. 45, lat. 37 Mm.

Den Unterschied von V. Perryi sucht der Autor in der bedeutenderen Grösse (Jay’s Figur misst aber auch über 40 Mm.), der weniger kugeligen Gestalt und der weissen Mündung. Wer sich jemals mit Buccinen beschäftigt hat, wird mir zuge- ben, dass solche Unterschiede für Begründung einer Art in dieser Gattung nichts

weniger als genügend sind.

2. Volutharpa ampullacea Middend. Taf. 93. Fig. 7. 8.

Testa ovata, intense purpurea, spira brevissima, anfractibus convexiusculis, ultimo permagno, suturis abrupte subcanaliculatis; labio laevigato; apertura dilatata, intus testudi- neo-violacea, nitida; canali brevissimo, late emarginato, epidermide tenui, griseo-viridi, ci- liata. Anfractus 4—5. Middend.

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Long. 33 Mm., lat. 22, alt. anfr. ult. 26 Mm. Bullia ampullacea Middendorff Reise p. 237 t. 17. Fig. 1-3. Volutharpa ampullacea Mörch Journal de Conchyliologie. VII. 1858 p- 40.

Gehäuse eiförmig, lief violett, mit ganz kurzem Gewinde, dünnschalig, ohne Spi- ralsculptur. Es sind 4—5 gewölbte Umgänge vorhanden, welche durch eine fast rinnenförmige Naht geschieden werden; der letzte bildet den grössten Theil des Ge- häuses. Die Spindel ist glatt, nur mit dünnen Callusüberzug, meist rosa angelaufen. Die Mündung ist sehr weit, innen violett, glänzend, mit kurzem, weit ausgeschnit- tenem Canal. Das Gehäuse isi von einer dünnen, &raugrünen, den Anwachsstreifen entsprechend gefalteten und mit Wimpern beseizten Epidermis überzogen.

Aufenthalt im Meer von Ochotsk; Abbildung und Beschreibung nach Middendorf.

Dal! hat American Journal of Conchology VI. p. 104 pl. 16 Fig. 3 eine var. acuminata dieser Art beschrieben, welche wir Taf. 93 Fig. 10. 11 abbilden. Sie unterscheidet sich durch etwas schlankere Form und spilzeren Apex, und führt da- durch in mancher Beziehung zu der folgenden hinüber, doch hat auch diese einen stumpferen Apex und bauchigere Windungen. Tapparone Canefri hat Journal de Conchyliologie 1882 p. 28 diese Form zu einer selbstständigen Art erhoben, worin ich ihm nicht beistimmen kann.

3 Volutharpa Deshayesiana Fischer. Taf. 93. Fig. 9.

Testa rufo-fusca, ovata, ventricosa, irregulariter et longitudinaliter striata (striis in- erementi); apice obtuso; epidermide rufa; anfractibus 4, ultimo amplissimo, sutura pro- funda, margine columellari areuato; callo rufo; margine dextro semi-eireulari. Fischer.

Long. 22. lat. 15, alt. apert. 18 Mm.

Volutharpa Deshayesiana Fischer Journal de Conch. VII. p. 85. t. 3. Fig. 8. 9. Z= - Tryon Manual III Fig. 9.

Gehäuse bauchig eiförmig, rothbraun, ohne Spiralsculptur, nur mit unregelmäs- sigen Anwachsstreifen sculptirt, mit einer röthlichen Epidermis bedeckt. Der Apex Ile: 13

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ist stumpf, es sind nur 4 Umgänge vorhanden, von denen der lelzte fast allein das Gehäuse bildet; sie werden durch eine tiefe Naht geschieden. Der Spindelrand ist gebogen und mit einem rothen Gallus bedecki, der Aussenrand einfach, scharf, halb- kreisförmig. Aufenthalt im Behringsmeer; Abbildung und Beschreibung nach Fischer. Anmerkung. Es ist dies schwerlich etwas anderes, als eine kleine Varietät der vorigen Arl, mit der sie auch Mörch und Dall unbedenklich vereinigen.

4. Volutharpa Fischeriana A. Adams.

V. testa ovata, tenui, fragili, epidermide fusca, tenui, crebre ciliata induta; spira brevissima, apice subpapillato; anfractu ultimo ventricoso, sutura impressa; apertura ampla dilatata, intus alba, antice emarginata, labio callo albo laevissimo tenui obtecto, labro mar- gine arcuato, semieireulari. Ad. Long. 1“, diam. 11.

Volutharpa Fischeriana A. Adams Annals Mag. Nat. History 4 th. Se- ries Vol. V. 1870 p. 422.

Inhab. Korea Strait, South Japan.

A very neat species from the south of Japan, intermediate between V. ampullacea Midd. and V. Perryi Jay. It is a thinner and smaller shell, with a hispid epidermis; the short hairs being arranged in close set rows, giving the surface a reticulated appearance.

Diese Artist 'nicht näher bekannt geworden und den Anschein nach nur eine Varielät von ampullacea. |

5. Volutharpa limnaeana A. Adams.

A. Adams nennt in Annals Mag. N. Hist. 3 th. Series vol. VI. p. 109 (1860) eine Volutharpa (Bullia) limnaeana, eine Beschreibung derselben habe ich aber nir- gends auffinden können.

Gattung Buceinopsis Jeffreys.

Testa abbreviata, mediocris, laevis, vel spiraliter striata aut lirata, anfractu ultimo inflato, basi truncata; apertura patula; operculum parvum subtriangulare vel unguiforme, nucleo terminali.

Jeffreys hat zuerst für das seltene Bucceinum Dalei Sow. eine eigene Gattung in Vorschlag gebracht, weil der Deckel von dem von Buccinum durch seine Gestalt und den endständigen Apex so erheblich abweicht. Sars (Moll. Norvegiae p. 265) will die Gattung sogar zu einer eigenen Familie erheben, weil die Radula ganz eigenthümlich beschaffen ist. Dieselbe ist schr lang und hat häutige, zahnlose Mittel- platten, während die umklappbaren Seitenplatten nur einen Haken tragen. Auch die Eierkapseln sind anders, als bei den meisten Buceinen, sie stehen einzeln und haben die Gestalt eines zutgefüllten Geldbeutels mit einer weiten Oeffnung am oberen Ende.

Die Gattung war lange auf eine einzige Art, das europäische Buceinum Dalei, beschränkt; erst in neuester Zeit sind noch zwei Formen aus dem Behringsmeer da- zu gekommen; alle gehören zu den Seltenheiten. Stimpson hat für dieselbe Gat- tung den Namen Liomesus in Vorschlag gebracht, doch’ist dieser von 1865 datirend, Jünger als der Jeffreys’sche, und nun auch von den Amerikanern wieder aufgegeben.

1. Buceinopsis Dalei Sowerby sp. Taf. 88. Fig. 2. 3. 11. 12. Testa ovata vel ovato-elongata, basi truncata, solidula, parum erassa, subtranslucens,

vitracea, eburnea vel pallidissime lutescens, epidermide tenuissima lutescente laevi induta; 13*

100 spira brevi subtruncata, apice compresso, regulari. Anfraetus 5-6 tumidi, rapide erescen- tes, sutura latiuscula impressa discreti, laeviusculi, sub lente tantum lineis spiralibus nu- merosis striisque inerementi sculpti, ultimus °/, testae superans. Apertura ovato-acuminata, basi subcanaliculata, labro semieireulari, leviter incrassato, reflexo; columella eurvata an- gulum obtusum formans, callo latiusculo porcellaneo late expanso induta. Operculum oblique triangulare, pallide luteo-fuscescens, nucleo apicali. Long. ad. 40, diam. 27 Mm.

Bucciuum Dalei Sowerby Min. Conchol. p. 139 t. 486. f. 1. 2. Forbes and Hanley Hist. Brit. III. p. 408 t. 109 £.

1,2: Buceinum ovum Turton Zool. Journ. II. p. 366 t. 13, Fig. 9, nec Midden- dorf. Oel, 7525

= Reeve Conch. icon. sp. 25 (negante Verkrüzen).

Buccinopsis Dalei Jefireys Brit. Conch. IV. p. 298 t. 83. f. 2. Tryon Mon. IH. t. 79 Fig. 387. Var. minor, spira breviore, striis spiralibus sub lente quoque inconspicuis: (Fig. 11).

Tritonium eburneum M. Sars Reise Lofoten 1849 p. 73. Buceinopsis eburnea G. O. Sars Moll. Norveg. p. 265 t. 13 Fig. 13.

Dalei var. eburnea Tryon Man. III. Fig. 356. Var. Behringiana (Fig. 2 2, 3 J). Liomesus Dalei Dall Explor. Alaschka, Buceinidae pl. 4. Fig. 2. 3 (ined.).

Gehäuse eiförmig bis ziemlich verlängert eiförmig, mit kurzem, oben leicht ab- gestutztem Gewinde und abgestutzter Basis, festschalig doch nicht sehr dick, durch- scheinend, etwas glasartig,- elfenbeinweiss oder mit einem Stich ins Gelbliche, mit einer ganz dünnen, glatten, festsitzenden Epidermis überzogen; Apex zusammenge- drückt, regelmässig. Es sind höchstens sechs Umgänge vorhanden, welche rasch zunehmen und durch eine breite, aber nicht tiefe Naht geschieden werden: sie er- scheinen dem blosen Auge fast glati, unter der Loupe aber mit dichten Spirallinien und noch dichteren feinen Anwachssireifen seulptirt. (Die Jeffreys’sche Figur, und unsere Copie davon, zeigen diese Sculptur etwas übertrieben). Der letzte Umgang bildet mehr als drei Viertel des Gehäuses. Die Mündung ist unregelmässig eirund, oben spitz, an der Basis mit einem deutlichen, liefen Canal; Mundrand halbkreisför-

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mig, etwas verdickt und umgeschlagen, die Spindel ist stark ausgeschnilten, einen stumpfen Winkel bildend und mit einem breiten porcellanartigen Callus überzogen.

Der Deckel ist klein, schräg dreieckig, gelblich hornfarben, mit apiealem Nucleus.

Ich habe mir kein der Jeffreys’schen Figur entsprechendes Exemplar verschaffen können und copire darum unter Fig. 12 die Jeffreys’sche Abbildung. Die norwegi- schen Exemplare, welche Sars als eigene Art aufrecht erhalten möchte, sind etwas kleiner und glätter. Dasselbe gilt von dem Fig. 11 abgebildeten Exemplar der Sen- ckenbergischen Sammlung, das von der Doggersbank stammt.

Dall bildet I. c. zwei Exemplare aus der Behringsstrasse als Männchen und Weibchen dieser Art ab; ich copire seine Figuren Fig. 2 und 3. Diese Form scheint eine in mancher Beziehung von den atlantischen abzuweichen und wenigstens einen eigenen Varietätennamen zu verdienen, wenn sie überhaupt mit der borealen, nicht eigentlich arctischen, europäischen Form vereinigt werden kann.

Aufenthalt an England, auf der Doggersbank und an Nordnorwegen, allenihalben selten; ausserdem im Behringsmeer. Fossil im Redcrag und Coralline Crag, Eng- lands; ferner im Crag von Antwerpen, dort noch Jeffreys bis 3°/,“ gross.

2. Buceinopsis nux Dall. Taf. 88. Fig. 4.

Testa brevis solidissima, laeviuscula, sub lente tantum subtilissime spiraliter striata eburnea, in speciminibus juvenilibus epidermide fusca breviter velutina pulcherrime reti- culata obducta; sutura distineta; spira brevissima. Anfraetus 5, ultimus permagnus, infla- tus. Apertura mediocris, ovata; labrum externum incrassatum, laeve, subtus ultra apicem columellae protractum; columella incrassata, brevis, subarcuata, infra late tortuosa. Dall. angl.

Long. 32, diam. 22 Mm. (ex icone).

Liomesus (crassa Nyst. var.) nux Dall Proceed. Acad. California 19 th. March. 1877. Sep. Abz. p. 2. Expl. Alaschka Buceinidae pl. 4 Fig. 5.

Gehäuse gedrungen, sehr festschalig und schwer, fast glatt, nur unter der Loupe fein gestreift, elfenbeinartig, ältere Exemplare rein weiss oder mit einer undeutlichen Binde, junge mit einer kurzsammeligen braunen prächtig gegitterten Epidermis. Fünf

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Umgänge; die oberen bilden ein ganz kurzes Gewinde und werden durch eine deut- liche Naht geschieden. Der letzte ist gross, gerundet, aufgeblasen. Die Mündung ist eiförmig, nicht sehr gross, die Aussenlippe ist dick, glatt und springt unten erheb- lich über die Spitze der Spindel vor; die Spindel ist kurz, verdickt, in der Mitte etwas gebogen und unten so gedreht, dass man von der Basis aus in die Spindel hinein sehen kann, Der Deckel ist fast dreieckig, klein, mit terminalem Apex.

Aufenthalt an den Aleuten, auf Felsenboden in zehn Faden Tiefe. Abbildung und Beschreibung nach Dall ]. ce.

Anmerkung. Dall glaubte diese Art anfänglich auch mit Buceinopsis crassa Nyst Dalei Sow. in Beziehung bringen zu müssen; doch ist diese dünnschalig, und hat eine dünne ganz glatte Epidermis.

45. Buceinopsis canaliculata Dall.

Taf. 88. Fig. 10.

Testa ovata, solida, alba, epidermide velutina fusca induta. Anfractus 6 convexi, infra suturam peculiariter planati, subcanaliculati, spiraliter lirati, liris rotundatis, distan- tibus, lira minore regulariter intercedente, striis inerementi cerispulatis confertim striati. Apertura parva, ovata, supra acuminata, basi canaliculata, columella flexuosa, callo por- cellaneo haud dilatato obteeta, labro parum incrassato, suberenulato.

Alt. 35, diam 21, alt. apert. cum. canali 18 Mm. Liomesus canaliculata Dall Exploration of Alaska, Buccinidae pl. IV. Fig. 4. Proc. California 1874 p. 252. Buceinopsis canaliculata Tryon Manual III. p. 197.

Gehäuse eiförmig, festschalig, ziemlich schwer , weiss, mil einer sammetartigen bräunlichen längsgefalteten Epidermis überzogen. Die sechs Umgänge sind gut ge- wölbt, aber unter der Naht eigenthümlich abgeflacht, so dass eine Art Rampe er- scheint, welche leicht rinnenförmig eingedrückt ist; sie sind von starken, rundlichen Spiralreifen umzogen, welche ziemlich entfernt stehen; zwischen sie schiebt sich immer eine feinere Linie ein (der Lithograph hat diese auf der Tafel nicht angege- ben); starke krause Anwachslinien laufen über die Rippen hin. Die Mündung ist verhältnissmässig klein, unregelmässig eiförmig, oben spitz, unten einen deutlichen Ca-

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nal bildend, glänzend weiss; die Spindel hat eine starke doppelte Biegung und ist mit einem starken, aber nicht ausgebreiteten porcellanartigen Callus belegt; der Aussenrand ist leicht verdickt und ganz undeutlich gezähnelt. Der Deckel hat einen apicalen Nucleus.

Aufenthalt an Alaska, das abgebildete Exemplar von Dall dem Senckenbergi- schen Museum mitgetheilt.

Gattung Neobuceinum Smith.

Testa buceiniformis; eanalis latus, brevis; operculum ovatiuseulum, unispirale (nucleo vix terminali), ad marginem prope nucleum leviter sinuatum, concentrice lineis inerementi curvatis striatum.

Smith hat diese Gattung von Buceinopsis abgetrennt, weil die einzige Art den Nucleus des Deckels nicht ganz endständig, sondern etwas am Innenrande in einer Einbuchtung hat. Auch ist die Zungenbewaffnung nicht wie bei B. Dalei, sondern mehr der von Nept. dilatata ähnlich.

Die einzige Art ist:

Neobuccinum Eatoni Edg. A. Smith. Taf. 88. Fig. 4.

Testa elongato-ovata, turrita, tenuis, laevis, pallide livido-fuscescens, haud nitens; anfr. 6 (apice fracto), religui 4 perconvexi, lente erescentes, laeves, lineis inerementi fle- xuosis insculpti, sutura profunda fere canaliculata sejuncti; apertura ovata, longitudinis totius eireiter */, aequans; columella laevis, polita, in medio leviter arcuata, basin versus obliqua; canalis latissimus, perbrevis, vix recurvus; labrum simplex, tenue. Operculum ovatum, concentrice plicato-striatum, nucleo laterali, vix terminali. Smith.

Long. 56, diam. 27, aperturae long. 27, diam. 14 Mm.

Bucecinopsis Eatoni Smith Ann. Mag. Nat. Hist. 1875 XII. p. 68. Neobuccinum Eatoni Smith Mollusca Kerguelen p. 3. Trans. Venus pl. IX. Fig. 1.

Gehäuse lang eiförmig, gethürmt, dünnschalig, glatt, schmutzig hellbraun, glanz- los. Von den wahrscheinlich sechs Umgängen sind vier noch übrig; dieselben sind sehr stark gewölbt und nehmen langsam zu; sie sind bis auf die gebogenen An-

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wachslinien glatt und werden durch eine tiefe, fast rinnenförmige Naht geschieden. Die Mündung ist eiförmig und nimmt ungefähr ?/ der Gesammtlänge ein; die Spin- del ist glatt, glänzend, in der Mitte leicht gebogen, nach unten schräg; der Canal ist sehr breit, kurz und kaum zurückgebogen; der Mundrand ist einfach und dünn.

Die Zunge trägt drei Reihen dreispitziger Platten; die drei Spitzen des Mittel- zahnes sind fast gleich lang, die der Seitenplatten nehmen von aussen nach innen an Grösse ab.

Aufenhalt an Kerguelen, in 3—7 Faden Tiefe.

IL1e. 14

Gattung Chlanidota Martens.

Chlanidota vestita Martens. Taf. 90. Fig. 1. 2.

Testa subglobosa, tenuis, costis spiralibus tenuibus, in anfractu penultimo 8 conspi- ceuis, in ultimo 20—23 saepius alternatim minoribus sculpta, alba, periostraco erassusculo subvilloso perpendiculariter plicatulo pallide griseoflavo vestita; anfr. 41/, convexi, rapide crescentes, sutura sat profunda, ultimus inflatus, superne subangulatus, latere ventrali attri- tus; apertura ?/; longitudinis superans, late ovata, margine externo simplice, leviter sig- moideo, margine columellari subcalloso, nitido, canali brevissimo, subrecurvo. Von

Martens. Long. 23, diam. maj. 16, min. 13, apert. long. 16!/,, diam. 9 Mm. Buceinum (Chlanidota) vestitum Martens Sitzungsb. Ges. naturf. Freunde Berlin 1875 p. 23. Conchol. Mitth. T. p. 43. t. 9. Eig. 3.

Schale Dolium-arlig, aufgeblrsen, mit kurzem Gewinde, dünn mit schmalen Spi- ralleisten, 8 auf dem vorletzten Umgange sich!bar, 20—25, grössere und kleinere etwas uvregelmässig abwechselnd, avfdem letzten, weiss, mit einer hellgrauen, dicht- filzigen Schalerhaut bekleidet, welche schmale Vert'kalfalten bildet, die über Spiral- leisten ınd Zwischenräume gleichmässig binweggehen. 4!/,; Umgänge, die 1'|, er- sten glatt, die folgenden mit Spiralle'sten, gewölbt, durch eine tiefe Naht geschieden, rasch zunehmend, der letzte abgerundet, oben durch die erste Spiralleiste etwas kan- tig, an der Bauchseile nahe der Mündung regelmässig von der Schalenhaut entblösst 3 der Schalerlänge einnehmend, mit

und etwas geglätlet. Mündvng weil, mehr als ? dünnem, einfacheın, schwach S-fürmig gebogenem Aussenrand; Columellarrand wul- stig verdickt, glänzend weiss, gerade herablaufend, nach aussen umgeschlagen und

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scharfrandig, durch eine scharfbegränzte glänzende Auflagerung mit der Einfügung des Aussenrandes verbunden. Innenseite der Mündung glatt. Deckel weit kleiner als die Mündung, hornig, rundlich ove!, die schief bogenförmigen Anwachsstreifen vom unteren Ende ausgehend.

Aufentbalt an Kerguelen, von der Expedition der Gazelle gedrakt. Abbildung und Beschreibung nach Ed. von Martens.

Anmerkung. Chlanidota steht zu Com’ne''a nach dem Autor in demselben Ver- hältnisse, wie Volutharpa zu Buce’num s. str. Der Deckel stimmt mit dem von Cominella, ist aber kleiner und mehr gerundet. Die Radı!a hat fürfspitzige Mittel- platten und dreispitzige Seitenplatten.

Erklärung der Tafeln.

Tat. ol.

1. 2. Eburna Troschelii Löbb. 3. E. lutosa Lam. 4. 5. E. chrysostoma Sow. 6. E. papillaris Sow. 7. 9. E. australis Sow.

Taf. 72. 1. 2. Eburna japonica Rve. 3. 4. E. borneensis Sow. 5. 6. E. valentiana Sow. 7. E. Formosae Sow. 8. E. perforata Sow. Taf. 73. 1--3. Buceinum undatum L. 4. 5. B. päwvulum Verkr. Taf. 74. 1-5. Buceinum undatum L. Taf. 75. 1—6. Buceinum undatum L. Taf. 76. 1—6. Buceinum glaciale L. 7. 8. B. angulosum var. Taf.77. 1-8. Buceinum Finmarkianum Verkr. Taf. 78. 1—4. Bucc. grönlandieum var. 5-8. B. ciliatum Fabr. Taf. 79. 1—5. B. undatum L. Taf. 80. 1.2. B. elegans Verkr. 3. 4. B. Totteni Stimps. 5. 6. B. Lischkeanum Löbb. Taf. 81.

1. B. conspieuum Verkr. 2. 3. B. ciliatum Gld. 4. 5. B. tenue Gray. 6. 7. B. scalariforme Beck.

109

Taf. 82. 1. B. Donovani Sars. 2—4. B. Donovani Gray. 5. B. Donovani Gld. 6. B. Donovani Rve. 7. B. fragile Verkr.

Taf. 83. 1. B. Amaliae Verkr. 2. B. leucostoma Lischke. 3. 4. B. terrae novae Beck. 5. B. hydrophanum Hanc. 6. B. tumidulum Sars.

Taf. 84.

1. B. sulcatum Friele. 2. B. sericatum Hane. var. 3—6. B. ventricosum Kiener.

7. B. conoideum Sars. ?. B. pvlchellvm Sars. Taf. 85.

1. B. ventricosum Kiener var. 2. 3. B. Humphreysianum Benn. 4. B. fusiforme

Kien. 5. B. ochotense Midd. 6. B. schantarieum Midd. 7. B. pieturatum Dall. Taf. 86.

1. B. Mörchianum Dkr. 2. B. carinatum Dkr. 3. 4. B. Rombergi Dkr. 5. B. rutilum Mörch. 6. B. carinatum Dkr. 7. B. Hancocki Mörch. 8. B. angulosum var. Taf. 87.

1. B. elongatum Verkr. 2. B. turritum Verkr. 3. B. cretaceum Rve. 4. B. effusum Rve. 5. B. sericatum Hana, f. B. zealandicum Rve. /f. B. citrinum Rve. —f B. ovoides Midd. G/

Taf. 88.

1. B. Spitzbergense Rve.e 2. 3. Buceinopsis Dalei Sow. 4. B. nux Dall. 5. Neobuceinum Eatoni Smith. 6. B. angulosum Gray. 7. 8. Chlanidota vestita Mts. 9. Buceinum sericatum Hanc. 10. Buceinopsis canalieulata Dall. 11. 12. B. Da- lei Sow.

Taf. 89.

1. Buceinum Herzensteini Verkr. 2.3. B. Middendorffi Verkr. 4.5. B. sim- plex Midd. 6. 7. B. pulcherrimum Verkr. 8. 9. B. tenebrosum Midd.

Taf. 90. 1. 2. Buceinum Verkrüzeni Kob. 3. B. Schrenkii Verkr. 4. B. Grebnitzkyi Verkr. 5—8. B. angulos"n Gray. Taf. IE

1. Buceinum Packardi Stimps. 2. B. plectrum Stimps. 3. B. castaneum Dall. 4. 5. B. polare Gray. 6. 7. B. Fischerianum Dall. 8. B. tenellum Dall. 9. B. fringillum Dall.

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110

Taf. 92. 1. Buceinum ochotense Midd. 2. B. glaciale var. 3. B. Stimpsoni Gld. 4. B. mirandum Smith. 5. Volutharpa Perryi Jay. (6. 7. vacat). 8. 9. Buceinum Mör- chianum Fischer. 10, B. Jeffreysi Smith. 11. B. japonicum A. Ad. Taf. 93. 1—3. Buceinum ochotense Midd. 4. B. glaciale var. 5. 6. Volutharpa Perryi Jay. 7. 8. Vol. ampullacea Midd. 9. Vol. Deshayesiana Fischer. 10.11. Vol. am- pallacea var. acuminata. 12. Buceinum Mörchianum Fischer.

Buceinopsis Jeffr. 99. Behringiana Kob. 100. canalieulata Dall 102. Dalei Sow. 100. Eatoni Smith 104. eburnea Sars 100. nux Dall 101.

Buceinum L. 12.

acuminatum Rve. 18. Amaliae Verkr. 44. angulosum Gray 66. 82. boreale Brod. 92. boreale Midd. 29. carinatum Dkr. 62. castaneum Dall 84. eiliatum Fabr. 29. ciliatum Gld. 38. 51. citrinum Rye. 72. conoideum Sars 54. conspicuum Verkr. 36. cyaneum Hanc. 29. Dalei Sow. 100. Donovani Gray 40. effusum Rye. 71. elegans Verkr. 55. elongatum Verkr. 68. Finmarkianum Verkr. 24. Fischerianum Dall. 87. fragile Verkr. 42. fringillum Dall 88.. fusiforme Kiener 57. glabrum Jeffr. 28. glaciale L. 22. 89. glaciale Donov. 40. Grebnitzkyi Verkr. 81. grönlandicum Chemn. 28.

grönlandicum Hancock 65.

Register.

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Hancocki Mörch 65. Herzensteini Verkr. 74. Humphreysianum Benn. 56.

Humphreysianum Stimps. 51.

hydrophanum Hane. inexhaustum Verkr. 51. japonicum A. Ad. Jeffreysianum Smith. 91. leucostoma Lischke 45. Lischkeanum Löbb. 35. litorale King 32. Middendorffi Verkr. 76. mirandum Smith 92. Mölleri Rve. 29.

Mörchi Friele 51. 74. Mörchianum Dunker 61. Mörchianum Fischer 90. ochotense Midd. 59. 89. ovoides Midd. 72.

ovum Turton 100. Packardi Stimps. 83. parvulum Verkr. 21. Pauluceianum Tapp. 9.

elasieum Midd. 17. >? g

perdix Beck 28. Perryi Jay 9. pieturatum Dall 60. planum Verkr. 32. pleetrum Stimps. 83. polare Gray 65. 85. pulchellum Sars 54. pulcherrimum Verkr. 78. pyramidale Rve. 17. Rodgersi Gld. 9. Rombergi Dkr. 63. rutilum Mörch 64. scalariforme Beck 39.

schantaricum Midd. 60.

Schrenrki Verkr. 81 sericatum Hanc. 50. simplex Midd. 77. Spitzbergense Rve. 73. Stimpsoni Gld. 88. striatum Sow. 59. sulcatum Friele 50. tenebrosum Midd. 79 tenellum Dall 88. tenue Gray 39. terrae novae Beck 47. Tottenii Stimps. 34. Tottenii Verkr. 51 triearinatum Dall 62. tumidulum Sars 49. turritum Verkr. 69. undatum L. 15. 31. variabile Verkr. 69. ventricosum Jeffr. 58. ventricosum Kien. 51. Verkrüzeni Kob. 80.

zealandicum Reeve 71.

Chlanidota Martens 107.

Buudunurno

112

vestita Mts. 107. Eburna Lam 3. australis Sow. 6. borneensis Sow. 9. canaliculata Lam. 10. chrysostoma Sow. 4. Formosae Sow. 11. japonica Rve. 8. lutosa Lam. 3. Molliana Sow. 10. papillaris Sow. 10. perforata Sow. 11. semipieta Sow. 10. Troschelii Löbb. 3. Valentiana Swains 10. Volutharpa Fischer 94. acuminata Dall 97. ampullacea Midd. 97. Deshayesiana Fisch. 97. Fischeriana A. Ad. 98. limnaeana A. A. 98. Paulucciana Tapp. 94. Perryi Jay 94.

Errata.

. 22 bei Bucc. glaciale lies Taf. 76 Fig. 1—6 statt Taf. 73 Fig. 4. 5. . 76. T. 89 Z. 11 von oben Fig. 3 statt Fig 5. . 81. Buce. Schrenkii T. 90 Fig. 3 statt Fig. 5.

84. Bucc. castaneum T. 91. Fig. 3 statt Fig. 5. 88. B. fringillum Dall. T. 91 Fig. 9 statt Fig. 4. 91. B. japonicum Ad. T. 92 Fig. 11 statt Fig. 7.

. 91. B. Jeffresyi T. 92 Fig. 10 statt Fig. 8. . 92. B. mirandum T. 92 Fig. 4 statt Fig. 9.

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