DR Fr} vr Ah — * fl ( 9 erh) ' J ar » R—— NN ELRERBAH ie UN N — 9 —00 Re in Y Kind Kur at ur HHRFOHINKEHRN s J — if N J 9 a —— nr al u h; Richt ana RER CHR N UN EA TERRA 3 IN “ Hi ala J Ka J— An J 9 Hut — — = 9 ——— OR [4] ul F — za [4] a Li E zZ = DEPARTMENT OF THE INTERIOR \ % * . r i . { — 7 hy j N — AL, ) k i { T 4 IE der { SEELEN ur N N Zeitlchrift für Vogelliebbaber. Begründet Dr. Karl Ruf. Berausgegeben und ilfuftriert von Rarl Neunzig. Deunundvierzigfer Jahrgang. Magdeburg 1920, Creug’fche Derlagsbuchhandlung (AM. Kretfhmann). 217422 Inhalts-Uberſicht. (* bedeutet mit Abbildung.) Beobachtungen und Betragtungen auf dem rechts⸗ Hdleriparre, 4. ; Kane olanae des Elbitromes am 16. Zult ; L 54. 61 ren se I E 5 ein neues Vogelhaus. ©. 6. 12. Meine Züchtungserfolge im Jahre 1919. ©. 90. none, Dr. ©. Beyer, Rehnungsrat. ; Die neugierige und die mufikverftändige Nachtigall. ee an ne —— ——— Dr. Zur Erlernung der Kenntnis der Vogelgeſänge. ©. 9. Größere Arbeiten. = und Wellenfitti ©. 12. Nendle, Mar. Ey I ar Sit der Senmaratpent oder —— S. ©. 21. 29. Ornithologiſche Beobachtungen in und um Neuburg a. Der zogeljang in alter und neuer Zeit. et Ein —— ©. 106. 114. 122 Robien, Paul. ttiher, Hans von. Am Blaufehlhenrevier. ©. 145. *Aus dem Leben ei Vögel in Eritr ©. 4. 411. | Roll, Emil. aus 5 28, N are. N Briten, Ein feltener Fall von Schlafſucht. ©. 10. rberger, Dr. Leo von Schmidt, Dr. Hans Walter. Dom Leben ug Cdelfänger in Spanien. ©, 17. Die Grasmüde. ©. 178. . raun, Prof. dri Schreiber, Hans, WVon unfern beuiichen Finfenvögeln. ©. 2. Meine erite Baftardzucht, ihr — Anfang und Ehinger, Heilbronn. ihr trauriges Ende. ©. 170. 185 ARE Rogelihuß in Württemberg. ©. 62. -\ Shumader, Dr. Karl. Fuchs, F, Zur Sonnenwendzeit. ©. 164. Drnithotogifie Erfahrungen. ©. 41. Spalinger, J, Winterthur. Galle, Karl. Meine Rotfehlden. ©. 35. 44. 53. 58. Die Böger in der deutſchen Dichtung, m N Sage | Steinmeß, Rudolf. > im Spradhgebraud. ©. 132. 139. 148, Meine ornithologifchen Beobachtungen in Straßburg Görnitz, 8 41919. ©. 70. 78. 85. 94. 102. 109. | * Einiges über Federfarben. ©. 129. Stöder, Heinrid. Gravel, Hans, Der verroftete Nagel im Trinkwafler. ©. 137. » Sm Wargaretental. ©. 125. ; Sunfel, Werner. zünther, Adolf. Rogelberingung. ©. %. 34. Über Vogelihuß. ©. 68. 76. 84. Storhgänge in Oberheifen von 9. Mayhoff 7. ©. 74. Grasl, Norbert. Futterbefhaffung und Futterzuchten. ©. 161. 169. *Küfigögel im Hausgarten. ©. 87. Der Buflard als Krähenvertilger. ©. 188, taberlandt, Ernit. Thiele, Rudolf. *Meine Zuchterfolge im Sahre 1917. ©. 140. 149. Freude und Leiden eines Züchters. ©. 175. 189. Hagen, Werner. Thieß, Ernft. Aus dem Leben des Kududs. ©. 42. "ach Zeichnung und Farbe gezüchtete Möwchen. olathiem, Ernft. ©. 162. 170. i m lead Liebhabererinnerungen. S. 73. 81. 84, | Thudium, Sannftatt. 97. 105. R Zur Möwen: und Reiherfrage. ©. 33. Kaforke, Emil. Troſchütz, Alfred. —F Einige Bemerkungen über das Waffer. ©. 9. Die indische Kronenmeile. ©. 25. h Bunte Papageien. ©. 100, Futter und Fütterungsnot. ©. 57. 65. Kommert, Heinrid. Ungewidell, ®. ’ fi An der Tränfe. ©. 174. Bon meiner Liebhaberei. ©. 82. Koske, 8. Ufinger, U. Im Winter am Greifswalder Bodden. ©. 187. Wintergäſte. ©. 9. Kracht, Ingenieur. Winter, Willy. - — Der Steppenadler. ©. 123. 131. * Einiges vom Baumpteper. ©. 113. *Beſuch des Tierparks des Herrn es von Falze | Werra, Werner Alarid von der. Fein in Askania-Nova (Mai 1914). ©. 138. 146. Der Kapellmeilter. ©. 92. ; Lahn, Werner Alufo von der. Eine Morgenftunde am Vogelherd. ©. 101. Regenbauer, ®. Kleine Mitteilungen. Mein abgericteter Dompfaff. ©. 189. Leuſchner, O Mordluſt der Kohlmeiſe. ©. 7. 2 Das Hatten. ©. 108. 116. Spatelraubmöwe bei Halle. ©. 8. Morocutti, J. Aus dieſer Zeit. S. 14. *Die Hollanderkanarienzucht. S. 60. Zur Anpaſſung der Neſterfarbe. ©. 14. Otto, Herbert. Herbſtheobachtung (Pyrik). ©: 15. Srnithologiiche Beobadtungen auf der Infel Neuwerk | Überwinterung einer Mönchgrasmücke (Heidelberg). ©. 22. ; A Gurhaven. ©. 165. In der Not frißt der Teufel Fliegen. ©. 23. 2) Pailis, Bom Cingewöhnen der Vögel. ©. 23. En eine, gerichtet an die Leitung ſowie die Mit- | Vom Adler. ©. 23. arbeiter unferer Zeitſchrift. ©. 37. Berfpätete Zugvögel. ©. 31. Sprechende Papageien im Altertum. ©. 31. Armer fleiner Buchfink. ©. 39. Vom Steinrötel. ©. 47. Frühjahrsbeobahtungen (Lippe). Früher Amjelgefang. ©. 47. Bartieller Albintsmus bei Goldammer. Ein Idyll. ©. 55. Winterbeobachtungen (Schleſien). ©. 55. Melanismus bet Stieglit. ©. 55. Frühjahrsbeobadhtungen (Hagen). Zugvögel als Wetterpropheten. Hühneret in 15 Tagen erbrütet. Reisſchalenauszug gegen BerisBert. Eine Forfherfahrt durd Litauen. Angriffsluft der Waldfauzeltern. Amjelgefang und Muſik. ©. 71. Kiebitz ©. 80. Spatzen als Schädlinge der Volfsernährung. Eine intereffante Tragödie aus der Vogelwelt. Die Bedeutung des Vogelzuges. ©. 9. ©. 47. ©. 47. ©. 55. ©. 56. ©. 56. ©. 68. ©. 63. ©. 64. S. 87. ©. 3. Rückkehr unferer gefieverten Sänger im Weizenader. ©. 86. Eine Anregung für Eyotenliebhaber. ©. 102. Beitrag zur Fortpflanzungsfähigfeit der Baltarde. ©. 103, Stord und Rind. ©. 111. Albinoftar. ©. 111. Gartengrasmüde ©. 111. Der Krammetsvogelfang in Hannover. ©. 118. Das Aussterben der Schwalben. ©. 119. Beobachtungen (Anklam). ©. 119. Zoologiiher Garten Hamburg. Beobahtungen (Wittenberge). Rückkehr der Zugvögel (Eifenad). Erotenliebhaberei nad dem Kriege. Seeadler auf dem Madüſee. S. 143. Abſchied unferer Vögel. S. 151. Die Störche fammeln fi zum Abzug. ©. 151. Ein orginelles Niftfäfthen. ©. 151. Zugvögel (Wittenberge). ©. 151. Buchfinfenneft. ©. 151. MWaldbewohner am Niederrhein. ©. 151. Das Drofielpaar an der Schwefelquelle. ©. 151. Gegen Höchitgebot. ©. 151. Blaudrofjeln im ſächſiſchen Erzgebirge. ©. 158. Amerikanische Neisvögel. ©. 167. Bom beurigen Vogelzug bei Hallein. ©. 174. Neueinführung von Spermestes seutata. ©. 182. Austaufchzentrale. ©. 182. Ornithologiiches aus Leipzigs Umgebung 1920. Die Mauerjegler von Lohr im Jahre 1920. ©. 1%, Vogelſchutz. Bund für Vogelſchutz im Jahre 1919. ©. 87. Spredjaal, Trage. _ ? Antwort. 4. Federabbeißen der Papageien. ©. 8. 2. ber Dompfaff><(Girlig><&impel 45*. Stieglig SENT " ><30><42em, durch 8wiſchen⸗ wand abteilbar, zur Zucht eingerichtet 30.M. Einjatkäfig, 25><23 em, 6, beide für 34 N. Kanarienhahn, veinrajfig, prima Sänger, 60 M. 1 O. Strittmatter, Lörrach B., Herrenftr. 18. | Futtermittel. | Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfrelfer. Lifte 13 — Anfragen nur gegen Rücdhorto. W. Söpel, Leipzig, Trödlingring 1 Telefon 14953 1917. „Ornis“‘ 1917. Freie Bezugsvereinigung der Vogel- liebhaber Deutlchlands. @® Reform-Normal ® Individuelle Weichfutter nach gütigen Angaben des Herren Apotheker U. Zena, Biberah-Rik. 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Alle Voft-Abonnementen wollen bei der Poſt nur „mit Nachlieferung“ beftellen! — Ohne diejen ausdrüdlihen Vermerk Liefert die Pot nur vom Tage der Beitellung ab. Die inzwiihen erſchienenen Nummern des Viertel- jahres würden alio dem Beiteller dann nicht zugehen. Vogelliebhaber jorgt für Eure Zeitichrift! Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg Poſtſcheck-Konto: Berlin 34687. NEE Unter dem Zwange diejer Not— vie | Abzugeben: 1P. kl. Sittiche (Tirika), hübſch u. ſauber im Gef, fingerz., fl. fr. u. ſuchen bel. ihren Käfig auf, find deckluftig Pr. 100 ef Käfig einienden. 9. Nierfen, Kiel, Harbenbergftr. 15, rn Gebe ab: Gefiederte Welt, 1906—1916, geb., Brehm, Tierleben, Vögel, 4 Bände, Nur, Einheimiiche Stubenvögel. Evtl. Tausch gegen Zimmer: u. Garten- volieren, Kanarienheckkäfige, wenn ut erhalten. ichtenſtaedt, Berlin-Johannistal, Groß-Berliner Damm, Haus 3. V h 1 B. mer. Simpelbajtarde, 45 M, FIR. 1 3860.2eijig-Bait m.Haub.10M, Sude al —5— 1 Wbd. Nymphen- fittich 12 A. Steinhagen, Lübeck, Dorntr. 38. Vertauſche 1 Buchfink, 1 Feldlerche, 1 laut: ſingendes Rotkehlchen gegen Ne hänfl., Schwarsvft. Riedel, Dresden-A., Eifenftuditr. Für Berlin u. Umgegend! 1,1 jap. Möuch., Weibch., braunb. 24 M, 1 ihöne Bimmerboliere Nehme la S Shamadeafiel n Tauſ . ee " hrkönmelop. Spr., indenftr. er Suse Ta Buchfink (Reitzug od. andern). ſow. 1,0 fleißig fing. Hedendraunelle, 15] Bitter, Beipzig, Ferdinand-Rhodeitr. 13. Be ee an Suse ie 1,0 Rotkehlchen, Heides Verche u. Schwarzkopfchen, nur tadell. u. gelaunt gute Vögel. 16 Bölfer, Stettin, Schnellſtr 7. ckſichtigung feines Gefanges und feiner Pflege. - Bon Primarius Dozent Dr. D. Bupovac, Wien. (Nahdrud verboten.) Hürde an mich die Frage geſtellt werden, welcher von unſeren einheimiſchen Sängern jenen Vogel— bhabern, die mit der Pflege wenig Mühe und Sorge haben und doch dabei reichlichen und ſchönen Geſang hören wollen, zu empfehlen jei, jo würde - ich ohne langes Bedenken das Schwarzplättchen nennen. - &3 eignet jich diefer Vogel bejonders für die An— - fänger in der Betätigung unjerer an reinen Freuden jo reichen Liebhaberei, mithin namentlich für unjere liebe Sugend als Eritlingsvogel unter den Weich- freſſern. Aber auch für den älteren Tierfreund, der am einem fingenden Stubenvogel jeine Freude haben - will, und dejjen Zeit und Mittel nur zur Haltung eines einzigen jolchen reichen, ijt unbedingt das Schwarzplättehen wegen jeiner anjpruchslojen und dankbaren Pflege vorzüglich zu empfehlen. Mit Aus— nahme in der Maujerzeit, die meijtens im Monat Juli beginnt und zirka ſechs Wochen dauert, erweiſt ſich das Vögelchen das ganze Sahr hindurch als fleißigſter unter unjeren in der Stube gehaltenen J Sängern; jedoch nicht in gleichförmig eintöniger Weiſe, ſondern mit einer Steigerung der Leiſtung und einer Variation des Liedes, die mit der eigent- lichen Gejangsperiode der anderen edlen Sänger gleich- zeitig eintritt. Es liegt mir ferne, hier eine aus— führliche Schilderung des Gejanges des Schwarz- plättchens zu geben, ich verweile in dieſer Hinficht auf die klaſſiſche Darjtellung unjeres unvergehlichen Rauſch und auf den Il. Band von Naumann herrlichem Werfe; e3 jei mir nur in Kürze gejtattet, das Wejentlichite des Gejanges dieſes Vogels her- vorzuheben. Der Geſang des Schwarzplättchens gliedert ſich in den ſogenannten kleinen Geſang und den lÜber- ſchlag. Der erſtere iſt leiſe und eine Miſchung von den verſchiedenſten Motiven aus den Geſängen an- - derer. Vögel, die vortrefflich imitiert werden mit da- zwiſchen eingejchobenen eigenen zwitjchernden und - flötenden Strophen. Ruhig ſitzend, ohne den Schnabel viel zu Öffnen, trägt der Vogel unermüdlich feinen abwechjlungsreichen und dabei jo Lieblichen Gejang vor, ohne jemals dadurch langweilig oder gar läjtig zu werden. Die dazwiſchen eingeitreuten, leije gebrach- ten Locktöne und Strophen anderer Vögel vorzüglich imitierend, wirft der Gejang fait wie beim Gelb- ipötter jehr häufig erheiternd und fomijch. Die Zahl der Smitationen und die diejelben verknüpfenden Ge- fangesweijen find von Individuum zu Individuum wechjelnd. Ja jelbjt bei ein und demjelben Vogel zeigt. diejer Kleine Geſang Jahr für Jahr Variationen, je nad) der gebotenen Möglichkeit, andere Vögel zu hören und dann zu imitieren. Es iſt ganz ficher, daß das Schwarzplättchen auch noch in höherem Alter hinzulernt, wie ich mich jelbit an einem zwölf Jahre von mir gefäfigten Vogel überzeugen konnte. Im dritten Sahre jeines Käfiglebens pflegte ich auch eine Nachtigall und das Jahr darauf brachte das Schwarzplättchen, was es nie zuvor getan hatte, in feinem kleinen Gejange vorzüglich die flötende Strophe der Nachtigall. AS im fiebenten Jahre ſich im Haus— garten ein Amſelpaar anjiedelte und das Männchen diejes fleißig fich hören ließ, gab mein Mönch plög- lich im fleinen Gejange den Amjelgejang wieder. Es it dies eine Erjcheinung, die ich bei unjerem beiten Smitator, dem Gelbſpötter, troß langjähriger Erfahrung und reichlicher gleicher Umftände niemals beobachtet habe. Charakteriftiich für das Schwarzplättchen und originell und unverfennbar in jeinet Art ijt der ſo— genannte Überſchlag, der in einer lauten, flötenden Strophe beiteht und meijt für den Hörer einen Höchit befriedigenden Abſchluß des ganzen Gejanges bildet, dejfen zeitlicher Vortrag jedoch mit der Gejangs- - periode der anderen edlen Sänger zujammenfäll, wobei die Intenfität des VBortrages zeitlich anfteigend und abfteigend ift, big der Vogel mit Eintritt der Maufer völlig verftummt. Diejer Überjchlag nimmt die ganze Kraft der Stimmorgane des Tieres in Anſpruch und variiert nach Individuen außerordent- (ich, je nad) den Brutgebieten, aus denen fie jtam- men, und den Vorfängern, die fie hörten. Manchen aus den Niederungen jtammenden Mönchen fehlt er gänzlich ; zur ſchönſten Entfaltung fommt er bei den aus gebirgigen Gegenden jtammenden Vögeln und iſt in feiner höchſten Vollendung für dem echten Ge- 9 PBupovac, liber das Schwarzplättchen ufw. — Braun, Von unferen deutihen Finfenvögeln. jangsliebhaber und Kenner ein Hochgenuß. Würde ich die einzelnen Variationen Ddesjelben, wie fie namentlich die eingefleischten Wiener Vogelliebhaber unterjcheiden, aufzählen und näher bejchreiben, es würde ein ftattliches Büchlein daraus werden. So viel fei jedoch gejagt, dak Plättchen mit mißtönigem Überjchlag zur Obrenplage werden fünnen, während vorzügliche Überfchläger zu unjeren beiten Sängern überhaupt zu zählen find. Will man fich daher ein Plättchen zum Stubengenojjen machen, jo kaufe man e3 ja nicht früher, als man den Überjchlag ge- hört hat oder nur auf fichere Empfehlung hin. Haupt- fächlich in der Art des Überjchlages liegt die Ver- ichiedenheit des Preijes. Um ich in der Beurteilung des Überjchlages auszubilden, bieten hier in Wien die zumeift im Monat Mai veranftalteten Aus- jtellungen der Wogelliebhabervereine eine günſtige Gelegenheit. Zweckmäßig ift auch der Ausflug zur Maienzeit in eine mit Plättchen reichlich beſiedelte Gegend, wobei jedoch zu bemerken ift, daß der Über— ſchlag innerhalb eines bejtimmten Brutgebietes wenig Variationen aufweilt. Der Fang des Plättchens mit Berücjichtigung eines bejonderen Sängers it jehr Schwierig und erfordert zum Erfolge das Raffine- ment eines erfahrenen Vogelſtellers. Der Frübjahrswildfang fommt in den vollftändig verhüllten Käfig und wird bis zur Vollendung der Maufer nur mit frischen Ameijfenpuppen gefüttert; dann enthüllt man allmählich den Käfig und geht unter langjamer Abnahme der Ameijenpuppen zum Miichfutter über. Das Schwarzplättchen iſt fein Koftverächter und nimmt fat mit jedem Mijchfutter vorlieb. Der jorgfältige Pfleger bereitet ich jedoch das Mifchfutter jelbft und täglich friſch, am beiten nach Rauſchs Vorschrift. Als angenehme Abwechjlung de3 eintönigen Mifchfutters dienen frijche und ge— trocknete Holunderbeeren, Stückchen weicher Birne oder feingejchnittener Apfel, im Winter zerjchnittene Feigen. Als Käfig empfehle ich den Sproſſerkäfig nach Wiener Art, wenn auch die meijten Wiener Bogelliebhaber ihre Mönche im Zweilprungfäfig halten, in welchem jedoch zumeilt die Schwanzfedern bejchädigt werden. Wenn auch das Schwarzplättchen ohne Überzug der Sprunghölger danf feiner fräftigen, hornigen Bedeckung der Füße jelten an Druckge— ſchwüren der Füße erkrankt, jo empfiehlt es ſich, doch wenigiteng das oberste zumeist benugte Sprung- hol; mit weichem Flanell zu überziehen. Bor Zug— luft ift es jorgfältig zu ſchützen, bedarf jedoch im Winter feiner befonder® warmen Stube In den heißen Sommermonaten empfiehlt fich wegen Des Austrocknens des Miſchfutters die Fütterung mit friſchen Ameiſenpuppen und insbejondere der täglich dftere Wechſel des Trinkwaſſers. Als Bodenbelag des Käfigs diene täglich zu wechjelndes Löjchpapier. Sp verpflegt, erfranft der Mönch äußerſt jelten, wird faſt nie fettjüchtig, maujert anſtandslos, er- reicht ein hohes Alter und erfreut uns regelmäßig Sahr für Jahr mit jeinem Gejange. Beijpiele, daß Blättchen im Käfige 12—16 Jahre dauerten, ſind feine Seltenheiten. Zur Anſchaffung empfiehlt fich am beiten ein bereit3 einmal durchwinterter, gut ab- gehörter Frühjahrswildfang. Bon unferen dentfhen Finkenvögeln. Don Fri Braun. . (Nacidrud verboten.) MM: ich dermalen noch die Bänke der Duarta drückte, jaß ich fo manches Mal vor einem Eleinen Heftchen, emfig bemüht, darin Anweilungen zujam- menzuftellen, wie man den Buchfint und Stieglig, den Hänfling und Leinfinf, den Gimpel und Grün- fing verpflegen ſolle. Seitdem find mehr als dreißig Sahre ins Land gegangen und darunter faum eins, in dem mir nicht, an der gelbbraunen Weichjel wie am blauen Bosporus, eine vielföpfige Schar deutjcher Finken Gefellichaft geleiftet hätte. Wieder führe ich die Feder, um die gleiche Arbeit zu leilten. Da müßte es doch wie gejchmiert gehen! Wie jollte bei jolcher Erfahrung nicht jedes Wort lauterjter Wahrheit gleichen ? — Leider Gottes vermag ich jelber nicht jo Hoc) von meiner Arbeit zu denken und nur für den reifen Mann das eine in Anspruch nehmen, was jchon den Knaben befeelte, die warme Liebe zur Sache und den ehrlichen Willen, dem zu nügen, der von gleicher Liebe zur Natur und ihren Gejchöpfen bejeelt ift. Mancher Veteran unferer jchönen Liebhaberei dürfte eg fast für unter jeiner Würde erachten, über diefe Dinge zu jchreiben. Ja, wenn es jich noch darum handelte, von der dritten Überwinterung eines Hausrotſchwänzchens oder der Eingewöhnung eines Wafferftars zu berichten! Aber Stieglige und Heilige, Hänflinge und Girlige gehen doch nur den Rekruten an. Doch gemach! Meiner Anficht nach ijt es unter Umständen bei gutem Willen und regem Pflicht— gefühl viel leichter, gut eingewöhnte Grasmücken und Ähnliche Arten nach den Weilungen ihres er- fahrenen Pflegers, der fie bereits über alle Klippen binwegbrachte, weiter zu betreuen, als ein Dutzend frifchgefangene Stieglige und Nothänflinge ohne Verluſte einzugewöhnen. Würde mir heute dieje Aufgabe gejtellt, jo würde ich mich jeufzend daran— machen, fönnte aber eine durchaus befriedigende Löſung beim beiten Willen nicht in Ausficht ftellen, vor allem dann, wenn die Sache in Gejellichaftsfäfigen vor fich gehen jollte. Auch unfere deutjchen Finken find mitunter koſt— bares Gut geworden. Ich meine das nicht vom ethifchen Standpunkt, denn meines Erachtens wird der wahre Tierfreund die Elfter des deutjchen Hains mit derjelben Sorgfalt pflegen wie den Hyazinth- blauen Arara des tropischen Urwaldes; ich denke dabei nur an ihren Handelswert. Für jo manchen, der früher eingegangene Friſchfänge leicht erjegen fonnte, iſt heute die ganze Zufunftshoffnung bei einem Miberfolg auch jchon erledigt, da neue Aus— gaben ſich von ſelbſt verbieten. Da möchte ich dem Liebhaber vor allen Dingen den Nat geben, die Tiere fürs erjte, jagen wir ein- mal für 8—10 Wochen, im Einzelfäfig zu halten, Es bejteht fein Zweifel, daß dann die Sterblichkeit viel geringer iſt als im Gejelihaftsbauer. Weh— leidige Betrachtungen, wie der Gedanke, daß Die Tierchen doch Geipielen Haben mußten, find Gedanken— folgen, die in ſchlimmſter Form vermenjchlichen. Bor einer Stunde brachte ich zu einem vor zwei Sahren erworbenen Sleibermännchen ein frijchgefan- ernſtlich zu befehden wagte. gleicher Lage ganz ent- ‚sprechend handeln. zur Eingewöhnung einer J genes Weibchen. Anſtatt es jedoch freudig zu be— Früßen, geriet mein Kleiber ſofort in die größte Erregung, reckte ich jo lang aus wie eine Schlange, fo daß er etwa einer fichernden Rohrdommel glich, und piepſte und zijchte in einem fort, wobei er jon- derbarerweiſe nicht nach dem Weibchen, ſondern nach einer ganz anderen Nichtung jchaute. Das mochte etwa fünf Minuten dauern, Dann verließ ihn Die Starrheit der Glieder und — er ſtürzte fich jo wild auf das Weibchen, daß ich es eilends zu einer Sumpfmeije jette, die zwar auch erregt wetterte und lockte, aber den jo viel größeren Kleiber doch nicht Ahnlich fteht es mit dem Hang zur Gejellig- feit auch bei den Finken— vögeln; mancher biedere Erlenzeifig würde in Als jehr brauchbar größeren Anzahl von Finkenvögeln erweiſen fich jene Behälter, die unter dem Namen „Santorei“ in den Handel kommen, Sie bejtehen aus drei bis vier gleichartigen Einzel- fäfigen, die, übereinanderftehend, zu einem Ge— häuſe verbunden find. So find fie leichter im Zimmer unterzubringen als eine größere Zahl ein- zelner Behälter und ermöglichen es außerdem dem Bogelpfleger, jeine Gefiederten mit einem Blicke zu überjchauen. Man ftellte ſolche Käfige an Stelle von Gejellichaftsbauern her, weil die Vögel in Einzel- haft fleißiger fingen, aber bei der Eingewöhnung find fie unter Umftänden von noch größerem Nuten. Haben die Ankömmlinge darin eine längere Einge- mwöhnungszeit glücklich überftanden, jo können fie mit ganz anderer Ausficht auf Erfolg im Geſell— ſchaftskäfig vereinigt werden, als wenn dies gleich nad) der Ankunft gejchehen wäre. Natürlich ſpreche ic) dabei von jolchen Tieren, die bet dem Ankauf Kerofinken im Winterkleid. Braun, Bon unferen deutſchen Finfenvögeln. 3 noch Halb» oder viertelwegs als Friſchfänge bezeich- net werden müjjen. Zum zweiten jei man in der erften Zeit nicht auf billiges Futter aus! Erfaßfutter aller Art, und jei es an fich auch ganz brauchbar, iſt nichts für Friſchfänge. Für fie ift das Beſte gerade gut genug. ES iſt ratjamer, in den eriten Monaten einen größeren Aufwand in Kauf zu nehmen, al® immer wieder Enttäujchungen zu erleben. Immer wieder machte ich die Erfahrung, daß die Vögel fich mit der Nahrung, die ihnen draußen am Futterpla über die ärgſte Winterzeit hinweghalf, nicht eingewöhnen ließen, und fonnte in weiteren Fällen durch Den Verſuch nachweilen, daß es ſich tat- jächlich darum gehandelt hatte. Der Verdauungsgang eines gut eingewöhn- ten Vogels kann ſchon einen Buff vertragen, der Friſchfang geht oft genug an der eriten Magenverjtim- mung zugrunde. Allerdings jind ein- gewöhnte Vögel auch in der Hinjicht ſehr verjchteden. Der eine Stieglitz nimmt mit reinem Hafer vorlieb und g erblict jchon in einem Teelöffel nicht allzu leichten Unfrautjamens einen Lederbijjen, während ein anderer bei ſolcher Koſt jchon nach wenigen Stunden zu trauern beginnt. Von vielen Vögeln kann man überhaupt faum jagen, daß fie, falls ihnen die gewohnte Nahrung Fehlt, fich nach irgendwelchen Erjag um— jehen; jie gehen vielleicht zugrunde, obgleich auf dem Käfigboden Sämereien umberliegen, die diejer oder jener artgleiche Vogel unbeanitandet annimmt. Zur— zeit jtehen auf meinem Käfigſtänder zwei Einzel— bauer mit je einem Stieglig Dicht nebeneinander. Der eine enthülſt jedes Haferkorn, das fich in jeiner Futtermiſchung findet, während im anderen Bauer nie eine leere Hülje zu jeden ilt. Man lieft immer wieder hinfichtlich der Ernäh- tung der Finfenarten ganz genaue Vorjchriften und ich gejtehe, daß die Verſuchung nahe liegt, eg ebenjo zu machen, denn jeder Liebhaber hat eben jeine eigenen, oft eigentümlichen Anjhauungen. Er glaubt an jolche Feititellungen oft nicht weniger als ein 4 Braun, Bon unferen deutihen Finfenvögeln. — v. Böttiher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. guter Patient an die Rezepte jeines Hausarztes. Aber wie dieſe oft ganz anders zuſammengeſtellt jein fönnten, ohne daß der Totengräber deshalb zur Schaufel ariffe, jo pflegen auch unjere Finfenvögel nicht deshalb zu— grumde zu gehen, weil Nübjen den Mohn erjett oder Hirſe an Stelle der Stanarienjaat treten muy. Der alte Ph. 2. Martin — in diejem Sahre faufte ic) mir wieder jeine bei Brockhaus erſchienene Natur- gefchichte des Tierreich, die ich jeit meiner Studien- zeit nicht zu jehen befommen hatte — jagt in feinem Handbuc, der Stubenvogelpflege, in der einen Gegend Deutſchlands füttere man die Stubenvögel mit Hanf, in der anderen mit Niübjen, wieder anderswo mit Leinjaat und jie gediehen bei dem einen jo gut wie bei vem anderen. Viele erfahrene Bogelpfleger werden das mit Necht beanjtanden, aber niemand dürfte be- zweifeln, daß in jeinen Angaben ein quter Teil Wahr- heit jtectt. Gerade in unjerer Zeit ift dag recht tröftlich, Denn wo jind die Tage geblieben, da man in läjfiger Haltung in eine Samenhandlung trat und gleichmütig jagte: „Bitte um vier Pfund Hanf, drei Pfund Hirje, je zwei Pfund Kanarienfaat, Mohn und Leinjaat!”, um dann ein Zehnmarkſtück auf den Ladentijch zu legen, auf das man noch eine Handvoll Stleingeld herausbefam. Heute müfien wir zufrieden jein, wenn wir halbwegs brauchbare Miſchungen er- halten, da nur die wenigjten fünf, ſechs Mark oder noch mehr für ein Pfund reiner Saat anlegen können. Smmerhin werden von reellen Handlungen auch heute noch ſolche Miſchungen in den Handel gebracht, mit denen ſich Buchfink wie Grünling, Gimpel wie Hänf- ling, eilig wie Streuzichnabel nicht nur erhalten, jondern auch eingewöhnen lafjen. Iſt das geichehen und der Vogel futterfeit, jo fann man diefe Mifchungen getrojt im Verhältnis eins zu drei mit Scheunen- gejäme vermijchen. Das konnte ich mir noch immer von befreundeten Landwirten verjchaffen; zumeift fojtete mir der ganze Sack nur ein paar Mark für die Arbeiter, die in ihren Feierſtunden das miühjelige Geſchäft des Siebens bejorgt hatten. Nur jet man dabei auf Grummetgefäme aus; die Sämereien de3 Frühſchnitts taugen zumeiſt nicht viel. Fragte mich nun ein Neuling, was für einen Vogel er fich zuerjt anjchaffen folle, jo wäre ich in arger Verlegenheit, denn meine liebe Frau hat jo unrecht nicht, wenn fie bei neuen Erwerbungen, die ich mit dem Hinweis darauf, daß es fi) um meine Lieblingsarten handle, zu entjchuldigen juche, in die umvilligen Worte ausbricht: „Ach was, alle Vögel find deine Lieblingsarten.“ Käme ich jedoch um alle meine Pfleglinge, jo würde fich doch immer feititellen lafjen, daß ich bei dem Erſatz eine gewiffe Rang— ordnung innehielt. Ich glaube, am erjten füme von den Finkenvögeln der Zeifig an die Reihe. Ihm würden wohl der Stiealit und Girli folgen. Dann fümen wohl Kreuzichnäbel und Gimpel, Nothänfling und Buch- und Bergfint an die Reihe. Schon an diefer Nangordnung dürfte der Kundige merken, daß mir an dem Temperament und der Zähmbarfeit der Tierchen mehr gelegen iſt als an ihrem Gefange. In diefen Tagen möchte ich aber dem Anfänger weniger als jonjt raten, fich Zeifige und Gimpel zu beſchaffen. Bei den Mijchungen, die als „Wald- pogelfutter" im Handel find und mit denen die meiften wohl oder übel vorlieb nehmen müſſen, halten fie ſich schlechter als Stieglige und Nothänflinge, Srünfinfen und Buchfinfen. Hat der Liebhaber ihrer vier oder fünf eingewöhnt, jo vergefje er ja nicht, ihnen einen Feldjperling beizugejellen. Augenblick— (ich habe ich ihrer vier, im vorigen Winter waren, es ihrer noch mehr, und wie ich ihrer nie überdrüſſig ward, jo hat bei mir auch noch feiner das Zeitliche gejegnet. Als ich neulich einem Bejucher jagte, fie lebten von der Luft, friichem Wafjer und ein bißchen Dreck, war das zwar eine der Übertreibungen, zu denen ich leider neige, aber ihre Anſpruchsloſigkeit darf billigerweife niemand bezweifeln. Und dann juche der Anfänger nicht durchaus die allerausgejuchtejten Sänger zu ergattern. Wenn es fih um friichgefangene Vögel handelt, ijt er doch zumeift auf den Zufall angewiejen. Außer der Brunjt- zeit fingt von gleich gefunden Tieren derjelben Art der eine mehr, der andere wenig. Sit der Käufer aber fein allzugroßer Pechvogel, jo gleicht das Mehr in dem einen alle das Weniger im anderen ficherlich aus. Außerdem fange er nicht mit einem Bogel an, ſondern mindeſtens mit zwei, denn gerade für den Anfänger ijt der Vergleich der bejte Lehr— meijter. Aus dem Leben einiger Bögel in Grifrea. Nah Tagebuhaufzeihnungen von Hans v. Böttider. (Nahdrud verboten.) JJ Jahre 1913 unternahm ich mit zwei anderen Herren eine fleine Neije nach Eritreg (vgl. Klatt in Sitz-Ber. d. Gel. N. 3. Fr, Berlin 1913).- Über die Neije jelbft berichtete a. a. D. mein Freund . Klatt ausführlich und verweile ich hiermit darauf. Unter den mannigfachen Vogelarten, welche ich hier- bei beobachtet habe, find jedoch einige wohl wert, in ihrer Lebensweiſe und beſonders ihrer Verbrei- tung furz gejchildert zu werden. Beginnen wir mit den Rabenvögeln! Zur Beob- achtung gelangten nur zwei Arten, und zwarder Schild- rabe (Corvus scapulatus Daud.) (j. Abb. ©. 5) und der Najenborjtenrabe (Rhinocorax affınis Rüpp.). Den erſteren habe ich nur im Tiefland an der Küſte bei der Hafenftadt Maſſaua angetroffen, nicht ein einziges Mal jedoch im Gebirge, wo er nach An— gabe verjchiedener Autoren auch vorkommen fol. Sn feinem Wejen erinnert er wohl mehr an die Krähen als an die echten Kolfraben. Ich konnte ihn öfters auf den Straßendämmen und auf den Hausdächern in der Stadt beobachten, immer aber nur einzeln oder paarweile. Auch am Meeresitrande traf ich ihn verjchtedentlich, wie er zwiſchen den zahl- reich dort umberliegenden Korallenblöden nach aller- hand kleinem Getier eifrig Jagd machte. Auch in feiner verhältnismäßig ſchwachen und hohen Stimme erinnert der Schildrabe an die Strähen. Ganz im Gegenſatz zu diefer Bogelart traf ich den „Najen- borjtenraben“ nur im Gebirge und auf dem Hoch- plateau in einer Höhe von 2000—2700 m an. Bei der Hauptjtadt der Kolonie Eritrea, Asmara, ift er eine ganz gemeine Erjcheinung, ebenjo bei Adi Kaich, dem wichtigen und legten Handelsplatz + 4 icht an der abejjiniichen Grenze. Seinen Namen ‚hat er daher, daß die jteifen Borjten an der Schna- elwurzel zum Teil nach oben, nicht wie bei den ten Naben nach vorn gerichtet find. Sehr charak— riſtiſch iſt das Flugbild dieſer Nabenart, und zwar folge des ungemein kurzen Schwanzes, wodurch t fliegende Vogel entfernt an einen dahinſegeln— n fächerihwänzigen Bufjard erinnert, zumal er gern nach Naubvogelart ruhig über einer Stelle kreiſt. In jeinem Weſen iſt der Rhinocorax ein echter Kolkrabe, wenn er auch viel gejelliger lebt als unfer mitteleuropäiicher Nabe. Auch in feinen - Stimmäußerungen erinnert er ganz an den Kolk— es raben. Bei Asmara waren täglich größere Flüge Shildrabe. an den Müll und Abfallftellen anzutreffen. Bei Adi Kaich (2700 m zirka) übten diefe Naben im Berein mit Naubadlern und den verjchiedenen Geiern ebenfall3 die Straßenpolizei aus. Abends verjam- melten fie ji dann, lebhaft jchwagend, auf den - Klippen, aus welchen der jteile Abfall des von der Stadt gefrönten DTafelberges bejtand, und über— nachteten dort. Dreiſt und zutraulich umkreiſten ſie mich oft, wenn ich vor unſerem Häuschen meine zZooologiſchen Präparate anfertigte oder das Mahl bereitete, ja, wenn ich im Innern des Hauſes weilte, — ſie ſich ſogar auf die Brüſtung des offenen Fenſters. Zum Schuß liegen fie aber den Jäger 3 faſt niemals kommen, denn ſie waren ungemein Uiſtig, vorſichtig und aufmerkſam trotz ihrer Zutrau— lichkeit. In geiſtiger Beziehung find es eben echte Naben! — Unter den Starvögeln des Hochlandes von Eritrea iſt unftreitig der langjchwänzige Glanzitar - (Bamprocolius eyaniventris Dlyth) der prächtigite. Man fieht den blaugrünftahlglängenden Vogel R v. Bötticher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. 5 mit den herrlichen Augenfleden im Gefieder oft an den Fahrſtraßen entlang, von Baum zu Baum fliegend, vor dem nahenden Fußgänger, Neiter oder Wagen flüchten. Beſonders häufig trifft man ihn jedoh im dichtbelaubten Gezweig der riejigen, in der jteinigen Einöde vereinzelt wie Inſeln daitehen- den Syfomoren. Im jchattigen Bereich diefer Baum- ‚riefen, zu deren Füßen meiſt ein noch flarer Quell entjpringt, herrjcht veges, munteres Leben. Tauben, Stare, Webervögel, Nektarinen, Bülbüls u. a. m. finden jich hier oft in großer Anzahl zujammen. In feinem Wejen iſt diejer Glanzitar viel ruhiger al3 unſer Star, er erinnert in jeinem Betragen eigentlich mehr an Drofjeln. Die flötende Stimme iſt ganz amjelartig, der Flug und Die Beiwegungen ge— mahnen zum Teilan Drofjeln, zum Teil ‘aber auch an Elitern. Auffallend ijt eg, daß gleich nach dem Tode des Vogels das Gefieder den größten Teil des Pracht- glanzes einbüßt. Ein anderer, bejonders bei Adi Kaich recht häufig angetroffener Glanzſtar, der Roſtflügelſtar (Amydrus rüppelli Verr.) erinnert im jeinem Betragen ebenfalls am meijten an Drofieln. Wenn am jpäten Nachmit- tag Flüge von 8—12 Köpfen zu ihren Nachtquartieren eilten, jedoch nicht jehr gejchieften Fluges dahinzogen, jo wurde man lebhaft an die befannten Flüge der Mifteldroffeln gemahnt, welche im Winter oft auch unjere Gaue durch— ftreifen. Sowohl im Gezweig ſitzend, wie auch im Fluge lajjen die jchönen dunfeljtahlblauen Vögel mit den rojt- roten Flügeln ihren melodijchen amjel- artigen Auf vernehmen, der wie „õ⸗rio“ £lingt und wohl dem Vogel den Namen „Morio“ eingebracht hat, welcher für die jüdafrifanijche Form auch zur wiljenjchaftlichen Be- nennung erhoben wurde. Ein merfwürdiger Gefelle ift der rotjchnäblige Madenhader (Buphagus erythrorhynchus Stanl.) Diejer erdbraune Starvogel ernährt fich bekanntlich von den in der Haut des Weiveviehes lebenden Schmarogerinjetten und flettert an den Rindern, Pferden, Ejeln uſw. ganz wie ein Specht an einem Baumjtamm umher. Es gewährt wirklich einen er- göglichen Anblict, wie eine Schar von 6, 8 oder auch mehr diefer Vögel auf dem Rücken, am Bauch, am Kopf eines ruhig weidenden Tieres lebhaft um- herklettert und in Ohren, Najenlöcher und Mund- winfel vorwigig hineinſchaut. Den Nutzen, den die Vögel durch Vertilgen der läftigen Injeften dem Vieh gewähren, joll jedoch dadurch wieder aufgehoben werden, daß fie die Wunden immer neu aufreißen und am Derheilen hindern. Recht Häufig konnte ich den Bülbül Eritreas (Pyenonotus schoanus Neum.) beobachten. Die Düfter gefärbten Vögel waren bei Adi Kaich z.B. jehr zahlreich zu Haufe und machten fich durch ihr munteres, neugieriges Weſen ſowohl als auch durch ihren lauten und jchönen, drojjelartigen Gejang und ihre wohlflingenden Locktöne, die wie Gübga, Gübga Elingen, gleich bemerkbar. Sie hielten ſich zumeiit in dichtem Gefträuch auf, das fie geſchickt durch— fehlüpften, und flogen abends in Flügen zu ſechs bis acht Stück zur Tränte. Echte Weber wurden nur in den Süftenebenen und im reichbewaldeten Abhangsgebirge, etiwa zwi- Ihen 800 und 1900 m Höhe, angetroffen, und zivar waren es wohl die Arten Ploceus galbula Rüpp. und Ploceus flavoviridis Rüpp., joweit eg jich auf die Entfernung bejtimmen ließ. Erlegt wurden feine. Beide Arten lebten in großen Gejellichaften und Bäume mit 20—30 Nejtern waren feine Seltenheit. Über Wejen und Betragen diejer allbefannten Vögel it wohl nicht3 weiter zu jagen. (Fortſetzung folgt.) Mein nenes Bogelhans. Von Stadtarditeft Pradt. (Nahdrud verboten). a$t Sahre 1915 trat an mich die Entſcheidung heran, das bisher von mir bewohnte Haus durch Kauf zu übernehmen. Nicht der bauliche Zuftand des Haufes, ſondern die Scheu vor dem Wohnungs- wechjel lie Hauptjächlih den Wunjch zur Tat reifen. Daneben war, einleuchtenderweile mit dem Beſitz des Haujes auch ein freieres Schalten und Halten meiner Tiere verbunden. Während eines Urlaubs entitand dann ganz eigenhändig ohne fremde Bei- hilfe dag in den Zeichnungen und beigefügten Ab— bildungen dargeitellte Vogelhaus. Nachdem die Frage zwiſchen Ausführung in Eifen- oder Holzbau in legterem Sinne gelöft war, habe id) mir das nötige Holz- werf, wie Schwellen, Pfoſten und Rahmwerk zurechtichneiden, Die nötigen Einfämmungen vornehmen laſſen und das Haus aufgerichtet. Achnittyeihnung des Vogelhanfes. Das Richten hat ja einige Schwierigkeiten bereitet, denn wenn man auch die Sache theoretiſch fpielend beherrjcht, jo iſt die handwerkliche Ausführung ee sn. — Far — 6 v. Bötticher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. — Pracht, Mein neues Vogelhaus. doch eine ungewohnte. Cine bejondere Schwierig- feit beim Aufitellen bereitete der Umſtand, daß das alte Vogelhaus beibehalten und dieſes ganz überbaut werden mußte. Anderſeits lag in der Ülber- Lageplan des Yanfes. windung diefer Schwierigfeit der Neiz, die Inſaſſen des alten Bogelhaujes beim Niederlegen des Gehäujes in die vermeintliche Freiheit entweichen zu jehen. Darüber jpäter mehr. ; Das Holzwerk ift durchgehend 6x8 cm ftarf, die Drahtumfaſſung Hat 13 mm Lichtweite und ijt 1,3 mm jtarf. Zwei Drittel des Daches find mit Drahtgewebe, der Reſt mit Drahtgewebe in Eijen- Iprofjen in Bultform bededt. Das Glasdach ſetzt, wie die Schnittzeichnung zeigt, nicht gleich an dem mit Drahtgewebe bedecten Zeil des Daches auf, \ondern erfährt hier erit am Ende des Drahtgewebe- daches eine jenkrechte Erhöhung durch ein Brett von etwa 30 em. Hinter Ddiejer Erhöhung und dem Glasdach haben die Vögel einen bei jeder Witterung unbedingt gejchüßten Raum. Die Beobachtung hat gelehrt, daß auf den in dieſem Raum angebrachten Sitzgelegenheiten die Tiere jeden auch in der Natur erreichbaren Schub gegen Wetter finden. — Als Sockel iſt ein niedriges Backjteinmäuerchen verwendet. Das ganze Holzwert wurde mit Ölfarbe gejtrichen ; die Schwellen ſchwarz, ſämtliches Drahtgewebe eben- 3 ee { 23 ſolchen von innen. und Schließen des Vogelhauſes vom Garten aus falls ſchwarz, während alle Holzteile weiß lackiert wurden. Das Vogelhaus hat am Südende eine zweiflügelige Tür, die das Einbringen von Baum— ftämmen und größeren verzweigten Aſten zuläßt. UÜber den Verſchluß der Türe wäre einiges zu jagen. Da die Tür von innen jowohl wie auch von außen geöfnet werden muß, um einen Verkehr vom Innern des Wohnhauſes zum Garten zu ermöglichen und ein pafjender Berjchluß nicht fertig zu kaufen war — Krieg —, jo erhielt der linfe Türflügel von außen einen Schubriegel, der rechte Türflügel einen Auf dieje Weile iſt das Öffnen möglich. Die Kopffeite, aljo Südfeite, iſt abgejehen bon der Türfläche und der Wange der Treppe, die über den Raum 8 führt, verglaſt. (Windſchutz). Einleitung. Das auf dem Gejamtbilde unter den üppigen Nanfen, Stauden und Blumenjchmud nur an den 70 cm über die Vorderwand hinweg— tragenden Dachiparren, an welchen Schlingrojen hinauf- ranken, zu erfennende Vogelhaus ijt in eine natür- lich bewachjene (Raum 4) und in 3 unbewachjene Abteilungen (Raum 5—7) zerlegt. Bon Raum 4 find zwei Eleine Räume, 2 und 3, abgetrennt. Dieſe find in der Höhe einmal geteilt durch auswechjel- baren Boden, der aus einer Drahtglasplatte beiteht. Sie ijt denkbar leicht zu reinigen. Die Trennwände $ zwilchen den Räumen 2—3 beitehen aus eijernen Drahtrahmen. Die Türen in diefem find 1,50 m hoch und 0,50 m breit. Die Türen find nad) innen und außen zu bewegen, jo daß auf die jeweils be- quemfte Art und Weije der Verkehr geftattet ift. Außerdem fünnen die jämtlichen Trennwände, wie in der Zeichnung angedeutet ift, jeitlich bewegt werden, jo daß ohne jede Mühe der Raum 4 mit 5, jogar die Räume 47 zu einem einzigen großen Flug— raum umgejtaltet werden fünnen. Die Trennwand zwilchen 6 und 7 beiteht aus zwei Eifenrahmen, Die an der jchon erwähnten jenfrechten Brettüberhöhung für das Pultdach an je zwei Hafen hängen und mit Leichtigkeit beifeitegetellt werden fünnen. Die Räume 2—3 dienen zur Eingewöhnung don neu angefom- menen und Sunatieren. Der Raum 1 ijt vollfommen von majjiven Wänden umgeben, hat ein Fenſter mit Drahtrahmenficherung für Außenluft und eins nad) dem Innern des Gebäudes zu Fütterungs— zweden. Das innere Fenſter fann durch einen Drabt- rahmen erjegt werden, jo daß die von der Heizung temperierte Innenluft fich dem Raume 1 mitteilen fann. Zwiſchen Raum I und 2 ift die Öffnung durch eine Rohglasſcheibe gejchloffen, in deren Wlitte ein 8 cm großes Loch mit juftierten Kanten mittels Sandſtrahlgebläſe hergeitellt ift. Damit auch dieje Öffnung geichloffen werden fann, find zwei weitere 3 mm Durchmejjer haltende Durchbohrungen vor- genommen, an denen eine Berjchlußflappe für dieſes Durchichlupfloch angebracht werden fanır. Der Raum fol im nächiten Jahre als Zuchtraum für Schama- drofjeln oder rote Kardinäle dienen. Das Futter jteht bier in ehemaligen Badehäuschen, welche wiederum in einem durch Sprung beichädigten großen Glas- aquarium ſtehen, dejjen Nand etwa 35 cm hoch ift — eine unentrinnbare Maufefalle. Die 50 cm breiten Türen der Räume 2—7 haben ein oben Pracht, Mein neues Vogelhaus. — Kleine Mittetlungen. 7 befejtigtes, vor- und rückwärts drehbares Klapp— tücchen (ſiehe Zeichnung), vor welchem große Futter- häuschen hängen. Ich brauche aljo nur das Futter- türchen herunterzulafien, die Auslöſung ift außen Zeichnung des Futterhaufes. angebracht, jo fängt ſich auf dieſe Weife jeder Vogel ohne Störung der übrigen leicht. Sm Winter oder bei jchlechtem Wetter oder anderen Anläſſen iſt die zyutterdarreichung vom Kellerraum aus möglich. Der Fußboden in Raum 1 bejteht aus Beton, bei Raum 2 und 4—7 aus ge- wachjenem Erdboden, bei Raum 3, wie fchon er- wähnt, aus einer Drahtglasplatte. Naum 4 ift be- pflanzt mit Holunder, wilder Syringe, wilden Schnee- ball, Glyzinien und als Bodendeckung mit Buxus, Funkien und Farnen. Der wilde Wein ift zur Be- deckung der Rückwand Dingeleitet. Sch hoffe, daß im nächiten Jahre die ganze Nücmwand im Raum 4 über und über üppig mit Weinranfen behungen jein wird. Räume 5—7 haben nadte, “alte Kopfweiden und trocden gewordene Kite von Paulowniaimperialis, die fi) für dieſen Zweck wegen ihrer eigenartigen Verzweigung und ihres weichen Holzes ausgezeich- net eignen. Sch fenne fein Holz, das fich für Sitz— gelegenheiten in einem Papageienraum auch nur an- nähernd jo gut verwenden läßt. Die Räume 4—7 haben miteinander durch Zementrinne verbundene aus— zementierte Irinf- und Badegelegenheit, die von der Wajjerleitung gejpeilt wird. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Mordluſt der Kohlmeife. Unter anderen hatte ich in meiner Vogeljtube zwei aufgepäppelte Trauerfliegen: ſchnäpper und zwei gleichfalls aufgepäppelte Kohlmeifen. Eines Tages lag der eine der liegenfchnäpper tot mit 4 al 8 Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefka aufgehadtem Schädel und ausgefreffjenem Gehirn am Boden der Vogelſtube, am nächiten Tag der andere. Am folgenden Tag beobachtete ich, wie eine der Kohlmeiſen wie ein Raubvogel einen Stieglitz angriff. Der Miſſetäter war ſomit feſtgeſtellt. Zwei Goldammerweibchen haben ſich ſehr nützlich als Ammen, anderer Neſtjungen er— wieſen. Sie waren um Neujahr 1919 gefangen. Ihre Mithilfe beim Aufpäppeln neſtjunger Laubſänger, Baum⸗ pieper und Goldammern war mir ſehr erwünſcht. Ein Stieglitzweibchen, das allein in der Vogelſtube gehalten wurde, hatte ein hübſches Neſt gebaut und 5 Eier gelegt, die es vergeblich bebrütete, bis andere Mitbewohner der Vogeljtube das Neit zeritörten. i G. Nilsfon, Baftan:Waftorp (Schweden). Halle, 3. Dezember 1919. Am 12. November d. J. wurde bei Kleinzftugel (jüdöftlih von Halle a. d. ©.) eine Spatelraubmöwe — Lestris pommarina erlegt in dem Augenblide, als jie auf einen vom Schützen getroffenen, ſich überſchlagenden Haſen ſtieß. (Die Raubmöwe war ein junges Tier, deſſen Geſchlecht nicht feſtgeſtellt werden konnte) D. F. Gandert, Halle a. d. ©. Spredfaal. (Steht den Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) Zur gefälligen Beachtung. Von den Aufgaben, welche der Leitung einer Fachſchrift obliegen, ift feine jo mühiam und ſchwierig, wie die Beantwortung der aus dem Leſer— freis geftellten Fragen. Auch die Gefahr der Einfeitigkeit, durch die Beantwortung der Fragen von einer Stelle, ift nicht zu unterſchätzen; um dem abzuhelfen, wenden wir uns an den Gemeinfinn der Leſer und bitten die Sachverſtändigen des gerade vorliegenden Falles, ihre Erfahrungen und ihr Wiſſen dem Fragefteller wie der Allgemeinheit zugute fommen zu laſſen. Die an die Schriftleitung der „Ge: fiederten Melt” zu richtenden Auskünfte werden, wie die Vragen allgemeiner Bedeutung, veröffentlicht werden. Wenn wir auf diefem Mege die große Menge praftifher Gr: fahrung und vieljeitigen Wifjens, welche im Kreiſe unserer Lejer vorhanden, für dieje jelbft nugbar machen, glauben wir auch dem Ratſuchenden die denkbar beite Auskunft zugänglich zu maden. Trage 1: Wie gewöhnt man einem Graupapagei am beiten das Federabbeißen ab? Richard B., Gotha. Frage 2: Welhe Erfahrungen liegen über die Dom: pfaff⸗RKanarien-Zucht vor? Walter B., Göttingen. Aus den Vereinen. „Aegintha“, Verein der BVogelfreunde zu Berlin, Am Donnerstag, dem 8. Januar 1920, abends 8 Uhr, findet im Vortragsjaal des Aquariums, Kürfürftendamm, ein 2, Licht⸗ bildervortrag unſeres Mitaliedes roth ſtatt. „Einheimiſche Vögel und ihre Entwicklung“ (Fort: ſetzung). Freunde des Vereins find herzlichft eingeladen. — Am Donnerstag, dem 15. Januar 1920 findet unfere Vereinsfigung im Bereinslofal, Stralauer Straße 3, Statt. Beginn 8'/. Uhr. Tagesordnung: 1 Berlejung des Sigungs- berichtS der letzten Sitzung; 2. Ornithologiſches „Selbit: zubereitung der Futtermittel“. 3. Anmeldung neuer Mit: glieder. 4. Geſchaͤftliches, Allgemeines, Sragefaften. Gäfte willfommen, I U: D. Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberſtraße 18TIT, Bereinigung der Liebhaber einheimiſcher Vögel zu Beılin. Generalverfammlung am 15. Sanıar 1920, abends 7 Uhr, im ereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinenftraße 37a, Tagesordnung: Jahresbericht, Neuwahl des Vorftandes, Aufnahme neuer Mitglieder. Der Vorftand. 3. U: B. Böhme. . Verein für Vogelfunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächte DVereinsfigung Montag, den 5. Januar, abends 7% Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gälte ſtets willfommen. ? IN. 90H. Birk, 1. Vorfigender, Leipzig⸗G. Eiſenacher Straße 70. des Herrn Dr. 9, Hein- FE ften. ET“ Verein der VBogelliebhaber zu Lübed. Bon Verein deſſen Ditalieder nur Sing- und Ziervögelzüchter und Lieb— baber find, hatte am Sonntag, dem 23. November 1919 beim Hamburg- Altonaer Berein in Hamburg Herr Adolf Steine hagen (Lübed) ein ſchöne Kollektion Ziervögel ausgeftellt; diefelbe beitand aus Zeifigbaftarden mit und ohne Haube, abellfanarien mit und ohne Haube, Wellenjittichen, Sperlingspapageien, Farbenfanarien und mer. Gimpel- baitarden. Dieje brachten 15 erfte Pretie, 1 zweiten Preis und goldene Medaille. Herr Rud. Strehlfe Cübeck) ftelte deutihe Girlitze, Girlikbaftarde, weiter gezüchtete Girlig- . baftarde mit-und ohne Haube aus. Diefe Kollektion, allee prima Vögel, befam 6 erſte Preife und große filberne Medaille. 6 Tage fpäter, in der Kieler Austellung (verbunden mit der Verbandsausjtellung des Nordwele deutichen Kanarienzüchterverbandes vom 29. November is 1. Dezember 1919), ftellte Herr Adolf Steinhagen (Lübed) eine Kleine Kollektion feiner eigenen Zucht auss TE diefelben trugen alle vorſchriftsmäßig geichloifene Verbande- ringe. Ausgeftellt waren Münchner Holländerfanarien, Iſabellkangrien, Sarbenfanarien, olivgrüne Kanarien, Zifig baftarde, Wellenfittiche. Die höchfte Auszeichnung, goldene Medaille, mußte der Kieler Verein dem Lübecker Züchter r überlaffen. — Der Berein der Vogelliebhaber u Lübed hielt jelbft vom 6.—8. Dezember 1919 eine große Y Vogelausitellung ab. Angemeldet waren zirka 200 Ziervögel,, Waldvögel und Farbenfanarien. Der Verlauf der Aus- 3 jtellung jowie Prämiterung wird in der „Gef. Welt“ : befanntgegeben werden. Der Vorftand. Am 16. Dezember 1919 feierte der Verein der Bone liebhaber, Königsberg i. B. in den Räumen des Vereins— { Iofales, den „Schwarznederihen Bierſtuben“, Brodbänten Itraße 21 jein Weihnadhtsfeft. Sämtliche hiefigen Mitglieder des Vereins und zahlreiche Säfte waren erjhienen. Er— öffnet wurde das Felt durch eine Begrüßungsanfprade des Vorſitzenden, in welcher derjelbe insbefondere auch die Ver dienste unferes Mitgliedes, Herrn Oberförfter Moebes, feierte und Herrn Moebes ein Ehrendiplom überreichte. Ein gleiches Diplom erhielt unjer Vorſihender, Herr Stadt: oberjefretär Neinholdt, deſſen Verdienfte um den Verein Herr Eifenbahn-Dbermatertaltenvorfteher Dams in furzen aber markigen Worten fchilderte. Den Höhepunft des Feſtes bildete eine Verloſung von lebenden und ausgeſtopften Vögeln, Büchern über Vogelpflege und Wogelfutter, Die Mittel zum Ankauf diefer Sahen waren der Vereinsfafje entnommen worden; es waren ferner jo viel Geſchenke be= Ihaft, als Mitglieder vorhanden, fo daß niemand leer auge ging. Durch eine amerifaniiche Verſteigerung, zu welcher verjchiedene Mitglieder Geſchenke geitiftet hatten, wurde ein Zeil der nicht unerheblichen Koften des Feſtes gedeckt. Die Bolizeiftunde beendete die harmoniſch verlaufene Feier. Allen, die zum Gelingen beigetragen haben, danft der Vor: ſtand des Vereins hiermit nochmals. S. Herrn O. St, Weingarten, Die Eitergefhwulft muß vor- fichtig geöffnet werden, der Eiter wird ausgedrückt, die Wunde gefäubert und mit Jodoformkollodium überjtrichen. Stark anregende Futtermittel (Mehlwürmer) bleiben befjer fort, bis das Übel behoben iſt. Sauberhaltung des Käfigs und der Sitzſtangen ift nötig. 3 Herrn O. A. F., Bingen a. Rh. Der Girlitz ift ine folge von Darmentzindung eingegangen. Herrn ©., Königsberg i, P. Das Stiegligweibden it an einer mit Abzehrung verbundenen Ernährungs⸗ ſtörung eingegangen. Herrn K. ©., Askona, iſt brieflich Beſcheid zugegangen. Herrn Dr. P. Wien; Herrn Stadtarchitekt P., Düffel- dorfs&er.: Beiträge dankend erhalten. Herrn R. B., Gotha. Wenden Sie ſich an die homoö— patbiihe Zentralapothefe von Dr. Willmar Schwabe in Leipzig. Verantwortlich für die Shriftleitung: Karl Neungzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Angeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag der Creuß’fchen Verlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. Jahrgang XLIX, 22. Februuen ‚20. WELT: En Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Wintergäste, Von A. Usinger. Ein seltener Fall von Schlafsucht. Von Emil Roll, Berlin-Britz. Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. (Fortsetzung.) Nach Tagebuchauf- zeichnungen von Hans v. Bötticher. Mein neues Vogelhaus. (Schluß.) Von Stadtarchitekt Pracht. 9 Kleine Mitteilungen. — Sprechsaal. — Büc er und Zeitschriften. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbrieikast .n. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. Einzelpreis des Heftes 60 Pig. (6 Nummern mit Abbildungen.) 33 :MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandiung (M. Kretschmann). Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berlin 34687. * . Ameifeiteier, In EN 13.6. [3 Ba ER Le — OLSEN ln :, — Annahme von Anzeigen in ber | Ereng’fhen Verlagsbuhbandiung in Magdeburg | N ſowie in allen Annoncengejcäften. Sr EEE ESEL EDITIERT wer Nuzesmen: Bi \ N a Anzeigen, Inſerate für die Nummer ber bevorftehenden R Woche müfjen bis fpäteftens Freitag früh in Händen S ber Berlagshandblung in Magdeburg fein. u \ Die Sgefpaltene Petitzeile oder beten Raum wird mit 50 Pfennig zuzüglich 20° Injeratenfteuer berechnet. REEL ELITE STEILE S Zwei aut erhaltene Mehlwurmiſten (erbitte —— us Kracht, Hamm i. W., Oſtenallee 7 Futtermittel. 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Die Gefiederte Welt kann fowohl durd ven Buchhandel, als auch durd die Poſt bezogen werden, auch wird diejelbe gegen Einjendung von 3,45 ME. p. Vierteljahr von der Verlagsbuchhandlung direft verjandt. (Lieferung ins Ausland er: folgt nur mit entiprehendem Valuta-Aufſchlag nach vorheriger Vereinbarung.) Alle Poſt-Abonnenten wollen bei der Poſt nur „mit Nachlieferung“ beitellen! — Ohne dieſen ausdrüdlihen Vermerk Tiefert die Bojt nur vom Tage der Beitellung ab. Die inzwiihen erihienenen Nummern des Viertel: jahres würden. aljo dem Befteller dann nicht zugehen. Bogelliebhyaber werbt für Eure Zeitichrift! Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg Poſtſcheck-Konto: Berlin 34687. SE EEE EEE | Vögel. III &iebhaber ſucht [I] Wellenſittiche, Nymphenſittiche, auch St 1,1 Wellensittiche oder kleine u Arten En u. andere sum u. ingvögel, au anarien⸗Männ⸗ Eroten gebe evt. dagegen Rot— hänfling, Stieglis. Angeb. er. [35 ee. ——— ee ——— > a. d. 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Br, wenn der Herbjt die fröhlichen Sänger des Lenzes und des Sommers nach dem wärmeren Süden verdrängt hat, bringt er von Oſten her an ihrer Stelle nordiihe Gäfte Es find nicht minder ihmude Vertreter, die bei eintretender Kälte, aus dem hoben und höchjten Norden fommend, die Land- ftriche unjerer Heimat durchjtreifen und beim erjten warmen Frühlingsfonnenftrahl wieder verschwunden find, als hätten fie, wenn nun die Zugvögel wieder- fehren, feine Dajeinsberechtigung mehr. Der befanntejte dieſer winterlichen Gälte, der bereits im November, jehr oft jchon früher, erjcheint, it der DBergfint (Fringilla montifringilla), Er fommt am zahlreichiten und regelmäßigiten in die Mittelgebirge und deren Wälder, jelbjt bis in die Straßen der Städte Dft zu Tauſenden zählende Züge fallen dann in die Buchenwälder ein, wo ſie mit Vorliebe die Eckern aufnehmen und durch ihr immermwährendes, häßlich kreiſchendes Nufen einen weithin jchallenden Lärm Schlagen. Nicht jelten mijchen ſich einzelne Tiere unter die im Winter gejellig lebenden Buchfinfen. Für den Beobachter iſt es jedoch ein leichtes, die beiden Vogelarten, die das gleiche Gebaren und denjelben halb hüpfenden, halb trippelnden Gang haben, auf den erjten Blick aus- einander zu halten. Denn die Kehle und die Bruſt des Bergfinfen find rojtbraun, der Nücen gelbbraun und der Kopf beim Männchen jchwarz. Über die Flügel zieht ſich eine weiße und eine rojtrote Binde. Die Heimat des Bergfinfen jind die unermeßlichen Birkenwälder des hohen Nordens. Ein zweiter Vertreter ijt der Seidenſchwanz (Bombyeilla garrula), der nicht minder oft und in großen Flügen im Herbjt nach Deutjchland kommt. Der alte Gesner jchreibt über jein Erjcheinen im Sabre 1552 aus der Gegend zwiſchen Mainz und Bingen, „daß fie einem dunklen Schatten glichen”. Der Volksmund nennt diefen Vogel „Peſtvogel“, und abergläubiiche Menſchen jchreiben heute noch feinem zahlreichen Erjcheinen dag Kommen jchlechter Sahre, vor allem aber Krieg und Hungersnot zu. Er lebt und brütet in der letzten Baumregion, den Fichten und Birfenwäldern des höchiten Nordens, wo jein Neft 1856 zum erjtenmal in Lappland gefunden wurde. Die Färbung diejes ſchmucken und anmutigen Bogels ijt eine rötlichgraue bis blaßweinrote. Die Kehle und ein Strich durch die Augen find ſchwarz. Die weiß mit gelbem Rand gezeichneten Spitzen der Schwingen enden in lacrote Hornplatten, die auch bei alten Männchen die Schwanzfederenden zieren. Ein ‚charakteriftiicher Schmud des Vogels ilt die Holle oder Haube, die in der Erregung willkürlich gelegt oder geftellt werden fann und ein drolliges Mienenjpiel vortäufcht. Bet ung ftreichen die Scharen der Seidenſchwänze unjtetig im Lande umber, das beißt, fie folgen den mit bereichen bejtandenen Landitragen. Im unglaublich kurzer Zeit bringt ein ftarfer Zug diejer Vögel es fertig, einen Vogelbeer— baum jeiner ſämtlichen roten Früchte zu berauben, deren entkernte Schalen wie Blutstropfen den weiken Schnee bededen. Dieje Eberejchenbeeren und die roten Früchte des wilden Schneeballs zählen zur Lieblings- nahrung des Seidenjchwanzes. Ihn fejjelt nur die Nahrung längere Zeit an ein und denjelben Ort, und jobald diefe fnapp zu werden droht, bricht die fleine Geſellſchaft unverzüglich zur Weiterreife auf, die jie dann oft jehr weit jüdlich führen fan. Dies geht aus dem IT. Jahresbericht der ornith. Station in Salzburg hervor, wonach ein am 17. Dezember 1913 bei Flattach in Kärnten beringter Vogel bereit3 am 19. Dezember desjelben Jahres bei dem 200 km weit entfernten Drte Corredo in Südtirol erlegt wurde. Dieſer Fall zeigt auch, mit welcher Ge- ſchwindigkeit jelbjt Strichvögel ihre Standorte ändern. Die Stimme des Seidenjchwanzes ijt ein feines Trillern und Birpen und ertönt auch während des Fluges, der, äußerjt gewandt und ſchnell in Schwen- fung und Wechſel des Flugbildes, demjenigen der Stare gleicht. Gleichzeitig mit dem Seidenſchwanz und oft in deffen Gejellichaft erjcheint der ebenfalls im Norden Sibiriend und Dftrußlands beheimatete dünnjchnäb- lige Tannenhäher (Nucifraga caryocatactes var. leptorhyncha). Nicht jelten wird derjelbe mit jeinem ihon im Harz und Dftpreußen nijtenden Vetter, dem dickſchnäbligen Tannenhäher (Nucifraga caryoca- tactes var. pachyrhyncha) verwechjelt. Als Haupt- unterjchiedsmerfmale kommen nach Schäffers „Jagd— tierfunde“ beim dünnjchnäbligen Häher der jchlante, faft gerade pfriemenförmige Schnabel gegen den 10 Ufinger, ı Roll, Ein feltener Fall von Schlafiucht. Starten und frähenförmig gebogenen des dichſchnäb⸗ ligen Hähers, ferner eine breite weiße Schwanzbinde des erſteren, eine ſchmale Binde bei letzteren, als nicht zu überſehend in Frage. Der Grund für die alljährlich einmal ſtärkere, ein andermal jchwächere Zuwanderung dieſer Winter- gäfte ift bis heute noch nicht gefunden. Neben vielen Mutmakungen dürfte die Behauptung, daß der Geiden- ſchwanz und der Tannenhäher durch eine Mißernte der Zirbelnüffe, jener hartſchaligen, voten Früchte der Birbelfiefer (Pinus cembra), zu diefen Wanderungen gezwungen würden, die wahrjcheinlichere fein. Jeden— falls ift e3 annehmbar, daß ein ftarfer Froſt und Schneefall im Norden, wie wir ihn hier nicht kennen, den Zuwanderern, die ja meilt Körner- und Beeren- freffer find, jede Nahrungsquelle verjchließt, jo daß fie auf die Ebereſchen- und Wacholderbeerenernten unjerer Gegenden angewiejen find. Immerhin bleibt auch dies nur eine Vermutung und lbſt nicht ganz das große Nätjel der Natur, die ung im Herbit dieſe großen Scharen von Wintergäfte in den ver- ichiedenften Arten fchickt. Denn außer jenen vorge— nannten häufigſten Gäſten erjcheint ab und zu Der Schneeammer (Pleetr. nivalis), deſſen Kinderwiege in Lappland und Irland fteht, der Hafengimpel aus Sibirien und Rußland und feltener, aber 1919 auch Hier in Deutjchland auftauchend, befucht uns ab und zu der Weißbindenkreuzſchnabel (Loxia bi- fasciata). Selbſt ein Specht, der Dreizehenipecht, ein unjerem Buntjpecht ähnlich jehender Vogel, der feinen Namen dem Fehlen der vierten Zehe verdantt, gibt unjerer Heimat bei jtrengen nordiſchen Wintern eine Gajtrolle. Die meiſten nordijchen Einwanderer zeichnen fich durch auffallende Zutraulichfeit aus, die ihnen oft zum DVerderben wird. Diejes Vertrautjein ift jedoch, wie viele glauben, feine Dummheit, nein, die Vögel, die im höchiten Norden und deſſen unzugänglichen Wäldern und Sümpfen nie einen Menjchen jehen, fennen die Gefahren nicht, die ihnen von demjelben drohen. Zudem werden auch dieje harmloſen Tiere, ehe der Rückzug im Frühjahr beginnt, ebenjo jcheu und gewißigt wie andere Gejchöpfe, die der Nach- jtellung des Menjchen ausgejegt find. Für den VBogelfreund find dieſe nordischen Säfte, die für unjere Land» und Forſtwirtſchaft weder nüß- lich noch jchädlich find, interejjante und beachtens- werte Geftalten im winterlichen Wogelleben unſerer Heimat und beleben durch ihr zahlreiches Auftreten das Landichaftsbild in hohem Mae. Ein feltener Fall von Schlaffudt. Von Emil Roll, BerlinBrib. (Nahdrud verboten ) Mi nachſtehendem will ich den geehrten Leſern ein ſeltſames Vorkommnis bekanntgeben, welches ich in der ganzen Zeit von 14 Jahren, während welcher ich Vögel käfige, zum erſtenmal erlebt habe. Jeden Morgen gilt mein und meiner Gattin erjter Blick unjern gefiederten Lieblingen, um uns von dem Wohlbefinden derjelben zu überzeugen. Vor TEE er 4 Ba 22 einigen Tagen jahen wir nun, daß unfer Schwarz plättchen, bisher immer munter und vergnügt, des Morgens auf beiden Beinen ſaß und, den Kopf unter den Flügeln, ruhig weiter jchlief. Auch das Erneuern des Futters konnte den Schlaf desjelben nicht jtören, den ganzen Tag dauerte der Schlaf an, Futter und Wafjer blieben unberührt. Wir glaubten an eine kleine Unpäßlichfeit und hofften am andern Morgen unjer Blättchen wieder munter zu jehen. Doc wie erjtaunten wir, al® e3 auch am zweiten Tag den Kopf nicht unter den Flügeln hervornahn und ohne Unterbrechung weiterſchlief. Auch ein Umftellen des stäfigs fonnte den tiefen Schlaf nicht ſtören, und unentwegt ſaß das Kleine Ding auf feinem Platz. Wir flanden vor einem Nätjel, denn jo etwas war ung bisher nicht vorgefommen und ich hatte auch von anderer Seite derartiges noch nicht gehört. Am dritten Tag morgens dasjelbe Bild: das Schwarz- plättchen jchlief weiter, ohne Futter oder Waller zu fich zu nehmen. Als ich nachmittags aus dem Bureau fan, teilte mir meine Gattin mit, daß dag Schwarz- plättchen den Stopf aus den Flügeln hervorgenommen und fich, wie aus einer tiefen Ohnmacht erwachend, ichlaftrunfen blinzelnd umgejehen habe, dann aber jogleich, ohne fich von jeinem Play zu rühren oder an den Futternapf zu gehen, wieder eingejchlafen ſei— Nun wurde beratichlagt, was zu tun war, um dem kleinen Ding zu helfen, denn drei Tage ohne jeg— liches Futter, das konnte fein gutes Ende nehmen. Mehlwürmer hatte das Schwarzplättchen jtet3 ver- ſchmäht, und doch wären dieſe wohl das einzige Nettungsmittel gewejen. Wir bejchloffen nun, die— jelben nach dem mir ſ. 3. von Heren Find (Neukölln) jreundlichjt befannt gegebenen Verfahren zu „kochen“, da wir vor Jahren jchon einmal einem todfranfen Blau= feblchen danuit über den Berg geholfen hatten. Aın vierten Tag war deshalb morgens das erjte, ein Dutzend Mehlwürmer zu fochen und zerjchnitten auf das Futter in den Napf zu legen. Nun warteten wir der weiteren Dinge, denn dag Schwarzplättchen nahm den Kopf unter den Flügeln hervor, jprang auch zum Futternapf, und dann, welche Freude, ver— zehrte es einige Mehlwurmſtückchen, jchlief aber ſo— gleich neben dem Futternapf wieder ein. Doch nad einiger Zeit erwachte es, fraß wieder einige Mehl- wurmftückhen, und jo fort, bis das Dutzend Mehl- würmer verzehrt war. Schnell ging es an das Kochen einer weiteren Anzahl, welche wieder. bald gefrejfen wurden. Im Laufe des eriten Tages ver— zehrte es jo etwa 45 Stüd. Wie froh waren wir von dieſem Ergebnis! Am frühen Morgen des anderen Tages befam es jogleich wieder feine Nation, welche fich im Laufe des Tages auf etwa 60 Mehl- würmer erweiterte; alles andere, gejchabter Apfel, Ameijeneier ufw. blieben unberührt. Auch am dritten Tag fraß das Schwarzplättchen gegen 60 gefochte Mehlwürmer, dann. aber bereits auch einige Ameijen- eier mit; ungefochte Mehlwürmer, bei welchen wir den Kopf eingedrückt hatten, wurden aus dem Futter— napf hinausgeworfen. Jetzt frißt das Schwarzplättchen wieder fein gewohntes Futter, erhält täglich noch eine _ Anzahl gekochter Mehlwürmer, um zu Kräften zu fommen, und ilt zu unferer großen Freude wieder munter wie vorher. Intereſſieren würde es mich, eu 4 — un er ob ein Liebhaber ſchon einmal Ähnliches beobachtet hat, da ich feine Erklärung für die Urſachen diejes Ereignifjes habe. Zum Nutzen anderer Liebhaber will ich noch die Zubereitung der „gefochten“ Mehlwürmer mitteilen, da dieſe ein jehr gutes Mittel find, um erfranfte und in der Ernährung heruntergefommene Weich- frejjer wieder zu Kräften zu bringen. Die Mehl- wiürmer werden lebend in jiedendes Waller geworfen, wo diejelben jofort getötet find, und bleiben jo lange in dem fochenden Waller, bis ſie fich ausdehnen, was in einigen Minuten der Fall ift. Dann werden fie jofort herausgenommen, auf jauberem Fließpapier abgetrocnet und zerjchnitten auf das Futter gelegt. Die Mehlwürmer find, jo zubereitet, jehr leicht ver- daulich und wirken durchaus nicht reizend, wie dies bei lebenden Mehlwürmern der Fall ijt, was am Bild 1.7 Zr „Mein neues Vogelhans‘ (f. ©. 13). beiten ja daraus erjichtlich ift, daß das Schwarz- plättchen pro Tag 50—60 Mehlwürmer, ohne Schaden zu nehmen, gefrejjen hat. Aus dem Seben einiger Vögel in Eritrea. Nah Tagebuhaufzeihnungen von Hans v. Bötticher. (Sortfegung.) (Nahdrud verboten.) Be ſehr intereffanten Vogel, den Brehm in feinen „Ergebnifjen einer Neife nach Habejch“ nicht erwähnt, traf ich einmal in einer fleinen Ge— jellichaft von etwa 6 Stüd auf dem Hocplateau von Asmara an, in der Nähe des Städtchens Saganeiti (etiva 2100 m). Es war der weiße Star- weber (Dinemellia dinemelli Rüpp.). In feinen Bewegungen und feinem Betragen erinnerten die Vögel jowohl an Weber wie an Sperlinge und Ammern, wie amdererjeitS auch wieder an Stare und auch in mancher Hinficht an Drofjeln. Leider habe ich dieſe Art fpäter nicht wieder zu Geficht befommen. tr. 2 Roll, Ein feltener Fall von Schlafſucht. — v. Böttich er, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea IL Einen anderen, ebenfalls bei Brehm nicht er- wähnten Vogel habe ich des Bfteren beobachten fönnen. Der Schmetterlingsfinf (Uraeginthus senegalus (Z.) [?] war auf der Hochebene von Saganeiti nicht jelten. Eine jehr Häufige Erjcheinung dagegen war fein roter Verwandter, der kleine Amarant (Lago- nostieta erythreae Neum.). Bei Asmara wurde ein Neft diejes Vögelchens in einem fnapp einen Fuß hohen Dorngebüfch gefunden (März). Hier auf der pflanzenarmen, fat ganz baumlojen Ebene trieb fich der Vogel in Menge auf dem Erdboden umher, ganz nach Art von Sperlingen oder auch Ammern nach Futter ſuchend. In Adi Kate) beobachtete ich dag Vogelchen oft in den angepflanzten Kaktusheden, im wildwachjenden Chriftusdorn, ja jelbjt in dem Gezweig der Stufjobäume (Hagenia abyssinica). Mit großer Vorliebe bejuchte er jedoch die jpigen Stroh— dächer der Tuful (Einge- borenenhütten) und baute ſich an den etwas beichädigten Stellen derjelben jein Neſt. Smmer aber fam er zur Nahrungsaufnahme auf den Boden, um nach Spagenart fleine Körnchen, auch wohl Inſekten zu ſammeln. Erſt als ich die Mög— lichkeit hatte, Weber und Webefinken in voller Frei— heit, in der Natur zu beob— achten, ift mir die große Ahnlichfeit im Betragen zwijchen dieſen Vögeln und ven Sperlingen jo recht deutlich geworden. In mehr als einer Beziehung müſſen die Sperlinge als wahre Berbindungsglieder zwiſchen Ploceiden und Fringilliden gelten. Der in Eritrea recht häufige Sperling (Passer swainsoni ARüpp.) erinnert in jeinem Wejen mehr an den Feldfperling als an den Hausſpatz, auch Habe ich ihn nie in großen Scharen angetroffen, wie man e3 bei unſern Arten gewohnt ift, jondern ihn immer nur paarweile beobachtet, 5 Unter den Lerchen ift am bemerfenswertejten die Wirftenammerlerche(Ammomanes deserti Licht.). Sch Habe diefen Vogel ſowohl in der Sandwüſte der Küftenebene, der Iſamchara, als auch in den wüftenartigen Steingefilden, die ſich auf der Hoch- ebene von Asmara an vielen Stellen befinden, an- getroffen. Site läuft jehr jchnell, und auch ihr Flug it gewandt. . Ihr Loeruf hat, wie jchon Brehm jagt, „etwas jo Schwermütiges, daß man über diejen Eindruck faft den ihm eigenen Wohllaut vergißt“. Auch der Gefang ift nur leije und ziemlich arın, aber troß des oft wiederholten ſchwermütigen Lock— tones doch recht angenehm und wirft innerhalb der tiefen Stille, die in der Wüſte herrjcht, Doch immer- Hin ungemein ſchön. Die abejjinifhe Haubenlerche (Galerida * 12 v. Böttiher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. — Pradt, Mein neues Rogelhaus. abyssinica Br.), welche auf der Hochebene recht häufig ift, unterfcheidet fich im Weſen und Betragen faum von ihrer europätjchen Verwandten. Eiine liebliche Erjcheinung auf den nackten Felſen und Klippen der Tafelberge, welche bei Adi Kaieh (2700 m) für die Landjchaft jo typijch find, ift der von Brehm jo genannte Drofjelihmäßer (Tham- nolaea albiscapulata Rüpp.). Dieje ſchwarzen, roft- rot gezeichneten Bögelchen find, wie ich Brehm voll- fommen beiftimmen muß, ein „Mittelding zwifchen Drofjel, Rotſchwanz und Steinſchmätzer“. Meift ſieht man die Tiere paarweile beieinander auf einem Felsvorſprung oder auch auf einem Baumaſt ſitzen. „Auf den Felſen nun beträgt er (der Vogel) ſich wie ein Steinjchmäßer oder, richtiger noch, wie eine Steindrofjel, auf den Bäumen dagegen erjcheint er mehr wie eine gewöhnliche Drofjel.... Er fliegt auf die höchiten Spigen eines Baumes nad Art unjerer Singdrojjel und läßt von da oben herab einen frilch-fröhlichen Gejang erjchallen. . Die nidenden Bewegungen der Steinjchmäger Habe ich an ihnen nicht beobachtet; Dagegen bejtgen jie ganz den rennenden Lauf dieſer Vögel, und nur im Ge— zweig der Bäume benehmen jte jich droffelartig.“ Diefe Bemerkungen Brehms fann ich nur alle voll und ganz unterjchreiben. Der Gejang, den Brehm als „eigentümliches Mittelding zwijchen Droffel- und Steinſchmätzergeſang“ bezeichnet, ilt jehr angenehm und hübſch, der Lockton Elingt wie „ku-i Fuzi“, Auf den Wiejen, welche bei Adi Kaieh und auch ansanderen Stellen auf dem Hochplateau in den Tälern zwijchen den einzelnen Bergtafeln dem Lauf der Bäche folgen, Habe ich gar nicht jo jelten den abejjiniijchen Wiejenjchmäßer (Pratincola hem- prichi Ehrenb.) angetroffen, der in jeinem Weſen ganz ven europäiſchen Verwandten gleicht und \wie diefe auch beſonders gern auf der Spitze einzel- jtehender Stauden ſitzend Umſchau hält. Ein echter Felsbewohner iſt der bejonders bei Adi Kaieh und Tokondah (ſüdöſtlich von dem erjteren Drt) häufig beobachtete dunfle Steinſchmätzer (Saxicola Jugubris Rüpp.). Meiſt paarweije, be- wohnt dieſer Vogel die ödeſten, wüſteſten Gtein- halden und Felsgerölle und bringt in dieſe toten- jtille Welt durch jein Hurtiges Wejen und jein wenn auch bejcheidenes, jo doch angenehmes Liedchen Ab- wechjlung und Leben hinein. Im März traf ich auf dem Hochplateau viele europäiiche Bach- und Schafftelzen (Motaeilla alba Z. und Budytes tlava (Z.)) an, die ſich wohl auf der Rückreiſe nach ihren europätichen Brutplägen befanden. Ein kleines Vögelchen, das ich bei Mofjaua jehr häufig beobachtet Habe und das meifterhaft verſteht, die Aufmerkjamfeit auf fich zu ziehen, möchte ich doch noch erwähnen. Es iſt dieſes die abeffinijche Baumnachtigall (Addon sc. Agrobates minor Cab.). Mit unglaublicher Hurtigfeit durchſchlüpft der zumeiſt jich paarweife haltende Vogel, laut lockend nad) Art eines Zaunfönigs, das niedere Gefträuch, läuft votfehlehenartig ein paar Schritte bis zum nächiten Busch und huſcht, halb Eletternd wie ein Rohrjänger, halb Hüpfend wie eine Gragmüde, den Busch von unten hinauf und läht dabei fein luftiges | Liedlein erklingen. Jetzt figt er ganz oben auf der höchften Spitze des Buſches und jchmettert feinen Gejang in den ftrahlenden Tropenmorgen hinaus, dabei jein immerhin verhältnismäßig doch recht langes Schwänzchen jenfrecht in die Höhe wippend. Jetzt fliegt er plößlich davon und ift verſchwunden. Doc) ſchon ertönt zehn Schritte weiter aus dem. nächjten Bufch fein Lied. In Mafjaua, Talaut und Umkullu ift er ein jehr häufiger Gartenvogel. Eine der jchönften und lieblichiten Gruppen der afrikanischen Singvogelwelt jind die Sonnen= oder Nektarvögel. Dieje an Farbenpracht und Formen— ſchönheit den amerikanischen Kolibris faum nachitehen- den Gejchöpfe konnte ich in zwei Arten während meines Aufenthaltes in Eritrea beobachten. Die größere Art (Hedydipna (Nectarinia) metallica (Zicht.)) mit metalliih grünglänzendem Gefieder und verlängertem jchön geformten Schwanz, joll nach Brehms Angaben nicht im Gebirge vorfommen. Sch Habe dieje Art bei Adi Kaieh (2700 m hoch) recht häufig beobachtet und auch ein Stück (Männchen) erlegt, leider jedoch den Balg nicht retten fünnen. Die Vögel hielten ſich meiſt paarweile in den Kronen der Hagenia und bejuchten bon dort die neftargefüllten Blüten der Aloe, um Honig zu nafchen und kleine Inſekten zu fangen. Der Flug diejer reizenden Geſchöpfe ijt jchnell und gewwandt, die Stimme fein und melodiös, das Liedchen einfach, aber angenehm, entfernt an das der Baum— läufer (Certhia familiaris Z.) erinnernDd. Die andere fleinere Art (Cinnyris fazoglensi (Heugl.)) mit grünfchillernder Oberjeite, metallic violetter Kehle und gelber Unterjeite jowie verhält- nismäßig langem, gebogenem Schnabel ift bedeutend häufiger. Vor jeder der brennendroten oder ſtrah— lend gelben Aloeblüten ſieht man jo ein fleines fliegendes Edelfteinhen rütteln, jhwärmen und auch umberflettern. Im Gejang und jonftigen Betragen ähnelt er dem Verwandten, nır daß alles an ihm noch feiner und zierlicher ift. (Fortjegung folgt.) Mein neues Bogelhaus. Von Stadtarditeft Pradt. (Schluß.) (Nachdruck verboten.) Bevölkerung Es iſt ohne weiteres klar, daß in dem Naum 4 nur Weichfrejfer, Finken und zur Not noch Kernbeißer gehalten werden können. Das Zuchtpaar rote Kardinäle habe ich der Be— wachſung zuliebe im letten Frühjahr in Raum 10 unterbringen müflen. Naum 5—7 und 10 jind mit Sittichen: Wellenfittih) (grünen und gelben), Grau- und Rußköpfchen, Nojella, Bennant-, Sing- und Nymphenfittichen und verjchiedenen Baftarden bevölfert. Naum 9 dient zum zeitweijen Aufent— halt für den zahmen Jako und den im arten frei fliegenden großen Gelbhaubenfafadu. Die bei- den le&teren find derartig zahme Gejchöpfe, wie ich noch feine vorher gejehen habe. Sch komme vielleicht jpäter nochmal darauf zurücd. Im Raum 1—2 jaßen ein herrlicher großer Nojella und ein Weibchen Königfittih. Cine Brut ift nicht zuftande gefommen. In Raum 4 bauten vergeblich die über— aus jchönen Sonnenvögel. Die Schönheit dieſer Tiere, über die ich früher ſehr gezweifelt habe, it durch das Seltenwerden wieder allgemein zur Geltung gefommen. Daneben ift auch das Gebaren ein jo beachtensiwvertes, dat dem Sonnenvogel, wenn er mal wieder eingeführt würde, eine Zukunft als Volierenvogel vorauszufagen iſt. Wie drollig fieht es aus, wenn ſie das Gefieder ihrer dicken Köpfe ſträuben, fich zufammenkufcheln, nicht nahe genug fich kommen können, und vo einer ift, immer der andere auch jein muß, kurz, fie benehmen fich wie die Meijen, denen fie ja auch nahejtehen. Zebra- und Masten- grasfinken u. a. haben hier teils mehr oder weniger erfolgreich gebrütet. Bon Krummfchnäblern, die dieje - bewachjene Abteilung bewohnen durften, find nur Rotnackenlori und Lori von den blauen Bergen zu nennen. Das Huchtpaar der letzteren hat bier dreimal gebrütet und auc den ent- jeglichen Winter 1916/17 überlebt. Die Lori jchlie- fen in Raum 1, wo aus- ſchließlich gefüttert wurde, und durch das Öffnen aller großen Türen war es jedem Bogel möglich, feinen Schlafplatz, vor der grim- migſten Kälte geichüßt, im Raum 1 zu finden. Sm Raum 8 find Scopf- woachteln, Faſanen, japani- ſche Zierhühner und Cha- _ bos untergebracht, Deren - Schlafraum in 8a iſt. Ge— legentlich laufen auch mal bier einige Legehühner und meine weißen Pfauen mit. Die drei Legeneſter find in Raum Sa mit Pfeilen ge— < ER ae 2 Pre er En A 0 Pracht, Mein neues Rogelhaus. 13 neuen Leim gelockt werden jollten. Die Gebirgslori, unter meinen Bogelbefanntjchaften die neugierigiten, mutigiten und tapferiten, bejannen fich aber doch recht lange, ehe jie mit wellenförmigem Flug das neue Heim durchmaßen. Vielleicht ftellt mir Herr Neunzig jpäter nochmals für meine Lori die „Gef. Welt” zur Verfügung. Ich glaube, daß mein Bericht über diefe buntblumigiten Papageien, die jo jelten ge- Jind, manchem Leſer willfommen erjcheinen wird. Die beigegebenen Bilder find von der Laube a aus aufgenommen. Der geringe Abjtand und die vielen Bäune, die günftigeren Aufnahmen Hinderlich waren, ließen feine, zumal Gejamtaufnahme zu. Auf dem Bilde Nr.1 (©. 11) fieht man zufammengedrängt drei Viertel des Vogelhauſes. Bild 2 zeigt Die kennzeichnet. Möchten fie dasbftere Nachſehen lohnen. Der kleine hinter dem Haufe liegende Garten hat als Abſchluß ein zweites Vogelhaus, deſſen Rück— wand, Schlafräume und Mittelgang mit Dach aus Holz hergejtellt find. Vor jedem Schlafraum liegt ein aus Drahtwänden hergeftellter Flugraum, Der Slugraum 9 iſt mit Naum 8 verbunden. Bor dem Raum 10 joll im Frühjahr eine Erweiterung durch den Raum 11 folgen, der jet jchon mit Holunder bepflanzt iſt und deſſen Strauchwerf durch häufiges Verbrechen der Zweige den fünftigen In— ſaſſen zugute fommen wird. Dieſes letztere Vogel— haus hat ſich mein größter Vogelfreund gebaut, der es an meinen Nachbar abgab und von dem ich es endlich übernahm. | Nachdem nun alfo der ausführlich bejchriebene neue Vogelhausbau vollendet war, fonnte das über- baute alte abgebrochen werden. Irgendwelche dummen Finkenvögel flogen natürlich) beim Niederlegen der Wände jofort in die neue Behaufung, aber die meijten übten doch Zurückhaltung, wie es nicht anders zu erwarten war. Vornehmlich die Krummjchnäbler wollten erjt wijjen, ob fie nicht auf irgendeinen in Bild 2. Zu „Mein nenes Vogeihans‘’(f. oben). linfe Hälfte desjelben. In den Nadelhölzern ins, welche aus Pinus austriaca, Pinus cembra, Schirm- tanne (Seidopitys) u. a. m. bejtehen, ftecft mein liebjtes Bögelchen. Kiefern, vor allem die Form austriaca, eignen ſich infolge ihres maleriſchen Wuchſes ganz bejonvers gut zu Anpflanzungen vor Vogel- häuſern. Der immerwährende grüne Schmud, da— hinter das weißlackierte Holzwerk und der ewig be= wegte bunte Sittichjchwarm und zwijchen und vor den Kiefern während der Frühjahrs- und bis in Die ſpäte Herbitzeit hinein ein Blumenflor, der den andern ablöft — ein entzückendes Bild, ein Schlemmen. Bis tief in die Nacht und an den Morgen haben oft in der Laube mit mir verjchtedene Nachbarn, Bogelfreunde und Blumenliebhaber gejejien und haben uns dem berauſchenden Duft der gefüllten chinefischen weißen Syringe, die die Laube umbujcht, und jpäter dem noch jüßeren von Goldlad, Reſeda — welcher ein in jedem Stadium noch viel zuwenig gewitrdig- tes Bogelgrünfutter abgibt —, Nelken, Heltotrop, Levfoie und vielen anderen hingegeben; mit Kennern 14 Pracht, Mein Ei Vogelhaus. — Kleine Mitteilungen. 1] u unferer Wögel, wie Franz Fuchs und Frau, neue Vorſchläge, Bevölferungen der Abteilungen bejprochen und ung iiber Urſprungsländer jener fremden Pfleg— linge unterhalten, die hinter dem Gitterwerk ſaßen, und mit meinem größten Vogelfreund, dem kein Be— hälter groß genug ift, gezankt, deſſen ſehnlichſter Wunſch aber es wäre, auch ſolch ein Vogelhaus zu bejigen. Bild 3 zeigt in der Vergrößerung einen Aus— ſchnitt mit einer Fülle von Blumen. Wer fie) in das Bild hineinvertieft, wird zugeben müfjen, dab durch die üppige, Bepflanzung des Beetes vor dem Bogelyaus ſich die Anlage anmutig und Liebens- würdig darbietet. (Bilder folgen in dem nächiten Heften.) Bild 4 wird die vorerwähnten Aufitellungen noch befräftigen. Ein Blühen und Wogen, ein Schillern und Duften und eine Üppigfeit im Farbenmeer, wie fie faum zu übertreffen war. Auch dieje Anpflanzung habe ich ſelbſt gemacht, um jo mebr erfreut natürlich der Erfolg. Wer ein ſolches Beet anlegen will, joll gleich) mir nur die allereinfachjten Stauden und alten Bauernblumen nehmen. Sie garantieren den Erfolg am leichtejten. Bild 5 zeigt die rechte Hälfte des Vogelhauſes im Srübjahr, kurz vor dem Aufblühen der Natur. Da mein Haus auf der nacten Höhe liegt und, wie der Lageplan zeigt, Oftlicht und Winde gehörig uns umfangen, jo ind wir beiden jehr ausgejeßt, und jo tritt das Blühen und Sterben in der Natur ziem- lich ruchweije bei uns in die Erjcheinung. Die an den überragenden Sparren hinausranfenden Schling— roſen ſind: Alberie barbier, eine glänzend dunkel— grünblättrige und weihfnofptge, mit tiefem, ocker— gelben Innern blühende Roſe. Oben rechts Sieht man die Fenſter des Treppenaufgangs zum Wohn- haufe. Aus diefem Vorbau, unter dem der Bogel- raum 1 liegt, ift daS Vogelhaus natürlich auch durch ein Fenster qut zu überjehen. Ueber die Bevölferung jelbit werde ich jpäter vielleicht noch einiges ausführlicher mitteilen. Über den unfeligen Krieg hinweg habe ich mir eine manchem Leſer imponierende VBogeljchar in den noch unfeligeren Frieden gerettet. Die Futternot trat manchmal fataftrophal an uns heran, Erjab- ftoffe mußten aushelfen und halfen auch, aber ich möchte hier nicht schließen, ohne zu erwähnen, dab verjchiedene Vogelfreunde und Liebhaber, jo vor allen Dingen Herr Unteroffizier Malinowsky aus Ejjen, der mir big dato unbekannt war, von meinen Eroten gelejen hatte und mir in uneigennüßigjter Weiſe Hanf, Sonnenblumen und verjchiedene Hirjearten aus den Schügengräben in den Karpathen und der Ufraine zufandte. Reichte die Menge auch nicht annähernd aus, ſo brachte fie doch den Tieren eine föjtliche Abwechilung. Ich danfe den Herren, vor allem dem Erwähnten, ganz bejonders. Meine Lejer müjjen hier gleich mir eine Auffafjung feititellen von Bogellieb- haberei, wie fie nicht jchöner gedacht werden kann. » Bevor ich früh in die Stadt fahre, die mic) auf Schritt und Tritt an Spartakus, dejfen Anhänger- ſchaft und an die Folgen der Umwälzung erinnert, verweile ich einige Minuten bei den Chabog, den Fafanen, dem weißen Pfau, dann bei den Platt- jchweiflittichen, Finken und Ajtrilden und nehme noch einen Abjchiedsgruß vom Flußuferläufer, der mir zierlich zunicdt, nachdem er feinen Negenwurm ge— nommen hat — wenn die Schamas ihn nicht vor— weg ftiebigten. Die VBogelbilder helfen mir über vieles hinweg, ich möchte jte nicht entbehren. Düjjeldorf, den 4. Dezember 1919. Kleine Mitteilungen. Aus Diefer Zeit. Beinah hätte die Gier des auf Steuern finnenden Ausfchuffes unjerer gefeggebenden Ver— jammlung ein Nationalheiligtum erfaßt: den Kanarien= vogel. Beinah. Paragraph 27 wollte u. a, mit 15 vom Hundert belegen: „Blumen= und Pflanzengebilde, Zier- und Zimmervögel und lebendes Wild“. Schon drohte der von Trillern quellenden zierlihen Kehle des gelben Sängers die umllammernde Fauſt des Fisfus, da erhob fich der ſozialdemokratiſche Abgeordnete Reißhaus und bat um Frei— laffung der Vögel, insbeiondere der Kanarienvögel, den niedlichiten Spendern himmliſcheſten Wohllauts, „die viel- fah nit als Luxus anzufehen feien“. Und alfo geihah es: Der Kanari und die anderen Fleinen Sänger, aber auch der Papagei und Konlorten wurden von der Lille, geitrihen. Herr Neißhaus ſei gepriefen und dur eim Ständen des Vereins „Edelroller“ erfreut, nıit ihm der einfichtige Ausſchuß. Die Herren haben eine neue Revolution im Keim erjtict. Der SKanarienvogel ift der gehätjchelte Liebling des kleinen Mannes, fein Geſang immer wieder beftauntes Wunder, oft feine einzige Berührung mit dem eich der Geheimniffe, Klang der Weltfeele, Troft in Sorgen, Gruß von Gott. In den trübften Zeiten der Nationterung war für ihn immer noch ein Stückchen Zucker da, ein paar Kuchenfrumen, oder eine andere kleine Näſcherei. Mean bielt ihn durd. Und nun follte der ſüße fleine Burjche mit dem befannten jeelenvollen Auge, der unbefiimmert über den Krieg hinwegzwitſcherte und trillerte und kunſtvolle Sadenzen Ichmelzend verbauden ließ, 15 v. H. bezahlen? Unmöglic das! Er ift fein Lurustier — ſchreckliches Wort für ein winziges Weſen, dem zu Liebe mehr Kofenamen erfunden worden, als je ein Poet für feine Göttin erfinnen fann! — er ift ein Bedürfnis, Sind, Freund, Gefährte, Tröjter und Geltebter. Belteuert immerhin die Melodien eines Grammophons, aber nimmer die Tonwellen der atmenz den Natur! Verjeht das „lebende Wild“, das zum Haus genoffen ward, den Igel und das Nashorn, dad Eichhorn und den Affen, den Fuchs und die Schilöfröte mit einer Marke, oder einem die fteuerlihe Erfaſſung befundenden Fußring, aber verfchont den zarten Hals unferer Sänger mit der Banderole! Die Beſteuerung der „Blumen= und Pflanzengebilde“ ift angenommen worden. Wer hinfüro feiner Liebften ein Veilchenſträußchen faufen will, muß für feine Gefühle zweimal blehen. Mag er! Die Liebe iſt ja immer ein teures Vergnügen, obgleich der davon Befallene es zunächit nit merft. Grauſamer jcheint es mir zu fein, daß die Näherin für den Geranientopf auf ihrem Fenfterbrett bezahlen foll: 15 v. H.! Die Lyriker werden ſich diejes ichmerzliche Motiv nicht entgehen lajfen und unfere Feinde duͤrften die fteuerliche Findigfeit bewundern, die im Dienite unferer Verpflichtungen gegen Verjailles jede deutiche Roſen— fnofpe fontrolltert und tributär macht. Das Veilchen, ein „Luxus“, unter Steuerdrud! Die geitempelte Lilte! Des Dichters Lorbeerkranz, — o profaisher Fisfus! — ein „Bflanzengebilde”, mit dem Preisaufichlag 15 v. H.! Es it nicht mehr ſchön auf der Welt. (Franff. Zeitg.), 4. Dezember 1919. Zur Anpaffung der Nejterfarhe. Das 22. Heft des vorigen Sahrganges der „Gef. Welt“ bringt in der „Fortſetzung der ornithologiſchen Beobachtungen“ von Zahnz arzt Lauer einen Hinweis auf die zuweilen fragliche Zweck— mäßigfeit mancher Nefter in bezug auf den Farbton ihrer Außenwand, der mir zu einem kurzen Beitrage Anlaß gibt. Auch bier fann das Gleiche je nah den Umftänden mit fehr verſchiedenen Mitteln bezweckt und erreicht werden. — — Als pr ı muß dabei in Betracht ziehen, gegen welcherlei Nach— stellungen die Schubfärbung dienen joll. Um zunädjit bei em Schwanzmeiſenneſte zu bleiben: für den Baumnijter belt es ich vornehmlid um den von der Erde aus jpähenden Feind. Als ſolcher wird der Menjch, namentlich der erwachjene, vom Vogel — wie mir fcheint — nicht aus ererbtent Triebe, ſondern erjt auf Grund feiner übeln - Erfahrungen mit „gefitteten“ Vertretern unferer Art anges jehen. Bejagte Vorkehrungen gelten alſo hauptfächlich der von unten drohenden Gefahr. Gegen diefe aber varf gerade der ſcharfe Gegenfa der weißen Nejtwand zum dunkel Stamme des Baumes als ablenkend angeſehen werden, weil er jie dem Blicke erſt bei beſonderer Auſmerkſamkeit wahrnehmbar macht. Cine auffallende Abweihung in der (ſcheinbaren) Geſtaltung des Kronenanſatzes (durch ein im gleichen Farbton gehaltenes Neſt) würde dagegen vor dem hellen Grunde der Luft das Auge auf fich ziehen. Der Schwanzmeiſenbau ſtand für den Blick erwachſener Mens ſchen zu nahe am Boden. In dieſem Punkte halten die Erbauer gefehlt. Von einer Stelle aus, die das jchwarze Aſtwerk vor dem Himmel eriheinen ließ, wäre das vorhin Geſagte offenſichtlich geworden. Ich kann aber noch andere uſammenhänge dafür beibringen: Wir haben einen Vogel, der regelmäßig reinweiß umhüllte Neſter baut, die er nicht hinter dicht belaubte Quirle“ birgt, ſondern meiſt an lichten Stellen, in ältere, feinen neuen Austrieb mehr tragende Vergahelungen mit altersfarbiger Ninde ftellt. Sch meine den Gelbipötter (Hypolais philomela L.), deſſen Neſt nur ausnahmsmeile unter Mannshöhe über dem Boden fteht, jo daß unfer Blic es auf dem hellen Hinter grunde ‚der Luft Leicht überfieht. Diefer Sachverhalt liegt auch bei gewiſſen Geftederfürbungen vor. So iſt 3. B. die F Elſter, gegen den Erdboden oder eine Raubwand geliehen, } eine der auffallendften Erſcheinungen. Sudt man aber Ele bewegungslos Sibende in den Wipfeln der Nadel— ſtangenhölzer, dann erfordert ihre Entdeckung große Auf— merfjamfeit. Dem Auge fehlen dann eben die weißen Flächen, um ſich aus den dunfeln, die es wahrnimmt, den geluchten Körper ergänzen zu können. Daß dieje und andere 8 Schutzmittel im einzelnen Falle nicht ſelten verſagen, läßt Elite keineswegs als verfehlt erſcheinen, wenn man ihren Zweck lediglich in der Erhaltung der Arten erblickt. = Friedrid Schwabe. Bi Herbſtbeobachtungen! Seit Mitte Oktober haben fi die Dompfaffen bier eingefiellt. Auch Kleider, Baumläufer, den großen und Fleinen Buntipecht ann man jegt wieder in — den Anlagen häufiger beobachten, ebenſo den Eichelhäher. Rot: uud Schwarzdroſſeln tum ſich an den Fliederbeeren autlich. Zeiſige, welche ſonſt an den Erlen in unſeren Anlagen oft zu hunderten ihr luſtiges Weſen trieben, haben uns in diefem Herbft, wie es jcheint, vergeffen. Grund iſt wohl die fchlechte Erlenernte. Rotkehlchen find troß der fur November ungewöhnlichen Kälte und der großen Schnee— menge noch recht häufig zu hören. Ein Bekannter von mir will am 17. November noch ein Shwar:plättchen beob— achtet Haben. Sch fagte ihm, daß es ſich wohl um eine Sumpf= metje handeln würde. Am Buhtage, alfo am 19. November follte ich es nun ſelbſt in einem Holumderftrauche, ſich an den gefrorenen Beeren labend, aus allernächſter Nähe in Augenſchein nehmen, Als es fi von mir beobachtet Jah, flog es natürlih davon. Es war ein tadellojes Miännden. B Einen Seidenihwanz konnte ich am 15. November am Weſtwall beobahten. Meine Pfleglinge, als Nachtigallen, Schwarzplättchen, Garten, Dorn und Müllergrasmüde, — RNotkehlhen, gelbe Bachitelze, Zaunfönig, Hedenbraunelle, Blaumeiſen, Nothänflinge, Stieglige, Zeiftge, Buchfinken, Dompfaff haben jeit Anfang Oktober die Gartenvoltere mit der Zimmervoliere vertaufcht. Ausführliches von diefen, falls es die Leſer der „Gefiederten Welt“ interejjiert, ein andermal. Georg Roſe, i. P * * Sprechſaal. (Steht den Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) Frage 3: 1. Durh welden Zuſatz zum Rraftfutter (Ameifeneier, Weißwurm, Inſektenſchrot, getrodinete Ameijen) laſſen fih Gelbfpötter, Trauerfliegenichnäpper, Teich: und - Sumpfrohrfänger, Laubvögel und Zaunfönig in der Vogel: unserer Propinz zu ſein. Mitteilungen. — Sprechſaal. — Bücher und Zeitſchriften. 15 ftube halten, wenn Mehlwürmer nur ganz ſpärlich vers füttert werden follen ? — 2. Sit das Aufbrühen der Ameifen= eier mit kondenſierter oder fterilifierter Milch ſchädlich oder nützlich? (Sch hörte von ungünftigen Erfolgen.) — 3. Sit ein Verluſt an Nährgehalt beim Aufbrühen getrockneter Ameijeneier zu befürdhten? Wie laffen ſich ſchädliche Be— ftandteile ſonſt daraus entfernen? A. T., 9. Vögel und Imker. Wenn auc) feititeht, daß manche Vögel Honigbtenen frejfen, jo darf doc die Notiz „Vogel und Imker“ in Heft 21 der „Gef. Welt“ 1919 wegen einiger Unrichtigfeiten nicht umwiderjprochen bleiben. Die Meijen ftellen den Smmen bejonders im Winter nad. Mittel dagegen: Der Imker verjperre den Vögeln den Zugang zum Bienenftand durch ein Drahtgitter mit entiprechen- der Maſchenweite und füttere die Meifen an einer Futter— ftelle. Meiſen morden und „Brutgelege mit 12 und 13 jungen Meifen entfernen“ braucht umd darf der Imker nicht. Ich wünſche den Meilen überall ein ungejtörtes Leben und möchte den Einfender des Schreibens, der hofft, „daß nicht jedes Jahr Meiienplage (I! W. ©.) und Vogel- ſchaden fo ftarf find... . .“ fragen, ob bei feinem Bienenhaus in den bayrifchen Vorbergen Würger (Dorndreher) und Rotſchwänzchen überwintern. Gr veriteigt ſich zu dem ungeheuerlichen Sab: „... die Würger (Dorndreher) und insbejondere die Rotſchwänzchen im Winter faßt aus— fchlierlih nur von meinen Bienen lebten“. Die or- nithologifch merfwirdtge Tatfache des Überwinterns wäre, wäre ſie wirklich Tatfache, Ihon beinahe den Verluft der paar Bienen wert. Sch glaube aber, daß Dorndreher und Kotihwänzhen lieber nah Süden wandern, als ſich im Winter von einem Bienenzüchter im falten Bayern für „Zoologiihe Sammlungen“ (2? W. ©.) totichteßen zu laſſen um „dort aud) einen Zweck zu erfüllen“. — Übrigens gibt es doch wohl auch im Freiftaat Bayern noch das in königlicher Vorkriegszeit verichärfte Reichspogelſchutzgeſetz, Herr Imker! Werner Sunkel, Rittergut Meyendorf. Büder und Beitfriften. Herman Schalomw, Beiträge zur Bogelfaunn der Darf Branden- burg. Materialien zu einer Ornithologie der deutichen Tiefebene auf Grund eigener Beobadhtungen und dar- auf gegründeter Studien. Mit 1 Photogravure und 13 Sichtoructafeln. Berlin, Deutfhe Ornithologiiche Seiellfchaft 1819, gr. 8° (VI u. 601). Im Verlag von R. Friedländer u. Sohn, Berlin. Preis 25 M. Das vorliegende Werf, deſſen Ericheinen ſchon vor mehr als Jahresfrift in der Preſſe angefündigt und von einem weiten Ornithologenfreife mit Spannung erwartet wurde, fam nunmehr zur Ausgabe. Iſt doch der Verfaſſer fein Geringerer als der erprobte Altmeiſter der Vogelkunde, Profeiior Herman Schalow, zurzeit Präfident der Deut- ihen Ornithol. Geſellſchaft, welcher in dieſer ſchönen Ver⸗ öffentlichung ſeine Erfahrungen von mehr als fünfzigjähriger Tätigfeit auf dem Gebiete der Vogelkunde niedergelegt hat. Gehen wir num auf eine furze Überjicht des Inhaltes ‚diejes prächtigen Buches ein. Im Eingange feiner Schrift äußert ih Schalow vor allem des näheren darüber, warum er diefelbe nicht als Vonelfauna der Mark, ſondern feine ein⸗ gehenden Ausführungen beicheiden als „Beiträge” zu einer folchen bezeichnet habe. „Meine Aufzeichnungen über die Mark Brandenburg“, meint er, „wollen nicht den Anſpruch erheben, eine. bis zum heutigen Tage abgejchlofjene Fauna Sie wollen lediglich als vor- läuftges, loſes Material für eine ſpätere Vogelfauna meiner Heimatprovinz, die noch ungemein lückenhaft erforſcht it, betrachtet fein.“ In unmittelbarem Anſchluß daran gibt alsdann derfelbe eine ziemlich mweitläufige Schilderung der Provinz Brandenburg in ihrer Bodenkonfiguration, ihrer Pflanzenbedeckung und in ihren Flimatiichen Berhältnifien, 16 Bücher und Zeitfehriften. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbrieffaften. foweit dtejelben für das Vorkommen und die Verbreitung der Vögel in Betracht gezogen werden müſſen. Weiterhin finden wir eine geichichtliche Überficht über die Entwidlung der Ornithologie in der Marf mit furzen biographiidhen Notizen über die wichtigiten märkiſchen Forſcher ſowie ein S außerordentlich reiches Literaturverzeihnts von 1645 bis 1919 reichend, das die auf die Mark bezüglichen Publi— fattonen mit 823 Nummern umfaßt. Den Schwerpunft der Arbeit bildet der jehr umfangreiche fauniitiiche Teil, in welhem die einzelnen Arten abgehandelt werden. Eine Zufammenftellung der für das Gebiet nachgewiefenen Vögel weit nicht weniger als 294 Arten und Formen auf, dar— unter 183 Brutvögel, wobet ich auf die jorgfältigen Daten der Ankunft, des Abzuges wie auf die genauen Brut- angaben hingetviefen haben möchte. Dagegen begegnet man biologischen Bemerkungen nur hin und wieder. Die Nomen: Elatur entipricht der Hartertichen; einige Änderungen der Hartertihen Namen hat der Verfaffer nad dem Hellmeyr— ſchen und. Laubmannjchen Nomenklator der Vögel Bayerns (Mat 1916) und dem Reichenow-Heſſeſchen Verzeichnis der Vögel Deutſchlands (Juli 1916) angenommen. Ferner führt der Autor in einem befonderen Kapitel, „Geſchicht— lihe Notizen“ betitelt, neben Verordnungen und Edikten aus früheren Jahrhunderten zur Erhaltung und zum Schuß der Vögel allerlei intereflante Belege aus der älteren Literatur über Vorfommen ufw. verjchtedener Vögel an, denen ein Bericht über die in der Mark befindlichen öffent— lihen und Brivatfammlungen ſich anreiht. Auch der Folkloriſtik tft ein eigener lehrreicher Abjchnitt gewidmet, in welchen der Herausgeber zunächit die in Brandenburg üblihen Trivialnamen bringt und dabei zugleich allerhand volfstümliche Sagen und abergläubiiche Vorftellungen, die an diejen oder jenen Vogel jich fnüpfen, zum beiten gibt. Den Abihluß der Arbeit bilden ausführlihe Biographien mit mohlgelungenen Porträten von zehn Drnithologen (Sohann Leonhard Friſch, Johann Heinrih Schulz, Adolf Walter, Carl August Bolle, Bernard Altum, Georg Alfred Hansmann, Theodor zur Linde, Mar KrügersBelthufen, Waldemar Hartig und Mlerander Bau), welche um die Erforihung der Marf ſich ganz befondere Verdienſte er- worben haben. Dieje gedrängte Ülberficht fann leider nur ein ſehr unvollfommenes Bild von dem reichen und feſſeln— den Inhalte des Buches geben. Se mehr man aber in dasjelbe fich vertieft, dejto mehr merft man, wie unendlich viel und zwar in verjchiedenfter Hinficht, aus demfelben fi) lernen läßt, wie reihe Anregung zu weiterem Forſchen man dabet empfängt. Kommen doch in demſelben, wie Ihon aus der vorftehenden Skizzierung des Buchinhaltes zur Genüge erhellt, Gegenftände zur Behandlung, die man in der einjchlägigen Literatur entweder gar nit oder doch wenigitens nicht in ſolch erichöpfender Bearbeitung findet. Das gehaltvolle Buch ilt eben anderer Art, als fonft fau— niſtiſche Mitteilungen zu fein pflegen. Es unterjcheidet ih — ganz abgejehen von der vornehmeren Ausftattung — in Anlage und Ausführung wejentlih von allen anderen derartigen Publikationen; es ift, wie der Verfaffer im Vor— wort ſich ausdrückt, gewilfermaßen ein „Novum“, Alles in allem bedeutet das unvergleihlihe Buch, das ohne Über: treibung als eine Mujterleiitung deuticher Gründlichkeit be- zeichnet werden fann, eine überaus wertvolle Bereiherung der ornithologishen Literatur. Solche Arbeiten befigen einen dauernden Wert und fichern ihrem Merfaffer ein bleibendes Andenken in der Nachwelt. Rendle. Aus den Vereinen. Vereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin, Sißung am Donnerstag, dem 29, Sanuar, abends 7 Uhr, im Vereinslofal „Zum Mlerandriner”, Aleran- drinenjtraße 37a. Vortrag: Erinnerungen. Herr Fink. Vogelliebhaber als Gäſte ftets willfommen. 3 AU: P. Böhme, Schriftführer. Verein für Vogelfunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Vereinsfigung Montag, den 19, Sanuar, abends 7% Uhr, im Pereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaifher Steinweg 15. Gäjte ftets willfommen. 3 U: Joh. Birk, 1. Vorfißender, Leipzig: G., Eifenader Straße 70. Var Herrn 3. ©, Dresden. Der Sp. war ſchon längere Zeit krank. Wäre häufiger, wie das an diefer Gtelle wiederholt angeraten wurde, das Gewicht des Vogels feit- nejtellt worden, jo hätte bemerft werden müffen, daß der Vogel an einer fortichreitenden Abmagerung leidet, ohne daß ſonſt Krankheitskennzeichen an ihm zu beobachten find. Durd rechtzeitig einfeßenden Futterwechfel find in folden Fällen nicht ſelten Vögel vor dem Gingehen bewahrt worden und wieder gelundet. Der Vogel litt an einer mit Abzehrung verbundenen Gmährungsftörung. Herrn Sr. U, Bern. Bon richtigen Namen kann man nicht gut ſprechen, wohl aber von gebräuchlichen. Die allge mein gültigen Grundſätze, welche man-für die Benennung der Tiere, international vereinbart hatte find nicht mehr gültig. 1. Pratincola rubicola (L). 2. Sylvia subalpina (Tem.). 3. Certhiola flaveola (L.). 4. Cinnyris chalybea (Z.). 5. Sporophila minuta (Tem.), oberjeits bräunlich- grau, Sporophila eastaneiventris (Cab.), oberfeits blaugrau. 6. Sycalis luteiventris (Meyen). 7. Sycalis arvensis (Kittl.). 8. Uroloncha leucogastroides (Horsf., Moore). 9. Oriolus indieus (Jerd.). 10. Pachycephala collaris (Ramsay)). 11. Pyrotrogon ardens (Tem.). 12, Pieumnus cirrhatus (Tem.). 13. Mascarinus mascarinus (Briss.). 14. Creeiseus leueopyrrha. 15. Trochalopterum rufigulare (J. 64) 16. Mimus modulator (J. @d.). — Sp. faleirostris ( Tem.) iſt eine fleinere, in Oftbrafilien heimifhe Form. Sp. supereiliaris (Pelz) = Sp. euleri (Cab.) Pytilia melba (L) = P. elegans (Gm.). St. menzbieri (Sharpe) und St. poltoratzkii (Finsch) find verjchiedene Formen; Ar- tamus leucogaster (Val.) = A. leucorhynchus (Z.); Anla- eipus eruentus (Wagl) — Oriolus eruentus (Drap.); Amazonica brasiliensis (L.) — A. erythrura (Kahl); Poecephalus flavifrons (Rüpp) und P. eitrinoeapillus (Heugl) find verjchtedene Vögel; Treron nipalensis (Hodgs.) iſt nicht identiſch mit Columba aromatica (Gml.); Macropygia tusalia (Hodgs) und M, leptogrammica (Tem.) find zwei verjchtedene Vögel; Turtur senegalensis (Z.,) und T. cam- bayensis (@m.) find verfchieden; Columbina picui (Tem.) und Ü. cerepitans Spix find verfchteden; Gallus aeneus (Tem.) it wahrfcheinlih ein Mifchling G. varius><23><30) zu kaufen geſucht. R. Milde, Blomberg (Lippe). Dogelliekhaber ſucht gut erhaltene Bimmervoliere. Angebote nebft Preis und genauer Größenangabe au Kaper, Berlin-Schimargendorf Misdroyerſtr. 13. [55 [eo 00..'0000000...00,000000\,..0...neoel ] BE 2 Grasm.-Bäfıge (Schinpler) 36<18=24 verfil. 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(Nachdruck verboten.) — Verlauf der 31/5 Jahre, die ich in Spanien zubrachte, hatte ich Gelegenheit, auch über das Vorkommen und die Zebensgewohnheiten unjerer edlen gefiederten Sänger, die im Herzen jo vieler Vogel— . Tiebhaber allezeit den erjten Blaß einnehmen werden, Beobahtungen zu jammeln. An erjter Stelle ge- denke ich der Nachtigall, die in Spanien troß aller Nachjtellungen durch Kaben und mordluftige Eingeborene noch einer der häufigiten Vögel iſt. Unter den Gärten meines Wohnortes Zaragoza war faum einer, der nicht ein Nachtigallenpaar beherbergt hätte. Auch in den beiden Gärten, die ich nad)- einander innehatte, haben ſie gebrütet, und in einem kleinen Nachbargärtchen jah ich die Jungen ausfliegen. Den Schlag hört man von der legten Aprilwoche an, jelten früher, ich jteigernd bis Ende Mat, in welcher Zeit er jeinen Höhepunkt erreicht, um von da ab wieder langjam abzunehmen, bis er gegen Ende Juli nach und nach verftummt. Alle Schläge, die ic) abgehört habe — und es Waren deren Hunderte — waren durch die befannten, je nach der Güte des Sängers, jeltener oder häufiger gebra chten unangenehm jchmagenden Strophen verunziert; doch ſcheint mir, daß feine Nachtigall Europas ganz frei davon it. Im übrigen fand ich namhafte Unter- Ichiede nur in der Länge der Strophen; mit einer Zautwiedergabe des Gefanges will ich die Leſer nicht ermüden. Stellenweije, beſonders in den die Fluß— läufe begleitenden und fajt ganz aus Silberpappeln gebildeten Wäldchen ift die Nachtigall unglaublich häufiger; jo hörte ich in einem folchen, dem Grafen Sobradiel gehörigen (allerdings dem Publikum un- zugänglichen) Wäldchen am Ebro am 4. Mat fünf Nachtigallen gleichzeitig rings um mich herum, und zwar ganz nahe, jchlagen, gewiß eine beneidenswerte Situation, wenn nicht die Mogfitos dafür gejorgt hätten, daß mein Luſtgefühl etwas gedämpft wurde. — Auf dem weitberühmten Montjerratgebirge, dem heiligen Berg der mittelalterlichen Gralsſage, das in abenteuerlichen Formen jchroff aus der Ebene des Llobregatfluſſes auffteigt, iſt die Nachtigall allent- halben zu hören. Meines Wiljens iſt es eine jehr ungewöhnliche Erjcheinung in den anderen Ländern ihres Vorfommens, daß die Nachtigall hohe Gebirge bewohnt; indejjen fand ich fie in Spanien nicht nur auf dem Meontjerrat, jondern hörte ihren Schlag auch in den Zentralpyrenäen unmweit des Dorfes Linas del Broto in einer Meereshöhe von über 1000 Metern, eine Beobachtung, die auch Das Er— ftaunen eine3 jo erfahrenen Drnithologen wie des mich begleitenden Dr. Hartert hervorrief. Auf dem Montjerrat, deſſen Begetation bereits ein entſchieden fubtropijches Gepräge trägt, find die vorwiegend aus Stecheichen in allen NAltersjtadien gebildeten, mit allerlei Dorngeranf und Krautvegetation bunt durch— wachjenen und von Feuchtigkeit geſchwängerten Bujch- wälder ein wahres Dorado für alle Erdjänger und Drofjeln. Den Gejang des Rotkehlchens habe ich nur hier in ähnlicher oder vielleicht noch größerer Kraft und Fülle des Tones gehört wie in den Berg- wäldern meiner hejjiichen Heimat. Während ich früher das große Gewicht, welches die Liebhaber auf die Herkunft ihrer Vögel legen, jtet3 etwas fteptijch beurteilte und es der Kraft der Suggejtion zuzujchreiben geneigt war, muß ich nach den Er- fahrungen, die ich auf jenem Gebirge mit dem Ge— fang des Rotkehlchens, Schwarzplättchens, Zaun— fönigs, der Nachtigall und der Amjel machte, doch zugeben, daß etwas daran jein mag, denn es war in der Tat erjtaunlich, wie jehr in einem derartig ftarf gegliederten Gebirge mit feinen zahllojen Schluch- ten, Kuppen und Steilwänden der Widerhall die Wirkung eines mit Feuer vorgetragenen Gejanges ſteigerte. Das Rotkehlchen iſt in den Ebenen des Ebro— beckens nicht Standvogel, ſondern erſcheint hier nur im Herbſt und bleibt bis tief in den Winter, um beim Eintritt rauherer Witterung (es friert und ſchneit dort faſt jedes Jahr) weiter ſüdlich zu wan— dern und erſt im Frühjahr wieder ziemlich ſchnell und geräuſchlos nordwärts durchzuziehen. Intereſſant iſt es aber, daß dieſe lieben nordiſchen Gäſte, ſo— lange ſie bei uns verweilten, ihren Geſang uner— müdlich und häufig mit frühlingsmäßiger Kraft hören ließen. In den Pyrenäen iſt das Rotkehlchen ein häufiger Brutvogel. Sein Geſang wirkte dort nicht jo feurig wie auf dem Montſerrat, war aber dem unjerer heſſiſchen Rotkehlchen immerhin vergleichbar. Eine ähnliche Verbreitung wie das Notfehlchen hat im öſtlichen Spanien die Amjel, nur kommt F vl > k . 18 v. Borberger, Vom Leben unferer Edelfänger in Spanien. fie auch infelartig eingejprengt in Gegenden vor, die ihr ſonſt feine Exiftenzmöglichkeiten bieten. So iſt der wafjerdurchraufchte Naturparf des Monafteriv de Piedra in einer der öden, namenlojen Sierras auf der Grenze zwijchen Aragon und Kaftilien ein wahres Amſelparadies. Der Gejang diejer Drojjel, wie ich ihn auf dem Meontjerrat hörte, war, von dem unſerer guten heſſiſchen Sänger nicht zu unter— icheiden. Anders dagegen die Pyrenäenamfel, von der ich nur furze, faſt abgerijjene Strophen gehört habe. In Spanien ſcheint die Amſel auch) da, wo fie in die Parkanlagen der Städte eingedrungen it, wie z.B. in Madrid, ihr ſcheues Naturell nicht ab- gelegt zu haben. Unter den Gartenvögeln jpielt eine hervorragende Nolle der ſpaniſche Gelbjpötter — Hypolais polyglotta, deſſen Gejang von dem unjeres Garten- jänger8 meines Dafürhalteng nicht zu unterjcheiden ift, wenn nicht vielleicht feine Tonjtärfe doch eine etwas geringere iſt, als die unjerer Art; doch läßt ſich daS nur bei einem Vergleich beiver Arten neben- einander entſcheiden. Der jpanijche Gelbſpötter ijt im allgemeinen recht häufig, wenn er auch hinter der Nachtigall zurüdtritt. Ein zweiter, ſyſtematiſch recht weit von polyglotta abjtehender Gartenjänger teilt mit jenem die Orte ſeines Vorkommens; es ijt der merfbar größere, ganz anders fingende Hypolais pallida opaca. Diejer interejjante Vogel hat mich lange genarrt, bevor ich mir über feine ‘Ber- jonalien flar wurde. Sein Gejang hat etwas jo ausgeſprochen rohrjängerartiges, daß ich lange glaubte, einen Sumpfrohrjänger mit teichrohrjängerartigen Strophen vor mir zu haben; er läßt jich als eine Miſchung von echtem Spöttergefang mit den rauhen Senarrlauten des Teichrohrjängers bezeichnen und wird unermüdlich, wenn auch mit häufigeren Ab— jägen — auch dies iſt Nohrjängerart — vorgetragen. Sn meinem Garten hatte ich beide Spötterarten neben- einander, fand aber nur das Neſt von polyglotta, das in einem Fliederſtrauch ſtand. H. pallida opaca lebt mehr in den Baumfronen als polyglotta, der mehr die unteren Negionen bewohnt. , An Grasmücken ift die Gegend, in welcher ich lebte, arm. Das Schwarzplättchen jcheint dort nur den Winter zu verbringen, wo man auch oft jein leije8 Geplauder, natürlich ohne den Schlußeuf, hört. Das Winterklima von Zaragoza ift wohl zu rauh für die Entwicklung des lauten Sommergefanges, wie ich ihn beijpielsweije in Liſſabon, das viel mildere Winter hat, vor Jahren im Dezember hörte. Yeurig- ſter Schwarzplättchenfchlag entzückte mich im Monat April auf dem Montſerrat, wo dieſer herrliche Sänger häufig ift und vor den Nachitellungen der Ein- geborenen (die natürlich die Vögel nur zum Eſſen ihießen oder fangen) durch die Unwegſamkeit des Geländes geſchützt wird. Auch die Gartengrasmüce ijt recht jelten und jeltjamerweije habe ich auch im Sommer fie niemals laut fingen hören, obwohl ich häufig ihr leiſes, dichtendes Georgel unmittelbar unter meinem Fenſter belaujchen konnte. Die Orpheusgrasmücke kommt bei Haragoza vor, wie eine im Juli beobachtete Familie mit bereits vollflugfähigen Jungen bewies; ijt aber jo jelten, daß ich ihren Gejang niemals gehört habe. Häufiger ijt die gejanglid) belanglojfe Dorngras- müde, und einmal habe ich die Brillengrasmücke (S. conspieillata) beobachtet, die ganz zutraulich. in meiner Nähe auf einem Ölbaum ja und einen an- ſpruchsloſen, leijen Gejang zum beiten gab. Von den übrigen füdlichen Grasmücden, wie S. subalpina undata, melanocephala, habe ich bei Zaragoza nichtS bemerken fünnen, obwohl es in der ferneren Umgebung, die ich bejjer fennen lernte, als wohl irgendein Haragozaner, nicht an den geeigneten Ort— lichkeiten (Machiabuſch) fehlt. Auch 8. curruca icheint vollfommen zu fehlen. Einer unferer edeljten Sänger, zu dejjen Wür— digung allerdings beſonderes Berjtändnig fir den Neiz jeines Liedes zu gehören jcheint, die Heide=- lerche, iſt jtellenweife, jo auf den weiten, heide- artigen Hochflächen des Liasgebietes im Süden von Zaragoza nicht felten. Ihr ſüßer, glocenreiner Ge- jang, den feinerlei unreine Noten jtören, hat mich dort oft entzückt und an die ferne Heimat erinnert. Er trägt in feiner Weife unterjcheivende Merkmale von dem unferer Vögel. j Die Kalanderlerche iſt ebenfalls durchaus nicht allgemein verbreitet, jondern nur lokal begrenzt anzut- treffen. Dies erklärt fic) wohl daher, daß fie er— hebliche Nachitellungen zu erdulden hat, da fie von allen bisher erwähnten Vögeln die einzige ift, Die allgemein im Käfig gehalten wird, übrigeng auch häufig genug gejchofjen werden mag, da fie einen für Südeuropäer recht anjehnlichen Braten liefert. Sie liebt weite, zufammenhängende ‘Felder, bejonders auch Weinäder, wie in der Umgebung des berühmten Meinortes Karinena, wo ſie ziemlich häufig tft. Ihr lauter Gejang, der von vielen quietjchenden Lauten durchjegt it, Steht nach meinem Urteil hinter dem einer qutjingenden Feldlerche zuriick und wird übrigens auch im Käfig oft nur bruchitüchveije vor— getragen. Schlieglich will ich noch eines Vogels gedenken, obwohl man ihn beim beiten Willen nicht zu den edlen Sängern zählen kann, des Seidenrohr- jängers — Cettia cetti. Da Herr Major Schiller diefer Art in Nr. 17 des Jahrgangg XXVII diejer Zeitjchrift eine äußerjt intereſſante Veröffent: lichung gewidmet hat, iſt fie vielleicht dem GejichtS- freiS der Deutschen Liebhaber etwas näher gerückt. Der Seidenrohrjänger ift im Ebrobeden ein häufiger Bogel. Aus allen Dornbüfchen, Nohritreifen und Bujchwäldchen, beſonders wenn jolche Orte im der Nähe des Waſſers liegen, kann man jeinen unver- fennbaren Schlag hören, der jehr laut und jcharf abgejeßt hervorgeftoßen wird und ziemlich genau wiederzugeben ift durch folgende Strophe: „Didja —, ditt, dahitt, dahitt, dahitt, dahitt.“ Der Eleine Ge— jelle, den man nie zu Gejicht befommt, verfügt über jo umbegreifliche Stimmittel, daß er in diejer Beziehung nur mit Nachtigall oder Sprofjer zu ver- gleichen iſt. ALS ich einst ein Pappel- und Weiden- dieficht auf einer Ebroinſel durchitreifte, um Beutel- meijen zu beobachten, „bellte“ mich plöglich unmittel- bar vor meinen Füßen aus einem Tamaristengebüjch ein Seidenrohrjänger derartig an, daß es in geradezu lächerlicher Weiſe den Eindrud machte, al3 wollte er gegen mein Eindringen in jein Neich Protejt ein- * Nr. 3 legen, jo daß meine mich begleitende neunjährige Tochter erjtaunt äußerte: „Na, Vater, was hat denn der!“ Die bunte Neihe der gejanglich interefjanten Vögel meines ſpaniſchen Beobachtungsreiches jei be- ihlofien mit dem Notfopfwürger, obwohl diejer ‚Vogel gerade nach diejer Richtung hin mein Intereſſe nicht gefejjelt hat. Ich Habe von Ddiejem hervor» ragend jchön gefärbten Würger in Spanien niemals eine andere Öejangzleiftung vernommen, als den kurzen, harafterijtiichen Eigengejang, der mic immer jo lebhaft an den afrikaniſchen Telephonus senegalensis erinnert, dejjen melancholijchen Strophen ich jo oft in der Sonnenglut der Baumfteppen gelaujcht habe. Ob der Rotkopfwürger auch anderwärts jo talent- Bild 3. Zu „Mein nenes Vogelhaus‘* (ſ. ©. 13), (os iſt oder ob ich etwa nur bejonderes Pech hatte, muß ich dahingeftellt laſſen. Andere Würgerarten habe ich bei Zaragoza nicht gefunden, wohl aber jah ich eine Neuntöterfamilie in den Pyrenäen, deren Bogelgejellichaft ich in ihrer Bujammenfeßung, den lokalen Berhältniffen ent- — überhaupt mehr der mitteleuropiſchen Ornis nähert. Zahme Wildfänge. Don Mariehen Günther, Lommatzſch. Machdruck verboten.) I)": Sahren brachten uns Kinder einen jungen Finken. Wahrſcheinlich war er aus dem Neft gefallen. Wir zogen ihn mit frichen Ameijenpuppen auf. Das Tierchen wurde ganz außerordentlich zahın. Es übertraf darin alle anderen, die wir aufzogen, und es waren ihrer jehr viele. Es ließ ſich ohne weiteres in die Hand nehmen und ftreicheln. Saßen wir beim Mittagstiich, jo fam Mätzchen, nafchte irgend etwas hinweg und flog auf die Gardinen- leiſte. Mit großer Vorliebe jete es fich auf Waters v. Borberger, Dom Leben unferer Edelfänger in Spanien. — Günther, Zahme Wildfange. 19 Schulter und zupfte ihn am Schnurrbart oder Haar. Furcht kannte der fleine Kerl nicht. Ging man zur Tür hinaus, gleich flog er hinterher. Da er nie mehr in feinen Käfig zu bringen war, mußten wir ihn einige Male frei umberfliegen laſſen. Auf der Lampe ſitzend und fein Köpfchen unter die Flügel ſteckend, jchlief er ein. Trat ich dann des Morgens zur Tür herein, flog mir Mat mit einem freudigen fink, finf! entgegen. Es dauerte in der Regel ziem- lih lange, ehe er meinen Kopf oder Arm wieder verließ. Alle freuten ſich über den Kleinen Finken. Einmal, an einem jchönen Sommertage, riß Mätzchen aus. Beſtürzt lief ich mit einem Schächtelchen Mehl— würmern im Garten umber, immer rufend: „Fink, fint, Mätzchen, komm!“ DVergeblich, es ließ fich nicht blicken. Bald ſaß es auf den Ahornen, bald auf dem Nußbaum und rief ganz vergnügt fink, fink! Dann lockte es wieder ganz ängſt— lich. Wahrſcheinlich wollte es ſagen: „Sieh nur, wie ſchön es hier oben iſt auf den ſchwankenden grünen Zweigen, komm doc) herauf und bring mir ein Würm— chen!" Sch gab jchlieglich die Hoffnung auf, den Bogel wieder zu befommen. Bater hingegen vertröftete nich immer wieder auf den Abend, wo der Hunger wirfen würde. Gr jollte recht behalten. Wir Jagen auf der Gartenbant, Vater forrigierend. Da, was war das?“ Um Baters Kopf flatterte e&. Etwas er— ſchrocken ſchauten wir auf, und welche Freude für uns alle! Unſer Mat war da. Eiligit jprang eins nach Mehlwürmern, denen der Ausreiker ohne Zögern ins Haus folgte. Wieviel frohe Stunden danken wir dem lieben Tierchen, und doch entjchloß fich Vater jchlieklich doch, ihm die Freiheit zu ſchenken. Wir hatten zu viele Vögel. Nach vielen eingehenden Familienkonferenzen wurde der Käfig ins Freie getragen und Mas feinem Ele— ment übergeben. Zu jpät! Die Neue fam natürlich jehr bald. Wirklich? Gegen Abend rief Bater plößlich wieder nach Mehlwürmern. Auf einer Lattentür ſaß unjer Fink mit Hungrigen Augen, die Kleiner und trüber find al3 jonft. Hinterm Mehlwurm ber flog ver Ausgehungerte zum zweitenmal ing Haus. Nun jollte er fir immer bei uns bleiben. Es kam aber doc noch anders. Beim Reinigen des Käfigs, der im Freien hing, entwijchte mir Mat an einem Herbit- tage und verjchwand. Ein in der Nachbarjchaft wohnender Bojtbeamter erzählte ung ſpäter, daß fich in jeiner Nähe ein ungewöhnlich zahmer inf auf- halte. Er käme durchs Küchenfenjter bis in Die Mitte des Naumes und fette ſich ganz zutraulich auf jeine Uniform, gen an den blanten Knöpfen Mi w 20 zupfend. Er hätte Mühe gehabt, den Vogel hinaus zu befommen. Natürlich klärten wir den Mann auf und baten ihn um den Ausreißer. Doc war's zu jpät. Der Fink war weg. — Ungefähr um Diejelbe Zeit wurde ung eine junge Bachſtelze gebracht. Sie gewöhnte ſich auch ſehr raſch ein und wurde gleichfall8 ungemein zahm. Ihren Platz erhielt fie in einem Lerchenfäfig am Fenſter. Ganz bejonders hatte fie den Vater ins Herz geichlofjen, wahrjcheinlich, weil er ſie fütterte, Erſchien er an der Tür, jo flatterte ſie wie toll hin und ber, fletterte am Gitter in die Höhe und wollte durchaus heraus. Dffnete Bater den Käfig, jo flog fie um ihn herum, jegte fih auf Kopf, Schultern oder Arme und wußte fich vor Freude nicht zu laffen. Ihr wurde gleichzeitig mit dem Finken die Freiheit gejchenkt. Am Abend jahen wir jie noch einmal, dann verschwand fie und fehrte nicht zurück. Aus dem Teben einiger Vögel in Eritrea. Nah Tagebuhaufzeihnungen von Hans v. Böttider. (Fortfegting.) (Nahdrud verboten.) Ein⸗ der prächtigſten Geſtalten der Ornis Eritreas, welche mir zu ſehen vergönnt war, iſt der Helm— vogel (Turacus leueotis (Rüpp.)). Dicht bei dem ſchon oft genannten Orte Adi Kaiel) befindet fich eine Schlucht, welche von einem Buche dyrchflofien wird und Sababul heist. Wenn mar am dem Bache durch das Tal abwärts jchreitet, kommt man an eine Stelle, an welcher die beiden das Tal ab- Ihliegenden Berghänge bis auf etwa 1 m ſich ein ander nähern und hier eine Art Pforte bilden. Durchichreitet man diefen engen, etwa 10 ma langen, zugleich auch vom Bach benugten Eingang, indem man von Stein zu Stein jpringt, jo bietet fich einem nach einigen Minuten ein ganz überraſchend ſchönes Bild. Die fteilen Felſenwände, die etwa 100—120 m hoch find, treten hier nämlich beiderjeit3 halbkreis— förmig zurück und bilden auf diefe Weije eine Art runden Naturzirfus. Infolge des bier herrſchenden fühlen Schattens und der durch den murmelnden Bach hervorgerufenen Feuchtigkeit iſt die Pflanzen- welt hier itppig ergrünt. Während man eben noc) vor Eintritt durch das enge Tor die Augen kaum zu Öffnen wagte, um nicht von dem jonnendurch- glühten, ftrahlenden nackten Felſen geblendet zu werden, fann man fich hier an dem frilchen dunflen Grin der dicht aus allen Ecken hervorjpriegenden Pflanzen kaum jattjehen. Wie die Pflanzenwelt, jo ift auch die Tierwelt hier bejonders reich. lanzitare, Tauben, Bülbüls, Nektarinen beleben das dichte Dach der Baumkronen. Und hier habe ich auch den leuchtend grünen Helmvogel mit den prachtvoll roten Schwingen beobachten können, wie er vaftlos und unruhig nach Häherart von Baum zu Baum flog und mich immer weiterhinein in die Schlucht fortlockte, wie es auch Ihon Brehm jo anjchaulich fchildert. Auch Brehms Bemerfungen über die Art jeines Fluges fann ich num vollitändig als richtig beftätigen. Brehm jagt u. a.: „Der Helmvogel fliegt in Abjägen fpecht- artig, d. h. in Bogenjchwingungen, welche jedoch nicht r u ® j n n * Günther, Zahme Mildfänge. — v. Bötticher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. - hört. A bee BL + ar, — jo tief find wie die, welche unſere größeren Spechte ausführen. Mehrere rafche, fait jchwirrende Flügel— ichläge heben ihn zur Höhe des Bogens empor, dann breitet er, aber nur auf Augenblicke, jeine Flügel aus, ihre ganze Bracht entfaltend, finft ziemlich Iteil abwärts und erhebt fi) von neuem. Dabei wird der Hals ausgeitredt, der Kopf erhoben, ver Schwanz aber abwechjelnd gebreitet und zufammen- gelegt, je nachdem der Vogel niederfällt oder ſich hebt.“ Die Stimme des. Vogels habe ich nie ge- Lautlos durchhüpften die Vögel, die Flügel leicht anhebend, das Gezweig der Bäume und flogen dann einer nach dem andern davon, jo daß ich die ganze bunte Gejellichaft aus den Augen verlor. Auffällige Vögel find auch die Toks (Lophoceros hemperichi Ehrenberg), welche ich auf der Hoch— ebene öfters in fleinen Flügen zu mehreren Pärchen zujfammen auf einzelne entlaubte Bäume verteilt figend antraf, wo fie ziemlich ungeichiet auf den Aften umberhüpften. Bei unjerem Herannahen er- hoben jie ihr merfwürdiges, wie ITutututiti klingen— de3 Gejchrei und jtrichen dann in jteilen Bogen- flügen ab, um einige 20 m entfernt fich auf der Spite anderer Bäume niederzulafien und die Stören- friede mit eigentümlicher fchiefer Kopfverdrehung von der Seite her anzujchielen. Bei Acrur, einem kleinen Dorfe und Sitz einer Franzisfanerniffion in der Seehöhe von 1870 m, alfo am Abhang des Hoch- plateaus, beobachtete ich noch eine zweite rotjchnäbelige Art diefer Vögel (L. erythrorhynchus Temm.), die fich aber im Betragen von der erjteren faum unter- ſcheidet. —55 Eine ganz beſondere Freude wurde mir zuteil, als ich in der Nähe von Adi Kaieh in dem für den Ornithologen ſo überaus intereſſanten Tale Rababul drei Hornraben (Bucorax abyssinicus Bodd.) zu Geſicht bekam. Die Vögel ſpazierten auf der Viehweide ganz wie Störche umher, und ich hielt fie auch zunächt, als ich fie noch nicht recht er- fennen fonnte, fir jchwarze Störche. Auch als fie meiner anfichtig wurden und fich zum Fluge erhoben und davonftrichen, erinnerten fie mich lebhaft an jene Stelzuögel. - Ein ganz origineller Kerl ijt der Perlbart— vogel (Tachyphonus margaritatus Rüpp.), den ih jowohl bei Acrur (1870) als auch bei Adi Kaieh (2700 m) öfters zu beobachten Gelegenheit hatte. Diefer ziemlich auffallend gefärbte, in der Geftalt ganz entfernt an einen Specht erinnernde Bogel figt gern in Gärten oder Feldgebüſchen auf den höchiten Spigen einzelner Bäume oder Sträucher, jo 3. B. auch auf dem Feigenkaktus, ganz aufrecht und fteif da. Er ift ein fauler, ruhiger Vogel, der ſich ungern und ungejchictt im Gezweig bewegt und ziemlich ſchwerfällig immer nur furze Streden fliegt. Das Sonderbarfte an ihm ift die Stimme, welche er von feinem Sitzplatz aus fleißig erjchallen Läßt, und welche in einem höchjt eigentümlichen Trillern befteht, da3 man faum wiedergeben kann. Sehr häufig fand ich bei Adi Kaieh und aud) bei Acrur den Bienenfrejjer (Melittophagus la- fresnayi (Guer.)). In feinem Wejen gleicht er jo ziemlich dem befannten Merops apiaster (Z.). Sch traf ihn meift in Eleinen Trupps von 3—7 Stüd RE A ———— Bfeifnel een die Vögel angeflogen und liefen“ fich, laut und fleibig „Örjeb, grjeb“ rufend, auf einer Hagenia oder auch auf einer Opuntia nieder. Auch über daS Wejen und Betragen des allge- 5 mein befannten und im ganzen don mir bejuchten - Gebiete ungemein häufigen Wiedehopfes (Upupa _ epops L.) ijt nichts zu berichten, außer daß er ſo— wohl im Tiefland als auch im Hochgebirge bis zu 2700 m eben ungemein häufig ift. Wie ſchon anfangs bei der Schilderung Der - Naben erwähnt, ift der Neichtum Eritreas an Geiern 5 recht erheblich. Sowohl über der ——— Maſſaua als auch über der 2400 m hoch gelegenen Haupt— ftadt Asmara konnte man die Tiere ihre Kreiſe und Gleitflüge ausführen jehen. In Adi Kaieh und Acrur hatte ich bejjere Gelegenheit, die riefigen Vögel aus nächſter Nähe und ganz bequem zu meinem Fenſter hinaus zu beob- achten. Am Häufigiten war wohl der Mönchs- geier (Vultur mo- - nachus Temm.), dann aber auch der Ohren— geier (Otogyps auri- eularis Daud) überall vertreten. Aber auch den Schmutzgeier (Neo- _ phron perenopterus (L.)) habe ich ſowohl in Acrur al3 auch in Adi Kaieh regelmäßig ange- troffen, und zwar auch in einigen völlig ausge— färbten ſchönen Exem— plaren. Vereinzelt nur ſah ich einmal einen Gyps rüppelli By. vecht häufig dagegen, bejon- ders bei Adi Kaieh, den herrlichen Bartgeier _ (Gypaötos ossifragus (Sar.)). Die Jagd auf alle Geier ijt in den Stolonien ftreng verboten ge— wejen, ebenjo wie diejenige auf den Hornraben. Nur. ganz vereinzelt, und zwar nur auf dem Hochplateau, jtiegen wir auf den auffallenden weiß— bäuchigen Buſſard (Buteo augur Rüpp.), der in jeinem All, ganz mit unjerem Mäufebufjard übereinzuftimmen Icheint. Dagegen hielt ſich bei Adi Kaieh ſtändig ein Paar Naubadler (Aquila rapax Temm.) auf und zeigte jehr wenig Scheu vor dem Menjchen. Dft jah man die Vögel mit Geiern und Raben an den Überreiten eines gefallenen Ejels oder Kamels den Hunger stillen. (Schluß folgt.) Der Bogelfang in alter und neuer Zeit! Vortrag, gehalten im Verein für Bogelfunde, -{huß und Die indifde Kronenmeiſe. Don Alfred Troſchütz. Machdruck verboten.) m 5. Dezember ſtarb die lete meiner indijchen Kronenmeifen. Die Umftände, die zum Tode diejes Liebenswerten Vogels führten, find jo eigen- artig, daß ich Herrn Neunzig bat, die Todesurjache durch die Sektion feſtſtellen zu wollen. Der Vogel war in den legten Wochen nicht mehr jo munter wie jonft. Die fich zeigenden Alters— erjcheinungen bei einem Tier, daS mehr als act Sahre in Gefangenjchaft zugebracht hat, zumal bei einer Meifenart, beunruhigten mich zwar nicht. Ich jah es als etwas Natürliche an, daß die „Gelb- ſchwarze“ ihre Vorherrſchaft über daS andere Meijen- volf etwas einbüßte, daß bei Kämpfen am Futter- napf, bei den Streitigfeiten um eine ſüße Birne, eine Walnuf oder einen Sonnenblumenfern jte öfter als ſonſt den fürzeren zog, daß fie von der jchönften und keckſten Blaumeije hin und wieder „abgefämpft“ wurde. Die alte Energie, die Bewegungsluſt, die Raſchheit, das flinfe Wejen war ja geblieben. Aber das Ausjehen war nicht mehr jo jchmuc wie früher. Am Kopf, hinter der wehenden „Helmzier“, zeigten fih fahle Stellen. Ich benußte ihre Gewohnheit, fich Zeeferbifjen von meinen Fingern zu holen, dazu, dag Äußere der Kleinen Kobolds einer genauen Be— fichtigung zu unterziehen. Am SHinterfopfe zeigten ſich kahle Flecken, bedeckt mit grau-weißen Schuppen. Sch befürchtete eine Hauterfranfung paraſitären Ur— ſprungs und pinjelte die federlojen Stellen mit der in Nr. 2 der „Ger. Welt“ 1919 empfohlenen 11/,igen Sozojodol-Quedjilber-Löjung ein. Ich habe Dies Mittel ſchon oft gegen Kalfbeine zur Anwendung ge— bracht und fann die milde gute Wirkung empfehlend rühmen. Bei meiner Alpenbraunelle, beim Steintötel, die ich beide jchon acht Sahre pflege, hat die Löſung jtet3 gut gewirkt. Der erjtgenannte Vogel, der das hartnäcige Leiden, das übrigens die Tiere nicht be- hindert, ihnen nur durch leichtes Jucken läjtig fällt, hält beim Pinjeln bewundernswürdig ftill, während das Steinrötel durch lautes Schreien, Zappeln, Beißen nad) Finger und Pinſel fein Mißfallen kundgibt. Dit hat er einen vollen Winjelinhalt der gelben Flüſſigkeit bei jeinen Beihereien in den Schnabel be- fommen, gejchadet hat es ihm nichts, dem dicken, ſchönen Kerl. Auch bei der Sronenmeije ging die Prozedur nicht jo ganz einfach vonftatten. Zwar ohne Ge— jchrei, aber dafür mit um fo energijcherem Bemühen, fich aus der haltenden Hand zu befreien, ſich durch Beißen und Haden nach den Fingern der läjtigen Behandlung zu entziehen. Bei diejem Hinundher paljierte e8 leider, daß dem Vogel etwas von der Flüſſigkeit ins Auge geriet. Obwohl ich jofort unter der Wajlerleitung mit einem weichen, najjen Tuch) den Schaden abzuwenden juchte, war die augenblic- liche Wirkung eine jo ungünftige, daß ich das Schlimmſte befürchtete. Der Schred und wohl auch der Schmerz hatten daS Tier jo angegriffen, dab es, zudem am Sehen behindert, einzugehen drohte, Sanfte Maffage und Wärme brachten allmählich die Lebensgeifter in dem Heinen Körper wieder zum Er— wachen, und nach einer Stunde wurde der zappelnde Mehlwurm etwas ungejchictt angenommen. Am andern Morgen war das eine Auge wieder normal, das andere faſt geichloffen. Die Bewegungen waren jehr unficher, die Flugfähigfeit auf furze Streden be— ſchränkt. Das Befinden bejjerte fich übertags, dem Futter wurde, mit größerer Haſt als ſonſt, zuge- Iprochen, und am Abend wurde das allabendliche Lichtbad an der eleftriichen Birne mit der gewohnten Ausdauer genommen. Ich freute mich der über- ftandenen Gefahr. Am Morgen des dritten Tages fand ich die Kronenmeife tot am Boden der Vogel— ſtube. Was ift die Urſache? Schred? Vergiftung? Daß der Vogel noch 1—2 Jahre hätte leben können, davon bin ich überzeugt. ES find zehn. Jahre für eine Meiſe ja ein hohes Alter. Das Tierchen wird etwa im Sommer 1911 in Indien gefangen jein. E3 ging im Winter 1911 auf einem der großen Ruhe— ſchen Tiertransporte mit nach Europa. Bei diejen großen Schiffsladungen lebender Tiere find die Vögel— jendungen das geringjte Wertobjeft, die Behandlung dementjprechend eine minder jorgfältige als die der Raubtiere, Gazellen, Affen und Niefenjchlangen. Zu 30, 40 waren die Stronenmeijen in einem kleinen Kaften eingeengt. Bei der Kampfnatur des Eleinen Boltes mußten die Schwächften unterliegen. Was gut ankam, ging nach Amerika oder wurde an Fockel— mann nach Hamburg verfauft. Was übrigblieb, ſchwanzlos und kahlköpfig, das konnte ich bei Ruhe zweimal erwerben, und ich fann jagen, daß mir fein Rauf mehr Freude gemacht hat als der diejer be- 26 bujchten fremden Meifen. Ich jehe die legten ſechs übriggebliebenen noch heute trübjelig auf der Käfig— ſtange boden, als ich im Februar 1912 meinen Ein- fauf in Alfeld machte. (S. m. Aufſatz i. d. „Gef. Welt“ 1912 ©. 354 u. Folge.) Dieje jechs küm— merlichen Tierchen entwidelten ſich prachtvoll und entwicelten einen Appetit, zeigten eine Lebensluit, die helle Freude bei ihrem Pfleger auglöfte Um jo größer war das Leid, als eine durch verdprbene rumänifche Nüſſe bervorgerufene Darmentzündung eine nach der anderen innerhalb einer Woche dahin- taffte. Sede nur denfbare Mühe gab ich mir, um nur einige zu retten. Ich kochte Mehlwirmer, gab diefe in Notwein, Waſſer mit Spuren von Opium tinftur, tanninhaltigen Wein. Alles vergebens. Alle Ntezepte aus dem „Ruß“, dem „Fridrich“ wurden erprobt. Nichts Half! Eine nad) der anderen ſiegte dahin. ES war troſtlos. Nur die Süngite, die die fräftigen Artgenofien immer erjt zulegt zum Futter napfe ließen, die ſchwächlichſte und kleinſte, die feine von den verderblichen Nüfjen (die wohl in feuchter Schublade gelagert, aber gut ausjahen) abbekommen hatte, dieje Kleinte Kronenmeije blieb am Leben und war mir falt acht Jahre lang eine wahre Freude! (Bild: Jahrgang 1912 der „Gef. Welt“ ©. 365.) Wenn ich meine Aufjäge von damals jeßt nochmals durchleje, zwingt mich der Schluß (©. 412) zu einer Art Ehrenrettung der Kronenmeiſe. Sch hegte da- mals den Berdacht, daß die üble Angewohnheit der Kohlmeife, franten oder toten Vögeln das Gehirn auszufrejlen, bei einigen in meiner Vogelſtube vor— gefommenen Fällen der Kronenmeiſe zur Zaft falle. Sch muß fejtitellen, daß dies nicht der Fall ift, daß dieſe fannibalijche Neigung ein Laſter der der Kohlmeiſe nahverwandten Bergmeife iſt. Die Kronen— meije it ein durchaus harmlofer, überaus lebendiger Bogel von jo Lliebenswertem Weſen, eigenartiger Schönheit, daß fie in der neuen Auflage von Ruß— Neunzig, „Fremdländiſche Stubenvögel” eine befon- dere Empfehlung verdient. Won den vielen Aus— (ändern, die ich gepflegt, find nur vier, die ich der Wiedereinfuhr für wert halte. Dem Werte nad) find es: 1. die Schama, 2. die Kronenmeiſe, 3. der jüd- afrikaniſche Brillenvogel, 4. der indifche braunbrüftige Fliegenſchnäpper. Mit Ausnahme der erften find alle dieje Vögel nur für die Vogelftube geeignet. Über die anderen drei und viele andere hoffe ih aus zehnjähriger Erfahrung heraus den Leſern der „Ger. Welt“ erzählen zu können, wenn Licht- und Papter- mangel nicht mehr zur Beichränfung zwingen. Es war mit ein Bedürfnis, einem fleinen gefiederten Freunde einige Zeilen dankbaren Gedenkens zu widmen. Wie oft noch, wenn ich abends in der Vogelftube das eleftrijche Licht einjchalte, werde ich den „Schwarz- gelben“ vermiljen, wie er munter beim Futtermiſchen zufieht, zwißchen Schüffeln und Näpfen herumfpringt, dort eine Nuß nafcht, hier das Biskuit probiert, da das Obſt auf jeine Süßigfeit unterfucht und beim Umrühren des zuttergemijches auf dem ande des Napfes ohne Scheu vor dem rührenden Singer das Gleichgewicht zu bewahren jucht. Ein zu nettes Kerlchen! Daß man folch Tierchen jo ſchwer vergißt! Troſchütz, Die wie one. _ Suntel, Bopelberingung —B TEN. Rogelberingung. Von Werner Sunfel, (Nahdrud verboten.) n feiner Schrift „Die Vogelvarte Roffitten der Deutſchen Ornithologiichen Gejellichaft und das Kennzeichnen der Vögel“ (Barey, Berlin 1910) jagt Prof. Dr. Thienemann, daß die Vogelwartenringe aus Aluminium auch den Kleinen Vögeln nicht fchaden, fährt dann aber fort: „Dazu ſoll ausdrücklich be- merkt werden, daß es nicht in der Abficht der Vogel— warte liegt, die Offentlichfeit zur Mafjenbeteiligung an den Stleinvogelmarkierungen aufzufordern. Das geht nicht. Mit jolchen ſchwachen Geſchöpfeu um— zugehen, dazu gehört Übung, Verftändnis und eine leichte Hand. was man folchem Eleinen Organismus zutrauen fan. Alfo, nur der mag Kleinvögel zeichnen, der fich diefer Aufgabe gewachjen fühlt.“ — Den eben angeführ- ten Sägen Thienemanns muß ich ganz beiftimmen und auch die andern VBogelfenner werden darin ganz meiner Anficht jein, daß zum Beringen fleiner Vögel Sachkenntnis und Erfahrung in der Behandlung diejer Doch oft recht zarten Tiere gehört. Da drängt fih ung nun die Frage auf: „Wer ſoll über- haupt Singvögel beringen?* Darauf möchte ich zunächjt bemerken, daß derjenige, der feine ornitho- logijchen Kenntniſſe und Erfahrung befitt, das Sing- vogelmarkieren lieber unterlaffen jol. Wer Klein- vögel beringen will, muß die betreffenden Arten fennen, mit dieſen Tieren umzugehen, ihre Neſter zu finden und jie zu fangen verjtehen, eine ge- ichictte „leichte Hand“ und Liebe zu Diejen Geſchöpfen haben. Und bei wen find dieje Be- dingungen wohl am ehejten und beiten erfüllt? Beim Bogelpfleger, beim Bogelliebhaber; denn ein rechter VBogelfreund hat Ah ihöpfen umzugehen, Verſtändnis und eine leihte Hand“, was Thienemann mit Necht fordert, Gewiß beringen jchon viele Vonelliebhaber, Doc) hätte gewiß noc mancher Gelegenheit dazu, der bis jest ji noch nicht am Ningverfuch beteiligt hat. Legen wir ung zunächit die Frage vor: Welche Bogelarten jollen beringt werden? — In eriter Linie war der Ringverſuch wohl gedacht als ein Mittel zur Erforjchung des Vogelzuges; es wurden „Zugvögel“ beringt, um über ihre Wanderungen, Neijeweg und ziel, Schnelligkeit des Zuges, Rück fehr ujw. Aufſchluß zu erhalten. Da ſich die Vogel— beringung aber nicht auf eine engbegrenzte Anzahl von Arten bejchränfen fann, auch wenn wir zunächjt Man muß aus Erfahrung willen, bung, mit jfolcdhen ©e= - nur dag Zugproblem ins Auge fajjen, erhellt jchon daraus, daß der Begriff „Zugvogel“, „Strich— vogel” und „Standvogel”“ nicht jo ſcharf um riſſen ift, jondern daß es auch hier wie überall in der Natur Übergänge gibt und manche Arten je nach Gegend und Lebengbedingungen teils Yug-, teils Strich, teil® Standvögel find. Als Beijpiel dafür nenne ich unjere Finkenvögel, die meijt als Strichvögel gelten, aber mitunter recht weit regel- recht „ziehen“ oder als Standvögel ihrer Brutheimat auch im Winter treu bleiben. So hat mich während des Krieges in Weftenropa oft die Frage bejchäftigt, woher die ungeheueren Schwärme von Hänflingen, En. * * 3 Mr. 4 je Stiegligen u. a. Körnerfrejiern ftammen, die in Belgien und Frankreich überwintern. Zur Klärung diefer Verhältniſſe kann auch die Vogelberingung bei- tragen. Das Intereſſe am Zugproblem würde aljo ſchon eine Beſchränkung auf „typiiche Zugvögel“ nicht techtfertigen ; doch noch andere ragen aus dem Bild 5. Vogelleben können durch die Beringung gelöft werden: DOrtsbeftändigfeit, Eintritt der Geſchlechts— reife, Dauerehe, Brutenzahl, Gefiederwechſel, Lebensalter, Erinnerungs- und Lernver- mögen, Vererbung u.a. — Alſo, wir antworten auf die Frage: Was follen wir beringen? — Alle Arten! — Die Möglichkeit, dab nun in Zu- funft alle Vögel Ringe tragen, befteht nicht, iſt auch weder nötig noch erwünjcht. Das Allesberingen jheitert jchon an den damit verbundenen Schwierig- feiten, die nur der richtig einzujchägen weiß, der ſich Bu „Mein nenes Vogelhans‘ (j. ©. 14). Sunfel, Vogelberingung. 97 ſchon ſelbſt darin verſucht hat; vielleicht erzähle ich davon nächſtens mal einiges aus meiner eigenen Praxis und den Erfahrungen anderer Fachgenofjen. Wie fönnen wir Vögel beringen? — Zu— nächſt gilt es, die betr. Vögel in unjere Gewalt zu befommen, was bei noch im Neft jitenden Jung— vögeln meiſt nicht allaujchwer tft, wäh- rend das Fangen der Alten wenigjtens die grundlegenden Kennt- nijfe in der Vogel— ſtellerwiſſenſchaft vorausſetzt. Bei den Sungvögeln find die Ningjorten: zu ver- wenden, die auch Den erwachjenen Art— genojjen noch paſ— jen; wählt man eine zu enge Größe, jo \chneidet der Ring beim Dieenwahstum des Lauf in Diejen ein und ſchädigt den Vogel. Diejer Grundſatz be- ſtimmt auch mit den Beitpunft der Berin- gung und verjchiebt ihn auf die legten Tage borm Flüggewerden. Dann find die Sung- vögel auch meilt ſchon joweit gefräftigt, daß fie eine (natürlich be- hutjame) Behandlung durch Menjchenhand vertragen können. An— dererjeit3 darf man mit dem Beringen auch nicht zu lange warten, ſonſt ſchlüpft oder fliegt die junge Vogelgejell- Ichaft aus ihrer Wiege, ehe man jein Ziel er- reicht hat. Das ilt beſonders bei Nohr- jängern und Gras— mücken der Fall, aber jelbjt bei Staren und Schwalben. Deshalb ftopft man zunächit das Flugloch zu (Zap- pen, Stroh), ehe man den Niſtkaſtendeckel ab- hebt. Man entnimmt dem Neſt die Jungen und jtect jte. alle in einen Beutel. Dann werden fie einzeln beringt und wieder in das Neſt gebracht, worauf der Deckel, der am beiten zum Auf- und Zuflappen eingerichtet iſt, geichlojfen wird. Das (oder ins Flugloch geſteckte Stroh läßt man darin; wenn man ich faum ein Eleines Stüc entfernt hat, fommen die Alten, ziehen mit dem Schnabel das Stroh heraus und füttern ruhig weiter, Entjchlüpft ein noch nicht ganz flügger Bogel, jo wird er wieder ei J 28 Sunkel, Vogelberingung. — d. Bolticher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. 8; (meift leicht) eingefangen und ins Neſt gebracht. Will bei mehrmaligen Berjuchen ein Vogel abjolut nicht im Neft bleiben, jo fann man auch ihn unbe- jorgt fliegen laſſen: er iſt eben flügge. Bei Schwalben, deren ich ſchon viele beringt habe, fann man bis- weilen auch jchon ganz flügge Junge und jelbft die Alten im Neft überrafchen. Stect man jte dann nach der Beringung wieder ins Neft, jo ſchießen jie jofort wieder gewandt hinaus. Sch habe fie dann oft fpäter am Neſt ab- und zufliegen jehen ebenjo wie die alten Schwalben und Stare, die man am Neft durch ein vorgehaltenes „Schmetterlingsneß“ fängt. Für Anfänger im Bogelzeichnen eignen jich bejonders Stare, Schwalben, Mlauerjegler, Drojjeln, Rotſchwänze, Bachſtelzen, Finken, Ammern und alle größeren Vögel, deren Neſter man finden kann. Im vergangenen Sommer habe ich viele Stare, Rot— Ichwänzchen, Hausſchwalben u. a. beringt. Sm dem nicht weit von Marburg a. 2. gelegenen Schweins- berg ließ der mit mir befreundete Lehrer fich von jeinen Schulfindern Vogelneſter zeigen, und ich fam dann alle 3—14 Tage zu ihm heraus, Cin Schwarm von Kindern begleitete uns durch das kleine Heſſenſtädtchen und unterjtügte meine ornithologijche Tätigkeit Durch Nefterzeigen, Leitertragen und mancher- lei Handlangerdienite. Während ich dann oben auf der Leiter jtehend die Sungvögel zeichnete, notierte der Lehrer die Bogelart, Ningjorte und nummer auf, und jo ging das Markieren jehr chnell, was auch deshalb von Vorteil ijt, weil dann die Alt— vögel im Füttern faum gejtört werden. Gerade in Dörfern und Stleinjtädten wird der beringende Orni— thologe die Mitarbeit von Pfarrern, Lehrern und Schulfindern gut gebrauchen fünnen. Der Lehrer fann im NaturgejchichtSunterricht oder bei anderer pafjender Gelegenheit (z. B. Schulausflug) den Kindern von Leben der Vögel, ihren Wande- rungen und ihrer Bedeutung für den Menſchen er- zählen und daran anjchliekend den Zweck des Ring— verſuchs erklären. Die Kinder werden dadurch zur Naturbeobahtung erzogen, regen dazu auch die Erwachſenen an und werden „ihre“ nun beringten Bögel hegen und jchüten, ihr Wohl und Wehe, ihr Kommen und Gehen mit Aufmerkjamfeit verfolgen. Da die Anteilnahme am Leben in der Natur die Vorausjegung für die Liebe zur Tierwelt ift, wird durch die Beringung auch der Naturjchug gefördert. Die Kinder und auch Erwachjenen intereifierten ich immer jehr für die Vögel und erzählten mir gern, wie es „ihren“ Ring-Schwalben oder -Staren ging, wenn jie ausgeflogen waren uff. Auch deshalb empfiehlt fich bejonders die Beringung von Vögeln, die in oder nahe bei Ortichaften niften, weil man jolche leicht twieder beobachtet. (Schluß folgt.) Aus dem Seben einiger Vögel in Eritrea. Nah Tagebuhaufzeichnungen von Hans v. Böttidher. Schluß.) (Nachdruck verboten.) (genen herrlichen Anblid gewährt der fliegende Gaukleradler (Helotarsus ecaudatus Daud.), den ich in der Nähe von Asmara, dann aber auch von der Eifenbahn aus zwiſchen Nefaffit und Asmara — einige Male bewundern fonnte Auch im Kleinen zoologiichen Garten von Asmara jaß damals ein gefäfigter Gaufler. Ein recht aufdringlicher Burjche ift der in allen DOrtichaften des Landes ganz gemeine Schmarober=- milan (Milvus aegyptius @m.). Unbefümmert um Menfchen und Tiere holt er ſich von den belebteiten Plägen und Straßen, was er jucht, und macht ſich als Kleiner Straßenfeger recht nützlich. Gar oft mußte ich ihn beim Balgen der Vögel vder beim Kochen ganz energijch und mit Nachdrud forticheuchen. Immer wieder kam der zudringliche Kerl heran und ſtahl mir auch in einem unbewachten Augenblic einen ſchönen, zum Trocknen in einer Papiertüte ausge- hängten Balg. Vielfach jah ich über den Steppen und Feldern de3 Hochplateaus Turm- oder Nüttelfalfen (Cerchneis spec.?) im charakteriſtiſchen Rüttelflug auf Mäufe und wohl Hauptjächlich auf die maſſen— haft umberjpringenden Heujchreden Jagd machen, ohne jedoch jagen zu können, um welche Art es jich dabei handelte. Unter den verjchiedenen Arten Wildtauben fielen mir bei Nat Kaieh bejonders die jchönen blauen Weiinadentauben (Columba albitorques Küpp.) ſowohl durch Anzahl als auch durch ihr Gebaren auf. Tagsüber liegen fie ſich weniger jehen; nur ab und zu ließen fich Flüge von 6—12 Stücd bliden.- Geyen Sonnenuntergang jedoch famen von allen Seiten derartige Flüge zu den Waſſerſtellen geflogen, um das allen Tauben eigene große Trinkbedürfnis zu befriedigen. Im Fluge ähneln dieje Tauben etwas den QTurteltauben, ſie fliegen jchnell und behende. _ Einen etwas plumperen Eindrucd machen Die Guineatauben (Columba guinea Z.), die ich ſo— wohl bei Aai Kaieh al3 auch bei Acrur und Hebo de3 öfteren paarweije angetroffen habe. In ihren Bewequngen ähnelt fie jowohl der Feljen- als aud) der Ningeltaube (C. livia und palumbus Z.), doch hört man bei ihr beim Auffliegen nicht jenes eigentümliche Flügelfchlagen. Sie nijtet auffallender- weile häufig in nächiter Nachbarjchaft des Menſchen. So habe ich fie z.B. in Hebo, einem. kleinen Dorf in der Nähe des jchon üfter erwähnten Aerur in der Nichtung nach Nat Kaieh zu beobachtet, wie jie direft an den Giebeln der Strohdächer der Scheunen und jogar der Eingeborenenhütten ſelbſt ganz zu— traulich und ohne Scheu Vorkehrungen zum Nejtbau trafen und jo in flarer Weile zeigten, wie in alten Zeiten auch Columba livia Z. ſich wohl allmählich zum Haustier entwidelt haben mag. Dieje meine Beobachtungen. entiprechen alfo denen Brehms in feiner Weile. Brehm jagt nämlich in feinen „Ergebnifjen einer Reiſe nach Habeſch“, die ich hier ja immer zum Vergleich ziehe, folgendes: „Die uineataube ift überall jcheu, oder richtiger, vorſichtig. . . Sie ver- meidet den Menjchen ängftlich, läßt fich in der Nähe der Dörfer nicht jehen und flieht vor dem Ankom— menden jchon aus weiter Entfernung.“ Als ich in Acrur weilte, brachte mir eines Tages ein Junge in einem fleinen Rohrkäfig ein Baar erwachjene Tauben diefer Art, welche er auf dem Strohdach einer Hütte Nr. 4 v. Böttiher, Aus dem Leben einiger Vögel in Eritrea. — Birf, Der Bogelfang in alter und neuer Zeit! 29 beim Neftbau überrajcht und gefangen hatte. Auch diefe Begebenheit entjpricht nicht einer angeblich großen Scheu der Vögel! Schon freute ich mich darauf, die Vögel lebend nach Berlin zu bringen und fie dem dortigen Zoologijchen Garten zu jchenten. Aber ich hatte die Rechnung ohne — meinen ſchwarzen ungen gemacht, der mir bei meiner Rückkehr von der Jagd die beiden koſtbaren, interefjanten Tauben — gerupft und gebraten vorjegte! — Ein weniger fojtbares als föjtliches Wildbret lieferten ung Hauptjächlid die Sranfoline, von denen ich im Gebirge Francolinus erkelii Aüpp. häufig angetroffen habe, während in der Sjonnchara da3 Nacktkehlfran- den gegebenen Schilderungen über das Leben diejes vorfichtigen, halb jtorch-, halb ibisartig ſich be- wegenden Vogels habe ich nichts hinzuzufügen. Die pienozenen von Aai Kaieh nannten den Vogel „A—-ah", Eine nicht minder abjonderliche Geftalt ift der Neiherläufer (Dromas ardeola Payk.), den ich am Gejtade des roten Meeres bei Mafjaua zu beob- achten Gelegenheit hatte. Wenn der Vogel auf den Untiefen und Sandbänfen Schneden juchend einher- ging, Jah er entfernt wie ein fleiner Storch aus, beim Fluge ähnelte er wieder mehr einem bis, während er beim jchnellen Dahinlaufen wiederum eine gemwilje Ahnlich- folin (Pternistes rubricollis Rüpp.) häufig iſt. Das eritere lebt paarweije, aber Doch recht Dicht, an den Abhängen der Berge, wo es zwijchen den zahlreichen, um— herliegenden Fels— blöden und im dichten niedrigen Gebüſch gute Deckung findet und fi, Hurtig davonlau— fend und nur jehr un— gern auffliegend, dem verfolgenden Jäger leicht entzieht, jo daß die Jagd auf dieſes Wild nicht die leich- teite iſt. Noch ſchwieriger it die Jagd auf dag Berlhuhn (Numida ptilorhyncha Lickt.), das im Gebirge in jehr großen Stetten Lebt, und deſſen lautes Ru— fen, bejonders abends, von allen Seiten wahr- zunehmen ijt. Liber feit mit einem großen Triel (Oedienemus oedienemus (L.)) offenbarte, wobei ich jedoch gleich bemerken will, daß alle dieje Bergleiche nur zum Teil und bedingt das Nichtige zu treffen ver— mögen! Der Bollitändig- feit halber will ich nicht unerwähnt laſſen, daß ich im März im Tale Stababul bei Nat Staieh einen Wajjerläufer (Totanus ochropus L.) erlegte und bei einem italieniſchenOffi—⸗ zier dortſelbſt eine Nil- gans (Alopochen aegyptiacus (Z.)) auf dem Geflügelhof zwi— ſchen Hühnern und Puten geſehen habe. Von den Vögeln des roten Meeres, welche ich von Der Küſte Mafjauas oder auch vom Bord des ſein Gebaren, bejon- ders bei Berfolgungen, habe ich den jchönen - Schilderungen Brehms nichts hinzuzufügen und möchte jedem, der fich für dieſes Huhn interejfiert, nur dringend empfehlen, darüber in den „Ergebnijjen einer Reiſe nach Habeſch“ nachzulejen. Unjere allbefannte Wachtel (Coturnix cotur- nix Z.) iſt, wenigjtens in den Wintermonaten, eine ebenfall3 ungemein häufige Erjcheinung in ganz Eritrea, in der Sjamchara jowohl wie im Gebirge. Auch über fie ift wohl nichts zu berichten. Unter den Stelzvögeln, die ich in Eritrea beob- achtet habe, ift zunächit ein Silberreiher (Herodias alba (Z.)) erwähnenswert, weil ich ihn in der Gegend von Aai Kaieh in einer Höhe von etwa 2700 m ü. d. M. beobachtet Habe. An gleicher Stelle fonnte ich auch zwei Paare des Schattenvogel3 (Scopus umbretta Gm.) beobachten und auch ein Eremplar erlegen. Den von Brehm und auch) anderen Neijen- Bild 5. Zu „Mein nenes Dogelhaus‘* (j. ©. 14). Dampfer aus beob- achtet habe, jeien hier nur als bejondersinter- ejlante die graufüpfige Möwe (Larus hemprichi Bp.) und der braune Tölpel (Sula fusca Vieill.) genannt, die beide in großer Anzahl angetroffen wurden. „ Der Bogelfang in alter und neuer Zeit! Bortrag, gehalten im Verein für Bogelfunde ſchutz und =liebhaberei zu Leipzig. Don J. Birk. (Fortjesung.) (Nahdrud verboten.) ' alle Einzelheiten der zum Mafjenvogelfang gebräuchlichen Fangmethoden einzugehen, würde zu weit führen; ich will nur verjuchen, in Kürze ein Bild zu geben, wie raffiniert der Menjch, der größte Feind nicht nur der Vögel, ſondern alles Natürlichen, zu Werfe geht, um jeinen Egoismus zu befriedigen. ou Birk, Der Vogelfang in alter und neuer it. Sie drehen ſich um fich ſelbſt und täuſchen da- duch einen fliegenden Raubvogel vor. Die daduch erjchreckten Vögel juchen fich zu retten und geraten Des näheren will ich mich aber hernach mit dem Fang zu Stubenvogelliebhabereizweden bejchäftigen. Der Sitdländer als gewerbsmäßiger VBogelfteller ver- jteht e3, jeinem Yang Erfolg zu verleihen, wie ja die angegebenen Zahlen beweijen. Seine Hauptfang- arten beitehen in drei Methoden und find dies: die Brejeianella, der Roccolo und die Paſſata. Hierzu will ich die Angaben Dr. Hennide folgen laffen: Die Brefcianella bejteht aus einem von Bäumen hergeftellten Gang, der ungefähr den Grundriß eines liegenden Eies hat. Am jpigen Ende des eiförmigen Ganges befindet jich eine Hütte, in der die Jäger verfteckt find. Die Bäume müfjen im Frühling mit der größten Sorgfalt verjchnitten und gebunden werden, jo dab ihre Kronen über dem Gange ein dichtes Dad) bilden. Aſte dürfen in den Gang nicht hineinragen. Die Herjtellung der Fang— borrichtung erfordert einen Zeitraum von wenigſtens vier Sahren. Um den Gang herum ftehen noch einige hohe Bäume. Das Netz ſteht im Gange von oben innen, nach unten außen gejpannt, und erftreckt fi) von der einen Seite der Hittte durch den ganzen Gang herum bis zur anderen Seite. Es beſteht aus drei Lagen, von denen die beiden äußeren, ganz jtraff geipannten, aus dünnem Strick mit 25 cm weiten, vautenförmigen Majchen hergejtellt find, Dieje äußeren Lagen klemmen, da jie genau aufeinander paſſen, das eigentliche engmafchige, dünne Net zwilchen ſich. In der Längsachje des eiförnigen Ganges be- findet fich ein fleiner Graben, in dem ein Geil liegt, das ſich von der Hütte bis zum entgegengejeßten Ende der Brejcianella erſtreckt und dort befeitigt ilt. An ihm hängen Blechſtücke, Lappen und Glocken. Sn den Bäumen der Breſcianella jind Lockvögel in fleinen Käfigen aufgehängt, die zum Zeil geblendet find. Sie loden durch ihr Zwitjchern die vorüber— ziehenden Vögel an, die ſich nun auf die Zweige der Bäume jeßen, die die Brejcianella bilden. Bon dort aus erblicen jie die im Gange der Brefcianella auggeitreuten Futtervorräte, zwijchen Denen andere, angebundene Lockvögel ſich bewegen. Sie fliegen herab, und diejen Augenblick benußt der Fänger, um die Leine mit den flatternden und lärmenden Gegen- ftänden anzuziehen. ntjegt verjuchen die Bögel zu entfliehen, jahren dabei gegen das Locker gejpannte Zwirnnetz, reißen es mit durch die Majche des ſtarken Netzes hindurch und find auf diefe Weife wie in einem Sacde gefangen. Sie werden herausgenommen, getötet oder eingejperrt. in jehr ähnliches Fang— mittel iſt der Noccolo. Er jtellt gewiſſermaßen eine große Brejcianella dar und erſtreckt ſich, bisweilen über mehrere Kilometer. Die Netze werden einfach im Walde unter den Bäumen aufgeipannt, find aber jonjt genau fo fonftruiert wie die der Brejcianella. In der Mitte des Waldes befindet fich die Durch Epheu und Bäume verdeckte Jägerhütte. Der Roccolo wird meiltenteil® an Päſſen angewandt. Hat fich nun, durch Lockvögel und andere Mittel angeloct, eine größere Schar Zugvögel in den Bäumen nieder- gelafjen, jo beginnen die Jäger in der Hütte auf bejonderen Flöten den Schrei des Falken nachzu- ahmen. Zu gleicher Zeit werden eigenartig geformte Schreckmittel in die Luft gefchleudert, die wie ein Korbboden geformt find, durch den ein Stock geſteckt ur NE De De et auf diejelbe Weiſe in die Netze wie bei der Brejcia- nella. Eine dritte Fangvorrichtung ift die Paſſata. Sie wird ebenfalls an Päljen angewandt. Die ganze Einjattelung des Paſſes, die mit niedrigen Bäumen beitanden ijt, wird Durch genau folche Nee abge- jperrt, wie fie bei der Brejcianella und dem Roccolo gebraucht werden. Die Pfähle, an denen dieſe Nege befeitigt jind, ragen aber noch ein gutes Stück über die Baumfronen hinaus und find oben durch ein einmajchiges Drahtneß verbunden, das himmelblau angeftrichen und dadurch nicht weit fichtbar ift. Vor den Neben find auf der Erde und in den Baum— fronen eine Anzahl Lodvögel angebracht. Die heran- fommenden Bögel werden nun durch die Lockvögel angeloct und bald zappeln die worderiten in den Maichen der unteren Nee. Das erjchreckt die an- deren, in wilder Flucht verjuchen jte über Die Baum— fronen zu entfliehen, fliegen mit voller Wucht gegen das Drahtgewebe und ſtoßen ich die Köpfe ein, Es gibt dann noch weniger verheerend wirkende iwagerechte Schlagnete, von denen die gebräuchlichten die Copertoni find. Sie beftehen aus zwei 6 m langen und 2 m breiten Neben, die durch Gewichte oder Federn zuichlagen, jowie der sänger von der Hütte aus durch Seile dieſelbe auslöft. gibt e8 auch noch Die auch bei uns gebräuchlichen Fangarten mit Zeimruten, Dohnen und Sprengel, worauf ich noch einmal zurückkomme. Sch habe dieje verderbenbringenden Großbetriebe des Bogelfanges zu Nahrungszwecen jo eingehend gejchildert, um diejen gegenüber die Harmlojigfeit des Fanges zu Zwecken der Stubenvogelliebhaberei ins rechte Licht zu Stellen. Die in früherer Zeit mit dem Namen „Bogel- herd“ bezeichneten Fangplätze waren nun, je nad) Lage des Plabes und nach den Arten der Vögel, welche gefangen werden jollten, mit Neben, Leim- ruten und Schlingen beſchickt. Wollen wir uns nun den Fangmethoden zuwenden, welche in friiherer Zeit und auch heute noch zum ange von Stuben— vögeln angewendet wurden und werden. Den Dohnen- ftieg, der einen Fang mit Schlingen darjtellt, bei dem die Vögel mit dem Kopfe gefangen, aljo regel— recht erwürgt werden, will ich feiner Graufamteit wegen nicht weiter näher bejchreiben. Die Dohnen tragen, je nachdem aus welchen Material und auf welche Art jie ausgeführt jind, verſchiedene Bezeich- nungen; man unterjcheidet Baſtdohnen, Bügeldohnen und Hängedohnen, die für Bodenvögel und andere laufende Vögel auf der Erde füngijch geitellten werden Laufdohnen genannt. Vortrag feinen Lehrunterricht im Fangen der Vögel geben will, jo möchte ich feititellen, daß eg mir fern- liegt, hiermit meine Zuhörer zum Vogelfang aufzu= muntern, im Gegenteil will ich erflären, daß der Fang aller im Reichsvogelſchutzgeſetz von 1908 unter Schuß geitellten Vogelarten dag ganze Jahr ver- boten if. Ausnahmen können behördlicherjeits nur zum ange von Stubenvögeln und zu wiljenjchaft- lichen Studien gemacht werden, wenn ein diesbezüg— ficher, wohlbegründeter Antrag gejtellt wird; eine BU Er wa Außerdem Da ih in Ddiejem meinen. rs L n Er ae Ban ET el Dun ntraaa SE Zen du dl ar 52 A na on ma Hl Sl nn m ni aan u —— * ü re * * BR me var a» RN N u IT: Birk, D Genehmigung zu erlangen iſt aber ſehr ſchwer und vielfach ein vergeblicher Verſuch. Solche weitgehende Genehmigungen zu erteilen, iſt nur das Miniſterium ermächtigt. Sch möchte daher jeden eindringlich er- ; mahnen, das Vogelſchutzgeſetz, das ja leider jehr lückenhaft und zugleich für uns Vogelliebhaber jehr hart it, zu refpeftieren, wenn es zu gewiljen Zeiten auch manchmal ſehr jchwer fallen dürfte. — (Fortjegung folgt.) F Kleine Mitteilungen. > Verſpätete Zugbögel. Der Schwalbenzug zog fich in dieſem Sahre bis jpät in den Oktober hinein; ich jelbit beobachtete ſtändig noch Rauchſchwalben bis zum 26. Dftober, letztere Beobahtung brachte mir noh 12 Stüc zu Geficht. Bereits am 28. Dftober ſetzte reichliher Schneefall mit einem MWintermwetter ein, trogdem wurden von anderen Beobachtern noch fpäter einzelne Schwalben geſichtet, eine ſogar noch am 1. November. Für die Richtigkeit meiner Beobachtungen kann ich nur die Gewähr übernehmen, was - die anderen anbetrifft, jo muß ich die Verantwortung meinen Gewährsmännern überlajien. Mitte November i wurden noch größere Beitände von Rotkehlchen, Sing— 4 droffeln und Lerchen feitgeitellt. Anfang November wurde noch ein Hausrotſchwanz beobachtet. Mitte November wurden zwei Heidelerhen auf dem Zuge, da am Fangplaß nit Standvogel, gefangen. Desgleihen wurde von einem Fänger um diejelbe Zeit eine Nachtigall gefangen, welche von meinem Gewährsmann aud) befihtint und als Friſch— fang angeſprochen wurde. Trotzdem es ſich um einen Vogel im tadellojen Gefieder handelt, jteht jo ziemlich einwandfrei feſt, daß es ſich bei einem jo jpäten Termin nur um eim aus der Gefangenſchaft entflohenes Eremplar handeln kann. = Leipzig, den 21. Dezember 1919. Joh Birk. Spredhende Papageien im Altertum, Unter den fremden und bis dahın in Europa noch unbefannten Tieren, welche Onefifrit, der Oberbefehlshaber über Alexanders Flotten, 330 Jahre v. Chr. nad) Europa brachte, befand ſich aud ein Papagei von der Art, welche die Naturforicher - Meranderpapageien nennen (Palaeornis Alexandri). Bald nad) ihrer Entdedung wurden die Papageien wegen ihrer Schönheit, noch mehr aber deshalb, weil fie menfchliche Worte nachiprechen lernten, ein Lurusgegenjtand bei den - Römern. Der ftrenge Gato rief einjt im verjammelten Rate aus: „O ihr Senatoren, o unglüdliches Rom! Welche Vorbedeutung für dih! In melde Zeiten find wir ge= - fommen, da wir die Weiber Hunde auf‘ ihrem Schoß er= naähren und die Römer Papageien auf der Hand tragen ſehen.“ Man jegte diefe Vögel in Käfige von Silber, Schildkrot und Elfenbein, und der Preis eines einzigen überſtieg nicht felten den eines Sklaven. Ein eijernes Stäbchen war das Werkzeug ihres Lehrers, indem er fie mit diefem auf den Kopf ſchlug, um fie beim Unterricht aufmerkſam zu machen. Man wählte zu ſolchen Zöglingen nur junge, höchitens zweijährige Tiere, da man fih von der Ungelehrigfeit und Vergeßlichkeit der Alten überzeugt hatte. Vorzüglich lehrte man fie den Namen Cäſar aus- ſprechen. Daß fie übrigens in großer Anzahl nad Rom h gebracht wurden, läßt ſich daraus ſchließen, daß der jchwel- geriſche Kaifer Heliogabalus feine Gäfte außer mit Gehirn von Slamingos und Drojjeln mit Jungen von Nadtigallen und Pfauen, auch mit Köpfen von Bapageten bewirtete und Papageien jogar feinen Löwen vormwerfen ließ. Auch die Lieblinge der Dichter waren die Papageien, und nicht felten wurden fie befungen. Bekannt ift Ovids Elegie auf den E Tod von Gortanas Papagei. Er beflagt darin das Ende des Lieblingsvogeis der Goriana und fordert alle Vögel 0 auf, über den Tod diefes „nahahmenden Vogels aus dem’ öftlihen Indien” zu trauern. Sterbend habe er ausge— - zufen: „Coriana vale!“ (Coriana leb' wohl!) Als Grab: 3 ſchrift ſetzt der Poet diefem geſprächigen Vogel dies Diftihon: Colligor ex ipso dominae placuisse sepulero: Ora fuere mihi plus ave docta loqui. (Diefes mein Grabmal zeigt, - daß ich meiner Herrin gefallen: Wie fein anderes Tier - mar ich zum Sprechen geſchickt) Berlin, 17. Januar 1920. (Allgen. Wegweifer.) ET BL ; 4 fr er Bogelfang in alter und neuer Zeit! — * * Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. 31 Sprechſaal. (Steht den Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) Zum Artifel: Vogel und Imker, Mit Intereffe habe ich die Mitteilungen über Vogel und Imker gelejen. Selbit bin ih durh und durch Naturs, fonar auch Wogelfreund und ebenjo Imker. 25—30 Bienenvölfer überwintere ich ftändig, wie andererjeits auch jo mande Vertreter unferer biefigen Vogelfauna in meinen Käfigen zu finden find, ganz abgejehen von meinen größeren Aquarienz und Ter— rarienanlagen. Leider ift e8 ja eine allbefannte Tatjache, daß es bejonders die Kohlmeiſe auf die Bienen abgejehen bat, aber auch nur dann gefährlid wird, wenn fonjtiger Nahrungsmangel eintritt! Ein typiſches Beispiel hierfür fonnte ich vergangenen Sommer fejtitellen: Kaltes, uns freundliches Negenwetter war eingetreten. Ein Pärchen Kohlmeiſen hatte in der Nähe meines Bienenftandes eine Niſthöhle voll hoffnungsvoller Brut. Bei guter Witterung hatte ic) ſchon tagelang das Neſt beobachtet, was die Alten zur Fütterung ihrer. Jungen herbeijchleppten, wie viele Bienen wohl dabei fein möchten! Sch war aber jehr ans genehm enttäufcht, alS ich alles andere, aber feine Bienen feftitellen fonnte. Da, mit einem Male wurde es anders: Das empfindlih naßkalte Wetter bannte die Inſekten in die Schlupfwinfel — act hungrige Mäulchen mußten aber geftopft werden —, da ſchienen die Meifen fih auf ein- mal meines Bienenftandes zu erinnern, und nolens volens mußte ich feftitellen, daß fait jede halbe Minute ein Bien— fein bald von „ihr“, bald von „ibm“, fein präpariert, zum Niftkäitchen befördert wurde! Natürlih gab es da aud eine Kriegserklärung meinerjeit3S — aber nicht nach Methode aus „Vogel und Imker”, mit der ih mid abfolut nicht einveritanden erfläaren fann! Sehr einfach iſt aller= dings das Totſchießen, aber was wird dann aus jo manchen jungen Vöglein, deren Gltern auf dieſe Weife getötet werden, und von denen man nicht weiß, wo das Neſt ge— baut ift!? Glendiglich verhungern müfjen die armen Ge— fhöpfe — — ein graujames Schickſal! Perſönlich Fönnte ih es auch wirklich nicht übers Herz bringen, ein Neſt voll junger Vögelchen auszunehmen und diefe totzudrücden. .. Ärgerlich ift’S ja auch, dem Stande zuzujehen, wie eine Biene nad) der andern von den Vögeln geholt wird! — — Ich habe mir anders geholfen. Auch ich habe die Meilen weggefangen, fie aber nicht getötet, fondern fie in einen kleinen Finkenkäfig gejperrt, fie eine Stunde lang am Bienenitande aufgehangen und fie dann wieder freigelafjen. Die Wirkung war verblüffend: in großem Bogen flogen die Meilen um das auf einmal fo gefährliche Bienenhaus! Sch glaube auch, daß eine ähnliche Wirkung bei den Rot— ſchwaͤnzchen nicht ausbleiben würde. Sch halte diefe auch ganz ungefährlich für die Btenen! Im Winter helfe ich mir fo: Meine fämtlichen Völker ftehen frei, d. h. fie find nicht in einem bejonderen Bienenhaufe untergebradt. Für die Meiſen aljo äußerft bequem! Dicht vor jedes Flug— loch jedoch ftelle ich einfach einen größeren Schieferitein. Nah meinen Beobahtungen genügt dies vollfommen, die Vögel von jtörendem Herumflopfen am Flugloch abzuhalten. Mer ein Übriges tun will — zumal, wo auch Spechte ge= fährlih werden fünnen —, der mag bei Schnee= und Froſt— wetter Nahmen "mit Drabtgefleht vor die Bienenjchauer aufftellen, wodurd) jede Beunruhigung der Bienen ausge— ſchloſſen iſt. Die Bienen fünnen ungehindert hindurd, für die Vögel find die Maſchen zu eng! Ganz bejonders möchte ich noch betonen, daß eine wirflide Störung und Ge: fahr für die Bienen durch Meifen und Spedte nur im Winter möglih if. In der Hand eines jeden Imkers liegt es aber, dieſe Gefahr bei etwas gutem Willen zu bejeitigen, und zwar ohne die Vögel zu töten! Die paar Bienchen, die zur Zeit der Entwicklung der Völfer den Vögeln zum Opfer fallen, fönnen nie als ernſtliche Schädigung aufgefaßt werden. Taufende Bienen werden in diejer Periode täglich geboren, altersihmwache, abge— arbeitete gehen ſowieſo verloren, und den Imker möchte ich fennen lernen, der mir beweiſt, daß zur Zeit dieſer Entwidlung das Gleihgewidt auf dem Bienenftande durch die Vögel zerftört wird! Barth, Burbach (Württg.). m 3 32 Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. Aus den Vereinen. Die Vereinigung der Liebhaber einheimiiher Vögel zu Berlin hielt am 15. Januar ihre Generalverfjamm- lung ab. Aus dem Bericht des Schriftführers iſt zu ent- nehmen, daß während der Dauer des Krieges Feine offi- ztellen Situngen ftattfanden, jondern nur zwangsloje Zur fammenfünfte. Seit dem 28. Auguft 1919 begann wieder die offizielle Tätigkeit. In den bisher ftattgefundenen Sitzungen wurden folgende Vorträge gehalten. Das Schwarz = plätthen: Herr Rüdert; Der Vogelzug: Herr Böhme; Die Rohrfänger: Herr Böhme; Fußfrankheiten der Vögel: Herr Rüdert; Stodende Maufer der Vögel: Herr Wagner; Unfere Meifen: Herr Böhme; Das Notkehlhen: Herr Leuſchner. Der bisherige Vorſtand wurde per Akkla— mation wiedergewählt. Es find dies die Herren: H. Linke, 3. Vorfigender; P. Rüdert, 2. Vorfißender; P. Böhme, Schriftführer; Herr Dombed, Kaflierer; Herr Allroggen, Bihliothefar. Mit doppeltem Eifer wird die Vereinigung, ihrem Zwed und Ziel: Schuß der Vogelmwelt, Kenntnis der Vögel in Freiheit und Gefangenihaft nachgehen. B. Böhme, Schriftführer. „Aegintha“, Verein der Bogelfveunde zu Berlin. Vereinsfigung am Donnerstag, dem 19. Februar d. J. im Bereinslofal, Stralauer Straße 3, abends 8%. Uhr. Die Tagesordnung wird in der Sitzung befanntgegeben. J. A.: DO. VBorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnmweberjtraße 13T, Berein für Vogelfunde, [Hut und -liebhaberei zu Reipzig. Nächte Vereinsfigung Montag, den 1. März, abends 71, Uhr, im DBereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiiher Steinweg 15. Gäſte ſtets willfommen. SU: oh. Birk, 1. Vorfigender, Leipzig: ©., Eifenader Straße 70. Herrnv.L., Potsdam. Der MWeidenlaubfänger litt an der befannten mit Ab— E T magerung verbundenen Er— nährungsitörung. Er wog 5 g, während das Normalgewicht 8—9 g beträgt. Ab und zu ift die Feftftellung des Körper— gewichtes der Vögel durchaus notwendig. Durch recht— zeittges Eingreifen fann in vielen Fällen die Erhaltung des Vogels erreicht werden. „ Ham 9. P., Chemnit. Das gejandte Stieglih- männden iſt unter denjelben Krankheitserſcheinungen eingegangen wie die andern Vögel. Bet einem erneuten Verſuch iſt in folgender Weiſe zu verfahren. Der Vogel wird in einem Käfig allein gehalten. Er erhält als Ge— tränk gekochtes, wieder erfaltetes Waſſer. Als Futter wird gekochter Hanfſamen gegeben. Nach etwa 14 Tagen werden die anderen Futterfamen — deren Vrobe einwandfrei war — in gequollenem Zuftand neben dem Hanf gereicht. Die Samen werden abends mit faltem Waifer übergoſſen, des Morgens vor der Verabreihung werden die gequollenen Samen zwiſchen Tüchern lufttrocken gerieben. Allmählich wird dann zur völligen Trodenfütterung übergegangen, und zwar in der Weile, daß die Mengen der gequollenen bzw. gefodhten Samen allmählih mehr und mehr ver= ringert und durch trodenen Samen in anjteigender Menge erjegt werden. Herrn R. ©., Turmitz i. Böhmen. Der Stieglitz war ein friihgefangener Vogel, für deſſen Eingewöhnung die vorjtehende Auskunft finngemäß zu beachten if. Das Normalgewicht eines St. von der Größe des gejandten ift 18—19 g. Der gefandte wog 11,5 g. Er litt an einer mit Abzehrung verbundenen Ernährungsftörung. Eine wie große Menge Futters dem einzelnen Finkenvogel gereicht werden ſoll, läßt ſich ſchwer ſagen. Die beſte Kontrolle über die Menge und Zuſammenſetzung des Futters bietet das Befinden des Vogels und fein Ernährungsftand, der EN R J — durch häufigere Wägungen feſtgeſtellt werden muß. — Das Normalgewicht eines Erlenzeiſigs iſt etwa 14 8. Herrn A. M., Sonthofen. Die beiden genannten Bücher find mir unbefannt. Ziergeflügel finden Sie in „Dürgens Geflügelzucht, Berlin, bei Paul Parey“, 3. T. auch farbig dargeitellt. Bezugsquellen für das Gewünſchte fann ich nicht angeben. Herrn A. T., Hannover. ſchnaͤpper war ein Männchen. Herrn D. ©. ©., Rotterdamm. Ich bin leider nicht in der Lage, die geſuchten Vögel nachzumeijen. Herrn 3. Sp., Winterthur. Die Arbeit ift mir fehr willfommen. Für die Zufendung herzlihen Dan. Herrn E., Hetlbronn; Herrn ©. %., Schongau a. L.; Herrn A. U., Düffeldorf: Beiträge dankend erhalten. Herrn G. F, Magdeburg. Anfragen müſſen mit dem Namen und der Adrejfe des Frageitellers unterzeichnet fein. Es ift unmöglid, nach der gegebenen wenig aus— führlichen Beihreibung die Todesurjadhe feitzuftellen. Der Stadaver hätte zur Feititellung der Todesurſache eingefandt werden müffen. Anjcheinend handelte es fih um irgend eine Grnährungsftörung Herrn 9. R., Unterbarmen. Die Frage wird in Heft 5 veröffentlicht werden. Im vorliegenden Heft war das nicht mehr möglid. Herrn F. ©., Seebad. Möndgrasmüden nehmen häufig Mehlwürmer nidt an Daraus hat fi die Praris vieler Pfleger diefer Vögel ergeben, ihnen Mehlwirmer nicht zu reihen. Die nächtliche Unruhe ift für Mönchgras— mücen au eine typiiche Erſcheinung. Es gibt fein Mittel — Der Gejang wird ſich aber wohl jetzt bald ein— tellen. Herrn M., Hamburg. Der Tonftbülbül wird in der Heimat vielfach als Käfiguogel gehalten, auch zu Kampf⸗ ipielen abgerichtet und benußt; wird leicht zahm, lernt den Pfleger bald fennen, fommt, wenn Leckerbiſſen (Mtehl- würmer) gereicht werden, auf die Hand geflogen. Sein Gefang beiteht aus einer Neihe von 3—4 Tönen, welde er in furzen Baufen minutenlang immer in berjelben Ton= lage wiederholt, darauf bringt er in ſchnellem Vortrag ähnliche Töne in verfhiedenen Tonlagen. Im Spätjommer 1891 niftete im Zool. Garten zu Berlin ein Pärchen in zwei Bruten; Net im Kanarienniftförbhen aus Kokos— fafern, Baft, Heu, trodenem Moos, Gelege: 2 Gier; Neft- junges ohne Flaum, bräunlihweiß; Schnabelränder weiß- lid; Aufsuctfutter beftand in Löffelbiskuit, Rofinen, Mehl- würmern, Ameifenpuppen. In den fiebziger Jahren des vorigen Sahrhunderts häufig eingeführt, ſeitdem felten und meiſt einzeln. Herrn L. W., Koblenz. Wer einen Rabenvogel im Käfig halten will, wird diefen ſowohl wegen jeiner Größe wie wegen der Ausdünftungen der großen Vögel faum im Zimmer aufitellen. Der Käfig muß mindejtens 1 m lang, 70 em hoch und 60 em tief fein, mit zwei diden GSibftangen. Bodenbelag wie im Starfäfig. Die genannten Vögel und aud die übrigen Verwandten find Allesfreifer. Ste begnügen fih mit den Reſten menſch— licher Mahlzeiten, fofern ſie nicht übel riechen, fauer, irgend= wie verdorben oder ftarf gewürzt find. Kartoffeln, Ge— müſe, Hülfenfrüchte, Fleiſchabfälle; Brot genügt ihnen. Gut ift es aber, ihnen auch Grünfraut, Objt, Beeren, Getreides förner, allerlei lebende Inſekten, einen toten Sperling, eine Maus u. del. zu verabreihen. Zuſatz von Knochenmehl zum Futter ift ratſam. — Das Beibringen der Heilmittel iſt Schwierig. In jedem Gingeben mit Gewalt liegt eine große Gefahr für die erkrankten Vögel; es ift ſoweit wie möglich zu vermeiden. Die meiften Heilmittel bringt man den Vögeln im Getränf bei. Falls fie das Dargebotene nicht zu fih nehmen, muß man ihnen jedes andere Ge— tränf entziehen, bis fich Lebhaftes Durſtgefühl einftellt. Sie nehmen dann ohne weiteres das Getränf an. Sit bei einer Krankheit Verabreihung erwärmter Getränfe nötig, ſo wird ftet3 nur diejenige Menge erwärmt und gegeben, welche zum Durftlöfhen genügt; nachdem der Vogel ge: trunfen, jedenfall vor dem Erkalten, wird das Getränk wieder fortgenommen. Trinkwaſſer erhalten Vögel, denen erwärmtes Getränk Heilung bringen fol, nit. Meiſt genügt ein dreis bis viermaliges Trinken für den Tag. Der Zwergfliegen- Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermaborf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag ber Creutz'ſchen Verlagsbudhhandlung in Magdeburg. — Drud von .Hopfer, Burg b. M. a N u Bl a Zn Al En a En a LE En a nn — De IE EEE REEW TS EEE N De re Ze Jahrgang XLIX. | N Arrnı — — 3 — Um N Y DIE CEFIEDERTE | WELI: _VOGELLIEBH ABER. Begründet von Dr. Karl Ruß. 14 Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Zur Möwen- und Reıherirage. Von Hauptlehrer Thudium, Cannstadt. Vogelberingung. Von Werner Sunkel. (Schluß.) Meine Rotkehlchen. Von J. Spalinger, Winterthur. Ein Vorschlag, gerichtet an die Leitung sowie an die Mitarbeiter unserer Zeit- } schrift. Von Hans Passig. Der Vogelfang in alter und neuer Zeit! Vortrag, gehalten im Verein für | Vogelkunde, -schutz und -liebhaberei zu Leipzig. Von J. Birk. N (Fortsetzung.) Kleine Mitteilungen. — Sprechsaal. — Aus den Vereinen. — Bücher und Zeit- schriften. — Redaktionsbrietkasten. ‚Abonnementspreis vierteljährlich M.3.—. _ Einzelpreis des Heftes 60 Pig. (6 Nummern mit Abbildungen.) f 36) MAGDEBURG N Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). N we er aaa Unnahme von Anzeigen in ber Sreng’fhen Verlagsbuhhandlung in Magdeburg $ | ſowie tn allen SE RUDREERGENDE EN. ERTEILEN EEE ERTL CET 2 RW Anzeigen. Inſerate für die Nummer der bevorſtehenden Woche müſſen bis ſpateſtens Freitag früh in Händen der Verlagshandlung in Magdeburg fein. * De Pr a R Die 3gefpaltene Petitzeile ober deren \ Raum wird mit 50 Pfennig zuzüglich N 20° Injeratenftener nen N IRRE EETHEEEUTLELEELIEELERTEN se EEE a Bereinigung der Liebhaber einheimiſcher Vögel zu Berlin. Sitzung am Donnerstag, den 1 BE 1920, abends 7 Uhr im Bereinslofal „Zum Alerandriner“, Alerandrinenftraße 37a. Vortrag über ‚Kriegstütterung der Weich- freffer“. Ref. Herr Fink. Vogelltebhaber als Säfte willfommen Der Rorftand. J. A.: P. Böhme, Schriftführer. 127 | Zu verlaufen: 1 Käfig, 1,30 m hoch, 95 em breit und 35 em tief mit 2 Zinfölechfchubladen. Sn 6 Teile abteilbar und zur Zucht vorzüg- lich geeignet. Nehme evtl. Vögel in Taufch. Ebenſo verfaufe eine Hin. Nachtigall 1,0. Angebote find zu richten an [128 Sr. Leppert, Schopfheim i. Baden, MWehreritraße 18. 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Ich erlaube mir, zur Sache noch folgendes mitzuteilen. Zunächſt etwas Perjönliches. Das Hann. Tageblatt, welches, wie es jcheint, einen Auszug aus meiner Arbeit veröffentlichte, legt mir irrtümlicherweije den Titel „Profeſſor“ zu. — As fich gegen meine Zufchrift an die Allgeın. Fiicherei- Zeitung ein Gegner wandte, jchrieb der in ornitho— logiſchen Kreiſen wohlbekannte Pfarrer V. Schuſter zwei klärende Aufſätze. Im erſten verteidigt er meine Stellungnahme zur Möwenfrage, im aweiten bringt er wertvolle Urteile von befannten Fiſcher— meiftern des Bodenjees, die unter ihren Zunftgenoſſen als Sachverſtändige auch in diejer Frage anerkannt find (ſiehe Nr. 24 der Allg. Fijcherei- Zeitung). . Das abjchliegende Urteil diejer Fachmänner ijt für die Lachmöwe, und diefe fommt für das Ddeutjche Binnenland nur in Betracht, fein ungünſtiges. Aller- dings jchreibt Fijchereimeifter Koch (Neichenau), das, wenn am Ufer ſich größere Maſſen fleiner Weiß— filche einfinden, von den Möwen Jagd auf fie ge= macht wird. Einhart (Konjtanz) berichtet, daß nament- lich winzige Sungbarjche, von Raubbarſchen verfolgt, fich an die Wafjeroberfläche flüchten und hier den Mönwen zum Naub fallen fönnen. Beide Fälle können aber in ilchereifreifen nicht tragisch genommen werden, denn die genannten Fiſcharten haben teilweije nur den Wert als Futterfiſche und find von jolch außer— ordentlichen Fruchtbarkeit, daß eine natürliche Aus- leje wiederum nur zum Vorteil der Filcharten und der Fiſcherei dient. In Süddeutſchland iſt ja mancher nicht ablaßbare See und Zeich bekannt, in denen verjchiedene Arten von Weißfiſchen und der Fluß— barjch infolge ungeheurer Bermehrung und Degene- ration nur noch in Zwergjorm auftreten und jo für fiichereiwirtichaftliche Nugung entwertet find. Zudem darf nicht überjehen werden, daß ſelbſt die erjt wenige Tage alte Brut, die in Scharen an der Ober- fläche des Waſſers jich jonnt, inſtinktiv vor der gering- jten Gefahr jich fichert. Schon der Schatten eines über den See fliegenden Vogels verurjacht unter der Friſchbrut einen ſolchen Schrecen, daß fie mit einem Schlag bligfchnell in die fichere Tiefe flüchtet, jo daß eine einfallende Möwe immer zu jpät fommt. Ge— fährlich für die Sungfilche find die lauernden und plöglich zujtoßenden Eisvögel und Neiher. Daß Die Möwe unter den willenichaftlihen Autoritäten auf diefem Gebiet (Forel, Fatio, Dr. Fiſcher-Sigwart, Gruber u. a.) geſchickte und jachverjtändige Für— jprecher hat, ijt befannt, und wir fünnen deshalb auch verjtehen, weshalb ſüddeutſche Staaten das Aus— nehmen der Möweneier verbieten. ‚ur Notiz S. 290 über den Fiſchreiher ſei mir noch ein Wort vergönnt. Im letzten Sommer brachte die Allg. Freiſche-Zeitung eine Notiz üher die Fiſch— reiherhalde bei Zwingenberg a, N. Über diejelbe äußerte ich dann das Heidelberger Tageblatt, der General-Anzeiger don Mannheim, nun auc Die Straßburger Neueſte Nachrichten. Es jcheint, daß ein Naujchen durch den ganzen deutſchen Blätter- wald jtattgefunden hat, und jo ijt zu fürchten, daß der betr. Angelegenheit ungerechtfertigterweije eine Bedeutung beigelegt wird, die jie nicht verdient. Sch wandte mich deshalb jofort gegen die einjegende einjeitige und unſachliche Hetze — leider mit wenig Erfolg. Die betr, Neiherhalde bejteht jeit etiva 400 Sahren. Bor etwa 20 Jahren nijteten dort noch etwa 200 Paare. Soviel mir befannt ijt, ilt der derzeitige Stand wejentlich) reduziert. Unſer württembergiſcher Fiſchereiſachverſtändiger, Prof. Dr. Sieglin, jand aus der Berechnung Der Abſchuß⸗ prämien, daß der Reiher bei uns in ſteigender Zahl überwintert. Während des Winters treiben fich die Reiher (e3 handelt jich bier wohl nur um alte Männchen) dann vereinzelt umher. Es ijt ohne weiteres zugugeben, daß dieſe Vögel zu den gefähr- lichſten und ſchädlichſten Fiſchräubern gehören. In— folge des jährlichen Abſchuſſes und der wenigen noch geduldeten Reiherhalden ſind aber die Vögel bei uns am oberen und mittleren Neckar jo ſelten geworden, daß ſie jeit en hier geradezu zu den Natur— feltenheiten zählen. Das ijt zu bedauern, denn Die Sade hat auch ihre Kehrſeite, abgeſehen davon, daß außer dem fiſchereiwirtſchaftlichen Standpunkt doch auch die vielen andern Intereſſen zu berüd- fichtigen find. Übrigens, wie jeder vernünftige Jäger dem Naubzeug das Necht zun Leben jchon aus jagd- lichen Gründen zugefteht und es als Gejundheits- polizei für das andere Wild jchäßt, jo erfennt auch 34 der einfichtige Fiſchwirt die Bedeutung der gefieder- ten Fiſchräuber. Mer unjere verjeuchten Fiſchwaſſer kennt und weiß, daß unfere Flüſſe, die oft ſtolz die Lebens— ader des Landes genannt werden, aber häufig geradezu ala Kloate dienen müſſen, wird den Wert des Neihers als Waflerpolizei würdigen. Fallen ihm doch viele der kranken Fiſche zur Beute, Exemplare, die durch Infektion eine große Gefahr für ihre Artgenojjen find. Und folche gibt e8 bei ung majjenhaft. Zudem iſt die Neihergefahr deshalb unbedeutend, weil es die Behörde immer in der Hand hat, die jedem be- fannten Neiherhalden betr. der Kopfzahl der Vögel in gemejjenen Grenzen zu halten, und auch) die privaten Beſitzer von Horjten werden fich der allgemeinen Pflicht nicht entziehen. Gegen eine planmäßige Aus- rottung dieſes ftolzen, jchönen Vogels aber wehren wir uns energilch. Bogelberingung. Von Werner Sunfel. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) He den Jungvögeln muß man verjuchen, die Alten zu fangen. Falls irgendein Übertier- ſchutzvereinler jo ein kraſſer Baragraphenmenfch jein und die Fangverbote in den Vogeljchußgejeßen auf die Doch nur vorübergehende „Sreiheitsbe- raubung“ der Vögel bei der Beringung an- wenden jollte, mag der vorjichtige Vogelfreund fich auf die gejeglich erlaubten Fangweiſen bejchränten; wer nicht jo ängitlich ift, tut, was er für richtig hält und kümmert fi) nicht um das törichte Sprüch- wort: „Fischen und Bogelftellen verdarben manchen Sunggejellen!" Sch bejchränfe mich hier auf einige unbedenfliche Zangarten, der erfahrene und gejchickte Bogelliebhaber wird leicht noch andere ausprobieren fönnen; vielleicht komme ich in einer jpäteren Arbeit mal ausführlicher auf den Vogelfang, wie er jich für Liebhaber eignet, zu fprechen. Wenn man Sungvögel beringt, wird man auch gleichzeitig ihre Eltern beringen wollen. Manche Arten wie Schwalben und Höhlenbrüter (Meifen, Spechte, Stare u. a.) fängt man mit einem vors Flug— loh gehaltenen „Schmetterlingsneg“, wie bereit8 gejagt. Bela v. Scedt empfiehlt in der ungarischen Zeitichrift „Uquila” 1912, ©. 369 ein jolches Net mit 40 em Durchmefjer und 80 cm Tiefe und jagt: „Mit diefem Netze konnten dann in jedem Lofale bei Beleuchtung ſämtliche Schwalben eingefangen werden, ohne dab dabei irgendeine ver- legt wurde... . Mittels des Netzes werden die fliegen- den jehr bald eingefangen.” — Wenn man Bruten von Staren und anderen Höhlenbrütern öfters unterjuchen will, lohnt ſich die Anbringung einer Eleinen, in Schienen laufenden Falltür vor dem Flugloch, die durch einen Zweig aufgehalten wird. - Diejer Zweig ſei ein Gäbelchen mit mehreren Mftchen in einer Ebene und einem dazu jenkrecht ftehenden Alt. Den gegabelten Zweig (am beiten von Flieder!) Elemmt man jo durch das Flugloch in die Nifthöhle hinein, daß das einzeln ftehende Aſtchen die Falltür hochhält, die anderen dagegen auf dem unteren Rand. Thudtum, Zur Mömen- und Reiherfrage. — Sunkel, Vogelberingung. ER H de3 Flugloches oder einer Heinen im Innern ange- 4 Sit die Höhle fängisch ge brachten Leiſte ruhen. ftellt, jo tritt ein hineinfchlüpfender Vogel auf die unteren Aſtchen de3 bejchriebenen Zweiges, der obere At, der die Falltür hält, fällt mit nach innen und die Falltür hindert herabgleitend den gefangenen Bogel am Entweichen. Sch habe als Junge auf dieſe Weile Hausipagen gefangen. Die Niftkäften verjieht man am beten mit gut ſchließenden Klapp- deckeln (Scharniere!). Man braucht das Falltürchen und Stellholz nur einzujeßen, wenn man gerade fangen will, fonjt fann man es herausnehmen. Sn Niſthöhlen nächtigende Meiſen ujw. fann man mit diejer einfachen Vorrichtung auch mühelos berücden. — Das Fangen am Neit mit Schlingen und Leim— ruten ijt nicht ratſam. Anders iſt es mit dem Yang von Bodendvögeln (Lerchen, Wildhühner, Sumpf- und Strandgeflügel) in Fußſchlingen am Neft. Wie bei jedem Fang, jo befreie man bejonders beim Schlingenfang die Vögel möglichſt jchnell; es iſt dazu erforderlich, daß man in der Nähe bleibt, auch damit feine zwei» oder vierbeinigen Näuber Beute machen. Meiſt wird der beringende Ornithologe die Vögel außer der Brutzeit fangen, und dazu will ich noch) eine furze Anleitung geben. Eine automatische Fang— vorrichtung, die ich mir als Junge auch ſelbſt er- jonnen habe, beruht auf demjelben Mechanismus wie die zur Falle verwandelte Nijthöhle. Man braucht dazu nur einen möglichit einfachen Käfig mit einer leicht gleitenden Falltür, die ebenjo mit einem mehräjtigen Zweig gejpannt und durch den beim Hineinhüpfen den Zweig umwerfenden Vogel zum Heruntergleiten gebracht wird. Auf den Käfigboren fommt Lodfutter; ich habe bejonders Finken und Stare damit gefangen. — Zum Inſektenfreſſerfang eignet jic) das runde, mit einem Mehlwurm ge- föderte „Nachtigallgärnchen“, das, ebenjo wie der jog. „Meijenkaften“, vielen VBogelfreunden, die ſelbſt Ihon der edlen Vogelftellerei gehuldigt haben, be- fannt fein dürfte Der jehr brauchbare Meijen- faften ijt ein geflochtener Käfig oder Holzfaften mit ſchwerem Klappdeckel. Auf dem Boden jteht in der Mitte ein Pflod, auf dieſen legt man kreuzweiſe zwei Hölzer und hält den Dedel mit einem anderen Holz Hoch, das auf dem Kreuz ruht. Sieht ein Vogel (Amfel, Kleiber oder dergleichen) das auf den Kaftenboden gejtreute Futter, jo jpringt er auf das „Kreuz“, welches durch fein Umfallen auch das Stützholz des Deckels umwirft, und der jchwere Dedel jchlägt zu. J. M. Bechftein empfiehlt den Meijenkajten in feiner 1797 erſchienenen „Gründl. Anwetiung alle Arten von Vögeln zu fangen uſw.“ auch zum Yang der alten Vögel, deren Nejt oder Sunge man zu dieſem Zwed auf den Kajtenboden ſetzt. Der jog. „Schlagbauer“, unter dem fich ein Abteil für den Lockvogel befindet, eignet fich zum Fangen fich heftig anjingender Finken, Gartenjpötter und dergleichen, es fangen ſich aber auch andere Bögel darin, bejonder® Männchen, wenn man ein entjprechendes Weibchen in den Lockbauer ſetzt. Zum Beringen fann man das ganze Jahr hin— durch Vögel fangen, für den Anfänger in der Bogel- ſtellerkunſt ift die Zeit vom Herbſt bis Früh: — t am geeignetjten. Sehr leicht ift der Fang am interlihen Futterplaß; das oft kurz hinterein— ‚ander erfolgende Wiederfangen desjelben Vogels in der gleichen alle beweilt, daß die Vögel Durch Die ‚Beringung nicht verjcheucht werden. Es gibt jehr umftändliche Fangmethoden, die große Netze und die ‚Beteiligung einer ganzen Anzahl von Menjchen er- - fordern. Ein Befannter von mir hat jich jogar eine elektrisch auszulöfende Falle fonfteuiert (und Elagt jetzt über das häufige Verjagen de Stroms). Es gilt aber auch hier der alte Erfahrungsjas, daß das infachjte meift das Beite if. Um nur noch eine schlichte Fangmethode zu nennen, jei auf den Fang von Finfen, Ammern, Meijen, Haubenlerchen, Amſeln u.a. Wintervögeln „unter dem Sieb“ hingewiejen. Auf einem fchnee- und grasfreien Platz wird unter ein mittels eines Hölzchens hochgeftelltes Sieb Futter geſtreut und on dag Holz ein Bind- Jaden gebunden, dejjen anderes Ende der im Gebüjch oder hinter dem Fen— ſter lauernde Vogelſteller in der Hand hält. Seen ſich Vögel darunter, jo wird am Strid gezogen und das Sieb bededt die Vögel. Menn ich bejonder3 auf die Be— tingung von Singvögeln hinwies, - jo tat ich das, weil ich die Vogel- liebhaber am ehejten für berufen halte, E die zarten Kleinvögel zu zeichnen, möchte aber betonen, daß ich. die - Beringung von Flugwild, Naub-, Sumpf-, Strand-, Shwimm- und Wafjervögeln nicht vernach- läſſigt wiſſen möchte, wie auch Thiene- mann fagt: „Um jo reger möge die allgemeine Beteiligung beim Zeichnen ‚größerer Vögel fein. Natürlich muß auch bei diejem ‚Gejchäft mit äußer- fter Vorſicht zu Werke gegangen werden; aber ich glaube, daß mir jeder beiſtimmen wird, wenn ich das‘ Markieren eines Storches „grobe“ Ar- beit nenne im Gegenjat zum Beringen einer jungen Schwalbe." Grundjäglich notiere man ſtets jofort; Drt, Datum, Ningjorte und nummer, Art, Alter - (Gejchlecht) des Vogeld. Beim Beringen jelbit muß man auch bei den kleinſten Ringſorten die Schlaufe auf und zubiegen und mit einer Flachzange feſt andrüden, da ich es erlebt habe, daß z. B. Meilen jonjt den Ring loshämmerten. Als NRingmaterial find wohl durchgängig glatte - Aluminiumringe bei den Vogelwarten in Gebrauch; gegen Spiralringe dürfte wohl neben den um- ſtandlichen Anlegen und der jchwierigen Anbringung der unentbehrlichen Aufjchrift die Gefahr des Hängen- bleibens der Vögel in Gras, Moos, Halmen, dem - Baumaterial des Nejtes uſw. ſprechen; andererſeits ließen ſich Spiralringe vielleicht zum Beringen jolcher Jungvögel benugen, deren Füße noch zu ſchwach für die ihren ausgewachjenen Artgenojjen pafjenden Ringe find; gute Spiralringe würden vielleicht, ohne in - den wechjelnden Vogellauf einzujchneiden, ſich beim - GStürferwerden vom Lauf jich dehnen. Für uns - in Deutjchland kommen die Ringe der Vogelwarte ER RLSER ICE > Ic: WER — —— IT Ka at Mn 7 ih j — ee an * a; — kl Sunfel, Vogelberingung. — Spalinger, Meine Notkehlden. 95 der Preuß. Biologiihen Anjtalt Helgoland (Dr. Weigold) und der VBogelwarte der Deutjchen Ornithologiſchen Gejellihaft Roſſitten, Kuriſche Nehrung (Prof. Dr. 3. Thienemann), in Betracht, für Deutjchöfterreich die Diterreichifche Drnitholog. Station Salzburg, Auguftinergajje (E. P. Trab). Sp erwünjcht die Gründung neuer Vogelwarten ift, jo wenig empfiehlt ſich die Herausgabe neuer Vogel- ringe, falls neugearündete ornithologiſche Inſtitute fi) am Ningverjuch beteiligen wollen. Wenn ich auch nicht vom Ningverjud die Löſung des ganzen Vogelzugproblems er- warte und erhoffe, jo halte ich ihn doch für ein brauchbares Mittel, um die auf andere Weiſe gemachten ornithologischen Beobachtungen zu be- ftätigen und zu ergänzen und eine Menge neuer Tatjahen aus dem Vogelleben fejtzuitellen, und Ztieglig> 4 a aa Zn ur Au en ee u nn u — Birf einen Zweiglein höchftens 20 em entfernt jein. Dieſe jo vorgerichteten, nicht viel mehr als 1t/, m hohen Schößlinge ſteckt man an günftigen Stellen in die Erde und wartet, bi an einem der vorgerich teten Schößlinge die Beeren abgefrejlen find. Sit dies der Fall, jo jchneidet man das als Anflug benußte Zweiglein weg und ſteckt an derſelben Stelle dafiir in eine gemachte Kerbe leicht eine Leimrute; ver - Erfolg wird nach geduldigem Warten nicht aus- bleiben. Diejer Fang ijt ficher und auch ergiebig, wenn rauhes, d. h. injeftenarmes Wetter herrjcht. Auch im Herbjt mit frijchen Beeren läßt ſich diejer - Fang gut anwenden. Die im früheren Zeiten in Thüringen, überhaupt in allen Waldgegenden ge— bräuchlichen jog. Lockbüſche waren intereffant, ge⸗ hören aber durch das ſtrenge Verbot des Fanges jo ziemlich der Vergangenheit an. Wie jpannend iſt die Schilderung eines Thüringer Vogelfängers, der zu Großvaters Zeiten als halbwüchſiges Bitefchchen mit auf den Vogelherd wandern durfte Es gibt eine Menge Bogelherde für verjchiedene Vogelarten, mußten auch verjchiedene Herde errichtet werden, denn i Zeit und Ort des Aufenthaltes der betr. Vogelart bejtimmten auch die Anlage des Herdes. Unter Bogelherd veriteht man eine Fangmethode, bei der größere oder Kleinere Netzwände Verwendung finden, welche durch irgendeine Vorrichtung zum Yuflappen gebracht werden. Als Lockmittel zur Anjammlung der Wildvögel wurden Die bei den Fängern in Ehren - gehaltenen ſog. „Locker“ verwendet; es ſind Dies beſonders ausgejuchte Wildlinge, welche als hervor- ragendſte Eigenschaft viel locken müſſen, damit hier- durch recht viel ihrer freilebenden Artgenoſſen ing Verderben gelockt wurden. Ich jage ins DVerderben, und mit Necht, denn fo poejievoll der Vogelfang - für Zwede der Liebhaberei ift, jo verderbend und _ berwerflich ijt der Fang für den Kochtopf, wie er ja leider in Thüringen und anderen Waldgebieten Deutſchlands in früheren Zeiten ſchwungvoll be- - trieben wurde. Wenn in alter Zeit der Thüringer auf die als Fangherde bejonders günftigen Berge ſtieg, ausgerüſtet mit Leim zur Anlage der „Lock— büfche“, in denen feine mitgeführten „Locker“ ver— deckt Platz finden, wenn er in einem Gefäß mühſam ſelbſt Zee mit auf die Höhen ſchleppte, um nach Herſtellung einer künſtlichen Tränke einen Tränkherd einzurichten, ſo waren es nicht die poeſievollen Reize des Vogelfanges allein, was ihn dazu bewog, ſon— dern hauptſächlich das Verlangen nach Füllung ſeines ſonſt an Fleiſch armen Kochtopfs war das Haupt— motiv. Es würde zu weit führen, wollte ich mich heute mit allen Fangarten eingehend beſchäftigen, es ſind in der Hauptſache umſtändliche Methoden, die in alter Zeit nur gewerbsmäßig betrieben werden konnten. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Armer Heiner Buchfint. Es war in den Pfingit- ferien des Sahres 1919. Das herrlihe Wetter verlocte mich, von Völklingen a. d. Saar, wo id) damals noch wohnte, einen Ausflug in die Eifel zu machen. Gegen abend fam ich in dem ſchön gelegenen Kyllburg an. Am anderen Morgen marjcierte ih von bier auf ſchattigem MWaldwege nad) St. Thomas. Nachdem ich mich dort dur Der Bogelfang a — aleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. 39 ein kräftiges Schinkenbutterbrot geſtärkt hatte, wanderte ich, immer auf herrlichen Waldwegen, am ſchäumenden Wildbad entlang, zum Waſſerfall. Nach kurzer Raſt trat ich den Rückweg an, der mich auf der anderen Seite des Baches, anfangs auch durch Wald führend, dann aber über Felder und durch einige kleine Gebirgsdörfer nach Kyllburg zurückführte. In dem TDörſchen Mohrweiler ſah ich vor einem Bauernhauſe einen Vogelkäfig hängen. Das erregte mein Intereſſe. Ich näherte mich und traf vor dem Hauſe mit der Bäuerin zuſammen, die mir bereitwillig ge— ſtattete, den Käfig und ſeinen Inſaſſen, einen ſtruppigen Buchfinken, näher zu betrachten. Der Käfig hatte die Form der. Flemmingkäfige (Spitzdach) und konnte wohl als Woh— nung für einen Finken dienen. Aber wie ein Zimmer durch zuviel und unrichtig aufgeſtellte Möbel jo verbarri— kadiert werden kann, daß der Bewohner fih kaum darin zu bewegen vermag, jo war auch diejes Finkenzimmer durch eine Unzahl (mindeitens 7—8) non Stäben fo verftellt und unbemwohnbar gemacht, daß der arme Fink ſich faum darin drehen und bewegen konnte, von einem regelmäßigen Sprung oder einem Kleinen Flug ganz zu fchweigen. Und nun fommt etmas noch Geltjameres. Die Ernährung diejes Finken warf alle Anmweifungen und Belehrungen famtlicher Ornithologen und erfahrener Vogelwirte einfach über den Haufen und zeigt gleichzeitig, was ein Vogel: magen. vertragen und an was er fid) gewöhnen fann. Sie beitand nämlih aus — zerdrückten, gekochten Kartoffeln, _ Brot und anderen Küchenabfällen, fein Grünes, feine Körner, fein Wurm. Und dod war das Tierchen, obwohl im Gefteder unanfehnlic, munter und zutraulich (er war aufgepäppelt) und lohnte feine Pfleger mit fleißigem Schlagen. „Er pfeift eſu ſchön“, versicherte mir die Frau, „es ſind una ſchon 30 Mark für ihn geboten worden." Könnte man dod die Kenntnis über Pflege und Haltung der Stubenvögel zu den Landleuten gelangen lafien! Viele würden uns dankbar fein. Daß man außer dem Kanarien- vogel überhaupt not andere Vögel halten fann, und das Elementarſte über ihre Pflege iſt ſowohl den meisten Land— leuten als auch vielen, vielen in der Stadt noch völlig unbekannt. Könnte man wenigitens in jedem Dorf einen Einwohner dazu bewegen, fich die „Gef. Welt“ zu halten! Das Los des armen, kleinen Buchfinfen vor dem Bauern hauſe in Mohrweiler babe ich injofern etwas erträglidher zu machen nefucht, als ich den guten Xeutchen geraten habe, nur drei Sprunghölzchen in dem Käfig zu laſſen, deren Anordnung ich ihnen zeigte, und ihm neben feinem Kar: toffelbrei etwas Rübſen und Hanf zu geben, was fie mir bereitwillig veripraden. Ejjen a. d. Ruhr, Januar 1920. Hans Gravel. Spredfaal. (Steht den Ubonnenten Toftenlos zur Verfügung.) Frage 6: Im Jahrgang 1917 der „Gef. Welt“ hatte Herr Paul G. (Dresden) die Freundlichkeit, uns über die Singneiter bzw. Fachneſter der Grasmücke einige interefjante Mitteilungen zu maden. Ich habe jeine Ausführungen mit großem Snterejje verfolgt. Unter anderm teilte Herr G. mit, daß er auf Wunfh den Fang’ der Grasmücden mitteilen würde. Da ih nun ein großer Freund diejer Vögelchen bin, jo wäre es doch der Wiſſenſchaft wegen jehr interejfant zu erfahren, wie man diejen fchlauen Vögelchen beifommen kann. Ich würde mich in jeder Weile erfenntlich zeigen. Hein. Kraufe. Frage 7: Da ich beabfichtige, im Käfige Zeifige, Stieglige und Girlie zu züchten, bitte ich die geehrten Lejer in folgenden Fragen um Rat: 1) Welhe Mindeſt— maße find für den Zuchtfäfig erforderlih? 2) Wie muß für jede diefer drei Arten von Finfenvögeln der Zuchtfäfig ausgejtattet werden? (Lebende Zweige, Nejtbaumatertal, Niſtkörbchen uſw.) an A Mitteilungen im voraus beiten Dank. ‚ Lehrer, Brandenburg (Havel). Aus den Vereinen. Verein der Bogelfreunde zu Berlin, März d. J, im Die „Aegintha“, Vereinsſizung am Donnerstag, dein 4. Vereinslokal, Stralauer Straße 3, abends 82 Uhr. 40 Tagesordnung wird in der Situng bekanntgegeben. Gäſte berzlichft willfommen. — Da nad der Generalverfamm lung eine Neuauflage des Mitglieder: fowie des Bücherei- verzeichniffes herausgegeben werden joll, werden die ver— ehrlihen Mitglieder gebeten, die entliehenen Bücher der Bücherei bis ſpäteſtens zur legten Sitzung vor der General: verfammlung, alſo bis zum 4. März, zurüdzugeben. Auch Ndreffenveränderungen bitten wir bis dahin dem Inter: zeichneten einzufenden. Anträge zur Generalverjammlung find ebenfalls bis zum 4. März dem Vorftand einzureichen. Der Vorftand. J. A.: DO. Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberjtraße 181IIL, Berein für Vogelfunde, =-hus und =liebhaberei zu Leipzig. Nächte Vereinsſitzung Montag, den 15. März, abends 71, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte jtets willfonmen. J. 4: Joh. Birk, 1. Vorfißender, Leipzig:G., Eifenader Straße 70. Sahresbericht des Vereins der Liebhaber einheimi- ſcher Vögel (Leipzig Weit) Sit: Leipzig-lindenau „Re— ftaurant A. Nürnberger”, Leutfcher Straße Nr. 19. Wie unfer ganzes Wirtichaftsleben, fo leidet auch unfer Vereins— leben unter den ſchweren Folgen des "rieges. Infolge— deifen mußteunfer Verein die Verfammlun im Februar 1917, weil alle Mitglieder bis auf Liebhaber Mar Albrecht ein— gezogen waren, einftellen. Es wurden zum 18. Sanuar'1919 die Mitglieder durch den Vorſtand brieflich au einer General- verfammlung mit Neuwahl eingeladen. Das Wahlergebnis war folgendes: 1. Vorfißender Yıebhaber Bierig 141 Stim= men; Stellvertreter Liebhaber Nürnberger; 1. Kaffierer Liebhaber A. Marſchke 11 Stimmen; Stellvertreter Lieb— haber Albrecht; Schriftführer Liebhaber Shud 10 Stim— men; Stellvertreter Liebhaber Plötzki; Ardivar Liebhaber G. Marſchke; Nevijoren die Liebhaber Reuter und Scholtiſek. Die Liebhaber nahmen alle ihr Amt danfend an. Der 1. Vorfigende gedachte in feiner Begrüßungsrede fpeziell der beiden auf dem Felde der Ehre gefallenen, dem Verein nie aus dem Gedächtnis Fommenden werten Lieb: habern Bernhard Marſchke und Wenzel Peterzilfa, und bat die Verfammlung, zu Ehren der Gefallenen ſich von ihren Plägen zu erheben. Der Verein ruft den beiden Gefallenen ein „Ruhe fanft und habe dank” in die Ewig— feit nah. Auch gedachte der Vorſitzende unferes alten Schriftführers, Liebhaber Mareſch, weldher zurzeit noch in franzöfiiher Gefangenschaft ſchmachtet und mit ſchwerem Herzen an den Tag der Erlöjung denft, welcher ihn, frei von den Felleln nad) Deutihland zu einen Lieben bringt. Der Verein hielt im Jahre 1919 1 ©eneral- und 23 %sereinsverfammlungen im Bereinslofal ab. Dieje wurden insgefamt von 254 Liebhabern befucht. Der Verein zählt 24 aftıwve Mitalieder. In den Berfammlungen wurde fpeziell von den Beobachtungen im Felde und im der Heimat geiproden, auch wurden Vorträge über Liebhaberei, Vogelſchutz, Mauſer und andere Krankheiten gehalten. Vom Verein wurden am Anfang des Jahres jür die Mitglieder wiederum Waldfarten vom Polizetamt Leipzig zum Preiſe von 1,15 Marf bejorgt, damit die Liebhaber die Beob— achtungen unferer Lieblinge in der Triebzeit, im Neftbau, Brüten, Füttern und im Gelang bejjer in Augenſchein nehmen fönnen. Die Balg-, Eier- und Neſterſammlung bat fih im laufenden Sabre nur um eine Seltenheit, und zwar um zwei vom Lebhaber Plötzki in feiner Garten= folonte gefundene Schilvfröteneier, vergrößert. Den Lieb— habern ſteht eine reihe Bibliothek und die „Gef. Welt“ zur Verrügung. Es wurden Ausflüge ſowie ein Stif— tungsfeſt veranitaltet. Der Verein hatte auch Futter— häuſer für den Winter aufgeitell. Es wurde vom Verein Sıreufutter ſowie gutes Sutter für die Lieblinge der Mit- glieder in der Behaufung angejchafft und zum Selbjtfoiten: preis abgegeben. Im Juli v. J. ftarb, von der Lieb— haberei und Beobachtung zu Haufe anaefommen, plötzlich und unerwartet der Liebhaber Joſef Franz; der Verein verior in ihm einen eifrinen Liebyaber, welcher dem Verein ftets ala Vorbild in ewiger Erinnerung bleiben wird. Der Verein ruft ihn ein „Nuhe ſanft“ in die Ewigkeit nad). Es find im Laufe d. J. zwei Mitglieder ausgeſchieden, und zwar eins dur Tod und eins freiwillig Vier Lieb- Aus den Vereinen. — Bücher und Zeitſchriften. — Nedaktionsbrieffaften. a Mr ar = TER 7 EUER FIRE ’ baber wurden neu im Verein aufgenonimen. Der Verein hält feine Verfammlungen nad wie vor im obigen Lofal jeden Donnerstag nach dem 1. uud 15. jeden Monats ab, wozu Freunde, Gönner, Liebhaber und Gäfte herzlichft eins neladen find, J. A.: Der Vorjtand. Nic. Slerid, LeipzigeRtl. = Zich., Neue Straße Nr. 4 Bücher und Zeitfdriften. Die Bogeliprade. Cine Anleitung zu ihrer Erkennung und Erforfhung von Gornell Schmitt und Hans Stadler. ‘Preis geh. M. 3.60, gebd. Mt. 4.80. Das Buch beipriht in feinem 1. Teil ausführlich 15. Vogellieder und macht dabet den Anfänger befannt mit dem Rüftzeug zur Schreibung und Grforihung des Vogelgefangs. Der 2. Teil prägt und umgrenzt die not= wendigen Fachausdrücke und ftellt erſtmals gemwiljermaßen ein Spitem der Begriffe auf, auf denen wiederum der . Schlüffel am Ende des Büdleins fußt. Mit ihm muß es gelingen, die im 1. und 3. Teil aufgeführten Vögel nad) dem Gefang zu bejtimmen. Das Büchlein will auf das ſchwierige Gebiet der Pſychologie der Vogelſprache hinüber- leiten und Anregungen zum Forſchen auf dielem Gebiet geben, nicht bloß dem Laien, jondern aud dem Mufiker, Vogelkundler, Piyhologen und Biologen. Herrn P. J. Duisburg. Die beiden Vögel find Berg: finfen — Fringilla monti- fringilla Z., deren Brutgebiet der Norden der Alten Welt ift. Sie fommen im Herbit in großen Scharen in unfere und auch füdlichere Breiten, um bier zu überwintern. Im Februar und März kehren fie ing Brutgebiet zurüd. Der dunflere Vogel ift ein Männchen, der hellere fann ein junges Männden, aber auch ein Weibchen fein. Im Sommer fann man die Ge ſchlechter gut untericheiden. (Näheres ſ. in „Einheimiſch Stubenvögel“ von Dr. K. Ruß, 4 Aufl.). j Herrn P. B., Berlin. Leider war das Heft 4 fchon im Drud fertig als die Mitteilung über die Vereinsfigung bier einlief Es war daher nicht mehr möglich, fie rechts zeitig zu veröffentlichen. Herrn P. B., Bernftadt. Bezüglich des Stieglitz it im Nedaftionsbrieffaften des Heftes 4 unter „Herrn P. H., Chemnitz“ nachzuleſen. Rübſen ift nicht durchaus notwendig, aber da er von den meiſten Körnerfreſſern nicht ſehr gern verzehrt wird, iſt er ein gutes Mittel, um dem Zufettwerden der Vögel vorzubeugen, zumal er völlig genügt, um einen Vogel der in Betracht kommenden Arten zu er— nähren. Stieglige find wohl etwas jchwieriger einzuge— mwöhnen als Zeifige- Das Nationieren der Futtermittel muß fih auf die Art der zu reihenden Samen nicht, wenig- ftens nicht in eriter Neibe, auf die Menge derjelben be= ziehen. Zu viel frißt im allgemeinen fein Vogel, wohl aber zu viel von einer ihm bejonders mundenden, aber in zu großer Menge genofjen, häufig nicht zuträglichen Samen: art. Näheres ſ. in Dr. Karl Ruß, „Einheimifhe Stuben vögel“, 5. Auflage. Herrn H St, Hamburg. Die Arbeit wird veröffents licht. Die in Ausficht geftellte Arbeit ijt willfommen. Herrn A. U., Düffeldorf; Herm N. ©., Wien; Herrn OD. 8, Berlin; Herrn B B, Bernftadt (Schleften); Herrn Dr. U. A, Stodholm: Beiträge danfend erhalten. Berantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Fr nderlid, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag der Creutz'ſchen VBerlagsbudhhandlung in Magdeburg. — Druck von Hopfer, Burg b. M. A re ’ nr Nr. 5 ’ ER } 18. März 1920. Jahrgang XLX. ZEITSCHRIFT FÜR — VOGELLIEBHABER. Begründet von Dr. Karl Ruß: Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Ornithologische Erfahrungen. Von F. Fuchs, Düsseldorf. Aus dem Leben des Kuckucks. Von Werner Hagen. Meine Rotkehlchen. Von J. Spalinger, Winterthur. (Fortsetzung.) Der Vogelfang in alter und neuer Zeit! Vortrag, gehalten im Verein für Vogelkunde, -schutz und -liebhaberei zu Leipzig. Von J. Birk. N (Fortsetzung) Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkasten. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—., Einzelpreis des Heftes 60 Pig. (6 Nummern mit Abbildungen.) ea ° MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berlin 34697 . ! Pe nn N Annahme von Anzeigen in der N & Erenp’fchen Verlagsbumbandlung in Magdeburg $ fowie in allen Annoncengefchäften. 2 N Anzeigen, | Inſerate für die Nummer ber bevorftehenden Woche müffen bis fpäteftens Freitag früh in Händen ber Berlagshandlung in Magdeburg fein. Die Sgeipaltene Petitze Raum wird mit 50 Pfennig zuzüglich N 20% 3 DI Vereinigung der Liebhaber einheimiſcher Vögel zu Berlin. Sitzung am Donnerstag, den 25. 3. 1920, abends 7 Uhr im Bereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinentraße 37a. Vortrag: „Unfere Lerchen“ (9. Nüdert). Vogelliebhaber als Gäſte willfommen. Der Vorſtand. [161 J. A: B. Böhme, Schriftführer. |&üfige und Gerätfguften. | Suche einige gebrauchte 67 Ü) 0» 82 Schindl.-Käfige für Weich- und Körnerfreffer. Gefl. An— gebote an [16 Heine, Beißner, Düfjeldorf, Bilferallee 129. 2 74 2 Fiemming-Wölbdach-Kälige für Körnerfreffer zu verfaufen. Faſt neu, 30x19&=27 und 40x23x32. Neues Schlag- neß, 31>42. Zufammen 40 4 ohne Porto. Lehrer Solzwig, 163] Leer (Djtfriesland). Futtermittel, | 7. „Ormis“ 17. FreieBezugsvereinigung der Vogel- liebhaber Deutfchlands. ® Reform-Normal ®& Individuelle MWeichfutter nach gütigen Angaben des Herrn Upothefer U. Jena, Biberach Riß. Vollſter Naturfuttererfag mit matürl. Nährjalz und aus den allerbeften Zutaten hergeitellt. Reform-Normaf IT, f. Rotkehlchen, Schwarzplatten ufi., Pfd. 4.00 A Reform-Normal IIL, f. Nadtigall., Sprojier, Schama Pf. 5.25 A Reform-NormalV,f. Droſſeln und Stare aller Art, Pfd. 4.00 A Preiſe freibleibend. Elbweifzwurm, prima, 19198, Pfo. 13.50 „A — ⸗ Ameiſenpuppen, Ia, Tagespr. Ebereſchenbeeren, abgeltielt, „2.60 „ Käferichrot 1918, (100 Gramm) „ 2.00 „ Körner-Miſchfutter für Waldvögel. Hänfling, Fint, Pfd. 3.60 M Gimpel, Stieglitz, Zeiſig, 3.50 „ Lerche, Wachtel, mit Ruppen 3.75 Drnis-Blätter für jedes Mitglieder frei! „Ornis-Haus“, Hallea. S. Südſtraße Jr. 49. Leiter langjähriger Fachmann! Aufnahmepapiere und Preislifte mit Borwort 1 Mark in Maren. [164 Auf Miihfutter 5% Nabatt, n Weißwurm a Ltr. 6,25 M, a Pfd. 12 M, Glanzfaat a Pfd. 4,30 M, Poſtk. 41.4. Marokko- Dirlg, gelb, à Pd. 2,70 M, Poſtk. 23 M. Weise DirfeaPid.3,70.4,Voftt.31,50.M. 165] A. Sckrich II, Waldjee (Pfalz). Mehlwürmer 1000 Stück 22 .%# franko und Verpackung frei. Nur gegen Voreinfendung auf mein Poſtſcheckkonto Nr. 6196, Amt Qudwigs- bafen. Nachnahme wird nicht verfandt. 166] Carl Klaus, Waldſee, Pfalz. geſetzes“ lautet: verbotenen An- und Berfaufs, werfen unterjagt. Erwerbe zu veritehen. Bir offerieren, folange Borrat reiht: Univerfalfutter „Lerkerbiffen“, ganz erſtklg, & 3,50 A. 167 Ameiſeneier, Ia, Pfd. 13 4. Meikwurm, © 12,50 K. Bunarienfutter, hochfein, Pfd. 4 4. Waldvogelfutter, m. Hanf, Pd. 4 A. Papageifutter, erftfl., mit Zirbelnüſſen, Pd. 5,50 M. M D, Waschinski & Co., Bieſenthal bei Berlin. Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 34825. Chemnitz en ae beflügel-Welt, "is Probenummer und Bücherzettel gratis. 1168 Zur gefällinen Beachtung! $ 3 des am 1. September 1908 in Kraft getretenen „Bogeljchuß- In der Zeit vom erften März bis zum erften Oktober ift das Fangen und die Erlegung von Vögeln, fowie der Ankauf, der Verkauf und das Frilbieten, die Vermittlung eines hiernach die Ein, Aus- und Durchfuhr von lebenden jowie toten Vögeln der in Europa einheimiſchen Arten überhaupt, ebenjo der Transport ſolcher Vögel zu Handels— „ Diejes Verbot erjtrect fich für Meifen, Kleiber und Baum- länfer für das ganze Jahr. is Ä Auf Grund diefes können wir vom 1. März am Snjerate betreffend Kauf und Verkauf einheimifcher Vögel nicht mehr zum Aborud bringen und bitten, dies bei Aufgabe von Inſeraten berücjichtigen zu wollen. Unter Feilbieten ift das Anbieten zum Kaufe.oder zu ſonſtigem Somit ift ein ftrafbares Feilbieten auch) dann anzunehmen, wenn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nach ein Tausch angeboten wird, der Anbietende aber tatjächlich zu kaufen bezw. zu taufchen beabjichtigt und die Form des Tauſchangebots nur wählt, um fich gegen ftrafrechtliche Verfolgung zu fichern. Im ſolchen Fällen machen fich ſowohl die anzeigenden Perjonen wegen verbotenen Feilbietens, als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Zeitungsunternehmer der verbotenen Vermittlung eines An- und Verkaufs jtrafbar. Bei Tauſch-Anzeigen ift ausdrücklich anzugeben, was als Gegenleijtung Im Intereſſe unferer verehrlichen Abonnenten bitten wir das Abonnement auf dieBefiederteWeltrechtzeitia erneuern zu wollen. DieGefiederte Melt kann ſowohl durch den Buchhandel, als auch durch die Poft bezogen werden, auch wird diefelbe gegen Einfendung von 5,80 ME, p. Dierteljahr (Ausland nach vorheriger Dereinbarung) von der Creutz'ſchen Derlagsbuchhandlung, Magdeburg, direkt verjandt! Poftihedfonto: Berlin 34687, geboten oder gejucht wird. Eine Angabe des Wertes der zum Tauſch an= | gebotenen Vögel darf nicht erfolgen! Anzeigen nicht aufgenommen werden ! Die Geſchäftsſtelle der „Gefiederten Welt“ Creutz'ſche Verlagsbuchhaudlung in Magdeburg. Unter Chiffre fünnen derartige — — — — Ornithologifhe Erfahrungen. | Bon F. Fuchs, Düffeldorf. i (Nachdruck verboten.) ; 26 ich aus dem Felde zurückkam, waren „Kiſten und Kaſten leer“, die Inſaſſen waren teils ge- ftorben, teils aus Futtermangel in Freiheit gejegt. Da ich mich aber erjt zu Haufe fühle, wenn ein paar Vögel mein Heim beleben, jo faufte ich wahl- (08 zuſammen, was id nur zu erſchwinglichem Preiſe befommen fonnte. Vorerſt erhielt ich nur einige Finfen, deren Haltung ich in den letzten 15 Jahren ganz vernachläffigte, weil ich ausſchließlich Weich- freier fäfigte. Der erjte Nejtling, der mir in die Hände fiel, war eine junge Waldohreule, die ich, mit meiner Frau auf einem Spaziergang durch den Grafen— berger Wald begriffen, fand. Auf eine frühere Arbeit des Herrn Uſinger zu— rückkommend, teile ich mit, daß nicht nur im Stadt- wald, jondern auch im benachbarten Erkrath, die Waldohreule als Brutvogel vorkommt, ebenjo be- merfe ich, dak im Winter 1907/08 ein großer Schwarm Seidenſchwänze den Stadimald belebte. Beſagte Waldohreule entwidelte jich zu einem prachtvollen zahmen Vogel, aber als die Fallen feine Mäuſe mehr lieferten, jegten wir fie, da ſie völlig jelbjtändig war, nachdem ſie zuvor noch unfere eigene Fleiſchration verzehrt, an die Luft. Einem Stieglig-Kanarien-Paar, von dem ich ſpäter einige Baltarde zog, legte ich, als ſich das erſte zu frühe Gelege als unfruchtbar erwies, zwei unbe- brütete Buchfinfeneier unter, aus denen bereit3 nach 12 Tagen die Jungen jchlüpften; da die Stanarie allein, und zwar nur Sämereien fütterte, gingen nach vier Tagen leider die jungen Finken ein. Verjchiedentlich zog ich früher junge Zaunkönige auf, auch in dieſem Sahre gelang mir dies jogar ohne frische Ameifenpuppen. Als die Zaunkbnige jelbjtändig waren, behielt ich zwei, und als jte ſechs Wochen alt waren, erhielt ih von Schülern noch einen etwa 14 Tage alten dazu. Nun erlebte ich eins der ſchönſten Familienidylle in meiner lang- jährigen Liebhaberei. Die älteren Vögel nahmen jich des jüngeren mit rührender Sorge an, jo daß ich nicht jelbit zu füttern brauchte, ja, fie zanften fich um jeden Mehlwurm, aber nicht um ihn zu ver- jpeilen, jondern um ihn dem Stleinen in den Hals y ii ah zu jteden. Im Notfalle fütterten fie auch Miſch— futter, was ſonſt fütternde Weichfreſſer höchſt jelten tun. Auch fchliefen fie dem jungen Vogel zuliebe nicht mehr in der Nöhre, jondern Hutjchelten zu ihm in ein altes Droſſelneſt, ihn jtet3 in ihre Mitte nehmend. Selbjtverjtändlich waren fie als aufge- päppelte Vögel jehr zahm und flogen mir alle drei vergnügt auf Kopf und Schulter. Leider dauerte die Herrlichkeit nicht lange, und ich verlor fie durch eigene UInachtjamfeit. Einen zerdrückte ich aus Ver— jehen mit der Volierentür, die beiden anderen tötete mir bligjchnell unjere zahme Blaumeije, welche mir der Briefträger, der jie Hilflog fand, gebracht. Nicht nad Art der Kohlmeijen, um das Gehirn zu freſſen, jondern aus Eiferfucht und Futterneid tötete fie die zarten Tierchen durch einen einzigen Schnabelhieb, die bis dahin einträchtig mit ihr aus einem Napfe gefrefjen. Alſo Vorſicht mit Blaumeijen, bei mir fam die Neue zur jpät. Wir waren über die Meije jehr erboſt und ſchwankten erſt, fie frei zu laſſen oder zu töten, wie unjer -aufgeregter elfjähriger Einziger vorjchlug. Am Ende behielten wir den Vogel doch, der fich zum größten Unikum entiwicelte, daS ich je bejejjen. Die Meije tyrannijiert die ganze Familie, wen fie wäh- rend des Nachmittagfaffees ihren Freiflug hat, fie fliegt auf die Hand, die den Biljen zum Munde führt, klammert fich an meinen Schnurrbart, um auf diefe Weije etwas zu räubern. Alles Eßbare iſt auch ihr genießbar, erhält fie nichts, jo fliegt fie irgendeinem Familienmitgliede auf den Kopf, gleitet am Haar bis zum Ohr herab, um fejt darin zu fneifen, das fann fie jehr empfindlich, jogar blutig. Fliegt fie ing Nebenzimmer, wo der Sunge bei der Schularbeit figt, Hört man legteren öfters rufen: „u, mach’ daß du wegkommſt.“ Werden ihre An— griffe abgejchlagen, jo hängt ſie ſich an irgendeinen Nagel an der Wand und reißt ein Stücd Tapete ab, ihre gejtellte Haube und ihr Schelten verraten deut- lich, dal ſie genau weiß, daß jie etwas tut, was fie nicht darf. Drei junge Roſenmeiſen zog ich ebenfalls glatt ohne friiche Ameijenpuppen groß, jie wurden recht zahm, aber da ich troß des großen Flugraumes (etwa 2:1:1m) die Schwänze nicht tadellos bielten, jegte ich fie im benachbarten Ditparfe aus. Es war dieg an einem Sonnabend. Als ich am 6:3 42 Fuchs, Ornithologiiche Erfahrungen. — Hagen, Aus dem Leben des Kududs. folgenden Morgen Herrn Pracht bejuchte, brachte ein Kind einen Vogel, „Herr Pracht möchte das zahme Tierchen in die Voliere jegen, Vater hat es im Oſtparke gefunden”; e3 war eine meiner Roſen— meifen. Man fieht, daß man mit dem Ausſetzen zahmer Vögel vorfichtig fein muß. Eine aufgepäppelte Dorngrasmücke ſetzte ich letzten Sommer in einem größeren eldgebüjche aus. Da ich zur Zeit täglich das Gebüſch paſſierte, konnte ich feitftellen, daß ſich der Vogel, troßdem er im Boll- befig feiner Flugkraft war, wochenlang darin auf- hielt, Blieb er in den erjten Tagen jo zutraulich, daß ich mich ihm auf 50 cm nähern fonnte, ſo ver- wilderte er glücklicherweife mit der Zeit. Über feinen Vogel find die Anfichten wohl jo geteilt wie über das Allerwelts-Rotkehlchen. Aber wie verſchieden dieſe Tiere auch find, konnte ich jo recht an meinem jegigen beobachten. Im Frühjahr erhielt ich einen Friſchfang, der Vogel war jofort ruhig, fraß am zweiten Tage Mijchfutter, am dritten nahm er den Wurm aus der Hand, und am folgen- den Tage fang er jchön und laut. Als dann der frühe Novemberjchnee alles zudecte, jtand ih am Tenfter und dachte darüber nach, daß wohl viele Vögel umkommen würden, da — gleichjam, um mir das Gegenteil zu beweiſen — trillerte laut und lieblich im Garten ein Rotkehlchen. Am jelben Abend ſaß der Sänger in meinem Heim im verhüllten Bauer. Dieſes Tier ift nun das Gegenteil des Frühlings- vogels; was ich noch bei feinem Notfehlchen brauchte, ich mußte es ftopfen, denn es verweigerte ſelbſt Mehlwürmer und Beeren. Heute iſt es eingewöhnt und jeßt den Gejang jchon leiſe fort, den es im Schneegeftöber ertönen ließ. Mangels friiher Ameijenpuppen gewöhnte ich eine Nachtigall mit Köcherfliegenlarven ein, der Vogel jang nur wenig, und zwar nachts, blieb auch dumm— jcheu, deshalb gab ich ihm die ‘Freiheit. Aus Liebhaberhand erhielt ich ein gutes Schwarz- plättchen, der Überſchlag ift zwar mäßig, doch der Borgefang Schön mit Nachtigalltouren. Wie Häufig bei länger gefäfigten Schwarzplättchen, waren die Federn wie Straut und Rüben gewachjen. Während der Maufer ſetzte ich den Vogel täglich der Sonne und der frilchen Luft aus, änderte jein Futter, und fiehe da, der Verſuch gelang, der Vogel wurde aalglatt. Aus dem Teben des Kududs. Don Werner Hagen. (Nahdrud verboten.) ie Lebensweife mancher Vögel it im unjern deutjchen Gauen nicht üllerall gleich. Mitunter ändert fie auch im Laufe der Zeit je nach der An— paffungsfähtgfeit der Art ab, Wenn daher ein jo vorzüglicher Beobachter wie Mar Nendle in feinen jehr lejenswerten „Beobachtungen und Studien über heimijche Vögel“ vom Kuckuck jchreibt: „Der Kudud ift ein überaus jcheuer und wilder Vogel, deſſen Ruf wohl jedermann fennt, deſſen Gejtalt aber den meilten Leuten unbekannt ift,“ jo bat das nicht allgemeine Gültigkeit. Es hätte heißen müffen: „Der Kudud it in Waldgebieten ein überaus fcheuer Vogel.“ In unſern herrlichen norddeutichen Wäldern ilt es mir nur jehr jelten gelungen, mic) einem rufen- den Kuckuck auf kurze Entfernung zu nähern. In den reizvollen norddeutjchen Waljergebieten aber ift diefer Vogel abjolut nicht jchen. Im Walde ge- braucht er ja auch ein großes Wohngebiet, iſt daher hier nur verhältnismäßig ſelten. In den Waffer- landfchaften, joweit Bruch- und Schilfwälder fie be- leben, ift er ein jehr häufiger Vogel, der jich dem Menjchenauge frei Darbietet. Freude, den al® Stimmenforjcher befannten Prof. Boigt in das Gebiet unjerer Wafenig bei Lübeck zu führen. Er erzählte mir, daß er auf feinen vielen Fahrten in Deutjchland den Kuckuck noch nie fo häufig beobachtet habe. An einer Stelle hörten wir gleich- zeitig drei Weibchen Fichern. Die über den Strom mwechjelnden Weibchen waren von zwei bis Drei Männchen begleitet. Die Vögel laſſen ſich — frei auf Erlen ſitzend — nahe anfahren, überfliegen auch in furzer Entfernung die Boote. Aus Dftholitein liegen mir ähnliche Beobachtungen vor. Auch in den Kögen bei Hujum, wo der Kuckuck gern auf Telegraphendrähten ſitzt, zeigt er ein recht vertrautes Benehmen. Bei Lübeck ift der Kuckuck wie Singdrofjel und Ningeltaube zum PBarkvogel geworden. In meinem Buche über „Die Vögel des Freiſtaates und Fürften- tums Lübeck“, Berlin 1913, ſchrieb ich: „Er fommt bei der Lachswehr vor und geht auf den zweiten Wal, wo er zu Häupten der Spaziergänger 1902 ungeniert fein Wejen trieb; 1903 hauften drei Stüd auf der Falkenwieſe und in den angrenzenden Gärten. Im Fehlingihen Park ftellt fich feit langer Zeit alljährlich einer ein, von wo aus er bis nahe Der. inneren Stadt jtreift.“ Sm legten Sahre hat er ſich noch an andern Stellen angefiedelt. So iſt er 1918 auf dem dritten Wall vielfach gejehen. Seit zwei Jahren bewohnt ein Paar die Gärten der Noefjtrake, von wo aus e3 in den Stadtpark ftreicht. Auch fol er den Srempelsdorfer Park bewohnen. Ein Bekannter hat in feinem benachbarten Garten ein Weibchen und zwei Männchen gehabt. So hat aljo der Kudud im Norden, Weiten und Süden Lübecks ich zu einem Parkvogel umgewandelt. Es wäre jehr interejjant zu erfahren, ob auch in andern Städten gleiche biologijche Abänderungen feit- gejtellt find. Ich Hoffe, daß fich aus dem Xejer- treife Stimmen melden werden. Gleichzeitig möchte ich auf einige andere biologijche Eigentümlichfeiten de3 Kuckucks hinweiſen, die mir neu erjcheinen. Es gibt typiſche Dämmerungsvögel, die ihre Balz- rufe nur in den Nachtſtunden hören lafjen, wie Nachtſchwalbe, Waldohreule u. a. Einige Dämme- rungsvögel laſſen aber ihre Rufe auch regelmäßig am Tage hören, wie Waldfauz, Bekaſſine. Hingegen gibt es Tagvögel, die aud in mondhellen Nächten ihre Stimme erjchallen laſſen, wie Heidelerche. Auch der Kuckuck gehört in diefe Gruppe. So fonnte ich das in der benachbarten Roekſtraße hauſende Exem— plar vielfach in hellen Mondnächten zwijchen 12 und 2 Uhr nachts fast ununterbrochen rufen hören. Am 28. Mai d. 3. lag ic) mit einem befreun- deten Ornithologen am Ausfluß de Landgrabens in Kürzlich Hatte ich die’ Hagen, Aus dem Leben des Kuckucks. 43 die Wakenitz. Vor uns befand fich eine mit Erlen- Vogel ſpringt ab, zieht die Füße ing Gefieder, jchnellt büfchen beftandene Schilfwieje. DieRohrhalme reichten wie ein Brummkreiſel in der Luft halb um ſich etwa kniehoch. Ein Kuckuck fußte in 20 Meter Ent- ſelbſt, ftrectt die Füße vor und ſitzt dann auf der- fernung in einer Erle und ließ fich mit ſechsfachem ſelben Stelle in gegengejegter Richtung. Prismenglas jo genau beobachten, dab man alle Außer den von Nendle angegebenen Stimmen - Einzelheiten, die gelben Füße, die lebhaften Augen, „Hachachach“ und „Kuckuck“ hat das Männchen noch Har jehen konnte. Der Vogel flog niedrig über die eine dritte. Wenn das Männchen das Weibchen Wieſe, in gleicher Entfernung von uns bleibend. treibt, oder wenn in der Nähe ein Weibchen „Eichert“, Plöglih rüttelte er etwa zwei Meter über dem dann ruft es dreijilbig „Kaukauku“. Der Ton liegt Schilfe nach Turmfalk- reſp. Seejchwalbenart. Er auf der zweiten Silbe. Mitunter geht das „Kuckuck“ ſenkte fich dann nieder, daß ji die Halme bogen in „Kaukauku“ über, wenn nämlich plöglich ein und fam mit einer langen Naupe hoch. Wir hatten Weibchen erjcheint oder ein Nebenbuhler auftritt. furz zuvor im Schilf eine derartige grasglucenähne Daß „die genaue Beobachtung des rufenden Kuckucks“ liche, behaarte Raupe gefunden. Sie war ung aber bier nicht „recht jelten und ausnahmsweiſe“ zu ge- ins Waſſer gefallen. Daher fann ich die Art nicht nießen ift, brauche ich wohl nicht mehr bejonders angeben. zu betonen. RXR Der Kuckuck flog zur Erle zurück; die Raupe Infolge der Häufigkeit des Kuckucks haben die hing lang vom Schnabel herab. Im Sitzen ſchüttelte Vögel an der Wakenitz jegliche Scheu vor ihren taubvogelähnlichen Schmarpgern . ver- loren. Das ijt aber nicht überall der Tal. Ar der Untertrave ſah ich einmal das Gegenteil. Ein Kuckuck war vom Walde in die am Traveufer jtehenden Eichen geflogen. Bei feinem Nahen erhob fich großer Lärm. Die Goldammern jtürzten vom Felde in die Büſche. Die Meijen zeterten auf- geregt. Ob de8 Lärms Dompfaf> re Lada Yo Zu nie Ya ae ee ee A HR —— in der Welt jo neugierig iſt als dieſer. So wird er denn aus Neugierigteit dahin Fommen, um zu ſehen, was ihr da gemacht habt. Man muß auch ie Falle jo richten, daß der Vogel die Mehl-Würmer, ie an die Stect-Nadel geſpißt find, jehen fan. Zu merken ift, daß, wenn etwa die Nachtigall hinweg flieget, derweilen daß man die Falle richtet, man ich, ſolches nicht beirren laſſen, jondern vielmehr die Falle vollends richten fol, und fich hernach ein wenig davon entfernen. So wird es nicht lange n, bis der Vogel wieder an den Ort kömmt Wenn man jo weiter in dem intereljanten ‚ jo mutet es einem an, als hätte der * heute noch eine Nachtigall gefangen, denn ſie iſt ja leider neben dem Rotkehlchen derjenige Sänger, der fich am leichteften mit einem Wurm 'betören läßt. Es gibt außer den angeführten Zangmethoden noch eine Fülle derſelben, jo der „Meiſentanz“, „Lerchen— ftrih”, Lerchenſpiegel“ uſw., worauf einzugehen zu weit führen würde. Nur eine leicht ausführbare Methode, einige Arten, wie Zeiſige, Meiſen, Gold— Hähnchen ufw., leicht zu fangen, iſt die im Volks⸗ miunde mit „Tupfen“ oder „Dietſchen“ bezeichnete. Man nimmt einen einige Meter langen Stod, macht oben einen Kerbfchnitt und ftedt eine Leimrute hin— ein. Damit laſſen ſich aus einer Zeilig-, Gold— haähnchen-⸗ oder Meiſenſchar mit Leichtigkeit verſchie⸗ dene Exemplare betupfen und fangen. Dieſer Fang laͤßt ſich nur bei denjenigen Arten, die ein wenig ſcheues Weſen vor dem Menfchen zeigen, ausführen. cotzdem meine Ausführungen jo ziemlich lang find, kann nicht von einer erjchöpfenden Behandlung des Vogelfanges der alten und neuen Zeit geiprochen werden. Nur eins wollte ic) mit meinen Ausfüh— rungen bezweden, und das ijt nicht etwa, Gie auf die Reize des Vogelfanges zu Liebhaberzweden auf- merkſam zu machen und Sie dazu zu verleiten, nein, nur eine Anregung wollte ich geben, daß jeder ſich mit diefem intereffanten Thema auch jelbit ein- mal eingehender bejchäftigen möge. Der Standpuntt, auf dem ich ftehe, ijt der, daß ein wirklich wahrer Vogelliebhaber auch fein eigener Vogelfänger jein sollte. Doch die Achtung vor dem Geſetz gebietet ung, die leicht durchbrechenden Anwandlungen mit wehmütigen Gefühlen zu unterdrüden Nur das eine will ich verraten, daß die Liebhaberei jo recht ihre edlen Züge demjenigen offenbart, Der es verſteht, ſich für feinen leeren Käfig den gefiederten Liebling auch ſelbſt zu bejchaffen, denn es erjordert nicht nur Naturfenntniffe, jondern auch jolche Der in Betracht fommenden Vogelarten. In der Voraus- ſetzung, daß Sie mit mir gleich fühlen und denfen, erübrigen fich die Worte, die ich im dieſem Punkte noch an Sie richten möchte. Gleichzeitig danke ich Ihnen für Ihre aufmerkſame Gefolgſchaft und ſchließe hiermit meinen Vortrag. > ee En a N BE! Birk, Der Vogelfang uſw. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. 47 Kleine Mitteilungen. Bom Steinrötel. Obwohl anfprudslos in Fütterung und der ganzen Lebensweiſe, ift es eine auffallende Er— ſcheinung, daß diefer in gejanglicher Beziehung ganz her— vorragende Vogel In Liebhaberfreifen wentg befannt und u finden ift. Selbft in Vogelbandlungen Deutſchlands ift er ein jeltener Gaſt. Das Steinrötel, auch Steindroffel genannt, iſt ein Schön gefärbter Vogel, der mit dem Ber nehmen unferes Hausrotfhwanzes viel gemein bat. Gr maufert zweimal im Jahr und trägt fein Gefieder immer ihmud. Alte Wildfänge bleiben lange ungeltüm, veritoßen fih das Gefieder, fingen längere Zeit nicht und geben häufig ein. Ste müſſen in zwedmäßig verhüllten Drojiel- käfigen gehalten werden und erhalten als Eingemöhnungs= futter nur frifhe Ameifeneier ohne jeden weiteren Zuſatz. Das Steinrötel badet wenig. Die größte Aufmerkſamkeit muß den Füßen, an welchen diefer Vogel jehr empfindiid) ift, zugewendet werden. Um Krämpfe an ben Füßen, welchen dieſer Sänger gerne ausgeſetzt iſt, zu vermeiden, empfiehlt es ſich, an den Breitfeiten des Käfigs der ganzen Breite desjelben entjprehend 3—10 em breite Bretten anzubringen, auf welden das Steinrötel mit Vorliebe ruht, fi jonnt und wo es auch fingt. Das Umgipjen der Sitz⸗ Stangen, Einlegen eines Steines in den Käfig uſw, ift das durch überflüffig geworden, NIS Futter haben ſich beivährt: Ameifeneier und etwas Weißwurm mit geriebener Möhre, Kafequart, feingehackte Apfel und Birnen, täglich 4 bis 6 Mehlwürmer in der Gejangszeit. Größte Neinlichkeit, Ab— halten von Zugluft ift erite Bedingung für das Gedeihen diefes Vogels. Der Gelang ertönt in der Regel von Weihnachten ab, wird täglich lauter und beſteht in einem heiteren Geplauder, vermiſcht mit angenehmen Slötentouren und mit Nahahmungen von Strophen aus dem Geſange anderer Vögel verwebt. Mein Steinrötel ift zwei Sahre aefäfigt, ein Karpathenkind, bringt das Gezwiticher der Schwalben, verſchledene Rufe der Singproffel und Amfel, den Waſſerſprudel im Gefang der Nachtigall, den Finken⸗ und Schwarplättchenſchlag und kommt jo zur angenehm— ften Abwechſtung in jenem Vortrag. Am beiten eignen fi zur Käftgung jüngere Wildfänge oder aufgepäppelte unge, wenn fie zu guten Sängern gebradit werden, mo fie ihr Nahahmungstalent entiprechend verwerten fönnen. Das Steinrötel erfreut außer durd) feinen lieblichen Geſang durch jein firres Weſen und tft deshalb allen Vogellieb⸗ habern beſtens zu empfehlen. G. Lamperöberger, Schongau. Fruͤhjahrsbeobachtungen. Am 16. Januar fehrten die Stare, die meine Kaſten am Haufe bewohnen, zurüd und reinigten diefe. Am 16. Februar vernahm ih bei einem Spaziergange in die lippiſchen Berge von der Spige einer Buche den erſten Gejang der Miiteldroffel, beobachtete nah Norden zurüdziehende Notdrofjeln und Bergfinfen, vernahm ferner den Gejang einer Lerche und eines Bluthänflings. Am 17. früh hörte ic) den erſten Gejang der Amjel. Riſchenau (Lippe), 18. Februar 1920. Arndt. Frühzeitiger Amfelgefang wird aus den verſchieden⸗ ſten Gegenden Deutſchlands gemeldet. Beobachte nun den zweiten Winter ein Goldammer⸗ männchen mit vollſtändig weißem Schwanze. Schotten Geſſen), 11. Januar 1920. Lang. Aus den Vereinen. Berein für Vogelkunde, ihuß und -liebhnberei zu Leipzig. Montag, den 29. März d. J„ abends 7% Uhr im Sereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Stein- weg 15: VBortragsabend. Referent: Herr Studienrat Prof. Dr. A. Voigt über das Thema: „Die Sprade der Vögel”. Gäſte zu diefem Abend herzlichit willfommen. % 4: Soh. Birk, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eiſenacherſtraße 70. Der Berein für Vogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig beging am 15. Sebruar im Saale des Lehrer— vereinshaufes jein 22. Stiftungsfeit. Aus der Fülle des Sebotenen jei vor allen das Urvieh der Vereins „Herr 48 Vogelmaler” Otto Winkler hervorgehoben. Sein reiche haltiges Können als Dichter, Komiker, Yumpenmaler uſw. zog ſich wie ein goldener Faden durch das ganze Pro— gramm. Ganz beachtenswerte Leiltungen braten aud) die Herren Kuhn und Kühn als mufifaliihe Clowns. Die Damen Böttcher und Lindner erfreuten als Lieder— fängerinnen. Reichen Beifall erntete Herr Götze mit feinem prachtvollen Tenor. Der 1. Vorfigende Herr Birk kenn— zeichnete mit fernigen Worten die Ziele und Zwede des Vereins. Leider wurde dur die frühe Volizeiltunde dem nachfolgenden Tanz ein baldiges Ende gelegt. Mögen dem Verein noch viel jolhe ſrohen Feſte als Lohn feiner ideellen Beitrebungen blühen. Rob. Kühn. „Negintha“, Berein Der Vogelfreunde zu Berlin. (E.V.) Vereinsfiung am Donnerstag, dem 4. März, abends 81/, Uhr, im Vereinslofal, Stralauer Straße 3. Tages— ordnung: 1. Verlefung des Sitzungsberichts der lebten Situng; 2. Ornithologifhes; 3. Anmeldung neuer Witz glieder. Aufgenommen find: Herr und Frau Prowe aus Moskau, zurzeit Berlin; Herr Ingenieur Scholz, BerlinSW, Mosftraße 8; Herr Freiherr v. Hoyningene Huene, zurzeit Nauen; Herr Wedemayer, Berlins Schmargendorf, Misdroyer Straße 13 und Herr Hammer, Charlottenburg, Oldenburger Straße; 4 Gejhäftliches, Allgemeines, Fragelaften. Gäfte willtommen. — Am Sonntag, dem 14. März, findet eine Bartie nah Strauss bergsZTiefenfee ftatt. Abfahrt Schlefiicher Bahnhof vor: mittags 81%, — Am 18. März findet die diesjährige Ge— neralverfammlung abends 81/. Uhr im Vereinslofal, Stra— lauer Straße 3, ftatt. Tagesordnung: 1. Verlefung des legten Sitzungsberichts; 2. Bericht des 1. Schriftführers; 3. Bericht des Kaflierers; 4. Bericht der Reviſoren und Entlaftung des Kaffierers und der übrigen Vorjtandsmits glieder; 5. Wahl des Vorftandes; 6. Wahl der Reviſoren und der Kommiflionen; 7. Verſchiedenes. Anträge zur Generalverfammlung find bis zur erſten Sitzung im März, aljo zum 4. März, einzureichen. Desgleihen find bis dahin alle entliehenen Bücher der Bücherei beftimmt zurüdzugeben. Es wird gebeten, die Vereinsanzeigen genau zu verfolgen, da wir jedenfall3 mit Beginn des neuen Geihäftsjahrs einen Rofalwechjel vornehmen. Der Borftand: J. N: Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberftraße 15HL, Verein Der Vogelliebhaber zu Kiel bon 1591. An der legten Monatsveriammlung wurde bejchlojjen, zur dauernden Erinnerung an die Vereinigung der beiden Kieler Vogelauchtvereine von dem Kunftmaler Herrn Karl Neunzig eine fünftleriihe Tafel mit Vogeltypen anfertigen zu laffen, die ein Schmud unjers Vereinszimmers fein fol. Auf der legthin ftattgefundenen Vorftandsfigung wurde angeregt, unſern bereits 110 Mitglieder zählenden Verein beim Amtsgericht eintragen zu laflen; über diefe Frage fol auf der am Freitag, dem 27. Februar ftattfindenden Monatsverfammlung Beihluß gefaßt werden. An dieſem Abend findet auch ein Vortrag, die Bogelfreiftätte „Frieschen“, mit Bildern ftatt, gehalten von unjerm Vorfigenden, Herrn Dberleyrer Dr. Shünde. Der Saal iſt geheigt. Ale Mitglieder- erſcheinen! Schmidt, 1. Schriftführer. Herrn F. P. Dietzenbach (Hefjen). Um die Mitteilun— gen, welche „dem kritiſchen Auge des gewillenhaften Be- icht jtandhalten, nicht noch weiter zu vermehren, obachters“ werde ih Ihre Einſendung nicht zum Abdruck bringen. In der angezogenen Mitteilung könnte dem Lejer nur die Angabe auffallen, daß um Weihnachten herum in einer Wildbret- handlung neben Stodenten und Schnepfen aud eine große Rohrdommel zum Verkauf auslag. Ein „mit kritiſchem Auge ausgeftatteter gewiſſenhafter Beob— Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. — BE WERTEN. © achter”, der Einſender nimmt diefe Eigenschaft für ich in Anfpruch, wird nun, wenn er eine Mitteilung, wie die obige, lieft, nicht ohne weiteres den Verfafjer folder Mit- teilungen als Märchenerzähler und dergleichen hinitellen, fondern wird in feiner Gewiſſenhaftigkeit einmal die Lite ratur durchſehen und mit fritiihem Auge feftftellen, ob dergleichen möglich ift. Er würde dann, wenn er die aus— gezeichnete „Vogelfauna der Nheinprovinz” (der Verfafler der Mitteilung wohnt in Düffeldorf) von dem leider im Weltkrieg gefallenen Dr. Dtto le Not durchfieht, folgendes gefunden haben: Befajfine „an vielen Stellen über— wintert ſie auch alljährlich in wechlelnder Zahl”; kleine Sumpfſchnepfe „einzelne überwintern auch““ Walde ſchnepfe „alljährlich überwintern Waldfchnepfen an vielen Orten“. Und nun zur großen Rohrdommel. 8 heißt es „überwintert einzeln wohl regelmäßig; jo wurde noch am 20. Dezember 1903 bei Machen und am 24. Dezember 1903 beit Emmerich je ein Eremplar erlegt. Außerdem find mir über 20 Fälle des Vorfommens von November bis Februar befannt“ Das genügt wohl, um Herrn F. B. zu übers zeugen, daß, zumal in unferer fleifhhungrigen Zeit alles was da an jagdbarem Wild den Yägern erreichbar ift, weggeichojlen wird, „neben Stodenten und Schnepfen auch eine große Rohrdommel zum Verfauf auslag.” Der Berfaffer hat au gar nicht beitritten, daß Kiebiße, Schnepfen und Rohrdommeln ausgeiprochene Zugvögel find. Es iſt alſo nicht nötig, daß ich ihn darauf aufmerkſam made. Aber Herrn F. P. in Diegenbah will ich darauf aufmerfjam maden, daß ein „newilfenhafter Beobachter mit kritiſchem Auge“ ſchon längit erfannt haben müßte, daß Drofjeln längft nicht mehr als ausgeiprodene Zug— vögel, wie er es tut, zu bezeichnen find. Hat er noch nie die Schwarzdrofiel im Winter bei uns gejehen, weiß er nicht, daß Singdrofieln häufig, Mifteldrofieln bejonders im weftlichen Deutjchland regelmäßig und die Wacholder— droffel ebenfo regelmäßig und oft in ungeheuren Schwärmen bei uns überwintert? Herrn 9. &, Schotten (Helfen); Herrn A., Rifchenau (Lippe); Hohmwürden M. R., Affaltern; Herrn R. E K., Quasnitz b. Leipzig: Herrn P. U, Bitterfeld: Beiträge danfend erhalten. Herrn W. W., Bad Deynhaufen. Jedes andere Inſekt, welches in die Mehlwurmzuchtkiſte eindringt, beeinträchtigt den Ertrag der Mehlwurmzüchtung. Durch ſachgemäße Ein— richtung der Mehlwurmzuchtkiſte und richtige Behandlung der Zucht wird ein Eindringen von Schädlingen in die Zuchtkiſte verhindert (ſ. Näheres in „Einheimiſche Stuben— vögel“ von Dr. K. Ruß, 5. Aufl). Die kleinen Tiere, welche die in die Sonne geitellten Gläſer verlaffen, find Mehl milben. Der Verſuch, durch Sonnenbejtrahlung der kleinen Behälter den Züchtungserfolg zu fördern, hat Fragefteller auf den richtigen Meg gewiefen, Die Gntfernung der Mehlmilben aus der Zuchtfifte ift durch Ausjeßen der leßteren der Beitrahlung der Sonne zu erzielen. Das fann bei günftigem Wetter geichehen. Wird die Zuchtkiſte da= durch, daß man fie auf den ſchwach erwärmten Herd oder Dfen ftellt, von unten her der Wärme ausgeſetzt, jo bat daS denjelben Erfolg, Man breitet dann über die Zudtfifte ein weißes Leinentuch. In diefem ſammeln ſich die Milben und fönnen dann durch Eintauchen der Tücher in kochendes Wafjer getötet werden. Diejes Verfahren ift mehrmals zu wiederholen. Herrn 8. 8, Chemnitz. Das Univerjalfutter ift ganz gut, könnte aber durch reihligen Zuſatz von trodenen Ameijenpuppen mwefentlich verbejfert werden. Die Behand— lung des Vogels ift richtig und fein Benehmen das übliche. Mehlwürmer werden von vielen Mönchgrasmücen nicht angenommen. Die Sibftangen find doch wohl nicht fo dicht an der den Stangen parallel laufenden Wand, daß fih der Vogel die Schwanzfedern zerftößt? Wenn es fih wirfliih um warzenartige Auswüchſe an dem Fuß handelt, wäre e3 zwedmäßig, die Sprungftangen mit weihem Stoff zu umnäben, wie es in der Arbeit über die Mönchgras— mücke in Heft 1 diejes Jahrgangs angegeben ift, und nad) Erweiden der Auswüchſe durch Fußbäder dieſe vorfichtig zu entfernen. Herrn P. 2., Nürnberg. Die Sendung ift hier nicht eingetroffen. Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156, Verlag der Creutz'ſchen Verlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M, Nr. 6 ⸗ —* 1. April 1920. Jahrgang XLIX, EI. ZEITSCHRIFT FÜR — VOGELLIEBHABER. Begründet von Dr. Karl Ruß. Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Noch ein paar Worte über Käfigung. Von A. Adlersparre, Ist der Schwarzspecht (Dryocopus martius Z.) Stand- oder Strichvogel? Von Max Rendle, Affaltern (Schwaben). J Meine Rotkehlehen. Von J. Spalinger, Winterthur. (Fortsetzung.) Beobachtungen und Betrachtungen auf dem rechtsseitigen Vorlande des Elb- stromes am 16. Juli 1918. Von Hans Passig. Kleine Mitteilungen. — Ausstellungen. — Aus denVereinen. — Redaktionsbriefkasten. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. Einzelpreis des Heftes 60 Pfg. (6 Nummern mit Abbildungen.) - a MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). Breiter Weg 15. Postscheckamt: Berlia 34637, ee N Annahme von Anzeigen in dev N & Ereng’fhen Verlagsbuhbandlung in Magdeburg © fomwie in allen —— ERIRSEEENELEITLLTETITENETENLELEEN ser en ea Anzeigen, Inferate für die Nummer der beborjtehenden Woche müffen bis ſpäleſtens Freitag früh in Händen ber Verlagshandlung in Magdeburg fein. sie ERLEIDEN \ Die 3gefpaltene Betitzeile oder dereu N er wird mit 50 Bfennig zuzüglich BR: Inſeratenſteuer ——— EEEEEETEÄIETTMTEELEELEGEEENE ESTER |&üfige und Gerätfgaften. Verkaufe: Sprofſerkäfig (Schindler) neu, 40 M.; Gef. Welt 1917 und 1918 (geb.) a8 M.; Ruf, Einheim. Stubendögel 12 M.; Rauͤſch, Sängerfürjten 3 M. W. Stöhr, Stwinemünde, Grenzſtraße 33. [183 | Suttermitte, | Sch offertere, jolange Vorrat reicht: Sanarienjaat (Slanzjaat) Ber, arlın ME 5.—. 20 Pfund ME. Bei [184 rs, Bes, Celle 1.9. Dogelfufter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfrelfer. Lifte 13 gratis. Anfragen nur gegen Rüdporto. [185 W. 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September 1908 in Kraft getretenen „Vogelſchutz— In der Zeit vom erften März bis zum erften Oktober ift das Fangen und die Erlegung von Vögeln, jowie der Ankauf, der Verkauf und das Feilbieten, die Wermittlung eines hiernach verbotenen An- und Verkaufs, Vögeln der in Europa einheimiſchen lebenden jowie toten die Ein, Aus- und Durchfuhr von Arten überhaupt, ebenjo der Transport jolcher Vögel zu Handels- zwecken unterjagt. Diejes Verbot erſtreckt ich für Meifen, Kleiber und Baum- länfer für das ganze Jahr. Auf Grund diefes fünnen wir vom 1. März an Injerate betreffend Kauf und Derkanf einheimiſcher Vögel nicht mehr zum Abdruck bringen und bitten, dies bei Aufgabe von Inſeraten berücdjichtigen zu wollen. Erwerbe zu verjtehen. Unter Feilbieten ilt das Anbieten zum Kaufe oder zu jonftigem Somit iſt ein ftrafbares Feilbieten auch dann anzunehmen, wenn in einer Anzeige zivar dem Wortlaut nach ein Taujch angeboten wird, der Anbietende aber tatfächlich zu kaufen bezw. zu taujchen beabjichtigt und die Form des Taujchangebots } nur wählt, um ſich gegen jtrafrechtliche Verfolgung zu jtchern. In ſolchen Fällen machen ſich ſowohl die anzeigenden Perſonen wegen verbotenen Feilbietens, als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Zeitungsunternehmer der verbotenen Vermittlung eines Verkaufs ſtrafbar. An⸗ und Bei Tauſch-Anzeigen iſt ausdrücklich anzugeben, was als Gegenleiſtung geboten oder geſucht wird. Eine Angabe des Wertes der zum Tauſch an— gebotenen Vögel darf nicht erfolgen! Anzeigen nicht aufgenommen werden! Unter Chiffre können derartige Die Gefdäftsftelle der „Gefiederten Welt“ Creutz'ſche Verlansbuchhandlung in Magdeburg. Im Intereſſe unferer verehrlichen Abonnenten bitten wir das Abonnement aufdießefiedertelDeltrechtzeitia erneuern zu wollen. Die Gefiederte Welt ann ſowohl durch den Buchhandel, als auch durch die Poſt bezogen werden, auch wird dieſelbe gegen Einſendung von 5,80 Mk. p. Dierteljahr (Ausland nach vorheriger Dereindarung) von der Ereutfchen DPerlagsbuchhandlung, Magdeburg, direkt verjandt | Poftfchedfonto: Berlin 34687, od ein paar Worte über KHäfigung. Bon A. Adlerjparre. — (Nahdrud verboten. i ay Nummer 1 und 2 des Jahrgangs 1919 der @ „Gef. Welt“ habe ich ein paar Hauptpunfte der Käfigfrage darlegen wollen. Im Ir. 6 äußerte ſich dann Primarius Dozent Dr. D. Bupovac über die Stellung der Wiener Gejangsliebhaber zur ſelben Frage. Mit großem Interejje las ich jeine - Ausführungen. Von denjelben veranlaft, bitte ich einen kleinen Zuſatz zu meinem erjten Artikel machen zu dürfen. Seinerzeit betonte ich — im Intereſſe der Bögel —, daß die fategorijchen Behauptungen Rauſchs von der Gejundheitswidrigfeit der mittelgroßen und - größeren Käfige „auf völligem Mißverſtändnis phy— - fiologijcher Tatjachen“ fußten. Man bekommt leicht den Eindruck, daß es Dies -jein könne, worauf fol- gende Bemerkung von Puprovac jpigt: „Er (Rauſch) war jedoch auch redlich bemüht, Größe und Form der von ihm empfohlenen Bauer theoretijch in dem Kapitel über Käfigfrage zu begründen, was ihm in - populärer und leicht verjtändlicher Weile gelungen it.“ Ich möchte mir dann erlauben, einige von den - Sägen Rauſchs (Kap. Käfigung), gegen welche ich mich wandte, wörtlic) anzufuhren; E ©. 15 heißt es: „Begründen doch die bejtändigen - Bewegungen der wildlebenven Vögel infolge ihres Fluges durchaus nicht (Sperr. von mir) deren - Wohlbefinden." — ©. 15/16: „Der Flug beim wild- EEE ur 1 an am nn a u Be ae hi a a u = u A Di lebenden Vogel ijt nur ein indirefieg Mittel zur - Ermöglichung feiner Erhaltung, aber niemals - (Sperr. von Rauſch) eine Bedingung jeines leiblichen Wohlbefindens.“ — ©. 16: „... jo haben auch deſſen (des Stubenvogels — ohne Einjchränkung) fortgeſetzte Bewegungen durch den Flug feinen Eperr. von mir) andern Zwed, als den Vogel Überjlüjjigerweije zu ermüden und Dejjen Wohlſein für die Dauer zu. untergraben Eperr. von Rauſch). Wirr iſt es leider unmöglich, fo etwas gelungene Populariſierungen zu heißen. 3war iſt es richtig, daß abnorm aufgejagte, hypernormale Bewegung, mit anderen Worten phyſiſche Überanjtrengung, ſchädlich ſein kann. Aber es 16 etwas ganz anderes, was Rauſch oben jagt, nämlich, daß auch die jehr mäßige Flugbewegung gefangener Bögel gejundheitswidrig jei, und das ijt nicht richtig. Falſch iſt deshalb die Schluß— folgerung, daß das Wohljein der Vögel am beiten dadurch gefördert werde, daß wir ihnen die Mög- lichkeit des Fliegens ganz und gar entziehen. Und damit bricht die jcheinbar bewegungsphyſiologiſche Begründung der Rauſch'ſchen Käfigungstheorien zu— jammen. — Weil nun der Neuling meijtens ganz unfeitijch jedes Wort einer Autorität für gut hält, halte ich meine Meinung aufrecht, daß die angeführten Ausſagen von Rauſch „für die Verbreitung der Er- fenntnis richtiger Käfigung nicht gerade förderlich“ jind ; bemerfe aber ausdrüdlich, daß ich natürlich nicht auf die Berjon — de mortuis nihil nisi bene —, jondern nur auf die Sache jehe, wende mich aljo aus- jchlieklic) gegen einige theoretiiche Säge fundamen- taler Bedeutung aus der Feder Rauſchs — scripta manent. Auch benutze ich hier die Gelegenheit zu betonen, daß „Die gefiederten Sängerfürjten“ nach meiner Meinung viel anderes von großem und wirklich bejtehendem Wert in ſich jchließen, was dem Büchlein fir immer einen Raum unter der führenden Liebhaberliteratur fichert. Sm übrigen ift es ja ganz richtig, daß Vögel in Käfigen von den Rauſch'ſchen Maßen ziemlich lange aushalten fünnen. Aber natürlich beweift dies nicht, daß fein jchäolicher Einfluß ſich dabei geltend macht, es beweilt nur, daß die Käfigungsart nicht unmittelbar das Leben des Tieres gefährdet, welch lesteres wohl auch niemand behauptet hat; wenigitens nicht ich. — Gehen wir aber in uns, fo it es eine altbefannte Tatjache, daß ein längeres Stilljigen einen jtarfen Drang ſich aufzu= richten, jeine Muskeln zu bewegen uſw. erzeugt. Dies beruht ja auf der verlangjamten Zirkulation, An— häufung von Berbrennungsproduften in verjchiedenen Organen u. dgl. Ich weiß feinen theoretiſchen Grund, weshalb Diejes Verhältnis bei in Trage fommenden Stleinpögeln ein anderes wäre. Gerade die Flugmuskulatur dieſer Bögel hat eine überaus mächtige Entwiclung . erreicht, und ganz wie den Muskeln des Menjchen liegen natürlich den Muskeln des Bogel3 andere wichtige Funktionen ob — abge= jehen von den lofomotorijchen. Praktiſch demonſtriert dies der gejunde Vogel jelbit durch jeinen lebhaften Drang nad) Motionsflug (im äußerjten Notfall vers 50 Adlerfparre, Noch ein paar/Worte über Käfigung. — Rendle, Iſt der Schwarzipeht ufm. jucht er fogar das Flattern auf der Sitzſtange als dürftiges Erjagmittel). In diefem Zufammenhange find wohl auch zu denfen die degemerotive Herabjegung des Flugver— mögens bei Stleinfäfigvögeln, worauf Bergmann (Gef. W. 1919, Heft 15) aufmerfjam machte; Die von Sahr zu Jahr wiederholte Klage von abnormer Blutmifchung, Säfteverderbnis oder wie ſonſt die Anhäufung von Verbrennungsprodukten mit gehörigen Symptomenfompleren von den verjchiedenen Ver— faſſern dieſer Zeitjchrift genannt wird, ferner das Fettübermaß bei der polyphagen Fettſucht u. a. m. Natürlich liegt e8 mir ferne, in einem jeden Falle den einzigen Grund diefes in mangelnder Flug— bewegung zu juchen, aber immer trägt ſolche zur Förderung des Übels mächtig bei. Dem Gtuben- vogel iſt es Bedürfnis, einmal jeine Lungen zu er- weitern, feine Luftſäcke zu füllen, die Balanzelagen und Spannungen feines Körper? zu variieren, feine Organe von einem ftärferen Blutſtrom gründlich zu durchſpülen und fein Fettpoliter effektiv für die Berbrennung in Anſpruch zu nehmen. Aber dies nicht aus irgendwelchen tierpiychologiichen Gründen — über die pfychiichen Prozeſſe des Tieres wiſſen wir nichts, fie entziehen fich jeder direkten Beobachtung, es ftehen ung allein mehr oder minder wahrjcheinliche Hypothejen und Analogieſchlüſſe zur Verfügung —, jondern aus rein phyſiſchen Gründen, Und dabei fommt es nach meiner Meinung nicht darauf an, jeden erdenklichen Milieufaktor des Frei— leben wieder zu erwecken, ſondern nur darauf, daß man in erforderlihem Grade diejenigen beachtet, welche die tiefen, phänotypiſchen Spuren nach ich laffen, alſo diejenigen, die von biologijcher Real— bedeutung jind. Mit einer jolchen Grundanihauung möchte man die an und für fich richtige Formulierung Puprovacs: w... jo müflen wir in Würdigung der Erfahrungen der Phyſiologie vor allem bejtrebt fein, alle Kräfte des Tieres diefer einen Betätigung (dem Geſange) zuzuwenden“ lieber in nachfolgender, ebenjo richtiger Formulierung ausdrüden: „... jo müfjen wir in Würdigung der Erfahrungen der Phyfiologte vor allem beftrebt fein, denjenigen anormalen Körper- zuftand zu beichaffen, der immer einer anormal ge- fteigerten Gejangesleiftung zugrunde liegt. Und diefen Zweck erreicht man mit den jehr Kleinen Käfigen“. Ob nun der Pfleger das Hauptgewicht auf die oben angedeuteten biologiſchen Bedürfniſſe der Vögel legen und ihnen Käfige ſehr mäßiger Größe geben joll, die jedoch ein paar ordentliche Flugbewegungen zulafjen, oder ob er fein Hauptgewicht auf die von Bupovac angedeuteten Interefjen des Beſitzers, Die natürlich auch ihre Bedeutung haben, den Vögeln Käfige allerkleinfter Maße zu geben, legen joll, da- mit jede Flugbeivegung unterdrückt werde, das möchte ich meinerſeits am liebften als eine Gewiljensjache anfehen, die eines ernftlichen UÜberdenkens wohl wert wäre. i Iſt der Shwarzfpeht (Dryocopus martius L.) Stand- oder Htrivogel?*) Von Mar Rendle, Affaltern (Schwaben). (Nahbrud verboten.) Hi Biologie des Schwarzipechtes ift immer noch nicht genugjam erforjcht und geklärt. Es herrſcht darüber noch jo manche Unklarheit und Unficherheit. Dies gilt bejonders auch hinſichtlich der Frage, ob unjere Schwarzipechte als Stand- oder als Strich- vögel anzujehen ſeien. Es wurde derjelben bisher von den meilten Feldornithologen zu wenig nach— gegangen. Hierzulande find die Schwarzipechte gegenwärtig echte „Strichvögel“, wie nachitehend kurz aufgezeigt werden joll: Im der dritten Septemberwoche 1919 wurden von mir Tag für Tag alle in der näheren und weiteren Umgebung des hiefigen Walddorfes vorfindlihen Schwarzjpechthöhlen vor einbrechender Dunfelheit der Reihe nad) daraufhin unterjucht, ob fie vom Schwarzipecht, um dort Nachtruhe zu halten, bejegt find oder nicht, wa8 ich Schon feit Jahren um diefe Zeit regelmäßig zu tun pflege. Wie font, jo machte ich auch diesmal gelegent- lich meiner Nachſchau die Wahrnehmung, daß etliche längit verlajjene Höhlen vom Schwarzipecht als Schlafjtele in Beichlag genommen worden waren, während umgekehrt noch jüngjt bewohnte mehrfach völlig leerſtanden. Dieſer Wechjel in der Bejegung der Höhlen zur Herbitzeit tjt immer ein untrügliches Zeichen, daß die „Strichzeit" der Schwarzipechte bereit3 eingejegt hat, wobei die ortsangeſeſſenen Schwarzipechte wegzuftreifen und fremde In dag Gebiet einzurüden pflegen. Gewiß werden auch anderswo diejelben Wahrnehmungen zu machen jein, wenn darauf genauer geachtet wird, weshalb ich auf jelbe hier aufmerfjam machen möchte. Diejer Zuzug don auswärts iſt aber in den ver— ichiedenen Jahren jehr verjchieden. Manchmal über— trifft die Zahl der in meinem Beobachtungsgebiete zur Winterszeit fich herumtreibenden Schwarzjpechte ganz merklich die des Sommers. In anderen Jahren binwiederum find dieſe prächtigen Vögel in den Wintermonaten recht jpärlich vertreten, jo daß der ganze Beſtand auf wentge Exemplare bejchränft ift. Shre Anweſenheit in den einzelnen Waldabteilungen verraten die fremden Gäfte, wenn fie auch feinen Laut von fich geben würden und wenn man jie auch nicht zu Geficht bekäme, dem geübten Kenner fofort durch ihre charakteriftiichen Arbeiten an den mürben Baumftubben ſowie an den großen Haufen der roten Waldameijen (F. rufa). Die durch— ftreichenden Spechte halten nicht bloß tagelang, ſon— dern oft wochenlang an ganz bejtimmten Bezirken feft, bis fie wieder auf einmal aus denjelben ver» ihwinden. Daß jolche Zuzügler jeweils eine neue Schlafhöhle für ihren vorübergehenden Aufenthalt an- gelegt hätten, habe ich nie beobachten fünnen. Als erfahrene Fachleute willen fie immer eine leerjtehende Höhle auszukundfchaften. Nicht unerwähnt. mag bleiben, daß die hiefigen Schwarzjpechte noch vor kaum einem Jahrzehnt eher als Standvogel denn als Strichvögel angejprochen werden fonnten. Heut— *) Vgl. meine früheren Arbeiten über ben Schmwargfpecht: „Gefieb. Melt‘ 1905, 1907, 1912, 1914, 1915, 1917, Y Fi 2 Fond [od as u a a a a di dd burg 1919, Set ER, FE OVP OT re — EWR - Habe ich in den aus u zutage jind fie, wie ſchon eingangs gejagt, entjchtedene Strihvdgel. Überhaupt hat eg den Anfchein, als wollten die Schwarzipechte aus Standvögeln mehr und mehr Strichvögel werden. Vielleicht find auch fie daran, wie fovtele andere Vögel, ihre bisherigen Lebensgewohnheiten in etwas zu ändern. Faſt möchte ich der Vermutung Naum geben, dab ihre immer häufiger werdende Anfiedlung in Gegenden, wo man fie früher nie zu jehen befam, mit ihrer Ummandlung von Standvdgeln in Strichvögel im Zuſammenhang fteht. Nicht zulegt wurde ein Teil der hiefigen Schwarzipechte aber auch durch die alljährlich zur Winterzeit wiederkehrenden „modernen“ Durchfor— ftungen der alten ftillen Beftände, die bekanntlich ihren liebiten Aufenthalt bilden, zum Abftreichen veranlagt, um ruhigere Neviere aufzujuchen. Gleichwie für die hiefige Gegend, jo gehören die Schwarzipechte auch in anderen Gebieten zu den Vögeln, die regelmäßig jtreichen. Der Kürze wegen will ich hierfür nur zwei Literatur- angaben, wovon die eine aus dem Norden, die andere aus dem Süden ſtammt, geltend machen. „Der Schwarzipecht ſcheint in der Mark”, äußert fich r der rühmlichit befannte Ornithologe, Prof. Her- man Schalow (vgl. Bei- träge zu einer Vogel— — fauna der Mark Branden- Be ©. 298), ; „wie auch in vielen Ge— bieten ſeines Vorkom— mens, im Herbſte bzw. im Winter ausgedehnte Streifzüge vorzunehmen, die ihn auf weite Ent— fernungen hin aus den — Gegenden feines Brütens fortführen. Jedenfalls RN = fe elle! gedehnten Kiefernwäldern 4 im Norden Berlins mit © Sicherheit beobachtet, daß die Sndividuenzahl nach dem Sommer augenfällig abnimmt." Weiteres be- rihtet Prof. Dr. M. Hirtz in feinen Beiträgen zur Kenntnis der Ornithofauna croatica (vgl. Drnith. Jahrbuch 1914, ©. 4) diesbezüglich wie folgt: „Der Strich des Schwarzipechtes beginnt im September und dauert bis März. Die Strichzeit wird alljährlich genau eingehalten. Die Annahme vieler Fachornithologen, der Schwarzipecht fei bloß ein zufälliger Strichvogel, fand ich wenigſtens mit Rückſicht auf die Hiefigen Gebiete nicht. beftätigt. Bei ung ftreichen im Herbſt und Winter ſowohl alte al? junge Vögel, wobei einzelne Individuen mitten im Flachlande angetroffen werden. Als Herumftreifer macht ſich der Schwarzfpecht ehr bemerkbar und wird viel leichter als ſonſt erlegt. Die ziemlich reihhaltige Kollektion des Landesmufeums zu Zagreb an enthält lauter auf dem Striche erbeutete ögel“ — _ au Rendle, Iſt ber Schwarzſpecht Stand» oder Strichvogel? 51 Indes gelten die Schwarzſpechte in den weiteſten Kreiſen als ausgeſprochene „Standvögel”, die jahraus jahrein in demſelben engbegrenzten Gebiete verweilen, Werden ſie doch von unſeren Altmeiſtern der Vogel— funde, vorab von Vater Naumann (Bd. IV, ©. 306), A. E. Brehm (vgl. Das Leben der Vögel, Glogau 1861, ©. 499; Tierbl. 4. Aufl. 1911, Vög, IIL, ©. 412), Altum (Sorftzoologie, Bd. II, 2. Aufl, 1880, ©. 78) und Friderich (Naturgeich. d, deutſch. Vög, 5..Aufl,, 1905, S. 342) augdrücdlich als ſolche bezeichnet. Auch in dem befannten, von dem Forſt— meilter Kurt Loos verfahten „Schwarzipechtbuch“ (vgl. 2008, Der Schwarzipecht, Wien 1910) ift be- züglich der in jeinen böhmischen Nevieren haujenden Schwaͤrzſpechte nur von Standvögeln die Rede, die bloß ausnahmsweiſe, durch zwingende Gründe veranlaht, zu „Wander— paaren“ (vgl. a. a.dD. Er "X. ©. 36) werden. Eben— 2. 2 fo führt BL. Hanf (val. : A. Schaffer, Pfarrer Blaſius Hanf als Orni⸗ tholog, 1902, ©. 126) in jeinem Verzeichnis der in der Umgebung feiner jteier- märkiſchen Heimat vorfom- menden Vögel den Schwarz- ſpecht als Standvogel an. Dasjelbe tut Andr. Wiede- mann in feiner Schrift: Die 2a Vögel des Negierungsbezirtes Schwaben und Neuburg (Augsburg 1890, ©. 85). Mit der Aufzählung ver- ſchiedener anderer Autoren, Die alle den Schwarzipeht als Standvogel befunden, will ich den Leſer nicht weiter be: läftigen. Daß die Gebr. en Müller (vgl. Tiere der Hei— mat, 2. Aufl, 1894, BD. II, ©. 194) mit aller Beitimmt- heit fchreiben: „Im Alter ift der Schwarzipecht ein ent« ſchiedener Standvogel“, — obwohl ihnen derjelbe nach ihrer eigenen Angabe nur zweimal (!) zu Ge— ficht aefommen ift — jei nur nebenbei bemerkt. Sm übrigen ift aber wohl foviel ficher, dab die Schwarzipechte vielfach irriger Weiſe nur darum für Standvdgel gehalten werden, weil jie Das ganze Jahr hindurch, auch während der grimmigiten Winterfälte, in den betreffenden Nevieren ange- troffen werden. Das Gros unferer Laienbeobachter hat eben nicht die leiſeſte Ahnung davon, daB die Heimifchen Spechte nad) ihrer Abwanderung vor- übergehend durch fremde auf dem Striche befindliche Artgenofien erfegt werden, die fie dann als „Stand- vogel“ mißdeuten. Selbjtverftändlich bleibt es nicht ausgeſchloſſen, daß auch dort, wo die Schwarzipechte im Herbit regelmäßig abzuftreichen pflegen, mitunter einzelne Exemplare, weil zähe an ihrem alten Stand- orte haltend, den Winter über im Gebiet zurücbleiben. Gelbnakenamazone. 52 Kendle, Sft der Schwarzſpecht Stand⸗ Dies zur Frage, ob unſere Schwarzſpechte als Stand- oder als Strichvögel anzuſehen ſeien. Sie ſind, wie aus den vorſtehenden Ausführungen, die auf Grund eigener langjähriger Beobachtungen und darauf gebauter Studien beruhen, zur Genüge ſich ergeben dürfte, beides — Stand- und Strich— vdgel — je nach der Ortlichkeit ihrer Verbreitung. — Nun könnte vielleicht ein wißbegieriger Leſer an mich noch die Frage richten, ob die aus meinem Beobachtungsgebiete im Herbſte wegitrei- chenden Schwarzipechte im Frühjahr wieder in ihre alten Standreviere zurüdfehren und welche Beweije mir aus eigener Erfahrung für eine ſolche Wiederbejiedlung zu Ge- bote jtünden. Darauf jage ich: Was zunächſt die Jungſpechte anbelangt, jo fommen diejelben nicht mehr oder Doc wohl nur ganz ausnahmsweiſe zurüd. Für den fundigen Beobachter find folche junge Paare ohne weitere3 daran erfennbar, daß fie mit dem Brut- geihäft viel jpäter als die alten Vögel zu beginnen pflegen. Sobald die ausgeflogenen Jungen einmal völlig jelbitändig geworden find, verlaflen fie, weil von den Alten abgejchlagen, den Drt, wo ihre Wiege ftand und jchweifen weit in die Ferne (augführl. hierüber aus wmeiner Feder |. „Gef. Welt“ 1917, ©. 106.), was erjt in neueſter Yeit mit Hilfe der Beringung nachgewiejen worden ilt, um dort neue Brutreviere aufzufuchen, eine Geflogenheit, Die be- fanntlih auch bei anderen Vögeln ſich vorfindet. Die alten Vögel dagegen, welche ihre Streifereien gewöhnlich nicht allzuweit ausdehnen und manchmal nur in den benachbarten Diitrikten nach Art der Land— ſtreicher“ herumvagabundieren, finden fich im zeitigen Frühjahr — wenigftens derMehrzahl nach — wiederum an ihren alten Plätzen ein, wo fie nicht jelten die alte Höhle aufs neue befiedeln oder wenn fie Diejelbe bereit von Dohlen, Kleibern und Hohltauben, welche eher als die Schwarzipechte zu niſten anfangen, be— feßt finden, doch in der Nähe derjelben eine neue ih zimmern. ö Als Beleg dafür, dab die abgewanderten Schwarz— ſpechte nicht bloß in ihre angejtammten Brutreviere zurüdfehren, fondern dort ſogar öfters ihre vor— jährige Nijthöhle abermals beziehen, will ich nur einige aug meinen diesbezüglichen Beobachtungen frei herausgegriffene Beiipiele'anführen, die mir gerade zur Hand liegen: Das Männchen eines Schwarzjpecht- paares, dag ich einige Jahre hintereinander in einer und derjelben Fichte niſtend beobachtete, zeigte eine etwas abnorme Färbung; jein „Kleid“ war nicht mattjchwarz, jondern ſchwarzbraun, ähnlich dem des Anjelweibchens. Bei einem anderen Paare gab während der Fortpflanzungszeit dus Weibchen ganz eigenartige, fremdflingende Lautäußerungen zum beiten, wie ich jolche noch niemals aus der Kehle eines Schwarzjpechte® vernommen; drei Sommer über fonnte ich dieſe ungewöhnlichen Nufe feititellen, und zwar am gleichen Brutbaume, einer Kiefer. Ein drittes Paar, das in einer mächtigen Buche, an der ein ziemlich häufig begangener Fußweg vorbeiführte, wiederholt brütete, benahm ſich mit jedem Jahre vertrauter, und hatte die jonjt jo übergroße Scheu gänzlich abgelegt. Offenbar war diejes außergewöhn- der Strihungel? — Sp alinger, Meine Nottehlehe 5 liche Gebaren nichts anderes als eine Folge mehr- jähriger Gewöhnung an die Nähe des Mtenfchen. Ein weiteres Paar, dejjen Brüten 1917 und 1918 in einem Kiefernüberhälter jtattfand, machte fich dadurch leicht kenntlich, daß der leuchtend rote Genicfleden des Weibchens fait bis auf die Mitte des Scheitels vorreichte, was befanntlich nur bei „angejahrten“ Weibchen zutrifft. An folchen und ähnlichen charakteriftiichen Eigen- tümlichfeiten laſſen ſich gewiſſe beftimmte Schwarz- fpechtpaare unjchwer von anderen unterjcheiden und kann dadurch zugleich deren erfolgte Rückkehr an die alte Brutjtätte zweifellos nachgewiejen werden. Am ficherften und einfachiten ließe ich freilich Der Beweis für eine ſolche Rückkehr in die alten Bruts reviere durch eine konſequent durchgeführte Berin- gung der in meinem Beobachtungsgebiete haufenden Schwarzipechte erbringen. Verfaſſer dieſer Zeilen bat ſich aber nie dazu entjchließen können, weil er im allgemeinen fein Anhänger der Beringung ift, und zwar hautſächlich aus dem Grunde, weil fie dem Schiegertum Vorſchub leitet. In der Annahme, einen „beringten“ Vogel zu erbeuten und durch. eine fo billige Heldentat als „Förderer der Wiſſenſchaft“ ſich gedrucdt zu jehen, wird wohl mander Schuß abgegeben, der jonjt unterblieben wäre. Jede Be- tingung ift ja gewiflermaßen eine indirefte Auf forderung zur Erlegung des beringten Vogels; muß doch derjelbe in der Regel erlegt werden, wenn der Zweck der Beringung erreicht werden fol. „Lieber eine Lücke in der Wiſſenſchaft, als eine jolche in der Natur und in der Ethik.“ Meine Rolkehlchen. Bon I. Spalinger, Winterthur. (Sortfegung.) Machdruck verboten.) M: Sonntag, dem 27. Mai jollte über die Zahmheit des Rotkehlchens ein Dofumentin Form einer Photographie angefertigt werden. Bald war die Szenerie zur Aufnahme zurecht gemacht, ein ftraffgefpanntes Leinentuch jollte e8 ermöglichen, daß die Objekte recht jcharf vom Hintergrund ji ab» heben. Auf einer Bank vor dem Tuch ſaß meine enigfeit, und ſchon wurde die Kamera gerichtet, aber noch fehlte die Hauptperjon. Ein leijes „Si-fi-ft“, fo zart als möglich) und ums ganze Haus herum, aber fie fam nicht. Jetzt erinnerte ſich auf einmal niemand, den Vogel während der letzten Stunden gejehen zu haben; ich jelbjt hatte ihn am Morgen bald nad) 5 Uhr 21 Mehlwürmer verabreicht, dann war er mir aus den Augen gekommen. A Uhr ift vorbei, dann 10 Uhr und noch immer feine Note fehlchin. Iſt denn dieſes Weibchen ganz ohne Eitel- feit, daß es fich nicht photographieren laſſen will; jonderbar! Um 10 Uhr 30 Min, füttere ich Die hungrigen Jungen und jo noch viermal bis um 2 Uhr. Zahme Bögel fallen oft Gefahren zum Opfer, denen der eigentliche Wildling entgeht. Meine Frau verdächtigte ſchon Nachbars Katze einer Miffe- tat, während ich felber in Anbetracht der 11 Tage alten Sungen dag Weibchen im Verdacht hatte, es fomme jchon wieder auf „andere“ Gedanken. Sch fange an, auf die geringe Sorte von Sittlichfeit des Geſchopfes zu ſchimpfen, da ſitzt das „Lafter“ wie bingeworfen auf dem Gartenzaun und fommt von da an feinen Pflichten wieder getreulich nach. Auch das Männchen erjcheint, das fich jonft nur am - Morgen und Abend hat blicken lajjen, ausnahms- weile früh und tritt das Weibchen auf dem Wajch- feil; meine Verdächtigung des Weibchens hatte allen Grund. Mit dem Photographieren war's nichts mehr, ich brach den Stand ab und das Dofument blieb unausgefertigt. Mit der Mehlwurmfütterung war ich fehr jpär- Spaltnger, Meine Rotkehlchen. 53 Gartenzaun erreichen und fich jo einigermaßen vor Kaben retten, an denen in der Nachbarjchaft fein Mangel war. Bon meinem Garten ging's in den- jenigen meines Nachbarn und dann noch über zwei anftogende Hin; weiter wagten ſich die Vögel am erjten Tage nicht. Für mic) war nun die Frage zu beantworten: Wo übernachten die jungen NRotfehlchen zum erjten Male? Kehren fie ins Neſt zurücd oder juchen fie ſonſtwo ein Verftel auf? Von vornherein war ausgejchlojfen, daß fie ihr Neit noch einmal auf— juchen werden; das tun die meilten Kleinvögel über— lich, da dem Liebhaber befannt ift, dab die dick— häutigen Larven nicht - leicht verdaulich jind. ; Nun galt e8 aber zu konſtatieren, was jo ein Notfehlchenbauch - in der Freiheit, nicht im Käfig, zu ertragen vermag, und darumı - fütterte ich um dieſe Zeit eines Morgens ohne mit den Wür— mern zu geizen. Eine ſchöne Zahl war's wirklich — 54 fette Larven waren ohne Unterbrechung vom Notfehlchen ange- nommen worden; 6 davon fraß das Weibchen ſelber, die übrigen 48 Stück wurden alle den 5 bald flüggen Jungen gebracht. J— Am 29. Mai, da diie jungen Vögelchen 13 Tage alt waren, ſah ich zum zweiten Male, daß das Weib- chen getreten wurde; zugleich bemerkte ich auch, wie die beiden Vögel Moos im Schnabel trugen, alſo Anſtalten für eine zweite Brut machten. Schnell brachte ich unter dem gleichen — Tirdadh, aber in möglichſt großer Entfernung, eine zweite Halbhöhle - an. Leider fam ich mit meiner Fürforge zu jpät; das Paar hatte fich feinen Niftort ſchon auserleſen, und zwar, wie ich vermutete, im hoch aufgetürmten Reiſighaufen eines weniger tierfreundlichen Nachbarn, Meine zweite Halbhöhle wurde dafür jofort bezogen von einem Fliegenſchnäpperpaar, das die Notfehlchen arg befehdete; nur gut, daß deren Junge bald die Wiege verlafjen konnten. r 3 Am 30. Mai, als am 14. Alterstag, verließen alle 5 Rotkehlchen um 10 Uhr vormittags das Neſt. Mit ihrer Flugfraft war's noch nicht weit her, ‘doch lonnten fie mit Anftrengung vom Boden aus den Hiltenfänger. haupt nicht. Den Grund findet man bald heraus, wenn man das freige- wordene Neſt unter- ſucht. Zentimetertief liegen da die abge— ſtoßenen Hüllen, in denen die Feder— ſpulen anfänglich ſteckten, und da— runter wimmelt es von Federlingen und anderm Ungeziefer. Stets trifft man auch auf einen winzig kleinen Käfer, kaum größer als die Vogel⸗ milbe, über vejjen nügliche oder Den Vogelkörper ſchädi— gende Wirkſamkeit ich bis heute noch nichts habe heraus— bringen können. Kurz⸗ um, gemütlich läßt ſich's in einem jol- hen Heim kaum ruhen, und darum wird es auch ge= mieden. Auffallender erschien mir dann ichon, daß die Jung- vögel auch feine be- ſondern Verſtecke auf- ſuchten. Als Die Nacht hereinbrach, ftectten die Rot— fehlchen ihre Köpfe ins Gefieder und blieben da, wo der Zu— fall fie einige Zeit vorher hingejeßt hatte. Zwei Vögelchen ruhten auf meinem Holderbujch, dag eine mehr im Innern des Laubwerfes, daS andere aber auf einem freiftehenden, bei 50 cm Länge völlig fahleı Zweig, und zwar jo, daß es während der ganzen Nacht vom Monde hell beleuchtet war.. Um 8 Uhr 40 Min. hatte der Schlaf begonnen, um £ Uhr in der Frühe war der Schläfer nod nicht munter, bald darauf aber verlieg er jeinen Gib. Ein dritter Vogel jchlief, ebenfalls ungejchügt, auf einem Aprifojenbaum, die zwei andern in Narhbars Gatten. - ° Be lShhin-Tolgt.) 54 Pafſig, Beobahtungen und Betrachtungen auf dem rechtsſeitigen Vorlande des Elbſtromes. Veobachtungen und Betrachtungen auf dem rehtsfeitigen Vorlande des Elbſtromes am 16. Juli 1918. Bon Hans Paifig- (Nahdrud verboten.) De wie der Menjchheit Kummer, ift heute die gefättigte und ſchwüle Atmoſphäre. Kein Züftchen regt ſich. Noch ſteht die Sonne ziemlich hoch am Firmament, deutlich umriljen, und doc) darf das menschliche Auge die Himmelsgöttin un— geſtraft anbliden, denn ihre Strahlen find durch ſtarken Dunft verjchleiert, der fich im Welten immer mehr verdichtet und zulegt am Horizont übergeht in eine Schwarze Wolfenbanf. — Eine Bleifchwere in Kopf und Füßen, das Herz übervoll von des Lebens Bitterfeit, jo betrete ich den Schutzdeich am Elbjtrome, wo ich früher jo häufig Erholung und Erbauung fand. Ia, früher! — Und jegt? — Heute fehlt mein Begleiter, der auch das Leben liebte und bejonders hier vun dem Treiben lebender Wejen fich jo jehr angezogen fühlte. Gern hörten wir immer die Unfenrufe, die mir heute Elingen wie fernes Grabgeläute im welichen Lande, wo das junge Leben eingebettet liegt und nie mehr das gemischte Nohrjänger- und Froſchkonzert an deutjchen Gewäſſern vernehmen fan. — In Wehmut blicfe ich über da8 Borland am Deiche hinweg auf das Strombett, in dem die Fluten ganz grau gefärbt ericheinen, von feinem Lufthauch gefräufelt und nur durch flachen Wellenichlag verändert, wenn ein kleines Fahrzeug über fie dahingleitet. Am Ufer fiten einige Angler und ſchauen jtumpfjinnig auf ihr Gerät auf dem Waſſer. — Sch vernehme Laute einiger Negenpfeifer, langgezogen und klagend, als ob die Vögel ſchwer mit Schmerzen ringen. Langſamen Tlügeljchlages zieht eine einzelne Möwe ſtrom— abwärts, jonft fcheint alles zu ruhen. — Anders fieht es aus zu meinen Füßen an der Böſchung des Schugwalls. Mit verjchwenderijcher Pracht hat Nerthus hier die Finder Floras in größtem Artenreichtum hingeftreut. Dazwiſchen kreucht und fleucht es von unzähligen Lebeweſen in Luft am Sein und im Kampfe um ihr Fortkommen. Hier jpielt ſich ein Weltkrieg ab, der fich in. ver- änderter Zorm im ganzen Weltenraum früher oder jpäter wiederholt. Überall aber wird nur mit folchen Mitteln gekämpft, die das Gleichgewicht in der Natur zu erhalten, geeignet find, während die Menjchheit frevelnd Vernichtung übt unter Anwendung der tafiniertejten teuflifchen Erfindungen. — delt am Fußwege auf dem Deiche, wo der Pflanzenwuchs beginnt, jteht eine Gruppe des Wieſen— bodsbarts, behaftet mit vielen kleinen, blattlaus- ähnlichen Tierchen, infolgedefien die ganze Pflanzen- gruppe an Blättern und Stengeln nicht mehr grün, jondern faft braun erjcheint. Ein Meiner Stieglig fommt aus einer Ulme von der andern Seite des Deiches hergeflogen, hängt fi) an die ftärferen Stüde der Bocsbartpflanzen und haut kräftig auf die daran figenden winzigen Lebeweſen ein. est werden dieje beweglich und nach nicht allzulanger Dauer find die Pflanzenteile gejäubert. Was fich von den fleinen Sreaturen nicht auf den Erdboden oder von da wieder auf andere Gewächſe zu retten Nr. 7 vermochte, hat der Vogel feinem Magen einverleibt. Ein Weilhen figt der Stieglig und lauſcht, ſchaut dann bald mit einem, bald mit dem anderen Auge den von ihm getöteten Tieren nach, die er in der Haft Hat ins Gras fallen laſſen, und macht fi nun dran, die Samenföpfe des Bocksbarts aufzufchlagen, daß Stüde nur jo umberfliegen. Wenn er einen Teil des Samen? herausgeholt hat, jpringt er auf den nächſten Fruchtfopf, um auch deſſen Inhalt zu verzehren, und jo treibt er es weiter, bis etwa ein halbes Dutend folcher ihres Inhaltes beraubter Köpfe daſtehen. Nun fcheint fein Appetit auch nicht mehr allzu groß zu fein. Er meißelt nicht weiter, figüttelt fi) und fängt an, fein Gefieder zu ordnen. Da gibt ein kleiner Elbdampfer auf dem Strome ein jchrilles, fremdartig tönendes Signal und erjchreckt eilt der Stieglig davon. — Sm buntejten Gemijch jtehen an der Deichböjchung die Lieblichjten Blumen, ummworben von dem honig- liebenden Inſektenvolke, welches heute allerdings bei weiten nicht jo emfig „hamjtert“, als an heiteren Tagen, wenn der Sonne Strahlen ermunternd wirken, An Natterfopf und Königsferzen naſchen brummende Hummeln herum, die auch die zahlreichen Wicen und roten Flocenblumen bejuchen und jchwerbeladen fih an Aderfnautie und Taubenjfabioje hängen, daß deren Blumenföpfe auf langem ſchwachem Stengel ſich tief herabneigen. Kleine Aderwinden friechen am Boden dahin, erflettern benachbarte Pflanzen und umfaſſen blaue Glodenblumen, Grasnelken, Labkräuter und Deltanelken, dieſelben zuſammen mit ihren eigenen, weiß und roſa ſchimmernden Blüten zu hübſchen Sträußchen verbindend. Ein Braun— kehlchen ſchwingt ſich von einem zum andern Strauß und fährt dann plötzlich auf einen Teppich aus Feldquendel los, wo viele kleine blaue und braune Falter ſich tummeln. Nach mehrmaligem Zugriff enteilt der kleine Vogel nach der Stromſeite und verſchwindet zwiſchen hochgewachſenem Rohr und Schilfſchwingel. — An den Blüten der Kragdifteln, des Herbit-Fömwenzahnes und der Ochjenzunge hängen träge Zitronenfalter, Weißlinge und andere Falter- arten. Don Zeit zu Zeit erjcheint ein grauer Fliegenſchnäpper über den Gewächjegruppen, flattert hin und her, um Auswahl zu treffen nach feinem Geſchmacke und zieht jedesmal mit geflügelter Beute von dannen. — Summende Bienen und fäufelnde Weipen jchwelgen im Slee und unterfuchen die Blüten der Hauhechel. Außer den vielen, etwas weniger hervortretenden Blütenpflanzen vervollitändigen be= ſcheidene Malven, roter Storchichnabel, weiße Licht- I Schafgarbe und Mannstreu das farbenftrogende t — Angezogen von den unzähligen, prächtigen Kleinig— feiten bin ich die Dammböfchung hinabgeftiegen und habe den flachen Teil des Stromvorlandes vor mir, der zur Zeit des Hochwaſſers von der Flut bededt wird, jo daß nur die wenigen vorhandenen Baum— gruppen und einiges kräftiges Strauchwerf über dem Waſſer hervorragen. Heute nimmt fich die Fläche aus wie ein grüner, jtellenweije mit andern grellen Farben bemalter Teppich. Alles Waſſer hat ficg bis zum eigentlichen Flußbette zurücgezogen, nur in wenigen länglichen Vertiefungen hält esß ſich im ganzen — Nr. 7 Az Sommer. Über diejen tümpelartigen Gewäfjern tanzen Mücken in nicht zu ſchätzender Menge Bläulich ſchimmernde Libellen umgaufeln die gelben Nirblumen und weißen Seerojen, während viele Mehlihwalben dicht über dem Waflerfpiegel dahin jegeln, öfters denjelben im Fluge berührend, als wollten fie die noch nicht aufgebrochenen Knoſpen der Wajjerblumen wach küſſen zum Leben, und aus der Tiefe dringt das Todesgeläute der Unfen. — — — Sinnend ftehe ich lange an einem folchen Gewäfler, dab im heißen Sommer feine Verbindung mit dem großen Strome hat, wie Deutjchland im harten Ningen des Weltkrieges vom Weltverfehr abgejchnitten ift. Wenn aber der Winter jein Negiment wieder über- nimmt, bedect eine Waſſerwüſte oder Treibeis den Drt, wo ich augenblicklich jtehe, und was für Fluten mögen dereinjt Deutjchland mit jamt unjeren Sdealen be- decken? — Sei jtill, mein Herz! — (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Ein Idyll. Der Zufall wollte es, daß meine Garten: grasmüce einmal in den großen Flugfäfig zum Tigerfinfen, feinen Alleinbewohner, geraten war. Ich beichloß, ihn ver— fuhsweije darin einen Tag gewähren zu lalfen; aus dem einen Tage wurden aber mehrere und viele, und heute fit er noch) darin. Es stellte ſich nämlich heraus, daß beide Vögel ſich gut miteinander vertrugen, ja, daß fie jogar Freundſchaft miteinander jchloffen, die von dem Kleinen ſchlauen ZTigerfinfen wohl zuerjt gefucht worden iſt. Kein Wunder, hatte doch das Vögelchen jeit dem Tode der blauen Schmetterlingsfinfen allein das große Haus bewohnen und ein gejelliges Zujammenleben ſchon fo lange entbehren müffen. Gr juchte daher vorfichtig mit der Grasmüde anzubinden und hatte vollen Erfolg damit, Liebe er- zeugte Gegenliebe, und jo find beide denn ein Herz und eine Seele, wenn ſie ihr Ruheſtündchen oder die Nacht: ruhe abhalten. Der Tigerfinf rückt ganz nahe, aber be- fcheiden und alles andere als aufdringlich, an jeine große Pflegemutter heran, hält abwartend das geiträubte Köpfchen wie zum Gefraultwerden hin und wenn „fie" es dann nicht tut, ſchmiegt „er“ fih dann eng in das dichte, warme Gefieder hinein und puhlt mit feinen Schnäbelden darin umher, wie wenn er jeinesgleihen aus Afrika vor fi hätte und ſich das fo gehörtel Aber auch die Grasmüde fieht den Fleinen Gefährten gar nicht ungern, denn er be— deutet für fie eine angenehme Zugabe, die ſich mit einer lebendigen Wärmflafche wohl vergleichen läßt. Es fommt daher vor, daß fie ihren Flügel eigens etwas hochhält, da= mit der kleine rote Teufel (aber bloß dem Ausjehen nad ein Teufelhen!) jo eng wie möglich fich anjchmiegen fann. Wie monnig ift das doch! Badet die Grasmücke fih im Badehäuschen, fo iſt der Kleine auch gleich dabeı Meiſtens aber jpringt er nicht aud ins Waifer, fondern läßt fich, auf der Stange daneben figend, naßiprigen. Ebenſo fängt er mit feinem Gefieder die Spriger auf, wenn „fie“ fi nah dem Bade jchüttelt. Das hat er fhon bei den Schmetterlingsfinfen 10 gemadt. Es ift eben nicht jeder= manns Sade, mit dem Waffer in engite Berührung zu geraten und fi, zumal wenn man klein von Figur ilt, in die Gerahr etwaigen Ertrinfens zu begeben. Ein kleiner Angitmeier ijt der Tigerfinf auch fonft. Daß er feine doppelt jo große Pflegemurter nicht in der geringiten Weije durch dreiftes Benehmen zu reizen wagt, fondern ſtets nur fo ſchüchtern und beſcheiden wie möglich ihre Freundſchaft in Anſpruch nimmt, verjteht ſich bei ihm von felbft. So— baid ich aber ihm als Pfleger zu nahe fomme und er irgendeine angebliche Gefahr vermuten zu fönnen glaubt, ift er aud) gleich von der Seite feiner ruhiger veranlagten Freundin abgerüct und juht womöglich eine andere Sitz— ftange auf. Ebenſo flattert er leicht davon, wenn ich all= abendlich die Dede über den Käfig werfe, obgleich er den Zweck der Übung bald fennen follte. Gegenwärtig ift das Idyll durch den Zugtrieb der Grasmüde etwas geftört, Paſſ ig, Beobachtungen und Betrachtungen uſw. — Kleine Mitteilungen. 55 der einen Tag vor Oſtern bei ihr. eingejeßt und reichlich vier Wochen gedauert hat. Natürlich leidet der Fleine Kerl unter der ihm unverjtändlihen Unruhe feiner Lebensge— fährtin. Beide fönnen aber den entbehrten Schlaf tags— über wieder einholen. Es wird dann eben weniger ge= fungen und mehr geträumt, aud öfter das Köpfchen nad geiteckt, bei ihr wenigjtens. Der Kleine hat e8 doch weniger nötig und bleibt lieber wad). Qu. Nachſchrift. Der 21. Mat 1919 follter ein dies ater meiner Wogelliebhaberet werden. Kaum habe ich vor— ftehende Schilderung meines Idylls zu Papier gebradt, jo muß ich heute Ihon von feinem Ende berichten. Meine Gartengrasmücke und ihr Geiellihafter waren erjt wenige Tage auf den Söller gebradt, um fortan Tag und Nacht im Freien zuzubringen; ih hatte die Stäbe im Käfig noch in der Stube ausgewechfelt, wobei leider unbemerkt eine Valltür offen blieb. Erſt einige Stunden hinterher, als es zu ſpät war, wurde diejer unglüclihe Zufall bemerkt. Die inzwiihen entwichene, flugfähtge Grasmüce habe ih nicht wieder geiehen. So find denn aus einem Nachruf über einen Yiebling deren zwei geworden. Der Vollftändinfeit halber will ich noch hinzufügen, daß ich in allerlegter Zeit Paarungsgelüfte der Grasmüde gegenüber dem fleinen Tigerfinfen bemerft habe; fie wollte ihn „treten“ und nahm auch Hälmchen in den Schnabel, um fie freilich bald wieder fallen zu laffen. Die Frage, ob die Entwichene am Leben geblieben iſt, möchte ich verneinen, da ich annehmen .muß, daß die langjährige Käfigung den natürlichen Snftinft der Nahrungsſuche freilebender Vögel verfümmern ließ. Auch werden ihr die noh fühlen Nächte geihadet haben. Der Tigerfinf locdte anfänglich oft nad) feiner Gerährtin, - hat fi) 10—14 Tage fpäter aber an jeine Ginfamfeit wieder gewöhnt und ſingt wieder. Auch an ihm beobachtete ich früher eine Art des Balzens: wiſpernde Tone etwa wie die von jungen Wendehälien, bet fächerförmiger Ausbrei= tung jeines jchönen ftufenförmig abgerundeten Schwanzes. Durd die legte Maufer (April/Mai 1919) hat er eine gelb: liche Unterfeire befommen; nur der Bürzel zeigt noch die ſchöne rote Färbung mit den weißen Perlen. Winterbeopadtungen. Am 17. Februar hörte ich, troß des Froſtes, der hier noch herricht, eine Amjel flöten. Am 14. Februar beobachtete ih gegen 20 durd= stehende Gimpel. Rotfehlhen überwintern bier. viel in den großen Kellereien einer ehemaligen Brauerei. Bei lindem Wetter find fie im Freien. — Bei einem Lehrer auf dem Lande ſtellte ſich bet dem eriten Froft ein Rot— fehlen ein, das in die Stube genommen wurde und fich vier Wochen dort aufhielt. Es flog eines Tages weg, fam aber nady Wochen wieder mit einem andern Artgenoffen. Man erfunnte es an feınem kurzen Schwänzden (ein Kind hatte die Schwanzfedern beim Fangen ausgerijjen) wieder. BP. B., Bernftadt (Sclefien). DMelanismus bei Stieglig. Der Arbeiter J. K. von hier, fand im vorigen Sommer auf einem Baume feines Grundſtückes ein Net mit fünf jungen Diftelfinfen, welche alle einen jhwarzen Kopf und Hals hatten. Neugierig fing er ſich die beiden Alten, um zu jehen, wie dieſe gefärbt feten. Die Färbung war ganz normal.” Von den jungen Vögeln gingen drei bald ein und das vierte Tierchen gegen Weihnachten. Das legte Vögelchen lebt noch, tit ein Prachttierchen und ein großarttger Schläger und fann jederzeit befichtigt werden. Im „Ruß“ Steht Seite 357 zu lejen: Albinos, geichedte, grau= und weißkopfige Stieglitze fommen vor. Sedenfalld waren „ſchwarzköpfige“ Tiere dem Verfaſſer unbekannte Auch ich hatte noch nie in meinem Leben ſolche Vögel geliehen. Intereſſenten fteht der Name des Beligers gern zur Verfügung. Sof. F. Rüffelsheim b. Mainz. Frühjahrsbeobachtung. In diefem Jahr hörte ich erftmalig am 16. Februar eine Singdrofjel, am 18. abends 2 dergleihen laut im Geſang. Es iſt dies wohl der frühefte Termin, den ich fenne. Ein alter Liebhaber, welcher mit mir am folgenden Tage zuſammen war, jagte, daß er fett ca. 30 Jahren jedesmal den eriten Tag, an welden er Buchfinken und Singdroſſel hört, notiert habe. Vor ca. 12 Jahren war der frühefte Termin der 24. Februar. Buchfinken hörte Ih am 20. Februar mehrere in vollem lag. dr. M., Hagen i. W. — 56 Reine Mitteilungen. — Ausſtellungen. — Aus den Vereinen. — Redaktlonsbrief * Bes Bugvögel als Wetterpropheten. In der ornitho- logiſchen Literatur ift im Laufe des Testen Jahrzehntes oft⸗ mals die Behauptung wiedergefehrt, daß die auf dem Zuge befindlihen Vögel das Wetter vorausahnen, aljo vor Ein= tritt Schlechter Witterung ihren Flug unterbreden bzw. troß ſchlechten Wetters weiterfliegen, weil an dem Ort, nah dem ihr Ziel neht, günftige Witterungsverhältnijie berrihen. Die betreffenden Angaben, in denen die Vögel während ihres Zuges als gute Wetterpropheten gepriejen werden, erflärt der Meteorologe Dr. Wild. K. Edardt gg (Eſſen) als unrichtig. Zum Beweis, daß die Zugvögel in der Tat unfähig find, die fommende Witterung vorauszu— ahnen, berichtet er in der „Ornithologiihen Monatsichrift” über folgende Beobachtungen: In der zweiten Hälfte des März 1919 herrſchte in ganz Mittel und Nordeuropa fait ftändig faltes Wetter, das anfänglich bei vorherrſchenden öftlihen bis nördlichen Winden im allgemeinen zu großen Niederfhlägen neigte. ALS dann vom 26. zum 27, der füdmefteuropätfhe Tiefdruck nordoſtwärts vorrüdte und das Hochdruckgebiet über Nordeuropa vordrängte, trat troß des Drehens der Winde nah Weit und Südweſt fein milderes Wetter ein, fondern es gingen ftarfe Schneefälle nieder, die über ganz Mitieleuropa eine für die Jahreszeit ungewöhnlich ausgedehnte und fich längere Zeit haltende Schneedecke ausbreiteten. Gleichzeitig mit dem Drehen des Windes nad Südmelten wurden aber am 27. März ſo— wohl über Eſſen, al3 auch über dem Yennetal im Sauer: lande nah Nordoften ziehende Kranichicharen beobachtet: Der niedergebende Schneeihauer hinderte die Tiere nicht tim MWeiterfluge. Wenn wir num auch wohl annehmen dürfen, daß die Vögel in Südweſteuropa bei bejjerem Metter aufbrahen, fo wären ſie doc ficher nicht in eine ihnen verderbenbrin. ende Winterlandichaft geflogen, wenn fie die Gabe bejäßen, das Wetter vorauszuahnen. (Hann. Tagebl.) (Ausſchnitt aus der Stargarder Zeitung vom 13. März 1920.) Das Hühnerei in 15 Zanen erbrütet, anstatt in 21 Tagen, dürfte wohl die allerneuefte Errungenz ichaft jein, die der Einfluß der Nadiumbeftrahlung. ausübt. Ausftellungen. Sechſte Taubenausftelung zu Stodholm, mit Aus- ſtellung von Käfigbögeln fombiniert. Die Vereinigung der Tauben und Stäfigvogelfreunde Schwedens, Sit Stock— bolm, hielt vom 6.—10. Februar im alten Gebäude der Kgl Schwed. Afademte der Wiſſenſchaften eine Nusftellung ab. Es waren drei Räume mit Tauben und ein Raum mit Stubenvögeln bejegt. Unter den legteren waren vor= erjt einige größere Sammlungen einheimischer Vögel und Kanarien (Geſangs-, Gejtalts- und Baltardvögel) von vor: züglichſtem Gefieder und guter Käfigung zu bemerfen. Außerdem fanden fih da einige Almazonen, ferner, troß der durchgangenen jchweren Zeiten, etwa ein Dußend Arten Eleinerer Exoten und auch Baftarde von ſolchen Möwchen Eilberſchnabel). Außer Wette jtand eine Sammlung von Gouldamandinenfreizungen dreier Generationen nebit Ahnentafel. Als Preisrichter der Stubenvögel war es der Vereinigung gelungen, den Direktor des Zoolog. Gartens „Skauſen“ zu Stodholm, Dr. U. Behm, zu erwerben. In den Taubenräumen bemerkte man außer zahlreichen ausländiihen Raſſen den Schwedischen T—ü mmler im hoch— feinen Gremplaren. Es ift dies eine mehr als hundert⸗ jährige Kaffe, die wieder zu Ehre gefommen iſt, die aber vielleicht no nicht außer den Grenzen Skandinaviens in weiteren Kreiſen befannt iſt. Die Ausjtellung, die von einem Bereinigungsausihuß wohl angeordnet und mit Palmen u. a. m. geſchmackvoll dekoriert war, erwarb ſich das lebhaftefte Intereſſe jeitens des großen Publitums, was fi u. a. durch jehr zahlreiche Bejuche und viele An: meldungen neuer Mitglieder befundete, A—e. Aus den Vereinen. „Aegintha“, Verein Der Bogelfreunde zu Berlin. (EV.) Unſere Vereinsſitzungen am erſten und dritten Donnerstag jeden Monats finden jetzt in unſerem neuen Vereinslofal, Hofbräu Leipziger Straße 85, ftatt. Allen Mitgliedern und Freunden des Vereins zur gefälligen Kenntnis. Aufz genommen Herr Dänick senior, Berlin O, Littauer Straße. Der Borftand. 3.4: DO. Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberftraße 18T, ET 2 \ Herrn E. F. Offenbach. Die jekt im Handel befind— lien Gipräparate find 3. T. von ſehr zweifelhaften Wert. Vor manden dieſer Erſatzmittel wird öffentlich gewarnt. In der Vorfriegszeit waren gute Gigelbpräparate im Handel, welde fih gut für die Ernährung ſelbſt zarterer Vögel eigneten und auch ausgiebig verwendet wurden. Sch fenne natürlich nicht alle jeßt im Handel befindlichen, es mag vielleiht darunter aud) gutes fein, bin aber nicht in der Lage, fie zu empfehlen oder zu begutachten. Jedenfalls iſt ein ſelbſt hergejtelltes gutes Eibisfuit vorzuziehen. Herrn ©. B., Berlin NW40, Herrin & T., Chemniß, Herrn M. G., Berlin O, ift brieflih Beichetd zugegangen. Herrn K. J, Dearienwerder. Es wird faum möalich fein, eine jo große Geihwulft bei einem verhältnismäßig Eleinen Vogel zu beiettigen. Am beften wäre es wohl, den Nogel von feinem Leiden durch einen möglichit fchnellen i N. und ſchmerzloſen Tod zu befreien (dur Chloroform). Herrn F B;, Breslau V. Wenden Sie fih an die „Vogelwarte”, Noffitten (Kur. Nehrung). Herrn A. W, Neuftadt (Oberihl.) In Zuchträumen fann der F. nicht gehalten werden, weil er an den Neſtern leicht Unfug ftiftet, fonft aber ift er ein angenehmer Käfige vogel. Es gibt natürlib auch arge Naufbolde unter ihnen Mit ſolchen geht's natürlich nicht. . Herrn DO. 8, Königsberg i. Pr. Der Reisſfink ift einem Serzichlag erlegen. nit fejtgeitellt werden. Herrn 9. T., Hannover. Darmentzündung in Berbindung mit Abzehrung eingegangen. Die Urfache des Federausfalls iſt vermutlich in der Haltung der Vögel in eriheinungen zu fuchen. wenig dichte. Herrn Fr. M., Hagen. Die Beftandteile des Univerfal- futters, von dem eine Probe eingejandt wurde, find Garnelen ſchrot, Weizengebäd, anjcheinend Zwiebad und ein kleiner Teil Ameifenpuppen. In der VBorfriegszeit hätte man Die Beftederung ift eine jehr ſolches Futter als Drofjelfutter bezeichnet und das Pfund‘ etwa mit 1 M. bewertet. Da der Wert der Mark im Inland ungefähr dem Wert von 0,15 M. entipricht, wäre ein Preis von 4,00 M. angemefjen. Der Preis guter Ameiſenpuppen beträgt jet für das Kilogramm 24-30 M. der Breis für 20 g waren demnad) 0,40—0,60M. Herrn A. St, Hamburg; Herrn G., Angermünde; Frau Oberin K., Blankenburg 1. Th.: Beiträge dankend erhalten. T. T, 8. Aufenthalt in friiher Luft und Sonne, BDadegelegenheit und richtige Pflege wird zur Wieder— befiederung der .fahlen Stellen beitragen. Es kann aud) verjucht werden, ob jchnellere Wiederbefiederung eintritt, wenn die fahlen Stellen in Abftänden von etwa 2 Tagen dünn mit Karbolfäuredl (10/0) beftrichen werden. Herrn K. K., Neunfirben a. d. Saar. Der Kadaver fam bier am 26. März völlig in Faulnis an. Herrn 2. A. Hannover. Der am 15. März abgejandte stadaver gelangte am 26. d. M. in meinen Beſiß. Bei der ſtark fortgejchrittenen Faulnis des Kadavers war eine Unterfuhung unmöglich. Herrn A. W., Berlin-Schmargendorf. Der Berg: bänfling war ein Männchen. wundung in der linfen Bruftieite und der. Lunge verendet. Die Wunde hat den Charakter einer durch ein Schrotforn verurjachten VBerwundung. Herrn A. G., Lommagid. Die Arbeit über Vogelſchutz it eingetroffen. Die gewünſchte Anderung wird vor— genommen werben. Berantwortlic für bie Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; fir den Unzeigenteil: — r Verlag ber Creußſchen Verlagäbuhhanblung in Magdeburg, — Ra Hopfer, Burg Krankheitskennzeichen Tonnten Der Vogel: ift infolge von- zu trocdner Luft oder in Entartungs— Er iſt infolge einer Vers. Wunderlich, a a Breiter Weg 156, Jahrgang XLIX, | Fir. ZEITSCHRIFT FÜR _ VOGELLIEBHABER, Begründet von Dr. Karl Ruß. Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Fuiter- und Fütterungsnöte. Von A. Troschütz. Meine Rotkehlcken. Von J. Spalinger, Winterthur. (Schluß ) Die Holländerkanarienzucht. Von J. Morocutti, Wien. N Beubachturgen und Betrachtungen auf dem rechtsseitigen Vorlande des Elb- stromes am 16. Julı 1918. Von Hans Passig. (Schluß,) Vogelschutz in Württemberg. Von Oberbahnsekretär Ehinger, Heilbronn. J Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen, — Redaktionsbriefkasten. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. Einzelpreis des Heftes 60 Pig. (6 Nummern mit Abbildungen.) &a MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). — Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berl’ 34687. & ws — ea ne we ee * | Unnahme von Anzeigen in der I Inferate für die Nummer ber beborftehenden Woche müffen bis fpäteftens Freitag früh in Händen der Berlagshandlung in Magdeburg fein. \ i Die 3gefpaltene Betitzeile oder deren N Raum wird mit 50 Pfennig zuzüglih 8 N 20% Inſeratenſteuer berechnet. En EI Re * |&äfige mıd Gerätfiaften. | Schindler-Käfig, faſt neu, 755. 45.88, mit Mattichetben u. . großem Badehaus verfäuflih. Reddien, Steglit, Siemenzftr. 77, Ilr. [200 Bogelflinte [4 Kal. 12, für Kugel und Schrotihuß (fein graviert) zum Preife von 250 zu ver: faufen. Nehme am liebften Vögel in Tauſch. 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Nachnahme wird nicht verfandt. 207] Carl Klaus, ®aldjee, Pfalz Bir offerieren, jolange Borrat reiht: erfalfntter „Zerkerbiffen“, ganz erftflg., © 3,50 A. [20 Meikwurm, © 12,50 M. Banarienfutter, hochfein, Pfd. 4 A. Waldvogelfutter, m. Hanf, Pfd. 4 A. a 5 erftfl., mit Zirbelnüffen, D. Waschinski & Co., Biejenthal bei Berlin. Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 34825. eig, San" Probenummer und Bücherzettel gratis. (209 ’ Wer | Hügel. | Suche Zuchtpaar Wellenfittiche oder einen roten Kardinal oder eine larihgrüne Papagei-Amandine Angebote mit Preisangabe an [210 Sean Kuyvpers, Rheyd (Bez. Düffeldorf), Friedr.-Wilhelmitr. A9b. Von Liebhaber oder Händler erbitte Angebot für 2 Bra. MWellenfittihe mit Altersangabe, diverjen MWebermännden und la Hirie. [211 A. Krabbe, Anklam, Demminer Str. 10. März Rotkehlchen, lauter Wip- gibt mir für mein diesjähriges felfänger, 2 Rothänflinge od. für 2 Grün finfen (vorjährig) 1 Rothänfling oder für vorjähr. gutichlagenden Buchfink 2 Rot— hänflinge od. für vorjähr. gutfingende Feld» und Heidelerhe 1 Blaudrofjel? (212% Riedel, Dresden-A., Eiſenſtückſtraße 34. Suche: 2 gelbe Kanarienweibchen zur Baft.=Zudt. ulius Wohlfarth, Eberjtadt b. Weinsberg (Witbg.). Zur nefülligen Beachtung! $ 3 des am 1. September 1908 in Kraft getretenen „Vogelſchutz— | geſetzes“ lautet: 213 y 4 Sn der Zeit vom erſten März bis zum erfien Oktober ift das Fangen und die Erlegung von Vögeln, fowie der Ankauf, der Verkauf und das Feilbieten, die Bermittlung eines hiernach verbotenen An- und Verkaufs, die Ein, Aus- und Durchfuhr von lebenden fjowie toten Vögeln der in Europa einheimiſchen Arten überhaupt, ebenfo der Transport jolcher Vögel zu Handels- zwecken unterjagt. Diejes Verbot erjtrect fich für Meifen, Kleiber und Sanm- läufer für das ganze Jahr. Auf Grund diefes können wir vom 1. März an Injerate betreffend anf und Verkauf einheimifder Vögel nicht mehr zum Abdrud bringen und bitten, dies bei Aufgabe von Injeraten berücjichtigen zu wollen. Erwerbe zu verjtehen. Unter Feilbieten ift daS Anbieten zum Kaufe oder zu jonftigem Somit iſt ein ftrafbares Feilbieten auch dann anzunehmen, wenn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nad ein Taujch angeboten wird, der Anbietende aber tatfächlich zu kaufen bezw. zu taufchen beabfichtigt und die Form des Taujchangebots nur wählt, um fich gegen ftrafrechtliche Verfolgung zu ſichern. jolden Fällen machen fich fowohl die anzeigenden Perjonen wegen verbotenen Feilbietens, als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Beitungsunternehmer der verbotenen Vermittlung eines An- um Verkaufs ftrafbar. Su | i Bei Tauſch-Anzeigen ift ausdrücklich anzugeben, was als Gegenleijtung geboten oder gejucht wird. ine Angabe des Wertes der zum Tauſch an— gebotenen Vögel darf nicht erfolgen! Unter Chiffre können Derartige Anzeigen nicht aufgenommen werden! Die Gefchäftsitelle der Gefiederten Welt“ Crent’fche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. —* — J Tätigkeit, den Sorgen und Mühen dieſer ſchweren Jahre, eine Duelle der Erholung und Nerven— a - ftärfung im aufreibenden Einerlei des Alltags er- mäßig großen Torfjtücen belegt ſind). ⸗ Jahrgang XLIX. Beit 8. En en Futter und Fütterungsnöte. Don U. Troſchütz. 2 (Nachdruck verboten.) | — als Teil einer größeren Arbeit über die 1Ojährigen Ergebniſſe meiner Vogelpflege— - tätigfeit gedacht, veranlajjen mich mancherlei un- günſtige Erfahrungen befannter Bogelpfleger aus dem letzten Halbjahre und auch Meitteilungen in der „Gef. Welt“ zu einer VBorwegveröffentlichung dieſes Kapitels, jelbjt auf die Möglichkeit Hin, daß Die weiteren Teile der Arbeit überhaupt nicht gejchrieben werden. Durch die Siriegsjahre habe ich Fajt drei Dutzend meiner Vögel gejund und munter durchgebracht und mir jelbft damit bei dem Übermaße beruflicher halten, die nicht hoch genug eingejchäßt werden kann. Einige Vögel mußte ich freilich abgeben. Zwei Umverträgliche, Ganges- und Kapbrillenvögel, wan— derten nach Wien, zwei jelten jchöne Alpenitrand- läufer, die mehr Arbeit bei der Pflege erheijchten, 2 fanden den Weg nach Holland, drei fette Wachteln mit fabelhaftem Appetit werden jest in Kopenhagen verpflegt und ein Steinjhmäßerpaar und Kirſch— fernbeiger wurden dem Zoologiſchen Garten ge— ſchenkt. Übrig blieben noch 14 Weichfrejjer und 16 Körnerfreſſer. Alle zufammen haufen in einer Vogelitube von 2 m Höhe, 3 m Länge und .2 m Breite. Don der Inneneinrichtung will ich nur furz erwähnen, daß den Zinkblechboden eine hohe Schicht Torfmull, das beite für dieſen Zweck, dedt. 1/, m unter der Glas-(berlicht-)decke läuft an zwei Seiten ein 50 cm breiter Rundgang (abnehmbare Bretter, die mit Linoleum bejpannt und mit gleich- Für jehr viele der Vögel bildet dieje Galerie den bevorzugten Aufenthalt. Aſte und Zweige in Blechtüllen an den Wänden, trockene Bäumchen in den Eden, Nilt- förbehen unter der Galerie, eine Fichte oder Kiefer in mit Erde gefülltem Kübel gepflanzt, in der Mitte, einige Sträuße in den Eden, das ijt das übrige Inventar. Für die Fütterung und Verpflegung iſt eine Tür in Brufthöhe angebracht, die in einen fleinen ge- Ihlofjenen Vorraum führt. Die Türen des Vor— raums jchließen jelbjttätig. Ein dort befindlicher, aufflappbarer Tiſch erleichtert die Zurichtung des Futters und Neinigung der Näpfe. Futter-, Bade- und Trinknäpfe ftehen in der Vogelftube auf einem mit Blech beichlagenen „Schlitten“, der auf einer bejonderen Unterlage ruht und es ermöglicht, ihn leicht halb oder ganz herauszuziehen. Genaueres darüber in Wort und Bild jpäter. Wer Erfahrungen über die Fütterungsvraris in der Vogelitube beißt, weiß, daß es nötig ilt, das Futter möglichit in vielen Näpfen und an ver- ichtedenen Stellen zu reichen. Trotzdem ergeben fih beim Zuſammentreffen an den Futternäpfen die fonderbarjten Nachbarjchaften. Neben der Schama frißt die Schwanzmeife, mit der Schwargdrofjel die Bachſtelze gemeinfam aus einem Napf. Girlit, Zeifige, Alpenflüenogel, Braunelle, Meiſen, Hänf- linge und Feldſperlinge figen verträglich an einem Futtertrog, aber ein Dompfaffweibchen beanfprucht einen ganzen Napf für fich allein. Das Schwarz- plättchen frißt nicht mit andern gleichzeitig, das Steinrötel duldet andere erjt, wenn es jatt it. Rot- und Blaukehlchen, Zwergfliegenjchnäpper und Gartenrotſchwanz find futterneidijch und das Lerchen- weibchen ift beim Freſſen geradezu unleidlich. Aber alleden fann man begegnen. Viel mehr Mühe macht die Milchung des Futter. Es ergeben ſich da Schwierigkeiten, die ich auch jeßt, nach mehr als 10jähriger Wogelpflege, noch nicht reſtlos über- wunden habe. Sch hege eine ftille Hofinung, daß mir von feiten der Leſer der „Gef. Welt“ mand) guter Nat auf diefem Gebiete zuteil werden wird. Als ich vor acht Jahren mit meiner fleinen Ge— fellichaft in da neue helle Heim umſiedelte, waren unter der gefiederten Schar eine große Zahl jchöner und. jeltenev Weichfutterfrejfer. Zwei deutjche und ein ſibiriſches Blaufehlchen, drei indiiche Schmäger, Wendehals, Blaudroffel, Sprofjer und Nachtigall, Zaunfönig, indiiche Schopfmeije u. a. Den wichtig- jten Teil des Futters bildete damals der Mehlwurm. Ich fütterte ihn viel und gern. Es war verlodend, die Vögel damit fingerzahm zu befommen. Die üblen Folgen zeigten fich nach geraumer Zeit. Blau- drofjel, Nachtigall und Sproſſer, diejer ijt bejonders gierig nach Mehlwürmern, befamen gejchwollene Füße, der Zaunkönig Krämpfe Die Verlufte häuften ji). Die Erkrankung der Blaudroffel war beſonders lehr— 58 Trofhüs, Futter und Fütterungsnöte. — Spalinger, Meine Rotkehlchen. reich: ein alter Windfang von bejonderer Stärfe und Größe, gejanglich aber minderwertig, war der Vogel unbändig chen. Noch Monate nach dem Erhalt flüchtete das Tier beim Erblicen des Pflegers jehreiend unter ein Holzkiftchen auf dem Schranf, den Kopf nach der Wand geehrt. Es war für mic ein Tag der Freude, al3 die Blaudrofjel den erjten zuge worfenen Mehlwurn im Fluge auffing. Bon da ab war eg täglich eine Augenweide, die Gewandtheit zu beobachten, mit der der Wurm aufgefangen, im Fluge erhafcht wurde. Beide Teile wurden des Spiels nie müde, big ſich ein Schonen des einen Fußes, bald auch des anderen bemerfbar machte. Das Mehl- wurmfüttern wurde ſofort eingejtellt. Statt dejjen wurden Heujchrecen, Grashüpfer ujw. gegeben. Cine Bejjerung wurde nicht erzielt. Immerhin dauerte es bis zum letalen Ausgange noch 11/, Jahr. — Bon da ab gab es für mic) feine Mehlwurmfütterung mehr. Erſt viele Jahre jpäter, im Herbſt 1919 wurde ich gezwungen, meine damaligen Erfahrungg- grundjäße bei der „Fütterung der Weichfrejfer einer Anderung zu unterziehen. Das Erjtrebenswertejte der Fütterungslehre jchien mir zuerjt eine einzige Miſchung für Weichfrefjer und eine jolche für Körnerfreijer zu fein. Für letztere tjt dies leicht möglich, bedarf aber, wie jpäter noch angegeben, einiger Zujäße und Ergänzungen. Für Weichfutterfrejjer it eine Mifchung nicht am Plate, wenn Grasmücden mit Rotfehlchen, Gartenrotſchwanz, Steindrofjel, Schama ufw. zufammengehalten werden. sch habe jo ziemlich alle befannten Futtermiſchungen erprobt und habe fait an allen auszujegen, daß er- hebliche Teile in pulverfürmigem Yuftande nicht mit- gefrefjen werden und verloren gehen. Viele der Miſchungen, befonders zur Kriegszeit, waren zu arm an Ameijenpuppen, was ertlärlich it, wenn man weiß, dak man ein Pfund davon mit 12 big 16 ME. bezahlen muß. So verjuchte ich es mit eigenen Zu— jammenftellungen. Die mit geriebenen Möhren (Wurzeln) angeſetzten Mifchungen fagten den Gras- müden zu, behagten aber den jtarfen Freſſern wie Nachtigall, Schama ufw. gar nicht. Beſonders gab es im Winter immer Schwierigkeiten, da dann ja der Zuſatz von lebenden im Graje mit Schleppnet, und Sammelbüchje -erbeuteten Inſekten und friſche Ameijeneier fehlten. Ließ ich die geriebenen Wurzeln weg, Tränfelten die Grasmücden. So entſchloß ich mich für zwei Weichfuttermifchungen, die ich jahre- lang, auch jegt noch, mit bejtem Erfolge verfüttere. Für die Grasmücken, ich habe einen Schwarztopf, zwei Garten-, zwei Dorn- und zwei Zaungrasmücken, miſche ich jo: zwei Teile trocene Ameifenpuppen, ein Kleiner Löffel Weißwurm oder ein Löffel einer guten Futtermiſchung (Ornis oder Waſchinsky), zwei Teile gewiegte Roſinen oder Sultaninen, oder zer— ſchnittene Feigen, oder getrocknete zerſchnitiene Birnen und getrocknete gewiegte Vogelbeeren werden mit ge— riebenen Möhren (Wurzeln) gut gemiſcht, das Ge— menge im Napf feſt angedruͤckt, mehrere Stunden ſtehen gelaſſen, dann aufgelockert und ſo verfüttert. Dies Futter wird täglich reſtlos vertilgt, zumal ich mit den Zugaben öfter wechſſe. Die Grasmücken find ftets in beitem Ernährungszuftand, die Maufer geht auch im Winter leicht von ftatten und manche M.8 der Bögel, wie Dorngrasmüden, find im Januar ſchon im Geſang. Als Ergänzung zu diefem Futter gebe ich noch friiches ſüßes Obſt, Honig und Biskuit, auch trockene Ameijeneter, Die aber die andern bevorzugen. Obſt ijt für eine Bogelitube unentbehr- lich. Mag es ein verjchrumpfelter Winterapfel, oder eine ſauerſüße Apfelfine jein, eg wird alles gern ge- nommen. Begierig find alle auf ſüße Birnen, Feigen, Weintrauben ujw., Früchte freilich, die einige Jahre faſt faum erreichbar waren. Bisfuit wird leiden- Ichaftlich gern gefrejfen. Bis auf die letzten zwei Kriegsjahre war das Gebäck immer leidlich gut und preiswert zu haben, ift aber jet jo teuer geworden (das fl. Stück 1.25 ME.), daß ich ihn jegt mit Zwie— bad mijche und jo verfütteree Das Zerjtoßen und Zerbröckeln des Biskuits ift nötig, da ſonſt große Broden von den Vielfrejfern, "wie Steinrötel, allein vertilgt werden und die andern leer ausgehen. Honig war in den Kriegsjahren etwas jo Seltenes, Begehrteg, daß die Darreichung an die Vögel auf das Äußerfte eingejchränft werden mußte. Als Erſatz dient Kunſt— honig, der jehr gern genommen wird. Es iſt der einzige „Erſatz“, der auch für die Friedenszeiten ge- rettet werden könnte. Dem Bogelpfleger empfehle ich jeine Verwendung wärmſtens. — War auch Kunft- honig nicht zu haben, jo wurde auf Rübenjaft (R.- Sirup) zurücgegriffen. Auch dies ſchwärzliche, dick flüfftge Zeug wurde vertilgt, freilich weit weniger gern. Die Wertſchätzung der Vögel für dieſe drei Zuſatzfuttermittel zeigte die Schnelligkeit, mit der der gleichmäßig hoch gefüllte Napf. geleert wurde. Der Honignapf ilt in einem halben Tage, der Kunfthonig- napf in zwei Tagen, der Rübenjaftnapf in acht Tagen leer. Bei dem Honignapf iſt ein Auswijchen des Behälters unnötig, er it jtetS rein wie „geledt”. Daß nicht nur die Grasmücken für Honig und Biskuit eine bejondere Vorliebe haben, möchte ich erwähnen. Auch Meijen, Alpenflitevogel, Lerche und Pieper freſſen Biskuit, außer diejen Bachitelze, Laubvogel und Drojjelrohrjänger auch Honig. (Schluß folgt.) Meine Rotkehlden. Von J. Spalinger, Winterthur. (Schluß.) Nachdrud verboten.) A diefem Morgen, dem erjten nach dem Aus— flug, fütterten die beiden Alten jehr früh; am folgenden war um 7 Uhr das Männchen allein; dag Weibchen legte zu dieſer Zeit wohl in feinem neuen Heim das erjte Ei. Am darauf folgenden Tag fehlte e3 wieder von 6 Uhr 30 Min. bis 7 Uhr 30 Min. (2. Ei). Tags zuvor hatte ich bemerkt, daß die Sungen, im Alter von 16 Tagen, nah Mücken ichnappten. Das Weibchen war um dieje Zeit jo zudringlich wie nur möglih. Als ih) am 3. Suni nachmittags 4 Uhr vom Balkon aus mit Hilfe des Flobert ein überzähliges Spatzenmännchen bejeitigen wollte und eben behutjam danach zielte, fette ſich plötzlich Rotkehlchen vors Korn auf den Lauf und wurde jo für den Spabenjchlingel zum Lebensretter. An diejem Tage hatte auch das alte Männchen einen Anfall von bejonderer Zahmbeit; e3 machte An- Italten, mir auf die Hand zu fliegen. Die Jungen Ichniderten (warnten), wenn ihnen im geringjten ’ Ba A El a ' u 7 ann ann 0 2 Hapidı 2 Sal AD an nn ann Zn 2 al waren die jungen Rotkehlchen ſelbſtändig; - und am Abend, das Männchen gar nicht hier und da vier da, wo aber blieb das etwas auffiel, und fingen an, vorgeworfene tote Mehl- wuürmer zu verzehren. Am 4. Juni juchte mich das alte Weibchen jchon morgens 4 Uhr 15 Min. in meinem Zimmer zu oberjt im Haufe auf und ſetzte ſich während des Bejuches zufällig auf die Brief wage. Der Zeiger wies auf 22 g, während jonft der normale Vogel nur 17—19,9 g wiegt; Mehl- würmer und Ameijeneier, die ich jest ebenfall® dar- bot, Hatten alſo „angeichlagen“. Der Frühbejuch wurde am folgenden Tag wiederholt; um 7 Uhr war das Weibchen abwejend, ebenjo über die Mit- tagsſtunden. Von den Jungvögeln ſetzte fich einer zweimal auf meinen Arm zur Entgegennahme der Mehlwürmer; auch bei der Nachfommenjchaft ver- \ ſchwand die inſtinktive, d. h. angeborene Scheu zum Teil, und eines der Vögelchen übernachtete in un— jerer Stube. Mit einem Alter von drei Wochen die Mutter erſchien nur noch morgens früh mehr. Vom 9. Juni an waren „meine“ Rotkehlchen wie vom Erdboden verjchwunden. Ob die zweite Brut fie jo ganz in An- fpruch nahm? D weh! Der Neijtghaufeu beim Nachbar war verjchwunden, ohne daß ich's bemerkte, und damit war auch das nach meiner Annahme dort eingebaute Neſt zeritört; die alten Vögel muhten juchen, die zweite Brut anderswo nachzuholen und hochzubringen. Hoffentlich iſt ihnen Dies im Brühlwald nachträglich auch gelungen. Die fünf Nachfommen meines Rot— fehlchenpaares verurjachten mir und meiner Familie nicht geringe Sorge. Jeden Morgen war’3 für ung das erite, nach den Kleinen auszuſchauen, und nie wollten jich die fünf Vögelchen zufammenfinden; bald waren drei, fünfte? Der 9. Juni brachte uns Beruhi— gung; als die Eltern gänzlich wegblieben, jtellten fich alle Kinder zur Fütterung hinterm Haufe beim Holderbujch ein. So war e3 auch noch während der nächiten acht Tage, bis die Fütterung von unferer Seite fnapper wurde. Mit der größern Selbitändigfeit, dem geringen Ver— fehr mit ung wurde auch die Scheu vor Menfchen bei den Notfehlchen ftärker; auffallend zahm blieb nur ein Vogel. Da mir diefer Umftand verdächtig vorkam, beobachtete ich das Tierchen genauer. Mert- würdig! Wenn es vor meinen Füßen einen Mehl— wurm auflejen wollte, geſchah das wie zaghaft; das Rotkehlchen trippelte ein paar Schrittchen rüchwärts und ließ die Larve wieder fallen; jo mehrmals hintereinander. Zu meinem Schrecken mußte ich wahrnehmen, daß der Vogel den Schnabel nicht vollſtändig fchliegen konnte; es war ihm deshalb auch unmöglich, einen Biſſen Hinunterzufchluden. Am Morgen des 20. Juni fam das arme Notfehlchen, vom Hunger geplagt, durch den Hausgang bis in die Stube und trippelte oder flog uns da überall nah. Verſuche, Mehlwürmer oder liegen und Ameiſeneier aufzunehmen, blieben aber ohne Erfolg. und da fing ich dann den Batienten mit leichter Spalinger, Meine Rotkehlchen. 59 Mühe ein. ES zeigte ſich, dab der Unterjchnabel an der Linfsjeitigen Wurzel wie gebrochen war; der Bruch jchien wieder in Heilung begriffen, aber in untichtiger Weife. Da meine chirurgiichen Kenntnijje in diefem fehwierigen Fall verjagten, jo blieb mir nichts anderes übrig, al3 vorläufig der Sache ihren Lauf zu laffen. Die Nahrungsaufnahme jelbjt war jedenfalls noch nicht lange unterbrochen, denn Der Körper jah noch rundlich aus, nur der Bauch war ſtark eingefallen. Etwas jchwierig geftaltete fich Die Fütterung, denn bei derjelben durfte der Schnabel jo wenig al3 möglich berührt werden. Sch griff des— halb zum Federkiel mit Stöpjel, und da ging Die Sache recht gut. Leider erwies ſich das Übel in den nächſten Tagen als ein jehr ſchweres; an der vermeintlichen Bruchitelle bildete fich eine dicke Ver— fnorpelung, der Schnabel ſtand fortwährend weit Augenbranenhäherling. offen, und auch die Aufnahme von dem jo not- wendigen Wafjer wurde unmöglich. Jetzt konnte ich das qualvolle Dafein des Vögelchens nicht mehr länger mit anjehen, und ich erlöfte e8 von jeinen Leiden. Gejund und munter hatten fich inzwijchen die vier Gejchwilter durchs Leben geichlagen; fie jtanden auf eigenen Füßen und verjichmähten nach- gerade meine Almojen, verſchwanden dafür auch aus der Umgebung meines Haujes. Kürzlich erhielt ich ganz unerwartet Beſuch; an altgewohnten Stellen im Garten trieb fich ein Zaun— fünig herum. Aus feinem Benehmen jchloß ich auf den Gajt vom Winter 1916/17. Ob er auch im fommenden Winter wieder an der Futterſtelle er- jcheint, und ob ihm eines oder das andere meiner Rotkehlchen Gejellichaft leiten wird? Unſere Freude wäre groß, aber natürlich noch größer, wenn es mir gelänge, das Notfehlhenpaar auch nächſten Sommer an mein Haus zu fejleln. Die Gefahren, die das Amſelgeſchlecht durch Veränderung jeiner Siedlungs- weife dem Garten und feinen Pflanzen gebracht hat, 60 würden fich bei den Notfehlchen nur in geringem Grade geltend machen. Die Holänderkanarienzudt. Bon J. Morocutti, Wien. (Nachdrud verboten.) Die Zucht dieſer Raſſe iſt ſehr intereſſant, denn man muß immer künſteln, teils durch richtige Farbenkreuzung, teils durch Zuſammenſtellen der ver- Ichteden jchattierten Tiere, um dann Die richtige Stellung herauszuzüchten, welche dann den ſchönen Bogel in richtiger Stellung und Farbe fennzeichnet. Was die Zucht jelbit anbelangt, jo iſt dieſe an und für fich nicht ſo ſchwer, wie ſich mancher vor- ſtellt. Hauptſache iſt Geduld und wieder nur Ge— duld, denn es fommt hauptjächlid nur darauf an, wie man die Tiere hält. Die Urjache, warum viele Miberfolge vorfommen, liegt größtenteils darin, wenn man die Tiere zu warn hält und dabei oft noch zu higig füttert. Die Folge davon ift, daß Diejelben zu früh brutluftig werden, jedoch aber noch nicht die richtige Neife dazu bejigen, infolgedejjen Leere, d. 5. unbefruchtete Eier legen, oder es treten Un— tugenden auf, fie werden raufluſtig, biſſig, verlaſſen frühzeitig daS Gelege oder gar die Jungen, um einem unnatürlichen Begattungstrieb Folge zu leisten. Sm weiteren jpielt auch eine große Rolle die Zufammenftellung der Farben, denn es iſt in den meilten Fällen nicht angezeigt, gleichgefärbte Tiere zujammenzugeben, ſondern immer licht» und dunkel— gefärbte, auch joll man darauf Bedacht nehmen, daß man 3. B. einem jchwachen Männchen, und die find in der Regel die tiefgelben, ein jtarfes, wenn mög- lich blaßgelbes Weibchen, zugejellt oder umgekehrt. Was die Schattierung anbelangt, jo ſoll die Wahl jo getroffen werden, daß man auch nicht zwei zu übermäßig jchattierte Tiere zujammengibt, denn dieje bringen dann eine Nachkommenſchaft, welche eher einem Pudel gleichen als einem Vogel, und da- durch leidet naturgemäß auch die Stellung. Auch ift e3 Bedingung, nicht zwei ziehende, reitende oder aber wieder zu weich jtehende Tiere zufammenzugeben, jon- dern immer zwei verjchiedene Vögel, d. h. zu einem „ziehenden“ oder „reitenden“ einen „weicher jtehenden“, das find jolche, welche mit den Beinen nicht immer gerade jtehen, denn zwei Ungleichheiten bringen dann Öleichheiten. Andernfall3 bringen zwei „reitende” oder „ziehende” Vögel eine Nachtommenjchaft, welche entweder nicht auf den Füßen jtehen können oder aber zu weich jtehen, d. h. dieje biegen mit den Gelenten zu jtarf ein oder fie biegen nach aufen, einem Knie gleich, was beides ein großer Fehler iſt und auch die Stellung im allgemeinen beeinträchtigt. . Selbjtverjtändlich ift auch, daß man zur Zucht auch jolche nimmt, welche in jeder Hinficht volltom- men jind, eritens gejund und zweitens gleichmäßig in der Schattierung. Da aber in der Naffezucht immer Rückſchläge und Abweichungen vorfommen trotz peinlichjter Befolgung in der Zujammenftellung des Materials, jo muß man ich praktiſch immer wieder zu helfen willen, daß man wieder zwei umgleich Ichattierte Vögel paart, wie 5. B. bei Fehlen des linfen Trägers mit einem Fehlen des rechten Trägers Morocu tt, Die Holländerkanarienzucht. oder einem linksgeſcheitelten mit einem vecht3gejcheitel- ten, um dann wieder zu einer Gleichheit zu gelangen, jelbftverftändlich wirkt hier eine gute Abjtammung von Vorteil. Was die Farbe anbelangt, jo unterjcheidet man folgende Nuancen: 1. Hochgelb. Der Vogel in dieſer Farbe it größtenteils zierlich in feinem Bau, hat kleinen Kopf und langen Hals und infolge feiner ſchwächeren Be- fiederung tritt die Figur voller zur Geltung als bei einem folchen mit ftarfem Federſchmuck. 2. Strohgeld. Diefer gleicht dem oberen, nur ift er bedeutend ftärfer im Baur. 3. Grün. Iſt er gelbgrün oder dunfelgrün, jo gleicht er im wefentlichen dem Hochgelben, ijt er aber graugrän, dann it er Fräftig im Bau und bat jtarfe Befiederung, infolgedeffen großen Kopf und kurzen Hals 4. Siabellfarbig. Dieſer ift der jchönite und der feltenfte. Auch bei diejen gibt es zivei Nuancen. Sticht er ins Gelbliche, dann gleicht er dem Hoch- gelben, und wenn ins Bräunliche, jo hat er den Charakter des jtrohgelben oder grünen Vogel2. 5. Blaßgelb. Der Blaßgelbe muß fFräftig und lebhaft fein, denn er neigt größtenteil® zur Degene- ration und joll womöglich erft im zweiten Jahre zur Brut fommen. 6. Scheden. Es gibt geſcheckte Vögel aller Nuancen, welche faft durchweg gute Zuchttiere jind, wenn die dunkle Färbung die lichte überwiegt, andern- 2 — fall neigen dieſe big zu einem gewiljen Grade I zur Degeneration. Leb- tere erfennt man durch higes Sitzen auf der Sprojje, nähert man fich ihnen, jo fahren fie jäh auf, find aljo dummſcheu. Bei guter lih bei Hängen des Käfigg im Freien, wo er der Sonne friichen Luft teilhaftig ift, fann ein ſolcher Bo- gel ganz gute Dienfte in der Brut leijten, natürlich jedoch erjt in jpäteren Jahren. Sm weiteren, was Die Fütterung im allgemeinen anbelangt, jo muß ich betonen, daß der Holländer- fanarienvogel wegen der weniger Kreuzungsmöglich— feit johin immer befjer gefüttert werden muß als ihr fortwährendes ru— Fütterung und womög- 3 E De ka 1 9 Ni a a Ze und 4 die anderen Stanarienrajlen, denn er neigt infolge deſſen überhaupt gern zur Degeneration und joll daher ab. und zu mehr Hanf wegen feines zett- und Vhosphorgehaltes befommen. Die Schweizer jind zwar der Meinung, daß der Holländer jo wie ver Harzer nur mit Rips gefüttert werden foll, das fommt aber nur bei ausnahmsweiſe beſonders voll- blütigen Tieren in Betracht, was bei dieſer Raſſe wohl nicht zu oft der Fall ift. Jetzt fomme ich zu dem heikelſten Punkt betreffs der Typen, da bei den Barijern, Roubairern, Schwei— zen, Miünchnern jowie Wienern die Meinung be- a - haben, obwohl alle mir zu Geficht oder im Beſitze geweſenen Vögel auf die gleiche Gejtalt hinauslaufen, d.h. mit einigen wenigen Ausnahmen, denn wie ich ſchon vorhin betonte, weijen der Holländer jowie alle anderen Rajjetiere Abweichungen auf, und Herr Noorduijn war jchon längjt der Meinung, dak nur eine Type bejtehen ſoll. Auch Darwin jchreibt in - jeinem Buche „Die Entjtehung der Arten“, daß Tiere, Pflanzen oder vergleichen nicht über ein be- ſonderes Mat hinaus Formen annehmen als bis zu einer bejtimmten Grenze, infolgedeilen ift es aljo unlogiſch, wenn jich Züchter anmaßen oder einbilden, ein bejjeres Produkt herauszuzüchten als die anderen, - und e& würde damit nur ein unnüßer Streit aus der Welt gejchafft werden. E Das diejem Artikel beigegebene Bild iſt außer den etwas übermäßig hoben Füßen die natürlichite und vollkommenſte Wiedergabe, wie der Holländer- kanarienvogel in Geſtalt und Schattierung jein joll, und diejes Bild joll fich jeder Züchter diejer Raſſe ein- prägen. Das ilt zu erreichen und darüber hinaus nicht - mehr, das jpreche ich aus Erfahrung meiner 20jäh- rigen Praxis als Holländer- kanarienzüchter. Beobachtungen und Betrachtungen anf dem rechtsſeitigen Vorlande des Elbſtromes am 16. Juli 1918. Von Hans Baifig- 2 Schluß.) Machdruck verboten.) * sn geht’3 weiter; fteht Doch auch der Zeiten 3 Räderwerk nicht ftill, wenn menschliche Erfindungen ſelbſt den Erdförper explodieren laſſen könnten. Soeben erblicke ich eine Baumpartie, zu der, über mich hin— weg ein rufender Kuckuck fliegt. Sch horche: ein-, zwei⸗, — — fünfmal nennt er jeinen Namen. Wirde icch mich wegen diejer Bedeutung zum Bolfsglauben bekennen, jo hätte ich noch fünf Lebensjahre zu er- warten. Fünf Sabre! — Lächerliche Kleinigkeit im nimmer endenden Zeitlauf im Weltall und doc eine Ewigfeit im Leben voll Seelenqual und Zweifel! — Aus den grünen Eichenfronen jchallen ermunternd laute Rufe des Pirols, als jollten meine Be- trachtungen in andere Bahnen gelenkt werden. Gern beſchäftige ich mich mit diejer herrlichen Erjcheinung aus der Vogelwelt, wenn das ohne Störung möglich) iſt. Diefem Prachtvogel wird hier wohl niemand zu nahe fommen, aber meine Aufmerfjamfeit wird ſchon wieder abgelenkt, denn mein Ohr vernimmt - plöglich fernes Donnergrollen aus dem Weſten und da ſchweift meine Vorjtellung in weite Fernen, Hin- über nach dem Franfenlande. Da ift mir denn, als hörte ich Geſchützdonner, Majchinengewehrgefnatter und vieljtimmiges Wehklagen. Vielleicht |peit heute dasjelbe Gejchüß, von welchem mein Einzigiter die Zodeswunde empfing, mal wieder Vernichtung und Untergang! — Das dumpfe Gefühl im Kopfe ver- dichtet jich und in halber Betäubung ſchiebe ich meinen nd Betrachtungen auf dem rechtsſeitigen Vorlande des Elbjtromes. 61 Körper vorwärts. Wlöglich befinde ich mich vor einem Hindernis. Ich reibe mir die Augen: Wo bin ich? — Einem Weidendicicht, ummunden und durchſetzt don einem Gemijch Lieblicher Nanten- gewächje, jtehe ich gegenüber und vernehme Gras- mückenlaute und Rohrſängergeſchwätz. Ein Seufzer der Erleichterung entwindet ſich meiner Bruſt, doch ermattet muß ich mich ein Weilchen niederlaſſen auf ſchönem Graspolſter, umgeben von herrlichen Schwanenblumen, gelben Alant, blauem Vergißmein— nit und weißem Gottesgnadenfraut. Hochge— wachjener roter Ampfer ift voll von jchwarzen DBlattläujen und wird bejucht von Hänflingen und Feldſperlingen. Borfichtig halten fie jich jo weit entfernt von mir, daß ich nicht zu erfennen vermag, ob jie Blattläufe oder Ampferfamen verzehren. Man darf wohl annehmen, daß fie beides nicht verjchmähen. Aus dem Weidendickicht fommt ein Rohrammer hervor, jchwingt ſich auf einen gefnicdten Seggen- Weißohrheherling. ftengel und fingt fein einfaches Lied. Im Dickicht halten ſtarke Hopfenranfen und fräftige, mit großen weißen Blüten gezierte Zaunmwinden die jchlanfen Weiden, hohe Scilfitengel, bitterſüßen Nachtichatten, große Nefjeln und gropblättrigen Ehrenpreis feit umjchlungen, wie Old England den deutjchfeindlichen Bölkerbund. Daneben jprießt üppig Sohannisfraut Rainfarn, Schwarzwurzel und blaues Helmkraut. Auf vielen dieſer Pflanzen befinden fic große Blatt- lauskolonien, in welchen aber jchwarze Ameiſen und Eleine Marienkäfer tüchtig bei der Aufräumung Jind. Aber auch diefe verfallen ihrem. Schidjal. Der Rohrammer und zwei kleine Teichrohrjänger fallen nach einander hier ein und juchen die Pflanzen ab. Als fie fich entfernt haben, iſt faum etwas anderes noch vorhanden, als ausgejogene und ver- ftümmelte Leichen. — Nach Umgehung des Pflanzengewirres betrete ich den Strand. Auf dem weißen Sande läuft eine Bachitelze umher und greift nach Mücken und kleinen liegen. Zwei Nebelfrähen jtehen auf halber Bein- 62 Paſſig, Beobachtungen und Betradtungen ufw. — Ehinger, Vogelihuß in Württemberg. länge im Waffer und Fiſchen, was fie aus dem- jelben herausholen, fann ich nicht erkennen, da jie ihren Fang gleich verjchlingen. Auch eine Elfter ijt am Strande und jucht kleine Tiere, lebend oder tot vom Strome ausgeworfen. In der Richtung des Flußlaufes den Strand abjchreitend, gelange ich an eine ſtarke Biegung der Elbe, wo der Deich ſich weit vom Strome entfernt und das Borland fich infolge- deſſen bedeutend verbreitert. Hier befinden ſich noch viele Hochitämme mancher Art, beſonders Eichen, Pappeln und Ejchen. Ebenjo mangelt es hier nicht an Unterholz, in welchem ſich jofort eine Amſel meldet. Sie ijt feine „Stadtamjel”, denn fie be- nimmt fich jehr jcheu und flüchtet jofort unter Deckung des Geſträuchs. So benimmt fich auch ein „Lampe“, fpringt auf, rennt davon, mehrmals fi) Fürmlich überjchlagend, um nur möglichjt jchnell mir aus den Augen zu kommen. An einer Eiche emporfletternd, Hopft ein großer Buntſpecht und verjtect fich hinter einem ſtarken it, als er Stich beobachtet fieht. Waldrotihwänze füttern ihre Jungen, und führen fie von Baum zu Baum und durch das Gefträuch vor mir her, jedoch jcheinbar nicht beſonders ängftlich, da fie mich mehrfach nahe zu ſich herankommen lajjen, ehe ihr Lodruf die Sungen auffordert, weiter zu fliegen. Auf alten Kopfweiden tummeln fi) Blau- meijen in größeren Gejellichaften. Man fieht e8 am Gefieder, daß viele junge dabei find. Ihre Neiter befinden jich in den Weidenhöhlungen. Hier haben auch Nonnenmeijen gebrütet, von denen einige fich im Unterholz zeigen und ihrem Nachwuchje Futter zutragen. — Immer drückende vempfinde ich die ſchwüle Luft; doch nicht lange mehr fann diefer Zuftand noch dauern, denn ein Goldammer fingt jchon mit eigenartigem Tonfall jein Lied, und dann wird eg, wie ich jchon habe behaupten hören, gar bald regnen. Das Donnergrollen im Weiten hört man verftärft und jchon häufiger. Die Vögel find allgemein recht ſchweigſam, nur ihr König, der Heine Knirps, fann das Singen nicht ganz unterlaflen. Er figt nicht weit entfernt von feinem Neft in einem Dicicht aus Rojenjträuchern und Dornen, Neffeln und Schling- gewächjen. Der Zaunfönig fieht in mir wohl einen unberechtigten Eindringling in fein Revier und ſcheint jehr erregt zu fein, zetert und ſchimpft auch noch lange hinter mir ber. Ich aber mag ihn nicht beunrubigen, wende vielmehr meine Aufmerkſamkeit einer von Efeu umfponnenen Ulme zu. Auf derjelben figt neben ihrem Nefte eine Wildtaube und mahnt in janfter, einfchmeichelnder Weiſe: Ruh! Ruh! Sit e3 Die „Friedenstaube“? — Das wage ich für Deutjchlandg Kinder und bejonders für ung Vogel- freunde zu hoffen! — Es zudt ein Blitz, ein frachender Donnerſchlag folgt nad) wenigen Sekunden. Ein Luftzug fährt durchs Gebüfch und fchüttelt das Laubwerk der Eichen und Zitterpappeln. Der Dunft, der bis dahin die Strahlen der Sonne gefangen nahm, ift verfchwunden, doch auch die Sonnenjcheibe ijt längit nicht mehr fichtbar. Aus jchwarzen Ge- witterwolfen fahren im Zickzack Blife hin und her umd auch zur Erde nieder, gefolgt von prajjelmdem Donner. Ein leifer Regen erfrijcht Die —— — Pflanzenwelt und ein ſanfter Wind ſäuſelt durch die Baumfronen, — Nicht lange, faum zehn Minuten dauert das Naturereignis, da hat fich die Atmojphäre erleichtert. Die Wolfen ziehen oſtwärts und lachenden Angefichtes bricht die Sonne durch die Mafje. ch gehe heim vom grünen Elbjtrande und ſchaue oftwärts: Ein herrlicher Negenbogen hat fich aufgebaut, an ihm vorüber zieht langjam ein weißer Storch, und ehe er verblaßt umtanzen ihn noch die Schwalben, dazu steigt eine Lerche zu ihm Hoch in die Lüfte, während ſie trillert: „Ehre jei Gott in der Höhe, Frieden auf Erden!“ Bogelſchutß in Württemberg. Bon Oberbahnfefretär Ehinger, Heilbronn. (Nahdrud verboten.) m it nicht jchon über dieſen Gegenſtand geredet und gejchrieben worden und wie jehr gehen nicht die Meinungen der Laien und der Bogelfundigen in dieſen Dingen auseinander. Es iſt aber in der Tat gar nicht jo einfach, darüber zu befinden, welche Vögel unjern Schuß verdienen und bei welchen das Gegenteil zutrifft. Ohne weiteres allen Singvögeln unbedingten Schuß zu gewähren, halte ich nur bedingt für richtig. Gewiß verdienen die vorwiegend injektenfrejjenden Bögel unſern Schuß, doch wird man es nicht verurteilen Dürfen, wenn die Befiger von Gärten, Beerenkulturen und Wein- bergen darauf dringen, daß, abgejehen von Sper- lingen, deren Verringerung mit allen Mitteln ange— jtrebt gehört, auch Amjeln und Stare verfolgt werden jollen, wenn und wo fie in lberzahl auftreten und empfindlichen Schaden anrichten. Für mich ift es eine ausgemachte Tatjache, daß der Württembergijche Bund fir Vogelſchutz in feinen an ich lobenswerten Be— mühungen um den Vogelſchutz im libereifer, über die Dauer des Krieges und aud in der nachfolgen- den Zeit denn doch zu weit gegangen it. Man frage doch auch gelegentlich die Gartenbejiger, nament- lich aber die Samenzüchter, ob ſie dem unbedingten Schuß aller förnerfrejfenden Singvögel, namentlich der Finken, zuftimmen? Sch glaube niht! Als Bei- ſpiel möchte ich anführen, daß ein hieſiger Gärtner von einem größeren Grundſtück, dag er mit Schwarz- wurzeln zwecks Samengewinnung angebaut hatte, im Sommer 1917 troß des vielverjprechenden Ertrags eine völlige Mikernte erlebte, weil ganze Schwärme von Finken „ernteten, da ſie nicht gejät Hatten“. Anstatt eines VBerdienftes von etwa 1000 Mark hatte der gute Mann nichts als eine ohnmächtige Wut auf die frechen, geflügelten Diebe und eine noch größere auf unfere Negierung, die dag Erlegen oder ‚Fangen derartiger Bögel verbietet. Diejem Gärtner muß ich recht geben, denn ich war oft genug Zeuge, wie ganze Schwärme von Bögeln — namentlich waren es die dickſchnäbeligen, gefräkigen Grünfinfen — über die Samenkultur herfielen. Was half es, wenn man unter. die wüſten Freſſer einige Steine warf? Sie flogen wohl ab, um am andern Ende des Feldes wieder einzufallen und das Schlemmerleben fortzufegen. Sicherlich machte mancher Beſitzer von hierbei manchem Widerjpruch begegnen werde. - gebe zwar zu, daß wohl fein Tier die Freiheit mehr Mohn⸗, Sonnenblumen-, Salat-, Nettich- und manch andern Samenkulturen ganz ähnliche Erfahrungen. Aus dieſen Gründen jehe ich es nicht ein, warum man derart jchädliche Vogelarten nicht jo verringern follte, daß der Schaden nicht zu fehr in Erjcheinung tritt, dabei bin ich aber weit entfernt, den Finken ſchlechthin den Krieg zu erklären. Solche Fragen können nur glücklich gelöft werden, wenn Intereſſenten und Bogelfenner zur Sache gehört werden. In diejem 4 Zuſammenhang darf auch der Bogelhaltung im Käfig das Wort geredet werden, obwohl ich weiß, daß ich Ich vermißt als der gefangene Vogel und halte es daher für eine Tierquälerei (!), Vögel zu halten, die ſich wegen ihrer natürlichen Eigenschaften für den Käfig nicht eignen oder erfahrungsgemäß nur furze Zeit im - immer ausdauern. Auch Halte ich es für eine Gefühlsroheit jondersgleichen, Bögeln nachzuftellen, an deren Öejang das Herz jedes Vaturfreundes fich ergößt und an deren Fortkommen die Allgemeinheit das größte Intereſſe hat. Dies trifft z. B. für die Nachtigall zu, die hier in Heilbronn auch ſchon nicht mehr zu häufig ilt. Sch jehe es aber für fein Verbrechen an, wenn FE ih der Bogelliebhaber ein Wögelein einer noch - häufigen Art erwirbt, das ihm Freude macht, das fih in der Gefangenjchaft wohl befindet und jein Wohlergehen durch fleißigen Gejang und Yutraulich- feit gegen jeinen Pfleger befundet. Das trifft aber bei den meilten Tinten zu. > Sit nicht ein munterer Zeifig oder ein behäbiger Gimpel ein lieber und artiger Stubengenofje? Sit es denn eine jo große Sünde wider die Natur, wenn der fleigige Handwerker in der öden Werfitatt, wenn der Großſtadtbewohner im Häufermeer jolch ein Bögelchen hält, das für ihn ein Stüd Natur im Zimmer bedeutet, und das Herz und Gemüt erfreut? Gerade in der jegigen, traurigen und trojtlojen Zeit follte man den Menſchen all das lajjen, was ihnen Freude und Friede bringen kann und ihnen über die - Nöte und den Ärger des Alltages weghilft. Man fomme mir da nicht mit dem Kanarienvogel allein! Gewiß hat mancher VBogelhalter an dieſem Vöglein jeine Freude, aber einerjeit3 ilt der Preis für diejen Bogel zurzeit für manchen Liebhaber unerſchwinglich, zum andern gibt es nicht wenig VBogelfreunde — und es find meijt nicht die jchlechtejten Vogelfenner —, die den Gejang des wilden Vogels dem angelernten Lied des Kanarienvogel3 weit vorziehen. Wenn nian bedenkt, daß die Haltung der Stubenvögel fich meift nur auf Männchen bejchränft, dieje aber im Freien weit häufiger als die Weibchen vorfommen, jo kann durch den in vernünftigen Grenzen gehaltenen Fang der Männchen ein wejentlicher Schaden in der Natur nicht angerichtet werden. Zudem ijt einwandfrei feit- geitellt, daß die überzähligen Männchen andere männ- lihe Bögel ihrer Art befämpfen und jo manche Brut verzögern, wenn nicht verhindern. Es kann auch nicht beitritten werden, daß gerade die Vogelhalter meijt die beiten Vogelfenner find und oft dem prak— tiſchen Vogelſchutz vermöge ihrer Kenntniſſe die wert- vollſten Dienſte geleiſtet haben. Ich glaube daher im Sinne vieler Vogelliebhaber zu handeln, wenn Ehinger, Vogelſchutz in Württemberg. — Kleine Mitteilungen. 63 ich an die Regierung das Erſuchen richte, den Ver— kauf von gewijien Singvögeln (außerhalb der Brüte— zeit) durch zuverläſſige Vogelhändler freizugeben, wie dies Übrigens in den uns benachbarten Ländern auch längjt der Fall ift. Als eine Merkwürdigfeit, die dem Bogelfenner ein mitleidiges Lächeln abnötigt, möchte ich anführen, daß in Württemberg über den Krieg folgende harmloſe Finken feilgeboten werden durften: Kreuzſchnabel, Girlig und Zitronenfink! Barum? Weil der Württembergiiche Bund für Vogelſchutz anjcheinend überjehen hat, diefe Sänger in das Verzeichnis der zu jchügenden Arten aufzu- nehmen. Kleine Mitteilungen. Neisihalenauszug gegen Beri-Beri. Zu Zahnarzt Lauer Arbeit über Vitamine in Sahrg. 1919 der Gef. W. möchte ich folgende Vorſchrift zur Herjtellung des Reis— Hleieertraftes, der auf Seite 35 des genannten Sahrganges erwähnt wird, befanntgeben: 9. Fraſer entfettet die Reisfchalen mit Betroläther und zieht fie dann eine Woche lang mit 4 Teilen 0,3 0), Salzſäure enthaltendem 94% Alkohol aus. Der Aus— zug wird filtriert, mit Natriumfarbonat neutralifiert, wie: derum filtriert und unter vermindertem Druck bei 60° C auf eine kleine Menge eingedampft. Der Rüditand wird mit 50% Alkohol aufgenommen, jo daß ein Teil Löfung zwei Teilen der vom Fett befreiten Reisſchalen entipricht. 2 Drachmen (7,7 g) der Löfung ift die nah dem Eſſen zu nehmende Tagesgabe für einen Erwachſenen (The pharm. Journ. 1912). Vielleicht wäre es möglich, den eingedampften Extrakt mit einem Zuſatz von 10% Glyzerin zu fonfervieren und ihn dann ähnlich dem Lahmann’ihen Nährfalzertraft den Franken Vögeln zu reihen. Da weder Reisihalen Friſche) augenblicklich aufzutreiben noch die nötigen Ver: ſuchstiere vordanden find, jo müffen wohl eventuelle Verſuche mit diefem Ertraft auf unbejtimmte Zeit vertagt werden. Hamburg, 1920. Apoth. H. Stöder. Eine Forſcherfahrt durch Litauen. Profeſſor Dr. Eberhard Stehomw von der Münchener Zoologiichen Staatsiammlung jhilderte im Münchener Verein für Natur= funde eine Foricherfahrt durch Litauen. Profeſſor Stehom hat bei jeiner Forjcherreife um fo reichere Ergebnifje erzielt, als Litauen, wie überhaupt alle ruffiichen Grenzgebiete, von den Ruſſen aud in wiſſenſchaftlicher Hinficht ftarf ver- nadlälfigt worden ift. Das Urwald und Sumpfgebiet beherbergt eine reiche Vauna. Beſonders lehrreich, als Uranfang jeglicher Bienen- haltung, jind die zahllofen Wildbienenbäume, die fich, vor- nehmlih uralte Kiefern, mitten im Walde und auch in der Nähe von Gehöjten befinden und die, feinem bejtimmten Beſitzer gehörig, doch von der Bevölferung insgejamt als Honiglieferanten benußt werden. Die Stämme find oben immer gefappt, ein Stüd Birfenrinde und ein Stein werden darauf gelegt, um durch diefe Maßnahme den Stamm zu diderem Wachstum zu veranlaffen und den Bienen fo eine bejjere Wohnung zu bieten. Im Herbft betäuben die Ein- mwohner den Bienenihwarm und entnehmen der Höhlung, in der die Bienen haufen, einen Teil de3 Honigs. Ab- geitorbene Bienenftämme werden gefällt und dann in der Nähe der Wohnung aufgeftellt, fie gehen dadurch in den Beſitz eines einzelmen über und ftellen den Uranfang einer geregelten Nubbienenzucht dar. „. Bejonders reiche Beute bot dem Forſcher die Wogelwelt. Über 150 Arten konnte er einwandfrei dort feititellen. Die Vogelwelt Litauens ift jehr vielgeitaltig. Wögel, deren Beobachtung bei uns nur gelegentlich einmal gelingt, find dort in großer Zahl anzutreffen. Der Wiedehopf, die Mandelfrähe, Kolfrabe, Neiher, Kraniche, Weihen, der Schreiadler, der ſchwarze Waldſtorch, Schnepfen find in Litauen alltägliche Griheinungen. Und befonders reich- haltig ift die litauiſche Ornis an Singvögeln. Die Laub— fänger, Sprojjer, Heidelerhe, Sumpfrobrfänger, Rohr: ammer, Ortolan, um nur ein paar Namen zu nennen, rd r 64 Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Rebaktionsbrieffaiten. : er: bevölfern Wald und Feld dort in einer bei ums un— gefannten Zahl, erfüllen fie mit einem Melodienreichtum, der den Naturfreund im höchiten Grade entzüct. Auch wiffenihaftlih intereffante Tatſachen vermochte Profeffor Stehow aufzudeden, Arten in Litauen nad zuweiſen, die man dort nicht vermutet hätte. Bejonders belangreihe Ergebniſſe zeitigten die Spechte, vom denen Stehow auch eine neue Art des Weißrückenſpechtes mit nah Haufe bradte. Angriffstujt von MWaldfauzeltern. Schon im Sahre 41945 hate Dr. Greppin in Solothurn von zwei Fällen berichtet, in denen durch Angriffe des Waldfauzes auf Neſt— plünderer den leßteren Nugenverlegungen beigebradtwurden. Ron einem neuen Fall berichtet er jegt. Am 14. Mai 1919 wurde ein Adjähriger Knabe, der in der Nähe von Riedholz (Solothurn, Schweiz) bei der mondhellen Nacht auf dem Aft eines Nußbaumes einen jungen Waldfauz entdecdt hatte und ihn mit Steinen bewarf, im Gefiht ver— legt. Gin Altes mußte fih unbemerkt dem Knaben ges nähert haben, denn plößlid veripürte er einen Luftdruck im Geſicht und einen heftigen Schmerz im rechten Auge, Mehrere Knaben haben hierauf das Kauzneft im Nußbaum ausgenommen, ohne weiter beläjtigt zu werden, Der Ver- legte mußte fich aber in ärztlihe Behandlung geben. Der Befund des rechten Auges war, daß im inneren oberen Abichnitte der Hornhaut eine durchbohrende Lappenwunde beitand; ein leichter Verfall, der abgetragen wurde, jchien aus Glasförpern zu bejtehen, die Negenbogenhaut war zerriffen, die Linfe war mit betroffen worden. Das Organ war ſtets ftarf gereizt, fo daß von Anfang befürchtet werden mußte, es könne der eingetretenen Infektion nicht begegnet werden. Am 25. Sunt mußte dann das Auge au ent— fernt werden. — Der Waldkauz ijt einer der wenigen Vögel, die ſich genen Störer ihrer Neſter und-ihrer Jungen mutig und angriffsweife zur Wehr ſetzen. Befanntlih tun dies 3. B. Steinadler nicht. Dabei jcheint es der Vogel beſon— ders auf das Geficht und namentlih auch auf die Augen des Angegriffenen abgejehen zu haben. Aus den Vereinen. In Heft 5 der „Gef. Welt“ fteht der Jahresbericht vom Berein der Liebhaber einheimischer Vogel (Leipzig W.). Das Wahlergebnis ift folgendes: 1. Vorſitzender Lieb— baber Bterig 11 Stimmen; 2. PVorfigender Liebhaber Plotzki; 1. Kaifierer Liebhaber A. Marſchke 11 Stimmen; 2. Raffierer Liebhaber Lange; 4. Schriftführer Liebhaber Böhme 11 Stimmen; 2. Schriftführer Liebhaber Dunkel; Arhivar Liebhaber G. Marjchke. % 4: Rich. Bierig, 1. Vorfigender. Berein für Vogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Sigungen am Montag, dem 19. April und Montag, dem 3. Mai d. J, abends 71, Uhr, im Dereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Stein- weg 15. Gäſte herzlichit willfommen. J. A.: oh. Birk, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eifenaderftraße 70. Bayeriiher Bogelliebhaberverein Sig Münden (E. B.). Nächſte Monatsverfammlung Sonnabend, den 24.89. M. Tagesordnung: 1. Verlefen des Protokolls der letten Monatsverfammlung; 2. Vortrag von Herrn Zterer: Die widtigiten Pflanzen und Beerenarten für die Ernährung einheimifcher Körnerfreifer; 3. Vereins angelegenheiten. I U: Mar Schimang, 1. Vorfigender. Herrn P. M., Haiterbad). Das Gimpelweibchen it an= ſcheinend mit dem Kopf an : einen harten Gegenftand an— geflogen und infolgedeffen eingegangen. Am Kopf befanden fih ausgedehnte blutunterlaufene Stellen. Der Ernährungs- 2; ar 8 = ee zuftand war aber auch nicht in Ordnung. Außerlich war. der Vogel eher mager als fett, aber die inneren Organe waren in die Fettpolfter eingehüllt. Vermutlich war der Vogel im Herbit und Winter fehr fett und magerte jet ab, ohne daß die inneren Fettmaffen verſchwanden. Golde Vögel find meilt Todesfandidaten. — Ein Stanarien= männden fann mit mehreren Weibchen während der ganzen Züchtungsperiode zulammen gehalten werden. Auch ältere Zeifige und Gimpel paaren fih mit Kanarienweibchen. — stanartenvögel, weldhe im erjten Vierteljahr ihres Dafeins nicht fingen oder wenigſtens „Itudieren”, find Weibchen. Das jtarfe Gelb am Kopf iſt ein gutes Kennzeichen für das Männden, aud die Form des beim Männden ſpitzen nach vorn gerichteten, beim Weibchen flachen Steiß— zapfens dient zum Erkennen des Gefchlehtes, wenigſtens zur Brutzeit. Herrn S., Hannover. Es iſt nicht ausgeichloffen, daß der 9. infolge des Erjchredens eingegangen iſt, oder daß der mitgeteilte Imftand das Eingehen des in feiner Ge— fundheit infolge einer Ernährungsſtörung ſchon geſchwächten Vogels beſchleunigt hat. „B. W. R.“ 1. Alle Grasmüden find ftarfe Freſſer, eines belonderen „Kraftfutters” bedürfen fie nicht. Mönch— grasmücden erhalten im Spätjahr und Winter reihlich Obft und Beeren, daneben ein Futtergemifch; dieſes wird auch in der wärmeren Sahreszeit gereicht unter Beigabe von reichlich friihen Ameifenpuppen und allerlei Inſekten. Ein gutes Futtergemifch befteht aus je einem Teil Ameijen= puppen, gemahlenem Hanf, geriebenem Biskuit oder Zwiebad, geriebenen oder gequollenen Holunderbeeren. Diefe Bes ftandteile werden mit 2 Teilen geriebener, vom Saft durd gelindes Ausdrücken mit der Hand befreiter Möhre vermiſcht. Rotkehlchen erhalten dasjelbe Futtergemiſch, für Nachtigallen muß das Futter mehr animaliihe Stoffe enthalten. Man läßt den einen Teil Gebäd fort und miſcht ftatt deſſen einen Teil Weißwürmer oder feingeriebenes mageres ge= fochtes Fleiſch hinzu. 2. Ameifenpuppen trodnet man, in= dem man Fleine Mengen auf einer über Stohlenfeuer erhitzten Pfanne „abichwelgt”, bis fie unter fortwährendem Rühren welf werden. Dann trodnet man fie in der Sonne oder auf dem nicht zu ftarf erwärmten Ofen. 3. Will man eine Mönchgrasmücke nur mit Ameifenpuppen ernähren, jo reiht man fo lange wie möglih frifche Ameifenpuppen, fpäter dann trodene mit Obſt und Beeren. (Näheres j. in Dr. K. Ruß’ „Einheimifhe Stubenvögel” V. Aufl.) Herrn J. %., Nüffelsheim b. Mainz; Herrn 9., Stegliß b. Berlin; Herrn R. P., Wittenberge; Herrn €. K., Berlin: Beiträge danfend erhalten. Herin P. B., Leipzig. CS ift wiederholt darauf bingewiejen, daß Vogelfadaver in feiten Schachteln ein gefandt werden müffen. In gewöhnlichen Briefumjchlägen verpacdte fommen an ihrem Beitimmungsort zerquetiht an. Da das auch bei der vorliegenden Sendung der Fall war, war die Feititellung der Todesurſache nicht möglid. Uns geeignetes Futter fann den Tod eines Vogels herbeiführen. Herrn U. T., Düffeldorf; Herrn A. U, Düffeldorf; Herin B. K., Dresden; Herrn W. M., Charlottenburg; Herrn K., Mofainen, ift brieflih Beicheid zugegangen, Herrn D. H., Hamburg 39. Der Vogel war ehr ſchwächlich. Er tft infolge von Magendarmentzündung eingegangen. Daneben war er jtarf abgemagert. Herrn v. B. Weibchen N. wog 11,5 g, das Normal: gewicht tft etwa 22 g. Der Vogel ift an einer mit Ab— magerung verbundenen Grnährungsftörung erlegen. € . Herrn W. M., Charlottenburg. Es ift naturgemäß ſchwierig, ohne die näheren Umftände zu kennen, die Ur— ſache der frampfartigen Anfälle zu erfennen. Möglich ift, daß Parafiten (Saugwurm, Bandwurm) durd) Inſekten, welche der Vogel frißt, in feinen Körper gelangt find und die Anfälle verurfahen. — Sm Futter wird wohl jeßt beſſer Weißwurm fortgelaffen und durch trodene Ameifen— puppen ergänzt. Außerdem könnte dem Futtergemiſch etwas Gebäck (Zwieback, Biskuit) zugeſetzt werden, auch gequollene oder zerriebene Beeren. Herrn ©. O, Schlußfeld. Die Beeren werden aus— gepreßt, dem Saft wird Wafjer zugefebt; der Klebftoff des Viscin wird dann ausgefchieden. Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156, Verlag ber Creuß’fhen VBerlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von . Hopfer, Burg b. M. L > 6. Mai 1920, Jahrgang XLIX. umıs £ — li ul | WELT et | Ä r — Begründet von Dr. Karl Ruß. Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Futter- und Fütterungsnöte. Von A. Troschütz. (Schluß.) Käfigvögel im Hausgarten! Von Norbert Grasl, Wien XX1I/7. Über Vogelschutz. Von Adolf Günther, Lommatzsch. Meine ornithologischen Beobachtungen in Straßburg 1919. Von Rudolf Steinmetz, Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkasten. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. Einzelpreis des Heftes 60 Pig. (6 Nummern mit Abbildungen.) 13) MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berlin 34687. Annahme von Unzeigen in der Treng’fipen Verlagsbuhhandlung in Magdeburg ſowie in allen Unnoncengejäften. Vereinigung der. Liebhaber einheimijcher Stubenvögel für Saarbrüden. Vereinsſitzungen immer jeden eriten Sonntag im Monat Nachmittags 3 Uhr). Vereinslofal bei Herrn ——— Jurich, Saarbrücken III, Mainzerftr. 4 Säfte find willfommen. [228 Jacob Weigel, Schriftführer, Kaflierer. [Sütge und Gerätfgaften. | 2 vollit. neue Fleuming sintenfäl. 251722 für zuf. 35 ME. inkl. Porto zu verfaufen. [229 S. Solzwig, Leer i. Oftfriesland. 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Notfopinmandinen, Dominikaners, Naradieswitwen, Selenainländen, Mitrilde, Vandfinlen⸗ Iexior, Ohr⸗ Blutſchnahel⸗ Ruß⸗ und Tahaweder, Kopſperlinſe ul, Nehme alle — exotiſche Sing⸗ Ziervögel in Tauſch [24 Yunqull arorfelmanı, Handels-Tierpark, Hamburg-Großborſtel. ‚Prima Singdroſſtl⸗Weibchen vertauſcht gegen Stieglitz oder anderen Sänger 243 Baul Lehnigk, Lübbenau (N.-L.), Lautes, feuriges Wipfeltotkehlhen Riedel, Dresden⸗A., Eifenftäcftraße 34,1. [244 1,1 Zuchtpaar Girlige, 20 Feldiperlinge genen Weichfutterfrejjer (Sproffer, Lerche, Grasmüde ujw.) in Abnehmers Verlandkäfig zu tauſchen. ——— —— Ullersdorf, 451 Kreis Glatz. Hadıtigall, Shwarzplätthen, Slankehldien gegen Nübliches abzugeben. Vögel find alle Ia. Weber, Hamburg, 246] Armgartitraße 22. Suche: 1,0 Erlenzeifig, 1,0 Stieglitz Gebe in Tauſch Nottehlchen 1,0Hecken⸗ braunelle. 9. Sohuhaus, Bielefeld, Holländiſche Str. [24 Wildfarb. Imergenten zu faufen gejucht. M. Steetichmann, Magdeburg, GSichendorffitraße 14. [248 Diferiere Alrikanilche Rtap-, Stahlflucken- 1. Eurtel- tänbryen je Raar 125 M. Zucht- paare grüne Wellenfittiche 175 M. Männchen Alexr. Sittiche 120 M. alles in tadellofem Zuftande. Werner: Friſche Ameifeneier die ganze Saiſon zu Tagespreifen nur am Ort, } Kaufe tadelloje befiederte suhmel Papageien, [24 Vaul Tzornack, Berlin BO, Prenzlauer Allee 189, j 1 — — —— EEE (Märzfang) taufcht gegen 2 Nothänflinge Sutter- und Zůtterungsnoͤte. Von A. Troſchütz. (Nachdruck verboten.) Echluß.) = Hi Miſchung für die andern Weichfutterfreſſer, Schama, Steinrötel, Nachtigall, Bachitelze, Gartenrotſchwanz, Blaufehlchen, Rotkehlchen, Pieper, Droſſelrohrſänger und Schwarzdrofjel tele ich nach mancdherlei, nicht immer glüdlichen Verjuchen jet jo fertig: zwei Teile trocene Ameijeneier übergieße ich mit kochendem Wafjer. Dieje bleiben bis zum Kalt— werden ein Vierteljtündchen jtehen, dann ſchütte ich die Menge in einen Durchſchlag und laſſe unter der Wafferleitung den Schmug ablaufen. Zu den Umeijenpuppen gebe ich zwei Teile Weißwurm, die vorher mindejtens zwei big drei Stunden in faltem Waſſer geweicht wurden. Beide Mijchungen werden im Durchſchlag gehörig ausgedrückt und die unnötige Slüffigfeit ablaufen gelafjen. Dazu fommt ein Eh» Löffel getrocfnete Ameifen und ein Eßlöffel Injelten- ſchrot (Drnis), auch hin und wieder etwas Normalin dazu. Zufammen gut umgerührt darf die Mijchung nicht zu naß fein. Gelten verbleibende geringe Reſte müffen weggejchüttet werden. Das Beifügen der getrocneten Ameijen ift wichtig. Seit ich dieje dem Gemenge beifüge, find Rotfehlchen, Gartenrotſchwanz, Blaufehlhen und Bachitelze noch nie jo glänzend im Gefieder gewejen, noch nie jo frühzeitig in Gejang gelommen. Das Schamapaar fam im Dezember in die Maufer, die raſch und jchön verlief. Zu viel von den Ameiſen zu geben, iſt aber nicht ratjam. Meines Wiljens iſt dieje Berfütterung in der „Gef. Welt“ bereit? von zwei Seiten empfohlen worden (Ing. Kradt u. a.). Rofinen oder Korinthen im Grasmückenfutter und getrodnete Ameifen im Futter für fräftigere Weichfutterfreffer find die Beitandteile bei jonjt jorg- fältiger Miſchung, die einen dauernden Erfolg nad meinen langjährigen Erfahrungen verbürgen. Dem Weißwurm lege ich bei der zweiten Miſchung viel Wert bei, nur muß er falt gelöjt werden. Zweifel habe ich, ob das ÜÜberbrühen der getrocfneten Ameijen- eier diefen nicht einen Teil des Nährwertes nimmt. Aber die Puppen, die man in den legten Jahren zu kaufen befam, find jo verunreintgt, jo lange ab- gelagert, daß ich ftet3 Bedenken trug, fie ohne Waſchen zu verfüttern. Welcher Schmug abläuft, ſieht man beim Spülen unter der Leitung. Im dem Napf der troden verfütterten Ameijeneter bleibt jtet3 eine hohe Bodenihicht Staub zurüd. — Ich Habe früher die Puppen unter nafjem Löſchpapier oder Leinen ge- weicht. Das Verfahren ijt aber umſtändlich, auch des Löfchpapiers wegen zu koſtſpielig. Das Auf- brühen mit heißer Milch würde den Nährwert jteigern. Aber wo iſt in der Großſtadt Milch dafür zu haben? Die Berwendung von kondenfierter Milch jcheint mir bedenklich. Ich hörte von jchlechten Rejultaten, kann auch von mir aus nichts Vorteilhaftes dariiber be- richten. So weit wäre der Schwierigfeiten Herr zu werden. Diefe wachjen aber ins Ungemejjene, wenn Weichlinge, Vielfreffer, beſonders zärtliche Vögel in der Vogelſtube mit anderen ernährt, dauernd gejund erhalten werden jollen. Ich nenne als ſolche: Zwerg— fliegenichnäpper, ITrauerfliegenjchnäpper, Laubvögel, Sumpfrohrjänger, Teichrohrjänger, Schwanzmeifen, auch Nachtigall und Zaunkönig. Für alle dieje reicht entweder das Futtergemijch gehaltlich nicht aus, oder es ift durch die Zugabe zu jchwer verdaulich. Das erstere halte ich für wahrjcheinlicher. Es müßte aljo ein Zujag gefunden werden, der auch für jolche Weihlinge zuträglih ift. Einen wüßte ich: Kon- denfiertes Eigelb. Aber das ijt jchon lange nicht mehr zu haben. Es wurde mir zu Hanfmehl geraten. Auch Garnelenſchrot jolle gut jein. Ich halte nichts davon! 8 riecht übel und viele Vögel mögen es nicht. Der Zufag von Würmern würde manchmal helfen. Nur müßten die betreffenden Vögel in der Bogelitube oder vorher im Käfig ‚daran gewöhnt werden, die Würmer aus der Hand zu nehmen. Vielfach tft dies nicht möglich. Meine Bartmeijen, bon denen ich das Männchen feit mehr als 10 Jahren pflege, freffen Mehlwürmer jehr gern, aber vom Finger nicht. Beim Zuwerfen fommen fie immer zu ſpät. Wer weiß Nat? — Meine Mißerfolge und die anderer mit obigen Vogelarten im Herbſt 1919 führe ich aber nicht allein auf die minderwertigen, wenig nahrhaften Ameijenpuppen (jtatt der fehlenden guten finnijchen) zurücd; ich glaube, daß auch Die auf der gleichen Urjache bafierende jchlechtere Ein- gewöhnung die größeren Verlufte verurjacht hat. Sch Habe monatelang Verjuche gemacht, ohne nennens- werten Erfolg. Erjchwerend war im verflojjenen Fahre der Umftand, daß ich ſchon Mitte Dftober die Gewinnung lebenden Futter mittels Kätjchers 66 . Troſchütz, Futter- und Fütterungsnote, im Walde wegen Zeitmangels und ſpäter wegen der Schneefälle im November einftellen mußte. Früher brachte ich noch Mitte November ganze Büchjen lebender Spinnen von den Spaziergängen zurück, 1918 habe ich noch am 30. Dezember Bogelbeeren geerntet. 1919 war nichts, rein nicht® davon ge- wachſen. Wie außerordentlich wertvoll die öftere Darbietung lebenden Futters im Herbſt und Spät- herbſt für die gute Überwinterung ijt, betone ich hier ausdrüdlihft aus mehrjähriger Erfahrung. Die Praxis der Gewinnung habe ich in der „Gef. Welt“ 1913 ©. 153 dargetan. Über Zeit, Örtlichkeiten, über Freud und Leid dabei hoffe ich noch fpäter erzählen zu Fünnen. Sm Herbſt 1919 war es mir möglich, einige feltener vorfommende Vögel, wie Sumpf- und Drofjel- rohrſänger, Zwergfliegenjchnäpper ujiw. zu erwerben. Nach zwei Monaten zeigten ich die befannten Zeichen mangelnder Gejundheit: Müdigkeit, Stochern im Sutter, lojes Gefieder. Wie oben erwähnt, war der erite Gedanke: das Futter iſt nicht nahrhaft genug! Ein erfahrener Pfleger, ob jeiner Erfolge mit Zaun— fönigaufzuchten befannt, empfahl als Zuja die Ver- fütterung von Mehlwürmern. Wo aber jolche her- nehmen? Meine früheren Lieferanten hatten ven Betrieb jchon ſeit Jahren eingeitellt. Meine Käften waren leer. Wochen langen Wartens vergingen, Endlich erhielt ich am Plate für qute Worte und viel Geld eine kleine Menge winziger Würmer. Schon jtredte der Drofjelrohrjänger am Tage den Kopf in das jtruppige Gefieder, fiebte der Sumpfrohrjänger fläglih. Dazu draußen bei dem Schneewetter feine Spinne, feinerlei lebendes Futter zu erreichen! Die fleinen Mehlwürmer waren bald vertilgt. Bei Sumpf- und Teichrohrjänger, beim Trauerfliegenjchnäpper und einer Nachtigall fam die Hilfe trogdem zu jpät, den robuften Drofjelrohrjänger halfen die Mehl— wirmer wieder hoch. Zum Glücke erhielt ich von einer Berliner Firma ausnahmsweiſe eine Kleine Sendung und jpäter weitere und bald fonnte ich mit Freude feititellen, daß der Drofielrohrfänger dank den Mehlwurmgaben immer munterer, immer beweglicher und zutraulicher wurde. Jetzt im zeitigen Frühjahr fingt er von früh bis mittag fein eigen- artiges rauhes Lied.. So war ich wieder bei der Mehlwurmfütterung angelangt! Daß dieſe in der Bogelitube ungleich ſchwieriger ift, ungleich vorfichtiger gehandhabt werden muß wie bei den Einzelfäfigen, war für mic Erfahrungsjache. Aber fie macht auch viel mehr Vergnügen, als wenn ich dem einzelnen Käfiginjaffen die Gabe darreichen muß. Komme ich jest mit der Blechbüchfe und dem Zeitungspapier an, jo fit um mich her auf den Zweigen die Schar der bejonderg Dreiiten: Zuvorderſt Schamamännchen und Schamaweibchen. Erjteres ganz Ruhe und Zurückhaltung, legteres, ob der Jugend begreiflich, gierig und raffig. Dann mit ruhiger Frechheit, das Steinrötel und einige Blau- und Haubenmeijen. Weiter zurück Bachſtelze und Pieper. Oben in den Zweigen Nachtigall und Droſſelrohrſänger, vorfichtig in abwartender Haltung, die Gartenrotichwänze und die Lerchen, auch die drei Rotkehlchen ganz im Hinter- grund. Daß der Boden der Wogelitube in Bruft- höhe liegt, bietet bei diejer Fütterung bejondere Vor- ME en, res —— teile, beſonders gute Beobachtungsmöglichkeiten. Die Vögel verlieren die allzu große Scheu und werden ſehr vertraut. Dem Beſchauer bieten ſich in größter Nähe reizende Einzelbilder. — Sobald das Zeitung3- blatt auf dem Torfmull liegt, blicken Dugende von Bögeln erwartungsvoll auf die Hände ihres Pflegers und auf die Blechbüchje. Aus Erfahrung willen fie, daß fie nicht eher zufaſſen dürfen, bis eg erlaubt iſt. Die Nachtigall kann e8 aber nicht erwarten und faßt rajch zu. Auch der Zwergfliegenfchnäpper ſchnappt ohne zu „Tragen“. Beim Steinrötel und dein wunder- netten Blaufehlchen, beides hervorragende Vogel— jtubenbewohner, genügt ein erhobener Finger, um ein unbefugtes Zufaſſen Hintenanzuhalten. Jetzt geht es Neih’ um. Die erjteren befommen drei, der Rohrjänger, ein tüchtiger Freſſer, ſechs, die anderen je zwei der begehrten Kerfe. Die früheren trüben Erfahrungen mahnen zur Vorſicht. Das knappe Geben hat freilih auch feine Schattenfeiten. Es beginnt bei jeder Verteilung eine unglaubliche Jagd nach den Leckerbiſſen. Hat das prächtige Schama- männchen den zweiten Wurm, dag Weibchen noch feinen, jo reißt e$ dem Männchen ohne weiteres diejen Habgierig aug dem Schnabel. Das Männchen tut dies nicht. Erfaßt, wie immer jehr gejchiekt, die Eluge weiße Bachitelze den zugeworfenen Mehlwurm, jo geht es ſofort damit ferzengerade in die Höhe zur Galerie. Hat aber der Drofjelrohrfänger den - fünften vder jechjten im Schnabel und will ihn ruhig abflopfen, dann find Hauben- und Blaumeijen fofort dabei, in blitzſchnellem, von rückwärts kommenden Vorſtoß die Beute zu entreißen. Argerlich quarrend jucht der Rohrſänger die läſtigen Angreifer loszu— werden und ſauſt mit langen Sätzen von Aſt zu Aft.- die Frechen faſt immer erfolgreichen Verfolger Hinter fich. Sogar die Nachtigall beteiligt ſich an dieſer Hab. Wie kann das fonft jo gravitätiich ruhige Blaufehlchen laufen, wenn es den Wurm, die zappelnde Beute, in Sicherheit bringt! Wie wacker jich der Pieper der beutelüfternen gefiederten Strauchritter erwehrt! Die Gartenrotjchwänze laſſen ſich Dreiz, viermal durch die VBogelftube hegen, aber „Dergeben“ gibt's nicht! Die Lerche wehrt mit vielem Gejchrei freche fee Meijen ab. Die äußerſt lebendige Lapp- landmeije beteiligt jich nicht an der Jagd. Die ge- wandtejte im Abjagen iſt das Schamaweibchen, Der raſcheſte im Zufafjen der Gartenrotſchwanz, der flinkſte im Erbliden der Zwergfliegenfchnäpper. Man muß die tolle Jagd einmal gejehen haben, um zu ver- jtehen, daß die Fütterung mir allabendlich einen be= fonderen Genuß bietet. Ich füttere ftet3 abends. Abgejehen davon, dab ich dann genügend Zeit dafür übrig habe, halte ich es auch für zweckmäßig, wen der Vogel jo zeitig wie möglich) am frühen Morgen fein Futter findet. Da ich die Vogeljtube eleftrijch beleuchten fann, wird nach Neinigung der Futter— und Wafjerbehälter noch am Abend von den meilten der Vögel ein Bad genommen und an der eleftrijchen Birne das nafje Gefieder getrocknet. Auch dem Futter wird lebhaft zugeiprochen. Für die langen Winter- abende iſt dag wertvoll. — Sp wäre ich mit meinem „Betrieb“ jehr zufrieden, wenn nicht Doch noch der Wunſch vorhanden wäre, ein Futtermittel zu finden, das auch die Haltung obiger Zärtlinge mit den a Er ee) Day ‚andern ermöglicht. Das Zujammenleben bietet feine Schwierigkeiten. Nur das Füttern! Vielleicht zeitigen diefe Zeilen gute Natjchläge, - für deren Bekanntgabe ich im Intereſſe der gejamten WVogelpflege dankbar bin. Käſtgvögel im Hausgarten! Mit Abbildungen von Norbert Grast, Wien XXI/7.*) (Nachdrud verboten.) E. Kiiie! — bedauernswerte Gejchöpfe, die der graufame Menjch zwingt, in einem den Tieren naturwidrigen Verhältniſſe ein beflagensiwertes Da- ſein zu frilten. — J Wie oft hört man nicht dieſen Vorwurf und nicht oft genug kann er widerlegt werden. Der nach— Abbildung 1. drüdlichhte Beweis für das Wohlbefinden unferer Pfleglinge ijt zweifellos der, daß die Tierchen auch im engiten Gewahrjam ich fortpflanzen und ihre Sungen zu gefunden, lebensfräftigen Gejchöpfen er- ziehen. — Aber alles aufzubieten, um den Gefangenen ihre Lage jo angenehm als möglich zu machen, ift nach wie vor erite Pflicht des Bogelpflegers. Dazu gehört vor allem ein möglichit großer Käfig und recht viel Licht und Luft. Nicht Stuben- vögel, jondern nur gefäfigte Vögel, die möglichit die größte Zeit des Jahres nicht in der Stube verbringen und, während der jchönen Jahreszeit wenigitens, im Gartenflugfäfig ihre Freiheit faum vermifjen, wollen wir heute etwas näher betrachten. Zweck meiner Zeilen ſoll es jein, darauf auf- merfjam zu machen, daß die Käfigung von Vögeln in einem entjprechend großen Bauer im Hausgarten verhältnismäßig jelten gepflogen wird und doch fönnen wir hier den Tieren ganz andere Lebensbedingungen bieten als im Wohnzimmer. Vögel in der Stube J Die photographiſchen Aufnahmen wurden von Herrn Dr. Fritz Po: 3 im Garten des Verfaſſers ausgeführt. Grasl, Käfigvögel im Hausgarten! 67 ſind ja, ſind wir ganz ehrlich, ſicher auch für den Menſchen nicht geſund, und die Klagen der Hausfrau über Staub und Federchen, ausgeſtreute Futterreſte uſw. ſind ſicher auch berechtigt. Warum alſo ent— ſchließen ſich die Vogelfreunde nicht häufiger dazu, ihre Pfleglinge wenigſtens über die Sommerzeit in Gartenvolieren unterzubringen? Es beſteht für mich gar kein Zweifel, daß alle Bruterfolge, namentlich wenn es ſich um kleine Sittiche handelt, im Freien weitaus günſtigere ſind als in der Stube. Sicher iſt auch, daß die chemiſchen Einwirkungen der Sonnenſtrahlen auf Gefieder und Geſamtorganismus von vielen Vogelwirten nicht hoch genug eingeſchätzt werden. Wie oft hört man flagen, dat die Gelege wohl eifrig bebrütet, die Jungen aber nicht ausgeichlüpft find. Dabei wird nicht bedacht, daß die Stubenluft meijt nicht jenen Feuchtigkeitsgehalt bejißt, der eine gejunde Entwiclung und günftige Schlüpfrejultate der Jungtiere bedingt. Meine Erfahrungen erjtrecten fich allerdings hauptlächlich nur auf auſtraliſche Sittiche. Jeden— falls habe ich aber gerade im verflojfenen Sopinmer in dem Käfig, den Abbildung 1 wieder- gibt, mit zwei Paar Wellen- fittichen und drei Paar Ruß— föpfchen glänzende Zuchtrejul- tate erzielt. Faſt alle Pärchen erzielten drei Bruten, und ich brachte während des letzten Sommers 32 Stück Wellenfittihe zum Verkauf. Im früheren Jahren erzielte ich mit Wellen- und Nymphenfittichen ähnliche Er— folge. Alle genannten Sitticharten bleiben bis Mitte November im Freien, werden dann in froftfreiem Naume überwintert, um Anfang April wieder ihre Flughäuſer im Garten zu beziehen. Nicht unerwähnt will ich laſſen, daß die genannten Arten in früheren Jahren auch — 20° C ohne Schaden ertragen haben. i Auch ein Gimpelpärchen, das mit den genannten Sittichen denjelben oben erwähnten Flugraum be— wohnte, erzielte zweimal Junge, doch gingen Die Tiere ftet3 nach wenigen Tagen ein. Hier ijt aber der Mißerfolg durch unzweckmäßiges Futter bedingt gewejen. Die zahlreichen Sittiche haben dem für die Gimpel beftimmten Aufzuchtfutter ſehr nachdrüc- lich zugeſprochen. Beſonders betont jedoch joll es werden, daß der männliche Gimpel die ganze Sittich- ſchar tyrannifierte. Keiner der Auftralier wagte es, auch nur dem Fichtenbäumchen nahezufommen, welches das Gimpelneft trug. — Die Gimpel, die im Sittich- fäfig anfangs ſehr jchüchtern und unbeholfen waren, wußten fich bald zu Herren der Gejelljchaft zu machen. Ein neuerlicher Yuchtverfuch mit den Gimpeln, dar- über beiteht für mich faum ein Zweifel, wird im Mm TR 68 Grasl, Käfigvögel im Hausgarten! — Günther, Über Vogelſchutz Gartenflugfäfig, der für das Paar allein eingerichtet werden joll, den gewünjchten Erfolg gewiß zeitigen. Sm Käfig Abbildung 2 wurde der Berjuch ge- macht, ein VBogelterrarium einzurichten. Die dort untergebrachten Spitichwanzamadinen erzielten aller- dings feine Nachzucht, obwohl ein jehr jorgfältiges Neftchen erbaut worden war. Immerhin bot der Käfig ein reizendes Bild. Bepflanzt war der 3 m lange, 1,20 m hohe und 0,75 m tiefe Jlugraum mit lebenden Gewächien wie Sohannigbeere, Buchs— baum, zwei Fichten und Schwertlilien. Den Boden bedeckten Gras, Hauswurz, Fetthenne, Baumrinden- ftücfchen, SKiefel, Erde und Sand. An der Wand waren verjchteden große Eichenbaumftänme, die Niſt— höhlen enthielten, angebracht. Auch ſonſtige Nift- gelegenheit wie Harzer Bäuerchen, von lebendem Epheu umranft, waren angebracht worden. Alle lebenden Gewächje gediehen vortrefflich. Eine Beihädigung der frischen Triebe war, infolge der geringen Bevölkerung, nicht wahrnehmbar. Das Spisfhwänzchenpaar, das den Winter im geheizten Wohnzimmer verbracht hatte, wurde am 1. April in diejen Käfig gebracht und überftand ein tüchtiges Schneewetter, das einige Tage nachher ein- legte, ohne allen Schaden. In einem kleinen, 75 cm langen Flugkäfig, der oben und an den Seiten durch eine dichte Bretter- wand gejchüßt war, erzielte ein Paar japanijcher Möwchen im Freien kräftige Nachzucht. Wer kann mit feinen Vögeln im Zimmer ähn- liche Erfolge aufweilen? — Sind die erzielten Zucht- erfolge nicht Grund genug, um zu neuen Verſuchen anzuregen? — Und wie ganz anders jehen die Tiere aus, die jo im vollen Sonnenlicht in einer, den natürlichen Verhältniſſen möglichft ähnlichen Um— gebung ein Leben führen, das die Tiere die Freiheit faum vermiffen läßt und das dem Pfleger jo viel- jeitigen reinen und edlen Genuß verichafft. Aber Pogelſchutz. Von Adolf Günther, Lommatzſch. (Machdruck verboten.) Zu diejer Arbeit jegte ich die Feder an in einem Sahre, da Apfel und Pflaumen infolge Wurm- jtich® in Menge vorzeitig fielen. Wo waren da die natürlichen Feinde der Schädlinge, die Vögel? In den legten Jahren hat unfere Gegend ferner ſchwer unter Raupenfrai (Ningeljpinner und Gold- after) gelitten. Wo die Naupennefter nicht‘ alltäglic) zerftört wurden, da jah man zulegt tatjächlich fein Blatt mehr auf den Bäumen. Im Bezirksausſchuß der Amtshauptmannjchaft Meißen wurde 1917 be— Ihlojfen, für je fünf Schmetterlinge oder Raupen 1 Pf. zu zahlen. Allein in Weinböhla jammelten die Schulkinder gegen 25000 Schmetterlinge und eine halbe Million Raupen. Man bedenke: in einer einzigen Kleinen Gemeinde! Und doch gab e8 Menſchen genug und jelbjt Gemeindevertretungen, die troß der Not und trotz behördlicher Strafandrohungen die Bäume kahlfreſſen ließen. Ganze Straßen konnte man jo jehen. Dazu fam, daß gerade in dem legten Jahren auch Erdraupen und Engerlinge in ungeheuren | Mengen auftraten. Was dieſe während ihres mehr- jährigen Werdeganges an Knollen- und Wurzel- früchten vernichten, das ift überhaupt nicht abzujchägen. Allbekannt iſt die grünliche Raupe des Kohlweißlings und ihre verheerende Tätigkeit in den SKohlarten. Auch fie tritt jehr oft maflenhaft auf. An Blatt» läujen lieferte 1918 einen jolchen Segen, daß ich Ichlieglich den Kampf gegen diefe Plage als völlig ausſichtslos aufgab. 1919 brachte wieder Naupen in großer Menge, vor allem aber Maitäfer. Dar- über berichte ich eingehender an anderer Stelle. Dat fich der Mensch ſolchen Plagen gegenüber recht ohnmächtig fühlt, geht jchon aus den Maß- nahmen hervor, die zu ihrer Bekämpfung empfohlen werden. So jollte man nad der „Sächſ. Landw. Zeitſchr.“ die von Erdraupen befallenen Feldftüde durch ſteilwandige Gräben ijolieren. Nach der „Slluftr. Landw. Ztg.“ war im Bez. Bromberg ein Verſuch gemacht worden. Im einem 600 m langen Graben wurden dort in der erjten Nacht 200000 Raupen gezählt. In einer anderen Zeitung wurde aufge- fordert, Enten und Hühner in die Felder zu treiben. Und das in demjelben Jahre, wo erneut die For— derung nach Abſchuß befannter Obftnäfcher und der Ziemer gejtellt wurde, der legteren, um angeblich dem hungernden Volke Fleiich zu verjchaffen. — Alfo auf der einen Seite Vernichtung der natür- lichen ?zeinde jenes Ungeziefers, auf der anderen: Gräben auswerfen! Enten und Hühner herbei! Geſchrieben ift das natürlich jchneller ala aus— geführt. Solde Auftände regen immer wieder aufs neue zum Nachdenken an. Könnte man als Vogelſchützer nicht mutlos werden, wenn man fieht, wie die Vögel nach jo vielen jchügerischen Maßnahmen immer noch faft gänzlich verfagen? Was bedeuten die paar Drofjeln, Stare, Grasmüden, Laubvögel Ddiejen Milliarden von Käfern und Engerlingen, Raupen und Schmetterlingen, Blattläufen ujw. gegenüber? Das Mißverhältnis zwifchen ihnen ift zu einem fajt beijpiellofen geworden. War das immer jo? Sollte des Schöpfers Weisheit auf diefem Gebiete jo gänz- lich verfagt haben? 1849 jchrieb der 66jährige Fr. Naumann unter Berufung auf feines Vater? Außerungen und Die eigenen 50jährigen Erfahrungen, daß jeit einem halben Sahrhundert eine auffallende Abnahme der Strich— und Zugvögel zu beobachten jei. Wer den „Neuen Naumann“ beſitzt, findet das, was ich hier berühren will, ausführlich unter „Vogelſchutz“ im erften Bande. Naumann jchreibt da über den Vogelfang zu jeiner Beit: „Sämtliche VBogelherde in dem nächjten Um— kreiſe meines Geburt3- und Wohnortes trugen in jener Zeit jo viel ein, daß die Beliger für Auslagen und Zeitaufwand fich völlig entjchädigt halten durften. Es waren meijt bejahrte Männer, Auszügler, die den Betrieb des Ackerbaues meijt aufgegeben Hatten und, da fie in der Regel nicht zu den Wohlhabenden gehörten, dafür jorgen mukten, daß die Mühe des Vogelſtellens fich ihnen auch pefuniär belohne. Da fie Erfahrung lehrte, auf gute Lockvögel zu Halten, jo verfauften fie ſolche, einer dem anderen, oft zu hohen Preiſen, jowie fie die anderen in Menge auf MI Er EL — Herden gefangenen Vögel getötet, von Federn tblößt und an Spieße gereiht zum Verſpeiſen auf die Märkte der Städte trugen und willige Käufer dazu fanden. Auch hatten dieje Leute fontraftmäßig eine feine Abgabe an die Sagdinhaber, in deren Revier fie ftellten, zu entrichten. Bau der Hütte und im Stande halten derjelben, Anpflanzung und - Unterhaltung des Herdes, Anfchaffung der Netze und Geräte, Unterhalt der Lockvögel u. a. ın. erheifchten in der Tat für jo manchen Wenigbemittelten nicht unbedeutende Ausgaben, und doch warf ein Herd - an gutem Plate und richtig betrieben immer noch ſo viel ab, daß Mühe und Koſten insgefamt nicht in Anjchlag famen gegen den Ertrag. Allein ſchon vor 50 Jahren war die Klage über Abnahme der WVoöogel unter diejen Leuten allgemein und ungeachtet ſie alle Fanganſtalten noch verbeſſert zu Haben glaubten, ſahen und fingen fie doch lange nicht mehr jo viele Abbildung 2. Vogelterrarium. Voögel, als ihre Borfahren effektiv gejehen und ge— fangen hatten. Mit den Befigern ſtarb daher ein WVogelherd nad dem andern ab.“ Zuletzt blieb nur noch Naumann jen. mit, jeinem Bogelherd übrig, der aber auch troß vieler Verbejjerungen feinen lohnenden - Ertrag mehr abwarf. Auch der Fang in Dohnen hätte nicht mehr die Hälfte als vor 50 Jahren ergeben. Naumann jun. ftellte ihn ein 1833, „weil er die Mühe durchaus nicht mehr lohnen wollte“. Mit Wehmut erinnerte er fich „der jugendlichen Jahre, wo manchmal nach einer ftillen Dftober- nacht oft alle Heden, worin Beeren wuchjen, vom Ge- flatter und den Locktönen der angefommenen Drofjeln und Rotfehlchen belebt waren und fich Hunderte davon in den Dohnen fingen”. „Wo find fie geblieben, die unermeßlichen Scharen diejer und vieler anderer Zug— vögel? Kaum, daß man jeßt noch Dutzende bemerkt, wo Sich ſonſt Hunderte zeigten.“ Während feiner Kindheit hatten drei bis vier Paar Hänflinge im Garten gebrütet, jegt nicht eing mehr, nicht einmal . ; ET R fer — Fr S = g % hi — * — aa ; Guünther, Über Vogelſchutz 69 in der Umgebung des Dörfchens. Grünlinge hätten fie früher alljährlich zu vielen Dutzenden zum Ver— jpeifen gefangen, teils in Sprenfeln, teils in großen Schlagnegen. „Jetzt würde man auf mehreren Qua- dratmeilen jo viele Grünlinge nicht zufammenbringen, als damals allein die Umgebungen unſers Dörfcheng lieferten.“ Zum Schuge der Jagd habe Naumann fen. fich abgemüht, die Naubvögel wegzufchießen und wegzufangen. Neue Fangarten habe er erjonnen und jo manchen Winter gegen 40 Stück der ver- Ichiedenen Arten weggefangen, „eine für ein jo fleines Revier gewiß jehr bedeutende*) Zahl und die großen Flüge Hunderter von Mäufebufjarden, wie wir fie an schönen Herbittagen oft auf dem Durchzuge be- obachteten, wie jie hoch in den Lüften Freifend und langſam jchwebend gemütlich weiterrücten, ergößten ung oft jtundenlang. Seit vielen Jahren ſah ich feine jo zahlreiche Schar mehr. Auch unjer Raubvogel- fang wurde von Jahr zu Jahr armlicher und nahm endlich jo ab, daß er jeßt, wo er die Mühe nicht mehr lohnen würde, ganz hat aufgegeben werden müſſen“. Am alleraugenfälligiten aber jet die Abnahme der Meijen. „Bor noch nicht 50 Jahren er- freute in den bujchreichen Um— aebungen oder Baumgärten der Städte und Dörfer Anhalts noch jo manchen Liebhaber der jogenannte Meijentanz. Wahr- haft leivenschaftlich frönte jung und alt dieſer Luft und mancher lachverjtändige Fänger an gutem Blabe verließ nach abgehaltenen günftigen Morgenſtunden gegen Mittag jeine Hütte nicht ohne vollgepfropfte Tajchen, und vier bis fünf Schod Meilen an einem Vormittage war noch feineswegs ein unerhört reicher Fang. (Fürchterlich! G.) Sep- tember und Dftober waren die - Monate, in welchen in einem nicht gar großen Umkreiſe jährlich Tauſende diejer nüglichen Vögel gefangen und verjpeilt wurden. Allein ihre Menge war fichtlich ſchon im Abnehmen, als vor etwa 20 Jahren ein landesherrlicher Befehl jedes methodijche Fangen der Meijen jtrenge unterjagte.“ Die Hoffnungen auf merflihe Zunahme der Vögel hätten fich indes nicht erfüllt, „ſodaß man am beiten Plage und zu rechter Zeit, wo ehedem mehrere Schof an einem Herbitmorgen gefangen wurden, mit bejter Handhabung derjelben Apparate jeßt kaum noch jo viele einzelne herbeizuloden im- ftande jein würde”. Aus dem Nudoljtädtiichen, wo dieſe Fangart fonft ebenfalls leidenſchaftlich betrieben wurde, würden ganz diejelben Klagen laut. „Auf die nämliche Weife klagen auch, um ein paar Meilen weiterzugehen, die Bogelfänger des Harzes und Thüringer Waldes über allgemeine Ab- nahme der Vögel, namentlich auch die Halloren *) Alſo ſehr bebeutende fchreibt N. jelbft. ®. ” 70 Günther, Über Vogelfhuß. — Steinmes, Meine ornithologiſchen Beobachtungen in Straßburg 1919. Nr. 9 (Salzfteder zu Halle a. d. ©.), von denen ſich vor 50 Sahren faſt alle in den Nebenjtunden mit dem Vogelfang bejchäftigten und Dabei Die Mühe nicht icheuten, oft mehrere Stunden weit von der Stadt ihre Nee zu tragen und ihre Herde zu jtellen. Sie hatten dergleichen faft für alle eßharen Vogelarten uͤſw. Fragt man einen Alten: Warum treibt ihr euch in den Wirtshäufern herum, fangt ihr feine Vögel mehr? So wird er unfehlbar die Antwort geben: Weil es feine mehr gibt.“ Nur der Lerchen⸗ fang blühe noch, doch werde auch da über Ab⸗ nahme fortwährend geklagt. „Und doc gehört die Teldlerhe immer noch zu den häufigiten Vögeln, weil fie fich bei paljender Witterung wirk— (ich außerordentlich vermehrt und in jolchen Sahren auf dem Zuge in großen Schwärmen vereint, je= doch immer noch ohne Vergleich mit früheren Zeiten, wie noch vorhandene Fangliften zur Genüge be- weijen.“ Alſo alles in allem: Die furchtbarſte Maffenab- Ichlächterei der Vogelwelt durch Menfchenhände noch zu Naumann Zeiten. Und doch ruft er aus: Welche Rätſel enthalten ſolche Klagen (über Abnahme der Vögel) für den Forjcher! Naumann in Ehren! Es ift mir immer ein Genuß, in dem jchönen Merfe nachjchlagen und Belehrungen finden zu können. In der Stubenvogelpflege fommt es für uns nicht mehr in Frage Darin iſt das Werk längſt überholt. Aber ſonſt ift es eine großartige, eine Niejenarbeit. Alſo Naumann in Ehren! Aber wenn er eg rätjelhaft findet, daß nach einer folchen wer weiß von wievielen Generationen geübten Maſſenabſchlachtung ſchließlich eine fühlbare und andauernde Abnahme der Vögel eintritt, jo wirkt das überraſchend. Was er allein aus feinem Beobachtungsfreig über den Bogelfang mitteilt, das ift doch furchtbar, das iſt ein Raubbau allerſchlimmſter Art. Auf diefen Beobachtungstreig ift aber — und das iſt Naumann ebenſo befannt gewejen wie ung — der Vogelfang nicht bejehränft geblieben. Man darf ruhig behaupten, daß er be- trieben worden iſt vom Beginn der Menjchheitstage bis zu diefer Minute Wie weit man darin ſchon vor Sahrtaufenden fortgejchritten war, das meldet die Geſchichte der alten Nömer. Ihre mit Nachtigallen- zungen gefüllten Schüſſeln find beredte Zeugen. Für unjere Überlegung würde es auch genügen, wenn’3 Zungen von Vögeln aller Art gewejen wären. Diejeg Wüten gegen eine wunderbare Welt von Gejchöpfen it jahrtaufendelang in aller Herren Länder üblich gewejen. An Aufzeichnungen darüber liegt und wenig vor. Wer hätte fie auch liefern fünnen! Dann und wann ftoßen wir auf Angaben aus einzelnen Jahren und einzelnen Orten wie die, daß 1720 in Leipzig 400000 Lerchen gefangen wurden. In einem Sahr an einem Ort Daß man damals aus Lerchenfleiich feine Speijen, wie glafierte Zerchenzungen und Lerchentorten zu. bereiten veritand, läßt auf langjährige Übung, lange Über— lieferung Schließen; auch der Umftand, daß der Leib- arzt der Königin Anna von England (1702—1714) verlangte, daß Lerchen nur gegeffen werden follten, wenn jie etwa 39 8 wögen. (Fortjegung folgt.) Meine ornithologifhen Beobachtungen in Straßburg 1919. Von Rudolf Steinmek. (Nahdrud verboten). Di mannigfaltigiten und Schönsten ornithologijchen Beobachtungen habe ich entjchieden in Straß- burg gemacht. Ich bedauere eg deshalb in diejer Beziehung lebhaft, daß ſich die politiichen Berhält- nifje jo gejtaltet haben, daß ein Bleiben dort un- möglich ijt. Meine Beobachtungsreviere hatte ich jo gewählt, daß ich fie öfters begehen konnte, und zwar waren e8 a) ein fleines MWäldchen, Dit- wald genannt, dag ich ungefähr jeden dritten Tag, und b) ein Teil der Feltungswälle zwijchen Kronen— burger und Schirmecker Tor, die ich faft jeden Tag bejuchte. Den Dftwald jelbjt Hatte ich mir wieder in Eleinere Neviere eingeteilt; jo konnte ich bedeutend bejjer und genauer beobachten, als wenn ich jedes— mal das ganze Wäldchen durchichritten hätte. A. Der Dftwald. Den DOftwald, der eine durchjchnittliche Breite von ungefähr 150 m hatte, durchging man in feiner ganzen Länge etwa in einer halben Stunde. Man kann ihn als das deal eines Vogelwäldcheng be- zeichnen. Brütend fonnte ich hier folgende Vögel feitjtellen: Nachtigall, Rotkehlchen, Gartenrotſchwanz, Braunfehlchen, Amfel und Singdroſſel, Fitis-, Wei- den- und Waldlaubjänger, Gelbjpötter, Sumpf- und Teihrohrjänger, an Grasmücken Mönchs-, Garten-, Dorn- und Zaungrasmüde, Zaunfönig, Kohl-, Blau- und Sumpfmeije, Kleider, Baumläufer, an Piepern den Baumpieper, ferner Goldammer, Diltelfint, Buch- fink, Feldſperling, grauer Fliegenfänger, Birol, Eichel- häher, Eljter, Notrücdenwürger, Wendehals. An Spechten nur den Grünjpecht, an Raubvögeln den Turmfalfen. Außerdem brütele hier noch ein Pärchen Turteltauben. Wo ich in den einzelnen Waldteilen die Pärchen- anzahl der verjchiedenen Vogelarten genau fejtitellen fonnte, habe ich es in den einzeln bejchriebenen Nevieren angegeben. = Den Waldanfang bildete links eine jumpfige, mit Schilf und Rohr bewachſene Stelle, die von drei Seiten von Wald umjäumt wurde. Diejes Rohr 309 Sich an der einen Seite noch in die nebenan- liegende Eleine Buchen- und Weidenjchonung hinein. Hier Beobachtungen anzuftellen, war jedesmal ein jaures Stück Arbeit, denn die vielen Schnafen und Mücken konnten einen oft zur Verzweiflung bringen. Mehr wie einmal fam ich aus diejem Pflanzengewirr mit zerjtochenen Händen und Geficht heraus, wenn ich von der Beobachtung des Sumpfrohrjängers, der in diefem Teil der Schonung fein Brutrevier Hatte, zurückkam. Bon den beiden im Oſtwald feitgeitellten war diejer gejanglich der weniger gute, obſchon auch ihm zuzuhören ſich lohnte. Ein weiterer Geſanges— fünjtler war die Nachtigall, die fi) aber mehr am Rande der Schonung, zugleich jüdlicher Waldrand aufbielt. Ein Pärchen Amjeln und Dorngrasmüden hatten bier ebenfalls ihr Neft gebaut. Das Amſel— neſt jtand faſt bodenftändig zwiſchen aufjtrebenden Weidenjchößlingen auf dem Hauptjtämmchen, dag kurz über dem Erdboden abgehauen war. Die Mehr- - zahl der Amfelnefter, die ich im Oſtwald fand, war ſo gebaut. Sn dem kleinen Tümpel, der den Mittelpunkt dieſes Waldabjchnittes bildete, konnte ich verjchiedent- lich auch ein Stodentenpaar beobachten. 1917 fielen mir beide zuerjt auf; ich jah ſie über den Wald fliegen und fich an diejem jumpfigen Teil nieder- laſſen. In der folgenden Zeit fonnte ich fie noch) einigemal an diejer Stelle jehen. Voriges Jahr beobachtete ich beide wieder, doch ein Net oder Junge konnte ich nicht feititellen, trogdem ich fie dieſes Jahr bei meinen Beobachtungsgängen jehr oft an— treffen konnte. Allerdings hätte mich das Finden eines Neſtes auch in Erjtaunen gejegt, denn Diejer Kleine Tümpel trodnet im Hochjommer vollitändig ein. Eine von den am Sumpfrande fich Hinziehen- den Weiden hatte fich ein Steinfauz zum Standbaum gewählt. Ab und zu traf ich ihn tagsüber, wie er in der ſtärkſten Mittagshite ich von den Sonnen- Strahlen das Gefieder bejcheinen ließ. Er jchien aber eines derjenigen Exemplare zu jein, die an Vogel— fleijch Gejchmad gefunden haben, denn ich fand ver- ſchiedentlich in dem vollſtändig ausgehöhlten Weiden- ſtamme Federüberreſte. Einmal fonnte ich aus den Federn z.B. die Überbleibjel einer Goldammer feit- ſtellen. Mein Näherfommen begrüßte er jedesmal mit Kopfniden, bis er dann, wenn ich noch etwa 30 m entfernt war, auf einen der naheſtehenden - hohen Bäume flog und mich dann aus der „Bogel- perjpeftive“ betrachtete. . Mit diefen Weiden parallel, nur durch einige Felder getrennt, zog fich vor dem Walde noch eine ſchmale, ungefähr 30 m lange Hedenreihe hin. Hier hatte ein Fitislaubjängerpärchen jeine Jungen groß- 4 gezogen, das Neuntöterpärchen es jedoch bloß big zum Neſtbau gebracht. Das Neſt war neu gebaut, wurde aber nicht benußt. Ein anderes Neſt fand ich nicht und fonnte auch im Sommer feine jungen Würger fejtitellen. Beide Würger waren aber äußerſt - eifrige Maifäfervertilger. Unter ihren Lieblingsjik- ‚plägen fand ic) Ende Mai die Überrefte, nämlich die harten Flügelveden, von mindeſtens 200 Mai- käfern. Troßdem beide Neuntöter Hier fcheinbar zu- ſprechendes Futter im Überfluß Hatten, konnte ich doch nie aufgeipießte Beutetiere an den Dornen be— merken. Dieje Gewohnheit, die jcheinbar bloß eine individuelle ift, fonnte ich bis jegt noch an feinem Pärchen in der Umgebung Straßburgs beobachten. Sn einem einzigen Falle fand ich diejes Jahr in einer Hedengruppe an der SU an einem Strauche eine Spitzmaus, die mit dem Kopfe in eine Ajtgabel - geklemmt war und mit ihrem Blute feit anflebte. Ss der Nähe befand ſich ein MWürgerneit, jo daß als Täter nur der Rotrock in Frage käme. Aufge— ſpießte Inſekten bemerkte ich jedoch nicht. Weitere Bewohner dieſer Hecken waren eine Zaun— grasmücke und eine Singdroſſel; letztere benutzte aber ihr Neſt, das auf einem kleinen Bäumchen ſtand und _ Mitte April fertig war, auch nicht. Gleichſam als Beobachtungspoften Hatten über dieſen Teil des Waldes zwei Elſtern ſich auf einem der höchſten Bäume ihre Dornenburg gebaut. Von ihrer hohen Warte aus meldeten fie jede Gefahr rechtzeitig. Steinmes, Meine ornithologiſchen Beobachtungen in Straßburg 1919. — Kleine Mitteilungen. 71 Bon diefem jumpfigen Teile, dem Waldanfang, aus weitergehend, fam man durch lichten Wald. An Unterholz war meift nur Holundergeſträuch vorhan- den. Verhältnismäßig hielten ſich hier die wenig- ften Vögel auf. Im Herbft und Winter allerdings war es umgekehrt. Wenn die vielen Holumderbeeren gereift waren, dann war hier für viele Vögel der Tiſch reichlich gedeckt Grasmücken, Rotkehlchen, Amfeln und Singdroſſeln ließen ſich die ſchwarzen Beeren gut fchmeden und waren oft jo vollgefrejien, daß fie zu faul waren, fortzufliegen und man ihnen aus nächfter Nähe zuſchauen konnte Im Winter durch- zogen Meijenjchwärme, unter denen ich auch Schwanz- meijen, aber nie Hauben- und QTannenmeijen fejt- ftellen tonnte, den Wald, und Eichelhäher und Elſtern hielten hier am liebjten ihre Sitzungen ab. So traf ich Anfang Oktober v. 3. etwa 12 Eljtern und 6 oder 8 Eichelhäher, die auf einigen Bäumen im Kreiſe herum ſaßen und einen Heidenlärm vollführten. Sie waren jo in ihre „Unterhaltung“ vertieft, daß ich mich bis unter die Bäume fchleichen konnte; aufge- jcheucht, flogen fie auf, ließen jich aber gleich wieder in der Nähe nieder, und der Speftafel ging von neuem los. (Fortfegung folgt.) Kleine Mitteilungen. Amfelgefang und Mufil. Eine Reihe von hochinter— eſſanten Beobachtungen über den Amfelgefang und feine Beziehung zur Muſik veröffentlichen Cornel Schmitt und Dr. Hands Stadler (Lohr a. M.) in den Berichten der Sendenbergiihen Naturforfhenden Gejellihaft in Frank— furta.M. Man muß bei der Amjel zwei Arten von Ger fang auseinanderhalten, das leife Studieren oder Plaudern und den lauten, weithin jchallenden Vogelgefang. Das Plaudern beginnt im allereriten Frühling. Es Elingt jo fchüchtern, jo leis, daß es nur ein paar Schritte weit zu hören tft, wird bruchjtüctweife vorgetragen und, was das Seltfamfte tft, enthält viele Ankflänge und wirkliche Imi— tationen anderer Vogelgelänge. Das Blaudern faſſen Schmitt und Stadler als eine Vorübung auf zur Entwicklung und Stärkung des Singmusfelapparates. Bei dem lauten Ge— fang der Amfel unterschieden die Forſcher verſchiedene Motive, jo ein Marihmotiv, eine mehr populäre Melodie, und ein mertvolleres Lied, das fie „Frühlingslied“ bes nennen. Dieſe Lieder entjtehen — und diefe Beobachtung der Forſcher iſt beſonders bemerfenswert — erſt allmäh— lich durch mühſames Probieren und Erlernen. Und auch hier iſt es, wie jo oft im Leben: den meiſten Erfolg hat dae muſikaliſch Wertlofere. Das Marihmotiv fanden die Verfafier viel weiter verbreitet als das Frühlingsited. Der Amfelgefang umſpannt gewöhnlich eine Serte, er bevor: zugt bejonders die Tonarten C-Dur und G-Dur und inner- halb diefer Tonarten wieder den Afford. Auch Bruchſtücke der Tonleiter werden gebracht. Die Mutteramfel (!) ift ihren Sungen auch Lehrmeilterin im Geſang. Von eigenen Beob- achtungen über eine derartige Amſelſingſchule wiſſen Schmitt und Stadler Intereſſantes zu erzählen: Auf einer Baumz fpige thront die Amſel und flötet in ſchönſten Melodien, und ringsherum in der dichten Fichtenfultur erklingen in den Paufen, dte die Sängerin fich gönnt, heifere ungenaue Stümpermelodien: Das Amfeljungvolf probiert: Sing— ftunde im Walde! Dabet entfalten die Schüler einen nach— ahmenswerten Eifer, halbe Stunden lang üben fie oft ohne Pauſe, manchmal ſogar mit einer wahnfinnigen Halt, als wollten fie alle Mitbewerber ausſchalten. Ihr Eifer erlahmt häufig erft dann, wenn ihre Stimme heifer wird. Die Amfel tft aud ein guter Imitator. Die Forſcher be— richten von dem lehrreihen Fall, daß eine Amel auf dem Lohrer Bahnhof die Trillerpfeife des Eiſenbahnſchaffners nachahmte. Tonhöhe und Stlangcharafter waren hierbei geradezu haarſcharf getroffen. Diejelbe Künftlerin ahmte 73 Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. ana — auch Geräuſche nad, wie z. B. das Senſenwetzen; auch die Rufe von Schwarz und Grünſpecht und vom Steinfauz hörten die Forjcher ab und an aus ihrer Kehle. Das Sonderbarfte im Nahahmungsvermögen der Amel ftellen aber wohl die von Schmitt und Stadler beobachteten Fälle dar, in denen Amſeln Menſchenmelodien ſich angeeignet hatten. Richard Wagner, Donizetti und Bizet ftellten den Amfeln dabei Melodien. Die Motive „Mein lieber Shwan”, „Ich bin die Tochter” (des Regiments) und „Auf in den Kampf“ fanden die Forſcher in den Liedern einzelner Amſeln wieder. Aus den Bereinen. „Wegintha“, Verein der Bogelfreunde zu Berlin (E.2.). Vereinsfigung am Donnerstag, dem 6. Mat 1920, abends 8 Uhr, im „Hofbräu”, Leipziger Straße 85. Tages: ordnung: 1. Verlefung des Berichts der legten Sitzung; 2. Ornithologiihes; 3. Anmeldung neuer Mitglieder; 4. Geſchäftliches, Allgemeines, Fragefaften. Gäjte herzlichit willfommen. — Auf Wunſch verichiedener Mitglieder wird hiermit die Adreffe unferes Kaffierers befanntgemadt: Alfred Ploetz, Berlin SW 47, Eylauer Straße 21. Poſtſcheckkonto Berlin 52197. — In. der Naht vom 15. zum 16. Mat d. 3. findet uniere erſte diesjährige Nacht— partie nah Nauen ftatt. Abfahrt Lehrter Verjonenbahn- hof abends 1052 Uhr. Um rege Beteiligung wird gebeten. Säfte willfommen. Der Borftand. J. A.: D.Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberftraße 18T, Bayeriiher Bogelliebhaberverein (E. 8), Sitz Münden (Vereinslokal Pihorrbräuhaus). Bericht der ordentlichen Mitgliederverfammlung vom 28. Fe— bruar 1920. Eröffnung der VBerfammlung um 84 Uhr dur den Vorfigenden mit der Begrüßung der Mitglieder und dem Bemerfen, daß die Einladung unter Befanntgabe der Tagesordnung ſatzungsgemäß erfolgt ift. Die Tages- ordnung lautete: 4. Jahresbericht des Vorſtandes; 2. Jahres: bericht des Kafjierers und der Neviloren; 3. Voranſchlag für das Sahr 1920; 4. Wahl der Vorftandihaft; 5. Satzungs⸗ änderungen. 1. Jahresbericht des Vorfigenden: Der Mit- oliederitand konnte durch Neuaufnahme von 25. Mit: gliedern mit 75 Mitgliedern zu Buch geführt werden. Berfammlungen fanden 10, Ausſchußſitzungen ebenfalls 10, Vorträge 2 und Vereinsausflüge 1 ftatt. Die Bibliothek beiteht aus 125 Bänden. Das Vereinsinventar bejteht laut Verzeihnis nod wie im alten Jahr. Zur Geſchäfts— vereinfahung wurden einige Klifchees und Stempel ange— ſchafft, welch leßtere von Herrn Keidel gejtiftet wurden. Das Vereinsleben konnte troß der politiihen Wirren auf der gleihen Höhe erhalten werden. Es wurden jogar 25 neue Mitglieder für unfere fhöne Sache begeiltert. Das Zujammenleben der Mitglieder war ein durchaus zufrte= denitellendes. 2. Sahresbericht des Kaffierers und der Re— viloren: Der von den Reviforen Flah und Shmaderer geprüfte Rechnungsabjchluß für das abgelaufene Vereins— jahr ergab . Einnahmen: 707,88 A Ausgaben: 428,52 M 279,36 M 3. Der Rehnungsporanihlag für 1920 wurde mit einem zu erwartenden Überfhuß von 220,09 einſtimmig genehmigt. 4. Die Vorftandswahl zeitigte folgendes Er: gebnis: 1. Vorjigender Mar Schimang, Landsberger Straße 169; 2. Vorfigender Mar Zierer, Kidlerjtraße 22/0; 1.Schriftführerteopold Keidel, Schraudolfjtraße 44/ILLr.; 2. Schriftführer Michael Pfau, Schulftraße 50/0; 1. Kaſ⸗ fir Georg Sigl, Pramnerftraße 15/4; 2. Kaffier Peter Egger, Bolkertftraße 22/,; 1. Revifor Eugen Flach, Tengitraße 13/1; 2. Revifor Sebafttan Engl, Baaderitraße 3/3; Bibliothefar Mar Zierer, Kidler— ſtraße 22/0. 5. Der Punkt Sabungsänderungen wurde zurüdgeitellt, da ein Neudrud unferer Satzungen zu teuer wäre und der ohnehin jchlehte Stand der Vereinskaſſe einen derartigen Eingriff nicht ertragen würde. Der Bunft wurde auf die nächite Generalverjammlung vertagt. 6. Vers einsangelegenheiten fonnten wegen der vorgerüdten Polizei⸗ Ye ftunde nicht mehr beiprodhen werden. Der Vorfißende ſchloß um 10 Uhr die gutbeſuchte Verfammlung. Münden, 21. April 1920, Bayertiher Vogelliebhaberverein (E. B.), Sit Münden. Leopold Keidel, 1. Schriftführer. Bereinigung der Bogelliebhaber zu Dresden. Monats: figung am 6. Mat 1920, abends 8 Uhr, im Vereinslofal „Reftaurant Löſchke“, Struveftraße 30. Tagesordnung: 1. Berlefung des Protofolls der legten Monatsſitzung; 2. Aufnahme neuer Mitglieder; 3. Feitlegung des Mai— ausfluges; 4. Verichtedenes. — Vereinsabend jeden Don- nerstag. Dogelliebhaber als Gäſte ftets willfommen. Bernhard Kühn, Schriftführer. Verein für Vogelkunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Vereinsfigung Montag, den 17. Mai, abends 71, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäfte ſtets willfommen. . 4: oh. Birf, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eifenader Straße 70. HerrnDr. W., Salgbrunn. Mir tft nicht befannt, ob deutihe Züchter Wellen- fittihe abgeben. Die Ber ftände werben wohl fo ftarf gelichtet fein, daß es niemand möglich ift, folche zu erhalten. Herr v. P. hat die Züch— tung ſchon lange vor dem Krieg aufgegeben. Die jest in den Handel gebrachten Wellenfittihe beziehen die hieſigen Händler aus Holland. Der außerordentlich hohe Preis ift die Folge des Standes unferer Valuta. Herrn ©. D., Magdeburg. Es ift wohl anzunehmen, daß der Vogel im Mat draußen fein Fortfommen finden würde, aber es ift wohl ficher, daß er bei feiner Zahmheit und Vertrautheit fi) nicht lange der Freiheit erfreuen würde. Derartig zahmen Bögeln fehlt der Fluchtinftinkt, Meift gehen folde Tiere jehr bald zugrunde Für Züch— tungsverfuhe wäre das Tier wertvoll. Herrn U. B., Roth b. Nürnberg. Grlenzetfig: männden ift einer ſchweren Lungenentzündung erlegen. Harn ÜR., Halle a. d. S. Das Stieglitzweibchen iſt infolge von Darmentzündung eingegangen. Zugleich zeigte ſich ſtarke Abmagerung. Die Samen, von denen Proben gejandt wurden, find gut. Gequollene Samen follen Vögel, deren Entleerungen nicht normal find, nicht erhalten. Der Grund der Neigung, an Verdauungsſtörun— gen zu erfranfen, ift wohl in der mangelhaften Einge— wöhnung und der Darbietnng von Sämereien jchlechter Qualität während der Eingewöhnungszeit zu juchen. Herrn W. ©., Oberftein a. d.N.; Herrn 8. B., Kreuz⸗ wertheim a, M.: Die Briefe find an die gewünſche Adreſſe befördert. Herrn D. F., Augsburg. Die N. war ein Männden. Sie ift einer Stoffwechſelkrankheit erlegen, die ähnlich ver- läuft wie häufig die Zuderfranfheit der Menfchen. Die aufgenommene Nahrung wird nicht mehr in gemügender Weiſe zum Aufbau und zur Erhaltung des Körpers ver: wertet. Der Vogel, anjcheinend ganz gejund, wird immer magerer, bis er jchließlih an Entfräftung eingeht. Der —— 10 g. Das Normalgewicht einer N. beträgt — g. Herin 8. B. Nr. 18. Die Milben befinden fih im Mehl oder in der Kleie, weldhe in die Züchtungskiſte ge— fhüttet wird. Wie die Milben entfernt werden, ift tm Redaktionsbriefkaſten S- 48 (Heft 6) unter „Herrn W. W., Bad Deynhaufen” mitgeteilt. Herrn E. Z. Kamen. Der Kanartenvogel ift einer mit Abzehrung verbundenen Magendarmentzündung erlegen." Herrn J. 9H., Fulda. Männden. Die Grasmüde war ein Verantwortlich für bie Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermöborf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag ber Creutz'ſchen Berlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von . Hopfer, Burg b. M. — ⏑ en ee ee | * 4 nt mn N (| FE re “ 20. Mai 1920. Jahrgang XLIX. — — — —n ——— — — — — ‚Mt = N DIE CEFIEDERTE ZEITSCHRIFT FÜR WELT: _ VOGELLIEBHABER. Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. ‚(6 Nummern mit Abbildungen.) ee Begründet von Dr. Karl Ruß. Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Allerhand Liebhabererinnerungen. Von Ernst Holtzthiem, Berlin-Steglitz. Storchgänge in Oberschlesien von H. Mayhoff }. Von Werner Sunkel. Über Vogelschutz. Von Adolf Günther, Lommatzsch. (Fortsetzung.) Meine ornithologischen Beobachtungen in Straßburg 1919. Von Rudolf Steinmetz. (Fortsetzung.) Friedrich Lißmann f. Kleine Mitteilungen. — Sprechsaal — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkasten. Einzelpreis des Heftes 60 Piz. MAGDEBURG Creutz’sche Verizesbuchbauslung (M. Kretschmann). Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berlin 34687. a EDEN ARE I Annahme von Anzeigen in ber Ereng’fhen Verlagsbuhbandinng in Magdeburg fomwie in allen Annoncengeſchäften. REITEN ha Anzeigen, Snferate für die Nummer ber bevorftehenben Woche müfjen bis fpäteflens Freitag früh in Händen der Berlagehandlung in Magdeburg fein. x BE... Die Sgefpaltene Petitzeile ober deren Ä Raum wird mit 60 Pfennig einjchließ- lich Inferatenftener berechnet. — ER Säge und Gerätfeaften. Gegen guten Preis kaufe ih für meinen Bedarf gebrauchte, aber gut erhaltene 2 Drofjelläfige, 3 Sproflere füfige, 3 Laubvogelkäfige (Schindler, Raͤuſch, Drnis). Angebote mit Preis— angabe an [270 Kaper, Berlin CS hmargendorf, Misdroyer Straße 13. 2 Finkenkäfige, fat neu, 30x19><26 und 23>x16>20, zufammen für 30 #6 zu ver= faufen. [27 R. Friſchem, Düffeldorf, Kirchfeldſtr. Verkaufe 4 nene Flemmingſche Vogelkäfige (Größe 34X28X20) je Stück 30 M. [272 ©. 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September 1908 in Kraft getretenen „Vogelſchutz- geſetzes“ lautet: In der Zeit vom erſten März bis zum erſten Oktober iſt das Fangen und die Erlegung von Vögeln, ſowie der Ankauf, der Verkauf und das Feilbieten, die Vermittlung eines hiernach verbotenen An- und Verkauf, die Ein, Aus- und Durchfuhr von lebenden fjowie toten Vögeln der im Europa einheimiſchen Arten überhaupt, ebenfo der Transport folcher Vögel zu Handels- zwecen unterjagt. - Dieſes Verbot erjtrect fich für Meifen, Kleiber und Baum- länfer für das ganze Jahr. Auf Grund diejes fünnen wir vom 1. März am Inſerate betreffend Kauf und Verkauf einheimifcer Vögel nicht mehr zum Aborud bringen und bitten, dies bei Aufgabe von Inferaten berücjichtigen zu wollen. Erwerbe zu verjtehen. Unter Feilbieten iſt das Anbieten zum Kaufe oder zu fonitigem Somit ift ein ftrafbares Feilbieten auch dann anzunehmen, wenn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nach ein Tausch angeboten wird, der Anbietende aber tatfächlich zu kaufen bezw. zu taufchen beabjichtigt und die Form des Taujchangebots nur wählt, um fich gegen ftrafrechtliche Verfolgung zu fichern. Su jolden Fällen machen fich fowohl die anzeigenden Perſonen wegen verbotenen Feilbietens, als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Beitungsunternehmer der verbotenen Vermittlung eines An- und Verkaufs ftrafbar. Ber Tauſch-Anzeigen iſt ausdrüdlich anzugeben, was als Gegenleijtung geboten oder gejucht wird. Eine Angabe des Wertes der zum Tauſch an— gebotenen Vögel darf nicht erfolgen! Anzeigen nicht aufgenommen werden ! Unter Chiffre fönnen derartige Die Gefhäftsftelle der „Gefiederten Welt“ Greni fie Verlagsbuchhandlung in Magdeburg, Allerhand Ließhadererinnerungen. Bon Ernst Holtzthiem, Berlin-Steglitz. (Nahdrud verboten.) 3 Hi Liebe zur Natur ift wohl jo alt wie das Menfchengeichlecht jelbft. Es kann daher auch nicht wundernehmen, wenn viele Menſchen, Die durch ihren Beruf aus dem unmittelbaren Zuſammen— leben mit ihr herausgedrängt find, das Bedürfnis - haben, ſich mit emem Stückchen Natur in ihrer — Wohnung zu umgeben. Die meilten müfjen ji) mit einem färglichen - Ausschnitt aus dem großen Naturreich begnügen. - Und bei der Auswahl dieſes „Naturerjages” wird wohl in erjter Linie die individuelle Veranlagung und das bejondere Intereſſe des einzelnen für eines der drei Naturreiche, Dann aber nicht zum mindeften der Geldbeutel und die damit im Zuſammenhang ftehende Platzfrage eine große Nolle ſpielen. Am meiften verbreitet ift bei uns in Deutjch- land wohl die Blumenpflege. Sie ijt einfacher wie die Tierhaltung, fie macht weniger Arbeit und er- vegt auch weniger Mißfallen bei der Hausfrau, ja fie iſt wohl in den meiften Fällen ſogar die Domäne der letzteren. Umjtändlicher und ſchwieriger iſt dagegen ſchon die Pflege lebender Tiere, bejonders in den be- Ipräntten Mohnungsverhältniffen einer Großſtadt. In der Negel beichränft fie fich denn auch bier auf die Haltung eines Kanarienvogels oder eines Gold- füches. Ab und zu fladert mal bei Ddiejem oder jenem, der einige gut gepflegte Vögel oder Aquarien bei Liebhabern gejehen hat, die Liebhaberei wie ein Strohfener auf; er jchafft fich Dies und jenes an — aber nach kurzer Beit verliert die Sache für Dielen „Sintagsliebhaber“ ihren Neiz, er wird der durch die Pflege bedingten Arbeit überdrüflig, die Tiere gedeihen nicht, jiechen dahin und gehen jchlieklich ein. Bald geben nur noch ein paar leere Käfige oder Aquarien auf dem Boden Kunde von einer vorübergehenden Begeijterung für die Tierhaltung. Nur wenige habe ich fennen gelernt, die in veiferem Alter ich einer jolchen Liebhaberei zugewendet und ihr auch treu geblieben find. Der weitaus größten Mehrzahl aller Tierpfleger ijt die Liebe zur Natur und im bejonderen zu Tieren wohl angeboren oder bereit3 in früher Jugend an— Dazu Schneidender Oſtwind. erzogen und ihnen jo jchlieglich in Fleiſch und Blut übergegangen. Für meine Perſon trifft wohl beides zu: angeboren und anerzogen. Schon mein Vater war bereits al3 Schuljunge ein großer Freund der Vogelwelt — insbejondere der einheimischen — und it ihr auch bis zu feinem im Suli vorigen Jahres erfolgten Tode treu geblieben. Ich kann mir mein früheres elterliches Heim gar nicht ohne eine größere Anzahl von Käfigen und Vögeln vorſtellen, wenn ich mich auch an die große Vogelſtube meines Vaters in den fiebziger Jahren, als er noch Gutsbeſitzer war, nur noch) dunkel entjinnen fann. Sie mußte der größer werdenden Familie ujw. weichen. Aber die Wohnftube, Vaters Arbeitszimmer und unjere Kinderſtube beherbergten dafür im vielen Käfigen zahlreiches gefiedertes Volk. Solange wir Jungens daheim auf dem Gute waren, beſchränkte ſich unſer Anteil an Vaters Lieb— haberei darauf, Regenwürmer, Engerlinge, Maikäfer ufw. zum täglichen Bedarf beſorgen zu dürfen, und nur im Winter durften wir einige jelbftgefangene Grünlinge und Goldammern bis zum Frühjahr ſelbſt halten. Erjt als Sertaner befam ic) von meinem Water ein Pärchen Bandfinfen geſchenkt. Mehrere Jahre babe ich an dieſen genügſamen Fremdlingen meine Freude gehabt. An eine Brut war natürlich nicht zu denfen, denn jobald die Ferien da waren, ging's heim, und jelbftredend nicht ohne die Bandfinfen, deren Pflege ich damals feinem enden anvertraut hätte. Sie müſſen eine geradezu eijerne Gejundheit bejelien haben. Weder der häufige Käfigwechjel noch Kälte uw. fonnten ihnen etwas anhaben. Das Männchen lieg bis zu jeinem QTode fleißig feinen, an die Töne eines ungejchmierten Nades erinnern- den Gejang erjchallen. Bejonders ijt mir noch eine Weihnachtsferienfahrt in Erinnerung geblieben. Es war an dem Tage grimmig falt (17 oder 18° R), Als wir auf den offenen Kutichwagen stiegen, wurde dag offene Transport- käſtchen der Vögel, das fonjt bei Winterfahrten ſtets mit einem QTuch umwickelt wurde, zu Füßen des Kutſchers hingejtellt und in der Eile und Aufregung der Weihnachtsfreude vergeſſen. Erſt alg wir nach mehr al3 dreijtündiger Fahrt auf zum Teil wenig ſchönen Landwegen ganz durchfroren und halberftarrt uns Daheim aus Pelzen, Tüchern und Decken heraus- 74 Holtzthiem, Allerhand Liebfabererinnerungen. — Gunfel, Sto geichält hatten, wurde wieder der armen Tiere ge- dacht. Ich befam einen Schred und erwartete jchon, fie mit gejträubtem Gefieder als Federball in ihrem Käftchen vorzufinden; aber weit gefehlt, fie waren munter wie vorher und blieben es auch. Seit diejer Zeit habe ich eine ganz bejondere Vorliebe für Band- finfen behalten, die ich |päter wieder mehrfach ge- halten und auch mit Erfolg gezüchtet habe. Sch bin ob dieſer Vorliebe jo manches Mal gehänjelt worden, wenn ich bei der Beitellung von Exoten zu den Monats- und fonftigen Verloſungen des großen Vereind von PVogelfreunden in Karlsruhe, deſſen Schriftführer ich acht Jahre hindurch war, für Die Beitellung von Bandfinfen eintrat, die fich jonjt im allgemeinen feiner allzugroßen Beliebtheit erfreuen; das fonnte mich aber trogdem nicht meiner Liebe zu diejer Art abwendig machen. Den Bandfinfen folgten dann während meiner Schulzeit, abgefehen von einem Pärchen Webervögel, allerhand einheimische Vögel. In der Hauptjache zählten unſere verjchiedenen Finkenarten und Meijen, ferner mehrere Rotkehlchen, Schwarzplättchen und. auch Amfeln und Drofjeln zu meinen Pfleglingen. Beſonders viel Freude hatte ich an meiner eriten Sumpfmeije, die jehr zahm wurde und mich vier Fahre lang durch ihr munteres Weſen und ihr an- ſpruchsloſes Liedchen ergögte. Auch ein Stieglitz und ein Zeifig erreichten damals bei mir dag Alter von 12 bzw. 11 Sahren. Sch wurde dann Wirtichajtseleve und auch als ſolcher fand ich ſogar Zeit zur Pflege von Vögeln. Unter anderen hatte ich damals fünf eben ausge- jchlüpfte Grünlinge, die id) von ihren Dazu ge- fangenen Eltern aufziehen lieh. Eines Mittags brachte mir der Vogt auch eine Wafferralle, die ſich in einer im Schilf zum Trocknen aufgeftellten Reuſe gefangen hatte und dort von den beim Heuen be- findlichen Leuten gefunden war. Auf meine Frage, wann er den Vogel aus der Neuje genommen und wie er ihn bis zum Mittag aufbewahrt habe, er- hielt ich die Antwort, er habe ihn gegen 8 Uhr ge- fangen, ihn dann Beine und Flügel zufammengebunden und ihn dann unter einen Heuhaufen gelegt. Glück— licherweije hatte dieje wenig zarte Behandlung dem Tier nichts gefchadet. Die Nalle war munter, fühlte ſich bald in dem nicht zu großen Käfig heimifch und hat mir durch ihr Benehmen lange Zeit viel Freude bereitet. Ihr Hauptfutter bejtand aus Semmel, die in Milch aufgeweicht und nur wenig ausgedrückt war (damals ein billiges Vergnügen, wir befamen von der Molferei für den Liter 6 oder 7 Pfennig!), daneben gab’3 dann noch allerhand Würmer und Käfer, die ih vom Feld mit heimbrachte. Auch das Auf- zuchtfutter der obenerwähnten Grünlinge beftand nur aus allerdings etwas ſchärfer ausgedrücter Milch— jemmel, die von den Alten jofort angenommen wurde, und mit der fie die Jungen zu fräftigen Vögeln aufzogen. Da ic ſowohl als Wirtichaftseleve wie auch ipäter als Wirtihaftsinjpektor doch nur wenig Zeit für meine Liebhaberei aufwenden fonnte, jo blieb diefe Nalle für lange Zeit mein einziger Weichfrejier. Ich mußte mich auf Körnerfrejfer bejchränfen. Im Winter 1894/95 befam ich dann auch zum erjten- rchoange in Oberheſſen uſw mal Bergfinken im Freien zu ſehen. Einer unſerer polniſchen Vögte, auch ſelbſt Liebhaber, hatte fie, vom Vorwerk heimfehrend, in einer Straßenallee zuerſt bemerkt und am nächlten Tag waren fie zahl- reich auf dem großen Hof und in dem umfangreichen Park zu finden. Sie waren jo harmlos, daß es unſchwer gelang, einige zu fangen. Be Auch während meiner Militärdienftzeit blieb ih der Liebhaberei treu und mein Zeifig war bald der Liebling aller Stubenfameraden, die ihm manche Unart — wenn ihm mal ein Flug durchs Zimmer geftattet wurde — nachſahen. Selbjt der geitrenge Herr Wachtmeifter blieb bei einer Stubenbejichtigung vor dem Käfig ftehen und überjah bei der Betradh- tung des Vogels ganz, daß er Grund gehabt hätte, über eine von uns zu jpät bemerfte Unordnung zu wettern. ALS ich dann meiner — jebt in Polen bänden befindlichen — Heimat den Rüden wandte, um bei einem badifchen Regiment die Zahlmeijter- laufbahn einzufchlagen, war es auch hier wieder das erjte, mein Jonniges Slajernenzimmerchen durch einige Vögel zu beleben. Ie ein Paar Dompfaffen und Birkenzeifige und vier Sumpfmeijen teilten mein Heim; wie manchen Sonntag nachmittag habe ich auf der „Stlappe“ gelegen und den im Zimmer herum- turnenden und -fliegenden Tierchen zugejchaut, jtatt, wie es die Mehrzahl meiner Sameraden zu tum pflegte, in den verqualmten Wein- und Bierlofalen Bachus und Gambrinus zu Huldigen. Eines Tages h waren die Dompfaffen nicht — wie ſonſt — in ihren Käfig gegangen. Ich ließ fie draußen, jchloß die Käfigtür und hoffte nım, daß fie am nächſten Tug aus Hunger Sofort in den Käfig gehen würden (Waffer Hatte ich ihnen Hingeftellt). Darin täuſchte ich mich aber, fie dachten gar nicht daran, auch am zweiten und dritten Tag noch nicht, denn Hunger brauchten fie nicht zu leiden; wie ich leider zu ſpät : fejtftellte, hatten fie inzwijchen von meinen verjchie- denen Töpfen Tradeskantia gelebt und dieſe jchließ- lich im wahrſten Sinme des Wortes abgegrajt. Da- neben werden fie dann auch wohl noch hier und da ein aus den Käfigen der andern Vögel geworfenes Hanfforn uſw. aufgepict haben. Während meines jpäteren Kommandos zur Aus- bildung bei der Intendantur, das mir mehr Selb: ftändigfeit gewährte, wırrde dann jeder freie Augen- blick der Liebhaberei gewidmet und bejonders die Beit meiner verjchiedenen Eramensarbeiten, die mich etwa neun Monate hindurch fait ftändig in meine Klauſe bannte, zählt zu meinen jchönften Crinne- rungen. ort egung folgt.) j j Storhgänge in Oberheflen von 5. Mayhoff FT. Don Werner Sunfel. (Nahdrud verboten.) 5: meinem Aufſatz „Vogelberingung” jchilderte ich den Lejern der „Gef. Welt” unlängit, wie der Vogelliebhaber fi) an dem Ringverſuch zur Er- forichung des Wogellebens beteiligen fan. Heute will ich über Beobachtungen am weißen Shord ) berichten, die ich in den nachgelafjenen Tagebüchern von Hugo Mayhoff finde Die Aufzeichnungen FETTE R dieſes für die Wiffenjchaft zu früh geftorbenen, die mir E. Strefemann für meine „Heſſenfauna“ zur Verfügung jtellte, jchildern eingehend jeine von Mar- burg in Hejjen aus unternommenen „Storchgänge*, auf denen er nicht nur dieſe Vögel beringte, jondern auch jorgfältig beobachtete, jo daß ich beſchloß, feine lehrreichen Schilderungen hier möglichit wörtlich wiederzugeben. Der Lejer wird daraus auch erjehen, daß das Markieren der Vögel oft gar nicht jo ein- fach und bequem ift, wie es fich der Laie meift prjtellt, und daß der beringende Drnithologe nicht urüichjchrecden darf vom Kampf mit den Objekten nd Subjeften, - 1910. 19. Juni. lein-Seelheim: Storchneft mit - Sungen auf; hoher Scheune — 2. Juli. Erfter 2 R Kl-Seelheim. Trog langen Verhandelns gelingt es mir, dem Hofbeſitzer Th., der an jeinen alten Schweſtern hartnäcige Beraterinnen hat, eine vor- - läufige, ſehr “unbeftimmte Erlaubnis abzuringen: Ra, ja, wenn Sie's auf Ihre Verantwortung machen wollen, aber nur nicht heute am Sonnabend; - in Ör-Seelheim find zwei Nefter, verjuchens doch Lieber dort." — 4. Juli. In Niederwald führen die drei: jungen Störche ſchon Flüge überm Dach— frft aus! In Gr.-Seelheim nur ein Neft bejekt; hier dei Vöbers werde ich wohl aufgenommen, ge- warnt, aber freundlich unterftüßt. Aus raſch ab- gedeckter Luke zum Reitſitz auf dem fchlüpfrigen Dachfirft, im Stütz auf dem verfchmugten najjen dornigen Neſtrand. Das eine Junge hockt auf den Ferſen, fährt mit gefperrtem Schnabel nach meiner - Hand, heftig mit den noch kielenden Flügeln jchlagend. Sn der Überrafchung greife ich es ſchnell um die Kehle; wie vom Schlag getroffen ſinkt es zur gleichen ; apathiſch hilfloſen Lage zuſammen wie ſeine Ge— ſchwiſter und läßt feſt auf den Neſtboden geduckt Storchgang. Der alte Storch auf dem Neſt in Frühling-tag am Wal. Bon Friedrich Lißmann(ſ. ©. 79). & Sunfel, Storchgänge in Oberheffen von 9. Mayhoff Fr. 75 alles über fich ergehen. Da ver Neftboden mit Erde angefüllt, flach und feſt wie eine Tenne ift, fnie ich ins Neſt hinein. Im entjcheidenden Augen- blick bricht mir die kleine Flachzange, glücklicherweife finde ich rasch Erfah, Nach faum einer Stunde tit das Werk getan, die Lufe zugedeckt, ein Alter, der fich während der Operation nicht blicken ließ, wieder auf dem Neft. Weiter nach Kl.-Seelheim: Mit langem Neden wird erſt Zeit verſäumt. Als er ſieht, daß ich Ernſt mache, Hilft der Bauer ſelbſt unter ſchwierigen Umftänden beim Dachdeden; wir ftehen auf zwei Brettern etwa acht Meter hoch frei in der leeren Scheune. Endlich find die Ninge angebracht. Das Benehmen der Jungen und auch ihr Alter gleich den beiden andern; auch hier jet fich der eine zur Wehr und iſt durch raſchen Griff an den angriffg- bereiten Schnabel augenblicklich nie= dergejchlagen. Das Hervorzerren Der frampfhaft ange— zogenen Ständer ſtößt auf merflichen Widerjtand. Wäh- rend ich im Neſt hocke, hat ſich unten eine Menge Stinder und Erwachjener angejammelt, Die erregte ragen jtellen: „Wie viel Störche find denn drin?" , Jetzt iſt ja noch ein Drit⸗ ter oben!" Schon vor dem Schließen der Rufe iſt ein Alter im Neft er- Ichienen, nachdem er es während des Markiereng zwei— mal zögernd ums kreiſt hatte. 1910. 7. Juli. Roßdorf bei Ebsdorf: Auf etwa 15 Meter hoher Scheune drei faſt flügge Störche im Neit; alter Vogel daneben. Sch Hlettere in den Dachituhl, veite über den Längsbalken; etiwa 10 Meter unter mir Die leere Scheune, fingethoher Staub, lodere Fichtenſtangen voll Spinngewebe liegen ohne Halt zur Luke hinüber. Verzicht! — In Mardorf das Neit auf 8 Meter hohem Pappelftumpf unbe- jeßt. — 9. Juli. Sarnau: Nejt auf Bappel (8 bis 10 Meter) in einem Garten an der Straße. 4 flügge Sunge (der Federentwicklung nach) werden von Alten gefüttert. Ein ſpaßiger Anblic, wie lebhaft und doch zart tajtend fie mit den langen ungefügen Schnäbeln den des Alten umbetteln. — 4. Auguft. Auf Wiejen bet Kirchhain 9 Störche, davon 4 Junge. 1912. 5. März. Gr.-Seelheim: Abends „Männ— chen" wieder im Neft bei Löber. — 10. März. Da— ſelbſt auf Wiejen ein einfamer. Die Kinder von Kl-Seelheim behaupten, der ihre jei jchon 14 Tage da (?). — 8. Juni, Neft in Niederwald endgültig verlajjen. In Gr.-Seelheim noch jehr Fleine, in au + Ba 76 Sunfel, Storchgänge in Oberheffen von 9. Mayhoff +. — Günther, Über Rogelfchub. RL.-Seelheim bereits recht kräftige Sunge. — 19. Juni. Mit Dachdedergejellen nach Hestem. Die erſte Be- ringung in Heskem it rajch vollzogen; die Sungen find mittelgroß, teilnahmslos jchon vor dem Cin- griff zufammengejunfen, nur 3 diesmal. Roßdorf: Dad rasch aufgededt. Neftrand hat viel Dornen. Auch hier machen die 3 Jungen noch feinerlei Flucht- oder DVerteidigungsverjuch, bleiben ungeſchickt Liegen. Kl.-Seelheim; Scheuer von Theik: 4 wejentlich weiter entwicelte Sunge; eins bleibt ruhig im Neſt ftehen, und die andern knicken auch erſt zujammen, als wir dicht davor find. Während ich den erjten Sungvogel ergreife, Springen alle übrigen auf und ftellen ji) an die mir abgewendete Kante, jo daß es nicht leicht it, fie zu Fallen, da jte ihre Flügel ſchon fräftig zu ihrer Befreiung zu regen willen und nicht jo geduldig liegen bleiben wollen, wie es jüngere tun. Auch die Schnäbel helfen gelegentlich mit, in- dem fie ungejchickt Arm und Hand zu treffen fuchen. Ein Alter ift vor dem Schließen der Lufe bereits im Neit. Im Gegenſatz dazu find die Gr.-Seel- heimer Sungftörche die Eleinften, fünnen noch nicht auf den Ferien boden, ducken jich auf dem tennen- artigen Nejtboden zujammen und machen nicht ein- mal den Verſuch paſſiven Widerftandes, Die Ständer bleiben angezogen, als ich jie aufhebe und wieder hinjege; ältere würden die Gelegenheit, ein Bein loszubefommen, jofort benußt haben, um es fräftig auszuftennmen und jich zugleich mit Hilfe der Flügel loszuarbeiten. Der Ausdruck der tiefdunfelblauen Augen ift völlig Hilflofe Schüchternheit. Außer den 2 Jungen liegt ein Ei mit wäſſerig gludjendem In— halt im Neft, das ich mitnehme und beim Abftieg in ein ſonniges Dachfenster legen muß. Hier plaßt es plöglich mit lauten Knall und übergießt meine Hand mit jtinfender Jauche; trogdem Schalenfrag- ment mitgenommen. - 1912. 22. Juni. Niederflein: 4 Junge, wenig größer als in Gr.-Seelheim. In Schweinsberg hatte der Bürgermeifter bereits jelbjt in nächiter Zeit be- ringen wollen, hilft Leiter auf Boden fchaffen. Das 15—18 Meter Hohe Rathausdach ift minder ficher wie die bisherigen. Auf dem First ſitzt es fich aber techt gut, und dag Net ift jo feit, daß ich bei feiner großen Höhe (1 Meter) wage bineinzufnien. Die 2 mittelgroßen Jungen fträuben fich noch wenig, find auffallend ungleich entwickelt — das ftärfere auch lebhafter. Außer ihnen liegt ein 3. Junges vertrocinet im Neſt, das, in der Größe und Schnabel- mab eines Solfraben, offenbar jeit Wochen abge- ftorben ift. Im Nüdigheim warnt der Befier aufs entjchiedenfte, die Beringung vorzunehmen, da er jeine etwa 13 Meter hohe Scheune gänzlich geleert habe. Beim Austritt aus Luke begrüßen ung die + Störchlein mit lautem Geplapper, ein reizendes Bild, das fich leider nicht mehr auf der Lichtbild- platte fefthalten läßt, weil alsbald 3 zujammen- fniden. Beim Beringen werden die fait flüggen Kerle geradezu bedrohlich, wehren fich durch Flügel- Ihlagen und ſchnappende Schnabelhiebe jo nachdrüct- lich, daß meine Hände aus vielen Schrammen bluten. Es bleibt nichts übrig, als die auf dem äußerſten Rande abwehrbereit jtehenden an einem Ständer zu packen und beranzuzerren, wobei auch mein Kopf ein paar abgleitende Hiebe abfriegt. fie von ihrem Kropfinhalt (Nadtjchneden) von fich und fauchen lebhaft. Nach der Markierung, die ihnen jelbjtverftändlich feinen Schaden tut, bleiben fie wie die anderen zujanmengefnickt liegen. Mein Dachdedler iſt vom Beringen (22 Störche in zwei Tagen!) ſo begeijtert, daß er drängt, noch in Langenjtein das Biertelyundert voll zu machen. Aufitieg leicht, als wir aber zur Luke hinausſehen, fliegen die 3 Jungen ab und freien lange mit prächtiger Gewandtheit um den Drt, jehr zu unferm Berdruß. Sie jollen jchon vor ein paar Tagen ausgeflogen jein. — 4. Auguft. Die Störche in den Dörfern fort. 1913. 2. März. Laut Beitungsnotiz Rückkehr der Störche in Niederflein. — 1. Mat. Gr.-Seel- heim: Storch befliegt Neit; Kl.-Seelheim: Neft wird bebrütet. — 16. Mai. Bitdingen: Auf Rathaus ein Paar. Gelnhaufen: Auch hier in der Stadt Net. 1914. Störche find in Heskem ausgeblieben, da- gegegen war das Neſt in Ebsdorf und Gr.-Seel- heim bejegt. Bon den durch H. Mayhofi am 19. Sunt 1912 in Kl.Seelheim gezeichneten Sungftörchen ift einer am 9. Auguft 1912 in Pinell bei Soljona am Südfuß der Pyrenäen, 80 Kilometer nordweit- lich von Barcelona gejchoffen worden (nach, Bericht der Vogelwarte Roflitten von Prof. Dr. Thienemann), Roßdorf (Rhön), von Berlepfchiches Rittergut, Frühjahr 1920, Über Bogelſchutz. Von Adolf Günther, Lommatzſch. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) Y Zahlen, die eine Überficht über Größe und Ausdehnung des gejamten Fanges annähernd geftatten würden, müſſen wir alfo verzichten. Es ge- nügen aber auch die wenigen Einzelheiten, um be= techtigte Schlüffe ziehen zu laffen auf die Berhältnifje früherer Zeiten. Die gejamte Vogelfrage war durch ungezählte Sahrtaujende hindurch nur — Magen- frage. Bis nahe an unfere Zeit heran beurteilte man den Nutzen der Vogelart nach der Güte ihres Wildbrets. Man durchblättere daraufhin den „Neuen Naumann“. Aufs Geratewohl fchlage ich auf das weißſternige Blaufehlchen: „auch ihr Fleiſch gibt ein wohlichmecendes Eſſen“. In meines Vaters Nach- laß befindet ſich ein „Lehrbuch für Jäger“ von Hartig, das er 1825 auf der Forſtakademie Tharandt be- nußt hat. (Erjchienen 1811.) Sch fchlage wieder aufs Geratewohl auf. Stieglik: Das Wildbret ift wohljchmedend. Dasſelbe vom Zeifig, Hänfling, Grünling, Buch- und Bergfinfen, Gold-, Gerften- und Rohrammer. Vom Oartenammer heißt es: Das Wildbret wird vorzüglich gejchäßt und daher dieſer Eleine Bogel oft teuer bezahlt. In einigen Ländern bejoldete man vormals Drtolanenfänger, welche dieje ohnhin fetten Vögel noch mehr mäften und dann an die Hoffüche liefern mußten. Kernbeißer, Kreuz— ſchnabel, Wafferamfel, Pirol, alle Drofjeln natürlich, Seidenihwanz, alle Lerchenarten einjchlieglich der Baumlerche, kurz, alles, was ſchwackhaft ift, ift eben Nr. 10° Dabei geben aD ET — — — u Cr ZT U 5 TE a u ZH} ES Zu Du a u nt 2 m Ali due ih a ac Ze a) . it Ze ae » ji TEN N —— jagdbar. Doch wird von gewiſſen Inſektenfreſſern merkannt, daß fie durch Verminderung ſchädlicher Inſekten nützen. So heißt es von den Meiſen: Sie nützen vorzüglich durch das Wegfangen außer— ordentlich vieler Inſekten. In den Gegenden, wo man die Meiſen ißt, fängt man fie in großer Menge und vermindert jie oft zu fehr. Es iſt bezeichnend genug, daß in einem an einer Hoochſchule benugten Lehrbuche noch vor 100 Jahren ein großer Teil unferer Vogelwelt von ſolchem Ge— fihtspunfte aus beurteilt wurde, Man führt heute den Nücgang unjerer Vogel— welt gern und ficher auch zutreffend auf die Kulti- vierung von Ländereien uff. zurück. Es findet dabei aber ein beachtenswerter Ausgleich ftatt. Man zähle 3. B. im umjerer gejegneten Pflege die im Frühjahre Eispogel und Wafferiänfer. Gemälde von Friedrich fämpfenden Feldlerchenmännchen, Konzert! Halte ich aber Rückſchau auf den Kampf des Menſchen gegen die Vogelwelt um ihres Fleiſches willen, dieſen Kampf, in dem des Menſchen Hirn immer vollkommenere Fangweiſen erſann, den er man höre ihr führte mit Gewalt und Lift, mit großer Überlegenheit und mit einer alles übertreffenden Sfrupellofigfeit und Schonungslofigfeit, der Menjch in Millionen- zahl! Jahr für Jahr durch weite, weite Zeiträume hindurch bis auf den heutigen Tag, dann will mir's nicht rätjelhaft erjcheinen, daß es ihm Schließlich doch gelang, das Gleichgewicht in der Natur troß ihrer großartigen Zeugungskraft grümdlich zu verichieben, daß uns jest das Ungeziefer zeitweije faſt auffrißt. Rätſelhaft könnte es eher erjcheinen, daß unjere Vogel— ſchar noch fo ftattlich ift. Bis auf den heutigen Tag bat die Krone der Schöpfung diefen unfinnigen Vernichtungsfampf gegen Wejen fortgeſetzt, denen der Schöpfer, wie wir es “ja deutlich genug ſpüren, eine wichtige Aufgabe im Kir‘ Günther, Über Bogelſchutz 77 Naturhaushalte zugewiefen hat. Zwar ift die Trieb- feder zu ſolchem Handeln nicht mehr in dem Maße wie früher das Gelüſt nach dem winzigen Braten, zwar hat der Kampf überhaupt infolge unabläjfiger Bemühungen einjichtsvoller Männer und Frauen und gejeßgeberiicher Maßnahmen bedeutend nachgelajjen. Aber was wird immer noc alljährlich zur Zugzeit von Helgoland über Belgien bis in die ſüdeuropäiſchen Länder und Nordafrika an Vögeln aller Art ver- nichtet! Millionen! Welch beredte Sprache führten bis in die jüngjte Zeit die unglaublich niedrigen Dugendpreije ausländischer Vogelhandlungen! Was wird alljährlich immer noch troß langjähriger eindringlicher Mahnungen den elenden Modeaus— wüchſen geopfert! In den Sahren 1911—1913 (. ©. 279 Jahrgang 1914) an Eisvögeln allein 162000 Stüd. Hundertzweiund- fechzigtaufend! In drei Sahren! Wie viele Bruten mögen dadurch außerdem mit zugrunde ge— gangen fein! Sit das nicht furchtbar ? Könnte durch Die gewaltigite Gerade— legung von Bach- und Flußläufen eine jolche Zahl in jo furzer Beit vernich- . tet werden? Der für ſolche Natur— ſchönheiten unemp— fängliche kühlrech— nende Geſchäfts— mann ſchafft es. Künftig aber ſollen nach jener Mittei— lung Überſichten über den Markt der Vogelfedern nicht mehr veröffentlicht werden. Die Aufklärung fcheint das ruhige ſchöne -Gejchäft doch zu jtören. Der Mord der fchönften und interefianten Vögel blüht alſo in aller Stille weiter, wenn nicht Die Regierungen eingreifen. Was fällt "alljährlich der Schießwut zum Opfer! Was furzjichtigen Garten- befigern und Obftpächtern! Wie viele Nefter und Bruten werden alljährlich durch die unreife Jugend zerftört! Auch der Fang mit Meijenfäften und Sprenfeln wird von ihr häufiger betrieben, als mancher denkt. Welch ungeheure Zahl von Jung— vögeln geht durch die ausgebreitete Katzenliebhaberei zugrunde! St nicht die Leiftungsfähigfeit der Natur, die unfere Gärten, Felder und Wälder immer noch) ganz leidlich bevölfert, beivundernswert? Zumal ja die Zahl der Feinde unferer Vögel damit bei weitem nicht erichöpft tft. (Drähte, Naubtiere, elementare Ereigniffe u. a.) Denkt man nur an das, was der Menſch an der Vogelwelt gefrevelt hat des Gaumen- kitzels und der"Modejucht wegen, um der Schieß— leidenſchaft zu&frönen; "was aug jugendlicher Unreife, Sipman nl. ©. 79). 738 Günther, Über Vogelſchutz. — Steinmes, Q eine ornithologifchen Beobatungen in Straßburg 1 ſchlechter Erziehung und blinder Liebhaberei gefrevelt worden ift und noch wird, dann könnte man jich ver- jucht fühlen, die freilich etwas grob Elingende Frage aufzuwerfen: War denn die Menjchheit verrückt? Gegen einen mit folcher Wucht und Ausdaner geführten Widerftand muß zu guter Lebt auch des Schöpfers Macht und Weisheit verjagen. Was ich allein Schon von Kindheit an, was ich al Jugend— erzieher und Vertreter eines großen Tierjchußvereins, al3 langjähriger Vogelliebhaber und aufmerkſamer Beobachter auf Wanderungen und im Berfehre mit Fängern, Sammlern, Jägern gehört und gejehen habe, ich, ein einzelner, das will mir's erklärlich jcheinen laffen, daß unſere Vogelſchutzbeſtrebungen nur jpärlichen Erfolg haben fünnen. Immerhin aber, wie ich glaube, Erfolg. Den Klagen Naumanns nach muß e8 damals jehr öde um ihn gewejen fein, viel öder als heute Schon das ijt als wertvoller Fortjchritt anzufprechen, day unjere Generation mit Ausnahme eines gewiß nur fleinen Teiles ablehnt, kleinen Vögeln ihres Fleijches wegen nachzuftellen. Auf die Meiſe hat jedenfalls fein Menſch troß des Fleiſch- und Nahrungsmangels Sagd gemacht. (Schluß folgt.) Meine ornithologifhen Beobachtungen in Straßburg 1919. Don Rudolf Steinmeh. (Fortfegung.) (Nachdruck verboten.) Ein regelmäßiger Wintergaſt war auch ein Wald— kauz. Unter der Kleinvogelwelt räumte ein Sperber tüchtig auf. Bei einem Beobachtungsgange fand ich mal kurz hintereinander im Schnee Die blutigen Überreſte von drei Dijtelfinfen und einer weiblichen Amjel, die ich auf das Stonto Diejes Näubers jeßte. Ein Grünfpecht hatte in dieſem Waldteile fein Brutrevier, und auf den höchſten Bäumen ftanden auch wieder zwei Eliternejter. Auch der Eichelhäher war mit zwei Pärchen vertreten. Bon Amſel und Singdrofjel konnte ich in dieſem Jahre hier fein Neit finden. Brütend konnte ich hier feititellen: ein Pärchen Rotkehlchen, Gartengrasmücke, Waldlaub- jänger, Kohl- und Sumpfmeije, Kleiber, Buchfint, Pirol, Eichelhäher, Eljter, Grünfpecht und ein Pärchen Turteltauben. Sn den erjten Monaten diejes Jahres wurde ein Teil dieſes Waldes abgeholzt; nur vereinzelte Bäume blieben jtehen, alles Unterhol; mußte unbarm— berzig verjchwinden. In den aufgeftellten Holz— Haftern und Reiſigbunden nifteten dieſes Frühjahr verschiedene Vogelpärchen. Ich fand drei Amjelnefter, ein zeldiperlingsnejt und ein Neft des Gartentot- ſchwanzes; auch ein Zaunfönig ſchien in einem der Holzſtöße jein Heim zu haben, denn er trieb fich öfters auf ihnen herum. Leider wurden aber alle Neiter, faſt alle enthielten Eier, zerftört. Mitte Mai, aber. auch ausgerechnet um dieje Zeit, wurde das Holz fortgefahren. Somit waren natürlich die Nefter verloren. An dieſen abgeholzten Teil ſchloß fich ein Hecken— fompler an, in den vereinzelte Bäume und einige ganz alte Eichen eingejprengt waren, Dieſes Ge— — büſch hatte eine ungefähre Länge von 300 m, bei einer durchjchnittlichen Breite von etwa 25—30 m. Hier herrichte das reichjte Vogelleben. Im Frühjahr hier zuzuhören, war ein wahrer Genuß. Die Vogel- lieder waren jo mannigfaltig, daß man nicht wußte, welchem Geſange man zuerjt folgen und zuhören jollte. An einer Stelle verweilte ich bejonders gerne. Sch nannte fie die „Nachtigallenede”. Wundervoll war es, wie ich e3 eines Tages beobachtete, als Die drei Nachtigallen, die ſich hier aufhielten, in Ge— jange fich gegenfeitig übertreffen wollten, eine Garten— grasmücke und ein Schwarzplattel mit ihnen weit- eiferten und ein Buchfinf ſich mit feinem Schlag beigejellte. Alle jechs Vögel ſaßen gar nicht weit voneinander entfernt, ich konnte jie von meinem Beob- achtungsplage genau überfehen. Nicht im geringiten icheu war Die eine der Nachtigallen. Sch Tonnte mich ihr bis auf drei Schritte nähern, fie ſang ruhig weiter. Setzte ich aber auch nur einen Schritt weiter vor, jo brach fie mitten im Gejang ab, verſchwand im Gebüfch und gab ihren Ärger über die Störung durch ein häßliches Nätjchen Fund. Über diefer Nachtigallenecte ſtand auch wieder ein Elſterneſt. Beide Elſtern hatten e3 aber um— fonft gebaut und mußten ihr Heim einem Turms falten überlafien. Das kam jo. Am 7. April Hatte ich gegen Mittag das Neft feftgeitellt, mir eine Notiz davon ins Tagebuch ge= macht und beobachtete eben noch die am Neſte ſitzen— den Elitern, als beide plößlich unruhig wurden. Ein Turmfalke fam auf die beiden zugeflogen und griff ſie mit hellem „Ki, fi, fi”-Nufen an. Es entjpann ſich ein intereflanter Kampf. Die Elitern wollten nicht vom Nefte weichen. Immer wieder aber jtürzte fi der Turmfalfe auf fie und zaujte fie ganz ge= hörig. Die Elftern wehrten fich auch ihrerſeits, doch der Falke war gewandter und wich ihren Angriffen geichiett aus. Schließlich Tieß er fich einige Bäume vom. Nejt entfernt nieder, beobachtete aber jede Be— wegung der Elſtern genau. Dieje wollten jegt den Falken angreifen, jobald dieſer jedoch Miene machte, ihnen entgegen zu fliegen, kehrten fie unter tiefem „had, ſchack“ wieder zurück, Einige Minuten jpäter machte der Turmfalfe wieder einen entjcheidenden Angriff und vertrieb auch endlich die Eljtern von Neſt. Er jelbit ſetzte fich neben dasjelbe auf diejelbe Stelle, auf der vorhin die Eljtern ſaßen. Dieſe hatten fich zu einigen ihrer Genojjen gejellt, und von dort hörte man noch lange nachher ihr Schimpfen. Das ganze Geplänfel hatte etwa zehn Minuten ge— dauert. Der Turmfalfe ja aber noch feine Minute neben dem erfämpften Neſt, als eine Nabenfrähe auf ihn zugeflogen fam und ihn attackiert. Auch hier zauften fich beide eine Zeitlang herum, doch auch die Krähe mußte umverrichteterjache abziehen. Das Eliterneft wurde auch tatfächlich vom Turm— falfen benugt. Am 19. April bemerkte ich das Weibchen brütend, denn ich jah jet ein Stüd vom Schwanz über den Neftrand herausragen. In der erjten Woche im Meat hatten fie Junge, die Aber jcheinbar jpäter ausgehoben wurden, denn Ende Mai ſah ich die Alten nicht mehr zu Nejte fliegen. Außer— dem zeigte der Niftbaum unten am Stamme deutliche Spuren eines Beſteigens. aha irn Ma na ne dd a a Tee K 2 h * —* F Ss F F N u * a | 4 Y 2 E i RS EEE RATTE OD WU — Ze Nr. 10 An der einen Längsjeite dieſer Hecken jtanden einige alte verfrüppelte und zerjplitterte Weiden- ftümpfe. Saft jede diejer Weiden hatte fich ein Bogelpärchen zum Nilten ausgewählt. Von drei nebeneinanderjtehenden Weiden hatten in der erjten ein Gartenrotſchwanz, in der zweiten eine Amfel, in der dritten ein Wendehals ihr Neft gebaut. Das Amjelnejt wurde hier gebaut, nachdem die Nefter in den Holzklaftern zerjtört worden waren. Außerdem brüteten in den andern Weiden noch eine Sumpf- meile, eine Kohlmeiſe und ein Feldſperling. Die Sumpfmeijen fütterten ohne bejondere Scheu ihre Sungen, troßdem ich nur einige Schritte vom Ein- flugsloch entfernt jtand. Als Nahrung verfütterten fie während der halben Stunde, in der ich fie beob- achtete, nur Mücken und Hafte, Zahlreich vertreten waren die Amjeln. Die drei Sommernaht am SAlihenfee (Island). Neiter, die ich hier zuerft im Frühjahr fand, waren zwiſchen aufftrebenden Schößlingen auf dem furz über dem Erdboden abgehauenen Hauptitämmchen gebaut, wie ich es Schon vorher erwähnte Am 14. April fand ich in einem diefer Neſter das erite Ei, das aber zwei Tage ſpäter verjchwunden war. Übrigens wurde von diefen Neftern feines benutt. Nach und nach ftecte in jedem Neite ein Kleines, trodenes Büjchel Gras. Später fand ich ein Neit 1,20 m hoch zwilhen den an einem Baume auf- ftrebenden Ranken und diefem angebracht, drei an- dere in Holzklaftern. Dieje letteren wurden aber beim Holzabfahren, wie oben Schon angegeben, auch zeritört. Bon der Singdroffel fand ich d. 3. in dieſem Heckenkomplex fein Neſt. Voriges Jahr brütete hier ein Pärchen, deren Net aber, als es noch Eier ent- hielt, zerſtört wurde. Goldammer und Baumpieper liegen hier fleißig ihre Lieder hören. Lebterer bevorzugte jedoch ‚mehr den Hedenrand. An Grasmücen konnte man be= Bon Friedrid Lißmann. Steinmeb, Meine ornithologifchen Beobachtungen in Straßburg 1919. — Friedrih Lißmann +. 79 ſonders das Schwarzplattel und die Gartengrasmücke beivundern. Gelbjpötter und Laubjänger waren im Frühjahr im Geſange unermüdlich. Die vielen rufen- den Pirole gingen einem mit der Zeit tatjächlich auf die Nerven; von acht, zehn Seiten fonnte'man ihren Nuf hören. (Fortjegung folgt.) Friedrich Sißmann +. Noch nicht 3öjährig, ftarb während des Weltkrieges bei freiwilliger Schanzarbeit vor Ypern nachts einen rajchen, ſchlichten Soldatentod der Hamburger Maler Friedrich Lißmann. „Lang war ſein Leben nicht —, aber wenn es Tiefe ift oder Größe des Augenblids, worauf es an— fommt, dann hat er ein jelten ftarfes, ein ganzes Leben gelebt.” Von den Bildern, die er geichaffen, find nicht viele über die Mauern feiner Vaterftadt hinausgefommen. Dabei ijt das, was Lißmann auf feinem Sondergebtet ges leiitet, jo ftarf, daß ihm, wie Dr. Müller (Raftatt) fehreibt, nur der ausländische Name fehlt, um ibn beim deutſchen Publikum allbe= fannt zu maden. Die deutiche Drnithologie weift an Künftlern mit hoher Begabung nur wenige Kamen auf. Der frühe Verlust eines ihrer ehrlichiten und treue= ften Sünger, der zudem ein wahr— hafter, itarfer und reiner Menich, ein Lebenskünſtler mit dem Wiſſen eines Gelehrten war, tjt überaus beflagenswert. Was er in uner- müdlicher Arbeit, Strapazen und Metterunbilden nicht feheuend, auf feinen Sslandfahrten, jeinen Stu— dienreifen auf Sylt und Htödenjee an Bildern und Skizzen gejchaffen, das tft jegt in einem Mappenwerk (M. 216. —) vorzüglicher Lichtdruck⸗ bilder von dem Hanfeatiichen Kunft= verlag in Hamburg der Offentlich- feit zugänglid gemacht worden. Laßt fih auch die zarte vornehme Tempera-Technik der Originale im Lichtdruck nicht völlig beiriedigend wiedergeben, die zeichneriiche Fein— heit und Sicherheit, die liebevolle Wiedergabe aller Einzelheiten ift völlig gelungen. Mancder Käufer feiner Bilder wird durch feine ein= dringlihe Art des Scilderns zum Zierliebhaber und Vonelfreund geworden fein. Welche Freude, beim Be- trachten der ſchönen Blätter die alten Bekannten, die Möwen übern See, die Enten im blühenden Wafjer, watichelndes Gänfevolf auf blumiger Wieſe, den Rehbock am Waldrande, die ftreihenden Brachpögel und anderes Getier jo eindrudsvoll im Bilde wiederzufinden! Gelten ſchöne Singihmäne, dunkle Kraniche in der Dünenhelle zwiichen goldenem Ginfter, Nohroommeln im Dieicht, Seeadler und Islandfalke über der Beute, der Gisvogel auf dürrem At über grüner Blätterwildnis, Gold— regenpfeifer in meltferner Einſamkeit, Wildihwäne über blindem Waſſer und windzerwühltem Ried; dann die herrlichen, an die Kunſt der Japaner erinnernden Blätter: Nordiihe Frühlings: und Sommertage am Mücenjee auf Island; alles ift wahrhaft große Kunſt. Welch wunders voller Stimmungszauber, welch genaue Kenntnis der Land— Schaft, in der das Getier lebt, welch forgiames Studium von Pflanzen und Gejtein! Da find Begebenheiten aus der Vogelwelt, brutalsgewaltige, liebliche oder behaglich- humorvolle Szenen, eindrudsvoll betont durch die Groß— artigfeit der Landichaft, bald dramatiich, bald poetiſch auf den Beichauer einwirfend! Dieje Kiünftlernatur, „die ji mit warmer Liebe und klarem Verſtande der Natur zus wandte und feine Eindrüde zu Werfen umformte, die jo fiinftlerifchewertnoll einerfeits und jo Findlid-treuherzig 80 Kleine Mitteilungen. — Sprechfaal, andererjeits find, daß ſich mit der Hochachtung vor dem Maler allzeit etwas wie geſchwiſterliche Zuneigung für den Nenſchen meldet”, dem wahren Natur und Vogelfreund nahe: bringen, ſei der Zweck meiner Zeilen. A. Troſchütz. Kleine Mitteilungen. Die Kiebite, deren Eier zu ben Delikateſſen des Früh— Yings gehören, kommen ſchon frühzeitig zu Beginn des Frühjahrs zu uns zurüd. Der hübſche, in jeinen Des wegungen fo wunderlihe und drollige Vogel beginnt fo= fort nad) feiner Ankunft in dem gemäßigten Klima mit dem Legen der Eter. Die vier glanzlojen, auf grün: braunem Grunde dunkel gezeichneten, bald mehr, bald weniger freifelförmigen, von der Spige manchmal beträcht⸗ lich eingeſchnürten und, wie die aller Stelzenläufer, für den Vogel ehr großen Eier liegen in der Kegel mit den Spisen nad innen, jo daß fie eine Freugförmige, einem vierblättrigen Kleeblatte ähmelnde Figur bilden. Gleich) denen der anderen Sumpfvögel find dje Kiebiteter mit ihren roten öltgen Dottern und dem durch Hartfieben glaſig werden— den, grünlih ſchimmernden Weiß ungemein Ihmadhaft. Um zu prüfen, ob fie friſch find, wirft man fie in Wajfer, wo dann die bereit bebrüteten nicht zu Boden finfen. Ungeheuer find die Verwüftungen, die neben Naturereig- niffen ſowie neben ben natürlichen Feinden die menichliche Süfternbeit und Gewinnfuht im Haushalte der Kiebige anrichtet, und nur ihre große Zahl hält außer der beträdht- lihen Ausdehnung und teilwetien Unzugänglichkeit der Niſt— pläße biefer Zeritörung einigermaßen das Gleichgewicht. Der Kiebitz, deffen Fleiih nur im Herbite fett und wohl- ſchmeckend, fonft aber hart und zähe, auch übelriechend ilt, zeichnet ſich namentlich durch die Verteidigung feines Nejtes und feiner Jungen aus. Gegen Naubzeug, geftedertes wie vierfüßiges, ftehen alle Kiebige eines Moores wie ein Mann zufammen; fie fürchten ſich weder vor dem Fuchs oder Jitis noch vor dem Falken oder Raubmöwen; felbit auf den Jäger und feinen Hund ftoßen fie mit Tollfühn= heit und mit um fo verzweifelterem Mute, je näher dieje dem fünftlihen Neſte fommen. Wittenberge, 23. März 1920. „Der Prignißer.” Spredfaaf. (Steht den Abonnenten Eoftenlos zur Verfügung. Wer von den geehrten Vogelliebhabern und =freunden in Köln a. Rh. und Umgegend möchte mit mir und einigen Freunden zufammentreten zwecks Gründung einer zwanglofen Vereinigung ? Peter Uhrmacher, Köln a. Rhein, Friedrichſtraße AU. Aus den Vereinen. Bereinigung der Liebhaber einheimiiher Vögel zu Berlin. Sizung am Donnerstag, dem 27. Mai, abends ‘ Uhr, im Vereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinen- ftraße 37a. Bortrag: Der Gelbjpötter. Herr Leuſchner. Gäſte willfommen. Der Borftand. 3. 4: PB. Böhme, Schriftführer.! Verein für Vogelfunde, [Hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Vereinsfigung Montag, den 7. Juni, abends 71, Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäjte jtets willfonmen. % A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, 2.-Gohlis, Eifenadher Straße 70. Verein der Vogelliebhaber zu Lübeck. Der Verein hielt am 3. Mat 1920 jeine gut bejuhte Monatsverlammlung ab. Aufgenommen wurden die vier Herren: Klinkraht, Sienhagen, Einfeldt in Lübeck, Herr Kuypers in Rheidt. Da der Verein in der legten Zeit mehrere neue Mitglieder gewonnen hat, mußte ein dritter Delegierter für den diesmal in Lübeck ftattfindenden Verbandstag ge— wählt werden; die Wahl fiel auf Herrn Adolf Stein= hbagen. Als Lokal für den Verbandstag evtl. für die Aus— Wr Be en ya — Aus den Vereinen. — Redakttonsbrteffaften. * Nr. 10 stellung wurde die Stadthalle NE das Turnerheim in Vor: ſchlag gebradt. Für unfere Anfang Februar 1921 bes ftimmte Vogelausjtellung wurden in der Verſammlung folgende Extraehrenpreife aus der Sammelbüchje beitimmt: Diefe Preife wurden deshalb heute ſchon fFeitgelegt, um feinen Züchtern und Liebhabern Gelegenheit zu geben, auf unferer Ausftellung auszuftellen und Preiſe zu befommen. Sn der GSelbftzudtflajfe (diefe Vögel müſſen ges ſchloſſene Verbandsringe des Nordweitdeutfhen Kanarien- zuchtverbandes tragen und fontrolltert fein, follen vergeben werden: I. 1 Preis für den ſchönſten Stieglig-Baltard; II. 1 Preis für ausländiihen Baftard mit Kanarien; II. 1 Preis für den feltenften Baftard; IV. 1 Preis für den ſchönſten Haubenfanarienvogel; V. 1 Preis für deutiche Waldvögel; VI. 1 Preis für Farbenfanarten; VIL. 1 Preis für 5 gute Kanarienweibden in einem Käfig. In ber allgemeinen Slaffe: I. 1 Preis für den zarteften Weichfreffer; IL. 1 Preis für gut fingenden Waldvogel; III. 1 Preis für beſte ausländiihe Vögel; IV. 1 Preis für den größten ausgeftellten Waldvogel. Vereinsehren— preife und Privatehrenpreife werden jpäter noch befannt gegeben. Zujchriften und neue Mitglieder, auch auswärtige, mögen fih an den Vorſitzenden, Herrn Rud. Strehlfe, Lübeck, Geverdesftraße 281, wenden. — Sn der nächſten Verfammlung wird Herr Robert Steinhagen einen Vortrag Über unfer neues PBrämtierungsiyftem halten. — Am Sonntag, dem 16. Mai, findet ein Ausflug ftatt, Richtung Burgtbor, «wo wir große Wälder, Telder und Waſſer haben; hoffentlich werden die Mitglieder bei gutem Metter recht viele Waldvögel jehen, die jest ſchon Neſter und Zunge haben, — In der Sammelbüchje befanden. jic) heute 9,55 Marf. ES wurden dann noch einige interne Angelegenheiten beſprochen, auch wurde bejchloffen, die „Gef. Welt” an den Vereinsabenden auszulegen und das Buch „Die ausländiſchen Stubenvögel” von Dr. Ruß an— zulchaffen. 3.4: Adolf Steinhagen. Anfragen werden an diejer Stelleunentgelt= lid beantwortet. Wird a E brieflide Antwort ge— wünſcht, ſo ſind der Anfrage außer dem Porto für die Antwort 2 Mark in bar oder Brief— marfen beizufügen. — Für Unterſuchung einge= gangener Vögel jind 2 Mark zu entridten, des— gleihen 1 Mark und Porto, wenn umgehende brieflihe Ausfunft gewünſcht wird. Herrn W., BerlinSchmargendorf. Die junge Amfel war ein Männden. Sie litt an einem Magendarmfatarrh, dem fie anſcheinend erlegen ift. Herrn 9., Bergedorf. Die Orte find von zuverläffigen Beobadtern genannt. Ber dem ungünftigen fühlen Wetter werden die genannten Vögel aber faum vor Mitte Mai eintreffen. Herrn PB. B., BerlinSO; Herrn U. T., Hannover! Beiträge danfend erhalten. Herrn R. St., Hamburg 14. DüffeldorfsGerresheim, Lafronftraße. Herrn U. T, Hannover; Herrn E. T, Chemnitz, iſt brieflich Beſcheid zugegangen. Herrn E. ©. Großkuhren. Beim Eintreffen der Kadaver war die Fäulnis ſoweit fortgeihritten, daß eine Unterjubung unmöglich war. Herrn ©. D., Schlüffelfeld, iſt brieflih Beſcheid zu= gegangen. ; x Herrn W. C., Bamberg. Vielen Dank für die Übers fendung der Zeitung. 2 Herrn W. R., Düffeldorf. Beten Dank für die Über— fendung des Artifel3 aus dem Sammler. Er wird ges legentlich verwertet werden. Mir find die Gründe für die Zurücdhaltung des genannten Herrn nicht befannt. —— Verantwortlich für die Schriftleitung: K ar I Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für ben Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156* Verlag ber Creutz'ſchen Berlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. 3. Juni 1920, jahrgang XLIX. WELT. eg Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Allerhand Liebhabererinnerungen. Von Ernst Holtzthiem, Berlin-Steglitz. (Fortsetzung.) Von meiner Liebhaberei. Von P. Ungewickell. Über Vogelschutz. Von Adolf Günther, Lommatzsch. (Schluß.) Meine ornithologischen Beobachtungen in Straßburg 1919, Von Rudolf Steinmetz. (Fortsetzung.) Kleine Aitteilungen. — Vogelschutz. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkasten. - Abonnementspreis viertellähriich M. 3.— (6 Nummern mit Abbildungen.) 8 Einzelpreis des Heftes 60 Pig MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhandlung (M. Kretschmann). Breiter Weg 150. Postscheckamt: Berlin 34687. Unnahme von Unzeigen in der $ | Ereng’fhen Verlagsbuhhandinng in Magdeburg N N fomwie in allen Unnoncengejhäften. R SS RETRO 0ER | &üfige md Gerätfdaften. 1 Slemming-Gefellihafts=Käfig, 70><40><50, gegen 1,0 lautfingende Amſel oder Drofjel und 1 fompletten neuenzweiteiligen Zuchtkäfig 62><32><42 gegen 1 guten Droſſelkäfig. Sende nicht zuerſt. Angebote unter „Reell* an die Gefiederte Welt. [299 | Ia Bogelhirje (bunt), Pfund 2.90 #4. Andere Vogel⸗ futterſorten auf Anfrage. [BB 1300 Karl Sengebujh, Sommerfeld Afo., W. 146. Poſtſcheckk. Berlin 91022. Vertk. IaVogelfutter Sirſe 3.30 MM, Erlen 2,50 M. 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Somit ift ein Itrafbares eilbieten auch wenn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nach Anbietende aber tatfächlich zu kaufen und die Form des Taufchangebots ſich gegen ftrafrechtliche Verfolgung zu fichern. In machen fich jowohl die anzeigenden Perſonen wegen verbotenen Feilbietens, als auch die die Anzeigen veröffentlichenden otenen - Vermittlung eines An- und Bei Tauſch-Anzeigen ift ausdrücklich anzugeben, was als Gegenleiſtung geboten oder geſucht wird. Cine Angabe des Wertes der zum Tauſch an= Unter Chiffre können derartige Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. Die Geſchäftsſtelle der Gefiederten Welt“ | Allerhand Liebhabererinnerungen. Bon Ernft Holgthiem, Berlin:Steglib. (Fortjegung.) IM“ — nach Südoſten zu gelegenes und daher fa ajt den ganzen Tag jonniges Zimmer war vie 7 — zur Vogelhaltung. Und bald ſtand — anfänglich zum Entſetzen meiner Logiswirtin (jpäter gewöhnte ſie ſich daran) — ein Käfig auf dem andern. Da ich in dieſer Zeit faſt ſtets vom frühen Morgen bis in die Nacht hinein an meinen Schreibtiſch gefeſſelt war, hatte ich die ſchönſte Ge— legenheit, meine Pfleglinge zu beobachten und, zu beaufjichtigen. Trotzdem ich in zwei großen Flug— fäfigen eine jehr „gemijchte Geſellſchaft“ vereinigt hatte, habe ich daher auch nie über einen Verluſt infolge Unverträglichkeit uſw. zu klagen gehabt. So beherbergte der eine Käfig faſt ſämtliche ein— heimiſchen Finkenarten (es fehlten darin nur Kern— beißer und Bergfink), zum Teil in Pärchen, ferner einen Kleiber, eine Kohlmeiſe, zwei Blaumeiſen, einen Sonnenvogel und ein wegen ſeines Alters aus— rangiertes Kanarienweibchen, das mir wegen jeiner Zahmheit lieb geworden und daher von mir nicht zugleich mit den andern Gelbröden fortgegeben war - (id) hatte im vorhergehenden Jahr der Wiſſenſchaft wegen auch mehrere Kanarienheden gehalten, dann aber Alte und Junge abgeichafft, ich kann mich halt nicht auf die Dauer für dieſe Spezies begeijtern). Diejer Käfig bejonders war ein äußerſt anziehendes, ftet3 von neuem anregendes Beobachtungsobjekt. Be— ſonders interejfant waren mehrere Freundſchaften, die ſich hier im Laufe der Zeit entwicelten. So ließ ſich 3. B. das Grünlingsmänncen gern von dem Stleiber füttern, und es jah drollig aus, wenn dieſer jo plump ausjehende, dabei aber doch jo ge= lenkige Gejelle von der mit Eichenrinde befleiveten Nücwand oder dem ſenkrecht im Käfig ftehenden diden Eichenaft auf den Sitzſtab neben den Grün- ling flog und num jeinen langen Schnabel tief in den des eriteren jtedte und ihn abte, was leßterer fich mit fichtbarem Behagen gefallen ließ. Auch auf den Sonnenvogel übte der Grünling anjcheinend eine große Anziehungskraft aus, denn nachts jchliefen dieje beide jtetS eng aneinander gejchmiegt und auch bei Tage fujchelte jich der Sonnenvogel oft an den ſtillſitzenden Grünling, nie an einen andern Vogel. (Nahdrud verboten.) Das alte Kanarienweibchen freundete fich mit einem von Kanarien aufgezogenen Hänfling an. Ihr Liebes- werben rührte mich jo, dal ich den beiden in einem kleineren Käfig Gelegenheit gab, ſich auf dieſem Gebiet zu betätigen. Im der erjten Brut wurden zwei Junge, in der zweiten nur noch ein Bajtard gezeitigt. Die Bajtarde waren in Der Färbung von dem Vater kaum zu unterjcheiden. Die jonjt im allgemeinen jo gefürchtete Kohlmeiſe war völlig harmlos und nedte oder verfolgte nie einen andern Käfiggenoſſen. Selbjt als ich wegen Platzmangels drei junge Silberjchnäbel und einen Mofjambitzeilig in den Käfig jegen mußte, änderte fich nichts in diefem idylliihen Zufammenleben. In dem andern großen Käfig tummelten fich je 1,1 Bart-, Tannen, Sumpj- und Schwanzmeifen, in einem weiteren je ein Pärchen Hebra-, Band-, Tiger- und Schmetterlingsfinten ſowie Drangebäcdkchen, Grauaſtrilde, Silberfchnäbel und Elfterchen. Auch hier herrſchte, abgejehen von Eleineren, aber nie ernit- licheren Streitereien, jeitens der Eljterchen Friede. Die Bandfinfen waren jelbjt während der Brut umd der Aufzucht der Sungen harmlos. Die Zebrafinfen brachten e8 mehrmal® zu Eiern, nie zu Jungen, ebenjo die Eljterchen, dagegen erbrüteten die Silber— ichnäbel und Bandfinken mehrmals Junge und zogen diefe auch groß. Letztere benugten zur Aufzucht auf- geweichtes Cierbrot und Ameiſeneier, die Silber- Ichnäbel nahmen dagegen hiervon nie und zogen ihre Sungen nur mit ihrer gewöhnlichen gemijchten, nicht etwa aufgeweichten Hirſe groß. In Einzelkäfigen waren dann noch vorhanden je ein ſehr guter Schwarzkopf, ein Rotkehlchen und eine gejanglich vorzügliche und fleißige ſowie — was fie mir bejonders wertvoll machte — jebt zahme Teldlerche. Sch hatte lettere von meinem Vater be- tommen, der ſie bereitS vier oder fünf Jahre gehabt und bei dem fie im ersten Sahr ihrer Gefangenschaft feinen Ton von fich gegeben hatte. Dieje Schweig- jamfeit hat fie dann in jpäteren Jahren durch über- aus fleikiges Singen reichlich wett gemacht. Wie zahın der Vogel war, beweijt der Umſtand, daß das Tierchen, das mir der Poſtbote — nach etwa zwei- tägiger Neife — morgen gegen 1/57 Uhr ausge— händigt hatte, in dem ihm völlig neuen, von feinem bisherigen völlig verjchiedenen Käfig ſchon gegen 9 Uhr, während ich vor ihm ftand, fein Lied mit hi 40 33 Holtzthiem, Allerhand Ciebhabererinnerungen. — Ungemid ell, Yon meiner Ltebhaberet. Rn Nr. 4m voller Kraft entgegenjchmetterte. Sch Habe beim Halten von Lerchen die Beobachtung gemacht, daß e3 jehr viel zur Zähmung dieſer Vögel beiträgt, wenn man etiva 1/,—1/, des Käfigs durch einen nur ganz wenig durchjichtigen Stoff abdunfelt, jo daß der Vogel, jobald er ſich beunruhigt fühlt, hinter diefen Vorhang verjchiwinden kann; es jieht dann zu reizend aus, wenn er nach einer Fleinen Weile wieder vortrippelt und vorfichtig fein Köpfchen vorfteckt, um nach jeinem vermeintlichen Feind Aus— ſchau zu Halten. Spätere Kommandos und Verjeßungen zwangen mich dann zu einer zeitweiligen Einjchränfung der Liebhaberei. Erft nach meiner Verheiratung wurden die Verhältniffe Für mich in dieſer Hinficht wieder günstiger, da ich ja nun wieder einen feiten Wohn- fig hatte. Bald belebten dann auch einen großen Käfig je 1,1 Beutel-, Blaus, Tannen-, Sumpf-, Schwanz- und Haubenmeifen, 2,0 Bartineijen jowie je ein Baumläufer, Kohlmeije und Stleiber. Die reizenden Beutelmeijen gingen leider ſchon nad nur etwa viermonatiger Haltung an einer Augenentzün— dung ein; in der „Gef. Welt" vom Sahre 1909 habe ich diejen lieben Tierchen einige Zeilen gewid- met. Ein anfänglich ebenfalls in dieſem Käfig ge- baltene® Zaunkönigpaar jegte ich bald im einen Einzelfäfig, da diejes ſich anjcheinend doch vor den andern größeren Vögeln fürchtete, obwohl genügend Play und Gelegenheit zum Verſtecken geboten war, und ich auch nie ein Sagen oder Yänfereien zwiſchen den verjchiedenen Vögeln beobachtet habe. Es herrjchte ettel Friede und Freundſchaft; auch die Kohlmeije und die Blaumeijen haben fich nie an einem andern Bogel vergriffen. Der Käfig war groß und infolgedejfen genügend Plag zum Ausweichen vorhanden. Aber ganz ab- gejehen hiervon führe ich die Einigkeit doch Haupt- jächlich auf dag gereichte Futter zurück. IH gab ein ſehr gutes jelbitzujammengejtelltes Mijchfutter, in der Hauptjache aus Ameijeneiern, Weißwurm jowie etwas Mugfa bejtehend, dazu täglich je Vogel 4—5 Mehlwürmer, ferner Obſt, gequetichten Hanf, Biniolen, in Milch aufgeweichtes Biskuit oder Cier- brot und, was nach meiner Anficht gerade für Meijen und Baumläufer jehr empfehlenswert ift, täglich etwas friſches Fett, wenn irgend möglich blutiges Mark aus Ninderfnochen, das von allen jehr gern genommen wurde. Dies Fett gab ich nicht in einem Näpfchen, jondern drücte es oben an dem jenfrecht im Käfig ſtehenden dien Eichenaft in die Riſſe der Rinde. Sowie der Baumläufer gejehen Hatte, daß ich dies getan, fam er von der Nüctwand des Käfigs, die auch ganz mit grobriffiger Ninde bekleidet war, angeflogen und ließ jich das Mark fchmeden. Und faft ebenjo erpicht waren alle andern Vögel auf dieſe Leckerei. Die Tiere hatten alſo blut- und fett- baltige Nahrung zur Genüge, jo daß auch bei den Dlau- und den Kohlmeifen gar feine Mordgelüfte auffamen. Wenn diefe beiden Arten im Käfig öfter über jchwächere Genojjen herfallen und diefen dann das Gehirn auspiden, dann dürfte wohl in den meijten Fällen der Hunger vder richtiger Die Gier nach animalijcher Nahrung und nicht Mordluft die Haupttriebfeder zu jolhem Tun fein. Hat dann jolch Junge habe id) dieje Clowns öfter, wenn auch meift - ET ein Vogel es erſt einmal ausprobiert, wie leicht er einen andern überwältigen fann, dann wird er, fo- fern jein Bluthunger nicht in anderer Weife geftillt wird, feine Gelüfte natürlich öfter auf diefe Art zu befriedigen verjuchen. | Auch der Stleiber war völlig harmlos. Dieje | Vogelart hat fich bei mir andern Vögeln gegenüber ſtets als verträglich und friedfertig eriwiejen, fo- weit es fich nicht um Artgenoffen handelte Ag nur vorübergehend einen Winter hindurch gehalten. Dabei habe ich beobachtet, daß mehrere Nleiber zu gleicher Zeit in einen Käfig gebracht, fich prächtig vertragen, daß es dagegen fofort blutigen Streit gibt, wenn man zu einem bereit? längere Zeit ge- fäfigten einen neuen Hinzujeßt. Einer von diefen beiden, in der Negel der neue, bleibt auf der Strecke. J Die ſpäter mit den Meiſen zuſammengehaltenen Wald-, Fitis- und Weidenlaubſänger taten der Einig- feit feinen Abbruch. (Fortjegung folgt.) Bon meiner Liebhaberei. Bon PB. Ungewickell. E (Nahdrud verboten) Zu Ernährung meiner Vögel in der Zeit der Not hatte ich mir j. 3. ca. 1 Ztr. Nachtkerzenftengel*) eingetragen und auf meinem luftigen Heuboden ge- trodnet. Die Hälfte hatte ich ausgedrofchen und den Samen gut entjtäubt und gereinigt, den andern Zeil haben fich die Tierchen felbft ausgeflaubt. In den größten Flugbauer hatte ich einen Blumentopf, mit Sand gefüllt, eingejtellt und darein jedesmat, d. h. jeden Tag drei mit vollen Kapjeln verjehene Nachtkerzenftengel gefteckt, und e8 war dann ein reizender Anblic, wenn die Vögel, bejonders Stiege litze und Zeiſige, daran herumturnten und die Kapjeln aufbrachen. Leider ift das ausgezeichnete Sutter num zu Ende gegangen. ch werde nın im fommenden Herbſt, wenn bis dahin alles gut geht, wieder viel von dieſem beliebten Futter jammeln und den Vögeln zum Selbftausflauben überlaffen, das iſt gewwiß auch für die Schnäbel eine ganz gute Beichäftigung. Im den Sahren 1893-498 bejah ich ſchon eine größere Voliere mit den verfchiedenften, zum Zeil jelbjt aufgezogenen oder gefangenen Vögeln, nur hieſige Arten, unter anderen auch einen ganz zahmen Kuckuck. Durch; Umzug mußte ich meine Tierchen aufgeben und habe mic) dann bis 1915 der Lepidopterologie gewidmet und im Laufe der Jahre eine ftattliche Sammlung europäifcher Falter zufammengebracht. Diejelbe ijt in einem Schranfe gut verwahrt und der Schmetterlingsbetrieb vorläufig eingejtellt, da durch den unfeligen Krieg die Taufche verbindungen einftweilen unterbrochen find. Im September 1917, als ich aus dem Bureau na meiner Dienjtwohnung, welche völlig im Freien liegt, ging, traf ich ein paar Jungen, welche einen Ichreienden Vogel in der Hand Hatten, und ftellte beim Nachjehen einen jungen Pirol feit. Ich nahm das Tier an mich und ſteckte es vorläufig in einen großen, mit Drahtgaze bejpannten Raupenzuchtfaften *) Oenothera biennis. Ir zum Eingewöhnen. Nun ließ ich mir jchleunigit ein größeres Bauer herjtellen und hatte wieder einen Anfang für meine frühere VBogelliebhaberei. Es währte nicht lange, jo kam ich auf den Ge- danken, meinem Pirol, welcher ſich inzwiſchen gut eingewöhnt hatte (bejonders weiche Birnen nahm er gern), Gejellichaft zu geben; ich ergatterte von einem hiefigen Bogelfänger 2 Hänflinge und 1 Stieglitz. As ich nun diefe Vögel zu dem Pirol in den ‚großen Käfig ftedte, fiel dieſer ſofort voller Wut über die neuen Eindringlinge her und tötete, ehe ich es verhindern konnte, einen der Hänflinge auf der Stelle, den zweiten verlegte er ebenfalls, jo daß auch diejer einging, nur der Stieglig kam heil da— von. Von einem Bekannten, der, wie ich wuhte, ein großes Flugbauer von feiner früheren Lieb- haberei her beſaß, wurde diejes nun jchnell bejchafit EUR EN: und der einjame Stieglitz zog dort ein. Er ent- wicelte fich bei dem reichlichen Platz dort prächtig. Der Pirol war mir nun läjtig geworden, zumal ich auch annehmen mußte, daß er ein Weibchen war, und ich vertaufchte das Tier an einen Bitterfelder Bogelfreund gegen einen Buch- und Grünfinfen. Der Herr glaubte, daß fich Doch noch ein fchöner ſchwarz— pie Ka a 4 Be gelber Bogel daraus entwiceln würde und wollte ihn noch längere Zeit pflegen. Im Laufe der Zeit hat fich nun mein VBogelbejtand durch Aufzucht und Selbſtfang ganz jchön vermehrt. Heute bejite ich, ausgerechnet in diejer futterfnappen und teuren Zeit, 28 Stück heimijche Vögel, und zwar 2,2 Stieglige, 2,2 Erlenzeifige, 3,2 Hänflinge, 3,0 Grünfinfen, 10 Rohrammer, 1,0 Buchfink, 1,0 Kiefernfreuz- ſchnabel, 1,0 Singdrofjel, 1,0 Sing-(Felds)lerche und 4 muntere Rotkehlchen. Wie ich ſchon er- E wähnte, ift die Zutterbefchaffung, wenigſtens was reine Futterjorten betrifft, jehr ſchwierig und auch) etwas teuer, jedoch gelingt e3 mir immer wieder auf alle mögliche Art und Weije fir meine kleinen £ ln gem tell, Yon mei Sperber und Steinfgmäßer. Ton Friedrid Lißmann (f. ©. 79). a Fran R ner Liebhaberei. 83 Freunde zu forgen, jo daß trotz alledem ihr Tiſch immer reichlich gedeckt ift. Ich gebe meinen Tieren jeßt gut gemijcht Rübſen, Raps, Lein, Mohn, Glanz, weiße Hirie, Hafer, gequetjchte Gerjte und ge- quetjchten Weizen, und bei dieſer Abwechjlung be- finden fich ale Vögel (Notkehlchen, Droſſel und Lerche bekommen zum Teil Weichfutter mit fein gemahlenem Körnerfutter vermijcht) jehr wohl, und alle jehen prächtig aus, wie in der Natur, zumal es auch an Luft, Sonne und Raum zum Tummeln nicht fehlt. Ich wohne in einem zweiſtöckigen Haufe in der oberen Etage. Neben dem Haufe iſt ein größeres Afazienwäldchen mit vielem lieder als Unterholz, hinter dem Haufe Wieje und daran an- fchliegend ein großer Teich mit vielem dichten Weidengeftrüpp; alfo wie geichaffen für einen Natur— freund, wie ich e3 von Kindheit an bin. Meine Bögel ‚Habe ich auf dem oberjten Treppenflur, welcher gegen ben Bodenraum völlig abgejchlofjen ift, untergebracht, da fie in der Woh- nung jelbjt zu viel Wirtjchaft machen. Der Flur wird durch ein großes, nah Südweſten gelegenes Fenſter erhellt. Die Sonne hat von Vormittag big Abend freien Butritt und bejtrahlt der Reihe nach alle Käfige Die Seiten— wände und auch teilweije Die Dächer derjelben find mit friſchem Tannengrün Sommer wie Winter beiteckt, welches natürlich oft er- neuert wird. Das Ganze macht, wenn man Die Treppe herauf- fommt, einen ſehr ſchönen Ein— druck und iſt dabei nicht koſtſpielig. Wenn ich jetzt mittags aus dem Bureau nad) Haufe komme und in den Hauzflur trete, empfängt mich Schon ein Singen und Yubi- lieren, das geradezu wunderbar ift, und jeder, der in das Haus fommt, ijt entzüct davon und möchte die Tierchen ſehen. Jeden Mittag von 1/,2—3 Uhr widme ich mich den gefiederten Freunden. Dann wird gereinigt und alles Unſchöne entfernt, friſch gefüttert, Waſſer gegeben, das dauert ca, 1 Stunde, dann ift alles wieder in Ordnung. Dann lehne ich ein Pfeifchen rauchend am Treppen- geländer und beobachte nun die Vögel '/, Stunde lang, erfreue mich an dem Gefang und an der Beißerei um die Futterfäften; aber das Beißen läuft immer gut ab, meiſtens ift es nur ein Anfauchen. Die Zeiſige und der Buchfink find bejonders zahm und Zutraulich; ſchon wenn ich die Futterbüchſe öffne, um frifches Futter aufzujchütten, preſſen fie die Köpfchen an den Draht und beobachten nun, was da draußen vorgeht. Habe ich gerade mal Hanf, lege mir einige Körner auf die flahe Hand und halte diefe in das Bauer hinein, ſo figen mir alle vier Zeifige unter gegenfeitigem Anfauchen auf den Fingern und holen fich den Leckerbiſſen. Sch kann in allen Käfigen Herumhantieren, ohne daß fich die Tiere ftören laſſen oder unruhig würden. x 84 Die große Zutraulichfeit kommt wohl daher, weil ich, jo oft ich an die Käfige trete, immer mit den Vögeln jpreche, ſelbſt die jcheuen Hänflinge und die Droſſel verraten feine Furcht mehr. Alfo nach meinem Dafürhalten ift das Vogelhalten und Vogel— pflegen eine dankbare Sache und eine Quelle der reinſten Freude. Sch habe mich von jeher für alles, was in der Natur vorkommt, interejjiert, aber das Schönſte und Dankbarjte find doch Die Vögel, wenn man verjteht mit ihnen umzugehen. Auch das Schmetterlingsjammeln ijt ein jchöner, interefjanter und billiger Sport, die Zucht aus dem Ei zum alter hochinterejlant, aber e3 find nachher immer tote Gegenjtände Man freut fich, wenn man diejes oder jenes jeltene Tier erbeutet, es wird in Die Sammlung eingereiht und danır jtrebt man weiter. Bis vor einiger Zeit beſaß ich an Bogelliteratur nur Arnold, „Die Vögel Europas“, gewiß ein jehr ſchönes, lehrreiches Werf mit guten Abbildungen. Da mir dies namentlich für das Eingewöhnen und Pflegen der Vögel nicht genügte, habe ich mir noc) Neunzigg Werk „Einheimijche Stubenvögel” ange- Ichafft, in welchem ja alles Wiſſenswerte enthalten ift. Seit einem Jahre leſe ich auch die „Gefiederte Welt”, die ich wohl bis zu meinem Ende nicht wieder aus- gehen laſſen werde. Über Bogelſchutz. Bon Adolf Günther, Lommatzſch. (Schluß.) (Nachdruck verboten.) in anderer ſehr wertvoller Fortſchritt liegt darin, daß die Auffaſſung mehr und mehr Gemein— gut wird, die Vögel als Naturſchmuck zu ſchützen. Zweifellos ſind ihnen auch andere Aufgaben zuge- wiejen. Sobald man aber anfängt, fie auf nüglich oder ſchädlich zu unterfuchen, gerät man in der Regel, wenn nicht immer, in Sadgafjen. Unſere nüglichiten Vögel find nah aller Meinung die Inſektenfreſſer. Inſekten werden meiit als jchädlich betrachtet. Daß auch ihnen wichtige Aufgaben im Naturhaushalte geitellt find, ift noch zu wenig befannt, auch zu wenig erforscht. Gerade auf diefem Gebiete ift menjchliches Wiſſen wohl noch recht dürftiges Stück— werk. Nutzen und Schaden der einzelnen Inſekten einwandfrei feitzuitellen, dazu dürfte der Menſch noch nicht imftande jein. Hier jei nur erwähnt, daß ein großer Teil von ihnen Wohlfahrtspolizei ift, die uns bei Bejeitigung von Unrat aller Art, Auswurf- Stoffen ujw. äußerſt wertvolle Dienfte leiftet. Und wäre es das läftige Fliegenvolk. Es hilft auch dabei. Wir willen ferner, daß fich das Leben in der Snjeftenwelt nach demjelben Naturgeſetz vollzieht, wie alles übrige, daß nämlich eins das andere be- jehdet. Die Beziehungen der Inſekten unter fich und zu anderen Lebewejen erjchöpfend aufzuhellen, dürfte aljo Menjchenwig weit überfteigen. Wie will man dann aber zu gültigen Urteilen über Nußen und Schaden ihrer Feinde, der Vögel, fommen? Zumal die ja ihre Beute nicht ausfuchen können nach deren Verhältnis zum Menſchen. Stein Vogel jagt nach dem Geſichtspunkt: Bift du dem Menſchen ſchädlich oder nüglich? Er könnte dieſe Rätſel noch weniger Ungewicdell, Von meiner Liehhaberei. — Günther, Über Vogelſchutz Nr. 11 löſen als der vielwiſſende Menjch mit jeinen große artigen Hilfsmitteln. & Dazu kommt, daß fich die Nahrungsaufnahme in der Vogelwelt nach einer geradezu wunderbar durchgeführ- ten Arbeitsteilung vollzieht. Wohl gibt e8 Arten, denen faſt alle Entwiclungsformen der Inſekten jchmecken, Sn der Hauptjache aber bevorzugen fie doch nur gewiſſe. Droſſeln, Nachtigallen, Rotkehlchen finden ihre Leckerbiſſen unten auf dem Erdboden, Laub— vögel und Grasmücken im Blätterwald von Buſch und Baum. Dort pirſcht auch das behende Meiſen— völkchen, doch mehr am dünnen Aſtzweig, während Baumläufer und ſpechtartige Genoſſen Stamm und ſtarken Aſt bevorzugen. Die Hecke iſt ein Lieblings— jagdgebiet des Zaunkönigs. Die flüchtige Schwalbe und der Fliegenſchnäpper holen ſich ihr Wild im - Fluge aus der Luft, die beiden Notjchwanzarten nehmen mehr eine Mitteljtellung ein. Am Waffer jagen Bachjtelze und Blaufehlchen, im Waſſer Wafjer- tar und Eisvogel. Dft hört man flagen, daß für behaarte Raupen nur wenige Abnehiner da jeien, Kuckuck, Birol jeien vor allen genannt. Sch ſah auch die Kohlmeiſe, wie fie der zerdrücten Ningeljpinnerraupe die Härchen ausraufte Aus der Naupe aber wird ein Schmetterling. Hier jeßt die Arbeit anderer Arten ein. Eins liebt das fertige Infekt, ein anderes Puppe, Larve, Ei, eins Tag-, ein anderes Nachtinjekten. Ein wunderbares Zuſammenwirken alfo, wohin man auch hauen mag. Da, welche Vögel find dann |hädlich, welche nützlich? ’ Und die förnerfrejfenden Vögel? Auch fie ge- hören mit in den großen Meigen. Auch bet ihnen herrſcht Arbeitsteilung. Die eine Art bevorzugt den Wald, die andere Wiefe und Feld, die dritte Den Garten. Genaue Feititellungen über ihre Futter aufnahme aus dem Neiche der jogenannten: Unfraut- wie Nußfämereien find ſicher nicht möglich. Er- ichwert wird hier die Entjcheidung über nüglich oder Ihädlih noch durch den Umstand, daß viele, viel- leicht die meiften oder alle, auch Inſektennahrung zu ſich nehmen. Aber die Vögel, die in Feldern, Kirſchanlagen, Weinbergen ohne Zweifel beträchtlichen Schaden an- richten, wie Strähen, Sperling? Sch jpüre ihre Tätigfeit am eigenen Leibe und wage doch nicht, fie kurzerhand als jchädlich zu bezeichnen. Sa, wenn ſich dieſe ſchädigende Tätigkeit aufs ganze Jahr aug- dehnte, was aber befanntlich nicht der Fall ift. Und die Naubvögel? Auch hier herrſcht Arbeits- teilung, fast noch großartiger als dort. Nicht allein, daß ſie fich über Mieer, Gebirg und Tal, über Steppe und Wald verteilen, fie jcheiden fich außerdem in große Gruppen Tag- und Nachtarbeiter. Iſt je- mand imjtande, einen völlig einwandfreien Nachweis über ihren Nutzen oder Schaden zu erbringen? Wer joll es vermögen, erjt einmal über Nuten oder Schaden all der verjchiedenen Beutetiere unbedingt jichere Unterlagen zu jchaffen! Wer vermöchte ferner nachzuweilen, wieviel des MageninhaltS von ge— junden, Eranfen, fterbenden, toten Tieren ftammt? Wohin man jchauen mag: Überall verjperrt uns den Blick die Sackgafje. Was nun? Sen een een ' 3 nr rn Lahr re N Een u, DE ee) Kein Zweifel, daß der VBogelwelt in ihrer Ge- ſamtheit wichtige Aufgaben im Naturhaushalte zu— gewiejen find. In ihrer Gejamtheit! Stein Zweifel auch, für mich wenigitens, daß es unmöglich iſt, un— bedingt fichere Nachweife über Nuten oder Schaden der einzelnen Gruppen zu erbringen. Darf ich's dann noch für berechtigt halten, daß einzelnen Gruppen Fehde angejagt wird? Muß ſich mir nicht die Er- kenntnis aufdrängen, daß die Einteilung in nüßlich und fchädlich nicht zu halten, daß die geſamte Vogelwelt zu jchügen ſei? Leicht iſt freilich jolche Aufgabe nicht zu erfüllen. Wir find zu furzfichtig und urteilen und handeln nur allzuoft nach Augenblidsbeobachtungen und den dann jofort in uns aufiteigenden eigennüßigen Negungen. Und trog allen guten Willens wird es fich nicht umgehen lafjen, ſich hier und da den an— Eisoogel. Bon Friedrich Lißmann (j. ©. 79). wachjenden Scharen entgegenzuitellen. Denn dem Landwirt, Objtpächter, Winzer kann nicht zugemutet werden, den zeitweiligen Schmaujereien jolcher Scharen untätig zuzuſehen. Aber im allgemeinen: Welch edle Aufgabe, von hoher Warte aus übers Ganze zu hauen und an der Löjung der vielen Nätjel mit- zuarbeiten, die die Natur auch auf diejem Gebiete immer aufs neue wieder aufgibt, Nätjel, denen gegen- über wir gejcheiten Menjchen mit all unjern feinen In— ftrumenten doch im Gefühl völliger Ohnmacht befennen müſſen: Da jteht mein Geift vor Ehrfurcht jtill! Vogelſchutz;, lediglih von äſthetiſchen Gefichts- punkten aus! Wird jolcher Gedanfe jemals Allge- meingut werden? Darf man noch hoffen, nachdem die legten Jahre bis zum Cfelerregen gezeigt haben, wie jelbft in Stunden ſchwerſter Volksnot weiten Kreifen als des Lebens höchſte Weisheit der Satz galt: Seht oder nie! Noch Hoffen nach den Triumphen, die Kurzlichtig- feit und Eigennutz während eines Volfes Ringen gegen die ganze übrige Menjchheit gefeiert haben a re Fe re si * Günther, Über Vogelſchutz. — Ste inmetz, Meine ornithologiſchen Beobachtungen uſw. 85 und noch feiern? Dummheit und Geldgier ſind furchtbare Mächte. Sie machen blind und taub. Wird ſich ſolche Menſchheit jemals überwinden lernen, den im Ather majeſtätiſch kreiſenden Aar, die mit ſinkender Sonne erwachende Eule, unſers Schöpfers Kunſtwerk erſten Ranges, die den Wald, die ganze weite Flur aufs angenehmſte belebende, aber auch zehrende bunte Sängerſchar um ihrer ſelbſt willen zu ſchützen? Trotz alledem! Schließt den Reihn! Um ſolchen Gedanken zum Siege zu verhelfen. Er marſchiert ſchon. Unabläſſig müſſen Vogelſchutz-, Tierſchutz— und ähnliche Vereinigungen, jeder einzelne Natur— freund Mittel und Wege erſinnen, um allen Volks— kreiſen den Blick zu weiten und zu ſchärfen für alles, was mit und um uns lebt. Unabläſſig müſſen Staats- und inSbejondere Kultusbehörden, Lehrer und Erzieher in allen Unterrichtsanftalten die neu heran— wachjenden Gejchlechter aufs nachhal⸗ tigfte in diefem Sinne zu beeinflufjen juchen, unabläjlig in der Preſſe, viel- leicht der gewaltigjten Macht, volfs- tümlich) gejchriebene Aufjäge ver— öffentlicht werden. Solche Forderungen find nicht neu. Sie müfjen aber immer wieder auf3 neue erhoben werden. Die Verhältniſſe freilich, unter denen es diesmal gejchieht, ſind ihnen nicht jonderlich günſtig. Zu weit im Vordergrunde jteht mit fetten Lettern die ung vielleicht für Jahrzehnte Lähmende Frage: Womit werden wir uns fättigen, womit ung Elei- den? Aber gerade über trübe Zeiten müſſen Sdeale Hinweghelfen. Ideale! Das deutſche Volt muß ich Die verlorenen wieder jchaffen. Sonſt frißt es fich vollends auf. Naturfreunde werden den Idealis— mus pflegen wie früher. Dazu joll auch dieje Arbeit, und wenn auch nur in bejcheidenem Maß beitragen. Meine ornithologifhen Beodahtungen in Straßburg 1919. Don Rudolf Steinmeb. (Fortfegung.) (Nachdruck verboten.) itig befehdeten fich die Pirolmännchen, ebenjo 9 eifrig verfolgten ſie die Weibchen. Ver— ſchiedentlich ließen ſie auf den Auf, beſonders wenn fie ſich kurz vorher verfolgt hatten, nach einer Weile ein häßliches „guägää“ oder „quäää“ hören, das ich. deutlich von einem Männchen hörte, das kaum zwei Meter über mir auf einem Bäumchen ſaß, unter dem ich in den Hecken liegend beobachtete. Buch- und Diſtelfink Hatten ſich hier ebenfalls Häuslich niedergelajjen. Einen Mißton in dem allge- meinen Bogelfonzerte gab das Feldjperlingsgejchilpe, die immer Jahr für Jahr an derjelben Stelle, einigen bejonders dichten Weikdornhecen am Feldweg, anzu— treffen waren. Es waren jozujagen die jcheuejten Vögel. An eine Grasmücde oder ſonſt einen Vogel 86 fonnte ich mich beſſer anjchleichen, als an dieſe Spagen. Man hat den Eindrud, als ob dieſe Vögel von Jahr zu Jahr fchlauer würden. Trotz eifrigen Suchens fonnte ich nur zwei Nejter finden, Irogdem e3 etwa 12—15 Vögel waren. Außerdem hielten fich hier zwei oder drei weib— liche Fajanen auf, die mich mehr als einmal durch ihr Gepolter, wenn fie furz vor mir aufflogen, er- ſchreckten. Ein Männchen glaube ich nur einmal, und auch da nur jo flüchtig gejehen zu haben, daß eine Täufchung jehr nahe liegt. Für diefen Hedentompler fonnte ich folgende Vögel feititellen: Nachtigall, Gartenrotichwang, Anfel, Schwarzplattel, Garten- und Dorngrasmüce, Fitis- und Weidenlaubfänger, Oelbjpötter, Sumpf und Kohlmeiſe, Baumläufer, Baumpieper, Goldamıner, Buch- und Diftelfink, Feldiperling, Birol, Wendehals und QTurmfalfe, und zwar von Nachtigallen und Amſeln bejtimmt je vier Bärchen, nur je ein Pärchen von Öartenrotichwanz, Sumpf- und Kohlmeije, Baum— läufer, Baumpieper, Buchfint, Wendehals und Turm— falte. Begrenzt wurde dieſer Heckenabjchnitt auf der einen Seite durch eine etwa 50 m breite Wiefe, die fich übrigens amı ganzen Walde entlang zug und an der dann die SU vorbeifloß, an der andern Längs— jeite zur Hälfte durch einen Feldweg und eine Wieſe, die wieder von einem fleinen ausgebaggerten See begrenzt wurde. Diejer See war an der einen etwa 150 m langen Seite mit Rohr bewachfen. Diefes Rohr bildete das Brutrevier für Drei — voriges Sahr zwei — Teichrohrjängerpaare. Diejes Jahr ſtellte ich auch eine Rohrdroſſel fejt, die fich den ganzen Sommer hier aufhielt. Es war aber nur ein ein- zelnes Männchen. Bis zum 10. Mai trieben fich die Teichrodrfänger in den oben erwähnten Heden herum, da das Nohr im Wachstum noch ziemlich zuriick war. Am 30. Dat fand ich dann dag erite fertige Neft, und am 1. Juni das erite Ei. Sind erjt die Jungen flügge, dann ift das ganze Rohr belebt. Hier und Dort ſieht man ein neugieriges Kerlchen an einem Nohritengel in die Höhe klettern, um aber gleich wieder zu verſchwinden, wenn es fich beobachtet Sieht. Dicht am Rohr zwijchen einigen Weiden gut im dichten Graswuchs veriteckt, fand ich ein Dorngras- mücennejt mit fünf Eiern. Es war fo ſchwer zu finden, daß ich beim Nachjehen jedesmal, trogdem ich die Stelle kannte, juchen mußte, jo gut paßte es ſich jeiner Umgebung an. Außerdem hatten die Eier einen dunklen Ton, und ftachen nicht im ge- ringſten dom Nejtboden, der mit einigen Tierhaaren ausgepoljtert war, ab. Das Weibchen ſaß ziemlich feſt, mit Leichtigfeit hätte ich e8 fangen können. Auf den vorhin erwähnten Heckenkomplex folgte wieder dichter Wald mit reichlichem Unterholz. Es ſtanden hier bejonders viele Kopfbuchen, nicht Höher als 3—4 m, die im Gegenſatz zu den Kopfweiden jedoch nicht Hohl waren, fondern mehr Verfnorpe- lungen aufiiejen. Die dadurch gebildeten Niſchen boten gute Niftjtellen für Fliegenſchnäpper, Garten- rotſchwanz, Amſel und Singdrofjel. Voriges Jahr fand ich auch an folcher Stelle ein Eichelhäherneit. Steinmeb, Meine ornithologiſchen Beobachtungen in Straßburg 1919. * Auch in dieſem Waldteil hielten ſich viele Vögel Nahe beieinander ſtanden hier wieder zwei Auffallend war es, daß das Eichel- häherpärchen, daS hier immer anzutreffen war, fi im Sommer fo ftill verhielt. Man konnte glauben, daß ſie ſich vollftändig verzogen Hatten. Dies fonnte Sa Spätfrühling und Sommer gehörte es zu den Sel- auf. Elſterneſter. ich übrigens im ganzen Oſtwald konſtatieren. tenheiten, daß ich einen Eichelhäher zu Geſicht be— kam, trotzdem ſie hier brüten mußten. Verhältnismäßig häufig waren Kohlmeiſe und Schwarzplattel. Je ein Amſel- und Singdroſſelneſt fand ich auf oben erwähnten Kopfbuchen in einer obenauf ſich befindenden kleinen Vertiefung, während das Fliegenſchnäpper- und Gartenrotſchwanzneſt ſeit— (ih am Stamm unter einen Knorpel gebaut waren. ALS eine. Seltenheit jtand hier auch ein joge- nannter Spechtbaum. Es war eine Diejer mittel— ſtarken Kopfbuchen, jedoch vollftändig morſch. Im den etwa 2,50 m hoben, wacdeligen Stamm waren Als Zimmermann fieben Spechtlöcher eingemeijelt. vermutete ich den Mitteljpecht. Ich jah einmal zwei diejer Buntſpechte ſich gegenjeitig verfolgen, wobei fie zu einem der Löcher, die fich faſt alle in oder unter Mannshöhe befanden, Hineinfchlüpften, und auf der andern Seite des Stammes aus einem andern Loc herausfamen. In der näheren Umgebung be= merkte ich in den Bäumen noch einige alte Spedht- Löcher. Diejer Spechtbaum wurde aber leider dieſes Jahr umgehauen, da aud ein Eleiner Teil diejes Waldabichnittes abgeholzt wurde. DBrütend stellte ich hier feſt: Gartenrotſchwanz, Amſel, Singdroffel, Schwarzplattel, Oartengrasmüde, Kohl-, Blau» und Sumpfmeife, Goldammer, Buch— fin, Feldſperling, Eichelhäher, Eliter und Fliegen— ichnäpper. Yon Gartenrotſchwanz, Singdrofjel, Buch- fink, Eichelhäher und Fliegenfchnäpper fonnte ich nur je ein Baar feititellen. Sn der Erlenjchonung, die ſich in einer Länge von etwa 300 m an der einen Seite des Waldes hinzog, fonnte man im Winter ganze Schwärme Zeilige, Diltelfinfen und Hänflinge beobachten, die lich den reifen Etlenſamen gut ſchmecken ließen. Ab und zu bemerkte ich auch mal einzelne Gimpel. Mitte März beobachtete ich einen Schwarm Diftelfinfen. Durch mich aufgefcheucht Ich ſchätzte 150 Vögel. flogen ſie auf die naheftehenden Waldbäume. Gleich darauf vollführten jie ein ohrenbetäubendes Konzert, das mich ſtutzen ließ, da es mir neu war. Das von fo vielen Bogelfehlen Hervorgebrachte Gezwitſcher hörte fi) an wie eine in Schwingung verjeßte mächtige Stahlfeder, die auf einem bejtimmten hohen Ton bleibt. Es hörte ſich an, als wenn es aus weiter Ferne füme. Brutvögel diefer Schonung waren nur ein Pärchen Amfeln und Baumpieper, und in der fleinen mit Rohr bewachjenen Stelle nijtete ein Sumpfrohrſänger. Dieſer Sumpfrohrjänger war übrigens ein ausge— zeichneter Spötter, wie ich jeinesgleichen in der Frei— ; heit jelten gehört habe. Das legte zu behandelnde Revier war ein voll- ſtändig ijoliert daliegender Waldteil, Hochwald mit jehr dichtem mannigfachem Unterholz, vom Haupt wald durch einige Felder getrennt. Hier herrjchte ne eier re gebracht. Im Geſange war fie jedoch nicht hervorragend. stört wurde. ein reiches Vogelleben und es war ein ausgiebiger Nefterfundort. Am Waldrande brüteten bejonders viele Grasmücken. Auch eine Nachtigall hatte hier ihren Brutbezirt aufgejchlagen. Ihr Nejt hatte fie unter einem fleinen Strauche jehr gut verſteckt an- Am 13. Mai enthielt es das erjte Ei. Während ich eines Tages ihrem Gejarge laujchte, zankten ſich plöglic in der Nähe zwei Gelbipötter, die, fich gegenfeitig verfolgend und laut jchreiend, immer mehr der Nachtigall näherten. Dieje hörte plötzlich mit Singen auf und ftürzte fich, ob diejer - Etörung erbojt, auf die beiden Gelbjpötter, die num voneinander abliegen, und eiligjt das Weite juchten. - Das Ganze wirkte jo komiſch, daß ich unwillkürlich laut lachen mußte. eine ganze Weile nicht beruhigen und ließ bejtändig ihr ärgerliches Rätſchen hören. Die Nachtigall konnte ſich noch Am 14. April beobachtete ich ein Notfehlchen, das, ſobald ein in der Nähe ſitzender Buchfink ge— ſchlagen hatte, den Schlag täuſchend ähnlich, aller— dings in anderer Klangfarbe wiedergab. Dies wieder- holte ſich einigemal. Ein ähnliches Spöttertalent bemerkte ich dieſes Frühjahr an einer Sumpfmeife. Von vier Sumpf- meijen, die ſich kurz vor mir herumzanften, ließ eine von ihnen öfters nach dem „zizi“ einen furzen fanarienvogelartigen Triller hören. In den äußerſten Zweigen eines jchlanfen, jehr hohen Bäumchens hatte ein Eichelhäherpaar ein ziemlich umfangreiches Nejt gebaut, daS aber zer- Nicht weit davon ſtand auf einer der höchſten Eichen ein Neſt des QTurmfalfen. Diejeg entdeckte ich erſt, als es ſchon Junge enthielt. Durch das Schreien derjelben wurde ich darauf aufmerkjam. Auch von diefem Turmfalfenpaar konnte ich einen interefjanten Kampf beobachten. Und zwar war dieg- Jungen Gelüfte Hatte. mal der Gegner ein Habicht, der jedenfall auf die Mit wahrem Heldenmute griff der eine Turmfalfe den über dem Nejte kreiſen— ; den Habicht an, und wurde darin furz darauf von einer Krähe zeitweilig unterftüßt. Der Habicht ftieg immer höher und wich den Angriffen geſchickt aus; - der Turmfalfe aber ließ nicht nach und verfolgte ihn unter lautem Gejchrei äußerſt heftig. Der andere Zalfe, vermutlich das Weibchen, bewachte in der Zwiſchenzeit die Jungen, indem es bejtändig niedrig über dem Neſte hin- und herflog, Es war ein ſchönes Bild, das ich da, im Grafe liegend, beob- achtete. Hoch oben das für ſeine Familie kämpfende Männchen, und niedrig über den Bäumen fliegend das ſeine Jungen beſchirmende Weibchen. Erſt nach einiger Zeit, ich konnte ihn nur noch undeutlich ſehen, kehrte der Turmfalke von der Verfolgung zurück. Dieſe Brut kam glücklich auf. (Fortſetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Die Spaten als Schädlinge der Volksernährung. Der forgenvolle Ausruf: Brotgetreide reiht nur bis Ende April, iit überall zu hören und läßt ung ahnen, welcher Zeit wir entgegengehen. Dabei denkt jeder daran, wie im fommenden Erntefjahr der Ernteertrag zu fteigern wäre, 87 um die Verforgung der Bevölkerung fürs ganze Jahr zu ermöglichen. Ganz gelingen wird dies ja nicht, auch wenn die Getreidepreife auf noch erichredendere Höhen binauf- neihraubt würden. Kommt aber langiam die Zeit der Setreidepreije heran, dann wartet alles gterig auf die erjten Körner und — greift die noch nicht halbreife Frucht an. Das Geziefer braucht etwas, auch das Mehl ift ausge: gangen. Der fo entitehende Schaden in der Verforgung im allgemeinen wird wohl der Ginficht der Bauern aus heimgejtellt werden müſſen. Worauf aber jebt ſchon hin— gewiejen werden will, ift die große Schädigung der Ernte dur die Spaten. Wer von Ort zu Ort zu gehen Ges legenheit hat, kann ſich eines Entjeßens nicht eriwehren, wenn er machtlos zufehen muß, wie die Geritene und MWeizenäcder durch dies Volf geplündert werden. Wie viel ein Kopf täglich annähernd braudt, weiß jedermann, wie— viel Zentner die gefamten Epagen eines Dorfes oder einer Ortſchaft brauchen während der —Dwödigen Neifezeit des Getreides, kann ungefähr geſchätzt werden: gering gerechnet für eine Ortichaft 10—20 Zentner. Den ftehenden Ge— treidefeldern fieht man den wirklichen Schaden gar nicht an, wenngleich fie oft genug ſchlimm ausfehen. Wie viele Zentner zufammengenommen im Deutihen Neich der Volks— ernährung hierdurch verloren geben, -ift erfchredend. Wie viele Schiffsladungen die nichtsnußigen Spaten vertilgen, follen die nachſtehenden Zahlen veranfhaulichen. Für eine Ortſchaft durchſchnittlicher Verluſt auf dem Ader 15 Zentner. 200000 Ortichaften im Deutſchen Reich ergibt 3000000 Ztr. Ein großes Schiff, beladen mit 5000 Tonnen Getreide — 100000 Zentner. Der Verluft auf dem Ader beträgt fomit ſchon 30 große Schiffsladungen mit Getreide. Da ſich aber die Spagen das ganze Jahr über in der Haupt— ſache von Körnern nähren, kommen wahrſcheinlich noch einige Schiffsladungen hinzu. 3000000 Zentner Getreide ergeben 15000 beladene Eiſenbahnwagen. Wer an den Zahlen zweifelt, verfennt die Größe des Schadens oder hat Grund zur Berichtigung. Dieſe Gefahr für die Volks— ernährung abzuwenden, gibt es nur ein Mittel: die Aus— rottung der Spagen. Durch die Verminderung der Klagen durch Abfangen wählt diefe Gefahr, wenn nichts dagegen geſchieht, rieſig Ichmell und kann unheilvoll werden. Jetzt wäre höchſte Zeit, durch Gewährung von Abſchuß- bzw. Fangprämien diejer Gefahr entgegenzutreten. Vor und während der Ernte ift jedes Beginnen umſonſt. Möchte diefe Anregung überall, auch an den maßgebenden Stellen, Gehör und Würdigung finden — die Zeit verlangt's ges bieterijch. Bogelfhuß. Der Bund für Vogelſchutz (Stuttgart, Jägerſtraße 34) im Sabre 1919. Zu Anfang diejes Jahres (1920) wurden die Mitglieder des befannten, annähernd 40000 Berfonen umfafienden Vogelſchutzbundes (Borfigende und Gründerin: Frau 2. Hähnle, Stuttgart) ganz bejonders dadurch über= raſcht, day der pünktlich herausgefommene Jahresbericht als Beilage zu einer neugegründeten, von Dr. Helfer zu Berlin geleiteten „Zeitichrift für Vogelſchutz und andere Gebiete des Naturfhußes“ erſchien. So wie der Bund ſich in erfter Linie an die Raten in der Naturkunde, nament— lich der Vogelkunde wendet, um dieje erjt einmal für die Naturbeobahtung zu gewinnen und ihnen dabet zu Rate zu gehen, jo ſoll die neue, monatlich für ein Billiges er: ſcheinende Zeitichrift vorausfegungslos den Anfängern dienen und gleichzeitig zu einem Bande zwiſchen den ein— zelnen Ortsgruppen werden. Möge das trotz der Ungunſt der Zeiten begonnene Unternehmen blühen und gedeihen und ihm die Unterftügung weitefter Streife zuteil werden. Dies wird um jo mehr noch der Fall fein, wenn der Herausgeber darauf bedacht iſt, fo bald als möglich das Anttqua-Gewand diejes dem Inhalte nach echt deutichen Heimatblattes (im weiteren Sinne) mit dem entſprechen— den echt deutichen Außerlichen Gewande zu vertaufchen, das heißt: die Zeitichrift in deutſcher Frakturſchrift, nah Prof. Brandi (Göttingen) dem eigentlihen „Kleide der deutjchen Sprache”, fünftig ſetzen zu laſſen. Ich weiß beftimmt, daß nicht nur gut deutſch empfindende Männer und Frauen, fondern auch jugendliche Vereinigungen von Bedeutung, wie der Wandervogel, großen Wert auf dieje, mandem vielleicht geringfügig ericheinende Nußerlichkeit legen. Wes— 88 Vogelſchutz. — Aus den Vereinen. — NRedaktionsbrieffaften. halb dieſem auch wiſſenſchaftlich wohl begründeten Ver— langen nicht Rechnung tragen ?*). Doch nun zum Sahresberihte! Nach einleitenden Morten über die Notwendigkeit, den Sinn für die Heimat in diefer traurigen Zeit wieder zu pflegen, und einer Aufforderung, an der Erhaltung der Heimatſchön— beiten mitzumwirfen, wird zunächſt die Schwierigkeit der MWinterfütterung, die für lange Sahre in der Haupts ſache nur auf Apfelferne und Unfrautjämereien angemwiejen fein wird (auch Tannenzapfenfamen werden von den Meilen angenommen. B, Qu.), und der Rückgang des Nifthöhlen- verfaufes infolge der unerträglih hohen Holzpreife gebüh— rend erwähnt. Auf die Entwidlung der Schubßgebtete des Bundes übergehend, vermag der Beriht von der Mellum-Inſel und von Hiddenfoe bei Rügen nur Trübes zu melden, da dort die Seevögelfolonien unter dem Gierraub feitens der Bevölkerung fehwer gelitten haben; doch hofft der Bund die vertriebenen Bandjeefhwalben auf der Mellum wieder jeßhaft machen zu fünnen. Auf der ſchönen Ditiee= infel dagegen wird er tie beiden dort vorkommenden feltenen Vogelarten, ven Säbelſchnäbler und den Stein= wälzer, nur dann noch wirffam zu ſchützen vermögen, wenn ihm die zuftändigen Stellen eine beffere Unterſtützung zuteil werden lafjen. Auf dem Nichtenberger See ſüd— weitlid von Stralfund find die dort ſonſt brütenden Höckerſchwäne infolge Beunruhigung nicht zur Brut ges ſchritten. Auch durch den Friedensvertrag von Verſailles iſt der Bund für Vogelſchutz ſchwer betroffen worden, weil er durch die Abtretung Nordſchleswigs an Dänemark das ausſichtsreiche Schutzgebiet auf der Halbinſel Aaroe— Kalv und auch ſonſt im Norden, Weſten und Oſten viele blühende Ortsgruppen mit regſtem Heimatſinn verliert; er hofft jedoch, daß die unter Fremdherrſchaft geratenen Stammesgenoſſen ſeinen Zielen und Beſtrebungen weiter— hin treu bleiben, und wird zu dieſem Behufe ſelber alles tun, um mit ihnen in Fühlung zu bleiben. Die willenihaftlihe Erforihung des Federjees im füdlihen Württemberg, des größten Schuß und Bann— gebietes des Bundes, iſt im Berichtsjahre mit großem Er— folge fortgefeßt worden, Nicht nur fejlelnde Laufbilder aus dem Tierieben wurden neu aufgenommen, jondern auch die Stleintierwelt des Sees gründlich unterſucht. Bejondere Verdienfte erwarb ſich der Bund dur die Veranftaltung eines Lehrganges für Hydrobiologie, Mifrojfopie und Mifrophotographie für die Lehrerihaft in der Stadt Buhau. Die Herausgabe des Federſeewerkes (600 Drudjeiten mit vielen Abbildungen) fteht bevor; es kann ſchon jett beftellt werden. Das Schubgebiet bei Ahlen in Württemberg wurde vergrößert, die jog. Kuckucksinſel bei Berlin neu unter Schub genommen. Die übrigen Gebiete, Inſelchen uw. zeigen eine günftige Entwidlung. Da diefe Seite der Be— ftrebungen etwa ein Viertel der Ausgaben verihlingt, muß fich leider der Bund -angefihts jeiner ungünftigen geld— lihen Lage fünftig große Zurücdhaltung auferlegen. Die ° bereits ‚ beftehenden Schubgebiete bilden wertvolle Stütz— punkte für die Vogelwelt und find geradezu ein dringen des Bedürfnis für die von der Ausrottung bedrohten Vogelarten. Auch andere Vereine mit gleichen Zielen hatten unter denjelben jchiwierigen Verhältniffen wie der Bund zu leiden, jo der verdiente Verein Sordjand (Sit Hamburg), der fich bejonders der Seevögel annimmt. 3 Was Helgoland anbetrifft, jo ift es, und hierin wird ein jeder deutich denfende Naturfreund dem Bunde beiftimmen, Chrenpflicht des deutichen Volkes, dieje ſchönſte Vogelfreiftätte nun auch unter den vollen Schuß des Ge— feßes zu ſtellen. ES gilt, den Engländern den Vorwand zu nehmen, al3 fämen wir „Barbaren“ unjeren Pflichten gegenüber der berühmten Vogelinſel nicht nad. Wie es um den Naturihuß auf Helgoland gegenwärtig bejtellt iſt, fchildert der Leiter der dortigen Wogelwarte und Gtaatl. Biologiihen Anftalt, Dr. H. Weigold, in einem längeren Aufſatz auf Seite 7 des Heftes. *) Aufflärungsdrudfahen über bie wichtige Schriftfrage verſendet En auf Wunſch der DVerlagsbuchhändler Guſtav Nupreht zu ttingen. Nr. 11 Der übrige Teil des Jahresberichtes betrifft die inneren DVereinsangelegenheiten. Alles in allem: die Tätigkeit des Bundes im Jahre | 1919 und vor allem der opferwillige, ideale Sinn, den die Bundesleitung erneut im Berichtsjahre erfennen läßt, be= rehtigen zu der dringenden Mahnung an alle Natur= freunde, je nad) Können ihr Scerflein zum Fortbeftande des Stuttgarter Vogelihugbundes beizutragen und ihm neue Freunde zuzuführen; er verdient es und ift ſchon mit 1 Mark Jahresbeitrag, ja jogar !/s Mark zufrieden, wenn es nur recht viele find, die dieſes kleine Opfer bringen! B. Quant in Göttingen. Aus den Vereinen. „Acgintha“, Berein Der Bogelfreumde zu Berlin (E.B.). Vereinsfigung am Donnerstag, dem 3. Juni, abends 8!/s Uhr, im „Hofbräu”, Leipziger Straße 85. Tages— ordnung: 1. Verlefung des Berichts der lebten Sitzung; 2. Ornithologiihes; 3. Anmeldung neuer Mitglieder. Anz gemeldet find: Herr Nando Dankert, Dreifeur, Vapa— geienheil-e und Spradinftitut, Berlin NO 18, Koppen- ftraße 46. Herr Kaper, Berlin-Schmargendorf, Misdroyer Straße 13. 4. Gejchäftliches, Allgemeines, Fragefaften. — Am Sonnabend, dem 14. Juni, findet unfere diesjährige zweite Nachtpartie nad Klojter Chorin ftatt. Abfahrt Stettiner Fernbahnhof abends 8* Uhr. Um rege Beteili- gung an der wirklich hodhintereffanten Partie wird ge= beten. Zeitig am Bahnhof fein. Gäſte willfonimen. Der Vorftand. J. A.: O. Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberftraße 181, Bereinigung der Bogellichhaber zu Dresden. Monats— verfammlung am 3. Juni 1920, abends Uhr, im Vereinslofal „Reftaurant Löſchke“, Etruveitraße 30. Tagesordnung: 1. Verlefung des Protokolls ver legten Monatsfißung; 2. Eingänge; 3. Aufnahme neuer Mitglieder; 4. Feftlegung der beiden Juniausflüge; 5. Freie Anträge. — Ein Vor— trag vom lnterzeichneten über „Die Grasfämereien zur Fütterung unserer Körnerfreiler”, welder in legter Vereins figung ſtattfand, erregte allgemeines Intereſſe. — Vereins» abend jeden Donnerstag. Vogelliebhaber als Gäjte ſtets willfommen. Bernhard Kühn, Schriftführer. Verein für Vogelkunde, Hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Vereinsfigung Montag, den 7. Juni, abends 71, Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gälte jtet3 willfommen. J. A.: Soh. Birk, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eifenader Straße 70. Herrn R. M., Löhnik i. ©. Wahrſcheinlich hat die Ver— änderung des Aufenthalts= ortes, der ganzen Umgebung, des Käfigs und des Yutters die Wögel zum Schweigen ge= bradt. Das fommt häufig vor, aber nach einiger Zeit werden die Lerchen doch fingen. — Die Geſchlechter der Feldlerchen find jehr ſchwer zu unterjcheiden. Die häufig angegebenen Unterfheidungsmerfmale find nicht ftichhaltig. Das Jiherfte, aber auch nicht in jedem Fall zutreffende Kennzeichen ift die Länge des Flügels (Länge des ange— legten Flügels vom Flügelbug bis zur Flügelſpitze gemefjen), welche beim Männchen in der Regel nicht unter 110 mm beträgt, während fie beim Weibchen nicht Häufig über 105 mm hinausgeht. Frau v. 3., Berlin W 30. Die Geihwülfte an den Flügeln des alten Reisfinfen find wahrſcheinlich gichti— ſcher Natur. Um die Entzündung zu bejeitigen, macht man fühlende Umfchläge. Iſt deren Zwed erreicht, jo fann man die Geſchwulſt mit Sodoformfalbe (1 Teil Sodoform, 30 Teile Vajeline) wiederholt einreiben. Zumeilen hilfts anfcheinend. Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Fran Verlag der Creug’fhen Berlagsbudhhandlung in Magdeburg. — Druck von Wunderlid, Magdeburg, Breiter Weg 156, . Hopfer, Burg b. M. 1 | Heft 12. 16. Juni 1920, Jahrgang XLIX. % A DIE CEFIE Be Ben Begründet von Dr. Karl Ruß. Herausgegeben von Karl Neunzig in Hermsdorf bei Berlin. INHALT: Allerhand Liebhabererinnerungen. Von Erust Holtzthiem, Berlin-Steglitz. (Fortsetzung.) Meine Züchtungserfolge im Jahre 1919. Von Heinrich Arnold, Biebrich a. Rh. Einige Bemerkungen über das Wasser. Von Emil Kaforke, Berlin. Der Kapellmeister. Von Alarich Werner von Werra. Meine ornithologischen Beobachtungen in Straßburg 1919. Von Rudolf Steinmetz. (Fortsetzung.) Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — R=daktionsbriefkasten. = » Abonnementspreis vierteljährlich M. 3.—. Einzelpreis des Heftes 60 Pfg (6 Nummern mit Abbildungen.) 1 30 MAGDEBURG Creutz’sche Verlagsbuchhand!ung (M. Kretschmann). Breiter Weg 156. Postscheckamt: Berlin 34687, ! REES TEE Annahme von Anzeigen in ber Ereng’fhen Verlagsbuchhaudlung in Magdeburg 1 [55 Anzeinen, Inſerate für die Nummer der beborftehenden Die 3gejpaltene Betitzeile oder deren \ | Raum wird mit 60 Pfennig einfchliep- $ S N Boliere, Schindler, 1 m lang, 80 em hoch, 60 cm tief, aus ftarfem Draht, hohem Zinkſockel, 2 ſtarke Zinkſchubkaſten, Friedensarbeit. Preis 200 K. [328 Erik Brüger, Charlottenburg, Peſtalozziſtraße 87. Zerlegbare Voliere (120><120><60), ganz Metall, grün ladiert, 10 mm Gtabmweite, 12 cm hoher Zink: unterjaß, jehr große Türen, ſehr großes Badehaus, Schindlerfutterhaus mit Fang: vorrihtung, automatiſche Trinkgeſchirre. Preis 650 M. Nah außerhalb verſende ih nur, wenn Käufer Verpadung und Verſendung jelbit ausführt. [329 Wöhler, Berlin: Grunewald, Hubertusbader Straße 1. Suche zu fanfen 4 Sprofferfäfigenah' Schindler, Rauſch, Ornis in gleihmäßtger Ausführung und beftens erhalten. Angebote mit Preis- angabe an [330 M. Möller, Hamburg, Mittelweg 125. 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Die ſtetig ſteigenden Herſtellungskoſten gefährden das weitere Erſcheinen von Zeitſchriften aufs Bedenklichſte! N lage müfjen wir den Abonnementspreis für die „Gefiederte Welt” vom 1. Zult 1920 an bis auf weiteres auf 6,— M. für das Vierteljahr feſtſetzen Einzelpreis des Heftes 1.20 4. für die viergeipaltene Nonpareillezeile oder deren Raum. Im Intereſſe unserer verehrlichen Abonnenten bitten wir das Abonnentent auf die Gefiederte Welt rechtzeitig erneuern zu wollen. Die Gefiederte Welt kann ſowohl durh den Buchhandel, als auch durd die Poſt bezogen werden, auch wird dieſelbe gegen Einſendung von 7,— M p. Vierteljahr (Ausland: Balutazufchlag) von der Verlagsbuchhandlung direft verjandt. Ale Poſt-Abonnenten wollen bei der Poft nur „mit Nadjlieferung“ bejtellen! — Ohne diejen ausdrüdlihen Vermerk Yiefert die Poft nur vom Tage der Beitellung ab. Die inzwiihen erfchtenenen Nummern des Viertel- jahres würden alſo dem Beiteller dann nicht zugeben. Bogelliebhaber jorgt für Eure Zeitſchrift! Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg Poſtſcheck-Konto: Berlin 34 687. 1000 Stüd 18 4 franfo und Verpadung frei. Nur gegen Voreinfendung auf mein Voitichedfonto Nr. 6196, Amt Ludwigs: bafen. Nachnahme wird nicht verjandt. 335] Carl Klaus, Mutterjtadt (Hptbh.) | Bügel. | Verkaufe: 12,13 prima Kanarien (Hedhähne und Vorfänger). Ferner zirfa 50 Jungvögel (zirka ?ı Hahne). Am liebſten fomplett. ı Ev. taufche gegen fprechende Bapageien. Fichtenſtädt, Serlin-Iohannisthal, 336] Groß-Berliner Damm 10. : Seltenheiten! &ebe ab: 1 Serinus sulphuratus (B.), 1 Spermestes nigriceps Cass., 3 Sp. scutata Heugl., 2 Poliospiza gularis (4: Sm.). 337 Adlersparre, Storkholm, Handtverfarg. 90. Ige. Baub-, Raben- u. Sing- vögel, Würger, Wendehals, Kuckuck, Specht, Eisvogel auch eingewöhnte alte fucht der - [338 Boolog. Garten, Dresden. Vogelliebhaber ſucht Waldvögel gegen Lebensmittel zu tauſchen. 1339 Wilhelm Gerber, Goldap (Ditpr.) ea a TERRA ITETEnTE F are heflügel-Welt, "no, Probenummer und Bücherzettel gratis. 1340) Unter dem Zwange dieſer Not— Die Inſertionsgebühr beträgt 60 Pfg. Jahrgang XLIX. Zeitfchrift für Vogelliebbaber. Allerhand Liebhabererinnerungen. Don Ernft Holgthiem, Berlin-Steglib. (Fortjegung.) (Nahdrud verboten.) benjo herrjchte in einem amdern Käfig zwilchen 1,1 Goldhähnchen, 1,0 Zaunfönig und 1,0 Fitis ſtets die größte Einigkeit, die nie, weder am Futter— noch auch am Badenapf gejtört wurde. Letzterer wurde von allen Injajien jehr fleißig und ausgiebig benugt. Wenn der Zaunfönig ſich jo gründlich durch— näßt hatte, daß tatjächlich kaum ein Federchen troden war, dann wälzte und paddelte er — wie ein Huhn — jo lange im Sand herum, bis er wieder notdürftig troden war, um hierauf erjt jein Gefieder zu ordnen und zu pugen. Die Goldhähnchen badeten auch gern in dem Napf, aber lieber war es ihnen noch, wenn jie ihr Bad in anderer Weile nehmen konnten. Die eine Hälfte des Käfigs war ziemlich dicht mit Zweigen der weich- und langnavdeligen Weymuth3- tiefer befteckt, die in Wafjernäpfen jtehend, jehr lange frijch blieben. (Der Käfigboden war in diejer Hälfte mit MooSplatten belegt.) Dieje Zweige wurden falt täglich mit einer ganz feinen Blumenjprige gründ— lich überbrauft, das abtropfende Wafjer fiel uuf dag Moos und hielt diejes friih. Dann fam Leben in die ohnehin jtändig beweglichen fleinen Gejellen. Andauernd Hujchten jie unter lebhaften, etwas lauter wie gewöhnlich ertünendem „Hit, zit“ durch das tropfnafje Gezweig, bis fie jelbjt ebenfo nak waren wie dieſes, um ſich dann auf einem jonnigen Bläschen wieder zu pußen und ihr Kleid zu ordnen. Auch unjern alten Dompfaff möchte ich hier er- wähnen. Das Tier, ein Vogel der öftlichen großen Art, war Schon bald nach dem Fang auffallend zahm und ruhiger als dies ſonſt jchon bei Dompfaffen allgemein der Fall it. Sch Hatte den Vogel zu- fammen mit einem Zeiſig meiner Braut gejchentt, die Ddieje beiden, während fie an ihrer Ausſteuer nähte uſw., jtändig in nächjter Nähe vor jich Hatte, ihnen auch fait täglich einen Flug ing Zimmer ge- ftattete und die beiden bald jo firre hatte, daß jie ihr auf die Hand kamen, ſich Hanfförner aus ihrem Munde holten, ihr auf Schulter und auch auf dem Kopf ſaßen und fie an ihren Haaren zupften. Sch glaube, gerade jolch Freiflug einzelner Vögel trägt jehr viel dazu bei, die Tiere zahm und zutraulich zu Machen. „Männe“ (der Dompfaff) hat dies Vor— recht ſtets — jelbjt im neuen Haushalt — bis kurz vor feinem Tode bejejjen, bis er nicht mehr recht fliegen fonnte. Seine bevorzugten Pläge waren die Stuhllehnen. Herzlich lachen muhte ich eines Sonn- tags, als er mit meinen beiden Mädels, die damals etwa 21/, Jahre alt waren, „fangen“ jpielte. Männe jaß auf feiner Stuhllehne, zufrieden mit jich und der Welt, jeinen anheimelnden Gejang ertönen laſſend, als die beiden, ing Zimmer tretend, ihn eräugten und fofort auf ihn zueilten. Männe flog jeelens- ruhig auf die Lehne eines andern am Tijch jtehen- den Stuhles; die Mädels folgten ihm nad, Männe zurüc auf den erjten Stuhl, die Zwillinge nun auch wiederum ihm nach, und jo gings etwa zehn Mti- nuten lang, big die Mädels ihre Taktit änderten. Eine blieb bei dem von Männe eben verlajjenen Stuhl ſtehen, die andere ging dem Vogel weiter zu Leibe. Da endlich wurde ihm die Sache zu bunt und anftatt nun auf einen andern der am Tiſch stehenden Stühle zu fliegen, zog er es vor, jich auf der Gardinenftange in Sicherheit zu bringen. Die verdugten Gefichter der beiden Drumwäppel waren föjtlich. Wurde ihm fein frijches Waſſer und Futter in den Käfig geftellt, dann verabjäumte er es nie, auf die Hand zu hüpfen und an den Fingern herum- zupiden. Zehn Jahre lang konnten wir uns diejes, der ganzen Familie ans Herz gewachjenen Tierchens erfreuen, dag uns jo manche frohe Stunde bereitet, und das big zulegt eine faſt hochrote Bruft be— halten hatte. Sm allgemeinen hängt das Verblafjen der roten Farbe bei Dompfaffen, Stiegligen nnd anderen in der Gefangenfchaft wohl in der Hauptjache mit der Fütterung und dem Standort der Vögel zuſammen, und es ijt erflärlich, daß ein nur mit Hanf und Mohn gefütterter Vogel die Farbe eher verliert wie ein Bogel, dejjen Körnerfutter reichhaltiger und ver— ichiedenartiger ift, umd der reichlich Grünes, Obft, Beeren, Baumfnofpen, QTannenzweige ujw. zum Knabbern befommt. Doch auch bei völlig jachge- mäher Fütterung ſieht man in diejer Hinficht jeine Bemühungen oft nicht von Erfolg begleitet. So ent- finne ich mich noch zweier Dompfaffen meines Vaters, die in Einzelfäfigen nebeneinander jtanden und voll— ftändig gleichartig gefüttert wurden. Der eine hatte ſchon nach der erjten Mauſer im Käfig die Farbe verloren und eine nur noch ganz blaßrote Bruft, während der andere ſelbſt nach mehrmaligem Feder— 90 wechjel jich von einem Friſchfang nur wenig unter- ſchied. Es müſſen alſo doch wohl auch noch andere Momente als nur die Fütterungsart, jowie Licht und Luft bei dem Verblaſſen der Farben mitjpielen. Gleichzeitig mit dem Dompfaffen hatte ich da- mal3 auch noch eine jehr zahme Blaudrofjel, Wahr- Ieinlich war fie, wie die Mehrzahl der gefäfigten Blaudrofjeln, auch ein aufgepäppelter Vogel, denn gejanglich bot jie nichts Hervorragendes. Sobald diejer Vogel meine Stimme hörte, lieh er andauernd unter aufgeregtem Hin- und Herhüpfen eine Furze wenig jchöne Strophe hören, und zwar fo laut und durchdringend, daß ich, nur um ihn zur Ruhe zu bringen, an den Käfig zu treten und die Hand in diejen jtecden mußte; die Merle jprang dann jofort auf diefe und, ab und zu noch mal einen furzen Pfiff ausftoßend, pickte und zerrte fie, manchmal recht derbe, an den einzelnen Fingern herum. Erſt nach- dem fie ſich jo in dieſer Weiſe „ausgetobt“ hatte, wurde jie wieder ruhig. Mehr Genuß gewährte mir eine Nachtigall, die ich hier nur deshalb erwähne, weil fie mit Aus— nahme von etwa vier bis jechs Wochen, alſo nur während der Hauptmauferzeit, daS ganze Sahr hin- durch jang. Allerdings war der Gejang nicht erjt- Hajjig, es war nur ein guter Mittelvogel; trogdem war mir dieſe doch lieber wie die andere Nachtigall, die geſanglich zwar hervorragend war, dafür aber, wie die Mehrzahl dieſer Art, längere Zeit hindurch ſchwieg. Bevor ich die erftere erworben, hatte ich jhon bei einem mir befannten Lithographen, "einem großen Liebhaber und Kenner unferer einheimiſchen Weichfreſſer, eine gleichartige gehört, die auch faft das ganze Jahr hindurch fang, allerdings auch nur ein Mittelvogel. ALS ich fie zum erftenmal bei ihm hörte und mich darüber wunderte, daß er, der feinen Bedarf an Nachtigallen ſtets felbft in den Mal- dungen am Altchein „deckte“, fich mit einem jolchen Mittelvogel begnüge, erfuhr ih erit von dem Ge— jangsfleiß; ich hielt es erft für Aufjchneiderei, bis ich mich aber dann bei meinen häufigen Bejuchen bei ihn von der Nichtigkeit feiner Angaben über— zeugen konnte. Daß ich jelbft mal eine jo janges- freudige Nachtigall befigen wiirde, ließ ich mir da- mal3 auch nicht träumen. Auch Trupiale habe ich zweimal gepflegt. Mein erſter war ein Kleiner Goldfopftrupial (Ieterus auricapillus), der andere ein Streifentrupial (Teterus mesomelas). Sch war zuerft mit einem gewiſſen Bangen an die Beſchaffung des erſten Trupials ge— gangen, wollte dieſe Vogelart aber doch auch gern mat ſelbſt näher kennen lernen. lg ich meinem gleichgeſinnten Schul- und Jugendfreunde, mit dem ich gemeinſam ſo manchen Vogel gefangen und ge— halten, dieſe Neuerwerbung mitteilte, antwortete er pojtwendend „ich gratuliere zu dem Schmußfint“. Dieſe Anficht bezüglich der Trupiale war früher wohl bei vielen vertreten, und auch ich hatte gerade in dieſer Hinficht etwas Sorge. Nachdem ich nun aber zwei diejer Art mehrere Jahre hindurch ſelbſt gepflegt und mehrere andere bei befannten Lieb- habern beobachten fonnte, Habe ich ich mich über— zeugt, daß dieje Sorge völlig unbegründet ift. Ihre Verpflegung ftellt feine bejonders hohen Anfprüche AN : k { Holsthtem, Allerhand Liebhabererinnerungen. — Arnold, Meine Züchtungserfolge 19 an ben Liebhaber; ein gutes Mijchfutter, dazu Obſt, wie es die Jahreszeit bot, ab umd zu etwas rohes Fleiſch und täglich 6—10 Mehlwürmer haben die meinen dauernd bei beitem Wohlfein erhalten. Die Reinhaltung und Reinigung der Käfige erfordert weniger Mühe wie bei unjerem Star. Ich kann Daher jedem Liebhaber, der nicht nur auf Gejfang technet, jondern der auch Freude an dem Wejen und Treiben der Vögel hat, Trupiale ſehr empfehlen. 63 find Hochintelligente Tiere, die ihren Pfleger jehr bald kennen lernen und ihm durch ihr manchmal: recht drolliges Benehmen und ihre HButraulichkeit viel Genuß bereiten. Das Benehmen erinnert viel an das unſeres Stars, dabei ift dann aber manches auch wieder mehr frähenartig. Allerdings kommen dieſe Vögel erſt dann zur richtigen Geltung, wenn . man fie in einem größeren Käfig hält, und nicht nur in einem Zwei- oder Dreijprungfäfig. (Zortjegung folgt.) Meine Zühtungserfolge im Jahre 1919. Von Heinrich Arnold, Biebrid a. RH:- (Nahdrud verboten.) —W langjähriger Vogelliebhaber Habe ich mich, viel mit Bajtardzüchtung bejchäftigt, und waren es vor- nehmlich ich mein Glück verſuchen wollte. Wenn mir an- fangs auch viel Mißerfolg bejchieden war, jo tamen mit der Zeit doch jehr ſchöne Erfolge vor, und war ich gezwungen, während des langen Krieges meine Verjuche mit der Zeit ganz einzuftellen, weil ich unjere einheimijchen Störnerfrefjer, Stieglitz, } Zeiſig, Hänfling, Girlig und Dompfaff, mit welchen FE ee fat gar fein Futter mehr auftreiben konnte und mich daher entjchloß, dem größten Teil meiner Körner: freſſer die Freiheit zu geben, um das noch vorhan= dene Futter zu ſtrecken. Nachdem ich dann auch noch zum Militär einrücen mußte, gab ich den letzten Reft noch in LViebhaberhände fort, um nach meiner Nic fehr wieder vorne anzufangen. Ziemlich jpät vom Militärdienft entlaffen, machte ich mich auf die Sude nad) einheimijchen Störnerfreffern und SKanarien- weibchen, doch hatte ich mich jehr getäufcht, wenn ich glaubte, in kurzer Zeit zu ſolchen zu gelangen. In jämtlichen zoologiichen Handlungen der Um- gegend war jo gut wie nichts aufzutreiben, wenig- jten® nichts, was für mich in Betracht gefommen wäre, und per Poſt ſchicken zu laffen, war mir bei den jchlechten DVerkehrsverhältnifien auch zu ges fährlich. Nachdem es jchon Ende Mai gemorden war, gab ich die Züchtungsverjuche für diejes Jahr Ihon auf, als ein guter Freund mir zu guter Lebt ein Pärchen Dompfaffen, einen Rothänfling, einen Stieglig und zwei Kanarienweibchen aus dem Wefter- wald beſchaffte. Meine Käfige waren alle jchon her⸗ gerichtet und warteten nur auf die Inſaſſen. Den einen Käfig hatte ich mit dem Pärchen R Dompfaffen beſetzt und dachte auf dieſe Art vielleicht noch etwas zu erzielen, als jo ſpät noch einmal ein Stanarienweibchen Hinzuzutun. Denn die Paarung von Wildfang und Kanarienweibchen nimmt gewöhn- lich doc immer längere Zeit in Anjpruch als die gleicher Arten, falls fie zur Brut jchreiten jollten. tachdem ich mich bei dem vorigen Beſitzet über —— er A een das Verhalten der beiden Dompfaffen erkundigt hatte, dachte ich vielleicht noch etwas zu züchten, wenn - beide Vögel aneinander gewöhnt waren. Den Käfig von 1,50 m 2änge, 1 m Höhe und 70 em Breite - hatte ich recht wohnlich eingerichtet; grüne Tännchen - außen herum und zwei innen in Topfſcherben ein- - gejegt, außerdem noch einige Ajtgabeln. Niftftoffe Fi Dompfaffennejtern waren auch vorhanden, aljo ziemlich naturgemäß hergerichtet. Nach etiva 14 Tagen - (16. Juni) bemerkte ich, wie das Weibchen Nijtjtoffe im Schnabel herumtrug und das Männchen Hinter- her, aber zum Bauen des Nejtes kam es erit am ‚2. Zuli, welches dann am 8. Juli fertig war. Cine Begattung während diejer Zeit habe ich nicht beob- achtet, auch jpäter nicht. Am 13. Juli jah ich, daß zwei Eier im Nejte lagen, aber ich ſah abfichtlich wenig nach) dem Reit, um die Alten in ihrem Brut- geſchäft nicht zu jtören, denn das Neſt jtand unter dem einen Tännchen, Halb auf der Ajtgabel und halb auf dem Tännchen, aber doch feft, nicht daß man etwa glauben konnte, es würde herunter- { fallen. Vom 17. Juli ab jah ich das Weibchen nicht mehr herumfliegen, umd muß es mithin auch von diejer Zeit an gebrütet haben, denn der Hahn flog von jetzt ab auch dfters mit Futter hin zum Nejt. Nach- - dem ich mich überzeugt hatte, daß alles jeinen | gewohnten Gang ging, - hielt ich mich fern, um nicht durch Neugierde das Gelege zu stören. Als Futter bot ich jet Rübſen, Mohn, Kanarienfamen, Leinſamen, Hirſe und etwas Hanf, als Zukoſt friſche Ameiſenpuppen, Grünfraut und eingequellten Rübſen. Am 3. Auguft hörte ich beim Füt— tern leijes Zirpen, und als das Weibchen das Neſt verließ, lagen zwei Junge darin und noch zwei Eier, welche fich jpäter als unbefruchtet erwieſen. Beide Jungen gediehen prächtig, und wurden bejonders von ben beiden Alten viele frische Ameijenpuppen verfüttert. Auch gab ich jetzt ab und zu etwas hartgefochtes Hühnerei mit Zwieback— mehl vermijcht, dem auch gern zugeiprochen wurde. Am 18. Tage verließen fie das Neſt und wurden aber noch eine gute Zeit von den Alten gefüttert, bis fie jelbjtändig wurden. Nach der Mauſer ent- puppten fie jich als zwei Männchen, und hoffe ich mit diejen beiden, denen ich noch zwei Weibchen be- Schaffen will, bejjere Nejultate im nächiten Jahre zu erzielen, weil ich auch dann viel früher mit der Paarung beginnen fann und evtl. auc) zwei Bruten ftattfinden. ‚Aus der Baftardzüchtung Nothänfling- - Männchen, Kanarien-Weibchen und Stieglitz-Männ— - hen, Kanarien-Weibchen ijt leider nichts mehr ge- worden, welches ich Hauptjächlich der vorgejchrittenen Jahreszeit zujchreibe. Nicht einmal zum Nejtbau Aft es gefommen, wenn auch die Kanarienweibchen mit - Scharpie jpielten, aber die beiven Hähne Rothänf- ling und Stieglig ließen fich nicht mehr zur Paarung verleiten. Nachdem die Geſchichte in Streit auszu— - arten ſchien, Hauptjächlich der Stieglitz, ſetzte ich ſie wi Be ' 1 Arnold, Meine Züchtungserfolge 1919. — Kaforke, Einige Bemerfungen über das Waffer. 91 Anfang Juli wieder auseinander und konnte mich wenigitens an ihrem Gejang noch eine Zeitlang ergögen, bis im Auguſt die Maujer einjegte und es dann auch Damit vorbei war. Wenn mir in diefem Jahre auch nur ein Teil- erfolg bejchieden war, jo hoffe ich doch, diejes im fommenden Jahre wieder auszugleichen, jchon des— halb, weil ich !/, Jahr früher beginnen fann und auch größere Auswahl in Heckvögeln beſitze. Einige Bemerkungen über das Waffer. Von Emil Kaforfe, Berlin. (Nahdrud verboten.) 2. ae dürfte wohl die Tatjache fein, daß der Hauptbejtandteil des Organismus bei Menjchen und Tieren Wafjer ift. Nun bedingt der nie ruhende Stoffwechſel eine fortgefegte Ausjcheidung von Feuch- tigkeit, die, um ein Beitehen des Körpers aufrecht zu erhalten, na— türli ergänzt werden muß. Dies geichieht duch Nah- rungs⸗ und Öe- nußmittel ſowie duch) Direfte Aufnahme von Waſſer. Es erſcheint F das Trinkbe— dürfnis, welches durch das ſogenannte Durſtgefühl ausgelöſt wird. Selbſtverſtändlich macht ſich bei feuchten Futtermitteln ein geringeres Verlangen nach Waſſer bemerkbar als bei trockenen, allein ohne das köſtliche Naß kann überhaupt kein Lebeweſen gedeihen. Vom Waſſer geht alles Leben aus, ſagt Thales, einer der ſieben Weiſen Griechenlands. Der Menſch mag den beſten Rebenſaft geſchlürft, der Löwe das ſüßeſte Antilopenblut geſogen, Die Nachtigall die friſcheſten Ameiſenpuppen gejchluct haben, e3 fommt der Augenblid, welcher ſie alle nach dem erquickenden Wafjer lechzen läßt. Selbſt Kolibri und Schmetterling, die Neftartrinfer par excellence, nippen gern am fühlen in der Sonne gliternden Tautropfen. Und wenn die Biene im zeitigen Früh— jahr einen furzen Ausflug unternimmt, jo bedarf jie neben Blütenjtaub zunächit des Waſſers, denn Honig befindet ich genug im Bau. Pindar hat jchon Recht: Waſſer ijt das Beite! Allerdings muß es den Grad von Reinheit be- figen, der alle gejunheitjchädlichen Miasmen aus- ſchließt. Im Wald und auf der Heide vollzieht die Goldkappentrupial. 99% Kaforke, Einige Bemerkungen über das Waffer. — von der Werra, Der Kapellmeiiter. Reinigung die gewaltige feimtötende Oxydationskraft de3 im Ozon enthaltenen aktiven Sauerftoffs, in den menschlichen Anfiedlungen kommen verjchiedene Methoden zur Anwendung. Der erjte, welcher fich eingehend mit dem befannten Filtrationsprozeß be- Ichäftigte, war im Jahre 50 vor Chrijti Athenaeos von Attalia in Pamphylien, während in neuerer Zeit — 1902 — Siemens & Halsfe (Berlin) ein Berfahren einführten, welches fich auf den — 1887 — von Werner von Siemens fonftruierten Dzonapparat ftügt. Genug, der Wege gibt es viele. Wir Vogelliebhaber Haben dafür zu jorgen, daß unſern Pfleglingen nicht nur reines Waſſer gereicht, jondern dieſes auch nicht wieder verunreinigt wird. Das Trinfgefäß iſt jo aufzustellen, daß fein Inhalt zwar vom Vogel jederzeit erlangt, aber nicht durch Erfremente verdorben werden kann. Leider ſehe ich wieder und immer wieder, wie in größeren Flug— räumen der Wafjernapf ſich ausgerechnet direkt unter den Sitzſtäben befindet, um ja ‚der Berjeuchung durch die abgegebenen Fäkalien nicht zu entgehen. Damit der Platz innegehalten wird, iſt ſogar eine bejondere Abgrenzung vorgejehen. Dft habe ich bemerkt, daß die Vögel das eben friſch dargebotene Waffer jofort mit ihren Entleerungen in einen Kloafentrunf ver- wandelten, auf den jie bi$ zum nächiten Tage an- gewiejen waren. Wer jich dann über das Hinfiechen fojtbarer Tiere wundert, deſſen Gehirn dürfte durch logiſches Denfen wenig behelligt werden. Ausge— ſchiedene Stoffwechjelprodufte müjjen unter allen Um— jtänden dem Organismus fernbleiben, weil fie ver- giftend wirken. Bon gleich unheilvollem Einfluß auf die Gejund- heit find reinftes deftilliertes und abgekochtes Waſſer, da beiden Kalkſalze und freie Kohlenſäure fehlen. Letztere bejigt den unjchäsbaren Vorzug, Magen- und Darmwandungen anzuregen. Kommt ein unmittelbar aus den Tropen ein- geführter Papagei, dejjen Befinden mir noch unbe- fannt, in meine Pflege, jo erhält er zumächit abge- Itandenes, mit 0,20), Salzjäure verfetztes Waljer in gewiljen Zwijchenräumen, um dann allmählich zu reinem Wafjer überzugehen, welches ihm dauernd zur Verfügung bleibt. Die Temperatur des Getränfs it von der Sahres- zeit und den individuellen Gewohnheiten der Tiere abhängig. Meine beiden Graupapageien und ein Inkakakadu verbringen feit Fahren den Winter im ungeheizten Zimmer, genießen und verplantjchen das Waſſer, wie es aus der Leitung flieht, ohne den geringften Schaden an ihrem Wohlbefinden zu nehmen. Wie das Trink, jo das Badewaffer, Auch hier jtellen namentlich die Exoten verjchiedene Anforde- tungen. Alle meine Araras lebten im ungeheizten Raum, tranken friſches Waſſer, badeten jedoch nur in angewärmtem, Waſſer ſelbſt im Hochſommer. Wenn der Waſſerſtand im Becken niedrig war, legte ſich der mir unvergeßliche Gelbflügelarara ſofort auf den Rücken. Dieſe mannigfachen Lebensäußerungen des gefiederten Volkes aufzuſpüren, gehört zu meiner angenehmſten Lebensaufgabe. Eine Unſitte vieler Vogelpfleger beſteht darin, daß das Badewaſſer nach dem Gebrauch nicht ent— fernt wird. Leicht kann das Tier, wenn das Trink Nr. 1: gefäß unbequem angebracht, in die Lage kommen, jeinen Durjt mit jener unappetitlichen Flüſſigkeit zu ftillen und nun feine Gejundheit in Frage zu jtellen. Man fage nicht, in der freien Natur ift jede Lache ’ vecht, warum in der Stube jo ängftlih! In unjerm Heim fehlt leider daS Heilbringende Dzon, welches alle Bakterien vernichtet. \ Das Baden der Menfchen und Vögel dürfte eine verhältnismäßig neue Errungenschaft fein, da unter beiden noch eine jtattliche Anzahl weilt, die von dem freiwilligen Wajchen nichts wiljen will. Bu diefer hochfonjervativen Gejellfchaft zählten bei mir zwei Neuquinea-Edelpapageien und ein Notheln= fafadu, denen ich ein temperierteg Braujebad, die modernite Form eines Volksbades, in Geitalt eines fünftlichen lauwarmen Sprühregens zuteil werden ließ. Damit hatte ich das Nichtige getroffen, zumal in der Freiheit der Vogel ein Bad fiher entbehren fann, weil das Gefieder vom Negen genügend bes ſpült und beim Fliegen reichlich durchlürftet wird. Aber all die natürlichen Vorgänge und Vorzüge entgehen den in abjolut neuer Lebenslage befindlichen Stuben vögeln, jo daß man dag Fehlende durch geeignete Mahnahmen erjegen muß. Genau jo, wie wir nicht J nur für den inneren, ſondern auch für den äußeren Menjchen jorgen, haben wir die Pflicht, auf unjer anmutiges Federvolk Nückjicht zu nehmen. Ein flarer Trunk und ein reines Bad jind wahrlich unjchwer J zu beſchaffen. Was Fürſorge bedeutet, lehrt deutlich die ge- fiederte Welt ſelbſt. „Wenn es im Juni die liebe Sonne gar zu gut meint und den jungen Störchen im jchattenlojen Nejte gar zu jehr aufs Fell brennt, dann bringen ihnen die Elugen Alten fleißig Waller { 1 “ 4 . im Schnabel, machen auch, was fie jonft gern ver- meiden, ihr Gefieder nak und jchütteln es über ihre ichmorenden Kinder aus.“ Vögel lafjen die Ihrigen nicht verschmachten, aber gedanfenloje, oberflächliche Leute, Halbmenjchen möchte ich fie nennen, welchen man im guten Glauben 3. B. einen überjeeijchen Tiertransport zur Pflege anvertraut, Haben jchon oft vielen harmloſen Gejchöpfen das Leben verkürzt, weil ſie ihnen entweder gar fein oder jchlechtes Trinf- wafjer gaben. In einem übervölferten Berjandfaften mit großer Wärme und verbrauchter Luft, von quälen dem Durft gepeinigt, ſterben unſere Lieblinge jofort oder fallen dem jcheußlichen Stechtum anheim, nad dem fie durch Aufnahme ihrer eigenen Entleerungen die todbringenden Keime erwarben. | Und diejes tieftraurige Geſchick verjchuldet derjelbe Menjch, der nicht gierig und ſchnell genug feinen „Brand“ Löjchen fann! — | Der Stapellmeifter. Ai Bon Alarich Werner von der Werra. | (Nahdrud verboten.) 4 Som lange hingen die Lerchen jingend in der Luft, die Finken jchlugen, die Meiſen läuteten, Stare und Amfeln flöteten, die Singdrofjeln riefen im Wald ihr „Ddin, Odin, Dietrich, Siegfried !", Kleiber, Zaunfönig und Rotkehlchen ließen ſich ver- nehmen, aber noch fehlte dem ganzen gefiederten Chor der Kapellmeifter. Da, an einem jchönen März- Nr. 12 morgen war er auch heimgefehrt, der kleine Dirigent, und von nun an ſchlug er den ganzen Frühling und Sommer mit feinem jchlichten Sang den Taft zu den vielftimmigen Bogelliedern: „Zilpzalp — zilpzalp!“ Der kleine Zilpzalp iſt der Kapellmeiſter des Orcheſters der leichtbeſchwingten Sänger. Die Orni— thologen nennen ihn Weidenlaubſänger, er ſelbſt nennt ſich aber Zilpzalp und gibt beim Konzert der ge— fiederten Welt bis in den Herbſt hinein den Rhht— mus an: „Zilpzalp — zilpzalp!" — — Die Strahlen der Herbitionne bohren ſich durch den dicken Nebeljchleier des Dftobermorgeng und ver- golden die Lindenblätter, die unter den alten Bäumen auf der Straße liegen. Nur wenige hängen noch an den Zweigen, aber auch jie fommen an die Neihe und müjjen herunter von der luftigen Höhe, wo fie grünten: ein Blatt nach dem andern taumelt in den Staub. Auch die Büjche verlieren ihr herbitlich: buntes Zaubgewand und mancher jtruppige Strauch ſtreckt ſchon feine fahlen Zweige in die von jchim- mernden Spinnfäden Ddurchzogene Luft. Der erite Nachtfroft Hat über Gras und Kraut feinen Reif gehaucht als einen Vorboten des Winters, und auch die zarten Nebe der Spinnen im Gebüſch hat der falte Atem der Nacht ver- ſilbert. In dieſe er- ſterbende Herbſtpracht dringt die Sonne mit ihrem Glanz. Zwar küſſen ihre Strahlen den Neif von Daum und Bujch und Blume, nicht aber hemmen fie den Todestanz Der welken Blätter, die fie im Frühling aus den Knojpen hervorlodten. In dem entblätterten Ge- büſch hüpft ftill ein Vogel herum, ein ganz ſchlicht gefärbtes Böglein. Es haſcht nad, einer fleinen Fliege und dann nach einem kleinen Schmetterling und einer Mücke. Die Beute iſt gering; denn Die injeftenreichen Sommertage find vorbei. Doch findet es rajtlo8 von Zweig zu Zweig hüpfend immer noch etwas für jeinen Kleinen Magen. Jetzt flattert es gar ein Stücd in die Luft empor, als mache es einen Freudenſprung. Eine Schnafe fliegt über die Hecke, ein jchönes Frühſtück für den Heinen Wicht. Sicher padt fein Schnabel das Infekt, es muß fein Leben lajjen. Diejer Erfolg jcheint dem Vogel Freude zu machen; denn weiter durch die Sträucher jchlüpfend tuft er munter und guter Dinge in den Herbit- morgen mit jeinem Kampf zwijchen Nebel und Sonnenjhein hinaus: „Bilpzalp — zilpzalp!“ Unfer gefiederter Kapellmeiſter ijt troß feiner geringen Größe ein wetterharter Burjche. Erſt im Dftober verläßt er uns, und im März ſchon ver: fündet das „Zilpzalp“ in Busch und Hain, daß der Eleine Laubjänger wieder aus dem warmen Süden heimgefehrt ift, und in den Vorfrühlingstagen hat von der Werra, Der stapellmetiter, 93 er manchmal feine liebe Not, um jatt zu werden. Da gilt es im dichteften Gejtrüpp der Heden und Uferbitfche fcharf nach Kerbtieren und Spinnchen aus- zujpähen, die im Fallaub und zwijchen Wurzelwerf überwinterten. Wenn dann die Zweige wieder grünen und es in der Natur von kleinem Getier wimmelt, baut der Kapellmeijter im Bujchwald oder in jungen Fichtenichonungen jein Neſt. Ganz nahe an der Erde finden wir das Zilpzalpneft in einem Eleinen Bäumchen oder von hohem Gras durchwachjenen Strauch. Aber ein eigentümliches Ding it jo eine Laubjängerwoh- nung! Bis auf ein feitliches Einſchlupfloch ges ichlofjen gleicht fie einem fleinen Bad- ofen. Sn dem Ddich- ten Durcheinander von Zweigen und Graswuchs iſt das Neſt ſchwer zu ent— decken. Man hört das Männchen ſingen und weiß, daß ſein Heim in der Nähe ſein muß und doch muß man meiſt nach vergeblichem Suchen weitergehen, wenn nicht noch das brütende Weibchen durch fein Auffliegen ſein Ge— heimnis verrät. Aus Halmen, Moos und Laub iſt es gebaut, und auf der weichen Ausfütterung von Federn und Haaren liegen 5—7 weiße Eierchen mit rötlichen Flecken. Wenn wir nad) zwei Wochen wieder nachjchauen — und das Neft wiederfinden! —, werden fich die hellgelben Schnäbel der immer hungri— gen Zilpzalzpfinder aus dem Dunkel des Nejtinnern uns entgegenteden, während die Eltern bejorgt um ihre Bruten im Gebüfch ängitlich warnen. Entfernen wir ung ein Stück und behalten das Neſt, hinter einem Buſch verfteckt, im Auge, jo jehen wir Die Alten ihre Jungen füttern. Nah dem Ausfliegen führen die Eltern ihre Kinder noch etwas, dann ziehen fie in der Gegend herum und machen fich in den Gemüſegärten durch Steffen Eleiner Raupen nützlich. Wenn dann die Silberfäden des Altweiberſommers und die reifen Diitelfamen über Felder und Wiejen fliegen, Nebel und Kartoffelfeuerrauch im Tale lagert und ſich abends die lauten Trompetentöne durchziehender Kraniche an unjer Ohr ſchwingen, dann zieht auch der Zilpzalp ſüdwärts. Im nächften Jahr jehlägt aber der Kapell- meijter im deutjchen Wald wieder den Takt zum Senzjubel unferer Singvögel. Streifentrnpial. —3 94 Steinmetz, Meine ornithologifcjen Beobachtungen in Straßburg 1919, Meine ornithologifhen Beobachtungen in Straßburg 1919. Don Rudolf Steinmet. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) In einer Buche hatte ein Grünſpecht in einer Höhe von 8—9 m feine Bruthöhle. Iedegmal, wenn ich dieſen Waldteil betrat, wurde ich gleich von ihm „gemeldet“. Ich glaube nicht irre zu gehen, wenn ich behaupte, daß der Grünſpecht einen bejon- dern Warnruf hat, der von jeinem gewöhnlichen „glüd-, glüd“-NRufe nur etwas abweicht, doch gut zu unterjcheiden ijt. Er jcheint wie Eichelhäher, Amjel und Zaunfönig ein „Warner des Waldes“ zu jein. Ein anderer Höhlenbewohner, der Kleiber, hatte jeine Bruthöhle an der einen Waldecke in einer alten Eiche. Das Einflugsloch befand jich drei Meter hoch. In einer alten, morjchen Weide, die von oben bis unten durch einen 30—40 em breiten Riß aus- einanderklaffte und vollitändig Hohl war, fand ich bodenftändig auf dem MWeidenmulm, ein neugebautes Amſelneſt mit ſpärlicher Erdauskleivung. Auch in diejem Neſte jteckte ein trocenes Büſchelchen Gras, das die Nejtvertiefung gerade ausfüllte, wie, ich e3 ſchon eingangs erwähnte Es wurde nicht benußt. In dieſem Waldteile brüteten: Nachtigall, Rot- fehlchen, Amſel, Sıngdroffel, Gelbjpötter, Garten- grasmücke, Schwarzplattel, Kohl- und Sumpfmeife, Kleiber, Zaunfönig, Goldammer, Buchfinf, Pirol, Grünfpecht, Eichelhäher und Turmfalke, Beftimmt nur je ein Pärchen brüteten hier von: Nachtigall, Rotkehlchen, Zaunfönig, Goldammer, Grünfpecht, Eichelhäher und Turmfalf. Hum Schluß möchte ich auch noch einige Hecken erwähnen, die vereinzelt auf den Wieſen zwiſchen der Ill und dem Walde ftanden. Diejes Geſträuch bildete bejonders jchöne Niftitelen für den Baumpieper. Eine einzelne alte Weide hatte fich ein Blaumeifen- pärchen zum Niftbaum ausgewählt. Es ſah jehr hübſch aus, wenn beide Meiſen mit Futter im Schnabel vom Walde her über die Wieje angeflogen famen und ihre Jungen fütterten. Das Flugloch war ziemlich Elein und fie hatten immer Mühe, bis fie jich durchgezwängt hatten. Eine fleine Hedenreihe hatte ein Zaungrasmückenpärchen beſchlagnahmt. Nicht weit davon an einigen Heden beobachtete ich voriges Sahr ein hübſches Idyll. Auf dem Telegraphen- drahte, der ſich über die Wieſe hinzog, jah ich öfters, wie ein einzelner männlicher Rotrückenwürger ganz friedlich neben zwei Braunkehlchen jah. Die drei Ichienen ein Schug- und Trutzbündnis abgemacht zu haben. Die Braunfehlchen zogen glücklich ihre Sungen groß. Diejes Jahr konnte ich aber weder die Braun- fehlchen noch den Neuntöter hier wieder feitftellen. Dieſe legte Feititellung wäre übrigens auch eine Be- ſtätigung der von Herrn von Tſchuſi aufgeftellten Vermutung in Jahrgang 1918 Heft 18 „Seltener- und Häufigerwerden mancher Vogelarten“. B. Die Feftungswälle zwiſchen Kronen- burger und Schirmeder Tor. Diefe, zur Zeit des Krieges teilweije unzugänglich, fonnte man bei Kriegsfchluß wieder ganz betreten. sm Verhältnis zu den nicht bejonders ausgedehnten N * Anlagen, übrigens faſt ohne nennenswertes Unter⸗ holz, konnte man die hier vorkommenden Vögel als ziemlich Häufig bezeichnen. An Bäumen waren meiſt Kaltanien, Afazien, Buchen, ferner einzelne Birken, Ulmen und einige Tannen vorhanden. Es hielten ſich demzufolge hier jehr viele Finfenvögel auf; während die eigentlichen Bujchbrüter nur recht |pär- lich vertreten waren. Den Weg durch die nicht mehr wie 30 m breiten Anlagen vom oben angegebenen Kronenburger bis zum Schirmecker Tor ging man in etwa 20 Minuten. Brütend ftellte ich hier feit: Nachtigall-, Garten- und Hausrotſchwanz, Schwarzfehlchen, Amjel, Gelb- jpötter, Teichrohrjänger, Zaungrasmüde, Kohl- und Sumpfmeije, Baumläufer, Bachitelze, Diftelfint, Buch- fink, Grünfink, Girlig, Hausiperling, Rotrücen- und Rotkopfwürger, grauer Fliegenfänger, Wendehals und grünfüßiges Teichhuhn. Die hier gemachten Beobachtungen, die erwähnens- wert jind und zur Erklärung des Gejamtbildes bei- tragen, will ich hier in Tagebuchform wiedergeben, und zwar möchte ich) mit dem 18. Februar, einem herrlichen Borfrühlingstage beginnen, der auch in den Eleinen Vogelherzen jeine Wirkung nicht verfehlte, und ein leijes Frühlingsahnen und allmähliches Er- wachen der Natur fundtat. 18. Februar. Den Feſtungswall entlang gehend, fomme ich an etwa zehn fingenden Haubenlerchen vorbei, die in den anſtoßenden Feldern und auf dem Fahrwege auf Erdjhollen figend ihre Lieder unermüd- lich vortragen; ab und zu fteigen fie auch ein Stückchen fingend in die Luft. Der erjte Vogelgeſang in dieſem Jahr, das Herz tut fich einem ordentlich auf. — Auf den Feldern treiben jich immer noch einige Krähen herum. In der Nähe des Weges finde ich einige jcheinbar erfrorene Saatkrähen, die die frohe Stimmung etwas dämpfen. Im den durch den Regen gebildeten Pfützen baden ſich viele Buchfinfen und einige Goldammern. Unter den Buchfinfen befindet ih) ein Weibchen. — Ein Zwergſpecht fucht die Baumzweige nach Nahrung ab. — Im Wallgraben etwa 30 jüngere und einige alte Teichhühner, die lich, da der Graben durch Notitandsarbeiter gereinigt wird, an einer noch verwilderten Stelle zujammen- gezogen haben. Die Teichhühner haben übrigens wie voriges Jahr, jo auch. diejes Jahr hier über- wintert. 1. März. Schlagen. 11. März. Die Zahl der Teichhühner hat merf- lich abgenommen dadurch, daß franzöfische Soldaten ihnen mit dem Karabiner nachjtellen. Der Net der Tiere iſt jehr jehen. 21. März. (Wetterumjchlag, ziemlich falt.) An einer Kleinen Bappel zwei Baumläufer; in der Bappel- Ipige ein fingender Goldammer, weiter unten ſitzen ein männlicher und ein weiblicher Buchfinf mit ge= ſträubtem Gefieder. Das Weibchen figt dicht an den Stamm gedrüdt. Ein männlicher Buchfinf, der fich der Pappel nähern will, wird von dem Männchen verjagt. Auf derjelben Bappel fand ich dann am 19. April ein Buchfinfenneft. 7. April. Ein Buchfinfenweibchen baut an einem zur Hälfte fertigen Neft. Von dem gegenüberliegen- Die Buchjfinfen find in vollem mr Te erde ee P — re ee ln nn 5 nn ———— kn Zu m a a an — — den Friedhofszaune holt es ſich ziemlich viel In— ſektengeſpinſte, die es geſchickt zwiſchen den Eiſen— ſtäben hervorklaubt. Trotzdem muß es ſich ziemlich abmühen, bis es fie gelbſt hat. Einige Spinngewebe, die ich ſelbſt Löfe, und dann hinlege, nimmt es an. Das Net jteht auf einem Hauptajte etwa 5 m hod). Bon einer am Wege liegenden Bappichachtel reiht das Weibchen die zur Verjchönerung am ande an- geklebte grüne Borde los. Einige Minuten nachher finde ich noch ein Buchfinfennejt, das edenjoweit fertig ift, wie das vorige. Es ijt dicht an den Stamm einer Kaſtanie auf einem morjchen Altjtumpf, der aber nur eine ſchmale Unterlage bietet, 3,50 m hoch, gebaut. Einige Tage jpäter finde ich es dann auch nach einem mächtlichen Sturme morgens im Graſe liegen. Faſt auf jedem der Bulverhäuschen und Heinen Magazine hat ſich ein Hausrotſchwanz nie dergelafjen. An einer Eleinen Stelle bemerfe ich etwa 30 fchlagende Buchfinken, die ſich gegenfeitig äußerſt heftig befehden. Unter ihnen bemerfe ich nur ein Weibchen. 10. April. Am Wall in der Nähe des Kronen— burger Tores fomme ich an fünf halbfertigen Buch- finfennejtern vorbei; die beiden vom 7, April er- wähnten find faft fertig. Zwei Bachitelzen juchen im Graſe nach Niftftoffen und fliegen mit Ddiejen nach einem Haufen aufgeitapelter Geſchoßkörbe; in einen Derjelben bauen fie ihr Neit. 12. April. Heute bemerfe ich den eriten männ- lichen Gartenrotſchwanz. Überall jingende und ſich verfolgende Buch-, Dijtel- und Grünfinfen. Ver- hältnismäßig viel Girlige halten jich hier am Walle auf. Zu gleicher Zeit beobachte ich den fledermaug- artigen Balzflug von act, zehn Vögeln. Bei einigen, die auf den Boden herabfommen, fällt beſonders deut- lich die ſchöngelbe Bürzelgegend auf. — Ein vaga- | bumdierender großer Buntipecht. 14. April. Einige fingende Weidenlaubjänger, ebenfall® höre ich einen Waldlaubfänger jchwirren. Man hört fie aber hier nur furze Zeit, zur Brut- zeit ziehen fie in die beiven nicht weit davonliegen- den Friedhöfe. (Fortiegung folgt.) Kleine Mitteilungen. Eine interefjante Tragödie aus der Vogelwelt wurde im Sommer d. J. in Bemerode bet Hannover beobachtet. Große Freude herrichte bet alt und jung, als in den erjten Tagen des Lenzes das altbefannte Storcdhenpaar wieder über den Dächern Bemerodes kreiſte und fich das alte mehr als zwei Jahrzehnte gebrauchte Neft auf einem Schorn= fteine des Grävemeierihen Grundjtücdes als Wohn: und Brutitätte ausfuhte. Schnell war der durch Winterſtürme arg zerzaufte alte Horjt wieder ausgebefjert und frohe Tage glücklicher Liebe verlebte Freund Adebar mit feiner Frau. Nach einigen Tagen aber jtellte fich ein dritter Stord ein, ‘der auch um die Gunft der Störchin warb, aber nicht beachtet wurde. Auch zu kleinen Duells während des Fluges oder am Rande des Neftes ift es manchmal gefommen, aber niemand ahnte damals, daß diefer unliebfame Auf- dringling ein Verhängnis für das Liebesglüd der alten Storhenfamilie werden ſollte. Das Brutgeſchäft, das ab— wechſelnd vom Weibhen und Männchen verjehen wurde, war glücdlid beendet und vier Keine Störchlein waren aus den Eierſchalen heroorgefchlüpft. Nun gält es für die junge Brut zu forgen und viel Nahrung heranzufchaffen. Sehr genau nahmen es die beiden Alten mit ihren Elterne Steinmes, Meine ornithologtihen Beobachtungen uſw. — Kleine Mitteilungen. 95 pflihten, und es war freudig anzufehen, wie fie mit ihrer Beute im Schnabel emfig zu dem Nefte flogen und dort die hungrigen Jungen abten. Aber oft unternahmen fie auch weitere Flüge in die Leinewiejen, wo fi ihnen eine willkommene Atzung an Fröihen, Schneden und fleinen Fiſchen feilbot. Als wieder einmal die jungen Störde ohne elterlihen Schu waren, benußte diefe Gelegenheit am Sonnabend der alte Nivale der Stordenfamilie, um araufame Race zu nehmen. Gr flog zu dem Weite und bearbeitete in roher Weiſe durch Schnabelhiebe die wehr: lojen Jungen dermaßen, daß diefe bald darauf ihr junges Leben aushaucten. Als er bet feiner Mordarbeit von den fürforgenden Eltern der Storchenfinder überraicht wurde, blieb er auf dem Nefte ſtehen, nahm eine Kampfitellung ein, indem er jeine Flügel fächerte und dauernd mit feinem Schnabel Elapperte, und behauptete fih jo als Herr des Neites. Darauf warf er naheinander die jchon getöteten Jungſtörche aus dem Nefte und ftrih ab. Drei davon famen auf dem Grävemeierſchen Gutshofe an, während der vierte zweimal um das Nejt herumgetragen wurde und in einen danebenliegenden arten fiel. — In diefem Falle mwäre es beſſer geweien, wenn der aufdringlice Friedens ftörer zur rechten Zeit abgeichofjen wäre, dann hätten fich jung und alt auch in diefem Jahre über die immer größer werdenden Stördhe freuen fünnen und durd ihre inter- eſſanten Flugübungen mande frohe Stunde gehabt. Wer weiß, ob nicht diejes betrübte Stordenpaar das letztemal in Bemerode gehorjtet hat! (Hannov. Tagebl.) Die Bedeutung des Bogelzuges. Wetterpropheten find fchnell bei der Hand, aus frühem oder ſpätem Vogel— zug die Gejtaltung der fommenden Sahreszeit mit Gewiß— heit vorauszufagen. Meiſt ſchießen fie natürlich) weit über das Ziel hinaus, aber zweifellos hat das im Anzug bes griffene Wetter einen gewiſſen Einfluß auf den Vogelzug. Ziehen 3. B. Kranide und wilde Gänje im Herbſt nad dem Süden, fo fteht der Winter dicht vor der Tür. Fliegen fie bei Ende des Winters in umgekehrter Richtung, dann iſt nah Kälte mit einem baldigen Wetterumfchlag, mit Frühlingslüften zu rechnen. Die meilten Schwimmvögel und die vielen Taucherarten, die im Herbſt bei uns ein treffen, unfere Seen, Buchten und Flußläufe bevölfern, halten jich während des Sommers im hohen Norden auf, mo fie in den Sümpfen Finnlands oder in den Schären Sfandinaviens ihrem Liebesleben und der Nahrungsiude nachgehen. Andern ſich ihre dortigen Yebensbedingungen, beginnen die Gewäſſer bet früh eintretendem Winter zuzu— frieren, jo müffen fie, um ihr Xeben zu frijten, nad) dem Süden wandern. Naturgemäß ſetzt die Kälte im Norden früher ein als in unferen Breitengraden, erſt allmählich zieht fie fih vom Norden her auch über Deutihland hin, die Zugvögel vor fich hertreibend. Umgekehrt haben dieje nordiihen Vögel ein jehr feines Gefühl dafür, wenn im Norden milde Lüfte wehen und Taumwetter eintritt; dann find fie plöglid, über Naht, von ihrem vorübergehenden Aufenthaltsorte verijhwunden. Mean kann alſo zweifellos aus dem Verhalten der Zugvögel gewiſſe Rückſchlüſſe ziehen. Sm Sahre 1918 wurde an der Nord: und Oſtſee der Bogel- zug außerordentlich früh fejtgeftellt. Die Grau: und Saat— gans wurde fhon am 25. September beobachtet, ohne daß fie wieder verftrihen wäre. Wenige Tape jpäter erſchienen auch die fonft erft im Winter auftretenden Taucherarten, jo der große und kleine nordiſche Säger, der nordiihe Eistaucher und andere Vögel. Dieje Zeichen des Vogelzuges wieſen auf einen frühen Winter hin, der ja denn auch eingetreten ift. Im Sahre 1919 erichienen die Zugvögel jehr ſpät. Die Gänfe trafen teilweife Ende Dftober, Anfang Novem: ber ein, ohne daß fie ſich dauernd an einer Stelle auf- hielten und anfällig wurden. Außerdem find nur wenige Gänſe eingetroffen, der größte Teil jheint im Norden ges blieben zu fein, wo er jeine nötigen Kebensbedingungen allem Anſcheine nad gefunden hat. Auch die übrigen Waſſervögel, die im Winter auf den Waiten des Nordens zu überwintern pflegen, waren Anfang Dezember noch nicht eingetroffen, erit um den 14. Dezember herum jtellten fih die erften größeren Flüge ein. Es fcheint, als ob dann im Norden heftige Kalte eingelegt hat, deren Aus— läufer bei uns durch den ſtellenweiſe einjegenden ſtärkeren Froft bemerfbar wurden. Über die Eriheinungen des Vogelzuges läßt fid eine Negel aufitellen, die von vielen Sägern jeit Jahrzehnten beobachtet und für. richtig befun— 96 den tft: Seht der Mandervogelzug früh ein, fo ift ein — und auch harter Winter wahrſcheinlich. Trifft er ſpat ein, kann man mit dem Gegenteil rechnen. Man fonnte fi) danad) auf einen milden Winter gefaßt machen, wie er ja auch zur Freude der von der Kohlennot hart be= troffenen Bevölkerung hinter uns liegt. „Rückehr unferer gefiederten Sänger im Weizacker.“ Den erſten Lerchengeſang 16. Februgr; lautſingendes Rot— kehlchen 21. Februar; Amſel übt 25. Februar; dürchſchlagen— der Buchfink 25. Februar; Bachſtelze (weiße) 4. März; MWiefenpieper 12. März; Hausrotihwanz 23. März; Sing⸗ droffel 25. März; Weidenlaubfänger 29. März. Die eriten friihen Ameifenpuppen holte ih mir Ion am 9. April und hörte ih auch an diefem Tage die eriten Heidelerchen. Hausſchwalbe am 11. April. Erſtaunt war ih aud, an diefem Tage die erfte Nachtigall zu hören. Früheſter Terz min in meinen langjährigen Beobadhtungen 19. April. Gartenrotſchwanz 12. April; Wendehals 14. April; Schwarz- plättchen 16. April, ebenio Zaungrasmüce. Der Sitisfänger ließ fih am 18. April zum erjtenmal hören; braunfehliger Wieſenſchmätzer am 2%. April; Girlig und Rohrſänger (Art?) am 21. April; Segler am 1. Mai; gelbe Bachſtelze und Rudud am 2. reip. 3. Mai; Nachtihwalbe am 4. Mai; grauer Fliegenfhnäpper und graue Grasmücke am 7. Mai; Dorngrasmüde am 8. Mai; Gelbipötter und GSumpf- rohrfänger am 9. Mat; Heufchredenfänger am 10, Mai; Pirol am 13. Mat. Georg Roſe, Pyris, im Mai 1920. Aus den Vereinen. Verein für Vogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Vereinsſitzung Montag, den 21. Juni, abends 7%, Uhr, im Dereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaifcher Steinweg 15. Gäſte jtets willfommen. J. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, 2.-Gohlis, Eifenader Straße 70. Bereinigung der Liebhaber einheimischer Stubenbögel Suarbrüden. In der Siyung vom 6. Juni 1920 im Lofale Imich, Saarbrüden, wurden der Vereinigung fünf neue Mitglieder zugeführt; ferner Herrn Alexander Schaffner, Saarbrücken 1, Deutihherrnftraße, das von Herrn Weigel niedergelegte Amt des Schriftführers und Kaſſierers über- tragen. Anfragen find von jest ab an diejen Herrn zu richten. Die VBerfammlungen finden jeden erjten Sonntag im Monat im oben angegebenen Yofale jtatt. jederzeit twillfommen. Gäſte find Herin A. K., Anklam. Der Vogel iſt infolge von Magen-Darmfatarıh ein gegangen. Er war wohl ein Friſchfang, aber er kann ſchon einige Wochen im Käfig gehalten jein. In feiner Gejundheit war er geſchwächt und feine Eingewöhnung noch nicht vollendet. Die Ver: fendung hat unter diejen Umftänden ungünftig auf ihn eingewirft. — Der Käfig hätte mit Kiefernzweigen umhüllt werden müfjen. Guter Rübſen war als Futter zu reichen und als Getränf dünner, erwärmter Haferſchleim in be= fannter Weiſe. , M. B., Hamburg. Das Futtergemifch ift für genannte Vögel braudbar. Ein Zufag von etwas gequollenem oder gemahlenem Weißwurm würde es mejentlich verbeſſern. eg male braucht diefer Zufaß aber nicht beigegeben zu werden. Herrn cand. 2001. G., Halle a: d. ©. ift brieflich Be— ſcheid zugegangen. Herrn W., Berlin-Schmargendorf. In dem Magen des Baumläufers fanden fich zahlreiche unverdaute Mehlwurm— baute zu einem Klumpen zuiammengeballt, der den Magen des Vogels ganz ausfüllte. Es war daher dem Vogel un— möglich, die aufgenommene und verdaute Nahrung auszu— ſcheiden. infolge diejes Umftandes ift er eingegangen. Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Rebaktionsbrieffaften. a Mi [7 Herrn H. R., Pyrig: Beiträge dankend erhalten. Herrn 9. L. Bielefeldı Beim Auffüttern junger Vögel wie Buchfint, Gimpel u. dgl. wird die zu verabreichende Futtermenge bei jeder Fütterung friſch zubereitet in ſtets wieder gejäubertem Gefäß. lteres Futter darf nie ver— wendet werden. Man bereitet ſich zum Auffüttern ein Gebäd aus einem Teig von etwa 2 Pfd. Weizenmehl, friſchen Hühnereiern, je mehr defto befjer, ein wenig ungeſalzenem Fett und Waffer. Der Teig wird gut durchgefnetet und fteinhart gebaden. Nach einigen Tagen wird diejes Ge- bäd gemahlen, reichlich mit guten trodenen Ametienpuppen verjegt und, wenn möglich, auch mit gefochtem magerem gemahlenem und gut getrodnetem Rindfleiſch vermengt. Hat man frifche Ameifenpuppen, jo nimmt man dieje jtatt der trocdenen. Das Gemiſch wird mit lauem Waſſer an— gefeuchtet, To daß es locker, feucht und frümelig ift. Sobald die Vögel anfangen Futter mit dem Schnabel aufzunehmen, mengt man gemahlenen, gequollenen Rübſen darunter, den man, jobald die Jungen das Neft verlaffen haben, in einem befonderen Näpfchen neben dem oben genannten Aufzucht— futter reiht. Statt des gemahlenen Rübjens gibt man all- mählih gequollene ganze Körner, dazu aud gequollenen Spitfamen, Mohn, Leinſamen und etwas Hanf. Das Auf- zuchtweichfutter wird möglichft lange daneben gereicht. Die Fütterung geſchieht in den eriten Tagen in jehr kurzen Zwiſchenräumen, am beiten halbitündlih. Es werden immer nur Heine Mengen gereicht, allmählich gibt man größere Mengen in längeren Pauſen. Herrn DO. W., Kiel. Es iſt Schwer zu jagen, welche Umftände für das Abiterben der Jungen im Ei in Frage fommen. Die Vermutung, daß die Vögel zu jung waren, fann wohl zutreffend fein. Sedenfalls würde durd die Unterbringung des Paares in einem nah S.-D. gerich— teten Käfig auf dem Balkon mehr Gewähr für den Erfolg geihaffen fein. — Sch halte den Käfig für die Züchtung von rotföpfigen PWapageiamandinen in Gemeinichaft mit fleinen Rubafinfen für zu flein. Beide Arten jind ja im allgemeinen verträglihe Vögel, aber der Fleine Kubafinf iſt am Neſt jehr angriffsluftig gegen Vögel, weldhe in die Nähe des Neftes fommen. Da nun in dem Käfig die Nefter beider allzudiht zujammenftehen würden, iſt an— dauernde Beißerei zu befürchten, die natürlich den Grfolg in Frage ftellt. Es fann aber auch gut abgehen. Man fann da vorher faum jagen, was eintreffen wird. Herrn R. G., Stuttgart. Wenn die N. ein alter Vogel oder ein ausgeiprochener Nachtſchläger ift, die bei diejer Art ebenjo wie beim Sprofjer vorfommen, wäre es ver= ftändlih, daß er mit dem Gejang zurüdhält. Die Angabe, daß N. nah dem 6. Jahre im Geſang nachlaſſen, bezieht fih auf das Käfigalter. Wie es damit in der Freiheit jteht, ift bisher kaum ermittelt worden und ift auch ſchwer zu ermitteln. Herrn ©. B., Charlottenburg ift brieflich Beſcheid zus gegangen. Herrn R. G. Neugersdorf. Auf ©. 541 von „Ein- heimiſche Stubenvögel” jteht nichts von dem, was Sie in Ihrem Brief mitteilen. Es fteht nichts da von „beiter“, fondern von „ſolcher“ Fütterung, nämlich der von Geſangs— reizmitteln. Das iſt ein weſentlicher Unterſchied. Sorg— fältige Fütterung, Sorge dafür, daß die Vögel nicht zu fett werden, oder Maßnahmen, daß vorhandener reichlicher Fett— anſatz, unter dem anjcheinend die Grasmücden leiden, ſchwindet, damit auch der Federwechjel rechtzeitig eintritt, alles das wird die Gefunderhaltung der Vögel verbürgen und der Erfolg wird reihlider Gejang im näditen Früh— jahr fein. Gute Luft im Aufenthaltsraum ift allerdings eine Hauptbedingung für die Gefunderhaltung. Herrn A. B, Anklam. Das fürzlih in Heft 5 be— ſprochene und das von Voigt. Herrn A. B., Anklam; Herrn E. K., Berlin SW. Beiträge danfend erhalten. } Herrn 9. C., Hamburg 4 Beſten Danf für die Mitteilungen. - Herrn A. B., Berlin S-D. Der Kanarienvogel war ein Weibchen. Er ift an allgemeiner Körperſchwäche ein= gegangen. Hocgradige Blutarmut und auffallend ſchwäch— lihe Entwidlung aller inneren Organe zeigten, daß er zur Zucht völlig ungeeignet war. Berantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Angeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 166 Berlag der Ereug’fhen Verlagdbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von . Hopfer, Burg b. M. Nie w Jabrgang XLIX. Deft 13. 1. Juli 1920. Die Gefiederte Weit gelangt am Donnerltag nach dem 1. u, 15. jeden Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchlielzlich Inferatlteuer berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchhandlung (M. Rretſchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. ferniprecer: 1323. Allerhand SLiebhadererinnerungen. Bon Ernft Holtzthiem, Berlin=Steglib. (FSortjegung.) (Nachdruck verboten.) 5 jagte oben, daß Trupiale ihren Pfleger jehr bald fennen lernen; das gilt aber nicht nur binfichtlich dieſes allein, jondern auch bezüglich jeiner Hausgenofjen. Auch meine Frau und meine Zwillinge konnten fich bald in ihrer Nähe aufhalten, ohne dab die Trupiale von ihnen bejondere Notiz nahmen, oder fich in ihrem Tun und Treiben jtören ‚ließen. - Sobald dagegen ein Fremder ing Zimmer oder gar an den Käfig trat, wurden fie mißtrauiſch und ängſt— lich und beobachteten dieſen von einem möglichit fiheren Plate ihres Käfigs aus. Auch wenn dann der Beichauer fich von dem Käfig entfernte, blieben fie jtet3 noch eine ganze Weile „in Alarınbereit- Schaft“. Für die Dauer meines Umzuges und der Einrichtung meiner neuen Wohnung hatte ich jeinerzeit den Streifentrupial und meine alte Schamadrofjel bei einem lieben Bekannten zurückgelaſſen, der mir die beiden erit nach etwa vier Wochen nachjandte. Die Freude der beiden Vögel, als fie aus ihrem Berfandfaften in ihre alten Käfige gelajjen waren und wir bier vor ihnen ftanden, war fajt rührend. Daß e3 nicht nur die Freude darüber war, daß fie den engen Neijebehälter mit ihrem geräumigen Käfig vertaufcht hatten, jondern dab auch das Wiederjehen der ihnen befannten Gefichter mitjprach, bewieſen fie dadurch, dab fie jich andauernd in der Nähe des Bordergitter3 aufhielten und, jobald fich ein Kopf ihrem Käfig näherte, ſie diejem entgegenfamen. Leider zwangen mich die Verhältniſſe, dieſen Trupial wäh- rend des Krieges abzujchaffen; er wanderte nach Schweden, wo er zu meiner ‘Freude gejund und munter angefommen ijt. Die Schamadroffel iſt dagegen auch heute noch in meinem Beſitz. Ich wüßte gern, wie alt dieje eigentlich iſt; als ich fie im Frühjahr 1909 Taufte, war fie, nach den Beinen zu jchliegen, nicht mehr jung, und da fie jehr jcheu war und dies auch noch lange blieb, nehme ich an, daß es ein alter Wild- fang gewejen iſt. Set habe ich fie nun ſchon 11 Jahre; der Vogel iſt aalglatt und fingt den ganzen Tag. Allerdings hat die letzte Maujer bei ihm länger ge- dauert wie die früheren, und er hat diesmal auch länger wie ſonſt gejchwiegen. Auch hat diefe Schama gejanglich etwas nachgelafjen. So hat fie in Den legten zwei Jahren den Wachteljchlag, den fie früher täuſchend ähnlich in ihre eigenen Gejangsitrophen eingeflochten, nicht mehr gebracht. Ihre Fütterung — und auch, die meiner Nachti- gallen — habe ich mir zeitenweije jehr bequem ge- macht, fie erhielt dann einfach trocdene Ameijeneier, dazu täglid 12—15 Mehlwürmer, auch während der Maufer. Ebenſo wie dieje hefamen und be= fommen auch alle andern Weichfrejjer bei mir auch während der Maufer Mehlwürmer, jedoch nur etwa 2/3 der ſonſt verabreichten Menge. Nachteilige Folgen habe ich noch nie bemerkt. Sch könnte mir dieſe aud kaum erklären, denn nach meiner Anficht iſt der Mehlwurm nicht nur ein Gejangsreizmittel, jon- dern auch ein ſehr nahrhaftes Futter. Weshalb jollte er aljo, mit Maß und Ziel verabfolgt, bei jonit möglichjt naturgemäß gefütterten und gehaltenen Bögeln ſchädlich jein? Zu naturgemäßer Pflege zählt aber meines Erachtens in erſter Linie das Halten der Vögel in geräumigen Käfigen und ein dfterer Flug im Zimmer. Ich habe mich daher auch nie für die Rauſch'ſchen Käfige begeiltern können, mir find fie zu Klein. Sch verzichte lieber auf den Ge— jang, wenn ich den Vögeln dafür mehr Bewegung verichaffen fann. So habe ich einmal einen Som- mer hindurch ein Blau- und ein Notfehlchen jowie einen Schwarzfopf und eine Dorngrasmücde zujam- mengehalten. Blau- und Rotkehlchen gingen fich X 98 Holtzthiem, Allerhand Liebhabererinnerungen. — Rupovac, Zur Erlernung der Kenntnis ufw. etwas aus dem Wege, waren aber ſonſt friedlich, und ich habe nie eine Veiherei oder Jagerei beob— achtet. Mag fein, daß die Vögel in Einzelfäfigen fleißiger gejungen hätten, ob fie aber jo ſchmuck ge- weſen wären, möchte ich noch dahingeſtellt jein lafjen. Das Futter meiner Weichfrejfer beiteht zurzeit aus zwei Teilen Ameifeneiern und einem Teil Weiß— wurm; dieſe werden Abende — in einem Sieb — etiva 1/, Stunde lang in Wafjer aufgeweicht. Das Sieb mit dem Futter wird dann zum Abtropfen über einen Topf oder dergleichen gejtellt. Morgens ift alles ſchön aufgequollen, der Weißwurm, auch die Eierflümpchen, gut aufgeweicht. Im Dies Futter wird dann etwas ganz fein gemahlene Gierjchale und etwas mit Möhre oder Karottengries ange- machtes gefauftes Mijchfutter gemiſcht. Sofern vor- handen, gibts dazu etwas rohes Fleiſch (oder für Schama und Amjel Negenwürmer). Fleiſch ſowohl wie Negenwürmer werden nicht mit dem Futter ver— mijcht, jondern auf dieſes gelegt, da ſonſt bei dem Suchen nach diejen Leckerbiſſen das meilte Futter herausgeworfen wird. Die Amſel befommt in ihr Sutter etwas mehr Möhre und Beeren. Die Meijen befommen Daneben etwas gequetichten Hanf und Kürbisferne, außerdem ein Stückchen Apfel oder Birne, das ſie leidenjchaftlich gern frejjen, und täg— lic) etwa ein erbjengroßes Stückchen Fett oder Talg pro Vogel. Dieje Fütterungsart wird manch einem etwas Eojtjpielig erjcheinen, doch ilt das keineswegs der Fall. Ich bin jchon lange zu der Überzeugung gefommen, daß das teuerjte Futter in der Regel das billigite ift. Das Elingt wohl parador, iſts aber durchaus nicht. Wenn ich ein weniger gehaltreiches Futter gebe, frejfen die Vögel viel mehr davon und verderben auch mehr von diejem. Bei einer Miſchung wie die obige weil; ich aber bald, wieviel jeder Vogel. davon braucht, und hat er wirklich etwas aus dem Napf geworfen, jo muß er e8 dann eben jpäter vom Boden auflejen. Als Bodenbelag gebe ich meinen Weichfreſſern (mit Ausnahme der Lerchen natürlich) ſchon ſeit Sahren Heitungspapier, das täglich erneuert wird, ab und zu auch mal eine Woche hindurch Sand oder Gartenerde. Ich habe hierbei nie über Fuß— erfranfungen bei meinen Vögeln zu lagen gehabt. (Schluß folgt.) Zur Erlernung der Kenntnis der Bogel- gefänge. Bon Profejjor Dr. D. Bupovac, Wien. (Nachdruck geftattet.) Hi Kenntnis des Vogelgefanges ift ein Zweig des menschlichen Wiliens. Daß dem einen oder dem anderen dieſer oder jener Gejang beſſer zufagt, iſt nicht ausjchlaggebend für die endgültige Ent- jheidung, welcher Sänger als der bejjere oder der jchlechtere zu bezeichnen ift. Darüber entjcheidet nur eine Abjtimmung unter Gejangesfennern, in ähnlicher Weije, wie in der Kunft die Werfe durch eine eingejegte Jury Haffifiziert werden. Bevor man fich daher ein gültiges Urteil in diefer Hinſicht anmaßen darf, muß man ſich vorher die entjprechende Kenntnis erwerben. So entwidelte ſich die Aner- fennung von bewährten Gejangesfennern oder, wie der jo oft heftig, aber mit Unrecht angegriffene Aus— druck lautet, Gejangesantoritäten. Bei den zahl- reichen Variation des Gejanges nach Art, aber auch nach Individuum in einer Art iit es ſelbſtverſtänd— lich, daß wir ceteris paribus dag Urteil desjenigen, der über eine größere Beobachtungsreihe verfügt, weitaus höher einjchägen als dejjen, dejjen Urteil auf der Beobachtung von nur wenigen Sängern beruht. &3 ijt jelbjtverjtändlich, daß ein feines, alle Teile des Gejange® wahrnehmendes Gehör eine Grundbedingung zur Erwerbung diejer Kenntniſſe ift. Daß ein durch Erlernen eines Meufitinftrumentes gejchultes Gehör ein Vorteil ift, ſteht feſt, it aber nicht unbedingt nötig, da das Gehör durch wieder- holtes Anhören von Vogelgeſängen bei entjprechender Empfindlichkeit jchon dadurch allein eine Schulung erfährt. Das bejte Mittel zur Erwerbung diejer Kenntniſſe im Eingelfalle iſt die Bogeljtube, die es uns ermöglicht, jeden Vogel gejondert abzuhören und feinen Gejang in allen jeinen Einzelheiten genau zu erfaſſen. Fehlt uns Hierzu die Möglichkeit, jo iſt der Ort des Lernens die freie Natur im Früh— linge, wenn die Sänger durch den Gejchlechtstrieb zu erneuter Tätigkeit angefacht werden. Ein bereits Sejangesfundiger als Cicerone iſt von unſchätzbarem Werte und erleichtert dem Anfänger am beiten jeine Bemühungen. Aus Büchern allein läßt ſich dieſe Kenntnis nicht erwerben, jedoch unterliegt es feinem Zweifel, dab die Lautliche Darjtellung der Gejänge von großem unterjtügendem Werte iſt. Die Dar- jtellung des Vogelgeſanges und der Lockrufe der Bögel in Worten geht auf die ältejten Zeiten zu— rück. Viele der gangbaren Namen einiger Vögel verdanken der jprachlichen Nachahmung des Lockrufes beziehungsweije charafterijtiicher Teile des Gejanges ihre Entſtehung. Ich erwähne nur die Namen Fink, Stieglig und Vogel Bülow (Pirol). Aber auch den ganzen Gejang einzelner Arten jucht der Menjch in Worten auszudrüden, wie 3.8. den Wachtelichlag: „Büd den Nüd”, den Gejang des Goldammers: „S iſt © ilt © iſt noch früh“, und den Nuf des Haſelhuhnes: „Schieß, Schiek, ſiehſt mi denn nit“. Mit der allmählich fortjchreitenden Entwidlung der Vogelliebhaberei und im Gedanken— austaujch mit anderen jtellte fich bald das Bedürfnis nach ausführlicher lautlicher Darftellung verſchiedenſter Geſänge oder Schläge ein, die ji) nicht nur aus Worten, jondern auch hauptjächlich aus Silben und Buchſtaben zufammenjegten und die dazu dienten, um jich gleichbejtrebten Menjchen verjtändlich zu machen und bejtimmte Schläger und Sänger eiher Art zu charakterifieren. Die am weitejten gehende Ausbildung erfuhr in dieſer Beziehung zunächit Die Daritellung des Finkenſchlages entiprechend der hohen Entwidlung, die die Finkenliebhaberei in manchen Gegenden erreichte. Gar mancher diejen Beitrebungen ferner Stehende hat für diefe Darftellungen nur ein geringichägendes Lächeln, mancher erklärt jie als Narrheit und mancher als Ausgeburt akuſtiſcher Phantaſie. Gewiß wird jeder, der zum erjtenmal die Darstellung von zahlreichen verjchiedenen Finfen- Ichlägen in Lenz's „Gemeinnügiger Naturgejchichte” Nr. 18 — — N oder die Darjtellung des Nachtigallenjchlages von Bechitein, des Sprofierfchlages von Friedrich oder Kretſchmar oder Rauſch Liejt, zum mindeiten jehr ‚näher zu bringen. verwundert fein oder gar ironisch lächeln über diefe Verſuche, den Vogelgeſang dem Berjtändnis Sp erging es auch mir, als ich als 14jähriger Knabe von einem Freunde Lenz's Naturgejchichte zum Geſchenke erhielt und beim eifrigen 4 Leſen auf die Darftellung des Finkenſchlages ſtieß. { } | h Heute nach mehr als dreikigjähriger Vogelliebhaberei bin ich ganz anderer Meinung. Stets beitrebt in Vogelſtuben bei Liebhabern, auf Spaziergängen im Freien, auf Ausjtellungen von Vogelliebhabervereinen und in regem Verkehr mit Gejangesfundigen, juchte ich dem Verjtändnis diejer lautlichen Darjtellungen näher zu kommen, und wenn ich ihnen auch anfangs ſkteptiſch gegenüberjtand, jo muß ich heute doch den Wert derjelben voll anerkennen. In der Tat ift es zum Staunen, wie man mit der Zeit die einzelnen Finken— Dwergkleiber. ſchläge genau unterjcheiden lernt und wie man im Verkehre mit Finfenliebhabern diejer lautlichen Dar- jtellungen nicht mehr entbehren kann. Aber nicht nur für den Finkenſchlag gilt das bereits Gejagte, jondern auc für die verjchiedenen Varietäten des jo reichhaltigen Sproſſer- und Nachtigallenjchlages. Intereſſant und von großer Bedeutung iſt der Umſtand, daß zumeilt die Schläge und Gefänge jchon durch einen bejtimmten lautlich dargejtellten Teil ihres Ganzen jo charakterifiert find, dag man nach Hören diefes Teiles auf das Ganze jchlieken kann; Dies gilt namentlich für den Schlag des Finken und des Sprofjers. Für den gut gejchulten Gejangesfenner iſt es höchſt befriedigend, wenn er bei Hören des Beginnes eines Schlages ſchon mit Sicherheit die weiter folgenden Touren voraus weiß und feine An- licht durch die Fortjegung des Schlages beftätigt findet. Es rejultierte aus der Kenntnis diefer Tat- ſache für die Gejangesfenner die Einführung beſtimmter Namen für gewilje Schläger, und zwar ſowohl beim Finken wie beim Sprofjer. Ich erinnere nur an die Bezeichnung Reiterfink, Urlzierfink, Wildjaufinf uſw. und an die Bezeichnung Judit-, David-, Tibet- uſw. Schläger beim Sprofjer. Sehr große Verdienſte Pupovac, Zur Erlernung der Kenntnis der Vogelgeſänge. 99 um eine eingehende Klaſſifizierung in dieſer Hinſicht hat ſich unſer Wiener Altmeiſter Rauſch erworben, deſſen Einteilung der Sänger in Originalſänger, Spötter und Mifcher und des Finkenſchlages in Anjas, Vorſchall und Ausgang und dejjen lautliche Daftellungen für den Schüler der Gejangestunde von großem praftijchen Werte find. Nicht nur die Bücher, die ſich ausschließlich mit Vogelliebhaberei bejchäftigen, jondern auch hervorragende wiljenjchaft- liche Werke haben die lautlichen Darftellungen auf- genommen, und ich erwähne in dieſer Hinficht nur A. E. Brehms „Handbuch für Liebhaber von Nachti— gallen, Sprofjern ufw.“, Naumanns „Europätjche Bögel”, Karl Ruß' „Einheimische Stubenvögel*, „Brehms Thierleben“ und andere mehr. So jehr auch dieje Darftellungen von manchen Seiten angegriffen und verworfen wurden, jo find fie Doch zumeiſt aufge- nommen worden und werden von vielen unbewußt angewendet. Am meijten wirkte auf mich erheiternd der Umitand, dab, als ich einst in diejen Blättern ge- legentlich der Kritik eines Artikels eines Vogellieb— habers auf den Wert der lautlichen Darſtellung hinwies und ich von dieſem Vogelliebhaber darob heftigſt angegriffen und der Wert dieſer Darſtellungen verworfen wurde, derſelbe Herr in einem nächſten Artikel berichtete, daß ein von ihm gehaltener Vogel den Ruf des Pirols „Gidleo“ brachte; alſo auch ein ausgeſprochener Gegner der laut— lichen Darſtellung konnte derſelben, um ſich verſtändlich zu machen, nicht entbehren. Es iſt ſelbſtverſtändlich, nicht ver— langen zu können, daß die gewählten Worte wie Wildſau, Wildtier beim Finkenſchlage oder Judit, David, Tibet uſw. genau jo klingen wie in der menſchlichen Sprache, und für Diejenigen, die dieſe Forderung vor- ausjegen, ijt jede Mühe, fie von dem Werte diejer Aus— drücke zu überzeugen, vergeblih. Erſt nad Anhören zahlreicher Sänger und Schläger und im Gedanfen- austaujch mit den entiprechenden Gejangesliebhabern erwächſt dag Verſtändnis für diefen'Wert. In jehr finnreicher und anerfennenswerter Weije hat Dr. Alwin Boigt in feinem Exkurſionsbuch zum Studium der Bogeljtimmen den Verſuch unternommen, mittels eigener Zeichen und mittel3 Noten den Gejang der Vögel darzuftellen, und jo bedeutet fein Büchlein einen wertvollen Wegweiler für muſikaliſch geichulte Lern— begierige auf dieſem Gebiete. Im allgemeinen können alle dieje Bejtrebungen niemals die Methode des Unterrichtes durch Anhören der Vögel, jei eg nun in der Vogelſtube jelbit oder in der freien Natur, erjegen, jondern nur unterjtügend wirken. Ein Mittel gäbe es jedoch, daß in diefer Hinficht von bedeutendftem Wert wäre, und das wäre die phonographiihe Aufnahme und Wiedergabe des Bogelgejanges. Dies fam mir fo recht zum Be- wußtjein, als ich noch in jener glüclichen Zeit vor dem Weltfriege gelegentlich einer Borführung lebender I —— 3 100 Tierbilder in der Wiener Urania auch die phono— graphiſche Reproduktion des Nachtigallenſchlages hörte. Die damals reproduzierte Aufnahme war auf Beranlafjung eines Herrn Carl Reich aus Bremen gemacht worden, und ich fonnte ganz deutlich erkennen, daß es fich um eine Nachtigall mit Sprofjertouren gehandelt haben mußte. Sch fchaffte mir damals diefe Platte an und erfreute mich oft an der vor— züglichen Wiedergabe des Nachtigallenichlages und benuste fie mit Erfolg, um meine Damals gefäfigte Nachtigall zum Schlage zu reizen. Damals dachte ich, daß diejer Aufnahme bald mehrere anderer Bogel- gejänge folgen würden, und ich war mir des didaf- tischen Wertes der Reproduktion diejer Aufnahmen voll bewußt. Leider famen andere Zeiten, und jo bleibt ung nur die Hoffnung auf eine Zeit, in der es vielleicht möglich ijt, daß ein phonographiſches Archiv für Vogeljtimmen und Gejänge einen wert- vollen Bejit einer größeren Vereinigung von Vogel— liebhabern bilden wird. Bunte Papageien. Bon Emil Kaforke, Berlin. (Nahdrud verboten.) E⸗ klingt parador, von bunten Papageien zu Iprechen, allein wer die große Sippe der Krumm— ſchnäbel näher betrachtet, der wird jofort finden, daß bejonder® zwei Unterfamilien: Plattjchweiffittiche umd Loris durch eine mannigfaltige Färbung hervortreten, Beide rechtfertigen in des Wortes volljter Bedeutung die Bezeichnung papageibunt. Trotzdem find Dieje Vögel auf den immer grünen Bäumen des an leb- haften Farben jo reichen heimijchen Waldes ſchwer zu entdeden, da das brillante Schmucgefieder eine vorzüglihe Schubfärbung bildet. Leider vermag legtere etwaige Angriffe eines lüfternen Affen, mar- derähnlicher Naubtiere oder Baumfchlangen nicht zu verhindern. Jedoch Mutter Natur Hilft auch hier dem bedrängten gefiederten Volk, indem die Heimat der Eleineren Papageien meiſt frei von Affen zu fein pflegt, während die großen wehrfähigen, 3. B. Araras, leicht mit ihren Peinigern fertig werden. Soll uns die tropifche Farbenſchönheit, die hurtige Bewegung der Plattjchweifjittiche und Loris jo recht erfreuen, dann muß ihnen in der Gefangenjchaft eine möglichit jchranfenlofe Freiheit geftattet werden, um dag früher ungebundene Leben in Busch und Steppe zu erjegen. In großen mit Bäumen und Sträuchern bejtandenen, mit Grasflächen verjehenen Flugräumen fommt erſt das reizvolle Leben und Treiben der Bögel zu voller Geltung; auf dem grünen Teppich erjegen die einen die ſchönſten Blumen, inde3 die anderen von Zweig zu Zweig flatternden Schmetterlingen gleichen. Ob Sommer, ob Winter, gleich anziehend ift die bunte Geſellſchaft. Unvergeßlich bleibt mir die Erinnerung an eine längjt vergangene Zeit, als fich in meiner unmittelbaren Nähe im blendendweißen Schnee Penanntfittich, Scharlachflügel, Königsfittich und Gebirgslori tummelten. In jonniger Winter- landjchaft herrliche Geſchöpfe mit farbenjattem Ge— fieder, ein wunderbarer Anblict! — J Pupovac, Zur Erlernung der Kenntnis der Vogelgeſänge. — Kaforke, Bunte Papageien. AR * 9 — Done Liebe und Frohſinn machen das Leben lebens— wert, und nirgends finden wir dieſe Himmelsgaben reiner und idealer ausgeprägt als in der gefiederten Welt. Köſtliche Minuten find es, die man z. B. einem liebevollen Pärchen Gebirgs-, Notnaden- oder Borjtens Lori widmet. Trauliche Tierchen mit gegenjeitiger, überaus großer Zärtlichkeit, drollig und zierlich in ihren Bewegungen. Wenn ich hier furz von Loris rede, jo meine ich die Keilſchwanzloris, welche jich für den Freiflug in der Voliere am beiten eignen und der Züchtung am zugänglichjten find. Namentlich Gebirgg- und Schuppenlori pflegen fich leicht fortzupflanzen, voraus- geſetzt, daß alle notwendigen Bedingungen erfüllt werden. Lebtere erheijchen eine Kenntnis, die man in verjtändlichiter Weife in den einschlägigen Werfen von Ruß-Neunzig findet. PBlattjchweifjittiche und Keilſchwanzloris find, ein- mal eingewöhnt, gut ausdauernde, durchaus nicht weichliche Papageien, friſch importiert aber jehr hinfällig. Bejonderer Vorſicht bedürfen junge unaus- gefärbte Penanntſittiche, welche leicht einer eiternden Augenkranfheit erliegen. Die Heilung diejes Übelg, dejjen Entjtehung wohl Zugluft und Kälte zuzu— ſchreiben, iſt mir durch Einträufeln einer fchwachen Löſung von zitronenfaurem Silber mehrmals ge- lungen. Die Eingewöhnung geichieht bei mir in geräumigen, mit verjchieden jtarfen Sitzſtäben ver- jehenen Käfigen bei einer gleichmäßigen Temperatur von 160 in möglichjt veiner, unverbrauchter Luft an zugfreiem Plage, der tunlichit wochenlang nicht gewechjelt wird, um den Pfleglingen die erjehnte Ruhe zu verjchaffen jowie die Furcht vor den Menschen und der Umgebung zu nehmen. Nur ein furchtlojes Tier jättigt ſich normal und entfaltet jein natürliches Wejen. Nicht jo ganz einfach geftaltet ſich die Ernäh— rung, da neben dem Nahrungsmittel in der Freiheit noch die während des Transports gereichte Fütte- rung in Betracht fommt. Lebtere ijt in der Regel die wertlojejte, unnatürlichite und als ſolche auf alle Fälle, aber allmählich zu bejeitigen. Diejen Borgang ausführlich zu jchildern, würde zu weit führen und jchlieglich ein gutes Werk über Pflege und Zucht doch nicht entbehrlich machen. Auch die „Gef. Welt" bringt fortgejeßt die neueſten praftiichen Erfahrungen. Wer unjer buntes Volt am Leben erhalten will, der muß die Lebensweiſe und die Ernährungsart der betreffenden Bapageiform jtudieren. Namentlich gilt dies von den Zoris, welche, ab- weichend von den übrigen Krummjchnäbeln, Durch eine merkwürdige Zungenbildung auf eine bejondere Ernährung im heimatlichen Urwald angewiejen find. Das vordere Viertel oder die fleinere Hälfte der Zunge, joweit jie frei, iſt mit dichtitehenden, auf dem Querſchnitte ovalen Borjten von 1,5 bis 2 mm Länge bejegt, deren Endteil durch den Gebrauch mehr oder weniger zerfajert oder zerichlilien iſt und jo eine Art Bürjte bildet. Der Zweck Diejes eigen- artigen Inftrumentes wird jofort klar, wenn wir hören, daß die Hauptnahrung der Loris der Blüten- jtaub oder Pollen ift, der durch die wundervolle Zungenbürfte leicht gewonnen wird, Nr. 13 Rr. 13 Wie die Bienen mit dem Ferjenglied den Blüten- ſtaub von den Staubgefäken abbürjten, jo die Loris mit der Zunge. Beide, Inſekt und Vogel, bejigen ihre zwecienliche förperliche Ausrüjtung nicht zur bequemeren Erreichung von Blütennektar, jondern um Nerven und Musfeln aufzubauen, die hauptjäch- lich aus Stickjtoffverbindungen bejtehen, deren Quelle der verzehrte Blütenjtaub iſt. Sollen alſo Loris in der Gefangenjchaft gedeihen, dann müſſen wir in eriter Linie für eiweißartige Stoffe in leicht aſſimi— lierbarer Form jorgen, damit wenigiteng annähernd der eiweißreiche Pollen erjegt wird. Alle übrigen, allerdings auch nötigen, Beigaben jind leicht zu be- Schaffen. - - Bon derjelben Ernährungsgrundlage ift auch das Leben gefangener Kolibris abhängig. Mit Honig, Zuder, ſüßen Früchten und aus diejen Dingen her— geitellten Gemijchen kann fein Tier auf die Dauer erhal- ten werden, der Auf- und - Abbau von Eiweiß heikt Lebensprozeß. Wie ich bereits erwähnt, zeigen Plattſchweifſittiche und Loris ihre natürliche Leb— haftigkeit vorzüglich im ſo— genannten Freiflug. Im engen Käfig werden zwar beide Arten recht zahm und lernen, wenn auch nicht viel, ſo doch deutlich ſprechen, führen indes immerhin ein triſtes Daſein und verfallen oft dem unheilvollen Selbit- rupfen. Die Buntröce müfjen ſich nach Herzensluft tummeln und, nicht zu ver— geilen, baden fünnen. Unter den Plattjchweiffittichen habe ich äußerſt begabte Individuen gefunden, die namentlich als Spötter wohl zu be- achten waren. Ein Benanntfittich pfiff das Lied: „Hochzeit machen iſt wunderjchön“ glatt durch, ein anderer brachte den Hänf- lingsgejang ; ein Nojella flötete Signale, während ein zweiter ji bemühte, das zujammenhangloje Pfeifen des am frühen Morgen vorbeitrottenden Bäderjungen nach- zuahmen. uch einen Vielfarbenfittich, deſſen Lehr- meilter Stieglig und Zeiſig gewejen, nannte ich den meinigen. Bon den Loris, d. h. Keilſchwanzloris, machte mir große Freude ein allerliebit jprechender und fingender Lori von den blauen Bergen. Nach alledem wäre unjer prächtiges Papageien- volf, abgejehen von einem zeitweilen unmelodiſchen Geſchrei, recht begehrenswert, wenn nicht die jeltene Einfuhr und der hohe Preis jelbit die größte Sehn- jucht eindämmen würden. Auſtralien und die poly- nejiiche Inſelwelt liegen eben zu weit ab von der deutſchen Scholle, Luftſchiffe fönnen den Verkehr noch nicht aufnehmen, und die einſt berühmte Handelg- flotte ijt nicht mehr vorhanden. Für uns ruht fttll der See! Doch, ſei getroft, armer Vapageienfreund! So lang ijt feine Nacht, dag nicht auch ihr zulett ein Tag erwacht, fagt Shakeſpeare. — KRaforfe, Bunte Papageien. — von der Lahn, Eine Morgenftunde am Vogelherd. 101 Eine Morgenfiunde am Bogelherd. Don Werner Aluco von der Lahn. (Nahdrud verboten.) Der weite Park iſt noch ſtill, und die Wipfel der Bäume werden eben von den erſten Sonnen— ſtrahlen getroffen. Ein leichter Wind huſcht durchs Gebüſch als Vorbote des anbrechenden Tages. Den Nebel ſcheucht er vor ſich her und ſein Wehen kräuſelt die dampfende Fläche des kleinen Sees, deſſen Buchten ſich im Schattendunkel dichter Ge— büſche verkriechen. Wir ſitzen hinter den Büſchen und warten auf die aufgehende Sonne und die erwachenden Vögel. Am Ufer der nächſten Bucht haben wir unſern kleinen Vogelherd aufgeſtellt. Geſpannt hören wir auf jedes Geräuſch. In der Ferne heult noch ein Wald- fauz, und es klingt jo fläglich, als habe er bei der Damadroffel. Mäujejagd wenig Glück gehabt und fei fein Magen noch hungrig; aber er will mit feinem heulenden Geſang nur noch einmal vor Tagesanbrud) feiner Gattin jeine Liebe geftehen. Am gegenüberliegenden Ufer fallen quafend und plantjchend die Stocdenten ein. Jetzt regt fich’S auch in Baum und Buſch. Eine Amſel fliegt zur Tränfe; nahe fommt fie heran- geflogen, doch im Testen Augenblick ſchwenkt fie um und läßt fich einige Hundert Schritt von uns am Ufer wieder. Sie trinkt, und dann geht's — „taf taf tak — auf die Suche nach Negenwürmern, die noch nicht in ihre Nöhren zurückgefrochen find. „Schnickſchnerick!“ klingt's dicht neben ung. Ach, da figt ja unjer Eleiner Freund, das Rotkehlchen! Wie es und mit feinen großen Augen fragend anfteht und fed mit dem Schwänzchen wippt! Wir halten den Atem an und jpähen ftill. Ob es in die falle gehen wird? Jetzt zwitjchert es eine furze Strophe; dann hüpft es nach dem Waller hin; unjere Blicke — 102 von derLahn, Eine Morgenſtunde ujw, st einmes, Meine ornithologiihen Beobahtungen ufw. Nr. 13° folgen ihm. Es trinkt und trinkt noch einmal, Ein Elarer Wafjertropfen hängt an feiner Schnabeljpite. Durh Schütteln des Stopfes jchleudert es ihn weg. Nun muß es aber doch auch Hunger haben, Dh es den leeren Mehlwurm wohl ſieht? Wie der jich in der Klammer des Nebes eifrig dreht und windet! Befier kann er feine Sache wirklich nicht machen. Sieh, Notfehlchen hat ihn bemerkt. Weit chief ge- haltenem Köpfchen ſieht es nach dem Wurm. „Schnid- jchnerid“ und fein Schwänzchen wippt! — Ein Sprung — Notfehlchen beift an — Falle zu — ge— fangen! Wir eilen aus dem Gebüjch hervor und bergen den lieben fleinen Sänger unter dem Mantel, bauen unjern Bogelherd ab und eilen heim, Als wir den nächſten Alnlageweg erreicht haben, jehen wir um die Ede eine blanfe Pickelhaube und einen Bolizeiäbel kommen. . . „Guten Morgen!” —, wir gehen grüßend an dem ahnungslojen „Auge des Geſetzes“ vorüber und bringen den gefiederten Nicht nad) Haufe. — Unjer rotbrüftiger Sänger ſoll e3 gut bei ung haben. — — — Meine ornithologifden Beobachtungen in Straßburg 1919. Don Rudolf Steinmeh. (Fortſetzuug.) (Nachdruck verboten.) 15. April. Jedenfalls durch den Sturm hat ſich das erſte vom 7. April erwähnte Buchfinkenneſt ge— löſt und iſt heruntergefallen. Es hat ein jehr buntes Ausjehen. Außer den vielen blau- und hellgrünen und weißen Papierjchnigeln, die das Weibchen von der am Wege liegenden Bappjchachtel abgezupft hat, wurden als Baustoff außer etwas Moos, einigen Würzelchen und Neiferchen und vielen Anfektenge- Ipinjten, viele vote und weiße Putzwollenfäden ver- wandt. Es bekommt dadurch ein grobes Ausſehen. Beim Anfaſſen kniſtert es leicht und fühlt ſich rauh an. Als Kurioſität nahm ic) es mit nach Haufe. Anfang Auguft Fand ich durch Zufall im Grafe in der Nähe eines Magazins ein zerjtörtes Buchfinfen- nejt. Diejes war ebenjo abjonderlich gebaut. Es hatte im Gegenjat zu vorigem einen helleren Ge— jamtcharafter. Auch diejes Neſt enthielt ala Bau- jtoff viele jcheinbar abgezupfte weiße Papierſchnitzel und etwas blaue jog. Bapierwolle, wie fie zur Ver- meidung von Bruch zum PVerpacen dient, und die ic) das Weibchen ſicher aus den ausgeplünderten Magazinen geholt hatte. Ausgepolftert und durch— flochten war es mit jehr vielen Hühnerfedern und Pferdehaaren. Weitere Bauftoffe waren Würzelchen, Moos und vereinzelte Heuhalme. Auch dieſes Weit fühlte fich von außen rauh an. | 29. April. Zwei vagabundierende Schwanz— meijen. In einem Heinen Brombeergefträuch bemerfte ic zwei Zaungrasmücken, die auch jpäter hier ihr Neſt bauen. Zu dem Gartenrotſchwanz hat ſich jest ein Weibchen gejellt. Diejes wird von dem Männchen eifrig verfolgt. Auf der Kronenburger Walljeite'beob- achte ich heute zwei Rotkopfwürger. Auf zwei Afazien finde ich wieder zwei Buchfinfenneiter. s 2. Mat. Heute ftelle ich am Kronenburger Wall eine fingende Nachtigall feit; höre gleichzeitig den erjten rufenden Wendehals. Ein Schaujpiel, wie man es wohl nicht allzu häufig ſieht, beobachtete ich heute. Eine Haubenlerche und eine Feldlerche, beide in gleich großer Höhe, fangen ihre Lieder. Im Gegenjag zur Feldlerche machte die Haubenlerche im Geſange Kleine Baujen. Beide Gejänge konnte man aber gut unterscheiden. Auf einem kleinen verfriippel- ten Holunderjtämmchen, das nur einige Aſte treibt, finde ich 1,5 m hoch ein Girlisnejtchen mit zwei Giern. Das Weibchen, das in der Nähe jaß, ver— riet mir durch fein bittendes, aber energijches Locken jein Geheimnis. Auf dem Telegraphendrahte auf der andern Seite des Wallgrabens einige fingende Baumpieper und Goldammern. 3. Mai. Im Wipfel einer Afazie fingender Rotlopfwürger. Sein Gejang iſt äußerſt mannig- faltig, meiſt gepreßt, enthält aber auch jehr ſchöne zwitjchernde und flötende Strophen. So kann ic) beraushören: Teile aus dem Grasmücengejang, das Budfinfenloden, ferner das Spatengejchilpe, wenn ſich diefe um ein Weibchen zanfen, und einige, be- jonders die tiefen Strophen aus dem Öejange der Nachtigall. . 5. Mai. Auf der Schirmeder Walljeite bemerke ih im den Weiden ein Pärchen Notrücdenwürger. Beide bauen jpäter auf einer jungen Akazie in deren äußeren Zweigen ein Neſt, das aber zerjtört wird, Daraufhin jcheinen fie in den Weiden auf der an- dern Seite des Wallgrabens ihr Heim aufgejchlagen zu haben. Fortſetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Eine Anregung für Erotenliephaber. Die Groten= liebhaberei ift durch Krieg und Frieden faft vollitändig lahmgelegt. Im Kriege hat eine Einfuhr nicht ftattfinden fönnen; nad Friedensichluß haben die Importfirmen ihre alten Gejchäftsverbindungen zurzeit nicht wieder auf— genommen. Der Markkurs blodiert jedes Auslands- geihäft, dazıı fommen die mißlichen Verfehrsverhältniffe. Einfuhr bat bereits ftattgefunden; jedod find die Preije | derart hoc geweien, daß, .wie mir die Fa. L. Ruhle mit» teilt, an Abjag in Deutihland nicht zu denken gemejen und die ganze Sendung wieder ins Ausland, und zwar größtenteils nach Amerifa gewandert ſei. Von der Fa. Aug. Fodelmann liegt mir ein Angebot vor, Mindeſtpreis 175 M. für das Paar. Wenn heute alfo ein Liebhaber feine Vogelftube neu bejegen will, jo mag er fich mit einer geipidten Brieftafhe — Inhalt gleid dem Monatslohn eines Müllkutſchers — nach Hamburg begeben, um dort das Gewünſchte einzufaufen. Es ift klar, daß hierzu nicht jeder imſtande ift, und wer es ſich in finanzieller Hinfiht leiften fann, der wird doc überlegen, ehe er feiner Lieb— baberei Solche Mittel zumwendet. Bevor unſere unfelige Mark im Auslande fein größeres Anfehen gewinnt — und dafür ift fürs erfte fein Grund vorhanden —, wird an eine preiswerte Einfuhr nicht zu denken fein. Für den Grotenliebhaber eine traurige Erſcheinung. Aus angeführten Gründen ſcheint mir ein engerer Zuſammenſchluß der Exrotenliebhaber und züchter geboten zu fein, um untereinander Nachzucht ſowie verfäufliche GSremplare anz und verfaufen oder taujchen zu können. Ich will keineswegs Neugründung eines Vereins bezweden, | fondern denfe mir die Sade viel einfacher. Einer Zen— trale, der wohl jeder vorzuftehen gerne bereit jein wird, werden von den angemeldeten Mitgliedern ihre Beitände zwecks Regiſtrierung angegeben. An diefe Zentrale gehen fämtlihe Zuichriften über abzugebende, auszutaufchende oder anzufaufende Stücde. Den Anfragern wird auf der von denjelben mitzujendenden Rückantwortkarte die Adreſſe desjenigen mitgeteilt, der das Gejuchte zum Verkauf ans gemeldet hat. Mehren ich die Angebote, jo können dies felben der „Gef. Welt” als Inſerat zur Veröffentlihung übergeben werden, — — — ENDEN TONER — ‚werden fann. von Stiegli, und Kanarienvogel“. Die Schrift iſt als h Bogelihug und habereien zu Dortmund. J— Es ſollte mid) freuen, wenn ſich die betreffenden Liebhaber für den Vorſchlag intereſſieren würden, da hier— Züchter manch wertvoller Dienſt geleiſtet A. Krabbe, Maſchinenfabrikant, Anklam. Beitrag zur Fortpflanzungsfähigkeit der Baſtarde. durd dem Meinen in Heft 11 Jahrg. 1919 der Gef. Welt geſchilderten Baſtard Grauedeljänger>Girligfanarie ſetzte ich im Früh— jahr 1916 mit einem gelben Kanarienweibhen zujammen, deilen drei Gelege ſtets unbefruchtet waren. Als nun beim Graugirlisbaitard Anfang Juli die Maufer begann, gab ih das Weibchen einem Stieglitz; dieſe bradten num die vierte Brut von drei ſchönen Bajtarden glücklich hoch, Wieder— ‚holte Zuchtverfuche des Baftards mit gejhedter Seiferthenne ergaben im Sahre 1919 ebenfalls vier unbefruchtete Gelege, auch die erfte Brut in diefem Frühjahr war ohne Erfolg. Der Bajtard zeigte ſich jehr brünftig, auch jah ich zahlreiche Begattungen; zweifellos wäre das Männchen ein guter Heckvogel, da es ſein Weibchen ſowie einen jungen Hänfling fleißig fütterte. Es ſcheinen eben viele Baſtarde doch nicht fortpflanzungsfähig zu ſein. Sultus Wohlfarth, Eberſtadt b. Weinsberg. Sprechſaal. (Steht den Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) Anfrage an Vogelliebhaber Hannovers: Mer ‚von den Vogelliebhabern Hannovers ijt bereit zur Grüne dung einer Vereinigung von Vogelfreunden? Der Zweck dieſer Vereinigung wäre: Beſprechung ornithologiicher Fragen und von Fragen über die Haltung gefangener Vögel, ſowie Verauſtaltung gemeinſamer Spaziergänge zur Beobachtung der Vögel. Die nötigen Vorarbeiten würde ich gern übers nehmen. Von 7Y2 Uhr abends an bin ic) jtetS zu iprechen. Heinrich Schnetter, Hannover, Weißekreuzſtraße 21 Durch Zufall fam ih in den Beſitz, einer für Vogel— freunde jehr wichtigen Arbeit: Klatt, „Uber den Bajtard Differtation im Sahre 1901 bei der hiefigen Univerſität vorgelegt worden und bei Wilhelm Engelmann (Leipzig) gedrudt. Auf 60 Seiten bringt der Verfaſſer eine genaue Yufitellung der Geftederfärbung der Baftarde, über den Bau des Sfeletts ufw. Die Züchtung jelbjt wird darin nicht beiprochen. Liebhabern jtelle ich das Heft gegen Porto— erjaß gern auf einige Tage zur Verfügung. Walter Barth, Göttingen, Zindelitraße 6. Umfrage Mit Studien über die Verbreitung mander Tierarten beſchäftigt, richte ih an unfere Leſer die Bitte um Nachrichten über das frühere und jegige Vorkommen in Deutſchland von Wildfaße, alte Raubs fäuger, Nachtigall, Wafjeramjel, Wacholderdroffel, Würger- arten, Ortolan, Kreuzſchnabel, Elfter, Tannenhäher, Kolkrabe, Brutpläße der Wacholderdroſſel in Weftdeutichland, Wiede— hopf, Eisvogel, Blaurafe, Nachtſchwalbe, Schwarzipedt, Eulen, Raub:, Sumpf- und Waffervögel, Wachtel, Haſelhuhn, Hohl und Zurteltaube, ferner Schlangen (Streuzotter), Schildkröte, Kreuze, Wechjel-, Geburtshelferfröte, Springs und Moorfroſch, Moldarıen. — Ferner bitteih um Wirbel- tier=, bejonders Vogelbeobahtungen aller Art für meine „HejlensFauna” aus ganz Heilen — Preiltaat Heffen, Kurheilen, Nafjau, Walded, Mainz, Rheingebiet von Mannheim bis Bonn, ſüdliches Weſtfalen, Hannover, weſtliches Thüringen. Werner Sunkel, Marburg (9.), Tr. Str. 55. Aus den Bereinen. Älteſter Verein „Kanaria“, Verein für Kangrienzucht, andere naturwiſſenſchaſtliche Lieb— Unſere Monatsverſammlungen finden ſtets am 1. Sonntag im Monat, abends 8 Uhr, im Reinoldushof, Wißſtraße 17, ftatt und find Gönner und Vogelfreunde gern willfommen. Nächte Verfammlung am 4, Juli. Mar Petzold, 1. Säriftführer, Dortmund, Bornſtraße 9. Berein der Bogelliebhaber zu Kübel. Verſammlung am 6. Juni 1920 im PVereinslofal „Geertz' Nejtaurant”, - Untertrave 106. Tagesordnung: 1. Verlefen des Pro— AN STRREN Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Redaftionsbrieffaften. Ya ya BEP Le MEB 3 1 103 tofolls; 2. Vortrag; 3. Verſchiedenes. Durch Krankheit war der Vorfibende, Herr N. Strehlfe, verhindert, die Verſammlung zu leiten, deshalb wurde diejelbe vom 2. Vorz figenden um 81 Uhr eröffnet. Zu Punkt 1 wurde das legte Protokoll verlefen und einjtimmig angenommen. Zu Punkt 2 hielt Herr Robert Steinhagen einen längeren Vortrag über Brämiterung von Sing= und Ziervögeln, Sarben- und Gejftaltsfanarien, Baitarden und Waldvögeln (bunte Abteilung). Die Prämiterung tit als Zahleniyitem bis 100 Punkte gedaht und foll bei 1 bis 30 Runften 3. Preis, bei 31—50 Punkten 2. Preis und 51—100 Punkten 1. Preis vergeben werden. Da bisher in Norddeutichland bei der bunten Abteilung nicht nad Punkten prämttert worden ift, jo wurde der Vortrag von den Mitgliedern als ſehr gut befunden, und joll dies Prämtierungsivftem als Antrag zum Verbandstage des Nord-Weſtdeutſchen Kanarienverbandes, Sit Hamburg, ge: ftellt werden; auch wurde einftimmig beſchloſſen, auf unfern Ausſiellungen nach dem Zahlenſyſtem prämiieren zu laſſen. Zu Punkt 3 teilte Herr Nobert Steinhagen mit, daß der 1. Vorligende des Nord-Weſtdeutſchen Stanarienverbandes, Herr Harders Altona), feinen Poſten leider niedergelegt bat. Zuſchriften und Anträge find deshalb an Herrn Oppermann (Hamburg) bis zum 1. Juli eimzujenden. Als Ausftellungslofal für unjere vom 12.—14. Februar 1921 ftattfindende Vogelausitellung wurde der große Saal im „Zurnerheim“ jichergeitellt. Ferner wurde beichlojjen, zu den Derlammlungen Vögel mitzubringen, die prämtiert und beiprochen werden jollen, damit den jungen Mitgliedern Gelegenheit gegeben wird, an lebenden Vögeln zu lernen. Zum Schluß wurde beantragt, in der nächſten Verſamm— lung auf die Tagesordnung zu jegen: Bewilligung eines Wanderpreijes für Lübeck. % A. Adolf Steinhagen. Herrn E. B., Hamborn. Die Samen, von denen Pros ben vorlagen, find anſchei— nend von guter Beichaffen- heit. Möglich ift, daß ih darunter auch Samen befinden, welche ſchon fehr alt find und aus der Zeit vor dem Kriege ftammen. Solche meift verdorbenen Samen können, wenn die Wögel fie freſſen, Ihädlich wirken. Die ſchwarzen Körner find aniheinend Rapsſamen oder Samen eines ähnlichen Gewädhies, jedenfalls nit Rübjen. — Der etwas magere Stiegli iſt infolge von Darmentzündung eingegangen. Wenn die andern Vögel unter denfelben Krankheitserſchei— nungen und unter denjelben Umftänden eingegangen find, fo fönnte mit Recht angenommen werden, daß dtejelbe Erkrankungsurſache vorliegt. Dieſe in der Beichaffenheit des Futters zu fuchen, liegt nabe. Herrn DO. F, Augsburg. So ehr merkwürdig wäre es nicht, daß die drei Vögel, welhe unter gleichen Um— ftänden gehalten und im großen und ganzen mit denfelben Nähritoffen gefüttert wurden, unter denjelben Umftänden erkrankten. &s liegt bei allen dreien diefelbe Urſache vor. Vorgebeugt kann diefer Grfranfung nur durch aufmerk— ſames Beobachten und Feſtſtellen des Ernährungszuſtandes werden. Geſchieht das, jo wird es beſonders, wenn das— jelbe zu gleicher Zeit bei drei Vögeln beobachtet wird, jeden⸗ falls dem Pfleger auffallen, daß das Gewicht der Vögel fich ftändig nach unten von dem Normalgewicht entfernt. Sutterveränderung hat dann ftattzufinden, und häufig wird der ſchon leicht erfranfte Vogel noch gerettet. - Herrn Prof. Dr. P., Wien; Herrn 9. ©., Hannover; Herrn W. ©., Roßdorf (Nhöngebirge); Herrn W. G. Hannover; Herrn A. St., Lübeck; Herrn 9: B., Witten⸗ berge; Herrn A. T., Hannover: Beiträge dankend erhalten. Herrn 9. 2., Bielefeld. Der an den Frageſteller ge= richtete Brief ift mit der Aufichrift „Welcher von mehreren 2 zurücgefonmen. Herrn B. P., Seifhennersdorf. Die Singdrofjel war ein Männchen. Sie ift infolge von Darmkatarrh einge: gangen. Ferner litt fie an Knochenweiche. Kiſige u. berätichniten 1Heckbauer, 2 teil. 27-84-40 cm. 15.—. 1Flugb. m. Holzſchubk. 45-60-70 cm #56. verfauft Schellenberger, Leipzig, 347] Melanchthonſtraße 1, II. 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Zebraiinfen und Möwchen. [363 A. Krabbe, Anklam, Demminer6tr.10, Tauſche Dr. Ruß’ Vogelzuchtbuch 1907 und Gef. Welt 1902 geb. gegen Finkenkäfig. [364 9. Barnıe, Osnabrück, Lotterfir. 119, Brehms Tierleben, 3 Bd., illuſtr. Volks- und Schulausgabe 1885 ſowie Dr. Karl Ruß: „Vögel der Heimat‘/mitfarbigen Abbildungen preiswert abzugeben. [365 Wilhelm Lintberger, Caſſel (Heſſen), Uhlandftraße 19. Gef. Wel 1881, 1882, 1889 zu kaufen gejucht. [366 Paul Engel, Tilfit, Angerpromenade5. Inſerate für das am 15. Juli 1920 zur Aus» gabe gelangende Hejt 14 der „Gef. Welt” erbitten bis 9. Juli früh. Naumann, Vögel alle Ausgaben, [867 ornithologifche Schriften jedes Alter⸗ Buchhändler Friedrich in Radegaſt (Anhalt), Forderung bitte zu nennen. Bereinigung der Liebhaber einheimifcher Stubenbögel fü Saarbrüden. Vereinsfigungen immer jeben | Sonntag im Monat (nachmittags 3 Bereinslofal bei Herrn Hermann Jun Saarbrüden III, Mainzer Straße 44 Gäfte find mwillfommen. 8 Zacob Weigel, Schriftführer, Raffierer. “ Aytiauaii her Gelegenheitzfaufl WERE Der Kanarienzüchter, Zeitſchrift für Bucht und Pflege des Harzer Kanarienbogels, Jahrg. 1888—1901 in 3 Halbleinenbände gebund, auf. A 50.—. Ornithologiſche Monatsichrift, herausgegeben vom Vogel— > ſchutzverein, 1897—1909, gebun». in Halbleinen mit Geldtitel, #4 130.—. Dasfelbe 1912—1914 in Drig.-Ganzleinenband, A 36.—. Journal für DOrnithologie, herausgegeben von Dr. Jean Cabanis, Jahrg. 1—16, broſch. zuſ. 4 200.—. Drnithologifches Jahrbuch von Tſchuſi zu Schmidhofen, 1909— 11, in Halbleinen zuf. M 36.—. Dr. Cabanis, Erinnerungsichrift 1 an die 7. Zahresverfammlung der Deutihen Ornithologiichen Gejelicaft. Mit Lol. Tafeln A 5.—. Dtto Finſch, Die Papageien. Mit 6 ol. Tafeln und einer Karte, 3 Bände in ff. Halbleder (fehr felten) #4 150.—. Kloß, Die Amazonenpapageien. Mit 8 Abb., in Halbleinen m. Goldtitel 4 2.—. Adolf und Karl Müller, Tiere der Heimat, Band 2 (Wefen und Wandel der Vögel), ohne Aquarelle, art. 4 3.—. Naumann, Naturgejchichte der Vögel), Bd. 1,1. (Droffeln), broſch. M 6.—, Bd. 10 (Enten), ungeb. # 19.—., Nehrling, Die nordamerikanifhe Vogelwelt. Mit 36 Yarbentafeln in Quartformat, Halbleder, etwas bejchädigt, jehr jelten, #4 150.—. Radde, 3 Ornis Caucasiea. Mit 26 Tafeln und einer Karte in feinem Halbleder⸗ band M 100.—. Palacky, Verbreitung der Vögel auf ber Erde, brojch. M 3.60. Ruß, Der Graupapagei. Mit 1 Aquarell und 3 Holzjchnitten im Text, Halbleinen mit Goldtitel A2.—. Ruß, Die Amazonenpapageien, Mit 7 Tafeln in Schwarzdrud und 3 Holzſchnitten, ſechſte Aufl. Farben⸗ tafel fehlt), Halbleinen mit Goldtitel 4 1.50. C. Schinke, Die Faſanen⸗ zucht in ihrem ganzen Umfange A 1.50. €. Schinke, Die Truthühner oder Puten # 1.50. Schuſter, Der Papageienfreund, Halbleinen mit Gold— titel M 2.—. Verfand nur gegen Nachnahme. Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg (Mar Kretihmann) i Die im vorigen Heft angebotenen, hier nicht mehr angebotenen Bücher find verkauft! 1872, 1873, 1877, Porto zu Laften des Empfängers. Im unterzeichneten Verlage erichien und ift durch jede Buchhandlung oder gegen vorherige Einiendung des Betrages direkt vom Verlage zu beziehen: Dr. Karl Ruß’ Vogel- Zuchtbucd Ein Handbuch für Züchter von Stubenvögeln von Karl Tleunzig. Dritte, gänzlich neubearbeitete und vermehrte Auflage. mit 210 Bildern im Text und 4 Tafeln in Sarbendruck. Preis: Geheftet Mk. 7.20, elegant gebunden Mk. 9.90. - Zuzügl.20°/, Teurungszuschlag u. 114% Umsatzsteuer. Creuß’fche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg. ’ ⸗ ERTTTTELSERLTULTITT LITT] Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neu nzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigen 8 Berlag ber Ereug’fhen Verlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. Jahrgang XLIX. Heft 14. 15. Juli 1920. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u. 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Ginzelpreis des Beftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer müſſen bis fpätelteng Freit1g früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchlielzlich nferatiteuer berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchhbandlung (M. Bretſcehmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Allerhand Siebhabererinnerungen. Von Ernst Holgthiem, Berlin-Stegliß. ESchluß.) (Nachdruck verboten.) Sy oben erwähnte Amſel ift Anfang Januar ge- fangen. Obwohl fie nach Färbung und Beinen zu ſchließen jchon ein ziemlich alter Vogel jein muB, iſt das Tier nach kaum vierwöchiger Gefangenichaft fo ruhig, wie ein fchon jahrelang gefäfigter Vogel; man fann vor ihrem Käfig ftehen, ohne daß fie dadurch aufgeregt wird, ich fann ohne weiteres in den Käfig langen, ohne dab fie unruhig wird oder gar zu toben anfängt. Anfang Februar hat fie zu fingen begonnen — halblaut — und jingt jeit diejer Beit ftändig vormittags und abends fleißig, auch wenn wir uns in dem Zimmer aufhalten. Zum Teil möchte ich diefe Zahmheit auf die von mir bei Frijchfängen (und jcheuen Vögeln) an- gewendete Methode des Eingewöhneng zurücdjühren. Der Käfig, am beiten ein der Größe des Vogels entjprechender, nicht zu großer Kijtenfäfig, wird vorn dicht mit Tannenzweigen durchflochten, — iſt's ein offener Käfig, dann natürlich auch die Seitenwände —, fo daß der Vogel wie hinter einem dichten grünen Borhang fist. Im Laufe der Zeit fallen die Nadeln ganz allmählich ab, daS Tannengeflecht wird nach und nach immer Lichter und durchlichtiger. Der Vogel merkt dies kaum und gewöhnt jich jo immer mehr und mehr an jeine Umgebung. Sch Habe dies zuerſt mal. bei, einem überaus icheuen Hänfling erprobt, den ich vor Jahren von - meinem Bater erhielt. Der Vogel, gleichgültig ob im Einzel- oder Gejellichaftsfäfig, wußte ſich, ſobald ein Menjch im Zimmer war, vor Angſt nicht zu laſſen. Vater hatte ihn nur fingen hören, wenn er ſich in einem anderen Zimmer befand und fich dort ganz ruhig verhielt. Wegen diejer Scheuheit mochte er den Vogel, obwohl er gejanglich vorzüglid war, nicht länger halten und fehicte ihn mir. Nach’ un- gefähr 1/, Sahr war diejer Hänfling bei mir jo Poſtſcheckamt: Berlir 34687. fernfprecber: 1323, zahm geworden, wie man es bei Hänflingen nur jelten findet und wie ich es vorher nur einmal jchon und allerdings in noch höherem Maße bei einem ſolchen erlebt habe, den ich 1594 während meiner landwirtjchaftlichen Tätigkeit gefangen, und der erjt mir, dann meinem Vater ſechs Jahre lang durch uner nüdlichen nnd ſehr guten Gejang die einfache Pflege dankte. Der Vogel ftand feinerzeit auf mein:m Schreibtijch, und wenn ich vom Felde heim- kommend neben ihm meinen Slaffee tranf, jang er — unm‘ttelbar vor mir ftehend — jein jchönes ange- nehmes Lied. Ich habe nie wieder einen jo zahmen Hän:ling bejeffen und hätte mich auch nie von ihm getreint; Doch mein Vater, dem ich den Vogel vor- übernehend in Penſion gegeben hatte, hatte ihn im kurzer Zeit ebenjo lieb gewonnen, und jo blieb er doch weni jitensin der Familie, auch konnte ich ihn ja Sonn- tags, wenn ich meine Eltern bejuchte, jehen und hören, ‚big er durch einen unglüclichen Zufall ums Leben fa. Bald nach Ausbruch des Krieges erhielt ich von meinem ſchon mehrfach erwähnten Freunde 2,1 Stieg- litzbͤſtarde nebſt den Eltern. Wie die meijten Ba— ſtaͤrde waren es überaus fleikige Sänger, meiner Sax: leider zu unermüdlich und zu laut, jo daß ich fie wieder weitergeben mußte. Ich tat es nicht gern, denn das eine Männchen brachte den Buchfinfen- ſchlag (Reitzug?) täufchend ähnlich und fait jo laut wie ein Buchfink ſehr oft, das zweite Männchen bracyte ihn wohl auch, aber nicht jo. laut und rein, die etzten zwei Silben ſchenkte es fich meijt. Aber nicht nur dieſe, fondern auch der Vater brachte und bringt auch noch jetzt — allerdings nicht mehr häufig — ven Buchfinfenfchlag in jeinen Gejang einge- flochten. Gelernt haben die Vögel dies während der Bruizeit. Mein Freund, der häufiger Stieglitzbaſtarde gezogen, hatte den Käfig an einem gejchügten Platz auf dem von einem großen Objtgarten begrenzten Hof des elterlichen Grumdjtücs hängen. In Diejem Garten niftet faſt alljährlich auch ein Pärchen Buch— 106 finfen, der „Vorfchläger“ hatte ihm aljo weder Futter noch Arbeit gefoftet. Daß die Bajtarde den Buch— finfen nachahmten, wäre ja ſchließlich nicht jo etwas befonders Erwähnenswertes, denn auch junge Gtieg- lige lernen bekanntlich die Gejänge anderer Vögel nachpfeifen, aber daß auch ein alter Stieglig ſich den Buchfinkenſchlag noch zu eigen gemacht, dürfte wohl jeltener vorfommen. Als Kurioſum möchte ich zum Schluß noch eine Hecke meines Freundes erwähnen, in der er einen Stieglig mit ſage und ſchreibe vier Kanarienweibchen gepaart hatte. Sämtliche fünf Vögel befanden ſich zujammen in einem nur etwa 75%X40x40), cm großen Käfig. Die Nijtkäftchen waren an dem bier Eden außen angebracht. Alle vier Weibchen brachten Junge groß (im ganzen 16 Stüc), an deren Füt— terung jich der Stiegliß fleikig beteiligte, der während der ganzen Brutdauer nicht aus dem Käfig entfernt zu werden brauchte, Der Stieglitz — ein von Stanarien aufgezogener Bogel — und drei Sanarienweibchen Waren, ohne bejonders eine Hecke zu beabjichtigen, im Frühjahr 1909 in den Käfig gelegt und erſt, als mein Freund jah, daß die Weibchen Federn ujw. in die Eden trugen, bot er ihnen Niftgelegenheit. Dieje drei Weibchen brüteten zweimal und während der zweiten Brut wurde noch ein viertes Weibchen eingeworfen. Manch Baftardzüchter, der troß größter An— ftrengungen weniger Erfolg hat, wird diejen ulüc- licheren wohl beneiden und um jo mehr noch, wenn er hört, daß mein Freund fi in diejer Beziehung nicht die geringfte Mühe macht. Er gibt die Bögel einfach zufammen und überläßt ſie fich ſelbſt. Hiermit will ich ſchließen. Es ijt mehr ge- worden, als beabjichtigt war; aber wie beim Ejjen der Appetit fommt, jo drängen fi) beim Durch— blättern der Notizen und beim Schreiben immer wieder noch andere Erinnerungen auf, die man dann nicht für ſich behalten fann. Hoffentlic) fommen für uns alle und damit auch für unjere Liebhaberei bald befjere Zeiten, damit man wieder mehr neuerleben fann und nicht nur an Erinnerungen zehren muß. Ein Käfigwettbewerb. Von J. Birk, Leipzig. | (Nachdruck verboten.) „Ein mangelhafter Käfig ift ein Kerker \ ein wohleingerichteter eine Wohnung de8 Stubenbogel3.“ U. Brehm. I der Futterfrage hat der Bogelliebhaber jein Augenmerk bejonders auf eine jachgemäße Unterbringung jeiner Lieblinge zu richten, denn eine Wohnung ſollen wir unjeren gefiederten Stuben- genofjen bieten, nicht einen Sterfer. So jagt der alte Brehm, und damit mehr als lange Abhandlungen über diejes Thema jagen fünnen. Wenn wir den Werdegang der Stubenvogelliebhaberei von feinen Anfang, wenigjtens joweit ung die Literatur davon erzählt, bi3 zum heutigen Stand desjelben im Geiſte paffieren lafjen, jo jtoßen wir ſowohl im Punkte Zutterfrage wie in dem der Käfigfrage auf eine Neichhaltigfeit des Stoffes, daß ſich dem Vogellieb— haber jchier unzählige Wege in der Ausübung jeiner Holkthiem, Allerhand Liebhabererinnerungen. — Birk, Ein Käfigwettbewerb. Praxis eröffnen. in der Stubenvogelliebhaberei auf dem rechten Wege, wenn er neben der Liebe zu jeinen gefiederten Stuben- genofjen für diejelben auch ein fühlendes Herz und ein jehendes Auge hat. Nicht der Erfolg allein be- rechtigt zur Bezeichnung als Vogelliebhaber, dieſer ehrenvolle Titel fann nur durch ſachgemäße Pflege und Käfiqung erworben werden; denn füme es nur auf den Gejangserfolg an, jo wären wir gezwungen, " mit all den Anhängern einer jinnlojen, tierquäleri- ſchen Bogelhaltung an einem Tiſche zu ſitzen. Gerade die Käfigung iſt das Gebiet, auf dem noch jehr viel gejündigt wird, troßdem den betreffenden Sündern die Negeln einer praftiichen Käfigung nicht unbekannt find. Nicht von den Marterkäſten, die teilweife noch im Erzgebirge, in Böhmen, in Thüringen ufw. Bogel- bauer genannt werden, ſoll heute die Nede jein, jondern von den Fortjchritten, welche dem Bogellieb- haber einen „Spealfäfig“ immer näher gebracht haben. Das „Ideal“ iſt zwar noch nicht erreicht und wird es wohl auch jchwerlich werden, aber als ziemlich vollfommen fann der heutige Stand der Käfigfrage bezeichnet werden. Um die Schaffung von „Spealtäfigen“ haben fich jchon viele Vereini— gungen, jowie die Käfigindujtrie eifrig bemüht, was wir an der quten Verwendbarkeit des vorhandenen Käfigmaterials einwandfrei fejtitellen können. Der Berein für Vogelkunde, -ſchutz und -Tiebhaberei zu Leipzig, deſſen Mitglieder fich in der Ausübung der edlen Stubenvogelliebhaberei mit den Errungenjchaften der modernen Vogelpflege vertraut zu machen juchten, hielt es für feine Pflicht, einmal Umjchau zu halten, wie weit der Gedante eines „Idealkäfigs“ bei jeinen Mitgliedern Wurzel geschlagen hat. Um einen Überblid zu gewinnen, erfolgte ein „Preisausjchreiben” rejp. ein „Wett- bewerb zur Schaffung eınes Ideal-Weichfreſſerkäfigs“, zu dem nur Mitglieder zugelajjen waren. Als Be— dingung war aufgeitellt, einen gebrauchsfertigen Weich- frejjerfäfig fir Gragmüdengröße zur Schau zu bringen. Da es auch für weitere Kreiſe der Bogellieb- haber von Intereſſe jein dürfte, über den Erfolg rejp. das Ergebnisvorjtehender Beranftaltung etwas Näheres zu erfahren, jo will ich verjuchen, an der Hand der zur Ausjtellung gebrachten Käfige die Vor- und Nachteile eineg Weichfrejferfäfigs zu veranfchaulichen. Bevor ich auf Einzelheiten eingebe, iſt es nötig, über die Bewertungsform jowie die als Gieger hervorgegangenen Käfige Näheres zu bringen. Außer Wettbewerb waren an dem Ausitellungsabend noch verſchiedene Körner- und Weichfrejlerfäfige zur Schau geitellt, 5 Mitglieder hatten ihre Släfige dem Urteil des Preisrichterfollegiums anvertraut. Letzteres jeßte fich aus 2 dem Verein fernftehenden, befannten Leipziger Vogelliebhabern ſowie 2 Mitgliedern zu— jammen, welche von der Berfammlung hierzu ge= wählt wurden. Es waren dies die Herren Seibert und Neumann, die Mitglieder Wild. Diege und Birk. Um dem PBreisrichterfollegium feine Partei— lichkeit zum Vorwurf,machen zu fünnen, mußten die zum Wettbewerb angemeldeten Käfige verpadt, mit einem Kennwort verjehen, an einem bejtimmten Ort und ebenjolcher Zeit abgeliefert werden. Die Be- a Bi, 4 Nr. 14 N Der moderne, zielbewuhte Lieb- haber befindet jich troß der Menge von Irrwegen Birk, Ein Käfigwettbewerb. 107 wertung erforderte die geraume Zeit von 31/, Stunden, aljo nach eigenen Ideen derſelben hergeitellt, welche da ja alle Einzelheiten jeden Käfigs erwogen, ge- in jahrelanger Betätigung der Liebhaberei edler prüft und dementjprechend punftiert werden mußten. Sarkalls gejammelt und num — wurden. Die Bewertung erfolgte nach folgender Skala: faft alle Beteiligten Nichtfachleute, d. h. im —* ah wohl erfahren, aber fonit im Holzfach un- Bi Bewertungs-Skala. gelernte Liebhaber waren, ſo ſind ihre Erzeugniſſe En re N "7 10 Bunkte um fo höher zu bewerten. Alle zur Schau gejtellten . Run e, fugenlos, Reinigung, 5 Käfige zeigten von mehr oder weniger reichlicher Er- RN SEE N ER RR fahrung auf dem Gebiete der modernen Vogelpflege —9— ed San: 10 und was die jich am Wettbewerb beteiligenden Mit- 4, Gitter (Stärke und Entfernung der Gitter: E glieder geichaffen hatten, zeigte von viel Liebe und ER IS CHEN 10 Beritändnis für die gefieverten Lieblinge. Aus dieſem * 5. Sihſtangen (Stärke, Abſtände, praktiſche An— Grunde hatte das Preisrichterkollegium einen ſchwieri— Te 20.07 gen, verantwortungsvollen Stand und mußte deshalb 6. Futtereinrichtung (Geſchirre, Neinlichfeit, all fein Wilfen und Können in den Dienit der guten praftifche Anbringung) - » 2.2... - 20 „ Sade ftellen, um ein halbwegs einmwandfreies, un- F 7. Schubkaſten und Staubleilten. - . . - - 10 parteitjches Urteil fällen zu können. War e3 auch Zuſammen 100 Bunfie jchwer, gerecht zu richten, um jo jchöner war es, auch Die ausgejtellten Käfige waren eigene Fabrikate einmal einer jo guten Sache ehrenamtlich dienen zu der ſich am Wettbewerb beteiligenden Mitglieder, können. Die Ausſteller der prämiierten Käfige waren die Herren: 1. Robert Kühn Käfig „Reform“ Maß 50 em lang, 23 em tief, 29 cm hoch, 1. Preis. 2. Fritz Dtto "n „Natura“ 50 u " 22 " [2 30 " " 2. Preis, 3. Hugo Roje ne Orasmüeenhemm Ess 17,008) 2.8007 88reis 4. Baul Ungebauer „ „rasmüdenheim I! |, 52 u un 27 u .n. 34 u u. lobende Anerkennung. 5.Otto Winkler „ „Schwarzplattl” ara. 0 ben .Ermahnung, Die Bewertung ergab in den verfchiedenen Poſitionen folgende Punktzahlen: Bu vergebenbe Erhaltene Bunt Punkte es a» w ve Bewertungs-Glala. Punkte Meformꝰ —— —J 11 [” „‚Grasmüdenheim 1 „Schmarzplattl‘‘ SE RS DO BED AO REIREN ANAL ING 10 10 10 8 8 10 Ausführung RE fugenlos, Reini— Kung meige Dede) ana sa ce ee 20 18 BEL. 16 15 17 Türs, Futtereinrihtungs- und Schub . POHeNDeri Dunn. - We ae rer: 10 10 8 9 8 6 Gitter (Stärke -und Entfernung der arten 10 10 9 9 8 6 Sitzſtangen (Stärfe, Abſtände, praktische Dnbungune)sare 20 18 16 47 17 11 Suttereinrichtung (Geſchirre, Reinlich— keit, praftiihe Anbringung) » » » - - 20 20 17 17 lit 14 7. Schubfaften und Staubleiften „ . . . 40 40 10 9 8 8 10V I6 €&7 85 81 7 Die Preisträger erhiel- ten zuerfannt; J. Preis: 1 Buch Ruß, „Einheimi- jche Vögel“ mit ent- Iprechender Widmung; 1 Diplom, darſtellend HBaunfönige, Goldhähn- chen, Schwanzmeijen im Winter. II. Preis: 1 Di- plom, darjtellend Stieg- lit, Zeifig, Hänfling, Dompfaff im Frühjahr. III. Breis: 1Diplom, dar- ftellend Nachtigall, Gar- | tengrasmüde, Schmwarz- | plättchen, Gelbipötter im Sommer. Zobende Aner- fennung: 1 Diplon, dar- ftellend Gartenrotſchwanz, Rotkehlchen im Frühjahr. Lobende Erwähnung: 1 Di- plom, darftellend Buchfint beim Net und Girlitz. A x —* —A— “| 108 Sämtliche Diplome entſtammen der künſtleriſchen Hand unſeres Mitglieds Herrn Otto Winkler, der fih ja gleichfalls an der Käfigkonkurrenz beteiligte. Herr Kühn jtiftete feinen I. Preis-Käfig „Reform“ und Herr Dtto feinen II. Preis-Käfig „Natura“ dem Verein, welcher die Gejchente danfend annahm und beide Käfige hierauf unter jeinen Mütgliedern verlofte. Beide Käfige ergaben der Vereinskaſſe einen Gewinn von 65 Mare. Als erwähnenswert halte ich noch, daß der I. Breisträger, Herr Kühn, der Schöpfer des im Handel befindlichen, von der „Ornis“, Freie Bezugs- vereinigung der Vogelliebhaber Deutjchlands in Halle a. ©., vertriebenen Weichjrejjerfüfigs „Neforn- Normal“ ift, ein Beweis mehr, daß er mit Liebe und Verftändnis die Bedürfniije der gefiederten Stubengenofjen mit Erfolg abgelaufcht hat. Wenn ich nun des weiteren nach der Neihenfolge der PBofitionen auf die Einzelheiten der Bor- und Nachteile der prämiterten und bier auch bildlich wiedergegebenen Käfige (j. ©. 107, 109) eingebe, jo tue ich dies unter dem Hinweis, daß ich mit den von mir angeführten Anfichten diejenigen des geſamten Preis- richterkollegiums vertvete. (Fortfegung folgt.) Das Rotkehlden! Erzählt im Verein der Liebhaber einheimiicher Vögel in Berlin von Otto Leuſchner. Nachdruck verboten.) ») auch einmal. für unſere ſchönen Bereinsabende etwas beizutragen, will ich, mir geitatten, Ihnen von einem VBögelchen zu „erzählen, das Ihnen allen gewiß mehr oder weniger befannt ilt, aber immer wieder joviel Neues und LUnterhal- tendes bietet, daß es fich gewiß verlohnt, einen Abend damit auszufüllen. x Stein Fremder iſt uns das Notkehlchen, Diejes liebliche Bögelchen unferer Heimat, es fommt überall in deutjchen Landen vor und verläßt uns aud) im Winter nicht ganz, jtreift dann mit Meijen und andern Kleinvögeln, die dem rauhen Winter Troß bieten, umher, und kommt auch jo in die nächite Nähe-menjchlicher Behaufungen, es ijt ein Gaft unferer Winterfutterpläge am Fenſter und Balkon. Hier gerät e8 dann häufig in Gefangenjchaft, am meiiten aber wird es, als junger Vogel im Herbit zur Zug- zeit gefangen, wenn es ſich in Scharen in unjern Väldern jammelt oder im Frühjahr, kurz nach feiner Ankunft. Man fängt es mit Schlagfäfigen, Netzen, Sprenfeln und auch mit den verpönten Leimruten. Sch wollte es auch einmal mit dem fogen. Stechen verjuchen, wie ich es beim Gelbſpötter ſchon mit Erfolg gejehen habe, aber das Rotkehlchen merkte die Abjicht und verschwand laut ſchimpfend, um nicht mehr zu erjcheinen. 2 Drei hervoritechende Eigenjchaften hat dag Not- kehlchen: Es iſt Flug, neugierig und von einem eigenartigen Troß! Klug iſt e8 unendlich. Es findet ſich unglaublich raſch in alle Verhältniffe, ijt bald in jedem Käfig, in jeder Bogeljtube „zu Haufe“, hat bald den Stand der Mehlwurmtifte heraus ujw., furzum, benimmt fich faft vom erjten Tage der Ge— fangenjchaft jo, als ob es nie die Freiheit gekannt Birk, Ein Kafigwellbewerb = Leuſchner, Das Rotkehlchen! hätte. Dieſe kluge Anpaſſungsfähigkeit iſt es wohl zum großen Teile neben der anmutigen Geſtalt, die das Rotkehlchen zu einem allgemeinen Volksliebling gemacht hat. Neben Zeiſig, Stieglitz, Hänfling und Fink findet ſich das Rotkehlchen als lieber Haus— freund und Freudeſpender auch beim einfachen Manne. Die zweite Tugend, ja meine Damen, die Neu- gierde iſt bei unjerm Notfehlchen wirklich eine Tugend, fann wahrhaftig den griesgrämlichjten Beifi- Kein Winkel iſt mijten in heiterjte Laune verjeßen. jicher, er wird revidiert, fein Behälter, er wird ob jeines Inhalts unterjucht, und was daran hindert, wird „mit Schwung” hinausbefördert. holt nicht nur aus der Kaffeetaſſe Frühftückrejte, ex Notfehlchen befördert auch Streichhölzer und Bigarettenftummel . aus der tiefſten Tiefe des Ajchenbechers. ihn bald entdeckt und macht ihm einen Beſuch, um interejjtert zu beäugen, mit welchen Leckerbiſſen fein Tiſch gedeckt ift. Zur Neugierde gejellt fich dann noch jo nebenbei ein allerliebites jpielerijches Talent. Mein lettes Rotkehlchen ſpielte z.B. gern mit einer Storallenperle, die e8 aufhob, damit auf die Gardinen- ſtange flog und von dort fallen ließ, um ihr bliges- ſchnell nachzueilen und das Spiel von neuem zu be— ginnen.. Da liegt auf dem Tiſch der Reſt eines Schieferjtiftes, ein Spielzeug meines Jüngſten, Rot— fehlchen verjucht ihn fortzunehinen, es gelingt nur bald und die poſſierlichen Sprünge, die es macht, um den Stift nicht auf jeine Zehen fallen zu lafjen, machten mich jedesmal herzlich lachen. Sch vergnüge mich allabendlich damit, meinem Rotkehlchen ein Shäl- den mit Waſſer auf den Tijch zu Stellen, damit es ein Bad nehme. Kaum gejchehen, ilt der kleine Ge— jelle jhon da. Elegant jchwingt er jich heran. Doch halt! Die Eleine Schale jteht auf einer Nicelplatte, die jein Spiegelbild wiedergibt. Ein Nebenbuhler? Lang aufgereckt wird der Gegner im Spiegel hin und ber beguet und faſt jchien es, als wollte mein Rotkehlchen zum Angriff übergehen — aber nein, es befinnt ich, ſpringt auf den Schalenrand und Schließlich hinein ins friſche, köſtliche Naß! Darin ſtolziert es zunächjt mit „kokett gerafftem Röckchen“ umher, bald aber geht die Paddelei los. Erſt der Kopf, dann das Schwänzchen, und dann badet ſich Rotkehlchen ganz plebejiich wie eine Ente und jorgt dafür, dag im weitejten Umfreije alles einen Sprißer oder mehrere abbefommt. Mein Junge reißt beim Zuſehen immer wieder riejengroß die Augen auf, und e3 jteht jedesmal in feinem Gefichtehen ein fo jon- derbares Gemijch von Staunen und Freude, daß ich jchon um deswillen dem Notfehlchen jein allabend- liches Bad gönnen würde. Nach dem Bade gibt eg einige Mehlwürmer, die es franf und frei aus der Hand nimmt, und dann jet es ſich nach beemdeter forgfältigfter Toilette leije auf den mir zunächjt ſtehenden Seſſel — und fingt! lich der Augenblicke jchönfter! Die Plaudermäulchen meiner Kinder verjtummen, auch meine Frau, Die fein Vogelfreund im eigentlichen Sinne ift, hört lächelnd und verträumt zu. Im ganzen Gemach liegt feierliche Stille, durch die Rotkehlchens halblautes, liebliches Lied um jo wonniger zu Ohren und Herzen geht! Kommt ein neuer gefiederter Hausgenofje, Rotkehlchen hat Das ift num freis Und damit wäre ich ſchon bet der dritten Eigen- ſchaft unjeres Vögelchens. Rotkehlchen kann ein arger Trotzkopf fein und kann dann den Liebhaber, der nur Wert auf vollen Gejang legt, auf eine jehr harte Probe jtellen! Sagt ihm der Platz des Käfigs cht zu oder ftören oft ſchwer zu ergründende Um— ände — wer fennt ich aus in jolchem Kleinen Eigenfinn? — dann fingt es überhaupt nicht oder jahraus, jahrein nur leije. Dabei fann der mit einer wiſſen Feierlichkeit vorgetragene, melodijche Gejang eine Lautſtärke erreichen, die direkt überraſcht. Leider find folche Sänger nicht allzu häufig, Nur wenige don denen, die ich fäfigte, Haben fich als ſog. Wipfel- fänger ausgezeichnet, meiſtens brachten ſie es über das bekannte leiſe Liedchen nicht hinaus, ein einziges ‚hatte einen wirklich jehr lauten Gejang. Das Tierchen beherbergte ich damals in einem ziemlich großen Kiſtenkäfig eigener Kon— ſtruktion. Der Käfig Stand auf einem Schrant, on wo aus das Rot— fehlchen freien Blick ing —— und durchs Fenſter hatte. Es tat mir leid, daß ich das Tierchen ſchließlich ab— iſt Rotkehlchen des öfte— ren, auch das heute in meinem Beſitz befind- liche fingt nicht laut, aber jein ammutiges Weſen entjchädigt mich vollkommen! Wenn ich ſpät abends ftill noch bei der Arbeit fie und das Rotkehlchen dann Leuſchner, Das Rotkehlchen! — Steinmetz, Meine ornithologiſchen Beobachtungen uſw. 109 16. Mai. Das eine Rotkopfwürgerpärchen hat auf einer der wenigen Tannen, die hier ſtehen, oben in der Spitze ſein Neſt gebaut. Von dem andern Rotkopfwürger höre ich heute aus dem Geſange auch das Lied des Teichrohrſängers. In einem kleinen Strauche hat ein Gelbſpötter einen Neſtanfang ge— macht. Die Teichrohrſänger im Wallgraben haben ſich, wie die Teichhühner, an einer Stelle zuſammen— gezogen, wo der Graben noch nicht gereinigt und noch mit Schilf und Rohr bewachſen iſt. Das Neun— tötermännchen verfolgt einige Male einige Spatzen, die ſich in jeiner Nähe herumtreiben, und zauft einige ganz gehörig, jo daß dieſe ein lautes Hetergejchrei anftimmen. Das Girligneft it feit geſtern vom Weibchen verlafjen. Das Gelege, das nachher aus vier Eiern bejtand, muß alg verloren bezeichnet werden. Durch die kurz vor dem Einzug der Franzoſen erfolgte Plünderung der fleinen Magazine find it. a. viele Granaten— kopfſchutzkappen, von den Kindern als Fallſchirm benutzt, an den Bäumen hängen geblieben. In dieſen Schutzkappen konnte ich zwei Neſter des grauen Fliegen— ſchnäppers finden. Das eine war durch einige ineinandergeſteckte Schutzkappen, die etwas über der unterſten Klappe hingen, in der ſich das Neſt befand, von oben geſchützt, während das andere Neſt nur durch einige Blätter überdacht war. Letzteres wurde durch ‚Franzöjiiche Sol- daten durch Steinwürfe zeritört. 19. Mai. Heute fann ich ein zweites Nachtt- ſo überaus zart und melodijch jein Liedchen fingt, dann wird’S mir jelt- ſam wohl und weich ums Herz! — * (Schluß folgt.) 5 k Meine ornithologifhen Beoßadhtungen in ; Straßburg 1919. : Don Rudolf Steinmek. 4 Echluß.) Machdruck verboten.) 6. Mai. Nicht weit entfernt von der Stelle, wo ich am 29. April die Rotkopfwürger beobachtete, bemerke ich heute wieder ein Pärchen. Auch von dieſem Pärchen iſt das Männchen ein guter Spötter. - Mit Beitimmtheit fann ich aus dem Gejange Strophen aus dem Liede der Singdrofjel und Dorngrasmüde heraushören. In einem großen aufgeftapelten,. ver- roſteten Drahthaufen, hinter einem Gejchoßforbdedel - finde ich ein fertiges Hausſpatzenneſt, ein zweites iſt angefangen. Die Neſter wurden aber jpäter zerftört. gallenntännchen feſt— jtellen, das ein Weibchen hitzig verfolgt. Auf einer Staftanie baut ein Diftelfinfenweibchen ein Neſt, das aber nicht benugt wird. Das Männchen begleitet fein Weibchen jtändig beim Niftitoffjuchen, hilft aber jelbjt beim Bauen nicht mit. 2. Juni. Flügge Baumläufer. 14. Juni. Auf einer Stopfafazie finde ich in einer Niſche ein Fliegenſchnäpperneſt mit zwei Eiern und einem Sungen. Das Neft enthält als Bauftoffe u. a. einige Tuchfetzen und viele ſchwarze Strumpf- wollfäden. Das Neſt wurde aber jpäter zerjtört. An dem gegenüberliegenden Ufer des Wallgrabens füttern Bachitelzen ihre Sungen. Von Der gelben Bachitelze, die jich öfters hier herumtreibt, konnte ich noch feine Jungen feititellen. Überall fieht man | flügge Vögel. Die jungen Nachtigallen haben eben- falls ihr Neſt verlaffen. Das Veit finde ich erſt jetzt, und zwar ſteht e8 in einem ganz Kleinen Draht— verhau, der zu Übungszweden angelegt war, inzwi- 110 ichen aber durch Unkraut fait vollitändig über- wuchert var. 17. Suni. Auf einer Mfazie finde ich ein Neſt des Grünfinfen. Es enthält drei Eier und ift gut verjtectt angebracht. Das Neft iſt aber jonderbar gebaut. Durch die Nejtwände find nämlich zwei etwa 30 cm lange und 3 cm breite Leinwandſtreifen durchgezogen. Der eine Streifen iſt an dem einen Ende 2 in einen Dorn geſteckt. Diejes Nejt wurde einige Tage ipäter zeritört. Bald darauf fand ich aber einige Bäume weiter wieder ein Grünfinfenneft, vermutlich von demjelben Pärchen. Auch hier war das Neft wieder abnorın gebaut. Außer einigen ganz jchmalen Leinivandftreifchen waren als Bau- ſtoffe noch einige Kleine ſchwarze Stoff- und Spitzen⸗ abfälle benutzt, die dem Neſte ein ſonderbares Aus— ſehen verliehen. 21. Juni. In einer hohlen Akazie hat ein Kohlmeiſenpärchen ſeine Bruthöhle mit Jungen. Das Einflugsloch befindet ſich knapp 1 m hoch. Bis jetzt fand ich am ganzen Wall vierzehn Buchfinkenneſter, davon brachten es aber noch nicht die Hälfte bis zu Jungen; die andern Neſter wurden alle zerjtört. 23. Juni. An der einen Seite des Wallgrabens wird das ganze Schilf und Rohr abgemäht. Da fich hier viele Teichrohrjänger aufhalten, find jeden- fall3 auch viele Bruten zeritört worden. Hinter dem Regenabflußrohr eines Munitionskellers finde ich ein Veit mit flüggen Fliegenſchnäppern. 25. Juni. Durch die jehreienden flüggen Jungen aufmerkſam gemacht, kann ich heute ein drittes Not- fopfwürgerpärchen feſtſtellen. Alle drei Pärchen zogen übrigens ihre Jungen glücklich groß. 1. Suli. Auf dem Seitenajte einer Buche finde ich ein freiitehendes Fliegenjchnäpperneit etwa 5 m hoch, nur durch einige Blätter kaum überdacht, Die unten maſſenhaft herumliegenden Geſchoßkörbe wurden nicht als Niſtplatz benutzt. An dem Abhang des Walles haben Schwarzfehlchen ihre Jungen groß- gegogen. . Suli. Im einem der Pulverhäuschen ſcheinen Amſin ihr Neſt gebaut zu haben, denn ich bemerke öfters die Alten mit. Sutter im Schnabel zu dem offenjtehenden Dachfenjter hineinfliegen. O. Sonjtige Tagebuchnotizen. 1. Januar. Auch diefes Jahr ift dag Not- kehlchen den Winter über hiergeblieben und ift tag- täglich im Holzlager zu jehen. Ab und zu ftattet es auch den Balfong an unjerm Haufe einen Be- juch ab. 15. Januar. Im Garten bemerfe ich jechg Buchfinken, darunter vier Weibchen. 23. Januar. Einige Spatzenmännchen kämpfen erbittert um ein Weibchen. Dasjelbe Schauſpiel beob— achte ich in den nächſten Tagen noch einigemal, 29. Januar. Ein Baumläufer, der von einigen Burjchen verjcheucht wird, fängt an einem andern Baume zu fingen an. 8. Februar (ſehr kalt, eifiger Nordoft). Auf dem Bahnhof vor den Hallen treiben ſich auf den Seleijen Hunderte von Saatkrät hen herum. In den folgenden "Tagen fommen fie jogar in unmittelbare Nähe der Häufer bis furz vor die Haustüren, | Steinmeb, Meine ornithologiihen Beobadhtungen in Straßburg 1919. 21. Februar. jtändig vorgetragenen Buchfinfenjchlag. 22. Februar. Störche Strakburg. 27. Are Aus einer Tanne höre ich gegen Abend bei jtrömendem Regen das erſte Sing drofjellied. 8 März. Im Holzgejchäft gegenüber unſerm Haufe hat fich der Hausrotſchwanz wieder eingeftellt. Es iſt ein altes Männchen mit weißgrauem Kopf und ebenjolchen Flügeln. Auf jedem Flügel fällt I. 0 Morgens gegen 10 Uhr höre ich den erften, allerdings noch zaghaft und unvoll- Heute überfliegen die erjten zwei eine reinweiße Feder bejonders auf. Die Bruft umd die übrigen Teile find von tiefjtem Schwarz. 9. März. Erjter Amfelgefang. Zwei Männchen fingen abwechfelnd. 23. März. An der Eifenbahnbrüce zwei laut „zii“ ſchreiende und fich verfolgende Eisvögel, die ziemlich hoch, über Baumhöhe einander jagen. 4. April. folgt heftig zwei Weibchen. Beide Weibchen be- fehden fich ebenfallS gegenjeitig. . Am nächiten Tage verfolgt das Männchen nur noch ein Weibchen. Das andere ijt nicht mehr zu jehen. 19. April. In den Gärten im Schluthfeld Höre ich die erjte fingende Nachtigall. Auch im Oftwald fann ich heute die erjten Nachtigallen Feititellen. 20. April. Auf einem der Schornfteine der jebigen „Banque de France“ am Broglieplaß hat ein Storchpaar fein Net gebaut. Es ift dies das erſte Storchneit, jeit einigen Jahren wieder in Straßburg. 24. April. In Neudorf höre ich eine Sing- drofjel fajt zwei Stunden lang bejtändig fingen. 28. April. Bon 1/,3—3'/, Uhr ſehr dichter Schneefall. Gegen 3 Uhr fommen aus jüodftlicher Richtung etwa 15 Mauerjegler angeflogen, die ſicht— lich gegen das Unwetter anfämpfen. 1. Mai. Vom Garten her höre ich ein Piepſen wie von jungen Vögeln. Als ich nachjehe, bemerfe ich zwei Kohlmeifen. Das Männchen füttert eifrig fein Weibchen. Diejes bettelte genau wie Sunge be- ſtändig flügelſchlagend um Futter und benahm ſich auch ſonſt genau wie ein junger Vogel. Ein ähn— liches Verhalten beobachtete ich dieſes Jahr auch beim Iltegenſchnapper 3. Mai. Im Schluthfeld Babet ih in einer Pfüse am Wege eine Droſſel. färbte Drofjel habe ich bis jegt noch nicht gejehen. Hauptgefiederfärbung graubräunlich, die ganze Bruft Oben erwähnter Hausrotihwanz ver- Eine wie dieje ge= / tojtrötlich, Schnabel weißgrau. Es ift möglich, daß e3 ein Albino der Schwarzamjel war. 15. Mai. Über der Stadt ziehen ſechs Störche ihre Kreiſe. Beit öfters b>obachten, daß zwei oder mehr Störche über Straßburg freijten. 17. Mat. Diejes Schaufpiel fonnte man in leßter In einem fleinen Gehölz finde ih im Dorngejtrüpp ein Elfternejt mit drei Eiern. Eßs ſteht faum mannshoch, troßdem ift es nicht fo leicht zu finden. ftört. — Sn der Nähe auf dem Boden finde ich ein Neft des Waldlaubſängers. Es enthält ein Ei, Das Neſt ift leicht zu bemerfen, da die dürren Heu— halme, aus denen es Hauptjächlich ‚gebaut iſt, gut Einige Tage jpäter wurde es doch zer- von dem umftehenden grünen Graſe abjtechen. Das Neſt wurde aber nicht benußt. 1. Suni. In einem Eleinen hohlen Pfeiler, der als Edpfojten zum Gartenzaun gehört, in unmittel- barer Nähe des Lofomotivjchuppens hat ein Kohl- meiſenpärchen jein Nejt mit Zungen. An einer etwa 15 mm jtarfen Eiſenſtange, die loje im Pfeiler ftelt und eben noch Raum zum Ducchichlüpfen läßt, Hlettern beide Meiten bis zum Nejt, das jcheinbar ziemlich tief liegt. Die Alten haben aber mit Kohl- meiſen faſt gar feine Ahnlichkeit, jo ſchmutzig find fie vom Durchichlüpfen durch den rußigen, halb— verroſteten Pfeiler geworden. 2.Juni. In der Nähe des Steintores höre ich heute und am folgenden Tage von einer Platane den Gejang des Drojielrohrjängers. Durch dag er- folgte Reinigen des Wallgrabens ijt das Nohr und Schilf erſt einige Zentimeter hoch und bietet folg- lich noch feinen Unterjchlupf. 6. Juni. liegender Sperber mit einem er- beuteten Vogel. Während des Fliegens verſetzt er ihm, da der Vogel in feinen Fängen heftig flattert, einige Schnabelhiebe. 2. Juli. Ein Amfelmännchen wird von zwei Spaten laut jchreiend lange Zeit jehr heftig ver- folgt. Die Amjel nimmt jtetS Reißaus. Kleine Mitteilungen. | Stord und Rind. Es war am 13. Mat d. $., am Htmmelfahrtstage. Vom Elbdeihe aus betrachtete ich das nahe Wiefen- und Weideland, auf dem eine Rinderherde grafte. Ein Teil der Weide war noch überſchwemmt und in dem Waſſer ſah ih einen Storch waten, der einen Froſch nad) dem andern heraufholte und verſchluckte. Ein junges, etwa einjähriges, ſchwarzbuntes Rind näherte ſich dem Wafler und nahm, als der Storch die Wieje betreten wollte, diefem gegenüber eine drohende Stellung ein und ſchickte ſich mit geſenktem Kopfe zum Stoße an. Meiſter Langbein aber wich nicht zurück noch ſeitwärts, ſondern ging alsbald zum Gegenangriff über, als das Rind in ſeiner Kampfſtellung verharrte. Flügelſchlagend und mit vorgeſtrecktem Schnabel drang er auf ſeinen Gegner ein, der offenbar eine ſolche Kühnheit nicht erwartet hatte und mit einigen poſſierlichen Sprüngen ſeitlich Reißaus nahm. Adebar unternahm nun nichts weiter, ſondern ſtolzierte ganz ſelbſtbewußt unter den übrigen weidenden Kühen umber, während der Flüchtling noch geraume Zeit in einiger Entfernung jtand und den Sieger argwöhniſch angloßte. Wittenberge. Hans Paſſig. Albino-Star. Don einem normal gefärbten Zudtpaar Stare, die in einem aufgehängten Kaften an meinem Haufe im Mai 1920 bauten, find zurzeit 4 Junge, wovon 1 Sunges (Weibchen) 3 große weiße Federn im Schwanz hat. Adolf Steinhagen, Lübed. „. Am 13. Mat erwarb ih 1 Gartengrasmüde, dies— jährigen Wildfang, welche ich zu 1,0 Rotkehlchen und 1,0 Baunfönig in ein 0,60>< 0,40 großes Bauer ſetzte. Die Grasmüde fang fhon am andern Morgen. Inzwiſchen babe ich diefen 3 noch 1,0 Waldlaubvogel hinzugetan und alle 4 figen ftändig nebeneinander und am Futternapf. Am 14. Juni nahm ich einem Jungen auf der Straße eine joeben aus dem Neſte geflogene Gartengrasmüde ab, ftopfte fie zunächſt mit friſchen Ameifenetern und tat jte nad einer Stunde zu obigen 4 Vögeln hinzu. Sofort fing die alte Grasmücde an zu fingen und trug dem jungen Vogel Itändig Futter zu. Wohl ebenfo, wie die alte Gras müde ihrer Freude dur den Gejang Ausdrud gab, war aud meine Freude groß und ift es ein Vergnügen zu fehen, welcher Friede unter diejen 5 Lieblingen bejteht. Hannover, 17. Juni 1920, MW. Greite. Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. 111 Aus den Vereinen. Verein der Bogelliebhaber zu Lübeck. Vereinslofal „Geertz' Neftaurant”, Untertrave 105. Der Berbandstag des Nordweitdeutichen Kanarienverbandes, Sit Hamburg, findet am 8. Auguft 1920 im Haufe der Turnerjdaft an der Mauer 55a ftatt. Das Lokal it vom Bahnhof mit der Straßenbahn, Linie 4, direft zu erreihen! Den Ver: bandstag hat dies Jahr obiger Verein übernommen, 3. A: Adolf Steinhagen. , Vereinigung der Liebhaber einheimiiher Stuben- vögel für Saarbrüden. Ausihluß von 5 Mitgliedern. Erhebung einer freiwilligen Spende. Freie Ausiprade. Verfammlungsihluß 6 Uhr. Vereinsſitzungen immer jeden erjten Sonntag im Monat (nahmittags 3 Uhr). Vereins= lofal bei Herrn Imich, Saarbrüden 3, Mainzer Straße 44. Gäſte jederzeit willfommen. 3.4: Merander Schaffner, Schriftführer u. Kaffierer. Anfragen werden an diejer Stelle unentgelt= lih beantwortet. Wird brieflide Antwort ges wünſcht, fo find der Anfrage, außer dem Porto für die Antwort, 2 Marf in bar oder Brief— marfen beizufügen. — Für Unterfuhung einge— gangener Vögel find 2 Mark zu entridhten, des— gleihen 1 Marf und Borto, wenn umgebende brieflide Auskunft gewünſcht wird. Herrn I. M. M., Koburg. Die Geihlehter der Ruß— köpfchen find ſchwierig zu unterſcheiden, die folgenden Kennzeichen, welche für das Weibchen häufig angegeben werden, find unzuverläffig, ſie treffen in einzelnen Fällen zu, ihre VBerallgemeinerung ift nicht berechtigt. Das Weibchen fol Eleiner jein, trüber gefärbt, die fiennabraune Färbung am Kopf dunfler und trüber, der Flügelrand grüner, der Augenring ſchmaler, die Färbung des Auges graugelblich, das Weiß am Grund des Oberichnabels weniger ausges dehnt, der Schnabel ſchwächer; der Kehlfleck Fleiner, mehr gelblih. Anjcheinend baut nur das Weibchen das Neit. Das iſt natürlih ſchwer zu ermitteln, da der Nejtbau ja im Niftfaften vor ſich geht. Selbit das Zerftücdeln des abgeihälten Baſtes oder der Nindenftücen, welche beide eintragen, geht meift im Innern vor fih. — Die geichil- derte Hypertrophie im Federwahstum des Gimpels fommt bei diejer Art häufiger vor. Es iſt fchwer zu jagen, worin fie begründet ilt. Daß das reichliche Verzehren von Mohn damit zufammenhängt, glaube ich nicht. Herrn G. M., Mainz. Der Stieglit iſt einer Magendarmentzündung erlegen, die wahrjcheinlich eine Folge mangelhafter Gingewöhnung ift. Gegen die Qualität der einzelnen Samenarten des Futters, von dem eine Probe beilag, ift nicht3 einzuwenden, wohl aber gegen die Zuſam— menſetzung. Es fehlt eine genügende Menge Mohn- und Spitjamen. Brief iſt alS unbejtellbar zurüdgefommen. Herrn B. Q, Göttingen; Herrn W. W., Hannover; Herrn E. K., Berlin: Beiträge dankend erhalten. Berichtigung, Zum Auffaß unter den „Kleinen Mittellungen” im 14. Heft diefer Zeitfehrift: Der Bund für Vogelſchutz it. 3.1919. Die Frakturſchrift ift nicht von Prof. Brandt (Göttingen) als das eigentliche „Kleid der deutſchen Sprache“ bezeichnet worden, jondern der Verlagsbudhändler G uftav Ruprecht, einer der erjten der heutigen Vorfämpfer der Deutichichrift, hat die Frakturfrage in dem Werk: „Das Kleid der deutfhen Sprade. Unjere Buchſchrift in Gegenwart und Zukunft“ (d. Aufl, Göttingen 1912) ausführlich be= handelt, während Prof. Brandt eine hiſtoriſche Abhand— Yung über „Unjere Schrift” ſchrieb (erihienen zu Göttingen t. 9%. 1911). B. Du. | Futtermittel ]| ' Wehlwürmer 1000 Stüd 18 M. franto u. Verpadung | frei. Nur gegen Voreinjendung auf mein Boftichedlfonto Nr. 6196, Amt Ludmigs- bafen. Nachnahme wirb nicht verfandt. 300) Earl Klaus, Mutterjtadt (Hptbh.) ee ee — Wir offerieren, ſolange Vorrat reicht: Unliverſalfutter,Leckerbiſſen“, ganz erſtklaſſig, Pfd.4 M. Weißwurm Pfd. 13,50 M. Sanarienfutter, bodhfein, Pd. 4 M. MWaldbogelfutter, m. Hanf, fd. aM. Papageifntter, erſtklaſſig, mit Sirbel- nüflen, Bid. 5,50 M. Nein eingetroffen: 1 Posten Seidentwwurmirchrot, — Erſatz für Ameiſeneier, Pfo. 12 [470 D. Waschinski & Co. Biesenthal bei Berlin Boftihedfonto Berlin Nr. 34825 Dogeljutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Bapageien, Weichfreſſer. Lijte 13 gratis. Unfragen nur gegen Nüdporto. [371 W.Göpel, Leipzig, Tröpdfingring 1 Zelephon 14958 Weißwurm (prima) à Pfund 14 A, Poſtk. 125 A. Marotko⸗Hirſe, Hellgelb, a Pfund 3.75 A, Boittolli 33,50 .%. Kanarienfant (Glanz) a Pfund 5,30. «en Poſtkolli 47,50 M. U. Earich II, Waldſee (Bat). Ia Kanarienjaat Bid. 5,50 „%; Hirſe, weiß, Pfb. 5,50.; Hirfe, gelb, Rund 4,20 A; Bapagei- futter mit Erd» und Zirbelniren Pfd. 4,50 A; Miſchfutter Pid. 8,80 4. Bei Anfragen Nüdporto erbeten. [373 Franz Hebach, Vogelfutterhandlung, Kaifersfantern, Hafenftraße 52. „Ornis“ 1917. 1917. Freie Bezugsvereinigung der Vogelliebhaber Deutschlands. Reform - Normal Individuelle Weichfutter nach gütigen Angaben des Heren Apotheter W Jena, Biberah-Riß. Vollſter Naturfutter- erfag mit natürl. Nährſalz und aus den allerbeften Zutaten hergeiteilt. Reform-Normal II, f. Rotkehlchen, Schwarzplatten ufto., Bid. 4.50 4, Reform-Normal III, f. Nacıtigall., Sproſſer, Schana, Vfd. 5.75 M Reforn-NormalV,f. Droſſeln und Stare aller Urt, Bid. 4.50 A Preiſe freibleibend, Elbweißwurm, prima, 1919, Pfo. 14.00 M Ameifenpuppen, Ta, neue Ernte fd. 22,50 A Eberejchenbeeren, abgeitielt, Pd. 3.60 MH Käferſchrot 1918 Bid. 12.00 M Körner - Mifhhfutter für Waldvögel. Hänfling, Fink Bid. 4.00 4 Gimpel, Stieglik, Zeifig „ 4.00 „ Lerche, Wachtel 400.5, Drnis-Blätter für jedes Mitglied frei! Q “ „Ornis-Haus“, Halle a. $. Süpdjtraße Nr. 49. Leiter langjähriger Fachmann ! Unmeldepapiere und Preiöfifte mit Vorwort 1 Mark in Marten. Auf Miſchfutter 5%, Rabatt für Mitglieder. [374 | ah NE debe Imflände I 1 tie ara Aus Rorwegen “| ‚2 Bid. Aneifeneier 2 m fucht Naturfreund Briefwechſel mit { Bid. Inſektenſchrot Büchter von Weberbögeln u. and. Exaten. 1 Bid. Weißwurm 12 ML | 8 8 fowie zwei guterhaltene einfache Weich- | frejfer-Ktiftenfajige mit Borzellannäpfen auf. 20 #4, tadellofen Fangkäfig und Schlagnetz zuſ 15 M. Verpackung frei. | F. Mads, 376] Kriftianin, Seildulsgate 7b. Engelke, | Gef. Welt int 1, ir Forchtenberg b. Dhringen (Württbg.).| zu Faufen gejucht. [377 Paul Engel, Tilfit, —— Bereinigung der Siebhaber einheimifrher Stubenbögel für Saarbrüden. Vereinsfißungen immer jeden erften Sonntag im Monat (nachmittags 3 Uhr). Bereinsiofal bei Herrn Hermann Jurich, Saarbrüden III, Mainzer Straße 44. | Säfte find willfommen. [378 Jacob Weigel, Schriftführer, Raffierer. [o,2 fr Inſerate fir das am 5. Auguſt 1920 zur Aus» gabe gelangende Heft 15 der „Gef. Welt“ erbitten bis 30. Juli früh. INN UNUUUNUNULUUNUN UIID Bitte! In eigenem Intereſſe wollen die pp. Einjender beachten, daß a) alle fiir die Nedaktion der „Gefiederten Welt” beftimmten Zuſchriften (Sprechjanl-Unfragen und -Antivorten uſw.) und Sendungen (tote Bögel) nur an Derrn Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin, Neue Bismarditraße, b) alle Beftellungen auf Abonnements, Inſerate und dergl. Gejchäftliches nur an die Creutz'ſche Berlagsburchhand- fung in Magdeburg zu richten find, — SRLSETERI N TEEEEEESERETZEETEETEEEEETERTERSER NETTER KANU UNINNNNNININIUNIIUNNININUNUUNIUMNUAUUNMEUUNUNUMNN NG Antiuaiiser SLELHENSIE LG BEBZIEIE Ornithologiſche Monatsichrift, Herausgegeben bom Vogel⸗ ichußverein, 1897—1909, gebund, in Halbleinen mit Goldtitel, A 130.—. Dasfelbe 1912—1914 in Drig.-Ganzleinenband, #4 36.—. Journal fir Srnithologie, herausgegeben von Dr. Jean Cabanis, Jahrg. 1—16, broſch. zuſ. #6 200,—. Drnithologifches Jahrbuch von Tſchuſi zu Schmidhoffen, 1909— 11, in Halbleinen zuſ. As6.—. Otto Finſch, Die Papageien. Mit 6 kol. Tafeln u. einer Starte, 3 Bände in ff. Halbleder (jehr felten) „4 150.—. Kloß, Anazonenpapageien. Mit 8 Abb,, in Halbleinen m. Goldtitel #4 2.— Adolf und Karl Müller, Tiere der Heimat, Band 2 (Wefen und Wandel der Vögel), ohne Aquarelle, Kart. „4 3.—. Naumann, Naturgejchichte der VögeN, Bd. 1,1. (Droſſeln), brofch. 6.—, Bd. 10 (Enten), ungeb. „4 19.—. Nehrling, Die nordameritaniihe Vogelwelt. Mit 36 Farbentafeln in, Duartformat, Halbleder, etiwas beſchädigt, jehr felten, #4 150.—. Radde, Ornis Caueasieca. Mit 26 Tafeln und einer Karte in feinen Halbleder« band M 100.—. Ruß, Handbuch für Vogelliebhaber Bd. 2 (Einheimifche Stubenvögel) 4. Aufl. m. 18 Barbentafeln u. 150 Tertbildern, in Halbleinen geb. M 15.—. Nuß, Der Graupapagei. Mit 1 Aquarell u. 3 Holzfchnitten in Tert, Halbleinen mit Goldtitel 42.—. Ruß, Die Amazonenpapageien, Mit 7 Tafeln in Schwargdruf und 3 Holzſchnitten, jechite Aufl. (Farben— tafel fehlt), Halbleinen mit Goldtitel „4 1.60. C. Schinte, Die Truthühner oder Puten 4 1.50./ Schuſter, Der Papageienfreund, Halbleinen mit Goldtitel #0 2.—. N Die Verfand nur gegen Nachnahme. Porto zu Laften des Empfängers. Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg (Mar Kretihmann) Die im borigen Heft angebotenen, hier nicht mehr angebotenen Bücher find verfauft! — — — — — — 0 Gouldsamand. 10 Gebe ab: Kubafinf, nef.,tade Vög. In Tauſch nehme: 1,1gr. Welenſ Joſ. Porzelt, München, Raraftr.3 IE Kaufe 1,1 auch einzeln. (8 Joſ. Porzelt, Minden, Klaraftr Zuchtpärchen Zebrafiuken 381] gejurht. zriedt. See, Frankfurt 0, M, Bahnhofplab 8. “ Wellenfittiche Rärhen) zu Taufen gejucht. Bıraetol 3 mit Preis erbittet Härtel, Li egnih Kaiſerſtraße eg Suche zu faufen: IB. Zebra-od. igerfinfen 383] Oscar Haas, Fabrifant, Lauterbach (Württ.) „Villa Bergfried“, 2,0 jap. Möwch. geſucht evtl. Tauſch gegen 22, andernfalls gebe ab: 0,3 japanische Mötwchen. [384 Reg.-Baumeijter E. Schulz, j Stettin-Neuweftend, Johannesplatz Heelles Tanichangsbott: Sartengrasmüde, laut im Vz gegen Nuͤtzliches. Martin Berge, ———— Suͤdſtraße 326. Briefmarken Sammlung (ca. 1300 Stüch) gegen Farben=, Geſtalts— oder Baftarbfanarien zu vertauichen. [3 Di. Petzold, Dortmund, Uderftr. 3 IL Suche bie Jahrgänge 1899—1901 der Gef, Well, 387] A. Martens, Hafpe, Verkaufe gegen Höchitgebot: 1. Brehms Tierleben, 11 Bbe., 3. Aufl, Zederrüden. 2. Weltall u. Menichheit, 5 Bde., Pradteinband, faft ganz Leber mit Bronzeplatten, wie neu. 3, Kai Wilhelm- Bibel, Prachteinband, Go ſchnitt, 267 Abbildungen. [388 23. Asmufen, Lehrer, Rendsburg, Idſtedtſtraße. Vüſher ertanf Brehms Tierleben, allerneuſte Aufl, ganz neu in Orig.-Ledereinbänden: Band 1,2, 3,11, 12 36 4. Nu’ (Meunz Vogel zuchtbuch, 3. Aufl. 10. — —— Aufl.15.%. Bracdhtfinten, Aufl. 6 Fremdl. Stuben! — Aufl. 12 w Alles in neuen Ort Einbänden, Liebes Ornith, Schrifi (in neuem Ganzlbd.) ı2 #. Müller: Saetangenl; d. Singvögel, Orig.-Ein! AM. 3 Bände: 1910, 11, 12 0 „Gef. Welt“ in schönen neuen Einbänd en & Ban her dulzhen | Yunfer-Jörg-Gtrafe 6. Berantwortlid für die Schriftleitung; Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; Verlag der Creuß’fhen Berlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. für den Anzeigenteil: Franz Wun 1 erlih, Magdeburg, Breiter Be in.) Jg * TE an 1" al DREH abrgang XLIX. . 5. Huguft 1920. Breiter Weg 156. Einiges vom Baumpieper. Don Willy Winter, Hannover. Nahdrud verboten.) Even weniger befannten und feltener gehaltenen Bogel, welcher es wohl wert ift, öfter gehalten 5 zu werden, dem Baumpieper, gelten dieje Zeilen. dJahrelang habe ich dieſen Vogel im Freileben beob— achtet und oft war es mein Wunſch, ihn einmal zu pflegen. Als ich im vorigen Sommer Ameiſenpuppen ſammelte, welche ich mir fajt immer ſelbſt bejorgte, hatte ich wiederholt Gelegenheit, ein gejanglich be— 3 ſonders gutes Stüd zu hören, und ich ſetzte alles daran, Ä i a ſetzte etwas geriebenen Zwieback ſowie etwas Mohn— ſamen hinzu, mengte das Ganze gut durcheinander einen ſolchen Vogel zu erhalten. Im September kam ich dann durch Zufall gleich in den Beſitz von zwei Stücken. Die Vögel waren ſehr abgemagert und ſahen gar nicht gut aus. Es wurde mir ge— ſagt, ſie wollten nicht recht freſſen. Als ich nun damit zu Hauſe anlangte, ſetzte ich ſie in einen Nachtigallenkäfig von 50 cm Länge, 28 cm Breite und 30 em Höhe und gab ihnen einen Teil Mehl- würmer. Über dieje fielen die Pieper her, daß ich Sorge hatte, fie möchten fich an den Würmern über- freſſen. Ich nahm nun Nachtigallenfutter (nach Rauſch), mit zerſchnittenen Mehlwürmern und legte noch ein halbes Dugend Würmer oben auf. Das lebtere war - faum nötig. Denn faum ftand dag Futter im Bauer, ſo fielen fie dariiber her, daß es eine “Freude war, es anzujehen. Ich verjtand es nur nicht, warum die Pieper beim Verkäufer nicht frejien wollten. Es - wurde mir von jenem auch nicht gejagt, was es für Futter gewejen, womit die Pieper gefüttert wurden. - Nur von trodenen Ameijenpuppen redete der Ver— käufer. Als ich fie nun ans Futter gewöhnt hatte, kam ich doch zu der Einficht, daß alle beide in dem feinen Käfig nicht bleiben konnten. Darum fam der eine in einen Käfig gleicher Größe. So konnte icc beide beſſer wieder herausfüttern. Zeitſchrift für Vogelliebbaber. e — — J Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u. 15. jedes Monats zur F Husgabe und kolftet vierteljäbrlib 6.—- Mark. Einzelpreis des Beftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergefpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchlielzlich Jnferatfteuer berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchhbandlung (M. Kretlebmann) in Magdeburg. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFerniprecher: 1323. Wenn Liebe in feinen „Geſammelten Schriften“ jchreibt, „man kann fie in einem Eleinen Käfig halten“, jo ijt damit fein Wiener Finfenfäfig gemeint, denn dazu eignet fich jolcher nicht. Liebe jchreibt über Köfige im gleichen Buche ©. 577—579; „Erprobte Käfige, wovon die fleinfte Nummer 85 cm lang, 50 cm breit und 42 cm hoc iſt“, dies genügt weh! foeben. In einem jolchen Käfig entfalten fie ihren Reiz, ihr ganzes Wejen, dent Liebliche Vögelchen find e8, das haben mir jchon viele betätigt, auch Nictliebhaber jagten mir ſchon, „das find die ſchönſten, Hasen ein nettes Wejen und find jo blank im Ge— fieder“. Es ift in der Tat ein reizender Anblic, die Vögel nach Bachitelzenart im Käfig laufen zu ſehen, wartend, ob e3 einen Mehlwurm gibt. Schwanz- wippend kommen fie und holen den Wurm aus der Hand. Hierbei muß ich fehr aufpafjen. Ich nehme in iede Hand einen Wurm und warte, bis das eine Stuͤck, welches nicht ganz jo dreiſt ilt, ihm verzehrt hat. Der andere läht jich nichts wegnehmen. Machte ich es nicht jo, würden die Würmer alle von dem dreilteren Stüc, welches mir auch ‚außerhalb des Käfige auf die Hand fommt, vertilgt werden. Sc feßte die Pieper nun in einen Drofjelfäfig, 1 m lang, 30 em breit, 40 cm hoch. Aber als ich nun eine Sing- droffel erhielt, mußten fie wieder umziehen. Diesmal in einen Lerchenfäftg 105><30><30 cm. Diejer war num nicht Hoch gemug. Ich baute nun einen neuen Käfig, 106 cm lang, 35 cm breit und 50 cmhod), mit5 Sprung bölgern in der Anordnung, wie die Skizze zeigt. Sprungholz 1 und 2 liegt auf dem Sodel 75 cm auseinander, Sprung- holz Nr. 3 liegt 9 cm höher in der Mitte, 4 und 5 liegt wiederum 9 cm höher in 55cm Entfernung. Da nun die unterjten Hölzer 15 ern hoch Liegen, fönnen die Vögel gut unten laufen, und da fie ſich viel auf dem Boden halten, verjperren die Hölzer den Boden nicht. Als ich die Pieper erhielt, hielt ich fie dem Wefen nach für ein, Paar. Im Januar . .s .3 .l .2 114 begann dann das Stück, welches ich gleich für ein Männchen gehalten, mit dem Gejang, freilich vorerjt noch recht wenig, morgens bei Tagesgrauen und abends, wenn ſchon alle andern Vögel ruhten, etwa fünf Minuten lang. Das war nicht viel, aber ich freute mich doch recht darüber. Anfang Februar be⸗ gann nun auch das mutmaßliche Weibchen mit ſeinem Geſang. Alſo hatte ich doch kein Weibchen. Ich hätte es lieber geſehen, wenn es ein Paar geweſen wäre. Nun ſangen beide recht fleißig vom frühen Morgen bis zum ſpäten Abend, ja noch beim Lampen— ſchein. Ende Februar kam dag eine Stück, Mitte März das andere in die Frühjahrsmauſer, ſangen aber doch unermüdlich weiter. Den Geſang ſelbſt ſchildert Liebe wie folgt in ſeinen leider nicht mehr neu zu habenden Schriften S. 162 ſehr ſchön. Ich laſſe es im Wortlaut folgen: „Der Schlag ſelbſt beginnt mit einer kurzen, zwitſchernden Strophe, der ohne Unterbrechung zwei bis drei quirlich-pfeifende und dann eine trillernde Strophe folgen und die mit vier gezogenen Tönen, wie etwa „dia, dia, dia, dia”, abjchliegt. Dieje letten, ſtark an die Nachtigall erinnernden Laute ſinken im Ton herab und erjterben zulegt. Ganz vorzügliche alte und gute Schläger fügen dem Schlag noch einen Roller an, welchen der Thüringer Waldbewohner das „Schnurren“ nennt. Der Schlag hat einen außerordentlich wohltuenden Charakter: er Elingt wie das Aufjubeln eines jo recht innerlich glücklichen Gemütes.” Dies möchte ich wohl Wort für Wort unterjtreichen. Gerade als ich dieje Zeilen niederjchreibe, fingen Schwarzkopf, Nachtigall, Buchfink und Gartengragmiüce um die Wette. Aus den anderen Zimmern höre ich Singdroffel und Baumpieper, und es wäre mir jchwer, zu jagen, welches der jchönfte Geſang iſt. Der Baumpieper ijt fein Sangesfürjt wie die Nachtigall und andere, aber e3 find herzige Weiſen, und vor allem, wie Ihon erwähnt, hat er ein ſolch reizendes Weſen, das jeder Liebhaber jhägen wird. Am Tage halten ſich die Pieper viel auf den Sprunghölgern auf und fingen auch, wo fie gerade figen, auf dem Boden, auf einem auf den Boden gelegten Stück Torf. oder auf den Sitzſtangen. Aber fliegend habe ich fie noch nicht fingen hören, obwohl jie nur fliegend von einer Sitzſtange zur andern gelangen. Dazu ift wohl der Käfig zu Hein, der Flug zu kurz. Auch laufen fie viel auf den Sitzſtangen entlang. Zur Nacht— ruhe jegen fie jich jtet3 dicht beieinander in eine Käfigede oder hinter ein Stücd Torf, und wenn fie ſich auch einmal anfchreien, als wollten fie ſich beißen, jo kommt es doch nie dazu. Als Futter er- halten fie, wie jchon weiter vorn erwähnt, Nachti- gallenfutter mit etwas geriebenem Zwieback, im be- jonderen Näpfen Mohnfamen. Hirje nehmen fie gar nicht, auch Mohn nur jehr wenig. Dazu pro Stuck und Tag 3—4 Mehlwürmer. Seitdem ich genügend frijche Ameijenpuppen habe, auch dieje, an manchen Tagen nur diefe. Sie baden nur jelten, was mich recht wundert. So befinden fich die Vögel recht wohl. Den Boden habe ich zwei Finger Hoc, mit Treibfand beftreut. Jetzt, Mitte Juni, verſuchte das eine Stück das andere zu treten. Mit einem Halm im Schnabel umläuft es, fenrig fingend, das andere Stüd, Auch zanken fie Jih oftmals, doch bleibt es harmlos. Won einer Minter, Einiges vom Baumpieper. — Birk, Ein Käfigwettbewerb. Nr. 15 ® Beichreibung des Gefieders kann ich abjehen, diefe findet man in jedem Vogelbuche Es ift nun das 25. Jahr, daß ich Vögel mit geringen Unterbrechungen. pflege, und es waren in früheren Jahren zeitweije bis zu 40 Stüd, heute etwa ein Dußend, aber feine teuren Ausländer, nur unfere heimijchen Arten, vom niedlichen Goldhähnchen bis zum Turmfalken, und ich muß gejtehen, daß mir auch manche Art ohne Gejang viel Freude machte. Mir lag es bei diejer Arbeit daran, das Leben und Treiben eines Vogels zu fchildern, der das ganze Interefje feines Pflegers erwect und feithält. FR PER ER. RSG we Ein Käſigwettbewerb. Von J. Birk, Leipzig. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) B— wir die Stubenvogelliebhaberei in den legten 25 Jahren, jo füllt uns ſofort der in diefem Zeitraum gemachte Fortjchritt in bezug auf Fütterung und Käfigung unjerer Stubenvögel wohl- tuend ing Auge Ruß und Rauſch, die tonangeben- den Autoritäten in der Nichtung der modernen Stubenvogelpflege, haben ung wohl den Weg gezeigt, der zum Biel führt; jpeziell was die Käfigung an- betrifft, Hat Rauſch eine Reform derjelben gebracht. Während eigentlich) dag Natürliche auf eine große Bewegungsfreiheit des Vogels Hinweilt, zwingt ung der bejchränfte Raum der menschlichen Wohnung zu ebenjolcher Beichränfung der Wohnung unferer Stuhen- vögel. In dem großen Kreis der Bogelliebhaber haben wir verjchtevene Anhänger dieſer oder jener Fütterungsmethode und ebenjo dieſer oder jener Käfig— größe und -beichaffenheit. Rauſch hat mit erprobtem Liebhaberblid erkannt, dat wir in der Käfigfrage ein Syſtem jchaffen, d. h. die Käfige der betreffenden Bogelart rejp. ihren Eigentümlichkeiten anpafjen müffen, und dies mit Recht. Daß ein Vogel in einem kleinen Käfig fleißiger fingt, ift feine leere Redensart, denn von diejer Beobachtung ausgehend, wurden von den Bogelhaltern früherer Zeiten die Miniaturfäfige, wie im Erzgebirge, Thüringen und Böhmen üblich, ge- Ichaffen und für den ‘Pfleger praftifch gefunden. Was der Vogel bei diefer beengten Bewegungzfrei- feit zu leiden bat, darüber haben fich die Sterfer- meilter der auf dieſe Art gefangen gehaltenen Vögel noch feine Gewiſſensbiſſe gemacht, denn jonft lägen derlet Stäfige längit in der Rumpelkammer ver- gangener Zeiten. Der wahre Vogelliebhaber fieht den Zweck feiner Viebhaberei nicht allein in der ge- janglichen Höchitleiftung feiner gefiederten Stuben- genofjen, jondern ihm jchweben dabei noch höhere Ideale vor. Wenn wir auch allgemein in der Bogel- liebhaberei von dem Grundjag ausgehen, dem Stuben- vogel in der Haltung das Menjchenmöglichite im Natürlichen zu bieten, jo können wir in der Käfige frage bei weitem nicht von einer Anlehnung an die Natur Sprechen. Wollten wir auch in diefem Punkte jtet3 dem Grundjag treu bleiben, jo müßten wir unferen Stubenvögeln ihrer natürlichen Veranlagung entiprechend nur Flugfäfige zur Wohnung anweijen, wobei troßdem von einer natürlichen Bewegungs- freiheit noch immer nicht die Rede jein könnte. Die aa ie ee ——⏑———————————xx ——— —— rei R- Nr. 15 Praxis der Vogelpflege Hat ung indes eines Befjeren belehrt, indem nicht immer in einer veichlichen Be— wegungsfreiheit des Vogels auch dejjen dauerndes Woͤhlbefinden begründet liegt. Darum fönnen wir - mit denjenigen Liebhabern, die dag Wohl und Wehe der gefiederten Stubengenojjen mit dem Auf nach möglichſt großen Käfigen begründen wollen, uns nicht bei allen Vogelarten eins fühlen. Bei allen Körner— und Weichfreſſern, die feine Zugperiode im Frühjahr und Herbſt durchzumachen haben, hat ſich die Parole: „Se größer der Käfig, deſto bejjer für den Vogel“ - einwandfrei bewährt, ausgenommen die Eingewöh- nungszeit, wo ein den Flugdrang hemmender, Eleinerer - Käfig zur Beruhigung des Wildfangs und demzu— - folge leichterer Zutterannahme beiträgt. Dasjelbe gilt auch von der Eingewöhnung aller Weichfutter- freſſer, aber mit dem Unterjchied, daß wir den zur Zugzeit unruhig werdenden Arten für die Dauer in der Größe der Bogelart angepahte Käfige bieten müſſen. Wollten wir bei allen Vogelarten Die Lebens— gewohnheiten derjelben in Betracht ziehen, jo müßten wir zum Beijpiel der Feldlerche einen hohen, zum Auffteigen noch Raum bietenden Käfig anmweilen, was dem Pflegling wohl jchlecht befommen dürfte. Die Praxis hat ung hingegen gezeigt, daß, je niedriger und flacher der Lerchenfäftg ift, um jo beruhigender wirkt derjelbe auf das Ungeſtüm des Wildlings. Dasjelbe iſt auch bei anderen Arten, peziell denen der zarteren Weichfreſſer der Fall, darum müfjen wir die Maße der wirklich praftijchen Weichfrejierkäfige wohl zum Leidwejen des nach Bewequngsfreibeit juchenden Vogels einjchränfen; wijjen wir ja auch, daß nad) Gewöhnung an die bejchränfkten Räumlich— feiten die Gefahr für die Gejundheit und das Wohl- befinden des Bewohners auf das Minimalſte herab- gedrückt ift. Bon diejer in der Praxis voll be- währten Anficht ausgehend, hat ung Rauſch die Maße der Käfige für Weichfreſſer derartig beichnitten, dab das Syſtem Rauſch unter einem ziemlich groben Teil der Liebhaber feine Anhänger gefunden hat. Sp bahnbrehend ſonſt Rauſch in derf Vogellieb- haberei gewirkt hat, in verjchiedenen Punkten hat er fich doch etwas geirrt, was natürlich den Berdienjten desjelben in feinerlei Hinficht Abbruch tun fanır. Trogdem auch ich mich in der Haltung edler Weich- frefjer zu einem der Größe des Bewohners ange- mefjenen, nicht zu großen Käfig befenne, muß ich die Maße der Naufchfäfige als zu Klein ab- lehnen, was wohl von einem großen Teile der Liebhaber gleichfall3 unterjchrieben werden fann. Überhaupt wollen wir bei der Beurteilung der Käfig: maße nicht ftrift nach Zentimetern arbeiten, d. h. was darunter und darüber ift, jet von Übel. Warum ſoll der Gelbfpötter, der doc in der Größe den Grasmüden nicht nachfteht, nun einzig und allein in einem Zweilprungfäfig jich wohlbefinden und ge— janglich befriedigen? Cine Menge ragen ließen ſich bei Beurteilung der Käfige aufwerfen, und eine ebenjolche Menge Anfichten der Liebhaber fümen dabei zutage. Warum? Nun, weil in Punkt Käfi- gung ebenjo viele Wege zum Ziele führen wie im den übrigen Punkten der Liebhaberei; man muß eben bei Beurteilung einer Sahe auch die individuelle Beranlagung des gefiederten Pfleglings mit in Rechnung 9 Birk, Ein Käfigwettbewerb. 115 ſtellen. An den Käfig werden eben nicht nur von jeder Art, ſondern auch teilweiſe von jedem Individuum andere Anſprüche geſtellt. Darum ſoll das vom Preisrichterkollegium über das zur Prämiierung ge— ſtellte Käfigmaterial gefällte Urteil keinesfalls als alleinſeligmachend angeſehen werden, nur dies eine ſei erwähnt, daß ſich das gefällte Urteil auf dem in langjähriger Praxis geſammelten Wiſſen und Können aufgebaut hat. Der Kürze wegen und um eine leichtere Überficht zu gewährleiften, will ich die der Beurteilung unterworfenen Käfige nad) Nummern benennen, und zwar „Neform“ Nr. 1, „Natura“ Jr. 2, „Grasmückenheim II" Nr. 3, „Sragmüden- beim I* Nr. 4 und „Schwarzplattl“ Nr. 5. Gleich- falls ift ftet8 in Erwägung zu ziehen, daß es fich bei allen Käfigen in der Beurteilung um Grasmücken— füfige handelt, alfo auf die Lebensgewohnheiten und Baumpieper. das Benehmen diejer Vögel in der Gefangenjchaft das Hauptgewicht gelegt werden mußte. Wenn jich der geehrte Lejer der Mühe unterzieht, die einzelnen Bofitionen mit der darauf entjallenden Punftjahl zu prüfen, jo wird er als Fachmann dieBor- und Nachteile in einigen Punkten ſelbſt nachprüfen fünnen. Als vorteilhaftes Maß eines Grasmückenkäfigs wurde das der Käfige 1, 2, 5 angejehen, was aud die volle Punktzahl beftätigt, die Käfige 3 und 4 wichen teils in Länge, Tiefe und Höhe etwas von der üb— lichen Form ab, daher nur 3 Punkte. Die Ausführung im allgemeinen, worunter Farbe, Fugenlofigfeit, praktiſche Neinigung, weiche Dede (als jelbjtverjtändlich) fallen, ift im der Braftijch- feit des Käfige ſchon ein jchwerwiegender Faktor, daher die zu weiterem Spielraum Platz gewährende hohe Punktzahl 20. Käfig 1 fam dem deal am nächsten, da neben den ſonſt als jehr gut bezeichneten Einzelheiten auch die weiche Dede jehr praftijch ab- gerundete Nahmenleijten aufwies, ein wejentlicher Vorteil bei dem nächtlichen Toben der Vögel in der Zugzeit. Die Differenz in der Punktzahl der anderen 116 Käfige ergab fich teils durch etwas breitere, weniger abgerundete Nahmenleijten, teils auch durch Auf- weijen fleiner Fugen, die den Krallen der Füße eventuell gefährlich) werden und den Milben als Schlupfwintel dienen fünnen, doch handelte es ſich dabei nur um kleinere Fabrikationsfehler, die erjt baarscharf herangezogen werden mußten, um dem einen Käfig vor den anderen den Vorrang zu fichern. Dem Wohlbefinden des Käfigbewohners dürften durch derlei Kleinigkeiten nur ebenjolche Nachteile entjtehen. Die Verſchlüſſe an den Käfigen (Tür, Futter— einrichtungs- und Schubfaftenverjchluß) waren an allen Käfigen jo ziemlich einwandfrei. Bei 1 wurde der ideale falltürähnliche Verſchluß der Futtereinrichtung hervorhebend gewürdigt, ebenjo die niedrig gehaltene Schubladenflappe, da ein leichtereg Entweichen des Vogels verhindert wird. Bei 2 und 4 wurde das Borhandenjein einer federnden, daher ſelbſtſchließen— den Tür als praftiich anerfannt, vermikt wurde bei allen Käfigen die in der Praxis jich gut bewährende Falltür. Bei 5 mußte das Fehlen jeglichen Ver— ichlufjes bei der Reinigung des anhängenden Futter- erkers entjprechend geitraft werden, da doch dag Vor— handenjein einer Fallklappe an der Seite des Bade- hauſes die Notwendigkeit eines jolchen Verjchluffes von jelbjt ergibt. Schluß folgt.) Das Rotkehlchen! Erzählt im Verein der Liebhaber einheimischer Wögel in Berlin von Otto Leuſchner. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) Bonus „Wipfelſänger“ hat man den laut- fingenden Rotkehlchen deshalb zugelegt, weil dieſe im allgemeinen auf den höchiten Aſten, im Wipfel, der Bäume figen jollen. Ich jage „im allgemeinen jollen“, denn ich jelbft Habe laute Sänger jehr häufig auch aus dichtem Unterholz gehört und im Sabre 1917/18 traf ich an der Chaufjee vor Grünberg nach Zawaldau, wenn ich an jchönen Frühlings- - und Sommerabenden dort meinen Spaziergang machte, faft ohne Ausnahme ein Rotkehlchen, dag aus einem niederen Buſch, der an der Straßenböjchung ftand, fein Lied jo ſchön und laut vortrug, dak ich fait immer ein Weilchen raftete, um dem kleinen Künftler zu laufchen. Wenn in mondhellen Nächten die Nach- tigall laut und fchallend ihre wunderfamen Strophen hören läßt, jo fann mir nicht feierlicher zumute werden, als wenn beim ſcheidenden Sonnenftrahle im Iuftdurchhauchten, vom Abendwinde faum be— rührten Buſch die fühen Laute des Notfehlchenliedes durch die Dämmerung zitterten. Länger und länger werden die Schatten der Bäume, jchlieglich taucht alles in ein eigenartig leuchtende3 Duntel, ftill iſts ringsum geworden. Das lebte Zirpen und Wiſpern der Meijen ijt verklungen, da huſcht noch ein Eich— fässchen gewandt zum Schlafplag, Fledermäufe durd)- eilen die Luft — und Notfehlchen läßt leiſe fein Lied verklingen! Waldeinfamfeit — Waldandacht! — % Einzugew öhnen iſt das Motfehlchen ohne Schwierigfeiten, einzeln ſowohl wie in Gejellichaft von Artgenoffen, im Käfig und Wogelftube. Fußkrankheiten fenne ich beim Rotkehlchen nicht und find bet verftändiger Pflege und augreichen- Birk, Ein Käftgwettbewerb. — Leufchner, Das Rotkehlchen! dem Zimmerflug auch unbedingt zu vermeiden. Ge⸗ legenheit zum Baden muß jelbjtverjtändlic immer gegeben werden. Rotkehlchen bleibt ſtets ſchmuck im Gefieder, auch während der Zugzeit. Es jheint für die Dunfel- heit ein weit bejjeres Auge als andere Vögel zu haben. Die Maufer geht wohl etwas langjam vonftatten. An Futter ift es genügjam und nicht gerade wähleriſch. Man braucht beim Rotkehlchen nicht die ewige Sorge um den Ernährungszuftand zu haben, wie bei andern unjerer edlen Sänger, die jo häufig bald zu fett und bald zu mager find. Die Regelung des Er— nährungszuftandes kann man ruhig dem Notfehlchen jelbjt überlajjen, es wird ſich faum überfrefjen. Notfehlchen eignet ich jehr für die Vogeljtube, es ijt mit jeltenen Ausnahmen durchaus verträg- lich. — Einen jonderbaren Fall muß ich da er- zählen. In Grünberg in Schlefien wohnt ein Baſtard— züichter, der hin und wieder auch einmal einen Weich- frejfer in jeiner geräumigen Gartenvoliere hielt, Einmal auch ein Notfehlchen. Der Mann, von dem ich ſpreche, hatte jo feine eigenen Anfichten über Bogelpflege, z. B. meinte er, daß jeder Vogel fich an Körnerfutter gewöhnen laſſen müſſe. ine An- ficht, die ihm nicht auszureden war. bei Drojjeln und Staren erfolgreich durchgeführt und es wäre doch jonderbar, wenn das mit einem Rotkehlchen nicht auch möglich fein ſollte. Ich warnte ihn, aber meine Borjtellungen erzielten nur, daß er um jo fejter bei jeinem Vorſatz blieb, um mir ge= wiljermaßen zu beweijen, daß er doch [recht Habe. ALS ich nach Wochen wieder einmal zu ihm hinaus— fam, erklärte mir der Mann voller Stolz, daß es nun gelungen jei, Notfehlchen befomme nur no Mohn und gequetichten Hanf. Ich warnte trogdem weiter, und als ich einige Wochen jpäter einzig des Notfehlchens wegen meinen Bejuch wiederholte, be= richtete er mir mit Ingrimm, daß er nie wieder einen jolchen abjcheulichen Notfropf halte, der ihm zwei jeiner beiten tanarienweibchen getötet habe, um ihnen Augen und Gehirn auszufrefien! Das arme Rot— fehlchen, das ein Opfer eines unverjtändigen Menjchen geworden war, lag erjchlagen an der Erde. — Sch Er habe das a ae rear ee Nr Ti ge a BE Se = ha An Pana führe wohl nicht mit Unrecht den plöglich erwachten Fleiſchhunger des Notfehlchens auf die unnatürliche Ernährung zurüd. Im Winter war es wohl mit Körnern zufrieden, aber mit Erwachen des Gejchlechts- triebes brach elementar die Natur fih Bahn. Das Notkehlchen neckt jich wohl gern, aber zanf- und jtreitfüchtig, gar mordluftig, iſt es im allgemeinen nicht. — Alles in allem: Ich kann jedermann, der nicht nur Gejangsfanatifer iſt, jondern auch feine Freude am anmutigen und zutraulichen Wejen jeiner ges fiederten Hausgenofjen hat, gerade das Rotkehlchen recht warm empfehlen, denn das Rotkehlchen flieht nicht, ſondern fucht vielmehr die Nähe des Menjchen und folgt ihm, hat es erjt Vertrauen gefakt, auch durch mehrere Zimmer. Notfehlchen verbreitet überall da, wo es fich wenigjtens einige Stunden am Tage frei im Zimmer bewegen fann — es jucht den Käfig immer wieder auf und fann jo leicht wieder einge- jperrt werden —, echte deutjche Gemütlichkeit. enithologifhe Beohahtungen in und um . Neuburg a. D. j Von Mar Rendle. Be | (Nahdrud verboten.) In der alten Herzogsſtadt Neuburg a. D.*) ver- - brachte ich im Jahre 1919 einen etwas über zwei Monate währenden Urlaub — und zwar in der Zeit vom 6. Mai bis 14. Juli —, den ich ‚aber nicht in göttlicher Faulheit vertun wollte, ſon— dern als eifriger „Feldornithologe“ zum fleißigen Studium der dortigen Avifaung zu benutzen ſuchte. jeider fonnte ich wegen eines überaus läftigen eidens, das jchon wenige Tage nach meinem Ein— effen dajelbit mich befiel, meinem Lieblingszeitver- reib, der Bogelbeobachtung, nicht in der Weije nach- mmen, wie ich es gewünſcht und geplant hatte; namentlich mußten zu meinem Leidwejen alle Er- furfionen in die weitere Umgebung von Neuburg, die - meiner ornithologiichen Tätigkeit ficherlich ein lohnen— des Feld geboten hätten, volljtändig unterbleiben. Neuburg ift infolge feiner vielen und zum Teil ſehr ausgedehnten Gärten eine ziemlich vogel- reihe Stadt. Yu diejer Entfaltung eines regeren Vogellebens trägt aber auch der unmittelbar im ordoſten an die Stadt fi anfchliekende jogenannte Engliihe Garten“ nicht wenig bei, welcher etwa 250 Tagwerk umfaßt und hauptſächlich aus lichten Laubwald mit eingejprengten Stoniferen bejteht. Was mir gleich in den erſten Tagen zunächjt auffiel, das ift das verhältnismäßig häufige Vor— fommen des zierlichen Girlitz gewejen. Bekanntlich hat ſich dieſer Vogel von Südweſtdeutſchland immer iter nach Norden verbreitet und ein Gebiet nach m anderen als Brutvogel beſiedelt. Wann der li in und um Neuburg fich einbürgerte, konnte ich nicht erfunden. Er niftet dort vielfach auf Straßen- - bäumen in der Stadt. Ein anderer Vogel, der ) Neuburg a. D. — Neuburg an der Donau, Heine Stadt im Regierungsbezirt Schwaben. Der Verf. a d N TE Bee BEN Rendle, Ornithologifche Beobachtungen in und um Neuburg a. D. 19% gleichfalls jofort meine Aufmerkſamkeit auf ich lenkte, war der Gelbjpötter (Hipolais icterina Vieill.), welcher allenthalben mit jeinem lauten Gejang die Gärten belebt. Es gab unter diefen „Spötterchen“ viele ausgezeichnete Virtuofen, freilich aber auch manche Stümper, an deren mufitaliihen Darbietungen man nichts bewundern konnte, als die außerordentliche Kraft, mit der der Kleine Vogel die häßlich kreiſchen— den umd zifchenden Töne in die Welt hinausrief, welche, um mit D. Kleinſchmidt (Die Singvögel der Heimat 1913, ©. 66) zu reden, mitunter Elangen „wie das Rad einer Schiebfarre, wenn es nicht ge— Ichmiert it“. Der Gartengrasmücde föftliches Lied hörte ich regelmäbig, und zwar zumeiſt aus mehreren Kehlen zugleich, im Englischen Garten, während dasjelbe in den Gärten der Stadt, wo man dieje Grasmücke ihrem Namen nach) am ehejten juchen follte, nur während des Zuges und da nur ganz vereinzelt zu vernehmen war. In der Umgebung meine® Wohnſitzes, des Walddorfes Affaltern, lebt dieje herrliche Sängerin, wie auch an mand) an— deren Ortlichkeiten (vgl. 3. Tiſchler, Die Vögel der Provinz Oftpreußen, ©. 292) lediglich in den etwas mit Laubholz gemifchten jüngeren Nadelholzbe- ftänden und ift in den Gärten faum zu finden. Die Be- nennung „Gartengrasmücke“ für dieje Grasmücken— art erjcheint darum wenig zutreffend. Schacht (Die Bögel des Teutoburgerwaldes, 2. Aufl., 1907, ©. 184) ſchreibt diesbezüglich: „Was den Aufenthalt der Gartengrasmüde anbelangt, jo jiedelt fe fich, ihrem Namen gemäß, gerne in Gärten an, die viel dichtes Buſchwerk haben; der eigentliche Wohnort aber bleibt immer der freie Wald mit feinem dichten Unterholze.“ Nicht ganz jo Häufig wie die Gartengrasmücke, aber immerhin noch zahlreih genug zeigte fi) Das Schwarzplättchen. Indes hält ſich der Schwarz- fopf in der Negel etwas gedeckt, während die Gras— mücke ſich viel mehr frei hält. Im Hofgarten neben der alten Stadtmauer einen famojen „Doppeljchläger“ verhört. Bekanntlich befteht der Vollgefang des Schwarzplättchens aus zwei deutlich gejchtedenen Teilen, einem angenehm piano vorgetragenen Vorgeſang und („Borfpiel“) einer fich anfchliegenden flötenartig, höchſt 118 anmutig Elingenden Strophe, die im fräftigiten forte ertönt. „Überjchlag” heißt der Vogelkundige diejen zweiten Teil des Gejanges, und wenn er wiederholt wird, nennt man den Vogel einen „Doppelſchläger“; der Liebhaber reicht ihm dann den Süngerpreis. Die in Norddeutjchland übliche Bezeichnung „Mönch“ für Schwarzplättchen ift bei ung in Schwaben völlig unbefannt. Der Pfarrer Karl Müller (der eine der Gebr. Müller, der befannten Verfaſſer des Werkes: Die Tiere der Heimat) leiſtet fich (vgl. Charafter- zeichnungen der vorzüglichiten deutſchen Singvögel von Adolf und Karl Müller, Leipzig 1868) zur Er- klärung dieſes Namens nachjtehende geiltreiche Be— merfungen, die ich etwas niedriger hängen möchte. „Dunkelfchwarz“, äußert er ſich a. a. DO. (©. 51), „it der Kopf des Männchens; einer Mönchskutte*) nicht unähnlich, veranlaßte fie den Namen des Vogels. Sm Spätherbjt und noch zu Anfang Dftobers führt der Schwarzkopf in den Holunderbüjchen ein ftilles, einfames und träges Leben, jo daß er nicht bloß durch feine jchwarze Kutte, jondern auch durch feine Lebensweile an den Mönchsitand erinnert, Nicht minder teilte er in Hinficht jeines Fettanſatzes in— folge des Genuſſes von Holunderbeeren die Eigen- Ichaft eines Mönches von ſpezifiſchem Gewichte. Eines Tages jodann jtrebt er dem Süden zu, wobei e3 ihm jedoch ganz und gar nicht um die Nähe des Papſtes, jondern um die Milde des italienijchen Klimas zu tun ift.“ Der Dorngrasmücde bin ich in den Baum- und Sträucheranlagen der „Hohen Schanz“ etliche Male begegnet. Sie wiederholte bei ihrem Gejang den Balzflug feineswegs jo oft und jo regelmäßig, wie ich es anderwärts ſchon gejehen habe. Zaungrasmüde („Müllerchen“): Merklich häufiger als ihre braunflügelige Bafe, die Dorn- grasmüce. Fitis: Ziemlich verbreitet, bejonders auch in den größeren Objtgärten, während das ftereo- ‚type „BZidlzalp, dildem, dildem“ des Weidenlaub- jängers mir wider Erwarten niemal3 zu Gehör ge- fommen ijt, weder in. der Stadt noch außerhalb derjelben. Grauer Fliegenſchnäpper: Scheint nicht häufig zu fein. Kohlmeije: Häufigfte Meiſen— art, aber doch nicht gerade gemein. Legt ihr Neft gern in hohlen Bäumen an. Dieje Niftgelegenheit wird aber diejen nützlichen Gartenpoliziiten heutzu— tage vielfach dadurch genommen, daß nicht wenige Gartenbejizer ıhre hohlen Bäume mit Lehm aus- gießen; im Objtbauverein find die Leute jo „belehrt“ worden. Blaumeije und glanzföpfige Sumpf- meije („Nonnenmeije“): Stehen an Häufigkeit, der vorigen bedeutend nad. „Schwanzmeije: Über dieje Meije finde ich in meinen Aufzeichnungen nur die folgende eine Notiz: Am 15. Mai 4 Stüd auf der „Hohen Schanz“ gejehen, darunter ein weiß— föpfigeg und drei geftreiftföpfige. Hauben- und Tannenmeife: Fehlten beide als echte Kinder des Nadelwaldes. Auch die Weidenmeije, welche fich von der Sumpfmeife hauptjächlich durch die matte Kopfplatte und den großen hell geichuppten Kehlfleck unterjcheidet, fam nicht zu meiner Beobachtung. Rot- rüdiger Würger: 8. Mai erite Beobachtung im Weidengebüjh am rechten Donauufer; fpäterhin *) Unter „Kutte“ ift Hier offenbar die Kapuze — eine bejondere Art von Kopfbebedung fetten der Mönche — gemeint. Der Verf. Rendle, Ornithologiihe Beobachtungen in und um Neuburg a. D. — Kleine Mitteilungen. " Nr. 15 “mehr als bier und Dort vereinzelt auf Feldhecken geſehen und gehört. Erfreulicherweije trifft man in der nächiten Umgebung noch jo manche größere und fleinere Feldhecke an; freilich fand ich aber au einen Ader- und Wiefenrain, auf welchem die ganz friſch wegräfierten Sträucher wirr umberlagen. Leider wird das unfinnige Weg- machen der Feldhecken, wodurch vielen Kleinvögeln die jo notwendige Niftgelegenheit entzogen wird, allenthalben immer mehr und mehr zur „Mode“, Dem Gros unferer biederen Bauern fehlt eben jeder Sinn und jedes Verſtändnis für Naturſchutz; fie ſtehen in diejer Hinficht vielfach noch ganz auf der- jelben Stufe wie zur Beit der Pfahlbauten (vgl. hierzu meine diesbezüglichen Auslajjungen im Jahr- gang 1916 der. „Gef. Welt“, S. 369). Amfel: Die Zahl der „Stadtamjeln“ nicht bejonders groß; ich hatte erwartet, diejelben wenigjtens auf dem ried- hof, der jonft ein Idealrevier für dieje dreiſten Vögel F bildet, etwas häufiger anzutreffen. Von einer richtie gen „Amjelplage“ wird man in Neuburg kaum 3 iprechen fönnen. Gleich diejen Schwarzen Mufifanten hat ſich auch die Singdrojjel in neuerer Zeit an den Menjchen gewöhnt. In den Parkanlagen und PBromenaden mancher größerer und fleinerer Städte ijt diefer Vogel eine ganz gewöhnliche Erjcheinung 3 geworden. In Neuburg iſt dag nicht der Fall. Ich habe die Singdrofjel dort im Innern. der Stadt nie- mals beobachtet und ihre jauchzenden Strophen allzeit blog außerhalb derjelben vernommen. Gartenrot- ; ſchwänzchen: Necht häufiger Brutvogel in den Obft- gärten der Stadt und im Englijchen Garten. Ein Männchen ahmte verjchiedene Vögel nach, jo daß ih erit mit dem Glas mich überzeugen mußte, daß dag Gartenrötel wirklich der Spötter jei. Um den Befig eines primitiven Starfafteng jtritt ein Pärchen mehrere Tage mit dem Star, bis endlich der Star als der Stärfere Sieger blieb. Unter einem anderen Star- fobel ein Ei des Gartenrötlings gefunden, daS vom Star herausgeworfen worden war. - (Fortjegung folgt.) 3 —i Bosch ae Kleine Mitteilungen. . Der Krammetspogelfang in Hannover. Nach altem verbrieftem Recht hat jedem Grundeigentümer in Hannover die Befugnis zugeltanden, auf ſeinen Grundftücden in had hängenden Dohnen den Dohnenftrich (Dohnenftieg) auszus üben, d. h. die Drofjeln, die heute alle unter dem Begriff „Krammetsvögel“ vereinigt werden, in der Pierdehaar: Ichlinge zu fangen. Das Neichsvogelichußgejeg von: 30. Mat ä 1905 hat diefer Befugnis des Fleinen Grumdeigentümers ein jähes Ende bereitet, denn wenn das Geje auch auf 4 jagdbare Vögel feine Anwendung finden fol, jo hat es doch ganz allgeme das Fangen der Vögel in Schlingen verboten. Der Zweck, der hierbei verfolgt wurde, war ein auter, denn man alaubte dadurd eine Vermehrung der Singovögel herbeizuführen, die fich im Dohnenftieg ab und zu in der Schlinge fangen, und gleichzeitig auch die Zahl ı der Drofjeln zu vermehren. Wenn der Dohnenjtieg wäh— 1 rend des Krieges mit Niücjiht auf den Mangel an Nahe rungsmitteln wieder gejtattet wurde, jo ijt er dod im Sahre 1919 zum eritenmal nicht wieder freigegeben worden, troßdem die Erfahrung der Jahre gelehrt hat, daß das Verbot des Krammetsvogelfanges auch nicht den geringiten Einfluß auf die Vermehrung der Singvögel ausgeübt hat, weil dieje von ganz anderen Urjachen abhängig ilt. Droffeln find Wandervögel und auf ihrem Zuge Belgtern und Franzofen eine willfommene Beute, denn was wir Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. 119 Montag, den 30. Auguft 1920: Vortragsabend im Vereins— lokal (j. oben). Vortrag des Herrn J Birk über „Unſere verſchmähen, nehmen fie gerne, denn Frankreich 3. B., das die internationale Übereinkunft zum Schuße der Vögel her: beigeführt hat, hat niemals daran gedacht, ih an fie zu halten, denn nicht allein Drofjeln, jondern auch Lerchen und Schmwalben werden zentnerweile in Schlingen und Grasmücken im Freileben und als Stubenvögel“. J. A.: oh. Birk, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eifenader Straße 70. j Neben gefangen. Wir fönnen uns den Lurus nicht mehr leiſten, daß wir die meiftens nur bei uns durchwandern= - ben Droffeln, die uns auch durch Snfektenvertilgung nur einen bejchränften Nuten bringen, fliegen laſſen, und des= halb follten Grundbefiger und Jagdpächter fich darin einig fein, daß der Dohnenftieg wieder geftattet werden muß, well durch feine Aufhebung die beabfichtigten Zwecke vicht erreicht worden find, und durch feine weitere Unterlafjung Herrn W. H., Brieg. Nach dem Deutichen Vogelſchutz— Merte verlorengehen, die wir nicht milfen können. Die dem Deutichen allein eigenen Sentimentalität befreien. t Bogelihußbewegung in allen Ehren, aber fie muß fich von der } (Hannov. Tagebl.) 43 Das Ausjterben der Schwalben. Schon feit dem Kriegsbeginn wird eine Abnahme der Schwalben beob= i achtet. Sie macht fich jeit dem Jahre 1917 immer ftärfer - bemerkbar und hat in diefem Frühjahr einen ganz außer: ordentlihen Grad erreiht. Die Urjahen der gewaltigen Abnahme der Schwalben find nicht ohne weiteres zu er: - fennen. Die Annahme, daß in Stalten und Spanten eine - vermehrte Nachitellung jtattgefunden hat, Scheint zur Klärung nicht zu genügen, denn in diefen Ländern wurden auch vor dem Kriege die Schwalben in Mafjen gefangen, ohne daß eine wejentlihe Abnahme bemerkbar geworden wäre. Es muß fih um. weitergreifende Urſachen handeln, um eine Berichlehterung der Dafeinsbedingungen überhaupt. Auch der Mangel an Brutgelegenheiten, der durch die moderne - Bauart tatfächlich eingetreten ift, könnte die Schuld tragen. Noch wahricheinliher aber iſt die Annahme, daß eine noch nicht befanntgewordene Seuche unter den Schwalben ein Maſſenſterben verurjadht. Wittenberge, den 1. Juni 1920, (General=Anzeiger.) Anläßlich vorjtehender Mitteilung möchte ih an einen Bericht „Eine Kriegskrankheit der Vögel” aus 1919 (Heft 14 Seite 111) erinnern, nach welchem die verringerte Anzahl der Schwalben einer Krankheit zugeichrieben wird, deren Bedingungen durch den Krieg geichaffen find. Wittenberge. Hans Paſſig. Anklam, 17. Mat 1920. Heute ift die mit 5 Jungen beſetzte Wochenftube eines Buchfinfenpärdens frei gewor: den, gewiß ein ziemlih früher Termin. Hoffentlich nelingt es feiner der umberjtrolhenden Kagen, der nod wenig fluggewandten Tierchen habhaft zu werden; unfer Garten liegt letder im Durchzugsrevier diefer Nevierräuber. Am Nahmittag bradte mir mein Vater einen Mauerjegler, den er buchitäblich aus den Klauen des tapfern Buchfinken— männdens befreien mußte; der Angreifer mußte mit dent Stode beifeite geſchoben werden und gab fich erit wieder zufrieden, als der wohl irgendwo angeflogene und in dem DBrutrevier der Finfen niedernefallene, vollfommen wehr— Iofe Segler entfernt wurde. Da Verlegungen bei diejem _ nicht bemerft werden fonnten, jo legte ich ihn in eine Mauerniſche, aus der er am Abend verſchwunden war. - Die Schwalben haben hier eine auffallende Abnahme zu verzeichnen, von den acht Neftern am Fabrifgebäude find nur zwei angenommen. Die braven Staltener haben fich wohl mit verdoppeltem Eifer auf den Vogelfang gelegt; die - Nachfrage mag auch wohl der vielen Siegesfetern wegen geſtiegen fein. Sit in irgendwelchen Teilen unieres Vater: landes, 3. B. in Vorpommern, beobachtet worden, daß die - Nachtigall vom Sprofjer verdrängt wird? Von dem wohl einigen Leſern befannten Herrn R. Tanfri ift mir heute die Behauptung ausgeiprohen worden. A. Krabbe. Aus den Bereinen. Bereinigung der VBogelliebhaber zu Dresden. Monats- verjammlung am 5. Auguft 1920, abends 8 Uhr, im Vereinslokal „Rejtaurant Löſchke“, Steinftraße 30. — Vereinsabend jeden Donnerstag. Vogelliebhaber als Gäſte ſtets willfommen. Verein für Vogelkunde, [Hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächite Vereinsfigung Montag, den 16. Auguft abends 7%, Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmailder Steinweg 15. Gäſte ftets willfommen. — ® = geſetz 8 3 ift in der Zeit vom 1. März bis zum 1. Dftober neben anderem der Ankauf, der Verfauf und das Feilbieten, die Vermittlung eines hiernach verbotenen Anz und Verkaufs, die Eins, Aus: und Durdfuhr von lebenden Vögeln der in»Guropa beimifhen Arten über— haupt, ebenjo der Transport folcher Vögel zu Handels— zwecken unterfagt. Dieſes Verbot erjtrect ſich für Meifen, Kleiber und Baumläufer auf das ganze Jahr. Einzelne Sreiltaaten haben noch weitergehende Beitimmungen. So it 3. B. in Bayern der Verkauf uw. für das ganze Jahr für alle heimtichen Arten verboten. Herrn ©. 3., Kamenz i. S. Der Vogel, deſſen Nor: malgewicht etwa 22 g beträgt, wog 11 g. Auf den Wert der Feititellung des Gewichtes der Vögel für den Bogel- Itebhaber ift wiederholt an dieſer Stelle hingemielen. Herrn 9. J. Bernsdorf, O-L. Über den Zwed ber Veltitellung des Gewichts der Vögel iſt in „Einheimiiche Stubenvögel”, 5. Aufl S. 525 unter „Regelung des Fut— terzuftandes" das Yötige gelagt. Wenn Frageiteller die dort gegebenen Ratichläge befolgt, wird es in vielen Fällen möglich jein, dem Eingehen der Vögel infolge von Ab— maperung vorzubeugen. Rotkehlchen maufern normaler= weile im Jult und Auguft. Der Vogel des Frugeftellers it etwas früh in die Maufer gefommen. Für die Gejund: erhaltung des Vogels ift daS belanglos. — Die beiden Hänflinge haben ungefähr das Normalgemiht. Schwerer follen fie nicht werden, aber leichter auch nidt. S. 349 des oben angeführten Buches gibt Auskunft über die jach- gemäße Ernährung diejer Art. Rotkehlchen beginnen meift fehr bald nad vollendeter Maufer mit dem Geſang, der allerdings meiſt bis zum März leife bleibt. Die Shwarz: plätthen werden nad) dem Gmpfang fo weiter gefüttert wie beim VBorbefiger. Wenn die Ernährungsweile feine gute war, wird allmählich zu einem geeigneten Futter über- gegangen. ALS ſolches kämen in erjter Reihe friſche Amei— fenpuppen in Betraht. Wie die Übergewöhnung an diefe zu geihehen hat, iſt ©. 7 in „Einheimiihe Stubenvögel“ nadyzulefen. Gin gutes Futtergemish für Mönchgras— mücden beiteht aus 2 Teilen geriebener Möhre, je 1 Teil Ameifenpuppen, feingemahlenem Hanf, geriebenem Weißkäſe, geriebenem &ierbrot, gemahlenen, trodenen oder frischen Holimderbeeren. Im Spätiommer fönnen friiche rote oder ſchwarze Holunderbeeren reichlich geboten werden. Herrn ©., Breslau. In den Mitteilungen fehlt eine Angabe bezüglid” des Ernährungszuftandes. Anfcheinend leidet der Vogel an einem chroniſchen Katarrh der Luft— wege. Es wäre zu verſuchen, ob ab und zu verabreichte Dampfbäder (j. Dr. K. Ruß, „Die Amazonen”, 2. Aufl.) Abhilfe ſchaffen. Völlige Heilung zu erreichen, iſt faum möglich, falls es ſich um chroniſche Kranfheitseriheinungen handelt. ‚Halten des Vogels in guter warmer Luft und gute Ernährung find nötig. Zu fett joll er nicht werden. Herrn A. G., Mannheim. Derartige Fälle fommen häufiger vor, und zwar bei allen mögliden Arten. Zus weilen wird durd) dünnes, alle zwet oder drei Tage wieder— boltes Beftreichen der fahlen Stellen mit 1% Karboljäureöl die MWiederbeftederung der federlojen Stellen gefördert. Herrn W., Artern t. Thür; Herrn €. K., Kottbus, ift brieflih Beicheid zugegangen Herrn M. R., Affaltern; Herrn 9. B., Wittenberge; Heren 9. 8, Chemnig; Herrn K., Anklam: Beiträge dankend erhalten. : - Herrn W., Berlin-Schmargendorf. Die Sperber: gras mücke ift infolge einer heftigen Darmentzündung eins gegangen. 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Einzelpreis des Beftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer müllen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchliefzlich nferatlteuer berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Die neugierige und die mufikverfländige Nachtigall. Von Rechnungsrat Beyer. (Nahdrud verboten.) M ein Vater, ein alter Weidmann und Naturfreund, liebte auch unſere heimiſchen gefiederten Sanges— meiſter und war ihr eifriger Pfleger und Beobachter. Als er mich im Jahre 1876 in Dammerkirch im Elſaß beſuchte, freute er ſich über den reichen Be— ſtand an Nachtigallen in unſeren Auwäldern am Das Nevier eines Paares grenzte unntittelbar an das eines anderen. „Hier kannſt du dir ja den beiten Sänger heraus- fangen,“ meinte er, als ich den Wunjch äußerte, auch in meiner Bogeljtube eine Nachtigall zu pflegen. Sch bedauerte nur, feine Fanggeräte zur Stelle zu haben, worauf er eriwiderte, deren bedürfe es nicht unbe- dingt; was zum Fange einer Nachtigall nötig, wäre einfachjter Art und gleich beichafft. In einer halben Stunde wolle er mir den gewünſchten Zuwachs für meine Bogelftube bringen. . Er ſuchte ſich einen kräftigen Kiſtendeckel und eine Eierſchale, nahm dann ſeinen Handſtock, der unten einen kleinen Spaten. trug, und machte ſich auf den Weg in den Nachtigallenhag. Nicht lange danach fehrte er mit einer Nachtigall im Tajchentuch zurüc, deren bejonderen Wert er mir pries, denn fie habe bereits im Taſchentuch gejchlagen. Eine Nachtigall it leicht zu fangen; es bedarf nicht einmal eines bejonderen Köders, die Neugierde treibt jie in Die Falle. Mein Vater hatte, am Wäldchen angelangt, ſich einen qut fingenden Vogel ausgejucht, in jeinem Gejichtsfreis dann den Wald- boden von Laub und Moos gejäubert und an diejer Stelle eine fleine Grube, entiprechend dem Umfange des Kiſtendeckels, gegraben. Die Sängerin hatte dies Hantieren eifrig beobachtet, dem Gegenſtande ihrer Neugier jich immer mehr nähernd. Die Grube war fertig, der Dedel mit Pflocd und Querhölzchen darüber Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecher: 1323. nach Art einer Maujefalle aufgejtellt, und die Cier- ſchale in die mit dem Deckel jchräg bededte Grube gelegt, jo daß fie aus dem Halbdunfel hervorleuchtete. Der Vogelfteller begab jich in der Nähe auf An— ftand. Hier hatte er nicht lange zu warten, denn jchon ſaß die Neugierige in der zugeflappten Falle. Ein schnelles Hinzuipringen mit ausgebreitetem Tajchen- tuch brachte den Fang in Sicherheit. Das Schlagen der Nachtigall unmittelbar nach dem ange, noch im Sädchen, auf dem Heimweg dürfte auch ein kleiner Beitrag zur Löſung der Frage fein, welche Gemütsjtimmung einen Vogel zum ‚Singen veranlaßt. Bei Nachtigallen fommt es nicht felten vor, daß der joeben gefangene Vogel in dem Notbehälter einige Strophen kräftig \chlägt. Und nod eine andere interejjante Eigentiimlich- feit unjerer Freundin lehrte mich mein Vater fennen. Wir wanderten an dem Sängerhain entlang, als ein Wettgefang der Vögel erjcholl. Die nächte lieh eben ihr jchmelzendes, jehnjüchtig lockendes „Djüh — djüh —djüh“ Hören. „Nun gib mal acht!“ jagte mein Vater und ahmte pfeifend dieje Strophe nach, nur um ein Öeringes höher. Ein Stußen der Sängerin, dann nahm fie diefen höheren Ton ſelbſt für ihre Strophe auf und fang ihr Lied weiter. Sch hatte den Eindrud, als wäre der höhere Ton auch auf die folgenden Strophen übertragen. Wir hatten uns indeſſen einen bequemen Zuhörerplab für das Konzert gejichert, um unfere Sängerin weiter zu beobachten. Sie fam dann wieder zu den erwähnten ſchmelzen— den Lauten Djüh—djüh—djüh. Nun jegte mein Bater einen weiteren Viertelton höher ein. Dasfelbe Berhalten: erſt erjtauntes Stocken, dann eifrige Auf— nahme der ihr vorgezeichneten Tonhöhe Und noch einige Male wiederholte jich der Vorgang in der gleichen Richtung, einen immer höheren Ton vor- zeichnend. Da jchien der Sängerin die Luft oder das Vermögen auszugehen: mit einem jchrillen „Fir“ beendete jie den Wettgejang. 122 Die Sangeszeit war in jenem Jahre vorüber; jpäter habe ich nicht mehr Die geeignete Gelegenheit gefunden, weitere Proben auf das Erempel zu machen. Sch habe mich oft an diejen Vorgang erinnert, habe aber in der Literatur unferer Vogeljchriftiteller über dieſe Eigentümlichfeit der Nachtigall nichts gefunden. In jpäteren Jahren wollte ich in Stolberg bei einem Sprofjer einen Berjud machen. Mit meinem kleinen Sohn bejuchte ich jeinen Gejangsabend in der ehemaligen Wolfs- und Waldenfelsichanze. Aber einmal fehlt dem Sprofjergejang die fragliche flötende Strophe der rheinländischen Verwandten; die Sache wollte auch nicht recht in Gang fommen, als ich andere, ähnliche fich wiederholende Flötenlaute für den Verſuch benutzte, wennjchon ein gewiljes Ein- gehen des Sängers auch hier in die Erjcheinung trat. Es wäre mir interejjant, wenn fich Kenner der Nachtigall und ihres Geſanges zu der Sache äußern möchten. Fraglos iſt die Nachtigall ein ſehr be- gabter Vogel. Der Geſang wird bei ihr oft zum Wettkampf, auch iſt fie ja geneigt, fremde Laute aufzunehmen. Zudem jcheint fie jich des Intereſſes de3 zuhörenden Menjchen zu erfreuen, denn ich habe oft wahrgenommen, wie ihr Sangeseifer ſich erhöhte, wenn ſie menschlichen Bejuch empfing. Bielleicht tritt ein Leſer der „Gef. Welt“ dieſer Stage näher, die ja wohl geeignet ijt, weiteres Intereſſe zu erwecken. Ein Käfigwettbewerb. Von J. Birk, Leipzig. (Schluß.) Nachdrud verboten.) He Gitter der Käfige (Stärfe und Entfernung der Stäbe) ijt ja durch die Abbildungen treffend veranjchaulicht, gleichfallg wurde bei 1 in Diejem Bunft die beite Löjung gefunden. Das Gitter joll befanntlich nicht zu eng, um das Bild des Vogels nicht unnötig zu verjchleiern, aber auch nicht zu weit jein, um ein eventuelles Durchzwängen mit dem Kopfe dem Vogel unmöglich zu machen. Der Vogel joll fid) dem Auge des Pflegers jo ungehindert wie möglich präjentieren, daher die höchſtzuläſſige Weite der Gitterjtäbe und der den Vogel trefflich vom Hintergrunde abhebende weiße Anjtrich der Käfig- rückwand. Ob für den Vogel die weiße Farbe des Innenkäfigs jo vorteilhaft ift wie für den Pfleger, bezweifle ich, am mwohltuendften und beruhigendften dürfte für das Vogelauge die grüne Farbe fein, da mit ihr das jchattige Waldesgrün mehr markiert wird als durch das jeglichen Lichtrefleren leicht zugäng- liche Weit, das gleichzeitig den Schatten des Vogels zurückwirft und jchredhafte Vögel beunruhigt. Die Sigjtangen (Stärke, Abftände, praftijche An- bringung), ein jchwerwiegender Punkt der Käfigfrage, gaben Anlaß zu einer ftrengen Beurteilung. Bei 1 wurde die ovale und die fir den Fuß einer Gras- mücke zu jtarfe, ebenjo die bei allen 4 Sitzſtangen gleich jtark gehaltene Form beanftandet. Was praf- tiſche Reinigung, d. h. leichte Entfernung ohne Stö- tung des Vogels, anbetrifft, wurden Ddiejelben als handlich bezeichnet, ebenſo die von 2, 3, bei 2 wurden die in verjchiedener Stärke angebrachten Sigitangen Beyer, Tie neugierige und mufifverftandige Nachtigall. — Birf, Ein Käfigwettbemwerb.. Mängel derjelben am frafjeiten. Nr. 16 (obend erwähnt, mußten aber wegen der für den Bogelfuß gefährlichen Nähe an den Futternäpfen (Hängenbleiben, Zußverrenfungen) entiprechend geftraft werden. Bei 4 und 5 waren die Sihftangen einer guten Idee folgend an der Rückwand des Käfige mittels Schrauben befeftigt, was wohl der Sit- ſtange eine Claftizität verlieh, aber zum Neinigen durch das Abjihrauben für den Pfleger zeitraubend und ohne Entfernung des Bewohners fchier unaus- führbar iſt. Gut war der entjprechende Abjtand von der Käfigvorderwand, jo daß das bei fehler- bafter Länge der Stangen vorfommende Hängen- bleiben des Bogelfußes hier volljtändig ausgejchlojjen war. Bei 5 waren die Sikjtangen wohl leicht zu entfernen, da diejelben aus ausgehöhlten Holunder- jtäben beitanden, welche auf den an der Rückwand feſtgeſchraubten Holzpflöckchen leicht abzuziehen waren. Die irrtiinlicherweije wohlgemeinte Idee, die Siß- ſtangen durch ihre Hohlheit gleichzeitig als Milben— fänger zu verwerten, iſt eine längſt abgetane, als Milbenſchlupfwinkel mehr ſchadende als als Milben— fänger nützende Anſicht früherer Zeiten. Anerkennens— wert iſt der nach oben verlegte Zweiſprung, doch enthielt ſich das Preisrichterkollegium einer dahin— gehenden Bewertung, da je nach Lage der Sache reſp. de3 Käfigs Kreuzſprung e «, Dreilprung , 3 entgegengejegt ” 1 * und Zweilprung «© « al vorteilhafte Sprünge zu bezeichnen find. Um ein Beichmugen der unteren Sitzſtange tunlichit einzu— ſchränken, ijt es Ddienlich, die obere Stange jtärfer, die untere hingegen jchwächer zu halten, was nur von 2 berücdjichtigt wurde. Naturſitzſtangen, eine vorteilhafte Art, waren außer den verivorfenen Holunderitangen nicht vertreten Die Futtereinrichtung (Geſchirre, Neinlichkeit, praftiiche Anbringung), gleichfalls eine wichtige Frage eine3 praftiichen Käfigs, war von den meilten, jo von 1, 2, 3 ımd 4 qut gelöft, während die Futter— gejchirre von 2, 3, 4 aus halbrunden WBorzellan- näpfen bejtanden, waren bei 1 diejelben zwei läng- liche in der Mitte geteilte Glasnäpfe, welche an der Käfigfeitenwand in Schienen liefen und leicht hand— lich aus- und eingeführt werden können, aljo heraus- gemworfenes Futter nicht Dahinterfallen kann. Da bis jet eine derartige Futtereinrichtung am idealiten gefunden wurde, jo fonnte 1 die volle Punktzahl zuerkannt werden. Die Futtereinrichtung rejp. =näpfe müſſen Hand in Hand mit den Sitzſtangen auf ihre Praftit geprüft werden, vor allem muß. dem Vogel dadurch jede Möglichkeit benommen werden, die Futtergeſchitre gleichzeitig zur Ablagerung der Exkremente zu benußgen: In dieſer Hinſicht findet man bei manchen Weichfreſſerkäfigen noch manche Mängel, in Abſchaffung der letzteren verfiel man auf die Anbringung der Futtererker an der Geiten- wand des Käfigs, wie 5 zeigt. Die Verwendung jolcher Erfer mit praftiichen Futtergejchirren hat ſich im allgemeinen joweit qut bewährt, nur bei Friſch— fängen und während der Zugzeit zeigten jich die An dieſen Erkern befindet ſich meiſtens entweder ſeitlich oder oben 7 (o auch bei 5) ein Streifen Glas, um dem Vogel, - im ganz richtiger Folgerung, das am Freßnapf nötige Licht zuzuführen, Futtereinrichtung unpraktiſch macht. was aber gleichzeitig eine ſolche Dem Friſch— fang im verdunkelten Käfig wird durch den auf dieſe Weiſe einfallenden Lichtſtreifen ein Weg zur Freiheit 7 | Schnabel liegenden Futter feine Beachtung. vorgeſpiegelt, und er bemüht fich bis zur Erſchöpfung trotz der Erfolglofigfeit hierdurch dem Käfig zu ent- rinnen, und Dabei jchenft er auch dem vor feinem Das Futter für den Friſchfang gehört am beiten in Ge— fäße direft auf dem Boden, zumindeft aber nicht in mit Lichteinlaß verjehene Futtererker. Die gleichen Beobachtungen wurden an den Käfiginſaſſen während der Zugzeit gemacht, hier iſt es neben dem Erker hauptſächlich auch das an der Seite angehängte Badehaus, wie bei 4 und 5, das fiir den des Nachts - tobenden Vogel jehr leicht zum Verhängnis werden im Futtergeſchirr liegemdes Futter hin- ſchmal gehalten. wenn am Käfigboden am hinteren Ende ein jchmaler, fann. Überhaupt geht das Urteil der meijten mir befannten Vogelliebhaber dahin, dab fich die Ceiten- fütterung und jeitliche Badegelegenheit nicht voll- - kommen bewährt hat und neben dem Vorteil einer Nichtbeſchmutzung des Futter mehr nachteilige Folgen zeitigte. Den länglichen Futternäpfen wird der Vor— wurf einer zu reichlichen Austrocknung des Futters gemacht, was den halbrunden zwar nicht anhaftet, aber trogdem ift diejer Nachteil jo minimal, day er faum der Erwähnung bedarf, denn mindeitens halte ich, etwas zu trocenes Futter immer noch für vorteilhafter als zu naſſes, ein Fehler, der öfter bei Liebhabern, jpeziell Anfängern, gefunden wird, Zu nafjes Futter erzeugt Darm-— franfheiten, jpeziell Darmerweiterung, darum lieber trocener füttern; breit gegen ijt viel weniger einer Säue— tung zur warmen Jahreszeit aus- gejegt als Dichter liegendes. Glas, Porzellan bewähren jich als Material der Sutternäpfe am beiten, was auch bei allen 5 Käfigen berücjichtigt wurde, Zinfblech, wie in den Rauſchſchen Käfigen vor- handen, hat verschiedene Nachteile. Die Schubkaften für Weichfreſſer, gleichfalls am beiten aus Zinkblech, find nicht jo hoch zu halten, da als Bodenbelag’ nur Papier in Betracht kommt, wenigjtens hat ſich diejes Sand und Torfmull gegenüber glänzend bewährt, feuchtes Moos iſt gleichfall3 jehr gut, aber für den Liebhaber der Grobjtadt nur ſchwer und fojtjpielig zu bejchaffen. Die Staubleijten über den Schub- 2 fajten jollen nur jehr jchmal und jchräg abfallend gehalten jein, damit der an der Käfigrüchvand figende Vogel darauf feinen Ablagerungsplag für feine Exfre- mente findet. mehr oder weniger eigen, denn die jog. Schmugleiiten Diejer Vorteil war allen Käfigen (damit fein Unrat zwiichen Schubfalten und Käfig- wand gelangen fann) waren ziemlich aufs äußerjte Ein Vorteil ift es für jeden Käfig, etwa 1 cm breiter Schlit jich befindet, durch den aller eventuell auf den Käfigboden fallende Unrat . mit dem Schubfajten nach Hinten geichoben wird und durch den Schlitz aus dem Käfig fallen fan. Dieje ſinnreiche Einrichtung, die in einem mit Sand Birk, Ein Käfigwettbewerb. — Kradt, Der Steppenadler. 8 123 beſchickten Körnerfreſſer- oder Lerchenkäfig ja ganz unentbehrlich iſt und auch in Weichfreſſerkäfigen qute Dienſte tut, hatte nur Käfig 4 aufzuweijen, was leider vom Breisrichterfollegium erft nach der Be- wertung beachtet wurde. Folglich Hat Diejer Käfig in Bojition 7 noch 2 Bunfte erhalten, aljo 10 Bunte, womit ji) die Gejamtbewertung auf 83 Punkte ſtellen müßte. Diejer in einem engen Sreis von Bogellieb- habern veranjtaltete Wettbewerb zur Schaffung eines Speal-Weichfrejjerkäfigs hat gezeigt, daß die Leiſtungen der daran Beteiligten als gut bezeichnet werden können. Der Sinn für die Bedingungen eines wirk- lich praktiſchen Käfigs entjpringt hierbei bei allen Beteiligten einer langjährigen Braris in der Vogel- pflege. Sind es auch feine Idealkäfige nach den An— jüchten aller Bogelliebhaber, jo dürfte doch ein großer Teil der Meinung jein, daß die Aufgabe, nach den Maßſtab der heutigen Käfigtechnif be— 0) Serikanifher Aarmingimpel. meijen, im großen ganzen als glänzend gelöſt be- zeichnet werden muß. Der Zweck der Beröffent- lichung dieſer Zeilen joll der jein, dem verbreiteten Kreis der Vogelliebhaber Anregung zu geben, auf diejem Gebiete noch weiter vorwärts zu jtreben, da— mit unjere Lieblinge auch in der Fleinften und ärmſten Hütte, in der ein liebend Herz für Die gefiederten Stubengenojjen jchlägt, ein zweckmäßiges Heim finden, in dem fie zur Freude ihres [tebevollen Pflegers ein langjähriges, ſangesfrohes Dajein führen fünneıt, Der Hteppenadfer — Aquila orientalis. Don Ingenieur Kradt. (Nahdrud verboten.) 21° ich vor zwölf Jahren in den Alpen zum erjten- mal in meinem Leben einen Steinadler über einem engen Tal hoch im Ather freifen jah, war ich feft überzeugt, ein ebenſo ſchönes wie jeltenes Natur- ſchauſpiel genofjen zu haben. Allein, als ich einige Sahre jpäter Gelegenheit hatte, der Guadarama in Spanien jehr häufig Sonntagsbejuche abitatten zu fönnen, wurde mir die angenehme Überrafchung zuteil, daß ich mich des Anblickes von Adlern weit öfter 124 follte erfreuen können, als ich es je geahnt. Gtein- adler waren. dort ganz gewöhnliche Erjcheinungen ; fie waren auch nicht jonderlich jcheu, wohl weil niemand ihnen nachitellt. Manchmal ſtießen wir bei unferen Wanderungen auch auf ein gefallene® Tier, an dem ſich jchwerfällige Gänſe- und Kuttengeier labten. Es waren ihrer ſtets eine größere Anzahl (bis 18 Stüd), und dieje majeftätijchen Vögel dann zu gleicher Zeit freifen jehen zu fönnen, ‚war fürwahr ein überaus großer Genuß. So gingen wieder Sahre dahin, und Adlerflüge gehörten längſt der Vergangenheit an, als ich im Frühjahr 1914 in Askania Nowa Gelegenheit fand, mit dem Adler, der Gegenstand diejer Zeilen werden joll, zuſammen— zutreffen. Der Steppenadler nijtete damals zu zwei Paaren auf dem Gute des Herrn. F. von Falz-Fein. Der Krieg, der mich in den fernen Oſten Rußlands, in die Kalmückenſteppe, verjchlug, verſchaffte mir wieder Gelegenheit, Adler in überaus großer Anzahl beobachten zu fünnen, und zwar inSbejondere den Steppenadler, alsdann den Fiſch- und Seeadler jowie in einigen Cremplaren den Satjeradler, den großen Schrei-, Schlangen- und goldbraunen (A. ful- vescens) Adler. Nicht nur alte Exemplare habe ich im Freien beobachtet, jondern vom Steppen- und Seeadler auch das Leben am Hurjt. Überdies Habe ich eine ganze Anzahl junger Vögel vom See- und Steppenadler aufgezogen, ſie alsdann längere Zeit frei auf dem Hof gehalten, als fie jchon flugfähig waren, und alte Wildfänge der übrigen, vorerwähnten Arten mehr oder weniger lange Zeit im Käfig ge- pflegt. Weile ich im Frühjahr draußen auf dem Hofe, jo vergehen gewiß feine zehn Minuten, ohne daß irgendein Adler zu fehen wäre. Die Tiere find hier überaus zahlreich, und Doch freut man fich jedes- mal, wern wieder einer der jtattlichen Vögel fich zeigt. Das Flugbild des Seeadlers weicht von dem der übrigen Adler ganz erheblich ab; der Seeadler hat faſt rechteckige Flügel, während bei allen anderen genannten Arten die Flügel am Grunde breiter, an der Spibe jchmaler find. Der Schlangenadler ift ohne weiteres am langen Schwanz zu erfennen. Im übrigen muß man die Färbung erfennen können, um in der Lage zu fein zu jagen, um welche Art es fich vorausfichtlich handelt. Sch ſage „voraussichtlich“, denn einige Arten variteren erheblich in der Größe und Färbung, jo daß die zuverläflige Beſtimmung jelbit an Hand des Balges nicht ganz leicht ift; insbeſondere trifft Die zu bei den verjchiedenen lokalen Formen des Steppenadlers und dem Schreiadler.— Wenn die Sonne die weite Steppe wieder vom weißen Kleid entblößt hat und der Schnee fich nur noch in Gebüjchen und tiefen Gruben behauptet, wenn von allen Eden und Enden wieder das helle Pfeifen der unzähligen Ziejel vernommen wird, dann findet fich auch der Steppenadler wieder im Brut- gebiete ein. Es ift dies gegen den 20. März (2. April neuen Stil3) gewöhnlich der Fall. Dort, wo das Zieſel noch häufig vorkommt, ift auch die Zahl der Steppenadler eine recht beträchtliche. Es find ohne Stage überaus nützliche Vögel und ihr Abjchuß iit hier in Rußland verboten. Man begegnet diefem Adler nun auf Schritt und Tritt; bald auf dem Boden ſitzend, Beute verzehrend, folder auflauernd Kracht, Der Steppenadler. — Gravel, Im Margaretental. oder der Ruhe pflegend, bald auf einer Telegraphen- ſtange hockend, bald in geringer Höhe freijend, bald aber auch fich in beträchtliche Höhen emporjchraubend. Legteres tut er aber nach meinen Beobachtungen bei weiten nicht jo oft wie 3. B. der Seeadler. Er gehört offenbar zu den weniger guten Fliegern unter den Adlern, Gleich) nach der Ankunft beginnt die Paarung und wird zur Herrichtung des Horſtes .gejchritten. Leterer wird faft immer auf der Erde angelegt und beiteht aus einem von Kräutern ujw. gereinigten, tundlichen, nacten Erdfled von 40 em Durchmejfer, um den herum ein Kranz von fingerdicen Aſten gelegt iſt. Auf dem mittleren Teil liegen einige Klumpen Wolle, Stüde Filz, ein paar alte Lappen od. Ddgl., das iſt alles. Aber nicht alle Horjte find jo primitiv. Bisweilen trifft man auch auf dem Boden big zu ca. SO cm Höhe aufgejchichtete Horſte an, bisweilen wird der Horſt auf einem vorjährigen Heuſchober oder gar in einem niedrigen, verfrüppelten Baum eines Feldgehölzes angelegt. Aber auch im letzteren Falle wird auf die Herrichtung der Wiege der Kinder feine Sorgfalt verwandt, ein ungrdentlich aufgejchichtetes Bündel Neifig, auf dem oben ein paar Lappen, Feten Wolle ujw. herumliegen, das it alle. Schon in den eriten Tagen des April beginnt manchmal das Weibchen die Eiablage, meiſtens jedoch in der Zeit zwischen dem 10. und 20, vorgenannten Monats. Das Gelege beiteht aus 2—4 Eiern von Ihmußigweißer Färbung, insbejondere nach dem ftumpfen Ende zu mit rotbraunen Fleden und Tropfen bedecdt. Manchmal fehlt die Fleckung faſt ganz, fo daß das Ei auf den eriten Blick rein ſchmutzigweiß ericheint. Die Abmefjungen variieren ziemlich ſtark: Länge 70—80 mm, Durchmejjer 55—60 mm. Am 13. Mai brachte man mir drei Junge Das ‚Dunenfleid iſt dicht, rein weiß, am Kopf mittellange Haarfedern. Die Fänge find big unten befiedert, Die Hornhaut des Schnabels und die Zehen jind leuchtend gelb. Der Schnabel jelbit ift Schwarz, das Auge dunfel. Die nadte Gegend zwilchen Schnabel und Auge jowie unterhalb des letzteren ijt dunkel. Bei dem älteften der drei Eremplare waren Die ederkiele der Schultern, der Arm- und Hand- ſchwingen, der Bruftjeiten und des Schwanzes ficht- bar, die Fahnen jedoch noch nicht. Die drei Jungen find bei der Fütterung ſehr un⸗ verträglich. — Am 18. Mai wurden bei dem Alteſten folgende Federmaße aufgenommen: Schulter 7 mm lange, dunkle Fahnen. Armdecken 3 mm lange Fahnen, Armjchwingen 10 mm lange hellbraune Fahnen. Handjchwingen: Kiele ca. 45 mm, Fahnen 5 mm. Schwanz: Kiele 25 mm, ahnen 5 mm hellbraun. Nacken: Fahnenſpitzen Jichtbar. (Schluß folgt.) Im Margaretental. " Bon Sans Gravel. (Nahdrud verboten.) —5 neue Jahr erfüllte endlich meinen ſehnlichen Wunſch, aus dem Saargebiete heraus und meiner norddeutſchen Heimat (Lingen a. Ems) wieder näher zu kommen. Als bodenſtändiger Norddeutſcher Nr. 16 RE NT ni E “ 6 - fühlte ich mich unglüdlich in dem von der franzö— ſiſchen Bejagung „beglücten“ Saarlande, und ich ſehnte mich danach, ins unbejegte Deutjchland zu- rückzukehren, um hier an der Wiedergeburt unjeres un- - glüclichen Baterlandes mitzuarbeiten. Zum 1. Sanıar - 1920 erhielt ich denn endlich meine Berjegung nad) Eſſen. Die jchwierigite Frage war hier die Woh- nungsfrage. Nach langem, vergeblichem Suchen fand icch endlich durch Vermittlung des Wohnungsamtes eine Heine, primitive Wohnung im „Haarzopf“, einem ländlichen, nach Eſſen eingemeindeten Vorort. Hier wohnen wir nun (meine rau und ich) und genießen die Segnungen des Landlebens. Mein jonft recht läftiger Schulweg (ih muß eine halbe Stunde zu Fuß gehen, ehe ich die Eleftrijche erreiche) führt mich nun jeden Morgen durch das reizende Mar— - garetental. Es ift ein idylliſches Tälchen. Wiejen, - plätjchernde Bäche, ein Kleiner Waſſerfall, ein Teich, Laub⸗ und Nadelholzgebüſche jorgen für reiche Ab- Winterfink. ER wechſlung. Dazwijchen jchlängelt fich der Pfad. Hier geht das Herz mir auf. Die jchon im Februar ein- ſetzende laue Frühlingswitterung, der herrliche Sonnen- ſchein lockten und lockten, und da konnte das Vogel— herz, die Vogelfehle nicht mehr widerjtehen. Zuerſt waren e& die Finken, die ihr Lied probierten, dann - folgten Drofjel und Amfel und die anderen. In den eriten Tagen war es ein Suchen nach verlorenen Melodien, ein Neueinjtudieren, ein Stammern und Stottern. Als aber die Sonne nicht nachlie mit Locen und Werben, da brach jchon Ende Februar der volle Strom verhaltener Liebesglut aus den kleinen Bogelherzen, und nun ift es eine Lujt, dieſes Konzert zu hören. Gleich vor meiner Wohnung beginnen die Felder. - Hier jubiliert und trillert die Lerche. Nun jenkt ſich der Weg ins Wiefental. Da höre ich. ſchon von weiten das PBlätjchern des kleinen Waſſerfalles, der das Waſſer aus dem Teich in das Bächlein fallen läßt. Sein Plätjchern ift fein Morgengruß. Dann begrüßt mich links davon, in einem Eichenjtangen- gehölz, die Singdrojjel. Sie iſt zwar noch fein jehr großer Künftler, den Davidruf habe ich von ihr noch £ nicht gehört, aber unermüdlich trägt fie ihre Rufe und trogdem recht wechjelvollen Strophen vor. Dann * r Gravel, Im Margaretental. — Nendle, Ornithologiihe Beobahtungen in und um Neuburg a. D. 125 fommen die Finken, die find am lauteften. Mindeſtens an fünf verjchiedenen Stellen rechts und links vom Wege jchmettern fie ihren fröhlichen Schlag. Da- zwiſchen ertönt das ſüße, Flangvolle Lied des Not- kehlchens. Auch Braunelle, Meiſen, Laubſänger laſſen ſich hören. Jetzt hebt ſich der Weg zur Margareten— höhe. Hier, beim Austritt aus dem Gebüſch, wartet meiner ein letzter Genuß. Die Amſel flötet und feohlocht dem aufgehenden Tagesgeſtirn entgegen. So hat mich.die Singdrofjel am Eingang des Tales empfangen, die Amjel entläßt mich aus ihm. Kun ‚heit es, den Schritt bejchleunigen, um an der Margaretenhöhe die Elektriiche nicht zu ver- paſſen, die mich durch die Schon lärmerfüllten Straßen . zur Wirfungsitätte trägt. Aber noch trage ich im Herzen den Nachklang des eben gehörten Ohren— Ihmaujes und übertrage meine gehobene Stimmung auf meine Kleinen Sextaner. Gehe ih des Mittags’ zurüc, jo herricht im Mar— garetentale ſchon fait ſom— inerliche Stille. Nur aus dem Teiche ruft das Wafjerhuhn, das im Sonnenglanze jeine Kreiſe im Waſſer zieht. Mache ich des Abends in der Dämmerung oft noch) einen fleinen Gang durch den gartenreichen Vorort, jo habe ich noch einmal den Genuß, die Amfel zu hören. Im dem Wipfel irgendeines Kirſchbaumes ſitzend, orgelt fie ihre jegt melancholifch feierlich Elingenden Akkorde in die Abend- Dämmerung. Eſſen a. d. Nuhr, im März 1920. Ornithologiſche Beobachtungen in und um Neuburg a. D. Von Max Rendle. Gortſetzung.) (Nahdrud verboten.) ausrotfhwänzchen: Nicht jo zahlreich wie H ſein ſchmucker Vetter, das Gartenrötel. Graue Männchen bei weitem in der Überzahl. Männ— liche Vögel im tiefſchwarzen Alterskleid mit leuch— tend weißen Spiegel jelten bemerkt. Nicht un— intereffant ift es, die beiden Notjchwänzchenarten während der Paarungszeit bei der Werbung und der damit verbundenen Liebesjpiele etwas aufmerf- jamer zu beobachten. Stundenlang jagt das Männ- chen hinter dem Weibchen drein, dieſes jchein- bar im Zorn vor fich hertreibend. Mit Ungeſtüm geht es von einem Ort zum andern. Das Wort des Dichters: „Errötend folgt er ihren Spuren“ findet hier feine Anwendung. Hat das Weibchen nun lange genug fich geziert, jo läßt es ſich ein- holen. Mit freudigem Gezwitjcher umkreiſt das Männchen das Weibchen, mit den Flügeln und dem Schwanze ein zierliches Rad fchlagend — und da= mit ift die Ehe geichlofjen. Faſt allgemein glaubt man nun, die Vögel feiern im Frühling General- Hochzeit, und wenn im Herbſt die Blätter fallen, 126 Löfe ftch aud) der Bund der Ehe*) und eines jage dem anderen Lebewohl auf Nimmerwiederjehen. Diele Anficht von der freiwilligen Scheidung der Vögel von Tifch und Bett ift aber nad) Brehm total falih. „Das Pärchen“, ſchreibt derjelbe (Tier- leben, 4. Aufl. 1911, Vögel I, ©. 26), „das fich einmal vereinigte, Hält während des ganzen Lebens treu zufammen, und nur ausnahmsweiſe geſchieht es, daß einer der Gatten die Geſetze einer geſchloſſenen Ehe mikachtet. Da es nun unter den Vögeln mehr Männchen als Weibchen gibt, wird es erflärlich, daß von jeder Vogelart bejtändig einzelne Sunggejellen oder Witwer umberftreifen, in der Abſicht, ſich eine Gattin zu juchen, und läßt es ſich entſchuldigen, dab diefe dann auf die Heiligkeit der Ehe nicht immer gebührende Nücjicht nehmen, vielmehr einem verehe— lichten Vogel ihrer Art jein Gejpons abwendig zu machen juchen. Die notwendige Folge von jolc frevelhaftem Beginnen und Tun ijt, daß der Ehe- herr den Frechen Eindringling mit allen Sträften zu- rückzuweiſen jucht, unter Umftänden aljo zu Tätlich- feiten übergehen muß: daher denn Die bejtändigen Kämpfe zwijchen den männlichen Vögeln während der Baarungszeit. Wahrfcheinlich macht jeder Che- mann böje Erfahrungen; vielleicht ijt auch jein Weib ‚Falicher Art, und die Arge liebt das Neue‘: kurz, er hat alle jeine Kräfte aufzubieten, um ſich ihren Beſitz zu erhalten. Eiferjucht, wütende, rückſichtsloſe Eiferfucht iſt ſomit vollfommen entjchuldigt.""*) Rot— fehlchen: Nicht jelten im Unterholz des Englijchen Gartens, das leider in den Wirren der unjeligen Nevo- lution von fommuniftisch angehauchten Holzfrevlern, wenigitens jtellenweije, ganz bedenklich gelichtet worden it, wodurch nicht wenige Vögel, denen. möglichit dichtes Unterholz eine notwendige Lebensbedingung zu jein jcheint, zum Abwandern gezwungen worden find. „Wipfelfänger“ nicht verhört. Blaufehlchen: Am 11. Mat glaubte ich im Weidengeitrüpp an der Donau den Gejang diejes prächtigen Vögelchens zu vernehmen. Kaum aber hatte ich mich daran ge— macht, den fraglichen Sänger leife anzujchleichen, um mit Aug’ und Ohr deſſen Anwejenheit fejtitellen zu fönnen, als zwei halbwüchfige, ftreunende Bengel johlend heranjtürmten. Die Freude war mir da- durch gründlich verdorben — und der Himmel ver- zeihe mir die Sünde, denn ich, glaube faft, daß ich geflucht habe in meinem Arge. Zaunfönig: Kam an pafjenden Örtlichfeiten überall zu meiner Beobachtung. Rauchſchwalbe: Nicht befonders häufig. Bezüglich diejer Schwalbenart iſt bei ung, iwie auch anderwärts, unter der häuerlichen Bevölke— tung noch vielfach der Glaube verbreitet, daß, wenn einer Stallichwalbe geflilientlich irgendein Leid zu- gefügt wird, die Kühe rote Milch geben. : „Wer wollte wünjchen,” meint Braeß (Unjere gefiederten Freunde, 1901, ©. 47), „solchen Aberglauben bei unjern Zandleuten ausgerottet zu wilfen! Won hoher praftiicher Bedeutung ift er, und auch ein poetijcher *) Auch Dr. Gengler (Das Liebesleben in d. Vogelm. 1911, ©. 81) ift der Anficht, „daß die Wogelehe bei der weitaus größeren Zahl der Vögel nur eine auf die Daner einer Brutperiode geichloffene jei und mit bem Nachlajfen des Fortpflanzungstriebes wieder auseinandergehe. Die Geſchlechter Hätten eben nad) Beendigung der Brutzeit fein weiteres Intereſſe aneinander”. Der Verf. **) Die Frage, ob die Che bei den Vögeln eine „Dauerehe” fei, hat ſchon viel Tinte gefoftet. Vielleicht wird durch die Beringung eine Klärung in diejelbe gebracht werden. Der Verf. Nendle, Ornithologiihe Beobahtungen in und um Neuburg a. D. — Kleine Mitteilungen. Wert ift ihm ficher nicht abzufprechen. Möge die heilige Scheu vor dem Schwalbennejte, welche jelbft Nr. 16 A 4 R| 7 rohen Gemütern eigen tit, und der Glaube an die Unantajtbarfeit feiner Bewohner fich weiter erben von Gejchlecht zu Gejchlecht." Mehlichwalbe: Neſter dieſer Art jah ich bloß im tiefer gelegenen unteren Stadtteile, aber meiſt nur vereinzelt, nie- mals in größeren oder kleineren Kolonien; anscheinend an Zahl der Rauchſchwalbe überlegen. Mauer- jegler: Brutvogel in mehreren Paaren, die zu jeder Stunde des Tages das hochragende alte Schloß um— freifen und mit ihrem frohen, jchrillen Gejchrei die ſonſt jo jtillen Straßen und Bläße der oberen Stadt erfüllen. Kuckuck: Deſſen Auf zuweilen im Engli- ichen Garten vernommen. Wiedehopf: Bloß ein- nal fein „Hup, Hup“ gehört, dejto häufiger da— gegen das „Hup, Hup“ des Stinfwagens, zu deutjch Auto genannt. Grünjpeht, Grauſpecht und großer Buntjpeht: Alle drei Arten konnten im Engliihen Garten nicht jelten von mir beobachtet werden. Erwähnt mag werden, dab der Graufpecht dort häufiger vorzufommen jcheint als der Grün- jpecht; wenigitens habe ich deſſen „Baarungsruf“, der ja von dem des Grünſpechtes Durch fein Ab- fallen der Tonreihen nach unten fich unjchwer unter- jcheiven läßt, weit ÖfterS vernommen al3 jenen des Örünfpechtes. Der ſtattliche Schwarzſpecht jo- wie der mittlere und kleinere Buntjpecht wurden von mir weder gejehen noch gehört. für unjere Spechte von jeher”) bejonders interejjierte, wurden diejelben von mir auch bejonders aufs Korn genommen. Goldamgner: Überall anzutreffen. Feldlerche: Nicht jelten; einige alımen die Stimmen anderer Vögel nach. Baumpieper: Im Englijchen Garten und auf der Hohen Schanz mehrfach beob- achtet. Ihr herrliches Lied, das in der Regel mit einem eigentümlichen Flugſpiel verbunden ijt, gaben dieje Bögel ausjchlieglich nur von der Spite höherer Laubbäume herab zum beiten; in meinem heimat— lichen Beobachtungsgebiete werden hierzu mit Vor: liebe Fichten benußt. Gartenbaumläufer: Ein Vorkommen desjelben in den Gärten der Stadt war trog meiner mit Ausdauer und Cifer angejtellten Nachforichungen nicht zu konſtatieren; Doch iſt eg mir wiederholt geglückt, im Engliſchen Garten dieje Gerthia-Art an den gewaltigen Schwarz- und Silber- pappeln bzw. an den mächtigen Ulmen beim Ab— juchen der rijfigen Ninde nachweijen zu können. Echluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Boologiiher Garten Hamburg. Schon feit mehreren Jahren iſt es gelungen, mehrere Eremplare der im Garten lebenden Silbermömwen zur erfolgreichen Brut zu bringen. Auch in diefem Sommer find wiederum vier Silbermömwen dem Ei entichlüpft, und zwei weitere weibliche Gremplare diejer die Nordjee bewohnenden Möwenart find noch eifrig am Grotienteih mit der Brut beicäftigt. Von den im Garten jegt ausgebrüteten jungen Bögeln find zwei Exem— plare etwa acht, die beiden anderen vierzehn Tage alt. (Hamburger Fremdenblatt, 14. 6. 20) Sm Stallgebäude bei einer biefigen Fabrik hatten Rauchſchwalben ihre Nefter gebaut. Davon ein halbfertiges *) Siehe meine berfchiedenen Arbeiten über dieſe Vögel in ber „Gef. Welt’': Jahrg. 1905, 1907, 1912, 1913, 1914, 1915, 1917, 1919, Der Verf. Da ich mid ° Nr. 16 benutzten Zaunkönige ala Unterlage und bauten ihr einenes Neit darauf. Die Starfajten an den Baulichfeiten auf demjelben Yabrithofe wurden fast alle von Dinuerjeglern beihlagnahmt, die ihre Jungen durchweg alle gut hoch bradten. 5. YJult 1920, Hans Paſſig, Wittenberge. Spredfaal. (Stebt den Übonnenten Loftenlos zur Verfügung.) Trage 8: Was mag wohl die Urſache fein, daß Rot— kehlchen im zweiten Jahre der Gefangenschaft nicht mehr laut fingen? Sch habe in diefer Hinsicht ſchon ſehr ftaunens= werte Geduldsproben durdgemadt. 4 Frühjahrs- und 2 Herbitvögel habe ich nad Überwinterung im Frühjahr fliegen laſſen, weil fie nicht laut wurden bzw. im Frühe jahr ganz verſtummten. Einen Vogel, welcher das erfte Frühjahr ausgezeichnet fang und im zweiten Jahre ftumm blieb, habe ich jeines jeltenen Gejanges wegen jogar noch ein Jahr gepflegt. Er fang den ganzen Winter über leiie, auch bei Licht, und im dritten Früdjahr verſtummte er wieder, jo daß ich ihn dann im Mat fliegen ließ Ber: ſchiedene Liebhaber, mit denen ich darüber ſprach, Flagten mir dasjelbe. Am Futter fann es, wenigitens bei mir, nicht liegen, denn ich habe doch andere heiflere Vögel im zweiten Jahre ſtets im Gefang gehabt. Die Vögel habe ih fie waren auch nicht fett, waren gut vermaufert, lebhaft munter ujw. Als ich noch ein Knabe war, hatten meine Eltern doh immer 1—2 Notfehlhen, aber der Übelſtand hat ſich nie gezeigt. Dabei füıterten die Eltern die Tierchen im Verhältnis zu meinem Futter do, ich kann jagen, direft ſchlecht, allerdings ſaßen die Wögel in größeren Käfigen und hatten feine Gelegenheit, bei Licht zu fingen, während meine Rotkehlchen jtets bei hell erleuchteten Käfigen Lichtfänger waren. Eine Aufklärung diefer üblen } Erſcheinung wäre mir al alter Liebhaber fehr interefjant. Mein Herbſtrotkehlchen von 1919 habe ich diejes Frühjahr auch wieder auf einen alten Meiiter von diefem Frühjahr vertauscht, welchen ich gern überwintern möchte, aber mir bangt ſchon wieder vor dem Frühjahr. P. Nummler. 1 Aus den Bereinen. | „Aegintha“, Verein Der Bogelfrennde zu Berlin (E.B.). Unſere erfte Situng nad den Ferien findet am 2. Sep— tember, abends 8'/. Uhr, im Vereinslokal „Hofbräu”, j Leipziger Straße 85, Statt. Tagesordnung: T. Verlejung des Berichts der lebten Sitzung; 2. Omithologijches; 3. Anz - meldung neuer Mitglieder; 4. Verjchiedenes. h $. 4: Vorbrodt, 1. Schriftführer, E Berlin 112, Scharnweberjtraße 1811, Bereinigung Der Vogelliebhaber Dresden. Am 1. Juli 1920 hielt der Verein bei regem Bejud feine legte Monatsfigung ab. Aufgenommen wurden in diefer und vorlegter Sigung die Herren: Walter Schmidt, Franz Walfe, Paul Groß, Willy Korb, Georg Pilaczek, Paul Adler, Eugen Weichert und Hermann Riedel. Ein ftetes Gewinnen von Liebhabern für den Verein mit feinem fichönen Sport wird wohl allen Mitgliedern und Gönnern zur Freude gereichen. Es erjolgte donn die Erledigung der übrigen Tagesord: nung. — Am 17.» M. hielt unfer Mitglied Herr Schürig einen Vortrag über „Ornithologiihes im allgemeinen“. Derjelbe erregte lebhaftes Intereſſe — Erwähnt ſei dann unſer diesjähriger Nachtausflug am 30. Mat durchs Prinzen, Saubachtal und Tännichtgrund. Eine fommerliche Nacht und gute Beteiligung ſchafften Stimmung. Und nicht lange währte es, erflangen zahlreich die liebliben Weiſen der Sumpfrohrfänger bei Nieederwarthe an dem Ufer der Elbe Der Türfe und die Zippe reihten fih an, als wir den Weg nad) dem PBrinzental einfchlugen. Doc wirklich etwas Grhebendes für einen Naturfreund in des Morgens frühefler Stunde. Und als wir im Prinzental ftanden, war alles erwacht, was Flügel hatte, und gab zum beiten, was nur einen Vogelfreund jo recht entzücen fann. Inter— ejjante Beobachtungen reihten ſich an, und der jportliche Genuß war alljeitig befriedigend. Bernhard Kühn, Schriftführer. ee a a Ve Se DE de er eh u ee Kur Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. in Rauſchſchen und Schindlerihen Sprofferfäftgen gehabt, - ’ 127 Verein für Vogelkunde, [hu und =liebhaberei zu Leipzig. Bortragsabend Montag, den 30. Auguft d. $., abends 74, Uhr, im Wereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Referent: 3. Birk, „Uniere Grasmücden im Freileben und als Stubenvögel”. Gäjte ſtets willfommen. 9. A.: Joh. Birf, 1. Vorfigender, 2.-Gohlis, Eifenader Straße 70. Der Verein der Bogelfreunde zu Lübed hielt am 5. Juli und 2, Auguft je eine Mitgliederverfammlung ab, die von 32 Mitgliedern und 2 Gäſten befucht waren. Tagesordnung: 1. Verlefen der Protokolle; 2. Beiprehung der Anträge des DVerbandstages; 3. Verihiedenes. Die Protokolle wurden verlefen und einftimmig angenommen. Dann machte unfer Schriftführer, Herr Schröder, die Mitteilung, daß er wegen zu vieler Arbeit in jeinem Beruf das Amt als Schriftführer nicht weiter verfehen fann, und bat um Neuwahl; e8 wurde Herr Adolf Steinhagen, Dorneftraße 38, als Schriftführer newählt. Herrn Schröder fei nochmals gedanft für feine dem Verein geleifteten Dienfte! Zu Bunft 2 wurden die Anträge von 'den Städten Roſtock, Kiel, Lübeck und Harburg eingehend be= Iprochen. Über diefe Anträge und den Verbandstag jelber wird unfer Vorfigender, Herr Strehlfe, Näheres be= richten. Zu Punkt 3 meldeten die Herren Nob. Steinhagen, Grabener, Wiſchendorſ, Hänfel, Dıto Steinhagen, Sien und Umterzeichneter eigenen Zuchten von Vögeln zur Konz trolle an. Unſere fämtlihen eigenen Zuchtvögel tragen ges ſchloſſene Verbandsringe und werden außerdem noch kon— trollier!! Es find in diefem Sabre außer den verſchieden— ften Farbenfanarien mit und ohne Haube no folgende Vögel gezüchtet: grüme und gelbe Wellenfittiche, Zeiſig— baitarde, Buchfinfen, Grünfinken, veine Siabellfanarien, Holländerfanarien, gelb und bunt, mer. Gimpelbaftarde ; von ausländiihen Vögeln haben 3. 3. fertige Nefter und Gier: Zebrafinfen, Bandfinken, Rotfopfamandınen, Wellen: fittihe und Baſtard von NRotfopfamandine> eifen von 3 cm Länge und 15,0 Gewicht, das mir gerade zur Hand war, mit 100 cem Leitungswajjer (eijenfrei, wie ein Sontrollverjuch lehrte) übergojjen und nach "/,=, 1=, 2=, 4, 6- und 12jtündigem Stehen das Waller einzeln unterjucht. Da es ji) nur um ganz geringe Eifenmengen handeln konnte, wandte ich als Unterfuchungsmethode die Kolorimetrie an, eine quantitative Bejtimmung, welche auf der Ver- gleihung von durch chemijche Reaktionen hervorge- tufene Färbungen mit Färbungen von befannter Stärke beruht. Wenn auch dieſe Methode feinen Anspruch auf ganz erafte Rejultate machen fann, jo genügt ſie Doch dein angegebenen Zwecke volltommen. Das Eijen wurde als Eijenpyrophosphat beitimmt. Als Neagens diente Gerbjäureldöjung, die in ſchwachen Eifenlöjungen je nach deren Stärfe eine rojarote bis braune Färbung verurjacht, als Vergleichsflüſſigkeit ‚eine Eifenpyrophosphatlöjung, die einem Gehalt von 1 Milligramm Cijen (Fe) im Liter entjprach 50 cem de3 über dem rojtenden Eiſen jtehen- den Waſſers wurden nach den oben angegebenen Beiten vorfichtig abpipettiert und der Beitimmung unterworfen. Das jo gewonnene Wafjer war nach 1/9 und Aſtündigem Stehen klar, nach 2jtündigem Stehen opalelzierend trübe und nach längerem Stehen nahm die Trübung etwas zu, und es zeigten ich am Boden des Trinkbehälters geringe Ausſcheidungen von gelbbraunem Eijenhydroryd. ES ergab fich nun, daß Die einzeln unterjuchten Wajjermengen einen Eijengehalt von 0,1 big 0,8 mg Eijen (Fe) auf ein Liter Waſſer berechnet hatten. Stand das Wafjer noch) länger wie angegeben über dem Eijen, jo nahm defjen Eijengehalt wieder ab. Nach 12 Stunden wurde nur eine ganz ſchwache Eijenreaftion erhalten (durch Luftzutritt Ausſcheidung von HYydroryd). Vergleichsweiſe wurde 1 Tropfen der in Apotheken fäuflichen apfeljauren Eiſentinktur (Tinct. ferri pomati) (Methode von Dr. Gerhard, Wolfenbüttel). — 138 mit 100 ccm Waſſer verdünnt und unterſucht. Cs waren 1 bi 1,2 mg Eiſen auf 1 Liter Waffer be- rechnet nachzuweien. Man wiirde aljo den Eijen- gehalt von 100 ccm Waſſer mit 1 Tropfen diejer Tinktur höher erhalten, als wenn man die 100 cem Waffer mit einem roftenden Nagel bejchickt hätte. Es ift daher zu empfehlen, den rojtenden Nagel ruhig fortzulaffen, und falls man jeinen Pfleglingen Eijen im Trinkwaſſer (wenn es nicht jchon eijen- haltig ift) bieten möchte, fich der Tinktur zu be- dienen. Auf diefe Weiſe erhält man eine Elarbleibende Löjung von gleihmäßiger Beſchaffenheit, die nicht abſetzt und jederzeit leicht und friſch bereitet werden fann. Nun wäre es vielleicht angebracht, nicht 1 Tropfen, fondern deren 2 oder 3 auf 100 cem Waſſer zu nehmen, wie e3 ja ſchon oft von anderer Seite an- gegeben wurde, Reſuch des Tierparkes des Herrn Fr. von Falz- Fein*) in Askania-Nova (Mai 1914). Bon Wilhelm Kradt. (Nahdrud verboten.) N nach Mittag führte mich der Dampfer zur lieblichen Maienzeit von Cherjon den Dnieper aufwärts. bis Kachowfa. Die Fahrt war prächtig. Der Fluß hat hier in jeinem Unterlaufe eine mächtige Breite. Zu feinen beiven Seiten dehnen ſich unab- jehbare Nohrwälder und Weidengebüjche aus, aus denen hier und dort höhere Weiden und PBappeln hervorragen oder verstohlen ein auf Pfählen erbautes, hölzernes Fiicherhäuschen hervorlugt. An Enten -fehlt e3 in diefem Gebiet nicht; Flußſeeſchwalben kreuzen verschiedentlich unjern Weg, ebenjo präjentieren jich mir die erjten Bienenfrejler. Hier und da kreiſt auch ein Raubvogel im blauen Ather. Gegen abend traf ih in Kachowka ein; dort wurde mir in Herrn Falz-Feins Fremdenhaus ein bequemer Wagen, der mit vier Pferden in die Breite bejpannt war, zur Verfügung geitellt. Gut aufgehoben, trat ich frohen Herzens die zirka 70 km lange Fahrt durch Die taurische Steppe nach dem Park Askania-Nova an. „Steppe“ — für ‚uns Deutſche ein etwas unver- ftändlicher Begriff, und es ift wahr, man muß Steppe gejehen haben, um ich eine rechte Vorſtellung weniger von ihrem Ausjehen, als von ihrem Einfluß auf unjer Gemüt machen zu können. Saum lagen die eriten 10 km hinter ung, ſo war weder ein Haus noch aber auch irgend ein Baum, oder Strauch, oder menjchliches Wejen oder Haustier fichtbar, jo weit der Blick reicht, Getreidefeld an Getreidefeld. Das Gelände eben wie ein Teller, nicht hinderte den Fernblick. Zu jehen gab es für mich als Vogel— liebhaber manchgrlei; SKalander-, Feld- und Kurz— zehenlerchen waren in großer Zahl vorhanden; jie *) Friedrich v. Falz-Fein iſt in Kiffingen im Sommer dieſes Jahres im Alter von 57 Jahren geſtorben. Einer deutichen, vor etwa 100 Sahren in Rußland eingewanderten Familie entjtammend, begründete er auf feinem ausgedehnten Grundbefis in Südrußland eine großartige Tierfarm, die, nad) Art des Hagenbedichen Snftituts, die Anfiedlung und Zühtung ausländiſcher Tiere betrieb und mit den Zoolo— giſchen Gärten der ganzen Erde in ftändigem Austaujch- verfehr ftand. Stöder, Der verroftete Nagel im Trinfwaffer. — Kracht, Bejud des Tierparfes ufm. Nr. 18 liegen den Wagen recht nahe fommen und fielen nach kurzem Fluge wieder ein. Einmal jah ich auh einen kleinen Würger, der fich auf den Schwachen Setreidehalmen fichtlich unbehaglich vorfam, ſowie eine Anzahl Steinjchmäßer. Die Dunkelheit jenkte ſich hernieder und hüllte die Flur in Totenftille. So ging die Fahrt lange Zeit dahin, nur eine Ortjchaft wurde durchfahren, endlich tauchten am Horizont zwei helle Lichter auf, der Kutjcher wandte jich um und bedeutete „Askania“. Es währte aber noch eine geraume Zeit, big es „aussteigen“ hieß; gegen Mit- ternacht war das Ziel erreicht. Biel zu ſehen war in der Dunfelheit nicht, nur der Schlag eines Sprofjers verfündete mir, daß hier ein Ort jei, an dem fich leben läßt. Überaus geſpannt auf den nächjten Morgen, begab ich mich zur Ruhe. | Noch beim Morgenkaffee machte ich die erſte Be— fanntjchaft, und zwar war es der den meiſten Leſern der „Gef. Welt“ wegen feiner interejjanten Aufjäße über Nachtigall und Sprofjeranfiedlung in Askania gewiß noch in guter Erinnerung verbliebene Herr Couraetz, der ehemalige Hauslehrer des Herrn von Falz-Fein. Herr Couraetz iſt ein eingefleifchter Sproſſer⸗ liebhaber. Kommen die Sänger im Frühjahr an, fo werden etliche für den Käfig gefangen, ein paar Sproſſer, eine Grasmüde, ein rotrücdiger Würger » oder dergleichen. Jeden Morgen von 6—9 Uhr finden wir dann Vorgenannten mit Zeitung und Bürſte die Neulinge abhörend. Nach Beendigung der Gejangs- zeit werden die Vögel wieder in Freiheit gejeßt. Herr Couraetz bejchränft ich mit dem Abhören übri- gens nicht auf die Käfiguögel, nein, Tag fir Tag finden wir ihn jchon gegen 3—4 Uhr morgens im Park, die einzelnen Sprojjer abhörend. Zu Diejer Zeit wird der Schlag am jchönften und feierlichjten vorgetragen. Abends von 9 Uhr ab wird noch ein Rundgang durch den Park gemacht, um ſich auch vor der Nachtruhe noch am jchönen Schlag zu er— quicten. Sehr interejjant find insbejondere die Beob- achtungen des Herrn Couraeb bezüglich der Gejangs- entfaltung von Sprojjern mit bejchnittenen Flügeln, jowie die Herausbildung eines ganz bejtimmten Schlages der im Laufe der Jahre in Askania-Nova angejiedelten Sprojjer. Nachteilig für die Haltung der Friſchfänge in Askania iſt das gänzliche Fehlen von friſchen Ameiſenpuppen, denn bei Fütterung mit Mehlwürmern, Ameijen und aufgequellten Ameijen- puppen fommt der Vogel nicht in jo feurigen Schlag wie bei Fütterung mit den vorgenannten, Einen Berliner Befannten traf ic) dort in der Perſon des Herrn H. Grote, dem Drnithologen des Steppeneilandes Asfania-Nova. In Kürze wurde mir num zunächjt gezeigt, woraus Asfania-Nova über- haupt beiteht, und gejtatte ich mir, auch dem freund- lichen Lejer in furzen Worten hierüber Aufjchluß zu geben. Das Fremdenhaus verlaffend, befinden wir ung auf einer geradlinigen, etwa 2 km langen, breiten Chauffee, die auf den Seiten durch Bäume und grünende Straßengräben eingefaßt wird. Auf der einen Seite derjelben liegen das Herrenhaus, der Hof der Induftriegebäude, der Tierpark mit Teich, die Tierbahn jowie der See mit angrenzendem Sumpf. Auf der anderen Seite der Chaufjee befinden ic) rn Fin Sn ee a, De Be re u ie de u he — — ein großes und ein kleines Fremdenhaus, die Schule fowie der botanijche Garten mit lieblichem Teich. Etwa in der Verlängerung der Chaufjee, etwas weiter entfernt, erbliden wir Umzäunungen und Stallungen für frei in der Steppe weidende große- MWiederfäuer, wie Wiſent, Biſon und Hirſche. Außer— dem liegen noch mancherlei Gebäude, die ein ſo aus— gedehnter Gutsbetrieb erfordert, verſtreut umher. In etwas größerer Entfernung von dieſem, in ſich ab— geſchloſſenen Komplex wird ein größerer See an— gelegt und ſind drei Gehölze angepflanzt. Sonſt, ſo weit das Auge reicht, nur Steppe und weiterhin auch Getreidefelder. Da Terrain zur Genüge vor— handen iſt, ſo ſind alle Gebäude, mit Ausnahme des großen Fremdenhauſes, nur einſtöckig, innen wie außen gleich Freundlich hell. Die Gebäude des Herrenhauſes umſchließen einen mit präch- tigen Öartenanlagen gezierten großen Hof- raum, Fortſetzung folgt.) Die Vögel in der deutfden Dichtung, in der Sage und im Sprachgebrauch. on Karl Galle. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) *5 Kuckuck, der im Volke durch ſeinen charakteriſtiſchen, weithin erſchallen— den Ruf wohlbekannte, ſowie ſeine ſonder— bare Fortpflanzungsweiſe berühmte Som— mergaft unſerer Laubwälder und Parks hat ſchon immer die Aufmerkſamkeit der Menſchen auf ſich gezogen und zu mancher— lei poetiſchen Schöpfungen Veranlaſſung gegeben, deren einige ſehr volkstümlich geworden ſind. Seine merkwürdige Fort— pflanzungsweiſe, ſein ſcheues, flüchtiges Weſen haben den Kuckuck von jeher mit einem Sagenfranze ummunden. Da’ werden Gejchichten erzählt von dem jchänd- lihen Undank des jungen Kududs, daß derjelbe nad) dem Flüggewerden feine Pflegeeltern verjchlinge, die Eier anderer Vögel verzehre, daß er im Herbſt fih in einen Sperber verwandle, den Winter in einem hohlen Baum jchlafend verbringe und dergleichen Märchen mehr. Ebenſo ijt der Kuckuck im Volke Gegenstand des Aberglaubens ge- worden. Es heikt im Bolfsmunde, jo oft man den Kuckuck nacheinander rufen hört, jo viele Jahre habe man noch zu leben. Diefer Aberglaube liegt auch dem Liede „Kuckuck wie alt?“ zugrunde, Sogar der Zeiſig hat jeine Dichter gefunden, welche in launigen Verſen fein fröhliches Leben und Treiben bejungen haben. Auch die Sage bejchäftigt fi) mit dem Zeiſig, und zwar hat jein verborgenes, geheimnisvolles Familienleben dazu Veranlaſſung gegeben. Danach ſoll der Zeilig einen Stein, der die wunderbare Kraft befitt, dag Neſt unfichtbar zu machen, ing Net tragen und dieſes dadurch während der Brutzeit vor Entdeckung ſchützen. Nach beendeter Brutzeit, wenn der Stein feinen Zwed. erfüllt hat, joll ihn der Zeifig wieder aus dem Neft werfen. Auch der Hänfling und der Buchfint haben durch ihre anmutiges Wejen, ihr buntes Gefieder und vor- Kracht, Der Beſuch des Tierparkes ufw. — Galle, Die Vögel in der deutſchen Dichtung uſw. Goldangentimalie. MR 139 nehmlich durch ihre angenehm ertönende Stimme die Dichter zu reizvollen Schöpfungen angeregt. Bejon- ders der Buchfint hat eine umfangreiche Literatur auf diejem Gebiete hervorgerufen, ein Zeichen der Beliebtheit und Volkstümlichkeit dieſes gefiederten Sängers. Wie alle diefe Vögel Hauptjächlich durch ihre Stimme, jo haben andere wegen ihres auffälligen Außern zu dichterischen Schöpfungen, zu gemütvollen Sagen PVeranlafjung gegeben. Sehr hüſch ijt Die Legende, welche erzählt, wie der Streuzjchnabel, der Papagei unjerer Wälder, zu feinem eigentümlichen, gefreuzten Schnabel und der roten Gefiederfärbung gefommen ift. Danach foll der wadere Vogel einjt am Kreuze des fterbenden Heilandes bei dem ver- geblichen Bemühen, die Nägel aus den Wunden des Gefreuzigten zu ziehen, ſich den Schnabel jolchermaßen verbogen und das Gefieder mit dem Blute des Heilands getränft haben, welche Merkmale dem Kreuzichnabel fortan bis auf den heutigen Tag ver- blieben find. I. Mofen hat diefe Legende in die Form eines reizenden Gedichtes gekleidet. Daß ein ſolch merfwiürdiger Vogel, wie es der Kreuzſchnabel in vieler Hinſicht iſt, auch im Volksaberglauben eine Rolle ſpielt, ift jelbftverftändlich. Den Bewohnern des Thüringer Berglandes ift der Kreuzſchnabel lieb und wert als ein heilfräftiger Vogel bei allerlei theumatifchen Leiden, als „Gichtvogel“, von welchem fie jagen, daß er die Krankheiten anziehe. Dabei unterjcheiden die Wälder unter ten Kreuzjchnäbeln „Nechtjer” und „Linkſer“, d. h. folche, bei welchen die untere Schnabelhälfte die obere nach rechts und jolchen, bei welchen fie diejelbe nach links kreuzt. Erſtere follen nur Kranke männlichen, letztere nur Kranke weiblichen Geichlechts heilen. Auch das Waffer, in welchem ſich der Kreuzſchnabel gebadet hat, gilt als heilkräftig, und ſein Fleiſch ſoll nicht in Verweſung übergehen. er 7 3 140 Einer ganz ähnlichen Begebenheit, wie fie die Kreuzichnabellegende erzählt, joll der Sage nach auch unfer Rotkehlchen feine rote Öefiederfärbung verdanfen. Seine Zwergengeitalt jowie fein emſiges, allzeit unverwüftlich heiteres Leben und Treiben haben auch dem Gnom der heimatlichen Vogelwelt, den Zaun- fönig, der Sage zugänglich gemacht. Gemütvoll und die fecke, ſelbſtbewußte Art des Zwerges fennzeichnend, berichtet uns die Sage, wie der Jaunfönig zu feinem Königstitel fam und im Bewußtjein Ddiejer feiner Würde allen Vertretern der Tierwelt gegenüber fich Anerkennung und Chrerbietung zu verjchaffen ver- ftanden hat. Eine anjchauliche Erklärung der jagen- haften Entjtehung jeines Namens und zugleich ein treues Charafterbild des Zaunjchlüpfer® geben uns die befannten zzabeldichter Jacob und Wilhelm Grimm in ihren reizenden Fabeln „Die Königs— wahl der Vögel“ und „Der Bär und der Zaun- könig“. Durch feine auffallende Erſcheinung und Lebens— weiſe hat auch der Eisvogel, dieſer farbenprächtige Bewohner unſerer Fluß- und Seeufer, von jeher die Aufmerkſamkeit der Menjchen gefeijelt und im Volke zu allerlei Aberglauben und zu Fabeln Veran- lajjung gegeben. So jchreibt man ihm mancherlei gute Eigenjchaften zu, wie die Fähigkeit, den Blitz abzuleiten, vergrabene Schäße zu mehren, dag Meer zu beruhigen und den Fiihfang einträglich zu machen. Da weiß die Sage zu berichten von der treuen Gattenliebe des Cisvogelpärcheng, daß das Weibchen beim Tode des Gatten einen Klagegeſang anftimme und freiwillig aus dem Leben jcheide, daß derjenige, welcher dieſen Trauergejang vernehme, eines baldigen Todes iterbe, daß der Balg des Vogel® Tuch gegen Mottenfraß ſchütze und dergleichen Unfinn mehr. Auch einigen fibirifchen Volksftämmen gilt der Eisvogel als ein glücbringender Vogel, dem fie ihren. Schuß zuteil werden laſſen. Bei uns jollte man ebenfall® dem Eisvogel als einem herrlichen, lebenden Schmucjtücf der Natur nicht nachitellen, ſondern jeglichen Schutz gewähren, um der weiteren Abnahme diejer nur vereinzelt vorfommenden, jchon jelten gewor- denen Vogelart zu begegnen. Eine nicht geringe Rolle jpielt im Empfin- dungsleben des deutſchen Volkes auch der Hausſtorch. Gleichwie die Schwalbe hat er dureh fein nahes freundfchaftliches Verhältnis zum Menjchen fich defjen, treue Liebe erworben, und be- jonder3 der Landmann, auf deſſen Haufe er niſtet, läßt ihm feinen Schub angedeihen, dem Aber- glauben Huldigend, daß das Haus, auf welchen Störche wohnen, vor Blig und Feuer gefchügt ſei und dab ihm die*Störche Glück ins Haus bringen. Als Sinnbild eines Glück und Segen bringenden Vogel pflegt man bekanntlich auch im Volksinunde den Storch im Zufammenhang mit dem bevorftehen- den oder eingetretenen Ereignis der Geburt eines jungen Weltbürger8 zu gebrauchen und der gläubigen Kinderwelt das Märchen vom Klapperftorch zu er- zählen. Wie alle dieje Vertreter aus dem Neiche der Vögel in erfter Linie durch ihre Stimme oder ihre Galle, Die Vögel in der deutſchen Dichtung. — Haberland, Meine Zuchterfolge uf. äußere Erjeheinung, jo haben andere wieder durch ihre eigentümlichen, beſonders ausgeprägten Charafter- eigenfchaften die Aufmerkſamkeit der Menjchen ger fejfelt, die Dichter zum Schaffen angeregt und zu mancherlei Sprüchen und Nedensarten im Sprach- gebrauch Veranlafjung gegeben, wie beijpielaweile der Hausjperling dur jeine Unverjchämtheit, der Nabe durch feine Klugheit, die Taube durch ihre Sanftmut, die Elfter durch ihre diebiſchen Ge- Lüfte ujw. (Schluß folgt.) Meine Zudterfolge im Jahre 1917. Bon Ernit Haberlandt, Magdeburg. Machdruck verboten.) 1. Dompfaffenzucht (Pyrrhula europaea), Ein ſchönes Dompfaffenpärchen jah ich am 26. März v. J. bei einem biefigen Vogelhändler, den ich von Zeit zu Zeit auffuche, um mich nach Neuerwerbungen für meine Käfige umzutun. Die einfachen, aber doch ichönen farben, beſonders des Männchens, verleiteten mic) zum Kaufe. I Ich erftand das Paar für 5 Mark, und diefer » Kauf ift mir Hinfichtlich des Überlebenden Männchens niemals leid geworden. In jeiner Farbenpracht füllt und jchmüct das Männchen einen größeren Käfig. Schwarzkopſpfaſſchen. Es wurde auch ſehr bald überaus zahm, nahm ung allen (meiner Frau, meinem Sohn und mir) Wal- nußftückhen, Hanf und Sonnenblumenferne von den Fingerjpigen und aus der flachen Hand. Unpaarig war es im Gejellichaftsfäfige harmlos und friedlich. Sch habe e3 als einen der angenehmften, liebens- würdigiten Stubenvögel fennen und jchäten gelernt. Der unbedeutende Naturgefang wird wohl nur von wenigen Liebhabern gern gehört. Sch laujche dem einfachen Naturliede immer gern. Alle Vögel Halte ich, wenn nur irgend möglich, in Paaren, um Zuchtverſuche anzuftellen — erit Buchtverfuche frönen die Liebhabereil —, und tat es auch bei diejer Vogelart bejonders deshalb, weil " ich häufig gelejen hatte, der Gimpelhahn hänge mit großer Zärtlichkeit und Treue an feinem Chegejpan, ea ae, Pu" EFT BEN N TEN N + "pink * md diefes ſei ihm nicht minder zugetan. Beides - Tann ich als Tatjahe nun aus eigener Erfahrung vollauf betätigen. Mit diefer Erwerbung zogen zum erjten Male Dompfaffen in meine Käfige ein: für mich Kriegs— erjaß für Exoten. Nach Anweilung des Händlers hielt ich zunächjt beide — es waren Friſchfänge zur Eingewöhnung gejondert in jogenannten Harzer Gimpelkäfigen, oben auf einem Schranfe, um ja - jedes Stören oder Beängjtigen der Neuankömmlinge zu vermeiden; aber trog Anwendung aller Vorficht war das Weibchen am 29. März bereits tot. ein Weibchen zu erwerben. Am 3. April bot ſich mir wieder Gelegenheit, Sch ergriff freudig Die \ Gelegenheit; aber am 19. April war die ‘Freude bereit3 wieder verraufcht. Auch diejes hatte ich zu— nächſt 14 Tage allein im Gimpelbauer bei gleich- zeitigem, forgfältigjtem Fernhalten aller Störungen — Jar WG & Ausstiavken i uber da chAıs y Brodtmest- 3 UAauss Westuuhrt URS am Aarı bir gehalten; aber das Weibchen hatte wohl nach Ein- legen in den Gejellichaftsfäftg die Unruhe und das häufige Betrachten durch fremde Perſonen gelegent- lich einer Familienfeier nicht vertragen können. Nicht völlig eingewöhnte Dompfaffen find gegen derartige Störungen nach meinen Erfahrungen überaus empfind- lich, wohl die empfindlichjten der von. mir bisher in 19 Liebhaberjahren gepflegten 26 Vogelarten. Für das Sahr 1916 war, da ich ein weiteres Weibchen nicht zu erlangen vermochte, die Hoffnung auf Zuchterfolge bei dieſer Vogelart dahin. Das Gimpelmännchen war nach kurzer Zeit der Stleinfäfigung — ‚die ich übrigens hafje und nur al3 notwendiges Übel anwende — in meinen größten Käfig (1,00X 0,65 | 0,80 mi. 2.) zu anderen Vögeln (1 Mofjambikzeifig, 3 Zeifigbaftarde, 1 Stteglig- baftard, 1 Zeiſig, 1 Kunarienhenne und 1 Paar Drangeweber) eingezogen, entwickelte jich hierin gut und maujerte im Herbit vortrefflich. Sm April folgenden Jahres erwarb ich zu neuen - Zuchtverfuchen wieder eine Henne. Zu Haufe be- Haberland, Meine Zuchterfolge im Jahre 1917. vr ’r 141 merkte ich bei Entnahme aus dem Tragfäfig, daß fie einen Flügel infolge Fehlens mehrerer Federn hängen ließ. Sie jollte bereit3 mit anderen Dom- pfaffen im Zimmerfluge eingewöhnt gewejen fein (?). Anfangs wiederum flein gefäfigt, zog fie bald in den Gejellichaftsfäfig zu dem vorjährigen Hahn ein. Er umſchwärmte fie mit fächerförmig ausgebreiteten Schwanzfedern und gefträubten Kopffedern jehr liebens— würdig und fütterte fie aus dem Kropfe, wodurch ihre Eingewöhnung jehr erleichtert wurde. Der hängende Flügel geftattete ihr nämlich feinen Flug durch den Käfig und nach) den Futter und Waffernäpfen; fie mubte nach ihnen und auf die Sandlade an den Öitterwänden nieder- und danach nach den Sitz— jtangen wieder an jenen hochklettern. Nach einigen Wochen lernte fie aber von Stange zu Stange jpringen und auf diefem Wege ihr Nahrungsbedürf- nis befriedigen. Sehr bald zeigte der Dompfaffhahn unter dem Einfluffe der Henne gegen jeine Mitbewohner nicht mehr jeine friedliche Seite, ſondern feine zänkiſche. Alle Vögel bis auf die grauen Neisfinfen mußten aus dem Geſellſchaftskäfig entfernt werden. Dieſe konnten deshalb bei den Dompfaffen verbleiben, weil fie jich vor ihnen in ihren Niftkaften retten konnten. In den Kaften folgten die Dompfaffen nicht. Zu Niſtzwecken hatte ich am der rechten Seite des Käfigs Hinten einen Niftkaften für die Neis- finfen und vorne ein überdachtes Drahtneft mit einem Korbneit darin, wie bei der Kunarienzucht üblich, ferner in der vorderen rechten Ecke in einer Zweig— gabel ein Nejt aus Draht und dahinter ein Reiſig— nejt mit plattem Holzboden, ein altes Dftereierneft, angebracht. Ende Mat umtänzelte der Hahn in der befannten Haltung und mit einigem Gefrächze jeine Henne und paarte fich dann mit ihr. Das Dom- pfaffenpaar wählte das offene Drabtneft in der Aſtgabel, aljo das an der verfehrsreichiten Ede des Käfıgs in Augenhöhe. Cinmal mit dem Bau des Nejtes begonnen, vermochte e3 nichts zu ftören; nicht nur jeine Pfleger fonnten dem Werk und dem Brutgejchäft zuſehen, ſondern auch jede fremde Perſon, vollauf wie bei Kanarien, Am 13. Juni lag das erjte Ei im Neft, drei weitere folgten. Am 29. Juni famen 2 Junge zu gleicher Zeit aus; am 30. Juni das 3. Am 10. Juli trug die Henne das lebte angebrütete, aber leider angefnictte Ei aus dem Neite in die entfernteite, gegenüberliegende Ecke des Käfigs. Das Neit war im Drahtforbe von. den beiden Alten jehr dürftig und Liederlich erbaut und wegen der Zwijchenräume der Drahtringe, wenngleich Birfen- reiſer in jte geflochten waren, für die Jungen ge- fährlid. Meine Frau entnahm daher am 2. Suli furzerhand das am Gitter angebundene und in Die Bweiggabel eingeklemmte Nejt, ftülpte die Jungen in ein mit Baumwollflanell ausgenähtes Korbneit und tat diejes in den Drahtforb und alles an die alte Stelle. Die Henne ging jofort wieder ins Neſt und fütterte die Jungen. An demfelben Tage beob- achtete ich auch, daß der Hahn wieder jang und jeine Henne wieder treten wollte; jte wies ihn aber noch fraftuoll ab. 142 Am 19. Suli verließen zwei junge Gimpel das Neſt — der dritte war inzwilchen eingegangen — ; die Alten fütterten fie fleißig. Die Jungen gediehen gut; eins blieb jedoch im Wachstum zurück. (Fortſetzung folgt.) Ornithologifhe Beobahtungen in und um Denburg a. D. Don Mar Rendle. (Schluß.) (Nachdrud verboten.) Sisiam: Brutvogel innerhalb der Stadt; fein gellendes, „kuit, fuit“, aus dem abergläubijche Leute „Komm mit” — zum Friedhof heraushören wollen, nächtlicherweile nicht jelten vernommen. Setzt ſich die fleine Eule gar auf ein Haug und ändert den Ton in etwas, jo weiß Die gejchäftige Einbildunggfraft ſehr bald das Opfer ausfindig zu machen, dem ihr Ruf gilt. Über kurz oder lang ftirbt ficher jemand aus dem Haufe oder in der Nachbarjchaft, ein Ver— wandter oder Bekannter, und der „Totenvogel“ be- hält recht. Zeigt fich das Käuzchen am hellen Tage, jo fommen die Kleinvögel aus der ganzen Nachbar- ichaft herbei, juchen e8 zu necden und zu foppen, und ſtoßen unter argem Gejchrei und Gezwitſcher auf dasjelbe. Durch Aufftellen eines ausgejtopften Steinfäuzcheng kann man darum nach D. Kleinſchmidt (Die Singvögel der Heimat, ©. VII) „rasch die ganze Stleinvogelwelt eines engeren Gebietes an einem Punkt verjammeln, auch manchen jeltenen Durchzügler zu furzer Raſt und damit zur Bekanntgabe feiner An- wejenbeit veranlajjen“. Hierauf gründet fich eine Art des VBogelfanges, die namentlich in Stalien ſtark betrieben wird. Man jtellt den Kauz aus und um ihn herum Leimruten, auf denen fich das Eleine Ge- flügel mafjenhaft fängt. Auch in Sfterreich wird der Vogelfang mit dem Käuzchen, das dort „Wichtl“ genannt wird, vielfach betrieben. Bei uns in Deutjch- land jcheint dieſe Art von Bogelftellerei nie recht in Übung gewejen zu jein; wenigitens ijt in dem von Chr. Ludw. Brehm verfaßten Werfchen: Der voll— ſtändige Bogelfang (Weimar 1855) nicht daS geringite darüber zu lejen. Sperber: Sit, wie fait überall, infolge der unabläffigen Berfolgung recht jelten ge- worden. Turmfalk: Mit Sicherheit nur einmal über einem Acer „rüttelnd“ beobachtet. Fehlt in der Stadt als Brutvogel, obwohl demjelben in dem altertümlichen, impojanten Schlokgebäude ficherlich reichliche Niftgelegenheit zur Verfügung ftehen würde. Mäuſebuſſard: Bloß einige Male gefichtet. Unfere herrlichen Naubvogelgeitalten — auch die „geſetzlich“ gejchügten, wie der Mäufe- bord, der Turmfalf, unſere Eulen u. a. — werden von Jahr zu Jahr zujehends rarer, weil fie von den meilten „Sägern“ bzw. Sagdläufern rückſichtslos herabgedonnert werden. Um ihre Schiekluft zu be- ſchönigen, halten dieſe rohen Schiekbolde jeden Naub- vogel für „jagdschädlich“. Ringeltaube: Am 8. Mai jah ich fünf Stück auf einem neu bejäten Ader; jonft gewahrte ich feine. Bisher galt mir diefe Taube als ein wahrer Ausbund von Harmlofigfeit und Arglofigkeit. Durch das während des Urlaubs ge- lejene Büchlein: Dr. Bernhard Hoffmann, Führer Haberland, Meine Zucterfolge im Jahre 1917. — Rendle, Ornithologiihe Beobachtungen ulm. durch unsere WVogelwelt, Leipzig 1919, wurde ich aber eines anderen belehrt. Dort heißt es nämlich (S. 57): „Da die Ningeltaube dann und wann wie die Amſel räuberijchen Gelüſten nachgibt, indem fie die Nejter Eleinerer Singvögel ausnimmt und jonft manchen Schaden anrichtet, ſich aber anderſeits jehr ftarf vermehrt, muß jie an manchen Orten und zu gewilfen Zeiten abgejchoffen werden.“ Sch will nun nicht behaupten, daß jie jo etwas nicht täte. Ich jelbjt jedoch habe in meiner AOjährigen. Prari8 an den in meinem Beobachtungsgebiete außerordentlich häufig vorkommenden Ningeltauben niemals und zu feiner Zeit jolcherlei Übergriffe wahrgenommen. Ebenſo— wenig wurde von mir jemals beobachtet, daß diejer Taube verjchiedene Kleine Vögel zu Leibe gegangen wären, worüber der genannte Berfajjer in den Ornith. Monatsberichten 1919, S. 100 nachträglich berichtet und wodurch er die in feinem „Führer“ aufgejtellte Behauptung, daß die Ringeltaube „Nejträuberin” jei, in etwas zu jtügen jucht. Cine Umfrage bei mehreren Sagd- und Foritichugbedienfteten, die mir als tüchtige Naturbeobachter befannt find, hatte gleichfallg ein negatives Nejultat. Wachtel: Ab Ende Mai in der Nähe der Schiekitätte öfters ihren jtimmungs- vollen Schlag gehört. Bedauerlicherweije wird diejer Charaktervogel der Getreide- und Sleefelder immer jeltener und it in vielen Gegenden Deutjchlandg ſchon völlig verjchwunden. Braeß (Heimijches Bogel- leben 1903, ©. 93) fieht wohl nicht zu jchwarz, wenn er meint, „dab unjere Kinder oder Enfel den Wachtelruf nur noch vernehmen werden aus dem dunklen Häuschen des Liebhaber3 und unjere Urenkel fich begnügen müſſen mit dem jtiümperhaften Wachtel Ihlag, den abwechjelnd mit dem Kuckucksruf Die Schwarzwälderuhren erjchallen lajjen.“ Nebhuhn: Sm Gegenfag zu der vorigen Art im Gebiete nicht jelten. Storch: 9. Mai vormittagg 9 Uhr ein Eremplar auf dem Dachfirſt eines größeren Hauſes in der oberen Stadt beobachtet, welches jein Ge— fieder ordnete bzw. Toilette machte. Wahrjcheinlich war es ein Weibchen, weil es damit nicht fertig werden wollte Im übrigen hat Freund Langbein fih nicht bemüßigt gefunden, in der Stadt ſich an- zufiedeln. Von anderen in und am Waſſer lebenden Bögeln kam auch nicht ein einziger zu meiner Wahr- nehmung, weil im Weichbild der Stadt — aus dem ich wegen des jchon eingangs angegebenen Grundes nicht hinausfam — fein größerer Teich oder ein etwas umfangreicheres Sumpfgelände jich befindet, und über der unmittelbar an der Nordfeite der Stadt vorüber- fliegenden Donau keinerlei Wafjergeflügel jich zeigen wollte, jo oft ich auch nad) demjelben auslugte. — Soweit meine fnappen Notizen, die nichts anders find und fein wollen, als ein recht bejcheidener Bei- trag zur Kenntnis der Bogelwelt in und um Neu— burg a. D. Indes exijtiert in der ganzen ornitho- logiichen Literatur, aus älterer und neuerer Zeit, über die Ornis diefer Stadt und deren nächjte Um— gebung joviel wie nichts, während die Flora von Neuburg a. D. an dem Wfarrer Eugen Erdner einen ganz vortrefflichen Bearbeiter gefunden hat (vgl. Eugen Erdner, Flora von Neuburg a. D., 39. und 40. Bericht des Naturw. Vereins in Augs— burg, veröffentlicht 1911, 600 ©.). EEE RETTET WERE 4 ED — En Ren ‚zwei prächtige Seeadler beobachtet worden. Zum Schluß möchte ic) darum dem Wunjc und der Hoffnung Ausdrud geben, dab diejer ausführ- lichen mujtergültigen Bejchreibung der Pflanzenwelt ‚auch eine jolche von der in und um Neuburg vor- fommenden Vogelwelt recht bald folgen möge. Kleine Mitteilungen. Pyritz, 2. September. Seendler auf dem Madüſee. Bon dem Ornithologen Dr. Lindner aus Quedlinburg, der ſchon ſeit Wochen zu ornithologiihen Studien in Werben am Madüſee weilt, find bei einer Fahrt auf dem Madüſee Eine Selten= beit für unjere Gegend. Aus den Pereinen. WBerein für Bogelkunde, [hut und -liebhaberei zu Leipzig. Nächte Sizungen am Montag, dem 20, Septem- ber, und Montag, dem 4. Oftober d. J, abends 7!/. Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Stein— weg 15. Gäfte Herzlichjt willfommen. J. A.: Soh. Birk, 1. Vorfigender, 8.-Sohlis, Eifenader Straße 70. Vereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin. Bejonderer Umftände wegen findet unfer dies— jähriges Stiftungsfeit erſt am 31. Oftober ftatt, nicht wie angegeben am 10. Dftober. Der Borftand. 3. A: P. Böhme, Schriftführer. Herrn U. 8, Anklam Nach meinem Dafürhalten iſt alles Raps. Außerlich find die Samen der nahe ver— wandten Pflanzen ſehr ſchwer zu unterjcheiden. In erjter Reihe muß der Geſchmack maßgebend fein und der ift ſehr ſcharf und bitter. Außerdem find die Körner jehr groß: Die Körner der einen Probe find ſchimmelig. Frl. Dr. D., Dresden. Wenn das Notfehlden im vollen Beſitz der Flugfraft ift, fann ihm die Freiheit wieder— gegeben werden. Sollte es aber jtarf im Federwechſel fein, jo wird bejjer damit gewartet, bis diejer erledigt iſt. — Außer dem Erhellen der Käfige gibt es fein Mittel, um der infolge des erwachten Wandertriebes nächtlichen Unruhe zu fteuern. Frau M. St, Berlin-Wilmersdorf; Herrn 9. B., Wittenberge; Herrn Fr. B, Redlinghaufen; Herrn U. K., Anklam; Herrn 8. G. Nürnberg; Herrn 8. K., Neun firhen a. d. Saar: Beiträge danfend erhalten. Herrn 9. D., Alfeld a. d. Leine. Unter den jebigen Verhaͤltniſſen iſt es ſchwer, einen Nat zu geben. Geſchickt geleitete Unternehmungen, auch Vogelhandlungen, bringen zurzeit wohl guten Gewinn. Herrn PR, Neukölln. Häufiges Betupfen mit einem mit eifiglaurer Tonerde durchfeuchteten Wattebaufch wird vers mutlich Abhilfe Schaffen. Mit etwa Liter Wafler wird ein Eßlöffel eſſigſaure Tonerde gemiſcht. — Aus der Bil- dung der in Frage ftehenden Vereinigung ift nichts ge— worden. Frau K., Hannover. Die Gartengrasmücde iſt in— folge einer Ernährungsſtörung, welde mit Abmagerung verbunden ift, eingegangen. Die ſchon lange bejtehende Erkrankung ift nicht bemerkt worden, weil derartig erfranfte Vögel bis kurze Zeit vor ihrem Eingehen ſich wie gejunde Vögel benehmen. Falls Feititellung des Körpergewichts des Vogels häufiger ftattgefunden hätte, wie das an dieſer Stelle oft empfohlen ift, wäre wahrjheinlih das ziemlich ſchnell fortfchreitende Mageriwerden des Vogels bemerkt worden. Mit dem Futterwechjel hat die Erfranfung nichts zu tun. Siehe die Mitteilung an der Spitze des „Redak— tionsbrieffaftens”, ar Nr 18 R endle, Ornithologiihe Beobachtungen uſw. — Kleine Mitteilungen. — Vereine. — Redaktionsbriefkaſten. 143 Herrn 9. A., Hannover. Die Todesurfache des Hänf— lings konnte nicht ermittelt werden, da der Kadaver in= folge der ſchlechten Verpackung, in einem Mufterbeutel, zer— queticht bier anfam. Über die Haltung der Meiſen finden Sie Ausführlides in Dr. 8. Ruß, „Einheimijche Stubenvögel”, 5. Auflage. Mit wenig Worten fann man darüber feine Auskunft geben. Herrn H. Sch. Berlin SO 10. Die Arbeit it will- kommen. Herrn N., Rothenbah. Es werden Ihnen einige Hefte, in denen die non Shnen verfaßte Arbeit veröffentlicht iſt, zugehen. — Der Herr, nad dem Gie fragen, ijt vor einigen Jahren verjtorben. Herr E. Kaforke, Berlin SW, Sriejenftraße. Herrn P. B, Berlin. Die Verlegung des Stiftungs- fejtes wird in dem vorliegenden Heft befanntgegeben. Die gewünschte Anderung des Datums im vorigen Heft war nicht mehr möglid. Herrn K. 8, Neunkirchen a. d. Saar. Vielen Danf für die Mitteilungen, Cs gibt fein bejjeres Stennzeichen für die Geſchlechter des Gartenſängers als die im den Büchern angeführten. Der Bogel jheint ein Weibchen zu fein. Herrn Fr. U, Bern. 1. Trogon collaris Vaeill. 2. Trogon viridis Z. 3 Melanobeao torquatus (Dumont). 4. Kann id nicht ermitteln. 5. Tricholaema leueomelan (Gray). 6. Capito auratus (Dumont). 7. Tragopan satyra (L.). 8. Malacoptila torquata (Wagl.). 9. Monacha morpheus (Cass.). 10. Cergle torquata Boie. 11. Chloro- phanes spiza (L.). 12. Cyanopes eyaneus (L.). 13. Mya- destes obseurus Lafr.. 14. Amblyospiza albifrons ( Vig.). 15. Dryonastes perspieillatus (@m.). 16. Tanagrella eyanomelaena (Wied). 17. Urochroma purpurata (Gm.). 48. Phoenieurus rufiventris (Vieill.). 19. Haplopelia larvata (Tem. Knip.). 20. Geotrygon martinica (L.). — Die Zahl der Arten gebe ich nach der „Handlist of Birds“. Trochalopternus 35; Janthainda 8; Dryonastes 17; Gar- rulax 18; Stachyridopis 5; Oreoseirtetes 1; Catharus 21; Chondestes 2; Spizella 12; Melospiza 26; Buchanga, Hodeson 19. — Zwergpfäffhen — S. minuta (Z.). S Wangen, Unterjeite, Bürzel hell- bis dumfelzimmetrot; Schnabel braun; Kopf, Hals, übrige Oberſeite bräunlich- grau bis oltugrau; meiſt ein Eleiner weißer Fleck vorn auf der Wange; kleine Flügeldeden wie Rüden; andere ſchwärz— lich mit an den großen breiteren grauolivfarbenen Säumen; Schwingen, Schwanzfedern jhwarzbraun mit grauoliv- farbenen, braunen oder hellbraunen Säumen; Unterflügel- decken weißlich; auf den inneren Handihwingen am Grunde weißer Spiegelfled; Grund der vorderen Armſchwingen weiß, durch die großen Decfedern verjtedt; Auge braun; Schnabel ſchwärzlich, zeitweile bräunlichweiß, unten heller; Füße dunfelhornfarben; Lg. SS—109, Fl. 47—52, Schw. 36—42 mm. 2 oben belloliv bis gelblicholiv, Bürzel heller; Unterſeite heller, gelblicher; Flügel, Schwanz ſchwärz⸗ lihbraun mit den Farben des Rückens geſäumt; Schnabel bräunlich, unten heller. Herrn P. M., Haiterbad. Das KRanartenweibden ift infolge von Darmentzündung eingegangen. Da Darm— entziündung zumeilen übertragbar tit, iſt große Vorſicht ge: boten. Bet der Mifchlingszucht haben fich die Diitelfinken- hähne in der großen Mehrzahl der Fälle als Neſterzerſtörer erwiejen. Andere laſſen das Neſt unbehelligt, werfen aber Eier und, wenn ſie es ſo weit kommen laſſen, die Jungen aus dem Neſte. Deshalb iſt es beſſer, den Diſtelfinken— bahn rechtzeitig aus dem Züchtungskäfig zu entfernen. ur jelten fommt es vor, daß die Diitelfinfenhähme bei der Miſchlingszüchtung fid) aud) als Vater gut bewähren. Herrn P. R., Ludwigsdorf. Die Trage, ob man ge: trod'nete Bienen als Injektenihrot an Weichfrejjer vers füttern kann, fann man nicht ohne weiteres bejahen. Wenn auch wiederholt einwandfrei feitgeftellt it, daß 3. DB. Rote ſchwänzchen Arbeitsbienen fangen und verzehren, ohne Schaden zu nehmen, jo fragt es ſich doch, ob das immer der Fall fein würde, wenn getrodnete Bienen mit dem Futtergemiſch verabreicht werden. Getrodnete Drobnen können zum Futtergemiſch verwendet werden. Die Frage bezüglich der Rotkehlchen wird im Sprechſaal veröffentlicht werden. — Käfige und Gerätichaften Bogel-yangkäfige „4 13 und 19,50, Schlagneße f. El. jchädl. Vögel A 17,50, f. or. -#21u.26. Illuſtr. Breisl,. gratis. 480] I. Tannen, Gronau 58 (Weitf.). Suche zu faufen: 2 Zuchttäfige, gebr., ungefähr 1 m lang, möglichjt mit Neſt— türen. Gefl. Angebote an [481 Georg Fiedler, Schönfeld, Poſt Giersdorf, Kreis Golsberg-Haynau. Futtermittel Der Verkauf | hafen. SR Unzeige Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfreſſer. Liſte 18 gratis. Anfragen nur gegen Rückpocto. [484 W.Göpel, Zeipzig, Trödlingring 1 Zelephon 14 958 Mehlwürmer 1000 Stüf 18 M. franko u. Verpadung frei. 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Oftober friil Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Verlag der Creuß’f Neungzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunberli hen Verlagsbudbandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. Hierzu Farbendrudtafel „Die Bapageie &, Magdeburg, Breiter Weg 156. z " Jabrgang XLIX. Deft 19. 7. Oktober 1920. Zeitlchrift für Vogelliebbaber. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur \ Husgabe und koltet vierteljährlich 6.—- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein, Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchliefzlich Jnferatlteuer berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretlebmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Im Blaukehlchenrevier. Ben Paul Robien, Stettin. (Nahdrud verboten.) a weilen wir mehrmals wöchentlich im Blaufehlchenrevier. Dieje geftederten Juwele in ihrem Tun und Treiben zu beobachten, ijt fürwahr ein Genuß. Wir Stettiner haben ſie fozujagen Dicht vor den Toren. Das ungeheure Grünlandmoor— gebiet dftlich der Dder mit jeinen vielen weidenbe- bufchten Deichen, mit jeinen SKorbweidenplantagen und Baggerihlammflächen beherbergt den föjtlichen Sänger in großer Zahl. Der Induftrielärm ftört ihn nicht. Mitten im tollen Wirbel dieſes Lärms brütet er, jofern noch ein Fleckchen Urwüchſigkeit, ein Weidenbufch, ein Stückchen ſchwarzer Erde geblieben find. Schon in der erjten Aprilhälfte, wenn die eriten Huflattichhlüten den Deich ſäumen, trifft der Sänger bei ung ein. Das ijt dann ein Wesen, Schürfen, Pfeifen und Klingen, ein Tänzeln und Spreizen, ‚daß man nicht müde wird, dem garnicht jcheuen Bogel zuzuſehen, ſich an dem herrlichen Kornblumen— blau der jterngejchmückten Kehle zu weiden. Leider nimmt der Imitator viel Spatengejchilpe in jeinen Liederihag auf, da die Sperlinge oft in ganzen Wolfen die Weidenplantage belagern, am häufigiten hören wir aber die Locktöne des Flußregenpfeiferg, der jeit einigen Jahren jein Nachbar geworden ilt. Wollte man all die Laute, die der Sänger fremden Bögeln abgelaufcht, zuſammenfaſſen, füme eine jtatt- liche Liſte zujammen. Heute wollen wir einige Nejter des Blaufehlchens juchen, wenn nicht einige, jo doch eins. Wir be- geben ung an jene verdächtige Stelle wo Das Männchen vor einigen Wochen jo Leidenjchaftlich balzte, wo fich das Weibchen mehrmals am Boden, zwilhen den Nefjelftauden und Weidenſtorzeln zu ſchaffen machte. Es iſt der 14. Mai. Nach unjerer Berechnung müßte der Vogel jet feit auf den Eiern jigen, da in einigen Tagen die Jungen jchlüpfen Poltfcheckamt: Berlin 34687. GLEICHEN IT EEE? | _ I EEE EEE EEE ERSETZT EEE fFerniprecher: 1323. müſſen. Dder follte der abnorm warme Frühling auch hier feine Hand im Spiele haben? Mir jegen ung, im Revier angefommen, am Deich- rand nieder. Nicht lange währt e8 und das Männchen ericyeint, mit Futter im Schnabel, Es wird das brütende Weibchen füttern, denfen wir und nehmen das Glas zur Hand. Nach mehrmaligem Hin- und Herfliegen und Loden jpringt das ſchmucke Tierchen auf den ausgetretenen Schlammpfad, wo e3 mit ge- fächertem Schwanz ruckweiſe dahinjchnellt und ich entfernt. Bald ift es wieder in unjerer Nähe, immer noch den zappelnden Wurm im Schnabel, Schlieh- lich iſt es ſpurlos verſchwunden. Wir jpigen Die Ohren. Richtig, aus jenem Nefjelbufch, der zwiſchen allerhand Kulturgerümpel emporſchießt, ertönt das unverfennbare heijer jchnarrende Gejchret der Jungen, zwar noch fein, aber doch wahrnehmbar. Aljo ſchon unge! Da ſchießt der Vogel aus dem Buſch her- vor, ein weißes Etwas, das unvermeidliche Kot- klümpchen im Schnabel. Auf dem Bretterzaun, der die Fabrik umfäumt, läßt er den Ballen zur Erde fallen und geht auf neue Entdedungen aus. Wir warten. Nur feine Ungeduld. In einigen Minuten erscheint das Weibchen, ebenfall3 Futter im Schnabel. Bunächft Argwohn, dann einige Verjuche, das Futter hinabzutragen. Sp vergehen einige Minuten. Da fommt das Männchen wieder und füttert arglos. Nachdem es das Kotklümpchen fortgeworfen, jtürzt es ich auf die mißtrauiſche Chehälfte, als ob es jagen wollte: Geh doch, dummes Vögelchen, jene, die dort auf dem Deich figen, find harmloje Ge— jellen, trog ihrer Ferngläfer. Schließlich traut es fi) ang Neft. Und nun gibt es ein ununterbrochenes Kommen und Gehen, dicht vor unjeren Augen. Sit das Mißtrauen erſt befeitigt, füttern die Tiere ungeniert, das muß man immer wieder erfahren. Nun wollen wir aber doch einen Einblid gewinnen in die Kinder- ftube. In einem kunſtloſen Neſtchen, wenig veriteckt, liegen fünf Junge, die wohl fünf oder ſechs Tage 146 alt fein mögen. Das auffallend dunkle Sugenokleid ſproßt ſchon Fräftig hervor. Das Blaufehlchen hat jomit fchon in der zweiten Aprilhälfte, jo um den 20. herum, zu legen, Mitte April mit dem Neftbau begonnen. Jetzt werden die Alten aufgeregt. SE, if, ik geht es in einem fort. Dicht vor ung tängeln fie mit Aung im Schnabel. Ja, wir gehen jchon. Schwieriger iſt ſchon das Auffinden des zweiten Neftes. Hier müſſen wir zwei Stunden auf der Lauer liegen. Das Weibchen it geradezu närrijch. Es fitt halbe Stunden lang im Weidengebüjc und lockt, fliegt fort, fommt wieder, locdt unverdrojjen. Das Männchen fchleicht jtumm zwijchen den Poldern des Deiches umher und verjchwindet mehrmals. Alles Nachjuchen führt zu feinem Ergebnis. Schon wollen wir die Beobachtung abbrechen, da alle Künfte und Kniffe verfagen und wir den torfigen Deich nicht vollends zertrampeln wollen, da jehen wir das Männchen mit dem weißen Kotklumpen abfliegen. Aber das Neft finden wir nicht. Noch eine geraume Zeit müffen wir uns von den Mücken peinigen laffen, da endlich, endlich entdecken wir das Net in einem von der Deichbaumajchine losgebrochenen Torfitüd, ein vorzügliches Verſteck. Wie oft juchten wir in der Nähe. Das Weibchen lockt wie bejejlen. Wie verschieden find doch die Charaktere in der Vogelwelt. Ein drittes Neſt finden wir unter einem Gras— büjchel am Deichrand, einen Kilometer entfernt. Hier wie im vorigen Neſt Junge, einige Tage alt. Wir ſetzten ung in der Nähe der verdächtigen Stelle nieder, und in einer Stunde nach ſcharfer Beobachtung und gewiljenhafter Berechnung der Flüge jtanden wir am Neſt. Fünf Sunge hier wie dort. Fünf jcheint ſo— mit die Normalzahl der Gelege des Blaukehlchens zu fein. In einigen Tagen rücden wir mit dem Photographen an. DieBilder geben aber infolge der dunklen Färbung der Jungen fein deutliches Bild. Kaum die gelben Schnäbel find jichtbar. Wir zählten im ganzen Gebiet, das wir an einem Nachmittag durchitreiften, wohl zwölf Brutpaare, außerdem bis in den Juni hinein noch ein halbes Dutzend balzender und fingender Männchen, die wohl Sunggejellen geblieben waren. Eine zweite Brut fonnte in feinem Beobachtungsjahr feſtgeſtellt werden, jie fommt auch wohl nur vor, wenn das erſte Gelege zugrunde gegangen iſt. Bor Jahren habe ich ein Sunges, das ſich, ſchon flügge, erhajchen ließ, auf- gezogen. Es war ein Männchen, jang fleißig, jelbit des Nachts, ſtarb aber an Liebesjehnjucht. Die Hoden waren bis zur Erbjengröße angejchwollen. Die natür- lihe Haltung, das natürliche Futter entwicelte wohl auch den natürlichen Baarungstrieb, dem der anmutige Sänger in der Gefangenjchaft nicht nachgehen Eonnte. Sch habe ihn betrauert wie einen liebgewonnenen Freund. ° Beſuch des Tierparkes des Herrn Fr. von Falz- Fein in Askania-Nova (Mai 1914). Von Wilhelm Kradt. (Nahdrud verboten.) De eigentliche herrfchaftliche Wohnhaus des Herrenhauſes jchließt jich der Tierparf, richtiger Vogelpark an, zirfa 25 ha groß. Bon unfern heimat- Robien, Im Blaufehldenrevier. — Kracht, Beſuch des Tierparfes ufw. lichen Parkanlagen weicht diejer erheblich ab, er nähert fi) mehr einem Walde mit dichtem Unterholz, wie fie allerdings bei uns von Jahr zu Sahr leider immer jeltener werden. Die Bäume jind ziemlich hoch, z. T. recht Schattig, und beftehen aus Weiden, Bappeln, Diverjen Arten Ejchen, Ulmen, Linden, Koniferen u. a. m. Durch dag Ganze ziehen ſich mehrere Wafjergräben und laujchige Wege; lebtere enden am Teich, in deſſen Mitte fich zwei Inſeln erheben. Neben dem Teich liegen Wiejen, Hinter ihm ein Stück Steppe. Die Sprache ijt leider zu jchwach, um wiedergeben zu fünnen, wie anheimelnd die ein- zelnen Partien diejes Parkes und des Teiches find! Alles iſt in erjter Linie darauf zugejchnitten, der Bogelwelt den Aufenthalt in diefem Wald jo ange- nehm wie möglich zu machen. Daß dies voll und ganz gelungen, beweilt ohne weiteres die große An- zahl der verjchiedenartigiten Vögel, die jtch hier an- gefiedelt haben. Da ſchmettern Sprofjer ihre metall- reinen, wechjelvollen Touren in die friſche Morgen- luft, aus dem dichten Unterholz vernehmen wir das jüße Gemurmel der Garten- und Sperbergragmüden, der ſchöne Pirol läßt fleißig feine wohllautenden Rufe erſchallen und Freund Buchfink ſchmettert ſeine munteren Weiſen. Nicht etwa nur die Vorerwähn- ten, nein, eine ganze Anzahl jonftiger heimijcher Inſekten- und Körnerfreſſer haben hier die Wiege ihrer Kinder aufgeichlagen Was ſich durch das dichte Laubdach der Bäume, durch üppiges Gejträuch und durch Dichtes Kraut nicht zum Anſiedeln ver- _ locken lieg, wurde durch Niſtkäſten aller Art dazu verleitet. Bon letzteren haben bejonders Freund Star und der Rotfuß- oder Abendfalf Gebrauch ge— macht. Außer den durc freien Willen hierher ge- fommenen Gäjten, treffen wir eine weitaus größere Anzahl von ausländischen Vögeln, insbeſondere Schwimm-, Wat- und Laufvögeln hier an. Von Singvögeln erwähne ich zunächſt noch die Schama— drojjel, den Sonnenvogel und den Kanarienvogel; es ijt fürwahr ein eigenartiger Anblic, dieſe Gäjte, die wir gewöhnlich nur hinter Gittern zu ſehen ge- wohnt find, durch das dichte Gejträuch huſchen oder in Baumfronen jich tummeln zu jehen. Auch den ſchönen Kafadus jagt das Leben in der Freiheit jehr zu. Gehen wir leije einen der jchmalen Nebenwege, jo fünnen wir ein Volk Birkwild belaujchen; ijt uns das Glück Hold, jo zeigt ji) uns auch das Paar Auerwild. Schneehühner find weit zutraulicher und das Männchen zeigt uns oft jein Balzjpiel. Ein bejonderer Stolz des Herrn von Falz-Fein find Drei Eremplare des kaukaſiſchen Königshuhnes, prächtige Tiere. Zwei Großtrappen find ganz zahm und der Hausherr führt uns verjchtedentlich die Balz des Hahnes vor; ein komischer Anblick — der chnurrbärtige, trappende Vogel! Ganz zahm find auch die Ohr— fajane. Die vielen anderen Faſanen- und Enten- arten wollen aufgejucht fein, da heißt es ſich bitten und durch das Unterholz jchauen oder ſich mäuschen- ftill am Ufer des Teiches niederlafjen. An letzterem it es befonders in den Abendjtunden interejjant; es entwickelt fich ein ungeahntes Zeben, die Enten wagen fich aus ihren Verfteden auf die freie Wajjerfläche, ein Sagen beginnt, neue Enten, die von See herüber fommen, fallen ein ujw. Eine Schar Flammingos ei A die oben eine Gurtung aus Balfen tragen. i verleiht dem Teich einen bejonderen Reiz. unerwähnt lafjen möchte ich eine befonders jchöne Nicht Ganz, die Nothalsgang aus Nord-Dftjibirien, die Herr von Falz-Fein vor einigen Jahren als Erſter aus dem fernen Oſten Rußlands holen lie und auch unſeren deutjchen Zool. Gärten zugänglich machte. Eine Perle Astania-Novas liegt in diejem Tier- part, das ift die große Voliere. Sch habe jchon manches Vogelhaus gejehen, auch jolche, die wahr- jcheinlich weit teurer waren, als das in frage jtehende, aber trogdem fo jympathijch wie diejes war mir noch feines! Die Situation und ungefähren Abmejjungen find nebenjtehender Skizze zu entnehmen. A, B, © jind Außenvolieren; C mit teilweijer Überdefung. D iſt Innenflugraum. E und F find Zimmer für Käfige zum Eingewöhnen von Frijchfängen. G, H und J Einzelzimmer mit Außenflug. A ift der Hauptflugraum und in jeinem Aufbau beionders interejjant. An der zirfa 70 em hohen Grundmauer find in größeren Abjtänden vertifale Holzpfoiten von zirfa 1,8 m Länge (über Mauer) angejchraubt, Auf diefer Gurtung ruhen flach gewölbte Bogen aus Bohlen, die am anderen Ende auf einem kräftigen, am Haus veranferten Balfen auf- liegen. In der Mitte werden dieje Bogen von trocenen, Inorrigen Baumſtämmen geſtützt, die unten, um ein Verfaulen zu vermeiden, auf dicken Steinblöden fußen. Das Ganze ift mit kräftigem, mit jolidem, dunklem Anſtrich ver- jehenem Drahtgitter überfpannt. An der Gebäudewand rankt üppiger, wilder Wein, und in verschiedenen Höhen find horizontale, etwa 15 cm breite Bretter ange- bracht, die lauſchige Verſtecke für die Vögel abgeben, I Kracht, Beſuch des Tierparkes des Herrn Fr. von Falz-Fein in Askania-Nova (Mat 1914). 147 insbeſondere aber zu Niſtzwecken jehr gern benutzt werden. Mitten durch den Raum fließt ein fünjtliches Büchlein, in deſſen breiterem Teil fich große japanijche Goldfiiche tummeln. Der Boden ijt mit Gras be- wachjen, an den Stirnjeiten find kleinere Sträucher gepflanzt, in den vorderen Ecken wuchern große Fliederſträuche und in der Mitte jtehen zwei alte PBappeljtümpfe, die ihre Zweige weit ausftreden und munter grünen. Man hat wirklich gar nicht das Empfinden, daß man in eine abgejchlojjene Voltere ſchaut, jondern glaubt ein Stück Natur vor ſich zu haben. Dabei ijt der ganze Raum jehr überfichtlich, Blik In den Volierenranm A. jo daß fich die Vögel in ihm ausgezeichnet beob- achten lajjen. Dieſe Voliere wird hauptjächlich von den Vögeln, die gern fliegen und Sonnenjchein und Licht lieben, zum Aufenthaltsort gewählt. Der Raum B unterjcheidet jich von dem Raum A wejentlich; er hat auch grünen- i den Boden und von wilden Wein be- deckte Rückwand, aber viele jehr dichte Sträucher und von wilden Wein be= tanfte alte Baumftämme; da er auber- dem nach Weiten liegt, jo herrſcht in ihm der Schatten vor. Es tummeln ſich 2 daher in ihm hauptjächlih Lauf- und Sumpfvögel. Ein großer Wajjerbehäl- ter trägt zu ihrem Wohljein bei. Der Teil C hat feine natürliche Bepflanzung, in ihm find dichte Nadelbäume aufge- ftellt. Er bildet das Dorado für Finken. Der Innenraum D ijt weiß gefalft. Einige Nadelbäume find in ihm aufge- ftellt und auch jonft an mehreren Stellen an der Wänden dichtes Geſträuch an- gebracht. Die Voliere G war zur Über- winterung der im Sommer frei fliegen- den Kanarien beftimmt. In der Boliere H wurden Mijchlinge von Sanarien und Finfen gezüchtet. Gegen den Nordwind find die Außenräume teils durch) daS Ge— bäude, teils durch Mauern gejchügt. Auf den beiden anderen Seiten liegt der Park und die hohen Nandbäume desjelben jpenden auch noch Schuß gegen die heißen Sonnenjtrahlen. 9 148 Die weitere Frage iſt nun die: „Wer bewohnt die Voliere, und woher fommen ihre Bewohner?” Da muß ich nun zunächft bemerfen, daß über Askania- Nova ein ziemlich jcharfer Vogelzug geht. Wahr- ſcheinlich find e3 Vögel, die vom Dneper abſchwenken, um zur Krim zu gelangen, um von Diejer übers Schwarze Meer den Winterquartieren zuzufliegen. Es ift aber auch möglich, daß es Vögel der Don- Wanderftraße find, die auf ihrem Fluge zur Prim zu ſtark nördliche Nichtung einſchlugen. Zur Yug- “zeit ift die Anwejenheit in Asfania-Nova wohl am intereffanteften; da gibt es an einem Tag faum einen Straud im Park, in welchem nicht ein Rot— kehlchen zu erblicden wäre, am nächiten Tage wim- melt e8 von Zwergfliegenjchnäppern, wieder an einem anderen von Grasmücken und jo fort. An den Wafler- tümpeln in der Steppe treiben fich Lauf und Sumpf- vögel in Mengen umher; gefolgt wird der ganze Schwarm von Naubvögeln aller Art. Yu dieſer Zeit beißt es num bejonders auf der Hut jein, um nad) Möglichkeit jeltene Säfte lebend zu fangen oder zu Ichiegen. Im Bart find eine große Anzahl der überaus praftiichen Grotejchen Klappfallen zum Fang von Stleinvögeln ausgehängt; im Sumpf find Schlagnete ausgelegt; was bei den Fahrten durch die Steppe angejchojjen wird, wird lebend mitgenommen. Aus all dem erbeuteten Material wird nun Ausleſe ge- halten; ein Teil wird fürs Muſeum bejtimmt, ein anderer fiir die Boliere ausgewählt, der uninterefjante Reſt beringt und freigelafjen. So fand ich in der großen Boliere außer Schama und rotem Kardinal nur einheimijche Vögel, dieſe aber in einem jolchen Artenreichtum, dab ich prachlog war. Gewöhnlich fragt man, wenn man an eine Voliere tritt: „Was ift in der Voliere?“ Hier war man weit mehr ge- neigt zu fragen: „Was ijt eigentlich nicht in der Voliere?“ Die Inſaſſen alle aufzuzählen, würde zu weit führen, es mag genügen, wenn ich jage, daß Miftel- und Wacholderdrofjel, gepunftetes Sumpf- huhn, Kiebis, jowie diverſe Tauben- und Finken— arten nilteten, an Seltenheiten in der Voliere zu finden waren: Waldjchnepfe, die entzückende Schwarz- fopfitelze, Spiegellerchen, Karmingimpel und rot- fehliger Pieper. Bon jonftigen Vögeln erwähne ich: Sandläufer, Limoſe, Kampfhahn, Rotſchenkel, 4 verſchiedene Waſſerläufer, Brachvogel, Auſternfiſcher, Säbelſchnäbler, Strandreiter, Kiebitz, 5 verſchiedene Regenpfeifer, Wachtelkönig, Tüpfelſumpfhuhn, Wachtel, mehrere ſonſtige Hühnerarten, zirka 10 verſchiedene Taubenarten, je 6 verſchiedene Lerchen und Ammern, 12 verſchiedene Finken, einige Pieper, Steinſchmätzer, Stelzen, Meiſen, Grasmücken, Rot- und Blaukehlchen, Sproſſer und Nachtigall, diverſe Fliegenfänger, 5 Droſſelarten, etliche Sittiche und noch manches andere. Faſt aller Vögel find in mehreren Stüden vorhanden. Zum Herbſt werden die gewöhnlichen einheimijchen Vögel beringt und freigelaifen, um im nächiten Frühjahr durch neue erjegt zu werden. So wechjelt der Artenbeitand in den verjchtedenen Sahren, je nachdem, was im Frühjahr ergattert wurde. Der größte Gaft diefer Voliere war wohl die Lachmöwe. Die Bilder auf ©. 147, 149 zeigen den Flugraum A. ESchluß folgt.) VL ER ENT Ay ES ET SHE IR TIGE V — Kracht, Beſuch des Tierparkes uſp. — Galle, Die Vögel in der deutſchen Dichtung uſp. Nr. 19 Die Vögel in der deutſchen Dichtung, in der Sage und im Sprachgebrauch. Bon Karl Galle. (Schluß.) (Machdruck verboten.) Zir das innige Verhältnis des Deutjchen zur Natur und für die Liebe, die er fir das gefiederte Volk hegt, jprechen auch die Verjuche, die Stimmen der Vögel in die menschliche Sprache zu übertragen, und dieſe meijt treffend gewählten, gemütvollen und originellen Überfegungen erregen - das Intereſſe des Bogelkundigen und Vogelfreundes in hohem Maße. Sie legen ihm nicht nur ein Zeugnis ab für Die treffliche Beobachtungsgabe des Volkes, jondern ge= währen ihm auch einen tiefen Einblick in das Ge— mütsleben, desjelben. So hat das Volk die Lock rufe und Geſänge der Meifen, des Buchfinfens, der Amſel, der Goldammer, der Schwalbe, des Zeiſigs, des Sperlings, des Pirols und vieler anderer Sänger in Worte gefleivet. EI würde zu weit führen, alle die Texte, welche das Volt den Stimmen der Vögel unterlegt, hier anzuführen. Manche diejer mehr oder weniger phantafievollen Deutungen find in überein- jtimmender oder Ähnlich lautender Weife im ganzen Bolfe befannt und verbreitet, beijpielsweije diejenigen des Pirols, des Finken- und Wachtelrufes, der Stimme des Sperlings, des Haushahnes, deg Ge— janges der Schwalben, andere erfahren in den ver- Ichiedenen Gauen unjeres VBaterlandes mannigfaltige Deutung, wieder andere finden vornehmlich in der Bogelliebhaberei Anwendung und jpielen bisweilen eine hervorragende Rolle bei der Beurteilung und Unterjcheivung des Geſanges mancher Singpögel (Buchfink, Singdrofiel u. a.). Diesbezügliche Auf- zeichnungen find im Laufe der Zeit wiederholt in der „Gef. Welt“ erjchienen. Häufige Anwendung finden die Vögel im Sprach- gebrauch, in allerlei Sprüchen und Nedewendungen, jowohl ernſter wie heiterer Art. Diejelben veran- Ihaulichen einerjeitS den Bilderreichtum der Sprache, andererjeit3 fennzeichnen fie die vortreffliche Beob- achtungsgabe des Voltes. Sie erregen natürlich das Snterejje des Bogelfreundes in bejonderem Maße. Es würde jedoch über den Rahmen dieſes Aufjages hinausgehen, alle diesbezüglichen Sprüche und ge- flügelten Worte, welche der Sprachſchatz enthält, hier anzuführen. Vielleicht, daß der eine oder der andere Mitarbeiter der „Gef. Welt“ ſich einmal dieſer Auf- gabe widmet und jeine Arbeit in dieſer Heitjchrift veröffentlicht; des Intereffes der Leſerſchaft darf fie ficher fein. Sch habe in vorftehender Arbeit darzulegen ver- jucht, wie jtarf im deutjchen Volke die Liebe zu den gefiederten Gejchöpfen wurzelt, wie diejelben die Phantaſie des Volkes von jeher bejchäftigt und die Dichter zu reizvollen Schöpfungen angeregt haben. Ohne Anjpruch auf Vollftändigfeit erheben zu wollen, habe ich. aus der Fülle des Materials lediglich einige Beilpiele herausgegriffen, welche dies in bejonders augenfälliger Weije erhellen. Auch der mörderiſche Weltkrieg hat diejes liebe— volle Intereſſe des Deutjchen für die Tierwelt nicht zu ertöten vermocht, wenn es auch vor den weltbe- wegenden Ereignijjen des gewaltigen Wölferfrieges wohl oder übel in den Hintergrund treten mußte. Im Grunde feines Herzens hat er ſich das warme - Empfinden für alle Kreatur auch während des Krieges bewahrt und es in allen Lebenslagen bei jeder Ge— legenheit befundet, ob er nun fern der Heimat als Soldat das rauhe Kriegshandwerf übte oder daheim geblieben war. Es zeugt für die tief eingewurzelte Siebe des Menschen zur Natur und ihren Gejchöpfen, daß während des langen, opferreichen Krieges auch die meijten der daheimgebliebenen Vogelliebhaber e3 nicht über Herz bringen fonnten, jich von ihren - Lieblingen zu trennen, daß ſie vielmehr troß der durch die lange Kriegsdauer Hervorgerufenen wirt— schaftlichen Not ihrer Liebhaberei treu geblieben und - bemüht waren, ungeachtet der erheblich größeren materiellen Opfer ihre Liebhaberei in der gewohnten Weiſe zu betätigen und die ihnen liebgewordenen be- fiederten Zimmergenoſſen über die jchlimme Zeit hinwegzubringen. Nicht ohne Grund bewahrten fie ihrer Liebhaberei die Treue, denn ſie gewährte ihnen - mehr als jede andere Freude, Unterhaltung und Belehrung in jo reichem Maße, da fie ihr nur notgedrungen entſagen. Mehr als je it im dieſer ernten, ſorgenſchweren Zeit, in - welcher wir leben, die Betätigung einer edlen Liebhaberei, wie fie Die Vogelliebhaberei ift, dazu angetan, einen wohltuenden, beruhi- genden Einfluß auf das erregte und be— drückte Gemüt des Menſchen auszuüben, - ihm das Leben zu ver- ſchönen, ihm Luft und - Liebe zur Arbeit zu verleihen und jomit zur Hebung der im Volke immer mehr ſchwindenden Arbeits— freudigkeit dag ihre beizutragen, Es find meiſt ge- - mütvolle, harmloje Menjchen, die ſich der Mühe unterziehen, Stubenvögel zu pflegen, feiner Roheits— - verbrechen fähig und voll warmen Mitgefühl für die Tierwelt der heimatlihen Natur. Mit Necht gilt - die mehr oder weniger große Verbreitung der Vogel— liebhaberei als ein untrüglicher Gradmeſſer der Tier- liebe einer Nation. r Zwar hat der unglüdliche Krieg eine betrübende Verwilderung der Sitten weiter Kreiſe des Bolfes - hervorgerufen und ingbejondere die Vorgänge der Revolutionszeit haben manchmal Zweifel an der ge- ſunden Vernunft des Volkes in ung erwedt. Den- noch wollen wir auf die oft bewiejenen guten Eigen- ſchaften unjeres Volkes vertrauen und ung Den Glauben nicht nehmen lajjen, dab nach einer Zeit innerer - Kämpfe und Umwälzungen ſchließlich die Vernunft ſiegen und mit der Wiederfehr von Ruhe und Ord— nung in unſerem Vaterlande auch die nationale Eigen- art des Deutichen, die warme Liebe zur Tierwelt Anfenanfiht des Volierenraumes A. Nr. 19 Galle, Die Vögel in der deutfchen Dichtung ufw. — Haberland, Meine Zuchterfolge im Jahre 1917. 149 Meine Zudterfolge im Sabre 1917. Bon Ernft Haberlandt, Magdeburg. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) m 20. Juli war wieder ein Gelege mit 5 Eiern in demfelben Neſt volljtändig; zwei Tage jpäter fehlte bereit3 ein Et. Am 1. Auguſt gab die Henne die Brut auf; es lag auch nur nod ein Ei im Neſt. Zu dem Mißlingen trug der Hahn bei. Durch die reichliche, vier- bis fünfmal tägliche Fütterung mit friſchen Ameijenpuppen war der Hahn zu üppig und fett geworden; jobald die Henne das Net zur Nah- rungsaufnahme und Entleerung verließ, drehte er Kreiſe im Neſt und zerbrach dabei die Eier. Er ge- bärdete fich, als ob er ein neues Neſt bauen wollte, ohne die geringite Rückſicht auf den foftbaren Inhalt zu nehmen. Durch nichts war er hiervon abzubringen. Den Hahn ſah ich übrigens niemals brüten, wohl aber Henne und Junge fleißig aus dem Stropfe fütiern. Am 19. Auguſt hatte die Henne an derjelben Stelle wieder drei Eier im Nejte und begann zu brüten; tags darauf lag das vierte im Weit. Am 2. September ent- ſchlüpfte ein Junges; die drei tauben Eier wurden nach und nad) von den Alten aus dem Neſte geworfen. Am 5. morgens fand ich die Henne im Sande ſitzen und gab damit alle Hoffnung auf, das Junge groß zu bringen. Aber ſie beſann ſich auf ihre Mutterpflich— ten; fie betreute ihr Junges don neuem. Am 10. morgens der- jelbe unglückliche Zuftand! Nun ging ſie aber nicht wieder aufs Neft, noch kümmerte fie ſich um ihr Junges. Meine Frau verjuchte, eg mit frijchen Ameijenpuppen zu päppeln, aber vergebliches Mühen. Abends lag es erfaltet im Neft. Die Dompfaffen find ganz bejonders in den Herbjtnächten der plöß- lichen Erregung ausgeſetzt. Sehr häufig finde ich morgens zu diefer Jahreszeit bis zu drei von ihnen im Sande boden, ohne ſchuldige äußere Einflüſſe ermitteln zu fünnen. Noch einmal wurde das Paar brutluftig; aber wegen der vorgerückten Jahreszeit entzog ich Die Niitgelegenheit und die friichen Ameijenpuppen. Zur Niftzeit trieb die Henne ein necijches Spiel mit den in demjelben Käfige niftenden grauen Neisvögeln, von denen ich meiterhin erzählen werde. Sobald fie von der Nahrungsaufnahme zum Neſt zurüc- fehrte, jagte ſie jedesmal beide Neisfinfen vor ſich her in den Niftfaften. Der männliche Reisfink ver- teidigte danach aus dem Loche des Kaſtens heraus kraftvoll jein Neft, wobei er die Federn feiner Bruft am Lochrande bejehädigte. Dies Treiben wirkte an- regend auf die Lachmuskeln. Im Käfige fütterte ich eine Futtermijchung für 150 deutjche Finfen: auf 9 Pfund Pfund Mohn, 2 Bund Nübjen, Pfund Hanf, 1 Pfund Neger- jamen, 4 Pfund Glanz, 1 Pfund Erlenjamen; eine Miſchung für Neisfinfen: 1 Pfund gelbe Hirje auf 2 Pfund Glanz; eine drei Tage lang gequellte Hirjen- miſchung: auf 4 Pfund 1 Pfund weiße Hirje, 1 Pfund Senegalhirje, 1 Pfund gelbe Hirfe und 1 Pfund Slanz (Kriegsmiſchung nach Lichtenftädt, Berlin- Tempelhof) „Gef. Welt“ 42/16 — täglich zweimal gereicht —, trockenen Rübſen, frische Ameijenpuppen — nad Bedarf vier- bis fünfmal täglich gereicht, tote, getrodnete Eberejchen und grüne Bogelmiere — in zwei Naufen am vorderen Gitter gereicht, daneben die oben erwähnten Leckereien. Aukerordentlich wurde in der Niltzeit dem trockenen Nübjen und den fait täglich friſchen Ameiſenpuppen zugeiprochen; Eierbrot wurde nicht angerührt. Aus zwei größeren Gefäßen konnten ſie trinken oder in ihnen baden. Als Niſtſtoffe reichte ich nur gezupfte Leinwand, Watteflöckchen, Heu und friſche Grasriſpen aller Art, und zwar dieſe in trockene Emſerſalzflaſchen aufrecht geſteckt und mit Drahthecken innen ans Gitter ge— hängt. Die Gimpel nehmen von jedem Stoffe etwäs. Somit find mir an Junger aus der erjten Brut zwei fräftige Vögel -herangewachjen. Anfang Sep- tember jah ihr Sugendgefieder folgendermaßen aus: Oberkopf, Wange, Hals, Kehle und Bruft rötlich braungrau, ums Auge einen helleren Ning, Bauch heller, Nacen und Rücken dunkler — alles im Farb- ton der Henne —, Dberjchwanzdecen weik, Schwanz Ihwarz, Unterfchwanzdeden weiß, Flügel ſchwarz mit einer gelbgrauen Binde, Die bei der Henne weiß und breiter iſt, Schnabel grauweiß, allmählich dunkler werdend, Beine ſchwärzlich fleifchfarben, Augen ſchwarz. Bei dem zurücgebliebenen Jungen ift heute, Mitte November, die jchwarze Kappe noch höchſt unvoll- ſtändig. Die Umfärbung der Kappe begann am der Schnabelwurzel. Beide Jungen zeigen noch feine Spur vom Rot des Männchens; aber beide fingen, bejonder3 bei Zampenlicht. Die alte Henne ift heute, Mitte November, völlig, der Hahn dagegen erjt dreiviertel durchgemaufert. Er wird wieder prächtig rot. Die Gejundheit aller vier Vögel läßt nichts zu wünfchen übrig und gibt mir die Hoffnung auf ein günftigereg Brutergebnis im neuen Lenze. 2. Baftardzuht zwifchen Erlenzeijig (Fringilla spinus) und Slanarie. Die Baftardzucht zwiſchen Erlenzeifig und Kanarie ift ziemlich leicht. Sie ift mir auch in diefem Sahre wieder erfolgreich gelungen. Einen prächtigen Erlenzeifig beſaß ich feit dem 1. November 1918, feinem Geburtsjahre. Gejang- lich war er ein hervorragender Stümper. Für ihn erwarb ich als Chegejpan am 14. März v. J bei einem hieſigen Vogelhändler eine vorjährige Kanarien- henne, m. €. gewöhnlicher Landrafje, für 1 M. Im April und im Mai brütete fie vergeblich, was mir zu dieſer Zeit nach früheren Erfahrungen nichts Neues ift. Am 24. Mai entnahm ich beide Vögel dem im erften Abſchnitte bejchriebenen Ge— ſellſchaftskäfig, da fie umausgefegt von dem Dom- ‚Haberland, Meine Zuchterfolge im Jahre 1917. Nr. 19 ? pfaffen gehest wurden und fäfigte fie bejonders im 3 dem linfen, 0,33 x 0,39 | 34 m großen, mittleren Teil meines Dreigefchoßfäfige. Im Juni begann die dritte Brut, aus der am 15. und 17. Juni je, ein Sunges hervorgingen. Am 29. Juni verlieh ein Junges zum erjtenmal das Neft. Ich erneuerte dag Neft, einen außen angeheizten Drahtkorb mit Baum- wollflanell ausgenähtem Korbneſt darin, wie bei der Kanarienzucht üblich. An Futterſtoffen reichte ich friſche Ameijenpuppen, | Cierbrot und die unter Abfchnitt 1 beſchriebene Finken— mijchung, alles zweimal täglich erneuert. Waſſer fonnten die Infaljen einem Glasnapfe zum Trinken und Baden entnehmen. Nicht immer, aber häufig entfernte ich den Hahn aus dem Yuchtkäfige, ſobald Junge gezeitigt waren, jo auch diesmal. zu jeinem Weibchen (mit dem beiden Jungen, die ja noch nicht jelbitändig waren). Das Entfernen des Hahnes aus dem AZuchtläfig findet feinen Grund darin, daß er alle Nijtitoffe aus dem Nefte, jogar unter dem Leibe der Henne hinweg, reißt. Diejer Umftand nötigt auch zum Ausnähen des Nejtes mit warmen Stoffen, wenn nicht die Eier erfalten oder Am 4 Juli ließ ich ihn wieder die Zungen erflammen follen, was bei mir fic) jchon zugetragen hat. Der Hahn tjt auch nach, Befruchtung der Eier höchſt überflüffig im Zuchtkäfig; er füttert weder die Henne noch die Jungen. Am 6. Juli gab ich beiden wiederum ein neues Neſt. Sch beobachtete neue Baarungen. Am 11. Juli war der Zeiſig jehr krank, und am 26. Juli ging er troß aller aufgewendeten Heilungsverfuche (Atem not) ein. Am 23. Juli waren wieder zwei Junge im Neſt, die am 9. und 10. Auguft zum erftenmal das Neit verließen. Die vier Jungtiere find inzwiſchen zu Fräftigen Vögeln herangewächſen; raummangels habe ich fie bereitS weitergegeben. Am 20. Auguſt habe ich die Kanarienhenne zu meinem feit den 8. November 1909 gefäfigten Moſſambikzeiſig gejperrt; aber einen Erfolg verfpreche ich mir Schon wegen ‚jeines Alters nicht, obgleich er noch ein liebenswürdiger Schwerenöter ift und jie viel aus dem Kropfe füttert. Mir iſt es bisher nicht gelungen, ihm eine nach Größe und Brunitzeit paffende Kanarienhenne zu bejchaffen. Meine erjte Zucht zwijchen Erlenzeifig und Kanarie gelang mir Ende April 1907 mit zwei Jungen in einem 0,658 x 0,60 | 0,55 m großen Gejellichafts- fäfig, deſſen Mitinjajfen waren: ein Paar Gold- brüjtchen, ein Baar Tigerfinfen, ein Grauaftrild, ein Möwchen, ein Drangebädchen, ein weiblicher Rot— aftrild, ein Birkenzeifig, ein Stieglig; als Neſt wurde ein Kleines birnenförmiges Prachtfinkenkorbneſt benußt. In den Jahren 1909 und 1910 waren angeitellte Verjuche erfolglos. Sechs Junge erlangte ich aus einer Zucht im Sahre 1915. i Auch in der Stiegligbaftardzucht habe ich mich im Sahre 1908 erfolgreich (drei Junge) verfucht, dagegen in den Jahren 1912 und 1913 erfolglos. Eine Verpaarung der Baftarde untereinander iſt mir bisher nicht geglüdt. Befonders im Jahre 1916 hatte ich mich abgemüht; noch nicht einmal Cier waren gezeitigt worden! Sch konnte aber auch nicht mit ‚Sicherheit fejtitellen, ob Hennen unter den Baſtarden waren, glaube es aber. Alle jangen, natürlich in verjchiedener Stärke und Güte, N Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Der Abjchied unferer Bögel macht ſich jest im Auguft - bereits bemerkbar. Schon ziehen die eriten fort, beginnend mit dem Gartenfänger um die Mitte des Monats, endend mit Pirol und weißem Storh am Ausgang; von Norden fommen Mömwen als erite Herbitgäfte In den Wäldern ift es ſtill, nur jelten hört man bier und da den Schlag oder Geſang einzelner Vögel. Sie find teils in der Maufer und halten ſich dort auf, wo fie vor den Raubvögeln geſchützt find und reihe Nahrungsmittel finden, teils haben fie mit den Jungen Arbeit, teils britten fie gar noch. Die Vögel, die drei Gehecke machen, brüten Jämtlich nod, z. B. Wachteln, Goldlerden, Gold- ammer, weiße Bachſtelzen. Viel Zweck hat es nicht, denn die meiſten dieſer Spätlinge, wenigſtens ſoweit fie Zugvögel find, gehen bald zugrunde, fie fallen den Raub— vögeln, der Witterung, dem Nahrungsmangel zum Opfer. (General-Anzeiger, Wittenberge, 7. 8. 20.) ,, Die Störde jammeln jid zum Abzuge. Heute kreiſten etwa 20 Störche längere Zeit über dem Schulhofe des hieſigen Lyzeums. Wittenberge, 11. Auguſt 1920. Charlotte Görlid. Ein originelles Niſtkäſtchen hat ſich ein Rotſchwänzchen— paar in Preſter gewählt. Durch den Spalt des kleinen Hausbriefkaſtens flogen ſie geſchäftig aus und ein, um ihr Neſtchen zu bauen. Eine erfolgte Räumung verſtärkte nur den Eifer zu neuem Schaffen. Durch ſoviel Beharrlichkeit gerührt, hat der Hauswirt jetzt Briefträger und Zeitungs— frau verſtändigt, um das Liebesglück dieſes ſeltenen Mieter— paares nicht zu ſtören. Wittenberge, 7. 6. 20. (General⸗Anzeiger.) Zugvögel. Mit dem Schluß des Juli-Monats ver— ließen bereits die erſten Zugvögel, die Mauerſegler, die Heimat, um die Südwanderung anzutreten. Schon in den letzten Tagen der vergangenen Woche fonnte man große Geſellſchaften diejer raftlofen Flieger bemerken, die ſich anscheinend auf dem Abzuge befanden. Im Monat August verlaſſen uns von gefiederten Frühlingsboten auch die Nachtigall, der Kudud und der luftige Flötift im ſchwarz— gelben Habit, der Pirol, F (General-Anzeiger, Wittenberge, 4. 8. 20.) Sm Sabre 1919 berichtete ich hier (Heft 15 Seite 119) über ein Budhfinfennejt, welches abjonderlich erihien hin— ſchtlich ſeines Standortes und wegen der verwendeten Bauſtoffe, die das Neſt äußerlich ganz weiß erſcheinen ließen. Sch möchte noch nachtragen, daß das von ſeinen Grbauern bald verlaffene Neſt in wenigen Tagen vers ſchwand, indem verschiedene Vögel die Beitandteile desjelben auseinander trugen. — Etwas ganz ähnliches beobachtete ih in diefem Jahre. Wieder war es ein Budhfinfenneft, f nad außen ebenfalls weiß, hing aber nicht in einem Lebens— baume, fondern ftand in der Gabelung einer jüngeren Eiche etwa 4 Meter hoch vom Groboden, dicht vor dem Eingange der Friedhofsfapelle. Am 12. April entdeckte ich das Neit, an welchem fih ſchon am näditen Tage ein Dompfaffenpärhen zu jchaffen machte. Ginen Tag jpäter ſaß das Buchfinkenweibchen tief hinabgedrücdt in der Neſt— mulde. Als ich einige Tage ſpäter wieder vorbei fam, waren die weißen Bauftoffe vom Neſt fait alle verſchwun— den und nicht lange dauerte es, da war vom ganzen Bau - überhaupt feine Spur mehr vorhanden. , Wittenberge. Hans Baifig. Waldbewohner am Niederrhein. Am Himmelfahrts- tage d. J. unternahm das kürzlich neugegründete Komitee - für Naturdenfmalpflege zu Eſſen einen Ausflug in das große Waldgebiet zwifchen Kirchhellen und Bottrop, um feſtzuſtellen, was dort die Natur noch an Urfprünglichem beſitzt. Dabei fonnte der KGegemeilter des Herzogs von 7 Bu. E 3 WE Kleine Mitteilungen. — Bücher und Zeitſchriften. 7 151 Arenberg, Lackmann, auf Forſthaus Biſchofsſondern, ſehr wertvolle Beobachtungen in jenen Waldungen mitteilen. 2., der ſchon über 20 Jahre in diefer Gegend hegt, hat, wie der „Köln. Ztg.“ gejchrieben wird, den Schwarzipecht bier vor 15 Jahren zuerjt beobachtet; vorher war er nicht vorhanden. Die eriten Jahre erihien der Schwarzipecht im September jedes Jahres und zog im Februar wieder ab. Seit einer Reihe von Jahren bleibt er aber bereits dauernd dort. Auch über andere Waldbewohner vermochte 2. wichtige Angaben zu machen. Der Tannenhäher zeigt ſich hier alljährlih auf feinem Zuge im September und Dftober. Neben dem Mäufebufjard tritt auch bier und da noch der Weipenbufjard auf. Wor zehn Jahren erlegte ® zwei Baumfalfen. Der Fuchs iſt noch vorhanden, da= gegen iſt der lebte Dachs, der früher ziemlich häufig auf: trat, 1910 bereits erlegt. (Hann. Tagebl.) Das Drofjelpaar an der Schwefelquelle. Das Bad Luhatſchowitz in Mähren befitt eine Schwefelquelle, die den befannten intenfiven Geruch nach Schwefelwafferitoff auf mweilt. In diefer Schwefelquelle traf Inſpektor Ludwig Siegel, Ung.-Hradiſch, ein Singdroffelpaar mit feinen Jungen eifrig badend an, obwohl in nächſter Nähe ein Bach mit klarem Waſſer vorbeifließt. Der Grund dafür war wohl der Umſtand, daß das Waſſer der Quelle kälter als das Waller des vorbeifließenden Baches war. (Hann. Tagebl.) Gegen Hödjtgebot. Nicht gar jelten findet man in der „Gef. Welt” Angebote, in denen ein Vogel gegen Höchſtgebot zum Verkauf gelangen joll. Ob derartige Auf— forderungen zur Abgabe von Höchſtgeboten geſetzlich erlaubt find, ijt zweifelhaft. Nun bat aber das Reichswirtſchafts— miniitertum dazu folgendermaßen Stellung genommen; Die Aufforderung zur Abgabe von Höchſtgeboten ift durch das Geſetz nicht ausprüdlih unter Strafe geftellt, dagegen verſtößt eine berartige Anzeige gegen die Verordnung gegen Preistreiberet vom 8. Mat 1918. Die Aufforderung, Höchſtpreiſe abzugeben, läßt erfennen, daß der Verkäufer an den Höchjtbietenden abgeben will, und zwar offenbar auch dann, wenn der dadurch erzielte Gewinn ein über: mäßiger iſt. Überdies reizt der Verkäufer mittels der Anz zeigen die Käufer, fich gegenfeitig zu überbieten und Preife zu bieten, die feinesfalls mehr al3 angemefjen bezeichnet werden fünnen. Ein jolches Verhalten muß aber als un lauter angejehen werden. Bücher und Zeitfdriften. Marx, Arno, Hamjter Filz. Tiergeſchichten für jung und alt. Mit 27 Federz zeichnungen und einem mehrfarbigen Umfchlagbilde des Verfaſſers. 1920. Dieterihihe Verlagsbuhhandlung m. b. H., Leipzig. Geb. M. I.—. Mer wird heutzutage wohl Tiergefhichten leſen? Aber hat man das Buch erit aufgeichlagen, vertieft man ſich immer mehr hinein, obwohl man nur Tiergeitalten an— trifft, die man alle Tage im Freien beobachten fann. Doc fo, wie fie hier dargeftellt find, haben wir fie nie gejehen; von ganzem Herzen muß man auch ihre kleinſten Negungen nacfühlend verftehen, will man jo jchreiben. Darum ift „Hamjter Filz“ auch ein Buch für unfere Kinder und ein wirkſames Gegengewicht gegen den gemiütsverrohenden Einfluß der Zeit. Außer dem Terte hat Marz auch ein mebrfarbiges Titelbild und 27 reizende Zeichnungen bei= gefteuert, an denen jeder Natur- und Kunftfreund feine belle Freude haben wird. Alle Tierfreunde und alle, die viel mit Tieren zu tun haben; Landwirte, Forſtleute, Jäger, Naturlehrer aller Schulgattungen, Kleingärtner, Bewohner des Landes und der fleinen Städte, werden fhon von Berufs wegen das Werk gern lejen, aber auch gerade unfere Großitadtbevölferung hat infolge ihrer Tren- nung von der Natur ein vielleicht noch größeres Intereſſe daran. 152 Ans den Bereinen. „Aegintha“, Berein der Bogelfreunde zu Berlin (E.B.). PVereinsfisung am Donnerstag, dem 7. Dftober, abends 8/2 Uhr, im Bereinslofal „Hofbrau”, Leipziger Straße 85. Tagesordnung: 1. Verlefung des Berichts der Testen Sitzung; 2. Omithologifches: Vortrag unferes Mitgliedes Herrn Nynke: „Der natürlide Schu bei Vögeln durch Färbung, Ihüsende Ahnlichfeit und Summalieje”; 3, An— meldung neuer Mitglieder; 4. Gefchäftlihes, Allgemeines, Fragefaften. Gäfte willfommen. J. 4: O. Vorbrodt, 1. Schriftführer, BerlinO 112, Scharnmweberitraße 1811, Verein für Vogelkunde, hut, und =liebhaberei zu Leipzig. Nächte Siyung am Montag, dem 18. Oktober d. J, abends 71 Uhr, im Wereinslofal „Goldenes Ein— born“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäfte herzlichit will fommen. | 3. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, 2.:Gohlis, Eiſenacher Straße 70. Bereinigung der Liebhaber einheimischer Stubendvögel Suarbrüden. In der Verfammlung vom 1. Auguft 1920 wurde fajt einftimmig die Veranftaltung einer Lokalaus— ftellung am zweiten Sonntag im Dezember beſchloſſen, auf die der Verein ſchon jest aufmerkſam macht und zu der jedermann herzlichjt eingeladen ift. Sitzungen des Vereins immer jeden eriten Sonntag im Monat im Lofale Imich, Mainzer Straße 44. Gäſte jederzeit willfommen. Alerander Schaffner, Schriftführer und Kafiterer. Herrn 9. P., Chemnip. Der Hänfling litt an einer Berdauungsftörung, die ſich hauptfählih als Ver: Die Därme waren mit halb- Die Folge dauungsſchwäche äußerte. verdauter Nahrung neben verdauter gefüllt. diefer Erfranfung war Verftopfung und Abmagerung der Vogels. — Den Sommer über im Freien gehaltene Vögel kann man im Winter in ungeheizten Räumen halten. Herrn %, BerlinsFriedrihsfelde. Ein Fall wie der geſchilderte iſt mir in langjähriger Praxis nicht vorgefom: men. Ein Mittel, das Leiden zu heilen, anzugeben, ift un- möglich, weil die Urſache der Entjtehung des Leidens am lebenden Vogel nicht zu ermitteln ift. Auch operative Ein- griffe an diejer Stelle find bei jo fleinen Vögeln, wie e3 Zaungrasmüden find, nit möglih. Vielleicht ift die Geihwulft unter der Zunge durch Entoparafiten hervor⸗ gerufen. Das Vorkommen dieſer in den Seidenraupen iſt bekannt. Es leben in ihnen Protozoen der Gattung Nosema, die auch als Gewebeparafiten befannt find. Cs wäre mög: lich, daß fih Scharen diefer Barafiten in dem Futter be: fanden, die die Geſchwulſt hervorriefen. Herrn A. T., Hannover; Herrn H. Sch, Altona; Herrn €. Th, Zmwenfau; Herm N. C. Meiningen: Beiträge danfend erhalten. Herrn Dr. W., Salzbrunn. Die Krankheitserfheinungen fönnen bei allen Vögeln vorfommen. Sie find nicht typiſch für Wellenſittich, Die Beſchaffenheit des Futters iſt wahrſcheinlich nicht einwandfrei. Entweder find die Samen ſehr alt oder fie ſind durch den Urn von Mäufen verun= reinigt. Durch eriteren Umstand wird die Verdauung er= ihwert, der andere kann Entzündungen der Schleimhäute der Verdbauungsorgane herbeiführen. Gründliches Waſchen der Hirje durch mehrjtündiges Liegen derielben in oft zu erneuerndem falten Wafjer wird die Unfauberfeit entfernen und die Verdaulichfeit fördern. Ein geringer Zufaß ge— reinigter Salgjäure zu dem Waſſer ift zu empfehlen. Cs darf natürlih immer nur die täglich zu verabreichende Menge Samen in Wafjer gelegt werden. Vor dem Verab- Yus den Vereinen. — Redaktionsbrieffaften. B—— eh Eine wird der Samen zwiſchen Tüchern lufttrocken ges rieben, Herrn B. in &. Gegen die Aufitellung und Einrich— tung des Käfigs ift nichts einzuwenden. Für Züchtungs— verjuhe mit 4,4 MWellenfittih und 1,1 Nymphen ift er völlig ausreichend. Nymphen vertragen ſich nicht immer mit Wellenfittihen und anderen Papageien; jte find ängſt— Lich und ſcheu und befonder8 wenn fie nilten gegen Stö— rungen empfindlid. — Die Beihaffung der Vögel wird jeßt nicht leicht fein. Die Abficht, die Männden von dem einen, bie Weibchen von einem andern Händler zu beziehen, it gewiß zwecmäßig, zur Zeit aber undurdführbar, da es eben an diefen Vögeln mangelt. Nur „Auftralier” zu er- werben, ift nicht ratifam, wohl aber 1—2 Paare mit in Europa gezüchteten zufammen. — Die Futterſämereien follen nicht untereinandergemifcht werden. Jede wird in bejon- derem Napf gereicht und die täglich zu verabreichende Menge durd Beobachtung feitgeftellt. Herrn A. Sch, Deffau. 1. Nah Ihren Mitteilungen tft der Star ganz gejund, und es beiteht für ihn feine Gefahr. Daß er die Schwanzfedern, die ihm fehlten, er= gänzte, it doch eher ein Zeichen für Lebenskraft. Mit der Mauſer hat das nichts zu tun. Die blafje Farbe des Schnabels zeigt, daß der Vogel ein Weibchen ift. Damit it wohl auch feine Schweigſamkeit erklärt. 2. Dohlen find, wie alle Rabenvögel, Allesfreſſer. Sie können mit den Reiten menjchlicher Mahlzeiten jehr gut erhalten werden, wenn dieſe Refte nicht ſauer, ſcharf gewürzt und unver: dorben find. Fleiſch, Brot, Kartoffeln, Gemüfe, Hülſen— früchte, Obft, Beeren, auch Getreidefamen werden gern ver— ehrt. Ab und zu ift es ratfam, ihr eine tote junge Maus oder einen toten aus dem Neſt gefallenen jungen Vogel zu geben. Herrn J. K., Eileg. 1. „Vogelfagen“ ‚wurden Katzen genannt, die jhon in längerer Geſchlechtsfolge jo erzogen waren, daß fie weder Vögel (noch Fiſche) fraßen oder vers folgten. Sie wurden hauptſächlich in Oſtfriesland gehal- ten. Sie werden von jung an mit lebenden alten und jungen Vögeln zufammengehalten und ausjchließlih mit pflanzlichen Futterftoffen ernährt. Zeigt jolche Kate dennoch einmal das Gelüft, einen Vogel zu fangen, jo wird fte hart beitraft. Es fann natürlich jede junge Kate fo abgerichtet werden. Dazu gehört Kenntnis ihrer Eigenart, Geſchick, Ausdauer und Geduld. 2. Die Fütterung der Amjel nur mit Inſekten und Würmern ift in der wärmeren Zeit durhführbar, aber jpäter im Herbjt und Winter wird davon faum genügend aufzutreiben fein, deshalb ift es ratfam, rechtzeitig mit der Darbietung eines Grjabfutter zu bes — und daneben ſolange wie möglich auch Inſekten zu geben. geſetzt: je 1 Teil trodener Ameifenpuppen, Weißwurm oder Sleifh, fein gemahlener Hanf, Vogelbisfuit, geriebener ſüßer Käſe. Quark, Beerenfchrot werden mit 2 Teilen ge— riebener und durch Ausdrüden vom Saft befreiter Möhre zu einem leichten, flocigen Gemiſch verarbeitet. Beeren fünnen daneben natürlich auch noch gefüttert werden. 3. Zum Sammeln von Ameifenpuppen wählt man in der Nähe des Ameijenhaufens eine freie, Tonnige, möglichit reingefehrte Stelle aus von etwa 1—2 m Durchmeffer, um dieſe gräbt man etwa Löcher von 1—1,5 1 Inhalt, überdect dieje mit Nadelholzreifig und ſchüttet in die Mitte diejes Plaßes den Inhalt des Ameifenhaufens. Die Ameifen tragen die Puppen dann in die mit Reiſig bedeckten Löcher, aus denen man fie vermittels eines Löffels herausnimmt. Das Dörren geſchieht in einem mäßig erhitzten Badofen. Sie werden auf dünnen Brettern in dünner Lage in den Dfen gebracht und häufig mit einem Löffel durcheinander gerührt, bis fie den genügenden Grad von Trodenheit haben. Ste müffen eine jchöne helle Farbe haben und dürfen nicht zu lange im Dfen bleiben. 4. Die Beeren famen zerdrüdt bier an. Ich Fonnte fie nicht bejtimmen. In Pappſchachteln müſſen ſolche Dinge gejandt werden. Herrn A. R., Halle a. d. S. Der Erlenzeiſig ift einem Gehirnjchlag erlegen. D. K. Leipzig. Es iſt zu empfehlen, dem Bud: finfen als Getränf viermal täglich erwärmten, dünnen Haferfchleim zu reichen, daneben nur Sämereien. Verantwortlich für bie Schriftleitung: Karl Neu nzig, Hermsdorf bei Berlin Verlag der C ’ für den Ungeigenteil: Franz Wunderlich, —— Vreiter Weg 156- veuh’ihen Verlagsbuhhendlung in Magdeburg. — Drudk von U. Hopfer, Burg b. Ein foldes Erſatzfutter wird wie folgt zulammenz, brgang XLIX. $ . Oktober 1920. N ä ; * fiederfeddelt. Zeitichrift für Vogelliebbaber. Breiter Weg 156. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer müffen bis fpäteltens Freitag früb in Händen der Verlagsbuchhandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchliefzlich nferatiteuer berechnet. Creutz’Tche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFerniprecher: 1323. Ein Exotenheim in Münden. Geſchildert von Rolf E. Cunz, Meiningen. (Nachdrud verboten.) xoten!“ Welch bejonderen Klang hat diejes Wort für den Vogelliebhaber befommen. Eine Bereinigung der Exotenliebhaber har fich notwendig gemacht, um das vereinzelte ausländiſche Vogel— material in ein einigermaßen überfichtlicheg Syſtem zu bringen, für das in danfenswerter Weije die Be— mühungen des Herrn Krabbe (Anklam) eintreten. Ein Kleiner Lichtblick tut fich jegt auf. Die eriten, wenn auch noch kleinen Vogelimporte find zu ver- ‚zeichnen, und an erjter Stelle find mir.da die ge- lungenen Einfuhren der Firma Augujt Fodel- mann (Hamburg-Großboritel) befannt geworden, die wieder allerhand auſtraliſche Vogelarten insbejondere auf den Markt brachten, allerdings noch nicht in jo großer Zahl, daß die ungezählten Wünſche unjerer Liebhaber erfüllt werden fonnten. Aber dieje leiſtungs— fähige und für ung VBogelliebhaber unentbehrlich geivordene Importfirma iſt es auch gewejen, Die in r Hauptjache den anſehnlichen Beſtand eines ünchener Erotenpflegers bereicherte, den ich Ende Auguſt d. J. aufzuſuchen das Vergnügen hatte, und deſſen Neuanlage mir ſo bedeutend erſcheint, daß ich 6 als ſehenswert den Leſern der „Gef. Welt“, die München demnächſt einmal ſtreifen ſollten, empfehlen möchte. Bevor ich meine Schilderung beginne, will ich ‚aber einmal kurz die ungeheuren Transportſchwierig— iten ſtreifen, die heutzutage den Exoteneinfuhren ent— gegenſtehen, und die vor allem die en aan auf dem Auslandsvogelmarkt einigermaßen erklärlich erſcheinen lafjen. Viel zu wenig beachtet wird vor allem die be- auerliche Tatjache, daß die guten deutjchen Dampfer, die zum Teil fiir Tiertransporte pajjende Einrich- tungen hatten, jet gänzlich fehlen. Die einführen- den Zirmen find deshalb eben ausſchließlich auf fremde Domdpfer engliſcher, amentanfger oder japanijcher Abſtammung angewiejen, auf die man verladen muß. Es liegt auf der Hand, daß man für die Ware hohe Frachten bezahlen muß, die um jo jchwerer ins Gewicht fallen, als jte mit ausländiſchem Gelde gewogen werden. Dabei muß noch darum gebettelt werden, daß die Neijenden mit dem Tier- material iiberhaupt — werden. Hinzu kommen dann noch die ungezählten Verluſte wegen der meiſt nur zu ſchlechten Räumlichkeiten auf dieſen Dampfern, ganz abgeſehen von den hohen Gehältern und endloſen ſonſtigen Unkoſten. Wenn man ſich dies alles richtig vor Augen führt, dann erklären ſich die augenblicklich ſehr hohen Preiſe für friſch importierte Vögel ganz von ſelbſt. Auf die übrigen Schwierigkeiten eingehen, hieße einen Band für ſich fchreiben, denn fie wirden mehr als ein Stapitel füllen. Es jei nur noch erwähnt, daß auch die über— jeeiichen Händler, vor allem die Jäger und Fänger, die vor dem Kriege dort drüben die lebende Lieb- haberware auf den Markt gebracht haben, während des Krieges zum weitaus größten Teile geftorben oder, weil es in der Hauptjache Deutfche waren, ver- bannt und ausgewiejen worden find. Um jo mehr weiß man zurzeit eine Vogelſamm— lung einzujchägen, wie ich ſie bei Herrn Graphifer Hermann Bauer in München, Schweigerjtraße 4, tatjächlich vorgefunden Habe, der jeden Exotenfreund zur Belichtigung freundlich einladet, Das erwähnte Vogelheim befindet fich mitten im hohen Häufermeer Münchens in einem fomfortabeln Großſtadthaus droben auf dem geräumigen Boden und läßt dem Liebhaber wirklich das Herz aufgehen. Die ganze Anlage ijt gejchict ausgedacht und in der Tat kunſtvoll ausgeführt, fie bietet einen groß— - artigen Anblid, ermöglicht freien, eleganten Flug der einzelnen Inſaſſen und zeigt jederzeit ein buntes, luftiges Leben. Um ein kurzes Bild zu geben, jeien die Ausmaße der ſchön eingerichteten VBoliere genannt. Die Tiefe 154 beträgt 4 Meter, die Breite etwa 41/, Meter und die Höhe bis zu dem in der Mitte auffteigenden Firft ungefähr 5 Meter, alfo Raum genug für mehrere hundert Vögel, die mit der Zeit darin unter- gebracht werden fönnen. Bei der Einrichtung wurden verwandt zirfa 38 Quadratmeter Majchendraht von 13 mm Breite, etwa 1300 Nägel zur Befeftigung und inneren Einrichtung, 3 Zentner Sand, viele Zentner Kiejel und Steine, ungefähr 3 Zentner Moos, 75 MNijtgelegenheiten, darunter 21 Nijtkäften für Sittiche, eine große zirfa I Meter hohe und 80 cm breite Niſtkrone, Schaufel und großes Wafjerbeden. An lebenden Bäumen jchmücden das Bauerjche Bogel- heim 4 Kirichlorbeeren, darunter 2 große von unge- fähr 3 Meter Höhe, 2 Tarus, 2 Hyvonimus, in guter Gruppierung, aber auch alle vom Treiben der Webervögel und mehr noch von der Zerjtörungsluft der immer fidelen Wellenfittiche ſtark in Meitleiden- Ichaft gezogen. Dazu kommen noch 4 Stöcke Cfeu. Die Türe für den Pfleger ift 1,50 Meter Hoch, 60 cm breit und erweilt ſich als jehr zwedmäßig. Am Fuße des Bogelraumes befindet fich eine 10 cm hohe Lattenjäumung. In dieſem großen Naum iſt nun der Futterver- brauch ein relativ geringer. EI fommen außerdem nur geringe Berlujte durch die Bösartigfeit einzelner Inſaſſen vor, da die Möglichkeit des Ausweichens nahezu unbegrenzt iſt. Cine bijjige Dominifaner- witwe iſt beiſpielsweiſe dadurch völlig unjchädlich. Prächtig kommen Die Farbenjpiele der Weber in Pracht zur Geltung. Es ift eine Luft, den Oryr als glühende Feuerkugel mitten durch eine grünbunte Gruppe fliegen zu jehen. Durc die unbejchränfte Bewegqungsfreiheit iſt eg möglich, die empfindlichiten Sremplare den ganzen Winter hindurch im Freiflug ungeheizt zu belajjen. Eine jo große Bogelitube hat natürlich auch ihre Nachteile, jo die ungenügende, teils unmögſche Kontrolle, bejonders bei der Brut, dag jchwere Herausfangen, das oft tagelanges Aus— harten erfordert und die Geduld des Liebhabers auf eine harte Probe jtellt. Aber dieje Schattenfeiten fallen gegenüber den Freuden im Großen, die eine geräumige Voliere mit fich bringt, nicht allzu ſchwer ins Gewicht. - Schenfen wir zum Schluß noch der augenblid- lichen, bereitsreichhaltigen Bejegung unſere Aufmerkſam— feit, um dem Befiger jpäter einmal über gelungene und mihlungene Bruten jelbjt das Wort zu lajjen. Natürlich ift der Beſtand eines Liebhaber in großem Umfange dauernden Wechjel unterworfen. Als vorerjt bleibende Bejegung find folgende Arten vertreten: 4,1 grüne Wellenfittiche, 1,1 gelbe Wellen- fittiche, 1,0 Nymphenfittich, 1,2 Singfittiche, 2,2 Zebra- finfen, 5,7 gelb und braunbunte Möwchen, 1,1 Schmet- terlingsfinfen, Pl Paradies - Notkopfamandinen, 0,1 jchwarzföpfige Gouldamandine, 1,1 Bandfinfen, 1,1 Dominifanerwitwen, 1,1 Baradieswitwen, 1,1 He- lenafajänchen, 1,1 Aftrilden, 1,1 Rußweber, 3,2 Oryr- weber, 1,1 Tahaweber, 1,1 Kubafinten, 0,1 Mugtat- finf, 1,1 Weihfehlpfäffchen, 0,1 Blutfchnabelweber, 1,0 Riejeneljterchen, 0,1 Safranfinf, 1,1 Graugirlige, 1,0 Gürtelgrasfink. Man kann fich ſelbſt vorjtellen, welch farben- bunte und ausgelaſſenes Treiben ſich aus diefer Cunz, Ein Erotenheim in Münden. — Kracht, Beſuch des Tierparfes uſw. vielföpfigen Geſellſchaft entwicelt, und dab es einen | Artitel von Hundert Fortjegungen fchreiben hieße, wollte man auch nur Einzelheiten zu jchildern bes ginnen. % Befud des Tierparkes des Herrn Fr. von Falz- Fein in Askania-Nova (Mai 1914). 3 Don Wilhelm Kradt. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) 3 diejer Boliere für Kleinvögel befinden fich zwei weitere, deren eine Die Naubvögel beher- bergt, während die andere für jeltene Faſanen ujw. bes ſtimmt ift. Die Faſanenkollektion des Herrn von Falz⸗ Fein iſt eine Stattlihe; vom gemeinen Faſan bes gonnen bis zum jeltenen Ohrfaſan und dem farben- prächtigen Lophophorus treffen wir eine ganze An zahl Zwifchenftufen an. Ein großes Gehege führt ung Ddiverje prächtige Fajanenbajtarde vor Augen. Die Raubvogelvoliere beherbergt natürlich auch nur Geier, Adler, Bertreter der europäilchen Fauna: Buffarde, Weihen und Falten, jowie einige Kolf- raben. Verlaſſen wir den Tierpark und begeben wir uns zum nebenan liegenden See. Derſelbe wurde künſtlich geſchaffen; an ihn ſchließt ſich hinten der ebenfalls künſtlich erſtellte Sumpf an. umgeben ſaftige Wieſen, ein gutes Jagdrevier für die Herren Langbeine: Störche, Kraniche, Reiher, diverſe Arten und Vertreter der verſchiedenſten Län— der. Auf der weiten Waſſerfläche tummeln ſich Schwäne, Gänſe und Enten, alle in größerer Artenzahl. Im Sumpf wachjen Rohr und Schilf, Weidengebüfch, Den See fonjtiges Geſträuch und nicht allzu hohe Bäume, Ein Dorado für Nohrjänger, Enten und die kleinen Sumpfhühner. Aber auch der Pirol und der Eleine Würger fühlen ſich hier recht wohl und haben ihre Niſtſtätte hier aufgejchlagen. Auf der entgegengejegten Seite wird der Tier- park durch die Tierbahn begrenzt. Wir erjteigen ein Podeſt, und vor uns liegt ein großer, durch einen hoben Bretterzaun eingefriedigter Stomplex Steppe von etwa 200 Morgen Größe In ihm tummeln ſich Herden von Somaliftraußen, Nandu und Emu, von fleinen und fait pferdgroßen Antilopen, Gazellen, Lamas, Zebras, Schafen und allen möglichen Wieder- fäuern aus aller Herren Länder. Wir treffen manche Stüde an, auf die der Befiter wohl Itolz jein fann, da fie zu den allergrößten Seltenheiten im ZTierhandel zählen. Sch erwähne nur den fait gänzlich ausaerotteteen Buntbock Südafrikas und y x . k die Stark in der Abnahme begriffene einzige euro- päifche Antilope, die Saigafe aus der Kalmücden- iteppe. Bejonders interejjant iſt das Bild zur Stunde - der Fütterung; in fchnellitem Lauf fommen dann die Herden aus allen Windrichtungen angejegt. fleiner, mit Bäumen umftandener Weiher ruft die Tiere zur Tränfe. Dieſe impojante Tierbahn jucht wohlihresgleichen in Europa vergeblich. Herr von Falz— Fein beabfichtigt, Ddiejelbe nod) ganz bedeutend zu vergrößern, da für den von Jahr zu Jahr zunehmen-, den Tierbeitand das natürtiche Futter zeitweilig ſchon fnapp wird. Zwei offene Ställe gewähren den Tieren Ein N 3 j J 1 1 bei allzu rauhem Wetter genügenden Schub. Für die Tränfe jorgt eine fünftliche Quelle, deren Wajjer in einem von Bäumen umftandenen jumpfigen Teich abfließt. PP | Wie jchon eingangs erwähnt, liegt etwas weiter abjeit3 noch ein großer Viehſtall. Bon diefem aus . ird täglich eine Herde von Gnus, Clen- und Nylgauantilopen, großen Hirſchen, Wiſent, Biſon und Kreuzungen beider mit Rindern auf die Weide getrieben und von einem Hirten überwacht. Der An— blick einer Herde von ſolch ſtattlichen Wiederkäuern iſt fürwahr ein recht impoſanter. Der botanijche Garten, zirka 50 ha groß, Hat mit dem Tierparf wenig Ahnlichkeit; auch in ihm finden wir den gleichen Hochwald mit dem dichten Unterholz, aber er hat weit mehr freie Stellen, Waldwieſen möchte ich jagen, auf — die Steppen- blumen ſich zu großer Üppigfeit entfalten, und die fie einfajjenden verjchiedenfarbigen Gebüſchgruppen im Berein mit dem bunten Blütenteppich bieten dem Auge entzücende Bilder dar. Der in ihm jich befindliche Teich ift ganz teizend. In diejem Part find nur wenige Faſanen und Enten ausgejeßt, er iſt hauptjächlich für An- ſiedlung von Stlein- vögeln bejtimmt. An den Außenrändern dieſes Parks ſind Fliederge— büſche angelegt, die eine außerordentliche Dich— tigkeit angenommen haben und vorzügliche Niſtſtätten gewähren. Der demnächſtige Steppenſee iſt bereits ausgehoben; es fehlt nur noch die —— um ihn effektiv zum dauernden See werden zu laſſen. Die ziemlich weit entfernt liegenden Steppen— gehölze haben ſich trotz der ſcharfen Winde, denen ſie im Winter ausgeſetzt ſind, gut entwickelt. Sie beſtehen aus einer Art Hainbuche, Eſche und Akazien, und gewähren insbeſondere Faſanen und Rebhühnern guten Unterſchlupf. Aber auch Dorn- und Garten— grasmücken ſowie der kleine Würger wiſſen ſie wohl zu ſchätzen. Auf einer der Eſchen befand ſich in etwa Zimmerhöhe auch ein Horſt des Kolkraben mit drei Jungen. Letztere werden fortgenommen und die Alten als überaus ſchädliche Räuber abgeſchoſſen. Der Stand des Horſtes wird durch das dumpfe „Ra Ra“ der Jungen leicht verraten. In einer ver— krüppelten Buche ſtand in Manneshöhe ein Horſt des Steppenadlers; ein weiterer Horſt dieſes als Zieſelvertilger überaus nützlichen Adlers befand ſich unweit davon direkt auf dem Boden. Beide ent— hielten je zwei Eier. In einem alten Gtaßhügel hatten Füchſe ihren Bau angelegt. In einer der Nöhren brütete eine Fuchsente; fie brachte ihre Jungen glücflich zum See ftog der großen Entfernung von zirfa 5 km. Kracht, Beſuch des Tierparfes des Herrn Fr. von Falz-Fein in Askania-Nova (Mat 1914). Adlervoliere, 155 Die Parkanlagen hielten von manchen durch- stehenden Vogelarten Paare zurücd, allein nicht von allen, jo 3. B. nicht vom Sproffer und vom Buch- finfen. RM diejen mußte fünftlich etwas nachgeholfen werden dadurch), dak man im Frühling durch) Flügel- beichneiden etliche WBaare zum Bleiben zwang und diejelben im Herbſt wieder einfing und bis zum Frühling in Käfigen überwinterte. So ijt ihre An— jtedlung im Laufe der Jahre in bejter Weije ge- lungen. Als ich dort war, brüteten 17 Sproſſer— und 3 Buchfinfenpaave in den beiden Parks. Das Mufeum gibt beiten Aufichluß über die Vögel, die auf dem Zuge Askania-Nova berühren. Unter ihnen find auch jehr jeltene Paſſanten, jo die Bitronenftelze und die Steindrofjel. Außerdem werden dem Mufeum einverleibt alle Wiederkäuer und aus- läydischen Vögel, die in Asfania gehalten wurden. Auch die einigen Steppengräbern entnommenen Ob- jefte werden im Muſeum aufbewahrt. Nächſt Roſſitten dürfte Askania-Nova die größte Beringungs— ſtation geworden ſein. Insbeſondere Stare ſind in den letzten Jahren in überaus großer Zahl beringt worden. Gegen Mittag wurde ich von Herrn von Falz— Sein in liebenswürdig- ſter, gaſtfreundlichſter Weiſe empfangen. Bei dieſer Gelegenheit ge— ſtatte ich mir die Be— merkung, daß man in Rußland bezüglich Gaſt— freundſchaft vieles lernen kann. „Mit offenen Armen und herzlich ohne Beremonie“ ijt die Deviſe, aljo ungefähr umgekehrt wie bei und. Nach dem Mittagbrot lud mich Herr von Falz-Fein zu einer Autofahrt in Die Steppe ein. Ein wundervoller Frühlingstag! Das Auge mochte fich wenden, wohin es wollte, niemals ftieg der Blick auf ein Hindernis. Am Horizont Icheint die immenje Ebene durch Wafferflächen abge- ſchloſſen; es ijt dies jedoch nur eine Luftiptegelung. Ein eigenartiges Gefühl befällt einem beim Ausblid in dieſe unermeßliche Weite, und es wurde mir wohl veritändlich, daß SKinder der Steppe an gebirgigen Gegenden — und mögen fie noch jo jchön fein — feinen Gefallen finden können, jondern ſich in ihre Steppe zurückſehnen. Herr von Falz-Fein machte ung zunächſt auf den Unterjchied der Flora der ſüßen und der falzhaltigen Stellen der Steppe aufmerfjam und zeigte ung in freundlichiter Weije einige jeltene Steppenblumen. Strich ein Windftoß über die Steppe bin, jo glaubte man ein Meer mit filberhellen Wellen vor ſich zu haben dank der filbergrauen langen Bärte des Steppengrajes. Ein gewijjer Komplex der Steppe iſt heiliges Nejervat, d. 5. Urfteppe, und darf nie mit Vieh betrieben werden. Nach längerer Fahrt famen wir auf einen geraden Weg von 16 km Länge, und zur Nechten wie zur Linken, foweit man jehen ' 156 fann, Eigentum unjeres freundlichen Begleiterg. Bald erblicken wir eine große Herde von Schafen, bald eine jolde von Kamelen, bald eine andere der ſchönen taurifchen blaugrauen Steppenrinder mit mächtigen Hörnern, bald wieder eine von ‘Pferden, gemijcht mit Zebroiden uſw., es war wirklich großartig. ES würde zu weit führen, wollte ich auch nur einigermaßen genau über alles Schöne und Interejjante berichten. Damit fich der freundliche Leſer aber ein Bild machen fan, was Askania-Nova als Landgut bedeutet, jo jet bemerft, daß der vorläufige Bezirk des Herrn von Falz-zein in Asfania-Novo zirka 18000 ha — 180 qkm zujfammenhängendes Terrain umfaßt. Bon Diefem gewaltigen Stompler werden etwa 4200 ha = 42 qkm beftellt, das übrige iſt Weide- land, Man muß einen ſolch großen landwirtichaft- lichen Betrieb gejehen haben, um fich eine Vorftellung von jeiner Großartigfeit machen zu fönnen. Die Arbeiter fampieren infolge der großen Entfernungen gleich an ihren Arbeitsplägen, teils in Zelten, teils unter freiem Himmel. Eine Feldküche jorgt für ihr leibliches Wohl; die Berjorgung ift übrigens eine viel leichtere als. bei ung, Da die Leute bedeutend anjpruchSlojer jind. Leiterwagen erblictt man nicht einen oder zwei, wie bei uns, jondern gleich einen Trupp von oft 10 Stüd. Zur Zeit der Ernte werden zirka 2000 Arbeiter bejchäftigt. Seine Entjtehung verdankt das oben gejchilderte entzückende Fleckchen Erde dem Borhandenjein von Brunnenwafler. Je nach der Jahreszeit find 25- reſp. 5Opferdige Pumpen zur Förderung des für die Be- wäjjerung der Parks und zur Füllung der Teiche und Seen benötigten Waſſers Tag und Nacht in Betrieb. Die Dispofition des gejamten Tierparks, jowie die Bepflanzung der Parkanlagen entjpringt einzig und allein den Soeen des Herrn von Falz— Fein, und er hat hierin ein Geſchick bewiejen, daß man ihm gern feine Komplimente macht. Se näher man alles betrachtet, um jo mehr gewahrt man, ivie fein alles durchdacht war und wie zweeent- Iprechend alles angelegt ift. Mir war e3 vergönnt, reichlich zwei Wochen die Gaftfreundjchaft des Herrn 3. von Falz-Fein zu ge- nießen, und jelten habe ich jo angenehme und fo interejjante Tage verlebt, wie in Askania-Nova. Ein größerer Genuß kann einem VBogelliebhaber meines Erachtens nicht zuteil werden, als der Vorzug, auf einige Zeit Herrn von Falz-Feins Gaft fein zu dürfen. Zum Abjchied wurden mir noch Vögel, die ich bis— ber nicht hatte erlangen fünnen, wie Ehrenbergs Rot— ſchwanz (R. mesoleuca), Schwarzfopfftelze, Zwerg- fliegenfchnäpper und Spiegellerche als Gejchent mit auf den Weg gegeben. Wie jehr dieje großartige, in Europa wohl einzig daftehende Schöpfung auch hier in Rußland gefchägt wird, bezeugt der zweitägige Beſuch des ruſſiſchen Kaiſers in Agkania-Nova. Ich möchte nicht verfehlen, den freundlichen Leſer noch auf zwei ausgezeichnete, ſehr ſchön illuftrierte Broſchüren aufmerfam zu machen. Diejelben führen den Titel: „Im Steppenpart zu Asfania-Nova.“ Don Karl ır. Elfe Soffel. „In der Taurijchen Steppe.“ Von Prof. Dr. 2. He. Kracht, Beſuch des Tierparfes ufw. — Haberland, Meine Zuchterfolge im Jahre 1917. Zum Schluß geftatte ich mir, Heren 3. v. Zalze Fein auch an diefer Stelle meinen aufrichtigen, herz lichen Dank für die überaus freundliche Aufnahme und die mir bereiteten genußvollen Wochen auszu- iprechen. E 14. Auguſt 1916. Kradt J Meine Zudterfolge im Jahre 1917. Bon Ernſt Haberland, Magdeburg. (Schluß.) Machdruck verboten.) 3. Neisfinfenzucht (Spermestes oryzivora). Ein Bogel, der ſich im allgemeinen als einer der undankbarſten Brutvögel erwiejen hat, jollte bei mir in diefem Jahre zu erfolgreicher Brut jchreiten. 9 Am 23. September 1916 brachte mir mein Sohn drei graue Neisvögel, die er von einem Mitjchüler für 2 M. gekauft hatte — eigentlich nicht zu meiner Freude. Die Neisvögel waren mir nämlich als lang- weilige Vögel nach dem Wejen der jchwarzföpfigen Nonnen gejchildert worden, und dieſe Vögel hatte ich hinreichend mikachten gelernt. Aber — Probieren geht über Studieren — die Neisvögel lernte ih bald als angenehme Gejellfchaftsvögel fennen. Ich jegte fie jofort in den unter dem eriten Abjchnitte erwähnten Gejellfchaftstäfig, aber welchen Schreden verbreiteten fie hier. Der Dompfaff legte fi) vor Angit und Entjegen platt auf den Käfigboden, jo daß ich das Schlimmfte fürchtete. Sie wurden daher durch die ausgezogene Dede in dem linken Teil des oberen Stockwerks des Käfigs (066%X 0,47 | 0,43 m) getrieben. AR Zwei Vögel jonderten jich von dem dritten ftets ab. Ich vermutete daher ganz richtig, dab die beiden eriteren ein Paar jeien und gab das abgejonderte Tier am 28. September Naummangels wegen weiter. Der Bogel mit kleineren weißen, jchwächer befiederten Wangen erwies ſich jpäter al$ die Henne. Andere äußere Gejchlechtsunterschiede fonnte ich nicht wahr- nehmen. ; Der Gejang des Männchens beiteht aus filber- hellen, reinen Tönen und erfreut uns ftet3. ; Augen an der Rückwand befejtigte ich zum Niften einen 12 cm breiten, 13 cm tiefen, 19 und 23 cm hohen Kaſten, der aus rohen Siltenbrettern gefertigt war, mit 5 cm Durchmeijer großem Einflugloch im oberen Drittel der 23 cm hohen Breitjeite. Beide Vögel. zeigten jich zu jeder Zeit jehr ver— träglich; fie find zahm geworden, und zwar jo, daR fie meiner rau Mehlwürmer aus der Hand nehmen. Jako und Jakobinchen find fie von ihr benamf. Der Käfig jchien mir nach allen Studien für eine Zucht zu klein. Ich vereinigte Daher am 10. De- zember Ddiejen wieder mit dem unteren, größeren Geſchoß durch Herausziehen der Dede. Auf diefe Weile gewöhnen ſich nämlich nach meinen Erfah rungen die Vögel dadurch leicht zujammen, daß der Verkehr untereinander und in die fremden Berhält- nifje allmählich ftattfindet. So auch diesmal. Nicht einmal der Dompfaff entſetzte fich über die allmäh- (ich in feine Behaufung eindringenden Fremdlinge aug anderen Zonen. » . f- ) Ich Hing ihnen in trodenen Sahneflajchen die oberen Enden von grünen Schilfflanzen (70 em lang) mit Drahtklammern an die Rückwand des Käfigs. Die Neisfinfen — fait ausschließlich das Männchen — beſchäftigten fich jehr bald mit den Scilfiträußen, riſſen DBlatteile ab, zerſplißten fie und trugen fie nach oben in den Niſtkaſten. Zum Siten der Henne kam es zunächſt nicht. Nach Reinigung aller Käfige am 30. Dezember 1916 brachte ich den Niſtkaſten an der rechten Schmalſeite des unteren Käfiggeſchoſſes (Hinten, außen) an, wie unter dem erjten Abjchnitte bereits vermerkt. Das - Männchen trug auch nach diejer Anderung ſofort beobachtete ich die Paarung, vorher flötete wieder Schilfhlätter zu Nejt. Am 27. Sanuar d. 9. das Männchen und führte feinen abjonderlichen Tanz auf, auch das Weibchen tanzte mit. Sn den folgenden Monaten werden weiter uner- miüdlich viele, ausfchliehlich grobe Stoffe zu Neft — - tragen, ebenjo beobad)- tete ich hin und wieder ja hoch bis nahe zum unteren Lochende — ge= Baarungen. Um Stö- rungen zu vermeiden, mochte ich aber nicht in den Niſtkaſten jehen, ob Eier gezeitigt waren. Am 17. Nat überwand ih) mich und ftellte feit, daß der Niſtkaſten eier- lo8 war. Der Nacken der Henne wurde im diejer Zeit fahler; es franfte jcheinbar. Die Befiederung hat ſich erſt im Oktober wieder ver- vollitändigt; eine eigent- liche, volljtändige Mau— fer des Gejamtgefieders beider Vögel habe ich bisher nicht beobachtet. Am 6. Auguft beim Grokreinmachen aller Käfige nahm ich auch den Niftkaften der grauen Neisfinfen ab und finde in ihm zu meinem größten Staunen und zu meiner ſchönſten Freude drei Junge don ver- - jchiedener Größe und zwei Eier. Nach meiner Beit- ſchätzung mußten etwa vorhandene Eier längjt über- fällig jein und von Jungen war von außen nichts wahrnehmbar gewejen. Schnell wurde der Kalten wieder an jeinen Plab gebracht. Die Alte ging auch) wieder ins Neſt. Am 20. Auguſt ſaßen beide Alte vorm Neſt und lockten, als ob fie ihre Jungen heraushaben wollten. Der Hahn trat die Senne auch wieder. Als wir am 26. Auguft zu Tiich faßen, verlieh ein junger Neisvogel im vollen Sugend- gefieder zu allgemeiner Freude zum erjtenmal das Neſt. Es war ein prächtiger, fräftiger Vogel. Einige Tage darauf folgten die beiden anderen. Bon der Dompfaffhenne bedroht, verteidigten die Alten ihre Sungen und jchlüpften, zu arg bedrängt, mit ihnen ind Neft. Abends kehrten die Jungen regelmäßig noch lange Zeit ins Neft zurüc, während die Alten dann auf der Stange Play nahmen, weil die Jungen den Kaſten eben allein ausfüllten. DZ N Bikanfiht des Haufes der Voliere. (Einzelaußentäfige zu ©. H. 3. ſ. Abb. ©. 147, Heft 19.) Ba a Dre a ee, en Te VAN 9 ne —— 10 T Haberland, Meine Zuchterfolge im Jahre 1917. — Schmidt, Scheidende Kraniche. 157 Am 9. September- mittags beobachtete ich zum erftenmal bei zwei Sungtieren das Tanzen, am 12. September ein zweites Mal und dann häufiger. Gefungen haben fie noch nicht. Abends bei Lampen— licht räufpern (zwitjchern?) fie alle drei. Anfang September jah das Jugendgefieder fol- gendermaßen aus: Oberkopf, Zügel, Oberhals, Nacken, Rüden, Oberſchwanzdecken mittlereg Braun, über dem Auge einen helleren Strich; Wangen, Ohrgegend, Kinn ſchmutzigweiß; Kehle, Kropf und Bruft heller als der Oberkopf, weiterhin bis zu den Unterſchwanz— deden hell abtönend, hier beinahe weiß; Schwanz ſchwarz; Flügel dunkelbraun wie Rücken, äußerſte Handichwingen grauſchwarz; Schnabel jchwarz, wurde jpäter, von der Wurzel beginnend, rotjchwarz, dann rot; Beine kräftig, fleiichfarben wie bei den Alten; Augen Schwarz. Das Braun der Vögel lag im Ton des der jungen Dompfaffen. Heute, Mitte November, zeigen fich auf der Kopfplatte wenige ſchwarze Punkte, die Wangen find heller geworden. Die gereichten Fut— teritoffe find unter Ab- ſchnitt Laufgeführt. Den frifchen Ameijenpuppen wurde fleißig zuge— ſprochen, aber erſt nach Sättigung der Dom— pfaffhenne. Zwei Vögel ſondern ſich vom dritten, ſo daß ich in erſteren wieder ein Baar vermute. Im nächiten Sabre hoffe ich meine Zucht— verfuche in größerem Flugkäfige fortjegen zu fünnen. Nicht immer jei das Halten von Vögeln mit hochklingenden Namen zu teuren Preiſen das Ziel der Vogelliebhaber. Man fann jehr wohl aud an ſchlichten Alltagsvögeln wie die, von denen ich eben erzählte, jeine reine Sreude haben. Allerdings die Untoften fann man dabei nicht decken, noch weniger Geſchäfte dabei machen; dazu ift das Anlagefapital zu Elein. Dafür ift aber auch der Einja und der Berluft geringer. Anfänger wählen gewöhnlich zu Heine Käfige bei einer großen Vogelzahl, wie ich es leider auch in den erften Jahren tat. Große Käfige bei weijer Beichränfung der Vogelzahl und jorg- fältiger Auswahl jedes Tieres jei ſtets der gewieſene Grundſatz. Scheidende Kraniche. Von Herbert Schmidt. Machdruck verboten). m wandern langjam am Elbſtrande entlang. Bor uns der ruhige Strom mit jeinen leifen Wellen; am jenjeitigen Ufer die hannoverjche Heide- ebene und dahinter die reich bewaldeten Harburger Berge ala Horizont. Über die ganze Ferne legt fich fanft ein Herbjtnebel, die Nöte des Abendhimmels 3 158 verjehleiernd, die ein ſcheidender Tag jendet. Und die Farben der finfenden Sonne mijchen ſich nun auch mit unſeren Gedanken, mit denen wir die Welt da oben durchſpähen, ſpannungsvoll die Scharen der Zugvögel erwartend. Alſo, um unſern gefiederten Lieblingen ein letztes Lebewohl zu ſagen, haben wir uns hier eingefunden. Sie find ung ja auch jo ans Herz gewachſen, daß immer ein Stücchen Heimat mit ihnen ſcheidet, wenn die Vögel ihre weite Neife nad) dem Süden an- treten. Etwas Großes jcheint e8 jedem; der Ornitho- foge ſpricht von Zuginftinft, und der Dichter läßt die Schwalbe ein Abjchiedslied fingen; andere wieder nehmen fich die Ausdauer und Gejchwindigfeit der Heinen Neijegejellichaften zu ihrem Beobachtungsge— biet. Wir aber wollen heute einmal das Flugbild der Kraniche näher betrachten, denn ſchon brauft es hinter ung gewaltig in den Lüften, als jchöffen jchäumende Wellen dur den Fluß. Aber die Elbe liegt jo ruhig vor uns, nur auf ihrer fpiegelblanfen Oberfläche huſcht das Bild der flinfen Sumpfvögel. Königel Jedes einzelne Tier ein Anblick der Grazie und Kraft, und wie majejtätiich erſt das Gejamtbild! Diejer fchlanfe Pfeil, den die Kraniche bilden, fcheint uns wie aus Eijen gegojjen. Er ducchbohrt förmlich die Luft und gleitet troßdem mit gejchmeidiger Eleganz dahin, den einen der beiden Schenkel ſtets länger hinter fich laſſend, wie eine flatternde Fahne. Zwei Bilder fünnen wir beobachten, eins jo jchön wie dag andere. Das eine im Waſſer, das andere ichräg über uns. Im Waffer ſieht es aus wie Ichwarze Kobolde, in der Luft heben fich die ajch- grauen Vögel jetzt filbern ab, alg wollten fie den eben aufblinfenden Sternen den Rang jtreitig machen. Und dazwijchen gellen die charakteriftiichen Trom— petenftöße, die mit der ganzen Flughaltung des Kranichs fo prachtvoll harmonteren. Es Elingt weniger wie ein Kommando, als vielmehr wie ein Sauchzen, das laut durch die hereinbrechende Nacht tönt und drüben an den Bergen einen eigenartigen Widerhall findet. Ein Schaudern durchriejelt uns bei dieſem Echo, das fich nahezu zum Graujen fteigert, als die weiße Schar den Horizont erreicht hat, weit jchneller als die Feder e3 jchreiben fann. Wie eine Schlange windet fich jebt der lange Schenkel des Flugpfeils über die Spigen der fernen Tannen, immer weniger Bögel werden e3, und für einen Augenblick glauben wir ſchon das Ende des ergreifenden und ſchönen Schaufpielg jei gekommen —, da wird noch einmal der legte Vogel jichtbar, fteigt wie eine Nafete, weithin jichtbar, hoch über Die ER und verschwindet dann im Dunfel der act. — Die Elbe beginnt zu fteigen; die erjten Flut— wellen jpülen ans Land. Als uns auf unjerem Heimmwege jchon das grelle Licht der Bogenlampen umflutet, meinen wir immer noch das Trompeten der Kraniche zu hören, die jeßt wohl die Grenze er- reicht haben, wo die hannoverſche Tiefebene ang Weit- falenland ftößt. Schmidt, Scheidende Kraniche. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. N SER Kleine Mitteilungen. Vielleicht intereffiert e3 die Leer der „Gef. Welt“ zu hören, daß es in unſerm jühjlihen Erzgebirge Blau— drofjeln (2) gibt. Ein Irrtum ift ausgefchloffen (!), da ich ein gules Glas zur Hand hatte. Die Tiere fütterten auf einer friſchgemähten Wiefe, direft an der großen Brockau bet Wildenthal i. Erzgeb., 3 ſchon flünge Junge. Das Neit befand fich in einer alten überwachſenen Parkmauer, welche fih nahe am Waffer befindet. Sch beobachtete »ie Tiere mehrere Tage bis Ende Juni. Wenn man in die Nähe des Neftes Fam, vollführten die alten Tiere großen Lärm. Sch Eonnte diefes Jahr dort noch Bachſtelzen, gelbe, fehr häufig Zaunfönige und Rotkehlchen, Schwarz— plätthen, Zeiſige, jeltener Hänflinge und ſeltſamer— weile faſt gar feine Amjeln und Droſſeln beobadten. Am bäufigiten war der hübſche Buchfink. 12. Juli 1920. Horft Kircheiſen, Chemnib. Aus den Bereinen. Bereinigung der Vogelliebhaber Dresden. Nächte Vereinsfißung Donnerstag, den 4. November, abends 8 Uhr, im Wereinslofal „Rejtaurant Löſchke“, Struves ftraße 30. Am 3. November halt der Verein in dem Saale des „Eldorado“, Steinitraße, feinen diesjährigen Familtenabend ab, beftehend in Vorträgen, Ball und Verlojung, wozu alle Freunde und Gönner herzlih mwille Der Gejamtvorftand. Bernhard Kühn, Schriftführer. Berein für Vogelkunde, »ſchutz und =liebhaberei zu Leipzig. Sonnabend, den 30. Oftober 1920, Familien— abend mit Konzert, Theater und Ball im Gtablifjement „Metropol“, Leipzig, Gottfchedftraße. Gäſte herzlich will fommen, Eintritt frei. — Nächſte Sitzung am Montag, dem. 1. November d. J. abends 7!/, Uhr, im Bereins- Iofal „Goldenes Einhorn”, Grimmatiher Steinweg 15. Säfte herzlichit willfommen. : Soh. Birf, 1. Vorfigender, ls: 2.-Gohlis, Eifenader Straße 70. Bereinigung der Liebhaber einheimiſcher Stubenvögel Snarbrüden. Inder Verſammlung vom 5. September 1920 wurden der Vereinigung wieder zwei neue Mitglieder zus geführt. Die Verfammlungen finden jeden erjten Sonntag im Monat im Lofale des Herrn Imich, Saarbrüden 3, Mainzer Straße 44, ftatt. Gäſte jederzeit willfommen. HB: Alexander Schaffner, Schriftführer und Kaffierer” A. Z. Unter vorjtehendem Zeichen werden hinfür die Mitteilungen und Berichte für die Mitglieder der „Aus— taufchzentrale der Erotenliebhaber und züchter“ befannt- gegeben. Unſerm geehrten Scriftleiter fprechen wir für die Förderung unferer Bejtrebungen und für die Bereit- jtellung dieſer Rubrik in unferer lieben „Gefiederten“ unfern verbindlichiten Danf aus. Für die freundlichen Leſer jet zur Aufklärung bemerkt: Die A. Z. wurde am b. Auguft d. J. mit 37 Mitgliedern mit einem Vogel— beitand von zirfa 300 Köpfen gegründet; die derzeitige Mitgliederzahl beläuft fi) ohne die vorliegenden Anmel— dungen auf 50. Sie jtellt eine loſe Vereinigung von Freunden exotiſcher Vögel und Baftardzüchtern dar und be= zweckt Austaufch, An- und Berfäufe unter den Mitgliedern, Ausihaltung unlauterer Elemente aus Liebhaber: und Händlerfreifen, Verbindung mit Liebhabern, Forihern und ornithologifceh intereſſierten Perfonen im tropiichen und nordiihen Ausland, bildet Bezugsvereinigungen zur Ver— forgung mit Zucht: und Liebhabermaterial dur) Jmporteure oder direkte Bezüge aus dem Ausland und berichtet ihren Mitgliedern alles auf dieiem Gebiet Wiffenswerte, ver= mittelt Händlerangebote uſw. Sährliche Beiträge werden nicht erhoben, jedoch ein Aufnahmegeld. Um unnötige Anz fragen zu vermeiden, fei hier gejagt, daß für nachſtehend genannte Bezirke folgende Mitglieder zuftändig find: 1. Berlin und Marf Brandenburg Herr Fabrikbeſitzer HorftWagner,Berlin- Schöneberg, Prinz-Georg-Straße 7; 2. Mecklenburg, Pommern und Oft: und Weftpreußen Herr Regterungsbaumeilter &. Schulz, Stettin-Neumeftend, Sohannespla 5; 3. Scleswig-Holitein, Oldenburg und Hannover Herr Apotheker 9. Stöder, Hamburg 27, Bill fommen find. — — — 4 | Nr. 20 ſtraße 90; 4. Rheinprovinz, Weſtfalen und Mittelftaaten Herr Stefani, Neuß a. Rh., Kanalſtraße 48; 5. Frei— ſtaat Sachſen und Schlefien Herr Otto Ludwig, Hallea. S., Merjeburger Straße 20; 6. Bayern, Württemberg und Baden Herr H. Bauer, Münden, Schweigerftraße 4/IV; 7. Deutih-Dfterreih und Schweiz Herr Alfred Weidholz, Wien XVIII, Schindlergafje 29; 8. Ausland Herr A. Krabbe, Anklam, Demminer Straße 10. Intereſſenten erhalten durd genannte Herren auf alle Anfragen Auskunft und ift dieſen wie auch allen an die Zentrale gerichteten Zus ſchriften ſtets Rückporto beizulegen. Unſern Mitgliedern iſt durch Rundſchreiben III alles Nähere mitgeteilt; dies Zirfular bitte ih wegen des darin aufgegebenen Wort: Ichlüffel3 gut aufzubewahren. Gilige Angebote werden wie bisher direft weitergegeben, ebenjo interne Angelegenheiten brieflih berihtet. Hdl. B. ift bereit, einen Sammel— auftrag auszuführen; ſowie Ausficht befteht, erhalte ich Angebot, worauf zur Beteiligung aufgefordert wird. Die Sendung gebt an lnterzeichneten, Verſandkiſten müſſen pojtfertig eingefandt werden und möchten fich Nefleftanten, die nicht im Beſitz einer ſolchen find, dieje rechtzeitig be= forgen. Näheres zur gegebenen Zeit fchriftlih. Es wird noch einmal an den Kapftadtimport erinnert, Anmeldungen bierzu bitte umgehend einzureichen; eine diesbezügliche Eingabe an den Herrn Reihsfommiljar für Aus- und Ein: fuhrbewilligung iſt gemadt worden. Ferner jtellt unfer norwegiihes Mitglied Nr. 17 Bemühungen nad hochnordi— ihen Vögeln an; ebenfo haben einige andere Liebhaber in Ausfiht geftellt, ihre einflußreichen Beziehungen zu den Tropenländern der A. Z. zur Verfügung zu jtellen. Es häufen ſich leider wieder die altbefannten Klagen über Hinfälligfeit Friih eingeführter Prachtfinken? Unſere lang— jährigen Liebhaber werden gebeten, ihre bewährten Vor— beugungsmittel und Behandlung bei Erfranfungen im Intereſſe der Allgemeinheit und bejonders der Anfänger befanntzugeben. Begründete Slagen über unreelles Ge— Ihäftsgebaren aus Privat und Händlerkreiſen werden unter voller Namensnennung veröffentliht. Bet diejer Gelegenheit möchte ich ni bt verfehlen, allen den Liebhabern, die mich bisher mit Nat und Tat weitgehendit unterftüßt haben, recht herzlichit zu danfen und den Munich auszus ipreben, daß unferer Arbeit aud die Erfolge bejchieden fein mögen, die wir im Intereſſe unferer ſchönen Lieb— haberei von ganzem Herzen wünjcen. A. Krabbe. Anfragen werden an diefer Stelle unentgelt= lih beantwortet. Wird brieflide Antwort ges wünſcht, fo find der Anfrage, außer dem Porto für die Antwort, 2 Marf in bar oder Brief: marfen beizufügen. — Für Unterfuhung einge- gangener Vögel find 2 Mark zu entrichten, hinzu fommen 1 Mark und Porto, wenn umgebende brieflihe Ausfunft gewünſcht wird. - Herrn Dr. 9., Schwenningen. 1. Zwifhen Sing: fittihen und Wellenfittihen beiteht eine gemilje Feindſchaft, die beſonders zur Brutzeit zur Geltung fommt. Sie beruht darauf, daß die W. in alle Niftfäften jchlüpfen und darin fich aufhaltende ©. beunruhigen. Die W. werden dann verfolgt, wo fie fih jehen laſſen. 2. Der Erfolg ift fiherer, wenn das Pärchen Singfittihe in dem größeren Käfig allein gehalten wird. 3. Zur Brutzeit find die ©. auch gegen ihresgleihen angriffsluitig; in Dr. 8. Ruß, Vogelzuchtbuch, 3 Aufl., heißt es, daß ©. zur Brutzeit bejonders gegen ihresgleichen bösartig jeien. 4. Obft, Grünfraut, Beeren, gequollene Samen, gefochter Hafer, Gemiſch aus gleihen Zeilen geriebener Möhre, Ameiſen— puppen, Weißwurm, Vogelbisfuit, auch trodene Stücke Gierbrot, zumweilen haben auch nur Körner genügt. 5. Beide Arten vertragen unjern Winter. W. haben häufiger mitten im Winter in freier Voltere Junge erbrütet. ©. brüten in der Regel im Frühjahr und Sommer. Aus den Vereinen. — Redaktionzbriefkaften. “ 159 Frau $., Düffeldorf. 1. Um eine anftedende Krank— beit kann es fih kaum handeln, wohl aber werben bei beiden Vögeln diejelben Urfachen die Krankheitserfcheinungen hervorgerufen haben. Es ift zu verjuchen, ob bei Forts ſetzung der bisherigen Behandlung Beſſerung eintritt, wenn die beiden Vögel in einem befonderen, mit oft zu erneuern= den frischen Kiefernzweigen als Sitzgelegenheit ausgeftatte- ten Käfig untergebraht werden. Der Boden wird mit Moos und weicher Erde belegt, Futter nur Rübſen. Gegen Lähmungserfheinungen gibt es Fein wirffames Mittel. 2. Einem Rotkehlchen reiht man jegt im Herbſt ein Ge: mich von 2 Teilen geriebener, ausgedrücdter Möhre, je 1 Teil Ameifenpuppen, fein gemahlenem Hanf, geriebenem „Gierbrot, geriebenem Weißkäſe, dazu reichlih Holunder: beeren (j. Dr. K. Ruß, „Einheimiihe Stubenvögel”, 5. Aufl.). 3. Die nädhtlihe Unruhe ift eine Folge des rege gewor— denen Zugiriebes. Allmählich werden die Vögel wieder ruhiger. 4. Es ift faum möglich, jett die Maufer des Bucfinfen herbeizuführen. Das hätte im Sommer ge Ichehen müffen. Wenn der Vogel nicht zu fett wird, wird er im zeitigen Frühjahr das Gefteder erneuern. D. K. Leipzig. ES iſt zu empfehlen, dem Bud: finfen als Getränf viermal täglih erwärmten dünnen Haferichleim zu reichen, daneben nur Sämereien. Herrn C. R, Wiesbaden. Unſere heimiichen Vögel können in geſchützter Voliere und in Gegenden mit mildem Klima ſämtlich im Freien überwintert werden, vielleicht mit Ausnahme der am früheften fortziehenden Brutvögel wie Pirol, Kudud ufw. Von den Ausländern find Wellen- Sing-, Nymphenfittiche, Gebirgslort winterhart. Herrn D. K., Leipzig. In der Arbeit „Ein Ausflug ins Rieſengebirge“ handelt es ft wohl um den Waifer- pieper, niht um den Flüevogel. Herrn U. T., Hannover; Herrn 9. Sch., Altona ; Herrn E. Th., Zwenfau; Herrn NR. E., Meiningen; Herrn 9 D., Leipzig; Herrn DO. 8, LeipzigM.; Herrn ©. 9., Wittenberge; Herrn v. T, Hallein; Herrn R. T., Leipzig- Connewig; Herrn Dr. 9. B, Schwenningen; Herrn A. U., Düffeldorf; Herrn H. G, Eſſen: Beiträge danfend erhalten. Herrn ©. W., Bln.Friedenau, Herrn 9. B., Home burg v. d. 9., it brieflih Beſcheid zugegangen. Herrn 3. P., Münden. Sin diefen Tagen für den billigen Preis von 120 Mark. Über die Zeitichrift iſt noch nichts entichieden. Herrn C. B., Kreuzwertheim. Häufiges Wafchen der entzündeten Hautitelen mit 2—3°/o Tannin- oder Alaun— löjung, ab und zu vorzunehmendes Bepudern mit auf: Stoffen (Kartoffelmehl, Tyoform) wird Abhilfe chaffen. Herrn W. F., Zwickau. Der Käfig in angegebener Größe reicht, wenn er ſonſt zur Beherbergung der Vögel geeignet, aus. Es ſchadet dem Vogel nicht, wenn er ſich außerhalb des Käfigs bewegen kann. Das iſt ihm ſogar fehr dienlih. In bewohnten Zimmern ift es meift nötig, ihn beim freien Umherfliegen zu beobachten, damit er nicht verunglüdt. Eine geräumige Wohnküche ift zur Beher— bergung wohl geeignet. Der Feuchtigfeitsgehalt der Luft it ausreichend. d = Männden, 2? = Weibchen. Die Fragen über Futterzubereitung und Futterdarreihung finden Sie in Dr. K. Ruß, „Einheimifhe Stubenvögel” eingehend beantwortet. Herrn M. Sch., Sonthofen t. Allgäu. 1. ES gibt dort einen ſolchen Verein, ich fann aber die Adreije nicht erfahren. Es wird genügen, wenn der Brief an den Vor— fitenden des Geflügelzuchtvereing gerichtet il. 2. Das Geſuchte war im Heft 19 angeboten. Herrn ©. K., Selle. Die Ernährung der Meijen muß nach der Jahreszeit geregelt werden. Sie wird mög: lichſt abwechilungsreich, in geringer Menge und in gewiſſen Pauſen geboten. In der wärmeren Jahreszeit wird haupt- ſächlich ein gutes Inſektenfreſſerfutter gereicht, dazu reich- lich friihe Ameifenpuppen und allerlei Inſekten, im Spät— jahr aub Samen (Sonnenblumens, Kürbisferne, Hanf, Mohn, Nüſſe, Nadelholzjamen), als gelegentlihe Beigabe zu dem Gemiſch kommen hartgefochtes, gehadtes Ei, klein— gewiegtes rohes oder gefochtes Fleiih, Stüde Hammel- oder Nindstalg, Knochenmark, Milchſemmel, auch Obſt und Grünfraut in Frage. Verkaufe 3 Sohludlersche Nachtigallenkäflge, davon 2 Idealkäflge, ganz wenig ge- braucht und neu auflackiert, sowie 1 Kistenkäflg in Elche ganz neu. Bei Anfrage Rückporto. [558 Georg Beck, Charlottenburg, Kantstr. 37. Bogel-yangkäfige 4 13 und 19,50, Schlagnetze F. El. jchädl. Vögel A 17,50, f. gr. #21u.26. Illuſtr. Preisl. gratis. 559] J. Zannten, Gronau 58 (Weftf.). la Kanarienfaat Bid. 5,50 4; Hirfe, weiß, Pfd. 5,50%; Hirfe, gelb, Bund 4,20 4; Bapagei- futter mit Erd- und Zirbelnüſſen Pfd. 4,50 A; Miſchfutter Pid. 3,80 M: Bei Anfragen Rüdporto erbeten. [560 Franz Hebach, Vogelfutterhandlung, Kaifersiautern, Hafenftraße 52. Mehlwiürmer fortwährend ‘Pfd. 56 .%, Liter 66 4% mit Verpadung, bei 5 Pfb. od. 5 Ltr. Porto u. Verpadung frei. Bei Voreinfendung bon 15 „4 1000 Stüd franfo. [561 U. Edrich IL, Waldjee (Pfalz) Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen Wr. 6617 Wir offerieten, ſolange Vorrat reicht : Mehlwürmer Gegen Einſendung von 15 4 '« Bid. (über 1000 Std) franfo. Nachnahme 0,55 A mehr. [562 Univerfalfutter, ‚Zererbifien‘‘,ganz erjtflajfig, Bid. 4 M. Sanarienfutter, hochfein, Pfd. 4 M. Waldbogelfutter, m. Hanf, Pfo. N. PBapageifntter, erſtklaſſig, mit Zirbel- nüffen, Pfd. 5,50 M. D.Waschinski & Co. Biesenthal bei Berlin Poftichedfonto Berlin Nr. 34 825 Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfreſſer. 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Weber, Flamment., Rußmw., 1,1 Bhut- ſchnabelw. ſ. i. Br. Mol. 30 f. dr. 0,1 Rotkopfamanbdine. Mgl.32f.1,1Welleni., 6,1 Mozambilzeifig. gl. 12 verf. 1,1 Welleni., 10 junge bto. ferner fünnen div. Prachtf. und Wellenfittihe nach- gewieſen werben. Nichtmitglieder Fönnen ausnahmsweife Udrefjen erfahren. Unfr. Rüdporto. J. U. A. Krabbe, Anklam, Demminer Str. 10. [577 Empfehle prima gut eingekäfigte Thüringer Waldvögel (nur Männchen) Stieglitze, Hänf- linge, Zeisige, Bachfloken? pro Stück 0 Mk., Dompfaffen 50 Mk. Echte Harzer Edelroller 200Mk, Garantiert lebende Ankunft. [578 Dornbach, Köln-Sülz, 58 Aegldlusstr. 58 Schön ausgefürbte Stieglike abzugeben. Suche in Tauſch oder Kouf 1 Wellenfittichzuchtiveibchen und andere Eroten. [579 Balentin Bohrer, Lorſch (Heſſen), Nheinftraße 24. Heidelerche (gutvermaufert, Srühjahrsfang)gefucht. Bahle guten Preis. [580 Zeufchner, Berlin NW, Werftfir. 10, Ein junger diesjähriger .. ichelhäher, männl., zu Faufen gefucht. Adr. unter E. 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[587 Kubafinkenweibchen zu kaufen gesucht. [588 Th. Mayer, Ing., München Kapuzinerstraße 27 a, IIT. VLerkaufe oder vertauſche aus meiner Voliete Folgende Vögel: 3 Singdrofjeln, jchon gut im Gefang, 3 Beifige, 3 Stieglige, 3 Not- bänflinge gegen Schamadrofjel, Nachtigall, Sproſſer, Gelbfpötter, Blaͤutehlchen, ZWellenfittich. [589 Syre, Lehrer, Viernau i. Th. Gebe in Tauſch: 2,0 Rotkehlchen (Frühjahrsmildf.) ſchon wieder leife fingend, gegen 2,0 Rot- hänflinge od.2,0&tiegl'ge. Suchen. aufs gepäppelte 2,0 Stieglige und 2,0 Gimpel. Bruno Bader, Kamenz i. Sadien, 590) am Hutberg, Billa Weiße, 1,0 Singdrojjel, 1,0 Schwarzkopf gegen 1,3 Kanarien zu vertaujchen. Heinrich Lang, Geometer, Schotten (Heffen). 691] Solländer Ranarien Tanft Sei Berlin, Reinickendorfer Str. 109, [6 Geſucht: 1Roſella⸗, Nymph.⸗ IAlexand ⸗ fittich, 1 Baar Grauköpfchen, ı Baar Grauföpfchen, 1 Baar Goldfafane, 1 Paar Sultanhühner, 1 Rofa- tatadu. [593 Ed.Rufla, Ratibor, TroppauerSir.23. Sperber (Mch.) zu kaufen gefucht. Wer könnte eventuell srifchfang beforgen. [594 I. Zapper, Dortmund, Keſſelſtr. 53 a. Ia Schwarzplättchen mit gutem Doppelüberfchlag und Ia Sperbergrasmüde 595) fucht zu kaufen 3 M.Boit, Berlin, Braumsberger@tr.dd, Valdhögelberkauf! Gebe Vögel folgender Arten ab: Zeiſige, a Stück 8 4; Nothänflinge, a Stüd 10— 12.4; Stiegligm.,a Stud12—16.M; Stieglisweibdhen, à Stüd 6 4; Note fehichen, & Stüd 6.4. Cämtt. Bög-l, die zum Verſand fommen find gut anges füttert, deshalb der Preis jehr niedrig. Garantie für lebende Ankunft uno Ges ſchlecht. Bei Anfragen Rüdporto erbeten, Gafthof zur „Weintraube‘, 596] Seifhannersdorf i. Sa. N Lerkaufe odertauſſche gegen Vogelkäfige, Ornithologiſche Werte oder ſonſt Nübliches: 2 Schwarzplatten Echwanz beſtoßen), 2Gartengrasmücken, 2 Gimpel, 2 Rottehlchen, 1 Buchfint, 3 Beifige 1 Kreuzſchnabel (rot), [597° Anton Friesl, Riedlhütte b.Spiegelau (Bayern). f 4 Gute Violine (Italiener) und prima Schmarzblattel, bereits 1 Jahr gefäfigt, gebe ich in Tauſch gegen roten Karoinal, totköpfige Bapagriamanbine, Atlasfint, Zuchtpaar Wellenfittihe oder andere Exoten. Gebe aud Exoten ab gegen borgenannte. Kaufe au. Ungebote an Balentin Bohrer, Lorſch Geſſen) Rheinftraße 24. [598 2” 1,2 ganz zahme biesjährige B) Rebhü ebhühner, Voliere gewöhnt, zu verkaufen ober vertaufchen. [598 2. Frohn, Horſt (Emſcher.) Ich habe prompt 50 100Schlacht⸗ u. Lege⸗ Landenten, 50 bis 100 Land-Schlachtgänſe, Junghähne, -hühner, Suppenhühner gegen Gebot abzugeben. Lebender Berfand! G. Neugart, = 600] (Hohenzollern). 3 Die fremdi, Stubenvögel E Dr. Karl Ruß 2 Band 1, 2, 3 u. 4, gebunden od. un- gebunden, a. einzeln z. kaufen ges, Th. Mayer, Ing., München, 601] Kapuzinerstraße 27 a, IIIl. — — 1872, 1873, 1877, Gef. Wel 1881, 1882, 1839 zu kaufen gejucht. [602 Paul Engel, Titfit, Angerpromenade 5. a : Inſerate für das am 4. November 1920 zur Ausgabe gelangende Heft 21 der „Gef. Welt“ erbitten bis 29, Dftober früh. Verantwortlih für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Verlag der Creug’fhen Verla Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil; Franz Wunderlid asbuchhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. — — ‚ Magdeburg, Breiter Weg 156 Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. ° % nferate für die folgende Nummer müffen bis fpäteltens freitag früb in Bänden der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchlielzlich Jnleratiteuer berechnet. - Breiter Weg 156. | Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFernfprecher: 1323. i E Sutterbefhaffung und Futterzudten. $. Don Werner Sunkel. (Nahdrud verboten.) N nur die Menjchen litten im Krieg und auch | wohl jegt noch unter der Nahrungsmittelnot, - Sondern auch die Tiere merken, Daß dem „Deren der Schöpfung“ der Brotforb höher gehängt it; denn wenn fir den echten Tierpfleger auch der Sat gilt „Exit der Gaul und danır das Maul!”, jo find wir Vogelliebhaber doch durch die durch den Krieg verur- jachten Nöte auch unferen gefiederten Pfleglingen gegenüber zur Einjchränfung gezwungen. Die Tage, in denen wir nach Herzensluft Hanf und Rübſen billig faufen fonnten, find wohl für längere Zeit vorüber. Entiprechend der jonjtigen Teuerung ilt alles Vogelfutter, joweit es überhaupt zu bejchaffen iſt, für einen bejcheidenen Geldbeutel faſt unerjchwing- lich, und dabei find doch befanntlich die meijten Vogelliebhaber feine Kapitaliften. Mehlwürmer find 3. B. jo teuer, daß eine jolche Ungezieferlarve unge- - fähr 2 Pfennige foftet, falls fie überhaupt im Handel find. Wer troß der teuren Zeiten feine Stuben- vögel nicht entbehren will, wird ſich deshalb ſchon gefragt haben, wie ein gutes und billige Vogel— futter zu befommen jei. Mit den folgenden An— leitungen hoffe ich daher manchem Vogelfreund einen Gefallen zu erweifen. z Le — 4 00T; Er Pa 46 a — 1 I. Pilanzennahrung. ; Grünfutter für Körnerfrejfer bringt man von - Spaziergängen mit (Vogelmiere, Kreuzfraut) oder ſät e8 in Blumentöpfe (Salat, Reſeda). Manche freſſen auch gern Blattfnojpen von Laub- umd - Nadelhölzern (Gimpel, Finfenarten). Für Kreuz- 3 ſchnäbel bringt man jamentragende Fichtenzapfen mit. - Die Möhren, mit deren Saft man das Weichfutter anfeuchtet, fann man (in Ermanglung von arten- land) aud) in Töpfen und Käſten ziehen. Die Hauptjächlichite Pflanzennahrung der Vögel find die Samen, die leicht in freier Natur einge- jammelt werden fönnen und, trocden und luftig auf- bewahrt, fich auch gut halten. ES kommen da vor allem in Betracht die Samen von Gras, Diiteln, allen Korb- und Kreuzblütern, Sletten, Kornblumen, Mohn, Wegerich, Brennefjel, Heide (3.8. für Gimpel), Baumjämereien (Buchedern, Eicheln, Hainbuche, Birke, Erle, Eiche), An Bahndämmen und ähnlichen un- bebauten Drten können wir auch jolche Pflanzen (3. 3. Kletten) ausfäen und dann die Samen regel- recht „ernten“. SKürbig-, Gurfen- und Sonnen- blumenferne werden von vielen Arten gefreſſen, be- fonders von Meijen, Spechten und Kleibern, für die auch Wal und Hafelmüffe eine gute Koſt find. Wichtiger noch ift das Einfammeln von Beeren aller Art. Am beliebtejten find für Rotkehlchen und Grasmücken die jchwarzen und roten Holunder- beeren, für Stare, Drofjeln, Gimpel, Kreuzichnäbel Bogel- und Eherefchenbeeren. Auch die Früchte vom wilden Wein (Stare), Efeu (Amjeln), Schneeball, Hagebutten, Weiß- und Schwarzoorn, Faulbaum, Liguſter, Berberige werden von manchen gern ver- zehrt. Man erntet Beeren (ebenjo Sämereien!) bei troctenem Wetter in vollreifem Zuſtand (aber nicht gefroren!), dörrt fie bei ſchwacher Hite am Dfen oder Herd oder in heißem Sonnenschein und hebt fie dann in Büchjen oder luftig aufgehängt in Süden bi8 zum Verbraud auf. Vorm Verfüttern läßt ınan fie (über Nacht) aufquellen im Wajler, bis fie ihre natürliche Form wiedererlangen. Auch Obſt und deren Kerne find gute Futtermittel. Das Fruchtfleiſch von Apfeln (wirken zehrend), Birnen (begünftigen Fettanſatz) und Kirjchen wird nicht nur von Beerenfrejjern genommen, jondern dient auch als Erſatz für Orünfutter bei Papageien und Finken— vögeln, die auch Apfelferne und dergleichen verzehren (ebenjo Meijen, Kleiber). “- 16% Sunkel, Zuiterbefhaffung und Futterzuchten. — Thieß, Nah Zeihnung und Farbe gezüchtete Mönchen. II. Tierifhe Nahrung. Macht ſomit die Beſchaffung von Pflanzenkoſt nur geringe Mühe, ſo iſt die Ernährung der In— ſekten? und Wurmfreſſer, Raubvögel uſw. ſchon um— ſtändlicher. Beſchäftigen wir uns zunächſt mit dem Sammeln von Nahrungstieren in freier Natur. Die wichtigite Sommernahrung der Singvögel find die Ameijenpuppen. Die üblichite Sammelweije be- fteht darin, daß man neben dem Ameijenhaufen ein weißes Tuch augbreitet, feine Ränder nach oben um— ſchlägt und den Inhalt des Haufeng mitten auf das Tuch ſchüttet; dann tragen die Ameijen ihre Licht- empfindlichen Puppen in den Schatten unter Die umgejchlagenen Ränder des Tuches, wo man fie zu- jammennimmt. Eine großzügigere Art bejchreibt Graf von Leiningen („Wild und Hund“ 1914 ©. 632): „An einem Gewäſſer wird ein etwa 8 qm großer, tunlichit jandiger, rechteckiger Platz (mit abgeſtumpften Eden) völlig vom Anwuchſe befreit und mit Fichten- zweigen glatt gefegt. Rings um den Platz wird ein jchmales flaches Gräbchen gezogen, das durch einen ebenjolchen, leicht mit Erde abzudämmenden Kanal mit dem Wafferfpiegel in Verbindung ſteht, aljo nad Belieben mit Waſſer gefüllt werden fan. In der Mitte des Platzes wird eine Vertiefung in Form und Größe einer Waſchſchüſſel ausgehöhlt, innen jauber geglättet und ausgefegt, darauf mit Fichten- zweigen gut überdeckt. An einen jonnigen Tag wird der in Säde gepacdte Ameijenhaufen auf das Rechteck gejchüttet, und nach Füllen des Grenzgrabens mit Wajjer breitet man den Haufen aus. Die Ameijen jchleppen jämtliche Buppen in fürzefter Zeit in die Höhluna, in 1—1!/, Stunden zirka 1 Liter, die man auslöffelt.“ Bei diejer Gelegenheit jei zu Verjuchen angeregt, Inſektenfreſſer mit (lebenden oder) in heißem Waſſer abgetöteten Ameijen, Wejpen, Horniſſen zu füt- tern und darüber dann zu berichten (Würger, Meijen, Spechte, Rotſchwanz, Rotkehlchen, Lerchen). Andere Kerbtiere, wie Fliegen, Käfer, Raupen, Schmetterlinge, Ohrwürmer, Heuſchrecken, Grillen, dann Aſſeln, Spinnen, ſammelt man und füttert ſie entweder ſofort friſch oder hebt ſie getrocknet für den Winter auf: Abtöten in heißem Waſſer, lang— ſames Trocknen in gelinder Hitze, trockene Aufbe— wahrung, Aufweichen vorm Gebrauch. Als Schüler habe ich mir maſſenhaft Maikäfer geſammelt und in getrocknetem Zuftand lange aufbewahrt, falls ich fie nicht friſch zur Aufzucht junger Eulen und dergleichen gebrauchte; ähnlich könnte man gewiß auch mit Heu- ſchrecken verfahren, deren es ja auch oft mehr. als genug gibt. Wer jelbit feine Zeit zum Inſekten— jammeln hat, fann meiſt Schulfinder gegen kleine Belohnungen dazu veranlafjen, ſolche Tiere in großen Mengen zu bringen. Auch Naupen (3. B. von Kohl- weißlingen) werden mehr von Vögeln gefreffen, als man gewöhnlich denkt. Steine Nacktſchnecken jam- melt man für Stare, Drojjeln, Nabenvögel. Viel— leicht verjucht mal ein Liebhaber, aus den in Wäldern häufigen großen Wegichneden (Arion) und den Weinbergſchnecken (Helix) ein Futter unter Zubilfe- nahme anderer Nahrungsstoffe herzuftellen, das bei den Vögeln nicht jolchen Widerwillen erregt, wie ein von mir mit einer Arion-Kojtprobe bedachter Neuntöter kopfſchüttelnd und ſchnabelwetzend zeigte. (Schluß folgt.) Nach Zeihnung und Farbe gezüchtete Möwden. Von E. Thief. (Nachdruck verboten.) Sy nachtehenden will ich verfuchen, eine Lanze für einen Vogel zu brechen, welcher fait bei jedem Erotenzüchter zu denen gehört, welcher dort zuerit Einzug hält, unjer japanijches Möwchen. Es iſt fein Naturvogel und vielleicht jchon viele Zahı- hunderte in Japan aus der Stammform gezüchtet. Es herrjchen darüber noch einige Zweifel, und eg wäre der Mühe wert, durch Nückzüchtung zu ergründen, welches eigentlich die Stammform oder die Stamm- formen find, da man auch dazu neigt, daß die Möwchen etwa in ihrer gelbbunten und braunbunten Art aus zwei Stammeltern hervorgegangen find. Doc davon will ich abjehen und mein Intereſſe mehr der Weiterzlihtung und Verbejjerung zuwenden. Zu ung gelangt dieſer Fremdling meiſt als ganz unregelmäßig gezeichneter Bogel als braun und gelb= bunt, bald mehr, bald weniger gejchedt. In jeiner Heimat Scheint man auf gleichmäßige Zeichnung wenig zu achten. Beichäftigt man ſich aber mit der Zucht, jo macht man bald die Wahrnehmung, dab zufällig Nr. a mit herausgezüchtete Sungtiere wohl die Fefthaltung und Weiterzüchtung der anjprechenden Öefiederzeich- nung Wegen verdienen, zumal das Möwchen ein- gewöhnt zu jeder Jahreszeit nijtet und auch reichliche Nachzucht Liefert bei wenig Anjpruch an Pflege und Käfig. Die abjonderlichiten Zeichnungen treten immer auf, wenn man einen dunfel gezeichneten mit einen ganz weißen Vogel oder doc) ganz hellen Vogel paart. Wir haben die Anregungen, welche ſchon Dr. Ruß, und vor allem auch unfer als Erotenzüchter vorbild- lich dajtehender Dberleutnant Haut), und andere gaben, man jolle die Möwchen nach Farbe und Zeichnung züchten, leider unbeachtet gelajjen. Dieje Züchter hatten Schon damals die Schönheit folcher gelegentlich und auch abjichtlich durch Zuchtwahl er— züchteten Bögel erkannt. Wir müfjen danach ftreben, daß auffallend ſchön gezeichnete Möwchen nicht unbe- achtet wieder in der Majje untertauchen. Die Natur iſt launiſch, und durch reinen Zufall erzüchten wir Vögel mit bald in gleichmäßig ſchön angeordnetem Flügel, Kopf vder geeljterter Zeichnung, bald wieder in teineren, intenfiveren Farben gelbbraun oder in ſchwärz— licher Färbung. Allen diefen Bunften müßten wir unjere Beobachtung ſchenken und mit jolchen Tieren, welche in diefem Sinne unſer Gefallen erweden, die _ Weiterzucht betreiben. Wer die Vererbungslehre be- berrjcht, weiß, daß ſich in der Nachzucht immer wieder Vögel zeigen werden, welche die gerade von ung an dem verwendeten Zuchtvogel gewerteten Eigenjchaften wieder zum Vorschein bringen, wenn auch nicht gleich in erjter Generation, aber in zweiter oder Dritter Ihon gewiß; es braucht nur das Jungtier, welches dem don uns bevorzugten Elternvogel am meiſten nahefommt, wieder mit dem alten Glternpaar ver- paart zu werden. Wir würden uns unenplich viele hehe ine wg — 4 und auch dauernde Reize und Anregungen jchaffen für die Liebhaberei. ES fünnte jeder für feinen Teil - daran helfen. Wir müßten verjuchen, die Exoten- liebhaberei volfstüimlicher zu machen und auf brei- tere Grundlage zu ftellen al3 bisher. Unjer Möwchen it ſehr dazu angetan, es ijt mit dem Eleinften Käfig zufrieden, wenn nur regelmähig gefüttert wird und ein Käſtchen oder andere Niltgelegenheit dabei ift, und bald gibt es unter tänzelnden Bewegungen jeinen - allerdings nicht erjtklajfigen, aber gemütlichen Gejang - zum beiten. Man fann fich feinen anjpruchslojeren Vogel denken, und ijt es ein ficheres Pärchen und bleiben Störungen fern, jo wird es nicht lange dauern, daß Eier und in Kürze auch Junge da find, denn die Eier find zumeift befruchtet. Ich kann mit Ruhe di vn r | | ba in a a u Bingende japanifhe Münden. jedem, welcher auch über wenig Raum verfügt, Diejes Bögelhen warn empfehlen. Das Mönchen iſt ein Kulturvogel, wenigjtens dem Naturvogel jo weit ent- rückt, daß es nicht mehr große Flugräume und große Volieren beanfprucht, wie die meilten frijch impor- tierten jelteneren Croten. Für unfere älteren und erfahrenen Züchter find dieſe Darlegungen ja nichts neues, wohl aber wäre e3 gut, wenn auch jie die Zucht nach Farbe und Zeichnung in Angriff nehmen würden, und wenn auch nur nebenbei, und nicht nur in der Not unjeres Möwchens zu gedenfen, wenn verlajjene oder jchlecht bebrütete Eier, oder verwaijte Junge anderer Arten da find. Dann rufen wir nad) Hilfe, und flugs wird es bei unjern Möwchen ver— ſucht, und auch in den meijten Fällen werden von diejen ‚die Elternpflichten voll und ganz bejorgt. In dieſem Sinne iſt uns das Möwchen ſchon ganz unerjeglich geworden. Sonſt aber hört man nur nebenbei, wenn man bei einem uns befannten Liebhaber anfragt nad) Thieß, Nah Zeihnung und Farbe gezüichtete Möwchen. —X 163 den Beſtande, jo und jo viel ſeltene Arten uſw. und am Schluß dann, Möwchen habe ich auch genug; wenigjtens war es dor dem Kriege ſtets jo, heute ijt ja auch der Beitand an Möwchen geringer. Er ließe fi aber am ehejten bei richtiger Verpaarung und Blutwechſel leicht ohne Einfuhr aus dem Ausland wieder aufrichten, und da wäre e3 doch wohl ange- bracht, daß wir gerade bei der jegigen Knappheit und dem Mangel an Seltenheiten uns der Züchtung des Möwchens nach Farbe und Zeichnung annehmen. Es könnte jeder dazu beitragen, und Anregungen gibt es dann, die fortdauernde ſind. Die Nachfragen und Angebote im Inſeratenteile würden wieder mehr auf— leben, als bisher. Ob ſich nicht auch Abweichungen in Größe und Geſtalt herauszüchten laſſen, iſt nicht von der Hand zu weiſen. Das braunbunte Möwchen wird ſchon oft als etwas kleiner bezeichnet, in Fach— büchern als das gelbbunte, mir perſönlich iſt das auch nicht mehr fremd. Auch in der Federſtruktur kann man Unterſchiede beobachten. Sch habe Früher Möw— chen beſeſſen, welche jehr langſchwänzig waren, was den Vögeln bejonders zur Bierde gereichte bei weißen und ijabellfarbigen. Um legtere zu erzüchten, darf man nie braunbuntes Blut einzüchten, nur helles Gelb und Weiß. Die Zucht des Kanarienvogels gibt: ung das beite Beilpiel, die Ab- weichungen find dort jehr ins Auge fallende betreffs der Federſtruktur als auch der Größe. Der Laie ftaunt, wenn ein Holländer und ein Harzer oder Land- fanarienvogel zujammen- Steht, und ihm gejagt wird, daß beide ein und denjelben Stammvater hatten. Der Engländer, als Tierzüchter befannt, züchtet Lizzard, Norwic und andere mehr auf Farbe und Zeichnung. Dasiftja aber gerade die Trieb- feder für den denfenden und jchaffenden Züchter, daß er mithelfen fann an der Verbeſſerung durch Eingriffe feinerjeit3 in die Zucht, daß er die Zuchtpaare zufammenftellt, und jo die Ideen und Wünjche in die Tat umjegt. Und was für ein beglücendes Ge- fühl ift e8 dann, in der Nachzucht dag Gewollte beranreifen zu jehen. Bei der Exotenzucht iſt ein Eingriff oder mitbeitimmendes Betätigen bei Der Bucht ausgejchloffen; unfere Tätigkeit bejtand lediglich) darin, daß wir die Vögel qut unter- brachten, qut verpflegten und Störungen fernhielten, daß wir die Annoncen und Preiglilten nach etwas Seltenem -durchftöberten und uns ſchnell dieje oder jene Neuheit oder Seltenheit zulegten. Der jchönite Lohn war dann, wenn es ung gelang, Ddieje zur Zucht zu bringen (was ja in fehr vielen Fällen rein — Schumacher, Zur Sonnwendzeit. 164 vom Zufall abhängig ift) und uns, wenn die Art bisher noch nicht gezüchtet war, durch eine Erjt- lingszucht einen guten Namen machen fonnten, (Schluß folgt.) Zur Sonnwendzeit. Von Dr. Karl Schumacher. Nahdrud verboten. (Aus Nordttrol.) Sit die Fliederblüt’ vermwelfet, Sind die Vöglein ausgeflogen, ft die Jugendzeit des Jahres, Iſt der Lenz vorbeigezogen. Den? ih dann der Jugendjahre, Die jo ſchnell, fo Schnell verblüht, Zieht zur Zeit der Sonnenmwende Stille Wehmut durch's Gemüt. Sa, ehe man e& ahnt, ijt die Blütezeit in der Natur für dieſes Jahr, im Menschenleben für immer entflohen, es beginnt die ernite Zeit der Reife, in der die Blüten fich in Früchte, die Sdeale der Jugend fi in nugbringende Taten umwandeln jollen. Dieje Wendezeit im Sahreslauf wurde ſchon von Alters her in deutjchen Landen gefeiert und findet auch heute noch bei ung durch die zahlreich auf den Bergen und höchſten Spiten erglängenden Sonnenwendfeuer ihren Ausdrud, ein Bild erhebend und feierlich in ftiller Sommernadt. Die Bergmatten, erjt jegt vom Schnee befreit, beginnen zu grünen und wecken dann ein eigenartiges Sehnen nach ihren Höhen, den Zaden und Kämmen unſerer Gebirgswelt, in der man losgelöft von dem unfteten Treiben der Welt wahre Schönheit und Freiheit genießen und auch die heute jo jchwere Zeit für einige Stunden vergeſſen kann. Im Tale ift die Blütezeit vorüber, die erjten Saaten nahen der Reife und der bunte Blumenteppich der Wieſen ift der Senje zun Opfer gefallen. Und unjere VBogelwelt? Ihr eriter Subelgejang iſt ftiller geworden und weicht der Pflicht der Alten, für ihre Jungen zu forgen; es ift die Zeit des Kinder- garteng, die erjte Schulzeit im jungen Wogelleben und überall auf Bäumen und Dächern, auf Wegen und Heden fieht man die eben dem Neſte entflohenen jungen Vögel flügelzitternd und nach Atzung piepend den Alten folgen; diefe aber jehen wir, ohne jemals ihre Geduld zu verlieren, für ihre Nachtommenfchaft jorgen, fie füttern und zur Selbjtändigfeit erziehen in einer Weife, daß wir Eltern uns ein gutes Bei- ipiel nehmen können. Sp bieten auch diefe Wochen jedem Naturfreunde viel Gelegenheit zu Naturftudien in bunter Abwechjlung und dieſe Sonnmwendzeit fei zur Beobachtung herausgenommen und kurz ge- ſchildert. Im Garten meiner beſcheidenen Villa erfreut mich nicht nur das muntere Treiben meiner zahl- reichen Schar großer und fleiner Kinder, fondern auch daS der bei mir heimifchen und zu Bejuche fommen- den Vögel und ftreuet Nojen in dag oft trübe All- tagsleben. Was gibt's zu jehen und zu Hören? Die Gartengragmücde, die unter den bei ung brüten- den Sängern eine der eriten Stellen einnimmt, hat fnapp neben der Veranda auf einem Holunderjtrauc Gipfel eines hohen Baumes herab die junge eben ihr einfaches Neſt gebaut, die Jungen jind bereits flügge geworden; ein Gartenrotſchwänzchen hat wie alljährlich in einem Niftkäftchen am Kaſtanienbaum Quartier genommen, die Zungen, jchon fait ſelbſtändig geworden, hüpfen im Garten herum; der Buchfink treibt jich mit feinem Weibchen herum und beginnt die zweite Brut, unter dem Dache hört man das langweilige Schilpen der jungen Sperlinge, während von den höchſten Zweigen der Ulmen die Amſel ihre melancholifchen Flötentöne vernehmen läßt; das Weibchen ift mit den Jungen der zweiten Brut be- Ihäftigt; vom Nachbargarten hört man den Gejang de3 Schwarzplättchens, das jchon im vorigen Jahre hier jein Heim aufgejchlagen hatte, und mithin auch allmählich vom Walde zum Garten zu ziehen jcheint; ein Stiegligpaar ift jeit Jahren hier heimijch, das Männchen läht fleißig fein Lied vernehmen in den höchſten Zweigen oder jucht im Gartenbeete nad Nahrung, die junge zwitichernde Brut ift Schon flügge geworden; der Girlis ſitzt mit Vorliebe am Tele phondraht und fingt mit großem Eifer und Fleiß, während der Grünling durch feine Locktöne vom PR ge flugfähig gewordene Brut zu ſich ruft; feltener als früher hört man das einförmige Rufen des Wende- baljes, die einfache Strophe des Baumläufers; der graue liegenichnäpper betreibt von hohem Gite aus jeine Injektenjagd, während eine Kohlmeijen- familie, fchäfernd von Aft zu Aſt hüpfend, durch den Garten zieht; die übrigen Meijenarten find um diefe Jahreszeit nur jeltene Gäjte, ihr Brutgebiet liegt im Mittelgebirge; der Gelbjpötter fommt nur Mitte oder Ende Mat auf furzen Bejuch für einige Tage; ein Zaunfönig hatte heuer in einem im Holz- ſchuppen hängenden Niſtkaſten Vorbereitungen zu einem Nejtbau getroffen, vornehmlich aus Heu be- jtehend, it aber anfangs April verfchwunden. So— mit wären die Beobachtungen zu Haufe zu Ende und wir wollen auf einem furzen Ausflug ing nächte Dorf das um dieje Zeit herrichende Vogelleben in Augenschein nehmen. Durch die Gaſſen und in den Lüften ziehen die Haus- und Turmſchwalben fchreiend dahin, die junge Brut der einen unter jchügendem Dache der Häuſer, der legtern am Geſimſe des hohen Kirchturms; auf Mauern und Dachrinnen die jungen Spagen, in den Gärten die Rotſchwänzchen, junge Finken, Girlige, Grünlinge, Stieglige; aus einem bujchigen Weidenfopfe vernimmt man dag laute Piepen junger Vögel, bei unjerm Näbhertreten flattert eine graue Bachitelze um ung herum, fie hat vom näch- jten Dache aus uns-bemerft und it fofort herbei- geeilt, ihre Brut zu ſchützen; von einem Baume am Feldrande klingt das Liebeslied des Goldammers, Nun draußen zwilchen Feldern und dern hört man Ihon ringsum das Trillern der Feldlerchen, das ung den ganzen Weg begleitet; die eine eben auf- jteigend, die andere hoch oben in den Lüften, eine dritte wieder einem Stein gleich zu Boden fallend; in den Wiefen und auf Grenzblöden fann man den braunfehligen Wieſenſchmätzer beobachten und aus dem Kornfeld ertönt dag Wid-rie-rid der Wachtel und aus dem nahegelegenen Walde der Kuckuckruf; dem Waldrande näher kommend, fliegt eben ein Turmfalfe auf, der wohl der Mäufejagd nachzugehen N RT EEE, a eier EEE 4 dorngebüſch; aus dem Nadelholz einzelne Weijen der Tannenmeife oder der qurgelnden Haubenmeife, von Ferne den Ruf der Singdrojjel. Bevor wir in das Dorf fommen, führt ung ein Feldweg an dem - Ufer eine nur bei Unwetter fliegenden Gebirgs— baches vorüber, ringgum umgeben vom hoben Ge— ſträuche und einzelnen Bäumen; bier iſt das Gebiet des rotrückigen Würgers, der vom hohen Site aus ſich ala Herricher ſtolz gebärdet, den Schwanz fächernd schwingt; feine Brut iſt noch kaum ausgebrütet, höchſtens in den „Windeln“; vom einzeln jtehenden Baume erhebt ſich der Baumpieper, um ſich trillernd, wie mit einem Fallſchirmverſehen, wieder herabzuſenken; aus dem Gebüſch vernimmt man den lieben Gejang oder das Taktaf der Garten- E grasmücke, aus den erjten Hecken des Dorfes das Schilpen der Haus- und Feldſperlinge; hier kann man auch zuerjt Die 1 Mehlſchwalben beobach— ten, die bei uns nur unter den weit vorſpringenden Dächern der Bauernhäuſer ihre enggeſchloſſenen, nur - mit einem Cinflugloch verjehenen Neiter bauen, Sonſt iſt im Dorfe das Bogelleben jo ziemlich dasjelbe wie in Den Gärten der Kleinſtadt, die häufigften Arten find außer dem Sperling und Buchfinfen der Garten- rotſchwanz, auf Kirch- dächern vereinzelt der Hausrotſchwanz, die Amſel, die Gartengrasmücke, die Kohlmeije. Nach der Zeit der Sonnenwende beginnt raſch der Abſturz im Vogelgeſang und es tritt die Zeit der Ruhe ein, nur manchmal fann man das Studieren der jungen Männchen oder nach der Mauſer den ftillen Sang der Alten vernehmen, es iſt ihr Ab— jchiedslted, bevor fie uns verlajjen und den Winter- ſorgen aus dem Wege gehen, denen wir zu troßen gendtigt find. Die Hoffnung auf den kommenden Lenz erleichtert die jchwere Zeit des Winters, Beobahtungen. Die Mauerjegler halten bei ung in Nordtirol ihre Ankunfts- und Abzugszeiten genau ein; Ankunft zwijchen 30. April bis 3. Mai, Abzug 28. Juli bis 1. Auguft; heuer kamen die Mehlſchwalben erft nach den Mauerjeglern. Der lebte fo früh eingetretene Winter brachte ung große Flüge von Bergfinken, die in den noch nicht abgeernteten Kornfeldern Schaden brachten. Die Rotkehlchen wurden vor ihrem Abzuge überrafcht und waren in ungemein ad Dt Ba En 4 1 a Veisftärlin Bi (j. ©. 167). Te NE 1 a u Shen aa En —— Shumader, Zur Sonnwendzeit. — Otto, Ornithologiſche Beobachtungen ufw. 165 großer Zahl in den Gärten, ſogar in den Gaſſen der Stadt zu bemerken, wurden viel gefangen und gingen zugrunde, jehr viele überwinterten. Die Schwarz- plättchen hielten ſich lange nach ihrer Ankunft in den Gärten auf, brüteten auch teilweije in denjelben. Auffallend war im letzten Herbite das Übernachten zahlreicher Hausjchwalben auf den Drähten der eleftri- ſchen Leitungen in den fleinen engen Gaſſen; fie jagen in ununterbrochenen Neihen bis zu ihrer Abreije. Hall (Tirol), 7. Auguft 1920. Ornithologifhe Beobachtungen anf der Infel Meumwerk bei Cuxhaven. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelkunde, Ihug- und =liebhaberet zu Leipzig von Bolizeibeamtenanmärter Herbert Dtto, Leipzig. (Nahdrud verboten.) n der Zeit vom 6. bis 16. Suli 1920 ver— brachte ich meinen Urlaub auf der Inſel Neuwerk. — Um nad) der Inſel zu ge— langen, geht man von Cuxhaven über Bad Döje nach Bad Duhnen in zirka zwei Etunden, von da aus fann man bei Ebbe mit dem Poſtwagen, bei Flut mit dem Motor- boot auf die Inſel ge— langen. Die Inſel Neu— wert ift ein kleines Ei- land, um welches man in zirfa 2—21/, Stunden gemütlichen Schrittes herum ift. Die Inſel ift nicht ſtark bevölfert, fie zählt nur rund 60 Ein- wohner, 6 Bauerngehöfte, ein Schulgebäude, ein Hotel und einen Leucht- turm. Die Bauerngehöfte weiſen zumeiſt noch Stroh⸗ dächer auf. Der Leucht- turm war in uralter Zeit eine Raubritterburg, eine deutliche Erinnerung zeigt Die Folterfammer desselben. Vom Turme aus hat man einen ſchönen Ausblic ins Meer und kann bei klarem Wetter evtl. Helgoland jehen. Die Injel gehört dem Ham- burger Staate. Man fpricht auf der Inſel vom Junen— (ande und vom Außendeich, beides wird dom Deich (Damm) abgegrenzt. Auf dem Innenlande jehen wir die Häufer, Felder und Wiefen, dem Außendeich dagegen nur Sandbänfe und Weideland, auf dem große Scharen von Nindern, Pferden, Gänſen und Schafen weiden. Der Außendeich iſt von einer Anzahl großer und kleiner Priehle (Flußläufe) durch— zogen. Der Deich hat den Zweck, daß das Waſſer bei eventuellen Überschwemmungen (Sturmfluten) nicht nach dem Innenlande dringen fann. Der Aubendeich iſt an manchen Stellen meterbreit und an andern Stellen fogar Silometerbreit. Unter andern befindet jich auf der Inſel noch ein Friedhof für Heimatlofe, auf welchem acht Heimatlofe begraben liegen. Die Ge— denftafel des Friedhofes hat folgende ſchöne Aufſchrift: 166 Heimatlos, wie weh’ das Klingt, namenlos ing Grab gejenft, das fein Mutterherz umfchlingt, dem fein Bruder Blumen jchenkt. Ach, im Wind, der dieſen Stein, diefen Hügelland ummeht, wird manch banges Klagen fein, das Euch weinend juchen geht, aber reiht ſich himmliſch ſchön nächtes oben Licht an Licht, taut's wie Troft aus jenen Höh'n, Heimatlofe jeid ihr nicht! Am Morgen des 5. Juli fuhr ich mit dem Poft- wagen durchs Watt zirfa 13/, Stunden nach der Inſel. Auf der Fahrt jah ich eine große Anzahl Mantelmöwen und ganz vereinzelte Lachmöwen. Zehn Minuten nach meiner Ankunft im Hotel unternahm ich mit dem Herrn, mit dem ich reijte, einen Kleinen 1/oftündigen Spaziergang auf dem Außendeich und zählte nicht weniger als 63 belegte Nejter der Fluß— jeejchwalbe (Sterna hirundo), in einem Raume un- gefähr in Größe des Auguftusplages hierjelbft. Doch dies war noch nicht der Hauptbrutplaß der Flußſee— ichwalben. Um das O-Seezeichen herum findet man auf jedem Quadratmeter ein Neſt verjelben, und man muß ſich vorjehen, daß man nicht auf die Eier tritt, was mir troß aller Vorficht leider doch paſſiert it. Die Seejchwalben legen ihre Eier in eine ganz fleine, von ihnen jelbft ausgeſcharrte Vertiefung, entweder auf ein paar Hälmchen, oder auf die bloße Meide, oder in den Sand, oder auch mit Vorliebe auf die zujammengetrocneten Kuhfladen. Die Zahl der Eier im Gelege zählt meiſt 3, weniger 2 oder nur 1, ich fand am legten Tage, am 16. Juli 1920, 2 Gelege mit je 4 Eiern, in welchem jchon die Sungen piepten. Ferner fand ich einmal ein Nejt mit 6 Eiern, wo 2 Vögel am Legen tätig geweſen jein müſſen. Die Nejter findet man vom Meere aus 2—200 m entfernt; bei Sturm- oder Spring- fluten fommt es vor, daß ganze Gelege mit wegge- ſpült werden! Solche Fluten bringen manches ans Land, jo 3. DB. fand ich nach der Springflut einen angejchwemmten toten Seehund, mit dem die Maden ihr Spiel trieben. Sch darf jagen, in den 10 Tagen meines Aufent- haltes auf dieſer Inſel mindeſtens 1000 belegte Neiter beim Spazierengehen gejehen zu haben, ohne dieje direkt zu juchen. Geht man dort im Zickzack oder bückt jich gar, jo wird man bald als Eierjucher angejehen, denn das Eierjuchen war ab 20. Juni 1920 verboten, was ich mit Freuden begrüßt habe. Bor dem 20. Juni fonnte jeder juchen, und da hat denn auch jo mancher Inſulaner oder Fremder fein Werk getan. So hat 3.8. ein Berliner Händler in zwei Wochen 6000 gefammelt und zum Preiſe von 1 Mark dag Stück nach Berlin verfauft. Bon einem Inſulaner hörte ich, dar er 2008 Stück für den kommenden Winter eingejegt habe. Vergangenes Jahr joll das Suchen im ganzen Jahre erlaubt gewejen fein. Wie mag da geraubt worden jein? Diejes „gewaltige“ Rauben der Eier der Seeichwalben (überhaupt aller Seevögel) ijt ein Verbrechen an der Natur und müßte mehr eingejchränft werden. Die Eier dieſer Seejchwalben (St. hirundo) find ſehr variierend, auf grauem, grünem, hell oder dunfelbraunem Grunde mehr oder weniger dunkelbraun geflecdt. In einem Otto, Ornithologifhe Beobachtungen auf der Inſel Neuwerk bei Cuxhaven. Nr. 21aB Neite fand ich ein Gelege, bei welchem das eine Ei dunkel und dunfelgefledt war, das andere hellgrün und reichlich gefleckt, und das dritte mattgrün und fledenlos war. — Man fette mir auch Schwalben- eier vor, dieſe find jehr wohlichmedend, man kann fie auch roh trinfen; will man diejelben fochen, jo muß man dieje in falten Waſſer anjegen und zehn Minuten lang kochen laſſen, damit das Weißei hart wird, Spiegelei läßt fich nicht anfertigen, nur Rührei. Sieht man in die Luft, jo jieht man Tauſende von Geeschwalben, die ihre gutgeübten Flüge zeigen. Dabei find fie nicht etwa lautlos, nein, fie verftehen es, einem die Ohren ordentlich vollzu= Ichreien, jo daß man Sich nicht gleich an ihren Lärm gewöhnen fann. Am gefährlichiten werden fie in der Nähe ihrer Nefter, jie jtürzen fi) im gewandten Fluge auf Tiere und Menjchen herab, lajjen folgen- den Auf von fich hören, wie: gä gä gääh, jo daß ich oft zufammengezudt bin; Dabei lajjen fie, was das herrlichite ift, gewöhnlich „etwas“ fallen, was einem nicht angenehm ijt, denn man jieht dann aus wie vom Maler beſpritzt. Bemerfen möchte ich noch, daß durch das weidende Vieh viele der Cier zertreten werden. Kommt man nun auf den Außendeich, jo fieht man feine der Seejchwalben jiend brüten, denn beim geringiten verdächtigen Geräufch fliegen fie ſchon hoch. Vor meiner Sandburg, dicht vor dem Meere, brüteten 4 Bärchen, die ich in ihrem Gebaren am Neite gut beobachten konnte. Sobald ich mich ruhig liegend verhielt, flogen ſie alle 4 freijend über ihren Neftern, jtürzten jich plößlich hernteder, hielten vor ihrem Nefte Umſchau und jeßten fie jich dann erſt auf ihre Gier; machte ich nur die geringite Bewegung, flogen alle 4 hoc, während manch anderer Vogel (wenn er brütet) gar feine Notiz nimmt. Eine von dergleichen brütende Seejchwalbe ilt die feltene Zwergſeeſchwalbe (St. minuta), ic) fand nur 2 Gelege. Während der Flut find alle Seejchwalben auf dem Lande und legen auch ihre Eier während der Flut ab; zur Ebbe ziehen fie in großen Scharen aufs Watt, um ihre Nahrung, bejtehend aus Deujcheln, Krabben, Fiichen ufiw., zu juchen. Won den Strand- vögeln fonnte ich nur den Notjchenfel in großer An- zahl feititellen, in einer Erdvertiefung fand ich auch 3 Eier desjelben. Kiebige waren nur in einigen Exemplaren vorhanden. Unter einer Schar Schwalben, die auf dem Watt Futter Juchten, jah ich einmal 3 Fiſchreiher. Die Singvogelwelt ijt dort jehr arm vertreten, da ihnen viele der Lebensbedingungen fehlen. In reicher Anzahl find die Feldlerchen zu Haufe, ferner beobachtete ich einzelne Bachitelzen (weiße) und Rauch— ichwalben, auch ab und zu mal einen Buchfinten, Sperlinge fehlen ganz. Große Scharen von Staren ſah ich, die vom Feſtlande gefommen waren, Brut- vogel find fie dort nicht, denn dazu fehlen ihnen die hohlen Bäume und Käften, nur am O-Seezeichen bemerfte ich erfreulicherweife 3 Niſtkäſten. Ein Sperber- weibchen fam mir auch zu Geſicht, welchem von den Einwohnern fofort mit der Sinarre nachgeftellt wurde, welches glüclicherweife aber nicht in deren Hände fiel. Am 14. Juli 1920 fand ich ein Neſt der Feldlerche mit einem flüggen Zungen und 2 tauben’Ciern. Zehn Schritteidarauf wiederein jolches mit einem zerbrochenen Ei. Am 14. Juli 1920 jchoß ein Herr einen joge- nannten „Sperber“ ; ich hörte es von meinem Zim— mer aus, begab mich eiligjt an die Stelle des Vogel- mordes und stellte ein jchönes Kuckuckmännchen im Sugendgefieder feit. Wie jo manch armer unfchul- diger Kuckuck wird da als „Sperber“ abgejchofjen werden? Zum Schluß will ich noch bemerken, daß diefe „Robinjoninjel“ ein Stübpunft vieler Durch— zügler im Herbjt und Frühjahr ift. Kleine Mitteilungen. Amerikaniſche Neispögel. Einen intereflanten Bericht über die Art und Weiſe, wie die amerifaniichen Reisvögel (riee bird) — gemeint ijt wohl der Neisftar (Sturnus oryzi- vorus) — fi) durch Nusjtellen von Wachen gegen liber- raſchung fichern, während fie ihre Verheerungen in den Neisfeldern anrichten, finde ich bei der Lektüre des eng— lichen Werkchens: A Naturalist in the Guianas (Gin Naturfoiher in Guyana) von Eugen Andre. Der Ber: falfer hat in den Jahren 1897—1900 hauptſächlich die Ufergegenden des Drinoco und feines Nebenfluffes Caura bereit und erforiht und in obengenanntem Werfchen die Ergebniffe diejer Forihungsreifen niedergelegt. Die betreffende Stelle lautet in der Überjegung folgender= maßen: „Wenn der Guaco (eine Art Habicht) es als fein Recht betrachtet, die Geflügelhöfe zu zehnten, fo iſt der Neisvogel überzeugt, daß er ein begründetes Intereſſe an den Neisfeldern hat. ALS ich zum erften Male einen Schwarm von diefen Vögeln ein Neisfeld bearbeiten jah, befehrte ich mich zu ihrer Überzeugung. Es war ein Vergnügen zu beobachten, wie fie ihre Operationen leiteten; ich fage ein Vergnügen, weil ich feinen Anteil an der betreffenden Reis— fultur hatte. An einem Ende der Waldlihtung ftand ein ungeheuer hoher, dürrer und blattlofer Baum. Dies war die vorteilhafte Stelle (wign of vantage), welche die ge= fiederten Räuber als Bafis für ihre Operationen feitgelegt Hatten, und fie hätten Feine flügere Wahl treffen fünnen, Morgens und nadhmittags, während die übrigen fraßen, blieben nur zwei oder drei Vögel auf den nadten Zweigen des Ausihaubaumes. Sie waren die Schildwachen, deren Pflicht es war, ihre Kameraden unten von jedem verdächtigen Manöver feitens des Eigentümers des Neisfeldes zu be- nachrichtigen. Gin Warnungsfignal und die Vögel ver- ließen das Feld wie ein wohlgedrilltes Bataillon und begaben fih nad) dem Baume, two fie blieben, wenn fein Verſuch gemacht wurde, fie zu verfolgen. Wir fanden, daß es voll- fommen nutzlos war, zu verfuchen, fi ihnen bis auf Schußmeite zu nähern, da fie jedesmal davonflogen und ſich in dem Walde am Rande der Lichtung zeritreuten. Einer meiner Säger holte wirklich eines Tages ein paar herunter, aber fie müſſen in einem ſchwachen Augenblid überraſcht worden fein oder fie waren die Idioten der Truppe.” Hans Gravel, Eſſen. Sprechſaal. (Steht den Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) Zum Artikel des Herrn Nehnungsrat Beyer in Nr, 16. Auch mir ift e8 vor ein paar Jahren gelungen, eine Nachtigall höher zu jtimmen. An einem fhönen Früh: lingsmorgen, etwa um 4,10 Uhr, ſaß im Scloßgarten von Sansfouci eine Nachtigall nur wenige Schritte vor mir auf einem niedrigen Aſt und fang wie toll, ohne mich zu bemerfen. Ich machte mir den Spaß und flötete ihren weichen, gezogenen Ton um !/e Ton höher nad, — ſogleich wiederholte fie ihn in derjelben Tonhöhe. Darauf ich: wieder !/a Ton höher — — fie mir nach! Und fo ging e3 fort,. bi ich die Nachtigall um eine Fleine Terz höher geitimmt hatte. Als ich aber nun nochmals !/ Ton weiter ging, ließ fie ein ärgerliches „Tix“ hören — dien plößs ld wie aus einem Traum aufufahren —, ftarrte mid) an und verjhwand eiligit! Margarete Steiner. Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Nedaktionsbrieffaiten. 167 Aus den Vereinen, Vereinigung der Liebhaber einheimiiher Vögel zu Berlin, Sibungen finden regelmäßig jeden zweiten Don: nerstag nad) dem 1. und 15. des Monats ftatt Vereins— lofal „Zum Alerandriner”, Ulerandrinenftraße 37a. Vogel— liebhaber als Gäſte ſtets willfommen. P. Böhme, Schriftführer, O 17, Rüdersdorfer Straße 69, Verein für Vogelkunde, »ſchutz und =liebhaberei zu Keipzig. Nächſte Sigung am Montag, dem 15. November d. J, abends 71/, Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Ein— Bm Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäfte herzlichit will: ommen. J. 4.: oh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthſtraße 29. Herrn W. W., Deynhaufen. Vögel dürfen abends nicht baden. Wenn fte bei einem } abendlichen Bad ftarf durch— näßt find, werden fie, bis fie fich zur Ruhe niederlaſſen, nit troden, und es jtellen fi) dann üble Folgen ein. Die Amſel ift warm zu halten und vor ftarfen Wärme: Ihwanfungen forgfältig zu bewahren. Als Getränk erhält fie täglih viermal warmen, dünnen Haferſchleim, dem etwas Honig oder wenigſtens Zuder zugejeßt iſt. Wenn der Vogel den Durft gelöjcht hat, wird das Getränf jedes- mal fortgenommen. altes Getränk ſoll fie vorerjt nicht erhalten, natürlih auch fein Badewaſſer. Die Berab: reichung des Haferfchleims wird aud auf die Negelung der Verdauung günftig einwirken. Wenn eine Amſel nur mit Regenwürmern gefüttert wurde, darf fie nicht plößlich ein anderes Futter erhalten. Durch folh fchroffen Übergang von einem zum andern Futter werden meift Verdauungs— ftörungen hervorgerufen. Anfangs wird von dem neuen Sutter nur wenig neben dem alten gereiht. Die Menge des alten Futters wird allmählich immer mehr verringert, die des neuen dementiprehend vermehrt, bis jchließlich nur noch das neue zuträgliche Futter gereicht wird. Herrn 9. W, Stargard i. PB. Die Gartengras- müde war ein Männden. Sie war franf, ald Frage: fteller fie erhielt. Das Gewicht war 13 g, während das Normalgewiht einer ©. 20 g beträgt. Im Herbft find fie meist jchwerer. Der Vogel war ftarf abgemagert, das Bruftbein trat ſcharf hervor. Er litt an der befannten, mit Abzehrung verbundenen Srnährungsitörung, ein Leiden, das leicht überſehen wird, da der erfranfte Vogel fich be= nimmt wie ein gejunderr. Durch Wägung des Vogels fonnte die Krankheit feitgeitellt werden, aber auch jchon durch die Außerlihe Bejichtigung. Herrn P. K., Debisfelde. Der Girlitz litt an einem Magenkatarrh, der wahriheinlih durch den Genuß jchäd- lichen oder verdorbenen Samens hervorgerufen war. &3 it faum anzunehmen, daß er infolge des Haltens ım un— geheizten Zimmer eingegangen iſt. Herrn 9. P. Dortmund. Die Möndhgrasmüde fitt an einer Entartung der Leber. Sie ijt infolge eines Leberriffes zugrunde gegangen. Herrn 9. B., Elien. Der Wellenfittih it ftarf abgemagert, vermutlich eine Folge des hohen Alters des Vogeld und der weniger guten Ernährung während der Kriegszeit. Die inneren Organe, befonders die der Ber: dauung dienenden, waren ziemlich erheblich zujanımenge= fhrumpft, fo daß fie ihre Funktionen nicht jo verrichten fonnten, wie es der Organismus des Vogels erfordert. 63 trat neben der Abmagerung allmählihe Entfräftung ein, die zum Tode führte. Herrn J. B., LeipzigeM.; Herrn W. B., Göttingen; Herrn $. B. Leipzig-Modau; Herrn 9. K., Wafferalfingen: Beiträge dankend erhalten. Herrn H NR, Berlin N3. Kanarienvögel find in der Größe jo ſchwankend, daß fih ein Normalgewicht ſchwer angeben läßt. 1 { Herrn 9. Sch. Berlin SO 16, ift brieflih Beſcheid zugegangen. Süfige und Gerätihaften | Zimmer Flugfäfig 2,20 m h., 1,20 m br., 0,60 m t., gut u. jchön m. engm. Drahtgefl. weg. 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[610 Karl Naabe, Crimmitſchau. Naumann Naturgeſchichte der Vögel einzelne Bände abzugeben. Menrath, Hamburg 6, Weidenallee 23. J 41 | i i 3 ! j 3 ; 4 4 Naumann, Naturgeſchichte der Vögel Mittel- Europas: Band II (Brasmüden, Timalien, Meifen und Baumläufer) und Band IT, (Lerchen, Stelzen, Walbfänger und Finkenvögel) zufammen für 140 * zu verfaufen. [642 Paul Lohbaner, Nürnberg, Biegelgaffe 14. — Gebe im Tauſche ab: — Naumann, Naturgefchichte ver Vögel, B, ohne Text, kompl. mit über 400 Tfl., tvie neu, gegen Naumann, A, mit Tept, 3b. 8,9, 11. [643 Dr. Bebe, Trebnitz (Schleſien). Vogelbilder aus fernen Gejudt: * Bonen, I. Papageien von - Dr. 4. ——— "Unerbieten unter. DM. R. 156. [644 Gef. Wel zu kaufen geſucht. Paul Engel, Tilfit, Angerpromenabe 5. ESESS S see N — e,2 Inſerate für das am 18. November 1920 zur Ausgabe gelangende Heft 22 der „Gef. Welt“ erbitten bis 12. November früh. 1872, 1873, 1877, 1881, 1882, 1889 Verantwortlich für die Shriftfeitung: Karl Neunzig, Hermaborf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156 Verlag der Creutz'ſchen Berlagsbudbandlung im Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. — nz | Jahrgang XLIX. Deft 22. 18. November 1920. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Beftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früh in Bänden der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchliefzlich Jnferatfteuer berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. Fernfprecher: 1323. Sufterbefhaffung und Futterzudten. Don Werner Sunkel. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) m“ nun die Zucht der Futtertiere anbetrifft, jo fönnen die WBogelfreunde viel von den Aquarien- und Terrarienliebhabern lernen; denn während der Viehſtand der Vogelpfleger ich meist auf die hinlänglich befannte Mehlwurmhecke be- ſchränkt, haben ſich die legteren auch der Zucht an- derer Futtertiere mit Erfolg gewidmet. Wie Mehhvirmer fann man auch Sped- und Pelzfäfer (Dermestes, Attagenus) züchten, nur dag man außer Mehl und Kleie noch ein Stüc Tell (Kaninchen), Knochen und Möhren füttert. Ob der Liebhaber jich zur Zucht diejer Käfer entjchließt, wird in vielen Fällen davon abhängen, ob in jeiner Wohnung jolde Schädlinge geduldet werden. Sehr gut ift dagegen eine Negenwurmzudt. Am geeignetiten dazu iſt nach) Privatdozent Dr. Baul Kammerer („Das Terrarium und Inſektarium“, TIhomas-Leipzig) der Eleine vote Lumbricus rubellus (in Zohbeeten), worüber der befannte Forjcher jchreibt: Sn Tontrögen und flachen Kiften, welche mit Gar- tenerde gemijchte gegorene Gerberlohe enthalten und recht warn zu ftellen find (Küche, Dfennähe!), ift L. rubellus äußerſt fruchtbar. Beinahe wie der wafjerbewohnende Tubifex fammeln fich die Würmer in den Eden der Zuchtbehälter in dichten Knäueln. Für die Zucht anderer Negenwürmer empfehlen ſich ebenfalls flache, recht große und ſolide Kiſten oder Tröge, die mit handhoher Lage Gartenerde bejchickt werden, Darauf jchichtenweije abgefallenes Laub, Stroh, gejchabte Kartoffeln (roh oder gekocht), gelbe und Buderrüben fleingehact, Obftjchnitten und ganz be- jonders Kartoffelfud, die auch Schimmelbildung ver- hindert, werden von den Würmern verarbeitet. All— mählich erhöht jich die Erdjchicht infolge der humus— artigen Verdauungsprodufte, und iſt fie einmal dem oberen Kijtenrand nahegefommen, jo muß die Zucht durchgeftebt und mit den im Sieb bleibenden Würmern friic) angelegt werden. Die Kijten find mit gut ſchließenden Deckeln zu verjehen, weil die Würmer ſonſt gern berausfriechen und draußen majjenweije vertrocknen. Auch das Überbreiten feuchter Saclein- wand ift behufs Erhaltung gleichmähiger Feuchtig- feit zu empfehlen. Für ganz junge Vögel und zarte Inſektenfreſſer find gewiß die von den Aquarianern oft gezlichteten Heinen Srebstierchen (Oyclops, Daphnia) eine gute Nahrung. Lejer, die zurzeit jolche Vögel halten, mögen Verjuche damit anitellen. Für größere Vogel— arten find die Flohfrebschen zu kleine Biſſen. Da- gegen kommt für dieje wieder die Zucht von Aſſeln in Betracht, die man in einem geräumigen Topf (handhohe feuchte Erdjchicht, darüber morjches Holz und Fichtenrinde) oder Kaſten mit Gemüfeblättern und Nübenftücchen füttert. Über die recht lohnende Zucht von Küchen- und deutſchen Schaben äußert fich Kammerer ungefähr in folgender Weije: Holzfiften (70 cem>x 45 em >45 cm) mit qutjchliegendem Dedel werden innen mit blanfem Blech beichlagen bis auf die obere Hälfte der Wände, die gut aneinandergefügte Glasplatten trägt. In Ecken, wo die Glasplatten zufammenftoßen, ift über dieſelben je eine dreieckige Glasplatte horizontal ge- lagert und mit Nägeln fejtgehalten. Darin eine zicka 1 cm hohe Schiht Sägeſpäne, darauf Stroh und Holzwolle. In einer Eike liegt ein Holzbrettchen mit einem feichten unglafierten Futternapf, bald Milch und Brot, bald gefochtes Gemüfe mit Fleiſchſtückchen enthaltend. Im allgemeinen ziehen die Tiere eine grobe Feuchtigkeit vor, während die Eikokons eher Trodenheit benötigen. Infolgedejjen wird Die eine Hälfte des Bodens immer etwas trocener gehalten als die andere. Die Zucht fteht in einem Raum mit ducchfchnittlicher Temperatur von 25° C. Nach demſelben Zoologen laſſen ih Heimchen (Hausgrillen) züchten, fofern fte ſich nicht gegen- 170 Sunfel, Zutterbeihaffung und Sutterzuehten. — Thieß, Nach und Farbe gezüchtete Möwchen. Nr. 2 jeitig auffrejjen, was bei den norddeutjchen Grillen Icheinbar üblich ift. „Sie leben in Glaswannen (30x22%x27 cm) auf Sandgrund mit löchrigen Biegel- und Bimsſteinen jowie einer Yage Heu und Stroh darüber, recht warn (nicht unter 200 0), und werden mit geriebenen Möhren, Kartoffeln, Obſt und Schabefleifch gefüttert.“ Ein geradezu ideales Futter ind Fliegen im ausgebildeten Zultand, während die Maden der- jelben wegen der Möglichkeit von Bakterien und Leichengiftübertragung nicht immer unbedenklich find. Man läht die Larven ſich deshalb am beiten ver- puppen und verfüttert dann die ausjchlüpfenden Fliegen. „Uber geruchloje Fliegenmadenzucht jchreibt Fiſchereidirektor Heyking im „Wild und Hund“ (1915, Seite 114): „Bevor man das Luder in den Madenkaſten bringt, pöfelt man eg. Man tut in einen Kübel eine Salzlafe, die jo ftark fein muß, daß ein Ei darauf jchwimmt. Hierhinein kommt das Luder. Ie Kleiner die Fleiſchſtücke find, um ſo weniger lange braucht es zu pöfeln. Cine Krähe wird z. B. der Länge nach durchgejchnitten und braucht jo nur 24—36 Stunden. Eine Kate 3 bis 4 Tage. Ich habe minderwertige Fiſche jo ein- gepöfelt, die in 20 Stunden reif waren, dann in die Lupderfäften gebraht und eine enorme, völlig geruchloje Madenbildung erzielt. Die Pökel— lake fann man ſich von billigem Biehjalz kochen lafjen. Sobald fie riechen jollte, braucht man fie nur don neuem tüchtig zu kochen (zirfa "/, Stunde) und natürlich jo viel neues Salz hinzutun, big die Lafe dag Ei trägt." Im Herbit fann man fich auch) einen Vorrat an Tönnchenpuppen anlegen, wenn man die verpuppten Fliegenmaden fühl, dunkel und auf feuchtem Sand aufbewahrt. Bringt man fie dann ing Warme, jo jchlüpfen die ‚liegen aus und können mitten im Winter verfüttert werden. Um ?Fliegen- maden zu befommen, jtellt man die Gefäße mit dem Luder in die Sonne, und bald werden viele Fliegen dort ihre Eier ablegen. Wenn Schneden auch nur von wenigen Arten verzehrt werden, jo lohnt es ich doc), fie für Drofjeln und Stare zu züchten wie die Afjeln, nur daß man in ihren Behälter Löwenzahn pflanzt und Salat- blätter und Hutpilze legt. Auch ift die Zucht im Freien möglich, in einer Durch Bretter und Drahtgitter abgejchlofjenen Grube, die man feucht halten muß. Es jet auch noch darauf hingewiejen, daß 3. 2. Stare Kaulguappen frejien. Man tut Frojchlaich in ein mit Algen und anderen Wafferpflanzen be- wachjenes Aquarium und verfüttert die ausgejchlüpften QUuappen, wenn fie etwa die Größe eines Engerlings erreicht haben. Auch junge Neuntöter habe ich jchon damit gefüttert. Zum Schluß ſei noch erwähnt, daß die Lieb- haber von Eulen, Raut- und Nabenvögeln gut tun, fich eine Zucht weißer Mäufe, Natten und Meerſchweinchen anzulegen, um wenigjtens für Notfälle ſtets Lebende Nahrung vorrätig zu haben. Trogdem wird man natürlich für diefe Vögel mög- lichjt viel Mäufe und dergleihen fangen; ich ftellte zu diejem Zwed täglich eine größere Anzahl Fallen in Heden, an Wald- und Wegrändern und ähnlichen Orten auf und machte immer gute Beute, Wenn ich mit obigen Ausführungen dem einen oder anderen Liebhaber habe helfen können, in un jeren teueren Zeiten durchzuhalten, jo habe ich mein Biel erreicht. liebten gefiederten Welt eine der wenigen unge- Denn gerade heutzutage, wo die Bes \ Ihäftigung mit der Natur, bejonders mit der ger trübten und edlen Freuden it, gilt e8, der Bogel- liebhaberei treu zu bleiben und ihr auch neue An— hänger zu gewinnen, damit Die Liebe zur Tierwelt und heimijchen Natur und die Freude an ihrer Schön- heit für viele verärgerte Menjchen eine Aufmunte- rung und geiltige Erbauung werde. Nogdorf (Rhön), von Berlepichjches Rittergut, Suni 1920, Nah Zeihnung und Farbe gezüchtete Mömden. . Don E. Thief. (Schluß. (Nahdrud verboten.) Hi Zucht einer neuen Art hat ja- ganz gewiß ihre Neize betreffs Verhalten bei der Paarung, Nejtbau, Ausjehen Der erbrüteten Jungen, Nachen- und Gaumenzeichnung, Jugendgefieder, Berfärbung ujw. Ja, aber man fann in jedem Fall voraus- jagen, daß die YZuchtprodufte genau den Eltern gleichen. War die Zucht mehrmals geglüct, vielleicht auch in mehreren Generationen, jo war das Intereſſe auch nicht mehr jo groß, es war eben etwas Altes geworden. Es mag ja bei manchen Arten, wie bei den herrlichen Goulds und der wunderjchönen Aman- dine und jeltenen Aitrilden eine oder die andere Art dauernd unjer Liebling jein. Verbeſſernd und mit- bejtimmend in Die Zucht eingreifen, iſt aber bei dieſer Zucht nicht möglich. Man war dann aud oft auf den toten Punkt angelangt, bis beim Erjcheinen oder Angebot einer jeltenen Art oder Neueinführung das Intereſſe wieder ſtieg. Viele unferer Züchter find uns aber, bei jolchen Anwallungen wieder verloren gegangen, ſuchten ihr Heil in anderer Zucht, Baftard- zucht oder dergleichen. Mag die Baſtardzucht auch ihre Neize haben, jo fann ic) mich doch niemals dafür begeiitern, obwohl bei mir diejelbe ungewollt mehrmals zujtande fam, eben weil die Produkte un- fruchtbar find und wir auf dem Erzielten nicht weiter bauen können; es jei denn, dab die Arten fich jo nahe ftehen, daß die Produfte fruchtbar find, wie Girlig und SKtanarien, rote und ſchwarzköpfige Goulds, rote und blauköpfige Bapageiamandine Wir müſſen eben unjere Ziebhaberei jo geitalten, daß wir nicht jehn- jüchtig danach jchauen, was uns Neueinführungen bringen, jondern müfjen dauernde Anregungen jchaffen, jo daß wir an Schon vorhandenen Kulturvögeln ver- bejjernd und bejtimmend weiter züchten und Die beiten Nejultate am höchjten bewerten; das Interefje wäre dann ein größeres, weil dann zlchterijches Talent des einzelnen maßgebend und mehr ing Ge— wicht fallen würde, wie dag ja in der Gefligel- zucht jchon jeit alters her der Fall ift. Ich will nun durchaus nicht jagen, daß wir unjere ſchönen bunt- farbigen Amandinen und Aftrilde und wie fie alle beißen, in den Hintergrund ftellen jollen, das durchaus nicht, denn ich bin jelber davon überzeugt, daß. es ohne dieje gar nicht gehen würde, und je jchönere und feltenere Arten zu uns herüber fommen, Se —— hie SE ud un na Lean Le Lea sl ns, — — N um ſo beſſer iſt es. Aber wir müßten doch etwas in obigem Sinne tun. Glaubt jemand, dab ſolche erzüchteten Kunftprodufte nicht genau jo hoch bewertet würden wie Neueinführungen oder andere jeltene - Vögel. Ich beſaß jahrelang vorm Krieg eine Zucht ſſabellfarbiger Mömchen mit fait feiner Schuppen- zeichnung auf der Brujt (bekanntlich ijt die Schup- penzeichnung jehr Schwierig wegzuzüchten). Sch hatte ſehr viel Nachfrage von erfahrenen Züchtern und es wurden auch annehmbare Preiſe dafür bezahlt. Kleine Kubafinken, damaliger Preis 50 Mark, wurden mir anſtandslos dafür in Taujch gegeben. Dieje Möwchen waren ſehr zart in Farbe und von jchlanfer Figur, ſie laffen ſich auch nicht gleich im erjten Jahre auf dieſe Höhe bringen. Dberleutnant Hauth erwähnt unter anderem weiße mit ſchwarzem Schnabel; ich == Baltimoretrupial. } N bezweifle aber, ob fich dieje in diejer Anordnung fonftant züchten laſſen, ebenjo dreifarbige Möwchen, reinfarbige, fuchsrote, ijabellfarbige, gelbe, hraune und, wenn möglich, ſchwarze. Lebtere farbe ift wohl auch nicht fogleich dunfel genug zu erhalten, es ge— nügte wohl, wenn wir die dunfelften mit Schwärz- lichbraun bezeichnen; reinweiße Möwchen find wohl befannt genug und gereichen jeder Voliere zur Yierde, ‘von gezeichneten geelterte, einfarbige mit weißem Schwanz und Kopfplatte, ſolche mit reiner Flügel— zeichnung und andere mehr. Es müßte jeder mit dem ihm zur Verfügung ftehenden Material vorläufig nach eigenem Geſchmack und eigener Idee die Zucht beginnen. in Wettbewerb gelegentlich einer Aus— ftellung und auch fpätere Abbildungen in unjerer „Gef. Welt“ würden dann weiter fördernd wirken. Was ich vom Mönchen im Auge habe, fünnte man auch auf den Reisfinfen ausdehnen; dort gibt e& auch ſchon weiße Vögel genug. Dann vom Wellenfittich: obwohl es dort gelbe gibt, kommt wohl Scheden- zeichnung nicht vor, aber das Gelb ijt durchgängig _ noch verbefjerungsbedürftig; aber nur innerhalb der beſten Gelben müßte hier gezüchtet werden, denn viel- 22 Thieß, Nah Zeichnung und Farbe gezüchtete Möwchen. ’ er € Er . F * 171 fach wird wieder Grün an Gelb gebracht und die gelb gefallenen Jungen haben dann nur ein grün— lichgelbes Gefieder und durchſchimmernde Schuppen— zeichnung. Das Gelb kann nur gebeſſert werden mit beſtem Gelb und dadurch auch nur dem Ideal näher gebracht werden. Auch blaue Wellenſittiche und noch andere werden im Ausland gezüchtet. Man ſieht daraus, daß dort die Züchtung auf höherer Stufe ſteht und mit mehr Intereſſe an der Zucht gearbeitet und nicht bloß zur Vogelhaltung herab— gedrückt wird. Auch bei der Zucht anderer Arten Exoten zeigen ſich manchmal bei Sungtieren Abweichungen in Gefiederfärbung und Federſtruktur. Ich bitte, jolde Fälle ja der Öffentlichkeit in unferer „Gef. Melt“ kund zu tun, denn man jagt, die Natur ijt in ihren Schöpfungen launenhaft, und was man oft durch viele Jahre vor— jäglicher Züchtung nicht er— reichte, ericheint oft an anderer Stelle ungewollt. Sind dieſe Tiere auch : bloß Yufallstiere, aljo in au: der MWeitervererbung nicht 5 gleich zuverläſſig, jo läßt fich doch in zweiter oder dritter Gene— ration oft ſchon ein Erfolg verzeichnen, zumal ja durch Inzucht die gewünjchte Zeichnung oder Federbildung ich befejti- gen läßt. In meine Hände fam drei Sahre vorm Krieg ein Männchen Zebra- fink mit einigen weißen Federn im N Schwanz und ebenfo am Kopf um dem Schnabel herum. Sch ſah, daß bier Neigung zum Weifwerden vorlag und verpaarte jelbiges mit einem Weibchen aus dem qleichen Stamme, welches ſich durch etwas helle Grundfarbe auszeichnete. 1911 hatte ich in dritter oder vierter Generation jchon zwei Tiere mit rein- weißem Schwanz und Flügeln, ebenjoldher Kopf- platte und tief herubgehendem Kehlfleck Es ijt ja fein Geheimnis mehr, dab fich ein Verblaſſen oder Weißwerden bei Geflügel ſtets in Schwanz und Flügel am eriten bemerkbar macht, erjt jpäter greift es auf den Kopf und dann auf die übrigen Körperteile über. Leider ging während des Strieges infolge der jchlechten Bejchaffenheit des Futters die ganze Hoffnung zugrunde, jonft wären wohl unserer Liebhaberei weiße Zebras mit forallenroten Schnäbeln ficher gewejen, ein herrliches Gegenftüd zu weißen Neisfinfen. Sollte bei einem oder dem anderen Züchter teilweifer Albinismus bei der Züch— tung vorfommen, jo fann ich nur raten, weiter zu züchten in demfelben Blut rejp. Stamm, denn die Neigung liegt dann im Blute, jobald man aber ein Tier aus anderem Stamm dazwijchen bringt, ver- ſchwindet dieje Neigung zum Weißwerden jehr oft in der Nachzucht. Daß man Inzucht nicht zu weit treiben darf, ſei hier noch mitbemerft, jolange man aber kräftigen Nachwuchs erzielt und diejer nicht zu jung zur Zucht verwandt wird, geht es viele “Jahre und man iſt nicht zum Einfreuzen anderen Blutes gezwungen. Inzucht fommt ung aber jehr zuftatten, wenn wir bejondere Farbentöne oder Beichnungen be- fejtigen wollen. Näher auf die Vererbungslehre hier 172 einzugehen, würde für diesmal zu weit führen, auch nehme ich an, daß die Mendelſche Vererbungslehre ſchon weit befannt it, und im allgemeinen geht in der Zucht Brobieren über Studieren; auch wäre e3 dann noch Zeit, darauf zurüczufommen, wenn fich Liebhaber finden würden, um obige Ziele zu ver- folgen, und dann wäre mein Wunjch ja erfüllt. Sing- und Wellenfittide. Bon Dr. Bilfinger, Schwenningen a. N. (Nahdrud verboten.) =y* Auflage V „Der Wellenfittich feine Pflege und Zucht“ von Dr. Karl Ruf lejen wir Seite 57 bezüglich de8 Zuſammenhaltens von Wellen- und Singfittihen: „Singfittiche find häufig Störenfriede“ und in Dr. Karl Ruß, „Bogelzuchtbuch”, 3. Aufl., ©. 206, vom Singſittich „zur Niftzeit zuweilen un- verträglich, bejonders mit Wellenfittichen“. Zweifellos hat jchon mander Liebhaber, der fich eine Wellenfittichhecfe eingerichtet hat, auf Grund diefer Angaben von vornherein darauf verzichtet, jeinen Wellenfittichen noch ein Paar der vor dem Kriege leicht erhältlichen und nicht zu Eoftjpieligen Singjittiche, die ja auch als qute Zuchtvögel befannt Jind, zugugejellen. Ohne irgendwie die obigen Er- fahrungen anzweijeln zu wollen, möchte ich nicht ver- jäumen, meine Erfahrung in dieſer Hinſicht zu be- richten: Ich hatte vor Jahren in einem großen Kiſten— fäfig zu 4 Paaren Wellenfittichen ein Zuchtpaar Singfittiche eingelegt. Da ich auch damals jchon über dieje angebliche Lmverträglichfeit der beiden Vogelarten orientiert war, achiete ich mit bejonderer Aufmerkjamfeit auf das gegenfeitige Verhalten der Vögel und rechnete bejtimmt damit, daß ich die Singfittiche wieder werde herausnehmen. müſſen. Wäh— rend einer etiva einjährigen Beobachtung hat fich dabei ergeben, daß die Singjittiche nicht die geringjte Notiz von den Wellenfittichen nahmen, bzw. nur, wenn ihnen ein dreijter Wellenfittih gar zu nabe auf den Leib rückte, dieſen mit vorgejtrecdtem und aufgejperrtem Schnabel, einen halb zijchenden Laut ausjtogend, verjagte.- Als nach etwa halbjährigem Zuſammenſein die Singfittiche zu nijten begannen, änderte fich in diejem Verhältnis nicht das geringite. Die Tiere blieben nad) wie vor in tiefitem Frie— den, trogdem das Singfittihmännchen während der Paarungszeit außerordentlich lebhaft und erregt war. Das Singfittichweibchen brütete etwa 14 Tage, dann blieb e3 nicht mehr im Niftkaften, jo daß ich nach- jah und Lediglich die Überrefte eines fchon ftarf be- brüteten Geleges fejtitellen fonnte. Mein Verdacht fiel auf ein Wellenfittichweibchen, welches feinerlei ernjte Niſtverſuche machts, jondern Lediglich raſtlos in den Niſtkaſten ein und ausschlüpfte. Die Annahme liegt jehr nahe, daß es die kurze Zeit benußte, ala das Singfittichweibchen einige Minuten den Kaſten verlafjen hatte, in den Niftkaften eindrang und die Herftörung der Brut vorgenommen hat. Jedoch iſt ein Beweis hierfür nicht möglich, da ich den Vor— gang nicht beobachtet habe. Es ift auch nicht aus- geichloffen, daß das Singfittichweibchen ſelbſt der Täter war, eine Unart, wie fie ja leider bei allen Bilfinger, Sing: und Wellenfittihe, — Thiele, Freude und Leiden eines Züchters. Nr.- 22 Sittihen hin und wieder vorfommt. Aus erfterer Annahme würde fi) ergeben, daß die Bedenken, Wellen- und Singiittiche zu Zuchtzweden zuſammen— zubringen, weniger in der Bösartigfeit der Sing- fittiche begründet, jondern eher darin zu fuchen wären, daß die Wellenfittiche in ihrem ruheloſen Tätigfeitsdrang in ähnlicher Weife, wie fie befanntlich die Nefter und Bruten der kleinen Prachtfinken zer- jtören, gelegentlich auch bei Artverwandten verfahren. Der Zweck dieſer Zeilen joll nur jein, von einer einzelnen Erfahrung zu berichten; ich gebe ohne weiteres zu, daß es auch Singjittiche geben Tann, die von vornherein, befonders zur Nijtzeit bögartig gegen die Wellenfittiche find. Bon anderen Lieb- habern habe ich ebenfalls gehört, daß fie Wellen- und Singſittiche mit bejtem Erfolge nebeneinander züchteten. Vielleicht veranlafjen dieje Ausführungen noch andere Züchter, von ihren Erfahrungen in diejer Hinficht zu berichten? Jedenfalls glaube ich, daß man nicht gar zu ängſtlich zu fein braucht und im gegebenen Falle eg auf einen Verjuch ruhig anfom- men lajjen kann, bejonders wenn der Liebhaber nicht in der Lage ift, zwei größere Käfige für beide Arten zu halten. Ein Paar der nicht allzu ſchwer zu züchten- den, farbenprächtigen und lebhaften Singfittiche unter der Schar der Kleinen ruhelojen grünen Burjchen ſich tummeln zu jehen, wirft auf Auge und Gemüt viel reizvoller und belebender, als wenn dieje allein ge= halten werden, und um jo mehr noch, wenn die Tiere nebeneinander ihre jo verjchiedenen Liebesſpiele aufführen und zur erfolgreichen Brut gelangen. Noch nicht lange halte ich mir wieder ein Baar Sing- fittiche mit mehreren Baaren Wellenfittichen zuſam— men. Die Bögel leben bis jet im tiefiten Frieden miteinander; das gegenjeitige Benehmen deckt ſich vollfommen mit dem jeinerzeit von mir beobachteten. Die Singfittiche ſitzen oft in bunter Reihe neben den MWellenfittichen. wenn in der Morgenjonne die ganze Schar unter Kreijchen, Zirpen, und droſſelähnlichen Rufen durch— einander tobt. Uber weitere Erfahrungen, beſonders Hinfichtlich der Züchtung, werde ich jpäter berichten. Freude und Leiden eines Züchters. Von Rudolph Thiele, Leipzig-E. Machdruck verboten.) m: vergangenen Jahres, jo auch diegmal wurden "mir don einem meiner beiten Stanarienweibchen Anfang Mai vier jchöne fräftige Stieglitzbaſtarde erbrütet. Dieje wurden von ihrer Mutter mit großer Liebe emſig und fleißig gepflegt big zum Selbjtändig- jein und nicht gerupft, was für die Jungen von großem Nuten ift. Am 22. Juni erbrütete dasjelbe Weibchen fein zweites Gelege von fünf Eiern. Beim ersten Nachjehen früh bemerkte ich zwei Sunge im Neit, das Weibchen war gerade beim Futternapf und ließ fi) durch mich nit im geringjten tören. Gegen 1 Uhr nachmittags ſehe ich das Gelege das zweitemal nach und finde fünf Junge im Nejte vor, ohne mich vorher um Weibchen und Gelege weiter gefümmert zu haben. Kaum hatte ich den Niſtkaſten mitfamt den Jungen wieder an den Hedfäfig hinge- Es ift ein prachtvoller Anblick, Bi M. 2 - bängt, kommt dag Weibchen vom Futterholen zurück, ſchaut in langgejtredter Stellung in das Neft, piept Häglich, dreht ji) auf dem Nejtrand um und läßt " feine Entleerung zu den Jungen ins Nejt fallen. - Um diefe zu entfernen, hebe ich den Niſtkaſten lang- ſam ab, wobei das Weibchen vom Net abfliegt. - Nachdem ich das Neft gereinigt und wieder an feinen alten Platz gebracht hatte, wunderte ich mich, daß das Weibchen nicht jogleich fam und feine Jungen bededte, was es jonjt jogleich getan hat, wenn ich Aus Ortlichkeitsverhältnifjen ein eigentümliches Gefühl. Um auf den Käfigboden jehen zu fünnen, hole ich jchnell einen Stuhl, welch ein Schred, mein bejtes Weibchen lag mit ausge— breiteten Flügeln tot im Käfig, Das Tierchen war vordem jo zahm und zutraulich zu mir, antwortete mit jeinem jchönen Piep, wenn ich mit ihm ſprach. Eine Beängſtigung meinerjeit® fann daher die Todesurſache nicht geweſen fein, denn dieſes ließ ſich durch mich nicht im geringſten ſtören. Vielmehr nehme ich an, daß ihm das Brüten die letzten zwei Tage, bevor die Jungen ausgefallen ſind, geſchadet hat, denn beim Füttern gewahrte ich und auch am Tage jah ich öfter, wie das Weibchen mit geöffnetem Schnabel auf feinen Eiern ſaß. Es mag dem— nad) wohl ein Schwächezuitand, ein Herz- oder Gehirnjchlag die Todes- urjache gewejen ſein. Was num mit den fünf verwaiften frijch gejchlüpften Sungen tun, die Frage war momen- tan für mich nit jo einfah. Da ih in einem Neft vier zwei Tage alte Sjabellfanarien hatte, dachte ich, frifch gewagt ijt Halb gewonnen, ent- nahm diejem die zwei kleinſten und legte felbige zu den Baftarden. Das Siabellweibchen, ſonſt ein fräftiges Tier, auch ſchön zahm wie die meisten meiner Vögel, wollte anfangs von der Kindesunterjchiebung und dem unerwünschten Zu— wachs nichts wiſſen. Dasſelbe gebärdete ſich wie toll, hüpfte aufgeregt hin und her unter beftändigem Piepen. Mir war bange, ob es wohl die Jungen mit an- nehmen wird, oder am Ende alle unberührt läßt. Durch gutes Zureden meinerjeit3 und Ertraförnchen hatte ſich dieſes wieder etwas beruhigt, piepte wenig- fteng nicht mehr fo anhaltend. Einer inneren bejjeren Regung nachgebend, bejann fich dasjelbe feiner Mutter- pflichten und fam diejen voll und ganz nach, indem e3 jih auf die Jungen fegte, um dieje zu wärmen, Bis zu dem Zeitpunkt, wo die Stiefmutter die jungen Baftarde wärmte, war eine geraume Zeit vergangen, weshalb ich befürchtete, diejelben würden beim ‚Füttern nicht ſperren. Nach einer Heinen halben Stunde ver- ließ das Weibchen das Net, um Futter zu holen; zurüd davon, machte dieſes auf dein Nejtrand einen langen Hals, um damit zum Ausdrud zu bringen, das ift wohl des Guten etwas zu viel, jieben hungrige Thiele, Freude und Leiden eines Züchters. 173 Schnäbelchen zu ftopfen. Nochmals alle durchge- zählt, eg waren eben fo viel und nicht weniger; num hieß es ſchnell die Gefellichaft wärmen, es kroch jehr vorfichtig Hin und huderte alle ein, daß der Niſtkaſten wacelte. Einige Zeit darauf fütterte das Weibchen anjcheinend die Baftarde, weil es damit jo vorfichtig zu Werfe ging. Damit fertig, holte es jogleich nochmals Futter, wobei ich bemerkte, daß die zwei Sjabellfanarien fein Futter im Kropf Hatten. Um die fieben Hungrigen Schnäbel ftopfen und be- friedigen zu können, hatte das Weibchen von früh bis abends ſpät zu tun. Unermüdlich kam es feinen Mutterpflichten unverdrofjen nach, kaum Zeit, fich ſelbſt richtig jatt freffen zu können. Gegen 1/,10 Uhr abends, dann, wenn das Weibchen alle durchgefüttert und nachgejehen hatte, gönnte es fich einige Zeit, um ſich pugen und etwas bewegen zu fönnen. Nach ein paar Sprüngen hin und her und Entgegennahme Bengalenweber. ⸗ eines Körnchens ſetzte es ſich wieder auf ſeine Jungen, was alltäglich zur beſtimmten Zeit geſchah, mit einem Wort, ein Muſterweibchen. Da der Heckkäfig in un— ſerm Aufenthaltsraum ſtand, fonnte ich ſomit zu jeder Zeit Weibchen und Junge jowie deren Be— wegungen beobachten. Die Bajtarde wuchlen von Tag zu Tag zufehends und wurden von dem Weibchen anfcheinend bevorzugt, denn die Kanarien fonnte ich Öfter ohne Futter im Kropf und mit langen Hälſen im Neſt bemerken, wenn das Weibchen abgeflog en war, um Futter zu holen. Als die Baſtarde drei Tage alt waren, wechjelte das Bild im Neit, Dieje drängten fich nach) oben und drücdten die Kanarien nach unten. Dieje hatten bisher auf denjelben ge- legen, da ich dieje zu den Fünfen gelegt hatte bei der Umgruppierung. Die ganze Gejellichaft wuchs gut, und jedes wurde täglich) größer, weshalb Diele bald feinen Platz mehr im Net hatten, daher ich mich um größere Unterkunft für die Jungen umfjehen mußte. Zu diefem Zwec baute ich einen neuen Niſt— kaſten von 12 X 12 cm lichter Weite, Dementjprechend- 174 die Tiefe, mit an drei Seiten verjehenen Galerien von 5 cm Breite, umfleidet mit engmajchiger, ver- zinnter Drahtgaze Damit fertig, wurde diejer mit vorher gut angewärmter Scharpie reichlich gefüllt und mit einer Vertiefung in derjelben verjehen. (Schluß folgt.) An der Tränke. Bon Heinrihd Kommert, Wafferalfingen. (Nachdrud verboten.) erbftitürme braufen durch das Land, treiben die je) dürren Blätter in tollem Wirbel durcheinander und rauben dem noch im Schmud jeiner leuchtenden Farben dajtehenden Walde allmählich) ein Stückchen Schönheit nad) dem andern. Nur wenige Wochen, und jchwere, feuchte Nebel hüllen Forſt und Flur in ihr graues Gewand, der Regen ſtrömt hernieder auf völlig entblätterte Bäume und fingt, mit gleich- mäßigem QIropfenfall auf das den Waldboden in hoher Schicht deckende Laub, der Natur ein Sterbelied. Für den Bogelfänger ijt jedoch nunmehr eine der anziehendſten Zeiten gefommen. Während die PBileglinge daheim abgemaufert haben und an ſon— nenhellen Tagen die Laute des Gefanges wieder leije jtimmen zu fünftigen Subelchören, zieht es ihn hinaus in die Einjamfeit der Bergeshalde, wo fich Dijtelfinfen und Zeijige in großen Flügen auf den alten, Jamenjchiweren Erlen aufhalten. In einem nahen Seitentale fließt ein flarer Gebirgsbach, und bier, an einer fiefigen, ſeichten Stelle, befindet fich auch die Tränfe, an welcher die meiſten Ddiejer Bögel, wie wir aus Erfahrung willen, ihren Durft zu löſchen pflegen. Die genaue Erkundung einer jolchen Tränkeſtelle ijt vor allen Dingen wichtig. Man lafje fich aljo die Zeit nicht verdriegen! Dieje Tränfe wird übrigens an geeigneten Ortlichkeiten und beim Vorhandenſein zahlreicher Vögel von einem einigermaßen geübten Beobachter in der Negel bald gefunden werden. Damit der Fang mit einiger Ausficht auf Erfolg ausgeübt wird, ijt ein jonniger, möglichit warmer Tag zu wählen, weil die Vögel bei Negenwetter die Tränfe felten oder nie bejuchen, ihren Durft vielmehr anderswo löjchen. Der Bach wird big auf die eigentliche Tränkſtelle von beifpielsweife einigen Duadratfuß Umfang auf eine Strede von etwa 10—20 m, je nach der Örtlichfeit, mit Tannen— zweigen, Gras, Laub und ähnlichem forgfältig ab- gedeckt. Zu den erforderlichen Leimruten verwendet man am bejten Binſen von reichlich Spann- bis Fußlänge, die, nur auf einem. Ende mit Zeim be- ſtrichen, ſchräg und loſe in das Erdreich um die Träntftelle herum und in den Grund der Ießteren gejteckt werden, und zwag-fo reichlich, daß die Vögel, um zu trinken, mit ſolchen in Berührung kommen müffen. Sie bleiben dann daran hängen und fallen in der Regel in das Waſſer, welches jo feicht ift, daß fie darin nicht ertrinfen können. Immerhin ift die jtändige Beobachtung der mit Leimruten be- ſchickten Tränfe jchon aus Gründen der Menſchlich— feit unerläßlich. Auf einer Streiferei durch den bunten Herbit- wald jtieß ich Fürzlich auf einen Vogelfänger, der KRommert, An der Tränfe. = Kleine Mittetlungen. — Aus den Vereinen. Nr. 22 —— ſeinem Handwerk an der oben beſchriebenen Tränt- ftelle oblag. Ich erbat mir die Erlaubnis,-den mich ſehr interejjierenden Betrieb eine Weile anjchauen _ zu Dürfen, und erhielt bei dieſer Gelegenheit die obigen Aufjchlüffe, die ich zu Nug und der Leſer hier fchriftlich feitaelegt habe. Frommen Der Mann erzählte mir ferner, daß mehrmals ; hintereinander ausgebeutete Tränfftellen feinen Er- folg mehr verfprächen, da die Vögel vergrämt würden. Auch dürften etwa mitgefangene Weibchen nicht jo- fort wieder in Freiheit gejegt werden, jondern aus dem gleichen Grunde erſt nach Abjchluß des Fanges. Kleine Mitteilungen. Vom Heurigen Bogelzug in Hallein. 2 Segler zeigten fih bier am 1. Mai !1/s11 Uhr a. m. EEE EEE Die eriten hoch freifend, am 6. Mat 6 Stüd. Heuer war ihre Anzahl anjheinend geringer als ſonſt. Ganz ungewöhnlich zeitig verließen fie uns diesmal, und zwar ungefähr um den 21. Juli, wo ich gegen Abend eine Schar, unter Gejchrei hoch freifend, ja. Am 24. Yult waren feine mehr in Hallein zu jehen, jo daß die am 21. beobachteten mohl unfere abziehenden waren. Bon Durchzüglern fonftatierte id am 30. Sult 1 Uhr p. m. eine im loderen Verbande nach Norden ziehende Fleine Gejellichaft, am 31. Zuli, nach— mittags, 1 Stüd unter Stadtihmwalben (C. eurbiea) und am 3. September 2 einzelne, am 7. September 1, gegen 5 Uhr p. m. 2 Sitück — die lebteren wohl nordiihde — nach Norden. — Aus Köszeg (Ung.) teilt mir eben St. v. Chernel mit, daß der Abzug der Segler dort am 20. Ault erfolgte. Einen ungewöhnlich zeitigen Abzug teilt Chr. Hofiteller aus dem berniihen Emmenthal (Orn Beob. XVII, 1920, Nr. 12, ©. 194) mit, wo die Mehrzahl Schon vom 8.—10, Juli abzog. Während in den hier mitgeteilien Fällen der Seglerabzug zeitig erfolgte, ift er anderen bis— ber veröffentlichten Berichten nad) normal oder auch ver: ipätet erfolgt, falls jich die fpäten Daten nicht auf nor= diſche Durchzügler beziehen. Der Frühjahrszug begann heuer zeitig; jo notierte ich bereits am 23. Februar Alauda arvensis, 25. $ebruar Turdus philomelos, 1. Mär; Mota- eilla alba, 6. März Phylloscopus colybita, Erithaeus rubeeula, 20. März Erithacus titis, 21. März Hirundo rustiea. Es fand dann eine plößlidhe Unter— brechung ftatt, worauf fih der Zug ziemlich rafh und uns bemerft abwidelte. Der Herbitzug erfolgte jehr früh, und mit dem Flüggewerden der Bruten unjerer Sommernögel verschwanden dieje gegen Ende Juli, denen dann zahlreiche Durchzügler folgten, bejonders Gartengrasmüden und Müllerchen, die an manden Tagen in Menge zu fjehen waren und die Holunderbeeren plünderten. Der ganze Herbitzug machte einen fluchtartigen Eindrud, als hätten die Vögel das Iangandauernde Regenwetter vorausgejehen, welches fih dann durh Wochen mit nur wenigen Unter— bredungen einfeßte. { Tannenhof b. Hallein, September 1920, v. Tſchuſi zu Shmtoöhoffen. Aus den Vereinen. X Die Bereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin beging am 31. Oftober d. 3. im großen Saal des Vereinslokais „Zum Alexandriner“ das Felt ihres jährigen Beftehend. Der Beſuch war überaus zahlreich. In dem großen Saal war fein leerer Play mehr zu finden, fo daß es Mühe machte, die Erjchienenen alle unterzubringen. Das Feſt beftand in Konzert, Ball, Vorträgen und Tombola. Der 1. Schriftführer, Herr Böhme, begrüßt die Feitteilmehmer und danft allen Anmwefenden für den zahlreichen Befuch, im befondern aber den ehemaligen Mit gliedern, welche der Einladung fo zahlreich Folge geleiftet hatten. Er wünſchte allen Feitteilnehmern ein paar fröh⸗ —4 I. März ——— — wi a —* vn TEN. Aa * Tiche Stunden. Zahlreihe Glüdwunfchichreiben waren ein= gegangen. Der Leipziger Bruderverein überjandte eine Ehrenurfunde, welche in jeder Beziehung Fünftlerifch aus— geführt ift. Diefelbe Hat folgenden Wortlaut: 3 Dem Bruderverein „Verein der Liebhaber eins heimiſcher Vögel zu Berlin” wird hiermit in Anerkennung der Verdienſte auf dem Gebiete der Stubenvogellieb- haberei anläßlich feines 2djährigen Beſtehens zur blei= benden Erinnerung mit den beiten Glückwünſchen diefe Echrenurkunde geitiftet. i Leipzig, den 30. Oftober 1920. Verein für Vogelkunde, [hub und =liebhaberet. Der Voritand. Johann Birk, 1. Vorfigender. Ludwig Böttcher, Kalfierer. Dtto Klinke, 1. Schriftführer. An diefer Stelle jei allen werten Mitgliedern unferes - Brudervereins in Leipzig nochmals der beite Dank für die ſinnreiche Ehrung unjerer „Vereinigung“ dargebradt. Ferner ging ein Handichreiben des geehrten Schrift- leiters der „Gefiederten Welt“, Herrn Neunzig, ein, welder gleichfalls in warmen Worten der „Vereinigung“ gedachte. ; Desgleichen gingen vom Verein „Agyntha“Berlin, von unſerm Ehrenmitglied Herrn Schramm in Zobenftein (Pr.) und anderen Glückwunſchſchreiben ein. Zum Schluß der Anſprache fam Herr Böhme noch auf einen andern wichtigen Bunft zu fprehen, den $ 6 der Dereinsjagungen, welcher u. a. bejant: „Mitglieder, welche fih beiondere Verdienjte um die „Vereinigung“ erworben haben, fönnen zu Ehrenmitgliedern ernannt werden, diejelben find von den Beitragslaften befreit.” h Er habe die Ehre und das Vergnügen, den Mit: begründer und langjährigen VBorfigenden der „Vereinigung“ Herrn Joſeph Wagner neben fi zu fehen. — Der Vorſtand iſt der Meinung, daß die Vorausſetzungen des genannten Paragraphen zutreffen. J uf Vorſchlag des Vorſtandes haben die Mitglieder einſtimmig beſchloſſen, Herrn Joſeph Wagner am heutigen Tage zum Ehrenvorſitzenden zu ernennen. Hierbei über— reichte der Schriftführer genanntem Herrn die in künſtle— riſcher Weiſe hergeftellte und unter Glas und Rahmen ge— brachte Urkunde zu feiner Ernennung und ſpricht den MWunih- aus, daß er der „Vereinigung“ noch viele Sahre erhalten bleiben möge. Gleichzeitig bittet der Schriftführer, daß Herr Wagner der „Vereinigung“ aud weiterhin mit feinem reihen ornithologiihen Wiljen dienen möge. J Hierauf erhält Herr Wagner das Wort zur Feſtrede. Sn längeren Ausführungen fommt diefer auf den Werde— gang und die Gründung der „Vereinigung“ zurüd. h Er gedenft in warmen Worten der treuen Mitarbeit des 1. Schriftführers, Herrn Böhme, welche er in 22 Jahren - der „Vereinigung“ geleiftet habe, und gedenft auch des Ehren mitgliedes Herrn Schramm in Lobenſtein, welcher gleichfall3 fein Beftes zum Entſtehen der „Vereinigung“ beigetragen Habe. Die Worte des Redners enden in einem Hod auf die „Vereinigung“. 2 Bei beiter Unterhaltung und mehreren guten Vorträgen verrinnt die Zeit im Fluge. N Eine Verlofung lebender Vögel fand großen Anklang. Leider machte die zeitige PVolizeiftunde dem in jeder Weiſe würdig verlaufenen Feſte ein umerwünjchtes zeitiges Ende. Möge nun die „Vereinigung“ weiter blühen und gedeihen. i P. Böhme, 1. Schriftführer. Bogelliebhaber Dortmunds. Zweds Gründung eines Vereins einheimiiher Singvögel werden Snterejjenten und Gönner gebeten, fi) zu. einer am Sonntag, den 28. Novem— ber 1920, nahmittags 5 Uhr, im Lofal des Herrn Soneth, - Dortmund, Gutenbergfir. 74, ftattfindenden Beſprechung freundlichſt einzufinden. Zweck des Vereins: Belehrung - über Wartung, Pflege jowie Eingewöhnung unferer eins - heimischen Sänger ufw. ſpeziell der beijeren Weichfreſſer. N Der Einberufer. Verein für Vogelkunde, hut umd -liebhaberei zu Leipzig. Infolge der am 19. und 20. Dezember d. %. im Leipziger Kriftallpalaft ftattfindenden Ausstellung, welde _ obiger Verein auf dem Gebiete der Vogelfunde, dem Vogel- ſchutz und der Stubenvogelliebhaberei veranftaltet, muß die programmäßig auf den 20. Dezember fallende Vereins: Aus den Vereinen. — Redatlionsbrieftaſten. 175 ſitzung verſchoben werden und findet dafür am Montag, den 29. November, ein Extraabend mit Vortrag ſtatt. Vogelliebhaber als Gäjte hierzu herzlich willfommen. % A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29, Bereinigung der Liebhaber einheimischer Stuben: bögel, Saarbrüden. Bericht über die Mitgliederver: Sammlung vom 7. November 1920. Anweſend 14 Mit- glieder. Neuaufnahme eines Mitgliedes. Mitglied Kunz wird zum Schriftführer gewählt. Ein Antrag dahingehend, daß jeden dritten Sonntag im Monat eine zwangloje Zus fammenfunft der Wereinsmitglieder itattfinden ſoll, wird angenommen. Bet diefen Zufammenfünften ſollen die Mit- glieder Belehrung und Anregung über den Gejang der Stubenvögel erhalten. Mitgebrachte Vögel follen abgehört und bewertet werden. Tauſch und Kauf von Vögeln können getätigt werden. Saarbrüden, den 7. Nov. 1920. Der Schriftführer Fr. Kunz. Herrn W. Ch., Elberfeld. „Grüne“ Kanarienvögel ſind nicht lebhaft grün ge— färbt wie „Wellenfittice, fondern etwa wie ein Zeifig auf der Oberjeite. Das Grün geht bald mehr ins Grüne, bald ins Braune oder ins Gelb lihe. „Grüne“ Kanarten ähneln in der Farbe ungefähr dem Wildvogel, der auf Tafel 1 des Buches „Der Kanarien— vogel“ von Dr. Ruß abgebildet ift. Herrn Dr. B., Göttingen. Die Arbeit habe ich erhalten. Sie wird demnädit veröffentlicht werden. Der Raum tt nicht übervölfert. Someit Züchtungserfolge durch den Raum der Käfige begünitigt werden können, tft das der Fall. Beiten Dank für die Nitteilungen. Herrn Dr. H B., Schwenningen. Singfittide find im zweiten Lebensjahr zuchtfähig. ES fann aber trogdem vorfommen, daß die erjten Gelege unbefruchtet find. Das hängt nicht nur vom Alter der Tiere ab, fondern da ſprechen nod manderlei Umstände mit. Wenn fich mehrere Paare Singfittide im jelben Aufenthaltsraum gut vertragen, fo ift nach den bisherigen Beobadhtungen nicht anzunehmen, daß fie auch friedlih nebeneinander wohnen, wenn der Geichlehtstrieb rege wird. — Für eine Geftederbeihreibung der olivfarbenen Wellenfittihe wäre ih danfbar. Herrn B., Göttingen; Herrn U. K, Anklam; Herrn Dr. A. Stodholm; Herrn 9. Sc., Berlin: Beiträge danfend erhalten. Ihre Wünſche find der Frau H. M., Berlin W. Verlagsbuchhandlung übermittelt. Herrn D., Schlüffelfeld b. Bamberg. Der brandige Teil der Zehe ilt nad) gründliher Säuberung uno Desinfizierung des Fußes vermittels einer ſcharfen durch Fohendes Waſſer feimfrei gemachten Schere fortzufchneiden. Der Schnitt hat in dem noch gefunden Teil der Zehe zu erfolgen. Die Schnittftelle wird mit Sodoformfollodium bejtrichen. Herrn G. N., Varterry (Schweden). Anſcheinend ift der Vogel infolge Anfliegens an einen harten Gegenstand zugrunde gegangen. Unter der Schädeldede war ftarfer Bluterguß vorhanden, auh an der Schnabelwurzel. Herrn W., Berlin-Schmargendorf. Die Kohlmeife J an der mit Abzehrung verbundenen Ernährungsſtörung erlegen. 5 Herrn D. 8., Leipzig Mödern. Die Zahl vor dem Koınma ift die Zahl der Männchen, die hinter dem Komma die der Weibchen. Alſo 3,0 = 3 Männden, 1,3 — 1 Männ— den, 3 Weibchen. Herrn $. E., Münden. 1. Sprofjer, Nachtigall, Blauz, Kotkehlhen, Sänger, Sperber-, Gartens, Mönchgras— mücden, Gartenfänger, Singdroffel, Amſel, Steinrötel, Heides, Feldlerhen, Buchfink, Hänfling. 2. Die Vögel fingen einzeln gehalten fleißiger als freifliegend in der Bogeljtube. In diefer Fommt der Gejang des einzelnen Vogels natürlih nicht jo zur Geltung, wie im Einzelfäfig. Käfige und Gerätihaften Surhe zu faufen: 5000 Droſſelkäfige ungefähr 60 cm breit, 50 cm body und 40 cm tief, Ungebote an [646 B. Sluis, Weejperfaripel (Holland). Eine zerlegbare Stubenvoliere (Größe 1,50><1><1 m) und mehrere Baker zu verkaufen. [647 W. Bolt, Eberswalde, Breite Str. 23. | Futtermittel Wir offerieren freibleibend, folange Vorrat reiht: Mehlwürmer Genen Einſendung von 16 Pfd. franko Nachnahme 15,55.% mehr. Ferner ohne Porto und Verpadung: [648 IHniderjalfutter, ‚Zerferbifjen‘‘,bod= | Nachtigallen prima, mit erſiklaſſigen Ameiſeneiern 1920 gemiſcht, Pfd. 4.50 M. Ameiſeneier, hochpr., 1920, Pfd. 30 M. Meiftwurnt, hochpr., 1920, Pfd.17 M. Waldbogelfutter, mit gert, Ia, 4.50 M. Kanarienſingfutter, Bid. 4.50 M. Zeiſig- u. Stiegligfutter, ir Hanf, Bichorien a Zabatjamen, Bid. 5 M. Erxotenfutter, Spitz und Hırje Pfd. 5M. Papageifutter, mit an Pid. 5,50 M. D. Waschinski & Co. Biesenthal bei Berlin Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 34 825 Mehlwürmer fortwährend Pfd. 50 .%, Liter 60 M mit Verpadung, bei 5 Pfd. od. 5 Ltr. Porto u. Verpadung frei. Bei Voreinfendung von 15 4 1000 Stück franko. [649 A. Erich II, Waldjee (Pfalz). Poſtſcheckkonto: Ludwigshafen Wr. 6517 Wehlwürmer jedes Quantum, das ganze Fahr hindurch feine Unterbrechung mehr. Auch tatige ih mit Großabnehmer im In— und Ausland Jahresabſchlüſſe bei billigfter Berechnung. a Liter 60 M., 5 Liter 280 M., a Bid. 50 M., 6 Pfd. 280 M. franfo u. Verp. frei als Einjchreibefendung. 1000 Stüd 15 M. Nur gegen Voreinjendung. 8 Earl Klaus, Mutterftadt (Hptbh.). Ia Kanarienfaat Bid. 5,50 4; Hirfe, weiß, Bid. 5,50; | Hirfe, gelb, Pfund 4,20 #4; Bapagei- futter mit Erd- und Zirbelnüſſen Pfd. 4,50 A; Miichfutter Pid. 3,80 M. Bei Anfragen Rüdporto erbeten [651 Franz Hebach, Be anpnumg; Kaifersfautern, Hajenftraße 52. Muska (mexrikaniſcheFliege) dırefter Import ſoeben eingetroffen, Liter 30 „4 franfo, ferner empf. mein Untverjalfutter für inſektenfreſſende Singvögel Marke Brimus in befannter Güte,garant. Friedensmware, 1 Karton 12 .#, 4 Kartons 1 Boftfolli 48 A franko. [652 Lorenz Hirſchmann, Augsburg B.169, Univerjalfutterfabr., Futterfämereien. 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Berghänfling Mh. )Eljebach,Löhlbach,B:.Raffel[663 — —— Rothänflinge, 664] Stieglitze vertauft NRich.ZThiele,Zittau,äuß.Weberftr.7IL, Antwortkarte erbeten. —V LAURA NKUNUAIKIUNIAUUKIANAUNUAUNIAIUANKUNUNLADUAIAIUAIANRLANADRUIAURUKIADAUNNADAUNKANAUANANAAINN Zitronfinken (Crisomitris Citronella), Baar 45 4, Wellenſittiche, grüne, Vaar 260 A, dito, Amazonen, Papageien, Kanarien und fonjtige Vögel, weihe Feldmäuſe farbige weite Mäufe, Paar 15 .4, weise Mäuſe, Paar 5. A. Kaufe Seltenheiten und Kanarien. Lıfte gegen Behnpfennigmarte. Bed, Tierhandlung, Stuttgart. ⏑u— Chineſiſche Nachtigall zu kaufen gejucht. [665 Preisangebot erbeten an Dorn bach, Köln-Sülz, Aegidiusſtr. 58. 1,0 Steinrötel, gut eingewöhnten geſunden Vogel mit gutem Schlag ſucht zu kaufen [666 Strajier, Berlin, Badftraße 61. Achtung Bonelliehhaber! Cine Seltenheit! Vertauſche einen reinweißen Sperling mit roten Augen, tadellos ım Gefieder, nur gegen prima Sproſſer. [667 AdamſFern, Sertenheim b. Mannheim, Rofenitraße 15. rima Schwarzplättchen, ff. im Gefang und Gefieder, für 45 A abzugeben; taufche auch 668 6. Günther, N.-Gladbad), Mojelftraße 35. —WWIAVIIIIIIILIIIL In der Zeit vom 2. Dftober 1920 bis 28. Februar 1921 ift der An- uns Verkauf, wie das Feilbieten von in Europa ein= beimifchen Vögeln — mit Ausnahme der Meiſen, Kleiber und Baumlänfer — zuläflig, es Lönnen daher in diefer Beit der— artige Injerate in der „Gefiederten Welt“ zum Abdrud gelangen! ININUNNIINUNUNUNMNUNUNILUNIUNINUNN) Kanarienweibd)., glattföpfig, gehaubt, gefchedt und reingelb & 50—60 .%; Kanarienhahn, gehaubt 150 M. [668 3 Hebad), Kaiſerslautern, Safenftraße 52. Verkaufe od. vertauſche aus meiner Woliere noch folgende Vögel: 2 Singdrofjeln, 2 Zeifige, 3 Stieglige, 2 Rothänflinge gegen Nadıtigall, Sproſſer, Schamadrosiel, Gelbtpütter. 670] Syre, Lehrer, Viernau i. Thür. Zu verkaufen: ing 1 Hänfling- baftard, gut im Gefang. [671 2. Angele, Augsburg H 393/I. Waldvögelverfauf! = Stiegligmänncen a 15.4, Zeifige 38.4, Dompfaff à 154,1, 0 Villen arasmiücde 20 M. Verfende nur gegen Nachnahme. 1972 Sojef Weng, Reichenbach, Poſt Weithaufen (Württemberg). Blaujtirtnamazone, 1. ihöni. Gef., intel. Vogel, ſpr. einiges, für 600 M. nur i. gut Hände zu verf. Marg.Köhler, Blankenburg (Thür.-W.) Georgitraße 7. [673 {} SIT Girlig-Kanarien Verlaufe: into Sig tere M. Mettendorff, Berlin N 58, Sonnenburger Straße 9. Prima ruffiihe Davidiproffer, garant. gejunde Männchen, abzugeben od. gegen 2 ‚1 Schwarzplatien, BE OMEIDR EST zu taufchen. [67 A. Wiarizalef, Idaweiche, — Tauſche ff. Schwarzplättchen, aus + dem Böhmerwald ſtamm., gegen ff. Nachtigall, zahle eotl. zu. [676 aber Schufter, Eggenfelden M.B.) Verantwortlih für die Schriftleitung: Karl Berlag ber Ereuß’f Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: den Berlagsbuhhendlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg B. 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Naumann, Naturgeſch. d.Bögel Mitteleuropas, paſſendes Regal geſucht. Naumann, Naturgeſchichte der Vögel Mitteleuropas, 632] 12 Bände vollitändig neu. Brehms Tierleben, M. Zoller Nachf. 3. Rupp, Frankfurt a. M.Süd, Wallitcaße 17, 178 Vogelbild s Gefucht: bon Dr. U. Reichenow. Anerbieten unter M. K. 156 geiucht [683 Verkaufe: Gefiederte Welt 1905—20, geb.,u.and. ornith Werke. Schindler’fhe und Flemming'ſche Werch- und Körners frefjerfäfige, wie neu, Borkeiegan Anfragen mit Rüdporto an [78 Körber, Lehrer, Witzenhauſen, Bez. — Gef Welt 1872, 1873, 1877, 1881, 1882, 1889 zu kaufen geiucht. [885 Paul Engel, Tilfit, Angerpromenabe 5. 5 Wertvolle Marten (Alt-Deutihland, Deutihland, Deutſche Kolonien, Poſt ım Ausfande) a id R tr Geichäftsftelle der Gefiederten Welt. Fand —— Inſerate für das am 2. Dezember 1920 zur Ausgabe gelangende Heft 23 der „Gef. Welt“ erbitten bis 26. November früh. dran; Wunbderlid, ir Breiter Weg 156 “ e: Breiter Weg 156, Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitas früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchliefzlich nferatlteuer berechnet. Be . Meine erfle Baflardzudt, ifr glücklicher Anfang und ihr frauriges Ende. Von Hans Schreiber, Berlin. (Nachdruck verboten.) E Bo ich mich zu den Vogelliebhabern zähle, und das tue ich nun ſchon eine ganze Reihe dor Sahren, war es immer mein höchiter Wunjch, einmal jelbjt Vögel zu züchten. Aber wie das meiſtens jo iſt, die Jahre vergingen und nie Elappte = * 8 Bd a u e3 richtig, da irgend ein Umjtand jich als jtörend erwies. Da außerdem unſere Meijen meine ganz beſonderen Lieblinge find, käfigte ich natürlich nur dieſe, ſolange fie im öffentlichen Handel zu haben waren. Erjt mit dem Meijenverbot änderte jich die Sade. Wenn ich nun ſchon feine Mleijen mehr halten konnte, jollten es doch wenigjtens ein Baar Bögel jein, welche „leicht“ nifteten. Alſo wurden zunächit ein Baar Wellenfittiche angejchafft, welche, da ich fie in einem Bauer von nur 50 cm Länge hielt, leider von ihrer rühmenswerten Eigenschaft nichts merken liegen. Da fie nicht einmal den eigens für fie konſtruierten Niftkaften näherer Belichtigung ae, hielten, wurden fie jobald als möglich ab- geſchafft. > Endlich Hatte ich, was mir die Hauptjache fchien, den richtigen, großen, jelbjtgezimmerten Flugkäfig fertig und dann auch die paſſenden Vögel, einen zahmen Zeifig und ein Sanarienweibchen. Leider mißglücte die erjte Brut, vermutlich daran, daß ih Watte als Niſtmaterial gegeben hatte, die zwar willig genommen wurde, doch lagen die Eier immer unter der Watte, ftatt oben auf. Außerdem ftand der Käfig auf einem Schrank und deshalb zu nahe F dem faſt immer geöffneten, oberen Flügel eines Fenſters. Sm April des Jahres 1914 war es zum Teil empfindlich fühl und dies wohl der zweite Grund, lajfen wurden. Die zweite Brut wurde gewiljer- 1 weshalb die 4 Eier nach viertägiger Bebrütung ver- E ‚maßen durch den Krieg zerjtört, den ich von Anfang Creutz’febe Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFernfprecher: 1323. bis zum Ende mitmachte Glücklich zurückgekehrt, jollte die Sache im Jahre 1920 in eigener Häus— lichfeit richtig losgehen. Den erjten Anlauf dazu unternahm ich am 19. Dezember 1919, indem ich einen Stieglit kaufte, welcher invejjen jchon am 23. Dezember 1919 in die jeeligen Jagdgründe hinübergewechjelt war. Doc ließ ich mich durch diejes Pech nicht entinutigen und faufte am 31. Sanuar 1920 einen neuen, welcher mir zwar nicht ftarb, dafür aber am 1. März 1920, als ic) ihn bei herrlichem Frühlingswetter auf den Balkon trug, davonflog. Ein anderer hätte dieſen Borfail fiher als böjes Omen aufgefabt und Die Baftardzucht rejp. den Verſuch dazu an den Nagel gehängt. Aber wenn ich meinen Willen durchjegen will, tue ich es auch, und wenn mir die Bielterchen dugendweile fortfliegen. Getreu diejem Grundſatz jaß daher auch ſchon am 3. März 1920 ein neuer Stieglitz im Bauer, diesmal fogar ein jchon lange geſuchter „Sechsſpiegler“, ein Schon älteres Männchen, mit prachtvoll rubinroter Maske. Ungefähr 14 Tage jpäter war auch die zukünftige Stieglikgattin und Mutter in einem quittegelben Kanarienfräulein ohne jedes Abzeichen gefunden. Für den Preis, den ich bezahlte, hätte ich zwar in Friedenszeiten mindeſtens 30 Weibchen haben können; dafür hatte fie aber an jedem Beinchen einen Ning, am Linfen einen grünen und am rechten einen Alumintumring. Am 23. März bezogen beide als Heckkäfig das jelbitgebaute Flugbauer, welches jegt auf einem eben- falls gebauten Ständer an einem Fenſter mit Morgen- jonne jeinen Standort hatte. Der Käfig ift mit dem Ständer 1,70 m hoch, ohne denjelben 90 em. Die Länge beträgt Im und die Tiefe 50 cm. Aus— geitattet ift daS Bauer mit dem legtjährigen, zu— techtgeitugten Weihnachtsbaum. Außerdem find noch) parallel mit den beiden Schmaljeiten einige Sitz- ftangen angebracht. Die 3 Türen verwendete ich im Verlaufe der Zucht folgendermaßen. Durch die 178 große Tür I wurde gefüttert. Vor die Tür IL hing ich ein Hölzernes fog. Harzerbauerchen, auf dejjen Boden ich ein Niftkörbchen aus Weidengeflecht be- feftigte, und ein Harzer Drahtbauer, welches ich durch ein Bigarrenkiftenbrettchen in einen oberen und einen unteren Naum geteilt hatte, welche das Niftmaterial beherbergten. Das Bauerchen jelbit hing mit feiner vorn offenen Seite unmittelbar an dem Gitter des Flugkäfigs. Vor der Tür III hing ein Badehäuschen. Eine zweite Sitgelegenheit jtellte ich dadurch her, daß ich ganz oben im rechten Giebel de3 Bauer? ein Drahtkörbchen befeitigte. Selbjtverftändlich wurde das letztere benußt, da e3 die höchite Niftgelegenheit im Stäfig war. Nachdem fich das Weibchen für dies Körbchen entjchieden hatte, nahm ich nach vollendeten Neſtbau die beiden Harzerbauerchen wieder fort. Der Standort des Bauers war jo, daß die Sonnen— ftrahlen dasjelbe von morgens 5 bis 11 Uhr trafen. Ehe ich von dem eigentlichen Verlauf der Zucht jelbjt erzähle, will ich nur noch vorausschieen, daß ich noch feinerlei praftifche Erfahrung bejaß, ſondern mich nur nach den Vorjchlägen und Vorjchriften der Bücher richten fonnte. Es waren mir hierin von großem Nuten: „Der Kanarienvogel“ von Dr. Karl Ruß, „Die Kanarienbaftardzucht” von Walter (Inns— bruc), „Der Baftardfanarienvogel“ von 9. Zuſchlag und nicht zu vergejien 7 Sahrgänge der „Gef. Welt“ mit ihren einjchlägigen Auflägen. Der erfahrene Züchter wird manche meiner Hand— lungen Eopfichüttelnd nicht gerade für bejonders zweckmäßig halten, da ich aber, wie eben gejagt, feine Erfahrungen hatte, befolate ich genau, manch- mal auch vielleicht zu genau die Natjchläge oben— genannter Bücher und jperrte die Tierchen, die ic) am 23. März zujfammengetan hatte, am 6. April wieder auseinander. Durch das AZujammenjperren wollte ich bezwecken, daß fich beide Vögel zunächit befreunden jollten. Vom richtigen Standpunft aus hätten fie zu diefem Zwecke viel länger zufammen- gehalten werden müſſen, doch ging dies wegen des reichlich jpäten Einkaufs nicht. Durch das Wieder- trennen jollte ihr Verlangen gejteigert werden, des— halb hing das Bauer mit dem Stieglitz ganz dicht an dem Heckkäfig, in welchem das Weibchen blieb. Am 7. April reichte ich beiden verjuchsweile etwas Mijchfutter. Vom 8. April ab befam das Weibchen außer Ossa sepia auch gemahlene rohe und gefochte Eierjchalen. Niftkörbehen und Bauſtoffe wurden am 28. April gereicht, mit welchen ſich das Weibchen beſchäftigte. Am 29. April ſperrte ich beide wieder zujammen. Das Weibchen jpielt weiter mit dem Nıiftmaterial, weißen Haaren von einem Haſenfell und aufgedrehten und ganz flocig zerzupften alten Hanfbindfaden, den ich vorher in zirfa 4 em lange Stückchen gejchnitten hatte. * Sie fängt an, in das Drahtkörbchen zu tragen. Die Stoffe zum Neit- bau Holt fie fi) aus dem Harzerbauerchen, welches, wie ſchon gejagt, mit der offenen Vorderjeite unmittelbar an dem Heckbauer hängt. In dem unteren Raum Hatte ich die zerzupften Bindfaden getan, in dem oberen befand fich die Hajenwolle. Am 30. April fangen jich beide an zu jagen. Die Verfolgungen wurden immer lebhafter. Bald jagt er „fie”, bald Schreiber, Meine erſte Baftardzudht um. — Schmidt, Die Grasmüden. — u a u + ar Es Nr. 3 fie „ihn“. Das Niftmaterial wird wieder hinaus- geworfen. Bis zum 3. Mat find erjt einige Fäden wieder eingetragen und num entjchliege ich mich, den Anfang des Nejtes jelbjt herzuftellen, jo gut es geht, mit dem Erfolg, daß das Neſt am 9. Mai fo gut wie fertig it. Die Wandungen aus dem gezupften Hanf find ſehr did, big 21/, cm. Die Mulde ift tief und weich mit weißer Hajenwolle ausgepolitert. Das Weibchen loct an diejem Tage leije zur Be— gattung, welche auf dem Neft zum Erftenmal gegen 2 Uhr nachmittags vollzogen wird. Nach meinem Dafürhalten ohne Erfolg, da das Stanarienweibchen zu tief im Neit far. Am 10. Mai ift zu meiner Überraſchung fchon das erſte Ei da. Durch die Natjchläge der Bücher vorfichtig gemacht, taujche ich das gelegte Ei gegen ein Gipgei von gleicher Größe und Farbe ein. Am 11., 12. und 13. Mai wird das zweite, dritte und vierte Ei gelegt. Am 13. Mai nach dem Legen des vierten- Eies wollte der Stieglit das Weibchen beim Abfliegen vom Net treten, doch ließ fie es nicht zu. Dies war dag Zweitemal, daß ich einen Be— gattungsverjuch beobachten konnte. Da am nächiten Tage fein Ei mehr gelegt wurde, fing ich den Stieglik heraus und erjeßte die Gipseier wieder durch Die gelegten. Hierzu will ich noch bemerfen, daß ich beim jedesmaligen Gierwechjel gezwungen war, mit dem ganzen Arın durch die Tür III zu langen, um aus dem Drahtförbchen das Weidenkörbchen vor- fichtig herauszuheben. Außerhalb des Bauers ver- taujchte ich die Eier und brachte das Neſt dann wieder ebenjo vorfichtig an jeinen Platz. Das Weib- chen flog dabei zwar ziemlich aufgeregt hin und ber, doch ließ es fich in feinen Pflichten nicht im geringiten ftören. Da, wie jhon gejagt, eine richtige Begattung nicht zu beobachten war, war ich äußerſt gejpannt, ob die Eier überhaupt befruchtet waren. Am 7. Brut- tag, am 20. Mai, nahm ich deshalb die Eier auf die bejchriebene Art und Weiſe nochmals heraus, um fie gegen das Licht zu halten. Hierbei jtellte e3 jich heraus, daß drei Eier befruchtet, eins unbe- fruchtet war. Zwei Tage jpäter ließ ſich dieſe Probe ſchon durch einfaches Hineinjehen in das Neft machen. Die befruchteten Eier ſahen dann Hellgrün aus, während dag andere rötlichgrau ausſah, wenn Die Sonne darauf jchien. (Schluß folgt.) Die Grasmücken — Sylvia (Scop.). Von-Dr. phil. Hans Walter Schmidt. (Nahdrud verboten.) 9) die Gattung der Grasmüden, welche ſechs einheimifche Arten aufweilt, enthält Eleinere, unfcheinbare Vögel, die ebenſo durch ſchützende Zarben- zufammenftellung, wie auch vielmehr durch verſtecktes Weſen dem Auge verborgen leben. Dem Ohre machen fie fi) um fo mehr bemerkbar, und zwar durch mehr oder weniger hervorragenden Gejang. Sie bewohnen in ungefähr 32 Arten nicht gerade ſehr jelten Die nördlichen und mittleren Diftrifte Europas umd Aſiens, um im Winter, wie die Nohrjänger, afti- kaniſches Tropengebiet aufzujuchen. Ihre Nahrung i — beſteht ſowohl aus jchädlichen (?) Inſekten, als auch aus Früchten und Beeren. Die Sperbergrasmücke (Sylvianisoria Behst.) wird beinahe 19 cm lang. Auc) fie weilt auf ihrer Oberſeite eine olivenfarbene Nuancierung auf, Die am Kropfe durch weikliche Tüpfelung der Federſpitzen - gejperbert erjcheint. Die untere Seite ijt weiblich und braungrau gejperbert. Nur eine Meittelzone ift ohne Zeichnung. Flügel und Stoß find dunkelbraun, ihre einzelnen Federn jind weißlich gerändert. Der große Vogel macht demnach einen durchweg ge— ſperberten Eindrud. Das Auge ift gelb, der Schnabel mattbraun, ebenjo der Fuß. Die Heimat der Sperbergrasmücde iſt Mittel- europa und erjtreckt jich big nach Südeuropa hin. Hier ift ihr Brutgebiet, während fie im Winter die afrikaniſchen Tropen aufſucht. Deutjchland bevöl- kert fie mit Ausnahme des Weitens ftellenweile. Sie trifft Hier Ende April oder erjt im Mat ein, um - bis zum Auguft, manchmal auch September dort - auszuharren. Der Typus ihres Wohngebietes ijt - Das niedrige diefichtartige Gebüſch an Waldrändern und in Feldgehölzen und Gärten. Im Mai jchon ſchreitet diefer Vogel zur Fortpflanzung, und zwar baut er fein Neſt nicht ſehr hoch über dem Boden, gewöhnlich in dornigen Dicichten, und zwar als kunſtloſen Bau aus Pflanzenteilen und Tier- - haaren. In der eriten Woche des Juni ift das Gelege, bejtehend aus 4—6 auf grauem - Grunde heller und Dunkler geflectten Eiern, vollſtändig. Nach zwei Wochen entfalten fich die Sungen, die mit Liebe und Sorgfalt auf- gezogen, aber bald jelb- jtändig werden. 3 Sängergrasmüde - (Sylvia hortensis Gm.) erreicht faſt die Größe der vorherbejchriebenen Art. Ihre Oberjeite zeigt | eine mehr graue Farbe, die nur auf dem Rücken, - in feinem medianen Teile, eine bräunliche Tönung erhält. Die Unterjeite iſt weiß mit rojtfarbenem Anfluge an den Seiten. Flügel und Schwanz find dunkelbraun. Das Auge jchim- mert gelb, der Schnabel fat jchwarz, der Fuß da— gegen ſchmutzig rötlich. Dieſe Art ijt durchaus nicht zu den deutjchen Vögeln zu zählen, muß aber den- noch aufgeführt werden, weil jie feitgejtelltermaken gar manchmal, und in letzter Zeit wohl wieder häufiger, deutſches Gebiet aufjucht. Ihre eigentliche Heimat ijt Südeuropa, wo fie fich big nach Frank— reich und im Oſten bis nach Kleinafien in der Ebene und auch im Gebirge bis zu 2000 Meter Höhe an- ſiedelt. Im Winter fiedelt fie nach Afrifa und nach Indien über. In dem Gelände, in welchem fich diefer Vogel wohlfühlen joll, dürfen höhere Bäume nicht fehlen. Die Ebene ift hier jein Lieblingsaufenthalt. Auch das Neft baut er in ziemlicher Höhe im Geäſt. Es ijt zum Unterſchiede von den Nejtern der anderen Arten jolide hergeitellt. 4—5 Eier machen das Gelege vollzählig. Auf weigem, grünlich angeflogenem Grunde zeigen diejelben graublauen und ſchwarze Flecken. Schmidt, Die Grasmücken. 179 In ihrem Betragen ähnelt die Sängergras— müde ihren anderen Artgenojjen. Sie ijt beweglich und gewandt, führt jedoch, bejonders im Angefichte de3 Menschen, ein jehr verjtecktes Leben. Ihr Ge- jang dagegen ijt hervorragend. Ein echt deutjcher Vogel ijt wieder die Mönch— grasmücke (Sylvia atricapilla Z.), welche auch unter dem Namen Schwarzplättchen befannt iſt. Sie wird nur gegen 15 em lang. Auch ihre Oberjeite weist ein dunkles Dlivbraun auf. Die Kopfplatte, welche dem Vogel den Namen eingetragen, glänzt tief- ihwarz, bei jüngeren Tieren und Weibchen bräun- licher, mehr ing Nötliche übergehend. Das Auge ift braun, der Schnabel jchwarz, der Fuß grau, Die Heimat der Mönchgrasmücde ijt Europa bis zum Hohen Norden und dehnt fich im Dften Blanhäher. nach Weitaften aus. Der Winterzug führt fie nach Mittelafrifa. In Dentichland hält diefe Grasmücke Mitte oder Ende April ihren Einzug, um es im September wieder zu verlajfen. Sie ijt bei ung zu- lande feine feltene Erjcheinung und bewohnt jowohl Wälder wie auch Gärten. Das Neft wird im verborgenen Dickicht wenig fofide angelegt. 56 ſchmutzigweiß grundierte, dunkel gefleckte und gezeichnete Eier bilden im April, dag erfte Gelege. Das zweite ift im Juli vollzählig. Männchen und Weibchen bebrüten die Eier 14 Tage (ang und führen beide die Jungen mit hingebender Sorafalt. Die Mönchgrasmücke ift ein Liebling unjeres Gartens; fie erfreut durch ihren Gejang, bejonders gegen Abend, das Herz des Naturfreunde. Den beweglichen Vogel befommt man jchon etwas häufiger zu Geficht wie feine Artgenofjen. Die Möndgras- mücke wird gegen 16 em lang, und zwar in der männlichen Form, während das Weibchen bedeutend kleiner ilt. Die Gartengrasmitdte (Sylvia borin Dodd.) 180 wird gegen 16 em lang, und zwar in der männ— lichen Form, während das Weibchen bedeutend Eleiner ift. Die Oberjeite des Rumpfes iſt olivfarben mit grauem Anfluge, die Unterjeite ausgeprägter grau in heller Nuancierung, welche Farbe in einer Mittel- zone faft in reines Weiz übergeht. Schwingen und Stoß find Ddunfeloliv, eher bräunlich zu nennen. Deren Federn find außen ſchmalſchmutziggrau und innen ſchmutzigweißlich geſäumt. Das von einem weiß— lichen Ning umgebene Auge iſt hellbraungrau. Der Schnabel dunfelgrau, der Fuß Ichmußiggran. Das eigentliche Baterland der Gartengras- mücke ijt das mittlere Europa, eine Zune, welde fi nad) Oſten wenig über dag Uralgebirge hin verbreitet. Den Winter verbringt fie in Stleinajien, in Nord- und auch in Südafrika. Deutſchland ſucht fie in der erjten Woche des Mat auf, um e8 im September wieder zu verlafjen. Das Gelände, in welchem fte fich wohl fühlen fann, charafterijtert Yaub- und Nadelbäume, eben}o höhere Gebüjche ſein. Im Gärten, wo Diele vor— handen, ijt fie daher heimiſch und fiedelt fich dort gern an. Ihre Nefter ftehen in variabler Höhe ſowohl in den Kronen nicht allzuhoher Bäume, als auch in den Büſchen, und zwar durchaus nicht an einer ver- ſteckten Stelle. Auch find jie jehr locker gebaut und wenig widerjtandsfähig In der lebten Woche des Mat finden ſich in dieſen Nejtern bis zu einem halben Dußend, meiltens auf ſchmutzigweißem Grunde, braun und grau gefleckte Eier, welche abwechielnd von den Sejchlechtern zwei Wochen lang bebrütet werden, bis die Jungen entfallen. Ebenfalls eine einheimijche Art bildet die Zaun— gragmiüde (Sylvia eurruca D.). Sie iſt etwas Eleiner wie ihre Verwandten und wird gegen 13 cm lang. Die Oberjeite des Rumpfes iſt braungrau, auf dem Kopfe ajchgrau. Die Unterjeite fajt rein- weiß, lateral der Bruft roſtartig abgetönt. Schwingen und Stoß find dunfeloliv. Ihre Federn weiſen ichmale, weißliche Säume auf. Das Auge ift braun, der Schnabel lichtſchwarz, der Fuß grau mit blauem Anfluge. \ Die Heimat der Zaungrasmüce ift das mittlere Europa bis hinab zu den drei Halbinjeln. Oſtlich erjtreckt fich dasjelbe bis zum dftlichen China, Unfer Vaterland jucht diefer Vogel Ende April oder in der erjten Woche des Mai auf, um im September mit den nach Indien und bis zum mittleren Afien ſich erſtreckenden Winterguartieren zu vertanfchen. Der Geländetyp, in welchem fich dieſe Gras— mücenfpezies wohlfühlen joll, muß unbedingt ge- büjchreich jein. Hecken und gebüfchreiche Gärten find deshalb ihr Lieblingsaufenthalt, in denen fie ſowohl mitten in den Dörfern als auch in den Städten anzutreffen ift. Doch kann Man ſie auch in lichten Feldgehölzen und an den Rändern großer Waldungen, die mit Gebüjchen bejtanden find, wohl beobachten. Ihre Vorliebe für die Gebüjche zeigt fich auch im Bau des Neſtes, welches in ſolchen gar nicht hoch über dem Erdboden angebracht wird. Es it ſehr wenig maſſiv gefügt und kaum mit feiner Unter- lage notdürftig verbunden. Bald nach ihrer Ankunft ift das 4—6 weiße, mit graubraunen Flecken und Schmidt, Die Grasmüden. * Punkten üiberjäte Eier enthaltende Gelege vollzähl und wird von beiden Elternvögeln abwechjelnd in Die Jungen werden mit zwei Wochen ausgebrütet. treuer Hingebung gepflegt und großgefüttert. Die Zaungrasmücde iſt ein bejonders Tebhafter Vogel, der nur in der Brutperiode eine durchgreifende Schen zur Schau trägt, welche ihn fich ſtets ver- bergen läßt, wenn er Gefahr wittert. Er iſt ein ausgezeichneter Gebüjchjchlüpfer und nimmt während diejer Tätigkeit feine Nahrung jowohl aus der Luft al3 auch von Blättern und Ajtchen geſchickt mit dem Schnabel ab. Auf dem Boden fieht man ihn wenig. Als legte uns interejfierende Spezies jtellt ih uns die Dorngrasmücde (Sylvia communis Lath.) Dar. herbeichriebene Art. Die Oberfeite ijt ebenfalls braun, jedoch mit einer Antönung ins Rötliche, eine Farbe, welche auf dem Kopfe mehr ins Graue übergeht. Die laterale Partie des Kopfes und des Haljes ift ihon reingrau, welche Farbe noch tiefer, wobei die Kehle mit inbegriffen ilt, in reines Weiß übergeht. Die Unterjeite iſt fleifchfarben, nur an jchmalen Seitenpartien roftfarben angeflogen. Die Schwingen und der Stoß, deren Federn teilweije innen und außen roftbräunlich, graumeiß und reinweik bejäumt find, zeigen eine olivbraune Farbentönung. Ihr Wohngebiet ift Europa bis in derartig nördliche Diftrikte, welche jonjt feine andere Gras— mückenart beherbergen. Weiter nach Djten kommt fie auch noch im wejtlichen Ajien vor. Unſer Vater— land fucht fie in der letten Woche des April oder in der erjten des Mat auf, um in der legten Woche des September oder in der eriten des Dftober ihre Winterquartiere aufzufuchen, welche fich bis zum mittleren Teile Afrikas erjtreden. Der Geländetypus, den fie zum Leben nötig Hat, ift berufen ‚gewejen, dem Vogel feinen Namen ein- zutragen. Dornige Dieichte find ſtets und überall ihr Lieblingsaufenthalt, zumal wenn fie in der Nähe des Waſſers ftehen, welche fie jcheinbar gern aufzu— juchen pflegt. Im bufchreichen Gegenden, alſo auch in Gärten und an Waldıändern, fann man ſie wohl antreffen, Dagegen niemals in zujammenhängenden Forſten. Das aus Gras und Schilf wenig maſſiv her— geſtellte Neſt ſteht meiſt ſehr niedrig in dichtem Gebüſch oder in hohem Graſe, im Waſſerbecken oder Sumpf. Das Gelege von 4—6 ſehr verſchieden ge— färbten Eiern — auf weißem, mit allerhand Farben angeflogenem Grunde graue bis dunfelbraune, aber auch grünliche Flecken und Strichel — iſt bald nad) ihrer Ankunft im deutichen Baterlande, alſo noch im Mat, vollzählig und wird in 14 Tagen ausge— brütet, worauf das Paar jogleich zur zweiten Brut jchreitet. K Die Dorngrasmücde ijt eine der ſchönſten Gras— mückenarten und einer der gewandtejten Schlüpfer jelbft durch die dichteften Gebitjche. Alles in allem genommen, find die Grasmücken ſämtlich bewegliche, daS Gebiet des Gebüjches faum verlafiende Vögel. Hat der Gärtner fie daher in feinem Gebiete al3 Standvogel, jo wird er dieſe nüßlichen Mitarbeiter in jeinen Beftrebungen ſchwer— lich) mehr verlieren, ja fie werden alle Jahre wieder Sie ift wiederum etwas größer wie die vor— 4 sa IM) 7, Du U a u m a ln DT ha 1 a m A al 2 . um zurückkehren. Was für wertvolle Helfer er in ihnen befigt, zeigt die Nahrungsaufnahme dieſer Bügel reſtlos, welche, der Beweglichkeit der Tiere _ angemefjen, ziemlich rege ift. Naftlos umberhüpfend, nehmen die Grasmücken mit gewandtem Schnabel fait ſämtliche kleine Inſelten, ſowohl im Fliegen ala auch im Sitzen von Zweigen und Blättchen ab, und zivar in ſolchen Maſſen — bejonders zur Zeit der Neitjungen — dab ihr Nutzen ein durchſchla— gender genannt werden Es iſt daher Ehrenpflicht eines jeden gewilien- haften Menjchen und bejonders ein Akt der Klug— heit des Zandwirtes und Gartenbauers, Diele Vögel in ihren Nijt- und Wohngebieten nicht nur nicht zu ftören, jondern ihnen Brut und Aufenthalts- N gelegenheiten in Form von Ge— büſchanpflanzungen zu ſchaffen. Dieſe geringe ae wird ſich im Laufe der Zeit reichlich verzinfen. Zreude und Teiden eines üchters. Von Rudolph Thiele, Leipzig-C. Echluß.) Gachdruck verboten.) Er“ begann abermals eine etwas fisliche Sache, die ſieben Heinen Sterle in den neuen 8 Niftkaften umzubetten, war leichter ge— jagt, als getan. Wie bei allen Sachen, jo hieß es auch bier, die Ruhe muß es bringen, und es ging joweit auch ganz qut vonſtatten. Die Jungen einzeln mit den Fingern aus dem Neſte nehmen, wagte ich denn doch nicht, um dieſen feinen Schaden zuzufügen. Sch ; entſchloß mich daher, dieſe in drei Raten ſanft in meine hohle Hand gleiten zu laſſen und in gleicher Weiſe in das neue Neſt. Während diefer Prozedur piepte das Weibchen Eläglich unter beitändigem Sin⸗ und Herſpringen, weshalb es hieß, den neuen großen Niſtkaſten ſo ſchnell wie möglich hinhängen. Basen dies gejchehen, abermals Herzklopfen meiner— - feits, denn das Weibchen war durch das Monftrum von Nejt noch aufgeregter geworden als vordem, ſah von weitem mit mißtrauiſchem Blic nach dem neuen Nejt hin. Auch in diefer fritiichen Lage hieß 2 es abwarten, was da weiter fommt und die Geduld etwas mehr auf die Probe zu ſtellen. Nach etwa zehn Minuten ordneten ſich die Jungen im Neſt, durch deren Bewegungen angelockt, kam das Weibchen auf den Neſtrand gehüpft, ſchaute ins Neſt, um Die - Häupter ihrer Lieben zu zählen, zupfte an dem Scharpie herum und machte Kehrt. Auf der Sib- Stange angefommen, drehte es ſich nochmals nad) 3 ‚ihren Jungen um, welche gerade lange Hälje machten und nad) Futter bettelten. Nunmehr ſchien dem E die Furcht vor dem großen Neſt benommen zu jein, denn alle Klage war verſtummt, es hüpfte zum Futter und holte ſolches für ſeine Jungen. Dieſer Ein war ich nun en das Weibchen fütterte n J er Schmidt, Die Grasmücken, — Thiele, Freude und Leiden eines Züchters. 181 von num an fleißig weiter wie im alten Neft, woran ich anfangs Starken Zweifel hatte. Die Jungen hatten ſich häuslich eingerichtet, mi zwar lagen dieſe in zwei Reihen, vorn drei, hinten vier, wozu auch die Stanarien gehörten, Es wäre zu Ichön gewejen, jo alles qut verlaufen, aber bald jollte es anders fom- men, Denn der HYüchterhimmel bewölkte ſich aber⸗ mals aufs neue. Ordnung hielten die Jungen im Neſt, bis die Baſtarde zwölf Tage alt waren; nun begann von diejen ein förmliches Nennen nach Futter, wenn das Weibchen damit angeflogen fam. Beim Bau des Niſtkaſtens hatte ich ſchon eine fleine Vor— ahnung, daß die fieben le Geiſter würden, deshalb brachte ich die 5 em breite Galerie an. Dieje fam dem fütternden Weibchen gut zupaffen, Untalglanzköpfen. denn von hieraus konnte fie jedes einzelne Junge erreichen und hatte eine bejjere Überficht, wer ſchon Futter erhalten hat. Als eins von den Baltarden 13 Tage alt war, begab es ſich ſchon auf die Galerie, blickte treuherzig in jeine nähere Umgebung und den Tag hinein. Es ſah allerliebſt aus, wenn der kleine Kerl mit ſeiner weißen Binde im Genick wie eine Maus auf der Galerie hinhuſchte. Seiner Stief— mutter jedoch ſchien dies nicht recht zu paſſen, daß der kleine Knirps ſchon ſpazieren ging, Denn er wurde manchmal nicht gerade gelinde in das Neſt zu ſeinen nern Geſchwiſtern zurücgedrängt. Drei von den Baftarden, darunter der mit der weißen Binde, verließen mit 15 Tagen das Neit, kehrten abends in dasjelbe zur Nachtruhe aber wieder sure Am 8. Juli flogen alle aus, auch die Kanarien, welche 18 Tage alt, Die Baftarde Hingegen nur 16 Tage alt waren. Letztere waren fleiner, aber dafür fräftiger und beweglicher al3 die Kanarien. Nun begann für das Weibchen eine größere An— ftrengung, die zerjtreut figenden und wie Queckſilber 182 hin⸗ und herfliegenden Jungen zu füttern, da dieſe fortwährend ihre Plätze wechjelten. Das Weibchen hatte faum bis zu dem fünften Zungen durchgefüttert, da ſchrie ſchon wieder das erjte nach Futter und jprang zwi— chen das zu fütternde Weibchen und Junge. Durch das fortwährende Hin- und Herfliegen, namentlich der Baftarde, verlor das Weibchen die Stontrolle, wer noch nicht an der Neihe war, nun geftopft zu werden. Sm Neit ging e3 der Neihe nach, wie ich beobachten fonnte, wenn auch einer noch jo ſehr mit feinen fleinen Flügeln jchlug und bettelte, es half alles nichts. Die zwei Kanarien benahmen jich rubiger, hielten jich längere Zeit auf den einmal eingenom- menen Platz auf, weshalb dieje ihrer Mutter weniger Mühe verurfachten. Einer von den Baltarden war bejonder2 ſehr unruhig, flog andauernd im Käfig herum unter bejtändigem Betteln, auch wenn er eben erit geitopft worden war, hielt er damit nicht zurück. Nehme an, daß fich dieſes Kerlchen durch das fort- währende Herumfpringen an jeiner Schädeldecte irgend wie verlett, möglich auch, daß eine andere Urjache vorlag, weshalb Ddiejer den ganzen lieben langen Tag jo unruhig war. Am 10. Juli befam genannter Baltard Fieber und jchlief viel am Tage mit unter- geitecktem Kopf. Das Weibchen erkannte deſſen Zu— Itand und gab fich viel Mühe mit ihm, um den- jelben zur Futteraufnahme anzuregen. Ab und zu machte er auch hiervon Gebrauch, klagte einige Mi— nuten, fteckte fein Köpfchen wieder unter und ſchlief weiter. Das Kerlchen herausfangen und es ſelbſt in Pflege nehmen, wollte ich nicht, da ich mir hiervon feinen Erfolg verjprad), weshalb ich es bei ven anderen ließ mit der Hoffnung, dasjelbe durchzu— bringen. Am Abend gleichen Tages wurde es zwei- mal nacheinander ergiebig von dem Weibchen ge- jtopft, glaubte nun, daß es mit ihm bejjer gehen und e3 jich vollends erholen würde Am andern Vor— mittag reagierte es ſchon nicht mehr auf das An- regen jeiner Stiefmutter, nahın fein Futter mehr zu fi und ftarb gegen Mittag. Der Eleine Kerl tat mir leid. eine vier andern Gejchwilter find ichöne große Vögel geworden, drei Hähne und ein Weibchen, erjtere jtudieren fleikig ihren Gejang. Die zwei Kanarien find -Ichön gezeichnete Sjabellichecten, groß und fräftig wie ihre Mutter. Die anderen Herden von Kanarien jowie Bajtarden find joweit gut verlaufen, außer einigen Eleinen Eingriffen, die ſich erforderlich machten. Einen bejonders jchön ge- färbten Stiegligbaftard erhielt ich in anderer Hecke mit gleichem Stieglig. Derjelbe bejigt auf dem Hin- terfopf einen hafelnußgroßen, reinweißen led, am Hals ebenjolchen kleinen Schlips. Den Naden ziert ein weiße? Band, im linken Flügel eine reinweiße Flugfeder als erjte folche. Der Leib und linfe Ober— bruft find ebenfall3 reinweiß, nach, dem Hals hin befindet ich eine jchöne, mittelgelbẽ Färbung wie bei weißgelben Kanarien. Die rechte Bruftjeite ijt dunfel iwie bei anderen Baftarden, hingegen befinden fich im Steuer einige Federn, die zur Hälfte weiß umd gelb find. Die Beine und Füße find dunkel fletjchfarben wie bei hellen Kanarien, von den anderen Baftarden hingegen dunfel bleifarben. Außerdem befige ich noch andere Stiegligbaftarde, die mehr oder weniger gezeichnet jind an Hals, Kopf oder Steuer mit Thiele, Freude und Leiden eines Züchters. — Kleine Mitteilungen. weißen Flecken oder Federn. Nebenbei will ich be- merken, daß der eine Baftard der größte unter feinen Geſchwiſtern im gleichen Nefte war, der jo ſchön ges zeichnet ift. Die Zucht im allgemeinen verurjacht viel Mühe, Zeit und Geldfojten, zumal wie gegen- wärtig die Verhältniſſe find, die Geſtehungskoſten der Dede auf das 18fache gegen früher geitiegen find. Anderenfalls macht es aber auch große Freude, wenn alles jich gejund und munter entwicdelt, vom Ausfchlüpfen an bis zum erwachjenen Vogel. Ein Freudenjchein fährt einem über das Antlig, jo man das erſte Studieren von feinen erſt gezogenen Hähnchen hört. So dann die Jungvögel vermaujert haben, und unter den Bajtarden ſchön gezeichnete Exemplare find, freut man ſich um jo mehr, was einem gehabte Mühe und Arbeit leicht vergejjen lernt. Kleine Mitteilungen. Da ich feine Angaben über bisherige Einfuhr Der Elſterchenart — Spermestes scutata Heugl. 1856 („Hooded Weaver Finch“, „Zwartkops Wevervink“) finden fann, darf wohl angenommen werden, daß diejenigen Gremplate, die bei mir aus Süpdoitafrifa in diefem Frühjahr eintrafen, eine Srfteinfuhr repräfentieren. Einige furze Daten über diefe Vögel fünnen wohl deshalb von Intereſſe für die Lofer der „Gef. Welt“ fein. Die Art wird befanntlid von ihrem annähernd gleichfarbigen Verwandten, dem Klein— eliterhen, Sp. eueullata Sw., durch das Fehlen des metall- glänzenden Bruftfledes jofort unterfhieden. Im Benehmen ſcheint die seutata diefem ihren Verwandten auch jehr ähn— lich. Site iſt anſpruchslos, munter, beweglich, unempfinde lih und — angriffsluftig. Ein Baar niltete und zog drei Junge groß. Net wurde aus Kokos-, Piaſſava- u. a. Faſern bergeftellt. Gelege: 5 Eier. Jugendkleid: Oberfeit3 braun, Kopf etwas dunkler, unterjeits weißlid. A.Adlerjparre. A. Z. Unfere Mitgliederzahl iſt auf 60 geftiegen. Die eingelaufenen Zeihnungen für den SKapftadtimport genügen bet dem Tiefſtand der Mark leider noch nicht. Laut Schreiben des „Reichskommiſſars für Aus: und Ein fuhrbewilligung“ vom 14. Oftober 1920 RK 26821 IV E it die Einfuhr von Ziergeflügel frei. Wer das Baar blaue Mellenfittihe von Hdl. A. erhalten hat, war bisher nicht feftzuitellen; der Empfänger in Schweden wird um Ge— fiederbeichreibung gebeten. Desgleichen die Empfänger der Dlivenfarbigen. Bei der zum Frühjahr wieder reger ein= feßenden Einfuhr von Exoten ift die Frage der Erhaltung und Pflege friiheingeführter Vrachtfinfen von Bedeutung. Mitglied 36 gibt für geſchwächte Vögel folgenden Rat: „Große Sterblichkeit bei neuangefommenen Vögeln ift- meiftens auf jchlechte Pflege beim Transport zurüdzuführen. Mangelhaftes ungenügendes Futter, verunreinigtes Trink— waffer und Shmuß im allgemeinen. Die jo geihwächten, mit allen möglichen SKranfheitsfeimen behafteten Wögel leben wohl nod einige Zeit, fterben aber allmählich an den Folgen ärgiter Vernachläſſigung. Univerjalmittel für alle Vögel (überhaupt alle höher entwidelten Tiere) ift gute Milh. In Milch gequirllte Sämereien, in Milch mehrere Stunden erweichte Ameiienpuppen und Weißwürmer, guten im Haufe zubereiteten Eierbiskuit, ebenfalls ftark in Milch erweiht und reines Trinkwaſſer (automatifhe Ge— fäße) gebe man den Patienten. Wenn das nicht Hilft, it das Übel zu meit vorgejchritten und eine Heilung nicht mehr möglid. Auch Kalk in irgendeiner Form follte nie vergeffen werden.” Mitglied 31 führt für unfere Mitglieder im Intereſſe der Liebhaberet und Wiſſenſchaſt bakterio— logiſche Unterfudungen, fomweit nicht Nährboden und Vers ſuchstiere erforderlich find, Foftenlos aus. Es wird ges beten, hiervon weitgehendft Gebrauch zu maden, und da— mit das Möglihfte zur Löſung der „Sterblichkeitsfrage“ beizutragen. Frankoeinſendungen ift, falls Antwort ge: wünſcht wird, Rückporto beizufügen. Wichtige Regeln über Verpflegung friſch eingeführter Prachtfinken laßt Mitglied 37 R Nr. 23 -fort fein Geſang entgegen. folgen. Gegen Legenot bei Wellenfittichen empfiehlt Mit— glied 1 viel Grünes und wenig fette Nahrung (Hanf). Am 1. Januar 1921 eriheint ein gedructes Verzeich- nis. Es wird hiermit wiederholt gebeten, beftimmt bis zum 10. Dezember den Beitand anzugeben, und zwar ge= fondert nah Gejamtzahl, Arten und Gefchleht; Stichtag iſt der 1. Dezember. Es joll eine Rubrik „Speztalzuchten” eingerichtet werden, 3. B. Möwchen, Wellenfittiche, Platt— ſchweifſittiche uſp. Wünſche hierfür find ertra zu bemerken. Ferner ſoll jegt der Schriftverkehr mit dem außereuro— päiſchen Auslande aufgenommen werden, wozu ich bitte fämtliche befannten Adrejien, auch von vor dem Kriege und wenn ohne Gewähr, mitzuteilen. A. Krabbe. Spredfaal. (Steht den Abonnenten Foftenlos zur Verfügung.) Als Antwort auf Frage 8, Rotkehlchenhaltung, möchte Ah Herrn PB. Rummler aus meiner Erfahrung folgendes zur Anregung mitteilen: Anfang März 1918 befam ich ein draußen abgehörtes, altes Rotkehlchen ohne Spiegel: flecke, welches den Überichlag des Schwarzplättchens, zwei Bucfinkenjchläge und andere Nahahmungen in den aus: gezeichneten Schlag einfloht. Da e3 ſehr Iheu war, kam e3 erjt Ende Mai im verhüllten Käfig bei frischen Ameiſen— eiern in den lauten Schlag. Von hiejigen und auswärti— gen Liebhabern wurde es viel bewundert, aber alle zuckten die Achjel und prophezeiten: „Nächſtes Jahr haben Sie nihts mehr davon, Rotfehlhen fingen im zweiten Jahr nur leiſe.“ Da ich diefe Tatſache gleichfalls bei mir und andern feitgeftellt Hatte, befürchtete ih es natürlih auch. Bald nah der Maufer zwiticherte mein Rotbart, im No= vember bradten ihn flarfe Mehlwurmgaben in den halb» lauten Gejang, bis gegen 12 Uhr abends präludierte er in der warmen Küche bei Lichte. Nachts tobte er fich den Schwanz ab, und als die Tage länger wurden, ſank feine Stimme zum Geflüfter herab, ſtatt den Frühling laut zu begrüßen. Die friihen Ameiſeneier waren auch nicht von der erhofften Zauberwirfung. Einmal ftand ih fchon mit dem Tierchen am offenen Fenfter, um es der Natur zurück— zugeben, fein ſeltener Gefang hielt mich im lebten Augen— blick doch noch zurück. Die erite Frage der mich befuchen- den Liebhaber galt immer dem Notkehlchen! Argerlich über den Mißerfolg, wollte ih nun der Urſache des Schweigens auf den Grund gehen und fchaffte ein zweites Rotkehlchen mit ſchönen Trillern und lauten Pfiffen an. Es fang im offenen Käfig fofort bei Mifchfutter wie im Freien. Nach der Maufer ftudierten beide Rotfehlchen jehr laut und eifrig. Sch ließ mich aber nicht verleiten, fie durch Wärme, Licht und Scharfe Fütterung frühzeitig in den lauten Gejang treiben zu wollen. Zuerſt jollte die Winterfälte voll auf die Tiere einwirfen, und der November ſchon brachte ftrengen Froft! AlS dann Mitte Dezember der alte Notbart wieder studierte, troßdem es fühl im Zimmer war, bradte ich ihn in die warme Küche und bereicherte jein Futter durch Weißwurm und Mehlwürmer. Nab einigen Tagen fchon fang er balblaut, und zu Weihnachten war der Gejang voll entwicelt. Auf eine weite Strede vom Haufe fort hörte man ihn fingen, dabei liegt die Wohnung im dritten Stodwerf. Das zweite Rotfehlhen wagte in der Küche aus Anuft vor dem Gegner nicht zu fingen, es blieb im falten Zimmer und nahm bet dem ſehr frühzeitig eintreten= ben Frühlingswetter von dort auch laut den Wettkampf auf. Hielt ih dem alten Vogel im vollen Gefang einen Spiegel vor und zeigte ihm fein Gbenbild als vermeint- lihen Nebenbubhler, jo jang er hochaufgerichtet jo laut, daß er rückwärts von der Stange fiel. Aus Furdt vor Krämpfen tagte ich den Verſuch nur zweimal. Beſſer entwicelt fonnte der Brunjtgeiang alfo nicht fein. Die alte Erfahrung der Liebhaber über leifen Rotfehlhengejang im zweiten und dritten Jahre war in zwei Fällen durchbrochen! Leider fann ih mit dem zweiten Rotkehlchen den Verſuch im nächſten Sahre nicht fortiegen, weil es mir bei der Fütte— rung entwilhte. Von einer hohen Ulme erſchallte mir ſo— Meine Hoffnung, es würde unfern großen Garten als Revier annehmen und bald wieder meinen Käfig zieren, erfüllte fih nicht. Faſt gleiche Erfahrungen machte ih mit zwei Nachtigallen. Cine ver: zettelte im frühen Herbft- und Wintergejfang ihre Kraft bei Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Redaktion äbrteffaften. 183 gutem Futter im warmen Zimmer, die andere, bei magerer Koſt im Fühlen, nicht Falten Zimmer fpät anfangend, er— freut mich noch heute beim Schreiben diefer Zeilen mit ihrer vollen Stimme. Gerade bei Notfehlhen und Bud: finfen halte ih Einwirkung richtiger Winterfälte im Falten Zimmer zur Erreihung einer vollen, nachhaltigen Brunft für wichtig. Fütterung dabei fnapp und möglichſt troden, natürlich nicht jchematiich auf jedes Tier angewendet. Ins Trinkwaſſer gebe ich jeden Tag Lehm, dann und wann Lahmanns Nährſalz. Damit hatte ich gute Erfolge. Seit 15 Jahren hielt ih Weichfreſſer jährlich in vielen Köpfen, auch die heifeliten Arten. Als Grgebnis diefer an Er: folgen und Mißerfolgen reichen Zeit habe ich mir vorges nommen, bis Weihnachten jeden lauten Weichfreſſergeſang überhaupt zurüczuhalten durch die oben genannten Ein= griffe. Sollte bei bevorzugten und feltenen Stücken der Trieb troßdem durchbrechen wollen, muß man ihm natür— lich Raum geben und ihn zur Entfaltung bringen. Solde Tiere fonnten ein Kullmann und andere Liebhaber der alten Schule weit über Deutichlands Grenzen hinaus auf ihren vielen Reifen für fi) erwerben, fo erfläre ih mir die jtaunenswerten Ergebniffe ihrer Liebhaberei. Eine Elite wirklich vorzüglicher Hänflinge muß mir forthin die Zeit bis zur Winterfonnenwende ausfüllen mit ihrem noch viel zu wenig gewürdigten Geſang, bis fie mit dem wachſenden Licht den nun rasch vorjchreitenden Weichfreffern faft alle den Pla räumen. Tr. Brinker, Nedlinghaujen, Weftfalen. Aus den Bereinen. Unter dem Namen „Bereinigung hannoverſcher Bogel- liebhaber“ hat fih in Hannover eine Anzahl von Herren zufammengejchloifen, deren Abjicht dahingeht, in monat— lihen, zwanglojen Zufammenfünften gegenjeitig ihre Er— fahrungen auf dem Gebiete der Stubenvogelpflege auszu= taufchen, durch gemeinfamen Bezug von Bögeln, Futter und Käfigen die jegt jo hohen Stoften der Stubenvogel- pflege herabzumindern und den Austauſch von Vögeln und Käfigen vorzunehmen. Freunde der Vogelpflege in Han— nover, in erjter Linie ſolche unjerer einheimiichen Vögel, die beabjichtigen, fich der Vereinigung anzufchließen, werden gebeten, vorerjt ihre Adreſſen ganz unverbindlich an Herrn Heinz Appelin Hannover, Nienburger Straße 7a, ein= zujenden. Bereinigung der Bogelliebhaber zu Dresden. Am 2. Dezember 1920, abends 8 Uhr, im Vereinslofal „Reſtau— rant Löſchke“, Struveitraße 30, findet unfere diesjährige Generalverfammlung ftatt. Es wird das Erſcheinen aller Mitglieder erwartet. Vereinsabend jeden Donners— tag. DVogelliebhaber als Gäſte ſtets willfonmen. Bernhard Kühn, Schriftführer. Berein für Vogelkunde, Hut und -liebhaberei zu Reipzig. Nächite Siuungen am Montag, dem 6. Dezember, und Montag, dem 20, Dezember d. J, abends 71/2 Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Stein weg 15. Gäſte herzlichjt willfommen. — SU: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Herrn A. M., Kalk-Köln. Es ift zu verjuchen, ob bei Darbietung folgenden Ger mifches Beſſerung eintritt: 2 T. trocdene Ameifenpuppen, je 1 T. Hanf, fein gemahlen, Gierbrot, Mohn- oder gutes Hafermehl wird mit jo viel fein geriebener unausgedrücter Möhre vermengt, wie zur Durchfeuchtung des Futters nötig ift, damit es eine mäßig feuchte, leichte, flodige Mafje bildet. Als Zugabe werden Kellerafjeln, Fliegen, Spinnen, Küchenſchaben, in Milch erweichtes Eierbrot, Stüde Milhhaut gereiht. Mehl: auirmer bleiben fort. Für Freunde der heimifchen Vogelwelt. Dr. Karl Ru’ Einheimifche Stubenvögel. Neu herausgegeben und völlig umgearbeitet von Karl Neunzig. 5. Auflage. Mit 20 Farbentafeln und ca. 200 Zertabbildungen. Preis geb. 19.45, geb. 36.—M. Die gefiederten Sängerfürften des europäifch. Feit- landes, ihre Naturgefchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege als Sfubenvögel, Von Mathias Raufch. 2. Auflage Mit 3 Farbendrud- tafeln u. 16 Tertabbildungen. Preis 4.35, geb. 7.50 M. Die Hauptregeln der Sprofjerpflege. Scherzreime von Dsfar M. Kifeh. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgejchichte, Pflege, Abvich- tung und Zucht. Auf Grund Stjähriger Erfahrung von F. Schlag. 8.—10. Auflage. Mit2Schwarzdrudtafeln. > Preis geheftet 5.— M. Die deutſchen Sumpf- und Strandvögel, ihre DNaturgefchichte von Dr. Curt Flo ericke. Mit 44 Ab- ‚bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geh. 75 M. Die deutichen Schwimm- und Waſſervögel, ihre Naturgefchichtevon Dr. Curt Floer ick e. Mit ea. Ab⸗ bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geh. 9.785 M. Die mittelenropäiſchen Vögel. Bon Dr. E. Bade. Band I. Singvögel. Mit 1 Farbentafel, 4 Schwarz: drucktafeln, 31 Taf. in Photographiedruck, faft ausfchl. nach Aufnahmen lebender Vögel und 144 Tertabbil- dungen von Neſtern, Eiern und Vogelteilen. Geh. ftatt 6.— nur 3.60 M,, geb. ftatt 7.— nur 5.40 M, Allerlei fprechendes gefiedertes Volk. (Raben und Krähenvögel, Starvögel ufw.) Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Karl Ruf. Mit 5 Vollbildern in Schwarz: „Druck. Geheftet 6.50 M. Gefiederte Hausfreundel, V. Karl Neunzig Rurze Unterweil.üb.d. Pflege heimischer Vögel. Pr. 1.10M. Für Liebhaber fremdländifcher Vögel. Die fremdländischen Stubenvögel, ihre Naturge- schichte, Pflege und Zucht. Bon Karl Neunzig Gu— gleich 5. Auflage des Dr. Karl Ruß'ſchen Handbuchs f. Dogelliebhaber Band I. Mit 42 Farbentafeln u. 400 Tertabbildungen. Preis geh. 95.—, geb. 120. M, Neunzigsfremdländijche Vogeltypen. Eine Farben- tafel in Größe 33><27 em mit Erläuterungen. 3.60 M, Gefiederte Hausfreunde I, Bon Karl Neunzig. Rurzellnterweifungüberdie Pflegefremdländifcher Stubenvögel, Mit 51 Abbildungen. Preis 1.10 M. Dr. Karl Ruß, Die fremdländifchen Stubenvögel, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bd. I. Körnerfreffer. Mit 14 Farbentafeln, Angeb. in Lieferungen: Preis 29,20 M. Bd. II. Kerbtierfreſſer, Tauben- u. Hühnervögel. Mit 10 Farbentaf. Ungeb. in. Lief. Preis 35.65 M. Bd. III. Papageien. Mit 10 Farbentaf. 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Bon Prof. Dr.&.Hen- nice Mit 9 Tafeln in Doppelton, 1 Rarfe und mehr als 200 Tertabbildungen. Preis geh. 14.05 M, | Für Geflügelzüchter. Neunzigs Feines Hühnerbuch. Rurze Unterweifung mit Abbildungen im Text. Preis ca. 1. M. ? Erſcheint demnächft.) Der Brutapparatin der Geflügelzucht. Darftellung der Herkunft, Bauart, Nuganwendung und Herftellung des Brufapparates von Mar Schwarzlofe Mit ‚10 Abbildungen im Text. Preis 2.20 M, Die Brieftaube. Ein Hand- und Lehrbuch für ihre Verpflegung, Züchtung und Abrichtung. Von Dr, Kart Ruf. Mit 12 Hoßfchn. Statt 6.— nur 435 M. Für Sammler, Die Bogeleier Mitteleuropas. Don Fürchtegott | Gräßner. Mit 441 Abbildungen in natürl. Größe auf 4 24 £olorierten Rupfertafeln. Preis ungeb. 34.60 M. % Der Bräparator und Konjervator, Eine praftiihe 4 Qnleitung zum Erlernen des Ausſtopfens, Ronfer- vierens und GSfeleftiereng von Vögeln und Säuge- | tieren. Für Naturfreunde herausgegeben von Rob. DBoegler. 4. verbefferte und erweiterte Auflage. Mit 33 Abbildungen im Tert. Preis 750 M. besoonees. — ——— Ai Verantwortlih für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzei il; >g 166 x ; für zeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 16 Berlag der Creutz'ſchen VBerlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von osurer: PL b. M. % “ t \ i Jabrgang XLIX. ” Deft 24. 16. Dezember 1920. 4) ) 7 WR jeder Zeitfchrift für Vogelliebbaber. IR tedelt. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer müllen bis fpäteltens freitag früb in Bänden der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. einfchlielzlich Inſeratſteuer berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFerniprecher: 1323. Meine erfle Baftardzudt, ihr glüklider Anfang und ihr tranriges Ende. Von Hans Schreiber, Berlin. (Schluß. (Nachdrud verboten.) Sb Weibchen brütet jehr fleißig und verläßt das Neft nur zur Nahrungsaufnahme, manchmal auch, um fich etwas auszufliegen. Vom 8. Brut- tag an fehe ich es öfter auf den Eiern ftehen, jet e3 nun, den Giern etwas Luft zu gönnen, jei es, daß es ihm beim Siben zu warm wurde Da es auf dem Neſt den Sonnenjtrahlen jehr ausgeſetzt war, befejtigte ich auf dem jchrägen Dach nach der Fenſterſeite zu einen Pappdeckel. Am 9. und 10. Brut- tag badet es abends gegen 6 Uhr zum erjtenmal jeit es brütet. Am 25. Mai, dem 13. Bruttag, ichlüpft das erjte Junge in der Zeit zwijchen 11 und 1 Uhr mittags. Das Weibchen füttert mit dem ge- wöhnlichen Körnerfutter und hartgefochtem Eigelb mit Vogelbiskuit gemiſcht. Es badet in der Heit von 5 bis 6 Uhr nachmittags. Am Tage vorher, am 24. Mat, hatte es von nachmittags 1/,5 Uhr an ununter- brochen gebrütet und nicht wie am 23. Mat gebadet. Am 26., dem 14. Bruttag, jchlüpfen die beiden an- deren Jungen morgens um 4 rejp. 5 Uhr. Am 27. Mai füttert e3 fleißig und badet gegen 12 Uhr. 28. Mai: Badet am Vormittag fünfmal und füttert in längeren Paujen, beim Zuſehen gar nicht. Des- halb bejtede ich die rechte vordere Hälfte und die rechte Schmaljeite des Bauers mit Heinen Birken- äftchen von der Pfingitmaie. Die Jungen befommen fein Ei, jondern erit am jpäten Nachmittag Frijche Ameifeneier. 29. Mai: Die Kleinen wachen zu- ſehends, beim Sperren vermögen fie fich jchon jo weit aufzurichten, daß die Köpfchen über den Neit- rand jchauen. Belommen heute wieder Eigelb, ver- mijcht mit gemahlenem Nübjen, Cierbrot und frijche Ameifeneier. Sodann vom erften Tage an viel Grünes. Namentlich Vogelmiere und Rübſamen, der in Blumentöpfen ausgejäet wurde. 30. Mai: Weibchen füttert qut und badet regelmähkig. Bei den Sungen jtoßen die Kiele durch die Haut, jo daß ſie ganz blaufchwarz ausfehen. 31. Mai: An den Flügeln find die Kiele jest durch, auch öffnen fie die Augen ein ganz klein wenig. 2. Suni: An den Stielen auf den Flügeln fommen die Spiben bräunlicher Feder— chen zum Borjchein. 7. Juni: Die Jungen haben etwas Durchfall. Sind ſchon faſt vollitändig be= fiedert und jehen ähnlich aus wie Hänflinge Die Flügel dunfelbraun mit zwei Düjtergelben Duerbinden. Sie jchlagen zum erjtenmal mit den Flügeln. Das Weibchen it Schon wieder brutluftig. 9. Sunt: Meibehen ſehr brutluftig, füttert weniger als ſonſt und verjucht das Neſt mit trodenen Birfenblättern von der Umfleivung auszupolitern. Die Kleinen machen auf dem Neſt Slugverjuche. Tritt man dicht an das Weit, ducken ſie fich tief hinein und jperren aus Angit die Schnäbel auf. Am Spätnachmittag werden jie jehr lebhaft, bewegen heftig die Flügel und ſitzen ſchnurrend auf dem Nejtrand, als ob ſie ausfliegen wollten. Das Weibchen kommt dann regelmäßig, um zu füttern, alg wenn es dadurch die Jungen am Augfliegen hindern will. Am Abend figt e8 zum erjtenmal nicht mehr auf dem Neft, fondern auf einem Aſt der Kleinen Tanne. Die Jungen Ichlaten zum Teil ſchon mit dem Kopf unterm Flügel. 10. Suni: Die Kleinen fliegen 2 Uhr nachmittags aus. Am 16. Juni find fie jchon recht gewandt und fliegen jehr gut. Im den erjten beiden Tagen flogen ſie nur in den oberjten Zweigen der Tanne umber und jchliefen viel am Tage. Man merkte, daß ihnen das Umherhüpfen und Sliegen viel Arbeit machte. Heute trauen fie ſich jchon tiefer hinab und hüpfen jogar ſchon im Sande umber, ab und zu lörner vom Futter der Alten auflejend. Sie fnabbern viel an den trodenen Zweigen und locen zart und weich „„iwitt“. Das Weibchen ift nach wie vor brutluftig und verjucht den Jungen, zum Teil mit Erfolg, Federn auszuziehen. Dabei trippelt es die ganze 156 Sitzſtange entlang, das Junge vor fich hertreibend, Sit die Stange zu Ende und das Kleine kann nicht mehr ausweichen, jet es ihm einen Fuß auf den Nüden, während es mit dem Schnabel an ven Flügelfedern zu ziehen beginnt. Die Jungen find ungefähr folgendermaßen gefärbt: Dberhalb ähnlich einem Hänfling, unten gelblichweiß mit einem Stich ins Grünliche und feinen bräunlichen Längsftrichen, ähnlich der Bruft einer Singdrofjel. Eins von den ungen hat einen jchneeweißen Kehlfled in der Größe eines Fünfpfennigſtückes, der jich jcheinbar zu einem ſchmalen Ring nach den Halsfeiten zu auswachſen will. Demzufolge wird er jofort von meiner rau „Weißkehlchen“ getauft, und hat damit feinen Spih- namen weg. Diejer jowie auch ein anderer hat in den Schnabelwinfeln ganz Eleine, leuchtend jchwefel- gelbe Federchen. Bei dem Dritten fehlen leßtere big jegt vollftändig. 14. Juni: Die Jungen baden alle drei zum erjtenmal in ihrem jungen Dajein. Die Alte verfolgt die Kleinen und beit fie, Doch ilt dies jcheinbar ohne Bedeutung, da jte fräftig und ge— wandt jind. 16. Juni: Sie haben jet etwas mehr Nuhe vor der Alten, wehren ich auch jet jchon mit jtiegligartigem rauhen „Rrrährährää". Sie be- fommen von heute ab fein Ei mehr. Nur frijche Ameijenpuppen, gequollenen Rübjen und viel Bogel- miere. 18. Junt: Die Jungen jind falt ganz aus— gewachjen. Freſſen jchon viel allein, werden aber auch noch oft von der Alten gefütter. Bekommen jegt das ganze Körnerfutter der Alten gequellt. Als Grünes viel Hirtentäſchelkraut. Das Stieglitfutter quoll ich auf zwei Arten. Entweder tat ich, ſoviel als fie an einem Tage auffraßen, in einen größeren Blumentopfunterfag und ließ es flach mit Waſſer bedect eine Nacht jtehen und trodnete es am frühen Morgen zwilchen zwei Handtüchern oder noch ein- facher, ich tat das Futter in einen kleinen Müll— beutel, jtecte diejen einige Augenblide in £ochendes Waſſer und breitete e8 dann aus. Trocken wurde es Sehr jchnell ganz allein, da das heiße Waſſer gleich verdunftete. 21. Juni: Das brutluftige Weib- chen trägt trocdene Ajtchen von Hirtentäjchelfraut in die oberjte Aftgabel, da ich das Neſt der Jungen bald nach dem Ausfliegen entfernt hatte, da ich befürchtete, e8 fünnte Deilben enthalten. Die Kleinen find jehr lebendig und betteln mit viel Geſchrei um Futter. Am Futternapf fangen fie fich Schon an zu zanfen. Bis dahin war alles programmäßig verlaufen. Am 24. Juni wollte ich auf längere Zeit ver- teilen, fing die Jungen nebſt der Alten heraus und brachte fie in einem fleineren Käfig (zirka 60x 40 x 40 cm) mittags zu meinen Eltern. Wie mir zum Teil brieflich, zum Teil nach meiner Nücktehr Mitte Auguft mitgeteilt wurde, ſtarb das „Weih- fehlchen” am 26. Juni, auf welche ich, was die Umfärbung anbetrifft, die größten Hoffnungen gelegt hatte. Möglich, day es beim Herausfangen Schaden genommen hatte, möglich auch, daß es auf der Stadt- bahn, die ich beim Transport zu meinen Eltern be- nuste, ſich erfältet hatte, oder was am wahrjchein- lichjten ift, es hat am Futter gelegen. Sedenfallg war es zu meinem großen Veidwejen gleich zuerft geitorben. - Am 26. Juli ftarb das Weibchen, das Schreiber, Meine erite Baftardzucht, ihr glüdlicher Anfang und ihr trauriges Ende. Gelb der Kehle jteht. noch unrein und werden in den nächiten Tagen reiner BN Ko 3 * — die Jungen viel gebiſſen und Halb kahl gefreſſen i 4 4 hatte und das auch durch eine den Käfig teilende Bapptafel nicht mehr zu retten war, nachdem eg am 10. und 12. Juli noch zwei Eier in den Futternapf gelegt hatte. Der Berluft des Weibchens hat mich jehr geärgert, um jo mehr, da es zur Zucht groß- artig war, und fein Tod fich jehr leicht hätte ver- meiden laljen, wenn Junge und Alte rechtzeitig ge- trennt worden wären. Leider konnte ich nicht ſchon jeden Vogel in jeinem eigenen Bauer zu meinen Eltern bringen, da die Jungen damals doch noch zu unjelbjtändig waren. Am 12. Auguft, zwei Tage vor meiner Rückkehr, ftarb noch ein Sunges, welches don dem andern ebenfall8 wie von der Mutter heftig verfolgt und gebifjen worden war. Und am 26. Auguft ftarb auch der Bater, nachdem ich ihn ſeit drei Tagen wieder bei mir hatte, entweder weil ich den in der Mauſer befinplichen Vogel eingefangen hatte oder auch infolge Futterwechjeld, da das Futter, welches ich meinen Eltern bei meiner Abreife dort— gelajjen hatte, inzwifchen verbrauht war und das neue, welches ich bejorgte, anders gemijcht war. Als trauriger Net der jo jtolzen Zucht fit jetzt das legte Junge als „Mutter, Brudermörder und Boll- waije“ allein in dem großen Flugkäfig. Er ift ſehr mobil und zutraulich und trillert den ganzen Tag troß der Maufer, die es allerdings im Augenblid, wo ich dies jchreibe, jchon mehr oder weniger hinter fih hat. Gefärbt ilt er zurzeit ungefähr folgen- dermaßen: Stirn orange, Kopf und Hinterkopf hell- grau, dieje Farbe zieht fich Hinter den Ohren in einen feinen Strich nach dem Halfe zu. braun mit ſchwarzen Längsftrichen. Bürzel lichte grün. Oberſchwanzdeckfedern grau. Schwanz ſchwärz— lih mit ganz feinen hellbraunen Säumen. Unter— Ihwanzdedfedern und Bauch ſchneeweiß. Bruſt ein unreines lichte® Gelb, nach dem Bauch in Weiß, nach der Kehle in reines Dunfelgelb übergehend. Die Seiten jehen, wenn er aufgeplujtert dafigt, aus wie Nüden der Rüden, nur etwas heller. Die Flügel find Schwarz, die Binde jowie die Fahnen der Flügelfedern gelb. Vom Schnabel nad dem Hinterkopf zieht ji zu beiden Seiten ein länglicher led, dejjen Farbe un— gefähr zwilchen dem Drange der Stirn und dem Die zarben find zum Zeil und auch jchärfer abgegrenzt erjcheinen. Ehe ich Schließe, will ich noch etwas über die Futterkoſten mitteilen. ES wurden während der ganzen Hecke verbraucht: 6 Eier à 1,80 Marf, für 6 Mart Bisfuit und für 5 Mark frijche Ameijeneier. Hierzu fommt dann natürlich noch dag Körnerfutter für den Stieglig, welches aud) dag Weibchen jowie gequellt jpäter auch die Sungen befamen. Aus Vorftehendem ift erfichtlih, daß es ſelbſt für den Anfänger ohne jede praftijche Erfahrung, jelbit bei einigen mehr oder weniger groben „Böden“, nicht ſchwierig ift, in der Stiegligbajtardzucht Erfolge zu erzielen. Liebhaber und Züchter, die da meinen, ich habe zufälligerweife beim Kauf der Zuchtvögel un= heimliches Glück gehabt, mögen vielleicht Necht haben. Meiner Anficht nach ift es aber ganz gleichgültig, ob der Stieglig ein Wildvogel oder ſelbſt ſchon im- Käfig Gezüchteter ift, ob er helle oder duntle Füße hat, oder ob er noch unausgefärbt ſchon zur Zucht eingekauft wurde oder ob er da jchon ein „alter Knabe“ war. Die Hauptjache ift das Bauer. Se ‚größer, deſto bejjer und vor allen Dingen muß be- - jagtes Bauer in der Morgenjonne jtehen; alles andere kommt dann von jelbit. Aus diefem Grunde hoffe ich, im nächjten Jahre - ebenfalls von einer erfolgreichen Zucht berichten zu - können, die aber nicht jo traurig enden joll. Im Winter am Greifswalder Bodden. In: Bon FT. Koske. N (Nachdrud verboten.) .& hat feit einigen Tagen gefroren, nicht viel, e3 * ſcheint aber mehr Kälte geben zu wollen; denn dunſtig liegt die Luft in der Ferne über dem Waſſer ver— hüllt die vielgegliederten Küſten Rügens und läßt von LUtfiel j aus, dem befannten Greifs— BE walder Ausflugsorte beim Dorfe Wiek, den gegenüberliegenden Ludwigsburger Strand faum erkennen. Die Sonne jteht hin- den blakblauen Winterhimmel _ ausbreiten, und jendet nur ab i | ter leichten Wolfen, die fich über — | und zu einige Strahlen auf das mit Schnee bedecte Land. Am Ufer des Bodden liegt ſchon Eis, auch auf dem freien Waffer ſchwimmen ſchon große Schollen, auf denen Schwärme von Sturmmöwen ſitzen, an der Mole beim Utkiek aber, wo der Niyfin die däni- ſche Wiek, in den jüdlichen Bipfel des Greifswalder Boddens einmiündet, ilt das Waffer, ebenjo wie auf dem Ryffluſſe ſelbſt, noch offen, eine Folge der Strömung. Dort ift das Wafjer mit Schwimme vögeln bededt, die in unaufhörlicher Bewegung find. Am bemerfbarften machen ji) kleine Flüge bon Sügetauchern (Mergus serrator). Mit lauten Geplätjcher; das durch das Aufichlagen der Schwingen auf das Waſſer hervorgerufen wird, ſtehen ſie ſchräg auffliegend auf, ſtreichen eine Strecke den Fluß aufwärts, kehren dann wieder um und fallen meiſt auf den alten Stellen mit weit vorgeſtreckten Füßen in das aufſpritzende Waſſer wieder ein. Im Fliegen iſt der lange Schnabel ſehr auffallend; ſie find zu etwa 10—15 Stück zuſammen und ſind in dem Waſſer fortwährend in Bewegung, bald tauchen mehrere gleichzeitig unter, bald erjcheinen ſie aber wie emporgejchnellt an der Oberfläche, alles Männchen im Herbitkleid mit braunen Köpfen. Etwas rechts von ihnen fällt ſchon von weiten ein anderer durch feine leuchtend weiße Bruft auf. Es ijt ein Haubentaucher (Colymbus eristatus), der feine Art- genoſſen auf der Winterreije nicht begleitet und nun Shildammer. u Ein: I N BEE OU EN ET — Schreiber, Meine erſte Baſtardzucht uſp. — Koste, Im Winter am Greifswalder Bodden. 187 dicht neben der Mole im tiefen Wafjer der Fahrrinne jeine Tauchkünſte zeigt. Um zum Untertauchen die nötige Stoßfraft zu erhalten, jpringt er jo hoch aus dem Wafjer empor, daß der ganze Bauch zu jehen iſt, und verjchwindet dann mit frummen Nücden fopfüber in den falten Fluten; nach geraumer Zeit taucht er nicht weit da— von wieder auf. Weißſeidig leuchtet Hals und Bruft, die Federohren jehen wie zwei Heine Hörner aus, die Menjchen auf der Mole ftören ihn nicht im geringjten. Das Überwintern einzelner Haubentaucher ijt übrigens nichts Seltenes; ebenjo wie manche Singvögel, z. B. Notkehlchen, bleiben auch Haubentaucher im Winter hier an der Küſte, jolange fie offenes Waſſer finden. Dann feſſelt den Blick ein kleines Schoof Eis— enten (Nyroca hiemalis Z.), Darunter einige hübſche alte Erpel in ihren bunten Farben und mit den langen fajanenähnlichen Schwanzfevern. Wenn jte mit Kopfiprung in die Tiefe gehen, flattern die langen Schwanzfedern in auffälliger Weije hinter dem Vogel ber. Weiter hinaus wird dann die Beſtimmung der Entenarten Schwierig, nur leuchtend weike Punkte am Kopf laſſen Schellenten erfennen, und die großen weißen Flächen der Tragfedern deuten auf Berg- oder Neiherenten. Und dann ziehen ſich in der Ferne die einzelnen Vögel in dunkle Maſſen zu— jammen, die wie große jchwarze Flecke oder, von weitem gejehen, wie lange dunkle Streifen weithin dag Waller bededen. Auf der däniſchen Wiek eine foldhe dunfle Stelle von Taujenden von Enten, und weiterhin im Bodden eine zweite noch größere, dann verjchwimmt alles im Dunft der Ferne. Und aus diefer Ferne fchallt es herüber, ein dumpfes Rufen aus vielen Kehlen, bald leiſer, bald lauter anjchwellend, der Schrei der vielen Singſchwäne, die am Ludwigs— burger Hafen und auf dem Boodden liegen, heute aber leider nicht zu jehen, jondern nur zu hören find. „t giwt Kill“, jagt der Fiſcher. 188 Mein abgerichteter Dompfaff. Von W. Legenbauer. (Nahdrud verboten.) A borjährigen Heft 22 verjuchte ich mit einigen Plaudereien über meinen Lieblingsvogel etwas zur Unterhaltung der verehrlichen Lejer beizutragen. Dabei ließ ich) mich von dem ®edanfen leiten, manchen Freund unjerer edlen Liebhaberei die An— regung zu geben, es auch einmal mit dem Auf— päppeln von Dompfaffen zu verjuchen. Obgleich nahezu 12 Monate jeit Erjcheinen meiner Heilen verjtrichen find, ohne dag ich meinem Ver— Iprechen nachgefommen bin, jo will ich Doch endlich über die eigentliche Abrichtung einen weiteren furzen Bericht vom Stapel lafjen, und zwar joll dies jeßt um jo lieber gejchehen, als meine hierfür aufge- wendete Zeit und Mühe von Erfolg begünitigt wurde, Selbjtverjtändlich brachte ich mein Pfäffchen gleich zu Anfang ſeines Studiums in ein ruhiges Zimmer, um allen Störungen, denen er font leicht ausgejegt gewejen wäre, aus dem Wege zu gehen. Als Unter- tichtsftoff wählte ich die zwei Lieder: „Goldene Abendjonne“ und „Mit dem Pfeil dem Bogen“, beide in F-Dur. Um die Reihenfolge, wie die gelernten Strophen aufgenommen wurden, flar andeuten zu fünnen, laſſe ich diejelben am Ende meiner Erzählung in Noten- druc bringen. Was nun der Beginn einzelner Bruchſtücke des Vorgepfiffenen betrifft, jo fonnte ich bis zum No- vember hinein, außer fleißigem Dichten, abfolut feinen Ton von den Liedern vernehmen. Ganz entzückt war ich jedoch, als ich am 1. Dezember 1919 die mit Biffer 1 bezeichneten Takte vernahm. Weitere Strophen hörte ich wie folgt: Nr. 2 am 14. 12. 1919; Nr. 3 am 20. 12. 1919; Nr. 4 am 25. 12. 1919; Nr. 5 am 27. 12. 1919; Nr. 6 am 1. 1. 1920; Wr. 7. am 6. 1. 1920; Nr. 8 am 15. 1. 1920. Als Kuriojum kann es betrachtet werden, daß der Vogel mit dem zweiten Liederanfang zuerjt begonnen hat, den Anfang des eriten Liedes aber zu allerlegt hervorbrachte. Wie aljo aus vorjtehenden Daten erfichtlich, fing mein Lehrling Anfang Dezember an und bewältigte jein Studium bereit$ bi zum 15. Januar dieſes Sahres. An fleißigem Vorpfeifen — des Morgens und Abends zirka 16mal — habe ich es natürlich nicht fehlen lajjen, und jelbit bis Ende März ließ ich da- mit noch nicht locker, bis ich erjt die Gewißheit hatte, einen taftfejten Sänger vor mir zu haben. Zum Kommandopfeifen fam dann der Vogel jozujagen ganz von jelbjt. Liek ich mich bei ihm nur blicen, jo leitete er jein Können jchon mit ‚einem furzen Schnalzen ein; ich hatte nämlich den befannten Lod- ton nicht angewandt. Eine ganz bejondere Freude ift es, noch mitan- zuhören, wie der Vogel, wenn ich zu pfeifen beginne, den erjten Ton mit anjchlägt und beide Lieder zu- jammen mit mir durchpfeift. Bisweilen liebt er es auch, mit feinem Pfleger kleine Nedereien zu treiben und nur den Anfangs- Legenbauer, Mein abgerichteter Dompfaff. — Sunkel, Der Buffard als Krähenvertilger. ton einer Strophe anzugeben, um darauf zu warten, big ich mit Pfeifen fortfahre,‘ Zurzeit it das Tierchen etwas jtiller geworden, da e3 Anfang Auguft in die Maujer fam und aus jolcher noch nicht ganz heraus ilt. Hoffentlich jest Pfäffi mit feinem Gejang bald wieder jo unermüdlich wie zuvor ein, damit ich noch weitere Freude an dem rotbrüjtigen Gejellen er— leben darf. So will ic denn ſchließen mit dem Wunjche, mandem neuen Freund unſeres farbenprächtigen Gimpels zu Ddejien Aufzucht und Abrichtung einige interefjante Schilderungen gegeben zu haben. Goldene Abendfonne. 4 % VJ. u. J J — — — — Dee Beurer Der Buſſard als Kräfenverfilger. Von W. Sunfel. (Nachdrud verboten.) A“ der Suche nach Brutjtätten des Brachpiepers fam ich in die Nähe eines Mifchwaldes auf der Gemarkung des Dorfes Duttenbrunn. Ich wußte, daß ſich hier eine kleinere Anzahl Nabenfrähen an— gejiedelt hatten, die ihren Jungen fleißig Atzung zutrugen. Plöglich fingen die Vögel laut zu jchreien an, ftiegen pfeilgrade in die Höhe und ftürzten wieder wie toll auf eine Fichte herab, aug der das Neijig eines liederlich angelegten Krähennejtes hervorlugte, Im Nu Hatten ſich einige 50 Stück verjammelt. Die Schar erhielt ftändig Zuzug aus allen Rich- tungen. Auch Saatkrähen waren darunter. Die ganze Horde umkreiſte die Fichte in Kleinen und großen Schwenfungen oder Stoßtrupps von 3 big 10 Krähen jtürzten darauf los, herzzerreißend rufend, um dann wieder zur Hauptichar zurüczufehren. Ih birſchte mich immer näher an die Stelle heran, ohne daß die aufgeregten Krähen Notiz von mir nahmen. Sp war ich nicht mehr weit von dem in Dem Miſchwald eingeiprengten Fichtengehölz, als ich einen braunen Mäufebujfard gewahrte, der auf einer Eiche aufgebaumt war und unverwandt nad dem Krähen- nejt äugte, Die Krähen fchoffen dicht an ihm vorbei, laut ipeftafelnd. Das Spiel ging lange hin und her. ie ne ee Fasz Nr. 24 r- Auf einmal, al3 die Schar nach einem vergeblichen Angriff fich wieder in größere Höhe erhob, jtrich der Buljard lautlos ab, fiel in das Neſt auf der Fichte ein, unbefiimmert um die Eltern, die ihn jchreiend mit Schnabelhieben bearbeiteten — ein Griff — mit einem Neftjungen flog er ab, jeinem Horjt zu, der im Gaftellichen Forjt lag. Die Krähenſchar jtob auseinander, um jich jofort zum Angriff neu zu ver- einen, — Der Maujer jtrich gedeckt durch die Bäume, verfolgt von den Naben, deren Schreie eine unge- ahnte Stärke erreichten und deren Angriffe eine große Hartnäcigfeit zeigten, denn jie traftierten ihn mit Schnabelhieben oft zu dreien und mehr. In Höhe von 3—5 m jpielte fich der Kampf ab. Als der Buſſard den Wald verlich und in baftigen Flügeljchlägen den Forſt zu erreichen juchte, fiel die ganze 50föpfige Bande über ihn her, jo day der „Kahegeier“ für Augenblice nicht mehr zu jehen war, und drücten ihn immer W tiefer zu Boden. Der Buſſard lieg den Naub fallen, da er den DTätlichfeiten Der Naben nur auf diefe Art entgehen konnte und flüchtete, arg zerzaujt, durch Die Bäume fliegend, jeinem Horjtbaum zu. Die Krähen folgten ihm und ftrichen eine Weile über den Horjt hin, eifrig rufend und ſtoßend. Ein fleinerer Trupp flüchtete unter kläglichen Schreien zu den Neftern zurück. Ein Sperberweibchen, das an dem Trupp vorüberflog, ließen fie ungejchoren. — Das Junge, das ich ohne Mühe fand, war fait flügge und reichlich fett. Die ſcharfſchneidenden Srallen des Bufjards hatten das Beutejtüc beim Schlagen und während des Fluges arg zugerichtet. Brujt und Bauch waren aufgerijjen, Eingeweide Dingen heraus. Die Krähen zogen, nachdem fie lange über den Bufjardhorit gelärmt Hatten, zur anderen Schar zurüc, die über der Kolonie hin- und herflog. All— mählich wurde es ruhiger, die Herde löſte jich auf, auch die anjäjligen gaben fich zufrieden. — Es ſcheint, daß der Bufjard häufig Krähennejter plündert, denn es iſt auffallend, mit weldhem Haß Naben- wie Saatkrähen ihn verfolgen, ganz beſonders zur Brutzeit. QTaucht einer diefer Raubvögel auf, jofort hat fi) eine Schar der Galgenvögel zu- jammengerottet, die den Räuber zu vertreiben juchen. Möglicherweife ift der Bufjard einer der Hauptfeinde der jungen Strähenbrut, obwohl er auch vereinzelt alte Krähen jchlägt. Sp befand ſich in der Nähe von Arnjtein eine Krähenkolonie, in der Hauptſache O. frugilegus, doc auch ©. corone. Sie zählte ehemals nach vielen Hunderten von Nejtern auf nicht allzu großem Umkreis. Bei einem Beſuche dortſelbſt 1915 fand ich drei Bufjardhorfte, einen mitten in der Anftedlung, die andern-etwas entfernt. Die Raubvögel trugen meijt junge Vögel, die fie aus den Krähenneſtern geraubt Sunfel, Der Buffard als Krähenvertilger. — Kleine Mitteilungen. 189 hatten, ihren Jungen zu. Auch Federn von ge= Ichlagenen alten Naben fanden jich zahlreich vor. Der Hab und die Wut, mit welcher jich die nach vielen Hundert zählenden Naben auf die Bufjarde ftürzten, der ohrenbetäubende Lärm, der weit tm Umkreis zu hören war, waren unbejchreiblich. Ver— ftreut am Boden liegend, fand ich zahlreiche Sunge, ungefähr 6—7, die den Bufjarden abgejagt worden waren, aufgejchligt. Es war ein ftändiger Kampf, den die Naben um ihre Brut führten. Unter dem Schuße der Bäume ftrichen die Raub— vögel heran, fußten auf dem Neftrand auf und griffen Sunge heraus. Selten flog einer über die Bäume hinaus, wenn er Nefter plünderte, während die Krähen bei ihrem Sejjeltreiben den Räuber ftets aufs Feld oder in die Höhe zu drücden ver- juchten. Nicht Spielerei ijt, wie man glauben möchte, Brannräciger Sirauchſchmätzer. das ſtete Balgen der Krähen mit dem Buſſard, ſondern der Ausdruck tödlicher Feindſchaft. Kleine Mitteilungen. Ornithologiihes aus Leipzigs Umgebung 1920 *). Anfunftsdaten. 18.2.:14 Schneegänfe; 25. 2.: 2Kiebitze; 22. 2.: Singdrofjel; 15. 3.: Weidenlaubfänger; 17. 3: Hausrotihwang; 19. 3. Zaungrasmüde; 8. 3: Weiße ftirniges Blaufehlhen; 29. 3: Rotftirniges Blaufehlden; 4. 4: Gartenrotihwanz; 9. 4.: Nachtigall (Weibchen ſchlechtes Gefieder, wahrſcheinlich aus Gefangenicaft, itammend); 1. A: Möndgrasmüde; 2. 4.: Rauchſchwalbe; 16. 4.: Storh; 18. 4.: Maueriegler (1 Gremplar, das Gros die legten Tape im April), Kudud, Wenbdehals, Dorngrasmüde, Nactigall im Schlag; 19. 4.: Gelb» fpötter; 2. 5: Notrücdiger Würger; 1. 5.: Pirol; 2. 5.: Gartengrasmüce. — Brutbeobadtungen: 28. 2.: Buch⸗ fint N. i. B.; 19. 3.: Schwanzmeife N. i. B.; 26. 3.: Amfel 5 E.; 19. 4.: Buchfink 5 E.; 23. 4.: Gartenrot- ihwanz 1 ©; 26. 4.: Möndgrasmüde 1 und 5 &.; 2.5.: Eichelhäher 5 E.; Dorngrasmüde N. i. B.; Rabenkrähe IN. m. 3.;9.5.: Gr. Buͤntſpecht Nifthöhle; Singdroſſel m. *) Erläuterungen der Abkürzungen: N. i. B. = Neft im Bau; 1, 3,5 €. — ı Neft mit 1, eines mit 3 und eines mit 5 Eiern; 4, 5,6%. — 1 Neft mit 4, eines mit 5 und eines mit 6 Jungen, 190 1,2, 3 5 AmfelN. t.B. und 5%; Nadtigall m. 3 G.; Mönchgrasmücde m. 6, 3, 5, 1 E.; Gartengrasmüce Rt. B.; Zaungrasnüde m. 4 E.; Weidenlaubjänger m. 6 G.; Zaunfönig m. 1 und 8 E.; Kernbeißer N. i. B.; Buch— fine m. 1, 3, 5 E.; Hedenbraunelle m. 3 &.; 19. 5.: Sing- drofiel 5, 2,5, 1, 3, 2E.; Buchfink m. 1, 5, 6 E.; Kohl⸗ meile m. 11 ©. ? 3; Amjel m. 1 €, 5 3. (berintgt); Möncgrasmüde m. 6, 6 E, 5 3; Zaunfönig N. t. D., 6 E.; Gartengrasmüde 2 E. und 1 Kuckucksei; Heden- braunelle 3 3. (beringt); 16. 5.: Mönchgrasmüce m. 4, 6,6,5,5 €, 5 9. (beringt); Buchfink m. 6 E.; arten- grasmüde N. i. B.; Singdrofjel m. 5, 4, 5 E, 4); Gelbipötter N. t. B.; Star J. fütternd; Zaunfönig N. m. junger, toter Halelmaus; Dorngrasmüde N. i. B, 6 €; Rotrücdiger Würger 1 E. und 1 Kududsei, Zaungras= müce m. 5 verlajfenen &.; Kernbeißer W. i. B; 23. 5.: Rotrüdiger Würger m. 3, 6, 4 E.; Singdroffel m. 1 %., 2 tot am Boden, 5 E. 3 J. (beringt), 2 J. (beringt); Sperberarasmücde m. 5 E. 4 $.; Gartengrasmüde m. 5 6.; Zaunfönig m. 5 3.; Sternbeißer m. 5 3; Zaungrasmüde m. 5 &; Hedenbraunelle m. 3 &.; 24. 5.: Singdroſſel m. 3, 3,5 €; Fitislaubfänger m. 6 $.; Zaunfönig m. 3 E; Möndgrasmüde m. 4, 4, 1 &.; flügger Kernbeißer (beringt); Gartengrasmüde m.5 &.; Zaungrasmüde 1 %.; 25. 5.: Dorngrasmüde m. 6 &.; 30. 5.: Buchfinf m. 5 I- (beringt); Möndgrasmüde m. 6,6 &, 4, 5,5, 3%. (beringt); flügger Star (beringt); Gelbipötter m. 5 E.; Amſel m. 1 &; Singdroffel m. 4 3. (beringt); Nachtigall 5 3. (beringt); 3. 6.: Mönchgrasmücke m. 1 & und 2 ©. nebjit 3 3.; Zaungrasmüde m. 4 E.: Rotrückiger Würger m. 6 3.5 6. 6.: Zaunfönig m. 3, 2 E.; Weidenlaubjänger 2 €; 9. 6.: Sperbergrasmüde m. 4 %.; rotrüdiger Mürger m. 5. 3. (beringt) und 1 Kududsei; Gartengras= müde 4 J. (beringt); flügge Dorngrasmüce (beringt); Mönchgrasmücke 4, 2%. (beringt); 11 6.: Singdrofjel m. 5 E.; Sartengrasmüde m. 4 %., 4 &; Möndgrasmüde m. 4, 3 E.; Dorngrasmüde m. 5 E; Zaunfönig m. 4 €, 5 3%; 13. 6.: Sumpfrohrfänger m. 4 &; Weſpenbuſſard m. 2 &.; Gartengrasmüde m. 4 %. (beringt); Gelbipötter m. 4 &; Möndgrasmüde m. 4, 5 3.; Goldammer m. 5. %; Weidenlaubjänger m. 4 Y.; Rotrücdiger Würger m. 6 &.; Zaunfönig m. 1 &.; Sumpfrodrfänger imitiert: Feldlerhe, Rauchſchwalbe, Nebhuhn, Stieglig, Hänfling, Grünfink, rotrücdiger Würger, Droffelrohrjänger, Kohl— meiſe, Wachtel, Bachitelze, Teldiperling, Singdroflel; 16. 6.: Singdrofjel m. 5, 5 E.; Gelbipötter m. 5 E.; Möndgrass müde m. 6 $.; Zaunfönig m. 3, 6 &.; Gartengrasmücde 2 €, 1 totes $., 10 Totengräber i. N.; Amfel mit 1 %:; 26. 6.: Singdrofjel m. 5, 5%. (beringt); Möndgrasmücde m. 4, 2 E; 27. 6.: Singdroffel m. 5 &; Möndgras- müde m. 4, 1 &; 28. 6.: Möndgrasmüde m. 4, 4 €; Zaunfönig m, 5 %.; Gelbſpötter m. 4 &.; 30. 6.: Sing droffel m. 4 J.; Gelbipötter m. 3 $., 1 taubes E.; Wald- laublänger m. 5 $.; Gartengrasmüde m. 2 &; 6. 7.: Dorngrasmüde m. 3, 5. E.; rotrüdiger Würger m.d %.; Singdrofjel m. 2 3. (beringt); 10. 7.: Möndgrasmücde m. 1, 4 &; Hedenbraunelle m. 3 & — Abzug der Mauerfegler in Leipzig. Am 4. 8. Iettes Einſchlüpfen in Nifthöhlen zur Nachtruhe, am 5. 8. verfchwunden. Durdzügler am 7. 8. ſchätzungsweiſe gegen 1000, 9. 8. einige 100, 12. 8. 8 Segler, 17. 8. 5 Gegler, 21. 8. 20. Segler, 23. 8. 9 Segler, 27. 8. 7 Segler, 29. 8. 15 Segler, 10. 9. ganz ſeltene Beobachtung 2 Segler; laut Mitteilung eines Bekannten am 19. 9. 2 Gegler, aber ohne Gewähr meinerfeits. J. Birk, Leipzig. Die Mrauerjegler don Lohr im Fahre 1920. In Lohr brütet Jahr für Jahr annähernd die gleiche Zahl Segler. Auf einem alten riffigen Wachtturm und in den vielen Gerüjtlöhern des Turmes der Stadtfirhe etwa 20 Paare, an der Süpfeite der jteinernen Mainbrüde 8 Baare, an drei Häufern der Stadt noch weitere 5 Paare. Die Segler des Wacht: und Stadtturms find von dem Hof der Gra— bengafje Nr. 461 vortrefflih zu beobadten. Hier hat die Befigerin des Haufes, Frau Marie Höfling, auch 1920 täglih genau Bud; geführt über die ihr wohlvertrauten merfwürdigen Vögel: 26. 4. von "/s2—2 Uhr nachmittags 6 Stüd (die erjten Segler überhaupt); 27. 4. von mors gens 6 Uhr bis abends 3 Uhr 6 Stüd; 28. 4.: Es regnet den ganzen Tag. An den Türmen heute feine Segler zu fehen. Aber 2 km mainabwärts ein Schwarm von Kleine Mitteilungen. — Sprechſaal. — 9 — > Nr. 24 einigen 50 über dem Fluß (durchziehende); 29. 4, vormite | tags 6—8, von nahmittags Y/s3 Uhr ab 20—25 Stüd; 30. 4. 20—25 Stüc den ganzen Tag; 1.,2. 5.20—30 Stüd; 3., 4. 5. früh 26 Uhr. 20—25, nadhmittags 15—20 Stüd; 5.—10. 5. 20—30 Stück; 11. 5. vormittags wie bisher, abends 30—40 Stüd; 12.—22. 5. vormittags 20—30, abends 30—40 Stüd; 23.5. auch früh 30—40 Stüd; 24. 5. unters tags 30—40, abends 40—50 Stüd‘; 25., 26. 5. 0—29—30, abends 40-50 Stüd; 27., 28. 5. den ganzen Tag 30—40 Stück; 29., 30. 5. untertagg 20—30, abends 30 bis 40 Stüd; 31. 5.—3. 6. allabendlich 40—50 Stück; 4.—6. 6: Es ijt falt und ftürmiih. Kein Segler zu jehen. 7. 6. ebenfo, erjt abends 10—15 Stüd; 3. 6. vormittags 8—10, fpäter 10—15, abends 30—40 Stück; 9., 10. 6. früh 20—25, abends 30-40 Stüd; 11. 6. früh 15-20, abends 40—50 Stüd; 12.—29. 6. allabendlih 40-50 Stüd; 20. 5.—16. 7. abends 60—80 Stüd; 17. 7. tagsüber 20 bis 30 Stüd; 18. 7, früh 7—8 Uhr 10—15 Stüd. Von da ab blieben die Türme verwaift. Der Einzug der hieſi— gen Segler begann alſo am 27. 4. mit einem Vortrupp von 3 Brutpaaren (die 6 des 26. 4. waren wohl durd= ztehende). Am Nachmittag des 29. 4. erichienen die eriten 3/5 des Bejtandes, jo daß nunmehr 10—15 Paare flogen bis 11. 5. Am Abend des 11. 5. 15—20 Paare, der Reit der Brutvögel tt angefommen. Die Zahl bleibt nun gleich bis 30. 6. Am Abend diejes Tages umſchwärmen 60 bis 80 Stück die 4 Türme — Junge find ausgeflogen. ganze Schar bleibt etwas über 2 Wochen, bis zum Abend des 16. 7. In der Naht zum 17. 7. Abzug der größeren Hälfte — am 17. 7. umfliegen nunmehr 20—30 Stüd die Türme. Auch dieje ziehen ab in der darauffolgenden Nacht. Die 10—15 Stüf am Morgen des 18. 7. find entweder der lette Reſt der Brutvögel oder durchziehende. Nachher wurden feine Segler mehr.hier beobadhtet. Dr. Stadler. Spredfaaf. (Steht den Abonnenten koftenlos zur Verfügung.) Zu der Spredjaalmotiz in Nr. 16 der „Gef. Welt“ vom 19. Auguſt betr. Rotkehlchen habe auch ich einen fleinen Beitrag zu liefern, ohne daß mir die Urſache für das Schweigen der Rotkehlchen im zweiten Jahre irgend= wie begründet erjcheint. Mein Notkehlhenmwildfang vom 16. März 1919 fang nah einigen Tagen jeiner Käfigung ohne Unterbrechung äußerft fleißin und laut bis Ende September 1919, Fam dann in die Mauſer und jang nach Beendigung derjelben wieder leife — bis zu dem Zeitpunft, wo ich ihm die Freiheit ſchenkte, am 26. April 1920. Troß Fütterung mit blanfen frifhen Puppen ab Anfang April d. J. wurde der 1919 jo danfbare Sänger nicht mehr laut und kam über ein Liſpeln nicht hinaus. Sch ließ ihn fliegen, und im Garten auf einem Kirſchbäumchen jang er fofort laut und fräftig. Noch drei Tage hielt jih das Tierhen hier auf und jang den ganzen Tag über laut — zu meinem Ärger. Einem Ber fannten von mir ging e8 mit einem Rolkehlchenwildfang 1919 genau fo. Auch diefer Vogel fang im verflojfenen Jahre äußerjt laut und fleißig, um dann ebenfalls diejes Frühjahr es bei dem leifen Geſang bewenden au lafjen. Auch er erhielt die Freiheit, genau wie ein Herbitwildfang eines anderen Bekannten, der ebenfalls leife blieb. Nachdem auch andere Liebhaber über die gleichen Er: fahrungen beim Rotkehlchen Flagen, erlaube id mir vorzu— ſchlagen, fih im März eines jeden Jahres Wildfänge zu beforgen, weil die nach wenigen Tagen laut fingen, und ihnen im Herbſt ohne weiteres die Freiheit zu geben. Amwar werden viele Liebhaber e3 troßdem mit der Über— winterung verfuchen, genau jo wie ich es beabfichtige. Ich behalte über Winter einen diesjährigen Frübjahrswildfang und ein im Jugendkleid gefangenes Rotkehlchen, das adıt Tage nad feiner Käfigung mit Dichten begann und aud jeßt immer noch fehr fleißig ift. Ich lege beſonders Wert darauf, diefen Sungvogel in bezug des lauten Geſangs im nädften Frühjahr zu erproben und werde Ihnen zu ges gebener Zeit von dem Ausfall des Ergebnifjes Mitteilung maden. Und nun hätte ih noch ilber beſonderes Glück mit einer diesjährigen Nachtigall zu berichten, die am 23. April als friicher Wildfang in meinen Befig kam (Selbjtverjorger)- Die. — ——— TE u Nr. 24 Sprechſaal. — Aus den Vereinen. — Nedaktionsbrieffaften. 191 Nah etwa 10 Tagen begann die Nachtigall halblaut mit jeder Käfig muß immer auf der Mitte der Nummern ftehen. den Gejang, wurde dann von Woche zu Woche lauter und Unten an der Nummer hängt dann eine Fleine Nechen- war nad) 3 Wochen im ſchönſten Schlag, den fie dann ohne maschine mit 100 Perlen zum Markieren. Sind die Vögel einen Tag Unterbredung bis „6 Auguſt ausübte. Am alle aufgeſtellt, dann kommen die Punktierer zu den Vögeln. 7. Auguft fand ich beim terminmäßigen Reinigen der Shube Jeder Runftierer -hat einen Markierdraht, welcher mit dem lade eine Unmenge Federn vor. Der Vogel war mitten Holzheftchen ungefähr 40 cm Lang ift. Hinter jedem Punf- N in der Mauſer, ‚die heute, wo ich dies ſchreibe, ſchon volle tierer ſteht ein Kontrolleur, um fich von der Nichtigkeit zu ſtändig beender ift. Fütterung: ſtets friſche Puppen. Was überzeugen. Der Vorſitzende ruft jetzt, indem er die Uhr - mir beionders erwähnenswert ericheint, ift der Umftand, im der Hand hat: „Alles fertig? Anfangen!“ Die Punftierer 3 daß dieſe N. auch jeit Ende Mai fajt die ganze Nacht hin- fangen bei Nummer 1 an, ift die erite Minute vorbet, dann durch ſchlug, eine Tatſache, die doch für gewöhnlich im ruft der Vorfigende: „Weiter!” Und fo gebt es dann weiter, erſten Sabre nicht zu verzeichnen ijt. Nach meinen Beob- bis die vorgejchriebenen Numdgänge durch find, aber jeder E achtungen von 1919 handelt es ſich bei diefer N. um ein Vogel wird gleichlange abgehört; hat nun ein Fink ges re Einjpännermännden, woraus jich der außerordentliche Ger fungen, fo fchtebt der Punftierer mit feinem Draht eine ſangsfleiß und der Tourenreichtum wohl erklären Lajjen. Perle der Majchine vor und fo lange, als der Vogel fingt, 2 RK. K. Neunfirden a. d. Saar. jedoch muß der Gefang jedesmal ausgejungen werden, ein 5 on —— nicht gezählt. Hat der Vogel 4 in der Minute 14 Schläge gemacht, jo müffen 14 Perlen Aus den Bereinen. ee anpelgen, io geit es bann weiter, bis der Borfihende j Mi eltunde ruft: „ uß.“ Dann werden die Refultate zuſammenge— 5 tn In 10. a ln jtellt, und wer die meiften Schläge hat, befommt den 1. Preis, Bu — : 8 m :,’ uw. Gehr intereflant iſt bei einem folhen Wettitreit die im Wereinslofal Nejtaurant „Goldenes Einhorn”, Grim- Beaeit N ! ] maiſcher Steinweg 15,Vortragsabend. Referent: $. Birk. en der Vogelfreunde zu beobachten. Wer fein Thema: „Die Orundregein der Stubenvogelliebhäberei.” ganzes Vertrauen an dem betreffenden Morgen af feinen : a ; : Liebling geſetzt hat und fieht dann nachher, daß er leer Vogelliebbaber 2 a ausgeht, und wie freudeftrahlend ift das Geficht eines noch Si ——3 9 jungen Vogelfreundes, wenn er nur mit einem, wenn au | Sieg Pape Dazu Beutäitzape = legten, Preis heimfehrt. So hätte ich denn das ana! Der Verein für Vogelkunde, -ſchutz und -liebhaberei - : f : 4 ? 5 z 8 ‚ — ſingen, wie es in den Vereinen ſtattfindet, hier wieder— zu Leipzig veranſtaltet am 19. und 20. Dezember im gegeben. Nachher fommen die Vereine in ihrem Kreis» seriftalipalaft zu Leipzig gelegentlih der Ausftellung des perband zufammen, wo die Konkurrenz noch ſchärfer ift, Vereins „Sanaria“ und der Bereinigung Leipziger Aquariene und zuleht kommen die Kreisverbände alle zufammen, dann vereine eine ſolche von Walbvögeln, Bälgen, Giern und ft die Begeifterung am größten, dann geht es zum Haupt⸗ Neſtern, ſowie Gegenſtänden des Bogelihuges. Alle Vogel- yerbandafingen. Das diesjährige Verbandsingen hat in liebhaber und Freunde unferer heimatlihen gefiederten piefem Jahre in Düffeldorf (Oberbilf) auf dem Fußball= Sänger werden auf dieje Veranftaltung hingewieſen und plag „Viktoria“ ftattgefunden und war von 175 Vögeln zum Beſuche derjelben berzlichit eingeladen. = befucht. Sm Sabre 1921 findet es in Neuß a. Rh. am J. A: Vorwerk. 22. Mat ftatt. Über den andern Wettftreit im Schön— Verband der Vogelſchutz- und Finkenvereine für geſang werde ih in der nächiten Nummer weiter berichten. Rheinland und Weitfalen (Sit Düffeldorf). Der Finken— Albert Timmer, Sport am Niederrhein! Wenn man in den Monaten Vorfigender des Verbandes der Vogelihuß- und Finken— Mat und Juni in einer Stadt, wo dem Finfenjport ges Dereine für Rheinland und Weitfalen, Düffeldorf, Grave: huldigt wird, des Morgens früh dur die Straßen geht, lotteftraße 20. dann fällt einem gleich auf, daß viele Männer mit einem Bereinigung der Liebhaber einheimifher Stuben: weißen, vieredigen, Fajtenförmigen Paketchen ankommen, und pögel, Sanrbrüden. 8 eriht über die Mitgliederver- iſt man in unmittelbare Nähe gelangt, dann vernimmt man fammlung amd. Dezember 1920. Herr Schraul leitete aus dem Paketen einen Ihönen Geſang, und man weiß die von 15 Mitgliedern beſuchte Verfammlung „Kanaria“ gleich, daß in das Tuch ein Bogelfäfig gehüllt iſt, mit dem umd „Gefiederte Welt“ wurden beitellt und zwei neue Wit- der Sportsfreund zum Wettſtreit geht. Nun wird wohl güeder aufgenommen. Gemeinfamer Bezug von Yulter: jeder denfen, warum tjt denn der Vogel zugebunden. Den- zipbjen wird beichloffen. Am 2. Januar 1921 findet im jenigen, die es noch nicht wiſſen, möchte ich es hierdurch sMereinslofal eine Chriitbaumverlojung für die Kinder der furz mitteilen. Bekanntlich jingt der Fink, wenn er zuge- Mitglieder ftatt. Miele Mitglieder, jo Herr Heffe und bunden iſt, viel beifer und jchöner, als wenn der Käfig Herr Freis, erboten fich, freiwillige Spenden zu liefern. offen ift. Sit der Käfig offen, jo darf man fih jhon gar Mufitatiihe Darbietungen werden das Felt verfhönen. nit in unmittelbarer Nähe des Finken befinden, wenn er — Perfammlungen jeden 1. und 3. Sonntag im Monat ſchlagen foll; in der Nähe des Käfigs wird jede auffällige nachmittags 3 Uhr, Saarbrüden 3, Mainzer Straße 44, Bewegung den Finken einfchüchtern, und wenn er feine Mirtihaft Jmich. Gäfte willfommen. — Mitglied Weigel Genoſſen in der Luft fieht, wird er überhaupt nicht fingen erhielt für große Verdienfte um die Sache eine Ehren- oder nur Lodrufe von ih geben. Der Bucfinf, um urfunde durch die „Ornis“. Glück auf! ' den e3 fich ja bier handelt, iſt der eiferfüchtigite, ich Der Schriftführer: Fr. Kunz. möchte wohl fagen, aller Wögel,. die zu unferen einheimifhen Singvögeln zählen. Aber ‘zugleih iſt er auch der fleifigite Sänger, hab’ ich doch ſelbſt jchon an meinen Vögeln fejtgeftellt, daß an einem Tage weit über taufend Schläge gebrabt wurden. Auch ift feftgeftellt, daß die Vögel in fleineren Käfigen befjer fingen als in größeren; in den fleineren Käfigen ift der Vogel aufmerfjamer, das gegen reizen die größeren ihn mehr zu Spielereien. Nun zum Binfenfport. Das Singen, weldes des Morgens - um 6 oder 7 Uhr anfängt, ift verſchieden. So hat man Herrn A. T., Düffeldorf. Berihte und Mitteilungen ihres Verbandes und der 3.B. Kampf- oder Scharfjingen; hier muß fich zuerſt jeder ; dem Verband angeichlofjenen Vogelfreund, wenn er jeinen Vogel angemeldet hat, eine Vereine werden gern veröffentlicht. Nummer ziehen, dann geht er hin und jet feinen Vogel Herrn ©. L, Berlin-$ohannisthal; Herrn U. T. Düffel- auf die betreffende Nummer, die er gezogen hat. Sch möchte dorf, Prof. B., Diid.-Eylau; Herrn A. 9., Bern; Herrn P., hierbei noch‘ erwähnen, daß ein Brettergerüft in 160 em Düſſeldorf-Oſten; Herrn Dr. 2., Stuttgart; Herrn 9. Sch., Höhe aufgebaut ift, wo dann die betreffenden Nummern fih Berlin, Herrn 3. A, Leipzig; Herrn B., Eifenach: Beiträge befinden. Der Abjtand der Käfige ift von Mitte Käfig bis dankend erhalten. Mitte Käfig 75 em. Die Nummern find vorn gewöhnlich Herrn 9. St, Heumar b. Köln. Wenn die Vögel auf einer Holzleifte mit Olfarbe aufgezeichnet und ift der warm gehalten werden, fo ift es wohl möglich, daß fie Abftand von einer Nummer zur anderen genau 75 em; fchon jest zur Brut fchreiten. Neform- -Räfige bisher vom Ornis-Haus Halle als Srnis Reform: Normal:Häfige vertrieben, werben nur noch ohne Zwifchenhandel von Erzeuger geliefert. Robert Kühn Borna bei Leipzig, Bahnhofſtraße 42. Bogel-Ktaufe umd Tanlcjentrule — Vogel⸗Penſon ae Riüdporto, Vogel-Fangkäfige, £ Schlagnetze f. I. hä. "Vögel, 17, 50.4, f. gr. 2ı u. 26.4. Illuſtx. Preisl. gratis. I. Tannen, Gronau 58, Weitf. [738 Verka ufe +1 5lugfäfig 83><63><36 + 125 .%, 2 Sprofjerfäfige 50><34><26 A 75 A, Wachtelhausfäfig, Eiche, 65><34><30 80 4. Sämtl. Käfige findnoch neu u. m. Futterborr. (Naufch). Nehme auc einen Sproffer, Nachtigall oder Schwarzplättch. mitin Kauf. Fertige a.WunichKäfigean. BeiAnfr. Rückp. erb. F. Olbrich, Brauerei, Löwenberg 739] (Schlefien). Sur erhaltene Zimmervoliere zu kaufen gejucht. - Nähere Angaben erbittet [740 9. Bilfinger, Schwenningen a, N. (Württemberg). Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Eroten, Bapageien, Weichfrefier. Lifte 13 gratis. Unfcagen nur gegen Rüdpocto. 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Kohl⸗ und Sumpfmeilen in Gefangenschaft. ©. 76. ae in Gefangenſchaft und in der Freiheit. Die Nachtigall. ©. 164. 171, Kaforfe, Emil. Bmwergpapageien, © 2. Krabbe, 2. * Meine Vogelftube und ihre Bewohner. S. *146. *154. *163,. 170. 179. 186. Kracht, Ingenieur. *Der Bienenfreffer — Merops apiaster, ©, 53. 60. Adlerbuffard — Buteo ferox. ©. 140, Kühn, Bernhard. Seltenes Xiebhaberglüd. ©. 130. Lichtenſtädt, GSiepfrieod.- Exoten. 6711720759. 3122731. 160 Vogelverfand. ©. 114. 153, Dr. Lindner, €. Ornithologifche Erinnerungen an Serbien. ©. 50. 58. Löhſer. Dom Ameiſenfang. ©. 75. Martini, Karl. Mittelſibiriſches Vogelleben. Neckermann, Adalbert. Mein Heiner Gelbhaubenfafadu. Nitzſche, Rolf. Frühlingsmorgen, ©. 57. Pafitg, Hans, Drnithologiihes Allerlei, Pracht, Stadtarditeft. * Srfolgreihe Schamazudt. Über Wellenfittihe. ©. 18. ©. 141, ©89. ©. 148. *157. 172, 181. S. 4. ſchutz UÜberſicht. (* bedeutet mit Abbildung.) Reich, Karl. Altes und Neues. S. 97. 105, — Rendle, Mar. Beobachtungen ame Srabten Keep Ansanie Vögel: SH 13 2m j NRüdert, B. * Der Gelbipötter. ©. 73. Vogelliebhabers Weihnachtsfeſt. ©. 185. d '. Schmidt, 4 Vonelbilver aus einer amerikaniſchen Großftadt, S.148. Sunfel, Werner. j Don Vögeln in — ftskäfigen und zoologiſchen Gärten. ©. 35. Dr, Stod x 1 — En een bejonder8 Grasmücden. Stöder, inte * Srauaftrilde. ©. 138. Das Schwarzbädden. ©. 177. 5 Troihüß, Alfred. 1 Ein Steinvöte-Schidjal. ©. 27. 36, ä Ufinger, A 7 Vogelleben amNiederrhein. Frühjahr 1920. ©. 124.132, ı Dr. Wagner. ß Re jol man Ameifenpuppen aufquellen. ©. 52. 3 Weftermaper. 4 aut an Ausflug der „Aegintha“ am 24, 4. 191 Wilde, 9. 2 Goldhähnden. ©. 49. 1 3 Kleine Mitteilungen. 4 Auslöfende Urſachen des Vogelzuges. S Gs r Ein Naturihusgebiet am Köniſsſee. S. 14. i | Harzer Farbenfanarien. ©. 23 ; Sing: und Wellenfittihe. S. 30, b Sperlingsalbino. ©. 38. i Schwarzamfelalbino. ©. 38. ‘ Trappe. ©. 38. i Die mufifaliihe Nachtigall. S. 46. . Finkenalbino. ©. -47. Bi Starenihwärme, Gimpel, Weindroffel (Göttingen). ©. 47. Amijelalbino. ©. 54. Briefl. Mitteilungen aus Brüffel. ©. 54. Y Sperbergrasmüce als Kucucsbrutpfleger Bei Leipzig. ©. 70. Der Guaco. ©. 78. Dom Waldftorh. ©. 78. Frübjahrsbeobachtungen (Celle). ©. 78. = Schwärme von Seidenihwänzen (Riefa). ©. 78. Einiges über die Fütterung gefäfigter Singvögel. ©. 87. Kinderſtimmen und Stimmwechſel bei den Vögeln. ©. 95. Bejteht für die Erdſchwalben Wohnungsmangel? ©. 1179 Finkenalbino. ©. 118. Ornithologiiche Seltenheit. ©. 118, Dom Ihwarzen Stord. ©. 118. Eine Eljter im Schulhaufe. S. 1%. Gäſte des Schneebeerenftrauches. &. 126. & feltenes Vorfommnis. ©. 126. in hübſcher Niſtplatz. ©. 134. Abſchuß von Naubvögeln. ©. 134. Abzug der Mauerjegler. ©. 134. Eulenalbino. ©. 134, Das Märhen vom Winterfchlaf der Vögel. © GE Schredlähmung bei einem japaniihen Möwchen. Beobachtungen (Bodenfee). ©. 158. Groten. ©. 158. Abzug der a — (Leipzig). ©. 158. Uferihwalben. ©. Aus dem Berliner Er ©. 174, . 148. IM Abnorme Maufer infolge des trodenen Sommers. ©. 182. rue anlunggnungen und Abzug des Mauerjeglers 1921 (Leipzig). ©. 182. Zeifigweibchen legt 19 Eier. ©. Alpenlerchen bei Berlin. ©. 190. —— (Biebrih/Rhein). Säfte. S. 190 Geheimnis des Kuckucks. S. 19. Der Braunrückengoldſperling. ©. 19. 189. ©. 189. Aus den Bereinen, Ausjtelungen. „Aegintha“, Berlin. ©. 119. 150. 167. Vereinigung der Liebhaber einheimiicher Vögel zu Berlin. SAT. 30846, 135.151. 191, Verein % — ſchutz und Aiebhaberei zu Leipzig Sa 0 119, 427..41350143: 151.)467..175. 191? — Vogelliebhaber zu Kübel. ©.-7. 39. 71. 67. Verbandsausitellung des Nordweſtdeutſchen Kanartenzüchter- verbandes in Roftod. ©. 7. Aus einem Nürnberger Bogelverein. S7 I} | Frage Verein ber Vogelliebhaber von 1891 zu Kiel. '&. 15.63. 127, | AZ, 6.23238255. 103450.71677 1752 4191. Verein De Liebhaber von Zier- und Singvögeln in Hörde. ©. era der Vogelſchutz⸗ und —— für Rheinland und Weſtfalen. ©. 31. ©. Vereinigung der ogeifeshahke zu Dresden. 126. 143. 151. Vereinigung der Liebhaber einheimiiher Vögel zu Halle (Saale). 39. man aannanerider Dogelhiehbober, Hannoner: ©. 39. 2705952702179, 127.158. 39. 63. Verein der Liebhaber enbekntien Stubenvögel zu Saar brüden. ©. 39. 47. are) der Bogelliebhaber * Königsberg 1. Pr. ©.55.159. nn für — und. Vogelkunde zu Dortmund. alla) Verein dir ne [bug und =liebhaberei zu Neun— firden a. d. Saar. ©. 63. Vogelihau des ern der VBogelfreunde in Eger. ©. 37. Verein für Vogelfunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Köln. ©. 9. 119. 135. 151. 167. Bayeriicher Vogelltebhaberverein, Sit Münden. ©. 103. Alan oz hlE Verein set Aunbaber einheimiiher Wögel Leipzig Welt. ©. =108 Kanarienzucht- und Vogelſchutzverein Shwabad. ©. 159. Bücher und Zeitichriften. Karl Neunzig, Fremdländiſche Stubenvögel- ihre Natuͤrgeſchichte, Pflege und Zucht. Magde- burg 1921, Creutzſche Verlagsbuchhandlung ©. 15. Friedrih von Lucanus, Die Nätjel des Vogel- zuges. Langenfalza 1921. — —— Beyer & Söhne (Beyer & Mann). ©. 183 Sprechſaal. 1. Mauſer der Grasmücken? ©. 30. 2. Gibt es in Schlefien Vogelliebhabervereine? ©. 115. Verſchiedenes. Guſtav Niſſen +. ©. 30. Vogelliebhaber! ©. 86. Betition an den Reichstag der Vereinigung Hannoverjcher Bogelltiebhaber. ©. 36. Desgleihen des Vereins für Vogelkunde, -ſchutz und =lieb- haberei zu Leipzig. 4 Desgleihen bes ou und Vogelſchutzvereins für Schles= wig-Holitein. 103. Desgleihen des ——— Vereins in Zwickau. ©. 143. Desgleihen des Vereins der Liebhaber von Zier- und Sing: vögeln in Herne. 150% Deögleichen des Bayerischen Saaellieogabemoereinz: ©. 165. An die deutiche Lönsgemeinde. ©. 118 Aufruf. ©. 151. | Berichtigung. ©. 39. 63. | Redaktionsbriefkaſten. +7. 439038 883— —— 159. 167. 175. 191. 119. 127. 135.143. 151. Adlerbuſſart 140, Agapornis roseicollis 2. Albinismus (Amſel) 38. 54. 5 GBuchfink) 46. 56. 118. 5 (Sperling) 38. Amarant 146. Amfel 81. 83. 86*. 105. 126. Atlasfint 179. Bachſtelze, weiße 85. 110. 121. Baltimoretrupial 148. Bandfink 146. 180, Bartgrasmüde 51*. „vogel, Levaillants 138. Baumläufer 107. 117. „pieper 122. Bergfink 270. „hänfling 164. Birkenzeiſig 142. 164. Bienenfreſſer 53*, 60. Blattvogel, blaubärtiger 20*. =, grüner 29*, Blaufehlchen 81. 121. 142. „ meije 107. „ tafe 58. Bluthänfling 19. 60. 85. 97. 107. 110. 164. 167. Braunelle 121. „ fehlchen 88*. „. fopfamarant 10. Brillengrasmüde 60*, Buchfink 87. 97. 107. 110. 146. 170. Buteo ferox 140. Cinnyris afer 176. Coloeus monedula soemmeringii 50. Dohle 142. „„öſtliche 50. Doppelgelbfopf 148, Dorngrasmüde 10. 17. 41. 122, Eisvogel 98. 99*, Elfenaftrild 187 *. Elfter 85. 126. 142. 148, Erdſchwalbe 111. GErlenzeifig 19. 23. 97. 130, 170. ErytHrismus (Graupapagei) 55. Eule 126. Feldlerche 107. 149. 175. „ Sperling 170. 173*, Feuerfhmanzamandine 19*, „. weber 179. Fiſchreiher 45. Flammenweber 180, Bliegenfchnäpper, grauer 119. a Gartengrasmäde 10. 17. 33. 41. 81, 97. 101. 105. 114. 121. 176. „ totjchtwanz 108, „ Sänger 73. 76*, 81. 87. 97. 101, Gebirgsitelze 6H*, Gelbhaubenkakadu, Kleiner 59. Simpel 20. 46. 69. 79. 101*. 196. 142. 146% 170. 182, Girlitz 69. 79. 116. 171, Goldbammer 55. m bäbnchen 48. ‚ feuerföpfiges 40. ” » ‚, gelblöpfiges 49. 1586. „ Stienblattvogel 29*, 131. ſittich 195. 182. " " " 2 Srasmüde 7.8. 17. 25. 38. 41. 87. 92. 113. 121. Grauammer 116. „ ajtrild 138. 180* Grauedelfänger 180. „ töpfchen 3*, Grünling 118. 126, 146. 170. Regiſter. Hakengimpel 141*. 142. Haubenlerche 58. 86. 117. „ſteißfuß 58. Hausrotſchwanz 85. 91*, 93*, „ Schwalbe 116. „ Sperling 6. Heibelerche 35*, 54. 107, 175. YJamejonamarant 10, 11*, Kanarien 23. 96. 97. 105. 148. 153..175. Kappenammer 59. Kapiperling 125*, „täubchen 87, Karmingimpel 142. ” „mexikaniſcher 119. Karolinataube 148. Kehlſperling 151*. Kiebig 54. Kirichfernbeißer 146. 170. 171*. Klarinettenvogel 59. Kleinjpecht 106. 142. Kohlmeife 5. 76. 126. Kolfrabe 59. KRormoran 51. Kreuzichnabel 35. 36. 171. Kubaamazone 148, Kudud 22. 29. 37. 51. 70, 142. Kurzſchwanzrötel 45*. Lagonostieta brunneiceps 11. ” jamesonsi 10. a rhodopareia 11. Malabarblattvogel 29*. Mauerfegler 59. 109. 134. 158. 182, Merops apiaster 53. 60. Milan 58. Mifchlinge. Bluthänfling> 66 R > Staar 46. 54. 78, Steinrötel 27. 36. 81. „ Ichmäßer 77. 86. — Stieglitz 19. 79. 86. 142. 146. 151. 163. Sumpfmeifen 6. 76. 86. „ tobrfänger 81. 101, Zertorieber, Kleiner 146. Turtur decaocto 50, Unzertrennliche 2. Wacholderdroſſel 71. Waldlauz 134. Wanbderdrofjel 148. 149°, Wafjerpieper 24. Weber, dottergelber 150. Weidenammer 142. Weindrofjel 46. Weibhaubenhäherling 131. 133*. Wellenſittich 13. 18. 20. 30. 59. 63. 111, 192, 129. 131. 189. 143. 145. 146. 158. 158, Wiedehopf 142, Wiefenpieper 122, Würger 142. Zaungrasmücke 10. 17. 42. 113, „ Tönig 117. ebrafink 124, 189 *, itronenzeifig 106*. 170. ügelaftrild 21*, wergpapageien 2, „ taucder 116. I es ee an a | | Jahrgang L. Deft 1. 6. Januar 1921. Die Gefiederte Weit gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koftet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Beftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Polticheckamt: Berlin 34687. fFernfprecher: 1323. Allerlei vom Wiotkehlden. Don Friß Braun. Nahdrud verboten.) 9% Rotkehlchen war von jeher der Liebling vieler Bogelpfleger. Heute iſt jeine Bedeutung wo— möglich noch gejtiegen, da es von allen edlen Sängern am leichtejten und billigjten eritanden werden kann und darum auch jenen Liebhabern zugänglich bleibt, denen Sprofjer und Schwarzplättchen unzugängliche Koſtbarkeiten bedeuten. Sollten jie behaupten, ſie wären der Notfehlchen überdrüjfig und jehnten ſich nad) anderen Arten, jo dürften wir ihnen getrojt entgegenhalten, der Spielraum des Temperaments jei gerade bei diejer Spezies jo auffallend groß, daß ein Liebhaber, der ſchon acht Rotkehlchen Jahr und Tag verpflegt hat, noch bei dem neunten auf manche unerwartete Beobachtung rechnen darf. Sch jelber verpflege zur Zeit zwei Männchen, die von einander jo verjchieden find wie nur mög— lich, verjchiedener als manche Angehörige verwandter Arten. Das eine iſt ein wundervoll ausgefärbtes altes Männchen, ruhig und verfonnen, veritändig und anhänglich, ein Sänger, der im Spätherbit und Winter oft viertelftundenlang feine filbernen Weijen fortjpinnt, bi3 dann im Lenz deren Klangfarbe feuriger wird und hellauffladernde Rufe die brünjtige Er- regung des Sängers verraten. Der andere Vogel, gleichfalls ein Männchen, ift ein gut Stück blajfer gefärbt. Während der fatter gefärbte Vogel jein Gefieder zumeift Locker trägt, hält fich dies Rot— kehlchen ganz jchlanf, ift immer qui und lebhaft und läßt anftatt des gleihmäßig dahingleitenden Geſangsgeſpinſtes fürzere, aber feuerige Strophen hören, in denen jich jein unjteteres Temperament getreulich widerjpiegelt. Bei jenem Vogel dauert das volle Federkleid bis zur Mauſer, diejer ſieht vom Frühling an ſchon recht fragwürdig aus, einer jener Pfleglinge, die fich die Federn wie abjichtlich, ganz ohne Not verjtoßen. Gerade wegen der Verjchiedenheit ihres Tempera- ments find mir beide Rotkehlchen lieb und wert, aber jollte ich ein$ von ihnen fortgeben, jo müßte ent- Ichieden der unftäte Gejelle daran glauben. Schon zu wiederholten Malen ſaßen Rotkehlchen von jeiner Weſensart in meinen Käfigen, aber alle Bögel, deren Bild ſich meiner Erinnerung beſonders tief einge- graben hat, ſahen doch feinem ruhevollen Gefährten ähnlich. Vor allem jener Vogel, den ich mir als Tertianer erftand. Jahrelang durfte er in unjerem Wohnzimmer frei umberfliegen, ein verjtändiger Bimmergenofje, der troß allen lauten Treibens jeiner Umgebung niemals durch Ungeſtüm und Kopfloſig— feit zu Schaden fam. Hieht der Advent ing Land, jo denfe ich noch heute, nach einem Menjchenalter, oft genug des rotbrüftigen Schelmg, der auf dem Rahmen eines Ölbildes die Silberfäden jeiner Lieder jpann, wenn meine Mutter jchon frühmorgens bei Zampenlicht den Weihnachtsfuchen einrührte, ihr halb— wüchliger Bube aber nebenan im Schlafzimmer, tief vergraben im Federbett, von Pfefferfuchen und Marzi— panjchweinen träumte. Meine Rotkehlchen find zumeiſt prächtig gediehen, obgleich ich mit ihnen nie allzuviel Umſtände machte und fie, anftatt in regelrechten Weichfrejjerkäfigen, in mittelgroßen Flemmingjchen Holzbauern (55 cm lang) zu halten pflegte. Seinem anderen Vogel verabreichte ich jo viel Beeren als gerade ihnen. Während ich früher eigens Holunderbeeren zu kaufen gewohnt war, griff ich in den Kriegsjahren zu den Beeren des wilden Weines, die mir in Graudenz und auch in Dt.-Eylau mafienhaft zu Gebote jtanden. Nur ein einziges Mal glaubte ich die Erfahrung zu machen, daß dieſe Koſt einem Rotkehlchen nicht bes fam. Die übrigen fraßen fie jo gierig, daß manche fi) von Ende Oktober bis zu Beginn des Februar vorwiegend davon nährten. Dann wandten jie jich allmählich wieder anderen Nahrungsmitteln zu, jo dab ich die Beerenfütterung ganz von jelber ein— 2 Braun, Allerlei vom Rotkehlchen. — Kaforke, Zwergpapageien. ftellte. Allerdings ift gerade bei dieſer Art der Fütterung peinlichite Sauberkeit unbedingt erforder- lich, und wenn ich die Schubfächer nicht täglich zwei— mal reinigte, würden mir die Füße meiner Pfleg- linge wohl bald Grund zu rechter Sorge geben; brauchen fie doch nur im geringiten bejchädigt zu werden, um aus den frohen Hausgenoſſen mürrijche, verdrießliche Gejellen zu machen, die jich ſelbſt und ihren Pflegern zur Laſt find. Außer den Beeren erhalten fie ein gutes Weichfutter. In der Haupt- fache verwende ich jeit zwanzig Sahren Waſchinſkis „Lederbifien“, doch beziehe ich fortwährend bald hier, bald dort Kleinere Mengen anderen „Miſchfutters“, um etwas Abwechjilung in die Speijefarte zu bringen, und lafje auch die Ameifenpuppen nicht alle werden, mit denen in dieſer teuren Zeit die Futtergemijche des Handels nur ſpärlich verjehen find. Friſche Ameijenpuppen haben meine Rotkehlchen ſchon feit Jahren nicht befommen, und auch mit Mehlwürmern gehe ich ſparſam um. Selbit in der Brunjtzeit ver- abfolge ich ihnen täglich) nur drei big vier Würmer, die fie mir niemals aus der Hand nehmen dürfen. Bor jenen Jahrzehnten war ich allerdings glücklich, wenn ich alle meine Pfleglinge joweit hatte. Diejer Ausdrud iſt eigentlich viel zu großjpurig, weil Die meilten Weichjrejfer im Umſehen daran gewöhnt werden fünnen. Heute find mir Vögel, die fort- während auf Mehlwürmer warten und in ihrem PBilegeherren eigentlich nur einen Wiürmerautomaten erblicen, längjt wiverwärtig geworden. Man kann jeine Bögel auch ohnedem, und zwar viel beffer, zu echten, rechten Stubenvögeln machen, deren ruhigen, vertrauensvollem Gebaren man bei jeder Bewegung anmerft, daß ihr Pfleger ihr Freund und guter Geſelle ward, deſſen freundjchaftlicher Zuſpruch ihr Lebensgefühl erhöht und ihr Behagen jteigert. Was für verftändige Tierchen zahme Notkehlchen find, fann man namentlich dann feititellen, wenn fie einmal zufällig dem Käfig entwichen find. Sein Slattern und fein Toben! Zutraulich kommen fie ihrem Herrn entgegengehüpft, als wollten fie feine Hilfe in Anjpruch nehmen, und faum fteht ihr Bauer mitten auf dem Fußboden, jo bedarf es faum des fetten Wurms, um’ jie wieder in den Behälter zu loden. Mit Rotkehlchen im Jugendfleid habe ich nicht allzu gute Erfahrungen gemacht. Auch die, welche am Leben blieben, entwickelten fich nie zu den prächtigen, lebensvollen, dag ganze, rechte Weſen ihrer Art widerjpiegelnden Gejchöpfen, die ſich der verjtändige — aus alten Friſchſängen ſo leicht erziehen ann. Alles in allem iſt dieſer Vogel ein ſo liebens— würdiges Geſchöpf, daß der Vogelliebhaber ſich wirk— lich nicht beklagen ſollte, wenn ſeine ſchwindſüchtige Börſe ihn zwingt, mit Rotkehlchen „vorlieb zu nehmen“. Wie der duftige Champignon unferer oſtpreußiſchen Sichtenwälder, die rote Himbeere unjerer Erlenſümpfe und die prächtigen Blütendolden unjerer Flieder— jträucher ift auch das Rotkehlchen deshalb feine weniger edle Gottesgabe, weil man feinen Befig nicht mit gleißendem Golde zu erfaufen braucht. TS RO TE 6 h — MN ch ee —— Zwergpapageien. Von Emil Kaforke, Berlin. (Nahdrud verboten.) ümmerformen im Pflanzen- und Tierreich, die ihre Entjtehung einer nicht vollfräftigen Ent- wicklung der Steimzellen verdanken, nur ausnahms— weile wohlproportionierten Körperbau befigen, geringe Widerjtandsfähigfeit gegen äußere Einflüffe zeigen und jich gar nicht oder doch nur jehr beichränft fort- zupflanzen vermögen, nennen wir Zwerge. Auf Grund diejer Definition verdienen alle Lebe— wejen, welche jeit langer Zeit als jelbjtändige Art in der freien Natur den Kampf ums Dajein beitehen und in der Naturgejchichte als Zwerggeſchöpfe auf- geführt werden, ihren Beinamen nicht. Gewiß, Zwerge jind Hein, aber feine Pflanzen und Tiere, abjolut normal aufgebaute Organismen, ein Werk der An- pajjung, gelten doch niemals als Zwerge, denen ob ihrer großen Konftitutiongmängel feine lange Lebens— dauer bejchieden. i Wenn ein bedeutender Fachzoologe die Strallen- oder Seidenäfichen (Arctopitheei) Affenzwerge nennt, fo ijt daS ebenjowenig zutreffend, als wenn der kleinſte Honigjauger (Mellisuga minima) troß feiner 5 cm Länge, 2 g Schwere, der beiden erbjengroßen Eier und des walnußgroßen Neftes den Titel Zwerg- folibri trägt, da jene wie diejer jtetS die Größe ihrer Eltern erreichen, Zwerge jedoch auffallend unter dem Minimalmak ihres Stammes zurüdbleiben. Zwerg— fiefer und Zwergpalme, Zwergwels und Zwergfluß- pferd, Zwergadler, -eule, rohrdommel, -fliegenjchnäp- per, =eljterchen, -trappe, =wachtel, -ſpecht, =papageien und manche andere verfügen über ein durchaus ge= jundes Wachstum und behaupten jicher ihren Platz an der Sonne. Das Wort Zwerg gehört in ana- tomiſche Folianten, allein auf feinen Fall in Bücher, die Meijterwerfe der Natur in Wort und Bild fchil- dern. Vielleicht verändern auch die Vereine von Ziverg- huhnzüchtern ihre Firma, da ja nicht degeneriertes Federvieh, jondern ein rafjiges Kleinhuhn gezogen und gepflegt wird. Dementiprechend bezeichnen wir unfere Zwerg— papageien als Sleinpapageien rejp. kleine Kurzſchwanz— papageien, die alle Unbilden der Tropen leicht er- tragen und infolge eines normalen Serualempfindens fi jtändig fortpflanzen. Selbſt in der Gefangen- Ichaft zählen einige, wie Itofen- und Rußköpfchen, zu den guten Zuchtvögeln, Intereſſant ift die Art, wie die reizenden afrifanifchen Agapornis roseicollis ihre Brutjtätten auspolſtern. Die Tierchen jchälen feine Zweige, jchieben jich die losgelöſten Rindenſtreifen zwiſchen die Bitrzelfedern und fliegen jo beladen der. Nifthöhle zu. Diefer merfwürdige Transport findet feine Erklärung vielleicht darin, daß der Schnabel, mit dem jo viele Vögel ihr Niftmaterial herbei— ichleppen — Naubvögel benugen die Fänge — nicht behindert wird, weil er eine überaus wichtige Rolle bei der Bewegung der Papageien jpielt. Das Neiter- bauen jelbjt bildet einen Übergang von der alten Gewohnheit in Höhlen zu brüten zu der jefundären Anpafjung freie Nejter zu errichten. Das Nojenköpfchen ift die fchönfte Erfcheinung in der ganzen Sippe: „Stirn breit dunkelroſa bis — — — fcharlachrot, ebenfo Augenbrauenſtreif; Zügel, Backen und Kehle pfirfichrot, Oberkörper ſonſt graugrün; Bürzel und Schwanzdeden oberhalb himmelblau; unter den Flügeln grasgrün bis grünblau; im Schwanze eine schöne Querbinde: jchwarz, rot, grün und Ende blau; Unterförper gelblich grasgrün; Augenfreis ſchmal nackt mit weißlichem Federring.“ Allerliebit find die hurtigen Gejellen, wenn fie nach vielem Turnen und liegen mit aufgeblähtem Gefieder auf einem Zweige ſitzend der Ruhe pflegen. Schade nur, daß dieſe prächtigen Krummſchnäbel durch ihr andauerndes gellendes Geſchrei im Wohnzimmer unerträglich werden und ſich in Geſellſchaft mit anderen ſelbſt größeren Vögeln al3 arge Störenfriede bemerkbar machen. Grautöpfchen. Einfachere Färbung, aber auch geringerer Lärm harakterijiert die Nupköpfchen, die an munterem Weſen, Ausdauer jowie Fruchtbarkeit den Vorgängern nicht nachjtehen. Jedoch völlig aus der Art schlagen ‚die fleinen Burjchen, indem fie das möglichit fein zerfaſerte Bolftermaterial für die Wochenſtube im - Gegenjage zu ihren Stammesgenojfen mit dem Schnabel heranbringen. Dies Sonderverfahren wird uns flar, wenn wir erwägen, daß weiche, elaſtiſche, zerichliiiene Stoffe — einmal als befte Unterlage erkannt — fich nicht leicht zwiſchen die Federn ſtecken laſſen. Der Grund, welder die einen veranlaßt, Rindenſtückchen erjt im Niftkaften zu bearbeiten, wäh- rend die anderen die gleiche Tätigkeit bereits vorher ausüben, mag in Erfahrung und Anpafjung zu ſuchen ſein. Die „Gef. Welt“ brachte einmal folgenden Satz: „Von den anderen Zwergpapageien unterjcheiden fich * 9 Kaforke, Zwergpapageien. 3 meine Rußköpfchen auf das vorteilhafteſte: ſie ſind nicht ſo ſtumpfſinnig wie die rotköpfigen Inſeparables, ihre nächſten Vettern, ſondern ſehr bewegliche, mun— tere Vögel.“ Sn dieſen Zeilen iſt über die Not-, richtiger Drangeföpfchen ein Urteil gefällt, dem unbedingt iwiderjprochen werden muß. Ohne auf die Bedeutung des Wortes ſtumpfſinnig näher einzugehen, möchte ich doch jeden Kritiker bitten, zunächſt das Leben und Weben der Tiere gründlich zu jtudieren. Schon im beimatlichen Bujch zeigt ſich unfer Kleinpapagei als ein ruhiger Vogel, der, durch lange Reiſe und mangelhafte Pflege arg mitgenommen, mit bejchnit- tenen Flügeln in einem nicht allzu großen Käfig natür- Rußkbpfchen. Orangeköpfchen. t lich nur den befannten ängftlichen, hilfloſen Eindruc machen fann. Man beobachte indes gejunde, flug- fühige Exemplare in ſachgemäß ausgeftatteter Voliere unter Wartung eines erfahrenen Vogelwirtes, und jeder wird feine helle Freude haben an dem klugen, ideal liebevollen Weſen der zärtlichen Tropenkinder. Wir Menichen befigen nicht die Macht, den einzelnen Aıten und Individuen vorzufchreiben, welchen Grad von Zutraulichkeit fie ung gegenüber an den Tag zu legen haben. Hingebung will erworben fein, jedes Geſchöpf ift jelbftändig in feinen Gefühlsäußerungen. Meine „Unzertrennlichen“ waren jtet3 angenehme Bimmergenoffen, frei von Stumpflinn, edle Vorbilder innigen Familienlebens. Sie werden auch ungemein zahm, jo daß ich — horribile dietu — gerade in ihrer Mitte den erften zum Sprechen befähigten Keinen Kurzſchwanzpapagei zu finden hoffe. Nachdem nun wohl die Ehre meiner auggejprochenen 4 Kaforfe, Zwergpapageien. — Pracht, Grfolgreihe Schamazucht 1920. Lieblinge gerettet, möchte ich noch den Papagei er- wähnen, der mir frühzeitig Einbli in jein vorbe— reitetes Kinderheim gewährte, das Grauföpfchen. Sm Sabre 1884 erwarb ich von Chrijtiane Hagenbeck für den Preis von 18 Mark ein Männchen und zwei Weibchen, unter denen die größte Eintracht herrjchte, bis in dem Flugraum ein Niftkajten angebracht worden war. Seßt trat der gewaltigite aller Triebe in feine Nechte, jede der beiden Schönen wollte als Favoritin gelten, jo daß nur die bejchleunigte Trennung ein Unglück verhütete, während der Heißumſtrittene ficht- lich die Ruhe bewahrte. Es folgte eine Mufterehe, die an Treue nicht® zu wünſchen übrigließ. Als nach einiger Zeit das liebe Weibchen leblos auf dem Gelege ſaß, rief und ging der kleine herzige Kerl wieder und immer wieder in die Brutitätte, als könne er fein Geſchick nicht faſſen. Allein nach kurzer Trauer — comme chez nous — eine neue Gattin und zwei „Unzertrennliche“ ſaßen dicht aneinander- geſchmiegt, wijpernd und fojend. Grauföpfchen find für die Stube jehr zu empfehlen: wenig laut und äußert anſpruchslos. Obwohl durch glänzende Farben nicht ausgezeichnet, wirft doch das mit einem violetten Schimmer gleichjam übergofjene Grau des Männcheng eigenartig ſchön. Alle fogenannten Inſeparables bieten ein vor- treffliches Beijpiel für Anpafjung. Ihnen fehlt nämlich die bei den Papageien übliche Zuſammenarbeit zwifchen Fuß und Schnabel, eine Folge der Ernährung, die hauptjächlich aus Eleinen Sämereien bejteht, welche mit dem Schnabel ohne jede weitere Beihilfe leicht enthülft und aufgenommen werden. Im Gegenjah hierzu möchte ich die etwa gleich großen Fledermaus- papageien nennen, die der uralten Gewohnheit, Speifen mit den Füßen zu halten und zum Schnabel zu führen, noch heute bedürfen, weil fie vornehmlich von jaftigen ‚Früchten leben, die fie nur in Form winziger Stückchen verzehren fünnen. Genug, unjere Eleinen Krummjchnäbel find ein wunderjames Federvolk, dem der finnentftellende Bei- name Zwerg nun und nimmer gebührt. Erfolgreide Schamazucht 1920. Don Pradt. (Nachdruck verboten.) 2 der Schmiedemeifter Dtto Bergmeifter in Aufderhöhe, welcher Ort feinen Namen mit Necht trägt, 1914 im den Krieg zog, da ließ er jeine Frau, feinen kleinen Karl und eine Schama und eine amerifanijche Spottödroffel in der Heimat zurück. Er hat bei jeiner Rückkehr die Vögel nicht mehr ange- troffen. Sie find, wie ihm feine Frau jchrieb, neben manchem anderen Viehzeug, als Fajanen, Enten und Hühner und dergleichen find, wenn nicht nußbringend, dann verluftreich aus der Lilte der Lebenden zu ftreichen gewejen. Bald wurde die Liebhaberei wieder aufgenommen, die eigentlich nie ruhte. Selbſt im Felde fand fich zu ihrer Betätigung oft genug Gelegenheit, und fie ift auch nach Möglichkeit ausgenußt worden. Sch lernte O. B. nad) dem Striege erft fennen. Leider, denn er ift nicht nur ein mit den berrlichiten Er- folgen ausgezeichneter Züchter, jondern auch ein Liebhaber, wie er fein joll, bei dem man etwas lernen fann und der ein lieber Menſch dazu ift. Nun ift es ja nicht immer überall ſo wie in diefem Falle, daß nämlich auch die Hausfrau und alles was zum Haufe gehört, als Verwandtjchaft, Mieter, Lehrling und Gehilfe und jogar die Kundſchaft, kurz alles, der dort gepflegten Liebhaberei jehr zugetan ift. Diejen Umjtand kann ich eigentlich gar nicht genug betonen, denn jeder trägt auf jeine Art fein Teil zum Öelingen einer gern gejehenen Brut bei. Und der diesjährige Erfolg beitand in einer vierföpfigen Schamabrut. 7 Bei einem Beſuche bei mir beflagte ich der oben Genannte über jeine leerftehenden und meine vollen Bogelhausabteilungen. Da ich gerne rote Kardinäle züchten wollte und mein Zuchtpaar einige Ausficht dazu bot, fonnte ich zur Vermeidung von liber- füllung entweder diejes Paar oder das Schamapaar entbehren, und da mir wegen häufigerer Abwejenheit Schamadroffel. die Schamazucht weniger Ausficht auf glückliches Gelingen bot, jo famen wir überein, daß ich ihm die Schama einfing und er damit züchten jollte, Das Endergebnis ijt ja jchon befannt. Drei Männchen und ein Weibchen wurden glücklich groß, und welche Freude diejer Erfolg bereitete, das braucht nicht be- jonders bemerkt zu werden. Nun war es aber auch nicht ganz jo einfach, wie es fich zunächſt anfieht. Die Schama haben viermal gebrütet. Die erfte Brut mit zwei Eiern wurde vom Weibchen aus dem Neft geworfen und vom Weibchen aufgefrefjen. Die zweite Brut von vier Giern wurde wieder mit der bei fremdländiſchen Vögeln, welche hier die erſten Bruten machen, oft feitzuitellenden Unraſt vom Weibchen aus dem Neſt geworfen. Boller Sorgen jchrieb mir der Prleger, was zu tun wäre, was die Literatur dazu jagte. Meine Antwort war der Hinweis auf mein Schmetterlingsfinfenpaar, welches exit feine 33. Brut glüclich aufzog und danach nie mehr die Sungen umfommen ließ. Geduld, Vorficht in der Nähe des Nejtes, Abwehren von Nuheftörern bei Nacht und bei Tag ujw. Es wurde die dritte Brut begonnen. Sie zeigte fünf Eier. Nach 12 Tagen waren vier Junge da, und am jelben Tag warfen beide Eltern die Jungen ſämtlich zum Nejte hinaus. Zwei davon wurden noch lebensfähig aufgefunden. Sie famen zur fünjtlichen Aufzucht in ein Finken— nejt und wurden mit einer weichen Hille nach, dem Füttern bedeckt. Das ganze Neſt fam in ein altes Ofenrohr (Winkelſtück). Im die untere Öffnung kam zur jtändigen Erwärmung eine jchwachferzige Glüh— birne, und im nach oben gebogenen Ende war das Neſt angebradht. So ſaßen die Hinausgeworfenen und liegen ſich mit friſchen Ameiſenpuppen, Fliegen und jonjtigem Geeigneten atzen, gediehen, machten Freude und Sorgen, ob ſie wohl glüclich groß würden? Der Unglüdsfall mit der nächtlicherweile erlojchenen Lampe hat die einen vernichtet, die an- deren behoben und brachte aufs neue Mißmut und Zweifel am wirklichen Gelingen. Sch konnte nur immer wieder Ausdauer und wieder Ausdauer emp— fehlen, und bei der neu begon- nenen bierten Brut hatten jich die alten Bögel dann auch joweit be- ruhigt, daß der Pfleger das Ge— fühl hatte, endlich das Ziel feiner Wünſche zu erreichen. Es hat ihn nicht betrogen. Aus vier Ciern Ichlüpften vier Junge. Sie wurden von den Eltern, zunächit jedoch faſt ausschlieglih vom Weibchen gefüttert. Das Männchen fütterte dabei das Weibchen recht fleikig. An Aufzuchtfutter gab es frilche , Ameijenpuppen, Eleine Regenwür— £ ö mer, die nur bei trocdenem Wetter genommen wurden, Spinnen, Näup- chen und viel, viel Mehlwitrmer ujw. Später wurde auch gefochtes Hühnerei beigefüttert. Auf einem Bilde jähe der Lejer alle vier Sungen, einem jtopft der Vater gerade einen Leckerbiſſen in ven Schnabel, auf dem nebenjtehenden Bilde, das fich leider nicht reproduzieren läht, einen ausgewachjenen Sungvogel. Die Gefiederbeichreibung iſt Schon oft gegeben. Sie fann deshalb hier er- jpart bleiben. Bemerfenswert ift jedoch, daß jebt, Ende Auguft, die am 20. Juli gejchlüpften Vögel gejchlechtlich zu unterjcheiden find. Das entwiceltite Männchen befommt jchon feine braunrote Bruft bzw. feine Bauchfevern. Sonſt unterjcheiden wir die Jung- vögel an den Schwanzfedern und an deren Stellung und Haltung, außerdem am Gejang, denn jie fingen Ihon. Natürlich ift das nicht jchon der von manchem lo hochgepriefene Schamagejang. Über den habe ich ja meine eigene — bejtrittene — Meinung. Die Sungvögel haben nur in der eriten Jugend den Bater gehört. Sie jtudierten ohne Zehrmeijter weiter, fingen heute im erjten Drittel des Dezembers fleißiger und mit dem gleichen Melodienreichtum der alteıt. Wenn auch die Stimme noch nicht ausgebildet und zu ſpitz it, jo braucht noch m. E. der Schama- züchter doch nicht um den Geſang feiner Nachzucht bejorgt jein. Das Vogelhaus, in dem die Schama gezüchtet wurden, ijt ähnlich dem meinen. An der Wetter- ſeite durch einen regenficheren Verſchlag geſchützt, hat Rotkehlchen. Nr. 1 Pracht, Erſolgreiche Schamazucht 1920. — Rendle, Beobachtungen und Studien über heimiſche Vögel. 5 es nad vorn einen etwa 6 m langen, 4'/, m breiten und 2'/, m hohen, mit Drabtgeflecht abgejchloffenen Vorbau, in dem fich lebende Bepflanzung aus Laub- und Napdelhölzern befindet. Das Neſt war jedeg- mal in einem dürren und hohlen Weidenftumpf, der ein Zoch in etwa 1,20 m Höhe über dem Boden hatte, angelegt. Den Hohlraum polfterten die Schama etwa handbreit hoch aus. Vier junge Schamadrofjeln. Welch ein köftlicher Beſitz. Die alten Schama find num wieder zurück. Im nächiten Jahre wird Herr D. Bergmeifter meine toten Kardinäle hoffentlich dazu bringen, wozu fie bet mir nicht gefommen find, und die alten Schama machen dann nicht erjt wieder mehrere Fehlbruten. Beobadhtungen und Studien über heimifhe Bögel. Von Mar Rendle, Affaltern (Schwaben). Ir (Nahpdrud verboten.) sy) nachitehenden Ausführungen bilden eine Fort- jegung der vom Verfaſſer bereit? im Jahrg. 1919 diejer Zeitichrift (©. 68 ff.) unter der gleichen Überjchrift veröffentlichten Arbeit und erſtrecken fich auf die Jahre 1919/20. Der Kürze wegen jollen auch diesmal die wiljenschaftlichen Artbezeichnungen wegbleiben in der Annahme, daß die deutjche Be- nennung eine Artverwechjlung unmöglich macht. Beginnen wir gleich mit einem unjerer befannte- ften Vögel, mit der Kohlmeije (Finkmeiſe). Am 7. November 1919 trieben ſich mehrere, wahrjchein- lich auf dem Striche befindliche Exemplare dieſer Meife in meinem Hofraume herum. Cine derjelben machte an dem „Eierring” de3 Ringeljpinnerg (Gastro- pacha neustria Z.), der um die Triebjpige eines älteren Apfelbaumjpaliers angelegt war, emſig ich zu fchaffen, wobei jie die weggemeißelten Bruchſtücke jedesmal zwijchen die Zehen der beiden Fühe nahm und von derjelben Ei um Ei mit ihrem harten 6 Rendle, Beobadtungen und Studien über Heimifche Vögel. — Kleine Mitteilungen. Schnabel loshackte. Die Kohlmeije ift wohl die einzige unjerer Meijenarten, die Kraft genug bat, die überaus feit an die Zweiglein gefitteten Eier des Ningeljpinners abzulöjen und zu zerbeißen. Durch das gelegentliche Verzehren diefer Eier- tinge im Laufe des Winters tragen die Kohlmeijen ficherlich ihren Teil dazu bei, daß der Ringeljpinner, diefer böje Obſtbauſchädling, in unjeren Gärten nicht allzufehr jich vermehrt, bzw. der fogenannte „auto- chthone eijerne Beſtand“ desjelben auf einer. niedrigen Stufe gehalten wird. Nah A. Bau würde das freilich nicht der Fall jein. Derjelbe jtellt nämlich (vergl. Friedrich, Naturg. d. deutjch. Vög., 5. Aufl, I. Teil, ©. 69) auf Grund von Fütterungsverſuchen, welche er bei Kohl- und Sumpfmeijen angejtellt hatte, die Behauptung auf, daß die hartjchaligen Eier des Ningelipinners ſowie des Schwammjpinners, der Nonne u. a. unver- daut teils mit dem Kote ausscheiden, teil mit an- deren unverdauten Stoffen durch den Schnabel wieder ausgeworfen werden und lebensfähig bleiben, d. h. die Raupen entwideln. Bau ift darum der Mei- nung, dab die Vögel durch Verſchleppen der unver- dauten Eier die ſchädlichen Spinner „verbreiten () helfen“. Im Widerjpruch damit weilt der als tüchtiger Forſtentomologe rühmlichit befannte ‘Forftmeijter Kurt Loos in einem intereffanten Auffag: „Iſt durch die unverdauten, im Meijenkote ausgefchiedenen Nonneneier eine Übertragung diejes Injeftes mög- lich?“, und zwar gleichfalls unter Bezugnahme auf vorgenommene Jutterproben, in der dfterr. „sForit- und Jagdzeitung” Nr. 20 vom 17. Mai 1907 über: zeugend- nach, dab die hartjchaligen Spinnereier, wenn fie einmal den Darın des Vogels paſſiert Haben, ihre Entwiclungsfähigfeit einbüßen. Hausjperling. Nachdem hierorts ſeit 1909 (vergl, „Gef. Welt“ 1917, S. 341) Freinefter diejes Vogels im Gezweige der Bäume nicht mehr zur Beobachtung gelangt waren, fand, ich im Sommer 1919 ein jolches, und zwar vereinzelt, in den Wipfel- tuten eines jungen Birnbaumes, kaum 4 m über dem Boden. Dasjelbe war, wie immer, wenn eg frei auf Bäumen fteht, oben überdeckt, während, wenn e3 in Gerüftlöchern u. dergl. angelegt wird, bald geichlofjen, bald ohne Dach ift. Gegen Ende April 1920 brachte wohl das nämliche Baar fein umfang- veiche3 Nejt in einem benachbarten Garten auf einem älteren Birnbaum in einer Höhe von etwa 8m an. In den „Beiträgen zur VBogelfauna der Mark Brandenburg“ von Prof. H. Schalow finden ſich (a. a. D. ©. 347) über unſeren Hausſperling nach- ſtehende interejfante Mitteilungen: „Unſer Haus⸗ ſperling iſt urſprünglich wohl wie die Webervögel ein Freiniſter und Siedlungsbrüter geweſen, der unter veränderten Wohnungsverhältniſſen erft nach und nah zum Höhlenbrüter wurde. Die Färbung der Eier jpricht nicht gegen diefe Annahme, da wir auch bei den echten Webern und Siedelbrütern Schalen- färbungen vom reinften Weiß bi8 zum Blau, Braun und Not mit oft ftarfer Fleckenzeichnung finden. Wann der Hausiperling, aus dem Süden fommend, in Europa erjchienen ift, wijjen wir nicht. Bei jeinem VBordringen nach Norden wurde derjelbe nach und nah Höhlenbrüter, ohne das Freibrüten ganz Mi aufzugeben. Harald Othmar Lenz (Gemeinnüßige : Naturgeſch, Bd. II. Wög., Gotha 1835, ©. 128) nahın an, daß die freibritenden Sperlinge dunfler gefärbt jeien, als ſolche, die in Höhlen nijten.“ „Nach neueren Beobachtungen jeheint der Haus- Iperling in Siüddeutjchland als Freibrüter zurücd- gegangen zu jein.” In Norddeutjchland kommt er als ſolcher immer noch und gerade nicht jelten vor, doch hat auch hier ein Rückgang gegen früher ftatt: gefunden. Aus unſerer früheften Beobachtungszeit, Mitte der jechziger Jahre des vergangenen Jahr— hunderts, entfinnen wir ung, dak überall in den Lindenalleen der Dorfitraßen umd in den Bappelalleen der Landwege die wüſten Neſter der Hausjperlinge zu finden waren, oftmal3 5—6 auf einem Baum.“ (Fortjegung folgt.) Kleine Mitteilungen. Auslöjende Urſachen des Vogelzuges, Auf der Ber: fammlung der „Schweizer. Gejellihaft für Vogelfunde und Vogelſchutz“, welde am 7. November 1920 in Solothurn ftattfand, fam diejes Thema auch wieder zur Sprade. En Referent, Herr Dr. med. 8. Greppin, vertrat den Stande punkt, daß es fich fehr lohnen würde, die Zugvögel zur Zugseit auf ihren Gefundheitszuftand, namentlich aber auf die Blutzufammenjegung gründlich und höchſt jorgfältig zu unterjuhen. Dabei wurde eine frühere Arbeit eines Mit gliedes herangezogen. In feiner bemerkenswerten Arbeit „Dergleihende Unterfuhungen über den Frühjahrszug der Vögel" (Elfaß-Lothringen und das jchweizeriihe Mittel- land) im „Biologiihen Zentralblatt“, Bd. XXXVI, 1916, Ihrieb nämlich der Zoologe Herr Dr. R. Bretſcher in Zürich u. a. über das Experiment im Vogelzug: „Schließlich möchte ih noch einen Gedanken äußern, wie das Erperiment zur Beantwortung einer Trage dia Vogelzuges dienftbar gemacht werden fönnte, der nämlich, welche inneren Veränderungen als auslöfende Urſache der Erſcheinung angeiprohen werden fünnen. Die vorliegen den Unterjuchungen bejtätigen aus beiden Gebieten über⸗ einſtimmend die alte Anſicht, daß der Vogelzug ſehr wenig abhängig iſt von den äußern Verhältniſſen, von Wind und Metter. Alfo iſt er eine Inſtinkthandlung; der Vogel tritt feine Wanderung an, wenn die Zeit hierfür gefommen ift. Sowenig wir uns im allgemeinen den Beginn des Herbit= zuges aus den dann herrihenden Ernährungs- und Wittez rungsverhältniffen erklären fönnen, fowenig wird dies für den Frühlingszug möglich fein, auch wenn wir die Winterftationen unferer Zugvögel genau Fannten, Gewiß kann man geltend machen, daß jie uns verlajjen, wenn die Nahrung ipärlicher zu werden beginnt, doch wird fich ans dererjeits ſchwerlich behaupten lafjen, ihr Tiih jet im Frühling beijer gedect, als es bei ber Abreife der Tall war. Beweiſender als dergleichen Überlegungen ift das Verhalten der Zugvögel im Käfig, daß der Zug ein Trieb it, der durch im Vogel jelbjt Itegende Vorgänge und Vers änderungen veranlaßt und ausgelöft wird. Mo find diefe zu Juden? Im zentralen Nervenſyſtem; in den Gefchlechta: organen; in innern Drüfen, die durch thre Ausfcheidungen im Tiere beftimmte Bedürfniffe wecen und entiprechende Reize zur Geltung bringen oder anderswo? Diejen ragen nachzugehen, wäre fiher nicht ohne Inkereſſe Das könnte etwa, auf folgende Art gejchehen. \ Da auc ganz junge Vögel ziehen, Könnte unterfucht - werden, in welchen in Betracht fommenden Organiſations⸗ verhältniſſen ſie mit den alten übereinſtimmen, und die allenfalls den Standvögeln abgingen. Ferner kann meines Willens — gezüchtet habe ih nie — durch geeignetes Futter die geſchlechtliche Entwid- lung befördert bzw. hintangehalten werden. So fünnte man zwet Gruppen von Zuguögeln gleicher Art bilden, die jede für fich gefüttert, aber unter jonit genau gleihen Umftänden in verſchiedenen Räumen gefäfigt würden. Jede Gruppe enthielte die entſprechende Nahrung. Wenn nun der Zugtrieb wirklih auf dem Geſchlechtstrieb beruht, jo ET er De a müßte bei der einen Gruppe ſich das Zugfieber früher geltend machen al3 bei der andern. Vielleicht liegen der: artige Beobadhtungen ſchon irgendwo vor. Angefichts der J—— umfangreichen und zerſtreuten ornithologi= ſchen Literatur hält es ſehr ſchwer, fich darüber Gewißheit zu verſchaffen.“ Soweit der Verfaſſer. Die weiteren Ausführungen dürfen wir für diesmal weglajjen. SER Gewiß haben die vielen Leſer diefer Fachſchrift, als Züchter und Vogelliebhaber, in diejer Beziehung, d. h. über das Entftehen des Zugfiebers, reiche Erfahrungen geſam— melt, und ihre Veröffentlihung an dieſer Stelle fünnte vielleicht erheblich zur Klärung der aufgeworfenen inter: eſſanten Frage beitragen. Alb. Heß, Bern. Aus den Bereinen. 3 \ Vereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin, Generalverjammlung am Donnerätag, dem 18, Januar 1921, abends 8 Uhr, im BVereinslofal „Zum ’ Alerandriner”, Alerandrinenitraße 37a. Tagesordnung: 4. Berlefung des Protokolls; 2. Jahresbericht des Schrift: _ führers; 3. Bericht des Kaljierers; 4. Bericht des Biblio- thekars; 5. Neuwahl des Vorſtandes. 1 J. A.: VB. Böhme, Schriftführer, - Berlin 0 17, Rüdersdorfer Straße 69. J Berein für Vogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Ordentliche Generalverfammlung am Montag, den 17. Sanuar 1921, abends 81/. Uhr, im Bereinslofal Reſtaurant „Goldenes Einhorn”, Grimmatider Stein— weg 15. J. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Berein der Bogelliebhaber zu Lübeck. Der Verein hält feine große allgemeine Vogelausſtellung vom 412.—14. Februar 1921 im Turnerihaftsheim ab. An— meldebogen find von Herrn Rud. Strehlfe, Geverdes- ſtraße 281 anzufordern. Ausgeſtellt werden: Ausländiiche Vögel, Waldvögel, Baftarde und Farbenfanarien in Selbſt— zuchtklaſſe und allgemeiner Klaſſe, ferner Futter, ausges ſtopfte Vögel und Käfige. Als Preisrichter find die Herren Dr. Shünfe (Kiel), Hagen und Sagel (Lübed) ges wonnen In der Selbitzuchtflaife werden 4 Vereinsehren= preile und 4 Ehrenpreije, in der allgemeinen Klaſſe 6 Bereing- ehrenpreiſe und 5 Ehrenpreife, in der Abteilung III 3 Vereins ehrenpreife und 1 Chrenpreis ſowie Brivatpreije vergeben. Wir bitten unfere auswärtigen Mitglieder und aud Yieb- baber guter Ziervögel, unjere Ausitellung zu beſchicken. Unſere Aufgabe ift es, Eleineren Züchtern und Liebhabern einen Ehrenpreis zufommen zu laſſen, denn diejes jpornt den Liebhaber ftets an. — Allen auswärtigen Mitgliedern ſowie - Bekannten jenden wir die beiten Glückwünſche zum neuen Jahr und viel Glück in der Zudt! — Einige Mitglieder beſchickten die Ausitellungen in Roſtock, Münden und Kiel mit gutem Grfolge. J. A.: Adolf Steinhagen. R Berbandsausjtelung des Nordweitdeutihen Ka— narienzüchterverbandes in Nojtod am 4. und 5. Dezem— - ber 1920. In der Abteilung Sing= und Ziervögel (Selbit- zucht) erhielt Herr Robert Steinhagen, Lübeck, mit 11 erſten Preifen die große goldene Medaille, die Medaille des Zentralverbandes, 25 M. in bar und 25 M. für beſte Farbenfanarien. In der allgemeinen Klaſſe erhielt Herr €. Lihtwarf, Roftod, die Zentralverbandsmedaille und 35 M. für beſte Körnerfrefierfolleftion. N 5.9: 9. Senß, Roftod, Vorſitzender des Roftoder Kanarienzüchter- und Bogelihuß- . vereins. y Aus einem Nürnberger Bogelverein. Gejellihaft Waldvögel. Gegründet 1891. Nürnberg, Ztegelgafje 31 Wohl den meiiten Lefern der „Gef. Welt” und vielleicht ſogar mandem Nürnberger Vogelfreunde jelbit mag es uns befannt jein, daß in verjchtedenen Stadtteilen der alten ſchmucken Noris feit langem bereits Anhänger unjerer ſchönen Liebhaberei fich zufammengefunden haben und das ‚gründeten, was man jo im täglichen Leben einen DBerein nennt. Es find dies die „Vogelgockerer“, wie es bei uns in der bayeriihen Landesſprache heißt. An einem pafjen- den Abend in der Woche vereinigen fi benannte Leute fill bei einem Glas Bier, und dann geht es los mit dem Berichten von den kleinen Leiden und Freuden um die ya. u. Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redakkionsbriefkaſten. 7 lieben Pfleglinge zu Haufe. Der Austaufch alter und neuer Erfahrungen auf dem Gebiete der Vogelhaltung, Erzähs lungen von Erlebniffen auf „freier Wildbahn” und das Gedenfen goldener Friedenszeiten lafjen die Stunden meist raſch verfließen. Wie mandes liebe Mal habe ich meine innerlide Freude daran gehabt, wenn diefem oder jenem einfahen Mann — der Hauptteil unferer hundert Mit: lieder gehört dem werftätigen Volke an — beim Plaudern von feinen geftederten Sängern die Mugen aufleuchteten! Neben der gemeinjamen, anregenden Unterhaltung fommt auch die praftiiche Forderung des Alltages zu ihrem Recht, denn durch die Vereinigung wird rine billigere und ſtän— digere Futterbeihaffung gemwährleiftet und das Kaufen von einschlägigen Büchern und das Halten von Zeitjchriften — darunter das der jtet3 gerne gelefenen „Gef. Welt“ — er: leichter. Während des Krieges freilih war es an unfern Tiſchen recht leer und einiam, doch jet wird es allent= halben wieder lebendiger, und nur nod die „Sorge, wie man Nahrung findet”, kann das eine oder das andere Mitglied vom Bejuh der Vereinsabende abhalten. Kürze lich fonnten wir einen bejonders interejjanten Abend buchen, der jich vorteilhaft aus der Reihe der fonftigen anſpruchs— lojen Unterhaltungsabende hervorhob. Der Nürnberger DOrnithologe Herr Erwin Gebhardt hatte nämlich die Liebenswürdigfeit gehabt, in unjerm Verein einen inhalt3= reihen Vortrag über „Neues vom Vogelſang“ zu halten. Als unier bewährter und in der Bogelpflege ergrauter Voritand, Herr ©. Langmantel, für die ebenjo mannig— fahen wie formvollendeten Ausführungen des Referenten dankte, fonnte der Vortragende des Abends des herzlichen Danfes der Anmweienden ficher fein. Im Hinblid auf den wiſſenſchaftlichen Nuten für unjere Liebhaberei in unferm ſonſt nah außen jehr ruhigen Kreiſe wäre es recht er— wünſcht, wenn des öfteren derartige Vorträge bei uns in Nürnberg ftattfinden würden. Als diefe Bitte laut wurde, bat fi Herr Gebhardt in danfenswerter Weije bereit er= flärt, bei Gelegenheit wieder ein Referat in unjerm Wald- vogelverein zu halten. Ich freue mich ſchon heute darauf! Konrad Gauckler. Herrn R. R., Leipzig: Schönfeld. Es gibt Vögel, die unter allen Umſtänden zu fett werden. Das tft be= fonder3 bei den Grasmüden der Fall. Solde Fett— mwänfte atmen dann ſchwer und erjcheinen krank. Diefe Griheinungen hören fofort auf, wenn e3 gelingt, die Fett— polfter zu befeitigen. Geeignete Mittel hierzu find Dar— bietung fnapper Mengen wenig nahrhaften Futters, 3. D. im vorliegenden Sal Ernährung mit gleichen Teilen ges badten Apfels und trodenen Ameifenpuppen, lange Zutterpaufen, jo daß der Vogel unruhig wird und viel umberhüpft. Dasjelbe wird erreicht durch Abwechſelung in der Aufftellung der Futtergefäße, häufige Veränderung der Lage der Sprungftangen, bejonder3 Entfernung ders ” jenigen Stange, auf welcher er gewöhnlich der Ruhe pflegt- Herrn DO. H., Lauterbah. Der Sonnenvogel iſt an einer mit Abzehrung verbundenen Ernäfrungsjtörung eingegangen. Herrn W. in Br.:Sh. Die Sperbergrasmüde wog 35 g. Das Normalgewicht ijt etwa 25 g, der Vogel litt an Fettfucht, die nicht nur durch das Gewicht kenntlich wurde, jondern durch unter der Haut liegende, äußerlich wahrnehmbare Fettpoliter. Auch die inneren Organe waren in Fett eingebettet und die Leber war eine jog #ettleber, die ihre Funktionen im Organismus nicht mehr ausüben fonnte. Snfolgedeifen ging der Vogel ein. — Der Käfig geftattet den vier Grasmüden ausreichende Bewegung. Ob fie fich vertragen werden, läßt ſich vorber nicht jagen, das muß abgewartet werden. Herrn U. G., Leipzig. Die Vögel find ſtark abge: magert; im Kropfe und Magen find Feine Spuren etwa aufgenommener Nahrung vorhanden. . Unzeigen Käfige umd Geräten | Vogel-Fangfäfige, 13 .% und 19,50 M, Schlagnese f. fl. jchädl. Vögel, 17,50 .M, f. gr. 21 u. 26.4. Illuſtr. Preisl. gratis. I. Zannen, Gronau 58, Weflf. 1 | Futtermittel | Mehlwürmer a Liter 60 M, 5 Liter 280 M, a Pd. 60 .%, 6 Pid. 280 M Porto und Nerpadung frei. Bei Vor— einfend. von 15.% 1000 Stüd franko. [2 A. 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Hanf gebe nur verbindlich ab ! [7 öl Earl Klaus, Mutterftabt (Hptbh.). Oito Germer, Dedeleben 8. Erklärung Das unregelmäßige Erſcheinen unſerer ‚Gefiederten“ hat begreiflicherweiſe eine lebhafte Beunruhigung in die Kreiſe unſerer Abnehmer gebracht, die ſich oft in recht unverblümten Außerungen Luft gemacht hat. — Die Veranlaſſung dazu war eine Unpäß— lichfeit und andererſeits eine überaus ftarfe ander- weitige Inanſpruchnahme unjeres Schriftleiters, die wir jelbjt auf das lebhaftefte bedauern! Wir werden uns bemühen, die Termine im neuen Sabre, dem 50 ſten des Beftehens der Beitichrift, piinftlicher inne- zubalten und bitten um Ihre freundliche Nachficht für die vergangenen Unregelmäßigfeiten und um eine weitere Forderung des Blattes. Die Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung Zerlegbar — Einfachſter aueh — Leichteſte ne Ausführung in allen Holzarten, Zinkſchublade, Porzellannäpfe, Ledertuchdede. 1. Preis beim Kafigwettbewerb Leipzig 1919. Eiche Gef. 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Hopfer, Burg b. > Jahrgang L. Deft 2. 20. Januar 1921. Die Gefiederte Weit gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens Freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecher: 1323, Anſere Grasmüken im Sreileben und als Stubenvögel. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelkunde, Thu und liebhaberei zu Leipzig. Don J. Birk. (Nachdruck verboten.) In: ich heute von der Gattung unſerer Gras— mücen erzählen will, jo tue ich e8 in dem Bewußtjein, nichts Neues jagen zu können, wohl aber mit der Genugtuung, daß wir uns von unferen Grasmücken nur zu gerne unterhalten. Soweit wir die Fachliteratur in frühere Zeiten zurücd verfolgen fünnen, werden wir finden, daß die Vertreter Der Gattung Grasmücken jchon in alten Zeiten zu den beliebtejten und daher begehrtejten Stubenvögeln ge— hörten. Welcher Liebhaber hat nicht jchon einzelnen Vertretern der Grasmüdenfippe ein Dauerndes, be- vorzugtes Bläschen in feinem Liebhaberherzen ein- geräumt, wer möchte zugunjten irgendeines anderen Sängers auf unjer liebliches Schwarzplättchen in feinem Wogelbejtand verzichten? Die Antwort kann ich mir erjparen. Selbſt die edeljten Bertreter unter den gefiederten Sängerfürjten, wie Sprojjer und Nachtigall, haben e3 im Laufe der Zeiten nicht verjtanden, den Gras— müden den Vorrang im Liebhaberherzen jtreitig zu machen. Faſt jede Singvogelart hat ihre befonderen Berehrer, die Spezialliebhaberei von Sprojjern, Nachtigallen uſw. Aber dieje kleine Schar der Spezial- verehrer verichwindet vor der Zahl derer, welche nur einige Weichfrejler Halten, und gerade dieje jind e3, welche neben einem Rotkehlchen auch ein Schwarz= plättchen käfigen. Sind es doc der Vorteile jehr viele, welche wir bei den Grasmücden als Stuben- vögel zu verzeichnen haben. Durch ihre Anſpruchs— Iofigfeit, und in gejanglicher Hinficht große Dank— barkeit, haben ſie ſich beim deutſchen Vogellieb— haber ein dauerndes Plätzchen in der Vogelſtube erworben. Jedes Ding hat zwei Seiten oder, beſſer geſagt, wo viel Licht, iſt auch viel Schatten. Die Wahrheit dieſer Worte kennen zu lernen, hat der Bogelliebhaber mehr als reichlich Gelegenheit bei der Käfigung unſerer Grasmüden. Sp danfbare anjpruchsloje Stubenvögel fie auch jind, jo wollen wir gleichfall3 nicht verfennen, daß ihre Pflege doch ein gewiſſes Maß von Stenntniffen beanjprucht, will man Freude an feinen gefiederten Lieblingen haben. Überhaupt joll fich ein jeder Vogel- liebhaber vor der erjtinaligen Käfigung irgendeines Vogels über deſſen Bedürfniije im Frei- und im Stäfigleben vollfommen im klaren fein, dann wird der Pflegling einen dankbaren Pfleger und der Pfleger einen danfbaren Bflegling jein eigen nennen können. Vielfach begehen die Bogelliebhaber in den Kinder— Ichuhen ihrer Liebhaberei den unverzeihlichen Fehler, ſich erjt mit dem Vogel und erſt dann mit der ‘Pflege desjelben zu befajjen und die hierzu nötigen Stennt- nijfe zu jammeln, eine Methode, die nicht jcharf genug verurteilt werden kann. Denn eritens geht es hierbei auf Koſten des Wohlbefindens, wenn nicht gar um Sein oder Nichtjein des neuen Pfleg- lings, und zweitens gewinnt der Liebhaber durch feine Unfenntnis in der Bflege ein faljches Urteil über den Bogel. Das verleidet ihm vielfach die Haltung des— jelben. Ganz zu jchweigen von dem materiellen Berluft, ijt ein derartiger Lehrfurjus in der Vogel— pflege feine Liebhaberei, jondern eine unter dem Ded- mantel derjelben wandelnde Tierquälerei. Darum rufe ich allen im Anfangsſtadium der Stubenvogel- liebhaberei fich betätigenden Liebhabern zu, erjt die nötigen Kenntniffe in der Theorie, dann erjt Ver— juche in der Praxis. Dies gilt ganz bejonders von der Pflege der Grasmüden, und gar manche Gras- mücdenart wird dadurch zum dankbaren Käfiguogel, trogdem ihr von unerfahrenen Pflegern mehr Nach» als Borteile nachgerühmt werden. Betrachten wir und nun etwas eingehender die Arten, welche die Ornis unjerer heimijchen Fauna 10 Birk, Unfere Grasmüden im Freileden ufw. — Adlerſparre, Über das Gefangenleben ufw. aufzuweifen hat. Es kommen hierbei nur fünf Arten in Betracht, welche fich in gejanglicher Hinficht mehr oder weniger alle als Stubenvögel eignen, e3 find dies der Größe nach rangiert: die Sperbergrasmücke (Sylvia nisoria),die®artengrasmiüce (Sylvia simplex), die Mönchgrasmüde (Sylvia atrieapilla), die Dorn- grasmücke (Sylvia sylvia) und die Zaungrasmücke (Sylvia curruca). Die drei erjten Arten fommen als Käfigvögel bejonders in gejanglicher Hinficht in Betracht, während die beiden letzten Arten auc) häufiger beim Liebhaber ohne Hauptinterefje am Ge— fang zu finden find, Nachfolgend will ich num verfuchen, in der Neihen- folge, wie ich die einzelnen Arten in gejanglicher Hinficht ſchätze, vom Frei- und Käfigleben derjelben zu plaudern, möchte aber gleich einflechten, daß meine Ausführungen keinesfalls Anſpruch auf Voll— ſtändigkeit erheben können; erſtens laſſe ich vor— herrſchend meine eigenen Erfahrungen ſprechen, und zweitens iſt die Zeit zu einer vollſtändigen biologi— ſchen Erläuterung ſämtlicher Arten auch viel zu kurz. Troßdem werde ich verſuchen, ein ziemlich vollſtän— diges Bild vom Frei- und Käfigleben unjerer heimi- chen Grasmücdenarten zu geben. Das Wort „Ge— fangenschaft“ will ich ausdrücklich bei meinen Ab- handlungen vermeiden, Elingt Doch dem Uneingeweibten, der Vogelliebhaberei Fernſtehenden daraus immerhin ein gewilier Vorwurf entgegen. Warum? Nun, weil er dag Denfen und Fühlen eines Vogellieb- habers nicht verjteht; Hier egoiſtiſche, dort idealiltijche Weltanſchauung. Beginnen wir mit der ſowohl geſanglich als auch in Anſpruchsloſigkeit an erſter Stelle ſtehenden Art, der Mönchgrasmücke. Schon die vielen, außer den von der Wiſſenſchaft ihr beigelegten Namen, wie Schwarzkopf, Schwarz- plättchen, Plattmönch, Mönch, Schwarzplattel, Kloſter— wenzel, Plättl, Schwarzkappe, Pfaff, zeugen von der Volkstümlichkeit dieſes als Stubenvogel ſehr begehr— ten Sängers. Auch ſchwarzköpfige Grasmücke wird ſie zwar mit Recht, aber fälſchlich benannt, denn dadurch wird ſie nur zu leicht mit ihrer mehr ſüd— lichen Schweſter, der ſchwarzköpfigen Grasmücke (Sylvia melanocephala), auch Sammetkbpfchen, ver— wechſelt. Das Schwarzplättchen, wollen wir es bei dem bei uns üblichen Namen nennen, iſt ein Zug— vogel, welcher im April bei uns eintrifft und uns im September wieder verläßt, es iſt in ganz Europa Brutvogel und kommt ſelbſt im Norden bis zur Grenze des Baumwuchſes vor. Es bewohnt Laub— holzwaldungen, Feldgehölze, ja ſelbſt in Nadelholz- waldungen habe ich es ſehr oft ſchon angetroffen; Bedingung jedoch iſt, daß ſtets genügend dichtes Unterholz vorhanden iſt. Bietet ſich zur Neſtanlage halbwegs geeignetes Gebüſch und ſind höhere Bäume in der Nähe, jo finden wir das Schwarzplättchen auch in Gärten der Dörfer und Städte, ſelbſt in Anlagen, wie fie Leipzig aufzuweiſen hat, iſt es als Brutvogel jchon beobachtet worden. Es niftet in jeinem Aufenthaltsgebiet an fo verichiedenen Stellen, daß ein bejtimmter Stand des Neftes, Höhenlage desjelben ujw. nicht als feſtſtehend bezeichnet werden fann. Bei der Maffe der Schwarzplättchennefter, die mir Schon zu Geſicht gekommen find, waren alle möglichen Neftanlagen vertreten, vom Neft kaum EIERN A a — — Nr.2 Bin. 20 cm über dem Boden, waren auch jolchein Holunder- büfchen bis zu 21/, m Höhe zu finden. Wenn wir offen jein wollen, jo müjjen wir nicht nur dem Schwarzplättchen, jondern aucd den übrigen Grag- mücken, ausgenommen höchitens die Dorngrasmüde, das Zeugnis jchlechter, Leichtiinniger Neſtbaukünſtler ausitellen. Kunſt liegt trogdem noch in der ein- fachen, jchlichten Bauart, denn wer die leicht und luftig gebauten Nefter des Schwarzplättchens an den freiejten, augenfälligen Stellen gefunden hat, muß ji) wundern, daß ji der Bau nicht nur zur Auf nahme der Eier, jondern auch als Wiege der vier- bis jechsköpfigen Nachkommenſchaft bejtens bewährt. Sa jelbft einem ſolch jchwerfälligen Tollpatich, wie es der junge Kuckuck ijt, hält der Bau viele Wochen jtand, mögen auch die Beine diejes Nejtjchmarogers längft durch den Boden des Neſtes gewachjen jein, als Wiege des Kuckucksſprößlings hält der Bau trotzdem noch halbwegs. Gar manche Brut Habe ich ſchon durch leichtjinnige Nejtanlage zugrunde gehen jehen, aber immerhin erfüllt der Bau meiſtens jeinen Zwec voll und ganz. (Fortfegung folgt.) ÜberdasGefangenleben des IJamefonamaranten, j. T. im Bergleih zu dem des Braunkopf- amaranten. Don A. Adlerjparre. £ Machdruck verboten.) Br Im Herbſt 1911 wurde von Ruhe (Alfeld) und Ditzell (Leipzig) der Samejonamarant, Lagone- stieta jamesoni Shell., zum erjten Male lebend nah Europa eingeführt. In Heft 1 der „Gef. Welt" folgenden Jahres ſchrieb unter „Neueinführungen und Seltenheiten” der Herr Schriftleiter jelbft: „Beob- achtungen über dag Leben dieſer jchönen Pracht finfen“ (sc. Lag. jamesoni) in der Gefangenschaft werden uns hoffentlich ihre Pfleger nicht vorent- halten.“ Es faın aber, jofern ich finden fann, in den folgenden Sahrgängen der Zeitjchrift nichts über dDiefe Art zur Veröffentlichung. Nun gelang es mir im Frühjahr 1920 ein in der Heimat gut eingewöhntes Männchen diefer Art direkt aus Süpdoftafrifa zu erhalten. Es fam fchlecht be- fiedert, entkräftet und frank an — es waren urjprüng=" 6 Schöne Exemplare, von welchen unterwegs 5 leider eingingen —, wurde aber — nicht ohne Mühe — gerettet und befindet fie nunmehr in meinem Belt jeit beinahe ®/, Jahr bei wieder völlig erlangter Geſundheit. Sch werde hier nicht den Raum mit einer ein gehenden zarbenbejchreibung beanjpruchen — ver- weile darüber an Neunzig, „Die fremdländijchen * Stubeſtvögel“, Magdeburg (Ereug) 1921 —, möchte nur bemerfen, daß mein Exemplar eine einzige, nicht immer jichtbare Andeutung eines weißen Punktes (links an der Bruft) beſitzt — es fehlt oft den Samejonamaranten jede Spur einer weißen Tüpfe- lung —, und ferner, daß, ſoweit ich finden fann, das Braune des Rückens nicht, wie e3 Shelley zum Unterschied von allen befannten Laganostieta-Arten angibt, einen Stich in Zimtfarbe (Zinnamon) aufweilt, Nr. 2 ſondern vielmehr einen Stich in Oliv, ganz wie bei anderen Amaranten, aber mit ziemlich jtarfem roten UÜberhauch, wasjedoch garnicht den Schein von Zimt gibt. 5 Der Samejonamarant macht einen Elugen Ein— druck. Bei Gefahr ſucht er gern eine Ede am Boden auf und beobachtet von dieſem Verſteck aus genau die Bewegungen des gefährlichen Objektes, um bei drohenden Annäherungen blisjchnell der Gefahr zu entfliehen und fich wieder anderort3 zu verftecfen zu verſuchen. Dies jtimmt vermutlich mit feinem Be— nehmen im Freien, wo er angeblich im hohen, dichten Graſe an den Flußufern und Böjchungen feinen Aufent- halt hat und Futter jucht. Er weicht aber jehr von dem Benehmen meines Braunfopfamaranten, - Lagonostieta brunneiceps Sharpe, ab, welch, leterer bei Gefahr gleichiwie viele andere Kleinvögel durch mehr planlojes Umhertoben im Käfig ſich bald er- müdet. Der wildlebende brunneiceps jucht vermut- - Lich, obgleich auch er tagsüber ſich ſehr viel am grasbewachjenen Boden aufhält, bei Ge- fahr feine Nettung im Auffliegen in die Baumkronen oder auf die Dächer der Ein- geborenenhütten. Unter normalen Umjtänden find die Be- wegungen des Jamejonamaranten nicht jo ſehr eilig. Er hält fich gern am Käfigboden auf, liebt Sonnenbäder und Wärme jehr, iſt ſowohl mit feinesgleichen (S brunnei- ceps) wie auch mit allen anderen Kleinvögeln „= - fehr verträglich, jcheint aber nicht ſehr ge— fellig zu jein, ruht gern allein am Käfig— boden aus, wird aber auch oft von dem ge— felligeren brunneiceps oder anderen Vögeln aufgejucht. Das jcheint gut mit jeinem — - Benehmen im Freileben zu ftimmen, wo — jamesoni angeblich in kleinen Trupps oder paarweife für fich lebt und jich nicht frei= willig mit den brunneiceps- Flügen mijcht. — Balzbewegungen habe ich bei jamesoni nie bemerkt, vielmal3 aber bei brunneiceps. Der Samejonamarant frißt bei mir hauptjächlich Hirfe — füdafrifanische Boermannajeed (der Sene- galhirje ähnlich), weiße’ Hirfe, gelbe amerifanijche Hirfe —, aber auch Spisjamen, Mohn, gejchälten Reis, Eierbrot, viel Grünfutter, Kalk und Sand, recht wenig Ameijenpuppen und nur ausnahmsweije Mehl- würmer. Er badet gern, oft mehrmals des Tages und hält fein Federkleid in tadelloſem Gejchid. Der Gejang beiteht aus einem langen, lauten, ſilberhellen Glockentriller, meiſtens von einigen Locktonen eingeleitet, etwa wie whuitt —whuitt — whuitt -arrrr uſw. Beunruhigt und erregt gibt er von ſich ein heiſeres Whuatt —whuatt — whuatt, bis— weilen auch von einem ebenſo heiſeren Arrrrtriller gefolgt. Anfcheinend iſt der Geſangstyp des Jameſon— aqamaranten dem des Roſenamaranten, Lagonostieta rhodopareia Heugl. gleich. Lewek jchildert den F Geſang des letzteren als ein wohltönendes Huitt— Huitt—huitt—brrr. Der Gefang des Brauntopf- amaranten ift dagegen von verjchiedenartigem Typ, erinnert nur an die Locktöne des jamesoni und iſt 3 „ bisweilen von einem leifen blauaftrildähnlichen Tſchätt eingeleitet, wie tſchätt — whuitt — whuitt — whuitt whu—itt. Adlerfparre, [iber das Gefangenleben des Samefonamaranten uw. er Lichtenſtädt, Eroten. 11 Leider ift bisher fein jamesoni-Weibchen in meinen Befit gekommen. Über das Niften kann ich aljo nichtS berichten. Exoten. Bon Siegfried Fihtenftädt. (Nahdrud verboten .) m" hätte wohl vor dem entjeßlichen Kriege je gedacht, daß einjt die kleinen Exoten, welche in Maffen in jeder Bogelhandlung zu finden waren, fait mit Gold aufgewogen werden würden! Als ich vor meiner Einberufung meine Vogeljtube von weit über 100 Köpfen auflöfen mußte, glaubte ich da, daß es faſt unmöglich fein würde, einen Teil meiner Lieblinge überhaupt in abjehbarer Zeit zu erjeßen? In alle Winde wurden meine Pfleglinge zeritreut, hatte ich doch wenigſtens die Freude, ſie noch zum größten Teile in guten Händen zu willen. Mein 4 GE Jameſons Amarant. berühmter Amazonenpapagei, welcher nach Slavier- begleitung ſechs Lieder fang, gelangte in den Beſitz des befannten Varieteekünſtlers Herrn Perzina, und mancher freundliche Leer wird denſelben vielleicht im Berliner Wintergarten oder Apollotheater als Augnummer “bewundert haben. Wo mögen heute meine Rußköpfchen, einſt von Fockelmann bezogen, ftecken, welche ich, als einer der erjten, zur erfolg- reichen Zucht brachte Wo find die jchönen Zeiten hin, wo ich mit Kaften beladen zu meinem Freund Guſtav Neik nach der Gontarditraße pilgerte und wir dort unter den Neuankömmlingen Mujterung hielten. Freudeſtrahlend wurden die reizenden Ningel- aftrilde, Binfenaftrilde und andere Seltenheiten nach Haufe transportiert. Oder wenn ein frilcher Trans- port Graupapageien erwartet wurde. Drei big vier Schwarzaugen, der Preis war damals 15—18 Mark dag Stüc, wurden vorjichtig nach Haufe gebracht. Mit welcher-Liebe und Hingebung wurden die Jakos gepflegt, Häufig war alle Mühe vergebend. Der Todesfeim, welcher in den Tieren ftecte, ließ jie nicht auffommen, und erft als ich Körnerfutter über- haupt wochenlang nicht reichte, Hatte ich. Erfolge. Mit weichgekochtem Neis, Haferjchleim und erweich- 12 Lichtenſtädt, Exoten. tem Pferdezahnmais zog ich eine Anzahl Grauer auf, die jungen Tiere fonnten anjcheinend hartes Körnerfutter nicht ordentlich verdauen, und faſt immer tödliche Darmentzündungen brachten den Tierchen ein ſchnelles Ende. Langſam beginnt es fich nun wieder auf dem Erportmarkt zu regen. Wer das nötige Kleingeld bat, kann fich heute ſchon eine jchöne Sammlung Exoten zulegen, und mein jehnlichiter Wunſch war es natürlich, mir in meinem Kleinen Yandhäuschen, mitten im Walde, eine Stube voll von unjeren reizen- den Ausländern zuzulegen. Auf Grund jahrzehntelanger Erfahrungen bin ich von großen Vogeljtuben und jelbjt von riefigen Volieren ganz abgefommen. Man hat die Herrichaft über jeine Tiere, ebenfo die Überficht völlig verloren. Das Sauberhalten derartiger großer Räume iſt jehr ſchwierig, und nichts iſt mir unäjthetiicher als ein ſchmutziger Vogelkäfig. Pflanzen, welche in feiner Vogelſtube Fehlen jollten, jehen bald entjeglich aus, wenn die Vögel Zutritt zu ihnen haben. Nie darf das Neinhalten und das Füttern der Vögel eine Laſt fein, jondern muß ſtets Unterhaltung und Ver— gnügen bereiten; wie jchwer Vogelſtuben, in welchen die Vögel frei herumfliegen, wirklich ſauber zu Halten find, weiß nur der zu beurteilen, der eine jolche in größerem Umfange beſeſſen hat. Nach meinen Er- fahrungen find auch die YZuchterfolge bei unjeren Exoten, vielleicht mit Ausnahme des Wellenfittichs, in derartig riefigen Näumen abjolut nicht zufrieden- jtellend. So mancher koſtbare Vogel verjchiwindet in großen Bogelftuben auf Nimmerwiederjehen, welcher vielleicht in überjichtlichen Verhältniſſen noch hätte gerettet werden fünnen. Sch bin deshalb zu meinen kleinen Volieren zurückgefehrt, in welchen ich jchon in früheren Sahren die beiten Erfolge gehabt hatte. Auch für ein ÜÜberwintern der Exoten in ungeheizten Näumen bin ich nicht zu haben. Wer nicht, wie nur menige Sterbliche, über ein großes Vogelhaus verfügt, in welchem die Vögel nach Belieben warme und alte Räume aufjuchen können, follte, wenn irgend mög— lich, jeinen Vögeln geheizte Räume bieten. Sch be- jtreite gar nicht, daß viele Exoten ungeheizt zu über- wintern jind, aber weder mir noch den Wögeln macht es Vergnügen, ſich in folchen ungemütlichen Räumen aufzuhalten. Daß jelbjt Prachtfinken in jtrengiter Kälte zur Brut jchreiten, ijt zwar häufig vorgekommen, Doch macht es mir entjchteden mehr Vergnügen, meine Vögel im geheizten Näumen zu beobachten, denn dazu halte ich jie doch jchlieglich, als mich der Gefahr auszuſetzen, mir eine tüchtige Erfältung zu holen. Erwähnen will ich noch, daß mir Herr Mäſſelhäuſer (Koburg) mitteilt, daß feine Gürtelgrasfinfen in einer Freivoliere jegt im No- vember bei mindejtens 3—4 Grad Kälte vier acht Tage alte Junge haben. In einer der legten Nummern der „Gef. Welt“ wird gebeten, mitzuteilen, wie die fleinen Exoten mit möglichjt geringen Verluſten eingewöhnt werden können. Diejes Problem ift meines Willens noch nicht geldjt worden und wird wohl auch ſchwer ge- (öft werden. Oft weiß der Pfleger gar nicht, was den Kleinen Gejchöpfen eigentlich fehlt, und wenn er es Schließlich herausbekommen, ift meiſt alle Hilfe zu jpät. Zwiſchen Ausbruch und Ende der Stranf- heit liegen oft nur wenige Stunden, und das emp- fohlene Eingeben von Arzneien fchadet bei jo zarten Gejchöpfen häufig mehr als, es nüßt. Eine gelungene Heilung eines Notkopfamandinenweibchens - dürfte vielleicht Interejje haben. Das Tierchen ſaß am Abend ſchwer feuchend auf der Stange. Der Atem tafjelte, dab man es im Nebenzimmer deutlich hören konnte, und der Vogel jperrte auferdem dauernd den Schnabel. zum -Luftholen auf. Der Vogel wurde von mir ſofort in einen fleinen Käfig gejegt, Direkt an die warme Zentralheizung gebracht, und erhielt außerdem fait während des ganzen nächiten Tages milde Dampfbäder. Da ftarker Durft vorhanden war, erhielt er als Getränk laues Wafler, dem auf ein Trinfnapf ein halber Teelöffel reiner Honig, vorher in kochendem Waſſer aufgelöft, beigemijcht war. Futter weiße Hirje. Nach drei Tagen war der Vogel gefund und wurde dann vorfichtig an die gewöhn- liche Zimmertemperatur gewöhnt. Haferjchleim, Honig- wajler, feuchte, warme Luft find meine Univerjal- mittel bei erkrankten Exoten, nur feine Salzjäure, Baldrian und andere Tropfen. Sit der Vogel noch zu retten, jo wird er bei jolchen Mitteln genejen, andernfalls nützen andere Medikamente auch nichte. Nun einige Worte iiber meine Vogelſtube, von der ich den Leſern in einer der nächjten Nummern einige Aufnahmen zu bringen hoffe. Wie bereits oben gejagt, bin ich von zu großen Räumen für meine Vögel abgefommen. Meine Bolieren find fast Jämtlich von Herrn Nadlermeifter Manecke (Berlin) angefertigt, dejjen Name für tadellofe Arbeit bürgt. Drei große Volieren find je zirka 125 cm lang, 150 cm hoch und 65 cm tief. Außerdem be- finden fich in meiner Vogeljtube eine große Anzahl Einzelfäfige von je zirfa 65 cm Länge. Die ganze Stube iſt in malerifcher Gruppierung ausgeitattet mit Sarnen, Cyperus (eine äußerſt deforativ wirkende harte Pflanze), ausländijchen Blattpflanzen, darunter eine über zwei Meter hohe Dracee, und einigen prächtigen Zimmerlinden. Täglich werden die Pflanzen mittel3 Zerſtäubers befeuchtet, und mittels Zentral- heizung wird eine Zimmertemperatur von 17—18 ® Celſius gehalten. Die Böden der Volieren und Käfige find jämtlich mit weißem grobem Seejand belegt, welcher peinlich jauber gehalten wird. Täglich wird die Bogeljtube nach der Fütterung ausgefegt und wöchentlich zweimal mit Lyſoformmiſchung gejcheuert. Sauberfeit muß die Haupttugend des Vogel— wirtes jein. Es iſt daher nötig, nur jo viel Vögel zu halten, als ohne Vernachläſſigung jeiner Berufs— geichäfte gehalten werden fünnen. Wieviel hierin gejündigt wird, beweijen leider oft die vor Schmutz jtarrenden Käfige mancher „Liebhaber“ und die jo häufigen Annoncen wegen Aufgabe der Liebhaberei!... ach fompletter Einrichtung meiner Vogeljtube mußte ich nun auch an die Bevölkerung derjelben denfen. Unterftügt wurde ich dabei von Herrn Paul Tzornad in Berlin, durch dejien Hände z. T. auch im Tauſchwege mit Kanarien Hunderte von Exoten gingen. Aber die Preife. Ich habe nirgends jo billig Exoten gefauft wie bei diefem Herrn, und doch war ich zuerjt geradezu entjegt, was man heute für X Nr. 2 Exoten verlangt. Einige Zeit darauf follte ich bei anderen Händlern zum Teil jchon das Doppelte meiner angelegten Preiſe zahlen. Hier eine Kleine Blütenleje der mir von verjchiedenen Händlern ab- ‚geforderten Höchitpreife. Wellenfittiche 240— 260 M., Aſtrilde (Friedenspreis 2,50 M.) 120—160 M., } Bebrafinfen 150 M., Möwchen 160 M, ein Pärchen - Nupköpfchen-Wellenfittich, erfolgreich (!) geniſtet, 500 M., drei Kaptäubchen (lädiert) 600 M., Weber- vögel 120—200 M. das Stück. Ob derartige Preiſe, jelbjt bei dem heutigen ſchlechten Stande der Mark, gerechtfertigt find, will ich hier nicht weiter unter- juchen, wahricheinlich aber gehen die Vögel durch viele Hände, big fie in den Beſitz der hiefigen Händler gelangen, um nad) Abzug der Verluſte zu diejen Preiſen zu fommen. Daß bei derartigen PBreifen der Liebhaber mit Anſchaffungen doppelt vorfichtig fein muß, liegt auf der Hand. Erjtens kommen Berlufte heute teuer zu ftehen, zweitens find dieſe Häufig gar nicht zu er- ſetzen. Leider find auch unjere einheimijchen Vögel _ enorm im Preiſe geftiegen, jo daß es einem weniger Begüterten ſchwer fällt, jelbjt einen Zeiſig oder Stieglit zu erftehen. Auch hier muß manchmal die allgegenwärtige „Valuta“ herhalten. Als mir vor ein paar Wochen ein biederer Händler für einen Dompfaffen 50 M. abverlangte und ich bejcheiden die Höhe des Wreijes monierte, antwortete er mir treuherzig: „Aber, mein Herr, bei der Valuta.“ Wem das „Exotenblut“ fo wie mir nun einmal in den Adern rollt, greift jchlieg- * lich für feine Lieblinge einmal tiefer in den Beutel. Die weniger verſtändnisvolle Haus— frau wird jchlieglich mit den zu erwarten- den BZuchterfolgen und den damit herein- fließenden enormen Einnahmen getröjtet, ſo— ‚fern nicht der Troſt praktiſcher und überzeugender in einem neuen Winterhut oder dergleichen beiteht. So hielten denn in meine Vogeljtube acht Baar Wellenſitliche, ein Paar Singfittiche und je ein Baar Rotkopfamandinen, Drangebädchen und Sperlings- | täubchen ihren Einzug. Um nun nicht in den Geruch eines Sriegsgewinnler8 zu kommen, will ich aus— drücklich bemerken, daß ich oben erwähnte Preiſe nicht bezahlt habe. In kurzer Zeit werden eine größere Anzahl mir von befreundeter Seite bereits aviſierter Aſtrilde und Amandinen folgen, doch auch bei diejen werde ich die obigen Preiſe nicht anlegen und lieber, wenn auch jchweren Hetzens, verzichten. Auch Sorge und Freude haben in meinem Exoten— heim jchon ihren Einzug gehalten. Zwei Wellen- fittiche erfranften ſchwer an Darmentzündung, welche fie jih m. E. an dem Genuffe von größeren Mengen friſcher Weidenruten geholt hatten. Yu meiner Freude -genajen beide in warmfeuchter Luft und bei Hafer- Ichleimdiät. Mein Notkopf erfranfte wie oben be- ſchrieben ebenfalls ſchwer, aber auch hier gelang es mir, den Vogel zu retten. Zwei Paar Wellenfittiche ſitzen auf Eiern, ein drittes Paar beginnt ebenfall3 mit der Brut, viel- leicht habe ich meiner lieben Frau nicht zu viel von ‚goldenen Erfolgen erzählt. Vorläufig koſtet die kleine Lichtenftädt, Eroten. — Nendle, Beobadtungen und Studien über heimische Vögel. 13 Sejellichaft, außer den Anfchaffungstoften, noch ein hübſches Futterfümmchen, denn von einem Preisiturz merfen wir Vogelliebhaber verflucht wenig, und unter 4—5 M. iſt hier in Berlin fein Pfund gute Hirfe zu haben, abgejehen von dem noch teuereren Glanz. Aber miljen möchte ich meine Lieblinge nicht mehr. Hoffen wir, Daß bald Zeiten kommen, wo die Preife auf erträgliche Höhe auch für unjere Lieb- haber finfen, daß im unjerer lieben „Gef, Welt“ wieder zu lefen iſt: Gouldamandinen, Ningel-, Binjen- aftrilde 20—30 M. Bis dahin hoffe ich aber noch jehr viel Wellensittiche zu züchten. (Schluß folgt.) Beobachtungen und Studien über heimifde Dögel. Don Mar Rendle, Affaltern (Schwaben). (Fortfeßung.) (Nachdrud verboten.) Naubwürger. Wird von unfern Jägern feines Fluges und ſeines Schwanzes wegen auch „graue Schätterher" (Schäterher Trivialname für Elfter) Rotohramandine, genannt. Iſt in der Umgebung ſpärlicher Brutvogel, fehlt aber in feinem Sommer ganz. Am 2. Auguft 1919 ein Exemplar bemerkt, welches frei im Felde etwa 5—6 m über dem Boden fait 10 Minuten lang mit zitternden Flügelbewegungen an einer Stelle in der Luft jtehen bleibt, „rüttelt“, als es nad) Falfenart auf einmal wie ein Stein jich zur Erde berabfallen läht und, eine Maus in den Krallen haltend, dem nahen Gebüſche zuftreicht. Ein andermal jah ich diefen Vogel die zappelnde Maus im Schnabel davontragen. Dak der Naubwürger im Herbſte vor dem Schneefall gern auf einen Grenzitein zwijchen den Sturzäcdern oder auf eine Erdſcholle jich jegt und dort mit der Geduld und Ausdauer einer Kae auf Mäufe lauert, wie in Naumann (Bd. IV, ©. 130) und nad) diejem in Brehms Tierleben (4. Aufl.1913, Vögel IV, ©. 209) zu lefen ift, fam, ſoviel ich auch feinem Tun und Treiben ſchon nachſpürte, niemals zu meiner Beobachtung. Seine Beute bilden, nebſt Blindichleichen, Ei— dechfen, Fröſchen, Käfern, Heufchreden und Heineren Vögeln, die Mäufe, welch legtere, namentlich in der fälteren Jahreszeit, die Haupternährung ausmachen. Bon denjelben werden jedoch meiſt nur Die stöpfe verzehrt, weshalb man oft genug die fopflojen Leiber derſelben auf Dornen oder andere Zweige aufgeſpießt 14 antrifft. Manchmal klemmt er jeine Beute in eine Aſtgabel, anitatt fie aufzujpießen. Bon mir zu ver- ſchiedenen Jahreszeiten unter jeinen Lieblingsplägen gejammelte Gewölle, welche gewöhnlich eine Durch- ſchnittslänge von 1,5—2 em und eine Breite -von 8 mm aufweilen, bejtanden vorwiegend aus ver- filzten Mäufehaaren ſowie Mäuſeknöcheln nebſt diverjen anderen Fragmenten und enthielten nur ab und zu Reſte von Vögelchen. Nach Schacht (Die Vogelw. d. Teutobgw. 2. Aufl, ©. 31) ſoll der Raubwürger als ungejchietter Flieger überhaupt nur erjchöpfte und ermattete oder junge, jrilch ausgeflogene Vögel zu fangen imjtande fein; alte, gejunde Wögel wären ficher, weil ſie ſich vor ihm leicht retten fönnten. Tatjächlih Habe ich den Naubwürger jchon mehr- mals hinter Sleinvögeln herjagen jehen, ohne daß der beabjichtigte Fang ihm gelungen wäre. An meinem Futterplatz hat er die nichts ahnenden Gäſte ſtets aus dem Hinterhalt überfallen und überwältigt. Am 12. September 1919 verfolgte der verwogene Geſelle unabläjfig einen Bufjard auf eine weite Strecde hin, indem er nedend fortwährend auf den- jelben ftößt. Sn der Abendjonne am 22. Dftober 1919, einem prächtigen Herbittage, jfingt ein Naubwürger auf der äußerſten Spitze eines wipfeldürren Siefernüberhälters, welcher aus einem gemijchten Zungbeftande mächtig emporragte, eine geraume Weile. Sein Gejang ift ein leiſes gemächliches Plaudern, mit allerlei ſchirken— den Lauten vermengt. An jolchen und ähnlichen Stellen, die eine weite Umſchau bieten, jieht man ihn, weithin leuchtend mit jeinem lichten Bauche und den jchwarzweißen Schwingen, oft jtundenlang regungslos ſitzen. Bon jolch einer hohen Warte aus läßt er auch, .jobald F er etwas Verdächtiges wahrnimmt, namentlich wenn ein Raubvogel in Sicht kommt, ſeinen charakteriſti— ſchen Ruf, ein kräftiges trü! truit erſchallen, wo— durch er die umgebende kleine Vogelwelt vor dieſen ihren Feinden warnt, weshalb er den Namen „Wächter“ (Excubitor) wirklich verdient. Ab und zu gibt er auch Laute zum beiten, die, um mit Landois (Weitfalens Tierwelt, Vög., ©. 68) zu reden, „an das Wehen eines Tiſchmeſſers erinnern, wenn ein hungriger Feinſchmecker fich rüftet, den aufgetragenen Braten zu bearbeiten“. Am 30. Mat 1920 ein Baar beim Füttern der Jungen beobachtet. Der verhältnismäßig große Horft, wie die Jäger auch in diefem Falle zu jagen pflegen, war auf einer, mitten in einer Wieje einzeln jtehen- den Fichte, etwa 15 m über dem Boden, angelegt. Beim Atzen liefen die Alten häufig ein zärtliches, gedehntes „Wäh, wäh“ vernehmen. Im Harzgebirge brütet laut R. Schmidt (Zeitjchrift f. Ool u. Ornith. 1913, ©. 55) der Raubwürger „faft ausnahmslos“ auf tjoliert daftehenden Fichten. In den Forjten der Leplinger Heide dagegen findet man nach den An- gaben W. Nüdigers (a. a. D. S. 6) das Neft „zumeift“ im Siefernaltholze von 80—120 Jahren auf Nandbäumen, N. Blajius (Naumann, Bd. IV, ©. 130) gewahrte die Nefter diefer Würgerart in der Umgebung Braunjchweigs „nur“ in jehr hohen Eichen auf den Seitenäjten in der Nähe der Krone, N endle, Beobadtungen und Studien über heimifche Vögel. — Kleine Mitteilungen. Schalow (Beiträge z. Vogelfauna d. Mark Branden- ©. 380 nur Laubbäume als Niftpläge. Brehm (a. a. D. ©. 210) läht die Sache unentjchieden; er redet bloß im alljemeinen von einem Anbringen ” des Nejtes „auf einem geeigneten hohen Baume“. Nauman (a. a. D.) jagt, dort, wo es an pafjen- den Laubbäumen fehle, jtehe das Neſt wohl aud auf einem Nadelbaume. G. I. Wilhelm fehreibt in feinen „Unterhaltungen aus der Naturgefchichte”, Augsburg 1795 (Bög. I, ©. 83): „Das Neft des Naubwürgers ift auf Baumäften ſehr fünftlich aus Moos, Grashalmen, Heidekraut geflochten und mit Federn und Hajenhaaren innen ausgefüttert, jo daß auch dieje legteren in der Natur nicht ganz verloren gehen.“ Der Naubwürger brütet aber nicht bloß ausjchlieglich auf Hohen Bäumen, fondern, wenn auch jeltener, in Hecken und Sträuchern. Ich ſelbſt entdeckte jchon wiederholt jein Gelege in großen Weikdornbüfchen. Kleinf Hmidt (Naumann, Bd.IV, ©. 130) nahm bei Marburg ein Neft aus, das in einem Dornbufch jo niedrig ftand, daß er bequem himeinfehen fonnte. Voigt (Deutich. Vogelleben, 2. Aufl. 1918, ©. 76) hat den Naubwürger als typiſch für Heide und Moore fennen gelernt. (Fortſetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. Ein Naturfhusgebiet am Königsjee. Die Forderung, das herrliche Köntasjeegebiet als Naturſchutzpark ficherzus ftellen, wird von M. Merf-Buchberg in einem Aufſatz des „St. Hubertus“ unterftüßt, in dem er die Wunder und Seltenheiten dieſes einzigartigen Erdenfleckes hervorhebt. Schon im Jahre 1910 hat der Verein zum Schuß und zur Pflege der Alpenpflanzen in den füdöftlihen Königafee- bergen einen Schonbezirf von 8000 Hektar erworben, und das geplante Schußgebiet foll unter Anlehnung an die Landesgrenze im Often, Süden und Weften den Königsfee, das Wimbachtal, das Hinterjeetal und- die dieie drei Eins jenfungen umtürmenden Berge umfafien. Dies ift durch— aus möglih, da Grund und Boden Staatseigentum find. Die Pflanzenwelt des Gebietes weist eine Menge erleiener Koitbarkeiten und Seltenheiten auf. Es find im ganzen 700 verſchiedene Arten, die auf diefe Weile geſchützt würden; fo wachlen 3. B. von 49 Bayern eigentümlihen Orchideen allein 28 im Königsfeegebiet. Auch das Tierleben bietet hier ein ganz eigenartiges Bild. Der Gams ift in jehr gutem, das Hochwild in nicht geringem Beſtand vertreten. Gegen die Gotzenalm hinauf fommt das fonft nur noch im Allgau zu findende Manfei wor. tft vorhanden, und der prächtige Molfrabe ift nicht felten. Eine große Anzahl feltener Vögel iſt zu finden, jo der E Burg, ©. 323) hat diejelben in der Mark „gerne" auf alten knorrigen Birnbäumen, wie jich jolche dort häufig als einzelne Bäume in den Feldmarfen finden, angetroffen. Rey erwähnt in feinem Eierwerf, Tertbd. $ Auch der Schneehafe Alpenleinfint, der Mauerläufer, der fliegende Almraufh, Steinhuhn, Alpendohle ufw., und als befondere Selten= heiten: Dreizehenfpecht, Weißrückenſpecht und Sperlings— kauz. Was die niedere Tierwelt anbelangt, fo werden als wichtige zu ſchützende Tiere der Schwarze Alpenmolch, das Bergmandl, feltene Hochgebirgsjchneden und anderes gez nannt. Alle Mildarten des Hochgebirges find in dem Naturjchußgebiet vertreten. Eine dem Bezirk befonders eigentümlihe Wildart ift das Murmeltier, das in den Gebieten um den Ober- und Hinterjee noh mit einem Beitande von 600 Stüd-erhalten ift. Sämtliche Zugraub— vögel find zu beobachten, und e3 ijt zu erwarten, daß bei entiprechender Hege auch der Steinadler, der vor 20 Jahren nod anzutreffen war, hier wieder horften wird. ö (Hann. Kurier.) Bücher und Zeitfdriften. Karl Neunzig, Fremdländiihe Stuben: bögel, ihre Naturgejhichte, Pflege und Zucht. 830 Seiten mit 400 Abbildungen im Tert und 42 Farbentafeln. Magdeburg 1921. Creutz'ſche Ver— lagsbuchhandlung.) Geh. M. 95, geb. M. 125. Endlich ift es erichtenen, das von den Pflegern und Baden exotiicher Vögel — jowohl aus den Streifen der Liebhaber als aus denen der Tiergärtner — ſehnlichſt er— wartete Standardwerk diejes Wiffensgebietes. Es jtellt den erjten Teil des von dem Herausgeber der „Gefiederten Welt“, Karl Neunzig, dem geihästen Schriftiteller,- Tier- maler und zpfleger, völlig umgearbeiteten und nad dem jebigen Stande der Ornithologie wefentlich erweiterten - Dr. Karl Rußſchen Handbuches für Vogelliebbaber, züchter und =bändler in feiner 5. Auflage dar. Da der die „Ein— heimiſchen Stubenvögel” und die pflegetechnifhen Anz weiſungen behandelnde zweite Teil jchon 1913 erjchien, fo it das Werk nunmehr abgeichloffen. Die nah Erjcheinen des Bandes der „Einheimiſchen“ — insbeſondere in bezug auf die Ausjtattung — gebegten Hoffnungen auf den Exotenband widen durch die Entwicklung der Zeitverhält- niſſe der Befürchtung, daß diefer in abjehbarer Zeit faum wuͤrde eridheinen können oder doch in einem feinem Vor— gänger nicht würdigen Gewande. Um jo größer iſt die Über— raſchung, die der rührige Verlag den VBogelfreunden jebt bietet. Das Werk fteht, von einer etwas geringeren Quali= tät des Drucdpapiers abgejehen, feinem Schwejterbande nicht nur nicht nach, fondern übertrifft ihn um mehr als das Doppelte — dem größeren Gebiet entiprehend — in feiner Ausftattung mit 42 pradtvollen Farbentafeln und 400 Tertabbildungen und präfentiert fih in gleichem ge= ſchmackvollen, ganzleinenen Einband. Man fann nit um— - Hin, den Mut des Verlages zu bewundern, der es unter- nahm, in heutiger Zeit ein derartiges Prachtwerf, das ſich doch in erjter Linie nur an einen begrenzten Kreis von Nalurfreunden und Ornithologen wendet, herauszubringen. - Bu der im beiten Sinne „friedensmäßigen“ Ausjtattung gejellt fich ein Inhalt, fo wertvoll und erjchöpfend, wie wir ihn von Neunzig erwarteten, dem das gejamte überreiche Tatſachen- und Bildermaterial der jetzt faſt 5Ojährigen, meiſtgeleſenen Bogelliebhaberzeitfchrift, die er. jeit Jahr— zehnten leitet, zur Verfügung jtand. Als Tiermaler aber hat Neunzig diesmal ſich jelbjt übertoffen. Die 42 Farben= -tafeln, die, befondere Stärfe des Buches, find mit das Vollendetſte, was wir auf dem Gebiete zoologiſch wahrer, „beitimmungsgetreuer” und dabei doch Fünftleriih hochbe— i friedigender Tierdarjtellung überhaupt fennen, Die große Menge der darzuftellenden Vögel, die unerhörte Farben— | fülle ihres Gefieders Hätte — wie in anderen Werken genug- : Jam — einen weniger feinempfindenden Künftler zu une ſchönen, biologiih unwahren Häufungen verleiten können. Neunzig bleibt in jeder Yarbentafel wahr, jede Stellung - feiner Objekte ijt dem Leben abgejehen, ihre Gruppierungen wirken ungezwungen, wie Ausſchnitte aus muftergültig ge— haltenen Vogelftuben und Volteren; die Farbengebung trifft Pte Natur überrafhend gut, die geſchickte Zuſammenſtellung der farbenfrohen Gejchöpfe ergibt prächtige Wirkungen. Die Reproduktion durch die Zwidauer Runftanftalt Förjter & Borries ift vollendet. Einige der Tafeln von bejonders hohem künſtleriſchen Reiz verdienen hervorgehoben zu werden, ſo die der ajtatiichen Fliegenichnäpper, der Neisvögel, der - Sonnenvögel, der Bülbüls, der Goulds- und der Papagei: amandinen. Auch die Fertabbildungen find äußerjt lebens— wahr und inftruftiv. Gegen 700 beim erjten Erſcheinen des Rußſchen Handbuches im Jahre 1870 behandelt das Werk nicht weniger als 1450 verjchiedene Arten, die jämt- lic) lebend von europätihen Lıebhabern und zoologiichen Gärten gehalten und vielfach auch gezüchtet wurden. Die weitaus meiften fahen wir im Laufe der legten Jahrzehnte auch im Frankfurter Garten. Den allgemeinen Anweiſun— gen für Haltung und Züchtung der verjhiedenen Gruppen folgen furze treffende Gefiederbefchreibungen der einzelnen Arten und Angaben über ihre Verbreitung fowie ihre 15 Lebensweiſe, jomweit diefe erforicht it. Den breiteften Raum aber nehmen finngemäß die Mitteilungen über das Leben der beiprodhenen Vögel in der Gefangenſchaft ein. Möchte diefer Teil befonders zur Verbreitung der Erkenntnis bei- tragen, daß das Recht, Vögel und überhaupt lebende Tiere zu halten, auch Pflichten auferlegt: Möchte das gediegene Wert — die ſchönſte Weihnachtsgabe für jeden Vogel: freund — die Verbreitung finden, die es verdient! : Dr. Gurt Briemel, Direktor des Zoologiihen Gartens zu Frankfurt a. M. Aus den Bereinen. Verein für Bogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Montag, den 21. Januar 1921, abends 81/..Uhr, im Vereinslofal Nejtaurant „Goldenes Einhorn”, Grimmats fher Steinweg 15, Bortragsabend. Neferent: J. Birk über „Das Arbeitsjahr des WVogelliebhabers”, J. A.: Soh: Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig: Modau, Beutbitraße 29, Der Berein der Vogelliebhaber von 1891 e. V. zu Kiel veranftaltete vom 11.—13. Dezember 1920 feine 23. allgemeine Ausftellung in Klahns Hotel. Der geräumige Saal war mit Vögeln fehr reich befegt und faßte am Sonntag namentlid faun die große Zahl der Bejuder. Trotz der jahrelangen Abjperrung war die Zahl der Exoten, die zur Schau gelangten, verhältnismäßig groß. Das Breisrichteramt übten die Herren Viege und Mühlen— ftedt, Kiel, aus, zwei altbewährte Kenner und Liebhaber. Die goldene Medaille erhielt Fiſcher, Kiel, außerdem Ehrenpreis für große Sammlung der verichtedenften grauen und grünen Papageien, Kafadus und Sittiche. Die jilber- vergoldete Plakette und Ehrenpreis für beite Weichfreſſer— folleftion jowie Ehrenpreis für befte Sänger Dr. Schünfe, Kiel, filberne Medaille und Ehrenpreis für Körnerfreſſer— folleftion Behrens, Kiel, 2. filberne Medaille Klein, Kiel, 3. filberne Medaille U. Steinhagen, Xübed, der neben Groten Farben- und Geitaltsfanarten zeigte. In den SKianarienabteilungen stand Goeride, Kiel, an der Spibe, deſſen Kollettion wohl zu den beiten Sängern diejer Artin Deutihland gehört; auch auf der Verbandsausftellung des Nordmweftdeutihen Verbandes in Roſtock errang fie die Siegespalme. Die jehr geihmadvollen Medaillen, von der Firma Schweighäuffer in Pforzheim geliefert, wurden in Bronze verfilbert bzw. vergoldet vergeven. Die Ehren— preife, von der Frau Prinzeifin Heinrich, dem Verkehrs— verein und vielen anderen Gönnern geitistet, beftanden in wertvollen Bildern und Kunſtgegenſtänden. Der Verein fann auf feine Ausftellung mit vollfter Befriedigung zurüde Dr. Schünfe, 1. Vorſitzender. blicken. Herrn B. S, Arnsdorf b. Panitz. Der Gimpel iſt an einem Leiden zugrunde gez gangen,das nur bemerktwird, wenn man durch Wägungen auf einer Briefiwage in kurzen Zeiträumen, etwa jeden 3. oder 4. Tag, das Gewicht des Vogels fejtitellt. Wäre das geichehen, jo bätte der Pfleger bemerkt, daß der Vogel ſehr Ichnell an Gewicht verliert, alfo abmagert. Die Krankheit beruht auf einer Ernährungs= ftörung. Das aufgenommene Futter dient nicht mehr dem Aufbau und der Srhaltung des Körpers. Die Abmages rung fchreitet ſehr ſchnell fort und der ſcheinbar gelunde Vogel geht plöglich ein. ; x — Herrn W., Bln.-Wilmersdorf. Die Blaumeife it anſcheinend durch Anfliegen an einen nicht ftraff gelpannten Draht verumglüct. Quer über den Schädel in der Höhe der Ohrenöffnung zeigte ji ein etwa 3 mm breiter band— fürmiger Bluterguß, der vermutlich den Tod des Vogels berbeigeführt hat. — Herrn W. W., Oeynhauſen. 29 Girlitz iſt einem Magendarmkatarrh erlegen. | Käfige und — E Vogel-Fangfäfige, 13 .% und 19,50 AM, Schlagnetze f. El. jchädl. Vögel, 17,50 .M, f. gr. 21u. 26 .%#. Illuſtr. Preisl. gratis. I. Tannen, Gronau 55, Weftf. [40 Empfehle zur Fütterung von Weichfreſſern mein vorzügliches Iniderjalmifchiutter: Marke Lucullus rote Packung +. . 10. M. weise Padung „. 8.— M. per Pfuͤnd, Porto und Verpack. ertra. Wer Luculus füttert, erhält ſeine Sänger gejund und munter, [#1 H. Pullich, Bar Somburs. Vogelnährmiitelfabrit. Mufter gegen Rüdporto. 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Die Gefiederte [Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u. 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens freitag früh in.Dänden der Verlagsbuchhandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchhandlung (M. Kretlebmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecher: 1323. Anſere Grasmüdken im Sreifeben und als Stubenvöger. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelkunde, [hub und -liebhaberet zu Leipzig. Don $. Birk. (Fortſetzung.) (Nachdruck verboten.) Hi Bauart der Grasmücennefter ift unter fich jo verjchieden, daß der Vogelkundige nach ihr jedes leere Neit der Artzugehörigfeit nach bejtimmen fann. Das Schwarzplättchen baut zwar ein ebenjo durch- fichtiges Neft wie die Gartengrasmücde, doch iſt fein Bau etwas jtabiler, der Napf etwas tiefer, Die Wände des Nejtes etwas jauberer geflochten, jo daß das Neit ein gefälligeres Ausjehen hat als das plumpe, unjorgfältigere Nejt der Gartengrasmücde. Mit dem Neit einer anderen Grasmückenart, wie der vorstehend angeführten, fann es niemals verwechjelt werden, da Bauart und Niftort derjelben jtarf im Gegenſatze zu denen des Schwarzplättchens stehen. Anfang Mai, in jeltenen Fällen auch jchon Ende April, findet man daS bei der erjten Brut meiltens 5—6 Eier zählende Gelege voll, während man das 4—5 Eier enthaltende der zweiten bereit$ wieder im Juni findet; vielfach habe ich bei der zweiten Brut auch nur 3 Eier im Neſte gefunden. In der Leipziger Gegend muß das Schwarz- plättchen, ebenjo wie die Gartengrasmücke, des öfteren als Kuckucksamme dienen, während mir bei Der Zaungrasmüde nur ein Fall, bei der Sperber- und Dorngrasmüde gar fein Fall befannt iſt, troßdem ich gerade von letzterer nach vielen Hunderten zählende Neiter gefunden habe. Augenfällig iſt gleichfalls, daß das in nächiter Nachbarjchaft des als Stiefeltern des Kududs am häufigsten in Betracht fommenden rot= rückigen Würgers ftehende Neſt der Sperbergras- mücke jtet3 vom Suducsweibchen mit jeinem Un— glücsei verjchont wird. Db es in anderen Gegen- den damit anders bejtellt ift, entzieht ſich meiner Kenntnis. Daß das Männchen das Weibchen beim Brutgeichäft zu gewilfen Tagesitunden ablöft, läßt fich beim Schwarzplättchen am leichtejten fejtjtellen. Für mich war es immer intereflant zu beobachten, wenn ich das Männchen vom Neſte jagte, ein Sodler, und jofort jtellte fi) das Weibchen zur Übernahme des Brutgejchäftes ein. Intereſſant ift auch das hinlänglich bekannte, allen Grasmücenarten eigene Benehmen, Eindring- linge in den Neftbereich durch Verſtellungskunſt, wie ein durch einen gelähmten Flügel hervorgerufenes, unbehilfliches Fortflattern auf dem Boden vom Neft ab- und in entgegengejegter Nichtung fortzuloden, eine Lift, die wohl beim Uneingeweihten ihren Zweck erreichen dürfte. Auch mich zieht es, wenn jie fich gar zu ängſtlich gebärden, unwillkürlich vom Neſt ab, vielen habe ich den Gefallen getan und bin auf ihre Lift ſcheinbar Hineingefallen. Nach geniügender Entfernung vom Neſt geht es dann im Fluge im weiten Bogen zum Neft zurück. Am ausgeprägteiten habe ich dieſe Verſtellungskunſt beim Schwarzplättchen und der Zaungrasmücde gefunden, doch Habe ich nach meinen Beobachtungen feitgeftellt, daß nicht jeder Brutvogel fich diefer Liſt bedient, jondern ein zeitiges Adftreichen vom Nefte der Anwendung derjelben vor- zieht. Hingegen figen wieder einzelne Brutvögel jo fejt, meiſtens furz vor dem Schlüpfen der Jungen aug dem Ei, daß man fie mit der Hand ruhig vom Neſt nehmen und wieder daraufjegen kann. Derlei Fälle find mir beim Schwarzplättchen, der Zaun— grasmücke und der Nachtigall vorgefommen. Bewun- derung ergreift dabei den Beobachter; wie groß muß die „Mutterliebe”, denn ftet3 waren es die Weibchen, fein, wenn fie ruhig der todesdrohenden Hand trogen, um das feimende Leben in dem fleinen Weltwunder, was wir Ei nennen, mit ihrem Körper zu jchüßen. Der Fang des Schwarzplättchens iſt ziemlich ſchwierig. Am leichteften fann man das Männchen auf dem jogenannten Singnejt betören, indem man auf und um dasjelbe Leimruten fteckt, aber erſt wenn 18 Birk, Unfere Grasmüden im Freileben und als Stubenvögel. — Pracht, Über Wellenfitihe man e& auf dem in Frage fommenden Singneit fingend beobachtet hat. Dies ijt notwendig, weil es deren mehrere baut und meijtens ein bejtimmtes mit Vorliebe benust. B Was eigentlich ein Schwarzplättchen gejanglich jowohl an Güte wie an Fülle zu leiten ver- mag, kann man am bejten beobachten, wenn das Männchen liebestrunfen auf dem Singnejt nach dem Meibchen fingt. Meinen Beobahtungen nad jingt das Männden nur bis nad) erfolgter Paarung auf dem Singneit, wobei es wie in Elſtaſe eine Art Balztanz aufführt. Aber jicherlich muß der Geſang auf dem Singneſt als Balzgejang angejprochen werden, denn er unterjcheidet jich von dem übrigen Geſang in Tonfülle jehr wejentlich. Auch der joge- nannte „Eleine, leije” Gejang, von uns Leipziger Liebhabern „Worgejang ‘ bezeichnet, mit Nachahmungen aus dem Gejange anderer Grasmüden- und Vogel— arten untermijcht, wird in der Erregung jehr laut vor— getragen, jo das die Nahahmungen einzelner Bruch- Itüde aus dem Gejange der Nachtigall, der Amſel und Singdrojjel an Tonjtärfe den Lauten der Driginal- jänger faum nadjtehen. Leider gelingt es jehr jelten, diejen Balzgejang auf dem Singnejte in der Nähe zu belaujchen, da der Vogel bei jeder Störung ab- fliegt. Trotzdem hatte ich jchon öfter Gelegenheit, meine Beobachtungen aus nächſter Nähe zu machen. Beim Anblick (durch den Feldſtecher) diejes flügel- hängenden, mit gejchlojjenen Augenlidern auf dem Singnejt hin- und hertrippelnden, liebesjehnjüchtigen Sängers glaubt man ji im Geiſte beim Berhören eine3 balzenden Auerhahns. Ebenſo liebestoll ge- bärdet jich der Eleine Sänger. Sicherlich beherrichen ihn, wenn ein anderer Vergleich nicht zuläjjig iſt, diejelben Gefühle wie den großen Vertreter unjerer Drnis. Da ic annehme, daß ſich wohl nur jehr wenige unter ung hier befinden werden, Die die Reize eines auf dem Singneit ſich hören laſſenden Schwarz- plättchens aus nächiter Nähe genießen fonnten, jo möchte ich es Ihnen ans Herz legen, ſich mit Ge- duld dieſen unvergeklichen Genuß zu verjchaffen. Aber nicht jedes Plättchen, das ich auf dem Singneit jingend getroffen habe, gebärdete fich jo liebestoll. Ich nehme an, daß es ich bei den ge- ihilderten Fällen um einen Liebesgejang vor der Paarung handeln mußte, jo offenjichtlich war die ge- ichletlihe Erregung -diejer Vögel zutage getreten. Die Singnejter werden vielfah von“ Uneingeweihten für im Bau begriffene Neſter gehalten, doch ſchon der regelloje gejchichtete Wuljt von Hälmchen läßt eine derartige Verwechjlung nicht zu. Das Männchen baut in jeinem Brutrevier jtet$ mehrere derartige Singnejter, fie geben beim fortgejchrittenen Bruts geichäft dem Beobachter den eriten Anhaltspunkt, daß das Brutneſt ſich in nicht allzu großer Entfernung befindet. Diejem Punft des Themas habe ich ab- ihtlih mehr Zeit gewidmet, als jchlieglich nötig war, da ich vielfach bei Wogelliebhabern eine dies- bezügliche klaffende Lücke in der Biologie des Schwarz- plättchens gefunden habe. Der Geſangswert des Schwarzplättcheng richtet ſich beim Gejangsfenner nicht nach dem „Borgejang“, jon- dern nur nach dem „Schlag“ desjelben, bejonders nad) den als „Überſchlag“ bezeichneten Endauslauten des- — 8 ſelben. Selbſtverſtändlich iſt ein Vogel mit einem melo— diſchen, abwechſſungsreichen, mit guten Nachahmungen durchjegten „Vorgejang“ und einem guten Überjchlag einem jolchen mit einem zwar ebenjo guten „UÜberfchlag", aber weniger hervorragenden „Vorgejang“ vorzu= ziehen. Die gejuchtejten Vögel jind beim Gejange- fenner die jogenannten „Doppelüberjchläger“, die den Schlubauslaut einmal oder auch mehrere Male wieder- holen „der dem einen noch einen anderen anhängen. Die Schwarzplättchenliebhaberei ijt befonders in Wien, ähnlich wie in manchen Gegenden Deutſch— lands der Finkenſport, ſyſtematiſch aufgebaut, jo dab deren Anhänger den Schlag rejp. Überjchlag des Schwarzplättchens derartig jpezifizieren, daß fich der diejem Sport fernjtehende Liebhaber wohl ſchwerlich in die Dabei gejtellten Bedingungen eines guten Schwarzplättchengejanges finden wird. find zufrieden mit den uns vom Gejang des Plätt- chens befannten Schönheiten. Leider find derartige geſuchte Sänger jowie die ganz bejonder3 begehrten Doppelüberjchläger in unjeren Leipziger Auwäldern nicht jo häufig, daß ein derartiger Vogel eines jeden Liebhaber Heim zieren Fönnte; aber zum Glück fönnen wir feititellen, da& fie noch) da jind, wenn auch jehr vereinzelt. Sm großen und ganzen muß aber fejtgejtellt werden, dab in unjern Wäldern durchſchnittlich noch jehr gute Vögel, ja jelbjt Ia Vögel, zu finden find, die jelbjt unjeren gejchägien Altmeijter Rauſch wohl von der irrigen Annahme furiert hätten, daß Die Vögel der Niederungen faſt durchgehend miıtel- mäßige Sänger find. Meinen Beobachtungen nad) haben Gebirgs⸗ jowie Niederungslaubwaldungen ihre guten und jchlechten Sänger, nur möchte ich behaupten, dat die Gebirgsvögel in bedeutend höheren Mae „Doppelüberjchläger“ unter ſich haben, teils ererbter, teil3 erlernter Natur, deren Grund in dem im Echo wiedergegebenen Schlage zu juchen ift. (Sortjegung folgt.) Über Wellenfittide. Don Stadtarditeft Pradt. - (Nachdruck verboten.) Ein ſehnlicher Wunſch, blaue Wellenſittiche zu er— halten, iſt mir bisher verſagt geblieben. Er— reichen werde ich das mir geſteckte Ziel aber ganz beſtimmt. Inzwiſchen ſind ja mehrere Pärchen blaue, olivfarbene und halbolivfarbige Wellenſittiche ent— ſtanden, die im Handel zu erreichen ſind. Dagegen habe ich im Laufe der letzten Jahre verſchiedene Schecken beſeſſen. Einer war gelbgrün, beide Spiel⸗ arten miteinander vermiſcht, eigenartig, jedoch weniger ſchön. Der Vogel war hochrachitiſch und lebte nicht lange nach Fer Ausfärbung. Ein anderer Scheck war mehr grün mit blauem Nücdengefieder und blauem Schwanz. Gelbe Wellen- fittiche mit reinweißen Handſchwingen habe ih oft bejejjen, und zurzeit habe ich einen jehr tief gelb- gefärbten, wie man fie weniger oft gejehen hat, Meinen Wellenfittihbeitand habe ich im Vor— 3 jahre unter großen Mühen von jenjeit3 der Grenzen um 10 Köpfe vermehrt Einige davon gab id an Nun, wir —————— ud UP PORTRESEAUN PERRSNER NE EURO WS CCa 6 2 L —— — — Ne hier er a tr Ab ichrek dass a ee Vogelfreunde weiter — wer gibt mir heute ein einziges Paar zurücd, um meine auf 2,2 zufammengeichrumpften Beſtände diejer Art wieder aufzubejiern ? WVon gelehrigen Wellenfittichen beſaß ich einen - ausgezeichnet Iprechenden und fingenden, den ich während des Krieges einem Freunde abtrat gegen ſpätere Rücgabezuficherung, woran fich der jeßige Befiger nicht erinnern können will. Diefer Vogel ſpricht auf Befehl und verfügt über einen Sprach- ſchatz von etwa 100 Wörtern. 2 Zurzeit bejige ich einen grünen Wellenfittich, - Männchen mit Spöttereigenjchaften. Alle gelehrigen Wellenſittiche, die ich fenne oder von denen ich hörte, find Männchen. Diejer Bogel wurde in einer hiefigen größeren Zeitung angeboten, welche mir lange nad) - dem Erjcheinen noch zufällig in die Hände fiel. Bei - der Nachfrage nach ihm glaubte ich eine erfolgloje Reife zu tun. Und ich hatte doch wieder eine leije Ahnung, dat meine Mühe nicht umjonft fein würde. Eine freundliche, blonde Beſitzerin händigte mir nach Erlegung eines Kriegsprei— ſes das geſunde, gutge— fiederte Tier aus, gab mir dazu ein Harzerbauerchen, dickes Backpapier und Schnur. Gut verpackt nahm ich's mit, ſtellte es in mein Bureau zunächſt auf einen Nebentiſch und verſorgte meine Hänflinge ujw. uſw. Dazu ertönte als Beglei- tung zum Hänflinggezwit- jcher Kanariengejang aus _ dem gut verpadten Harzer- bauerchen und zwiſchendurch das übliche Wellenſittich— gezwitſcher. Ich habe ſicher ein be— merkenswertes Geſicht ge— macht bei dieſer Offen— barung. Jetzt legte ich auch den Worten der Vorbeſitzerin erſt den rechten Sinn bei, denn ſie meinte, er ſtöre die Kanarien. Es wurden nämlich in dem gleichen Raume Kanarien— vögel gezüchtet. Der Vogel bringt den vollen Gejang der Ka— narienvögel. Eine ganz bejonders jchöne, zarte Klingel, weniger gut dag Loden, und manchmal bringt er auch die ausjterbende Wajjertour. Kurz und gut, Die Fahrt hat ſich gelohnt. Sch habe bisher noch nie gehört, daß Wellen- - fittiche den Gejang fremder Vögel nachahmen, und - da mich Ddiejer zurzeit begreiflicherweije jehr inter- eſſiert, bitte ich um Bekanntgabe ähnlicher Fälle. Woas ich aber nun erzählen werde, grenzt ans - Unglaubliche, und doch ift es ohne jede Ausſchmückung ſo wie gejchildert zugegangen. Icch behielt den Vogel in meinem Bureau, um ihn zunächjt ganz zu jtudieren, und bemerkte am Tage vor Himmelfahrt, daß er ſich in der Nähe einer etwas jhadhaften Stelle jeines Wachstuchkäfig— daches bejchäftigte. Um dieje zu jchügen, Hatte ich mir einige gebrauchte photographiiche Platten 18 X — Feuerſchwanzamandine. Pracht, Über Wellenſittiche — Beyer, Das Thüringer Waldkonjzert. 19 24 cm, die üher den Schindlerfäfig, in dem er fitt, gerade mit 24 cm pafjend zu deden find, vergeiie infolge Ablenfung aber, fie aufzulegen. Am Tage nach dem Feſte will ich füttern, mein Wellenfittich war durch die jchadhafte Stelle und das offene Ober- licht entflogen. Was halfen alle Vorwürfe? Als alter Vogelhalter war mir das Entfliegen durch meine Nachläffigfeit eine doch jehr empfindliche Sache und meine Laune für den Umdankbaren nicht gerade günftig. Gerade bei Wellenfittichen und Zebrafinken, die vor 35—36 Jahren mir mein Water gelegent- lich einer Geflügelausſtellung zuerjt zeigte umd die ob ihrer Gejtalt und Färbung meine Sinne jo ein- nahmen, daß ich darüber nicht jchlafen konnte, fing mein Sehnen nach einem Käfig voller jolcher Vögel an, der jo groß jein jollte, daß darin Winter und Sommer werden fonnte und viele andere, jeltjam geforınte Vögel ergänzend Hineinfommen dürften, jest entflog mir der dreimal Undanfbare. Und ich glaubte doch, ihn nochmals wieder zu erhalten. ALS ich abends heim- fehrte, famen Kinder aus der Nachbarſchaft mit der Frage, ob mir ein grüner Vogel fortgeflogen jei. Eine ſolche Frage beant- worte ich erfahrungsgemäß jtetS mit ja. Sechs Häufer jtadt- wärts von meiner Wohnung holte ich mir meinen Aus— reißer wieder, der abge- mattet zwei Tage feinen Laut von ſich gab und den Kopf unter den einen oder anderen Flügel geitect hielt. > Aın dritten Tage nachher aber holteich meinen Freund, der vorher meinen jprechen- den Wellenfittich befommen hatte und der den „Kana— tienjänger” auch fannte und jich nun überzeugen fonnte, daß Ausreiker und Wiedereinfanger ein und derjelbe ijt. Zwifchen meinem Bureau und meiner Wohnung liegt eine etwa jechs Kilometer lange Luftlinie. Treue um Treue — — ? Das Chüringer Waldkonzert. Bon E. Beyer. (Nahdrud verboten.) m Anzeigenteil der „Gef. Welt“ finde ich ein „Thüringer Waldfonzert“ ausgeboten, das ge- bildet wird aus einem Dijtelfint, einem Zeiſig und einem Hänfling. E Konzertmeifter dürfte ficher der legtere Muſikante jein, wenn man nach den muſikaliſchen Fähigkeiten der Mitglieder jchliegen will; er bläjt ja ſchön die Flöte und jchlägt auch eigenartig Kaftagnetten ; der Monfieur Zeifig fiedelt nur jchwach, etwas beſſer Herr Stiegli. 20 Beyer, Das Thüringer Waldfonzert. — Lichtenſtädt, Exoten. Alle drei ſollen „geichulte“ Muſiker fein. Das würde heißen „abgerichtet“ ? E3 wäre ſehr wiljenswert, wenn der Herr Aus— bieter fich über jolche „Schulung“ und nun gar folhe im Enjemble — einmal. näher auslajjen möchte. Bisher hat man ſich wohl mit der Einzelabrich- tung von Vögeln befaßt, und hier gerade in Thüringen ift es ein bejonderes Gewerbe Manche haben es darin zu einer Meifterjchaft gebracht. Mein alter Freund R. in Zella verfandte feine abgerichteten Gimpel weit in die Welt; auch dem früheren Herzog Ernſt IL. in Gotha mußte er einen Gimpel überbringen, der unjer Thüringer Volkslied: „Ach, wie iſt's möglich dann“ tadellos flötete. Ich hatte auch mehrfach Gelegen- heit, dem guten Alten Verkäufe zu vermitteln. Für 30 M. befam man einen Vogel, der zwei Lieder geläufig vortrug. Unfere neue Bezugsquelle des Waldkonzerts muß ja — nach) dem Berfaufspreije zu ſchätzen — immer- hin auch etwas leijten, denn das Trio koſtet 85 M. Gewöhnliche, nicht künſtleriſch behandelte Vögel der genannten Art, auch wenn jte „Eräftig genährt und lebensluftig“ find, fann man bier in Thüringen zu= ſammen für 30 M. — im Höchitfelle für die Hälfte feines Preiſes — faufen. Was die Gejelljchaft noch bejonders koſtſpielig macht, das ijt ihr verwöhnter Schnabel, denn das für ſie bejonders ausgebotene Futter fojtet 8 M. das Pfund! Auf derjelben Seite im Anzeigenteil findet man von unjeren alten, be= währten Händlern und Bezugsquellen das Wald- vogelfutter, auch das eritklajjige, mit 4,50 M. aus— geboten. Sch möchte mir die bejcheidene Anfrage erlauben: Haben wir e3 hier mit einem neuen Induſtriezweige zu tun? — Es ſei mir geitattet, meinem alten Freunde M., der nun Schon ſeit einigen Jahren veritummt ift und all den Sammer des Krieges und feiner Folgen — auch für ung Vogelliebhaber — nicht erlebt Hat, einige Zeilen der Erinnerung zu widmen. Er be- faßte ſich mit Gejchiet auch mit der Abrichtung der Vapageien zum Sprechen und Liederpfeifen. Ein Jako hatte einen reichen Schat von Erlerntem auf- zuweilen, Zeitweilig invejjen jtörte er durch das Bortragen feiner Lieder den alten Herrn bei der Ab- richtung jeiner Gimpel. Er gab darum Jako für den Herbit und Winter mir zur Verpflegung. Das Kerlchen machte meiner Familie und mir manche Kurzweil. Freilich war das Beknabbern der Möbel eine große Untugend. Da er jehr lernbegierig war, und ich den Drang fühlte, mich auch im Abrichten von Papageien zu verſuchen — der Wiſſenſchaft wegen —, jo bejchäftigte ich mich mehrfach mit ihm nach diejer Richtung. Im übrigen höre ich Lieber den Naturgefang eines Singvogels — die Jako— papageien rechne ich nicht dazu — als den ſchönſten Kunſtgeſang. Jako lernte von mir leicht einige ſcherzhafte Redensarten. Als Herr R. ihn nach beendigter Penſionszeit am erjten Morgen im alten Heim fragte, wie e3 ihm denn zu Haufe gefiele, befam er mit tiefer, grämlicher Stimme die Antwort: „Oller En a a nn Nr. 3 Sünder!" Das Hätte mir bald R.s Freundichaft gefojtet. Jedenfalls Tieß er fich mit mir nicht auf ein Gejpräch über die neueften Errungenfchaften Jakos ein. Exoten. Bon Siegfried Lichtenftädt. (Schluß. (achdruck verboten.) 19% wir Exotenliebhaber glaubten, daß nach den ztemlich bedeutenden Frühjahrsimporten des Jahres neue Einfuhren für unfere Käfige eintreffen würden, jo jahen wir uns leider darin enttäujcht. Der jchlechte Stand unferer Valuta unterband jeden Smport, und die Großhändler glaubten nicht mit Unrecht, daß fie zu derartig hohen Preijen die Vögel nicht [08 werden fönnten. Troßdem iſt es geradezu ſtaunenswert, welche Preife von Liebhabern gezahlt wurden. Welche Opfer viele Liebhaber für unjere Ihöne Liebhaberei gebracht haben, iſt bewunderns- wert. Humderttaufende wurden für die Ausländer ausgegeben, die ftorfende Einfuhr trieb die Preiſe immer mehr in die Höhe, und heute koſten die Exoten falt jchon den doppelten Preis wie vor wenigen Monaten. Db die Austaufchzentrale, welche Herr Krabbe (Anklam) ins Leben gerufen und mit großer Opferfreudigfeit leitet, hier Wandel jhaffen fann, bezweifle ich. Solange unjere Valuta nicht be- deutend bejjer und die Preiſe bedeutend billiger ge- worden find, werden es wohl nur wenige Begitterte jein, welche Exoten in größerer Anzahl halten können. Heute werden für Wellensittiche 260, für Rußköpfchen 600, für Singfittiche 1000, für Zebrafinfen 300 Mark verlangt. Wer joll dieje Preiſe noch zahlen können für eine Liebaberei? Auch unjer Kanarienvogel hat leider den Preig- aufitieg mitgemacht. 250—300 Mark foftet ein guter Mittelſänger. „Die Amerikaner zahlen die Preiſe“, jagte mir ein Züchter, „und fragen nicht einmal danach, ob der Sänger auch „Prima“ ift.“ Eigenartigerweife gelangten in den Sommer— monaten eine Anzahl Exoten in den Handel, welche in Friedenszeiten verhältnismähig feltener zu uns famen. Sp waren früher zeitweiſe Rotkopfamandinen faſt gar nicht zu haben, während diejelben in dieſem Sommer häufig angeboten wurden. Sn großer Anzahl wurden im Frühjahr und Sommer Wellenfittiche importiert. Ein Berliner Händler hatte zeitweife 150—200 Pärchen auf Lager, heute find auch Ddiefe felten geworden. In großer Anzahl konnte man hier in Berlin Orangebäckchen, Helenafalänchen und Grauaftrilde kaufen, während Zebrafinfen und Möwchen faſt gänzlich fehlten. Auftralifche Sittiche fehlten fait gänzlich, ob— wohl man meinen jollte, daß fie mit den Wellen- fittichen herüberfommen würden. Unter großen Opfern fonnte ich 1,2 Singfittiche erjtehen, von denen ein Weibchen bald einging. Webervögel wurden mir in großer Anzahl und im verjchtedenften Arten ange- boten, jo einmal von Herrn Tzornad zirka 50 Weber in 4—5 Urten, zum größten Teil Napoleon- und Blutichnabelweber. - Intereſſieren dürfte die Mitteilung eineg mir be— freundeten franzöfiichen Gejchäftsfreundes, welcher, 2 ® 4 r wie ich allerdings vorausſchicken will, fein Vogel— liebhaber und -fenner ift, jondern unter dem Namen „Exoten“ alles übers Meer eingeführte „Vogelzeug“ versteht. Dieſer jchreibt mir, day die Schiffe (es ift bei unjeren früheren Feinden reichlich Schiffg- - raum vorhanden) große Mengen Bögel, Papageien und Affen mit herüberbrächten und bei bald zu er- wartender noch jtärferer Einfuhr die Preiſe ſtark finfen würden. Leider ilt an eine Bejjerung unjerer Baluta in nächiter Zeit wohl faum zu vdenfen, jo daß jelbft bei billigeren Preiſen die Tiere bei ung noch immer hoch im Preije bleiben werden. Es wäre für uns Exotenliebhaber interejjant, wenn befannte Smporteure, wie Focelmann und Ruhe, in Ddiejen - Spalten einmal die Ausfichten für den Import von Exoten befanntmachen würden. Faſt 50 Bewohner, zum größten Teil Exoten, beherbergen nunmehr meine Volieren. Von meinen acht Paar Wellenfittichen brüten zwei Paare; ein re Ya hi 5 z 2 r Leidenſchaftlich gern frejjen meine Baar hat bereits vier hofinungs- volle Sprößlinge. Faft alle Nift- faften find von den lärmenden, immer munteren, reizenden Papa— geien bejeßt, jo daß ich auf baldige noch größere Zuchterfolge rechne. Heute, wo er jelten und fojtbar geworden ijt, lernt man den Kleinen grünen Kerl wieder jo richtig ſchätzen. Es gibt faum einen inter- ejfanteren Brutvogel als Den Wellenfittich. Immer munter, zwitjchernd, koſend, jich ſchnäbelnd, jagend vom Morgen bis zur Dunfelheit, kann ich meinen Wellenfittichen vierteljtundenlang zujehen, ohne müde zu werden. Wellenfittiche Apfel, Eierjchalen und Grünfutter. Sepiajchalen (Preis pro Stück 2 Mar!) laſſen fie unberührt, wenn jte Eier— Schalen haben. Meine zweite Voliere beherbergt Rotkopfamandinen, Schmetterlingsfinfen, Drangebäcdchen, Amaranten, Grisbleus, Srauaftrilde, Grauedeljänger, Atlasvögel und ein Baar Sperlingstäubchen. Letztere find reizend zahm und zutraulich, leider aber ziemlich langweilige Gejellen. Das Männchen begrüßt mich, wenn ich an die Voliere trete, durch Ausbreiten der Flügel - und mit einem leijen wohlflingenden Huh-hu. Ruhig und friedlich verbringen fie den Tag, auf den tiejjten Stangen fibend. Sn meiner dritten Voliere haufen meine Lieb- linge, die Singfittiche. Morgens erklingen ihre lauten, angenehmen Nufe, ſelbſt das laute Gefreijch der Wellenfittiche übertönend. Im Frühjahr will ich fie hinaus in meine große Gartenvoliere jegen umd der Jungen harten, die da fommen jollen. Meine vierte Voliere, ein Meiſterſtück von Nadler- meifier Manede, beherbergt unjere einheimijche Wogel- welt. PVorläufig find nur je ein Paar Stieglitze, Beilige, Hänflinge und Dompfaffen vertreten. Auch dieſe ſollen im Sommer heraus, in die große Gar— Lichtenſtädt, Exoten. — Nendle, Beobahtungen und Studien über heimiſche Vögel. 21 tenvoliere. Bejonders beim Anblict meiner Stieglibe muß ich umillfürlich denken: „Wozu in die Ferne ichweifen, fie), das Gute liegt jo nah!" Gibt es unter den Exoten viele, welche eg an Pracht mit diejem einfachen Waldvogel aufnehmen? Würde der Stieglit aus Afrifa oder Aujtralien importiert werden müſſen, jo würden wir wohl gern ein paar Hundert Mark für ihn ausgeben. Dder gibt es einen reizen- deren Anblick wie eine mit Meilen bevölferte Voliere? Und doch, wen das „Exotenblut“ in den Adern rollt, wird immer wieder zu den reizenden Fleinen Tropenfindern zurückkehren, fie üben einen eigenen ummwiderftehlichen Neiz aus, dem man jich nicht ent- ziehen kann. Meine größte Voliere jedoch ilt Draußen mein Garten. Fußhoch Liegt draußen der Schnee, und täglich wird draußen der Tiſch gedeckt. Kohlmeiſen, Blaumeijen, Sperlinge, allerhand Finfenvögel jind meine regelmäßigen Gäſte, ab und zu ftellt jich ein Rotkehlchen ein, auch ein kleiner, reizender Zaunkönig beehrte mich verjchiedentlih. Hier in ven Wäldern um mein Haus ijt über- haupt ein reines Meiſen-Eldorado. Noch nie jah ich Meijen in der— artiger Anzahl wie hier, auch den reizenden Baumläufer beobachtete ich häufig, Leider noch nicht an meinem Futterplatz. Wenn ich von meinen Exoten jchreibe, jo darf ich zum Schluß auf feinen Fall meinen jedes Jahr pünftlich drei Eier legenden Jako vergejjen. Der Vogel ift geradezu das Sdeal eines Jakos. Wohl an 500 Worte fprechend, Klug, an- bänglich, mit großer Liebe an mir hängend, furz ein gefiederter Menſch. Selbit der ärgite Hypo— chonder müßte Tränen lachen, wenn der Vogel das finnige Lied anftimmt: „Doc das Bein, das Vaterland Soll Ieben“, und dann xuft: Bravo, Lorchen, nochmal, und fo dieſelbe Gejchichte Fünf-, fechsmal herunterfingt. Oder meinem Schäferhund mit ftrenger Stimme. Befehle erteilt: Set dich, kuſch, artig, und dann mit zärtlicher Stimme lobt: So iſt brav, guter Hund! Bügelaftrild. Beobachtungen und Hfudien über heimifde Bögel. Bon Mar Nendle, Affaltern (Schwaben). (Fortjegung.) (Nahdrud verboten.) Axf dem Herbſtſtrich, welcher gegen Ende September beginnt, rücken alljährlich regelmäßig fremde Raubwürger in unſer Gebiet ein, weshalb man den Raubwürger hierzulande im Winter weit häufiger als im Sommer zu Geficht befommt. Wahrjchein- licherweiſe Handelt e3 ſich hier um Einwanderer aus dem DOften bzw. Nordoſten. Diejelben jollen ſich von den bei ung brütenden Vögeln vor allem da- 22 r Nendle, Beobadtungen und Studien über heimiſche Vögel. durch unterscheiden, daß fie in dem ſchwarzen Flügel nur ein weißes Feld haben, während unjere heimi- jchen Würger da zwei größere lecken Haben. Außer— dem würden dieſe nordiſchen Gäſte feine reinweiße Bruſt und Bauchfärbung zeigen, ſondern — und zwar in beiden Gejchlechtern — eine mehr over weniger wellig gewällerte Unterjeite aufweijen, welche man bei der zweilpiegeligen Form bloß an Weibchen und jüngeren Bögeln wahrnimmt und die nur recht alten Weibchen gänzlich zu fehlen pflegt. Die vorgenannten minutidjen Abänderungen ließen ji aber von mir, zumal bei ungünftiger Belichtung, mit dem Glas niemals ganz ficher feititellen, dazu hätte ich meinen Feldſtecher mit der Flinte vertauſchen müffen, um die betreffenden Vögel als Belegerem- plare in die Hände zu bekommen. Indes haben mic) als ausgejprochenen „Feldornithologen“ Die biologischen Bejonderheiten diejer Vögel allzeit weit mehr interejfiert als die größeren oder fleineren Flügelſpiegel derjelben. Ausgeitopfte Exemplare, die ich da und Dort in der Umgebung bei Sägern und Sagoläufern zu jehen Gelegenheit hatte, gehörten jämtlich der typijchen zweijpiegeligen Form an. Deg- gleichen it in den Sammlungen des „Naturwiffen- Ichaftlichen Vereins für Schwaben und Neuburg“ im nahen Augsburg nur der zweilpiegelige Raub- wiürger (erlegt 3. Dezember, 12. Dezember, 17. Fe— bruar) vertreten; auch dem dort angeitellten Prä— parator ijt die einjpiegelige Form völlig unbekannt. Bedauerlicherweije wird der große Raubwürger, diejer ebenjo jchöne als interejfante Vogel in hiefiger Gegend als Brutvogel eine immer jeltener werdende Erjcheinung. Denn auch bei uns hat der Jagdjport und damit die blöde Schießerei auf alles, was da freucht und fleucht, in ganz unheimlicher Weife über— hand genommen. Während es früher in unjerem verhältnismäßig fleinen Amtsbezirt (92520 Tgw. — 315 Quadr.-Silometer umfajjend) kaum drei Dusend Jagdbefliſſene gab, weist hiergegen dag amt- lich veröffentlichte Verzeichnis der mit einem Jagd— Icheine verjehenen Schiekeifenträger für das Jahr 1919 nicht weniger als 104 Namen — darunter auch eine Dame — auf (jiehe Amtsbl. für das Bezirksamt Wertingen, Nr. 69 vom 20. Dftober 1919). Rudud Heißt hier „Gugger“. Am 9. Juni 1920 in einer am -Waldjfaume befindlichen Fichten- holzklafter das aus 4 Eiern bejtehende Gelege der weißen Bachitelze mit einem dabeiltegenden gelbröt- lichen Kuckucksei entdeckt. Das fragliche Neft, in welchem das Kuckucksei nicht in der Mitte, was häufiger der Fall ift, jondern mehr am Nande des- jelben lag, war etwa 15. cm tief in dem Holzftoß angelegt. Bis zum Entwicklung der Eier wurde die Brutjtelle, wo möglich, täglich von mir befucht, da diejelbe ja faum 10 Minuten von meiner Behaufung entfernt war. Bei einem Nachjehen am 15. Juni mittags traf ich alles beim alten, am anderen Morgen jedoch fand ich alle Eier erbrütet. Der Kuckuck fam demnach gleichzeitig mit den Bachitelzen aus. Auch Link (vgl. Berhandfg. d. Ornith. Gefellich. i. Bayern, BD. VI, ©. 191) weiß von einigen fällen zu be- richten, in denen es fich zeigte, daß fich das Kuckucksei gleichzeitig mit den Nejteiern entwickelte, und zwar u ER N EEE Wer SINN: AT I N RE RE * — NR. in 131/,—14 Tagen. Der verdienjtvolle Kuckucks— forjcher Dr. E. Rey, welcher den urjprünglichen & Tert des Naumannfchen Werkes einer Überarbeitung unterzog, bemerkt nun aber hinjichtlich der Entwick- lungsdauer der Kuckuckſseier (vgl. Neuer Naumann, Bd. IV, ©. 406) folgendes: „Das Kududsei ent- wickelt jich jchneller ala die Eier des Neſtvogels, jo daß es bereit in zehn (bis elf) -täginer Be— brütung den Vogel ergibt, während die Gier der Neitvögel (Goldanımer, Grasmüden, Würger) 12 bis 14 Tage bebrütet werden. Hieraus erwächſt für den jungen Kuckuck ein wejentlicher Vorteil, den er auch zu Ungunften feiner hilfloſen Stiefgeſchwiſter auszunügen verjteht, indem er diejelben nach ihrem Ausihlüpfen zum Neſte hinauswirft, um fich die Nahrungszufuhr der Nejtvögel allein zu fichern.“ Am 19. Juni lagen unmittelbar vor der Nijt- ftelle auf dem Boden im Graje zwei nackte Junge, an denen bereit3 eine Anzahl der fleinen roten Hügel- ameijen ihr Nagewerf begann. Wahrjcheinlich ſind diejelben vom Kuckucksweibchen oder vom jungen Kuckuck aus dem Nejte geworfen worden. „Wenn das Kuckucksweibchen“, jchreibt Link (Verhandlg. d. Drnith. Ge). in Bayern, Bd. IV, ©. 169) diesbe- züglich, „verhindert ijt, beim Ausfommen des jungen Kuckucks die Neteier oder die Nejtjungen der Pflege— eltern zu entfernen, jo bejorgt dieſes Gejchäft der junge Kuckuck, jobald er imſtande dazu iſt; doc beichränft jich das Entfernen auf die Neftjungen, niemals wirft er die Nejteier aus dem Neſte. Nur wenn ſolche noch nachträglich ausgebrütet werden, würden ſie durch ihn entfernt werden. Alles, was im Nejte ohne Leben ift, bleibt von ihm unbeachtet * Daß der junge Gauch die Neftinjaffen aus dem Neſte drängt, iſt ſchon wiederholt von tüchtigen Beob— achtern feitgeftellt worden (vgl. Verhandlg. d. Drnith. Geſ. in Bayern, Bd. IV, ©. 171; riderich, Naturg. d. deutſch. Vög. 5. Aufl, ©. 329 ff.), während über das Entfernen derjelben durch die Kuckucksmutter von dem befannten gründlichen Forjcher Pähler 4 die erite und meines Wiſſens die einzige fichere Deobachtung vorliegt (vgl. Verhandlg. d. Ornith. Geſ. in Bayern, Bd. IV, ©. 168). Möglicherweije werden mitunter, wie Bau (vgl. Friderich, Naturg. d. deutſch. Vög. 5. Aufl., ©. 329) annehmen möchte, „die noch jehr kleinen, gejtorbenen Neitjungen von den Eltern entfernt, wie es ja auch mit dem Kote gejchieht“. : ach weiteren zwei Tagen jah ich im Nefte. nur mehr den jungen Kuckuck allein, der mit aller Be- haglichkeit fich dort breit machte. Von den beiden zuleßt aus dem Nejte verjchwundenen VBögelchen war feine Spur zu entdeden. Die herausgefallenen Neft- jungen find wohl vom fleinen Naubzeug oder von Mäuſen gefrejjen worden, DBielleicht hat aber auch die Kuckucksmutter die nackten Neſthocker den Pflege- eltern weggenommen und diejelben etwas weiter fort- gejchleppt. Das Wachstum des jungen Gauch fehritt raſch voran. Am 2. Juli war er bereit3 gut befiedert. Am 5. Juli Hatte er dag Neſt für immer verlaffen. Was die Fütterung anbelangt, jo ging diejelbe in den eriten Tagen lautlos vor ſich; als aber die Kiele jprangen und der Körper fich zu befiedern be— En ——— gann, bettelte der Pflegling mit einem leijen Ge— irpe, ähnlich wie es die Meiſen zu tum pflegen. Im übrigen iſt der junge Kuckuck ein ausbündig häßliches Geſchöpf. Er kommt jehr klein auf die Welt, wie e& aus jo kleinen Eiern, die faum etwas - größer find als die des Hauzjperlings, nicht anders ſein fann, iſt jedoch von den anderen kleinen Mit- inſaſſen anfangs an feiner dunklen, ins Violette gehen- den Hautfarbe und nach wenigen Tagen an dem unförmigen Kopfe mit den vorstehenden großen Aug— äpfeln jowie an den anders gejtalteten Füßen jehr leicht kenntlich. In feiner ganzen Häßlichkeit zeigt ſich aber derjelbe, wenn er einmal mit den blau- - Schwarzen Kielen und Stoppeln bedeckt ijt. Nähert man jich ihn, jo fträubt er die „Stacheln“, bläft fich auf wie ein Ballon, erhebt fich im Neſte und jenft fich wieder, fperrt dabei den Schnabel mit jeinem orangegefärbten Schlunde unheimlich weit auf und jchnappt bejtändig unter vorjchnellenden Bewegungen nach dem Bejchauer. (Fortfegung folgt.) Kleine Mitteilungen. j Harzer Farbenfanarien oder Karbenderänderung beim Harzer Kanariendogel. Angeregt durch den Artikel des Herrn Thieß in Wr. 21/22 des Jahrgangs 1920 möchte ich die Leſer der „Gefiederten Welt“ auch mit einer Neuzüchtung befannt machen, welche vielleicht - für manchen Vogelliebhaber Intereſſe haben dürfte. Bei den Gejangsfanarien, Harzer _Edelrollern und wie die Bezeihnungen der verjchtedenen Gejangsitämme alle beißen, wird leider von den meilten Züchtern die Farbe des Gefieder wenig oder gar nicht berücjichtigt, deshalb find auch die meiſten Sänger von unregelmäßiger, nelb und grün geſcheckter Färbung, doch auch bei dieier - Züchtung fann man durch geeignete Zuchtwahl die Farbe des Gefieders verändern und verbejlern. Schon feit langen Jahren bejchäftige ich mich neben der Haltung einiger ſeltener Stubenvögel fpeziell mit der Zucht von Kanarien. - Das Motto; „Gut und ſchön“ fchrieb ich damals in mein Zudtbud, denn warum foll nicht ein gut fingender Ka— narienvogel auch gleichzeitig ein jchönes Gefieder haben? Alſo von diefem Grundjage ausgehend betrieb ich meine Zucht. Zuerſt waren es goldgelbe und ijabellfarbige - Kanarien der gewöhnlichen Landraſſe, deren Gejang ich zu veredeln fuchte, was mir nach verichiedenen mißlungenen Verſuchen natürlih nur auf dem Wege der Kreuſung möge - lid) wurde. Durch entiprehende Farbenauswahl erzielte ich unter andern au ganz blaßgelbe und fahle Vögel, von diefen dann erhielt ih in der Nachzucht mit andern - gelben aud ein reinmweißes Männchen; diejes wurde nun der Stammvater meines heutigen Stammes, der verſchie— denartig gefärbten Hohlroller, weldhe ich jet in folgenden Farben befige: ſchneeweiße ohne andere Federn, ie ne: ſchneeweiße mit gleihmäßtger Flügelzeihnung- { 3 F und Haube von graublauer Farbe, ebenfo mit h tjabellfarbiger Zeichnung, fo daß die leßteren im der 4 Färbung den japaniihen Möwchen ſehr ähnlich find. Ferner beſitze ich ganz graublaue Vögel, welche im Neſtkleide jungen Hänflingen zum Verwechſeln ähnlich ſehen, auch filber- und goldbraune Vögel ſowie ſoiche von tiefer maosgrüner Färbung kommen neben den verſchiedenſten Farbentönen von Rahmgelb bis zu ſchönſtem Goldgelb vor. Es bietet aljo unfer gewöhn— licher Kanarienvogel die Möglichkeit, die verſchiedenſten Farbenichläge bervorzubringen, wenn der Züchter eine entiprechende Auswahl unter den Zuchtpaaren trifft. Der Zweck diejer Zeilen foll fein, weitere Verſuche mit der Farbenzüchtung anzuftellen. H. Bibrad. Aus den Bereinen. Berein für Vogelfunde, hut, und -liebhaberei zu Leipzig. Berfammlıng am Montag, dem 7. Februar d. J., Nr. 3 Rendle, Beobadtungen uſw. — Kleine Mittellungen. — Aus den Vereinen. — Nebaktionöbrieffaiten. 23 abends 8%, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte ſtets willkommen. J. A Joh. Birk, 1. Vorſitzender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthſtraße 29. A. Z. Unſere Mitgliederzahl iſt auf 91 geſtiegen, mit welcher Nummer der zweite zoologtiihe Garten Deutich- lands beigetreten ift. Hol. U.-hat eine Partie Exoten er— halten, von der vor Weiterleitung ins Ausland eine An— zahl Paare für die Mitglieder zurücbehalten worden find. Die Preiſe find im Verhältnis zu früheren Angeboten mäßig. ES find vorhanden: Grüne und gelbe Wellen: fittiche, Sonnenvögel, hochrote Tigerfinfen, Schönbürzeldhen, Schmetterlingsfinfen, Atlasfinfen, Amaranten, Bandfinken, Grauaſtrilde, Moffambitzeifige, Grauevelfänger, Silber: ſchnäbelchen, Blutichnabelweber, Drangemweber, Masken: mweber. Bejtellungen find zu richten an Mitglied 25, das das Weitere veranlaßt. Etwaige Verſandkiſten find an U. direft zu jenden mit dem Vermerk „Austaufchzentrale”. U. Krabbe. Frau M. B., Waltrop. Der Käfig von angegrbener Größe genügt für die Unter- bringung eines Zeiſig— männchens und eines Kanarienvogelweibchens zu Zuchtzwecken. Am beſten wird das Kanarienvogelweibchen in der Nähe des Wohnortes der Frageſtellerin gekauft, damit es nicht den Gefahren eines weiten Transportes ausgeſetzt iſt. Es iſt beſſer, die Vögel erſt zuſammenzuſetzen, wenn die Brutzeit des Zeiſias naht. Man bringt ſie gegen Ende des März in demſelben Käfig unter. Herrn K. B., Berlin NW. Es ift nicht ratfam, beflere Sänger im September zu faufen, es fei denn, dag man fich davon überzeugt hat, daß die Maufer gut verlaufen tft. Gin Vogel, der nicht gemaujert hat, it frank. Es fehlen in der Anfrage Angaben über den Futterzuftand des Vogels. Falls er jehr mager it, müßte durch Dar— bietung guten Futters dafür gejorgt werden, daß lich fein Futterzujtand beſſert. Obſt und Beeren werden dann bejier nicht gereicht. Dieje werden aber reichlich gegeben, wenn er fett ifi. Sm legten Fall könnte die Schlafiuht am Tage eine Folge diejes Zuftandes jein. Es ift aber auch mög— lih, daß der Vogel nachts jehr unruhig it, wie die meijten Schwarzplätthen, und die verfäumte Nachruhe mun am Tage nachholt. Herrn F., Soltau. Der Zeiſig iſt an einer mit Ab— zehrung verbundenen Grnäbhrungsitörung eingegangen. Die Bekämpfung diejer Krankheit ift ſchwierig, wenn ihr Auftreten nicht gleich) bemerkt wird. — Der Käfig in ans gegebener Größe iſt für die genannten Vögel ausreichend. Ob fih das Notfehlhen mit den andern Vögeln ver— tragen wird, iſt abzuwarten. Rotkehlchen find häufig jehr angriffsluftig. Herrn 9. H., Herrenberg. Diefe Beißereten am Fut? ternapf haben wenig zu bedeuten. Man begegnet ihnen am beiten, wenn man mehrere Futternäpfe aufitellt, und zwar an verihiedenen Stellen des Käfigs. Zeiſige fingen auch, wenn mehrere Männden beilammen gehalten werden. Die Schwanzfederftümpfe fünnen vorfihtig ausgezogen werden, aber nicht alle zu gleicher Zeit. Herrn A. T. Hannover. Beiträge danfend erhalten- Herrn 3.9. ©., Arolfen. Um das überflüffige Schnabel= born zu beleitigen, erweiht man es durd häufiges Be— ftreihen mit erwäımtem DL und Ichneidet dann mit ſcharfer Schere in der Richtung des Wahstums des Schnabel- horns das liberflüffige fort. Als Futter müffen dann auch Samen gereiht werden, zu deren Öffnung er die Schnabel- ränder benugen muß, Kirſchkerne, Sonnenblumenfamen, Hafer, Nußferne. Das Weibchen iſt bet pleicher Zeichnung in allen Farben matter als das Männchen. Die Schnabels umgebung und der Stehifle find beim Weibchen bräun— lichſchwarz, beim Männchen tieffehwarz. Vogelfäfig zu verfaufen. 34><70><45 (faft neu). Preis 80.— M. [75 Scheller, Rittmeifter, Chemnitz, Kaferne 181. Vogel-Fangkäfige, 13 .# und 19,50 M, Schlagnetze f. El. jchädl. Vögel, 17,50 M, f. gr. 21 u. 26.4. Illuſtr. Preisl. gratis. I. 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Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg u. Jahrgang L. Deft 4. 1%. februar 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früh in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. ferniprecer: 1323. Anſere Grasmüden im Sreileben und als Stubenvögel. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelfunde, liebhaberet zu Leipzig. Don $. Birk. -[huß und (Fortjegung.) (NaHdrud verboten.) I iſt im VBorgejangein „Mischer“, dies iſt ein Sänger, der jeinen eigenen Ge— jang mit dem anderer, ihm benachbarter Vögel untermijcht. Im Schlag ijt es ein Driginaljänger, da in ihm niemals Nachahmungen vorkommen; aus- genommen find jelbjtverjtändlich jung anfgepäppelte Vögel, die je nach Anregung alles durcheinander werfen und wohl ein allem anderen ähnlicheres Ge- jtümpere, durchjegt mit Finkenſchlag oder Ahnlichem, bringen, aber nur feinen Schwarzplättchenjchlag oder Überichlag. Auch in der Natur habe ich ſchon Haarfträuben- des vom Überjchlag gefunden, jo daß ich in meinem Innern dachte: „D Herr, verjchone mich vor jolchem Übel.“ Im dieſem Sahre habe ich drei jehr gute Doppelüberjchläger Feititellen fünnen, abgejehen von den noch häufigeren quten Einfachjchlägern. Es iſt demnach immerhin für den Liebhaber noch eine danf- bare Aufgabe, in Leipzigs Wäldern den Schwarz- plättchengefang zu ftudieren. Bemerfen möchte ich noch, dag der Schlag des Schwarzplättchene im Werte steigt, fe tiefer er in der Tonlage und daher volltönender vorgetragen wird. Die Schwarz- plättchenliebhaberei ijt wegen der Mannigfaltigfeit und Bieljeitigfeit im Geſange diejer Sänger eine abwechjlungsreiche, jo daß der eingefleilchte Lieb- haber diejes Vogels meijtens zur Käfigung von mehreren Exemplaren jchreitet. Über den Gejang des Schwarzplättchens ließe ſich noch jehr vieles plaudern, Doch wollen wir dem heutigen Thema ge= recht werden, jo gebietet dies uns, fortzufahren auf einem anderen Gebiete, und dies iſt der Fang des Plättchens für den Käfig. ⸗ Da ich in meinem Vortrag über „Vogelfang“ uſw. bereits über einige Fangmethoden berichtet habe, ſo erübrigt ſich ein näheres Eingehen auf dieſe Fangarten. Neben dem Fang auf dem Singneſt, den ich bereits erwähnt habe, iſt eine ſichere und zur Erlegung eines ausgeſuchten Schlägers geeignetſte Fangart die mit dem Schlaggarn mittels des Neſt— ringes. Dieſelbe wird folgendermaßen bewerkſtelligt: Hat man ein Plättchen mit zufriedenſtellendem Ge— jang an feinem Standort feitgeftellt, jo gilt es vor allem, das Neſt desjelben ausfindig zu machen. Sind erſt Eier vorhanden, jo fontrolliert man Den Ver— lauf der Brut des Öfteren bis zu dem Tage, an " dem die Jungen mit geplaßten Kielen, aljo noch nicht vollentwicelten Federfahnen, im Neſte ſitzen. Sit letzteres der Fall, jo ist Borficht geboten, meiſtens entjchlüpfen beim Griff eines Uneingeweihten jämt- liche Jungen in die weite Welt, denn die Jungen jämtlicher Grasmückenarten jind bei Störungen zeitige Neitflüchter. Hat man den richtigen Zeitpunkt getroffen, jo feßt man, am bejten früh beim erjten Füttern, es geht zwar auch an anderen Tageszeiten, aber meiſtens dauert es etwas länger, das Nejt in der Nähe des Niftortes in eine am Boden gemachte Vertiefung, groß genug, das Neft aufzunehmen, jo dab es nicht mehr über dem Erdboden fteht. Sind die Jungen ſchon zu weit entwickelt, daß fie aus dem Neſte flüchten, jo läßt fich der Yang nur noch bewerf- ftelligen, indem man die mit den Nejt eingegrabenen ungen itbergittert. Vor allem vermeide man, daß einige Jungen entfliehen, jonjt wird die Geduld des jehnfüchtig wartenden Liebhabers auf eine Harte Probe geitellt, indem die durch die Veränderung des Neit- Standortes mißtrauijch gewordenen Eltern immer nur die geflüchteten Jungen füttern. Um das eingegrabene Neſt stellt man ein jogenanntes Schlagnetz ohne Mitteljteg und befeftigt an Stelle des ſonſt üblichen Wurmbölzchens den in Zorn des Nejtes gehaltenen 96 Birk, Unfere Grasmücden im Freileben und als Stubenvögel. — Barth, Mein Zeifigbaftard. Neſtring. Nun wird die ganze Aufmachung zur Sicherheit mittels grünen Laubes abgedect, und zwar ſo, daß nur das Neſt und der dem Stellhölzchen gegenüberliegende Teil des Neſtringes zum Anflug frei bleibt. Würde der Neſtring nicht abgedeckt, ſo kommt es vielfach vor, daß die Alten nicht über dem Ring, ſondern unter demſelben hindurch füttern. Um nun den ſo vorgerichteten Apparat, den zu ſtellen es nur einiger Minuten bedarf, nicht unnütz kontollieren zu müſſen und dabei die beſorgten Eltern zu verſcheuchen, binde man ſchwachen Bindfaden an den zuſchlagenden Teil des Netzbügels. An das Ende des Fadens binde man ein von der Ferne ſichtbares Knäuelchen weißes Papier, welches man auf einen Zweig bei geſtrafftem Faden legt. Springt das Papierknäuel fort, ſo iſt das Netz zu. Außer— dem kann man anſtatt des Papiers einen biegſamen hochſtehenden Zweig feſtbinden. Schnellt der Zweig aus ſeiner natürlichen Lage, ſo gibt es Arbeit für den in müßiger Ruhe auf der Lauer liegenden Fänger. Fängt ſich erſt das Weibchen, ſo laſſe man es wieder fliegen, bis der ſo ſehnſüchtig gewünſchte Sänger im ſicheren Gewahrſam iſt. Die Jungen überlaſſe man dann ruhig, nachdem das Neſt wieder feſtſitzend am alten Standort befeſtigt iſt, dem Weibchen zur alleinigen Aufzucht, falls man es nicht vorzieht, ein oder einige Jungen dem Männchen im Käfig zur Aufzucht zu geben, was aber keinesfalls nötig iſt. Fängt man das Männchen von der erſten Brut weg, ſo kann man noch auf Geſang in dieſem Jahre rechnen, bei der zweiten Brut bleibt es ſtumm bis nach der Mauſer und beginnt dann erſt im Herbſt oder noch ſpäter mit ſeinem leiſen Geſang. Am beſten iſt es für jeden Fall, man kommt in den Beſitz eines Frühjahrswildfanges, dann hat man im erſten Jahr bereits einen fleißigen Sänger. Die Eingewöhnung des Schwarzplättchens iſt leicht und geſchieht im Frühjahr mit Mehlwürmern direkt an Miſchfutter, da zur Zeit der Ankunft des Schwarzplättchens meiſtens noch keine friſchen Ameiſen— puppen erhältlich ſind. Beſſer iſt es für jeden Tall, falls welche erhältlich, die Frijchfänge damit blank zu füttern. Herbitfänge gewöhnen jich mittels frijcher Beeren leicht ans Erjagfutter. Überhaupt ift die Eingewöhnung jämtlicher Grasmücken nicht jo jchwer, falls man fie big zur Futterannahme im verhüllten Käfig eingewöhnt. Frühjahrsfänge müſſen, jollen fie fleißig fingen, bis zur Einjtellung des Gejanges im verhüllten Käfig gehalten werden. Da alle Grasmücenarten in der Natur leiden- Ichaftliche Beerenfrefjer find, jo biete man ihnen auch im Käfig ſtets Abwechjlung von Obſt und Beeren, je nachdem die Jahreszeit jolche bietet; fie jollen aber niemals die Hauptnahrung bilden. Ein gutes Winter- futter ijt für Grasmücken ein Mijchfutter, bejtehend aus Ameijenpuppen, Weißwurm und Zede, dem ge- trocinete, in Waſſer aufgequellte Beeren des roten Traubenholunders zugejegt find. Die Quantität der einzelnen Futterbeftandteile im Mijchfutter anzugeben, iſt nicht leicht. Der Lieb- haber muß jeweilig nach der SKörperbejchaffenheit jeines Pfleglings auch die Qualität feines Futters regulieren. Iſt der Vogel mager, muß der Weiß— wurm erhöht und die Beeren reduziert werden; beim Nr. 4 fetten Vogel iſt entgegengejeßt zu verfahren. Jeden— falls ift es leichter, einen Vogel normal zu halten als einen fetten Vogel wieder normal zu befommen. Beachtet der Liebhaber nur einigermaßen eine ſach— gemäße Pflege beim Schwarzplättchen, jo hat er einen dankbaren Sänger, der ihn zehn Jahre und noch) länger durch fleißigen, außer der Maufer daS ganze Sahr währenden, Gejang erfreut. (Fortſetzung folgt.) Mein Beifigbaftard. Von Walter Barth, Göttingen. (Nachdrud verboten.) 19 langen Kriegsjahren zurücgefehrt, ſahen mich die leeren Käfige wehmutsvoll an, fie riefen die vielen Erinnerungen wach, die mich mit meinen gefiederten “Freunden jeit der Jugend verbinden. Am nächiten Tage war ich bereits der glüdliche Beſitzer eines munteren Zeiftgmännchens. Dieſem folgte bald ein weiterer „Kräher“, und in den nächiten Wochen famen noch zwei Stieglige hinzu, Jetzt begann der ſchwierigere Teil der Vorbereitungen für die Baftard- sucht. Woher die Kanariemweibchen nehmen? Es war Januar 1919, viele Inſerate waren ohne Zweck. Endlich befam ich einige Weibchen, der Blick durfte allerdings nicht allzu ritijch an den gelben Schönen hängen bleiben, auf einer Ausjtellung hätte ich wohl Ichwerlich einen reis dafür befommen. Doch ich bin nun einmal als Optimijt auf die Welt gekom— men, und als e8 März wurde, tat ich die beiden Heilige und drei Kanarien in mein Vogeljtübchen, die Stieglige jchaltete ich für diejes Mal ganz aus, dieje waren mir zu wild und würden jeden Yucht- erfolg von vornherein in Frage stellen. Bald hatte ich drei Nejter mit Eiern, meine Erwartungen waren nicht ſehr Hoch geichraubt, denn es war mein eriter Verſuch, Milchlinge zu züchten. Ein einziges Mal fonnte ich eine jehr kurze Begattung des jüngiten Weibchens beobachten, dann famen die Tage der Er- wartung, meine Hoffnung jollte nicht enttäujcht werden. Eines Morgens hörte ich ein feines Piepſen, aljo doch. Das Weibchen ſah mich mit den Elugen Augen an, dann ein kurzes Erheben, und e3 flog zum Futter, ein Schneller Blick, ein Eleines gelbes Federbällchen lag in dem Neſt. Als Junge muß ich mohl den gleichen freudigen Blict gehabt Haben, als ich den eriten Zeilig mein eigen nannte; als ich zum Kaffee— trinken herunterging, meinte meine Frau lächelnd: „Nun der erjte Erfolg?“ Ich bejahte mit einer wichtigen Miene, und wir fonnten uns beide des Lachens nicht erwehren. Das Eleine Kerlchen wuchs heran, die anderen Eier waren unbefruchtet, bald ragte das Köpfchen aus dem Net, er verjprach ein Prachtkerl zu werden, und dieſe Hoffnung wurde nicht getäujcht. Eines Mittags verjuchte er den erſten Flug in die große Welt und fam pünktlich mit dem Kopfe an die Fenjterjcheibe, er ſchien jehr jchnell zu begreifen und flog nicht wieder an das ungefannte Hemmnis. Bald entwickelte er ſich zum Herrſcher der Bogeljtube, jeden bettelte er um Futter an und frabbelte an dem Gejträuch nach Zeiligart gewandt herum. Die zweite Zucht war ein Mißerfolg, ich jegte nun 4 Nr. 4 die Stieglige wieder in das Stübchen und entfernte die Niſtkaſten. Am Futternapf machte er jedem den Platz jtreitig und erreichte dieſes auch, jelbit Die Stieglige wichen ihm aus. Sept iſt es Herbſt ge- worden, und eines jchönen Tages befand ſich Pub, wie wir ihn getauft hatten, in einem Käfig, ein heller, ſchöner Pla am Fenjter wurde jeine neue Heimat. Das Grünfutter wurde zwijchen die Käfigtür ge- Elemmt und in großen Mengen gefrejjen. Dann fam ein großer Tag im Leben Putzens, die Tür zum Käfig blieb einmal geöffnet, und das Grünfutter lag eine Strecke davon entfernt. Vorſichtig ein Füßchen bor das andere geftellt, marjchierte dag Kerlchen heraus. Irgendein Geräufh brachte ihn jofort im jeine Wohnung zurüd. Doch nur der Anfang ilt ſchwer; wenn man feſt zufaßt, iſt der jchwierigjte Teil bereits überwunden, heute fliegt Bug gleich einer Taube aus und in fein Heim; jeden Abend ſitzt er an jeinem Pla und wartet auf Die ſchüßende Dede. Mein Wunjch, N einen zahmen Vogel zu haben, \ it erfüllt; daß es nun auch der erite jelbjtgezüchtete Mijch- ling ift, bereitet mir eine be- jondere freude. Ich hätte den Artikel auch „Meine Zuchterfolge 1919“ überjchreiben können, Doch ſchien mir der Titel bei einem Bogel zu unbejcheiden. Hoffent- lich wird die Zucht im nächjten Sahre umfangreicher, die Vor— bedingungen hierzu jind ge— geben. Ein Hteinrötel-Shikfal. Nach einem in der „Vereinigung Hannoverfher Vogelliebhaber” ge= baltenen Bortrage von Alfred Troſchütz. (Nahdrud verboten.) Ye" mehr als 200 Bögeln, die ich im Verlaufe eines Jahrzehnts gepflegt habe, find etwa ſechs meinem Gedächtnis bleibend in Erinnerung geblieben. Daß davon mehr als die Hälfte Ausländer waren, bat jeine Urjache in den großen Einführungen ber Firma Ruhe in Alfeld, die zu jehen und dort zu faufen mir oft vergönnt war. Bon den halben Dutzend wird ein jeltener ſüdafrikaniſcher Brillen- vogel jest in Wien verpflegt, der braunbrüftige indiſche Blaujchnäpper, der Steinrötel und die indijche Kronenmeije find in die ewigen Jagdgründe hinüber gewechjelt, Blaufehlchen und Schama jind mir ver- blieben. Vom Steinrötel und jeinem Schickſal will ich erzählen. Er wird nicht allzuoft gepflegt, nicht viele fennen ihn. Sucht man in der einschlägigen Literatur näheres über ihn zu erfahren, jo findet man im großen Handbuh von Friderich-Ban (Stuttgart 1905) eine ganz gute Schilderung und eine ehr mäßige Abbildung. In Ruß-Neunzigs vorzüglichem Handbuch bringen die leider noch nicht zu behebenden Mängel des Bierfarbendruds die lebhaften Farben des Bogels nicht völlig zur Geltung. Erſt die Behn- Barth, Mein Zeifigbaftard. — Troſchütz, Ein Steinrötel-Schickſal. — 7 farbenlithographien des „Großen Naumann“ geben ein annähernd zutreffendes Bild, Das Blau des Haljes und Kopfes des abgebildeten Männchens Icheint mir zu grell. Der Vogel, von dem ich er- zähle, der allerdings ein Freileben nie gefannt hat, zeigte eine blaugraue Gefiederfärbung an Kopf und Hals. Auch Rauſch gibt in feinen „Öefiederten Sängerfürften“ dieje Farbe als gewöhnlich an. Bei der zweimaligen Mauſer war die Farbe des ge- jamten Gefieders bald heller, bald dunkler. Meiſt zeigen die Bilder den Steinrötel in drojjelartiger Haltung. Das ift nicht zutreffend. Im „Naumann“ ift die Hübjche gerade Haltung des jchönen Vogels gut zur Schau gebracht. Die Beichreibung der Steinmerle, der Stein— droffel oder des Steinröteld (ich jage der Stein- vötel, ebenfo wie der Bujchrötel) gibt „Naumann“ wifjenjchaftlich zuverläjjig und jehr eingehend. Die Wafjerpieper. Schilderung des Gefangenlebens ift von ihm fnapp gehalten, auch in „Ruß-Neunzig“ entjprechend den wenigen Berichten nicht jehr reichhaltig. Bejonders eingehend find dagegen die Schilderungen jeiner Eigenschaften als „Öefiederter Freund" in K. TH. Liebes „Geſam. ornitholog. Schriften“ (Gera 1893). Der alte Hofrat hat als Erjter die Steindrofjeln in drei Generationen gezüchtet und wertvolle Finger— zeige für eine erfolgreiche Aufzucht gegeben. Der Wunſch nach dem Beſitz eines Steinrötel- paares fällt in die Anfangsjahre meiner Bogelpflege- tätigfeit. Vor etwa 10 Jahren lernte ich in Dal- matien, und zwar in dem einzigjchönen Nagufa, der alten Benetianerjeefeite, diejen Vogel nebjt der Blaudroffel zuerst kennen. Die lebtere, der „Einfame Spaß“ der Dalmatiner, in jchönen, aufgezogenen Stüden zur Schau gebracht, gefiel mir ausnehmend gut. Die jchlechten Erfahrungen, die ich mit den erworbenen Wildfängen machte, mußten erjt überwunden werden, ehe ich an den Kauf einer Steindrofjel ging. Ich mußte mich aber jahrelang in Geduld üben, big mein Wunjch Er- füllung ward. 28 Troſchütz, Ein Steinrötel-Schidfal. Durch irgendeinen Zufall erfuhr ich, daß der Bruder eines Gejchäftsfreundes in Tirol nebjt jeiner bürgermeifterlichen Tätigkeit auch die Verſorgung vieler zoologijcher Gärten mit Alpen- und Naubvögeln ausübte An diejen liebenswürdigen Herrn wandte ich mich mit meiner Bitte und er verjprach mir, fein Medgliches zu tun. Nach langem Hoffen und Harren fam eine Starte: „Geſundes Steinrötelpaar abge— gangen! Guten Empfang wünjchend uſw.“ Nach diejem Bejcheid vergingen zwei, drei und vier Tage. Dann telegraphierte ih. Am fünften Tage abends traf die Kilte ein. „ES rührt ſich noch was!“ tröſtete der Poſtbeamte auf meine bejorgte Frage. Auf dem Deckel jtand auch die Urſache der Verzögerung : „Durchfuhr durch Bayern nicht gejtattet!" Inner— halb der blau-weiken Grenzpfähle herrschte damals der ftrengite Vogelſchutz. Die Kijte wurde alfo nad) Salzburg zurücgefandt und von dort über Linz— Prag— Dresden weitergeleitet. Mit Herzklopfen ging ich nach Geſchäftsſchluß an das Dffnen der Berfandfiite. Vier dunfle Augen ſtarrten mich an und ein höchſt unangenehmer Geruch traf meine Naſe. Der Boden des Kaftens bildete ein Etwas, das ſich nicht beichreiben läßt. Vom Futter feine Spur mehr! Aber beide Tiere waren munter und gejund. Die fünnen was vertragen, ſagte ich mir fofort, und tatjächlich ift das Männchen, von dem ich berichte, niemals auch nur eine Stunde in den acht Jahren, während ich es pflegte, frank gewejen. Sch nahm das größere Weibchen zuerſt Heraus, un dann beide Tiere in einem bejonderen Käfig erjt an das neue Sutter zu gewöhnen. Ruhig und geduldig ließ fich das Tier dies gefallen. Beim Herausheben des jehr lebhaften Männchens fiel mein Blick auf die zu- faſſende Hand, auf der eine Menge winziger, rötlicher Tiere herumfrabbelten: Milben! Seht jah ich mir das zappelnde Männchen genauer an, und ich muß jagen, noch nie Bögel mit jolchen Maſſen dieſes Unge— ziefers behaftet gejehen zu haben wie dieſe Stein- rötel. Es war widerlich! Zum Glück erinnerte ich mic eines von Pfarrer Kleinſchmidt angegebenen Mittels, im Anſchluß an Seifenwajjerbäder eine völlige Bejeitigung des Übels ‚zu ermöglichen. Heiße Seifen- bäder waren bald bereitet, Dann wurde SKartoffel- mebl heiß gemacht, und nun fam, das Weibchen wieder zuerjt, jeder Vogel in das Bad. Es ging ganz qut! Nach einigen Minuten wurde dag Stein- vötelweibchen herausgenommen und mit dem beißen Sartoffelmehl eingepudert. Auf dieſe Weiſe wird dem nafjen Gefieder die Feuchtigkeit rasch entzogen und Erfältungen vermieden. Nach dreimaliger Wieder- holung packte ich das Tier in Watte und ſetzte es in den Käfig, Mit dem Männchen ging die Proze— dur nicht jo glatt ab. Beißend, jchreiend und zap- pelnd wehrte e3 jich energijch gegen die unangenehme Flüſſigkeit, und bei aller angewandten Sorgfalt konnte ich es nicht vermeiden, daß das Tier mehr Seifen- waſſer jchluckte, als ihm zuträglich war. Die Folgen zeigten fich rajch! Die Haltung wurde matt, der Kopf hing zur Seite, die Augen wurden gejchlofjen und bald lag der Vogel wie leblos in meiner Hand. Sch verjuchte ſofort durch Schütteln Befreiung von der jchädlichen Brühe zu erlangen. Umfonft! Mein Schred war groß! Nach jo langem Warten endlich am Biel meiner Wünſche und doch nichts! Die nächite Biertelftunde jchwigte ich vor Angſt. Alles Mögliche jtellte ich an! Ich erwärmte die Watte und umwickelte den Bogel völlig. Mit einem Stäbchen juchte ih ein Öffnen des Schnabel3 zu erreichen! Bor den gejchlojfenen Augen ließ ich die dickſten Mehlwürmer zappeln! Alles ſchien vergeblich! End- ich, nad) 15 Minuten, öffnete der Steinrötel ein wenig die Augen und nach einem Weilchen jchnappte er unbeholfen zu, ohne zu ſchlucken. Ich ließ nicht loder! Bald brachte ich ihn zum Schlingen, und nachdem er jich ein halbes Dugend Meblwürmer einverleibt hatte, fonnte ich ihn als gerettet betrachten. Das Paar gewöhnte ſich raſch ein. Schon nad) einer Woche jiedelte es in die Vogelſtube über umd ich freute mich über das tadelloje Gefieder der beiden, die, jung aufgezogen (daher die Milben), trogdem ferngejund waren. Bald zeigte es fich, daß das Weibchen nicht nur das Größere, fondern auch das Stärfere und Umverträglichere der beiden war. Das „An-den-Wänden-hoch-Laufen“ kannte ich wohl als Nedensart, in der Praxis jah ich es erſt hier, wenn das Männchen vor dem Weibchen die Flucht ergriff. und vor Angjt an der Drahtwand der Vogelſtube binauflief. Dieſes wenig innige Verhältnis, auf dejjen Beſſerung ich hoffte, erfuhr durch den plöß- lichen Tod des Weibchen? ein rajches Ende Das Tier war nur eimen Tag franf und hatte wohl etwas Schädliches gefrejjen, denn jein Ernährungszuftand war jehr gut. Umnteriuchen Habe ich es Damals nicht Lajfen. Das Männchen nahm ſich den DVerluft nicht londerlich zu Herzen. Es tröjtete fich an den Futter— näpfen und entwickelte fich mit der Zeit zu einem ausgeiprochenen Feinſchmecker. Recht viel, recht gut und recht vielerlei! Das wurde jeine Lebensregel und dabei gedieh es bei jeinem Phlegma und feiner Gemütsruhe prachtvoll. Wie „aus dem Ei gepellt” war das Außere, und wer ihn fiten ja in feiner aufrechten Haltung, das kurze Schwänzchen vergnügt wippend, mit lebhaften Mugen feine Umgebung, fein Reich mufternd, der freute ſich iiber den dicten hübſchen Kerl. In jene Anfangsjahre jeines Beſitzes fielen auch feine „gejanglichen Übungsftunden“ in der Dämmerung. Außer jeiner typijchen Strophe, der er, wenn genect, ein ärgerliches Aähh anhängte, brachte er dann halblaut eine Fülle entzitchender Melodien, die laut zu hören eine wahre Freude jein mußte. Es fam nicht dazu! Über den Futternäpfen vergaß er das Studium, Bald hatte er ich zum Alleinherrſcher in der Vogelſtube aufgeschwungen. Solange er nicht jatt war, jah er andere nicht gern an jeinem Futternapfe. Er war gerade nicht futterneidiich, aber wenn ihm die beiten Biſſen weggeholt wurden, jo mißfiel ihm das fichtlih. Cinmal beförderte er bei jolcher Ge— legenheit ein allzu keckes Braunfehlchen mit jolchem Schwunge in die Ecke, daß dies jenem gar nicht gut befam. ' Niedlich war fein Verhalten feinem Pfleger gegen- über, Sobald ich im benachbarten Kontor die elef- triſche Tijchlampe einfchaltete, jak der Steinrötel am Rand des Futterſchlittens, machte einen langen Hals Ai — rn. Eee | — „äugte“ zu mir hinüber. Hob ich den Kopf, ort duckte und verſchwand das Köpfchen des Stein— ötels. Das Spiel wiederholte ſich öfter. Zur Fütterungszeit ſaß er ſofort in der geöffneten Käfig— für, ſchwanzwippend und „ſtolz wie ein Spanier“, erfereien erwiderte er „quarrend“, Handgreiflich- n energijch beißend. Für Stojeworte, wie „Dick— ft“, „Freßſack“ uſw., hatte er ein feines Ohr, ignorierte fie jchlielich aber gänzlich. Sehr ernit- haft jchaute er dem Futtermiſchen zu, wartete ge- duldig auf feine Mehlwürmer und reipeftierte den drohend und warnend erhobenen Singer ftet3. Dies ganz reizende Verhalten des Vogels erlitt Durch ein eigenartiges Vorkommnis eine terbrechung für immer. In der Vogelſtube find einen en Meter unter der Oberlicht- ecke zwei Seitenwände mit einem Rundgange, einer Galerie, ver- jehen, die, mit Torfitücen be- legt, einer ganzen Anzahl Vögeln zum bevorzugten Aufenthalt dient. Gegenüber der langen Seite des Nundgangs befindet fich die Ein- gangstür aus Drahtgaze in Holz- rahmen. Was die Urjache des nachjtehend geichilderten Borfalls ungen. So erinnere ich mich es Rotkehlchens, das eine wahre Gier nach Butter hatte. Zu jener Zeit jah.ich beim Früh— tüden gern in Der Bogel- ſtube dem fröhlichen Treiben zu. Wurde ich einmal abgerufen, mußte das Butterbrot aus der Hand legen, jo traf ich beim Wiederkommen ficher das Brot ohne Butter, das Notkehlchen den Schnabel wijchend und wetzend Dabei an. Vielleicht war einmal x dom Frühſtückstiſch ein Stückchen auf den Futtertiſch geraten. 2 (Schluß folgt.) a. Goldftirnblattvogel. e. Malabarblattvogel. Beobachtungen und Studien über heimiſche 2 Dögel. 7 Don Mar Rendle, Affaltern (Schwaben). Gortſetzung.) Machdruck verboten.) IImm 17. Juni 1920 auf einer Waldwieſe einen auf SL einem Pfahle jizenden jungen Kuckuck von rot- brauner Farbe bemerkt, der joeben von einem Not- Ichen gefüttert wurde. Da dasjelbe auf dem zeln. jtehenden dünnen Pfahle unmittelbar neben dem jungen Kuckuck feinen Bla zum Niederlaffen n fonnte, jeßte es jich auf den Rücken des glings, welcher durch ein Drehen des Kopfes ch rückwärts die Agung ermöglichte. Cine ſolche tterungsweile war mir keineswegs neu, hatte ich ar b. Troſchüttz, Ein Steinrötel-Schtefal. — Ren dle, Beobachtungen und Studien über heimiſche Vögel. 29 Neu dagegen war mir, daß fie durch ein Notkehlchen geſchah; bisher hatten im hiefigen Gebiete ausſchließ— lic) nur die weißen Bachitelzen die zweifelhafte Ehre, Kuckucke großzuziehen. Über ein gleiches Verfahren jeitens der Pflegeeltern beim Ätzen des jungen Kuckucks berichtet auch Raimund Schelcher (vgl. Ornith. Monatsichr. 1908, ©. 80 und 1919, ©. 139); ferner 9. ®. Dittens (a. a. D. 1919, ©. 29). Alsbald ftrich der junge Gauch ab und ließ fich auf einem benachbarten Neifighaufen für kurze Zeit nieder, wo der gejräßige Unhold von den beiden Pflegeeltern mit rührendem Eifer geäßt wurde, ohne ihm den Mund ſtopfen und jein ewig heiſeres „Zisziszis“ zum Verftummen bringen zu fönnen. Irgendein anderer Bogel beteiligte jich nicht an der Fütterung: eine MWahr- nehmung, die ich auch ſonſt immer gemacht habe. Bechſtein (Oemeinnüßige Naturgeſch. Deutſchlands, 1791, Bd. II, S. 493) ſchreibt dagegen: „Wenn der junge Kuckuck ausge- flogen iſt, fommen auf jein Hohes freiichendes Girrke, Girrke fleine Vögel zujfammengeflogen, das Rotkehlchen, die Grasmücke, der Weidenzeiſig, die Baftardnachti- gall, die Braunelle, Ichwärmen um ihn herum, begrüßen ihn, be- jehen ihn von allen Seiten, freuen fich über ihn und tragen ihm alsdann aus allen Kräften Nahrung zu. Er kann nicht genug den Schnabel öffnen, jo häufig wird ihm Futter gebracht. Es it ein großes Vergnügen zu jeben, wie jeder Vogel vor dem anderen den Vorzug haben will, gegen diejen Unbekannten gefällig zu jein. Und jowie er von einem Baume zum.andern fortzieht, um fich im Fluge zu üben, jo ziehen ihm auch die Vögel nach und er- nähren ihn jo lange, bis er ihre Unterjtügung entbehren kann.“ Naumann (Bd. IV, ©. 409) fagt: „Seine Pflegeeltern folgen Blaubärtiger Blattvogel. d. Grüner Blattvogel. “ihm noch Tage lang durch das Gebüſch. Läßt er ſich aber mehr auf dem Freien ſehen und hören, jo fieht er fich oft von einer Menge Fleiner Vögel um- geben, die ihn jchreiend betrachten. Weil nun unter dieſen auch ſolche gefehen wurden, welche gerade Futter im Schnabel hatten, was fie ihren Sungen bringen wollten, und man auch mitunter von feinen Pflege- eltern ihn Futter in den Schnabel ſtecken jah, jo entitand wahrjcheinlich, daraus die irrige Meinung, alle Kleinen Vögel, welche mit Injekten zu füttern pflegen, wetteiferten, ihm Futter beizubringen. So arg wie und dies von Bechjtein gejchilvert wird, iſt es wenigitens nicht, obgleich e3 nicht umwahr- icheinlich fein möchte, daß es zuweilen einmal ein jolher Vogel tun und dem Beijpiele der rechten 30 Pflegeeltern folgen jollte, da man weiß, daß Rot— fehlchen, Grasmücken und manche andere Vögel jo gutmütig find, daß fie in der Gefangenjchaft auch anderen, ganz fremdartigen, jungen Vögeln, wenn dieje vor Hunger jchreien, Futter bringen.“ Schacht (Die Bogelwelt d. Teutobgw., 2. Aufl. 1907, ©. 63) Ipricht fich über dieſen Gegenftand folgendermaßen aus: „sn einigen naturgejchichtlichen Werken findet fich noch immer die Angabe, daß der Kuckuck, ſobald er ausgeflogen jei und nun ein größeres Quantum von Nahrung bedürfe, nicht nur von den Pflege- eltern, jondern auch von anderen Eleineren Sängern gefüttert würde. Da heißt e3: Der eine bringt ihm eine liege, der andere ein Räupchen, der dritte einen Schmetterling ujw. Das klingt allerdings jehr an- mutig, ijt aber leider nicht wahr. Es fann wohl vorkommen, daß ein in der Nähe wohnendes Vogel- paar, dem gerade jeine Jungen geraubt find, die Elternliebe auf einen eben jchreienden- Kuckuck über— trägt, wie es ſolche auf einen andern jungen Vogel ebenfalls übertragen würde, aber das ijt auch alles. Ich habe ſchon manchen jungen Kuckuck im Freien beobachtet, dem gewöhnlich eine ganze Schar Eleinerer Singvögel folgte, weil fie ihn für einen Naubvogel anjahen, aber ich Habe noch nie gejehen, daß ihn, außer den Pflegeeltern, ein einziger fütterte, ja mir it im Gegenteil der Fall vorgekommen, daß nur ein Baumpieper den jungen Kuckuck großzog, da der andere zufällig verunglüct war.“ Brehm (Tierl., 4. Aufl, Vög. II, ©. 443), desgleichen Friderich (Naturg. d. deutſch. Vög. 5. Aufl., S. 326) ſchweigen ſich über diefen Punkt völlig aus, (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Sing- und Wellenfittihe. In Heft 22 der „ef. Welt“ maht Herr Dr. Bilfinger feine Erfahrungen be— fannt, die er mit dem Zufammenhalten von Sing: und MWellenfittihen gemacht hat. Wer Wellenfittiche und Sing: fittiche hält, will wohl in den meiften Fällen Zuchterfolge von beiden haben, und da ftimmen meine Erfahrungen nit mit denen von Herrn Dr. Bilfinger überein. Sn einer großen Wogelftube mögen wohl beide Sittiche fried- li niften, wenn genügend Naum und Pla zum Aus— weichen da ijt, in einer jelbft noch jo großen Voliere fann ih nad meinen Erfahrungen nicht empfehlen, die Tiere zu Zuchtzwecken zuſammen zu halten. Herr Dr. B. fagt felber, daß ein Singſittichweibchen nah 14 Tagen jein Gelege verließ, und it mit Beitimmtheit anzunehmen, daß dies nur infolge andauernder Störungen durch die Wellenſittiche geſchah. Direkt bösartig find Wellenfitliche gegen andere Sittiche wohl kaum, wie ich dies bei Rußköpfchen und ſelbſt Grauköpfchen in meinen Volieren beobachtete, ich empfehle jedoch keinesfalls, Wellenfittiche mit Prachtfinken oder anderen kleinen Finken zuſammenzuhalten; die ewige Unruhe und zänkiſche Neugierde, wenn ich mid jo aus— drücen darf, der kleinen Auftralier laffen Bruten, beſon— ders bei den gegen Störungen empfindlichen Prachtfinken, ſchwer aufkommen. Daß Sing: und MWellenfittiche einmal friedlich nebeneinander niften, bewetit noch nicht, daß dies immer der Fall ift, nach meinen Grfahrunaen iſt es fogar jehr jelten der Fall. Häufig nehmen die MWellenfittihe von den weit größeren Kalten ber Singfittiche Befit, während diefe verfuchen, die Störenfriede durh Bilfe aus ihrem Revier zu vericheuchen, was wieder nicht ohne Unruhe und Störung abgeht. Ein Singfittihmweibchen, weldhes bei mir in einer zirfa 2 Meter langen Boliere auf 3 Giern ſaß, wurde fortwährend von einem niftluftigen Wellenfittich- weibchen geftört, troßdem Niftkaften genügend vorhanden Kl. Mitteilungen. — Sprechſaal. — Guſtav Niffen +. — Aus den Vereinen. SE = ro. DEU Nr. 4 waren. Ich meinerjeits halte nach meinen jahrelangen Er— fahrungen dieſe beiden Sittiche nicht mehr zulammen und babe fie auch jet in getrennten Volieren. Warnen will ih auch noch, Rußköpfchen, Grauföpfhen und Sperling3= papageien mit Prachtfinken zufammenzuhalten. Ein Ruͤß— föpfchen biß mir ein japaniſches Mömwchen zum Krüppel, indem es ihm ein Bein faft glatt durchbiß. Ich bin von den Verſuchen über die mehr oder minder große Fried- fertigfeit diejer oder jener Vögel gründlich furtert und halte nur Vögel zufammen, von denen ich weiß, daß fie ſich vertragen. Kleine, harmloſe Zänfer, wie es beifpiels- weile Zebrafinfen, Eleine Elfterhen, Bandfinfen, Rotkopf⸗ amandinen u. a. find, können natürlich mitfliegen, doc iſt ſelbſt bei diejen eine ftete Kontrolle nötig, wenn man gute Zucdterfolge haben will. Sprechſaal. (Steht ben Abonnenten koſtenlos zur Verfügung.) S Lichtenſtädf. Frage 1: Welcher erfahrene Liebhaber könnte darüber Auskunft geben, in welden Monat die erfte große Maufer einer jung aufgezogenen, erftflügeligen oder Dorngras⸗ mücke fällt, wie 3. B. bei einer aufgezogenen Gartengras⸗ müde ſich die Mauſer im Februar oder März vollgieht. Paul Lohbauer, Nürnberg. Guſtav Niſſen F. Am 8. Januar 1921 ſtarb in Bergedorf bei Hamburg im hohen Alter von 77 Jahren der Rentner Guftav Niffen. Vielen Vogelfreunden wird der alte liebenswürdige Herr Berater und Freund geweſen fein. Bet feinem feltenen Geſchick bei der Aufzucht junger Vögel, die ihm von allen Seiten im Sommer, zur Zeit des Wiejenmähens, gebracht wurden, war G. Niffen einer der erften, der auf die ge= trodneten Ameifen als Futter für Rotſchwänze, Schnäpper, Rotkehlchen uw. aufmerkffam machte. Noh im vorigen Herbſt jandte er mir mehrere Pfunde des wertvollen Futters, das im Handel leider nicht zu haben if. Schon damals flagte er iiber abnehmende Kräfte, mehr noch, daß die in die Ameifenhaufen geitellten leeren Flafchen faft alle gejtohlen worden waren. Gerade jet erinnern mich eine fingende, außerordentlich zahme Dorngrasmüde und ein zahmer Gartenrotihwanz, die er vor Jahren aufgezogen, wehmütig an den Verftorbenen. Er ruhe in Frieden! AU. Trofhüs, Hannover. Aus den Vereinen. Die Vereinigung der Liebhaber einheimischer Bögel zu Berlin hielt am 13. Januar d J. ihre Generalver: lammlung ab. Nachdem der Vorfigende die zahlreich er— ſchienenen Mitglieder begrüßt hatte, wurde in die Tages⸗ ordnung eingetreten. Es kam zunächſt das Protokoll der legten Sitzung zur Verleſung und Annahme. Hierauf er= ſtattete der Schriftführer, Herr Böhme, längeren Bericht über die Vogelausjtellung des Xeipziger Brudervereins dortſelbſt, welche er als Delegierter der Vereinigung beſucht hatte. Es folgte der Jahresbericht des Schriftführers. Aus demjelben it zu entnehmen, daß im Laufe des Jahres 1920 ſtattfanden: 4 Generalverſammlung, 19 ordentliche Sitzungen, 1 Winterpartie, 1 Nachtpartie, 1 Herrenpartie und das 25. GStiftungsfeit. In den Sitzungen wurden folgende Vorträge gehalten: „Erinnerungen“, Herr Fink; „Der Sproſſer“, Herr Wagner; „Kriegsfütterung der Weiche freſſer“, Herr Fink; „Der Sproffer als Zweifchaller“, Herr Wagner; „Der Gelbipötter“, Herr Leufchner; „Unfere Lerchen“, 9 Rückert; „Die Finfenliebhaberei”, Herr Wagner; „Herbitzug der Vögel“, Herr Nüdert; „Die Zwerglaubvögel”, Herr Böhme; „Trinkbedürfnis der Bögel“, Herr Rüdert; „Wactelliebhaberet“, Herr Wagner. Aus dem nun folgenden Bericht des Kaſſierers ijt zu erwähnen, daß die Gejamteinnahme 1345,17 M. betrug, Ausgaben waren 736 M., mithin bleibt ein Neftbeitand von 609,17 M. Es folgte der Bericht des Bibliothefars. Leider tft hierzu zu bemerfen, daß aus der zahlreichen Bibliothek von feiten der Mitglieder wenig Bücher entlicehen wurden. Es folgte nun die Neuwahl des Vorftandes. Herr Wagner wird Barren als Alterspräfident ernannt, in welcher Eigenfchaft er den. 3 u —— V« Wahlakt zu leiten hat. Nachdem er dem Vorſtand den beſten Dank im Namen der Vereinigung für treu geleiſtete Dienſte darbrachte, wurde dem alten Vorſtand Decharge erteilt. Aus der nun folgenden Wahl gingen folgende Herren als einſtimmig gewählt hervor: Herr Linke, 1. Vor— fitzender; Herr Geide, 2. Vorſitzender; Herr Böhme, Schriftführer, Herr Dombed, Kaſſierer; Herr Allroggen, Bibliothefarund als Vergnügungsleiterdie HerrenLeuſchner, Beutel, Schulz und Damm. Hieran anjchließend wurde nod über das Wintervergnügen geſprochen, welches am Sonntag, dem 13. Februar im großen Saale des Vereins— lokals jtattfindet. Als Gejamtergebnis des Jahres 1920 it zu Eonftatieren, daß die Vereinigung wieder ein erfolg- reiches Jahr beendet hat. P. Böhme, Schriftführer: An Hörde in MWeftfalen ijt vor einiger Zeit ein „Verein der Liebhaber don Zier- und Singvögeln“ ge— gründet. Berein für Bogellunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Reipzig. Montag, den 21. Februar 1921, abends S1/. Uhr, im Vereinslofal Reftaurant „Soldenes Einhorn”, Grimmai— fher Steinweg 15, Verlammlung. Gäite jederzeit will fommen. J. A.: oh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Verband der Vogelſchutz- und Finkenvereine für Rheinland und WVeitfalen (Sit Düffeldorf). Die Frühjahrs— vertreterverfammlung findet am 13. März, nachmittags 3 Uhr im Lofale des Herrn Jakob Schriddels in Neuß a. Rh., Nheinitraße 14, ftatt. Anträge find bis zum 20. Februar bei dent VBerbandsvoriigenden, Herrn Alb. Timmer, Düffeldorf, Gravelotteftraße 201 einzureichen. Die Tagesordnung wird befanntgemacht. B Der Vorſtand. J. A.: Timmer, Vorjigender. Verband der Bogelihug- und Finkenvereine für NHeinland und Weftfalen (Sig Düffeldorf). Der Finfen= fport am Niederrhein! (Fortiegung.) Beim Schönheits- fingen geht es auf dem Wettjtreit viel anders zu als beim Kampffingen. Hier wird jetzt nur auf die Schönheit des Geſanges geachtet. ES gibt bier ſechs Klaffen. In der ersten Klaſſe Weuzbizer handelt es ſich nur um ganz reine Vögel, d. h. die Vögel fingen nur immer ein und den— felben Schlag. Bei der zweiten Klaſſe Weuzbizer ift es zuläſſig, daß die Vögel auch noch andere Schläge bringen dürfen; alfo der zweitflaflige Vogel muß Weuzbizer Ichlagen, darf aber auch noch andere Schläge nebenbei bringen. Dann fommt die erite Klaſſe Teiterwitt; der Vergleich tit derjelbe wie bei MWeuzbizer, die Vögel dürfen alle nur Tefterwitt jchlagen. Wird von dem PBreisrichter ein Vogel in der erſten Klaſſe entdeckt, der noch etwas anderes jchlägt, wie verlangt wird, jo gilt der Vogel nur zweitflafjiger und wird fofort aus diejer Klaſſe heraus— genommen und in die zweite gelegt. Sodann hat man noch eine gemischte Klaſſe. Dieje beiteht aber auch aus einer eriten und zweiten Klaſſe. Im der erjten gemijchten Klafje können alle Vögel ausgeitellt werden, die nur immer ein und denjelben Schlag bringen. Zum Beilpiel: ein Zweitjahr, oder es friert ja, oder es Fidör, oder Exkowidör und wie die Schläge noch alle heißen mögen. In der zweiten Klaſſe kann der Vogel wieder Beigefänge haben. Die Benennung der Schläge richtet fih auch immer nad der — Das Sprichwort ſagt: Andere Länder, andere Sitten! Hier bei uns in Düſſeldorf nennen wir den Finken, der dieſen Schlag bringt: Klük, Klük, Klük, zi, rrrrrrr, gok gok gok, Weuz—bizar, einfach Weuzbizer, wogegen im Ruhrgebiet derſelbe Schlag Rolldreißiger genannt wird. Dasſelbe Verhältnis haben wir mit den Teſterwitten. Hier hat man düll düll, rau tau, renn tenn, klau klau, Teſter— witte, wogegen man im Ruhrgebiet oft den Ausdruck Zipprial, dod dod, Theodor Franz, Tejterwitt und nod) andere Benennungen hat. So ilt gerade der Buchfinfen- ſchlag mannigfaltig verjchieden. Jede Gegend hat wieder mehr oder weniger ihre verjchtedenen Schläger, wo dieje auch immer wieder, anders benannt werden. Wer ſich noch nie einen ſolchen Wettjtreit angejehen hat, kann ſich aud) gar nicht vorftellen, mit welcher Spannung und Begeiſte— rung die Vogelfreunde den Wettftreit verfolgen. Nur eins möchte ich hier noch erwähnen, daß viele von den Sport3= freunden nicht in der Lage find, fich einen ſchönen, reinen Vogel zu kaufen. Sind doh in den legten Jahren viele Schöne Vögel ſelbſt für den Kaufpreis von 4—800 Mark Aus den Vereinen. — Redaktlonsbriefkaſten. noch alsg al nicht zu kaufen geweſen. Man taufchte da ſogar einen fetten Ochſen für einen ſchönen Finken. Die Liebhaber werden es auch wohl alle wiſſen, daß dies einer der ſchön— ften Sporte ift, die in der Vogelmelt eriitieren. Nun komme ih auf unieren Wettjtreit zurüd. Die Käfige müffen alle ganz in weiße Tücher gehüllt fein, jo daß nichts zu jehen it. Der Abitand der Käfige fann, wenn der Raum es erlaubt, auf 2—3 Meter ausgedehnt werden. Um 7 Uhr morgens wird der Wettjtreit gewöhnlich eröffnet. Die Preisrichter, die nur ältere, erfahrene Liebhaber und Kenner find, treten an den Vogel reip. Käfig heran. Der Platz iſt abgejperrt und darf, während die Preisrichter richten, nicht betreten werden. Der Gefang wird nad) Punkten prämiiert. Zum Beiſpiel: der Gejang des Finfen bejteht in vier Lagen. In jeder Lage fann eine beitimmte Anzahl Punkte gegeben werden. Hat nun der Nichter in jeder Lage 10 Bunfte zu vergeben, fo kann der beſte Vogel nicht mehr als 40 Punkte erlangen. Die Herren Preisrichter haben bis heute, kann ih fagen, nur nad ihrem Gut— dünken gerichtet; darum befteht auch heute noch die Regel, daß das Nefultat der Preisrichter nicht angefochten werden darf. Sch habe aber ein neues Syjtem ausgearbeitet, nad) dem jeder Vogel genauer gerichtet werden fann. Jede Tage des Vogels fol dreimal bewertet werden, und zwar 1. nad) dem MWohlflang der Töne, 2. nad) der Reinheit des Aus— druds und 3. nah dem Ebenmaß der Silben. Ich will nicht näher darauf eingehen, vielleicht habe ich jpäter noch einmal Gelegenheit, hierauf zurüczufonmen. Sit der Wett- ftreit zu Ende, wird der Plaß freigegeben, und jeder Be— ſucher fann fich die Lieblinge anhören. Inzwiſchen werden vom Vorſtand und den Preisrihtern im Vereinszimmer die Refultate feitgeitellt. Für die Damen des Vereins fand ein Preisfegeln, von 11—1 Uhr eine Matinee und um 4 Uhr die Vreisverteilung, die über 1000 Mark Wert hatte, ftatt. Mit einem Tanztränzchen, welches die Sportsjreunde noch längere Zeit zuſammenhielt, fand dieſe Veranitaltung ihren Abſchluß Auf der Vertreterverfammlung am 17. Sep— tember v. $- wurde noch jeder Sänger, der einen erjten Preis errungen hatte, vom PVorjtande mit einer Ehren— urkunde beehrt. Albert Timmer, Vorfigender vom Verband der Vogel— ſchutz- und Finfenvereine für Rheinland und Wejtfalen, Düffeldorf, Gravelottejtraße 20. Herrn M., Köln-Kalk. Der Beginn der Gejangszeit iſt bet einer N, welche in den legten Monaten frank war, naturgemäß jpäter als bet einer, welche dauernd gejund war, Man muß aljo mit Geduld und ohne zu jtarfe Mehlwurmgaben abwarten, ob ſie mit dem Gejang be— ginnt, fals fie ein Männchen ift. Die Lodrufe find bei beiden Geichlechtern die gleichen. Falls der Vogel bis in den Juni nicht fingt, wäre ihm die Freiheit zu_ geben. Die Beihaffung eines Wildfanges, den man beim Händler abbören fann, ift der beſte Weg, zu einem Sänger diejer Art zu gelangen. Herrn W. B., Narau (Schweiz). Die Zahlen find Gewihtsangaben, die in ( ) eingejchloffene römiihe Zahl bezeichnet den Monat, in weldem die Wägung ftattfand. 3 = Männden, 2? = Weibchen. Normalgewidt iſt das Gewicht eines normal großen Vogels bei normalem Futter- zuftand. — Dem zu fetten Gimpel ift reichlich Obſt (Apfel— ſchnitte) zu geben. Herrn P. R., Berlin O; Herrn A. St, Lübed, tit brieflich Beiheid zugegangen. Herrn A. R. R., Heidelberg. Die Möndgras- müde war ftarf abgemagert. Es war dies wohl eine Folge des hohen Alters, fie war 11 Jahre in Gefangen- ihaft und litt aud an fatarrhalifher Entzündung der Luftwege. Herrn €. K., Berlin; Herrn K. H., Erfurt: Beiträge danfend erhalten. Käfige und — | Weichfreſſerkäfig, praft. u. gut erh., Be Ausführl. Angeb. erbeten. M Acht, Köln, Burgunder — 50, II. f133 PBapageifäfige, Flemmingicher Weid)- frefierfäfig, tadellos erhalten, abzugeben. Anfragen Rüdporto beifügen. [133 Pfarrer Möller, Stafiel, Spohritr. 10. Vogel-Fangfäfige, 13 A und 19,60 M, Schlagnetze f. fl. jchädl. Vögel, 17,50 .M, f. gr. 211. 26.4. Illuſtr. Preisl. gratis. I. Zannen, Gronau 53, Weftf. [134 Futtermittel Univerfalfntter Marke Primus in Driginalpadung) ein Karton 12%, 4 Kartons (1 Poſtkolli) 48 A, jende bei Voreinfendung des Betrages franfo und Verpadung frei. [135 Wiederverfäufer ſuche an allen PBlägen. Lorenz Hirfchmann, Augsburg B.169, Univerjulfutter-Fabrifation Tutterfämereien, Zuttermittel. 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Für Mitgl. derorn Probenummer 2 M. in Maı Verantwortlich für die Schriftleitung: Verlag der Creuß’fhen Verl Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteil: Franz Wunderlich, a Breiter X agsbudbandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b BR 44 & . Jahrgang L. Deft 5. 3. März 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 60 Pfg. berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. ferniprecher: 1323. Anfere Grasmüden im SFreileben und als Htubenvögel. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelfunde, -ſchutz und zliebhaberet zu Leipzig. Bon J. Birk. (Fortfegung.) (Nachdruck verboten.) Hi Gartengrasmücke (Sylvia simplex) ijt eine dem Schwarzplättchen ebenbürtige Sängerin, die im mittleren Europa ihre Verbreitung findet, nördlich lange nicht fo weit vordringt wie die Mönch- grasmücke (Schweden joll ihr nördlichſtes Brutge- biet jein). Als Zugvogel trifft fie jpäter als Die Mönchgrasmücde, gegen Ende April bis Anfang Mat, bet uns ein und verläßt ung teilweije jchon im Auguft. “Die graue Grasmüde, wie fie auch unter den Liebhabern genannt wird, kann lange nicht auf die Beliebtheit im Volke Anjpruch erheben wie das Schwarzplättchen. Doch der Liebhaber weiß jie als Sängerin jehr Hoch zu jchägen, ja mancher zieht fie erjterem noch vor. Sie bewohnt, im Gegenſatz zum Plättchen, nie große, geichlofjene Wälder, jon- dern ijt meiltens an Rändern und Lichtungen der- jelben zu finden; ift auch, wenigſtens in der Leip- ziger Gegend, lange nicht jo häufig wie erjtere. Ihr Neſt gleicht dem des Schwarzplättcheng, doch fann ſie den Kenner durch ihre mehr leichtjinnige, oberflächliche Bauweije nicht täufchen, während ſie mit ihrem 4—5 Eier betragenden Gelege, welches gegen Ende Mai gezeitigt wird, nur zu leicht zu Berwechjlung mit dem des Schwarzplättchens Veran— laſſung gibt. Sie macht jährlich nur eine Brut, doch, falls dieſelbe zerjtört wird, bequemt fie fich meiſtens noch zu einer zweiten. Ihr Neſt legt fie manchmal ſehr verjteckt, aber im Gegenjag auch manchmal jo freiftehend an, daß auch oberflächliche Spaziergänger, denen der Scharfblic des Ornithologen fehlt, dasjelbe entdecen. Für Störungen während der Brutzeit, bejonders beim Nejtbau, ijt fie empfindlicher als die übrigen Grasmücden, ja, fie verläßt manchmal jelbit ihr Gelege. Der Gejang des Schwarzplättchens er- innert mich immer an dag Sauchzen und Sodeln eines frei dahinziehenden Wanderburjchen. Das feierliche Lied der Gartengrasmüce, welches gleich einem mur- melnden, plätjchernden, luſtig von Stein zu Stein Ipringenden, nie verjiegenden Gebirgsbächlein aus der Kehle rinnt, gemahnt mich mit jeinen Orgeltönen in den grünen Hallen des Waldesdomes in feierlicher Weile an die Allmacht und Unendlichkeit der Mutter Natur. Der Liebhaber weiß auch den Gejang der Sartengrasmüde würdig zu ſchätzen. Trogdem jich auch bei mir das Schwarzplättchen mit feinem über- mütig aufjauchzenden Liedlein in mein Herz gelungen hat, möchte ich doch zu jeinen Gunften das tiefe, eindrucksvolle Lied der Gartengrasmücke nicht hintenan— jegen. Sie gehört ind Heim des Vogelliebhabers wie die Orgel in die Kirche. Sm Gefieder ijt dieſe Grasmücke, wie der ihr beigelegte Name „Graue Grasmücke“ jchon jagt, die ichmudlofefte unter den verjchiedenen' Arten. Ihre Größe ſchwankt manchmal dermaßen, daß man förm— lich annehmen fünnte, eine andere Art vor fich zu haben. Trogdem manche Liebhaber annehmen, die Größe jpiele bei der Geſangskunſt eine Rolle, jo ijt dies eine irrige Anficht. Ich habe unter großen Bögeln ſchon gute Sänger ebenjo wie auch bei den Eleinen gefunden und ebenjo umgekehrt auch jchon ſchlechte Sänger feitgejtellt. Im Gejang ijt jie ein Mifcher, fie vermiſcht ihren ſonſt melodienarmen Driginalgefang mit dem anderer Vögel; je reichlicher darin ihr Nepertoir ift, dejto wertvoller ijt fie für den Liebhaber. Im Gejangswert find fie manchmal fo verjchteden, daß man wirklich auch von Stümpern in der Natur reden fann. Eine gute Gartengrasmüde muß ihren Gejang, der natürlich mit Imitationen anderer VBogelgejänge untermijcht fein muß, jchön flötend in zujammen- 34 Birk, Unfere Grasmüden im Freileben und als Stubenvögel. hängender Form und in tieffter Tonlage zum Vor— trag bringen. Jung aufgezogene Vögel werden, wenn unter reichhaltigem Vogelbeſtand gefäfigt, immerhin leidliche Sänger für einen nicht verwöhnten Lieb- haber. Der verwöhnte hingegen wird bei einem jungen Vogel ftet3 das tiefe, dag Lied der Garten- grasmücke veredelnde Orgeln vermifjen. Vom Standpuntt des Gejangsliebhaber® aus möchte ich hier einflechten, daß gejanglich, das heit mit unverfälichtem Naturgefang, nur Wildfänge be= friedigen können und unter diejen wiederum nur bejjere Sänger. Dies gilt von allen gefiederten Sänger- fürften im gleichen Maßſtabe. Hingegen wiederum verichafft einjunger Vogel dem weniger anjpruchsvollen Geſangsliebhaber außer diefem noch jehr viele ge- nußreiche Stunden durch. jeine Zutraulichkeit, nicht zu vergefjen auch durch einen reichlicheren Gejang3- vortrag. Darum jedem das Seine. Hier weniger, aber guten, dort mehr, aber weniger guten Gejang, dafiir aber auch mehr durch außerordentliche Zahm— heit hervorgerufene Beichäftigung mit dem gefiederten Stubengenoffen. "Auch manchmal ſehr jtürmijche Wildfänge entwiceln fich ebenfalls zu recht vertrau- lichen Pfleglingen, wenn fich der Liebhaber in liebe- voller, ruhiger, nicht überhafteter Weiſe mit ihnen beichäftigt. Selbſtverſtändlich gibt es auch hier gar manchen Unverbeſſerlichen. So träge bei faljcher, zu veichlicher Fütterung die Gartengrasmücke im Käfig wird, ein um jo beweglicherer Bogel iſt fie im Frei— (eben. Kaum daß jie an diejer Stelle ſingt, wähnt man an anderer Stelle ſchon wieder eine zweite mit dem Geſang anhebend, und doch ist es nur ein Sänger, der unaufpörlich feinen Standort wechjelt. Die Gartengrasmücde iſt die gefräßigite unter den Grasmücken, daher auch die im Käfigleben am leichtejten zur Verfettung neigende. Da fie ein jtarfer Freſſer iſt, kann fte auch nicht lange hungern. Bei ungenügender Nahrung geht ſie auch ebenfo an Aus— zehrung zugrunde, daher iſt es in den kurzen Winter- tagen jehr dienlich, wenn jie ſich bei Licht noch ein- mal jättigen kann. Begeht der Liebhaber den Fehler, ihr den ganzen Tag einen gedeckten Tijch zu bieten, jo wird er gar zu bald ein gejangfaules Speck— klümpchen und feiren fleißigen ſchlanken Sänger fein eigen nennen. Verfettete Grasmücken find bei nicht ganz verjtändiger Pflege meiſtens Todeskandidaten, denn ein verfetteter Vogel mauſert nicht oder jehr ichlecht, und gerade bei der Gartengrasmücke als „Wintermauſerer“ ijt dies ein gefährliches Stadium. Aber nicht alle Gartengrasmücden entpuppen fich als ausgejprochene „Wintermauferer”, jondern maufern im zweiten und folgenden Käfigjahren ſtets vollftändig im Herbit. So wie alle Grasmüden, iſt die Gartengrasmücke in noch verjtärfterem Make dem Zugtrieb im Käfig unterworfen; wenigitens die Folgen desjelben machen fie vielfach zu unanjehnlichen Stubenvögeln. Ebenſo ſind fie auch Gefiederkrankheiten, jpeziell Kahlheit, unterworfen; auch vielfach kommen ſchwache Füße bei ihr vor. Das Geſchlecht der Gartengrasmücke iſt nur ſehr ſchwer zu erkennen, in den meiſten Fällen gar nicht. Kommt der Liebhaber in die Lage, dag Pärchen gleichzeitig in den Händen zu halten, jo läßt fich ziemlich leicht das Männchen beſtimmen, 7 EZ REN ET SR am einzelnen Vogel aber behaupte ich niemals, aus— genommen im Frühjahr, am Steikzapfen. Größen- unterjchiede, lebhaftere Farben, wie gelblicherer An- flug, bläulicher Anflug an den Halsfeiten ujw., find | feine ftichhaltigen Kennzeichen des Männchens. Ein - Merkmal, das mir ein alter, in der Liebhaberei er- grauter Kenner verraten hat, iſt doch vorhanden, nach dem man die Gejchlechter aller, jonit jchwer zu be- ftimmenden Vögel, wie Notfehlchen, Gartengrasmücke, Singdroffel ufw., mit ziemlicher Beſtimmtheit feit- ftellen fanı, wenigitens hatte ich dabei feinen Ver— jager. Bei Frühjahrsfängen haben wir ja den Steiß— zapfen und den Gejang als untrügliche Kennzeichen, daher benötigen wir ein ſicheres Merkmal jpeziell bei Herbitwildfängen. Bei länger gefäfigten, jung aufgezogenen oder gar verfetteten Vögeln verjagt das Kennzeichen jelbjtverjtändlich. Mean legt den Vogel in die hohle Hand -auf den Nüden und bläft vom After die Federn genau fo, wie man nach dem Steiß fieht. Beim Weibchen verläuft der Übergang von Hinterleib nach dem After in einer fanft anfteigen- den Linie, die Kloafenöffnung des Afters ift direft nach Hinten gerichtet. Gleichzeitig ift der Leib des MWeibchens voller, mit dem Ende des Biuftforbes ziemlich in einer Zinie, hingegen derjelbe beim Männchen ſtets etwas eingefallen erjcheint. Außerdem fteigt beim Männchen der Übergang vom Leib zum After mehr i in einem Heinen Winfel nach oben, fo daß die Öffnung des After mehr nach oben jteht. Nur iſt dabei zu beachten, in dem janften Knick, den der Heine Wintel im Übergang vom Leib zum After bildet, wird ſich jtet3 eine Eleine, die Breite des Afterzäpfcheng ein- nehmende Kleine Ninne befinden, ähnlich - als wäre die Stelle etwas eingeknickt. Selbftverjtändlich ge— hört hierzu etwas Übung an lebenden Vögeln; am ficheriten fann man dies Kennzeichen fetitellen, wenn man die Unterjchiede an beiden Gejchlechtern ſonſt jicher erfenntlicher Vögel, wie Schwarzplättchen, vor— nimmt. Bei einiger Übung und ſcharfem Blick wird dieg Merkmal nie trügen, vorausgejegt, daß es ſich — % * EEE ü — e——— — rei ee Arte —— um im normalen Körperzuſtande befindliche Vögel handelt. 41 Erhalten Grasmücden ein jonjt etwas nahrhaftes Sutter, fo ift es unbedingt nötig, daß die Vögel jtet3 täglich einige Stunden Hungern. Der Vogel wird dann jtetS feinen gejteigerten Appetit durch lebhafte Bewegungen von Sitftange zu Sitjtange fundgeben. Ferner ift bei Grasmücden ſtets un— bedingt darauf zu achten, daß das Futtergemiſch eher zu trocden als zu naß ift, denn zu naſſes Futter erzeugt bei ihnen meiſtens Darmfranfheiten und als Folge davon den Berluft der davon Be— fallenen. 5 Der Fang, die Eingewöhnung und jonjtige Behand— lung der Ögrtengrasmücde find gleichbedeutend mit dem des Schwarzplättchens, beachtet man Die bei ihr bejonders nötige Sorgfalt, jo wird man einen, zwar nicht jo lange, aber immerhin ähnlich lange ausdauernden Stubengenofjen haben, wie an dem Schwarzplättchen. Die Mühe und Sorgfalt wird aber auch dann reichlich mit gutem Gejange belohnt (Schluß folgt.) Bon Bögeln in Gefellfdaftskäfigen und zoologifdien Gärten. Fr Von Werner Sunfel, Marburg a. d. 8. (Nahdrud verboten.) Se e3 ich darum handelt, die Vorzüge der E Haltung von Stubenvögeln in Einzelfäfigen und die der Unterbringung in Gejellfchaftsbauern, Volieren und Vogeljtuben einer Betrachtung zu unter- ziehen und gegeneinander abzumwägen, jo wird u. a. beſonders der Umſtand zugunſten der Flugkäfige her- vorzuheben jein, daß die in einem ſolchen unterge- brachten Vögel wegen des größeren ihnen zur Ver— fügung jtehenden Raumes ſich natürlicher bewegen können als in den meiſt fleinen Einzelfäfigen. Und ihre Zuſammenleben mit anderen Individuen ihrer und anderer Art wird dem Bogelliebhaber, der fich _ immer etwas für dag Leben der Bögelinterejjieren wird, wenn er fich nicht damit begnügt, an dem Gejang, - dem bunten Gefieder und den zierlichen Bewegungen ſeiner Lieblinge ſich zu freuen, Gelegenheit zu hüb— chen Beobachtungen geben. Wenn auch nicht im— mer große Entdeckungen zu _ machen find, jo iſt doch das Beobachten der Stuben- vögel, bejonders wenn jie in Gejelljchaftsfäfigen un— tergebracht find, ſowohl eine gute Vorſchule für ornitho— logiſche Beobachtungen in freier Natur als auch eine ausgezeichnete Methode, die - draußen gemachten Beobachtungen zu ergänzen und fich mit den feineren Zügen des Bogel- lebens vertraut zu machen, die einem an einem freilebenden Vogel bei jeiner Flüchtigfeit leicht verborgen bleiben. Die Bedeutung der Vogel- liebhaberei für die ornithologische Wiſſenſchaft erhellt jchon aus der Tatjache, daß eine - große Zahl von Drnithologen eifrige Vogellieb— haber gewejen find, ein Faktum, das eigentlich ſchon zur - Nechtfertigung der Vogelliebhaberei genügen müßte. Doch mit jenen Leuten läßt ſich darüber nicht dis— kutieren, die ſich vor den wahren VBogeljchügern, denen wir alle Errungenjchaften des modernen, auf biologiſch-wiſſenſchaftlicher Grundlage beruhenden Vogelſchutzes zu verdanken haben, durch Unkenntnis in den einfachiten ornithologijchen Dingen aus— zeichnen und deren Tätigfeit in Dingen des Vogel— ſchutzes ſich auf Petitionen an den Reichstag von recht zweifelhaften Wert und auf eine planmäßige Mißkreditierung der Tier- und beſonders Vogellieb— haberei — nur die Kagen- und Stanarienfreunde - finden Gnade —, des pofitiven Vogeljchuges „und der Drmithologie jowohl als auch anderer Gebiete der Zoologie befchränft, eine Polemik, die in weich- - Ficher Sentimentalität ſchwimmt und meiſtens in einem 3 „Katzenjammer“ gipfelt. Doch genug davon! \ 2 2 ae a ee — Nr. 5 Sunfel, Bon Vögeln in Geſellſchaftskäfigen und zoologiſchen Gärten. 35 Nach dieſer Kleinen Abjchweifung (Tierſchutz— vereinsvogelſchutz betreffend) zurück zum Geſellſchaäfts— käfig mit ſeinen mancherlei gefiederten Bewohnern, die ſich dort allem tierſchützleriſchen Gejammer zum Trotz recht wohl fühlen. Sie vertragen ſich ſehr gut miteinander. Die frechen Charaktere wiſſen, was ſie ſich den anderen gegenüber herausnehmen dürfen, und die furchtſamen, die anfangs ſich kaum auf eine Stange zu ſetzen wagen, legen oft ihre Scheu ab und machen ſich bald nichts mehr daraus, ſich vertrauensſelig an einen viel größeren Mitbe— wohner des Käfigs zu ſchmiegen, der ſie anfangs in einen furchtbaren Schrecken verſetzte. So war es auch, als ich mir im vergangenen Winter einen grünen Kreuzſchnabel zulegte und ihn in meinem Geſellſchaftskäfig mit anderen Körner— Heidelerche. Da der vorige Beſitzer, freſſern zuſammenbrachte. ein hieſiger Schuhmacher, ihn ebenfalls mit Finken und dergleichen zuſammengehalten hatte, dachte ich, ſeine Unterbringung in meinem Finkenkäfig würde ohne jede Aufregung vor ſich gehen. Darin hatte ich mich jedoch gründlich getäufcht. Denn kaum war der Kreuzjchnabel in den Bauer gejegt, da entjtand eine große Revolution unter den anderen Vögeln, obwohl der neue Ankömmling ganz ruhig am Boden jaß und fi) unter dem Eindrud der neuen Um— gebung fait nicht zu bewegen wagte. Bejonders auf- geregt zeigten fich die jonjt jo zahmen Dompfaffen. Das allgemeine Durcheinander verjchlimmerte ich noch, als der Kreuzjchnabel anfing, jeinen etwas feiften corpus zu bewegen und mit Hilfe jeine3 ge- Ichieften Schnabel® an der Hinterwand der Boliere berauffletterte.e Sein Erjcheinen wurde von Den Kleinen Zebrafinfen völlig ighoriert. Die anderen 36 Vögel dagegen mußten ich erjt nad) und nad an den ungeschlachten Vetter gewöhnen. Cr hatte eine Sitzſtange für fich in Befit genommen, auf der er oft lange bewegungslos verharrt und von Zeit zu Beit fein plauderndes Lied vorträgt, in dem einige flötende Töne bejonders auffallen, während der Ge— fang im allgemeinen als jehr leije im Verhältnis zu einem jo robuften Vogel erjcheint. Zwiſchendurch läßt er den Lockton hören, ein lautes „Gip gip“, bejonders fleißig, wenn er Hunger hat. Gelegentlich befommt er auch Fichtenzapfen; Kiefernzapfen, die ich ihm anfangs mitbrachte, ignorierte er gänzlich, hielt alfo fonjervativ an dem ihm jeinem Namen „Fichtenkreuzſchnabel“ nach zufommenden Speijezettel feſt. Leckerbiſſen, wie Hanf und Mehl- würmer, nahm er mir aus der Hand, während meiner größeren Reiſe in diefem Sommer ijt er je- doch wieder ziemlich wild geworden Die Art und Weife, wie er die Mehlwürmer behandelt, fönnte bei Tierjchußvereinsmitgliedern mitleivvolles Grauſen er- weden. Doc, der beobachtende Bogelliebhaber ſieht mit Intereſſe auch dieſem Mahle feines Pfleglings zu; denn er weiß, daß in der freien Natur, wo der Kampf ums Dajein tobt, zahlloje Tiere bei lebendigem Leibe an- und aufgefrefjen werden, was immer jo bleiben wird, folange es Leben auf der Erde gibt, jo daß die von Zeit zu Zeit in Tierfchugblättern wiederkehrende Forderung, die Tiere in zoologiſchen Gärten und ähnlichen Inftituten nicht mit lebenden Futter zu füttern, bet Menjchen, denen nicht die ein- fachiten Bedürfniffe der Naubtiere unbefannt find, nur einem „mitleidigen“ Lächeln begegnen fann. (Schluß folgt.) Ein Hteinrötel-Schidfal. Nah einem in der „Vereinigung Hannoverfher Wogel- liebhaber“ gehaltenen Vortrage von Alfred Troſchütz. Schluß.) (Nachdrud verboten.) Ein Rotſchwanz war nach Offnen der Käfigtür regelmäßig ſofort auf dem Fußboden des Vor— raums. Er hatte da wohl einmal einen Mehlwurm gefunden. Ein Dompfaffweibchen ſucht bei der gleichen Ge— legenheit einen ſchwankenden Draht oben an der Decke des Vorraums auf und hockte auf dem unbequemen Sitze ſo lange, bis ich es wieder in den Käfig jage. Weshalb? Wie kam der Steinrötel dazu, von-der Galerie aus Abend für Abend, ſobald im nebenan— liegenden Kontor die Tiſchlampe aufleuchtete, mit voller Wucht an das gegenüberliegende Drahtgitter zu ſpringen? Lockte ihn der Lärm, das Dröhnen des ſtraffen Gitters, war es der elaſtiſche Anprall, der ihn reizte und zu immer und immer wieder ge— pflogener Wiederholung anregte? Ich weiß es nicht? Aber das wußte ich bald, daß ich das allabendliche „Bumm, Bumm“ nicht lange vertragen würde. Wenn nach beendigter, oft mühevoller gejchäftlicher Tätigkeit dag Abendbrot eingenommen, die Zeitung gelejen ijt, werden oft noch die Eintragungen in die Bücher bewirkt. Die abendliche Nuhe wird dann als befonder3 wohltuend empfunden. Nun diefe Störung! Drei Tage ertrug ich fie, dann ging es an die Ab- wehr, die viel fojtbare Zeit beanjpruchte. Sunfel, Bon Vögeln in Geſellſchaftskäfigen uſp. — Troſchütz, Ein Steinrötel-Schidjal. .! — — — 4 Nr. 5 Sobald der Steinrötel jeine nächtliche Ruheftörer- tätigfeit begann, jchaltete ich die Lampe an und ftellte mich an die geöffnete Käfigtür. Ting das Springen an, jchleuderte ich ihm ein zufammengeballtes Hand- tuch entgegen. Manchmal traf ich ihn, meilt nicht. un hängte ich an einem unmittelbar unter der Dede angebrachten Draht mehrere Bogen jtarfes Backpapier vor das Gitter. Cr hatte bald heraus, daß Dies Hindernis bei feinen Sprüngen nachgab, daß er in der Mitte und darunter jeinen lalterhaften Neigungen noch bequem fröhnen konnte. Jetzt jchaffte ich mir eine Sprige an. Geduldig wartete ich, big er mit langen Säten bis zu der Stelle der Galerie kam, von der der Abjprung betätigt wurde. Dort erreichte ihn meift der Strahl der Wafferjprige. Die Wirkung Ichien ihm nicht zu imponieren, denn er jchüttelte die Tropfen ab und übte die Ärgerliche Tätigkeit unverdrojjen weiter aus. Unter den Steigerungen der Abwehrmaßregeln jchien feine Freude an den Sprüngen förmlich zu wachjen. Sch jchaffte die ſtärkſte Sprite an, die zu haben war, und wartete am jelben Abend ungeduldig des Böjewicht®. Zwei—, dreimal hatte ich eine volle Ladung nach oben ge- fandt, von der Glasdede triefte es, da überrajchte nich der Steinrötel mit einer Borbeugungsmaßregel, die feine Intelligenz im hellen Lichte zeigte. War er bisher am äußeren Rande der Galerie entlang gelaufen, wohlweislich, nachdem er fich durch Horchen überzeugt, daß draußen in der Dunfelheit fich nichts rührte, jo fam er jeßt ganz innen an die Wand. Er zog aus den bisherigen Erfahrungen die Nutz— anwendung, dab ihn der von unten jchräg nach oben gehende Strahl jo nicht treffen konnte. Sobald er mir die Zeichen feiner Schlauheit mehrfach gegeben, gab ich den Kampf als ausfichtslog auf. Der Stein- vötel blieb Sieger, und am andern Tage wurden die Drahtgitter durch Glasſcheiben erſetzt. Dies Intermezzo untergrub jeine Zutraulichkeit vollftändig, und er begegnete mir von da ab mit offenfichtlihem Mißtrauen, das erſt nach Jahren, gegen fein unglückliches Lebensende Hin, ſich etwas minderte. Kurz vor dem Kriege erhielt ich ein von Apotheker Piſtor aufgezogenes Schamaweibchen, ein Fräftigeg, junges Tier, das ich jofort in die Vogeljtube fliegen ließ. Der Steinrötel zeigte dem Neuankömmling feinerlei bejondere Aufmerkjamteit, diejer jenem aber unverhohlene Angſt. Bald war die ſchönſte Nauferei im Gange, und das Schamaweibchen wurde, es hatte fih auf dem Boden der Bogeljtube in einen un— gleichen Kampf eingelajjen, regelrecht in die Flucht geichlagen. ES ging dem Steinrötel hinfort aug dem Wege. Iener beachtete es nicht mehr. Seinem fühlen Phlegma lag „Weiblichkeit“ jcheinbar überhaupt nicht. Dann erhielt ich von Hiltmann (Berlin) ein prachtvolles altes Schamamännchen. Äußerlich an- fangs nicht ganz tadellos, entwidelte es ſich nad) der bald eintretenden Mauſer zu einem „fapitalen“ Bogel. Ein jchöner, langer Schwanz zeigt an, daß das Tier ſchon jo manches Jahr jeiner heißen Heimat fern ift. Wo es herſtammte, wo es die Sahre vorher verbracht hat, habe ich leider nicht er- fahren können. Geſanglich hi es eritklajfig, als Nachahmer geradezu ein Talent hervorragenditer 4 * M.5 LTrofdüs, Ein Steinrötel-Schickſal. — Nendle, Beobachtungen und Studien über heimiſche Vögel. Art, von einer Mannigfaltigfeit, die verblüffend wirkt. Jedes Jahr überrafcht mich der Vogel mit einem neuen Brogramm, mit neuen Melodien, die alle einzeln aufzuführen, meine jeher bejcheidenen muſikaliſchen Kenntnijje leider nicht ermöglichen. Einer flotten Marſchmelodie läßt er das Trillern. des Kanarien- vogel3 folgen. Daran reiht er Strophen aus dem Nachtigallen- und Grasmückengeſang, „jault“ einige Minuten wie ein junger Hund, kollert wie die Trut- hähne, flötet wie die Schwarzdrofiel, pfeift Staren- weijen und läßt, am liebjten während der Dämme- rung, ein halblautes Durcheinander entzückend ſchöner Melodien hören, jo daß vorn im Laden die Kund- Ihaft überrascht aufhorcht. Diejen Vorzügen jteht als Nachteil ein unbändiges Temperament, eine An— griffsluft gegenüber, die fich nach einigen Sahren zur Paarungszeit, aus Cifer- ſucht, zur Mordluſt jteigerte. War nach dem eriten Stennenlernen das Berhält- nis zwijchen Steinrötel und Schama ein ganz normales, jo änderte jich Dies im Frühjahr deg zweiten Jah— reg. Bon da an begannen die Kämpfe Bald war dieſer, bald jener oben auf. Schaden trug feiner Davon. Die kleinen Plänkeleien auf dem Boden der Bogeljtube blieben immer harmlos, da hier der Steinrötelin jeinem Element war. Stiebte auch oft der ZTorfmull, der Bodenbelag, hoch auf, in den nächiten Minuten trafen fi) beide Gegner wieder friedlich beim Futternapf. Das änderte ſich An— fang Februar 1920. Ganz / - ihre Angriffstaftif. Sie ging plöglichwechjeltedieSchama zum Luftangriff vor. Unten am Boden hielt der Steinrötel wader ftand, er, der nie in der Freiheit Gelegenheit gehabt hatte, im Kampfe mit zweis und, vierfüßigen ‘Feinden, mit Wind und Wetter jeine Widerſtandskraft zu jtählen. Saufte aber der ſchwarze exotiſche „Teufel“ wie ein Blitz in prachtvollem Fluge gegen ihn an, da verlor er Herz und Mut und juchte fchreiend jein Heil in der Flucht. Bon einer Galerie zur andern, von oben nad) unten, von dieſer nach jener Ede ließ er jich treiben, bis jener des tollen Spieles müde ward. ES widerfuhr dem Steinrötel nun, was er einjt aus Übermut jo oft der harmlos liebenswürdigen Alpendbraunelle angetan, als er dieje mit mißtönen- dem Gejchrei von Galerie zu Galerie jagte. Inſtinktiv ahnte er wohl, daß er dieſem groß- artigen Flieger, der ihm jeden Bogen in der Zuft abſchnitt, daß er dieſem rajjigen Gegner auf dieſe Schilfrohrfänger. 37 Weiſe nicht gewachjen war. Der bei den ‘Futter näpfen gezeigte Fleiß erwies ſich als Nachteil. Er befam Angjt vor der Schama, trogdem er aus allen Kämpfen bi8 auf eine Feine Schramme heil hervor- gegangen war. Die erjten warmen Frühjahrstage fteigerten dag Konzert und die Unruhe in der Vogelftube gewaltig. Die Schama war raufluftiger als je. Trotzdem hegte ich feinerlei Bejorgnijje, als ich am erſten jchönen Märzionntage zum Futterfange früh Hinauszog. In der Dunkelheit zurückehrend, gewohnheitsgemäß das Licht in der Vogelftube einjchaltend, alle Winfel mit einem Blicke überfliegend, vermijfe ich Sofort den Steinrötel. Böjes ahnen, öffnete ich die innere Käfig— tür, und vor mir liegt zucend, aber noch lebend der bisher jo jchöne, ſtolze Bogel, grauenhaft zugerich- tet. Die Kopfhaut war zer- hackt und, was ich noch nie beobachtete, der untere Rücken war eine blutige Fleiſchmaſſe. Wie in der freien Na— tur, ſpielte ſich wohl auch hier der letzte Akt des Dramas, der Kampf auf Leben und Tod, auf dem Boden ab. Die Schama wird ſich von oben auf den nichtsahnend am Futter— tiſche ſitzenden Steinrötel geſtürzt und ihn in ihrer Liebeswut jo entſetzlich zu= gerichtet haben. Ich ſchaffte das noch ſchwach atmende Tier ſo— fort in einen Käfig, bettete es, wie einſtmals, auf Watte und brachte, was es gern fraß, Birnen, Korinthen, Mehlwürmer und Biskuit. Erſt nach einiger Zeit nahm es Nah— rung zu ſich. Am andern Tage waren die Augen ſchon friſcher, die Haltung fefter. Dem Weichfutter wurde lebhaft zugejprochen. Wiederum hoffte ih! Am dritten Tage fand ich e3 früh tot im Käfig. Es war ein ſchwacher Troſt für mic, daß 14 Tage jpäter die Schama das Liedchen des Stein- rötels fehlerlos zum Beſten gab. Beobahtungen und Hfudien über heimiſche Dögel. Bon Mar Rendle, Affaltern (Schwaben). (Sortfegung ftatt Schluß.) (Nachdrud verboten.) Hm neue Anfchauungen über die Fortpflanzung des Kuckuck veröffentliht der Kunftmaler Ernit Niejelt von Lauſa bei Dresden in der Zeitſchrift 38 Rendle, Beobachtungen und Studien ufm, „Aus der Heimat” (Organ des Deutjch. Lehrervereins f. Naturkunde, 8. ©. Lutz Verlag, Stuttg.) Jahr— gang 1919, ©. 1—6 — und zwar auf Grund dreißigjähriger Erfahrung. „Nie und nimmer fegt ein Kuckuck fein Ei in ein fremdes Neit, jon- dern ftet3 nur einen einzigen lebenden, etwa einen Tag alten, blinden Jungen.“ Das Grasmückenei gleicht einem Kuckucksei wie „David dem Goliath“, jo daß beim Brüten die Grasmüde auf dem Kududsei reiten mühte wie „eine Heuſchrecke auf dem Elefanten". „Was bisher vom Kuckuck gejchrieben wurde, beruht zum Teil auf uralten Überlieferungen, zum Teil auf ungenauen und zu wenig zahlteichen*) Beobachtungen. “ Sp verfündet der gute Mann im Bruftton der Über- zeugung der ftaunenden Ornithologenwelt. Sch will nun bier nicht mit meiner eigenen Kritit aufwarten, jondern nur furz anführen, was zwei berufene Kritifer dieſem „Forſcher“ ins Stamm- buch gejchrieben haben. Prof. H. Schalom äußert fich in einem Neferate über das in Nede ſtehende Elaborat (vgl. Ornith. Monatzberichte 1919, ©. 114) wörtlich wie folgt: „Im Laufe meines Lebens habe ich mancherlei dummes Zeug hinfichtlich der Biologie unſeres Kuckucks gelejen. Aber ein jo hanebiüchener Unfinn, wie er in der vorgenannten Veröffentlichung niedergelegt wird, ift mir denn noch nicht vorgefom- men." hnlich urteilt Prof. Dr. Hennide (vgl. Ornith. Monatsſchr. 1920, ©. 91), welcher zugleich jein Bedauern darüber ausjpricht, „daß eine jo an— gejehene Zeitſchrift ſich dazu hergegeben hat, eine ſolche in wiſſenſchaftlicher und ſittlicher Hinſicht gleich niedrig ſtehende Arbeit zu veröffentlichen.“ Wenn E. Nieſelt behauptet, „was bisher vom Kuckuck gefchrieben wurde, beruht zum Teil auf ur- alten Überlieferungen“, jo mag er in gewifjen Sinne recht haben. Denn das Schmarogertum des Vogels, die interefjante Eigentümlichkeit desjelben, fein eigenes Neſt zu bauen und die Eier von anderen Vögeln augbrüten zu laffen, wird bereit$ von Ariitoteles und Plinius hervorgehoben. Der erjtere (lib. IX. ep. 29) bezeichnet als Pflegeeltern hauptjächlich die Wild- und Turteltauben, Grasmücke, Grünfinf? und Feldlerche. Albertus, der zwiſchen einem großen und kleinen Kuckuck unterjcheiden möchte, läßt nur den eriteren die Neſter der Wildtauben bejuchen, für den letzteren macht er zum erſtenmal verſchiedene Eleine Pflegevögel namhaft. Es find das die Gras— mücke (grasemuce), die Ammer (ameringa oder gursa?), ein Wafjervogel, der den Schwanz bewegt (movens caudam), aljo die Bachitelze. Diejelbe gilt auch fürderhin, jo bei Konrad von Meyenberg**) *) Gerabe über unferen Rudud befißen wir eine ganz reihe und gediegene Literatur: Baldamus, E., Das Leben d. europ. Kuckucke, Berl. 1892. 8. m. 8 folor. Kpft., 232 ©. Rey, E., Ultes und Neues aus dem Haushalte d. Kuckucks, Leipz. 1892. 8. 108 6. Link, J. U., Der europ. Kudud. BDiefer Foricher, mweiland Apotheker in Burgpreppad) (Unterfranfen), geit. 24. Sept. 1895, berf. eine jehr umfangr. Monographie über d. Kudud. Da fein Lebenswert — um ein foldhes Handelt es ſich in der Tat, denn Link arbeitete mehr als 40 Jahre daran — nicht zur Drucklegung gelangte, wurden die mwertwolleren, originelleren Abſchnitte aus demſelben wenigitens in der Ornith. Monatsſchr. 18389 und 1890 ſowie in d. Verhandl. d. Orn. Gef. i. Bayern, Bd. IV (1904) u. 3b. VI (1906) veröffentlicht. Ferner wären noch zu nennen die Arbeiten bon Ud. Walter, Bähler, Pralle, Bau, Cavef, Thienemann, v. Trestow, Gebr. Müller, Gloger, Kunz, Brehm, Friderich uſw. Der Verf. . 8. 0. Mepenberg, geb. um 1309 auf dem Schloß Meyenberg, wo fein Vater Vogt geweſen zu fein fcheint, defjen Trümmer vieleicht in der alten Schloßruine Mainberg, in der Nähe von Schweinfurt (Unterfranken), heute noch erhalten find, war Kanoniküs am Dome in Negensburg und ftarb daſelbſt am 14. April 1374. Der Berf. in jeinem „Buch der Natur“, bekanntlich die erjte Naturgefchichte, welche in deutjcher Sprache*) er— ſchien (Bög. Nr. 20) als die Hauptamme des Kuckucks. Die Lerche wird dagegen von den deutſchen Autoren nicht genannt (vgl. Dr. Seb. Stillermann, Die Vogel- funde d. Albertus Magnus (1207—1280), Regens— burg 1910, ©. 41). Sm übrigen hat Ernft Niejelt, der nun auf einmal als „Kuckucksforſcher“ zu einer umverdienten Berühmtheit gelangt ift, durch feine Arbeit vielleicht, doch das eine erreicht, daß Ddiejelbe zu weiteren ein— gehenden Beobachtungen des Kuckucks Veranlaſſung gibt, um dadurch noch jo manche dunfle Frage im Haushalte diejes myſteribſen Vogels klarzuſtellen und, wie Prof. Dr. DO. Buchner meint**), die in der „Cuculogie“ noch beitehenden Lücken auszufüllen. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Als ich mid in der Weihnachtszeit 1920 einige Tage auf Urlaub in Flensburg aufhielt, hatte ich mehrmals Gelegenheit, unter anderen Spaßen einen ganz weißen Sperling zu beobachten. Wittenberge. Waldemar Bald, Eine weige Schwarzdroſſel. Ein Lefer unjeres Blattes und Naturfreund fchreibt uns: „Ein lebendes Paradoron fann man in Geftalt einer fchneeweißen — Schwarzdroffel beobachten. Das muntere, ganz eigenartig wirkende Tieren it täglich in aller Morgenfrühe im Stleinen Tiergarten an. der Kreuzung der Stroms und Turmftraße zu beobachten. Um dieje Zeit ijt es eifrig mit der Einnahme des erjten Frühſtücks in Geftalt von Regenwürmern unter den dort ftehenden Sträuchern bejchäftigt. häufiger vorfommenden Spielarten mit wenigen weißen Federn iſt dieſes reizende Tierhen mit jeinem gelben Schnabel bis auf eine Schwarze Feder am äußerſten Rande des Flügels ſchlohweiß und ftellt jo eine zoologiſche Selten heit ganz eigener Art dar.” (Berliner Neuefte Nachrichten, 27. Januar 1921.) Groß - Pankow, Förster Franke bierjelbft, indem er eine Trappe mit dem ftattlihen Gewicht von 24 Pfund erlegte. (Generalanzeiger, Wittenberge, 26. November 1920.) Aus den Vereinen. A. Ze Unier erites Vereinsjahr wurde am 1. Des zember 1920 gejchloffen. Die 16feitige „A-Z.: Ausgabe 1921” enthält in ihrem Verzeichnis bereits 83 Mitglieder mit einem nachweisbaren und einzeln aufgeführten Beſtand von Sm Gegenjab zu den Ein feltenes Jagdglück hatte der Dt Eh een 1073 Köpfen laut Zählung vom 1. Dezember 1920; ein - bedeutender Zuwachs gegenüber der Zählung amı 5. Auguſt 1920, die 37 Mitglieder mit zirka 300 Köpfen erbrachte. Sch Hoffe, daß unjere Yahresberichte wertvolle Statiftiten für die Exotenhaltung erbringen werden, zumal auch eine Zählung der jährliben Nachzuchten in Ausficht genommen ift. Sn der Rubrik „Spezialzudten” find eine Anzahl ernfthafter Züchter aufgeführt, jo daß wir auf diefem Ge— biete fühlbare, hochwillkommene Erfolge erwarten können. Eine Spezialifierung iſt auch hier, wie bereits allgemein erfannt umd erprobt, durchaus notwendig. Ebenſo follte in Zufunft der fyitematiichen Wogelhaltung und =beob= achtung mehr dag Wort gefprohen werden. Die Kaſſenein⸗ gänge beliefen ſich auf 880 M., denen 460,35 M Ausgänge gegenüberſtanden; jedoch dürften die noch einzufordernden Rechnungen unſere Kaſſe in Defizit bringen. A Ber den nötigen gejchäftlihen Notizen enthält die Ausgabe einen ausführlichen Bericht, die Mitglieder- und Bejtandalifte, Kaffenaufrehnung, wichtige Regeln über Behandlung friih roten ſowie einen Auflab importierter und erfrankter ſow Aula „Winke und Wege“ von unjerm Mitglied 25. Die bei- *) In neuhochdeutſcher Spradye bearbeitet von Dr. Hugo Schulz, Greifswald 1897. ; Der Verf. **) Vol. hierzu „Aus der Heimat“ 1920, Heft 1, Ne. 5 gegebenen Illuſtrationen ftammen aus dem Archiv der Creutzſchen Verlagsbuchhandlung. Das Heftchen gelangt an die Mitglieder Eoftenfret zur Ausgabe und ift im freien Handel nicht erhältlich. An diefer Stelle ſei den Mit: arbeitern, unferm rührinen Ausfhuß im befonderen, ſowie auch unſern außerdeutihen Gönnern herzlihft für die Mühewaltung und pefuntäre Unterftügung gedantt. U. Krabbe. Bereinigung der Vogelliebhaber zu Dresden. Ver— fammlung jeden Donnerstag, abends 8 Uhr, im Vereins— Iofal „Reſtaurant Löſchke“, Struveftraße 30. General: verfammlung am 2. Dezember 1920. Nah Er: ledigung einer reichhaltigen Tagesordnung dankte der Herr Vorſitzende allen Mitgliedern, welhe durd Stiftungen, Vorträge, durch treue und gewiffenhafte Ausfüllung ihrer übernommenen Amter den Verein zu feinem Aufihtvung verhalfen und wünjchte, daß uns das fommende Jahr ftete Harmonte und Intereſſe bewahren möge. Die Mitglieder: zahl hat fich bei Jahresſchluß verdoppelt. Der Befuch aller Vereinsabende und Veranftaltungen war ein überaus reger. Der Kafjenbeitand beträgt rund 800 M. Auf Antrag wird der gefamte bisherige Vorftand wiedergewählt, und zwar Herr Schreiber, 1. Vorfigender, Herr Ländiſch, 2. Vor: figender, Herr Dietrih, Kaffierer und Bücherwart und Unterzeichneter al3 Schriftführer. Der Monatsbeitrag wird laut Beihluß auf eine Marf erhöht. Neu aufgenommen Herr Gottleuber und Herr Schüttauf. Nächſte Monats: verfammlung am 3. März. Gäſte ftet3 willfommen. Bernhard Kühn, Schriftführer. Bereinigung der Liebhaber einheimiiher Stuben- bögel in Halle a. Saale. Zufammenfunft jeden Donners— tag nad dem 1 und 15. des Monats im Reftaurant „Stadt Erfurt“, Südftraße 55. Gäfte ftets willfommen. Der Vorftand. Vereinigung Hannoverſcher Bogelliebhaber, Hannover. Januar 1921. Unter dieſem Namen hat ſich eine Vereinigung mebildet, der zunächit über 40 Vogelliebhaber aus allen Berufsihichten mit einem Sahresbeitrage von 12 M. ans aebören werden. Es werden von diefen zufammen etwa 200 Vöagel gehalten. Allmonatlih finden Verfammlungen mit Vorträgen und ferner regelmäßige Beobachtungsaus— flüge ſtatt. Wir bieten den auswärtigen Vogelfreunden und Vereinen Austauſch von Mitteilungen aller Art an, freuen uns über Bejuch bei Anwefenheit in Hannover, bitten die Fahblätter um Aufnahme diejer Mitteilung und fenden auf Wunſch gern regelmäßig unfere Ein⸗ ladungen zu den Sitzungen mit der Tagesordnung. — Wir kaufen auch gemeinſam ein und bitten alle Vogelfreunde und Fachhändler um Gelegenheitsangebote und regelmäßige Liſtenzuſendung. Alle ſolche Eingänge werden ‚beiprochen und, wenn erforderlich, beantwortet werden. Die hieſigen Vereine bitten wir, ihre in Frage kommenden Mitglieder zum Beitritt aufzufordern. > J. A des Vorftandes: Heinz Appel, Nienburger Str. 7a, J. Verein für Vogelkunde, Ichutz und =Iiebhaberei zu Leipzig. PVerfammlung am Montag, dem 7. März d. I, abends 8%, Uhr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaifcher Steinweg 15. Gäſte itet3 willfommen. J. 4: ob. Birk, 1. Vorfigender, \ Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Verein der Bogelliebhnber Lübeck. Zu unſerer großen allgemeinen Vogelausftellung, welche vom 12.—14. Februar ftattfand, waren ca. 300 Vögel angemeldet! Es mögen folgende feltene Vögel genannt fein: Bon den vielen Eroten, die heute ja leider alle recht rar ſind, japantiche Möwchen, Kubafink, Tigerfint, Schilffinf, Singfittiche. Don den vielen, vielen deutichen Körnerfreſſern: Girlitze, Zitronen= finfen, Wacteln, Haubenlerhen. Von den Inſektenfreſſern: Bachſtelze, Drofjeln, Plattmönde, Elſter und Dohle, Wald fauz. Bon Baltarden: merifanischer Gimpelbaſtard, heller Zeifigbaſtard, Kapuzenzeiſigbaſtard, weitergezüchtete Girlitz⸗ baftarde. Bon Farbenkanarien: Miüncener-Holländer, oliv= grüne Kanarten und reine labellfanarien. Es ftanden den befannten Preisrichtern, Herr Dr. Schünke, Kiel und Herren Hagen und Sagell, Lübed, in der Selbſtzucht— klaffe 4 DVereinsehrenpreife, 5 Sammelehrenpreife umd 1 Privatpreis, in der allgemeinen Ktlafje 6 Vereins- ehrenpreiſe, 5 Sammelehrenpreife und 10 Privatehrenpreife, in der Abteilung für Futter, Käfige und ausge— Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. — Berichtigung. 39 ftopfte Vögel 3 Vereinzehrenpreife und 1 Sammelehren- preis zur Verfügung. Prämitert wird nad dem neuen Zahlenſyſtem der Preisrichtervereinigung des Nordiweit- deutihen Sanarienzüchterverbandes, Abt. Ziervögel! Die Prämiierung wird fpäter in der „Gef. Welt“ befannt ge⸗ geben. Unſere auswärtigen Mitglieder erhalten nach Er— ſcheinen den Katalog gratis zugeſandt. Adolf Steinhagen, Schriftführer. Vereinigung der Liebhaber einkeimifher Stuben: bögel, Saarbrüden. Statt der ordentlichen Verfammlung fand am 2. Januar 1921 von 3 Uhr nachmittags ab im Vereinslofal die Weihnachtsfeier mit Verlofung ftatt. Zahlreic hatten ſich die Mitglieder mit ihren Kindern und Gäften eingefunden. Das Felt galt in erfter Linie den Kindern. Durch Spenden der Vereinsmitglieder ge- lang e3, jedem Kinde eine Gabe zu überreihen. Nach einer Begrüßungsaniprade des 2. Vorjigenden Herrn Schraut, die in dem Wunſche gipfelte, daß der Verein wachlen und gedeihen möge, mwechjelten Muſikſtücke mit Feftgedichten, Liedern, vorgetragen von Kleinen und Großen. Die Ab- widlung des reichhaltigen Programms zog fih bis zum Abend hin. Nah der Verlofung der Geſchenke an die Kinder kamen auch die Erwachſenen zu ihrem Rechte. Eine Verlojung geitifteter Gegenitände (Hauptgewinn ein Ka= narienhahn im Werte von 250 M.!) forgte für Abwechſlung und Überrafhungen. Der wundervoll geihmücte Weih- nahtsbaum wurde aſtweiſe verfteigert, ebenjo noch ein Dompfaff mit Käfig und verfchiedene andere Sadhen. Die Veranftaltung fann im großen und ganzen als recht ges lungen bezeichnet werden, um fo mehr, da fie der Vereins: fafje einen weſentlichen Zuwachs bradte Ein Tänzchen zum Schluß ließ auch die lebensfrohe Jugend ihr Teil er— halten, und nur ungern trennte man fich in fpäter Stunde mit dem Wunſche, bald wieder ſolch Ichöne Stunden ver- leben zu dürfen. — Die diesjährige Generalverfamm- lung fand am 9. Januar 1921 ftatt. — Bericht über die VBerjammlung am 6. Februar. Anweſend 22 Mitglieder. Der Verein gehört zum Weltbund der Kanarienzüchter und Vogelliebhaber. Herr Schraut hielt einen Vortrag über Vorbereitung zur Hede. Auch die Aquarienfunde fol in das Programm des Vereins aufgenommen werden. Die Mitgliederzahl beträgt jetzt 4. Nah Schluß der Verfammlung fand gemütliches Zuſammen— jein ſtatt. — Verfammlungen jeden 1. und 3. Sonntag im Monat, Saarbrüden 3, Mainzer Straße 44, nachmittags dr. Kunz, Schriftführer. 3 Uhr. Gäfte willfommen. Herrn W. F., Zwidau 1.©. Der Hänfling ift der mit Abzehrung verbundenen Grnährungsftörung erlegen. Leidende Vögel befreit man durch eine fchnelle Tötung ver- mittels Chloroform von ihrem Leiden. Alle anderen Tötungs- arten, 3. ® das fräftige Aufwerfen des Vogels auf den harten Boden, macht einen rohen Gindrud, obgleich diefe Tötungsart Schnell zum Tode führt. EN “ Herrn Dr. B. Fliederzweige find für Vögel unſchäd⸗ lich. Nach alten Erfahrungen ſoll man zu brütenden Vögeln niemals neue Zuchtpaare ſetzen. Dieſe wie auch die jungen Vögel find dadurch gefährdet. Verſuchen kann man natür— lich alles, und es kann auch einmal gut abgehen. Das widerlegt aber nicht die Nichtigkeit der Zuchtregeln, die doh das Ergebnis der Erfahrungen weiter Kreife von üchtern find. — — — Dr. J. Neukölln, Herrn R. Th., Leipzig iſt iſt brieflich Beſcheid zugegangen. — Herrn C. F, Soltau i. Hann.; Herrn J. B., Leipzig; Herrn Ch. W., Friedenau; P. B., Berlin. Beiträge dankend Iten. 2 Berihtigung- Sn Nr. 3 der „Gef. — iſt ©. von ten ftatt „am 15. Juni“ zu leſen: „am 15. Juni“. Me - Max Rendle, Pfarrer a. D. | Käfige und Gerätihaften Geſangskäfig, bteilig, Meiſterſtück, Bintblech, ff. lackiert, Umſtaͤnde halber preiswert zu verkaufen. | F . Fleiſcher, [175 Steinbach (Baden), 3. Stern. Berfaufew.Plagmangels: 1 Jahr gebrauchte jehr gut erhaltene Bimnterboliere (10057'/,><75). Dies jelbe ijt unten rundum mit Glas ver- fehen, hat enge Drahtitäbe, abnehmbare Dede, 4 Türen, Porzellandachnäpfe, Bintblechfchubladen. Dazu 3 Mifte täftchen. An jeder Seite find 3 Türchen zum Anbringen ber legteren. Als Hed- täfig deshalb auch jehr geeignet. kreis 350 Mark einjchließlich Verpadung- G. Miaerder, [176 Mainz a. Rh., Rheinftr. 6II. Kaufe 4 bi8 6 gut erhaltene Schindlerfäfige (mittlerer Größe), 2bi3 3 dito ganz große. Außerfte Preisangabe, Größe und Be— ichaffenheit. [177 NR. Koch, Lörradj-Stetten (Baden), Kreuzitraße 83 (ver Adr. Oberverwaltg.⸗Sekr. Bihl). 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[200 Krebs, Wolfitein, Sipeinpf. Verantwortlich für die Schriftleitung: Verlag ber Creug’fhen Kar! Neun ig, Hermsdorf bei Berlin; für den Unzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. erlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. 2 Jahrgang L. Deft 6. 17. März 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u. 15. jedes Monats zur Ausgabe und koftet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer müffen bis fpäteltens freitag früh in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit ı.— Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Anfere Grasmüdken im Sreileben und als Stubenvögel. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelfunde, -ſchutz und =liebhaberet zu Leipzig. Bon $. Birk. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) Hi Sperbergrasmücde (Sylvia nisoria), deren Berbreitungsgebiet mit dem der Garttengrasmücke identiſch ijt, ijt ein Yugvogel, der Ende April bei ung anfommt und uns Anfang September wieder verläßt. Sie iſt unjere größte, aber auch jchönite Grasmücke. Ihr Brutgebiet ift von dem der vorher gejchilderten jehr verjchieden. Sie fommt zwar auch) an großen Waldlichtungen ſowie -rändern vor, doch müfjen diejelben mit Hecken von Weißdorn, Schlehen ujw. verjehen fein. Dorngebüfche zieht fie anderen Gebüjchen vor, doch habe ich fie auch ſchon öfters in anderem dichten Bujchwerf, wie Holunder, Weiden ujw., gefunden. In den von dichten Bujchreihen durchjegten Auwieſen der Leipziger Gegend iſt fie ein getreulicher Nachbar des rotrüdigen Würgers; ihre Nefter habe ich fchon mehreremal in einem Bujch gefunden. Ihr Net ift ein ziemlich großer, fejter und verſteckt angelegter Bau, in welchem fich Ende Mai bis Anfang Juni 4—5 Eier befinden. Verjchiedentlich Habe ich auch ſchon ſechs Eier ge- funden, doch jcheint dies nur vereinzelt der Fall zu jein. Da fie ebenfall® nur eine Brut macht, ſo fommt höchſtens bei zerjtörtem Gelege noch eine zweite in Betracht. Ihre Eier find von denen anderer Grasmücken jehr verjchieden, fie find mehr Länglich, mit matten, auf grauweißem Grunde liegenden, oliv- braunen, auch ajchgrauen Flecken jchattiert. Die Brut- zeit ſchwankt wie bei den übrigen Grasmücken zwifchen 13—14 Tagen. Ihr Yang ift wie der der übrigen Grasmücden, ebenjo ihre Eingewöhnung, welche bei verhülltem Käfig leicht vor fich geht. Einen herrlichen Anblid gewährt ein Sperber- gragmücenmwildfang. Die Schattierung in der Sper- Poltfcheckamt: Berlin 34687. fFernfprecher: 1323. "berung des Gefieder3 geht vom Hellgrau bis ing Schwärzlichgraue; ebenjo ijt es mit dem Auge. Bei hellgrauem Gefieder it das Auge helljchwefelgelb, je dunkler das Gefieder, dejto duntelgelber das Auge, bei jchwärzlichgrauen geht das jogar ins Drange- gelbe. Erſtere Halte ich für jüngere, le&tere für ältere Vögel. Da das Weibchen nicht jo jchön gezeichnet ift, die Sperberflecden bei ihnen nicht jo dicht find und ebenfall3 auch das Auge blafjer im Gelb ift, jo fällt die Unterjcheidung der Gejchlechter nicht ſchwer. Als Frifchfang ift Die Sperbergrasmüde etwas ſtürmiſch, doch beruhigt fie fich nach im Käfig voll- zogener Maufer, welche im Herbjt und Februar vor jich geht, meiftens, jo daß fie zu einem dankbaren, ausdauernden Stubenvogel wird. Sn der Zufammenjegung des Gejanges iſt fie ein Miſcher, ähnlich der Gartengrasmüde, ebenjo an- genehm und ſchön in ihren Melodien, doch iſt ihr Geſang mehrmals mit rauhen Lauten durchjeßt, Deren Fehlen wir bei der Gartengrasmüce jo angenehm empfinden. Ihr Gejang ift nicht jo zufammenhängend gleich aufgereihten Perlen wie bei der Gartengra3- mücke; ebenjo bewegt fich der Gejang lange nicht in der tiefen Tonlage und klingt dadurch etwas jpißer. Abgejehen aber von allem ijt die Sperbergragmiüde doch ein Sänger, der in feiner beiten Ausgabe jeden, auch den verwöhnteften Gejangsfenner, befriedigen fann. Ihr Gejang läßt ftellenweije auch einen Ver- gleich mit dem der Dorngrasmüce zu mit dem Unterjchied, daß fie mehr Imitationen anderer Vögel bringt, während die Dorngrasmücte nur äußert jelten fich al3 Mifcher hören läßt. Da die Sperbergras- müce immerhin bis zu einem gewiljen Grade weich— (ich iſt als Käfigvogel, jo jollen fich mit ihr, ebenjo wie mit der Gartengragmüde, nur erfahrene Vogel- pfleger bejchäftigen, denn bei richtiger Pflege iſt fie ebenfalls ein fleiiger, ausdauernder Stubenvogel, mithin ein würdiger Vertreter der gefiederten Sänger- fürften. 42 Die Dorngrasmücde (Sylvia sylvia) ijt ein Zugvogel, der ziemlich in ganz Europa, ähnlich dem Schwarzplättchen, feine Verbreitung findet und bereit3 in der erjten Hälfte des April bei uns anfommt und uns im Auguſt bis September verläßt. Meinen Beob- achtungen nach macht fie zwei Bruten. Die Mit- teilung, daß die Dorngrasmücke nur eine Brut zeitige, habe ich zwar in der Literatur gefunden, halte fie aber für irrig. Die Eier der Dorngras- mücken unterliegen einer derartigen Verjchiedenheit in der Färbung, jo dab fait jedes Gelege variiert, aljo mebr hell oder dunfel im Grund und ebenjo in der Punktierung gehalten ift. Sn der Freiheit ijt die Dorngrasmücde die leb— haftefte unjerer Grasmücken. Sie treibt ich nimmer- müde in ihrem engbegrenzten Brutbezirt herum und ift im Singen jo fleißig, daß fie faum den Schnabel zum Freſſen hält. Ein immer wieder herrliches Natur— bild gewährt fie dem Bogelfreund, wenn fie im flatternden Fluge ihr einfaches und doch bezaubern- des Liedigen zum beiten gibt. Als Stubenvogel wird fe, troßdem ſie unjere am häufigjten vorfommende Grasmücke ilt, nur ſehr wenig gehalten. Für den Einzelfäfig eignet fie jich bedeutend weniger als für die Boliere oder den Zimmerflug; fie ift zwar etwas necijch veranlagt, doch fommen ernitliche Zänfereien nur jelten vor. Sie ijt ein lieblicher Stubengenofje, jtetS jauber und aalglatt im Gefieder und immer luftig, beweglich und guter Dinge, jo daß fie eine Zierde einer gefiederten Gejellichaft bildet. Sie iſt gerade nicht weichlich, Doch erfordert fie mehr Auf- merfjamfeit als das Schwarzplättchen, verlangt auch etwas Fräftiges, mehr animalijches als vegetabilifches Sutter. Ihr Gejang wird vielfach unterjchäßt. Habe ih doch jchon Dorngrasmücen gehört, die jelbit einen verwöhnten Gejangsfenner befriedigen dürften. Leider ijt die Mehrzahl der Dorngrasmücen zu den bejcheidenen Sängern zu zählen und daher auch leltenere3 Vorkommen beim Vogelliebhaber. Immer— hin gebührt ihr ein Pla im Heim des Vogellieb- habers. Zählt fie auch nicht zu den Sängerfürften, jo doch zu den angenehinften Stubenvögeln, die ihrem Pfleger jtet3 mit ihrer Munterfeit und Lebhaftigfeit, ihrer Sauberkeit und ihrem Geſangsfleiß angenehme Stunden bereitet und viele Jahre bei ihn ausdanert. Die Zaungrasmiücde (Sylvia curruca), auch Weißkehlchen oder Klappergrasmücde genannt, dürfte unter dem Namen Müllerchen wohl am weitejten befannt jein. Einen pafjenderen Namen konnte ficher- {ich der Volksmund nicht finden. Wenn man fie liebt mit ihrem wie Mehl beitäubten Gefieder, dazu der dem luſtigen Slappern der Mühle im ftillen Grunde ähnliche Gejang, wem dürfte da nicht das Idyll am raufchenden Bache vorjchweben. Ein aller- liebſtes Kerlchen iſt eg, unfer Müllerchen, von früh bis abends beweglich von Gebüjch zu Gebüſch, dazu ihr Geſinge und Geflappere, welches aus einem leijen Vorgejang, der im ‘Freien öfters überhört wird, und dem Forte oder Elappernden Schlußgejang be- ſteht. Die Zaungrasmücke bewohnt den größten Teil von Europa und fommt jelbft in Lappland noch vor, ALS Zugvogel tit fie die erfte Grasmücke, welche bei ung im Frühjahr eintrifft, meiftens ſchon Anfang April, ja ſelbſt Mitte März habe ich fie vereinzelt Birk, Unfere Grasmüden im Freileben und als Stubenvögel. Nr. 6 angetroffen; fie ziehen aber gleich den anderen Gras— mücden Ende Auguft bis Mitte September wieder fort. Ihr Aufenthaltsort ift mit dem des Schwarzplätt- chens identijch, fie fommt hingegen auch jehr häufig in Gärten der Städte und Dörfer vor, jofern nur einigermaßen Buſchwerk zur Anlage des Nejtes vor- handen ift. Die Unterjcheivung der Gejchlechter ift nicht Leicht, das Männchen ift im Gegenſatz zum Weibchen an Kehle und Bruft ſchön reinweiß und am Kopfe jchön Die Zaungrasmücke zeitigt unter den Grasmücken als Kleinste auch im kleinſten Neſt die kleinſten Eier. Das Gelege der eriten Brut, welche im Mai ſtatt— findet, befteht aus 4-6 Giern, das der zweiten, welche Ende Juni bis Anfang Juli vor fich geht, aus 3—5 Ciern. Die Liebe und Anhänglichkeit an die Brut ift rührend, da fie fich faſt ziemlich mit der Hand greifen lafjen, ehe fie abfliegen; ja jelbft fo weit geht dieſelbe, dak fie ſich vom Neite heben und wieder daraufjegen laſſen, wie ich jelbjt erfahren habe. Als ich das Kleine, ſchlanke Kerlchen in der Hand hielt und es mich mit feinen fleinen, hellbraunen Auglein jo ängftlich anblinzelte, wobei das kleine Herzchen durch den pochenden Schlag jchier zu zeripringen drohte, da hat fich der kleine, weiß— geichurzte Sänger ein Plägchen in meinem Herzen er- obert, das ihm wohl feiner mehr ftreitig machen fann. Zur Haltung im Einzelfäfig möchte ich das Müllerchen dem Liebhaber nicht empfehlen, wohl aber zum Freiflug im Gejellichaftsfäfig und in der Bogelitube. Es ift ein poffierliches Kerlchen, dag leider manchmal einen etwas unverträglichen Charafier zeigt. Ich habe aus diefem Grunde die Entfernung aus der Gejellichaft den Läftigen Zänfereien vorziehen müffen. Zum Glücd gibt e& auch recht verträgliche unter den Zaungrasmücken, und diefe find eine Zierde in einer gefiederten Gejellichaft in nicht zu engbe- grenztem Raume. In Haltung, Fang und dergleichen gilt dasjelbe wie das bei den vorigen Gejagte. Kann ihr be- ſcheidenes Liedlein auch den extremen Gejangslieb- haber nicht begeitern, jo befriedigt fie den Vogel— Liebhaber, der in feinen Lieblingen nicht nur Geſangs— mafchinen, fondern lebende und fühlende Gejchöpfe der Natur erblickt, mit ihrem immer heiteren und necenden Benehmen voll und ganz. Bei liebevoller Pflege erfreut fie fich zur Freude ihrer Pfleger eines ziemlich langen Lebens in jeinem Heim. Dies wäre in furzen Zügen das Hauptjächlichite von der Biologie und der Haltung der Grasmücken ala Stubenvögel. Zeigt ſich auch noch manche tlaffende Lücke, jo habe ich doch verjucht, alles das anzuführen, was nötig ift, um halbwegs ein Bild vom Frei- und Käfigleben unferer Grasmücken zu gewinnen. Habe auch manchen aus unjerer Mitte nicht8 Neues gejagt, jo bin ich mir doch dejjen ge- wiß, daß ich doch einigen Liebhabern die Luft und Liebe, Grasmüden zu halten und zu pflegen, ‚ins Herz gepflanzt habe, und ſollte es in reichlichem Mahe der Fall fein, daß ich meinen Lieblingsvögeln- neue Freunde geworben habe, jo wäre der Zweck meines Vortrags voll und ganz erfüllt. Zum Schluffe möchte ich allen Liebhabern noch ang Herz legen, \ | ‚ hellgrau, ebenfalls ift der Strich durch8 Auge dunkler. ⸗ Nr: 6 Birk, Unſere Grasmücken uſw. — Sunkel, Von Vögeln in Geſellſchaftskäfigen und zoologiſchen Gärten. 43 nicht nur Vögel im Käfige zu halten, ſondern dieſe ihre Lieblinge auch im Freileben kennen zu lernen, erſt dann können ſie ein Anrecht als wirklich wahre Liebhaber beanſpruchen. Denn ein wirklich wahrer Bogelliebhaber joll nicht nur Vögel fäfigen und fangen können, jondern fie in ihrem Freileben als herrliche, bezaubernd ſchöne Naturbilder fennen lernen und belaujchen. Mit der Erklärung, dab ich gern bereit bin, etwa fehlendes Wiljenswerte für Fragende, jo gründlich, als es die Zeit erlaubt, zu beantworten, Ichließe ich meinen Vortrag und Danfe für die ge- schenkte Aufmerkjamfeit. Bon Bögeln in Gefellldaftskäfigen nnd zoologifdien Gärten. Bon Werner Sunfel, Marburg a. d. L. (Schluß. (Nachdruck verboten.) % hat mich immer außerordentlich interejjiert, wie „ver Vogel, beſonders der von lebenden Tieren ſich ernährende Raub— vogel oder Inſekten— freſſer, ſich bei ſeinem Mahle benimmt. Tritt doch bei dieſer Gelegen- heit der Charafter des Tieres manchmal am deutlichjten in Erjchei- nung — und bei uns Menſchen iſt es wohl auch oft ſo? — Des— halb auch das große Interejje des Publikums an der „Fütterung der Raubtiere in den zoologiſchen Gärten”. Die oft recht langweiligen Tiere, die ruhig in ihrem Käfig liegen und nur von Zeit zu Zeit gewaltig gähnen, fefjeln beim Empfang und Berzehren ihres Mahles die Aufmerkjamfeit aller Bejucher. Und ähnlich iſt es auch mit den Naubvögeln und den jog. „Snfektenfrefjern“ unter den Bögeln, die im Grunde genommen auch Raubvögel find. Wer hätte nicht ſchon im Walde eine Drofjel oder im Garten eine Amſel beobadhtet, wie ſie ſich mit einem großen Negenwurm abplagt? Wohl zehnmal hat ihn der Vogel auf den Boden gejchlagen, und immer noch krümmt er ſich, bis er doch endlich betäubt ift und in den Schlund des Vogels wandert. Dasjelbe fann man jehr jchön an zahmen Rotkehlchen in der Stube beobachten, wenn jie einen Mehlwurm be- täuben und ihn dann erjt verzehren, alſo ihre Beute humaner jchlachten als der Kreuzichnabel. Andere Tinten und manche Ammern frühftücen ihnen ge- reichte Mehlwürmer und Raupen, indem fie diejelben mehrmals durch den Schnabel hin und hergleiten lajjen und dabei dag innere ihres Beutetieres ver— ſchlucken. Als echte Raubvögel im Kleinen ermeijen fih bei der Mahlzeit die niedlichen Meijenarten. Faſt wie ein Falke halten ſie ihre Beute zwijchen den Zehen und picen ein Stück nach dem andern von der Mehlfäferlarve ab, jo daß ſchließlich nur noch ein kleines Häutchen „zeugt don verſchwundener Pracht“. Sperbergrasmücke. So hat jede Tierart ihren „guten Ton“, der ſich nicht nach menſchlichen Hirngeſpinſten richtet, ſondern eine naͤturgezüchtete Anpaſſung iſt und nur durch veränderte Lebensbedingungen eine Modifikation erfahren kann. Deshalb wollen wir es uns auch nicht nehmen laſſen, unſere Tiere möglichſt mit leben— dem Futter zu verſehen, da dies nicht nur für ſie das Natürlichſte iſt, ſondern auch uns eine Menge hübſcher Einblicke in das Tierleben gewährt. In den zoologiſchen Gärten könnte man den Raubſäugetieren und -vögeln vielleicht auch gelegent— lich lebende Nahrung geben, wie dies bei Niejen- ichlangen und dergleichen gejchieht. Dadurch witrde die „Fütterung der Naubtiere“ noch entſchieden an Interejje und Wert gewinnen, da das Publikum Die Art und Weije, wie die Tiere ihre Beute jchlagen und verzehren, dann viel bejjer fennen lernen würde als bei der, Fütterung mit totem Fleiſch. Sch denfe dabei bejonders an die Beköftigung der NRaubvögel und Eulen, denen mit lebenden Meerjchweinchen, Kaninchen oder den in zoologijchen Gärten oft jo häufigen und ſehr dreiften Mäufen und Ratten eine Wohltat erwieſen werden fünnte. Natürlich müßten die Käfige mit genügend engem Gitter verjehen fein, um das Entjchlüpfen der Nahrungstiere unmöglic zu machen. Auch die zahlreichen Spagen, die in den Tiergärten dem Wajjergeflügel beim Berzehren des Körnerfutters behilflich find, ließen fich in großen automatischen Fallen von Zeit zu Zeit (denn die ichlauen Spagen kommen bald hinter. die Sache und meiden den Fangapparat, wenn fic einige Artge- noſſen gefangen haben, anfangs) fangen und in die Volieren der Raubvögel und Eulen ſetzen. Vielleicht find ähnlich auch die frei umherlaufenden, vogel- ftellenden und wildernden „Haus“katzen zur Fütte— rung von Sleijchfreifern zu verwenden, wenn nicht febend, fo doch wenigſtens in friſch getötetem Zu— ftand. Dadurch würde zugleich der Singvogelwelt der Gärten und Anlagen eine große Wohltat er- wiejen. — An den lebenden Futtertieren können dann die Naubtiere und -vögel ihre Gejchielichteit im Schlagen der Tiere zeigen, und es würde dadurch manchmal etwas mehr Leben in die ruhige Geſell— 44 Ichaft fommen, und, was der Hauptzweck der zoolo— giſchen Gärten iſt, das Publikum würde vertraut mit den biologijchen Eigenheiten diejer in freier Natur nur ſchwer zu beobacdhtenden Tiere, Noch in vieler Beziehung können die zoologijchen Gärten belehrend wirfen. Schon oft habe ich vor einer großen Vogelvoliere Leute jtehen jehen, die die zahlreichen Inſaſſen wohl bewunderten, aber nicht wußten, welchen Arten fie angehörten. Und wenn nicht ein gerade anweſender Vogelfenner ihnen Be- jchetd geben kann, jo muß ihr Verlangen nad Er- mweiterung ihrer Kenntniſſe unbefriedigt bleiben. Man wird mir hier einmwenden, daß am jeder Voliere ja die Namen der Arten ftehen. Aber was helfen einem Unfundigen z. B. vor einem Flugfäfig mit Weber- vögeln die langen Neihen von Namensjchildern oder an einem großen Wafjergeflügelteich ein Dutzend Entennamen? Er weiß ja nicht, wie er die Fülle der Namen auf die Tiere verteilen ſoll. Deshalb hat man in manchen Tiergärten (u. a. Frankfurt a. M.) nicht nur Etiketten mit Namen an die Käfige ge- hängt, jondern neben die Namen auch die farbigen Bilder der in den Gefellichaftsfäfigen befindlichen Arten. Danach) fann ſich dann auch der Unkundigite, falls die Bilder gut find, leicht und ficher orientieren. Sehr empfehlenswert ift es, dem Bild und Namen noch einige biologijche Notizen (Vorkommen, Zug, Nahrung, Fortpflanzung, Pflege in Gefangenfchaft) und eine Bemerkung über das Alter und die Her- funft des Vogels hinzuzufügen. Auch farbige Tier- und Bogelwandtafeln (3. B. vom Verlag „Kosmos“, „Verein zum Schuge der Vogelwelt“, Neunzigs „Fremdländiſche Vogeltypen“) tragen zur Verbreitung zoologijcher Kenntniſſe wefentlich bei. Wie nötig die naturfundlihe Aufklärung des Volfes (befonders der jog. „Gebildeten“) ift, kann man fajt bei jedem Tiergartenbejuch erfennen. Da- von nur ein Beiſpiel: Mitte Auguft d. 3. ſaß ich frühmorgens im Breslauer zoologijchen Garten vor der großen Naubvogelvoliere. Ein Lehrer mit feiner Klaſſe (etwa Sjährige Volksſchüler) macht vor dem Flugkäfig halt, in dem zirfa ein Dubend muntere Turmfalken untergebracht find. „Hier find Eulen“, ruft ein Junge. Darauf der Herr Lehrer mit Ent- rüftung über diefe Dummheit: „Ach was, dummer Junge, das find ja doch Naubvögel, die die Eleinen Vögel freſſen!“ — — Die „dummen ungen“ be- dauerte ich wegen jolcher Belehrung, und dem über die Kenntnislojigteit feiner Schüler entrüfteten Herrn galt mein ärgerliches Kopfichütteln, das er vielleicht als eine Abwehrmaßregel gegen die mich umfliegen- den, heuer jo „gut geratenen“ Oderſtechmücken an- Jah. — Doch diejer Irrtum mag ihm verziehen fein, der erite niemals! Die Ausftellung des Vereins für Bogelkunde (dub und a ; -fiebhaberei zu Leipzig. Bon P Böhme. (Nachdruck verboten.; DE oben genannte Verein veranftaltete am 19. und 20. Dezember 1920 mit dem Verein „Kanaria“ und Verein für Aguarien- und Terrarienfunde eine Sunfel, Bon Vögeln in Geſellſchaftskäfigen uſp. — Böhme, Die Ausftellung ufm. \ Ar. 6 Ausstellung einheimischer Singvögel. Auf Einladung an die Vereinigung der Liebhaber einheimifcher Vögel zu Berlin bejuchte ich als Delegierter der Vereini- gung die Ausstellung. In großen Umtiffen ſei hier ein Bild derjelben gegeben. Unweit des Hauptbahnhofes in Leipzig, im Kri- - jtallpalaft, war die Ausstellung untergebracht. In dem geräumigen, jchönen Saal waren an der rechten Längsjeite die Geſangsſpinden der Kanarien aufge- jtellt, in der Mitte des Saales Aquarien und Ter- tarien. Die linfe Längsjeite nahm die einheimijche Bogelwelt ein. An der einen Stirnjeite des Saales waren die Diplome und Bilder einheimijcher Vögel, an der entgegengejeßten Seite gleichfalls Bilder ein- heimijcher Vögel (Ausſteller Herr Winkler) und auf einem bejonderen Tijch die Feinde der Singvögel ausgeſtellt. Da das Hauptintereſſe der Ausſtellungsbeſucher den einheimiſchen Vögeln galt, will ich mich auch mit dieſen mehr beſchäftigen. Neben praktiſchen und ſauberen Käfigen, wie die— ſelben ſchon in der „Gef. Welt“ zur Anſicht ge— langten, war eine große Anzahl der auserleſenſten, in durchaus guter Beſchaffenheit befindlichen Wögel ausgeſtellt. Eine Singdrofjel mit ihren lauten Rufen erfreute die Bejucher, ein tadellojes Blaukehlchen er- regte gleichfalls große Aufmerkjamkeit. In ziemlicher Anzahl waren die Schwarzplatten, Die Lieblings- vögel des Leipziger Vereins, vertreten. Die Ver— einigung der Liebhaber einheimijcher Vögel zu Berlin hatte einen Wiejenpieper und einen Ortolan zur Schau gejtellt. Beſonders hervorgehoben jei eine Kollektion jafranföpfiger Goldhähnchen. Als Spezialift im Eingewöhnen diejer Vögel und von Zauntönigen gilt der Preisrichter der Ausftellung, Herr Clemens Hammer. Drei Stieglige, prächtige Vögel, errangen einen Preis. Ferner wurden mit Preiſen bedacht die ſchönſte Schwarzplatte, das ſchönſte Rotkehlchen und andere. Einen hervorragenden Preis erhielt ein Mitglied für Ausftellung feiner gefäfigten Vögel. Diejer Herr hat mit Necht einen Preis für jeine Liebhaberei erworben. Neben den jauberen Käfigen, welche wohl in über einem Dutzend vertreten waren, waren die Inſaſſen alle in befter Verfaffung. Auch die ausgejtellten Volieren, mit zahlreichen Vögeln bevölfert, trugen zur guten Schau viel bei. Leider waren Nohrjängerarten und Sproffer nicht vertreten. Der einzige Vogel, welcher ohne Schwanz ausgeftellt war, war ein rotrüciger Würger. Viel Interefje erregte eine Sammlung präparierter Vögel des Vereins, ebenjo eine Ausftellung von Neftern der verjchieden- ſten Singvogelarten. Ein Heiner Wagen voll un- praftijcher, alter Käfige wurde gern gejehen. Seder dieſer Käfige enthielt eine Auffchrift: „Diejer Käfig eignet fich nicht für einen Vogel, alfo fort damit auf den Müllhaufen.“ Im allgemeinen war die Ausstellung als Belehrung für das große Publikum zu betrachten. Auch der Sondertijch mit den Feinden der Singvögel wurde viel umlagert. Neben Falten und Sperbern waren Eichhörnchen, Igel, Eichelhäher und andere zu fehen. In einem hinteren Naume de3 Saales waren Utenfilien und Futtermittel zur Pflege der Vögel und Kanarienbaftarde ausgeftellt, welch legtere fleißig im Gejang waren. ER Gelber Wellensittich Weilensittich Melopsittacus undulatus Shaw Kunstbeilage zur „Gefiederten Welt“. 1921. (1. Jahrgang.) EL | | } Nr. 6 Beobachtungen und Studien _ am 16. bis 24. Dezember täglich 4 Februar 1920 1 St. am ziem- - Während die Abteilung für Kanarien von nur wenigen Interefjenten bejucht war, war es bei der Abteilung für einheimische Vögel anders, hier hie e3 im wahrjten Sinne des Wortes anjtellen, um irgendeinen Vogel oder Gegenjtand in Augenjchein nehmen zu können. Das Herz des Vogelfreundes gehört eben den einheimijchen Waldvögeln. Sp hätte denn unſer Bruderverein in Leipzig mit feiner erjten Austellung einen Glückstreffer ge- habt. Der Direktor des Leipziger Zoologiſchen Gartens ſprach ſich dem Borftand gegenüber jehr lobend über die Sonderabteilung der einheimijchen Vögel aus. Möge nun dem Verein für Vogel— funde, -ſchutz und -Tiebhaberet in Leipzig ein ebenjo guter Erfolg bei jeiner nächiten Ausstellung bejchie- den jein. Daß der Verein in Ddiejer wieder etwas Bejonderes leilten wird, dafür bürgen die außer- ordentlich tüchtigen Mitglieder und die rührige Lei— tung des Vereins unter dem Vorſitz des Herrn Birk. Für die freundliche Aufnahme, welche ich bei allen Leipziger Herren in jeder Weile gefunden habe, möge an diejer Stelle nochmals der beſte Dank dar- gebracht werden. 3 üder heimifde Bögel. Don Mar Nendle, Affaltern (Schwaben). Echluß.) Mach druck verboten.) —— Fiſchreiher. Wird hierzulande „Reigl“ genannt. Am 11. November 1919 2 St., 3 St, am 28. Dezember 1 St. . am 10. Februar 1920 2 St., am lich fiſchreichen Dorfbahe als Durchzügler gefichte. Wie fast überall, jo fann man auch bei uns die Wahrnehmung machen, daß der Fiſchreiher in fteigender Zahl über- wintert. Leider wird dieſe prächtige Vogelgeſtalt immer rarer. Kann es doch nicht anders jein. Die Fiſchereivereine jegen Belohnungen über Belohnungen auf jeine Vertilgung. Es ift tief bedauerlich, daß man einer Intereſſengeſellſchaft geitattet, ſchonungslos, ohne alle und jede Beſchränkung gegen einen fo ftolzen Vertreter unjerer heimiſchen Vogel— welt vorzugehen und deſſen Ausrottung planmäßig anzuſtreben. Wie überall „im Lande der Denker und Dichter“, ſo werden auch bei uns in Schwaben, und zwar vom „Kreis-Fiſchereiverein für Schwaben und Neu— burg“ in Augsburg Prämien für Erlegung der Fiſchreiher ausbezahlt. An dieſen Verein ſind in den letzten beiden Dezennien behufs Erlangung von Sthußgeldern abgeliefert worden im Jahre 1898: 128 ©t.; 1899: 119 ©t.; 1900: 37 &t.; 1901: 105 ©t.; 1902: 59 ©t.; 1903: 50 ©t.; 1904: 51 St.; 1905; 70 ©t.; 1906: 55 St.; 1907: 50 ©t.; 1908: 71 ©t.; 1909: 65 St.; 1910: 34 Et; 1911: 35 ©t.; 1912: 36 ©t.; 1913: 47 ©&t.; 1914: J Böhme, Die Ausſtellung uw. — Rendle Beobachtungen und Studien über heimiſche Vögel. 45 2346, 19153, 14, SEs.1916: 15, ©t.; 1917: 61 St; 1918: 34 ©t.*) Die erlegten Filchreiher werden gewöhnlich nach Entfernung der jogenannten „Neihergraneln“, der langen, fchmaljpigigen Federn auf dem Rücken diejes Vogels, die einen bevorzugten Hutſchmuck unjerer Säger bilden, völlig ungenüßt beijeite geworfen; gilt doch das Neiherfleiich in den weiteiten Kreijen jeines widerlichen Gejchmacdes wegen als ungeniekbar. Schon Gesner jchreibt in feinem „Vogelbuch“ (1557) ©. 206: „Dei Neigels fleiſch jol ungeſchmackt und ungjund jeyn”. Dr. Curt Flöride bemerft in diejer Hinficht im „Neuen Naumann“ (Bd.VL,©. 217): „Aus eigener Erfahrung kann ich verfichern, daß ge- börig in Ejfig gebeizte und dann auf eine bejondere Weiſe zubereitete Neiherbrüfte ſich recht wohl ejjen Kurzſchwanzrötel. laſſen. Auch Holm beſtätigt, daß enthäutete, vom Feit befreite und ſodann geſpickte Reiher gar nicht uͤbel ſchmecken und vielleicht noch beſſer munden würden, wenn man den Braten vorher einen halben Tag lang in Buttermilch oder dergleichen legte.“ Über den grauen Reiher waren in der alten Zeit die wunderlichiten Gefchichten in Umlauf. Dazu ge- hört ganz bejonders auch die merkwürdige Erzählung des Plinius (lib. X. 60), daß der Reiher bei der Begattung blutige Tränen weine und dag Weibchen unter Schmerzen Eier lege. "Indes wurde dieje Be— hauptung ſchon von Albertus als Fabel zurüdge- wiefen: „Das der Neyger mit ſolchem jchmergen fuglen fol, das er bluts tropfen aus den augen ſchwitz / und die weiblin mit gleichem jchmergen die eier empfahen und geberen ſollen / acht ich für unwahrhaftig“ (vgl. Thierbuch Alberti Magni ver- teutjcht durch Waltherum Ayff 1545). Nach Konrad *) Die vorstehenden Angaben verdankt Verfaffer ber gefl. Mitteilung des Kreisfifchereivoritandes, Herrn Dr. Hermann Braun in NEE: er Verf. 46 Rendle, Beobachtungen und Studien über heimiſche Vögel. — Kl. Mitteilungen. — Aus den Vereinen. Nr. 6 4 von Meyenberg (a. o. D. ©. 139) hat der Reiher (wie der Storch) nur einen Darm. Weiterhin be- richtet Gesner (a. a. D. ©. 206): „Wenn man die füß / oder villicht die feißte nigfich (?) diftillier / und man mit dem felligen Öl davon gejamlet / die hend jchmirbet / werdend die fiſch von inen jelbs zu hand ſchwümen und gefangen werden. Deß vogels ichnabel in einer Eſelshaut auff die ftirnen ge- bunden / bringt den jchlaff. Andere verneinend daz der fchnabel für jich ſelbs die £rafft habe / in weyn gewäjchen / als Plinius außweyßt.“ Schwarzjpedt. Am 10. April 1920 ein Paar bei der Herjtellung einer neuen Nijthöhle in einer Kiefer angetroffen. Am 19. Mai 1920 einen brüten- den Schwarzipecht aus feiner in einer Notbuche be- findfichen Höhle herausgeflopft. Sn beiden Fällen mußte von mir auf weitere Beobachtungen verzichtet werden. Seitdem nämlich durch die faſt alljährlich wiederkehrenden Durch- forftungen die bisher geſchloſſenen alten Beſtände immer mehr und mehr gelichtet und noch dazu von allem Unterholz jäuberlich befreit zu werden pflegen, geitaltet ich — weil nunmehr alle und jede Dedung fehlt — ein genaueres und eingehenderes Studium unſerer Waldvögel, vor allem aber der überaus vor- fihtigen Schwarzipechte, von Sahr zu Sahr jchwieriger, ja wird einem in den meilten Fällen geradeswegs zur Unmöglichkeit gemacht. „Reine“ Wirtichaft nennt man das. Ob Die MWirtichaft rein ijt, will ich weiter nicht unterfuchen; daß ſie aber nicht ganz rein vom Unjinn ijt, dürfte ficher fein, weil fie dem Walde nimmt, was zu jeinem Gedeihen gehört. Wie oft habe ich deswegen jchon bei meinen ein- jamen Waldgängen in halblauten Selbſtgeſprächen meinem Unmut über den immer „rationeller” und damit immer vogelfeindlicher werdenden Wirt— ſchaftsbetrieb ſeitens unſerer Grünröcke in den derb- ſten Kraftausdrücken mir Luft gemacht. Nur gut, daß kein Staatsanwalt mir jeweils zugehorcht hat! Kleine Mitteilungen. Die mufilaliihe Nachtigall. Im Sprechjaal der Nr. 21 der „Gef. Welt” bejtätigt Sr. Margarete Steiner meine Angaben über die mögliche Abftimmung des Ge— langes einer Nachtigall (Nr. 15). Es wäre mir nun jehr wichtig gewefen und würde aud zur Klärung dieſer Frage beigetragen haben, wenn die Ginfenderin bemerkt hätte, was fie dazu veranlaßte, die Tonlage des fingenden Vogels zu beeinfluffen. War diefe Gigentümlichfeit der Nachtigall auch ihr befannt? Sch habe außer meinem Vater, bei dem die Willenihaft hiervon aus Sägerüberlieferungen ftammte, nirgends von diejer Tatjache gehört oder gelejen. Und fo ganz allgemein findet man folhe Begabung bei den Sing: vögeln doch nicht. Man richtet wohl mit viel Geduld und Sefchielichfeit einige Sänger ab, Lieder zu pfeifen; aber daß dieje fofort aus eigenem Antriebe auf ſolche mufifalt- fchen Anregungen eingehen, ift doch eben nicht ſehr gewöhn— lich. Meinerfeits iſt in der Sache nur vor etwa 20 Jahren im Zufammenhange mit anderen fleinen Tierbeobadhtungen dem QTürmerverlage Mitteilung von meiner Wahrnehmung gemacht worden, der fie nach feiner Angabe verwerten wollte (Profefjor Marihall); ich habe indeffen die Anges legenheit nicht weiter verfolgt, und bier in Thüringen habe ich auch nicht Gelegenheit gehabt, Nachtigallen zu hören und den DVerfuh der Beeinfluffung ihres Gefanges zu wiederholen, was jicher gejchehen wäre, denn ich würde dieje Fähigkeit der Nachtigall für ganz außergewöhnlich und für die Einfhäßung der geiftigen Höhe dieſes Tierchens ungemein wichtig halten. Ich möchte nun die Frage an die Einfenderin richten, wie fie auf den Weg zu diejer Beobachtung gelangt it? Vielleicht intereffieren ſich auch andere Tierfreunde für die Feſtſtellung des Sachverhalts. Wie bereits erwähnt, fehlt. mir hier die Nachtigall, um mich jelbft weiter mit der Angelegenheit zu bejchäftigen. Finfenalbino. Cine Merkwürdigkeit der Vogelwelt tft, wie Dr. Gurt Floeride in den „Mitteilungen über die Vogelwelt“ berichtet, der ſüddeutſchen Vogelwarte über- wiejen worden. Es handelt fih um einen aus der Lüne— burger Heide jtammenden ſchönen männlihen Mlbino des Buchfinken, der von einer Kate verlegt worden war. Der ganze Kopf, Scheitel und Naden find ſchneeweiß mit einem lihtgelben Anflug in der Ohrgegend und einigen ſchwärz— lihen Federipigen auf dem Scheitel, Der Rüden zeigt lihtbräunlihe Federn, die mit roftfarbenen und gelben untermifcht find, die Unterjeite ein zartes, ins Bräunliche abgetöntes Weinrot. Flanfen, Unterſchwanzdecken und Scenfelbeftederung find rein weiß, ebenfo Unterflügeldeden, Bug und Sculterfedern, die Oberflügeldeden braunſchwarz, Füße und Krallen find ebenfalls weiß, und die gleiche Farbe zeigt der Schnabel, nur mit einer dunfleren Spibe. Die Augen haben die harakteriftiihe Nöte des Albinos. 9. Schreiber. Es befinden fich zurzeit hier ungeheure Starenſchwärme, ferner gibt es diejes Jahr hier auffallend viel Dompfaffen, eine einzelne Weindrofjel beobachtete ich bei den Dome pfaffen. Göttingen, 3. November 1920. Sr. Barth. Aus den Bereinen. Nereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin. Am Donnerstag, den 24. März, abends 8 Uhr, findet im Vereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinen= jtraße 37a, ein Lichtbildvortrag jtatt. Thema: Wachen der förperlichen und geiftigen Fähigkeiten der jungen Wald— vögel. Vortragender: Herr Dr. D. Heinroth, Kuſtos des Berliner Zoologiihen Gartens. intriet frei! Gäſte willfonmen. Der Borftand. J. A: P. Böhme, Schriftführer. Sahresbericht für 1920 des Vereins für Vogelkunde, ſchuß und -liebhaberei zu Leipzig. Der Verein hielt am 17. Januar d. 3. jeine diesjährige ordentlihe General— verfammlung ab. Die Neuwahl des Gejamtvoritandes ergab folgendes: Koh. Birk, %.:Modau, Beuthitraße 29, 1. Vorfigender; Albin Säring, 2. Vorfitender; Dtto Kliebe, 1. Schriftführer; Richard Vorwerk, 2. Schrift: führer und Bibliothekar; Qudmig Böttcher, Raffenwart; Friedrich Dtto, Arhivar; Arthur Strieder, Mar Chlodek, Beiliger; Richard Vorwerk, Prefjevertreter; Hermann Dietze, Bernhard Hellriegel, Reviſoren; Otto Winkler, Vorſitzender des Vergnügungsausſchuſſes Der Jahresbericht des 1. Vorſitzenden ergab folgendes: Der Verein trat mit einem Beitand von 42 Mitgliedern, 2 Ghrenmitgliedern und 5 Vereinen in das Geſchäfts— jahr 1920 ein, an Neueintritten waren 8 au verzeichnen. Als Forporatives Mitglied gehörte der Verein folgenden Nature und Vogelſchutz treibenden und die Stubenvogel- liebhaberei fürdernden Vereinigungen an: Deuticher Verein zum Schuße der Vogelwelt; Verein „Jordſand“ zur Ber gründung von Vogelfreijtätten an den deutſchen Küſten; Bund für Vogelihus, Stuttgart; Freie Vereinigung von Naturfreunden, Berlin; Freie Bezugsvereinigung der Vogel: liebhaber Deutfchlands „Ornis“, Halle a.d. ©. An Zah: zeitichriften lagen an den Vereinsabenden aus: „Gef. Welt“, „DOrnithologiihe Monatsſchrift“, „Blätter für Natur= und Heimatſchutz“, „Ornisblätter“ und „Zierbörje”. Zur Bes reiherung des Wiſſens ftand eine reichhaltige Fachbiblio— thef, als Anfhauungsmaterial eine Bälges, Neſter- und Gierfammlung zur Verfügung, außerdem murden von feiten der Mitglieder verjchtedene Vögel in lebendem Zus ftande vorgezeigt. An Stiftungen von feiten der Mit— glieder find eine Menge zu verzeichnen, die alle anzuführen zu weitgehen dürfte, ſpeziell bedarf der Erwähnung die Stiftung zweier Ehrenpreife von den Damen des Vereins, zweier Preisrichterehrenpreife von Herrn Hammer, eines Ehrenpıeifes von der „Kanaria“ und von zehn Mitgiederehrenz preiſen anläßlich der Ausftellung. Im Geſchäftsjahr 1920 ———— Runen Bene Zus nn ee E Nr. 6 fanden 25 Zufammenfünfte im Vereinslofal ftatt, beftehend aus 21 Situngen, 2 befonderen VBortragsabenden, einer ordent- lichen und einer außerordentlichen Generaiverjanmlung. Dieje 25 Abende waren beſucht von insgejamt 613 Mitgliedern und 70 Gäſten, aljo insgefamt 683 Perſonen. Die ftarf- bejuchtefte Verfammlung wies 31 Mitglieder, die ſchwach— beſuchteſte 19 Mitglieder auf. Zur gefelligen Unterhaltung wurden das 22. Stiftungsfeft, ein Familtenabend und ein Ausflug mit Damen veranftaltet, zu ornithologiſchen Studien zwei VBormittagsausflüge und eine Nabtpartie unternommen. Der Verein beteiligte fich Forporativ an verſchiedenen Vor: tragen des Ornithologiſchen Vereins Leipzig, ſowie an einem Propagandavortrag des Herrn Inſpektors Menkemeier vom Botaniihen Garten zwecks Gründung eines Naturſchutz— parfes bei Leipzig. Der Verein entiandte den 1. Vor: fißenden und 1. Schriftführer als Vertreter in die zu gründende Arbeitsgemeinfhaft zur Schaffung eines Natur= fchußgebietes bei Gundorf. Der. Verein bejorgte feinen Mitgliedern wiederum Waldfarten zum Betreten der ſtädti— ſchen Waldungen außerhalb der Wege. Der 1. Vorfitende nahm wiederum Vogelmarkierungen mit Ringen der Vogel- warte Roffitten vor- An wichtigen Beihlüffen lagen die Anſchaffung neuer Wereinsabzeichen und die Erhöhung der Mitgltederbeiträge von 6 auf 10 M. jährlich vor. An Vor: trägen wurden gehalten: Prof. Dr. Alwin Voigt „Die Vogeliprade, Otto Winfler „Der Süängermwettitreit im Walde“, verbunden mit Ausftelung von Wogelgemälden, der Neſter- und Bälgefanımlung, außerdem: „Wie ich Vogelliebhaber wurde”, Herbert Otto „Ornithologiiche Beobachtungen auf der Inſel Neuwerk”, Herr Buchheim, Berlin, „Ornithologiihe Beobachtungen in der Vogelfrei— ftätte auf der Injel Memmert”, Joh Birk „Unfere Gras— müden im Freileben und als Stubenvögel”, ferner „Die Grundregeln der Stubenvogelliebhaberei”. An Eingängen waren zu verzeichnen 32 Briefe, 18 Karten, 10 Drudjaden, 2 Bafete und 1 Kiſte, an Ausgängen 74 Briefe, 17 Karten, 1 Paket und 1 Kiſte. Das Vereinsleben war tmiederum ein reges und gedeihliches.. Im Mittelpunft aller Ge- ſchäfte ſtand die Ausjtellung im Leipziger Kriftallpalaft. Alles das zu erwähnen, worüber im Laufe des Jahres bebattiert wurde, wäre zu viel. Es wurden jehr viele ragen auf dem Gebiete der Vogelkunde, des Vogelihubes und der Stubenvogelliebhaberei geftreift, erläutert und ſach— gemäß beantwortet. Möge auch das Jahr 1921 ein ebenfo -arheitsreiches, die Ziele des Vereins fürderndes werden. Dies jet der Herzenswunſch aller beim Antritt desjelben. 3. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender. Bereinigung Hannoverfher Vogelliebhaber. Die Verfammlung am 13. Januar 1921 im „Hann. Landes: heim”, Volgersweg 61, war von 46 Perſonen beſucht. Die Mitgliederzahl ift auf 41 geftiegen. Nach einer Tebhaften Ausiprahe über Nögel, Futter und Käfige, Kauf und Taufe, hielt Dr. Döhler auf Grund genauer Sachkennt— nis und langjähriger Erfahrung einen Vortrag über die beſte Art der Mehlwurmzudt. A. Troſchühß fehilderte ein „Steinrötel-Schiejal“. (Der Auffag ift in der „Gef. Welt” zum Abdruck gekommen.) Die neu erichienenen Bücher von Dr. Edardt „Meeresvögel” und Prof. Alm. Voigt „Waffervogelleben”, ebenfo die neuefte Nummer der „Gef. Welt” famen zum Umlauf. — Sn der Verfammlung am 10. Februar im Saale des „Landesheims” waren 37 Perſonen anweſend. Die Mitgliederzahl iſt auf 47 ans gewachſen. Der wiederholt vorgetragene Wunſch, aud) Kanarienvogelzühter als Mitglieder aufzunehmen, bes gegnete allgemeinem Widerftand. Nur Pfleger einheimis ſcher Vögel können Aufnahme finden. Mit den Beob- adtungen im Freien und dem Aufzeichnen des Gejehenen wird begonnen. Wir hoffen damit die Grundlage zu etwas Ahnlichem für Hannover zu Ächaffen, wie es Paul Robien mit „Die Vogelwelt des Bezirks Stettin” in fo trefflicher, mujftergültiger und mühevoller Arbeit für Stettin und feine weitere Umgebung gebradt hat. Herr Klode ſprach warın und eindringlich iiber „Warum pflegen wir Vögel!” Der Vortrag, dem lebhafter Beifall folgte, wurde der Tages: preſſe zur Verfügung geftellt. Im Anſchluß an einige Ratichläge für die Fütterung im Februar machte A. Troſchütz auf die bedeutfame Verdffentlihung von Prof. Loew, Münden, „Der Kalfbedarf des Tieres” aufmerffam. In einem ſpäteren Vortrag wird Gingehendes darüber mit: geteilt werden. Für Beobachtungen im Freien fehlen gute Aus den Vereinen. — Rebatttonäbrteffaften. 47 farbige Bilder unserer Vögel. Durch Herausgabe eines handlichen Taſchenbuchs wollen wir dem Mangel abzu— helfen juchen, entweder allein oder mit anderen Vereinen, oder mit Hilfe der Induſtrie. Was jett fäuflich zu haben tft, befriedigt nit. Den Mitgliedern wird beim Einkauf von Futter uſw. von den Firmen Aſtholz, Gapelle und Graef Preisermäßigung gewährt. Nächſte Verfammlung am 10. März im „Landesheim“. Gäſte willlommen. A. Troſchütz. Bereinigung Hannoverſcher Bogelliebhaber, Hannover. Die 5. Mitgliederverfammlung fand am Donnerstag, dem 10. März, abends 8 Uhr, im „Hannoverfhen Landesheim“”, Volgersweg 61, mit folgender Tagesordnung ftatt. 1. „Uber Niftkäften und Niſtſteine“: Herr Appel; 2. Nor: diihe Wintergäfte”: Herr Troſchütz; 3. Seltener gepflegte Vögel mit lebenden Beifpielen: Herr Winter; 4. Ausſprache über Erfahrungen in der Xogelpflege; 5. Verſchiedenes, Wünſche, Anregungen. — Die Gejchäftsftelle bittet um ſchleunigen Beicheid, wer von den bisherigen Empfängern Einladungen nicht mehr wünſcht, und andererjeits, an welche neuen Wogelliebhaber fie in Zufunft gejandt werden follen. Der Vorftand. J. A.: Heinz Appel, Niendurger Str. 7a, J. Der Berein für Bogelkunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Leipzig feierte am 5. Februar im Geſellſchaftshaus „Monopol” fein 23. Stiftungsfeft. Gingeleitet wurde der überaus gemütlih verlaufene Abend durch ein flottes Tänzchen. Gegen 1/9 Uhr eröffnete die Tochter unſeres DVereinsmitgliedes MW. Lindner, Fräulein Lindner, das eigentliche Feitprogramm mit zwei mit aufrichtigem Bet- fall aufgenommenen Liedern, denen fich ernite Rezitationen unferes Mitgliedes Herrn Beegers anjdloffen. Sodann beprüßte der 1. Vorfigende, Herr Birk, in kurzen, herz- lihen Worten die erjchtenenen Damen, Gäfte und Mit: glieder. Unfer Vergnügungsrat, Herr Otto Winkler, und die Herren „Gebrüder Götze“ jorgten in launigen Couplets und Vorträgen für heitere Stimmung und Humor. Gine angenehme llberraihung bot Fräulein Konzertfängerin Hilde Lehmann mit zwei mit fchöner, mwohlflingender Stimme vorgetragenen Liedern. Reichen Beifall ernteten auch die Töchter unjeres Mitgliedes A. Strieder, Fräulein E. und P. Strieder, für den bei magiſcher Beleuhtung getanzten Salometanz. Ein anjchliegendes Tänzchen bildete den Schluß unjeres Stiftungsfeites, das allen Teilnehmern noch lange als eine ſchöne Erinnerung im Gedächtnis bleiben wird. — Nächſte Sitzung Montag, den 4. April. J. U: A Vorwert. Bereinigung für Bogelihug und pflege, Kanarien— sucht und Aquarienkunde, Saarbrüden. Karfreitag: Naturfundlide Wanderung Abmarſch morgens 8 Uhr vom Vereinslofal, Mainzer Straße 44. — Nädjite Verfammlung am Sonntag, den 3. April, nahmittags 3 Uhr: Vortrag des Herrn Fuchs: „Einrihtung des Aqua= Säfte zu beiden Veranftaltungen willfommen. Der Schriftfünrer: Fr. Kunz. riums“. Herrn B. W., Ratibor Der Kanarienvogel iſt in— folge eines ſtarken Blut— erguſſes ins Gehirn, welchen er ſich vermutlich durch heftiges Anfliegen an einen harten Gegenſtand zugezogen hat. Er hat infolgedeſſen keine Nahrung aufgenommen. Kropf, Magen, Darm waren ganz leer, auch nicht der Reſt von einem Korn war vorhanden. Daraus geht hervor, daß die Verlegung nicht in der kurzen Zeit, in welcher der Vogel im Befit des Frageftellers war, herbeigeführt fein fann. Herrn $. G., Chemnit. Der Käfig in angegebener Größe ift ausreichend zur Beherbergung der genannten Vögel. Herrn E. V, Barmen. Die Mönchgrasmücke iſt nicht in meinen Beſitz gelangt. Das andere iſt brieflich beantwortet. Käfige und Gerätiheften Bogel-Fangkäfige, 13 4 und 19,50 M, Schlagnetze f. I. ſchädl. Vögel, 17,50 .M, f. gr. 21u. 26.4. Illuſtr. Preisl. gratis. I. Zannen, Gronau 58, Weltf. [214 Zum Selbſtanfertigen v. Käfigen liefert geradegerichtete Drähte jeder Länge und Stärke am liebſten gegen Taufch von Wald- und Singbögeln Wilhelm Berkenhoff, Bad Minfter am Stein. Kaufe: 4—6 gut erhaltene Srhindlerfäfige mittlerer Größe und 2—3 dto. ganz große. Bejchreibung, genaue Maß: und alleräußerfte Preisangabe unerläßlich. Desgleichen juche ich feltenere Weich— freſſer. [216 R. Koch, Loerradj-Stetten, Kreuzſtr. 33. (per Adr. Obervermaltg.-Sefr. 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Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u. 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljäbrlib 6.— Mark. Einzelpreis des Beftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens freitag früb in Handen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit ı.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecer: 1323. Goldhähnchen. Von G. Wilde, Bln.-Friedenau. (Nachdruck verboten.) Zu den angenehmſten und unterhaltſamſten Stuben— vögeln müſſen die Goldhähnchen gerechnet werden. In die Hände der Liebhaber gelangt in den meiſten Fällen das gelbköpfige Goldhähnchen (Regulus regulus), das fich von dem viel weniger häufigen Sommergoldhähnchen (Regulus ignicapillus) durch Fehlen eines dunklen Zügelftriches über den Augen und mattere Farben unterjcheidet. Die Gejchlechter der gelbföpfigen Goldhähnchen laſſen jich leicht aus- einanderhalten. Man bläjt die Scheitelfedern auf und erfennt die Männchen an den wunderbar leuch- tenden roten Federchen, die unter den gelben ver- borgen liegen. Die Weibchen bejigen ausſchließlich gelbe SKopffedern. Die Goldhähnchen bleiben das ganze Jahr über bei uns und jchlagen ji im Herbit zu bisweilen recht anjehnlichen Flügen zujfammen, die umter der Führung von Hauben-, Tannenmeijen, mitunter auch Spechten unter fortwährendem Locken umberjtreifen. Im Grunewald halten jie fich mit Borliebe in den mittelhohen Siefernjchonungen auf, find aber auch in den Kronen des Kiefernhochwaldes anzutreffen. Dem Menjchen gegenüber zeigen ſie ſich ungemein zutraulich. Es ijt mir jchon begegnet, daß zwei ſich jagende Goldhähnchen ihren Streit vor meinen Füßen ausfochten und dann unbefim- mert der Fütterſuche nachgingen, ohne weiter als einen Meter von mir entfernt zu fein. Die Gold- hähnchen fommen zuweilen auch auf den Waldboden und juchen zwijchen Moos und der borfigen Rinde am Fuße der Bäume die zartejten Sterbtierlarven, -puppen und -eier. Sie nehmen die Beute jedoch niemals nach Art mancher Meifen zwijchen die Füße, um fie zu zerhaden. Die geringe Scheu der Gold- hähnchen vor dem Menfchen gibt die Veranlaſſung zum Gebrauch einer ebenjo eigenartigen wie bequemen Fangmethode. Dean nimmt einen leichten, dünnen, ungefähr 11/,—2 m langen Stab, der am oberen Ende eine Leimrute trägt. Dann jpürt man einen Goldhähnchenſchwarm auf, der jich durch ziemlich durchdringendes unabläjjig erflingendes Zit-Zit bald verrät, und jucht nun mit der Leimrute ein Hähnchen vorfichtig zu berühren. Der geeignetjte Augenblid zum Zuſchlagen ift jtet3 der, wenn der Vogel rüttelnd vor einem Buͤſchel Kiefernadeln am Ende des Zweiges ſteht. Dann hindert fein Aſtwerk die Bewegung der Nute, und man befommt ficher das Tierchen in jeine Gewalt. Nachdem die Beute abgelöjt und die Heft- ftellen mit ein wenig Holzajche bejtreut find, jteckt man die Goldhähnchen, von denen man mindejteng zwei haben muß, am bejten in einen mit einigem Kiefernreiſig auseinandergehaltenen Leinenbeutel und macht fich jchleunigft auf den Heimweg. Die günftigjte Beit für den Fang it nach meinen Erfahrungen ein Winternachmittag. Einmal find um dieje Tageszeit die Tiere gejättigt, jo daß man an demjelben Abend feine Eingewöhnungsverjuche mehr zu machen bat, andererjeit3 finden die Goldhähnchen über Nacht die nötige Erholung von der Aufregung, die der Fang doch immerhin mit fich bringt. Die gefangenen Zwerge jest man fogleich nad) der Heimfehr einzeln mit ungebundenen lügeln in Harzerbauer, nach— dem man die irdenen Trinffrüge mit Wajjer gefitllt hat. Futter fommt jet noch nicht hinein, ſondern man läßt die Tiere bis zum andern Morgen völlig in Ruhe. Schon vor der Morgendämmerung muß man am nächſten Tage aufjtehen, um mit der Ein- gewöhnung rechtzeitig zu beginnen. Man hat am Abend vorher feingejtogenen Weikwurm, vermijcht mit trockenen Ameijenpuppen, in eine Schale mit foviel Waffer verjegt, als zum NAufquellen gerade nötig it. Am Morgen ijt alles jchön weich und gibt nach dem Auflodern eine würzig riechende, oppetitlich ausjehende Maſſe. Mean fügt jet noch ein wenig reines, überall fäufliches, getrocnetes Ei- gelb Hinzu und füllt mit dieſem Futter die Holz- 50 tröge der Harzerbauer. Dann nimmt man die in- zwijchen munter gewordenen Goldhähnchen heraus und bindet ihnen behutjam die Flügel ungefähr in der Mitte der Schwungfedern zujammen. Dieſe an- Icheinende Quälerei ijt zur weiteren Eingewöhnung unbedingt erforderlich. Nachdem man die Bögelchen wieder in die Käfige zurücdgejegt hat, drüct man das Innere eines Mehlwurmes auf ein zugejpigtes Hölzchen und fährt den Goldhähnchen damit um den Schnabel. Diejen Lederbijjen nehmen fie ganz bejtimmt nach wenigen Augenblicken. Cin zweites Mehlwurminneres tupft man in ein wenig Trocken— eigelb und reicht eg dem Bogel. Das folgende Mal darf außer dem Eigelb auch eine gebrühte Ameijen- puppe an dem Mehlwurmfern fleben. Das nun allmählich auf den Geſchmack gefommene Goldhähn- chen weiß jest den an die Käfigholzitäbe geitrichenen, mit Ei und Puppen vermijchten Mehlwurmbrei von dort abzunehmen, und mit dem Augenblid hat man gewonnene? Spiel. Man braucht die Leckerbiſſen jegt nur noch in der Nähe des Futternapfes und auf jeinem Nande anzubeften, und es wird nicht lange dauern, jo jpricht das Goldhähnchen dem Mijchfutter tüchtig zu. Man überläßt es bis zum Nachmittag fich ſelbſt und darf dann getroft die Flügelfeſſeln löſen und den jetzt eingewöhnten Vogel mit mehreren Artgenojjen in einen größeren Flug— fäfig vereinigen. Es wird faum vorfommen, daß e3 jest noch anfängt zu trauern. Die Eingewöh- nung von Goldhähnchen ijt mit der anderer Stuben- vögel injofern nur bedingt zu vergleichen, als man das Goldhähnchen lediglich) ans Futter zu bringen hat; am die veränderte Umgebung aber gewöhnt eg fich jofort. Bei diefer Eingemwöhnungsmethode, die, von ganz geringen Anderungen abgejehen, der in Neunzigs „Einheimijchen Stubenvögeln“ angegebenen entjpricht, it mir noch fein Goldhähnchen einge- gangen. Wer das Binden der ‘Flügel gern vermeiden möchte, mag ein anderes Verfahren anwenden, auf das ich bei der Eingewöhnung meiner erſten Gold- bähnchen Fam und das fich gleichfalls gut bewährte. Ich jegte mehrere Goldhähnchen in ein größeres Bauer, in dem ich jedoch anfänglich nur zwei Sitz— ſtangen in gleicher Höhe anbrachte. Einen mit dem obenerwähnten Mijchfutter und einigen Mehlwurm— fernen gefüllten langen, flachen Futternapf hänge ich, ebenfall3 in gleicher Höhe mit den Sitzſtangen, frei- Ichwebend zwijchen diejen auf. Die Goldhähnchen ſind num gezwungen, um von einer Sigftange auf die andere zu fommen, was bei ihrer Bewegungs- luft fortwährend gejchieht, den Futternapf zu über- queren. Bald machen ſie, neugierig und Hungrig wie fie find, darauf Halt, und nach jpäteftens einer halben Stunde haben fie unbedingt mit der Nahrungsauf- nahme begonnen. Dieſe Methode gelingt um fo ficherer, wenn man den Käfig mit, dünnem Stoff verhängt, jo daß die Außenwelt die Tiere in feiner Weiſe ablentt. Als dauerndes Futtergemiſch erhalten dann fpäter die Goldhähnchen vier Teile Ameijenpuppen, zwei Teile geriebene Möhre, welche man abends mijcht und bis zum Morgen ftehen läßt. Sodann fommen zwei Teile feingejtoener Weißwurm hinzu, den man Wilcke, Goldhähnchen. — Lindner, Ornithologiſche Erinnerungen an Serbien. Nr. 7 mit einer Waffermenge einquellt, die nicht größer jein darf, als zum Aufquellen gerade nötig ift, jo daß man fein Waſſer mehr zu entfernen hat. Schliek- lich fügt man noch ein Teil getrocinetes Eigelb hinzu. Hin und wieder reicht man etwa ierbrot oder gute Butter in den befannten kleinen Eierbrotnäpfchen. Im Sommer werden Blattläuje, wie man fie an Holunderzweigen maſſenhaft findet, jehr gerne ge- nommen. Es iſt dieſes alles, was ich über die Einge- wöhnung der Goldhähnchen zu jagen habe. Ich bin feſt davon überzeugt, daß ſie jedem Liebhaber ge- lingen muß, wenn er die Angaben genau befolgt und ein wenig Geduld, Liebe und einige Erfahrung in der Vogelpflege beſitzt. Ornithologiſche Erinnerungen an Serbien. Von Dr. E. Lindner, Stuttgart. (Nachdruck verboten.) I 21. März 1917 erwachte ich nad) wenigen Stunden Schlaf und nach einer 16tägigen Fahrt durch Mitteleuropa als deutſcher Soldat in Nilch, im Herzen Serbien®, gewect von einem Vogel des Drients, der Türfen- oder Lachtaube (Streptopelia decaocto decaocto Friv.). In der solge erfreute ich mich no oft an dem liebenswürdigen Wejen diejer hübſchen Taube, die fich überall auf den Dächern, in Höfen und auf Straßen ſehen ließ und die ich ſpäter weiter im Norden des Landes nicht mehr traf.: Gerne hielt fich dort, wo fie zu haufen pflegte, auch die Dohle des Balkans auf, die durch das filber- weiße Bruftband prächtig geſchmückt iſt (Coloeus monedula soemmeringii @. Fisch.). In Deutjch- land waren wir vor 16 Tagen bei fühlen, unfreund- lihem Wetter abgefahren; zwijchen Münden und Salzburg hatten uns aber die erjten Schneeglödchen ihre Frühlingsgrüße zugenict, und jo waren wir denn enttäutjcht, In der ſüdungariſchen Tiefebene alles beinhart gefroren anzutreffen, wenn auch ohne Schnee, und auch bier weiter im Süden einen trocenen falten Oſtwind, der jeden Frühlingsglauben erjterben machte. Allerdings draußen in den Bergen, die von allen Seiten in die Stadt hereinblicten und Die ich jo gerne durchitreift hätte, wären wohl Zeichen für das Nahen des Frühlings zu finden gewejen. Doc wir armen Kriegsmenſchen durften über die engen Grenzen eines „Stadtſektors“ nicht hinaus! — Der Nach— winter herrjchte aber nur noch wenige Tage, dann brannte eine ungewöhnlich heiße Sonne auf uns herab, die erjten Blumenbienen (Osmien) zeigten fih und die barbarijch verjtümmelten Ailanthusallee⸗ bäume begannen ſich mit einer erſtaunlichen Blüten— fülle zu ſchmücken. Schon am 29. März führte uns ein Befehl wieder nordwärts an die Donau nach der Hafenſtadt Semendria. Gern wäre ich im Süden geblieben, doch hier an der Donau bot ſich auch manches Intereſſante und der neue Standort ge— ſtattete mehr Beweglichkeit und „Freiheit“, von da gab es Fahrten ſtromauf- und -abwärts und auch ein paar Ausflüge weiter ins Innere des Landes. Die nächte Umgebung der Stadt bietet jehr viel Abwechjlung. Im Süden fruchtbares Getreideland, * nie ee VE ——— im MWeften donauaufwärts anmutiges Hügelland mit reichen Neben- und Objtbaumanlagen und weltabge- legenen, romantijchen, blüten- und vegetationgreichen Tälhen. Im Dften damals ein ungeheures llber- ſchwemmungsgebiet, in dem alle möglichen Froſch— lurche ein millionenjtimmiges Konzert ertönen ließen, dag die Luft erzittern machte und die Stadt, bejon- ders abends, in eine eigenartige Stimmung tauchte. Im Norden die Donau, die mit zwei breiten Armen eine mehrere Kilometer lange und vielleicht ein Kilo— meter breite Injel umfaßt, für den Ornithologen wohl das interejjanteite Stück „Land“ der Gegend. Es it im Frühjahr noch lange, oft bis in den Juni hinein, tief untergetaucht. Nirgends ein Plab, wo der Fuß feiten Boden erreichen könnte. Die Bäume, meift mächtige alte Ulınen, Silberpappeln und Weiden, jtehen tief im Wafjer und die Weidenbüſche Liegen mit ihren Kronen jo tief auf der faum bewegten Fläche, daß es für ein Boot faſt unmöglich ift, darunter hindurch zu kommen; jo groß der Reiz iſt, fich durch- zuarbeiten durch diejen Sumpf- wald, in jmaragdenem Licht, unter den blühenden Weiden den Lauten der Sumpfvögel zu laujchen und über die Sumpf- dotterblumen zu jtaunen, die nicht warten fonnten, bis der Frühling zu ihnen auf den Grund des Sumpfes fam, die vielmehr fräftige und lange Blütenftengel emporjandten und riejige, gelbe Blüten nun leuchten ließen wie Kerzen in einem grünen Dom. Sonſt ift während der Überſchwem— mung wenig Zeben in dieſem Urwald. Faſt feine Inſekten und faum ein Singvogel! Als ih am 10. Juli nach mancherlei Schwierigkeiten die Inſel zum erjtenmal betreten durfte, war ein großer Teil vielleicht feit vier Wochen troden. Die Brombeerjträucher hatten es in der feuchtiwarmen Luft fertig gebracht, in diejer furzen Zeit zu blühen und jchon geniegbare Früchte zu tragen. Drüben auf dem „Feſtland“ war jchon voller Sommer, hier aber auf der Inſel fangen die wilden Wald- amjeln erjt ihr Frühlingslied und in den Weiden— büjchen die göttlichen Sängerinnen, die Nachtigallen, die in Semendria jelbit längjt verftummt waren. Gern Hätte ich die Inſel von Weit nach Dft, der Länge nach durchftreift, Doch bald bot mir ein breiter Waſſerarm Halt, der quer durchzugehen ſchien, von hohem Schilf eingefaßt war und in feiner ganzen Fläche von Wafjerrojen (Nymphaea alba) erfüllt war. Ein föjtlicher Anblid! Von Sumpfvögeln war leider nicht viel zu jehen, wohl aber manches zu hören, wie dag ewig futterheijchende Kreifchen von jungen Filchreihern. Umd auf einem toten Baumrieſen ſaß ein Adler, den ich vom Dampfer aus ſchon ein paarmal mit dem Feldjtecher auf dem— jelben Baum hatte jigen jehen. Im Gebüſch ent- decte ich in ein Meter Höhe vom Boden ein Sing- vogelnejt mit fat flüggen Jungen. Bon den Alten zeigte jich leider nichts. Es war wohl eine Gras— müdenart. Bon einem umgeftürzten Baumſtamm erhob jich ein Paar Mäujebuffarde, das eine der beiven Tiere erit, als es mich aus unmittelbarjter Nähe — ein Meter Entfernung! — betrachtet hatte, Lindner, Ornithologiihe Erinnerungen an Serbien. 51 Es lag wie in einem Neſt in einer muldenförmigen Ver— tiefung des Baumftammes. Bald danach pirjchte ich mich unter eine Ulme, auf der ein Kuckuck ungefähr 4— 5 Meter jenkrecht über mir unaufhörlich rief. Menſch— liche Störungen mochten ihm auf feiner Inſel jehr un- gewohnt jein. Sch konnte deutlich den nur in der Nähe vernehmbaren „Nachjchlag” nach jedem Nuf hören. Konnte ich auch in Dem etwas jchwierigen Ge— lände nicht vordringen, wie ich es mir vorgenommen hatte, es war doch ein föjtlicher Tag. Nur zwei Menfchen waren mir begegnet, ein Fiſcher und ein Schweinehirt vor jeiner Strohhütte. Seine Schüb- linge, die den Sommer hier zubringen, trieben fich halbwild auf der ganzen Snjel umher. Vom Dampfer aus jah ich in diefer Gegend ein paarmal Kormorane (Phalacrocorax carbo subcormoranus Brehm) fliegen, die im Fluge merkwürdig jaurierhaft aus— Bartgrasmücke. ſahen. Häufig taumelten ſich Seeſchwalben (Sterna hirundo L.), nicht ſelten ein paar Möwen, die ich nicht bejtimmen fonnte. Die Lachmöwe jchien nicht vorzufommen. Graue Reiher und Burpurreiher waren häufig bzw. nicht jelten. Ihre Flugketten belebten oft die bejonders im „Frühling und Herbjt unver- gleichlich jchönen Abendjtimmungen ſehr wirfungs- voll. Und oft, wenn dieje Farbenorgien vom zarte ften Roſa zum dunfeljten Violett, vom reiniten Smaragdgrün, leuchtendften Gold und flüſſigen Kupfer verflungen waren, ertönten noch aus der Luft heijere Rufe unsichtbar ziehender Neiher. Einmal wurde mir ein junges Burpurreihermännchen gebracht, das ein Aasjäger (es gab deren leider jo viele) ge- ihoffen hatte. Ich zog dem fchönen Tier den Balg ab und jtellte zwei verjchiedene erfreuliche Tatſachen feſt. Die Magenunterjuchung ergab nichts als In— ſektenreſte, Hauptjächlich Libellen- und Waſſerkäfer— larven, Heujchreden und anderes, aber feine Spur eines Filches. Der herrliche Bruſtmuskel konnte aljo nicht anders als vorzüglich ſchmecken. Sch verjpeiite ihn als den lederjten Braten, den ich auf dem Balkan genojjen. (Schluß folgt.) 52 Wagner, Wie fol man Ameifenpuppen aufquellen? Wie fol man Ameifenpuppen aufgnellen ? Don Dr. Wagner. Gachdruck verboten.) Die große Bedeutung der getrockneten Ameiſen— puppen als Futtermittel für alle Inſektenfreſſer und Neſtjungen hat mich veranlaßt, eine exakte Prüfung darüber anzuſtellen, in welcher Weiſe man die Puppen am zweckmäßigſten behandelt, um ihnen nach Möglichkeit die Eigenſchaften der friſchen wieder— zugeben, ohne daß ein Verluſt an Nährwert eintritt. Wenn ich auch wegen Zeitmangels den Kreis meiner Unterſuchungen viel enger ziehen mußte, wie anfangs beabſichtigt, möchte ich doch die immerhin bemerkens— werten und für die Praxis der Vogelhaltung wichtigen Ergebniſſe dem Leſerkreiſe unſerer Zeitſchrift mit— teilen. Zu meinen Unterſuchungen benutzte ich eine Sorte Ameiſenpuppen, die von einer mir ſeit 30 Jahren als zuverläſſig bekannten Breslauer Firma ſtammten und nach Ausſehen und Geruch allen billigen An— forderungen entſprachen. Die unvermeidlichen, in geringer Menge vorhandenen Beimengungen, näm— lich kleine Zweigſtückchen und Koniferennadeln, wurden ſorgfältig mit der Pinzette herausgejucht. Zunächſt wurde durch Trocknen einer gewogenen Menge bei 110° zwei Stunden hindurch der Wafjer- gehalt und hierauf durch vorfichtiges Veraſchen in einer Platinschale der Gehalt an Mineralbejtandteilen bejtimmt. Obwohl es ji) um eine völlig lufttrockene Ware handelte, wurde doch noch ein Waflergehalt von 9,42 9), gefunden. Der Gehalt an Mineral- beitandteilen wurde zu 5,31 °/, feitgeitellt. Unter den Mineralbeftandteilen jpielt, wie nachgewiejen wurde, die Phosphorjäure eine erhebliche Rolle. Nach diefer VBorunterfuchung wurde zu den eigent- lichen Unterjuchungen geichritten, und zwar wurden die Ameijenpuppen auf dreierlei Weile behanpdelt. a) Eine geivogene Menge Buppen wurde mit der ſechsfachen Gewichtsmenge deitillierten Waſſers über— goſſen und in einem bedeckten Becherglaſe 24 Stunden bei Zimmertemperatur ſtehen gelaſſen. Man wende nicht ein, daß dieſe Waſſermenge übermäßig groß geweſen ſei. Wie ich mich über— zeugt habe, nahm 1 Gramm meiner Ameiſenpuppen den Raum von 8 Stubifzentimetern ein, was als Beweis für ihre bejondere Neinheit und Freiheit von bejchiverenden Beimengungen, wie Sand, Holz, gelten kann. Der Wafferzujag war aljo der Raum- menge nach geringer wie die Raummenge der Ameijen- puppen. Am nächiten Tage wurden die Ameijen- puppen ſamt dem Waſſer in einen mit jiebartig durchlöchertem Boden verjehenen und mit Aſbeſt— fajern beſchickten Borzellantiegel — jog. Örochtiegel — gebracht und mit Hilfe einer Wafjeritrahlluftpumpe von der äußerlich anhaftenden Flüſſigkeit befreit. Die Ameijenpuppen waren jchön aufgequollen und befanden jich in dem für die Verfütterung geeigneten Zuſtand. Die abgefaugte Flüffigfeit wurde bejon- ders aufgefangen. Sie jtellte eine braune, klare, nad) Ameijenpuppen riechende Flüffigfeit dar. Beim Eindampfen auf dem Waſſerbade blieb eine dick flüffige, fleilchertraftähnliche Maſſe zurüd, Die durch zweiltündiges Trocknen bei 110° völlig von Waſſer Nr. 7 befreit wurde. Der fo erhaltene Trockenrückſtand be- trug 13,02 0/, der urjprünglichen Menge der Ameijen- puppen. Die Menge der durch Veraſchen dieſes Trockenrückſtandes erhaltenen Mineralbejtandteile be— trug 1,98 %/,. Der Trocdenrüditand bejtand zum großen Teil aus fticjtoffgaltigen Subftanzen. Eine nähere Unterfuchung derjelben muß ich mir für jpäter vorbehalten. b) Eine gewogene Menge Ameijenpuppen wurde in den Grochtiegel gebracht — ſiehe oben — und zweimal mit der jechsfachen Gewichtsmenge ſieden— den Wafjers übergofjen. Die Puppen quollen durch diefe Behandlung auf und die überjchüjfige Flüſſig— feit wurde jogleich durch Abjaugen entfernt und auf— gefangen. Auch fie jtellte eine klare braune Flüſſig— feit dar, die nach Ameijenpuppen roch. Nach dem Eindampfen und Trodnen wurde wie bei a) eine fleifchertraftartige Maſſe erhalten, und zwar 4,479), der angewendeten Menge Ameijenpuppen. ce) Eine gewogene Menge Ameijenpuppen wurde zwifchen zwei mit Waſſer getränften Lagen von ſtarkem Filtrierpapier gleichmäßig ausgebreitet und 24 Stunden beijeite gejtellt. Die Filtrierpapierlagen waren freisrunde Scheiben und befanden ſich zwilchen zwei jchachtelartig übereinandergreifenden, flachen Glasſchalen, jog. Petriichalen, wie ſie fir bafterio- Logische Zwecke gebräuchlich find. Dadurch wurde ein Berdunften des Waſſers verhütet. Die am nächſten Tage gut aufgequollenen Ameijenpuppen wurden rejt- los in eine Platinſchale übergeführt und zuerſt auf dem Wafjerbade, dann int Trodenjchranf bei 110° zwei Stunden lang getrocknet. Es ergab fich, daß ein DVerluft an wajjerlöslichen Bejtandteilen von 6,76 °/, der angewendeten Gewichtsmenge einge- treten war. Um noch einmal zujammenzufafjen, jo find Die Verſuchsergebniſſe folgende: a) beim 24jtündigen Cinweichen mit der ſechs— fachen Menge falten Waſſers Berlujt 13,02 /,, davon 1,98 %/, Mineralbejtandteile ; b) bei der zweimaligen mit je der ſechsfachen Menge jiedenden Waſſers Verluſt 4,470), ; ce) bei 24jtündigem Aufquellen zwijchen najjem Filtrierpapier Verluſt 6,76 °/,. Für die Praris ergibt ſich daraus die Lehre, daß man mit der Menge des Waſſerzuſatzes und mit der Dauer des Cinweichen® ſehr vorjichtig ein muß. Im Falle a) haben wir 13°, der fejten Beitandteile der Ameijenpuppen verloren. Darunter nahezu 2°/, Mineralbeitandteile, deren Menge, wie wir aus der Vorunterfuchung jahen, insgeſamt nur 5,31 °/, beträgt. Der Nährwert der Ameijenpuppen ift alſo durch diejes Verfahren ganz erheblich beein- trächtigt worden. In den meijten Fällen wird der Bogelpfleger mit dem Wajlerzujag noch freigebiger fein und dadurch den Nährwert noch weitgehender verringern. Wider Erwarten günftig geitaltete jich das Ver- hältnis bei b), bei welchem die Verſuchsanordnung dem mehrfach empfohlenen Verfahren, die Puppen auf einem Sieb mit heißem Waſſer zu übergießen, nachgebildet worden ift. Obwohl wir hier die Doppelte Menge Wafjer anmendeten wie bei a), ijt der Ver— luft nur 4,47 %%0. riss} u | Auffallend ift auch das Ergebnis bei c) wo wir einen Verluſt von 6,76 °/, finden. Man jollte aljo auch hierbei mit dem Benetzen der Filtrierpapier- oder Leinwandlagen vorfichtig ein. Als ich an die vorjtehend bejchriebene Arbeit herantrat, war ich überzeugt, den größten Nähr- wertverlujt bei b) und den geringiten bei c) zu finden. Ws zweckmäßigſte Art des Aufquellens möchte ich die durch Übergießen der in einem Sieb befindlichen Puppen mit einer möglichjt geringen Menge von jiedendem Waſſer empfehlen. Sie hat zudem den Vorteil, im Augenblid gebrauchsfertiges Futtermittel zu liefern und die im heißen Sommer nicht von der Hand zu weiſende Gefahr von Gärung oder Schimmelpilzbildung während des langen Einweichens zu ver— meiden. Der Bienenfreffer — Mevops' apiaster. Bon Ingenieur Kracht. (Nachdrud verboten.) BEN ſchon verjchiedentlich in der „Gef. Welt“ Auf- läge über den Bienenfreſſer ge- bracht wurden, jo halte ich es Doch nicht Für untunlich, diejem entzückenden Vogel noch- mals eine Abhandlung zu widmen. Sch hatte treff- lihe Gelegenheit, ihn in der Freiheit zu beobachten und fütterte mehrmals eine Anzahl Sunge auf. Die Bienenfrejjer find in etwa 40 Arten über die heißen Länder der Alten Welt verbreitet; eine einzige Art findet fich in Auftralien. Site find aus- nahmslos farbenprächtige Vögel, deren Hauptnah- rung in jtechenden Inſekten (Weſpen, Bienen uw.) bejteht. Der Bienenfreſſer it der farbenprächtigite unjerer europäiichen Vögel. Ein Gegenſtück zu ihm bildet nur die Blaurafe oder Mandelfräbe Während die Farbenpracht bei eriterem auch im Sitzen voll zur Geltung fommt, iſt dies bei legterer nicht der Fall; das prachtvolle Kornblumenblau ift vielmehr nur im Fluge fichtbar. Ebenſo apart wie die Färbung iſt auch die Geftalt dieſes Vogels. In der Ruhe— ftellung fieht er ein wenig plump aus, da fich der Kopf vom Numpf fait gar nicht, abhebt. Der Schnabel ift ziemlich lang, janft gebogen und er- ſcheint ungeſchickt an den rundlichen Kopf angefügt. Der Schwanz iſt ziemlich lang, die beiden mittleren Schwanzfedern überragen die übrigen um ein paar Zentimeter. Die Spiten der langen Flügel erreichen faſt das Schwanzende. Das Flugbild iſt ebenfalls eigenartig, etwas ecig. Die Flügel bilden die Form eines gleichjchentligen Dreieds, der lange Schwanz wird gejpreizt, Die über die gerade abgejchnittenen Schwanzfedern hervorragenden, lang zugeſpitzten bei- Bienenfrefjer. Wagner, Wie fol man Ameifenpuppen aufquellen? — Kracht, Der Bienenreffer. 53 den mittleren Federn find gut fichtbar, und über die Kopfrundung jteht weit der dünne Schnabel vor. So präjentiert er ji uns im Schwebeflug. Der Bienenfreſſer ijt ein gewandter Flieger und ändert jein Flugbild gar oft; meistens ſchwebt er im Segel- flug dahin, oft flattert er aber auch lebhaft mit den Flügeln oder ergeht fich in jchnellen Bogenflügen. Zunächſt laſſe ich eine Beſchreibung des Ge- fieders folgen: Ausgefärbtes Männchen: Bruft, Bauch und untere Schwanzdeden grünlichhlau, und zwar Bruft dunkler, legtere heller; Kehle golögelb, gegen die Bruſt durch ein jchwarzes Band abgegrenzt. Stirn weiß, licht- bläuli” und arünlich; Kopf, Naden und Oberrüden jchön zimtbraun mit metalliichem, gol— digem Schimmer; Unterrücen lichter braun; Augenbrauenftreif grünlichhlau. Vom Schnabel zieht ſich bis zum Ohr ein brei- ter, jchwarzer Strich Durch das Auge. Bürzel bräunlich gelb, Schultern hellbräunlich bis hell- gelb. Handſchwingen grünlich- blau mit bräunlichen Nändern an den Snnenfahnen, die nach der Spite zu jchivarz werden; Armjchwingen an der Wurzel zimtbraun, alsdann grünlicher Streif, Enden ſchwarz, Innen- fahnen mit gelbbraunen Rän— dern. Flügeldecken zimtfarben, dunkler grün und dunkler blau= grün. Schwanzblaugrün; Unter- jeite des Schwanzes und Der Schwingen grau, bei legteren find die Enden ſchwärzlich. Un— tere Flügeldecken ſchmutzig weiß, lichtgelblih) braun und bräun= li. Iris rot; Schnabel ſchwarz; Füße dunfelbraun, fait ſchwarz. Ausgefärbtes Weibchen: Sit vom Männchen an der Fär— bung mit Bejtimmtheit nicht zu unterjcheiden. Manchmal weilt der Unterrüden grün— lichen Schimmer auf. Das ficherfte Merkmal liegt, wie Dr. Heinroth zuerft erkannte, in der Form der ver- längerten mittleren Schwanzfedern. Die Spiken der- jelben find beim Männchen viel breiter als beim Weibchen. Junge Vögel: Stirn gelblich; ganze Oberjeite grünlich; Schultern gelblich ockerfarben; Unterjeite ichtihmusig grünlich. Das Schwarze Band zwijchen Kehle und Bruft nur fchwac vorhanden. Das Gelb der Kehle ift ziemlich matt, die Flügeldecken find einfarbig olivgrün. Auge dunkel; Füße bräunlic). Schon einige Wochen nad) dem Ausfliegen werden Kopf und Naden mehr bräunlich und erhalten den metallifchen, goldigen Glanz. Erſt nad) der Ende Dftober beginnenden Mauſer erhalten die Vögel das definitine Gefieder, und wachjen dann auch die ver- längerten mittleren Schwanzfedern. Entnimmt man vollbefiederte Junge der Nift- röhre, jo fieht das Gefieder wie verjtaubt aus. 54 Kracht, Der Bienenfrefier. — Kleine Mitteilungen. Erft wenn es einige Tage dem Licht ausgejegt war, klären fi die Farben. Die Füße find furz, aber kräftig. Die Abmefjungen des Bienenfrejjers find fol- gende: Gejamtlänge zirfa 260 mm, Flügellänge zirka 140 mm und Schwanzlänge zirka 110 mm, Gewicht zirfa 50 8. Die Verbreitung des Bienenfreſſers erſtreckt ſich über den ganzen Süden Europas, das nördliche Aria, Paläſtina, Kleinaſien, Perſien, das mittlere Alten und China. Bereinzelte Exemplare werden auch zufällig in nördlichen Gegenden, jo in Deutjch- land angetroffen. Wem es vergönnt war, in jüd- lichen Ländern zu leben, dem ijt diejer Vogel gewiß Ende April oder in den eriten Tagen des Mat auf- gefallen, denn zu dieſer Zeit kehrt er aus der Winter- herberge in Südafrika zurücd und tummelt fich in tleinen Scharen von zirfa 20—30 Stüc, laut rufend, hoch in der Luft. Die weiterziehenden pflegen der Nachtruhe in hohen Zaubbäumen, während die im Brutrevier angelangten die Brutfolonien aufjuchen und in den Niftröhren übernachten. Der Bienenfrefjer ijt ein ausgejprochener Flieger und hält jich dementiprechend meijt in der Luft auf. Nichtsdeſtoweniger ruht er aber oft längere Zeit aus. ALS Ruheplätze werden kleine Vorjprünge an hoben Uferwänden oder Erdwällen, an ausgeworfenen Gräben oder jehr gern trocene Baumäjte gewählt. Auf Tele- graphenleitungen jigen jie oft zu Hunderten. Auch auf den Boden begibt ſich der Vogel gar nicht felten, allerdings nur auf Stellen, die von Sträuter- und Graswuchs frei find. So fieht man ihn oft auf Wegen figen. Der Bienenfrejjer liebt die Gejellig- feit außerordentlich und niemals ſieht man einen einzelnen Vogel, e8 jind ihrer ſtets wenigftens drei, manchmal aber auch Scharen von über 200 Stück. Sm Fluge legt der Bogel große Gemwandtheit an den Tag, jteht allerdings, was Schnelligkeit und Steuerfähigfeit anbetrifit, den Schwalben weit nach. Die Brutfolonien finden fich in teilen, nach Oſten, Süden oder Weiten, niemals aber in nach Norden ge- legenen Uferwänden von Flüſſen oder Negenrinnen, in Erdwänden verfallener Steller oder jonitiger Gruben, alsdann in den Ufern von Feldgräben. Die Brut- röhren liegen jtetS einzeln, aljo nicht jo dicht neben- einander, wie z. B. bei der Uferſchwalbe. Die Tiefe der Röhren iſt jehr verjchieden; an der Wolga, im jandigen Lehm, beträgt diejelbe im allge- meinen 65—90 cm, jeltener 1,20 m. &3 jollen aber auch nicht jelten Nöhren von 2 m Tiefe gefunden jein. Die Röhren haben einen Durchmeijer von 5—6 cm, ſind meijtens gerade und verlaufen ziem- lich horizontal, nur ganz wenig nach hinten zu an- fteigend. Sie enden hinten in einem größeren Raum, der entweder runde oder rechteciige Grundfläche hat. Runde Nifträume haben im Mittel 30 cm Durch- mejjer bei 13 cm Höhe, während muldenfürmige im Mittel 23 cm lang, 18 cm breit und 13 em hoch find. Vielleicht entftehen die runden Höhlen erſt im Laufe der Jahre aus den badofenförmigen, durch Die drehenden Bewegungen und das Piden der Jungen an den Wandungen. Die Nöhren- und Niftraumwandungen find infolge der Austrocnung durch die Luft in zirka 4 cm ſtarker Schicht ſo hart LER Re eu. Y J *8 Nr. 7 geworden, daß man jelbjt unter Zuhilfenahme eines fräftigen Meſſers große Mühe hat, fie zu demolieren. Im Niſtraum ſelbſt findet fich in zirka 4 em Starker Schicht weicher, jchwach feuchter Bodenbelag vor, der aus einem Gemijch von Sand und zerfallenen Gewöllen (aljo Flügeldeen von Käfern, Ameijen, Leibesringen von Heuſchrecken ujw.) bejteht. Selten finden fich in der Mulde eine geringe Zahl von Kräuteritengeln vor. Ob Nijtröhren bewohnt find oder nicht, erfennt man jofort am Vorhandenjein von Eleinen Furchen und feinem Staub am Eingang der Röhren, von den Krallen beim Anfliegen herrührend. Die oberjten Röhren befinden jich bei ſenkrechten Erdwänden zirfa 75 em unter der Erdoberfläche. Beim Hineingreifen mit der Hand in eine Mulde muß man jehr vorfichtig jein, da man häufig in ihr ſtatt eines Bienenfrejjers eine Kreuzotter an- trifft. Die Nöhren werden erjtellt, indem der Vogel mit dem Schnabel die jandige Erde loslöft und fie mit den Füßen herausjcharrt. Beim Scharren ftüßt fich der Bogel auf die Flügel. Die Eier find weiß, zart rötlich jchimmernd; ihre Enden find ftumpf. Die Eizahl iſt meiftens 8, feltener 6. Die Zahl der „Jungen beträgt im allgemeinen 5—6. Die Eiabmejjungen find: Länge 23 mm, Durchmefjer 19 mm. (Schluß folgt:) Kleine Mitteilungen. Zu der Mitteilung unter: „Eine weiße Cchmwarz= drofjel” in Heft 5 möchte ih mir zu bemerfen erlauben, daß gerade die Schwarzdroffel mehr noch als der Sper— ling dazu neigt, weiße. Federn zu bilden. Im Berliner Friedrichshain befinden fih 3 Gremplare, von denen Pr. 1 nur einige weiße Federn an Kopf und Schwingen, Nr. 2 weiße Flügelfeden und Nr. 3 völlig weißes Gefieder be— figt. Letzteres fleines Tierhen hat jeinen Standort in der Gärtneret zwilhen Virhowitraße und Krankenhaus und it recht zahm, fo daß es leicht zu photographieren wäre. Es fann nicht mehr jung fein, denn ich habe es ſchon 1913 dafelbjt gefehen und mich nad) meiner Rückkehr aus dem Felde gefreut, es dafelbjt noch immer in jeiner fchneeigen Weiße anzutreffen. Hinzufügen möchte ih nod, daß ich einen völlig weißen Naben in meiner Kinderzeit jah, ber in einem Orthen in der Zauche (Mark) vom dortigen Förfter geichoffen wurde. Berlin, 12. März 1921. Löhſer, Lehrer. (Brieflihe Mitteilung.) „Heute will ih Ihnen einige Angaben jenden, die ih dem „Chaſſeur Francais” ent: nehme. Herr M. R. Lestage, Rue d'Algier 33, Toulon, Schoß eine weiße Möwe mit ſchwarzem Kopfe und blau= gräuliden Füßen, deren linfer Fuß einen Ring trug mit | folgender Inſchrift: Helgoland 146. 7. 4 Zool. Stat. Herr A. Aloncle, Billa Marcel, Rue de la Pair, Le Chay— Royan (Charente Snferteure), Ihoß einen Kiebitz mit Aluminiumring, der folgende Inſchrift trug: Mufeum Leiden Nr. 25645. Herr M. Bouffiour, Briefträger, tötete in Boulanger, Vorort von Dran, einen Star, der einen Ring mit folgender Inſchrift trug: Lotos Pragues 16451 Auftria. Herr SeantinatsLlavigne, au Rey, Méritein (Bafjfes Pyrenees), ſchoß am 2. Dftober 1920 eine Ringeltaube (Ramier), die am rechten Fuß einen Aluminiumring mit folgender Infchrift trug: P. Skopgaard D. 23. Viborg— Danmarf. Herr Blanes Joachim, Arba, Algerte, ſchoß am 18. Sanuar 1921 einen Star, der am rechten Fuß einen Ring trug mit der Inſchrift: Lotos Prag, Auftria 1800. Herr A. Boimont fand eine Möwe in Salamanca, Senegal, mit einem Ring am Fuß mit folgender Inichrift: N. P. 1232 Stovgaard Viborg Danmark. Hier wurde am 2. März ein Schwarzplättdien gefangen. Die Feldlerden find vom 1.—5. März durdgezogen, die Hänflinge eben falls, die Heidelerhen vom 12.—14. März. Hier auf der Bogelausftelung am 19. Februar 1921 waren ein Albing« — Dr finf aus dem Beden von Charlerot und ein Graupapagei (Psittacus erythacus), der vollftändig rot war, am Kopfe weiß, vom Naden nad dem Schwanze von Hellroja zus nehmend bis Hellrot des Schwanzes. Die Bruſt war ein= farbig hellroſa. Gejchleht männlid. Großer Vogel. Bes gabung mittel, aber jehr zahm, ſonſt lebhaft. Sch bejak ihn zirfa 4 Monate. Er wurde auf der Ausjtellung ver— kauft zum Preife von 3000 Franf. Henninger, Brüffel.” Aus den Bereinen. „A. Z.* Erfreulicherweiſe werden jet ſchon von ver— ſchiedenen Seiten roten, bisher nur Afrikaner, zu ſinken— den Preifen angeboten; desgleihen weiterhin Wellensittiche, deren Preife ebenfalls nachgelaffen haben. Aus zuverläfliger Quelle erfahre ih ferner, daß in Kürze auch der Import aus Auftralien beginnt, wodurch wir einen großen Schritt weiter fümen, da doch gerade die bejten Zuchtvögel von dort ſtammen. Sämtlihe Angebote gehen den Einjendern der angeforderten Freifuverts unverzüglid zu. Die Mit— gliederzahl beträgt jeßt bereit 120; Anmeldungen Liegen 12 vor. Weitere Mitteilungen find in dem lebten Rund— fchreiben enthalten. U. Krabbe. Vereinigung Hannoverſcher Bogelliebhaber, Han— noder. Die Märzverfammlung im „Hannov. Landesheim“ war wieder zahlreih befuht und bot den Anmwejenden vielerlei Anregung und Unterhaltung. Herr Apvel jchils derte auf Grund eigener Erfahrungen anſchaulich Niititeine und Niſtkaſten. Die in feinem neuen Eigenheim zur Ver: wendung gefommenen Niftjteine find vorbildlich, praktiſch und zwedentiprehend. liber: den Zug zahlreiher Seiden- Schwänze, ihr Gefangenleben, ihr Fluges Verhalten in der Vogelſtube und ihre Schönheit berichtete Herr A. Troſchütz. Hear Winter erzählte von dem mannigfachen geftederten Freunden, wie Grünſpecht, Star, Kleiber und Braun— fehlen. Dies liebenswerte Tierhen, munter und wenig ſcheu, den Mitglievern vorgeführt, wird nur wenig ge— pflegt, und Herr Winter verdient für die Empfehlung Anerkennung, aber auch für jeine Schlußworte, „daß unjere Liebhaberei alle Berufsjtände einige, alle Geſellſchafts— Schichten zufammenführe“. Mancherlei, 3.8. das Seltener- “ werden der Störche, das Verſchwinden der Ameijen und Zu = Ameifenhaufen, vieler großer Wafjervögel u. a. wurde nod) in lebhafter Ausſprache erörtert. A. Troſchütz. Verein Der Vogelliebhaber zu Königsberg i. Pr. Verfammlung jeden Freitag nad) dem 1. und 15. des Monats, abends 7 Uhr, im Vereinslofal, „Schwarzneders Reſtaurant“, Brodbänfenjtrage 22. Gäjte ſtets willfonmen. &. Reinhold, 1. Vorfigender, Injel Venedig 1. Berein für Vogelkunde, hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Sisung am Montag, dem 14. April d. ., abends 3% Uhr, im Wereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte ſtets willfommen. J. U: Soh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Berband der Vogelſchutz- und Finkenvereine für Rheinland und Weitfalen (Sit Düffeldorf). Einſt und jegt! Wie befannt, wird gerade der Finkenſport in Rheinland und Weitfalen ſchon jahrzehntelang eifrig ges begt und gepflegt. Schweifen wir mit unſeren Gedanfen in die Vergangenheit zurüd, und zwar bis Anfang der neunziger Jahre, jo fünnen wir fejtitellen, daß da jchon einzelne Vereine bejtanden haben. Als vornehmjte Auf— gabe galt es da ſchon, den Schuß und Gejang der ein= heimiſchen Singvögel zu fördern. Auch fanden Fleinere MWettjtreite ftatt. Hier fam erſt der eigentliche Kern und ‚Reiz des Sportes zur Geltung. Der Anfang zur weiteren Entwidlung wurde vor allen Dingen in Düfjeldorf eifrig aufgenommen, durch Ausbruch des Krieges aber leider alles wieder zertrümmert, Nach Beendigung des Strieges, wo wir uns allmählih an unjeren heimifhen Herd wieder gewöhnt hatten, wurde der Sport wieder wach, Rach einer aufopfernden Tätigkeit und treuer Mitarbeit jämtlicher alten Sportsfreunde gelang e3 uns, unter Führung der altbefannten Sportsfreundes, unferes jegigen Verbands— vorjigenden Albert Timme und unjeres Kreisverband3= vorjigenden von Düfleldorf, Julius v. d. Boghaard, unfer angefangenes Werk wieder aufzubauen. Der Lohn Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktionäbrieftaften. 55 blieb auch nicht aus. Mit Freuden können wir feititellen, daß es uns gelungen ift, hier in Düffeldorf einen Verband zu gründen, und zwar von Rheinland und MWeitialen, ſo daß wir bereits im Jahre 1920 ein Verbandsfingen veranjtalten fonnten. Hier gelangte die ftattlihe Anzahl von 200 Buchfinken zur Ausftellung. Die Gliederung des Verbandes nach dem heutigen Stande bringen wir furz zur Aufitellung. Der Verband der Vogelidug- und Finfen- vereine von Rheinland und Weitfalen beiteht aus 3 Kreis— verbänden, und zwar: Kreisverband Düffeldorf mit 7 Ver— einen, Kreisverband Neuß mit 2 Vereinen, Kreisverband Solingen mit ? Vereinen, mit einer Gejamtmitgliederzahl von 300 Sportöfreunden. Im Kreisverband Düſſeldorf find folgende Wettjtreite feitgelegt: Am 24. März Scharf- fingen bet Guſtav Oppermann, Kölner Straße 32; am 8. Mai Streisverbandsfingen bei Welchen, Ulmenſtraße 104; am 15. Mat Schönheitsjingen bei Eoenen, Nordjtraße 58; am 22. Mat Verbandsfingen, urjprünglic in Neuß, event. in Düffeldorf; am 29. Mat Scharffingen bei Martin Keller, Martinitraße 34; am d. Juni Schönheitsfingen bet Nelchen, Ulmenftraße 104; am 12. Juni Scarffingen bei Bauer, Marken und Hildenerſtraßen-Ecke; am 19. Juni Schönheits= fingen „Im Vogelkörbchen“, Nord: und Goebenftraße-Ede; am 26. Sunt Scharffingen bei Tanbach, Derendorfer Str. 41; am 3. Juli Scharf- und Scönheitsjingen bei Bauer, Marken: und Hildeneritraßene&de. Durd) die vorher abge= baltenen Wettftreite ift der Vogel auf der Höhe feines Gefanges, und mit Begeifterung geht es zum Verbands= fingen, woran fämtlihe angehörende Kreisverbände teil nehmen. Es waren 40% der Vögel prämitert, von diejen prämiterten Vögeln wird ein bejtimmter Prozentſatz an— genommen, die eriten 10 Preisvögel in jeder Klaſſe heraus— genommen und in der Siegerklaffe ausgeitellt. Diefe Vögel fingen dann um den Siegerpreis von Rheinland und Weit- falen. Auf dem im Herbite in der „Städt. Tonhalle” zu Düffeldorf ftattfindenden Verbandsfeſte findet die Ehrung der einzelnen Sieger ftatt. Somit findet unfer Sport im Sabre 1921 feinen feftlihen Abſchluß, und ein jeder freut ſich ſchon auf daS fommende Jahr, der eine mit den Be: wußtſein, jeine Errungenschaften zu behalten, der andere mit dem Streben, dahin zu arbeiten, um auch das Ziel zu erreichen, an erſter Stelle zu Itehen. P. Beckmann, 1. Berbandsichriftführer, Floraſtraße 72. Bereinigung der Liebhaber einheimiiher Stuben- vögel, Saarbrüden. Bericht über die Mitglieder: verfammlung am 6. März 1921. Die gut befuchte Verſammlung wurde von Herrn Schraul um !/s4 Uhr er= öffnet und geleitet. Durch Hinzunahme der Aquarienfunde wurde eine teilweife Anderung der Saßungen nötig, die finngeniäß vorgenommen wurde. Der Verein heißt jet: Bereinigung für Vogelſchutz und pflege, Kanarienzucht und Agquarienfunde. Zum Borjißenden der 3. Gruppe wurde Herr Fritz Fuchs, Saarbrüden 3, Mainzer Str. 54, gewählt, an welchen Anfragen und Anträge betr. Aquariens kunde zu richten find. Herr Schraul berichtete über Forts ichritte bzw. Stand der Kanarienhede im März. Auf einen Antrag hin wurde einjtimmig beſchloſſen, ein Mtitglied, das dur unreelles Gebaren die Intereſſen des Vereins ſchädigte, auszuschließen. Einzelne Herren übernahmen Vorträge für die nächſten Verlammlungen. Fr. Kunz, Schriftführer. W. M. Der Vogel ſcheint ein Männchen zu fein. Das beite Kennzeichen desjelben it der Gejang. Beim Männden ift die Einfaſſung des roten Gefieders ſchön blaugrau, beim Weibchen trüber grau; das Rot ijt beim Weibchen weniger lebhaft und von geringer Ausdehnung. Die Füße find fürzer. Anjcheinend handelt es jih um einen jungen Vogel, junge Männchen ähneln mehr dem Weibchen. Bis warın der Vogel, falls er ein junges Männz hen ift, richtig durchlingt, iſt ſchwer zu jagen. Gerade bet Rotkehlchen kann man da keine zuverläffigen Angaben maden. 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Zahlreiche Dank ichreiben, befte Verpadung, Kiften mögl. einjenden. Emmy Bo, Bogelheim zur befied. Welt, Köln a. Rh. Merloftr. 23 part. [269 Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für dem Ungeigenteil: Franz WBunderlid, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag der Creutz'ſchen Verlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. 4 Jabrgang L. Deft S. 21. Aprit 1921. Die Gefiederte Weit gelangt am Donnerstag nach dem ı.u. 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. nferate für die folgende Nummer müffen bis fpäteltens freitag früb in Bänden der Verlagsbuchhandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.— Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Srüflingsmorgen! Bon Rolf Nitzſche. Mahdrud verboten.) „Denn der ilt König über alle Dinge, und den berührt der Engel gold’ne Schwinge, der feine Blicke jo auejenden kann, dag fie mie Adler Beute heimmwärts tragen, und dem die Morgenftunden leuchtend jagen: du Menjc mit hellen Augen, nimm uns an!” Mit diefen Worten verleiht der Dichter Bier- baum jeinen Gefühlen Ausdrud, jenen Gefühlen, die ihm die Seele durchziehen an einem Frühlings- morgenjpaziergang. Frühlingsmorgen; taujend Bil- der und Vorſtellungen wect das Wort in dem Herzen des Naturfreundes. Goldenere farbenprächtige Er- innerungen an gehabte Genüfje und Weiheitunden jteigen auf. Frühlingsmorgen, wie ein Gruß Elingt das Mort, wie ein Grub, den die erwachende Natur hinausjauchzt in das Land, ein Lockruf, an alle, die im vorigen Sahre ſich in ihre Arme geflüchtet haben, die fich ihr anvertrauten, und bei und in ihr ver- gaben, daß das Leben hart und unerbittlich bricht und zertritt, ein Lockruf an alle jene ift das Wort Frühlingsmorgen. Wiederfommen jollen fie alle, jollen wieder frisch und froh werden, jollen neuen Lebensgeift, neue Lebensluſt heimtragen in ihre Hütte. Und gerade der Vogelfreund, zieht es ihn nicht ganz bejonders hinaus in den Lenzmorgen? Gerade für ihn iſt es ja interejlant und belehrend, wenn er hinauseilt in der ‚srühe, um zu jchauen und zu er- ipähen, ob jeine Lieblinge alle zurückgekehrt find. Bei Tagesgrauen verläßt er jeine Wohnung. Vom Dachfirſt begrüßt ihn der Locruf des Hausrotſchwanzes. Bom nahen Baum jchallt ihm der ſchmetternde Schlag de3 Bırchfinfen entgegen. Im bunten Hochzeitskleid minnt das Männchen um des jchwächeren Gejchlechtes Gunft. Aus der jungen Saat erhebt fich die Feld— lerche, und windet jich hinauf in die Höheren Negionen, der Sonne entgegen, weit läßt fie unter fich die Ge- fahren und Leiden der Erde. Im reinen Blau ſchwebt die Sängerin, ungehindert und fejjelnd. Sei Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecher: 1323. gegrüßt, Kleiner Vogel, du zeigſt, wie man frei wird vom Alltag, hinauf, hinauf muß die Loſung jein. — — Vom nächſten Baum läßt jich Freund Star hören, Gurgelnd und jchwagend. Cr hat fein Verlangen, jene jchwindelnden Höhen zu erjteigen wie die Yerche. Er iſt zufrieden, wenn ihm jein Häuschen nicht ganz aus den Fugen fällt. Er hat ſich ja immer in einer behaglichen Gleichmäßigfeit befunden, nicht allzuhoch, doch auch dem Boden nicht ganz nahe, er kann ja nicht wiſſen, daß es den trillernden Sänger, deſſen ureigenfte Heimat eigentlich der Boden iſt, hinauf- treibt in den fonnendurchfluteten Ather. Vom Waldes- jaum läßt ſich das Gejchlecht des Turdus vernehmen. Sn melancholiſcher Weije läßt die Aınjel ihre Strophen durch das im Ölanze der Miorgenjonne liegende Tal ziehen. Dazwiſchen jchlingen und venwirren jich Die Töne der Singdrofjel. Prickelnd und heiter, wie Walzertakt klingen ſie. Wie grundverjchieden ſie find die beiden Schweitern. Sm jchwarzen Sleide und mit ergreifendem Liede tritt uns Die eine entgegen, im bunten Gewande und mit fröhlichen Melodien die andere. — Und doc) lieben wir fie beide, laujchen wir beiden gerne, wenn fie vom höchiten Wipfel ihr Dafein mit reinen Klängen verkünden. — Im Hajelbujch am Bach verrät anmutiger Gejang das Rotkehlchen. Es blähen ſich die Federn der Bruft, wenn ein beionders heller Triller erjchallt. Kleiner, beliebter Stubenjänger, auch du verfündeit Frühling - und Mai. — Sie find aljo alle wieder da die ge— fiederten Freunde und Sänger, alle find fie zurüd- gekehrt zum Niftplag, zur Heimat. Und der Natur- freund jteht inmitten dieſes neuerwachten Lebens, und jauchzſt mit Hermann Lingg: „Doh was fann mein Herz erweitern Wie der erſte Finkenſchlag, Wie der Lerche Lied am heitern Wundervollen Frühlingstag?“ 58 &indner, Ornithologiſche Erinnerungen an Serbien. Ornitholsgifhe Erinuerungen an Herbien. Bon Dr. E. Lindner, Stuttgart. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) ampferfahrten aufwärts bis Belgrad und abwärts bis Turnu Severin in Numänien boten nod) manches jchöne Bild aus dem VBogelleben, neben großartigen Landjchaften. Einmal beobachtete ich wie ein junger, aber jo gut wie erwachjener Hauben- jteißfuß (Podiceps cristatus ZL.) fie) vor Den Schnabelhieben einer Eliter, die kleiner war als er, nur duch, Die Flucht ins Waſſer retten konnte. Die Eljter war überall in Serbien wie in Ungarn häufig. Mitte Mat ging es einmal in herrlicher Fahrt donauabwärts bis Milanovac und von da mit dem Kuhfuhrwerk bzw. zu Fuß landeinwärts nach Boljetin, das in einem landschaftlich und geologijch inter- ejlanten Tal liegt. In der Nähe war ein anderes Tal noch erfüllt von dem wilden, türkiſchen lieder und jeinem Duft. Leider gejtatteten die Verhältniſſe auf diejer Landfahrt jo gut wie feine ornithologijchen Beobachtungen. Und doc, wäre jicher vieles zu finden gewejen; dafür ſprach ein reiches übriges Tierleben (Sandviper, Smaragdeidechje, Mauereidechje, Saturnia pyri, Dijterluzeifalter, eine Fülle von gold- und filberglänzenden Stleinjchmetterlingen ujw.). Die Wälder bejtanden aus Hainbuchen, Silberlinden, Ahorn, Weikdorn und Nobinien. Die Amjel flüchtete jchen. Der Buchfink war da zu Haufe In den Ortſchaften Jah ich ihn nie Die Donaufahrt big Milanovac machte ic) in dieſen Frühlingswochen mehrmals bei herrlichitem Sonnenfchein, wenn wir auch einmal Ende Mat einen bemerfenswerten Wetter- ſturz nach Sturm und Hige hatten, der ung morgens dag gegenüberliegende ungarische Ufer von Drenfova im Schnee zeigte. Tags vorher als der Sturm unjeren Dampfer bei den Stromwindungen von einer Seite auf die andere legte, und wir auf Deck dem— entiprechend uns bald von Badbord nach Steuerbord, bald umgefehrt begeben mußten, kreiſten über ung gleichzeitig Drei Paare von Seeadlern in majejtäti- icher Ruhe, unbeirrt vom beftigjten Orkan, offenbar im Liebesjpiel. Bei Miilanohac erjchienen fajt regel- mäßig ein paar Milane (wahrjcheinlich Milvus migrans Bodde), und einmal bäumten auf die Weiden in der Nähe des Landungsplages dort zwei große tauben- weiße Bögel auf — Seidenreiber (Egretta alba Z.). Oft flüchteten Waſſervögel über die Fläche, ohne daß e3 möglich gewejen wäre, ihre Artzugehörigfeit feit- zuftellen. Bejonders auffallend war einmal ein Flug Ihwarz-weiß-rotbrauner Brandgänje (Tadorna ta- dorna Z.). Die Fahrt, beſonders die längſte und ihönjte in den eriten Junitagen bis Brza Palanta, etwas unterhalb der rumäniſchen Stadt Turnu Severin, aber auf dem jerbijchen Ufer, bot auch landjchaftlich reichte Abwechilung. leicht doch die Donau vor dem aus ihr aufragenden Bapugeifeljen einem riefigen See, während fie fi) vor Orſova durch das groß— artige Eijerne Tor zwängt. Die Ufer bieten dem Auge oft eine endlofe fteppenartige Fläche mit rieſigen Biehherden, am fernen Horizont hohe Schneeberge; ein paarmal geht esan hohen Dünen feinsten Sandes vorüber, meijt aber an grünen bewaldeten Hügeln oder jchroffen weißen Felſen, die an die Dolomiten r “ NE 2 Tr 8 Nr. 8 erinnern. Auf dem füdlichen Ufer begleitet die Donau vor Milanovac ein bewaldeter Höhenzug aus hori- zontal gejchichteten Kalkſedimenten mit prächtigen Saltenbildungen und Verwerfungen. Dort jagte ein- mal ein mit unjerem Dampfer fliegender, größerer Naubvogel einen Eleinen an den Felſen entlang. Beide waren jehr dunfel und weiß gezeichnet. Der größere kann nur ein Rauhfußbuſſard (Archibuteo lagopus Gould) geweſen jein. Er hatte einen unter- jeitS weißen Schwanz mit dunflen Band. Dft, bejonder® an den breiteren Stellen mit Schilfufern, tummelten fich jilbergraublaue Flußjee- ihwalben und an einigen Punkten beherbergten hohe, ſteile, lehmige Ufer aroge Kolonien von Uferjchwalben. Die Uferwände glichen dort einem Sieb. Kurz ober- halb des Eijernen Tores ließ ſich ein Eisvogel durch den eben vorüberfahrenden Dampfer nicht im gering- ften in jeiner QTätigfeit jtören. Vergebens hielt ich Ausſchau nach dem Bienenfrejjer, den ich hier an- zutreffen gehofft hatte. Auch die Blaurafe (Coracias garrulus L.) be- fam ich in Nordjerbien nicht zu Gelicht. Ein Feſt war es aber, als ich das erite Exemplar auf einer Fahrt nach Alekjinac vom Eiſenbahnwagen aus beob- achten fonnte. Die Sonne brannte in den lebten Sulitagen derart, daß das Thermometer auf mehr ala 60°C gejtiegen war. Es gehörte nicht zu den Annehmlichkeiten, ſieben Stunden in einem ſchmutzi— gen, wanzenverjeuchten Wagen nachts ohne Licht zu fahren. Solche Fahrten dünften uns endlos, endlos der Aufenthalt auf den Haltejtellen und auf der Strecke. Selbjt nacht3 fam feine nennenswerte Ab- fühlung! Da war es für mich die einzige Freude, wenn ich mic in eine Art Traum verjenfen konnte, in der die ganze leidige Gegenwart ausgelöjcht er- ſchien oder aber wenn ich in die Nacht Hinauslaufchen fonnte und luſtiger Wachtelihlag ang Ohr tünte, Die Wachtel jchien in den Maisfeldern jehr häufig. zu fein. Ein paar Stunden vor Alekjinac — ein orfanartiger Sturm jpendete faum Abkühlung — jah ich die erjte Blaurafe die fturmgepeitichten Wipfel einer Gruppe von Silberhornbäumen umkreiſen. Ein prächtiges Bild im Sonnenalanz, daS mir unver- geßlich fein wird! Im Mai, alg die Apfelbäume, Maulbeerbäume und Quitten blühten, in Alekjfinac _ (1. Mai 1917) die Zwetichgen ſchon taubeneigroß waren, als die Luft nachts düfteſchwer von Den Blüten der Silberlinde auf dem Lande lag, war es ein Genuß, in der Nacht im Freien fich aufhalten zu fünnen, Aus jedem Garten falt, ja aus jedem Gebüſch tönte das Schluchzen der mit Necht ge— priefenen Süngerfönigin, der Nachtigall (Aedon megarhynchos Brehm). Auf einem Tagesipaziergang am 13. Mai in der - Nähe von Semendria ließ ſich ganz in der Nähe einer größeren Anfievlung auf Robinien ein Pirol jehen und hören, der im Gegenjag zu unjerem gar feine Scheu an den Tag legte. Haubenlerchen (Galerida cristata meridionalis Brehm) trippelten auf einer Schafweide ; der Schwarz- fopf jubilierte und einmal zeigte fich eine andere Grasmücdenart. Später, als in dieſem Gelände viele Arten und Individuen don Dilteln fruchteten, zogen Scharen von prächtigen Balfan-Stiegligen umher. ———— * L Wr LE —— pt A RR dir ir. . Am 12. Mai beobachtete ich im Uberſchwemmungs— gebiet, wie ſchon jo manchesmal, Kıebige im Kampf mit räuberijchen Krähen. Gern hielten jich da auch) Störche auf, deren es viele gab. Für die war diejes Gebiet mit jeinen Millionen von Lurchen natürlich ein wahres Dorado. Ihre Neiter. hatten fie meiit auf hohen Bäumen, da hohe Gebäude nicht zahlreich waren. In Ungarn jah ich einige Horjte auf ganz niedriaen Bauernhäujern. Auch jpäter, als dieſer weite Überjchwemmungsjee fait ganz teoden und teils mit Gras bemwachjen, teils mit Feldfrüchten noch bebaut war, konnte man ganze Trupps von Störchen auf der Heu— ſchreckenjagd beobachten. Auch krächzendes Krähen— volk fand da noch allerlei Geniekbares. Eine be- fondere Freude war mir Ende Dftober noch be- jchieden, wenige Tage bor meinem Abjchied von Serbien. Mitten unter einer Schar von Saat- frähen bewegte ji ein — mächtiger Stolfrabe; er rss ließ mich ziemlich nahe ae beranfommen, während jein Gefolge längjt das Meite gejucht hatte. Sonſt traf man überall a er . teren, Hymenopteren und an Stelle ner Naben» krähe die Nebelfrähe. : Es waren trübe Er Herbittage gefommen. er Man entbehrte die wär- — mende Sonne ſchon ſehr; j — während vor wenigen N" Tagen noch Tagjchmet- — terlinge, allerlei Dip— Orthopteren ſich tum— melten, ſchien alles Leben plötzlich verſiegt. In den Weidenbüſchen an der Donau wanderten prächtige goldgelbe, ſchwarzköpfige Kappen— ammern (Emberiza me- lanocephala Scop.) ſüd⸗ wärts, und kurz ehe ich heimwärts fuhr, von der alten Zitadelle mit ihren Tauſenden von Dohlen — Taujende von Seglern (Oypselus apus) waren längſt natürlich fort — Ab— ſchied nahm, durfte ich nochmal ein mir unvergeß— liches Bild am Ufer des mächtigen Fluſſes genießen. Schon aus der Ferne jah ich wie ſich eine ganze Ge— jellichaft von Vögeln am Strand an einem halb im Waſſer liegenden Gegenſtand zu jchaffen machte. Sn einem weiten Bogen hoffte ic), durch die hohe | Böſchung gededt, mich anfchleihen zu können, um | die Gejellichaft im Lichtbild feitzuhalten. Sch kroch auf dem Bauche und, langjam den Kopf hebend, jah — Lindner, Ornithologiſche Erinnerungen an Serbien. — Lichtenſtädt, Exoten. Klarinettenvogel. 59 ich in fünf Meter Entfernung eine riejige, über gänſe— große Möwe und buchjtäblich zwijchen ihren Beinen umberlaufend drei Eljtern. Sie bearbeiteten gemein- jam einen Hundefadaver. Leider gelang es mir nicht, meinen Apparat ebenjo unbemerkt in Stellung zu bringen wie meinen Kopf. Die Eljtern merften die Abſicht und empfahlen fih und die Möwe (die Art fonnte ich nicht fejtjtellen!) ließ ſich auch nicht mehr halten. Exoten. Don Siegfried Lichtenftadt, Berlin=$ohannisthal. (Nachdruck verboten.) Legenot bei Wellen- jittichenundanderes Sn den legten Wochen. erhielt ich zwei Starten befreundeter Liebhaber, welche über geradezu chronijche Legenot bei ihren , Wellenfittichen flagten. Da aud ic in meiner Wellenfittich- voliere, bevölfert mit 16 Mellenfittichen, über die gleichen Erjcheinungen zu a flagen hatte, würden — u einige Mitteilungen da= ; SE rüber vielleicht auch an- = dere Liebhaber inter- — eſſieren, um ſo mehr als a gerade dieſe Kleinen Papageien in ziemlich großer Anzahl eingeführt worden jind. Als meine Bogelitube nur von Wellenfittichen, Singfittichen und eini- gen einheimijchen Bögeln bevölfert war, und die— jelbe gar nicht over nur wenig geheizt wurde, ivaren meine Mellen- fittiche alle munter und fidel. Als ich nun eines Tages eine große An— zahl friſch importierter Prachtfinken erhielt, welche zum großen Teil ſchlecht befiedert waren, wurde die Temperatur auf 20 bis 22 Grad Celſius erhöht. Während fi die Pracht- finfen bei diefer Qemperatur anjcheinend ſehr wohl befanden, erfrantte mir ein Wellenfittich- weibchen nach dem anderen an Legenot, in einigen Tagen waren nicht weniger als drei Weibchen ichwer frank. Bemerken will ich noch, daß die Zuft nicht etwa troden, ſondern dur viele Blatt- pflanzen feucht gehalten wurde.. Als die Temperatur langiam wieder tiefer wurde, fam Legenot nicht mehr vor. Ich kann deshalb jedem Liebhaber des 60 Lichtenſtädt, Eroten. — Kracht, Der Bienenfrefer. reizenden Wellenfittichs empfehlen, feine Vögel nicht in ftarf erwärmten Näumen zu halten. Bei nur wenigen Grad Wärme kommt Legenot bei den Wellen- fittichen überhaupt nicht vor, vorausgejeßt, daß nicht eine angeborene Schwäche, ein zu jugendliches Alter oder Kalkmangel vorliegt. Alle dieje Vorausjegungen waren bei meinen Vögeln nicht vorhanden. Cin- gegangen ijt mir fein Wellenfittich an Legenot, bei jofortigem Eingreifen find die Vögel faſt ſtets zu retten. Serankheitszeichen der Legenot ſind folgende: Stilfes, aufgeblajenes Daligen, unfichere, taumelnde Bewegungen, der greifenden Hand wird nur wenig ausgewichen, chlieglich it der Bogel jo ſchwach, jo daß er nicht im Stande ift, bis zur Stange zu fliegen und jchwerfällig am Boden hodt. Machen fich diefe Anzeichen bei einem Weibchen bemerkbar, jo ijt der franfe Vogel jofort allein zu ſetzen, wie überhaupt gerade bei MWellenfittichen jeder Kranke jofort aus der Gejellichaft der anderen zu entfernen it. Wellenfittiche find Kannibalen wie jelten eine andere Art. Erjt vor kurzem töteten bei mir Wellen- fittiche einen jchwer kranken Kameraden und ver— jpeilten ihn mit Haut und Haaren. Nur Krallen, Schnabel und Flügelfedern blieben übrig. Hat man den legefranfen Bogel herausgefangen, jo fann man bei der Unterjuchung das Ci deutlich jpüren. Sch warne bei Wellenjittichen davor, das Ei durch Mafjage oder Zerdrücken herausbefördern zu wollen. Oft Handelt es fich um ein jchalenlojes Ei, welches gar nicht zu zerdrücden ift. Man lege den Vogel auf den Rücken und laſſe einen feinen Strahl falten Wafjers auf den Unter- leib fallen, zirfa 60—80 Gefunden lang. Dann pade man den Vogel in eine Bettdecke ins Bett, daß nur der-Kopf herausiteht. Der Vogel iſt meijt jo ſchwach, daß er die ganze Prozedur willenlos über jich ergehen läßt. Wach 2—3 Stunden wird der Vogel in ein kleines Bauer gejteft und warn gejtellt. Kein Dampfbad und feine zu ftarfe Wärme, zu beiden gehört ein noch widerjtandsfähiger Vogel, nicht aber ein jo jchwaches Tier. Im Laufe von 12 Stunden werden Wehen eintreten und das Ei zutage treten, manchmal duch jchon nad) 2—3 Stunden. Eventuell wiederhole man die Prozedur nad) 12 Stun- den nochmal. Es iſt mir jtetS gelungen, bei dieſer Behandlung jelbit die Schwerfranfen zu retten. Im Anfangsitadium der Legenot, d. h. wenn der Vogel noch ziemlich munter ift, wirkte dieſe Waſſerkur weniger ſchnell, als erjt im fortgejchrittenen. An— icheinend muß das Ei erjt dicht bis zum Ausgang gelangen. In diejen Blättern war auch vor nicht zu langer Zeit Die Frage aufgeworfen, wie friſch eingeführte Exoten am beiten eingewöhnt werden fünnen. Auch) wurde Milchfütterung empfohlen. Sch möchte auf Grund meiner neueren Erfahrungen dringend davor warnen, allen anjcheinend nicht ganz gejundeh Exoten, bejonder8 Prachtfinken, einfah Milch zu reichen. Milk ijt als Kräftigungsmittel für geſunde, jedod) ſchlecht befiederte Prachtfinfen jehr qut, niemals aber für Darmfranfe oder auch nur Darmſchwache. Ich glaube wohl, daß 50°/, aller friſch eingeführten Prachtfinken dies find. Sch jege meine frijch er- Nr. 8 haltenen Prachtfinken, wenn fie mir nur irgendwie „mieckrig“ erjcheinen, in Eleine Käfige und gebe allen Tieren, welche feinen ganz gejunden Kot haben, Hafergrügenjchleim, dünn aufgefocht. Milch gebe ich nur ganz gejunden Bögeln und auch nicht dauernd, jondern nur ab und zu. Sn vielen Fällen find die Tierhen troß ſorg— fältiger Pflege nicht zu retten, wenn ſie aber er- halten bleiben können, geichieht dies nur Durch feucht- warme Luft (20—22 Grad Celjius), Haferjchleim oder Neiswafjer. Milch gebe man nur Tieren mit ganz gejundem Stuhl und laſſe ‘auch Dieje jofort fort, wenn Durchfall eintritt. Zuletzt noch eine Bitte an alle Sportsfollegen Inſerate betreffend. Wenn man Vögel in der „Gef. Melt” zum Kaufe anbietet, jchreibt bitte alles in das Inſerat, was ein Käufer willen muß, vor allen’ Dingen aber den Preis. Alſo beijpielsweije: 1,1 Zebrafinfen, importiert, I00 M. Oder 1,2 Möw— chen, hier gezüchtet, Stüd 50 M. ujw. Man ift leider ſonſt genötigt, hin und ber zu jchreiben, big man erjt alles weiß, was man willen will, bei den heutigen enormen Papier- und Bortopreijen ein völlig unfaufmännijches Berlangen. Auch der Unfug, zum „Höchitgebot“ oder zum „Höchſtpreis“ zu verkaufen, kann gar nicht ſcharf genug verurteilt werden. Hätte ich zu beitimmen, jo dürften derartige Injerate von der Preſſe überhaupt nicht angenommen werden. Wenn ich irgend etwas ver- faufen will, jo muß ic) al3 anjtändiger Kaufmann doch willen, was ich dafür verlange, wenn ich aber gegen „Höchitgebot” verkaufe, jo ſchmeckt die Sache verdammt nach Wucher, und es ijt unjerer ſchönen Liebhaberei unwürdig, unjere Lieblinge als Wucher- objefte herzugeben. Leider wird man jolche Gedanken bei den Preijen, welche heute für Exoten verlangt werden, nicht [o8. Der DBienenfreffer — Mevops apiaster. Don Ingenieur Kradt. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) Er vom 10. Mat ab findet man vollzählige Gelege in den Neſtern, Die legten Bruten dürften Mitte Juni begonnen werden. Die eriten flüggen Jungen fteht man etwa um den 20 Juni herum, die legten in den erjten Tagen des Auguft. Bom Ausfallen bis zum Flüggewerden der Jungen veritreichen zirfa 20 Tage. Zu erfennen find die Jungen ohne weiteres im Siten wie im Fluge an den matt gelblichen ockerfarbenen Schulterfedern. Nähere Angaben über die Wachstumsgeſchwindigkeit der Federn find der nachitehenden Tabelle zu ent- nehmen. Leider fannte ich dag Alter der Jungen nicht, als fie in meinen Beſitz kamen, noch fonnte ich das Körpergewicht feititellen. Beitweilig wachjen manche (Federn mit ftaunens- werter Schnelle, jo ingbejondere diejenigen an Schul- tern, Nacden, Schwingen, große zlügeldeden und Schwanz. Die Jungen find ſehr böje und jtoßen heftig mit dem Schnabel nad) den Gejchwiftern und dem fi) nähernden Finger, Werden die Vögel erregt, Nr. 8 jo Schlagen jte mit dem Schwanz jeitlich jchnell hin und ber, und zittern dann lebhaft und geräufchvoll mit demselben. Häufig jchlagen die Jungen auch heftig mit den Flügeln und nehmen jo in der Nijt- mulde offenbar ein tüchtiges Staubbad, vielleicht um fid) der vielen Vogelläuſe, mit denen jie behaftet find, auf eine Zeitlang zu erwehren. Die Aufzucht macht feine Schwierigfeiten. Ahmt man den wie törr, törr Elingenden Lockruf nach, jo reagieren die Jungen Sofort, jchnappen von der Seite nad) ver mit der Pinzette dargebotenen Nahrung und schieben fi) dann weit auf die Pinzette hinauf. Sch reichte als Aufzuchtfutter Hauptjächlich Heuſchrecken, ſodann Schaben, rohes Fleiih und Mehlwürmer. In den Gemwöllen der Jungen findet man liberrejte von Heuſchrecken, Käfern, Ameijen und jehr viel Sand. Von den am 7. Juli erhaltenen 4 Sungen ſaß das größte am 15. Juli auf dem Rand des Auf— zuchtfaftens und flog am 17. desjelben Monats aus. Die in der Tabelle angegebenen Make wurden dem jüngiten Exemplar entnommen. 7. Zuli Total Fahne 11. Juli Total Fahne 15. Zuli Total Fahne Färbung. Hinterkopf 7 2 7 4 e 5%, | bräunlich Naden 12 32 | 12 5 12 7 gründlich Schulter 14 4 14 10 25 15 gelblich oderfarb. Rüden 7 2 7 3 7 4 arünlich Bürzel 7 — 7 4 9 5 grünlich SHSanbihwingen| 30 6 40 20 50 40 dunkelgrünlich Armihmwingen | 20 5 25 18 42 35 dunfelgrünlich Gr. Haudbeden| 15 2 15 6 22 20 duntelgrünlich Kl. Handdeden| 12 3 14 9 20 19 dunfelgrünlich Gr. Urmdeden| 12 3 ı2 10 [22 20 | clivgrin Kl. Armdeden 8 11/g 8 5 11 10 olivgrün Kehle 4 11, 6 21,]| 6 6 gelb Bruft 6 2 6 3a, 7 4 bellgrünlich Baudhjieiten 15 3 15 4 in. hellgrünlich Schwanz 30 5 30 18 42 32 dunkelgrün, Spige ſchwärzlich Unt. Schwanzd.| 15 3 15 7 17 15 lichtblaugrün Stirn ——— — — 4 3 | geldgeiin Streif durch's Auge — — — — 6 321ſchwarz Kurz nach dem Ausfliegen der Jungen verlaſſen die Bienenfreſſer das Brutrevier. Wir treffen ſie dann in großen Schwärmen auf Wieſen oder über Wäldern an, wo ſie der Jagd auf Inſekten obliegen, und in Weidenbüſchen oder mit Vorliebe in hohen Pappeln der Ruhe pflegen. Anfang September treten die Vögel dann die Fortreiſe nach dem Süden an. Bei gefangen gehaltenen Stücken beginnt die erite Maufer etwa Ende Dftober, vollzieht ſich ganz allmählich und ijt etwa Mitte Januar zu Ende. Ein Federwechjel jcheint beim Stleingefieder nicht, fondern nur bei den Schwingen und Schwanzfedern einzutreten. In jpäteren Sahren jcheint die Maufer bereit3 im Juli zu beginnen. Im folgenden geitatte ich mir zunächit noch einige allgemeine Mitteilungen über den Bienen- frejjer und dann jpeziell.über die Haltung des— felben als Zimmervogel zu machen. Auf der Jagd nach Beute fliegen Die Bienenfrejjer im Steppengelände meijt ziemlich niedrig (zirka 1—6 m hoch) über dem Steppen: traut dahin, Schmetterlinge, Käfer, Heuſchrecken und ſonſtige Snjeften hajchend. In Obitgärten fliegen fie in Höhe der Baumfronen und laben Kraht, Der Bienenfreffer. 61 fih hier an den zahlreich zu den Blüten fommenden wilden Bienen, Wejpen, Fliegen ujw. Sp harmlos und nüglich der Bogel an Orten ijt, in denen feine Bienen- zucht betrieben wird, jo unerträglich wird er dort, wo Dienenjtöcde gehalten werden. In nur allzu kurzer Zeit haben die jchönen Vögel mit dem fleigigen Volk der Bienen ganz aufgeräumt. Die Imker erlegen den Bienenfrejjer daher, wo fie feiner nur habhaft werden fünnen. Tummeln fich die Vögel in mun- teren Flugſpielen, jo wählen fie meiſt größere Höhen (zivfa 50 m) und rufen einander beitändig ihr lautes törer, törer, törrr zu. Der Angitruf ijt ein jchrilleg, turzes hüi, hüi. Beſonders entzücend iſt der An— blick der Vögel, wenn wir ſie ſitzend oder im Fluge von oben herab betrachten können und heller Sonnen— ſchein ihr buntes Gefieder mit goldigem Metallglanz übergießt. Junge Bienenfreſſer allzufrüh aus dem Neſt zu nehmen, hat keinen Sinn, denn erhalten wir Vögel 5 Tage vor dem Ausfliegen, d. h. wenn fie ſchon ſtark befiedert find, jo nehmen fie ohne weiteres Futter an und werden genau jo zahm wie ganz jung ausgehobene. Treffen wir geeignete Borfehrungen, jo benehmen fich die Vögel im Zimmer recht manier- lid. Zu diefen Vorkehrungen gehört in erjter Linie das Anbringen von Sitzſtangen in etwa Augenhöhe vor zwei Fenſtern jowie an einer geeigneten Stelle im Hintergrunde des Zimmers und in größerer Höhe, wo die Vögel der Nachtruhe pflegen fünnen. Die zweite Hauptbedingung ijt die, daß die Fenſter ganz mit lichten Gardinen verhängt find oder, falls dies nur im oberen Teil gejchieht, jie unten noch mit Blumen verjtellt werden. Iſt die Scheibe frei und erihrict der Vogel, jo fliegt er nie ins Zimmer zurüd, jondern jtet3 gegen die Fenſterſcheibe und flattert dann einige Minuten ganz unfinnig an der- jelben, big er fich emolich befinnt und Umfehr hält. Man kann Sitzſtangen anbringen, wo man will, jegt man die Vögel einmal zur Nachtruhe auf die- jelben, jo werden fie am nächiten Abend jtets zu denjelben zurüdfehren. Die Bienenfreijer fliegen im Zimmer nit ungewandt und verfehlen den eritrebten Sitzplatz nie Meiſt Hoden die Vögel direft anein- Brillengrasmücke. 623 Kracht, Der Bienenfreſſer. — Aus den Vereinen. ander gedrängt da und ſitzen dann jo ruhig, daß Beiucher fie verjchiedentlich für ausgejtopfte Exem— plare hielten. Nur die gelbe Kehle iſt in Bewegung, es werden Gewölle fabriztert. Sobald ein Gewölle (braun gefärbt, Länge 30 mm, Durchmeijer LO mm) ausgeworjen ijt, wird das betreffende Individuum unruhig, es begehrt Futter. Manchmal ift die Freund— ſchaft allem Anjchein nach nicht erwünjcht, die Rücken— federn werden geiträubt, ein freijchender Ton aus- geitogen und mit weit geöffnetem Schnabel der Ge— führte von der Sitzſtange vertrieben. Längere Zeit hält folch eine Feindjchaft aber niemal® an. Unter den Sititangen bringe ich in 16 cm Entfernung. ein Drahtneg von 14 cm Breite an, das mit Zei- tungSpapier zum Auffangen der Exkremente und Gewölle belegt wird. Leider haben die Vögel manch- mal aber auch eigene Wünſche, jegen ſich auf eine Stuhllehne, einen Bilderrahmen oder eine Tijchfante und beijchmugen jo den Boden oder Teppich ujw. ein wenig. Mit einiger Geduld und einigem Ge— ſchick kann man den Vögeln aber auch dag ziemlich abgewöhnen, überdies iſt der Schaden meijtens nicht jo jchlimm, wenn man weiß, daß man Exkremente, die auf Stoff gefallen find, feinesfalls abpußen oder abwajchen darf. Man läßt jte vielmehr ganz trocden werden, dann lafjen fie ſich ohne weiteres zerfragen und abbürften. Von den Sibjtangen iſt eine unbe- dingt jo anzubringen, daß die Vögel ſich jonnen fönnen. Sie jpreizen das Nückengefieder weit auf, halten den Kopf auf die Seite und jperren Den Schnabel manchmal dazu auf, ein fomijches, ſchönes Bild. Die Bienenfrejjer laſſen fich unjchwer daran gewöhnen, das Futter von einem Brettchen oder aus einer flachen Schale jelbjt aufzunehmen. Hat man Zeit, jo fann man fie aber auch daran gewöhnen, einem im Fluge das Futter aus der Hand zu holen. Diejes Mandver ſieht zu nett aus; ich fütterte dann jechgmal im Tag. Als Futter reichte ich aufge- quellte Heujchreden, Mehlwürmer, Schaben und rohes Fleiſch. Eigenartig ijt bei ſtarker Fütterung mit Heuſchrecken das Vorhandenjein eines roten Farb— ftoffes in den Erfrementen, der an den weißen Brettern des Fußbodens nur allzu qut haftet. Bei ausjchlie- licher Fütterung mit Heuſchrecken magerten die Vögel ftarf ab. Bekamen zeitweilig auch Strampfanfälle, die bejonders heftig immer dann wurden, wenn der Bogel längere Zeit in der Sonne oder in der Nähe des heißen Dfens ſaß. Es wäre interejfant, junge Vögel, die noch nicht gemaufert haben, auf Färbungsunterſchiede bei ver— ſchiedenem Gefchlecht genauer zu prüfen. Bei meinen drei Eremplaren zeigte fich folgendes (was aber viel- leicht ein reiner Zufall war): Bei den beiden Männchen jind die jchwarzen Bänder unterhalb der Kehle viel ausgeprägter al® beim Weibchen; die Deckfedern der Hand find bei den Männchen blaugrün, beim Weibchen moosgrün; Streif über dem Auge bei den Männchen leuchtend grün, beim Weibchen gelbgrün; das Gelb an der Stirn iſt beim Weibchen ausgedehnter als bei den Männchen; Füße der Männchen jchwarz, des Weib- chens rötlich. Nach der Maufer kann ich feinen Färbungsunter— ſchied feſtſtellen. Noch im September verſuchte das Männchen das Weibchen zu treten. Es richtete ſich hoch auf, gibt mehrere Lockrufe von ſich und beſtieg das Weibchen. Das Männchen ſtockert während der Paarung im Kopfgefieder des Weibchens herum und legt jeinen Schnabel jchräg unter den des Weibchens, die Köpfe dicht aneinander gejchmiegt. Das Weibchen läßt alles ruhig zu, zeigt aber feinerlei Erregung, jo daß eine regelrechte Begattung nicht zujtande fommt. Höchit komiſch jieht es aus, wenn die Vögel auf der Erde fich fortbewegen. Sie nehmen 'eine ganz horizontale Lage ein und trippeln dann fir vor— wärts. Will man fie greifen, jo laufen fie ebenjo fir rückwärts. Inſtinktiv wird jedes Infekt, ganz gleich, ob es lebend oder tot gereicht wird, mehrmals gegen die Sitzſtange geihlagen, um es zu töten, bevor es ver- ſchluckt wird. Das „Klopfen” macht einen zu eigen- artigen, lächerlichen Eindruc, zumal e3 in den meiften Fällen finnlos it. Im Charafter erinnern die Bienen- frejjer etwas an die Eljter; läßt man nämlich Geld, Knöpfe, Federhalter oder jonjtige fleinere Gegen- ſtände auf den Tiſch liegen und entfernt man ſich nur ein paar Minuten aus dem Zimmer, jo kann man gewiß jein, daß die Gegenjtände auf den Boden geiworfen oder zu den Sititangen fortgetragen find. Mit Vorliebe ſtoßen fie nach Cigaretten, einem glänzen— den Stodgriff ujw. Sm Sahre 1916 habe ich verjucht, einen Wild- fang, der unvergleichlich farbenprächtiger ijt als Die aufgezogenen Vögel, und auch rote Iris hat, einzu= gewöhnen. Der Verſuch ijt recht gut gelungen. Der Bogel war jchen, flog aber. jehr gewandt, machte jofort von den Sikitangen Gebrauch und flog viel- leicht dreimal täglich gegen das Fenſter. Dies war mir jehr willfommen, fonnte ich Doch den Kerl dann leicht greifen und ihn mit Schaben ſtopfen. Nach Ber- lauf von einer Woche warf ich halblebende Schaben auf den Tisch, und fie wurden jehr gejchickt im Fluge von demjelben aufgenommen. Zwei Monate jpäter war der Vogel ſchon jo dreijt geworden, daß er auf dem Tiſch ſitzen blieb und die hingejtreuten Schaben nacheinander wegfraß. Fingerzahm wurde er aber nie. Einen Bienenfrejjerwildfang in einen Käfig eingewöhnen oder halten zu wollen, halte ich für eine Grauſam— feit und auch ganz unjinnig, da die Neize des Vogels in ihm doch nicht zur Geltung kommen können. Es iſt eigentlich zu bedauern, daß dieje entzückend gefärbten Vögel jo wenig Liebhaber finden. Ich fenne feinen Vogel, der jo zahm wird, wie fie; fie lafjen ſich ohne weiteres mit der Hand greifen; wieder auf den Finger gejegt, bleiben jie ruhig jigen. Dabei find fie durchaus nicht heifel, vielleicht etwas koſt— ipielig in der Fütterung. Herr Dr. Heinroth hat fich große Mühe gegeben, den Bienenfrejjer im Zimmer zu züchten, leider big jest ohne Nejultat. Vögel jah ich im Zoologijchen Garten in Budapeft, der Stolz des Herrn Gerva. Aus den Dereinen. Der Verein für Vogelſchutz und Vogelkunde zu Dort- mund, Gutenbergitraße 78, hielt am Sreitag, dem 8. d. M., feine Monatsverfammlung ab. Nah Abwidlung der üb⸗ Die ſchönſte Kollektion dieſer —J Er N y 3 Nr. 8 | | — F MWMaßlau, Oberthau. Nr. 8 lihen Tagesordnung wurde durch das Mitglied Herrn Hegemann ein Referat über den von den Tierichuß- vereinen der Reichsregierung zugelandten Antrag behufs VBerihärfung des Schubes der einheimijchen Wögel ge: balten. In äußerjt jachgemäßer Weile wurde durch den Referenten bewiejen, daß nicht das Halten der Vögel, be: fonders unferer beiten einheimiichen Sänger, fondern ganz andere Urſachen die Verminderung der Vogelwelt bewirken. Es wurde auf Antrag des Herrn Hegemann ein fcharfer Proteft gegen Annahme diejes Geſetzes beichlofien und von demfelben ein 12 Seiten langes Schreiben ausgearbeitet. Auch wurden durch die Mitglieder des Vereins Unter— fohriften gefammelt aus allen Klaſſen der Bevölkerung, um der Reichsregierung fund zu tun, daß ein großer Teil der Bevölkerung nicht gewillt ift, die WVogelliebhaberet noch mehr verbieten zu laflen. Nahdem noch ein gemütliches Zufammenfein jtattgefunden hatte, wurde beichloifen, die nächſte Verjammlung am Freitag, dem 22. April, abzu= halten, wozu Freunde und Gönner freundlichti eingeladen find. Der Borjtand: Der Schriftführer: gez. Thiemann. Boftler. Bereinigung der Bogelliebhaber zu Dresden. Nächte Monatsfigung Donnerstag, den 12. Mat, abends 8 Uhr, im Bereinslofal „Rejtaurant Löſchke“, Struveitraße 30. Tagesordnung: 1. Eingänge; 2. Verlefung des Protokolls vom 7. April; 3. Feitlegung des Nachtausfluges; A. Ver— fchiedenes. Vereinsabend jeden Donnerstag. Wogellieb- haber als Gäite jtets willfommen. . Bernhard Kühn, Schriftführer. Der Verein für Vogelfunde, [hut und -liebhaberei zu Leipzig veröffentliht nachſtehend eine Überjiht über feine in dieſem Sahre geplanten Ausflüge in die nähere und weitere Umgebung Xeipzigs. Wahre Vogelfreunde und Liebhaber unferer gefiederten Sänger find bei allen unferen ornithologiihen Erkurfionen ſowie an unferen jeden 1. und 3. Montag im Monat im „Ooldenen Einhorn“, Grimmat- ſcher Steinweg 15, ftattfindenden Vereinsabenden herzlichit willfommen. — Nächſte Sitzung am Montag, dem 2. Mat. "Ausflugsplan 1921. 10. April: Vormittagsaus- flug nah Leusih — Naturihuspartgebiet —, Gundorf. Treffpunkt: Enditation Straßenbahn Leutzſch. Zeit: Früh 7 Uhr. Führung: Herr Fiſcher. 24. April: Vornuittags- ausflug: Treſenwald b. Gerihshain, Treffpunkt: Haupt— bahnhof. Zeit: Abfahrt früh 4,46 Uhr. Führung: Herr Bırk. 7. Mat: Nachtausflug: Dürrenberg, Veſta. Treff: punkt: Leutzſch (Bahnhof). Zeit: Abfahrt Hauptbahnhof nachts 10,45 Uhr und Leutzſch nachts 11,05 Uhr. Führung: Herr Birk. 21. Mai: Nahtausflug; Lützſchena, Schkeudis, Treffpunft: Endſtation der Außen bahn, Hauptbahnhof. Zeit: Vorlegter Wagen der Außen: bahn. Führung: Herr Böttcher II. 5. Juni: Vormittags- ausflug: Lüsihenaer Park. Treffpunkt: Haltejtelle Lütichena- Zeit: Früh 7 Uhr. Führung: Herr Birk. 31. Juli: Familtenausflug nah Leutzſch-Lützſchena. Treffpunft: End: ftatton Straßenbahn Leusih. Zeit: Nachmittags 2 Uhr. Führung: Herr Winkler. NB. In Lützſchena findet in der „Erholung“ ein Tanzfränzchen jtatt! 11. September: Tagesausflug: Wermsdorfer Teihe. Treffpunkt: Haupt: bahnhof (bis Dornreihenbad Löjen). Zeit: Abfahrt früh 4,46 Uhr. Führung: Herr Roth. NB. Änderungen im Sommerfahrplan beadten! I A: Vorwerk. Der Verein der VBogelliebhaber von 1891 zu Kiel e.®. hielt am 25. März feine Generalverjammlung ab. Der Vorfitende, Stuvienrat Dr. Schünfe, erjtattete den Sahresberiht. Neben 11 Monatsverjammlungen wurden 2 Voritandsfikungen und 1 Generalverfjammlung abges balten. Der durdichnittlihe Beiucd betrug 45 Teilnehmer. *&s wurden 6 Vorträge gehalten, je 3 aus dem Stanarien- fport und der Wogelliebhaberei von den Herren Sehrt, Krüger, Behrend und Dr. Schünfe. Von 3 Arhörabenden waren 2 dem Kanarienvoyer und 1 den Waldvögeln ges widmet. Außerdem wurden 4 Herren als Kanarienpreis— tichter ausgeoildet und beitanden die Prüfung. An geielli= gen Veranjtaltungen fanden 4 jtatt, dıe ſich eines außer— ordentlih guten Beruches erfreuten. Wir treten in Das neue Geſchäftsjahr mit 120 Mitgliedern; der bisherige Vorſtand wurde größtenteils wiedergewählt. Verein für Bogelkunde, »ſchutz und =tiebhaberei zu Neunkirchen a. d. Saar betitelt jih eine hier nach langen Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. — Berichtigung. 63 Bemühungen: zuftande gefommene Vereinigung von Freun— den und Pflegern unferer einheimischen Waldvögel. Zwecke und Ziele des Vereins find diejelben wie bei den ander: wärts jchon lange bejtehenden Vognelliebhabervereinen. Wer: ‚ Sammlungen finden regelmäßig jeden Mittwoch nad dem 1. und 15. des Monats, abends 8 Uhr, im Nebenzimmer des Lokals Karl Koh, „Hopfenblüte”, ftatt. Gäſte ſtets willfoinmen. Karl Kannengießer, Schriftführer. Herrn P. Sch., Arns⸗ dorf. Es läßt ſich, ohne die näheren Umjtände der Hal— tung zu fennen, faum er— mitteln, welches die Urfachen der Kahlheit und der beiden anderen jetzt ftattgehabten Maufern des Kleingefieders find. Im legten Falle fönnte es jih um ein Nachholen der im Sommer vorigen Jahres nicht volljtändig erledigten Maufer handeln. Im eriteren Falle iit abzuwarten, ob nicht im Sommer eine vollftändige Geftedererneuerung ftatt- findet. Es iſt dafür zu forgen, daß der Vogel beim Ein: jegen der Maufer in normalem Futterzuftand ift. Wahr: ſcheinlich iſt er jehr fett. Herrn ©. F., Köln. Das NR. iſt infolge einer mit Abzehrung verbundenen Ernährungsftörung einzegangen. Herrin Dr. B., Schwenningen. 1. Gegen das Kin: Ichlüpfen der Mäunchen in den mit Eiern belegten Niit- faften laßt ſich nichts tun. Falls es fih um ein erprobtes Weibchen handelt, fönnte man das Männchen entfernen und dem Weibchen die Aufzucht allein überlaffen. 2. Das Paar fann noch zu jung fein. Das würde fih in einigen Monaten ändern. Möglich it aber auch, daß fich die Singfittihe durch die den Käfig mitbemwohnenden Wellen- fittiche ftören lajfen. Nach einiger Zeit der Beobachtung müßte nad dem Grgebnis der Beobachtungen verfahren werden. 3. Daß der Genuß reichliher Mengen von Ossa sepia Yegenot erzeugt, ilt erfahrungsgemäß feitgeitellt. Daß fih die Ihädlihen Wirkungen mit Zunahme des Genufjes der Sepia, wie das in der Legeperiode der Fall ilt, erit fpäter zeigen und ſich jteigern, ift auch erflärlid. 4. Die Abjicht, zur Vermeidung der Inzucht die Männchen mit denen eines anderen Züchters auszutaufchen, ift richtig. Jedoch ift es ratſam, einige Männden zu behalten, um dieje mit den Produften der jelbjtgezüchteten Weibchen und der eingetaufhten Männchen zu paaren. Herrn M. M., Berlin N. Der Girlit iſt einer beftigen Darmentzündung erlegen. Die Urſache der Er— franfung, ob Genuß ſchädlicher oder giftiger Stoffe vor= liegt, war nicht zu ermitteln. Herrn Dr. W., Sahzbrunn; Herrn G., Hannover; Herrn AU. M., Galbe: Herrn R. Sc., Leipzig; Herrn. Dr. E. L., Stuttgart: Beitiäge danfend erhalten. Heren P. J, Duisburg. Der Hänfling iſt einem mit Abmagerung verbundenen Darmfatarrh erlegen. Herrn R. B., Berlin N 31; Herrn 9. M., Tranf- furt a.d. O. Herrn E. L, Herne i. W., ijt brieflih geant— mortet Frau: 9. 8, Bln-Schmargendorf. Die Schwanz: meije wog 5,5 g. Das Normalgewidt iſt etwa 85 g. Sie hatte aljo etwa ein Drittel des Normalgewichtes verloren. Herrn K., Blm-Wilmersdorf. Die Zahl vor dem Komma it die Zahl der Männchen, die hinter dem Komma die der Weibchen. Herrn 9. G., Lübeck. Der Schmetterlingsfint ift infolge einer Darmentzündung, verbunden mit Gelbjucht, eingegangen. Berichtigung, Die im Heft 24 des Jahrganges 1920 veröffentlichte Mitteilung „Der Buſſard als Sräbenvertilger” hat Herrn &. Schnabel in Lengfurt a. M (Unterfranfen) zum Ver— fafler, nit Herrn W. Sunfel, wie dort irrtümlich anz gegeben. | Site am seänaten | Weichfreſſerkäfig BOXMοSo, dito 77><28><21 445, nußbaumartıg ladiert, dito 60><30><24, Wiener Form, maſſiv eichen, #4 35.—. Lerchentäfig 76><28><26, naturbuchen, braun gebeist, A 50, dito 70><23><23, echt pitchpine, neu, noch nicht gebraucht, beite Tiſchler— 292] arbeıt, M 55 ſtatt M 120. Zauiche auf Finken, Heidelerche. Anfichtfendung franko gegen franto. H. Forſter, Mainz, Leibnizitr. 57. = u. Qi = „deal Käfige für n x Nachtigallen 2Stück, Modell Schindler, vollſtändig neu aufgearbeitet, mit echter Olfarbe, verkauft Wilh. Rudat, Berlin S 14, 293] Gebaftianitr. 17 Gefied. 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Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretlchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Polftfcheckamt: Berlin 34687. ferniprecher: 1323. Über einige harakteriftifhe Kanarienbaſtarde. Von Fri Braun. (Nahdrud verboten.) (irit las ich in einem ornithologijchen Buch — wo es war, it mir nicht gewärtig —, daß Zeifig-Ranarien-Bajtarde den Zitronenfinfen ganz auf- fällig gleichen. Die eriten Befanntjchaften, die ich unter diejen Blendlingen machte, entiprachen durch- aus dieſer Bemerkung. Es waren jchlanfe, jpih- jchnäbelige Vögelchen, die dem Zitrinchen jchon des— halb ähnlich jahen, weil ihnen die jchwarze Stopf- platte der Erlenzeilige fehlte. Alle Bajtardzeilige, die ich in meiner Schulzeit auf den Ausstellungen des Danziger Ornithologijchen Vereins zu jehen befam, gehörten diejem Typus an. Später lernte ich unter den Zeijigblendlingen dann noch zwei andere Typen fennen. Der eine jtellte Vögel dar, die zwar hin- fihtlich der Körperform jenen ſoeben gejchilderten Bajtarden ganz ähnlich jehen, aber doch wegen feines girligartigen Schnabels dem Kanarienvogel viel näher jtehen. Recht oft jah ich an diejen Tieren jene an das Schuppentleid einer Eidechje erinnernde Zeichnung, die wir von den Vizardfanarien fennen. Dem Tempera- ment nach waren die Angehörigen diejes Typs ſamt und jonders jchredhafte Geſchöpfe, die aus allen Flugkäfigen in Einzelbauer zurückehren mußten, nicht etiwva darum, weil ſie wie andere Baltarde mit nie= mand in Frieden leben fonnten, jondern deshalb, weil ſie fich in ihrer Dummſcheu jogar dann das Gefieder verjtümmelten, wenn ihnen niemand ein Leid zufügen wollte. Gerade das Gegenteil von Ddiejen Bögeln iſt ein anderer Typus, in dem das Blut und Temperament des Erlenzeiſigs mit bejonderer Stärfe zur Geltung famen. Als jein Vertreter gilt mir 3. B. ein bei meinem Freunde Wickel, Thorn, erbrüteter Zeifigbajtard, der zurzeit die Wohnung meiner Schwiegereltern mit jeinen Liedern belebt. Wenn man dies Blendlingsmänncden aus einiger Entfernung in jeinem Käfig herumfliegen und turnen fteht, glaubte man ficherlich, man habe es mit einem Erlenzeijig zu tun, wofern jich dieje Annahme nur mit der großen Kopfhaube des jchwarz-grünen Kletter— künſtlers vereinigen liege. Alle Bewegungen der zu diejem Typ gehörigen Zeiſigbaſtarde find viel fnapper, Ichnellfräftiger und zielbewußter als die der zitrinchen- artigen Blendlinge, die auch in Flug und Haltung etwas von Der weicheren Art des Hitronenfinfen haben, ein jo wacderer Erlenzeifig auch ihr Vater gewejen fein mag. Der Geſang dieſer zeiigähnlichen Blendlinge erinnert, wofern er nicht Durch ſpötteriſche Nachahmung anderer Vögel verändert wurde, in der Regel an das Getön des Vaters, dejjen tempera= mentvolle Art fie auch in minniglichen Kämpfen zu befunden pflegen, bei denen ſie von der Schreckhaftig- feit der lizardartig gefärbten, furzjchnäbeligen Zeiſig— bajtarde nicht das mindeſte ahnen laſſen. Erwähnen möchte ich auch, daß ich jonderbarerweije noch fein Weibchen des jtumpfjchnäbeligen, jchüchternen Typs gejehen habe, der unjerem ganzen Empfinden viel weiblicher erjcheint als die hurtigen, keckeren Spit- Ichnäbler. Auch in diefem Winter füttere ich iwieder, eigentlich gegen meinen Willen, ein jpisjchnäbeliges, auffällig ſchlankes Baltardweibchen, das ich nur des— Halb zu behalten bejchloß, weil ich den jchlanten, fleißig jtümpernden Vogel für ein Männchen hielt. Sm allgemeinen erjcheint es ja jelbjtverjtänd- lid, daß die Blendlinge zweier Arten um jo ver- jchiedener fein müſſen, je größer die Kluft zwiſchen den Elternarten ift. Sicher trifft das nicht nur theoretiich, Jondern auch in Wirklichkeit zu, und wir würden es jelbjt beitätigen fünnen, wenn wir nur ausreichenden Beobachtungsitoff hätten. Dennoch Icheinen auch bei Blendlingen zwiſchen Finfenarten, welche untereinander jo verjchieden jind wie der zu den Girligen gehörige Stanarienpogel und der von manchen Syjtematifern zu den Kernbeißern gerechnete Grünfinf, ganz bejtimmte Typen vorzuherrichen, während die übrigen Strufturmöglichkeiten nır dann 66 Braun, Über einige charakteriſtiſche Kanarienbaftarde. und wann durch einzelne Stücke vertreten werden. Im Laufe der Jahre habe ich bereit eine ganze Menge von Grünfinfenblendlingen verpflegt, aber vergebens fchaute ich nach jolchen Tieren aus, bei denen die Eigenschaften des Grünlings hinter denen de3 Kanarienvogels zurücktraten, der Kernbeißer ſozu— jagen von dem Girlig überwunden wurde. Über die jchlanfere Form ihres Schnabels mich zu wundern, hatte ich nicht ein einziges Mal Gelegen- heit. In der Negel handelte es ſich bei ihnen um Gejchöpfe, die jedermann anjtandslos als Grünfinfen hätte ziehen lajjen, wofern ihm nicht eigens ver- taten worden wäre, daß er es mit Bajtarden zu tun hätte. Daß wir bei Nothänflingsbaftarden nicht auf allzu große individuelle Abweichungen geipannt jein dürfen, erklärt ſich ſchon daraus, daß die Körper- form des Nothänflings mit der unjeres Kanarien— vogels große Ähnlichkeit bejigt. Dieje Ahnlichkeit fällt mir namentlich dann auf, wenn ich unter meinen Pfleglingen die Stücde genauer mujftere, welche ſchon Sahr und Tag in Gefangenschaft find. Daß der Schnabel des Hänflings viel dünner ijt, fommt bei ihrer Gejamterjcheinung ebenjowenig zur Geltung wie die auffällige Länge der Schwungfedern. Manche Nothänflinge juchen allerdings in dieſer Hinficht durch Sparjamfeit zu glänzen und befommen nad) der erſten Mauſer in der Gefangenjchaft nie wieder fo lange Schwungfedern wie die, welche jie aus dem Freileben mitbrachten, während andere, jahrelang ge= fangene Hänflinge ung wieder gerade durch ihre auf- fällig langen. Flügel bejonders auffallen. Ob frei- lebende Rothänflinge jich Hinfichtlich der Länge ihrer Schwungfedern ebenjo auffällig unterjcheiden, vermag ich nicht anzugeben, vielleicht unterzieht ſich jemand, dem größere Neihen dieſes Vogels erreichbar find, einmal der Mühe, die Bälge Hinfichtlich dieſer Frage genau zu unterjuchen. Sch möchte beinahe jagen, daß die Rothänflings- baftarde, die ich jelbjt verpflegte, untereinander nicht jo verjchieden waren wie jolche reinblütigen Hänflinge, welche bereit längere Zeit in der Gefangenjchaft gelebt hatten. Das fam mir joeben wieder zum Bewußtſein, al3 ich Bleijtift und Papier hinwarf, um mir meine Hänflinge hinfichtlic) ihrer Körper— form und Haltung genauer zu betrachten. - Ein Laie möchte es faum glauben, daß diejer aalglatte Gejelle, dejjen überlange Flügel dicht anliegen und deſſen Kopffedern jo ſäuberlich glatt gejtrichen find, als käme er eben vom Haarkünſtler, und jener andere Rothänfling in dem Käfig daneben, der jein Gefieder und die weit fürzeren Flügel fortwährend halb ge— Iträubt trägt und jogar die Klopffedern jo emſig be— wegt, daß man durchaus von einem Mienenjpiel Iprechen darf, Genoſſen einer und derjelben Art find, die vermutlich in Demjelben Kreiſe der Brovinz Wejt- preußen erbeutet wurden. Man fürchtet bei jolchen Angaben jtet3 zu übertreiben. Jetzt, wo ich Ddieje furzen Angaben noch einmal drudfertig ins reine ichreibe, überfommt auch mich wieder dies Gefühl, und ich hole mir die Hänflinge noch ein zweites Mal hervor. Es verhält ſich aber wirklich jo, und ich könnte höchjtens noch hervorheben, daß auch der Farbton ihres Gefieders recht verjchieden iſt. Dabei handelt es fich nicht um Vögel, die in einem ver- Ichiedenen Grade der Verfärbung begriffen find; dann würde es mir jo jelbjtverjtändlich erjcheinen, daß ich e3 gar nicht erwähnen möchte. Jener Bogel hat ihon ſechs- und diefer mindejtens dreimal im Käfig gemaufert. Dennoch ijt das Gefieder des zuerit ge- nannten Vogels rein dunfel-, fait jchwarzbraun, während bei dem anderen über allem ein lichtgrauer Schimmer liegt wie ein jchwacher, im legten Ver— gehen begriffener Abglanz jenes wundervollen lichten Braungrau, das dem Prachtgefieder des alten Rot— bänflings feinen größten Schmucd verleiht. Auch ſonſt habe ich bei jolhen Vögeln, die fich im Käfig verfärben, die Erfahrung gemacht, daß ihr neues Gewand durchaus feine gleichmähige Uniform dar- jtellt. Ein vier- oder fünfjähriges Kreuzſchnabel— männchen pflegt auch nach zweimaliger Weaufer ganz anders auszujehen als ein ebenjolange gefangener Artgenojfe, der im zweiten oder dritten Lebensjahr auf den Leim ging. Ganz ähnlich wird es fich bei den Nothänflingen verhalten; der Umftand, ob dem Behälter des Vogels ein hellerer oder dunklerer Standpunkt angewiejen wird, mag daneben, von ganz unnormalen, fajt tierquälerischen Berhältnijien abge- jehen, wohl. nur eine Nebenrolle jpielen. Trog Diejer recht mannigfaltigen Eigenjchaften lange gefangener Hänflinge jehen aljo ihre Bajtarde in der Negel einander jehr ähnlich. Gerade wie bei anderen Blendlingen wird bei ihnen das Tempera- ment zumeift in der Weije beeinflußt, daß die girlitz— artigen Ahnen ihren Nachkommen Stahl ins Blut gießen, jo daß fie unermüdliche Brunftlämpfer werden, für die in der minniglichen Sahreszeit Leben und Kämpfen gleichartige Begriffe find. Die theoretiche Negel, daß die Hybriden um jo mannigfaltiger geartet jein müſſen, je größer Die Kluft zwiſchen den Elternarten ijt, jcheint fich nament— lich bei den Stiegligbaftarden zu bewahrheiten. Wie bei den Zeiligblendlingen finden wir auch hier einen dickſchnäbeligen, fanarienartigen und einen jchlanferen, ipisichnäbeligeren, diitelzeijigartigeren Typus, und auch bei diejen Hybriven gehören die Weibchen in der Negel der legteren Form an. 3 jcheint ſich aljo alle genau jo zu verhalten wie bei den Erlen- zeifigbaftarden, und doch ijt dem wohl nicht jo, da nad) meinen Erfahrungen vermittelnde Formen hier viel häufiger al8 dort vorkommen. Außerdem find mir bei den Stiegligblendlingen noch nicht fo jchred- hafte Vögel begegnet wie bei den Zeilighybriven, wo fie unter den Vertretern des dickſchnäbeligen Typs geradezu die Negel waren. Dabei muß allerdings ſtets wiederholt und Did unterjtrichen werden, daß alle diefe Angaben nur einen recht bedingten Wert haben, denn wenn ich auch ſchon mehrere Dugende der häufigeren Blend- linge verpflegte, jo jchließt das doch nicht aus, daß der Zufall zu neckiſch fpielte, daß ich, durch ihn be— tört, regelwidrige Verhältniſſe als typiſche fennzeichne. Vergeſſen wir doch nie, daß wir unſere Arbeit auf dieſem Gebiete nur dann von einem richtigen Geſichts— punkte betrachten, wenn wir deſſen eingedenk bleiben, daß wir noch immer erſt bei der Stoffſammlung be— griffen ſind. Dieſen Stoff zuſammenfaſſend zu ordnen und kritiſch zu beleuchten, wird ſicherlich noch unſeren Ar. 9 in der menjchlichen Art, dem Einzelfall gern typiiche Bedeutung zuzufchreiben. Hier behauptet ein Züchter, der einen Dompfaff glüclich mit ijabellfarbigen Ka- narien verpaarte, jchlanfhin: „Dompfaffen paaren fich am leichteiten mit ijabellfarbigen Stanarienweibchen“, dort jchreibt ein anderer aus ähnlichem Grunde: „Dompfaffen ziehen Grünlingsweibchen den Weibchen der Sanarie bei weitem vor.“ Ob fich das alles wirklich jo verhält, wird uns wohl erjt eine jpäte Zukunft lehren können. Sollen wir aber deshalb die Bejchäftigung mit diefen Dingen al3 nuglos aufgeben? Sicherlich nicht! Seder, der Sich jeit Sahr und Tag mit ihnen ab- gemüht hat, wird ſich wohl nicht darüber im Zweifel jein, daß er dadurch jo manche gelernt hat. Uno über das Luftgefühl, das durch Dieje Tätigfeit in ihm gewedt wurde, wird er ung noch beredter Auskunft geben fünnen, wofern nicht jeine an- gebliche Liebe zu der auch in dieſen Blend- lingen wirfenden Allmutter findijche Koketterie ift, die nur den Tadel des vernünftigeren, ruhigeren Mannes verdient. } Enkeln Mühe genug koften. Es liegt aber einmal > Die Leipziger Vogelausſtellung. Don 3. Birk. Machdruck verboten.) Det Verein für Vogelkunde, -ſchutz und -lieb— haberei zu Leipzig veranſtaltete am 19. und 20. Dezember 1920 im Leipziger Kriſtallpalaſt feine erjte Ausjtellung auf dem Gebiete der Bogelfunde, dem Bogelihuß und der Bogellieb- haberei. War dieje Austellung auch nur der erjte jchüchterne Verſuch des Leipziger Vereins, jo kann Diejelbe troßdem in allen Teilen als gelungen bezeichnet werden. Als mildernde Gründe müſſen trogdem noch angeführt werden, daß erſtens noch die Kriegsjahre ihre düfteren Schatten auf den derzeitigen Wogelbeitand warfen und zweitens für Leipzig eine Wald- vogelausjtellung noch nie dagewejen war. Daraus ergab jich gewiljermaßen eine teilweije Beengung für dag junge Unternehmen. War das ausgeitellte Bogelmaterial auch ein reichhaltiges, jo fehlten immerhin gewijje Arten, die gegen- wärtig in der Vogelſtube zu den Seltenheiten ge- hören, troßdem Diejelben in der Vorfriegszeit tüg- liche Erjcheinungen im Bejtand der Liebhaber waren. Die Ausſtellung war in drei Abteilungen gegliedert, ſie veranſchaulichten die Vogelkunde, den Bogelihuß und die Liebhaberei einheimiicher Stubenvögel. Der Bogelfunde wurde durch Ausjtellung von Literatur, Neſtern, Eiern und Vögeln im gebalgten und aus— gejtopften Zuftande Rechnung getragen. Von legteren waren faſt jämtliche Vertreter der heimiſchen Stlein- vogelwelt zur Schau gejtellt in einigen Hunderten von Eremplaren, außerdem hatte Herr Buchheim, Berlin, eine Kollektion aus Mejopotamien zur Schau gebracht. Die Kollektion „Feinde unſerer Kleinvogelwelt“ war veranſchaulicht durch je ein Eremplar von Wander- falf, Baumfalf, Hühnerhabicht, Eichelhäher, Saat- und Rabenkrähe, Eljter, Wiejel, Igel (ſonſt jehr Braun, Über einige harakteriftiihe Kanarienbaftarde. — Birk, Die Leipziger Vogelausitellung. 67 nüglich), Siebenjchläferund Eichhörnchen. Herr Otto IL hatte eine Sammlung von Eiern aller als Stuben- vögel in Betracht fommenden Vögel gezeigt. Aus der Neſterſammlung des Vereins ſowie der des Herrn Vorwerk war reichhaltiges, einwandfreie® Material vorhanden; bejonderer Erwähnung bedarf ein ver- jteinertes Hänflingsneft, welches in den Salinen Dürrenbergs jeinen Stand hatte. Herr Sunge zeigte eine Bibliothef der hervorragendjten Erzeugnijje in der Fachliteratur, was ihm auch eine lobende Aner— fennung in Öejtalt einer Urkunde brachte. Der Vogel- ſchutz war veranschaulicht durch Literatur ſowie einer Kollektion des Bundes für Vogelſchutz in Stuttgart, bejtehend aus jämtlichen Größen und Arten von Nijtkäften, Futter) äuschen jowie Vogelſchutzgeräten. Sehr finnbildlich war ein „Futterplatz im Winter” veranfchaulicht, für fich ein kleines Stückchen Natur. | Den Hauptanteil der Ausftellung nahm die Stubenvogelliebhaberet für fi) in Anſpruch. Die ein- heimischen Stubenvögel waren in 32 Arten und nahezu einigen hundert Exemplaren vertreten. In mehr oder wenigen Exem— plaren waren vor— handen: Nachtigall, i Mönch-, Garten- AD RN N 8 * ul IR IM —* " REN h ui, je x — — Eh il Pu R —* Mi il N ua * ir Mt li, ji u $ a Beifig><41/,<3!/, em 2.20 M II 151/,x<6!,>x<3!/, cm 3.20 4 Schlagneke je nad) Größe in guter Ausführung. „Drnis’-Mitgliever erhalten auf die m Miichjutter 5°/, Rabatt. mm Ameifenpuppen 1920 Bid. 35.— A Weißwurm 1920 Pf. 23.— A freibleibend! Mitglieder werden bevorzugt! Körner- Mijchfutter Ta Bitte Arten angeben! 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Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein, Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1ı.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Berlin 34687. fernfprecher: 1323. Der Gelbfpötter. Von PB. Rüdert, Berlin. (Nahdrud verboten.) m“ Bogelliebhaber kennt ihn nicht, diejen herr— ‚lichen Sänger und eifrigen Naupenjäger im gelbgrünen Gewande? Etwa Anfang Mai hören wir ihn bereits fein eigenartiges Lied mit großem Eifer vortragen. Wir finden dieſen Liebling vieler Bogelfreunde jehr oft im kleinſten DObjtgarten mit nur wenigen Bäumen jowie in Feldgehölzen und dichtem Buſchwald. Birfenjchläge jcheinen ihm be- fonder3 zu gefallen. Die Gejchlechter diejes Vogels find dem Gefieder nach nicht bejtimmt zu unter- Icheiden, nur da3 im Frühling vorhandene Steih- zäpfchen bejtimmt das Männchen. Auch die Gefieder- farbe diejes Vogel3 variiert jehr, von grau= big grün— gelber Bruſt. Sein Neſt iſt eines der jchönften Bogelnefter und iſt dem des Buchfinfen jehr ähnlich, nur daß dasſelbe im Umfange kleiner, aber bedeutend tiefer ilt. Der Gejang des Gelbjpötters wird von uns Bogelliebhabern für einen der beiten gehalten, und mit Recht. So jehr auch ich das Lied des Gelb- ſpötters jchäge, jchäge ich diefen jogenannten „Gelb— ſpötter“ als Spötter nicht, da er in diejer Kunft von vielen anderen Sängern übertroffen wird. Sumpf- tohrjänger, Würger, Blaufehlhen und Schwarz- plättchen jtellen ihn als Spötter weit in den Schatten. Sa, ich) behaupte jogar, daß der Gelbſpötter nur wenig Nachahmungstalent beſitzt. Bezüglich diejer Behauptung bin ich gewiß, daß viele Liebhaber ihr Haupt ſchütteln werden, ja vielleicht auch Herr Neunzig eine gegenteilige Anficht in einer Randnote zum Ausdrud bringen wird (nein. N.), aber meine Anficht dürfte fi wohl faum ändern. In folgendem will ich verjuchen zu beweilen, daß der Gelbipötter das nicht zu leiten vermag, was ihm al3 angeblich hervorragenden Spötter nach- gejagt wird. Unjtreitbar verfügt der Gelbjpötter über einen großen Tourenreichtum und eigenartige Ge- jangspafjagen, die den weniger geübten Gejangstenner an Ddiejen oder jenen Sänger erinnern, aber ven geübten Gejangstenner nicht täufchen fünnen, da man jofort den Geſang und die Nachahmungsweije des Gelbſpötters heraushört. Alfo er vermag bei jeinem Liede nicht die Naturtreue wie andere Sänger zu geben. An beiten gelingt ihm wohl das Schadern der Schwarzdroffel nachzuahmen. Dieſes Schadern bringen alle Spötter recht qut. Auch bringen Die meiſten Gelbjpötter einen pirolähnlichen Auf, welcher aber auch jofort den Gelbjpötter erfennen läßt. Mehrere Gejangstouren des Gelbſpötters kann man jehr gut in menjchliche Worte fleiden, wie 3. B. jein allbefanntes „Doktor Knie, Doktor Knie“ oder auch „tut weh! tut weh!“ Sollte etwa diejer kleine gelbe Nader dieſes ſogar dem Menjchen abgelaujcht haben? Sch bezweifle eg. Ich halte den Gejang des Gelb- jpötters für einen eigenen Originalgejang, aljo mit eigener Kompojition. Wie ganz anders beim Hören von Sumpfrohr- jänger-, Würger-, Blaufehlchen- oder Schwarzplättchen- liedern. Hier hören wir die Wiedergabe anderer Sänger mit einer Naturtreue vortragen, welche jelbit den bejten Gejangsfenner täujchen kann, falls er den vermeintlichen Urheber nicht ſelbſt zu Geſicht befommt. Obwohl ich in bezug auf unfere heimijchen Bogellieder einigermaßen erfahren bin, haben mic) die vier letgenannten Imitationsfünftler jehr oft im Zweifel gelafjen, bis ich den Sänger jelbit er- blickte und feine naturwahre Imitationskunſt be- wunderte. Hierin leiftet insbejondere der Sumpfrohr- jänger ald Spötter Hervorragendes. Deſſen Lied jet fi fast nur aus Gejangsteilen und Strophen an- derer Vogelgejänge zujammen. Auch der rotrücige Würger ift fait ausnahmslos ein guter Smitator und vermag ſehr gut zu täufchen. Nur die Ton- ftärfe der Driginaljänger erreicht er jelten, da jeine Stimmittel zu ſchwach find. Desgleichen find Schwarz- 74 Rückert, Der Gelbipötter. plättchen und Blaufehlchen jehr gute Spötter und bringen ihre Imitationen täujchend zu Gehör. Je— doch bringen dieje beiden Sänger mehr oder weniger dag Lied ihrer eigenen Art, und bei ihnen find be- ſonders reichhaltige Spötter nicht gemein. Sp jehr mic) die naturgetreue Wiedergabe des funftvollen Gejangsimitators erfreut und ich die Kunſt bewundere, mit welcher Genauigkeit die Wieder- gabe erfolgt, jo halte ich es doch nicht für nötig, dak ein quter Sänger immer ein guter Spötter fein muß. Der mit gutem Tourenreichtum begabte Dri- ginalfänger ift mir ebenjo wertvoll, denn nur Die qute Tonlage und die wechjelvollen Strophen machen den Sänger wertvoll. Und gerade diejerhalb, mein kleiner, lieber Gelb- jpötter, wenn ich dich auch vielleicht nach Anficht vieler geichmäht haben jollte, jtelle ich dich doch troß des ſoeben abgejprochenen Spöttertalentes als Sänger in erſte Neihe. Sehr oft werden von Bogellieb- habern die gejanglichen Qualitäten von Gelbjpötter und Sumpfrobrfänger verglichen. Ganz nad) Ge- ſchmack und Empfinden der jeweiligen Liebhaber er- hält bald dieſer, bald jener dieſer beiden Nivalen den Vorzug. Unſtreitbar find beides gute Sänger. Meiner Anficht nach gebührt dem Gelbſpötter Die Balme Diejer bringt jein Lied in kräftiger Ton— lage wohllautend frei zum Ausdrud. Er fommt mir vor wie ein Konzertfänger, der „frei vom Blatt“ fingt, ohne Stodungen, jede jeiner Strophen laut vernehme bar, während der Sumpfrohrjänger fein zwar meift jehr reichhaltiges Lied in bedeutend ſchwächerer Ton- lage und nicht jo fließend vorträgt. Der Laujcher muß oft jein Gehör anjtrengen, um feine oft leije zijcheln- den Strophen vernehmen zu fünnen. In dem PBflanzen- gewirr feiner Brutitätte befindet er fich ſingend bald bier, bald dort. Nur jelten zeigt er fich auf einer Pflanzenfrone, um jofort wieder in Die Dichten Regionen zu verschwinden und weiterzuliipeln. Als rechtzeitig gefangener Frühjahrsfang beginnt der Gelb- Ipötter bald mit jeinem Gejang, wenn der Käfig einen recht hellen Standort hat und ihm nur beite friſche Puppen gereicht werden. ‚Kein Wunder, wenn jein Pfleger es wagt, diejen ſchönen Sänger zu über- wintern, wenn auch mit banger Hoffnung. Denn be- fanntlich technet man unſern Gelbjpötter zu den beifeliten Käfigvögeln. Und nicht mit Unrecht, denn die meilten Gelbjpötter erleben das kommende Neu- jahr nicht. Schon der trübjelige, vernichtende Herbſt macht auch ‚ unferen Gelbipötter traurig und aufgeblajen. Wenn es zu dieſer Yeit der Liebhaber verfäumt, feinen Lieb- ling des öfteren auf feinen Körperzuftand zu unter- juchen, findet er dieſen gar bald als magere Leiche auf dem Käfigboden, er ijt dahin zum ewig blühen- den- Frühling. Auch mir erging es jo mit meinen Erjtlingsgelbjpöttern. Aber mein Bogelliebhaber- wahlſpruch lautete immer: „Der Vogel ftirbt nicht, weil er im Käfig ift, jondern weil er hierin nicht das ent|prechende Futter erhält.“ Ich verjuchte es bon neuem und fam zu dem Entjchluß, als Winter- futter des Gelbjpötter nur trockene Ameijeneier und Mehlwürmer zu reichen. Von andern Liebhabern wurden mir bald dieje, bald jene Futtergemiſche empfohlen, womit diejelben jedoch ſelbſt nur. wenig gute Nejultate erzielten. Ich ging alfo meinen eigenen Weg. Den neuen Friſchfang ſetzte ich in einen mit weigem Stoff verhüllten Käfig und fütterte bis zur Beendigung des Gejanges nur frijche oder geſchwelkte Ametjenpuppen. Trinkwaſſer reichte ich dauernd, Als nun die Zeit nahte, in der die friichen Buppen zu Ende gehen, miſchte ich ganz allmählich diejen einige trocenen Puppen zu, welche anfangs nicht gern gefrejjen wurden und auf dem Napfboden liegen blieben, aber eine Stunde Hunger lehrt den gewöhn- lich jet fettleibigen Gelbjpötter auch dieſe frefjen. Sch verringere nun langjam die legten frischen Puppen und erjege dieſe durch gute trodene Puppen. Auch teiche ich von bier ab täglid 3—6 Mehlwürmer, und der Zutterübergang ift ohne bejondere Schwierig- feit vollzogen. Diele Gelbipötter werden hierbei jogar außerordentlich fett, bis dann die düjteren Novembertage wieder ihr ettbäuchlein ſtark redu- zieren. Im dieſer Zeit ijt aljo größte Sorgfalt nötig, die Mehlwürmer müfjen je nach dem Futterzuftande de3 Vogels vermehrt werden. Um den Vogel nicht abmagern zu lajjen, reiche ich oft zeitweiſe bis zu 30 Würmern in 2—3 Gaben pro Tag. Neigt der Gelbjpötter wieder zur Fettleibigkeit, werden die Würmer jo wieder allmählich verringert. Mit diejer einfachen Futtermethode ift eg mir nun bereit3 mehrere Sahre gelungen, auch den jo heiflen Gelbjpötter zu überwintern, jo daß auch die Maufer glatt vonjtatten ging und reichlicher Gejang meine Arbeit lohnte. Im allgemeinen bin ich in der Mehlwurmfütterung jehr vorjichtig. Bejonders zur Herbitzeit erhalten zur Settleibigfeit neigende Vögel dieſe nur jelten, da gerade der Mehlwurm nach meiner Beobachtung jegr fettbildend ilt. Sch habe des öfteren völlig abge- magerte Vögel in 8—10 Tagen durch reichliche Wurmfütterung vollbrüftig gefüttet. Da nun er- fahrungsgemäß unjere Weichfrejfer bezüglich Erhal- tung ihrer normalen Körperbejchaffenheit individuell veranlagt find, wäre es faljch, zu behaupten, diejer oder jener Vogel müſſe täglich ein bejtimmtes Quan— tum Mehlwürmer erhalten. Die Körperbejchaffenheit unjerer Käfigvögel feit- zustellen, dürfte feinem Liebhaber jchwerfallen, auch ohne das umſtändliche Wiegen derjelben. Der Lieb- haber nimmt den Vogel in die linfe Hand, jo daß der Vogel hierin auf dem Rüden liegt. Mit der rechten Hand erfaßt er die zappelnden Füße und zieht: diejelben in der Schwanzrichtung des Vogels und bläjt das Bruftgefieder auf. Der abgemagerte Vogel zeigt ein ſpitzes Bruftbein, die Bruftjeiten find Hohl eingefallen. In Ddiefem Falle iſt eine reichlichere Wurmfütterung nötig. Der normale Vogel zeigt eine runde, rote Bruſt. Das Bruftbein zeigt fich - nur Schwach. Auch der Bauch normaler Vögel darf feine jtarfen Fettpoljter aufweiſen und foll eher etwas eingefallen erjcheinen. Jedoch etwas Fettanſatz zur Herbitzeit an Bauch und Hals dürfte feinen Pfleger bange machen, nur ‚das Bruftbein joll von Fett— poljtern frei bleiben. Der geübte Pfleger wird ſchon an der Figur des Vogels erfennen, wie jelbiger ge= nährt ift. Der hängende Hinterteil verrät die Fett— leibigfeit de3 Vogels. Start abgemagerte Vögel haben einen trüben Blick wie mide Menfchen. Das Auge erjcheint bei diejen nicht voll und rund, jon- — nd u ee u 3 Nr. 10 dern etwas zufammengezogen. Eine größere Menge Mehlwürmer ift in legterem Falle nötig und wirft ſchon nach einigen Tagen verblüffend. Das Wiegen der Bögel halte ich als zu ſchematiſch, da die Wögel jelbjt ein und derjelben Art bei normaler Körper— bejchaffenheit oft jtark differieren. Etwas Sicheres tejp. Bejtimmtes fann hierin nur das Auge des Pflegers fejtitellen, und dieſes bejonders zur Herbit- zeit, denn jingende Vögel werden jelten fett. Nun nod eine Frage: „Wann maujert der Gelb- jpötter in der „Freiheit?“ Nach ornithologijcher Literatur joll der Gelbjpötter als Käfigvogel in den Monaten Sanuar bis Februar dieſe beginnen. Diefe Angabe hat ich jedoch bei meinen bisher gefäfigten Gelb- jpöttern noch nicht bewahrheitet. Wohl jeßte oft der Gejang in Ddiejer Zeit ein, die Maujer jedoc) erſt etiwa von Mitte März bis April. Meiſtens jegen Mauſer und Gejang zu gleicher Zeit ein. Mich dünkt, daß auch der freilebende Gelbſpötter in diejer Zeit maufert, da ich bei zeitig gefangenen Friſch— fängen an Kehle und Hals noch iprojjende Federkiele fand. Ich bin alſo der An— ſicht, daß der Gelbſpötter auch kurz vor dem Abzuge Sartenfänger. Rückert, Der Gelbipötter.. — Löhſer, Vom Ameifenfang. 75 Liter dieſer Tiere zu verjchaffen. Dennoch gehört Geduld und reichlich Zeit dazu, bis man in den Beſitz eine3 größeren Quantums gelangt it. Als Falle benugt man am beften eine Wein- flajche, ‚deren Hals glatt und — von oben ge- jehen — von außen wie innen rund ijt. Falls er nach innen eine edige Kante enthält, bietet er den Tieren Gelegenheit, fich fejtzuhalten, und er- ſchwert die Fangmöglichkeit. Nachdem die Flaſche gründlich gereinigt ift, wird der Hals nochmals innen möglichjt troden und glatt gerieben, welche Prozedur jeden Morgen vor dem Aufftellen wegen der Daran haftenden Ameiſenſäure und amderer Ausjcheidungen wiederholt werden muß. Die Flajche wird nun jenfrecht in einen Ameijenhaufen derartig eingejtellt, daß die Flajchenöffnung mit der Ober— fläche des Haufens abjchneidet, jo daß es den Tieren ein leichtes ijt, auf den Rand der Flaſche zu ge- langen. Sobald fie, über die Störung unangenehm überrajcht, dag Argernis genauer unterjuchen, pur- zeln ſie in die Flaſche, aug der wegen der glatten Wände und der Ver— engung dem Halje zu ein Entweichen unmöglich wird. An tauglichiten er= icheinen mir die kleineren Arten. Da diefelben auch | Sühigfeiten gern anneh- men, iſt e3 empfehleng- wert, an einen Faden, den man an einen über— hängenden Aſt befeitigt, ein Stück feuchten Zucker (Zuder mit Rum) zu be- feſtigen. Diejes kleine Stück hängt praktiſch an aus ſeiner Winterherberge vermauſert hatte, um mit neuem, unbeſchädigtem Flügelmaterial die große Reiſe zu uns wagen zu können. Ganz ſo verhält es ſich ja auch mit unſeren Herbſtmauſerern, welche ja be— kanntlich ſofort nach Beendigung der Mauſer ihre Südreiſe antreten. Betreffs der vorgeſchilderten Fütterungsmethode unſeres Gelbſpötters möchte ich nicht ſagen wollen, daß dieſe die einzig richtige wäre, denn es führen mehrere Wege nach Rom, vielleicht aber etwas um— ſtändlicher. Bom Ameifenfang. Don Löhſer. (Nachdrud verboten.) E⸗ iſt an dieſer Stelle ſchon des öfteren auf den Wert des Ameiſenfutters hingewieſen, ſo daß es wohl geraten erſcheint, über den Fang und die Zu— bereitung der Tiere ein paar Worte zur jagen. Jetzt, wo die Sonnenstrahlen neues Leben aus der Erde zaubern, wird es auch wieder im Ameifenftaat lebendig. - Der ganze Ameijenhaufen fribbelt von jeinen Er— bauern, und es jcheint ein leichtes, jich ein paar I der Stelle, wo ſich der Hals erweitert, ohne die Wandung zu berühren, um ein leichtes Abfallen der Tiere zu ermöglichen. Die große Waldameije (Formica rufa L.), die ih, wie jchon oben gejagt, für weniger geeignet halte, die aber vom Notfehlchen, von den Grasmücden ujw. auch ange- nommen wird, zieht rohes Fleiſch den Süßigfeiten vor, Mehrmals täglich oder doc allabendlich wird die Flaſche aus dem Haufen entfernt und geſchloſſen in fochendes Waſſer getaucht, um die gefangenen Tierchen jchnell zu töten. Danach trodnet man die- jelben, indem man fie in einen Bappfarton jchüttet und in die Sonne ftellt. Zum fchnelleren Trodnen ſchüttelt man den Inhalt des öfteren täglich durch— einander. Nachdem fie getrocknet find, was in wenigen Tagen der Fall ift, werden fie von Koniferennadeln, Holz- und Harzftückhen gereinigt und dem Futter zugeſetzt. Zum Schluß möchte ich noch über die Art, wie ich das Miſchfutter bereite, einige Worte ſagen. Da es mir oft vorgekommen iſt, daß manche Sänger, wenn ich Ameiſenpuppen, Ameiſen, Weißwurm uſw. ganz vorſetzte, dasjenige, was ihnen nicht paßte, oft wohl nur aus Laune oder Mutwillen fortſchleuderten mahle ich jetzt alles durch eine Maſchine, wodurch 76 Hoffmann, Kohle und Sumpfmeifen in Gefangenihaft. — Buffe, Ornithologiſche Keriegserinnerungen. das Futter zu Mehl gemahlen wird und feine ein— zelnen Beftandteile nicht mehr erkennen läßt. Zum Anfeuchten nehme ic meilt Apfel, wag ja etwas foftipielig ift, aber doch (wegen der guten Wirfung auf die Verdauung) von mir vorgezogen wird. Da man fich über den Wert des Hanfes nicht im flaren, jo jeße ich diejen, gleichfalls fein gemahlen, nur hin und wieder zu. Die Mehlwürmer gebe ich jtets in (ebendem Zuftand. Durch das Zermahlen erhalte ich ein feines, leichtes Futter, von dem nichts ver- jhwendet werden fann und bei dem fich meine Pfleglinge wohlfühlen. Kohl und Sumpfmeifen in GHefangenfdaft. Bon Peter Hoffmann, Frankfurt a. M. (Rödelheim), (Nahdrud verboten.) Zu Anfang dieſes Jahres befam ich von einem Belannten zwei Kohlmeifen, große und ſchön aug- gefärbte Männchen, und eine Sumpfmeije, ebenfalls ein Männchen, gejchenkt. Sie fanden Aufnahme in einem Flugkäfig, 1,25 cm lang, 40 cm breit und 70 cm hoch, deſſen Rückwand ich mit Eichenrinde verkleidet hatte. Weidenzweige, Tannenwedel, zwei Schlaffäftchen und ein geräumiges Badehäuschen bilden die Inneneinrichtung. Das Trio fand fich denn auch ſehr ſchnell in der neuen Behaufung zurecht. Als Anfangsfutter reichte ich Mohn-, Hanf- und Erlenſamen, gejchälten Hafer, Sonnenblumenferne. Nach zwei Wochen In— jeftenfutter mit Gelbrüben oder fein gehackten pfel- jtücichen, fein geſchnittenes gefochtes Fleiſch, Wal- nüffe, und um das Ganze etwas beweglicher zu gejtalten, 10—15 Mehlwürmer, unter Beibehaltung des oben erwähnten Anfangsfutters. Ihre Lieblings- jpeife find fein gejchnittene Apfel, Nüffe, Sonnen- blumenferne und natürlich Mehlwürmer. Auf ge- legentlich gereichte Spinnen find fie befonders ver- jejfen. Die Mehlwürmer werden jtet8 mit auf eine Stange genommen, mit den Krallen feitgehalten und jo ſtückweiſe verzehrt, immer zuerſt der Kopf. Bon den Schlaffäftchen machen alle drei aus— giebigen Gebrauch, und es fieht allerliebit aus, wenn fie neugierig ihr Köpfchen zum Einflugloch heraus- itredfen. Sie nehmen mir nun ohne Zögern den Mehlwurm aus der Hand und bereiten mir durch ihre Munterkeit und Zahmheit viele Freude und haben mir Durch ihre poſſierliche Raſtloſigkeit manche genuß⸗ reiche Stunde bereitet. Man wird nicht müde, dieſem fortwährenden Hüpfen, Klettern und Flattern zuzuſehen und ihrem beſtändigen Rufen und Locken zu lauſchen. Die holde Gabe des Geſanges iſt ihnen leider verſagt geblieben. Ein ziſchendes „Sitt, Sitt“, ein finfenartiges „Pink, Pink“ find der Lockton der Kohlmeifen. In der Erregung oder Freude laſſen fie medernde Laute ertönen, während fie ihre Zu— jriedenheit mit einem wie Silberglödchen klingendes „Zizigäg, Zizigäg“ befunden, das fie oft 8- big 10mal wiederholen. Der Lockton der Sumpfmeife lautet etwa wie „Tirtia dädädett“, welchen fie be- jonder8 beit Sonnenfchein und in den Nachmittags- ftunden jehr fleihig zum Vortrag bringt, AT AR NEE Nr, 10 Wer feinen zu großen Wert auf den Gejang legt, wird ficherlich an beiden Arten recht angenehme HBimmergenofjen finden, zumal auch bejonders die Kohlmeije durch die jchöne Farbe ihres Gefieders jehr gut in den Flugfäfig paßt, nur darf man fie nur in Gejellihaft von anderen Meijen halten, da fie andere Vögel anfallen und ermorden joll. Sch habe aber davon nicht3 gemerkt, obwohl ich vor ein paar Wochen ein Rotfehlchen 14 Tage lang in dem— jelben Käfig gehalten habe. Es dürfte noch zu er- wähnen jein, dag man Meijen nur in ungeheizten Räumen halten jollte, wie von früher gehaltenen Kohl», Blau- und Tannenmeijen ich mich zu erinnern weiß. Auch find gerade Kohl- und Sumpfmeijen am härteften, während die anderen verwandten Arten Ihon einer größeren Aufmerkſamkeit und Erfahrung des Pflegers bedürfen. Ornithologifhe Ariegserinnerungen. Don Friedrih Buſſe, Deffau. (Fortfegung.) (Nachdruck verboten.) Bishe hatten widrige Umſtände jedesmal verhindert, daß ich einen Sproſſer wirklich ſchlagen hören konnte. Mir fielen bei dem Holzfällen ſeit einiger Zeit weiter entfernte Rufe auf, die nicht von der Singdroſſel kommen fonnten. Letztere gibt es dort in geſanglich hervorragenden Exemplaren. Immer mehr wurde es mir zur Gewißheit, daß es ſich tatſächlich um Sproſſer handelte. Selbſtverſtändlich wollte ich der Sache genau auf den Grund gehen. Das ging aber nicht jo einfach, denn ich konnte als Soldat nicht jo ohne weiteres fortlaufen. Sch beichloß, wenn wir in Ruhe lagen, die Nacht zu einem Aus- flug zu benußen. Gegen '/,11 Uhr hatten fich die meilten Kameraden auf ihr hartes Lager im Block— hauje gelegt; nur einige fanatijche Kartenjpieler hocdten beim trühen Kerzenſchein um den primitiven Tiih. Meinem Nachbar machte. ich kurz Mitteilung, falls mir etwas pajlieren oder ich) mich verlaufen jollte. Schnell war ich draußen in dem vom Mond- licht magijch erleuchteten Walde. Stunde erreichte ich unferen Bataillonsfit. Hier mußte ich dem Poſten mein Vorhaben gleich am beiten mitteilen, um Mißverjtändnifjen vorzubeugen. Als wir noch leiſe jprachen, jchlug etwas in den Sand. Erjtaunt blicte ich den Kameraden an, und bejtätigend ſtimmte er mir bei, daß dies eine ver— irrte Ruſſenkugel jei. { die ganze Nacht und meijtens viel zu hoch. Cine an- genehme Ausficht war es ja num nicht, ohne Hilfe von einem Zufallötreffer vielleicht jchiwer verwundet zu werden. Aber der Soldat muß auf jein Glück vertrauen. Bald befand ich mid an dem Platz, wo wir am Tage Knüppeldämme gebaut hatten. Hier wurde das Bordringen jchwieriger. Große Siimpfe mußten umgangen werden, dichtes Unterholz und mit den Wurzeln umgebrochene Bäume verjperrten den Weg. Zahlreiche Fröſche veranftalteten ein gellendes Konzert. Ihnen schien die feuchtneblige Luft jehr zu behagen. Schlieglich fam ich dem Sproffergebiet ganz nahe. Sch nahın Hinter der jtarfen Wurzel- iheibe eines Windbruches Kugeldefung und ſpähte Nach einer halben ° Die Ruſſen knallten nämlich 1 — = Nr. 10 laufchend in das vom Mond beitrahlte Weiden- didiht. Mehrere Stunden fauerte ich hier, um mir die mannigfaltigen Rufe einzuprägen. Ab und zu wechjelten die Sänger ihre Plätze, was an den Ihwarfenden Zweigen und den jchattenhaften Um— rijjen ihrer vorübergehend fichtbaren Körper erfenn- bar war. Nach meinen Eindrücen ift der Sprofjer- ſchlag jener Gegend fräftig, rufähnlich wie bei der Singdrojjel. Die flagenden Strophen der Nachtigall fehlen, und iſt deshalb fein Vergleich damit zu ziehen. Jeder Auf wird jcharf betont, mit kurzen Pauſen 3—4Amal abgegeben. Bei zwei Silben ift jede gleichmäßig betont. Slot, Slot, kuckuck, kuckuck, zirp, ziep, tarad, üb, üb, üb, taftaftaf, torf, torf, ſchnrrrt, ſchnrrrt, jchnttttt, güly, güly, optif, optif, opti. Dies waren ungefähr die Haupttouren, welche in buntem Wechjel unter verschiedenen Abweichungen vorgetragen wurden. In dem nächtlihen Walde übten fie eine eigenartig feierliche Wirkung aus. Allmählich übermannte mich die Kühle, und fröftelnd machte ich mich auf den Rückweg. Nach kleinen Irr— Buſſe, Orntthologtihe Kriegserinnerungen. Til aus dem Efeu eines Grabhügels jchlüpfte In dem Veit lagen drei Junge Nicht weit davon machte ji ein anderes Pärchen verdächtig. Sie hatten in ihrem, auf etwas höheren Zweigen ziemlich leicht- fertig angebrachten Bau gar fünf kräftige Nachkom— men ſitzen. Komiſcherweiſe fand ich gleich darauf noch ein Neſt mit vier Jungen, jo daß es inner- halb 10 Minuten drei waren. Gewiß ein jchönes Heichen für den Bogeljchug in Stargard. In— zwijchen hatte ſich eine ältere Dame zu mir auf die Bank gejeßt. Ich mochte ihr wohl recht be- dauernswert in der zerfnitterten Uniform erjcheinen, denn fie wollte mich, nach kurzer Unterhaltung, gern unterjtügen. Sie war aber jelbjt nicht mit Glücksgütern gejegnet, denn ihre Barjchaft betrug nur 21 Pfennige, die ich unbedingt dankend an- Gefreut nehmen mußte, um fie nicht zu verlegen. fahrten erreichte ich glüclich wieder das Blodhaus. SER DERe Auch die Kartenjpieler jchliefen jegt den Schlaf der Gerechten; nur in dem Kamin glimmten noch Die legten kniſternden Holzreſte. Beſriedigt hüllte ich mich in die Dede, um von der fernen Heimat zu träumen. Solche Streifzüge machte ic) mehrmals, bis meine Verwundung am 19. Mai ein # Ende jegte. Jedenfalls war mir nunmehr _— ein Lieblingswunſch in Erfüllung gegangen, E — einmal dem Sproſſer in der freien Natur Be Fan — lauſchen zu fönnen. Auf dem — > hat mich dieſe Muntions- und Bojtwagen hl rührende Opfer- ging es nun mit dem Arm = willigfeit fir die in der Binde über Stocd und Feldgrauen jehr. Stein nah der nächjten Auf den kieſi— Krankenſammelſtelle. Aus gen Wegen des einem noch im leten Augen— Friedhofs trip- bliet angefommenen Liebes- k pelten zutraulich gabenpafet verzehrte ich bei = a futterfüchende der halsbrecheriichen Fahrt ' 4 me gen Finken, diesmal die Schokolade und jchleu ————5 — wieder mit tief⸗ derte die geleerte Rumflaſche — roter Bruſt, im weit hinaus in die Sümpfe Gegenſatz zu den auf Nimmerwiederſehen. Bei Sikowitſche, einem ruſſiſchen. Auch bier konnte ich Schwarzplatten, Eleinen Dörfchen mit Strohdäcern, winfte an hoher Stange die Fahne vom Noten Kreuz. Am 31. Mat 1916 hörte ich nachmittags hier den Kuckuck rufen. Ferner beobachtete ich Schwarzſpechte, Hänflinge und zum erjtenmal auf Siefern einen toten Kreuzjchnabel mit Jungen. Schon am andern Tage fuhr ich per Auto über Serwitjche nad) Jura— ziſchki und von dort per Bahn wieder nach Grodno. Hier Hörte ich am 25. Mai beim ſchönſten Sonnen- ſchein im Garten des Militärhofpitals einen ganz vorzüglich fingenden Gelbjpötter, verjchiedene Schwarz- platten, graue Fliegenjchnäpper, Finken, Stare und Grünfinfen. Am 1. Juni entftieg ich auf dem Stargarder Bahnhof in Pommern dem Lazarettzug, um im GSarnijonlazarett mit wundervollen buchenbejchatteten Garten Unterkunft zu finden. Der erjte Ausgang führte mich zu dem alten Friedhof. Ich lieh mic) auf eine Bank nieder und bemerkte, wie eine Nachtigall Gelbjpötter, Notfehlchen, junge Sumpfmeijen, Baum- läufer, Weidenlaubvögel, Amſeln, Waldrotjchwänge, Weißkehlchen, Hänflinge, Stieglige, Garten- und Sperbergrasmücden feititellen. Bei einem Ausfluge bemerkte ich einen gelblichen Vogel in Amſelgröße mit rotem Schnabel und dunklen Flügeln, der fort- während laut rätjchend von einem Apfelbaum ing Gras niederflog. ES war ein Pirol, den ich noch niemals in Freiheit jo nahe gejehen habe, In der Deffauer Gegend ift auch der Steinſchmätzer nicht zu Haufe. Hier in Stargard traf ich ihm allent- halben. In meinem Notizbuch fand ich darüber: „Oberſeits grau, weiße Bruft, dunkle Bügel, kurz gebaut, mitteljchnäblich, Warnruf täf, täf, mitunter auch üb, üb“. Er ſaß meiftens an jteinigen Feld— rainen und flog gern beim Scheuchen auf die Tele- graphendrähte. In dem Hofpitalgarten hatten viele Stare die großen Niftkäften an den hohen Buchen bezogen. Die Jungen flogen aus, aber eine zweite 78 Buffe, Ornithologtihe Krtegserinnerungen. — Kleine Mittetlungen. — Aus den Vereinen. Brut fand nicht ftatt, obwohl der alte Star flügel— ſchlagend und ſchwatzend oft ſein Heim beſuchte. Da- für rigfierten dann die Sperlinge noch eine Brut in der leeren Wohnung. Natürlich) hatte ich auch im Felde mit meinen Angehörigen forrejpondiert und war ſtets auf dem laufenden betrefjs der Bajtard- zucht. Hier im Lazarett fand fich mehr Muße und beffere Schreibgelegenheit. Die Kanarienweibchen nebjt dem Dompfaffen hatte meine Frau ſchon im April in die Voliere getan. Leider erfolgten nur klare Gelege, denn der Dompfaff ließ es beim Minne— gefang und Bauverjuchen bewenden. Auf meinen Vorjchlag war dann der Girlitz hinzugeſperrt worden. Es herrjchte auch ferner Einigfeit und fam zu einer weiteren Brut, Der Girlig jollte ſich mit den Kanarien jchnäbein und auc) getreten haben. Kurz vor meiner Geneſung erhielt ich Nachricht, daß Junge ausgefommen waren. Am 3. Juli traf id) mit Heimatsurlaub gerade ein, als vier hübjche, grüne Girligbaftarde im Nefte Flugverjuche machten. Zwei hatten eine runde dichte Haube, während zwei glatt- föpfig waren. Der Girlig zeigte fich jehr bejorgt um jeine Sprößlinge und fütterte fie mit Salat, Mohn und gehadtem Ei. Das alte Weibchen ſaß ſchon wieder auf fünf Eiern und wurde vom Girlig geatzt. Die übrigen Weibchen mußte ich entfernen, da ſie alle in ein Neſt bauen wollten und das Nilt- material der brütenden Henne hervorzerrten. An— jcheinend kümmerte ſich der Girlig auch nicht um fie. Den Dompfaff fäfigte ich wieder einzeln. Wie freuten wir uns, als er noch vollflommen zahm war und, auf dem Finger figend, unter tänzelnden Be— wegungen den Deſſauer Marſch jang, den ich ihm immer vorgepfiffen hatte als Jungvogel. Er pfiff ihn ſogar mit dem kleinen Fehler, welchen mein Sunge beim Pfeifen machte und den er ihm bei meiner Abwejenheit eingetrichtert hatte Nur zu bald fam wieder die Scheidejtunde Am 18. Juli mußte ich aufs neue Abjchied nehmen. Diesmal ging es nach Weiten zum Erſatzbataillon. Drei Tage \päter ſtand ich auf einem Fort bei Metz Veachtpoften, Flieger jurrten überall in der Luft und Sirenen heulten Warnungsjignale Gewaltige Detonationen erfolgten, denn der Feind Hatte jeine alltäglichen Bombengrüße über Met entladen ungeachtet der fieberhaft arbeitenden Abwehrbatterien, der plagenden Schrapnelle und der Scheinwerfer. (Schluß folgt.) Seine Mitteilungen. Der Gunco. In den Fürzlich ſchon von mir heran— gezogenen Werfchen: A Naturalist in the Guianas (fiehe „Ser. Welt“ 1920) berichtet der Verfaffer an einer andern Stelle von dem Schaden, den der Guaco, eine Art Hühnerhabicht, unter dem Geflügelbeftande der Anfiedler an dem Ufer des Gaura, eines Nebenfluffes des Drinoco, anrichtet und von ber yraufamen Strafe, die er erleiden muß, wenn er gefangen wird. Die betreffende Stelle lautet in der Überſetzung: „Dbwohl die meiſten Glieder der Habichtfamilie eine Vorliebe für das Geflügel haben, fo gibt es doc eine Art am Gaura, Guaco genannt, die die umerbittlihe Feindichaft derjenigen, die das Hausgeflügel gern auf ihren Grund— ftücen fi herumtreiben fehen, ‚beionders verdient hat. Als ich einige von den Anekdoten hörte, welche die Liſten dieſes Raubvogels ilfuftrieren, wenn er ſich ein Gebtet ni Nr. 10 ausgefuht bat, wo er beabfichtigt, eine Reihe von Ope— rattonen auszuführen, fonnte ih nicht umhin, fein Ver: fahren mit dem eines in Trinidad auftretenden Bagabunden zu vergleichen, der in ähnlicher Weife mit einer unverbefjer- lihen Schwäde für den Inhalt von anderer Leute Geflügel: ftällen behaftet ift. Für beide Verbreder iſt die Strafe ſchwer. Der zweibeinige ohne Federn erhält ſechs Monate und 36 Peitſchenhiebe (thirty-six lashes); der andere wird behandelt, wie die Ketzer in den guten alten Tagen der Kebkergerichte behandelt wurden. Donna Antonia erzählte mir, daß ein Guaco Dußende von Hühnern gefrejjen hätte, bevor er von einem Tagelöhner, der den ausdrücklichen Auftrag erhalten hatte, ihn tot oder lebendig zu bringen, verwundet und gefangen wurde Die Eigentümerin des Geflügels, an dem er fich gütlich getan, und ihre Freunde hatten nun die grimmige Genugtuung, ihn über ein langjam brennendes euer zu hängen, während fie heiter im Kreiſe berumfaßen und jih an jeinen Qualen mweideten, wie er langtam zu Tode geröftet wurde. Das ift dag Schickſal des Guaco, wenn er lebendig in die Hände der Anfiedler am Caura fällt.” Soweit der Verfaffer, abgeſehen von der Graufamfeit, die fih in der qualvollen Wtarter des Guaco offenbart, wären bie von ihm als Strafe für den in Trinidad auf- tretenden zmweibeintgen Hühnerdieb ohne Federn erwähnten thirty-six lashes vielleiht als wirffames und heilfames Gegengift gegen die in der heutigen Zeit unjere Hühnerz, Schweine und Kanindenftälle plindernden Diebe wohl zu empfehlen. Hans Gravel, Eſſen. Etwas vom Walditord. In dem riefigen Wald— gebiet des „Lüß“ (Lüneburger Heide) mit den anjchließen- den Oberförftereien einer der größten, wenn nicht über— baupt der größte Forſt Deutichlands, niften jeit längeren Sahren nur noch, jomweit befannt, zwei Paare des Wald: ſtorches. Das eine in der Nähe des fog. Urmwaldes (Dber: förfteret Lüß), das andere weiter nördlih im Naturihuß- gebtet der Heide. Von dem erjtgenannten Paare ift der Horft Seit einigen Jahren nicht mehr gefunden worden. &elle, 13. Februar 1921. Albert Meyer. Frühjahrsbeobachtung. Die erften Stare in diefem. Sahre ſah ich am 30. Januar auf einer Eiche in den über— ſchwemmten Wiejen der Aller. Der Baum war ſchwarz von Vögeln, und fie waren im vollen Gejang. Gelle, 13. Februar 1921. Albert Meyer. Der „General-Anzeiger des Amtsgerichtsbezirks Kötzſchen— broda” vom 6. Februar berichtet: „Rieſa. Mitte Sanıtar trafen im Elbtal ungeheure Schwärme don Seiden- ſchwänzen ein, die zu Taufenden die Wälder, Gärten und Alleen bevölferten. Diefe in Schweden heimifchen wunder— hübſchen Wögel, die im Wiener Wald und dem Donauz arm überwintern, ziehen fonft erft Ende Februar nad Norden. Man fann aljo mit ziemlicher Sicherheit auf ein zeitiges Frühjahr rechnen. Intereſſant ift es, daß die alten Seidenihwänze auch jest noch ihre Jungen aßen; die Vögel waren’ teilweije ſehr erihöpft und ließen fi) auf den Haus— Dächern nieder.” Aus den Bereinen. Die Generalverfammlung des Vogelſchutzvereins Hannover hat unter dem Vorfige des Nentiers Fri Beder am 25. Januar ftattgefunden. Dber-Regiftrator a. D. Menge eritatiete den Sahresberiht, aus welchem furz folgendes erwähnt wird: Der Berichterftatter verwies auf den Ernft unjerer Zeit, wo die Freude der Menſchen an der Natur nachgelafjen habe und an ihrer Stelle Ver— gnügungsſucht und oberflählihes Weſen fich breit made. Durh die ftille Wirkſamkeit des Vogelihußvereins habe auch diejer in bejcheidener Weiſe an der jittlihen Erneue— rung des Volfes und an der Wiederaufrihtung unjeres ‚armen zerichlagenen Vaterlandes beigetragen. Während der fälteren Jahreszeit haben Vogelfütterungen in der Eilen— riede und im Tiergarten in den Monaten Januar, Februar, November und Dezember ftattgefunden. 11 gemeinichaft- lihe Spaziergänge in die nähere Umgebung von Hannover haben fich einer regen Beteiligung erfreut. Im Laufe des Sahres haben die Herren Nedakteur Klode, Bauinfpektor Skherenberg, Kaufmann Hagemann, Lehrer Ottens, Kaufmann Gerlah und NRentier Beder anregende Vor— Sic Nr. 10 träge gehalten. Der Verein hat feinen langjährigen Vor— figenden, Oberſt von Diebitſch, an feinem 85. Geburts: tag die Ehrenmitgliedfchaft verliehen. Herr Menge ſchloß feinen Bericht mit dem Hinweiſe auf den Ausſpruͤch eines großen Naturforfhers: „Für einen guten und edlen Men— ſchen tft nit nur die Liebe des Nächften eine heilige Pflicht, jondern auch die Barmherzigkeit gegen die ver: nunftlofen Geſchöpfe.“ Bayeriſcher Bogelliebhaberverein (E. B), Sit Münden. Beriht über das 1. Vierteljahr 1921. In der Mitgliederverfammlung vom 29. Januar 1921 wurde die Nahriht vom Rücktritt des Herrn General: . major von Gebiattel von der Leitung des jtaatlich anerkannten Ausihuffes für Vogelibug in Bayern mit größter Befriedigung aufgenommen. An die Stelle eines Laien iſt ein Wiffenfchaftler getreten. Der erite Genen: ftand der Tagesordnung betraf die Fufion mit der „Ornis, Gejellihaft für biologische Vogelfunde E. V.“ Der Vor: figende befürmwortete warm die Werjchmelzung, da beide Korporationen die gleichen Ziele und Intereſſen hätten, eine Sräftezeriplitterung daher völlig unverjtändlih jet. Die Fufion wurde einftimmig gutgeheißen. Aus dem Sahresbericht des Vorfigenden ift zu entnehmen, daß fich der Mitgliederitand während des Krieges außerordentlich verringert hatte. Der Verein zählt nad) der Fuſion bei 19 Zugängen und 2 Austritten nur 129 Mitglieder. Das muß wieder anders werden. Der Kafjenbejtand ift rund 500 Marf. Im Vereinsjahr 1920 fanden 11 Monats= und eine Mitgliederverfammlung ftatt, in denen 7 Vorträge ges Die Bibliothek ift um 7 Bände vermehrt u einfhliegfih der Ornisbücherei 174 Bände, zu denen nod ein „Naumann“ als Duplifat fommt. Die Neuwahlen ergaben: Flierl, 1. Vorfigender; Frank, ftellvertretender Vorfigender; Keidel, Protokolls halten wurden. worden und umfaßt führer; Volpert, Scrififührer; Hettiger, 1. Schatz— meiſter; Eder, 2. Schagmeifter; Zierer, Biblio:hefar; Engel und Berger, Beifiger; Flach und Kaiſer, Kaffenprüfer. Der vorgelegte Statutenentwurf wurde gut— neheißen. Der Bereinsbeitrag wurde nicht erhöht und be— trägt 6 Mark, die Aufnahmegebühr 1 Markt. Der Verein gewährt jeinen Mitgliedern Rechtsſchutz. 5 Neuaufnahmen. — In der Monatsverfammlung vom 26. Februar hielt Herr Zierer einen ausführlihen Vortrag über „Unjere Meiſen“, in dem er, einer der beiten Vogelfenner Münchens, fomwohl ihr Frei- wie ihr Gefangenleben eingehend jchil- derte. Das viele Balgmaterial hatte in danfenswerter Weiſe die Zoologiihe Staatsiammlung zur Verfügung ges ftellt. 4 Neuaufnahmen. — In der Monatöverfammlung vom 26. März eritattete. Herr Hettiger ein eingehendes Referat über Geßners Buch: „Die Vögel im Spiegel früherer Zeiten“, wobet er wiederholt Gelegenheit fand, die Auf: fafjung des 15. Jahrhunderts mit der unfrigen zu ver: gleihen. 3 Neuaufnahmen. — An die zuftändigen Inftanzen wurden Eingaben gemacht: 1. bezüglich Schonung der Raub— vögel, 2. bezüglih Erhaltung der Brutftätten der Lachſee— ſchwalbe bei Augsburg, 3. bezüglich der Schonung der Reiherkolonie bet Ismaning und der Mömenfolonie auf der Mausinjel im Wörthſee. Endlih wurde der neue Vorſitzende des ftaatlih anerfannten Ausſchuſſes für Vogel: ihuß gebeten, fein Urteil über die bayeriiche Verordnung vom 5. Mat 1913 dem Verein gütigit übermitteln zu wollen. — Verjammlungen jeden legten Sonnabend im Monat, Vogelliebhaber ftet3 als Gäfte willfommen. Alle Anfragen find an den Vorfigenden, Herrn F. Flierl, Münden, Tengs ftraße 41/11, alle Geldfendungen an Herrn M. Hettiger, Münden, Winzererftraße 48/0, zu richten. J. A.: Karl Volpert, Schriftführer, Arcisftraße 48/0. Berein der Vogelliebhaber zu Lübeck. Der Verein hielt feine gut befuchte Monatsverfammlung ab. Aufges nommen wurden die Herren Johs. Sagietfa und Fr. Grund. Der Kaffierer berichtete kurz über die Abrechnung unserer Ausftellung. Diejelbe wurde von 359 Erwachſenen, 177 Kindern und 748 Schulfindern mit Lehrern bejuct. Verkauft wurde für über 1000 Mark. Der Überihuß be— trägt 600 Marf. Don diefem Gelde follen angejchafft werden: die neue Ausgabe „Fremdländiſche Stubenvögel” von Dr. K. Ruß ſowie neue Vereinseinladefarten. Außer— dem jollen der Stadt Lübeck einige Nifthöhlen und Nift- faften übergeben werden. — Für die diesjährige Selbit- Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. 79 sucht wurde die Beitellung von Fußringen für Eroten und Wellensittiche entgegengenommen. Unfere beiden Mitglieder, die Herren Buchow, Konditorei „Travemünde“, Vorder: reihe, haben eine jehr gute und zahlreiche Gierfammlung, zirfa 500 Stüd. Aus diefer Sammlung feien hervorges hoben Eier von Möwen, Schwalben, Zaunfönig, Sold- hähnchen und Kudud. Allen Mitglieder ſowie Freunden und Liebhabern, die das ſchöne Seeitädtchen mal'bejuchen, wird die Eierfanmlung gern gezeigt. Leider fonnte diejelbe wegen Zerbrechlichkeit auf unſerer Austellung nicht gezeigt werden. Unjere nädite Ausitellung wird Anfang Fe— bruar 1922 jtattfinden. Aus der Sammelbüchſe wurden für diefe Ausstellung ihon folgende Preiſe feſtgeſetzt: Selbit= sucht: 1 Ehrenpreis für beſte Gejamtleiitung in Baftarden, 1 Ehrenpreis für bejte Gejamtleiftung in ausländiſchen Vögeln, 1 Ehrenpreis für bejte Gejamtleiitung in Farben: und Ge— ftaltSfanarten. Die Vögel in diefer Abteilung müſſen ge= ſchloſſene Verbandsringe tragen. Allgemeine Klafje: 1 Ehrenpreis für beite Kollektion Weichfrejler, 1 Ehren: preis für beite Kollektion deuticher Körnerfreſſer, 1 Ehren: preis für befte Kolleftion Groten. In der heutigen Sam— melbüchle befanden jih 16,30 Mark. Allen auswärtigen Mitgliedern einen freundlichen Züchtergruß und viel Glück! Adolf Steinhagen. Herrn P. 8., Debisfelde. Am ehejten gelingt die Gim— pelzüchtung, wenn man das Paar allein in einem. ges raumigen Käfig unterbringt und diefen jo aufftellt, daß er teilweife von der Sonne beichienen wird und die Vögel ungeftört find. Sn dem Käfig ftellt man einen kleinen buihigen Nadelholzbaum auf, in welchem die Gimpel gern niften. Außerdem wird hier und da ein Niftförbchen oder ein Harzer Bauerden aufgehängt, welches mit Nadelholz= zweigen umgeben wird. Bon Niititoffen werden Halme, Stengel, Moos, kurze Fäden und dergleichen geboten. Neben dem Körnerfutter wird, ſobald die Niſtluſt erwacht, Inſekten— freiferfutter und friihe Ameijenpuppen geboten. Wenn Sunge erbrütet find, muß jehr mannigfaltig gefüttert werden. Neben dem oben angegebenen reiht man friihe Zweige mit jchwellenden Knoſpen, jamentragende Wogelmiere, Grünferne, gequollene Samen und bejonders frische Almeijen= puppen. Herrn ©. L, Bln.Fohannisthal. Das Singſittich— männden litt an ſchwerem Magen: und Darmfatarrh, verbunden mit ftarfer Abzehrung. So hochgradig erfranfte Vögel find nicht mehr zu retten. Die Anficht der Herren tft irrig. Herrn E., Konftantinopel. Ein junges Kanarien= weibhen mit einem alten Stieglißhahn zur Miſch— lingszucht zulammenzufeßen, ilt nicht gerade günjtig. Um— gekehrt ift es bejler. Man verwendet alte als gute Brüte- rinnen erprobte Weibchen, von denen man aus Erfahrung weiß, daß fie die Jungen gut aufziehen. Man verjährt bet dieier Zucht ähnlih wie bei der der Kanarien. Den Käfig ftelt man an einem hellen Ort jo auf, daß er 3. T. von den Sönnenftrahlen getroffen wird, Niitgelegenheit find diefelben wie der Kanarienvögel, ebenſo der Bauitoff. Auch dasjelbe Futter wird gereicht, dazu auch die Sämereien, welche der Stiegliß auch ſonſt befommt. Manche Stieglitze find geneigt, die Nefter, auch Gier und junge Brut zu zer— ftören. Bemerft man, daß ein Gtieglighuhn ih in uns liebſamer Weife am Neſt zu jchaffen macht, jo wird er entfernt und man überläßt nun das Brüten und die Auf— zuht der Jungen dem Weibden. In dem Bud von Dr. Karl Ruß „Der Kanarienvogel” ift die Miſchlings— zucht“ in ausreichender Weile beiprocen. Herrn P., Fiſchbach a. Bodenſee. Die Zuhtpaare tönnen in angegebener Weile zufammengefeßt werden. Den erjteren beiden Paaren gibt man neben gutem Rübſen auch das Jutter, mit dem die Waldvögel bisher gefüttert wurden. Den Kanarien reiht man Nübjen mit wenig Spikfamen. Zur Aufzucht auch Eifutter. Anzeigen | sine un smäntanm | Vogel-Fangfäfige 13 „9 und 19,50 M, Schlagnetze f. El. ſchädl. Vögel 17, 50. A. f. gr. 21 u. 26.%. Jlluſtr. Preisl. gratis. I. Zannen, Gronau 58, Weltf. [359 Futtermittel Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Eroten, Papageien, Weichfreſſer. Lifte 13 gratis. Unfragen nur gegen Rüdporto. [360 W.Göpel, Leipzig, "op 1 Telephon 14958 la Bogelfutter. Beftes Naturfutter in allerfeinfter Miſchunag, für Zeifige, Stieglige, Gimpel, Kreuzfchnäbel uf. fachmänniſch Aus fammengeftellt, APfd. 4.20.4. Garant. rein mit guten Fichtenfamen und Mohn. Mufter und Anfragen gegen Rüdporto. Gebe auch noch einige Volierendbögel ab. Dar Jaumann, Großbreitenbach (Thüringer Wald). 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Bögel | Graupapagei guter Sprecher und tadellos im Gefieder, Unftänbe halber zu verkaufen. [372 tiedrih Paulus, Rothenburg ob der Tauber. Shamadeofiel-Männden zu verkaufen gegen Höchſtgebot. [373 Off. unt. V. 10 an die @ef. Welt erbeten. Tauſche ein prima Zuchtpaar elfinfen (ihon mit Erfolg gezüchtet) gegen Zucht» paar jap. Möwchen, Zebrafinken, Tiger- finten oder Weber. [374 Syne, Lehrer, Viernau i. Thür. Singfittid s fofort gejucht, gebe dafür ev. ein junges Baar oder andere feltene Exoten, ſuche aud) einen Roten Kardinal, 2. [375 I. M. Mäfjelhänfer, Coburg. Vertauſche: gutfiugende Feldlerche mit ſehr ſchönem Lerchenkäfig gegen 2 gutfing. Schwarz⸗ —— Nachtigall oder ſonſtige Gras— müden. [376 Förfter Dentfchel, Reichenbach, D.-2. gie Austaufchzentrale der Erotenlieb- haber und -Büchter hat Exoten aller Art, insbefondere junge Wellenfittiche, laufend abzugeben. Gemeinnüßiger Na 2 weis von Büchterabrefjen. Anfragen mit Rüdporto an [377° A. Krabbe, Anklam, Demminer Str. 10, Verantwortlich für die Schriftleitun Verlag ber F Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den — — Franz Wunderlich, Ma — Breiter Weg 166. reutz'ſchen Berlagsbudhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. J Jabrgang L. Deft 11. 2. Juni 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u. 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlich 6.— Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poftfcheckamt: Magdeburg 3148. fFernfprecher: 1323. Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. Vortrag, gehalten im Verein für Bogelfunde, -ſchutz und liebhaberei zu Leipzig. Bon I. Birk. / (Nahdrud verboten.) Zir jeden Sterblichen beginnt das Jahr am 1. Januar und endigt mit dem legten Tag des Dezember. Nicht etwa, daß ich den Bogelliebhaber nicht zu den Sterblichen rechne, wenn ich, behaupte, für ihn beginnt das Arbeitsjahr an einem anderen Tage, aber für jeine Liebhaberei müſſen wir einen anderen Jahresbeginn wählen. Nehmen wir Daher die für den Beginn der Liebhaberei günftigjte Zeit, das Frühjahr, und beginnen mit dem Monat April. Nehmen wir an, ein Anfänger, aber ein mit genügenden Kennt— nijjen ausgejtatteter Anhänger unjerer jchönen Lieb- haberei, will ſich Dderjelben in hingebender Weile widmen und danach alles das erwähnen, was ein Liebhaber von den Arbeiten im Laufe eines Jahres wiſſen muß. Der Überjichtlichfeit halber Halte ich diejen Weg als den geeignetiten, es ijt für den ein- zelnen verjtändlicher zu hören, was jeder Monat dem Liebhaber bringt, welche Arbeiten zu erledigen find, wann er von feinen Lieblingen Gejang er- warten kann ujw. Bejuchen wir im April einen Bogelliebhaber, jo finden wir jeine gefiederten Lieblinge faft alle im vollen Gejange, der ji bis zum Mai immer noc) in Kraft und Ausdauer der Stimme jteigert. Die jogenannten „Wintermauferer“, die Garten-, Sperber-, Orpheusgrasmüce, Sumpfrohrjänger, Gelbjpötter, rotrückige Würger und der Birol haben ihre Maufer hinter ſich und glänzen wieder im neuen Federkleide. Der einzige Vogel, der noch mit der Maujer zu fämpfen hat, iſt vielleicht das Steinrötel, ein zwar herrlicher, an Smitationen anderer Vogelgejänge reicher Sänger, der aber nicht mehr wie in Vorfriegszeiten fo häufig bet den Liebhabern zu finden ilt. Die überwinterten Sänger find nun alle im feurigen Geſange, und auch bei dem langjährigen Vogellieb- haber flafft eine Lücke im Bejtande, die er in Er- wartung der Frilchfänge baldigit auszufüllen gedentt. Der Monat April bringt an Friſchfängen jchon mancherlei, und der Anfänger tut qut, fich auf vie Suche nach den gewünjchten Vögeln zu begeben. Die Käfige für die zu erwartenden frijchen Wild- fänge müſſen zur Aufnahme ihrer Bewohner vorge- richtet werden, auch für eine paſſende Verhüllung der Wildfang- oder Eingewöhnungstäfige muß jchon vor Eintreffen der Wildlinge Sorge getragen werden, da- mit diejelben jofort zur Ruhe kommen fünnen. Wild- fänge von Körnerfrejfern werden und jollten nicht mehr angeboten werden, da die meilten bereit® im Brutgeichäft find. An Weichfreſſerfriſchfängen find bereits verjchiedene erhältlich, jo: Notkehlchen, Blau— kehlchen, Singdroffel und Amjel Anfang April, im günftigiten alle jchon Ende März, Schwarzplättchen meiltens ſchon von Mitte April ab, Nachtigallen Ende April. Als wichtigites Ereignis im Arbeitsjahr des Bogelliebhabers muß das Erjcheinen der eriten friichen Ameijenpuppen auf dem Mearkte "gebucht werden. Neue Hoffnungen erjchliegen ſich hiermit für den Liebhaber, manchem jchlecht oder langjam maujernden Bogel, der fich damit noch abquält, wird hierdurch eine große Hilfe. So begehrenswert dem Liebhaber die friichen Ameiſenpuppen in diejer Hinficht ſind, jo vorjichtig muß er bei Darreichung an feine über- winterten, im Gejange befindlichen Sänger jein, wenn er ſie nicht durch zu plößliche, reichliche Beifütterung einer unnormalen Maujer entgegenführen will. Die Eingewöhnung rejp. Einfütterung von Amſel, Sing- drofjel, Blaufehlchen, Rotkehlchen und Schwarz- plättchen ans Miſchfutter geht mittel! Mehlwürmern auch ohne friiche Ameijenpuppen glatt » vonftatten ; erſtens gibt es bei Ankunſt diefer Sänger meiltens noch feine frijchen Ameijenpuppen und zweitens find fie nicht unbedingt nötig; ſchaden tut es natürlich feinesfalls, wäre aber in Anbetracht dieſes teueren 32 Futters zu diefer Jahreszeit mindeſtens eine unnötige Berteuerung der VBogelhaltung. Bei Schwarzplättchen it e8 noch eher angängig, wenn friiche Puppen er- hältlich, diejelben damit blank zu füttern. Bei Blau- fehlchen hingegen muß eine Blanffütterung auf jeden Fall unterbleiben, da das .Blaufehlchen der einzige Vogel tft, der eine jolche für die Dauer nicht ertragen kann, es jtellt ſich ſtets Durchfall ein. Bei Nachtigallenfriichfängen, die ja vielfach auch erjt in den eriten Tagen im Mai in die Hand des Liebhabers gelangen, ijt eine Blanffütterung mit frijchen Puppen unbedingt nötig, jol der Vogel in feurigem Schlag und demzufolge auch in den glatten Verlauf der ersten Mauſer fommen. Die legten Ankömmlinge unferer zarten Weich- frejler bringt der Monat Mai, es find dies die Garten- und Sperbergrasmüde, Gelbjpötter, Sumpf- tohrjänger und der Pirol. Auf dem Vogelmarft er- ſcheinen weiter an Friſchfängen, wenigjtens in der Vorfriegszeit war es jo, die vun den Liebhabern jo ſehnſüchtig erwarteten jüdlichen und nördlichen Sprojjer. Überhaupt ijt der Mai auch) für den Lieb— haber der Wonnemonat. Zu Haufe entfalten jeine Lieblinge die üppigite Sangespracht, und überall auf jeinen Spaziergängen jubelt es ihm aus allen Büfchen entgegen, da wird es ihn erjt wieder ing Bewußt— jein gerufen, was für einen unbezahlbaren, Leben und Frohſinn jpendenden Schat er eigentlich in feinem Vogelheim bejigt. Für jeden Weichfreflerfriichfang iſt es zweckmäßig, wenn er zur erften Beruhigung ein paar Tage in einen verhüllten Käfig fommt. Bei Sprofjer, Nachtigall, Gelbjpötter, Sumpfrohrjänger, Pirol und den Grasmücenarten muß der Käfig bis zur Einjtellung des Gejanges verhüllt bleiben; manche Liebhaber laſſen wohl jchon eher die Hülle des Käfigs fallen, was aber als falſch bezeichnet werden muß. Für die Anfänger will ich kurz die Schilderung der Eingewöhnung folgen laſſen: Der für den zu erwartenden Friſchfang für die erite Gejangsperiode ala Stubenvogel beitimmte Käfig wird in verhülltem Huftande an feinen vorgejehenen Platz gebracht und gebrauchzfertig in allem gemacht. Gelangt der Friſch— fang in die Hand des Liebhabers und find jchon viele Stunden jeit dem Fang verftrichen, jo iſt e8 zweckdienlich, den Vogel erſt zu tränfen, indem man den Finger ins Wafjer ſteckt und die ablaufenden Tropfen dem Vogel auf die Schnabelſpitze tropfen läßt, er wird fofort ſchlucken. Die Folge davon ift, daß der Vogel, wenn der Durft geftillt ift, Leichter ang Futter geht. Überhaupt fann ein Vogel viel länger Hunger ertragen al3 Durft leiden; man hüte ſich aber, einen durch den Fang aufgeregten und er- hitzten Vogel zu faltes Trinfwafjer vorzufegen, da der Vogel fich leicht erfälten kann. Mir find bereits einige derartige diesbezügliche Fälle bekannt geworden. Bevor der Vogel in jeinen Käfig kommt, ftelle man neben Waſſer auch gleich das Futter zurecht, damit der Vogel nicht mehr geftört wird, denn nun muß er fich einige Stunden felbft überlaffen fein. Um ganz jicher zu fein, daß der Frijchfang auch bereits gefreſſen hat, Eontrolliere ich die Mehlwurmgabe, indem ich die zu verabreichenden Mehlwürmer in den Napf zähle und erſt nach einigen Stunden nachjebe, ob und wieviel er gefreſſen Hat. Hat der Friſchfang Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelltebhabers. ‚ bewegen. Nr. 11 die Würmer angenommen, jo ift ſchon gewonnene Sade. Selbjtverjtändlich muß der Futternapf derartig beichaffen fein, daß die lebendigen Mehlwürmer nicht heraugfriechen können, ſonſt denkt der Liebhaber in irriger Annahme, der Vogel hat gefreffen, während die Würmer fich zwiſchen die Käfigſchublade ver- frochen haben. Sind die Futtereinrichtungen im Eingemwöhnungskäfig etwas verſteckt angebracht, 3. B. log. Anhängeerfer, jo iſt e8 befjer, dem Friſchfang jegt man die Futtergeſchirre direft auf "den Boden des Käfige, was natürlich den Nachteil hat, daß die vom Friſchfang jo gefürchtete Hand nach den Futter- gejchirren greifen muß. Am beiten find die Ein- Ichiebefuttereinrichtungen, dieſelben laſſen ſich, ohne daß der Vogel geſtört wird, leicht hin- und her— Hat der Vogel Mehlwürmer gefreffen, jo nehme ich, je nachdem der Friichfang an frijche Ameijenpuppen oder Mifchfutter gewöhnt werden fol, entweder erjteres oder lebteres, gebe obenauf eine unbejchränfte Anzahl lebende Mehlwürmer und zer- ſchneide, nachdem ich denſelben den Kopf eingedrüct habe, einen Teil Würmer mit der Schere und ftreue die zerjchnittenen Würmer ebenfalls obenauf auf das Futter. Nachdem der Vogel die lebenden Würmer verzehrt, wird er ſich an die zerjchnittenen machen und mit diejen die an dem Saft der Würmer hängen- bleibenden utterteilchen mit aufnehmen. Man gebe aber feinen zu tiefen Napf voll Futter, da ſonſt die Würmer jich verfriechen, denn der Friſchfang geht nur jtet3 an lebende Futter, und nur mit dieſem fann er an das tote Erjaßfutter gewöhnt werden. Vor allem muß der Liebhaber feine ja leicht ver- ftändliche Neugierde bemeijtern und den Vogel nicht durch Aufheben der Hülle beunruhigen, denn Ruhe muß ein Friſchfang vor allem mit haben, um fo leichter geht er auch ang Futter. Was die Umgewöhnung der überwinterten Vögel an die Blanffütterung mit: friichen Ameijenpuppen anberifft, jo it es wohl rat- ſam, aber nicht unbedingt nötig. Dies Tann nur mit der größten Vorſicht vorgenommen werden, fonft wird anjtatt Steigerung der Oejangsleiftung das Gegenteil erreicht, der Vogel verftummt, indem er in die anormale Maufer getrieben wird. Darum erjt nach und nach mit nur einigen Puppen beginnen, diejelben fteigernd, biß die Puppen den Hauptfutter- beitandteil bilden. Die Hauptfache ift aber die, der Liebhaber muß die Gewähr haben, daß er regel- mäßig mit frifchen Ameiſenpuppen beliefert wird, ſonſt könnten bei Ausjegung der Zufuhr für jeine Bögel jchlimme ‚Folgen eintreten. Will der Lieb- haber jeine überwinterten Vögel nicht blank einfüttern, jo tut er mindeitens gut, feinen Vögeln nad) Ein- jtellung des Gejanges, aljo vor der Maufer, frijche Puppen zu füttern, dem Vogel werden dadurch zur glatten Erledigung der Maufer die nötigen Stoffe für die Federbildung zugeführt. Für denjenigen Lieb— haber, der fich jelbjt mit dem Einſammeln von Ameijenpuppen befaßt, beginnt im Mai die Ernte, Das Einjammeln erfordert gewijjermaßen einige Er- fahrung, mich darüber hier ausführlicher auszusprechen, dürfte zu weit führen; am beiten iſt es, wenn jich der Xiebhaber bei einem in dieſer Hinficht bewanderten Liebhaber ausführlicher orientiert. Das Hängen der Bogelfäfige ing Freie fann im Mai vorgenommen ‚wiederholt gefallen ſich unbeholfen im nafjen Graje bewegen. ii al ul rad — KEN RL LEE a Nee ae 2 A werden, doch bin ich fein Anhänger davon, die Vögel auch des Nachts im Freien zu lajjen, da vielfach Unglücdsfälle der Vögel durch Eulen vorfommen. Ja mir find jelbft verjchiedene Fälle befannt, bei denen am Tage die Vögel vom Sperber im Stäfig ge- jchlagen wurden. Darum, wer Käfige ins Freie hängt, von oben gegen die Sicht der Naubvögel gut ab- decken. (Fortfeßung folgt.) Junge Shwarzamfeln und Shamadroffeln. Bon A. Eysner, Pozſony. (Nahbrud verboten.) or einigen Jahren — es dürfte 1915 oder 1916 gewejen jein — war hier in Preßburg den ganzen Monat Juni hindurch ungewöhnlich kaltes jtürmifches Wetter mit heftigen langandauernden Negengüffen, wie ſolche in hieſiger a Gegend nicht oft By vorkommen — aud) „ Hin Reif it damals —, und an man— a chem bejonders fal- 1 ten Morgen warauf dem angejammelten. Regenwaſſer eine | dünne Eisrinde ent- } ſtanden. An einem dieſer falten unfreund— J— lichen Junimorgen — um die Mitte des Monats — ſah Wohnhauſe, andererſeits von einem Hausgarten ſowie einem Kohlenplatze begrenzt iſt, zwei wahr— ſcheinlich aus dem Neſte gefallene junge Vögel Das größere der beiden Vögelchen gelangte alsbald in den Hausflur; dort, wo e3 vor dem Unwetter ge- ſchützt war, blieb es ermüdet ſitzen und fonnte leicht gefangen werden. Das kleinere hatte der Hund er— wiſcht, welcher es auf energiſchen Anruf ſofort wieder fallen ließ. Beide Vögelchen brachte man mir herauf, es waren zwei junge Schwarzamjeln, dem Eleineren hatten die Hundezähne feine Verlegung zugefügt, bei dieſem waren Flügel- und Schwanzfedern bei- läufig 11/,—2 em aus den Sielen heraußen, beim größeren etwa 3—3!/, cm. Der Schnabel war von der Spite big zum Anſatz gelb, doch jeitlich bis in die Winkel war er beim Eleineren weiß, beim größeren begann die lichtgelbe Färbung, der Blick beider Vögel war Elar; frant waren fie daher ficherlich nicht. Beide jungen Vögel feste ich in einen mit einem Slanelltuche neftartig ausgelegten Karton, in der Bimmerwärme erholten fie fich bald und wurden ie" 4 Nr. 11 Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelltebhabers. — Eys ner, Junge Schwarzgamfeln und Schamadrofjen. 83 friſcher, jo daß ich fie nach etwa einer halben Stunde mit dem Neſte auf den Fußboden jtellte, um fie vor der Gefahr eines Sturzes dom Tijche zu be— wahren. Da fie fich zur jelbjtändigen Futterauf— nahme noch zu jung erwiejen, mußte ich jte füttern, und nach einigen mißlungenen Verſuchen gelang dies mittel3 eines Eleinen Hölzchens und auch mit einem abgerundeten, mit einer zsingernagelfeile an den Rändern geglätteten Eleineren Sielzahnitocher. Zur Fütterung nahm ich in Stückchen gejchnittene dünne Negenwürmer und mit Gelbrübe angefeuchtete Ameijen- puppen, zu welchen ich etwas geriebeneg Ei und ein wenig friiche Gartenerde (feine aus den Blumen- töpfen) mengte, ſowie auch zerjchnittene Mehlwirmer. Waſſer gab ich ihnen nicht. Die Amfeln konnten fih am Fußboden des ausjchlieglich ihrer Benugung überlafjenen Zimmers frei bewegen und trippelten beinahe unausge— legt darin herum. Zur beiläufig halb= jtündlichen Fütte— rung nahın ich fie einzeln in dem Flanellneſt auf den Tiſch und fie öffne- ten leichtwillig ihre Schnäbel und ſchluckten gierig das gebotene Futter. Trogdem ſie mun— ter waren und im Verlaufe einiger Tage ſichtlich ge— diehen, glaube ich doch nicht, daß ſie ich in dem mit bei diefer müh— einigen wilden Ka— Ze): f | jamen künſtlichen ftanienbäumen be- Le Fütterung jemals jtandenen Hofe, "Ehe ordentlich gefättigt welcher einerjeits waren. von einem bier Braunkehlchen. Eines Nachmit⸗ Stockwerke hohen tags brachte ich meine zwei Amſelpfleglinge zu meiner Schamadroſſel in den geräumigen ſchönen, im Jahre 1915 eigens für meinen indijchen Sänger aus Berlin von Schindler bezogenen Käfig. Die Schamadroffel fam fofort auf den Käfig- boden herab und ftand etwa 10—15 em von ihren Befuchern entfernt, welche ſich nebeneinander hielten, fie nahm einen der gebotenen Mehlwürmer, wijperte, zwitjcherte leiſe, zärtlich, und warf unter faum merk— licher Annäherung mit einer geradezu verblüffenden Gefchicklichkett den Mehlwurm in das aufgejperrte Schnäbelchen des einen jungen Vogels, welcher diejen gleich verfchludte. Darauf erhielt auch dag andere Vögelchen unter dem gleichen zärtlichen Zwitjchern, mit derjelben überraschenden Gejchielichkeit den Mehl— wurm ing offene Schäbelchen befördert, und Die immer wieder gereichten Mehlwürmer verfütterte meine brave, Eluge Schamadrofjel alle mit demjelben Eifer und Geſchicklichkeit ihren zwei Pfleglingen, welchen dieſe Fütterung augenfcheinlih weit mehr behagte al3 diejenige durch Menjchenhand. Es war ja freilich eine ungleich befjere Fütterung, denn feine Menſchenhand vermag jo gejchidt und bewunderns— 84 Eysner, Junge Schwarzamfeln und Schamadrofjeln. wert zu füttern, als die Schamadrofjel ihre zwei Bejucher fütterte, und fein noch jo begeijterter Vogel— freund vermag dies je zu erlernen. E3 war ein ungemein reizvoller Anblic, wie die ichlanfe, graziöje, elegante Schamadrofjel die zwei unbeholfenen „Nimmerfatte”, welche größer waren als ihr Pflegevater, fütterte, und ich muß aufrichtig bedauern, day es nicht möglich war, diejes Ereignis im Bilde feitzuhalten. Die Schamadrofjel gab ſchließ— (ich ihrer Ungeduld über die Unerjättlichkeit ihrer zwei Beſucher in einigen energijchen Rufen, gänzlich) verjchteden von dem zärtlichen Gezwitjcher, Ausdruck, und als die beiden WBfleglinge ruhiger geworden waren, verzehrte erit der brave Pflegevater die ihm gebotenen Mehlwürmer jelbft. Die folgende Nacht beließ ich die beiden jungen Bögel im Käfige bei der Schamadrofjel, doch in der Sorge um alle drei jah ich einige Male nach, aber fie verhielten fich ziemlich ruhig. Am nächjten Morgen gab ich der Schamadeofjel viel reichlicher Futter als font, in der Vorausſetzung, fie werde die Liebenswürdigfeit haben und für die Fütterung der zwei jungen Amſeln weiter jorgen, und mir werde Dadurch viele Mühe eripart. Als ich jedoch bei der jeitlichen Schtebetüre des Käfigs jeparat in einer Glasſchale Mehlwürmer Hineinftellte, ent- wijchte meine wohl durch die zwei Schwarzamjeln nervös gewordene Schamadrojjel blisjchnell an meiner Hand und Arm vorbei durch eine Kleine freigebliebene Offnung der Schiebetüre ing Zimmer, ohne auch nur den reichlichen Zuttervorrat im geringjten beachtet zu haben. Nun hatte ich wieder die Ehre, für die Fütte- rung meiner armen zwei Schwarzamfeln ſelbſt jorgen zu können. Sonit kehrte die Schamadrojiel nach den ihr oft gewährten Ausflügen in das Zimmer ftets freiwillig iwieder in ihren Käfig zurüd, doch an jenem Vor— mittage unterblieb ihre Rückkehr. Ich war daher gezwungen, die beiden Schwarzamfeln, welche ich in- zwijchen wiederholt gefüttert hatte, aus ihrem Käfige zu entfernen und brachte fie in jenes Zimmer zurück, in welchem diejelben früher untergebracht waren und wo jie wieder volle Bewegungzfreiheit hatten. Dann war aber auch der’ geflüchtete indiſche Pflegevater Binnen wenigen Minuten in feinen Käfig zurückgefehrt und ging gleich ang Futter, und bald darauf fang er wieder. Die größere junge Amſel begann am folgenden Tage mit der jelbftändigen Nahrungsaufnahme, und binnen einiger weiteren Tage konnte fie auf Bett und Schrank fliegen und ließ ſich fchwer fangen, doch zur Fütterung gab ich fie in einen Käfig, um ihre Nahrungsaufnahme beffer beobachten zu können, meift jprang fie ins Futter hinein und fraß darin ſtehend. Das Eleinere Vögelchen, welches viel weniger ſcheu war, begann einige Tage jpäter als das größere auch jelbjtändig zu frejfen. Die Federn beider Vögel an Flügeln und Schwanz waren gewachjen, doch hatten fie beim größeren noch nicht die gewöhnliche Länge erreicht. Die Seiten des Schnabel® waren bei allen zwei Vögeln gelb geworden, ihr Gefieder war braun. Ich mußte daran denten, fie bei Wieder- eintritt guten Wetters freizugeben, denn für ihr weiteres Fortkommen glaubte ich nun ſchon ohne Nr. 11 Sorge jein zu fönnen. Und als dann nad den vielen falten unfreundlichen Tagen endlich doch wieder ein jchöner, jonniger, warmer Sommermorgen an- brach, trug ich meine lieben Pfleglinge in den Hof hinab, wo alsbald dag größere Wögelchen, von At zu Aft Hüpfend, zwiſchen dem dichteren Laube der Kaftanienbäume verschwand. Doc, das Eleinere flammerte jich immer wieder an meine Hand an, aber jchlieglich blieb e8 doch am Aſte jigen und hüpfte dann auch höher und höher in die Krone des Kaftanienbaumes, wo ich es dann nicht mehr jehen fonnte. Mittags aber piepjte zu meiner freudigen Überrafchung vom Kaftanienbaume vor dem Küchen— fenfter mein fleinerer Amjelpflealing mir entgegen, war es Zufall, war es jeine Dankbarkeit für die ihm zuteil gewordene Sorgfalt und Pflege? Sch war jedenfalls über dag Wiederjehen jehr erfreut. In wenigen Minuten war er wieder im dichteren Laube der Bäume verschwunden. Sc bedauerte, daß ich die beiden Schwarzamjeln mit feinem Zeichen verjehen fonnte, um deren jpätere Erfennung im braunen oder ſchwarzen Federkleide er- möglicht zu haben, denn es wäre interejjant gewejen, ob nicht dag eine oder das andere des vor zwei Jahren im Juni 1919 vor dem Vorzimmerfenfter im Kaftanienbaume niſtenden Amſelpaares einer meiner Pfleglinge geweſen iſt, deſſen Neſt ich täglich oft— mals mit dem Zeißglaſe beobachtete und mit viel Snterefje das Füttern und Heranwachjen der jungen. Amjeln verfolgte. In dem Hausgarten hier niften zahlreiche Schwarz- amjeln auch in vielen baumbejtandenen Höfen, be— ſonders viele dieſer Vögel niiten aber am biefigen katholischen St.-Andreas-Friedhofe, welcher nur durch eine Straße vom Boziony-Ujvärojfer Bohnhofe ge- trennt ilt, und troß des Lärms und vielen Nauches fühlen ſich die Vögel dort jeit Jahren heimijch, jonft würden fie ficher nicht dauernd dort verbleiben, jondern fich ſchon einen ruhigeren, rauchfreien Garten gejucht haben. Ebenſo zahlreich niften die Schwarz- amfeln in. dem äußerjt ruhigen, herrlich an einer Berglehne gelegenen evangelijchen Friedhofe, von welchem jich dem Auge ein wundervoller Ausblick auf die nahe, auf einem Berge gelegene romantijche Schloßruine bietet, die jehr an Heidelberg erinnert. Bemerken will ich noch, daß in dem bon der Stadt gegen den „Gebirgspark“ fich erjtredtenden Billenviertel zahlreiche Nachtigallen oder Sprofjer nilten, deren herrlicher Gejang im Sommer in warmen, mondhellen Nächten von nah und fern ertönt. Seit einigen Jahren habe ich eine Nachtigall im Käfig, allerdings feinen Sänger, nur im erjten Jahre fang meine jehr zahme und zutraulid) gewordene Nachti- gall nach der erjten Nahrungsaufnahme des Morgens jtet3 einige Minuten leije ihre Nachtigallenmelodie. Sedes Frühjahr faßte ich den Entſchluß, ihr die Freiheit zu jchenfen, doch iſt das Tierchen jo lieb und zutraulich, daß ich die Trennung von Jahr zu Sahr verjchob. Wenn ich ihr abends um Y oder 10 Uhr nicht den Käfig Öffne, damit fie frei fliegen fann, erinnert fie mich jtet3 mit ihrem Rufen daran. In der Dunfelheit fliegt ſie von Türſtock, Bild oder Ofen nahe unter dem Plafond auf eine andere Stelle des Zimmers immer ruhig und ficher, und nie ift fie noch a begrüßen, herabgefallen, fie jigt ruhig auf dem neu aufgejuchten Plate, wenn das eleftrijche Licht eingefchaltet wird, jo daß ich glaube, entweder ſieht fie im Dunkeln oder hat ein ungemein feine® Empfinden, welches ihr den ficheren Flug in der Dunkelheit ermöglicht, ohne herabzufallen. Oxrnithologifhe Sriegserinnerungen. Don Friedrich Buſſe, Defjau. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) ei dämmerte der Sommermorgen, als ich gemejjenen Schrittes zwilchen dem Magazin und einer mit wildem Wein bewachjenen Laube auf- und niederging. Das öftere Einfliegen zweier Hänflinge machte mich jtußig. Bald Hatte ich dag Net mit jechs Jungen im Wein entdeckt. Ein Eleiner KRaftanienbaum jtand Dicht daneben. Bon hier faın fortgejeßt Stiegliggezwitjcher. Nähe— res Zujehen ergab, daß der Hahn, auf emem dürren Zweiglein figend, jeinem brütenden Weib- chen unter dem laujchigen Blätterdache etwas vor- fang. Als Dritten im Bunde follte ich) an dem Morgen noch meinen alten Bekannten aug Stargard nämlich den Steinjchmäßer. Er war wiederholt von einem Ar- tillerieunterftand gegen die grasbewachlene Wall- böſchung niedergeflogen. Der alte Schlaumeier fonnte mich aber durch jeine Scheinmanöver nicht täuschen, zudem man ja auf Wache unmenjchlich viel Zeit hat. Schließlich, ging ich gerade auf die Stelle zu und jah jeine ſechs bräunlich dunkelgejchuppten Kinder unter einem Grasbüjchel im Neite ſitzend mich bligenden Auges anjtarren, jeden Augenblid bereit, bei der geringjten Störung Reißaus zu nehmen. Sch ließ e3 aber nicht darauf ankommen, jondern entfernte mich behutjam. Landjchaftlich iſt Lothringen entjchteden jchön zu nennen. Zwiſchen den reben- befrängten, mit Getreivefeldern bedeckten Hügeln liegen die zahlreichen Dörfer ungemein maleriſch. Die Häujer Haben flache Dächer und find meiltens mit Schiefer oder Nillenfteinen gedeckt. Die Bauart iſt oft elegant; leider jcheint jpäter wenig renoviert zu werden. Sedenfalls läßt die Sauberfeit und Der Anstrich Häufig zu wünjchen übrig. Die mit Pappeln, Obſt- oder Nußbäumen bepflanzten Chaujjeen ziehen fih in Schlangenlinien über die Hügel und geben der Landſchaft ein charakteriftiiches Gepräge. Hier find die blutgetränften Schlachtfelder von 1870/71. Der lehm- und falfhaltige Boden jcheint jehr frucht- bar zu jein, denn er bringt ftarfe Staudengewäche, lange Gräſer und folofjale Nüben hervor. Deren Samen bilden für die Vögel eine gute Nahrung. — an ii) unge Amfeln und junge Ringeltaube. Buffe, Ornithologiihe Krtegserinnerungen- 85 Es find denn auch wilde Tauben, Hänflinge, Stieglike, furz, jämtliche Körnerfreſſer und Lerchen reichlich ver- treten. Die Hügel Yind meiſtens unterminiert und zu Forts ausgebaut. Zwiſchen die Stacheldrähte fommt nie eine Senſe. In dem fich bildenden Pflanzenwuſt finden Grasmücken willtommene, ge- ſchützte Nijtgelegenheit. Einmal jtand ich bei wun- derjchönem Sonnenuntergang auf der oberiten Feuer— linie und jchaute dem Kampf zweier Flieger zu. Da bemerkte ich dicht vor mir in dem für Patronen bejtimmten Kleinen Holzfach die ſiebenköpfige Familie einer weißen Bachitelze. Hinter mir wartete ein Hausrotjchwänzchen mit Naupen im Schnabel. Es hatte neben einem losgezogenen VBerkleidungsbrett ſein Neſt. Selten betritt eines Menſchen Fuß die mit Huflattich, blauer Luzerne, rotem Mohn over gelbem Hederich überwucherten Gräben. Darum legt die Haubenlerche hier gern ihr Neſt an. Sonntags unternahm ich weite Wanderungen in die Umgebung. Nach der Beſichtigung eini⸗ ger Kriegergräber rajtete ich unterhalb Noiſſeville im Schatten an einem plätjcherndem Büchlein, als der prächtige Eispogel herbeiſchwirrte, um ſich am Rande niederzulaſſen. In den Weinbergen traf ich mehrmals gelbe Bach— ſtelzen, Baumpieper, rot— rückige Würger, einmal auch den großen, grauen Würger. Am Waldrande tummelte ſich eine Schar Sumpfmeiſen, ſowie ein Vögelchen, das ich für einen Zippammer hielt. Ge— legentlich einer Streif— patrouille hatten wir Halt gemacht und bemerkten einen halben Schritt hinter uns im Graſe das Neſt eines Goldammers mit Jungen. Beim Aus— richten des Zuges mußte der linke Flügel etwas zurück. Dabei wäre nun unfehlbar das Neſt zer— ſtampft worden, wenn ich nicht unwillkürlich die Beine etwas geſpreizt hätte. Der Zugführer ließ lachend nach Kenntnis der Sachlage die unmilitäriſche Hal— tung durchgehen. Die räuberijche, aber recht an- jprechend gezeichnete Elſter jcheint hier ziemlich ge- mein zu fein. Überall ſieht man in Pappeln oder höherem Dorngeftrüpp Neſtklumpen, an denen jie fich zu jchaffen macht. Die Soldaten plünderten häufig die Nefter, um die Jungen zu verzehren. ALS einmal die Flieger unjerem Fort eine jchwere Mine zugedacht hatten, fiel dieſe aber 300 Meter abjeite Ich befichtigte am andern Morgen den 10 Meter breiten und tiefen Trichter in einem grünen Weizen- felde. Hinter mir hörte ich im Dorngehed eine Eliter fortwährend „Schücd, ſchück“ rufen. Da es in meiner Heimat feine Eljtern gibt, fannte ich ihre Gewohnheiten wicht und vermutete ein junges Tier. Nach langem Suchen entdecte ich in doppelter Mannshöhe das mit Dornen verdedte Neſt. Nicht ohne Mühe arbeitete ich mich empor und fithlte hinein. 86 j Buffe, Ornithologtihe Kriegserinnerungen. — Vogelliebhaber! Der Boden beitand aus Gras und Lehm und war hartgetrocfnet wie ein Stahlhelm. Die fünf inliegen- den Eier eriwiejen ſich goldflar und friſch. Ich be- ichlagnahmte und verzehrte fie als jtärfendes, wohl- Ichmedendes Frühftüd. Im lieben deutjchen Vater- lande wurde ja nad und nach jo ziemlich alles be- Ichlagnahmt, auch die dlhaltigen Sämereten, wie Mohn, Rüben, Raps, Hanf, Sonnenblumen uſw. Es verging über ein Jahr, ehe ich wieder nach Haufe fam. Die Futtervorräte waren inzwiichen fajt ganz aufgezehrt, und ich mußte für teueres Geld neue beichaffen. Wiederum ins Feld zurückgekehrt, jam- melte ich Hederichjamen und Raps. Den Hederich vertrugen leider die Girligbaftarde nicht, jo daß fie daran eingingen. Von dem Raps wurde der Dom- pfaff fo fett, daß er am Herzichlag ſtarb. Nach wiederum °/, Jahren jah ich nur den Kanarienhahn und die Blauftirnamazune wieder. Der Nübjen jollte jest 3,50 M. und die Zirbelnüffe 4 M. pro Pfund foften. Das ging einfach nicht bei meinen Ver— hältniffen. Ich mußte aljo unfere Lieblinge ver- faufen an glüclichere Sterbliche zu einem heute lächerlich billigen Preife. So hatte denn der Krieg auch hier arg zerjtörend gewirkt, und als ich im November 1918 endlich für immer heimfehrte, da itanden die Gebauer veritaubt und leer. Das Interejje an unjeren gefiederten Freunden ijt mir aber trog- dem erhalten geblieben. Wenn ich nun hiermit meine bejcheidenen Auf— zeichnungen jchließe, jo wolle der geneigte Leſer be— rüchiichtigen, daß fie ja nur nebenbei und ohne freie Verfügung über Zeit oder eigenen Willen, unter den oft energielähmenden Umjtänden eines gemeinen Soldaten entitanden find. Bogelfiebhaber! Die Tierjchugvereine halten wiederum die Zeit für gekommen, gegen unjere Liebhaberei Sturm zu laufen. Neben vielen anderen Bogelliebhabervereinen ver- jendet die Vereinigung Hannoverjher Vogel- liebhaber, Hannover, unterm 18. 5. 21. folgendes Rundſchreiben: Verkehrter Tierſchutz. Verſchie— dene große Tierſchutzvereine haben in langen Ein— gaben beantragt, das Vogelſchutzgeſetz dahin abzu— ändern, daß das Fangen und Halten von Vögeln in Deutjchland faft völlig verboten werden ſoll. Das it eine große Gefahr für alle Vogelliebhaber, denn die Allgemeinheit weiß wenig von unjeren Freuden und Leiden und wird daher aus Unkenntnis ſolchen Forderungen zuftimmen. Unſere Vereinigung will nun in den allernächiten Tagen beifolgende Eingabe an den Reichstag richten, und wir bitten Sie, ung 1. Shre Stellungnahme dazu mitzuteilen, und 2. jo ichnell wie irgend möglich zu erklären, daß wir Ihre Unterjchrift unter die Eingabe jegen dürfen, 3. Ihre Mitgliederzahl und die Zahl Ihrer Vereinigung nahejtehenden Vogelfreunde mitzuteilen, um fejtzu- ftellen, wieviel Berjonen im ganzen etwa hinter un— jerer Eingabe jtehen werden, ferner 4. dafür zu jorgen, daß dieſe Eingabe jchon jest in möglichit vielen Zeitungen und Zeitjchriften veröffentlicht wird (dieje Bitte richten wir vor allem auch an die Zeit⸗ Ihriften und Zeitungen ſelbſt, an die wir dieſes Rundſchreiben jenden), und endlich 5. für Weiterver- * * N Nr. 11 breitung des Aufrufes und dieſes Rundſchreibens in allen Ihnen naheftehenden Streifen zu jorgen. Wir wiederholen nohmals, daß die Sade eilt. Hannover, den 17. Mat 1821. Hohen Reichstag An den in Berlin. Unterm 18. Oftober 1920 hat der Verband der Tier- Ihußvereine in Köln dem Reichstag eine Änderung des Vogelſchutzgeſetzes vom 30. Mai 1908 im Sinne feiner Be: ftrebungen anempfohlen und erſucht, die Haltung einheimi= ſcher Vögel fait gänzlich zu verbieten. So gut diejer An— trag gemeint iſt, jo wenig zweckentſprechend und ausführ- bar iſt er, jo wenig iſt er geeignet, den Sinn für Hege und Pflege unferer Vogelwelt zu fördern. Die Gründer der Tier: und Vogelſchutzvereine, vor allem Hofrat Liebe, waren felbit erfolgreiche Vogelpfleger. In zahlreihen Schriften und Vorträgen haben fie darauf bingemiejen, welche großen, fittlihen Werte die Pflege ein- heimiſcher Vögel wedt und erhält. und wie faum eine an— dere Möglichkeit befteht, die Liebe zur Natur und den Sinn für Vogelfhuß eingehend zu fördern und zu erhalten als durch das Kennenlernen der Gigenarten und Gewohnheiten der Vögel. Der Zwed, den die Gründer der Tierſchutzvereine in eriter Linie beabfichtigen, würde durch die Eingabe vom 18. Dftober 1920 in dag Gegenteil gewandelt werden. Es find unbeftrittene Tatſachen, daß jeder Vogelpfleger auch Vogelihüger, Naturfreund und Heger ift. Mitt der Pflege der Vögel in der Häuslichfeit wird die Freude am eigenen Heim erhalten, die vom Bejuh der Wirtshäufer und Vergnügungsftätten fernhält. Aber auch da3 heran: wachſende Kind lernt im Elternhaufe die Liebe zum Tiere fennen. Der beilfamzerziehlihe Einfluß auf das Gemüt und den Berftand des Kindes iſt unbeftreitbar. Es wird an Quaälereien, am Neftplündern feinen Gefallen finden, wenn e3 zu Haufe die Sorgfalt fieht, mit der die gefieder- ten Hausfreunde verpflegt werden. Die Mehrzahl der Vogelpfleger find Arbeiter und Handwerker, denen die Annehmlichkeiten des Daſeins ohne: bin farg bemefjen find und die unter den fommenden wirt- ſchaftlichen Verhältniffen noch ftärfer leiden werden als andere, Bevölferungsfreife. Wie ſchwer es manchem von ihnen werden würde, auf feinen Buchfink, feinen Zeifig, fein Rotkehlchen oder jein Schwarzplättchen zu verzichten, bedarf feiner bejonderen Erwähnung. Die Liebe zum Tier, zum Vogel ſitzt dem Deutichen feit altersher im Blute, und die Zucht und Haltung von Kanarienvögeln kann, fo ihäßenswert fie als Erwerbszweig ift, feinen Erſatz für die Pflege unjerer Waldvögel bieten. Noch weniger fünnen dies die bunten ausländiihen Vögel, die gejanglich bei weitem nicht an unfere gefiederten Sänger heranreichen. Aber auch wirtihaftlih Fönnen wir es uns als verarmtes Volk nicht leiſten, Taufende und Abertaufende von Mark dem Ausland für etwas zu bezahlen, was wir weit befjer und preiswerter im Inlande haben. Nur wenige Vogel- liebhaber vermögen die Preiſe zu bezahlen, die jegt für einen SKanarienvogel (200 M.), für einen Wellenfittic) (200 M.), für eine Echamadrofjel (1000 M.) verlangt werden. Würde aljo der Eingabe der Tierjchußvereine ftattgegeben, jo wanderten Unfummen für ausländische Vögel ins Ausland. Erheblicher Schaden würde entftehen, wenn bie vielen Vogel: und Futterhändler, die mit der Heritellung von Käfi— gen, der Herausgabe von Fachzeitſchriften und Fahbüchern Beichäftigten unter den jeßigen ſchweren Erwerbsverhält— niffen plößlich brotlo8 würden. Im Sinne einer wahren Menſchlichkeit mitzuarbeiten, Tierquälereien jeder Art fernzuhalten, find alle Vogellieb- habervereine von jeher beftrebt und bemüht. Seit Jahre zehnten werden in Wort und Schrift die zmedmäßigen Ver— pflegungsgrundfäße für unfere geftederten Lieblinge be= fannt gegeben, Erfahrungen ausgetaufcht und jüngere Vogel- freunde belehrt und beraten. In dieſer Hinfiht würden die unterzeichneten Vereine einer zweckentſprechenden Ande— rung des Vogelihubgejeges in der Weile das Wort reden, daß Vögel, die zur Haltung nicht geeignet find, auch nicht gehalten werden dürfen, daß al3 Fänger von Vögeln nur als zuverläffig befannte, mit behördlihem Grlaubnisihein = Zi] deutſchen Walde. a N ES Rh BEE Nr. 11 verjehene und den nötigen Sachkenntniſſen ausgerüftete Perſonen zugelafjen werden, daß die Fangzeit nur vom 1. September bis zum 30. März dauern darf, daß als Fangart nur die mit dem fleinen Schlagneß zugelafjen iſt, daß jedes Ausnehmen und Plündern der Neiter, ferner das Sam: meln von Giern (außer für wiljenichaftlihe Zwecke), das Auslegen von Giftbroden, die den Vögeln ſchädlich werden können, da3 Fangen mit Pfahl: und Tellereifen unbedingt verboten werden. Die ſchweren Zeiten, denen wir entgegenjehen, ver: langen größere Arbeitsleiftungen. Die Erholung, die dieſe bedingen, finden wir in eriter Linie in der Natur, im Die Freude an feinen Bewohnern wach— zubalten, ift die Vogelliebhaberet wohl in eriter Linie be— rufen und geeignet, und das neue Vogelſchutzgeſetz ſoll dazu verhelfen, diefe in rechten Bahnen zu halten. Darum emp= fehlen wir unjere Vorfchläge einer geneigten Grwägung. Bereinigung Hannoverfher Vogelliebhaber. j Geſchäftsſtelle: Hannover, Nienburger Straße 7A,I. Die Eingabe de3 Vereins für Vogelfunde, [hu und ltebhaberei zu Leipzig folgt im nächſten Heft. Kleine Mitteilungen. Einiges über die Fütterung geläfigter Singvögel. Nichts ift mehr von Einfluß auf die Gejundheit der ge— fäfigten Singvögel als eine abwechſlungsreiche Fütterung. Am nachſtehenden möchte ih den VBogelliebhabern einiges mitteilen, wie ich jeit Jahren meine Stubenvögel füttere. "Meine Schwarzplatten, Grasmücden und Rotkehlchen be= kommen fajt von allem, was zu Tifhe fommt. Am lieb: ften nehmen fie gefochten Reis, Apfelfompott, Kartoffel, Gemüſe aller Art, Rindfleifch, fein gehadt, und in Kaffee geweichte Semmel. Täglich reihe ih auch Möhren (gelbe Rüben) mit Weizengrieß oder geriebener Semmel ver: miſcht; 5—8 Mehlwürmer find außerdem die gewohnte Mittagsmahlzeit. Meinen Körnerfreſſern reihe ich außer Hanf und gemiſchtem Vogelfutter die verſchiedenſten Säme— reiten, die man im Sommer und Herbit auf Wiejen und an Straßenrändern finden fann. Grünfutter fehlt nie! Frei— lich hat es im Winter manchmal feine Not mit Beihaffung desfelben. Sch greife deshalb zu „Grünfutter-Erſatz“. Vom fhwarzen Holunder ſchneide ih einen Aſt mit möge üchſt vielen einjährigen Trieben und ftelle denjelben in den Käfig. Nach 10—14 Tagen ift an diefem Aſt nicht ein Fleckchen mehr zu finden, das nicht von den Vögeln fein jäuberlich abgeihält und die Rinde verzehrt wurde. Sch wende diefen „Erſatz“ ihon lange Jahre an und habe damit nur gute Erfahrungen gemadt. Durch dieje ab- mwedjlungsreihe Fütterung zeigen die Vögel nicht nur bejtes Wohlbefinden, fondern fie überſtehen auch die Maufer ſehr leicht. Neuburg a. d. D. (Schwaben.) Alb. Daubner. Aus den Bereinen. Verein für Bogelfunde, [hub und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Sikung am Montag, dem 6. Juni d. S., abends 8%, Uhr, im Vereinälofal „Goldenes Einhorn“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte ſtets willfommen. J. 4: oh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Vogelſchau des Vereins der VBogelfreunde in Eger. Es war ein glüdliher Gedanke feitens der Leitung des Vereins, während der Pfingitfetertage eine große Vogel— {hau über unfere einheimischen geftederten Sänger ‚abzu= halten. Diefe ift ein Werf des verdienftuollen und arbeits- freudigen Obmannes, Herrn Gregor Franz, weldher mit der werftätigen Unterftügung einiger Mitglieder das Garten— lokal der Krämlingsbaſtei finngemäß und mit großer Fach— fenntnis einrichtete. Die Zahl und Arten unjerer zur Schau geitellten Waldjänger, unter welden jehr hübſche (Sremplare vertreten waren, genügten vollauf, um ein ſchönes Bild zu ſchaffen. Es würde zu weit führen, in eine Be— ſprechung all der herzigen Blatt: und Naturfänger, jo da find: Zeiſig, Hänfling, Stieglig, Rotkehlchen, Blau— kehlchen, Gimpel, Droffel ujw., einzugehen. Die Samen bandlungen Dürr und Löw hatten verjchiedene Futter— Vogelliebhaber! — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Rebaktionsbrieffaften. 87 arten, erjterer auch automatifhe Futterkaſten ausgeftellt, desgleichen war die Buchhandlung Röhringer mit Fach— literatur am Platze. Bejonders zu erwähnen wären die von Herrn Geipl ſelbſt verfertigten Vogelfäfige, welche Zeugnis von der Arbeit und dem guten Gejchmade des Erbauers ablegten. Ein jedes Auge, ob alt oder jung, nahm die wunderihöne Winterlandſchaft gefangen. Beſon— ders die Kleinen fonnten ſich an diefem lebenden Märchen: mebilde nicht jattjehen. Die Veranitalter hatten ein Stüd Rauhreifwald hergezaubert, in welchem die Futterkaſten fowie ein Futterhäushen für hungernde Waldflieger zu fehen waren. Sehr interefjant mar die praftiihe Schub» vorrihtung von Herrn Müller gegen vierbeinige Räuber, welche es den Mordgejellen unmöglich madt, in das Neſt einzudringen. Gine äußerſt wertvolle Ergänzung erfuhr die Vogelihau durch die ausgeftellten Aquarien, pradt- vollen Schmetterlingsfammlungen und überaus lehrreichen Biologien, ein Werf des Herrn Präparators Hentidel, von welchem nur zu wünjchen wäre, daß er fein tiefgrünz diges Willen und feine minutiöfe Arbeit, welche jelbit den Kenner no viel Belehrung bietet, öfter in den Dienit der Offentlichkeit ftellen möchte. Herr Hentſchel iſt ein Meifter in feinem Fade. Die bis in das einzelne gelungene Aus— stellung konnte ſich eines Maffenbefuches erfreuen, jo daß der doppelte Zwed, jür groß und klein Belehrung und Anregung zu ſchaffen ſowie unjeren Waldlieblingen im harten Winter das Leben erträglicher zu maden, vollitändig erreicht wurde. Die Ausftellung bat fiherlih dem Verein der Vogelfreunde viele neue Freunde erworben. Herrn $. F- F. Münden. ' Die Drofjel ift an einer mit Abzehrung verbundenen Grnährungsftörung einge— gangen. Sie wog 70 g, während das Normalgewicht einer Miiteldroffel etwa 120 g beträgt. Das über das Wiegen der Vögel wiederholt an diejer Stelle gejagte ift zu beachten. Herrn J. M., Düffeldorf. Bisher ift es nicht ge— lungen Budfinfen in Zimmervolieren zu züchten. So— weit Mitteilungen vorliegen, gelang einmal die Züchtung in einer geräumigen artenvoliere. Trotzdem könnte der Verſuch doch gemacht werden. Herten %. G., Elberfeld. Der Gartenjänger war ein Männchen. Der Vogel war infolge der allzu eiweiß— reihen Nahrung abgemagert. Der Zujag von Weiß— wurm zu dem genannten Univerfalfutter und daneben noch 20 Mehlwürmer täglih war des Guten zu viel. Beſſer wäre eine Beimifchung von pflanzlichen Nahrungsmitteln geweien, z. B. von geriebener Möhre, ftatt der Zubereitung mit Fett. Dieſe Art der Zubereitung ift im bergiichen Land üblih und ich weiß, daß damit auch wenigftens bei gröberen Vögeln ganz gute Erfolge erzielt: wurden. Natür— lich ift diefe Art der Jubereitung aber nicht. Der Auf: nahme reichlicher wälferiger Bejtandteile im “reileben fommt man damit nicht nahe. Im Sommer ijt zweifellos die ausjchlieglihe Ernährung mit friihen Ameijenpuppen die befte, wenn man dieje regelmäßig erhalten kann. Andern— fall3 tut man beſſer, die friihen Puppen als reichliche Bei- gabe zu einem guten Futtergemiſch zu verwenden. Herrn A. W., Neuftadt (D.-Schl.). Vermutlich werden die ©. die Hirje treffen. Unſere Finfenvögel vertragen ſich mit ihnen. Kaptäubchen find Kleine langihwänzige Täubchen von oberjeitsS bräunlicher, unten weißer Farbe. Vorder— kopf, Kehle, Unterfchwangdeden, zwei Binden über den Bürzel find ſchwarz, zwiſchen bdiejen eine weiße Binde; auf der einen Armſchwinge und deren Dedfedern befinden fih ſchwarze, metallifch glänzende Fleden. Der Schnabel ift rot; Lg. 220, Schwanz 140 mm. Anfangs jheu, find fie bald zutraulih und verträglid, von ruhigem, ſanftem Weſen. Sie freien Hirſe, Spitiamen, Rübjen, Mohn, Maisihrot, Buhmeizengrüge, Ameifenpuppen, Drojjelfutter, zerichnittene Mehlwürmer, kleingeſchnittene Wogelmiere, Salat, Spinat. Y Herrn C. J. in B. Die Käfer find jedenfalls Mehlkäfer. Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfrefier. Lite 13 gratis. Anfragen nur gegen Rüdporto. [387 W.Göpel, Leipzig, Zrödlingring 1 Telephon 14958, la Vogelfutter. Beſtes Naturfutter in ‚alferfeinfter Miſchung, für Zeifige, Stieglitze, Gimpel, Kreuzſchnäbel ufm. fachmänniſch Aus fammengeftellt, Bid. 4.20.4. 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Brehm, „Der vollſtändige Vogel⸗ fang“, 1855; Andreas Naumann, „Der Vogelſteller“, Leipzig 1789. Gefl. Angebote unter G. 6. an bie „Ger fiederte Welt“ erbeten. 1 Vertanſche: Bilz, Das ‚neue Naturheilverfahren, Doppel-Auflage, neu, gegen Ta ſchlagende Nachtigall oder Sprofier (Friſchfang von 1921). ‚12 Herm. Gareis, Schuhmacher, Erfurt, Pergamentergafje 24. e &7 br Inſerate für das am 16. Juni 1921 zur Aus- gabe gelangende Heft 12 der Gef, Welt erbätten bis 10. Juni 1921 früh. Der Infertionspreis beträgt fü die biergeipaltene Nonpareilles seile oder deren Raum 1.— Mart, Verantwortlich für bie — Verlag ber Er Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin ’ für den Unzeigenteil: Franz Wunderlich, Magbeburg, Breiter Weg 158. eug’ihen Berlagsbudhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. N’ 4 Jahrgang L. Deft 12. 16. Juni 1921. Die Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 6.- Mark. Einzelpreis des Deftes 1.20 Mark. Fnferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteftens freitag früb in Dänden der Verlagsbuchbhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.— Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Mein Kleiner Gelbhaubenkakadu. Bon Adalbert Nedermann, Yoritpraktifant (Rothenbud, Speilart). (Nachdruck verboten.) 05 ift eine alte Liebhaberei bei mir, jchon von Jugend an, die Liebe zu den Papageien. Zwar hatte ich als Zunge auch Eljtern, Dohlen und Eichel- häher, die Sprechen lernten, auch fingerzahme Turm=- falten und jogar eine Sumpfohreule, deren Aufzucht mir recht Mühe machte; aber immer wieder 309 es mich zu den Papageien, fir mich ihres Preiſes wegen jo ſchwer erreichbar. Schon meine Weihnachtsbriefe an das CHriftkind jeliger Kinderzeit trugen am erjter Stelle: Ein Papagei. Meine ersten Erfahrungen fammelte ich in früher Jugendzeit an einem kleinen Aleranderfittich, der freilich nie vecht zahm wurde, fondern immer wieder kräftig biß, auch damals falſch gefüttert wurde — er erhielt eigentlich nur Hanf, wie es der Hamburger Händler geraten. Dann folgte ein Rojafafadu, den ich bei einer Wanderfahrt in Paris erjtand. Weil aber meinem Freund jein Vogel am erſten Tage nach der Nückunft entflog — 08 war ein wundervoller Anblid übrigens, dag zarte Roſa des frei und gewandt ziehenden Bogels am roten Abendhimmel — jo gab ich ihn bald ab, da mein armer Freund fich nicht tröften konnte über feinen Verluft. Der Vogel iſt jeit 1908 in dauernder Pflege eines Geiſtlichen, der ihn ſehr liebgewonnen hat. Ein paar Jahre ſpäter erhielt ich zu Weih- nachten einen Doppelgelbtopf, allerdings ſehr alt und am Zlügel lahm durch den Biß eines Schoßhundes. Er war mir Erſatz für die entgangene Freundſchaft einer Blauftirnamazone meines Onkels; dieſen Bogel nämlich, der fich lange von niemand angreifen ließ al® von mir, mir bi in den dritten Stod auf Zu— ruf auf die Schulter flog, mich am Tritt kannte und ſtets begrüßte, hatte ich einmal, als er vor Schred zubiß, ebenfalls aus Schred, vielleicht auch im jähen Born, geichlagen, ein einziger Schlag mit der Hand Poftfcheckamt: Magdeburg 3148. Fernſprecher: 1323. und jeit der Zeit hat er mich nie mehr gemocht. Er übertrug all jeine Neigung auf den Beſitzer und jtarb aus Sehnfucht zu Beginn des Krieges, als jein Be- figer erft ein paar Wochen weg war. Jede andere Perſon biß diefe Amazone jofort. Nun der Gelb- fopf war recht zutraulich, aber er ging an Alters- ſchwäche nach fnapp einem Jahre ein. Mehr Freude hatte ich an einer prachtvoll gezeichneten Blauftirn- amazone, die ich mir als junger Student aus Ham- burg kommen ließ. Solange ich bei ihr im Zimmer war, bot fie ihre ganze Liebenswiürdigfeit auf, aber war ich im Kolleg, dann jchrie fie faſt immer, und nach zwei Semeftern gab ich fie wegen diejer Schwierigkeiten, die fie mir machte, an eine Ver— wandte, die den ſonſt jehr guten Vogel noch heute pflegt. Ich habe nun Ausficht, meinen alten Lieb- ling jegt, nach beinahe zehn Jahren, wieder zu be- fommen. Zwiſchendurch pflegte ich auch Wellen- fittiche, die, jelbit ausgewachjen, bald zahm wurden, und grauföpfige Zwergpapageien, don denen einer gerne Exoten, die fich vertraut neben ihn jegten, die Beine durchbiß, Wunden, die ütberrajchend jchnell heilten, jo 3. B. bei einer Schwarzfopfnonne. Und dann kam der Krieg, Da erwarb ich vom Felde aus im Jahre 1916 von einem ſächſiſchen Händler einen Eleinen Gelbhaubenfafadu, einem Freunde zum Geſchenk. Sch ſelbſt jah den Kakadu erſt 1920, nach fait vier Sahren, weil ich kurz nach Bejtellung in Gefangenfchaft geriet. Mein Freund ijt gefallen und ihn zum Gedenfen bleibt der Papagei auf Lebenszeit bei mir. Wie jah aber der arme Kerl aus! Die durchaus unjachgemäße Fütterung mit Tijchabfällen und Neis hatte ihn recht heruntergebracht. Einmal war er entflogen und hatte fich in den äußerſten Zweigen eines vollbeladenen Pfirfichhaumes an den Knoſpen gütlich getan, dafür hatte ihn jein Kriegs— pfleger ſchmählich geftugt und nun jah er aus wie gerupft und die Jahre alten Stümpfe quälten den Vogel, der immer an feinem Gefieder neitelte, daß 90 Nedermann, Mein einer Gelbhaubenfafadu. — Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. ich glaubte, er habe das Federfreſſen gelernt. Sch nahm ihn, jobald es mir möglich war, ganz zu mir, ſehr gegen den Willen feiner legten Pflegerin, gegen die er, wie überhaupt gegen Damen, äußerft lieb ift und war. Merkwürdigerweije ſchreckt er vor jedem Finde, auch vor unbefannten Tieren, und dann faucht er wie eine Schlange und ftellt feinen prächtigen gelben Schopf in typijche „Schreckſtellung“. Bei mir erhielt er nun oft und regelmäßig Bäder, an die er fich bald gewöhnte. in ganz einfaches Ver— fahren: er wird mit einem Blumenbeftäuber tüchtig eingebrauft und hält ganz ftill dabei, lüftet die Flügel und jpreizt den Schwanz, ftellt die Dedfedern, daß überall das wohlig empfundene Nah bingelangen fann. Dann 309 ich ihm die alten Federſtümpfe aus, erſt an einem Flügel und am halben Schwanz, nach etwa drei Wochen am andern. Das muß raſch geſchehen und natürlich nicht auf einmal, über den fleinen Schred half Zureden und Liebkoſen raſch hin- weg; was überhaupt geſchah, hat er kaum gemerkt. Jetzt hat er ſein volles Gefieder wieder erhalten und prangt blütenweiß, wie lebendes feines Porzellan. Als Futter erhält er Hafer und Hirſe und ein paar Sonnenblumenſamen, feine Abfälle vom Tiſch mehr; nah Hanf iſt er jehr begierig, aber den entziehe ich ihm zumeiſt, nad) dem Rate von Dr. med. Otto in jeinem jehr empfehlenswerten Buch: Der Grau- papagei. Gern mag er den Rahm abgefochter Milch, auffallenderweije aber nur wenig Früchte, auch feine Birbelnüffe. Er frißt fehr wenig und verjtreut faft nicht3, in wohltuendem Gegenſatz zu meinen früheren Amazonen und zwei Rofafafadus, Gritne Biveige aller Art benagt er gern und für freie Bewegung ift er ſehr dankbar. Selbft in den Wald läßt er ſich mitnehmen und fnabbert dann vergnügt an niederen Sträuchern; einen Fluchtverſuch machte er bei mir noch nie, freilich trägt er zur Sicherheit bei jolchen Ausflügen eine fleine, leichte Ketle, an die er ſich raſch gewöhnte. Das Anlegen und Ab- nehmen hindert er gar nicht mehr durch Biſſe, nach ruhiger Beftrafung die erften Male. Überhaupt fand ich, daß man Papageien gegenüber tuhig, aber be- jtimmt und ficher auftreten muß, dann Lafjen fie fich das Beißen und Schreien abgewöhnen. Fühlt fich der Kakadu für länger allein oder nicht beachtet, dann gellen jeine Schreie, erhält er Antwort oder iſt er der Mittelpunkt beſonders in Damengefellichaft, dann iſt er der lieben&wirdigite Kerl. Den ganzen Tag will er am Kopf gegrault fein und da fann er ſchmeicheln wie ein Schoßhündchen Am Boden fühlt er Sich ſehr unficher umd gleich Elettert er an den Beinen in die Höhe, womöglich auf die Schulter, jeinen Lieblingsplag. Liege ich auf dem Sofa, jo fommt er gern herauf und hält mit eifrigem Nicken und jchmeichelndem Auf fein Köpfchen hin. Eine große Sprachfertigfeit befit er nicht, wie wohl alle Kakadus. Sein Name „Jackele“ und „sa, ja“ find bisher fein einziger Wortſchatz. Aber die wenigen Worte ſpricht er fo deutlich und je nach Laune in wechjelndem Tonfall, daß es ganz erjtaunlich ift. Abends und auch im Walde, und dann, wenn er ſich jo ganz wohl fühlt, übt er fich auch im Pfeifen. Dean hat mir jchon das zwanzigfache des urjprüng- lichen Anfaufspreijes für Zackele geboten, aber ich Nr. 12 bleibe natürlich dem drolligen Kerl treu. In einigen Tagen joll er die ſchon erwähnte Blauftirnamazone als Gejellihaft erhalten. Mit anderen Papageien vertrug er fich recht gut; er hatte eine zeitlang ala Kameraden einen Rojafafadu und eine zweite Blau- jtirnamazone, die mir leider — ich erhielt fie ſchon franf — nad) ein paar Wochen einging. Wer übrigens für einen etwa durch Kriegsnot herabgefommenen Papagei irgendwelcher Art qute Pflege ſucht, der Ichreibe mir; Jackele freut ſich ſchon auf weitere Geſellſchaft. Gegen äußere Einflüffe ift mein Eleiner Gelbhaubenfafadu überraſchend widerſtandsfähig. So ſitzt er des Nachts — hier im Speſſart mit ſeinem rauhen Klima — in einen nicht verhüllten Käfig in meinem Schlafzimmer bei offenem Fenſter. Gegen Zugluft freilich und jeden ſchroffen Tempe— raturwechſel ſchütze ich ihn. Regneriſches Wetter mag er gar nicht; da ſitzt er ganz traurig auf feiner Stange im Käfig und bläht die Schnurrbartfedern und drück das Köpfchen zum Hindämmern ins volle weiche Gefieder und zieht weiße Lider über feine treuen Rehaugen. Eine jchlechte Eigenjchaft Hat er doch: alle Gegenftände, die ihm erreichbar jind, be- nagt er, jeien e3 nun Halsbinden oder Möbel oder Vorhänge, wenn er nur etwas ohne Aufficht ift. Aber das läßt fich ja fo leicht verhindern. Das fann ich jagen: wer einen leben Kameraden in der Vogelwelt jucht, der dankbar jede Pflege und Liebe lohnt, anſpruchslos und hart ift, dem kann ich nach meinen Erfahrungen einen Kleinen Gelbhaubenkafadu nur empfehlen. Sachgemäße Fütterung, ftaub- und vauchfreie Luft, Sonne, hie und da ein freier Flug durchs Zimmer: das find die Geheimniſſe, die dem Vogel Gejundheit und Wohlbefinden, dem Pfleger dauernden Genuß und Freude fichern. Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. Vortrag, gehalten im Verein für Bogelfunde, hub und -liebhaberet zu Leipzig. Von J. Birk. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) NM dem Übergang in den Monat Iunt ift für den Liebhaber die Zeit des fühen Lohnes für die aufopfernde Pflege jeiner Lieblinge bald vorbei. Überwinterte Vögel, wie Sprofjer und Nachtigall, die ſchon zeitig im Winter in den Schlag famen, verftummen bald, ebenjo kommen auch die übrigen überwinterten Weichfreffer viel eher in die Maufer. Friſchfänge befinden fich auch im Zuni noch im fleißigen Geſang. Jetzt beim Abflauen des Geſanges ift es an der Zeit, Vögel, die bis jetzt noch keine friſchen Puppen erhielten, ſolche ala Neben- oder Haupt- futter zu reichen; der Liebhaber wird eg im folgen- den Winter dankbar empfinden, denn der Winter it lang und jtellt an die Gefundheit und Widerftands- fraft der Vögel große Anforderungen. Bei Eintritt der Maufer ift der Vogel forgfam gegen Zugluft zu jchügen, da während diejer Zeit der Bogel gegen Erfältungen ganz bejonder8 empfindlich ift. Im Juli verftummen fait alle Weichfreſſer mit Ausnahme einiger Arten, und für den Liebhaber gibt e8 zwar weniger Genuß, aber um jo mehr Ent- faltung feiner Pflegerfenntnifje. Schreibe ih doch — ie Le En OUERE Nr. 12 "dem glücklichen, normalen Verlauf der Maujer eine derartige wichtige Rolle im Leben des Vogels zu, daß ich behaupte, der größte Teil aller einheimijchen Stubenvögel geht an jchlechter, jtocdender oder günz- lich fehlender Mauſer zugrunde. CS entwideln jich daraus verjchiedene Krankheitsformen, die vielfach erſt im Winter die Urjache zum Tode des Vogels geben. Sch ftehe auf den Standpunkt, daß der normale Berlauf der Maujer dem Bogel erjt das Privileg zum ausdauernden Stubenvogel gibt. Darum, Lieb- baber, bietet vor und während der Maujer euren Lieblingen den natürlichiten Zuttererjag, friſche Amei- jenpuppen, helft mit Naturfutter, bejtehend aus Raupen, Spinnen, überhaupt allen habhaften In- fetten fleißig nach, denn, je gejünder und widerjtands- fähiger ein Vogel die Überwinterung antritt, um jo leichter wird er den Gefahren derjelben ausweichen und jeinen Pfleger durch fleißigen Gejang entlohnen fünnen. Sm Monat Auguft findet das Brutgejchäft der freilebenden Bögel jein Ende und find für den Liebhaber Die günftigiten Mo— nate, fallg er jich einmal mit dem Auffüttern junger Neſtvögel befafjen will. Mat, Juni, Suli und Augujt nur noch für einige Körnerfrejjer- arten. Für den erfahrenen Vo— gelliebhaber reſp. Gejangs- liebhaber ilt es eine undankbare Sache, ſich mit der Aufzucht junger Neſtvögel zu beſchäftigen, da faſt alle auf- gepäppelten Jundvögel in ihrem Naturgejang jtümper- hafte Vögel werden. Ausgenommen find die Arten, bei denen ein Hauptgewicht im Gejang auf Imitationen gelegt wird, dieje werden, falls fie in gejangsreicher Umgebung aufwachjen, zu ganz leidlichen Sängern. - Unfere Sängerfürften, wie Nachtigall Garten-, Sperber- und Mönchgrasmücde, Sing und Schwarzdrofjel, Buchfink ufw., find nur befriedigend als Wildfänge, was Gejang anbetrifit; in anderen von vielen Lieb— habern ebenfalls gejchägten Eigenichaften, wie fleißi— gen Gefang, ſchmuckes Gefieder, Zutraulichkeit uſw., übertreffen fie vielfach die Wildfänge. Mein Stand- punft ijt der, nur ein Wildfang, mag er auch Der ſtürmiſchſte, trotzigſte Burſche jein, wird meiner Lieb— haberei die natürliche Weihe geben; ſpürt man doch aus allen Bewegungen voll Feuer und Temperament eines Wildfangs die unverfäljchte Natürlichkeit, und Hausrotſchwanz nad) der Jugendmaufer (airei-Kleid). Birk, Das Arbeitzjahr des Wogelltebhabers. 9] das ift für mich die Hauptfache, Nicht nur am Gejang meiner Lieblinge, jondern fpeziell auch am ganzen Benehmen, und ſei es auch dag der natürlichen Wild- heit, findet meine Naturjehnjucht ihre Befriedigung, atmet man doch aus allem dieſem den Hauch der reinen, unverfälichten Natur. Wenn ich aufrichtig jein fol, jo muß ich geitehen, daß ich auf eine ganz bejondere Zahmheit der Sängerfürjten fein bejon- deres Gewicht lege, denn meiltens fingen dieje ganz hervorragend zahmen und zutraulichen Vögel nur, wenn fie ihren Pfleger nicht jehen, erblicen jte aber denjelben, fo it es mit dem Gejang vorbei, fie dürften förmlich in ihrer Zutraulichteit nach der Be— ihäftigung ſeitens des Pflegers mit den Pfleglingen. Neugierig, aufs geregt, mit lan— gem Halje nach den progranunz mäßig zu erwar- tenden Mehl- wurm jpähend, geht er im Käfig hin und her und das ganze Be— nehmen ift ein Bitten und Bettelm nach der Gunſt des Bflegers rejp. nach dem zappelnden Mehlwurm in der Hand desjelben. Ganz bejonder® können Dem Liebhaber aufgepäppelte Bögel in diejer Beziehung auf die Nerven fallen, aber immerhin find alle dieje Erjcheinungen Dinge des perjönlichen Geſchmackes des Liebhabers. Aus diefem Grunde lege ich auch feinen großen Wert auf das wohl ein herr- liches Bild für dag Auge des Naturfreundes bie— tende Nehmen der Mehl— würmer aus der Hand des Pflegers; vielmehr halte ich es für richtiger, der Vogel bekommt, um dieſen läſtigen Nebenerſcheinungen beim Anblick des Pflegers aus dem Wege zu gehen, die Mehlwürmer, eben weil fie auch nur Futter ſind, in das Futtergeſchirr obenauf. Niemals menge man diejelben unter daS Futter, angeb- lich, um den Vogel nicht gleich auf einmal in den gänz- lichen Genuß diejer für ihn ficher lukulliſchen Genüſſe zu verjegen. Denn, weiß der Vogel erjt einmal, daß ſich noch mehr von dieſer Delifatejje unter dem Futter befindet, jo leert er jeden Tag durch Suchen nad) den Mehlwürmern den grökten Teil des Futter auf den Käfigboden, welches jomit verloren geht. Dem Anfänger in der Liebhaberei möchte ich hingegen raten, falls er einmal durch Zufall in den Beſitz eines jungen Nejtvogels geraten jollte, jich ja mit der Aufpäppelung desjelben zu befajjen, denn eine beſſere Schule gibt es für den Liebhaber nicht, und nicht zu vergejjen der Lieblichen Augenblidsbilder, 92 Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. — v. Artus, Vogelihuß vor, während und nad dem Kriege. Nr. 12 ° welche die Anhänglichkeit an feinen Pfleger folch eines unbeholfenen Tollpatiches hervorzaubert. Der Liebhaber muß Schule machen, er muß alles, nicht nur theoretijch, jondern auch praftifch lernen, will er den Leiden der Liebhaberei gewachjen und den Freuden derjelben in vollem Make zugänglich fein. Der Monat Auguft, der die Beendigung der Maufer fajt aller edleren Sänger mit ſich bringt, ftellt den big- her im Vertrauen auf die zur Verfügung ftehenden friſchen Ameijenpuppen in Punkt Fütterung ſorglos lebenden Liebhaber vor eine neue, bei Kenntnis nicht ſchwierige Aufgabe. Der Segen, der ſich in den Monaten Mai, Juni und Juli in Geſtalt von friſchen Ameiſenpuppen über unſere Liebhaberei ergießt, be- ginnt gegen Mitte Auguſt zu verſiegen, da gilt es nun, rechtzeitig und mit Sachkenntnis ſeine Lieb— linge an das als Winterfutter geltende Miſchfutter zu gewöhnen. Die Umgewöhnung von friſchen Puppen ans Miſchfutter geht ebenjo wie das von Mijchfutter an friiche Puppen vor fich, bloß mit dem Unter ſchied, daß man nicht jo ängjtlich verfahren muß wie bei legterem wegen der abnormalen Maufer im Früh— jahr. Am beiten tut der Liebhaber, wenn er mit der Umgewöhnung nicht jo ſehr weit in den Auguft hinein wartet, denn der zufließende Strom der frijchen Puppen wird immer jpärlicher, ja er fann durch Witterungseinflüſſe jo plötzlich verſagen, daß dem Liebhaber mit ſeinen Pfleglingen ernftliche Stunden beichieden fein können. Es iſt ratfam, nach Um- gewöhnung jolange als noch erhältlich, den Bögeln, obenauf aufs Futter oder in einem Extranäpfchen niemals unters Futter, Heine Gaben frijcher Puppen zu veichen. Ganz bejonders ift dies für fich noch in der Mauſer befindliche Vögel dringend nötig, da nur gar zu leicht durch zu plößlichen Übergang ans Miſchfutter eine Stodung derjelben eintreten kann. Für einige Arten, wie Notfehlchen, Schwarzplättchen und andere Grasmückenarten fteht im Auguſt wieder ein anderes unjchägbares natürliches Futter zur Ver- fügung und das ift erjt der rote Traubenhollunder und jpäter der ſchwarze doldenförmige Hollunder. Speziell bei überwinterten Vögeln halte man bei Verabreichung der Beeren ein richtiges Maß; da die- jelben eine abführende Wirkung haben, entfetten fie den Vogel, bei zu reichlicher Gabe magern die Vögel jehr leicht ab und gehen ein. Friſchfänge, ſpeziell Herbſtfriſchfänge, können ſich ſchon eher eine Güte tun, doch dürfen die Beeren auch bei ihnen niemals das Hauptfutter bilden. Eine, ich kann ſagen die läſtigſte Erſcheinung im Arbeitsjahr des Vogellieb⸗ habers macht ſich im Auguſt ebenfalls bemerkbar, wenigſtens bei Vögeln, die zeitig abgemauſert Haben, und das ijt der einjegende Zug- oder Wandertrieb, der ſich gleichfalls wie im Freileben als natürlich) im Säfigleben mit oft ſehr läftigem Anhängſel be- merfbar macht. (Fortfeßung folgt.) Bogelſchutz vor, während und nad dem Striege. Von F. v. Artus, Frankfurt a. M. (Rahdrud verboten.) 9 Märzveilchen find verblüht, die Himmels-- ſchlüſſelchen laſſen längſt ihre Köpfchen hängen, Storch, Schwalbe und Kudud, die Frühlingsboͤten unter unjern Vögeln, haben ihren Einzug gehalten. Nicht alle der ung im Herbft verlajfenden Vögel haben ihren gewohnten Einzug gehalten; hat doch der graujame Krieg auch unter unjeren gefiederten Freunden teilweije erheblich aufgeräumt, dag Gemüt gewiljer Menjchen verroht, und gerade diejer menjch- lichen Noheit fielen und fallen noch heute ein großer Zeil unjerer Sänger zum Opfer. Es darf auch nicht außer. acht gelaffen werden, daß das durch den Krieg bedingte Zeritören vieler Ihönen Landjchaften ein Hauptfaftor bei der natür- . lichen Dezimierung unjerer Singvögel ift. Nicht zu verfennen iſt es, daß der deutjche Vogelihug vor dem Striege auf der Höhe ftand; namentlich waren e3 Vereine und Korporationen, die ſich den Vogel— ſchutz zur jpeziellen Aufgabe machten, teils verknüpft mit der Vogelliebhaberei aus ethijchen und äftheti- Ichen Motiven, teil3 aus der nicht zu verfennenden Nüglichkeit gewiffer Vogelarten. Ich erinnere hier an die jo herrlich gelegene Mufterftation des Frei- herrn v. Berlepjch in Seebach, die wohl jedem Vogel- freunde befannt jein dürfte; von hier aus ergojjen ſich jegensreiche Ströme der Aufklärung an Städter und Landwirte, Jene Zeiten des graujamen Atavismus, aus welchem Landwirte die jo nüglichen Eulen, angeblich weil Diejelben die Speckſeiten benagten, an die Scheunentore nagelten, jind längjt doruber, da man es endlich einjah, einige der nüßlichjten Arten unjerer Snjektenjäger auf dem Ausjterbeetat ftehen zu jehen. Vielfach ſündigte man aus Unverſtand, vielfach) aus Ihnöder Gewinnfucht, indem man für das Erlegen gewiller Arten Schußprämien zahlte. Gegen ficht- und fühlbare Übelftände Ließ fich, obwohl ihre treibenden Urſachen, die Mächte, die viel- fach dahinter fteckten, nicht leicht erfennbar waren, leicht anfämpfen. Vielfach fielen gewiſſe Arten un- jerer Singvögel, der Putzſucht und „Mode“ zum. Opfer, gegen welche die Vernunft meijt tauben Ohren predigte. Bahnbrechend für einen vernunftgemäßen Vogelichug waren gewiſſe Maknahmen von feiten der Behörden ujw. Der Fijchereiverein Wiesbaden ſchrieb bereit$ vor 10 Jahren in jeinem Jahres- bericht 1911 ©. 30: „Für dag Erlegen oder Fangen von Fiſchottern, Fiſchreihern, Tauchern und Eisvögeln werden fünftig von dem Verein Prämien nicht mehr bewilligt.“ Daß derartige Maßnahmen für das Erhalten gewiſſer „Naturdenfmäler“ unter den Vögeln prädejtinierend waren, geht aus dem langjamen Zu— nehmen unjeres Eisvogels, der in Schweden und Standinavien ausgeftorben ift, deutlich hervor; ich erinnere bier an das jetzt wieder häufigere Auftreten des leteren an der Nidda, einem Flüßchen zwijchen den Orten Nied und Nödelheim im Regierungsbezirk Wiesbaden, wo man im leßten Jahre wieder mehrere Bruthöhlen in der fteilen Uferböfchung des Flüßchens wahrnehmen konnte. Vor allem Hatten auch die Frankfurter Vogel- Ichußvereine, der Verein Jordſand, der Bund für Vogelſchutz, der Verein Naturſchutzpark in Stuttgart und die leider durch den Krieg zerftörte Vogelwarte Roffitten(?) vielzum vernunftgemäßen Vogelſchutze bei- getragen, indem diejelben teils aufflärend, teils praf- tijch wirkten. Nicht zu vergefien find auch die von der Oberförfterei Darmftadt vor dem Kriege ge- Kleiner Gelbhaubenkakadu — Lophochroa sulphurea (Gm.) Kunstbeilage zur „Gefiederten Welt“. 1921. (L. Jahrgang.) troffenen vogeljchügleriichen Maßnahmen. Hatte die- jelbe doch in ihrem 2000 Hektar umfafjenden Gebiet nicht weniger als über 600 Berlepiche Niithöhlen für Stare und Meijen angebracht, Brutgehölze für Freibrüter angelegt jowie zuttergloden und eine Anzahl Vogeltränfen eingerichtet. Nach genauer Beob- achtung fonnte fejtgejtellt werden, daß die Niſthöhlen fajt alle bewohnt waren und das Futter gern genommen wurde, allerdings konnten derartige Ein- richtungen nicht ohne Folgen bleiben und beim Durch- wandern genannten Gebietes fonnte auch der Nicht- fachmann beobachten, daß die Zunahme diejer nüß- lichen Vogelarten eine große war. Die genannter Oberförfterei bis zum Jahre 1913 durch diejen Vogel- Ihuß entjtandenen Kojten betrugen rund 7000 Mart ‚und außer einer Winterfütterung entjtanden feine Koften mehr, legtere betrug pro Jahr 120 Mark. Rechneriſch jtellen fich die Stojten für einen derartig großzügig angelegten Vogelſchutz mit Verzinfung des Kapitals und Amortifation jährlich auf 570 Matt, daß dies im Verhältnis zum gejchaffenen Nuten eine verjchwindend kleine Summe ift, dürfte wohl einleuchten. Für den Vogel— ſchutz ferner nicht un- - erwähnt joll es bleiben, ; daß im Jahre 1913 / das Miniſterium für Landwirtſchaft und für öffentliche Arbeiten ge- meinjam einen Erlaß an die unterftellten Behörden zum Schutze der Schwalben und des Nejt- bauesgab. Im gleichen Jahre ordneten einige deutſche Mili- tärverwaltun- gen an, daß in den Gärten der Kajernen und werden jollten. So Stand der deutiche Vogelihuß vor dem Kriege wohl einzig da! Plötzlich zuckten unheilverkündende Blitze am Horizont des deutjchen Vogeljchuges auf, man grub dag Kriegsbeil, das Jahrzehnte rojtete, aus, warf ſich gegenjeitig den Fehdehandſchuh zu und ein grauſames Morden begann, ein Morden, vor dem der Vogelſchutz in den Hintergrund gedrängt wurde. Man jchonte den Mitmenschen nicht, wie konnte man Tiere, von denen vielfach — irrtümlich — behauptet wird, daß fie niedrige Inſtinkte bejäßen, jchonen. Wie eingangs bereit erwähnt, zerjtörte man herrlic) gelegene Ländereien, wahre Dorados unjerer Sing- dögel, und in der jo blühenden Champagne, wo einjt die flinfe Meiſe Nebitod für Rebſtock, Blatt für Blatt im Garten des frohen Weinbauerd nad) Inſekten durchjuchte, jchlugen den Erdboden auf- wühlende Granaten ein, um den Menjchen ihr Eigentum, den Vögeln ihre altgewohnten Nijtjtätten zu vernichten. Lazarette Vogelſchutzanlagen errichtet v. Artus, Vogelihuß vor, während und nach dem Kriege, Hausrotſchwanz nad der Jugendmauſer (paradoxus-Kleid). 93 Sahre tobte der Krieg und manch alter treuer Vogelſchützer und tapferer Krieger bei Freund und Feind wurde aus unjeren Neihen gerijjen. Völlig danieder lag der Vogelſchutz nach Be— endigung des Krieges. Vorher jo herrlich daliegende Schutzgehölze wurden brach und verwilderten, fein mitleidiger Menjch fand ich, der den Höhlenbrütern ihre Niſthöhlen renovierte, ver fehlende erſetzte oder gar neue unjeren tapferen Gehilfen im Weinberg, Fort, Feld und Wieſe zur Verfügung ftellte; auch hier trat injtinftiv wie bei den Menjchen eine Woh- nungsnot ein, und es ijt daher wohl begreiflich, daß der Frankfurter General-Anzeiger in feiner Wr. 102 vom 3. Mai d. 3. folgende bemerkenswerte Notiz brachte: „Abnahme der Singvögel. Die jtädtijche Forjtverwaltung hat die Beobachtung gemacht, daß die Zahl der Singvögel fich tapid ver— mindert bat, was für Die Landwirtichaft einen bedeuten: . den Schaden zur Folge hat. Die Forſtbe— hörde hat jetzt zur Ver— mehrung der Singvögel an zahlreichen Bäumen der Hauptlandſtraßen Niſtkäſten anbringen laſſen.“ Dieſem Beiſpiele folgt nun auch die Frankfurter Ornitho— logiſche Geſellſchaft; beſchloß dieſelbe doch in ihrer letzten Vorſtands⸗ ſitzung eine größere Summe zum Ankauf und zum Anbringen von Niſthöhlen aus— zuwerfen. Hoffen wir, daß es noch nicht zu ſpät ſein wird, denn hier tut raſche Hilfe wirklich) not. Doch — „die Zeiten ändern ſich“, fünnen wir beute wieder ausrufen, langjam regt es ich, der nahe am Verdorren gejtandene Baum des Vogel— ſchutzes fängt an zu treiben, allmählich ſtreckt er feine Aſte aus, wenn auch ab und zu noch ein Windjtoß der Vergangenheit, ein Hauch der Lau— heit, die durch den Krieg Pla gegriffen hat, durch jeine Zweige fährt; unter feiner Krone, um jeinen Stamm aber jharen jich bereits wieder einige der alten VBorfämpfer und Kämpfer des ehemals jo auf der Höhe jtehenden deutſchen Vogeljchuges und deut- icher Vogelliebhaberei dem Idealismus edel denfen- der Menjchen, und vielen kommt das bekannte Goetheſche Zitat „Edel jei der Menjch, Hilfreich und gut” wieder in den Sinn. Wie früher, jo auch jegt wieder, iſt es die Mufter- ftation des Freiherrn v. Berlepjch in Seebad, und vornehmlich deſſen altbewährter und befannter Leiter, Herr Schwabe, unjer lieber Freund und trauter Ge— 94 v. Artus, Vogelihub vor, während und nad; dem Seriege, — Vogelliebhabervereine, nojje, der oftmal3 opferwillig mit Rat und Tat einjprang, wenn es fich um wirklich ſchwierige Probleme handelte, iſt es, der jeine befannten Vortraggreifen bereit3 wieder aufgenommen hat, der in die Fanfare ſtüßt und fo manchen alten Kampfgenoffen aus dem Schlafe, der Kriegslethargie, aufwect. Es muß uns aber bewußt werden, daß nicht der einzelne jo Großes zu leiften vermag, bier fehlt e8 an tatkräftiger Unterftügung, vereinte Kräfte gehören dazu, eine Ruine wieder aufzubauen, vereinte Kräfte gehören dazu, um ein brach liegendes Feld wieder urbar, wieder nugbar zu machen. So wollen wir alle es verjuchen, das. durch den Krieg Verjchuldete wieder gut zu machen, wollen unjeren gefiederten Freunden wieder die alten Bejchüter werden und unjeren trägen Mitmenjchen, denen es bisher an Sinn für unfere Beftrebungen gefehlt hat, zeigen, daß die alte Devije „Tiere ſchühen, heit Menfchen nügen“ auch heute noch unfere gemeinjame Zofung jei. Darum: Hinaus in Feld und Wald, mit offenem Auge und vorurteilsfreiem Herzen, das ſei unfere Lofung. Wir wollen auch jegt wieder durch raft- loſes Vorwärtsftreben zeigen, dak wir die alten Vogelichügler von ehedem find, und dak wir für eine DBerweichlihung und Vernachläſſigung des uns jelbjt geſteckten Zieles nicht zu haben find. Wenn wir dieſen Grundfägen aufs neue huldigen, werden wir wieder in eine Zeit hineinfommen, wo die Völker anderer Yänder, wie vor dem Sriege, wieder mit Neid, aber auch Achtung auf uns zu ſchauen geziwungen werden. Bogelliedhabervereine! jendet Eingaben an den Reichstag, fammelt Unter- ſchriften der Vogelliebhaber, je zahlreicher, defto beſſer! Im Folgenden veröffentlichen wir den Wortlaut der Eingabe des Vereins für Vogelkunde, -jchug und -liebhaberei zu Leipzig: Leipzig, im April 1921. An den Hohen Reichstag in Berlin. Der gehorfamft unterzeichnete Vorftand des Vereins für Vogelfunde, -ſchutz und =Itebhaberet zu Leipzig hat durch Veröffentlihungen in der Fachpreffe Kenntnis von der Ein gabe des Verbandes der Tierfhußvereine des Deutihen Reiches vom 18. Dftober 1920 betreffend Abänderung und Verihärfung des Vogelſchutzgeſetzes vom 30. Mai 1908 be- fommen und geftattet er fich, einem Hohen Haufe nach— jtehende Proteſteingabe ergebenft zu unterbreiten. Wie aus der Eingabe des Verbandes der Tierſchutz⸗ vereine hervorgeht, wünſchen genannte Vereinigungen $ 3 Abf. 1 des Vogelſchutzgefetzes dahingehend erweitert zu wiljen, daß : „das Fangen und die Erlegung von Vögeln ſowie der Ankauf, der Verfauf und das Feilbieten, die Vermittlung eines hiernach verbotenen Anz umd Verkaufs, ferner der Tauſch, die Ein-, Aus» und Durdfuhr von lebenden und toten Vögeln der in Europa einheimifchen Arten über: haupt, ebenfo der Transport ſolcher Vögel zu Handels— zwecken, unterjagt ijt“. Als Nachſatz zu diefem abgeänderten Paragraph ſoll des weiteren folgen: „Kaufe und Tauſchgeſuche oder Nachfragen nad geſetzlich geſchützten Vögeln find verboten und ftrafbar Weiter beantragt der Verband der Tierſchutzvereine in feiner Eingabe eine Inderung des $ 5 des Vogelſchutzgeſetzes dergeſtalt, daß nachfolgende Vögel: „Blau⸗- und Braunkehlchen, Garten- und Hausrotſchwanz, Grasmücken (ämtliche Arten mit Einſchluß der Garten- grasmücke und des Schwarzplättchens), Laubfänger (fämt- Nr. 12 liche Arten mit Einfluß des Gartenfpötters), Nachtigallen, Rohrſänger (ſämtliche Arten), Rotkehlchen, Schwarzkehlchen Sproſſer, Zaunkönige (Meiſen, Kleiber und Baumläufer)“ nicht als Stubenvögel gehalten werden dürfen. Der ergebenft unterzeichnete Voritand des Vereins für Vogelfunde, [hu und =Itebhaberei zu Leipzig erlaubt ſich nun darauf aufmerffam zu machen, daß die vom Verband der Tierjhußvereine in Furzfichtiger Verfennung der Tat= ſachen wohl gutgemeinten, aber allen praftiichen Erfahrungen widerfprechende Eingabe darauf hinausgeht, die im gelamten deutſchen Wolfe tief eingewurzelte, einer der ſchönſten Ver: anlagungen des deutihen Gemütes, die Liebe zur Natur, entipringende Sitte, Stubenvögel zu halten, unmöglich zu - machen. Diefes Ziel der Tierfhußvereine, die Natur für einen jeden zu einem verjchlofjfenen Garten zu machen, würde einzig und allein zur Folge haben, daß das Inler— eſſe des deutichen Volkes an der Natur im allgemeinen und an ber Vogelwelt im bejonderen abnehmen und die im deutihen Gemüte ſchlummernde Liebe zur Natur eriterben würde. Eine Erſcheinung, die längft von den Velten unſeres Volkes erkannt und mit den verſchiedenen Heimat: und Naturihußbeftrebungen befämpft wird. Wir geftatten uns weiter auf den hohen ethischen und erzieherifchen Wert, den das Halten von Stubenvögeln in fih birgt, aufmerffam zu madhen; wir möchten bier die Worte des großen Ornithologen Naumann folgen lafjen: „daß kaum ein Gebiet, abgejehen von der Mufik, in der Art jo gemütsbildend wirken kann, als wie die Lieb- haberei von gefangenen Vögeln“. Es muß wohl aud darauf hingewiejen werden, daß das angeftrebte Verbot in der Haupſſache alle jene treffen würde, denen infolge ihrer fozialen Lage und nicht zuleht durch die enorm geftiegenen Fahrpreife alle weiteren Natur= genüffe verjchloffen bleiben, die Bewohner unferer Snduftrie- zentren, denen nad des Tages Laft und Müh und dem geiltermüdenden Schauen endlofer Häuferreihen ein fingender Stubenvogel ein Stüd Natur ins Zimmer zaubert. Wir wollen aud an jene erinnern, die aus dem großen Völker: ringen ſiech, als Krüppel oder blind heimgefehrt find und denen das Lied ihrer Stubenvögel Sonne und Frühling in ihr oft fo trauriges Dafein bringt. Abgefehben von den vorftehend aufgeführten Bedenken geitattet fich der unterzeichnete Vorſtand weiter darauf aufs merkſam zu machen, daß auch von vogelfhußtechniider Seite fein Grund zu den beantragten Baragraphenänderungen vor: liegt, ift doch von allen Ornithologen einwandfrei feitgejtellt, daß von unjern heimatlihen Singuögeln ftets die Männden in der Überzahl erbrütet werden, und daß ein gelegentliches Wegfangen nicht gepaarter, das Brutgefchäft Itörender Männchen weit eher nützlich als fhädlih wirken kann Es entipricht weiter den Tatfachen, daß gerade jene Arten, welde für die Stubenvogelpflege insbejondere in Frage fommen, in den letzten Jahrzehnten eher zu= ftatt ab— genommen haben. Weiter muß wohl auch hervorgehoben werden, daß infolge des hohen Alters, das gefangene Vögel in der Regel erreichen, die der Natur für Zwecke des Vogel: haltens entnommene Anzahl weit geringer ift, als es auf den eriten Augenblick Nichteingeweihten erſcheinen dürfte. Der unterzeichnete Vorftand möchte feine Eingabe nicht zum Schluſſe bringen, ohne darauf aufmerkfam zu machen, daß auch wir Vogelliebhaber Vogelſchuß wünſchen und bes treiben, daß wir lauten Proteft erheben gegen den Maffen- fang in Italien, gegen den alljährlich ſich wiederholenden Vogelmord auf Helgoland und das iüberhandnehmende Schießertum in den deutfchen Seebädern, gegen den Dohnen: jtieg und die Vernichtung ganzer Vogel und Tierarten zur Befriedigung einer Modelaune einzelner. Wir möchten weiter anführen, daß infolge unferer fortfchreitenden In— duftrie und den wachjenden Bedürfniffen der Kultur vielen Arten von Vögeln ihre Eriftenzbedingungen und Niſtgelegen⸗ heiten genommen werden, ohne daß bisher entſprechende Schuß: und Gegenmaßregeln unternommen worden find, wir erinnern nur an das Trocdenlegen von Sümpfen, an die Urbarmahung von Odländereten, an die Kanalifierung - unferer Flüffe, an die Überlandzentralen mit ihren für die Vogelwelt fo verhängnisvollem Drahtnetz und endlich auch an das unferer Finanznot entipringende Fällen der Wald: bejtände, ohne daß in letzterem Falle für Neuaufforftung und Schaffung von Niftgelegenheit (Aufhängen von Nift- höhlen) in den meiften Fällen Sorge getragen worden ift. 2 De v—— Nr. 12 Angefichts diefer oft wohl nicht zu vermeidenden, in das Leben unferer heimatlihen Vogelwelt tief eingreifenden Maßnahmen erlaubt fich der unterzeichnete Vorjtand einem Hohen Haufe die Bitte zu unterbreiten, durchgreifende Maß— nahmen zum Schuße der in ihrem Fortbeſtand ſchwer be: drängten Vogelarten (insbeiondere aller See: und Sumpf- vögel, ſowie der jelteneren Naubvogelarten) zu treffen. Wir denfen hier bejonders an die Sicheritellung der Erhaltung unferer bereits beitehenden Vogelfreiitätten an den deutichen Nord: und Oftfeefüften, an die Gründung weiterer „Natur— ſchußgebiete“ in allen Gauen unferes deutihen Vaterlandes, Gebiete, in melden ſich alle Vogelarten bei den ihnen zu— fagenden Lebensbedingungen anfiedeln und welche Zentren auch bald ihren Überfluß an Vogelreihtum an die jie um— gebenden Ländereien abgeben würden. Der unterzeichnete Verein hat bereits in der praftiihen Ausführung diejes Gedantens dergeftalt Schritte unternommen, daß er im Verband mit andern örtlichen naturwilfenichaftlichen Ver: einen in den Elfterauen bei Keipzig die Gründung eines Ralurſchutzparkes geplant hat, welches Projekt auch bereits dank der Unterftüßung der in Frage fommenden Behörden als fichergeitellt betrachtet werden fann. Mir find feft davon überzeugt, daß dieje praktiichen Vogelſchutzmaßnahmen weit mehr zum Nutzen der tatſächlich des Schußes bedürftigen Vogelarten beitragen würden, als e3 jene in der Eingabe des Verbandes der Tierſchutzvereine, weit über das Ziel hinausgehenden vorgeſchlagenen Geſetzes⸗ änderungen je erreichen dürften. Indem der unterzeichnete Vorftand diefe feine Eingabe einem Hohen Haufe zur wohlwollenden Durchſicht und Beahtung empfiehlt, möchten wir hier nur furz einige Morte des Hofrats und Profeſſors Karl Theodor Liebe, des Altvaters der Ornithologie und Stubenvogelpflege, folgen Lafjen, welcher in feinen „Drnithologiihen Schriften“, Ergänzungsband, Seite 47, nachweiſt, „wie unrecht jene haben, welche in fanatiiher Konſe— quenzenfucht das Halten eines Zeifigs, eines Buchfinken verbieten und mit Strafe belegen wollen, daß dies nur die zu beurteilen willen, welche das Leben ber Tiere genau fennen, und das nur die in feiner Tragweite zu würdigen verjtehen, welche das deutſche Volk fennen, und zwar in allen feinen Stämmen, im Norden wie im Süden, im Often wie im Weiten”. Eines Hohen Reichstages gehorſamſter Vorſtand des Vereins für Vogelkunde, Ichutz und =liebhaberet zu Leipzig. A. A: Der Vorfiende: Johannes Birk, Siedlung Leipzig Modau. Kleine Mitteilungen. Kinderftimmen und Stimmivechiel bei den Vögeln. Der Ünterſchied der Stimmen junger Vögel von denen ber erwachienen tft in der Regel jo auffallend, daß man fie bei gewiflen Vogelarten mit voller Berechtigung als Kinder: ftimmen bezeichnen kann. Nur lagen bisher noch die Fragen offen, welche Vögel im Jugendalter ausgeiprochene Kinder⸗ ftimmen befäßen, und weiterhin, ob ſich die Altenjtimme jelbftändig oder durch Stimmbruh aus der Kinderjtimme entwickle, in ähnlicher Weife etwa, wie fich auch der Stimm: mwechfel beim Menſchen vollzieht. Neue Unterfuhungen Stadlers und Schmitts haben nun in diejen Punkten jehr wiffenswerte Aufihlüffe gegeben. Stimmwechſel, dem menjchlichen Mutteren vergleichlich, iſt zunächſt bei den Vögeln nur jehr felten anzutreffen. Er iſt zum Beiipiel nur an jungen Bufjarden zu beobachten, deren Jugend» rufe — bei gleicher Klangfarbe — etiva eine Oktave höher erklingen als die der älteren Tiere, ferner an flüggen Wald: ohreulen, bei denen fich die Tonhöhe des Rufes um eine bis zwei Oftaven von der Altenjtimme unterſcheidet, am jungen Waldkranz, deifen Stimme eine Quart höher liegt als die Stimme des Vaters, ſowie noch an den jungen Hausenten. Stimmbrud, jedoh mit fonderbarer Ton⸗ färbung, läßt ſich außerdem an jungen Heidelerchen, nament= lih aber auch an jungen Buchfinken wahrnehmen, deren Augendgezwiticher geradezu tonlos und rauh klingt. Sehr harakteriitiih äußert ſich der Übergang von ber Kinder⸗ zur Altenſtimme auch beim jungen Haushahn, deſſen ſcharfes Vogelliebhabervereine. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redakklonsbriefkaſten. 95 hohes Kiferift ganz allmählich in das tiefe, mehr dunfle Küferiikit des erwachlenen Hahnes übergeht. Hann. Tageblatt. Aus den Vereinen. Berein für Vogelkunde, -Ihut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächite Styung am Montag, dem 20. Sunt d. $., abends 81, Uhr, im Pereinälofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäjte ſtets willfommen. %. 4: Joh. Birk, 1. Vorfißender, Siedlung Leipzig Modau, Beuthitraße 29. Am 10. Mai d. J. wurde in Cöln a. Rhein ein Ver— ein für Vogelliebhaberei ins Leben gerufen. Derjelbe führt den Namen „Verein für Vogelkunde, ſchutz und -Lieb- haberei zu Cöln a. NH.“ Als Verfammlungslofal wurde für einftweilen Braueret Lehmann, Griechenpforte 7, be= jtimmt. 15 Herren waren zur Gründung des Vereins anweiend. Dieje Zahl dürfte fich jedoch in näditer Zeit verdoppeln, wenn obiger Beihluß genügend befannt tft. P. Bergmann. Herrn A. D., Berlin SO.16 Herrn v. W., Frankfurt a. M. Herrn A. E., Altenau, Herrn R. R. Herne t. W., Herrn = eh Hannover, Herrn 9. A. Bteberich. Beiträge danfend erhalten. Herrn F. D.,. Guben. Es ift wiederholt darauf hin= gemwiejen worden, daß zur Unterjuchung eingelandte Kadaver in feiten Schachteln verpadt werden müfjen. Da der Kadaver nur in einem Briefumfchlag zugelandt wurde, fam er hier völlig zerqueticht an und war zu irgendwelchen Feſtſtellungen nicht mehr brauchbar. Herrn J. ©., Berlin S 61, iſt brieflih Beicheid zu— gegangen. Herrn C. B., Sinzig Rh.) 1. Unter den jungen Singdroſſeln find diejenigen, welche an der Bruft eine ge= jättigtere orangegelbe Färbung und ftärfere, oft doppelte Längsſtriche von der Schnabelwurzel an längs des Halfes haben, als Männchen anzujpreden. 2. Da bei den in der Sefangenichaft gezüchteten Hänflingen das Rot des Gefieders nicht zum Vorſchein fommt, tit es faum möglich, bie Ges ichlechter ſolcher Vögel an äußeren Kennzeichen feitzuftellen. Es muß abgewartet werden, bis fie im Spätjommer mit dem Gejang beginnen. 3. Die Preile der Vögel find zur= zeit fo wenig fejtitehend, daß es unmöglich tft, dieje anzugeben. Herrn H. E. Nordhaujen. Der Gimpel ift einem Herzihlag erlegen. Bejondere Krankheitskennzeichen konnten nicht feitgeftellt werden. Herrn $. B., Breslau, iſt brieflich Beicheid zugegangen. Herrn A. G, Lommagid, iſt brieflih Beſcheid zu= gegangen. Herrn A. St., Heumar. 1. Hat denn das Kanarien- weibhen überhaupt Eier gelegt? Seit wann das Neit fertig ift, ift gleichgültig. Es fommt darauf an, wann das erite Ei gelegt iſt und feit wann das 2 auf den Giern feit brütet. Wenn nad) 14—16 Tage währender Bebrütung unge nicht aus den Eiern geſchlüpft ſind, ſind die Eier zu entfernen, da ſie wahrſcheinlich unbefruchtet find. 2. Droffeln mit einem herzförmtgen weißen Fleck auf dem Rüden gibt es nicht, es müßte fih denn um teilweifen Albinismus bet irgend einer Art handeln, die aber nach den gemachten Anz gaben nicht zu beftimmen ift Mo etwa das Neft fteht, fann ich natürlich auch nicht jagen, zumal mir die Art ja unbekannt tft. 3. Ob die Gimpel brüten werden, muß ab= gewartet werben, im Voraus laßt ſich das nicht jagen. Herrn F. D., Illingen. Es ift nicht immer ganz leicht, die Geſfchlechter zu unterjcheiden, Nah der Schilderung halte ich den Vogel aber fr ein Weibchen. — Ein ſolches Buch gibt es nicht außer dem fhon über 100 Jahre alten, die nur felten Fäuflich find. Futtermittel Dogelfufter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Bapageien, Weichfreſſer. Lifte 13 gratis. Anfragen nur gegen Rüdporto. [413 W.Göpel, Leipzig, Trödlingring 1 Telephon 14958 la Vogelfutter. Beſtes Naturfutter in allerfeinfter Miſchung, für Beifige, Stieglige, Gimpel, Kreuzfchnäbel uf. fachmännifch zu— fanmengeftellt, APfd. 4.20.4. Garant. rein mit guten Fichtenfamen und Mohn. Mufter und Anfragen gegen Rüdporto. Gebe auch noch einige Volierenvögel ab. Dar Jaumann, Grofbreitenbach (Thüringer Wald). [414 Marke Primus Beſtes Univerfalfutter für in- und aus— ländifche inſektenfreſſende Eingvögel. Seit 16 Jahren beftend bewährt, von hervorragenden Pflegern begutachtet und empfohlen. 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Wir Hoffen, daß die bisherigen Abnehmer den Verhält- niffen Rechnung tragen und der „Gefieberten Welt‘ auch unter diefen veränderten Verhältnijjen treue Gefolgichaft leiſten werden. | Im eigenen Intereſſe bitten wir, das Abonnement aufdie Gefiederte Welt rechtzeitigernenern Die Gefiederte Welt kann ſowohl durch den Buchhandel als auch durch die Poft bezogen werben, auch wird diefelbe gegen Einfendung von 11,20 .% p. Vierteljahr (Ausland: Balutazufchlag) berjandt. Ale Poſt-Abonnenten wollen bei der Poſt nur „mit Nach: lieferung‘‘ beitellen! — Ohne diefen ausdrüdlichen Vermerk liefert die Poft nur vom Tage der Beftellung ab: Die inzwifchen erichienenen Nummern des Bierteljahres würden aljo dem Befteller dann nicht zugehen. Vogelliebhaber forgt für eure Zeitjchrift! Creutz'ſche VBerlagsbuchhandlung, Magdeburg \ Boftihed-Ronto: Magdeburg 3148. Dlabellen-Kanarien, diesjährige, Männchen 80.4, Weibrhen 50.#. [425 Schlößchen, Alleröberg b. Nürnberg. Für Liebhaber! 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Probeſendung zum Abhbren der Vögel Bedingung. ww. Nichter, [429 Eibenjtod i. Sa., Winkleritraße 8. Vertauſche gegen Geweihe oder ſonſt Nützliches Ge⸗ [428 ‚1Singdrojjel, 1 Amjel, 2 Schtuarz- plättchen, 1 Gartengrasmüde und 1 Gelbijpötter, ſämtlich Wildfänge und Ia Sänger. [430 G. Zampersberger, Schongau a. Lech (Oberbayern). = Vertauſche: Jahrgänge 1909 und 1910 der „Sefiederten Welt“, beide gebunden, gegen guterhaltenen Weichfrefjer- täfig. [431 Dr. v. Borberger, Berlin-Zehlendorf, Kleiftitr. 2. Kaufe: &. 2, Brehm, „Der vollftändige Wogel- fang‘‘, 1855; Andreas Naumanı, „Der Vogelfteller‘‘, Leipzig 1789. Gefl. Angebote unter 6. G. an bie „Ge— fiederte Welt“ erbeten. [432 Zu kaufen geſucht! G.2. Brehm, „Der vollſtändige Vogel- fang“, 1855; Andreas Naumann, „Der Vogelfteller”, Leipzig 1789. [433 Matilde Kirften, Weinböhla, Carolaftraße 37. Gebenlt.Baffeniommlung- von Gewehren, PBiltolen und Säbeln in Taufch gegen Vögel. Verfaufe auch. Friedrich Kraft, 34 Bensheim (öefjen), Kellereigaffe 11. Bücher über d. Bogeliang, möglichft antiquarifch, zu faufen gejucht. Angebote erbeten unter S. B. 12 an die „Gefiederte Welt”. [435 Inſerate für das am 7. Juli 1921 zur Aus- gabe gelangende Heft 13 der Gef, Welt erbitten bis 1. Juli 1921 früh. Der Injertionspreis beträgt für die biergejpaltene Nonpareilles zeile oder deren Raum 1.— Marf. — RER TERN EN Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für ben Anzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Verlag ber Geeuprigcn Berlagsbuhhandlung in Magdeburg. — Drud von U. Hopfer, Burg b. M. x Hierzu Farbendrudtafel „Seiner Gelbhaubenkakadu“. Jahrgang L. Deft 13. 7. Juli 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und kolftet vierteljährlich 10. Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. Inſerate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Bänden der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1ı.- Mark berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poftfcbeckamt: Magdeburg 3148. fernfprecer: 1323. Altes und Neues. Von Karl Reid in Bremen. (Nahdrud verboten.) So wie Inſtrumentalmuſik, das menſchliche Lied, der Geſang, das Ohr ergötzt, ſo erfreut und entzückt das Lied der gefiederten Sänger das dafür empfängliche menſchliche Ohr und Gemüt, und eine der Eigenſchaften, welche vor allem uns unſere ge— fiederten Freunde liebenswert und begehrenswert machen, iſt ihr Geſang. Der Geſang der Vögel iſt faſt immer, ſoweit nicht der Ausdruck der Liebe, ſo doch wenigſtens der Ausdruck der Geſundheit und des Wohlbefindens. Es iſt ein beſonderes Vorrecht der Männchen, durch den Geſang entweder die Weibchen anzulocken oder ſich ihre Liebe zu erringen und ſtändig zu er— neuern. Auch ſpielt der feurig und am beſten ent— wickelte Geſang des Männchens eine Rolle hinſicht— lich der Zuchtwahl bei allen Singvogelarten, da von vielen Kennern einwandfrei beobachtet iſt, daß das Weibchen dem feurigſten vollkommendſten als Be— werber ſeine Liebe ſchenkt, Wie die Natur die Vögel mit Augenlinſen in der feinſten techniſchen Vollendung ausgeſtattet hat, ſo daß ſie in der Sehſchärfe, trotz ihrer Kleinheit alle anderen Geſchöpfe der Erde übertreffen, ſo iſt es gleicherweiſe ſtaunend zu bewundern, welches Kunit- werk an inftrumentaler technischer Feinheit die Natur in der Anlage und dem Aufbau der die entziidendjten Gejangsweijen hervorzaubernden Geſangsmuskelappa— rate in die Kleinen Kehlen hineingejchaffen hat, in für Menjchenfönnen bis jegt nicht nachzuahmender Vollendung. Kein Wunder, wenn dadurch in den für Vogelgeſang empfindlich eingejtellten Ohren Der Bogelliebhaber der feinite Sinnes- und Gemütsreiz ausgeldöjt wird. In der Art des Gejanges der Vögel unterjcheiden wir zwei Hauptarten, nämlich den Schlag und den Geſang. Zum Beiipiel jpricht man beim König der Singvögel, dem Speofjer, und bei der Königin, der Nachtigall, ſowie beim Buchfinf vom „Schlag". Sie Ihlagen, weil jie ihre einzelnen Tongebilde zum größten Teile kräftig, in Hauptjächlich gleichen, nicht zu langen, zum Teil metallijch Elingenden Strophen, zum Vortrag bringen, während wir bei der Lerche, beim Hänfling, Zeilig, Gartengrasmücde, Gelbjpötter, Kanarienvogel ufiv. vom „Geſang“ reden, weil der Bor- trag in mittelftarfen, zum Teil auch jtarfen und wieder leifer zwitichernden, flötenartigen und dudelnden Lauten in längerem Vortrage gemijcht gebracht wird. Hinfichtlich des Artengejanges unterjcheidet man dann noch Driginaljänger und Spötter. Driginal- fänger find folche Vogelarten, welche jtet3 nur an dem ihrer Art eigenen Gejang bezw. Schlag feit- halten und fich durch nichts, durch feine irgendwelche Einwirkung, auf andere Touren bringen laſſen. Spötter nennt man diejenigen Vogelarten, welche zwar einen allgemeinen eigenen Gejang haben, jedoch auch Lieder aus dem Gejange anderer Vögel aufnehmen und dieſe fremden Gejänge in ihren Geſang- hineinzumweben veritehen. An hervorragendjter Stelle der Gattung „Spötter‘‘ fteht mit einem vorzüglichen Spöttertalent unſer lieber Gelbrod, der Kanarienvogel. Keiner anderen Vogelfehle ift das Talent in der Nachahmung in derart vieljeitigem reichem Maße verliehen. Infolge jeines Talentes neue, von außen auf ihn einwirkende Töne und Touren aufzunehmen, Tonjchönheiten dar- aus zu modeln, jelbjt neue zu erfinden und dieſe zu— ſammen zu tonfünftleriichem Aufbau neuer, voll- jtändig voneinander abweichender Stammeslieder zu verwenden, ilt es erjt verjchiedenen bedeutenden Züchtern gelungen, unter Ausnugung dieſes Talentes, ihren Stamm jeweilig zu begründen und auszubauen. So die Vögel des Trutejchen, Exntgejchen, Seifertjchen Stammes, des Warterjlagers, die in ihren Stamm- touren jelbjt für den Laien volljtändig voneinander 98 Reich, Altes und Neues. — Hoffmann, Der Eisvogel in Gefangenihaft und in der Freiheit. verjchteden find. Dieje Spötterbegabung aljo ift e8, die e8 einer ſachgemäßen, auf vieljeitiger Erfahrung und Begabung dafür bafierten Arbeit hingebender Züchter möglich werden ließ, dieje verjchiedenen Grund- ſtämme erftehen zu lajjen. Dieje Spötterbegabung wird aber auch die Duelle fein, um daraus zu ſchöpfen, um weitere gänzlich neue ebenbürtige Stämme neben den edlen jebigen Stämmen erjtehen laſſen zu können, und im weiteren Berlaufe dieſes Auffages möchte Verfajjer Anregung zu einem neuen Wege geben. - Während der Warter- jlager in Belgien, Teilen von Holland und Nord— frankreich jo ziemlich unbeitritten jein Feld behauptet, find die Stämme Trute, Erntges und Seifert rein- deutjche Kultur und dominierend. Die Seifertjche Richtung, die allerdings ziemlich abgezweigte Ab- arten unter ihrem Sammelnamen vereinigt, hat jich im allgemeinen al3 diejenige erwiejen, welche unter den Züchtern Deutjchlands die meijten Anhänger um ihre Fahne geſchart hat. In den Freien des großen faufenden Publikums befteht aber ohne Frage die größere Neigung, Vögel, welche nicht auf abjolute Reinheit, jondern infolge nicht zu ſtreng angewandter „Zenſur“ auf größere Bieljeitigkeit in der mufifaliichen Leiſtung gezogen find, vorzuziehen, felbft zu höheren Preiſen. Für diefen Fall fieb darum nicht mit allzufeinem Sieb auf Reinheit. Zu viel des Edelſchönen wirfit gleich- zeitig du dann fort. Auch jeine Flegelmonate hat unjer lieber Gelbrod, wie wir unjere Flegeljahre. Erwachjen zeigt er ſich oft erit als ein ganzer Mann. In weiten einjichtigen Streifen der idealen Züchter fehlt es im Laufe des legten Jahrzehnts auch nicht an gewichtigen Stimmen, die vor der Gefahr warnen, den Edelgejang unjerer jet modernen Kanarien— gejangsrichtung monoton werden zu laſſen. So ſchreibt Herr W. Kluß in feinem trefflichen Werke „Der Kanariengefang”, allgemeinverjtändliche fowie muſikaliſche und phonetische Daritellung: „EI gibt tatjächlich Kenner und Züchter, die den reinen Nollergefang zwar jchön, aber weil er ihnen in der Art feiner Touren zu wenig Abwechjelung bietet, monoton finden. Daher erklärt es ſich auch, daß der Glucdergejang niemals völlig untergegangen ift, fondern hier und dort weiter gehegt und gepflegt, und eben)o wie der Nollergelfang zu hoher Boll- kommenheit herangezüchtet worden iſt.“ Ein in dem edlen Kanarienjport anerkannter Recke betont aljo hier den Wunſch nach reicherem Tongebilde, nach mehr muftfalijcher Neizauswirfung. Es ſpricht aus diefem Gedanfengange nicht die Ver— fennung der hohen Stufe der Veredelung des Roller— gejanges, wie Herr Kluß denn auch fortfährt: „Es fällt mir im Traum nicht ein, unferen jchönen reinen Nollergefang herabzujegen, im Gegenteil, ich ‚gehöre zu jeinen begeijtertjten Verehrern, aber ich glaube dies hier als Mahnung jagen zu müſſen, damit wir auch den HZüchtern von Glucertouren Gerechtigkeit zuteil werden lafjen. Im fortwährend fich ablöjenden Wohlklang und Mißklang liegt der hauptjächlichjte Reiz eines ſchönen Muſikſtückes, ſpannender Wohl— klang und herſchender Mißklang wechſeln unaufhörlich ab, wobei der Mißklang immer wieder gebieteriſch ſeine Ablöjung durch Wohlklang fordert, bis das Nr. 13 Muſikſtück mit einem Wohlklang ſchließt, entiteht die ihönfte Mufil. Das allergrößte in der Häufung von Mißklängen hat der große Meifter der Ton- kunſt, Richard Wagner geleijtet; aber in der gejchickten Auflöfung der Dijjonanzen liegt daS gigantische, zum Teil auch dämoniſche, aber ſtets feſſelnde feiner Muſik. Dem überwältigend majejtätijch Schönen der Wagner- ſchen Muſik vermag fich niemand zu entziehen.‘ Auch auf unfere Sängerfönigin, die Nachtigall, angezogen, treffen dieſe legten Säte das Geheimnis ihrer von großen Dichtern vielbejungenen Kunſt, und obwohl in innigen und ergreifenden Tonjchönheiten fich die Nachtigall und Edelroller die Wage halten, wird mit Ausnahme derjenigen Züchter, welche Die technijche Leiſtung der Neinheitszüchtung höher ein- ihägen, das Volfsurteil im großen der Kunſt der Nachtigall den Preis zuerteilen. Schluß folgt.) Der Eisvogel in Gefangenfdaft und in der Freiheit. Bon Peter Hoffmann, Frankfurt a, M. (Rödelheim). (Nahdrud verboten.) A meinem 17. oder 18. Lebensjahre befam ich von einem Freunde, einem Fiſcher in Schwein- furt a. M., den nun mit leider jo vielen, vielen anderen der grüne Raſen in Frankreich deckt, einen Eisvogel gebracht. Das Tierchen hatte jich in einer an den grünen Ufern des Mains zum Trodnen ausgejpannten Flügelreuſe gefangen. Zunächſt fegte ich meinen fleinen Gefangenen in mein Terrarium, mit einem grünen Tuch verhängt. Nach mehrjtündigem Faſten räumte er dann unter den darin befindlichen Xibellen ujw. erjt einmal gründlich auf. In der Zwiſchenzeit holte ich aus der Rumpelkammer einen Bogelfäfig herunter, dejjen Boden ich etwa 50 em ausjchnitt, die rechts und [inf3 verbleibenden Seitenſtücke belegte ich mit ab— geftochenen Raſenſtücken, Sand und Stiejeliteinen und jeßte num dag Ganze auf ein ebenfall® in meinem Beſitz befindliches Aquarium, welches mit Elltigen, Schlammbeißern, Waſſerinſekten ujw. bevölfert war. An einer Seitenwand hatte ich einen big weit über die Mitte des MWaffers ragenden Aſt befejtigt, einige Sfeuranfen, mehrere Waſſer- und Sumpfpflanzen, und das Ganze jah recht jchön und naturgetreu aus. Nachdem ich mir noch eine genügende Menge Eleiner Fiſchchen gefangen hatte, jegte ich meinen neuen Pflegling zwei Tage jpäter in jein Heim, wo er ſofort den Aſt mit Beſchlag belegte, welcher in der Folge auch fein Lieblingsplag blieb. In den eriten Stunden jaß er nun bewegungslos da, doc fein Auge verriet, daß er alles einer genauen Mujte- tung unterzog. Dieje jchien zu feiner Zufriedenheit auszufallen, denn er ließ num mehrere Male ein kurzes, ſcharfes „Tiitt“ hören, reckte fich auf jeinen furzen roten Füßchen, machte den Hals lang, der Körper neigte ji immer mehr der Wafjerfläche zu, ein Plumps, und ohne auch nur einen Flügelſchlag ftürzte er fich in die etiwa 50 cm „tiefen“ Fluten. So— fort wieder auftauchend, beförderte er jich mit einigen haftigen Flügeljchlägen wieder aus dem najjen Ele- ID N. 18 „Tiitt“ begrüßte, wobei er aller- ich fürchtete, ihn im Winter nicht De la id > — ment, eine zappelnde Ellritze im Schnabel, ſchnur— ſtracks auf den Aſt. Hier ſchüttelte er das Waſſer aus dem Gefieder, ſchlug ſeine Beute mehrmals gegen den Aſt, um dann ſein Frühſtück mundgerecht, den Kopf nach vorn, mit ſichtlichem Behagen hin— unterzuwürgen. Das Gewölle ſpie er einige Zeit danach wieder aus, und dann begann das eben ge— ſchilderte Schauſpiel von neuem. Er konnte nun als eingewöhnt gelten. Großes Mißtrauen legte er in der erſten Zeit noch dem Springbrunnen gegenüber an den Tag, doch ließ er ſich ſpäter gern damit naßregnen. Außer Fiſchen nahm er auch allerlei Waſſerinſekten, Libellen zu ſich, ſogar den auf der Waſſeroberfläche ſchwimmen— den Froſchbiß ſah ich ihn öfters ver— zehren. Auf die Landſeiten hin— geworfene Mehlwürmer und Amei— ſenpuppen ließ er vollkommen un— beachtet. Mit jedem Tage wurde er zutraulicher. Ganz bejonders gut verjtand er jich mit meinem Hoffmann, Der Eisvogel in Gefangenihaft und in der Freiheit. 99 matter gefärbte Weibchen, welches dann auch fofett hinzuflog, aber jofort wieder Reißaus nahm, als es bemerkte, daß der verliebte Bräutigam Ernjt machen wollte, und nun begann eine wilde Jagd jtromauf und -abwärts, bis er jein Bräutchen eingeholt hatte und es faum fünf Meter von meinem Verſteck ent- fernt der jühen Minne Sold bezahlen mußte. Lange juchte ich nun an den oft jteilabfallenden Ufern das Neſt, bis ich durch Zufall den einen Vogel aus einem Loche an einer teilen Uferwand ausfliegen ſah. Nach 17 Tagen jah ich) auch beide Tiere mit Futter einfliegen, und Ende April hatte ich das für einen Laien gewiß jeltene Glück, die ganze Familie, bejtehend aus den beiden Alten und 7 allerliebjt Fi FE FE Bater, den er, wenn derjelbe mit- tags und am Abend von Der Arbeit kam, fofort mit mehreren liebjt den Körper hin- und her- drehte. Ganz bejondere Freude ſchien es ihm aber zu bereiten, wenn ich mich in jeine Nähe jeßte und ihm irgendein Liedchen vor- pfifi, wobei er mir aufmerkjam und mich ſtets anſehend zuhörte, BSR; )116>: zum Schluß mit einem „Tiit“ jeine Zufriedenheit mit meinen muſi— falschen Leiſtungen ausdrückend. Er war ein ſtarker Freſſer, und da mit genügendem lebendem Futter verſorgen zu können, ſchenkte ich ihm nach ſechsmonatiger Gefangen- ſchaft im Herbſte wieder die gol— dene Freiheit. Aus dem Felde wieder ziem— lich heil zurückgekehrt, ging ich gegen Ende November 1918 eines Vormittags hier am Ufer der Nidda ſpazieren und hörte zu meinem freudigen Erjtaunen vom Waſſer her ein wohl- befanntes „Tiit“. Ein Eisvogel! Bei meinem Näher- fommen ſtrich das jchöne Tierchen jtromabwärts fort. Anfang Dezember, Ende Januar 1919, Mitte Februar fonnte ich ihn wieder beobachten. Stundenlang ſaß er auf einem weit über das Waſſer ragenden Weidenajt, ſcheinbar gleichgültig gegen alles, aber mit gejpanntejter Aufmerkjamfeit alle Borgänge im Waſſer beobachtend. Hin und wieder reckte er fich, nad) allen Seiten fichernd, um dann wieder in die jcheinbare Gleichgültigfeit zurückzufallen. Mehrere Male jah ich ihn ein Filchlein erbeuten. Das Fliegen jchien ihn anzuftrengen, jtets legte er nur kurze Strecken zurück, immer nur der Wajjeroberfläche, nie landeinwärts, nad. An einem Sonntagmorgen Ende März jah ich ihrer zwei. Er hatte fich einen Schatz angejchafft, und damit wurde er auch lebhafter. Auf einem Erlenbaum fißend, lockte er das etwas Eisvogel. ausjehenden Sunyen, beifammen jehen zu können. Die Jungen hatten den ſchönen Farbenglanz der Eltern noch nicht. Der geſtrenge Herr Öemahl war anscheinend Wachthabender, während das Weibchen eifrig mit Infeften und ganz kleinen Fiſchen fütterte. Fünf Tage jpäter konnte ich die ganze Familie nochmals nach langem Suchen aufjtöbern, Dann waren fie alle bis auf das Männchen verſchwun— den. Beim Nachgraben des leeren Nejtes konnte ich Folgendes feititellen: Höhe der Röhre über dem Wafferjpiegel 1,50 Meter. Durchmefjer der Röhre 6 cm, Länge derjelben 90 em, geradeaus und fanft anfteigend und in einer Mulde, dem eigentlichen Nefte, endigend, Durchmeſſer derſelben 17 cm, Höhe 15 cm. Es muß für die beiden Vögel eine ſchwere Arbeit fein, ich jo ihre Wochen⸗ ſtube anzulegen. Der Boden war mit kleinen Fiſch⸗ gräten und Libellenflügeln bedeckt. Auch war der Unrat der Jungen darin, jo daß es gar nicht ſchön oh! Im der Mulde lag noch ein unausgebrütetes, 100 Hoffmann, Der Eisvogel in Gefangenihaft ulm. — Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. Nr. 13 anscheinend unbefruchtetes Ei, faſt fugelrund und glänzend weiß. Sm Jahre 1920 jah ich den jchönen Vogel hier nicht wieder, erſt diejeg Jahr konnte ich ihn wieder feititellen, Männchen und Weibchen, doch konnte ich diegmal trog eifrigen Suchens das ſüße Geheimnis feiner Kinderjtube nicht ausfindig machen. „Königsfiiher“ nennt man ihn in meiner Hei- mat, diefen prächtigen Gejellen, der mit der Farben— pracht feines Stleides, als einer der wenigen Über- reſte, an eine tropijche Zeit erinnert, wo vielleicht vor Taujenden von Jahren ein jüdlicheres Klima in unjerem Baterlande herrſchte, wo er, an den Flüſſen der Urwälder fiſchend, zahlreich vorhanden war und in den Kronen alter Urwaldbäume fich andere bunte Bögel wiegten. Wohl nicht immer mit Recht wird diejer „fliegende Edelſtein“ als Filchräuber verfolgt und getötet, mag er auch mal ein Weibfischlein verjchlingen, in der Hauptjache wird wohl jeine Nahrung aus fleineren, minderwertigen Fiſchchen beitehen, die für den menjch- lichen Haushalt nicht in Frage fommen. Außerdem verzehrt er auch viele der Fiſcherei gewiß jchädliche Wafjerinjetten, Libellen uſp. Bei jeiner Seltenheit wird jeder echte Naturfreund jeine Freude an dieſem Naturdentmal haben, und mit jeinem Verſchwinden würden Wälder und Auen und Flüffe wiederum ärmer um ein Bild unjeres an ſchönen und freund- lichen Bildern jest jo armen deutjchen Vaterlandes. Das Arbeitsjahr des Wogelliedhabers. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelfunde, dus und Aiebhaberei zu Leipzig. Bon $. Birk. (Fortſetzung.) (Nachdruck verboten.) ID Herzens trennt jich des Abends der Liebhaber von jeinen tobenden Lieblingen, in banger Erwartung des Anblid3 am Morgen. Aber auch hier ift das Reſultat der infolge der Zugzeit einjegenven nächtlichen Toberei ein individuelles, d. h. es ijt nicht gejagt, daß der ärgite Tober aud das zerichliffenite Gefieder aufweilen muß, Man muß fich vielfach wundern, daß ſich mancher Vogel nach einer wahnfinnigen, die Nerven des Liebhabers zer- rüttenden, nächtlichen Treiberei überhaupt feine Feder bejchädigt hat, während in einem Falle faum merf- lichen Zugtriebes der Bogel fich jchon nach Verlauf einer Nacht am Morgen als ſchwanzloſes Gejchöpf tepräfentiert. Der Auguſt ift auch der Monat, in dem wiederum faſt alle Frijchfänge auf dem Markte ericheinen; Ddieje nach vollzugener Maufer und vor ihrem Wegzuge gefangenen Weichfrejfer nennt man Herbitwildfänge, welche beim Gejangsliebhaber weniger beliebt find. Erjtens iſt bei Arten mit jchlecht zu unter— icheidenden Gejchlechtern feine Garantie für ein ficheres Männchen vorhanden, zweitens hat man vom Ver— fäufer oder Sänger feine Gewähr für einen erſtklaſſigen Sänger, weil fie in der Natur nicht verhört werden fonnten. Der Preis eines Herbitwildfangs iſt dem- nach ein bedeutend billigerer als beim Frühjahrsfang. Beim Frühjahrsfang erhält man ferner ältere ſanges— feite Vögel, die nach den erjten Tagen ihrer Ein- gewöhnung gleich Gejang hören laſſen, während man beim Herbſtfang auch vielfach jüngere, weniger her— vorragende Sänger erhält, die meiſtens erſt im Winter oder noch jpäter die Mühe des Pflegers mit Geſang entlohnen. Im September ift es in der Vogeljtube voll- ftändig ruhig, wenigjtens beginnt jegt die eigentliche Periode der Überwinterung unjerer zarten Stuben- vögel, während ein Teil der Körnerfrejjer noch mit der Beendigung der Maufer zu tun hat. Im Sep- tember gefangene junge Notfehlchen lajjen mit dem Geſang nicht lange auf ſich warten. Es ijt daher rat- fam, wer die langen Winterabende gerne bei Rot— kehlchengeſang verbringen will, nn fi) einen jungen, im Gejang fleihigen Sänger zu. Überwinterte gut ab- gemauferte Vögel, wie Rotkehlchen, Schwarzplättchen ufw. beginnen vielfach Schon wieder mit dem leijen Geſang. Was meine Liebhaberei anbetrifit, jo halte ich von einer Fütterung von Mehlwürmern nach der Maufer in der gejangslojen Zeit nicht viel, und reiche demnach feine Würmer, womit ich jtet3 gute Erfolge zu verzeichnen hatte. Es gibt jelbitverjtändlich auch viele Anhänger der Wurmfütterung in der gejangs- loſen Zeit, welche ebenfalls ihre Methode verteidigen, will ihnen auch ihre Erfolge nicht jtreitig machen. Die Fütterung aller Vögel, beſonders der ſtark frejjen- den, bedarf beim Übergang auf den Dftober, folglich auf die kürzeren Tage, ganz bejonderer Gründlichkeit. Das Futter halte man quantitativ und qualitativ in reichlichem Maße, d. h. man lafje die nahrhaften Rutterbeftandteile, wie Weißwurm, mageres Rind— fleiſch, rohes oder gekochtes Ninderherz, nicht weg, und menge von denjelben dem jonjt üblichen, weniger nahrhaften Futter mit bei. Sind die Vögel in einem abends erleuchteten Naume, wodurd fie Gelegenheit haben, fich für die Nacht genügend zu jättigen, ijt dies nicht fo nötig wie in einem nur dem Tageslicht ausgejegten Raume. Hierbei lajje man die größte Borficht walten, unterjuche die Vögel öfter auf den Körperzuftand, damit fie nicht abmagern; tritt dies ein, fo find diejelben meijteng verloren. Darum ent- weder jehr gute, nahrhafte Koſt oder in den Abend- ſtunden Beleuchtung der Bogeljtube auf einige Stunden. Als ſelbſtverſtändlich gilt eg auch, daß die Vögel früh beim Tagesanbruch ebenfalls einen gefüllten Futter— trog finden müjjen. Im November werden die Tage noch fürzer, die neblige Witterung tut ihr übriges, um unjere Stuben- genofjen in trauernde Gejchöpfe zu verwandeln. Gleich- gültig geht es zum Futtertrog und zurüc auf den ge- wohnten Platz auf der Sitzſtange. Der Liebhaber fennt feine ſonſt jo frohfinnigen Sänger faum nod), der in der Stubenvogelliebhaberet Uneingeweihte hält diefe für die Umgebung fein Intereſſe zeigenden, ſonſt jo lebhaften Käfiginſaſſen ſchon für Todesfandidaten. Den November halte ich nicht mur für den: Vogel als den traurigiten Monat des Jahres, jondern auch der Liebhaber atmet wieder leichter auf, wenn er diefem unfreundlichen Gejellen die Türe weiſen fann. Sit der Dezember auch noch fein Monat voll herr- lichen Geſanges im Heim des Vogelliebhabers, jo laſſen fich doch jchon ein- oder mehrmals überwinterte Sänger vereinzelt im lauten Gejang hören und der Liebhaber jchöpft neue Hoffnung angefichtS des Früh- Der Mil ling3 in jeinem Heim. Ganz bejonderes Intereſſe wende man den im Winter maujernden Vögeln zu, diejen reiche man ruhig täglich einige Mehlwürmer. - Ganz bejonder8 dem Gelbjpötter, den ich als den— - jenigen Vogel fennen lernte, der ſich ohne Schaden mit einem größeren Quantum Mehlwürmer abfindet, reiche man davon reichlicher; überhaupt jteigere man bei allen Bögeln, die mit dem Geſang eingelegt haben, von Tag zu Tag die Zahl der Mehlwürmer, bis die höchſt zuläjfige Zahl mit der Steigerung des Gejanges Schritt hält. Ganz bejonders achte man -auf Die Ende Januar in die Maujer kommenden Vögel, wie Sperber- und Gartengrasmücde, Gelbſpötter, rot- rüdiger Würger und Sumpfrohrjänger, daß jie in gleihmäßiger warmer QTemperatur, geſchützt gegen jegliche Erkältung, gehalten werden. ES ijt dienlich, wenn dieje Vögel etwas qut bei Leibe, aber nicht fett find; bei normaler Körperbejchaffenheit verjäume man ja nicht, kräftig zu füttern unter Beimiſchung von Weikwurm, hartgefochtem und kleingehacktem Hühnerei und gefochtem ebenjolchen Rindfleisch, ſonſt fann e3 leicht vorkommen, daß die Vögel zu jehr abmagern und jchlieklich zugrunde gehen. Die jo- genannte fünftlihe Mauſer, der ich ficherlich nicht ‘ mit großer DBegeifterung das Wort reden kann, foll keinesfalls ſchon im Januar eingeleitet werden, ſondern man warte ruhig noch einige Wochen und beobachte den betreffenden Vogel unausgejeßt ſcharf. Trotzdem ich fein begeifterter Anhänger der fünjtlichen Maufer bin, jo halte ich eine gelegentliche Anwendung der— jelben für durchaus angebracht, nur dadurch kann noch ein nicht maufernder Vogel gerettet werden. "Die künftlihe Maufer joll aljo nur ein Notbehelf jein. Der Liebhaber trachte vielmehr einzig und allein nur danad), durch eine jachgemäße Fütterung die Vor— bedingungen einer normalen Mauſer zu geben. (Schluß folgt.) Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. — Günther, Aus dem Jahre 1919, 101 Aus dem Jahre 1919. Von Adolf Günther, Lommagic. ; (Nahdrud verboten.) a Februar fing ich in einer Kaſtenfalle einen ftarfen Ittis. Man tötet wiejelartige Naubtiere am beiten durch einige derbe Schläge auf die Naſe, jagt man. Es iſt unglaublich, wie zählebig ſolche Tiere find. Einige Schläge! Ein Bild zum Er- barmen, dieſes Tier mit der zerfchlagenen Naſe, immer und immer weiter lebend und Fluchtverſuche machend, wenn auch nur im Halbbewußtjein. Zulebt faßte ich das Tier feſt ins Genie und drücte eg unter Waffe. Das nächſte Mal greife ich zum Teſchin. Ein Kopfichuß wird ficher eher zum Ziel führen. Bereit am 26. Februar ruft eine Singdroffel. Auch ein Hänfling flötet. ES herrſcht Frühlingg- # . wetter. Die Bienen flie- gen. Am 6. April mel- det ſich der Hausrot— ſchwanz, am 12. Nauch- ſchwalbe und Girliß, am 16. das Meüllerchen. Niftendes Gimpelpärchen, In diefer Zeit befommt meine Nachtigall beim Beginn der Fütterung einen ernten Anfall. In freudiger Aufregung tollt fie im Käfig hin und her und bleibt plöglich wie gelähmt am Boden boden. Ein Beinchen it wirklich gelähmt. Die Augen find klein wie bei einem jchwerleidenden Vogel. An einem Mehlwurn würgt fie lange herum. In wenigen Tagen ift fie wieder wohlauf. Doch wiederholt fich nach einigen Wochen der Anfall, wieder bei Fütterungs— beginn. Ich laſſe den Vogel, nachdem er jich erholt hat, fliegen. Sch erwähne diejes Vorkommnis, um zu zeigen, daß freudige Aufregung auch den Vögeln ſchaden fann. Mitte April erjcheint der Gartenrotſchwanz, am 9. der Turmfegler, am 11. Birol und rotrüciger Würger, am 13. der Gelbjpötter. Nun fommen die Maifäfer. Wer ihr Schwärmen in den Abendjtunden diejes einem Sturmwinde gleichende Braujen nie gehört hat, der fann es ſich nicht vorjtellen. Bis gegen Ende Juli dauert diesmal die furchtbare Plage. Kirih- und Pflaumenbäume, Eichen und Ahorn förmlich überfchüttet mit den gefräßigen Blattver- 102 tilgern. Wie Bejen jtehen Bäume und Sträucher ichlieglich da, wenn fie nicht jeden Morgen gejchüttelt werden. Schade, dak man jo wenig tut, um Ddiejen ungeheuren Käferſegen der Menjchheit mehr nutzbar zu machen. Gäbe es hier große Dörrvorrichtungen, e3 müßte in folchen Sahren ein Rieſengeſchäft mit Käferfchrot zu machen fein. Bekanntlich treten Die Maikäfer nur alle vier Jahre in jolchen Mengen auf. Läßt fich mit Erfolg gegen diefe Millionen und Aber— millionen anfämpfen? Mit vereinten Kräften ficher. Wenn an allen Orten die Baumbeſitzer täglich die Käfer herabjchütteln, Jammeln und mit fochendem Waſſer übergiegen liegen. Mlancher tut e8 auch und fchüttet fie dann auf den Düngerhaufen oder trocknet fie an der Luft und hebt ſie als Hübhnerfutter für den Winter auf. Biele freilich, vielleicht die meijten, rühren weder Hand noch Fuß. Mit größtem Nachdrud müßte die Schonung der natürlichen Feinde der Maikäfer gefordert werden. Zu ihnen gehören in erſter Linie die Vögel, u. a. die Amſel. Wie oft denfe ich in dieſer Zeit gerade ihrer, die viele Menschen nur als Kirichen- und Erdbeerdieb fennen. Wie oft denke ich des weitver- breiteten Bertilgungsfampfes gegen den allerbeiten Engerlingsjäger, den Maulwurf. Daß er auf der Jagd nach dem gefräßigen Ungeziefer Gänge graben und die Erde herausjchaufeln muß, iſt jelbjtverjtänd- (ich. Anders läßt ſichs ja nicht machen. Aber gerade dafür wird er in großen Mengen erdrofjelt, erjchlagen, zertreten. Es iſt eben jo: ſieht man angehadte Kirchen, jo hat man die von den Käfern fahl ge- frejjenen Bäume und Sträucher vergejien. Würde man ſich immer der von den Engerlingen zerfrefjenen ungeheuren Mengen von Knollen- und Hacdfrüchten erinnern, dann wäre e3 undenkbar, daß man der Maulwurfshügel wegen dem erfolgreichiten Engerlings- jäger jo allgemein nachjtellen fönnte. Aufgeklärt über jeine nügliche Tätigfeit werden alle Menjchen von Elein auf. ber den Erfolg fündet der Kleine ſchwarz— blaue Leichnam am Wege, auf dem Felde. Sn einer Schrift für Fortbildungsichulen aus jüngfter Zeit traf ich auf die Behauptung (Wilke, Roſtock), daß der Maulwurf Engerlinge nie verzehre. Er lebe itberall da, wo der Boden mit Humus an- gereichert jei, während der Maikäfer jeine Eier vor- wiegend in dürftigen Sand lege, wo weder Negen- würmer noch Maulwürfe anzutreffen wären. Sn unjerem außerordentlich fetten Humusboden (Lom— maßjcher Pflege!) fühlen ſich Maikäfer und Enger- linge jehr wohl. Dürftigen Sandboden gibt es hier nicht. Inſoweit iſt die Wilfefche Behauptung unzu- treffend. Wer prüft die andere nad, daß der Maul- wurf Engerlinge nie anrühre ? Sm Univerjum (Heft 6, 1919) fand ich übrigens die Mitteilung, daß der Maulwurf, abgejehen vom arktiichen Fuchs, der einzige Säuger jei, der tierifche Nahrung auf Vorrat aufjpeichere. Er verftehe es, Regenwürmer an den Fortbewegungsorganen jo zu bejchädigen, daß jie zwar leben blieben, aber nicht fliehen fünnten. Er lege fich bedeutende Vorräte von jolch lebender Nahrung an. Anfangs Juni ſehe ich wieder Kleinvögel jehr aufgeregt nad) dem Kuckuck ftoßen. Früher dachte ich, fie könnten fich täufchen, könnten ihn im erſten Günther, Aus dem Sahre 1919. nn ER er ARE, 7 * a — Nr.13 Augenblid für einen Sperber halten. Dann aber würden Grasmücken und Finfen nicht jo aufdringlich jein. Gerade dieje Vögel verhalten fich beim Auf- treten des Sperber mäuschenftil. Iſt den Leſern befannt, daß der Kuckuck neben dem befannten Ruf noch eine zweite Strophe bringt? Sie quillt aus ihm heraus, wie wenn man fräftig in ein in Waffer getauchtes Röhrchen bläſt. Mean könnte auch an den Ton einer nicht zu Hoch geftimmten Trillerpfeife er- innern. Dieje Strophe iſt jo durchdringend und weithin hörbar, daß fie jedem Ohre auffallen muß. Und doch habe ich fie zum eriten Male 1918 gehört, Hat er fie fich erjt jest zugelegt oder irre ich in dem Vogel? Mitte Juli jtirbt unter eigentümlichen Erſcheinungen jehr jchnell mein Notkehlchen. Ganz plöglic) ſtieß es eines Tages ein lautes vibrierendes Schrillen heraus, jo daß unfere Köpfe wie auf Befehl nad) ihm herum- fuhren. Was war da8? Der Vogel ftand mit langem Hälschen, als jähe er etwas, dann begann er im. Käfig umberzutoben, fiel herab. und zuckte in ſchweren Krämpfen. Ein Viertelftündchen jpäter war er wieder munter, Am andern Tage wiederholte ſich der Anfall. Beim Umbertoben hielt er die Augen immer nach unten, als jähe er dort etwas Entjegliches. Dann fiel er herunter und war in wenigen Minuten tot. Könnte der Vorgang aus der bevoritehenden Maufer erklärt werden? Könnten Sinnestäufjchungen in Frage fommen ? Am Bienenftande fonnte ich nichts anderes feftitellen als in den Jahren zuvor. Im zeitigen Frühjahr jtellen fic gern einige Kohlmeijen ein. Sie lejen tote Bienen auf, erhajchen auch einzelne lebende im Fluge; alfo Bienen, nicht Drohnen. Die gibt es in dieſer Zeit nit. Daß gewifje Vögel Bienen verzehren, ift ſicher. Man fann eg an freilebenden wie an gefangenen beobachten (jiehe ©. 192 Jahrg. 1920). Aber diefe Bienennäjcherei wird ganz bejtimmt ſtark übertrieben. An meinem Bienenjtande nifteten auch diesmal wieder Haus- und Gartenrotſchwänzchen, Fliegenſchnäpper und rote Würger. Belaſtendes konnte ich mit dem beſten Willen nicht beobachten. Auffälliger iſt das häufige Durchkreuzen der Fluglinie der Bienen durch Rauchſchwalben bei kühler Witterung. Aber im Ver- hältnis zur Menge des Nachwuchjes im Bienenvolfe fönnen die paar Bienen, die im Vogelmagen ver- Ihwinden, überhaupt nicht in Frage fommen. Schaden könnte nur entitehen, wenn die Königin weggejchnappt würde. Aber wie jelten dürfte daS vorfommen, da fie den Stod nur beim Schwärmen und auf dem Befruchtungsausfluge verläßt und fich dann inmitten einer gewaltigen Volksmenge befindet. Ich halte es geradezu fir lächerlich, fich über den Schaden der Vögel am Bienenftande aufzuregen. Nur im Winter könnte Durch Beunruhigung der Völker erniter Schaden entitehen. In Frage kämen dann nur meijen- und ipechtartige Vögel. Doch weiß fich ein aufmerfjamer Imker, wie in Nr. 23 und 24 ausgefiihrt wurde, dagegen zu jchügen. Ic füge nur noch ein Mittel an, Bindfaden an der sluglochjeite von einem Ende zum anderen zu ziehen, nicht zu weit auseinander. Die auf ©. 167 befindlichen Ausführungen von Curitta, München, find dabei bereits zurückgewiejen worden. Nur noch einige Bemerkungen dazu. Über- 4 re ‚Nr. 18 — J wintern denn in den bayriſchen Vorbergen Rot— ſchwänzchen und Dorndreher? Stellen die bayriſchen Bienen während des Winters Wachen ans Flugloch? Mas ſich bei uns während der Falten Jahreszeit von der erwärmenden Bienentraube löſt, das iſt ſchon nach einigen Augenblicen erjtarrt. Welch eine tind—liche Auffaliung, daß jich ‚ein Vogel, ein In— jektenfrejjer, der auf der Nahrungsjuche auch das In— jeft Imme faßt, einer „rohen Tat“ jchuldig mache. Zum Kopfihütteln! Und folche Beurteilung durch einen Mann, der von „Siündern“ und „abfahren“ jchreibt und offenbar jehr jelbitzufrieden berichtet, wie er mit Gewehr, Fallen, Leim und Fauſt Die Meijen- und Rotſchwänzchenplage befämpft und ganze Gelege diejer reizenden Gejchöpfe — man jchaue in ein beſetztes Meijen- und Rotſchwänzchenneſt, welch ein Tiebliches Bild! — vernichte. Welch eine Ver- blendung! Den Vogel hält er für roh und ſich jelbft? Und dabei glaubt der Mann, dieje brutale Abſchlächterei mit weiler Mäkigung zu führen. Er rüde nur folchen Vögeln zu Leib und Leben, denen er zweifelsfrei Bienenraub nachweijen fünne, dieſen aber unerbittlih! Hoffentlich dreſſiert er jeine allen und Leimruten jo, daß ſie nur jolche fangen. Wenn - Herr C. wühte, welches Armutszeugnis er jich mit feiner Stilübung ausgejtellt hat, und wieviele Lejer fich für ihn — geihämt haben. — (Fortſetzung folgt.) Kleine Mitteilungen. „Ar Ze Die am 15. Juni neu ausgegebene Beſtands— und Mitgliederlifte enthält 137 Mitglieder mit einem nach— weisbaren und einzeln aufgeführten Beftand von 2337 Köpfen, wovon 1228 auf Exoten, 880 auf Einheimiſche und 229 auf Kanarien und deren Baftarde entfallen. Die Beitände der angeichlojjenen zoologiihen Gärten find nicht einbegriffen. Nachſtehende Angebote zur befonderen Beadhtung. Hd. A. bietet an: Schwarzbädchen (Neisna dufresnei) 350 M.; Schnurrbärtchen (Philagrus lepidopterus) 300 M.; ferner waren vorhanden: 1,1 Elfenaftrilde (Estrilda erythronotos); Zebrafinfen 200 M.; Nympbheniittiche 460 M.; Gras= und Raktusfittihe 250 M., jämtlih per Paar; 4. Männden blaue Honigjauger, faft verfärbt, futterfejt, 500 M.; mer. Seidenihwänze und Kernbeißer 150 M., fämtlich je Stüd. Eine Lifte der weiterhin eingeführten und von Herrn Prof. Hed beitimmten Weichfreffer ift uns in Ausficht gejtellt worden. Hdl. €. bietet an: GSenegalfinfen 35 M., je Paar; junge Mohrenföpfe 400 M., per Stüd; blaub. Sperlingspapageien 280 M., je Paar- U. Krabbe. Aus den Bereinen. Bayeriiher Bogelliebhaberverein (GE. 8), Sit Münden. Seden 4. Sonnabend im Monat Mitglieder- verfammlung im Bereinslofal, Pſchorrbräu“, Bayeritraße 30, Münden. Gäſte ftets willfommen und erwünfdt. Evtl. Zufhriften an Herrn Karl Volpert, Münden, Arcis- ſtraße 48/0. Bayeriihe Vogelliebhaber! Der Verband der Deutihen Tierihußvereine hat an den Reichstag eine Eingabe gerichtet, deren Ziel die Au— gleihung des Neichsvogelihusgejeges an die bayeriiche Verordnung vom 5. Mat 1913 iſt. Der Bayerijche Vogel- liebhaberverein (E. 3.) wird eine Proteftpetition einreichen, die zurzeit im Drud liegt und in den nächiten Nummern diefer Zeitſchrift ſamt Anlagen veröffentlicht wird. Wir fordern alle bayeriihen Wogelliebhaber und Liebhaber: vereine auf, dieje Petition zu unterichreiben und zu diefem Zwecke ihre Zuftimmung an den Vorſitzenden unferes Vereins, Günther, Aus dem Jahre 1919. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. 105 Herrn $. Flierl, Münden, Tengitraße 41/IL oder an den Unterzeichneten einzujenden. Bahyeriſcher Vogelliebhaberverein (E. %.). Karl Volpert, Schriftführer, Münden, Arcisitraße 48/0. Der Verein für Vogelkunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig bittet Leipziger Wogelfreunde und =liebhaber davon Notiz zu nehmen, daß die laut unjerem in diejer Zeitung veröffentlichten Ausflugsplan am 11. September geplante Tagespartie nah den Wermsdorfer Teihen nicht Itattfindet, daß aber der Verein am gleihen Tage einen Tagesausflug nah den Haflelbaher und Eſchefelder Teichen unternehmen wird. Abfahrt ab Hauptbahnhof früh 4°® Uhr (Fahrkarte bis Negis, Breitingen löjen!) Wogelliebhaber und Freunde unjerer heimatlihen Vogelwelt find auch zu diefem Ausflug willfommen. U: Vorwerk. Der unterzeichnete Verein hat folgende Peti— tion an den Reichstag gejandt: Kiel, 10. Juni 1921. Einem hohen Reichstag Berlin erlaubt fich der ergebenft unterzeichnete Vorftand des Natur: und Vogelſchutzvereins für Schleswig-Holftein e. V. und des Vereins der Bogelliebhaber zu Kiel e. V. folgendes zu unterbreiten: Die Eingabe des Verbandes der Tierjhußvereine vom 18. Dftober 1920 betreffend Verfhärfung des Vogelihuß- geſetzes bedeutet eine maßlofe libertreibung, die auch vom Standpunft des Vogelihuges in feiner Weiſe gerechtfertigt ericheint. ES find in der freien Natur die Männchen jtets in großer Überzahl vorhanden, jo daß jehr. viele männliche Tiere überhaupt nicht zur Paarung gelangen. Es bedeutet demnach feine Verddung der Natur, wenn für die Stuben- vogelliebhaberei Männden gefangen werden. Zudem kann nur der wirklich erfolgreih Vogelihuß treiben, der ſich durh Pflege und liebevolle Verjenfung in die Bedürfnifie der einzelnen Vogelarten mit dem Leben und Treiben der Vögel vertraut gemaht hat. Diefen Standpunft haben alle bedeutenden Kenner der heimiſchen MWogelwelt, ein Brehm, ein Liebe, ein Ruf ufw. gegenüber den von Sach— fenntnis nicht getrübten, jentimentalen Forderungen eines übertriebenen Tierſchutzes ſtets nahdrüdlichjt vertreten. Die Bogelpflege it weiter als eine aus den Tiefen deutichen Gemütes geborene edle Liebhaberei anzufprechen. Wir glauben, daß gerade die heutige Zeit gebieteriſch fordert, alle fittlihen Kräfte unferes Volkes zu erhalten und zu ftärfen. Die Forderungen der Tierichugvereine bedeuten aber für viele Taufende gerade unjerer hands arbeitenden Volksgenoſſen eine Vernichtung edelſter, ſitt— liher, Herz und Gemüt bewegender Betätigung ihres Seelenlebens! Weil die heimiſche Vogelwelt von jeher, wie jo mandes jinnige VBolfsmärchen lehrt, aufs innigite mit dem Dichten und Denfen unferes Volfes verknüpft ift, würde das Verbot der WVogelpflege eine Verarmung des deutihen Gemütes bedeuten. Deshalb fünnen auch die ausländiichen Vögel dem Deutihen nie einen Erſatz bieten, ganz abgejehen davon, daß die Preife für dieje Tiere eine jo gewaltige Höhe erflommen haben, daß nur der mit Glüdsgütern reich Gejegnete ſich ſolche Tiere kaufen fann. Als Maßnahmen zum Schuße der heimtichen Vogel- welt empfehlen wir: 1. das Verbot des Vogeljchießens auf Helgoland, insbejondere der Lummen, 2. ein Verbot des Schießertums in den Seebädern, dem jährlih viele Tau- fende Elterntiere während der Brutzeit zum Opfer fallen, fo daß die Sungen elendiglich verhungern, wie wir alljähr: ih auf der Seevogelfreiitätte Triſchen zu beobachten Ge— legenheit haben, 3. Verbot des Dohnenſtieges, durch den ungezählte Scharen unjerer Singvögel, wie Nachtigallen, Rotkehlden ufw., vernichtet werden, 4. Verbot der Vers arbeitung von Federn unſerer heimiſchen Wogelwelt zu Modezweden mit Ausnahme des Jagdwildes, 5. Einfüh⸗ rung einer längeren Schonzeit für alle Naubvögel, insbe= fondere für Eulen, Wanderfalf und Uhu? Mir bitten einen hohen Reichstag ergebenft, dem Antrage der Tierihußvereinentchtftattzugeben, jondern das Vogelſchutz⸗ gejeß in der von uns vorgeſchlagenen Richtung auszubauen. Eines hohen Neichstages ergebeniter Natur: und Vogelihugverein für Schleswig: Holitein e. V. Verein der Vogelliebhaber e. V. Studienrat Dr. Schünke. | Stäfige und Gerätfhaften Geſellſchafts-Käfig 60><35>53 cm, mit abnehmbarer Rück⸗ wand, fast vollfommen neu, mit extra tiefer Zint-Schublade, großem Badehaus und 2 FZutterhäuschen für 180.4 zu verfaufen. [436 Bed, Charlottenburg, Kantſtr. 37. Bringe hiermit meinen werten Kunden aur Kenntnis, daß ich die Heritellung von Vogelkäfigen wieder aufgenommen habe. Gleichzeitig empfehle Wogelfutter in guter Qualität. Ber Anfragen Rüdporto erbeten. [437 Hermann Arold, Berlin R 58, Sranfedpftr. 4. Sude Heinen Springbrunnen für Wogelftube, gebe dafür junge Harzer in Taufc). Fritz Egelhofer in Steppery b, Nennertshofen a. d. Donau. [438 Futtermittel Vogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weichfreſſer. Lifte 18 gratis Anfragen nur gegen Rüdpocto. [439 W.Göpel, Leipzig, Trödlingring 1 ZTelephon 14958. ısız. „Ornis“ 1917. 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Wir hoffen, daß die bisherigen Abnehmer den Verhält— niffen Rechnung tragen und der „Gefiederten Welt‘ auch unter dieſen veränderten Verhältniſſen treue Gefolgichaft Ieiften werden. Im eigenen Intereſſe bitren wir, das Abonnement aufdie Gefiederte Welt rechtzeitig erneuern Die Gefiederte Welt kann ſowohl durch den Buchhandel ala auch durch die Poſt bezogen werben, aud wird dieſelbe negen Einfenduna von 11,20 4 p. Vierteljahr (Ausland: Balutazufalag) bon der Berlagsbuchhandlung direkt verjandt. Ale Bojt-Abonnenten wollen bei der Poſt nur „mit Mach- lieferung‘‘ beitellen! — Ohne diefen ausdrüdlihen Vermerk liefert die Boft nur vom Tage der Beftelung ab. Die inzwiſchen erfchienenen Nummern des Bierteljahres würden alfo dem Befteller dann nicht zugeben. Vogelliebhaber forgt für enre Zeitichrift! Greuß’ihe Berlagsbuchhandlung, Magdeburg Boftihed-KRonto: Magdeburg 3148. zu wollen. Zerlegbar - Leichtefte Reinigung - Einfarhiter fiherer Transport 3 1. 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Juli 1921 früh. 4 Der Inſertionspreis beträgt fü 2 die biergefpaltene Nonpareill zeile oder deren Raum 1.— Mark. Rerantwortlih fiir die Schriftleitun Verlag der & Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Unzeigenteil: Franz Wunderlid, Ma eutz'ſchen Berlagsbudhandlung in Magdeburg. — Drud von W. Hopfer, Burg b. = ale Breiter Weg 156. Jabrgang L. Deft 14. 21. Juli 1921. elt. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und kolftet vierteljährlich 10. Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. Inſerate für die folgende Nummer müllen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergefpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1ı.- Mark berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltficheckamt: Magdeburg 3148. fernfpreder: 1323. Altes und Neues. Don Karl Reid in Bremen. (Schluß.) (Nahbrud verboten.) Der Wunſch nach geſanglich völlig Neuartigem tritt hin und wieder auch in den einſchlägigen Sportzeitungen hervor. In Nr. 26 der „Kanaria“ vom 25. Suni 1918 jchreibt Herr Wild. Bettinger, Berlin, in jeinem intereffanten jpannenden Auflage „Stammeszucht“: „Und wann erjcheint in der Ka— narienzucht einmal ein neuer Stamm, der gejanglich von dem bisher dagewejenen jo abweicht, daß er mit neuer veredelter und veränderter Zeitung unter neuem - Namen hHervorzutreten und ſich zu behaupten ver- möchte? Derartige bahnbrechende Stämme find in den Sahrzehnten der edlen deutſchen Kanarienzucht bisher nur zwei in Erjcheinung getreten, und zwar der Stamm Trute und der Stamm Seifert. Der legtere hat den erjien jetzt faſt vollitändig verdrängt. Troß jahrelanger Mühen von taufenden von Züchtern iſt eg bisher nicht gelungen, einen neuen Dritten, ge- fanglid von diejen beiden Stämmen abweichenden edlen Gejangsfanarienftamm hervorzubringen. Es bat ja inzwilchen ſchon manchen guten Stamm ge- geben, der weiteren Streifen bekannt wurde, aber alle diefe Stämme blieben im Kerne was fie waren, Kanarienrihtung Trute oder Seifert.“ Erfreulicherweife hat auch Herr Dr. Michael Haeder in Landshut in feiner mit dem erjten Preiſe bedachten Arbeit in der „Kanaria“ in feinen Aus— führungen fräftig eine Lanze gebrochen für die Not- wendigfeit, neben den alten erprobten Bahnen neue Bahnen betreten zu müffen, und ich möchte annehmen, daß dieſe bedeutende Arbeit den ſchweren Stein ing Nollen bringen wird. Diefe Probleme haben mich jeit vielen Jahren dauernd bejchäftigt, bis ein bejtimmter Plan heran- gereift war, welcher mich jeit dem Jahre 1910 an diejer neuen Aufgabe hat arbeiten laſſen. Und wenn ich an dieſer Stelle eine furze Replik aus diejen Hüchterfreuden und leiden zum beiten gebe, und zu- gleich einige Bejtätigungen beifüge als Beweife, dat e3 möglich ift, dieſes ſchwere Ziel: zu erreichen, jo möchte ich dadurch die Züchter, die dieſem neuen Wege Intereffe entgegenbringen, zu hochinterefjanten Arbeiten und PVerjuchen in diefer Richtung die An— regung geben. Nachdem mir im Berlauf der Erfahrungen in meinem Bogelliebhaberleben die Erkenntnis geworden war, daß nur Die ftarfe Spötterbegabung die Grund- lage fein könne, dem Gejang des Kanarienvogels einen neuen Weg zu bahnen, trat ich dann an Die Aufgabe heran. Zunächſt galt es, die Auswahl unter den tonbegabten gefiederten Sängerfürſten als Lehrer zu treffen, deſſen Tonjchägen die neue Ge- ſangsrichtung ihr Notenrepertoir entnehmen ſollte. Als pajlionierter Vogelliebhaber war ich im Belig vieler erjtklajfiger gefiederter Sänger, jo Sproſſer, Nachtigall, indiſche Schamadrofjel, amerikanijche Spottdrofjel, letztere beiden vorzügliche Spötter, ferner Schwarzplattel, Gartengrasmücde, Schwarz- droffel und andere. Die Wahl fiel als verlodendjte Tongquelle auf die Nachtigall. Nachdem ich eine vorjichtige Auswahl gejunder, ftarfer und für mein Vorhaben meinem Ermeſſen nad) wohl begabter Kanarien-Elterntiere getroffen hatte, verjuchte ich dann mein Heil in allmählichem Überleiten der Gejangstouren der Junghähne in die Nachtigall- töne uud touren, jo daß die Sunghähne niemals ihre Väter zu hören befamen, ſondern jtet3 nur Nachtigall- ihlag hörten. Manches Mal ſank mir der Mut bei diejer GeduldSarbeit, bejonder8 in den erjten Jahren, da es den Eleinen Gehirnen und Kehlchen jehr jchwer wurde, einer fo völligen Umwälzung von Grund auf Herr zu werden. Langſam, aber von Generation zu Generation fteigend, fam bei jtetiger Verwendung der immer nur nachtigallägnlichiten Sänger zur Zucht der Erfolg. 106 Reid, Altes und Neues. — Weftermayer, Bericht über den Ausflug des Vereins „Aegintha“ uſw. Sehr zuftatten kam mir bei diejen Verſuchen ein altes, jehr intereſſantes kleines Buch, welches mir der Zufall in einem Antiquariat in die Hände jpielte: „Unterricht von Canarichen und Nachtigallen“, her- ausgegeben in Luzern im Jahre 1772, von einem unbefannten Herausgeber. Das kleine Bud ift in außerordentlich fejjelnder, anjchaulicher Weiſe ge- ichrieben, mit gut gelungenen „Kupfern“, d. h. Ab— bildungstafeln verjehen und hat mir in vielen praftijch durchdachten Winken genügt. So fam dann langjam alfo der Erfolg, big dann zum eriten Male im Januar 1918 zur Vereinsprämiierung die Züchterfameraden zu meiner Freude mit ihrer An- erfennung nicht zurücdhielten. Nun fonnte ich dann auch endlich Dazu übergehen, die beiten Sungnachtigall- fanarien als Borjchläger neben der Nachtigall zu ver- wenden, und als ich im legten Jahre unjeren Vereins— vorſitzenden jowie einige weitere Züchterkameraden über mein Gejangsergebnis um ihr Urteil bat, zum Zwecke der Beifügung zu diejer Arbeit, war es mir Doc) eine Freude und jportliche Genugtuung für die Mühen vieler Jahre, von diejen Herren, welche langjährige Züchter edler Seifertvögel find und deren Namen auch in unferer weiteren Züchterwelt einen guten Klang haben, ihre Anerkennung in folgenden jchrift- lichen Firierungen zu finden: Bremen, den 27. Febr. 1919. Mit Herrn Reich feit mehreren Jahren befannt, hatte ich öfter Gelegenheit, einen Einblid in feine Kanarien— zucht zu machen. Diefe Zucht ift, möchte ich behaupten, wohl einzig in ihrer Art, denn fie betrifft die Züchtung von Kanarten mit Nacdhtigallenichlag. Ohne zu übertreiben, made ih Herrn Reih mein Kompliment, denn es ift ihm gelungen, Vögel zu züchten, welche wirklich den Schlag der Nachtigall hervorbringen mit feinen feinen Niüancen, ergreifenden Schluchzern, herrlihen Flöten, Nollern und Jauchzern und nod mannigfaltigen anderen Touren in fait völliger Natur- treue. Die individuelle Charme, die das Stlangbild der Nachtigall mit einem fo feltfamen Zauber übergickt, tritt £öftlich hervor. Allerdings hat der Schlag feiner Vögel nicht ganz das wuchtige und den vollen Schmelz der Nachtigall. Jeder aber, der einen diejer Vögel hört, würde des Glaubens fein, eine Nachtigall zu hören. Der Stamm muß als etwas völlig neues, ohne mwelhe Anlehnung an einen der jeßt befannten edlen Stämme, ohne Frage al3 diefen gleichwertig angejehen werden. Ich wünſche Herrn Reich ferner gleiche Erfolge. rt. Herbft, Vorſitzender des Vereins für Zucht edler Kanarien in Bremen. Herr E. Kaftenbein in Bremen urteilt folgen- dermaßen: Bremen, den 27. Febr. 1919. Als Züchterfollege des Herrn Neih macht es mir Freude, offen zu geftehen, daß die Leitungen der befjeren Vögel, die ich Gelegenheit hatte im diefem wie im Vor— jahre bei Herrn Reich zu hören, einfadh hervorragend waren und mich in der faft naturgetreuen Wiedergabe des Nachtigallichlages überrafchten und nur infofern von dem Gejang der Nachtigall abwichen, als die Kanarien die Touren aneinanderreihend zu längerem Liede zu Vortrag braten, ftatt wie die Nachtigall in Fürzeren Strophen. Bei den Vögeln, deren Gejangsfiruftur der Nachtigalltäufchend ähnlich waren, habe ich merfwürdiger: weije auch feitjtellen fönnen, daß dieſe in bezug ihrer Lock⸗ rufe auch denen der Nachtigall angepaßt waren. Es ift Herrn Reich gelungen, jeinen Vögeln durd den Nachtigallſchlag gänzlich neuartige Touren von bes fonderer Eigenart und vollfter Klangichönheit anzuzüchten, die gejangli von den bisher dageweſenen befannten Stammestouren vollftändig abweichen, fo daß dieje neue Nr. 14 Zuchtrichtung ebenfo wie alle bisher befannten Edel— ftämme durchaus gleichwertig auf die Bezeichnung „Edelſtamm“ Anſpruch hat. E. Kaſtenbein, Preisrichter. Ich habe mir erlaubt, dieſe Belegſtücke hier an— zuführen, um der Glaubhaftigkeit an den Erfolg dieſes Problems auf vorgezeichneter Grundlage fach— männiſche Stütze zu geben, beſonders zum Anreiz und zur Anregung für junge wagemutige Züchter. Auch wir Liebhaberzüchter, Baftardzüchter, Kanarien- züchter, find jegt in Deutjchland wieder an unjere Aufgabe herangetreten. Deutjchland braucht vor allem zur Hebung feiner Baluta Waren zur Aus- fuhr. Da ergeht auch an uns der Auf, und wir fönnen immerhin mithelfen. Da heißt es auch für ung, doppelt arbeiten, nicht erlahınen, das Gute zu erhalten und weiter auszubauen und neues chaffen. Se mehr wir an Auswahl in verjchiedenartigen Ge- jangsleiftungen bieten, aber ebenfall8 auch an Farben— und ©ejtaltsfanarien, deſto größer wird die Nach- frage nach Ddeutjchen Vögeln. Das Talent unjeres Gelbrockes fichert ung weiten Spielraum für weitere völlige Geſangsneuheiten und Entwidlungen auf Grund der Ausnugung jeiner großen Spötterbegabung. Möglichſt zielbewußt ſollte jeder Züchter in pefuniärer Hinficht jeine Zuchtrihtung wählen, ich Ipezialijieren, wie es ja auch ſchon zum Teil ge— ſchieht. 3. B., der Neinheitsziichter wird für feine Bögel in der Hauptjate bei Züchtern die bejjeren Breife erzielen. Das große Publikum zahlt ihm nicht leicht die ihm gebührenden Preiſe. Der Kreuzungs— züchter erzielt jedoch beim Publikum die bejjeren Preiſe infolge des größeren Tourenreihtums feiner Vögel. Der Kreuzungszüchter braucht jedoch, um Höchftleiftung in jeiner Zucht zu erzielen, die Rein— zucht der Neinheitszüchter; er jelbjt kann nicht leicht beides, Neinheitskultur und Kreuzungsfultur, in einer Hand vereinigen. Für jeden Züchter, der jegt an die Zucht heran- tritt, ijt deshalb die Frage wichtig, je nach jeinen Zucht- und Abraßmöglichkeiten jeinen Weg zu wählen, ob Neinheitszucht oder Kreuzungszucht oder Aufbau eines neuen Stammes auf neuer Grundlage. Als geeignetite Lehrmeifter für Gejangsfanarien beim Aufbau neuer Gefangsrichtungen empfehle ich nach meinen bisherigen Erfahrungen am bejten den Sprofjer, die Nachtigall, die Gartengragmüde und eventuell die Heidelerche. Zur Erzielung interefjanter Farbenbaſtarde möchte ich empfehlen, die feit einigen Jahren aufgetauchten jchneeweißen Kanarien, auch porzellanfarbige genannt, zu verwenden, und zwar, um ficherer Erfolg zu haben, das Weibchen vom weißen Stanarienvogel und vom Wildling das Männchen, beſſer, als umgekehrt. Bericht über den Ausflug der „Aegintha“, Berein der Vogelfreunde zu Berlin, am 24. April 1921. Grftattet von Herrn Weftermayer in der Sitzung vom 19. Mat 1911, A" regenbedrohten Sonntagmorgen des 24. April 3/,7 Uhr vereinten ſich auf dem Görliger Bahn— hof Mitglieder und Gäfte der „Aegintha“ zu dem in der legten Verſammlung bejchlofjenen Ausfluge , 4 Nr. 14 Weftermayer, Bericht über den Ausflug der „Aegintha”, Verein der Vogelfreunde zu Berlin uſw. nach Duberow. Nachdem Der Vorſitzende, Herr Gottſchlag, die Erjchienenen begrüßt hatte, beftiegen wir den überfüllten Zug nach Groß-Beiten und fuhren Schlag 7 Uhr aus der Halle Froh ver- liegen wir nach bejchwerlicher Stehfahrt die ungaft- lihe Bahn. An der Sperre gejellte ſich noch Herr Wieſe zu ung. Das anfänglich trübe Wetter flärte fich zu un- ſerer Überrajchung immer mehr auf, als wir ung nach kurzer Beratung unter Führnng unjeres Mit- gliedes, Herrn Wagner, recht? am Bahnhof vorbei auf die ornithologiiche Wanderfahrt, deren vornehm— ſtes Ziel die Neiherfolonie im Duberower Forjt war, ‚begaben. Gleich am Bahnhof begrüßte ung ein Rot— fehlchen mit feinem melodijchen Geſang. Es blieb dag einzige, welches auf der ganzen Tour wahrge- nommen wurde Bor dem Eintritt in den nahe- liegenden Wald hörten wir nod eine Anzahl Buch- finfen und den unermüdlihen Zilpzalp. Auch ein ES N Gartenrotſchwanz ließ es ich nicht nehmen, ung mit als erfter fein Liedchen entgegenzujchmettern. Unter fröhlichem Geſpräch über die zu erwartenden Genüſſe in der Neiherfolonie zogen wir in den märkiſchen Kiefernwald ein. Wir nahmen den Weg am vor- deren Päßerjee entlang, wo viele Enten, Bläßhühner und Haubentaucher bei ihrem jtillen Treiben von ung beobachtet wurden. Links ließ ſich eine Hetdelerche hören, eine Rauchſchwalbe flog in elegantem Bogen über uns, und die Sonne tat ihr möglichites, ſo daß unfere Stimmung zur denkbar beiten fich erhöhte. Bald verließen wir den jchattenjpendenden Wald wieder und kamen auf die Chaufjee, die von Groß— Beſten nach Wendiſch-Buchholz führt. Links erjtreckten fih Wiefen und der, von Odland unterbrochen, rechts begleitete ung noch immer der ernite Stiefern- wald. Gleich beim Austritt aus dem Walde erblicten wir ein Pärchen weißer Bachitelzen, die fich an der gegenüberliegenden Ziegelei im Liebesjpiele jagten. Viele märkijche Adler, oder wie fie gewöhnlich heiken, Nebelträhen, freuzten Frächzend von dem Wald nach den Wiejen und zurüd. Alles war vom Frühling bezaubert. Mannig- faltige Blumen blühten, bunte Falter taumelten, Wiejen und Felder prangten im fattejten Grün, und auch die Bäume längs der Chaufjee hatten. fich ſchon ein allerdings noch leichtes Blätterkleid über- geworfen, Sammetköpfchen, 107 Gerade hatten wir das feitgeitellt, da machte unfer tüchtiges Mitglied, Herr Huberti, auf ein Buch— finfenneft, welches in ungefähr 3 Meter Höhe zivi- Ichen dem Stamme und einem fleinen Aſt einer Birke funftreich befejtigt war, aufmerfjam. Als wir näher hinſahen, entdedten wir auch dag brütende Finkenweibchen, das fich aber durch unjere Gegen- wart in feiner Familientätigfeit nicht jtören ließ. Bejonders fiel ung allen die gejchictte Anpaſſung des Neſtes an feine Umgebung auf. Es war von außen mit Baumflechte bekleidet und jo vom Birkenſtamme ſchwer zu unterjcheiven. 200 Meter weiter wurde wieder ein Buchfinfenneft gefunden, das aber ziemlich auffällig im Wipfel eines noch dünnbelaubten Ahorn- baumes ftand. Während unjere Augen nach weiteren Neftern erfolglos juchten, hörten wir immer wieder den Weidenlaubjänger und belaujchten Blaumeijen, welche eben gebadet hatten, was einige prüde Hauben— meifen in den Siefernwipfeln zu großem Speftafel veranlaßte. Baumläufer ließen ihre dünnen Stimmchen hören, und ein Rothänfling quirlte da— zwijchen. Much jahen wir drei Nothänflinge die an den Wald fich anfchmiegende Schonung über- fliegen. Auf den Wiejen zog ein Buſſard bejchauliche Kreije und ” viele Feldlerchen lobten in alter fröhlicher Weiſe ihren Schöpfer für den herrlichen Tag. Wir jchritten munter aus und machten einem Hafen, der plöglich vor und auftauchte, lange Beine. Links von der Chaufjee, auf Meideflähen mit Tümpeln und Erlengebüjch be— itanden, ertünten ciascia-Laute, und jofort wurde feftgeftellt, daß der Baumpieper Dort feinen Stand hatte. So famen wir jchließlih nach °/,Itündigem Marie, vom eintönigen Geſang prächtiger Gold- ammern begleitet, zu der Wirtjchaft „Zur Duberow“, wo wir die erfte Raſt zu machen bejchloffen. Rechts hörten wir noch Heidelerchen und Rothänflinge. Eine Mifteldroffel rief in der Ferne. Wir aber jtärften ung an unferen reichlich mitgebrachten Vorräten. Nach '/,Ttundigem Aufenthalt verließen wir die Gajt- ftätte und fchlugen uns links auf einen herrlichen Waldweg zwiſchen hohen alten Kiefern, die von Bujch- werf hie und da umftanden waren.‘ Spechte häm— merten und ficherten allerorten, und das luſtige Meiſenvolk Elirrte und zirpte dazwijchen. Bald famen wir an einen Waldtümpel, der üppig mit Quellmoos bewachjen war. Etwas weiter trafen wir auf ein Hochmoorgebiet, auf dem wieder Tonmoos, Binjen und Wollgras es fich bequem gemacht hatten. Nicht weit davon lag am Wege die Förſterei Duberow. Hier machte ein Mitglied auf niedliche Schwanz- meifen aufmerfjam, die fich ohne jonderliche Scheu in einem blühenden Birnbaum im Garten der För— fterei tummelten. Schon aber flogen die fleinen Kerlchen wieder weiter und verfolgten in nahejtehen- den Birken und Buchen fopfüber, fopfunter ihre nüß- liche Tätigfeit, kleinen - 108 Hinter der Förfterei dehnte fich vor ung üppiges wolligesg Wiefen- und Ackergelände breit aus, jo mitten im Walde gewiß ein eigenartig ſchönes Bild. An einem Wegweiler begann plöglich herrlicher Eichen- wald, deſſen Millionen Knoſpen eben fich entfaltet hatten. Die zarten Blättchen bildeten einen entzüden- den Kontraſt zu den mächtigen Stämmen. Hier er- blicten wir einen Grünjpeht. Doc), hielt der Ge- felle jich leider nicht lange auf. Verſtreut jtanden einige Slafter Holz, ihrer weiteren Beſtimmung harrend. Das hatte ein Gartenrotjchwanz ſich zu- nuge gemacht und in einem der Klafter feine Brut- ftätte aufgejchlagen. Als wir uns diefer zu nähern Ichienen, flog er aus den Kloben jchleunigjt heraus. Kun wurden nocd, einige Klafter beflopft, doch fein Gartenrotſchwanz machte ung mehr das Vergnügen, jeine Brutjtäite zu verraten. Jetzt liegen Ningel- tauben ihr janftichauriges Gugru hören. Einer von uns, nämlich der Berichterjtatter, verjuchte mit mäßi— gem Talent den Ruf nachzuahmen und die Tauben näher zu locden, doch die klugen Vögel blieben un- fihtbar. Dafür hörten wir den wilden Schrei des Bufjards, aber auch er ließ fich nicht fehen. Wäh- rend wir weiter bummelten, zeigte fich ung der fleine Buntjpecht, deſſen Nifthöhle wir in einer Eiche von zirfa 6 Meter Höhe gewahrten. Der fleine Zimmer- mann ficherte vergnüglich zu unjerer Entdederfreude. Sn der rauhen Ninde mehrerer Eichenbäume jahen wir eine ziemliche Zahl von Eichelfrüchten, die kunſt— voll zwijchen die rijjige Borke geflemmt waren, Wintervorräte des um jein Fortkommen bejorgten Kleibers, den wir ſchon öfter® an Stämmen auf und ab rutjchend bemerkt hatten. (Schluß folgt.) Das Arbeitsjahr des Bogelließhabers. Vortrag, gehalten im Verein für Vogelkunde, -[huß und z[iebhaberei zu Leipzig. Bon J. Birk. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) M achen Ende Februar die betreffenden Vögel noch keine Anſtalten zur Mauſer, ſo ſchreite man zur Einleitung der künſtlichen. Sollte aber ein im Winter mauſernder Vogel ſchon vor Ende Februar ſeine Munterkeit verlieren und den Eindruck eines kranken Vogels machen, ſo macht ihm der mangelnde Ausbruch der Mauſer zu ſchaffen; in ſolchem Falle ſchreite man ſchon eher zur künſtlichen Mauſer. Man beginne, um den Vogel nicht auf einmal zu ſehr zu entkräften, erſt mit dem Ausziehen einiger Schwanz— und Flügelfedern in der Reihenfolge, daß immer eine Feder gezogen, die nächſte ſtehen bleibt, alſo beim Ziehen immer eine Feder überſprungen wird. Da die fünftliche Mauſer meiftenteilg bei fetten Bögeln in Anwendung gebracht werden muß, jind diejelben hierzu auch Fräftig genug genährt und werden die Einleitung der künstlichen Maufer auch gut überftehen. Es wird meiſtens nicht lange dauern, und die Vögel zeigen durch jelbittätiges Abwerfen von Federn, daß fie auf das Ziehen von Federn reagiert haben und zur natürlichen Meaufer übergegangen find. Mean lafje fich ja nicht verleiten, etwa gleich ſämtliche großen Federn zu ziehen, ſondern verteile es jo, daß MWeftermayer, Bericht über den Ausflug der „Aegintha“ uſw. — Birk, Das Arbeitsjahr ufw. Nr. 14 man jeden zweiten Tag einige zieht, und zwar in einem Zeitraum von zwei Wochen. Im Februar braucht auch bei den fingenden Vögeln mit den Mehlwiürmern nicht mehr geſpart werden, man jteigere diejelben bis gegen 10—15 Stüd. Wer fid) noch mit Körnerfrejjerwildfängen zur Vervollitändigung feines Beftandes eindeden will, verjäume dies im Februar nicht, denn im März verjchwinden diejelben immer mehr vom Vogelmarkt. Ihr Fang-ift nicht mehr rentabel, da die fich im Herbit zu Schwärmen vereinigten Arten nach und nad) in einzelne Brut- paare auflöjen und ihr Standquartier einnehmen. An Weichfrefferfriihfängen erjcheinen im günftigen Falle im März ſchon Rotkehlchen und Singdrojieln, vereinzelt ziehen jogar ſchon Blaufehlchen durch und gelangen in die Hände des Liebhabers; ihre Ein- gewöhnung geht mittels Mehlwürmer glatt von Itatten. Die ſchönſte, gemußreichjte Zeit für den Liebhaber ift nun wieder da, die Wintermaujerer find mit der Federung fertig und beginnen mit dem Gejang, die übrigen Vögel befinden jich bereits in vollem, lautem Geſang, deſſen Feuer jich in den nächſten Monaten nur noch intenfiver fteigert. Der Bogelliebhaber hat wiederum ein Jahr voll Luft und Freude, aber auch voll Mühe und Sorge hinter fich, jein Wiffen hat fich ebenfalls durch die Praxis nicht unbedeutend bereichert und der Anfänger hat nach Verlauf des erſten Jahres feiner Liebhaberei die Lehrzeit beendet, ob mit vollem oder negativen Erfolge, muß man dahingejtellt jein lajjen. Aber nur nicht den Mut verlieren, im zweiten Jahre der Praxis geht es ſchon befjer, aber lernen fann und muß der Liebhaber noch und mag er bis an jein Lebensende Bögel pflegen. Eines möchte ich noch erwähnen, worin viele Liebhaber noch fündigen. Nicht jedem Liebhaber ift es vergönnt, feinem Broterwerb im eigenen Heim nachzugehen; für jolche ift mein Nat nicht angeführt, denn ſie find ja in der glüdlichen Lage, ihre Lieb- linge zu jeder Zeit im Geſange zu hören. Anders der Liebhaber, dem meiſtens nur der freie Sonntag zum Genufje des Gejanges feiner Lieblinge übrig- bleibt. Will nun ein ſolcher Liebhaber in den vollen Genuß des Gefanges kommen, jo darf er fich nie verleiten lafjen, gerade den Sonntag, der ja der Tag eine3 ungejtörten Gejangsgenuffes fein jollte, zu ftörenden SHantierungen, wie Großreinemachen oder Herausfangen zu benugen, Dazu genügen auch andere Stunden. Im Gegenteil, der Liebhaber joll jeinen Lieblingen gerade auch Sonntags das Futter zu der woghentags üblichen Stunde reichen, überhaupt genau jo verfahren wie immer. Ganz jpeziell jündigen Lieb- haber in der Verabreihung des Futters, indem er ja Sonntags, um ausſchlafen zu fönnen, feine Lieblinge mehrere Stunden auf Futter warten läßt. Sit eine jolhe Methode ſchon aus den angeführten Gründen verwerflich, jo ftellt diejelbe dem Anhänger derjelben auch das Zeugnis eines gefühllojen Menjchen, aber nicht das eines wirklich wahren Vogelliebhabers aus. Habe ich jo ziemlich alles, was fich im Arbeitzjahr des BVogelliebhaber ereignet, furz geftreift, jo fehlt immerhin noch jehr vieles, was der Liebhaber unbe- dingt willen muß. Vielleicht bietet fich jpäter Ge- legenheit, noch einen Vortrag über Futter, dejjen Beftandteile und Fütterung im allgemeinen, zu hören. Nr. 14 Es wäre mir jehr lieb, wenn ich einmal Ddiesbezüglicheg von einem anderen erfahrenen Liebhaber, deren wir ja mehrere in unjerer Witte haben, in einem Vortrag zu hören befäme. Da ich mit dem heute zu Gehör Gebrach— ten es bewenden laſſen will, jo erjuche ich die anmejenden Liebhaber, in der nachfolgenden Dis-* fujfion ſich recht zahl- reich zu Worte zu mel- den, Damit die vorhan- denen Lücken meines Vortrags tun- licht noch ausgefüllt werden, den was ich unabjichtlich vergefjen Haben ſollte, kann dadurch am beiten er- gänzt werden. Indem ih allen den geehrten Anwejenden für die mir gejchenfte Aufmerkſamkeit beſtens danke, komme ich zum Schluß meines Vortrages; möge derſelbe ſoviel wie möglich be— lehrend und anregend wirken, dann wäre nach meinem Dafürhalten der Zweck desſelben voll und ganz erreicht. Bor allem achte man auch darauf, daß die Vögel vor zu großen Temperaturſchwan— tungen bewahrt bleiben; jveziell die im Winter federnden können darin, ohne Schaden zu nehmen, nicht viel vertragen. Ganz bejonderg dürfen Diele Bögel nicht zu fett fein, da fette Vögel ſchwer oder gar nicht maufern, darum achte man ſchon vom Herbit an darauf, daß die Vögel nicht zu fett werden, denn dies läßt fich viel leichter verhindern, als verfettete Bögel wieder normal zu befommen. Sit erit Weih- nachten vorbei, und die Tage werden wieder nach und nach länger, jo werden auch die Vögel wieder munterer ‚und lebhafter und der Liebhaber ijt mit der Über— winterung jo ziemlich über den Berg, abgejehen von der Sorge, die ihm betreffs feiner Wintermauferer noch auf dem Herzen laſtet. Singen verjchiedene Bögel im Januar noch nicht, was häufig bei vor- jährigen Wildfängen vorkommt, jo braucht fich der Liebhaber dariiber nicht zu grämen, fie Fommen alle noch. Vor allem vermeide man, da jonit die Vögel total verdorben werden, nur Geſangs— reizmittel, wie Mehlwürmer und nefochtes Ninder- herz, in Anwendung zu bringen. Während vor der Mauſer stehende Vögel unbehindert gegen. ein Dugend Mehlwürmer befommen können, halte man fi) bei den anderen bereit3 im Geſang jtehenden Vögeln in den Grenzen von 4—5 Stück. Nie- mals reiche man feinen Vögeln das benötigende Duantum Mehlwürmer auf einmal, jondern ver- teile die Fütterung derjelben auf mehrere Male am "Tage, oder wenigitens auf früh und abends. Sind Vögel trog aller Vorficht fett geworden, denn auch dieje Veranlagung ift eine individuelle, jo juche man ‚durch in Dualität und Quantität weniger hervor— tagendem Futter auf eine Entfettung hinzuarbeiten. Niemals gehe man dabei zu radikal vor, d. h. man vermeide nach und nach die Futtergabe und auch die Nahrhaftigkeit desjelben; wer da denkt: „Viel hilft Birk, Das Arbeitsjahr des Vogelliebhabers. — Günther, Aus dem Jahre 1919. Reisvögel. * > rn viel“, iſt auf ganz faljchem Wege. Er kann höchſtens dies erreichen, daß er feinen fetten Vogel der Aus— zehrung in die Arme treibt. Aus dem Jahre 1919. Von Adolf Günther, Lommatzſch. (Fortfesung.) (Nahdrud verboten.) al den legten Sulitagen verschwinden wie gewöhn— lih die Turmfegler. Doch zeigen ſich joldhe bi3 etwa zum 7. Auguft. Sch bin unficher, ob es diejelben find ‚oder durchziehende. Sie jchwimmen jehr Hoch im Ather. Durch die anhaltende Kühle verjpätet jich heuer unſre gejamte Ernte um einige Mochen. Der Kuckud rief umfoviel länger: als jonft, jo daß die Annahme von einer Verzögerung im Bogel- zuge berechtigt erjcheinen könnte. Sie ijt ja aud) aus vielen Gegenden gemeldet worden. Im Bor- jahre wurde um dieſe Zeit ein früh eintretender Winter vorausgefagt, weil die — Schwalben jo zeitig verichwunden wären. Die Prophezeiung war falſch. Was würde der betreffende Beobachter von 1919 jagen! Seine „Schwalben“ zogen nicht früher, eher jpäter, und der Winter kam diesmal ganz un- gewöhnlich zeitig und ftreng. Ende Dftober brachen Itarfe Bäume, alle noch vollbelaubt, unter der ge- waltigen Schneelaft zufammen. Dazu erfroren hier — Lommatzſch liegt noch in der wärmjten Bone Sachſens — Nüben und Kartoffeln. Die Voraus— jage zeitigen oder ſpäten EintrittS des Winters auf Grund von Beobadhtungen der Tierwelt verfolge ich jeit Jahrzehnten. Erwähnt werden dabei u. a. Vögel und Inſekten. Das Problem des Bogelzugs iſt noch nicht gelöft. Daß aber der frühe Wegzug unjerer Segler mit dem Eintritt winterlicher Witterung nichts zu tun hat, fteht für mich feit. Auch die Rotkehlchen 110 willen nichts, font hätten fie jich heuer mehr beeilt. Auch Tiere mit wechjelwarmem Blute-jcheiden aus, Sie find immer abhängig von der jeweils herrichenden Witterung. An warmen Tagen löjt fich mitten im Winter die DBienentraube, und die Smmen fliegen. Bei eintretender Kühle ziehen fie fich wieder zu— fammen. Im Winter jpielende Mücken hat jchon jeder gejehen. Sch bin auf Grund der vielen Fehl- anfagen während jahrzehntelanger Beobachtung zu der Überzeugung gefommen, daß es feiner Tierart gegeben ift, die Art der Witterung des nächſten Vierteljahrs anzuzeigen. Merkwürdig ift es aber, daß der Bogel- zug immer einen reichlichen Monat nach Eintritt der Sonnenwende beginnt, und daß nicht viel länger nach der Winterjonnenwende die eriten Wanderer, Stare und Feldlerchen, wieder bei ung eintreffen. Sit es nicht, als zöge die ſüd- bzw. nordwärts rückende Sonne die Vogelwelt mit ſich hin und her? Die Segler beginnen, und zwar ungefähr ſoviel Wochen nad) Beginn der Sonnenwende, als fie vor ihr eintreffen, aljo annähernd unter derjelben Ent- fernung der Sonne vom Wendekreis. Nach und nach folgen die anderen, aber immer in derjelben Neihenfolge, derjelben Negelmäßigfeit. Wer über die Ankunftszeiten der Vögel fortgejegt Buch führt, der jtaunt über das qutgehende Uhrwerk, wenn auch jein Gang infolge klimatiſcher Wirkungen nicht felten verlangjamt oder bejchleunigt wird. Es handelt ſich dabei doch immer nur um verhältnismäßig gering- fügige Abweichungen. Könnte man nicht auf die Bermutung fommen, daß auf jede Vogelart ein ganz beftimmter Sonnenftand jeine Zugkraft augübt? Gibt es im Leſerkreiſe der „Gefiederten Welt" Fach— leute, die Aufichluß geben könnten über etwaige genauere Beobachtungen und Unterfuchungen auf diejem Gebiete? Sn Heft 16 (1919) wird das verjchiedene Verhalten alter Vögel gegenüber jungen und deren Verhalten im Käfig erwähnt und dazu die Frage aufgeworfen: Sollte dies verjchiedene Verhalten vielleicht einen Aufſchluß über unſere Käfigvögel zulafjen? Sch erinnere den Verfaſſer an den Hänfling, der altgefangen in der Regel jchwer zahm wird. In der Freiheit füttert er jeine gefangenen Zungen jehr bald. Altgefangene Buchfinfen werden auch ſchwer zahm. Don ihnen ijt bekannt, daß fie ihre gefangenen Kinder nicht füttern. Sch kann das bejtätigen, erinnere aber an mein früher verdffentlichtes Erlebnis. Durchs Gitter fütterten dieſe Finfen zwar auch nicht, aber von oben. Der Käfig war abgededt. Sie flogen dabei jogar ein Stück ins Zimmer. Vielleicht ver- juchen es die Leſer auch einmal auf diefe Weiſe. Verfaſſer erzählt dann von einer jungen Bach- ftelze, die beitändig getobt habe. Gerade jetzt ver- ewigt meine Tochter in einem Aufjäschen für die „Gefiederte Welt“ ein überaus zahmes Bachftelzchen. Man Hüte ich doch vor Verallgemeinerung. Tiere find nicht gleichmäßig arbeitende Mafchinen. Selbft gleichalterige Kinder derjelben Art aus demfelben Neſte zeigen fich ganz verjchieden. Eins wird in fürzefter Zeit ungemein zahm, das andere bleibt ftürmifch und unbändig. Damit find wir wieder einmal beim Seelenleben der Tiere angelangt. Se Günther, Aus dem Jahre 1919. r UNTER — — Nr. 14 länger man ſich mit ihm beſchäftigt, um ſo vielſeitiger und reizvoller erſcheint es. Täglicher Umgang mit der Tierwelt wird für den aufmerkſamen Beobachter zu einer unerjchöpflichen Fundgrube Heute nur noch einen Eleinen Beitrag dazu. „Die Tiere werden bereit8 als Meifter in ihrer Kunft geboren. Hier fehlt das mühfame Einlernen, Fehlgreifen und Üben.“ So las id vor furzem in einem „Seelenleben der Tiere“. Wer das jchrieb, war fein guter Beobachter. Er hat nie ſtümpernde Sungvögel gehört, nie gehört, wie unendlich viel fie üben müffen, ehe fie e8 bis zur Meifterichaft des Vaters bringen, und Daß mancher es nie jo weit bringt, das mancher zeit- lebens Stümper bleibt. Wer das in der Stube fennen lernen will, der bejchäftige fich mit dem An— lernen junger Vögel, da fan er reichlich Erfahrungen jammeln. Aber auch in den Leiftungen der Natur- fänger draußen klingen ung ganz unglaublich große Unterschiede entgegen. Nachdem ich jahrzehntelang Singdrofjeln im Käfig und in der Freiheit gehört hatte, erhielt ich eine, vor deren Künſtlerſchaft ich ohne Übertreibung den Atem anbielt. Und doc) wäre es Torheit anzunehmen, daß fie über die Welt- meilterfchaft verfügt hätte Welch gewaltige Unter- ichiede im Schlage der Sprofjer, Schwarzplättchen, sinken, kurz ſehr vieler Vögel beftehen, braucht nicht bewiejen zu werden. Zweifellos aber ift auch bei ihnen die Anlage zur Meifterjchaft angeboren. Und das ilt dag Grokartige an der Sache. Aber: Ohne Fleiß auch hier fein Preis! Dürfen wir wirklich, wie es oft gejchieht, mit voller Beitimmtheit behaupten, daß das junge Vogel- paar mit derjelben Gejchicklichkeit wie ein altes jein Neit baut, feine Kinder aufzieht? Der Taubenzüchter nimmt e3 nicht tragijch, wenn aus der erjten Hecke eines Jungpaares nicht3 wird. Das nächte Mal gelingt es beſſer. Zieht nicht auch der Hühnerzüchter fürs Brutgejchäft ein älteres dem jüngeren Tiere vor? Erfahrene Staninchenzüchter behaupten, daß junge Mütter mitunter deshalb ihre Jungen töten, weil fie ihre Saugwarzen nicht genügend bloßlegten und ihnen daher der Saugaft Schmerzen bereitet. Jeden— falls iſt e3 nicht zutreffend, daß ſolche Mütter un- tauglich zur Zucht jeien. Meine beiden Hälinnen beweijen e8. Vom zweiten Wurf an waren fie die jorgfamften Mütter. Wäre unjer Auge fo leiltungs- fähig wie dug Ohr, das den’ übenden Mufikanten gebührend einzufchägen vermag, unjere Urteile würden ſicher oft anders ausfallen. Die Weisheit, Daß das Tier nicht mühjam einlernen, nicht üben müfje, daß e3 bei ihn fein Fehlgreifen gebe, ftammt vom grünen Tiih, Aus ſolchen unzutreffenden Vorderfägen aber werden unumftößlich fichere Schlüfje gezogen. (Schluß folgt.) Anmerkung: Herr Günther gibt geſchenkweiſe 1 Turm= falfen, 2,0 Buchfinken, 0,1 Feldlerche ab. Sämtliche Vögel mit geheilter Flügelverlegung. Beridtigung. Auf S. 101 fehlt in der 2. Zeile des lebten Abs fchnittes hinter 9. das Wort „Mai“. Nr. 14 Kleine Mitteilungen. Kleine Mitteilungen. Beiteht für die Erdihmwalben Wohnungsmangel? Soweit dieſes meinen Wohnort und deifen nächte Um— gebung betrifft, dürfte die Frage zu bejahen fein. Früher ejtand hier am Gehrenmwege in einer Sandgrube eine Erdihwalbenfolonie, deren Bewohner aber fortwährend beunrubigt wurden und fehr unter den Übergriffen oer lieben Jugend zu leiden hatten. Yachdent dann auch bie Sandgrube eingeebnet war, jhienen die Erdihwalben ung verlaffen zu haben. Nun geſchah es aber, daß die Ver— breiterung genannten Weges, der fünftig Hindenburgitraße benannt werden joll, in Angriff genommen wurde, wobei eine jandige Anhöhe abgegraben werden mußte, und da gewahrte ih an einem der eriten Junitage diejes Jahres etwa ein Dußend der Fleinen grauen Schwalben, die in der foeben entitandenen, faum zwei Meter hohen Steil- wand jhon Löcher und Nijtröhren hergeftellt hatten, ohne fih durch die in der Nähe beſchäftigten Arbeiter jtören zu laſſen. Leider werden die Vögel ſich auch hier nicht lange des Erfolges ihrer Anftrengung freuen fönnen, da doc) die Anhöhe noch weiter abgegraben und das Gelände geebnet und befejtigt werden muß, fo daß es den Schwalben un= möglich fein wird, weitere Nöhren anzulegen. Wittenberge 1921. Hans PBaffig. Aus den Bereinen. Verein Für Bogelihug, =funde zu Dortmund, Auf Anregung des Herrn Henemann wurde von den, Mitgliedern beichlofien, am 30. Mai eime Frühtour zu unternehmen, um unjere gefiederten Sangesfürjten bei Erwaden der Natur zu belaufhen; es wurde an dem Borihlage des Herrn Steenfamp, nah Krudel zu fahren, feitgehalten, um alsdann von hier aus in das Gebirge „Zum Schnee” und weiter in das „Ardcygebirge” zu wandern. Troßdem am Abend des 27. Mai mit Ge— witter begleitet ein regneriiches Wetter einjegte, welches den ganzen Sonnabend über anhielt, waren wir Vogel— freunde doch frohen Mutes, als unerwartet am Sonntags morgen um 4 Uhr die Sonne am Himmel durdfam und wir begeiltert über unfere Tour uns piünftlih am Haupt bahnhof trafen, wo wir mit dem Perfonenzuge 5** Uhr vormittags unfere Eiſenbahnfahrt nad) Krudel begannen. Nach Beendigung der Sifenbahnfahrt ging es froben Mutes bergan, und wir waren in zirfa 20 Weinuten im ichönften Buchenwald, woraus uns Amſel- und Droffelgefang ent— gegenſchlug. Die vielen Laubjänger ließen ihr Liedchen er: fchallen, doch bejonders war es für uns Liebhaber eine Freude, verfhiedene Schwarzplättchen, darunter ein vor— zügliches Gremplar, zu hören. Die Wanderung wurde nun unter Führung des Herrn Steenfamp weiter in das ſchöne Gebirye, begleitet vom herrlichſten Sonnenjchein und den Geſang der verihtedenen Arten von Vögeln, durd die ab: wechſelnden herrlichiten Wälder und Felder über „Berg und Tal” fortgejeßt bis hoch oben hinauf „Zum Schnee”, wo wir morgend um 9 Uhr anfamen. Von hier aus hatte unſer Auge ein herrliches Panorama vor fi, nämlid eine große Talmulde zwiihen hohen Bergen, rehts nah Wetter und linf3 nad Herdede zu. Alle beteiligten Mitulieder fonnten ſich nicht genug freuen an all den herrlichen Natur— ſchönheiten, an den ſchönen Wiefentälern, den hohen Getreide- feldern, in welchen wir wirflich gute Getreidefänger hörten, an dem blühenden Sinfarnatflee, ſowie an der gejamten anderen Blumenpraht in Feld und Wald. Wir jebten unjere Wanderung durch das erwähnte jchöne Tal fort bis zur Ortſchaft Erdbrügge in der Richtung nad Oſtende zu, wo wir um 40 Uhr eintrafen und bier bei einem freundlihen Landwirt unfer mitgebrachtes Morgenfi ühftüc verzehrten, wobei ung der Yandmann Vollmilch einjchenfte und wir ung bier zirfa %ı Stunde mit den freundlichen Leuten, unterhalten haben. Auf dem Hofe des Landwirtes machten wir noch eine ſchöne Entdedung. In einem auf: gehangenen Bohnenftrauh (unter der Wagenremife) fanden wir das Neft eines Hausrotihwanzes. Die Alten fütterten ihre Jungen tüchtig. Der Landınann verſprach uns, diejes Neft nicht zu entfernen, bis die Vögelchen ausneflogen feien. Nachdem wir nun unfere Wanderung — man fann wirflih mit dem Dichter ausrufen: — Aus den Vereinen. — Redaktionsbrieffaiten. 111 Im ſchönſten Wiefengrunde, ift unfer Heimat Baus, ba zog ih mande Stunde ins Tal hinaus — fortjegten, fonnten wir bald von der Chaufjee aus, welche nad Herdede führt, das impolante Hohenfyburg- Denkmal sehen, immer uns rechts zur Seite entlang, bis wir wieder in den herrlichen Wald einbogen. Hier hatten wir ‘das große Vergnügen, einen wirklich vielfeitigen Schläger, eine jehr gute Gartengrasmüde zu hören, ein jehr guter Spötter, die befonders den Wachtelruf, Hänflinge und Lerchengeſang, vorzüglih brachte. Wir haben lange diejen herrlichen Geſang belaufcht und waren wie bezaubert, ob diejes fbönen Gejanges. Set waren wir auf unferem Spaziergange bis in die Gegend von Löttringhaufen ges kommen und nicht mehr weit von unferer Heimat entfernt. Wir jegten unfere Wanderung fort über Bittermard durch Rombergholz, bis wir um 12 Uhr mittags in Welling- bofen anfamen. Hier haben wir eine furze Raſt gemacht und ein Gläshen Bter getrunfen, find dann durch das Dlpfertal und Brünninghaujen gegangen, und hierauf mit der Straßenbahn wieder nah Dortmund gefahren, wo wir des nahmittags 14 Uhr zu Haufe wieder anlangten. Die erlebte Wanderung wird manches Mitglied nicht fo leicht vergeſſen. Der Borftand. Der Verein der Liebhaber einheimiiher Vögel Leipzig-Weſt hält noch wie immer feine Situngen am 1. und 3. Donnerstag im Monat im Vereinslofal, Leipzig— Lindenau, Leutzſcher Straße 19, ab. Gäſte jederzeit herzlich Wild. Mareich, 1. Vorjigender, willfommen. Herrn ©. ©. K. Berlin: Charlottenburg. 1. Außer der „Aegintha“ gibt es in Berlinnocd) die „Vereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel“. Der Schriftführer ift Herr Paul Böhme, Berlin O 17, Nüdersdorfer Straße 69. 2. Es iſt genannten Weichfreffern durdaus dienlih, wenn fie, Solange erhältlich, mit friſchen Ameiſenpuppen gefüttert werden. Notwendig it aber, fie rechtzeitig wieder ganz allmählih an die Annahme von MWeichfutter zu gewöhnen (. „Einheimiihe Stubenvögel”). Überfreſſen fann fich jedes Tier an jedem Futter. Diefe Betätigung guten Appetites überlaffen die Tiere aber meift den Menſchen. 3. Man kann allen Körnerfrejjern auch ab und zu friihe Ameiſenpuppen reihen. Das braucht nun nicht gerade ein Viertel der „ereihten Yuttermenge zu fein. Wenn die Maufer. naht, u. friihe Ameiſenpuppen eine fehr gute Beigabe zum utter. Herrn ©. L., Blu.-Johannisthal; Herrn P. H., Frank— furt-Rödelheim; Herrn 9. PB, Wittenberge; Herrn D. B., Berlin O 112; Herrn A. K., Grasfau: Beiträge danfend erhalten. ' ‘Herrn &. B. Die Mikbildung des Gefteders bei dem Wellenſittich tft eine Folge der Inzucht, der gerade MWellenfittihe ausgejegt find. Ste neigen dann zu mander= lei Entartungserfheinungen, unter denen gerade die mangel— hafte oder fehlerhafte Seftederbildung die häufigfte it (j. Dr. 8. Ruß, „Der Wellenfittich”.). Herrn D. S, Leipzig: Junge Rotſchwänzchen werden am beften mit friihen Ameifenpuppen aufgezogen und dann allmählich an das Futter gewöhnt, mit dem fie fpäter ernährt werden follen. Es iſt nicht jehr wahrſchein— lih, daß es gelingt, die jungen R. durd ein Kanarien— mweibchen aufziehen zu laſſen, welches die Gier erbrütet hat. Auch in diefem Fall müßten friihe Ameıfenpuppen, hart gekochtes Ei mit Vogelbisfuit gereicht werden. Das Ka— narienweibhen braucht aber Körner zu feiner Ernährung und wird damit au die jungen Notihwänze füttern, die aber diejfe Art von Futter faum vertranen werden. - Es wird deshalb nötig fein, daß der Pfleger ‚die Aufzucht felbft übernimmt (j. „Einheimiihe Stubenvögel”). Eine Miſchlingszucht zwiihen Rotſchwänzchen und Kanarienvogel iſt unmöglid. | Süfne um Geränidate Bogelfangffg., 3 Abt. 17.4, 5 Abt. 29.4. Sclagnese für eine ſchädl. Vögel 16.%, f. gr. 18u.21.9. Preiglifte gratis. [479 I. Tannen, Gronau 58, (Weitfalen). 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Tauſche am liebſten gegen 1 Kanarien— Vorjänger und junge Kanar.-Hähnden "und «Weibchen. [503 Eugen Aubendorff, Aray b. Ejien, Gantenbergitraße 20. — nn DIE meiner Bogelftube in eingewöhnten Buctpaaren abzugeben: Tiger-, Zebra», Schmetterlingsfinfen, Mozam⸗ bits, Silberjchnäbel, Kleinelfterden uſw. Tauſche gegen Zuchtpaare Sittiche. 3. Lichtenſtaedt, Berlin-Fohannis- thal, Nieberftraße 10. [504 Yextaufe: 1,1 Münchner - Holländer- Ranarien, mit jhöner Bruft- und Rüdenfraufe, hochgeftellt, gefund, vor— jährige Brut, 360 4. [505 Saller, Bremen, Lloydftrage 110. Liefere zollfrei: Liſten über Vögel gegen #4 1.— in Marken. Mannheimer Swergipigchen, Zwergrehpinſcher, Fördhen, junge Schäferhunde, Schnauzer uf. biligit. Anfragen muß Rücdporto beiliegen, [606 Emmy Voß, Köln a. Ah Merloftr. 23. Vogelheim zur bef. Welt. Sude Wirfungskfreis bei größerer ornithologiicher Handlung. Würde auch Überfeereifen'maden. Angebote an [507 6. Hilebrenht, en nen H #5 Zu faufen geſucht! &.2. Brehm, „Der voliftändige Vogel⸗ fang“, 1855; Andreas Naumann, Der Vogelſteller“, Leipzig 1789, [608 Matilde Kirften, Weinböhla, Garolaftraße 37. Bücher über D. Bogellang,. möglichft antiquarifch, zu Faufen gefucht. Angebote erbeten unter S. B. 12 an bie „Gefiederte Welt”. [509 ee nn Habe abzugeben: 2 Rotbug:Antazonen mit guten Eigenihaften 460.— und 520.— 4 feine Kanav.-Borfänger 190.— .#, 2 1920er SKanar.-Zudthähne 175.—/160.— #, 3 18/20er Kanar.- Woch., auch f. Baltardz. geeign., 70.—, 55.—, 50,— 4. Anfr. Rüdp. erb, Inſp. Domke, Guben, Wilfeftr. 4. [510 Inſerate für das am 4. Auguſt 1921 zur Aus- gabe gelangende Heft 15 der Gef, Welt erbitten bis 29. Juli 1921 früh. Der Infertionspreis beträgt für die biergefpaltene Nonpareilles zeile oder deren Raum 1.— Mark. x Werantwortlih für die Schriftleitung: Karl Neunzig, 'fhen Berlags Verlag der Ereuß Hermsdorf bei Berlin; budbandlung in Wagdeburg. — Drud Yu für den Unzeigenteil:; Franz Wunderlich. Magdeburg, Breiter Weg 156, guft Hopfer, Burg Bez. Madbg Jahrgang L. Deft 15. 4. Auguſt 1921. Nederie Zeitlchrift für Vogelliebbaber. * elt. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u. 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljäbrlihb 10.—- Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens Freitag früb in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.— Mark berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Polftfcheckamt: Magdeburg 3148. fernfprecher: 1323. Einiges über Weichfrefler, befonders Grasmüden. Von Dr. Stod, Wilhelmshaven. (Nahdrud verboten.) Der neulich hier abgedruckte, von tiefer Sachkenntnis und liebevollem Verſtändnis zeugende Vortrag des Herrn Birk über unſere Grasmücken hat zweifel— los nicht nur allen Gleichgeſinnten viele Freude be— reitet, ſondern wird ſicher auch dieſer feinen, nicht ganz leichten Liebhaberei neue Freunde werben, für die ich nachſtehend zwanglos noch einige ergänzende Fingerzeige aus meiner langjährigen Erfahrung geben möchte. Weichfreſſer, beſonders Grasmücden, zu halten, iſt nicht ganz leicht. Wohl jeder wird erſt nach einigen Verluſten hinter die Geheimniſſe der Fütte— tung und Pflege kommen. Zunächſt ſind alle Grasmücken gleich empfäng— lich gegen Temperaturwechſel und Zugluft. Sie ver— tragen auch nicht, daß man häufig den Standort oder den Käfig ſelbſt wechſelt. Ich habe auch immer beobachtet, daß ſie am beſten im Einzelbauer ge— halten werden. Will man ſie hauptſächlich des Ge— ſanges wegen halten, ſo kommt überhaupt nur die Einzelhaltung in Frage. So iſt zunächſt die Sperbergrasmücke im Geſellſchaftskäfig ziemlich zänkiſch, und für kleinere Bögel, wie Stieglitz, Zeiſig ufw., direkt gefährlich. Wenn ſie mit ihren goldig umränderten Augen in zurückgehaltener Wut ſich von einem gewöhnlich etwas zurückliegenden Platz irgendein Opfer, z. B. einen kleinen Zeiſig, ausſucht, dann plötzlich mit ihrem ſpitzen Schnabel auf ihn losfährt, ſo gleicht ſie viel eher einem Sperber als einer Grasmücke. Wehe dem kleineren Vogel, der ſich nicht dann ſchleunigſt in Sicherheit bringt, ſeine Stunden wären ſonſt ge— zählt! Ich habe nach ſolchen Szenen immer die Empfindung gehabt, daß man den Vogel eher Gras— mückenſperber wie Sperbergrasmücke nennen müßte! Geſanglich iſt mir der tiefe, quellendwarme, flötende, faſt orgelnde, manchmal an die Nachtigall, manch— mal an den Dompfaff erinnernde Geſang der Sper— bergrasmücke ſo wertvoll, daß ich ihn nach meinem Gefühl weit über den des Schwarzplättchens ſtelle. Das kleine Müllerchen läßt ſich deshalb ſchwer im Geſellſchaftskäfig halten, weil er durch die kleinſte Unregelmäßigfeit in den Stäben des Käfigs hin— durchſchlüpſt und dabei ſtets noch die Zeit wählen wird, wo ein Fenſter offenjteht. Es iſt erjtaunlich, durch welche kleine Nige diejer flinfe, oft mehr einer Maus als einem Vogel ähnelnde, gewandte, fixe Kerl, der faum größer wie ein Zaunkbnig over Tigerfink ift, ins Freie gelangt. Unglüclicherweije haben gerade die meiften Volieren, vielleicht aus zu großen Billigfeitsrückjichten, ein vecht weites Draht— geflecht, fo daß fie für derartig Eleine Vögel un— möglich find. Bei älteren, wenn auch enggegitterten Volieren wird der kleine pfiffige, liſtige Kerl be— ſtimmt das vielleicht einzigſte, meiſtens in der Gegend des Daches loſe gewordene Drahtſtäbchen bald ent— deckt haben und ſchleunigſt mit ſeinem ſtaubigen Müllerkleidchen Reißaus nehmen. Alle anderen Vögel werden jahrelang in demſelben Gebauer bleiben können, ohne die Stelle zu finden, das Müllerchen hat ſie totſicher am erſten Tage entdeckt und ſich ſchleunigſt hindurchgedrückt, Ich ſelbſt Habe auf dieſe Weiſe zwei Zaungrasmücken verloren und die dritte noch rechtzeitig in der Stube vor der endgültigen Flucht abfangen fünnen. Iſt die Voliere einwand- frei, jo ift"das Meüllerchen allerdings für den Ge— ſellſchaftskäfig der geichaffene Vogel. Er iſt der Hans auf allen Gaſſen, läßt fich nichts entgehen und iſt dauernd ſtark bejchäftigt. Was jo ein Kleines Müllerchen in einer Stunde alles zu jehen und zu ipringen hat, ift ganz erjtaunlich; Dabei iſt der frohe Geſelle in feiner ſchmucken, grauweißen Tracht ftets proper und jauber, ohne daß man eigentlich jemals vecht jagen könnte, wann er jein glattes,. glänzendes, 114 graues Kleidchen put. Ic Habe allerdings das Müllerchen im Gejellichaftsfäftg niemals fingen hören. Seinen Geſang lernte ich erjt kennen, als ich es im Einzelbauer hatte. Dort wurde der muntere, neut- gierige Burſche bald derartig zutraulich, daß er, ſo— bald man fich dem Käfig näherte, jofort an den Nand des Gitters gehüpft fam, jeine kleinen Diener machte und mit leicht hängenden Flügeln ganz un- geniert und gewiſſermaßen gejprächsweije jein „Meüller- liedel“ vortrug. Das Lied war wie eine Antivort, wenn man mit ihm ſprach. Es ijt fein Kunftgefang, ſondern ein fröhliches, halblautes Zwitſchern, Pfeifen, Schmagen und Plätſchern, wobei er mit quecjilbriger Unruhe alle Augenblide von einem Stengel zum andern jpringt und Dabei jchnell noch einen Kleinen Biſſen runterjchludt. Alles das macht er jo jchnell und eifrig, ohne fein Liedchen zu unterbrechen, daß man alle die Nebenbejchäftigungen eigentlich nur ge= wahr wird, wenn man ihm direkt zufieht. Der Wert des Geſanges liegt beim Müllerchen nicht jo jehr in jeiner Tonfülle und Mannigfaltigfeit, als viel- mehr in der jympathijchen, direkt herzlichen und per- jönlichen Vortragsweije des fleinen Sängers. Was fann der liebe Kerl bloß für einen langen neu— gierigen Hals machen! Und wie kann er jein Köpfchen verdrehen, damit feine Kleinen „Punkt-Auglein“ nur ja nichts verpafjen, wenn er oder jeine gefiederten Kollegen gefüttert werden. Das Müllerchen ijt zweifellog das herzigite, lieblichjte und dankbarſte nicht nur von allen Gras— mücen, jondern vielleicht von allen den Liebhabern zum Pflegen zugänglichen Vögeln. Müßte ich mir unter allen Vögeln einen einzigiten auswählen, jo würde mir höchſtens die Wahl ſchwer fallen zwijchen einem Meüllerhen oder einem Blaufehlchen. Sch habe bisher von den übrigen Arten zahlreiche Schwarz- plättchen und mehrere Dorn- und Gartengrasmüden gepflegt. Bon diejen hat mir gejanglich immer am beften die Gartengrasmücde gefallen. Sie ijt zwar viel weichlicher wie das Schwarzplättchen, viel beifler im Sutter und jchwieriger in der Zeit der Maufer, wird aber bei richtiger Pflege viel zutrau- licher und perjönlicher als das Schwarzplättchen, das mich immer an eine Primadonna mit ihrer Unnahbar= feit und ihren Launen erinnert. Meine erjte Gar- tengrasmüce mußte ich bejonderer Umstände halber etwa 14 Tage anjtatt in einem Gebauer in einem runden, halb durchſichtig geflochtenen Papierkorb unterbringen. Ich hatte auch in den eriten Tagen weder Weichfutter noch Mehlwirmer, und trogdem bat der Kleine Kerl in feinem Bapierforb bald bei Suchen und Brotfrümeln, etwas Fett und zer- hacten Regenwürmern gejungen. Leider ijt er mir ſchon nach einigen Wochen in einem Aquarium, als ich ihn einmal frei herumfliegen liet, in einem un— bewachten Augenblid ertrunfen. Sch habe jeitdem über jedem Aquarium einen Drahtſchutz. (Schluß folgt.) Bogel-Berfand. Don Siegfried Lihtenftädt, Berlin-$ohanntsthal. (Nahdrud verboten.) Ye wenigen Liebhabern, welche häufiger Vogel— jendungen durch die Poſt erhalten, wird es wie mir ergehen. Mit geheimem Grauen nehmen fie die Stock, Einiges über Weichfreffer, befonders Grasmüden. — Lichtenſtädt, Vogel-Verjand. Kijte vom Poſtboten in Empfang und zerbrechen ſich vorerft den Kopf, wie befomme ich die Eleinen Kerle heraus. Viele Abjender jcheinen nur den Ge— danken zu haben, alles recht feſt und ficher zu ver- nageln, ohne Sich im geringiten den Kopf darüber zu zerbrechen, wie der Empfänger möglichit ſchnell die geheimnisvolle Kifte Öffnen fanı. Darum möchte ich in unjerer „Gefiederten“ meinem verärgerten Herzen einmal Luft machen und energijch anregen, einmal den Verjandfiften genitgende Beachtung zu fchenfen. Wenn ich lebende Vögel erhalte, will ich vorerſt jofort, möglichſt in Gegen— wart des Boftbeamten, durch einen Blick Feititellen, ob die Injafjen alle leben. Denn habe id, Garantie für gute Ankunft, muß mir der eventuelle Schaden erjegt werden. Dann will ich nicht mühevoll Halbe- ftundenlang mit allen möglichen Mordwerkzeugen der Nr. 15 Kiſte zu Leibe gehen, und ſchließlich will ic) auch 3 nicht, daß die Inſaſſen vergnügte Landpartien ohne meine Erlaubnis im Zimmer machen. Zuletzt paßt es mir auch nicht, in den dunklen Kaſten, wenn beiſpielsweiſe Sittiche anfommen, wahl» [03 hineinzufafjen, um mit einigen gezwicten Fingern wieder herauszufommen. Alle dieje Unannehmlich- feiten find ung Liebhabern ſchon paſſiert, ſchließlich dankt man feinem Schöpfer, wenn man den Kaſten in Stüde gehauen und die Inſaſſen ohne „Freiflug“ im Käfig bat. Läßt fich dies alles nicht ändern, und gibt es feinen praktischen Univerjalverjandfaften, welcher fabrif-- mäßig bergeitellt, allmählih von allen Händlern und Liebhabern benußt werden fann? Ich möchte hier einen ſolchen bejchreiben, welchen ich vor einiger Zeit erhielt, und welcher mich geradezu in Entzüden verjegte. Vielleicht fertigt unjer zeichen- fundiger Herausgeber nach meiner Bejchreibung eine kleine Skizze zum bejjeren Verſtändnis an. Spätabends erhielt ich eine Sendung Zebra— finfen und dachte Schon mit Schaudern daran, wie ich die Kleinen flinfen Kerle herausbefomme. Aber fie da: der Verjandfajten war „anders als die andern“. Auf dem Deckel Elebte ein fleiner roter Bettel: „Bor Offnen zu lefen“. Darauf jtand ferner: „Ziehe die PBatentnägel am Ende des Sciebededels heraus, Deckel abziehen, Bögel fünnen nicht ent- kommen!“ Der Kaſten war rechteckig, zirka 40 cm lang, der Deckel lief in einem Falz und war einfach heraus— zuziehen. Am rechten Ende des Deckels wurde der— ſelbe durch einige Nägel, welche nicht ganz herein— gingen, feſtgehalten. war kurz unter demſelben ein Holzgeflecht befeſtigt, ähnlich wie es die kleinen Harzer Bauerchen Haben. Diejes Geflecht lief an einer Seite in Scharnieren und fonnte einfach Hochgeflappt werden, fonnte aber, unterhalb durch ein paar Stifte gehalten, nicht nad) innen fallen. In dieſem Holzgeflecht befand ſich eine kleine Tür, groß genug für die hineinlangende Hand. An den beiden DBreitjeiten des Kaſtens be— fand fich je ein rundes Glasfenfterchen, gegen Bruch durch zwei dünne Querdrähte gejchügt. An der einen Schmaljeite befand ſich 2—3 cm oben eine mit blauer Drabtgaze bejpannte Luftöffnung. Innen befand jich die befannte Einteilung für. Zutter und Schob man den Deckel ab, jo "Ui END ERROR ar Ahead —E ee f an Ye en Be le ae FA TR Nr. 15 Waſſer, jo angebracht, daß das Licht der Glasfenſter auf beides fiel. Diefer Verſandkäfig war geradezu ideal. Ein Blick durchs Fenſter genügte, um jofort die lebende Ankunft der Inſaſſen feitzuitellen, dieje jehen Futter und Waller im Käfig genau und Hungern nicht bei langen Neijen. Mit einem Griff ijt der Schieber zu Öffnen, ohne Hammer oder Yange, fein Flucht- derdacht der Injajien liegt vor. Außerdem kann man die Tierchen beruhigt einen ganzen Tag im Ver— jandfaften lajjen, wenn man Futter und Waſſer durch dag Türchen Hineingeltellt hat. Der Kaſten iſt dann ein richtiger Kijtenkäfig, nur mit dem Gitter oben ſtatt vorne. Sch möchte hier anregen, jolche Käfige als Stan— dard allgemein einzuführen. | In - verichiedenen Größen hergejtellt, eignen ſie ſich, vielleicht mit Ausnahme der großen Papageien, für alle Vögel, Im Winter padt man die Kiſte noch im Dice Wellpappe ein und bat dann auch eimen idealen Winterverjandfäfig. Es würde mich freuen, wenn meine Anregung auf fruchtbaren Boden fallen würde. Nachtrag. Aus meinerVogelſtube. Kurz nach Beendigung meines Artikels erhalte ich von vielen Seiten Angebote teilweiſe ſelbſt früher ſehr ſeltener Exoten. In meine Vogelſtube hielten noch Einzug: Nymphenſittiche, blauflügelige Sperlings— papageien und eine Anzahl entzückender jungerMohren- kopfpapageien. Über letztere will ich dem freundlichen Leſer in einem beſonderen Artikel berichten, denn die prächtigen Kerle verdienen es, ein paar Zeilen über ſie zu ſchreiben. Für Exotenliebhaber will ich gerne berichten, daß folgende Vögel angeboten wurden: Sperlingspapa— geien, Mohrenföpfe, Grasfittiche, Nymphen, Kaktus— fittiche, Goldjtirnfittiche, Zebrafinfen, Note Kardinäle, Sonnenvögel, Schwarzbäckchen, Schnurrbärtchen, ferner als bejondere Seltenheiten Brillenvögel, Türkisvögel und eine Anzahl Nektarvögel. Die legteren find zum größten Teil in den Bejig des Berliner Zoologi— ſchen Gartens gelangt. Es ift zu erwarten, daß in Kürze weitere größere Transporte zu verhältnismäßig billigeren Preiſen eintreffen. Lichtenſtädt, Vogel-Verfand. — Wefitermayer, Bericht über den Ausflug der „Aegintha“ um. Zwergtaucher. 115 Bericht über den Ausflug der „Aergintha“, Berein der Vogelfreunde zu Berlin, am 24. April 1921. Gritattet von Herrn Weftermayer in der Sitzung vom 19. Mat 1921. (Shluf.) yes lebhaftem Austausch unjerer Beobachtungen gelangten wir zu einer Eichenkultur, wo ein umgelegter Stamm uns zu furzem Verweilen ein- (ud. In der Ferne vor ung hatte ein Raubvogel auf einem abgejtorbenen Baum aufgebäumt. Bald gejellte jich ein zweiter dazu und jchien den erjten zu begatten. Mit freudigen Ausrufen begrüßten wir zu gleicher Zeit auf und -abjtreichende Neiher in ihrem prächtigen Fluge und entdeckten mehrere Horjte diejer» jtolgen Vögel. Das bewog ung, nun mög— lichſt Schnell in die vor uns liegende Reiherkolonie zu fommen und die herr- lichen Vögel aus der Nähe in ihren Horjten zu be= wundern. Bald hatten wir das Ziel erreicht. Der An— blick, der jich Dort uns bot, war ein überwältigen- der. Durch unjer Ein- dringen im ihre Frei— ftätte beunruhigt, kreiſten die großen Bögel über ihren Horſten, ihren Un— willen durch Heijeres Kräch— zen und Quorren kund— gebend. Wo wir hinjahen, Itanden in den Wipfeln hoher Eichen ihre Horite. Begeiitert jtellten wir nun auch noch Sungvögel in denfelben feit. Die Tierchen fonnten fich die plößliche Erregung ihrer Eltern nicht erklären und erhoben ihre Köpfchen und Flügelchen, anjcheinend um Nahrung bettelnd. Auf dem Wald- boden unter den Horiten fanden wir die hellbläu- lich-grünen Eierſchalen der wohl erjt kürzlich aus— gefrochenen kleinen Reiher. Allmählich wurden die alten Vögel ruhiger und bäumten vor ihren Horſten auf. Nach einigem Verweilen, wobei jie nad) uns Ruheſtörern ficherten, ein furzer Sprung, und jie landeten mitten im Horſt. Dort blieben jie unbe- weglich jtehen, denn zum Niederjegen jchien ihnen die Lage doch noch zu gefährlich. Sch verfuchte, einen Baum zu bejteigen, um in einen Hort ein- jeden zu fünnen, mußte das Unternehmen aber jchon nach dem erjten Ajte aufgeben, da fi der Baum ohne Eijen als unbejteigbar erwies. Alle anderen Bäume boten noch viel weniger Ausjicht zu erfolg- teichein Klettern, und jo mußte diejer Plan leider aufgegeben werden. Wir zählten gegen 70 bis 80 Horſte. Während wir noch befichtigten und ſtaunten, machte unfer Herr Huberti ſich mit einem etwas widerjpenftigen photographijchen Apparat zu jchaffen. 116 Weſtermayer, Bericht über den Ausflug der „Aegintha” ufm. — Günther, Aus dem Jahre 1919. Er hatte die liebenswürdige Abſicht, Jämtliche Horfte nebjt Neihern und unſere perjünlichen Wenigfeiten auf feiner Platte zu verewigen. Er ftellte jeinen Apparat auf, wurde aber nicht befriedigt, zog fich immer weiter mit dem Guckkaſten von der Neiher- folonie und uns zurüc und mußte für jeine beiten Abfichten noch unjere jpöttilchen und wißigen Be— merfungen einfteden. Doc er ertrug alles mit ge- wohnter Gutmütigfeit und ging zulegt mit feinem Apparat in eine Siefernjchonung, nachdem er den hindernden Zaun geöffnet hatte, denn es jollten möglichjt viele Neiher auf die Platte Während Herr Huberti fih um die richtige Stellung im Schweiße jeines Angejichts mühte, jegten wir ung auf die umberliegenden Bäume und hörten plößlich den erjten Kuckucksruf, der ung überrafchte und riefia erfreute. Schnell wurde auf mehr oder weniger ge- füllte Börfen und Brieftafchen geflopft und jo altem Brauche Genüge getan. Hoffen wollen wir, daß der Kuckuck unfere Wünjche nun auch erfülle Doch, traue einer dem Kuckuck! Das jchon vorher beob- achtete Buffardpärchen zog auf der andern Seite der Schonung über den hohen Wipfeln majeftätiicher Eichen jeine ruhevollen Kreiſe. Schließlich bäumten die großen Raubvögel auf, und durch Ferngläfer jahen wir, daß ſie beim Ordnen ihres Gefiederd waren. Endlich hatte Herr Huberti die richtige Auf- itellung feines Apparates gefunden und rief uns zu ih, damit die Aufnahme beginnen fonnte, Wir jtellten ung gebührend auf, im Hintergrunde jchwebten Horfte und Neiher, und jo mag die Aufnahme wohl gelungen fein. Doch Herr Huberti war noch nicht zufriedengejftellt, wir mußten wieder aus der Schonung heraus, am Nande der Neiherfolonie auf einem ge- fällten Baumſtamme Pla nehmen und wurden noch- mals gefnipft. Unaufhörlich frächzten und quorrten über uns die Reiher, von und zu Horjt ftreichend, und immer wieder entzückte uns der Flug Diejer jeltenen Bögel. Doch die Zeit mahnte zum Aufbruch. Schwer entjchlojfen wir ung zur Trennung von dem einzig« artigen Drte. Faſt zwei Stunden hatten wir in der Stolonie zugebracht. Wir erreichten wieder Kiefern- waldung und famen auf einen Weg, der uns rechts am hölzernen See vorbei auf die Chaufjee nach Gräben, zu unjerem nächiten Ziele, führte. Vorher pafjierten wir noch eine alte Kiefernjchonung, deren Boden weithin mit dem grau-grünen Nenntiermoos bedectt war, ein dem Auge ungewohnter Anblic. Auf dem Wege nach Gräben wurde Bejonderes nicht feſtgeſtellt. Goldammern, eldlerchen, Feldjperlinge und einige Gartenrotichwänze meldeten ſich. Bald erreichten wir das hübjche Dorf Gräben und machten an jeinem Ende, wo Mufif und segeljpiel ung empfingen, unjere große Raſt. Alle Vorräte wurden vertilgt zu jogenanntem Dreimännerfaffee, zu deſſen Bereitung die Wirtsfrau echte Kaffeebohnen in aller bejcheidenitem Maße verwendet hatte. Bei lebhafter Unterhaltung, z. B. über die Güte verſchiedener Biere, verflog die Zeit jchnell, und um 1/,5 Uhr brachen wir wieder auf, um von Königswüſterhauſen aus die Heimfahrt anzutreten. Bon neuem betraten wir Siefernwaldung, die ji durch viele äußerſt ſandige und ſchattenloſe Wege Nr. 15 augzeichnete und kamen an einer ehemaligen Ziegelei vorbei, deren Grube fich in einen kleinen See ver- wändelt hatte. Hier liegen Fitislaubjänger und auf Odflächen die Heidelerche ihre Lieblichen Stimmen vernehmen. Am Ausgang des Waldes traten wir auf eine Chauffee, die links am Todnibfee und rechts am Zeeſener See vorbeiführt. Nachdem wir. eine Weile gewandert waren, ftellte ſich und am rechten Nande eines Vorwerks eine mächtige Eiche vor, deren Stamm vier unferer jtärfiten Vereingmitglieder faum zu umjpannen vermochten. Sein Umfang bes trug alſo zirfa 6 m, ein großartiges Naturdenkmal. Nun gingen wir rechts den Feldweg am jchönen Beejener See entlang. Vom See her erfriichte ung endlich eine leichte Brije, denn Frau Sonne meinte es während des ganzen Ausfluges recht gut mit uns. Cin großer Buntjpecht, der ſich anfcheinend verflogen hatte, jurrte reißend jchnell über den See dem von ung verlafienen Walde zu. Über das Waffer freuzte eine Rauchſchwalbe. Wir erreichten Dorf Beejen, woſelbſt mehrere Rauchſchwalben unjer Auge und Ohr mit ihrem zierlichen Fluge und lauten Nufen erfreuten. Auch ein Star gab in einem Wipfel der Nüftern am Nusgang des Dorfes jein fomijches Potpourri zum beiten. Auf den an das Dorf ſich anschließenden Weiden vernahmen wir das Spinnen der Örauammer. Unſer Feldweg führte bei der impojanten Schütte-Lanz-Luftichiffgalle vor— bei. Auf Feld und Wiejen trillerten Feldlerchen ihr Abendlied und piepten unfere treuen Begleiter, die Goldammern. Der Bahnhof Königsmwulterhaufen grüßte ung müden Wanderer von ferne. Bor unjerem Endziel aber hatten wir noch dag Vergnügen, Meifter Adebar, zu unfern Häupten langgejtredten Haljes gegen Nordweit ziehend, zu begrüßen. In den legten Obſtgärten, furz vor dem Bahnhof, zeigte ſich zum Abjchied der graue Fliegenjchnäpper. Unfer Ausflug war beendet. Hoch befriedigt beitiegen wir den Zug nach Berlin und ftredten unſere müden Glieder. Am Görliger Bahnhof angefommen, verjammelte unjer Herr VBorjigender nochmals jeine Getreuen um fich; wir nahmen Abjchied voneinander und fegelten mit dem Wunfche einer Wiederholung dieſes jo außerordentlich Lohnenden Ausfluges im nächjten Jahre unjeren heimatlichen Kemenaten zu. Aus dem Jahre 1919. Don Adolf Günther, Lommatzſch. Schluß.) Machdruck verboten.) (ins Tages erzählt mir ein Junge, er wilje eine Lerche im Felde figen, die nicht fliegen könne, Sch ließ mich führen, und er fand fie auch wirklich. E3 wurde Zeit, daß Hilfe fam. Die Armfnochen des linken Flügel3 waren zerbrocen, und dag Tier war jehr matt. Jetzt ilt e8 munter, Am 22. Sep- tember wurde mir ein Girlig mit derjelben Verlegung gebracht; er ftarb bald. Kine Mehlſchwalbe mit zerrifjenem Flügel tötete ich. Merkwürdig, daß man diefe Schwalben, die Stadtjchiwalben, nicht oder nur ausnahmsweife einmal in den Städten fieht. Auf dem Lande fieht man fie und ihre Nejter eher ein- mal, aber bei weitem nicht jo häufig wie die Land» u — Nr. 15 ſchwalben. Wie mags anderswo fein? Nur kurz vor der Abwanderung ſieht man auch hier ſtattliche Scharen. In derſelben Zeit finde ich unter unſeren Drähten ein totes Braunkehlchen. Die Drähte, die Drähte! Am 21. Oktober legte man mir einen von Menſchen⸗ hand erſchlagenen Ziegenmelker vor, im vorigen Jahre wars ein erjchofjener. Den Zaunfönig höre ich alljährlich im Winter fingen. Der Öegenjaß: die helle jchmetternde Strophe in der winterjtillen Landſchaft ift zu auffallend, als daß er überfehen bzw. überhört werden fünnte. Wahr- ſcheinlich ift der Kleine Burjche jo frohgemut, weil die Sonne unjeren Breiten wieder näher rückt. Mit der Zaunkbnigſtrophe hat übrigens Ahnlichkeit die des Baumläufers. Mir kommt fie vor wie ein kurzes ſchwaches Echo davon. Mit dem 30. Oftober zieht der Winter ein. Die armen Rotkehlchen! Wochenlang Halten fie fich ſtramm, dann, aber macht auch fie der Hunger mürbe. Sie fommen an unfere Türen und Fenfter und hüpfen auf der Suche nach Inſekten in die halbdunklen Räume, Ich erhalte drei, die jet munter find. Andere, die zu Schnell in die warme Stube genommen oder jo- Günther, Aus dem Sahre 1919. 117 lege ihn als ficheren Todesfandidaten in den Käfig Am andern Morgen ift er munter. Ich befige ihn noch. Im Stadtverordnetenkollegium berieten wir wieder ein- mal über Einführung der Katzenſteuer. Sie wurde ein- ftimmig angenommen. Falls der Stadtrat zujtimmt, veröffentliche ich die wichtigsten Teile des Geſetzes. Zum Schluffe noch zwei Fragen. In Kürze werden unjere Vögel wieder im Hochzeitskleide glänzen. Die Federränder reiben fich ab, und ganz plöglich ftehen fie wie friſch angemalt vor ung, Sit Die Theorie vom Abreiben der Federränder eigentlich einwandfrei nachgewiejen? Die friichen Farben treten überrajchend jchnel auf. Wie über Nacht find fie da und bei allen (5.8. Finkenmännchen) zu gleicher Beit. Falls die Abreibung ficher nachgewiejen tft, fann es natürlich feine weitere Auseinanderjegung mehr geben. Andernfalls mühte eben nach anderen Erklärungen gejucht werden. Die friſchen Farben treten auf, jobald ſich Die ganze Natur amjchiekt, fich in Glanz zu Eleiden. Dann tritt uns überall Wunder über Wunder ent- gegen. Die Landichaft wird zum Paradies. Man denke an das Farbenjpiel des Wieſenteppichs, an die fort zu gut gefüttert wurden, fterben bald. Einer meiner Nachbarn läßt zwei in der- jelben Stube fliegen, und ſchon nach wenigen Tagen wird dag eine vom andern getötet. Man lieft oft, daß Rotkehlchen schwer zahm würden. Mir ift das un- verständlich. Ich habe von Kindheit auf Notfehlchen eingewöhnt — damals fingen wir fie mit Sprenfeln — und war immer wieder überrajcht, wie jchnell fie zahım wurden. Andere waren Ausnahmen. Übereinſtimmung herrjcht darüber, daß fich ihr Gejchlecht nicht mit voller Sicherheit erfennen läßt. Unbekannt war mir bis vor kurzem das Verschen, das dem Sinne nach etwa jo lautet: „Dem Manne das Herz, dem Weibe die Schürz. Vögel, bei denen das Wei des Unterleibes einen Einſchnitt ing Rot bildet, jollen Männchen fein, wo es jich wagerecht ans Rot anſchließt, Weibchen. Ver— mutlich trifft eg auch nicht zu. Im November firre ich einen Marder an und ftelle jchließlih auf. Am andern Morgen hängt ein ſchöner Iltis. Er war, wie die Spur bewies, von einer anderen Seite dem Marder zuvorgefommen. Nun mied diefer den Fangplatz längere Zeit. Ich fing dann leider noch in der mit Hühnerei beföderten Falle einen Igel. Einige Wochen ſpäter ſchlug auch dem Marder die Stunde. Um ihren Dafeinsfampf find dieſe Tiere nicht zu beneiden. Sn diefer Zeit bringen mir Sinder eine fait regungsloje Haubenlerche. Die Augen find geſchloſſen. Was tun? Die fleifchige Bruft läßt nicht auf langes Faſten Schließen. Vielleicht das Gegenteil? Auf gut Glück ſtopfe ich dem Tier, dag nach meiner Meinung zu Dreiviertel tot ift, einen in Nizinusöl ectränften Mehlwurm ein. Der Vogel jchluckt nicht mehr. Ich Behälter für den Bivergtauder. = Blütenpracht einer Obftlandichaft. Könnte die Auf- friſchung des Federkleides nicht auch mit anderen Vorgängen zujammenhängen, mit ſolchen im Bogel- förper? Der jchillernde Lackglanz des Kleides edler Nafjehühner bildet fich zum Teil durch geeignete Fütterung. Der einziehende Lenz bejtellt die Tafel der gefiederten Welt ganz anders, mit jchwellenden Knoſpen, nahrhafter, fetter Fleiſchkoſt (Inſekten) uſw. Iſt es ausgeſchloſſen, daß die den glänzenden Blumen— und Blütenſchmuck ſchaffende Natur auch der Feder friſchen Glanz verleiht? Sind auf dieſem Gebiete alle Vorgänge hinreichend erforſcht? Und nun die letzte. Wie ſteht es um die Ver— einigung der Vogelliebhaber Deutſchlands? Auf die Stage 5 in Heft 7 iit bis heute, nach faſt einem halben Jahre, noch feine Antwort gegeben worden. Es muß doch einen legten Vorjtand, einen lebten Kaſſierer gegeben haben. Will fich feiner zum Wort melden? Wer waren die übrigen Borjtandsmitglieder? Die ehemaligen Vereinsmitglieder verlangen Aufſchluß über die Art des Heimganges der Vereinigung, ver- langen Rechnungslegung und Aufſchluß über Ver- wendung des legten Kaſſenbeſtandes. 118 An die deutſche Löns-Gemeinde. Sol Hermann Löns in deutfchen Landen heimatlos bleiben? Wollen wir uns damit zufrieden geben, ein ein= james Grab zu willen, überragt von einem ſchlichten Sol— datenfreus, da hinten weit in Feindes Land auf dem Militärfriedhof Luxembourg? Ein Grab, jo weit unjerer Sehnſucht, geweihte Erde, die unfere Füße aber faum je betreten werden in dem Zeitalter des Völferhaffes. Wir alle find heimatlos mit unferer Liebe für ihn, den Wann, dem das Herz unferes ganzen Volkes gehört. Und wie er uns im Leben führte zu den Quellen heiligiter Urfraft, fo weilt er ung auch heute den Weg, den wir gehen müſſen, wenn wir ihm eine Stätte bereiten wollen, wo wir ihm nahe fein fünnen, wir und unfere Nachfahren, fo lange no der Name Hermann Löns als Ausdruck deutiheften Weſens gilt. In feiner Lebensbeichte, dem „Zweiten Geficht”, fpricht er jelbft von den Seelenhäufern: „Diefe Hünenbetten find auch Seelenhäufer gewesen, denn fie find genau in der Art der Wohnhäufer erbaut. Alle Jahre, am Todestage ihrer Lieben, legten unfere Urahnen dort Wildbret hin und goffen Honigbier in die Schalen und zündeten ein Feuer an, damit die Seelen fih erquicen und mwärmen fönnten, fehrten fie einmal wieder zurüd. Auch Blumen werden fie mohl dort niedergelegt haben. — Und dann fah er fich felbft tot und falt unter der Schirmfichte liegen. Jede Nacht ftieg feine Seele aus dem Grabe und ging in das graue Steinhaus, wo fie die Schatten anderer Männer traf, die vor vielen taufend Jahren ihre Leiber vergeſſen hatten. Sie prahlten von Krieg und Sieg und madten fi über ihn luftig, weil er jedesmal jedweden von ihnen fragte, ob nicht ein Franz oder ein paar Blumen für ihn abgegeben wären.“ Das Tödeloh, der Ort dieſes Seelenhaufes für Her: mann Löns, iſt fein dichteriiches Avalun, unmejenhaft und unerreihbar, e3 ift blutvolle Wirklichkeit. Der uralte geheimnisvolle Ringwall in der Nähe des Dorfes Burg bei Gelle iſt es, der MWerdepunft, aus dem „Der Wehr: wolf”, — „Das zweite Gefiht”, — die Lieder des „Kleinen Rojengarten” und die tiefen Balladen des „Blauen Buches“ berporgequollen find. — Kein Play auf der Erde iſt mit dem Sein und Werden, dem Leben und Sterben Hermann Löns' fo unlösbar verbunden, wie diejer Ningwall. Und es ift, als ob er jelbit die Stätte jeines Seelen— hauſes mit abnungspollen Grüßen in feinem Werfe bes zeichnete. Auf vier mächtigen, hochgerichteten Granitfindlingen liegt ein getvaltiger Deditein, auf dem in jhlichten Zeichen eingehauen das Wort „Löns“ zu leſen ift. Ein Kranz von Gichen umſchließt den heiligen Kreis. Wilde Rojen und Brombeerbufh umranfen den Stein. — So denfen wir uns das Geelenhaus für Hermann Löns, inmitten des Ringwalles, der hoch und fchweigend vor dem hellen Miejenland liegt. Und durch den weſtlich gelegenen tiefen Einfhnitt, dem Zugang zu dem Wall, fällt der Abend» ſchein warm und rot auf Gichenfranz und Seelenhaus. So laßt uns die Gedäcdhtnisjtätte für Hermann Löns bauen. — Wer hilft, daß es bald geihähe? Freundlihe Zuwendungen und Anfragen an Hans Pfeiffer, Schriftleitung „Niederſachſen“, Bremen. Kleine Mitteilungen. Ein Fintenalbine. Cine Merfwürdigfeit der Vogel: welt it, wie Dr. Kurt Floericke in den „Mitteilungen über die Vogelwelt“ berichtet, der ſüddeutſchen Wogelmarte übermwiejfen worden. Es handelt fi um einen aus der Lüneburger Heide ftammenden ſchönen männlichen Albino des Buchfinfen, der von einer abe verlegt worden war. Der ganze Kopf, Scheitel und Naden find fchneeweiß, mit einem lichtgelben Anflug in der Ohrgegend und einigen ſchwärzlichen Federſpitzen auf dem Scheitel. Der Rüden zeigt lichtbräunliche Federn, die mit roftfarbenen und gelben untermifcht find, die Unterfeite ein zartes, ins Bräunliche abgetöntes Weinrot, Flanken, Unterihmwanzdeden und Schenfelbefiederung find rein meiß, ebenio Unterflügel— deden, Bug und GSchulterfedern, braunfhwarz. Füße und Krallen find ebenfalls weiß und An die deutihe Löns-Gemeinde. — RI. Mitteilungen. — Spredjaal. — Aus den Vereinen. die Dberflügeldeden . Nr. 15 die glethe Farbe zeigt der Schnabel, nur mit einer dunklen . Spike. Die Augen haben die charakteriftiihe Nöte des Albınos. (Hann. Tageblatt.) Ornithologiſche Seltenheit. Am 25. April ſah ich auf einer Nordmanndtanne vor meinem Fenfter ein Grün— lingsweibden (Grünfinf, Grünhänfling) drei voll= ftändig ausgewachfene flugfähige Junge füttern. MWenn man Brutdauer und Entwicdlungszeit der Jungen zurüdrechnet, jo müffen die alten Grünlinge bereit3 An— fang Märı mit den Neftbau angefangen haben. Zwar war die Vegetation in diefem Jahre bejonders vorge: ſchritten, immerhin dürfte dieje Frühbrut aber zu den Selten beiten gehören, noch dazu in unferem Gebirgsflima. Guſtav Strube, NRendant, Ballenjtedt. Dom Ihmwarzen Stord. Entgegen der Behauptung, der Schwarze oder Walditorch Iterbe aus, berichtet ein lang— jähriger Beobachter dieſes Tieres im „St. Hubertus”: In den ungarischen Pußten von Alföld und den anſchließen— den Theikauen horften die Tiere noch ziemlich zahlreich in den höchſten Kronenwipfeln von Silber: und Schwarz: pappel. Während das Abſchießen diefer Störhe bet uns an der Tagesordnung ift und jeder neugebadene Jäger folch jeltenes Tier erlegen will, gilt der jchwarze Storch in Ungarn für gebeiltgt, und feinem Jäger fällt es ein, ihn zu. Ichiegen. Über das Vorkommen des Vogels in Deutichland teilt der Verfaffer mit: „In der Lüneburger Heide, in den Moorwäldern der Wefer, habe ich den Walde tor ebenſo als Brutvogel gefunden wie in der ſchleſiſchen Heide, wo er durdhaus feine Seltenheit ift.“ In den jüd- lihen Donautiefländern iſt der ſchwarze Stordy mehr ver— breitet al3 der weiße und gilt auch dort, wie der Ibis, fozufagen als geheiligtes Tier. Wenn Jäger dort folches Wild abichießen, jehen fie von den Ginwohnern, die es beobachten, ein jehr mürriſches Gefiht und manchmal auch ein Drohen mit der geballten Fauft. Fall ift e3, daß der ſchwarze Storch größer jet al3 unfer Hausſtorch; er iſt bedeutend Lleiner. (Täglihe Rundſchau, Berlin, v. 19. 5. 21.) Spredfaal. (Steht den Abonnenten Koftenlos zur Verfügung.) Sn Schleſien mohnen fiher jehr viel Nogellieb= haber. Leider fenne ih bis jest Feine Mereinigung der ſchleſiſchen Liebhaber. Sollte eine extitteren, fo hat fie ent— weder ein anderes Fachblatt oder fie jchläft. Bei den heutigen hohen Portokoſten und den ſchlechten Zugver= bindungen ift ein Bezug aus anderen Provinzen fehr koſt— fpielig. Ein Zeifig aus Thüringen fam tot an, da er drei Tage unterwegs war. Mir jchwebt eine Vereinigung nad) dem Borbilde der „A. Z. für roten vor und bitte um Hußerung. P. Blümel, Lehrer in Bernftadt, Schleſ. Aus den Vereinen. „Aegintha“, Verein der Vogelfreunde zu Berlin. Am 17. März d. J bielt der Verein feine diesjährige Generalverfammlung ab. Aus dem Jahresbericht des 1. Schriftführers ſei furz folgendes erwähnt, Es fanden im Vereinsjahr 19 Vereinsfißungen und 1 Gene ralverfammlung ftatt. Sn den Ferien fanden am 15. Juli und 19. Auguft zwanglofe Zujammenfünfte mit den Fa— milten jtatt. Auch eine Anzahl Vereinspartien wurden veranftaltet, darunter 2 Nadhtpartien. Am 15. zum 16. Mat Nachtpartie nah Nauen und am 12. zum 13. Juni Nadt- partie nach Klofter Chorin. Im Auguft feierte unfer ver— ehrtes Mitglied, Herr Prof. Dr. Hed, Direktor des Zool. Gartens, feinen 60. Geburtstag in voller Frifhe und Rüſtigkeit. Am 7. Oftober hielt Serr Nynke einen Vor: trag über „Proteftive Färbung der Vögel, Warnfärbung, fhüßende Ahnlichkeit“ uſp. und Herr Buchheim am gleihen Tage über „Ornithologiihe Beobadhtungen auf dem Memmert”. Am 21. Oktober berichtete Herr Prowe über „KRolibris in der Gefangenſchaft“. Am 6. November hielt unser verehrtes Mitglied, Herr Dr. D. Heinroth, im Vortragsfaal des Aquariums uns wieder einen Vor— trag über „Neuaufnahmen und Gntwidlungsreihen heimt- ſcher Vögel”. Am 20. Januar: Vortrag des Herrn Dr. Krauie über „Fußkrankheiten der Vögel in Sonderheit der Nachti— gall und ihre Heilung”. Am 3. Februar: Vortrag des Herrn Gymnaftallehrer®s Scholz; über „Ornithologiſche 3 Nr. 15 Keifebilder aus Schweden”. Am 3. März: Vortrag des Afrikareifenden Herrn P. Spat über „Vogelbilder aus Nordafrika”. AU den verehrten Vortragenden, welche mit Ausnahme des Herrn PB. Spas, Mitglieder find, noch— mals unfern herzlichiten Dank. Im Mat wurde die Vogel- ftube des Herrn Weſtermayer befihtigt. Ein Eldorado . für. Herrn Weftermayers Lieblinge. Die Vogeljtube war fo reichhaltig ausgejtattet, jo daß auch jeder von den SO Be— wohnern jeine ihm zufagenden Yebensbedingungen und Lebensgewohnheiten fand und die Freiheit nicht vermißte. Hieran fonnte man einmal fo recht wieder jehen, zu welchen Opfern und Mühen ein echter Vogelliebhaber im Intereſſe feiner Lieblinge fähig it. Es jtitteten dem Verein: Herr Weſtermayer 6 Nifthöhlen; Herr Prowe 1 Jahrgang „Wild und Hund“ und „Kolibris in der Gefangenschaft”; Herr Huberti eine Eierſammlung und Herr Weitermayer „Fremd— ländiſche Stubenvögel” von Neunzig, Ausgabe 1921. Unſer Kaſſierer, Herr Ploetz, eritattete jodann den ſehr umfangs reihen Kafjenberiht. Die Neviforen erjtatteten dann Be: richt über die Kaflenführung, welche fie in muftergültiger Ordnung fand. Auf ihren Antrag wurde Herrn Ploetz Entlaftung eıteilt und zum Dank für Herrn Ploetz Mühe— waltung erhoben ſich die Alnmwejenden von den Pläßen. Dann übernahm unſer Ghrenmitglied, Herr Bräuer, das Alterspräfidium und leitete die Neuwahl des Vorftandes. Herr Gottihlag Ms 1. BVorfigender, Herr Helm als 2. Borfißender, Herr Vorbrodt als 1. Schriftführer und Herr Ploetz als Kafjierer wurden wiedergewählt. Neu: gewählt wurden Herr Rücker als 2. Schriftführer und Herr Nynke als Bibliothefar. Zu Reviforen wurden die “ Herren Zimmermann, Wagner und Butti wieder: gewählt. In die Winterfütterungg-Befiedelungsfommilfion wurden die Herren Butti, Wagner, Noad, Huberti, Neller - und Vorbrodt und Herr Teldt als Obmann gewählt. In . den VBergnügungsausfhuß wurden die Heiren Dähnide junior, Meinede, Müller, Nynke und Nenner gewählt. Sm Laufe des Vereinsjahrs traten dem Verein 11 Herren und 3 Damen bei. Es traten aus 4 Herren. 2 Herren wurden, weil nicht auffindbar, geitrihen. Unſer verehrter Herr v. FalzeFein ging uns durd den Tod verloren, des- gleichen unfer erſt eingetretenes Mitglied Herr Dankert. Ehre ihrem Andenken. Ins neue Vereinsjahr geben wir mit einem Mitgliederbeitand von 71 Köpfen. Möge aud) im neuen VBereinsjahr der Verein wachen, blühen und gedeihen. Dtto Vorbrodt, 1. Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberftraße 18. Verein für Bogellunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Leipzig. Nächite Siyung am Montag, dem 15. Auguft d. $., abends 8% Uhr, im Wereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäjte ſtets willftommen. J. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Verein für Vogelkunde, {Hug und -liebhaberei zu Köln. Verfammlung vom 15. Sunt 1921. Die Verfamm: lung wurde durch den Vorfigenden eröffnet. Nachdem das Protokoll verlejen, erfolgte Vorlefung: „Unfere Gras= mücden im Freileben und als Stubenvögel” durch Herrn von der Acht. Unter Punkt „Verſchiedenes“ wurden die fertiggejtellten Mitgliedsfarten an die Anweſenden verteilt. Herr von der Acht gab den Gingang der in den nächſten Tagen zu erwartenden friichen Ameifeneier befannt. Bes fondere Preiſe über Samereien der Firma Comaus wurden ebenfalls befannt gemadt. Auf die Frage des Unter— zeichneten, wer am 17. Juni einen Ausflug mitmachen ‚würde, meldeten fich verichiedene Herren. Schluß der Ver— fammlung 11 Uhr. — Am 12. und 26. August finden die nächſten Berfammlungen Statt. Lokal: Lehmann, Griechen pforte 7, abends Punkt 8 Uhr. Gäſte ſtets willfommen. % 4: Bergmann, Schriftführer. Herrn U. Sch., Leipzig Neufchönefeld. Als Aufzucht- futter würden am beiten frifche YAmeifenpuppen verwendet, Aus den Vereinen. — Nedaftionshrieffaften. 119 denen fpäter auch gute, trodene Puppen beigeneben werden fünnen. Daneben wird ab ımd zu auch feingewtentes mageres, gekochtes Fleisch, zumeilen auch rohes, hartge= fochtes, fleingemwiegtes Ci gereicht, dazu allerlet weid— bäutige Inſekten und jpäter die Beitandteile des Futters, mit dem der erwachſene Vogel ernährt werden foll. Herrn G.M., Mainz. Rotkehlchen find nicht immer verträglich. Es könnte wohl vorfommen, daß ein R., welches mit Pradtfinfen einen Raum bewohnt, allerlei Unheil anftiftet. Man muß das Zufammenhalten verfuchen und, falls Unfug von dem NR. getrieben wird, es wieder herausfangen oder ein erprobt friebliches N dazuleßen. Herrn DO. K, Zitzſchewig, Ber Dresden. Nmeifen leben wie Weipen und Bienen, denen fie nahbeftehen, in Staatlichen Gemeinſchaften. In der Zufammenfegung der Geſellſchaft findet ſich manches libereinftimmende. So find die „Arbeiter“ verfümmerte Männchen, fie nehen aus den — — at, Bene die geflüinelten Männchen und Weibchen größer find und de E — g 3 j n großen Buppen ent Herrn B., Waltrop i. Weftf. Der Vogel war ein junger grauer Sliegenichnäpper, der mit ausſchließlich kieri— ſcher Koft aufgefüttert werden muß, vor allem mit frifchen Ameifenpuppen. — — =: em N Kornipötter wird in wen Begenden der Sumpfrohriänger bezeichnet, der fich jehr häufig in Kornfeldern aufhält. — Herrn & B., Kreuzwertheim. Nach den kurzen An— gaben des Briefes iſt der Vogel wohl ein Männchen merifan. Karmingimpel — Carpodacus mexicanus (Müll). Er wird mit Rüb-, Spitz- Leinfamen, Hafer, wenig Hanf ernährt, im Sommer erhält er auch Infeften- freſſerfutter, friſche Ametienpuppen, Inſekten, im Spät— jahr Beeren Ebereſchen), Apfel-, Birnenftuͤcke, jtets Grun— kraut (Salat, Vogelmiere), Zweige mit Blattknoſpen, Nadel: holzſchößlinge. Badet gern, kann kalt überwintert werden. Der Geſang iſt ein etwas langgezogenes, gluckendes Flöten, etwas einförmig, aber doch angenehm Gr iſt bereits ge— züchtet, Junge wurden acht Tage lang nur mit frischen Ameijenpuppen ernährt, dann mit Ei und Bisfuit, find ſchnellwüchſig. Zur Brutzeit ziemlich ſcheu, ſonſt zutrau- lich, immer verträglich Miſchlinge ſind gezüchtet mit Weibchen Kanartenvogel und Weibchhen Grünling. Herrn 8. IJ, Görlig. Die Fütterung ift bis auf die zu ſtarke Mehlwurmgabe richtig. Außerhalb der Geſangs⸗ zeit würde der ſechſte Teil der Wurmer genügen. Die Mehlwurmgaben fönnten dann auch zeitweife ganz fort- fallen. Die Käfige für Lerhe und Nachtigall bängt man an einer hellen Stelle des Zimmers in Augenhöhe auf. Bet ſcheuen Vögeln kann man den Käfig bejonders in der eriten Zeit der Käftgung höher aufhängen. Die Vögel fühlen ſich dann ſicher und fingen eher. Lerchen müſſen eine dicke Lage Sand im Käfig haben, fir die N. genügt PBapierbelag. Gut ift der Bodenbelag, welder zur Hälfte aus Sand und zur Hälfte aus leicht angefeuchtetem Torf: mull beiteht. Ein Käfig für eine Heidelerche ſoll minde- ſtens 60 em lang fein und kann eine ziemlich dicke Sitz⸗ ſtange haben. Wenn die genannten Vögel in diefem Jahre nicht jo laut fangen, wie erwartet wurde, jo fommt es jetzt darauf an, dafür zu ſorgen, daß ſie den Federwechſel glatt erledigen (Fütterung mit friſchen Ameifenpuppen), ſie werden dann auch gut durch den Winter kommen und im nächſten Frühjahr laut fingen. (Näheres f. in „Eine heimische Stubenvögel“, 8. Auflage.) Herrn ©. D. Oftrowo. 1. Wenn der Vogel feinerlet Beihwerden hat, find Mittel zur Murmvertreibung nicht anzuwenden. Gingeben von gutem Ol wird meift Abhilfe ſchaffen. 2. Im allgemeinen werden die genannten Wögel kaum Schaden ſtiften, aber es kann vorkommen, daß fie in ein mit Eiern belegtes Neſt hüpfen und dadurd dieſe zerſtören. Wenn in Vogelſtuben Züchtungsverſuche vor: genommen werden, ſollten alle darin befindlichen Vögel paarweiſe gehalten werden. Herrn Dr. B. Der Wellensittich iſt infolge von Veritopfung eingegangen. Er hatte reihlihe Mengen trodene Pflanzenfafern in den Därmen, vermutlich ge= trocnete Stengel von Vogelmtere. Den Mitteilungen fehe id mit großem Snterefle entgegen Sperlingspapa= geien find gute Züchtungsvögel, häufig, bejonders zur Brutzeit, Heinen Papageien gegenüber bösartig. | Stäfige umd Geräten | Vogelfangffg., 3 Abt. 17.4, 5 Abt. 29.#. Schlagnetze für eine fchädl. Vögel 15.9, | f_ gr. 181.219. Preislifte gratis. [511 I. Tannen, ı Schamafäfig mit gr. 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Der Infertionspreis beträgt für die biergefpaltene Nonpareilles 4 [535 h 4 zeile oder deren Raum 1.— Dart. I Verantwortlih für die Scriftleitung: Karl Neunzig, Berlag der Ereuß’fhen VBerlagsb Hermsdorf bei Berlin; für den Unzeigenteil: uhbandlung in Magdeburg. — Drud: U Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 166. uguft Hopfer, Burg Bz. Mobbg. \ En Än — —— Jahrgang L. Heft 16. 18. Auguſt 1921. Die Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 10.— Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1,— Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Polftfcheckamt: Magdeburg 3148. fFerniprecer: 1323, Einiges über Weichfreffer, befonders Grasmücken. Von Dr. Stod, Wilhelmshaven. (Schluß.) Nahdrud verboten.) Die Gartengrasmücke neigt ebenſo wie die Sperber— grasmücke ſehr zur Fettſucht. Ich habe zwar, wie viele Liebhaber empfehlen, die Tiere niemals regelmäßig gewogen, dafür aber jtetS ganz bejonders auf das Futter geachtet. Man ſoll diejen Vögeln früh nur jo viel geben, daß fie es bis mittags leer= gefreiien haben, dann gebe man immer noch eine Kleinigkeit nach. Den Gartengrasmücden geht es wie manchen Menjchen, jte wiljen nie, wann ſie genug haben und nehmen daher jtet3 jo lange, wie fie etwas vorfinden. Sch habe ferner folgende Regel, die ich nicht warm genug empfehlen fann: Man nehme den Tieren mehrmals am Tage eine halbe bis °/, Stunde das Futter ganz weg; allerdings darf man dann nie das Hinjegen des Futter ver— geffen, denn auf langes Fajten ift der jehr empfind- liche Grasmücenmagen nicht eingeftellt. Dann ijt meine3 Grachtens bei all den empfindlichen Weich- freſſern, z. B. auch den Gelbjpöttern und Zaubvögeln, ein Punkt zu beachten, von dem unter Umftänden der ganze Erfolg der Pflege abhängt. Alle Lieb- haber geben im Anfang das Weichfutter viel zu feucht, das Futter ſoll nur eben feucht fein; jedes Zuviel führt nach meinen Beobachtungen jchon in wenigen Tagen den Tod der Eleinen heutzutage recht foftipieligen Lieblinge durch Darmkatarrh herbei. Das Futter mag eher etwas zu troden fein. Das wird viel weniger jchaden, als wenn es nur eine Idee zu feucht iſt. Sch Halte das lediglich mit recht faftiger, friſcher Mohrrübe angerichtete Weichfutter Ihon für zu feucht. Viel bejier ijt es, wenn Die Möhren einige Tage gelegen haben und etwas ein- getrocknet find. Es tft gar nicht jo wichtig, ob man blanfe Ameijenpuppen oder gemijchtes Weichfutter oder jonft etwas amderes füttert. Wichtig ijt nur, daß man das Futter nicht zu feucht gibt. Ich felbft habe im Laufe der Jahre die verjchiedenjten Miſchungen befannter, einjchlägiger Firmen mit gleich gutem Erfolge durchprobiert. Im Sommer habe ich meiſtens friche und im Winter getrocnete Ameijen- puppen oder die erwähnten Miſchungen gefüttert. Durch unglücliche Zufälle mußte ich mehrfach in der Not in den legten Jahren Weichfutter unbekannter Herkunft gebrauchen und büßte dabei prompt jedes- mal 1—2 Tiere ein. Bei allen Gragmüden, die im Bauer ihre Leb— haftigfeit verlieren, ijt es ein ficheres Zeichen, daß fie zu fett werden; dann ift es höchite Beit, das Futter, wie oben angegeben, zu rationieren. : Steht ein ſolcher Vogel vor der Mauſer, fo ijt er von vorn— herein verloren, denn in dieſem Zujtande wird es faum gelingen, ihn in die Maufer zu bringen. Man gebe dann fleißig Rofinen, Feigen, Apfelftüde, beiprige den Vogel mehrmals täglich mit lauivarmem Waſſer mit einer ganz feinitrahligen Blumenſpritze und ziehe vorfichtig jeden Abend 2—3 Nücenfedern und eine Schwanzfeder aus. Kommt ein Vogel nicht von felbit bis Mitte März in die, Maufer, jo joll man nicht zögern, auf dieſe Weije die Maufer künſt— lich in die Wege zu leiten; ungefähr nach 10 Tagen wird man merfen, daß die Federn jchon bei leifer Berührung fich ſelbſt Löjen; danıı hat man gewonnen! Die Herbitmaufer macht größtenteils feine Schwierig- feiten. Da viele Grasmücken feine übermäßigen Freunde vom Baden zu jein jcheinen, babe ich die, welche nicht baden wollten, häufig beiprigt. Inter— eſſant ift, wie fich die Rotkehlchen, Blaufehlchen, Brau⸗ nellen und Bachſtelzen gegen das Beſpritzen ver— halten. Sobald fie gewahr werden, daß in ihrer Nähe die Blumenjprige in Tätigkeit ift, kommen fie ichleunigit an den Nand des Käfigs und warten ge- ipannt, bis fie an die Neihe kommen. Sie laufen dem Waſſerſtrahl richtig entgegen, damit fie nur ja feinen Tropfen verpaffen. Meine jetzige Braunelle ging zwar jelbft nie baden, ijt aber, jobald einer 122 der andern Vögel badet, jofort neben dem Bade- napf und läßt fich dort von dem badenden Vogel durch) Das dabei herumfprigende Waſſer bejprengen. Wenn fie auch noch jo unbeteiligt irgendwo in einer Ecke der Boliere jitt, jobald ein Bogel Miene macht zum Baden, ijt jie jchon unten! Die Braunellen find übrigens jehr muntere, lebhafte, außerordentlich gewandte Vögel mit ſtets glattem Gefieder. Gie find verträglich, mit allem Futter zufrieden, haben einen angenehmen, nicht jehr lauten Gejang, bleiben aber ſtets ſcheu und halten fi) am Iiebiten im Hintergrunde, wodurd) man nie mit ihnen in ein recht perjönliches Verhältnis fommt. Sie erinnern in vielem an die Rotſchwänzchen, letztere find nur viel weichlicher. In feiner Boliere dürften eigentlich 1—2 Pieper fehlen. Das find die Gentlemen unter unfern Vögeln. Wenn der jtet3 aufs beſte gepflegte und gepußte Pieper leicht und fofett mit jeinem erhobenen Spiß- föpfchen und zurückgelegten Flügeln, entweder elegant auf dem Stengel oder auf dem Boden der Voliere Schritt für Schritt anftolziert fommt, jo nimmt er ohne weitereg unter all den übrigen Vögeln das Intereſſe für fich in Anspruch. Er ift ſtets ziemlich jauber, glatt im Gefieder, in tadellojer aufrechter Haltung, vorfichtig und gemefjen und nie aus der Ruhe zu bringen. Auch wenn er fich zurüczieht, gejchieht dag alles in der ihm ſtets eigenen vor- nehmen, jicheren Weiſe. Nachjichtig und gönnerhaft fieht er meifteng den anderen Tieren zu, mit der- jelben Herablafjung nimmt er, wenn e& ihm mal paßt, einen Mehlwurm oder andere kleine Inſekten an, und bei ganz guter Zaune holt er fich jein Futter jogar aus der Hand. Seine Verträglichkeit mit den anderen Tieren beruht eigentlich darauf, daß er die- jelben volljtändig überfieht. Zum Futternapf geht er jowiejo allein. Auf ihn paßt der alte lateinijche Bert: „Odi profanum vulgus!“ ALS fleißige Sänger habe ich weder den Wiejen- noch den Baumpieper fennen gelernt, dagegen jtet3 als eleganten, interejanten, niemals langweiligen, gut verträglichen Vogel. Man muß nur bei ihm jehr. auf die Fußpflege achten und mehrere Steine in die Voliere, ferner eine Kifte mit loderer Blumen- erde oder Eichenlohe geben, in der jie gern herum— ftochern. Ich habe auch ſtets dafür gejorgt, daß in der Boliere ein größerer Raſenfleck und Vogelmiere vorhanden ift. Auch habe ich ſtets ein Glas mit friichem Kreuzkraut jtehen, das ich mit den Wurzeln ausreiße und ins Waſſer jege, wo es fich tagelang hält. Beide Pflanzen find Sommer und Winter zu haben. Der Pieper muß ebenjo wie das Blau- fehlchen und andere Laufvögel, ſobald die Füße rot werden oder die Zehen anjchwellen, gebadet werden, was er jich leicht und gern gefallen läßt. Nun zurück zu unfern Grasmüden! An der Dorngrasmücke habe ich weder bejonders gute noch ihlechte Eigenfchaften entdedt und habe fie nur der Wifjenichaft halber gepflegt. ine Drpheusgras- mücke iſt bisher noch nicht in meinem Beſitz ge- wejen. Schwarzplättchen hat wohl ſchon jeder Weich- frefjerliebhaber einmal beſeſſen Ich habe troß allem den Gejang der Garten- und Sperbergrasmüde ftets Stock, Giniges über Weichfreſſer, befonders Grasmüden. — Lichtenſtädt, Exoten. Nr. 16 für wertvoller gehalten. Die Pflege des Schwarz- plättchens ift verhältnismäßig einfach. Es ift ein großer Freund von Obft, Beeren und friichem Grün und badet auch gern einmal. Durch dieſe große Vorliebe zu Beeren neigt e3 nicht jo leicht zur Fett— jucht und fommt auch meiftens ohne alle Schwierig- feit in die Mauſer, wenn e3 in diejer Zeit nur ordent- (ih Obſt und Beeren, auch Datteln und Feigen, be- fommt. Zur Zeit der fchwarzen Holunderbeeren jollte man ihn jeden Tag eine große Traube davon in den Käfig hängen, es braucht dann faft nichts anderes und macht in diejer Zeit eine richtige Blut- reinigungsfur duch. Freilich fieht das Gebauer dann nicht jehr verlodend aus. Dieje Beerenfur ift meiner Anficht nach die bejte Vorbereitung für die Herbjtmaujer, die in 2—3 Wochen dann ſchlank vor ich gebt. Alle Weichfreifer haben einen gemeinfamen Fehler, den fie vorläufig wohl behalten werden: fie find ohne Ausnahmen reichlich teuer. Denen, die fic als Anfänger der Liebhaberei de3 Haltens von Weich- frejjern zuwenden wollen, möchte ich vor allem als eriten Verſuch den Weichfrejjerproletarier — das Rotkehlchen — empfehlen. Wer bejondere perjön- liche Beziehungen zu jeinem Pflegling wünjcht und die größten Anſprüche an Intelligenz jtellt, der ver- juche, ein Blaukehlchen zu bekommen. Auch ein Gelbſpötter könnte ihm ganz ungeahnte Überrafchungen und Freuden bereiten. Damit jollte ſich aber nur ein alter, erfahrener Liebhaber befajjen. Vielleicht iſt jpäter einmal Gelegenheit, einiges über Blau- fehlchen -und Gelbjpötter mitzuteilen. Exoten. Don Stegfried Lichtenſtädt, Berline-$ohannisthal. (Nachdruck verboten.) Aus meiner Vogelftube. Auf meine verjchiedenen Artifel in der „Gef. Melt“ find mir eine große Anzahl Anfragen und Mitteilungen zugegangen (erjtere zum größten Teil ohne Antwortmarfel), teil energijche Protejte gegen die hohen Erotenpreije enthaltend, teils wollten ver- Ichiedene Liebhaber, meiſt Wellenfittichbejiger, wiſſen, warum ſie ſo ſchlechte Erfolge mit ihren kleinen Auſtraliern haben. Gegen die hohen Preiſe für Exoten iſt leider vorläufig nichts zu machen. Meine in meinem früheren Artikel vorausgeſagte Preisſenkung für dieſelben iſt auch eingetreten, leider aber werden wir in abſeh— barer Zeit mit keiner Beſſerung unſerer Valuta und damit mit billigeren Preiſen rechnen können. Ehe ich dem freundlichen Leſer etwas von meinen Exoten berichte, möchte ich noch ein paar Worte über die Zucht des Wellenſittichs erwähnen. Herr Dr. Bilfinger, Schwenningen, und Herr Fiedler, Schönfeld, zwei begeiſterte Züchter, melden mir, daß alle Käſten voller Eier und Jungen ſind. Bei zwei anderen befannten Liebhabern find die Vögel nicht zu bewegen, zu erfolgreichen Bruten zu jchreiten. Worin liegt der Grund? Zuerst gibt es unter den Wellenfittichen „lang- weilige“ Tiere. Troß beſter Pflege denken fie nicht EEE PNERRFRRER, Si Nr. 16 an Fortpflanzung, hocken tage- und wochenlang im Kaften, bequemen fich jchlieglich einmal dazu, ein Ei zu legen, und damit Schluß. Andere ſchaben und fragen wochenlang an den Innenwänden der Brutfäften, füllen hohe Mulmhaufen an und denfen nicht ans Legen. Folgendes muß man nun nach meinen Erfah- rungen beobachten, um die Tiere zu erfolgreicher Brut zu bringen. Zwei Anreizmittel reichen: Sonne und frische Ameifenpuppen. Die Käfige ſchwach be- völfern. In einem zirka ein Meter langen Käfig drei, Höchjtens vier Paare und 6—8 Käſten, außen befeitigt, um den Raum nicht zu jchmälern. Bei einem Ber- liner Liebhaber ſah ih in einem jolchen Käfig neun Paare. Erfolg gleich Null. Die Paare verfolgten, zankten und ftritten fih jtändig, vollführten einen Höllenlärm und famen nicht zur Brut. Als nur drei Paare auf meinen Nat eingelajjen wurden, hatten alle drei nach 14 Tagen Eier. Nijtkäften jtet3 zum Licht oder wenigitens zum Halblicht zugefehrt anhängen, niemals die Öffnung der Wand zuge- fehrt. Nur völlig ausgefärbte ältere Zuchtpaare einjegen, nie- mals mit jungen Bögeln züchten. Alle Niftkäften mit Sägemehl handhoch belegen, dann hört die mochenlange Schaberei an der Kaftenwand auf. Necht ab- wechjlungsreich füttern. Neben Hirfe und Glanz noch Hafer, Bogelmiere, Ameifenpuppen, wenig Gelbei, Dbit. Zegenot mit kaltem Waſſer behandeln, Vögel, welche kurz vor dem Legen leichtes Unwohl⸗ fein zeigen, darf man jedoch) nicht behelligen, da ſonſt die ganze Brut verlorengehen fann. Nach dem Legen find folche Weibchen (meijt zeigen Weib- chen bei der erjten Brut eine Art leichter Legenot) wieder munter. Kalk müfjen die Tiere am Boden finden. Daß das Fehlen desjelben Legenot erzeugt, glaube ich bei einem richtiggepflegten Vogel nicht. Die verjchie- denen Futter enthalten joviel Kalk, daß zur Eibildung genügend vorhanden iſt. Meiſt liegt bei Legenot Sugend oder eine Schwäche der Organe vor. Man fann jolchen Tieren bergeweis Kalk bieten, und jie erkranken doch, während fie bei genügendem Alter und guter Pflege bei der nächjten Brut tadellos legen. Wenn ich die vielen Loblieder leje, welche dem Charakter des Wellenfittich® gewidmet werden, wie Gattentreue, Kameradjchaft bis zum Tode, Schmerz bei Berluft eines Genoſſen ujw., muß ich unwill⸗ kürlich lächeln. Dem aufmerkſamen Beobachter zeigen ſich ganz andere Bilder. Braſiliſcher Motmot. Lichtenſtädt, Exoten. 123 Gattentreue dauert nur jo lange, als fein anderer „Hausfreund“ da iſt. Ein Weibchen ließ fich nach meinen Beobachtungen in meiner Vogelſtube von drei anderen Männern erfreuen. Das Männchen hielt fich bei einer anderen Schönen jchadlos. Wenn Gier und Junge im Neſt find, verjorgt das Männchen zärtlich das brütende Weibchen, aber jelbjt in diejer Beit iſt die Gattentreue jehr vieljeitig. Zur Ehre des Männchens aber muß man jagen, dab es jeine Brut ſelten im Stiche läßt, trotz aller Seitenjprünge. Sch bin feit überzeugt, daß, wenn man einem Männchen Drei ——— zugeſellen würde, alle drei im Punkte Liebe von dem Männchen ver— ſorgt werden würden. Gegen kranke oder tote Kameraden be— tragen ſich Wellenſittiche geradezu gemein. Wehe dem kranken Ge— noſſen, wenn er ſich nicht mehr wehren kann. Zweimal verſpeiſten Wellen- ſittiche in meiner Voliere kranke Genoſſen mit Haut und Haar. Nur wer in einer großen Voliere ſich feiner Haut nach Sräften wehren fann, hat bei diejen fleinen Sittichen Exiſtenzbe— vechtigung. Es dürfte nun alle Eroten- liebhaber gewiß intereſſieren, einiges von den Bewohnern meiner DVogeljtube zu hören. Mit großen Opfern gelang e3 mir, einige heute jehr jeltene Exoten zu erhalten, von denen ich an diejer Stelle etwas be= richten möchte. Sm Frühjahr hielt ein zweites Paar Singjittiche feinen Einzug, leider nur zu einem furzen Gajtjpiel, wie ich weiter unten berichten werde. Es waren bier gezlichtete prächtige Tiere. Ich möchte übrigens bemerken, daß jänt- liche ausgebotenen Wellenfittiche ebenfall3 im Ausland gezlichtete Tiere find und feine Importen. Meine Singfittiche zeigten feinerlei Neigung zur Brut. Ich möchte übrigens an dieſer Stelle be- merken, daß die in den Nuk-Neunzigichen Büchern empfohlene Größe für Singfittichkäften nicht empfeh- lenswert ift. Die Käſten find für die verhält- nismäßig fleineren Singfittiche viel zu groß, Ihon das Schlupfloch von 8 cm ijt zu weit, und genügen 6 cm vollfommen. Kein Singjittich liebt zu große Einjchlupflöcher, wahrscheinlich aus ange- borenem Inſtinkt von Sicherheitsgründen. Er liebt eg, wenn er fich in dag Schlupfloch fait hinein- zwängen muß, und vergrößert es eventl. jelbjt gern, wenn e3 ihm nicht paßt. Leider jind Singjittiche vorläufig noch rar und teuer (jveben wird mir ein Paar zu 1000 M. an- geboten), ſonſt dürften fie bet feinem Sittichfreund fehlen. Sie werden leicht zahm und zutraulich, 124 ſchreien nie, ſondern haben angenehme drofjelartige Rufe, leider find fie ſchwer oder nicht. zu Haben, wir müffen uns alfo vorläufig auf die Zukunft vertröften. Weniger angenehme Bewohner meiner Vogelſtube find ein Paar Halbmondfittihe. Dieſe hübjchen Sittiche, befannter unter dem Namen Goldftirnfittiche, waren früher, aus Amerifa gebürtig, ftändig auf dem Vogelmarkt, heute find fie faſt gar nicht mehr zu haben. Sie gehören befanntlich zu der Gattung Keilihwanzfittiche, welche dem Liebhaber gewöhnlich durch ihr wenig angenehmes Stimmorgan allmählich auf die Nerven fallen fünnen. Meine Goldjtirnfittiche liegen bejonder8 in den Morgenstunden unangenehme frächzende Töne, welche an unjere Naben und Krähen erinnerten, hören, Nerventöne nennt meine Frau Derartige Laute aus meiner Bogelftube, doch waren ihre jtimmlichen Un— arten erträglich, da fie meiſt nur in den Morgen- ſtunden ertönten. Sie bewohnten mit meinen Sing- fittichen eine große Voliere und waren mit dieſen durchaus verträglich, d. h. jedes Paar Hatte eine Hälfte der. Boliere mit Bejchlag belegt, und wurde jeder Eindringling der anderen Partei mit gejträubten Gefieder und Schnabelhieben vertrieben. Die Gejchlechter jollen nach Neunzig „Fremd— ländifche Stubenvögel” gleich gefärbt jein. Die Fär— bung meines Männchens war jedoch bedeutend inten- fiver wie die des Weibchens, das Gelb der Stirn dunkler, das Blau an den Tlügeljpigen fräftiger. Ob dad nun nur individuelle Unterſchiede waren und ob ich wirklich ein richtiges Paar bejejjen, fann ich nicht jagen. Aus ihrem gegenfeitigen Benehmen war nichts zu erfennen, einmal bijien fie fürchterlich aufeinander ein, einmal jchnäbelten und fojten fie fi zärtlich. Von den Niltkaften nahmen fie feine Notiz. Sie waren nicht Scheu und nicht zahm, zogen ſich bei Annäherung in die Außerjte Edle der Voliere zurück und äugten mit langgeitrecdtem Kopfe, ob die Luft rein iſt. Die entzückenditen Bewohner meiner Bogelitube find ein Bärchen Unzertrennliche mit orangerotem Geficht. Dieje reizenden Eleinen Papageien jtechen in ihrem Wejen angenehm von den jcheuen Ruß— föpfchen und den dummen grauföpfigen Zwergpapa— geien ab. Sie bewohnten eine Zeitlang meine große Brachtfinfenvoliere und vertrugen ſich ausgezeichnet mit dieſen. Fröhlich begrüßen fie mich morgens beim Betreten der Bogeljtube mit hellen Zidick, zidid, find nicht im geringsten jcheu, kommen in die Nähe meiner Hand und nehmen mir die Apfeljcheiben, welche fie leidenjchaftlich lieben, faſt aus derjelben. Die prächtige orangerote Kehle des Männchens leuchtet bejonders in der Sonne prachtvoll. Man fann jich fein innigeres Berhältnis vorjtellen, wie dieje lieb- lihen Tierchen zueinander. Stets find ſie zuſammen, verläßt einer den anderen, jo wird er mit ängitlichem Zwitſchern zurücgehoit oder der andere folgt ihm. Munter und lebhaft Klettern fie tagsüber im Käfig umber, fliegen ſah ich fie noch nie. Sm März d. 3. glaubte ich ſchon an eine be- ginnende Brut. Das Männchen zerbiß Weiden- und Holunderruten, ſteckte fleine Teile in die ‘Federn des Unterrücdens und ließ fie furz vor dem Niſtkaſten Lichtenſtädt, Exoten. — Ufinger, Vogelleben am Niederrhein. Frühjahr 1920. daß er diesmal Ernſt macht. “ Nr, 16 fallen. Damit jchien es feine Brutluft genügend betätigt zu haben, denn weiter folgte nicht?. Cine Begattung habe ich nie beobachtet. Die Hoffnung auf eine Brut habe ic, jedoch noch nicht aufgegeben. Neben Hirje, Glanz und Hafer frejjen meine Orange— föpfchen Obft und Vogelmiere leidenjchaftlich gern, aus friſchen Puppen machen fie jich nichts. Meine große Prachtfinfenvoliere iſt voll bejegt. - Drei Paar Tigerfinten, Amaranten, Golobrüftchen, Schmetterlingsfinfen, Zebrafinfen, Silberſchnäbel, Moffambikzeifige tummeln fi) in friedlicher Gemein- ichaft umher. HZuchterfolg Null, Null. Deine Zebra- finten leiden an der befannten Zebrakrankheit. Un- aufhörlicher Neftban, dauerndes Eierlegen, im Höchſt— falle fünf bis jech2tägiges Brüten, neueg Bauen uſw. Einmal hatten fie zwei Tage alte Junge, nad) 48 Stunden fütterten fie nicht mehr. Meine Ama- tanten hatten vier drei Tage alte Junge, fütterten aber auc dann nicht weiter. Wenn es jeßt dauernd frifche Ameijenpuppen gibt, glaube ich doc noch Zunge zu erhalten. Meine Zebra® bauen wieder ein Niejenneft, wie ein Teufel ſchießt der Kleine Kerl auf alle fich nähernden Mitbewohner, hoffen - wir, (Schluß folgt.) Bogelleben am Niederrhein. Frühjahr 1920. Don A. Uſinger. z Machdruck verboten.) a welch hohem Maße die Frühjahrswitterung ihren Einfluß auf das Vogelleben der weiteren Jahreszeiten geltend macht, zeigte fich heuer wieder am Niederrhein. Mildes Wetter förderte wie jelten: in einem Jahre das Brutgejchäft, vor allem aber das Aufkommen der erjten Brut, deren Gedeihen oder Vernichtung ohnehin maßgebend ift für die Fülle des Vogellebens eines ganzen Jahres und weiter Gegenden. Es fünnen 3. B. niedergehende Hagel- wetter und ein wochenlanger Zandregen, der größte Feind nacter Neftjungen, die Bruten derart dezi— mieren, daß eine Gegend im Gegenjag zum Bor- jahre vogelarm ift, während umgefehrt eine regel- mäßige Witterung das mannigfaltigjte Vogelleben erſtehen läßt. Meine diesjährigen Beobachtungen eritreden fich auf die waldreiche Umgebung Düfjel- dorfs, an eriter Stelle auf den Kalfumer Forſt, einen Teil de3 zujammenhängenden Duisburger Waldes. Zum größten Teil Sumpf mit außerordentlich dichten Unterwuchs, trägt dieſer Forſt den Charakter eines Auwaldes. An Stelle der jonjt Hier vorherrjchenden Kiefer bedecken dieſes Gebiet alte Buchen- und Eichen- beftände, unter deren Kronen Erlenbüjche, Weißdorn— hecken, roter Holunder und wilder Schneeball ein dichtes, faſt undurchdringliches Unterholz bilden. Den Boden bededt ftellenweije bruſthoher Adlerfarn, die verjchiedenartigiten Gräjer und Binfen. Da das Ge- lände, wie gejagt, durchweg ſumpfig, it es ſtellen— weile nur dem Kundigen auf jchmalen Pfaden zu- gänglich, zudem verleiten die im Frühjahr den Gräben zu Millionen entjteigenden Stedmücden dem Städter den Aufenthalt im Innern des Waldes. Der dies alles nicht ſcheuende Beobachter aber wird in jenen wenig belaufenen Fort durch eine dem Auwald eigene Nr. 16 Mannigfaltigkeit in der Kleinvogelwelt belohnt. Auf zirka 30 Tageswanderungen habe ich diejen ftillen Wald bis in jeine verjtectejten Winkel zur diesjährigen Brutzeit durchlaufen und trogdem ich die Gegend ſchon Jahre fenne, immer wieder Neues zum Alten geſammelt und gejchaut. — Nach wie vor traf ich dort den Schwarzipecht als Brutvogel, der nach Oberförſter Hegener ſeit 1911 im Gebiet heimijch iſt. Seine Zuwanderung iſt auf das Eichenfterben jenes Jahres zurüczuführen. Die hiefige Eiche hat infolge der Bodenbeichaffen- - heit eine nur wentg ausgebildete Pfahlwurzel und steht, ähnlich der Fichte, Flachgründig auf einer nur Ihwachen, feuchten Schicht. Nachdem die Gluthike des Sommer 1911 auch diefe Bodenjchicht aug- - geddrrt hatte, vertrodneten die Eichen, die eine früher, - die andere jpäter, je nach der Stärke jener Erdſchicht. Heute jtehen Hunderte diefer alten Necken dürr und bis in die Kronen hinauf mit wildem Epheu oder Gaisblatt umwuchert da, als traurige Reſte eines gejtorbenen Waldes. Zum Überfluß fam dann noch eine Eichenwicklerplage, und die wenigen Eichen, die der ZTrodenheit nicht zum Dpfer gefallen waren, gingen infolge des ſtarken Naupenfrakes noch nach- träglich ein. In die abgeitorbenen Stämme aber kam nach eingetretener Feuchtigkeit der Halimaſch und zerftodte das Holz. Aus diefem Grunde blieben die dürren Stämme ftehen und in ihnen hat der Schwarzſpecht jeine Heimftätte gefunden. Er bewohnt heute den Kalkumer Fort - allein in zirka neun Brutpaaren. Von dieſen feinen erjten Brutjtätten aus hat er fi dann auch im Laufe der Jahre auf die anliegenden Wälder ver- teilt. So brütet er dieſes Jahr in zwei Paaren im Ellerforft. In beiden - Fällen steht die Nifthöhle in von außen gejund ausjehenden, ſtarken - Buchen, zirfa 6 Meter Hoch vom Boden entfernt. Noch am 27. Auguſt jah ich dort mit dem Förſter des Reviers zu— - jammen die diesjährigen Jungvögel. — Einen ‚weiteren jeltenen Brutvogel verdankt der Kalkumer Forſt dieſem Eichenfterben, und zwar die Hohl- taube. Sie niftet, wenn auch nicht in größerer - Menge, jo doch alljährlich in mehreren Paaren hier. Mit ihr find alle drei Taubenarten im Gebiet ver- treten. Die Ningeltaube, wohl hier die häufigite, niſtet jelbjt jeit Jahren ſchon in Düffeldorfer Hof- garten und auch im Volksgarten, während in Grafen— - berg bei Lintorf und Angermund die Turteltaube an- getroffen und gehört wird. Grünjpecht und mittlerer Buntſpecht haben ihre Nifthöhlen in den Eichen des Kalkumer Forftes. Sie führen im Verein mit Kleibern, Kohl⸗, Blau, Sumpf- und Schwanzmeijen einen ununterbrochenen Kampf gegen dag Ungeziefer. Dem nimmermüden Zimmermann Specht verdanfen neben- - bei zahlreiche Starfolonien ihre Nilthöhlen und nir- gendswo jah und hörte ich mehr Stare, als mitten im Kalkumer Buſch. Allabendlich liegen diejelben in großen Flügen auf den Waldwiejen bei Lintorf und Angermund. — In diefem Jahre trat dort auch wieder nach Langer Zeit der Wiedehopf auf. Seinen Ujinger, Vogelleben am Niederrhein. Frühjahr 1920. 125 Ruflhörte verjchtedentlich Förfter Jünemann bei Rahm im Frühjahr. Dieſer Vogel, der früher neben dem Kiebitz Brutvogel in den Rahmer Sümpfen war, it in den legten Jahren gänzlich verſchwunden, während der Kiebig fich troß des Ausnehmens der Gelege in den unzugänglichen Sumpfiwiejen noch bis heute halten konnte. An NRaubvögeln brütete dieſes Jahr bei Lintorf der Mäufebuffard.. Ebenfalls dort und bei Bauen- haus im Grafenberger Wald, der Sperber. Letzterer wurde auch im Sommer zu mehreren Cremplaren im Godesbujch erlegt. Der Baumfalke hatte 1919 feinen Horſt bei Lohhaufen und im Frühjahr einen ſolchen im Ellerbujch auf einer ftarfen einzelftehenden Kiefer. Noch am 30. Auguft hielten fich die Jung- vögel in der Nähe desjelben auf. Ein dort erlegtes junges Männchen hatte um 5 Uhr mittags zwei noch faum verdaute Goldammern im Kropf. Auch der Weſpenbuſſard ift im Gebiet heimijch. Seinen Rapfperling. Horſt kenne ich nicht, Doch jah ih am 17. Auguft ein Eremplar auf der Nennbahn Grafenberg und ein weiteres altes Männchen wurde im Juli im hiejigen Muſeum abgeliefert. Im Kropf hatte dasjelbe aus- Ichließlich Bienen. Auch verficherte mir Präparator Gundermann, Düffeldorf, daß alljährlich erlegte Weipenbufjarde eingeliefert werden. Allgemein und häufig ift der Turmfalfe. Sein Horjt jteht auf den hohen Bappeln am Rhein und in Kleinen Feldgehölzen bei Zohhaujen, Ratingen und Rath, jelbit 1919 auf dem Eifengerüft einer der Quftichiffhallen bei Kaiſers— werth. Als Durchzügler wird leider alljährlich auch der Wanderfalfe erlegt. Im Frühjahr ein altes und ein junges Männchen bei Zohhaufen. Ich jelbit jah bei Hubbelrath den Falken auf dem Majt einer Überlandzentrale aufbloden. Nach Ausjage befannter und zuverläffiger Förjter erjcheint er auf dem Früh— jahrszug hier am häufigſten und wird dann auch weit öfter ala im Herbſt erlegt. Bei diejer Gelegen- heit will ich kurz die allgemein verbreitete Anficht, der Falke ſtoße nur auf fliegendeg Wild und könne niemals figende Tiere vom Boden aufgreifen, jtreifen. 126 Es liegt mir fern, an alten Überlieferungen zu rütteln und fie al faljch Hinzuftellen. Sch will auch nicht bezweifeln, daß der aus der Höhe ftoßende Vogel in der Negel, weil wohl am ficherjten, dag fliegende Tier greift. Daß er aber das ſitzende nie aufnehmen fönne, fann ich nicht mehr glauben, nachdem ich mit eigenen Augen das Gegenteil ſah, und zwar im Herbjt auf der Hühnerjagd im Taunus, wo der Falke dag fich drückende Huhn mir fürmlic) vor der Flinte wegholte. Sch ſchonte damals den ftolzen Räuber, der im eleganten Bogenflug mitten in eine auf einem Kleeſchlag liegende Stette ſtieß, das Huhn totficher griff und. mit ihm dag Weite juchte. Sch glaube bejtimmt, mit dieſer Beobachtung nicht allein zu ftehen und erinnere mich, auch vor längerer Zeit einmal über einen ſolchen Fall in einer Sagdzeitung gelejen zu haben. Leider verfehlen Die Beobachter jolcher Momente es, damit an die Offent- lichfeit zu treten, glaubend, nichts Bemerfenswertes gejehen zu haben oder fürchtend, auf Widerjpruch zu stoßen. Waldkauz, Waldohr- und Sumpfohr- rule find im Gebiet verbreitet, ebenjo der Steinfauz, von dem ich erlegte Exemplare ganz aus der Nähe Düſſeldorfs ſah. Des Waldfauzes Liebeslied hörte ich bereits Ende Februar im hiejigen Hofgarten, wo der Kauz jchon mehrere Sabre und wahrjcyeinlich in hohlen Platanen niftet. Auch die Schleiereule ijt im Gebiet zu Haufe. Exemplare jah ich von Ratingen und Mettmann. Dohlen hatten am 29. Mai fait flügge Junge in dem Turm des Hauſes „Haus vom Haus“ bei Ratingen. Sehr zurücdgegangen ilt in- folge jtarfen Abſchuſſes die Eljter und der Eichel- häher. Xebterer ift über das gejamte Waldgebiet verbreitet, erjtere nur an den Nheinwiejen bei Witt- lahr, bei Mönchenwerth und bei Benrath vertreten. An den Abhängen des Grafenberger Waldes war, wie alljährlich, fo auch in diefem Jahr, die Nacht- ichwalbe zahlreich vertreten. Shr monotoneg „Spinnen“ ſowie den im Fluge ausgejtoßenen Ruf „Haie“ hörte ich an der Schonung in der Nähe des Nather Stahl- werfeg am, 30. Mai abends furz dor einen Ge— witter jehr oft und lange. Der Vogel ijt bei etwas Geduld leicht zu jehen und nicht ſchwer an den durch- icheinenden Binden in den Flügeldecken, die ſich gegen den Abendhimmel jehr gut abheben, anzujprechen. An vorgenanntem Abend fußten auch einzelne Tiere furze Zeit auf den ſchwanken Wipfeln überjtehender Kiefern. Sie ſaßen dann nicht längs des Aites, jondern quer, wie jeder andere Vogel. (Schluß folgt.) Kleine Mitteilungen. Eine Elſter im Schulhaufe, ES dürfte nicht häufig vorkommen, daß freilebende, ungezähmte Elftern fih in das Innere von Gebäuden verfliegen. Gin Ausnahmefall pafjierte am 13. Juni d. $. hier im Realgymnaſium, in— dem man unvermutet auf einem Lampenftänder in der Aula einen folhen Vogel erblickte. Man wußte nicht, wie die Eliter dahin gelangt war, und fie hat nachher auch den Weg ins Freie allein wieder gefunden. Wittenberge 1921. Karl Scharnweber. Gäſte des Schneebeerenjtrauhes. Seit vielen Jahren babe ich beobachtet, daß mande Tiere, beionders aber Vögel die Früchte und von diefen vorzugsweile.die Sterne des Schneebeerenftraudhes — Symphoricärpus racemösa Michx. — verzehren. Die Pflanze ftammt befanntlid aus Ufinger, Bogelleben ufm. — Kl. Mitteilungen. — Bücher und Zeitfchriften. — Aus den Vereinen. Nr. 16 Nordamerika und ift bet uns als Zierftrauh in Gärten und Anlagen angepflanzt, wird ftellenweife außerhalb der= felben jogar verwildert angetroffen. Vor Beginn des Monats November babe ich faum bemerkt, daß irgendein größeres Weſen fih um die Beeren als Nahrung bemühte. Erſt wenn die überreifen Früchte morſch geworden oder nad hartem Brofte vom Straud) gefallen waren, befaßten die Feldmäuſe fich mit ihnen, wie auch verſchiedene Vögel ih dann zur Speifung einftellten. Wie ich feitgeftellt habe, waren Amfeln und Grünfinfen hierbei weit häufiger ver: - treten als andere geftederte Gäjte. Sie lafen die abge- fallenen Beeren vom Erdboden auf. Die Amfeln fheinen die Frucht ganz zu verzehren, während die Grünlinge die sterne von ihrer Umhüllung befreien und dann zu fich nehmen. Ahnlich verfahren auch die Dompfaffen. Kohl— meifen jah ich mehrfach mit einer Beere im Schnabel fort= fliegen, um diejelbe dann auf einem Baumaſte zu bearbeiten. . An faltem Wintertage beobachtete ich einit Seidenſchwänze, wie jie neben Ligufterbeeren auch Schneebeeren verzehrten. Verjchiedentlich habe ich außerdem Eichhörnchen im Schnee: beerenjtrauche getroffen, wenn fie deſſen Früchte an— fnabberten. Hans Paſſig, Wittenberge. Ein jeltenes Vorkommnis. Daß die Eule ebenfo flug it wie der Kudud, hat fich in einem alten Bauern rauchhauſe zu Rehlingen (LandEr. Liineburg) beftätigt. Ein Huhn hatte jih heimlich auf den Boden zum Brüten einer Anzahl Eier hingejegt. Während nun die Glude ihr Futter einnahm, hatte die Eule, die bekanntlich mit Vorliebe in Giebeln und auf den warmen Heuböden den Tag bin- bringt, in der Abweſenheit der brütenden Henne das Brutz seihäft bejorgt und vier Eier mit ins Weit gelegt. Ob die jungen Eulen nun von der Henne oder von der Eule gepflegt werden, wird die Zufunft lehren. ; (GeneralzAnzeiger, Wittenberge, v. 17. 6. 21.) ———— 5 ea 5x‘ = (5, Büder und — re Beitfgriften. Prof. Dr. Broili — Paläozoologie. (Syjtematif) (Sammlung Göſchen). In der befannten Sammlung Göfchen ift vor einiger Zeit ein kleines Werf über die ſyſtematiſche Paläozoologie, herausgegeben von Prof. Dr. %. Broili, erfhienen. Jeder Naturfreund wird an dem intereffanten Buch Gefallen finden, das einen Einblid in das Gebtet der Paläontologie | gibt, ohne dabet den Leſer durch viele wiſſenſchaftliche Namen zu ermüden. Anfangs find eine Überficht über die Stämme und Klaffen des Tierreich der Vorwelt und eine tabellarifche Überficht der geologiihen Erdformationen gegeben. Dann wird in neun Abjhnitten das Tierreih der Vormelt, angefangen von den einzelligen Lebeweſen (Protozoa) bis hinauf zu den Wirbeltieren (Vertebrata), behandelt. 118 Abbildungen veranſchaulichen den Tert. Auf die paläontologiihen Funde der Vogelwelt geht der Verfaſſer in einem bejonderen Kapitel ein. Die Saururae, vertreten dur) den Archaeopterix, die Ornithurae (zu denen die rezenten Vögel aucd gehören), haben ben Aepyornis, Dinornis u. a. als Vertreter in der Vorwelt aufzumeilen. 2 Rudolf Neunzig. Aus den Vereinen. Bereinigung der VBogelliebhaber zu Dresden. Nächite Monatsjigung am Donnerstag, dem 1, September d. S., abends 8 Uhr, im Pereinslofal „Rejtaurant Löſchke“, Struveitraße 30. Tagesordnung wird daſelbſt befannt= gegeben. Vereinsabend jeden Donnerstag. Vogelliebhaber als Gäjte ftets willflommen. — Am 17. Juli bei äußerft günftigem Wetter fand unfer diesjähriger Yamiltenausflug statt: von Zichertnig durch den laufhigen Nöthnisgrund nad der Gutihüter Mühle, wo alle duritigen Seelen ihre Labung fanden. Mlsdann ging die Wanderung über Rippchen dur den Kaufhaergrund, wo Gartengrasmüde und Baumpieper andächtig die nun wohl gezählten Strophen ertönen ließen. Nachdem ein roter Holunderbaum jeine 3 a ne Nr. 16 reifen Beeren zur Bereicherung ber Spetiefarte unferer lieben Geftederten daheim jpendete, ftrebten wir dem End: ztele, Gajthof Goppeln, zu. Ein gemütliches Tänzchen da- jelbft bildete den Schluß des genußreichen Tages. Bernhard Kühn, Schriftführer. Bereinigung Hannoverſcher Vogelliebhaber. In der Suntverfammlung führte in Abmwejenheit des 1. Vor- fienden Herr Klode den Vorſitz. Drei neue Mitglieder wurden aufgenommen. Uber „Seltenere Vogelarten Nie— derſachſens“ hielt dann Herr Ottens einen eingehenden Vortrag. Außer eigenen Beobachtungen ftüßten fich die Mitteilungen des Vortragenden auf die wenig zahlreichen Literaturangaben, die in den Schriften von: Kreye (Vögel der Umgebung Hannovers), Koh (Die Ornis der Lüne— burger Heide), Menzel (Vögel des Amtsgerichtsbezirfs Harz: burg), Borggreve (Vögel Norddeutichlands), Freiherr v. Droſte (Die Vogelwelt der Nordſeeinſel Borfum), Schacht (Die Vögel des Teutoburger Waldes) enthalten find. Da der Begriff „jelten” nur relativ aufzufaſſen ift, gab Herr Dttens in erjter Linie eine Lijte der Vögel, die in der Umgebung Hannovers jelten und Brutvögel find. Durch— zugsgäfte und Arten, die früher in Hannover heimijch waren, wurden nur nebenbei erwähnt. Immerhin konnte der Vortragende 52 Arten namhaft machen. Die Gründe der Seltenheit mander Vögel und des Verſchwindens an— derer ift zumeift auf die veränderte Kultivierung des Landes, die Schießwut mander Säger und das Eierjammeln Une berufener zurüdzuführen. Als vor allem zu fcehütende Naturdenfmäler nannte Herr Ottens den Rolfraben, Wiede— bopf, Uhu, Wanderfalfen, den kleinen Schreiadler, roten Milan, den Schwarzitordh, die große Nohrdommel und den Kranich. Die Ausführungen de3 Nedners wurden mit großem Beifall aufgenommen, und. der VBorfigende ſprach den. Danf des Vereins dafür aus. Einige Tage vorher hatten mehrere unferer Vereinsmitglieder unter verjtänds nispoller Führung des Herrn Dttens einen Nachtausflug nad) der Hetde bei Eilvefe (der befannten Funkenſtation) unternommen, der reihe Beobahtungsmöglichkeiten bot. Nicht weniger als 56 Vogelarten famen zu Gefiht und Gehör, darunter Baumpieper, Wiejenpieper, Nachtſchwalbe, ZTrauerfliegenichnäpper, Naubwürger, Braunkehlchen, Teich: rohrſänger, Fitislaubvogel, verſchiedene Goldhähnchen und Meiſen, Schwarzſpecht, Kiebitz, großer Brachvogel, Bekaſſine, Birkhuhn, Buſſard und Waldohreule. CS war für die Mitglieder ein äußerſt genußreicher Abend. Die Juli— verſammlung verlief trotz der ſommerlichen Ferienzeit ſehr anregend. Schilderungen der Ferienbeobachtungen gaben die Herren Appel und Troſchütz. Herr Appel erzählte von dem Vogelleben in der zerklüfteten Fränkiſchen Schweiz. Viele Grasmücden, bejfonders die artengrasmüde, auch die jeltenere Sperbergrasmücde, viele Wachteln, Stein- ſchmätzer und Heidelerhen famen zu Geliht und Gehör. Auffallend zahlreih waren dort ‚die bier in Hannover immer jeltener werdenden Mehlihwalben, aud die Zahl der Stieglike war dort viel größer als hier in der Nord— deutſchen Tiefebene. Viele der Vögel waren noch im beiten Gefang. Ein Graufpeht wurde als Brutvogel in einer Velfenhöhle feitgeitellt, die Zahl der Hohltauben war den befonderen Landichaftsverhältniffen entiprehend größer als die der anderen wilden Tauben. Ein Paradies für die Vogelwelt fonnte Herr Troſchütz in dem zwiſchen Det— mold, Pyrmont und Paderborn gelegenen lippiichen Berge lande und dem Teutoburger Walde feitftellen. Sowohl an Arten wie an Zahl waren der gefiederten Freunde un— gewöhnlich viele. Beſonders begünftigt wird dort die Vogel- welt durch die zahlreichen Viehmweiden, die rings von hohen Hainbuchheden oder dichtem Nadel- und Laubwald einge: ihloffen find. Dem Teutoburger Walde entjpringen jilber= klare Bäche, die, in der Ebene von Weiden und Erlen eins geſäumt, von Heide- und Kulturland begrenzt find. Schöne Eichen-, Buchen- und Nadelholzwälder, meiſt in kleineren Beſtänden, ſchaffen ein außerordentlich reizvolles Landſchafts— bild, Dieſe Mannigfaltigkeit der Landſchaft gibt natur: gemäß einer ungemein reihen Vogelwelt bevorzugte Aufent= halts⸗ und Brutortee So fonnten von felteneren Vögeln beobachtet werden: der Waſſerſtar, die Gebirgsbachitelze (jehr zahlreich), Schwarzkehlhen, Drofjelrohrlänger, Wendes hals, Wiedehopf, verichiedene Eulen, Reiher u.a. Ornitho— logiih und Iandiaftlih ein wahres Kleinod iſt der in der Nähe von Bad Meinberg gelegene Norderteih. Die Aus den Vereinen. — Redaktionsbriefkaſten. 127 etwa 20 Hektar große Waſſerfläche, umſtanden von viel— hundertjährigen Eichen, an den Uferrändern mit dichten Schilfmaſſen bewachjen, in denen noch Anjang Juli mehrere Reiher und Drofjelrohrfänger brüteten, beherbergt im Sommer Hunderte von Enten, Bläßhühnern, viele Nohr- länger uſw. Im Herbſt zieht die geſamte lippiſche Staren- welt auf Wochen in die Weltabgeſchiedenheit des Norder— teiches zurück. Für den Vogelfreund waren Sommertage in diefer landicaftlic jo ſchönen Einfamfeit von bejon- derem Reiz, der noch dadurch gejteigert wurde, daß in dem Buche von H. Schacht, „Das Vogelleben des Teutoburger Waldes“ ein muftergültiger Führer für Beobachtungen zur Hand war. Über die verichtevenen Pieperarten, die in Deutfchland vorfommen, erzählte Herr Beder, Hier in Niederſachſen find nur drei heimisch, der größte, der Waſſer— pieper, der in Schlejien viel vorfommt, wurde im Gejang dem Baumpieper gleichgeitellt. In der allgemeinen Aus— ſprache famen zur Erwähnung: die Schubfarben der Vögel, der Übergang zur Winterfütterung und der frühe Abzug der Mauerjegler. Verſchiedene Zeitfchriften und Bücher lagen den Mitgliedern vor. Der Berein der Vogelliebhaber zu Kiel e. V. unter: nahm am 8. Mai eine Frühwanderung nad) dem Hanse dorfer Gehege und dem Slfen. alt die gefamte Sing- vogelwelt fam zur Beobadtung. Anfang Juni wurde eine Wanderung durd das an Naturfchönheiten reihe Schwen— tinetal unternommen. Unſere diesjährige Ausitellung, die anläßlich unjeres 80jährigen Beftehens bejonders groß ausgebaut werden joll, findet am lebten Sonntag im November Statt. Um die Prämiterung in fefte Bahnen zu leiten, haben wir folgende Grundjäße feitgelegt: In den Klafien für einheimiihe und ausländishe Wögel werden vergeben: Gejamteindrud 1—20, Schwierigkeit der Pflege 1—25, Seltenheit 1—20 Bunfte. Ein erjter Preis wird zuerfannt von 35 Punkten an, ein zweiter für 20—34, ein dritter für 10—19 Bunfte. Nur wer mwenigitens 6 erite Preiſe erringt, Hat Anſpruch auf die goldene Medaille. Für die Klaffe der Farben: und Gejtaltsfanarien fowie der Baſtarde wird die von R. Steinhagen, übel, aus— gearbeitete Prämiierungsſkala zugrunde gelent. Der Ver: bandstag des Nordiweitdeutihen Kanarienzüchterverbandes findet am 17. Juli in Harburg jtatt. Wir haben bean= tragt, Wogelltebhabervereine als vollwertige und gleich— berechtigte Mitglieder aufzunehmen und den Namen zu ändern in Nordweftdeuticher Verband der Kanarienzüchter— und Vogelliebhabervereine. Ein gleicher Antrag iſt an den großen Zentralverband abgegangen und jeine Annahme ilt fiber. Wir hoffen, jo allmählich die unferer ſchönen Lieb— haberei jo dringend nötige Organifation jchaffen zu Fönnen. Dr. Schünke. Verein für Vogelkunde, hut und -liebhaberei zu Leipzig. Nächite Siyung am Miontag, dem 5. September d. J, abends 81, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Eins horn“, Grimmaiiher Steinweg 15. Gäjte jtets willtommen. J. A.: oh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Herrn P. H., Elberfeld. &3 handelt jih um Larven vom Spedfäfer — Dormes- tes larvarius, der häufig im Univerfalfutter jeine Gier ablegt. Die Larven werden von den Vögeln jehr gern gefreffen und find ihnen auch zu— träglich. Herrn K. B., Sinzig. Die Eier waren jedenfalls unbefruchtet. Vermutlich ift der Hahn zur Zudt nicht tauglih. Anregend wirkt Gifutter, Hanf. # Herrn DO. R., Leipzig Md. Der Kadaver des Hänf— lings ift hier nicht eingetroffen. Herrn Dr. F. F- Premnit b. Rathenow; Herrn €. B. Schwäbiſch-Gmuͤnd, ift brieflih Auskunft erteilt. Herrn Dr. B., Schwenningen; Herrn 9. P., Wittens berge: Beiträge dankend erhalten, Käfige und Gerätſchaften Käfige für Körner: u. Weichfreſſer, Sejellichaftsfäfige, feft und zerfegbar, mit praltifcher Futter- einrichtung, Binkichublade in Erlen- oder Kiefernholz, nad) Angabe oder Zeichnung, fertigtin fauberer gediegener Ausführung Hermann Arold, Berlin N 58, Franſeckyſtr. 4. [538 Bei Unfragen erbitte Rückporto Vogelfangkfg., 3 Abt. 17.4, 5 Abt. 29.M. Schlagnesefür Heine jchädl. Vögel 16.%, f. gr. 18u.21.%. Preislifte gratis. [639 I. Tannen, Gronau 58 (Weitfalen). Schindler Käfige, Naumanns Bögel 1.—4. Band, aud) einzeln, gebraucht zu kaufen gefucht oder gegen Druckſachen aller Art einzutaufchen. Größe, Beihaffenheit und Preis an Buchöruderei Schmitz & Hilburg, Duisburg, [540 Futtermittel 7 Vogelfutter für alle Arten Vögel zu billigftem Tages— preis. Bei Anfrage Rückporto erbeten. Sranz Hebad, Vogelfutterhandlung, Kaiferslautern, Hafenftraße 52. 1917. „Ornis“ 1917. Freie Bezugsvereinigung der Vogelliebhaber Deutschlands. @Reform-Normal@ erjag mit natürl. Nährfalz und aus den allerbeften Zutaten hergeftellt. Ref.-Normal I. VBolierenmifchung Pd. 7.50.% Ref.-Normal II. Grasmiüdenarten Mh Bid. 7.— Ref.-Normal III. Nachtigallen uſw Pfd. 8.50 A Ref.Normal IV. Gelbfpötter uf. .12.— # Ref.Normal V. 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Dr. Radde, Ornis eaucasica. Mit 26 Farbentafeln und 1 Karte, Br. A 100, dasſelbe ohne Karte75 A, basjelbe ohne Karte u. Titelbild 50... Dr. Mey, Die Eier der Vögel Mitteleuropas. 2 Bde. in Hableinen gebunden 100 M. Ruß, © ie Umazonenpapageien. Mit ı Farbentafel, 7 Schwarz- brudtafeln und 3 Holzjchnitten im Tert. 1. Aufl. Geb. in Ganzleinen M2.—. Dasſ. geb. in Halbl. Vogelftube. 2. Aufl. mit 5 Abbild. Die Brieftaube. Der Präparator und Ronfervator. ($arbent. fehlt!) „% 1.60. Geb. in Ganzleinen AM 5.—. Mit 12 Holzichnitten. Ruß, Bilder a.d. Ruß Geh. M 2.—. Wobert Wögler, 1. Aufl. Mit 34 Tertabb. Geh. #1.—. 2. Aufl. Geheftet 4 1.20. Geb. in Ganzleinen A 2.—. Babe, Praris der Aquarienkunde. 1. 12 Schwarzdrudtafeln und 220 Tertabbild. Mit 1 Farbentafel, 9 Schwarzdrudtafeln und 185 Tertabbild. Babe, Praris der Terrarienkunde, Ganzleinen #4 4.— Zune: Mit 1 Farbentafel, eheftet. Dasfelbe 2. Aufl. Geb. in Mit 1 Farben- tafel, 18 Schwarzdrudtafeln und 101 Tertabbild. (durch Waſſer bejchäbigt). Geb. ftatt „#4 10.80 4 6.—. Broſch. # 5.—. Bruno Dürigen, Mit 2 Farbentaf., 20 Schwarzdrudtafeln und 21 Sremdländijche Bierfiiche, Tertbildern. 2. Auflage. Wild. Geyer, Katechismus für Aquarienliebhaber, Mit 1 Farbentafel, 6 Tondrudtafeln und 74 Tertabbildungen. 7. Aufl. Kart. (durch Nägel befhädigt!) ftatt 4 4.80 M 2.—. Dasjelbe, 5. Aufl, Mit Bildnis des Verfaffers, 1 Barbentafel, 4 Schwarzdrudtafein und 84 Tert- abbildungen. Mittelmeeres. Geb. # 10.—., Verfand nur gegen Nachnahme. Geb. in Ganzleinen 4 2.—. Weinkemff, Condylien des Porto zu Laften des Empfängers, Verjand nad dem Ausland nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz ſche Buchhandlung in Magdeburg (Mar Kretichmann) Die in früheren Heften angebotenen, hier nicht mehr angezeigten Bücher find verkauft! ; Mehlwürm Geg. Einfendung bon 15 „4 1000 St Univerjalfutter „Lederbifjen“ Miſchung I Pfd. 8, | — Porto und Verpackung ertra. [54 D. Waschinski & Co, Biesenthal bei Berlin Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 34825 | Bogel-, Küfen- u Geflügelfutte: | 50, ... 300.— 2... 800.— b . . 350.— - Ktüfenhirfe, bunt . . 160.— 1.80.4 Geflügelförnerfutt.In . 150.— 1. Alles in bekannter, guter Qualität. Di Bentnerpreife veritehen fich bru ü netto einihl. Sad. 5 Otto Germer, Dedeleben 8, 7 Vogelfuttergroßhandlung. [4 Verkaufe laufend aleAtten&roten, feft eingemöhn fowie grüne und Graupapageien, teil‘ iprechend. Anfr. Nücporto beifü €. Borth, Do [548 St. Pauli Baulinenjtr, 1 a ı Gebe i. Tauſch ab: 1 Blaudrofjel mit ichöner weißer Kopf ul Halszeihnung(Albino),Höchft jelt.,taufch auf anbere feltene Vögel wie Steinröt ober bergl., aber nur Ia € emplar N. Koch, bei Herrn Lamp, Lörrach (Baden), Turmftr. 12. [549 St eingewöhnter Kudud und 2 Ging droſſeln geg. andere Walboögel Eroten zu vertaufchen. [b6i BP. Burghard, Dresden 29, Bennricherftr. 40. J Zzuhmer Kuckuctk hc St fowie 2° ſchlagende Wachtelhähne gegen Nüb zu vertauſchen. 4 9. Schleg, Horſt-Emſcher. Tauſche: 0,1 Sinadroſſel, fingerzahm, gegen Kanarienweibchen oder einheimiich Körnerfrefier. — Ernſt Eckhardt, Nürtingen, For Aus Freivoli ebe ab: 2 eritflajfige Wellenſttuch uchtpaare (Import.), erfolgreich ne züchtet (22 Junge 2 Bruten), ſowie 6 diesi. Junge. Rückporto erbeten. [658 Eugen Dreher, Bantbeamter, Ziefenftein (Rheinland). Amerikanifche Spottdrofl gebe ab gegen Meiftgebot (Reto Rütert, Berlin O I Simon-Dad)-Str. 7, Bücher über Dogelfa gejucht. 656 Heberle, Berlin, Anhaltfte. 7 IV | Inſerate für das am 1. September yes gabe gelangende Heft 17 der en erbitten bis 26. Auguft 1921 Der Infertionspreis beträ die biergeipaltene NRonparei zeile oder deren Raum 1.— Verantwortlih für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Verlag der Ereug’fdhen Berlags Hermöborf bei Berlin; budbandlung in Magdeburg. — Drud: für ben Unzeigenteil: $ran A Auguſt Bunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. opfer, Burg Bz. Mobbg. Y 0 — Jahrgang L. Deft 17. 1. September 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koftet vierteljährlich 10.— Mark. Einzelpreis des Beftes 2.- Mark. Jnferate für die folgende Nummer müffen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchhandlüng fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.— Mark berechnet. Creutz’fche Verlagsbuchbandlung (M. Kretfchmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Magdeburg 3148. Fernfprecher: 1323. Beobachtungen bei der Zucht des Wellenfittids. Von Dr. Bilfinger, Schwenningen. (Nahdrud verboten.) Su von folgendem joll nur darin bejtehen, in möglichſter Kürze einige Beobachtungen aus meiner diesjährigen Wellenfittichhecke, welche Intereſſe bieten, zu veröffentlichen. Zuerſt einiges über das Kapitel der Legenot, die Gefährlichkeit der Sepia- darreichung während der Hede; in Betracht kommen zunächſt ſechs einwandfreie kräftige HYuchtweibchen. Ich war wohl darüber orientiert, daß in der Literatur Sepia als Legenot verurſachend verworfen wird. Umfragen bei einigen Züchtern ergaben jedoch, daß man etwas Sepia ohne Bedenken reichen könne, Die Hede wurde Anfang Januar d. 3. eröffnet; da es an frischen Eierjchalen mangelte, reichte ich etwas Kreide und reichlich Sepia; lettere wurde gierig und in großen Mengen genommen. In der erjten Brut ging alles glatt; es trat fein Fall von Erkrankung ein; bet der zweiten Brut wurden jämtliche Weibchen mit einer Ausnahme in dem mäßig erwärmten Zucht- - raume mehr oder weniger frank, und zwar regelmäßig bei den legten Eiern. Eingegriffen, und zwar wiederholt, habe ich nur bei zwei Weibchen, die jehr ſchwerer krank— ten und bewegungslos am Boden jaßen; jolange dies nicht der Fall war, enthielt ich mich jeder Hilfe. Das Verfahren, das ich ſchon vor Jahren bei Wellen- fittichen ſtets mit gutem Erfolg anmwandte, bejteht - darin, daß ich das Ei ſehr vorjichtig von Außen her durch langſam dofierten Daumendruck zerjtöre, worauf regelmäßig die Trümmer nach Minuten oder ſpäteſtens einer Stunde abgingen, der Vogel auch alsbald gejund war und jeinen Kaſten wieder be- zog. Einige Male Habe ich jest auch das Ei im ganzen vorjichtig herausmafjiert, worauf die Er— holung des Voͤgels noch raſcher erfolgte. Ein Weibchen, das erſte überhaupt, iſt mir nach dieſem Eingriff eingegangen; aber zweifellos war nicht die Operation die Urjache, ſondern lediglich der Um— ſtand, daß der Vogel zum dritten Male hinterein- ander erkrankte und fat ſchon tot war, als ich ihn bemerkte. Die anderen befannten und anerkannt be- währten Verfahren find jchonender, aber zeitrauben- der, und haben den Nachteil, daß die ſchon ange- brüteten Cier des Geleges jo lange kalt liegen, daß fie zugrunde gehen müfjen. Sowohl hart- ala weich- ſchalige Eier habe ich auf diefe Weije bisher immer glatt entfernt. Im übrigen möchte ich beide Methoden nicht ohne weiteres als muftergültig und nachahmens— wert hinjtellen, da eine jehr weiche Hand und bei der zweiten auch eine gewijje anatomijche Kenntnis und Empfindung nötig ift; bei rajcher und unvorlichtiger Anwendung mögen Einrifje oder nicht mehr zu be- jeitigender Vorfall des Legedarmes möglich fein; dann geht der Vogel natürlich ein. Für die dritte Brut, wozu ich noch einige Paare einwarf, ließ ich nunmehr Sepia ganz weg und reichte nur feinzerftoßene frische Eierfchalen im Bodenjand vermengt, und in Näpfchen, ſowie fpärlich Kreide— ſtückchen. Nunmehr erkrankte mir unter neun Paaren fein einziges Weibchen mehr; fie waren jämtlich auch über die Legezeit derart munter, daß man ihnen überhaupt nichts anmerfte. Anfügen möchte ich noch, daß auch leichte Unpäßlichkeit beim Legen, die nicht zu Schwerer Erkrankung führt, höchſt nachteilig ift, da — jo bei mir wenigſtens — der unpäßliche, kaum bemerkbar erkrankte Vogel nicht mehr brütet; er treibt ſich meift außerhalb des Kaftens herum, bejtenfalls figt er innen auf der Anflugjtange, aber brüten tut er nicht; die Folge ilt, daß die mehr oder weniger angebrüteten Eier des ſchon vorhandenen Geleges jo lange falt liegen, daß fie verderben. Hat man Verdacht, daß ein Weibchen beim Legen erfrantt, jo iſt über die Legezeit eine tägliche Kaftenfontrolle empfehlenswert, denn — wenn auch jelten — manch- mal bleibt der franfe Vogel im Kaften und geht darin ein. Die Kontrolle hat bei der Wellenfittich- zucht, wenn fie nur vom Pfleger jelbjt vorgenommen 130 wird, feinen Nachteil; der Vogel bleibt dabet ganz ruhig, höchſtens ſchimpft einmal ein Weibchen gehörig. Die Beobachtungen beweifen, ich möchte jagen, mathematijch flipp und far, daß ausjchlieglich Die veichlich gereichte Sepia die Schuld trug. Alſo bei der Käfigzucht, wojelbjt die Vögel geringere Flug— möglichkeit haben, ijt Sepia in jeder Form und in jedem Quantum verwerflih. In der großen Frei— flugvoliere mag jpärliche Darreichung ohne Schaden fein. Frägt man weiter, warum gerade bei der zweiten Brut und den legten Eiern die Legenot ein- trat, jo ergibt ſich der Aufichluß hierüber, den ich Herrn Neunzig verdanfe, auch leicht: bei der erjten Brut waren die Baare noch unverbraucht und in der Bollfraft, bei der zweiten Brut iſt dies naturgemäß nicht mer ganz der Fall; ferner haben fich im Körper der Vögel durch die fortgejeßte und bejon- ders gegen das Ende des Legens gejteigerte Sepia- aufnahme größere Quantitäten angejammelt, als zu Anfang, jo day die jchädigende Wirfung nunmehr zum Durchbruch fommt. Warum die Sepia Legenot verurjacht, iſt, wie überhaupt das Weſen der Legenot, noch jehr wenig flargelegt. Immerhin kann man verjuchen, ſich eine Erklärung zu geben: bei normaler Schalenkonſiſtenz streckt fich) dag Ei etwas während des Legeafteg, der als fein eigentlicher Geburtsmechanismus anzu— jehen ift, jondern mehr dem Defäfationsafte gleich- fommt. Durch diefe Strefung, die eine Folge der noch etwas elaftischen Scale ift, iſt eine gewiſſe Konfiguration des Eies im Sinne einer Verkürzung des queren Durchmeſſers bedingt, jo daß der Austritt möglichft hemmungslos erfolgen fann. Iſt nun in- folge der Sepiaaufnahme die Schale- nicht elaſtiſch, fondern. hart und feit, jo kann feine Konfiguration eintreten, und hiermit ijt der Austritt erjchwert. Denkbar wäre auch, daß durch die Einwirkung der Sepia, ihrem Gehalt an Chlornatrium, eine Ent- zündung der Zeyeorgane, bejonders des Eileiters ein- tritt. Anſcheinend bejteht eine jolche immer bei der Legenot, denn in den Fällen, in denen ich dag Ei im Ganzen entfernte, war die Schleimhaut des Lege— darmes ſtets hochgradig gerötet, etwas gequollen und die Gefäße injiziert, aljo der Zuſtand einer Entzündung. Cine weitere nachteilige Folge reich- licher Sepiafütterung iſt, daß jte während des Legens Durchfall erzeugen kann; ferner fommt der harten Schale wegen mandes Ei nicht zum Auskriechen. Wegen zu hoher Temperatur im Zuchtraum hatte ich feine Erfranfung, trogdem Ddiejelbe im Mai und Suni bis zu — 15 0 R betrug. Durch reichliche Blattpflanzen, mehrmals tägliche Beiprengung des Bodens mit friſchem Waller, durch gute Bentilation (Dffenitehen der Fenſter einer Eeite über Tag und Nacht) wurde der Stubenluft entgegengewirkt; vor allem muß eben zu große Trockenheit der Luft mit allen Mitteln vermieden werden. Neicht man dazu in genügender Menge einwandfreieg Grünzeug, be- ſonders Miere, verfügt man über fräftige, nicht zu alte und auch nicht allzu junge Zuchtweibchen, dann wird man auch beim Wellenfittich jelten über Lege— not zu klagen haben. (Fortfegung folgt.) Bilfinger, Beobachtungen bei der Zucht des MWellenfittihs. — Kühn, Seltenes Liebhaberglüd. Nr. 17 Seltenes LSießhaberglüd. Don Bernhard Kühn, Dresden. (Nahdrud verboten.) Zu all den Freuden und Leiden, die einem Vogel— liebhaber bejchert find, treten zuweilen Ereigniſſe, welche ohne bejondere Mühe doppeltes Vergnügen bereiten. So erging e3 den mir befreundeten Lieb- haber Heren Filcher in Dresden. Nachdem er, wie alljährlich, jeine Körnerfreffer, vor allen: den immer munteren eilig, bei Beginn der jchönen Jahreszeit vor das Fenſter plazterte, jtellte ſich nach kurzer Zeit ein Zeiſigweibchen ein, welches fich eines Tages ing Zimmer verflog. Ohne diefen ang zu würdigen, ließ er dasjelbe in den zur Villa gehörenden Garten fliegen. Wie erftaunt war er darob, als am nächjten Tage der Kleine Aufdringling abermals auf dem Zeiſig— käfig Jerumtrippelte. Und es reifte in ihm der Entichluß, einen Zuchtverjuch mit diefem Zeiftgpärchen zu probieren, fall3 das Weibchen in jeinen Bejit gelangen jollte. Dies währte nicht lange und nun brachte er das Pärchen in einen Käfig von 50 cm Länge, 40 cm Höhe und 30 cm Tiefe. Eine Woche verging und außer ſchnäbeln zwijchen beiden fonnte nichts weiter bemerkt werden. Als eines Tages große Säuberung der Käfige jtatt- fand, wollte der Zufall, daß das Weibchen ent- ichlüpfte und durch das offene Fenſter in den Garten entflog. Alles ausjchauen war nuglos, es blieb ver- ſchwunden — bis zum nächiten Morgen, da ſaß es fivel auf der Gardinenitange und putzte das bejchei- dene Gefieder. Es hatte fich, da das Fenſter dauernd offen jtand, ohne bemerkt zu werden, wieder einge— funden. Bejondere Freude empfand der glückliche Befiger, wenn es vor den Augen eines ihn bejuchen- den Liebhaber3 in den Garten flog und in wenigen Stunden wieder zum Männchen zurückkehrte. In der zweiten Woche, nachdem das Pärchen eingejegt wurde, begann das Weibchen mit dem Nejtbau. Als Unter- lage wählte es zuerjt den Futternapf. Wie dies vereitelt wurde, trug es die, Bauftoffe in das zu diefem Zwecke angehängte Badehaus. Nachdem ſich Herr Fiſcher noch entjchlofjen hatte, ein Niftförbehen im Käfig anzuhängen, ſchlug es endgültig in diejem die Kleine Wiege auf. Feuriger Gejang des Männ— chens eiferte das Kleine Wejen während der Zeit des Neitbaues jowie der folgenden Brütezeit an. Montag, dem 20. Juni, lag das erjte Ei im Neſte. Das Gelege beitand aus drei grünlich weißen Eiern, welche vom Weibchen bebrütet wurden. Während diejer Zeit wurde e3 fleißig vom Hähnchen gefüttert. Nach genau 14 Tagen jchlüpfte das erjte Vögelchen. Die Jungen, welche alle glüdlich ausfamen, wurden während der erjten Woche ausschließlich mit den im Kropf erweichten Sämereien von Beiden gefüttert. Am Erſt nach diefer Zeit wurden frische Ameijenpuppen gereicht und allmählich angenommen. Heute, Ende Sult, wo ich diefe Zeilen jchreibe, ähneln die ſchon ziemlich Selbftändigen, bis auf das kurze Schwänz- chen, ihrer Mutter. Ein reizendes Idyll, diejes Familienbild, in dem hübſch ausgejtatteten Käfig. Mögen die niedlichen Kleinen ihrem Pfleger noch viel Spaß bereiten, und wollen wir hoffen, daß diefes Pärchen Herrn Fiſcher im nächjten Jahre aber- mals dieſe yreude bejchert. Sr ga Va u Fe ' r > RT 1 ; 7 \ Nr. 17 Exoten. Von Stegfried Lichtenſtädt, Berlin-Johannisthal. (Schluß.) (Nahdrud verboten.) er Prachtfinken verlor ich an der berüchtigten „Stoffwechſelkrankheit“. Dieje Krankheit ijt mir völlig unerflärlih. Die Tiere jcheinen mir tern- gejund, find vorerft munter, nur ein jpiges Bruſt— bein deutet an, daß der Vogel körperlich nicht auf der Höhe iſt. Allmählich werden die Tiere ftiller, fie frejien weiter gut, Kot ift normal, nur das Bruft- bein wird immer jpißer, der Vogel jchwindet dahin und eines Morgens liegt er tot im Käfig. Sch gab fräftiges Futter (Eigelb, Ameiſenpuppen), Rotwein, alles vergebens, die Tierchen waren nicht zu retten. Neichen Kinderfegen erhielt ich von meinen Wellenfittichen. Bejonders meine vier Paar gelben Wellenfittiche waren im Brüten unermitd- li). Eigenartiger— weile erfranfte mir fein gelber Bogel an Legenot, während die grünen jtändig mit diejer Krankheit zu fämpfen hatten. Als die künſtliche Heizung aufhörte, verlor ſich diefe Krankheit im meiner Bogeljtube faſt gänzlich, wiederum ein Beweis für mich, ; day Wärme (bejon- a ders die der Yentral- f heizung) die Legenot mitverjchuldet. Die Ein- fuhr exoti— iher Vögel hat ſich in ‚den letzten Wochen ver X mehrt, Doch it der Umſatz bei den meiſten Händlern hier in Deutjchland zurüc- gegangen. Das ijt erflärlich. ALS die eriten Exoten - auftauchten, griffen viele Liebhaber einmal tiefer in den Beutel, um ihre langentbehrten Freunde wieder zu be- ſitzen. Allmählich aber verloren die mafjenhaft einge- führten Senegalfinfen ihren Reiz. Die vielen unvermeid- lichen Berlufte famen auf die Dauer teuer zu jtehen, Seltenheiten blieben aus, der Neiz der Neuheit war vorüber, und die Kleinhändler jcheuten weiter große Anſchaffungen zu machen, da der Nuten bei ev. Ver- luſten ein zu fleiner war. Bor mehreren Wochen wurden mir von verjchie- denen Großhändlern die jchon lange erwarteten auftraliihen Transporte in Ausficht gejtellt. Leider traf bis heute noch nichts ein, auch die von Fockel— mann avijterten mexikaniſchen Transporte betrachte ich etwas peſſimiſtiſch. Hier jollen rote Kardinäle, Trupiale, Karmingimpel, Spottdroffeln ujw. eintreffen, doch glaube ich nicht, daß in unjere Käfige auch nur ein Schwanz gelangen wird. Meiſt bekommt das bejjer zahlende Ausland — vorausgejeßt, daß Die Levaillants Bartvogel. Lichtenſtädt, Eroten. 131 Bögel überhaupt anfommen — die Transporte, meist find durch die Verlufte unterwegs die Preife uner- ſchwinglich. Von Seltenheiten wurden mir in letzter Zeit an— geboten: Mohrenkopfpapageien (2500 M.), Amethyſt— glanzſtare (1100 M.),Levaillants Bartvögel(1200M.), tote Kardinäle (400 M.) ujw. Bei Ddiejen Preiſen bedauert man lebhaft, daß man nicht zur Zeit unter die Kriegsgewinnler gegangen ift. Anfang Juni wurde mir endlich von einem hieſi— gen Händler das Eintreffen eines indiſchen Trans— portes telephonijch mitgeteilt. Meine Freude war groß, als ich endlich in mehreren Eremplaren meine ipeziellen Freunde, die Schamadroſſeln, wieder fah. Die Preiſe waren „nur“ die 10—20fachen des Friedens, während beijpielsweife Wellenfittiche Heute noch den 22= bis 24 fachen Friedens⸗ preis koſten. Außer Scha- mas waren Golditirn- blattvögel und Weiß— hauben häher⸗ linge einge— troffen. Letztere ſind prächtige Schmuckvögel mit ſtets auf- gerichteter großer weißer Haube, in der Figur an un— ſeren Eichelhäher erinnernd. Es ſind auffallende Erſchei— nungen, apart, ſtimmlich wenig hervorragend, wenig- ſtens habe ich von den zwei beobachteten Exemplaren außer einigen „lachenden“ Tönen nichts bejonderes gehört. Prächtig entzückende Ge- ſtalten waren die Gold— ſtirnblattvögel. Zahm, zutraulich, in ihrem Benehmen an unſeren Star erinnernd, wie dieſer das Futter „abzirkelnd“, daneben prächtig, beſonders in der Sonne leuchtend, gefärbt, können ſie jeden Liebhaber entzücken. Ihre ſtimmliche Begabung jedoch hielt mich davon ab, ein Exemplar zu erwerben, Dieje Blattvögel jollen gute Spötter jein, doch müffen fie lange Zeit in Gejellichaft quter Sänger gehalten werden, wenn jie Freude machen jollen. Der Gejang diefer Naturburjchen war nicht jchön. Außer einigen Flangvollen Lauten brachten jie häß— liche, laute, jchnarrende unangenehme Töne, welche einem allmählich auf die Nerven fallen fönnen. Diefen „Gefang“ trugen jie mit jeltener Ausdauer vor, unbefümmert, ob er gefiel oder nicht. Apfel— finenjcheiben, welche jie neben frijchen Puppen und Weichfutter erhielten, quetjchten fie völlig aus und verzehrten fie mit größtem Behagen. Kun ging es ans Abhören der Schamas. Zwei prima Sänger, einer davon für einen befreundeten Liebhaber bejtimmt, wanderten In den Transport — —— a mer TR » - 5 132 Lichtenſtädt, Ersten. — Ufinger, Vogelleben am Niederrhein. Frühjahr 1920. Nr. 17 faften. Ich kann mir feinen entzücdenderen Vogel merfung, daß trodene Wärme Darmentzündung denken, als eine Schamadrofjell. Zwar Habe ich veranlaßt. Spottdroffeln beſeſſen, welche gejanglich völlig mit ihr fonfurrieren konnten, doch „nehmt alles doc, in allem“ ift die Schama unerreicht. Ihre Zutraulich- feit, Schönheit, ihr unermüdlicher Gejang, ihre Aus— dauer und Anſpruchsloſigkeit werden fie jtet3 zum Liebling aller Exotenfreunde machen. Man fann fich aus fait jeder Schama einen guten Sänger erziehen, wenn man fie in Gejellichaft jolcher bringt. Nicht empfehlenswert iſt es jedoch, zwei Schamas zu halten, wenn ich diejelben gegenjeitig hören fünnen. Der Gejang erhält dann etwas forciertes, hartes, lautes, jeder Sänger jucht den amderen zu überbieten und fie fönnen den Liebhaber dann reichlich nervös machen. Meine Schamas erhalten während des ganzen Sommer? nur frische Buppen, 2—3 Mehlwürmer und reichlich Sterbtiere aug meinem Garten. Bon morgens bis abends erjchallt ihr Gejang durch die Wohnung, bejonders der eine Vogel bringt bei jeinen leifen Touren entzücende, „lullende“ Töne, während der zweite mehr Harte, jchmetternde Paſſagen vor— trägt. Beide fennen mic genau und begrüßen mich beim Eintritt mit fröhlichem „tad, tad“. Aug der Hand füttere ich nie Mehlwürmer, da ich ſonſt ficher jein fann, daß fie während meiner Anwejenheit nicht fingen, jondern nach Würmern betteln. Pünftlih morgens 6—!/,7 Uhr findet die ge- jamte Fütterung meiner Lieblinge ftatt. Sonntags iſt Großreinemachen, gründliches Neinigen aller Stangen mit Kreolin, frisches Bejanden. Die Wellenfittiche erhalten neue Sigitangen aus Weiden oder Holunder (in zwei Stunden total abgejchält). Die VBolieren, mit Ausnahme der Schindlerjchen Schamafäfige, ſämtlich ganz aus Metall, werden gepußt, und in zwei Stunden iſt alles ſauber und rein. Bis zum März d. 3. hatte ich fat gar feine Berlufte unter meinen Lieblingen, da traten plöglich nacheinander Ereignilje ein, welche mich ſchwer nieder- drücten. Zuerſt begann ein Singfittichweibchen zu fränfeln. Die Unterfuhung ergab jchwere Darm- entzündung. Troß aller Heilmittel jtarb das Tierchen am dritten Tage. Zwei Tage jpäter erfranfte das Männchen in der gleichen Voliere unter gleichen Er- Iheinungen. Mein Schref war groß. Sufort wurde alles gründlich desinfiziert, der Vogel jorgfältig ge— pflegt, leider alles umjonft. Nach drei Tagen ſtarb das bejonders zutrauliche Tierchen unter den Er— Icheinungen eines jchweren Darmkatarrhs, Herr Neunzig jezierte den Vogel und teilte mir mit, daß ſchwere Darmentzündung, verbunden mit Abzehrung die Todes— urjache waren. „So ſchwer erkrankte Tiere find nicht mehr zu retten." Ich jtand vor einem Nätjel, woher die Tiere die Krankheit befommen fonnten. Bon einem befreundeten Tierarzt wurde ich folgen- dermaßen aufgeklärt. Die Sittiche waren an fühle Temperaturen gewöhnt und famen bei mir gerade in außergewöhnlicd hohe Wärme, da ich eine Anzahl Ichlecht befiederter Prachtfinken hatte und die Tempe- catur hoch hielt. Hohe, bejonder8 aber trocene Wärme (bei Yentralheizungen ift die Trockenheit nie ganz zu vermeiden) erzeugt bei nicht Daran gewöhn- ten Vögeln Darmentzündung. In Dr. Otto „Der Graupapagei“ ©. 126 finde ich ebenfalls die Be— Der Berluft jchmerzte mich jehr, aber leider follten weitere folgen. Durch Unachtjamfeit meines Dienftmädchens wurde eine Tür meiner Gartenvoliere nicht ficher verjchloffen. Als ich Abends nach Haufe fam, war die Stataltrophe eingetreten. Bier Wellen- fittiche, ein Singfittichmännden und mein Pärchen Goldftirnfittihe waren entfommen. Der Singjittich trieb jich noch tagelang in meinem Garten umher, zulegt jah ich ihn im nahen Walde, verfolgt von 4-5 Krähen oder Dohlen, dann war er auf Nim- merwiederjehen verjchwunden. Trotz Inſerats und Ausfegen hoher Belohnung erhielt ich feinen Sittich wieder. Wenige Tage ſpäter ſollte mich ein neuer noch ſchwererer Schlag treffen. Mein lieber Kamerad, mein treuer Freund, meine Deutſche Schäferhündin, welche mich vier Wochen vorher mit neun prächtigen Jungen beſchenkt hatte, wurde von einem vorrüberraſenden Auto erfaßt und auf der Stelle getötet. Im Walde, gegenüber meinem Häuschen, haben wir fie unter einem prächtigen Eichbaum begraben. Wenn man einem Hunde einen Denkitein jegen würde, jo müßte auf diefem ftehen: „Sie war die Treue und. An- bänglichkeit in Perjon. Wenn die Menjchen nur halb jo gut wären, als diejes Tier es war, jo würde es weniger Elend auf der Welt geben.“ Die Zeit heilt allen Schmerz. Ein reizendes Kind meiner Schäferhiindin, nach der Mutter „Lotte genannt, jpielt zu meinen Füßen, während ich dieje Zeilen niederfchreibe. Auf meinem Schreibtijch jteht meine Schama und läßt ihre ſanfteſten Weijen er- tönen, mein Jako fteht neben mir und plappert un- aufhörlich feine drolligiten Süße, er, „Lorchen will auch was haben, Lorchen Hat Hunger“. Dann ruft er wieder die Erinnerung an meinen Hund wach: „Wo ift denn unſer Zottchen, wo ijt der qute Hund?" Dann klettert er aus jeinem Käfig auf meine Schulter, zwict mich am Ohr, bricht in ein ichallendes Gelächter aus, und jagt dann begütigend, „Lorchen beißt nicht, Lorchen iſt brav—jo—brav.“ Hoffentlich fann ich dem freundlichen Lejer bald von neuen Zuchterfolgen berichten. Zebras, Amäaranten, Tigerfinfen, Silberjchnäbel jiten augenblidlich auf Eiern. 21 Wellenfitticheier liegen in den Käſten, friihe Puppen gibt es auch als Aufzuchtfutter, ich kann aljo guter Hoffnung fein. Bogelleben am Niederrhein. Von A. Ufinger. 5 (Nachdrud verboten.) Frühjahr 1920. (Schluß. jler in dieſem Jahr und häufiger als je, faſt aus jedem kleineren Waldgehölz hörte man den Ruf des Pirols, z. B. im Hofgarten, Nordfriedhof, alter Friedhof am Rhein. Seine Zunahme beſtätigten mir hier ein Präparator und mehrere eifrige Beob— achter. Ein im Garten des Karthäuſer Kloſters am 12. Juni gefundenes Neſt enthielt drei weiße, rdt- lich angehauchte Eier mit dunfelbraunen, faſt Schwarzen Flecken und war aus breiten Grashalmen und Birken- tindenfegen in die Ajtgabel eines äußerſten Zweiges Energiſch mahnt. F Nr. 17 einer amertfanijchen Eiche aufgehängt. Auffallend zahlreich ſchien mir der Pirol bei Anechtitedten ver- treten zu jein, wo am 17. Juli das Flöten der Männchen und dag Kreijchen der Weibchen geradezu, zum Speftafel wurde. Sn der Neiherfolonie bei Schloß Heltdorf waren zirka 20 Horte bejegt. Am 4. Juni jaßen bereits flügge Sungreiher auf dem Horftrand. Trogdem von Sahr zu Sahr die Kolonie zurücgeht, entitehen mit jedem Frühjahr neue Horfte, teils, weil der Sturm die alten jehr oft herabwirft, teil aber aus Gründen, die man noch nicht erfajlen fonnte. Denn merf- würdigerweiſe wandert die Kolonie Schritt für Schritt, und nicht, wie man annehmen jollte, in die Mitte des eingefriedigten Parkes, jondern nach dem Rande desſelben, aljo aus der fie eigentlich ſchützenden Ein- friedigung heraus. Während noch vor zirka zehn Sahren die Horſte innerhalb derjelben ftanden, liegt Haubenhäherling. die Kolonie heute faſt ausnahmsweije am entgegen- geſetzten Rande des Gehölzes und ift innerhalb diejer zehn Jahre zirfa 200 m gewandert., Wie alt dieſe eigentlich ijt, konnte ich nicht erfahren, immerhin darf man jie zu den älteſten und größten des Nhein- landes rechnen (ſ. „Gef. Welt“ 1917, Heft 32). An weiteren Vogelarten jtellte ich feit: Rohr— ammer (E. schoenielus) bei Mönchenwerth; Grünfüß. Teihhuhn (Gall. chloropus) auf dem Weiher bet Ekamp und auf fleineren Wafjerjtellen im Nahmer- jumpf; Belafjine (Gall. gallinago) an den Ent- wäfjerungsgräben im Kalkumer Forſt bei Lintorf und im Ellerbuſch, ebendaſelbſt auch die Waldfchnepfe (Seol. rusticola); Wachtelfönig (C. crex) am 16. Suni und 19. Juni bei Ratingen gehört. Ein Cremplar wurde am 3. Dftober bei Mörjenbroich geſchoſſen. Wachtel (C. coturnix) bei Hubbeltaht und bei Horrem am 11. Juli Schlag gehört. Schwarzfehlchen (Pr. rubicola) und Braunfehlchen (Pr. rubetra), letzteres häufiger als erjteres, aber mehrmals in ein und derjelben Art auf den Rheinwieſen und den Fohlen- Ufinger, Vogelleben am N derrhein. Frühjahr 1920. 133 weiden bei Wittlaer, Katjerswerth, bei Lintorf und der Volkarthei gejehen. Steinſchmätzer (Sax. oenanthe) am 18. Juli am Bahndamm zwilchen Eller und Vennhauſen gejehen; Gelbe Badhitelze (Bud. flavus) bei Unterrath, an der Anger und ihren Nebenwäſſern im Kalkumer Fort, auf den Rheinwieſen und in den Brüchern rechts des Djtparfes; Brachpieper (A. campestris) bei Wedau, bei Zons; Grauammer (E. calandra) bei Zons und Horrem Häufig; Girlig (S.hortulanus) im Zoologijchen Garten und am Rhein— ufer bei Vollmerswerth. A. Aeldert, Düſſeldorf, verjichert mir, daß er ihn 1918 zum eriten Male im Zoo hörte, wo vorgenannter Herr auch 1919 dag plößliche Erjcheinen der Singdrofjel beobachtet haben will. Rotköpf. Würger (Lan. senator) bei Angermund, doch nur dieſes Jahr und in einem Exemplar gejehen; Heufchredenjänger (Loc. naevia) in der selomarf bei Lichtenbroich gehört. Ich laſſe zum Schluß noch einige Brutdaten folgen: 3. Juni Neſt der Gartengrasmücke mit Eiern, Buchfink zweimal mit Eiern, Schwarzdrofjel mit Eiern. Sämtlich bei Lichtenbroich. 2. Juni Schwarz- drofjel auf 5 Eiern bei Wedau, am jelben Tag Singdrofjel mit fünf fast flüggen Sungen bei Rahm. 4. Juni Grünfink mit flüggen Sungen, ebenfalls Buchfink in Grafenberg. 12. Juni im Sarthäufer Klofter Schwarzdrofjelneft mit 3 Eiern. Die Jungen find am 24. Juni fast flugfähig. Dortjelbit in Dichter Weikdorn- hecke Neſt der Hecken— braunelle mit 3 Eiern und J1Kuckucksei. Letz— teres iſt auffallend groß gegenüber den Eiern der Braunelle und hellbraun geflect mit dunklen Haarftrichen und verwajchenen dunfelbraunen Punkten. Das Neſt jteht 1,5 m über dem Erdboden. Am 24. Juni figt der junge Kuckuck allein im Neft, ift nackt, pechſchwarz und glänzend und fperrt mit feinem rotgelben Schnabel noch im Dämmerlicht auf Bewegungen mit der Hand. Bon herausgeworfenen Eiern oder Jungen war nichts zu finden. Das Neft war am 28. Junt leider zerftört. 12. Juni Grasmücke mit drei Jungen ebenfalls im Garten des Karthäufer Klofters. Der Kropf der Sungen ift vollgepfropft mit Näupchen des Eichenwickers (Tortrix viridana) und der Inhakt ſcheint hellgrün durch die dünne Haut. Dort weiter am felben Tage Buchfink mit zwei Jungen und 2 Eiern. Junge find am 26. Juni flügge. 13. Juni Schwarzdrofjel jechs einige Tage alte Junge in einem Schlehenftrauch an der Volfarthei, diefelden find am 27. Juni fait flügge. Das Neft ift innen wie poliert und Die durch die durchgeſeſſene Lehmwand gedrungenen Halme find abgebrochen und liegen als weiche Unterlage auf dem Neftboden. Ich mache hier, wie Ichon öfter, die Beobachtung, daß die ftärferen Tiere jtet3 unten liegen und das ſchwächſte am höchjten und faſt auf jenen ſitzt. 13. Juni Singdroſſel mit 4 Eiern im Kalkumer Forſt in einer Gaisblattranke. 19. Juni Schwarzdroffel fünf flugfähige Junge auf einer Kopf— weide in Lichtenbroich. Zaunkönig auf 5 ſtark braun- gefleckten Eiern in einem Schlehenftrauch jowie Gar— tenrotfchwang mit flüggen Jungen. Beide in Lichten- 134 broich. 20. Juni Baumpieper mit 3 jehr dunklen Eiern und einem gejchlüpften Jungen unter einem Farnwedel im Kalkumer Buſch. 24. Juni Hecken— braunelle mit vier wenige Tage alten Sungen in einen Buchsbaum des Karthäuſer Kloftergartene. Ein durch Raubzeug, wahrjcheinlich Iltis, zer— ftörtes Baumpieperneft fand ich am 27. Juli bei Nath am Wegrand. Der Räuber hatte den brüten- den Vogel auf dem Net gegriffen und an Ort und Stelle jamt den Eiern gefreſſen. Eijchalen und Federn lagen um das Neſt herum. Ich jchließe deshalb auf einen Sltis, weil ein Marder over Fuchs den Bogel bejtimmt mitgenommen hätte und ein Wiejel nur jelten jo reinen Tiſch macht, wie es hier Der Fall war. Auch die Ratte frißt nur Teile und meilt dag Gehirn ihres Opfer, was übrigens jo mancher Bogelfreund und Beſitzer von Gartenvolieren aus Erfahrung willen wird. Die größten Näuber aber bleiben die fleinjten Vertreter der Marder, die Wiejel. Ihr mit Ge— wandtheit und Naubgier gepaarter Mut läßt es nicht zu, daß fie dort, wo fie häufig ſind, zur Geifel werden, denn ihnen fällt, von der brütenden Auer— benne bis zum kleinſten Bodenbrüter, jeder Vogel jamt Gelege zum Opfer. Selten verzehrt das Wiejel von jeiner Beute mehr als. die Brujt, und wo es ausgiebigen Erfolg auf jeinen Naubzügen hat, jaugt e3 dem Opfer nur das Blut aus einer fleinen Biß— wunde im Genid aus. Ich fand während des Krieges in Rußland in einem alten Kanal drei jo getötete Hänflinge und fing im Laufe eines Tages an diejem Ort zwei Großwieſel in einer jelbitgefertigten Kaſten— falle. Wo Steingeröll, dichte Hecken und Kanäle find, haujen dieſe Räuber, jowohl das kleine oder Mauswiejel, als auch das große Wiejel oder Hermelin. Shrem nächtlichen Treiben verdanfen fie es, daß man fehr oft feine Ahnung von ihrer Anwejenheit hat. Aus diefem Grunde jollte jeder Gartenbejiger, joweit er dazu in der Lage iſt, ein jcharfes Auge auf dieje Fleinen, aber jchlimmen Räuber haben und fih die Vertilgung derjelben angelegen jein laſſen. Die einfahiten Fallen jchon, jelbjt die des Drei- Hölzchen-Syftems, bringen bei etivag Geduld und Gejchiclichfeit unerwartete Erfolge. Ich jelbjt habe ſchon mehr als ein halbes Hundert diejer Wiejel bejeitigt, und wenn ich auch als Förſtersſohn Die Sache vielleicht gut verjtehe, jo will das nicht jagen, daß nicht auch andere das Fallenſtellen lernen fünnten und follten. Denn neben den Wiejeln und jeinen Verwandten iſt die Stage, jobald jie das Haus ver- läßt, ein nicht geringerer Räuber. Ihre Bertilgung gehört unbedingt zum Vogeljchug und dieſer wird dort von vornherein illujorisch, wo jene die Herr- ichaft Hat und jeden Niſtkaſten, jedes Vogelneſt un- geitraft ausplündern fann. Sp war auch das Frühjahr 1920 reich an Beob- achtungen, deren Einzelheiten hier aufzuzählen, ver Raum verbietet. Immer und immer. wieder dünkt es mir, als jei dag Studium der Vogelwelt, ob Liebhaberei oder Beruf, eine jener wenigen Be— ihäftigungen, die auch im jegiger Zeit des traurigen Niederganges unjeres VBaterlandes noch eine ganze Befriedigung zeitigen. Inmitten grüner Wälder, Ufinger, Vogelleben am Niederrhein. Frühjahr 1920. — Kleine Mitteilungen. Nr. 17 beim Vogeljang vergißt das Herz auf Stunden den verlorenen Krieg und feine furchtbaren Folgen für unjer unglüdliches Vaterland. © Kleine Mitteilungen. Ein hübſcher Nijtplag. Aus Gronau wird berichtet: Auf der Veranda eines hiefigen Haufes hat ein Fliegen— fchnäpperpärden fein Neft in einer blumengefüllten Ampel erbaut. Obwohl die Hausbewohner täglich unter der Ampel fißen, hat fi das Weibchen doch nicht in feinem Bruts geſchäft ſtören laſſen. (Tägliche Rundſchau, Berlin, den 24. Juli 1921.) Abſchuß don Naubvögeln. Die Brieftaubenzüchter haben bei den Preis- und Wettflügen der Brieftauben all jährlih mehr oder weniger große Verlufte dadurd, daß ein Teil der aufgelaffenen Tauben den heimarlihen Schlag nicht mehr erreicht, fondern unterwegs von Naubvögeln abgefangen wird. In diefem Jahre werden ganz bejonders groͤße Verlufte gemeldet, jo daß anzunehmen iſt, daß der Raubvogelbeftand bedeutend zugenommen hat. Es ſei deshalb darauf hingemwiefen, daß der Verband deuticher. Brieftaubenzüchtervereine für das Jahr 1921 für den Ab— ſchuß der den Brieftauben ſchädlichen Naubvögel, als Manderfalfen, Hühnerhabihte und Sperberweibdhen eine Belohnung von 10 M. für jedes Paar Fänge ausgejebt bat. Dieje Belohnung wird Ende Dezember 1921 aus gezahlt. Zur Erhebung eines Anſpruchs auf diefen Preis miüffen die „beiden Fänge” eines Naubvogels, nicht der ganze Raubvogel, bis fpätejtens Ende November 1921 dem Generaljefretär des Verbandes, W. Dördelmann zu Hannover-Linden, frei zugefandt werden. Die Läufe find bis furz über dem eriten Gelenf abzujchneiden, jo daß ein fleiner Federkranz jtehen bleibt. Es wird gebeten, die Fänge zu ſammeln und der ‘Bortoeriparnis halber zu— fammen einzufenden; bei Fleineren Poſten empfiehlt ſich Brieffendung oder „Mufter ohne Wert“. Vor der Ab— fendung wolle man die Fänge gut dörren. Sendungen, die irgendwelde Spur von Verwejung aufweifen, müffen ohne weiteres dem Feuer überwiejen werden und fommen deshalb nicht in Anrechnung. Nur die Fänge obenge— nannter Raubvögel fönnen Berüdfichtigung finden. (Der Prigniger, Wittenberge, den 21. Zult 1921.) j Bon einer Kleinen Zahl der Nachzügler abgefehen, find die hiefigen Mauerſegler in diefem Jahre am 30. Juli abgezogen. Hans Paſſig, Wittenberge 1921. (Brieflihe Mitteilung.) „Sch nehme ar, daß auch die Lejer der „Gef. Welt” und Sie Gefallen finden werden an diefem wohl ihönften aller Käuze, die jemals Menſchen— augen geihaut haben. Der Waldfauz, ein Weibchen, wurde Ende 1920 bei Leonberg (Württemberg) erlegt, nach— dem er ſchon ein paar Jahre von den dortigen Jägern beobachtet worden war. Das Gefieder des prächtigen Vogels war jchneeweiß bis auf wenige dunkle Federn auf der Bruft und unter den Flügeln. Der Schnabel war wachögelb, die Augen nicht rot, ſondern dunfel wie die des normal gefärbten Waldkauzes. Das Tier ilt alfo fein Totalalbino. Ein ausführliherer Bericht erfcheint in der „Südd. Vogelmarte“ von Prof. Dr. Dtto Buchner mit einem andern Bild. Unſer Bild ift nach dem hervorragend fhönen Präparat von Hofpräparator Chr. Merfle in Stutt- gart angefertigt. (Originalaufnahme von Dr. E. Lindner, Stuttgart.) (Veröffentlihung des Bildes für fpäter vor— behalten. Dr. €. Lindner. Das Märhen vom Winterichlaf der Vögel. Der alte Glaube, daß auch manche Vogelarten einen Winterjchlaf zu halten vermögen, ift noch immer fo verbreitet, daß jelbit in einzelnen modernen Werfen diefe Frage als nicht ganz gelöft betrachtet wird. In Wirklichkeit aber ift das Märchen vom Winterfchlaf der Vögel, wie Wejenmüller in den „Naturwiſſenſchaften“ darlegt, nichts weiter als ein Volks— aberglaube. In der Mark 3. B. erzählen die Bauern ſich noch immer Gejchichten, wie etwa die von den Gtaren, welche man im Frühjahr leblos aus dem Schlamm eines Sees hervorholte, und die dann nach einiger Erwärmung vollfonımen munter davongeflogen jeien. Scharfblickende Nr. 17 Naturforicher haben ſchon in frühefter Zeit dieſen merf- würdigen Aberglauben zu befämpfen verſucht. Bejonders lebhaft bemühte fih um eine Nichtigitellung diefer Frage der befannte Rektor des Berliner Gymmafiums zum Grauen Klofter, Johann Leonhard Frifh, in feinem 1733 er: ſchienenen ornithologiihen Werke „Vorſtellung der Vögel Teutichlands”. Bon der Tatjahe ausgehend, daß nad) allen Ergebniffen der Forihung feine einzige Vogelart in Wirklichkeit eines Winterjchlafes fähig it, ſucht Wejenmüller dem Urfprung diefer jo bartnädig twetiverbreiteten Fabel auf die Spur zu fommen. Seiner Meinung nad handelt es ſich nicht um faljchgedeutete naturwiſſenſchaftliche Beob— achtungen, fondern um eine Nachwirkung uralter, mytho= logiſcher VBorftellungen. Wahrſcheinlich iſt der Urjprung in der Geſchichte des jchlafenden Sonnenvogels zu er: blicken, von dem die alten germaniihen Mythen berichteten, daß er nah dem Schwinden der Ihönen Tage zur Ruhe ging, um erft im Frühjahr wieder zu neuen Leben zu er— wachen. Der Glaube an diefen®niythiichen Vogel hat ſich dann höchitwahrscheinlih auf die wirklichen Vögel über- tragen und jodas Märchen vom Winterſchlaf der Vögel erzeugt. . (Brigniger Hausfreund, Wittenberge, 19. 7. 1921.) Aus den Bereinen. Die Vereinigung der Liebhaber einheimiiher Vögel zu Berlin hält jeden zweiten Donnerstag nah dem 1 und 15. des Monats ihre Sikungen im ereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinenftraße 37a, Zimmer 6, ab. Vogelliebhaber find als Gäſte ftets willfommen. Der Borftand. 3. U: P. Böhme, Schriftführer, O 17, Rüdersdorfer "Straße 69. Bereinigung hannoverſcher VBogelliebhaber. In der zahlreih bejuchten Maiverfammlung im „Hannoverjhen Landesheim“ wurde, nad Aufnahme zweier neuer Mit— glieder, befanntgegeben, daß nunmehr fünf Wogelfutter- und Käftghandlungen beim Einfauf unjern Mitgliedern eine Verginftigung von 10 % gewähren. Herr Sreite berichtete von feiner recht erfolgreichen Berliner Neife. Für feine felbftlofe, mühevolle Tätigkeit wurde ihm alljeitiger Dank zuteil. Die neueften Nummern der „Gef. Welt”, der „Blätter für Naturſchutz“, der Monatsichrift „Aus der Heimat” und des „Journals für DOrnithologie” gelangen zur Kenntnisnahme der Mitglieder. Zwei neue Bud: ericheinungen fanden verdiente Beachtung: Dr. K. Flörides Vogelbuh und Dr. Dtto Schnurre, „Die Vögel der deutfhen Kulturlandfchaft”. Unfere Vogelbeobahtungs= ausflüge find bei nicht allzu zahlreicher Beteiligung, was fein Nachteil war, jehr befriedigend ausgefallen. Am 1. Mai fonnten wir auf einem prächtigen VBormittagsipaziergange in die Gießener Berge über 40, bei dem ebenfalls vom Wetter begünftigten Ausfluge durchs Leinetal nah Neuftadt a. Rbg. 38 Vogelarten beobachten. Kam beim erften Ausflug der Baumpteper befonders zahlreich vor Augen und zu Gehör, fo war am zweitın Tag das Liedchen des Fitis von früh bis ſpät zu hören. Die Nuhepläße diejer Ausflugstage: Der Gipfel des Dfterberges mit feiner prachtvollen Aus— fiht auf die alte Biſchofsſtadt Hildesheim und die in der Ferne verfehwimmenden Konturen der Harzberge, dann der Blick vom hohen Ufer der Leine über die im faftigiten Grün prangenden Wiefen und Weiden hin zu den Detiter- bergen, das reihe Wogelleben in der üppigen Vegetation, in den Blütenbäumen ringsum, werden den Teilnehmern: noch lange in Erinnerung bleiben. Über den „Geſang der Vögel“ ſprach dann eingehend mit großer Sadfenntnis Herr Klode. Dieje jehr reizvollen Ausführungen, denen lebhafter Danf der Anmejenden folgte, jollen eine Er— gänzung in einem weiteren Vortrage erfahren und dann in der „Gef. Welt” zum Abdrud fommen. Herr Troſchütz verlas die unter Mitwirkung des Herrn Klocde verfaßte Eingabe an den Reichstag zur Bekämpfung jener der Tier: fchußvereine vom 18. Dfober 1920 mit ihren übertrieben tierſchützleriſchen Beſtrebungen. Die Vereinigung han— noverſcher Vogelliebhaber hat ihre Eingabe, die an anderer Stelle der „Gef. Welt“ zur Kenntnis der Leſer gebracht wird, an 55 verſchiedene Vereine uſw. verſandt und zur Unterſchrift aufgefordert. Wir bitten alle Vogelfreunde, in diefem Sinne zu wirken. Gine bejondere Freude war es für unfere Mitglieder, unter der jahfundigen Führung von Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. — Redaktlonsbriefkaſten. 135 Herrn Lehrer Heinemann, Stl.-Lafferde, des Mitarbeiters an Prof. Voigts Vogelſtimmenbuch, das Vogelleben auf unſerm großen Stöcener Friedhofe und in der Eilenriede, dem ſchönen Stadtwalde, auf zwei Wanderungen fennen zu lernen. War an den heiten Tagen die zur Beobahtung kommende Zahl der Arten nicht ſehr groß, ſo verichafften viele Einzelheiten, bejonders in geſanglicher Hinficht, reiche Forderung in der Kenntnis der Vogelſtimmen. Im Hoch— fommer jollen weitere Ausflüge folgen. A Troſchütz. Berein für Vogelkunde, [Hug umd =liebhaberei zu Leipzig. Nächte Sitzung am Montag, dem 5. September d. S., abends 8% Uhr, im PVereinslofal „Goldenes Ein- born“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte ftets willfommen. I A: oh. Birk, 1. Vorfigender, Stedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Verein für Vogelkunde, -ſchutz und =liebhaberei zu Köln. Nächſte VBerfammlungen am 9. und 23. September, abends 8 Uhr, im Lokale Brauerei Lehmann, Griechen- pforte 7. Um zahlreihes Erſcheinen wird gebeten. Gäfte willfommen. $ U: Bergmann, Scäriftführer. Anfragen werden an diejer Stelle unentgelt- lih beantwortet. Wird 7 3 brieflihe Antwort ge- wünſcht, ſo ſind der Anfrage, außer dem Porto für die Antwort, 3 Mark in bar oder Brief— marfen beizufügen. — Für Unterfudung einge— nangener Vögel find 3 Mark zu entridten, hinzu fommen 1 Markt und Porto, wenn umgehende brieflihe Ausfunft gewünſcht wird. Herrn B., Waltrop. 1. Es fommt häufiger vor, daß weiblihe Ranartenvögel fingen, aber der Geſang iſt weniger laut, fürzer und beim Singen wird der Kehlkopf nicht jo Stark aufgeblaien wie vom Männden. 2. Ich glaube nicht, daß es fich bet dem Zeifig um eine Krank— heitserſcheinung handelt. Herrn He W., Homburg v. d. Höhe. Das Futter, von dem eine Probe gelandt wurde, iſt jehr geeignet für die Er- nährung von Weichfrefjern, welche neben Inſektennahrung auch Obſt und Beeren verzehren, wie Notfehlhen, Gras: mücden und Drofjeln. Den zarten Inſektenfreſſern, welche faft ausfhlieglih von Kerfen und Würmern leben, fann e3 zur Abwechilung oder zeitweile oder als gelegentliche Beigabe zu ihrem Hauptfutter gereicht werden. Herrn O. B., Ludwigshafen. 1. Die Beeren werden mit wenig Waſſer aufgefegt und zerfoht. 2. Im Wald fuht man einen freien, der Sonne zugänglichen Pla in der Nähe eines Ameifenhaufens, kehrt ihn von Nadeln und dergleichen rein. Sodann gräbt man in einen Kreis von etwa 2 Meter Durchmeffer etwa Litergroße Gruben und bedect diefe mit Kiefernreifig. Auf den mittleren freien Pla ſchüttet man den Inhalt des Ameifenhaufens. Die Ameiſen find beftrebt, die Buppen vor den Sonnenftrahlen zu Shügen und tragen fie in die Gruben, aus denen man fie vermittel3 eines Löffeld herausholt. Man gibt die Puppen dann in ein Sieb, um fie vom anhaftenden Sand zu befreien, und jchüttet fie zum Transport in flache Kiften oder Schachteln. Herrn 9. St, Hamburg. Die Fäaulnis des Kadavers des Schwarzbädhens war foweit fortgefhritten, daß es unmöglich war, die Todesurjahe feitzuftellen. Wahr: fcheinlih handelte es fih um eine Erfranfung der Vers dauungsorgane. Herrn A. U., Brieg. In der Zeit vom 1 März bis 1. Dftober ijt die Ein, Aus: und Durchfuhr ſowie der Transport der geſchützten Vögel verboten. Herrn DO. U. F, Bingen. Der Kadaver iſt hier nicht eingetroffen. Herrn 3. Sch., Dresden. Die Mönchgrasmücke iſt einer heftigen Darmentzündung erlegen. Herrn E. H., Meißen. Der Stieglig litt an einer mit Abzehrung verbundenen Grnährungsjtörung. Am 28. Juli ds. Js. verschied unerwartet der Königl. Dän. Eisenbahnvorsteher, [556 Herr V. Wiese in Graasten. In dem Verstorbenen haben wir den Heimgang eines unserer hervorragendsten Mitglieder zu beklagen, der allen denen, die ihm nahegestanden haben, ein selbstloser Freund und treuer Berater war. Wer den Verlust, der unsere gesamte Liebhaberei betroffen hat, voll ermessen will, der lese die zahlreichen, insbesondere die unter dem Titel „Aus der Voliere‘‘ zusammengefaßten, „von einem langjährigen Vogel- liebhaber‘‘ unterzeichneten Ausführungen in den Vorkriegs- heften der ‚Gefiederten Welt‘ Über die Verdienste des Heimgegangenen” um die Kenntnis fremdländischer Ornis mag eine berufenere Feder berichten. Wir stehen trauernd an der Bahre unseres dahingeschiedenen Vorbildes und zeichnen den Namen unauslöschlich in die Geschichte deutscher Vogel- liebhaberei ein. Austauschzentrale der Exotenliehhaher und -Züchter. I. A. A. Krabbe. — — - SEHURHUERLUEIKRREBGLLRURHLLRRUBRRRRBRRRRRRRRURERRRRRRLBLRERLEALRABRLNARRRBANHARRRGNE BRRUEBERRREHERARRRRBENE Zerlegbar- Leichtefte Reinigung - Einfarhiter firherer Transport 7 1. Preis beim Käfig-Wettbewerb Leipzig 1919 (f. Gef. Welt 1920, Heft 14 - 16) werden für alle Vogelarten hergeitellt. Ausführung: Hartholz, naturladiert, Zinkſchublade, Porzellannäpfe, Leoertuchbede. Keine Fabrikware, fondern befte Spezialarbeit! Anfertigung als Kiftenkäfig oder Wiener Form (halboffen) oder Halboffen mit feſter Rückwand. Ohne jedes Werkzeug in einer Minute zus fammengeftellt rejp. zerlegt. Berpadung zum Gelbitfoftenpreis. Fertige auch jede Art Bande und Bo- lieren nad Zeichnung oder Mafangabe, Anfragen Rüdporto beifügen Schlagnege ohne Mittelfteg f ſchädl. 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Das vorliegende, von dem als erfahrenen Preisrichter und Bunde- züchter befannten Derfafjer in zweiter, verbefjerter Auflage heraus gegebene Buch über Hunderaffen, Hundepflege und zucht, deſſen Inhalt fich feineswegs nur an die Kynologen, fondern audı an alle Bundeliebhaber wendet, fann geradezu als muftergältig betrachtet werden, Gerade im größeren Publifum herrfcht noch eine merfwürdige Un: fenntnis über die elementarjten Begriffe der Raffenlehre und Bunde— haltung felbit, fodaß die Herausgabe eines Buches, welches in«Furzer leichtfaßlicher Form eine flare Überſicht der bei uns vertretenen Bundes raſſen nebjt einer fachgemäßen Anleitung über Aufzucht und Pflege unferer treuen Bausgenofjen gibt, noch dazu, wenn gute Abbildungen den Tert ergänzend begleiten, nur zu begrüßen ift Beherzigenswerte Winfe und Ratfchläge werden jedem Hundeliebhaber geboten, auch ber erfahrene Züchter fann dem Werk eine Reihe Belehrungen ent» nehmen. Die äußere Ausftattung dieſes empfehlenswerten Buches _ fchließt fih dem Jnhalt voll an, fie ift gediegen und durchaus zeit- gemäß. Der Preis ift im Derhältnis zu dem Gebotenen ein fehr be- fcheidener zu nennen. Das Bud; fann durch jede Buchhandlung bezogen werden; direfte Sufendung vom Derlage erfolgt nur gegen vorherige Einfendung von 19.50 M. (Poiticheffonto: Magdeburg 3148) oder unter Nachnahme zuzüglich Nachnahmefpefen, nach dem Auslande nur nach vorheriger Dereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Pojtfchedfonto: Magdeburg 3148 Re Be er | 3 Seltene ältere ornithologiſche Werke. ß ß en n 8 all ß .M. Beohftein, Unweilg. alle Arten m Dögel zu fangen, einzuftellen ujtv. Mit { Anhang 3. Mitelli, Jagbluft. 795 ©. m. Rupfern, Nürnberg 1797, geb. 160.— M. — U. Chr. Siempen, Handb.b. medlenburg. Land: u. Waſſervögel. Moftod 1794. 270 ©. 30.— A. — Z.M. Bechitein, Getreue Abbildungen naturhift. Gegenftände (Säugetiere, Wögel, Fiſche, Anfekten ufm.) 4. u. 5. &b. Nürnberg 1792, m. handkol. jehr 'hönen KRubfern, zul. 60.— A. — 3. Saber, Brobromus d. isländ. Ornithologie, Kopenhagen 1822, geb. 20.— AM. — 9. Baber, Das Leben der Hochnord. Vögel, Leipzig 1826, geb. 321 ©. u. Tab. 40.— A. — 3. Zreitichke, Naturgeich. d. Papageien, 113 S. m. 30 prachtvollen tolor. Rupfern, geb. Peſt 1842. 30.— A. J. M. Bechſtein, Naturgeſch. d. Stubentiere (Vögel). 3. Aufl. Gotha 1812, 764 ©. m 19 handfol. Taf., geb. 50.— AM. — Dasfelbe 2. Aufl. Gotha 1800, 658 &. m. 4 farb. Taf. (angebunden Der Kanarienvogel, 84 ©.). Halbperg.-®d. 60.— AM. — W. Yarbine, Das Feber- wildpret. 88 ©. m. 30 fchönen farb. Rupfern, geb. 30.— #. — 8. Schmidt, Naturhift. Beichreibung d. Vögel, Mündheı 1818, 164 ©. Tert u. 140 banbeol. Taf. Quartformat 100. — „4. — Geligmann, Sammlg. verfch. ausl. u. felt. Vögel, 9 Xbe. i. 5 geb. (4 rote Halbldbde., I roter Bappbd.) Nürnberg 1749—76, #olio, m. 472 prächtigen hanofol. Taf. Die 2 legten Seiten d. 9. Bandes hand- fchriftlich ergänzt. Schönes Stück d. äußerft jeltenen Werkes 1200 #4. — Comte Marfigli, Description du Danube. ®b.]6. Oiseaux du Danube et de leurs nids. 158 & m. einfarb. Kupfertaf. Format 60><44 cm. geb. Gehr jelten. 260.— M. (Einbandrüden bejchädipt.) Antiquarifche Werke v. Brehm u. Ruf. U. €. Brehm, Die Vögel. Bb. 2. Raubvögel, Sperlingsvögel, Gitrvögel, 206 Bilder, 20 farb. Taf. 700 S. Halb- \ederbd., 1886, 42.— #4. — Brehm, Gefang. Vögel, Bd. 2. Weichfutterfrefier. 827 ©. jihöner Leinenbd. 40.— AM — Brehm’s Tierleben, 3. neubearb. Aufl. 10 jchöne Halblederbde. 1890, m. 1800 Schwarzbildern u. 180 farb. Taf. zul. 600.— A. — Brehm’s ZTierleben Bd. 7. 3. Aufl. 1892 (Kriechtiere u. Qurche), 167 Schwarzbilder u. 16 Taf. 825 ©. Tert 35.— A. — Brehm’3 Tierleben AI. Ausg. 3. Aufl. 1919, 4 fchöne Halbleinenbänvde m. 587 Schwarzbildern, 142 Taf. (ftatt 394.— A) f. 280.— A. — Ruß, Der Kanarienvogel 12. Aufl. Zeinenbd, 6.— A. — Ruß, Bilder aus der Vogelftube, m. Holzichn., 1882, Zeinenbd. 404 ©, 6.50.4. — Ruß, Handbuch f. Wogelliebhaber, Züchter u. Händler, 2 fchöne Halblederbände 1. Aufl. 1871 36.— #4. — Dasjelbe 2. Aufl. (1 Titel fehlt) 1873, 2 Leinenbände 25.— A. — Dasfelbe 2. Aufl. 2 Halbleinenbände 32.— A. — Ruß, Frembländ. Stubenvögel. Bd. 1. Körnerfrefier, mit 14 farb. Taf. Halb- lederbd. 60.— .#. — Dazfelbe %b. 4. Stubenbogelpflege, Abrichtung und Zucht, mit 2 farb. Taf. und 96 Bildern, 948 ©., Halblederbd. 50.— M Ruß, Fremdl. Stubenvögel, Naturgeich., Pflege u. Bucht. 4 Bde. I. Körnerfrefier. II. Weichfutterfreffer. III. Papageien. IV. Stubenvogelpflege u. Zucht. 4 pracht- volle rote Halblederbbe. u 240 — .% (nicht einzeln). Wertvolle Bibliothefswerfe. Arnold, Vögel Europas, Naturgeich. u. Lebens— meife in Freiheit u. Gefangenfhaft, Aufzucht, Eingewöhnung, Sana, 76 ſchwarze u. 78 farb. Bilder. 4586. Halbleinenbd. 75.— 4. -U.R. Wallace, Die geographifche Verbreitung d. Tiere. 2 Bände m. 7 Karten u. 20 Bildern, 1200 ©. zuf. 48.— AM. A. u. KR. Müller, Tiere d. Heimat. Deutſchlands Säugetiere u. Vögel, 2 fchöne Leinenbände mit 67 Holzichnitten u. Steinzeihnungen, zuf. mehr als 1000 ©., 1382, 48.— A. — Dasjelbe inı Halbleinenband geb. 40.— .#. Geſchätztes und gejuchtes Werk.) — ©. Finfh u. G. Hartlaub, Die Vögel Oftafrikas, Zeinenbd. 897 S. m. 11 farb. Taf., 1870, 80.— #4. — D. Reifer, Omis Baleanica 38. III. Griehenland, 559 ©. m. 4 farb. Taf. u. 1 Karte, Halbl.-Bt. Ler.- Format, '905, 40.— A. — Dasſelbe Bd. 4. Montenegro, mit 2 farb. Taf. u. 1 arte, 1408 ©. Halbleinenbd. 18.—.#. — €. Neitteı, Fauna/Germanica. Die Käfer d. dt. Neiches. 5 Leinenbänbe, jeder 40—48 Farbentafeln enthaltend auf. ftatt 160. .M f. 90.— M. — Weltall u. Menfchheit. Geſchichte d. Erforich. db. Natur u. d. Verwertung der Nalurfräfte. 5 große Leinenbände, m. prachtvollen farb. u. ſchwarzen Bildern u. Modellen, zuf. nur 250.— A. -- Dasselbe ungebunden in Lieferungen 125.— 4. — Bittel, Paläontologie Bd. 2. Vertebrata. 3. 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Umzugshalber berlaufe: 1 ausgezeichnetes Zuchtpaar Roſella— Sittiche, eritflaffig befiedert, kerngefund. 1 Bimmervoliere hierzu,2,50><1,50><0,60 mit Eifengeftell, noch neu, 1,1 Münchner Holländer-Kanarien, 1 vierteiligen Käfig, 0,80><0,66><0,30. [661 Saller, Bremen, Lioyditraße 110. [7 = „sl erate + September ee Aus · ‚gabe gelangende Heft 18 der Gef. Welt erbitten bis 9. September 1921 früh. Der Infertionspreis beträgt für die biergeipaltene Nonpareilles zeile oder deren Raum 1.— Darf. Verantwortlich für bie Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermäborf bei Berlin; für den Unzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Berlag ber Ereug’fhen Berlagdbuhhandlung in Magdeburg. — Drud: Uuguft Hopfer, Burg B;. Mogbbg. ur 1 1 DEE Jabrgang L. Deft 18. 15. September 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem 1. u. 15. jedes Monats zur Ausgabe und koltet vierteljährlich 10.— Mark. Einzelpreis des Beftes 2.- Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens freitag früb in Bänden der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretlcbmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltfcheckamt: Magdeburg 3148. fFernfprecer: 1323. Beobachtungen bei der Zucht des Wellenfittids. Von Dr. Bilfinger, Schwenningen. (Sortjegung.) (Nahdrud verboten.) Deß im übrigen bei der Mierefütterung in einer Hinſicht, die noch wenig bekannt ſein dürfte, Vorſicht geboten iſt, möge folgender Fall zeigen: Kürzlich ging mir ein tadellos befiedertes Wellen— ſittichmännchen von einer Brut mit drei Jungen weg ganz plötzlich ein. Der Vogel ſaß, nachdem er tags— zuvor noch kerngeſund war und feine Jungen ätzte, frühmorgens totfranf am Boden umd verendete mir unter den Händen. Außerlich war gar nichts feit- ftellbar als ein zum Berſten gefüllter Sropf, der der Betaftung nach Miere enthalten mußte (anderes Grünzeug füttere ich außer Grasrijpen nicht). Meine Vermutung, er habe ſich an Miere überfrejjen, wurde mir von Herrn Neunzig, der in liebenswürdiger Weile die Unterjuchung des Kadavers vornahın, be= ftätigt: der ganze Magen und Darm waren mit trodenen Faſern von Mierejtengeln prall gefüllt und vollkommen unverdaut. Hierdurch) war jede Tätig- feit des Darmes und Zirkulation in demjelben unter- bunden. Der Bogel hat, nachdem Blätter, Blüten und Knoſpen der Miere abgefrejfen waren, noch große Mengen Halbverwelfter Stengelfalern genommen und ift hieran eingegangen. Man tut aljo gut, nur durchaus friſche, jelbjtverjtändlich trockene Miere, die in feiner Weile welf ijt, zu füttern, und außerdem die im Käfig verbliebenen lederzähen Stengel, nach- dem die Vögel die Blättchen und Knoſpen abge= frejien haben, immer jofort ev. mehrmals täglich zu entfernen. Weiter möchte ich noch auf die ungeheuerliche Vermehrungskraft des Wellenfittichs hinweiſen, die binfichtlich eines rationellen Zuchtbetriebg der größten Beachtung würdig iſt: eines meiner jelbitgezüchteten Weibchen begann, noch nicht zwei Monate alt, vom Ausfriechen aus dem Ei am gerechnet, mit einem - alten überzähligen Männchen zu nijten. Da der Vogel: noch gänzlich unausgefärbt war, legte ich dem Ein- und Ausichlüpfen in den Kaſten feine Bedeu- tung bei, bis mich die Nachſchau eines befjeren be- lehrte; jie ergab fünf Eier. Das erfte mußte nad) meiner Berechnung gelegt worden jein, als der Vogel das Alter von zwei Monaten um wenige Tage, äußerftenfall® um zehn, überjchritten hatte. Das Gelege jchien befruchtet zu fein, doch fam nichts aus. Eines Tages war das ganze Gelege ſpurlos verjchwunden, jedoch gleichzeitig lag ſchon das erfte Ei des zweiten Geleges im Kalten; es wurden noch weitere fünf gelegt. Ein Junges, das fich jehr kräftig und fehlerfrei entwickelte, kam aus und ift nächſtdem flügge. in anderes, etwa ebenjo altes Weibchen meiner erjten Brut paarte ſich mit feinem eigenen Bater und begann um dieſelbe Zeit zu niſten. Dieſe Brut Habe ich unterbrochen und das Weibchen fepariert, worauf es ein weiteres viertes Ei auf den Käfig— boden legte. Ein ſelbſtgezüchtetes gelbes junges Weibchen mußte ich jüngit aus demjelben Grunde herausfangen, da es, ebenfall3 nur zwei Monate alt, ernjthafte Nijtvorbereitungen begann. Hätte ich noch mehr überzählige ältere Männchen in den Heck— fäfigen gehabt, jo bin ich fejt überzeugt, daß auch meine anderen jungen Weibchen zur Brut gejchritten wären. Sm erjten bejchriebenen alle ließ ich dag Baar gewähren, da das Gelege ſchon vollzählig war, als ich dahinter fam und jchlieglich auch ein gewiſſes Intereſſe für mich darin lag, einmal feitzuftellen, was bei einer ſolchen Brut herauskommt. Als irgend» wie vorbildlich möchte ich jedoch dieſes Experiment nicht hinſtellen. Selbitverftändlich kann allein der Grundſatz zu Necht bejtehen, Wellenfittiche nicht zur Brut jchreiten zu lafjen, bevor fie ein Jahr alt find bzw. minde- ſtens vollfommen ausgefärbt jind, was in der Negel nah 6—8 Monaten der Fall it. Im übrigen jet in diefer Hinficht noch erwähnt, daß eine Anzahl meiner jungen Wellenjittiche mit zirfa vier Monaten 138 vollfommen, von den Alten nicht mehr unterfcheid- bar, ausgefärbt waren., Um jo mehr joll man ſich nicht verleiten laſſen, Wellenfittihe frühejtens vor 8—12 Monaten zur Zucht zu verwenden. Aus diefen Beobachtungen ergibt jich für mich die Notwendigfeit, die jungen Wellenfittiche etwa drei MWochen nad dem Verlaſſen des Niſtkaſtens aus den Heckäfigen herauszufangen. Die jungen Männchen fann man, jofern ſie als jolche ſicher erfennbar find, wenn man will, noch länger in den SHeckfäfigen lajjen. Sch habe für meine jungen Wellenfittiche eine geräumige Voliere mit Springbrunneneinrichtung ; in Wafjerflafchen befommen ſie mehrmals in der Woche Laubzweige. Jeden Morgen, wenn die Fontäne hochgeht und das Laub benegt, ift dann allemal großer Lebtag. Auf dieſe Weile entwideln fie ſich jehr gut. Noch zwei Gründe möchte ich anführen, warum die jungen Wellenfittiche baldigit aus dem Heckkäfig zu entfernen find: einmal toben gerade die Sungen, grauföpfigen, nachts mit Vorliebe aus irgendeinem Anlaß wie toll in den Käfigen; hierdurch werden aber ‚die Brutpaare nicht günftig beeinflußt; ferner habe ich den Eindruck gewonnen, daß die Sungen auch ſonſt durch ihr ruhelofes und lärmendes Benehmen die Brutweibchen jtören und zu nachläſſigem Brüten veranlaſſen fünnen. Endlich bietet noch das Benehmen eines meiner alten Zuchtweibchen Intereſſe. Es handelt ji um einen bejonder3 jtarfen, von Herrn Fockelmann be- zogenen Vogel, der fich als außerordentlich ergiebig erwiejen hat. Im der erjten Brut brachte er aus jechs Eiern fünf Junge auf. Auffallend war, alg die Jungen größer waren, ein eigentümlich nervös erregtes Benehmen des Weibchens. In der zweiten Brut brachte es aus fieben Ciern ſechs Junge aus; etwa Drei Wochen vor dem Flüggewerden der Jungen wurden dieje plötzlich ſchwer mißhandelt. Durch kläg— liches Geſchrei aufmerkſam gemacht, ſah ich eines Tages, wie es das Jüngſte, am Flügel gepackt, durch das Schlupfloch zu zerren und hinauszuwerfen ver— ſuchte. Ich nahm das Junge ſofort weg und ſetzte es in einen andern Kaſten mit gleichaltrigen Jungen Dasſelbe Manöver nahm der Vogel ſofort mit den verbliebenen fünf Jungen vor. Ich nahm nun alle weg und verteilte ſie ebenfalls in andere Käſten mit gleichaltrigen Jungen. Sie wurden ſämtlich ange— nommen und zum Ausfliegen gebracht; nur das Kleinſte iſt den Mißhandlungen erlegen. Die bösartige Mutter ſchritt ſofort zur dritten Brut, wurde bei den letzten drei Eiern legekrank, beim letzten ſehr ſchwer; ich entfernte dasſelbe durch Maſſage. Die Urſache der Erkrankung war zweifel— los in einigen Stücken Sepia zu ſuchen, die noch im Käfig lagen. Die Erholung ging nach dem Ein— griff ſehr ſchnell vonſtatten, jedoch brütete der Vogel von da ab ſehr läſſig im Gegenſatz zu ſonſt, wohl deshalb, weil die Eier durch das Kaltliegen während der Erkrankungen abgeſtorben waren. Eines Tages warf er das ganze Gelege, aus fünf Eiern beſtehend, welche mehr oder weniger entwickelte Junge ent— hielten, zum Kaften hinaus. Das war am 24. Mai 1921. Am. 11. Sunt 1921 — id) hatte, um jede Beläjti- Bilfinger, Beobahtungen bei der Zucht des Wellenfittihs. — Stöder, Grauaftrilde. Nr. 18 gung bzw. Störung zu vermeiden, nicht nachgejehen — zirpte jchon wieder das erjte Junge. Am 25. Mat 1921 begann dasjelbe Spiel mit den Mißhandlungen der Jungen wieder; ein zirka drei Tage altes Junges fand ich piepfend am Boden, merwürdigerweiſe troß des Sturzes aus zwei Meter Höhe auf den Boden- jand, unverlegt. Die ganze Brut, aus fünf Stücke beitehend, einschließlich der hinausgewworfenen Jungen wurde wieder in andere Käjten verteilt und fliegt demnächit aus. Diefer Fall beleuchtet wieder die jchädigende Wirkung der Sepia, zeigt ferner, daß, wenn ein Weibchen einmal die Jungen mißhandelt, die auch in der Folge nicht unterläßt. Weiter geht daraus hervor, daß, injofern man nur andere Käften mit etwa gleichaltrigen Bruten zur Verfügung hat, durch Verteilung in diejelben die Brut zu retten iſt; end- lich zeigt er wieder die fabelhafte Vermehrungskraft des Wellenſittichs. Hätte ich nicht mit Bejtimmtheit damit rechnen fünnen, im Wiederholungsfall die Sungen bei anderen Paaren großziehen zu laſſen, jo wäre der Vogel jofort aus der Hecke entfernt worden. Im übrigen ift fchärfite Überwachung, um fofort bei Beginn der Mikhandlungen einjchreiten zu können, durchaus nötig, da man ſonſt Gefahr läuft, daß auch andere Baare die Unordnung abjehen und nach- machen. (Schluß folgt.) Granaftrilde. Von Heinrih Stöder, Hamburg. (A. 3.) (Nachdrud verboten.) Ernde Januar dieſes Jahres erwarb ich von A. Fockelmann, Großborſtel, ein Pärchen Grau— aſtrilde. Da ich mir aus 10—15 Paaren das kräftigſte und ſchönſte ausſuchen konnte, jo gelangte ich in den Beſitz von beſonders prächtigen Tieren. Eigentlich wollte ich ganz andere Vögel kaufen, etwa Schönbürzel oder Silberjchnäbel, die auch in guten Exemplaren zu haben waren, aber die fleinen Grauen hatten es mir an diefem Tage angetan. Es waren die erjten Grauaſtrilde, die bei mir ihren Einzug hielten. Bor dem Kriege hatte ich jchon jo ziemlich alle häufig angebotenen Arten gepflegt und zum Teil auch gezüchtet, nur an den Örauaftrilden war ich) immer achtlo8 vorbeigegangen. „Zuchterfolge find ſchwer oder gar nicht im Käfig zu erreichen." Dieje Worte der Lehrbücher genügten mir Anfänger da- mals, den Vogel nicht zu fäftgen. Wenn auch die Zucht legten Endes das Ziel von ung Prachtfinfen- liebhabern ift, da wir ja erjt durch fie eine Art richtig kennen lernen, jo jollten wir ung doch nicht dazu verleiten lafjen, ſchwer oder gar nicht nijtende Arten zu meiden. Es fünnten uns dadurch kleine Freuden entgehen, die nicht wieder einzubringen find. Meinen Grauajtrilden habe ich ſchon manches ab— gebeten. Ohne dab ich e8 eigentlich recht wollte, haben fie es verftanden, erſt meine Aufmerfjamfeit zu fejleln, dann fich allmählich einen bevorzugten Platz zu erobern, und ich jtehe nicht an, fie heute für meine befonderen Lieblinge zu erflären. Der Eleine elegante Vogel verdient e8 in hohem Maße, von den PBrachtfinfenliebhabern bejonders gejchägt zu werden. Nr. 18 Furchtbar ſcheu waren die fleinen Kerle, als fie zujammen mit 1,1 Tigerfint und 1,1 Amarant das größere Abteil, 1X1,5xX 0,8 m, meiner Voliere be- zogen. Ausgeftattet war legteres mit ſchwankenden Zweigen, einem dichten Gebüjch in der einen Ecke und einigen Harzer Bauerchen. Ferner war an der Rückwand hoch angebracht ein Halboffener Niftkaften, den Eleine Zweige etwas verdedten. Es hat lange gedauert, bis fich die Scheu der Tierchen legte. Nach und nach wurden fie indeiien bei aller Angit- lichkeit zutraulicher. Heute kommen fie aus ven höheren Zweigen vorfichtig herunter, um aufmerf- jam zuzuſehen, wenn ich die Futternäpfe wechjle, Beſonders interejjiert fie der Napf mit den Be friichen Ameiſenpup— ſſ pen, der auf dem Boden des Käfigs ſei— nen Platz findet. Ganz gierig ſind ſie auf die Puppen, während Ti- = gerfint und Amarant Stöder, Grauaftrilde. 139 Da ich abjolut nicht an eine ernithafte Brut dachte, habe ich mir leider Feine Daten gemerft. Sch wurde erſt aufmerkſam, al3 ich beim Füttern das Weibchen vermißte und es dann beim Heraus— nehmen der Futternäpfe wie einen Pfeil aus dem Neſte Schießen jah. Das Nejt wurde nach diejen un— vermeidlichen Störungen jedoch ſofort wieder aufge= jucht. Es war mir aber nicht möglich, zu verhin— dern, daß das Weibchen beim Füttern das Neſt ver- ließ. Ich konnte noch fo vorfichtig dabei zu Werfe gehen, immer war das Weibchen jofort außerhalb des Neites. Das Weibchen hat fait ausſchließlich das Brutgejchäft bejorgt, während das Männchen höchſtens mal auf eine IM] N il 1 Viertelftunde ablöfte. In, , Das Männchen war I | jegt von einer Direft : beängitigenden Zebhaf- tigfeit und Nervofität. Arch nicht eine Sekunde — konnte es ruhig auf einem Zweig ſitzen, diejelben unbeachtet . fafjen. Der Einfluß der frischen Puppen j auf Die Lebensäufe- — ü rungen der Grau | - aftrilde ijt unverfenn u bar. Setze ich Die | Buppenfütterung mal ai einige Tage aus, jo it ihre Lebhaftigfeit eine entjchieden ge- tingere. Haben fie dann einige Tage jo recht wieder in frijchen Pup⸗ pen gejchwelgt, jo M Hr macht fich beſonders u 0 beim Männchen Die an, Bauluft ftärfer bemerkbar, die Tier- — # chen werden rauflujtiger und jo fort. Sch habe häufiger dieſes Experiment gemacht und fand es jedesmal be- ſtätigt. Mitte März beobachtete ich die erſten Balztänze des Männchens. Es war damals durchaus nicht im Hoch— zeitsgefieder und nur durch den etwas brei— teren Augenſtreif vom Weibchen zu unterſcheiden. Unter lebhaften Auf- und Niederhüpfen wurde das Zizigeuit-Zigeuit bis zum Heiſerwerden wiederholt. In der Folgezeit habe ich täglich dieſen Vorgang beobachtet. Nach den erſten Gaben friſcher Ameiſen— puppen ſetzte beim Männchen eine fieberhafte Bau— tätigkeit ein, und zwar wurde der leere offene Niſt— kaſten an der Käfigrückwand zunächſt vom Männchen allein bis obenhin mit Kokosfaſern vollgeſtopft. Dann beteiligte ſich auch, zeitweiſe im Neſte ſitzend, das Weibchen am Bauen. Das erſt ungeſchickt weite Einſchlupfloch wurde verengert und kreisrund gemacht und ſchließlich mit einer kurzen etwa 5 cm langen Röhre verſehen, die den Eingang dem Blick von vorn ent— zog. Das Neſt wurde in zirka vier Tagen fertig, dann aber noch ſtändig vom Männchen ausgebeſſert. Grauaftrilde. Ii = SA, © 5) am Futternapf wurde — haſtig ein Körnchen ge— nommen, um dann ſo— ei | fort wieder loszuſtür— iS 128% men. Amaranten und — Tigerfinken taten mir 1 leid. Beichauliche Ruhe —— gab es nicht mehr für — ſie, immer kam ihnen der queckſilberne Graus= - aftrild in die Quere, i wenn er fich auch E keineswegs bösartig zeigte. Da hörte ich eines Tages ein leijes Zirpen im Neſt. Friſche Ameiſenpuppen waren glücklicherweiſe in ge— nügender Menge zu haben. Es wurden ziemliche Mengen ver— tilgt, wenn man die Kleinheit des Vogels in Betracht zieht. Beide Alten fütterten fleißig in zirka halbſtündigen Abſtänden, wobei das Weibchen in den erſten Tagen nach dem Aus— ſchlüpfen der Jungen öfter längere Zeit im Neſt blieb. Am 7. oder 8. Tage nach dem erjten „Neſt— geräufch”, ich hatte tags zuvor bejonders jchöne Buppen erhalten, bemerkte ich, daß die Alten fich wohl an den Puppen gütlich taten, aber nicht ans Füttern dachten. Am nächiten Morgen, einem Sonntag, habe ich fie dann ftundenlang beobachtet. Das Neft wurde nicht mehr beachtet. Beim Nach- jehen fand ich in dem wundervoll ausgeglätteten Nejt fünf qut ernährte, kräftige Junge, denen die Fleinen Kröpfe big zum Platzen mit Hirjeförnern vollgejtopft waren. Sch nehme an, daß fie hieran erftickt find. Die blauweißen Schnabelwarzen waren qut ausge— bildet und auf Kopf und Nücen fingen die Federn an, durchzubrechen. 140 Tags darauf tanzte das Männchen feinen ſchönſten Balztanz und fchmetterte kräftig, bis ihm die Stimme verjagte, jein Hizigeuit-Zigeuit. Darauf Herumjagen des Weibchens wie jchon jo oft, aber bis heute habe ich noch feine Paarung gejehen. Ob die nur im Neſt ftattfindet? Das zärtliche Gezwitjcher, wenn beide Gatten im Nefte find, läßt darauf jchließen. Schade, daß diefe Brut, die ſich jo gut anließ, im FJormolglas*) endete. Bei einer zweiten Brut bringt das Pärchen hoffentlich die Jungen zum Ausfliegen. Adlerbuffard — Buteo ferox. Von Ingenieur W. Kradt. (Nahdrud verboten.) eute jeien einem Vertreter der Naubvögel ein paar Worte gewidmet. ch möchte nicht uner- wähnt laſſen, daß ich mich im ftolzen Gejchlecht nicht allzu gut ausfenne und in feiner Pflege nur wenig Erfahrung beſitze. Ich Hatte eigentlich nur in Spanien und Hauptjächlich letzthin am Wolga- jtrand Gelegenheit, in engere Berührung mit ihm zu fommen. Am 14. Mat 1915 brachte man mir vier In— jafjen eines Naubvogelhorftes, der am Boden in der Stalmüdenfteppe angelegt war. Da die alten an- geblich rotbraunes Gefieder hatten, jo hielt ich meine Neulinge für rote Milane, ein Irrtum, der erft lange Zeit jpäter definitiv aufgeklärt wurde. Die Kleinen, munteren Dinger waren in der Größe jehr verjchteden und überaus biſſig untereinander; das Neithätchen konnte meines Erachtens erſt ein paar Tage alt fein. Der dichte wollige Flaum ift dunfel- grau und wird, bejonders ftarf am Kopf, von langen, jeidenartigen, weißen Haarfedern überragt. Am Hin— terfopf iſt eim runder, weißer Fleck typiih. Die Unterjchenfel find zirka 1/, ihrer Länge mit Flaum bededt. Die Hornhaut des Schnabel® hat grün- gelbe Färbung, der Schnabel ſelbſt ift ſchwarz. Die Süße jind mattgelb. Die Fütterung erfolgte dreimal täglich; das Futter bejtand aus zerjchnittenen Ziejeln, Tauben und Sper- lingen. Die Vögel gediehen prächtig und unter- nahmen Mitte Juni die eriten Flugverjuche im Hof. Sie lernten bald Sperlinge mit geftusten Flügeln jowie Zieſel jchlagen. Zwei Stüc ließ ich, als ich die Überzeugung hatte, daß fie fich felbft ernähren könnten, in die Steppe bringen; die beiden anderen blieben bie Anfang Auguft hier, alsdann verjchwan- den auch fie. Sie flogen ſehr gewandt und haben ein ſchönes Flugbild, deſſen Reiz durch die helle Unter- jeite noch erhöht wird. Aus den vermeintlichen roten Milanen waren aljo Adlerbufjarde geworden. Naturgemäß habe ich mich im folgenden Jahre, d. h. 1916, bedeutend mehr für diejen Vogel interefjiert. Der Adlerbuſſard wählt zu feinem Aufenthalt nur baumloje Gegenden, Steppen und jogar Wüſten. *) Als KRonfervierungsflüffigkeit für zoologiſche Präpa— rate ijt folgende Miſchung zu empfehlen: Formalin 8,0, Glyzerin 12,0, Alkohol 3,0, Waſſer 100,0. Die darin aufs bewahrten Objekte halten fich auch in der äußeren Form aut und bleiben. weich, was für ſpätere Präparation von Wichtigkeit tft. D. V. Stöcker, Grauaſtrilde. — Kracht, Adlerbuffard. Nr. 18 Seine Verbreitung erſtreckt ſich von Nord-Afrifa big zur Mongolei. In Rußland trifft man ihn nur in der Kalmuͤcken- und Kirgijeniteppe an. Im Winter verläßt er die nördlicheren Gebiete und zieht in ſüd— lichere Gegenden. P Anfang April wird zum Neftbau gejchritten. Das Nest fteht ftetsS auf der Erde, mit bejonderer Vor— liebe auf einem Hügel und wird aus Kträuterjtengeln recht primitiv hergerichtet; die Nejtmulde wird mit einigen Federn, Wolle, Lappen ujw. etwas ausgelegt. Die Zahl der Eier it falt immer 3 oder 4. Ihre Farbe ift ſchmutzig-weiß mit verſchwommenen, bräun= lichen Flecken, insbeſondere am ftumpfen Ende; ihre Abmefjungen find: 60—75 mm Xänge und zirka 50 mm Durchmefjer. Die Jungen verlajjen das Neſt Ende Juni. Die Färbung des Adlerbuſſards ijt zwar eine beicheidene, aber doch anjprechende; fie jegt jich aus Gelbbraun und Schwarz zujammen. Der mittlere Teil der Federn ift mehr oder weniger umfangreich ſchwarz, die Ränder mehr oder weniger breit gelb- - braun. Der Kopf erjcheint am helliten und iſt ober- ſeits ſchwarz längs gejtreift, die Kopfjeiten jind weiß— lich. Auf dem Rücken und bei den Flügeldecken treten die ſchwarzen Tedermitten am meilten hervor. An der ganzen Unterjeite überwiegt das Braun der Federränder. Bauch und Hojen find am dunteliten. Die Unterſchwanzdecken find gelblich-weiß, die Unter- jeite der Schwanzfedern weißlich. Die Dberjeite des Schwanzes ift gelbbraun mit jchwarzen Querbinden. Die Armſchwingen find jchwarz, die Handjchiwingen teils ſchwarz, teils mit grauſchwarzen Außenfahnen, teil3 mit bellgrauer Fleckung. Die Füße find gelb, Hornhaut grüngelb, Schnabel ſchwarz, Auge licht grau. Von unten gejehen erjcheinen die Schwingen und der Schwanz weiß, die Flügelipigen jchwarz und Bauch, untere Schwangzdeden und Flügeldecken bräunlich. Der Nuf der Vögel Elingt etwa wie pöäh, poäh, und zwar beim Männchen reiner, heller, beim Weibchen unreiner, tiefer. Die Weibchen find auch ſonſt von den Männchen leicht zu unterjcheiden, fie jind viel fräftiger, in der Färbung mehr braun und der Schwanz trägt eine größere Anzahl Duerbinden (5 ftatt 3). [Trifft nicht bei allen Exemplaren zu; ich bejaß ein Paar, dag überhaupt nur eine einzige Binde aufwies.) Gejamtlänge 57—67 em, Flügel 43—48 cm, Schwanz 23—27 cm. Die Maujer fällt in den Juli und ift im Auguft beendet. Die Nahrung beiteht hauptjächlih in Säuge— tieren aller Art, wie Ziejel, Hamſter, Pferdejpringer, Springmäufe, Mäufe, Hafen uſw. Gewöhnlich jchlägt er diefe im Fluge, aber er lauert ihnen auch nach Art des Steppenadler3 an ihren Höhlen auf. Ebenſo werden nicht verachtet Vögel aller Art, Eidechjen, Schlangen, ja jogar Heufchreden nicht. Er ijt ein arger Räuber. Kommen Hunde oder Füchle zufällig in Die Nähe feines Horftes, jo greift er fie jehr energijch an und verwundet fie oft erheblich. In diefem Jahre bejise ich wieder ein Paar diejer recht aparten Naubvögel. Sie find ganz zahm, greifen nie mit den Fängen nad) mir und Enabbern (‘3 uesiyel 7) "IT6L ',3I9M Ualapayan“ ınz adepragjsuny (ssıug) eryenbao} stuaoaeſd — YDINISI9PUEXSIY A9Ura]M Vögel find jehr beweglich und ftehen viel. wegenheit nicht und kann ſich hiervon iR ſieht ihrem Außeren an, Nr. 18 recht zart mit dem Schnabel an meiner Hand. Nur beim Füt— tern muß ich Dbacht geben, da fie Nahrung nie mit dem Schnabel nehmen, ſondern ſtets mit dem Fang ſchlagen, und dabei aus Verſehen leicht den Finger mit— ergreifen fünnen. Man daß es ihnen an Ver— fehlt, jeden Tag an Beilpielen überzeugen. Insbeſon— dere die Weibchen find mutige und angriffg= Iuftige Gejellen. Bald war es eine Glucke, mit der mein Buſſard einen dicken Federknäuel bil- dete, bald holte er mei- nem Hauswirt die Stojafenmüge vom Kopf, bald aber hatte er es auf des VBorgenannten natürliche Kopfbedeckung abgejehen uſw. Unangenehm iſt im erſten Jahr das ewige Ge— ſchrei, ſolange ſie einen Menſchen in der Nähe ihres Geheges ſehen. Das Nahrungsbedürfnis iſt kein allzu großes, jeden Tag pro Vogel ein Zieſel und zwei Sperlinge oder zwei Tauben. g Er ilt etwas größer als der Mäuſebuſſard. Lber jeine ev. Verwendbarkeit fir die Jagd habe ich nichts in Erfahrung bringen fönnen. Nachftehend noch einige Angaben über den Fort— Ichritt der Entwicklung der jungen Vögel: 14. Mai. Erhalte vier Junge, die einem Nejt enthoben wurden. Größe jehr verjchieden. Das Neſthäkchen dürfte erſt ein paar Tage alt fein. Alle tragen reines Dunenkleid. 18. Mai. (Es werden die Make immer am älteren Exemplar genommen.) Kiele der Hand— fchwingen 25 mm. Füße mattgelb. Iris dunkel. 26. Mai. Schulterfedern Stark entwickelt, ahnen 30 mm. Nadenfedern treten aus den Dunen her- vor, Fahnen 10 mm. Kopf noch ganz weiß, nur auf dem Oberkopf ſpärlich Federkiele fichtbar. Bruft- federn kaum jichtbar. Seitenfedern: ahnen 20 mm. Schwanz: Kiele 35 mm, Fahnen 25 mm. Große Deckfedern Schwach entwickelt, kleine nur als dunfle Spigen ſichtbar. Handſchwingen: Kiele 60 mm, Fahnen 40 mm. Armſchwingen: Kiele 40 mm, Fahnen 40 mm, 16. Juni. Alle vier Vögel haben fich prächtig entwicelt und machen auf dem Hof die erften Flug— versuche. Gejamtlänge zirfa 50 cm, Flügellänge 35 cm, Schwanzlänge 17 cm. Borherrichend im Gefieder ift gelbbraun und ſchwarz. Der Stopf er ſcheint am hellften, die Bruft etwas dunkler, der "Bauch, die Oberjeite und der Schwanz noch dunkler. -Kopf einfarbig. gelbbraun, zart dunfel längs ge- ſtrichelt. Der helle Nackenfleck des Dunenkleides iſt Kracht, Adlerbuſſard. — Martini, Mittelſibiriſches Vogelleben. 141 noch deutlich wahr— nehmbar, das Hell— braun der betr. Federn iſt heller. Rücken und kleine Deckfedern: Federmitte ſchwärzlich, breite gelbbraune Ränder. Bauch ähnlich wie Rücken, die Federzeichnung iſt aber eine andere. Seiten und Hoſen weſentlich dunkler als der Bauch. Bruſt heller gelbbraun, Schaftſtriche der Federn dunkel. Untere Schwanz— decken einfarbig hell gelbbraun. Kehle einfarbig gelblich. Handichtvingen: die eriten vier ſchwarz mit graufchwarz Ichimmernden Außenfahnen; Schwingen 5—10 Schwarz mit hellgrauer Fleckung. Arm— ſchwingen ſchwarz. Große Dedkfedern ſchwarz mit Ichmalen'gelbbraunen Rändern an der Spite. Schwanz gelbbraun mit ſchwarzen Binden; mittlere Feder am wenigften gebändert. Füße bellgeld. Iris grau. Wachshaut grüngelb. Schnabel matt ſchwarz. Flügel- unterjeite: weiklich dunkel gefleckt, Handſchwingen ſchwarz, Decken gelb mit dunklerer Fleckung. Alle vier Vögel ließ ich frei. Sm Sabre 1916 erhielt-ich wieder zwei Exem— plare und bei ihnen trat der Unterſchied zwiſchen Männchen und Weibchen deutlich hervor. Das erftere war viel fchwächer, in der Färbung Lichter, mehr aelbrot, die Klauenlänge (von Spite Vorder- bis Spitze Hinterfralle des auf ebener Unterlage ruhen- den, geöffneten Fußes) betrug 100 mm, im Schwanz waren drei Duerbinden vorhanden. Das Weibchen wies eine dunflere, mehr braunrote Färbung auf, die Klauenlänge betrug 120 mm, der Schwanz be- ſaß fünf Querbinden. Der Ruf beider Vögel hat eine verjchiedene Klangfarbe. FI Sm Sabre 1917 erhielt ich wieder zwei Vögel aus einem Neft, ein Paar. Das bei den im Jahre 1916 gehaltenen Vögeln Beobachtete trifft auch bei diefen zu, nur befigt der Schwanz beider nur eine einzige Querbinde. Am 6. Juli waren die Vögel voll befiedert. Hafengimpel. Mittelfibirifdes Vogelleben. Don Dipl.Ing. Karl Martini. (Nachdruck verboten.) m" der fibirifche Winter feine glasharte Kälte ganz entfaltet hat, dann ift von Mannigfaltig- feit des Vogellebens in der Landjchaft nicht viel zu jpüren. Das breite verjchneite Steppental de3 Land- 142 ſtädtchens Kausk im Gubernium Seniljeigf, der niedrige Auenbujchwald entlang dem zugefrorenen Fluſſe jind faft leer von Gefiederten. Um die Abfallhaufen des Zagerftädtchens hocken und trippeln in der Elaren Winterfonne Eljtern, Nabenkrähen und wieder Eljtern, die dag unbeftimmbare Freßbare dennoch aus dem Müll herausfinden, bei einer Störung aufjchiwirrend wie ein Schwarm weißbunter Tauben im Gutshof. Bei den Schlittenipuren auf dem gefrorenen Fluſſe finden fich Keine Flüge Gimpel ein; Stieglige juchen Nahrung in den verdorrten Stletterjtauden des Ufer- buſchwerks. Die erſten Flüge von Dohlen im frühen Jahre deuten ſchon leiſe auf den Frühlingszug hin. Der tritt denn auch mit der ſich mehr und mehr er— wärmenden Luft im April und mit dem Aufgang der Gewäfjer vom Eije Anfang Mai ein. In langen Winkeln, dejjen Schenkel der Nordweſtwind hin und herbiegt und baujcht, jtreben die Gejchwader der Gänſe nördlich in tagelanger Folge. Dazwijchen trompeten Kraniche in den Lüften. Wildenten, Spiek- enten und mannigfaltige andere Entenarten fallen auf Tümpeln und Waflergräben in der Flußnähe ein. Eines Abends ftreicht ein Schwan mit fingen- den, flingenden Fittichjchlägen über unjere Köpfe dem Flufſe zu. Auf den Überſchwemmungsſeen der Fluß— wiejen jchwimmen Scharen von hellen Möwen und führen jchreiend gaufelnde Lufttänze auf. Allmählich auch hat fich die Landjchaft bevölfert mit dem Kleingefieder der Singvogelwelt. Die Lerche fingt jeit dem April über der Steppe. Große Flüge von Birkenzeifigen halten fich wochenlang in den park— ähnlichen Anlagen des jogenannten Sommerlagers, weit draußen vor der Stadt, auf, um in der zweiten Hälfte des Mat in die nördlichen QTundren, ihre Brutgebiete, zu verjchwinden. Die Stare, denen der Sibirier gerne Niſtlaſten aushängt, jind in reichlicher Menge da. Im Sommerlager üben ihren jingenden Balz- flug die luſtigen Blaufehlchen in der lebentreibenden Frühlingsjonne Ihr kurioſer Miſchgeſang erfüllt den fleinen Park. Einer der begabtejten diejes un— vergleichlichen Spötters ahmte mit Grazie das Wiehern des brünftigen Hengjtes nach. Ohne Arg vor Menſch, Hund und anderen Feinden baut das Weibchen jein Neſt auf die Erde an jchußlofeite Stellen, in einen dünnen Grasbüjchel am Nande des vielbegangenen Parkweges. Auf Sturzäckern, an Tümpeln und Waſſern er— ſcheinen Mitte Mai elegante gelbe Stelzen in kleinen Flügen. Bruſt und Kopf leuchten kanariengelb, ein Nackenfleck ijt Schwarz, der Rücken olivengrün, Flügel und Schwanz ſchwarz mit weiß. Dieje wunderſchöne fibirische Sporenftelze hält fich einige Maitage auf und entjchwindet dann für die warme Jahreszeit in nördliche Tundren, ihre Brutgebiete. Keine Durchzügler, jondern Brutvögel unferes mitteljibiriichen Gebietes find die prächtig gefärbten Nojengimpel. Ein zartes Grau, Karminrot, Schwarz und Weib iſt im ihrem Federkleid harmoniſch ver- einigt. Bruſt und Bürzel leuchten farminrot, Flügel und Schwanz tragen ſich ſchwarz und weiß, die Kopfplatte, der Niücken find grau. Das Neſt fund Martini, Mittelfibiriiches Vogelleben. Nr. 18 fich etwa 1,80 hoch im Faulbaum, 4 Eier waren blaugrün mit braunen Tupfen. Ein Schöner Vogel Sibiriens ift auch der Weiden- ammer mit jchwefelgelber Bruft, ſchwarzem Unter— geſicht, kaſtanienbraun auf der Dberjeite. Ungemein zahlreich tritt diefer Weidenammer auf und jeine furze flötende Strophe erfüllt während des ganzen Sommers jeden Weidemwipfel. Die mäßig hohen noch fahlen Bappeln ſtrecken ihre gelbgrünen und braunroten Aſte und Zweige in die fonnige blaue Frühlingsluft. Ein zufälliger Blick empor in dieſe bunten Wipfel ſchenkt das ent— zücende Bild eines Kleinen Fluges farbenprächtiger Starmingimpel, die dort oben fnabbern und in der Sonne glänzen. Tief leuchtend farminrot iſt das Gefieder von Kopf, Bruft und Bürzel; wie aufges pudert it die Farbe und auch jo vergänglich. „Tſchewidſcha widjäl“: ich Habe die Tſchewidſcha ge— ſehen, hört der Kamtſchadale aus dem flötenden Sangesruf des Karmingimpels, der Sänger hat den Lachs geſehen, die Hauptnahrung jenes öſtlichen Küftenbewohners. - Mit all diejen Sibiriafen zieht ein anderer Som- » merſibirier heimlich, ſich ängitlich gegen Sicht wahrend, ing Zand, der aber bald durch feinen herrlichen Ge- fang auffällt, die Nubinnachtigall oder Kalliope. Bon der Größe eines Sprojjers, hell olivenbraun, ziert diejen ſchönen Vogel ein robinroter, jcharf ing Viereck gejchnittener Zab auf der Kehle. Sein Ge- fang iſt einer der bejten, den ein Vogel geben fann, leidenjchaftlich Start, vol Metall in der Stimme, zujammenhängend, originell und von einer gewiljen geichmacvollen Herbigkeit, mit einer geradezu fünjt- leriich herausgearbeiteten Stelle, als ob man feine dünne Edelmetallplättchen mit Hämmerchen anſchlüge. Ihres vorfichtigen, verſteckten Wejens wegen ift die Nubinnachtigall jelten zu erbliden. Ihr Geſang er- tönt entweder bruchſtückweiſe aus dichtem Bujchwerf von Hartriegel und Faulbaum am Flußufer, wo jie am liebiten brütet, oder gegen Abend von der Spike einer mäßig hohen Pappel. Wie ein Pfeil ftürzt der Sänger dann wohl in das Didiht hinab, um dem Dort veritectten Weibchen jeine Aufwartung zu machen. Balzend, den Schwanz hochgeitelgt wie ein Blaukehlchen, alle Vorficht vergeifend, läuft er hurtig ganz in der Art des Blaufehlchens durch das Ge— wirr von Zweigen und Laub, und mit leidenjchaft- lich verhaltener Stimme wirbt er um die Gunjt des Weibchens. Taͤglich kommen und gehen gefiederte Frühlings— gäſte ins Sommerlager. Verlaſſen, verwuchert, ver— kommen, mit verfallenden hölzernen Lauben und Sommerhäuschen, bewohnt, mit einſtürzenden Erdſockeln, einſt für die Mannſchaftszelte beſtimmt, mit leeren Wirtſchafts— bauten, Ställen, alles drunter und drüber, ſo iſt einſt von ruſſiſchen Dffizieren dag ehemals weiden-, pappel- und faulbaumgepflegte Sommerlager eine üppige, dichte Wildnis geworden, ein natürliches Vogelſchutzgehölz, ein Vogelpara— dies. Der Pirol und der Wiedehopf, der rotrückige Würger, ein Flug Kernbeißer, der große und der kleine Buntſpecht halten ſich tagelang hier auf und reiſen dann weiter. Der ſo häufige Kuckuck ſchmarotzt nach Neſtern. Eine Menge Laubvögel halten ſich in Nr. 18 Gingaben an den Reichstag. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Wereinen. — Redaktionsbriefkaſten. den hohen Wipfeln der Pappeln, Lärchen und Fichten auf, der Weidenlaubvogel zilp-zalpt, ein Sproſſer ſchlägt etwas eintönig, die Klappergrasmücke klappert aus dem Buſch. Rauchſchwalben niſten in verfallen— dem Gemäuer, Mauerſegler hoch in der Luft ſind aus der Stadt zu Beſuch, während Uferſchwalben paarweije jich jagen. Die Nachtſchwalbe jonnt fich auf einem Brett in den Nuinen, der Wendehals, Bachitelzen, graue und gelbe, das Schwarztehlchen, draußen am Rande der Steinichmäßer, Kohl- und Sumpfmeijen beleben das Bild mit ihrer Bewegung und Stimme. Aus dem Bujchlaum des Wajjer- armes ertönt das köſtlich Tiebliche reiche Lied des Sumpfrohrfängers. Edle Vogelräuber tragen fich wiegenden Fluges über das niedrige Bufchwerk der Aue, der Wander- falf, der nordiſche Jagdfalf, der Merlin u. a. Neich bevölfert ijt der Strom, feine Ufer und Sandbänfe, Bald ijt die kurze, warme Zeit dahin. Won der nußduftenden Faulbaumblüte bis zur legten über— reifen Zuckermelone reicht fie, d. i. die Zeitipanne von Ende Mai, Anfang Suni bis Anfang Sep- tember, dann treten Nachtfröfte auf. Kraniche führen ihre flügge Brut erhabenen Fluges auf die Hochfelder jenfeits des Fluſſes. Bald er- tönt wieder aus den Lüften das Gefchrei der Gänſe— geſchwader. In Gemeinjchaften bis zu 100 ziehen fie gegen Siüdoften, den jüdlichen Nandgebirgen Sibiriens zu, hinter denen die Mandſchurei fich aug- dehnt, China. Eingaben an den Reichstag. : Zwidau, im Juli 1921. An den Hohen Reichstag in Berlin. Der ganz gehorſamſt unterzeichnete Vorftand des Zool. Vereins zw Zwidau hat ebenfalls Kenntnis. erhalten von der Eingabe des Verbandes Deutſcher Tierjhutvereine vom 18. Dftober 1920, worin diefer Verband das Vogelſchutz— geile vom 30. Mai 1908 dahingehend erweitert haben will, dag nad $ 3 Abi. 1 des Vogelſchutzgeſetzes „das Fangen und Erlegen von Vögeln ſowie der Ankauf, der Verfauf und das Feilbieten, die Ver— mittlung eines hiernach verbotenen Ans und Vers fauf3, ferner der Tauſch, die Ein-, Aus: und Durch fuhr von lebenden und toten Vögeln der in Europa einheimifhen Vogelarten überhaupt, ebenjo der Transport folder Vögel zu Handelszweden, unter— Sagt iſt.“ Als Nachſatz hierzu: „Kauf: und Tauſchgeſuche oder Nachfragen nad ge: ſetzlich geihüsten Vögeln find verboten und ftrafbar.“” Weiter beantragt der Verband Deutider Tierſchutz— vereine, daß 8 5 des Vogeljchußgejeges dermaßen geändert werden foll, daß nachfolgende Vögel: „Blau=z und Braunfehlden, Gartene und Hausrot— ſchwanz, Grasmücden (fämtliche Arten mit Ginihluß der Gartengrasmücde und des Schwarzplättchens), Laubjänger (jämtlihe Arten mit Einſchluß des Sartenipötters), Nachtigallen, Rohrſänger (fämtliche Arten), Rotkehlchen, Schwarzfehlhen, Sproſſer, Zaunfönige (Meifen und Baumläufer) nicht als Stubendögel gehalten werden dürfen.” Der ergebenft unterzeichnete Vorſtand möchte nun nicht verjäumen, ebenfalls Proteſt gegen dieje Paragraphen änderungen zu erheben und Lehnt jich hierbet voll und ganz an die Auslaffungen in der Eingabe des Vereins für ne -[huß und =liebhaberei zu Leipzig vom April Fan: 143 Nähere Begründungen zu diefer Proteſtkundgebung fommen wohl faum in Frage, ift doch in Ser vom Lein- ziger Verein für Vogelkunde, -ſchutz und =liebhaberei an den Hohen Reichstag gerichtete Eingabe alles das zum Ausdrud gebracht, was der ergebenjt unterzeichnete Vor— ftand nur nochmals wiederholen könnte und bittet deshalb derjelbe, auch dieje feine Cingabe einer geneigten Durch- fiht und Beachtung zu unterziehen. Eines Hohen Neichstages gehorſamſter Vorftand des Zool. Vereins Zwickau (gez) Baul Shmidt, Kleine Mitteilungen. Schrecklähmung bei einem japanifhen Mötuchen. Beim Herausfangen von 4 jungen jelbjtändigen Möwchen aus dem Zuchtfäftg blieb mir eins der Tierchen wie tot in der Hand liegen. Eine Verlegung durch das Heraus: greifen ivar vollfommen ausgeſchloſſen. Nach zirfa einer halben Minute fprang es auf und war wieder munter. Irgendwelche Krankheitszeihen bat es weder vor nod) nad diejem Vorfall gezeigt. Sind diefe Schredlähmungen, um eine ſolche kann es ſich in diefem Falle doch wohl nur handeln, Schon häufiger bei Vögeln beobachtet worden ? Stöder, Hamburg AU. 3.). Aus den Bereinen. Verein für Bogelfunde, hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächte Siyungen am Montag, dem 19. September und Montag, dem 3. Dftober d. $., abends 8%, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Stein- weg 15. Gäſte ftets willfommen. % 4: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Stedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Tereinigung der Vogellichhaber zu Dresden. Seit 14. August befindet fih unfer VBereinslofal im Reſtaurant „Drei Brüden“, Gerichtsftraße 21, wojelbit am Donnerstag, dem 6. Dftober d. J, die nächſte Monatsfigung abge: halten wird. DBereinsabend jeden Donnerstag. Wogellieb- haber ala Gäjte ſtets willfommen. — Am 3. November halt der Verein im Saale des „Eldorado“, Steinitraße, fein diesjähriges Stiftungsfeft ab, bejtehend in Ball, Vorträge und Berlofung, wozu alle Freunde und Gönner berzlih willfommen find. Der Öejfamtvorftand: Bernhard Kühn, Schriftführer. Herrn Dr. B. Wenn nad fünfmonatiger Ruhe die alten erprobten Zuchtpaare Wel— lenſittiche wieder zur Zucht verwendet werden, ſo iſt nicht zu befürchten, daß bei den Jungen der nächſten Bruten Entartungserſcheinungen auftreten. Da die Vögel anſcheinend blutsfreind find, konnten ſolche Griheinungen nur infolge von Erihöpfung des Zucdtpaares oder von zu hohem Alter desjelben verur- facht fein. Doch das iſt vorerit nicht zu befürchten. — Die Augenfarbe der Rußköpfchen iſt fein ficheres Kenne zeichen des Gejchlechtes. ch halte die dunfeläugigen Vögel für jüngere Tiere. Rußköpfchen haben jchon zu mehreren Paaren zufammen gebrütet. Bei Zufammenhalten diejer mit Wellenfittihen fonmt es infolge der Neugierde der W., welche jeden Niftkaften unterjuchen, leicht zu Raufereien. Es iſt mehrfach beobadıtet, daß R. junge Wellenjittiche auffüttern helfen. Nymphenſittiche find fcheu und lafjen fih, wenn fie nicht jehr zahm find, leicht bei der Brut tören. i Herın U. 8, Anklam, ift brieflich Beſcheid zuge— gangen. 3 Herrn Dr. ©., Chicago; Herrn H. St., Hamburg 27 Herrn ©. %., Berlin: Beiträge danfend erhalten. Y Herrn W. K., Brette (Lippe). Die Fäulnis des Ka— davers war joweit fortgejchritten, daß eine Feſtſtellung der Todesurfahe unmöglich war, - Käfige und Gerätfhaften Käfige für Körner: u. Weirhfrefier, Geſellſchaftskäfige, feſt und zerlegbar, mit praktiſcher Futter— einrichtung, Zinkſchublade in Erlen⸗ oder Kiefernholz, nach Angabe oder Zeichnung, fertigtin fauberer gediegener Ausführung Hermann Arold, Berlin N 58, Franſeckyſtr. 4. [580 Bei Anfragen erbitte Riidporto. Er ee — — Bogelfangtig., 3 Abt. 17%, 5 Ubt. 29%. Schlagnebe fuͤr kleine ſchädl Vögel 15.4, f. gr. 18u.21.#. Preisliſte gratis. [581 3. Tannen, Gronau 58 (Weitfalen). Seltene Gelegenheit für Kiebhaber und Händler. 2 faft ungebrauchte Bimmer-Volieren, 120 cm lang, 91 cm hoch, 61 cm breit, Ia Friedenshandarbeit, naturf. ftarke Eichenleiften, enggefl. jenfr. Zinkdraht, Holzjodel, 16 em hohe ſtarke Zink— fchublade, Rand 9 cm, Zimmerihmuß unmöglich, geg. Meiftgebot, jedoch nicht unter & 280 #4. 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Man kaufe alıo bald, denn ber Preis ift für den fchönen Band” mıt ben farbigen Bildern außergewöhnlich billig. Etwas befonders frhönes Nenes tann ich noch anzeigen. Brof. Dr. Fehringer, Weinheim, und Kunftmaler Henbah, Münden, geben in ber „Sammluug naturwiſſenſchaftl. Taſchenbücher“ mehrere Bände „Wögel Mitteleuropas“ in handl. Taſchen— format heraus Der erite Band „Sing bögel“ bringt auf 96 gang vorzüglichen Sarbentafeln die Vögel, und bei ab- weitender Kärbung aud vie Weibchen, in der Landſchaft, in ber fie ſich auf> auhalten pflegen. Text und Bilder ftügen fich auf eigene Erfahrungen und Beobahtungen des Verfaſſers. Preis in Halbleinenband 27.60 4, Porto und Verpadung 1.40 4, Nacın. 1.4 mehr. Neutr. Ausland: Nord. Krone 7.50, Sl. 5.—, Fr. 7.00. [619 A. Troſchütz, Hannover, Gr. Aegidienftraße 4. Berlaufe: 1,0 Schamta, 12%), Jahr gefäfigt, geg. Meiftgebot, 1,0 fehr gute mei, en, Jahr nefäfigt, 35 #, 1,0 Gartenrot: ſchwanz 35 .# (evtl. 0,1 desgl. dazu umfonft). 2,0 Stare, diesj. aufgepäppelt, vollſt. verfärbt je 60 .#, zuj. 100 A, 2,0 Buchfinfen je 15 .#, Friderich Naturgeſchichte der deutſch. Vögel, 5. Aufl. bearb. von Rau, tadellos ers halten. Bei Unfragen Nüdporto. Holsthiem, Berlin-Steglis, Kniephofſtr. 421, [620 + Sanarienhähne Verkaufe: und Weibchen. Zeiſige, 2 itze, Atoher an: Ce Beftellungen nehme fchon jeßt entgegen. Paul Schulz, Neuftadt i. Sa., Niedergarten 7. [621 1,1 Dompfaffen, 1,0 gelb, Krenzichnabel, 0,1 Girlig-Ranarie taufche gegen Eroten oder Kan.-Weibch. Elſebach, Löhlbach (Bez. Kaſſel). [622 Verkaufe eee männchen Frühjahrs— fang) für 60 M. . 623 [ Johannes Glauf, Grimma i. Sa., Lorenzitr. 8. Gelegenheitskauf! Empfehle zur Baſtardzucht: Einige Stieglisbaftardpaare, Stieglit- _ hähne ſowie veingelbe Kanar.-Weibrhen aus diesjähriger Selbſtzucht, abge- maufert, jehr ſchön im Gefieder, ge— ſchloſſene Selbſtzucht-Aluminium⸗Fuͤß⸗ ringe, garantie für tadellos gefunde Vögel, per Paar 130.— .4. Gtieglit- hähne einzeln à 75.— A. Umtaufch innerhalb 30 Tagen geftattet. Eventuell Betrag zurüd. [624 Rudolf Tröfcher, Lahr (B%.), Marktſtr. 36. Gebe ab: 1 geld, 1 Heidelerrhe, 1 Reitzug⸗ fint, 2 Rotfehlchen, 2 Zeifige, prima Liebhabervögel, gegen 20 er Fanarien= Hahn, viesjährige Weibrhen. [625 2. Deeg, Regensburg, Haaggafle 15. — — nn wei Kanarienzuchtweibchen und 300 Zigarren zu taufchen gegen 2 Baar junge Wellenfittiche franfo. [626 Sarl ‚Rirchenmaier, Sejtringen, Baden. TI Sude: la Sprojjer und Schwarztopf, Iegterer mögl. mit Doppelüberjchlag, ebtl. gebe prima Nachtigall in Taufch, zahle zu. Nur erſtkl. Vögel and. [627 Schenkendorfſtraße 21. 3.Hüttner, Dortmund, Gutenbergſtr. 26 — — —— —— für ben Unzeigenteil: Franz Wunderlich, Magdeburg, gbeburg. — Drud; Yuguft Hopfer, Burg 9. Mgbbg, Breiter Weg 156. Jahrgang L. 20. Oktober 1921. Deft 20. elt. Zeitlchrift für Vogelliebhaber. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nad dem 1. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koltet vierteljährlib 10.- Mark. Einzelpreis des Heftes 2.- Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis Ipäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchhandlung (M. Kretſchmann) in Magdeburg. Breiter Wleg 156. Poltfcheckamt: Magdeburg 3148. fernfprecer: 1323. Exoten. Bon Siegfried Lichtenſtädt, Berlin-Johannisthal. (Nahdrud verboten.) Aus meiner Vogelſtube. Ehe ich dem freundlichen Zejer etwas von meinen Neuerwerbungen berichte, möchte ich auch etivas von meinen Wellenjittichen berichten. Die Zucht diejes Eleinen Papageien nimmt in Deutjchland immer größeren Umfang an, jo daß fie heute jchon von einigen Liebhabern des pefuniären Erfolges wegen betrieben wird. Auch nach meinen Aufzeichnungen wirft mir die Zucht einen fleinen Überjchuß ab. Im Bergleich zum Stanarienvogel ijt die Zucht des Wellenfittichg leichter und erfolgveriprechender. Er benötigt fein Aufzuchtfutter, man kann die jungen Vögel gleich nad, Selbjtändigwerden verfaufen, braucht aljo nicht erit wie bei unjerem gelben Sänger eine wochen- lange Ausbildung vorzunehmen, wir jparen das teure Eifutter, und brauchen ung nicht zu ärgern, wenn einmal mehr Weibchen wie Männchen ausfommen. Sch erhalte heute bei meinem Abnehmer pro Kopf 50 Mark für jeden jungen Vogel und bin nicht wie beim Stanarienvogel auf eine bejtimmte Brutzeit angewiejen, ſondern habe faft immer, Sommer und Winter, junge Vögel in den Säjten. Dringend raten will ich, bei dem Wellenfittich Snzucht zu vermeiden. Ein zielbewußter Wellen- ſittichzüchter wird deshalb bei feiner Zucht das „Ning- ſyſtem“ ebenjo wie bei den Kanarien einführen. Sch ftelle jegt gerade Verſuche mit verjchiedenen Fuß— ringen an und werde jpäter darüber berichten. Am vorteilhafteften find farbige Ringe, d. h. die jungen Bögel eines Neſtes erhalten 3. B. gelbe Ringe, eines anderen rote uff. Paare ich dann ein gelbes Weibchen mit einem roten Männchen, jo habe ich Inzucht vermieden. Die jungen Vögel eines jolchen Paares werden möglichjt aus der Zucht entfernt, d. 5. verfauft oder bei einem anderen Züchter ver- taujcht, Jonjt fann man jchlieglich immer wieder Ge— fahr laufen, gleiches Blut zu züchten. Immer wieder, dag wiederhole ich dringend, muß man friſches Blut einführen, um feine Zucht auf der Höhe zu halten, bejonder3 bei den gelben Vögeln, welche jchon an und für ſich überzüchtet find, muß zur Erzielung großer, kräftiger Tiere friiches Blut gefreuzt werden. In den legten Monaten wurden in größerer Anzahl aus Auftralien. importierter Wellenfittiche von verjchiedenen Großhändlern ausgeboten. Sch jelbit habe für meine reivolieren zirfa 10 Paare importierter Vögel erworben, und freuze dieſelben mit Tieren eigener Zucht. Sole Mijchlinge geben die fchönften und kräftigiten Vögel, viel jtattlicher und jchöner als die echten „Importen“, welche be- fanntlich kleiner als die hier gezüchteten Vögel find. Daß nur die Importen die befannten blauen Füße Haben jollen, ift eine faljche Auffafjung, meine im Freien gehaltenen Zuchtpaare haben faſt ſämtlich bläuliche Füße. Folgendes Erlebnis will ih zulegt noch mit- teilen: x Sn einem meiner früheren Artikel empfahl ich u. a. als Anreizmittel zur Zucht frijche Ameiſen— puppen zu reichen. Diejelben ftanden mir während des ganzen Sommers in großer Menge zur Ber- fügung und ich fütterte dieſelben jehr reichlich, um fie nicht bei mir verderben zu lajjen. Mehrere Wochen ging alles gut. Die jungen Wellenfittiche wurden glänzend gefüttert, Die ausge- flogenen Tiere waren außergewöhnlich ſtark und kräftig und die alten Vögel vertilgten in meinen vier Zucht- volieren riefige Mengen Puppen. Allmählich wurden meine Wellenfittiche immer aufgeregter und wilder. Eines Tages wurde ich durch fürchterliches Geſchrei und Gefreijch in meine Vogelftube gerufen. Mehrere Vögel mwälzten fich in fürchterlichen Kämpfen am Boden, vor einem Niftkaften ſaß ein Weibchen und verfuchte, auf das im Kaſten figende Weibchen los— 154 hackend, ins Innere zu Deren Jungen zu gelangen. Endlich gelang ihr dies. Im Kaften ſchien nun ein Kampf auf Tod und Leben auszubrechen. Das ein- gedrungene Weibchen begann in bejtialijcher Weije die Jungen zu zerfleijchen. Ich hob den Kaſten jofort ab, und zog den Kleinen Teufel, am Flügel hängend, aus dem Nift- fasten. Auch jet noch ließ e8 von einem sungen nicht ab, ich mußte die beiden Tiere förmlich aus— einanderreigen, jo fejt hatte der kleine Satan fich verbijjen. Der junge zirka drei Wochen alte Vogel ſah fürchterlich aus. Trogdem der Kampf nur ganz kurze Zeit gedauert hat, war der Hals oben durch- bijjen, faſt alle Halsfedern waren herausgerifien, die Kiele zerfeßt. Merkwürdigerweiſe Hat das Eleine Tier den Kampf überjtanden und iſt nicht eingegangen. Der Eleine Teufel wurde natürlich in Einzelhaft gejeßt. In den nächſten Tagen mußte ich aus andereu Volieren noch drei jolche rajenden Vögel herausfangen. Rührend war es zu jehen, wie die Mütter ihre Kinder im Kaſten verteidigten. Sie jtanden innen am Schlupf- loch und verteidigten dieſes heldenhaft gegen Die rajenden Weiber. Stundenlang jahen dieje vor dem Kaften, immer wieder verfuchend einzudringen, um immer wieder zurückgeſchlagen zu werden. Ein Männchen wurde von einer ſolchen Megäre falt völlig kahl gerupft. Noch heute figen vier Weibchen in Einzelhaft, bei magerer Koſt (Grün- futter, Obſt, Hirje), um ihr erregtes Blut abzu- fühlen. Ameijenpuppen gebe ich jeit dieſen Vorfällen nicht mehr, und heute ilt jo ziemlich Nude und Frieden in meine Volieren eingefehrt. Ahnlich erging e3 mir früher bei meiner Kanarien- zucht, wenn ich zu viel und zu gutes Cifutter gab. Die Weibchen verließen Junge und Eier und be: gannen mit einer neuen Brut. Nur jo lange Junge vorhanden waren, jchadet eine üppige Fütterung weniger, da dann die jungen Vögel den größten Teil des Futters erhielten. Es iſt deshalb dringend davor zu warnen, Wellen— ſittichen gar zu viel friſche Puppen zu reichen, an— ſcheinend enthalten dieſelben einen ſtark erregenden Stoff, und es wäre intereſſant, wenn hierüber ein- mal Fachleute ihre Anficht äußern würden. Vor mehreren Monaten hielt, von Götz, Neuulm, ein Pärchen blauflügeliger Sperlingspapageien in meine Vogelſtuhe Einzug. Herr-Göß hat zirka 20 diejer Vögel bekommen, darunter 16 Männchen und 4 Weibchen. Dieje reizenden Papageien habe ich in früheren Jahren vielfach gehalten, leider aber noch nicht zur Zucht gebracht. Prachtvoll leuchtet beim Männchen das ultramarinblaue Bürzel; aber auch das einfach grün gefärbte Weibchen ſieht anjprechend und Hitbjch aus. Wenn in Rub-Neunzig fteht, „tm allgemeinen verträglich”, jo möchte ich das nicht fo ohne weiteres unterjchreiben. Hält man dieje kleinen Papageien mit Brachtfinfen zufammen, fo fann man eines Tages erleben, dal; man nur noch ein einbeiniges Mönchen oder Amarantchen befißt. Ich empfehle, Sperlings- papageien nur allein zu halten, und zwar in einem mindejtend? 80 em langen Käfige, im Eleinen Bauer verfümmern die Tierchen und find langweilig. Lihtenftädt, Eroten. — A. 8, Meine Vogelftube und ihre Bewohner. a en — Nr. 20 Meine Sperlingspapageien waren zu meiner Freude gar nicht ſcheu und wild, wie ſich das eigent— lich für einen friſch importierten Sperlingspapagei gehört. Sie waren zurückhaltend, aber nicht ſcheu, waren äußerſt munter und fidel, und hatten einen gejegneten Appetit. Sie bewohnen bei mir allein eine fleine Schindlerſche Voliere, ausgejtattet mit Weiden- und Holunderruten verjchiedener Stärke, welche häufig erneuert werden. Kaum habe ich friiche Nuten gegeben, jo be- ginnen die kleinen Kerle eine eifrige Tätigfeit. Alle Ninden find in ein paar Stunden jauber abgenagt, dann werden die Nuten bis aufs Mark. ausgejchält, und schließlich bleibt noch fnapp eine zum figen übrig. Ihr Lieblingsfutter ift eingeweichter Mais, dann frejjen fie Hirje (wenig), Glanz, Hafer (viel), leiden- Ichaftlich gerne Objt und Vogelmiere. Frijche Puppen freſſen ſie gierig. Friſch importierte Sperlingspapageien ſind nach meinen Erfahrungen ziemlich hinfällig. Abends ſind ſie noch geſund und aalglatt, am nächſten Morgen liegen ſie tot im Käfig. Dieſen rätſelhaften Tod fand früher bei mir mancher Sperlingspapagei; der Pfleger jteht völlig vor- einem Nätfel. Herr Dr. Bilfinger, Schwenningen, welcher von dem gleichen Transport wie ich drei Sperlingspapageien erhielt, jchrieb mir, daß alle drei nach kurzer Zeit dag Zeitliche gejegnet hatten, ohne alle Krankheitszeichen. Zu meiner Freude find meine beiden Kleinen anjcheinend frijch und munter, mauſern tüchtig, was ich immer als ein gutes Gejundheitszeichen anjehe, und vertilgen Futtermengen, welche in jchreiendem Gegenſatz zu ihrer Kleinheit jtehen. Hoffen: wir, daß ich dem freundlichen Leſer bald von einer erfolgreicher Zucht berichten kann. (Schluß folgt.) Meine Bogelftude und ihre Bewohner. Von A. K., Mitglied der „A.Z.“ (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) 93 ich num mit der Aufzählung der Bewohner beginne, möchte ich einen kleinen Abitecher machen. Aus dem VBorhergejagten wird man viel- leicht entnommen haben, ich jähe in einer Freiflug— vogelitube das Sdeal für jeden Liebhaber, das zu erjtreben jedermanns Gedanfe jein müßte Es ijt ichon jo viel über die Käfigfrage geftritten, über Zucht in Vogeljtube oder Käfig Eonferiert, daß ich mich jchwer hüten werde, längjt gejegten Staub noch einmal aufzurühren. Jeder mag nach jeinen Ver— hältnifjen das für jeine Zwecke und Ziele Geeignete wählen; fejte Nichtlinien laſſen fich eben nicht auf- jtellen. Gartenbejiger werden an einer Oartenvoliere oder einem Vogelhäuschen mit entjprechender Be— jegung viel Freude haben; der Züchter wähle Einzel- fäfige, der Beobachter Gejelljchaftsfäfige oder Volieren. Es wird jede Art der Käfigung ihre Bor- und Nach— teile aufweilen. Ich denke hierbei an die Vogelſtube des Herrn Lichtenjtädt aus Heft 2 dieſes Jahrganges. Herr 2. beſitzt hiermit ficher etwas Wunderjchönes. In einem hübjchen modern eingerichteten Einfamilien- ee ee Nr. 20 häuschen ein bequem zu erreichendes Vogelzimmer, vielleicht anitogend an das Wohn- oder Arbeits— zimmer des Hausherren, ausgejtattet mit praftifchen Bimmervolieren, Gejellichafts- und Einzelkäfigen, hell und luftig, geſchmackvoll dekoriert mit Blatt- pflanzen, bequeme Korbſeſſel, ein Tiſchchen mit Blumen- vafe, in der Goldlad duftet, vielleicht auch ein kleines Aquarium mit Springbrunnen, ja, wem würde in Gedanken hieran nicht wehmütig ob der eigenen Mifere. Neid ohne Mikgunft. Aber wo Licht ift, iſt auch Schatten. Peinliche Sauberfeit muß unbe- dingt in einem jolchen Zimmer herrichen, dafür jorgt in diejem Falle der dienitbare Geijt. Die Fütterung ift natürlich zeitraubender als in einer gemeinjamen Vogelſtube, dafür aber für die einzelnen In— jaljen bejjer zu regeln. Die Neiniqung der Käfige iſt immer mit mehr oder weniger Aufregung für Die Bewohner verbunden. Auch ih hielt bisher meine Pfleglinge zum größten Teil in Käfi- gen und brauchte einen ganzen Nachmittag in der Woche zur gründ- lichen Reinigung, Sand ausjieben bzw. er- neuern, Sitzſtangen jäubern, das Innere der Gitter feucht aus- waſchen ujw., was alles notwendig iſt, ſoll der von Herrn 2. mit Nechtgerügteunäftheti= ſche Anblid vermieden werden, zu Der ver- Ihmußte Sitzſtangen hier viel mehr bei- = tragen, als in der Frei— flugvogelftube. Für mich iſt vor allen Dingen maß— gebend, in welcher Behaujung entwideln Die VBögelam deutlichjtenihre natürlichen Lebens- gewohnheiten und damit den lieblichen Neiz, den dieje beichwingten Gotteskinder auf ung Liebhaber aus- üben. Die Antwort muß lauten: In der ungezwungen- jten! Gewiß find auch hierVorbehaltezumachen. Ferner fommt hinzu, daß bei Unterbringung in Stäfigen jehr raſch der Zeitpunkt fommt, wo der Pfleger in jeinem und der Pfleglinge Intereffe jagen muß „bejeßt“. Entweder er verzichtet jet auf weitere Erwerbungen oder die erjteren müjjen den begehrenswerteren weichen, jo daß volens nolens ein ſchwunghafter Handel ein- jeßt, und dies ift nicht jedermanns Sache. Auch in der Vogelſtube gibt es eine Grenze, aber fie ijt viel weiter gezogen. Man rechne auf zwei Kubikmeter ‚ein Paar, wenn Zuchtverfuche gemacht werden jollen; find dieſe nicht oder nur nebenbei beabjichtigt, ſo fann man gut und gerne die Zahl verdoppeln oder verdreifachen. Wenn ich auch nur an Körnerfrejjer bis Gimpelgröße denke, ſo kann man aber auch hier wieder jagen, „Grau, lieber Freund, ift jede Theorie“. A. K. Meine Vogelftube und ihre Bewohner. 155 Man beobachte beijpielgweije einen Schwarm Weber und Witwen im Käfig, gar in den Wohnräumen — vorausgejeßt, daß die bejjere Hälfte nicht mit Scheidung droht — und dann wieder im Freiflug oder fiehe die hurtigen Aitrilde mit lautem Locen von Gebüjch zu Gebüſch eilen, die Wellenfittiche im eleganten Fluge, ich glaube, verehrter Leſer, Sie nehmen die Nachteile der Vogelſtube in meinem Sinne gerne in Zahlung. Und welche Nachteile find dies. 1. Erjchwerte Beobachtung. Diejem kann durch zweckmäßige Einrichtung entgegengearbeitet werden; auch wird man bei der Hauptfütterung bald erfennen fünnen, ob. Ddiejer oder jener fehlt; zudem Halten ſich franfe Exemplare jtet3 bei den Futternäpfen auf, wo Aus der Vogeljtude des Herrn U. 8. Im Hintergrunde „Kleine Voliere“. fie mittel der Fangvorrichtungen oder mit der Hand herausgenommen werden können. Kontrolle ver Neſter it durchaus nicht erwünjcht, manchmal ſogar ver- hängnisvoll. 2. Das Sauberhalten des Fußbodens macht wenig Arbeit; die Kotablagerungen werden nach Bedürfnis abgeharkt. Unangenehmer ift das Be— ſchmutzen der Pflanzen und des Geſträuches. Bei großen Tannen, über denen jich feine Sitgelegen- beiten befinden, fällt die Beſchmutzung im Laufe eines Halbjahres wenig auf, da dieje zur Abhaltung der Verdauungsruhe, währenddejlen die Vögel die meijten Entleerungen von fich geben, jehr wenig — wenigfteng bei mir — benutzt werden, dafür mehr zur nächtlichen Nuhe. Lebende Pflanzen, die nad) der Innenſeite zu poftiert find, werden ebenfalls zum Daueraufenthalt nicht benußt, nur muß man achten, feine Sigftangen darüber anzubringen. Buchs und Tarus in der zweiten Voliere leiden gar nicht, im Gegenteil, blühen und grünen. Zum Winter fommen diejelben zur Erholung ins Freie oder werden aus— gewechjelt. Nicht vermeiden läßt ſich dagegen das „Bejchneien“ der Diefichte, im denen ich die Vögel 156 A. K., Meine Bogelftube und ihre Bewohner. — Fredenhagen, Mein Goldhähnden. mit Vorliebe aufhalten, zumal dicht beim Licht. Bei ftärferer Beſetzung müſſen dieſe zweimal im Jahre vollfommen entfernt und durch neue erjeßt werden. Den Übelftand hat man jedoch auch in der Zimmer- voliere, die eine gejchmacvollere Austattung auf- weiſen joll, als eine abgezirfelte Anzahl parallel laufender gedrehter Sitzſtangen. Der Vorteil der bejjeren Neinhaltung liegt bier u. a. auf feiten der Käfige, der bequemeren auf feiten der Wogelftube. 3. Fütterung. Von frifch eingejegten, nicht genügend eingewöhnten Eremplaren, die man nicht in eine Vogelſtube einwerfen ſoll, abgejehen, frißt der Vogel nicht mehr als er vertragen fan. Daß fich an einem Autterftoff, der, in großer Menge genofien, jchädlich wirken kann, 3. B. Hanf, feiner überfrikt, dafür jorgen wieder andere Hanfliebhaber, und immer findet fic) wieder ein mutigerer, der den Vorgänger vertreibt. Anders ift es mit Aufzuchtfutter, Mebl- würmern, friſchen Ameifenpuppen und dergleichen. Man gibt hiervon eben mehrmals am Tage in ver- teilter Menge, jo daß jchliehlich jeder zu feinem Quantum fommt. Was man hier mehr verbraucht, wird auf der andern Ceite wieder geipart; denn wenn bei einer großen Bogeljchar der Futterverbrauch auch naturgemäß groß ift, jo ijt er doch noch er- jtaunlich gering, wenn man bedenkt, wie viel Futter wohl für dieſelbe Anzahl in Käfigen verbraucht würde; verjchmäht wird eben nichts, alles findet jeine Liebhaber. 4. Züchtung. Bereit oben be- merfte ich, daß der Vogelzüchter erwiejenermaßen auf befjere Erfolge bei der Einzelfäfigung rechnen fann. Jedoch ift damit nicht gejagt, dag nicht auc) in der Bogelftube jehr zufriedenftellende, manchmal jogar überrajchende Refultate erzielt werden fünnen; etliche Gattungen find jogar nur in größeren Räumen zur erfolgreichen Brut zu bringen. Vor kurzem er- hielt ich von einem befannten Züchter und Lieb— haber im Meitteldeutjchland die Nachricht, dab in deſſen Vogelſtube Helenafafänchen und Amaranteır auzgeflogen find und beide Paare jchon wieder brüten; ferner, daß Schwarzfopfnonnen brutluftig geworden find und das Männchen getreten hat. Sch glaube kaum, daß im Käfig derjelbe Erfolg zu ver- zeichnen gewejen wäre. (Fortſetzung folgt.) Mein Goldhähnchen. Bon E. Fredenhagen. (Nachdruck verboten.) An diefem Sommer brachte mir ein befannter Herr ein Eleines, graues, Halbflügges Vögelchen, das er jemanden abgenommen, der es im Walde ge- junden hatte und fich vergebens bemühte, es zu be— wegen, das ihm hingeſtreute Futter feiner Kanarien zu freſſen. Das arme Kerlchen war ſchon ganz matt und ich hatte wenig Hoffnung es durchzubringen. Hätte ich die Wahl gehabt, jo hätte ich es feinen Eltern wiedergebracdht. Da ich deren Aufenthalt aber nicht kannte, jo blieb mir nichts anderes übrig als der Verſuch, eg aufzupäppeln. Friſche Ameiſen— eier und Frisch gehäutete und zerjchnittene Mehlwürmer bildeten das Aufzuchtfutter. Der Knirps gedieh wider alleg Erwarten gut. Da ich neben dem Stillen des Nr. 20 ſtets hungrigen Schnäbelchens auch noch einen Beruf hatte, mußte ſich die ganze Familie bis zum Dienft- mädchen in den Dienft des Eleinen, jehr energijchen Herrn stellen, der mit feinem eindringlichen „Sie fie“ jeine Umgebung an ihre Pflichterfüllung erinnerte. Jetzt iſt es ſchon ein recht ftattlicher Kerl, deſſen gelber Kopfſchmuck täglich zunimmt. Cr bewohnt einen geräumigen Kiſtenkäfig, an deſſen Rückwand ich ein grobrindiges Stück Holz geitellt habe, das ich täglich herausnehme, um die Riſſe der Rinde mit Ameijeneiern zu füllen, zu welchem Zwecke ich e3 anfeuchte, damit diejelben daran huften bleiben. Es ift eine Freude, zu beobachten, wie das winzige Ding bald mit dem Kopf nach oben, bald nad) unten daran herumflettert und die Eier herausholt. Wenn ihm das Futter im Napf auch noch jo mund- oder beſſer jchnabelgerecht hingejtellt wird, bevorzugt er feinen Automaten, wie ich die Baumrinde getauft habe, Außer Ameijeneiern reiche ich Lucullus, vot, und 3—4 kleine Mehlwürmer. Sch habe ſchon viele Vögel gehabt, aber noch feinen, der jo dankbar und zutraulich war wie diejer Zwerg. Nähert man fich dem Käfig, jo rüdt er ganz nahe ans Gitter, um fich frauen zu lajjen, worin er eine bewundernswerte Ausdauer an den Tag legt. Hat er fich dann das Gefieder von allen Seiten genügend frauen laſſen, jo beginnt er zu ipielen, indem er über der Hand rüttelt und Dieje mit dem Schnabel bearbeitet. Immer ilt er in Be— wegung und jeder Winfel und jede Ritze wird unter- jucht. Gerne flettert er in den Zweigen der Trades— fantien (Tradiscantia guianensis), mit welchen meine jämtlichen Käfige überwuchert find und deren Zweige durch das Gitter in diejelben hineinragen,- umher. Genannte Pflanze möchte ich wegen ihres jchnellen Wachstums und Anjpruchsloftgfeit jedem Bogelpfleger empfehlen. Iſt er einmal aus dem Käfig entwiſcht, jo jtredt er der nach ihm greifenden Hand Das Köpfchen entgegen, die Aufforderung zum Sraulen. Ohne Gegenwehr läßt er ſich in die hohle Hand nehmen und in feinen Käfig zurüchefördern, Bon der übergroßen Empfindlichfeit, wie man fie dem Goldhähnchen nachjagt, fonnte ich an diejem bis jegt nichtS merfen. Natürlic” muß man einige Erfahrung in der Weichfrejierpflege haben. Bei Körnerfutter dürfte das Tierchen allerdings kaum den Abend erlebt haben. Den erfahrenen Bogelpflegern fann ich dieſe allerliebften Vögelchen wärmſtens empfehlen. ; Mein Urteil über die Gattung als Stubenvögel joll jedoch feineswegs maßgebend jein, da fie nur von diefem einen Exemplar herrührt. Gern möchte ich meinem Eleinen Kobold Gejell- Ichaft geben. Entweder einen Artgenojjen oder Zaun- fönig. Sollte einer der Leſer dieſer Heilen einen ſolchen Vogel aus feinem Beltande abzugeben haben, jo wäre ich ihm fehr dankbar, wenn er es mich wilfen ließe. Gebe evtl. auch einen anderen Vogel in Tauſch. Es dürfte von allgemeinem Intereſſe jein, wenn auch andere Liebhaber ihre Erfahrungen mit diejer fleinen Vogelart befannt gäben. — —— — — Nr. 20 Ornithologifhes Allerlei. Gelegenheitsbeobachtungen im Jahre 1919 Bon Hans Paſſig. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) E⸗ ſind viele Buchfinkenweibchen angekommen. Feld— - iperlinge in großen Flügen ſuchen vorjährigen Samen vom Feldbeifuß. Viele Hänflinge bejegen Die Kiefern in den Anlagen am neuen Friedhofe, dajelbit verzehrt am jogenannten Nuffenteiche ein Eichelhäher einen vom Waſſer ans Ufer gejpülten Gegenitand. Ein Notfehlchen fliegt aus einer Trauerweide ang Waſſer und findet auch was zu jchluden. Mit Elagendem Tone fliegt ein Sandregenpfeifer in nord- dftlicher Richtung über die Anlagen. — 24. März: Das Wetter hat fich wenig geändert, iſt jedoch etwas milder. Biele Golohähnchen im Stadtpark, Auf dem alten Friedhofe „zilpszalpt“ ein Weidenlaubvogel. — 25. März: Nachtfroſt, ziemlich dickes Eis, falter Oſtwind, flare Luft und Sonnenschein. Im Park tum- meln jich viele Kohl und Blau- meijen. Ein Rotkehlchen jucht an einem GSchuttplage ſein ‚Futter. — 26.—31. März: Unangenehmes Wetter. Kalte Oſtwinde. Negenjchauer wech jelnmitSchneegejtöber. Haus- rotſchwänzchen find angefom- men. Die Amjeln auf den Friedhöfen und im Stadtpark jigen jingend auf schwer mit‘ Schnee belasteten Kiefern. 1, April 1919; Sonnen- ſchein wechjelt mit Regen und Hageljchauern. Einige Don- nerjchläge. Auf dem Rathauſe fingt ein Rotjchwänzchen. Zwei Eltern trinfen aus dem Gold- fiichteiche im Stadtpark. Eine Bachitelze jucht Nahrung auf einem mit friſchen Stalldung bejtreuten Acer. — 2. April: Kalter Nebel bis mittags 12 9, dann Sonnenſchein. Sn den Schrebergärten fingen Hänflinge und Grün— finfen, auch Buchfinfen und Goldammern. Das Feld it belebt von jingenden Hauben- und Teldlerchen. 28 Kraniche ziehen um 19 nach Nordoft. Eine Heidelerche fingt im Kiefernwalde vor Bentwilch. Nicht weit ab fämpfen eine Nabenfrähe und eine Eliter miteinander, eine Nebelfrähe fommt noch dazu und jie trennen ſich. — 3. April: Kalt, aber Die Sonne jcheint. Morgens vor 6 ° meldet ſich ſchon ein großer Buntjpecht. Im Garten fingen Braunellen und Zaunfönige. — 4. April: Milde Luft, voll- Ständige Windftille, feierlicheg Naturfonzert. Am Waldpark höre ich gleichzeitig die Stimmen der Not- fehlchen, Goldammern, Heidelerchen, Nonnenmeijen, Negenpfeifer und Teldlerchen. — 5. April: Sonnig, doc auch windig. Auf einem rabgitter fingen 2 Baunfönige fich gegenjeitig an. Ein Pärchen Baumläufer unterfucht die Rindenfurchen einer Robinie. Paffig, Ornithologiſches Allerlei. Aus der Bogelftube des Herrn U. K. Rohrdickicht in der „Kleinen Voliere“. 157 — 6. Apeil: Bedect, mäßig fühl. Neigung zum Regen. Rotſchwänzchen fingen überall auf Dächern. In einem Hagengarten jucht ein Goldhähnchen Futter auf den Pflaumenbäumen. An der Elbe bemerfe ich 2 Bläßhühner und im nächjten mit Rohr durch- wachjenen Weidengebüjch mehrere Nohrammern. Auf dem Wege nad) Wahrenberg benimmt eine Haubenlerche fich jehr auffällig. Sie will einen Gegenstand durchaus nicht in Stich laffen. Schließ— ich läßt fie ihn doch fallen und fchon glaube ich eine neue Entdeckung zu machen, da finde ich — ſehr enttäujcht —, daß e8 nur — ein Haferkorn ift. — 7, April: Herrliches Frühlingswetter. Buchfinken— ihlag ohne Ende. Überall fingen Meijen, Grün- linge und SHausrotjchwänzchen. in Eichelhäher flüchtet vor mir in das Innere des Waldparks. Über einen Sumpf am Wiejen- weg fliegen 6 rufende Kiebitze und unzählig viele Stare in großen Schwärmen. Auf der Wafferfläche zwiichen Weiden und altem Rohr ſehe ich 5 Wajferhühner ſchwimmen. Biele Negenpfeifer bewegen ſich auf und über den MWiejen. Eine Elfter trägt einen Eleinen Zweig nac ihrem Neſte auf einer hohen Eiche an Der Wahrenburger Straße. Ab— ſeits im arten jingt ein Weidenlaubvogel. Zwei große Buntjpechte treiben ihr Wejen von Garten zu Garten und weiter. durch den Stadtpark bis zum alten Friedhof. — 8. April: Ein Pärchen Stein- ſchmätzer iſt bei ſeiner vorjähri— gen Niſtſtelle angekommen. Eine Bachſtelze folgt einem ackernden Pfluge, nicht weit ab ſitzt eine andere auf einem Kopfweidenzweige. In ſpäter Dämmerſtunde ſchaukelt ſich noch lange ein Star auf der Wetterfahne der Frauenklinik. — 9, April: In aller Frühe öffne. ich das Fenſter und höre den Buntjpecht, viele Rotſchwänze und Buchfinfen. Es regnet leije. Am Sumpf beim MWiefenwege umjchwärmen Kiebige und Negenpfeifer flagend einen Gierräuber. — 10. April: Nachtfroſt, tags fühler Wind, jpäter Gewitter mit Hagel. Zu den bisher beobachteten Frühlingsfängern ijt noch der Fitis gefommen, mehrere feiner Art fingen im Stadtparf. — 11. April: Kalter Wind. Feldſper⸗ linge bauen an dem am 16. März beſichtigten Orte. Nachmittags feiner Regen. An der Elbe be— merke ich eine fliegende Wildente. Auf überſchwemmtem Rorland, wo viele Weiden aus dem Waſſer hervor- ragen, flattern ganz matt etwa 80 Hausſchwalben umher. — 12.—13. April: Regneriſch und trübe. Im Waldpark fingen 3 Fitislauber um die Wette. Zwei Grünfpechte arbeiten in hohen Pappeln am MWiejenwege. Sehr laut find am Sumpfe die Kiebitze, Waſſerhühner und Regenpfeifer. — 14. April: Sonnig, 158 aber auch ſehr windig. Steinjchmäger und Rot— ſchwänze fuchen Niftgelegenheit. — 15. April: Wind, Sonnenjchein, unterbrochen von Negenjchauern. In Bäumen auf dem Schützenplatze fingen einige Stiegliße. — 16.— 17. April: Veränderliches Wetter. In der Elbniederung ein Storch. Auf jumpfiger Wieje eine Sumpfichnepfe und eine Wiejenjtelze. An einem Feld— wege fliegt vor mir her von Weidenbaum zu Weiden- baum ein braunfehliger Wieſenſchmätzer. Bon einem Obſtbaume herab ſingt ein Gartenrotſchwanz. Ein Srauammer „wirkt“ auf einem Pfahl am Wege. In einem Weißdorngebüſch an einer verfallenen Lehm— grube fingt eine Zaungrasmüde. Ein Schwarztehlchen lot im Weidengebüjc am Wahrenberger Wege. Auf einem Bau bei einer Ziegelei ftreiten 4 Bachitelzen und 2 Feldfperlinge um einen Niſtplatz unter Dach— ztegeln. Hoch oben in einem Birnbaum jingt ein Hausrotichwänzchen. — 18. April: In einer Voliere im Park befindet fich eine Weihe. Ein Artgenojje will ſich hier niederlaffen, wird aber durch Krähen daran verhindert. — 19. April: Sn Weiden und Dornen auf teilweije unter Waſſer jtehendem Gelände loden Nohrammern und es fingen daſelbſt noch abends jpät mehrere Blaufehlchen und Fitislaub- vögel. — -0.—22. April: Sonnig, trogdem falt und windig. Schwarzplättchen, bejonders Weibchen, find angefommen. Im Park fingen Dorngrasmüden. — 23. April: Auf dem alten Friedhofe ſingt ein Mönch. Über der Elbe zieht eine Anzahl Flußſee— ichwalben ftromaufwärts. — 24. April: Am botani- ſchen Garten fliegt ein Pärchen Turmfalfen auf. An einem neu angelegten Teiche badet eine Nebelkrähe im klaren Grundwaffer. — 25. April: Salt, Negen- Ichauer. Vom Boot auf der Elbe aus ehe ich in Weiden am Ufer mehrere Nohrammern. Drei Nauch- ihwalben und eine Möwe überfliegen die über- ſchwemmte Wieje. Auf einem aus dem Waſſer tragenden Weidenfopfe fit eine Amfel und fingt. — 26.—29. April: Negnerisch und kalt, trogdem überall, namentlich auf dem Friedhofe, Gejang der Sing- droffeln, Amſeln, Notkehlchen, Gartengrasmiücden und Schwarzplättchen. — 30. April: Sonnig, aber fühl, jpäter auch Negen und Schnee. Rauchſchwalben juchen vorjährige Niitpläge auf. Ein Hausjperling macht Begattungsverjuche, aber das Weibchen erfaßt ihn und läht ihn längere Zeit in der Schwebe flattern. (Bortjegung folgt.) Stleine Mitteilungen. Beobachtungen. Am 3. April 1921, nachmittags 3 Uhr, beobachtete ih unter einem Schwarm von 12—15 Stüd der hier in unferer MWeingegend fo häufigen Bluthänf- lingen (hierzulande Blutfinfen genannt) auch ein Pärchen Bergfinfen, die meinen Beobadtungen nad hier fehr felten find. Die Hänflinge machten ſich jehr eifrig an dem jeßt fchon in voller Blüte ftehenden Täſchelkraut (hier Steidrich genannt) zu Schaffen. Ste verzehrten vor: zugsweiſe dad Grünkraut ganz dicht unter den Blüten- töpfchen, was die vielen umberliegenden Blüten bemiefen. Die Bergfinfen dagegen, die ich immer etwas abgejondert von ben Hänflingen hielten, jedoch eine gewiffe Zufammen- gehörigfeit erfennen ließen, juchten mehr an Körnern am Boden. Es war ein reizendes Bild, die bunte Schar fo emſig in Tätigkeit zu fehen. Ihre Dretitigfeit ging Sogar fo weit, daß ich mich ihnen gut auf 7—8 Schritte nähern konnte, ohne fie aufzufheuchen. An einem hohlen Weiden- Baffig, Ornithologifches Allerlei. — Kleine Mitteilungen. — Aus den Vereinen. Nr. 20 baum sah ich eifrig einen Baumläufer mit Futterjuchen be= Schäftigt. Von Waffergeflügel fonnte ih nur ein Zwerg— fumpfhuhn feſtſtellen. Am 6. April ftellte ich auf einer völlig laublofen Linde ein Buchfinfenneft mit ſchon zwei Eiern feft. Das Neft ift auch hier wieder jehr abweichend von dem fonft üblichen gebaut. Es befteht in der Mehr: beit aus ganz weißen Watteftücfhen, fo daß es ſchon auf eine ziemliche Entfernung bin fichtbar iſt Auch Fonnte ich auf diefer Linde einen Erlenzeifig beobachten, der meines Erachtens auch bier jelten vorfommt Chriſtian Jonas, Bodenfee. Exoten. Mein franfer Wellenfittid. Es dürfte die Leſer unjerer „Gefiederten Welt“ im allgemeinen wenig die Krankengeſchichte eines fimplen Wellenfittichs intereſſieren. Menn jedoch diefer oder jener Grotenliebhaber einen jeiner Pfleglinge durch die gleiche Kur wie ich vom ficheren Tode retten fönnte, jo wäre der Zweck diefer Zeilen erreicht. In meiner Wellenfittichvoliere jaß unter meinen 16 Grün: röcken eines Morgens ein Männchen unter ſchweren Kranf- heitsanzeihen am Boden. Die Unterfuhung ergab fchwere Unterleib3: und Darmentzündung; woher fih der Vogel die Erfranfung zugezogen hatte, war mir allerdings rätſel— baft. Der Unterleib war heiß, ſtark angejhmwollen, Kot— abgang gering, weißlih. Der Appetit des Vogels wer minimal, minutenlang jaß er am Futternapf, ohne eigent- lih zu freien. In Einzeihaft gejeßt, war das Tierden jo ſchwach, daß es fich nur taumelnd auf der Stange halten fonnte und den größten Teil des Tages ftarf aufgeblaien in der Ede des Käfigs ſaß. Meine Hoffnung, den heute fo koſtbaren Vogel zu erhalten, war gering, um jo geringer, da Hetlmittel dem Tierchen überhaupt nicht einzugeben waren, und ih auch mit folhen in ähnlichen Fällen faft gar feine Erfolge hatte. Da fiel mir das „Waſſertauch— bad” aus Dr. Oltos „Graupapagei” ein, und da ich ſchließ— lih nicht mehr viel verderben fonnte, begann ich jorort mit der Anwendung. Auf den Unterleib des Patienten wurde ca. 2 Minuten lang ein feiner falter Waſſerſtrahl neleitet und der Vogel dabei jo gehalten, daß dasjelbe nleich wieder adfloß, ohne das übrige Gefieder zu benäljen. Nah 2—3 Stunden wurde die Prozedur wiederholt und der Vogel dann an den warmen Dfen gejtellt, ohne ihn jedoch zuzusecden. Ein Dampfbad würde nach meinen Gr: fahrungen beı einem fo ſchwer franfen Tiere unbedingt tödlich wirfen. Nach weiteren 2 Stunden fah ich zu meiner Freude eine Menge Kot abgehen, halbmwällerig, grün mit weiß durchleßt. Am nächſten Morgen jaß der Vogel auf der Stange, war allerdings jehr ſchwach und hatte nichts nefreffen. Abermals wurde der immer noch entzündete Unterleib beriejelt, mittags famen wieder Kotmengen zum Vorſchein. Gegen Abend war die Entzündung bedeutend zurückgegangen und ich jah den Vogel zum erjten Male einige Körner Hirje freifen. Abends Fam er nochmals ins Waſſerbad. Am näditen Morgen überzeugte mid ein Blick, daß der Vogel gerettet war. Er jaß bedeutend „glatter“ auf der oberiten Stange und antwortete feinen Kollegen im Nebenzimmer jhon ab und zu mit ein paar Tönen. Heute iſt mein Wellenfittich friich und munter und bat feine ſchwere Erfranfung vollftändig überftanden. Wenn ich diefe Kur nun nicht etwa als ein Allheilmittel anpreijen will, fo glaube ich doch ſicher, daß fie richtig angewendet manchen Vogel retten fann, um fo mehr als die Krankheit an fich Teicht zu erfennen iſt. Sind Bakterien die Urſache der Erkrankung, jo wird das Tauchbad natürlich auch wenig oder nichts helfen. ° Auch bei Legenot der Weibchen Hilft diefe Wafferfur vorzüglich, jedes Weibchen, welches bei mir an Legenot erkrankt, befommt, bis jest in allen Fällen mit vorzüglihem Erfolge, den falten Wafjeritrahl. Siegiried Lichtenftädt, Berlin-Vohannisthal. Der Abzug der Mauerjegler fand in Leipzig am 7. Auguft ftatt. Vereinzelte wurden bis zum 1. September und einer noch am 6. September beobadıtet. Wild. Mareſch, Leipzig. Aus den Vereinen. Bereinigung hannoverſcher Bogelliebhaber. Die 40 Berfammlung am 11. Auguft im „Hannoverſchen Zandesheim” war wiederum gut beſucht. Die Mitglieder- zahl iſt auf 60 angewachſen. Nach Verlefung zahlreicher Nr. 20 GSingänge bielt Herr Klode einen Vortrag über „Die Verbreitung der Sperlinge in Nord-Amerifa”. Bis 1850 . bat es dort feine Spaten gegeben, dann bildeten ich Vereine, die den in ihrer alten Heimat nicht gerade be= liebten Vogel einführen wollten. Grit 1868 hatte dies Er- folg. Dann nahmen die Sperlinge, von den großen Städten anfangend und an den Getreideitraßen entlang ziehend, bald derart zu, daß alle Gejege zu ihrem Schuß aufgehoben werden mußten und überall eine lebhafte Bekämpfung der Spatenplage einjegte. Man hatte bald eingejehen, daß die Spaten in ihrer großen Zahl den Sämereien, dem Ge— treide verderblihb wurden und daß fie andern nüßlicheren Vögeln das Niften verleideten und fie verjagten. Wie in andern Ländern, wo man den Spaß ebenfalls einführte, war er bald eine Plage geworden, mit deren Bekämpfung fih aud die Wiſſenſchaftler theoretiich beichäftigen mußten. Taufende von Fragebogen wurden |. 3. hinausgeſchickt, um die beiten Ginihränfungs- und Bertilgungsmittel fennen zu lernen. Dieje alle aufzuzählen, würde bier zu weit führen. In Amerifa iſt darüber ein großes Werk er=. fchienen, dem Herr Klode einen Teil feiner Angaben ent— nehmen fonnte. Für den feffelnden Vortrag wurde Herrn Klocde der Danf der Xerfammlung zuteil. Im Anſchluß daran machte Herr Appel auf eine erprobte. Spaßenfalle aufmerffam. Bon ornithologiihen Schriften, die zum Um— lauf gelangten, fanden bejondere Beachtung: eim altes feltenes Werk aus dem 18. Sahrhundert, ein Werk von alten „Bechftein“, der 1. Jahrgang der „Gef. Welt“, die 1, Auflage von Ruß, „Einheimiſche und fremdländiſche Stubenvögel” und die zum Teil fajt volljtändig ausver- fauften Bücher von H Schadt, „Aus dem: Vogelleben der Heimat” und die „Vogelwelt des Teutoburger Waldes“. Aus dem erften Schriften brachte Herr Brauß ein Kapitel: „Hans Hudebeins Leben, Taten und Ende” jehr wirkſam zu Gehör und die feine Schilderungsart des alten Kantors aus dem einfamen Bergddrfhen im Teutoburger Walde fand allgemeine Anerkennung. Kantor Schadt war ein fehr forgfältiger und gewiljenhafter Beobachter, dem eine lebhafte Schilderungsmeife und blühende Sprade zu Gebote ſtanden und deijen Bücher zu lefen für den Vogelfreund ein Genuß find. Beſonders das mit den jehr hübſchen farbigen Bildern ausgeitattete Buch: „Das Leben des Teutoburger Waldes” ift jehr empfehlenswert. Uber Maufer: und Fuͤtterwechſel, über Ameijeneierbeichaffung ſetzte eine lebhafte Ausiprade ein An die Außenhandelsitelle in Hamburg wurde ein Antrag gerichtet, die Einfuhr finni— ſcher Ameifeneier in beichränfter Menge für die Wogel- pflege freisugeben. Die Preisgeitaltung dieles Futter: mittels ift für den Liebhaber jo außerordentlich ungünitig geworden, daß die Haltung und Pflege gerade der beiten MWeichfutterfreifer in Frage geitellt wird. Wenn für ein Pfund Ameifeneier 50 M. verlangt werden, fo iſt diejer Preis für einen großen Teil der Liebhaber fat unerſchwing— lid. Es fam zur Sprade, daß cine reichlichere Beigabe von Weißwurm, der ja von Berlin und aus der Pfalz noch immer preiswert und in guter Beichaffenheit auf den Markt fommt, empfehlenswert ıjt. Bei der Zuſammen— fegung des Futters für Weichfreffer wurde viel Abwechſlung und die Beigabe (während der Mauferzeit) von Eigelb in geringen Gaben anempfohlen, im übrigen aber ergab die Aussprache viele Verfchiedenheiten in der Fütterung Als bemerfenswert ift anzuführen, daß noch vor wenigen Tagen von einem unjerer Mitglieder eine Nachtigall im vollen Geſang gehört werden fonnte. Herr Appel erwähnte dann noch die Hauptpunfte aus den neuen in Kraft getretenen Ergänzungen zum Vogel- und Naturſchutzgeſetz, auf die fpäter ausführlich zurücdgefommen wird. Hervorzuheben it, daß jetzt z B. alle Spechte unbedingt Schuß genießen. Das Halten ver geihüsten Vögel ift nicht mehr verboten Die Strafen für Übertretungen find verhältnismäßig gering. AU. Troſchütz. Berein Der Vogelliebhaber zu Königsberg i. Br: Mitgliederverfammlung an jedem Freitag nad) dem 1. und 15. des Monats, abends 7%, Uhr, im zeitigen Vereins She Schnürling— will⸗ lokal, „Raifer-Gafe”, Kaiſerſtraße 40, ſtraße. Vogelliebhaber als Gäſte ſtets herzlich kommen. J. 4.: Bouillon, Kaſſierer. Verein der Vogelliebhaber zu Lübeck. Verſammlung am 5. September 1921. Der Vorſitzende eröffnete um 84 Uhr die von 14 Mitgliedern beſuchte Verſammlung. Aus den Vereinen. — Redakttonshrieffaften. 159 Tagesordnung: 1. Verlefung des Protokolls; 2, lungen vom Verband; 3. Ausjtellungsangelegenheiten; 4. Verſchiedenes. Da auf dem Verbandstage in Harburg befchloffen tjt, daß auf je 5 Mitglieder 1 Gremplar des „Kanarienvogel” zu beziehen ift, find in unjerm Verein 6 Eremplare zu halten. Zum Bezug meldeten ſich folgende Herren: Robert Steinhagen, Wiichendorff, Adolf Steinhagen, Ginfeldt und Grabener. Außerdem wird 1 Eremplar von Verein gehalten. Auf der am erſten Sonntag im Februar 1922 in beiden Sälen des Turner: ſchaftshauſes abzuhaltenden Ausitellung follen auf viel- feitigen Wunsch in diefem Jahre außer den Vereins- und ‘Privatpreifen auch Medaillen vergeben werden. Es wurde weiter gewünjcht, daß in der Ausjtellung ſelbſt feine Käfige aufeinander gejegt werden dürfen. Indem Herr Knapp auf den ſchönen Verlauf des Feſtes anläßlich der Tagung des Zentralverbandes in Lübeck hinwies, beantragte er im Intereſſe eines feiteren Zuſammenſchluſſes innerhalb des Vereins, eine zwangloje gejellige Zuſammenkunft aller Vereinsmitglieder mit ihren Damen zu veranitalten. Als Tag hierfür wurde der zweite Sonnabend im Dftober be= ftimmt. Ein Ausihuß, bejtehend aus den Herren Strehlke, Knapp und NR. Steinhagen, wird die notwendigen Vorbereitungen zu diejer eier treffen. Sm der zu Aus- ftellungspreifen beftimmten Sammelbüchſe befanden ji 11,75 M. Hierauf jhloß der Vorfigende um 10 Uhr die Verfammlung. Soh. Schröder, Schriftführer. Subiläumsausitellung des Kanarienzucht- und Bogel- ſchutzvereins Schwabach (Alter Verein). Der Kanarienzucht— und Vogelſchutzverein (alter Verein) — Vorjtand Frig Knapp, Wäſchereibeſitzer; Ehrenvorjtand S. St. Sommer, Konditor —, hat in jeinen legten Sigungen beichloifen, an den Weihnachtsfeierlagen aus Anlaß jeines SOjährigen Beitehens eine Jubiläumsausſtellung zu veranftalten. Nach den bis jest laut gewordenen Vorbereitungen wird diejelbe troß der jehr hohen Anſchaffungskoſten und Zuchterauslagen für Stämme, Futtermittel und ſonſtigen fchweren Unkoſten die früheren Ausjtellungen weit übertreffen. Die jtets rührige Vorjtandfhaftund Ausſtellungskommiſſion fowie alle Züchter und Ausjteller werden weder Kojten noch Mühe jcheuen, ihr möglihjtes zum vollen Gelingen des Ganzen beizu- tragen. Als Ausjtellungslofal wurde uns auf Anfuchen durch freundliches Entgegenfommten des verehrl. Stadtrates die jtädtiihe Turnhalle überlafjen, welche ſich zu einer derartig großen Ausjtellung, namentlih aud auf dem Vogelihußgebiet, jehr gut eignet. Anzuführen, was der Verein auf dem Vogelſchutzgebiete jeit langen Jahren ſchon geleijtet hat, dürfte jich erübrigen. ES beweijen dies u. a. die vielen Yuszeihnungen bei allen Ausjtellungen, bei denen der Verein im Jahre 1909 in München für hervor: tragende Leiftungen bet Ausftellung einer bejonders prafti= fhen Bogelihuganlage die Goldene Medaille erhielt. In— zwilchen find wieder weitere Grfindungen und Werb eſſe— rungen gemacht worden bzw. auf dem Wege, welche vor: erjt noch nicht verraten werden jollen. Außer einer großen Anzahl, Gejangsfanarien werden auch Figuren- und Farben— fanarien, Baftarde und nach längerer Pauſe wieder ver- fchtedene Exoten jowie Papageien ujw. uno jonftige Sehens: würdigfeiten ausgeltellt werden. Da dag Ganze bejonders Mittei- lehrreih für Schulen. und Jugenderziehung inbezug auf VBogelihug und pflege ſowie Tierihug wird, werden alle Schulklaſſen (auch Mitelſchulen) unter entiprechender Füh— rung unentgeltlich zugelajfen, wobei mit der titl. Schul- behörde bereits ins Benehmen getreten wurde und mehrere Herren Lehrer ipre Unterjtügung und Mitwirkung bereit willigit zugelagt haben. Herin D. St, Liibef Die Miſchlingszucht Stieglitz —Grünling iſt ſehr ſelten gelungen. Beſten Dank für die Einſendung des Vogels. Dem Bericht ſehe ich mit Intereſſe entgegen. Käfige und Gerätfhaften Bogelfangffg., 3 Abt. 17 A, 5 Abt. 29.4. | Scylagnege für kleine ſchädl Vögel 15.M, | f. gr. 18u.21.%. Preislifte gratis. (647 3. Tannen, Gronau 58 (Weftfalen). 10 Schindler-Weichireiierfäfige f. Schama, Lerchen u. Sprofjer, gut erh., zu verk. Desgl. 1,0 Ta Sing: drojjel, 3,0 Dompfaffen, 2,0 Stieg- lige, 2,0 Sänflinge. Mehrteiliger SDraht-Hedfäfig zu kaufen gefucht. Auskunft nur gegen Freimarke. Neinholdt, Königsberg (Pr.), Inſel Venedig 1. [648 Futtermittel Ameiſeneier hochfein, Ernte 1921 . . a Pfd. 42 M. Univerjalfutter Mifhung I a Pd. 10 M. Wiſchung II a.Pfd. HM. 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Mar Jaumann, [718 Großbreitenbad) i. Thür. 2f Schwarzplätid., Ta Säng., a 85 M, 2 ff pfeif. zahm. Rotkehlch. A200, 1ff. pfeif. Schwarzamſ. 35%, 3 herr. fing. zahme Nothänflg. auf. BU M, 3 ff. fing. Stienlise auf. 50 .#, 3 ff. fing. gene 3 Zeifige zul. 45 AM. A. Engelten, Delmenhorit. Verfaufe 0,1 votköpfige Papagei-Amandine für 200 M vder taujche andere. Exoten. Rückporto erbeten. [720 Ernit Thien, Zwenkau bei Leipzig. Ba Be - Sutterfeite Stieglike, Hänflinge, Zeilige zu verfaufen oder _ zu vertauſchen gegen 21er Kanariens» weibchen. - [721 Heinrich) Lang, Geometer, Schotten (Hejlen). — — — Verantwortlich für die Schriftleitung: Karl Neunzig, Hermsdorf bei Berlin; für den Anzeigenteilz; Franz Wunderlich, Magdeburg, Breiter Weg 156. Berlag ber Cretz' ſchen Berlansbudhbandlung in Magdeburg. — BDrud: Auguſt Hopfer, Burg Bz. Mabbg. ni A An" — — Jahrgang L. Deft 22. 17. November 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nad dem ı. u, 15. jedes Monats zur Ausgabe und kolftet vierteljährlich 10.— Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früh in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poftfcbeckamt: Magdeburg 3148. fFernfprecer: 1323. Ornithologifhes aus Abrafam a 9. Clara. Don W. Bacmelfter. } (Nahdrud verboten.) A den langen Winterabenden blättert man gerne —A einmal in einem alten Buch. Und wenn ein jolches gar von unjern Lieblingen zu erzählen weiß, noch mal jo gerne. Fiel mir da jüngft ein wunder- ſchön in Leder gebundenes und mit feinen Kupfern geſchmücktes ftattliches Buch in die Hand, gedruckt bey Martin rang Herben in Würzburg im Jahre 1707. Sein abjonderlicher Titel lautet: „Huy! und Pfuy! der Welt. / Huy / Anfriſchung zu allen jchönen Tugenden: Pfuy oder Abjchrefung von allen ihändlichen Laſtern: durch unterjchiedliche fittliche Concept, Hiftorien / und Fabeln vorgejtellt ujw.“ Verfaſſer ijt der feinerzeit berühmte Kanzelredner Abraham a ©. Clara, der mit feinem bürgerlichen Namen Ulrich Meyerle hiek, geboren im Jahre 1644 zu Sreenheinitetten, badischen Bezirtsamts Mepkirch, geitorben 1709 in Wien. Welcher Art jeine Predigten ‘waren, weiß der Leſer aus der jog. Kapuzinerpredigt in Schillers „Wallenfteins Lager“, die eine „treifliche Nachbildung feiner Redeweiſe“ wiedergibt. Der Wiener Hofprediger war auch ein warmer Berehrer der Naturwiljenichaften, die er nach der damaligen An— ſchauung zur Bhilofophie rechnet. „Was iſt jchöneres“, ruft er einmal aus, „als philojophiiche Wiſſenſchaft?“ Gerade das vobengenannte Werk „Huy! und Pfuy!“ it reih an Mitteilungen über Vorgänge in der Natur. Er ſpricht von Sonne, Mond und Sternen, ‚von der Luft und den Wolfen, vom Regen, Hagel und Gewitter, vom Tal und von den Hügeln, von Wüſten und Höhlen, von. Kräutern und Blumen, vom Tau und Negen, der fie netzt, und vielem anderen mehr. Hund und Kate behandelt er, „vie Rate ſamt der Maus“, den Ochs und Ejel, Pferd und Schaf fchildert er in gereimter und ungereimter Form. Auf den Abjchnitten, die von den Vögeln „handeln, verweilt das Auge des Vogelfreundes be- jonder3 gerne. „Aller Vögel Natur und Art zu bejchreiben, brauchet man taufend und taujend Federn“, jagt er einmal, Er jcheint fie gut gefannt zu haben, wohl ſchon von feiner Jugend her, als der begabte und aufgewecte Wirtsjohn von Sreenheimftetten in jeinem jchön gelegenen Heimatsort dejjen Umgehung durchftreifte. Treffend weiß er die einzelnen Bogel- arten zu bezeichnen: „Das gejchwinde Zaunſchlipferl, der Schaar liebende Stahr, der wohl bewaffnete Baumbädel, der freßgierige Ludervogel, der wohl- geichmade Cranawetvogel, der närriſche Geyewitz, das annehmliche Zeilerl, der Miſt liebende Ammer— ling, die großfopfete Nachtenl, der Haußliebende Rothichweiffel, der Adeliche Falk, die GOTT lobende Lerch... und viel andere mehr Vögel haben jo wunderliche Eigenſchafften, daß billig hierinn die Allmacht Gottes höchit zu. preiſen.“ Neben guten, auf eigene Beobachtungen ſchließen laſſenden Be- merfungen jpricht er aber auch — hier dem Geijt feiner Zeit folgend: — kritiklos von wunderbaren Vögeln: „Zu verwundern find gewijje Vögel in Schott- land, welche wie das Obſt auf den Bäumen wachjen, und jobald fie ins Waffer fallen, da befommen fie das Leben; dieje werden in der Schottiichen Sprach) Clachgus& genennet, Acenas Silvius. Zu verwun— dern find die Vögel in der: Injel Madagascar, welche nicht größer als die Adler, aber einer ſolchen Stärte, daß fie mit ihren langen Klauen ganze Elephanten und Gameele in die Höhe tragen, dieje nennet man in3 gemein Ruch; Astolphi in Hist. fol, 227.. Aber Höchit find zu verwundern jene Vögel in Palaestina, welche jährlich das Leiden Chrijti betrauern uſw.“ In bejonderen Abjchnitten behandelt Abraham vie Taube, den Spaß oder Sperling, die Nachtigall (Luseinia, Parva caro, sed: vox.& spiritus ingens), den Pfau, den Schwan umd endlich den. Hahn oder das Huhn.“ Rein naturwiſſenſchaftliche Abhand- lungen darf man in) diefen Darjtellungen. nicht: er- warten. Viele Hinweije auf die Bibel werden ge— 170 Bacmetiter, Ornithologifches aus Abraham a ©. Clara. — X. K. Meine Vogelftube uf. geben, Hunderte von Anekdoten werden aufgetijcht, gereimtes und ungereimtes, drolliges und albernes, ein merfwürdiges Kunterbunt. Aber Doch bricht immer wieder durch, Daß der Verfaſſer die von ihm behandelten Tiere jelbjt beobachtet. hat. So jagt er von der Nachtigall: ... .„„aber noch beſſer (als Orpheus, Mercurius, Arion, Amphion, Syrenen und Castalides), die Nachtigall, diefe mit ihrem jo Tieblichen Gejang, übertrifft alle, und ob fie ſchon jehr Klein und winzig, jo iſt fie, Stimm halber, allen Bögeln überlegen: fie jteigt bald mit ihrer Stimm in die Höhe, bald fället fie auch in die Tiefe: jet erichallet fie in eine rajche, bald zwingt fie fich wiederum in eine zarte: Nun jchlagt fie Häuffige Triller, bald bricht ſie diejelbige wieder: bald ftellet fie fich als lachend, bald verändert fie ſich als trauernd: bald zieht fie die Stimm in die Länge bald ſchneidet ſie es ab in der Kürze, und machet jolcher gejtalten die Contrapunct in der Menge: Sie it dermafjen verliebt in das Geſang, daß ihr der Tag viel zu kurs, dahero offt die halbe Nacht dayu gejellet ujw.“ Den Schluß möge bilden, was der gelehrte Barfüßermönd über die Lebensweiſe des „Spat oder Sperling“ zu berichten weiß. Zuerſt werden einige Diltichen in lateinischer Sprache, Die Abraham im deutſche Doppelverje jelbit überjegt, allgemeinen jittlichen Inhalts vorangeftellt. Dann folgt die bejondere Schilderung in Proſa, an die er allerlei Betrachtungen im Predigtton anfnüpft. Für unjere Zwecke ilt nur die biologijche Schilderung von Belang. Sie lautet: „Ein jeder weiß, wer und wie, und was diejer Vogel ijt, zumahlen er meiltens ein Inn— wohner der Häufer ilt, und fan endlich ohne Ehr— abjchneidung ein Hauß-Dieb genennet werden, forder it, wo Getreidt und Körner unter dem Dach liegen: Faſt unter allen Bögeln ift feiner jo jchlau und argliltig, wie diejer Gejell, ja ein alter Spaß ijt jo behutjam, daß er alle Fallſtrick und Nachitellungen meidet: Sein Net, jo mehrertheils in Käufern und Gebäuen, pfleget er mit Woll und linden Federn auszufütteren, damit jeine jungen Fragen nicht wie die Bauern auf dem Stroh liegen: die Frau Spagin lieget fait im Jahr dreymahl im Kindelbeth, und ift diejer Vogel der Geilheit alfo ergeben, daß er derent- wegen gar eines furzen Lebens: Seine Junge, deren er offt acht erzeuget, hat er vergeitalten lieb, daß er felbige, wofern fie gefangen werden, auch in det Gefängnaug heimjuchet und fie mit möglicher Nahrung verjihet: In den mehrijten Ländern wird er Speiß halber unter die beiten Vögel gezehlet, den Kopf aber pfleget man darum nicht zu ejlen, weil Diejer Bogel dem Hinfallend unterworfen.“ Meine Bogelltube und ihre Bewohner. Don A. K., Mitglied der „A.Z.“ (Sortfegung.) (Nahdrud_ verboten.) RE Dürjchlein find die Erlenzeifige Es pajfiert nichts auf dem Futtertiſch, ohne daß die Erlen- zeilige Dabei find. Leider halten beide wenig von- einander, wenigitens habe ich erſt einmal bemerken fönnen, daß jie ich fütterten. Erſt nach diefer Früh— jahrsmauſer ijt bei dem Männchen der kleine ſchwarze Nr. 22 Kinnfleck fihtbar geworden. — Allerliebite Vögelchen find ihre Bettern, Die Zitronenzeifige. Das Männchen hat fich prächtig entwicelt, während das Weibchen immer noch flugunfähig iſt, bejchnittener Flügel wegen. Sein Aufenthaltsort ijt in der großen Tanne am Borbau, die es vermittels eines angelegten Birfen- ajtes erklettert. Mancen Stupfer jchon tat e3 in den Sand; die bejchnittenen Flügel tragen den fleinen Körper nicht, worauf die Grünfinfen jedoch feine Rücficht nehmen, wenn es ihnen im Wege fitt. Der Flug des Männchens ift gewandt und anmutig; Gejang vernahm ich bisher nicht, dagegen oft den auffallenden Lockton, der wie dätürit Elingt. Sein Wejen tft janfter als des Erlenzeifigs. Das Männchen leijtet jeinem flugunfähigen Weibchen in rührender Weile Gejellichaft. Dompfaffen gehören zu denen, die bei mir nie fehlen dürfen und auch am jchnelljten von allen — die Wellenfittihe ausgenommen — außerordentlich zahm werden, da bei ihnen ganz bejonders die Liebe durch den Magen geht. Urjprünglic hatte ich die Abficht, je ein Paar große ruſſiſche und fleine ge- wöhnlihe Dompfaffen des mitteldeutjchen Gebietes einzuverfen. Ein Brachteremplar von ruſſiſchem Dom- pfaff, wie ich noch feinen gejehen hatte, ging wenige Tage nach der Ankunft infolge Herzichlag ein, her- vorgerufen durch einen Darmbazillus. Der Erjaß- vogel fonnte nicht dasjelbe fräftige Rot aufweijen, dürfte aber an Größe jeinem Vorgänger wenig nach- gejtanden haben. Ich jage „haben“, denn vor un— gefähr vier Wochen jtehe ich in der Türe zu Voliere I, die die einheimijche Finfenfammlung beherbergt, als ich zu meinem Schreden das große Weibchen reglos von jeinem Sit mit lautem Aufichlag auf den Boden jaufen jah, ebenfalls Herzichlag, womit die Prophe- zeihung des Herrn Dr. W., der den erſten Vogel unterjuchte, in Erfüllung gegangen war. Wenige Tage darauf verjtarb das zweite Männchen, ohne daß SHerzichlag die Todesurfache gewejen wäre. Somit hatte die „Aufjenderrlichfeit“ ein Ende. Bon meinen beiden Pärchen wage ich Nachfommenfchaft zu erhoffen. Da fie mit Vorliebe Mehlwürmer und Ameijenpuppen frejjen, jo wäre mir um die Auf- zucht der Sungen nicht angjt. Buch- und Bergfinf gleichen fich im Benehmen vollfommen; Die intereffanteren find entjchieden die Bergfinken, von deren Zankſucht ich hier im großen Naum nichts mehr merfe. Cinen hübſchen Anblic gewähren fie, wenn fie haubenjtellend und jchwanz- wippend zum Futtertiſch anfliegen. Bejonders das Weibchen ift bei der Mehlwurmfütterung auf dem Poſten und den Webern ein ungern gejehener Kon— furrent. Buchfinfmännchen dagegen jah ich noch nie Würmer nehmen. Die Grünfinfen entwideln in ihrem Benehmen Gegenjäbe, die mir unverjtändlich — wie jo vieles aus den Vorgängen in der Natur — umd nur auf ihre große Brutluft zurückzuführen find. Wenngleich gegen jeden Bewohner friedlich, fönnen fie Doch zeitweije dieſen oder jenen nicht in ihrer Nähe dulden; bejonders find Dies Zitronen- zeilig und Kernbeißer, aber. au die Feldſperlinge müſſen darunter leiden. Sie waren die erjten beim Neitbau, fommen doch über den Anfang nicht Hinaus und bewegen dabei Nijtmaterial mit einem Eifer, Nr. 22 der einem grümolicheren Beginn ihres Vorhabens durchaus würdig wäre. Ihre Gattenliebe ift rührend, ſie find ſchier unzertrennlich, und fleißig wird das Weibchen gefüttert. Wenn die Vögel eifrig am Boden nach Nijtmaterial juchen und dabei „reund- liche“ Gejichter machen, d. h. die Kopffedern (oje auf- legen, wodurch der freundliche Geſichtsausdruck entiteht, jo habe ich fie gerne; im nächiten Augenblick jedoch, wenn ſie mit ſtraff angelegten Federn und böfen Blicken andere verfolgen, |preche ich ihnen zum wieder- holten Male für den Herbit die Kündigung aus. Die fleinen Girlie jind herzige Wögelchen, munter, durchaus friedlich und Stellen feinerlei An- jprüche, es jei denn an die Gehörorgane des Pflegers, wenn der jchwirrende Gejang einmal gar nicht abreikt. Halt zu groß erjcheinen die Kernbeißer. Das Männchen iſt bedeutend größer ala das Weibchen und überragt bei weiten die Dompfaffen. Der ge- waltige bleigraue Schnabel ift jo recht geeignet, Nejpekt einzuflößen. Im gewiſſen Stellungen erinnern jie an den Seidenſchwanz. Das Weibchen darf ſich erit dann dem Futtertiſch nähern, wenn der Herr Gemahl gejättigt ift. Bei meiner Anwejenheit halten ſie fich in der äußerjten Ede des Borbau auf und hafjen mich jogar jo, daß fie jofort aus dem Vor— bau verjchwinden, wenn ich mich unten auf dem Hofe von ihnen erblicen lajje; der Ver— juch macht mir immer wieder Spah, doch hoffe ich, daß auch fie bald in mir den wohlwollenden Ernährungs- minifter jehen. Cine große Vor— liebe haben fie für Maifäfer, die ich in die Voliere jege und ſumm, ſumm, jumm beginnt die große Jagd, eine Tragifomödie, die auszukojten id) jedem Volierenbeſitzer, der Finken, Meber oder gar Weichfreiler hält, empfehle. Den leife, aber durch— dringend hervorgebrachten Lockton und die bauchrednerijchen Töne ver- mutet man von den Dicken Gejellen nicht. Putzige Gejtalten find die Kreuzjchnäbel. Das Männchen erhielt ich als Friichfang im olivgrünen Kleid, vielleicht ein einjähriges. Das Weibchen läßt fi eifrig füttern und macht dabei eine geradezu komiſche Figur, indem es fich flügeljchlagend duckt und den Schnabel weit aufreißt. Zum Herbſt ver- lafjen fie al3 erite das Lofal. Wenn ich auch auf intenfive Schnabelarbeit vorbereitet war an Hand der Proben, die ſie in der vorigen Voliere ablegten, jo fonnte ich Doch nicht ahnen, daß ihnen das Rohr— didiht um die Hälfte zu Hoch erjchien — an- fcheinend macht ihnen das Sinaden der Halıne Ver— gnügen — und daß ihnen Niſtkörbchen und Harzer- bauerchen willfommene Zerſtörungsobjekte sind. Eigentlich jchade, denn die Vögel gewähren in ihrer drolligen Emfigfeit einen hübjchen Anblick. So flinf der fleine Feldipag in der Freiheit unter Umftänden wirken fann, jo plump weiß er jich imn der eriten Zeit feiner Gefangenjchaft zu benehmen. Bald wird er wißiger, und unter lijtigem Lugen geht's von einer Ede in die andere, bis die ver— AR, Meine Vogelftube und ihre Bewohner. — Hoffmann, Die Nachtigall. 171 meintliche Gefahr vorüber ift; danach ift er wieder der alte nach dem Wahljpruch feiner engeren und weiteren Familie „von dem Beſten möglichit viel“, Durchaus friedlich drängeln fie fich allenthalben durch und wijjen es jo einzurichten, daß fie mit der ganzen Breitjeite, dick aufgepluftert, den ihnen zujagenden Futternapf bedecken. Des öfteren erhalten jie Bejuch von ihren freilebenden Kollegen, die fich laut ſchilpend an den äußeren Draht des Ausbau hängen und — wie ich zu vernehmen glaube — fommuniftische Heb- und Befreiungsreden halten, die von innen mit den größten Verwünſchungen beantwortet werden. “Um jede Agitation in einfachjter, aber gründlicher Weiſe zu unterbinden, ließ ich meine Donnerbüchje jprechen und nac zwei Schiffen war die Luft rein und ein Spaßenfeelenpaar mehr in den ewigen Hafer— gründen. Sperlinge halte if ich ſehr kurz, da ſie jtets i Kernbeißer. mit den Schwalben um deren Neſter raufen. Haus- jperlinge jind bei mir deswegen auc auf der Lifte beachtengwerter Käfigvögel geftrichen. Birkenzeiſig, Steinjperling und Schneefink fehlen leider; ebenjo die ſchönen Nordländer, die ein Lieb— haber aus Norwegen bejorgen wollte, jevoch wegen der dort herrſchenden Gleichgültigfeit in Naturdingen auf unüberwindliche Schwierigkeiten ſtößt. Für nordi- fche Finfen, wie Hafen-, Karmingimpel und Binden- freuzjchnäbel ift die Bogeljtube auch zu warın, da das durch die Sonnenftrahlen erwwärmte Pappdach einen Teil der Wärme durch die Berjchalung hindurch in das Innere abgibt. (Fortfegung folgt.) Die Nachtigall. Naturbeobachtungen von Peter Hoffmann, Frankfurt a. M.Rödelheim. (Schluß.) (Nachdrud verboten.) Geyen den Menſchen ſind Nachtigallen ſehr zu— traulich. Oft Habe ich einem ſingenden Vogel aus allernächſter Nähe zugehört, ohne day er ſich in 172 Hoffmann, Die Nachtigall. — Paſſig, Ornithologiihes Allerlei. jeinem Vortrage, der ftet3 auf einem höheren Bujch gehalten wird, stören ließ. Auch andern Bögeln gegenüber find jie verträglich und harmlos. In ihrer ganzen Haltung drückt fich etwas Selbſtbewußtes, Würdevolles aus. Der Flug iſt raſch und gewandt, und dad fie nicht dumm find, beweiſt ung ihr Ver- halten in Gefangenjchaft, wo ſie ihren Pfleger bald fennen lernen und bei richtiger Behandlung auch überaus zahm werden. Eine große. Neugierde ijt ihnen allen eigen, ‚die ihnen leider nur zu oft zum Berderben wird. Dem jein Schlagneg aufjtellenden Fänger jehen fie aus nächſter Nähe zu und Fünnen e3 faum erwarten, bis er fich entfernt hat, um dann die Neugierde gewöhnlich mit dem Berluft der Frei— heit zu bezahlen. Sehr gejchictt aber wiljen Die alten Bögel Feinde durch Krank- oder Flügellahm- jtellen vom Neſte wegzulocen, doch gibt es aber auch welche unter ihnen, welche ihr Gelege oder die Sungen bis zur Selbftaufopferung verteidigen. So fand ich in Galizien bei Nofatin während des Feld— zuges ein Neft, auf welchem das Weibchen bei meinem Näherkommen mit aufgejperrtem Schnabel und nach) meiner Hand hadend, jigen blieb und ſich Schließlich jogar berühren ließ, während das Männchen be- ftändig mich mit lautem, zornigen „Wit“ umflatterte. Der Lockton beider Bögel iſt ein feines und weich- flingendes „to“, an welchem oft noch ein „Grr“ angehängt wird. Ihre Zufriedenheit drücken fie mit einem lauten jchnalzenden „Tac, tack“ aus, während fie Zorn, Arger oder Bejorgnis mit mehreren „Hit“ oder einem ganz häßlich Elingenden Rätſchen tundgeben. Shren Aufenthalt nehmen fie in lichten Hainen, in mit Waſſer und Wiejen durchzogenen Aumwäldern, in bujchreichen Ufern von Flüſſen, Bächen und Seen. Sch habe fie aber auch Schon in Anlagen, verwilder- ten Gärten und Parks angetroffen, nur muß eine Grundbedingung erfüllt fein, nämlich) dag alte Laub vom vorigen Jahre, unter welchem ſie, bejtändig nach Nahrung juchend, herumftöbern und das ihnen wohl auch oft und rechtzeitig das Herannahen eines Feindes verrät. Wer Nachtigallen anjiedeln will, muß hierauf achten, wo das alte Zaub nicht liegen bleibt, werden fie ſich wohl faum lange halten Lafjen. Die Maufer findet im Juli, Anfang Auguft ftatt. Im diefen Monaten find die alten Vögel oft vecht jchwach und Halten fich demgemäß auch jehr verborgen auf. Um dieſe Zeit lieben fie bejonders die roten Holunderbeeren, fie verſchmähen jedoch auch die jchwarzen nicht, aber bis zu deren völligen Reife treten fie auch Schon ihre Reiſe nach dem Süden an. Anfang September nehmen fie Abjchied von unſeren herbitlich werdenden Fluren. Nachts, ungejehen wie fie famen, verlajjen ſie uns wieder,‘ obwohl fie doch gewiß nicht durch Nahrungsmangel dazu gezwungen werden. Für den Naturfreund ift es betrübend, daß in unjerer Heimat die Nachtigall ein immer jeltener iwerdender Vogel wird. Das Abholzen der Gebüjche und Sträucher in unjeren Wäldern und Waldrändern und Wiejen, das alljährliche Abrechen des alten Laubes in Parks und Anlagen, das Erſetzen von lebenden Hecen Durch Drahtzäune ujw. muß fie uns immer mehr entfremden. Dazu fommt noch ihre geringe Vermehrung, fie machen nur eine Brut im Jahre, die durch die niedrige Neftanlage ſehr ver Zerſtörung durch die oben erwähnten Feinde ausge- jet ift, das alles trägt Dazu herbei, daß die Sänger- fürjtin bei uns leider ein immer jeltener Bogel wird. Deshalb jollte man fie da, wo fie ſich noch auf- hält, fchonen, und ihr durch Neuanpflanzung von Heden und Sträuchern vermehrte Nijtgelegenheit bieten und vor allem darauf achten, daß nur ganz zuverläffigen Fängern der Fang in bejchränftem Maße erlaubt wird, denn auch die jchönfte Land— ichaft würde nur ein armes, totes Bild jein, ohne den herrlichen Schlag unjerer Nachtigall. Zum Schluß möchte ich noch ein kurzes Erlebnis aus dem legten großen, für uns leider jo unglüd- lichen Krieg anfügen, bei dem die Nachtigall eine ebenjo ſchöne wie ergreifende Nolle fpielte. Unfere Divifion war in der Schlacht bei Noyons eingefeßt. Wir waren bei Reſons jur Mat. Am Abend de3 10. Juni 1918 war ich) mit noch drei Kranfenträgern nach vorne unterwegs, um Ver— wundete zu juchen. An einem Heinen Feldgehölz vorbeifommend, vernahm ich auf einmal den Schlag einer Nachtigall. Da, wo vor noch wenigen Stunden Freund und Feind um die Siegespalme rangen, wo berftende Granaten die Luft mit ihrem Staub und giftigen Gaſen verdunfelten, wo die brutale Gewalt und das Necht der Stärferen gegolten und mancher deutjche Soldat die Treue zum VBaterlande mit feinem Herzblut befiegelt hatte. Nachtigallenfchlag ! fichtig Ächlich ich mich näher. Ein tiefergreifender Anblick! Am Waldesfaume, unter einem Weißdorn— ftrauch lag ein junger, toter deutjcher Infanteriſt und über ihn im Gezweig jang ihm die Sängerfönigin jein Totenlied. Leiſe, Eagend und wehmiütig, als weine fie um den Toten, dann langjam, ſilber— hell aufiteigend, feinen Heldentod verherrlichend, folgten num eine lange Neihe haſtig hervorgetragener, jubelnder Töne, ihm den errungenen Sieg verfiindend, um dann wiederum leije in eine erjhütternde Weh— klage überzugehen und dann mit einem Triller, der das bisher vorgetragene übertraf, zu enden. Nie hatte mich der Sang des Vogels jo tief ergriffen. Dumpf. tönten von der Front her die feindlichen Ge— ihüße. Hatten wir auch den heutigen Tag gewonnen, im Herzen fonnten wir ſchon damals nicht mehr an den Endſieg glauben. Die Sonne war untergegangen, ſchwarze Wolfen türmten fich vor ung auf. Germania verhille dein Haupt! Näher kamen wieder die Ein- ichläge der feindlichen Granaten. Ströme von Blut flofien umſonſt, bald kam das bittere Ende. Stille und betreten entfernten wir uns, um unjeren trauri= gen Dienſt weiter nachzugehen. Ornithologifdes Allerlei. Selegenheitsbeobachtungen im Sahre 1919, Von Hans Paſſig. (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) 1. Mai 1919: Auf einem Lindenbaume balzen ſich zwei Buchfinken. Sie verbeißen und verfrallen ſich dermaßen ineinander, daß ein wüſter Federknäuel mir vor die Füße fällt. Als ich zugreife, löſen ſie Nr. 22 ine E ne Bor nie a Zn Dunn in u 7 nt Nr. 22 ſich voneinander und fliegen nach verichtedenen Seiten weg. — 2. Mai: Buchfinfen lieben nicht über- ſchwemmte und fumpfige Gebiete, doch juchte heute ein Bärchen jtundenlang Nijtgelegenheit in verküm— merten Weiden, die teilweile im Waller jtehen. — 3. Mai: Ein Hänfling fingt auf einem Leitungs- draht neben der Elbbrücde. Daneben rüttelt etwa drei Minuten lang ein Falke auf einer Stelle, läßt fih dann plöglic” herab und entjchwindet meinen Blicken. — 4. Mai: Während eines Spazierganges von einer Stunde zählte ich nicht weniger als 47 Fitis— laubvögel fingend. — 5.—7. Mai: Bededt, windig und fall. Die Vögel find jehr jchweigjam; am meijten fingen noch Singdrofjel und Fitis. — 8. Mai: Ein Wendehals ift auf dem Zuge; ich verfolge jeine Rufe eine längere Strede durch den Park und über den alten Friedhof, dann fliegt er von Baum zu Baum weiter an der Chaufjee nach Perleberg. Bei der leßten Ziegelei vor der Stadt laufen auf einer Wieje zwei Nebhühner umher. Cine Stocente fliegt darüber hinweg in der Nichtung nach der Elbe. Mehrere Mauerjegler find an- gefommen beiihren vorjährigen Nijtftätten. — 9. Mai: In Eichbäumen an der Elbe ruft ein Kuckuck. Aufeiner Scheune im Dorfe Gardejow verjucht ein Storch es mit den erjten Anfängen zu einem Neſte. — 10. Mai: Je ein Männchen der Wiejenitelze und der Bach— ſtelze juchen bei der Kläranlage ihr Futter in größter Eintracht und jo nahe beieinander, als ob fie zujammengehören. — 11. Mai: Vier Nachtigallen fingen auf dem alten Fried— hofe. Ein Pärchen Trauer- fliegenjchnäpper bejichtigt einen Niſtkaſten daſelbſt. — 12.Mai: Am Waſſerbehälter trinkt ein Buchfink. Er entſchließt ſich auch, ein Bad zu nehmen, wird jedoch von einem Schwarzkopf vertrieben. Dieſer badet ausgiebig und nach ihm noch Blaumeiſe, Trauerfliegenſchnäpper und Grünfink. — 13. Mat: Im Stadtpark fingt ein Waldlaubvogel. — 14. Mat: Ein grauer Fliegenfchnäpper befichtigt Niftgelegen- heiten bei meiner Wohnung. — 15. Mai: Auf dem neuen Friedhofe jingt eine Nachtigall, fie wird fich hoffentlich hier anfieveln. Im Schilf eines Sumpfeg am Wieſenwege höre ich einen Teichrohrjänger und im Mifchgehölz beim Spielplag an der Wahrenberger Straße einen Pirol. — 16. Mai: Troß der Lebens— mittelfnappheit Liegt eine Scheibe Brot auf der Straße, an der ein Hausjperlingsweibchen herum- zerrt. — 17.—18. Mai: Trockener falter Wind. Sm gejchügten Gehölze über einem fleinen Teiche ſchwebt ein Bufjard. Vom nächiten Acer her ver- ‚nehme ich den Warnruf eines Nebhahns. Am Düftern- weg jingt eine Heidelerche. — 19. Mai: Aus dem botanischen Garten fliegen zwei Nebhühner auf. Vier PBirole rufen im Waldparf, daſelbſt ſingt auch ein Gartenlaubvogel, am Aufienteiche eine Nachti- gal. — 20. Mai: Im Waldparf höre ich einen Paſſig, Ornithologiſches Allerlet. Zeldfperling. 173 Waldlaubvogel fingen. — 21. Mai: In der Park— ſtraße fliegt von Baum zu Baum ein Grünjprecht und in einer Eiche. am Wege nach Bentwijch fingt eine Gartenammer. — 22, Mai: Junge Stare fommen aus den Niftläften zum Vorſchein. — 23. Mai: Eine Amfel trinkt an einem jtehenden Wäſſerchen im Waldparf, während ich faum fünf Schritt von ihr entfernt ftehe und eine Ringeltaube belaujche. — 24. Mai: Von dem Grundwafler einer neuen Teichanlage trinken zwei Elftern und mehrere Nebelkrähen. Auch auf dem alten Friedhofe fingt ein Gartenlaubvogel. — 25. Mat: Fünf Stbrche find im Sumpfe am Wiejenwege beim Frofchfang. — 26. Mai: Viele junge Hausjperlinge haben das Net verlafjen. — 27. Mai: Ein Eichelhäher badet fi im Waſſer eines Grabens im Waldpark. Pirole brechen fleine Zweige und schleppen fie zum Neft- bau. — 28. Mai: Im Waldpark läßt fich ein Wende- hals hören und ein Eichelhäher ahmt den Pirolruf nach. — 29. Mai: Am Waſſer im botanischen Garten trinfen zwei Nebhühner und eine’ Nabenfrähe. — 30. Mai: In der Nähe des unterm 16. März be- zeichneten Drtes füttert ein Feldſperling jeine Junge. — 31. Mai: Biele junge Stare haben die Nilt- fälten verlaffen und werden von den Alten auf Bäumen gefüttert. 1. Sunt 1919: Am Melkerwege jehe ich einen braunfehligen Wiefenjchmäger in einer hohlen Kopf— weide verjchiwinden. — 2. Juni: Hausjperlinge füttern ihre Brut mit Inſekten. Cine Gartenammer fingt in den Schrebergärten am Bentwijcher Wege. — 3. Sunt; Sm einer ijoliert jtehenden Stteferngruppe ruft lange ein Kuckuck, big ein kleiner Vogel ihn ver- treibt, doch kehrt er bald zurück und feßt jich wieder auf den vorher innegehabten Bla. — 4.—6. Juni: Nach Regenwetter und Wind ift es fühl geworden. Überall in Gärten und Anlagen hört man Stimmen von Sungvögeln, Die dag Neſt verlafjen wollen oder 174 Paſſig, Ornithologiihes Allerlei. — Petitionen. — Kleine Mitteilungen. Nr. 22 demjelben ſchon entflogen find. — 7. Juni: In rung zurüdgiehen und der Vogelihuß hätte die Koften zu einem Kiefernbeftande juchen Feldjperlinge die Aſte fragen. Alſo das Gegenteil des Zwecks wäre erreicht. ab nad J mr ir ic N 3 Auch das fittlihe Moment tft ausfchlaggebend auf h Inſekten. — 8. Juni: Ein Drofjelrohr- unferer Geite, Ein altes pri os S : : = ge : h prihmwort jagt: „Suche fangen, jänger fingt im Schilf eines Sumpfes am Wiejen- Vogel ftellen, verdirbt jo manden Sunggejellen“. Wenn wege. — 9.—15. Juni: Sn Diefen Tagen laffen nie ein Spridwort gelogen hat, fo iſt es diejes. Nicht die Singdrofieln jich nicht hören, die feit 9. März bier gejungen haben. Braunfehlchen füttern aus- geflogene Junge Auf einer Viehweide ſehe ich mehrere junge Kiebige und wohl mehrere Dußend junger Stare. — 16.—21. Sunt: Wieder find viele Sunge den Nejtern entflogen: Amſeln, Rotſchwänzchen, Fitislaubjänger, Buchfinfen und Weidenlaubvögel. — 22. Juni: Morgens gehe ich durch die Boſſeſtraße. In einem Vorgarten fingt ein prächtiger Hänfling, fliegt aber bei meiner Annäherung durch ein ge— öffnetes zenfter in eine Wohnung. — 23. Juni: An einem Tümpel trinfen zwei Stieglige Junge Goldammern haben das Neſt verlafjen. — 24. Zunt: Auf der Chaufjee nach Perleberg zeigen fich viele junge Haubenlerchen. — 25. Juni: Ein Rotſchwänzchen jagt im Fluge einen alter, jedoch mit jolcher Nach- läjfigfeit, daß es den Eindrud einer Spielerei macht. — 26. Juni: Hausſperlinge bauen wieder. Am Waldpark treffe ich mehrere junge Heidelerchen. — 27. Suni: Junge von Grünfinfen und Gartenrot- Ichwänzchen haben das Neſt verlaffen. — 28. bis 30. Zuni: Die Nachtigallen find verftummt in dieſen Tagen, junge graue Fliegenschnäpper flügge geworden. Schluß folgt.) »Detitionen. Hohen Reichstag Anden in Berlin. Unterfertigte Wogelliebhabervereine erlauben ſich ergebenft, folgendes zu unterbreiten: Der „Verband der Tierihugvereine” hat unterm 18. Dftober 1920 dem Hohen Reichstag eine Petition vor— gelegt, mit der Bitte um PVerfhärfung des Vogelſchutz— gejeßes vom 30. Mai 1908. Es wird darin erjucht, die Vogelliebhaberei fajt gänzlich zu verbieten. Ein Stattgeben diefer Beitrebungen würde aber gerade das Gegenteil des Zweckes derfelben hervorrufen. Jeder Vogelliebhaber und WBogelpfleger iſt auch Vogelſchützer und feine andere Liebhaberet führt den Menfchen in diejem Zeitalter des reinen Maferialismus fo zur Natur zurüd, wie die Vogelliebhaberet. Die unterfertigten Vereine haben in Saden des Vogelihußes in den langen Sahren ihres Beſtehens wohl mehr geleiftet, alS die Tierichußvereine auf diejem Gebiet. So wurden jährlih Winterfütterungen in den Parks, Friedhöfen und Waldungen Groß-Berlins veranftaltet. Jährlich wurden Nifthöhlen, in diefem Jahre wieder im Viktoria-Park, aufgehängt. Außerdem wurden die verjchtedenen Parks mit Singvögeln befiedelt. 3. B. wurde der Zentralfriedhof bei feiner Anlage vor ungefähr 35 Sahren unter großem Koftenaufwand mit fämtlichen vorfommenden und fich eignenden Vögeln befiedelt. Ginige Jahre jpäter wurde die Befiedelung noch verjtärft und fort- laufend Nifthöhlen aufgehängt, jo daß dort jetzt ein Vogel: leben herrſcht, wie es augenblidlih in ganz Groß=Berlin ohne Beiſpiel iſt. Auch Verſuche, ausländiiche Vögel zu afflimatifieren, wurden ſchon gemacht. 3. B. wurden 1912 13 Paare Chineſiſche Nachtigallen auf dem Zentralfriedhof ausgejegt. Ahnlich wie beim Zentralfriedhof, wurde auch beit den andern Groß-Berliner Parks und Anlagen ver: fahren, 3. B. der furz vor dem Kriege angelegte Schiller: parf wurde unter Aufwendung großer Koften reichlich mit Vögeln und Niſthöhlen beſchickt. Würden nun der Vogelliebhaberei noch mehr Felleln angelegt, als bisher, jo wäre zu fürchten, daß weite Kreife fi von den gemeinnüßigen Beftrebungen aus Verärge— das Bogelitellen verdirbt den Menſchen, fondern der Um— gang mit den Tieren in der Freiheit und auch in der menjhlihen Behaufung, führt ihn zur Natur zurück. Aber in den Kneipen, Bars und Liförftuben ſitzen, Wetten und Kartenfpielen verdirbt die Menfchen. Dabingegen der Umgang mit Tieren und bejonders mit der Vogelwelt veredelnd auf das Gemüt des Menfchen und bejonders auf das des Deutſchen, welcher hierfür ſehr empfänglich iſt, wirft. Die große Mehrzahl der Vogelliebhaber entftammen dem Mittel und Arbeiterftande, welche wenig die freie Natur genießen fünnen, da fie tagsuber an ihren Schreib— oder MWerktiich gebunden find. Es find diejelben Kreife, welche auch jet am fchweriten unter den jebigen jchweren wirtihaftlichen Berhältniffen zu leiden haben. Dieje Men ſchen auch noch um ihr bischen Lebensfreude bringen, heißt ſich ſchwer an ihnen verjündigen. Jeder Bogelliebhaber verzichtet gern auf viele Annehmlichkeiten, wenn er ſich nur feine gefiederten Lieblinge halten fann. Auch die wirtihaftlihe Auswirkung einer Verſchär— fung des Geſetzes wäre jehr in Betracht zu ziehen. Wenn die Verfhärfung Gejeb würde, jo müßte die große Mehrzahl der Vogelliebhaber, wenn auch ſchweren Herzens, auf ihre Liebhaberei verzichten. Nur die Kapitals fräftigeren würden ſich der bedeutend teuren Liebhaberei der Haltung ausländifcher Vögel zumenden. Ungeheure Summen hierfür würden ind Ausland gehen und weiter auf unfere Valuta drüden, das DValutaelend nur noch fteigern. Da jedoch die große Mehrzahl der Liebhaber die ge= forderten Preife für ausländiihe Vögel, 200—1000 Marf und darüber für einzelne Vögel, nicht anlegen fann, würden viele Gewerbetreibende, welche gute Steuerzahler find, brot- los werden. 3. B. VBogelhändler, Käfigfabrifanten, Heraus geber von Zeitihriften und ornithologiihen Büchern. Auch der Kanarienvogel fann bei der hohen Preislage, 300 Mark und mehr, als allgemeiner Erſatz nicht in Frage kommen. Auch die Wilfenihaft hat ausgiebig die Wogelliebhaberet von jeher als Wiffensquelle benugt. Alle Drnithologen von.Ruf waren jämtlih Vogelpfleger und jchöpften eifrig aus ihrer und anderer Liebhaberei zum Nußen der Nach— ruelisn 2 Da aus vorjtehendem erfichtlih, daß eine gegen die Liebhaberei gerichtete Verſchärfung des Vogelſchutzgeſetzes ein großer wirtichaftliher und fittliher Schaden fein würde, welcher zum großen Teil dem Vogelſchutz ſelbſt zur Laft fallen würde, jo wird gebeten, nicht im Sinne der Eine gabe der Tierfchugvereine zu befchließen. Als ermweiternde Maßnahmen zum Vogelſchutzgeſetz fönnte von hier empfohlen werden: 1. Verbot des Dohnen= ftiegs; 2. Verbot der Verwendung der Federn heimilcher Singvögel zu Modenzweden. — — — „Aegintha“, Verein der Vogelfreunde zu Berlin. „Vereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel”. U: D. Vorbrodt, Pin 1. Schriftführer der „Negintha”. 9. Gottſchlag, 9. Linke, 1. Bor. der „Aegintha”. 1. Vorſ. der „Vereinigung”. Kleine Mitteilungen. Mit Ausnahme von Durch- und Nahzüglern find die Uferſchwalben am 15. September abgereilt. Sojef Mayerhofer, Achdorf b. Landshut i. Bayern. Aus dem Berliner Zoo, Wenige, aber um jo genuß— reichere Minuten Fonnte ich jüngft im Vogelhaus des Zoolo⸗ giſchen Gartens Berlins zubringen. Wie mir bereits ein bekannter Herr unſerer Vereinigung mitteilte, ſollte dort ein entzückendes Vögelchen beherbergt werden, deſſen kurze Schilderung ich den Leſern der „Gef. Welt“ nicht vorent— halten möchte. Ein wunbderlieblihes und märdenhaft —E WE Nr. 22 175 ſchönes Geſchöpfchen, aufgewachlen unter der Tropenjonne Südafrikas, aus der Gattung der Glanzrüdenneltarvögel beherbergte ein Glaskäfig. Sch gebe kurz eine Farben— angabe laut dem neuen Neunzig: Notbruftneftarvogel — Cinnyris afer — im 300 Blumenjauger (Scharlachbrüſtchen) benannt, Kopf, Oberjeite, Vorderhals goldgrün glänzend; Kropf unten veilhenblau begrenzt, Bruft rot, Bruftbüfchel gb; übrige Unterfeite fabl graubraun; große Deckfedern, chwingen ihwarzbraun, Schwanz ſchwarz. Länge 150 mm, Heimat Kapland, im Often nördlid) bis Transvaal. Das Vögelchen war äußerſt zahm und fang dicht vor meinem Gefiht fein zwiticherndes Liedchen; auffallend war der lange gebogene Schnabel, der über Kopflänge hat. Herr— lich hob fih der fchmale leuchtend blaue Streifen von der goldig Schimmernden Kehle und dem herrlich roten Bruſt— band ab. Der Vogel befand fich bereits vier Monate im Garten und ftammte von der befannten Firma Fodel- mann. Seine Nahrung bejtand lediglich aus einem Ge— tränk, welches aus Fondenfierter Milch, Honig, Maiszuder und Fleifhertraft zufammengerührt war und in einem hochſtehenden Gefäß mit gelochtem Dedel gereicht wurde. Möchten doch den Liebhabern dieje herzigen Tropenfinder auch einmal zugänglich gemacht werden, Ferner befanden fih dort Morelletspfäffhen, Schmud- und Mlantellori, Roſenköpfchen, Scharladye, Königs, Sonnen, Weißohr— und Dlivenfittib. Prächtige Kollektionen einh. Droſſeln und Sumpfvögel vervollitändigten die Bejegung auf das angenehmfte. Bei diejer Gelegenheit gejtatte ih mir an die verehrliche Direktion des Gartens die Bitte zu richten, von Zeit zu Zeit beachtenswerte Neuerwerbungen an diejer Stelle zu veröffentlihen, wodurd das Intereſſe nit nur u na an den Einfuhren jelbft, fondern auch am zeitweiligen Befuh der Vogelhäufer angeregt wird. Der Kreis der Snterefjenten wird Dank wijjen. A. Krabbe. Aus den Bereinen. „A. Z.° Aufgenommen find Mol. 148 ©. Lentze, Dsnabrüd, Strudmannftraße Ver. 7; Mgl. 149 Lehrer Karl Uhmann, Hüttenhof, Pot Glöcdelberg, im Böhmerwald (Tihehoflovatien). Angemeldet Hugo Hiltenfamp, Eſſen, Münchener Straße 138, Mol. 14 fucht je 0,1 jungen gelben und grünen Wellenfittich evtl. i. T. gegen dito; Mgl. 26 gibt ab Zuchtpaare jap. Möwchen gegen’ Preisangabe in deutfcher Mark nebſt Nüdporto; Mol. 105 gibt in Tauſch: 1,0 Bandfinf, 0,1 Grauajtrild, 1,1 Erlenzeifig, mit Erfolg gebrütet, gegen 1,0 gelben Wellenfittih, wohnt jest Meißen, Hafenftraße 42; Mgl. 139 ſucht 1,1 El. Kubafink, je 1,0 Zebras, Tigers und Schmetterlingsfint. — Danf der Freundlichkeit von Liebhabern im Ausland beiteht die Hoffnung, daß wir Verbindung mit England und Franke reih erhalten. Den Mitgliedern geht im Laufe diejes Monats ein Fragebogen für die „A. 2.“ Ausgabe 1922, zu, der fchnellitens ausgefüllt und jofort zurücgelandt werden muß. — Kafjeneingänge: Mal. 14 20 M., Mal. 30 10 M., Mol. 34 40 M., Mel. 69 10 M., Migl. 139 50 M., Migl. 147 20 M., in Summa 150 M., abzüglich Ausgaben insgefamt 109,50 M. ergibt einen Kafjenbeitand von 994,50 M. A. Krabbe. Berein Der Bogelliebhaber zu Königsberg i. Pr. Sn der am 4 November d. %. Itattgefundenen Sitzung wurde einftimmig beſchloſſen, das diesjahrige Weihnachts— feft in Form eines gemütlichen Abends am Sonnabend, dem 17. Dezember, im Bereinslofal, „Kaiſer-Café“, Kaiſer— ſtraße 40, Ede Schnürlingsftraße, zu feiern. Beginn 7 Uhr, abends. Für die Vorbereitung des Feites wurden von der Verfammlung die Herren Brofius, Reinholdt und Bouillon gewählt. ? 4: Bouillon, 1. Kafjierer, Königsberg i. Pr., Schloßftraße 61. Berein für Vogelfunde, hut und -liebhaberei zu Reipzig. Nächte Sigung am Montag, dem 21. November und Montag, dem 5. Dezember d. J. abends 81, hr, im Bereinslofal „Goldenes Einhorn”, Grimmaiſcher Stein- weg 15. Gäfte jtets willfommen. J. A.: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Herrn M.B., Elberfeld. Der Kanartenvogel ilt an der bei jungen Vögeln leider häufig feuchenartig auf- tretenden Darmentzindung eingegangen. Strengfte Iſo— lierung der einzelnen Vögel, bejonders jedes krankheits— verdächtigen oder erfrankten, tft notwendig. Ernährung nur mit beiten Sämereien, Darbietung warmen Getränfes und Warmhalten aller find Borbeugemittel gegen die Weiterverbreitung. Gut ijt es, wenn die gefunden Vögel nicht von derjelben Perſon bejorgt werden, die ſich mit den erfranften beichäftigt. ,, Herrn E. &., Bremen. Gartengrasmücdenmaufernim zeitigen Frühjahr (Februar — März) und im Spätjahr. Ein gutes Futtergemiſch befteht aus zwei Teilen gertebener Möhre, je einen Teil trodener Ameifenpuppen, geriebenem Weißfäfe, gemahlenem Hanf, gertebenem Gierbrot und gequollenen oder gemahlenen Beeren. Da die G. ftarfe Freſſer find und zum Fettwerden neigen, fann die Menge der Beeren auch vermehrt werden und die Menge des Hanfs und des Eierbrots fann verringert werden. Herrn Sof. B., Leipzig; Herrn 3. v. 2, Berlin; Herrn U. K, Anklam; Herrn 9. J, Bln.Halenfee; Herrn Dr. W., Salzbrunn; Beiträge danfend erhalten. GHern Dr. W., Salzbrunn. Die Kampfesweife mander Kanarienzüichtervereine it leiver hinreichend befannt. Aber im allgemeinen hat ſich das Verhältnis zwiſchen Kanarien— züchtern und Vogelliebhabern doch gebeijert. Der Kanarien— züchter- und Vogelfhußverein in Waldenburg jcheint aber ein Mufterbeiipiel für die ehrbare Selbitlofigfeit der Be— ftrebungen der fog. „Vogelſchutzvereine“ zu jein. Herrn 9. 3, Bin.=Halenfee. Bei der N. hat ſich in= Tolge Erfranfung der Eintritt der Maufer um etwa ein halbes Sahr verjhoben, infolgedeifen auch der Beginn des Geſanges. Es ift möglich, daß das nun in dem Leben diejes Vogels jo bleibt, möglich it aber aud, daß er im fonımenden Sahr, wenn er jobald und jolange das mög: lich, nur mit friſchen Ameifenpuppen gefüttert wird, die Maufer zu normaler Zeit erledigt wird. Seht muß die Maufer in den Wintermonaten abgewartet werden. Das Yusztehen der Federn, d. h. die Herbeiführung der „künſt— lihen Maufer”, ift ein zweckloſes Beginnen. Cine neue Feder kann aber nur dann wachſen und die alten Federn abgeſtoßen werden, wenn die Federpapille fich genügend ent= wickelt hat. Herrn M., Hatterbah. Der junge Kanarienvogel war blutarm und ſchlecht entwidelt. Er iſt Infolge von Entfräftung eingegangen. Die Ernährung des Stare3 ift ganz gut, nur ift darauf zu adten, daß das Gemiſch nicht zu naß iſt. Es muß feucht krümelig jein. Herrn W. F., Zwidau. Ms Zimmervogel ift die Heidelerde der Feldlerhe vorzuziehen. Sie wird ſchneller zahm, iſt weniger ſtürmiſch, ihr Geſang Elingt an— genehmer als der der Feldlerche, deren Geſang im Zimmer faft zu laut ift. Der Gefang der Heidelerche iſt rein und frei von jedem Mißklang. Die Bekämpfung des Unge⸗ ziefers iſt in einem gut eingerichteten Lerchenkäfig (j. „Ein⸗ heimiihe Stubenvögel“, Handbuch II) nicht allzu ſchwierig. Sorgfältige Sauberhaltung des Käfigs, häufige Erneuerung des reichlich zu bietenden Bodenbelags find die beiten Ab- wehrmittel. Selbitverjtändlich erflingt jeder Vogelgeſang in der freien Natur Schöner als im Käfig. Das iſt natür— ih auch bei dem einfachen lieblichen Lied der Heidelerche der Fall. Der Käfig in angegebener Größe ift brauchbar. Er muß eine weihe Dede haben. Als Futter, wird in der wärıneren Sahreszeit ein gutes Meichfuiter gereicht, da— neben Samen (Mohn, Hirſe, Spibjamen, Buchweizen Hafer), die im Winter die Hauptnahrung bilden. 13 Beigabe kommen fein gehadtes rohes oder gefochtes mageres Fleiih, gehadtes hartgefochtes Ci, friſche Ameijenpuppen, allerlei Inſekten in Betradt. Friſches Grünfraut, Hein geſchnitten, jollte nie fehlen. Käfige und Gerätſchaften Vogelfangkfg. 3 Abt.17 .%, 5 Ubt. 29 A. | Scylagnese für Heine jchädl. Vögel 15.9, | f. gr. 18u.21.%. Preislifte gratis. [729 3. Tannen, Gronau 58 (Weitfalen). Geſellſchafts-Finkenkäfig Schweizer Form, nußbaum lackiert, 75><75>40, Dede, Boden abnehmbar. 3 dito, 40><35><30, verfauft billig [730 Kern, Berlin SW, Bergmannftr.13, IV. Futtermittel 717 Vogelfutter für alle Arten Vögel zu billigftem Tages- preis. Bei Anfrage Rüdporto erbeten. Franz Hebach, Vogelfutterhandlung, Kaiferslautern, Hafenftraße 52. Kur das Beite ift dem wahren Liebhaber gut genug für feine edlen Weichfreffer. Drum fürtert der Kenner ftet3 [732 Dualitätsfutter Sanitas aus gar. nur erjtfl, milbenfreien Ingred. 2-Pfd.-Palet 18.4, 5 Batete à 17,50 M. Wiederserfäufer Nabatt. Sanitasberlag Heidelberg 46, Dogelfutter für Kanarien, Waldvögel, Exoten, Papageien, Weirhfrefier. Lifte13 gratis. Unfragen nur gegen Rüdporto. [733 W.Göpel, Leipzig, Trddlingring 1 Telephon 14958, Mehlwürmer. Geg Einfendung von 16 „#4 1000 Std. fr. Ferner (Porto und Verpadung ertra): Univerjalfutter Leckerbiſſen“ mit prima 1921 Ameifeneiern gemijcht | Miihung I....... Pfd. 10.— A “ REN Ph. 7.— MH Ameifeneier, hochprima, 1921, Bid. 45.— M Körnerfutter für Waldvögel, Kanarien, Stieglige, Zeifige Pfo. 6.—.A, Exoten 5.50 4, Bapaget 7.—M. Alles freibleibend. [734 D.Waschinski & Co. Biesenthal bei Berlin Poſtſcheckkonto Berlin Nr. 348 26. Mehlwurmzüchterei Louis Volkmann, Berlin 54, Bei Anfrage b. Rückporto. [735 4 | Bögel | Emmy Voß, Köln a. Rh. Merloſtr. 23 pt., Vogelh. z. bef. Welt, | hat laufend alle Arten einh. 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Gefiederte Welt, einzelne Jahrgänge 5. Zt. Lieferbar: 1883/85/88, 1891 (1388 und 91 ohne Titel und $nh.), 1898, 1912, 1915, 1916, jämtlich ungebunden je 15 „W; 1877, 1909, 1910 geb. in Halbleinen je 18 A; 1910 geb. in Ganzleinen 22.50 M. Journal für Ornithologie, herausgegeben von Dr. Jean Cabanis: Ihrg. 1I/VIIT (Zafeln nicht kol.), XI/XV je 20 #. Drnithofogiihe Monats» ichrift 1878/79, 1883, 1885/97, 1901/06, 1908 13, 1915/20 (jämtlich ums gebunden). Diefe Eerie von 34 Zahrgängen wird nur zufammen abgegeben und koſtet 250 „4 (nad) dem Ausland 500 A). Einzelne Jahrgänge, joweit noch vorhanden, je 8.4. Bade, Praris der Aquarienkunde. 2. Aufl. mit 1 Farbentafel u. zahle. Tertbildern, dasſelbe 3. Aufl. gebunden (Einband bejhädigt) 8 .M. Bade, Praris der Terrarienfunde. Mit ı Farbentafel u. zahle. Tertbildern, geb. (d. Waſſer beichädigt) 8.4. Baldamus, Handb. d. eberbiehzucht. 2.Aufl. mit zahlr. Tertbild. 2 Bände geb. in Kalbleinen (Einband bejchädigt) 10 .%. d.d. Deden, Reifen in Oftafrifa, Bd. IV, Die Vögel Oſtafrikas. Mit 11 Rarbentafeln. Gebunden in Ganzleinen 60 #. Geyer, Katechismus für Aquarienliebhaber. Mit ı Farbentafel u. vielen Tertbildern 5.4. Gräßner, Die Vogeleier Mitteleuropas, mit 23 Farben- tafeln (Tafel 13 fehlt) 60.4. Heuglin, Ornithologie Oftafrifas, 2 Bände in 4 Abteilungen ungebunden 200 4. Zardine, Naturgejchichte des Tier- reih® V 2. Zeil. Naturgefhichte der Colibris. Mit 34 Eolorierten Abbild: u. 1 Vignette, 50.%. Ilgner, Gebrauch®- u. Qurushunde. Mit 1 Sarbentafel u. 90 Tertabb., gebunden 8 AM. MWbolf und Karl Müller, Tiere der Heimat, Bd. 2 (Wejen und Wandel der Vögel), ohne Aquarelle, kartoniert 3.— 4. Naumann, Naturgeichichte der Vögel Mitteleuropas Bd. XII (Sturmoögel) geb. 100 4. Bd. I 1. Hälfte brojh. 20.4. Bb. X (Enten) ungeb. 90 .#, ohne Tafel 18, 20, 21 30 4, Neunzig, Die fremd— länd. Stubenvögel. Mit 42 Farbentafeln, geb. in Ganzleinen (Einband leicht befchädigt) 80.4. Radde, Ornis eaucasica. Mit 26 tolor. Tafeln und 1 Karte, ungeb. 100.4, dasjelbe ohne Karte 75 A, dasſelbe ohne Titel- bild u. Karte 50.4. Dr. Rey, Die Erer der Vögel Mitteleuropas. 2 Bbe.. geb. in Hableinen 125 4. Rieſenthal, Die Naubvögel Deutihlands u. d. angrenzenden Mitteleuropa. Gebunden nebft Atlas 100 4. Robert, Gef. Freunde, Bilder zur Naturgefchichte der nühl. Vögel Mitteleuropas. Serie I u. II mit je 20 Farbentafeln in Mappe je 100 4. Rohweder, Unjere Schnepfen. Mit 5 Farbentafeln u. + Tertabbild. Kartoniert 10.4. Ruß, Die Amagonenpapageien. Mit 1 Farbentafel u. 10 ſchwarzen Bildern. Geb. 4A. Ruß, Der Kanarienvogel 13, Aufl. Mit 3 Yarbentafeln ı. zahlreichen Tertbildern. Kartoniert, leicht befhädigt 5 #. Ruß, Wellen- fittich, 5. Aufl., Tartoniert leicht bejchädig', 3.4. Nobert Vögler, Bräparator u. Ronfervator. 1.—3. Aufl. mit zahlreichen Textabb. brojd. 3 #, geb. 4,50.A. Weinfauff, Condilien des Mittelmeer 8d. I Mollusca acephala. Gebunden 5 M. Verfand nur gegen Nachnahme. Porto zu Laften bes Empfängers. Verſand nach dem Ausland nur nach vorheriger Vereinbarung. — Ereug’sche Buchhandlung in Magdeburg (Mar Kretiehmann) Die in früheren Heften angebotenen, hier nicht mehr angezeigten Bücher find verkauft! @ebertuchbede. 3 jedes Wertzeug in einer Minute zu» 3 Kaufe folgende Vögel: Ranarien-Vorfänger Ranarien-Baftarbhähne China⸗Nachtigallen Schamadroſſel (Ta) Prachtfinken (ausländiſche) Nachtigallen (deutſche), Sproſſer Schwarzplättchen (erſtkl.) Singdroſſel (Hervorragend) Orpheus⸗ u. Sperbergrasmücke Gelb,pötter u. Blaudroſſel Schwarzamſel (wirklich Ta) Refleftiere nur auf abgehörte aller- feinjte Sänger. Neelle Ungeb. m. Preis. Dornbad), Köln-Siülz, Aegibiusftr. 58. [740 nurpr.laut, Sänger, Heidelerche zu Faufen geſücht unter voller Garantie. Preisofferte an Felix Berg, bei A. Wenifch, Breslau I, Schuhbrüde 23. [741 Alter Liebhaber fucht 1,0 Schama oder amerif. Gpott- drofjel, nur qute Sänger. Schmidt, Wittenberg (Bez. Halle), Grünftraße 28. 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Inferate für die folgende Nummer mülfen bis fpäteltens freitag früb in Händen der Verlagsbuchbandlung lein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.— Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltideckamt: Magdeburg 3148. fernfprecer: 1323. Das Shwarzbädidien — Neisna dufresnei (Vieill.). Von Heinrih Stöder, Hamburg. (A.Z.) (Nahdrud verboten.) In einem Abteil meiner Voliere (58 cm lang, 80 cm breit, 1,50 m hoch) hauſt jeit zirka acht Wochen ein Pärchen der jelten eingeführten Schwarz- bädchen. Auguſt Fockelmann, Großborftel, brachte 10—15 Paare diefer Art, 2 Elfenaſtrilde, einige jeltenere Witwen und eine jchöne Sammlung ſüd— afrifanischer Weichtrejjer aus London mit. Die beiden Elfenajtrilde befinden fich jest im Beſitz von Herrn A. Krabbe, Anklam. Ob es ein Baar it, vermag ich nicht anzugeben. Da nun über das Gefangen- leben des Schwarzbädchens jo qut wie nichts in der Literatur zu finden ilt, jei eg mir erlaubt, im folgen- den einige Beobachtungen, die jich ja vorerjt nur auf eine furze Zeit erjtrecten, befannt zu geben. Wijjen- Ihaftliche Bejchreibung fiehe Neunzig, „Fremdländiſche Stubenvögel“, Magdeburg 1921, ©. 336. Verbrei- tung nach Neunzig: Südafrika nördlich bis Niaſſaſee und Mofjamedes. Nach Ruß' großem Handbuch: Süd- und Weltafrifa. Vieillot führt noch Guinea, Brehm Natal an. Die Belegſtücke des Berliner und Dresdner Mujeums jtammen aus Kafferland (Kloß, „Prachtfinken“ ©. 26). Die Verbreitung auch diejer Art dürfte wohl noc nicht jo genau feitgelegt jein, um ein fejtumrilienes Heimatsgebiet aufitellen zu fönnen. Das Schwarzbäcdkhen hält fich wie fait alle Aitrilde vorzugsweije in den gebüjchreichen, mit hohen Gräjern beivachjenen Savannen auf, in denen es in fleinen Trupps zu 8-10 Köpfen herumjtreicht. Kleine Grasjämereien, die gern vom Boden auf- gelejen werden, bilden neben fleinen Kerbtieren Die Nahrung. Das Neft joll nach Neunzig in Höhe von 3—4 m über dem Boden in jüngeren Bäumen oder höheren Büſchen angebracht jein. Es ijt aus feinem, trodenem Graſe erbaut und innen mit Gras— ähren und Federn ausgepolitert. Gelege 4—5 Eier, weiß. Junge jollen mit Eleinen Heuſchrecken ernährt werden. 1869 zuerit non Hagenbeck eingeführt, Danach jelten und vereinzelt. In den Londoner zoologijchen Garten jind die Schwarzbäckchen wohl eher gelangt, denn Dr. E. Schlegel führt jchon 1868 im „Zool. Garten“ Jahrg. IX die Art als in London befind- lich auf. Schlegel jelbjt hat fie wohl nicht gejehen. Er gibt in feiner Bejchreibung u. a. an, daß Bürzel und Oberſchwanzdecken bfutrot jeien (orangerot. St.) und die Iris farminrot (Auge dunkel, faſt ſchwarz. St.). Schlegel führt wie Vieillot auch Guinea neben Kaffer— land als Heimat an. Wie mir Fodelmann, Groß— boritel, mitteilte, waren von jeiner Firma 1914 einige Bärchen nach Hamburg gebracht, auch einige Sabre vorher waren in einem Import einige Paare mitgefommen. Über den Verbleib der Tiere ijt nie etwas laut geworden, und wir juchen vergebens nach einem Bericht über die Art in den betr. Jahrgängen der „Gef. Welt”. Auch in anderen ornithologijchen Werfen und Zeitjchriften jcheint nichts erwähnt zu jein, ſonſt hätte Herr Neunzig in feinem jchönen Merk darauf zurücdgegrifien. Wenden wir uns jegt einmal meinem Pärchen zu. Das Bauer ijt mit jtruppigen, ziemlich dichten Zweigen ausgeſtattet. Dicht unter dem Dad) hängt ein mit Stoff überzogenes Harzer Bauerchen, darin ein ge= reinigtes Zebrafinfenneft. Der Nejteingang ijt dem Licht zugefehrt. Gegenüber befindet ich ein halb- offener Niſtkaſten. Eben ift das Männchen aus dem oberen Gezweig heruntergefommen, um jich am Freß— napf gütlich zu tun. Es jegt jich mitten in den etwas reichlich großen Napf hinein und wirft dabei mehr wie nötig don der teueren weißen Hirſe heraus. Piuuu, das u vielleicht etwas nach ü Hinüberklingend, äußerſt ſanft und — Dann wieder ein Körnchen. Piuuu, und ſo geht es weiter, bis der kleine ge— drungene Kerl auffliegt. Dieſes Piuuu ſcheint der Ausdruck des Behagens zu ſein. Beſonders häufig wird es am Freßnapf ausgeſtoßen oder aber auch, wenn das Weibchen das Männchen ſo recht im Ge— 178 fieder gefrault hat, wa3 nebenbei bemerft von beiden Gatten bejonders gründlich gepflegt wird. Jetzt fährt draußen laut ratternd ein Wagen vorbei oder je- mand tritt ins Zimmer: Pſſſiiii, Pſſſiiii, der Lockton oder auch wohl Warnruf von beiden ausgeitoßen. Dieſes Pſſſiiii ift, obwohl nicht laut, in feiner hohen Tonlage jo durchdringend, daß man es jehr deutlich hört, wenn auch die anderen Vögel noch jo ſehr mit Singen, Zwitjchern oder Speftafeln be- Ichäfttgt find. Andere Lautäußerungen habe ich bis jegt nicht gehört. Nur hörte ich noch eines Abends vom Männchen das Insneſtlocken des Weibchens. Das Männchen ſaß bereits im Neft, nur dag Weibchen turnte noch im Gezweig herum. Dieje Lodrufe jind mit Buchitaben nicht wiederzugeben. Gie haben eine entfernte Ahnlichfeit mit dem jchwalbenartigen Neftgeflüfter der Grauajtrilde, nur ijt die Tonlage eine bedeutend tiefere. Vom erſten Tage an find mir die außerordentlich ficheren Bewegungen der Schwarzbäcchen in den Zweigen aufgefallen. Be— jonders das Weibchen ſchießt mit einer jolchen Sicher- beit durch das zum Teil dichte Gezweige, daß man fih nur darüber wundern fann. Daraus darf nun aber nicht gejchlofjen werden, daß wir es mit leb- haften Vögeln zu tun haben. Eine gewijje Behäbig- feit ijt entjchieden vorhanden. Der gedrungene Störper- bau jorgt ja ſchon dafür, daß dieje Vermutung beim Betrachten de3 Vogels bald auffommt. Trotzdem find ihre Bewegungen gewandt zu nennen. Sch wüßte überhaupt nicht, mit welchen PBrachtfinfen ich Die Schwarzbäckhen vergleichen fünnte. Nach Ruß und Neunzig jollen die nächiten Verwandten Grauajtrild und Drangebädchen jein. Einen äußerlich wenigitens größeren Unterschied zwijchen diejen und den Schwarz- bäckchen kann man fich faum vdenfen. Bein Grau- ajtrild und Drangebäcchen die jchlanfe Gejtalt und dag lebhafte Naturell, beim Schwarzbäckchen die ge- drungene Geftalt und das bejchauliche Wejen, das aber im nächiten Augenblid doch in ein ziemlich lebhaftes Temperament umjchlagen fann. Der Schwanz, der ſowohl beim Grauajtrild wie Drangebäcdkhen in ftändiger Bewegung iſt, iſt beim Schwarzbäckchen immer in Ruhe. Das ganze Gebaren diejer Arten ift jo verjchieden, daß ich an eine nahe Verwandt» ichaft nicht glaube. Beobachten wir mal das Pärchen weiter. Das Weibchen will zum Stäfigboden herunter. Es beugt den Körper vor, jo daß ſchließlich der Kopf fait nach unten hängt, hält ſich vielleicht eine Sekunde in dieſer Stellung und fliegt dann erjt ab. Bei feinen der mir befannten Prachtfinken ift mir das big heute aufgefallen. Am Boden angelangt, hüpft e3 im Sande umher, bis es am Napf mit den frijchen Ameijenpuppen landet. Zwei oder drei Puppen werden verzehrt, die vierte nimmt es in den Schnabel und fliegt damit zum nächſten Zweige. Hier wird Die Buppe mit den Zehen des einen Fußes fejtgehalten und mit dem Schnabel zerpflüct, wie eg — Meiſen zu tun lieben. Meijenartig ilt jowohl dag Gebaren im Gezweige, meijenartig ift überhaupt der ganze Habitus diejer Bögel, bejonders des Männchens. Herr Dtto Ludwig, Halle, der erfahrene Exotenpfleger, teilt mir mit, daß auch er nicht wifje, welche andere Gattung der Aitrilde zum Vergleich herangezogen werden fünne. Das Benehmen der Schwarzbäckhen ſei von allen Stöder, Das Schwarzbäckchen. Nr. 23 anderen Prachtfinken fo abweichend, daß ſchwierig Bergleiche zu ftellen feien. Der Ruf Piuuu joll nad Ludwig Ähnlichkeit mit den Lautäußerungen der Schön- bürzel haben. Leider ift das Paar von Herrn Ludwig bald geitorben, fo daß weitere Beobachtungen vor: läufig von dieſer Seite nicht zu erwarten ind. Schlegel jtellt die Arten Schwarzbäckchen, Schön- bürzel und Dornaftrild zuſammen (Zoolog. Garten BD. IX, 1868). Db vielleicht der Dornaftrild im Weſen den Schwarzbädckhen ähnelt, entzieht fich meiner Beurteilung, da ich dieſe Art nicht fenne. Mein erſtes Männchen ift mir leider nad l4tägigem Belig unter merfwürdigen Kranfheits- ericheinungen eingegangen. Das Tierchen war an— icheinend zuerjt vollfommen gejund, nach acht Tagen wurde es träger in jeinen Bewegungen, Atembe— ichwerden jtellten jich ein, und nach weiteren acht Tagen war es tot.. Er hat bie zuleßt normal ge- freſſen, hin und wieder jogar noch ausgiebig gebadet, bis es einem ſtarken Erjtidungsanfall erlegen it. Der Kadaver, den ich Herrn Neunzig zur Sektion einfandte, ijt in den heißen SJulitagen in Fäulnis übergegangen, jo daß an eine Sektion nicht mehr zu Ddenfen war. Herr Neunzig vermutete Magen- und Darmentzündung. Ich fann mir nur nicht Die heftigen, nur zeitweije einjegenden Atembejchwerden erklären. Ob irgendeine Kropf- oder jonjtige Krank— heit nebenhergegangen iſt, läßt ſich ja num nicht mehr entjcheiven. Zum Glück konnte ich von Focel- mann noch Erjag befommen. Das erjte Männchen war im Gefieder entjchieden das jchönere. Vermut— lich handelt es ſich um ein älteres Tier. Auch das jeßige Männchen war in der erſten Zeit nicht jo, wie ich e8 wohl gewünjcht hätte. So ganz allmählich wurde es lebhafter, und auch heute kann es noch nicht dem übermütigen wirklich tadellojen Weibchen das Wafjer reichen. Über die Verträglichkeit der Schwarzbädchen mit anderen Vögeln fann ich, da das Paar allein ge— fäfigt ift, wenig berichten. Drei Tage lang hat das Weibchen mit dem erjten Männchen und drei jungen Möwchen ein kleines Bauer bewohnt. Sie vertrugen fich gut, jogar am Freßnapf gab es feine Streitig- feiten. Ob das jegige Männchen ebenjo harmlos wäre, möchte ich beinahe bezweifeln. Es duldet unter feinen Umftänden, daß, wenn es jelbit im Freßnapf figt, das Weibchen fich nähert. Sp gut ſonſt das Einvernehmen des Pärchens ift, am Futternapf hört der Friede auf. Das erjte Männchen war hierin anders. Individueller Unterjchied oder durch Krank— beit hervorgerufenes Phlegma, wer will das ent- icheiden? Im Möwchenbauer übernachtete das Weibchen allein auf einer Stange figend, während ſich dag Männchen zwifchen die Möwchen eingeflemmt hatte und fich anjheinend jo recht wohlfühlte Nach dem Anhängen von zwei überzogenen Harzer Bauerchen wurde jedes bezogen, nach Art getrennt. Gleich nach dem Einjegen in die Voliere wurden beide Nijtge- legenheiten eingehend unterjucht und am erjten Abend das Harzer Bauerchen mit dem Zebranejt aufgejucht. Einige Heuhalme und Kofosfajern liegen jtändig im Käfigiand. Hin und wieder bemerfe ich, daß fich das Weibchen mit einem Heuhalm herumjchleppt und damit ſpielt. Das Männchen verhält ſich pajjiv. a Ws > Pal Nr. 23 Lebende Mehlwürmer wurden bis jebt nicht beachtet, friſche Ameijenpuppen nahm nur das Weibchen an. Sind e3 nun begehrenswerte Vögel? Dieje Frage ift unbedingt mit einem lauten Ja zu beantworten. Wenn die Heinen gedrungenen Gejtalten durch die Zweige büpfen, fann man jich recht darüber freuen. Huſcht dann noch ein Sonnenftrahl über fie bin, jo fommt das ſchöne Dlivengrau der Oberſeite jo recht zur Geltung, und das herrliche Drangerot des Bürzels und der Oberſchwanzdecken blitt förmlich auf. Wenn dann noch das Männchen jein janftes, melodijches Piuuu ausſtößt, möchte ich den Freund der Kleinen, ihönen Prachtfinken jeden, der nicht begeiitert in ihr Lob einftimmen würde. Die jchwarze Gefichtsmaste gibt dem Männchen noch einen bejonderen Neiz, und die Schwarzen Fühe der kleinen Kerle jind durch ihre Farbe jo eigenartig, daß fie jofort auffallen. Nur recht weichlich ſcheinen die Tierchen zu jein. Sch bin Schon froh, wenn fie mir gejund bleiben. Cptl. weitere Beobachtungen werde ich an diejer Stelle be- fanntgeben. Meine Bogelfiube und ihre Bewohner. Von A. K., Mitglied der „A.Z.“ (Fortfegung.) (Nahdrud verboten.) Zu II. Weber und Witwen jind Stubenvögel, vor denen der eine mit zerrütteten Gehörnerven aus dem Zimmer flieht, die aber wiederum des andern Phantafie derart erwecen, daß er nicht eher ruht, als bis er einen Schwarm diejer interejjanten Gejchöpfe zujammen hat. Offen gejtanden, würde auch bei mir ein Gejellichaftsfäfig mit Webern in den Wohn- räumen nicht von langer Dauer jein, denn das ewige Gezanfe und ihre große Be— wegungsluft und Unruhe, jowie ganz be- jonders die unausiprechlichen Naturlaute, die man volens nolens mit Geſang be- zeichnen muß, machen das Yujammenleben unmöglich; einige wenige Stüde im Gejelljchaftsfäfig mit Prachtfinken uſw. zufammengehalten, mag angehen. Wem jedoch größere Unterfunftsräume zur Verfügung ftehen, dem kann ich die Bejegung mit Webervögeln angelegentlichit empfehlen. Unlängjt jchrieb mir ein Liebhaber, daß er einen Weber-„Nappel“ hätte; num, ich habe ihn auch. Sind jchon dieſe eigenartigen Neſtbaukünſtler im grauen Kleid interejfant und unterhaltend, jo bilden fie in ihrem Prachtgefieder eine wahre Zierde und Augenweide bejonderer Art, denn jie entwickeln Farben— kontraſte, wie fie prächtiger kaum gedacht werden fönnen. Dabei zeigen die Vögel eine Intelligenz und Anpafjungsfähigfeit, die man nicht vorausjegen zu fönnen glaubte. Hart und ausdauernd, gegen Kälte wenig empfindlich, dabei genügjam im Futter, find fie jo recht für den Anfänger geeignet, der an ihnen die für die Vogelpflege und -zucht jo not— wendige Geduld erlernen kann, wenn er einige Jahre hindurch fein „Zuchtpaar Feuerweber“ pflegt in der hochgejpannten Erwartung ihrer Gefiederpracht und Nachtommenfchaft, bis er ſchließlich einfieht, daß ein Paar nicht allemal aus verjchiedenen Gejchlechtern zufammengejegt fein muß. Sind die Weber aud) Stöder, Das Shwarzbädden. — A. K., Meine Vogelitube und ihre Bewohner. 179 hart und anjpruchslos, jo muß man ihnen doch einige Zeit nach der Ankunft die bei den Pracht- finfen notwendige Pflege angedeihen lajien, zumal wenn fie jich im Prachtgefieder oder in der Ein- oder Ausfärbung befinden. In diefem Falle ijt der durch die Neifejtrapazen gejchwächte Körper u. a. nicht imftande, die Umfärbung vorzunehmen und der Bogel geht an Säfteverderbnis ein, wenn er nicht kräftige Nahrung erhält. Sch gebe friich eingeführten Webern in fteigender und wieder fallender Menge Mehlwürmer und friſche Ameijenpuppen, wonach jie bald futterfejt jind und ihr Gefieder ergänzt haben. Meine ungemein bewegungsluftigen, langbeinigen afrifaniichen Kletterkünſtler bereiten mir viel Ver— gnügen und ich möchte feinen davon miljen, im Gegen- teil, die Sammlung möglichjt noch verpollitändigen. Der Kleine Atlasfink entwicelt ein geradezu ver— blüffendes Selbjtbewußtjein. Furcht kennt er nicht _ ‚| mm m! | il a: und bietet jedem a die Stirne, nur vor dem, Der ' e8 am beiten mit ihm meint, nimmt er ftet3 und jchleunigit Neikaus. Leider ging das Weibchen nach furzer Krankheit ein; Erſatz ift bereit in Ausſicht. Ich erhielt das Männchen im Prachtgefieder, welches ſich jedoch jofort nach der Ein- gewöhnung grau färbte. Die Baradieswitwe ijt die zänkiſchſte; den Kreuz- fchnabel fürchtet fie genau jo wenig wie den Flam— menweber, und unbefiimmert um die ihr zujchauende Gejellichaft, fit fie der Länge nach im Futternapf und jcharrt mit rucartigen Bewegungen, bei denen die Fühe zurückgezogen und blitzſchnell vorgeſtoßen werden, das ihr nicht pafjende im Sprühregen über Bord. As ich die Witwe erhielt, war fie anjcheinend in der Umfärbung zum Hochzeitsfleid; nachdem die Farben fichtbar blaſſer wurden, nehmen ſie jetzt wieder zu, auch beginnt der Schwanz zu wacjen. Die Orangeweber find meine ältejten Bekannten. Bor Jahren, in der guten alten Zeit, faufte ich ein- mal hier am Orte zufällig einen langen Zuchtfäfig mit drei maufegrauen „Kolibrifinken“, die dem glüd- lichen Beſitzer zu wenig folibriartig erjchienen. Für zehn Mark wanderte der Käfig mit Inhalt in meinen Beſitz und nach vier Wochen prangten die Drei Weber im Hochzeitsfleid, worin jie genügend Bewunderung 180 erregten. Der Käfig iſt umgebaut und tut heute noc) jeinen Dienjt. Da ich mein jegiges Männchen in Pracht erhielt, jo bin ich ziemlich jicher, ein richtiges Paar zu bejigen, nur jtammt das nach— bezogene Weibchen aus einem andern Transport und jomit einem andern und jedenfalls zeitlich ver- jchiedenen Brutgebiet. Lediglich an der Kleinheit fann ich die Napvleon- weber erfennen; dieje kleinen Knirpſe jind die nied- lichiten meiner Weberſchar und jollen nach Angabe des — durchaus zuverläljigen —- Lieferanten ein richtiges Baar jein. — Desgleichen die jtattlichen Flammenweber, die an Größe die Drangeweber be- deutend übertreffen. Sm grauen Kleide Art und Geſchlecht der Feuerweber mit Gewißheit unterjcheiden zu wollen, ift m. E. eine Bermejienheit. Bezieht man von langjährig eingearbeiteter Firma, jo fann man ziemlich jicher gehen, die Vögel nach Wunjch zu ‚erhalten, da Leuten, Die tagtäglid damit um— gehen, eine gewilje Sicherheit in der Beurteilung zu eigen Wird. Den bewegungslujtigen und meifenartig gewandten ‚seuerwebern jchließt ſich der Dottergelbe Weber würdig an. Auch diejer färbte jofort in dag graue Kleid um und war durchaus nicht taftfeft, wie ich ihn erhielt. Das Weibchen iſt immer eines der erjten bei der Mehlwurmverteilung und zieht fich mindejteng die doppelte Nation zu Gemüte wie das Männchen. An dem jatteren Gelb des Männchens jind die Gejchlechter ſtets zu unterjcheiden. Jetzt be- ginnt bereit3 wieder Die ——— zum Prachtkleid. Während bei den Feuerwebern an den verſchiedenſten Stellen die Farben ſichtbar werden und ſich — teils durch Umfärbung, teils durch Erneuerung des Ge— fieders — über den ganzen Körper fortpflanzen, glühen bei dem dottergelben Weber die Farben gleich— mäßig am ganzen Körper auf. Es ſind hübſche ſchlanke Bögel vom ſympathiſchen Außeren und an— genehmen Weſen. Aber der Geſang! Man ſtelle ſich vor, ein abgehetzter Treiber kommt nach beendetem Jagen nach Hauſe, lehnt ſich ermüdet an das alte Hoftor, das in ſeinen verroſteten Angeln quietſchend nachgibt, und dreht hierbei die abgenutzte Haſen— klapper einigemale ſchnell herum. Unſtreitig ein eigen— artiger Genuß, zumal dieſer Geſang neuerdings fleißig und alles übertönend vorgebracht wird. Haben fich „Heine Maskenweber“ zu dottergelben entwicelt, jo weiß ich aber noch nicht, als was fich der „Lleine Tertorweber” herausfärben wird. Be— fanntlich wird der Kabanisweber mit fleiner Textor bezeichnet, für den jedoch die Größenverhältniſſe nicht die gegebenen find. Anfangs hielt ich ihn wirklich dafür, was ich der Lieferantin, eine befannte Firma, mitteilte; nein, jchrieb dieſe zurücd, es ſind feine Kabanis- , fondern wirklich Eleine Textorweber. Ergo! Dei der Umfärbung werde ich vermutlich noch Über- raſchungen erleben. Als Seltenheit wurde mir ein Paar „Monſeig— neur-WWeber“ angeboten. Da ein mir befannter Lieb— haber Königswidas prophezeite, jo beitellte ich in gejpannter Erwartung, erhielt jedoch nur ein Exem— plar, da das andere troß Reſervierens ſchon ver- griffen war. Einer plöglichen Eingebung zufolge ließ ich den Bogel nach der Ankunft in die große U. K., Meine Vogelftube und ihre Bewohner. Nr. 23 Voliere, wo er vom Männchen des Flammenwebers jofort heftig angejungen und mit Begattungsanträgen überhäuft wurde, jo dab ich ein Weibchen Flammen- weber vermutete. Sch ärgerte mich, den Vogel nicht vorerjt zur Beobachtung einzeln gehalten zu haben, als mir der Zufall zur Hilfe fam. Sch ſah, wie er jtatt auf Dem zuttertijch, zwifchen die aufgezogenen Falltüren geflogen war, und dank jeiner huſchenden ‚luchtbewegung nicht auf den Gedanken kam, den Ausgang nach oben zu juchen, jo konnte ich den bligjchnell hin- und herhufchenden Gejellen mit der Hand ergreifen. Sch jchliege daraus, daß er in der Freiheit ein verjtecttes Leben im niedrigen Rohr oder Gras Führt und halte ihn nach eingehender Beob- achtung für ein Weibchen Sammetweber. Zu III. Eine fajt endloje Reihe bunter Geſtalten bilden die ausländiichen Finken und WBrachtfinfen. Es ift wahrlich fein Wunder, dab jich dieſe der größten Beliebtheit erfreuen. Prächtige Färbung, große Anpafjungsfähigfeit, müheloje Ernährung und teil- weile leichte Züchtbarkeit jichern ihnen die eriten Plätze bei der allgemeinen Wertjchägung. Dazu fommt, dab ihr Artenreichtum jo groß iſt, daß man tatjächlic nie auslernt, immer fünnen neue Bilder vorüberziehen. Während die vorjtehend aufgeführten Arten die große Voliere bewohnen, jind nachjtehend bejchriebene, mit Ausnahme der erjteren beiden, in der Kleinen Boliere untergebracht, und ich muß offen geftehen, daß mir dieje bejonders am Herzen liegen. Ich fann mich nun einmal dem Zauber der niedlichen buntfarbigen Aſtrilde und Amandinen nicht ver— Ichliegen, zumal man gerade mit dieſen wundervolle Effekte in der Ausstattung ihrer Wohnräume erzielen fann. Dieje vor dem Kriege zu taujenden einge- führten und zu Spottpreifen abgejeßten Senegal- finfen — wie der Händler fie nennt — bat wohl jeder Exntenliebhaber brennend vermißt und deswegen ichäßen gelernt. Einen Erjab hierfür gibt e8 eben nicht, denn jie vereinigen jo ziemlich alle Vorzüge, die ein Liebhaber an jeine Pfleglinge jtellen Tann. Bei diefen Knirpſen Spricht jehr die“ Gruppierung mit; ic) möchte zu den Sternbeißern feine Amaranten gejellen. Es dürfte nicht Schwer fallen, unter ihnen die richtige Auswahl zu treffen, da fie jämtlich Stubenvögel im wahrſten Sinne des Wortes find. Weil die Bandfinfen recht unleidlich find, mußten fie in die große Voliere; leider find andere nicht viel bejjer. Das Männchen hat bei mir jchon jeine zweite Frau; die eritere hatte es wahrlich nicht leicht bei ihm, fie jtarb dann auch glücklich nach dem eriten Ei. Eine kleine Tonne iſt von’ihnen belegt worden, in die jie nahezu vier Wochen lang ununter- brochen Geniſt eintrugen. Davon, daß fie eine pro— duftive Ehe führen, Habe ich bisher nichts bemerkt. Die Moffambikzeifige ſind ruhige Gejellen, was fi) aber bei eintretender Brutlujt wohl ändern wird. Durch ihre hübjche Färbung, Zierlichkeit und Unzer— trennlichfeit fallen fie angenehm auf. Gejang wird laut und jchmetternd, aber nicht bejonders fleißig vorgetragen, nie in meiner Gegenwart. Mit Grauedelfängern Habe ich merkwürdiges Pech — oder jol ich Glück jagen — gehabt, denn jo oft ich Weibchen bejtellte, erhielt ich jtet3 Männchen. x ‚ Männchen von tiefroter her etwas zuleide. Buchfinken und Hänflinge. Ar Nr. 23 Das einzelne Männchen erfreut ung im Wohnzim- mer mit feinem überaus fleißigen, allerliebiten Ge— ſang, während das Pärchen die Kleine Boliere fried- ich mit allen Genojjen auf das anmutigite belebt. Es find niedliche Vögelchen, dieſe Graugirlige, deren einfache, aber anjprechende Färbung durch ihr ange- nehmes Betragen vollfommen aufgewogen wird. Durch Zufall erhielt ich einen über Holland ein- geführten Stehljperling, ein ſchlanker Bogel mit durch- aus jperlingsartigem Benehmen und jehr jcheu. Sch ſchätze die Gattung Passer nicht jehr hoch und warf ihn darum in einen leerjtehenden Käfig, um ihn, nach genügender Beobachtung wieder abzugeben. Gejell- Ichaft leijtet ihm ein alleinitehender Schmetterlings- finf, den ich jeinerzeit als Weibchen erhielt und fich erſt jpäter umfärbte Ein prächtiges Pärchen diejer mit Necht beliebten Aitrilde bewohnt Voliere II und zählt mit zu meinen bejonderen Lieblingen. Herr— lich fontraftiert da3 zarte Nehbraun mit Dem wunder- bar tiefen Himmelblau, dazu die rubinroten Bäckhen, die ſchlanke Geſtalt und eleganten Bewegungen, kurz, ein Prachtfink im wahriten Sinne des Wortes. Durch ihre Stattlichfeit und ihren Meut find fie die einzigiten, die den Gürtelgras- finfen die Stirne bieten. Ihnen würdig zur Seite jteht der Amarant. Bejondere Miß— eifolge hatte ich mit der Eingewöhnung diejer Zarteſten der Zarten, bis ich von einem Lieb— haber ein herrliches Farbe und aus Berlin ein Weibchen dazu er— hielt. Sonne iſt ihnen ein Bedürfnis. Ihr zutrau— liches Benehmen, beſonders ihre Gattenliebe hat etwas rührendes an ſich, kein Mitbewohner tat ihnen bis— Es ſind Vögelchen, die man ſofort liebgewinnen muß. (Schluß folgt.) Ornithologifhes Allerlei. Gelegenheitsbeobachtungen im Sahre 1919. Don Hans Paſſig. (Schluß.) (Nachdrud verboten.) 1.—3. Suli: Sch beobachte junge Baumläufer, Eine Rohrammer brittet nod. — 4.—10. Juli: In vollem Gejange find noch Gartengrasmüden, Gartenlaubfänger, Buch- finfen, Schwarzföpfe, Weidenlaubvögel, Fitislaub- vögel, Grünfinken, Hänflinge, Teichrohrjänger, Zaun— fönige und Stieglige. — 11. Juli: Eine Nachtigall lot ihre Jungen. Junge Rauchihwalben find aus— geflogen und werden von ihren Alten noch gefüttert. — 12. Zuli: Ein Notrüdenwürger fliegt am Wahren- berger Wege von einem Strauch zum andern, ein Neſt kann ich jedoch nicht entdecken. — 13. Juli: Auf dem alten Friedhofe fingt ein Girlis. — 14. Juli: Ich bemerfe viele junge Fliegenſchnäpper (graue). — 15.— 20. Juli: Auf dem Felde zeigen fich junge Bach- ftelzen; Feldlerchen fingen. Nicht weit vom botani- Ihen Garten jchlägt eine Wachtel. Im Waldpart treffe ich junge, aber ſchon jelbjtändige Rotkehlchen, A. K., Meine Vogeljtube und ihre Bewohner. — Paſſig, Ornithologiiches Allerlei. 181 junge Grünſpechte, jowie alte und junge Pirole. Yänflinge, Grauammern und Feldlerchen fingen. Sechs Brachvögel fliegen über die Lenzener Straße; ich erfenne fie an ihren Nufen. Sn der Nähe von Wahrenberg jist eine Familie rotrüciger Würger in einem Schwarzdorndicicht; das Weibchen füttert die Sungen. Stare füttern ihre Jungen mit Sauer kirſchen. — 21.—26, Juli: Täglich treffe ich an einem Kompofthaufen alte und junge Amfeln und Buchfinken. Die Mauerjegler jammeln fich zu Ge- jellichaften von 10—20 Köpfen. Ein Hänfling ver- zehrt Sauerampferfamen. In den Baumfronen des alten Friedhofes flattern junge Pirole umber. — 27.—31. Suli: Auf den Friedhöfen fingen Stieglige Gartengrasmücen, Weidenlaubjänger, Braunellen, Nonnenmeijen, Trauerfliegenjchnäpper, Fitislaub- jänger und eine Singdrofje. — 1.—7. Auguft: Ein Hänfling badet im Negemwaffer im Rinnitein. Auf dem alten Friedhofe läßt Tich eine Ningeltaube Kehlfperling. hören. Die Mauerjegler rüsten ſich zum Abzuge. — 8, und 9. Auguſt: Man hört noch häufig Pirol- rufe und den Geſang des Fitis. — 10. Auguft: Die legten Mauerjegler ziehen ab. — 11.—24. Yuguft: Als Sänger betätigen ſich noch täglich die Hänf- linge, Fitislaubjänger, Stieglige, Baumläufer und Weidenlaubvögel. Auf Kartoffelitauden wiegen ſich Wiejenjtelzen mit ihrem jungen Nachwuchs. Der Pirol läßtfich vom 15. an nicht mehr hören. — 25.—29. Au- gut: In dieſen Tagen find noch junge Feldſperlinge, Amjeln und Bachjtelzen ausgeflogen. Die Grünfinfen verzehren eifrig Sonnenblumenferne. — 30. und 31. August: Auf dem Rittergute Holdjeelen beobachtete ich mehrmals, wie ein Habicht von großen Schwalben- gejellichaften umfreijt und verjolgt wird. — 1.—10. September: Der Fitisgeſang iſt ver— ftummt. Necht eifrig fingen noc die Wetdenlaub- vögel und Hausrötel, auch Amjeln und HYaunfönige melden fich oft. — 12.—22. September: Die Zahl der Sommergäjte wird immer geringer. Haug- und Rauchſchwalben, Weidenlaubvdgel, Bach- und Wiejen- ftelzen, Stare und Notjchwängchen jind noch da. — "93. September: Sch höre den legten „Zilp-Zalp". — 29. September: Im Waldparf zeigen ich viele Buntjperhte, auch einige Graujpechte. 182 Paſſig, Drnithologiihes Allerlei: — Kleine Mitteilungen. 1.—5. Dftober: Es fingen noch Rotſchwänze, Bachſtelzen, Rotkehlchen, Stare und Stiealite. Im Park zeigen fich viele Goldhähnchen, Buntjpechte und Baumläufer. — 11. Dftober: Während der Nacht ift Schnee gefallen. Im Gefträuch vor dem Tenfter meines Arbeitszimmers verzehren Stare und Rotkehlchen ſchwarze Holunderbeeren. — 14. Dfto- ber: Auf meinem gepflügten Ader tummeln ich viele Saatkrähen, Stare, Bachſtelzen und einige Lerchen. — 15. Dftober: Auf dem alten Fried— hofe jehe ich das legte Notfehlchen. Einige Stunden ſpäter höre ich bei der Eijenbahnwerfjtatt noch ein Rotſchwänzchen. 25. Dftober: Noch find einige Stare auf dem Acer. 1. November: &3 bereitet ich fältereg Wetter vor. Die Wildgänje beginnen zu ziehen in Gejell- Ichaften von 6—20 Köpfen. Bom 3. November an liegt ſchon ziemlich Hoher Schnee. Dem entjprechend gejtaltet ſich auch das Bild des Vogellebens. In den Straßen der Stadt fieht man außer der unerverwültlichen Sperlings- gejellichaft Schon Krähen, Goldammern und Hauben- lerchen. Am Futterplage erjcheinen Buchfinfen und Grünfinfen. Im Park und auf-den Friedhöfen er- Icheinen in größerer Zahl Elftern und Eichelhäher, Meilen und Goldhähnchen, Kleiber und Baumläufer, auh Spechte fehlen nicht. Wo Nachtferzen, Feld- beifuß und Wangenfamen aus dem Schnee hervor- Ihauen, erblickt man auch wohl auf den Pflanzen einige Hänflinge und Stieglige, aber die eigentlichen nordijchen Gälte fehlen noch in dieſem Jahre, abge- jehen von den Bergfinfen, die jedoch bisher nur in wenigen Köpfen gejehen wurden. Cine große An- zahl von Amjeln verläßt die Gärten des Ortes auch im Winter nicht. Manche befannte Vogelart ijt mir in diefem Sahre nicht begegnet, was Grund hat in der Bewirtjchaftung de3 Geländes, über welches ich nicht Hinausgefommen bin. Ein Nätjel find mir die Mlauerjegler ge- worden. Früher zogen ſie fpätejtens am 28. Juli ab, nur einige Nachzügler blieben noch wenige Tage länger. Heuer jah ich noch einige am 10. Auguft. Kleine Mitteilungen. Anormale Maufer infolge des trodenen Sommers? Noch in feinem Jahre habe ih eine fo ftarfe und lang— wierige Muufer an meinen jowie an den Vögeln anderer Liebhaber beobachtet wie in diefem. Die Maufer ſetzte bei meinen Weich- und Körnerfrefiern jehr ftarf ein, jo daß diejelben zum Teil ein recht unanfehnliches Ausfehen er: hielten, und als ich glaubte, mit ihnen über den Berg zu fein, fingen Rotfehlhen und Schwarzkopf mit dem Klein= gefteder von neuem an. Die einzigen Vögel, bei welchen der Federwechſel normal verlief, waren ein Kreuzſchnabel, ein Dompfaff und meine Nachtigall, trogdem lettere durch Unterbrehung der Fütterung mit friſchen Ameifeneiern zu früh mauferte, und als die übrigen Vögel damit anfingen, bereits wieder im ſchönſten Gefieder ftand und leife ihren Geſang hören ließ. Bei einem mir befreundeten Liebhaber ftoßen die Vögel ſogar die noch nicht voll entwidelten großen Federn wieder ab, jo daß immer einige blutige Kiele auf dem Käfigboden liegen. Es wäre interefjant, zu erfahren, ob diefe Beobachtungen von den Liebhabern allge= mein gemacht wurden und welches die Urjadhe fein kann. Vielleiht kann der eine oder der andere Xiebhaber Auf- flärung hierüber und einen Rat zur Verhütung fol einer anormalen Maufer geben. E. Fredenhagen. Brutbeobahtungsuotizen und Abzug der Mauer- fegler 1921. (Erklärungen nachſtehender Abkürzungen: Nr. 23 N. i. B = Net im Bau; N. f. i. B. = Neſt fertig im Bau; R. m. 4% 16. = Neft mit 4 Jungen u. 1 Ei; I. a. = Junge ausgeflogen; M. br. = Männden brütend: 18.4. — 18. April.) Leipzig: 18.4. Feldlerde m. 2 €. Lützſchena: 4. 5. Zaunfönig m. 5 &., Budfinf m. 1 €., Zaunfönig m. 6 &. Leipzig: 6. 5. Amſel J. a. Lüb- Ihena: 15.5. Zaunfönig m. 7 &., N. m.1 toten J, Star mit ziemlich flüggen J. Möndgrasmüde N. i. B., N.i.B,, Budfinfm. 5 &, Zaunfönig m. 8 E. Singdrofjel m. 5 €. Leusjch: 16.5. Möndgrasmüde W. br., N. m. 23. flüggen $. u. 1 tauben E., Amfel m. 5 E., M. br., Stngdrofjel m. 4 &., Weidenlaubfänger N. m. 6 E., Mönchgrasmücke Ni B., N.i.B. (bei beiden Männchen Doppelüberichläger), Nachti- gal N. f.i.B., Singdroffel N. m. 5 E., Amjel NR. m. 5 €. Leipzig (Slutfanal): 16. 5. 3 Lahmöwen. Madern: 17.5. Schwarzipedt. Schfeudig: 21. 5. Nachtausflug) Singdroffel m. 5 E., Dorngrasmüde R. F.i. B., Bachſtelze N.f.i B., Buchfink W. br., Sperbergrasmüde M. u. W. b. Neitbau, Möncgrasmüde N. m. 2 E., N. m.4 E, R. m. IE, NFLB,NFrt.B,NFt.B. Leutzſch: 26.5. Zaune grasmücem.5%., Möndgrasmüde N. m. 5 E. N.m.2 &,, Nam 1 &. u. 2 foeben geſchlüpfte J. Amfel m. 4%. u. 1 taubes &., Singdrofjel m.5 E., N. m.5 E., Zaungrasmüde N, m. 3 E. Zaunfönig m. 4 &. u. 1 tududsei, 7 J. ausgeflogen, Hedenbraunelle R..m. 4 flüngen $., Dorngrasmüde N. m. 66. Lützſchena: 29. 5. Möndyrasmüde N F.i. B,M. i. B., N.m.5%, N.m.2 €, N.m.6E., Singdrofjel R. m. 1 &., Goldammer N m.5 E., Nachtigall W.m.5E., Sing drofjelN.m.5 E., Zaungrasmüdeg.a. Lützſchena: 1.6. Möndgrasmüde N. m. 5 E. N. m. 5 E. Waldlaubfänger N.m.53. flüggen $., Goldammer N. m. 1 &., Singprojjel N.m.4 6. Fitislaubfänger N. m. 5 $., Gartengrasmücde Nam. 4E. Lützſchena: 5.6 Blaumeiſe Ja. Mönchgras— müde N. m. 4flüggen J. Nm. 6 E., Goldammer R. m.26,, Gartengrasmücke Nem 1E. N. m. 4%. 3. flügge, R.m.5%., N m.4E,N. m.2E.u 1 Kuckucksei, N. m.5%., Dorngrass müde R.m.3 6, N. m. 4%, W.m. 6 %., Oartenrotihwanz N. in einem Fünftlichen Rehkopf, Singdrofjel N. m. 4 E., N. m.4%., Fitislaubvogel Nem 4E., Amfelm. 4 €., Eisvogel Bruthöhle in Uferwand, a. 7. 6. verlaffen, nur 3 ziemlich ftarf angebrütete &. Lützſchena: 7. 6. Dorngrasmüde N. i. B, Ni. B. Amſel Ri. B., GartengrasmüdeN m.4%. 16, N. i. B, Goldammer N. i B., Zaunkönig N. f. i. B, Buchfink I a., Sumpfrohrſänger N. m. 1G, Nachtigall N. 4%. ausgefl. Mocdau: 8.6. Sperbergrasmüde R. m.3 E., Dorngrasmüde W.m.1E,N. F.i.B., Ooldammer N.m. 5 E,, rotrücdiger Würger N. f. i. B, W.m. 36 Lützſchena; 10. 6. Goldammer N. f.i.B., Gartengrasmüde N. m. 3 €., Gartenlaubvogel N. m.5 E, Hänfling NR. m.53., Nachtigall N.m. 4%. Gaſchwitz (Hardt): 14. 6. Gartengrasmücde N.m. 4%. Lüßidena: 20. 6. Singdrofjel N.m.3 €, N. m.46&, W.m.4E,N.m.3 E, N. m. v. Raubzeug entleerten &., Dorngrasmüde N. m. 1 E., Zanngrasmüde R.m. 4%., N.m.5%., GartenlaubvogelN m.2 E,R. f.1.B.,N.m.2€E., N.Fi.B., N.m.2€., Amfel R. m. 4J, Gartenrotihwanz J. a, Gartengrasmüde N.m.2 €. v. Raubzeug entleert, M m.5%., Stodentem. 8 $., Hedenbraunelle NR. m.5 3, N. m. v. Raubzeug entleerten E. Mehlihwalbe IN. m. ? $., Trauerfliegenfänger J. a, Möndgrasmüde N. f-1.B., N. f. .A,NR. m. 5%. Leutzſch:22.6. Gartengrasmüden. f.1.3., Möndhgrasmüde N. m. 2E. N.m.4S.a., Dornyrasmüde N. Fi. B., SperbergrasmüdeR.m. 2%, N. m. 2 €, W.m. 5 €, 3 Ste. Flußuferläufer, rotriciger Wüger N. m.1 %,, N.m.4E. Lützſchena: 23.6. Gartengrasmüde N. m.5E,, rotrüciger Würger N. i. B, Amfel R. m.4%., Mönchgras— mücke Ni. B. Nim. 4E., Zaungrasmüde %. m. 4 E., Gold» ammerN.i.B.,N. m. 4 E. Weidenlaubſänger N. m. zerbr. E. Lützſchena: 2.7. Gartengrasmücke N. m.1&., Singdroſſel J. a. Mockau: 3.7. (Hausgarten) Star Niſtkaſten m. zieml. flüge. $. Lüsichena: 7. 7. Zaungrasmüde N. m. 4 &, Lützſchena: 10. 7. Singdroffel N. m. 4 I, N. m. 4%, N m.4E., Möndgrasmüde R.m. 2%, NR m. 16€, N f. i. B, Gartenlaubvogel N. f.i.B., N. m.2E. Lützſchena: 17.7. Gartengrasmüde N. m. 3%., Oartenlaubvogel N. m. 3%. Lützſchena: 19.7. Zaungrasmüde N. m. 3 %., Oarten= laubvogel N. m. 4 $. Die Mauerjenler (ein großer Teil der Leipziger Brutvögel) find v. 2.—3. Auguft abgezogen, außerhalb der Großjtadt bis 26. Auguft täglich größere und kleinere Durchzugstrupps beobachtet, vom 27. Auguft bis 2. September troß täglicher Icharfer Ausihau feine Nr. 23 Segler beobaditet. Bom 3.—7. September täglih Flüge von 20—50 Stüc beobachtet, am 11. September Haſelbach Sachſen-Altenburg) vormittags 10 Uhr 1 Segler unter Rauch- und Meblihwalben gefichtet, am gleichen Tage nachmittags 5 Uhr Eſchefeld (Sachſen) gleihfull3 unter Schwalbenflügen 1 Segler fejtgeitellt. Bis 18 September wurden von einem Leipziger VBogelfenner noch 2 Mauer: fegler beobachtet, welche täglih zur Nachtruhe am oberen Ende einer Feniterjaloufie einjchlüpften. An der gleichen Stelle z0g ein Pärchen Mauerjegler ſtets jährlih Junge groß, ob das Pärden noch zu jo jpäter Zeit unge hatte? Meiner Anfiht nach halte ich einen derartig jpäten Brut: termin für ausgejchloffen. Zu den Brutnotizen iſt noch zu be= merfen, daß die von mir im Jahre 1921 fejtgeftellten Neft- anlagen 167 betrugen, diejelben wurden nah dem Stand des Funddatums notiert und find auch bier, troß öfterer Kontrolle der Neſter und des Brutgeichäftes nur je ein- mal aufgeführt. oh. Birf, Leipzig-Mockau— Büder und Zeitfdriften. Die Nätjel des Bogelzuges. Ihre Löſung auf erperimentellem Wege durh Aeronautif, Avtatif und Vogelberingung. Bon Friedrid von Lucanus. — Grofoftavformat. 234 Seiten mit 4 Tertabbildungen und einer Tafel. Langenfalza. Hermann Beyer & Söhne (Beyer & Wann) 1921. Preis br. 30 M., geb. 37 M. „Seit Sahrtaufenden hat die rätjelhafte Erjcheinung im Leben der Vögel ihr in feften Zeitabjchnitten mit un— wandelbarer Sicherheit ſich wiederholender Zug Staunen und Bewunderung erregt“. So Gätke am Beginn des Abjchnittes feines Buches „Die Vogelwarte Helgoland”, welcher den Zug der Vögel behandelt. Umd zum Schlufje diejes Abjchnittes jagt er: „Zweifelsohne jind mit dieſer fo wunderbaren Erſcheinung noch mande phyfifaliichen Tragen verfnüpft, deren Erledigung aber wohl nad) langer und ernjthafter Forſchung wideritehen dürfte" Gr fenn= zeihnet treffend die Schwierigkeit der Löſung des Zuge problems, die zu meiltern Friedrich von Lucanus in jeınem Bude durd Anwendung der experimentellen Methode mit Erfolg unternimmt, eine Aufgabe, der er ſich feit Jahr zehnten gewidmet hat. Das Buch enthält eine umfajjende Darjtellung des gejamten Vogelzugproblem3 Nach einer Schilderung der Entwicklung der Bogelzugforihung von Arıjtoteles bis zur Neuzeit werden alle Fragen des Vogel zuges — Entitehung und Urſachen des Zuges, Zugrichtung und Zugitraßen, Orientierung der Zugvögel, Höhe und Schnelligkeit deS Zuges und fein Zujammenhang mit der Witterung, jowie die bejonderen Gewohnheiten der Zug- vögel — ausführlich behandelt. Unter Berüdjichtigung der Hypothejen älterer Autoren werden die Exrungenſchaften der modernen Vogelzugforſchung, die mit Hilfe der Aero⸗ nautik, Aviatik und Vogelberingung gewonnen ſind, ein— gehend geſchildert, und die Zugverhaͤltniſſe von 133 Vogel⸗ arten, wie jie durch das Ringerperiment aufgeklärt find, ausführlich beiprohen. Die geheimnisvolle Frage nad der Orientierung der Zugvögel fucht der Verfaſſer vom pſycho— logiihen Standpunft aus zu löfen, indem er die Gigen: Ichaften und das Weſen der Tierſeele, ihre erblichen Triebe, die Bedeutung der äußeren Reize für die Handlungsmeije der Tiere jeinen Betradhtungen zugrunde legt. Auch für den Pſychologen wird daher viel Neues und Intereſſantes geboten. Der Tert iſt durch Karten von dem Zumegen der Vögel in anihaulıher Weife erläutert. — Das Bud) wird nicht nur dem Forſcher, fondern jedem Vogelfreund will: fommen fein. Er bereichert fein Wiffen auf ornithologt= ſchem, biologiihem und phyfiologiihem Gebiet. Aus den Bereinen. „A. 2. Zur Aufnahme angemeldet find die Herren Karl Soffel, Askona Lofarnus (S. Schweiz), Villa Moneskia; W. Ganetzki, Eisleben, Südenhof 3; Hugo Hiltenfamp, Efjen, W. Müncener Straße 138; W. 3. Kleine Mitteilungen. — Bücher und Zeitichriften. — Aus den Vereinen. 1Z Leipzig. 183 Mater, Beuthen (O.-©.), Freiheitftraße 7; Frau von Hirſch, Angermünde. — Mal. 33 wohnt jest Am Weiher 13, Einzelbaus; Mgl. 76 wohnt jet Duisburg-Heiderih, Was- gauftraße 8. — Mol. 14 fucht 1 Did. Harzer Bauerchen für Niftzwede. Mol. 122 ſucht dringend 5 B. Wellen: fittiche, möglichft verichtedenfarbig; je 1 Pirol, Baumläufer, stleiber, Star, Birkenzeifig, Fichtenkreuzfchnabel, Grau- ammer, Gartenammer, Robrammer, Dorngrasmüde, Sper- ber= und Orpheusgrasmücde, Gelbipötter, deutihe Nachtt- gall, Blaufehihen, Schwarzkopf, Fitislaublänger, Garten- und Hausrotſchwanz, Sprofier, in tadellofen Männchen, 2,0 Feldſperlinge, je 1,1 Sonnenvogel, Zaunfönig, Gold: bähnden. — Dipl. gibt ab je 1,0 Hänfling, aufgezogene Graudroſſel. Hdl. A hat vorrätig: Nymphenfittiche je Baar 2 Pro. Sterlinge, Singſittich 3,10, einzelne Weibchen £ Pfd. Sterling, direkt aus Auſtralien imp., Kapfenarien, aus Siüdafrifa, 1 Pid. Sterl. Hd. W. DO. in F. bietet für die Mitglieder Graufardinäle zum Preife von 300 M. ie Paar aus. — Mitglieder, die noch nit in den Beſitz des Vragebogens für die Sahresausgabe 1922 gelangt find, tollen fofort reflamieren. K. Krabbe. Berein für Vogelkunde, -ſchutz und -liebhaberei zu Nächſte Sigung am Montag, dem 19 Dezember d. J, abends 8%, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Ein- born“, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäjte ftets willkommen, J. U: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Modau, Beuthitraße 29. Berein der Vogelliebhaber Lübeck. Verfammlung am 7. November 1921. Der Vorſitzende eröffnete um 8 Uhr die von 13 Mitgliedern befuchte VBerfammlung. Tages= ordnung: 1. Verlefen des Protokolls; 2. Beitellung von Fußringen; 3. Ausftellungsangelegenheiten;4. Verichiedenes. Das Protofoll der legten Verſammlung wurde verlejen und genehmigt. Der Vorfigende nahm zum lebten Male die Beitellungen auf Fußringe für die Selbſtzucht 1922 entgegen. Auf der im Frbruar 1922 ftattfindenden Aus- ftellung werden 3 Abteilungen gebildet, und zwar: 1. Selbit- zuchtklaſſe, II. Allgemeine Klaſſe und II. Futter, Käfige, und ausgeitopfte Tiere. An Auszeichnungen follen ver: geben werden: I. Selbzuchtklaſſe: 3 Ehrenpreiſe aus der Sammelbüchle, 4 Bereinsehrenpreife und 4 Vereinsmedaillen. U. Allgemeine Klaſſe: 3 Ehrenpreiſe aus der Sammel: büchje, 6 Wereinsehrenpreiie und 8 DBereinsmedaillen, III. Futter ujw.: 3 Wereinsehrenpreife und 3 Dereing: medaillen; hinzufommen je 1 Medaille vom Zentralverband und vom Noroweitdeutihen Kanarienzüchterverband. Die Reklame für die Ausftellung übernahm Herr Robert Steinhagen, die Verlofung Herr Adolf Steinhaaen und die Dekoration Herr Fr. Dehn. Zur Entgegennahme der Vögel und Gegenjtände und ihre Unterbringung in den Ausjtellungsräumen wurde eine Kommiſſion, beftehend aus den Herren Sien, Dtto Steinhagen, Dehn; Erjagmann: Herr Sagell jr. gewählt. Es wurde der Aufnahmefommiffion dringend ans Herz gelegt, das Auf- einanderftellen von Käfigen in der Ausftellung unter allen Umjtänden zu verhindern und unjaubere und unzweck— mäßıge Käfine jowie franfe oder jchlecht befiederte Vögel zurüczumeifen. Das Eintrittsgeld wurde auf 3 De. für Erwadjene, 1,50 M. für Kinder und 50 Pf. für jedes Kind einer Schule in Begleitung eines Lehrers feitgeiekt. Die Waiſenſchule hat freien Eintritt. Nah Erledigung einiger fleinerer Anfragen ſchloß der Borfigende um 10 uhr die Verſammlung. In der Sammelbücdje befanden fich 15,55 M. Johs. Schröder, Schriftführer. Vereinsfür Bogellunde, -ſchutz und -liebhaberei zu Köln. In der Verfammlung vom 4. November wurde die Abhaltung einer Yamilienfeier am 1. Januar 1922 be— ſchloſſen. Der Kartenpreis beträgt 5 M. einichließlich Steuer. Für den Abend tft bis jegt gefichert: Herr Brünig, Zitherquartett, Herr Drep ſorgt für den humoriftijchen Zeil. Eine Berlojung iſt hiermit verbunden. Gin von Herrn Schneider geitifteter Buchfinfenfäfig, ſowie anderer— feitS gejtiftete Zeifige und präparierter Star bradte 84 M. ein. Eine gemeinjame Futterbejtellung von der Ornis wurde von Herrn Brünig freundlichjt übernommen. Als Gäſte waren die Herren Dümel und von Bon anmejend. Die nächſten Verfammlungen finden am 2., 16. und 30. Des zember im Xofale Lehmann, Griechenpforte 7, ftatt. J. A.: Bergmann, Scriftführer. | ige und Geräfdaften Gelegenheitstauf, Wegen Raumbefchräntung abzugeben 5 faft neue, erft U, Fahr in Gebrauch gemwefene, ganz gleiche Zinkdrahtkäfige (‚sabrifat Döring und Winkelmann), 50><22>x30 cm, in tabellofer Aus» führung nebſt einem hierzu ertra an— gefertigten dunkel gebeizten geſchmack— vollen Nepal. Käfige haben doppelten Boden und beſonderen Zinkeinſatz ſo— wie ſehr prartiiche Futtereinrichtungen Je zwei Käfige ſtehen auf dem Regal nebeneinander bzw. übereinander und zwiſchen beiden iſt je eine Mattglas— ſcheibe angebracht. Der fünfte Käfig fteht als oberſter allein, fo daß zu deſſen Seiten noch je eıne Bierpflanze Platz finden Tonn. Unterhalb des Geſtells befindet ſich eine Schublade zur Futter- aufbewahrung. Das Ganze ftellt einen fhönen Bimmerihmud dar. Preis 1200 M einjchl. Verpadung [757 G. Maerder, Mainz a. RH., Rheinſtraße 6, II. Vogelfangftg., 3Abt 17%, 5 Abt. 29.#. Sclagnegefür Heine ſchädl Vögel 15.%, f. gr. 18u.21.%. Preidlifte gratis. (758 3. Tannen, Gronau 58 (Weitfalen). Futtermittel Mehlwürmer. Geg. Einſendung von 16 „A 1000 Std. fr. Ferner (Porto und Verpadung ertra): Univerjalfutter „Leckerbiſſen“ mit prima 1921 Ameifeneiern gemijcht Miihung z Pd. 10.— A I Stieglige, Zeifige Bfo. 8.—AM, Eroten 7.— A, Papagei 7.—M. Alles freibleibend. [759 D. Waschinski & Co. Biesenthal bei Berlin Boftihedfonto Berlin Nr. 348 25. Mehlwürmer. Wir faufen irgendeinen größeren Roften, w nn garantiert wird, daß die Ware in gutem (lebend'gem) Zuſtand antommt. Offerten mit Preisangabe erbeten [760 Bird Food Producing Co., 5. Foxall-st. Brooklyn N. Y. . U.S.ofA. 3 Liter getrodnete Fliegen, zufammen 40 # franfo [761 Joſ. Ehrlich, Würzburg, Weißenburgftraße. Dogeifutter für Kanarien, Waldvögel, Bapageien, Weichfrefler. Liſte 13 gratis. Unfragen nur gegen Rüdporto. [762 W.Göpel, Leipzig, Trödlingring 1 Zelephon 14 958. Mehlwurmzüchterei Louis Volkmann, Berlin 54. Bei Anfrage b. Rückporto. [763 Nur das Beite ift dem wahren Liebhaber gut genug für jeine edlen Weichfrefier. Drum fürtert ‘der Kenner ſtets [764 Dualitätsfuiter Sanitas aus gar. nur erftll. milbenjreien Ingred. 2-Pfd.-Balet 18.4, 5 Balrte a 17,50 „#. Wiederberfäufer Rabatt. Sanitasberlag Heidelberg 46. Exoten, Reform-Kä fig = Berlegbar - Leichtefte Reinigung - Einfachiter fiherer Transport 1. 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Februar 1922 ift der An- und Verkauf wie das Feilbieten von in Europa ein- heimijchen Bögeln — mit Ausnahme der Meijen, Kleiber, Baumläufer, Spechte, Eulen, bverjchied. Falten nit. — zu— läſſig, es Lönnen daher in dieſer Zeit derartige Injerate in der „Befiederten Welt“ zum Abdrud gelangen! — Wuuuuouuua UII—IB.DDII „). Vogelſutter für alle Arten Vögel zu billigſtem Tages— preis, Bei Anfrage Rüdporto erbeten. Sranz Debach, VBogelfutterhandlung, Kaiferslautern, Haſenſtraße 52. E Bögel Emmy Bo, Köln a. Rh. Merloſtr. 23 pt., Vogelh. 3. bei. Welt, Hat laufend alle Arten einh. Vögel, Tauben, Rafichunde in befter Duulität zu billigjten Preifen abzugeben. Liften nur gegen 1 4. Anfragen ohne Rück porto werden unfr. erledigt. Bahl- reiche Dankichreiben. Poſtſch.⸗K. Köln 57631. [767 Empfehle: Dorn- und Müllergrasmücken, Männch. 30.4, große Gartengrasmücken, Frühjahrsfänge, abgehörte Männd.10.M, Schwarzplätthen, Männch 50.9, Sing- drofjeln, Männc. 50.%, Amfeln 30.%, Rotkehlchen, Männch. 15 4, Stieglike, Männcd 20.4, Weibd). 10.4, Girlibe, Männd. 20.4, Weibch. 10.4, Rorhänfl. 25.%, Beifige Paar 30, gelbe Bach— ftelgen Etüd 25 4, braunellen 20 #, Buchfinken, Mch. 10 4, Paar 15 M. Antwort nur gegen Rüdporto. 6. Reith, Wiesbaden, Helenenftraße 24. ‚[768 Gin Zuchtpaar Singäittiche, mit Erfolg gebrütet, 1 Zuctpaar Nymphenſittiche mit 3 Jungen (aus— gefärbt. Weibchen, 1 Zudtpaar Wellenfittiche, alles kerngeſunde Vögel, zu verfaufen. Bitte um Preis— augebote. [769 Sriedr. See, Frankfurt a. M., Bahnhofplag 8. Waldvögel! Gebe ab, ſolange Vorrat: Stieglige, Heilige, Hänflinge, Dom- pfaffen, Alpenftieglige (Sechsipiegler), 4 pradtvoll- Gtieglig:Kanarien (flotte Sänger). Verſand nicht unter 5 Gtüd. Bei Anfragen 1 „# einfenden. 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Berlag ber Ereug’fhen Berlagdbudhhandlung in Magdeburg. — Drud; Auguft Hopfer, Burg Bz. Modbg. Jahrgang L. Deft 24. 15. Dezember 1921. Die Gefiederte Welt gelangt am Donnerstag nach dem ı. u, 15. jedes Monats zur Husgabe und koftet vierteljährlich 10.—- Mark. Einzelpreis des Deftes 2.- Mark. nferate für die folgende Nummer müffen bis Ipäteltens freitag früh in Händen der Verlagsbuchhandlung fein. Die viergelpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum wird mit 1.- Mark berechnet. Creutz’Iche Verlagsbuchbandlung (M. Kretichmann) in Magdeburg. Breiter Weg 156. Poltf&eckamt: Magdeburg 3148. fernfprecer: 1323. Bogelliehhaders Weißnadtsfefl. 2 ; Don BP. Rücdert, Berlin, (Nachdrud verboten.) Am bleigrauen Himmel hängt feuchtſchweres Ge— wölk. Eine ſchlammige, braungraue Maſſe liegt auf Strafen und Plätzen. Das liebe alte Weih— nachtsfejt jteht wieder neu vor ung, um die jet jo miühebeladene Menjchheit wieder etwas zu erfreuen. Große Mengen Ehriitbäume werden feilgeboten auf Straßen und Plägen. Bald iſt das legte Bäumchen verfauft. Morgen ift Weihnacht! Der trübe Tag geht zu Ende, der vielverjprechende Chriftabend iſt da! Mutter fommt von dem einjt jo reichen Weih- nachtsmarkt mit kleinen Bad und Päckchen; ihr welfes Bortemonnai fopfichüttelnd betrachtend. Schnell wird der Chriſtbaum von fleikigen Händen mit dem faft unerſchwinglichen Naſchwerk geſchmückt, um jeinen Borgängern ähnlich zu fein. Selbit einige bleijtift- ſtarke Kerzen bemühen fich, ihn zu feiner alten Pracht zu verhelfen. Bom Kirchturm ertönt frohes Slodengeläut; die Feſtſtunde beginnt, hüben und drüben in den Fenſtern jpiegelt fich der Lichterglanz der geſchmückten Tannen. Sp auch bei mir. Der Gabentijch ijt fertig, wir erfreuen ung gegenjeitig geipendeter Weihnacht3- gaben unter dem brennenden Chrijtbaunt. Auch meine befiederte Sängerjchar reckt in ihren Käfigen die Hälfe beim Anblick des hellen Kerzen— icheines. Auch ihr, meine Sorgentröfter, jollt nicht leer ausgehen am heutigen Chriftabend. Die Mehl- wurmkiſte wird vorgeholt, und noch länger recken ſich die Hälſe meiner Lieblinge. Jeder erhält heute eine doppelte Portion der ſtets jehr begehrten gelben, Würmer, dazu noch jeder eine ſüße Apfelichnitte in das Käfiggitter. Schnell ift der Schmaus von ihnen beendet und die Schnäbel gepußt. Sch Fülle meine Pfeife mit dem joeben emp— fangenen Chrijtfanafter und tue einige fragende, miß— trauiſche Züge, mit dem Gedanfen: „Einem gejchenkten Saul ſieht man nicht ins Maul“, laſſe ich mich in die bequeme Sofaecke nieder. Hier laſſe ich im Geijte die ChHrijtabende meiner Jugendjahre vorüberziehen. Eine wehmütige Anwandlung nimmt mein Gemüt gefangen; eine Träne entjchlüpft meinem Yluge. Während ich jo träumend dajige, berührt Leijer, ganz leijer Vogelgefang mein Ohr. Es iſt die Feld— lerche, die zum Feitgefange präludiert. Nicht lange, und auch die übrigen meiner Sangesfünjtler, Schwarz- plättchen, Sperbergrasmücke, Buchfinf, Stieglit und Nothänfling ftimmen ein in den Jubelgeſang. Ganz deutlich höre ich im Überjchlag des Schwarzplättchens das Halleluja, jowie das Kyrie im Gejange der Lerchen. Auch die zarte Engeljtimme der Heidelerche ichlägt zwar noch etwas jhüchtern und gedämpft an mein Ohr. Meine Haubenlerche ijt Soliſtin des— gleichen mein Altmeister Sprojjer, der noch) um 10 Uhr abend2 jeinen Solovortrag zum beiten gibt, zwar ift feine Kehle noch nicht ganz auf der Höhe. Je— doch jcheint auch er die Bedeutung des Abends zu ahnen, indem er in feinem Vortrage mehrere biblijche Namen, wie David, Judith und Goliath ruft. Alle Wehmut ift von mir gewichen, noch jite ich jchweigend und folge mit Aug’ und Ohr jeden der einzelnen Sänger aus dem Orchejter herauszu— hören. Ich bin froh des genußreichen Abends und danfe ihnen im Geifte, während meine bejjere Ehe— hälfte mich zur reichlich ſpäten Nachtruhe ermahnt. Alles ſchläft —. Nach wohlgelungener jechsftündiger Nachtruhe werde ich wieder durch jubelnde Vogelſtimmen ge— weckt, wieder höre ich Kyrie und Halleluja. Durch den Türjpalt meines Schlafzimmers dringt heller Kerzenjchein. Meine Tochter hat bereit die warme Nachthülle verlaffen und bewundert von neuem den brennenden Lichterbaum. Auch ich entjchlüpfe Miorpheus Armen mit furzentjchlojfenem Sage und bringe wieder Bewegung in die ausgeruhten Glieder. Ant die Fenſter Elopfen die Negentropfen und verkünden 186 wieder einen trüben Feſttag, alfv fein Weihnachts- wetter. Aber die Menjchheit hat in den langen Kriegsjahren gelernt, bejcheiden zu jein und entbehren zu können. Beim Betreten Des „Konzertraumes“ wird es wie auf Kommando ftille, die Sänger reden Die Hälfe; ein lebhaftes Hin- umd Herjpringen deutet mir das noch ungeftillte Verlangen an, deren Magen fordert feine Nechte. Die Fütterung beginnt! Das Futter in feinen Hauptbejtandteilen jteht bereit3 fertig gemijcht, nur noch einige lockernde Griffe in dasjelbe, und jeder erhält jeinen Teil mit individueller Zulage von Mehlwürmern, gequellten Beeren, Apfel oder gemahlenen Hanfjamen. Inzwiſchen iſt auch der Kaffeetiſch gededt, ein bejcheidener Napfkuchen trägt zur Hebung der Feſt— jtimmung bei, die beim Anblid das trübgrauenden Morgens nicht fo recht gedeihen will. Aber meine Sänger helfen mir gar bald darüber hinweg. Ihr kleiner Magen iſt befriedigt, und das Konzert nimmt wieder jeinen Anfang. Die Feldlerche präludiert bereit3 wieder und gar bald jeßt der ganze Chor ein zum Liede: „Der erwachende Frühling.“ Unter meiner achtzehnföpfigen Sängerjchar be- finden ſich aber auch noch. einige Schweiger, es find diejeg die Nachtigall, Sartengrasmiide und Gelbjpötter. Sch möchte diefe noch ftummen Sänger nicht Fau— lenzer nennen, wie meine Frau Diejelben neulich nannte; ihr Programm ijt noc) nicht fertig, es folgen noch jpätere Feſte, Oſtern — Bfingiten! Und fo jchreiten wir, das Weihnachtsfeit hinter ung lajjend, dem ich ewig gleichbleibenden Frühling entgegen. Gar bald beleben Feld- und Heidelerchen die noch vom Winter beherrichten Fluren und Wäl- der. Noch einige Woche jpäter fchmettern Buchfink, Rotkehlchen und Drojjeln dem vergrämten Menſchen ihre Liebeslieder entgegen. Mein Nucjad, Eichenſtock und Felditecher Hängen bereit zum Wandern, um der gejchäftigen Millionen- jtadt auf einige Stunden zu entrinnen und des Wal- des feierliche Stille auf Nerven und Gemüt ein- wirken zu laſſen. Auf Waldeshöh'n und blum’gen Tal, Ertönt es Frühling! Frühling überall. Meine Bogelftube und ihre Bewohner. Bon A. K., Mitglied der „A.Z.“ (Schluß.) (Nahdrud verboten.) Die Tigerfinken lieben die Behaglichkeit und haben ſich die Tageszeit wohlgeordnet in Freſſen, Baden, Schlafen und Geſang eingeteilt. Die vom Männchen — und in einer ſchwächeren Tonart auch vom Weibchen — vorgebrachte Strophe fällt neben der des Amarant und Schmetterlingsfinken beſonders angenehm auf. — Das Gegenteil davon ſind die Grauaſtrilde. Wenn ſie nicht gerade des Mittags zujammengefufchelt in der Sonne fißen, find fie in Bewegung, alles erregt ihre Neugierde, hurtig geht's mit gegenjeitigem Locken von Aſt zu Aſt, von Neft zu Net, ohne Zanf, ohne Streit jpielen fie die Kobolde in der Schar der kleinen Geifter. — Mit diejen zujammen bilden die Helenafafänchen einen Rückert, Vogelliebhabers Weihnachtsfeſt. — A. K., Meine Vogelftube und ihre Bewohner. Nr. 24 Schwarm; die Vögel jcheinen fich ihrer Vetternſchaft bewußt zu ſein. Es iſt ein Iuftiges Völfchen. Die Helenas jind fajt noch beweglicher, ruckweiſe werfen fie das Schwänzchen und ununterbrochen tönt ihr Lockruf. Die fleißig vorgetragene Strophe erinnert an den Frühlingsruf der Kohlmeijen. Das Männchen it an der dunklen, fait jchwarzen Bauchfärbung deutlich vom Weibchen zu unterjcheiden. Trogdem die Vögel Nejtgejchwilter aus zweiter Brut diejes Sahres find — fie entitammen der Vogelſtube eines von mir hochgejchägten Liebhabers —, jah ich doch kürzlich einen feurigen Liebestanz des Männcheng, auch schleppen fie jpieleriih Niſtmaterial umher. An Neugierde jtehen jie den Grauaſtrilden in feiner Weiſe nad). Elfenaftrilde gehörten jchon vor dem Kriege zu den jelten eingeführten, jehr begehrten und hochbe— zahlten Kojtbarfeiten. Meine Vögel ftammen als einziges Baar aus einer kleinen Sendung Südafri— faner und famen in tadellofer äußerer Verfaſſung zujammen mit einem Pärchen der überaus niedlichen Schwarzbäckhen — die für oben erwähnten Lieb- haber beitimmt waren — bier an. Man beneide mich nicht um meinen Beſitz, denn ich habe viel Sorge um die Tierchen ausgejtanden. Hierdurch joll durchaus nicht gejagt ſein, daß die Elfenaftrilvde bejonders weichlich oder gar in der Gefangenjchaft ſchwer zu erhalten jeien — es fommt eben ganz darauf an, in welchem Zustande die Bögel in Europa anlangen —, jondern dag Weibchen fam lediglich in der Verfaſſung in meinen Bejig, die jeder Pracht- finfenliebhaber fürchten gelernt hat. War dag Ge- fievder auch volljtändig und einwandfrei, jo machte Doch der Vogel einen phlegmatiichen Eindruc: die Federn loſe getragen, Entleerungen wäſſerig, Durft, wenig Appetit und viel jchlafen, wobei der Vogel nicht wie Gejunde auf einem, jondern breit aug- einandergejeßt auf beiden Beinen ruhte. Am Mitt- woch abend erhielt ich jie, am Sonntag früh Hatte ſich der Zuſtand fichtbar verjchlechtert, trog Hafer- Ichleim und viel Sonne. Da wagte ich das lebte, griff das Männchen heraus und warf es furzer- hand in die kleine Voliere, wo es anfangs von den Gürtelgrasfinfen verfolgt, dann aber in Ruhe ge= laſſen wurde. Nach längerem Hajchen fette ich dag immerhin noch recht flinfe Weibchen, welches bei der Berührung in feiner Angit jämmerlich ſchrie, in einen Kleinen Käfig mit drei Sprungitangen, gab lauwarmen verdünnten Haferſchleim mit einigen Tropfen Rot— wein, jtellte den Käfig auf einen des öfteren aus— gewechjelten Teller mit Eochendem Waller und be- deckte das Ganze über die Hälfte mit einem Tuch. Stundenlang hodte dag Tierchen auf dem mit See- jand bedeckten, durch das heiße Waſſer erwärmten Boden. Am andern Morgen hatte fich der Zuftand bedeutend gebefjert.. Da es dauernd nach feinem Männchen rief und. ich den ijolierten Aufenthalt im bejchränften Naum nicht für günftig hielt, jo jeßte ich es gegen Mittag in die jonnbejchienene Boliere. Nührend war das Wiederjehen. Leider erholt ſich der Vogel ſehr langſam, auch trägt er das Gefieder noch, nachläjlig. Wenn fein Rüdjchlag eintritt, jo hoffe. ich bald über ein herrliches Pärchen Elfen- aftrilde verfügen zu fönnen. Wie jehr fich die Familie ” Nr. 24 der Aftrilde in die Herzen der Liebhaber eingegraben hat, erjieht man ſchon aus den anfprechenden Namen, die ihnen Der deutjche Liebhaber.beigelegt hat: Drange- bädchen, Schönbürzelchen, Amarant, alles „blumige“ Namen, die für ihre Träger recht bezeichnet find. - Mit welchen Recht die rotrüchgen Aitrilde Elfen genannt wurden, iſt mir erjt jo recht in der Voliere ar geworden. Der Flug iſt wunderbar leicht und ſchwebend, mit großer Gejchicklichfeit durchſchlüpfen fie das Dickicht, dabei ijt ihre Haltung ſtets elegant und anmutig. Sm Betragen ähneln fie den Helena— fajänchen, nur daß fie eben ruhiger, ich möchte falt jagen, arijtofratijcher veranlagt find, Sonne lieben fie außerordentlich und iſt ihnen Lebensbedürfnis. Während fie de8 Vormittags ihren Standort. im Rohrdickicht auf⸗ geſchlagen haben, ſitzen ſie des Mittags dicht ang Fenſter ge- - drängt, um ja nicht den erjten Sonnenſtrahl, der in die Vo— liere fällt, zu verpaſſen. Ach, wie wohlig fu- ſcheln ſie fich dann zuſammen und des Dehnens und Reckens iſt kein Ende. Bei ihrer Intelli— genz kann es nicht verwun— dern, daß ſie bald die Schmackhaf⸗ tigkeit zerſchnit⸗ tener Mehlwür⸗ mer und friſcher Ameiſenpuppen erproben, auch Vogelmiere ſagt ihnen zu. Von Sämereien freffen fie nur Senegalhirfe. Es iſt mir ſtets ein beſonderes Vergnügen, den anmutigen Bewegungen zuzuſchauen, und untröftlich wäre ich, follte eines der Elfchen eingehen. Da ich glaube, jüngere Exemplare zu bejigen, jo will ich von einer Gefiederbeſchreibung abjehen und nur bemerfen, daß die Rückenzeichnung umdeutlich ift, bei weitem nicht fo ſcharf wie auf der befannten Farbentafel im neuen Neunzig. 4 Bei weiten nicht jo ruhig, wie man aus ihrem Benehmen im engen Käfig Schließen fann, find die Silberfchnäbelchen. Hier im großen Flugraum haben fie fich zu ihrem Vorteil jehr geändert. Ein Neft entitand im Harzerbauerchen, hoc an der Fenſter— wand, jchön kugelig mit engem Einjchlupf. Meine befonderen Freunde — und darum wohl jo große Rüpel — find die Gürtelgrasfinfen. Das Weibchen litt den ganzen Winter an Legenot, war aber von der Eierproduftion auf feine Art und Weije zurüdzubalten; trennen mochte ich die Gatten nicht, A. K., Meine Vogelftube und ihre Bewohner, 187 troßdem ich mir dieg jedesmal feit vornahm, wenn das Weibchen wieder aufgeblafen am Boden und der lÜÜbeltäter ängftlich lockend in einer Ecke ſaß. Auf das angegriffene Weibchen hat die Sonne und frifche Luft gut gewirkt, die Vögel find jegt nicht mehr voneinander zu unterjcheiven. Manchmal bin ich doch recht ärgerlich auf fie, 3. B. wenn fie in aller Gemüts- tube in dag Möwchenneſt eindringen und eines nach dem andern der geduldigen Lämmer an den Flügeln paden, vor das Net zerren und dort zu ihrem Vergnügen einige Sekunden in der Luft zappeln laſſen, big es den laut fchreienden Opfern gelingt, ſich zu befreien. Wenn fie mich für dieſe Miffetaten mit reichlicher Nach— fonımenjchaft entjchädigen, will ich ihnen Abjolutton erteilen, widrigenfalls fie in die Verbannung nach Boliere I mar- Ichieren. Die Möwchen ſehen durch, dieſe ſchikandſe Be— handlung zurzeit etwas reduziert aus. Ich erhielt fie zuſammen mit dem oben erwähnten Ama- tanten in präch- tigem Zuſtande. Das erjte Gelege — fie bauten von Stunde an — wurde nicht gezeitigt, ‘ beim zweiten jtörten die Grasfinfen, Die gelbbunten Möwchen ziehe ich der angeneh- meren Färbung wegen den broun= bunten vor, wenngleich leß- tere härter jein ſollen. Die Zebrafinken haben ihre auſtraliſche Heimat nie erblickt, trotzdem aber alle Eigenſchaften dieſer beibehalten. Am ſelben Tage, an dem ſie eingeſetzt wurden, raubten fie den Elſterchen das fait fertig- geftellte Neft im Harzerbauer. Das Weibchen tft abnorm gefärbt, es ſieht aus wie ein in der Um— färbung begriffenes Männchen, welcher Umftand mich zu einer Beileidgerflärung für meine beabjichtigte Zucht veranlaßte. Vom Vorbeſitzer erfuhr ich denn, dat die Mutter genau jo abnorm gefärbt ilt. Die einen Elfterchen find recht anjprechend in der Färbung, weniger im Benehmen zu ihren Mit— bewohnern. Auf der Stange, auf der fie ſich nieder- gelaffen haben, dulden fie feinen zweiten Vogel, ebenjo am Futternapf. Direkt bijfig Habe ich fie nicht beob- achtet. Mit fichtbarer Straftanftrengung, wobei ſich die Halsfedern fträuben, wird der wenig hörbare Ge- lang unermüdlich vorgetragen. Zu IV. In diefen Spalten ift ſchon wiederholt be- merft worden, wie lieb und ſchätzenswert der Wellen- Eifenaftrilbe. nat. Gr. 188 fittich wieder geworden ift, auch denen, die einer vor dem Kriege bereits überdrüſſig oder zu allgemein geworden war. Die große Nachfrage läßt den ver- hältnismäßtg hohen Preis nicht finfen. Auch für diefen reizenden, anſpruchsloſen Zuchtuogel gibt es feinen Erſatz, er bildet eine Kategorie für ſich; hier hat die Farbenzucht die beiten Ausfichten. Ich be- fige zwei grüne und ein gelbes Paar. Als ich jämt- liche Pfleglinge in der neuen Behaufung. fliegen ließ, hatten zwei Paare im Käfig noch unfjelbjtändige unge, ein Paar brütete bereitS wieder auf vier Eiern. Ein junges Weibchen von zirfa drei Monaten hatte zu meinem Erjtaunen mit feinem Vater, dejjen beſſere Hälfte brütete und infolgedeljen nichts be- merkte, ein Gelege. Entrüftet über dieſen Chebruch, ließ ich ein kräftiges Männchen kommen, um jo dem Weibchen Gelegenheit zu geben, feine Brutluft zu befriedigen. Als die Jungen jelbjtändig waren, fing ich fie heraus; die Alten warf ich in die Boliere, das brütende Weibchen mitjamt dem Kaſten hing ich in die Nähe der übrigen Nijtkäften. Bald Hatte jedes Baar eine Wohnung belegt und 12 grüne nebit einem gelben Jungen fann ich auf Gewinn- konto buchen. Die im Vorbau zu einer Stolonie vereinigten Kälten wurden nicht angenommen, da— gegen die an der Trennungswand aufgehängten ſowie einer an der Ausflugöffnung. Meine Wellenfittiche “find äußerſt zutraulich, fie fliegen mir bei der Morgen- fütterung auf die Hingehaltenen Gefäße und benehmen fih auch ſonſt in meiner allernächiten Nähe gänzlich ungeniert. Grünkraut, insbejondere VBogelmiere, lieben fie jehr und ftet3 fällt der ganze Schwarm fofort darüber her. Ich halte Grünfraut zur Aufzucht un— bedingt erforderlich, es erjegt gewiljermaßen die ihnen in der Freiheit zur Verfügung ftehenden halbreifen Körnerfrüchte. Ferner erhalten fie eingeweichtes Bis- fuit oder. Kafes und gequellten Hafer, der rejtlog vertilgt wird; ferner friſche Ameifenpuppen, von deren Konſum durch die Wellenfittiche ich gerade nicht erbaut bin. Mehlwürmer jah ich fie nie nehmen. Einmal fonnte ich Wellenfittiche baden jehen; jte rennen mit geductem Oberkörper und rudartigen Flügelbewegungen jchnell einigemal durch das Bade- gefäß, worauf fie in eiligem Fluge abjtreichen. Dies Benehmen entjpricht den Schilderungen aus ihrem Freileben. Wellenfittiche möchte ich nicht miſſen, da fie die Voliere auf das anmutigfte beleben und Stoff genug zur Unterhaltung bieten. Um ihre Mitbe- wohner kümmern fie fich nicht im geringjten. Nun noch einige Worte über die Ernährung. Die Hauptfütterung ift de8 Morgens, im Sommer um 51/, Uhr, nimmt ungefähr eine dreiviertel Stunde in Anſpruch. In Voliere I reiche ich in der Haupt- ſache Spigjamen, Rübſen, Hanf, Mohn, Sonnen» blumenferne, gelbe und weißgelbe Hirje, Daneben je nad Erhalt Kornblumen-, Kletten- und Salatjamen, ferner rote und Senegalhirſe. Sämtliche Körner- arten werden einzeln in Gefäßen verabreicht, jo daß eine bequeme Negelung möglich ift. Ebenſo in Boliere II, wo in der Hauptjache reinweiße, weiß- gelbe und Senegalhirfe verabfolgt wird. Friſche Ameijenpuppen und Grünfraut find ftetS vorhanden — vom legterem täglich einen ganzen Arm voll — zweimal am Tage gibt es Mehlwiürmer, in Voliere I A. K., Meine Vogelftube und ihre Bewohner. — Bener, Nochmals die mufifverjtändige Nachtigall. Nr. 24 lebend, in Voliere II zerjchnitten.. Am Sonnabend iſt Fafttag, dann muß ſich alles mit dem durch Aus- blajen wiedergeiwonnenen Futter begnügen; wenn es dann am Sonnabend abend zur Neinigung und ASutterbereitjchaft zur Entlaftung des Sonntags geht, jegt ein Leben und Treiben an den Futterplätzen ein, welches zeigt, wie wenig das Gebotene mundet und wie befümmlich jo ein Falttag iſt. Es wird dadurch erreicht, daß alles zerjtreute, insbeſondere der vielverjchmähte Rübſen reitlos verzehrt und jo. das angenehme mit dem nüslichen verbunden wird, Erjcheine ich dann nach fehnjüchtigem Warten des Sonntag morgens mit den Futtergefäßen, jo fliegen mir die Dompfaffen und Wellenfittiche auf die Ge— fäße, bevor ich fie Hinftellen fann und des öfteren fann ich mich der Quälgeijter faum erwehren. Es gewährt dann immer einen reizenden Anblic, die ewig futteraufnehmende Schar aus nächſter Nähe zu betrachten. Badewafjer wird täglich zweimal in ab- geſtandenem AZuftande verabreicht. Ich habe nach bewährten Vorlagen ein rundes Sparfuttergefäß mit - Hülfenfang fonftruiert, wovon ich nach genügender Ausprobe mehrere aufſtellen werde, die die am meijten benötigten Futterjorten aufnehmen jollen; hierdurch fann beträchtliche Zeiterſparnis bewirkt werden. Des Abends wird alles für den nächſten Tag vorbereitet, Blumentöpfe und Kübel angefeuchtet und alle für ſich aus der Verforgung der großen Schar ergeben- den Nebenarbeiten verrichtet. Nach getaner Arbeit ift gut ruhen, und ftundenlang kann man dann der kleinen Geſellſchaft zujchauen. Langſam ſenkt ſich die Sonne. Die eben noch ſchräg hereinbrechenden Strahlen ſind verſchwunden, ein glühender Ball verſinkt am Horizont. Bedächtig läßt fich die Dämmerung hernieder und breitet ihren Frieden über Menjch und Tier. Vom Fluſſe her tönt das taufendftimmige Konzert der Fröſche, aus den Gärten ſchallt der erhebende Schlag der Nachtigall, eine Amſel flötet verloren von der Spike ihres Baumes, feuchte Nebelichwaden dringen herüber, die ganze Poefie einer zauberisch jchönen Sommernacht umfängt ung. Und wenn am andern Morgen die Sonne im Diten wieder aufgeht, begrüßt jie der ſchier unermüdliche Jubelſang ihrer Kinder, big die Sorge um das leibliche Wohl die Kleinen Schnäbel in Anfpruch nimmt. Mit Sonne im Herzen kann auch ich dem grauen Alltag mit jeinem nüchternen Erwerbsleben empfangen, und wo eben noch die an- dächtige Sprache der Natur auf ung wirkte, da jurren jetzt Näder, raucht die Eſſe, flingt der Hammer und knirſcht die Teile. — Poeſie und Proja! — Nochmals die mufikverftändige Nahtigall. Bon Karl Beyer. (Nahbrud verboten.) Bay Auguft vorigen Jahres brachte die „Gef. Welt“ einen Aufſatz über ein jonderbares muſikaliſches Berftändnis einer Nachtigall, dag nach Mitteilung eines Vogelliebhabers eine Eigentümlichkeit diejer Vogelart oder doch ihrer begabteren Glieder jein joll. Es handelt fich um die Einftellung des ganzen Gejanges auf eine höhere Tonlage. Ich bemerkte St. Domingoamazone — Amazona ventralis (St. Müll.) Kubaamazone — Amacona leucocephala (L.) Rotbugamazone — Amazona aestiva (L.) Kunstbeilage zur „Gefiederten Welt“. 1921. (I . Jahrgang.) Förster & Borries, Zwickau Nr. 24 * hierzu, daß ich in der Literatur, ſowohl der wiſſen— | a auch jener für Liebhaber nichts über dieſe eigenartige Begabung der Nachtigall habe finden fünnen. 3 Die Abrihtung der Vögel zum Kunftgefang it ja allgemein befannt. Gimpel erlernen leicht ein Lied oder mehrere funjtgerecht nachpfeifen. Stare, Rabenvögel, Papageien werden abgerichtet, Lieder zu pfeifen oder einzelne Worte, auch ganze Sätze nach— zufprechen, und fie erregen durch die Wiedergabe bei pafjenden wie bei unpajlenden Gelegenheiten Er- | ſtaunen und Heiterkeit. Indeſſen dieſe Begabung liegt auf einem anderen Gebiete. Wir haben es da mit einer einfachen Nachahmung von fremden Lauten zu tun, wozu eine ganze Reihe von Vogelarten mehr oder weniger befähigt it. Betrachtet man jedoc) die Leiſtung unjerer Nachtigall, jo ſcheint es feinem Zweifel zu unterliegen, daß es ich hier um eine höhere Stufe handelt. Es kommt der Intelleft in Frage. Die Nachahmung dagegen ftellt an das Dentvermögen feine bejonderen Anforderungen. Die - Töne und Worte werden von den Nachahmern ‚(Spöttern) in der gleichen Klangfarbe wiedergegeben. Beim Abrichten muß diefem Umftande darum auch beſonders Nechnung getragen werden, indem der Lehrer ich bemüht, im Vor— iprechen oder =pfeifen ja auf - gleichen Tonfall oder gleiche Tön- höhe zu achten. Wie ganz anders das Wechjelipiel zwijchen Menjch und Tier in dem bejprochenen Beyer, Nochmals die mufikverftändige Nachtigall. — Kleine Mitteilungen. 189 hochitehenden Veranlagung für das muſikaliſche Ge- biet wäre ja ein jo geeigneter Gegenjtand für die Forſchung. Der Zweck dieſer meiner Zeilen iſt nun die Werbung für dieſe Forſchung. Ich komme darauf zurück: mein Gewährsmann war eine durchaus zu- verläjjige Quelle, der fein Jägerlatein vortrug. Ein mit der Natur verwachjener und in ihr grau ge- wordener tüchtiger Tierfreund und =fenner. Für ihn war die Sache feſtſtehend. Sch ſelbſt habe nur ein- mal einem Verſuch beigewohnt, der Erfolg hatte. Leider hat mein Aufjag im vorigen Jahre feinen Widerhall gefunden, Nur etwas fpäter erwähnte eine Dame unter „Kleine Mitteilungen“ der „Gef. Welt“, das fie im Parke von Sansfouci eine Nachtigall im Gefange Höher geftimmt habe, Es Falle, eine Rede und Antwort, ein richtiges Duett. Wir wollen zum mindeſten jagen: die Nachti- gall tromponiert ihr Lied, wie ein Tonkünitler. Mein Erlebnis das die Veran- laſſung zu meiner Veröffentlichung gab, liegt 50 Jahre faſt zurüc. Wie ich bereits angab, hat mir bie Gelegenheit gefehlt, dieje Sache weiter nachzuprüfen, _ amdererjeit3 hat meine Berufsarbeit mich auch ge= Dindert, jonjt ihm näher zu treten. Hier in Thüringen hört man den lieben Sänger nicht. „Thuringia cantat“ gilt nicht für fie, faum von ihren gefiederten Genoffen. Über diejes Thema könnte man allerlei Betrachtungen anftellen, die ſich auch - auf die Berechtigung des Vogelichußes erſtrecken müßten. - Genug, der eigentliche Gegenſtand unjerer Be— Iprechung fehlte mir. Zudem wird unter den Nachti- gallen auch nicht jede zur Erprobung geeignet jein. E3 wäre eine Aufgabe für jemand, der Die lieben Sänger um fich hätte, ſei es im Auwalde, jei eg im - Bogelzimmer. Gerade unter den hochjtehenden Sängern ift die Begabung der einzelnen Stüde eine jo jehr unterschiedliche. Sch möchte die Sache nicht ganz in Vergefjenheit geraten laſſen. Hat ſie doch für den Vogelforjcher und -freund eine hervorragende Bedeutung. Welcher Tierfreund vertieft jich nicht mit Vorliebe auf das feelijche Gebiet, in dem feine Lieblinge leben. Würde die Verfolgung dieſes Gegenitandes nicht eine große Erweiterung der Kenntnis des Tierlebend erhoffen lafjen? Gerade die Nachtigall mit ihrer zweifellos gebrafinfen Z, 2. Dia a 2 zu ET a ae Ar intereffiert zu erfahren, was fie zu dieſem Verſuche veranlaßt hat. Mein Aufſatz dürfte es der Zeit nach nicht geweſen fein. Dann müßte aber wohl eine frühere Kenntnis diejer Eigenjchaft der Nachtigall vorliegen. Sch jtände dann mit meinem Gewährg- mann nicht mehr allein. Das wäre für die Er— forfchung der Sache ein Schritt weiter. Sch als alter Freund dieſes Blattes ſeit num bald 50 Sahren glaube auch feine Fehlbitte an den Herrn Schriftleiter der „Gef. Welt“ zu tun, wenn ih ihn für die Weiterverfolgung dieſer Sache zu gewinnen juche. Vielleicht erbittet er auch von der Schreiberin in Nr. 21 diejes Blattes vom vorigen Sahre zur Sache nähere Erläuterung und gibt Raum in jeinem Blatte für die weitere Klärung der Frage. Kleine Mitteilungen. Es dürfte vielleicht von Intereſſe fein, daß ein Zeifig- weibchen in diefem Jahre 19 — neunzehn — Eter legte. Die erite Brut beftand aus 3 Eiern, Neft im Kanarien— körbchen, verdeckt durch Kiefernzmweige. Das Männchen zer— ftört auch nach Beginn des Legens täglich das Neft, jo daß die Gier ftet3 entfernt werden mußten. Das Weibchen 190 ftellt täglich, wenn auch ziemlich primitiv, das Nejt wieder ber. Nach dem 4. Ei blieb es fißen, und die ſchon gelegten Gier wurden wieder ins Nejt getan. Die Zerjtörungsmwut des Männchens hatte fih anjcheinend gelegt. Nach acht— tägigem Brüten gebärdete es fich jedoch wie rafend. Es versuchte das Weibchen zu begatten und benußte jede Ab— wejenheit desjelben, um im Neft herumzumwühlen; e3 wurde daher entfernt. Ohne weitere Störungen fommen die Jungen zum Schlüpfen. Sechs Gier fommen aus, davon gingen am erjten Tage 2 Jungvögel ein. Zwei Eier tiefen bet näherem Zuſehen Beihädigungen auf, die ihre Ente widlung offenbar verhinderten. Aufzucht erfolgte durch das Weibchen, Futter: Hanf, friihe Ameifenpuppen und die gelben Blättchen ſowie die Blütenföpfe der Wogelmiere. Srünfutter wurde erjt am 4. oder 5. Tage angenommen. Nach dem Ausfliegen begann das Weibchen nerneut mit dem Neftbau, infolgedejjen wurde der Hahn wieder hinzugefeßt. Eier wieder fofort nah dem Legen entfernt. Nach Ablage des 4. Eies fit das Weibchen feſt, füttert aber noch die ſchon ziemlich jelbftändigen Kleinen. Das Männden nimmt feine Notiz von den Jungen, obgleih fie es zeitweile ans betteln. An einzelnen Tagen wird der Hahn vom Weib chen arg verfolgt, es duldete 3. B. nicht, daß er eine der oberen Sitzſtangen benußte, da fih auf diejen die Jung: vögel aufhielten. Den Grund diefer Verfolgungen fonnte ich nicht ermitteln, nur ging an foldhen Tagen das Männ- chen den Sungvögeln direft aus dem Wege. Nach dem Selbjtändigwerden der Kleinen mußte aud das Männden wieder entfernt werden, da feine üblen Gewohnheiten wieder zum Durchbruch famen. Es fchlüpften alle 6 Gier. Auf: zucht wieder durch Weibchen allein. Mie jedoch die Kleinen halb befiedert waren, begann es in demfelben Neft erneut mit dem Bau. Er fratte und ſcharrte, bededte die Jungen mit Bauftoffen und vernadläffigte fie auch ſonſt. Die ungen wurden daher in ein neues Neſt gelegt und diefes neben dem alten befeftigt. Darob zuerjt großes Erftaunen. Nach einer halben Stunde wurden jedoch die Kleinen wieder regelmäßig gefüttert, gleichzeitig das alte Neft in feine Bes itandteile zerlegt und mit dem Bau eines neuen Neites begonnen. Nah dem Zufegen des Hahnes fanden wohl noch einzelne Begattungsverjude ftatt, es fehlte jedoch dem Männchen ſchon an Trieb. Die noch gelegten 5 Eier waren flar. Die aus der zweiten Brut vorhandenen 5 Jungen, eines war eingegangen, wurden, wie jchon erwähnt, au) in diefem Falle vom Weibchen allein aufgefüttert, und zwar wurden fie noch gefüttert, als die dritte Brut ſchon hätte ſchlüpfen müſſen. Beſonders hervorzuheben tft bet dtejen Bruten die große Anzahl der Eier und daß das Weibchen fih durch feine, 3. T. recht grobe Eingriffe jtören ließ, jo das Umbetten der Jungen, das Entfernen der Eier, ohne daß Vorzellaneier dafür hingelegt wurden, das Ent— fernen des Männdens und das alleinige Auffüttern der Sungen. Der Käfig ſtand am bald offenen, bald ge= ſchloſſenen Fenfter, zeitweite mußte auch der Käfig auf den Tiſch geftellt werden. Der Vogel ließ fih durch nichts ftören, im Gegenteil, fobald der Plaß gemwechfelt wurde und er fi außerhalb des Nejtes befand, fuchte er dieſes fofoıt wieder auf. Auch Liegen fih die Jungvögel fpäter ohne weiteres anfaffen und famen, neugterig wie fie waren, auf die hingehaltene Hand geiprungen. Das alte Weibchen ließ diejes ohne irgendein Zeichen von Angſtlichkeit ge— ſchehen, dagegen warnte es jofort andauernd, ſowie fich im Garten eine Kate oder fonft etwas Ungewöhnliches fehen ließ. Beſondere Furcht flößte ihm anscheinend eine fajt weiße Amfel ein, die täglich zum Trinken und Baden fam. Bemerfen möchte ih noch, daß e3 fi um ein zwei Jahre gefäfigtes, Tehr zahmes Weibchen handelt. Der Vogel iſt ein MWildfang- Heinrich Jenkel. Alpenlerchen und andere Wintergäſte in der Um— gebung Berlins. In der Nähe von Weißenſee wurden Ende November zwei Alpenlerchen gefangen, die aus einem Schwarm von 200 Stück ſtammen ſollen. Seidenſchwänze und Berghänflinge wurden wiederholt in und bei Berlin, fo auch in Hermsdorf, beobachtet. Rudolf Neunzig, cand. rer. nat. Frühjahrsbeobachtungen 1921. 1. Februar: Bei herr— lihem Frühlingsmwetter Amfelgefang. 20. Februar: Bud- finfenf&hlag. Rotkehlchen fingen im Parf und in Vor— gärten. 28. Februar: Drofjelgefang im Walde. Amſel Kleine Mitteilungen. , “Nr. 24 beim Neftbau. 13. März: Hausrotihwanz. 27. März: Heidelerhe. 28. März: Feldlerhe. 3. April: MWendehals und Fittslaubvogel. 11. April: Schwarzplättchen. 15. April: Nachtigall. 17. April: Kuckuck. Waldlaubvogel und Dorn: arasmüce. 48. April: Hausihwalben und Gartenrot= ſchwanz. 24. April: Gartengrasmücde. 25. April: Turm— ſchwalben. 1. Mai: Pirol. Heinrih Arnold, Biebrid a. Nhein. Säfte. Herbit iſt's geworden, Trübfelig rinnt der Novemberregen. Der Herbititurm hat die lebten Blätter von den Bäumen gefegt, kahl ftarren ihre Zweige zum Himmel. Still iſt's in unjern Gärten geworden, tot und ftill. Die muntern Vögel, die fie im Sommer belebten, find zum größten Teil fortgezogen! Nur die Meijen, alles zeit fleißig und darum allezeit fröhlich, der Zaunfönig, der, wenn alles jchmweigt, fein Liedchen zum beiten gibt, und einige andere find zurücgeblieben. ber zu dieſen alten Getreuen fommen mande fremden Gäfte, die wir im Som: mer nicht jehen, und bringen neues Leben, fo daß wir auch im Novembergrau nicht zu lagen brauchen. Schon Mitte Oktober ftellten fih die Erlenzeifige ein, täglich Fann man fie am Oftwall in den Grlenanlagen ihrer Nahrung nach— gehen fehen. Iſt das Wetter nicht gar zu fchlecht, jo will das Singen, bejonders in den Mittagsftunden, fein Ende nehmen. Auch der prächtige Dompfaff hat fih in dieſem Herbft in ftattliher Zahl eingeftellt. Sind es einmal nur Männchen und einzelne Weibchen, welche das Auge bes Naturfreundes erfreuen, jo find es ein andermal nur Weibchen und einzelne Männchen, welde man zufammen trifft. Auch der Gisvogel hat feit einigen Wochen wieder am Graben des Dftwalles Quartier bezogen. Es find ihrer zwei, doc ſcheinen fte fich oft zu befehden. Meiftens fieht man fie ſich gegenfeitig verfolgen. Inzwiſchen fcheint auch einer ſchon das Feld geräumt, denn bet meinen legten Spaziergängen fah ich nur noch einen. Andere feltenere Säfte find jeit dem 7. November zu beobachten, nämlich Seidenfhwänze Waren es an diefem Tage erft zwei, welche an den Dornenbeeren ſich gütlich taten, jo waren es am nächſten Tage wohl jhon ein Dutzend, welche ich bier antraf. Schwanzmeiſen haben ihr Waldleben auch aufgegeben und treiben fi num in unſern Wallgärten wohl bis zu 15 Stück lodend und warnend umher. Wie ich im Herbft 1919 von einem hier gebliebenen Schwarzplätthen berichten fonnte (fiehe „Gef. Welt“ 1920 ©. 15), fo kann ih auch wieder in diefem Jahre von einem ſolchen be= richten. Wir haben bereitS den 14. November, Wiejen und Teiche find zugefroren, auch liegt etwas Schnee. Täglich fann ih noch im Garten eines mir befreundeten Gärtners ein Schwarzplättchen (Männchen) beobachten. Der Garten liegt an der Stadtmauer, ziemlich geſchützt. Da nun hier viel Wein angepflanzt und eine Menge Trauben fißen ge— blieben, fo jcheint es ſich wohl hauptſächlich von dieſen zu nähren. Es iſt ziemlich Scheu; fieht es fich beobachtet, fo fliegt e8 eine ganze Strede fort, um aber auch ebenfo fchnell zu feinem Lieblingsplag zurüczufehren. Much Rot— fehlcben laſſen ſich's bier noch gut fein. Ebenfo eine Hecken— braunelle, welche ſich wohl hauptfählih den Samen der Adermelde gut ſchmecken läßt. Meine Gartenvoltere (fiehe „Gef. Welt“ 1907 ©. 247) hat einer neuen und größeren Pla machen müſſen. Von diefer und deren Bewohnern ein andermal. Georg Rofe, Pyritz, November 1921, Das Geheimnis des Kududs. Der Kuckuck erfreut fih in diefem Sahre der beionderen Aufmerkſamkeit der Naturforſcher; wenigitens find eine ganze Reihe von ihnen aufgetreten, die behaupten, daß fie endlich jein großes Ge— heimnis entdect hätten, wie er es nämlich madt, fein Et in das fremde Neft zu bringen. Ein engliiher Naturforfcher erzählt jett, wie er einen Kucud andauernd unter Beob— achtung gehalten hat und dabei die Photographie und fogar die Kinematographie als widtigjte Hilfsmittel benußen fonnte. achtet, der in zeitlichen Abftänden von 48 Stunden 21 Gier legte. Sin diefem Jahr hatte er nun mit dem Kinemato— graphen denfelben Vogel beim Gierlegen aufgenommen, wobei er noch nicht ſechs Meter von ihm entfernt war, Dabei ergab ih, daß der Kuckuck folgendermaßen vorgeht: Gr beobachtet genau Pflegeeltern, die für feine Eier in Betracht fommen, im vorliegenden Falle Wiejenlerhen. Er gleitet darauf von feinem Zweige auf das Neſt herab, nimmt Er hatte ſchon im vorigen Jahr einen Kuckuck beob= E44. m, En 5 ni a ht ‚ihn weniger lebhaft und beweglich nennen.” We Hi a A a Nr. 24 , zunächſt eines der darin liegenden Gier in den Schnabel, feßt fih auf den Rand des Neftes und legt, während er immer noch das fremde Et im Schnabel hält, das eigene Ei in etwa 8 Sekunden. Dann zieht er fich zurüct und fliegt, immer noch das Et im Schnabel haltend, mit größter Geſchwindigkeit davon. Die Naturforscher, die bereits beob= achtet haben, wie der Kudud ein Ei im Schnabel trug, nahmen bisher an, es wäre fein eigenes. Man hat jeßt den Kuckuck jo genau beobachtet und fein Vorgehen jo gut erfannt, daß Tag, Stunde und Ort, an dem er das nädjite Ei legen würde, vorhergejagt werden fonnten. In einem Falle ſchickten fih Kudude an, an demjelben Tage in das— felbe Neft zu legen, wobei fie die Gier, die vorhanden waren, an verihiedene Stellen trugen. Der Braunrüdengoldjperling. Als Gilbweber defla- riert erhielt ich jüngit ein Pärchen der hübjchen Gold— fperlinge, und zwar den Braunrüdengoldiperling — Auri- passer luteus —, von dem Männden und Weibchen auf Farbentafel XIII Seite 304 des neuen Neunzig abgebildet find. „Sn Flug, Stimme und Lebensweije im allgemeinen gleicht er ungemein unjerm Feldfperling, doch zeichnet er fih durch janfteres Wefen vorteilhaft aus; auch möchte ich (Reichenow, „Die Vögel Afrikas“, Seite 249) — Das Weibchen kränkelte anfangs, hat ſich jedoch im Laufe einer Woche bei Mehl— wurmzugaben erholt. Das Männchen hatte anfangs ver— fucht, ſich der Feldipagenfamilie anzufchließen, fand aber feine liebevolle Aufnahme, worauf e3 ſich von den frechen Vettern zurückzog und jeßt mutig jeden der Grauröcke aus feiner Nähe vertreibt. Im Scilpen und Sandbadnehmen unterjcheidet es fich nicht von jeiner Sippe. — Am 27. Dfto- ber fing ih u. a. die Eifenajtrilde aus der jhon recht falten Voliere heraus und brachte jie mit einigen andern ins Wohnzimmer. Die Vögel hatten fich gleich allen übrigen in dem großen und luftigen Aufenthaltsraum herrlich ent- wickelt, fie jind wie gemeißelt. Da fie in ihren Bewegun— gen von fabelhafter Schnelligkeit find, jo entwijchte mir unlängft der eine Vogel beim Füttern und vollführte ges wandte Bogenflüge im Zimmer; locte jein Gefährte, fo brach er ſofort im Fluge ab und fehrte zum Käfig zurüd. Einem Zufall danfe ic es, daß ich ihm überhaupt er: wiſchte. Die wunderbaren Farben und einwandfreie Be— ftederung, die den in der “Freiheit lebenden Vögeln in nichts nachſtehen dürften, danfen meine Pfleglinge lediglich ihren großen Aufenthaltsräumen. A. Krabbe. Aus den Bereinen. AZ. Angemeldet find Herr Konditoreibejiger Diehm, Münden, Schwanthalerftraße; NRihard Bollwein, Münden, Görresftraße 1611; Rihard Gohles; Chem— niß, Sa., Dresdener Straße 216; Kreisjefretär Minning, Lauenburg, Bom.; Guſtav Schmitz t. Firma Schmitz & Hilburg, Duisburg; Georg Nofe, Pyris, Bahnhofs Straße 7. — Aufgenommen find Mitgl. 150 Karl Soffel, Ascona-Lofarno (S. Schweiz), Billa Monescia; Migl. 151 Hugo Hiltenfamp, Eijen/Ruhr, W. Mündener Str. 133; Migl. 152 W. Ganesfi, Eisleben, Jüdenhof 3; Mitgl. 153 W. F. Mater, Beuthen, D.-©., Freiheitsitraße 7; Mtgl. 154 "Frau v. Hirſch, Angermünde. — Migl. 46 Kerr Geometer Heinrih Lang iſt auf feinen Antrag wegen völliger Aufgabe der Liebhaberei aus der Lijte geitrihen worden. — Mtol. 26 ſucht dringend 0,2 gelbb. jap. Mömwchen oder verfauft brbt. jap. Möwchen. Mitgl. 65 verkauft gegen Höchſtgebot zugunſten der A. Z.-Rafje2, wernnmöglich 1,1 junge grüne Wellenjittiche. Kaften leihweiſe gegen Rückſendung. Reflektanten bitte ich, dies freundliche Anerbieten zu unters ftügen. Migl. 74 ſucht 1,3 imp. gr. Wellenfittiche, 1 er- folgreiches Zuchtpaar MWellenfittihe, 0,2 Eleine Eliterchen, 4,4 pap. Möwchen, 1,1 Bandfinfen, 1,1 Silberihnäbelden, 1,1 Amaranten, 1,1 Schönbürzel, 1,1 Zebrafinfen. Mtgl. 85 fuht Rofts, Schuppen, Senegaltäubchen in Paaren, Na— poleon⸗, Dranges, Madagasfarmweber, 2,0 Tigerfink. Mitgl. 117 ſucht Kapuzenzeiiige, Papſt- und Indigofinken und deren Baftarde, jowie Möwchen und wohnt jest in Metgethen, Oftpr., Heideweg 25. Migl. 153 gibt eine große Anzahl MWellenfittihe ab. — Herr Kai Paaſche in Kopenhagen wird nochmals um Adreffenangabe gebeten, da Brief uns beſtellbar zurückgekommen. A . Krabbe. Kleine Mittelungen. — Aus den Vereinen. — Redakttonsbrieffaftenen. 191 Bereinigung der Liebhaber einheimischer Vögel zu Berlin. Lebte Sitzung in diefem Jahre am Donnerstag, dem 15. d. M., abends 8 Uhr, im Vereinslofal „Zum Alerandriner”, Alerandrinenftraße 37a. Alle Anträge zur Generalverfammlung find in diefer Stitzung Ichriftlich ein- zureihen. Aufnahme neuer Mitglieder. Angemeldet find die Herren: R. Kirchner, Photograph, Steglitz, Peſchke— ftraße 10. Bodo v. Fiſchrenz, Uhlanditraße 138/39. Um zahlreihes Erſcheinen der Mitglieder wird gebeten. Vogelliebhaber als Gäſte gern gejehen. Der Borftand. 3. U: B. Böhme, Schriftführer, Berlin O 17, Rüdersdorfer Straße 69. Verein für Bogellunde, [hut und =liebhaberei zu Leipzig. Nächſte Siyung am Montag, dem 19. Dezember d. J. abends 34, Uhr, im Vereinslofal „Goldenes Ein— born”, Grimmaiſcher Steinweg 15. Gäſte ftets willfommen J. 4A: Joh. Birk, 1. Vorfigender, Siedlung Leipzig-Mockau, Beuthitraße 29. Baheriſcher Bogelliebhaberberein (E. 8), Sit, Münden. Bericht über das 13. Sttftungsfeft. Am 5. November feierte der Bayer. Vogelliebhaberverein fein 13. Stiftungsfeft im großen Saale des Pſchorrbräuhauſes, Minen, Bayerjtraße 30. Der Beſuch war ein jo großer, daß viele Leute infolge Plabmangel feinen Einlaß mehr finden fonnten. Neben fünftleriihen Gejangsvorträgen, humoriftiihen und Stlaviervorträgen fungierte ein ausge- zeichnetes Zitherquartett, jo daß alle Anmwejenden von dem ſchön verlaufenen Feite außerjt befriedigt waren. Ein Mit- glied des Vereins, Herr Joſef Nofenberger, jtiftete einen jelbitgefertigten, mit wunderbarem Roſenmuſter eingelegten Weichfreſſerkäfig, der anläßlich des Feites zur Verloſung fam und dem Verein die Summe von 175 M. einbrachte. Herr Roſenberger erntete für feine mühevolle Arbeit, die er mit Anfertigung des Kafigs hatte, und deſſen Schenkung den wärmiten Danf der Vereinsleitung. Um !/s12 Uhr endete die Schöne Feier. — Sm heurigen Winterhalbjahr find Lichtbilder- und jonjtige Vorträge in Ausſicht genom- men, auc findet in der Karnevalszeit eine Tanzunterhals tung ſtatt. Hierzu und überhaupt zu allen Beranjtaltungen find Säfte ſtets willfommen. — NB. Anfragen aller Art nur noch an die Adrejje des 1. Schriftführers richten. Bayeriſcher Vogelliebhaberverein. SFA:RarlVolpert,1.Schriftf., Münden, Arcisjtraße 48/0 Herrn A. St., Köln. Man reicht einem Kanarienvogel, den man an Annahme ani— maliicher Koſt gewöhnen will, Eifutter oder Teicht angefeuchtetes Biskuit, das mit ani— malifhen Futterftoffen vermengt wird, darunter auch zer— fchnittene Mehlwürmer, die nah Annahme der Eleinen Mehlwurmftüce, dann in großen Stüden und ſchließlich ungerjchnitten gegeben werden. N Herrn ©. B., Randel (Pfalz). Der Vogel it einer mit Abmagerung verbundenen Ernährungsſtörung erlegen. Herrn E. Sch., Weichlitz i. Vgtld. Ein Bericht über die erfolgreiche Züchtung des Heinen Amarantchen iſt jehr willfommen. i = Herrn W. U., Hof in Bayern. An Herrn A. Krabbe in Anklam, Demminer Straße, wenden. Herrn Dr. A., Stodholm; Herrn ©. R., Pyritz; Herrn A. v. 9., Villaringen; Herrn 8. ®, Münden; Herrn ©. K. Dresden: Beiträge danfend erhalten. Herrn 9. O., Heilbronn, ift brieflich Beſcheid zuge: gangen. { Par Frau E., Königsberg i. Pr. Der Gimpel iſt einer mit Abmagerung verbundenen Ernährungsjtörung erlegen, Bei diefer Krankheit eriheinen die Vögel völlig geſund, magern aber ftarf ab, bis ſie ſchließlich infolge von Ent— fräftung eingehen. | Köfige und Gerätſchaften | Vogelfangkfg., 3 Abt. 17 .%, 5 Abt. 29.#. Schjlagneße für Heine jhädl. Vögel 15.%, f. gr. 18u.21.%. Preislifte gratis. [785 3. Tannen, Gronau 58 (Weftfalen). Zint-Hedfäfig m.Glasſch. 65><70><40, | Bintbodenabnehmbar, billig 3. verk. [786 Kern, Berlin SW, Bergmannftr. 13 IV. Regal mit 5 Borten und 15 Käfigen, Prachtſtück für jeden Salon, ſowie viele | meitere Käfige groß und Hein und Fang⸗ geräte billig zu verfaufen. Auch Aus- land. Zeichnung u. genaue Beschreibung gegen Rüdporto. [787 Johs. Beterjen, Hohenraden, Poſt Pinneberg, Bez. Hamburg. Futtermittel Mehlwürmer. Geg. Einſendung von 16 „4 1000 Std. fr. 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Mit ı Farbentafel, 6 Tondrudtafeln u. 74 Tertabbildungen. 7. Aufl. Kart. (durch Nägel be- fhädigt!) ftatt #4 4.80 „#4 2.—. Basjelbe, 6. Aufl. Geb. in Ganzleinen ftatt #4 7.— M 3.—. Dasjelbe, 5. Aufl. Mit Bildnis des Verfaſſers, 1 Farbentafel, 4 Schwargbrudtafeln und 84 Tertabbildungen. Geb. in Ganzleinen AM 2.—. Wilke, Berlin-Friedenan, Odenwaldſtraße 18 II. Berfand nur gegen Nachnahme. Porto zu Laften des Empfängers. Verfand nach) dem Ausland nad, vorheriger Vereinbarung Creutz'ſche Buchhandlung in Magdeburg (Max Kretihmann) Die in früheren Heften angebotenen, hier nicht mehr angezeigten Bücher find verkauft! erfaufe oder tauiche: 1,1 Haubenlerchen, aufgefüttert, 50 M. 1,1 Schwarzplättd., * 70 M. 1,1 Hedenbraunellen, ,„ 1,0 Singdrojiel, y 1,0 Amfel (2 jährig), n 1,0 eifig-Baftard mit Haube 125 . 1,0 olivgr. Kanarie mit Haube 175 M. 1,0 reingelb.Kanarie mit Haube 175 M. Suche: 1,0 Möwchen, 0,1 Bebrafint, Adolf Steinhagen, Lübed, 'Dorneftraße 38. [122 Schwediicher Vogellicbhaber wünſcht zu feiner Ver— vollkommnung in der beutjchen Sprache mit deutſcher Bogelliebhaberin Gedanken⸗ austausch u. Karten (illuftr.) zu wechjeln. Porto wird vergütet. [123 Antwort unter Regulus 30, Woxtorp, poste restante, Schweden. Berfaufe + Gefiederte Welt 1900— * 1905, gebunden ; Ruß— Neunzig, Handbuch Fremdländ. Stuben- vögel, IV, Auflage (gebunden), ſowie andere ornithologifche Schriften gegen Meiitgebot. Anfragen mit Rüdporto an I Niezold, Altenburg S.A., 124] Schmöllnſche Straße 14. Naumanns Antır nelljichle der Bügel Driginal-Ausgabe, komplett, 12 Bände, gut erhalten, auch einzeln preiswert zu verfaufen. [125 M.Maroji, Düfjeldorf, Grupelloftr.17 „Die Vögel Europas“ von Arnold, mit 48 5bt., Starkes Lerifonformat, gut er- halten, für 40 .% zu verkaufen, ſowie noch andere ornith. Schriften. [126 H.Eberhardt, Nordhaujen-Altendorf 44. Tauſche Brehms „Gefangene Vögel“ (Zweiter Band) beſtehend in 11 Liefer,, ſehr gut erhalten, gegen 1,0 Nachtigall oder gegen gut erhaltenen Weichfreiler- füfig (60><50><40) 127 Ehrijtian Jonas, Bodenheimb. Mainz, Bahnmeifterei 37. Vanmann, Band 1, zu faufen geſucht. Paul Engel, Tilfit, Angerpromenade 5. [128 „Gage Birds“ juhe davon Jahrgänge 1900—1914, Angebote mit Preis erbeten an [129 Eduard Türd, Chemmnitz, Henriettenftraße 51. Seltenheit! Greene, Parrotsin captivity. 2 vols, 54 coloured plates 65 M. Prismen- binokel 6x 380 M. [130 E. Albrecht, Bischofswerda (Sachs.) Photo-Klapp-Ranera, 912 dopp. Aus⸗ zug, Ertra-Napid, Aplan. 7,7, autom. Verichluß, 3 Rafjetten, wieneu, (Anfichts- fendung), gibt für 185 .% ab. ae 181 Nordenbed b. Corbach (Walded). a + Inſerate für das am 17. Februar 1921 zur Aus» gabe gelangende Heft 4 der „Gef. Welt“ erbitten bis 11. Februar früh, Am 1. Januar d. J. verſchied unfer langjähriges, reges Vereinsmitglied, Ehrenmitglied und Bibliothelar, der Rentier Hert Molf Lindner im 77. Lebensjahre. Der Verein verliert in ihm einen feiner beften Bogelfreunde u. »tenner, dem mir ftet3 ein ehrendes Andenken bewahren werben. [132 Berein für VBogelkunde und Geflügelzuht zu Breslau. KLKKEKELKEEHIIISIEKELCELLICELELLLETECKETCECLLIELEECELELHLIELEKLEKEKLEELLEKEKLECELLLCCLEKELELECLEEKLELLEKTEELEKLEXLLEEKTEITILELTEIELELIIE — —— Empfehlenswerte Bücher für Vogelfreunde Für Freunde der heimiſchen Vogelwelt. Dr. Karl Ruf’ Einheimiſche Stubenvögel. Neu herausgegeben und völlig umgearbeitet von Karl Neunzig. 5. Auflage. Mit 20 Farbentafeln und ca. 200 Zertabbildungen. Preis geh. 19.45, geb. 36.—M. Die gefiederten Sängerfürjten deg europäifch. Feft- landes, ihre Naturgefchichte, fachgemäße KRäfigung, Behandlung und Pflege als Stubenvögel. Von Mathias Raufch. 2. Auflage Mit 3 Farbendruc- tafeln u. 16 Tertabbildungen. Preis 4.35, geb. 7.50 M. Die Hauptregeln der Sproſſerpflege. Scherzreime von Dsfar M. Kiſch. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgefchichte, Pflege, Abrich- tung und Zucht. Auf Grund Stjähriger Erfahrung von F. Schlag. 8.—10. Auflage. Mit2Schwarzdrucdtafeln. Preis geheftet 5.— M. Die deutſchen Sumpf: und Strandvägel, ihre DNaturgefchichte von Dr. Curt Floeriefe. Mit 44Ab— bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geh.9.75M. Die deutſchen Schwimm- und Waſſervögel, ihre Naturgefchichtevon Dr. Curt Floer icke. Mitca.45 Ab⸗ bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geh. 9I.75M. Die mitteleuropäijchen Vögel. Von Dr. E. Bade, Band l. Singvögel. Mit 1 Farbentafel, 4 Schwarz- drucktafeln, 31 Taf. in Photographiedruc, faft ausſchl. nach Aufnahmen lebender Vögel und 144 Tertabbil- dungen von Neftern, Eiern und Vogelteilen. Geh. jtatt 6.— nur 3.60 M., geb. ftatt 7.— nur 5.40 M. Allerlei jprechendes gefiedertes Volk. (Raben- und Krähenvögel, Starvögel ufw.) Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Rarl Ruß. Mit 5 Vollbildern in Schwarz: druck. Geheftet 6.50 M. Gefiederte Hausfreundel, V. Karl Neunzig. Rurze Unterweif.üb.d. Pflegeheimifcher Bögel, Pr.1.IOM, Für Liebhaber fremdländifcher Vögel. Die fremdländischen Stubenvögel, ihre Naturge- ſchichte, Pflege und Zucht. Von Karl Neunzig (zu: gleich 5. Auflage des Dr. Karl Ruß'ſchen Handbuchs f. DVogelliebhaber Band I). Mit 42 Farbentafeln u. 400 Tertabbildungen. Preis geh. 95.—, geb. 120.—M. Neunzigs fremdländische Bogeltypen. Eine Farben- tafel in Größe 38><27 em mit Erläuterungen. 3.60 M. Gefiederte Hausfreunde II. Bon Karl Neunzig. Rurzellnterweifungüberdie Pflegefremdländifcher Stubenvögel. Mit 51 Abbildungen. Preis 1.10 M. Dr. Karl Ruß, Die fremdländiſchen Stubenvögel, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bd. I. Körnerfreffer. Mit 14 Farbentafeln. Angeb. in Lieferungen. Preis 29.20 M. DB». II. KRerbtierfreffer, Tauben- u. Hühnervögel. Mit 10 Farbentaf. Lngeb. in. Lief. Preis 35.65 M, 3». III. Papageien. Mit 10 Farbentaf. Angebunden in Lieferungen. Preis 32.40 M, Feder Band ift einzeln fäuflich. Dr. Karl Ru’ Vogelzuchtbuch. Ein Handbuch für Züchter von Stubenvögeln. Don Rarl Neunzig. Mit 4 Farbentafeln und 210 Tertabbildungen. h Preis geh. 8.65 M. Die Brachtfinfen, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruf. Zweite, illuftrierte Aufl. mit 1 Farbendruckbiide. Preis 4,35, geb. 5.70 N. Webervögel und Widafinfen, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Rarl Ruf. Geh. 6.50 M, Bilder aus der Bogelftube, Schilderungen aus dem Leben fremdländifcher und einheimifcher Stubenvögel, Bon Dr. Karl Ruf. . für Huslandslieferungen **22*2*2*2*2** Preis geh. 8.65, geb. 10.80 M. *·· — — gilt die Valutaordnung des VBörfenvereins der Deutſchen Buchhändler; die nad dem Stande der Baluta veränderlichen Preije find jeweilig durch vorherige Anfrage zu erfahren. Für Dapageien-Pfleger. Der Wellenfittich, feine Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruf. Sechſte, von Rarl Neunzig gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auf- lage, Mit 1 Farbentafel und 31 Terfabbildungen. Preis geheftet 3.25, gebunden 5.25 M. Sprechende Bapageien. Ein Hand- und Lehrbuch) von Dr. Karl Ruf. 3. verb. Aufl. Mit 2 Farbendruck- u. 32 Schwarzdrudfaf. Preis geh. 9.75, geb. 11.90 M, Der Graupapagei, feine Naturgefhichte, Pflege, Ab- richtung und Züchtung. Von Dr. Rarl u Zweite, von RarlNeunzig bearbeitete Auflage. Mit einem buntfarbigen Aquarelldruck, 16 Tertabbildungen und 1 Berbreitungsfarte, Preis Fark. 480 M. Der Graupapagei in der Freiheit und in der Ge- fangenfchaft. Bon Dr. Carl R. Hennide Mit 1 Buntbild. Preis geheftet 3.55 M. Die Amazonen-Bapageien, ihre Naturgefchichte, Pflege, Abrichtung und Züchtung. Von Dr. Karl Ruß. Z3weite, von Karl Neunzig bearbeifefe und vermehrte Auflage. Mit 1 buntfarbigen Aquarelldruck und 21 Tertabbildungen. Preis kart. 480 M, Behandlung und Heilung der Krankheiten von grauen und grünen Bapageien, Bon DO. Ma- jewsfi. Preis geheftet 2.20 M. Für Ranarienzüchter. Der Kanarienvogel, feine Naturgefehichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruf. 13. Auflage mit 3 Farbentafeln und zahlreichen Iertbildern. Bear— beitet und herausgegeben von Karl a . Preis kartoniert 6.60 M. Die Farben: und Geftaltsfanarien nebjt Beſchrei— bung aller verfchiedenen Ranarienraffen, deren Ent- ftehung, Form- und Farbenveränderung, Baftardzucht und Farbenfütterung von C. L. Groningen. Mit 22 ftichhaltigen Abbildungen. Preis geheftet 4.35 M. Der Sanariengefang. Allgemeinverftändliche, ſowie mufifalifche und phonetifche Darftellungvon W. Kluhs. Vogelſchutz. Preis 2.20 M. Vogelſchutz durch Anpflanzungen. Bon Dr. Carl R. Hennicke. Preis: 1Ex. 40 Pf., 10 Er. 2.50, 25 Er. 4.50, 50 Er. 5.70, 100 Ex. I.— M. Handbuch des Vogelſchutzes. Bon Prof. Dr.C,Hen- nie Mit I Tafeln in Doppelton, 1 Karte und mehr als 200 Tertabbildungen. Preis geh. 14.05 M. Für Geflügelzüchter. Neunzigs Fleines Hühnerbuch. Kurze Unterweifung mit Abbildungen im Text. Preis ca. 1. M. Erſcheint demnächſt.) Der Brutapparat in der Geflügelzucht. Darſtellung der Herkunft, Bauart, Nutzanwendung und Herſtellung des Brutapparates von Max Schwarzloſe. Mit ‚10 Abbildungen im Text. Preis 2.20 M: Die Brieftaube. Ein Hand- und Lehrbuch für ihre Perpflegung, Züchtung und Abrichtung. on Dr, Kart Ruf Mit 12 Holfchn. Statt 6.— nur 435 M. Für Sammler. Die Bogeleier Mitteleuropas. Von Fürchtegott Gräßner. Mit 441 Abbildungen in nafürl. Größe auf 24 folorierten Rupfertafeln. Preis ungeb. 34.60 M. Der PBräparator und Konſervator. Eine praftifche Anleitung zum Erlernen des Ausftopfens, Konſer— vierens und GSfeleftiereng von Vögeln und Säuge- tieren. Für Naturfreunde herausgegeben von Rob. DBovegler. 4. verbefjerte und erweiterte Auflage. Mit 33 Abbildungen im Text. Preis 7.50 M. Creutz's-Verlagsbuchbandlung, Magdeburg DEREK IKEKKIKKKEEKKEK IKK KK KK EN EEK EN EEK ERELEKIEK EN EEKIEESHINELEELLELELEEKELELELTISLEEEELTLENELEELNELLELSSILLIIEEN) W. Noorduijn= ie He dr ESTER...) J Beilage zur Gefiederten Welt Ver. 4 Kaufe auterhaltene SZimmervoliere ſowie erſtklaſſige [157 Singdrofiel. Heinrich gut Düifeldorf, Bilferallee 129 (Städt. Flora). Liederſingenden Dompfaffen zu ver— taujchen. Derjelbe fingt tadellos „Ein Jäger aus Kurpfalz“, ift finaerzahm und jucht beliebig feinen Käfig auf. In Tauſch gegen Exoten abzugeben. = Valetin Bohrer, Lori (Helen), Rheinstraße 24. [158 Ein Zucdtpaar grüue Wellenfittiche für 200.4 zu verkaufen oder gegen Heine Exoten zu taujchen. {169 Mil, Jochim, Birkenau, Helen. Zahle höchſten Preis oder ſpäter für geſundes jüngeres Schamapärchen, auch einzeln, fleißige Graudroſſel (Zippe) mit den ſeltenſten bieljeitigen Touren, reinfter Stimme, gejund auf Füßen (Srühjahrsfang), eine jelten jchön jingenoe Amſel, fleißig, - tourenreich, am liebjten Schede. Mittel- vögel bitte nicht erit anbieten, für obige Eigenschaften muß garantiert merden. Angebote an [160 >. 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Welt“ erbitten bis 25. Febrnar früh. ne san EN fs. haben für den Jahrgang 1920 der „Gefiederten Welt“ Einbandderen Herftellen laſſen, welche wir für 6.— Mark zuzüglch Teuerungszuſchlag durch jede Buchhandlung zur Verfügung jtellen. denen keine Buchhandlungen find, verjenden wir dieſe Dede gegen vor— herige Einjendung von 8.— Mark pojifvei! Lieferung ing Ausland erfolgt nur mit entiprechendem Valuta⸗Aufſchlag nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg R mund Nach Orten, in ın Leder gebunden | Bücher und div. Beitjchriften. | dit, | | u \ Zur gefälligen Beachtung! 3 des am 1. lautet: In der Zeit bom erjiten März bis zum eriten Dltober ift das Fangen und die Erlegung von Vögeln ſowie der Ankauf, der Verfauf und das Feilbieten, die Vermittlung eines hiernach verbotenen An- und Verkaufs, die Eins, Ass und Durchfuhr bon lebenden fowie toten Vögeln der in Europa einheimischen Arten $ ' September 1908 in Kraft getretenen geſetzes Vogelſchutz⸗ überhaupt, ebenſo der Transport ſolcher Vögel zu Handelszwecken unterjagt. Diejes Verbot erſtreckt fich für Meifen, Kleiber und Baum— länfer für das ganze Jahr. Auf Grund dieies können wir vom 1. März an Inſerate betreffend Kauf und Verkauf einheintijcher Vögel nicht mehr zum Abdeuck bringen und bitten, dies bei Aufgabe von Inſeraten berücjichtigen zu wollen. Unter Feilbieten ift das Anbieten zum Kaufe oder zu fonjtigem &rwerbe zu verjtehen. Somit ift ein jtrafbares STeilbieten auch dann anzunehmen, menn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nach ein Tauſch angeboten wird, der Anbietende aber tatfächlich au kaufen bamw. zu tauschen beabfichtigt und Die Bei Taufchanzeigen ift ausdrücklich anzugeben, mas als Gegenfeiitung geboten over gejucht wird. Eine Angabe des Wertes der zum Tauſch angebotenen "ögel darf nicht erfolgen! Unter Chiffre können derartige Anzeigen nicht aufgenommen werden! ir 4 Welt Form des Tauſchangebots nur wählt, um ſich gegen ſtrafrechtliche Die Geſchäftsſtelle der „Sefiederten Verfolgung zu ſichern. In ſolchen Fällen machen ſich ſowohl die Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. anzeigenden Verſonen wegen verbotenen Feilbietens als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Zeitungsunternehmer der verbotenen Vermittlung eines An- und Verkaufs ftrafbar. Greuf’iche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Für Aquarienfreunde, PBraris ber Anuarienfunde. Aus der Praxis fr tie Praxis. on Dr. Bade. Auflage. Mit ı Sarbentafel, 12 Schwarz= — und 220 gertabbilbungen. Preis geh. 7.80, eh. 10 80 M. Katehismus für Nqunrienliebdaber. Fragen und Anworten über die Einrichtung, Belegung und Pflege des Süßwaſſer-Aquariums fowie über Krantheiten und Züchtung der Fische. Von Wilh Geyer 6. von Hans Geyer beiorgte Auflage. Mit ı Farbentafel, 6 Tondrud- tafeln und 75 Tertabbildungen. Preis gebeftet 4.80, geb. 7.— M. Fremdländiſche Zierfiſche. Ein Handbuch für die Naturgeſchichte, Pflege und Zuch von Aquarienfiſchen, Bon Bruno Diürigen. 3. Auflage. Mit 2 Farbentafeln, 20 Schwargorudtafeln u. 21 Texte abbildungen. Preis geheftet 9.75 M. Der Schleierſchwanz und der Teleſkopſchleierſchwanz, ihre Bucht, Pflege und die Beurteilung ihres Wertes. Won Dr. E. Bade. Wit 5 Shwarzdrudtafeln und 19 ln Preis geh. 1.655 M. Die künſtliche Fiſchzucht. Von Dr. E. Bade Mit 2 Schwarz- drudtafeln und 16 Tertabbildungen. * ‚eis geh. 3.25, geb. 4.35 M. Das Seewajjer-Aguarium, feine Einrichtung, feine Bewohner und feine Pflege. Mir einem Anbange: Das Bradmajjer- Aquarium. Von Dr. E. Bade. Mit 1 Farbentafel, 15 Schwarz» drudtafeln u. 104 Tertabbildungen. Preis geh. 10.45, geb. 11.90 M. Für Terrarienfreunde. Deutichlands Amphibien und Reptilien. Eine Beſchreibung und Schilderung jämtlicher in Deutjchland und den angrenzenden Gebieten vorfomnıenden Lurche u, Kriechtiere. Bon Bruno Dürigen. Mit 12 Farbentafeln und 47 Tertabbildungen. Pre s ungebunden in Lieferungen 19.80, gebunden 42.— M. PBraris ger Terrarienfunde. Terrarium und Terra-Aquarium. Von Dr. Bade. Mit ı Farbentafel, 18 Schwarzdrudtafeln und 101 — Preis geheftet 7.80, gebunden 10.80 M. Katechismus für Terrarienliebhaber. Fragen und Antworten über Einrichtung, Bejegung und Pflege des Terrariums. Bon Hans Geyer. Mit 1 Farbentafel, 6 Schwargdrudtafeln ınd 34 Text- abbildungen. Preis geheftet 3.25 M Das Terrarium, feine Einrichtung, Bepflanzung und Bevölkerung. Bon Hermann Lahmann. Mit 5 Vollbildern und 87 Tert- abbildungen. 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Die fremdländiſchen Stubenvögel, ihre Naturge— ſchichte, Pflege und Zucht. Von Karl Neunzig Gu— gleich 5. Auflage des Dr. Karl Ruß'ſchen Handbuchs f. 2ogelliebhaber Band ID. Mit 42 Farbentafeln u. 400 Tertabbildungen. Preis geh. 95.—, geb. 120.— M, Neunzigs fremdländiſche Bogeltypen, Eine Farben- tafel in Größe 33><27 cm mit Erläuterungen. 3.60 M. Gefiederte Hausfreunde Il. Bon Karl Neunzig. Rurzellnterweifungüber die Pflegefremdländifcher Stubenvögel. Mit 51 Abbildungen. Preis 1.10 M. Dr. Karl Ruß, Die fremdländifchen Stubenvögel, ihre Naturgefihichte, Pflege und Zucht. Bd. I. Körnerfreffer. Mit 14 Farbentafeln. Ungeb, in Lieferungen. Preis 29.20 M. Bd. II. Revbtierfvefjer, Tauben- u. Hühnervögel. Mit 10 Farbentaf. Angeb. in. Lief. Preis 35.65 M. Bd. III. Bapageien. Mit 10 Farbentaf. Ungebunden in Lieferungen. Preis 32.40 M, Feder Band ift einzeln Fäuflich. Dr. Karl Ruß’ Vogelzuchtbuch. Ein Handbuch für Züchter von Stubenvögeln. Von Karl Neunzig. Mit 4 Farbentafeln und 210 Tertabbildungen. 5 Preis geh. 8.65 M. Die Prachtfinken, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruß. Zweite, illuftrierte Aufl. mit 1 Farbendruckbiide, Preis 4.35, geb. 5.70 N. Webervögel und Widafinfen, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruf. Geh. 6.50 M, Bilder aus der Vogelſtube. Schilderungen aus dem Leben fremdländifcher und einheimifcher Stubenvögel, Bon Dr. Karl Ruͤß. Preis geh. 8.65, geb. 10.50 M, - Deere 72720775 für Auslandslieferungen 2 22*62** Empfehlenswerte Bücher für Vogelfreun Für Dapageien-Pfleger. Der Wellenfittich, feine Naturgefchichte, ege und Zucht. Von — — 35 lage. Mit 1 Farbentafel und 31 Tertabbildungen. Preis geheftet 3.25, gebunden 5.25 M. Sprechende Papageien. Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Karl Ruß. 3.verb. Aufl. Mit 2 Farbendruck u. ‚32 Schwarzdrucdtaf. Preis geh. 9.75, geb. 11.90 M. Der Graupapagei, feine Naturgefchichte, Pflege, Ab- richfung und Züchtung. Bon Dr. Rarl Ruß, Zweite, von Karl Neunzig bearbeitete Auflage. Mit einem buntfarbigen Aquarelldrud, 16 Teertabbildungen und 1 Berbreitungsfarte, Preis kart. 4.80 M, Der Graupapagei in der Freiheit und in der Ge- fangenfchaft. Bon Dr. Carl R. Hennide Mit 1 Buntbild. Preis geheftet 3.55 M, Die Amazonen-Papageien, ihre Naturgefchichte, Pflege, Abrichtung und Züchtung. Von Dr. Karl Ruf. Zweite, von Karl Neunzig bearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 1 buntfarbigen Aquarelldruck und 21 Tertabbildungen. Preis kart. 480 M. Behandlung und Heilung der Krankheiten von grauen und grünen Bapageien. Bon O. Ma- jewsti. i Preis geheftet 2.20 M, Für Ranarienzüchter. Der Kanarienvogel, feine Naturgefihichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruf. 13. Auflage mit 3 Farbentafeln und zahlreichen Tertbildern. Bear— beitet und herausgegeben von Karl Neunzig. Preis fartoniert 6.60 M. Die Farben- und Geftaltsfanarien nebſt Bejchrei- bung aller verfchiedenen Ranarienraffen, Deren Ent- ftehung, Form und Farbenveränderung, Baftardzucht und Farbenfütterung von C. 2. W. Noorduijne Groningen. Mit 22 ftichhaltigen Abbildungen. Preis geheftet 4.35 mM“ Der Kanariengefang. Allgemeinverftändliche, fowie mufifalifche und phonetifche Darftellung von W.R LU HE. Vogelſchutz. Preis M. Vogelſchutz Durch Anpflanzungen. Von Dr. Carl R. Hennicke. Preis: 1 Er. 40 Pf., 10 Er. 2.50, 25 Er. 4.50, 50 Er. 5.70, 100 Er. 9. — M. Handbuch des Bogeljchuges. Bon Prof. Dr.E.Hen- nide Mit 9 Tafeln in Doppelton, 1 Rarte und mehr als 200 Tertabbildungen. Preis geh. 14.05 M, Für Geflügelzüchter. Neunzigs Feines Hühnerbuch. Rurze Unterweifung mit Abbildungen im Text. Preis ca. 1. M. (Erjcheint demnächft.) Der Brutapparat in der Geflügelzucht. Darftellung der Herkunft, Bauart, Nuganwendung und Heritellung des Brufapparates von Mar Schwarzlofe Mit ‚10 Abbildungen im Text. Preis 2.20 M. Die Brieftaube, Ein Hand- und Lehrbuch für ihre 2erpflegung, Züchtung und Abrichtung. Von Dr, Karl Ruf. Mit 12 Holzjehn. Statt 6.— nur 435M. Für Sammler. Die Bogeleier Mitteleuropas. Von Fürchtegott Gräßner. Mit 441 Abbildungen in natürl. Größe auf 24 folovierten Rupfertafeln. Preis ungeb. 34.60 M. Der Bräparator und Konjervator. Eine praftifche Anleitung zum Erlernen des Ausftopfens, Ronfer- vievens und Sfeleftierend von Vögeln und Säuge— tieren. Für Naturfreunde herausgegeben von Rob. DBvegler. 4. verbefferte und erweiterte Auflage. Mit 33 Abbildungen im Text. Preis 750 M. eilt die VBalutaordnung des Börfenvereins der Deutſchen Buchhändler; die nac dem Stande der Waluta veränderlichen Preije find jeweilig durch vorherige Anfrage zu erfahren. Sechſte, von Karl R Neunzig gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auf- HELEKENIEELEEIIEESELLELIEENELEITELELELITELIEETKEEEEETIEIESKLELKTERELZELTELITELEELEIENENSIISILSIIITENEITITINEETTE) .„......... BEI EEE IE III III III III ELITE ü reutz'o-Verlagsbuchbandlung, Magdeburg BEREEE SEK ZI KIIEE EIKE KK EIKE ER KEREIKEIIELKELEKEKENKEIKENEHLELIEIIEHENLEHELNELELIELNELHENTLELIENLLKELTENENEEIEEN TS — — ———— — —— ——— ——— — — fe Zigerfinten, metterlingsfinfen, € Wellenfittiche empfiehlt \ 4 Vogelexport, Götz, Nen-tMim Bayhern). Zwei Zuchtpaare ine Vellenſittiche, ſutsfremd, geſund und tadellos im fieder, etiva 1%, Jahre alt, &220.#%. Buchtläfig, neu, 100><50><50 Zintſchüblade. Anſchaffungspreis 0,%, für 140 #. Buſammen für ; zu bverfaufen. Gelbjtabholer ugt. [202 Bartich, Duisburg-Beek, edrich-⸗Karl⸗Straße 5. im Tauſch gegen rufj. Dompfaffen und 8 Stieglige: 1 Girig, 1,1 Kirfchfernbeißer, 0,1 aichnabel, 1,1 Schneefinf, 1,1 Stein- nd ferner 1 Did. Harzer Bauer Niſtzwecke gegen bar. [203 A Krabbe, ntlam, Demminer Str. 10. Vertauſche 0,2 gr. Gimpel gegen Zeifig oder Bluthänfling. Sende nicht zuerft. \ Beermaun, [204 Memel, Hofpitalftr. 22. { ſche gelbe zuchtf.Wellenfittich- Md.geg. Kanarienwbch. b [205 v7; bahn. bert Steinhagen, Lübeck, Bg Tauſche es Wipfel-Rotkehlchen (Früh— hrsfang) une: edel, [206 den-W., Eiſenſtückſtr. 34. ’ Tauſche Wachtel (gez., zahm) gegen O,L 2 [207 Mar Wiichendorfi, Lübeck, Huͤrſtraße 89. n ftarfen Spiegelicheiben, Geftell ganz aus Binfblec, (daher nicht roftend) mit dazu endem Tiſch und Grotte. Tauſche T gegen gute Vögel. Preis 250 M. Sstar Buetzinsti, Fürftenberg Ober), Brinz-C.-Straße 11. [208 Wir: | Neunzig. Mit 40 Abbildungen im Text. inden-Rajjen. Bon Tiermaler 3. Bungarb. J Tertabbildungen. i Farbige Kaninhenbilder. uflage. it 25 Abbildungen im Text. Ereuh’iche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Für Raninchenzüchter. tſchaftskaninchen, ihre Pflege und Züchtung. u: Mit Abbildungen im Text. Sport⸗ und Schlacht-Kaninchenzucht. Ein Handbuch zur Be- urteilung, Pflege und Zucht aller Rafjen von P. Wafer. 2 Auflage. Illuſtriertes Handbuch zur Beurteilung der Kanincdenrafien, deren Behandlung, Zucht, Verwertung und Krankheiten. Preis geheftet 4.35, gebunden 5.70 M. Naturwahre Uquarelldrude von 18 berichiebenen Kaninchenraffen von I. Burgarb. Für Bienenzüchter. j ergon’s rationelle Bienen 2. Mit vielen Tertabbildungen. enzucht im Zargenbreitwabenftod. Bon Jat. Luers. 9 Die Tabakpflanze. Ein Handbuch zu ihrer Anzucht und Verwertung — — Von A. Dertel. 2. Auflage. _ Beilage zur Gefiederten Welt Nr. 5 Beifigpnar, fingerzahm, geg. Nügl. zu vertaufchen, Hohenhaus, Bielefeld, Holländische Straße 4. [20 [3 Berfaufe: 1,0 Banbfint, 50 #; 1,0 teter Amarant, 50 .#; 1,0 kl. Kubas finf, 200 #4; 1,0 reine Zjabell-Rana= tie m. Haube, 250 „6; 1,0 olivgrüne Ka⸗ nariem. Haube, 700/, Ffabellblut, 200.4. Suche: 0,1 Sandfinf, 0,1 Amarant. Zanfche gegen Eroten Rußköpfchen oder braume und gelbe Kanarienwoch. Adolf Steinhagen, [210 | Lübeck, Dorneitr. 38. Vertaniche: Naumann, Vög., alte Ausg. Bd. 1—4, 1822—24 (neue Leberrücden), 116 fol. Taf., Groß. Bilder-Atlas des Welt frieges, 3 KFol.-Bd, München, für Hefte Deutjche Ornith., Jahrg. der Gef. Welt, andere Ornith. Schrifien od. meiftbiet. Gebe auch einzelne Bde. ab. ©. Bais, [211 H. Hoof5, Wieringen (Holland). Naumann, Band 1, zu faufen geſucht. Paul Engel, Tilfit, Angerpromenade 5. [212 „Aegintha“ Verein der Vogelfreunde zu Berlin. Am Donnerstag, den 17. März findet die diesjährige Generalder- fammlung im Vereinslofal „Dof- brän“, Leipziger Str. 85 ftatt. Tagesordnung: 1. Verleſung des Berichts der lebten Sißung. 2. Jahresbericht de# 1. Schrift- führers. 3. Kaffenbericht des 1. Kaffies ters. 4. Verlefung und Beratung der eingegangenen Anträge. 5. Bericht der Reviſoren und Entlaftung des®orftandes. 6. Wah des Vorftandes, 7. Wahl der Nepiioren. 8. Wahl der Rommiffionen. 9. Berfchiedenes. Da wichtige Fragen zur Entjcheidung fommen, iſt es Pflicht aller Mitglieder pünktlich zu erſcheinen. 213 Der Borftand, J. A. Otto VBorbrodt, I.Schriftführer, Berlin O 112, Scharnweberſtr. 18. & + Inſerate für das am 17. März 1921 zur Aus— gabe gelangende Heft 6 der „Gef. Welt“ erbitten bis 11. Februar jrüh, m —m——n RESET EEE ER] ru Von Karl Preis 1.80 M. Preis 4.35, gebunden 6.15 M. 2. Aufl. mit 1 arbentafel und 42 Preis 4.35 M. ucht. Bon Pfarrer Dr. Dzierzon. i q ” Preis 7.20 M. Preis 3.— M. Preis 1.80 M Zur gefälligen Beachtung! $ 3 des am 1. September 1908 in Kraft getretenen „Vogelſchutz— geſetzes“ Tautet: In der Zeit bom erjten März bis zum eriten Oftober ift das Fangen und die Erlegung von Vögeln fowie der Ankauf, der Verfauf und das Feilbieten, die Bermittlung eines hiernach verbotenen An= und Verkaufs, die Ein-, Aus- und Durchfuhr von lebenden fowie toten Vögeln der in Europa einheimifchen Arten überhaupt, ebenfo dev Transport folder Vögel zu Handelszweden unterjagt. Diejes Verbot erjtrecdt fich für Meilen, Kleiber und Baum länfer für das ganze Jahr. Auf Grund dieies Lönnen mir vom 1, März an Inſerate betreffend Kauf und Berfauf einheimticher Vögel nicht mehr zum Abdruck bringen unb bitten, dies bei Aufgabe von Inferaten berückſichtigen zu wollen. Unter Seilbieten ift das Anbieten zum Kaufe. oder zu ſonſtigem Erwerbe zu bverftehen. Somit ift ein ftrafbares Feilbieten aud) dann anzunehmen, wenn in einer Anzeige zwar dem Wortlaut nach ein Tauſch angeboten wird, der Anbietende aber fatjächlich zu kaufen bzw. zu taufchen beabfichtigt und die Form des Taufchangebot8 nur wählt, um fich gegen ftrafrechtliche Verfolgung zu ſichern. In folchen Fällen machen ſich ſowohl bie anzeigenden Berfonen wegen verbotenen Feilbietens als auch die die Anzeigen veröffentlichenden Zeitungsunternehmer ber verbotenen Vermittlung eines An- und Verkaufs ftrafbar. Bei Taufchanzeigen ift ausdrüdlic anzugeben, was als Gegenleiftung geboten oder gejucht wird. Eine Angabe des Wertes der zum Tauſch angebotenen Vögel darf nicht erfolgen! Unter Chiffre können derartige Anzeigen nicht aufgenommen werden ! Die Geſchäftsſtelle der „Sefiederten Melt“ Creutz'ſche Berlagsbuchhandlung in Magdeburg, GBEESERKATEREE STE TEEN FE NDTATFTENT TER urn Ereuh’iche Verlagsbuchhandiung, Magdeburg Für Aquarienfreunde, Praxis der Aquarienkunde. Aus dev Praris für nie Praris. Bon Dr. E. Bade. 3. Auflage. Mit ı Farbentafel, 12 Schwarz- druetafeln und 220 Tertabbildungen. Preis geh. 7.80, geb. 10.80 M. Katehismus für Aquarienliebhaber. Fragen und Antworten über die Einrichtung, Beſetzung und Pflege des Süßwaſſer-Aquariums fowie über Krankheiten und Züchtung der Fifche. Von WilH. Geyer. 6. von Hand Geyer beforgte Auflage. Mit ı Farbentafel, 6 Tondrud- tafeln und 75 Zertabbildungen. Preis geheftet 4.80, geb. 7.— M. Fremdländiſche Zierfiſche. Ein Handbuch für die Naturgeſchichte, Pflege und Zucht von WUquarienfiihen. Von Bruno Dürigen. 2. Auflage. Mit 2 Farbentafeln, 20 Schwarzdrudtafeln u, 21 Tert- abbildungen. Preis geheftet 9.75 M. Der Schleierſchwanz und der Teleſkopſchleierſchwanz, ihre Zucht, Pflege und die Beurteilung ihres Wertes. Von Dr. E. Bade. Mit 5 Schwarzörudtafeln und 19 Tertabbildungen. Preis geh. 1.65 M. Die fünftlide Fiſchzucht. Von Dr. E. Bade. Mit 2 Schwarz- drucktafeln und 16 Tertabbildungen. Preis geh. 3.25, geb. 4.35 M. Das Seewafler-Aguarium, feine Einrichtung, feine Bewohner und feine Pflege. Mit einem Unhange: Das Bradwajjer- Aguartum, Von Dr. &. Bade. Mit 1 Farbentafel, 15 Schwarz- drudtafeln u. 104 Tertabbildungen. Preis geh. 10.45, geb. 11.90 M. Für Terrarienfreunde. Deutjchlands Amphibien und Reptilien. Eine Beſchreibung und Schilderung fümtlicher in Deutichland und den angrenzenden Gebieten vorfommenden Qurche u. Kriechtiere. Von Bruno Dürigen. Mit 12 Farbentafeln und 47 Tertabbildungen. Preis ungebunden in Lieferungen 19.80, gebunden 42.— M. PBraris der Terrarienkunde. Terrarium und Terra-Aquarium. Bon Dr. E. Bade. Mit 1 Farbentafel, 18 Schwarzdrudtafeln und 101 Tertabbildungen. 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CCIIIIIIITEILTIIILIIIIILIILIIIIILILILIIILIIIIILIIIIECIELEILLEILILELELLTELLTEHCEEIIEEKLELIILCKIEILIEIKKEIEIIIIIKIIIEILIKISNKIISIIEIEIKEIELEIIIIITCIIIIISIITIIIIITITITTITTITTTTI CHLIKILEHKKLIHLLIIKLIIIHIIIKIEIELIEEKCETELELLCECKLCELECLELLCEIELIIILIITIIIIIITIITIIIIIIIIIITIIIIIIIIIIIIIIIIII III Empfehlenswerte Bücher fin Vogelfreunde Für Freunde der heimifchen Vogelwelt. Dr. Karl Ruß’ Einheimifche Stubenvögel. Neu herausgegeben und völlig umgearbeitet von: Karl Neunzig. 5. Auflage Mit 20 Farbentafeln und ca. 200 Tertabbildungen. Preis geh. 19.45, geb. 36.—_M. Die gefiederten Sängerfürjten des europäifch. Feſt— landeg, ihre Naturgefchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege als Stubenvögel. Von Mathias Raufch. 2. Auflage. Mit 3 Farbendrud- tafeln u. 16 Tertabbildungen. Preis 4.35, geb. 7.50 M. Die Hauptregeln der Sprofjerpflege. Scherzreime von Dsfar M. Kiſch. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgefchichte, Pflege, Abrich- tung und Zucht. 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Mai findet eine Nacht- partie nad) Neuruppin ftatt. Abfahrt am 21. abends 7.04 Uhr vom Stettiner Fernbhf.“ Gäſte herzlichſt willlommen Unſere 1. Mai-Sitzung füllt des Himmelfahrtstages wegen aus An deren Stelle wird wahrſcheinlich, nach dem wir bon der Friedhofsperwaltung die Ge— nehmigung erhalten, in der Nacht vom 4. zum 5. Mai eine Nachtpartie nach dem BentraleFriedhof in Friedrichsfelde ftatt- finden. Das dortige reiche Vogelleben bürgt für einen großartigen Genuß. Anſchließend hieran wird dann nod) der Tresfower Barf in Friedrichsfelde be= | ſucht werden. Näheres in der Sitzung am 21. April. 3. U. D. Vorbrodt, I. Schriftführer. Berlin O 112, Scharnmweberftraße 18. Diefem Heft liegt eine Ankündigung | der Franckh'ſchen Verlagshand- lung in Stuttgart bei, die wir der Beachtung unſerer Leſer beftend em— pfehlen. Juſerate für das am 5. Mai 1921 zur Ausgabe gelangende Heft 9 der Gefied. Welt erbitten bis 29, April 1921 früh. Der Snfertionspreis beträgt für die viergeſpaltene Nonpareillezeile oder deren Raum vom 1. April an 1.— Mark. Der Präpartor um Konſervator Eine praktiſche Anleitung zum Erlernen des Ausſtopfens, Konfervierens u. Skelettierens von Vögeln u. Säugetieren bon Robert Voegler Vierte, verbeſſerte und erweiterte Auflage mit 38 in den Tert gebrudten Abbildungen In mehrfarbigem Umfchlag brofch. 7.50 M (Ausland Valuta-Aufichlap) Der bisherige gute Abſatz diejes Buches hat ben BeweisTerbradht, daß durch feine Darbietung der Wunfc vieler Naturfreunde, eine kurz— gefaßte praftifche Anleitung zum Präparıeren in der Hand zu haben, erfüllt worden ift. Auch die neue Auflage, in welcher die in den legten Jahren gejammelten Erfahrungen berüdfichtigt find und deren Inhalt dementjprechend erweitert worden ift, wird den alten Freunden viele neue Hinzufügen, zumal bei dem jetigen teuren Preis für fertige Präparate gewiß viele Naturliebhaber an der Hand einer fo praftifchen Anleitung ſich diefe gern ſelbſt herjtellen werden. Ein bejonderer Vorzug des vorliegenden Buches dürfte darin zu finden fein, daß die ſchwierigſten präparatoriihen Arbeiten durch forgfältig ausgeführte Zeihnungen erläutert find, wobei bejonders die Lage und Haltung der arbeitenden & nger und Hände berüdfichtigt murde, weil hierdurch am meiften zu einer Haren Veranfhaulihung der Arbeit beigetragen wird. k Das Buch kann durd) jede Buhhandlung geliefert werben, direkt vom Verlage nur gegen Einfendung von 7,90 A, nad) dem Ausland mit Valuta-Aufihlag nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche VBerlagsbuchhandlung, Magdeburg Poſtſcheckkonto: Berlin 34687 Im Intereſſe unferer verehrlihen Abonnenten bitten wir das Abonnement auf die „Gefiederte Welt“ rechtzeitig erneuern zu mollen. Die Gefiederte Welt kann ſowohl durch ben Buchhandel als auch durch die Poſt bezogen werden; auch wird diefelbe gegen Einjendung von 7.10 M pro Vierteljahr (Ausland nad vorheriger Vereinbarung) von der Creutz'ſchen Verlagsbuchhandlung in Magdeburg direft verjanbt! Poſtſcheckkonto: Berlin 34697. Creuß’icte Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Für Aquarienfreunde, Praris der Aquarienfunde. Aus ver Praxis für die Praxis. Von Dr. E. Bade. 3. Auflage. Mit ı Farbentarel, 12 Schmwarz- dructafeln und 220 Tertabbildungen. Preis geb. ».u, aeb. 10.80 M. Katechismus für Nquarienliebhaber. Fragen und Antworten über die Einrichtung, Bejegung und Pflege des Süßmwafjer-Aquariung fowie über Krantheiten und Züchtung der Fiſche Von Wilh. Geyer. 6. von Hand Geyer bejorgte Auflage. 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In eigenem Jnterefje wollen die pp. Einjender beachten, daß a) alle für die Nedaftion der „Gefiederten Welt” bejtimmten Buichriften (Sprechſaal-Anfragen und »-Antworten uſw.) und Sendungen (tote Vögel, Manufkripte) nur an Deren Kari Neunzig, Hermsdorf bei Berlin, Neue Bismarditr., auf Abonnentents, Injerate dergl. Gefchäftlihes nur an die Creutz'ſche Berlagsburh- handlung in Magdeburg ı Berfaufe: | „Feideric), Natur⸗ 1,3 Kanarien, Preis 300 4° per Nach- Abzug eben: 2,2 junge grüne” N 1,0 Sihmetterfingsfint, ferner im T. geg. gleihwertiges 1,0 Dompfaff, 1,0 dito. m. Behendefeft gratis, O,1 Gluͤnfint Geſucht: 0,1 Zebrafinf, brbt. Möwchen, edeljänger, Schindler Drojiel- und Schamatüfig „Ideal“, Brehm, „Ges fangene Rögel“, Nehrling , ‚Die nord« amerikaniſche Vogelwelt“. [351 Krabbe, Anklam, Demminer Str. 10 Grau⸗ egen Einſchr. vertauſche 2 Dav.— 8., Seühjf., 1u. 2%. gek., mit ih. Nuf., fowie Ia PVlaut. und Buchf. gegen Bienenzuchtger. od. Nützl. Padhe, Breslau V, Sriedrichitr. 38/40. Eule gegen Lebensmittel gefucht. Slobert Cal. 6mm 125. | Belditecher 30.4. U. Krambrich, 353) Bonn a. Rh. Bornheimerftr. 70. [352 egen Bahlung oder Taufch mit Singvögeln habe ich 1 Terrarium, 1 Reißbrett, Calwers Käferbud) und 2 Jahrgänge „Leipz. Illuſtrierte“ abzugeben. [354 | Edmund 8. W. Appel, Bodejud-Stettin, Billa „Elfriede”. Suchei Tauſch: Schwarzplättchen, Gartengrasmücde oder anderen la Sänger, garant. Männchen. Lieferort Tilfit. Gebe i. Tauſch: 1 vollitd. Say Memelmarten 5 Pf. bis 20 M, 1 Sab dito 5 Pf. bis 2.%. und Memelmarken a. d. Briefverkehr. [355 3. Oberfefr. Dangſchat, Heydekrug (Memelgebiet). geſchichte der Vögel“ zu kaufen geſucht. [356 Creutz'ſche Buchhandlung, Diagdeburg. Dr. K.NRuß,Dieirmdl.Stubv.Handb Im.6 B.Bernhardt,Leipz.-R. ‚NRiebedftr.1. [357 Zu faufen gejudjt! E.2. Brehm, „Der vollftändige Vogel- fang” 1855; Andrens Naumann, „Der Vogelfteller”, Leipzig 1789. [358 Matilde Kiriten, Weinböhla, Carolaſtraße 37. und 7] Inte ernte Der Snfertionsprei3 beträgt für die viergeipaltene | Nonpareilleseile oder Deren Raum vom 1. April an für das am 19. Mai 1921 zur Ausgabe gelangende Heft 10 der Gefied. Welt erbitten bis 15. Mai 1921 früh. 1.— Mark. | 72 zu Creuh’icte Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Für Aquarienfreunde. Braris der Aquarienfunde. Aus der Praris flr die Praxis. Von Dr. Bad e. 3. Auflage. Mit ı Rarbentafel, 12 Schwarz- N und 220 Tertabbildungen. Preis geh. 7.86, geb. 10.80 M. Katehismus für Aquarienliebhaber. Fragen und Antworten über die Einrichtung, Befegung und Pflege des Süßwaſſer-Aquariums ſowie über Krantheiten und Züchtung der Fiſche Von Wilh. Geyer. 6. von Hand Geyer beforgte Auflage. Mit ı Farbentafel, 6 —— tafeln und 75 Zertabbildungen. Preis geheftet 4.80, geb. 7.— M. Fremdländiſche Zierfiſche. Ein Handbuch für die — Pflege und von Aquarienfiſchen Von Bruno Dürigen. 2. Auflage. 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De Een nz gilt die Walutaordnung des Börſenvereins der Deutihen Buchhändler; die nach dem Stande der Baluta veränderlichen Preiſe find jeweilig durch vorherige Anfrage zu erfahren. Creutz's-Verlagsbuchbandlung, Magdeburg Mit Bon Fürckhtegott Gräßner. Mit 441 Abbildungen in nafürl. Größe auf ° PLLEIKIRTIITERIIUETEIIESTIISENTENEREIITEETTEERSIITTEEIEIETEEREREIITEETTTTTTETTTTERTIETTETETRRRERERRTITTITETETITETEISTIIIEITEITIEITITTN s....u„u.nn...0.0.......... * DIE — — Pracht— Wellenſittiche pro Paar 140.— Mark. Willy Odenwald, Fulda. Bis 1200 Marf * für Graupapageien, bis 450 Marf Grünpapageien zahlt Ad. Müller, = Hamburg 22, Mozartitr. 46. Gebe einige Arten nur in Tauſch gegen Kanarien, Sähne und Weibchen. Balentin Bohrer, Lorich (Heijen) > Wormſer Straße 29. [3880 e ftehtes um d. Vereinig. der Vogels L Tiebh. D., insbef. ihre Kaſſen ver— ie? Ad.Günther, Lonmmasjch.[381 Wer taufcht dachtigall fang) negen andere Weichfreſſer, Rotrück. Würger oder Drofjel, fang. 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Ruß, Die frmdl.Ctubv.Handb Im.6 frbeu s2ſchwrz Tf.1901. Dr. K. Ruß, Einh. Stubv.,Hancb. IIm.13 farb. Taf. 4. Aufl. 1904..410.—b4w..412.—Liwb.=Bd.f.neu. B.Bernhardt,Leipz.-R.,hiebedftr.1.[385 Zu kaufen gejucht! E.2. Brehm, „Der vollſtändige Vogel- fang” 1855; Andreas Naumann, „Der Vogeliteller”, Leipzig 1789, [386 Matilde Kirften, Weinböhla, Carolaftraße 37. —— Für Aquarienfreunde. — JPrarxis der Aquarienkunde. Aus der Praris für die Praris 1 %Xon Dr. €. Bade. — drucktafeln und tafeln und 75 Zertabbildungen. abbildungen. as Seewajjer-Aqunrium, und feine Pflege. Mir *— van 01 Xertabbildungen. eyer. Mit 1 _ abbildungen. das Terrarium, Bon Hermann bbildungen. ma 3. Auflage. 220 Zertabbildungen. atechismus für Nqunrienliebhaber. Fragen und Antworten über die Einrichtung, Bejegung und Pflege des Süßwaſſer-Aquariums ſowie über Kranfheiten und Hüchtung der Fiſche Von Wilh. Geyer. ‚6. von Hans Geyer bejorgte Auflage. Mit ı Farbentafel, 6 Tondrud- Fremdländiſche Zierfiſche. 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VII, (Flughühner) geb. 70 4, Bd. X, (Enten) geb. 100 #, Bd. XII, (Sturmoögel) geb. 180 #. Bd. 1, 1. Drofjeln, brojch. 20 .%, Bd. 10, Enten, ungeb. 75.4, ohne Tafel 18, 20-und 21 30,4. Noska u. Tihufi zu Schmid- hoffen, Das kaukaſiſche Birkhuhn, 5 A. Reichenow, Bapageien m. Aqua— tellen von G. Mübel, 2650 4. Dr. Rey, Die Eter der Vögel Mitteleuropas. 2 Bde. in Hableinen gebunden 80.4. Ruß-Neunzig, Handbuch für Vogel» liebhaber. Band II (Einheimiihe Stubenvögel). 5. Auflage. Mit 20 Farben- tafeln und über 200 Tertabbildungen. (Durch Waſſer bejchäd.) Geb. in Halbleinen ftatt # 36.— A 20.—., geh. ftatt „A 19.50 % 10.50. Ruß, Die Amazonenpapageien. Mit ı Farbentafel, 7 Schwarzdrudtafeln und 3 Holzichnitten im Tert. 1. Aufl. Geb. in Ganzleinen M 2.—. Basjelbe gebunden in Halbleinen (Farbentafel fehlt!) # 1.50. Ruß, Bilder aus der Bogelftube. 2. Aufl. mit 5 Abbild. Geb. in Ganzleinen #3.—. Ruß, Die Brieftaube. Mit 12 Holzichnitten. Geh. A 2.—. Ruß, Das Huhn als Nubgeflügel, #3.—. 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Auch die neue Auflage, in melcher die in den Testen Jahren gefammelten Erfahrungen berüdfichtigt find und deren Inhalt dementſprechend erweitert worden iſt, wird den alten Freunden viele neue Hinzufügen, zumal bei dem jetzigen teuren Preis für fertige Bräparate gewiß viele Naturfiebhaber an der Hand einer fo praftifchen Anleitung ſich dieſe gern jelbit hexitellen werden, Ein befonderer Vorzug des vorliegenden Buches dürfte darin zu finden fein, daß die fchwierigiten präparatorifhen Arbeiten durch jorgfältig ausgeführte Zeichnungen erläutert find, wobei befonders die Lage und Haltung dee arbeitenden Finger und Hände berüdfichtigt wurde, weil bierdurd) am meiften zu einer Haren Veranſchaulichung der Arbeit beigetragen wird. Da3 Buch kann durch jede Buchhandlung geliefert werden, direft vom Verlage nur gegen Einfendung von 8,10 #, nach dem Ausland mit Baluta-Aufichlag nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Poſtſcheckkonto: Magdeburg 3148 FIRST Bitte! 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Gefchäftliches nur an die Creutz'ſche Verlagsbuch— handlung in Magdeburg zu richten find. —WVWVIIIlI/P—fS—.F ç 1llf „VIIITLLIl In der Zeit vom 2. Dftober 1921 bis 28. Februar 1922 ift der An- und Verkauf, wie das Feilbieten von in Europa ein— beimijchen Vögeln — mit Ausnahme der Meifen, Kleiber, Baumlänfer, Spechte, Eulen, berichied. Falfen uftu. — zus Täfjig, es können daher in diefer Zeit derartige Inferate in der „Sefiederten Welt“ zum Abdruck gelangen! INIINNININNINNNUINNNININNUNUNUNNNUINNINUNNNINUNUNNNNN — SEES Gefiederte Welt 1876/78 (geb.in Halbleinen), 1882/83(ungeb.), 1881/85 (geb. ın Ganzleinen), 1886/87 (ungeb.), 1888 (geb. in Salbleinen), 1891/92 (ungeb. ohne Titel u. Inh.), 1893 (geb. in Halbleinen), 1894/95 lass! in Ganzleinen), 1898/99 (ungeb.), 1901/03 (geb. in Ganzleinen), 1906/10 (geb. in Ganzl.), 1912, 1914/15 (ungeb.), 1916 (geb. in Ganzl.), 1917/20 (ungeb.). Dieje Serie von 33 Jahrgängen wird nur zujammen abgegeben u. Eojtet 550 „4 (nach) dem Ausland 1100 4). Gefiederte Welt, einzelne Jahrnänge 3. Zt. liefeıbar: 1883/88, 1891 (1388 und 91 ohne Titel und $nh.), 1898, 1912, 1915, 1916, jämtlich ungebunden je 15 #; 1877, 1909, 1910 geb. in Halbleinen je 18 .%; 1910 geb. in Ganzleinen 22.50 #. Sournal für Ornithologie, herausgegeben von Dr. Jean Cabanis: Shrg. I (Zaf. 1—3 fehlen), ITIV a nicht Fol.), V/VII, XI/XV, XVI (Taf. ı nicht fol., Taf. 2 fehlt). Dieje Serie von 14 Jahrgängen wird nur zu— fammen abgeneben und Eoftet 250 #4 (nad) dem Ausland 500 #). Einzeln find 3. Zt. lieferbar: Ihrg. II/VOI (Tafeln nicht kol.), XI/XV je 20 #. Ornithoſogiſche Monatzjchrift 1878/79, 1883, 1885/97, 1901/06, 1908/13, 1915/20 (Jämtlich ungebunden). Dieje Eerie von 34 Jahrgängen wird nur zuſammen abgegeben und Eoftet 250 4 (nad) dem Ausland 500 4). Ein- zus Jahrgänge, joweit noch vorhanden, je 8 4. Heuglin, Ornithologie Rordoitafrifag. 2 Bände in 4 Abteilungen ungebunden 250.4. Kiſch, Die Hauptregeln der Sprofjerpflege. Scherzreime. Geheftet ftatt 1.10 4 0.40 4. Adolf und Karl Müller, Tiere der Heimat, Bd. 2 (Weſen und Wandel der Vögel), ohne Aquarelle, Fartoniert 3.— A. Naumann, Naturgeichichte der Vögel Mitteleuropas, Bd. XII (Sturmdögel) geb. 80 #. Bd. I 1. Hälfte broſch. 20 A. Bd. X (Enten) ungeb. 75 M, ohne Tafel 18, 20, 21 30,4. Radde, Ornis caucasica. Mit 26 folor. Tafeln und ı Karte ungeb. 100.4, dasjelbe ohne Karte 75 A, dasjelbe ohne Titel- bild u. Karte 50 .%. Dr. Rey, Die Erer der Vögel Mitteleuropas. 2 Bde. geb. in Hableinen 80 A. Ruß, Die Amazonenpapageien. ı. Aufl. geb. in Ganzleinen 2 #4, dasjelbe geb. in Halbleinen 1.50 #. Ruß, Der Wellenfittih. 5. Aufl. fart. 1.50 #. Ruß, Bilder aus der Vogelftube. 2. Aufl. geb. in Ganzleinen 3 A. Ruß, Die Brieftaube. Ungeb. 2 .%. Robert Vögler, Der Präparator und Konfervator. 1. Aufl. Mit 34 Tertabb. Geheftet 1 .#. 2. Ahfl. geheftet 1.20 M, geb. in Ganzleinen 2 A. Verfand nur gegen Nachnahme. 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Abonnen— ten bitten wir das Abonnement auf die „Sefiederte Welt“ rechtzeitig erneuern Die Gefiederte Welt Tann zu tollen. ſowohl durch den Buchhandel als auch durch die Poſt bezogen werden; aud) wird diejelbe gegen Einjendung von 11.20 4 pro Vierteljahr (Ausland nad vorheriger Vereinbarung) bon ber Creutz'ſchen Verlagsbuchhandlung in Magdeburg bireft verfanbt! Poſtſcheckkonto: Berlin 34687, TEN Inſerate für das am 20. Oftober 1921 zur Aus- | gabe gelangende Heft 20 der Gef, Welt erbitten bis 14. Dftober 1921 früh. Der Infertionspreis beträgt für die biergeipaltene Nonpareilles zeile oder deren Raum 1.— Dart, . . . . . . 0} . o . . © . . o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0) . eo 0) . . o . . . . . o . . eo . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 0) ® 0 0 e . . . . . . o . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ® . . . . . . . . . . . . . . eo . . . . . . . . o . . . . . . o 0) . ⸗ . . . . . . . . . . . . . o . . . . PKKLIKIIIIIKIITIIIIEIIIIKIIIKIIIIIIEIIELIIIEILITLILIILIIICCECCCCCCIIIIIEIIIEE 6 Empfehlenswerte Bücher für Vogelfreunde Für Freunde der heimiſchen Vogelwelt. Die gefiederten Sängerfürſten des europäiſch. Feit- landes, ihre Naturgeſchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege als Stubenvögel. Von Maͤthias Rauſch. 2. Auflage Mit 3 Farbendruck⸗ tafeln u. 16 Tertabbildungen. Preig 4.35, geb. 7.50 M. Die Hauptregeln der Sprofjerpflege. Scherzreime von Dsfar M. Kiſch. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgefchichte, Pflege, Abrich- tung und Zucht. Auf Grund 54jähriger Erfahrung von $:Schlag. 8.—10. Auflage. Mit2Schwarzdrudtafeln. Preis geheftet 5.— M. Die deutſchen Sumpf- und Strandvogel, ihre Naturgefchichte von Dr. Curt Flvericfe. Mit 44Ab⸗ bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdruck. Geh. 9.7 5M. Die deutjchen Schwimm- und Waſſervögel, ihre Naturgefhichtevon Dr. Curt Floer icke. Mitca. 45 Ab⸗ bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdrud. Geh. I.75M. 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Gefiederte Hausfreunde II, Bon Karl Neunzig. urzellnterweifungüber die Pflegefremdländijcher Stubenvögel. Mit 51 Abbildungen. Preis 1.10 M. Dr. Karl Rußz, Die fremdländifchen Stubenvögel, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bd. I. Rörnerfreffer. Mit 14 Farbentafeln. Ungeb. in Lieferungen. Preis 43.20 M. Bd. II. Rerbtierfreffer, Tauben- u. Hühnervögel. Mit 10 Farbentaf. Ungeb. in. Lief. Preis 54.— M. Bd. III. Papageien. Mit 10 Farbentaf. Ungebunden in Lieferungen. Preis 48.— M. Jeder Band ift einzeln Fäuflich. Die Prachtfinken, ihre Naturgefhichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Rarl Ruf. Zweite, illuftrierte Aufl. mit 1 Farbendruckbilde. Preis 4.35 N. Weberpögel und Widafinfen, ihre ange Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruß. Geh. 6.50 M. Bilder aus der Vogelſtube. Schilderungen aus dem Leben en und ENDE tubenvögel. Bon Dr. Karl Ruß. Preis geh. 3.65, geb. 10.80 M. Für PDapageien- Pfleger. Der Wellensittich, feine Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Rarl Ruß. Sechſte, von Rarl Neunzig gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auf- lage. Mit 1 Farbentafel und 31 Tertabbildungen. i Preis geheftet 3.25 M. Sprechende Papageien. Ein Hand- und Lehrbuch) von Dr. Karl Ruf. 3. verb. Aufl. Mit 2 Farbendrud- u. 32 Schwarzdrucktaf. Preis geh. 9.75 M. Der Graupapagei, feine Naturgefchichte, Pflege, Ab- richtung und Züchtung. Von Dr. Rarl Ruß, Zweite, von Karl Neunzig bearbeitete Auflage. Mit. einem bunffarbigen Aquarelldrud, 16 Tertabbildungen und 1 Verbreitungsfarte. Preis kart. 480 M. Der Graupapagei in der Freiheit und in der Ge- fangenfchaft. Bon Dr. Carl R. Hennide Mit Buntbild. Preis geheftet 3.55 M. Die Amazonen-Papageien, ihre arre Pflege, Abrichtung und Züchtung. Von Dr. Karl Ruf. Zweite, von Karl Neunzig bearbeitete und vermehrte Auflage. Mit 1 —— Aquarelldruck und 21 Textabbildungen. Preis kart. 480 M. Behandlung und Heilung der Krankheiten von grauen und grünen Papageien. Von O. Ma- jewsti. Preis geheftet 2.20 M. Für Ranarienzüchter. Der Kanarienvogel, feine Naturgefhichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruf. 13. Auflage mit 3 Farbentafeln und zahlreichen Tertbildern. Bear— beitet und herausgegeben von Karl Reungid: Preis Fartoniert 6.60 M Die Farben: und Geftaltsfanarien nebjt Befchrei- bung aller verfchiedenen Ranarienrafjen, deren Ent- ftehung, Form: und Farbenveränderung, Baftardzucht und Farbenfütterung von E. 2. W. Noprduijn- Groningen. Mit 22 ftichhaltigen Abbildungen, 5 Preis geheftet 4.35 M. Der Kanariengejang. Allgemeinverftändliche, ſowie mufifalifche und phonetifche Darftellung von W.Kluhs. PDogelfchug. Bogelichuß Durch Anpflanzungen. Bon Dr. Carl R. Hennicde. Preis: 1 Er. 40 Pf., 10 Er. 2.50, 25 Er. 4.50, 50 Er. 5.70, 100 Ex. 9.— M. r Handbuch des Vogelſchutzes. Bon Prof.Dr.E.Hen- nide Mit 9 Tafeln in Doppelton, 1 Rarte und mehr als 200 Tertabbildungen. Preis geh. 14.05 M. Für Geflügelzüchter. Neunzigs Fleines Hühnerbuch. Rurze Unterweifung mit Abbildungen im Text. Preis ca. 1. Mr Erſcheint demnächſt.) Der Brutapparat in der Geflügelzucht. Darſtellung der Herkunft, Bauart, Nutzanwendung und Herſtellung des Brutapparates von Mar Schwarzlofe Mit 10 Abbildungen im Text. Preis 2.20 M. Die Brieftaube, Ein Hand- und Lehrbuch für ihre Berpflegung, Züchtung und Abrichtung. on Dr. Karl Ruf. Mit 12 Holzfehn. Statt 6.— nur 4.335 M. Für Sammler. Die Bogeleier Mitteleuropas. Von Fürchtegott Gräßner. Mit 441 Abbildungen in nafürl. Größe auf 24 koloxierten Rupfertafen. Preis ungeb. 34.60 M. Der Präparator und Sonfervator. Eine praftifche Anleitung zum Erlernen des Ausftopfeng, Ronfer-:- viereng und Gfelettierens von Vögeln und Säuge- tieren. Für Naturfreunde herausgegeben von Rob, Boegler. 4. verbefjerte und erweiterte Auflage, Mit 38 Abbildungen im Tert. Preis 750 M, a, . ailt die VBalutaordnung des Börjenvereins der Deutjhen Buchhändler; die nach dem für Auslandslieferungen ‚Stande der Baluta veränderlichen Preife find jeweilig durch vorherige Anfrage zu erfahren. Creutz'®Verlagsbuchbandlung, Magdeburg CHHEENLENEIEELEELEHEIELELERELEEEEELTEENENELIEELENENENZELEIKENNENELKENELIEKLEKIELKELLIKEKKIKLEK EEK SER ER ENG Preis 2.20 M.- . . . [) 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . [) . . . . . . . . . ° ⸗ . ⸗ . . . . » . [2 [) [) . . . . . . [ . ⸗ 4 [) e ® o . . . . [} 0 . . OD) . . . . ⸗ . OD) . 3— ⸗ . [) . . . . . . . . . . . [] . . . . . 0) [ 9 . . . [ . ⸗ [) [) . C) . [) “ « . [} 9 [) . 2 re a Dr Nr “geb. in Hableinen 80 #. Ruß, Die Amazonenpapageien. Bitte! In eigenem Intereſſe wollen bie pp. Einfender beachten, daß a) alle für die Nedaftion der „Gefiederten Welt” beftimmten Zuſchriften (Sprechjaal-Anfragen und »Antworten, Ver— einsnachrichten uſw.) und Sendungen (tote Vögel, Manu— jkripfe) nur an Herrn Kari Neunzig, Hermsdorf bei Berlin, Neue Bismarditr., b) alle Beftellungen auf Abonnements, Inſerate und - dergl. Gejchäftliches nur an die Creutz'ſche Verlagsbuch— Handlung in Magdeburg zu tichten find. —„WuuuuuuuuuUWryiuuuuuu In der Zeit vom 2. Dftober 1921 bis 28. Februar 1922 ift der An- und Verfauf, wie das Feilbieten von in Europa eitt- heimifchen Bögeln — mit Ausnahme der Meijen, Kleiber, Baumtlänfer, Sperhte, Eulen, berichied, Falten flo. — zu— läſſig, es können daher in bdiefer Zeit derartige Inferate in der „Gefiederten Welt“ zum Abdrud gelangen! VVDVDuu r aWWwruuuuu — Gefiederte Welt 1876/78 (geb.in Halbleinen), 1882 88(ungeb.), 1884/85 (geb. in Ganzleinen), 1886/87 (ungeb.), 1888 (geb. in Halbleinen), - 7891/92 (ungeb. ohne Titel ır. Sud), 1893 (geb. in Salbleinen), 1894/95 (geb. in Ganzleinen), 1898/99 (ungeb.), 1901/03 (geb. in Ganzleinen), 1906/10 (geb. in Ganzl.), a 1914/15 (ungeb.), 1916 (geb. in Ganzl.), 1917/20 (ungeb.). Dieje Serie bon SS Sahrgängen wird nur zufammen abgegeben u. koftet 550 „4 (nad) dem Ausland 1100 .#). Gefiederte Welt, einzelne Jahrgänge 3. Zt. lieferbar: 1883/88, 1891 (1388 und 91 ohne Titel und Juh.), 1898, 1912, 1915, 1916, jämtlich ungebunden je 15 M; 1877, 1909, 1910 geb. in Halbleinen je 18 A; 1910 geb. in Ganzleinen 22.50 M. ournal für Drnithologie, Herausgegeben von Dr. Sean Cabanis: Jhrg. I (Zaf. 1—3 fehlen), IIIV (Zafeln nicht fol.), V/VUIL, XI/XV, XVI (Zaf. ı nicht fol, Taf. 2 fett). Dieje Serie bon 14 Bananen wird nur zus ſammen abgegeben und Toftet 250 4 (nach dem Ausland 500 #). Einzeln find 3. 8t. lieferbar: Ihrg. II/VIII (Tafeln nicht Eol.), XI/XV je 20 #. Ornithologijhe Monatsjchrift 1878/79, 1883, 1885/97, 1901/06, 1908/13, 1915/20 (fämtlich ungebunden). Dieje Serie bon 34 Fahrgängen’ wird nur zufammen abgegeben und koſtet 250 (nad) dem Ausland 500 #). Ein- zelne Sahrgänge, jomeit noch vorhanden, je 8 .M. Heuglin, Ornithologie Nordoitafrifas. 2 Bände in 4 Abteilungen ungebunden 250 #4. Kiih, Die Hauptregeln ber Sprofjerpflege. Scerzreime. Geheftet gen 1.10 .% 0.40 A. Adolf und Karl Müller, Tiere der Heimat, Bd. 2 (Wejen und Wandel der Vögel), ohne Aquarelle, fartoniert 3.— A. Naumann, Matgegeienichte der Vögel Mitteleuropas, Bd. XII (Sturmpögel) geb. 80 #. Bd. Hälfte brojh. 20 A. Bd. X (Enten) umngeb. 76 #, ohne Tafel = "20, 21 30 A. Radde, Ornis caucasica. Mit 26 folor. Tafeln und 1 Karte ungeb. 100.A, dasielbe ohne Karte 75 #, dasjelbe ohne Titel- bild u. Karte 50.%. Dr. Rey, Die Eier der Vögel Mitteleuropas. 2 Bde. 1. Aufl. geb. in Ganzleinen 2 #, dasfelbe "geb. in Halbleinen 1.50 #4. Ruß, Der Wellenfittich. 5. Auft. fart. 1.50 #4. Ruß, Bilder aus der Vogelftube. 2. Aufl. geb. in Ganzleinen 3 #4. Ruß, Die Brieftaube. Ungeb. 2 .#. Robert Bögler, Der Präparator und Konſervator. 1. Aufl. Mit 34 Textabb. Geheftet 1 .#. 2. Aufl. geheftet 1.20 #, geb. in Ganzleinen 2 #. Verfand nur gegen Nachnahme. Porto zu Laften des Empfängers. Verſand nad) dem Ausland nur nach vorheriger Vereinbarung. 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Der Snfertionspreis beträgt für | die biergefpaltene Noupareilles zeile oder deren Raum 1.— Darf. o ® [) . ° ® D . . . . “ . . ° 0} . . ° . . . . * . . e ® 5 B e © ® . . . . . e . . . . . ® ° ® * ⸗ ° o ° ° o . . ° . . . e . . ° . 0 . e . « . . . o . . ° eo o . D) ® D) o ° OD . . ⸗ 2 ⸗ . . 0 © . . ° 0} ° e ° o . ⸗ 0) . . . . . . . . . ⸗ . . e o . o . . eo . . . . . . . . ® ° o ® . . . . . OD . 0 * ⸗ . . . . . . 0 . . ⸗ 2 Für Freunde der heimiſchen Vogelwelt. Die gefiederten Sängerfürften des europäiſch. Feit- Landes, ihre Naturgefchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege ale Gtubenvögel. Bon Mathias Raufch. 2: Auflage Mit 3 Farbendruck- tafeln u. 16 Tertabbildungen. ‘Preis 4.35, geb. 7,50 M. Die Hauptregeln der Sprojjerpflege. Scherzreime von Dskar M. Rifch. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgefhichte, Pflege, Abrich— tung und Zucht. Auf Grund tjähriger Erfahrung von 3.Schlag. 3.—10. Auflage. Mit2Schwarzdrudtafeln Preis geheftet 5. — M. 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Das vorliegende, von dem als erfahrenen Preisrichter und Bunde— züchter befannten Derfaffer in zweiter, verbefferter Auflage heraus» gegebene Buch über Hunderaffen, Bundepflege und »zucht, oefjen Inhalt fich feineswegs nur an die Kynologen, fondern auch an alle Hundeliebhaber wendet, fann geradezu als mujtergültig betrachtet werden, Gerade im größeren Publifum herrfcht noch eine merfwürdige Un— fermtnis über die elementarjten Begriffe der Rajjenlehre und Hunde» haltung felbft, fjodaß die Herausgabe eines Buches, welches in furzer leichtfaßlicher Form eine Flare Uberficht der bet uns vertretenen Hunde» taffen nebjt einer fahgemäßen Anlettung über Aufzucht und Pflege unferer treuen Hausgenofjen gibt, noch dazu, wenn gute Abbildungen den Tert ergänzend begleiten, nur zu begrüßen iſt Beherzjigenswerte Winfe und Ratichläge werden jedem Hundeliebhaber geboten, auch der erfahrene Züchter fann dem Werk eine Reihe Belehrungen ent: nehmen. Die äußere Ausftattung diefes empfehlenswerten Buches ichliegt fich dem Inhalt voll an, fie ift gediegen und durchaus zeit» gemäß. Der Preis tjt im Derhältnis zu dem Gebotenen ein fehr be- fcheidener zu nennen, Das Bud; fann durch jede. Buchhandlung bezogen werden; direkte Sufendung vom Derlage erfolgt nur gegen vorherige Einjfendung von 19.30 M. (Poftfchedfonto: Magdeburg 3148) oder unter Machnahnıe zuzüglich Machnahmefpejen, nad den Auslande nur nach vorheriger Dereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Poſtſcheckkonto: Magdeburg 3148 Geflügelfreunde tefen die ‚[ra2 ura | Beftüget Belt, Chemnit, | Probe-Nummer und Bücherzettel gratis. I | 10 Siabellen-Kanarien, Männchen u. Weibchen, zuj. 700 #, 5ff. Berlitare, prima Sänger, à 14 AM. [723 Schlöfichen, Allersperg b. Nitenberg | Zur Meerwarth, Lebensbilder aus Sue der Tierwelt und gejundes Blaufehlchen. [724 28, Kracht, Duisburg, Moltkeſtraße 16, Bogel-Miltelleim la tebend, bei jeder Witterung garant, gebrauchsfähig, Dofe 10% fränto von A. Freitag Nachf. Frankenberg, Sa. 5. Wiederverfäufer hohen Rabatt. [725 J nd Kaufe oder tauſche gegen ornithologifche Lite- ratur Jahrg. 1900—1911 inft. (ungeb.) der Gef. Welt. Angebote mit Preis« angabe an [726 9. Schreiber, Berlin SO 16, ca. 80><80 cm, ‚ türig, 3 Ssazetticheiben,) Chemnitz i. Sa., Dresdener Str. an BED ER ou zwei⸗ Utgoldſchnitzerei, (Budtpaar) zu Anfragen Rüdporto. Gohles, [727 216. gegen Wellenfittiche taufchen gejucht. Rich. Tauſche leichtes 6-mm>Zentralfener-Zlobert, gez. Lauf, für BVierlingspatronen zum Selbftladen, Kernſchuß 200 m mit 100 Schuß, gegen Sittiche, Prachtfinken oder Weber, Offerten an Sr. Ganter, Steinen, Amt Lörrad (Baden). [723 —————— Inſerate für das am 17. November 1921 zur Aus- gabe gelangende Heft 22 der Gef. Welt erbitten bis 11. November 1921 früh. Der nfertionspreis beträgt für die biergeipaltene Nonpareille- Sofefitraße 1 UNI In der Zeit vom 2. Dftober 1921 bis 28. Februar 1922 ift der An= und Verkauf, wie das Feilbieten von in Europa ein- heimifihen Bögeln — mit Ausnahme der Meifen, Kleiber, Baumläunfer, Spechte, Eulen, berichied, Falter flv. — zus läſſig, es können daher in biefer Zeit derartige Inſerate in ber „Geftederten Welt“ zum Abdruc gelangen! —WuuuuwWrnrccuuuuuuu“U RTUüä Der Vröparator um Kouſerbator Eine praktiſche Anleitung zum Erlernen des Ausſtopfens, Konſervierens u. Skelettierens von Vögeln u. Säugetieren bon Robert Voegler Vierte, verbeſſerte und erweiterte Auflage mit 38 in den Text gedruckten Abbildungen In ntehrfarbigem Umfchlag brofch. 7.50 AM (Ausland Baluta-Auffhlap) Der bisherige gute Abſatz diejes Buches hat den Beweis erbracht, daß duch feine Darbietung der Wunſch vieler Naturfreunde, eine kurz— gefaßte praftifche Anleitung zum Bräparıeren in der Hand zu haben, erfüllt worden ift. Auch die neue Auflage, in welcher dıe in den legten Fahren gefammelten Erfahrungen beriüdfichtigt find und deren Inhalt dementjprechend ertveitert worden ift, wird den alten Freunden viele neue Hinzufügen, zumal bei dem jekigen teuren Preis fir fertige Präparate gewiß viele Naturkiebhaber an der Hand einer fo praftifchen Anleitung ſich diefe gern ſelbſt heritellen werden, Ein befonderer Vorzug bes vorliegenden Buches dürfte Darin zu finden jein, daß die ſchwierigſten präparatoriihen Arbeiten duch jorgfältig ausgeführte Zeichnungen erläutert find, wobei beſonders die Lage und | Haltung der arbeitenden Finger und Hände berüdfichtigt wurde, mel | hierdurch am meiften zu einer Haren Veranfchaulihung der Urbeir | beigetragen wird. | Das Buch Fann durch jede Buͤchhandlung geliefert werben, direkt vom Verlage nur gegen Einfendung vom 8,10 #, nad) dem Ausland mit Valuta-Aufichlag nach vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Poſtſcheckkonto: Magdeburg 3148 zeile oder deren Raum 1.— Marf. *00000000000000000 666 ——— Empfehlenswerte Bücher für Vogelfreunde Für Freunde der heimiſchen Vogelwelt. Die gefiederten Sängerfürſten des europäiſch. Feit- landes, ihre Naturgeſchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege als Stubenvögel. Von Mathias Raufch. 2. Auflage. Mit 3 Farbendrud- tafeln u, 16 Terfabbildungen. Preis 4.35, geb. 7.50 M. Die Hauptregeln der Sproſſerpflege. Scherzreime von Oskar M. Kiſch. Mit 2 Abbild. Preis 1.10 M. Der Dompfaff, feine Naturgefchichte, Pflege, Abrich- tung und Zucht. Auf Grund 5tjähriger Erfahrung von F. Schlag. 3.—10. Auflage. Mit2Schwarzdruetafeln. 1 Preis geheftet 5.— M. Die deutſchen Sumpf: und — — ihre Naturgeſchichte von Dr. Curt Floer icke. Mit 44 Ab- bildungen auf 15 Tafeln inSchwarzdrud, Geh. 9.75 M. Die deutſchen Schwimm- und Waſſervögel, ihre Naturgefchichtevon Dr. Curt Floer icke. Mit ca. 45 Ub- bildungen auf 15 TafelninSchwarzdrud. Geh. 9.75 M. Die mitteleuropäiichen Vogel. Bon Dr. €. Bade. Bandl. Singvögel. Mit 1 Farbentafel, 4 Schwarz- drucktafeln, 31 Taf. in Photographiedruck, faſt ausſchl. nach Aufnahmen lebender Vögel und 144 Terfabbil- dungen von Nejtern, Eiern und DBogelteilen. Geh. ftatt 6.— nur 3.60 M., geb. ftatt 7.— nur 5.40 M. Allerlei jprechendes gefiedertes Volk. (NRaben- und KRrähenvögel, Starvögel ufw.) Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Rarl Ruß. Mit 5 VBollbildern in Schwarz- druck. Geheftet 6.50 M. Gefiederte Hausfreundel. B. RariNeunzig. Rurze Unterweif.üb.d. Pflegeheimifcher Bögel, Pr.1.LOM, Für Liebhaber fremdländifcher Vögel. Die fremdländischen Stubenvögel, ihre Naturge- fchichte, Pflege und Zucht. Von Karl Neunzig Gu— gleich 5. Auflage des Dr. Karl Ruß’fhen Handbuchs f. Vogelliebhaber Band I), Mit 42 Farbentafeln u. 400 Tertabbildungen. Preis geh. 95.—, geb. 120.— M. Meunzigsfremdländifche Vogeltypen. Eine Farben- tafel in Größe 38><27 em mit Erläuterungen. 3.60 M. Gefiederte Hausfreunde I. Bon Rarl Neunzig. Rurzeilnterweifungüberdie Pflegefremdländifcher Stubenvögel. Mit 51 Abbildungen. Preis 1.10 M. Dr. Karl Ruß, Die fremdländifchen Stubenvögel, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bd. I. Rörnerfreffer. Mit 14 Farbentafeln. Angeb. in Lieferungen. Preis 43.20 M, Bd. II. Rerbtierfveffer, Tauben- u. Hühnervdgel. Mit 10 Farbentaf. Lngeb, in. Lief. Preis 54.— M, Bd. III. Papageien. Mit 10 Farbentaf. Ungebunden in Lieferungen. Preis 48. — M. Jeder Band iſt einzeln käuflich. Die Prachtfinken, ihre Naturgeſchichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruß. Zweite, illuſtrierte Aufl. mit 1 Farbendruckbilde. Preis 4.35 N, Webervögel und Widafinfen, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruf. Geh. 6.50 M. Bilder aus der Bogeljtube. Schilderungen aus dem Leben fremdländifcher und einheimifcher Stubenvögel. Bon Dr. RarlRuß. Preis geh. 8.65, geb. 10.80 M. ** für Huslandslieferungen Für Dapageien- Pfleger. Der Wellenfittich, feine Naturgefchichte, Pflege und Zudt. Von Dr. Karl Ruf. Sechſte, von Rarl Neunzig gänzlich umgearbeitete und vermehrte Auf- lage. Mit 1 Farbentafel und 31 Tertabbildungen. ; Preis geheftet 3.25 M. Sprechende Papageien, Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Karl Ruß. 3. verb. Aufl. Mit 2 Farbendruck u. 32 Schwarzdruckaf. Preis geh. 9.75 M. Der Graupapagei, feine Naturgefchichte, Pflege, Ab- richtung und Züchtung. Von Dr. Rarl Ruß, Zweite, von Karl Neunzig bearbeitete Auflage. Mit einem bunffarbigen Aquarelldruc, 16 Tertabbildungen und 1 Berbreitungsfarte. Preis kart. 4.80 M. Der Graupapagei in der Freiheit und in der Ge- fangenfchaft. Bon Dr. Carl R. Hennide Mit ‚1 Buntbild. £ Preis geheftet 3.55 M. Die Amazonen-Bapageien, ihre OEL SEI DEE, Dflege, Abrichtung und Züchtung. Von Dr. Karl Ruß. Zweite, von RarlNeunzig bearbeitefe und vermehrte Auflage. Mit 1 buntfarbigen Aquarelldruck und 2] Terfabbildungen. reis kart. 4.80 M. Behandlung und Heilung der Krankheiten von grauen und grünen Bapageien. Bon D. Ma- ſewski. Preis geheftet 2.20 M. Für Kanarienzüchter. Der Kanarienvogel, feine Naturgeſchichte, Pflege und Zucht. Bon Dr. Karl Ruf. 13. Auflage mit 3 Farbentafeln und zahlreichen Tertbildern. Bear— beitet und herausgegeben von Karl Neunzig. Preis kartoniert 6.60 M. Die Farben: und Geftalt3fanarien nebſt Befchrei- bung aller verfchiedenen Ranarienraffen, Deren Ent- ftehung, Form: und Farbenveränderung, Baftardzucht und Farbenfütterung von E. L. W. Noorduijn- Groningen. Mit 22 jtihhaltigen Abbildungen. Preis geheftet 4.35 M, - Der Kanariengeſang. Allgemeinverjtändliche, ſowie mufifalifcheund phonefifche Darftellungvon W. Kluhs. Bogelfchug. Preis 220 M. Vogelſchutz Durch Anpflanzungen. Bon Dr. Carl R. Hennide. Preis: 1 Er. 40 Pf., 10 Er. 2.50, 25 Er. 4.50, 50 Ex. 5.70, 100 Er. I— M. { Handbuch des Bogeljchuges. Bon Prof. Dr.E.Hen- nie Mit I Tafeln in Doppelton, 1 Rarte und mehr als 200 Tertabbildungen. Preis geh. 14.05 M. Für Geflügelzüchter. Neunzigs Kleines Hühnerbuch. Rurze Anterweiſung mit Abbildungen im Text Preis ca. 1. M, (Erjcheint demnächſt.) Der Brutapparat inder Geflügelzucht. Darftellung der Herkunft, Bauart, Nuganwendung und Herjtellung des Brufapparates von Mar Schwarzlofe Mit ‚10 Abbildungen im Text. Preis 2.20 M. Die Brieftaube, Ein Hand- und Lehrbuch für ihre Berpflegung, eng und Abrichtung. an Dr, Karl Ruf. Mit 12 Holzfehn. Statt 6.— nur 435 M. Für Sammler. Die Bogeleier Mitteleuropas. Bon Fürchtegott Gräßner. Mit 441 Abbildungen in natürl. Größe auf 24 folorierten Rupferfafeln. Preis ungeb. 34.60 M. Der Bräparator und Konſervator. Eine praftijche Anleitung zum Erlernen-des Ausftopfens, Ronfer- vierens und Sfeleftierensg von Vögeln und Säuge— tieren. Für Naturfreunde herausgegeben von Rob, Boegler. 4. verbefferte und erweiterte Auflage, Mit 38 Abbildungen im Text. Preis 7.50 M, gilt die Valutaordnung des Börfenvereins der Deutſchen Buchhändler; bie nad) dem Stande der Valuta veränderlichen Preife find jemweilig Durch vorherige Anfrage zu erfahren. Creutz'»Verlagsbuchbandlung, Magdeburg. DEHEEHEEEELEEELEENEEENEEZEBELKELZELLEHENZEELENEEKERELHENELELIEEEENELEIKEKIK SEK EEKKEEKE EIKE EEK ERIK EKEEKKEKIK TEN “o..u„„u.uun.„un„uuus.u.0.020s....... TREE IITN EB a nn Sn Arge nn ——————————————46 — a a 4 = Beilage zur Gefiederten Welt Nr. 22 Soeben erfchien ; Gebrauchs: und Luxushunde — 8 egen Plakmangels verfaufe: 1,1 Scmetterlingsfinten, 1,1 Tiger- finfen, 1,1 Orangebäd,, 1,1 Soldbrüft- | hen, alles prima Vögel, feſt eingewöhnt Srehms Tierleben, 10 Bradtbücher, große Ausgabe, 2. um gearb. ıt. ver. Auflage. 3 Bd. Vögel, 3 Bd. Süuget., 1 Bd. Fifhe, 1 3b, Infekt,, 1 8b. niedr. Tiere, 1 WB, Kriechtiere gegen Meiftgeb. ev. einzeln’ von le Emil Flgner Zweite, verbeiferte Auflage. Mit 37 Tertabbildungen . Kartoniert in farbigem Umfchlag Preis m. 3. 18,50 M. Das vorliegende, von dem als erfahrenen Preistichter und Bunde— Züchter befannten Derfaffer in zweiter, verbefferter Auflage heraus» gegebene Buch über Hunderafjen, Hundepflege und -zucht, deffen Inhalt fich feineswegs nur an die Kynologen, fondern auch an alle Bundeliebhaber wendet, fann geradezu als muftergältig betrachtet werden. Gerade im größeren Publikum herrfcht noch eine merfwürdige Un— fenntnis über die elementarjten Begriffe der Raffenlehre und Hunde- haltung ſelbſt, fodaß die Herausgabe eines Buches, welches in furzer leichtfaßlicher Form eine Plare Überſicht der bei uns vertretenen Bundes raſſen nebjt einer fjachgemäßen Anleitung über Aufzucht und Pflege unferer treuen Hausgenoſſen gibt, noch dazu, wenn gute Abbildungen den Text ergänzend begleiien, nur zu begrüßen ift. Beherzigenswerte Winfe und Natfchläge werden jeden Hundeliebhaber geboten, auch der erfahrene Züchter fann dem Werk eine Reihe Belehrungen ent: nehmen. Die äußere Ausftattung dieſes empfehlenswerten Buches schließt fih dem Jnhalt voll an, fie ift gediegen und durchaus zeit- gemäß. Der Preis ift im Derhältnis zu dem Gebotenen ein fehr be- fcheidener zu nennen. Das Buch kann durch jede Buchhandlung bezogen werden; direfte Sufendung vom Derlage erfolgt nur gegen vorherige Einfendung von 19.30 M. (Poftfchedfonto: Magdeburg 3148) oder unter Xachnahme zuzäglich Wachnahmefpefen, nach dem Auslande nur nadı vorheriger Dereinbarung. Ereuß’she Verlagsbuhhandlung, Magdeburg Poftichedfonto: Magdeburg 3148 Creuf’iche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg Für Aquarienfreunde. PBraris der Mauarienfunde. Aus ver Praxis fir die Vraxis. Bon Dr. E. Bade. 3. Auflage, Mit ı Farbentafel, 12 Schwarz» drudtafeln und 220 Tertabbildungen. Preis geh. 15.60, geb. 24.— M. Katehismus für Aquarienliebhaber. Fragen und Antworten über die Einrichtung, Bejegung und Pflege des Süßmafjer-Aquariums ſowie über Krankheiten und Züchtung der Fifche. Yon Wilh. ever. 6. bon Hans Geyer beforgte Auflage. Mit 1 arbentafel, 6 Tondrud- tafeln und 75 Tertabbildungen. Breis kartoniert 12. — M. Der Schleierſchwanz und der Telejtopfdjleierfhiwang, inre Bucht, Pilege und die Beurteilung ihres Wertes. Von Dr. E. Babe. Mit 5 Schwarzdrudtafeln.und 19 Tertabbildungen. Preis geh. 6.— M. Die fünjtlihe Fiſchzucht. Bon Dr. E. Bade. Mit 2 Schwarz drucktafeln und 16 Tertabbildingen. Preis geh. 6.—, geb. 8.25 M. Das Seewaſſer-⸗Aquarium, ſeine Einrichtung, ſeine Bewohner und ſeine Pflege. Mit einen Anhange: Das Brachwafſſer— Aquarium. Bon Dr. E. Bade. Mit ı Farbentafel, 14 Schwarz. brudtafeln u. 104 Tertabbildungen. Preis geh. 15.60, geb. 24.— M Für Terrarienfreunde, Deutſchlands Amphibien und Reptilien. Cine Befchreibung und Schilderung jämtlider in Deutfchland und den angrenzenden Gebieten vorfommenden Lurche u. Kriechtiere. Von Bruno Dürigen. - Mit 12 Yarbentafeln und 47 Tertabbildungen. Preis ungebunden in Lieferungen 30.—, gebunden 54.— M. PBraris der Terrarienfunde. Terrarium und Terra-Uquarium. Von Dr. E. Bade. Mit ı Farbentafel, 18 Ehwarzdrudtafeln und 101 Zertabbildungen. Preis geheitet 15.60, gebunden 24.— M. Katehismus für Terrarienliebhaber. ragen und Antworten über Einrichtung, Befegung und Pflege des Terrariums. Bon Hans Geyer. Mit 1 Farbentafel, 6 Schwargdrudtafeln und 34 Text— abbildungen. Preis geheftet 3. — M. Das Zerrarium, feine Einrihtung, Bepflanzung und Bevölkerung. Von Hermann Lahmann. Mit 5 Bollbildern und 87 Text— abbildungen. Preis geheftet 7.20 M. Für Auslandslieferungen gilt die Walutaordnung des Vörfenvereins der Deutſchen ‚Buchhändler; die nach dem Stande ber Valufa veränderlihen Breife find jemeilig durch vorherige Anfrage zu erfahren. und gejund. Preis 500 % frei Nacın. G. Lampe, Oberhauſen (RHld.), Induftrieftr. 122, [751 Arthur Herrmann, Oſchatz, S. [755 Vielen Danf | unferm Leiter Herrn K. Neunzig für den guten Rat, ber in Erfüllung ging. We Schneider, Königshütte, D.-S., Kaijerftr. 69, [756 Für kleine TZaubenfiele zahlt die höchſten Preiſe 9.2. Sterfel, Navensburg, Wirttemberg. [752 u Bogel-Miftelleim la Tlebend, bei jever Witterung garant. gebrauchsfähig, Dose 10% franfo von A. Freitag Nadıf., grantenberg, Sa. 5. Wiederverkäufer hoben Nabatt. [753 N “ 2 x Kanfe Gefied. Welt 1884, 89, 90, 92—97, 1904. Ferner Meerwarth, Lebensbilder a d. Tierwelt. Kracht, Duisburg, Moltkeftr. 16. [754 Inſerate für das am 1. Dezember 1921 zur Aus- gabe gelangende Heft 23 der Gef, Welt erbitten bis 25. November 1921 früh. Der Jnfertionspreis beträgt für die biergeipaltene Nonpareille: zeile oder deren Raum 1.— Marf. l — ⸗ —WWIIIIIIIII„III„CIICIIII-CI-CIOC-OOODL. In der Zeit vom 2. Dftober 1921 bis 28. Februar 1922 ift der An- und Verkauf wie das Feilbieten von in Europa ein- heimiſchen Bügeln — mit Ausnahme der Meifen, Kleiber, Baumläufer, Spechte, Eulen, bverichied. Falten nit. — zus läſſig, es Lönnen daher in Ddiefer Zeit derartige Injerate in der „Gefteberten Welt“ zum Abdrud gelangen! Wu euuUuUVVl ER Der n 1 !rüparador um Konſervator Eine praftifche Anleitung zum Erlernen des Ausſtopfens, | Konfervierens u. Stelettievens von Vögeln u. Säugetieren | bon Robert Voegler Vierte, verbefjerte und erweiterte Auflage mit 38 in den Tert gedrudten Abbildungen In mehrfarbigem Umſchlag broſch 8.25 AM (Ausland Valuta-Aufſchlag) | Der bisherige gute Abſatz diejes Buches Hat den Beweis erbradit, daß duch feine Darbirtung der Wunsch vieler Naturfr. unde, eine kurz— | gefaßte praftifche Anleitung zum Präparıeren ın der Hand au haben, \ erfüllt worden ift. Auch die neue Auflage, in welcher die in den legten Jahren gefammerten Erfahrungen berüdjichtigt find und deren Inhalt dementiprechend erweitert worden ift, wird den alten Freunden viele neue Hinzufügen, zumal bei dem jetigen teuren Preis fir fertige Präparate gewiß viele Naturliebhaber an der Hand einer | jo praftiihen Anleitung ſich dieſe germ ſelbſt herjtellen werden, | Ein bejonderer Vorzug des vorliegenden Buches dürfte darın zu finden fein, daß die fchwierigiten präparatoruihen Arbeiten durch forgfältig ausgeführte Zeichnungen erläutert find, wobei beionders die Lage und Haltung ber arbeitenden Finger und Hände berüdjichtigt wurde, weıl hierdurch am meiften zu eıner Karen Veranſchaulichung der Arbeit beigetragen wird. Das Bud) kann durch jede Buchhandlung geliefert werden, direkt bom Verlage nur gegen Einfendung bon 8,85 #, nad) dem Ausland mit Valuta-Aufihlag nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung, Magdeburg | Poſtſcheckkonto: Magdeburg 3148 Empfehlenswerte Bücher fin Vogelfreunde ELLIILIIIIIIIIIIIIIIIIITII Für Freunde der heimiſchen Vogelwelt. Die einheimiſchen Stubenvögel, ihre Naturgeſchichte, und Zucht. Bon Karl Neunzig (zugleich 6. Auflage des Dr. Rarl Ruß’fchen Handbuchs für Vogelliebhaber, Band II). Mit 22 Farbentafeln u. 188 Iertabbildg. Preis geh. 82.50, geb. 110.— M. (Erfeheint in einigen Wochen!) Die gefiederten Sängerfürften deg europäifch. Feft- landes, ihre Naturgefchichte, ſachgemäße Käfigung, Behandlung und Pflege als Stubenvögel. Don Mathias Raufch. 2. Auflage. Mit 3 Farbendruc- tafeln u. 16 Tertabbildungen. Preis 6.—, geb. 9.60 M. Die Hauptregeln der Sprofjerpflege, Scherzreime von Dsfar M. Kiſch. Mit 2 Abbild. Preis 2.40 M. Der Dompfaff, feine Naturgefchichte, Pflege, Abrich- tung und Zucht. Auf Grund 5tjähriger Erfahrung von F. Schlag. 8.—10. Auflage. Mit2Schwarzdruektafeln. Preis geheftet 5.50 M. Die deutſchen Sumpf- und Strandvögel, ihre Naturgefchichte von Dr. Curt Floericke. Mit 44 2lb- bildungen auf 15 Tafelnin Schwarzdruck. Geh. 12. — M. Die Deutichen Schwimm- und Waſſervögel, ihre Naturgefhichtevon Dr. Curt Floer icke. Mitca. 45 Ab⸗ bildungen auf 15 Tafeln in Schwarzdrud. Geh. 12. — M. Die mitteleuropäijchen Vögel. Von Dr. E. Bade. Band J. Singvögel. Mit 1 Farbentafel, 4 Schwarz- drucktafeln, 31 Taf. in Photographiedrud, faſt ausfchl. nach Aufnahmen lebender Vögel und 144 Tertabbil- dungen von Neftern, Eiern und Vogelteilen. Geh. ftatt 6.— nur 3.60 M., geb. jtatt 7.— nur 5.40 M. Allerlei fprechendes gefiedertes Volk. (Naben- und KRrähenvögel, Starvögel ufw.) Ein Hand- und Lehrbuch von Dr. Karl Ruß. Mit 5 Vollbildern in Schwarz- druck. Geheftet 7.20 M. Gefiederte Hausfreundel. B. RarlNeunzig. Kurze Unterweif.ib.d. Pflegeheimifcher Vögel, Pris.60 M. Für Liebhaber Fremdländifcher Vögel. Die fremdländischen Stubenvögel, ihre Naturge- fchichte, Pflege und Zucht. Von Karl Neunzig (u- gleich 5. Auflage des Dr. Karl Ruß ſchen Handbuche f. Vogelliebhaber Band I), Mit 42 Farbentafeln u. 400 Tertabbildungen. Preis geh.104.50, geb. 132 M. Neunzigs fremdländiſche Bogeltypen, Eine Farben- tafel in Größe 38><27 cm mit Erläuterungen. 6.— M. Gefiederte Hausfreunde II, Von Karl Neunzig. Rurzellnterweifung über die Pflegefremdländifcher Stubenvögel. Mit 51 Abbildungen. Preis 3.60 M, Dr. Karl Ruß, Die fremdländifchen Stubenvögel, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Bd. J. Körnerfreſſer. Mit 14 Farbentafeln. Ungeb. in Lieferungen. Preis 60.— M. Bd. IT. Rerbtierfreffer, Tauben- u. Hühnerpögel. Mit 10 Farbentaf. Angeb. in. Lief. Preis 60. — M, 3». III. Bapageien. Mit 10 Farbentaf. Ungebunden in Lieferungen. Preis 48.— M. Feder Band ift einzeln fäuflich. Die Prachtfinken, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. Von Dr. Karl Ruß. Zweite, illuftrierte Aufl. mit 1 Farbendruckbilde. Preis 6.— N. Webervögel und Widafinfen, ihre Naturgefchichte, Pflege und Zucht. 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Greuß ige Berlagsbuchhandlungin Magdeburg Poſtfach 148 Tauſche 6-mm-Luftgewehr gegen Mehlwürmer. I. Nichter, Eibenftod i. Sa., Winkleritraße 8. [821 Tauſche aegen alte franz. 1/1 Geige ohne Zus behör 3 junge Zuchtpaare grüne Wellen- fittihe, gar. n. Blutsverw., ein. An— gebot an E. Urban, SKarlöruhe, Hirſchſtraße 89 erbeten. [822 ERBETEN EU Fremdl. Stubenvögel bon Dr Ruß 4. Aufl. für 30.4 zu verfaufen, dagegen 5. Aufl. (Neunzig) zu kaufen geſücht. Schmitz & Hilburg, | Duisburg, Prinzenftr. 36. [828 Dr. Karl Ruf, Die jremdländ. Stubenvögel, Bd. IV, Pflege u. Zucht zu Kaufen gejucht, evtl. Band I-IV. amazonicas. [520 E. Albrecht, Biſchofswerda i. Sa. m für das amd. Januar 1922 zur Ausgabe gelannende Heft 1 der Gefied. Welt e,7 Inſerate 6 — — — e r”bitten bis 30 Dezember 1921 früh. Der JInſertionspreis beträgt für die viergeſpaltene Wonpareillezeile oder deren Raum 1L.— Marf. Ei Wir haben für den Jahrgang 1921 der „Befiederten Welt“ Kinbanddecken| berftellen Lafjen, welche wir für 16. — Mark zuzüglich Teuerungszufchlag durch jede Buchhandlung zur Verfügung ftellen. Nah Orten, in denen feine Buchhandlungen find, berjenden wir dieſe Dede gegen vor— berige Einfendung bon 20.— Mark pojtfrei! Lieferung ins Ausland erfolgt nur mit entiprehendem Valuta-Auffchlag nad) vorheriger Vereinbarung. Creutz'ſche Verlagsbuchhandlung in Magdeburg. E 2⸗ == | Soeben erfchien : 3 Gebrauchs: und Luxushunde von IC Emil Flgner Zweite, verbeiferte Auflage. Mit 87 Tertabbildungen Kartoniert in farbigem Umfchlag Preis m. 3. 18,50 M. Das vorliegende, von dem als erfahrenen Preisrichter und Bunde— züchter befannten Derfaffer in zweiter, verbefferter Auflage heraus gegebene Buch über Hunderafjen, Bundepflege und =zucht, deſſen Inhalt fich feineswegs nur an die Kynologen, fondern auch an alle . Hundeliebhaber wendet, fann geradezu als muftergältig betrachtet werden. “ Gerade im größeren Publifum herrfcht noch eine merfwürdige Un— fenntnis über die elementariten Begriffe der Kafjenlehre und Hundes haltung felbit, fjodaß die Herausgabe eines Buches, welches in kurzer leichtfaßliher Form eine flare Uberficht der bei uns vertretenen Hunde» raſſen nebjt einer fachgemäßen Anleitung über Aufzucht und Pflege unferer treuen Hausgenoffen gibt, noch dazu, wenn gute Abbildungen den Tert ergänzend begleiten, nur zu begrüßen ift. Beherzigensmwerte Winfe und Natfchläge werden jedem Hundeliebhaber geboten, auch der erfahrene Züchter fann dem Werk eine Reihe Belehrungen ent- nehmen. Die äufere Ausjtattung diefes empfehlenswerten Buches ſchließt fih dem Inhalt voll an, fie ift gediegen und durchaus zeit- gemäß. Der Preis ijt im Derhältnis zu dem Gebotenen ein fehr be» fcheidener zu nennen. Das Buch Fann durch jede Buchhandlung bezogen werden; direfte Sufendung vom Derlage erfolgt nur gegen vorherige Einfendung von 19.30 M. (Poftfchedfonto: Magdeburg 3148) oder unter Nachnahme zuzäglich Nachnahmefpefen, nach dem Auslande nur nach vorheriger Dereinbarung. Ereug’ihe Berlagsbuhhandlung, Magdeburg Poſtſcheckkonto: Magdeburg 3148 Thom. Maher, Ingenieur, München, Rapuzinerftraße 27a, IITI. [824 Sn der Beit vom 2. Dftober 1921 bis 28. Februar 1922 ift der An- und Verkauf wie das Feilbieten von in Europa ein— beimijchen Bögeln — mit Ausnahme der Meijen, Kleiber, Baumläufer, Spedjte, Eulen, bverichied, Falken uſſwo. — zus läſſig, es können daher in diefer Zeit derartige Injerate in der „Gefiederten Welt“ zum Abdrud gelangen! Greuf’icte Verlagsbuchhandlung, Magdeburg - Für Aquarienfreunde. Praxis der Aquarienfunde. Aus der Praris für die Braxis. Bon Dr. E. Bade. 3. Auflage. Mit ı Farbentafel, 12 Schwarz- drudtafeln und 220 Tertabbildungen. Preis geh. 16.60, geb. 24.— M. 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Eine Beſchreibung und Schilderung fämtliher in Deutjchland und den angrenzenden @ebieten vorfommenden Lurche u. Kriechtiere. Won Bruno Dürigen. Mit 12 Farbentafeln und 47 Tertabbildungen. Preis gebunden 54.— M. PBraris der Terrarienfunde. Terrarium und Terra-Aquarium. Bon Dr. E. Bade. Mit ı Farbentafel, 18 Schwarzdrudtafeln und 101 Zertabbildungen. Preis geheftet 15.60, gebunden 24.— M. Katehismus für Terrarienliebhaber. Fragen und Antworten über Einrichtung, Beſetzung und Pflege des Terrariums. Bon Hans Geyer. Mit ı Farbentafel, 6 Schwarzdrudtafeln und 34 Tert- abbildungen. Preis geheftet 3. — M. Das Terrarium, feine Einrichtung, Vepflanzung und Vevölferung. Bon Hermann Lahmann. Mit 5 Vollbildern und 87 Tert- abbildungen. Preis geheitet 7.20 M. Für Hundefreunde. Gebrauds- und Lurushunde. Von Emil Ilgner. 2. Aufl. mit 87 Abbildungen im Text. 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