f 986788 I) OLNOUHOL 4 0 I) | 9/1 € JUNI O ALISU3AINN TORDNIO UN 78 a G N X A 0 | * 5 x a ZN e N Re Me RER Nu ES 5 a # 8 88 7 SN Ur 2 4 ef: a . 0 3 0 N Nor 9 5 8 an SS 2 8 J 1 2 £: | Nr * N ar 95 77 E . ä > SH | d) u) ZA INS EHI: — . 8 2 Se, 2 D G A 9 5 0 8 iS 70 2 Ss 2 ö \ | 2 ’ DL PAR N N 90 SIE N 8 0 BER Ke 2 2 5 1 2 N — \ S 0 BE PEN: N N N N 05 D NL N Dr 0 N * 2 N I 2 N us EN (f AN f Sin AZ ISIN: N HEFTE RATEN c rere TE u ee Die Gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer Dr. H. Nördlinger. Oberforſtrat und Univerſitätsprofeſſor a. D. LIBRARY FACULTY OF FORESTRY Re? UNIVERSITY OF TORONTO Q | Stutfaart 1890. RR, \ Verlag der J. G. Cotta'ſchen Buchhandlung Nachfolger. { 78 N 2 wo 2 Noi 1 Ne 186 Alle Rechte vorbehalten. e yanası! 434 ene 30 Ng ee eee 1 ker 10 1 ” f 6 > al 5 F et . Namn zn 777 75 Di von Gebrüder Kröner in Stuttgart 3 Einleitung. Im Jahr 1860 erſchienen meine „techniſchen Eigenſchaften der Hölzer“ ), welche ich auch heute noch glaube als Begründung dieſer Lehre anſehen zu dürfen. Selbſt an der dortigen Ein— teilung des Stoffes weiß ich wenig zu ändern. Dagegen habe ich auf demſelben Gebiete ſeither zu arbeiten fortgefahren. Insbeſondere konnte ich, nachdem ich mich früher hatte erborgter Apparate bedienen müſſen, dank der Berüd- ſichtigung meiner Thätigkeit ſeitens der kgl. württembergiſchen Regierung, mich beſonders den mechaniſchen Eigenſchaften der Hölzer zuwenden. Die Ueberſichten von Federkraft und Feſtigkeit der Hölzer zeigen, daß ich eine große Reihe von Bäumen der Prüfung unterwarf. Darunter auch eine nam— hafte Zahl ſolcher, welche ich der Freigebigkeit der kgl. bayeriſchen, der kgl. italieniſchen, der k. k. öſterreichiſchen, der ſchweizeri— ſchen Regierung, auch mehrerer Privaten verdankte. Urſprünglich hegte ich die Abſicht, meine neueren Ergeb— ) Die techniſchen Eigenſchaften der Hölzer für Forſt- und Baubeamte, Technologen und Gewerbetreibende von Dr. H. Nörd— linger, Profeſſor und Oberförſter zu Hohenheim. Stuttgart, J. G. Cotta'ſcher Verlag. 1860. gr. 8. XVI. 550 S. Mit zahlreichen Ab- bildungen. „ a niffe in einem II. Teile der techniſchen Eigenſchaften erſcheinen zu laſſen. Bald zeigte ſich aber, daß die vielen zu Begründung der Feſtigkeit und der Federkraft notwendigen Zahlen beſſer einigen Abhandlungen hierüber einverleibt würden. Nachdem ſolche in den Jahrgängen XIV und XV, 1888 und 1889, des öſterreichiſchen Zentralblattes für das geſamte Forſtweſen erſchienen, konnte ich noch einen Schritt weitergehen und für ein größeres Publikum die Ergebniſſe meiner For: ſchungen in gedrängter Kürze zuſammenſtellen. Ich hatte mich hiebei aus Rückſicht für den Raum auf die Wiedergabe von nur ganz wenigen figürlichen Darſtellungen zu beſchränken und muß diejenigen Leſer, welche eine nähere Begründung zahlreicher Kapitel wünſchen, auf die vielerlei erklärenden Abbildungen verweiſen, welche mein Werk von 1860 enthält. Nun aber eine Bemerkung, welche ich zumal den Ver— ſuchen über die mechaniſchen Eigenſchaften der Hölzer voraus— ſchicken möchte. Mein Apparat erlaubte mir nicht, wie derjenige Bauſchingers zu München oder gar derjenige Jennys am Polytechnikum zu Wien, größere Dimenſionen zu verwenden als die von mir bei den einzelnen Eigenſchaften angegebenen. Ich bedauerte das nicht. Denn mit ſchwachen Hölzern erreicht man die Luft— trockenheit früher als mit ſtärkern. Ja bei ſtärkern Sorti— menten, von 10 em und mehr, braucht man, außer bei Nadel— hölzern, zur Lufttrockenheit eine Reihe von Jahren. Nicht lufttrockenes Material entwickelt aber nicht nur weniger Kraft, ſondern läßt ſich ohne zeitraubende Beſtimmung ſeines Feuchtig— keitsgehaltes in ſeinen Ergebniſſen ſchwer mit anderen Angaben vergleichen. Sodann erkennt man ſchwächende Fehler des Ma— teriales an dünnen Stücken viel leichter als an ſtärkeren. Letz⸗ tere ſind häufig fehlerlos kaum zu bekommen. Welch ſtörenden Einfluß Aeſte, ja ſelbſt ſchlafende Knoſpen, auf die Kräfte des Holzes haben, erfährt man ſchon bei den erſten Verſuchen. el Nur mit regelmäßig erwachſenem Holze kann man über: haupt Verſuche über Leiſtungsfähigkeit anſtellen. Es iſt Auf— gabe der Forſtwirtſchaft, unſere Bauholz liefernden Beſtände möglichſt früh der Aſtreinheit zuzuführen. Glattſchäftigem Holze wird die Zukunft gehören. Was ſolches vermag, iſt mit einem Blick in unſere Feſtigkeitstabelle zu erkennen. Handelt es ſich dagegen um Verſuche mit Hölzern aus einem gegebenen Walde, von bekanntem Boden und Wirtſchaftsſyſteme, ſo werden wir mit den Fehlern des darin erwachſenden Holzes rechnen müſſen und könnten ſagen: je ſtärker die Probeſtücke, deſto beſſer, wäre nur nicht die Schwierigkeit der Erlangung der Lufttrockenheit. Den Tadel zu ſchwacher Abmaße der Probehölzer müßte ich mir gefallen laſſen, wenn die von mir verwendeten Hölzer nicht in der Regel mehrere Jahresringe in ſich begriffen hätten. Solches war jedoch der Fall und erlaubte eben die genaue Unterſcheidung verſchiedenerer Holzzuſtände (Trockengewichte, Rotholz u. ſ. w.). Daß meine Auffaſſung eine gewiſſe Berechtigung hat, dürfte aus einer Reihe Druͤckfeſtigkeitsbeobachtungen hervor— gehen, die ich im einzelnen im öſterreichiſchen Zentralblatte für das geſamte Forſtweſen (März 1887) veröffentlichte. Bei Ge— legenheit von Druckfederkraftproben kommt es nämlich öfters vor, daß die 26 mm im Gevierte haltenden quadratiſchen Säulen abſitzen. Iſt es richtig, daß ſtärkere Dimenſionen vorteilhafter ſind als ſchwache, ſagte ich mir, ſo müſſen die vorſtehenden Proben mehr Feſtigkeit ergeben als die aus nur 20 mm zeigenden Säulchen hergeleiteten Zahlen. Die ſtärkeren hatten aber um 11% geringere Leiſtung. Es ſcheint dies wenigſtens für Eben— bürtigkeit ſchwächerer Abmaße zu ſprechen. Im Einklange mit den ſtärkeren Probehölzern legte Bau— ſchinger ſeinen Verſuchen als Einheit das Quadratzentimeter zu Grunde. Meine Einheit war das Quadratmillimeter. Da deren 100 auf das Quadratzentimeter gehen, hätte ich leicht können Dh u meine Feſtigkeitszahlen auf das Quadratzentimeter beziehen. Ich brauchte zu dieſem Behufe nur den Punkt um die beiden Dezimalen nach rechts zu rücken. Ich verzichtete jedoch darauf, weil ich ſonſt, um konſequent zu ſein, hätte den Federkraftzahlen müſſen zwei Nullen anhängen und ſomit Raum opfern. Für denjenigen, welcher vorzieht, ſtatt mit mir nach Kilo, nach Vielfachen des atmoſphäriſchen Druckes zu rechnen, bemerke ich, daß dieſer einer Waſſerſäule von 10 m Höhe das Gleichgewicht hält, was dem Druck eines Kilo auf das Quadratzentimeter oder von 10 g auf das Quadratmillimeter entſpricht. Die häufigen Aſtſpuren in den ſonſt ſo verdienſtlichen Bauſchingerſchen Zahlen, der Mangel an Harmonie im Feuchtig— keitsgehalte der von ihm unterſuchten Proben gegenüber den meinigen (ſiehe S. 62), endlich bei vielen Autoren die Nicht— berückſichtigung des ſpezifiſchen Trockengewichtes, ohne welches Uebereinſtimmung niemals zu erzielen ſein wird, ließen mich auf die Benützung der Angaben anderer Schriftſteller verzichten. Den „techniſchen Eigenſchaften vom Jahr 1860“ wagte ich das unterdeſſen in Deutſchland herrſchend gewordene Metermaß zu Grunde zu legen. Ich bin nun zwar der Ueberzeugung, daß eine Abkürzung von Zentimeter, Millimeter, Quadratzenti— meter, Quadratmillimeter in Zent, Mill, Quadratzent, Quadrat⸗ mill ꝛc., ohne ihre Bedeutung zu ſchmälern, angezeigt wäre, wollte aber dieſe Neuerung nicht verſuchen, aus Beſorgnis, ſie könnte den Begriffen ſchaden, welche kaum feſten Fuß gefaßt haben. Ebenſo ließ mich der Charakter des Leſerkreiſes, für den dieſe Arbeit beſtimmt iſt, auf Lateinſchrift verzichten, welche ich bisher, den überzeugenden Gründen der Gebrüder Grimm folgend, meinen Arbeiten zu Grunde gelegt hatte. Tübingen, im Juli 1889. Nördlinger. Anatomiſcher Bau Anlaufen (Erſticken) . Anſchwellen in Dunſt und Waſſer 40. 41 Inhaltsverzeichnis. Aſchebeſtandteile . 72 Aſtknoten 92 Aſtſtümmel - 4. 92 Ausfließen von Saft 8 Bähen 15 Beugungsfederkraft 44. „ ffeſtigkeit 59. 67 Biegſamkeit 52 5 in Beugung 53 7 in Stauung 53 5 in Streckung. 53 5 Klaſſifikation . 56 Brauſchſein f 91 Brennkraft (Brennwert) 75 Brüchigkeit. 5 81 Chemiſche 3 72 Dämpfen 15 Dauer 81 Dichtheit 17 Drehwuchs 91 Druckfederkraft 5 Druckfeſtigkeit 39. 67 Dunſtabgabe und bn 8. 15. 40 Dunſtgehalt 15 Dünſtung 12. 18 Durchſcheinen grünen Holzes 1 Dürrgewicht (ſpezifiſches) Elaſtizität 8 7 Klaſſifikation Elaſtizitätsgrenze . 75 modul. Entmiſchung Farbe Faſern Fäulnis 5 Grenze 5 Klaſſifikation Federkraft. Fehler Feinfaſerigkeit Feſtigkeit Be A Klaſſifilation. Fliegenäſte. Gärung (alkoholiſche) Gefüge . Geruch. Glanz Grüngewicht (pezifiſches ;) Härte Harzporen . Hirnfläde . Holzringbreite Holzringe Hygroſkopizität Jahresringe Kern. H Kernholzbäume Seite 82. a Seite Kernſchäle „„ SR RIO Sichwerfen des Holzes. Kollerwuchs . 98 Spaltbarkeit Rn. Rück! 2 Klaſſifikation Wangen! eh Spaltfläde . Laubholzporen . He. 50:93 Spezifiſches Gewicht. Lufttrockengewicht (ſpeztficches N Spiegel . 5 Klaſſifikation . . 22 Spiegelfläche Mark 1 Spiegelklüfte Markfleckchen n Splint Marktrahfe n re? Splintbäume Maſerbau . . Spreufleckigkeit Maerdu)ß)ßn 1 Sprockſein V Strahlenriſſe 5 Tal Bra 0 Strauchwuchs. JT er een Bie Faſer 2 Textur. FVV a ee) Tränkung CCC Trockengewicht (ſpezifiſches) r mare N 75 Klaſſifikation TTT rer A Ve Trockenheit. , ...°.0%.2.0020008 Trocknung. ftr Se ern) Nerwejung . Ringporige Hölzer . e ee e Volumſchwinden . ,, A Waldriß e re te N RR Wandelbare Ringbreite Sartruller ee Waſſer aufnahmen. r ee Meikfäule . afftiatlooen . Wellenfaſerigkeit . nr 9 AG Wellenförmige Faſer Saftmenge .. e Wolbfläche . 7 in Proz. und wirkliche. 8 Zähigkeit 2 Saftminimum (armut) 9 Zerſtreutporige Laubhölzer JVVVVVVVVVV ae OR Cacee EN Zugfederfraft . 1 Klaſſifikation . 39 Zugfeſtigkeit Sendoaggee — „ 13. 40 J. Anatomiſcher Bau. Line große Zahl Erſcheinungen auf dem hier zu behan— delnden Gebiete wird für uns erſt verſtändlich, wenn wir den Bau der Bäume und Baumtrümmer genau kennen. Fig. 1. 8 er Murkfleckehen ZZ SS an SEES I; a == al lm 195 e u E | I ann | er In ere ee Vor allem haben wir an ihnen zu unterſcheiden die Hirn— fläche, die Spiegel- oder Spaltfläche und endlich die Wölb— fläche (Fig. I). In der Mitte des Baumes ſteht das Mark, welches, Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. 1 u Sr wie beim Hollunder, weicher fein kann als das Holz, bei einer Anzahl Holzarten jedoch, z. B. Buche, ſo hart iſt als letzteres. Vom Marke zur Rinde laufen die Markſtrahlen oder Spiegel. Sie erſcheinen auf der Hirnſeite als lange, auf der Wölbfläche als kurze Linien, auf der Spaltfläche als Bänder, welche gewöhnlich glänzen, ſpiegeln und daher der Spaltfläche auch den Namen Spiegelfläche verliehen. — Markfleckchen nennt man von Kerfen herrührende, aus weichem Markgewebe beſtehende mondſichelförmige Fleckchen auf der Hirnſeite der Bäume. Zwiſchen Mark und Rinde finden wir eine dem Alter des Baumes entſprechende Zahl Holz- oder Jahresringe. Ihr Bau iſt ſehr verſchieden und auf deſſen Kenntnis beruht die Unterſcheidung der Holzarten. Die Hauptmaſſe der Holzringe beſteht aus Faſern, welche nach der Länge des Baumes verlaufen und, im Innern hohl, größere oder geringere Feſtigkeit zeigen, je nach dem Verhältnis ihrer Haut und ihres Hohlraumes. Am Anfange der Holzringe, dem Frühling entſprechend, pflegen die Faſern weitmaſchiger und weicher zu fein als gegen den Umfang, welcher ſich im Sommer (nicht im Herbſte) bildet. Bei der Eiche findet ſich überdies auf der Hirnfläche ſichtbares weitmaſchigeres Gewebe in Form von geſchlängelten, den Ringen parallelen Linien durch den ganzen Holzring verteilt. Neben den Holzfaſern findet man bei einem Teile der Nadelhölzer, hauptſächlich gegen den Umfang einzeln oder zu wenigen zerſtreut ſtehend, harzführende Poren (Harzporen). Bei den Laubhölzern ſind die Poren von äußerſt ver⸗ ſchiedenartiger Verteilung. Entweder nämlich ſtehen ſie, wie z. B. bei Ahorn, Buche, Birke, über den ganzen Jahresring als kleine Löcher gleichmäßig verteilt, weshalb wir dieſe Bäume „zerſtreutporige“ heißen, oder aber bilden fie, in Anzahl ver: ſammelt, Ringe oder Bänder am Beginne der Jahreslagen und 8 werden gegen den Umfang immer kleiner; ſo bei Eiche, Eſche, Ulme u. ſ. w., welche wir deshalb „ringporig“ nennen. Die Laubholzporen ſind ſtets mit Luft erfüllt. Die jüngſten Holzringe ſind die lebensthätigſten und ſaft— reichſten und heißen Splint. Bäume, welche, wie Birke, Haine, Buche und Birnbaum, durch ihren ganzen Holzkörper Saft leiten, nennt man daher „Splintbäume“. Bei vielen Holzarten rückt aber der Saft allmählich aus der Mitte des Baumes nach den jüngeren Schichten gegen außen. Behält das Innere ſeine bisherige Farbe und wird nur trockener, ſo ſprechen wir von „Reifholzbäumen“. Zu dieſen zählen wir Fichte, Roßkaſtanie und Linde. „Kernholz— bäume“ dagegen heißen wir ſolche, deren trockenes Innere eine andere, dunklere Farbe annimmt, wie z. B. Eichen-, Ulmen⸗ und Föhrenarten. Irrtum iſt, zu glauben, der Splint verwandle ſich durch Holzablagerung allmählich in Kern. Wenn das Kernholz ſchwerer iſt als der Splint, ſo hatte dieſe Eigenſchaft ſchon der junge Baum, ſolange er noch aus lauter Splint beſtand. Ablagerung von Farb- und anderen Stoffen im Kernholze kommt zwar vor, z. B. bei Pflaumenbäumen, ſpielt aber hin— ſichtlich des Gewichtes eine ſehr untergeordnete Rolle. Bei den ringporigen Laubholzarten ſteht innerhalb einer gewiſſen Grenze die Güte des Holzes häufig im Verhältniſſe zur Breite der Holzringe, weil an breiteren Ringen das feſtere Sommerholz größere Entwickelung nimmt. Der ſchmalringige Splint von Eichen, Eſchen, Ulmen dagegen iſt vor lauter Poren— kreiſen oft gänzlich unbrauchbar. Bei den Nadelhölzern aber haben die breiteren Ringe, ſofern ſie nicht von freiem Stande herrühren, vorzugsweiſe ſchwammiges Frühlingsholz. Deshalb nimmt bei ihnen mit dem Schmälerwerden der Ringe gegen außen der Wert des Holzes zu (nordiſche Föhre). RN Abſterbende Teile, wie z. B. Aſtſtümmel (Fig. 2) oder bloß: liegende Wunden, umwickelt der Baum mit beſonders feſtem Holze. Merkwürdigerweiſe erſtreckt ſich aber dieſes feſte Holz Fig. 2. bei erſteren auch bis auf eine gewiſſe Entfernung nach oben und nach unten. Sein Vorhandenſein erhöht das ſpezifiſche Trockengewicht und mit dieſem z. B. die Druckfeſtigkeit. 2. Gefüge (Textur) nennen wir das auf dem anatomiſchen Bau beruhende äußere Anſehen des Holzes. Feine Textur (Feinfaſerigkeit) findet ſich im Grunde genommen nur bei Holz von feinen Elementarorganen, wie 9 Buchs, Eibenbaum, Roßkaſtanie u. dgl. Der Holzarbeiter in— deſſen fragt dabei weniger hiernach als nach der Eigenſchaft eines Holzes, ſich behobelt glatt anzufühlen und beſonders ſich ſchön polieren zu laſſen. Er rechnet deshalb viele Hölzer zu den feinen Hölzern, welche vermöge ihrer groben Poren (Mahagoni) oder ſtarker Spiegel nicht dazu gezählt werden ſollten. Je feiner die Elementarorgane einer Holzart ſind, deſto feiner, d. h. dünner und gleichförmiger laſſen ſich ihre Späne aushobeln (Birke und Roßkaſtanie im Gegenſatze zur Eiche oder Edelkaſtanie). Langfaſerig nennt man Hölzer, welche unter dem Hobel lange Späne geben oder der Faſernlänge nach abgeriſſen ſich in lange Faſernbündel (Spieße) auflöſen. Dieſe beiden Kenn— zeichen decken ſich jedoch in keiner Weiſe. Jedes Holz, das nach Spalt⸗ und Wölbſeite ſchön gerade gewachſen iſt, hobelt ſich zu langen Spänen aus; ſogar ſchlechter Edelkaſtanienkern und Wellingtonie, obgleich beide rübenartig kurzes Abbrechen im Zuge zeigen. Man kann daher als Kennzeichen der Lang— faſerigkeit nur das Verhalten gegen das Abreißen in der Länge gelten laſſen und auf deſſen Grund als langfaſerig anſprechen z. B. das Holz von Birke, junger Eiche und Hickory. Kurz— faſerig iſt dagegen das von Buche, Haine, Ahorn, was mit deren vielen Spiegeln zuſammenhängt. Ganz kurz brechen aus dem Innern alter Bäume ſtammendes oder ſehr engjähriges Eichenholz, ebenſo ſehr weiche oder ſchwammig erwachſene Nadel— hölzer, z. B. Arve. Wellenförmiger Verlauf der Holzfaſer, Verſchlungen— faſerigkeit, endlich Maſerbau des Holzes haben Vorteile nur für das Anſehen des Holzes, nicht für ſeine mechaniſchen Eigen— ſchaften. 3. Jarbe. Die Farbe iſt eine zu Beurteilung der Beſchaffenheit des Holzes ſehr wichtige Eigenſchaft. Der Splint pflegt im Vergleiche zum inneren Teile, der bei vielen Holzarten eine dunklere Farbe zeigt (Kern), (gelblich oder rötlich) hellgefärbt zu ſein. Man kann dreierlei Farbenzuſtände unterſcheiden: denjenigen des ſaftreichen Grünholzes am Stock der Bäume, den des halb— welken Holzes und den des lufttrockenen (bei Erle z. B. fleiſch— rot, dann gelbrot und endlich rotbraun). Alle gerbſtoffhaltigen Hölzer werden in Berührung mit eiſernen Werkzeugen ſchwärzlich oder ſchwarz. Der Kern von Eichenhölzern färbt ſich, vielleicht ebenfalls wegen des Gerb— ſtoffgehaltes, zumal bei engen Jahresringen, mißfarbig dunkel, zuweilen beinahe ſchwarz. Lebhaftigkeit und Gleichmäßigkeit der Holzfarbe, in Ver: bindung mit raſchem Abtrocknen des Kerns, iſt, beſonders bei Eichenhölzern, ein Geſundheitszeichen, unfreundlich braune Grün— holzfarbe ein Zeichen geringen brüchigen Eichenholzes. Blau— rote Farbe iſt bei der Eiche nicht immer, 85 meiſtens ein Merkmal eingetretener Zerſetzung. Hölzer, welche längere Zeit im Freien gal haben, be— kommen äußerlich ein unvorteilhaftes Anſehen. Grüngelblich iſt die Splintfarbe der Schotenbäume. Kupfer: grüne Farbe im Innern von Ahorn, Ulme und Zürgelbaum iſt Beweis von Entmiſchung. Fremdhölzer zeichnen ſich oft durch beſonders lebhafte Färbung in Rot, Blau, Gelb aus. Auch ſie verändern ſich häufig im Laufe der Jahre, verdunkeln ihr Anfehen ꝛc. Der Glanz auf der Spaltſeite von Ahorn, Eſche, Platane rührt vom Reichtum an glänzenden Spiegeln des Holzes her. ee Bei Pappeln ſind die Spiegel matter und verliert dadurch das Anſehen der Spaltſeite. Götterbaum und Mahagoni dagegen ſchimmern durch die ganze Maſſe, und dieſe Eigenſchaft erhöht das Anſehen der Politur. Das Durchſcheinen einer dünnen Querſcheibe friſchen Holzes gibt ein bequemes Mittel, um Fehler zu erkennen, indem kranke Stellen undurchſcheinend zu bleiben pflegen. 4. Geruch. Die trockene Holzfaſer wie die naſſe iſt geruchlos. Der eigentümliche Geruch vieler Hölzer im grünen oder im trockenen Zuſtand entſtammt daher den im Holz enthaltenen ſekundären Stoffen. Mit Austrocknung und Alter verändert ſich der Grün— holzgeruch häufig außerordentlich. Naſſe Tannenſtöcke riechen zuweilen nach Vanille. Der unangenehme Geruch friſchen türkiſchen Weichſelholzes wird zu dem bekannten angenehmen der türkiſchen Weichſelröhren. Der Geruch geht hauptſächlich vom Kernholz aus. Zedern— kern z. B. riecht außerordentlich ſtark, Zedernſplint dagegen nicht. Mit dem Geruch entgehen dem Holze verſchiedene Stoffe: Zedernholz z. B. haucht ſo viel Terpentin aus, daß ſich in Schränken von Zedernkernholz aufbewahrte Gegenſtände mit einer Harzſchichte bedecken. Kern von Thuja und Juniperus vir— giniana ſcheidet deutlichen Kamphergeruch aus. Viele Laub— hölzer, beſonders Eichen, haben einen Geruch nach Gerberloh. Schlingſtrauch riecht wie ſchwarzes Pflaſter, Platanenkern nach Roßdünger u. ſ. w. | | 5. Jähigkeit zu dünſten und Waſſer oder Dunſt einzuſaugen. Das Holz verliert ſeinen Saftgehalt gewöhnlich durch Dünſtung. Ein Ausfließen des Saftes aus dem Holze kommt nur ſelten vor und iſt in der Regel Folge der Ausdehnung der im Holz enthaltenen Luft bei geſtiegener Temperatur (Ahorne, Eſchen). Stellen wir zunächſt Betrachtungen über die Saftmenge der Bäume an. Man drückt den Saftgehalt des grünen Holzes in zweierlei Weiſe aus. Entweder 1) in Prozenten ſeines Gewichts: zeigt z. B. ein Grünholzſtück, welches 120 g wiegt, nach der Aus⸗ trocknung ein Gewicht von 90 g, ſo iſt deſſen Saftgehalt 0,25 vom Grüngewicht oder 25% . Dieſe 25 %8 geben aber doch keinen rechten Begriff von dem Verhältniſſe des Saftes zu der Menge vorhandener Holzfaſern und Luft, weil die letzteren ſich gegenſeitig beeinfluſſen und in allen Miſchungsverhältniſſen ver⸗ treten ſind. Man berechnet daher für manche Fälle den Saftgehalt beſſer 2) nach ſeinem wirklichen Betrag in Grammen (im obigen Beiſpiele 0,25 mal ſpezifiſches Grüngewicht), wobei ſich alsbald ergibt, daß obige 25% ſich erheblich verſchieden geſtalten müſſen je nach der Höhe des ſpezifiſchen Grüngewichtes. Iſt dieſes nämlich gleich dem des Waſſers oder 1,00, ſo iſt der im Grün— gewichte vertretene Saftbetrag im obigen Beiſpiele 0,25 g. Bei einem ſpezifiſchen Grüngewichte von 1,20 oder 0,48 hin: gegen tft er 0,25 * 1,20 = 0,30 g oder 0,25 < 0,48 = 0,12 g. Solange die Rinde der Bäume noch gut geſchloſſen iſt, ſehen wir bei den Laubhölzern im Laufe des Jahres den Saft: gehalt von Holz- und Rindekörper ſo ziemlich parallel verlaufen. a. Es iſt ein großer Irrtum, anzunehmen, daß die Bäume im Sommer mehr Waſſer enthalten als im Winter. Daraus, daß im Sommer ſich die Rinde leicht abſchälen läßt, weil der junge Holzring in Ausbildung begriffen iſt, folgt nichts für den Gang des Baumſaftgehaltes im Laufe des Sommers. Bei den Laubhölzern fällt das Saftminimum in den Herbſt, für die einen etwas früher, für die anderen etwas ſpäter (September bis November). Den Winter über füllt ſich der Holzkörper mit Waſſer, um im März bis Mai den höchſten Waſſergehalt zu erreichen. Je älter und größer der Baum, deſto unbedeutender erſcheint an ihm die Thätigkeit der Pfahl- wurzel. Es richtet ſich daher an großen Bäumen der Saft⸗ gehalt nach der Thätigkeit der Seitenwurzeln. Dieſe werden mit Wintersanfang bei Kernholzbäumen zuerſt die unteren Partien des Splints und ſpäter erſt den Splint des Gipfels mit Waſſer füllen. Nur bei Splintbäumen wird auch gegen innen ſich von den Wurzeln aus der Saftgehalt ſteigern. Uebrigens iſt der Verlauf der Zunahme vom niedrigſten Saftſtande zum höchſten bei verſchiedenen Holzarten verſchieden. Durchſchnitte aus den Beobachtungen mehrerer Jahre verdecken öfters vorhandene Eigentümlichkeiten, wie z. B. ein ſtarkes Fallen des Saftgehaltes zwiſchen April und Mai bei Grauerle. Bei jungen dünnen Ausſchlägen von Laubhölzern (Eiche, Eſche) beträgt der Einfluß des in Ausbildung begriffenen Holzringes ſo viel, daß hier der höchſte Saftgehalt in den Sommer fällt. Wenn auch bei einigen Nadelhölzern das Saftmaximum in den Sommer fiel, fragt es ſich, ob daran ebenfalls die Schwäche der verwendeten Stämmchen ſchuld war. Das ganze Jahr über ſcheint bei ihnen der Waſſergehalt wenig abzuweichen. Regen: und Trockenheitsperioden haben faſt keine Ein: wirkung auf den Gang des Saftgehalts im Laufe des Jahres. Derſelbe ſcheint ſich nach den Vegetationsphaſen zu richten. Ebenſo hat der Mond auf ihn lediglich keinen Einfluß. Fe Pe Zur Zeit des geringſten Saftgehaltes können ſchwere und leichte Hölzer (Buche und Haſel) übereinſtimmen. Anders iſt es zur Zeit der Saftfülle. In ihr pflegen ſchwammige und deshalb leichte Hölzer mehr Saft zu enthalten, als maſſige ſchwere. Der Unterſchied beider im Saftgehalt iſt daher namhaft größer zur Zeit der Saftfülle als zur Zeit der Saftarmut. Er ſteht bei jungem Holze (Splint) ſo ziemlich im umgekehrten Verhält⸗ niſſe zum ſpezifiſchen Trockengewicht. Im allgemeinen enthalten daher zur Zeit der Saftfülle lockere Hölzer / bis ½ und mehr Saft, dichtere nur / bis ½. Auch ganz lufttrockenes Holz enthält noch 15 %, ohne geſteigerte Hitze nicht entfernbare, Feuchtigkeit. Was die Baumteile betrifft, ſo enthält zur Zeit der Saft⸗ fülle gewöhnlich die leichte Wurzel die größte Menge Saft. Im inneren Stocke pflegt er ſparſam zu ſein und ſowohl nach außen, der Rinde zu, als nach oben im Schafte, mit Störungen in der Krone, zuzunehmen. Abweichungen von der Regel rühren gewöhnlich von Zufälligkeiten her, ſo z. B. von Krankheit. Dieſer iſt der hohe Saftgehalt des Inneren ſtarker Ulmen, ſtarker Nußbäume, ſelbſt ſtarker Tannen zuzuſchreiben. An jungen Tannen trifft die Regel der größeren Trockenheit des Inneren zu, ebenſo in den oberen Stockwerken ſtarker Tannen. Abweichungen rühren auch her von Steigerung des ſpezifiſchen Trockengewichtes durch Freiſtand, in deren Folge äußere Schichten weniger Raum für Saft haben als innere lockerere. F — 14 Alphabetiſche Ueberſicht des Saftgehaltes, hauptſächlich im Untertrumme verſchiedener Holzarten. Junges Holz | Ahorn, gemeiner „ Maßholder „ Spitzahorn 1 Birke 3 f Eiche, Traubeneiche Erle, gemeine Eſche Fichte Föhre, gemeine Haine ö Hickory, weiße . Kaſtanie, Edelkaſtanie „ Roßkaſtanie. Kirſche, . Lärche Linde. 5 Nußbaum, gemeiner i Pappel, gemeine kanad. Paulownie 0 Platane Robinie Sperberbaum Tanne Ulme 2 Wenmouthsfohre 8 Inneres (Reifholz oder (Splint) Kern) enthält Saft enthält Saft 0% „0 — 29 28 40 25 40 25 40 28 35 31 41 28 33 28 52 46 25 24 50—60 11—13 49 15 62 37 38 33 28 28 39 33 43 35 40 23 47 20 50 8 37 44 (Zerſetzung) 50 62 (Zerſetzung) 63 — 39 | 25 31 22 31 26 50—60 | bald wie Fichte, bald 50-60 (Zerſetzung) 34 40 (Zerſetzung) Die Dünſtung entrindeten Holzes richtet ſich nach der Natur der Gewebe. Das kleinkörnigere Gewebe der Markſtrahlen „ und des Holzringumfanges dünſtet weniger als das gröber— zellige oder porenreichere des Ringanfangs. Die Hirnſeite haucht, mindeſtens bei Laubhölzern, lebhafter aus als Sehnen: Sehne: und Spiegelfläche, Splintholz namhaft ſtärker als Reifholz oder geſunder Kern. Erſticktes und faules Holz, insbeſondere fauler naſſer Kern dünſtet ſehr ſtark. Größere Oberfläche dünſtet bei deren gleicher Natur ſtärker als kleinere. Eine in der Ecke ſtehende Stange dünſtet mit ihrem oberen ſchwammigeren Ende ſtärker als mit dem unteren dichteren. Von Saft ſtrotzendes Holz fängt, ähnlich einem Badeſchwamm, oft erſt, nachdem es durch Dünſtung mehr innere Oberfläche gewonnen hat, namhaft zu dünſten an. Vierkantig beſchlagenes Holz hat mehr Oberfläche im Verhältniſſe zu ſeinem Kubikgehalt und kann daher raſcher dünſten und die Dünſtung früher beendigen als ein ent- ſprechendes Rundſtück. Da erſteres ferner mehr inneres jaft- armes Holz enthält, hat es am Ende jeden Monats einen geringeren Dünſtungsbetrag und erreicht bei geringerem Ge— ſamtdünſtungsbetrage ſeine Trockenheit früher als das Rund— trumm. Schließlich erreichen beide ihre Lufttrockenheit am Ende eines Sommers ſo weit, daß ſie im darauf folgenden Winter wieder Feuchtigkeit aus der Luft aufnehmen; ſie werden von nun an alljährlich im Herbſte leichter, im Winter darauf wieder ſchwerer. Berindetes Holz dünſtet ungleich weniger als rinde— — nnr ee A 1 loſes, zumal wenn die einhüllende Rinde noch ganz geſchloſſen iſt wie an Birke, junger Eiche ꝛc. Ein kleinfingerdickes Salen— ſtückchen, dem man die Rinde abgezogen hat, kann nach 14 Tagen ſchon wieder vorübergehend an Gewicht zunehmen und in 4 Jahren vollſtändig trocken ſein, während ein in der Rinde belaſſenes Vergleichsſtück nach 15 Jahren zum erſtenmal wieder an Gewicht zunimmt und erſt nach 16 Jahren ſeine Trocken— heit erreicht. Es erhellt hieraus, welch lange Zeit Hölzer brauchen, vollends ſolche in der Rinde, um ihre gänzliche Trocken— heit zu erlangen. Bei Verſuchen mit Längsholz dürfen Stücke von 2 em Stärke, im Winter gefällt, erſt nach Frühling und Sommer, und im geheizten Zimmer zugebrachten Winter, alſo bei Heizung, erſt nach einem Jahre verwendet werden, weil ſie dann erſt an Gewicht nicht mehr abnehmen. Bei Eichenholz wurde früher in Werkſtätten auf jeden Zoll Stärke ein Jahr Trocknung gerechnet. Aber es iſt klar, daß dabei höchſtens eine notdürftige Trocknung erreicht wurde. Starke Dimenſionen erlauben, namentlich bei Rundholz, eine vollſtändige Austrocknung erſt nach ſehr langer Zeit, d. h. vielen Jahr— zehnten. Alte Kelterbalken z. B. verlieren nach der Auf— arbeitung ſo namhaft an Gewicht und ſchwinden derart, daß ſie zu Schreinwerk ungeeignet ſind. Es verſteht ſich übrigens, daß die Umſtände, unter denen das Holz austrocknen ſoll, von großem Einfluſſe ſind. Unter dem trockenen Himmel der Provence trocknet das Holz ſo raſch, daß es häufig ſtark aufreißt und deshalb unbrauchbar wird. Im Hochgebirge dagegen geht die Trocknung ſehr langſam vor ſich. Ebenſo in engen Waldthälern, im Schatten des Waldes noch langſamer als unter Dach, am raſcheſten natürlich in geheizten Räumen. Tränkung in Waſſer. Die Laubhölzer ſind der Länge nach mit einer Menge Poren durchzogen, welche das Eindringen „ des Waſſers erleichtern. Daher ſind ſie unſchwer zu tränken. Mit Leichtigkeit dringt bei ihnen das Waſſer an der Hirnſeite ein, weit weniger auf Sehnen: und Spaltſeite. Die Nadel: hölzer, denen Poren ganz oder faſt ganz fehlen, tränken ſich dagegen, einmal trocken geworden, auffallend ſchwer. Deshalb können fie durch den Golfſtrom bis in hochnordiſche Regionen geführt werden. Uebrigens hängt bei Laub- und Nadelholz die Tränkungs— fähigkeit vor allem ab vom Alter der Holzſchichten. Splint tränkt ſich leicht und erreicht bald wieder ſein urſprüngliches Grüngewicht, Reifholz am Umfange des Kerns ſchwerer, ge— ſunder Kern am ſchwerſten. Saugt dieſer ſich gerne mit Waſſer voll, ſo iſt er nicht geſund. Deshalb kann bei Kernholz ſchwierige Tränkung als Probe der Geſundheit oder guter Be— ſchaffenheit dienen. Erſteres bei Ulme, wo zwiſchen geſundem und krankem Kerne zu unterſcheiden; letzteres bei Eichenholz. Tiſchler und Drechsler können von dieſem zu Möbeln nur ſchweres gebrauchen, d. h. ſolches, das nicht brauſch iſt und dar— auf geſetzte Tropfen Waſſer ſchwer aufſaugt. Auch grünes Holz ſaugt meiſt Waſſer ein, jedoch begreiflicher Weiſe weniger als trockenes, gedörrtes anfänglich ſchwieriger als anderes, aber ſchließlich in größerer Menge. Beſonders gern ſaugt ſich faules Holz voll Waſſer. Bei der Tränkung füllen ſich zunächſt die bei Hirnholz von Laubhölzern offenſtehenden Poren, aus denen zugleich Luft entweicht. Von ihnen aus erreicht das Waſſer auch die gewöhnlichen Holzzellen. An den Nadelhölzern iſt dieſer Vor— gang wegen Mangels oder Sparſamkeit der Poren weit ſchwieriger. Mit der Tränkung der Gewebe nimmt das Holz wie ein benetzter Badeſchwamm ſein früheres (Grün-YVolumen wieder an. Da es aber alsdann meiſt noch viele Luft enthält, die nur allmählich aufgelöſt wird, kann es an Gewicht noch monatelang zunehmen. Getränktes Holz kehrt, nachdem es 4 BE on behutſam wieder ausgetrocknet worden, zum früheren Volumen und Gewichte zurück. Dunſtaufnahme und ⸗abgabe oder Hygroſkopizität. Alles annähernd trockene Holz iſt in beſtändiger Arbeit, d. h. es nimmt, je nach dem Feuchtigkeitszuſtande der umgebenden Atmo— ſphäre, entweder Feuchtigkeit auf oder gibt ſolche ab. Ganz lufttrockenes dünnes Holz ſaugt den Winter über Feuchtigkeit ein, um ſie im Sommer und Herbſt wieder zu verlieren. An dickeren Holzſtücken ſind die Schichten von außen nach innen in ſteter Aufnahme und Abgabe von Feuchtigkeit begriffen. Noch kann ein beſonders trockener Sommer oder feuchter Winter ſich nach innen geltend machen, während die äußeren Schichten bereits ge— wöhnlichen Sommern oder Wintern folgen. Junges Holz (Splint) ſaugt mehr Dunſtfeuchtigkeit auf als inneres, älteres (Kern— oder Reifholz), porenreiches lebhafter als porenarmes. Mit der Dunſtaufnahme iſt merkliche Volumsvergrößerung und Ge— wichtserhöhung des Holzes verbunden. Nach der Trocknung zeigt es die früheren Verhältniſſe wieder. Im Laufe vieler Jahrzehnte erfährt es eine leichte Entmiſchung: alte Kelterbalken gehen raſcher zu Grund als anderes Eichenholz. Bähen und Dämpfen des Holzes gilt als Mittel, es gegen die Luftfeuchtigkeit minder empfindlich zu machen. Die Abnahme beträgt vom Winter zum Sommer bei dünnen Stücken 5— 7 %, bei dickem Lang— holze natürlich viel weniger, im Falle Wechſels des Aufent— halts zwiſchen geheiztem Zimmer und kühlem, kellerähnlichem Raume ſogar 7—9 % oder noch mehr. Im Freien verweilendes Holz von unbedeutender Dicke hat bei gewöhnlichem Witterungsverlaufe ſeinen geringſten Dunſtgehalt im September, in winters geheizten Räumen im Frühling. Aber auch vollſtändig trocken enthält es noch ein gewiſſes Feuchtigkeitsmaß, das ihm nur durch geſteigerte Tempe— ratur (130 , 160 und vielleicht noch mehr) entzogen werden kann. Alsdann bräunt es ſich bereits durch und durch, was ET wir den ſich zuerſt entmiſchenden Saftbeſtandteilen werden zuſchreiben dürfen, und bricht gern, nach der Verſicherung Duhamel's oft bei der geringſten Belaſtung. Wie groß dieſer nur durch gleichzeitige Zerſetzung entfernbare Feuchtig⸗ keitsbetrag des Holzes ſei, wäre mehrſeitiger Unterſuchung würdig. Die Agrikulturchemiker“) nehmen 15 % an. Damit nahezu übereinſtimmend ſind die durchſchnittlich 16 / Geſamt⸗ gewichtsverluſt, welche mein Kollege Hüfner durch Dörren von Nußbaum⸗- und Buchenholz erſt bei 130°, dann bei 160° C. feſtſtellte, wogegen ein zweiter Verſuch mit vielerlei Holzarten bei 130° nur 10, bei 150° 11% ergab. Als eine, wie mir ſcheint, intereſſante neueſte That⸗ ſache habe ich endlich noch anzuführen, daß eine gewiſſe Pro- portionalität zwiſchen der in einem Raume herrſchenden Tempe: ratur und dem Gewichte von Querſcheiben beſteht. Hatte man nämlich zur Zeit ſtrenger Heizung im Winter mit ſolchen ein Minimum erreicht und heizt, der geſtiegenen (Frühlings-) Tempe: ratur entſprechend, in beſcheidenerem Maße fort, ſo zeigen die Scheiben das frühere Minimum nicht mehr. Offenbar ſaugen ſie über Nacht wieder ſo viel Feuchtigkeit ein, daß die ſchwächere Heizung bei Tage nicht imſtande iſt, ſie beim niedrigſten Ge: wichte zu erhalten. *) Wolff, Zuſammenſetzung der Aſche. Stuttgart, Metzler 1865, S. 82. 6. Spezifiſches Gewicht (Oichtheit) des Holzes oder Verhältnis ſeines Gewichtes zu dem eines gleichen Volumens Waller. Eine ſehr wichtige Eigenſchaft des Holzes. Die Holzfaſer an ſich iſt namhaft ſchwerer als Waſſer, denn ſie hat ungefähr 1,5 ſpezifiſches Gewicht. Schließlich, d. h. wenn es ſeinen Luftgehalt durch Waſſer erſetzt hat, muß daher jedes Holz im Waſſer unterſinken. Unendlich verſchieden iſt bei den Hölzern der Anteil von Holzfaſer, Waſſer und Luft. Man kann dasſelbe in verſchiedener Weiſe ermitteln: Einmal durch Abdrehen eines Cylinders aus dem zu unterſuchenden Holz und Berechnung ſeines Inhaltes in Kubikzent und Diviſion dieſer Zahl in ſein Grammgewicht. Da das Holz vom Grünzuſtande zum trockenen ſeine Form ändert, verſteht ſich aber, daß es behufs der Ermittelung ſeines ſpezifiſchen Trocken gewichtes von neuem abgedreht werden muß. Einfacher iſt daher in dieſem Falle die Ermittelung des Volumens durch Eintauchen in eine mit Waſſer entſprechend gefüllte Aräometerröhre, ſowohl im grünen als im geſchwun— denen (trockenen) Zuſtande. Bei Stäben von regelmäßiger Form, ſeien ſie von quadra- tiſchem oder rechteckigem Querſchnitt, iſt die einfachſte Methode der Beſtimmung des ſpezifiſchen Gewichtes die des behutſamen Einſenkens in Waſſer (begreiflich in einer kaum weiteren, füh— renden Glasröhre), nachdem man die Länge des Stabes ge— meſſen hat, und Diviſion der eingeſunkenen Strecke durch die Länge des Stabes. Für kurze Stücke beſonders bequem iſt der Gebrauch einer meſſingenen Senkwage (Fig. 4 S. 18), deren eee für Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. Ba | leichte Hölzer durch verſchieden ſchwere Meſſingringe namhaft erweitert werden kann. Fig. 4. ö S. Br WU 1 1 174 1 1 Hat man z. B. einen Ring, welcher, in oder auf den Korb K gelegt, die Skala um 50 Einheiten tiefer ins Waſſer zieht, ſo ſtellt ſich der Schwimmer 8 ſtatt auf 0 (bei 50) auf das obere 0, und kann ſomit die Skala in ihrer ganzen Erſtreckung zum Ableſen dienen. Hat man ferner einen Ring für 100 und einen für 200, ſo können in dem Drathkorb ſogar Hölzer Platz finden, welche 100, 200, ja bei Anwendung dieſer beiden 300 Auftrieb haben. Nur muß alsdann ent⸗ ſprechend + 100, + 200 oder + 300 im Nenner des Ausdruckes für das ſpezifiſche Gewicht figu- rieren. Denn bei Anwendung der Senkwage iſt, wenn P = Gewicht des Holzes in der Luft, ſpezifiſches Gewicht p . Zur Erläuterung der Figur ſei noch be— merkt, daß meine Senkwage mit ihrer gefloch— tenen Schnur Sı über zwei Rollen läuft und, durch die Meſſingkugel MK im Gleichgewichte gehalten, ſehr leicht zu handhaben iſt. Unter ſpezifiſchem Lufttrockengewicht ver— ſtehen wir das ſpezifiſche Gewicht von Holz, welches erſt unter Dach und zuletzt im bewohnten, winters geheizten Raume verweilt hat, bis es keine Ge— wichtsverminderung mehr erfuhr. Holz, das im Freien unter Dach, wenn auch jahrelang, zubrachte, hat zwar im Spätjahr ſein geringſtes Gewicht, iſt aber doch nicht vollkommen luft: trocken (ſiehe oben S. 15), abgeſehen von den a 15 /% Feuchtigkeit (S. 16), welche ſelbſt in dem durch warme Zimmerluft getrockneten Holze noch vorhanden ſind. Da wir das Holz nur im trockenen oder nahezu trockenen Zuſtande verwenden können, iſt das ſpezifiſche Trockengewicht häufig ein Maßſtab für ſeine Güte. Ja, es kommt vor, daß die vom Holz entwickelte Kraft im mehr als einfachen Ver— hältniſſe zu ſeinem ſpezifiſchen Trockengewichte ſteht. Ohne Bei— ſatz des ſpezifiſchen Trockengewichtes haben Federkraft- und Feſtigkeitszahlen einen beſchränkten Wert. Heiße Länder erzeugen im allgemeinen die trocken ſchwerſten Hölzer. Selbſt in Europa iſt zu bemerken, daß aus Italien oder Algerien ſtammende Bäume von Holzarten, welche auch in Deutſchland wachſen, namhaft ſchwerer ſind als die unſrigen. Eine, jedoch nur ſcheinbare und bereits oben (S. 3) erklärte Ausnahme hiervon bildet die nordiſche Föhre. Auf— fallend ſchwer ſcheint auch die Mehrzahl der Hölzer regen— armer Länder, wie z. B. des Kaps. Die im Hochgebirge heimiſche Arve erzeugt im Tiefland ein ſchwereres Holz als dort. Im Hochgebirge haben übrigens Bäume häufig ein ſchwereres Holz als weiter unten, jedoch nicht wegen höheren, ſondern wegen freieren Standes. Auf Hochpunkten, z. B. dem Brocken, wo die Fichten wegen Windes eine ſchiefe Stellung annehmen und daher ihre Holzringe wie Legföhren nach unten ausſacken, entſteht an ihnen ein beſonders ſchweres Holz. In ſüdlicher Lage erwächſt ſchwereres Holz als in nördlicher oder auf der Nordſeite eines Hauſes. Auch der Boden, auf welchem Bäume und Beſtände erwachſen, iſt von erheb— lichem Einfluſſe. Moorboden, ſchwammiger Sandboden erzeugen ſchlechtes Laub⸗ und Nadelholz. Auch naſſer Boden hindert die Föhre, ordentliches Kernholz auszubilden. Tiefgründiger, trockenhumoſer Boden (Bamberg) kann dagegen bei Föhre dem nordiſchen ähnlich ſchweres Holz erzeugen. Felſiger Boden wirkt darauf nur indirekt, wie auch ſchlechter bei ringporigen „ Zaub: und den Nadelhölzern durch Schmälerung der Holzringe Einfluß nimmt. Im Freiſtand erwächſt durchweg erheblich ſchwereres Holz als im Waldesſchluß und -ſchatten. Daraus wird begreiflich, daß im Hochwalde, je höher man ſeinen Umtrieb ſetzt, um ſo leichteres Holz erzeugt wird, daß im Oberholze des Mittelwaldes ſchweres, wenn auch äſtiges Holz entſteht und daß ſogar der Niederwald, in dem die Stangen anfänglich nicht geſchloſſen ſtehen, ſchwereres Holz liefern muß als alter Hochwald. Unter Umſtänden, wo allgemein leichtes ge— ringes Holz erwächſt, kann übrigens ein einzelner Baum ſchweres Holz anſetzen und umgekehrt. Breite oder Schmalheit der Holzringe eines Baumes an ſich erweiſen für Gewicht und Güte nichts. Unter den verſchiedenen Teilen des Baumkörpers haben die Wurzeln das geringſte ſpezifiſche Trockengewicht. Aus— nahmen hiervon kommen bei denen der Nadelhölzer vor mit auffallend viel Sommerholz oder Harzfülle. In der Mitte des Stockes pflegt ſich das höchſte ſpezifiſche Trockengewicht zu finden und gegen den Umfang desſelben abzunehmen (Ausnahmen mit Abnahme der Ringbreite bei den Nadelhölzern). Ebenſo ſinkt das ſpezifiſche Trockengewicht in denſelben Holzſchichten am Schafte hinauf. Die Aſtſtümmel im Schafte pflegen von be— ſonders ſchwerem und harten Holz eingewickelt zu ſein und dieſe ſchwerere Holzmaſſe erſtreckt ſich wandartig nach oben und unten (ſiehe Fig. 2 S. 4). Gerät man bei Anſtellung von mechaniſchen Verſuchen in eine ſolche Partie ſchwereren Holzes, ſo ergeben ſich öfters rätſelhafte Erſcheinungen. Deshalb wundert ſich Bauſchinger“), welcher den nachteiligen Einfluß von Aeſten auf die Druckfeſtigkeit recht wohl kennt, daß der Ein— fluß von Aeſten nicht immer die letztere erniedrige. Die eng⸗ ) Mitteilungen aus dem mechaniſch-techniſchen Laboratorium zu München. 16. Heft 1887, S. 4. u. jährige obere Seite der Wurzel ſtarker Aeſte hat meiſt ſchwereres Holz als die breitringige Unterſeite. In der Krone herrſcht Unregelmäßigkeit infolge der Ein— mündung vieler Aeſte. In dieſen ſelbſt hat ein Teil der Laub- hölzer, z. B. Eiche, nach oben breitere Ringe und höheres ſpezifiſches Trockengewicht, ein anderer (zerſtreutporige, wie Buche, Birke und Linde) bald auf der oberen, bald unteren Seite höheres Trockengewicht. Bei den Nadelhölzern findet ſich dieſes ſtets auf der unteren. Solches entſprechend den an ſchiefen Bäumen zu machenden Beobachtungen. Beſonders ſchweres, hartes und dabei zähes Holz enthalten Ueberwallungswülſte, auch knoten- oder kropfähnliche Auswüchſe. Ihr ſpezifiſches Gewicht überſteigt nicht ſelten das aller anderen Baumesteile. Darum ſchwimmen z. B. ge— ſchälte geſchlachte Prügel des Eichenſchälwaldes zur Schälzeit im Waſſer, während knotige unterſinken. Ganz junge Bäume, ſelbſt im Schluß erwachſene, haben hohes ſpezifiſches Trockengewicht. Mit ſteigendem Alter ſinkt das durchſchnittliche ſpezifiſche Trockengewicht der Bäume die im Schluſſe ſtehen, und gewöhnlich auch der im Freiſtand er— wachſenen. Bei Nadelhölzern ohne Kern, wie Fichte, und jüngeren noch kernloſen Kernnadelhölzern nimmt das ſpezifiſche Trocken— gewicht mit dem Alter zu. An denen mit Kern erhöht die Harzablagerung das Gewicht des Baumesinnern und der Splint pflegt an ihnen trotz ſchmälerer Ringe leichter zu ſein. Fäulnis des Holzes kann deſſen Gewicht auf einen Bruchteil erniedrigen. Bloßer Wechſel der Farbe, d. h. etwas Weißſtreifigkeit, hat darauf noch keinen namhaften Einfluß. Die Jahreszeit, in der das Holz gefällt wurde, hat nur zur Zeit des Laubausbruches im Mai und Juni eine höchſtens einige Prozente betragende Einbuße zur Folge. Zwiſchen den anderen 10 Monaten iſt ein Unterſchied nicht zu machen. Ob zu⸗ oder abnehmender Mond zur Zeit der Holzfällung be— ſteht, hat durchaus keinen Einfluß auf das ſpezifiſche Trocken— gewicht. Auch Flößen des Holzes, wenn es nicht von mehrmaligem Einwerfen und Ausziehen begleitet iſt, läßt dasſelbe unberührt. Spezifiſches Lufttrockengewicht der wichtigeren europäischen Holzarten (bei den häufigſten Arten im Durchſchnitte von Hunderten, zum mindeſten aber einer größeren Anzahl von Stücken erhoben). Ahorn, Feldahorn (Map: holder) 0,674 Ahorn, gemeiner 0,672 Ahorn, a (dasye,) e 0,641 Ahorn, Spitzahorn 0,740 Ailanthus . 0,621 Apfelbaum (Garten-) . 0,689 Apfelbaum, 0 0,772 Arve 0,424 Aſpe. 0,513 Birke 5 0,687 Bitternuß (ſchwäb.) 0,843 Buche, Rotbuche 0,742 Buche, Steinbude . . 0,748 Buchs 4 12008 Eibe (Taxus) "0762 Eiche (ſchwäb.) . 0,7% Eiche, Roteiche (rubra, ſchwäb.) 0,741 Eiche, Zerreiche . . 0,854 Elfebaum . 0.702 Erle, gemeine . 0,526 Erle, Grauerle . . 0,482 Eide . . . 0,733 Fichte (Gebirg und Hü- gelland) 0,420 Fichte auf Hochpunkten (Harz) z: Fichte mooriger Niede— rungen 0,357 Fichte, faſt 100jährig, dabei nur daumendick 0,688 Föhre, Bergföhre (wan⸗ delbar) 0,562 Föhre, gemeine 0,551 Föhre, Schwarzföhre (ſchwäb., kernlos) . 0,565 Föhre, Schwarzföhre (Wien), mit Kern . 0,744 Föhre, Seeföhre(ſchwäb.) 0,492 Föhre, Weymouthsföhre 0,447 Haine, Hainbuche . . 0,753 Hickory, weiße (ſchwäb.) 0,909 Hollunder, ſchwarzer . 0,660 Kaſtanie, Edelkaſtanie (ital.) 0.491 8 N Kaſtanie, Edelkaſtanie Sperberbaum . . 0,879 (ſchwäb .) . . 0,611 Tanne, Balſamtanne Kaſtanie, gemeine Roß⸗ (ſchwäb.)) . . 0,447 kaſtanie 0,534 Tanne, junge, ſehr eng— Kirſche, e e esche 0,618 jährig 0,776 Kirſche, Wildkirſche . 0,663 Tanne, auf ſchbammi⸗ R 0,620 gem Boden. . 0,445 Linde, ttrige . 0,494 Tanne (Schwarzwald) 0,478 Linde, kleinblättrige . 0,522 Ulme, eee Maulbeer, weißer . . 0,674 8 0,690 Mehlbaum 0,785 Ulme, Fick derulne 0,660 Nußbaum, gemeiner . 0,532 Ulme, Rotulme (camp. Nußbaum, Schwarznuß „ 1er 0,536 Vogelbeer 0,638 0,915 Weide, kaſpiſche 0,519 Pappel, gem. kanadiſche 0,437 Weide, Salweide . . 0,563 Pappel, Silberpappel 0,449 Weide, Weißweide . . 0,452 Paulownie . 0,370 Wellingtonie . . 0,376 Platane 0,634 Zürgelbaum, amerifan. 0,783 Robinie 0,769 Zürgelbaum, italien. . 0,746 Spezifiſches Dürrgewicht müſſen wir das ſpezi— fiſche Trockengewicht von Hölzern nennen, denen man durch künſtliche Hitze auch noch die 15 % Feuchtigkeit oder einen Teil derſelben ausgetrieben hat, welche vollkommen lufttrockenes Holz noch enthält (ſiehe S. 16). Spezifiſches Grüngewicht iſt das ſpezifiſche Gewicht friſch gefällten Holzes. Seine Kenntnis hat, da alles Holz lufttrocken verwendet wird, oder wenigſtens verwendet werden ſollte, für den Techniker wenig Wert, mehr freilich für den Forſtmann. Um ſich einen Begriff davon zu machen, wie, ab— geſehen vom Quellen, der Saft des Baumes bei den einen Holzarten auf das ſpezifiſche Trockengewicht ausgleichend, bei den 5 anderen ſteigernd wirkt, mögen die nachſtehenden Figuren dienen, welche ſchematiſche Durchſchnitte des Stockes verſchiedener Holz⸗ arten darſtellen. Fig. 5. Eiche und Föhre grün trocken Fichte Das leichteſte Holz, die Wurzel, kann bei Saftreichtum ein hohes ſpezifiſches Grüngewicht zeigen. Ueberhaupt je ſchwam⸗ miger, alſo trockenleichter ein Holz, deſto größer der Unterſchied zwiſchen innen und außen und zwiſchen Grün- und Trocken⸗ gewicht. Abgeſehen von den mit zerſetztem und daher waſſer⸗ reichem Innern verſehenen Hölzern kann man ſich den Verlauf des ſpezifiſchen Grüngewichtes denken, wenn man ſich ver— gegenwärtigt, daß die Saftmenge auf allen Höhen des Baumes von innen nach außen zunimmt und die äußerſte Spitze ſamt den Aeſten des Baumes dem jüngſten waſſerhaltigen Holz angehört. — N WI. © © 7. Härte iſt der Widerſtand, welcher von einer Maſſe, hier dem Holze, Körpern entgegengeſetzt wird, die in ſie einzudringen ſuchen. Bei gleichmäßig beſchaffenen Subſtanzen, z. B. Mineralien, iſt es leicht, eine Stufenleiter der Härte aufzuſtellen. Das Holz kann aber aus verſchieden harter Membran zuſammengeſetzt ſein und enthält teils Luft, teils Saft, iſt ſodann nach Länge und Quere ſehr verſchieden gebaut. Auf der Hirnſeite z. B. finden wir bei den Eichen die Markſtrahlen härter, die Porenringe weicher als das ſonſtige Holzgewebe. Ueberhaupt, und beſonders bei den Nadelhölzern, iſt der Anfang der Holzringe weicher als deren Umfang, ebenſo die Oberſeite ihrer Aeſte weicher und wolliger als die untere. Eigentlich wäre alſo eine durchſchnitt— liche Härte zu ermitteln, dieſe würde aber wieder keinen rich— tigen Maßſtab für die verſchiedenen Richtungen (Länge oder Quere) abgeben. Wenden wir Werkzeuge an, um die Härte zu erproben, wie Hobel, Axt, Meſſer, Säge, Raſpel, ſo greifen Spaltigkeit, Federkraft, Zähigkeit ſtörend ein. Es gibt daher nur eine relative Härte je für eines der genannten Werkzeuge. Außerdem aber wirken Holzzuſtände mit. Feuchtes Hart— holz, z. B. von Eiche, ſägt ſich leichter als trockenes; feuchtes Weichholz, wie Linde, ſchwerer als trockenes. Froſt fördert die Säge, ſchwächt aber die Axt. Unter dieſen Umſtänden kann eine Klaſſifikation der Holz— arten nur nach einem gewiſſen Geſamteindrucke ſtattfinden. Wir wollen folgende Klaſſen aufſtellen: 1. Steinhart: Pockholz, Ebenholz u. dgl. 2. Beinhart: Sauerdorn, Buchs, Rainweide, Lonicera tatarica. Beinholz, Syringen. ME 3. Sehr hart: Mandelbaum, Kornelkirſche, Hartriegel, Weißdorn, Schwarzdorn, Pimpernuß. 4. Hart: Maßholder und andere Ahorne, Haine, Bohnen— bäume, Wildkirſche, Mehlbaum, Kreuzdorn, gem. Hollunder, Sperberbaum, Eibe. 5. Ziemlich hart: Ailanthus, Zürgelbaum, Eſchen, See— kreuzdorn, Stechpalme, Maulbeerbäume, Legföhre, Platane, Zwetſche, Zerreiche, Robinie, Ulmenarten. 6. Etwas hart: Silberahorn, Edelkaſtanie, Pfaffenhütchen, Buche, Schwarz- und gemeiner Nußbaum, Birn- und Apfel- baum, Elſebeer, Eichenarten, Traubenhollunder, Vogelbeer. 7. Weich: Fichte und Tanne, Roßkaſtanien, beide Erlen, Birke, Haſel, Wachholderarten, Lärche, Föhrenarten, Trauben⸗ kirſche, Pulverholz, Rhus-Arten, Mandelweide, Sale, Lebens⸗ baum. | 8. Sehr weich: Paulownia, Weymouthsföhre, Aſpe und andere Pappeln, Weiß-, Lorbeer-, Knackweide, Linden, Welling⸗ tonie. 8. Spaltbarkeit. Poren und Holzfaſern ſind der Länge der Baumesachſe nach zu Bündeln vereinigt. Von Spaltbarkeit und Spaltung kann daher nur in der Längsrichtung die Rede ſein. In ſel⸗ tenen Fällen macht ſich die Längsrichtung wenig geltend. So im Innern des Pockholzes und mancher Gummibäume, das wie ein Stein zerſpringt, nicht ſpaltet. Auch Elſebaum bricht ſo gern ſeitlich aus, daß von regelmäßiger Spaltung bei ihm nicht zu ſprechen iſt. | Die Spaltbarkeit wird ſehr beeinflußt durch den anato— miſchen Bau der verſchiedenen Holzarten. Da die Markſtrahlen wie aufrechte Bänder vom Marke zur Rinde ver: laufen (Fig. 1, S. 1), iſt begreiflich, daß in dieſer Linie die Spalt: kluft gern verläuft, weniger gern dagegen in der Sehne, wobei mehrerlei Elemente, meiſt auch die Holzringe, ſchief durchſchnitten werden müſſen. Doch iſt es ſchwer, auf Grund anatomiſcher Aehnlichkeit, Schlüſſe zu ziehen, die ſich nicht zugleich auf die Erfahrung ſtützen. Die gemeine Eiche iſt eine leicht- und ſchön— ſpaltige Holzart, die verwandte Korkeiche aber ſpaltet ſchwer und ſpringt aus. Auch die Buche iſt leicht- und ſchönſpaltig, wo— gegen die ihr im Bau ſo ähnliche Platane zu den ſchwerſt— ſpaltigen gehört. Begreiflich iſt, daß auch Glätte oder Rauheit der Spaltfläche Einfluß haben wird. Die Spiegelſpaltfläche iſt ſchön glatt bei jungem Ahorn, Aſpe und Haſel, ziemlich glatt bei Eiche und Ulme, von Faſern ſeideartig bei Pappeln, ſeideartig ſplittrig bei Platane, dünnſchuppig bei Edelkaſtanie, ſchuppig bei gemeinem Ahorn, rinnenförmig bei Linde u. ſ. w. Dabei geben die Porenkreiſe, überhaupt die Jahresringe häufig Veranlaſſung zu ſtaffelförmigem Spalte. Der Jahresring- oder Sehnenſpalt iſt bei Lärche fein-, bei Eiche grobfaſerig, bei Ahorn etwas rinnenförmig u. ſ. w. Die Härte erſchwert das Eindringen von Axt oder Keil. Doch iſt ein gewiſſer Härtegrad wünſchenswert, weil in ſehr weiche Hölzer (Linde) die Spaltwerkzeuge ſich einſenken, ohne eine Kluft zu bilden, und hierbei die Reibung außerordentlich vermehrt wird. Die Federkraft fördert. Denn iſt dieſelbe namhaft, ſo ſuchen die vom eingedrungenen Werkzeuge gebildeten beiden Schenkel des Holzes ſich gerade zu ſtrecken und verlängern dadurch die Kluft. Das ſpezifiſche (Trocken-) Gewicht hat im allgemeinen keinen direkten Zuſammenhang mit der Spaltbarkeit. Wir treffen vielmehr ſpezifiſch ſehr verſchiedene Holzarten in den— ſelben Klaſſen. Doch werden wir für dieſelbe Baumart bei RE. We gleichem Bau annehmen dürfen, daß der Spaltungswiderſtand im Verhältniſſe zum ſpezifiſchen Trockengewichte ſtehe. Von Einfluß iſt die im Holze ſteckende Feuchtigkeit. Trockenes Holz ſpaltet viel ſchwerer als grünes. Da die Laubhölzer im Frühjahr am ſaftreichſten ſind, wird die Annahme, daß die Hölzer zu dieſer Jahreszeit am leichteſten ſpalten, für ſie nicht zu beanſtanden ſein. Uebrigens kommen in dieſer Beziehung Sonderbarkeiten vor: Birke im naſſen Zuſtande ſpaltet ſo ſchwer als Haine, im trockenen leichter als dieſe. Da an ſogenannten Splintbäumen der Saftgehalt ſich beim Grünholze durch den ganzen Baum erſtreckt, bei Kernholzbäumen dagegen nur im Splinte herrſcht, ändert ſich die Spaltbarkeit durch die Aus⸗ trocknung bei Splintbäumen mehr als bei Kernbäumen. Der Froſt mindert die Federkraft und dadurch das Ein— dringen der Axt, ſowie das Anziehen von Keilen. Der Boden hat nur mittelbar Einfluß durch Förderung oder Verlangſamung des Wachstums, wobei im erſteren Fall aſtige Strauchform raſch überwunden werden, im letzteren ſelbſt in höherem Alter noch beſtehen kann. Durch Unterdrückung der Aeſte iſt geſchloſſener Stand des Baumes im Walde der Spaltbarkeit ſehr förderlich. Elliptiſche Stämme gelten als leichter ſpaltend denn kreisrunde. Immerhin, und auflfallenderweiſe, iſt an erſteren die ausgebauchte Seite die leichterſpaltige, obgleich an ihr die Markſtrahlen krumm zu verlaufen pflegen. Sehr verſchiedenſpaltig ſind die einzelnen Baumesteile. Die Wurzel iſt allzu weich, um ordentlich zu ſpalten. Auch der Stock iſt ſchlechtſpaltig, weil er im Innern die Aſtſtümmel des jugendlichen Bäumchens enthält, und gegen ſeinen Umfang gar häufig Unregelmäßigkeit des Faſernverlaufes beſteht. Im oberen Schafte geſchloſſen ſtehender Bäume iſt die Spaltbarkeit die höchſte, weil dort die wenigſten Aſtſpuren vorhanden ſind. Aus demſelben Grunde nimmt die Spaltbarkeit im allgemeinen von . der Markröhre gegen die Rinde zu. Bei kernloſem Nadel: holz (Fichte) aber wird, abgeſehen vom äſtigen Inneren, die Spaltbarkeit wegen höheren ſpezifiſchen Trockengewichtes gegen die Rinde etwas abnehmen. In der Krone iſt die Spaltbarkeit wieder gering wegen der Aſteinmündungen. Bei regelmäßigem Bau wird Kern ſchwererſpaltig ſein als Splint. Leicht anbrüchiges, d. h. nur weißſtreifiges Holz kann ſo gut ſpalten als geſundes. Faules dagegen bricht ſeitlich aus wegen Verluſtes ſeiner Faſerung, oder verſenkt ſich darein das Werkzeug ohne Bildung einer Kluft. Ein weſentlicher Unterſchied beſteht bei normal gewachſenem Holze zwiſchen Spiegel- und Sehnenſpalt. Selbſt bei den porenringigen Hölzern (Eiche, Eſche ꝛc.) iſt der Sehnenſpalt um J ſchwerer, zuweilen nur mit der doppelten Laſt der Spiegel: kluft herbeizuführen. Bei wellenförmig gewachſener Holzfaſer richtet ſich die Spaltbarkeit nach der Richtung, in der die Wellenlinie ver— läuft. Liegt dieſelbe in den radialen Flächen der Markſtrahlen, jo liegt die leichtere Spaltfläche in der der Markſtrahlen. Ver⸗ läuft ſie dagegen in den Jahresringen, dann liegt ſie in dieſen. Verſuche über die Spaltbarkeit der Holzarten können entweder in der Art angeſtellt werden, daß an ein zu ſpaltendes U-⸗förmiges Holzſtück (Fig. 6) eine Wage gehängt wird, deren Belaſtung den Maßſtab der zum Spalten der beiden Schenkel notwendigen 5 Kraft angibt. Oder können in das aufrecht geſtellte N U-förmige Stück Keile eingetrieben werden, deren /a\ Belaſtung in ähnlicher Weiſe zur Bemeſſung der Spaltbarkeit dient. Ein Verfahren, welches nahezu gleiches Ergebnis haben wird mit Verſuchen an demſelben Apparate, der zur Erhebung der übrigen mechaniſchen Eigen— Fig. 6. 0 . = „ ſchaften dient, und wo horizontal ſich bewegende verſchieden ſchlanke Keile in Holzproben von gleichem quadratiſchen Quer⸗ ſchnitt eingetrieben werden. Die Erkennung leichter Spaltigkeit ſelbſt am ſtehenden Baum iſt nicht ſchwer. Glatte, ſchön runde Stämme ſind ge: wöhnlich leichtſpaltig (Buche). An Bäumen mit aufgeriſſener Rinde (Eiche) dienen ſenkrechte Rindenriſſe, häufig Froſtklüfte zum Anhalte. Beſonders leicht iſt es, bei der Aufarbeitung die ſchön⸗ und geradſpaltigen Stämme herauszufinden. Nach ihrer Spaltbarkeit klaſſifizieren ſich die wich: tigſten Holzarten ungefähr folgendermaßen: 1. Aeußerſt ſchwerſpaltig: Mandelbaum, Buchs, Kornel: kirſche, Hartriegel, Bohnenbäume, Gleditſchie, Platane, Wild— kirſche, Vogelbeer, Eibenbaum. 2. Sehr ſchwerſpaltig: Maßholder, Birke, Haine, weiße Hickory, Mehlbaum, Weißdorn, Stechpalme, Maulbeerbäume, Robinie, Sperberbaum, Ulme, Wellingtonie. 3. Schwerſpaltig: Ahorne, Zürgelbäume, Pfaffenhütchen, Eſchen, Pflaumen⸗, Birn⸗, Apfel- und Elſebeerbaum, Zerreiche, Schneeball. 4. Etwas ſchwerſpaltig: Balſamtanne, Ailanthus, Stein⸗ buche, ſchwäbiſche Schwarzföhre, Legföhre, Zwetſchenbaum, Kreuz— dorn, Khus-Arten, Sophora. | 5. Ziemlich leichtſpaltig: Edelkaſtanie, Buche, Nußbaum⸗ arten, Lärche, Tulpenbaum, Ohrenweide, Hollunderarten. 6. Leichtſpaltig: Silberahorn, Roßkaſtanie, Erlen, Haſel, Paulownia, gem. Föhre, Aſpe, Traubenkirſche, beide Eichen, Roteiche, Pulverholz, Sale, Lorbeerweide, Linden. 7. Sehr leichtſpaltig: Tanne, Fichte, Weymouthsföhre. 8. Aeußerſt leichtſpaltig: Silber- und gem. kanadiſche Pappel. 9. Schwinden und Quellen. Mit dem Verluſte ſeiner Feuchtigkeit zieht ſich das Holz räumlich etwas zuſammen, mit Aufnahme ſolcher dehnt es ſich etwas aus. Man nennt dies „Schwinden und Quellen“. Ver— liert ein Holzſtück ſeine Feuchtigkeit einſeitig, ſo zieht es ſich hier zuſammen und wölbt ſich auf der entgegengeſetzten. Ebenſo wölbt es ſich, wenn es einſeitig befeuchtet wird. Dann aber iſt die befeuchtete Seite die ſich wölbende. Man nennt dies das „Sichwerfen“. Es iſt eine vom Schwinden und Quellen herzuleitende Eigenſchaft. So auch das ſogenannte „Reißen“ des Holzes, welches in zwei Fällen erfolgt. Einmal nämlich, wenn das Holz einſeitig austrocknet und ſich dabei ſo zuſammenzieht, daß es, verwachſen mit dem feuchten mächtigeren Holze der entgegengeſetzten Seite, ſeinem Schwindebedürfniſſe nur durch Riſſe genügen kann; zum anderen, wenn es ſich ſelbſt in mächtiger Schicht zuſammenzieht und dabei die entgegengeſetzte ſich wölbende Seite zwingt, ſich durch Bildung von Klüften zu helfen. Eine friſch gefertigte Thonkugel oder Thonwalze kann ſich bei hinreichend langſamer Austrocknung ſo ſtetig gegen die Mitte zuſammenziehen, daß nirgends ein Riß erfolgt und die Kugel oder Walze nur einen kleineren Durchmeſſer zeigt. Das Holz iſt aber nach drei Richtungen verſchieden gebaut und ſchon deshalb von ihm eine gleichmäßige Zuſammenziehung nicht zu erwarten. Geſtreckte Elementarorgane ziehen ſich in ihrer Länge wenig oder kaum zuſammen. So die Poren und Holz— zellen nach der Länge des Baumes. Aus demſelben Grunde ſchwinden die Markſtrahlen weniger in der Richtung vom Marke zur Rinde als in ihrer Breite (Höhe) und Dicke. Da die Hauptmaſſe des Holzes aus geſtreckten Organen (Poren und Holzzellen) beſteht und dieſelben in der Richtung der Baumes⸗ achſe verlaufen, iſt leicht zu begreifen, daß das Schwinden am wenigſten in der Längsrichtung, hauptſächlich aber in der Quere erfolgt. Wir müſſen daher, um das Geſamt⸗ oder Volumſchwinden zu verſtehen, die drei linearen Richtungen getrennt halten. Die Größe des Schwindens wird ſich richten nach der urſprünglichen Natur des Holzes und den Umſtänden, unter denen es ſeinen Saft aushauchen ſoll. In erſterer Beziehung gilt zwar bei den einen hohes, bei den anderen niedriges ſpezifiſches Trockengewicht als Anzeichen beſonderer Schwindebedürftigkeit der Holzarten. Es iſt jedoch nur richtig, daß bei gleicher Holzart die ſpezifiſch ſchwereren Stücke ſtärker ſchwinden als die ſpezifiſch leichteren, wie auch an denſelben Jahresringen man den äußeren feſteren Teil ſich allein öfters klüften ſieht (Lärche). Eine Menge ſcheinbarer Widerſprüche löſen ſich alsbald, wenn man das ſpezifiſche Trocken⸗ gewicht berückſichtigt, wie beiſpielsweiſe die Abnahme des Schwin⸗ dens am Schafte hinauf. Weil ganz junge Bäume, ſelbſt im Schluſſe ſtehend, allgemein ein höheres ſpezifiſches Trockengewicht haben als ältere, ſchwindet ihr Holz ſtärker als das der letzteren. Kern- und Reifholz ſchwinden viel weniger als der ſaft— reiche Splint, denn mit dem Hinausrücken des Saftes gegen den Umfang erſtarrt das Innere, wie beſonders an Kirſch- und Pflaumenbäumen zu ſehen. (Ob an Kern- und Reifholzbäumen, wie Wallnuß, Ulme und Tanne, deren Inneres waſſerreicher ſein kann als der Umfang, dieſer ſtärker ſchwindet als erſteres, ſcheint von mehreren Umſtänden, darunter auch der Jahreszeit, Vorhandenſein von Waldriſſen u. dgl. abzuhängen.) — Weil mit dem Alter ſich im Innern trockeneres und daher weniger ſchwindendes Holz ausbildet, zieht ſich z. B. das Innere einer alten Eſche, eines alten Buchsbaums weniger zuſammen als das einer jüngeren Eſche, eines jüngeren Buchſes. — Die - ERS Fällungszeit hat auf das Schwinden im allgemeinen einen Ein: fluß deshalb nicht, weil auch das, wie wir ©. 9 ſahen, trodenere Sommerholz ſtets noch ſo viel Waſſer enthält, daß es ge— quollen bleibt. Im Anfange ſtrotzt es, einem in Waſſer ge— tauchten Badeſchwamme vergleichbar, dermaßen von Saft, daß eine Volumsminderung erſt eintreten kann, wenn nach Ent— fernung eines Teils des wäſſerigen Inhaltes die Dünſtung anfängt ſich in den Wandungen der Gewebe fühlbar zu machen. Erſt nach einiger Zeit, wenn vielleicht der größere Teil ihres Saftes ver— dünſtet iſt, fängt deshalb eine an die Sonne gelegte Scheibe grünen Holzes an, Schwinderiſſe zu bekommen. Bauſchinger “), welcher neben dem Feuchtigkeitsgehalt auch das ſpezifiſche Ge— wicht ſeiner Probeſtücke angibt, ſagt von demſelben, daß es bei abnehmendem Feuchtigkeitsgehalt anfangs raſcher, dann lang— ſamer ſinke, was vorſtehend Geſagtem entſpricht. — In der Rinde, zumal geſchloſſener Rinde ſteckend, ſchwindet das Holz weniger als ohne Rinde. Junge geſchloſſene Rinde übt zwar einſchnürenden Druck auf das grüne Holz aus, aber bald nach Beginne der Austrocknung macht ſie ihren Einfluß in verſchiedenem Sinne geltend, je nach dem Vorwiegen dieſer oder jener Rinde— ſchicht: Der ſaftreiche Baſt z. B. hat zwar bei einigen Holzarten das Bedürfnis ſtärker zu ſchwinden als das Holz; allein er iſt mit dem Holze ſo feſt verwachſen, daß er nur eine geringe Rolle ſpielen kann. Um ſo namhafter iſt diejenige der Leder— oder Korkſchicht. Sie zieht ſich in der Länge des Baumes viel mehr zuſammen als das Holz, in der Breite (Halbmeſſer und Umfang) dagegen weit weniger. Deshalb löſt ſich die Rinde bei einigen korkreichen Baumarten an Querſcheiben ringförmig vom ſchwindenden Holze. — Sägt man an einer friſchen Holzſcheibe von außen gegen das Mark, ſo klemmt ſich das Holz hinter dem ) Mitteilungen aus dem mechaniſch-techniſchen Laboratorium zu München. 16. Heft 1887, S. 4. Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. 7 . Sägeblatte zuſammen und man kann letzteres nicht zurückziehen. Es begreift ſich alſo, daß beim Schwinden die Austrocknung zunächſt dieſe ſogenannte „Gewebeſpannung“ überwinden muß. In letzterer Beziehung iſt naheliegend, daß dasſelbe Holz im heißtrockenen Süden, im lufttrockenen Nordamerika, im ge— heizten Zimmer ſtärker ſchwinden wird als im feuchtkühlen Norden, im dunſtreichen Gebirg, im Freien unter Dach. In der Richtung der Länge ſchwindet das Holz gewöhnlich kaum um 0,1%, d. h. ½%%᷑fꝙ½½ Im Halbmeſſer find, zumal bei Laubhölzern, 3 bis 5% nicht ſelten. Das Schwinden in der Sehne pflegt hiervon das Doppelte, ſomit 6 bis 10%, ſelten mehr, zu betragen. Bei Ermittelung des ſo unbedeutenden Längeſchwindens iſt ein Noniusapparat erforderlich. Für die Querdimenſionen beobachtet man die Zuſammenziehung an Scheiben mit Stiften, auf deren Köpfe man mittels eines „Körners“ kleine Punkte eingeſchlagen hat. Platzt eine zu Ermittelung von Halbmeſſer⸗ und Sehnenſchwinden dienende berindete oder unberindete Quer⸗ ſcheibe z. B. von Erle beim Austrocknen nicht, ſo erhält man für beides ein zwiſchen Halbmeſſer- und Sehnenſchwinden mitten inne liegendes gemeinſames Schwinden. Handelt es ſich darum, den Unterſchied des Schwindens im Halbmeſſer und im Umfange nachzuweiſen, ſo empfiehlt ſich zur Meſſung des Schwindens im Umfange den Bogen ſelbſt zu Grunde zu legen. Auch eine kurze Sehne kann als Maß— ſtab dienen. Je länger eine Sehne, deſto mehr nähert ſich ihr Schwinden dem des Halb- oder Durchmeſſers, mit dem ſie ja ſchließlich zuſammenfällt. Zu einem Gegenſtande, welcher in einer beſtimmten Rich— tung nicht ſchwinden ſoll, wählt man nach obigem Längsholz. Kommt dabei eine zweite Dimenſion in Betracht, welche mög— lichſt wenig ſchwinden ſoll, und wird nicht Rundholz ver— wendet, ſo wählt man dieſes zweite Abmaß nach dem Halbmeſſer. 1 F Da der Zuſammenhang der Jahresringe größer iſt (ſiehe S. 29) als der von rechts und links der Markſtrahlen, bilden ſich in der Regel nur Strahlenriſſe im Holze. Je kleiner die Holzſtücke und je weniger die drei vor— ſtehenden Dimenſionen ſich gegenſeitig beeinfluſſen, deſto größer der Schwindebetrag. Daher erhält man das höchſte Schwinden durch Ausarbeitung reiner Länge⸗, Halbmeſſer- und Sehnen: abmaße. Auch die einzelnen Baumesteile verhalten ſich verſchieden. Beſonders ſtark und raſch ſchwindet die waſſerreiche Wurzel. Das Innere des Stammes, reifes Holz, Kern oder abgewelkter Splint, ſchwinden weniger als das ſaftreichere Splintholz, wobei auch in Betracht kommt, daß die Holzſchichten am Schafte nach oben an Trockengewicht abnehmen, was auf Minderung des Schwindens hinwirkt. In der Krone iſt eine Regel nicht zu beobachten. Aſtanſätze und andere Unregelmäßigkeiten ſtören häufig die Schwindegeſetze. Exzentriſche Bäume ſchwinden minder auf der exzentriſchen als der regelmäßigen Seite. Auf dem Stock abgeſtandenes (brauſches) Laub- und Nadelholz ſchwindet wenig. Ebenſo faules Holz. Wind und Wetter ausgeſetztes Holz, z. B. Straßenſchranken, bekommen mit der Zeit immer ſtärkere, mit ihrem Schwinden nicht im Verhält— niſſe ſtehende Riſſe, wohl infolge von Subſtanzverluſt. Auch Radreife an Bauernwagen und karren müſſen von Zeit zu Zeit von neuem angezogen werden. Alltägliche Erſcheinungen des Schwindens ). Langholz in der Rinde, namentlich wenn dieſe eine feſtverwachſene Schwarte bildet, kann ſich in beſcheidenem Maß *) Wem die folgenden Seiten ſchwer verſtändlich ſein ſollten, iſt zu empfehlen, daß er ſich dazu die Figuren S. 285 u. fg. der „Tech— niſchen Eigenſchaften 1860“ anſehe. — 86 — ı und jo allmählich und gleichmäßig zufammenziehen, daß feine Schwindekluft entſteht und ſich höchſtens im Innern unſchädliche kleine Rißchen bilden. Oder entſtehen im Innerſten ein paar uhrzeigerähnlich geſtellte, gegen die Rinde ſich auskeilende Riſſe, die erſt beim Beſchlagen recht zum Vorſcheine kommen. Oder endlich platzt die Rindenſchwarte und entſteht eine große, nach außen ſich erbreiternde Kluft. Dieſe kann ſich auch erſt ſpäter bilden, wenn das Stück Langholz vom Wagen geworfen wird oder dergleichen. Ein ſogleich nach der Fällung geſchälter Stamm bekommt an ſeiner Oberfläche mehr oder weniger bedeutende Riſſe. Sie können wieder verſchwinden oder geringer werden, wenn ſich auch das Innere des Stammes zuſammengezogen hat, verbleiben aber ſtets. Der Stamm in der Rinde wie der geſchälte bekommt an ſeinen Hirnflächen Strahlenriſſe, welche mit der Zeit geringer werden können. Nicht ſelten aber vergrößert ſich ein durch die Markröhre laufender ſolcher infolge ſtärkeren Längeſchwindens des äußeren Holzes (Splints), verſtärkt beim berindeten Stamme durch den Einfluß der der Länge nach ſtärker als das Holz ſchwindenden Rinde. Halbholz in der Rinde bekommt weniger Schwinderiſſe, weil ſich hier das Schwinden großenteils auf den Sägeſchnitt legt. Leichtere radiale Riſſe können ſich indeſſen unter der Rinde bilden, wenn hier nicht der Zuſammenhang des Holzes ſo ſtark iſt, daß ſich eine nach der Rinde hin ausgekeilte Kluft vom Mark aus bildet. Entrindetes Halbholz klüftet ſich haupt— ſächlich an den Endflächen in der Mitte der entſtandenen beiden Halbkreiſe. Grün ausgebohrte Teichelhölzer ziehen ſich ſo gegen die Mitte, daß höchſtens in ihrem jüngſten Teil unter der Rinde einige Strahlenrißchen entſtehen. Viertelholz kann noch beſſer als Halbholz ſein Schwinden auf die (Kreuz-) Schnitte legen, jo daß, wenn ihm die Rinde pres DB DER bleibt, gar keine Riſſe ſich bilden. Bringt man ein entrindetes in vier Teile geſpaltenes Trumm in eine Dörrkammer, ſo ſieht man bald infolge des ſtärkeren Längeſchwindens der jüngſten Teile desſelben die beiden Enden ſich auseinander thun wie eine Spicknadel. Vierkantig quadratiſch beſchlagenes Holz mit Markröhre in der Mitte reißt leicht mehr auf als Rundholz in der Rinde, weniger aber als geſchälte Rundſtämme. Liegt das Mark außerhalb ſeiner Mitte, ſo entſtehen, wo erſteres dem Umfange näher liegt, einige ſtarke ſich gegen das Mark auskeilende, ſonſt aber ſchwächere Riſſe. Fällt die Markröhre auf eine Ecke, ſo bilden ſich einige Riſſe auf der entgegengeſetzten Seite. Liegt ſie außerhalb des Balkens in der Mitte einer Seite, ſo entſtehen je nach überwiegendem Zuſammenhange der Herzſeite oder der Splintſeite einige Riſſe im Splint oder vom Mark aus. Dielen durch die Mitte eines Stammes reißen an den Enden gern durch die Mitte, weil an ihnen der Splint oder Splint und Rinde ſtärkeres Schwinden in die Länge haben als das Innere des Baumes. Rechteckig beſchlagenes Holz ſchwindet ungefähr wie qua— dratiſches, aber das ſtärkere Längsſchwinden des Splints oder des Splints und der Rinde hat auch hier oft eine Querklüftung N az we; an den Enden zur Folge. Aehnlich erfolgt das Schwinden von Brettern. Enthält ein ſolches in ſeiner Mitte die Markröhre, ſo ſchwindet es gleich— mäßig und braucht ſpäter nur noch ebengehobelt zu werden. Liegt dieſelbe dagegen auf einer der Flachſeiten, ſo krümmt ſich die Diele beiderſeits etwas nach der entgegengeſetzten Seite und auch die folgenden Bretter krümmen ſich um ſo mehr, je weiter ſie von der Markröhre entfernt ſind. Querſcheiben von zähem Holze können ſich wegen ſtärkeren Schwindens am jüngſten Holz in der Mitte auftürmen. Als Mittel gegen Schwinden, Sichwerfen und Reißen [2) — 38 iſt das ſchraubenförmige Berappeln zu empfehlen, wie es bei Birkenſtangen allgemein üblich iſt. Röſten des Holzes im Tau, Flößen und andere ähnliche Behandlungen desſelben wirken nicht oder vielleicht erſt nach mehrfacher Wiederholung, wobei zu fürchten, daß das Holz erſticke und an Wert verliere. Da: gegen gilt, obgleich es meine Verſuche mit mehreren Holzarten nicht erkennen laſſen, allgemein als wirkſames Mittel das Dämpfen bei geſteigerter Temperatur. Bei dünneren Objekten empfiehlt ſich angemeſſene Zerkleinerung ſogleich nach der Fällung, damit das Holz nach Halbmeſſer und Sehne ungeſtört ſchwinden könne. Stäbe oder Stiele von Hickory und anderen ſtark ſchwindenden Hölzern thut man gut bis zur Trockenheit be— laſtet oder eingeſpannt zu halten, damit ſie ſich nicht krümmen. Tafelförmigen Füllungen läßt man eine gewiſſe Beweglichkeit, und Gegenſtände, welche ſich durchaus nicht verändern ſollen, werden aus vielen Teilen zuſammengeſetzt (Billardſtöcke). Von großer Wichtigkeit endlich iſt die richtige Auswahl der Holzart, des richtigen Baumindividuums mit wenig ſchwindendem Holz (Glaſerholz) und Beachtung von Sehne und Halbmeſſer. Von dem vorſtehend abgehandelten linearen Schwinden nach unſeren drei Hauptrichtungen unterſcheiden wir das Volum— ſchwinden. Daß bei dieſem das Schwinden in der Länge vernachläſſigt werden kann, geht aus dem S. 34 Geſagten hervor. Bei aufgebeugtem Holz iſt es am einfachſten, ein Mittel aus Halbmeſſer- und Sehnenſchwinden zu ſuchen und beiſpielsweiſe von jungem Buchenholze (Fig. 7 links) zu ſagen: Mittel aus Halbmeſſer- und Sehnenſchwinden von 1 auf 0,942, alſo Volumſchwinden eines Grünraummeters jungen Buchen— holzes von 1,000? auf 0,9422, d. h. 11,3 %. Ebenſo können wir das Volumſchwinden aus dem ſpezi— fiſchen Grün⸗ und ſpezifiſchen Trockengewicht ableiten, ſobald wir den Saftgehalt mit ſeinem wirklichen Betrag (ſiehe S. 8) in Rechnung nehmen. Ein Kubikzentimeter Holz ziehe ſich infolge des Schwindens zuſammen auf Raum m (Fig. 7 rechts) ſo iſt SG — (S=-mxST und der Schwindebetrag oder 1 s — WS Zu ST WS — SG * sT 23 sT wobei SG — ſpezifiſches Grüngewicht, WS — wirklicher Saftgehalt und ST — ſpezifiſches Trockengewicht. Eine Klaſſifikation der Holzarten nach ihrem Schwinden hat Schwierigkeiten wegen des Einfluſſes von Alter, Kern oder Splint und verſchiedenem ſpezifiſchen Trockengewicht innerhalb derſelben Baumart. Man wird ſpäter vielleicht das ſpezifiſche Trockengewicht dem Schwindebetrag als Charakteriſtik beifügen, wie bei Federkraft und Feſtigkeit. Werfen wir Halbmeſſer und Sehne in einem Durchſchnitte zuſammen und ordnen die ge— wöhnlichſten Hölzer in Klaſſen, ſo ergibt ſich folgende Ueber— ſicht über das Schwinden, bei welcher 100 ſich zuſammen— ziehen in Klaſſe 1: auf niedrigſtens 97,0: Arve von Hohenheim 97,6. Wellingtonie 97,6. Weymouthsföhre 97,5. Virginiſcher Wach— holder 97,5. Fichte 97,4. Bergföhre 97,4. Kreuzdorn 97,3. Pulverholz 97,3. Gemeiner Lebensbaum 97,0. Schwäbiſche Schwarzföhre 97,0. in Klaſſe 2: auf niedrigſtens 96,0: Eibe 96,8. Lärche 96,6. Lorbeerweide 96,5. Eſchenblättr. Ahorn 96,4. Gleditſchie 96,3. Pfaffenhütchen 96,3. Gemeine Föhre 96,2. Zwetſche 96,2. — EN Uferweide 96,1. Tanne, erwachſene Roteiche, Traubeneiche, Wiener Schwarzföhre, Ailanthus 96,0. in Klaſſe 3: auf niedrigſtens 95,0: Bergulme mit waſſerreichem Kern 95,9. Sophora und erwachſene Robinie 95,8. Gemeiner Nuß⸗ baum, Silberpappel 95,6. Gemeine Eſche, Birnbaum 95,5. Gemeine Erle 95,4. Gemeiner Ahorn, weißer Maulbeer 95,3. Vogelbeer 95,2. Schwarzer Hollunder, amerikaniſcher Zürgelbaum, Buche, Aſpe, Schwarznuß, Maßholder, Platane, gemeine kanadiſche Pappel 95,1. Stieleiche, Kornelkirſche, Sale 95,0. in Klaſſe 4: auf niedrigſtens 94,0: Grauerle, Edelkaſtanie, Buchs 94,9. Roßkaſtanie, Silberahorn 94,8. Spitzahorn 94,6. Haſel 94,5. Holzapfel, großblätterige Linde, Sperberbaum, Trauben⸗ kirſche 94,4. Junge Robinie 94,3. Flatterulme, Zerreiche, Prunus mahaleb 94,2. Traubenhollunder 94,1. Waldkirſche 94,0. in Klaſſe 5: auf niedrigſtens 93,0: Apfelbaum, Elſebeer und ganz junge Paulownie 93,9. Weißdorn, junge Kornelkirſche, Birke 93,5. Kleinblätterige Linde, Haine 93,0. in Klaſſe 6: auf niedrigſtens 92,0: Mehlbaum 92,4. Bitternuß 92,2. in Klaſſe 7: auf niedrigſtens 90,0: junge Roteiche 90,3. Weiße Hickory 90,0. Anſchwellen des Holzes in Dunſt und Waſſer. Wie das Holz unter Dach beim Verluſte des Saftes ſich zuſammen⸗ zieht und ſchließlich im geheizten Zimmer durch Ausdünſtung der letzten Feuchtigkeit ſein kleinſtes Volumen annimmt, ſo quillt es wieder bei Aufnahme von Dunſt und Waſſer. Dunſt iſt bedenklich für alle Gegenſtände, welche ſich nicht verändern ſollen, wie Maßſtäbe, Blindholz u. dgl. Dünne Längshölzer und Querhölzchen von nicht mehr als 10 mm Faſernlänge nehmen nun leicht in feuchtem Raume 5, 10, ja 15% ihres Gewichtes Feuchtigkeit auf, d. h. Bruchteile bis höchſtens die Hälfte der urſprünglichen Saftmenge. Dennoch kann die Zunahme nach Länge, Halbmeſſer und Sehne die Hälfte bis Zur a — nahezu jo viel betragen als die urſprüngliche Schwindegröße. Auch hier kommt natürlich in hohem Maße der große Unter: ſchied von Kern, Reifholz und Splint in Betracht. Beim Quellen in Waſſer nimmt das Holz wieder ſeine urſprünglichen, d. h. ſeine Grünholzdimenſionen an. Am meiſten wird dies beim Splinte zutreffen. Reifes Holz und Kern da— gegen, welche am lebenden Baume gewöhnlich ſaftarm ſind, können, lange Zeit in Waſſer liegend, mehr quellen als ſie urſprünglich geſchwunden waren. Nach dem Wiederaustrocknen nimmt das in Waſſer gelegene Holz wieder die gleichen Abmaße an, welche es vorher gezeigt hatte. Man ſagt, daß das Quellen des Holzes infolge von Be— netzung dazu dienen könne, Felſen auseinander zu treiben. Ge— ſehen habe ich ſolches noch nie. 10. Federkraft oder Elaſtizität iſt die Eigenſchaft eines Körpers, auf den eine äußere form— ändernde Kraft einwirkt, nach Aufhören der letzteren wieder vollſtändig zu der urſprünglichen Form zurückzukehren. Je größer z. B. die Laſt ſein darf, welche ein Speicherbalken zu tragen vermag, ohne eine bleibende Verbiegung zu erfahren, deſto federkräftiger iſt derſelbe. Die Grenze, bis zu welcher die Formänderung getrieben werden kann, ohne einen bleibenden Eindruck zu hinterlaſſen, nennt man die Federkraft- oder Elaſtizi— tätsgrenze. Innerhalb derſelben beſteht Proportionalität zwi— ſchen aufgelegter Laſt und Formänderung. Hat ſich z. B. ein Stab unter 1 k Belaſtung um 1 mm gebogen, ſo wird er bei 2 k eine Biegung von 2 mm zeigen. an Die Federkraft macht ſich in verſchiedenen Richtungen geltend. Einmal bei Streckung (Zug) der Holzfaſer, wie z. B. an einem Hängwerke. Zum anderen durch Stauung oder Druck, wie an einer tragenden Säule. Drittens durch Beugung eines Stabes oder Balkens (Fig. 8), wobei ein kleinerer Teil der Faſern (7) in Streckung oder Zug, ein größerer (D) in Druck oder Stauung begriffen iſt. Zwiſchen beiden, in der punktierten Linie auf der Grenze der im Zug begriffenen und der geſtauten Faſern liegt die ſogenannte neutrale Faſer. Daß dieſelbe nicht in der geometriſchen D Mitte liegen kann, ergibt ſich ſchon dar⸗ aus, daß die Stauungsfederkraft ſchwächer iſt als die Zugfederkraft, ebenfo wie auch die Stauungs— feſtigkeit erheblich unter der Zugfeſtigkeit ſteht. Die häufigſte Anwendung der Federkraft erfolgt in der Beugung. Dieſe kann aber nicht verſtanden werden ohne Kenntnis der Zug- und Druckfederkraft. Deshalb bilden dieſe beiden die Grundlage der Beugungsfederkraft. 1. Die Zugfederkraft wird an quadratiſchen Stäben unterſucht, welche an beiden Enden mittels eingreifender Zähne Fig. 9. feſtgehalten werden und deren Streckung man wegen deren Klein— heit mittels einer Noniusvorrichtung erhebt (Fig. 9). Bei ihrer Berechnung fragt man ſich, allerdings in der Vorausſetzung, daß es überhaupt möglich wäre und die Streckungen bis zum Ende pro— — 43 — portional blieben wie innerhalb der Elaſtizitätsgrenze, welche Kraft dazu gehören würde, um einen Stab vom Querſchnitt 1mm um feine ganze Länge zu ſtrecken. Die bekannte Formel für dieſen ſogenannten Elaſtizitätsmodul iſt worin L die Länge des beobachteten Stabes, P die Laſt, bei welcher die Berechnung zweckmäßig erſcheint, ! die Länge, um welche ſich L unter Laſt ? geſtreckt hat, und a der Querſchnitt des Stabes in Quadratmillimetern bedeutet. Die Grenze der Zugfederkraft liegt tief unten in der Reihe der Belaſtungen, welche ſchließlich zum Bruche führen. Von ihr aufwärts können die bleibenden Streckungen raſch zu— nehmen, ſo daß die graphiſche Darſtellung eine ſäbelförmige Kurve mit ſich bringt. Oder ſie liegt ziemlich hoch wie bei den Hauptnadelhölzern. Dann entſteht bei der Zeichnung eine ziemlich hochſteigende gerade oder nahezu gerade Linie. Bei Hereinziehung von Gliedern außerhalb der Elaſtizitätsgrenze berechnet ſich im erſteren Falle die Federkraft um viel, im letzteren um wenig niedriger als diejenige innerhalb der Feder— kraftgrenze. 2. Die Druckfederkraft gehört zu den ſchwierig zu be— obachtenden Eigenſchaften, weil ſie nur an kurzen, eine Biegung ausſchließenden Säulen ermittelt werden kann und es ſelbſt für einen gewandten Tiſchler ſehr ſchwer iſt, eine tadelloſe kurze Säule herzuſtellen. Iſt dieſe nicht vollkommen recht— winkelig, ſo wirkt der Druck nur auf den hervorſtehenden Teil. Darum iſt es wünſchenswert, den Druck nicht auf die ganzen beiden Stirnflächen, ſondern auf deren Mitten wirken zu laſſen (Fig. 10 S. 44), indem man ſie mit Stahlplatten (P) ver: ſieht, in deren Mitte ſich ein ſtählerner Bolzen (B) befindet, der, auf eine entſprechende Vertiefung der Druckfläche des Apparates 3 paſſend, beiderſeits den zentralen Druck vermittelt. Selbſtredend hat man ſodann bei einem Querſchnitte der 20 cm langen und 2 em im Gevierte haltenden kurzen Säulen große Kräfte nötig. Fig. 10. Denn ſteht auch die Druckfederkraft unter der Zugfederkraft, ſo müſſen wir doch wegen der namhaften Dicke der Probe— ſäulen (400 amm) mehrere tauſend Kilogramm anwenden. Um die Ergebniſſe der Druckfederkraft mit denen der Zug: federkraft vergleichbar zu machen, welche von einer Streckung von 1 auf 2 ausgehen, legte ich der Rechnung eine Stauung von 2 auf 1 zu Grund, d. h. gebrauchte die Formel — E a La Um jedoch auch für ſolche verſtändlich zu bleiben, welche, davon ausgehend daß die Zugfederkraft der Druckfederkraft gleich ſei, die Druckfederkraft nach der obigen Zugfederkraftformel berechnen, findet man im folgenden meine Rechnungsergebniſſe nicht ganz ausgeführt, ſondern noch mit dem im Nenner der Formel vorhandenen 2 verſehen. 3. Die Beugungsfederkraft, freilich auch davon aus: gehend, daß Zug- und Druckfederkraft räumlich gleich ſeien, ſomit die neutrale Faſer in der Mitte der Höhe des Stabes liege, be— dient ſich, bei ſenkrecht auf den Stab wirkender Laſt, der Formel E IP 1 f = B Hs 1 WE > wund worin L die in Anſpruch genommene Länge, B die Breite, H die Höhe (Dicke), P die zur Berechnung geeignete Laſt und f die derſelben entſprechende Verbiegung bedeutet. Bei meinen Verſuchen (Fig. 11) war L S 75 em, B = 40 mm und H 20 mm. Fig. 11. Das Maximum der Kraft fiel bei den Verſuchen über Zug, Druck und Beugung gewöhnlich auf die erſte Belaſtung. Wo nicht, wurde angenommen, bei der erſten Belaſtung ſeien noch nicht ſämtliche Faſerbündel in Thätigkeit, und wurde die Rechnung mit der nächſten oder zweitnächſten Laſt ausgeführt. Die zur Erhebung der Beugungsfeſtigkeit dienenden Breitſtäbe wurden ſo gearbeitet, daß die Jahresringe bei der Probe auf— recht zu ſtehen kamen. Daß der anatomiſche Bau der verſchiedenen Holzarten auch auf die Federkraft namhaft wirkt, läßt ſich erwarten. Nur ihm können wir es zuſchreiben, daß die Nadelhölzer mit aus— geprägten Sommerholzſchichten jo hoch ſtehen. (Böhmische Fichte, N Tanne, Lärche im Gegenſatze zu Arve.) Hiebei iſt merkwürdig, daß das auf der Unterſeite von ſchiefen Nadelbäumen oder als Folge von Lichtſtand auftretende breitringige Rotholz bei den Verſuchen das eine Mal ſtärkte, das andere Mal ſchwächte. Mäßiger Harzgehalt wie im Kerne der Lärche, manchmal auch bei gemeiner Föhre und Weymouthsföhre, ſteigert, während Ueberfluß von Harz, z. B. an der Schwarzföhre, herabdrückt. Dem Mangel an Harmonie in der Verbindung der Faſern unter ſich werden wir zuſchreiben müſſen, wenn das zähe Hickory— holz von anderen Hölzern in der Federkraft übertroffen wird. Höher noch ſteht freilich die ihm an Zähigkeit nahekommende Rotulme. Wellenförmige Faſer, wie ſo häufig bei Ahornarten und regelmäßig bei Birn- und Sperberbaum, drückt namhaft herab. Die drei Richtungen im Stamme verhalten ſich ſehr verſchieden. Ein Stab in der Richtung des Halbmeſſers her: ausgearbeitet, leiſtet nur einen Bruchteil der Längsfederkraft, und ein Sehnenſtab noch weniger als ein Halbmeſſerſtab, wie begreiflich, da im Halbmeſſer die geſtreckten Markſtrahlenzellen verlaufen. Bei gleichem Bau der Elementarorgane eines Baumes ſehen wir die Federkraft mit dem ſpezifiſchen Trockengewichte ſteigen oder fallen. Dies öfters in der Art, daß das graphiſche Bild der Federkraft eine Karrikatur der Kurve des ſpezifiſchen Trockengewichts darſtellt. So beiſpielsweiſe bei gemeiner Eſche und bei Zerreiche. Wegen der von Wurzel und Stock aus nach dem oberen Schafte zunehmenden Regelmäßigkeit in der Ringablagerung, aber fallenden ſpezifiſchen Trockengewichtes werden wir die höchſte Federkraft immerhin noch in den unteren Trümmern des Baumes finden. Mit dem Alter des verbauten Holzes nimmt die Feder— kraft allmählich ab. Dies geht ſchon aus der Sprödigkeit des Inneren alter Bäume hervor. Wie es ſcheint, verliert dabei Holz von geringer Beſchaffenheit weit mehr als ſolches von guter. PETE Federkraft der einzelnen Holzarten). (Beim Durchſchnitte von Zug, Druck und Beugung wurde der Druck mit doppelter Größe verwendet.) Reihenfolge nach den lateiniſchen Namen. 1 8 | „ 888 3 S 5 5 Zee Ei 60 5 3 k k k k k € v . Fichte, Abies exc., böhmiſche Kan 1404 = Fichte von Hohenheim.. . 0,4201181 iu 0,36 Tanne, Ab. pect., naſſer Boden 0,4381103 — 1190 — | — — Tanne, normaler Boden . . 0,4781443 9 1362 1415 12961] 0,54 Maßßholder, Acer camp... . 0,6741458 1 1805 16522451 0,41 Silberahorn, Acer dasye. . . \0,641| 1392| | 1575| 14352238 0,45 Spitzahorn, Acer platan. . . 0,7891381 = 16361455 1844| 0,54 Gem. Ahorn, Acer pseudopl. 0,6721192 nn 1313|1291\1921| 0,52 Roßkaſtanie, Aesculus hipp. 0,534 905 * 872 8731635 0,61 | Götterbaum, Ailanthus ..... 0,621] 942 5 991 9461523] 0,66 Gem. Erle, Alnus glut. . . 0,5261124 — |1360|1242|2361| 0,42 Grauerle, Alnus ine . . 0,4821049 25 132501215/25210,40 9 Betula ala 0,6871661 9091663 174102533] 0,39 *) Die fünf erſten Zahlenſpalten erklären ſich von ſelbſt. Die ſechſte iſt der Durch— ſchnitt für ein ſpezifiſches Trockengewicht 1,000 oder Durchſchnitt dividiert durch mittleres ſpezifiſches Trockengewicht. Die ſiebente endlich entſteht durch Diviſion des Durchſchnitts in das mittlere ſpezifiſche Trockengewicht. Vergl. S. 71 (Feſtigkeit). 8 38 2 828 2 8 an ß e k Haine, Carpinus betulus. . 0,7531607 Edelkaſtanie, Castanea vesca. 0,6111367 Zürgelbaum, Celtis aust. 0,746| 590 Zürgelbaum, Celtis occid. . 0,783 890 Kornelkirſche, Cornus mase. 0,9720 — Buche, Fagus sily. 7. 0,7421667 Buche, F. var. (Steinbuche) 0,748 1223 Eſche, Frax. excelsior . . 0,7331190 Gleditſchie, G. triacanthos . 0,782 957 Weiße Hickory, Jugl. alba . 0,9091248 Bittere Hickory, Jugl. amara. 0,8431148 Graunuß, Jugl. cinerea . 0,557 1027 Gem. Nußbaum, Jugl. regia 0,6030 568 Falſches Zedernholz, Jun. virg. 0,534 455 —— Lärche, Larix eur. . . 0,6202273 Lärche, Larix eur. II. . 0,6202052 —— Lärche, Larix eur. III. . 0,6201586 Lärche, Larix eur. IV... 0,6201313 Lärche vom Hochgebirge ... 0,6201434 . 1502 2 1452 815 — | 1201 1559 1609 1552 1382 891 1636 1109 1252 833 431 2145 1507 1733 1327 1520 1 — 2 3 s 338388 ve — = 32 2 3 58 5 a Ma |. — an her | k 15642077 0,48 1409 2306| 0,43 679 917 1,09 1044 11333 0,75 167112252 0,44 151112020; 0,49 1247 11701] 0,59 9351196 0,84 141101552 0,64 9781160 0,86 1216 12183] 0,46 81511352] 0,74 423792 1,26 228813690] 0,27 1779 12870 1659 12676 13202129 0,47 1425 2298 0,43 0,35 0,37 \ Arve, Pin. cembra Schwarzföhre, Pin. lar. ( 5 1 * 1 f 7 Schwarzföhre, ſchwäb. ohne Kern Legföhre, Pin. montana. Seeföhre, Pin. pinaster Gem. Föhre, Pin. silvestris. Weymouthsföhre, Pin. strobus Apfelbaum, Pirus malus .. Elſebaum, Pirus tormin. .. Platane, Plat. vulg...... Silberpappel, Popul. alba. Gem. kan. Pappel, Pop. monil. Aſpe, Popul. tremulaa Wildkirſche, Prunus avium . Traubenkirſche, Prunus padus Zerreiche, Quercus cerris . . Trockengew. Zug Mittleres ſpez. 15 0,5651538 1425 0,562] 589 0,492 1239 1588 2 1214 2 961 1682 | 2 1250 0,5511471 0,447 FE 0,7181033 0,772 1441 0,634 S 2 8 Ss z 5 5285 2 SA 2 = | = 88 . | ö 6) = k k k 874 7791837 0,54 1790017252363 0,42 1285 14162507 0,40 | — \ 6291119) 0,89 1042| 1106 12248] 0,44 1465| 150812737] 0,36 1163| 1160 2595| 0,38 1306| 1100 1532] 0,65 1726| 1616 12098] 0,48 ‚1051 1150 1814| 0,55 ae 0,449 1290 |< 0,437| 862 „10 | Ei 0,513l 1363| 1463 9,6631379 1583 9,618 10880 1 1673 0,854 1771 2 Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. — 1362 1311 2920 0,34 1038| 1030 12357 1436 1421 12770) 1710015572349 145012221977 1548| 166411948 Traubeneiche, Qu. sessilifl. . Amer. Roteiche, Qu. rubra . Robinie, Rob. pseudoac. .. Weißweide, Salix alba Sale, Salix caprea Kaſp. Weide, Sal. pruin. . Sophore, Soph. japonica. Trockengew. Mittleres ſpez. Immergr. Eiche, Querc. ilex 0,9801816 Stieleiche, Querc. peduncul. 0,757 1190 — 0,757 Durchſchnitt Mittels 1 k Federkraft Quot. des 1000 17971834 0,54 1291 1705| 0,59 0,741| 1358 13771858! 0,54 0,769] 1205 . . [0,452 0,563) 0,519 931 10,021 Vogelbeer, Sorb. aucuparia Sperberbaum, Sorb. domest. Eibe, Taxus baccata .... Großbl. Linde, Til. grand. Kleinbl. Linde, Til. parvif. Rotulme, Ulm. camp. Sm. Bergulme, Ulm. montan. Im. Flatterulme, Ulm. effusa ... BERKER T „ 0,638 0,879 0,762 0,4941234 14681909 0,52 9751352 0,74 14571623 0,62 155320380 0,49 1240 [2510| 0,40 . \0,522| 1184. . /0,735| 1632| : 1261/2415) 0,41 1640 2231| 0,45 0,6901176 12921873 0,53 0,663] 847 111616830 0,59 0,376 187 BUBEN Wir erſehen aus den vorſtehenden Zahlen, daß eine Klaſſifikation der Holzarten nach ihrer Federkraft große Schwierig— keiten nicht hat, inſofern Zug, doppelter Druck und Beugung unter ſich ſehr übereinſtimmen. Legen wir das Mittel aus allen dreien zu Grunde, ſo ergibt ſich folgende Ueberſicht: über 2000 k nur beſte Lärche; „ 1700 k immergrüne Eiche, Birke, Wiener Schwarzföhre, „ 1600 k Buche, Zerreiche, Maßholder, böhmiſche Fichte, Rotulme, Elſebaum; „ 1500 k Haine, Wildkirſche, Eibe, Steinbuche, gemeine Föhre; „ 1400 k Robinie, Silberahorn, Sperberbaum, Aſpe, Tanne, weiße Hickory, Edelkaſtanie; „ 1300 k Roteiche, Spitzahorn, Silberpappel; „ 1200 k Bergulme, gemeiner Ahorn, Stieleiche, beide Linden, Eſche, beide Erlen; „ 1100 k Hohenheimer Fichte, Weymouthsföhre, Platane, Apfelbaum, Flatterulme; 1000 k Traubenkirſche, Celtis occidentalis, gemeine kana— diſche Pappel; unter 1000 k Bitternuß, Roßkaſtanie, Arve, Celtis australis, falſche Zeder und zuletzt Wellingtonie. Natürlich wäre es ſehr erwünſcht, wenn es gelänge, die Federkraft der Hölzer in irgend eine Verbindung mit der Feſtigkeit zu bringen. In der That wird man beim graphiſchen Auftragen des Mittels aus Zug-, Druck- und Beugungs— elaſtizität öfters gewahr, daß es ſich in der Höhe oder nahe der Höhe der Zugfeſtigkeit hält, wie bei Birke und Buche. Iſt es doch annehmbar, daß die Hölzer, welche eine hohe Zug— feſtigkeit haben, ſich auch in der Federkraft hervorthun. In— deſſen iſt die Zahl der Ausnahmen weit größer als die des Zutreffens. Maßholder, Lärche und gemeine Föhre ſtehen mit ihrem Federkraftsmittel weit über ihrer Zugfeſtigkeit, weiße EHRE Hickory, Robinie, kaſpiſche Weide und Ulmenarten weit darunter. Kurz, ohne Proben über die Federkraft iſt es ſchwer, eine Mutmaßung auszuſprechen. 11. Biegſamkeit heißen wir die Fähigkeit des Holzes, ohne Rückſicht auf die Rückkehr zur früheren Form ſich, ehe der Bruch erfolgt, mehr oder weniger ſtark ſtrecken, ſtauen, beugen zu laſſen. Für den wellenbindenden Holzhauer, den Flechtarbeiter, den Bleiſtift— fabrikanten bei der Auswahl ſeines Holzes iſt die Eigenſchaft von großer Wichtigkeit; wogegen eine biegſame Gerte als Reitgerte, ein biegſamer Balken zum Ueberlagern einer Gips— decke ungeeignet iſt. Es fällt in die Augen, daß die Bieg— ſamkeit im umgekehrten Verhältniſſe zur Federkraft und Feſtigkeit ſteht. Denn je ſteifer ein Stab ſich gegen Ver— biegung hält, je größere Laſten er trägt, ohne ſeine Form zu ändern, deſto weniger kann er als biegſam gelten. Ich ermittelte die Streckungsbiegſamkeit bei Gelegenheit der Zugfeſtigkeit, indem meine zu zerreißenden Probeſtücke ſtatt der S. 59 angegebenen Form A die ungefähre Form B hatten, welche geſtattete, mittels zweier in der Entfernung von 12,5 cm eingeſetzten Spitzen, welche, mit einem Hebelwerk in Verbindung ſtehend, auf einer bogenförmigen Skala die 40fache, alſo auf die Einheit berechnet die 500 fache Streckung abzuleſen. Die Stauungsbiegſamkeit ergab ſich in ähnlicher Weiſe durch zwei Spitzen, eingeſetzt in der Entfernung von 9 em auf meine 10 em langen, auf ihre Stauungsfeſtigkeit zu unterſuchenden quadratiſchen Säulchen und in Verbindung ſtehend mit einem Zeiger, der auf einer bogenförmigen Skala die 40fache, d. h. 3 auf die Einheit gerechnet die 360 fache Stauung abzuleſen er: laubte. Da zwiſchen Laſt und Verbiegung (Streckung, Stauung, Biegung) eine Proportionalität nicht beſteht, läßt ſich die Bieg— ſamkeit nur darſtellen bei der Streckung, entweder durch An— gabe der prozentiſchen Geſamtverlängerung im Augenblicke des Bruchs oder durch Berechnung dieſer Angabe auf das einzelne Kilo Belaſtung. Ich wählte erſtere Form, es dem, welcher die zweite vorzieht, überlaſſend, ſich ſelbſt deren Zahlen abzu— leiten aus unſeren Geſamtangaben dividirt durch die ſpäter folgenden Zugfeſtigkeitszahlen. Bei der Stauung gilt dasſelbe, indem die zweite Art der Darſtellung der Ergebniſſe mit Leichtigkeit ſich ergibt durch Diviſion der Druckfeſtigkeitszahlen in die angegebene Geſamt— ſtauung. Auch die Beugung läßt zweierlei Betrachtungen zu. Ent— weder gehen wir von einer gewiſſen Verbiegung aus und unter: ſuchen, wie viel Kilo nötig ſind, um dieſelbe bei verſchiedenen Holzarten herbeizuführen; in welchem Falle die biegſamſten Holzarten die kleinſten Zahlen aufweiſen werden. Oder aber ermitteln wir den auf 1 k entfallenden Verbiegungsbetrag eines Holzſtabs unter Zugrundelegung der Formel eee He „ worin P die Belaſtung zur Zeit des Bruches, F der Verbie— gungspfeil, und die ſich ſelbſt erklärenden L, H und B in Millimetern ausgedrückt ſind. Wir wollen die letztere Formel befolgen, weil ſie unſeren Erhebungen bei Streckung und Stauung entſpricht. Da übrigens die Beugungsfähigkeit des Holzes offenbar von der Leichtigkeit abhängt, womit es ſich ſtreckt und ſtaut, könnte die Beugungsbiegſamkeit einfach aus Streckung und Stauung abgeleitet werden, kennte man nur das, wie wir ſehen werden, bei den einzelnen Holzarten verſchiedene Der: hältnis gezogener und geſtauter Faſern. Die Biegſamkeit ſteht, wie alle anderen Eigenſchaften, in einem gewiſſen Zuſammenhange mit dem anatomiſchen Bau. Von noch größerem Einfluſſe ſind aber einige Umſtände, wie z. B. das Alter. Als ein ſprödes Material gilt das ältere Holz von Ahorn. Aus jungen daumendicken Schoſſen desſelben macht man hingegen ſehr ſchöne lange dünne Flechtbänder. Auch die jüngſten dünnen Teile von Lärchenzweigen ſind recht zäh, während die älteren am Grunde ſehr leicht abknacken. Das Innere alter Eichen bricht ab wie eine Rübe. 30jährige Zerreichen er: wieſen ſich ſehr biegſam, im Gegenſatze zu mehr als 60 jährigen. Eine Beziehung zum ſpezifiſchen Trockengewichte läßt ſich ſchwer feſtſtellen, und doch ſollte eine ſolche beſtehen. Bei der weißen Hickory nimmt die Biegſamkeit am Schafte hinauf ab, wie das ſpezifiſche Trockengewicht, was überraſchen muß, weil die Zweige des Baumes von außerordentlicher Biegſamkeit ſind. Je lockerer ein Holz, deſto biegſamer, ſollte man meinen. Ein Stab aus dem leichten, weißen Wellingtonienholz biegt ſich zuſammen wie ein Hickoryſtab. Wellenförmige Holzfaſer ſcheint günſtig: wellenfaſeriger Maßholder iſt biegſamer als ge— radfaſeriger. Schieffaſerigkeit und Knoten erlauben wegen frühen Bruchs die ſonſtige Biegſamkeit weder bei Zug noch bei Druck. Wurzel- und Stockholz ſind biegſamer als Stammholz, insbeſondere ſolches vom oberen Stamm. Aſtholz iſt bei vielen Holzarten, z. B. Eiche, Eſche und Erle ſehr brüchig. Solches teilweiſe ſchon deshalb, weil bei dieſen lichtbedürftigen Bäumen die Aeſte ein ziemlich hohes Alter haben. Andere Baumarten haben dagegen biegſames Reiſig, ſo Birke und Weidenarten. Faſerigkeit der Rißflächen deutet nur bei gewiſſen Holzarten, z. B. Eiche, auf Biegſamkeit. Naſſer Boden erzeugt gern geringes, d. h. leichtes brüchiges Holz. * „ Daß die Feuchtigkeit des Holzes auf deſſen Biegſamkeit einen großen Einfluß hat, iſt handgreiflich. Trocken aufbewahrte Ernteweiden legt man deshalb vor dem Gebrauch ins Waſſer. Gefroren bricht oft ſelbſt das biegſamſte Holz. Auch von Saft ſtrotzende Weiden (Frühling) brechen leicht. Im Freien gelagert, doch auch unter Dach, nur viel lang- ſamer, verliert das Holz ſeine Biegſamkeit. Die Biegſamkeit kann groß ſein infolge von Nachgeben im Zug oder in der Stauung. Bei der Wellingtonie wie beim Bleiſtiftholz (Juniperus virginiana) und Ulme entſteht die hohe Biegſamkeit eines Stabes durch die große Streckung im Zuge. Sie iſt bei Wellingtonie ſo namhaft, daß der Querſchnitt vor und nach dem Bruche meßbar dünner iſt und dünner bleibt. Bei gemeiner kanadiſcher Pappel und Gleditſchie iſt die Stauung größer und ſcheint dadurch die Biegſamkeit geſteigert zu werden. Wie bei allen mechaniſchen Anſtrengungen eines Materiales weicht auch bei der Erprobung der Streckungs-, der Stauungs— und der Beugungsbiegſamkeit des Holzes die Probe an irgend einer ſchwächeren Stelle. Da dieſe an ſich mehr oder weniger ſich ſtrecken oder ſtauen kann, außerdem auf eine längere oder kürzere Strecke (in der Regel bei Zug 12,5 cm, bei Stauung 9 cm) berechnet werden mußte, ſo iſt den unten folgenden Zahlen ein zu hoher Wert nicht beizulegen, ſo viele Mühe ihre Erhebung auch veranlaßte. Bei den Beugungsverſuchen mit unſeren Breitſtäben zeigten ſich beſonders biegſam, obgleich in der Summe niedriger ſtehend als die anderen Bäume derſelben Art, junge Zerreiche, Welling— tonie, Hickoryarten, Celtis australis und occidentalis, offenbar teilweis im Zuſammenhange mit Breite oder Schmalheit der Holzringe und dem Alter der Bäume. Bilden wir aus unſeren noch unvollkommenen Streckungs— und Stauungsergebniſſen einige Biegſamkeitsklaſſen, ſo wären zu ſetzen in 2 J. Klaſſe: ſehr biegſam, mit mehr als 5% Geſamtſtreckung und -Stauung. Zug Druck Summe Wellingtonie 10,23 . 1838 Juniperus virginiana 6,60 . 1,62 822 Bitternfun ß 3,93 . 290 au Weißweide 2,51 Kaſpiſche Weide . 2,75 + 2,312 506 II. Klaſſe: biegſam, mit mehr als 4% Geſamt⸗ änderung. Blatterulme . . 3,5 f Traubenkirſche . . 2,90 1 Europäiſcher Bürelbaum .. 2,85 N ee UT e . 2,58 1906 Soph ori. 2,40 % Gleditſchie 1,89 % are Robinie 2,00 , Feld umme 2,63 Das za Berg mne 3,03 1% Amerikaniſcher Harald .. 2,18 J 1,88 4,06 Grauerle 1,82 f e III. Klaſſe: mittler biegſam, mit mehr als 3%. Roßkaſ tanie 2,25 f ee Gem. Walnuß. . . . 13,83 . 203 — 386 Spitzahorn „2,13 Roteiche, e bn „. 2,29 . , Maßholder, wellenfaſeriger . 1,71 + 2,01 3,72 Quercus cerris, alt, Kernbäume 1,97 - 1,73 = 3,70 Taxus baccata 1,82 , Gemeiner Ahorn 1,95 ½ 1,63 = 3,58 Weiße Hickory, Juglans alba Quercus cerris, junge Splintbäume Bohnenbaum (Cyt. alpinus) . . Gem. Birke Schwarzföhre, n dich 1 Vogelbeer Buche, gewöhnliche Apfelbaum. Kleinblätterige Linde Elſebaum (Pir. torminalis) Gem. Eiche Haine Aipe . Gem. insbe] Pappel Arve Edelkastanie, heimer 5 Pfaffenhütchen Gem. Erle. Vogelkirſche Sperberbaum . Schwarzföhre, Wiener Zug Druck Summe 2,03 + 1,55 = 3,58 1,34 + 2,24 — 3,58 1,81 + 1,74 — 3,55 191 + 1.60 = 3,51 1,66 + 1,85 = 3,51 2,04 + 1,45 = 3,49 1,88 1,60 —= 3,48 1,61 + 1,85 — 3,46 1,63 + 1,83 — 3,46 1,52 + 1,91 = 3,43 1,52 + 1,88 — 3,40 1,62 + 1,74 — 3,36 148 4 1,85 — 3,33 1,20 + 2,11 — 3,30 1,83 + 1,43 — 3,26 1,28 + 1,93 — 3,21 1,49 + 1,70 — 3,19 1,44 4 1,74 — 3,18 1,65 + 147 — 3,12 1,60 + 1,47 = 3,07 1,34 + 1,69 — 3,03 IV. Klaſſe: wenig biegſam, mit mehr als 2% Geſamtänderung. Maßholder, er Lärche Buche, var. Erbach. Fichte Silberlinde . Weymouthsföhre . Blane nl. . Großblätterige Linde | 1,53 + 1,39 — 2,92 1,27 + 1,62 — 2,89 1,33 4 1,55 — 2,88 0,79 + 198 — 2,77 0,98 4 1,79 — 2,77 148 L 1,23 — 2,71 0,73 4 1,87 — 2,60 1,51 + 1,09 — 2,60 Zug Drud Summe Silberpappl . : . . 2.2... 1 f % Gem. Fö hre 0,81 Edelkaſtanie, BE NEN 1,05 + 1 unn 0,87 = De Zr Ein Blick auf die erſten Zahlen vorſtehender Zuſammen⸗ ſtellung belehrt darüber, daß größte Biegſamkeit im Zuge verein- bar iſt mit geringer Nachgiebigkeit in der Stauung. Man ſpricht neben Biegſamkeit auch von Zähigkeit des Holzes. Beim Nachdenken darüber kommt man jedoch zur Er— kenntnis, daß alles, was ſich über letztere Eigenſchaft ſagen läßt, auch auf die Biegſamkeit Bezug hat. Soll der Begriff von Zähigkeit beibehalten werden, ſo wird man vielleicht zum Kriterium bleibender Streckung und Stauung des Holzes ſeine Zuflucht nehmen müſſen, wie wir ſie in erſterer Beziehung bei Nadelhölzern, z. B. Fichte und Tanne, finden. An ihnen er: ſcheint der geſtreckte Strang nachher oval, und zwar ſo, daß die Breitſeite in der Sehne liegt. Auch bei Wellingtonie trifft ſolches zu, wenn im Strange weiche und harte Schichten mit: einander abwechſeln. Wogegen bei ihr der Strang in der Sehne ſtärker zuſammengezogen erſcheint, wenn er aus einem breiten ſchwammigen Ringe gebildet iſt. — Durch Abwelken⸗ laſſen ſaftreichen Holzes und beſonders durch Bähen ſoll die Zähigkeit namhaft geſteigert werden können. 12. Jeſtigkeit. Nach den Betrachtungen, welche wir bei der Federkraft angeſtellt haben und auf welche wir verweiſen müſſen, können wir uns hier kürzer faſſen und nennen FO RE 3 Zugfeſtigkeit den Widerſtand eines Holzſtranges gegen eine Kraft, welche ihn ſeiner Länge nach zerreißt, Druckfeſtigkeit ſeinen Widerſtand gegen eine Gewalt, welche ihn ſeiner Länge nach zerſtaut, zerquetſcht, und Beugungsfeſtigkeit denjenigen, welchen ein Stab einer Kraft entgegenſetzt, die ihn an den Enden unterſtützt, in der Mitte ausbiegt und zerbricht, oder, in der Mitte unterſtützt, an den Enden in Anſpruch nimmt und zum Bruch in der Mitte geſteigert wird. Zur Ermittelung der Zugfeſtigkeit wären am zweckmäßigſten Stücke von der Figur 12 A zu verwenden. Um jedoch auch die Streckung bis zum Bruche beobachten zu können, gebrauchte ich Fig. 12 B. Nachdem Strang a zerriffen worden, dienten die Wangen w erſt zur Beſtimmung des ſpezifiſchen Trockengewichts des Probeſtücks, ſodann mittels der 6 bis 8 Säulchen, in die ſie zerlegt wurden, zur Ermittelung der Druckfeſtigkeit. Bei der Berechnung der Durchſchnittsergebniſſe für Zug und Beugung, wo ſich Unregelmäßigkeiten weit mehr bemerklich machen als beim Drucke, wurden ſchief- und wellenfaſerige Proben bei— ſeite gelaſſen. Die Druckfeſtigkeit wurde, um auch hier den Verlauf der Stauung beobachten zu können, nicht an Würfeln, ſondern an Säulen von 10 cm Länge und 2 x 2 cm = 4 qem Auer: ſchnitt ermittelt. Zur Erhebung der Beugungsfeſtigkeit dienten Breitſtäbe von 75 cm Entfernung der beiderſeitigen Angriffspunkte, 4 cm Breite und 2 em Dicke, bei Unterſtützung des Stabes in ſeiner Mitte; Jahresringe im Stabe rechtwinkelig auf die Breitſeite geſtellt. Je verſchiedener die Holzſchichten, deſto notwendiger dieſe Maßregel. Nadelholzſtäbe, in denen die Jahreslagen platt liegen, biegen ſich leichter und werden deshalb weniger tragen. Angewandte Formel wie früher 3 F e Bei Breitſtäben, welche regelmäßigen Faſernverlauf zeigen, pflegt ſich beim Bruch in der Mitte der in Zug begriffene Teil der Faſern zugleich mit ſeinem Fig. 13. Abreißen von den im Drucke befind— lichen zu trennen, wie wir in unſerer a Figur 13 a ſehen. Bei Aſpe bemerkt man Rieſellinien auf der Druckſeite. Deshalb vb — fragt es ſich, ob auch die Schwäche im — Druck Veranlaſſung zum Bruche werden kann. Ein Schiefeinreißen auf der Zugjeite (Fig. 13 b) ſcheint immer Anzeichen ſchiefen Faſernverlaufes zu ſein. Bei der Beugung haben wir ſtets im Auge zu behalten, daß an einem ſich biegenden Stab ein kleinerer Teil Faſern im Zug, ein größerer ſich im Drucke befindet. — Da das Holz jedes Stabes oder Balkens nach drei Richtungen verſchieden gebaut iſt, vermögen wir ohne Kenntnis des anatomiſchen Baues auch die Feſtigkeitserſcheinungen nicht zu erklären. Einzelne Holzarten zeichnen ſich vor anderen durch ihren Bau aus. So, abgeſehen von einer nachher aufzuzählenden Eigentümlichkeit, die Hickoryarten, Rotulme, Robinie, Birke und Buche. Bei Zug und Druck, ſomit auch in der Beugung, gilt der Satz, daß das Holz in ſeiner „Faſernlänge ein Vielfaches“, das Vier⸗ bis Zehnfache der Kraft entwickelt, welche wir bei den Querdimenſionen (Halbmeſſer und Sehne) beobachten. Sehr wichtig iſt deshalb der ſtreng parallele Verlauf der Holzringe. Jede Abweichung von demſelben, Vorhandenſein von Knoten, ſelbſt ſchlafenden Knoſpen, wirken ſehr ſchwächend, öfters um ½, auf die Längsfeſtigkeit. Andererſeits begreifen wir auf Grund des anatomiſchen Baues, warum bei Zug und Druck die radiale Feſtigkeit durch Aeſte erhöht wird und warum die Feſtigkeit im Halbmeſſer etwas höher iſt als in der Sehne. Bei regelmäßigem Bau des Holzes pflegen alle Faſern gleichmäßig angeſpannt zu ſein. Bricht im Zug oder weicht im Druck ein Faſerbündel, ſo folgen alle anderen nach. Nur eine Gruppe wertvoller Wagnerhölzer (Hickory, Rotulme, bei Breitſtäben zuweilen Birke) bildet hiervon eine Ausnahme. Ihre Holzbündel ſind nicht in gleichförmiger Spannung. Viel— mehr können an ihnen in Zug und Beugung einzelne Holzbündel nacheinander unter Krachen herausgeriſſen werden, ehe die Maſſe der übrigen ihre höchſte Kraft entwickelt. Sie können daher in Zug und Druck unter einer Laſt längere Zeit verweilen. — Größere Breite der Jahresringe zeigt bei den ringporigen Hölzern, Schmalheit bei den Nadelhölzern, mittelbar durch Er— höhung des ſpezifiſchen Trockengewichtes vorteilhaften Ein— fluß. Sogenanntes Rotholz mindert bei Tanne und Fichte die Zugfeſtigkeit, erhöht aber bei Fichte, wenn auch nicht im Verhält— niſſe der Gewichtsſteigerung, den Druckwiderſtand. Die beſchei— dene Harzmenge des Lärchenkerns, des Kerns der Weymouths— föhre und öfters der gemeinen Föhre ſtärkt und ſteift die Holz— faſer, zu viel Harz des Schwarzföhrenkerns erweicht und ſchwächt. ee Aufnahme von 5 bis 9% Luftfeuchtigkeit, wie fie im Winter gut möglich tft, vermag die Feſtigkeit je nach den Holzarten um /, ½, ja bei dünnem Material um ½ herabzudrücken. Dasſelbe fand Bauſchinger. In feinen Figuren“) ſehen wir die Nadelhölzer überall bei hohen Saftgehalten von 40 % und mehr, auf 10 % Verluſt um ſehr wenig an Druckfeſtigkeit zu— nehmen, wogegen die 10 9% Feuchtigkeitsverluſt in der Nähe der Lufttrockenheit der Hölzer eine auffallende Steigerung ihrer Kraft im Gefolge haben. Bauſchinger legt einigen ſeiner Tabellen, welche die Druckfeſtigkeit der Nadelhölzer darſtellen, einen Feuchtigkeits⸗ gehalt der Holzproben von 15 / zu Grunde, weil derſelbe bei Aufbewahrung unter Schuppen am leichteſten nahezu erhalten werde. Die vollſtändige Trockenheit ſeines Materiales erreichte er durch Trocknung bei 100 bis 105 C. Anfänglich glaubte ich unterſtellen zu dürfen, daß dadurch ſeine Hölzer etwa den— ſelben Grad von Lufttrockenheit könnten erreicht haben, welchen ich mit großer Geduld durch Austrocknenlaſſen meiner Probe— hölzer im geheizten Zimmer erreichte. Ich glaube es nicht mehr, nachdem ich gefunden, daß ſeine bei genannter Temperatur ge: dörrten Nadelhölzer, trotz geringeren ſpezifiſchen Trockengewichtes mehr oder weniger, zuweilen um ein ganzes Dritteil im Drucke höher ſtehen als meine Angaben (vergl. S. 16 und S. 67). Schon am lebenden Baume macht ſich der ſchwächende hohe Saftgehalt bemerklich. Saftreiche Aeſte hängen mehr oder weniger bogenförmig herab. Dürre ſtehen geradeaus. Beim Zuge, d. h. der Hauptfeſtigkeitsleiſtung des Holzes in der Beugung, liegt die Schwierigkeit hauptſächlich in der Leichtigkeit, womit es ſich aus der Seitenverbindung löſt, und *) Mitteilungen aus dem mechaniſch-techniſchen Laboratorium in München. Heft 16. 1887. 5 können daher wie in Figur A (S. 59) die Köpfe W nicht zu lang gemacht werden. Für den Druck gilt als Regel der Bauleute, Säulen und Pfoſten nicht über 7 bis Smal ſo lang zu machen, als ſie dick ſind. Doch verhalten ſich die Holzarten verſchieden. Nadel— hölzer ſitzen einfach ab, d. h. ſetzen ſich an einer ſchwächeren Stelle zuſammen, ohne ſich zu krümmen, wenn ſie nicht mehr als 12 bis 15mal ſo lang als dick ſind. Von den Laubhölzern ſitzt ein Teil ohne weſentliche Krümmung ab, wenn die aus ihnen beſtehenden Säulen nicht mehr als 7 bis IImal jo lang als dick ſind. Hierher Grauerle, Birke, Pappeln und Linden. Unter den übrigen Laubhölzern ſitzt ein Teil, z. B. Haine, bei 5 bis 6facher Länge ab, Roßkaſtanie krümmt ſich und bekommt Falten und Runzeln bei nur Zfacher Länge. Sophora krümmt ſich ſelbſt bei Würfelform. — Innerhalb der vorſtehend an— gegebenen Grenzen iſt es gleichgültig, ob man eine Säule lang oder kurz macht. Eine Rundſäule trägt, abgeſehen von Wellenfaſern, welche am Umfang abgeſchnitten fein können, jo viel als eine qua- dratiſche Säule von gleichem Querſchnitte. Die Fällungszeit hat auf das ſpezifiſche Trockengewicht und damit die Feſtigkeit des Holzes keinen oder höchſtens einen kaum meßbaren Einfluß. Die Verteilung der Feſtigkeit durch den ganzen Baum geht Hand in Hand mit dem ſpezifiſchen Trockengewicht, unter Berückſichtigung des Umſtandes, daß die Holzringe wegen vor— handener Aſtſpuren im Innerſten, ebenſo auch oft unter der Rinde, unregelmäßiger ſein können als auf halbem Radius, daß Ringbreite und Regelmäßigkeit der Anlagerung der Holz— ringe bei geſchloſſen erwachſenen Bäumen wie die Spaltbar: keit nach dem oberen Schafte zunehmen, an freiſtehenden Bäumen dagegen die Ringe gegen oben an Breite abnehmen, das Holz 3 auch vielfach äſtig oder knotig, wenn auch ſpezifiſch trockenſchwerer iſt als bei geſchloſſen erwachſenen Bäumen. Ehe wir Zug-, Druck- und Beugungsfeſtigkeit der wich⸗ tigſten Holzarten angeben, ſei bemerkt, daß es nützlich iſt, aus den Feſtigkeitszahlen durch Diviſion mit dem ſpezifiſchen Trocken⸗ gewichte, wie auch oben S. 47 bei der Federkraft geſchehen, einen Quotienten zu bilden, der offenbar die Feſtigkeit für das ſpezifiſche Trockengewicht 1,00 darſtellt und daher eine gewiſſe Vergleichung der Holzarten unter ſich zuläßt. Sind z. B. die Feſtigkeitszahlen für Zug, Druck und Beugung bei Fichte 0,420 7,34 Kk (175 k), 3,63 k (8,65 K), 6,88 k (16,4 k) (im Mittel 14,18 K), Tanne 0,478 10,87 k (22,75 Kk), 4,25 (8,89 K), 8,38 k (17,57 k) (im Mittel 16,40 K), ſo ſind die Quotienten bei beiden Holzarten die in Klammer geſetzten. Wir dürfen daraus den Schluß ziehen, daß der Bau der Tanne im allgemeinen der Feſtigkeit günſtiger iſt als der der Fichte und können es den ausgeprägteren Sommerholz— ſchichten zuſchreiben. Beſonders zuverläſſig, weil abgeleitet aus einer größeren Zahl Proben, erſcheint immer bei ſolchen Be— trachtungen die Druckfeſtigkeitszahl. Begreiflich finden wir die höchſte Feſtigkeit bei jungen, ſchwerholzigen Laubholzbäumen heißer Länder, doch auch ſchon Italiens. Warum die nordiſchen Föhren und wohl auch Fichten höheres Trockengewicht und damit höhere Feſtigkeit zeigen als die unſrigen, findet ſich ſchon oben S. 3 erläutert. Südliche Lage an Gebirgen, im Gegenſatze zu Nordſeiten, bringt bei höherem ſpezifiſchen Trockengewichte feſteres Holz mit ſich. Der Boden wirkt darauf mittelbar, inſofern auf naſſem oder moorigem, oder armem feuchten ſandigen Grunde lockeres leichtes Holz erwächſt. Im Bereiche derſelben Holzart und des Baumindividuums, pflegt die Feſtigkeit, zuweilen in etwas geſteigertem Maße, Hand 7 * . in Hand mit dem ſpezifiſchen Trockengewichte zu gehen. Weil das ſpezifiſche Trockengewicht im Untertrumm des Baumes durchſchnittlich am höchſten ſteht und damit auch größere Zähigkeit verbunden iſt als weiter oben am Schafte, können für alle Zwecke, wozu feſtes und zähes Material nötig wird, in der Regel nur das unterſte oder einige untere Trümmer gebraucht werden. Kernholz, wenn von höherem ſpezifiſchen Trockengewichte, geradfaſerig und noch nicht in Zerſetzung begriffen, hat größere Feſtigkeit als Splint. Dieſer kann aber bei höherem Trocken— gewicht und gerader Faſer dem Kern überlegen ſein (Eiche, Fichte). Krankheit des Holzes, rühre ſie wie im Innern des Baumes von deſſen Alter her oder von Feuchtigkeit, welcher das Material am Orte des Verbrauchs ausgeſetzt war, drückt die Feſtigkeit herab. Doch muß, um Einfluß darauf zu ge— winnen, die Zerſetzung einen höheren Grad erreicht haben als das bloße Erſticktſein unter der Rinde. Geringe Sorten von Eichen: und Eichenholz verlieren übrigens, ſelbſt gut unter Dach aufbewahrt, infolge leichter Entmiſchung ſchon nach 6 bis 8 Jahren einen Teil ihrer Feſtigkeit. Vorſtehende Thatſachen wurden hauptſächlich bei Verſuchen über Zug und Druck feſtgeſtellt, finden daher ihre Anwendung auch auf Beugung. Doch iſt dabei zu beachten, daß z. B. knorrige oder knotige Teile eines Stabes oder Balkens beſſer auf die Druck- als auf die Zugſeite gelegt werden, da ſie auf der Zugſeite ſehr leicht zum Bruche führen. Beſteht ein Fichten— oder Tannenſtab einſeitig aus breitringigem Rotholze, ſo muß dieſes auf der Druckſeite verwendet werden, weil es nach oben (S. 61) auf dieſer Seite ſtärkt, während es auf der Zugſeite ſchwächen würde. Ein regelmäßig kreiſig erwachſener, das Mark in der Mitte tragender quadratiſcher Balken wird auf jeder der vier Seiten liegend die gleiche Laſt tragen, weil ſich die Holz— ringe in ſeinem Innern ſymmetriſch verteilen. Enthält er Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. 5 . das Mark nicht, ſondern iſt zwiſchen dieſem und der Rinde herausgearbeitet, ſo hat es in der Art zu geſchehen, daß bei der Verwendung an Ort und Stelle ſeine Jahresringe aufrecht (auf die hohe Kante) zu ſtehen kommen. Je größer der Unter: ſchied zwiſchen Anfangs- und Endzonen der Jahresringe, deſto wichtiger erſcheint dieſe Rückſicht; jo bei den Nadelholz, z. B. Fichten: oder Tannenbrettern. Werden dieſe mit platt— liegenden Ringen gelegt, ſo ſchlagen ſie ſich bei der Belaſtung gern ein, wie ein Kartenſpiel, das man der Länge nach biegt. Ebenſo wird ein rechtwinkeliger Balken mit ſeinem vorteilhaf— teſten Verhältniſſe (5:7) aus einem ſchief erwachſenen lelliptiſchen) Nadelholzſtamm in der Art herzuſtellen ſein, daß die Breitſeite des Stammes der längeren Seite (7) entſpricht und die frühere Erdſeite des Baumes mit ihrem Rotholz auf die obere, d. h. die Druckſeite des Balkens zu liegen kommt. Da die ſogenannte Armierung von Balken darauf be— ruht, einem Trumm in feſter Verbindung Holzſtücke aufzu: ſetzen, welche den Druckwiderſtand vergrößern, werden unſere nachfolgenden Zahlen auch einigen Wert für die Beurteilung der Holzarten haben, welche ſich zum Trumme ſelbſt und welche zu Verſtärkungsſtücken ſich eignen. * 8 Ueberſicht der Holzarten nach ihrer Feſtigkeit, d. h. nach Zug, Druck und Beugung. (Ordnung nach den lateiniſchen Namen.) m Durch— J ſchnitt Druck Beugung 10 k Feſtig⸗ keitsdurchſchn. Spezifiſches Trockengewicht Lamm 1 . ammſi amm | | k k k.k. durch Balſamtanne, Abies balsamea 0,447 5,64 2,49 4,74 4,29 1,04 Fichte, Abies excelsss 0,420 7,34| 3,63 | 6,88] 5,80] 0,72 Tanne, „ pectinata.... 0,478 10,87| 4,25 | 8,38 7,83 0,61 Masholder, Acer campestre . 0,674 13,01) 5,68 8,55] 9,081 0,74 Silberahorn, „ dasycarpum 0,641] 14,530 4,94 | 8,36| 9,28 0,69 Spitzahorn, „ platanoides 0,7890 16,64 5,88 11,84 11,45 0,69 Gem. Ahorn, „ pseudopl. . 0,672] 14,430 5,41 10,62 10,15 0,66 Roßkaſtanie, Aesc. hippoc. . . 0,534 9,22 3,63] 7,59 6,81] 0,78 Götterbaum, Ail. glandulosa. 0,621 10,430 3,82 8,55] 7,60 0,82 Gem. Erle, Alnus glutinosa . 0,5260 11,90 4,24 8,33] 8, 16 0,64 Grauerle, „ incana. . . 0,482 9,02 3,45 7,05 6,51 0,74 Birke, Betula ale 0,687 17,56 5,16 | 11,910 11,540,59 Haine, Carp. betulus 0,753] 13,930 5,22 11,76 10,30 0,73 Edelkaſtanie, Cast. vesca . . 0,611 10,79 5,07 10,33] 8,73] 0,70 Zürgelbaum, Celt. austr. ... 0,746 9,25 3,36 | 11,67| 8,09] 0,92 Zürgelbaum, „ oceid. ... .. 0,783] 13,19 4,64 10,15 9,33 0,54 Kornelkirſche, Cornus mascula 0,960 14,10 5,75 13,68 11,18] 0,86 Buche, Fagus silv. glattrindig. 0,742 16,36 6,12 11,53 11,34 0,65 Buche, „ silv. (Steinbuche) 0,748 12,08] 4,20 10,25 8,84 0,85 Eſche, Fraxin. excelsior . . 0,7330 13,45 4,39 11,55 9,80 0,75 Weiße Hickory, Jugl. alba. . 0,909 23,16] 6,10 17,130 15,46 0,59 Bitternuß, „ amara . 0,843 11,73 7,15 14,89 11,26 0,75 Graunuß, „ einerea . 0,557 15,38 3,73 7,83] 8,98 0,62 Gem. Nußbaum, „ regia . . 0,603 9,48] 3,85 | 7,55] 6,96 0,87 Falſches Zedernholz, Jun. virg. 0,534 6,42 3,688 — 5 Lärche, Lar. europ. I. Kl.. . 0,6960 13,90 6,25 13,230 11,13 0,62 Lärche, „ „ II. Kl. . . 0,7310 12,62] 6,12 13,60 10,78 0,68 Lärche, „ „ III. Kl. . 0,600 11,06] 4,831 9,881 8,5910, 70 Anm. Wie in der Einleitung erörtert, gibt dieſe Tabelle an, wie viele Kilo in Zug, Druck, Beugung und in deren Durchſchnitt 1 qmm vom angegebenen ſpezifiſchen Trocken— gewicht aushält. Die letzte Spalte bezeichnet das ſpezifiſche Trockengewicht, welches nötig iſt, um 10 K Durchſchnittsfeſtigkeit zu leiſten. op) 0 8 = vs amm | k | Lärche, Lar. europ. IV Kl. . . 0,562 9,41 Arve, Pinus cembra . 0,406 Tall, Schwarzföhre, „Jaricio (Wien) |0,730| > 15,22 Schwarzföhre, Pinuslar.(Hohen: hem EN 0,565] 11,34 Gem. Föhre, Pinus silvestris 0,551 10,65 Weymouthsföhre, „ strobus . 0,447 8,65 Apfelbaum, Pirus malus ... 0,7180 12,01 Elſebaum, „ torminalis. 0,772“ 15,21 Platane, Plat. vulgaris. . 0,634 9,46 Silberpappel, Populus alba . . 0,449 11,04 Gem. kan. Pappel, „ monilil. 0,437 10T Aſpe, „ u tremula 0,513 12,23 Wildkirſche, Prunus avium . . 0,663“ 14,97 Traubenkirſche, padus. . 0,618 14,93 Zerreiche, Quercus cerris 0,854 16,31 Immergr. Eiche, „ ilex . 0,980 17,47 Traubeneiche, sessili- JJC 0,8030 15,10 Stieleiche, Quercus pedunc. . 0,757 13,11 Roteiche, 9 rubra. 0,741] 13,68 Korkeiche, a suber . . 0,838 2 Robinie, Rob. pseudoacacia . 0,769 18,33 Weißweide, Salix alba . . 0,452 7,07 Sale, „ caprea . 0,563] 14,64 Kaſpiſche Weide, „ pruinosa 0,519 12,30 Vogelbeer, Sorbus aucuparia . 0,6380 16,48 Sperberbaum, „ dom. 10, 11.18 Eibe Taxuschbaceata,...-. ns 0,762] 14,15 Großbl. Linde, Tilia grandif. 0,4944 9,86 Kleinbl. Linde, „ parvif. . 0,522 10,16 Rotulme, Ulm. camp. Sm. 1. 0,735] 21,07 Bergulme, beſſere, Ulm. mont. | ET N Eh 0,650 15,87 Bergulme, geringe, Ulm. mont. In ULLI NA. 0,693] 10,96 eee va... 0,3761 2,76 4 — — — — > O D N de - c οο - Pour e S SAS — — — 0 S e e ο e e Beugung 1 qmm 8 88 de 2 et S Sie mn ee = S 1 qmm + K | k durch 209 5,72 0,71 12,880 11,12 0,66 EN 8,49 0,66 9,730 8,27| 0,67 7,17 6,49 0,69 9,82 8,76 0,82 13,11 11,420 0,68 7,99 7,15 0,89 7,51] 7,72 0,60 6,65 5,98 0,73 8,200 8,21) 0,62 10,75 10,48! 0,68 9,75 9,75 0,63 12,93 11,75 0,73 12,41 12,10 0,81 10,20 9,47 0,80 11,07 9,81 0,75 13,07 12,59, 0,61 5,49] 5,22 0,87 7,56 7,78! 0,67 10,02 10,65 0,60 10,70) 8,931 0,98 11,93 10,97| 0,69 7,430 6,93 0,71 6,86] 7,00 0,75 13,810 13,430 0,55 10,68 10,38 0,63 9,54 8,25 0,84 4,08! 2,85 1,32 SE; Aus dieſen Zahlen geht zunächſt hervor, daß die Druck— feſtigkeit in der Regel nur einen Bruchteil der Zugfeſtigkeit ausmacht. Dieſe beträgt bei vorzüglichen Holzarten das Vier— fache (Hickory, Graunuß, Rotulme), gewöhnlich das Zwei- bis Dreifache (Fichte, Tanne, Buche, Föhren, Pappeln, Eichen, Linden); geringe wie Thuja und Wellingtonie zeigen nur den anderthalbfachen Betrag. Die Beugungszahlen dagegen kommen den Zahlen des Zuges ziemlich nahe, d. h. ſtehen gewöhnlich etwas tiefer, ſelten darüber. Wo ſolches zutrifft, wie z. B. bei Bitternuß und Wellingtonie, iſt anzunehmen, daß zu Feſtſtellung der richtigen Zahlen das vorhandene Material nicht genügte. Der ſchwächende Einfluß unregelmäßigen Verlaufes der Holzbündel auf Zug iſt, wie an wellenfaſerigem Maßholder und Steinbuche zu ſehen, viel größer als auf Druck. Stellen wir die Holzarten nach Zug-, nach Druck- und nach Beugungsfeſtigkeit zuſammen, ſo wird erſichtlich, daß es bei allen drei nahezu dieſelben Holzarten ſind, welche ſich in die oberſten und ebenſo in die unterſten Stufen der entſtandenen Leiter ein— reihen. Nehmen wir daher, was zuläſſig ſein dürfte, jedoch wegen des Ueberwiegens der geſtauten Faſern für Beugung nicht in aller Schärfe richtig ſein kann, ein Mittel aus Zug, Druck und Beugung und klaſſifizieren hiernach die einzelnen Holzarten, ſo ergibt ſich folgende Stufenleiter: Weiße Hickory, Rotulme, Robinie, immergrüne Eiche, Zerreiche, Birke“), Spitzahorn, Elſebaum, Buche, Bitternuß, ) Nach Federkraft und Feſtigkeit gehört die Birke zu den vor— züglichſten Holzarten. Indeſſen ergab ein nach Norden gelegener ausgebauter Steinbruch des Reviers Hohenheim eine Anzahl raſch erwachſener Birken, deren Holz ſich beim Spalten ſo brüchig zeigte, daß erſtere von den Holzhauern unter das Brennholz geworfen werden mußten, trotz der ſonſt geltenden Gewohnheit, alles gerad erwachſene — | Kornelkirſche, Lärche I. Kl., Wiener Schwarzföhre, Eibe, Lärche II. Kl., Vogelbeer, Wildkirſche, Ulme II. Kl., Haine, gemeiner Ahorn, Roteiche, Eſche, Traubenkirſche, gemeine (Stiel-)Eiche, amerik. Zürgelbaum, Silberahorn, Maßholder, Sperberbaum, Steinbuche, Apfelbaum, Edelkaſtanie, Lärche III. Kl., Hohen⸗ heimer Schwarzföhre, gemeine Föhre, Ulme III. Kl., Aſpe, gemeine Erle, europäiſcher Zürgelbaum, Tanne, kaſpiſche Weide, Götterbaum, Silberpappel, Platane, kleinblättrige Linde, gemeiner Nußbaum, großblättrige Linde, Roßkaſtanie, Grau⸗ erle, Weymouthsföhre, gemeine kanadiſche Pappel, Fichte, Arve, Weißweide, Wellingtonie. Tragen wir von allen der Probe unterworfenen Holzarten die Mittel aus Zug, Druck und Beugung graphiſch auf und verbinden dieſelben unter ſich, ſo entſteht eine Krummlinie, welche nichts anderes iſt als eine geſteigerte Kurve einer an— deren, durch die wir die Druckfeſtigkeiten derſelben Holzarten unter— einander verbunden haben. Es dürfte hieraus hervorgehen, daß die ſo leicht zu unterſuchende Druckfeſtigkeit wenigſtens einen notdürftigen Maßſtab für das Mittel aus Zug, Druck und Beugung abgibt, wie ſie in der That ſchon öfters als Maß— ſtab benützt worden iſt. Daß ſie einen richtigen ſolchen nicht abgeben kann, geht ſchon aus der Wandelbarkeit des Verhält— niſſes hervor, in dem fie bei verſchiedenen Holzarten zur Zug: feſtigkeit einerſeits und der Beugungsfeſtigkeit andererſeits ſteht. Am wenigſten freilich taugt ſie zur Vertretung der Zugfeſtigkeit. Denn dieſe bildet ſozuſagen eine Karrikatur der Krummlinie der Mittel. Birkenholz als Nutzholz auszuſcheiden. Das in Rede ſtehende Birken holz ſchien ſich nur durch dunkle Grenzlinien der Jahresringe, etwas abweichende dunklere Farbe und größere Weichheit von anderem zu unterſcheiden. Ein neuer Beweis für den Einfluß des Standorts und der Individualität auf die Beſchaffenheit der Bäume. 2 EEE EWR 8 Zu Betrachtungen über mehr oder minder zweckmäßigen Holzbau der verſchiedenen Holzarten geben uns hauptſächlich die öfters empfohlenen Quotienten Veranlaſſung. Gäbe es bei— ſpielsweiſe ein Graunußholz von unveränderter Textur, aber dem ſpezifiſchen Trockengewicht 1,000, ſo ſtände ſolches im Zuge mit 27,6 k am höchſten. Unter derſelben Vorausſetzung kämen Tanne, gemeine Erle, zumal Birke, auch Buche, einige Föhren— arten, Silberpappel, Aſpe, Robinie, Sale und Vogelbeer dem Hickory nahezu gleich. Da es ſtets vorteilhaft iſt, wenn eine Holzart große Feſtig— keit zeigt, ohne ein großes Gewicht zu beſitzen, können wir aus unſern vorſtehenden Zahlen auch noch ableiten, wie viel wir Querſchnitt von einer Holzart bedürfen, um 10 k Feſtigkeit zu entwickeln. Zu dieſem Behufe dürfen wir nur mit unſerer Mittel— zahl in das den Feſtigkeitszahlen vorgeſetzte ſpezifiſche Trocken— gewicht der Holzarten dividieren. Wir erhalten auf dieſe Weiſe eine von der frühern mannigfach abweichende Reihenfolge, welche ſich in folgenden Klaſſen eines Quadratmillim. Querſchnitt ausſpricht: 1. 0,55 — 0,59: Rotulme, Birke, weiße Hickory. 2. 0,60 —0,69: Silberpappel, Vogelbeer, Tanne, Robinie, Graunuß, Lärche I, Aſpe, Wildkirſche, Traubenkirſche, Ulme II, gemeine Erle, Buche, gemeiner Ahorn, Wiener und Hohenheimer Schwarzföhre, kaſpiſche Weide, Lärche II, Elſebaum, Silber— ahorn, Spitzahorn, Weymouthsföhre und Eibe. 3. 0,70—0,78: Edelkaſtanie, Lärche III, Arve, großblätte— rige Linde, Fichte, Haine, gemeine kanadiſche Pappel, Zerreiche, Maßholder, Grauerle, kleinblätterige Linde, Bitternuß, Eſche, Roteiche, Roßkaſtanie. 4. 0,80 — 0,89: Stieleiche, immergrüne Eiche, Götterbaum, Apfelbaum, amer. Zürgelbaum, Ulme III, Steinbuche, Kornel— kirſche, gemeiner Nußbaum, Weißweide, Platane. 5. 0,92 — 0,98: europ. Zürgelbaum und Sperberbaum. 6. 1,04— 1,32: Balſamtanne und Wellingtonie. RN 13. Chemiſche Zuſammenſetzung. Das Gerüſte der Bäume beſteht, wenn wir vom Mark abſehen, aus den Wandungen der Poren, Holzzellen und Marf- ſtrahlzellen. Von mehreren Chemikern werden jedoch die ur: ſprünglichen Häute, die Celluloſe, als von anderer Zuſammen⸗ ſetzung betrachtet denn die Verdickungsſchichten, das Lignin. Solches ſcheint jedoch unwahrſcheinlich. Schon deshalb, weil die Annahme großenteils auf der Unterſtellung beruht, es finde vom Splinte zum Kern eine Veränderung durch Ablagerung von Verdickungsſchichten ſtatt, was nach oben S. 3 nicht der Fall iſt. Der Inhalt der Zellen und Poren iſt teilweis organiſcher Natur. So Stärkemehl, Zucker, Dextrin, Pektin und andere Gummiarten, welche eine der Holzfaſer ähnliche Zuſammenſetzung haben (Kohlehydrate). Ferner die ſtickſtoffhaltigen Subſtanzen Pflanzenfibrin, Albumin und Kaſsin (Klebermehl). Endlich ſehr verbreitet Gerbſtoff, Harze, Farbſtoffe. Ein anderer Teil iſt unorganiſch. Man findet ihn, weil er im Baumkörper mit den organiſchen in Verbindung ſteht, hauptſächlich durch Einäſcherung. Es ſind die ſogenannten Aſchebeſtandteile, nämlich Kali, Natron, Kalk, Bittererde, Eiſen—⸗ oxyd, welche als baſiſche Stoffe zu Lebzeiten des Baumes haupt⸗ ſächlich mit pflanzlichen Säuren verbunden waren und ſich in der Aſche als kohlen- oder phosphorſaure Salze wiederfinden. Daß unter den Aſchebeſtandteilen Kali und Natron die wich— tigſten ſind, iſt bekannt. Natur und Menge der Aſchebeſtandteile hängen bis zu einem gewiſſen Grade von der Beſchaffenheit des Bodens ab. Bittererde z. B. kann die Holzaſche nur enthalten, wo die unter: liegende Gebirgsart, z. B. Granit, ſolche enthält. Indeſſen überrafcht nicht ſelten geringer Aſchegehalt, wo man viel er: wartet, und umgekehrt. Der Umfang, innerhalb deſſen die Wur— zeln ihre Nahrung ſuchen, iſt beſonders auch nach der Tiefe viel größer, als man gewöhnlich annimmt. Sodann beſitzt der Baum im Abwerfen ſeiner Blätter und in der Winteraufſpeiche— rung im Holzkörper Mittel, um einen Ueberfluß unſchädlich zu machen und einem Mangel abzuhelfen. E. Wolff), der, wie ſchon oben S. 16 gejagt, im luft: trockenen Holze, wie in lufttrockenem Stroh, Heu ac. 15% Waſſer annimmt, gibt für völlig waſſerfreie, alſo mittels Ab— rechnung dieſer 15% hergeſtellte Trockenſubſtanz eine große Zahl von Anhaltspunkten, denen wir folgende Sätze entnehmen: Rück— ſtand der Verbrennung (Reinaſche) für Stammholz ohne Rinde 0,14 bis 0,50 %, für Rinde 0,76 —9,26 %. Splintholz enthält mehr Aſche als Kernholz. (Splintbäume dürften bis in die Nähe der Markröhre gleichmäßig Aſchebeſtandteile führen.) Durch das Aus— treiben des Laubes vermindert ſich der Aſchegehalt der Bäume. Birke erfährt daher im März und April, die Mehrzahl der an— deren Bäume im Mai und Juni eine Einbuße. Von Juli bis September ergänzt ſich wieder der Vorrat. Holz in der Rinde enthält nach vorſtehendem mehr Aſche als Holz ohne Rinde. Da in den Aeſten die Rinde im Vergleiche zum Holzkörper mehr betragen kann als am Stamme, nimmt der Aſchegehalt nach dem Umfange der Krone gerne zu, d. h. Reiſerholz enthält mehr als Aſt⸗, dieſes mehr als Stammholz. Mit dem Auf— reißen der Rinde im hohen Alter wird ſolche bei vielen Holz— arten wieder aſcheärmer. Im allgemeinen haben die Laubbäume mehr Reinaſche und in dieſer mehr Kali als die Nadelhölzer. Birke nur ſtellt ſich auf die Stufe der Nadelhölzer, unter welchen die Tanne kalireicher iſt. Die Menge Kalk, die ſich vorzugs— ) Aſchenanalyſen von landwirtſchaftlichen Produkten. Berlin, Wiegandt & Hempel 1871 u. 1880 (1871 wegen mehrerer auffälliger Zahlen nicht benützt). 3 weiſe in der Rinde anhäuft, pflegt im umgekehrten Verhältniſſe zum vorhandenen Kali zu ſtehen. Daß Floßholz, namentlich ſolches, das lange Zeit im Waſſer verweilte, mehr oder weniger an Aſchebeſtandteilen eingebüßt hat, erklärt ſich von ſelbſt. Wenn angegeben wird, daß krüppelhaftes und anbrüchiges Holz mehr Aſche liefere als geſundes, ſo mag ſolches in bezug auf erſteres ſeine Erklärung finden. In betreff des letzteren läßt ſich nur annehmen, der Aſchegehalt nehme dadurch relativ zu, daß die Fäulnis hauptſächlich die organiſchen Stoffe des Holzes ergreift und dadurch mehr anorganiſche übrig läßt. Sehen wir von den Aſcheteilen des Holzes ab und wählen als Beiſpiel für die Zuſammenſetzung des Holzkörpers die vorzugs— weis als Brennholz dienende berindete Buche, ſo gibt uns Chevandier“) für Stamm, Aeſte, junge Stämmchen für Wellen nach Abzug der Aſche Kohlen- Waſſer⸗ Sauer⸗ Stick⸗ Kohlen- Wafjer- Sauer⸗ Stick⸗ ſtoff ſtoff ſtoff ſtoff ſtoff ſtoff ſtoff ſtoff auf 100: 49,89 6,07 43,11 0,93, 51,08 6,23 41,61 1,08 Warum hier, wie auch in den Analyſen anderer Holzarten bei Wellen der Kohlenſtoff etwas höher, der Sauerſtoff etwas nie— driger ſteht als beim Stammholz, iſt ſchwer zu ſagen. Dagegen begreift man etwas mehr Stickſtoff, weil bei Wellen die ſtick— ſtoffführende Rinde eine größere Rolle ſpielt. Wenigſtens aus den Analyſen von Chevandier ginge dieſer Satz nicht bloß im Durchſchnitte, ſondern meiſt auch im einzelnen hervor. | Sehen wir vom Aſchegehalt und Stickſtoffgehalte der Hölzer ab, ſo zeigt ſich bei den verſchiedenen Holzarten in betreff des Kohlenſtoffs, Waſſerſtoffs und Sauerſtoffs eine ſolche Ueberein— ſtimmung, daß wir für unſere folgenden Zwecke, insbeſondere ) Recherches sur la composition éléèmentaire des différents bois. 1844, p. 15 u. 17. die Brennkraft, die Hölzer als von gleicher Zuſammenſetzung betrachten können. Höchſtens bei Föhrenkern mit ſeinem reichen Harzgehalt und bei Wellenholz mit ſeiner relativ bedeutſamen Rinde kann das Harz Bedeutung erlangen. 14. Brennkraft. Schicken wir zunächſt einige allgemeine Betrachtungen voraus. Alles Holz, welches wir verbrennen, liefert ſchließlich eine ſeinem Kohlenſtoffgehalt entſprechende Menge Kohlenſäure und, dem Waſſerſtoff entſprechend, Waſſer. Jede häusliche Heizeinrichtung hat Luftzug notwendig. Deſſen Herſtellung iſt aber mit einem unvermeidlichen größern oder kleinern Verluſt an Brennkraft des Heizmaterials verbunden. Von dieſem Verluſt abſehend, geht man in der Chemie davon aus, daß die Kenntnis der Elementarzuſammenſetzung des Holzes (aus Kohlenſtoff, Waſſerſtoff und Sauerſtoff, der Stickſtoff nicht in Betracht kommend) eine Berechnung ſeiner Heizkraft erlaube. Nach der urſprünglichen Auffaſſung nämlich ſtünde dieſelbe im Verhältniſſe zu der Menge des vom Kohlen— ſtoff und Waſſerſtoff aus der Luft aufgenommenen Sauerſtoffes. Der im Holz enthaltene Sauerſtoff zählte hierbei nicht mit, indem er mit einem Teile der beiden Wärme entwickelnden Elemente Kohlenſtoff und Waſſerſtoff bereits in chemiſcher Verbindung ſtehend, keine Wärme entwickeln könnte. Nach dieſer Anſchauung würde ſich z. B. die Berechnung des Brennwerts unſeres Buchenſtammholzes S. 74 folgender— maßen geſtalten, wobei wir vorausſetzen wollen, daß der im Holze vorhandene Sauerſtoff in Verbindung mit dem Waſſer— ſtoffe bleibe. „ 6,07 Gewichtseinheiten Waſſerſtoff erfordern, um zu Waſſer zu werden, 48,64 Gewichtseinheiten Sauerſtoff. Im Holze ſind deren nur 43,11 vorhanden. Es müſſen ſomit aus der Atmo⸗ ſphäre noch 5,53 Gewichtseinheiten Sauerſtoff aufgenommen werden, und dieſe ſind es allein, welche den Brennwert des Waſſerſtoffs unſeres Buchenholzes repräſentieren. Die 49,89 Kohlenſtoff brauchen, um zu Kohlenſäure zu werden, 49,89 X 2,67 = 133,0 Gewichtseinheiten Sauerſtoff. Nun iſt aber nicht anzunehmen, daß ſich, wie wir unter— ſtellten, der im Holze vorhandene Sauerſtoff lediglich auf den Waſſerſtoff werfen werde. Vielmehr wird er ſich zwiſchen Waſſerſtoff und Kohlenſtoff teilen. Das Endergebnis wird aber dasſelbe ſein wie im erſteren Falle, wenn wir berückſichtigen, daß ein Gewichtsteil Sauerſtoff der Atmoſphäre, welcher ſich mit Kohlenſtoff verbindet, nur 7161, während ein Gewichtsteil Waſſerſtoff 34000 Wärmeeinheiten entwickelt. Den 5,53 Gewichtseinheiten Sauerſtoff, welche aus der Atmoſphäre aufgenommen werden müſſen, um allen vorhan— denen Waſſerſtoff in Waſſer zu verwandeln, entſprechen 5,53 : 8 — 0,69 Einheiten Waſſerſtoff, welche nach vorſtehendem ent— wickeln 234600 , Der Kohlenſtoff (49,89) unſeres Hol— zes, 133,2 Gewichtseinheiten Sauer— | ſtoff erfordernd, liefert 49,89 = 7161 — 357300 Wärmeeinheiten. Zuſammen 380 760 Wärmeeinheiten. Gegen dieſe Berechnungsweiſe läßt ſich allerdings geltend machen, daß wir über die Art, wie im Holze Kohlenſtoff, Waſſer— ſtoff und Sauerſtoff untereinander verbunden ſind, keine Kennt— nis haben und annehmen müſſen, daß, je nachdem wir uns den Sauerſtoff mehr mit dem Kohlenſtoff oder dem Waſſerſtoffe ver— bunden denken, zur Trennung derſelben eine verſchieden große, jedenfalls aber eine gewiſſe Wärmemenge verloren gehen müſſe, um welche vorſtehendes Rechnungsergebnis zu hoch erſcheint. EN Aus der Ueberlegenheit des Waſſerſtoffes über den Kohlen: ſtoff in Entwickelung von Wärme erklärt ſich vielleicht die Vor— züglichkeit mancher Holzarten als Brennmaterial. So die des Birken⸗ und friſchen Erlenholzes. Auch die große Flamme, welche dieſe entwickeln, kann von etwas mehr Waſſerſtoff kommen. Berthier ſuchte die Brennkraft des Holzes durch Glühen mit Bleiglätte, d. h. Bleioxyd, zu ermitteln, welches zur Oxy— dation des Kohlen- und des Waſſerſtoffes ſeinen Sauerſtoff hergab und daher durch die Menge reduzierten Bleies den ab— gegebenen Sauerſtoff zu berechnen erlaubte. Gegen dies Ver— fahren läßt ſich ebenfalls einwenden, daß uns bei ſeiner An— wendung nicht bekannt wird, wie viel Sauerſtoff dem Kohlenſtoffe, wie viel dem Waſſerſtoffe zu gute kommt, während wir doch wiſſen, daß ein Quantum Sauerſtoff weit mehr Wärme ent- wickelt, wenn es mit dem Waſſerſtoff, als wenn es mit Kohlen— ſtoff in Verbindung tritt. Stellen wir die von den Chemikern berechneten Brenn— kraftzahlen zuſammen, ſo ergibt ſich unter ihnen eine in die Augen fallende Uebereinſtimmung. Die Brennkraft eines Gram— mes vollkommen getrockneten Holzes bewegt ſich bei verſchieden— ſten Holzarten zwiſchen 1,35 und 1,44, bei Wellenholz Che— vandiers, nämlich Birke mit 1,472 und Weide 1,571, etwas weiter abweichend, ſo daß ſich daraus gewöhnlich nur 7%, bei Hinzurechnung der auf beſonders hohe Brennkraft der Rinde des Wellenholzes deutenden Zahlen Chevandiers 17% Schwankung ergeben würde. Auf phyſikaliſchem Wege ſuchte man die Brennkraft des Holzes dadurch feſtzuſtellen, daß man ein gegebenes Quantum Holz verbrannte und ermittelte, welches Quantum Eis es zu ſchmelzen imſtande war; oder diente die Erhöhung der Tem— peratur des Waſſers als Maßſtab. Auch dieſe Verſuche, weil ebenfalls die „Geſamtwärmeentwickelung“ des Holzes erzielend, konnten mit den Erfahrungen des alltäglichen Lebens ſchwer a in Einklang gebracht werden, welche von Heizeinrichtungen aus— gehen, die einen Luftzug vorausſetzen. Am Schluſſe des vorigen Jahrhunderts ſuchte G. L. Hartig“) den relativen Brennwert verſchiedener Holzarten mittels einer Ein- richtung zu erheben, welche man einem Kochherde vergleichen kann. Als Maßſtab für die Brennkraft nahm er das Mittel aus drei Geſichtspunkten, nämlich der höchſten Temperatur, welche das Waſſer ſeines Keſſelchens erreichte, der Menge ver— dunſteten Waſſers und endlich der Dauer der Wärmeentwickelung bis zum Erlöſchen der Kohlenglut. Nach ihm ſtellte v. Wer— neck“) ähnliche Verſuche an, jedoch mit einem aus ſtarkem Eiſenblech gefertigten und durch Töpferthon innerlich wohlaus— gefütterten Kaſten. v. Werneck nahm zum Maßſtabe den Durch- ſchnitt aus dem höchſten Wärmeſtand im Innern des Kaſtens und die Dauer der Wärmeentwickelung bis zum Erlöſchen der Kohlen. Th. Hartig***) machte auf die Zufälligkeiten aufmerkſam, von denen das endliche Erlöſchen der Kohlen abhängt, und heißt deshalb die G. L. Hartigſchen Ergebniſſe, die ſich zu % darauf ſtützen, zu %, die v. Werneckſchen aus demſelben Grunde zu ½ mangelhaft. Er ſelbſt ſuchte Koch- und Zimmer: heizwirkung an einem in ſeinem Zimmer ſtehenden im oberen Teil thönernen, im unteren eiſernen Ofen zu ermitteln. In der Kachel des eiſernen Teiles ſtand bei ihm für die Koch— wirkung ein Blechgeſchirr mit Waſſer, worin ein Thermometer. Für die Zimmerheizwirkung waren 1 und 8° vom Ofen Ther: Phyſikaliſche Verſuche über das Verhältnis der Brennbarkeit der Baumhölzer. Marburg 1794. ) Phyſikaliſch-chemiſche Abhandlungen. Gießen und Darm—⸗ ſtadt 1808, bei Heyer. ) Verhältnis des Brennwerts verſchiedener Holz- und Torf: arten. Braunſchweig 1855, 1 Are see ee Er Et mometer aufgehängt. Th. Hartig wollte nämlich beobachtet haben, daß der eine Brennſtoff eine mehr am Ofen und den Koch— gefäßen haftende, der andere eine mehr raſch durchgehende, dem um— gebenden Raum zuſtrömende Wärme entwickle, was z. B. bei Eichenholz im Vergleiche mit Birkenholz jedem auffällt. Ueber— ſehen ſcheint er aber zu haben, daß er in der von ihm ge— ſchilderten Weiſe weder die Koch- noch die Heizwirkung der Hölzer rein erhalten konnte. Denn offenbar mußte die erſtere mit ihren Blechgeſchirren die letztere und dieſe mit der Aus— ſtrahlung ins Zimmer jene beeinfluſſen. Darum verzichte ich dar— auf, ſeine Angaben betreffs der einzelnen Holzarten zu wiederholen. Unter den Umſtänden, welche auf die Brennkraft Einfluß üben, ſpielt wie ſonſt der anatomiſche Bau der Hölzer eine große Rolle. Ein Holz, das von einer Menge grober Poren durchzogen iſt, wie Eiche, Buche, Ahorn, leitet Feuchtigkeit und bei der Verbrennung entſtehende Gaſe viel leichter als ein poren— loſes, wie Tanne oder Wachholder. Uebrigens hat man in der Zerkleinerung, welche freilich nicht über eine gewiſſe ökonomiſche Grenze getrieben werden kann, ein Mittel, der Porenloſigkeit einigermaßen abzuhelfen. Der anatomiſche Bau erklärt uns auch die großen Abweichungen im ſpezifiſchen Trockengewichte, z. B. von 0,5 bis mehr als 1,0 bei der Eiche. Kernholz kann ſpezifiſch ſchwerer und daher brennkräftiger ſein als Splint. Da bei der Zerſetzung im Innern ſtarker Bäume wie bei der Humusbildung es vorzugsweiſe der Waſſerſtoff zu ſein ſcheint, welcher verloren geht, wird anzunehmen ſein, daß die Brenn— kraft des Kernholzes bei gleichem Gewichte mit dem Splint, unter Umſtänden ſogar bei höherem, geringer ſein kann als die des Splintes. Ebenſo leidet auch Brennholz, welches im dumpfen Walde ſitzt, oder unter der Rinde erſtickt iſt, in ſeinem weſent— lichſten Beſtandteile, dem Waſſerſtoff und verliert dabei mehr und mehr die Fähigkeit, mit Flamme zu brennen (Holzzunder). Da die Hölzer in ihrer Brennkraft ſehr wenig vonein— Se ander abweichen, gibt für geſundes Holz insbeſondere im Be— reiche derſelben Holzart und für Splint das ſpezifiſche Trocken— gewicht einen annähernd richtigen Maßſtab. Die äußeren Um⸗ ſtände, welche Einfluß auf das ſpezifiſche Trockengewicht haben, finden ſich oben S. 19 erörtert. . Wie wir S. 21 geſehen haben, erfährt das ſpezifiſche Trockengewicht im Laufe des Jahres faſt keine Wandlung. Ganz junge Hölzer, noch aus lauter Splint beſtehend, zeigten im Durchſchnitte von fünf Laub- und Nadelbäumen gegenüber den ſogenannten Hartmonaten Dezember, Januar und Februar nur 2,8 % Verluſt an ſpezifiſchem Trockengewichte. Dieſes wird daher an ſtärkeren Bäumen, woran Splint und junges Holz mehr und mehr zurücktreten, eine kaum nennenswerte Einbuße erleiden. Uebrigens gilt Sommerholz als etwas mehr flammend denn Winterholz. Solang im Innern der Bäume Zerſetzung noch nicht Platz gegriffen hat, iſt das Alter derſelben ohne Einfluß auf die Brennbarkeit und bemißt ſich diejenige der verſchiedenen Baumesteile nach deren ſpezifiſchem Trockengewichte. Der Verluſt an Brennkraft durch Wildflößerei ſetzt ſich zuſammen aus Abgeſtoßenwerden von Ecken und Kanten der Scheiter, im Falle von wiederholtem Ausgezogen- und Einge— worfenwerden aber aus Verluſt der Rinde und Einbuße an Brenn: kraft der Scheiter. Dauert der Floß nur wenige Tage oder Wochen und verläuft günſtig, ſo geht an Maſſe und Brennkraft kaum etwas verloren. Größer dagegen wird der Verluſt, ſobald es nötig wird, wegen Unterſinkens einzelner Scheiter die ganze Holzmaſſe herauszuziehen, trocknen zu laſſen und wieder einzu— werfen; ſolches doppelt nachteilig, wenn es wiederholt nötig wird. In dieſem Falle ſteigert ich der Verluſt namhaft, ob: gleich er die Höhe nicht erreicht, welche die v. Werneckſchen Angaben behaupten. Daß vieles zur Flößerei beſtimmte Brenn⸗ holz im dumpfen Wald oder in feuchten Klingen ſitzend ſchon 1 vor dem Geflößtwerden notleiden kann, iſt ſelbſtredend, läßt ſich aber nicht näher erörtern. Ungemein groß iſt der Einfluß der Feuchtigkeit auf die Brennkraft. Gehen wir von gedörrtem Holz aus, mit welchem die höchſte Heizkraft erzielt wird, ſo berechnet ſich diejenige des lufttrockenen Holzes (mit 15% Feuchtigkeit) auf 18 7% weniger, und bei 45% iſt ſchon mehr als die Hälfte verloren. Der Holzfrevler, welcher im Winter Holz aus dem Walde holt und verbrennt, weiß es freilich nicht, daß im grünen Zuſtande das Holz nur einen kleinen Teil der Heizkraft entwickelt, den es nach gehöriger Trocknung entwickeln würde. 15. Dauer. Das Gerüſte des Holzes (Poren und Zellen) beſteht aus Holzſtoff (Pflanzenfaſer, Zelluloſe, Lignin), welcher wenig Neigung hat, ſich zu zerſetzen. In den Poren und Zellen ſind aber eine große Zahl untergeordneter Stoffe enthalten. Die einen davon, Zucker, Dextrin, Stärkemehl und Gummi, in ihrer Zuſammenſetzung dem Holzſtoff ähnlich, ſind zur Zerſetzung kaum geneigter als er. Die andern aber haben verſchiedene chemiſche Zuſammenſetzung und für die Dauer des ſie enthaltenden Holzes ſehr abweichende Bedeutung. Wir nennen Gerbſtoff, Harze, fette und flüchtige Oele, Farbſtoffe, Pflanzenleim und Pflanzeneiweiß. Davon gilt ein Teil als fäulniswidrig, wie z. B. Gerbſtoff, Terpentin und andere flüchtige Oele. Daß ſie aber dem ſie enthaltenden Holz eine große Dauer verleihen können, iſt unwahrſcheinlich: der an Gerbſtoff reiche Eichenſplint z. B. iſt von kurzer Dauer, und der Gerbſtoff verurſacht Roſten der im Holze ſteckenden AO Harz Nördlinger, Die gewerblichen Eigenſchaften der Hölzer. Te ſchützt teilweiſe mechanisch gegen das Eindringen der Luft. Der es begleitende Terpentin gilt zwar wegen ſeiner Fähigkeit die Luft zu ozoniſieren als Gift für niedere Organismen, verwandelt ſich aber dabei mit der Zeit in Harz und ſcheint dann nicht mehr wirkſam. Sonſt würden wir ſchwerlich ſo häufig aus dem harz⸗ und terpentinreichen Sommerholze von Föhre und anderen Nadelhölzern Schimmelarten pelzähnlich hervorwachſen ſehen. Weil ſehr leicht der Zerſetzung, beſonders durch niedere Or— ganismen, unterworfen, werden dagegen die ſtickſtoffhaltigen eiweißartigen Stoffe ſehr gern Herde weiter zerſtörender Fäulnisprozeſſe. Bekanntlich ſind eine Menge Pilze Veranlaſſer und Förderer der Zerſetzung des Holzes. Da ihre Sporen überall in der Luft verbreitet ſind, bedarf es nur der Feuchtigkeit und der Mitwirkung günſtiger Umſtände, um ſie zur Keimung auf dem Holz und Wucherung in deſſen Innerem zu veranlaſſen. Man unterſcheidet verſchiedene Entmiſchungsprozeſſe des Holzes. Der Saft der Bäume enthält Zucker und Stärkemehl, welch letzteres ſich unter dem Einfluß eines ſogenannten dia— ſtatiſchen Fermentes gleichfalls in Zucker verwandeln kann. Dieſer aber erleidet, mit Hefekeimen in Berührung kommend, die alkoholige Gärung, wobei er anſcheinend ohne Aufnahme von Sauerſtoff oder Beſtandteilen des Waſſers in Kohlenſäure und Alkohol zerfällt. Mit vorſtehender Gärung hängt der Weingeruch zuſammen, den man in dumpfigen Holzmagazinen bemerkt, und die alkoholiſche Flüſſigkeit, die aus Sägeſpänen gewonnen werden kann. Ob auch das ſogenannte Erſticken des Holzes unter der Rinde, das ſogenannte Anlaufen, hierher gehört, weiß ich nicht. Alles ſaftreiche Holz nämlich nimmt unentrindet eine graue, braunbläuliche oder ſchwarze Farbe an. Weil ſie im Holze nur ſo weit hinein entſteht, als dasſelbe Saft führt, iſt anzunehmen, daß dieſer mit ſeinen organiſchen Einſchlüſſen die Urſache davon 5 ſei. Tiefer erſtreckt ſie ſich bei den bis zur Markröhre ſaft— reichen Splintbäumen, wie Ahorn, Birke, Haine ꝛc. Manche Holzarten, z. B. Ahorn, Mehlbaum, Elſebeer, Roßkaſtanie, laufen ſelbſt bei fingerlangen Trümmern unter der Rinde an und erfordern deshalb alsbaldiges Aufſägen oder Aufſpalten. Nachteilige Folgen ſcheint das Anlaufen nicht zu haben, wenn das Holz unter Dach bleibt. Unter Verweſung des Holzes verſteht man den Vorgang, vermöge deſſen feuchte oder befeuchtete Holzſpäne aus der Luft Sauerſtoff aufnehmen und dafür ein bis jetzt nicht bekanntes Quantum Kohlenſäure ausſcheiden. Sie iſt alſo eine langſame Verbrennung des Holzes auf Koſten des atmoſphäriſchen Sauer: ſtoffes, wobei die Feuchtigkeit hauptſächlich Trägerin des Sauer— ſtoffes und Fördererin der Oxydation iſt. Hierher gehört viel— leicht die leichte Entmiſchung verbauten Eichenholzes, welche ſich angeblich ſchon nach Jahrzehnten bemerklich macht und ein Nachlaſſen der mechaniſchen Eigenſchaften zur Folge hat (S. 46). Nach vorſtehender Erläuterung können wir die alltäglich vorkommenden Fäulniszuſtände des Holzes ſchildern. Ohne ſich darum zu kümmern, durch welchen Entmiſchungs— prozeß und unter Mitwirkung welcher Pilze ſie entſtehen, braucht man im Walde die Ausdrücke: rotfaul, weißfaul u. ſ. w. Unter Rotfäule wird verſtanden eine Zerſetzung, welche mit roter Färbung des dabei entſtehenden Holzes verbunden iſt, wie z. B. im faulenden Inneren alter Eichen, dem die wertvollen mechaniſchen Eigenſchaften verloren gegangen ſind. Auch Reif— holzbäume, wie z. B. Fichte, gleichgiltig, ob die Fäulnis von außen nach innen ſchreitet, oder im Innerſten beginnt, nehmen bei der Zerſetzung rotgelbe Farbe an. Weil das Innere des Stockes der älteſte Teil des ganzen Baumes iſt, findet ſich Rotfäule hier am leichteſten. Weißfäule, d. h. weißes Faulholz, entſteht bei Saft— reichtum, daher bei Kern- und Reifholzbäumen vor allem im N RE Splint. An Kern: und Reifholzbäumen, deren Inneres ſich ſehr mit Saft füllen kann, wie bei vielen Ulmen und bei Nuß⸗ baum aber, ſodann bei den Splintbäumen, kann ſich die Weiß⸗ fäule bis zur Markröhre erſtrecken. Spreufleckigkeit oder Fliegenäſte ſind ein bei Eichen⸗ hölzern häufiger Fehler: Mitten im anbrüchigen rotfaulen oder ſonſt mißfarbigen Holze erſcheinen weiß ausgekleidete, weizen⸗ kornförmige Höhlungen. Da im faulen Holze der Keil nicht mehr zieht, dient dieſes Werkzeug zum praktiſchen Nachweiſe des Vorliegens faulen Holzes. f Kennzeichen von größerer oder kürzerer Dauer zeigen die Bäume ſchon im Walde. Bei leichtfaulenden Holzarten brechen verſchattete Aeſte oft nach wenigen Jahren herunter. An dauerhaften pflegen ſie ſich lange zu erhalten. Beſonders Ueberwallungsſtellen ſind belehrend, weil an ihnen kurzdauern⸗ des Holz faul, dauerhaftes dagegen geſund einzuwachſen pflegt. Die Zahl der Ueberwallungsringe läßt darauf ſchließen, wie lange das Holz Wind und Wetter ausgeſetzt geweſen. Auch die Dauer der Stöcke in den Holzſchlägen gibt einen Anhalt zur Beurteilung. Zu vergleichenden Verſuchen über die Dauer verſchiedener Holzarten rammt man Pfähle von gleicher Stärke, beſſer ohne als mit Rinde in einen tiefgründigen eben⸗ gelegenen gleichförmigen Gartenboden. Die wirkliche Dauer des Holzes hängt von einer Anzahl von Umſtänden ab, unter denen es erwachſen iſt und geſchlagen wurde. Begreiflich ſpielt die Holzart ſelbſt eine hervorragende Rolle. Lärchen⸗ und Eichenkernholz ſind wegen ihrer Dauer in der ganzen Welt bekannt, während andere, z. B. Buchen und Vogelbeer von kurzer und Haſel von kürzeſter Dauer ſind. Daß der Elementarbau des Holzes von Einfluß iſt, unter- liegt keinem Zweifel. Beſtehen z. B. die Markſtrahlen unſerer Eichen aus beſonders dichten Zellen, ſo begreifen wir, daß RA: an verwittertem Eichenholze die Markſtrahlen der beſterhaltene Teil ſind. Grobe Poren wie am Anfange der Holzringe der Eiche ſind häufig ſchimmelfrei, während die engeren und engſten Poren des Ringumfanges von Schimmel ſtrotzen. Weil unter den Nadelhölzern viele im Freien dauerhafte ſind, könnte man annehmen, ihr Bau ſei der Dauer beſonders günſtig. In— deſſen iſt darunter eines der ſchwerſten, das der Seeföhre, im Freien von ſehr kurzer Dauer. Je maſſiger das Holz einer Baumart, d. h. je höher ſein ſpezifiſches Trockengewicht, deſto größer ſeine Dauer. Selbſt in zerſetztem Zuſtande geht noch die mechaniſche Leiſtung dem ſpezifiſchen Trockengewichte parallel oder geſteigert parallel. Weil übrigens maſſigere Hölzer, z. B. das der Eichen, ſtärker ſchwinden und in der Sonne ſtärker auf: reißen, auch beregnet in ihren Spalten Schwämme bekommen, können ſie in ſommerlicher Lage kürzer dauern als geringer— wertiges leichteres Holz. Eben weil im allgemeinen trocken ſchwereres Holz größere Dauer hat, werden in ſolcher nicht leicht kräftiggewachſene Bäume ſüdlicherer Zonen (Eichen Italiens), auch ſüdlicher Lagen an Gebirgen übertroffen. Kern- und Reif: holz, wenn von höherem Trockengewicht, iſt von größerer Dauer als Splint, weil es keine oder faſt keine Saftbeſtandteile mehr enthält, welche nicht nur die Fäulnis einleiten, ſondern auch die holz— zerſtörenden Kerfe anziehen. Holzringbreite iſt nur von Bedeu— tung wenn ſie auf das ſpezifiſche Trockengewicht Einfluß nimmt. Winterholz iſt nicht beſſer als Sommerholz, welches geſchält worden. Doch reißt es wegen langſameren Trocknens weniger auf. Der Mond hat darauf keinerlei Einfluß. Endlich iſt es Vorurteil, zu glauben, Bäume, welche von Froſt, von Bor- kenkäfern oder Raupen getötet worden, ſeien ohne Dauer. Freilich dürfen ſie nicht in der Rinde erſtickt und abgeſtorben jein. Junges Kern- oder Reifholz eines mäßig ſtarken Baumes, welches in der Regel auch höheres ſpezifiſches Trockengewicht hat, wie z. B. bei Eichen, iſt das dauerhafteſte Material. Ba Nach oben nimmt das ſpezifiſche Trockengewicht ab und gewinnt der Splint mehr und mehr die Oberhand. Damit ſinkt auch die Dauerhaftigkeit. An ſtarken Stämmen iſt der innere Kern gewöhnlich ſelbſt ſchon im Rückgange. Wo, wie bei Fichte, in den unteren Teilen des Schaftes außer dem Innerſten das ſpezifiſche Trockengewicht nach außen zunimmt, kann das Aeußere, der Splint, dauerhafter ſein als das leichtere Reifholz. In den oberen Stockwerken der Fichte iſt ſolches ohnedies der Fall. Bei den Splintbäumen, Ahorn, Buche, Haine 2c., welche durch ihren ganzen Körper Saft und ohne Zweifel Saftbeſtand⸗ teile leiten, dürfte ſich innerhalb derſelben Holzart die Dauer lediglich nach dem ſpezifiſchen Trockengewichte des einzelnen Baumes richten. Die Dauer eines Holzſtückes wird aber auch ſehr durch die Umſtände beeinflußt, unter denen es dauern ſoll. Im ſtarken Norden und auf Gletſchergebirgen erhält ſich das Holz leichter als im Süden. Selbſt auf dem Böhmerwalde, bei ungefähr 600 — 1000 m über dem Meere, fault das dortige engjährige Fichtenholz viel langſamer als im Tiefland. Auf Sommerſeiten halten wegen Wechſels im Feuchtigkeitszuſtande Knüppelwege viel kürzer als auf Nordſeiten. Die Berührung mit dem Boden ſtellt das Holz in Bezug auf die Dauer ſehr auf die Probe, weil hier beſtändiger Wechſel zwiſchen Sonne und Feuchtigkeit herrſcht. Im Boden, ſtets trocken oder gleichmäßig feucht verweilend, kann Holz Jahrhunderte dauern. Daher iſt gleichförmiger Thongrund der Dauer günſtig, nicht aber eine in der Tiefe lagernde Thonſchicht. Auch ſtets feuchter Sand iſt nicht ungünſtig, wohl aber, weil in der Feuchtigkeit ſtets wechſelnd, Kalkboden. Beſtändig unter Waſſer hält ſich das Holz im allgemeinen am beſten. An ſeiner Oberfläche wird es wie am Boden ebenfalls früh zer- ſtört. In der Luft, im Schatten und geſchützt gegen Regen, hält Holz, das Kerfe nicht zu befürchten hat, Jahr— * „ hunderte. Dabei wird es aber ſpröder und morſcher, wie an Eichendielen ſchon nach 4—6 Jahren, an ſchlechter Eiche aber zu bemerken, wenn ſie kaum vollſtändig ausgetrocknet iſt. Junges, an Saftbeſtandteilen reiches, zumal in der Rinde be— findliches Holz von Erle, Birke, Haine, Buche, Weide wird nach wenigen Jahren von Nage- und Kammnagekäfern zerſtört. Den Splint von Eichen, Edelkaſtanien, Zürgelbaum, Hickory, Robinie, Maulbeer, Ulme, Nußbaum, zuweilen auch Eſchen, zer— malmt unter Dach vom zweiten Jahr an der Splintkäfer. Seinetwegen vermutlich legen Wagner Eichenſtangen ein paar Jahre in den Regen. Schälen ſtehender Eichen im Mai bis unter die Krone und Abſterbenlaſſen auf dem Stocke ver— wandelt den Splint nahezu in Kern und erlaubt ihn als ſolchen mitzuverwenden. — Schließlich d. h. nach Jahrhunderten wird ohne Zweifel auch unter Dach befindliches Kernholz, zumal an feuchten Oertlichkeiten, von Nagekäfern und Bockkäfern zerſtört. In Gebäulichkeiten ſind beſonders nicht vollkommen ge— trocknete Holzſortimente gefährdet, welche mit anderem Holze zuſammenſtoßen oder in Mauerwerk zu liegen kommen. Eine Klaſſifikation der Holzarten nach ihrer Dauer hat wegen des Zuſammengreifens ſo vieler Einfluß gewinnender Momente ihre großen Schwierigkeiten. Vor allem wohnt den Holzarten vermöge ihres Baues und Saftgehalts verſchiedene Neigung zur Entmiſchung inne. Eichenholz, das Muſter von Dauerhaftigkeit, kann, mit Buchenholz Wind und Wetter aus— geſetzt, nur 17% an ſeinem ſpezifiſchen Trockengewicht und 40 9% ſeiner Feſtigkeit einbüßen, während das Buchenholz bei Verluſt von 35 %% ſeines ſpezifiſchen Trockengewichtes 68 % feiner Feſtig— keit verlieren kann. Unter Dach an trockenem Orte dauert Eiche viele Jahrhunderte, was ja ſchon die Thatſache erweiſt, daß es gegen 1000 jährige Eichen gibt, die innerlich nicht hohl find. Auch er BER Ne Ulmen, Tannen, Fichten, Lärchen, Föhren können Jahrhunderte halten. Wo Eichen und Nadelhölzer fehlen, wie teilweiſe im hohen Norden, dient Aſpe als notdürftiges Baumaterial. In feuchten Räumen, z. B. Erdgeſchoſſen, Ställen ꝛc., dauern dieſelben Hölzer weniger lang. Noch kürzer aber, oft kaum 20 Jahre, da wo ſie vom Regen getroffen werden. Es ſtellen ſich im Nadelholzſplinte (Fichten und Tannen) zugleich Kerfe ein. Länger hält hier außer Eichen nur Kern von Lärche und Föhre. Wind und Wetter ausgeſetzt, oder gar wie Bahnſchwellen am Boden liegend, iſt Birkenholz ſchon nach einem Jahre ganz faul, Buche und Vogelbeer nach wenigen Jahren. Mehr Dauer, 7— 10 Jahre, zeigt hier Fichte, etwas mehr Tanne, noch mehr Föhren- und Lärchenkern und am meiſten wieder Eiche. Auch Weiden: und Lindenholz zeigt im Verhältniſſe zu feiner Leicht: heit anſehnliche Dauer. Stets unter Waſſer hält Eichenholz gegen 1000 Jahre. Dabei nimmt es dunkle, ſchließlich ſchwarze Farbe an und ſchneidet ſich wie Speck. Getrocknet zeigt es alsdann wegen ſtarker Zuſammenziehung hohes ſpezifiſches Trockengewicht, oft höher als es urſprünglich geweſen. Auch Ulme, Erle, Buche, Föhre halten ſtets unter Waſſer Jahrhunderte. Dabei ſollen Erle und Föhre härter werden, während man von Weiden, Aſpen und Birken behauptet, daß ſie breiartige Beſchaffenheit annehmen. Schließlich tritt freilich, wenigſtens im ſauren Waſſer der Torfmoore, breiartiger Zuſtand auch bei Erlen und ſicher ſelbſt bei Föhren ein. 16. Jehler. Die Zahl möglicher Fehler von Stämmen iſt groß. Häufig finden ſich deren mehrere an demſelben Trumme zuſammen. Regeln irgend einer Art in dieſer Beziehung aufzuſtellen, iſt jedoch BE 7,5 nicht möglich. Einzelne Fehler ſcheinen an die Oertlichkeit ge: bunden. Mitten unter lauter fehlerhaften Stämmen kann aber ein fehlerloſer ſtehen. Die einen Fehler ſind leichter am grünen, die anderen mehr am trockenen Holz erkennbar. Am beſten iſt, wenn es in dieſen beiden Zuſtänden beaugenſcheinigt werden kann. Spiegelklüfte verlaufen der Länge des Stammes ER und erſcheinen auf der Hirnfläche 1) als radiale Innenriſſe. Es ſind deren zweierle zu unterſcheiden. Einmal der ſogenannte „Waldriß“, welcher den beiden Zeigern einer Uhr ähnlich als ziemlich gerade Linie durch das Mark läuft oder einen Winkel bildet, deſſen Spitze das Mark iſt. Der Waldriß kann ſich ſchon in ganz jungen Laubholzbäumen finden, z. B. bei Ulmen, Zürgelbaum, Bohnen: baum, Pappeln, Roßkaſtanie und Erle. Er iſt die Folge des allmählichen Nachaußenrückens des Saftes, indem das innere Holz am lebenden Baume ſchwindet. Es ſind deshalb beſonders Kern⸗ und Reifholzbäume, welche ihn zeigen. Doch fehlt er auch dem Ahorn und der Buche (Splintbäume) nicht, wenn ſie leichtſpaltig ſind. Ohne Zweifel bildet er ſich vorzugsweiſe zur Sommerszeit. Während des Winters, der Zeit des Ge— quollenſeins des Holzes, wird er leicht überſehen. Bildet der Waldriß faſt eine gerade Linie, ſo iſt er weniger nach— teilig. Zum andern „zahlreiche Strahlenriſſe von der Markröhre aus“ als Folge ſtarker Zerſetzung im Innern, be— gleitet öfters von ausfüllender zunderähnlicher Schwammmaſſe, zu— weilen, wie bei Buche, von beſtimmendem Einfluß auf die Form des Stockumfanges, vermutlich ebenfalls Folge von Trocknis im Sommer. Beſeitigung nur durch Herausſpalten des kranken Stückes möglich. 2) Als Außenriſſe erſcheinen Spiegelklüfte infolge kalter Winter, namentlich bei leichtſpaltigen Hölzern wie Eichen, Ahorn, Buchen u. ſ. w., oder von Trockenhitze auf undurchlaſſendem Boden, bei Fichte. Häufig liegt an erſteren eine Ringkluft den Spiegelklüften zu Grunde, deren Ueberwallung der Baum all⸗ jährlich verſucht, aber nicht erreicht hat. Solche Außenriſſe, weil im jüngeren ſaftreichen Holze verlaufend, ſind der Fäulnis weniger unterworfen als die Innenriſſe, können aber für Dielen⸗ holz nachteilig ſein. Ringklüfte, Ring⸗ oder Kernſchäle, heißt man umfangliche Trennungen von Jahresringen. Sie können ringsum laufen, oder nur einen Teil des Umfanges begreifen, je nachdem ſie von ſchlechter Verbindung zweier aufeinanderfolgender Holz— ringe, von wechſelnder Ringbreite, Fäulnis, Sonnenbrand im Sommer oder Winterſonnenbrand (Glatteisſchaden) oder mecha⸗ niſchen Urſachen herrühren. Da an geſundem Holz eine Tren- nung der Holzringe von einander ſchwieriger iſt als in der Linie von Markſtrahlen (S. 29), ſind Ringklüfte vielmehr Zeichen von Fäulnis des Holzes und bedeutungsvoller als Strahlenriſſe. Im übrigen richtet ſich ihr Nachteil nach ihrer Ausdehnung. Häufig erſtrecken ſie ſich nicht über ein oder zwei Untertrümmer. Mondring nennt man einen bei Eichen nicht ſeltenen Fehler. Er iſt beſonders auf gewiſſen Standorten häufig und beſteht darin, daß ein oder mehrere Holzringe weitere Holz— poren und helle (weißliche oder gelbliche) Farbe zeigen, ohne durch eine ſcharfe Linie von dem nach außen oder innen an— ſtoßenden übrigen Holze des Baumes getrennt zu ſein. Solches Mondringholz iſt von allen Schiffbauern als verdächtig, von einigen als geringwertig und kaum verwendbar angeſehen. Obgleich der Mondring als beſonders hygroſkopiſch gilt, ſoll Mondringholz ſich ſchwer imprägnieren laſſen. Was ſeine Entſtehung veran⸗ laßt, iſt zweifelhaft. „Falſcher Mondring“ findet ſich bei Holz— arten, welche gegen Winterfroſt empfindlich ſind, wie Nußbaum, Götterbaum, Eſche, Kirſchbaum u. dgl. Seiner Entſtehung entſprechend, iſt hier ein ſcharf begrenzter Jahresring getötet, ſofern nicht mit ihm auch alle innerhalb gelegenen Ringe mit a, — a et getötet wurden. Am falſchen Mondring entſtehen gern Ring⸗ klüfte. Brüchig, brauſch oder ſprock nennt man ringporige Hölzer von niedrigem ſpezifiſchen Trockengewichte mit ſehr breiten Ringen oder ſehr engen, durch die häufige Wiederholung der Porenkreiſe leichter, lockerer Maſſe, von unanſehnlicher, oft un— gleichförmiger Farbe. Holz dieſer Art trocknet raſch aus und iſt andererſeits leicht daran zu erkennen, daß es Waſſertropfen be— gierig aufſaugt. Fäſſer aus brauſchem Holze laſſen immer Flüſſigkeit durchſchwitzen und haben keine Dauer, wogegen der— artiges Material als Blindholz für Tiſchler und unter Oel— farbe den Glaſern erwünſcht iſt. Mit höherem Alter ſtellt ſich bei vielen Bäumen wellen— förmige Faſer ein. Sie tritt in zweierlei Art auf. Ent⸗ weder nämlich, wie nicht ſelten am Fuße von ſtarken Buchen mit ringsum laufenden Schwielen zu ſehen, nehmen die Jahres— ringe einen wellenförmigen Verlauf, ſo daß die Holzfaſer, ſtatt der Baumesachſe parallel zu bleiben, dieſer ſich abwechs— lungsweiſe nähert und davon entfernt. In dieſem Falle läßt ſich das wellenfaſerige Trumm radial gut ſpalten, iſt aber in der Sehne unſpaltig. Oder aber bleibt der Holzring der Achſe parallel und tt am Baume von außen nichts zu ſehen. Da: gegen läuft die Faſer ſchlangenähnlich oder im Zickzack in der einen Mantel bildenden Dicke des Holzringes hin und her. In ſolchem Falle ſpaltet das Holz nach dem Halbmeſſer gar nicht, wohl aber nach der ſonſt ſchwieriger zu ſpaltenden Sehne. Begreiflicherweiſe haben dieſe beiden Arten von wellenförmigen Faſern erniedrigenden Einfluß auf die mechaniſchen Kräfte des Holzes. Gänzlich verworren iſt die Faſer beim ſogenannten „Maſerwuchſe“, den wir an vielerlei Holzarten finden. Maferiges . Holz pflegt ſich durch beſondere Härte auszuzeichnen. Drehwuchs iſt die an einzelnen Individuen wohl aller Baumarten vorkommende Eigenſchaft der Holzfaſer, ſich ſchrau— „ benförmig um die Achſe des Stammes zu winden. Sie erſtreckt ſich häufig bis in die dünnen Zweige. Es iſt begreiflich, daß drehwüchſige Trümmer ſich ſchwer aufſpalten laſſen und z. B. zu Pfoſten oder Balken eher als Ganzes denn als Halb- oder Viertelholz Verwendung finden. Strauchwuchs, Kollerwuchs, nennt man die Neigung der Bäume unter gewiſſen Verhältniſſen von Lage und Boden, ſtatt einen regelmäßigen Stamm zu bilden, ſich vielfach zu ver: zweigen und meiſt kein einziges geradefaſeriges Stück zu liefern.“ Aſtknoten, d. h. lebend oder abgeſtorben eingewachſene längere oder kürzere Aſtſtümmel, haben ſehr erheblichen ſchwächen⸗ den Einfluß auf die wichtigſten Eigenſchaften des Holzes. Deshalb umgibt die Natur die Knoten mit beſonders ſchweren harten Jahresringen (ſiehe Fig. 2 S. 4) und nimmt man zu manchen Zwecken, z. B. zu Radfelgen, gern knotiges Material. Daß die Härte der Aſtknoten bei manchen Holzarten zur wahren Plage wird (Fichte), iſt bekannt. Auch wandelbare Ringbreite iſt ein Uebelſtand. Dichtes Holz ſchwindet nach dem früheren ſtärker als lockeres. Daher bildet ſich an einzelnen ſchmalen Ringen gern eine Ring⸗ kluft. Auch löſt ſich, nachdem z. B. an Fichte im Schatten dichtes Holz entſtanden war und bei Freiſtande ſich breite Ringe angelagert hatten, in der Mitte leicht ein loſer Zapfen. An Eichen ſind Komplexe enger Ringe beſonders porenreich und ſchwammig. Es gibt auch relative Fehler, wie Gabeln, Krüm- mungen ꝛc. Sie können für gewiſſe Zwecke ſehr wertvoll ſein, weil man ſie aus gradfaſerigem Holz ohne Dau von Faſern nicht herſtellen könnte. 885 . 7 e ide 2 RE at II m 8 85 85 0 5 7 E 8 5 5 2 = 2 j | | 9 18 \ Be N AR NAT 8 25 85 N Sy = 3) NE) as A ’ 8 5 5 1 W D al (A SUR 77 e (N AN N 8 9 N N N 5 Nö , , N , NA ED Be * = Ra Nördlinger, Hermann von 434 Die gewerblichen N64 Eigenschaften der Hölzer PLEASE DO NOT REMOVE CARDS OR SLIPS FROM THIS POCKET as _ UNIVERSITY OF TORONTO LIBRARY 3 Leu) LIBRARY Al cap OF FORESTRY >=&1 UNIVERSITY OF TORONTO 92 M 9 900 T1 80 Pi 60 68 9 Mau SOd J1HS AVd 30 NVA. 0 M3IASNMOG IV 1.