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Vorwort.

Seitdem Karl v. Linne im Jahre 1735 in seiner „Systema Naturae“ auf einer Kenntnis von kaum mehr als 2000 Arten mit seinem ausserordentlichen

'Scharfblick auch die systematische Insektenkunde begründet hatte, ist die Zahl

der beschriebenen Insektenarten auf weit über 200000 Arten ge- wachsen, und noch bringt jedes Jahr Centurien von Neubeschreibungen, aus-

geschlossen nur die augenfälligsten, viel gesammelten Familien unter den Faltern und Käfern, die jedoch auch noch keineswegs erschöpfend bekannt erscheinen.

Die tatsächliche Zahl der Insektenarten dürfte das Drei-, auch Vierfache der Beschriebenen erreichen.

Diesem unermesslich grossen Formenreichtum gegenüber muss sich natur- gemäss die Arbeitsleistung des einzelnen auf kleinere Gruppen bescheiden, soll sie bis zur erdumfassenden Kenntnis der Arten fördern. Die Bearbeitung der

- unübersehbaren Menge Materials durch zusammenhanglose Spezialforschung, eine

äusserste Zersplitterung der Kenntnisse und ihrer Literatur ist die bedauerliche, aber notwendige Folge gewesen. So kann es nicht weiter ver- wundern, dass seit langen Jahrzehnten keine Werke mehrerschienen sind, welche die gesamte Insektenwelt eines umfassenderen Faunen- gebietes in gleichmässig systematischer wie biologischer Hinsicht weitgehend erschöpfend zu behandeln sich unterfangen hätten.

Nur jene Ordnungen der Käfer und Schmetterlinge, deren formen- und farbenreiche Vertreter einem oft unwissenschaftlich gerichteten Sammeleifer haben dienen müssen, erfreuen sich einer umfangreichen, auch populär wissenschaftlichen Literatur, welche neuerlich selbst das ganze Erdgebiet umspannt; und unter dieser Literatur findet sich manches gute Werk gerade deutscher Zunge. AÄnderer- seits aber ist z.B. seit Meigen, „Systematische Beschreibung“ 1818— 1838; Schiner, „Fauna austriaca“ 1862—1864; Loew, „Beschreibung europäischer Dipteren“ 1869—1873 nur noch vor bald 10 Jahren zu Budapest ein „Katalog der paläark- tischen Dipteren in Sammelbearbeitung erschienen, überhaupt aber rein nichts auf populär wissenschaftlicher Grundlage z. B. für das mitteleuropäische Faunengebiet über die Zweiflügler. Das, trotzdem gerade die Fliegen zu den meistgenannten, weitestverbreiteten Insekten zählen und als lästige Haus- genossen, durch ihre Gefahr für die Gesundheit des Menschen, als Schmarotzer an seinen Haustieren, durch Vernichtung seiner Kulturen alle Beachtung verdienen.

IV Vorwort.

So hätte ich auch, ohne dass es mir so oft und nachhaltig von den aller- verschiedensten Standpunkten aus geklagt worden wäre, auf ein ausserordent- lich starkes Bedürfnis nach einem populär wissenschaftlichen Werke schliessen dürfen, welches auch diese, auch jene weiteren arg vernach- lässigten Insektenordnungen neben den beliebten, aber um nichts inter- essanteren Lepidopteren und Coleopteren behandelte. Ein Bedürfnis nicht allein des Fachzoologen, der längst aufgehört hat, auf die Leistungen der Ento- mologie herabzublicken und sich einstweilen auf die stark lückenhaften „Lehr- bücher der Zoologie“ angewiesen sieht; ebenso sehr für den Entomologen, der, sei er Systematiker oder Biologe, des allgemeinen Überblickes über die ge- samte Insektenwelt nicht entbehren kann, um auf seinem besonderen Arbeitsfelde die Warte höherer Gesichtspunkte erreichen zu können; für den Liebhaber des Sammelns von Naturobjekten oder den Freund der Naturbeobach- tung überhaupt, welchen die Formen- und Farbenpracht der Kerfe, auch der anderen Ordnungen, deren eigenartige und mannigfaltige Lebensgewohnheiten, die wechselvollen Beziehungen zur Umwelt nur tiefer erschlossen zu werden brauchen, um ihrem Studium viele neue Freunde zuzuführen, die für die Käfer und Falter sehr wohl entbehrt werden könnten; für alle jene zugleich, denen die Obhut menschlicher Kulturen in Wald, Feld und Garten anvertraut ist und

die nur auf grund einer zureichenden systematischen wie biologischen Kenntnis

der Formen erfolgreich an die Bekämpfung, an die Abhaltung der Schädlinge heranzutreten vermögen; und nicht in letzter Hinsicht auch als Hilfsmittel für die vielseitigen Fragen der tierischen und menschlichen Infektion durch n- sekten und deren Stiche.

Das Bedürfnis nach einem solchen Werke stand und steht ganz ausser Frage; zweifelhaft konnte nur sein, ob unsere Zeit bereits die gesamten ausserordentlichen Kenntnisse gereift hat, welche ein solches Werk erfordert. Diesen Zweifeln aber durfte ich nicht länger Raum geben, nachdem mir die Herausgabe der „Z. f. wiss. Ins.-Biologie“ eine Fülle persönlicher Be- ziehungen zu den hervorragendsten Forschern als die schönste Frucht meiner Mühe- waltungen getragen hatte, nachdem mich die Redaktion ihrer Literatur-Referate und -Berichte notwendigerweise auch in die reiche Literatur aller jener Gebiete weitgehend eingeführt hatte, welche meinen eigenen Studieninteressen ferner liegen.

Und wenn ich die bisher vorliegenden Hymenopteren-Bände prüfe, deren Materie keineswegs überall zu den leichter bearbeitbaren Gruppen gehört, möchte ich hoffen, mein Urteil allgemeiner geteilt zu sehen, dass das geplante Werk tatsächlich einer ausgezeichneten Bearbeitung sicher ist.

Ich bin den Herren Mitarbeitern, welche die folgende Disposition nennt, für das meinen Zielen entgegengebrachte Verständnis zu lebhaftestem Danke verpflichtet, zugleich auch für manchen nutzbaren Vorschlag bezüg- lich der allgemeinen Gliederung und besonderen Bearbeitung des Werkes. Wenn ich hierbei die letzten Ergebnisse der phylogenetischen Forschung für die An- ordnung wesentlich der ordnungswertenden systematischen Kategorien nicht ver- wendet habe, ist es nicht so sehr geschehen, weil mir einzelne derselben noch

Vorwort. V

widersprochen erschienen, als in Rücksicht auf den bei aller Wissenschaft- lichkeit gemeinverständlichen Charakter, auf die praktischen Bedürfnisse des Werkes.

Im einzelnen ist die Bearbeitung innerhalb jeder Ordnung bezw. Unterordnung, selbst umfassenderer Familien nach folgenden Gesichts- punkten geschehen:

A. Charakteristik (nach Morphologie und Biologie), Gesamtverbreitung, Geschicht- liches. B. Allgemeiner Teil.

1. Morphologie des Kopfes (bes. der Mundteile, Antennen, Augen, ev. Eigentümlichkeiten der Gruppe): der Brust nebst Beinen und Flügeln (Geäder und Bedeckung, Zeichnung) des Hinterleibes (mit Geschlechts- apparat, ev. der Wehrmittel, etc.). Kennzeichnung der (Familien u.) Sub- familien, Bestimmungstabelle.

2. Anatomie (zugleich die physiologische Betrachtung anzuschliessen) nach Verdauungsapparat, Blutkreislauf, Atmung, Nervensystem und Sinnes- organen. (Besonderheiten der Gruppe nach einem Typus und kurzer Hinweis auf die Richtung der Variabilität.)

Postembryonale Entwicklung, Metamorphose.

Biologie (zugleich die Erscheinungen der Fortpflanzung und Vermehrung).

Geographische Verbreitung.

Bedeutung im Haushalte der Natur und des Mensch:

Hinweis auf der weiteren Forschung besonders harrende Fragen.

. Anleitung zum Sammeln, Präparieren und Aufstellen nach systematischen und biologischen Gesichtspunkten. Aufzucht und Pflege.

C. Besonderer (systematischer) Teil.

Mit den Unterfamilien beginnend. Charakteristik in Ergänzung zu B. Bestimmungstabellen für die Gattungen. Charakteristik der Gattungen bei der Einzelwiederholung soweit in Ergänzung des Vorigen erforderlich; unter Berücksichtigung der Biologie. Nach den Gattungen, soweit im Rahmen der Ausführung erreichbar (für die überwiegende Mehrzahl der Gruppen) die Arten ebenfalls in Bestimmungstabellen. Sofern in Ergänzung der- selben nötig, Charakteristik der Arten (unter fernerer Berücksichtigung von B4 bis B7). Kol. Abbildungen soweit möglich die Gesamtheit der Arten, sonst tunlichst der Gattungen enthaltend; im anderen Falle besonders be-

achtliche Formen. Die Artcharakteristik in ihrem Umfange möglichst durch die Abbildungen entlastet. Auch zur Darstellung von Einzelabbildungen

u. ä. in C. Abbildungen erwünscht.

D. Literatur-Verzeichnis. E. Systematische Übersicht. F. Inhalt.

Das Gepräge des Werkes formt mithin namentlich die Gleich- mässigkeit, mit welcher die systematischen wie biologischenFragen behandelt werden.

PANEEM

VI Vorwort.

Die Textabbildungen stellen systematische Merkmale, biologische Einzelheitenincharakteristischer Wiedergabe dar; diekolorierten Tafeln sollen vornehmlich eine Übersicht über dieFormen geben, ohne dass sie dem Werke den Habitus von Bilderbüchern, wie er für die lepidoptero- logische Literatur in vielbegehrten Werken nicht selten hervortritt, geben sollen. Daher wurde auch der Durcharbeitung der Bestimmungstabellen die allergösste Sorgfalt gewidmet, deren Schlüssel die vorhergehende Cha- rakteristik der Gruppe auch für jenen Forscher bietet, der sich nie mit ihr beschäftigt hat. Nur bei einzelnen, sehr formenreichen Gruppen haben die auf Gleichmässigkeit der Bandumfänge und zugleich einen niedrigen Preis gerichteten Bemühungen eine Darstellung bis zu der Gesamtheit der Einzelarten leider ausgeschlossen; z. B. unter den Hymenopteren bei den „Schlupfwespen“; ausnahmslos aber ist die Bestimmung bis zur Gattung möglich gemacht. Und die Gattungsbestimmung erscheint auch für diese Tiere meist ausreichend; jene der Art wird danach unschwer aus der Literatur der Fachwissenschaft, wie sie die Literatur-Verzeichnisse des Werkes sehr ausgiebig nennen, für jedermann zu gewinnen sein, der ein derart hohes Interesse für die Artbestim- mung besitzt. Dass die bilderbuchwertige Bestimmungsmethode der modernen lepidopterologischen wie koleopterologischen Bücher zu einer Vertiefung des Gegenstandes nicht geführt hat und nicht führen konnte, wird niemand in Frage stellen wollen, selbst wenn er zugibt, dass sich für deren formengrössere bezw. farbenkontrastreichere Familien die Arten recht unterschiedlich durch Ab- bildungen kennzeichnen lassen. Für die weiteren Ordnungen aber versagt dieser Weg durchweg gänzlich. Und ohne Zweifel wird eine durch Bestimmungstabellen erhaltene Kenntnis auch nur der Gattung mehr befriedigen, zu einer frucht- bringenden Hingabe an den Gegenstand eher anregen, als zehn Artenbestim- mungen nach kolorierten Tafeln.

Nur vorerst sieht daher das Werk von einer Bearbeitung der Coleop- teren und Lepidopteren ab, da über sie einstweilen hinreichende Literatur vorliegen dürfte. Im übrigen ist eine Ausdehnung des Werkes selbst auf das gesamte Tierreich vorbehalten worden, wodurch ein Mehrumfang von nur etwa 8 Büchern bedingt würde.

Die Disposition der „Insekten Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands“ ist folgende:

Band I, II u. II: Hymenoptera. (Hautflügler). Teil 1. Apiden, Vespiden, Sphegiden und Chrysididen (Bienen, Wespen, Grab- und Goldwespen). Bearbeitet von Dr.H.I.Friese. Im Druck. Teil 2. Formiciden, Ichneumoniden, Braconiden (Ameisen, Schlupf- und Brackwespen). Bearbeitet von H. Stitz und Prof. Dr. ©. Schmiede- knecht. Teil 3. Cynipiden, Phytophagen (Gall-, Blatt- und Holzwespen). Bear- beitet von Prof. Dr. J. J. Kieffer und Dr. E. Enslin. Band IV u. V: Lepidoptera (Schmetterlinge). Herausgabe für später beab- sichtigt.

Vorwort. VI

Band VI: Diptera (Zweiflügler), einschl. der Pupiparen (Lausfliegen). Bear- | beitet von Dr. P. Speiser und Dr. K. Grünberg. Band VII u. VIII: Coleoptera (Käfer). Herausgabe für später beabsichtigt. Band IX u. X: Rhynchota (Hemiptera; Schnabelkerfe). Teil 1. Hemipteren (-heteroptera) und Homopteren (Wanzen und Gleich- flügler). In Bearbeitung von F. Schumacher und H. Haupt. Teil 2. Aphiden und Psylliden, Aleurodiden und Cocciden (Blatt- und

Springläuse, Schildläuse). In Bearbeitung von Dr. H. Aulmann, Dr. F. Zacher, Dr. L. Lindinger.

Band XI: Trichoptera, Plecoptera und Agnatha, Neuroptera, Planipennia, Apha- niptera, Corrodentia, Thysanoptera (Köcher, Afterfrühlingsfliegen u. a., Netz-, Plattflügler, Flöhe, Termiten, Staubläuse u. a., Pelzfresser, Blassenfüsse).

In Bearbeitung von Dr. G. Ulmer, Dr. F. Strand.

Band XII: Odonata, Orthoptera einschl. Dermaptera, Apterygota: Thysanura und Collembola (Libellen, Geradflügler einschl. der Ohrwürmer, Borsten- und Springschwänze). In Bearbeitung von Dr. F. Strand, Dr. F. Zacher, Dr. C. Börner.

Es sind die Bücher II und Ill der Hymenopteren abgeschlossen; auch das Buch | derselben ist z. T. bereits fertig gestellt. Diese drei Bücher werden alsbald gemeinsam vorliegen. An sie sollen sich zunächst der Dipteren- und die beiden Hemipteren-Bände anschliessen.

a Der Franckh’sche Verlag hatte sich s. Zt. auf meine gelegentliche An-

frage zur Verlagsübernahme bereit erklärt, obwohl das Werk gewiss an die Opferwilligkeit grosse Anforderungen stellt. Denn für manche der Gruppen hat das vorhandene Interesse aus Mangel an geeigneter Literatur noch nicht die Tiefe oder doch Ausdehnung zu nehmen vermocht, wie wir ihr in Bezug auf Falter und Käfer begegnen. Insbesondere die kolorierten Tafeln sind mit aussergewöhnlichen Mühen und Kosten hergestellt. Jene Bereit- willigkeit des Verlags hat mich um so mehr erfreut, als derselbe schon durch die Herausgabe des „Kosmos“, welcher allmonatlich in mehr als 100000 Exem- plaren versandt wird, eine einzig dastehende Möglichkeit besitzt, eine Verbrei- tung des Werkes zu sichern, wie sie den Wünschen und Bemühungen seiner Mitarbeiter und des Herausgebers entsprechen, wie sie auch der niedrige Anschaffungspreis zur Voraussetzung hat.

Möchte daher diese Buchfolge zunächst der drei Hymenopteren-Bände ein Werk einführen, das berufen erscheint, in wertvollste Ergänzung zu dem volks- tümlichen „Brehms Tierleben“ zu treten, als eine besondere Einführung in die heimische Tierwelt; ein Werk, das, von berufensten Entomologen bearbeitet, der wissenschaftlichen Forschung ebenso sehr zu dienen trachtet wie den Freunden am Sammeln und Beobachten der Insekten, das deren Fleiss einer wissenschaftlichen Nutzbarwerdung zuführen, das auch jenen ein Wegweiser sein möchte, deren Beruf als Landwirt, Förster, Gärtner Vertrautheit mit der Tierwelt

VII - - Vorwort.

voraussetzt; ein Nachschlagewerk für Schulen, für Bibliotheken, über die deutschsprachigen Grenzen hinaus!

Über die Entstehungsgeschichte, zugleich zu meiner Legitimation als Heraus- geber dieses Werkes bitte ich folgendes anfügen zu dürfen:

Seit dem Jahre 1896, dem ersten Jahre ihres Erscheinens, ist meine berufs- freie Zeit fast stets und ganz den Interessen der vom Verlage zunächst auf populär wissenschaftlicher Grundlage geplanten „Il. Wochschr. f. Entomologie“ (seit 1898 als „Zeitschrift“ erschienen) gewidmet gewesen, vorerst als ihr Mitarbeiter, bald als Mitherausgeber. Mit dem Jahre 1904 sollte die „Zeit- schrift“ ihr Erscheinen wegen der fortgesetzt erforderlichen, erheblichen Zuschüsse einstellen. Um die Ziele, welche ich ihr zu stecken gewünscht hatte, nach Mög- lichkeit weiter zu verwirklichen, auch um nicht die vielseitigen und grossen Opfer gänzlich vergebens gebracht zu sehen, habe ich die „Zeitschrift“ damals käuf- lich von ihrem bisherigen Verlage erworben. Ihr Ausbau in eine wissenschaft- liche Zeitschrift, die „Zeitschrift für wissenschaftliche Insektenbio- logie“, die Nötigung, um ihre Verbreitung in Übereinstimmung mit der sich stetig mehrenden Wertschätzung besorgt zu sein, die Fülle der nicht allemal angenehmen und oft unbefriedigenden Arbeitsverpflichtungen als Herausgeber und Verleger zugleich, neben meinem aufreibenden Berufe, drohten meine Ar- beitskraft schliesslich völlig zu erschöpfen.

Dass ich mich in diesen Tätigkeiten dennoch nicht gänzlich verloren und mich später, im Jahre 1912, sogar entschlossen habe, mich von der „Zeitschrift“ zu trennen, nachdem mich das von ihr im In- wie Auslande erworbene Ansehen und mit ihm die glückliche Gesundung ihrer Einnahmen entbehrlich erscheinen liessen, danke ich ganz wesentlich meiner Frau Clotilde, geb. Bauer, deren eigene hohe Anlagen, deren starker Wille auch mich erneut zu wertvolleren Ge- danken auf meinem Arbeitsgebiete fortgerissen haben. So ist mir der Gedanke zu jenem „Handbuche der Entomologie“ (Verlag G. Fischer, Jena), so zu diesem Werke „Die Insekten Mitteleuropas, insbesondere Deutsch- lands“ entstanden. Ich bitte einer Toten diese Ehrung und Widmung auch hier erweisen zu dürfen.

Berlin W. 30, im Dezember 1913.

Prof. Dr. Chr. Schröder.

Die Insekten Mitteleuropas

insbesondere Deutschlands

Bearbeitet (in den ersten 8 Bänden) von Dr. G. Aulmann (Berlin), Dr. C. Börner (St. Julien-Metz), Dr. E. Enslin (Fürth i. B.), Dr. H. Friese (Schwerin i.M.), Dr. K. Grünberg (Berlin), H. Haupt (Halle a. S.), Prof. Dr. ]J. J. Kieffer (Bitsch i. Lothr.), Dr. L. Lindinger (Hamburg), Prof. Dr. O. Schmiedeknecht (Blankenburg i. Thür.), H. Schumacher (Berlin), Dr. P. Speiser (Labes, Westpr.), H. Stitz (Berlin), Dr. E. Strand (Berlin), Dr. G. Ulmer (Hamburg), Dr. F. Zacher (Dahlem-Berlin).

Herausgegeben

von

Prof. Dr. Christoph Schröder, Berlin Band Ill

Hymenopteren Dritter Teil

Stuttgart 1914 Franckh’sche Verlagshandlung.

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Druck der Stuttgarter Vereins-Buchdruckerei

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zen und 4 kolorierten Tafeln. Von Dr. E. Enslin ü

Textabbildungen und 4 kolorierten Tafeln. Von

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(Tenthredinoidea Tenthredinidae im weiteren Sinne); = en

Vorwort zu Band I, Hymenopteren, 3. Teil.”

Dieser Band bringt die Bearbeitung der „Gallwespen“ (Cynipidae) wie der „Blatt- und Holzwespen“ (Tenthredinoidea) durch die Herren Prof. Dr. J. J. Kieffer (Bitsch i. Lothr.) und Dr. E. Enslin (Fürth i. Bay.), beide Autoren als hervor- ragendste Kenner jener Unterordnungen weit bekannt und geschätzt.

Die Systematik hat für die phytophagen Cynipiden wie die gesamten Tenthredinoidea allgemein eine Ausführung bis zu den Arten in mit grösster Sorgfalt durchgearbeiteten Bestimmungstabellen erfahren. | Der Kennzeichnung der eigenartig und mannigfaltig fesselnden biologischen Eigentümlichkeiten ist besondere Beachtung geschenkt worden, die sich bis auf Bestimmungstabellen der „Wespen“ nach ihren Gallen und Nährpflanzen erstreckt. Im einzelnen sind namentlich die praktische Bedeutung besitzenden Arten be- rücksichtigt.

Auf den mit sehr erheblichen Kosten auf lithographischem Wege hergestellten 8 kolorierten Tafeln wird in Verbindung mit den zahlreichen originalen Text-

- abbildungen eine weitreichende Übersicht über die biologischen Verhältnisse wie

die morphologischen Charaktere und den Formenreichtum überhaupt gewährt. Die sehr eingehenden Literatur-Verzeichnisse weisen den Weg für ein zu Spezialforschungen vordringendes Studium; der ausführliche „Systematische Teil“ des Inhaltsverzeichnisses erleichtert das Aufsuchen der systematischen Kategorien. Möchte daher dieser erste fertige Band sich und dem ganzen Werke viele Freunde werben!

Im Dezember 1913. Prof. Dr. Chr. Schröder.

* Das allgemeine Vorwort zu diesem Werke ist dem vorliegenden ersterschienenen Bande vorgeheftet.

Die Gallwespen (Cynipiden) Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands

von

Prof. Dr. J. J. Kieffer

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 1

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Charakteristik.

Die Hymenopteren (Hautflügler) verteilen sich auf die beiden Uhter- ordnungen der Symphyta, bei denen der Hinterleib dem nur aus den 3 eigent- lichen Brustringen gebildeten Thorax (Brustabschnitt) mit breiterer Basis ansitzt (Blatt- und Holzwespen; s. Teil II dieses Bandes) und der Apocrita, bei denen der Hinterleib mit der Brust durch einen Stiel verbunden ist und sich an der Bildung der Brust der 1. Hinterleibsring beteiligt. Unter den Apocrita pflegt man 2 weitere Gruppen zu unterscheiden als Terebrantien, deren Weibchen einen Legebohrer (terebra) besitzen, zu denen die Gallwespen gehören (neben den Schlupf- und Goldwespen; s. Bd. I u. II der Hymenopteren d. W.), und Aculeaten, deren Weibchen mit einem Giftstachel (aculeus) bewehrt sind (Bienen, Wespen, Ameisen; s. Bd. I u. II Hym.).

Die Schenkelringe (Trochanteren) der Gallwespen sind nur 1gliedrig; was man früher für das 2. Trochanterenglied hielt, ist nichts andres als die ver- schmälerte Basis des Oberschenkels (Femur). Fuss (Tarsen) Sgliedrig. Antenne nicht geknickt, 12—16gliedrig. Mediansegment steil abfallend. Vorderflügel mit einer Radialzelle, zwei Basalzellen und einer oder zwei geschlossenen Cubital- zellen, ohne geschlossene Discoidalzelle und ohne Stigma, ausgenommen zwei exotische Gattungen. Hinterflügel ohne geschlossene Zelle. Abdomen meist seitlich zusammengedrückt, 1. Segment ring- bis stielförmig, Bohrer nicht vor- ragend, unterhalb des hinteren Endes des Abdomens hervorstreckbar.

Phylogenie. Die Cynipiden sind durch die früher zu den Ichneumo- niden gestellte Gattung /balia und durch die exotischen Pycnostigminae am nächsten verwandt mit den Ichneumoniden und Braconiden, die aber ein reich- licheres Geäder und zahlreichere Antennenglieder haben, dann durch die exo- tische Unterfamilie der Liopteroninae mit den Evaniiden, ferner durch die exo- tischen Oberthürellinae mit den Chalcididen, deren Geäder jedoch ärmer als das der Cynipiden ist, zuletzt mit den Proctotrupiden, deren Bohrer, mit Aus- nahme der Mymariden, aus der Spitze des Abdomens hervorstreckbar ist. Die ältesten Cynipiden stammen aus der Tertiärzeit und zwar sind dies drei phyto- phage Arten aus dem Bernstein der Ostsee, also aus dem unteren Oligozän, nämlich Cynips succinea Presl, Cynips sp. ? Schlotheim und Diastrophus sp. ? Gravenhorst, ferner eine phytophage zum Genus Andricus gehörende Art und zwei zoophage Arten, nämlich Figites solus Brues und Protoibalia connexiva Brues, alle drei aus dem Schieferton des Miozän von Florissant. Handlirsch') ist der Ansicht, dass die Ichneumoniden phylogenetisch älter sind als die übrigen zoophagen Hymenopteren, da ein Vertreter derselben, nämlich Zphialtitis, im Malm oder oberen Jura gefunden worden ist, während alle übrigen vorwelt- lichen zoophagen Hymenopteren erst in der Tertiärzeit auftreten; somit würden auch die Cynipiden von den Ichneumoniden abstammen. Brues‘) bestreitet

1) Die fossilen Insekten und die Phylogenie der rezenten Formen. Leipzig 1908. 2) Some Notes on the Geological History of the parasitic Hymenoptera (]. New York Ent. Soc. 1910, vol. 18, p. 1—22).

4 Geschichtliches.

aber diese Ansicht und behauptet, dass alle Versuche scheitern müssen, welche die Phylogenie der Hymenopteren nur nach paläontologischen Daten aufstellen wollen. Nach Brues ist unsere jetzige Kenntnis der Insekten der Jurassischen Zeit viel zu dürftig, als dass man den zufällig entdeckten Ephialtitis zur Stamm- form aller zoophagen Hymenopteren erheben dürfte; anderseits scheint die grosse Zahl der in der, Tertiärzeit auftretenden Formen der zoophagen Hy- menopteren sowie das Übereinstimmen der Mehrzahl derselben mit den noch lebenden Formen darauf hinzuweisen, dass für jede einzelne Gruppe derselben auch eine eigene Stammform weit zurück in der Prätertiärzeit gesucht werden müsse.

Geschichtliches.

Man kann drei Perioden für das Studium der Cynipiden unterscheiden. Die 1. Periode reicht bis auf Hartig; die Beobachtungen beschränken sich meist auf die Gallen oder es erscheinen nur kurze, meist ungenügende Beschreibungen der Gallwespen, ohne dass für die Systematik etwas Erhebliches geleistet wird. Zu erwähnen sind besonders Linne& für Schweden, Reaumur, Geoffroy, Fourcroy, Olivier, Bosc, Latreille, d’Anthoine und Boyer de Fons- colombe für Frankreich, Haliday, Fr. Walker und Westwood für England, Malpighi für Italien. Die 2. Periode wird eröffnet von Th. Hartig, dem eigentlichen Begründer der Systematik, auf dessen Arbeiten alle Nachfolger gefusst haben. In dieser Periode schrieben über Gallwespen in Schweden Dahl- bom und C. G. Thomson, in Deutschland, ausser Hartig, noch Schenck, Reinhard und Förster, in Österreich Giraud, in Frankreich Lacaze- Duthiers, in Nordamerika A. Fitch, W. Harris, Osten-Sacken, Walsh und Riley. In der 3. Periode, die mit den gediegenen Arbeiten von G. Mayr beginnt, wird die Systematik weiter entwickelt und die Biologie sorgfältiger ergründet. Zu erwähnen sind hier, ausser G. Mayr, Dalla-Torre und Kieffer, P. Cameron, Adler, Schlechtendal, Hieronymus, Rübsaamen,

Beyerinck, Tschek, Wachtl, Paszlawzsky, Prillieux, Fockeu, Massa-

longo, Trotter, de Stefani, Chiccte und Tavares, ferner Bassett, Ashmead, Gillette, Beutenmüller und Jörgensen.

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Allgemeiner Teil.

Körperbau der Gallwespen.

Der Kopf ist nach unten gerichtet; von vorn gesehen (Abb. 1) ist er rundlich oder höher als breit und ziemlich flachgedrückt, von oben gesehen

Abb. 1.

Kopf von Andricus quercus-ramuli. a Auge, b Wange, c Ocellen, d Gesicht, e Clypeus, f Insertions- stelle der Antenne, g Stirn,

h Mandibel.

quer. Auge (Abb. la) gross, gewöhnlich viel länger als die Wange (Abb. 1b), kahl, sel- tener behaart. Die 3 Ocellen (Abb. 1c) bilden einen schwa- chen Bogen auf dem Scheitel. DasGesicht(Abb.1d), welches vom Clypeus (Abb. le), bis zur Insertionsstelle der Antennen (Abb. 1f) reicht, ist verhältnis- mässig gross, doch kürzer als die von den Antennen bis zu den Ocellen reichende Stirn (Abb. 1g). Mandibeln (Ab- bild. 1h) dreieckig, 3-, seltener nur 2zähnig, die Spitze mitge- rechnet. Die Maxille (Abb. 3.)

ist gross und trägt nach aussen den 3—5gliedrigen Maxillarpalpus (Abb. 2b). Das Labium (Abb. 2c) ist verkehrt-eiförmig oder auch vorn abgestutzt und trägt beiderseits vorn, in einem bogenförmigen Ausschnitt, einen 2- oder 3gliedrigen Labialpalpus (Abb. 2d und 3); die Zunge (ligula; Abb. 2e und 4) wird durch das polsterförmige, abgerundete, mit gereihten Börstchen besetzte Vorderende des Labium dargestellt. Die Antenne (Abb. 3) ist vom Munde weit entfernt und nicht gebrochen, 12—-16gliedrig, ausgenommen bei

3 nordamerikanischen Arten, deren Antenne 17- bezw. 18- gliedrig ist; gewöhnlich hat das /' 1 oder 2 Glieder mehr als das f, und das 3. oder 4. Glied oder beide sind oft seitlich ausgerandet, ge- krümmt oder verdickt (Ab- bild. 5), oftmals sind noch

das 5. und 6. ausgerandet;

Abb. 3. Ligula und Labialpalpus von die Antenne des ? (Abb. 6)

Diplolepis.

ist dagegen stets dicker als beim 0, kürzer und nicht

Abb. 2. Mundteile von Charips carpentieri. a Maxille, b Maxillarpalpus, e La- bium, d Labialpalpus, e Ligula.

Abb. 4. Ligula und Labialpalpus von Saphonecrus connatus.

selten gekeult. Das 1. Glied (scapus) ist kurz, verkehrt-keglig, meist 2mal so lang wie dick, 2. kürzer, meist nur so lang wie dick, 3. gewöhnlich das

6 Allgemeiner Teil.

längste, mit den folgenden zusammen das Flagellum bildend (Abb. 6Fl.); die distalen Glieder mit Tastleisten (Abb. 7). 3 Die Brust (thorax, Abb. 8) ist hochgewölbt, Pronotum (Abb. 8a) meist

nur einen in der Mitte linienförmig verschmälerten Querstreifen darstellend. Propleure (Abb. 8b) bis zur Flügelwurzel reichend. Mesonotum (Abb. 8f) häufig durch zwei Längsfurchen (Abb. 9p), die . Parapsidenfurchen, in drei Abschnitte geteilt, medial und lateral von diesen Furchen verlaufen oft noch glänzende, glatte Längslinien. Scutellum (Abb. 8g und 9b) verschieden gestaltet, meist vom Meso- notum durch einen erhabenen Rand getrennt, hinter diesem Rande gewöhnlich mit je einem Grübchen (Abb. 9d) und lateral von dem- & selben, an dem abschüssigen Seitenrand, noch mit einer weniger auffallenden Vertiefung (Abb. 9c). Mediansegment senkrecht abfallend (Abb. 8e), meist mit 2, seltener 3 Längsleisten. Mesopleure (Abb. 8c) und Mesosternum (Abb. 8]) . gross, Metapleure weniger entwickelt (Abb. 8d), Prosternum steil abfallend (Abb. Sk). Flügel selten verkümmert, noch seltener fehlend, meist fein behaart ee Abb.6. Antenne von Andricu Und am Hinterrande bewimpert. WVor- derAntenne

Abb. 5. testaceipes 9. Fi Flagellum. derflügel ohne Stigma, ausser bei den Neursterus exotischen Pyenostigminae, mit zwei |

vom Grunde ausgehenden Längsadern, deren vordere, die Subcostalis (Abb. 10sc), mit der stets dünneren und oftmals fast undeutlichen hinteren, der Medialis (Abb. 10m), durch eine schräge Querader, die Basalis (Abb. 10b) verbunden ist. Die Radialis (Abb. 10r) beginnt an der Subcostalis, distal von der Basalis, und besteht aus einem kürzeren, nach dem Hinterrand des

Abb. 8. Thorax von Cynips (Seitenansicht). a Pronotum, b Propleure, ce Mesopleure, d Metapleure, e Median-

segment, f Mesonotum, & Seutellum, h Tegula und Insertions- Abb. 9. Thorax von Andricus ramuli L., stelle des Vorderflügels, i Insertionsstelle des Hinterflügels, von oben gesehen. h j Ringförmiger Fortsatz des Metathorax, an dem der Stiel des a Mesonotum, mit den 2 Parapsidenfurchen p,

Abdomens eingelenkt ist, k Prosternum, l Mesosternum, m Vordere b Scutellum, e Abhängige Eindrücke des Coxa, n-Mittlere Coxa, o Hintere Coxa, p Trochanter, Scutellum, d Basale Grübchen des Scutellum

Körperbau der Gallwespen. 7

Flügels gerichteten und aus einem längeren, den Vorderrand erreichenden oder fast erreichenden Abschnitt; sie bildet auf diese Weise, mit dem Distalende der Sub- costalis und mit dem Vorderrande eine Radialzelle (Abb. 10rz), welche bald völlig

eschlossen ist (Taf. Il, Abb. 1), Bald nur am Vorderrande offen, sc bald noch zur Flügelwurzel oder 5 -Spitze (proximal oder distal) ganz oder teilweise offen er- scheint (Abb. 10). Durch die Radialis und die Basalis wird die Subcostalis in 3 Abschnitte zer- legt, deren mittlerer zwischen Br ee ner nr rn

er oftmals fehlende distale . aber zwischen der Radialis sc Subeostalis, m Medialis, b Basalto, r Radielis ra Kadialzelle, am Vorder- un d dem Vor derran d des Flü- rande offen, c ee er a ur vbz Vordere gels liegt; wenn die Radialzelle

eschlossen ist, so erscheint die Subcostalis 4teilig, indem der 4. Teil dem end anliegt, wie dies bei den Chalcididen und vielen Proctotrypiden für die Marginalis der Fall ist. Die Cubitalis (Abb. 10c) ist fast stets schwach ausgebildet, häufig teilweise, oftmals ganz erloschen; sie beginnt bald am Grunde der Basalis, also hinten, bald in der Mitte, selten vor der Mitte derselben und erreicht die Radialis, wo sie häufig eine kleine, dreieckige, oft nur teilweise entwickelte Zelle, die Areola (Abb. 10ar) bildet; von der Areola läuft die Cubitalis in der Richtung des Hinterrandes weiter; es sind somit höchstens 2 geschlos- sene Cubitalzellen vor- handen, nämlich die 1., grössere, von Basalis, Subeostalis, Radialis Abb.11. Hinterflügel’von Diplolepis quercus-foli. und Cubitalis begrenzte Abb. 12. Hinterbeine von Rhop-

(Abb. 10 c z) und die 2: tromeris clavipes.

. ne ; = C Coxa, F Femur, Ti Tibia. kleinere, nämlich die Areola; am Grunde des Flügels Ta Tarsus, M Metatarsus.

beginnen die 2 Basalzellen (Abb. 10bz). Der Hinterflügel

(Abb. 11) ist schmaler als der Vorderflügel und länger bewimpert, ohne ge- schlossene Zelle, mit höchstens 3 Adern, nämlich einer Subcostalis, die im proxi- malen Drittel dem Vorrand fast anliegt, am Distalende den Vorderrand erreicht, wo er verdickt erscheint und 3, seltener 4, bei den /balinae 5 Häkchen trägt; die Basalis ist kurz

und stellt einen

vomDistalende der

Subcostalis ausge-

henden und schräg

rückwärts verlau-

fenden Ast dar ; die 1] Medialis entspringt (dl am Grunde der j / Subeostalis, durch- { | zieht das freie Ende

Abb. 13. der Basalis und ver-

Vordertarsus und Distalende der Tibia von _; h Abb. 14. Krallen und Empodium von Eucoila floralis. Sp Sporn, k Kammapparat. angert sıch mehr Andricus albopunctatus.

rz ei

8 Allgemeiner Teil.

oder weniger darüber hinaus; sie ist stets 4 schwach entwickelt und kann auch gänzlich In fehlen. Beine mässig gross (Abb. 12). Vorder-- I - (Abb. 13Sp.), das folgende 1. Tarsenglied, DIT re Metatarsus genannt (Abb. 12M), trägt auf

Abb. 15. Abdomen von Figites scutellaris (nach

tibia am Distalende mit einem gegabelten Sporn Bi

der Ventralseite gereihte, stäbchen- oder dorn- B

Reinhard). artige Bildungen, welche einen zum Putzen

dienenden Kammapparat darstellen (Abb. 13k). Die 4 hinteren Tibien haben 2 einfache Sporen. Krallen bald zweispaltig (Abb. 14), bald einfach; Empodium aus einem behaarten Lappen und einer grösseren ven- tralen, kahlen und glashellen Membran zusammengesetzt (Abb. 19. a

Der Hinterleib (abdomen) (Abb. 15) mit dem Thorax Mi

durch einen meist winzigen, stielartigenFortsatz (Abb.8j)ver-

bunden, meist seitlich zusammengedrückt, mit 7 Tergiten (dorsale Halbringe) und 5 oder 6 Sterniten (ventrale Halb-

ringe). Das 1. Tergit und das 1. Sternit sind miteinander B verwachsen und bilden zusammen den ring- bis stielförmigen

Petiolus oder das Stielchen. Die Sternite sind bei den Charipinae und den Figitinae meist von den Tergiten bedeckt und verborgen, bei den übrigen aber deutlich

sichtbar; auf dieses Merkmal gründete Ashmead seine a Abb. 16. Einteilung der Cynipiden in Cryptogastri und Gymno-

Pflugscharförmiges Hypopygi ; ; : ve on Rhodites may gastri. Beim ? ist das letzte Sternit oftmals pflugschar-

förmig (Abb. 16), häufiger jedoch mit einer scharf abge- 4

setzten, abstehend behaarten Spitze, dem Bauchdorn (Abb. 17), versehen. Der Geschlechtsapparat des 0 ist fast ganz chitinös; man unterscheidet daran ein oberes, blattartiges, etwa löffelförmig gebogenes Stück und eine kürzere untere Haltezange, deren Ende einen nach aussen gekrümmten Anhang tragen (Abb. 18). Der

Genitalapparat des ? ist eingezogen, her-

vorstreckbar, an der Bauchseite des letzten e Segmentes entspringend, aus den Scheiden- teilen und der eigentlichen Legeröhre be

E“

phanes, von der Seite gesehen; Abb. 20, 4 N BT .n - Genitalapparat von Diplolepis, von unten gesehen). Erstere befinden sich unter dem

Abb. 17. Bauchdern von Andrioms abuiken. Darm und der AÄnalöffnung. Man unter-

stehend (Abb. 19, Genitalapparat von Xesto- 4

scheidet daran drei Chitinplattenpaare, näm-

lich die Afterplatten (ecaille anale), die Scheidenplatten (ecaille laterale) und den Stiletträger (pi&ce triangulaire). Die Afterplatten (Abb. 19ap) verschmälern sich distal, wo sie mehr oder weniger miteinander verwachsen sind, sie umgeben den letzten Teil des Darmes und die Anal-

öffnung. Die Scheidenplatten (Abb. 19sp) sind wie die Afterplatten gebildet, ihre Spitzenhälften

sind aber frei, bilden die Scheide der Legeröhre ünd ihre Ende ragen meist etwas hervor, beim

Eierlegen ragen sie sogar stäbchenförmig weit

hervor; an ihrem basalen Abschnitt tragen sie 4

Abb, 18. Geschlechtsapparat von Andric„ dorsal einen Anhang, der die Gestalt eines =

furunculus 0" halbierten Trichters darstellt (Abb. 19a); durch

F

Das Ei und die Eiablage, 9)

dieses Stück zieht die Lege- röhre, deren Hauptteil, die Schienenrinne, in ihm entspringt. Der Stiletträger (Abb. 19st) stellt eine dreieckige Platte dar, deren Hälften gänzlich mitein- ander verwachsen sind; die Spitze dieser Platte ist mit dem Grunde der 2 Stechborsten der Legeröhre befestigt, während die eine Ecke der breiten Basis mit den Afterplatten, die andere mit den Scheidenplatten in Ver- bindung stehen. Beim Eierlegen werden diese drei Plattenpaare durch kräftige Muskeln in Bewegung gesetzt und bewirken dann ihrerseits die verschiedenen Bewegungen der Stechborsten. Die Legeröhre oder der Bohrer der Gallwespen (Abb. 191g) besteht aus drei Teilen (Querschnitt auf Abb. 21), nämlich aus der Schienenrinne und den zwei Stechborsten; jeder dieser Teile stellt eine sehr dickwandige Röhre dar, deren Inneres von einem Nervenbündel durchzogen ist. Die Schienenrinne (Abb. 21Sr) hat die Gestalt eines halbierten mas- siven Zylinders, dessen flache Seite von zwei mit Eisenbahnschienen zu vergleichenden Leisten durch- zogen ist, während das freie Ende mit einigen Zähnen bewaffnet ist. Die beiden Stechborsten (Abb. 21Sb) zeigen die Gestalt eines Zylinder- quadranten und liegen so auf der Schienenrinne, dass sie mit derselben einen walzenrunden Körper bilden; an ihrer flachen, der Schienenrinne aufliegenden Fläche sind sie von einer Längs- furche durchzogen; diese zwei Längsfurchen schliessen die beiden Leisten der Schienenrinne so ein, dass zwar eine hin- und herschiebende Bewegung möglich ist, die drei Teile aber fest miteinander verbunden bleiben. Zwischen diesen drei Teilen befindet sich ein sehr feiner Kanal (Abb. 21K), durch den das Ei gleiten = muss. Einige zerstreute Tastborsten im Innern dieses Kanals teilen dem Insekt mit, an welcher Stelle das durchgleitende Ei

Abb, 19. Geschlechtsapparat des von Xestophanes potentillae (Seitenansicht). ap Afterplattenpaar, sp Scheidenplattenpaar, st Stiletträger, a Anhang in Gestalt eines halbierten Trichters, Ig Legestachel.

Abb. 20. Geschlechtsapparat des P von Diplolepis Taschenbergi (von unten, nach Cameron).

sich befindet. so breit wie der Kanal ist, so scheint es unmöglich, dass es durch denselben gleiten könne; dennoch findet dies statt und zwar dank der besonderen Beschaffenheit und Form des Eies, wie es im folgenden Abschnitt erklärt werden soll.

Das Verdauungs-, Gefäss-, Atmungs- und Nervensystem hat nichts Bemerkenswertes aufzuweisen; es weicht wenig von dem z. B. der Ichneumoniden ab.

Das Ei und die Eiablage.

Wenn man bedenkt, dass dieses Ei mehrmals

Abb. 21. Querschnitt

durch die Legeröhre

einer Gallwespe, stark

vergrössert

(nach Beyerinck). Sr Schienenrinne, Sb Stechborsten,

H und H‘ Hohlräume,

K Kanal, durch den

das Ei durchgleiten

muss.

Die Eier der Cynipiden (Abb. 22) sind weisslich, deutlich gestielt,

von einer zähen und sehr elastischen Haut umgeben und um so zahlreicher, je geringer sie an Umfang sind, so z. B. zählte Beyerinck 800 bei Bior. aptera und Cyn. Kollari, deren Eier klein sind, dagegen fand ich kaum 100

10 Allgemeiner Teil.

bei Dipl. folü, dessen Eier gross sind. Auch steht die Zahl der in eine Knospe oder auf ein Blatt gelegten Eier im Einklang mit der Grösse, welche die Gallen erreichen sollen; so kann man z. B. auf einem Eichenblatt oftmals über 100 kleine Linsengallen zählen, während die grösseren kugligen Gallen von Dipl. folii gewöhnlich nur zu 1—10 an einem Blatte sitzen. Der Eikörper ist bald walzenrund, bald eirund, bald fast kuglig; der Eistiel erscheint gleichdünn, nur am freien Ende verdickt, die Richtung der Längsachse des Eikörpers fort- setzend, ausgenommen bei wenigen Arten, deren Eistiel mit dem Eikörper einen Winkel bildet. Gestielte Eier kommen auch bei den Ichneumoniden und Evaniiden vor, doch ist bei diesen der Eistiel am Ende ohne Verdickung, ausgenommen bei Ophion, und der Eikörper ist dem Innern des Abdomens zugewandt, während bei den Gallwespen der Eikörper stets der Legeröhre zugewandt erscheint. Welches mag nun die Bedeutung dieses Eistieles sein ? Hartig gab zuerst die richtige Antwort, als er schrieb, dass das Ei durch die Legeröhre gleiten müsse, nur irrte er, indem er glaubte, dass dabei der Eistiel dem Eikörper vorangehe. Es genügt die Ovarien einer Gallwespe zu untersuchen, um sofort zu erkennen, dass die fächerförmig gereihten, von ihrer Scheide umgebenen Eier stets den Eistiel nach dem Innern des Abdomens und den Eikörper nach aussen, d. h. nach der Legeröhre hin gerichtet haben, dass somit der Eikörper zuerst in die Legeröhre eintreten muss. Adler verwarf die

nd

Abb. 22. Ei einer Cypinide. Abb. 23, Dassälbe unter dem Druck des Deckglases.

Erklärung von Hartig und kam zu dem Ergebnis: „Durch den Stachel hindurch, wie es Hartig meinte, kann das Ei nicht passieren. Dagegen ist zwischen den beiden Stechborsten so viel Spielraum, dass sie den Eistiel zwischen sich nehmen können.... Der Eistiel gleitet zwischen die beiden Stechborsten, wird von ihnen gefasst und dann weiter geschoben. Auf diese Weise wird nun das Ei, mit nach aussen hängendem Eikörper, an dem Stachel hinabgeschoben.“ Eine andere Funktion schreibt Adler dem Eistiel zu, indem er behauptet, derselbe habe die „Funktion einer Atemröhre“. Beyerinck hat den Beweis erbracht, dass Adler geirrt und Hartig dagegen die richtige Erklärung gegeben hat. Der Fortgang der Eiablage findet nämlich folgenderweise statt: Beim Legen des Eies wird der Inhalt des Eikörpers in das verdickte freie Ende des Eistieles gedrückt, so dass dieser Teil, dank der Elastizität der Eihaut, den ursprüng- lichen Umfang des Eikörpers erhält‘); inzwischen gleitet der leere Sack des Eikörpers durch den Kanal der Legeröhre hindurch, und in dem Masse, als er aus letzterer heraustritt, wird die noch ausserhalb der Legeröhre liegende An- schwellung des Eistieles zusammengedrückt und gibt wiederum ihren Inhalt durch den in der Legeröhre befindlichen Eistiel dem Eikörper zurück. Da das ganze Ei samt dem Eistiel immer bedeutend kürzer ist als die Legeröhre, muss der Stiel sehr elastisch sein. Da aber diese Elastizität gewisse Grenzen hat, so wird es erklärlich, warum Gallwespen mit langer Legeröhre auch stets lange Eistiele haben. Die Länge der Legeröhre ist aber selbst wieder abhängig von der Tiefe, in welche die Eier abgelegt werden sollen; Arten, die ihre Eier in Knospen legen, haben daher einerlange, solche, die ihre Eier in eine Blattrippe legen, dagegen eine kurze Legeröhre.

. }) Bringt man eine Anzahl Cynipideneier, zwischen zwei Glaslamellen, unter das Mikroskop, so wird schon der Druck des Deckglases genügen, um an einigen Eiern den Inhalt des Eikörpers in die Verdickung des Eistieles übergehen zu machen (Abb. 22 und 23).

so bei Callirhytis glandium, Dia-

Die postembryonale Entwicklung, Metamorphose; allgem. Angaben über die Biologie. 11

Die postembryonale Entwicklung, Metamorphose; allgemeine Angaben über die Biologie.

Die Larvenentwicklung aus den Eiern konnte nur bei den phytophagen Arten festgestellt werden. Dieselbe beginnt in der Regel bald nach der Ei- ablage. Die Dotterfurchung ist bei den Cynipideneiern eine partielle, in dem Embryo befindet sich ein Nahrungsdotter, der bald kuglig, bald länglich erscheint und in seiner Struktur mit dem Zelleninhalt des Nährgewebes der späteren Galle über- einstimmt. Etwas später entsteht an einer Stelle des Eies, die das Gallplastem berührt, eine Ausbuchtung, in der sich das Kopfende der Larve befindet. Es ist wahr- scheinlich, dass an dieser Ausbuchtung die Eischale sich allmählich erweicht, so dass sie zuletzt dem Druck des „,5 24. Cyninidenlarve in d ' Embryo nachgibt, aufspringt und der Larve dadurch EN gger| freien Austritt ermöglicht.

DiereifeLarve (Abb. 24) ist stark eingekrümmt, gewölbt, dick, fusslos, weiss, kahl und glatt, aus 13 Segmenten bestehend, mit 9 Paar Stigmen. Der Kopf (Abb. 25) oder das 1. Segment ist mehr oder weniger einstülpbar. Die Mandibeln sind kräftig, chitinös, ziemlich dreieckig, meist dreizähnig (die Spitze mit- gerechnet), der mittlere Kahn bald breit und ausgerandet (Abb. 25 m), so bei Andricus sieboldi, Synergus umbraculus, Periclistus caninae,

bald einfach und zugespitzt (Abb. 26),

strophus rubi, Aylax rogenhoferi; seltener ist die Mandibelspitze am Ende gezähnelt, z. B. Chilaspis nitida oder die 2 proximalen Zähne fehlen und die Mandibel ist einfach me gespitzt, so bei Biorrhiza pallida opf und 1. Brustring der Larve von Synergus umbraculus' En enck, beiallen Gallen N re are ee mit weicher Substanz. Oberlippe

(Abb. 2501) glashell, halbkreisförmig, am Rande mit kleinen borstentragenden Papillen. Unterlippe (Abb. 25ul) durch eine grosse polsterförmige Erhabenheit ersetzt. Antennen, Maxillar-- und Labialpalpen durch Rudimente angedeutet. Die Augen fehlen. Die Segmente 2—12 tragen dorsal eine Quer- |

reihe von 4 Papillen, ventral je eine Querreihe von 3 Papillen, diese Papillen meist mit einer sehr kleinen Borste. Eine Häu- tung findet erst bei der Metamorphose statt. Von den zoophagen Arten sind nur 3 Larven bekannt, nämlich die von Figites antho- myiarum, Anacharis typica und A. ensifera. Erstere soll, nach Bouch&, dadurch ausgezeichnet sein, dass der Metathorax und die ersten Abdominalringe stark verengt sind, der Körper daher

Abb. 26. Mandibel

der Larve von

in der Mitte stark eingeschnürt erscheint; Mesothorax stark ent- Diastrophus rubi. wickelt, grösser als die übrigen Segmente, Larve gestreckt, mit

verschmälertem Ende, Mandibel 2zähnig. Die beiden Anacharis-Larven sind, nach Handlirsch, dadurch ausgezeichnet, dass die Segmente 2—10 dorsal 2 nebeneinanderliegende keglige Fortsätze tragen; am 2. Segment sind diese

12 Allgemeiner Teil.

Fortsätze durch 2 rundliche Höcker ersetzt, der Köper ist etwas spindelförmig, aus 13 Segmenten bestehend, deren 1. den Kopf darstellt, Stigmen auf den Segmenten 2—10 (Abb. 27).

Die Larven der Gallwespen, wenigstens die phytophagen, häuten sich nicht und geben auch keine Auswurfstoffe von sich; beides geschieht erst bei der Metamorphose, also nachdem die Nahrungsschicht der Galle ganz aufgezehrt worden ist. Die Larven, welche im Frühjahr Gallen erzeugen, verpuppen sich schon nach wenigen Wochen, solche aber, die im Sommer oder im Herbst Gallen hervorbringen, verwandeln sich gewöhnlich erst nach mehreren Monaten, oftmals sogar erst nach einem oder mehreren Jahren, wie dies für Callirhytis glan- dium bekannt ist. Für letztere Art habe ich wahr- genommen, dass in derselben Galle einige Larven ihre Verwandlung nach dem 1. Jahre, andere nach dem 2. und dem 3. erfahren. Vor der Metamorphose erscheinen zuerst, auf den Seiten des Kopfes, zwei Abb. 27. Larve von Anacharis typia grosse rote Netzaugen; erst mehrere Tage oder

(nach Handlirsch). mehrere Wochen später findet die Verwandlung zur

Nymphe statt, und zwar stets in der Galle oder für die zoophagen Arten, in dem Körper des Wirtes, so bei den Charipinae, oder in der Erde, so bei den Aspicerinae. g

Die Nymphe ist nackt und hat grosse Ähnlichkeit mit den Nymphen der Ichneumoniden und Chalcididen; die in ihren Scheiden eingeschlossenen Antennen, Flügel und Beine sind frei aufliegend (Abb. 28).

Die Wespe hat zwar beissende Mundteile, doch dienen ihr die Mandibeln nicht zur Aufnahme der Nahrung, sondern nur zum Zer- nagen der Gallenwand, bei der Herstellung des Flugloches an der Galle oder an dem Wirt. Von den phytophagen : Arten ist bekannt, dass sie begierig Wasser trinken, von

RE den zoophagen weiss man, dass sie Honigsäfte aus den Nymphevon Anacharistypic. Blüten saugen. Berührt man die Pflanze, auf der sie

sitzen, so lassen sie sich zu Boden fallen, schlagen die Beine und die Antennen an die Bauchseite zurück und verharren regungslos in dieser Stellung, bis die Gefahr vorüber ist.

Geographische Verbreitung.

Die geographische Verbreitung ist für Europa, Nordafrika, Nord- amerika sowie bezüglich der zoophagen Arten für die Seychellen-Inseln und die Inseln Granada und St. Vincent ziemlich gut erforscht, in allen anderen Erdteilen wurden zwar auch Cynipiden beobachtet, aber nur in geringer Anzahl, da diese Gebiete noch wenig erforscht sind. Es darf jedoch schon jetzt angenommen werden, dass die phytophagen Gallwespen nur da in zahlreichen Arten auftreten, wo die Eiche vorkommt. Die Unterfamilie der Liopteroninae zählt ihre Vertreter nur in Südamerika und Panama, die Oberthürellinae und die Pycnostigminae nur in Afrika und Madagaskar, die /baliinae in Europa, Asien und Nordamerika, die Anacharitinae in Europa, Nord- und Mittelamerika und Australien, die Aspicerinae in Europa, Nord-, Mittel- und Südamerika, die Figitinae und die Cynipinae in allen Erdteilen ausgenommen Australien, die Foooilinae und Charipinae in allen Erdteilen.

Hinweis auf besondere Fragen. Anleitung zum Sammeln. Einteilung. 13

Hinweis auf der weiteren Forschung besonders harrende Fragen.

z Obschon das Studium der Gallwespen zahlreiche Naturfreunde beschäftigt hat, so bleiben doch noch manche Fragen übrig, die einer Lösung harren. So z. B. _ hat Lacaze-Duthiers in den drei Plattenpaaren des Genitalapparats der Cyni- piden metamorphosierte Abdominalringe angenommen, in Wirklichkeit ist aber - die morphologische Deutung dieser Organe noch nicht aufgeklärt. In bezug auf _ die phytophagen Gallwespen bleiben die Organe noch unbekannt, die das _ Gallensekret absondern; für viele Arten ist es unbekannt, ob sie einem Gene- - rationswechsel unterworfen sind oder nicht, ob die einen nicht bloss agame bezw. sexuelle Formen anderer sind; wie in der Gallbildung die Verschiedenheit er Gallenformen zustande kommt; ferner bleibt, in bezug auf die zoophagen Gallwespen, die Gestalt der Larve und der Nymphe, mit Ausnahme dreier Arten, völlig unbekannt; dasselbe gilt für die Biologie mancher Arten, indem der Wirt, bei dem diese schmarotzen, noch zu finden ist oder indem es noch - fraglich bleibt, ob die Gallwespe ihrem Wirte gegenüber die Rolle eines Para- iten oder die eines Hyperparasiten übernimmt, was z. B. bei den Charipinae, ihrem Verhältnis zu den Blattläusen, noch immer eine offene Frage bleibt.

Anleitung zum Sammeln.

E Die zoophagen Cynipiden, besonders die Eucoilinen, findet man an _ warmen Sommertagen auf den Blüten verschiedener Pflanzen, vor allem auf Umbelliferen. Man kann sie auch an lichten Waldstellen von niederen Pflanzen _ ketschern, wobei sich jedoch stets weit mehr Proctotrupiden und Chalcididen als Cynipiden einstellen werden. Die phytophagen Arten, die viel schwerer zu bestimmen sind als die zoophagen, wird man am besten und am sichersten aus ihren Gallen züchten. Man wird die nötigen Anweisungen hierzu etwas weiter, nämlich im Abschnitt über die Aufzucht der Gallwespen finden.

Einteilung.

Die Gallwespen zerfallen in 10 Unterfamilien, von denen nur 7 in Deutsch- 2 land vorkommen. Dieselben können in 2 Abteilungen gereiht werden wie folgt:

2 1. Körper mit deutlicher Skulptur, selten ohne solche; dann aber ist die —— Areola vollkommen ausgebildet. Antenne 12—16gliedrig. Scutellum dorsal ohne napfförmige Erhabenheit. Tarsenglieder ohne griffelartigen Fortsatz. Das 2.Tergit wenigstens halb so lang wie das Abdomen, bei wenigen Arten

nicht halb so lang, dann aber Cubitalis aus der Mitte oder in der Richtung der Mitte der Basalis entspringend. Die Larven leben von der Gallensubstanz (Cynipinae). I. Phytophage Cynipiden.

Scutellum dorsal mit einer napfförmigen Erhabenheit (Eucoilinae) oder ohne dorsale Erhabenheit, dann aber ist das 2. Tarsenglied des Hinterbeines _ aussen mit einem griffelartigen Fortsatz versehen und die Cubitalis entspringt aus der vorderen Hälfte der Basalis (/baliinae) oder die Tarsenglieder haben keinen Fortsatz, die Cubitalis, wenn vorhanden, entspringt aus dem Grund der Basalis, die Antennen sind beim J' 14gliedrig, beim $ 13gliedrig, und das 2. Tergit ist kürzer als das halbe Abdomen fFigitinae, Aspicerinae und Anacharitinae), nur bei den Charipinae ist das 2. Tergit wenigstens halb so

14 Allgemeiner Teil.

lang wie das Abdomen, der Körper aber ohne alle Skulptur und die Areola nie ausgebildet. Die Larven leben als Entoparasiten an anderen Insekten. | II. Zoophage Cynipiden.

& I. Phytophage Cynipiden (1. Subfamilie Cynipinae).

Die pflanzenfressenden Gallwespen, welche sich von der Gallensubstanz ernähren, lassen sich wieder in 2 Gruppen teilen:

1. Petiolus glatt, Gesicht nicht von 2 Längskielen durchzogen und nicht gestreift, selten Gesicht gestreift, aber stielartiger Fortsatz des Mediansegmentes ohne Streifen. Die Larven erzeugen Gallen an Pflanzen (Gallbildner).

I. Cynipariae.

2. Petiolus oder doch wenigstens der stielartige Fortsatz des Median- segmentes sowie das Gesicht längsgestreift, seltener Petiolus glatt und Gesicht mit 2 Längskielen. Die Larven erzeugen keine Gallen, leben aber in Gallen und ernähren sich von der Gallensubstanz (Einmieter). ll. Synergariae.

I. Cynipariae (Gallenerzeuger).

Die echten Gallwespen oder Gallenerzeuger, auch Gallbildner genannt, sind durch ihre Lebensweise unter allen ihren Verwandten, ja sogar unter allen Hymenopteren ausgezeichnet. Von jeher staunte man über die von ihnen an Pflanzen erzeugten Gallen, mit denen das Leben ihrer Nachkommen, somit die Erhaltung ihrer Art, also die Erfüllung des Wortes: crescite et multiplicamini, d. h. „wachset und vermehret euch“, zusammenhängt. Wenn wir aber die ver- schiedenen Arten ihrer Fortpflanzung ergründen wollen, so tritt uns eine noch auffallendere Erscheinung vor Augen. Wir wollen mit letzterer beginnen.

l. Fortpflanzung der Cynipariae.

Bei den Gallbildnern unter den Cynipiden unterscheidet man 3 Arten der Fortpflanzung, nämlich eine agame oder Parthenogenesis, eine sexuelle, bei welcher Männchen und Weibchen tätig sind, und eine Wechselgeneration oder Heterogenesis.

1) Parthenogenesis oder agame Fortpflanzung.

Die Fortpflanzungsweise der Gallwespen hat seit längerer Zeit die Auf- merksamkeit der Naturfreunde in Anspruch genommen. Eine merkwürdige Eigentümlichkeit derselben schien ebenso unerklärlich als auffallend. Man be- merkte nämlich, dass gewisse Gattungen, z. B. Cynips, nur aus solchen Arten bestehen, deren Vertreter ausschliesslich Weibchen sind und deshalb als agame Arten bezeichnet werden, während andere Gattungen Arten enthalten, von denen Männchen und Weibchen vorhanden sind. Zahlreiche und genaue Beobachtungen wurden angestellt und das Ergebnis blieb stets dasselbe. Hartig z. B. sammelte 28000 Gallen von Dipl. divisa und zog daraus nahezu 10000 Weibchen der Gallwespe, aber kein einziges Männchen. Ebenso erging es ihm bei der Zucht von Dipl. quercus-foli. Er glaubte also annehmen zu müssen, dass solche Arten, von denen nur Weibchen vorkommen, zugleich männliche und weibliche Fortpflanzungsorgane besitzen müssten. Die anatomische Untersuchung, die er nun an den betreffenden Wespen vornahm, brachten ihn zu folgender Äusserung: „Die Resultate meiner Untersuchungen, verbunden mit dem Umstande, dass unter grossen Mengen gezogener und gefangener Wespen einzelner Gattungen

Dr

Fortpflanzung der Cynipariae. 15

und Arten weder mir noch anderen Entomologen ein einziges Männchen zu Gesicht gekommen ist, dürften vielleicht genügen, die Androgynität dieser Gattungen und Arten ausser Zweifel zu stellen“ (S. 329). Aber schon im folgenden Jahre bewies Ratzeburg, dass die angeblichen Samendrüsen, welche Hartig beobachtet hatte, ebensowohl bei den sexuellen Weibchen, deren Männchen bekannt sind, als bei den agamen Weibchen vorkommen, und Hartig selbst iderrief zwei Jahre später seine Theorie von der Androgynität der Gallwespen. Ratzeburg und Erichson versuchten nun auf andere Weise das Rätsel zu lösen, indem sie einen Dimorphismus der Weibchen annahmen. Da die Gallen häufig nicht nur den Gallenerzeuger enthalten, sondern oft auch andere beiden Geschlechtern vorkommende Gallwespen, nämlich Einmieter, so wurde ermutet, dass das agame Weibchen des Gallenerzeugers von dem Männchen es Einmieters befruchtet werde, und somit nur als abweichende Form des Einmieterweibchens zu betrachten sei. Reinhard erhob sich gegen diese An- nahme, indem er zeigte, dass dieselbe Einmieter-Art oft viele verschiedene llen-Arten bewohnt, auch dass mehrere verschiedene Einmieter-Arten in der- selben Galle vorkommen können, ferner, dass die Einmieter-Arten nicht nur bei den agamen Arten, sondern auch bei den sexuellen wohnen, endlich, dass die "Gegenwart des Einmieters meistens den Tod des Gallenerzeugers zur Folge t. Die Theorie des Dimorphismus erlitt also dasselbe Schicksal wie die der adrogynität. - Im Jahre 1861 versuchte v. Osten-Sacken eine dritte Hypothese aufzu- stellen, indem er angab, die Männchen der für agam gehaltenen Weibchen be- ohnten andersgestaltete Gallen als die ihrer Weibchen, und es käme nur darauf an, diese Gallen und die Zugehörigkeit der sie bewohnenden Männchen ausfindig zu machen. Jedoch auch diese Theorie war nicht von langem Bestande, ihr eigener Autor liess sie schon im folgenden Jahre fallen. Es blieb also nur mehr die eine Möglichkeit der Fortpflanzung, nämlich rch Parthenogenesis ohne irgendeine Befruchtung des Weibchens. Diese Annahme ist auch für gewisse Arten durch zahlreiche Versuche wirklich be- wiesen worden, so z. B. für Andricus albopunctatus, marginalis, quadrilineatus ‚und seminationis. Diese nur im weiblichen Geschlechte vorkommenden Wespen erzeugen Gallen gleich denen, aus welchen sie entschlüpft sind, und die in diesen Gallen sich entwickelnden Wespen sind dem Muttertier vollkommen ähnlich.

2) Sexuelle Fortpflanzung.

Viele Gallwespen-Arten treten bei jeder Generation in beiden Geschlechtern auf, sie vermehren sich also auf die gewöhnliche Weise, nämlich durch sexuelle Fortpflanzung. Hierzu gehören 1. diejenigen Arten, welche auf Pflanzen, die weder zur Gattung Quercus (Eiche), noch zur Gattung Acer (Ahorn) gehören, Gallen erzeugen, 2. alle Einmieter ohne Ausnahme. Dabei ist folgendes zu bemerken: Während bei gewissen Arten mit Generationswechsel, z. B. bei Biorr. pallida, die Männchen zahlreicher als die Weibchen auftreten, finden wir im Gegenteil bei allen Arten ohne Generationswechsel, dass die Zahl der Weibchen diejenige der Männchen stets übertrifft. In der Gattung Rhodites sind die Männchen sogar äusserst selten. Viele Jahre lang habe ich zahlreiche Gallen von Rh. rosae _ und Rh. mayri gesammelt und Hunderte von Gallwespen daraus gezogen, doch

immer nur Weibchen. Reinhard sammelte während einer Reihenfolge von 15 Jahren Gallen von Rh. rosae und zog, nebst den vielen Weibchen, ein ein- ziges Männchen daraus. Etwas mehr Glück scheint Adler gehabt zu haben; auf 671 gezogene Individuen derselben Wespen-Art kamen 7 Männchen. Von Rh. rosarıum wurde das Männchen nur von Schenck beobachtet. Aus den

16 Allgemeiner Teil.

Gallen von Rh. spinosissimae zog Giraud 94 Gallenerzeuger, darunter 4 Männchen. Das Männchen von Ah. eglanteriae wurde ebenfalls äusserst selten gezogen, während das von Rh. mayri noch unbekannt bleibt; Beyerinck gibt zwar an, dass er unter mehreren Hunderten von Weibchen auch 5 Männchen gezogen habe, leider hat er es unterlassen, eine Beschreibung derselben zu geben. Eine Ausnahme scheint die in Frankreich beobachtete R. kiefferi zu bilden, von der in einer ersten Zucht 6 X und 2 ?, in einer zweiten Zucht 7 d und 4 2 zum Vorschein kamen. In Nordamerika erzielte man für die Gattung Rhodites ähn- liche Resultate wie in Europa. Die Einmieter- Gattung Ceroptres befindet sich in demselben Fall wie Rhodites. G. Mayr hat 600 Individuen von Ceroptres arator aus Gallen gezüchtet, ohne dass ihm dabei ein Männchen zu Gesicht gekommen wäre; unter 102 Exemplaren von C. cerri, die derselbe Beobachter gezüchtet hat, befanden sich nur 4 Männchen. Dasselbe gilt ferner für die Gattung Phanacis; wie Kaltenbach und später Mayr, der mehrere Hunderte von diesen Wespen zog, habe auch ich nur Weibchen dieser Art zu Gesicht bekommen; Förster ist der einzige, der, nach wiederholten Zuchten, endlich auch das Männchen zu sehen bekam. Angesichts dieser Tatsachen darf man die Behauptung aufstellen, dass bei diesen Gattungen die Fortpflanzungsweise allmählich von der sexuellen zur agamen hinüberschreitet, da man annehmen muss, dass wegen des seltenen Vorkommens der Männchen die Befruchtung der Weibchen ebenfalls äusserst selten und zwar nur ausnahmsweise stattfinden kann. Tatsächlich wurde von Beyerinck und Paszlavszky, später auch von mir, eine agame Fortpflanzung von Rh. rosae und Rh. mayri festgestellt. Denselben Fall von parthenogenetischer Fortpflanzung habe ich auch für Diastrophus rubi beobachtet, obschon hier die Männchen weniger selten auftreten.

3) Heterogenesis oder Generationswechsel.

A. Entdeckung der Heterogenesis. Mit der Annahme der Parthenogenesis war die Frage der Fortpflanzung der Gallwespen noch lange nicht erledigt. Gar manches blieb noch rätselhaft. So z. B.: beobachtete man, dass die Wespe Trig. megaptera ihre Galle im Mai verlässt, also auch im Mai ihre Eier ablegen musste; die neue Galle erschien aber erst im April des folgenden Jahres. Für diesen und ähnliche Fälle musste man annehmen, dass das Ei in eine schlafende Knospe gelegt werde und, ohne sich weiter zu entwickeln, bis zum nächsten Frühjahr darin ruhe. In anderen Fällen war aber diese Annahme von der mit dem Ruhestand der Knospe übereinstimmenden Ruhe des Eies nicht mehr möglich. Nehmen wir als Beispiel die Galle von Dipl. divisa, welche Ende Juni oder anfangs Juli auf den Blättern der Eiche erscheint. Die agame Wespe verlässt die Galle im Oktober und stirbt nach wenigen Wochen. Vor ihrem Ableben müsste sie aber ihre Eier in eine Grosstriebknospe gelegt haben, da die Galle, aus der sie geschlüpft ist, sich auf den Blättern bildet; somit müssten auch die neuen Gallen im Frühjahr mit den ersten Blättern erscheinen; dies ist aber nicht der Fall, sie bilden sich erst viel später, nämlich im Sommer, aus einer Sommerknospe. Noch unerklärlicher erschien das Entstehen der Galle von Biorr. pallida, welche die bekannten Galläpfel unserer Eichen erzeugt. Diese Wespe verlässt ihre Galle schon im Juni, muss also schon im Juni ihre Eier ablegen; der neue Gallapfel kommt aber erst im Frühjahr des folgenden Jahres zum Vorschein und zwar auf Kosten einer Winterknospe, also einer Grosstrieb- knospe, die bei der Eiablage der Wespe noch gar nicht gebildet war! Man musste es also gestehen, man stand vor einem Rätsel, das man nicht lösen konnte. „Wie oft,“ erzählt Lichtenstein, „traf ich Giraud vor seiner Cyni- piden-Sammlung, die Hand an der Stirne, nachsinnend und die Worte aus-

Fortpflanzung der Cynipariae. 17

- sprechend: Es liegt da ein Geheimnis vor, dessen Aufklärung die Verherrlichung des Entdeckers bilden wird!“ Einen ersten Anstoss zur Lüftung des Schleiers verdanken wir dem Amerikaner Walsh. In einer Wiese unweit Philadelphias hatte dieser Forscher beobachtet, dass einige völlig isolierte Eichen je 400 bis 500 Gallen trugen, die nur durch die Beschaffenheit und Dicke ihrer Wand _ voneinander zu unterscheiden waren; aus den dünnwandigen Gallen kamen im Juni Männchen und Weibchen der Wespe Cynips spongifica zum Vorschein; die im Herbst entstandenen dickwandigen Gallen ergaben im folgenden Früh- ahr agame Weibchen, Cynips aciculata, die ganz anders aussahen als das Auttertier. Walsh zog daraus den Schluss, die Tiere beider Generationen ge- hörten zur selben Art, mit einem Dimorphismus der Weibchen. Reinhard, der im folgenden Jahre (1865) die Wespen der beiden Generationen unter- - suchte, verwarf die Ansicht von Walsh und erklärte, dass die betreffenden 'espen spezifisch, ja sogar generisch verschieden seien; er reihte die einen in ie Gattung Cynips und gründete auf die anderen die neue Gattung Amphibolips. Trotzdem setzte Walsh seine Beobachtungen weiter fort, und im Jahre 1872 onnte Packard in seinem „Guide to the study of Entomology“ die Worte schreiben: „Walsh hat entdeckt, dass die im Herbst in den dicken Gallen sich bildende C. aciculata im folgenden Frühjahr Eier ablegt, aus denen C* spongifica entsteht. Die Herbst-Generation besteht nur aus agamen Weibchen, die Früh- - jahrs-Generation aus Männchen und Weibchen.“ Die Beobachtungen von Walsh wurden im Jahre 1873 von Bassett und Riley bestätigt. Ersterer hatte be- _ merkt, dass Cynips operator ihr Ei in den Napf der jungen Eicheln ablege und _ dass daraus eine ganz andere Galle entstehe; letzterem gelang es, die Wespe aus den Napfgallen zu züchten und zu erkennen, dass diese agam und dem - Muttertier ganz unähnlich sei, dass also ein Generationswechsel vorliege. Erst 4 öder 5 Jahre später wurden die in den Vereinigten Staaten gemachten Beob- “achtungen in Europa auf ihre Richtigkeit geprüft und bestätigt. Adler stellte len Generationswechsel zuerst (1877) für 4, später (1881) für 13 neue Fälle est, Beyerinck (1880) und G. Mayr (1881) fügten je ein neues Beispiel “hinzu, an 10 anderen Arten wurde seither dieselbe Beobachtung gemacht durch Beyerinck, G. Mayr, Wachtl, v. Schlechtendal und Kieffer. B. Darstellung des Generationswechsels. Bei Heterogenesis oder Gene- rationswechsel findet folgender Vorgang statt: Eine erste Generation, die sexuelle genannt, besteht aus Z' und ?; die befruchteten Weibchen legen Eier, aus denen nur Weibchen hervorkommen (agame Generation); diese agamen Weibchen sind dem Muttertier nicht ähnlich und die Gallen, in denen sie gebildet werden, sind von der Galle des Muttertieres völlig verschieden. Aus den von diesen agamen Weibchen gelegten Eiern entstehen wieder Wespen beider Geschlechter und Gallen, welche den Wespen und den Gallen der ersten Generation völlig ähnlich sind. Dieser Cyclus, der bald mehrere Jahre, bald nur ein Jahr in Anspruch _ nimmt, mag noch ausführlicher durch die zwei folgenden Beispiele erläutert werden. Sammelt man Ende Juni oder Anfang Juli eine Anzahl Galläpfel, d. h., von diesen schwammigen, nuss- bis apfeldicken, weiss- oder rosagefärbten Gallen, die sich häufig an der Spitze der Eichenzweige bilden, so wird man nach wenigen Tagen die rotbraunen Wespen Biorrhiza pallida (Teras terminalis) hervorkommen sehen und zwar erscheinen die einen mit langen Flügeln versehen und von schlanker Gestalt, die anderen dagegen ungeflügelt oder höchstens mit Flügelstummeln, dazu noch mit verkümmeitem, schmälerem und kürzerem Brustkasten, und so, durch ihre Gestalt, mehr oder weniger an Ameisen erinnernd. Erstere scheinen sich ihres Daseins zu freuen und fliegen munter umher, letztere können nur an den Zweigen ihrer Nährpflanze bescheidex umherkriechen, so dass schon Hartig (1843) seiner Verwurderung hierüber mit foigesnden Worten Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd, 2

18 Allgemeiner Teil.

Ausdruck gab: „Was hat es aber mit dieser Verkümmerung des Brustkastens und der Flügel, die ich bei keiner anderen Art der Familie wiedergefunden habe, für eine Bewandtnis?“ Ja, warum hat die Natur dem einen verweigert, was sie dem andern gewährt hat? Hat sie nicht dadurch den Vorwurf eines ungerechten Vorgehens verdient? Man urteile jedoch nicht zu voreilig. Die- selbe Weisheit, welche, unter den Menschen, den Unterschied zwischen reich und arm gewollt hat, um: dadurch einen bestimmten, leider nur zu oft ver- kannten Zweck zu erreichen, hat auch hier, bei diesen Gallwespen, eine Un- gleichheit gewollt, um ein bestimmtes, diesen Tieren zum Besten gereichendes Ziel zu erlangen. Um Klarheit hierin zu bekommen, müssen wir diese Tiere weiter beobachten. Dies wird am besten gelingen, wenn man die Beobachtungen in der Nähe, z. B. im Garten, unternehmen kann, vorausgesetzt, dass man im vorhergehenden Herbst einige Eicheln in die Erde gepflanzt hat und nun über kräftige Eichenpflänzchen verfügen kann. Man stülpe über diese Pflänzchen ein hohes Kelchglas oder eine Glasglocke, oder man spanne darüber ein Stück Nesseltuch, die Wespen werden alsdann darunter gebracht. Man wird nun be- merken, wie die flügellosen Wespen das Eichenstämmchen mit ihren Antennen sorgfältig prüfen, während sie an demselben auf und ab klettern. Bald wird das eine oder das andere Weibchen dem Stämmchen entlang in die Erde kriechen und unserm Auge entschwunden sein. Die Eiablage muss also an unterirdischen Teilen der Eiche, im Innern der Erde, stattfinden. Nun erkennen wir, warum das Weibchen der Flügel entbehrt, da ihm solche beim Hinein- dringen in die Erde nur hinderlich sein würden, nun erkennen wir, warum bei ihm das Bruststück eine Veränderung erlitten hat, die beim Männchen nicht entstanden ist, warum das Tier einer Ameise gleicht, weil es nämlich nach Ameisen-Art in die Erde kriechen muss. Lassen wir aber die Pflänzchen bis zum Herbst ungestört weiterwachsen, untersuchen wir alsdann eins oder mehrere derselben, so werden wir am Wurzelhals oder an der Hauptwurzel oder an den feinen Faserwurzeln erbsen- bis schlehengrosse, aus den Rindenrissen hervor- gebrochene Gallen erblicken. Die Larven dieser Bildungen sind jedoch noch unentwickelt. Die Gallen müssen noch bis zum Herbst des folgenden Jahres in der Erde fortleben und weiterwachsen, dann erst, bei einer Grösse, welche der einer Schlehe bis zu der einer Walnuss gleichkommt, wird man in ihnen eine oder in den grösseren mehrere Nymphen oder sogar schon Wespen finden. Letztere sind ungeflügelt, wie ihre Mütter waren, aber diesen gegenüber wie Riesinnen aussehend und von ihnen so verschieden, dass sie früher, unter dem Namen Biorrhiza aptera, als Type einer neuen Gattung galten. Noch eine Weile bleiben sie in ihrer wohlgeschützten Wiege regungslos liegen. Erst wenn die Zeit gekommen sein wird, wo die Natur gleichsam tot erscheint, wo das gewaltige Heer der Insekten sich aufgelöst hat und die einzelnen Glieder des- selben, aus Furcht vor dem Winterkönig, sich in Schlupfwinkeln verkrochen haben, um da in einem Zustand der Erstarrung besserer Zeiten zu harren, erst dann, in dieser einsamen unwirtlichen Winterzeit, erwacht unsere Biorrhiza aus ihrem Schlummer, verlässt ihre unterirdische Wohnung und erscheint an der Oberfläche der Erde. In der Nähe befindet sich der Eichenstamm, an dem ihre Mutter einst herabgestiegen ist, sie klettert an demselben empor, bis sie an einem Zweige eine für die Eiablage passende Knospe gefunden hat. Den weiteren Vorgang beschreibt Beyerinck wie folgt: „Ist die richtige Knospe gefunden, so stemmt sich die Wespe fest dagegen an, indem sie, mit den Krallen des letzten Fussgliedes, die Knospenschuppen ergreift, und bohrt dar- nach ihre Legeröhre quer durch die Schuppen in die Knospe hinein.... Mit Hilfe ihrer am Ende sägeartig gezähnelten Legeröhre vermag sie die Knospen- achse in horizontaler Richtung mitten durchzusägen und zwar an der Stelle, wo

Fortpflanzung der Cynipariae. 19

sich die Grenze zwischen Ringteil und Sprossteil befindet. Hierdurch wird eine _ Höhlung geschaffen, die geräumig genug ist, um eine beträchtliche Anzahl Eier - häufig über 300 Stück aufzunehmen.“ Der obere Teil der Knospe wird später, bei der Entwicklung der Galle, emporgehoben werden und ist noch an der reifen Galle als ein erklebter, knospenartiger Körper zu erkennen. „An kalten Tagen, bei Frost und Schnee, sitzen die Tiere 24 Stunden und länger ‘an der nämlichen Stelle und sind dann nicht selten über dem ganzen Körper mit Eis, bedeckt. Während einer hellen Januar-Nacht bei C. wurden :inige Astchen mit ruhig arbeitenden Wespen in einem mit Wasser gefüllten rinkglase auf den Schnee im Freien gestellt; am folgenden Morgen hatten sich nige der Tiere über den Schnee entfernt, andere verfolgten ihre Arbeit, ein nzelnes Individuum war ins Wasser gefallen und eingefroren, nach dem Auf- uen aber hat es, als wäre nichts geschehen, mit Eierlegen aufs neue begonnen“ . 66). Anfang März sind die kugligen Larven in den Eiern ausgebildet und ld darauf beginnt die Gallbildung. Im Mai oder Juni hat die Galle ihre normale Grösse erreicht, sie hat sich zu dem bekannten Gallapfel der ersten eneration entwickelt, und die bald darauf ausschlüpfenden sexuellen Wespen eichen denen der ersten Generation. Zwischen diesen beiden sexuellen Gene- ionen wurde also eine agame Generation eingeschoben. Der ganze Cyclus auerte drei Jahre. - Rascher entrollt sich der Cyclus bei Neuroterus lenticularis. Man sammle ı Herbst die von den Eichenblättern abfallenden Linsengallen dieser Wespe und bringe dieselben auf feuchte Erde unter 1—2jährige, im Garten gepflanzte ichen.. Man bedecke sie darauf mit abgefallenem Laub oder Moos. Anfangs März werden aus diesen inzwischen stark angeschwollenen Gallen schwarze, ‚agame Wespen hervorkommen, die ihre Eier in die Knospen der Eichenstämmchen legen werden. Wenn im Mai diese Knospen treiben, erscheinen an den jungen lättern grünliche, durchscheinende, erbsengrosse, sehr saftige weinbeerenartige Gallen, welche die Blattspreite zum Teil durchwachsen. Anfangs Juni kommen ‚aus diesen Beerengallen Männchen und Weibchen einer Wespen-Art hervor, die dem Muttertier unähnlich ist und früher Spathegaster baccarıum genannt wurde. Das befruchtete Weibchen dieser zweiten Generation legt die Eier in die feineren Gefässbündelzweige, an die Blattunterseite ab. Im Juli brechen kleine Höckerchen auf der Unterseite der Blattspreite hervor, in den zwei folgenden Monaten "wachsen diese Höckerchen langsam weiter und nehmen allmählich die Gestalt einer dorsal gewölbten, ventral flachen Linse an, die mittelst eines sehr kleinen im Zentrum der flachen Seite befindlichen Stielchens mit dem Blatt verbunden ist. Im Oktober fallen diese Gallen ab, überwintern auf der Erde, wo sie ihre Reife erlangen, und im März erscheint wieder eine agame Wespe, welche ihrer - Grossmutter ähnlich ist. Also wurde auch hier zwischen zwei gleiche, nämlich agame Generationen eine sexuelle eingeschoben. Der Cyclus war aber inner-

; E halb eines Jahres vollendet.

C. Übersicht der deutschen Cynipiden-Arten mit Generationswechsel.

Agame Generation: Sexuelle Generation: Pediaspis sorbi Tischb. April. Pediaspis aceris Gmel. Juli. _ Andricus autumnalis Hart. April. Andricus quercus-ramuli L. Juli. _ callidoma Hart. April. cirratus Adl. Juni. collaris Hart. April. curvator Hart. Juni. _ —- corticis L. März. gemmatus Adl. Juli. fecundatrix L. April. pilosus Adl. Juni.

e globuli Hart. April. inflator Hart. Juni.

20 Allgemeiner Teil.

Agame Generation:

Andricus malpighiü Adl. April. ostrea Gir. Oktober.

quercus-radicis Fabr. März. ?— rhizomae Hart. März.

sieboldi Hart. März.

?— solitarius Fonsc. Oktober. Cynips calicis Burgsd. März. kollari Hart. März.

Biorrhiza aptera Fabr. Dezbr., Januar.

Trigonaspis renum Hart. Dezember. synaspis Hart. Dezember. Chilaspis nitida Gir. Dryocosmus cerriphilus Gir.

Diplolepis divisa Hart. November. folii L. Dezember. longiventris Hart. Dezember.

pubescentis Mayr. Neuroterus fumipennis Hart. laeviusculus Schk. März. lenticularis Ol. März. numismalis Ol. April. Fioriella mariani Kieff.').

Mai.

ı wvesicatrix Schlecht. ]J Fioriella meunieri Kieff. Juni.

Sexuelle Generation:

Andricus nudus Adl. Juni. ' furunculus Beyer. trilineatus Hart. Juli.

testaceipes var. nodifex Kieff. Juli. testaceipes Hart. Juli.

Neuroterus aprilinus Schlecht. April. Ändricus cerri Beyer. circulans Biorrhiza pallida Ol. Juli. Trigonaspis megaptera Panz. Mai. , megapteropsis Wriese. Mai. Chilaspis löwi Wachtl. Dryocosmus nervosus Gir. Diplolepis verrucosa Schlecht. Mai. .— taschenbergi Schlecht. Mai. ' similis Adl. Mai. Er ' flosculi Gir. Mai. Neuroterus tricolor Hart. Juni. albipes Schenck. Juni. quercus-baccarum L. Juni.

Juni.

2. Gallen der Cynipariae.

„Mit dem Namen Gallen bezeichnet man Auswüchse, die an verschiedenen Teilen der Kräuter und der Holzgewächse erscheinen und einem in ihrem Innern lebenden Insekt ihr Entstehen verdanken. Diese Auswüchse sind zwar monströse Bildungen, ihre Erscheinung erregt aber nicht in uns diesen Schauer, der uns oft- mals überfällt, oder diesen Widerwillen, der sich unserer stets bemächtigt, wenn wir eine tierische Missgestaltung erblicken, sie werden uns im Gegenteil angenehm überraschen, wenn wir uns der Mühe unterziehen, die verschiedenen Formen ihres Auftretens zu betrachten. Manche Gallen ähneln so sehr den natürlichen Erzeugnissen der Pflanzen, dass man geneigt wäre, die einen für Früchte, die anderen für Blumen zu halten, aber Früchte, deren Kern ein Insekt ist, Blüten, deren Fruchtknoten durch eine Larvenkammer ersetzt ist.“ Auf diese Weise hat Reaumur diejenigen Gebilde gekennzeichnet, die man sowohl in der fran- zösischen als in der deutschen Sprache mit dem Namen Gallen bezeichnet. Diesen Namen verdanken sie dem lateinischen Wort Galla, die alten Griechen gebrauchten dagegen das Wort xnzis, abgeleitet von xnx1w, hervorquellen.

Beim Anblick dieser auffallenden und oft äusserst zierlichen Bildungen wird der Naturfreund sich die Fragen stellen: Wie sind diese Erzeugnisse ent- standen? Wie sind sie beschaffen? Welches ist ihre Bestimmung? Welches ihre Verwendung? Sind alle nach demselben Muster gebildet oder können wir auch hier, wie bei anderen Naturprodukten, sowohl in Gestalt, Farbe und

Grösse als auch in den Substraten, auf deren Kosten sie gebildet werden, die grösste Mannigfaltigkeit bewundern ?

): Gehört eigentlich zu Italien, wurde aber bei Bitsch gezüchtet und die sexuelle Generation wurde bisher nur bei Bitsch beobachtet. i;

Gallen der Cynipariae. 2

1) Ursprung und Bildungsweise der Cynipidengallen.

A. Ursprung der Cynipidengallen. Öffnet man eine reife Haselnuss, so findet man nicht selten im Innern derselben an Stelle des Kernes die weisse Larve eines Rüsselkäfers. Durchschneidet man die Weinbeerengalle der Eiche, so findet man gleichfalls im Innern derselben an Stelle eines Kernes eine weisse e. Dies mag früher zur irrigen Annahme verleitet haben, die Gallen ver- _ dankten ihr Entstehen nicht etwa einer Einwirkung von aussen, sondern ganz - allein einer inneren Wirkung der Pflanze. So schrieb Theophrastos, 350 Jahre vor Christus, dass die Eichen nicht.nur Früchte, sondern auch Gallen erzeugen, d Plinius, der Naturforscher, um das Jahr 50: „Die Bäume, welche Eicheln gen, zeigen alle abwechselnd in einem Jahre Gallen, in einem anderen Eicheln. e Stieleiche bringt nicht nur Früchte, sondern auch verschiedene andere Er- ugnisse hervor, nämlich Gallen jeder Art“ (Lib. XVI, 9). Sowohl Theophrastos auch Plinius hatten zwar bemerkt, dass die Eichengallen mückenartige In- sekten beherbergen, Plinius beschreibt nämlich die Weinbeerengalle der Eiche it dem Zusatz: „in ihnen bilden sich auch Mücken (in quibus et culices nascuntur)“, aber es fällt ihm nicht ein, diese sogenannten Mücken, d. h. die Gallwespen, die Erzeuger der Galle zu bezeichnen. Im 16. Jahrhundert war man in dieser rage noch nicht weiter gekommen. So z. B. erzählt uns Tabernaemontanus seinem Kräuterbuch: „Es werden viel Leut erfunden, welche alle Jahr eine ıderliche Observation an den Galläpfeln haben und geben für, dass man lich entweder ein Spinn, eine Fliege oder Omeys darinnen finde, und so ein Fliege darinn stecke, bedeute es Krieg; die Spinne, Pestilenz oder Sterben; die Omeys aber verkünde grosse Theurung“ (Edit. 4a 1731, S. 1527). Um eselbe Zeit (1573) erwähnt Prof. Dr. Adam Lonicer, dem die Pflanzen- gattung Lonicera gewidmet ist, denselben Unsinn in der 5. Auflage (der deutschen) seines „Kräuterbuches“. (Vgl. die später von Dr. Balth. Ehrhart vidierte Auflage, 1770, S. 90, wo ferner von diesen geheimnisvollen Bildungen wird: „Die Gallen kommen alle bei Nacht hervor.“) Im 17. Jahrhundert nden wir noch ähnliche abergläubische Ansichten über das Entstehen der Gallen. Reaumur berichtet darüber wie folgt (Hist. nat. Ins. Bd. III, S. 441— 442): „Die auf den männlichen Blüten der Eiche vorkommenden Weinbeeren- und Wollgallen haben in den Jahren 1693 und 1694 grosses Aufsehen in Deutsch- land gemacht. Verschiedene Gelehrten, denen eine genauere Kenntnis der Naturprodukte fehlte, hielten dafür, dass diese Bildungen nicht auf eine natür- liche Weise entstehen könnten und dass der Teufel dabei auf irgendeine Weise die Hand im Spiel haben müsse.“ Um dieselbe Zeit glaubten andere, die in den Gallen beobachteten Larven seien aus der Fäulnis entstanden, wie man ja überhaupt damals der Meinung war, dass die kleineren Insekten faulenden Stoffen ihr Entstehen zu verdanken hätten. Wiederum andere, wie Reaumur berichtet, hielten dafür, dass die Larven der Gallen aus solchen Eiern ent- schlüpft seien, die von Insekten in die Erde gelegt, vom Regenwasser bis zu den Wurzeln der Pflanzen geführt und von da mit den Säften in die ver- schiedensten Teile der Pflanze gebracht worden wären. Nachdem Redi (1668) die wahre Lösung geahnt hatte, bewies endlich Malpighi (De Gallis, 1675), dass die Gallbildung infolge der Eiablage einer Gallwespe auf einem bestimmten Pflanzenteil stattfinde. Es gelang ihm, eine Gallwespe zu beobachten, die im Begriff war, ihre Eier in eine Eichenknospe abzulegen. Darauf öffnete er die Knospe und fand zwischen den zarten Blättchen derselben kleine Eier, die nach Gestalt mit den Eiern, die er aus dem Bauche der Gallwespe nahm, wie auch mit denjenigen, die er später in jungen Gallen beobachtete, vollkommen überein- stimmten. Malpighi hatte damit den Beweis erbracht, dass die Eichengallen in-

22 Allgemeiner Teil.

folge der Eiablage einer Gallwespe entstehen. Die Angabe des italienischen Forschers wurde später (1783) durch zahlreiche Beobachtungen von Reaumur bestätigt. Dieser erkannte ferner, dass die durch organische Wesen auf Pflanzen hervorgerufenen Neubildungen nicht nur den Gallwespen zuzuschreiben seien, sondern auch noch den Blattwespen, Käfern, Schmetterlingen, Zweiflüglern, heteropteren und homopteren Schnabelkerfen, sowie Acariden bezw. Eriophyiden (Phytoptiden), denen später noch die Libelluliden, Thripsiden, Helminthiden und Rotatorien, dann aus dem Pflanzenreich besonders Pilze beigefügt wurden. B. Bedingungen für das Entstehen einer Gallbildung. Wir wissen also nun, dass es die Gallwespen sind, welche die Galläpfel erzeugen. Die Cynipiden- gallen sind somit der vereinigten Einwirkung eines Insekts und einer Pflanze zuzuschreiben. Eine Gallbildung setzt also die Erfüllung gewisser Bedingungen voraus und zwar sowohl von seiten der Pflanze als auch von seiten des Insekts. Sehen wir zuerst, welche Ansprüche an die Pflanze gestellt werden. Die erste Frage, die wir hier zu beantworten haben, lautet: Ist eine Gallbildun möglich, wenn das Pflanzengewebe nicht mehr im Wachstum begriffen ist? Diese Frage wurde schon von Malpighi (S. 39) verneint, indem er schrieb, eine Gallbildung könne an allen Pflanzenteilen vorkommen, wofern die be- treffenden Pflanzenteile noch im Wachstum begriffen seien (dummodo vegetando intumescere possint). Zu demselben Ergebnis kam auch später Reaumur (l. c.). Ganz besonders aber verdanken wir den sorgfältigen Untersuchungen von Beyerinck den Nachweis für die Richtigkeit der Angaben von Malpighi und Reaumur. Am Schluss seiner „Beobachtungen über die ersten Entwicklungs- phasen einiger Cynipidengallen“ (1882, S. 180—181) kommt Beyerinck zu dem Ergebnis: „Auf die Frage nach der Natur der pflanzlichen Gewebe, die sich für eine Gallbildung eignen, ... lässt sich im allgemeinen sagen, dass die Cynipidengallen sich entweder aus solchen Geweben entwickeln, in denen die Zellteilung sicher noch fortdauert, oder aus Geweben, bei denen das Bestehen der Zellteilung zwar nicht bewiesen, jedoch höchstwahrscheinlich ist; selbst für die erst im Spätsommer aus den Rosenblättern hervorsprossenden Gallen von Rhodites eglanteriae und R. rosarum glaube ich, dass diese Behauptung zutrifft. Betreffs der Eiablage ist es eine ausnahmslose Regel, dass dieselbe an die Oberfläche oder innerhalb noch wachsender Gewebe stattfindet.“ Man kann somit die allgemeine Regel aufstellen: die Bildung einer Cynipidengalle ist nur dann möglich, wenn einerseits die Eiablage auf oder in noch im Wachstum be- griffene pflanzliche Gewebe stattfindet, und anderseits, wenn die Galle bei ihrem Entstehen solche Gewebe noch vorfindet. Beyerinck hält es für wahrscheinlich, dass letztere Bedingung nicht nur in den meisten Fällen zutrifft, sondern aus- nahmslos wie die erste. Er schreibt (ebenda S. 172): „Ob die pflanzlichen Gewebe ihre Fähigkeit zur Gallbildung noch besitzen, wenn sie schon gänzlich erwachsen sind, ist zweifelhaft, wenigstens würde ich kein einziges sicheres Beispiel dieser Art zu nennen wissen, da alle mir bekannten Organismen, die zur Entstehung von Gallen Veranlassung geben, wachsende Gewebe ergreifen. Jedoch können diese Gewebe schon sehr beträchtliche Differenzierungen erfahren haben.“ Einige Bedenken mag jedoch folgende Beobachtung verursachen. Es handelt sich um die Galle von Trigonaspis renum. Das im Mai von dieser Gallwespe in noch wachsende Gefässbündel gelegte Ei erzeugt bekanntlich eine Gallbildung erst im September oder Oktober, manchmal an Blättern, die schon die gelbliche Herbstfärbung angenommen häben, obschon die Larve seit Juni im Innern des Eis entwickelt ist. Hier scheint also eine Gallbildung auf einem nicht mehr im Wachstum begriffenen Gewebe begonnen zu haben. Zweifellos ist, dass eine schon begonnene Gallbildung sich weiter entwickeln kann, wenn auch das ‚Pflanzliche Gewebe schon vollständig ausgewachsen ist; Beispiele hiervon sind

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Gallen der Cynipariae. 23

die auf Rosenblättern entstehenden Gallen von R. rosae und R. mayri; diese Blätter können seit Wochen vollständig ausgewachsen sein, ohne dass die Galle aufhört, sich zu vergrössern. Noch auffallender sind die Vorgänge an den Linsengallen der Eiche, z. B. N. Ienticularis. Wenn man diese Gallen im Herbst sammelt, nachdem sie von den Blättern abgefallen sind, und dieselben auf frische Erde legt, so schwellen sie in kurzer Zeit bedeutend an, ihre Gestalt wird eine andere, sie hören auf, unterseits flach und oberseits stumpfkeglig zu sein, sie erscheinen beiderseits gleichmässig gewölbt, wobei ihre Querachse dieselbe Länge behält. Wir haben also hier nicht nur ein Fortleben, sondern sogar ein Wachsen einer Galle, die schon längst vom pflanzlichen Nährgewebe getrennt ist und nunmehr als selbständiger Organismus fungiert.

Zuletzt bleibt noch die Frage zu erörtern, ob die Gallbildung das Vor- handensein einer bestimmten Pflanzenart und eines bestimmten Pflanzenteiles voraussetzt. Es ist bisher keine Cynipiden-Art bekannt, welche Gallen auf Pflanzen von verschiedenen Gattungen erzeugen könnte. Dagegen gibt es manche, welche auf Pflanzen derselben Gattung, aber von verschiedenen Arten,

Gallen hervorrufen können. So z.B. erhielt ich Gallen der C. toza von neun

verschiedenen Quercus-Arten, die Galle der Rhod. rosae ist sogar von etwa einem Dutzend Rosa-Arten bekannt. Wiederum andere Cynipiden-Arten er- zeugen nur auf einer bestimmten Pflanzenart ihre Gallen, z. B. Rhod. centifoliae, sowie die meisten Arten, welche auf Quercus cerris leben. Die amerikanische Bluteiche (Quercus rubra L.), die in den Wäldern um Bitsch seit 30 Jahren häufig angepflanzt wird, hat bisher noch keine Galle aufweisen können, obschon die benachbarten einheimischen Eichenarten jedes Jahr zahlreiche Gallen tragen und die Bluteiche in ihrer Heimat 22 Arten von Cynipidengallen trägt. Nicht selten scheint die Gallwespe eine bestimmte Pflanzenart zu bevorzugen, erzeugt aber auch ausnahmsweise Gallen auf einer anderen Pflanzenart von derselben Gattung. Die Gallen von Pediaspis aceris sind bei Bitsch stellenweise massen- haft auf Acer pseudoplatanus auftretend, nie aber konnte ich sie auf den ebenda vorkommenden A. platanoides entdecken, obschon dies anderswo von anderen Beobachtern geschehen ist. Ebenso kommen viele Gallen gewöhnlich auf Quercus sessiliflora und nur selten auf Q. pedunculata vor. Eine ganz auffallende Er- scheinung wird von Beyerinck berichtet. Nach den Beobachtungen dieses Natur- forschers sollen nämlich die Wespen Cynips calicis und C. kollari ihre Nähr- pflanze bei jeder Generation wechseln, die erste Generation würde nur auf Q. pedunculata Gallen hervorrufen, die zweite, Andricus cerri bezw. A. cir- culans nur auf Q. cerris, so dass diese Gallwespen nur da bestehen könnten, wo diese beiden Eichenarten beisammen vorkommen.

Es ist ferner bewiesen, dass eine Gallbildung nur an einem bestimmten Organ einer Pflanze entstehen kann. Gallen, die auf den männlichen Blüten der Eiche vorkommen, entwickeln sich also nicht auf den weiblichen Blüten, diese wiederum nicht an den Blättern, an den Wurzeln usw. Man bemerkt sogar, dass eine Cynipiden-Art nicht nur ein bestimmtes Organ, z. B. eine Eichenknospe zur Eiablage erwählt, sondern auch eine Knospe von bestimmter Gestalt. So z. B. werden die Gallenmütter von Diplolepis taschenbergi, D. si- milis, Trignonaspis megaptera ihre Eier nur den sogenannten schlafenden Knospen (Cryptoblast) anvertrauen, d. h. solchen, die sich unter normalen Umständen nicht öffnen, und die, nach Hartig, durch Zeiträume von mehr als 100 Jahren in dem ursprünglichen Zustand verharren können, bis Krankheit oder gewalt- same Verletzung des Baumes sie zu Triebbildungen bringt. Andere dagegen suchen eine Winterknospe (Macroblast) auf, d. h. eine solche, die im Frühjahr treiben soll und zwar erwählen die einen schwächere Knospen, so die Gallen- mutter von B. pallida, die anderen aber Knospen mit starker Vegetationskraft ,

24 Allgemeiner Teil.

so z. B. Neuroterus lenticularis. Andere wiederum bevorzugen Sommerknospen, d. h. solche Grosstriebknospen, die an einem Frühjahrstrieb gebildet worden sind, so Cynips kollari. Es kann auch vorkommen, schreibt Beyerinck, dass Arten, „welche gewöhnlich in Winterknospen Eier legen, bisweilen im Frühjahr so spät aus ihren Gallen herauskommen, dass die Winterknospen schon alle geöffnet sind; durch solche Tiere werden dann Sommerknospen in Anspruch genommen, die einen Johannistrieb bringen sollen, und daraus erklärt sich, dass man eine A. curvator-, A. noduli-, D. tricolor-Galle ausnahmsweise am Sommer- trieb finden kann.“

Diese allgemeine Regel ist nicht ohne Ausnahmen. Die Gallen von Neur. baccarum, welche gewöhnlich auf der Spreite der Eichenblätter vorkommen, können auch an den übrigen aus einer Knospe entwickelten Organen beobachtet werden, so nämlich an den Blattstielen, an der Zweigrinde, an den Neben- blättern, an den Blütenkätzchen, und zwar sowohl am Kätzchenstiel als auch am Blütenboden, an Blütenblättern und Staubfäden; an den weiblichen Blüten sind sie bisher nicht beobachtet worden. Ebenso können die Gallen von Andr. testaceipes nicht nur an der Rinde, sondern auch am Blattstiel und an der Mittelrippe erzeugt werden; die von Rhod. rosae kommen auch auf Blättern und ausgewachsenen Früchten der Rosensträucher vor; die von Rhod. mayri fand ich auch als Deformation des Kelches, des Samens und verschiedener Blütenteile; die von Rh. eglanteriae sind nicht selten auch an der Rinde, am Blattstiel, selten an einem Dorn zu treffen. Eine Galle kann sogar das Substrat - einer anderen Galle werden. So tragen nicht selten die moosartigen Auswüchse der Bedeguare die Gallen von Rh. eglanteriae und Rh. spinosissimae; zwischen den Schuppen der Galle von Andr. fecundator bilden sich oftmals Gallen von Andr. collaris, auf den von Andr. inflator erzeugten Schwellungen sind Gallen von Andr. callidoma und Andr. gemmatus beobachtet worden. |

Wenn zwei zu verschiedenen Arten gehörende Gallwespen ihre Eier in dieselbe Knospe legen, so entstehen auch zwei verschiedene, aber miteinander verwachsene Gallen, die man als Gallen-Hybriden bezeichnet und von denen eine gewisse Anzahl bekannt ist.

Kommen wir zu den Ansprüchen, welche die Gallbildung an das Insekt stellt. Wie die Beobachtungen zeigen, geht die Larvenentwicklung der Gallen- entwicklung voraus, diese Regel hat Beyerinck für alle von ihm untersuchten Cynipidengallen ohne Ausnahme als richtig gefunden. Ebenso wie eine noch unreife Galle von ihrem Substrat abhängig ist und abstirbt, wenn sie von dem- selben getrennt wird oder von ihm keine Nährstoffe mehr erhalten kann, ebenso- sehr ist ihre Entwicklung auch von dem Leben der in ihr liegenden Larve ab- hängig. Wird aus irgendeinem Grund, z. B. durch einen Parasiten, die Wespen- larve getötet, so hört jede weitere Entwicklung der Galle auf, wofern letztere ihrer Reife nicht ganz nahe war. Aus diesem Grunde wird es erklärlich, dass eine Galle, die in ihrer Entwicklung gehemmt wurde, von einer reifen Galle derselben Art so sehr verschieden ist, dass man sie früher für eine besondere Art halten konnte. Dies kann man häufig bemerken bei Andr. sieboldi, wie es die Abb. 13 auf Taf. I veranschaulicht; auf der einen Seite des kleinen Stammes befinden sich die gestreiften, kegligen, mit einem Flugloch versehenen reifen Gallen dieser Cynipide, auf der anderen Seite dagegen kleinere Gallen, die weder gestreift noch kegelförmig, aber doch mit einem Flugloch versehen sind; letztere wurden früher für eine besondere Art gehalten und mit dem Namen Cynips ramicola Schlecht. belegt, später aber erkannte man, dass sie nur eine in ihrem Jugendstadium durch Parasiten in der Entwicklung gehemmte Galle von Andr. sieboldi darstellen.

Eine lebende Lärve ist also zur Gallbildung notwendig. Muss nun eine

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Gallen der Cynipariae. 25

solche Larve, um ein Pflanzengewebe zur Neubildung reizen zu können, frei sein, d. h. die Eihaut verlassen haben, oder kann sie schon, bevor sie aus dem Ei geschlüpft ist, zur Zellbildung reizen? Adler äussert sich darüber folgender- massen: „Bei den Gallwespen wird ebenfalls erst durch die ausschlüpfende Larve die Galle erzeugt. Nach dem Stich erfolgt noch keine Reaktion. So z. B. bei N. baccarum .... während der ersten 14 Tage tritt keine Veränderung _ ein, sondern erst mit dem Ausschlüpfen der Larve.... Es ist mir gelungen, einige Male, bei N. /aeviusculus und B. aptera, das Stadium zu beobachten, wo die Larve ausschlüpft. In dem Augenblick nun, wo die Larve die Eihaut durchbrochen hat und zum ersten Male mit den feinen Kiefern die nächst- gelegenen Zellen verwundet, beginnt eine rapide Zellenwucherung. Dieselbe geht so rasch vonstatten, dass, während die Larve mit dem Hinterleibsende noch in der Eihaut steckt, vorn bereits eine wallartige Wucherung von Zellen sich erhebt“ (S. 109—110). Adler wurde hier irregeführt. Schon Reaumur hatte, wie unten erwähnt wird, für eben dieselbe Art, die später von Adler untersucht wurde, nämlich für N. baccarum, die Beobachtung gemacht, dass die Gallbildung beginnt zur Zeit, da die Larve noch von der Eihaut umgeben ist. - Lacaze-Duthiers bestätigte die Angaben von Re&aumur (S. 284). Prillieux _ kam zu demselben Ergebnis (S. 116); desgleichen Paszlavszky (S. 14). Die länzendste Bestätigung der Beobachtungen von Reaumur finden wir aber bei rinck. Es sollen hier als Beispiele nur zwei Fälle angeführt werden, _ nämlich gerade die zwei, welche sich auf die von Adler untersuchten Gallwespen beziehen. Der erste Fall ist der von N. baccarum. Als der holländische Forscher die Eier enthaltenden Knospen im April untersucht hatte, „ergab sich, dass der kugelförmige baccarum-Embryo sich schon in dem Ei vorfand. Die Eischale war zu dieser Zeit mit der Oberfläche des Blättchens so fest verklebt, dass es nur durch vorsichtiges Präparieren gelang, beide unbeschadet vonein- _ ander zu trennen. Von diesem Augenblicke an beginnen die ersten Spuren der - Gallbildung sichtbar zu werden.“ Der zweite Fall ist der von B. aptera. „ÄAn- fang März ist in den während des Winters in die Knospen gebrachten Eiern die genau kugelförmige Larve schon ziemlich vollständig ausgebildet.... Die allerjüngste Anlage ist mit den Eiern nur schwach verklebt, so dass es leicht elingt, beide ohne Verletzung voneinander zu entfernen; mit vorschreitender Eklonz wird aber der Zusammenhang zwischen Gewebzellen und Eischale inniger und fester, und bald gelingt es nur mit der grössten Vorsicht, ihre Trennung herbeizuführen. Diese Verklebung zwischen den beiden so heterogenen Körpern scheint eine wichtige Erscheinung bei der Gallbildung zu sein“ (S. 71 bis 72). Nur bei A. hieracii fand Beyerinck, dass das eigentliche Bildungs- gewebe der Galle durch die Wirkung der ausgeschlüpften und freibeweglichen Larven entsteht.

C. Ursache der Gallbildung. Wenn nun auch die Gallbildung eine lebende, von der Eihaut eingeschlossene oder eine freie Larve voraussetzt, so entsteht sie noch nicht notwendigerweise durch das Vorhandensein einer solchen Larve, wie uns der Fall von 7. renum lehrt. Zahlreiche Insektenlarven, die als Blatt- minierer bezeichnet werden, leben im Parenchym des Blattes oder im Innern irgendeines Pflanzenteiles wie die Cynipidenlarven, sie ernähren sich von den Pflanzengeweben wie letztere, und doch entsteht dabei keine Galle, die Pflanze verhält sich völlig passiv und reagiert nicht. Warum reagiert die Pflanze in dem einen Fall und warum bleibt sie passiv in dem andern Fall? Mit anderen Worten, welches ist die eigentliche Ursache der Gallbildung? Verschiedene Theorien sind zur Aufklärung aufgestellt worden.

1. Die Gärungstheorie von Malpighi. Derselbe Forscher, der den Ursprung der Gallen entdeckte, machte auch den ersten Versuch, die Ursache

Bi ER u ie Fo 20 ee

26 Allgemeiner Teil.

der Gallbildung zu erklären. Er hatte beobachtet, dass beim Eierlegen eine e Flüssigkeit aus dem Bohrer fliesse, welcher er die Wirkung eines Fermentes zuschrieb; infolge dieser Flüssigkeit würde eine Gärung in dem Pflanzengewebe ent- stehen und durch diese Gärung eine Neubildung und Anschwellung (ebenda, 5.48). Diese Flüssigkeit vergleicht er mit einem Gift, das eine Anschwellung der Pflanze 4 erzeugt, wie das Gift der Bienen eine Anschwellung der verwundeten Stelle am ° Menschen hervorbringt (ebenda). Auf der Eiche wirkte dieses Gift kräftiger als ° auf anderen Pflanzen, weil es da in Berührung mit einer Vitriol-Art käme (S. 49). Diese Theorie steht und fällt mit der von Lacaze-Duthiers. .

Die Verwundungstheorie von R&aumur. Der französische Forscher teilt uns mit, dass er oft beim Öffnen einer Eichenknospe auf den kleinen Blättchen oder zwischen den Falten derselben Gallwespeneier beob- achtet habe; man möge jedoch nicht glauben, dass solche Eier eine Galle erzeugen könnten, er selbst sei früher, als er noch nicht wusste, ob die Gall- bildung dem Ei oder der Larve zuzuschreiben sei, zu dieser Annahme geneigt gewesen; nun aber, da es für ihn feststehe, dass nicht die Larve, sondern das Ei die Gallbildung veranlasse, sei eine Einwirkung solcher Eier auf das Pflanzengewebe völlig ausgeschlossen; es müsse noch eine besondere Be- dingung hinzutreten, es müsse nämlich die Stelle der Pflanze, die eine Neu- bildung zu erzeugen habe, zuerst bei der Eiablage verwundet worden sein, und diese Verwundung sei die eigentliche Ursache der Gallbildung. „Eine Pflanzenfaser wurde verwundet und ein Ei in diese Wunde gelegt, die Wunde wird sich bald schliessen, ihre Ränder verdicken sich, treten allmählich näher zusammen, und nun ist das Ei von dem Gewebe eingeschlossen. Nach einigen Tagen wird um dieses Ei herum eine Galle gebildet sein, die ihre normale Grösse erreicht haben wird.... Die aus dem Bohrer der Wespe ausfliessende Flüssigkeit ist keineswegs zur Gallbildung erfordert.“ Reaumur’s Beobachtung war richtig, seine Folgerung aber nicht. Die genauen Untersuchungen von Beyerinck beweisen, dass drei Fälle eintreten können, nämlich „entweder schiebt das Tier die Legeröhre zwischen die Pflanzenteile, ohne diese und das gallbildende Gewebe zu verwunden; oder es erzeugt zwar eine Verwundung, um das Ei jedoch an eine vollständig unversehrte Stelle zu bringen; oder endlich es legt das Ei in eine in unmittelbarer Nähe des gallbildenden Gewebes angebrachte Offnung“ (S. 26). Zu den zwei ersten Fällen gehören z. B. A. glechomae, die fünf Rhodites-Arten, sowie die Gallwespen, welche ihre Eier in die Eichenknospen legen, mit Ausnahme von B. pallida, Andr. globuli und

autumnalis; diese drei letzten gehören zum dritten Fall, sowie die Arten, welche ihre Eier in die Eichenblätter legen. Da nun Gallbildungen ohne Verwundungen

stattfinden, so fällt die von Reaumur aufgestellte und später von den Autoren der Encyclopedie Methodique (Bd. 6, S. 596), sowie von Ratzeburg (Forstinsekten 1844, Bd. 3, S. 55) und anderen angenommene Theorie zusammen. =

3. Die Infektionstheorie von Lacaze-Duthiers. Alle Weibchen

der Hymenopteren besitzen nach Lacaze-Duthiers eine Giftdrüse, die in Ver- K

bindung mit ihrer Legeröhre steht. Dieses Gift würde, bei der Eiablage, in die Pflanze gebracht und brächte da auf ähnliche Weise wie das Gift der Bienen oder der Skorpionen für uns Menschen eine mehr oder weniger be- deutende Anschwellung hervor. Dieses Gift wäre in den verschiedenen Gall- wespen-Ärten auch spezifisch verschieden, eine jede Giftart würde auf eine ihr eigene Weise die Pflanze zür Anschwellung bezw. zur Gallbildung reizen, daher die verschiedenen Gallen-Formen; diese Giftart wirke auch nur an be stimmten Pflanzen oder Pflanzenteilen, so z. B. würde das Gift der Rhodites- Arten nur an Rosen wirken, das der Eichengallwespen nur an Eichen usw. (eben-

da, S. 279— 281).

Gallen der Cynipariae. 27

Diese Theorie unterscheidet sich wenig von der Gärungstheorie von Malpighi, da auch Malpighi die ausgeschiedene Flüssigkeit der Cynipiden mit dem Gift

‚der Bienen verglichen hat. Sie wurde ziemlich allgemein angenommen. Zu ihr bekennt sich Darwin, indem er schreibt: „Die lebenden Wesen haben manches

miteinander gemein. ... Wir sehen es selbst daran, dass dasselbe Gift auf Pflanzen und Bienen auf ähnliche Weise wirkt oder dass durch das Cynipiden- gift monströse Bildungen auf dem Rosenstrauch und der Eiche gebildet werden“ (Origin of Species 1869, p. 572). Andere Autoren, z. B. Meyen (Pflanzen- athologie 1841, S. 60), Burmeister (Handbuch der Entom. 1822, Bd. 1, S. 568), od (Introd. 1840, Bd. 2, S. 127) und Hartig (Germar’s Zeitschr. 1840,

4 Bd. 2, S. 176—185), schliessen sich dieser Theorie an, ohne sich jedoch über die Beschaffenheit der betreffenden Flüssigkeit auszusprechen. „Der Gallwuchs wird

durch einen der Wunde eingeflössten, jeder Wespenart eigentümlichen Saft er- zeugt, der auf das Zellgewebe der Pflanzen reizend und zur Wucherung dis- ponierend einwirkt.“ „Alle diese Erklärungen,“ schreibt Czech (Stettin. ent. Z. 1854, S. 343), „leiden an dem Fehler, dass durch die einmalige Absonderung

eines Saftes eine Galle entstehen und wachsen soll. Das Wachstum der Galle

_ ist aber, wie die Erfahrung zeigt, an das Leben der Larve gebunden. Wäre - die einmalige Absonderung eines Saftes zur Bildung der ganzen Galle hin- reichend, so müsste die unentwickelte Galle weiter wachsen, auch wenn die

Larve darin tot ist.“ Die Flüssigkeit, welche während der Eiablage abgesondert

_ wird, hat übrigens einen anderen mit Sicherheit erkannten Zweck, sie soll

nämlich wegen ihrer schleimigen, an der Luft leicht vertrocknenden Beschaffen- heit die abgelegten Eier an das Pflanzengewebe festkleben.

4. Theorien, welche die Ursache der Gallbildung in der Larve suchen. R&aumur, der die Ursache der Gallbildung in einer Verwundung der Pflanze durch das Muttertier, bei der Eiablage, erkennen wollte, schien von dieser Erklärung nicht ganz befriedigt zu sein; denn er gab bald noch andere Ursachen

5 an, und zwar solche, die er in der Larve oder im Ei zu finden glaubte, nämlich

ein Saugen, eine Entwicklung von Wärme und eine rein mechanische Wirkung. Beyerinck legt dagegen die Gallwirkung in eine Ausscheidung der Larve.

1) Das Saugen der Larve im Ei. „Da ein Wachstum des Eies in der Pflanze stattfindet,“ schreibt R&eaumur, „so darf es nicht wundernehmen, dass die Pflanzensäfte von dem Ei selbst angezogen und aufgenommen werden, die dünne biegsame Eihaut, die mit den Hüllmembranen eines Fötus zu vergleichen ist, muss aber als eine der Zellwand angedrückte Placenta-Art angesehen werden, sie enthält offene Gefässe, die gleich Wurzeln die Säfte der Umgebung ein- saugen. Die im Ei eingeschlossene Larve kann dadurch einen Reiz ausüben, durch welchen die Pflanzensäfte reichlicher in die Nähe des Eies als in die anderen Pflanzenteile strömen.“ Auch die Verschiedenheit der Beschaffenheit der Gallen will Reaumur durch das Saugen der Larve erklären. „Diejenigen Gallen, welche rascher wachsen, werden schwammiger erscheinen als andere. Oder auch, es kann der Fall vorkommen, dass gewisse Eier nur ganz dünn- flüssige Säfte einsaugen, dann werden die übrigen Teile der Säfte, welche nicht aufgenommen werden, eine harte, holzige Hülle bilden; wenn dagegen andere Larven solche Teile der Säfte bevorzugen, welche dickflüssiger und zur Holz- bildung geeigneter sind, so wird nur eine weiche, schwammige Einhüllung ge- bildet. Auch kann man noch annehmen, dass die Eihaut an den verschiedenen Eiern auch eine verschiedene Beschaffenheit zeigt, dass die der einen nur dünn- flüssige Säfte, andere dagegen auch dickflüssige durchlassen. Wenn in den

meisten weichen Gallen die nächste Umgebung der Larve eine härtere, fast

holzige Zelle bildet, so kommt dies daher, dass die Saugwirkung des Eies die näher gelegenen Gewebe stärker als die entfernteren affiziert.“

28 Allgemeiner Teil.

2) Die Wärme-Entwicklung. „Die Wärme befördert bekanntlich jedes Wachstum. Das Cynipiden-Ei, in dem ein Embryo sich entwickelt und in dem flüssige Stoffe in steter Bewegung sind, ist wärmer als ein gleiches Volumen des Pflanzengewebes. Die Wärme der Tiere ist grösser als die der Pflanzen. Die Galle erhält also von dem eingeschlossenen Ei einen höheren Wärmegrad und dadurch einen Reiz zu grösserer Zellentätigkeit“ (Reaumur S. 503).

3) Die rein mechanische Wirkung des Eies soll nach Reaumur eine weitere Ursache von Gallbildung sein. Er vergleicht dabei die Wirkung des Eies mit der eines jeden fremden Körpers, der geeignet ist, eine Änschwellung zu erzeugen, wenn er in ein tierisches oder in ein pflanzliches Gewebe gebracht wird. Dieser Erklärung hat sich auch Nees von Eike angeschlossen.

Verwandt mit dieser ist auch die Annahme von Adler, welcher in dem Nagen der freien Larve die Ursache der Gallbildung sehen wollte. Die Gall- bildung findet aber schon statt, während die Larve noch vom Ei eingeschlossen ist; übrigens ist, wie Beyerinck bemerkt, bei den Rhodites-Arten das Kopf- ende der in der Eischale eingeschlossenen Larve noch gänzlich frei in der Luft, am Stielende des Eies liegend, während das Hinterende des Tieres schon im Gallplastem vergraben ist (ebenda, S. 180).

4) Eine Ausscheidung der Larve. Malpighi war eigentlich der erste, der eine Ausscheidung der Larve annahm, um das Entstehen der Gallen zu erklären. Er schreibt nämlich: „Die Gallbildung wird nicht selten durch eine Exhalation der abgelegten Eier bedeutend befördert“ (ebenda, S. 40). Dieselbe Ansicht hat auch Czech: „Wir wissen jetzt,“ sagt er am Schluss seiner Arbeit, „dass das Excret der Gallenbildner .... ein Stoff ist, welcher .... kontinuierlich abgesondert wird. Dass diese Absonderung durch die Larve verrichtet wird, ist klar; ob durch die Larve allein und nicht auch durch das Muttertier, lässt sich noch nicht entscheiden. Auch müssen erst Beobachtungen lehren, ob das Excret aus besonderen Drüsen oder durch die Haut der Larve abgeschieden wird“ (ebenda, S. 343).

Beyerinck, der die Entwicklungsphasen von etwa 50 einheimischen Cynipidengallen untersucht hat, kommt zu folgendem Ergebnis: „Ich glaube aus meinen Untersuchungen mit Sicherheit schliessen zu können, dass der Vor- gang der Entstehung der Cynipidengallen durch die jugendliche Larve des Gallentieres allein bedingt wird, -von jeglicher Verwundung vollständig unab- hängig ist, und dass eine besondere Wirkung einer seitens der Mutterwespe beim Eierlegen in die gallbildenden Gewebe eingegossene Flüssigkeit nicht be- steht“ (S. 180). Uber die Natur der Einwirkung der Larve äussert sich Beyerinck nicht mit Sicherheit. „Die eigentliche Ursache der Gallbildung wurde durch vorliegende Untersuchung nicht vollständig aufgeklärt, jedoch konnte ich, hin- sichtlich der Einwirkung des Galltieres auf die Nährpflanze, gewisse Tatsachen feststellen, welche sich etwa folgendermassen formulieren lassen: Die wachsende, innerhalb der Eischale eingeschlossene, oder bei A. hieraci freilebende Larve hat das Vermögen, die in einer gewissen Entfernung sich befindenden Proto- plasten der pflanzlichen Zellen zu affizieren. ... Diesen Tatsachen gegenüber ist der Schluss, die Gallbildung werde durch eine vom Gallentier ausgesonderte flüssige Substanz verursacht, kaum abweisbar“ (S. 178).

Die Bildung der innerhalb der Galle liegenden Larvenkammer wird von Beyerinck folgendermassen erklärt: Die Pflanzengewebe, welche die Larve be- rühren, werden in ihrem Wachstum gehemmt, weiter entfernte Gewebe der Neu- bildung werden dagegen in ihrem Wachstum beschleunigt; durch diesen Unter- schied in der Schnelligkeit des Wachstums entsteht ein das Tier ringsum ein- schliessender Hohlraum, nämlich die innere Zelle oder Larvenkammer. Während des Vorgangs der Kammerbildung verhält sich die Larve in der Regel voll-

Histologischer Bau der Cynipidengallen. 29

kommen passiv, sie verlässt ihren Platz nicht, erleidet aber infolge des Wachs- tums der Gewebe gewisse Verschiebungen. Wenn das Ei auf die äussere Ober- fläche der Pflanzenorgane gelegt wird, so ist es klar, dass der Wall, der sich rings um die Larve erhebt und diese zuletzt gänzlich vergräbt, von dem ur- sprünglichen Hautgewebe der Pflanze bekleidet ist; die Gewebe der Larven- kammer und des Kammerloches sind aus der Epidermis der Nährpflanze ge- bildet. Auf diese Weise entsteht eine Galle mit äusserem Verschluss, indem ihre Narbe, d. h. die Stelle des Verschlusses, auf der Oberfläche der Galle er- scheinen muss. Wird dagegen das Ei in das Innere der Pflanzenorgane ge- bracht, so werden die Gewebe der Larvenkammer und des Kammerloches aus inneren Zellen der Nährpflanze gebildet sein; die Narbe liegt verborgen im Innern des betreffenden enden, und es ist eine Galle mit innerem Verschluss entstanden.

Hierbei wurde die Frage der spezifischen Verschiedenheit der Gallen-Arten nicht berührt. Warum, z. B., wenn die Wespen von Rh. rosae und Rh. mayri ihre Eier nacheinander in dieselbe Knospe legen, entstehen zwei so verschiedene Bildungen, deren eine mit zerstreuten, kurzen, geraden Stacheln übersät ist, während die Oberfläche der anderen unter einer Menge langer, grüner oder roter, vielfach verzweigter moosartiger Bildungen verschwindet? Indem man die spezifische Ausscheidung der Larven-Arten als Erklärung vorschiebt, hat man das Rätsel nicht gelöst; sagen wir also lieber: Wir wissen es nicht.

Die Frage nach den Organen, welche das Gallensekret absondern, bleibt noch eine offene. Besondere Sekretionsorgane konnten bisher nicht festgestellt werden. Man muss also die Gallwirkung in den gewöhnlichen Sekretionsorganen suchen, und da kämen in erster Reihe die Speicheldrüsen in Betracht. Diese haben bekanntlich bei den verschiedenen Insekten auch eine sehr verschiedene Aufgabe. So z. B. sondert die Stechmücke aus ihren Speicheldrüsen beim Auf- saugen des Blutes eine in die Wunde fliessende Giftart ab, welche eine Rötung und Schwellung der Haut erzeugt. Ebenso würde bei den Larven der Gall- wespen das Sekret der Speicheldrüsen die Eigenschaft haben, die Pflanze zur Zellenbildung zu reizen. Man müsste dabei annehmen, dass dieses Sekret die Eihaut, von der die junge Larve noch ganz eingeschlossen ist, gleichmässig durchtränkt und so ringsum mit dem umgebenden Pflanzengewebe in Berührung kommt. Rössig ist dagegen „der Ansicht, dass das wirksame Sekret von den Malpighi’schen Gefässen abgegeben wird“ (S. 77); „für die Malpighi’schen Ge- fässe spricht ihre bedeutende Grösse“ (S. 74). Dem widerspricht aber die von mir an Gallmückenlarven gemachte Beobachtung, dass die Malpighi’schen Gefässe bei den zoophagen Larven wenigstens ebenso stark entwickelt sind wie bei den gallenerzeugenden Arten.

2) Histologischer Bau der Cynipidengallen.

Der histologische Bau der Cynipidengallen ist so ausserordentlich ver- schieden, dass wir hier nur dasjenige berücksichtigen können, was allen oder vielen Gallen gemeinsam ist. Wir berufen uns dabei auf die Untersuchungen von Lacaze-Duthiers, welcher schreibt: „Die verschiedenen Entwicklungs- stadien, die eine junge Cynipidenlarve durchlaufen muss, verlangen einerseits eine passende Ernährung, anderseits einen genügenden Schutz für die weiche Larve. Wir können also a priori annehmen, dass der Teil der Galle, welcher die Nährstoffe enthält, der Larve am nächsten liegen muss, während der schützende Teil sich über diesem bilden wird.“ Lacaze-Duthiers unterscheidet, vom Zentrum der Galle ausgehend, folgende 4 Schichten: ein Nährgewebe (couche alimen- taire), ein Schutzgewebe (couche protectrice), ein Parenchymgewebe und die

30 Allgemeiner Teil.

Epidermis. Die beiden ersten Schichten bilden zusammen den Teil, welchen die Entomologen als „Innengalle“ auffassen, die beiden letzten stellen dagegen die „Aussengalle“ oder „Gallrinde“ dar. Ausserdem enthalten alle Cynipiden-

gallen noch Gefässbündel, die in der Aussen-

galle, aber in der Nähe des Schutzgewebes sg liegen. er Na A. Das Nährgewebe (Abb. 29—38ng) ..Ng besteht aus gestreckten, radiärlaufenden, weichen

jk, und sehr dünnwandigen Zellen, die eine grosse

psh. s5h-- we ep Abb. 29. Durchschnitt einer jungen Galle von Abb. 30. Durchschnitt der unreifen Galle von Diplolepis = Cynips kollari (nach Beyerinck, wie die folgende). quercus-folü. i 3

Anzahl von Stärkekörnern und auch etwas Eiweiss, nach Prillieux und Beye- rinck auch noch Öltropfen enthalten. Sein Gesamt-Volumen steht in um- gekehrtem Verhältnis zur Grösse der Larve, deren Nahrung es bildet; es wird also in dem Masse verschwinden, als die Larve an Grösse zunimmt, somit in jüngeren Gallen am reichlichsten auftreten. Ein Tropfen Jodtink- tur, auf einen Durchschnitt der Galle gebracht, färbt das Nähr-

das Schutzgewebe seine weiss- 5 liche Färbung nicht verliert. Nach Prillieux (S. 118) sollen

gewebe dunkelblau, während

Abb. 31. Durchschnitt der Galle von Neuroterus Ienticularis (n.Fockeu, jedoch die Stärkekörner nicht | : a

wie die 3 folgenden.)

liegen und dieser auch nicht zugänglich sein; das Eiweiss mit den Öltropfen würde allein der Larve zur Nahrung dienen und die Stärkezellen wären zur Bildung von .ölführenden Zellen bestimmt. B

B. Das Schutzgewebe (Abb. 29—34sg) umgibt das Nährgewebe und be- steht in sehr dickwandigen, reichlich punktierten Steinzellen, wodurch es unter allen übrigen Geweben der Galle die grösste Härte besitzt (Abb. 29 und 30 sg). Seine Farbe bleibt stets weisslich, auch dann noch, wenn die anderen Gewebe ihre Färbung geändert haben; dies verdankt es den in ihm eingeschlossenen festen Abb. 32. Durchschnitt der Galle von Neuroterus laeviusculus. Stoffen.

in der nächsten Nähe der Larve

Histologischer Bau der Cynipidengallen. 31

. C. Das Parenchymgewebe (Abb. 29—36 pg) ist die zwischen dem Schutz- _ gewebe und der Epidermis liegende Schicht; je nach Art der Gallen ist es auch selbst verschieden. Nach diesem Gewebe teilt Lacaze-Duthiers die Gallen in die 5 folgenden Gruppen _ ein, indem er mit der kom- pliziertesten beginnt, um mit der einfachsten zu endigen.

a

4 1. Gruppe. Gallen i _ mit hartem und mit schwam-

_ migem Parenchym (Abb. 29) _ oder vollständige Gallen, z.B. Cyn. kollari. Die innere Schicht des Parenchyms, das Abb. 33. Durthschnitt der Galle von Neuroterus fumipennis. harte Parenchym, setzt sich “aus langen, dichten, sehr harten und reichlich punktierten Zellen zusammen. Die äussere Schicht, das schwammige Parenchym, besteht aus langen, verzweigten Zellen, zwischen denen zahlreiche grosse Interzellularräume frei bleiben. Beide "Schichten verleihen dem Durchschnitt der Galle das radiärgestreifte Aussehen. _ Über ihnen liegt noch eine sehr saftige, chlorophyllhaltige Haut- ng IK Sg ep schicht (couche „sous-£pider- ze _ mique), die den Übergang zur Epidermis bildet. $. 2. Gruppe. Gallen mit _ hartem Parenchym. Diese Gruppe ist von der vorigen nur dadurch verschieden, dass das schwammige Gewebe fehlt. _ Beispiele sind die Gallen von Diplolepis longiventris, agama, $ divisa. . Abb. 34. Durchschnitt der Galle von Neuroterus numismalis. 2 3. Gruppe. Gallen mit schwammigem Parenchym. Hier fehlt das harte Parenchym, im übrigen ist der Bau der Galle wie in der 1. Gruppe. Als Beispiele gelten die Gallen von Biorr. pallida, Dipl. folii (Abb. 30), Cyn. toza. 4. Gruppe. Gallen mit saftigem, chlorophylihal- ng tigem Parenchym (Abb. 31—33). Man denke sich in der 2 1. Gruppe über dem Schutzgewebe die beiden Paren- 5 - chymschichten entfernt und durch die saftige, chlorophyll- er haltige Hautschicht ersetzt, so erhält man einen Begriff _ von den Gallen der 4. Gruppe. Nach Lacaze-Duthiers gehören hierzu die Gallen folgender Wespen: And. \ e globuli, urnaeformis, curvator k5 i ER TeN. und radicis, Neur. numismalis und /enticularis, während Beye- rinck noch And. autumnalis / und sSieboldi, Trig. renum'), "pg Bior. aptera, Neur. fumipennis

BERN

Re 2

EA: En

Ik’ " und /aeviusculus, sowie Ayl.

ng hieracii hinzufügt. ee 5: Gruppe: Einfache Gaben Dee ee; (Abb. 35—38). In den 4 vorigen a ren ru

1) Fockeu stellt Trig. renum dagegen in die 5. Gruppe (Abb. 37).

32 Allgemeiner Teil.

Gruppen befindet sich zwischen dem Nährgewebe und dem Parenchym ein Schutzgewebe, hier ist das Schutzgewebe verschwunden, das Nährgewebe geht allmählich und ohne scharfe Trennung in das Parenchym über, es fehlt eine eigentliche Innengalle, vom Zen- trum bis zur Epidermis ist das Gewebe ziemlich homogen, aus saftigen Zellen zusammengesetzt und von Gefässbündeln durch- zogen; bald ist diese das Nähr- gewebe umgebende und bei jüngeren Gallen sehr dickwandige (Abb. 35—37) Rindenschicht bei der reifen Galle sehr dünnwandig (Abb. 38), was daher kommt, dass die Larve nach dem Nähr- gewebe auch den grössten Teil Abb. 37. Durchschnitt der Galle von Trigonaspis renum. der Rindenschicht aufzehrt. Dies gilt nach Lacaze-Duthiers für And. ostrea, sowie nach Beyerinck für And. taschenbergi, Neur. albipes, apri- linus und baccarum, nach Fockeu auch für Trig. renum; bald bleibt die Rinden- schicht an der reifen Galle dickwandig und getüpfelt, so bei Rhod. rosae, mayri und eglan- teriae.

D. Die Oberhaut (Epidermis) (Abb. 29 bis 37 ep) besteht aus Zellen, die an Gestalt den Epi- dermiszellen der übrigen Pflanzenteileähnlichsind.

Abb. 38. Durchschnitt der Galle von Andricus ostrea. Nach Beyerinck fehlen

diesen Zellen gewöhnlich

die Spaltöffnungen; Fockeu hat dagegen beobachtet, dass die Spaltöffnungen

bei allen von ihm untersuchten Blattgallen an der dem Blatt zugekehrten Fläche stets vorhanden sind.

3) Bestimmung und Bewohner der Cynipidengallen.

Da die Gallen selbstverständlich für ihre Bewohner bestimmt sind, so müssen wir, um ihre Bestimmung zu kennen, uns vor allem nach letzteren um- sehen. Dieselbe Galle kann verschiedene Arten von Bewohnern beherbergen, doch haben diese Bewohner nicht alle ein gleiches Recht auf ihre Wohnung. Die einen sind deren rechtmässige Eigentümer, dies sind die Gallbildner. Andere mieten sich beim rechtmässigen Eigentümer ein, verzehren die von ihm angehäuften Nährstoffe und verursachen dadurch oft seinen Tod, in- dem sie das sic vos non vobis von Vergil zur Ausführung bringen; dies sind die Einmieter. Andere, mordlustig und blutdürstig, überfallen den recht- mässigen Eigentümer, töten ihn und zehren ihn auf; es sind die Parasiten. Ändere wiederum, friedlicher und bescheidener, warten, bis die Gallbildner, die Einmieter oder die Parasiten die Wohnung verlassen haben, dann erst ziehen ‚sie ein und gründen da ihre Familie; so die Ansiedler. Andere endlich, teils Wanderburschen, die sich abends nach einem Nachtquartier umsehen müssen,

Schröder, Insekten Mitteleuropas, Bd. III, Cynipiden Tafel I

12 H. 0,4cm

Pr

13

nat. Größe

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In 18c 18d H. 1,05 cm H.0,7 cm

22 18 |

Gallen von: 1. Cynips kollari. 2. Andricus inflator. 3. A. foecundatrix (3a. Durchschnitt). 6 „Do 4. Diplolepis divisa. 5. Neuroterus schlechtendali. 6. Cynips lignicola. 7. Andricus ramuli SS (Durchschnitt zweier Gallen). 8. Cynips quercus-calicis. 9. Cynips quercus-tozae. 10. Cynips N Ss

14. Trigonaspis renum. 15. Neuroterus aprilinus. 16. Cynips corruptrix. 17. Diplolepis long

ventris. 18. Andricus quercus-corticis. 19. Andricus trilineatus. 20. Andricus quercus-rad$8is.

21. Andricus rhyzomae. 22. Andricus sieboldi (a. reife Gallen, b, junge oder von Par@iten, os bewohnte Gallen). 23. Andricus lambertoni. 24. Cynips polycera. RS A) Ss

3.8 Sy N &

B

oO’ \®) conglomerata. 11. Diplolepis agama. 12. Durchschnitt derselben. 13. Andricus aestivalis« N X

Bestimmung und Bewohner der Cynipidengallen. 33

teils Obdachlose, die für die rauhen Wintermonate oder für die gefahrvolle Zeit ihrer Metamorphose billig zu einer schützenden Wohnung kommen wollen, teils Räuber, die von einem versteckten Hinterhalt aus den ahnungslosen Wanderer überfallen wollen, kurz, alle solche, die wir mit dem gemeinsamen Namen Vagabunden belegen, suchen die verlassene Galle auf, um in derselben für eine mehr oder weniger lange Zeit ihr Quartier aufzuschlagen.

A. Die Gallbildner. Die Gallen haben für ihre Erzeuger eine doppelte Bestimmung: sie sollen denselben einerseits die nötige Nahrung, anderseits einen wirksamen Schutz gewähren. Wie die erste Aufgabe erfüllt wird, wurde oben, beim anatomischen Bau der Galle, bereits gezeigt. Es bleibt uns also nur übrig, die zweite Aufgabe der Gallen zu schildern. Sowohl der innere Bau der Gallen als auch ihre äussere Gestalt, sowie gewisse Eigen- chaften, die wir an ihnen wahrnehmen, beweisen, dass diesen Bildungen die ufgabe zukommt, ihre Erzeuger zu beschützen. Die Mehrzahl der Cynipiden- ‚gallen haben ihr Nährgewebe von dem sogenannten Schutzgewebe (tissu pro- tecteur, couche protectrice) umgeben. Die harten Zellen dieses Gewebes genügen schon, um manchem Parasiten den Zutritt zur Larvenkammer zu verwehren. ‚Änderseits bildet das Parenchymgewebe bei gewissen Gallen, wie z.B. C. toza, hungarica, insana u. a., eine so mächtige Wand, dass es einem Parasiten nur selten gelingen wird, mit seiner Legeröhre die eingeschlossene Larve zu er- eichen. Selbst der Gerbstoff der Eichengallen bildet noch ein Schutzmittel für die Larve, indem er die ganze Galle ungeniessbar macht. Beyerinck hat be- merkt, dass Hühner und Truthühner die auf dem Boden liegenden Gallen von Dipl. quercus-folii und B. pallida zwar anpicken, dieselben aber, offenbar durch den widerlichen Geschmack abgeschreckt, sogleich wieder fallen lassen. Nicht ur gegen schädliche Tiere, sondern auch gegen Kälte und Nässe bieten diese allen ihren Bewohnern eine wirksame Schutzeinrichtung.

Die besondere Gestalt dieser Bildungen stellt auch wieder ein besonderes chutzmittel dar. Als Beispiel mag die Galle von A. curvator angeführt werden; er liegt die Innengalle nur an einem Punkt befestigt oder auch ganz lose und liert in einem sehr grossen Hohlraum. Eine andere Schutzeinrichtung vieler Gallen besteht in den verschieden gestalteten und mehr oder weniger dichten Anhangsgebilden ihrer Oberfläche; bei einigen sind es lange, vielfach verzweigte Bildungen, so z. B. bei Rh. rosae und Cyn. caput-medusae, bei anderen steife, holzige Fortsätze, z. B. bei A. panteli, oder feine Stacheln, so bei Rh. mayri, bei anderen sehr lange und sehr dichte Haare, welche die Galle selbst ganz un- sichtbar machen, was z. B. für A. quercus-ramuli und A. cirratus der Fall ist. Eine weitere Schutzvorrichtung besteht in gewissen Eigenschaften, die manche Gallen besitzen. Schon Theophrastos (c. 8) und Plinius (fib. XVI art. 9 et 10) erwähnen eine Galle, die einen klebrigen, er Saft ab- sondert. Später haben verschiedene Autoren, wie D’Anthoine (1794), Giraud (1859 p. 342), Fairmaire (1881 p. 220), Paszlavszky (1893 p. 131), solche ebrige Ausscheidungen erwähnt und dabei bemerkt, dass man nicht selten an Ichen klebrigen Gallen, wie von C. glutinosa, mayri, mitrata, Torymiden und andere kleine Micro-Hymenopteren verklebt und tot antreffen kann. Diese Ausscheidung findet besonders bei C. mayri in reichlichem Masse statt; an einem Exemplar beobachtete ich eine 3 mm dicke Schicht des Klebestoffes, dieser hat die Farbe und die Durchsichtigkeit des Bernsteins, er lässt sich kneten wie Wachs und brennt mit einem starken Harzgeruch. Eine andere Eigenschaft, die an vielen Gallen beobachtet wird, besteht darin, dass diese

Erzeugnisse, einmal zur Reife gelangt, sich wie reife Früchte von der Nähr- anze ablösen und zur Erde niederfallen, wo sie unter dem gleichzeitig ab- fallenden Laub Schutz finden sowohl gegen ein der Larve tödliches Austrocknen,

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 3

34 Allgemeiner Teil.

als auch gegen feindliche Tiere, deren Blick sie entzogen werden. Gallen, die an Stelle ihres Erzeugers einen Parasiten beherbergen, fallen nicht oder später ab, während dagegen Früchte, die von einem Parasiten bewohnt sind, früher als die gesunden abfallen. Wenige Gallen-Arten, so Neur. saltans und Neur. saltatorius, deren eine schon von Olivier (1790, v. 2, p. 318) erwähnt wurde, besitzen das Vermögen, sich fortzuschnellen. Von diesen Springgallen erzählt Kollar (Verh. Ges. Wien -1857, p. 513), dass sie sich 3—6 cm weit fortschnellen können und dass ihre Bewegungen auf dem abgefallenen Laub ein Geräusch hervorbringen ähnlich dem der auf Glasscheiben herabfallenden Regentropfen. Diese Bewegungen werden hervorgebracht, indem die Larve sich zuerst bogen- förmig einkrämmt, wobei Kopf und Analsegment sich berühren, dann aber, durch eine plötzliche Ausdehnung ihres Körpers, der Gallenwand eine solche Erschütterung mitteilt, dass die Galle selbst in Bewegung gesetzt wird.

B. Die Einmieter (Inquilinen) sind entweder selbst Gallwespen, die aber keine Galle erzeugen können von diesen wird in einem folgenden Abschnitt die Rede sein oder es sind Larven von Dipteren, Koleopteren und Lepidopteren, die von der Gallensubstanz leben. So z. B. beherbergt die Galle von B. pallida Einmieter aus allen drei Ordnungen, nämlich eine Gallmücke, Clinodiplosis biorrhizae Kieff., fünf verschiedene Raupen-Arten, den Käfer Ptinus Aubei Boield. und eine Rüsselkäferart, nämlich Balaninus villosus Fabr.; nach Adler „höhlt sich letzterer mit seinem langen Rüssel einen Gang aus, legt ein Ei hinein und schiebt es dann mit dem Rüssel an das Ende des Ganges. Die Larve frisst sich durch die Galle nach verschiedenen Richtungen und durchwühlt dieselbe so, dass oftmals keine einzige Larvenkammer ungestört bleibt“ (p. 195). Die Galle von A. foecundatrix beherbergt drei Gallmücken-Arten, Arnoldia gemmae Rübs., Lestodiplosis sp.?, Clinodiplosis gallicola Rübs. und Cl. breviseta Kieff. In all diesen Fällen erleidet die Galle keine Missbildung. Es kann aber auch vorkommen, dass der Einmieter eine Deformation der Galle und den Tod ihres Erzeugers verursacht. Dies ist der Fall für Parallelodiplosis galliperda Fr. Lv. Schon R&aumur hatte bemerkt, dass die roten Larven dieser Gall- mücke einzeln oder bis zu vier Exemplaren an der flachen Unterseite der Galle von N. lenticularis saugen; dabei bekommt die Galle ein fremdartiges Aussehen, die Unterseite erscheint konkav, die Oberseite unregelmässig keglig und in der Kammer findet man die tote und vertrocknete Larve des Erzeugers. Ebenso deformiert Xenodiplosis laeviusculi Rübs. die Gallen von N. laeviusculus.

C. Die Parasiten der Gallwespen wurden zuerst von R&eaumur beobachtet. „Jede Galle,“ schreibt er, „enthält gewöhnlich nur eine Larve oder Larven einer Art als rechtmässige Bewohner. Obschon diese Larven vollkommen eingeschlossen sind, obschon sie von der Umgebung durch dicke, feste und oftmals holzige Wände getrennt sind, obschon ihre kleine Festung allen Insekten unzugänglich erscheint, so leben sie doch nicht in vollkommener Sicherheit darin. ... Ge- wisse Insekten bringen es fertig, die harte Gallwand zu durchbohren, in das Innere der Zelle ein Ei zu legen, aus dem bald eine mordlustige Larve ent- stehen wird, welcher der rechtmässige Bewohner zum Opfer fallen muss. Oft habe ich beobachtet, dass eine Zelle, die nur eine Larve einschliessen sollte, deren zwei, aber ungleichgrosse enthielt; die kleinere lag auf der grösseren und sog oder nagte an ihr.“ Ebenso wie Reaumur die Larven der Parasiten von denen der Gallwespen unterschied, ebenso gelang es ihm auch die Imagines der einen und der anderen richtig zu deuten, während Linn& dieselben später nicht genügend unterschied und in dieselbe Gattung Cynips zusammenwarf. Aus einer Galle von Aylax glechomae hatte der französische Forscher zuerst den Parasiten Torymus glechomae Mayr erhalten. Er erzählt, dieses Tier habe zuerst wegen seines langen Schwanzes (Legebohrer) Verdacht in ihm erregt und er

Bestimmung und Bewohner der Cynipidengallen. 35

habe vermutet, es könne wohl von den räuberischen Larven herrühren, welche die Gallwespenlarven auffressen. Seine Vermutung fand er bestätigt, als er beim Durchschneiden einer anderen Glechoma-Galle die entwickelte Gallwespe darin fand. 2 Diese Parasiten gehören meistens zur Familie der Chalcididen, weniger oft zu den Ichneumoniden, Braconiden, Proctotrypiden oder selbst zu den zoo- _ phagen Cynipiden. Dieselben sind häufig mit einem langen Legebohrer ver- sehen, der ihnen zur Durchbohrung der Gallenwand dient. Die Chalcididen - und Proctotrypiden legen immer ein Ei oder mehrere Eier auf den Körper des Gallenerzeugers; die Larve, die aus diesem Ei hervorkommen wird, muss also Ektoparasit sein und nicht im Innern ihres Wirtes leben. Sie ergreift nicht nur die Larve des Gallbildners, sondern, obschon seltener, auch dessen Nymphe und selbst die Imago, wie folgende Beobachtung zeigt. Beim Durchschneiden einer Galle von Cynips calicis bemerkte ich an der Oberfläche der kleinen Innengalle ein totes Pieromalus-Weibchen, dessen Legebohrer noch in der ‚dünnen Zellwand befestigt geblieben war. Als ich dann die Innengalle öffnete, d ich darin etwa ein Dutzend kleiner weisser Larven, welche die vollständig ausgebildete, aber getötete und zum Teil zernagte Gallwespe bedeckten. Ebenso beobachtete früher G. Mayr in einer Galle von C. kollari die Larve von Torymus regius an der toten Gallwespe nagend, und ein anderes Mal fand er in einer Galle von C. caliciformis einen Zurytoma rosae neben den zurück- ebliebenen chitinösen Resten der Gallwespe. Eine Beobachtung, die ich ährend einer Reihenfolge von 14 Jahren in den Wäldern von Bitsch an Dipl. quercus-folii fortgesetzt habe, ergab den Beweis, dass die Parasiten der Gall- 'wespen ihre in der Erhaltung des Gleichgewichtes unter den Tieren bestehende Aufgabe auch wirklich erfüllen. Im Jahre 1883 traten die Gallen der genannten Wespe so massenhaft auf, dass die Eichenzweige sich unter ihrer Last neigten. in 10 cm langer Zweig trug 5 Blätter mit 28 Gallen, ein anderer, 11,5 cm g, trug 7 Blätter mit 46 Gallen. An einem einzelnen Blatt wurden 16 Gallen gezählt, dasselbe wog 31,70 g, das Blatt allein 1,72 g; das Gewicht der Gallen allein war also 18mal so gross wie das des Blattes; die bestentwickelten Gallen waren zu 1—8 auf einem Blatt, eine derselben wog 3,5 g, d. h. doppelt so viel 'wie das Blatt, ein Blatt mit 7 grossen Gallen wog 23'/. g, das Blatt allein 1'/2 g, das Gewicht der Gallen betrug also hier das 15fache Gewicht des Blattes. Aus mehreren Hunderten der gesammelten Gallen kam kein einziger Gallbildner zum - Vorschein, sondern nur Parasiten. Im folgenden Jahre 1884 waren diese Bildungen plötzlich äusserst selten geworden. Ziemlich häufig traten sie wieder in den Jahren 1885 und 1886 auf, sehr häufig im Jahre 1887, häufig noch von 1888 is 1889, ziemlich häufig von 1890—1894, sehr selten im Jahre 1895, im folgenden Jahre konnte ich kein einziges Exemplar auffinden. m D. Die Ansiedler der Gallwespen sind solche Tiere, die eine verlassene Galle aufsuchen, um ihre Nachkommenschaft in derselben unterzubringen. Diesen erweisen die Gallenerzeuger denselben Dienst, wie unter den Vögeln die Spechte den übrigen Höhlenbrütern. Die am häufigsten vorkommenden Ansiedler sind - Sphegiden, Crabroniden, Vespiden und Apiden, die ein Ei in die verlassene Larvenkammer legen, dann eine Beute oder Pollen für die später ausschlüpfende Larve hinzu bringen und zuletzt die Offnung mit Erde verschliessen; so z. B. Cemonus unicolor F., Trypoxylon figulus L., Stigmus pendulus Pz., Odynerus Trifasciatus, Prosopis rupestris.. Nicht selten wurde auch eine Kolonie von Ameisen in verlassenen Gallen beobachtet. So erwähnt E. Andr& (Species v. 2, p. 161 und 268) von Colobopsis truncata Spin. und Leptothorax tuberum var. corticalis Sch., dass diese Arten oft in alten Gallen nisten; erstere fand ich auch in einer Galle von Synophrus politus, die Olivier mir aus Algerien

are‘ Mn fen lie ang“

36 Allgemeiner Teil.

gesandt hatte. In verlassenen Gallen von C. toza beobachtete P. Marchal (Soc. zool. Fr. 1897, p. 15) Kolonien von Leptothorax angustulus Nyl. und Crematogaster scutellaris Ol. Nicht selten erhält man auch aus den ver- lassenen Gallen Parasiten der Ansiedler. Es sind dies Evaniiden, z. B. Gasterup- tion affectator L., G. tournieri Schlett.; Chrysididen, z. B. Elampus auratus L., E. coeruleus D. G.; Chalcididen. z. B. Diomorus calcaratus N.

E. Die Vagabunden endlich, welche nur für kurze Zeit und aus den ver- schiedensten Gründen die verlassenen Gallen bewohnen, gehören teils zu den Insekten, teils auch zu den Arachniden, den Tausendfüsslern und den Spring- schwänzen, also zu den verschiedensten Gruppen der Gliederfüssler.

4) Aufzucht der Gallwespen und Gallenaufzucht.

Wenn man die Wespen aus ihren Gallen erhalten will, so darf die Galle erst dann gesammelt werden, wenn sie reif oder abgefallen ist. Es ist stets darauf achtzugeben, dass die gesammelten Gallen denselben Temperatur- und Witterungsverhältnissen ausgesetzt seien, wie sie es im Freien gewesen wären. Geschieht das nicht, so werden die Wespen in den Gallen sterben oder doch für die Gallenaufzucht unbrauchbar sein. Manche Gallen fallen im Herbst oder auch schon im Sommer zu Boden, sei es, dass der Erzeuger im Spätherbst oder erst im folgenden Frühling zum Vorschein kommt, so z.B. alle Linsengallen, manche Knospengallen. Solche werden am besten aufbewahrt, wenn man sie auf die Erde eines im Garten eingegrabenen Blumentopfes bringt undxsie als- dann mit abgefallenen Blättern oder Moos bedeckt. Zur Zeit, da die Erzeuger ausschlüpfen, wird ein Kelchglas über die Gallen gestülpt. Viele Gallen fallen aber bei ihrer Reife nicht von ihrem Substrate ab. Aus den einen kommen die Erzeuger schon bei der Reife der Galle zum Vorschein, so z. B. bei N. baccarum, N. tricolor, Biorr. pallida. Solche dürfen erst dann gesammelt werden, wenn die Nymphe in ihnen bereits schon entwickelt ist. Andere Gallen, wie die von Cyn. lignicola, A. hieracii, Rhod. rosae, Rh. mayri, lassen den Erzeuger erst nach dem Winter ausschlüpfen. Es wird da am besten sein, diese erst im Frühjahr zu sammeln; werden sie aber im Winter gesammelt, so müssen sie im Freien auf feuchter Erde aufbewahrt werden.

Zur Gallenaufzucht gebraucht man kleine, 1—2 dem grosse Stämmchen, die man im Garten oder in einem Blumentopf gepflanzt hat. Man stülpt darüber ein Kelchglas; am Fenster des Zimmers kann man auch die Wespen frei auf die Nährpflanze bringen, die abfliegenden Tiere wird man ohne Mühe an den Fensterscheiben wieder einfangen können. Sollen die Wespen ihre Eier in eine Blütenknospe legen, was nur an alten Eichen geschehen kann, so muss ein Gazenetz um den betreffenden Pflanzenteil gebunden werden, sonst werden die Gallbildner bald verschwunden sein, um an einer anderen ihnen mehr be- hagenden Stelle ihre Eier abzulegen. Mit Diastrophus rubi, Rhod. rosae, Rh. mayri gelingt die Gallenaufzucht sehr leicht, mit den eichenbewohnenden Wespen ist sie dagegen oft mit Schwierigkeiten verbunden.

5) Verwendung der Cynipidengallen.

A. Zum Schwarzfärben. Die Eichengallen fanden schon in den ältesten Zeiten Verwendung zu verschiedenen Zwecken, vor allem aber zum Färben. Nach Theophrastos wurden*sie von den alten Griechen zum Schwarzfärben der Wolle. und der wollenen Stoffe gebraucht. Von dieser Verwendung soll übrigens nach Robert Constantin ihr Name herrühren, der zugleich den Rauch und den zum Schwärzen gebrauchten Russ bedeutet. Dieselbe Ver- wendung fanden sie auch bei den Römern, wie Plinius erwähnt. Suidas, im

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 37

11. Jahrhundert, gibt von dem Wort nzis folgende Erklärung: „eine zum Färben geeignete Eichenfrucht.“ Die gebräuchlichste Art erhielt daher auch den Namen galla-tinctoria. Noch häufiger wurden sie zur Herstellung der schwarzen Tinte gebraucht und zwar seit 3—400 Jahren vor Christus (Hoefer, Histoire de la chimie, v. 1, p. 61). Der am meisten geschätzte Gallapfel war die Aleppo- Galle (Dipl. gallae-tinctoriae), die in der Türkei, in Syrien und Persien in solcher Menge gesammelt wurde, dass die Provinz Aleppo allein noch vor etwa 50 Jahren jährlich 10000—12000 Zentner exportieren konnte. Weniger ge- schätzt war die südeuropäische Art Cynips tinctoria-nostra, sowie die in Mittel- und Südeuropa häufige Cynips kollari-Galle.

B. Zur Beleuchtung brannten die alten Griechen in ihren Lampen nach

_ Theophrastos eine schwarze, harzige und eine kuglige, hartkernige, mit einem

wollartigen Haarbüschel versehene Galle; letztere wurde vor wenigen Jahren als die von Cynips theophrastea erkannt, erstere dagegen bleibt noch rätselhaft; sie soll nach Plinius oftmals die Grösse eines Apfels erreichen, aus Klein- Asien herstammen und geeignet sein, auch ohne Ol in den Lampen zu brennen. 3 C. Zum Gerben zeigen sich gewisse Gallen sehr geeignet, was schon Plinius hervorgehoben hat: „Gallam ... coriis perficiendis aptissimam.“ Die zu diesem Zweck gebrauchten Arten sind die von Cyn. gallae-tinctoriae, kollari,

lignicola, hungarica, .insana und besonders die Knoppern, d. h. die Gallen

= _ von Cyn. quercus-calicis; letztere werden besonders in Ungarn, Bosnien, Serbien, Griechenland und Klein-Asien gesammelt; ein Baum soll nach Leunis jährlich

6-10 Zentner Gallen liefern, so dass diese Eichen den Hauptreichtum mancher

Gutsbesitzer bilden.

D. Zu chemischen Zwecken gebraucht man mehrere Arten von Cynipiden- gallen. Aus ihnen bereitet man Galläpfeltinktur, in welcher der Gerbstoff aufgelöst ist, Gallusgerbsäure oder Tannin, Gallussäure u. a.

E. . Zu therapeutischen Zwecken wurden früher viele Eichengallen, sowie der Bedeguar der Rosen gebraucht. Theophrastos, Hippocrates, Plinius, _ Lonicer, Clusius, Tabernaemontanus, Uffenbachius, Balth. Ehrhart u.a. haben über diese Verwendung geschrieben. Vergil gibt sogar den Gebrauch der pulverisierten Galle zur Heilung der erkrankten Bienen an (Georg. 1. 4

v. 267).

6) Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze.

Acer.

1. An Wurzeln. Galle kuglig oder wenn zu vielen gedrängt, unregelmässig, holzig, einkammerig, dünnwandig, wenig mehr als erbsendick. Auf A. Pseudo- platanus L. Imago im Frühjahr des 3 Jahres.

Pediaspis aceris Gm. ag. Gen. (P. sorbi Tischb.) (1).

An Blättern, Blattstielen, an der Rinde junger Zweige und an Blüten» kuglig, 4—8 mm, gross, glatt, glänzend, grün, gelb bis rot, einkammerig» fast holzig und sehr dünnwandig. Auf A. Pseudoplatanus, seltener 4- platanoides L., A. monspessulanum L. und A. opulifolium L.

Pediaspis aceris Gm. sex. Gen. (2).

Centaurea.

1. Galle von aussen nicht sichtbar oder kaum sichtbar, aus vielen im Inneren des Stengels liegenden Zellen zusammengesetzt. Auf C. Jacea L., pani- culata Jacgq. und Scabiosa L. Phanacis centaureae Först. (3).

Galle in einer aussen sichtbaren Schwellung bestehend . . . . . . 2.

38

Allgemeiner Teil.

2. Halbkuglige, erbsengrosse, fleischige, dickwandige und einzellige Gallen am

Wurzelhals oder längliche, vielkammerige, höckerige Stengelschwellung meist in der Nähe der Spitze. Auf C. Scabiosa. Aylax scabiosae Gir. (4). Erbsenförmige, einkammerige Schwellung auf einer Blattrippe von C. Scabiosa. Aylax fitchi Kieff. (5). Schwache nur 3—4 mm dicke Verdickung einer Akene auf C. Jacea, pani- culata und Scabiosa. ' Aylax jaceae Schenck (6). Eiförmige Schwellung am Grunde eines Hüllblattes oder eines Spreublattes oder starke, 4—8 mm dicke Schwellung einer Akene. Auf C. Scabiosa. Aylax rogenhoferi Wachtl (7).

Cichorium Intybus L.

. Zellen im Innern des Stengels ohne deutliche äussere Anschwellung.

Aylax (?) cichorü Kieff. (8). Glechoma . hederacea L.

. Galle fleischig, einkammerig, erbsen- bis schlehengross, kuglig, dickwandig,

am Blatt, Blattstiel und Stengel. Aylax glechomae L. (9). Ähnliche Galle. Aylax latreilleanus Kieff. (10).

Hieracium.

. Stengelgalle, bald als eirunde, stark behaarte, vielkammerige, zwischen den

Wurzelblättern sitzende Bildung auftretend (auf //. murorum L.), bald in Gestalt einer kahlen oder schwach behaarten, länglichen, seltener kugligen, allseitigen, 5—20 mm dicken, 5—60 mm langen, beblätterten und vielkam- merigen Stengelschwellung. Auf A. umbellatum L., vulgatum Fr., corym- bosum Fr., silwaticum Smith, boreale W., seltener auf A. alpinum L., intybaceum W., lanatum W., laevigatum W., pilosella L., subcaesium Cel. und Zenuifolium Fr. Aylax hieracii Bouch& (1]). Eirunde oder spindelförmige, 2—3 mm lange, einkammerige und dünn- wandige Schwellung auf der Mittelrippe des Blattes oder auf dem Blatt- stil. Auf A. pilosella und cymosum. Aylax (?) beyerincki n. sp. (12).

Hypochoeris L.

. Längliche, spindelförmige, bis 40 mm lange und 7 mm dicke, mehrkamme-

rige Stengelschwellung. Auf A. radicata L. Aylax hypochoeridis Kieff. (13). Hirsekorngrosse, ei- bis spindelförmige, einkammerige Schwellung der Mittel-

rippe. Auf A. glabra L. Aulacidea andrei Kieff. (14).

Lampsana communis L.

Spindelförmige, 20—60 mm lange, 5—10 mm dicke Stengelschwellung, die Larvenkammern sind in einer Längsreihe url i

maspis lampsanae Karsch (15).

? Linaria vulgaris L.

Längliche, mehrkammerige Stengelschwellung. (Wahrscheinlich wurde irr- tümlich eine trockene Flieracium-Pflanze für Linaria gehalten.)

\ Aylax hieracii Bouch& (16). Onobrychis sativa D.C. Spindelförmige, vielkammerige Stengelschwellung.

Aylax (?) onobrychidis Kieff. (17).

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 39

Papaver L.

1. Samenkapsel stark angeschwollen und verunstaltet, im Innern von einer bräunlichgelben, ziemlich harten Masse ausgefüllt, ohne Scheidewände, mit zahlreichen Larvenkammern. Auf /. dubium und P. rhoeas L.

Aylax papaveris Perris (18).

Samenkapsel nicht oder kaum angeschwollen, Larvenkammern kuglig, hirse- korngross, oft gedrängt, den Scheidewänden angewachsen. Auf /. rhoeas L.

Aylax minor Hart. (19).

Phegopteris robertianum A. Br. Schwellung des Wedelstieles. Erzeuger nicht gezogen (20).

Potentilla L.

1. Schwellung des Stengels, vielkammerig, aussen höckerig, 10—30 mm lang und 5—10 mm dick. Auf P. argentea L. und /. canescens Bess. Diastrophus mayri Reinh. (21). Uhnregelmässige, häufig kuglige und einkammerige oder längliche und viel- kammerige Schwellung der Ausläufer, der unterirdischen Knospen, seltener der Stengel oder Blattstiele En ee 2. Schwellung, die Rinde zerreissend, 2—6 mm lang oder zu mehreren und dann bis 50 mm lang. Auf /. reptans L. Xestophanes potentillae Retz. (22). Schwellung, die Rinde nicht zerreissend. Auf /. tormentilla Nestl. Xestophanes brevitarsis Thoms. (23).

Pteris aquilina L. Spindelförmige, vielkammerige, aussen höckerige Schwellung am Grund des

Wedels. Aylax (?) pteridis Kieff. (24). | Quercus L.

(cerr. = cerris L., ped. = pedunculata Ehrh., pub. = pubescens Wild., sess. sessiliflora Smith.) ren ih ee Am Stamm, an den Ästen oder Zweigen, aus der Rinde hervorbrechend 3. Be Buospen oder Triebimitzen -. . - . - » » 2.2 0 nach ee en a a An männlichen Blüten (Kätzchen) . -. . . » : 2 2 2 2. 2.2. #. Be Prüchin . . . .. ... 69.

2. An den Fasernwurzeln, seltener an dicken Wurzeln oder am Wurzelhals, zuerst rot und fleischig, dann holzig, kuglig, erbsengross und einkammerig oder unregelmässig, mehrkammerig, kirsch- bis walnussdick. Imago im Dezember und Januar des 2. resp. 3. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. Ill Abb. 3. Biorrhiza aptera Bosc. (25).

Am Grunde der älteren Wurzeln oder am Grunde des Stammes, stets unterirdisch, rundlich, vielkammerig, walnuss- bis apfelgross, zuerst rötlich und fleischig, zuletzt braun, rissig, innen fast holzig. Imago im Frühling des 3. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 20.

Andricus quercus-radicis F. (26).

3. Am Stamm, meist nahe am Boden, oder auf niederliegenden, mit Moos, Erde usw. bedeckten Ästen ee ; F2 An freien: Ästen: oder an: Zweigen . . . . . is we en

40 Allgemeiner Teil.

4. Galle rundlich, walnuss- bis apfelgross, vielkammerig. A. quercus-radicis. Vgl. Nr. 26. Galle einkammerig, erbsengross, holzig, ihr Grund in der Holzschicht liegend. . Imago ım Frühling des 3 jahres... . „2 000 ur... 5. Mehr oder weniger dreikantig oder zusammengedrückt walzenförmig, nicht längsgefurcht, 6—10 mm hoch und 4 mm breit, in die Rinde überwallter Verletzungen alter Stämme oder starker Zweige versenkt, oben becher-r förmig, innerhalb des kaum vorstehenden oberen, fast kreisrunden und mit tiefen Punkten versehenen Randes durch eine dünne, braune, flachgewölbte Querwand geschlossen; meist dicht gedrängt; vor der Reife mit einem roten, fleischigen, halbkugligen, später abfallenden Deckel. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 18. Andricus quercus-corticis L. (27). Kegelförmig oder halbkuglig, längsgefurcht, in der Jugend mit roter, leischiger Hülle - -. - - ». ».. 2.2 2... 00.0 6. Kegelförmig, bis zur Spitze längsgestreift, 5 mm hoch, meist unterirdisch, an 2—5jährigen Stämmchen, seltener an alten Stämmen oder an mit Moos bedeckten Zweigen. (Q. ped., ses.) Taf. I Abb. 22. Andricus sieboldi Hart. (28). Halbkuglig, nur am Grunde längsgefurcht, 3—4 mm hoch, sonst wie vorige. (Q. ped., sess.) Taf. I Abb. 21. Andricus rhyzomae Hart. (29). 7. In der Holzschicht verborgen, aussen nicht oder nur als schwache Beule sichtbar; wenn zahlreich, dann eine schwache, unregelmässige Verdickung des Zweiges und Verkürzung der Internodien bewirkend, auch mehrkamme- rige Schwellung des Blattstieles und der Mittelrippe. Imago im Spätsommer des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf.I Abb. 19. Andricus trilineatus Hart. (30). Spindelförmig, ellipsoidal oder eirund, 2 mm lang, der ganzen Länge nach mit dem Zweig verbunden . . . . ». 2... zn... , 75 8. In den Blattachseln, auf der Rinde oder auf anderen Gallen. Imago im Juli und August des 1. Jahres. (Q. ped., sess.) Andricus gemmatus Adl. (31). An den Ringen der Knospenschuppen. (Q. ped., sess.) Taf. II Abb. 14. ndricus furunculus Bey. (32). 9. Triebspitze keulenförmig oder kuglig verdickt, mit gedrängten Blättern, innen mit einer grossen, oben durch eine dünne Haut geschlossenen Höhle, in welcher eine braune, ellipsoidale, nur am oberen Ende freie Innengalle liegt; Schwellung 10—14 mm lang, 7—8 mm dick. Imago im Juni des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 2. Andricus inflator Hart. (33). Knospengalle .„ 0... 2 aa. 22,5 0 Was 10. Knospenschuppen nicht abfallend, stark. vergrössert . . . . . .. 1. Knospenschuppen abfallend oder doch nicht vergrössertt . . . . . 2. 11. Alle Knospenschuppen stark vergrössert, ein eirundes, geschlossenes, einer Hopfenfrucht ähnliches, später sich rosettenartig ausbreitendes Gebilde dar- stellend („Eichenrose“) und eine bei der Reife abfallende, eichelförmige, 8—9 mm lange, einkammerige Innengalle einschliessend. Imago im Frühling des 2. oder 3. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 3. » Andricus foecundatrix Hart. (34). Innere Knospenschuppen allein vergrössert, fleischig und verwachsen, länglich oder rundlich, etwas über erbsengross, mit 2—3 grossen Larvenkammern. Imago im April des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 15.

euroterus aprilinus Gir. (35).

N

12 Nicht fleischig, höchstens mit dünner, fleischiger Hülle, nach der Reife nicht

13.

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 41 Fleischig, sehr saftig, nach der Reife zusammenschrumpfend . . . . 13.

zusammenschrumpfend . . . . RT N. Einkammerig, kuglig, erbengross, rot oder weisslich, dickwandig und sehr saftig. An schlafenden Knospen dicker Stämme oder an kleinen Pflänzchen. NN Re Fe ° Mehrkammerig, querkuglig, walnuss- bis apfelgross, rot oder weisslich, schwammig, kahl, die holzigen Kammern berühren sich. Imago im Juni des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. III Abb. 15.

Biorrhiza pallida Ol. (36).

. (Q. ped., pub., sess.) Taf. III Abb. 12. Trigonaspis megaptera Panz. (37).

(Q. ped.) Trigonaspis megapteropsis Wriese (38).

15. Nicht spindelförmig, glatt oder runzlig oder höckerig, aber ohne Fortsätze und Änhängsel ent... 10. Spindelförmig oder mit Fortsätzen oder Anhängseln . . . . . . 27. 16. Wenigstens zum Teil von den Knospenschuppen eingeschlossen, ein- kammerig ee er 17. Ganz frei, ein- oder mehrkammerig . . OR Er FA

. Auf Q. cerris, zu mehreren in einer Knospe eingeschlossen, eirund, 2 bis

3 mm lang und 1,5 mm dick, kahl, bräunlichgelb bis rot, die Knospen- schuppen auseinander drängend. Imago im April des 1. Jahres. Taf. II Abb. 12. Andricus circulans Mayr (39).

; 18.

Auf anderen Eichenarten, nur zum Teil eingeschlossen

. Kuglig, 3—4,5 mm im Durchmesser, apfelgrün, zur Hälfte eingeschlossen,

glatt; unter der dünnen, fleischigen, grünen Schicht befindet sich eine dünne holzige Wand, welche die Larvenkammer umgibt und aussen netz- artig gerunzelt ist. Im Oktober abfallend, die grüne Haut trocknet dann ein und die netzförmige Runzelung der Schale kommt zum Vorschein. Imago im April des 2., selten des 3. oder 4. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. III Abb. 19. Andricus globuli Hart. (40). Höher als breit . . . RER 19.

. Mit weissen, nach rückwärts gerichteten Haaren dicht besetzt, kegelförmig,

5—6 mm hoch, am Grunde wulstig verbreitert, grün oder dunkelrot, mit nackter, brauner Scheitelwarze, basal von den Knospenschuppen becher- artig umgeben; innen mit einem Hohlraum unter der Larvenkammer. Im Herbst abfallend. Imago im Frühling des 2. oder 3. Jahres. (Q. pub., sess.) Taf. I Abb. 11. Andricus glandulae Hart. (41). Unbehaart und anders gestaltet. . . 20

. Im Frühjahr erscheinend, 5—6 mm hoch, 3_—4 mm breit, eichelförmig, glatt,

dünnwandig, grün mit weisslichen Fleckchen oder Längsstreifen, nur am Grunde von den Knospenschuppen umgeben, einkammerig. Im Mai ab- fallend. Imago im November des 1. Jahres. (Q. ped.. pub., sess.)

Andricus albopunctatus Schlecht. (42). Im Herbst erscheinend und abfallend, 2—5 mm hoch, ei- bis walzenrund, fast ganz in die Knospe eingesenkt

. Eiförmig, holzig, 2—3 mm hoch, glatt, kahl, grün bis rot, später hellbraun,

mit dunkler Spitze, die durch einen weisslichen Gürtel von der hellbraunen Färbung abgesetzt ist, fast ganz in einer Knospe versenkt. Abfallend im Oktober. Imago im Februar und März des 2. Jahres. (Q. ped., sess.) Taf. II Abb. 8. Andricus collaris Hart. (43). Verlängert eiförmig und fast walzenförmig, zuerst grün bis rot, mit einem Wärzchen am Ende, 3,5—5 mm hoch, 2,5—3,5 mm breit, mit einer äusseren, dünnen, kahlen, glatten und etwas fleischigen Schicht und einer inneren

42

22,

24.

23.

26.

2.

28.

29.

Allgemeiner Teil.

holzigen, von parallelen Längskielen durchzogenen Schale, bis zur Hälfte in die Knospe eingesenkt, Larvenkammer elliptisch. Abfallend im Oktober oder November, dann braun, die äussere Schicht vertrocknet und die Galle erscheint längsgekielt. Imago im April des 2. oder 3. Jahres. (Q. pub., sess.) Taf. Abb.9. Andricus autumnalis Hart. (44). Weich, mit dichter, aber sehr kurzer Behaarung, eiförmig oder fast walzen- förmig, einkammerig, dünnwandig, 2—5 mm hoch, meist an schlafenden Knospen, Reife und Imago im Mai . . . . ... „.. nm. 098 Kuglig, einkammerig, nur selten an Adventivknospen . . . . . . 25.

. Auf Q. pub., Behaarung etwas länger als an den folgenden und bräunlichrot,

mehr oder weniger gekrümmt; 2,5—4,5 mm lang. An Jahrestrieben. Taf. II Abb. 13. Dipl. flosculi Gir. (45). Auf Q. ped. und Q. sess., Behaarung sehr kurz, sammetartig; an ÄAdventiv- knospen älterer Stämme nm... 24. Rötlich, zuletzt braun, 2—3 mm hoch, meist zu mehreren. Taf. II Abb. 11.

Dipl. taschenbergi Schlecht. (46). Graugrün, 2 mm hoch. Dipl. similis Adl. (47).

Durchmesser 20—35 mm, glänzend kastanienbraun, glatt, oberhalb der Mitte mit kreisförmig gereihten Höckern, apical mit kleinem Höcker, innen braun und schwammig; Innengalle quer, dorsal an der Mitte der Decke eines sehr breiten Hohlraumes befestigt, dessen Höhe die der Innengalle wenig über- ragt. Nicht abfallend. Imago im März des 2. lahres. (Q. ped., pub., sess).

Taf. I Abb. 9. Cynips quercus-tozae Bosc. (argentea Hart.) (47bis).

Durchmesser 12—28 mm, ohne Innengalle, gelblichbraun, glatt, selten mit einigen zerstreuten winzigen Höckern, kahl, wenig hart, Wand sehr dick, aus der Seite einer unveränderten Knospe entspringend. Reife im August und September, nicht abfallend. Imago im Herbst des 1. oder im Frühling des 2. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 1.

Cynips kollari Hart. (48). Durchmesser 5—10 mm ee ee An der Oberfläche durch unregelmässige Linien uneben, aschgrau oder rostrot, hart, holzig, einzeln oder zu mehreren, Wand sehr dick, mit der hellen Larvenkammer verwachsen. Reife im Spätherbst. Imago im Früh- jahr des 2. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. 1 Abb. 6.

Cynips lignicola Hart. (49). Glatt, selten runzlig, wenig hart, grün, zuletzt gelbbraun, einzeln oder zu vielen, die dicke Wand porös, mit der Larvenkammer verwachsen. Reife im Herbst. Imago im November des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I

Abb. 10. Cynips conglomerata Hart. (50). Spindelförmig, 5—15 mm hoch, einkammerig . . . . 2 .2...2. Nicht spindelförmig, mit einem apikalen Fortsatz oder mit mehreren a Salgen: ., ; nn. e

Bei der Reife abfallend, grün, mit 4—5 meist roten Längsleisten und mit dünner, fleischiger Hülle. . 2. 2. = 2.2... 2. 5

Bei der Reife nicht abfallend, grün, zuletzt glänzend braun, mit braunen, später abfallenden Haaren, glatt, ohne Längsleisten und ohne fleischige Hülle, kurz gestielt, seltener sitzend, dünnwandig, distal mit walzenförmigem, oft gekrümmtem Fortsatz. Reife und Imago im Herbst. (Q. ped., pub., sess.) Taf. II Abb. 2. Andricus solitarius Fonsc. (51),

Langgestielt, mit abstehenden, schief nach unten gerichteten Haaren (Q. pub.) 7

oder kahl (Q. ped., sess.), gerstenkorngross, mit dünner, fast holziger Wand,

22

re nn renault al nal a rl ae an ia een

32.

33,

39.

. Mit mehreren Fortsätzen

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 43

Stiel meist länger als die Galle. Erscheint Juni-Juli, fällt ab im Juli oder August. Imago im Frühjahr des 2. oder des 3. Jahres. Andricus callidoma Hart. (52).

. Sitzend oder kurzgestielt, im September erscheinend, im Oktober abfallend.

Imago im Frühling des 2. oder 3. Jahres. (Q. ped., sess.) Andricus malpighiü Adl. (53). ei RER SIE

Nur mit einem apikalen Fortsatz, kegelförmig, so breit wie hoch, mit dem Fortsatz 5—6 mm hoch, nicht abfallend, holzig, einkammerig, bis zur Spitze des Fortsatzes längsgestreift, letzterer hohl, gerade, 1'/.mal so lang wie die Galle. (Q. ped., sess.) Taf. I Abb. 23.

Andricus lambertoni Kieff. (54).

. Zweig unter der Galle stark angeschwollen, Galle walzenförmig, 5—6 mm

hoch, mit 2—5 kegligen oder rundlichen, 2—4 mm hohen Fortsätzen, zwischen denen seitlich ein Wärzchen ohne Haarkranz liegt, Epidermis mehr oder weniger zerrissen, rindenfarbig, holzig, Innengalle ringsum verwachsen. Reife im Herbst. Imago im Juni des 2. Jahres. (Q. ped.) Taf. I Abb. 16. Cynips corruptrix Schlecht. (55). Zweig unter der Galle nicht angeschwollen. Galle holzig, kahl, zuerst grün, dann braungelb, glockenförmig, 12—15 mm hoch, am oberen Ende flach gewölbt, mit breitem, scharfem, meist in 3—5 Zipfel ausgezogenem Rand, Innengalle kuglig, dickwandig, grob längsgestreift, nicht angewachsen. Reife im September. Imago im Oktober oder November, seltener im Früh- jahr. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 24. Cynips polycera Gir. (56). Anschwellung des Blattstieles oder der Blattmittelrippe Sa 38, Nicht in einer einfachen Schwellung des Blattstieles oder der Mittelrippe 2 een et Schwellung länglich, unregelmässig, mehrkammerig, seltener knotig und ein- kammerig. Imago im Sommer des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Andricus trilineatus Hart. (57) und Andricus testaceipes Hart. (58). Beulenförmige, ellipsoidale, einkammerige Blattstielschwellung, 2,5 mm hoch und 1,5 mm breit. Imago im Sommer des 1. Jahres. (Q. ped., sess.) Andricus testaceipes var. nodifex Kieff. (59).

. Der Länge nach dem Blattrande oder der Unterseite einer Blattrippe . I

ee Nicht der Länge nach dem Blatt angeheftet . » » 2 2.2.2...36. Von 2 nicht abfallenden, von der Rippe ausgehenden Klappen bedeckt, glänzend gelb, rot punktiert, glatt, kahl. 4 mm lang, einkammerig, im Herbst abfallend. Imago im Oktober des 1. Jahres oder im folgenden Frühjahr. (Q. ped., pub., sess.) Taf. II Abb. 4c. Andricus ostrea Hart. (60). Nicht zwischen 2 Klappen befestigt, gelblichweiss, zuerst spärlich behaart, zuletzt kahl, der ganzen Länge nach dem Blattrand oder einer Blattrippe aufliegend, 2 mm lang und 1 mm breit, einkammerig. Reife und Imago im April des 1. Jahres. (Q. ped., pub., sess.,) Taf. II Abb. 4d.

Neuroterus albipes Schenck (61).

. Der ganzen Breite nach dem Blattrand oder der Seite der Mittelrippe auf-

sitzend, in letzterem Fall Spreite bis zur Galle ausgeschnitten; ein- er en. en ee er. In einer Schwellung der Spreite bestehend oder auf der Blattfläche be- festigt oder mit der Blattrippe an einem Punkt, seltener durch ein winziges Stielchen, verbunden, das Blatt nicht ausgeschnitten. (Q. ped., pub., sess.) 40.

44 32,

Allgemeiner Teil.

Mit Längsrippen . . us

Ohne Längsrippen, gekörnt oder höckerig u ee Eiförmig bis kegelförmig, 3—3,5 mm hoch, 2— 2.5 In68 Be, kahl, grün,

38.

39,

43.

44.

mit mehreren roten oder blassgrünen Längsrippen, einer Blattrippe auf- sitzend. Reife im Mai und Juni. Imago im folgenden Frühjahr. (Q. sess.) Taf. II Abb. 6a. Andricus marginalis Schlecht. (62). Spindelförmig, gerstenkorngross, 6—12 mm hoch, grün, mit roten oder blassgrünen Längsrippen, breit aufsitzend oder kurz gestielt, mit zerstreuten, kurzen Haaren, Scheitel mit einer von einem dichten Haarkranz umgebenen Warze, am Blattrand oder an der Mittelrippe, wobei das Blatt bis zur Galle ausgeschnitten ist, meist aber an einer verdickten und nicht ab- fallenden Blütenspindel. Erscheint im Mai, reift und fällt ab im Juni. Imago im April des 2., seltener des 3. Jahres. (Q. ped., sess.) Taf. II Abb. 1. Andricus seminationis Gir. (63). Mit kleinen blasigen Haaren bedeckt und dadurch gekörnt erscheinend, länglich ellipsoidal oder stumpfkeglig, 3—5 mm hoch, 2—2,3 mm. dick, grün, rötlich oder bräunlichgelb, dünnwandig und matt, an der Spitze einer Blattrippe, seltener aus Knospen oder Trieben. Reife und Imago im Mai des 1. Jahres. (Q. ped., sess.) Taf. II Abb. 6b.

Diplolepis verrucosa Schlecht. (64). Ohne blasige Haare, fein höckerig, kegelförmig, sonst wie vorige. (Q. ped.)

Diplolepis schlechtendali Kieff. 165).

. Die Blattspreite durchwachsend, beiderseits vorragend . . ee

Nur auf einer Blattfläche vorragend und nur an einem Punkt befestigt, ein- kammerig

. Kuglig, ke erbacharön oh Eiaıs ker a 5% 22.

Blasenartig, kreisrund, hellgrün, oberseits radial gestreift, flach gewölbt, mit kleinem Wärzchen, unterseits flacher, Durchmesser 7-4 mm, Höhe 1,3 mm. Reife im Mai. Imago im Juni. Neuroterus vesicatrix Schlecht. (66).

. Beiderseits auf gleiche Weise vorragend, dünnwandig, zähe, grün, erbsen-

gross, mit einem grossen Hohlraum und einer sehr kleinen und an einem Punkt befestigten oder ganz freien bräunlichen Innengalle, meist eine Blatt- kräuselung bewirkend, seltener am Blattstiel, an einer Knospe, an der Rinde zarter Zweige. Reife und Imago im Juni des 1. Jahres. Taf. Il Abb. 7. Andricus curvator Hart. (67). Grösstenteils unterseits vorragend, oberseits nur als konvexe Scheibe er- scheinend . . a, Weinbeerenartig, rciesinend. a kahl, oder. schwad haarig, sehr saftig, 5 mm Durchmesser, L:ätvenkammer klein. , Auf der Spreite, an Blatt- stielen, an Blütenkätzchen ‚(rötlich und nur 3—4 mm gross), sowie an Trieben. Reife und Imago im Mai des 1. Jahres. Taf. Il Abb. 4a und e.

Neuroterus quercus-baccarum L. (68).

Nicht durchscheinend, lang behaart, sehr saftig, 4—5 mm im Durchmesser,

weisslich oder rötlich. Reife und Imago i im Juli des 1. Jahres. Taf. II Abb.4b. Neuroterus tricolor Hart. (69). Nierenförmig, blattunterseits an den Rippen, meist dichtgedrängt, an win-

zigem Stiel befestigt, der Spreite ‚parallel, 3mm lang, blass bis rot, Reife

im Spätherbst, abfallend.» Imago im Herbst des 2. Jahres, selten schon im

Sommer. Taf. I Abb. 14. Trigonaspis renum Hart. a: „ca

AÄnders gestaltet .

45.

Stark zusammengedrückt, aiel breiter = u eh odes wenn linsen-

förmig, nur in einem Punkt befestigt; abfallend im Spätherbst .

ae a De ala ae a ai al ae in aan iss ae EER aa RE I ERNGIA 0 SEO WERE SERTEUHESNE ar ae DIE es N RENTE NE N

a a

45.

53.

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 45

Kuglig, es oder eirund, blattunterseits, nur an einem Punkt be- festigt ©; ae . Oberseite mit einer Einsenkung“ in der Mitte; ‚kreisrund, mit dickem, kon-

vexem, von glänzenden goldgelben, später braunen, nach aussen gerichteten und anliegenden Seidenhaaren wie übersponnenem Rande, Unterseite flach, Durchmesser 3 mm. Reife im Herbst. Imago im Februar und März des 2. Jahres. Taf. II Abb. 10a und d. Neuroterus numismalis Fourcr. (71). reine ohne Einsenkung in der Mitte. Imago im PER des

jahres. 7 #

. Oberseite behaart, ohne Wärzchen in. der Mitte, schwach keglig, mit dichten

Sternhaaren, blättunterseits- ; 48. Oberseite kahl, selten schwach behaart; Hack; ke eines Wärschen ih der Mitte, auf beiden Blattflächen

. Etwa 3 mm im Durchmesser, rötlich, weisslich oder bräunlich, mit stumpfem,

etwas gehobenem Rande, nur in der Mitte schwach keglig, Sternhaare dicht, rötlich, zuletzt bräunlich, Unterseite flach, sparsam behaart oder kahl, ohne weisse Flecken. Taf. II Abb. 2b und d.

Neuroterus fumipennis Schenck (72). 5-6 mm im Durchmesser, weisslich, mit scharfem, flach aufliegendem Rand und von da bis zum Zentrum allmählich schwach keglig, Sternhaare zer- streut, rostrot, später braun, Unterseite kahl, grau, am Rande weiss ge-

fleckt. Taf. II Abb. 10c, e und f. Neuroterus lenticularis Ol. (73).

. Kreisrund, oftmals 3- oder Alappig, am Rande etwas aufgebogen, rot,

seltener weiss, 4mm im Durchmesser. Taf. Il, Abb. 2c und e. Neuroterus laeviusculus Schenck (74).

Mit 3 oder 4 nach oben zurückgeschlagenen Lappen, so dass nur das zentrale Wärzchen frei bleibt. Sonst wie vorige. Taf. Il, Abb. 10b.

Neuroterus laeviusculus var. reflexus Kieff. (75).

. Fleischig, sehr saftig, grün bis rot, kuglig, 10—20 mm im Durchmesser,

kahl, glatt oder mit zerstreuten Wärzchen, sehr dickwandig, nach der Reife zusammenschrumpfend, Larvenkammer sehr dünnwandig, 3—4 mm im Durch- messer. Fällt ab im September, die Imago bohrt sich einen Gang bis zur Epidermis, im Oktober, schlüpft aus Ende November oder Anfang Dezember, stellenweise erst am Ende des Winters. Taf. II, Abb. 5.

Diplolepis quercus-folii L. (76). Nicht fleischig noch saftig, höchstens 10 mm im Durchmesser, nach der Reife nicht zusammenschrumpfend, im Oktober abfallend . . . . . 51.

. Mit kurzen, dichten Sternhaaren, kuglig bis ellipsoidal, 4—6 mm im Durch-

messer, hellgrün, später braun, ziemlich hart und dickwandig, 1- oder 2- kammerig. Imago im August des 2. Jahres. (Q. cerris.)

Bess nitida Gir. a). Unbehaart. (Q. ped., pub., sess.) .

. Etwa 8—10 mm im Durchmesser, kuplie, ‚härk. ih geh öller- of, ie

roten, gekörnten konzentrischen Binden, dickwandig, einkammerig. Imago im November und Dezember des 1. Jahres. Taf. I Abb. 17.

Diplolepis longiventris Hart. (78). Nur 4—7 mm gross, ohne konzentrische Binden, glatt. . . 53. Mit einem Hohlraum oberhalb der Larvenkammer, gelblich, 4--5 mm och, oben abgestutzt, mit einem Wärzchen in der Mitte, Wand dick und sehr hart. Imago im November und Dezember des 1. Jahres.

Diplolepis disticha Hart. Ri:

Ohne Hohlraum über der zentralen Larvenkammer . . 54.

46

54.

63.

Auf anderen Eichenarten, sitzend

Allgemeiner Teil.

Quer-eirund, schwach glänzend, mit zerstreuten, unscheinbaren Höckerchen, 4mm hoch, dünnwandig, hart, weisslich bis bräunlich. Imago im Oktober und November des 1. Jahres. Taf. I Abb. 11 und 12.

Diplolepis agama Hart. (80). Nicht quer, aber kuglig oder oben und unten etwas flach 33.

. Matt, kuglig, schwammig, ziemlich weich, 5—7 mm dick, rot, oft gelb

punktiert, Wand so dick wie der Durchmesser der Kammer erscheint im Mai, fällt ab im Juni. Imago im folgenden Dezember oder Januar. Taf. IIl Abb. 20 und 21. Trigonaspis synaspis Hart. (81). Glänzend, ziemlich kuglig, oben und unten schwach zusammengedrückt, fast holzig, 5—6 mm hoch, / mm breit, gelb oder rot, Wand weniger dick als der Durchmesser der Kammer. Imago im Oktober und November des

1. Jahres. Diplolepis divisa Hart. (82).

. Meist gehäuft, eirund, aus einer Anthere gebildet, unter einer dichten

baumwollenartigen Behaarung, die 3—4mal so lang wie eine Galle ist,

gänzlich verbogen. Imago im Juni des 1. Jahres . . ie: Nicht eine baumwollenartige Masse bildend, kahl oder mit kurzen Haaren, die stets kürzer als die Galle sind . . Be. |

. Auf Q. cerris, 2—3 mm lang, an entwickelten Ki eine ‚e wollige, kirsch-

bis walnussgrosse Masse darstellend. Reife im Mai. Taf. III Abb. 5 und 7. FREE löwi Wachtl =

Auf anderen Eichenarten, 2 mm lang

. Kätzchen entwickelt, jedoch verkürzt oder auch wie bei folgender iR

(Q. sess.) Andricus cirratus Adl. (84). Kätzchen nicht entwickelt, in der Knospe geschlossen bleibend, die wollige Masse bis walnussdick. (Q. ped., pub., sess.) Taf. I Abb. 7.

Andricus quercus-ramuli L. (85).

. Kuglig, sehr saftig, weinbeerenartig, 3—4 mm dick.

Neuroterus quercus-baccarum L. Vgl. es 68. Nicht weinbeerenartig und nicht saftig 60.

. Einem halbgefüllten Becher ähnlich, nämlich durch eine e Querwand i in eine

obere, breit offene und gelappte Hälfte und in eine untere mehrkammerige Hälfte geteilt, kahl, derb, gelb bis rot, 1O mm hoch und 6-8 mm breit, oftmals zu vielen beisammen. Imago im Juni des 1. Jahres. (Q. cerris )

Taf. I Abb. 13. Andricus aestivalis Gir. a

Anders gestaltet und meist auf anderen Eichenarten

. Mit fleischiger Haut, spindelförmig oder eirund, 3—6 mm hoch, meist mit

Längsleisten . Ohne fleischige Haut und ohne 'Längsleisten, eirund oder ke; glig 2708,

. Kätzchenspindel verdickt, nicht abfallend; Galle spindelförmig. Tat. II Abb. 1.

Andricus seminationis Gir. Vgl. Nr. 63. Kätzchenspindel nicht verdickt, abfallend; Galle eirund, kahl, braun, mit unregelmässigen, untereinander verbundenen Längsrunzeln, oben stumpf, unten breit aufsitzend und von der vertrockneten Blüte umgeben, bald 3 mm hoch, 2 mm dick, Zwischenräume der Rippen glatt, bald 5,2 mm hoch, 3,5 mm breit, Zwischenräume mit zerstreuten Wärzchen. Reife im Sommer. Imago im folgenden Frühjahr. (Q. ped., sess.) Taf. III Abb. 13.

Andricus quadrilineatus Hart. und Andricus flavicornis Schenck (87). Auf Q. cerris, 1,5—2 mmy länglich eirund, apikal verschmälert, kahl, matt, grün bis bräunlich, der Kätzchenspindel aufsitzend, im oberen Tal die ver- kümmerte Antherenhsle tragend. Imago im Mai des 1. Jahres. 3

Andricus cerri Bey. u, ee

64.

65.

67.

Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Nährpflanze. 47

Aus einem Staubfaden gebildet, beiderseits mit einem Wulst oder einer

verkümmerten Äntherenhälfte . 09. u dem Blütenboden zerUgeh, am runde: der Staubgefässe sitzend, ohne 1 \ re GE

Galle mit dichten, steifen, "abstehenden, "einfachen, gelben Haaren, eirund,

2 mm hoch und 1 mm dick. (Q. pub., sess.) Taf. Il Abb. 8.

Andricus amenti Gir. (89). Kahl oder sehr kurz behaart

2 De beiden Antherenhälften berühren sich an der Spitze der ‚Galle; letztere

grün, 1—1,5 mm hoch, eirund. Imago im Juli-August des 2. Jahres. (Q. ped., pub., sess.) Taf. | Abb. 5. Neuroterus schlechtendali Mayr (90). Die beiden Antherenhälften voneinander getrennt, seitlich durch 2 län gliche Wülste angedeutet. Galle gelblich bis braun, nicht abfallend, kahl, Tas] schwach behaart, kegelförmig, 2 mm hoch, Kätzchenspindel kaum verdickt. Imago im Mai des 1. Jahres. (Q. ped., sess.) Taf. Ill Abb. 4.

Andricus xanthopsis Schlecht. (91). Oberfläche von weissen, steifen, abstehenden Haaren bedeckt; länglich eirund, 2 mm hoch, mit deutlicher Spitze, grün, -zuletzt braun, Kätzchen normal entwickelt. Imago im Juni des 1. Jahres. (Q. ped., sess.) Taf. III Abb. 6. Andricus pilosus Adl. (92).

Oberfläche kahl oder apikal kaum behaart. (Q. ses.) . . . ... 68.

. Nur 1,5 mm hoch, länglich eiförmig, mit deutlicher Spitze, grün, zuletzt

gelb. Imago im Mai des 1. Jahres. Taf. II Abb. 2. Andricus nudus Adl. (93).

2—2,75 mm hoch, länglich eirund, gelb, apikal braun . . . . . (94).

. Im Innern der klein bleibenden Eichel holzig, ein- oder mehrkammerig.

(Q. ped., pub., sess.) . . (99% Am Fruchtnapf, die Eichel umgebend ‘oder die ganze Frucht missbildend, Fortsätze tragend, mit einer dünnwandigen Innengalle . . . rt}

. Fortsätze als Längskiele erscheinend, Galle am Napf, nicht klebrig, um-

gekehrt kegelförmig, 15—20 mm hoch, 18—25 mm breit am Grunde, hell- braun, fast holzig, von oben bis unten mit 5—8 meist unterbrochenen Längskielen, apikal mit runder Öffnung, innen hohl, durch eine Querwand in 2 ungleiche Räume geteilt, unterer Raum kleiner, mit querliegender, nur an einem Punkt ER Innengalle; Eichel entwickelt oder verkümmert.

Imago im Frühjahr des 2.—4. Jahres. (Q. Fa pub., sess.) 2 I Le, ynips quercus-calicis

Fortsätze anders gestaltet; Galle 30—40 mm im Durchmesser, aus vielen verworrenen, verästelten und zweigartigen Bildungen zusammengesetzt, im Innern mit einer kleinen Scheibe, auf deren Mitte die nur an einem Punkt befestigte Innengalle liegt. Reife im Herbst. Imago im Februar des 2. Jahres.

(Q. cerr., ped., pub., sess.) Taf. Il Abb. 1 und la. Cynips caput-medusae Hart. (97).

Rosa L.

Reife im Herbst. Imago im Frühjahr des REN a Oberfläche mit Fortsätzen oder Stacheln . . . ee Oberfläche ohne Fortsätze und ohne Stacheln . 4.

. Fortsätze fadenförmig, moosartig verzweigt, grün bis rot. Galle („Bedeguar“ ;

„Schlafapfel“) erbsen- bis faustgross, ein- bis vielkammerig, holzig; an Blättern, Blüten, Früchten, an Stelle einer Knospe. Auf vielen Rosa-Arten. Taf. II Abb. 14. Rhodites rosae L. ars

Fortsätze stachelförmig oder hornförmig

48 Allgemeiner Teil.

3. Dicht mit kurzen Stacheln besetzt, selten ganz oder teilweise glatt, erbsen- gross und einkammerig oder walnussgross bis apfelgross und vielkammerig, holzig, sehr dickwandig, einzeln oder zu Klumpen verwachsen; an allen Blattorganen, Kelchblättern, Blüten, Früchten. Auf vielen Rosa-Arten. Taf. III Abb. 9. Rhodites mayri Schlecht. (99).

Mit einem Kranz von 4—5 hornartigen, geraden Dornfortsätzen, nur an einem Punkt befestigt, erbsengross, einkammerig. Auf vielen Rosa -Arten.

Taf. II Abb. 17a. Rhodites rosarum Gir. (100. 4. Nur an einem Punkt befestigt, kuglig, erbsengross, einkammerig, grün were... ....,. i ;

Mit dem Pflanzenteil fest verbunden und mit diesem abfallend, aus einer Knospe, einer Blüte oder einer Frucht gebildet oder auf den Blättern beiderseits vorragend, erbsen- bis bohnengross, ein- oder mehrkammerig, oft nur als Schwellung der Mittelrippe auftretend. Auf vielen Rosa-Arten. Taf. II Abb. 10 und 16. Rhodites spinosissimae Gir. (101).

5. Auf R. centifolia L. Rhodites centifoliae Hart. (102).

Auf vielen anderen Rosa-Arten. Taf. II Abb. 17b.

Rhodites eglanteriae Hart. (103).

Rubus L.

Längliche Anschwellung der Zweige oder der Blattstiele, die Rinde nicht sprengend, mit warziger Oberfläche, vielkammerig. Reife im Herbst. Imago im folgenden Frühjahr. Auf R. caesius L., fruticosus L., /daeus L.

Diastrophus rubi Bouche (104). Salvia officinalis L.

Unregelmässige, erbsengrosse Schwellung der 4 verwachsenen Frucht- knoten, mehrkammerig. Imago im Frühjahr des 2. Jahres.

Aylax salviae Gir. (105).

Taraxacum officinale Web. Knotenförmige Schwellung der Blattmittelrippe, Wand halbholzig, Larven- kammer deutlich. Wahrscheinlich Aylax taraxaci Ashm. (106). Tragopogon L. | Längliche, vielkammerige Stengelschwellung, auf 7. major Jacgq., orientalis L. und pratensis L. Aulacidea tragopogonis Thoms. (107). Tormentilla ; siehe Potentilla.

Valerianella olitoria Mönch. und V. carinata Lois. Starke Anschwellung der Frucht; Galle reift und fällt ab im Sommer. Imago im April und Mai des folgenden Jahres. Cecconia valerianellae Thoms. (108). 4

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Schröder, Insekten Mitteleuropas, Bd. III, Cynipiden Tafel II

7 H. 1,5 cm

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H. 1,2 cm

Gallen von: 1. Andricus seminationis. 2a. Andricus solitarius. 2b. Neuroterus fumipennis. 2c. Neuroterus laeviusculus. 2d. Neuroterus fumipennis (Durchschnitt). 2e. Neurotrerus laevius- eulus (Durchschnitt). 3. Neuroterus quercus-baccarum (Kätzchengallen). 4a. Neuroterus quercus- baccarum (Blattgalle). 4b. Neuroterus tricolor. 4c. Andricus ostrea. 4d. Neuroterus albipes- 4e. Neuroterus quercus-baccarum (Durchschnitt). 5. Diplolepis quercus-folii. 6a. Andricus margi- nalis. 6b. Diplolepis verrucosus. 7. Andricus curvator. 7a. (Durchschnitt derselben). 8. Andri= cus collaris. 8a. Freie Galle derselben. 9. Andricus autumnalis. 9a. Dieselbe vergrößert. 10a. Neuroterus numismalis. 10b. Neuroterus laeviusculus var. reflexus. 10c. Neuroterus lenti- eularis. 10d. Neuroterus numismalis (Durchschnitt). 10e. Neuroterus lenticularis (Durchschnitt der vom Blatte abfallenden Galle). 10f. Dieselbe (Durchschnitt der seit längerer Zeit abgefallenen Galle. 11. Andricus glandulae. 11a. (Durchschnitt derselben). 12. Andricus circulans. 13. Diplolepis flosculi. 14. Andricus furunculus.

Systematischer Teil.

Übersicht der Gattungen.

1. Scutellum, hinter dem nicht leistenförmig erhöhten Vorderrand, ohne Spur von Grübchen oder von einer Querfurche, höher als das Mesonotum ge- legen, entweder ganz flach gedrückt, grob gerunzelt und mit glattem, er- höhtem Rand (agame Generation) oder glatt und in der Mitte mit einem

4 rundlichen, gerunzelten Eindruck mus ein Flügel normal. In

= Acer-Galln . . . in ie rPedinspis,

u Eon vorn mit 5: Grübeken der E einer Kiuerkche oder Flügel

= ehlend .

. Letztes Sternit SR abgegrenzten Bauchdern, über allmählich und nlaphar- förmig zugespitzt, Mesopleure in der unteren Hälfte mit einer tiefen, oft gerunzelten oder grob punktierten RADEBERG, Radialzelle geschlossen, Krallen einfach. In Rosa-Gallen . . . ann 2 Rhodites.

Letztes Sternit hinten ausgeschnitten und mit einem Bauchdorn versehen,

Mesopleure ohne eine solche Längsfurche

3. Wange mindestens halb so lang wie das Auge, Kopf hinter den Aue

E nicht verbreitert, Radialzelle kurz oder geschlossen oder beides zugleich, Flügel stets normal entwickelt. In Gallen auf Kräutern oder Rubus- Sträuchern . . 4.

Wange höchstens halb so lang wie das Auge, Kopf beim 2 hinter den Augen häufig verbreitert, Radialzelle ua am Vorderrand ganz offen oder Flügel fehlend. In Eichengallen ER ee 2

4. Radialzelle wenigstens am —n ganz bad grösstenteils offen, Ge- sicht gestreift . - - .

Radialzelle Basen, selten am \ Vorderrand,, in geringer Ausdehnung offen . i . urn ;

5. Kopf von vorn Gehen 17. al so fiöah wie breit‘ mit Re Mittellängs- leiste vom Mund bis zwischen die Antennen. In Valerianella-

Ze .:. .°; „3 Üecconia. Kopf von vorn gesehen etwa so breit wie hoch, "Gesicht ohne RL ANEE leiste. In Gallen auf verschiedenen Kräutern . . . . . ... 4. Aylax. 6. Gesicht fächerartig gestreift, Scutellum vorn mit 2 Grübchen . . 7. Gesicht nicht Bett, Scutellum vorn mit einer oftmals unterbrochenen Querfurche . . . a ET N a 3 7. Mesonotum NEE glatt ; ee ae a eu

Mesonotum nicht durchaus glatt. In Gallen auf Kräutern. 5. Aulacidea. 8. Krallen einfach, Pronotum mit 2 Grübchen nahe der Mitte. In Gallen auf

Potentilla . . 6. Xestophanes. Krallen 2zähnig, "Pronotum ohne Grübchen. In Gallen auf Rudus und Be re ee ee DiasDophüus.

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 4

50 Systematischer Teil.

9. Antenne l4gliedrig, Mesonotum quer, Querfurche des Scutellum mitten unterbrochen, aussen von den heraufgerückten dreieckigen Seitengruben durch einen Längskiel getrennt. In Compositen-Gallen . . 8. Timaspis.

Antenne 13gliedrig, Mesonotum länglich, Querfurche des Scutellum nicht

unterbrochen, aussen nicht geschlossen. In Centaurea-Stengeln. 9. Phanaecis. 10. Flügel verkürzt oder fehlend (9) . k Flügel normal entwickelt (9 :. . .. 22... 23.09 11. Parapsidenfurchen durchlaufend, Kopf hinter den Augen verbreitert, der ungeflügelten Form mit einem stumpfen Kiel zwischen den 14gliedri Antennen ... Ei an mec..,, Parapsidenfurchen nicht durchlaufend, Kopf hinter den Augen nicht breitert, ohne Kiel zwischen den 13- oder 14gliedrigen Antennen. 11. Trigonasp: 12. Thorax ohne Naht zwischen Mesonotum und Scutellum, Vorderrand d. Scutellum vor der bogigen Querfurche nicht leistenartig verdickt, Hinte rand des Mesonotum mitten bogig ausgeschnitten . . . 17. Neuroterus. Thorax mit einer Naht zwischen Mesonotum und Scutellum, Vorderrand des Scutellum leistenartig erhöht . . . :».... „2 za 13. Abdomen, besonders seitlich, seidig behaart, Kopf, Thorax und Beine ziemlich dicht feinhaarig, Scutellum etwas quer, vorn mit 2 Grübch Krallen 2zähnig, nur. 2. .0.....0 5 12. Cy Abdomen unbehaart oder nur spärlich behaart . . . . 2. 2... 14. Krallen einfach, selten undeutlich 2zähnig, dann aber Antenne dünner distalen Drittel als in der Mitte und Leisten des Mediansegmentes n aussen winklig gebogen . . . „u. 0... .2 0 0005 —- Krallen 2zähnig, Antenne im distalen Drittel nicht dünner als in der Mitt en des Mediansegmentes gerade und parallel oder bogig, aber u winklig 2 0.2 0. 0002, 0 Wo. 15. Scutellum vorn mit 2 deutlichen Grübchen, Scheibe ohne Randleiste . Scutellum vorn ohne Grübchen, mit einer bogigen, durch eine Längsl geteilten Querfurche, Scheibe gerandet, Körper ganz glatt. 16. Chilas, 16. Mesonotum grob gerunzelt, Parapsidenfurchen vorn undeutlich. 14. Callirh Mesonotum glatt, Parapsidenfurchen durchlaufend, Leisten des Median mentes winklig nach aussen gebogen . . . . . 2. 2. 2. . 17. Antenne beim ? etwas dünner im distalen Drittel als in der Mitte, beim dünn, Kopf hinter den Augen beim ? verschmälert, Krallen undeutlich Zähnig . 2:ecin m sen ae Antenne beim 0’? dick, distal nicht dünner, Kopf hinter den Augen be verbreitert, Krallen. einfach . . . .......2. 20 Ess 18. Scutellum vorn mit 2 Grübchen, 2. Tergit nicht zungenförmig, Antenne un Beine nicht zottig behaart . . ....,‚ 2... Ts Scutellum vorn mit einer Querfurche, ohne Grübchen, 2. Tergit dor: zungenförmig verlängert, Antenne und Beine beim agamen ? lang zott

behaart . . . u. 2.0. 000 ass

.

1. G. Pediaspis Tischb. (Bathyaspis Först.).

Wange lang, ohne Furche. Parapsidenfurchen durchlaufend. Scute ohne Grübchen und Querfurcie, Vorderrand nicht leistenförmig erhöht, Sch hinten breiter als vorn, mit einem rundlichen, grob gerunzelten Eindruck in Mitte und einem breiten, erhöhten Rand. Längsleisten des Mediansegme fast parallel. Radialzelle geschlossen, mässig lang, Areola vorhanden. Kre einfach. Bauchdorn sehr kurz. 1 Art.

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 51

P. aceris Gmelin.

Sexuelle Generation. Braunrot, hintere Hälfte des Abdomens schwarz- braun. Kopf grösstenteils und Mesonotum glatt, glänzend, spärlich behaart. Antenne des J' 15gliedrig, die des ? l4gliedrig. Fast die ganze vordere Hälfte

des Scutellum glatt. L. 2,3—2,7 mm. In kugligen Blattgallen auf Acer (vgl. Galle Nr. 2); fliegt im Juli desselben Jahres aus.

£ Agame Generation. P. sorbi Tischb. Rotbraun, stellenweise schwärzlich, hintere Hälfte des Abdomens schwarzbraun, vordere Hälfte gelbrot. Kopf und Mesonotum reichlich behaart, Kopf teils glatt, teils fein gerunzelt. Antenne mit - 15—16 scharf abgesetzten Gliedern. Mesonotum vorn und hinten glatt. Nur das vordere Viertel des Scutellum glatt. L. 3,4—3,8 mm. In rundlichen Wurzel- gallen auf Acer (vgl. Galle Nr. 1); fliegt im April des 3. Jahres aus.

2. G. Rhodites Hartig (Hololexis Först.).

Kopf und Thorax schwarz. Wange so lang oder fast so lang wie das “Auge, ohne Furche. Kopf hinter den Augen nicht verbreitert, Antenne 14- bis 15gliedrig, fadenförmig oder distal schwach verdünnt, 3. Glied das längste, 1'/. "bis 2mal so lang wie das 4. Pronotum mitten sehr schmal. Parapsidenfurchen durchlaufend oder vorn erloschen. Scutellum vorn mit 2 Grübchen. Median- segment schief, vom Scutellum nicht überragt. Mesopleure mit einer tiefen, _ quergerippten, von der vorderen Coxa bis zur mittleren reichenden Furche. adialzelle geschlossen. Krallen einfach. Letztes Sternit beim ? pflugschar- förmig, allmählich in eine scharfe Spitze endigend, ohne Bauchdorn. Flugzeit: Frühjahr des folgenden Jahres. In Gallen auf Rosa. Europa und Nordamerika, 28 Arten, von denen 6 in Deutschland.

1. Radialzelle mässig lang, proximaler Teil der Radialis bogig gekrümmt, —_ Areola fehlend, Vorderflügel grösstenteils angeraucht. Stirn glänzend, fein lederartig.. Antenne braun, 3. Glied bei 0’? nicht doppelt so lang wie das 4. Mesonotum, fein lederartig (?) oder fein punktiert und lederartig, stellenweise fast glatt (Z). Scutellum vorn etwas eingedrückt. Beine gelbrot, Coxz wenigstens zum Teil und Tarsen braun. Abdomen beim ? rotgelb, hinten schwarz, beim 7 schwarz, vorn dorsal etwas gelbrot. L. 2,5

bis 3,3 mm. In kugligen Blattgallen (vgl. Galle Nr. 103). | R. eglanteriae Hartig. - Radialzelle kurz, ziemlich dreieckig, proximaler Teil der Radialis bogig oder winklig, Areola vorhanden . El ae 2. Beine schwarz, Kniee, Vordertibia, oft auch die Mitteltibia rotgelb, Hinter- tibia und alle Tarsen braun, Abdomen gelbrot, letztes Sternit braun. Stirn glänzend. Das 3. Antennenglied nicht doppelt so lang wie das 4. Meso- notum glänzend, punktiert, zwischen den Punkten fast glatt. Grübchen des Scutellum schief, streifenförmig, durch ein dreieckiges Stück des Scutellum getrennt. L. 2? 3 mm. In kugligen bedornten Blattgallen (vgl. Galle Nr. 100). R. rosarum Giraud. Beine grösstenteils rotgelb . De ne Er a 3. Abdomen des 2 schwarzbraun, beim © schwarz, vorn dorsal etwas gelbrot; Radialzelle nicht gefleckt, Flügel schwach gebräunt. Stirn schimmernd. Antenne mässig dick, 3. Glied beim ? doppelt so lang wie das 4., beim © wenigstens doppelt so lang wie dick, schwach bogig und etwas ausgerandet, 2. Glied etwas länger als dick. Mesonotum schimmernd, punktiert, zwischen den Punkten fein lederartig. L. c" 1,5—2 mm, ? 2,2—2,7 mm. In Schwellungen an Blättern (vgl. Galle Nr. 101). R. spinosissimae Giraud.

52 Systematischer Teil.

3. Abdomen des ? wenigstens in der vorderen Hälfte gelbrot, Radialfeld an der Basis ganz braun, 3. Antennenglied des c’ gerade und nicht ausgerandet oder bogig und ausgerandet, dann aber 2. Antennenglied höchstens so lang wie dick ee ee ee ee

4. Radialzelle nur an der Basis gebräunt, 3. Antennenglied nicht doppelt so lang wie das 4., bei d’? gerade und nicht ausgerandet. Mesonotum schwach glänzend, fein punktiert-gerunzelt. Grübchen des Scutellum voneinander entfernt. Abdomen des 7 ganz schwarz, beim ? gelbrot, Hinterende schwarz- braun. L. 3 mm. In kugligen Blattgallen (vgl. Galle Nr. 102). 7 BE

R. centifoliae Hartig.

Radialzelle und mehr oder weniger die 3. Cubitalzelle beim ? stark ge-

bräunt, beim JS sowie der übrige Flügel schwach gebräunt, ohne Flecke, °

3. Antennenglied des ? wenigstens doppelt so lang wie das 4., beim d’

mindestens doppelt so lang wie dick, schwach bogig und etwas ausgerandet, Abdomen des 0’ schwarz, vorn dorsal etwas rotgelb

5. Scutellum vorn, zwischen den Grübchen, nicht quereingedrückt, 3. Antennen- 4 |

glied proximal deutlich dünner als distal. Mesonotum schwach glänzend,

‘fein punktiert, zwischen den Punkten fein lederartig. L. 2? 3-4 mm. In

dicken teils kahlen, teils stacheligen Gallen (vgl. Galle Nr. 99).

- R. mayri Schlechtendal.

Scutellum vorn, zwischen den Grübchen, eingedrückt, 3. Antennenglied

beim ? proximal nicht deutlich verdünnt, 2. Glied beim 0’ höchstens so lang

wie dick. Mesonotum ziemlich glanzlos, gröber lederartig als vorige Art.

L. & 2,4—3 mm, ? 3,7—4,3 mm. In den bekannten Rosenbedeguaren (vgl. Galle Nr. 98). R. rosae Linn£.

3. G. Cecconia Kieffer.

Kopf von vorn gesehen um die Hälfte höher als breit. Wange so lang

wie das Auge. Gesicht mit einer durchlaufenden Mittellängsleiste. Antenne beim c’ 14gliedrig, viel länger als der Körper, beim ? 12- oder 13gliedrig. Mesonotum kahl, fast glatt, Parapsidenfurchen vorn erloschen. Scutellum vorn

mit 2 Grübchen. Radialzelle am Vorderrand offen, Areola fehlt. Krallen einfach. Bauchdorn sehr kurz. 1 Art.

C. valerianellae Thomson.

Schwarz, Beine gelb bis bräunlichgelb, Coxs und Grund der Femora braun, Abdomen kastanienbraun bis schwarz. Gesicht gestreift. Das 3. Antennenglied kürzer als das 2. (7). L. 1,5 mm, 2? 2—3 mm. In Fruchtgallen von Valeria- nella (vgl. Galle Nr. 108). i

4. G. Aylax Hartig 1840. 4 Aulax Hartig 1843, /socolus Förster, Eubothrus Förster, Liposthenes Förster.

Kopf hinter den Augen nicht oder kaum verbreitert, von vorn gesehen % nicht deutlich höher als breit. Wange länger als das halbe Auge. Gesicht

gestreift. Pronotum nicht verengt. Mesonotum nie ganz glatt und glänzend,

Parapsidenfurchen vorhandem Scutellum vorn mit 2 grossen Grübchen, ab-

hängige Seiten mit einer Seitengrube. Radialzelle am Vorderrand offen, kurz ° oder mässig lang, Areola meist vorhanden. Krallen einfach. Bauchdorn kaum

länger als breit. Europa, Asien, Amerika, 33 Arten, davon 16 in Deutschland (10 sichere, 6 unsichere). In Gallen auf verschiedenen Kräutern. F

I e >; HE

RR ie Re 7

13. 4 5. 6

1.

2:

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 53

Parapsidenfurchen durchlaufend . i at er Pe Parapsidenfurchen vorn erloschen, 3. Tergit punktiertt . . . . . . 10. Pronotum dunkelrot, Scutellum braunrot, Mesonotum oftmals kastanien- braun, Kopf, ausgenommen das braunrote Gesicht, und der übrige Teil des Thorax schwarzbraun, Antenne und Beine gelbrot, Coxa schwarzbraun, Abdomen kastanienbraun. Stirn und Scheitel fein lederartig. Antenne 13- gliedrig, 3. Glied etwas länger als das 4., die folgenden allmählich kürzer, 12. länger als das 13., kaum 2mal so lang wie dick. Pronotum lang be- haart, grob gerunzelt. Mesonotum kahl, glänzend, fein lederartig, stellen- weise glatt, hinten mit einer kleinen tiefen Längsfurche zwischen den Para- psidenfurchen. Scutellum grob längsrunzlig. Flügel bewimpert, Radialzelle ziemlich lang, auch zum Teil proximal offen, Areola fehlt. . Abdomen glatt, 2. Tergit seitlich mit einem grauen Haarfleck. L. ? 2,6—3 mm. In kugligen Gallen auf Glechoma (vgl. Galle Nr. 9). A. glechomae |. Pronotum und Scutellum schwarz I

Scutellum ohne Mittellängsfurche Scütellum mit einer deutlichen Mittellängsfurche Bnunkliert .: . 2 0. en. en, Abdomen vom 2. oder 3. Tergit ab reichlich punktiert . Mesonotum kahl oder fast kahl i ee BE N Mesonotum ziemlich reichlich und gleichmässig behaart . . . . . . 7. Antenne gelbrot, Scapus braun, Mesonotum zwischen den Parapsidenfurchen

NPD RW

wenigstens teilweise glatt, Scutellum gröber skulptiert als das Mesonotum.

Schwarz; Beine gelbrot, Abdomen schwarzbraun, in der vorderen Hälfte bräunlichrot. Antenne des ? 14-, seltener 13gliedrig, beim 15gliedrig, 3. Glied beim $ höchstens so lang wie das 4. Im übrigen wie A. glechomae. L. 2,6—3 mm. In Gallen auf Glechoma (vgl. Galle Nr. 10).

A. latreillei Kieffer. Antenne schwarz. Mesonotum ohne glatte Stelle, fein, aber deutlich ge- runzelt, fast kahl, die Runzeln viereckige Zellen bildend, Scutellum in der vorderen Hälfte skulptiert wie das Mesonotum. Stirn und Scheitel leder- artig. Antenne 1l4gliedrig (7 ?), 3. Glied etwas länger als das 4. Flügel bewimpert, Areola deutlich. Schwarz; Beine rotgelb, Grund der Cox® und 5. Tarsenglied schwarz. L. 1,7—1,9 mm, ? 2,1—2,2 mm. In Gallen auf Hypocheeris (vgl. Galle Nr. 13). A. hypochoeridis Kieffer. Antenne schwarzbraun, beim J mit 15, beim ? mit 14 freien Gliedern, 3. Glied kaum länger als das 4. Scutellum beim ? sehr oft mit einer seichten Mittellängsfurche, Abdomen schwarzbraun bis schwarz, unpunktiert, Kopf und Thorax schwarz, Beine rotgelb, Cox& oft und Tarsenende braun. Stirn und Scheitel fein lederartig. Mesonotum fein runzlig punktiert, ziemlich reichlich und gleichmässig behaart, Scutellum weniger grob gerunzelt. Flügel gewimpert. L. 2—2,5 mm. In Gallen auf Papaver (vgl. Galle Nr. 18).

A. papaveris Perris. Antenne braun, beim ? das 1., oft auch das 2. Glied gelbrot, Scutellum ohne Furche, Abdomen beim ? mehr oder weniger gelbrot bis kastanien- braun, dorsal schwarzbraun, beim X vorn meist kastanienbraun. Sonst wie bei voriger Art. L. ? 1,8—2 mm, & 1,5—1,7 mm. In Gallen auf Papaver (vgl. Galle Nr. 19). A. minor Hartig.

. Länge 2 3—3,4 mm, 0" 2,5—2,6 mm. Schwarz, Antenne schwarzbraun,

Tibien und Tarsen braunrot, am Hinterbein mehr braun. Antenne beim ? 12- oder 13gliedrig, beim 0’ aus 14 freien Gliedern bestehend. Mesonotum, besonders in der hinteren Hälfte, quergerunzelt, Parapsidenfurchen durch- laufend, Scutellum meist grob netzartig gerunzelt, Grübchen sehr gross.

54 Systematischer Teil. a Vorderflügel nicht gewimpert. Das 2. Tergit am hinteren Drittel und diej folgenden Segmente reichlich punktiert. In Gallen auf Centaurea (vgl. Galle Nr. 4). A. scabiosae Girz

. papaveris. Siehe ok

Vorderflügel nicht bewimpert, Antenne beim ? 13gliedrig. Schwarz, Ante rot oder rotbraun, Scapus schwarz, Flagellumglieder ziemlich gleich, £ der Coxz, Trochanteren, basale Hälfte der Femora, Tibien und Tarsen ı Stirn und Scheitel fein lederartig wie Prothorax und Mesopleure. |] notum matt und fein quergestreift. Parapsidenfurchen durchlaufend. S tellum quergerunzelt, matt, Grübchen breit getrennt, hintere Hälfte | Scutellum mit einer Mittellängsfurche. Radialzelle mässig lang, auc beiden Enden offen, Areola deutlich. L. 3 mm. In Gallen auf Cent (vgl. Galle Nr. 5). A. fitchi Ki 10. Das 3. Tergit nur mikroskopisch fein und zerstreut punktiert, 12. un Antennenglied des ? scharf getrennt, Mesonotum fein lederartig, Paraps furchen vorn fehlend, Scutellum grob gerunzelt. Antenne beim 2 12- 13gliedrig, beim 0’ 14gliedrig. Vorderflügel sehr deutlich bewim Schwarz, Beine dunkelbraun, Tibien und Tarsen braun oder rotgelb. 1,6—1,7 mm, ? 1,8—2,1 mm. In Gallen auf Salvia (vgl. Galle Nr. 105 A. salviae Gira

Das 3. Tergit sehr fein punktiert, 12. und 13. Antennenglied verwac Mesonotum und Scutellum bei grösseren Individuen quergerunzelt, bei neren ist das Mesonotum fein lederartig, das Scutellum ziemlich gro runzelt. Sonst wie vorige. L. Ü' 1,5—1,7 mm, ? 1,9—2,5 mm. In auf Centaurea (vgl. Galle Nr. 6). A. jaceae Sch Unsichere Arten: parvula Schenck, patens Hartig, punctata rufiventris Schenck, subterranea Hartig und syncrepida Hartig.

5.G. Aulacidea Ashmead.

Von Aylax nur durch die geschlossene Radialzelle zu unterscheiden. Europa und Nordamerika, 0 sichere Arten, von denen 3 in Deutsch 5 unsichere Arten, von denen 1 in Deutschland.

1. Parapsidenfurchen durchlaufend. Kopf und Thorax schwarz, Antenne brau die 2 ersten Glieder dunkler, Beine rotgelb, Cox& braun, Femora : an der Basalhälfte gebräunt. Antenne des X mit 14 freien Glie beim ? mit 12—13 freien Gliedern. Mesonotum matt, fein lederartig, anliegend behaart. Vorderflügel bewimpert. Abdomen vorn seitlich oder weniger rotbraun. L. 2,3—2,8 mm. In Gallen auf Hieracium Galle Nr. 1. A. hieracii Bouc

Parapsidenfurchen vorn fehlend . . 2.» 2... 2... 5

2. Abdomen kastanienbraun, Kopf und Thorax schwarz, Antenne rotb die 2 ersten Glieder schwarz, Beine bräunlichrot, Femora dunkler,

schwarz. Antenne 13gliedrig, 3. Glied dem 4. gleich, 3mal so lang

Abdomen schwarz wie der übrige Körper, Antenne bräunlichrot, die proximalen Glieder und die distale Hälfte dunkler, Beine gelblichrot, dunkelbraun. Antenne beim 5 14gliedrig, beim ? 13gliedrig, letzes Gli

En

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 55

des ? aus 2 verwachsenen Gliedern bestehend, das 3. länger als das 4.,

beim J’ 3. und 4. gleichlang. Mesonotum glänzend, fast glatt. Scutellum

etwas gröber skulptiert als das Mesonotum. Vorderflügel am Rande nicht

bewimpert. Das 2. und 3. Tergit glatt. L. 2 mm. In Gallen auf Tragopogon

(vgl. Galle Nr. 107). A. tragopogonis Thomson. Zweifelhafte Art: A. sabaudi Hartig.

6. G. Aestophanes Förster.

4 Wange mindestens halb so lang wie ‚das Auge, ohne Furche, Gesicht seitlich scharf gefurcht. Kopf hinter den Augen nicht verbreitert, Stirn und Scheitel glatt. Antenne des J 14gliedrig, 3. Glied gebogen, Glieder der End- hälfte nicht dicker als die mittleren, Antenne des ? 13- bis 14gliedrig, Endglied zusammengesetzt. Pronotum vorn nahe der Mitte, mit 2 kleinen deutlichen Grübchen. Mesonotum glatt, mit 2 Parapsidenfurchen. Scutellum mit 2 Grübchen hinter dem leistenartig erhöhten Vorderrand. Mediansegment mit 2 parallelen Längsleisten, der ringförmige Fortsatz grob längsgestreift. Flügel gewimpert, Radialzelle geschlossen oder am Vorderrand zum Teil offen. Krallen einfach. Tergite 2 und 3 beim ? verwachsen, Bauchdorn fast fehlend. Europa; 4 Arten, von denen 2 in Deutschland.

1. Parapsidenfurchen in der vorderen Hälfte fehlend; 4. Glied des hinteren Tarsus fast doppelt so lang wie dick; 3. Antennenglied des ? nicht oder kaum länger als das 4. Schwarz, Antenne braun, am Grund mehr oder weniger gelbrot, Beine, mindestens die Ventralseite des Abdomens, gelbrot. U, 18-24 mm. In Gallen auf Potentilla reptans (vgl. Galle Nr. 22).

X. potentillae Vill. Parapsidenfurchen durchlaufend; 4. Glied des hinteren Tarsus kaum länger als dick; 3. Antennenglied (S?) deutlich länger als das 4. Färbung des

nn. vorigen, Antenne aber meist braunschwarz, am Grunde nicht immer deutlich = gelbrot. L. 1,7—1,8 mm, ? 2-2,3 mm. In Gallen auf Potentilla tormen- tilla (vgl. Galle Nr. 23). X. brevitarsis Thomson.

7.G. Diastrophus Hartig.

Wange ohne Furche, mehr als halb so lang wie das Auge. Gesicht beiderseits fächerartig gestreift. Kopf hinter den Augen nicht oder kaum ver- breitert. Antenne des 7 mit 14 deutlich getrennten Gliedern, 3. Glied aus- gerandet, länger als das 4. (7’?), Antenne beim ? 13—14gliedrig. Pronotum in der Mitte nicht schmal. Mesonotum glatt, glänzend, kahl, mit 2 durch- laufenden Parapsidenfurchen. Scutellum vorn mit 2 Grübchen. Mediansegment mit 2 parallelen Leisten. Flügel gewimpert, Radialzelle kurz oder mässig lang, am Vorderrand offen. Krallen 2zähnig. Bauchdorn höchstens so lang wie dick. e: Europa und Nordamerika; 12 Arten, von denen 2 in Deutschland. 1. Antenne rotgelb, beim 2 13-, seltener 14gliedrig, beim Ü 14gliedrig, Körper & schwarz, Beine rötlichgelb, Cox& zum Teil braun. Mesonotum mit einer Mittellängsfurche. Proximaler Abschnitt der Radialis schwach gekrümmt, Areola oft vorhanden. L. 2—2,8 mm. In Gallen an Rubus (vgl. Galle Nr. 104). D. rubi Hartig. -— Antenne braun, aus 14—15 freien Gliedern bestehend (7 ?), Körper schwarz, Beine rotgelb, Cox& braun, Femora mehr oder weniger gebräunt. Meso- notum ohne Mittellängsfurche. Proximaler Abschnitt der Radialis mässig knieförmig gebogen, Areola fehlend. L. f 1,7—1,9 mm, ? 2—2,4 mm. In Gallen auf Potentilla argentea (vgl. Galle Nr. 21). D. mayri Reinhardt.

56 Systematischer Teil.

8. G. Timaspis Mayr.

Wange wie bei voriger Gattung. Kopf hinter den Augen nicht verbrei Antenne 13- oder 14gliedrig. Pronotum nicht schmal in der Mitte. Parapsid furchen vorhanden. Scutellum vorn mit einer schmalen, kurzen, durch Kielchen unterbrochenen Querfurche, die sonst vorn an den senkrechten Sei des Scutellum liegenden dreieckigen Eindrücke sind bis gegen die Mitte Scutellumbasis hinaufgerückt und von der Querfurche durch ein schief n hinten gerichtetes Kielchen getrennt, so dass man sie für die bei Aylax vo kommenden Grübchen halten könnte. Flügel bewimpert, Radialzelle nicht lang am Vorderrand offen oder undeutlich geschlossen. Krallen einfach. Bauchdoi wenig länger als dick.

Europa; 8 Arten, von denen nur 1 deutsche.

T. lampsanae Perris.

2. Schwarz, Antenne braun, Beine rötlichgelb, Cox& braun, Basalhä der Femora oft gebräunt, Abdomen des ? dunkelbraun. Gesicht fein run _ punktiert, Stirn und Scheitel glänzend und sehr fein lederartig. Antenne gliedrig, 3. Glied 2mal so lang wie das 4. Mesonotum spärlich und kurz haart, glänzend, sehr fein lederartig, mit durchlaufenden Parapsidenfurchen in der hinteren Hälfte mit 3 schwachen Längsfurchen. L. 2mm. In Gallen Lampsana (vgl. Galle Nr. 15). =

9.G. Phanacis Förster.

Kopf und Wange wie bei voriger Gattung. Antenne 13gliedrig, 3. G länger als das 4. Pronotum in der Mitte nicht schmal. Parapsidenfurchen vorderen Drittel fehlend. Scutellum vorn mit einer ziemlich tiefen Querfu Mesonotum, Scutellum und Mesopleure grob lederartig und punktiert, m Stielförmiger Fortsatz des Mediansegmentes längsgerieft. Flügel bewimp Radialzelle kurz, ganz geschlossen. Krallen einfach. Bauchdorn sehr kurz.

Europa, Amerika, 2 Arten, von denen 1 deutsche.

P. centaureae Förster.

?. Schwarz, kahl; Antenne braun, Basalhälfte rotgelb, Beine rot Coxz& und Basalhälfte der Femora braun. L. 2—2,2 mm. Auf Centaurea Galle Nr. 3). Ä

10. G. Biorrhiza Westwood. Apophyllus Hartig, Teras Hartig, Dryoteras Förster.

Wange kaum halb so lang wie das Auge, mit Furche. Kopf hinter Augen beim ? verbreitert. Antenne dick, 15gliedrig (7) oder 14gliedri 3. Glied länger als das 4., beim 0’ stark ausgerandet. Mesonotum glatt punktiert, Parapsidenfurchen durchlaufend. Scutellum vorn mit einer Querfur bei der apteren Form oder mit 2 Grübchen bei der geflügelten Form. Leis des Mediansegmentes mitten bogig oder winklig gekrümmt und da weit v. einander entfernt oder divergierend. Flügel des normal entwickelt, mit ei langen, am Vorderrande offenen Radialzelle und einer Areola, beim sexuelle: normal oder verkümmert, beim agamen 2 fehlend oder fast fehlend. Kra einfach. Bauchdorn wenig länger als dick. In Gallen auf Quercus.

Alle Erdteile, 7 Arten, davon 1 deutsche.

Ex

VIERTHTER

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 57

B. pallida Olivier.

Sexuelle Generation. Rötlichgelb, Endhälfte der Antenne und meist das Abdomen gebräunt. Wangenfurche seicht oder tief, Scutellum gewölbt, vorn mit 2 Grübchen. Flügel normal, beim ? oft verkümmert oder fehlend. - Mesopleure grösstenteils glatt. L. 1,7—2,8 mm (vgl. Galle Nr. 36).

Agame Generation. B. aptera Bosc. Gelbrot, Antenne ausser dem - Grunde und Endhälfte des Abdomen mehr oder weniger braun. Wangenfurche - sehr tief, Scutellum flach, vorn mit einer Querfurche. Mesopleure punktiert.

- Flügel fehlend. L. 3,5—6 mm (vgl. Galle Nr. 25).

11. G. Trigonaspis Hartig.

= Wange kurz, mit scharfer Furche. Antenne beim / mit 15 freien Gliedern, 3. Glied ausgerandet, die folgenden allmählich kürzer, 14. noch fast 2mal so Jang wie dick, Antenne des sexuellen ? l14gliedrig, das 14. aus 2 verwachsenen - Gliedern bestehend, Enddrittel der Antenne etwas dünner als die Mitte; Antenne des agamen ? dick, mit 13—14 freien Gliedern, 3. Glied 2mal so lang wie das 4., am Grunde dünn, 6.—12. wenigstens so dick wie lang. Pronotum mitten sehr schmal. Mesonotum glatt, mit 2 Parapsidenfurchen. Scutellum vorn mit 2 Grübchen (sexuelle Form) oder mit einer Querfurche (agame Form). Leisten des Mediansegmentes in der Mitte stark auseinander weichend. Flügel ge- wimpert, Radialzelle lang, vorne offen, Areola vorhanden; agame Form flügellos. Bauchdorn 1'/,;—2mal so lang wie dick (agame Form) oder ziemlich kurz (sexuelle Form). In Quercus-Gallen. Europa, Asien, Amerika; 8 Arten, davon 2 in Deutschland.

1. Krallen undeutlich 2zähnig, Flügel normal entwickelt. Sexuelle Generation. Schwarz, Antenne rotbraun, mit helleren Basalgliedern, Beine rotgelb, Coxz& braun, Abdomen gelbrot mit schwarzer Spitze. L. Ü 2,8—3,2 mm, 2 3,8 bis 4,6 mm (vgl. Galle Nr. 37 und 38).

T. megaptera Panz. und T. synaspis Hart.

3 sex. Gen. (7. megapteropsis Wriese).

_ Flügel fehlend, agame Generation; gelbrot, Abdomen kastanienbraun bis

Ei schwarzbraun

2. Krallen einfach, Antenne 13 gliedrig, Endglied doppelt. 213.37 mm

(vgl. Galle Nr. 70). T. megaptera Panz. ag. Gen. (T. renum Gir.). Krallen deutlich 2zähnig, Antenne 13—14gliedrig. L. 1,9—2,5 mm (vgl. Galle Nr. 81). T. synaspis Hart. ag. Gen.

12. G. Cynips Linne.

E Nur agame Formen'). Kopf hinter den Augen verbreitert. Wange ohne Furche, höchstens halb so lang wie das Auge. Antenne 12—14gliedrig. Para- psidenfurchen durchlaufend. Scutellum vorn mit 2 Grübchen. Radialzelle lang, am Vorderrand offen, Areola deutlich. Hinterschenkel ziemlich dick, Krallen 2zähnig. Kopf, Thorax und Seiten des Abdomens seidig behaart. In Gallen auf Quercus.

Europa, Asien, Afrika, Amerika; 14 sichere Arten, davon 8 in Deutschland.

x 1) Nach Beyerinck ist für 2 Cynips-Arten eine sexuelle Generation vorhanden, nämlich für ©. quercus-calicis, deren sexuelle Generation Andricus cerri Bey. wäre, und C. kollari, deren

sexuelle Generation Andricus circulans sein würde. Falls sich dies bestätigt, so müssten alle Andricus-Arten zur Gattung Cynips gestellt werden.

58 Systematischer Teil.

1. Vordertibia aussen mit langen, schief abstehenden Haaren, Antenne 14- gliedrig; gelbrot, Antennen, Längsstreifen des Mesonotum, Mediansegment zum Teil, Dorsalseite des Abdomens, meist auch ein Längsstreifen der Femora, : Tibien und Tarsen braun... =». u... ua was

Vordertibia kurz anliegend behaart, Antennen 13gliedrig, 12. und 13. oft- mals verwachsen; der ganze Körper gelbrot, Mediansegment zum Teil schwarz, 2. Tergit: meist. brain!) - - - -:* 2... os. 0

2. Bauchdorn mehr als 3mal so lang wie dick, 3. Antennenglied länger als das 4. L. 3,3—5 mm ') ae ee

.

Bauchdorn höchstens 3mal so lang wie drk . . . 2.2.2... 4 3. (Vgl. Galle Nr. 97.) C. caput-medusae Hart. (Vgl. Galle Nr. 96.) C. quercus-calicis Burgsd. (Vgl. Galle Nr. 47 bis.) C. quercus-tozae Bosc. 4. Grübchen des Scutellum von Haaren bedeckt. L. 4,4—4,8 mm. (Vgl. Galle

Nr. 56.) C. polycera Gir.

Grübchen des Scutellum kahl. L. 3,5—4,5 mm (vgl. Galle Nr. 50).

C. conglomerata Gir. 5. (Vgl. Galle Nr. 55.) C. corruptrix Schlecht. (Vgl. Galle Nr. 49.) | C. lignicola Hart. (Vgl. Galle Nr. 48.) C. kollari.

13. G. Andricus Hartig. Aphilotrix Förster, Manderstjernia Radowsk.

Kopf hinter den Augen bei den agamen ? stets, bei den sexuellen ? oft verbreitert. Antenne des ? 12—15gliedrig, beim c' 14—16gliedrig. Pronotum in der Mitte schmal, oft linienförmig. Mesonotum bei den deutschen Arten nie quergerunzelt. Parapsidenfurchen durchlaufend, Scutellum vorn mit 2 Grübchen. Radialzelle lang, am Vorderrande offen. Krallen 2zähnig. In Gallen auf Quercus-Arten.

Europa, Afrika, Asien, Amerika; 142 sichere Arten, davon 27 deutsche, 27 unsichere Arten, davon 11 in Deutschland.

1. Längsleisten des Mediansegmentes bogig gekrümmt, ein rundes Mittelfeld einschliessend ee es Mediansegment mit 2 parallelen oder schwach nach hinten divergierenden Längsleisten .. '. .- :. 2... 0.0. 00 au 2. Antenne braun, mit 3—4 gelben Wurzelgliedern, beim 0’ 15gliedrig, beim ? l4gliedrig, Beine gelb, Coxs zum Teil schwarz, Körper schwarz, Mesonotum unbehaart, fein lederartige. L. 2—2,2 mm (vgl. Galle Nr. 32).

' A. ostrea Hart. sex. Gen. (A. furunculus Bey.). Antenne schwarz, 14-, selten 15gliedrig, Körper schwarz, Kopf und Thorax oft rotbraun, Beine gelb, Cox& zum Teil schwarz. Mesonotum lederartig, ganz behaart oder mitten kahl. L. 1,8—2,5 mm (vgl. Galle Nr. 60). A

| A. ostrea Hart. ag. Gen.

3. Mesonotum zwischen den Parapsidenfurchen, mitten, besonders im hinteren Drittel kahl, selten mitten, nächst den Furchen und hinten spärlich be-

haart . oo. 0. 0, wen u. 0, Mesonotum gleichmässig, „meist reichlich behaart, Kopf hinter den Augen

deutlich verbreitert. L. 2,5—4,8 mm. Agame Formen . . ... 28 4. Antenne beim ? mit 13 getrennten Gliedern, sexuelle Generation . I Antenne beim ? mit 14 deutlich getrennten Gliedern . . . ... 19%

') Die hierzu gehörenden Arten sind nur durch ihre Gallen voneinander zu unterscheiden.

“x

= Kr Ir “= n

R Ri '

= re Y ae

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 59 Beeren een sr Vi Kopf und Thorax ganz oder fast ganz schwarz, seltener braunrot . . 8.

11.

2

13.

. Antenne und Mesosternum einfarbig gelb, Bauchdorn fast 3mal so lang

wie breit. Stirn und Scheitel glänzend, fein lederartig, Mesonotum gröber lederartig, wenig glänzend, Mesopleure glänzend glatt, Antenne des 7 15- gliedrig.. L. 1,8—2 mm (vgl. Galle Nr. 85).

A. quercus-ramuli L. sex. Gen. Antenne in der distalen Hälfte gebräunt, Mesosternum schwarz, Bauchdorn 3mal so lang wie breit . . 7

. Thorax ventral schwarz, Scheitel dunkelbraun, Kopf fein lederartig. Äntenne

des Ö' 15gliedrig. Mesopleure unten gestreift. L. 1,4—2,3 mm (vgl. Galle Nr. 91). A. xanthopsis Schlecht. Nur das Mesosternum schwarz, Kopf und übriger Thorax rotgelb, Abdomen beim ? braun, ventral oft rostrot, beim kastanienbraun, Beine lehmgelb. Stirn und Scheitel fein lederartig, kaum glänzend, Antenne des J 15- liedrig, Mesonotum kahl, sehr fein lederartig. L. 1,4—1,8 mm (vgl. Galle Nr. 89). A. amenti Giraud. Antenne nicht dicker als gewöhnlich . . . . . . » 2 2.2.2.9 Antenne dicker als. gewöhnlich, beim J 14gliedrig.. Kopf ‚und Thorax schwarz, Abdomen rotbraun, dorsal dunkler, Beine rotgelb. Kopf dicht gerunzelt, Stirn und Scheitel matt, beim ? punktiert gerunzelt, beim fingerhutartig punktiert. Mesonotum wie bei voriger. L. 2—3 mm (vgl. Galle Nr. 86). A. aestivalis Giraud. Schwarz, Mesopleure oben und Abdomen rötlichgelb, Antenne und Beine gelb. Scheitel und Mesonotum glänzend. Scutellum gerunzelt. L. 1,15 mm (vgl. Galle Nr. 87). A. flavicornis Schenck. Anders gefärbt . . ee

. Antenne braun, 2. Glied heller als das E. Antenne des Ö 14 gliedrig, Beine

rotgelb (?) oder bräunlichrot (), Cox& und Femora dunkler, Körper schwarz. Stirn und Scheitel gerunzelt, fast matt. Mesonotum kahl, fein lederartig. Eistiel einen rechten Winkel mit dem Eikörper bildend. L. 1,7 bis 2 mm (vgl. Galle Nr. 39). Wahrscheinlich sexuelle Form von Cynips

kollari. A. circulans Mayr. Wenigstens das 2. und 3. Glied der Antenne gelb oder rot, Eistiel in der Fortsetzung der Längsachse des Eikörpers gelegen . . r1.

Stirn, Scheitel und Mesonotum matt, dicht punktiert. Schwarz, Antenne gelb, die 4 Endglieder bräunlich, 3. Glied länger als das 4., beim 7 14- gliedrig. Mesopleure dicht gestreift. Scutellum netzartig gerunzelt. Bauch- dorn 3mal so lang wie breit. L. 1,25—1,50 mm (vgl. Galle Nr. 88). Wahr- scheinlich sex. Gen. von Cynips calicis. A. cerri Bey. Stirn, Scheitel und Mesonotum glänzend und lederartig ; Abdomen grösstenteils rotgelb, Kopf hinter den Augen erweitert oder länger als gewöhnlich, Mesonotum in der Mitte oft haarig, Thorax selten en tee TER Abdomen schwarz oder braunrot, Kopf nicht länger als gewöhnlich, hinter it Augen nicht erweitert, Thorax ganz schwarz, Mesonotum in der ee ee WORTE NER Bauchdorn 4mal so lang wie breit. Schwarz, Antenne braun, die 4 ersten Glieder gelbrot, Beine gelbrot, Abdomen rötlichgelb, hinten schwärzlich. Mesonotum mitten spärlich behaart, vorn oftmals mit rotbraunem Fleck, Mesopleure unten gestreift. Scutellum runzlig punktiert. L. ? 1,5 mm (vgl. Galle Nr. 59). Wahrscheinlich sex. Gen. von A. rhyzom«.

A. testaceipes var. nodifex Kieff.

\ 60 Systematischer Teil.

13. Bauchdorn 2'/—3mal so lang wie breit, Mesonotum im hinteren Drittel sehr zerstreut behaart N u a ; 14. Kopf und Thorax schwarz, Antenne des ? dunkelbraun, die 3—4 ersten Glieder gelb, Antenne des 7 15gliedrig, gelb, Grundglieder und distale Hälfte gebräunt, Mesonotum hinten mit braungelben Längsstreifen. L. 1,3 bis 2mm (vgl. Galle Nr. 58). A. testaceipes Hart. sex. Gen. Kopf und Thorax braunrot, meist mit schwarzen Flecken, Antenne rotgelb, Endhälfte braun, beim % 15gliedrig, Mesonotum mit 3 schwarzbraunen Längsstreifen. L. 1,1—2,3 mm (vgl. Galle Nr. 30 und 57). A. radicis Hart. sex. Gen. (A. trilineatus Hart., noduli Hart.). 15. Scapus, Coxx&, grösster Teil des hinteren Femur, proximale Hälfte des mittleren und Proximalende des vorderen Femur braun, Beine sonst gelb, 2., 3. und oftmals noch 4. Antennenglied gelb, die folgenden gebräunt, Antenne des 15gliedrig. L. 1,5—1,9 mm (vgl. Galle Nr. 92). A. foecundatrix Hart. sex. Gen. (A. pilosus Adler). Scapus und grösster Teil des hinteren Femur geb . . . . ... 16. 16. Hintertibia hellgelb . .: . ... 2.2202 20 2 u 00.000 Hintertibia braun ... . .... u. 0 ws 0 00 17. Beine schön zitronengelb, Grund der Cox& braun, Antenne gelb, distale Hälfte dunkelbraun, beim X 15gliedrig, Kopf schwarz, Abdomen seitlich schwarz oder braunrot. L. 1,3—1,5 mm (vgl. Galle Nr. 84). } A. callidoma Hart. sex. Gen. (A. cirratus Adler). Beine blassgelb, Grund der 4 vorderen Cox&, hintere Coxa fast ganz und Tarsenspitzen braun, Femur proximal oftmals gebräunt, Antenne gelb, distale Hälfte gebräunt, beim / 15gliedrig, Abdomen fast ganz dunkelbraun oder ventral rotgelb. L. 1,2—1,6 mm (vgl. Galle Nr. 93).

A. nudus Adler sex. Gen. 18. Gesicht heller gefärbt als der übrige Kopf. A. xanthopsis Schl. Siehe oben. Gesicht ebenso schwarz wie Kopf und Thorax. Antenne des 15gliedrig, distale Hälfte und Scapus gebräunt, Antenne des ? braun, 3. Glied gelb, Beine gelb, Grund der 4 vorderen Cox&, hintere Coxa fast ganz, hintere Tibia ausgenommen das Distalende braun, Abdomen dunkelbraun, ventral heller. L. 1,6—2 mm (vgl. Galle Nr. 31). A. quercus-corticis L. sex. Gen. (A. gemmatus Adler). 19. Bauchdorn 3mal so lang wie breit, Kopf hinter den Augen nicht erweitert, Kopf, Thorax und Abdomen schwarz, sex. Gen. . . . 2.2... 20. SO 6mal so lang wie breit, Kopf hinter den Augen erweitert, ag. Gen . Con 0 oa ee 20. Alle Antennenglieder des ? deutlich länger als dick, Antenne des J' 15- gliedrig. Mesonotum lederartig und kahl, Mesopleure wenigstens unten gestreift, beim 0 glatt. Antenne rotgelb, distale Hälfte braun, Beine rot- gelb, hintere Tibia oft gebräunt. L. 1,/—2,4 mm (vgl. Galle Nr. 33). A. inflator Hart. sex. Gen. 12. und 13. Antennenglied des 2 nicht länger als dick, Antenne des Z 15- gliedrig . . . 2.5, 20 0 so, 0 00,0 21. 21. Antenne lehmgelb, wenigstens an den 4 ersten Gliedern, wenigstens die distale Hälfte gebräunt, Antenne des 0’ 15gliedrig, Beine rotgelb, Cox und basale Hälfte des hinteren Femur beim ?, beim die 4 hinteren Femora und die basale Hälfte des vorderen schwarzbraun. Mesonotum und Mesopleure kahl, glatt, glänzend. L. 1,7—2,2 mm (vgl. Galle Nr. 67),

A. curvator Hart. sex. Gen.

21.

22.

28.

. Körper grösstenteils rotbraun oder rotgelb oder wenigstens nicht zugleich

. Metapleure dicht und anliegend weisshaarig. Braunrot; Antenne schwarz-

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 61

Antenne schwarzbraun, Beine braungelb, Cox& und Proximalende der Femora schwarz. Mesonotum vorn sehr fein punktiert. L. 2,2 mm.

A. laevigatus Schenck. Mesonotum schimmernd, ziemlich scharf lederartig gerunzelt, hinten zwischen Flügel und Parapsidenfurchen mit einer schwachen Längsfurche. Rostrot; Antenne braunschwarz, 3. Glied viel länger als das 4., Gruben des Scutellum und zum Teil das Mediansegment schwarz, Beine braunrot, Tibien und Tarsen braun, Abdomen dorsal schwarzbraun, ventral braunrot. L. 3 bis

3,2 mm (vgl. Galle Nr. 41). A. glandulae Hart. ag. Gen. Mesonotum, ausser vorn und seitlich,. stark glänzend, glatt oder fein leder- Big rs, 23.

Kopf und Mesopleure schwarz . . . 24,

Kopf und, am Thorax, wenigstens Mesopleure schwarz, Mesonotum kahl, glänzend, hinten glatt . . . . . 27.

braun, 3. Glied sehr verlängert und verdünnt, Mesonotum in der Mitte vorn sowie an den Nähten, Flecke auf dem Mediansegment und auf den Pleuren braunschwarz, Grund der Coxx& schwarzbraun, die 3 letzten Tarsenglieder und Grund des hinteren Femur braun, Vorderrand des 2. Tergites und die folgenden dorsal schwarz. Mesonotum fein und zerstreut punktiert, fast kahl, sehr glänzend. L. 4—4,8 mm.

A. schencki D. T. und Kieff. ag. Gen.

Metapleure kahl oder kaum behaart, Körper grösstenteils rotgelb, Meso- notum oft mit schwarzen Längsstreifen : Ä 28

. Eistiel 9mal so lang wie der Eikörper. L. 9 mm (vgl. Galle Nr. 54).

A. lambertoni Kieff. ag. Gen.

Eistiel höchstens 7mal so lang wie der Eikörper . . 2 2.2..2..26. . (Vgl. Galle Nr. 42.) Diese und die folgenden Arten sind nur durch die

Galle zu unterscheiden. A. albopunctatus Schlecht. ag. Gen.

(Vgl. Galle Nr. 63.) A. seminationis Gir. ag. Gen.

(Vgl. Galle Nr. 62.) (Vgl. Galle Nr. 87.) (Vgl. Galle Nr. 52.) (Vgl. Galle Nr. 53.)

. marginalis Schlecht. ag. Gen.

. quadrilineatus Hart. ag. Gen.

. callidoma Hart. ag. Gen. (giraudi Wachtl). . nudus Adl. ag. Gen. (A. malpighiü Adl.).

DiBD

. Pronotum wenigstens seitlich hell rotbraun, Körper rostrot, Kopf schwarz,

Antenne in der Distalhälfte braunschwarz, 3. Glied fast doppelt so lang wie das 4., 3 Längsstreifen am Mesonotum, Grübchen des Scutellum, Mediansegment, Mesopleure und Abdomen dorsal schwarz; oder Körper schwarz, Antenne braun, distal schwarz, Pronotum mit je 1 grossen roten Flecken, Abdomen seitlich nahe am Grunde rotbraun, Beine gelbrot. L. 2,8 bis 3 mm (vgl. Galle Nr. 43).

A. curvator Hart. ag. Gen. (A. collaris Hart.). Pronotum ganz schwarz. Kopf und Thorax schwarz, Abdomen braunrot, dorsal dunkler, Antenne braun, 1. und 2. Glied und Beine gelbrot, Grund der Coxz und 5. Tarsenglied braun. L. 2,2—2,8 mm (vgl. Galle Nr. 44).

A. quercus-ramuli L. ag. Gen. (A. autumnalis Hart.).

Kopf und Thorax schwarz, höchstens Augenrand und Hinterende des Scutellum rotbraun, Antenne braun oder braunrot, Beine braun, Gelenke

Belkr.... . a

Kopf und Thorax wenigstens seitlich hell rotbraun - - .. +... . 30.

62

29.

30.

31. 32.

33.

34.

Systematischer Teil.

Zwischen dem Flügel und der Parapsidenfurche nur 1 kahle, glatte Längs- furche, Stirn nur mit sehr wenigen Punkten. Abdomen braun, seitlich und ventral meist gelbrot. L. 3mm (vgl. Galle Nr. 40). A. inflator Hart. ag. Gen. (A. globuli Hart.). Zwischen dem Flügel und der Parapsidenfurche sind 2 kahle, glatte Längs- furchen, Mitte der Stirn grob und dicht punktiert. Abdomen braunschwarz, vorn und hinten mehr oder weniger rot. L. 4,3—4,8 mm (vgl. Galle Nr. 34). A. foecundatrix Hart. ag. Gen. Das 3. Tergit fein punktiert, Kopf und Thorax dicht behaart, Abdomen rotbraun, 0... 40005. un Boa a 3. Tergit unpunktiert. Antenne mit 14 deutlich getrennten Gliedern. Gelblich rostrot, Antenne häufig gebräunt, Distalende oftmals schwarzbraun, Grübchen des Scutellum oftmals schwarz, Tibia und Tarsus des Hinterbeines braun, Seiten des 2. Tergites bis zum Hinterrand behaart. Bauchdorn nur 3mal so lang wie breit. L. 3,5—3,8 mm (vgl. Galle Nr. 51). A. solitarius Fonsc. ag. Gen. Antenne mit 13 oder 15 deutlich getrennten Gliedern . . . . . . 3. Antenne mit 14 deutlich getrennten Gliedern . . . . 2.2... 34. Seen seitlich ohne schwarzen Fleck, Antenne ventral nicht heller als dorsa ent ala 2. Tergit seitlich mit je 1 schwarzen Fleck, Antenne ventral heller als dorsal, 15gliedrig, braun, 1.—4. Glied braunrot, die folgenden dorsal schwarz, ventral braunrot, Grund der Coxxs und Tibia des Hinterbeines bräunlich, 2. Tergit mit je 1 schwarzen Fleck an der Seite. L. 4 mm. A. bimaculatus Schenck. ag. Gen. Die 3. Cubitalzelle nicht oder sehr schwach angeraucht. Rostrot, Gesicht, Antenne ausgenommen der Grund, Dorsalseite des Thorax und des Abdomens braun, Thorax hinten und teilweise seitlich schwarz; Seiten des 2. Tergites sehr spärlich, nur nahe dem Vorderrande reichlicher behaart. L. 3,8 bis 4,3 mm (vgl. Galle Nr. 27). | A. quercus-corticis Hart. ag. Gen.

3. Cubitalzelle sehr deutlich braungelb angeraucht. Rostrot, Antenne be- |

sonders in der distalen Hälfte und Längsstreifen auf dem Mesonotum braun, Mediansegment schwarz, Abdomen dorsal hinten öfters dunkel, Seiten des 2. Tergites bis über die Hälfte mässig reichlich behaart. L. 4,5

bis 4,8 mm (vgl. Galle Nr. 29). A. rhyzomae Hart. ag. Gen. #:

Seiten des 2. Tergites in der hinteren Hälfte glatt, nur in der vorderen 4 Hälfte mit einem Haarfleck, 2. Tergit dorsal ohne schwarze Flecke, 3. Tergit fein punktiert, 3. Cubitalzelle mit einem Rauchstreifen, welcher vorn der

Radialis parallel läuft. L. 3,8--4,5 mm (vgl. Galle Nr. 28).

A. testaceipes Hart. ag. Gen. (A. sieboldi Hart.). #:

Seiten des 2. Tergites in der hinteren Hälfte fein punktiert, mit einem 4

grossen, fast den Hinterrand erreichenden Haarfleck, dorsal mit 2 schwarzen 7 Flecken, 3. Tergit weniger fein punktiert als bei voriger Art, 3. Cubitalzelle 7 meist mit 2 mehr oder weniger deutlichen, divergierenden Rauchstreifen.

L. 4--4,8 mm (vgl. Galle Nr. 26). A. quercus-radicis Fab. ag. Gen.

14. G. Callirhytis Förster.

Von Andricus zu unterscheiden durch die einfachen Krallen; Mesonotum | grob quergerunzelt, Parapsidenfurchen durchlaufend oder vorn abgekürzt. In 7

Gallen auf Quercus-Arten.

Europa, Asien, Nordamerika; 59 Arten, davon 1 deutsche.

Type: D. quercus-folü.

* behaart. Antenne 13gliedrig, langzottig behaart, 3. und

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 63

C. hartigi Först. Kastanienbraun; Gesicht und Antenne rotgelb, letztere beim #7 16-, beim ? 15gliedrig. Parapsidenfurchen vorn verkürzt. Scutellum querrunzlig. Beine rotgelb, beim ? Cox&, Femora sowie die 4 hinteren Tibien bräunlich. Abdomen vorn rotgelb. Galle unbekannt.

15. G. Diplolepis Geoffroy. Dryophanta Först., Liodora Först., Spathegaster auct. (part.).

Kopf hinter den Augen wenig verbreitert. Wange ohne Furche, nicht halb so lang wie das Auge. Parapsidenfurchen durchlaufend. Scutellum mit einer

ü bogigen Querfurche. Radialzelle am Vorderrand offen.

Krallen 2zähnig. Das 2. Tergit dorsal stark zungenförmig verlängert. Bauchdorn höchstens 2mal so lang wie dick.

Agame Generation. Kopf und Thorax reichlich

4. Glied lang, 3. länger als das 4. (Abb. 39), Bauchdorn

reichlich und lang behaart.

Sexuelle Generation. Körper grösstenteils kahl.

Kopf hinter den Augen nicht verbreitert. Antenne nicht

lang und nicht zottig behaart, beim ? 14gliedrig, beim

15gliedrig. Bauchdorn nicht reichlich behaart. In Gallen auf (Quercus-Arten.

Europa, Nordafrika, Asien, Amerika; 51 Arten, da- von 7 in Deutschland.

1. Antenne und Beine mit wenigen, mässig kurzen und geraden Haaren. Kopf, Thorax und Abdomen schwarz oder schwarzbraun, Mesopleure glatt, glänzend . 2.

_— Antenne und Beine reichlich mit sehr langen, abstehen-

den, zottigen Haaren besetzt; Kopf und Thorax braun-

rot, zum Teil schwarzbraun

2. (Vgl. Galle Nr. 46.) Diese und die folgenden Arten ab N) Die 2 proximalen Geisselglieder

sind nur durch die Galle und die agame Generation yon Diplolepis quereus-folii. von einander zu unterscheiden. D. quercus-foliiL.sex.Gen.(D.taschenbergi Schlecht.). (Vgl. Galle Nr. 47.) D. longiventris Hart. sex. Gen. (D. similis Adl.). (Vgl. Galle Nr. 64.) D. divisa Hart. sex. Gen. (D. verrucosa Schlecht.). (Vgl. Galle Nr. 65.) D. schlechtendali Kieff. 2. Das 2. Tergit dorsal lang zungenförmig, nahe dem Hinterende des grössten- teils schwarzbraunen Abdomens endigend a

2. Tergit entfernt vom Hinterende des Abdomens endigend De 3. Der ganze mittlere Teil des Mesonotum gleichmässig behaart, Antenne schwarzbraun, 1. und 2. Glied manchmal rot . . 4

Hintere Hälfte des mittleren Teiles des Mesonotum spiegelglatt und sehr spärlich behaart, viel spärlicher als vorne, 12. Antennenglied deutlich länger als dick, Antenne ganz schwarzbraun oder in der Basalhälfte gelbrot, Beine Peru L. 3—3,2 mm (vgl. Galle Nr. 80). D. agama Hart. as 12. Antennenglied nur so lang wie dick, Femora gelbrot, oft mit 1—2 braunen Längsstreifen. L. 3—4,4 mm (vgl. Galle Nr. 76). D. quercus-folü L. ag. Gen. (D. scutellaris Ol.). 12. Antennenglied wenig, aber deutlich länger als dick, Femora braun.

L. 2,9—3,6 mm (vgl. Galle Nr. 78). D. longiventris Hart. ag. Gen.

64 Systematischer Teil.

5. L. 3-4,5 mm, Mesonotum in der vorderen Hälfte mässig grob punktiert und reichlich behaart, Mesopleure mässig behaart, ausgenommen eine sehr kleine Stelle (vgl. Galle Nr. 82). D. divisa Hart. ag. Gen.

L. 2,63 mm, Mesonotum in der vorderen Hälfte mehr glatt und spär- licher behaart, Mesopleure sehr zerstreut punktiert, meist mit einem grösseren,

glatten und kahlen Fleck (vgl. Galle Nr. 79. D. disticha Hart. ag. Gen. 4

16. G. Chilaspis Mayr.

Körper glatt und glänzend. Kopf beim ? hinter den Augen ziemlich stark verbreitert, Wange kürzer als das halbe Auge. Pronotum in der Mitte schmal. Parapsidenfurchen durchlaufend. Scutellum vorn mit einer bogigen, mitten ge- teilten Querfurche, seitlich ur.d hinten von einer Randleiste umgeben. Median- segment senkrecht, vom Scutellum überragt, mit 2 winkelig gekrümmten Längs- 7 leisten. Radialzelle am Vorderrand offen, Areola gross. Krallen einfach. Abdomen linsenförmig zusammengedrückt, oben und unten schneidig. In Gallen auf Quercus-Arten. 1

1 sichere europäische und 1 unsichere nordamerikanische Art. .

1. Antenne 13gliedrig, 3. Glied wenig länger als das 4.; gelb, distales Drittel der Antenne stark gebräunt, Abdomen schwach gebräunt. L. 24—2,6mm 7 (vgl. Galle Nr. 77). Ch. nitida Gir. ag. Gen.

Antenne des ? 14gliedrig, beim 7 15gliedrig. Bräunlich rotgelb, Kopf schwarzbraun, Gesicht heller, die 5—6 proximalen Glieder der Antenne gelblich, die übrigen braun, 3. Glied länger als das 4., beim 0’ proximal verengt, distal verdickt, Mesonotum rotbraun. Scutellum schwach lederartig..

Beine rotgelb. Abdomen braunschwarz. L. 2—2,8 mm (vgl. Galle Nr. 8). a

Ch. nitida Gir. sex. Gen. (Ch. löwi Wacht).

17. G. Neuroterus Hartig. Spathegaster Hart. (part.), Ameristus Förster.

Wange kurz. Antenne beim 0’ 15gliedrig, beim ? 13—15gliedrig, End- glieder dicker als das 3. Parapsidenfurchen fehlend oder doch nie scharf aus- geprägt zum Vorderrand ziehend. Scutellum vorn mit einer breiten, bogigen, nicht unterbrochenen Querfurche, vom Mesonotum durch keine Naht abgegrenzt und ohne leistenartig erhöhten Vorderrand. Radialzelle lang gestreckt. Krallen zweizähnig (Subg. Neuroterus) oder einfach (Subg. Proneuroterus). Abdomen ziemlich linsenförmig. Kopf, Thorax und Abdomen ganz oder grösstenteils schwarz. In Gallen auf Quercus-Arten. A

Europa, Nordafrika, Asien und Nordamerika; 50 sichere Arten, davon 5 in Deutschland, 17 unsichere. Mi

1. Krallen einfach. Wangenfurche deutlich. Antenne des ? l4gliedrig, ziemlich dick, schwarz, beim © braun, 3. Glied ausgerandet. Kopf fast matt. Meso notum fein lederartig, glänzend, Parapsidenfurchen durchlaufend, aber wenig deutlich. Scutellum matt, runzlig. Mediansegment mit einem fast kreis- runden Mittelfeld. Flügel glashell, Radialzelle oft geschlossen. Beine dunkel

braun, Endhälfte der Femora, Tibien und Tarsen lehmgelb. L. 2,2—2,8 mm

(vgl. Galle Nr. 35). N. aprilinus Gir. sex. Gen.

Krallen 2spaltig, Radialzelle am Vorderrand offen, Antenne des ? dünn, Wangenfurche scharf . ... . 2. 5 0 020, a

2. Enddrittel des Vorderflügels stark gebräunt, die 2—3 ersten Antennen-

glieder, Beine und vorderes Drittel des Abdomen gelb, Antenne des 2 15

gliedrig, Kopf und Mesonotum fein lederartig . Se

Schröder, Insekten Mitteleuropas, Band Ill. Cynipiden

nr

Hi5cm

L RR EURER TATEN EAN RETEE

Gallen von: 1. Cynips caput- medusae, la. (Innengalle auf der Seite des Fruchtbechers),

2. Andricus nudus., 3. Biorrhiza aptera, 4. Andricus xanthopsis, 5. Chilaspis Löwi,

6. Andricus pilosus, 7. Chilaspis Löwi (Durchschnitt zweier Gallen), 8. Andricus amenti, A

9. Rhodites mayri, 10. Rhodites spinosissimae, 11. Diplolepis taschenbergi, 12. Trigon- & xD aspis megaptera, 13. Andricus quadrilineatus, 14. Rhodites rosae, 15. Biorrhiza id, &v S

16. Rhodites spinosissimae (Durchschnitt), 17a. Rhodites rosarum, 17b. Rhodites eglante- „D N riae, 18. Diplolepis quercus, 19. Andricus globuli, 19a (freie Galle nach der Überx winterung), 20. Trigonaspis synaspis, 21. Dieselbe (Durchschnitt). en * PS nor + A & SHs v2

Übersicht der Gattungen der Cynipariae. 65

2. Enddrittel des Vorderflügels ganz glashell oder fast glashell, Abdomen ta 3. Bohrer kurz, L. 2,4—2,5 mm (vg. Galle Nr. 69). N. tricolor Hart. sex. Gen. Bohrer sehr lang, L. 1,9—2,4 mm (vgl. Galle Nr. 72). N. tricolor Hart. ag. Gen. (N. fumipennis Hart., varius Schenck). . Mesonotum fein gerunzelt, wenigstens vorn und seitlich, Parapsidenfurchen ey Mesonotum glatt, sehr stark glänzend, ohne oder fast ohne Parapsiden- furchen, Flügel glashell . N E : 9, . Abdomen, von der Seite gesehen, rundlich oder eirund . . ....6. Abdomen gross, von der Seite gesehen eiförmig, länger als der übrige Körper, Kopf mässig glänzend, lederartig, Mesonotum stark glänzend, fein lederartig, stellenweise fast glatt, Antenne schwarzbraun, 15gliedrig, 14. und 15. Glied etwas verwachsen, Flügel glashell. Beine braun, Gelenke, oft Tibia und Tarsus des Vorderbeines lehmgelb. L. 2—3 mm (vgl. Galle Nr. 74). N. albipes Schenck. ag. Gen. (N. laeviusculus hend, N. pezizaeformis Schlecht.). Ebenso, aber Flügel mit 2 kleinen braunen Flecken (vgl. Galle Nr. 75). N. albipes ag. Gen. var. reflexus Kieff. . Mesonotum fein lederartig, dicht streifig gerunzelt; wo die Parapsiden- furchen angedeutet sind, teilweise fast glatt und stark glänzend; die 15- gliedrige Antenne braun, die 2—4 proximalen Glieder und Beine gelb, Coxz wenigstens proximal braun, 1. Cubitalzelle stets mit einem braunen Fleck. L. 2,5—2,8 mm Fa en ee er Mesonotum sehr fein lederartig, ohne Spur einer Streifung, ziemlich stark länzend, 1. Cubitalzelle proximal öfters mit einem schwach bräunlichen nn a nn ee a iR er 7. Bohrer kurz, Kopf und Thorax ganz schwarz (vgl. Galle Nr. 68). N. quercus-baccarum L. sex. Gen. Bohrer sehr lang, länger als das Abdomen, oftmals Umgebung der Augen und Längsstreifen am Mesonotum rot (vgl. Galle Nr. 73). N. quercus-baccarum L. ag. Gen. (N. Ienticularis O).). 8. Bauchdorn nicht verdickt, so kurz, dass er das Hypopygium nicht oder kaum überragt, Bohrer sehr lang. Antenne braun, proximale Hälfte oftmals heller, Beine braun oder rotgelb. L. 2—2,7 mm (vgl. Galle Nr. 71). N. numismalis Fourcroy ag. Gen. Bauchdorn stark verdickt und viel länger als bei voriger Art, Bohrer kurz. Die 4—5 proximalen Antennenglieder gelb, die übrigen gebräunt, End- hälfte ziemlich stark verdickt, Beine blassgelb, Cox&® braun, Femora oft gebräunt. L. 1,6—1,7 mm (vgl. Galle Nr. 61). N. albipes Schenck sex. Gen. 9. Antenne 14- oder 15gliedrig, braun, 3. Glied 5—6mal so lang wie dick, 2. Glied und Grund des 3. gelb, Beine gelb, Cox& und oft Femora ge- bräunt. Stirne sehr fein lederartig. L. 1,8—2 mm (vgl. Galle Nr. 66). N. numismalis Fourcr. sex. Gen. (N. vesicatrix Schlecht.). Antenne 13gliedrig, hellgelb, Endhälfte gebräunt, 3. Glied 2—2'/smal so lang wie dick, Endglied aus 2 verwachsenen Gliedern bestehend, Beine gelb, Cox& braun, Femora fast immer, Tibien öfters gebräunt, Stirn glatt. L. 0,9—1,2 mm (vgl. Galle Nr. 90). N. aprilinus Gir. ag. Gen. (N. schlechtendali Mayr).

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 5

66 Systematischer Teil.

Il. Synergariae.

Biologie.

Die Synergariae (von ovvegy&w, mitarbeiten) oder Einmieter sind solche Cynipiden, die sich in Gallen entwickeln, welche entweder von anderen Gall- wespen oder von Gallmücken erzeugt worden sind. Ihre Larven bringen zwar auch eine Neubildung von Pflanzenzellen hervor, jedoch können sie dies nicht an einem normalen Pflanzengewebe, sondern nur an einem schon im Wachstum begriffenen Auswuchs bewirken. Zu ihnen gehören vier Gattungen, deren drei in Eichengallen und eine in Rosengallen leben. Hartig und Giraud geben zwar an, dass sie auch noch Neuroterus- und Aylax-Arten als Inquilinen von Eichengallen erhalten haben, doch wurde dies seither von niemandem bestätigt. Die Mehrzahl der Einmieter überwintern in der Galle und erscheinen im folgenden Frühjahr, in der Regel später als die Gallenerzeuger. Einige Arten haben eine erste Generation im Frühjahr und eine zweite im Sommer. Oftmals kommen mehrere Arten in derselben Galle vor, was man leicht beobachten kann, wenn man die Gallen einzeln aufbewahrt.

Der Wohnort der Einmieter ist nicht immer derselbe in allen Gallen. Man kann dabei fünf Fälle unterscheiden. 2

1. Fall. Der Einmieter lebt in der Larvenkammer, ohne diese zu zer- stören, und zwar bald einzeln, bald zu mehreren, wobei Zwischenwände ge- bildet werden, welche die Larven voneinander trennen, wie es schon Reaumur an Andricus foecundatrix beobachtet hat. Diese Zwischenwände sind bald sehr dünn und häutig, so bei vielen Eichengallen, bald dick und holzig, wobei die Galle selbst grösser als die normale erscheint, wie es bei Rhodites eglanteriae vorkommt. Dieser Fall hat stets den Tod des Erzeugers zur Folge. |

2. Fall e Die Einmieter bewohnen ebenfalls die Larvenkammer, letztere ist aber zerstört und an ihrer Stelle befindet sich ein. grosser, durch dünne Querwände geteilter Hohlraum, in dem die Larven voneinander getrennt leben. Auch dies verursacht immer den Tod des Gallenerzeugers.

3. Fall. Der Einmieter lebt in einem unbewohnten Hohlraum, der bei manchen Gallen vorkommt, z. B. bei Dipl. disticha, Cynips polycera u. a. Der Eigentümer der Galle wird dabei in seiner Entwicklung nicht gestört, ausg nommen wenn dieser Hohlraum gleichzeitig von mehreren Larven bewohnt un dabei so vergrössert wird, dass die Larvenkammer des Gallbildners in ihr Entwicklung gehemmt bleibt.

4. Fall. Die Einmieter befinden sich im Parenchym der Galle, in Zellen, die sie selbst erzeugt haben, was häufig bei Cynips kollari der Fall ist. D Erzeuger wird dabei nicht gestört, wofern diese Zellen nicht zu zahlreich auf treten und der Larvenkammer nicht zu nahe gerückt sind.

5. Fall. Die Einmieter befinden sich ausserhalb der eigentlichen Gall. So z. B. beobachtete ich eine Synergus-Art bei Andricus feecundatrix in dei verdickten Grund der sogenannten „Eichenrose“, also unterhalb der eigentliche abfallenden Galle. Dieselbe Beobachtung hatten schon Malpighi und Rene gemacht.

Übersicht der Gattungen.

1. Petiolus längsgestreift, das ganze Gesicht fächerartig gestreift, Stirnleist: vorhanden, Pronotum in der Mitte ohne ge ; Scuitellum mit zwe tiefen Gruben .

Petiolus glatt, Gesicht nur seitlich gestreift, Stirnleisten fehlen, Anten des ? 12 gliedrig, Radialzelle geschlossen . te

Übersicht der Gattungen der Synergariae. 67

2. Radialzelle geschlossen, Antenne des ? bei den europäischen Arten 14- gliedrig, beim 7 15gliedrig, 3. Glied ausgerandet oder verdickt. 18. G. Synergus. Radialzelle am Vorderrande offen, Antenne des ? 13gliedrig, beim * 14- oder 15gliedrig, 3. Glied ausgerandet. 19. G. Saphonecrus. 3. Gesicht mit 2 parallelen, vom Clypeus zu den Antennen reichenden Längs- kielen, Pronotum in der Mitte mit 2 Längsleisten, Mediansegment ohne

estreiften stielartigen Fortsatz. 20. G. Ceroptres. Gesicht ohne Längskiele, stielartiger Fortsatz des Mediansegmentes längs- gestreift. 21. G. Periclistus.

18. G. Synergus Hart. (Sapholytus Först.).

Einmieter in Eichengallen. 4 Europa, Nordafrika, Asien, Amerika; 68 Arten, davon 17 sichere und 5 _ zweifelhafte Arten in Deutschland.

1. Das 2. Tergit am ganzen Hinterrande breit und reichlich punktiert, die R: intern in den Gallen - . . . .... 2.2. 4000.02 2. Tergit nicht oder nur vor der oberen Hälfte des Hinterrandes DR DR ee re 2. Das 2. Antennenglied beim J kürzer als dick, beim ? so lang wie dick, RE: Kopf rotgelb, Stirn und Scheitel schwarz, Augenrand gelb, Körper schwarz, Antenne rotgelb, distale Hälfte oft gebräunt, Beine rotgelb, Cox& sehr oft, die 4 vorderen Femora oftmals am Grund, Tibia und Femur des Hinterbeines, ausgenommen das Knie, schwarz, Abdomen oft zum Teil rot- braun bis rostrot. Die 2 Stirnleisten erreichen die äusseren Ocellen. Stirn grob runzlig-punktiert. Mesonotum mit welligen, verkürzten Querkielen, Zwischenräume fast glatt. L. X 2—3,5 mm, ? 2,2—5 mm. In vielen Knospen und Fruchtgallen; in Deutschland, in den Gallen von Cynips caput-medusae, C. quercus-calicis, C. kollari, C. lignicola, C. glutinosa und Andricus fecundatrix. 1. S. umbraculus Ol. (melanopus Hart., orientalis Hart., socialis Hart.). Das 2. Antennenglied stets deutlich länger als dik . . . . 2... 3. Hinterbein schwarz, Gelenke und Tarsen gelb, Gesicht schwarz . . . 4. Alle Beine rotgelb, Cox schwarzbraun, hinteres Femur rotbraun bis dunkel- braun, Grund der 4 vorderen Femora oft braun, Antenne rotgelb, Kopf, Thorax und Abdomen schwarz. Stirnleisten durchlaufend, Stirne grob punktiert. Mesonotum grob quergerunzelt. Radialzelle nur 2mal so lang wie breit, Adern des Flügels blass. L. 2,7 mm. In Gallen von Andricus lobuli und A. ostrea. 2. 5. ruficornis Hart. notum grob quergerunzelt, seitlich bei den Tegule meist sehr grob runzlig-punktiert, Gesicht mit einem starken Mittellängskiele, Stirnleisten bis zu den Ocellen reichend, Adern dunkelbraun. Schwarz; Antenne rotgelb, distale Hälfte gebräunt, Scapus beim / oft schwärzlich, Gelenke der Beine, distale Hälfte der 4 vorderen Femora, Tibia und Tarsus der 4 vorderen Beine und Endglied des Hintertarsus rotgelb. Stirn grob runzlig-punktiert. Mesonotum grob quergerunzelt, seitlich grob punktiert. Hauptadern braun, die andern lehmgelb, Radialzelle ziemlich breit. L. 2—4 mm. In Gallen von Cynips caput-medusae, C. quercus-calicis, C. .. und C. kollari. . 5. reinhardi Mayr. Mesonotum mit entfernteren und scharfen kielartigen Runzeln, Zwischen- räume glatt und glänzend, Gesicht ohne oder mit schwachem Mittellängs- kiel, Stirnleisten gewöhnlich nicht bis zu den Ocellen reichend, Adern

68

Abb. 40. Antenne von wie dick; Körper schwarz, Kopf des cl, ausgenom

Synergus thaumacerus.

oftmals schwärzlich. Stirn grob runzlig-punktiert. Mesonotum überall m

. Das 3. Antennenglied des X am Ende verdickt, aussen ausgerandet, ni

Systematischer Teil.

lehmgelb. Schwarz, die 4 vorderen Beine, meist auch Antenne rotbraun, Scapus oft gebräunt, alle Cox&, vorderes Femur am Grund, mittleres grössten- teils schwarzbraun, hinteres Knie und hinterer Tarsus rotgelb, Metatarsus

wellenförmigen und verkürzten. Querleisten, Zwischenräume fast gla L. 2—3 mm. In Gallen von Andricus foecundatrix, Cynips quercus-calie und aus unentwickelt gebliebenen Eicheln. 4. 5. evanescens Mayr

aufoeblusen . 0. ve. re ee Männchen mit stark aufgeblasenem, aussen ausgehöhltem 3. Antennenglie: (Abb. 40). Schwarz, sehr selten rostrot, Kopf beim Z meist gelb, bei schwarz, rostrot oder gelb, Scheitel meist schwarz, Antenne gelb, dista Hälfte beim 0 oft gebräunt bis schwarz, selten die gan Antenne schwärzlich, ausgenommen die 2 Grundglied: Beine gelb, Cox& dunkelbraun, die 4 vorderen Femora bräunt, hinteres Femur schwarzbraun, Adern lehmgelb, Ä domen schwarzbraun oder rotbraun. Stirnleisten deutlic bis undeutlich. Stirn sehr fein lederartig und etwas pu tiert. Das 2. Antennenglied des 0’ quer bis kuglig, beim so lang wie dick, 3. Glied beim ? walzenrund, 2mal s lang wie das 4. Mesonotum grob quergerunzelt, bei kleine Stücken nur lederartig. L. 1—2,8 mm. In Gallen von Tri megaptera, Biorr. renum, Dipl. tricolor und Neur. baccarum. 5. S. thaumacerus Dal (klugi Hart., luteus Hart., carinatus Hart

6. Mesonotum mit queren, scharfen, unterbrochenen, wellige Kielchen und glatten Zwischenräumen, Stirnleisten meist nic durchlaufend . . ... 2. 2... 0.0 Tas

Mesonotum lederartig oder quergerunzelt, Stirnleisten | zu den Ocellen reichend.

7. Antenne verdickt, 2. Glied beim 0’ quer, beim ? so lar

Scheitel und Stirne, Augenrand, Antenne und Beine r gelb, alle Cox& beim ?, hintere Cox& beim 7 schwaı beim ? hinteres Femur grösstenteils braun, die 4 vorderen gebräunt. Stir leisten durchlaufend. Stirn grob runzlig-punktiert. Adern braun. 2. Tergit des ? hinten oben ziemlich stark abgerundet. L. 2,7—3 mm. Gallen von Andr. radicis, A. corlicis, A. sieboldi, A. rhyzomae. : 6. 5. incrassatus Ha

Antenne nicht verdickt, 2. Glied länger als dick. Schwarz; Kopf bein gelb, ausgenommen Scheitel und Stirn, selten schwarz mit gelbem Ges und gelben Wangen, medialer Augenrand schwarz, Kopf des ? mit rc gelbem Gesicht, Antenne des 0’ gelb, distale Hälfte oft gebräunt, Ant des ? braun, 2.—4. oder 5. Glied lehmgelb, Beine beim gelb, h Coxa schwarzbraun oder Coxa und Femur der 4 vorderen Beine gebrä hinteres Femur schwarzbraun, selten gelb, hintere Tibia oftmals geb Beine des ? rotgelb, Cox&, hinteres Femur, proximale Hälfte der 4 vor Femora und oftmals hintere Tibia braun. Stirne fein lederartig. . braun oder lehmgelb. L. 1,3—1,6 mm. In Gallen von Andr. trilineo A. feecundatrix, A. testaceipes, Cyn. lignicola und Neur. albipes. In im April und Mai des 1. Jahres. 7.S. apicalis (S. erythrostomus Haı

S. immarginatus Hart.

8.

I : 3 | 9,

1.

. Antenne bei %? gelb, 1. und letztes Glied oft dunkel E distale Hälfte

Übersicht der Gattungen der Synergariae, 69

Kastanienbraun, Kopf und Antenne weisslichgelb. Mesonotum lederartig. Flügel blass. Kniee, Tibien und Tarsen weisslichgelb. Abdomen vorn dorsal rotbraun. L. 0’ 0,7 mm. In kleinen, beutelförmigen, lang weissbehaarten

Gallen auf Eichenblättern. 8. S. xanthocerus Hart. Wenigstens der Thorax ganz schwarz . . . . . 2 222.0. ; Hinteres Femur, wenigstens beim $, dunkel gefärbt . - . . ..1.

Femora und Tibien bei 7? geb . . . . 16.

braun, dann aber Abdomen rotbraun, Kopf bei 2 schwarz . . . 11. Antenne grösstenteils braun oder beim 0’ rot, dann aber Kopf teilweise rot, Abdomen schwarz N,

. Abdomen schwarz, Antenne gelb, 1. und letztes Glied oft ER TE 12.

Abdomen rotgelb bis rotbraun, hinten dunkler, Antenne in der distalen Hälfte oft gebräunt, sonst lehmgelb bis gelbbraun, 1. Glied braun; Körper schwarz, Cox&, Femur und Tibia der 5 oder 4 hinteren Beine gebräunt oder braun, Gelenke, die 4 vorderen Tibien und die Tarsen lehmgelb. Stirn fein lederartig. Das 2. Antennenglied des 0" kuglig, beim ? wenig länger als dick, 3. Glied um '/s länger als das 4. Mesonotum lederartig, oftmals fein quergerunzelt. Adern braun. L. 1,2—2 mm. Aus Gallen von Trig. renum und Dipl. agama im April des 2. Jahres. 9. S. varius Hart.

. Mesonotum lederartig, 3. Antennenglied beim kaum länger als dick,

Antenne einfarbig gelb oder gelbrot . . . . . . 222...

Mesonotum bei grösseren Stücken grob quergerunzelt, bei kleineren leder- artig, 3. Antennenglied beim 0’ stets viel länger, meist 2mal so lang wie das 4., 1. und letztes Glied braun oder rotgelb. Schwarz, Antenne, Kniee, Tibia und Tarsus der 4 vorderen Beine rotgelb, die 4 vorderen Femora lehmgelb, Grundhälfte oft braun, hinteres Femur braun bis schwarz, hintere Tibia gelb bis braun. Das 2. Antennenglied länger als dick. Stirn leder- artig, selten hinten grob punktiert, Stirnleisten durchlaufend, Scheitel mit Querkielen. Adern fast glashell. Hinterrand des 2. Tergites beim ? nicht ausgeschnitten. L. 1,5—2,8 mm. April—Juni des 1. oder 2. Jahres. In Gallen von Cynips quercus-calicis, C. caput-medusae, C. kollari, C. lignicola, C. glutinosa, Dipl. agama, D. disticha, D. divisa, D. quercus-foliü, D. longi- ventris, D. quercus und Trig. synaspis. 10. $. pallicornis Hart.

. Das 2. Antennenglied des Ü wenigstens so dick wie lang, beim ? wenig

länger als dick, Imago im 2. Jahr. Schwarz, Antenne rotgelb, 1. Glied schwarzbraun, Cox&, Femur des Hinterbeines und proximale Hälfte der 4 vorderen Beine schwarz, Gelenke, Tibien und Tarsen gelbrot, hintere Tibia oftmals gebräunt. Stirn lederartig. Scheitel zwischen den Ocellen gerunzelt. Adern lehmgelb bis braungelb. L. 2—2,5 mm. Aus Gallen von Andr. ostrea, Dipl. divisa, D. disticha, D. quercus-folü, Neur. fumipennis, N. Ienticularis, N. numismalis. 11. S. tscheki Mayr.

2. Antennenglied beim länger als dick, 3. länger als das 4. beim J, gleichlang beim ?, Imago im 1. Jahr. Schwarz, Antenne, Kniee, Tibien und Tarsen rotgelb, Cox& und zum Teil Femora braun. Stirn lederartig, oft runzlig, Stirnleisten durchlaufend, Scheitel oft gekielt zwischen den Ocellen. Adern gelblich. Das 2. Tergit beim ? birnförmig. L. 1,4—2,2 mm. In Gallen von Andr. curvator, A. seminationis, A. inflator, Dipl. agama, D. divisa, D. disticha, Neur. baccarum, N. tricolor, N. vesicatrix, Trig. megaptera und Tr. synaspis. 12. S. albipes Hart. (S. erythrocerus Hart.). Hintere Tibia und Antenne braun, Kopf schwarz een. 10,

70

14. Hintere Tibia und wenigstens 2.—4. Antennenglied gelbrot, Gesicht des

13,

: Ocellen. Mesonotum lederartig, mit wenig deutlichen Querrunzeln. Ad

16.

. Das 2. Antennenglied so dick wie lang, 3. wenig länger als das 4. Schw

Systematischer Teil.

und oft Wangen rot. Schwarz, Antenne des 7 rot, 1. Glied braunschw. Antenne des ? braun, 1. Glied meist dunkler, 2.—4. oder 5. gelbrot, Bein rotgelb, Cox& schwarzbraun, Grund der 4 vorderen Femora und grösste Teil des hinteren Femur dunkel. Stirn hinten grob punktiert. Stirnleiste durchlaufend. Das 2. Antennenglied beim 0’ wenigstens so dick wie lan; beim ? wenigstens so lang wie dick, Mesonotum grob quergerunzelt. Ader braun. Das .2. Tergit des ? hinten ausgeschnitten. L. 2—3 mm. Im Frül jahr des 2. Jahres. Aus Gallen von Andr. callidoma, A. fecundatri. A. glandulae, A. globuli, A. ostrea, A. quercus-radicis, A. solitarius, C yr quercus-calicis, C. caput-medusae, C. glutinosa, C. lignicola, Neur. quercu. baccarum, Dipl. quercus-folü, D. disticha. 13. S. vulgaris Hart.

Das 2. Antennenglied bei S? etwas länger als dick. Schwarz, Ante braungelb, 1. Glied schwarzbraun, Cox& schwarzbraun, Grund der 4 ı deren Femora oft gebräunt, hinteres Femur braun, Kniee und Tibi 4 vorderen Beine sowie Tarsen gelbrot, hintere Tibia braun. Stirn lederartig, Stirnleisten durchlaufend. Mesonotum lederartig. Adern dun braun. L. 1,6—2,3 mm. Im Frühjahr des 2. Jahres. Aus Gallen A. autumnalis, A. collaris, A. callidoma, A. globuli. 14. S. nervosus H

(S. nigricornis Hart., S. tibialis Ha,

Antenne braun, heller beim %, 1. Glied schwarzbraun, 2. beim 2 oft b gelb bis gelb, Enddrittel der Antenne braungelb, Gelenke der Beine Tarsen lehmgelb, alle Tibien oder nur die hinteren braun, die 4 vor Tibien oftmals lehmgelb bis braungelb. Stirn lederartig, Stirnleisten h oft wenig deutlich. Scheitel meist mit deutlichen Kielen zwischen

braun. Das 2. Tergit des ? von der Seite gesehen hinten rechtwinkeli:

fallend. L. 1,7—2,5 mm. Im Frühjahr des 2. Jahres. Aus Gallen A. ostrea. 15. S. tristis Mayr.

Kopf fast immer, die 4 vorderen Coxz&, oft auch die hintere Coxa gelb Schwarz, Kopf, Antenne und Beine gelbrot, Stirn und Scheitel schw: Augenrand meist gelbrot, Abdomen dunkel rostrot, selten schwärzlich. 2. Antennenglied wenig länger als dick, 3. etwas länger als das 4. St leisten durchlaufend. Stirn grob punktiert. Mesonotum grob quergerunz: Das 2. Tergit hinten kaum ausgeschnitten. L. 1,3—2,6 mm. Im So und Herbst des 1. Jahres. Aus Gallen von A. albopunctatus, A. trilinea:i A. collaris, A. curvator, A. glandulae, A. feecundatrix, A. malpighii, A. querc ramuli, A. seminationis, A. solitarius, Dipl. taschenbergi, Biorr. Ball I; megaptera, Cyn. glutinosa, Neur. quercus-baccarum, .N. tricolor. 16. S. gallae-pomiformis Fon

(S. facialis Hart., S. bispinus Haı

Kopf schwarz, alle Cox& braun oder schwarzbraun. Schwarz, Antenne ı Beine gelbrot. Das 2. Antennenglied länger als dick. Stirn mit deutlic Runzeln, Stirnleisten durchlaufend. Scheitel mit Kielen zwischen den Ocel Mesonotum grob lederartig, stellenweise quergerunzelt. L. 1,5—2,7 Im Sommer des 1. Jahres.“ In Gallen von Andr. albopunctatus, A. cur A. glandulae, A. quercus-ramuli, A. ostrea, A. solitarius und Neur. que baccarum. 17. S. radiatus Mayr. Zweifelhafte Arten: basalis Hart., crassicornis Hart., exaratus Ha pallipes Hart. und variolosus Hart. .

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 71

19. G. Saphonecrus Dalla-Torre & Kieffer.

Einmieter in Eichengallen. Europa, Nordafrika, Asien, Nordamerika; 6 Arten, davon 1 deutsche. Schwarz, Antenne und Beine rotgelb, Scapus oft braun, Coxz schwarz. Stirn fein lederartig. Antenne des 7 15gliedrig, beim ? 13gliedrig, 3. Glied fast 2mal so lang wie das 4. Mesonotum fein quergerunzelt. Das 2. Tergit glatt. L. 1—2,4 mm. Im Frühjahr des 2. Jahres. Aus Gallen von AÄndr: trilineatus, A. inflator, vielleicht auch Dipl. quercus-folü. | S. connatus Hart.

20. G. Ceroptres Hartig.

Einmieter in Eichengallen. ' Europa, Asien, Nordamerika; 25 Arten, davon 1 sichere d 3 zweifelhafte deutsche Arten.

Schwarz, Antenne beim / (Abb. 41) gelb, 1. Glied meist braun, wenig länger als dick, 3. etwas länger als die 2 folgenden zusammen, schwach gekrümmt, Antenne des ? ‚rötlichgelb bis braun, 12gliedrig. Beine rotgelb, Cox, beim o Grund der Femora und Hintertibia, ausgenommen _ das Distalende, beim ? proximale Hälfte der 4 vorderen Femora und hinteres Femur schwarzbraun. L. 1—2 mm. In Gallen von Andr. testaceipes, vielleicht auch A. quer- cus-ramuli, Dipl. flosculi, Neur. aprilinus und Cyn. ligni- cola. C. arator Hart.

21. G. Periclistus Förster.

* Einmieter in Gallen von Rhodites, Diastrophus und ? jallirhytis. Imago im Mai des 2. Jahres. - Europa und Nordamerika; 9 Arten, davon 2 in Deutsch-

1. Schwarz, Abdomen oft dunkelbraun, Beine rötlichgelb, Coxz schwarz, Mesonotum reichlich behaart, fein leder- artig-punktiert. Parapsidenfurchen den Vorderrand des Mesonotum erreichend, Mesopleure ganz gestreift, Antenne „4%. 41. Antenne von beim ? dunkelbraun, beim rötlichgelb, 1. und letztes Ceroptres arator. Glied braun. L. / 1,8—2,2 mm, 9 2,5—3 mm. Aus Gallen

von Rhodites mayri und R. rosae. 1. P. brandti Ratz. Parapsidenfurchen den Vorderrand des Mesonotum nicht erreichend. Meso- pleure oben mit einem glänzenden glatten Fleck, Antenne bei 7? braun, Basalhälfte beim / oft rotgelb, selten die ganze Antenne bräunlich rotgelb. L. 1,7— 2,4 mm. Aus Gallen von Rhodites centifoliae, eglanteriae, spinosis- simae. 2. P. caninae Hart. (germanus Schenck.).

$ II. Zoophage Cynipiden.

Zu dieser Abteilung gehören die 6 folgenden deutschen Subfamilien:

Das 2. Tarsenglied des Hinterbeines aussen mit einem griffelartigen Fort- satz, Cubitalis aus der vorderen Hälfte der Basalis entspringend.

= 7. Subfam. Ibaliinae.

12 Systematischer Teil.

1. Das 2. Tarsenglied des Hinterbeines ohne Fortsatz, Cubitalis, wenn vor- handen, aus dem Grund oder aus der Mitte der Basalis entspringend . 2. 2. Scutellum dorsal mit einer napfförmigen Erhabenheit, Antenne 11—16- gliedrig, gewöhnlich 15gliedrig beim ’, 13gliedrig beim ?. | 6. Subfam. Eucoilinae. Scutellum dorsal ohne Erhabenheit, Antenne beim co’ 14-, beim £ 13- shedig 00.0 0 tee 3. Das 2. Tergit etwa halb so lang wie das Abdomen, selten nicht halb so lang, dann aber Cubitalis aus der Mitte der Basalis entspringend, Körper ohne Skulptur, 3., 4., 5. oder 6. Glied der Antenne des 0’ oft ausgebuchtet. 2. Subfam. Charipinae.. Das 2. Tergit kürzer als das halbe Abdomen, höchstens das 3. Antennen- glied des X ausgebuchtet, Cubitalis aus dem Grunde der Basalis ent- springend oder fehlend . . ....... 2.2.2... 2 1 755 4. Das 2. Tergit sehr schmal, zungenförmig. 4. Subfam. Aspicerinae. Das 2, Tergit nicht zungenfömig . „2. 3 ..,02 ‚3. Abdomen deutlich gestielt, 2. Tergit deutlich länger als das 3. 3. Subfam. Anacharitinae. Abdomen fast sitzend, nie deutlich gestielt, 2. Tergit deutlich länger als das 3. 5. Subfam. Figitinae.

2. Sobfäin. Charipinae Dalla-Torre & Kieff.

Biologie. Die 48 Arten, deren Lebensweise bekannt ist, parasitieren in Aphiden und Cocciden. Die Vertreter dieser Subfamilie kommen in allen Erdteilen vor, sie bilden 6 Gattungen. 1. Mesonotum ohne Parapsidenfurcken:- . . ».... „2. Mesonotum mit deutlichen Parapsidenfurchen, Radialzelle geschlossen . 5. 2 Ehen fast so lang oder länger als das Abdomen, mit deutlicher uw zele . a

Flügel nicht so lang wie das Abdomen, ohne Radialzelle. 4. Pezophycta. 3. Radialzelle am Vorderrand offen. 1. Alloxysta. Radialzelle am Vorderrand geschlossen . . . 4

4. Flügel normal entwickelt, viel länger als das Abdomen. 2. Charips. Flügel verkümmert, schmal, nicht oder kaum länger als das Abdomen.

3. Nephycta. 5. Scutellum vorn ohne Grübchen, Mesonotum fein punktiert. 5. Hemicrisis. Scutellum vorn mit 1—2 Grübchen, Mesonotum unpunktiert. Ä

6. Pheenoglyphis. 4 1. G. Alloxysta Först. (Dilyta Först., Äystus Hart.). |

Scutellum vorn schwach quer eingedrückt, 3. Tergit viel kürzer als das 2.

Europa und Amerika, 49 Arten, davon 12 in Deutschland. N Erythrothorax Hart. Glänzend, schwarz. Kopf rotbraun, Gesicht gelblich, Antenne, Thorax und Beine braunrot. Alle Antennenglieder des 5 gerade, 3. länger als das 4., dieses dem 5. gleich, 3. Glied des ? mehr als 3mal so

lang wie dick, 4.—6. wenigstens 2!/smal. Radialzelle fast 3mal so lang wie breit. L. 1,2—1,8 mm. i E

2. G. Charips Halid. (Allotria Westw. non Hübn.).

Scutellum vorn schwach quer eingedrückt.

Europa, Afrika, Amerika, Australien; 61 Arten, davon 16 in Deutschland.

2

RETTET TEE

on

Ser

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 73

Victrix Westw. Glänzend schwarz, Antenne oder wenigstens 4.—6. Glied und Beine gelb. Antennenglieder 3—5 beim ausgebuchtet, gleichlang, 2 mal so lang wie dick. Radialzelle gross, 2mal so lang wie breit. Abdomen vorn weiss behaart. L. 1—1,5 mm.

3. G. Nephycta Först.

Scutellum vorn schwach quer eingedrückt. Europa; 3 Arten, davon 1 in Deutschland.

Discreta Först. Rotgelb, Mesonotum und Scutellum rotbraun, Abdomen schwarz. Das 3. Antennenglied des ©’ gerade, kaum länger als das 4. L. 1 mm.

4. G. Pezophycta Först.

Scutellum vorn schwach quer eingedrückt.

Europa; 3 Arten, davon 2 in Deutschland.

Brachyptera Hart. Gelbrot, Antennenglieder 6—13 resp. 6—14 braun, Abdomen schwarz. Antenne beim länger als der Körper, 3 Glied gerade, länger als das 4., beide dünner als die folgenden, 3. Glied des ? länger als das 4., Flügel höchstens die Mitte des Abdomens erreichend. L. 0,6—1,5 mm.

5. G. Hemicrisis Först. Scutellum vorn schwach quer eingedrückt.

Europa; 1 Art.

Ruficornis Först. Schwarz, Antenne und Beine rotgelb, Scapus, Cox und basale Hälfte der Femora bräunlich. Das 3. Antennenglied viel länger als das 4., beim 0’ gekrümmt. Parapsidenfurchen vorn erloschen. L. 1,7 mm.

6. G. Phenoglyphis Först. (Auloxysta Those);

Parapsidenfurchen meist durchlaufend. Europa; 9 Arten, 1 deutsche.

Xanthochroa Först. Rotgelb; Antenne länger als der Körper, 5.—13. Glied 2mal so lang wie dick, 3. 1'/.mal so lang wie das 4., beide dünner als die folgenden. Mesopleure mit einer Längsfurche. Radialzelle fast doppelt so lang wie breit. L. 1,3 mm.

3. Subfam. Anacharitinae Dalla-Torre & Kieff.

Scutellum vorn mit 2 Grübchen, hinten allmählich zugespitzt. 3 Biologie. Die 2 Arten, deren Lebensweise bekannt ist, leben in /emerobius- arven. Alle Erdteile; 7 Gattungen, davon 4 in Deutschland. 1. Scutellum hinten in einen Dorn ausgezogen, Parapsidenfurchen durchlaufend, Radialzelle geschlossen. 4. Äyalaspis. Scutellum ohne Dorn, Radialzelle geschlossen a ans 2. Mesonotum und Scutellum verwachsen, ohne Spur einer Trennung. 3. Prosynapsis. Mesonotum vom Scutellum getrennt, dieses keglig ehe Da 3. Petiolus glatt, meist länger als die Coxa des Hinterbeines. 1. Anacharis. Petiolus gestreift oder gerunzelt, kürzer als die hintere Coxa. 2. Aegilips.

74 Systematischer Teil.

1. G. Anacharis Dalm.

Europa, Amerika, Australien; 14 Arten, darunter 5 deutsche.

Typica Walk. Schwarz, mit schwachem, metallischem Schimmer, Beine hellgelb, Cox® schwarz. Kopf und Thorax dicht graubehaart. Mesonotum glatt oder vorn etwas lederartig, Parapsidenfurchen durchlaufend, tief, von einigen Punkten gerandet. Scutellum runzlig. Radialzelle fast 2mal so lang wie breit. Petiolus beim halb so lang wie das eigentliche Abdomen, beim ? kaum kürzer. L. 2,5—3,5 mm.

2. G. Aegilips Walk.

Europa, Nordamerika; 12 Arten, darunter 3 deutsche.

Nitidula Dalm. Schwarz, glänzend; Mandibel und Antenne gelb, Grund des Scapus und Dorsalseite des Flagellum meist braun, Beine hellgelb, Grund der Cox&, Distalende der 4 vorderen Tarsen und der grösste Teil des Hinter- beines schwärzlich. Kopf und Thorax fein behaart. Propleure unten längs- gestreift. Mesonotum fast glatt, spärlich fein punktiert, mit einigen Querrunzeln, Parapsidenfurchen durchlaufend. Scutellum seitlich und hinten gerunzelt, Gruben nicht tief. Adern gelblich. Petiolus kaum kürzer als dick beim 2, so lang wie dick beim 7, fein punktiert. L. 2,5 mm. | -

3. G. Prosynapsis Dalla-Torre & Kieff.

Synaspis Först. non Bates. Deutschland; 1 Art.

Aquisgranensis Först. Schwarz, schwach metallischglänzend, Antenne ventral und Beine rotgelb, Cox& und Trochanteren .schwarz, hinterer Tarsus bräunlich. Parapsidenfurchen fehlen. Scutellum keglig. Petiolus wenig länger als die hintere Coxa, glatt. L. 3 mm.

4. G. Xyalaspis Hart.

Scutellum vorn mit 2 Gruben. Petiolus gestreift oder gerunzelt, 2. Tergit etwas länger als das 3.

Europa, Asien, Amerika; 9 Arten, davon 1 deutsche.

Armata Gir. Schwarz, glänzend, Antenne beim ? rötlich, am Grunde und am Distalende dunkler, beim % dorsal braun, Beine rotbraun, hintere Coxa und Spitze der Tarsen schwarz. Propleure schwach runzlig. Mesonotum glatt, spärlich punktiert. Scutellum runzlig, Dorn stumpf, ziemlich lang, hinter der Mitte des Scutellum eine weite Furche. Adern gelblich. Petiolus des 7 länger als dick, fein runzlig, beim ? sehr kurz. L. 2,5—3 mm.

4. Subfam. Aspicerinae Dalla-Torre & Kieff.

Biologie. Parasitieren in Dipteren- und Chrysomeliden-Larven. Europa, Asien, Amerika; 7 Gattungen, davon 3 deutsche.

1. Scutellum in einen Dorn ausgezogen, Radialzelle am Vorderrand offen, proximal zum Teil offen. 1. Aspicera. Scutellum hinten abgestutzt, ohne Dorn, Radialzelle am Vorderrande und wenigstens zum Teil proximal offen ee 2 WS 2. Radialzelle proximal ganz *offen, indem die Subcostalis am Ursprung der Radialis ganz aufhört, Scutellum durch eine Längsleiste in 2 parallele, von Querleisten durchzogene Rinnen geteilt. 2: an

Radialzelle proximal nur teilweise offen, Scutellum mit einer Längsleiste,

aber ohne Querleisten und nicht in 2 Längsrinnen geteilt. 3. Tavaresia.

ni

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 75

1. G. Aspicera Dahlb. (Onychia Walk. non Hübn.).

Kopf gerunzelt oder lederartig, Hinterkopf konkav, quergestreift, Stirn- leisten durchlaufend. Mesonotum (Abb. 42) mit 3 Längskielen, der mittlere . durchlaufend, hinten gegabelt, die 2 seit- lichen hinten ver- schwindend, seitlich von den tiefen und durchlaufenden Para- psidenfurchen noch | eine weniger deutliche |

Längsleiste. Scutel- lum von 5—7 Längs- leisten durchzogen, (| [ ı) vorn mit 2 Gruben, Abb. 43. Abdomen von Aspicera (Seitenansicht).

hinten in einen Dorn ausgezogen. Flügel meist ungewimpert. Hintertibia mit 3 Längskielen. Petiolus gefurcht (Abb. 43). Europa, Amerika; 19 Arten, davon 1 deutsche. Scutellata Ville Schwarz, oftmals die Mitte der

Abb. 2. Antenne, Flecke des Thorax und Beine rot, Cox&, proxi- esonotum und Scutellum von A = 2 ER # Aspicera scutellata. maler Teil der Femora sowie der Hintertibia und teilweise

der hintere Tarsus schwarz. Propleure oben mit 10 bis 12 Längsrunzeln, unten mit 3—5, Mesonotum quergerunzelt, Dorn '/s so lang wie das Scutellum. L. 3,5 mm.

2. G. Callaspidia Dahlb. Von voriger: nur durch die Gestalt des Scutellum (Abb. 44) und der Radial-

zelle zu unterscheiden.

Europa, Asien, Amerika; 13 Arten, davon 2 in Deutschland.

Dufouri Gir. Schwarz, Antenne, ausgenommen die 2 oder 3 ersten Glieder, Flecke des Thorax, Cox& und Tarsen rot, Petiolus röt- lich. Propleure quergestreift, Mesonotum quergerunzelt.

L. 4—5 mm. 3. G. Tavaresia Kieff.

Von Aspicera nur durch die Gestalt des Scutellum (Abb. 44 zu unterscheiden.

Europa, Amerika; 5 Arten, davon 1 deutsche.

Nigra Hart. Schwarz, Flagellum

braun bis braunrot, Beine rotbraun, Cox

und Trochanteren schwarz. Kopf und Thorax

lederartig. Parapsidenfurchen hinten stark

verbreitert und quergekielt. L. 3—3,6 mm.

5. Subfam. Figitinae Dalla-Torre.

Abb.44. Scutellum

Bunt . x .. . . Abb. 45. Mesonotum und von Callaspidia. Biologie. Parasitieren in Dipteren- scutellum von Tavaresia nigra.

Larven. Europa, Asien, Afrika, Amerika; 13 Gattungen, davon 5 deutsche. 1. Radialzelle am Vorderrand offen, Areola fehlt, Kopf und Thorax lederartig, matt, Scutellum ohne Grübchen, Parapsidenfurchen fehlen, 2. Tergit vorn behaart, Auge kahl. 1. Anolytus.

76 Systematischer Teil.

1. Radialzelle geschlossen . . 2 2. Das 2. Tergit vorn kahl, Pa adeikicchen duraleend; Augen beha Scutellum vorn mit 2 Grübchen ; 3. Das 2. Tergit vorn behaart, Parapsidenfurchen nicht immer durchlaufend, Augen kahl .

3. Prothorax vorn senhredit abwestützt; Arsola nicht die, meist nur mit

1 deutlichen Ader, 2. Tergit oftmals vorn gestreift. 2. Figites. Prothorax vorn nicht abgestutzt, Areola schief, mit 2 deutlichen Adern. 2. Tergit glatt. 3. Zygosis. 4. Thorax matt, lederartig, dicht punktiert, 3. Ant des S ausgerandet. Scutellum mit oder ohne Grübchen. 4. Amblynotus. Thorax glatt, glänzend, zerstreut punktiert, 3. Antennenglied des 9 nicht ausgerandet, Scutellum mit 2 Grübchen. 5. Sarothrus.

1. G. Anolytus Först. Petiolus 2mal so lang wie dick, gestreift. Europa; 1 Art.

Rufipes Först. Schwarz; 1.—5. Antennenglied rot, 6.—8. braun, Meso- pleure oftmals rotbraun, Beine rot, Abdomen vorn und seitlich bräunlichrot, ventral rotgelb. L. 2 mm. | ä

2. G. Figites Latr. (Homorus Först., Pychnotrichia Först.). Petiolus ringförmig, längsgefurcht. Mesonotum glänzend.

Europa, Asien, Afrika, Amerika; 27 Arten, davon 9 deutsche. u Scutellaris Ross. Schwarz, glänzend; Kniee, Tibien und Tarsen rot. Kopf gerunzelt,

an nn nenne

Scheitel glatt, Ge- ER \ BE. | sicht fein punk- I a | tiert. Mesonotum { .. A \ Ei glatt, vorn mit zwei ee | Längslinien. Scu- A | tellum (Abb. 46) ae - grob gerunzelt. Et ; Abb. 46. Scutellum von ; Fiyites. scubdlaris, Mesopleure längs- Abb. 47. Flügel von Figites scutellaris.

gestreift. Flügel a (Abb. 47) kahl, milchig, nicht a Adern farblos, an der Areola ist nur die distale Ader ausgebildet. Das 2. Tergit vorn längsgestreift. L. 3,3—5,3 mm.

3. G. Zygosis Först. (Psilogaster Hart. part.).

Europa; 2 Arten, davon 1 deutsche.

Heteroptera Hart. Schwarz, glatt, glänzend, spärlich rotbraun behail | Flagellum schwarzbraun, Kniee, Tibien und Tarsen dunkel rotbraus, Mesopleure Ei; unten fein gestreift. Flügel behaart und bewimpert. L. 2—3 mm.

4. G. Amblynotus Hart. (Scytodes Hart.). a Europa, Asien, Amerika; 12 Arten, davon 4 in Deutschland. |

Opacus Hart. Schwarz; Flagellum ventral und Beine braunrot, Cox, Trochanteren und Grund der Femora schwarz. Parapsidenfurchen durchlaufend.

L. 3,5—4,5 mm.

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 77

5. G. Sarothrus Hart. (Amphitectus Hart., Melanips Gir.).

Europa, Nordamerika; 5 Arten, davon 3 in Deutschland.

N

& Areolatus Hart. (Dahlbomii Hart., fumipennis Gir.). Schwarz, glänzend, - braun behaart; Beine rotbraun, ausgenommen die Cox& und der Grund der _ Femora, Abdomen beim ? seitlich rot, 2. Tergit beim / rötlich. Parapsiden- furchen hinten deutlich, vorn erloschen. Scutellum gerunzelt. Flügel dunkel.

1. 3-45 mm.

6. Subfam. Eucoilinae Dalla-Torre & Kieff.

Körper glatt, glänzend. Parasitieren in Larven von Dipteren, Imago auf Blüten.

Alle Erdteile; 34 Gattungen, davon 20 in Deutschland.

Br Abdomen vorn mit einem Haarkranz . . . .. . 2 2 2 2 0.2 - ——- Abdomen vorn ohne Haarkranz . . DE RE IE 2. Vorderflügel distal abgerundet oder zugespitzt. a | Vorderflügel distal ausgerandet oder abgestutzt . . Be =

3. Napf des Scutellum flach gewölbt, nicht erhaben gerandet, "häufig mit einem Grübchen an der senkrecht abfallenden Hinterseite, Radialzelle geschlossen.

= 1. Ganaspis. Er Er des Scutellum mehr oder weniger vertieft, mit einem erhabenen ande

= 4. Flügel en... 2. u - Be verkas and verschmälet . . . ... 2.2. 2.0. lügel behaart und bewimpert . . . : . . 2... 2.2022... Flügel kahl, nicht bewimpett . . a PA

6. Abdomen seitlich sehr stark zusammengedrückt, messerklingenförmig, Hypo-

® pygium pflugscharförmig vorgestreckt, Radialzelle am Vorderrand offen.

En 2. Pilinothrix.

Abdomen nicht übermässig ne Hypopygium gar nicht oder nur wenig vorgestreckt Else a, er

7. Radialzelle geschlossen . . REN RE U TE. = Redialzelle am Vorderrande offen . . de er 8. Stirn vorgezogen, Kopf von der Seite gesehen, mehr oder weniger keil- förmig, Gesicht schief. 3. Crypteuccela. Stirn nicht vorgezogen, mit dem Gesicht dieselbe senkrechte Richtung fort- setzend 9,

9. Alle Glieder des Flagellum beim 9 lang walzenförmig, Keule 8 glliedrig, das 1. Flagellumglied beim 5 übermässig verlängert, fast so lang wie die

3 folgenden zusammen. 4. Aglaotoma.

Nicht alle Flagellumglieder des ? lang walzenförmig, das 1. beim nicht übermässig verlängert . 10. 10. Mesonotum mit 2 feinen, ten abgekürzten Mittellinien ne 2 breiten, nach vorn abgekürzten Seitenfurchen. 5. Chrestosema.

Mesonotum ohne Furchen. 6. Eucoila.

11. Scutellum hinten ausgerandet, daher stumpf 2zähnig. 7. Piezobria.

Scutellum hinten abgerundet oder abgestutzt. 8. Cothonaspis.

12. Radialzelle am Vorderrand offen. 9. Lytosema.

Radialzelle geschlossen. 10. Psilodora.

13. Metapleure mit dichtem Haarfilz, Radialzelle am Vorderrand offen.

11. Glauraspidia. Metapleure ohne dichten Haarfilz, Radialzelle offen oder fehlend.

12. Aphyoptera.

78 Systematischer Teil.

14. Scutellum hinten zugespitzt, Spitze von der Seite gesehen, schnabelartig,

Antenne des ? mit 3- oder Agliedriger Keule. 13. Rhynchacis. Scutellum hinten abgerundet oder abgestutzt. 14. Kleidotoma. 15. Mesonotum ohne Parapsidenfurchen . . . » 2.2. 2.2.2.2... 16.

Mesonotum mit 2 Parapsidenfurchen ee 16. Flügelspitze ausgerandet oder abgestutzt, Radialzelle am Vorderrand offen. 15. Schizosema. Flügelspitze abgerundet, Radialzelle geschlossen. 16. Erisphagia. 17. Parapsidenfurchen fast parallel, am Scutellum weit voneinander entfernt . 18. Parapsidenfurchen nach hinten stark konvergierend, am Scutellum zusammen-

stossend oder fast zusammenstossend, Antenne ohne Keule . . . . 19. 18. Radialzelle geschlossen. 17. Microstilba. Radialzelle am Vorderrande offen. 18. Disorygma. 19. Radialzelle geschlossen. 19. Gronotoma. Radialzelle am Vorderrande offen. 20. Diglyphosema.

1. G. Ganaspis Först.

Europa, Asien, Afrika, Amerika; 7 Arten, davon 1 deutsche.

Mundata Först. Schwarz; Antenne proximal und Beine rotgelb. Antenne fast fadenförmig, die 6—7 Endglieder beim ? nur wenig dicker als die vorigen, 3. länger als das 4. L. 2 mm.

2. G. Pilinothrix Först.

Europa, Australien; 3 Arten, davon 1 deutsche.

Designata Först. Schwarz; Kniee und die 4 ersten Tarsenglieder rot. Antenne des ? mit abgesetzter Igliedriger Keule, 3. Glied so lang wie das 4., aber schmaler. L. 2,75 mm.

3. G. Crypteuccla Kieff.

Europa; 2 Arten, darunter 1 deutsche.

Codrina Hart. Schwarz, Flagellum und Beine rostrot, Endglieder der Antenne schwarzbraun, 4. Glied beim Z 2mal so lang wie das 5., Haarring des Abdomens rostrot. L. 1,5 mm.

4. G. Aglaotoma Först.

Europa, Amerika; 2 Arten. Försteri Kieff. Farbe wie bei Crypteuccela codrina. L. 1,5 mm.

5. G. Chrestosema Först.

Europa und Amerika; 5 Arten, darunter 2 deutsche.

Erythropum Först. Schwarz; Antenne, Beine und Abdomen ventral rot, beim ? sind das 1. sowie die 4 oder 5 letzten Glieder der Antenne dunkel, 3. Glied 3mal so lang wie dick, 4. 2mal, die 5 Endglieder etwas dicker, 3. Glied

beim © nicht gebogen, so lang wie die 2 folgenden zusammen. L. 2—3 mm.

6. G. Eucoila Westw. Alle Erdteile; 9 Untergattungen mit 134 Arten; 6 deutsche Untergattungen. 1. Antenne beim ? 12gliedrig. 1. Miomoera.

Antenne beim 2 13gliedrig

Antenne beim ? 14gliedrig. 2. Episoda.

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 79

2. Antenne des ? ohne Keule, beim / viel länger als der Körper.

| 3. Psychacra. Antenne des ? mit einer Keule Ne UNS 3. Keule der Antenne Sgliedrig. 4. Pentamerocera. -— Keule 7gliedrig, 4. oder 5. Glied beim X oft stark verdickt.

5. Rhoptromeris. Keule 8- oder Igliedrig. 6. Eucoila.

1. Subg. Miomoera Först.

Europa und Amerika; 2 Arten.

Aberrans Först. Schwarz; Mitte der Antenne rötlichgelb, 1. Glied, 3. und einige folgende braun, Beine rotgelb, Cox® und Femora braun. Keule der

E Antenne 7 gliedrig. L. 1,25 mm.

B- # AR K n ri n Kr Kr E } Fi IE

2. Subg. Episoda Först.

Einzige Art. Xanthoneura Först. Schwarz; Flagellum und Beine rot, Cox schwarzbraun. Glieder des Flagellum langwalzig, 3. und 4. gleichlang. Adern gelb. L. 2,7 mm.

3. Subg. Psychacra Först.

Europa, Amerika; 32 Arten, davon 5 deutsche.

Longicornis Hart. Schwarz; Antenne und Beine lehm- gelb; Mediansegment see ig Scutellum, wenig vor der Mitte, mit je 1 Zahn (Abb.

2,5—3 mm.

age . Abb. 48. Seutell ); Napf gross, elliptisch. Länge - "Psichacra longicornis.

4. Subg. Pentamerocera Ashm.

Europa, Asien, Amerika; 8 Arten, davon 2 in Deutschland.

Pentatoma Hart. Schwarz; Kniee, Tibien und Tarsen rotbraun. Die 5 Endglieder der Antenne kuglig. L. 1,5 mm.

5. Subg. Rhoptromeris Först. (Abb. 49).

Europa, Afrika, Amerika; 21 Arten, davon 3 deutsche.

Heptoma Hart. (Abb. 50). Schwarz; die 4 oder 5 ersten Glieder der Antenne und Beine lehmgelb. Das vierte Antennenglied beim / länger und viel dicker als das 3., das 3. beim 2 1!/jamal so lang wie das 4. L. 1,2 mm.

6. Subg. Eucoila Westw.

Alle Erd- teile; 55 Ar-

ten, davon 13

deutsche. En “= Fungicola sie ans Ha S er. Kieff. Schwarz, Abb. 50. Flügel von Rhoptromeris heptoma.

Flagellum und Beine gelbrot, Abdomen rotbraun, ventral gelbrot. Adern gelb, Cubitalis er- loschen. Napf eiförmig. L. 2,5 mm.

80 . Systematischer Teil.

1. G. Piezobria Först.

Propleure dicht filzigbehaart, Metapleure kahl. Europa, Amerika; 2 Arten.

Bicuspidata Först. Schwarz; Antenne rot, ohne Keule, Beine und Abdomen ventral rot. L. 2,8 mm.

8. G. Cothonaspis Hart.

Alle Erdteile; 9 Untergattungen, mit 56 Arten, davon 5 deutsche Uhnter- gattungen.

1. Antenne beim ? 12gliedrig, Keule 7 gliedrig. 1. /diomorpha. Antenne beim ? 13gliedrig, Keule Sgliedrig en

2. Radialzelle auch noch distal, oft noch proximal offen. 2. Adieris.

Radialzelle nur am Vorderrande offen . nn

3. Antenne des ? ohne deutliche Keule. 3. Anectoclis. Antenne des ? mit deutlicher Keule un en 4. Keule der Antenne 6gliedrig. 4. Hexaplasta. Keule 8- oder Igliedrig. 5. Cothonaspis.

1. Subg. /diomorpha Först.

Einzige Art. Melanocera Först. Schwarz; Beine rot, Coxz und Grund der Femora schwarz. L. 2,7 mm.

| 2. Subg. Adieris Först. Europa; 3 Arten, davon 2 deutsche.

Reclusa Först. Schwarz; Kniee, Ende der Tibien und die Tarsen rotgelb. Das 3.—5. Antennenglied gleichlang. L. 3 mm.

3. Subg. Anectoclis Först.

Europa, Amerika, Australien; 9 Arten, 1 deutsche.

Indagatrix Först. Schwarz; Flagellum dunkel rotbraun, Beine rot, Cox® schwarz, 3. Antennenglied etwas länger und dünner als das 4., Scutellum un- bewehrt. L. 3 mm.

4. Subg. Flexaplasta Först.

Europa, Amerika; 15 Arten, 1 deutsche.

Hexatoma Hart. Schwarz; Tibien schwarzbraun, Tarsen braun. Napf des N Scutellum gross. L. 1,1 mm.

Ad 5. Subg. Cothonaspis Hart. (Abb. 51).

EN Alle Erdteile; 26 Arten, 7 deutsche. i Rapae Westw. Schwarz; Flagellum und Beine dunkel braun-

ko) rot, Distalende der Femora schwarz; Antenne °/ı so lang wie der

Körper, 4. Glied etwas kürzer als das 5., Keule Sgliedrig. Flügel ee schwach rauchig, Cubitalis vollständig. L. 3—4 mm. 2 brevicornis Kieff.

9, G. Lytosema Kieff. Europa; 2 Arten, 1 deutsche.

Guerini Dahlb. Schwarz; Beine rot, Cox& und Mitte des hinteren Femur = dunkel, Antenne mit 10gliedriger Keule. >.

Schröder, Insekten Mitteleuropas, Band IJ Cynipiden

R.

DS a So nr

IE

19

L32mn

——

1. Amblynotus opacus. 2. Charips victrix luteiceps. 3. Callaspidia Dufouri. 4. Ibalia

Schirmeri. 5. Trigonaspis megaptera. 6. Synergus umbraculus. 7. Cecconia valerianellae.

8. Synergus thaumacera. 9. Rhodites Mayri. 10. Biorrhiza aptera. 11. Neuroterus bacca-

rum. 12. Andricus autumnalis. 13. Andricus radicis. 14. Psilodora maculata. 15. Dias-

trophus rubi. 16. Trigonaspis synaspis. 17. Periclistus Brandti. 18. Aspicera scutellata. 19. Aegilips rugicollis. 20. Cynips quercus-calicis. 21. Anacharis typica.

Übersicht der Gattungen der zoophagen Cynipiden. 81

10. G. Psilodora Först.

Europa, Asien, Amerika; 7 Arten, 4 deutsche.

Maculata Hart. Schwarz, Flagellum und Beine rot, Coxs und Mitte der Femora, beim 0’ noch oftmals die Hinterbeine schwarzbraun, Flügel unter der | Radialzelle rauch- braun gefleckt, Me-

diansegment mit

einem rautenförmi- gen Mittelfeld. L.

mm. \ wer

13. X a ae ee Thoms. Europa; 4 Arten, Abb. 53. Flügel von Rhynchacis nitida. 1 deutsche.

Microptera Hart. Schwarz; Antenne rotbraun, 1. Glied und die 3 etwas verdickten letzten braun, alle Flagellumglieder viel länger als dick, 3. 1'/gmal so lang wie das 4.; Beine sowie Abdomen vorn und ventral rotbraun. L. 2 mm.

12. G. Aphyoptera Först. (Aphiloptera Först., Agroscopa Först.).

Europa; 3 deutsche Arten. Inustipennis Först. Schwarz; Beine bräunlich, Kniee und Tarsen

| ® Abb. 52. Antenne Abb. 54. Sceutellum RN

von Rhynchacis von Rhynchacis Abb. 55. Scutellum von Rhynchacis nigra Abb. 56. Radialzelle von nitida 9. nigra (von oben). (Seitenansicht). Rhynchacis nigra.

rotgelb. Napf des Scutellum elliptisch, klein, schwach ausgehöhlt, Flügel die Mitte des Abdomens erreichend. L. 2 mm.

13. G. Rhynchacis Först. (Abb. 52 und 53).

Europa; 8 Arten, 3 deutsche. Nigra Hart. Schwarz; Beine dunkel rotbraun, Femora schwarz oder in

der Mitte braun. Gruben des Scutellum (Abb. 54 und 55) viel länger als der sehr kleine, elliptische Napf. Antenne des ? mit 3gliedriger Keule, länger als Kopf und Thorax. Radialzelle siehe Abb. 56. L. 2 mm.

14. G. Kleidotoma Westw.

® Europa, Amerika; 6 Uhntergattungen, mit 45 Arten, 4 deutsche Uhnter- gattungen.

1. Antenne des 2 mit einer 3gliedrigen Keule. 1. Kleidotoma. Antenne des ? mit einer Sgliedrigen Keule. 2. Pentacrita. Antenne des ? mit einer 7gliedrigen Keule. 4. Hexameris.

|

'

|

|

|

|

-— AÄntenne des ? mit einer 6gliedrigen Keule. 3. Hexacola. /

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 6

82 r i Systematischer Teil.

1..Subg. Kleidotoma Westw.

Europa, Asien, Amerika; 19 Arten, 1 deutsche.

’» Geniculata Hart. Schwarz; Beine lehmgelb, Cox® und Erand der Femora braun. - Propleure kahl, glatt. "Antenne so lang wie Kopf und Thorax zu- sammen, Keule kürzer als die übrigen Glieder zusammen. Flügel nur schwach ausgerandet. L. 2 mm.

2. Subg. Pentacrita Först.

Europa; 10 Arten, 1 deutsche. Ä ' Retusa Hart. Schwarz, Kniee und Tarsen braunrot. . Flügel abgestutzt. L. 1 mm. 3. Subg. Aexacola Först. 1 Art. Hexatoma ‚Thoma. Schwarz; Kniee, Tibien und Tarsen braunrot. L. 3 mm. 4. ‚Subg. Heptameris Först.

Ä Europa, Amerika; 7 Arten, 1 deutsche. | Striatella Kieff. Schwarz; Tibien, Tarsen und die 4 vorderen Kniee braunrot. Flügel glashell. Hinterkopf dicht quergestreift. L. 3—4 mm.

15. G. Schizosema Kieff.

Europa, Amerika; 4 Arten, 1 deutsche.

Emarginatum Hart. Schwarz; Beine braunrot, Cox® schwarz. Flügel i abgestutzt, 4. Glied der Antenne des J sehr lang, gekrümmt, keulenförmig.

16. G. Erisphagia Först. | Europa, Amerika; 3 Untergattungen, mit 19 Arten, 1 deutsche Untergattung.

Subg. Psilosema Kieff. % Antenne des ? mit Sgliedriger Keule. wer Europa, Amerika; 12 Arten, 2 deutsche.

Gracilis Hart. Schwarz; Abdomen vorn, Kniee, Tibien und Tarsen braunrot; 3. Glied der Antenne des J' sehr lang und stark verdickt. L. 1 mm. ;

17. G. Microstilba Först.

Europa; 7 Arten, 1 deutsche. | 3 Bidentata Först. Schwarz; Kniee, Tibia des Vorderbeines und Tarsen Mesopleure fein nadelrissig.. Metapleure kahl. Pronotum unpunktiert.

. 2 mm. 18. G. Disorygma Först.

1 Art. Divulgatum Först. Schwarz; Distalende der Femora gelbrot, Tarsen dunkel braunrot. L. 1,5 mm.

19. G. Gronotoma Först.

Europa, Amerika; 8 Arten, 1 deutsche.

Sculpturata Först. Schwarz; Antenne, Beine und Abdomen unten rot- braun. Propleure und Mesopleure nadelrissig. L. 1,75 mm. |

a LESEN

Übersicht der Gattungen -der zoophagen Cynipiden. 83

20. G. Diglyphosema Först. (Abb. 57).

Europa, Amerika; 7 Arten, 2 deutsche.

Eupatorii Först. Schwarz; Antenne und Beine rot, Scapus, Cox& und Femora, ausgenommen das Distalende, schwarz. Para- psidenfurchen zusammenstossend. L. 2 mm.

7. Subfam. /baliinae Ashm. _ Europa, Asien, Amerika; 1 Gattung.

G. Ibalia Latr.

Antenne beim 15 gliedrig, beim ? 13 gliedrig, faden- förmig. Kopf grob gerunzelt. Thorax grob quergerieft, Parapsidenfurchen durchlaufend. Scutellum (Abb. 58) vorn mit 2 Gruben, hinten ab- gestutzt und in der Mitte ausgeschnitten. Flügel kahl, unbewimpert, mit 2 geschlos- senen Cubitalzellen, Radialzelle lang und geschlossen. Abdomen messerklingeförmig komprimiert, fast sitzend, 2.—5. Tergit fast

A: Abb. 57. Mesonotum und Seutellum von Ze ua Jacqueti Kieft.

fe Abb. 58. Scutell sr leg 6. das grösste. Grosse Arten von Ibaliar

von 7—18 mm Länge. Biologie. Parasitiert in Larven von Siriciden; 13 Arten, davon 3 deutsche. % Leucospoides Hochenw. Schwarz; Femur des Vorderbeines, Tibien und Tarsen braun beim ?, lehmgelb beim /, Abdomen rotbraun (2) oder rot (J'). Mediansegment mit parallelen Leisten, seitlich über den Cox& mit einem spitzen

Höcker. L. 7—16 mm.

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en

Ba re ee rl ern

Inhalt.

E | Einleitung. % Phylogenie Geschichtliches

= Allgemeiner Teil. Morphologie und Anatomie . Das Ei und die Eiablage Postembryonale Entwicklung, PRESSURE Far en an über die Biologie Geographische Verbreitung . a, SORGEN, Hinweis auf der weiteren Forschung besonders harrende Fragen Anleitung zum Sammeln . -. . » » 2 2 2.2. = Einteilung . . | $ I. Phytophage Cynipiden ; I. Cynipariae (Gallenerzeuger) . 1. Fortpflanzung der Cynipariae . N 1) Parthenogenesis oder agame Forplansung 2) Sexuelle Fortpflanzung 5 3) Heterogenesis oder edel A. Entdeckung der Heterogenesis B. Darstellung der Heterogenesis C. Übersicht der deutschen Dipläsärten: mit Heteroieneiin.. 2. Gallen der Cynipariae i 1) Ursprung und Bildingsweise dir EEREETER ! A. Ursprung der Cynipidengallen 3 B. Bedingungen für das Entstehen einer Gallbildung. von seiten der Pflanze . ee von seiten des Gallenerzeugers . C. Ursache der Gallbildung » 1. Die Gärungstheorie von Malpighi 2. Die Verwundungstheorie von Reaumur 3. Die Infektionstheorie von Lacaze-Duthiers 4.

1) Das Saugen der Larve im Ei 2) Die Wärme-Entwicklung

3) Die rein mechanische Wirkung 4) Eine Ausscheidung der Larve

Theorien, welche die Ursache der Gallbildung in dee as RER

Seite

9 Inhalt.

Seite

2) Histologischer Bau der Cynipidengallen 29 A. Das Nährgewebe . er 30

B. Das Schutzgewebe 30

C. Das Parenchymgewebe . 31

D. Die Epidermis . . 32

3) Bestimmung und Bewohner de yrisslengnileh 32

A. Die Gallbildner i Be ee ee ee

B. Die Einmieter a) . a ee es Re

C. Die Parasiten RER 34

D. Die Ansiedler . 35

E. Die Vagabunden i 36

4) Aufzucht der Gallwespen RE Gallerkdier 36

5) Verwendung der Cynipidengallen i 36

6) Übersicht der Cynipidengallen nach ihrer Mähriflanse 37

Il. Synergariae. Biologie 66 71

$ II. Zoophage Cynipiden. Biologie

Systematischer Teil.

(Namen der Unterfamilien, Gattungen und Arten alphabetisch geordnet.)

Seite Seite Seite

oberrans . .:.,:,.5..29.) Aue bagları - :: 52 | conglomerata. . . . . 58 a ee, 0. (Phaenoglyphis) 73 | connatus ". Sarg Adieris .. . . : ....80 | autumnalis . 61 | corruptrix . . 58 Asgilips . . ....2..200274 1 Aue 0000 u a1 Vor (quercus-cortieis) 60, 62 Gestwilis. 2 0 Cothonaspis i 80

amd :... 0.4... ws e > Duebeiruen MEER RACE 65 |: crassicornis"., u sale 70 ken ; 78 | basalis . . - 70 | Crypteucoela . . . . . 78 Agroscopa (Aphiloptera) 81 |, Bathyaspis (Pediaspis) . SU | curator . 2. 200 albipes, Neur. . 65 | bicuspidata . . ..80 | Cynipariae WE. re 1 albipes, Syn... .. .... ....69 |.bidentata:. .... :......82 | Compması 2 000 albopunctatus . . :.... 61 | bimaculatus . . .....: 62 | Cunps... 0 Allotria NE 1.72 ı Biombhtba.. 56 Alloxysta . . . ..72 | bispinus“ (allae-pomifor- dahlbomi aber. ER Amblynotus . . .... 76 mis) +... 70 | designata . . . .. amenti . ...59 | ‚brachyptera; ......-°...:.373 | Diestrophm 2. 22 75 Ameristus (Neuroterus) ..64:| brandü. - . . ... .„ 71 |; Dielophosema Men. Ampbhitectıs ers ik 77 | brevitarsis. . . . . .. 55 | Dilyta (Alloxysta) . BRERRR ; Anacharis . . . 14 | Diplolepis » :....., 8 Anacharitinae . . » . 72 calicis (quercus-calicis) . 58 | disereta. ......723 andri . . .... ....1.-94 | Callaspida . - . ... 75 | Düorugma. 75 Andrius . ....... 2.» 38 | callidoma . . . .., 60, Bl 7 ditiha. ee En Anectoclis ... :.. 2: Sc Gallirhytis. . ... .. 62 dwisa . 2... ar 64 Anolytus . . 76 caninae. -. .: x... 71 | divulgatum . 32 Aphiloptera (Aphyoptera) 81 | caput-medusae . . 58 | Dryophanta (Diplole s)- 63 Aphilothrix een Ba | carinatus (thaumacerts)‘ . 68 Dryoteras (Biorrhiza) A Aphyoptera . . .: 81 |: Coccania EOS ajoun ac er apicalis.. . ....68 |: cantaureae':.u sel 2.0086 Apophyllus (Biorrhiza) .. 56 | centifoliae . » .. :....2.5,92 .ieglanterine:,: 200 8 aprilinus . . 64, 65 | Ceroptres . . .... ..71 | emargndum. 2 8 üplera ... 2 is al Episode a aquisgranensis . . ... 74 Charpine .....7 risphagla. 2: wo arator 2 .2222.2...71° | Charinss= s.:. 000 20022 Versihrochus 0 areolatus . . 77 | Chilaspis . . . . ... 64 | erythropum 78 argentea (quercus-tozae) . 58 Chrestosema . . . . . 78 | erythrostomus (apiealis) . 68 armata - . . 2... ..74 | cireulans ........,.,.0.89 | ergikrolkome.: 2 5 Aspicera . » . ...:75 | cirratus .:. „uns ee60 1 Enbothrus . . » 2 Aspicerinae ..:....... 72 | codrina.....: % s....u02278-5 Zuöolla. . . . Aulacidea ... . . .-. 54 | oollaris... 2... ..61:| Eusolline. . 28

eupatorüi evanescens . exaratus

Figites

Fieitinae

fitchi .

flavicornis . foecundatrix . fol (quereus-folii) .

försteri .

fumipennis, Neur.

4 fungicola er nculus. » gallae-pomiformis

Ganaspis gemmatus . geniculata . germanus (caninae)

3 Edsiae A Elauraspidia

guerini . hartigi

Hemicrisis . Heptameris heptoma ‚heteroptera Hexacola Hexaplasta hexatoma, Hexac. hexatoma, emp. hieracii . Hololexis Homorus ; hypochoeridis .

Ibalia

Ibaliinae

Idiomorpha immarginatus (apicalis) incrassatus .

indagatrix .

inflator .

inustipennis . Isocolus (Aylax) .

’aceae

Kleidotoma klugi (thaumacerus) kollari . -

‚laevigatus . ‚laeviusculus lambertoni . lampsanae .

gelles-pomt Are

fumipennis, Sar. (areolatus)

Inhalt.

Seite latreillei 53 lenticularis 65 leucospoides 83 lignicola . 58 Liodora (Diplolep .) 63 Liposthenes (Aylax) 52 longicornis . 79 longiventris 63 löwi . . 64 luteus (thaumacerus) 68 Lytosema 80 maculata 8 malpighü . . 61 Manderstjernia (Andricus) 58 marginalis : 61 mayri, Diast. . 55 mayri, Rhod. . 52 megaptera . 57 megapteropsis . 57 Melanips (Sarothrus) . 77 melanocera 3 80 melanopus (umbraculus) . 67 microptera . Sr 8 Microstilba 82 minor 53 Miomoera . 79 mundata 78 Nephycta 73 nervosus 70 Neuroterus en, nigra | nigricornis (nervosus) . 70 nitida A 64 nitidula . 74 nodifex . 59 numismalis en nudus . 60, 61 Onychia (Aspicera) 75 opacus . 76 orientalis (umbraculus) 67 ostrea ee 58 pallicornis . 69 pallida . 57 pallipes . 70 papaveris 53 Pediaspis 50 Pentacrita . 82 Pentamerocera 79 pentatoma . 79 Periclistus . 71 pezizaeformis(laeviusculus) 65 Pezophycta ; 73 Phaenoglyphis 73 Phanacis 56 Piezobria 80 Pilinothrix . 78 pilosus . 60 polycera 58 potentillae . 55 Proneuroterus . 64

Seite | a napsis 74 acra 79 Psilodora BT 80 Psilogaster (Zugosis) 76 Psilosema . . 82 Psychacra . . 79 Pyenotrichia (Figites) . 76 quadrilineatus a} quercus-baccarum . 65 quercus-calicis | quercus-corticis 60, 62 quercus-folii ER quercus-radicis ER . © quercus-ramuli . 59, 61 quercus-tozae . re radiatus ? 70 radicis (emerens-radiei) 60 ramuli (quercus-ramuli) 59, 61 rapae |, reclusa . RE. reflexus . en reinhardi Y renum . 44, 57 retusa . 2 Rhodites ! 51 Rhoptromeris . 79 Rhynchacis 8 rhyzomae . 62 rogenhoferi 54 rosae . 32 rosarum 51 rubi . 55 ruficornis . 67 rufipes . 76 salviae . . 54 Sapholytus (Synergus) 67 Saphonecrus . 71 Sarothrus . ee scabiosae 54 schencki . 61 Schizozema . 8 schlechtendali, Diplol. . 63 schlechtendali, Neur. 65 sculpturata . 5 82 scutellaris (quercus Joli) 63 scutellaris . ; ; 76 scutellata . 75 Scytodes (Amblynotus) 76 seminationis ; 61 sieboldi . 62 similis RR 63 socialis (umbraculus) . 67 solitarius 62 Er ; ER 51 pat egaster ( iplolepis u. Neuroterus) . ep . 63, 64 spinosissimae . 51 striatella ; 82 Saar (Prosynapsis) 74 synapis . . . . 57, 74 nergariae 66 Sees 67

94

taschenbergi Tavaresia en Teras (Biorrhiza) testaceipes . thaumacerus .. tibialis (nervosus) Timaspis 244.3 tozae (quercus-toz ar Be ; tricolor . ; Trigonaspis trilineatus .

59, 60, 62

ae)

56

Inhalt.

tristis

tschecki .

. typica

umbraculus

valerianellae

variolosus.. varius verrucosus. . vesicatrix

victrix vulgaris .

xanthocerus . xantochroa . xanthoneura .. xanthopsis . . eg EU age Bple :. un

ystus (Alloxysta) ER su DE: e

Zuygosis Rs

Die Blatt- und Holzwespen (Tenthrediniden) Mitteleuropas, insbesondere Deutschlands

von

Dr. E. Enslin

Charakteristik.

; Die Tenthredinoidea, zu denen die im Deutschen als Blatt-, Halm- und - Holzwespen bezeichneten Hautflügler gehören, bilden eine von den übrigen Hymenopteren scharf abgegrenzte Familie. Das hervorstechendste Trennungs- merkmal zeigt sich in der Art der Verbindung von Brust und Hinterleib. Bei allen übrigen Hymenopteren besteht zwischen Brust und Hinterleib eine tiefe Einschnürung, so dass diese beiden Körperteile durch einen mehr oder weniger langen, sehr dünnen Stiel verbunden sind. Bei den Tenthredinoidea dagegen ist der Hinterleib breit mit der Brust verwachsen, und beide Abschnitte schen _ ohne jede Einschnürung ineinander über. Es besteht also zwischen Brust und Hinterleib eine weite kn: während bei den andern Hautflüglern Thorax und Abdomen fast ganz gegeneinander abgeschlossen sind und alle - Örgane, die von der Brust in den Hinterleib hineinziehen, nur den Weg durch den engen Hinterleibstiel gehen können. Verschiedene andere Namen, die den Tenthrediniden gegeben wurden, deuten auf das Verhältnis zwischen Brust und Hinterleib hin, so z. B. Sessiliventres (sessilis —= sitzend, venter = Bauch), Symphyta (ovupio zusammenwachsen; s. Teil I dieses Bandes), Chalasto- gastra (yalaorös gelöst, yaorne —= Bauch). Eine vielfach gebrauchte Bezeich- nung Phytophaga (= pflanzenfressend) ist von der Lebensweise der Larven her- _ genommen, die ihre Nahrung durchweg aus dem Pflanzenreiche beziehen. Da _ jedoch auch andere Hymenopteren, vor allem die meisten Gallwespen auf flanzennahrung angewiesen sind, so erscheint der Name wenig zweckmässig. Die französischen und englischen Namen mouches a scie und sawflies (— Säge- fliegen) betonen ein charakteristisches Organ des weiblichen Geschlechtes, die Säge, die dazu dient, einen geeigneten Platz für die Eiablage zu schaffen.

Geschichtliches.

Da die Blattwespen im allgemeinen ein wenig auffälliges Dasein führen, so treffen wir verhältnismässig spät in der Literatur Mitteilungen, welche sich mit Sicherheit auf diese Insekten beziehen lassen. Zwar ist in älteren Chroniken öfters von Raupenfrass in Wäldern berichtet, der zum Teil wenigstens von Lophyrus-Larven hergerührt haben mag, doch sind die Angaben zu unbestimmt gehalten, als dass man sicher auf Lophyrus schliessen könnte. Nach einigen ebenfalls wenig brauchbaren Berichten aus der zweiten Hälfte des 17. Jahr- hunderts (Redi, Gödart) finden wir zuerst im Jahre 1700 von Vallisnieri und ein Jahr später von dem bekannten Forscher Leeuwenhoek die Weiden- gallen beschrieben, die durch die später Pontania proxima benannte Nema- tide hervorgerufen werden; es wurde diese kleine Wespe deshalb oft auch FPontania vallisnierii benannt. Vortreffliche Beobachtungen über die Biologie

vieler Arten brachte 1740 Reaumur in seinen „M&moires pour servir ä !’histoire des Insects“. 1746 treffen wir zum erstenmal bei Linn& is Namen Tenthredo, der dann für die Bezeichnung der ganzen Familie verwendet wurde. Von da

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 7

DE ET EEE ETEENBENNDETEN SET

98 Geschichtliches.

an mehren sich die Veröffentlichungen über Tenthrediniden, so dass bald eine stattliche Zahl von Arten bekannt war, wobei freilich die Forscher auf die Ver- öffentlichungen anderer wenig Rücksicht nahmen, so dass die Zahl der doppelt und mehrfach beschriebenen Arten eine sehr grosse wurde. Auch die Biologie ae das Interesse mancher Schriftsteller; so hat vor allen De Geer 1752 bis 1773 in seinem dem Reaumur’schen gleichnamigen Werke zahlreiche gute Beobachtungen niedergelegt. Panzer brachte in seinem grossen Insektenwerk

auch viele, grossenteils recht gute Abbildungen von Blattwespen (1793—1809). ı

Die en Veröffentlichungen aus späterer Zeit sind im Literaturverzeichnis - erwähnt.

Gegenwärtig beträgt die Zahl der bekannten Blattwespen etwa 3500. Es sind jedoch noch so viele Gegenden nicht oder nur wenig erforscht, dass wir eher zu wenig als zu viel annehmen, wenn wir sagen, dass auf der Erde etwa 7000 Arten von Blattwespen leben. Selbst innerhalb Deutschlands werden noch alljährlich bisher unbekannte Spezies entdeckt. Im ganzen kennt man in Deutsch- land jetzt über 700 Arten, in der paläarktischen Fauna etwa 1400 Arten. Am nächsten kommt dieser die Fauna Nordamerikas, welche allerdings erst gegen- wärtig systematisch gut durchforscht wird und die etwa 900 Arten zählt. Auch Mittel- und Südamerika beherbergen noch eine stattliche Zahl von Arten, ebenso

ist die indische Fauna ziemlich artenreich, wenn sie sich auch nicht annähernd i | mit der paläarktischen vergleichen lässt. Arm an Blattwespen ist Australien und = am wenigsten entwickelt ist diese Familie im tropischen Afrika, aus dem wenig 7

über 100 Spezies bekannt sein dürften,

‚grossen Netzaugen sind stets noch drei Neben-

Allgemeiner Teil.

Körperbau der Tenthrediniden.

Wie bei allen Insekten besteht der Körper aus drei Hauptteilen: Kopf, Brust und Hinterleib. Der Kopf (Caput) hat annähernd die Form eines Kugelabschnittes, dessen Oberfläche jedoch durch mancherlei Erhebungen und Vertiefungen unregelmässig estaltet ist. Wir unterscheiden den Vorderkopf und den Hinterkopf Oecciput); der letztere, nach der Brust zu liegende Teil ist meist leicht aus- ehöhlt; in ihm befindet sich ein Loch, das Hinter- uptsioch, durch das die Organe des Nerven-, Atmungs- und Verdauungssystems vom Kopf in die Brust hineinziehen. Mit der Vorderbrust ist der Kopf beweglich verbunden. Er trägt die Antennen, die Augen und die Mundteile. Ausser den zwei

augen oder Ocellen vorhanden. Betrachten wir den Kopf von oben (Abb. 1), so sehen wir hinter den Ocellen einen Raum, der meist seitlich durch Furchen begrenzt ist und dessen Ausdehnung nach

Breite und Länge sehr wechselt; er wird als Scheitel BR Re ee a

(Vertex) bezeichnet. Seitlich vom Scheitel und hinter

den Augen befinden sich die Schläfen, die bis zur Basis der Mundteile hinabreichen. Der Scheitel und die Schläfen können gerundet in den Hinter- kopf übergehen oder sie sind gerandet, d. h. an ihrem Hinterrande besteht eine leistenförmige Erhebung. Der obere Teil des Kopfes, der also den Scheitel und den oberen Teil der Schläfen umfasst, wird auch mit einem Wort als Ober- kopf (Sinciput) benannt. Sehen wir den Kopf von vorne an (Abb. 2), so fällt zunächst das Gesicht (Facies) auf, unter dem wir den Raum zwischen den grossen Augen verstehen, und zwar ist der Teil unterhalb der Antennen

Abb. 2. . eines Pteronus von vorne. das Unte rgesicht, der Ab- Abb.3. Antenne ol Oberlippe, cl Clypeus (ausgerandet), w Wangen, schnitt oberhalb der Antennen von Cimbex. wa Wangenanhang, sag Supraantennalgrube, stf Stirn- . s Schaft, fuld (area pentagone), sch Scheitel. das Obergesicht. Der , Wendeglied. mittlere Teil des Gesichtes, der seitlich meist durch Furchen abgegrenzt ist, heisst Stirne und die seit- lichen Partien von der Stirn bis zu den inneren ÄAugenrändern die Wan ie an diese schliesst sich nach unten zu der Wangenanhang, der Raum zwischen dem unteren Ende der grossen Augen und der Basis der Mandibeln;

wenn die Augen bis zur Basis der Mandibeln reichen, dann fehlt der Wangen-

100 Allgemeiner Teil.

anhang. Die Stirn weist öfters besondere Vertiefungen auf, deren Kenntnis für die Systematik wichtig ist. So befindet sich bei vielen Arten zwischen und etwas über der Fühlerbasis eine kleine, meist dreieckige Grube, die Supra- Antennalgrube. Uber dieser liegt ein grösseres, dreieckiges oder fünf- eckiges Feld, das Stirnfeld (Area pentagona). Die das Stirnfeld begrenzen- den Leisten schliessen das untere Nebenauge mit ein, dieses liegt also innerhalb des Stirnfeldes. Der das Stirnfeld von der Supra-Antennalgrube trennende Wulst heisst unterer Stirnwulst. Zu erwähnen wäre noch, dass der engere Umkreis der Augen auch als Orbita bezeichnet wird; er hat manchmal eine besondere, meist weissliche Färbung.

Die grossen Facettenaugen bestehen, wie allgemein bei den Insekten, aus einem Komplex zahlreicher stäbchenförmiger Einzelaugen (Ommatidien), von denen jedes einzelne eine eigene Linse besitzt, während jedes Nebenauge (Ocellus) im ganzen nur eine Linse hat.

Die Antennen sind sehr verschiedengestaltig; im systematischen Teil sind die wichtigsten Antennentypen ab- gebildet worden. Jede Antenne entspringt aus einer kleinen Grube der Stirn, der Antennengrube, in der sich wieder eine kleine Er- hebung, die Antennenwurzel be- findet; auf dieser ist das erste Antennenglied, der Antennen- schaft eingelenkt (Abb. 3); das zweite Antennenglied, das stets sehr kurz ist, wird als Wende- glied bezeichnet. Die übrigen An- tennenglieder bilden die Anten- nengeissel. Ihre Zahl schwankt von 1—40, am häufigsten beträgt

en sie /, so dass also die Antennen e re a Oben ae Mandibel, im Durchschnitt Igliedrig ‚sind. Be ee aa et times kn Sirge Entgegen ihrem Namen dienen ; i ne ee ‚#8 die „Fühler“ in erster Linie nicht zum Fühlen, sondern sind vor- wiegend als die Organe des Geruchsinnes aufzufassen. Der Geruchsinn wird vermittelt durch Geruchshaare, die sich an den Antennen finden, und jedenfalls auch noch durch besondere Geruchsorgane; doch sind hierüber bei den Blatt- wespen genaue Untersuchungen noch nicht angestellt, obwohl manche Arten gewiss sehr dankbare Untersuchungsobjekte abgeben würden, so vor allem die Arten der Gattungen Megalodontes, Cladius und Lophyrus. |

Die Mundteile (Abb. 4) liegen unterhalb des Kopfschildes (Clypeus). Für die Systematik ist der Verlauf des Vorderrandes des Clypeus wichtig; er kann ausgerandet sein, wie in Abb. 2, oder sein Vorderrand ist gerade ab- gestutzt, in seltenen Fällen ist er gezähnt. An der inneren Fläche des Clypeus zieht sich der Gaumen (Epipharynx) hin. Unter dem Clypeus ragt die be- wegliche Oberlippe (Labrum) hervor in Form einer abgerundeten Platte. Die stark chitinisierten Oberkiefer oder Mandibeln sind meist mit mehreren Zähnen versehen und dienen zum Erfassen und Zerreissen der Nahrung, ferner auch zum Durchnagen des Kokons, in dem die Puppe liegt, und bei den Holz- wespen zum Ausnagen eines Ganges im Holz, durch den das Insekt von der Puppenwiege in das Freie gelangen kann. Die Unterkiefer oder 1. Maxillen sind in der Regel gut entwickelt. Wir unterscheiden an ihm verschiedene Teile,

/ // 111°

LEUEEN III ÜN

langen, biegsamen Haaren besetzt ist

Körperbau der Tenthsedinider 101

so die Angel (Cardo), den Stamm (Stipes), die innere Lade (Mala interior), die äussere Lade (Mala exterior) und den Taster (Palpus maxillaris); dieser hat gewöhnlich 6 Glieder. Die Innenlippe (Endolabium oder Hypopharynx) ist nur rudimentär.

Die Unterlippe ruht auf der Kehle (Gula) auf; da die Unterlippe durch Zusammenwachsen eines Kieferpaares entstanden ist, so nennt man sie auch die 2. Maxillen im Gegensatz zu den eben beschriebenen 1. Maxillen. Wir sehen an der Unterlippe eine basale Platte, das Kinn (Mentum), an das sich der vordere Teil der Unterlippe anschliesst; dieser besteht aus 3 Lappen, von denen der mittlere die Zunge (Glossa) darstellt, während die seitlichen als Nebenzungen (Paraglossae) bezeichnet werden. Die Uhnterlippe trägt ein Paar Taster, die gewöhnlich aus 4 Gliedern zusammengesetzt sind.

Von diesem allgemeinen Bauplan können natürlich erhebliche Abweichungen vorkommen, welche vor allem die 1. und 2. Maxillen betreffen. Besonders wechselt die Ausbildung der inneren Lade der 1. Maxillen bei den einzelnen Gattungen. Eine starke, fast rüssel- artige Verlängerung erleiden die Maxil- lenteile, hauptsächlich die Zunge bei Megalodontes. Bei den Siricinae hin- wiederum sind die Mundteile stark ver- kümmert; nur die Mandibeln sind kräf- tig ausgebildet; die Oberlippe ist nur als der verstärkte, nach innen umge- schlagene Rand desClypeuszuerkennen. Die einzelnen Teile der 1. Maxillen sind nicht deutlich zu trennen, ihre Taster bestehen nur aus einem Glied, das mit

und so einem Pinsel gleicht. Eben- eruchsorgan iboreceptor) am Zungentaster von falls zu pinselförmigen Gebilden um- Sirer U Demol). rec : re Tasr, eöfach ewandelt sind die Zunge und die

aster der Unterlippe.. Wir können aus diesem Bau schliessen, dass die Sirex-Arten mit diesen Mundteilen Pflanzensäfte auflecken.

Die Taster, Zungen und die Kieferladen sind mit Haaren besetzt, die teils als Fühl-, teils als Riechhaare aufzufassen sind. Dazwischen befinden sich kegelförmige Organe, die Sinneskegel, deren Funktion der Geruchs- oder Geschmacksempfindung dienen dürfte; ein besonderes, als Riechorgan (Stibore- ceptor) gedeutetes Gebilde, liegt an der Spitze des Zungentasters bei Sirex (Abb. 5). Wir sehen dort bei Vergrösserung eine becherförmige Vertiefung, in der sich etwa 40-50 Sinneshaare befinden. Der Becher ist von einer An- häufung von Nervensubstanz, einem Ganglion, umkleidet, von dem aus Nerven- fasern in jedes der Sinneshaare hineinziehen.

Die Brust (Thorax), als zweite Hauptregion des Körpers, besteht der Anlage nach aus drei Ringen und trägt als Anhänge die Beine und die Flügel. Von den drei Brustsegmenten ist das mittlere, der Mesothorax, viel stärker ausgebildet als das vordere, der Prothorax, oder das hintere, der Metathorax. An jedem Ringe unterscheiden wir das Rückenschild (Notum oder Tergum), die Seiten (Pleurae) und das Brustschild (Sternum), doch ist letzteres am Prothorax und Metathorax verkümmert. Die Pleuren zerfallen wieder in ein vorderes Seitenstück, das Episternum, und ein hinteres Seitenstück, das Epimeron. Betrachten wir zunächst den Thorax von oben (Abb. 6), so erblicken wir vorn

102 Allgemeiner Teil.

einen Teil des Pronotums; an dieses stossen die Flügelschuppen oder Tegulae an, die sich oft durch eine besondere Färbung auszeichnen. Das mächtige Mesonotum ist in mehrere Lappen geteilt, die beiden Seiten- lappen und den Mittellappen, der meist von einer Längsfurche durchzogen ist. Zum Mesonotum gehört auch noch das Schild- chen, an das sich der Schildchenan- hang eng anschliesst. Hier beginnt dann das Metanotum. Zur Seite des Schildchen- anhanges liegen die Rückenkörnchen oder Cenchri, bläschenartige Gebilde von meist weisser Farbe, über deren Bedeutung nichts Genaueres bekannt ist. Etwas nach rück- wärts davon, in der Mitte des Metanotums, sehen wir das Hinterschildchen, das in der Färbung öfters mit dem Schildchen über- einstimmt. Bei seitlichem Anblick des Thorax können wir die übrigen Abschnitte erkennen (Abb. 7 und 8). Unter dem Pronotum Abb. 6. Thorax einer Tenthredo von oben. liegen die £ Propleuren, von denen nur pn Pronotum, tg Tegula, ml Mittellappen des Meso- der als Episternum aufzufassende Teil gut notum, sl Seitenlappen des Mesonotum, sch Schildchen, . . . scha Schildchenanhang, hs Hinterschildchen, e Cenchri. entwickelt ıst. Die P ropleuren laufen vorn in.einen Fortsatz aus, mit dem der Kopf gelenkig verbunden ist. An die Propleuren setzen die Hüften des ersten Bein- paares an. Dem Mesonotum (Abb. 7mn, Abb. 8 ml und sl) schliessen sich nach unten die Mesopleuren an, deren beide Abschnitte, das Episternum und das Epimerum, stets gut zu erkennen sind; an Masse et stets das Episternum, weshalb man oft nur dieses versteht, wenn man von Mesopleuren schlechthin spricht. Mit den Mesopleuren sind die Hüften des zweiten Bein- paares verbunden. Unten gehen die Mesopleuren in das Mesosternum über, oft auch Mittelbrust im engeren Sinne genannt. Die Grenze ist meist nicht durch eine Naht an- gedeutet, doch hat das Mesosternum oft eine andere Skulptur oder Fär- bung. Zwischen Mesonotum und Mesopleuren liegt das Gelenk des Vorderflügels, das aus einer grösseren Abb. 7; The ak Shren. Anzahl von kleinen Chitinplättchen pn Pronotum, pp Propleuren, c, Vorderhüfte, mn Mesonotum, besteht. Zwischen Pronotum und

p Parapterum, em, Epimerum der Mesopleuren, es, Episternum . ; der Mesopleuren, s; Mesosternum, c, Mittelhüfte, mtn Metanotum, Episternum der Mesopleur en liegt

em, Epimerum der ee ee der Metapleuren, die 1; Luftöffnun ; das 3. S tigma des

Thorax, in Abb. 7 schwarz gezeichnet. Etwas oberhalb sehen wir noch ein kleines Plättchen, dessen Lage und Aus- bildung wechselt, das Parapterum, vielfach ungenau auch als Episternum bezeichnet, das oft besondere Färbung aufweist. Bei manchen Gattungen, so besonders bei Tomostethus und bei allen Nematiden ist vorn an den Meso- pleuren durch eine Furche noch ein schmaler Abschnitt abgetrennt (Abb. 8 ps), der als Praesternum bezeichnet wird. An Metapleuren können wir eben- falls die durch eine Naht getrennten Epimeren und Episternen unter- scheiden. Mit den Metapleuren artikuliert die Hüfte des hintersten Beinpaares. Zwischen Metanotum und Metapleuren liegt das Gelenk des Hinterflügels; hier

schen beide ist manchmal

1A os t =] a d er. Der Vor- em; Epimerum der

Körperbau der Tenthrediniden. 103

ist auch das 2. Stigma des Thorax gelegen, das in Abb. 7 ebenfalls schwarz gezeichnet ist.

Die dünnhäutigen Flügel, von denen jeder der Anlage nach aus zwei einander deckenden Membranen besteht, sind von zahlreichen Adern durch- zogen, die zur Verstei- fung der zarten Flügelhaut dienen. Da der Aderver- lauf eines der wichtigsten Hilfsmittel zur Erkennung der Gattungen darstellt, so sei er etwas genauer be- sprochen (Abb. 9). Am

orderrande des Vorder- flügels finden sich zwei besonders starke, nahe beieinander verlaufende Längsadern, die Costa und die Subcosta; zwi-

. Z . ch d Abb. 8. Thorax von Tomosthetus. no eine wıschenader pn Pronotum, pp dere c, Vorderhüfte, - Mittellappen, sl Seitenlappen 2 : . des Mesonotum, tg Tegula, p Parapterum, ps Prästernum, em, Epimerum der eng eschaltet, die Inter Mesopleuren, es; er oe vu der Mesopleuren, s; Mesosternum, c, Mittelhüfte, etapleuren, es; Episternum der Metapleuren, c, Hinterhüfte.

E _ derrand des Vorderflügels

- vor. Sie kann verschiedene Form besitzen, indem sie offen ist, mit oder ohne Quer-

hat beim Fluge rasch die Luft zu durchschneiden, und deshalb ist er durch die erwähnten Adern verstärkt. Auf die Subcosta folgt nach unten zu der Medius, unter diesem der Brachius und der Humerus; die von beiden letzteren ein- geschlossene Zelle wird als lanzettförmige Zelle oder Humeralfeld bezeichnet und kommt nur bei den Tenthrediniden

nerv, oder sie ist in ihrer Mitte kürzer oder breiter zusammengezogen oder sie ist gestielt. Die Abbildungen im systema- tischen Teil zeigen die verschiedenen Ausbildungen dieser Zelle. Am Vor- derrande des Vorderflügels findet sich stets eine elliptische, stärker chitinisierte Stelle, das Flügelmal, Pterostigma oder einfach Stigma genannt. Unter diesem zieht sich der Radius hin, der die Radialzelle einschliesst; diese ist Abb. 9. Tenthredinidenflügel, schematisch. häufig durch den Radialquernerv ge- Cat 2 rn u ah teilt; manchmal schliesst sich ihr noch quemerv; 11 Cubitalquernerven ; 12 Rücklaufende oder ° . Medialnerven; 13 Basal- oder Discoidalnerv; 14 Intercostal- eine kleine Anhangszelle an. Unter- quernerv; 15 Brachialquernerv; 16 Quernerv der lanzett- halb des Radius verläuft der Cubitus; !misen Zee; 17 Analauerners; 13 Alaueraen; a An die zwischen Radius und Cubitus sich mz Mit erstreckenden Cubitalquernerven

bilden die Cubitalzellen. Von den Cubitalzellen nach hinten zu verlaufen die zwei rücklaufenden Nerven oder Medialnerven, während den Medius mit der Subcosta der Basalnerv oder Discoidalnerv verbindet. Die Zelle zwischen Basalnerv und erstem rücklaufenden Nerven heisst Discoidalzelle. Die Lage und Bezeichnung der übrigen Quernerven kann aus der Abbildung

ohne weiteres ersehen werden.

telzelle.

‚104

Einfacher ist das Geäder des Unterflügels. Auch dort schliessen Brachius und Humerus ein Humeralfeld ein; ist ein Cubitalquernerv und ein Medialnerv

Abb. 10. Hinterbein v. Cimbex '. in Wirklichkeit sind aber alle Teile des Geäders gleich en Schenkel Gm), artig und gleichwertig. Der Verlauf des Geäders ist

ti Schiene (Tibia), ta Fuss (Tarsus

den verschiedenen Gattungen kommen im systematischen Teil zur Sprache. Im allgemeinen sei hier nur noch bemerkt, dass nicht selten Abnormitäten im Flügel-

Abb. 12. Hinterbein von Croesus. Die Tibie und das 1. Tar- senglied verbreitert.

Allgemeiner Teil.

vorhanden, was jedoch nicht immer der Fall ist, so werden durch sie Zellen abgegrenzt, die man Mittel- zellen nennt. Ähnlich wie bei anderen Hymenopteren befinden sich am Vorderrande des Unterflügels an be- stimmten Stellen kleine Häkchen, die nur bei stärkerer Vergrösserung zu erkennen sind und die sich bei der Entfaltung der Flügel in den Hinterrand der Vorderflügel einhaken, so dass hiedurch beide Flügel zu einer Flugfläche vereinigt werden. \ Es werden also beim Fluge die Hinterflügel #4 von den Vorderflügeln mitgezogen; wenn auch # die Hinterflügel selbständig sich etwas mit-

bewegen, so wird die Hauptarbeit doch von den Vorderflügeln geleistet; diese sind daher

auch mit einem viel stärkeren Muskelapparat

in Verbindung. Daraus erklärt sich auch, dass

der Mesothorax so gut ausgebildet ist, denn

an ihm setzen ja die Vorderflügel an und in

ihm liegen die Muskeln, die den Vorderflügel

bewegen. Die Adern der Flügel haben üb- rigens nicht nur den Zweck, ein Gerüst für die Flügelhaut zu bilden, sondern sie führen dem Flügel auch Luft zu, indem sie hohl und von Tracheensträngen durchzogen sind. Aus rein prak- tischen Gründen pflegt man die längslaufenden Adern als Adern, die querlaufenden als Nerven zu bezeichnen;

- bei den Tenthrediniden verwickelter als bei irgend eineı anderen Hymenopterenfamilie. Seine Variationen bei

geäder vorkommen, indem eine ÄAder fehlt oder vervielfacht ist. Solche Missbildungen führen dann bei der Bestimmung oft zu Irrtümern; und wenn man mit der Bestimmung eines Tieres nicht zurecht kommt, muss auch daran gedacht werden ob nicht abnormes Geäder vorliegt.

Die Beine sind von dem allgemeinen Bau der In beine. Die Hüften (Coxae) Abb. 10 sind meist kurz und dick. Bei einigen Gattungen sind die Hüften der Hin-

sekten-

terbeine stärker ausgebildet; beson- . r\ b ders gross findet man sie bei den : a! bi ; N Abb. 13. a Klaue mit Subapica Männchen von Cimbex, bei denen b Klaue mit zweispaltiger Spitze

überhaupt die Hinterbeine sehr kräf-

tig sind. Wahrscheinlich hat dies eine Bedeutung für die | gattung; Untersuchungen hierüber wären noch anzustellen. Die Schenkelringe (Trochanter) sind bei den Tenthredinid: stets in Zweizahl vorhanden; sie gestatten eine grössere B weglichkeit der Schenkel gegen die Hüften. Der Schenk (Femur) ist das kräftigste Glied des Beines, denn im Schenke

_ eine Sporn blattartig

Das Endstück des

_ etwas länger als die

Körperbau der Tenthrediniden. 105

haben die hauptsächlichsten Muskeln zur Bewegung der Schienen und des Fusses ihren Sitz. Die Schienen (Tibia) tragen am Ende einen Sporn oder häufig deren zwei; bei man- chen Arten ist der

erweitert. Ausser den _ Endsporen kommen öfters auch noch 1 bis 3 Supraapikalspo- ren vor (Abb. 11).

_ Beines bildet der aus fünf Einzelgliedern zu- sammengesetzte Fuss u arsus). Das erste

arsenglied ist meist

a folgenden, besonders Abb. 14. Hinterleibsende eines Dolerus ?

8d 8. Rückensegment, ep Epipygium, as Analsegment, sb Sägeblätter, ss Sägescheide

an den Hinterbeinen, af: Stuchelrinne:

und heisst dort Meta- tarsus oder Ferse. Bei der Nematidengattung Croesus sind an den Hinter-

beinen die Schiene und das erste Tarsenglied besonders stark verbreitert

- (Abb. 12), so dass diese Beine sehr an die der Bienen erinnern; welchen Zweck oder Nutzen diese auffällige Auszeichnung besitzt, wissen wir noch nicht. Untersuchungen der Lebensweise des Tieres dürften hierüber wohl Aufschluss bringen, und es sei auf diese dankbare Aufgabe aufmerksam gemacht. Das letzte Tarsenglied, auch

weder einfach oder sie haben einen Subapikalzahn (Abb. 13a) oder sie sind espalten (Abb. 13b). wischen den Klauen ist _ meist noch ein rundliches Gebilde, das Haftläppchen (Pulvillus) vorhanden.

Die Entwicklungsge- schichte lehrt uns, dass der _ Hinterleib (Abdomen) aus 10 Segmenten besteht. An der Imago jedoch lassen sich diese nicht ohne weiteres er- kennen, da sie namentlich am

Leibesende mancherlei Um- formungen erlitten haben. Im allgemeinen setzt sich jeder Hinterleibsring aus einer Rückenplatte(Tergit)und einer Bauchplatte (Ster- : nit) zusammen. Die Rücken- Abb. 15. Hinterleibsende von Tenthredopsis litterata Geoffr.

. . Das Hypopygium hy ist hier besonders stark ausgebildet und an seiner Spitze platten greifen noch auf die ea rund ausgeschnitten. ss Sägescheide.

106 Allgemeiner Teil.

Bauchseite über und überdecken hier teilweise die Bauchplatten, wie z. B. dies in Abb. 16 zu sehen ist. Die einzelnen Segmente sind durch Intersegmental- Membranen miteinander verbunden, doch sind diese Membranen meist nicht sichtbar, da die Segmente etwas ineinander geschoben sind. Die Rückenplatte des 1. Segmentes oder kurz das 1. Rückensegment ist in seiner Mitte gewöhnlich gespalten, bei manchen Pamphiliden auch das zweite. Dem 1. Rückensegment entspricht kein Bauchsegment, dieses ist vielmehr ganz unausgebildet, so dass wir das 1. Bauchsegment, das wir sehen, gleich als das 3. zählen müssen. Häufig liest man in Büchern, das 1. Rückensegment der Tenthrediniden sei ein falsches Hinterleibssegment, indem der hintere Teil des Metathorax zu einem Hinterleibssegment umgebildet sei. Dies ist jedoch eine ganz schiefe Anschauung. Durch Beobachtung der Entwicklung erkennen wir, dass das 1. Rückensegment der Imago aus dem 4. Körpersegment der Larve, also aus dem auf die 3 Brust- ringe folgenden ensteht, dass es also ein echtes Hinterleibssegment ist. Dagegen finden wir allerdings bei den anderen Hymenopteren, dass dieses 4. Körpersegment im Laufe der Entwicklung ganz auf den Thorax hinaufrückt, so dass es vollständig diesem anzugehören scheint, dass also bei den übrigen Hymenopteren der Thorax aus vier Segmenten gebildet wird. Die Tenthrediniden stellen daher einen ursprünglicheren Zustand dar, wie wir das auch aus der Bildung der Mundteile und Geschlechtsorgane

Abb.:16. 0: Histerleihaende von. der Bauchseite. schliessen können, während die an-

9 6) Tu. 8 Rückenzegmentess gk Genitalglatter Ve äussere Geren Hymenopteren-Familien be-

Platte der Haltezangen. reits weitergehende Differenzierun-

gen aufweisen. Wegen seiner eigen-

tümlichen Mittelstellung ist das 4. Körpersegment auch mit dem Namen Seg-

mentum mediale oder Propodeum belegt worden. Jedes Rückensegment trägt an der Seite eine Luftöffnung (Stigma).

Eine besondere Beachtung verdient das Hinterleibsende, da in ihm die Geschlechtsorgane enthalten, an ihm die Geschlechtsanhänge zu beachten sind. Betrachten wir zunächst den Hinterleib eines Weibchens von oben, so sehen alle Rückensegmente gleichartig gebildet, nur dass sie gegen das Leibesende zu kleiner werden. Eine genauere Untersuchung des sehr kleinen Endsegmentes (Abb. 14), das uns als das 9. Rückensegment erscheint, ergibt jedoch, dass es aus 2 Teilen besteht, und die Entwicklungsgeschichte hinwieder lehrt, dass ieder dieser Teile einem vollen Körpersegment der Larve entspricht. Der seit- liche Teil (ep.), auch als Epipygium bezeichnet, entsteht aus dem 12. Körper- oder 9. Abdominalsegment der Larve; in seiner Mitte ist dieses Epipygium tief ausgeschnitten, so dass es von oben gesehen nicht oder kaum zu erkennen ist; dagegen tritt hier deutlich das Analsegment hervor, das dem 13. Körper- segment der Larve entspricht. Das Analsegment trägt zwei kurze, behaarte Stäbchen, die Raife, Cerci oder Analtaster genannt. Die Untersuchung

Körperbau der Tenthrediniden. 107

der Bauchseite ergibt, dass den Rückensegmenten vom zweiten bis zum siebten je ein normales Bauchsegment entspricht. Das 7. Bauchsegment hat oft einen dreieckigen Fortsatz, der manchmal systematisch wichtig ist und als Hypopygium bezeichnet wird (Abb. 15 hy).

Ein 8. Bauchsegment ist nicht zu erkennen; es ist zu einem Teil des Säge- apparates umgeformt und zwar zu den beiden Sägeblättern oder Gräten, die den Stech- borsten der anderen Hymenopteren entsprechen. Das 9. Bauchsegment (das 12. Körpersegment der Larve) bildete den übrigen Teil des nn rates, nämlich die beiden Platten, die wir Säge- scheide nennen, und die Stachelrinne, in der die Sägeblätter hin und her gleiten. Das 10. Bauch- segment endlich ist meist nicht gut ausgebildet und liegt unter dem 10. Rückensegment; zwischen beiden mündet der Enddarm aus. Die eigentliche weibliche Geschlechtsöffnung befindet sich an der Basis der Sägescheide und ist von dem Hypo-

ygium bedeckt. Hier führt das Männchen seinen Sr ein und hier tritt das Ei bei der Eiablage ‚zutage. Die Ausbildung des Sägeapparates wech- selt natürlich sehr. Die Form der Sägescheide, besonders an ihrer Spitze, gibt wertvolle syste- matische Unterschiede. Manchmal finden sich as». 17. Geschlechtsanhänge von Sirex '. dort kleine, plattenartige Erweiterungen, die mit CCardo, Basalstück; St Stammstück der Halte- Borsten besetzt sind: die Bürstenplatten (Glu- ”" "Haltezangen; p Penis. —— tinien [Abb. 67]). Die Sägescheide trägt ausser-

dem stets längere Borsten und Haare. Wenn wir ein Weibchen bei der Eiablage beobachten, so erkennen wir, dass es mit diesen Borsten erst die Unterlage befühlt, um eine geeignete Stelle zur Unterbringung des Eis zu finden. Die Zähnelung der Sägeblätter ist bei nahestehenden Arten oft sehr verschieden und bildet in manchen Fällen das einzig sichere Merkmal, an dem sich sonst ganz gleichende Arten unterschieden werden können. Bei den Siricinae sind die Sägeblätter stark verlängert und gleichen in ihrem Aufbau weniger einer Säge als einer Raspel.

Die Gliederung des Hinterleibes bei dem Männ- chen lässt ebenfalls noch die 10 Segmente der Anlage erkennen, wenn wir zum besseren Verständnis auf die Entwicklungsgeschichte zurückgreifen. Auf der Rücken- seite sehen wir zunächst acht ziemlich gleichartig aus- gebildete Platten, deren Seiten nach der Bauchseite zu umgeschlagen sind. Das 9. und 10. Rückensegment sind verborgen und nur bei Sektion des Leibesendes zu finden, und zwar ist das 9. Rückensegment zu zwei Abh 19. Männliche Geschlechts, chitinösen Platten reduziert, die eine dünne häutige ‘p Penis, Ve äussere Falken Brücke verbindet. Das 10. Segment, dessen Bauchplatte meist verkümmert ist, hat ebenfalls nur geringe Grösse und trägt wie bei dem Weibchen zwei Cerci oder Analtaster, die jedoch sehr fein und kurz sind. An der Bauchseite sehen wir zunächst sechs rechteckige Platten. Da die erste Bauchplatte, wie schon erwähnt, nie ausgebildet ist, so müssen wir sie als Bauch- segment 2—7 oder als Körpersegment 5—10 zählen. Dann folgt eine grosse ovale Platte an der Spitze des Hinterleibes (Abb. 16), die wir als 8. Segment zu deuten geneigt wären. Die Beobachtung der Entwicklung ergibt jedoch, dass das wirk-

108 Allgemeiner Teil.

liche 8. Bauchsegment bei der Imago verborgen und zu zwei kleinen, durch ei schmales Band verbundenen Platten umgewandelt ist, während das scheinbar: 8. Segment in Wirklichkeit dem 9. Segment der Larve entspricht. Um bei d Zählung der Bauchsegmente nicht in Konflikt zwischen den topographischen un« morphologischen Verhältnissen zu kommen, bezeichnen wir dieses 9. Segmen am besten als Genitalplatte; dieser Name ist um so mehr berechtigt, a diese Platte nicht nur die männlichen Genitalien trägt und deckt, sondern sogar die gesamten männlichen Geschlechtsanhänge als Sprossungen aus di dem 12. Bauchsegment des Körpers entsprech

den Platte hervorgegangen sind. | Die männlichen Geschlechtsanhänge s (Abb. 17) sind an ihrer Basis von einer me ringförmigen Chitinkapsel, dem Basalstü oder Cardo umschlossen. Sodann sind äusse und innere Haltezangen vorhanden, aus einem gemeinsamen Stammstück e springen; wie aus dem Namen zu schlies hält sich das Männchen bei der Begattung diesen Zangen am Weibchen fest; die äussere Haltezangen ragen meist frei aus dem Genita spalt heraus und sind deshalb ohne weit Präparation zu erkennen (Abb. 16 Ve). Penis oder die Rute setzt sich aus zwei metrischen Stücken zusammen und umschl den Ausführungsgang des Samens, den Du tus ejaculatorius. Die Form der einze Teile des Geschlechtsapparates ist natürlich wechselnd; so zeigt Abb. 18 das Aussehen Geschlechtsorgane bei Lophyrus; der Grundp! des Baues bleibt jedoch immer der gleiche. Über die innere Organisation können ı uns kürzer fassen, da sie sich dem für a Insekten giltigen Typus anschliesst und besonderen Abweichungen nur für den F: zoologen Interesse bieten. Ä Wir nennen zunächst den Ernä apparat Abb. 19). Die Mundöffnung ge npabb. 19. Verdauungskanal yon Cimbez. den von Muskeln umgebenen Schiue R arm, i lleum, r Rectum, m Malpighische Gefässc. FYNX) über, der sich in die dünne, langgestrec Speiseröhre (Oesophagus) oe fortsetzt vorderen Teil des Hinterleibes erweitert sich diese zu einem sackförmigen G bilde, dem Kropf; an diesen schliesst sich der Mitteldarm an, dessen e Abschnitt auch als Magen bezeichnet wird; auf den Mitteldarm folgt Dünndarm (lleum), während durch den Mastdarm (Rectum), der, wie erwähnt, im 10. Hinterleibssegment mündet, die Ausscheidungen den verlassen. In verschiedene Teile des Darmes münden Drüsen, die Verdau säfte absondern. Die Harnorgane oder Malpighischen Gefässe entle ihre Exkrete in das Ileum, Die Atmung erfolgt wie bei allen Insekten durch Tracheen oder röhren, zu denen die bei Beschreibung der Brust und des Hinterleibes erwähnten Stigmen den Zugang bilden. Durch rhythmische Zusammenzi und Erweiterung des Körpers, besonders des Hinterleibes erfolgt das Auspre und Einsaugen der Luft. E

Über die Organe des Kreislaufs und Nervensystems sind eingehendere Unter- ıngen noch nicht angestellt worden, doch n sich keine wesentlichen Abweichungen iber dem allgemeinen Bauplan bei den In- _ ergeben. Eine kurze Besprechung verdienen noch die ren Geschlechtsorgane, während die äusseren lechtsanhänge ja bereits bei Beschreibung des eibes erwähnt wurden. Bei dem Männchen (Abb. 20) werden die nzellen in den nierenförmigen Hoden (Testes) ebracht, von da gelangen sie durch den leiter (Vas deferens) in den erweiterten l dieses Ganges, der auch als Samenblase zeichnet wird; diese setzt sich in den Samen- hrungsgang fort; die beiden Samenaus- sgänge vereinigen sich zu einem Ductus torius, der von den beiden Hälften des eingeschlossen ist. In die Samenblasen noch die Anhangs- oder Schleim-

Die Geschlechtsorgane des Weibchens (Ab- 1) nehmen den grössten Teil des Hinter- iumes ein: In den aus zahlreichen Schläuchen ıengesetzten Eierstöcken oder Ovarien Eier perlschnurartig aneinandergereiht. vereinigen sich bald zu einem ein- ‚Gang. Mit diesem steht die Samen-

Bce taculum seminis) in Verbin- ferner liegt hier die Begattungs- 'e (Bursa copulatrix), die zur Auf- des Penis dient. Am Ende des Ei- münden die aus zahlreichen Schläuchen enden Kittdrüsen, durch deren kleb- Sekret die Eier auf ihrer Unterlage Xittet werden.

Nachdem wir in grossen Zügen die isation der Wespe kennen gelernt wollen wir in gleicher Weise die icklungsstadien: das Ei, die Larve und Puppe betrachten. Da aber der ver- edene Bau namentlich der Larven und Lebensweise so enge zusammen- ren, dass jener ohne diese nicht richtig

lorphologie stets auch die Biologie Be- ksichtigung finden.

Körperbau der Tenthrediniden. 109

Abb. 20. Männliche Geschlechtsdrüsen von Cimbex.

t Hoden, vd Samenleiter, sb Samenblase,

sd Schleimdrüse, de. Ductus ejaculatorius.

Die beiden Eileiter (Ovi-

irdigt werden kann, soll neben der „,, 3. Weibliche Geschlechtsdrüsen von Cimbex.

Das eine Ovarium ist entfernt.)

ov Ovarium, rs Receptaculum seminis, be > San e.

tasche, kd Kittdrüsen, ss Sägeschei

110 | Allgemeiner Teil.

Die Entwicklung der Tenthrediniden.

Das Ei. Alle Blattwespen legen Eier. Zur Entwicklung der Eier ist nicht immer eine vorangegangene Befruchtung notwendig, vielmehr pflanzen sich viele Blattwespen teils regelmässig, teils unter besonderen Umständen parthenogenetisch fort. Die Parthenogenese bei Blattwespen wird in einem besonderen Kapitel besprochen werden. Zur Eiablage bereitet das Weibchen stets den betreffenden Pflanzenteil mit der Säge vor. Man findet zwar auch Angaben, dass bei manchen Pamphilini und bei Croesus septentrionalis die Eier ohne weiteres frei abgelegt würden, doch handelt es sich dabei wahrschein- lich um ungenaue Beobachtungen; zur Sicher- stellung wären jedoch neue Untersuchungen hierüber erwünscht. Am häufigsten werden die Eier an Blätter abgelegt, und zwar sägt das Weibchen gewöhnlich eine kleine Tasche in das Blattparenchym und lässt hierein ein Ei gleiten, das noch durch das oft schon vorher abgegebene Sekret der Kittdrüsen Beine 5 wird. Dabei werden die einzelnen Eier manch- mal regellos auf die Blattfläche verteilt oder in Klumpen abgelegt; manche Arten pflegen aber eine ganz besondere Anordnung der Ei- ablage zu haben, indem die Eier entweder entlang der Hauptrippe des Blattes oder ent- lang den Nebenrippen oder ringsum am Blatt- rand oder, auch in die Rippen selbst gelegt werden. Über die verschiedenen Formen der Eiablagen ist noch recht wenig bekannt, und die Angaben widersprechen sich sehr oft; es dürfte lohnend sein, hier unsere Kenntnisse zu vermehren, denn auch zur Erkennung schwer unterscheidbarer Arten kann oft die verschie- dene Eiablage sehr beitragen. In ähnlicher Weise wie an die Blätter werden die Eier auch an die Nadeln der Koniferen abgelegt. Die Lophyrus- Arten sollen nach Hartig dabei jedes Ei mit einem Brei verkitten, der durch Mischung - Sekretes der Fe Ru den

aus der Nadel herausgesägten Sägespähnen

RE a ee eisen entsteht; R. v. Stein er Bine: Angcke, Die Pamphilini, deren Sägeapparat schwächer

entwickelt ist, versenken ihre Eier in keine Tasche; vielmehr scheinen diese frei an dem Blatte oder der Nadel zu liegen (Abb. 22). Beobachtungen an ver- schiedenen Arten haben jedoch ergeben, dass auch sie eine feine Ritze in die Blattfläche sägen und auf diesen Spalt, der sich freilich bald ‘wieder schliesst, das Ei aufkleben. Manchmal werden die Eier auch in den Blattstielen unter- gebracht; so legt der aufwärtssteigende Rosentriebbohrer, Monophadnus elon- gatulus Kl. seine Eier an die Unterseite der blattartigen Anhänge (Stipulae) an der Basis der Rosenblätter, worauf dann an der Oberseite pustelartige Anschwellungen entstehen. In einigen Fällen werden die Eier auch in die Blattknospe abgelegt; besonders ist dies von einigen gallbildenden Blattwespen berichtet worden, so dass, wenn sich die Blätter entfalten, die entstehende Galle

Die Entwicklung der Tenthrediniden. 111

schon daran zu sehen ist. Vereinzelt steht bis jetzt die Beobachtung da, dass Amau- ronematus fallax Lep. seine Eier in den Blütenkätzchen von Salix caprea unterbringt. Nicht wenige Arten benützen Zweige zur Bergung der Eier; es sind dies meist Wespen mit stark entwickelter Sägescheide, so die Nematus- und Arge-Arten. Arge rosae L. legt ihre Eier längs eines Triebes in einer Reihe; der Trieb bekommt dadurch das Aussehen, als sei er mit einer Steppstichnaht besetzt; der Trieb verkümmert durch diese Verletzung und krümmt sich hakenförmig. Arge pagana Panz. bringt ihre Eier auf den Rosen- zweigen in zweizeiliger Reihe an, in ähnlicher An- ordnung wie die Körner einer Gerstenähre. Selbst- verständlich befestigen auch die in Zweigen und Halmen sich entwickelnden Cephiden ihre Eier unmittelbar an der Nährpflanze, doch ist hierüber noch sehr wenig bekannt. Die Siriciden versenken ihre Eier tief in das Holz. Dazu wird der Lege- stachel senkrecht zu seiner Scheide und zur Körper- achse gestellt und durch Hin- und Herschieben der Sägeblätter an der Stachelrinne ziemlich rasch ein Loch in das Holz gebohrt (Abb. 23). Für jedes Ei wird eine besondere Öffnung angefertigt. Überrascht man ein solches Tier bei der Eiablage, so findet man, dass es mit dem Bohrer so fest in dem Bohrloch steckt, dass es nicht entfliehen kann; auch wenn man die Wespe ergreift, ist ein ganz behutsames Herausziehen des Sägebohrers notwendig, wenn man das Insekt nicht verletzen will.

Die Zahl der Eier, die von einem Weibchen abgelegt werden, schwankt je nach der Art. Zuver- lässige Angaben hierüber sind noch wenig gemacht ee Es scheinen indes nicht weniger als 30 und nie mehr als 250 Eier hervorgebracht zu werden. Die Zahl der in den Eierstöcken vorhan- denen Eier ist jedoch meist grösser; es werden also nicht alle im Körper des Weibchens befind- lichen Eier auch wirklich abgelegt.

Die Form der Eier ist in der Regel oval, bei einigen Pamphilini kahnförmig. Die Farbe ist hell, weisslich, bläulich, grünlich oder gelb. Die eine Seite mancher Pamphilideneier ist etwas konkav, doch tritt in der Mitte der Einbiegung „5,33. Weibchen v. Paururus juvencus L ein kleiner Buckel hervor; dieser Buckel legt sich "bei der Eiablage. in die Ritze, die mit der Säge gefertigt wurde.

Bei sehr vielen Blattwespen-Eiern ist die auffallende Tatsache beobachtet worden, dass sie sich, nachdem sie abgelegt sind, noch vergrössern. Worauf diese Zunahme ihres Umfanges beruht, ist noch nicht geklärt. Manche Zoologen nehmen an, dass das Ei in dem Pflanzenorganismus als Zelle funktioniere und von dem zufliessenden Pflanzensaft ernährt werde. Als Beweis dafür führt Saijö an, dass die Eier in kurzer Zeit absterben, wenn man die mit ihnen besetzten Zweige abschneidet und vertrocknen lässt. Andere Forscher halten es dagegen für ausgeschlossen, dass sich bei den Insekten der Embryo mittels anderer Stoffe ernähre, als solcher, die ihm das Muttertier im Ei mitgegeben hat; sie sind der Ansicht, dass die Ausdehnung des Eies durch Umlagerung der Stoffe bei dem Wachstum des Embryos entstehe. Die Lösung dieser Streitfrage wäre

112 Allgemeiner Teil.

eine dankbare Aufgabe. Es müssten Sajö’s Experimente wiederholt und es müsste zugesehen werden, ob die Eier an den abgeschnittenen Zweigen auch dann absterben, wenn sie in genügend feuchter Luft gehalten werden. Sodann müssten sowohl die frisch gelegten, noch kleineren, wie die vergrösserten Eier gewogen werden; wenn die Vergrösserung nur von Umlagerung der Stoffe im Innern des Eies herrührt, so kann auch das vergrösserte Ei nicht mehr wiegen als das noch nicht gewachsene; ist dagegen eine Aufnahme von Wasser oder Nahrungsstoffen erfolgt, so wird das vergrösserte Ei dadurch ein höheres Gewicht bekommen. Da sich das Gewicht eines Eies selbst mit empfindlichen chemischen Wagen nicht einwandfrei feststellen lassen dürfte, so wird es notwendig sein, eine grössere Anzahl von Eiern in den beiden Grössenstadien gegeneinander zu vergleichen. Als geeignetes Untersuchungsobjekt wären Pamphilideneier zu wählen, da diese nur oberflächlich aufsitzen und sich leichter ablösen lassen als tiefer versenkte Eier; um das nötige Material zu bekommen, müssten Arten untersucht werden, die massenhaft auftreten, wie Neurotoma nemoralis L. oder | die an Fichten lebenden Cephaleia-Arten. Falls sich eine Flüssigkeitsaufnahme als tatsächlich erweisen sollte,

dringen von Wasser oder auch von anderen Nahrungs- stoffen handelt; dies zu entscheiden, dürfte aber sehr

Die Larve. Die Zeit, die von der Ablage des Eies bis zum Ausschlüpfen der Larve vergeht, beträgt im all- gemeinen 10—20 Tage; es kommen jedoch bedeutende Abweichungen hievon vor. Baer konnte sehen, dass bei Lygaeonematus pini Retz. die Larven bereits nach sechs Kunden das Ei verliessen; so sehr dieses Ver- halten von dem allgemein üblichen abweicht, so kann doch an der Zuverlässigkeit der Beobachtung kaum ein

ee rise“ überwintert und die Larve erst im nächsten Frühjahre

e Clypeus, o Oberlippe, z Zunge. auskriecht; bisher ist dies nur bei zwei Arten mit Sicherheit nachgewiesen: bei Lophyrus sertifer Geoff. und bei Emphytus serotinus Müll. Letztere Art, deren Weibchen bei range

Wetter bis spät in den November hinein gefunden werden, legt ihre Eier unter die Rinde von Eichenzweigen, und die jungen Larven nähren sich zuerst vom Bast und beginnen erst, wenn die ja spät ausschlagenden Eichen Blätter tragen, nach aussen zu wandern und diese zu befressen. x

Die meisten Blattwespenlarven haben eine grosse Ähnlichkeit mit Schmetter- lingsraupen und werden deshalb auch Afterraupen genannt. Wir haben hier ein ° lehrreiches Beispiel dafür, dass aus der Ähnlichkeit des Larvenstadiums allein noch nicht auf eine Verwandtschaft auch der entwickelten Insekten geschlossen werden darf; denn die Blattwespen stehen im Stammbaum von den Schmetterlingen gewiss sehr entfernt. Die ähnliche Organisation der Larven beider Insektengruppen ist vielmehr ein schöner Fall von Konvergenz, also von gleicher Ausbildung des Körpers und seiner Organe bei sonst entfernt stehenden Arten infolge gleichartiger Lebensweise. Wie sehr die Organisation eines Tieres von der Lebensweise abhängt, können wir besonders deutlich bei den Tenthrediniden sehen; die gleich den Schmetterlingsraupen frei an Blättern lebenden Blatt- wespenlarven sind den Raupen ähnlich; die im Holz lebenden Siricidenlarven BR die in Gespinsten wohnenden Pamphilidenlarven sind dagegen ganz anders gebaut.

Der Kopf der Larve (Abb. 24) ist durch Bekleidung mit Chitin hart; wir

so wäre die zweite Frage, ob es sich nur um Ein-

schwierig sein. ni

Zweifel sein. Selten kommt es vor, dass das Ei

| a | |

Schroeder, Insektenwelt Mitteleuropas, Band III Abtig. Enslin Tafel I.

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salicis_L. in Schreckstellung. 4. Larve von Cimbex fagi Zadd. 5. Blatt von Salix amyg-

dalina mit Gallen von Pontania proxima Lep. 6. Blatt von Salix amygdalina mit

Gallen von Euura testaceipes Brischke. 7. Minen von Fenusa dohrni Tischb. in

einem Erlenblatt. 8. Sciapteryx costalis F.2 . 9. Tenthredo maculata Geofir. 4. 10, Allantus vespa Retr. 2 11. Perineura rubi Panz.

uSsur KELSarRrer I Quligart

Die Entwicklung der Tenthrediniden. 113

erkennen drei Chitinschilder an ihm, nämlich ihre mittlere Stirnplatte und die seitlichen Scheitelplatten oder Hemisphären. Die Scheitelplatten stossen in der Scheitelnaht oder Sagittalnaht zusammen, während die Stirnplatte und die Scheitelplatten durch die Stirnscheitelnaht getrennt sind. Manchmal, z. B. bei den Cimbiciden, sind die Nähte nur angedeutet. Die Stelle, wo Sagittal- naht und Stirnscheitelnaht zusammenstossen, heisst Scheitelecke oder Fon- _ tanelle. Die Mund- _ werkzeuge sind nach dem gleichen Prinzip _ gebaut, wie die Mund- teile der Imago, wenn auch im einzelnen _ kleine Abweichungen bestehen. Am Kopf _ bemerken wir ausser- dem zwei sehr kleine Abb. 25. Larve von Xiphydria prolongata Geoffr. (nach Leisewitz). Punktaugen, die häufig in einem kleinen, runden, schwarz gefärbten Augenfeld stehen. Unter den Augen liegen die kurz kegelförmigen, gar nicht oder nur undeutlich gegliederten Antennenspitzchen. Bei den Pamphilinae jedoch sind die Antennen länger, deutlich achtgliedrig und stehen oberhalb der Augen. Die Larven der Siriciden, die ihr ganzes Leben im Inneren des Holzes in völliger Dunkelheit zubringen, haben keine Augen; nur bei der Larve von Aiphydria prolongata Geoff. (drome- darius F.) hat Leisewitz nach aussen von den Antennen ein Organ entdeckt, das vielleicht ein Auge darstellt; durch eine mikroskopische Untersuchung müsste dies jedoch erst bewiesen werden.

Der Körper der Larve ist weich und besteht aus 13 Segmenten; da die letzten zwei Segmente in der Regel wenig deutlich getrennt sind, so werden oft auch nur 12 Segmente gezählt. Die ersten drei Segmente, aus denen sich die Brust der Imago entwickelt, heissen Thorakal- oder Brustsegmente, die übrigen Abdominal- oder Hinterleibssegmente; in ihrem Bau sind die Brust- und Hinterleibssegmente bei der Larve jedoch lange nicht so verschieden wie bei der Wespe, viel- mehr sind bei der Larve _ alle Segmente ziemlich gleichartig.

Wie bei den Schmet- terlingsraupen trägt jeder Brustring ein Paar Beine, die viergliedrig sind und in eine gebogene oder ge- rade Klaue endigen. Die _ Äussenfläche der Beine _ ist häufig mit Chitinschil- dern belegt. Die Blatt- wespenlarven pflegen ihre Brustbeine breitspurig zu stellen, so dass sie schon an dieser Haltung auf den ersten Blick von Schmetterlingsraupen zu unterscheiden sind. Auch an den meisten Hinterleibssegmenten finden sich bei der überwiegenden Zahl der Tenthredinidenlarven fussartige Anhänge, die sog. Afterfüsse oder Scheinfüsse, die zwar die Funktion von Füssen haben, indem sie zum Fest- halten und Kriechen dienen, aber keine echten gegliederten Füsse, sondern nur modifizierte Hautzapfen darstellen; während bei den Schmetterlingsraupen diese Scheinfüsse an ihrer Sohle oft Häkchen oder Borsten tragen, fehlen solche hier

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 8

Abb. 26. Dorn der Larve von a a Geoffr. (nach Leisewitz). ergr. ach.

114 Allgemeiner Teil. _

vollständig. Die Zahl der Scheinfüsse ist bei den Raupen in der Regel 10 oder weniger; der Hinterleib der Afterraupen trägt jedoch 12—16 Scheinfüsse. Das Fusspaar des letzten Segmentes wird auch als Nachschieber bezeichnet. Es gibt jedoch auch Afterraupen, die gar keine Bauchfüsse besitzen und sich so den übrigen Hymenopterenlarven nähern; zu diesen gehören alle Larven der Siriciden, Cephiden und Pamphiliden; dagegen haben diese Larven andere ÖOrganisationseigentümlichkeiten, die, ebenso wie das Fehlen der Bauchfüsse, mit der Lebensweise zusammenhängen. Bei den Siricidenlarven, bei denen auch die 3 Paar Brustfüsse zwar vorhanden, aber nur schwach ausgebildet sind (Abb. 25), findet sich am Leibesende der sogenannte Dorn (Abb. 26). Dieser dient den Larven zur Fortbewegung im Holze; wenn die Larve mit ihren Man- dibeln nach vorwärts bohrt, so muss der Körper eine Stütze nach rückwärts zu haben, damit die Kiefer kräftig nach vorn gedrückt werden können; teilweise wird ein solcher Stützpunkt durch Anpressen des Körpers an den engen Bohr- gang gewonnen; aber in die lockeren Bohrmehlmassen, die das Leibesende umgeben, wird der Dorn hineingedrückt und da- durch ein fester Halt zum Druck nach vorn ge- schaffen. Auch bei den Larven der in Gespinsten und I Blattröhren lebenden Pamphilidenlarven (Abb. 27) Pt ee abietis L. ist das Leibesende besonders gebaut. Auf dem Rücken des letzten Segmentes sehen wir dort zwischen zwei hornigen Schildern einen kleinen nach vorn umgebogenen Haken stehen, der zum Festhalten im Gespinste oder in der Blattröhre dient: ausser- dem entspringen aus dem letzten Segment auch zwei dreigliedrige, ziemlich lange Afterstäbchen (Cerci), die bei der Vorwärtsbewegung als Nachschieber dienen. Diese Cerci sind auch bei anderen Blattwespenlarven als ganz kurze Spitzchen erkennbar; bei den Pamphiliden jedoch sind sie durch ihre gute Entwicklung zu Bewegungsorganen umgebildet. Fr Die Haut der Tenthredinidenlarven ist in den meisten Fällen nackt oder nur mit ganz vereinzelten Haaren bekleidet; selten ist die Behaarung etwas reichlicher, wie bei den Trichiocampus und einigen verwandten Arten; ein so dichtes Haarkleid, wie es sich bei vielen Schmetterlingsraupen, besonders bei den Bären und Spinnern findet, kommt bei Tenthredinidenlarven nie vor. Kleine Wärzchen und kleine Dörnchen sind bei vielen Larven vorhanden. Bei einigen Blennocampiden sind die Dornen stärker ausgebildet, am meisten bei den auf Eichen lebenden Periclista-Arten, bei denen viele Dornen eine zweispaltige Spitze ‚haben. Die Caliroa- (Eriocampoides-) Larven sind mit einem schlei- migen Überzug versehen; besonders C. cerasi L. ist mit dickem schwarzem Schleim ° bedeckt, so dass sie an kleine Nachtschnecken erinnert und deshalb von Retzius den Namen /imacina erhielt. Viele Cimbicinen-, Allantus- und Tenthredo-Larven sind mit einem weissen Reif oder Puder überzogen, der sich auch bei einigen 7 Empria-Arten findet; der Name ZEmpria pulverata deutet darauf hin. Dicht mit 7 einem weissen flockigen Überzug versehen ist die Larve von Eriocampa ovataL. (Wollraupe), so dass sie einem mit der Blutlaus Schizoneura lanigera dicht besetzten Zweigstück täuschend ähnlich sieht. Alle diese flaumigen und pulve- ° rigen Bekleidungen kommen durch ein wachsartiges Ausscheidungsprodukt von in der Haut liegenden Wachsdrüsen zustande; ebenso wird die Schleim- bedeckung der Caliroa-Larven durch besondere Drüsen bewirkt werden, die jedoch noch nicht untersucht wurden, worauf hier aufmerksam gemacht sei. Die Dornen sowohl als die Überzüge mit Schleim und Wachs nd als Schutz- mittel gegen mancherlei Feinde aufzufassen. Schliesslich ist noch zu erwähnen, dass sich bei vielen Larven über der Basis der Füsse und Scheinfüsse eine etwas

ee

Die Entwicklung der Tenthrediniden. 115

hervortretende, oft heller gefärbte, wellige, längs des ganzen Körpers hinziehende Falte findet, die Seitenfalte genannt wird.

| Wenn wir zur inneren Onganisatton der Larven übergehen, nennen wir _ zuerst die Atmung; sie a durch Tracheen, die in zwei Längsstämmen angeordnet sind; wir können diese weissen Tracheenstämme und eine Anzahl ihrer Verästelungen oft an der lebenden Raupe durch die Haut durchschimmern sehen. Mit den Tracheen stehen die Stigmen an der Körperoberfläche in - Verbindung; die Stigmen finden sich oberhalb der Füsse in Gestalt eines - schmalen, beiderseits von einem Chitinplättchen eingefassten Spaltes. Von diesem Spalt aus gelangt die eintretende Luft in eine grössere Höhle, die durch einen _ chitinösen Ring wieder in eine äussere kleinere und innere grössere Abteilung geschieden wird, und erst von hier aus beginnen dann die Tracheenröhren. Durch Muskeln wird das Stigma erweitert und verengert. Die Zahl der an _ jeder Körperseite vorhandenen Stigmen beträgt in der Regel neun, und zwar iegen sie am 1. und am 4.—11. Körpersegment. Bei Pseudoclavellaria ist ein kleines und primitiv gebautes Stigma auch am 2. Körpersegment gefunden worden; es dürfte AR wohl auch bei anderen Arten nachweisen lassen. Das Stigma des 4. Segmentes wird aus vergleichend morphologischen Gründen von manchen Autoren auch als dem 3. Segment zugehörig angesehen.

Das Zirkulations-, das Verdauungs- und das Nerven-System ist ähnlich organisiert wie bei der Imago. Bei den meisten Larven können wir unter der Mitte der Rückenhaut das bei allen Insekten die Stelle des Herzens vertretende Rückengefäss durchschimmern sehen und seine rhythmischen Zu- _ sammenziehungen beobachten. Bei dem Verdauungskanal wäre noch zu er- _ wähnen, dass bei den Zophyrus-Larven am Osophagus sackförmige Anhänge, die Schlundsäcke nachgewiesen wurden; die Lophyrus-Larven haben die Eigen- _ tümlichkeit, wenn sie gereizt werden oder in Gefahr sind, aus ihrem Munde ein

_ Sekret ausfliessen zu lassen oder auszuspritzen; ‘wahrscheinlich liefern die Schlund- säcke diesen Saft. Eine Besprechung verdienen noch verschiedene Drüsen, die sich bei den _ Blattwespenlarven finden, in erster Linie die Spinndrüsen. Diese stellen zwei lange, oft mehrere Windungen bildende Schläuche dar, die an der Uhnter- seite des Körpers zu beiden Seiten des Darmkanales liegen; die Spinndrüsen sind oft 4—5mal so lang wie der ganze Körper der Raupe. Nahe der Mund- öffnung münden in den Ausführungsgang des Hauptdrüsenschlauches noch An- hangsdrüsen ein, die jedenfalls den bei Schmetterlingsraupen beschriebenen so- wurden ausserdem noch büschelförmige Anhangsdrüsen durch Cholodkovsky - nachgewiesen; über die besondere Funktion des Sekretes dieser einzelnen Drüsen bestehen nur Vermutungen. Merkwürdig ist die verschiedene Zeit, zu der die Spinndrüsen in Funktion treten. Die meisten Blattwespenlarven spinnen erst am Ende der Larvenzeit, wenn sie sich den Kokon zur Verpuppung anfertigen. Gerade aber bei den Pamphiliden, deren Larven von Jugend auf in selbst- verfertigten Gespinsten leben, verliert sich am Schlusse das Spinnvermögen ganz, so dass diese Larven in die Erde gehen und dort ohne Kokon nur in einer kleinen Erdhöhle ihre weitere Verwandlung durchmachen. | Über Stinkdrüsen bei Blattwespenlarven ist noch wenig bekannt; dass solche bestehen, ist sicher, denn viele Larven geben einen auch für unsere Riechorgane wahrnehmbaren Geruch von sich; so die Larve von Dineura stilata Kl., mehrere Hoplocampa-Arten und die Larven von Lygaeonematus pini Retz., Ptero- mus melanaspis Htg. und pavidus Lep. Bei den Croesus-Larven sind zwischen den Scheinfüssen blasenartige Drüsen vorhanden, die etwas vorgestülpt werden können; auch bei anderen Nematiden sind solche Drüsen wenigstens ange-

116 Allgemeiner Teil.

deutet. Die Funktion dieser Drüsen ist noch nicht sichergestellt; jedenfalls ist es unrichtig, sie als „Haftwarzen“ zu bezeichnen, wie dies oft geschieht.

Die Färbung und Zeichnung der Larven. Während über die Färbun der Schmetterlingsraupen eingehende Untersuchungen angestellt worden sind, haben die Afterraupen in diesem Punkte noch wenig Berücksichtigung gefunden. Wie es scheint, gelten für die Blattwespenlarven ähnliche oder gleiche Gesetze, wie für die Färbung der Raupen. Jedenfalls bietet sich hier noch ein weites Feld, auf dem mit leichter Mühe wertvolle Beobachtungen anzustellen sind.

Viele Larven zeigen eine mit ihrem Aufenthaltsorte sympathische Färbung, und da sie meist an Blättern leben, so ist die grüne Farbe weit verbreitet; dass eine solche Färbung ein Schutzmittel gegen das Erkanntwerden durch Feinde darstellt, ist bekannt. Diese grünen Larven haben dann keine

oder eine nur wenig auffällige Zeichnung, meist in der Form von blassen Längs- |

streifen; besonders findet sich, ganz übereinstimmend mit den Raupen, diese Längszeichnung bei an Gräsern fressenden Larven. Während grüne Larven, die den Blattrand benagen, einen rundlichen Körperquerschnitt haben, sind andere, die auf der Blattfläche sich aufhalten, z. B. Nematus, die assel- förmigen Platycampus (= Flach-Raupe) flach gebaut und heben sich deshalb

wenig von dem Blatte ab; die am Blattrande fressenden Larven halten ihren Körper dicht an die Frasstelle angedrückt, so dass auch sie nicht in die Augen fallen.

Im Gegensatz hierzu sind andere Larven höchst auffällig gefärbt. Die fast ganz schwarzen Larven von Croesus latipes Vill., ebenso die buntgefärbten von ° Croesus septentrionalis L. stechen sehr von den Birkenblättern ab; ebenso sind ° viele andere Nematiden-Larven lebhaft gelb, schwarz, blau und rot gefärbt, °

teils in Form fleckiger Zeichnungen, teils im Grundton der ganzen Körper-

färbung oder einzelner Segmente. Nicht selten weisen die ersten und letzten Abschnitte des Körpers eine besondere Färbung auf. Eines der bekanntesten °

Beispiele hierfür ist Pferonus salicis L., dessen Larven im Sommer und Herbst

fast auf jedem Weidenstrauch zu treffen sind (Taf. I, Abb. 2 und 3); sie haben 4

eine blaugrüne Farbe, die ersten und letzten drei Abschnitte jedoch sind rot, dazu trägt der ganze Körper schwarze Flecken. Es ist nun behauptet worden,

dass die auffallend gefärbten Larven einen schlechten Geschmack hätten und dass ihre Farben Warnungsfarben seien, ähnlich wie dies auch an anderen Beispielen im Tierreiche der Fall ist; dagegen sollen die mit ihrer Umgebung übereinstimmend gefärbten Arten für mancherlei Tiere eine wohlschmeckende Speise sein. Bis jetzt fehlt aber dieser Hypothese die nötige experimentelle

Grundlage, denn aus ganz vereinzelten Beobachtungen, wie sie bisher nur vor- liegen, können leicht Fehlschlüsse entstehen. Es dürfte nicht schwer und sehr dankbar sein, durch geeignete Versuche Klarheit zu schaffen, ob und inwieweit die Färbung der Blattwespenlarven tatsächlich eine Schutz-, Schreck- oder War- nungsfarbe ist. Durch Fütterung von Vögeln, Reptilien, Lurchen und Laufkäfern und verschiedenen Larven wird sich die Wahrheit unschwer feststellen lassen. Durch Bestäuben der Larven mit Mehl oder dergleichen wird sich zeigen, ob es tatsächlich die leuchtenden Farben sind, welche die Feinde vom Angriff abhalten. Dass die Umgebung, in der die Larven leben, einen gewissen Einfluss auf die Färbung hat, ist zweifellos; so sehen wir, dass alle Larven, die nicht frei, sondern im Inneren von Stämmen, Zweigen oder Halmen leben, eine weisse oder bleichgelbe Färbung ohne besondere Auszeichnung haben, dies gilt für alle Siriciden- und Cephiden-Larven, sowie für andere „Bohrer“, z. B. die beiden Rosenbohrer Ardis bipunctata Kl. und Monophadnus elongatulus Kl. Feinde der Larven; Schutzmittel gegen sie. In allen Stadien der Ent-

wicklung besitzen die Blattwespen Feinde. Schon die Eier werden von kleinen Schlupfwespen angestochen, von denen oft mehr als 20 Stück in einem Ei

_ Die Entwicklung der Tenthrediniden. 117

leben, und von Vögeln und Raubinsekten vertilgt. Am meisten unter Feinden zu leiden haben jedoch die Larven, und das ist erklärlich, da das Larven- stadium weitaus das längstdauernde in der ganzen Entwicklung des Insektes darstellt. Selbst Säugetiere nähren sich vielfach von Blattwespenlarven, wenn diese zur Verpuppung in die Erde gehen, oder sich an Zweigen oder Gräsern _ ihren Kokon gesponnen haben. Dis Eichhörnchen, die Mäuse und der Maul- wurf sind als eifrige Vertilger erkannt worden. Auch Schweine fressen die - Larven, wenn sie noch nicht eingesponnen sind, und werden zur Vertilgung der Lophyrus-Arten manchmal in den Wald getrieben. Unter den Vögeln sind alle spechtartigen, die Häher, der Kuckuck, die Nachtschwalbe, die Meisen, Drosseln, Schwalben, Grasmücken, Hühner, Gänse und Fasanen Lieb- haber der Larven, teils auch der Puppen und der Wespen. Eidechsen und mancherlei Lurche verschmähen ebenfalls die Blattwespenlarven nicht. Ver- schiedene Laufkäfer und Staphylinen tragen zur Verminderung der Larven bei. Die Larven der Käfergattung Öpilo stellen im Holze den Sirex-Larven nach. Die Odonaten sieht man öfters eifrig Jagd auf die Larven und die Imagines machen. Die Grabwespen aus der Gattung Ammophila tragen nicht nur Eulen- raupen, wie meist gesagt wird, sondern öfters auch Blattwespenlarven in ihre "Nester ein. Die Chrysididen-Gattung Cleptes schmarotzt bei Blattwespen. Die _Hauptfeinde jedoch sind Ichneumoniden der verschiedensten Gattungen. = So viel hierüber auch schon geschrieben wurde, so ist auch hier noch manche wertvolle Beobachtung zu machen. Leider sind viele Angaben über Parasiten von zweifelhaftem Werte, da entweder der Parasit oder das Wirts- tier falsch bestimmt wurde, so dass neue Beobachtungen stets willkommen sein dürften. Die Zahl der bei Blattwespen schmarotzenden Ichneumoniden ist ausser- ordentlich gross; so sind für Lophyrus allein weit über hundert Schlupfwespen- arten als Parasiten angegeben worden, von denen manche allerdings gestrichen werden müssen. Der besonderen Lebensweise der Larve haben sich auch die Parasiten angepasst. So werden die tief im Holze lebenden Siriciden-Larven von den Rhyssa- und Ephialtes-Arten verfolgt, die mit ihrem langen Lege- stachel auch die im Holze verborgenen Larven zu erreichen vermögen. Hierbei mag erwähnt werden, dass in den Paururus-Arten die eigentümlich gestaltete Cynipiden-Gattung /balia schmarotzt. Auch von mancherlei Raupenfliegen werden die Blattwespenlarven heimgesucht, besonders aus den Gattungen Lophyromyia und Masicera.. Den Raubspinnen fallen ebenfalls Larven und _ Imagines zum Opfer. In manchen Fällen endlich hat man Fadenwürmer in - Blattwespen schmarotzend gefunden. Ausser durch Parasiten werden die Larven noch durch Krankheiten dezimiert, die besonders bei nasskalter Witterung verheerend auftreten; es dürfte sich hierbei meist um Pilz- und Bakterien- Infektionen handeln. Eingehendere Untersuchungen hierüber fehlen noch, doch ist es nicht zweifelhaft, dass die Krankheiten der Blattwespenlarven ganz ähnlich denen der Schmetterlingsraupen sind (Darmkatarrh, Flacherie, Grasserie, Mus- - cardine, Pebrine).

Gegen ihre Feinde sind die Blattwespenlarven nicht wehrlos. Bei der grossen Zahl der feindlichen Gewalten gibt es freilich vollkommen. sichere Schutz- mittel nicht; der Schutz, den sie gewähren, wird immer nur ein relativer sein, denn einzelne Feinde sind immer vorhanden, die dank ihrer Organisation auch den geschütztesten Larven beikommen können. Auf eine grössere Anzahl von Schutzvorrichtungen ist schon im Vorhergehenden hingewiesen worden. Die Bekleidung der Haut mit Haaren, mit Dornen, mit Schleim oder Wachs- ausscheidungen, die sympathische Färbung, widerlicher Geruch und Geschmack gehören in dieses Kapitel. Gegen viele Feinde sind manche Larven schon durch ihren Aufenthaltsort geschützt; so haben die im Holze bohrenden

118 Allgemeiner Teil.

Oryssiden und Siriciden nur eine beschränkte Anzahl von Feinden, ebenso die Cephiden und andere in Zweigen und Halmen lebende Arten. Die Hoplocampa leben in Früchten und sind so der Aussenwelt verborgen. Manche Spezies erzeugen Gallen, so Foplocampoides an Lonicera (Abb. 48) und viele Pontania und Euura (Taf. I, Abb. 5 u. 6; Abb. 59—64) an Weiden; in der Regel lebt nur das Ei und die Larve in der Galle, während die Verpuppung in der Erde oder in Pflanzenstengeln geschieht; bei Euura amerinae L. (Abb. 58) jedoch liegt auch die Puppe in der Galle, ebenso manchmal bei Pontania proxima Lep. once a Andere Pontania-Arten halten sich unter- Rn Populas tremule 0 ‚tags in dem umgeroliten Blauer Weidenblättern auf und befressen nur

während der Nacht den Blattrand; Blennocampa pusilla Kl. lebt in kraus ein- gerollten Rosenblättern. Viele kleine Spezies minieren unter der Epidermis von Blättern, so die Gattungen Phyllotoma, Messa, Fenusa (Taf. I, Abb. 7), Pelma- topus, Fenella, Entodecta und Scolioneura. Auch viele Pamphiliden verbergen sich in Blattrollen; teils sind diese nur durch die Umrollung des Blattrandes und Befestigung in dieser Lage mittels einiger Spinnfäden entstanden, wie z. B. bei Pamphilius silvaticus L. (Abb. 28). Andere Arten verfertigen aber kunstvollere Ge- häuse. So fügt P. inanitus Vill. abge- bissene Blätterteile von Rosen spiralförmig aneinander (Abb. 29), so dass eine Blatt- röhre entsteht, die das Tier mit herum- trägt; bei Gefahr zieht sich die Larve sofort in die Röhre zurück und vermag sich auch, da die Röhre an beiden Enden offen ist, bei stärkerer Belästigung zu Boden fallen zu lassen und so weiterer Verfolgung zu entgehen. Die meisten Pam- philiden-Larven sind dadurch geschützt, dass sie gesellig in Gespinsten wohnen, in die Feinde nicht leicht eindringen. können (Abb. 30). Sind die Gespinste sehr dicht und klebrig, so sammelt sich in ihnen der Kot zu dicken Ballen an, weshalb die Tiere auch Kotsackblattwespen genannt werden. Die in der Natur oft zutage tretende Erscheinung, dass Spezialisierung zu einer gewissen Einseitigkeit führt, sehen wir allerdings auch hier; so lange die Abb. 29. Blattrollen. von Pamphilius inanitus Viu, Larven sich in ihrem Gespinste aufhalten, an Rose. De Re a DI vermögen sie sich sehr behend und ge- wandt fortzubewegen; fallen sie aber durch

Zufall aus dem Gespinste heraus, so machen sie einen hilflosen Eindruck. Auf der Erde können sie sich zwar ziemlich rasch wurmförmig fortbewegen; dagegen ist es ihnen völlig unmöglich, ohne weiteres auf einem Blatt, einer Nadel oder an einem Stamm oder Zweig auch nur etwas in die Höhe zu kriechen; sie

müssen dann, um wieder in ihr Gespinst zu gelangen, ein kompliziertes Ver- fahren einschlagen (Taf. I, Abb. 1). Sie legen sich auf den Rücken, befestigen

= Schutzmittel. Sehr verbreitet jstbeiihnen dasEinnehmen einer

Be 31). Bei drohender Ge-

_ nur mit den Brustfüssen am Larven gewöhnlich zu mehreren

_ hintereinandersitzen und die Schreckstellung von allen gleich-

zu erschrecken. Viele Larven

Die Entwicklung der Tenthrediniden. 119

seitlich einen Spinnfaden, führen diesen über die Brust und kleben ihn wieder

an der anderen Seite fest, so dass also ein Faden entsteht, ähnlich dem, womit

manche Tagfalterpuppen befestigt sind. An diesem Faden kann die Larve sich nun mit ihren Brustbeinen etwas in die Höhe schieben; dann wird ein zweiter Faden in gleicher Weise angelegt und so fort, bis das Ziel erreicht ist. Da die Larven sehr rasch zu spinnen vermögen, so geht das Anlegen dieser Strick- leiter rascher voran, als man vermuten sollte; im allgemeinen pflegen nur junge Larven diese Methode anzuwenden.

Jedoch auch die freilebenden Larven entbehren, abgesehen von den schon oben angegebenen, nicht der

charakteristischaen Schreck- stellung (Taf. I Abb. 3; Ab-

fahr biegen die Larven plötzlich den Körper S-förmig gekrümmt in die Höhe, indem sie sich

Blattrande festhalten. Da die

zeitig wie auf Kommando ein- genommen wird, so wird da- durch der überraschende Ein- druck noch verstärkt, der wohl geeignet sein kann, einen Feind

bewegen dabei noch den Hin- terleib rasch hin und her. Dass durch diese Stellung und Be- wegungen Feinde tatsächlich verjiagt werden können, ist sicher, denn es ist mehrfach be- obachtet worden, dass Schlupf- wespen erfolgreich dadurch ab- gewehrt wurden. Da bei den Croesus-Arten in der Schreck- Abb. 30. Gespinst der Larven von Acantholyda stellata Christ. stellung dem Feinde die schon

erwähnten blasigen Drüsen entgegengehalten werden, so ist es möglich‘, dass die Drüsen einen zwar für unsere Nase nicht wahrnehmbaren, wohl aber für die Feinde abschreckenden Geruch von sich geben. Die Lophyrus-Larven biegen

bei Belästigung nicht das Leibesende, sondern den vorderen Körperabschnitt

in die Höhe und lassen zu gleicher Zeit aus ihrem Munde einen Saft in Tropfen austreten, um sich so zu verteidigen.

Das Ausspritzen eines Saftes als Abwehrmittel kommt bei vielen Larven vor, nur tritt der Saft nicht aus dem Munde, sondern an den Körperseiten hervor und zwar bei manchen Arten in Tropfenform, während andere die Flüssigkeit ziemlich weit von sich zu spritzen vermögen; besonders bekannt ist dies von den Cimbiciden-Larven (Taf. I Abb. 4), bei denen schon de Geer beobachtete, dass die Flüssigkeit oberhalb der Stigmen hervortritt. Den ge- naueren Mechanismus hat jedoch erst Cholodkovsky festgestellt; oberhalb der

120 Allgemeiner Teil.

Stigmen liegt nämlich ein chitiniger Halbmond, der sich bei mikroskopischer Untersuchung 'als aus einer oberen und unteren Lippe bestehend erweist. Die im allgemeinen fest aneinander liegenden Lippen können durch einen Muskel geöffnet werden und so durch Zusammenziehung des ganzen Körpers die Flüs- sigkeit austreten lassen. Die Flüssigkeit selbst reagiert alkalisch und erweist sich unter dem Mikroskop als nichts anderes als das Blut der Larven, so dass also das Spritzen der Larven in Parallele zu setzen ist mit dem Bluten der Meloiden und Coccinelliden. Neuerdings ist von Solowiow behauptet worden, die Cimbiciden-Larven spritzten nicht aus den Seiten des Körpers, a aus der Afteröffnung; diese Beobachtung dürfte jedoch auf Irrtum eruhen. Auf eine sehr einfache, im Insektenreiche weit verbreitete Weise entziehen sich viele Larven ihren Verfolgern, indem sie sich bei der geringsten Störung zu Boden fallen lassen, wo sie in dem Gestrüpp dann schwer zu finden sind; jeder Sammler weiss, wie wirksam dieses Mittel ist und wie schwer in das Gras gefallene Insekten zu entdecken sind. Besonders die Emphytus-, Dolerus-, Tenthredo- und Allantus-Larven üben diese Methode. Andere Larven verbergen sich bei Tage und fressen nur bei Nacht und sind dadurch vor vielen Ver- folgern geschützt. F Lebensweise der Larven. Im Vorhergehen- ‘den ist die Lebensweise der Larven schon viel- fach berührt worden, so dass hier nur noch einige Punkte zu erörtern sind. Ihre Nahrung entnehmen die Tenthrediniden-Larven durchweg dem Pflanzenreiche; die Nährstoffe werden ziemlich schlecht ausgenützt, so dass zur Ernährung grosse Futtermengen nötig sind und auch die Kotaus- scheidung eine sehr reichliche ist. Am wenigsten NährwertbietetdasHolz, indemdieSiricidenund Oryssiden bohren; deshalb sind hier auch Jahre ° . Abb. 31. Larven von Croesus septentrionalisL. notwendig, bis die Larve erwachsen ist, während 97 Ai Schreckställaing, von Blättern lebende Larven nur einige Wochen | - oder höchstens Monate zur Entwicklung brauchen. Die Dauer des Larvenstadiums der Siriciden ist übrigens auch bei der gleichen Art nicht stets gleich; je nachdem die Larve mehr oder weniger Nahrung zu sich genommen hat, fallen dann die Images grösser oder .kleiner aus, und es kommen hier ausserordentliche Grössenunterschiede vor. Die Art, wie die von Blättern sich nährenden Larven diese befressen, ist sehr verschieden. Manche fressen von oben oder unten her Löcher in die Blattfläche, andere skelettieren die Blätter, indem sie das Parenchym benagen, so dass nur die durch ein durchscheinendes Häutchen verbundenen Blattnerven stehen bleiben, die meisten jedoch fressen den Blattrand ab. Manche Arten gehen auch an Blütenknospen, z. B. Ardis plana Kl. und Empria abdominalis F. Oft haben die Larven ° im Jugendzustande eine andere Frassweise als später, indem sie zuerst skelettieren, später aber ‚Löcher fressen oder zuerst Löcher fressen und später den Blattrand benagen. Über Minierer und Gallenbewohner wurde schon ge sprochen. Einige Unklarheit herrscht noch über die den ungerollten Blattrand bewohnenden Pontania-Arten. Cameron, dessen Beobachtungen allerdings oft unzuverlässig sind, hat den Blattrand schon umgerollt gefunden, wenn erst das 'Ei in das Blatt abgelegt war, und zieht daraus den Schluss, dass nicht, wie

Die Entwicklung der Tenthrediniden. 121

sonst meist angenommen, die Larve den Blattrand umrolle, sondern dass das Mutterinsekt dies schon besorge. Aus verschiedenen Gründen erscheint dies sehr unwahrscheinlich; nach meinen Beobachtungen scheint der Blattrand über- haupt nicht aktiv weder von der Larve noch von der Imago umgerollt zu werden,

a _ sondern es handelt sich auch bei der Umrollung des Blattes um eine Art 5 Gallenbildung.

Viele Larven sind polyphag und fressen an den anscheinend verschieden- artigsten Pflanzen; andere beschränken sich strenge auf eine Nährpflanze. Häufig ist es jedoch so, dass wenigstens nah verwandte Pflanzenarten ebenfalls als

Futter dienen, so dass eine Larve z. B. auf Weiden verschiedener Art und auch auf Pappeln vorkommt; immerhin wird auch hier öfters eine ganz bestimmte

Spezies bevorzugt; so finden sich die Gallen von Zuura amerinae L. mit Vor- liebe auf Salix pentandra (Abb. 58), Pontania vesicator lebt besonders auf

E F S. purpurea (Abb. 62) und /. kriechbaumeri scheint auf 5. cinerea beschränkt zu sein. Gelegentlich macht man bei der Zucht die Beobachtung, dass Larven,

die nachgewiesenermassen verschiedene Pflanzen fressen, doch deren Annahme verweigern und nur die Art fressen wollen, die sie von Jugend auf gewöhnt waren. AÄndernteils ist es gelegentlich möglich, Larven auch mit anderem, als dem gewohnten Futter zu ernähren, z. B. im Freien nur auf Erlen lebende auch mit Birke zu erziehen und es können durch solch künstlichen Futterwechsel

3 4 _ wertvolle Beiträge zur Entstehung der Variabilität gebracht werden; bisher ist - in dieser Richtung sehr wenig gearbeitet worden.

Im Laufe des Wachstums häuten sich die Larven mehrere Male. Die enaue Zahl der Häutungen ist nur für ganz wenige Arten festgestellt. Viel- fach ist die Häutung mit einem Wechsel der Färbung und Zeichnung verbunden. Besonders nach der letzten Häutung, bevor sie sich zur Verpuppung anschicken, sehen die Larven oft ganz verändert aus, indem die Dornen, Haare, Schleim- und Wachsausscheidungen vollkommen verschwinden. Bei manchen Larven scheint

i übrigens der Puppen- oder Larvenruhe nicht unmittelbar eine Häutung vorher- ‚zugehen.

Die Puppe. Zur Verpuppung suchen die Larven verschiedene Ortlich- keiten auf. In der Regel spinnen sie sich zur Verpuppung einen Kokon. Die Pamphiliden und Doleriden liegen nur in einer lockeren Erdhöhlung; auch die Tenthredo, Allantus, Macrophya und ihre Verwandten fertigen meist keinen Kokon, sondern nur ein etwas festeres Erdgehäuse. Der Kokon ist einfach oder hat doppelte Wandung bei den Arge-Arten und bei manchen Nematiden, wie Pteronus salicis L., dimidiatus Lep., Pachynematus rumicis Fall. und anderen. Die meisten Arten gehen zur Verpuppung in die Erde, andere befestigen den Kokon frei an Zweige oder zwischen Blätter, so alle Cimbiciden, Lophy- riden und manche Nematiden, besonders die Pristiphora. Nicht immer be-

stehen hier strenge Regeln, indem manche Arten sich bald unter, bald ober der

Erde verpuppen. Einige Gattungen bohren sich zur Verpuppung in Pflanzen- stengel ein, so die Zmphytus, Taxonus, Euura und manche Pontania. Die Cephiden bleiben auch als Puppen in den Zweigen und Halmen, in denen sie schon als Larven lebten; ebenso sind die Puppenwiegen der Siriciden im Holze und unterscheiden sich nicht von dem Larvengange.

In den Kokons und den Erdhöhlen verpuppen sich die Larven nicht sofort. Sie bleiben zusammengezogen und leicht gekrümmt oft lange Zeit liegen (Abb. 32), bis nach nochmaliger Häutung die Puppe erscheint; die eigentliche Verpuppung erfolgt nämlich erst wenige bis vierzehn Tage vor dem Ausschlüpfen der Imago. Bei Larven also, die im Herbste sich einspinnen und im Frühjahre die Wespe ergeben, dauert das Ruhestadium der Larve viele Monate; nur von der Gattung Bilrns wird behauptet, dass sich die Larven schon im Herbste zur

122 . Allgemeiner Teil.

Puppe verwandelten und diese überwinterten. Bei den Dolerus, die ich ge- zogen habe, war dies jedoch nicht der Fall, so dass obige Behauptung noch der Bestätigung bedarf. Das Ruhestadium der Larve kann sogar nicht nur Monate, sondern Jahre dauern, und ein derartiges Überliegen, das allerdings nicht bei den Raupen, wohl aber bei den Puppen mancher Schmetterlinge eben- falls beobachtet wird, kommt bei vielen Blattwespen vor, und bei manchen Arten scheint es sogar zur Regel und eine kürzere Entwicklungsdauer zur Ausnahme zu gehören. So ist bei Acantholyda stellata Christ die Generation in der Regel eine dreijährige, und bei Cephaleia abietis L. wurde durch Lang. ein- wandfrei nachgewiesen, dass ein vierjähriges Über- liegen nicht selten ist. Das Überliegen ist für die Erhaltung der Art vorteilhaft; denn wenn in einem Jahre durch ungünstige Witterung oder andere Schädlichkeiten selbst die ganze Brut. vernichtet würde, so ist doch durch die später ausschlüpfen- den überliegenden Tiere der Bestand der Art

gesichert. Abb.32. Larve von Wenn auch die Larve vollständig in ihrem Ge- Lophyrus im Kokon hs h h . . ] . 8 d SR . Puppe von Lophyrus® (ach Hartie). äuse zu ruhen scheint, so spielen sich doch in (nach Hartig).

ihrem Inneren lebhafte Stoffumsetzungen ab, die & schliesslich zur Umwandlung in die Puppe führen. Die Puppe selbst ist stets eine freie oder gemeisselte (Abb. 33), bei der schon alle Glieder und Anhänge der Imago ausgebildet und frei am Körper sich befinden, im Gegensatz zu den meisten Schmetterlingspuppen, bei denen alle Anhänge durch Chitinhäute fest miteinander verbunden sind. Auch in der Puppe gehen radikale innere Ver- änderungen in rascher Aufeinanderfolge vor sich, so dass, wie schon erwähnt, in kurzer Zeit die Imago ausgebildet ist.

Lebensweise der Wespen.

Nachdem die Imago die Puppenhaut gesprengt hat, sucht sie an das Tageslicht zu gelangen; vorher muss sie jedoch noch etwas warten, bis ihre Chitinhaut genügend erhärtet ist. Die in frei befestigten Kokons befindlichen Wespen nagen dann einen runden Deckel ab, nach dessen Aufklappen sie das Freie gewinnen. können; die unterirdisch verpuppten Tiere beissen ein unregel- mässiges Loch in ihre Schutzhülle und müssen dann noch einen oft ziemlich langen Weg durch die sie bedeckende Erdschicht zurücklegen, bis sie ihre Flügel entfalten können. Die grösste Arbeit haben die im Holz verpuppten Siriciden zu leisten. Bei Xiphydria zwar sind die Puppenwiegen sehr nahe der Rinde angelegt. Bei Sirex, Paururus und Verwandten liegen aber die Puppen oft tief unter der Oberfläche; diese Tiere sind dafür mit besonders kräftigen Mandibeln ausgestattet, so dass ihnen das Ausnagen des Ganges nicht allzuschwer fällt, zumal sie, jedenfalls durch die Jahresringe geleitet, stets den kürzesten Weg nach aussen wählen; entsprechend dem zylindrischen Körper des Insektes, wie auch der Larve, sind die von Siriciden ausgenagten Gänge und Fluglöcher kreisrund, während Käfer ovale Gänge anzufertigen pflegen. Welche Kraft die Mandibeln der Siriciden haben, darüber gibt es in der Literatur manche fast an Jägerlatein erinnernde, trotzdem aber nicht anzuzweifelnde und wohlbelegte Berichte. Da die Generation der Holzwespen eine mehrjährige ist, so kommt es häufig vor, dass das von ihnen bewohnte Holz schon zu tech- nischen Zwecken verwendet ist, wenn die Wespen ausschlüpfen; dabei ergeben

vi

Lebensweise der Wespen. 123

sich oft schwierige Situationen; mehrfach ist mitgeteilt, dass Siriciden in Blei- - platten tiefe Löcher genagt haben, sei es, dass Dielen mit Bleiplatten belegt _ waren oder dass in Schwefelsäurefabriken die Bleikammern mit Holz umkleidet _ waren, das Siriciden barg. Im Krimfeldzug bohrte Sirex juvencus mehrfach sich aus Fassdauben heraus und frass Löcher in die in den Fässern aufbewahrten Bleigeschosse; auch durch Durchlöcherung von Papierballen ist die gleiche Art schon schädlich geworden.

3 Das Ausschlüpfen der männlichen Tiere geschieht einige Tage vor den Weibchen. So findet man im Frühjahr, wenn als erste Blattwespen die schwarzen Dolerus erscheinen, zunächst nur Männchen und erst acht bis vierzehn Tage später sind die Weibchen in voller Zahl entwickelt. Wie viele andere Insekten “spritzen auch die Tenthrediniden nach dem Ausschlüpfen einen milchigen Saft _ aus, der wohl die während der Larven- und Puppenruhe gebildeten Ausscheidungs- produkte des Stoffwechsels enthält. Die Lebensdauer der Tenthrediniden ist eine kurze und scheint nie länger zu sein als einige Wochen. Ein Überwintern ler Imagines, wie es sich gelegentlich bei anderen Hymenopteren findet, kommt bei den Blattwespen nie vor. Während ihres kurzen Lebens nehmen manche Arten gar keine Nahrung zu sich, andere nähren sich von Blütenpollen und Nektar, und man sieht sie deshalb besonders auf Umbelliferen sitzen. Die

rösseren Tiere der Gattungen Tenthredo, Macrophya, Allantus, Tenthredopsis, Rho, ogaster, Taxonus und manche andere sind räuberisch und machen Jagd auf Kleine Insekten, die sie auffressen. Sie verschonen dabei sogar ihre eigenen _ kleineren Familienangehörigen nicht, so dass also die grösseren Blattwespen _ gelegentlich Feinde der kleineren sind; ja es kommt sogar vor, dass die grösseren : Weibchen die stets kleineren Männchen der eigenen Art anfallen und verzehren. Der Flug der Blattwespen ist nicht sehr behend und nicht so rasch wie der _ vieler anderer Hautflügler; gewöhnlich fliegen sie nur einige Meter weit, um sich dann zu setzen und wieder eine kurze Strecke zu fliegen; einzelne Arten “schwärmen jedoch besonders zur Mittagszeit lebhaft und lange Zeit. Während des Sitzens bewegen die Tiere nach Schlupfwespenart ihre Antennen zitternd _ hin und her.

S Der Begattung gehen manchmal Balgereien der Männchen voraus. So ist bei Cimbex beobachtet worden, dass die Männchen brummend gegeneinander _ anfliegen und sich mit ihren Mandibeln packen. Die Copula selbst erfolgt in der Weise, dass das Männchen rückwärts gehend sich dem Hinterleibsende des _ Weibchens nähert und seine Leibesspitze unter die des Weibchens schiebt. Mit den Haltezangen hält es sich dann am 7. Bauchsegment des Weibchens fest, worauf der Penis in die weiblichen Geschlechtsteile eingeführt wird. Die Be- gattung dauert eine viertel bis eine halbe Stunde und länger und ist oft so _ innig, dass sich die Tiere auch im Tötungsglase nicht trennen. Bald nach der Begattung stirbt das Männchen, während sich das Weibchen zur Eiablage an- schickt; ; wurde schon früher beschrieben.

Ä Schutzmittel gegen Feinde wurden einige ebenfalls schon erwähnt. Viele Blattwespen fallen bei Gefahr in einen Zustand der Starre, sie stellen sich

tot, wie man gewöhnlich zu sagen pflegt, obwohl dies ein sehr ungenauer Äus- druck ist. Die Haltung hierbei ist ganz charakteristisch; Antennen und Beine

"sind angezogen und der Kopf ist gegen das Sternum geneigt. Der Starre-

_ zustand wird besonders bei den kleineren Arten, den Blennocampiden, Hoplocampiden und Selandriiden angetroffen. Selten ist die Starre

lange andauernd und der Übergang von ihr zur Bewegung und zum Davon-

fliegen erfolgt oft sehr plötzlich. Manche Blattwespen sind auch durch Mimi-

kry geschützt und zwar werden Faltenwespen nachgeahmt, so besonders

von den Allantus-Arten. Der Name Allantus vespa Retz (Taf. I, Abb. 10)

124 Allgemeiner Teil.

deutet darauf hin und die Tenthredo vespiformis Schrank kann beim Fluge

auch von einem geübten Auge tatsächlich leicht mit einer stechenden Wespe verwechselt werden.

Dimorphismus.

Bei Blattwespen sind zwei und mehr Generationen im Jahre nichts seltenes. Es ist jedoch noch keine Beobachtung gemacht worden, dass die verschiedenen Generationen sich durch verschiedene Färbung, Zeichnung oder Grösse von- einander unterscheiden. Ein Saison- oder Hora-Dimorphismus besteht also nicht. Dagegen ist sehr häufig ein ausgeprägter sexueller Dimorphis- mus vorhanden. Die Zusammengehörigkeit der beiden Geschlechter einer Art ist oft sehr schwer oder gar nicht zu erkennen, und es fehlt nicht an Beispielen, dass Männchen und Weibchen nicht nur als verschiedene Arten beschrieben, sondern sogar in verschiedene Gattungen gestellt wurden und zwar schon zu Zeiten, wo man mit Aufstellung neuer Genera weitaus sparsamer umging als heutzutage. So stellte Hartig im Jahre 1837 das Männchen von Synairema rubi Panz. (Taf. I, Abb. 11) in die Gattung Perineura, während er für das unter dem Namen delicatula Kl. bekannte Weibchen die Gattung Synairema schuf. Erst viele Jahrzehnte später wurden beide Tiere als zusammengehörig erkannt.

Ein gewisser Unterschied zwischen den Geschlechtern besteht schon in der Gestalt; die Männchen sind stets kleiner und schmächtiger gebaut als die Weibchen; es rührt dies daher, dass der Hinterleib der Weibchen durch den Vorrat an Eiern grösser sein muss, und dementsprechend vergrössern sich die übrigen Proportionen des Körpers.

Sehr weitgehend sind die Differenzen in der Färbung. Die Regel ist, dass das Männchen dunkler und weniger lebhaft gefärbt ist als das Weibchen. Bei höheren Tieren verhält es sich bekanntlich oft umgekehrt, und man hat die Prachtfärbungen der Männchen als durch geschlechtliche Zuchtwahl entstanden erklärt. Die lebhaftere Färbung der Weibchen bei Insekten vermögen wir bisher nicht mit einwandfreien Gründen zu belegen. Denn bei höheren Tieren spielt der Gesichtssinn bei dem Zusammenfinden der Geschlechter eine grosse Rolle, und es ist der Vorteil auffallender Färbung wohl erklärlich. Die Blattwespen, wie die meisten Insekten werden jedoch durch den Geruch zur Begattung ge- leitet, so dass die lebhaften Färbungen der Weibchen jedenfalls keine Beziehungen zur Copula haben. Das Mangeln der Färbungsauszeichnungen führt oft bei den Männchen zu einer gewissen Eintönigkeit, die es auch mit sich bringt, dass die Männchen viel schwieriger zu bestimmen sind. . Selten sind die Männchen heller gefärbt als die Weibchen, z. B. bei Tenthredo vespiformis, maculata (Taf.l, Abb.9), velox und atra, bei Pachynematus rumicis und einigen anderen. Bei den Weibchen findet sich öfters ein Polymorphismus der Färbung. So kommt das Weibchen von Cimbex femorata (Taf. IV, Abb. 2) in fünf und das von Tenthredopsis litterata (Taf. I, Abb. 1) in sieben verschiedenen Färbungen vor, während die Männchen der ersten Art nur in zwei und die der Tenthredopsis nur in einer Färbung existieren. Sehr selten sind Unterschiede in der Skulptur. So ist bei manchen Lophyrus das Männchen am Thorax stärker punktiert als das Weibchen. Im allgemeinen aber pflegt die Grösse und Tiefe der Punk- tierung bei beiden Geschlechtern ganz gleich zu sein.

Die Augen zeigen bei Abdia eine verschiedene Ausbildung. Bei den Männchen konvergieren sie stark nach oben und stossen auf dem Oberkopf fast zusammen, während sie bei den Weibchen weit voneinander entfernt sind. Der Hinterleib ist bei den meisten Abia-Arten metallisch glänzend; beim Männchen

Parthenogenesis. 125

aber ist die Mitte der mittleren und hinteren Rückensegmente ohne Metallglanz, es sind hier sogenannte „Toment-Flecken“ vorhanden, deren Bedeutung un- bekannt ist. 5 An den Mundwerkzeugen finden sich bei den grösseren Cimbiciden _ sekundäre Geschlechtsmerkmale in stärkerer Ausbildung der Mandibeln bei den Männchen. Die auffälligsten Unterschiede finden sich an den Antennen. Ganz all- emein sind bei den Männchen die Antennen, besonders im Verhältnis zu dem ren Körper, etwas länger. Bei vielen Gattungen sind besondere Aus- zeichnungen vorhanden, wobei stets die männlichen Antennen besser als die weiblichen ausgebildet sind; da die Antennen der Sitz der Geruchsempfindung sind und dieser Sinn die Männchen beim Aufsuchen der Weibchen leitet, so ist es leicht erklärlich, warum gerade das männliche Geschlecht in bezug auf Ent- wicklung der Antennen bevorzugt ist. Die Lophyrus-Männchen besitzen stark ekämmte und gefiederte Antennen, während das andere Geschlecht gesägte tennen hat (Äbb. 39 und 40); ähnlich ist es bei der verwandten Gattung Monoctenus. Bei Arge sind die Antennen des Männchens zweireihig behaart, bei dem Weibchen ohne auffallende Haare; bei Phymatocera finden sich analoge Verhältnisse. Bei Aprosthema und Schizocera (Abb. 38) ist das dritte Antennenglied des Männchens gespalten, während es beim Weibchen ähnlich wie bei Arge gestaltet ist (Abb. 37). Die Trichiocampus-Männchen (Abb. 55) haben an der Bi des dritten Antennengliedes ein Horn, Cladius (Abb. 53) ausserdem noch geweihartige Fortsätze an mehreren Gliedern, während bei den Weibchen die Antennen einfacher gebaut sind (Abb. 54 und 56). Die Priophorus- Männchen zeichnen sich durch stark zusammengedrückte Antennen aus, die Weibchen haben drehrunde Antennen (Abb. 57).

Auch an den Beinen kommen gelegentlich Geschlechtsunterschiede vor. Bei Cimbex (Abb. 10) und Trichiosoma sind die Hinterbeine des Männchens verlängert und verdickt. Bei einigen Allantus- und Tenthredo-Arten haben die Männchen verbreiterte Hintertarsen.

Schliesslich existiert auch noch gelegentlich ein sexueller Dimorphismus der Flügel. Als extreme Seltenheit kommt bei den Blattwespen die Flügellosigkeit des Weibchens vor; bisher ist dies nur von einer Art, der Cacosyndya dimorpha Freym. aus Samarkand in Zentralasien, bekannt geworden. Bei dem in Süd- russland lebenden Dolerus ciliatus Knw. hat das Weibchen stark verkümmerte, zum Fliegen untaugliche Flügel. Uber die jedenfalls interessante Biologie beider Arten ist leider noch nichts bekannt geworden. Bei manchen Blattwespen- männchen rücken im Hinterflügel alle Quernerven an den Flügelrand, so dass eine „geschlossene Randader“ entsteht. Dieses sekundäre Geschlechts- ' merkmal findet sich bei Synairema (Abb. 45), Periclista, bei vielen Tenthredopsis und einigen Caliroa und Taxonus. Die Bedeutung und das Zustandekommen dieser Nervatur ist noch ungeklärt.

Parthenogenesis.

Schon älteren Autoren war es aufgefallen, dass von vielen Blattwespen die Männchen sehr selten sind und dass man von manchen häufigen Arten Männchen so gut wie nie findet, obwohl man die Weibchen alljährlich zu Eindeie erbeuten kann. Spätere Beobachtungen ergaben dann, dass bei Blattwespen eine Fortpflanzung ohne vorherige Befruchtung durch ein männliches Individuum teils regelmässig, teils unter besonderen Bedingungen in Erscheinung tritt. Untersuchungen über die Parthenogenese bei Blattwespen sind bisher erst von

126 Allgemeiner Teil.

wenigen Forschern zielbewusst vorgenommen worden; hier steht noch ein weites Feld der Betätigung offen, auf dem mit Sicherheit gute Früchte geerntet werden können; denn die bisherigen Ergebnisse zeigen, dass die Jungfernzeugung bei Blattwespen geeignet ist, uns wertvolle Anhaltspunkte über die Auffassung und Bedeutung der Parthenogenese überhaupt zu bieten. Freilich sind die bis- herigen Resultate nur einige Bausteine, und erst wenn weitere umfassende und länger dauernde Experimente angestellt sind, werden sich bindende Schlüsse ziehen lassen. Die parthenogenetische Zucht von Blattwespen ist allerdings mit einigen Schwierigkeiten verbunden; man wird stets nur weibliche Tiere benützen können, welche selbst schon von Zuchten stammen, da man bei im Freien ge- fangenen Tieren nie wissen kann, ob nicht schon eine Begattung stattgefunden hat. Viele Weibchen sind in der Gefangenschaft schwer zur Eiablage zu be- wegen, man muss sie deshalb entweder in sehr grossen Zuchtkästen halten, in denen ihre Futterpflanze eingepflanzt ist, oder man bindet sie im Freien mittels eines Gazebeutels fest, ähnlich wie bei der Zucht von Raupen im Freien ver- fahren wird. Auch kann man die eingetopfte Futterpflanze zwischen Doppel- fenster stellen. Bei der Zucht von Larven, die parthenogenetisch erhalten werden, muss darauf gesehen werden, dass nicht mit der Futterpflanze etwa befruchtete Eier eingeschleppt werden. Van Rossum führt einige zweifelhafte Resultate seiner Zuchten auf diesen Fehler zurück.

Die bisherigen Experimente haben ergeben, dass sich vor allem zwei Gruppen trennen lassen; bei manchen Arten entstehen bei parthenogenetischer Fortpflanzung ausschliesslich männliche Tiere; es sind dies natürlich solche Arten, die sich in der Regel auf geschlechtlichem Wege fortpflanzen, denn bei partheno- genetischer Vermehrung müssten sie ja binnen kurzem aussterben, da der rein männliche Nachwuchs zur Fortpflanzung unfähig ist. Es mag dieses Verhalten als eine Art automatische Korrektion des quantitativen Verhältnisses der Ge- schlechter angesehen werden. Bei der Begierde der Männchen zur Copula wird gewiss kein Weibchen unbefruchtet bleiben, wenn eine entsprechende Zahl von Männchen vorhanden ist; wird das Weibchen nicht begattet, so ist das ein Zeichen, dass zu wenig Männchen vorhanden sind; dadurch dass dieses Weibchen par- thenogenetisch dann nur Männchen erzeugt, wird in der nächsten Generation dem Mangel der Männchen vorgebeugt. Folgende Spezies haben bei partheno- genetischer Fortpflanzung männliche Nachkommen: Cimbex lutea L. und femo- rata L., Abia nitens L., Arge coeruleipennis Retz, rosae L., berberidis Schrank, Croesus septentrionalis L. und latipes Vill., Cladius pectinicornis Geoffr., Trichio- campus viminalis Htg., Priophorus padi L., Pteronus ribesii Scop., miliaris Panz, brevivalvis C. G. Thoms, curtispinis C. G. Thoms, hypoxanthus Först., mela- naspis Htg., dimidiatus Lep., pavidus Lep., salicis L., Holcocneme coeruleicarpa Htg., Amauronematus fallax Lep., Pristiphora conjugata Dahlb., betulae Retz., crassicornis Htg., geniculata Htg., Lophyrus laricis Jur., pini L., Emphytus cinctus L., viennensis Schrank.

Im Gegensatz hierzu entstehen bei anderen Arten aus unbefruchteten Eiern stets nur Weibchen. Hier sind zu nennen: Cimbex connata Schrank, Pseudo- clavellaria amerinae L., Abia. fasciata L., Empria pulverata Retz., Eriocampa ovata L., Hemichroa alni L., crocea Geoffr., Croesus varus Vill, Pteronus tibialis Newm., spiraeae Zadd., Pontania proxima Les., Pachynematus conductus Htg., Pristiphora pallipes Lep., fulvipes Fall. Letztere Art ist von van Rossum durch 7 Generationen hindurch parthenogenetisch weitergezüchtet worden. Be- stimmt können diesen Arten noch einige andere zugerechnet werden, bei denen die Zucht zwar noch nicht gelungen ist, deren Männchen aber so ausserordentlich selten vorkommen, dass an einer parthenogenetischen Fortpflanzung kein Zweifel sein kann. Hierzu gehören Tomostethus ephippium Panz., luteiventris Kl., Meso-

a Eee

Parthenogenesis. 127

neura opaca F., Empria abdominalis F., Monophadnus albipes Gmel. und mon- ticola Hit „, Holcocneme erichsoni Htg.

Über die gleichzeitige Entwicklung von Männchen und Weibchen aus parthenogenetischen Eiern ist nur sehr wenig bekannt. Van Rossum berichtet dies von Pferonus polyspilus Först. Ausserdem kommt es gelegentlich bei Zuchten von Arten vor, die sonst parthenogenetisch nur weibliche kann ergeben, dass unvermutet zwischen zahlreichen weiblichen Tieren auch ein oder das andere männliche auftritt. Beobachtet wurde dies bei Pseudoclavellaria amerinae, Abia fasciata und Croesus varus. Auch bei Pristiphora fulvipes hat es van Rossum gesehen, doch glaubt er, dass hier mit dem Futter befruchtete Eier eingeschleppt wurden.

Die Zahl der Blattwespen, bei denen die Entwicklung unbefruchteter Eier nachgewiesen wurde, ist, wie aus vorstehendem hervorgeht, noch nicht allzu gross; es rührt dies vor allem daher, dass eben nur wenig in dieser Richtung experimentiert wurde; von vielen Arten wurden auch auf parthenogenetischem Wege nur Larven erhalten, deren Aufzucht nicht gelang, so dass nicht festgestellt werden konnte, ob sich % oder ? entwickelten; hierzu gehören: Trichiosoma sorbi Latr., Lophyrus similis Htg., sertifer Geoffr., virens Kl., Caliroa cerasi L. und manche andere. Nach den bisherigen Ergebnissen kann jedenfalls als sicher angesehen werden, dass die Fähigkeit parthenogenetischer Fortpflanzung bei Tenthrediniden weit verbreitet, ja vielleicht allgemein vorhanden ist; bei vielen

Arten, deren Männchen sehr selten sind, ist wohl auch unter normalen Verhält-

nissen eine Fortpflanzung ohne Männchen die Regel und eine Befruchtung eine

Ausnahme; eine Art, Eriocampa ovata L., pflanzt sich bei uns vielleicht über- haupt nur parthenogenetisch fort, denn obwohl das ? ein häufiges Tier ist, kennen wir das 0’ erst seit jüngster Zeit aus Osteuropa.

Viele Fragen, die sich an die Parthenogenese knüpfen, sind noch ungelöst oder die bisherigen Erklärungsversuche unbefriedigend. Merkwürdig ist es, dass bei einzelnen Arten parthenogenetisch nur Weibchen, bei anderen nur

Männchen erzeugt werden. Von manchen Forschern (Wedekind, Adler) wird behauptet, die Parthenogenese sei die ursprüngliche Form der Fortpflanzung

und die Entstehung der Männchen etwas Sekundäres, so dass also die Arten mit stets weiblicher Nachkommenschaft einen älteren Typus darstellen müssten. Hierfür liegt aber bei den Blattwespen keinerlei Beweis vor; denn Cimbex con- nata z.B. ist mit C. femorata und /utea so nahe verwandt, dass keinerlei Merk- 'mal uns berechtigen kann anzunehmen, connata sei älteren Ursprungs als die beiden anderen Arten, und das Gleiche gilt für alle übrigen Spezies aus den beiden Gruppen. Auch die Frage bleibt offen, warum eine Art sich regelmässig parthenogenetisch fortpflanzt wie Zriocampa ovata, während bei der nächst- stehenden, auf der gleichen Nährpflanze lebenden E. umbratica geschlechtliche Vermehrung die Regel ist. Ferner wissen wir nicht, was die Veranlassung dazu gibt, dass bei Arten, die parthenogenetisch sonst nur Weibchen erzeugen, plötzlich einmal auch aus unbefruchteten Eiern Männchen entstehen. Zu er- forschen wäre auch noch, ob bei Blattwespen ein Generationswechsel oder Heterogonie vorkommt, ähnlich wie bei anderen Insekten, indem nach einer Reihe von parthenogenetischen Generationen wieder männliche Individuen auf- treten und sich so eine geschlechtliche oder gamogenetische Generation einschiebt; die bisherigen Untersuchungen geben allerdings keinerlei Anhaltspunkte hierfür. Jedenfalls stellen Untersuchungen über die Parthenogenese ein überaus dank- bares Objekt wissenschaftlicher Forschung dar, dessen Bearbeitung sehr em- pfohlen werden kann.

128 Allgemeiner Teil.

Stammesgeschichte und geographische Verbreitung.

Unsere Kenntnisse über die Vorfahren der jetzt lebenden Tenthrediniden sind überaus -dürftige. Tenthrediniden gehören zu den seltensten Versteinerungen, und es sind bisher nur die den Siriciden nahestehenden Pseudosiriciden im Malm, gar keine in der Kreide und nur wenige Arten im Tertiär gefunden worden, teils im Bernstein, einige im Tertiär von Radoboj in Kroatien und mehrere in den geologisch berühmten Tertiärgebilden von Florissant in Colorado. Soweit der Erhaltungszustand dieser Tiere geht, zeigen sie keine wesentlichen Verschiedenheiten von den rezenten Arten, so dass wir aus dem Buch der Versteinerungen bisher keine Antwort auf die Frage erhalten, wie wohl die primitiven Formen ausgesehen haben mögen, aus denen sich die Tenthrediniden ° entwickelten und welches ihre nächsten -Verwandten sind; ohne ausreichendere Grundlagen würde aber die Aufstellung eines Stammbaumes der Tenthrediniden reine Spekulation sein; immerhin mag bemerkt werden, dass von anderen Insektenordnungen die Neuropteren am meisten Verwandschaft mit den Tenthre- diniden zu haben scheinen, während andere Autoren, wie Handlirsch in orthopteroiden oder blattoiden Insekten die Urformen der Tenthrediniden ver- muten. Dass wir die Tenthrediniden als die primitivsten Formen der Hymen- opteren aufzufassen haben, wurde schon bei Besprechung der Morphologie ° erwähnt. Wenn ihr Flügelgeäder komplizierter ist als bei den übrigen Hymen- opteren, so ist dies nicht etwa ein Zeichen höherer Entwicklung, im Gegenteil ist das einfache Adernetz anderer Hautflügler als eine sekundäre Umbildung zu deuten; ebenso sind die mit Füssen versehenen Larven der Tenthrediniden ursprünglichere Formen, während die fusslosen Maden anderer Hymenopteren bereits weiter differenzierte Typen darstellen. | =

Es lässt sich auch wenig darüber sagen, wie das Bild, das die heutige Fauna bietet, sich entwickelt hat, da wir über die geographische Verbreitung der einzelnen Arten und über ihre Lebensbedingungen noch zu wenig unter- richtet sind; wenn es schon bei so gut durchforschten Insekten, wie es die Lepi- dopteren sind, hier noch Lücken auszufüllen gibt, so ist selbstverständlich, dass 7 unsere diesbezüglichen Kenntnisse bei den viel weniger beachteten Blattwespen sehr gering sein müssen. Sicher ist, dass während der Eiszeiten und deren Zwischenperioden tiefgreifende Veränderungen im Faunenbilde vorgegangen sind; welche Wege aber die einzelnen Arten gingen, wie sich ihr Wohnbezirk aus- dehnte und einschränkte, das kann gegenwärtig noch nicht mit Sicherheit beant- wortet werden und das um so weniger, als ja unsere Anschauungen über die Entstehung der Eiszeiten und das Klima, das während und zwischen ihnen 7 geherrscht hat, bis in die neueste Zeit herein noch nicht als feststehend gelten können. Immerhin haben wir einige Anhaltspunkte, die uns über die Zusammen- setzung der Tenthrediniden-Fauna Mitteleuropas Aufschluss geben. Die Blatt- wespen-Fauna Sibiriens vor allem ist der unserigen so ähnlich, dass wir wohl nicht fehlgehen, wenn wir annehmen, dass die durch die Eiszeit reduzierte Fauna unserer Gegend sich durch Einwanderung von Osten, von Nordasien her, wieder ergänzt hat. Viel weniger in Betracht kommt demgegenüber eine Einwanderung aus dem Süden, denn namentlich die Blattwespen Spaniens und der noch zum palaearktischen Gebiete gehörigen Teile Nordafrikas sind von unseren Arten sehr verschieden; mehr Berührungspunkte ergeben sich dagegen zwischen der Fauna Italiens mit der unserigen, so dass vielleicht unter Umgehung der Alpen im Osten auch von hier Einwanderungen stattfanden.

Gegenwärtig zeigen die Tenthrediniden ihre grösste Verbreitung in den gemässigten Zonen. Im palaearktischen und nearktischen Gebiete sind sie

Bedeutung im Haushalte der Natur und des Menschen. 129

am besten entwickelt; die Fauna dieser beiden Gebiete hat grosse Ähnlich- keit miteinander, ja einzelne nordamerikanische Arten sind vielleicht mit euro- - päischen identisch; einige Tiere wurden auch durch den Verkehr verschleppt, so Cladius pectinicomis Geoffr., Priophorus padi L. (Taf. III Abb. 3), Emphytus einctus L., Pteronus ribesii Scop. (Taf. III Abb. 9) von Europa nach Amerika, während umgekehrt der Pteronus tibialis Newm. (Taf. II Abb. 8) wahrscheinlich mit seiner Nährpflanze Robinia pseudacacia aus Nordamerika zu uns gelan ist. Manche Arten sind bisher nur lokal gefunden worden; das mag a} meistens mit der Nährpflanze zusammenhängen. Viele Spezies sind jedoch über sehr weite Bezirke verbreitet und scheinen von klimatischen Verhältnissen sehr - wenig abhängig zu sein. So kommt die bekannte Rhogogaster viridis L. nicht nur in ganz Europa, sondern auch im nördlichen und mittleren Asien vor und geht bis nach Japan, ja vielleicht sogar bis in das nördliche Amerika, indem die von dort beschriebene Rh. californica Nort mit ihr identisch sein dürfte. Eine unserer häufigsten Blattwespen Allantus arcuatus Forst findet sich in den chnordischen Gebieten ebenso wie im ‚heissen Süden und geht wieder in den lpen mindestens bis 2600 m Höhe. Ahnliche Verhältnisse treffen wir bei

ielen anderen Arten.

Bedeutung im Haushalte der Natur und des Menschen.

Er Kein Geschöpf der Erde steht unabhängig da, sondern auch das kleinste hat Beziehungen zu der umgebenden organischen und anorganischen Natur; freilich sind die Verbindungen namentlich der niederen Tiere mit ihrer Umgebung oft wenig in die Augen fallend, trotzdem aber ist jedes Tier für den Haushalt des Naturganzen von gewisser Bedeutung.

‚Die chungen zwischen Blattwespen und anderen Tieren spielen ‚keine grosse Rolle. Meist sind hier die Blattwespen der leidende Teil, indem e den Angriffen mancher anderer höherer oder niederer Tiere ausgesetzt sind, denen sie teils als Nahrung, teils als Wirte für ein parasitäres Dasein dienen. In dem Kapitel über die Feinde der Blattwespen und Schutzmittel gegen solche ist hierüber näher berichtet.

Andernteils greifen ja allerdings auch die grösseren Arten der Tenthre- diniden andere Insekten an und verzehren sie, doch ist die Zahl der dadurch vernichteten Tiere keine so grosse, dass sie zu nennenswerten Störungen im Gleichgewichte der Natur führen könnte. 4 Viel wichtiger ist der Einfluss, den die Blattwespen auf den Haushalt im Pflanzenreiche ausüben. Bei der Befruchtung bestimmter Pflanzen ist be- - kanntlich die Mitwirkung von Insekten von ausschlaggebender Bedeutung. Auch die Blattwespen haben hier keine ganz belanglose Tätigkeit, wenn sie auch in dieser Beziehung die Wichtigkeit anderer Hymenopteren, besonders der Bienen und Hummeln nicht annähernd erreichen; denn vielfach leben die Imagines gar nicht auf Blüten, sondern treiben sich auf den Blättern der Pflanze herum. Immerhin findet man besonders auf Umbelliferen viele Tenithredo, Allantus und Nerwandte, aber auch kleinere Arten wie Selandria, Athalia etc. Man sieht, _ wenn man diese Tiere von der Pflanze wegnimmt, wie besonders die Fress- werkzeuge, aber auch andere Körperteile dicht mit Pollen eingepudert sind, so dass kein Zweifel sein kann, dass auch die Blattwespen als ungewollten Entgelt für die von der Pflanze bezogene Nahrung die Bestäubung der Blüten vermitteln, _ wenn sie von einer Blume zur anderen fliegen. Welche Arten besondere Blumen besuchen und welche Pflanzen sie bevorzugen, ist in zusammenhängender Weise noch nicht festgestellt worden, und es würde sich lohnen, auch dieses Kapitel _ der Insekten- und Pflanzenbiologie einmal systematisch zu erforschen. Manche

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 9

130 Allgemeiner Teil.

Blattwespen bevorzugen entschieden bei ihren Blütenbesuchen ganz bestimmte Pflanzenarten, vielleicht auch bestimmte Farben. So findet sich Tenthredopsis stigma F. und Tenthredo solitaria Scop. mit Vorliebe auf Tithymalus ein, die Amasis-Arten findet man fast nur in Ranunculus-Blüten sitzend, die Megalo- dontes ebenfalls entweder dort oder nur auf anderen gelben Blüten. Jedoch sind, wie gesagt, hierüber nur gelegentliche Beobachtungen angestellt oder mitgeteilt worden, und eine gründliche Untersuchung steht noch aus.

Die grösste Bedeutung beanspruchen aber die Beziehungen der Blatt- wespenlarven zu der Pflanzenwelt, die freilich sehr einseitiger Natur sind, indem die ihre Nahrung durchweg aus dem Pflanzenreiche beziehenden Larven da, wo sie in grösserer Anzahl oder gar in Massen auftreten, ganz bedeutende Schäden verursachen können. Wie verschiedenartig die Art und Weise ist, in der die Larven die Pflanze angreifen, ist bei der Lebensweise der Larven erörtert. Es kann eine so grosse Artenzahl von Blattwespenlarven schädlich auftreten, dass

ihre Einzelaufzählung hier nicht möglich ist. Im systematischen Teil ist einiges

mehr darüber zu finden; hier sei nur der bedeutendsten Schädlinge gedacht.

Selbst die im allgemeinen nicht sehr schädlichen Gallbewohner können unter Umständen bei zahlreichem Auftreten ihre Nährpflanzen stark beeinträchtigen; so sieht man öfters Weidensträucher, die mit Gallen, besonders von Pon- tania proxima Lep. so dicht besetzt sind, dass man kaum ein Blatt findet, das nicht verunstaltet wäre; wenn man bedenkt, wie viel Nährstoffe durch die Gall- bildung dem Strauch entzogen werden und wie die für die Ernährung und die Atmung wichtigen Blätter durch die Gallbildung in ihrer Funktion gehemmt sind, so wird man den hierdurch erwachsenden Schaden ermessen können; wenn dann an einer solchen Weide noch eine oder mehrere Arten von den über 60 auf dieser Pflanze lebenden anderen Blattwespenlarven fressen, so kann unter Umständen der ganze Bestand des Strauches gefährdet sein. Auch die den Weiden nahe verwandten Pappeln haben gelegentlich unter Blattwespenfrass arg zu leiden und werden von Trichiocampus viminalis Fall. manchmal ganz

entblättert. Auch Birken sind durch Arge pullata Zadd. schon kahlgefressen

und zum Absterben gebracht worden, ebenso Lärchen durch ZLygaeonematus

laricis Htg.

Besonders zu leiden haben die unsere Wälder bildenden Nadelbäume,

vor allem die Fichten und Kiefern. Cephaleia abietis L. und signata F.

sowie der kleine Lygaeonematus pini Retz. und einige Verwandte wüten oft

jahrelang in verderblichster Weise in den Fichtenbeständen; so wurden 1893 in

Oberfranken 20000 ha von Cephaleia abietis befallen, und anderwärts sind Frasse

beobachtet worden, wo 15—20°/o der befallenen Bäume eingingen.

/ Verbreiteter noch sind die Schäden, welche an Kiefernwaldungen angerichtet werden; neben einigen Pamphiliden (Acantholyda stellata Christ, erythroce- phala L. und hieroglyphica Christ) sind es vor allem die Lophyrus, und hier

wieder am öftesten Z. pini L., welche grosse Bezirke zum Kahlfrass und teil-

weise zum Absterben bringen. | Diese Schädigungen der Natur sind natürlich auch für den Menschen von

grösster Bedeutung, und die Verhütung namentlich der Zophyrus-Kalamitäten

bildet eine der grössten Sorgen des Forstmannes; denn der durch sie angerichtete

Schaden bedeutet einen erheblichen Verlust in der Staats- und Volkswirtschaft.

Aber auch viele andere Blattwespenlarven bringen dem Menschen durch ihren

Frass mehr oder minder "grossen Schaden, und dass solche Vorkommnisse sich

alljährlich wiederholen, ist ein Zeichen dafür, dass alle Abwehrmassregeln in ihrer Wirksamkeit nur teilweise befriedigend sind. Das Holz, besonders der

Nadelbäume, wird durch Siriciden-Larven in seiner Brauchbarkeit für technische Zwecke entwertet, an den Früchten der Obstbäume richten nicht nur die be-

1 | | 8 |

Aufzucht von Blattwespen; Hinweis auf offene Fragen. : 131

kannten Kleinschmetterlinge, sondern auch verschiedene Hoplocampa-Arten einen nicht zu unterschätzenden Schaden an, die Rübenfelder werden nicht nur durch die Kohlweisslinge, sondern oft auch durch die ‚Athalia colibri Christ stark be- fressen, und mancher Rosenzüchter hat schon mit Ärger die Verwüstungen gesehen, die die Tenthrediniden unter seinen Lieblingen anrichten, denn mehr als 25 Arten gibt es, die Blätter, Blütenknospen und Zweige der Rosen zerstören. Auch andere Gartenpflanzen haben viel unter Blattwespenfrass zu leiden, so die Stachelbeeren (durch /teronus ribesii Scop. und leucotrochus Htg., Pristiphora pallipes Fall.), die Himbeeren und Brombeeren, ebenso werden manche Zier- pflanzen oft ganz entblättert oder verunstaltet, so die /ris-Arten durch Rhadino- ceraea micans Kl., Aquilegia durch Pristiphora alnivora Htg., ebenso die Erd- beeren durch viele der auch auf Rosen lebenden Arten.

Aus alledem geht hervor, wie wichtig auch für den Menschen die Kenntnis der Tenthrediniden ist, denn er sieht seinen Haushalt oft genug durch sie bedroht und muss suchen, der schrankenlosen Vermehrung der Schädlinge Einhalt - zu tun; in wirksamer Weise kann dies aber nur erfolgen, wenn man die Lebens- _ weise der Tiere genau kennt, denn ohne eine solche Kenntnis ist eine rationelle Bekämpfung der Schädlinge unmöglich.

Aufzucht von Blattwespen; Hinweis auf offene Fragen.

Die Zucht von Blattwespen kann jedem Naturfreunde auf das Angelegent- lichste empfohlen werden; sie stellt eine anregende Beschäftigung dar, und es vermögen durch sie in der Naturwissenschaft noch viele wertvolle Entdeckungen gemacht werden; denn von vielen Blattwespen ist uns die Biologie noch gar nicht und von sehr vielen nur lückenhaft bekannt, so dass jedem Blattwespen- züchter wertvolle Entdeckungen winken. Zudem ergibt die Zucht eine be- deutende Bereicherung der ern; denn jeder Züchter wird gar bald die

2 Erfahrung machen, dass er Arten, besonders unter den Nematiden, die er trotz

jahrelangen Sammelns nur vereinzelt oder gar nicht erbeutet hat, durch Auf- zucht der Larven in Anzahl erhalten kann; im Gegensatz hierzu findet man ' allerdings von anderen Arten wieder die Imagines viel öfter als die Larven.

Die Zucht der Blattwespen ist im allgemeinen etwas schwieriger als die der Schmetterlinge, wenigstens pflegt man einen grösseren Prozentsatz von Miss- erfolgen zu erhalten; dies rührt wohl zum Teil davon her, dass uns die Lebens- bedingungen, besonders der Grad der Feuchtigkeit, den die Kokons in der Erde verlangen, noch nicht hinreichend bekannt ist. Denn gerade über die Technik der Zucht ist bisher eigentlich so gut wie nichts veröffentlicht worden. Im folgenden beschreibe ich die Methode, die ich selbst anzuwenden pflege, ohne damit sagen zu wollen, dass sich nicht auch auf andere Weise gute Resultate erzielen lassen.

Bei der Zucht vom Ei auf ist es vor allem notwendig, dass die Pflanzen- teile, in denen die Eier liegen, ganz frisch erhalten werden; wenn die Pflanze vertrocknet, sterben in der Regel auch die Eier ab; lässt man daher Weibchen in der Gefangenschaft Eier ablegen, so wird man in der Regel kleine Bäumchen oder bewurzelte Kräuter zur Eiablage bereit stellen müssen, da sich abgeschnittene Zweige oft nicht so lange frisch erhalten lassen, als zur Entwicklung der Eier notwendig ist.

Die Zucht der Larven geschieht in Gläsern und zwar am besten in grossen Geleegläsern, wie sie zu den Einkoch-Apparaten (Weck etc.) verwendet werden. Diese Gläser bindet man nicht mit Gaze zu, wie dies vielfach empfohlen wird, sondern legt auf den flachen Rand einen Glasdeckel. Durch diesen Verschluss wird bewirkt, dass das Futter lange frisch bleibt. Selbst die empfindlichen

132 Allgemeiner Teil.

Weiden erhalten sich so viel länger, als wenn man sie in Wasser stellt. Die Gläser dürfen nicht längere Zeit der Sonne ausgesetzt werden, da sich sonst ein Beschlag von Wasser bildet, der den Larven nicht zuträglich ist. Der Boden der Gläser wird nicht mit Erde bedeckt; denn es ist notwendig, aus den Gläsern täglich allen Kot zu entfernen; entfernt man den Kot nicht vollkommen, so bilden sich Schimmelpilze, die auch die Gesundheit der Larven schädigen; in Gläsern, die Erde enthalten, ist es aber fast unmöglich, wirklich allen Kot zu entfernen und wenn dann die Larven in die Erde gehen, verschleppen sie die Pilze mit in das Erdreich, und jene gehen meist zu Grunde. Das Futter darf nicht feucht sein. Zur Fütterung gibt man nicht kleine Zweige der Nährpflanze, sondern nur ein- zelne Blätter, die man auf den Boden des Glases legt; da die Larven möglichst wenig berührt werden sollen, so ist es viel schonender, sie mit dem Blatt, auf dem sie sitzen, aus dem Glase zu nehmen und wieder in dieses zu bringen, während man sonst oft abgefressene Zweige, die man entfernen möchte, nicht wegnehmen kann, weil auf ihnen noch Larven festsitzen, so dass man schliesslich im Zuchtglase eine unnnötige Zahl unbrauchbarer Zweige unterbringen muss. Zur Zucht der spinnenden Pamphiliden-Larven benötigt man grosse Gläser, doch verfährt man in ähnlicher Weise; findet man ein Gespinst, so schneidet man die Zweige, die das Gespinst enthalten, ab und bringt sie in das Zucht- glas; man legt dann jeden Tag einige frische Zweigstückchen auf das Gespinst, ‘worauf die Larven diese durch Spinnfäden in ihr Nest einbeziehen. Die ucht der Cephiden und Siriciden muss natürlich in dem Halm, Zweig oder Holz er- folgen, in dem die Larven leben; bei den in Grashalmen lebenden Arten pflanzt man am besten das Gras mit der Wurzel ein. Blattgallen bringt man in gut schliessenden Blechbüchsen unter; man kann sie darin etwa 2—3 Wochen frisch erhalten. Man muss also sehen, dass man zur Zucht nur solche Gallen benützt, in denen die Larve schon etwas entwickelt ist, damit die Vollendung des Wachstums innerhalb der angegebenen Zeit möglich ist. Junge Blattgallen, in denen erst das Ei liegt, eignen sich nicht zur Zucht. Blätter mit Minen legt man in ein Glas, das mit Erde gefüllt ist, und bedeckt das Glas mit einem Glasdeckel; die Larven kriechen dann, soweit sie sich nicht in der Mine selbst

verpuppen, wie die Phyllotoma-Arten, aus der Mine direkt in das Erdreich zur 3

Verpuppung. Da der Kot innerhalb der Mine bleibt, so entsteht hier keine Schimmelbildung.

Wenn die Larven zur Verpuppung schreiten wollen, muss man sie in andere Gläser bringen; nur die Larven, die ihren Kokon zwischen Blättern oder an Zweigen frei zu befestigen gewohnt sind, werden sich innerhalb des Zuchtglases einspinnen. Bei den anderen Larven erkennt man das nahe Ende des Larvenstadiums an einer Veränderung der Färbung und daran, dass die Larven nicht mehr an Blättern sitzen, sondern am Boden des Glases herum- kriechen; auch geben die Larven einen mehr flüssigen Kot von sich. Man bringt dann die Larven in Gläser, die mit einer zu zwei Dritteln aus Sand und einem Drittel aus Gartenerde bestehenden Mischung gefüllt sind. Die Erd- mischung muss mindestens 10 cm hoch, ja für manche Pamphiliden und Doleriden noch höher sein, da diese Tiere sehr tief in die Erde gehen. Auch diese Gläser bedeckt man mit einem gut schliessenden Glasdeckel; da derart die Verdunstung sehr gering ist, so braucht man die Erde oft während des ganzen Winters nicht anzufeuchten. Im allgemeinen halte man die Erdmischung nicht zu feucht; hier das Richtige zu treffen, ist nicht immer leicht. Um die Natur möglichst nachzuahmen, ist auch empfohlen worden, die Larven sich in mit Erde gefüllte Blumentöpfe verkriechen zu lassen, in diese Grassamen oder dergleichen zu säen und dann so viel zu giessen, als das Gras zum Wachsen Feuchtigkeit benötigt. Während des Winters können dann diese Töpfe in die

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Aufzucht von Blattwespen; Hinweis auf offene Fragen. 133

Erde gegraben werden, um die ruhenden Larven unter natürliche Temperatur- und Feuchtigkeitsverhältnisse zu bringen. Auch die Gläser müssen während des Winters wenigstens mehrere Tage lang der Kälte ausgesetzt werden. Manche Larven, besonders aus den Gattungen Emphutus, Taxonus, Euura und Pontania gehen zur Verpuppung nicht in die Erde, sondern bohren sich in Pflanzen-

E stengel ein. Gibt man diesen Larven keine natürliche Gelegenheit zur Puppen-

ruhe, so laufen sie entweder tagelang im Glase umher und gehen schliesslich

- zugrunde, oder sie verpuppen sich schliesslich an der Erdoberfläche oder unter - der Erde, ergeben aber meist keine Wespen; man muss diesen Tieren also abgeschnittene Brombeer- oder Holunderstengel oder Torf in das Glas legen,

damit sie sich verkriechen können. Auch die Cimbex-Larven kriechen vor der

3 Verpuppung oft ruhelos umher, überziehen die Wände des Zuchtglases mit Spinnstoff und bleiben schliesslich zusammengezogen liegen, ohne einen normalen

okon anzufertigen. Obwohl auch solche Larven noch Imagines ergeben können,

ist es doch zweifellos besser, den Larven natürliche Verhältnisse zur Verpuppung

zu bieten, die darin bestehen, dass man die Larven in einen Kasten bringt, in dem reichlich Waldstreu vorhanden ist; dahinein verkriechen sie sich und bilden ihren regelrechten Kokon.

Um die Wespen früher zu erhalten, kann man die Puppen treiben. Wenn im Dezember oder Januar entschiedener Frost geherrscht hat, nimmt man die

Gläser im Januar oder Februar in ein geheiztes Zimmer, doch muss der Übergang von der Kälte zur Wärme allmählich, innerhalb mehrerer Tage bewerkstelligt

: werden. Schliesslich stellt man die Gläser in die Nähe des Ofens. Durch die

hiedurch in Entwicklung erhält man dann schon im Februar oder März die Wespen. Die einzelnen Ärten verhalten sich jedoch sehr verschieden, indem sich manche sehr leicht treiben lassen, während andere z. B. Pteronus salicis L. manchmal gar nicht darauf reagieren; selbst bei der gleichen Art sind individuelle Verschiedenheiten vorhanden, und das Datum des Erscheinens der Wespe schwankt oft innerhalb mehrerer Monate und selbst Jahre, obwohl Larven

und Puppen unter ganz gleichen Bedingungen gehalten werden. Schlüpfen Wespen nicht zur erwarteten Zeit aus, so ist damit die Zucht noch nicht als

misslungen anzusehen, da es möglich ist, dass die Larven überliegen. Man muss sich deshalb auch sehr hüten, in die gleiche Erde ohne weiteres andere Larven sich verkriechen zu lassen, so lange noch überliegende Larven der vor- hergehenden Zucht sich darin befinden könnten, denn sonst muss es zu unlieb- samen Verwechslungen kommen. Manche unerklärliche Angaben in der Literatur über die Biologie der Blattwespen sind jedenfalls durch diesen Fehler entstan- den. Überhaupt muss die Bezeichnung und Etikettierung der Gläser sehr sorg- fältig vorgenommen werden, damit keinesfalls Irrtümmer vorkommen können und man stets genau weiss, aus welchen Larven die Wespen sich entwickeln, denn nur so bekommen die Zuchtresultate auch wirklichen wissenschaftlichen Wert. Es ist auch empfehlenswert, in einem Glase immer nur Larven einer Art zur Verpuppung kommen zu lassen; höchstens können ganz verschiedene, nicht zu verwechselnde Arten in ein Glas zusammengetan werden, z. B. eine minierende und eine Dolerus-Larve oder eine Nematide und eine Tenthredinide. Immerhin hat die Vereinigung selbst sehr differenter Larven Nachteile, indem es z. B. zweifelhaft sein kann, welcher Art ein erzogener Parasit angehört.

Ausser der normalen bietet auch die experimentelle Zucht unter künstlich veränderten Lebensbedingungen Probleme. Abgesehen von der schon erwähnten parthenogenetischen wäre die Zucht von Hybriden zu versuchen. Die Er- nährung der Larven mit anderem Futter als dem natürlichen, sowie mit künstlich gefärbten Futterpflanzen kann uns noch mancherlei Aufschlüsse über Entstehung der Färbungen und der Variationen bringen.

134 ‘Allgemeiner Teil.

Sammeln und Präparation.

Zum Fangen der Blattwespen bedient man sich meistens eines Netzes, doch kann man sie vielfach auch nur mit der Hand erbeuten, da sie namentlich bei trübem Wetter wenig flüchtig sind. Sehr ergiebig ist im Frühjahr das Klopfen in den Schirm. Auf blühendem Prunus und Crataegus sowie auf dem eben ausbrechenden Laube von allerlei Sträuchern macht man auf diese Weise oft gute Beute. In günstigen Jahren erscheinen die ersten Blattwespen (Dolerus, Acantholyda flaviceps) schon Anfang oder Mitte März, gelegentlich sogar schon Ende Februar, im April nehmen sie an Artenzahl zu, um im Mai und Juni den Höhepunkt ihrer Entwicklung zu erreichen. Dann macht sich ein Rückgang be- merkbar, und im Herbste findet man nur noch einzelne Arten, bis endlich mit dem Eintritt der ersten Fröste auch Spätlinge wie Zmphytus serotinus Müll. sterben. Während des Winters leben keine Imagines, dagegen kann man zu dieser Jahreszeit die an Sträuchern und Kräutern befestigten Kokons der Cimbex, Trichiosoma und Lophyrus einsammeln und in Weidenrinde den Filigran-Kokon von Pseudoclavellaria amerinae aufsuchen. Blattwespen gibt es an allen Orten; die meisten scheinen allzu prallen Sonnenschein nicht zu lieben, deshalb macht man die beste Ausbeute in lichten Wäldern mit Unterholz, in etwas schattigen und feuchten Schluchten und an mit Gebüsch bestandenen Bachrändern.

Die Tötung geschieht am besten im Cyankaliglase, wobei das Gift in einem mit Watte verschlossenen Glasröhrchen untergebracht ist, das in dem durchbohrten Korke des Glases steckt. Reines Cyankali verändert die Farben der Tiere nicht. Dagegen bleichen die oft noch verwendeten Schwefeldämpfe die gelben und roten Farben; sie haben aber den Vorteil, dass die Tiere weich bleiben und sich so die Flügel leichter richten lassen; den gleichen Vorzug besitzen auch Atherdämpfe, die ebenfalls zum Töten verwendet werden können, nur dürfen die Insekten durch den Ather nicht nass werden, da sonst die Flügel verkleben. Dem Schwefeldioxyd und Ather gegenüber ist jedoch Cyankali insofern brauchbarer, als es zur Tötung aller Insekten zu verwenden ist, während die anderen Mittel für Käfer und Schmetterlinge z. B. nicht recht geeignet sind.

Die getöteten Wespen werden genadelt, und zwar darf die Nadel nicht durch die Mitte des Thorax geführt werden, da sonst die für die Bestimmung wichtige Skulptur des Schildchens oder das besonders bei Dolerus in Betracht kommende Aussehen der Spitze des Mittellappens nicht zu erkennen ist. Die Nadel muss also durch den rechten Seitenlappen des Mesonotums gestochen werden. Sehr kleine Tiere wie manche Hoplocampiden und Blenno- campiden müssen mit Minutiennadeln gespiesst und dann auf Holundermark oder, was hübscher aussieht, auf kleine Kartonplättchen gesteckt werden, wie man sie zum Aufkleben von Käfern benützt. Ein Aufkleben von Blattwespen auf Karton ist unstatthaft, weil dann nicht alle Körperteile der Untersuchung zugänglich sind. Die Flügel brauchen nicht nach Schmetterlingsart gespannt werden, die hierzu benötigte Zeit kann besser verwendet werden; dagegen ist es notwendig, die Flügel so weit zu lüften, dass das Geäder des Vorder- und Hinterflügels der Untersuchung zugänglich ist und auch der Hinterleib freiliegt, da dessen Farbe und Skulptur zur Bestimmung nachgesehen werden muss.

Bei der Anlegung*’ von biologischen Sammlungen müssen auch die Eier, Larven und Puppen präpariert werden. Die Eier werden am besten in einem Gläschen mit 90°%/o Alkohol oder 10°%/o Formalin (4°%/o Formaldehyd) aufbewahrt, da sie beim Trocknen oft schrumpfen. Bei Konservierung der Larven muss darauf gesehen werden, die Farben zu erhalten, da, zur Zeit

Sammeln und Präparation. 135

wenigstens, die meisten Larven nur auf Grund ihrer Färbung bestimmt werden können. Alkohol und Formalin ziehen die Farben aus Sr | sind deshalb nur für farblose Larven brauchbar. Entweder müssen die gefärbten Larven aus- eblasen werden, wie dies bei den Schmetterlingsraupen üblich ist, oder es ist für die Konservierung in Flüssigkeit die Crossa’sche Methode anzuwenden; die zu eestosden Larven müssen zunächst einige Tage hungern, werden dann getötet und in eine fast bis zum Sieden erhitzte 5°/o-Lösung von Zincum _ chloratum (Zinkchlorür) gebracht, in der sie 1—2 Tage bleiben, bis sie unter- _ sinken; dann werden sie allmählich in eine 10°/o-, 15°/o- und 20®/sige Lösung - gebracht, dann in 30°/o, dann in 50°/o Glyzerin übergeführt, um schliesslich in . 800 Glyzerin definitiv zu bleiben. Kokons können ohne weitere Präparation

: aufbewahrt werden; die Puppen werden in 90°/o Alkohol oder in Formalin-

lösung konserviert; da sie darin manchmal schwarz werden, so ist es gut, sie, ebenso wie die bleichen Larven, erst in Wasser zu kochen, worauf sie ihre

2 Farbe behalten. Gallen trocknet man entweder in heissem Sande oder bringt sie in schwaches Formalin.

Da einige Arten nur durch Untersuchung der Geschlechtsanhänge sicher

| bestimmt werden können, ist es in diesen Fällen nötig, mikroskopische Prä-

4 Er anzufertigen. Es handelt sich dabei vorwiegend um Untersuchung der - Säge des ? und des Penis des 7. Diese Organe präpariert man unter Wasser _ heraus. Dann werden sie in absoluten Alkohol gebracht, der noch ein- oder

zweimal gewechselt werden muss, damit das Wasser vollständig ausgezogen

wird. Die Präparate werden dann in Xylol übergeführt, wo sie sich aufhellen; trüben sie sich dort, so waren sie nicht vollständig entwässert und müssen noch- mals in absoluten Alkohol zurückgebracht werden. Nachdem das Objekt einige Minuten im Xylol gelegen hat, wird es in einem Tropfen Kanadabalsam auf einem Objektträger eingebettet und mit einem Deckglas bedeckt. In gleicher Weise können auch Präparate anderer Organe, z. B. der Mundteile oder der - Antennen angefertigt werden. Die Untersuchung der Geschlechtsanhänge ist bisher nur bei wenigen Gattungen und auch da nur teilweise vorgenommen worden, ist aber jedenfalls dazu berufen, in Zukunft uns noch manche wertvolle Aufschlüsse über die Abgrenzung einzelner Arten zu geben.

Systematischer Teil.

Die Tenthredinoidea wurden früher meist nur in zwei Gruppen geteilt, die Siriciden oder Holzwespen und Tenthrediniden oder Blattwespen. Da sich aber in jeder dieser Familien recht verschiedenartige Elemente vereinigt finden, so wurden von verschiedenen Autoren andere Einteilungen versucht. Am natürlichsten erscheint folgende Anordnung: ö

1. Vorderflügel nur mit zwei Cubitalzellen (Abb. 34). Die Antennen ent- springen unterhalb des Clypeus und der Augen. Eine freie Sägescheide nicht

vorhanden. After des / vollständig ge-

schlossen. Das erste Rückensegment 2

Hinterleibes in der Mitte nicht geteilt. IV. Fam. Oryssidae.

Vorderflügel mindestens mit drei Cubital-

' zellen. Die Antennen entspringen oberhalb 2 Cubie, des Clypeus und zwischen den Augen.

Abb. 34. Vorderflügel von Oryssus. Nur ein Cubital- x AR : ie quernerv vorhanden. “" - Freie Sägescheide vorhanden und sichtbar, nur bei den Pamphilini meist zurückgezogen. Afterspalt des 7 meist offen. Das erste Rückensegment des Hinterleibes meist geteilt, mit deutlicher, häutig ausgefüllter Blösse (Ausnahme: Gen. Tenthre-

dopsis). 2.

2. Vorderschienen nur mit einem Endsporne, selten ein zweiter, stark verkümmerter Sporn vorhanden. 3. | Vorderschienen mit zwei wohl entwickelten Endsporen. l. Fam. Tenthredinidae.

3. Pronotum hinten abgestutzt oder höchstens in seiner Mitte schwach aus-

gerandet. Larven in Halmen oder Zweigen, ohne hornigen Nachschieber.

ll. Fam. Cephidae.

Pronotum hinten tief ausgeschnitten. Larve im Holze von Bäumen, mit

hornigem Nachschieber. II. Fam. Siricidae.

1. Familie. Tenthredinidae.

Die Tenthredinidae stellen weitaus die grösste Familie der Tenthredinoidea dar und zerfallen wieder in mehrere Unterfamilien, die nach folgendem Schema unterschieden werden können: .

1. Pronotum hinten abgestutzt oder nur schwach ausgerandet. 2.

Pronotum hinten ‚tief halbkreisförmig ausgeschnitten. =

2. Antennen bei den europäischen Arten 12 gliederig, das dritte Antennen-

glied sehr lang, fast so lang oder länger als die neun letzten Glieder zusammen

(Abb. 35). 7. Xyelinae.

Antennen vielgliederig, borstenförmig, das dritte Antennenglied höchstens

so lang wie die drei folgenden zusammen. 6. Pamphilinae.

1. Familie. Tenthredinidae. 137

2 Abb. 38.

Abb. 36. Abb. 37. Antenne von Abb. 35. Antenne von Antenne von Schizocera Antenne von Xyela. Blasticotoma. Arge Schrnk. Q. Lep. J".

3. Der Basalnervı mündet in die erste Cubitalzelle. Antennen mit vier Gliedern, das dritte sehr lang, das vierte sehr kurz kegelförmig (Abb. 36). 5. Blasticotominae.

Der Basalnerv mündet vor oder in den Ursprung des Cubitus. Antennen ders gestaltet. 4. ; 4. Antennen mit drei Gliedern, das dritte lang, beim manchmal ge- spalten (Abb. 37 und 38). 4. Arginae. Antennen mit mehr als drei Gliedern. 5. | 5. Antennen mit deutlich abgesetzter Keule (Abb. 3). 3. Cimbicinae. Antennen ohne deutliche Keule. i 6. Radialzelle ungeteilt. Bei den europäischen Arten die Antennen viel- gliederig, die des mit Kamm- strahlen, die des ?2 an der Uhnter- seite gesägt (Abb. 39 und 40). | | 2. Lophyrinae. Radialzelle meist mit Quer- nerv, oder wenn ungeteilt, so sind die Antennen 9gliederig und bor- stenförmig. 1. Tenthredininae.

1. Unterfamilie. Tenthredininae.

Wie die Tenthredinidae die grösste Familie der Tenthredinoidea, so sind auch die Tenthredininae die _ umfangreichste Unterfamilie unter _ den Tenthredinidae. Zur besseren

Übersicht müssen deshalb die Ten- thredininae wieder in mehrere Tri- DEE _ bus geordnet werden, von denen Zr. Eee: aus dann erst auf die Bestimmung AN. Wi Alle ve ae ie Lophyrus der Genera geleitet werden kann. b stärkere Vergrösserung einzelner Glieder. Latr. 9. 1. Radialzelle ungeteilt, oder wenn mit Quernerv, dann münden beide rücklaufende Nerven in die zweite von vier Cubitalzellen (Abb. 41). Der Basalnerv mit dem ersten rücklaufenden Nerven konvergierend. Hinterflügel mit zwei Mittelzellen. Augen stets von der Mandibelbasis entfernt. 6. Nematini. Radialzelle durch Quernerv geteilt. 2.

138 Systematischer Teil.

2. Lanzettförmige Zelle gestielt (Abb. 42). 5. Blennocampini. Lanzettförmige Zelle nicht gestielt. 3.

\ 3. Der Basalnerv ist dem ersten rück-

ä laufenden Nerven nicht parallel (Abb. 43).

a 4. Hoplocampini.

Der Basalnerv verläuft mit dem ersten

b rücklaufenden Nerven parallel (Abb. 44). 4.

\ 4. Der Basalnerv mündet im Ursprung

des Cubitus oder nahe davor. Vorder- flügel meist mit vier Cubitalzellen; wenn nur mit drei, dann fehlt der 1. Cubital- quernerv (Abb. 44). 3. Selandrini. „Abb; #1. Vorder- und Hinterflügel von Dineura. 2 Der .. mündet weit de, m Vorlerügn: Rasen gteit 3 bias mit hiden Ursprung des Cubitus; wenn nicht, dann ae ee ateelle a fehlt Fe 2: Cubitalquernerv (Fig. 45 und 46). 5.

5. Vorderflügel nur mit 3 Cubitalzellen und zwar fehlt der 2. Cubitalquernerv; die 2. Cubitalzelle deshalb sehr lang und beide rücklaufende Nerven aufnehmend. Lanzettförmige Zelle mit schrägem Quernerv (Abb. 46). Färbung schwarz oder schwarz und rot. 2. Dolerini.

Vorderflügel mit vier Cubitalzellen (Abb. 45). 1. Tenthredinini.

1. Tribus. Tenthredinini.

Die Tenthredinini sind grosse bis mittelgrosse Tiere, häufig von lebhafter Färbung. Die Larven haben 22 Beine, leben frei an Blättern und sind oft polyphag. Gewöhnlich sitzen die Larven unter- tags zusammengerollt auf der Unterseite der Blätter und fressen erst gegen Abend. In Deutschland sind neun Gattungen vertreten.

1. Hinterhüften normal; die Hinterschen- kel erreichen das Ende des Hinterleibes nicht. (Ausnahme: Tenthredopsis nebulosa Ed.

x Abb. a VRR von Scolioneura. Andre). FR anzettförmige Zelle gestielt. Basalnerv mit D . B dem 1. rücklaufenden Nerven nicht parallel. Hinterhüften stark verläng ert, so dass die

Ka ee a emmen Hinterschenkel das Ende des Hinterleibes er- interstitial. reichen oder überragen. Die hintersten Schienen- - sporen sehr lang. 8.

2. Die inneren Augenränder konvergieren deutlich nach unten. 3.

Die inneren Augenränder konvergieren nicht oder kaum nach unten. 5.

3. Die inneren Augenränder konvergieren stark und treffen auf den Clypeus.

Die inneren Augenränder konvergieren wenig und treffen ausserhalb des Clypeus. Lan- zettförmige Zelle mit kurzem senkrechten Quer- nerv. Körper gedrungen. Hinterleib mit weiss- Abb. 43. Vorderfligel von Caliroa O. Costa. lichen Segmenträndern. Antennen kurz. Kopf Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven und Thorax dicht punktiert, matt. In Mittel-

konvergierend. Lanzettförmige Zelle mit

schrägem Quernerv. europa zwei Arten, die beide im ersten Früh-

jahr fliegen. Sc. costalis F. (Taf. I, Abb. 8)

hat Stigma, Costa und Subcosta gelb, die Flügel sind rauchgrau getrübt. Larve auf Ranunculus acer. Sc. consobrina Kl. hat das ganze Flügelgeäder samt Stigma schwarz, die Membran ist nicht getrübt. Larve unbekannt. 1. Sciapteryx Steph.

SHAETETRE 2 ER SRLE ar TE ‚ab use ie NIT

EN

1. Familie. Tenthredinidae. 139

4. Antennen länger als Kopf und Thorax zusammen, meist gegen das Ende verdünnt, oder wenn weniger lang, dann ist zwischen den Antennen eine Furche vorhanden, die seitlich von je einem von der Antennenbasis nach oben ziehenden

_ Wulst begrenzt ist. Körper gross, gestreckt. A In Deutschland 26 Arten und 15 Varietäten. 2. Tenthredo L.

Antennen so lang oder kürzer als Kopf und Thorax zusammen. Stirne zwischen \ den Antennen nicht furchenartig vertieft.

Körper gedrungener als bei Tenthredo. In

Deutschland 16 Arten und 4 Varietäten, a

die alle schwarz und gelb gefärbt sind. Vorder- und Hinterflügel von Emphytus viennensis Nur das von A. flavipes Geoffr. hat rote Sr. De ee een Fre euren Flinterleibsmitte. Eine Bearbeitung der rc" üneraene en ae ag in die Spitze 126 paläarktischen Arten ist vom Verfasser ee in der „Revue Russe d’Entomol.“ 1910 gegeben worden. 3. Allantus Panz. } 5. Lanzettförmige Zelle, vor der Mitte kurz zusammengezogen. Hinterflügel des 0 mit geschlossener Randader (Abb. 45). Augen fast kreisrund, von der Basis der Mandibeln weit entfernt. Clypeus dreieckig ausgeschnitten. Antennen faden-

a förmig, lang. In Europa nur eine 7—8 mm grosse Art. S. rubi Panz. (Taf. |, - Abb. 11). Das ? ist leicht kenntlich durch die weisse Antennenspitze, Kopf und

Thorax sind weisslich gezeichnet, der Hinterleib in der Mitte verschwommen hellbräunlich. Das 0’ hat gelbe, an der Oberseite braune Antennen, bleichgelb gezeichneten Kopf und Thorax und fast ganz gelben Hinterleib. Die Larve ist noch nicht bekannt. 4. Synairema Hig. a

(Perineura Htg.).

Lanzettförmige Zelle, vor der Mitte _ mit kurzem senkrechten Quernerv. 6. b | 6. Antennen kurz, gegen das Ende et- was verdickt. Körper gedrungen, Hinterleib \\ schwarz mit bleichen Segmenträndern. 3.

Antennenlang, fadenförmigodergegen das Ende zugespitzt. Körper gestreckt. 7. Abb. 45. Vorder- und Hinterflügel von Syneirema JS".

7. Das erste Rückensegment unge- EU H Fiagel a yebleinden aerregg

teilt, meist mit Längskiel in der Mitte. Antennen lang, gegen das Ende zugespitzt. Körper lang und schlank, glänzend. Augen oval, die Basis der Mandibeln nicht erreichend. Hinterflügel des meist durch Randader geschlossen (Abb. 45). In Deutschland etwa 5 Arten, die aber zum Teil noch nicht sicher unterschieden sind. Die beiden Geschlechter sehen meist sehr verschie- den aus, die ( sind grossenteils bräunlich, die ? haben gewöhnlich schwarzen, rotgegürtelten Hinterleib oder sind gelblich. Die Bestimmung 35.46. Vorderflügel von Dolerus. 3 Cubital- besonders der ( ist schwierig; in der folgen- zellen, die 2.schr lang und mit beiden rücklaufen- den Tabelle werden deshalb nur die 2 behan- Hr Nm amcirnuen, ee mit schräger delt. 5. Tenthredopsis O. Costa.

Das erste Rückensegment durch eine Furche geteilt und meist mit häutiger Blösse. Antennen fadenförmig, selten zur Spitze verdünnt. Bei Rh. picta Kl. ? konvergieren die inneren Augenränder nach unten. Beim c die Hinterflügel nicht durch Randnerv geschlossen. In Deutschland 8 Arten. 6. Rhogogaster Knw.

140 Systematischer Teil.

8.: Lanzettförmige Zelle mit langem schrägem Quernerv. Körper kräftig. Clypeus vorne abgestutzt. Augen nach unten konvergierend. In Europa nur eine Art, S. sturmi Kl., schwarz mit roter Hinterleibsmitte und teilweise röt- lichen Beinen und Antennen. Larve gelblichgrün mit kegelförmigen Dornen, an Impatiens noli tangere. 7. Siobla Cam. (Encarsioneura Knw.).

Lanzettförmige Zelle, vor der Mitte mit kurzem senkrechtem Quernerv oder zusammengezogen. Clypeus vorn ausgerandet oder ausgeschnitten. 9.

9. Antennen lang und dünn, borstenförmig. Innere Augenränder nicht konvergierend. Körper gestreckt, schmächtig, Unterseite stets sehr hell gefärbt. Lanzettförmige Zelle weit zusammengezogen. In Europa 5 Arten.

| 8. Pachyprotasis Hig.

Antennen ziemlich kurz, vor dem Ende meist etwas verdickt. Augen fast immer nach unten zu stark konvergierend. Hinterleib meist zylindrisch. In Deutschland 20 Arten. Eine Bearbeitung der paläarktischen Arten vom Verfasser findet sich in der „Deutsch. Entomol. Zeitschr.“ 1910. 9. Macrophya Dahlb.

2. Tenthredo L.')

1. Antennen ganz schwarz. 2. Antennen ganz oder auf der Unterseite oder gegen die Spitze bleich. 18.

2. Schildchen bleich, ebenso Rand des Pronotums und die Tegulae. 3. Schildchen schwarz. 5.

3. Hinterleib des ? schwarz, das 4. und 5. Segment oben und unten gelb; beim c’ der Hinterleib fast ganz gelb, nur der Hinterleibsrücken an Basis und Spitze in geringer Ausdehnung geschwärzt. L. 13—14 mm. Ganz Europa. Larve unbekannt (Taf. I, Abb. 9). 1. T. maculata Geoffr. (zonata Panz.).

Die ganze Bauchseite des Hinterleibes grünlich, beim ? der Hinterleibs- rücken fast ganz schwarz, beim 0’ schwarz mit breiten grünlichen Segment- rändern. 4. Ä

4. Mesopleuren grünlich, meist von schwarzem Längsstreifen durchzogen. L. 12—13 mm. Ganz Europa, Sibirien, Japan. Larve polyphag.

2. T. mesomelas L.

Mesopleuren fast oder ganz schwarz. 2a. T. mesomelas var. obsoleta Kl.

5. Clypeus und meist die Oberlippe schwarz, nur die Basis der Mandibeln weisslich. Körper schwarz, nur das erste Rückensegment des Hinterleibes seitlich weiss. Vordere Beine rötlich, hinterste schwarz. L. 13—14 mm. Mitteleuropa. Larve an Petasites und Tussilago. 3. T. mandibularis F.

Clypeus und Oberlippe bleich. 6.

6. Hinterleib schwarz, das 3. Rückensegment ganz, das 4. (oft auch das 5.) an den Seiten schwefelgelb. Bauch des 0’ ganz hellgelb. L. 12 mm. Ganz Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 4. T. temula Scop. (bicincta L.).

Hinterleib schwarz oder schwarz und rot oder rotgelb. 7.

7. Hinterleibsrücken ganz schwarz, nur bei procera J’ in der Mitte manchmal

bräunlich. 8.

Hinterleib schwarz und rot oder rotgelb. 12.

8. Alle Hüften rot, wie die ganzen Beine mit Ausnahme der schwarzen Spitzen der Hintertibiep und der schwarzen Hintertarsen. L. 12 mm. Mittel- europa. 0’ unbekannt. Larve weiss bepudert, auf ‚Senecio-Arten.

5. T. rubricoxis Enslin (rufipes Kl.).

Hüften schwarz oder schwarz und weiss. 9.

!) Statt des Namens Tenthredo L. wird neuerdings Tenthredella Rohwer gebraucht.

| 4 1. Familie, Tenthredinidae. 141

9. Antennen dünn, gegen die Spitzen nicht verdünnt. Weiss sind zwei Flecken jederseits über den nassen Hüften, beim Ü ausserdem die unteren Orbiten, die Hüftglieder grossenteils, die Trochanteren und das Mesosternum. Rot sind die Tegulae a | Beine, die hintersten mit schwarzer Schienenspitze und Tarsen. L. 11—12 mm. Mitteleuropa. Larve auf Petasites und Some phytum officinale. 6. T. procera Kl. Antennen zur Spitze verdünnt. Färbung anders. 10. 10. Metapleuren ganz schwarz, ebenso die Seiten des ersten Rücken- ents des Hinterleibs; dieser beim ? ganz schwarz, beim / grossenteils rot. L. 10—12 mm. Europa, Sibirien. Larve polyphag. Ten Metapleuren mit weissem Fleck. 1 5 11. Beim ? die Orbiten meist schwarz. Erstes Rückensegment des Hinter- _leibs ganz schwarz. Beim / die Hinterleibsmitte rot. Be. 7a. T. atra var. dispar Kl. R Beim $ die unteren Orbiten und die Seiten des ersten Hinterleibsegments weiss. J' unbekannt. L. 11 mm. Europa. Larve unbekannt. 8. T. scotica Cam. 12. Oberhalb der hintersten Hüften ein oder zwei weisse Flecken. 16. Oberhalb der hintersten Hüften keine weissen Flecken. 13. 13. Hinterschenkel schwarz. 14. | Hinterschenkel rot, öfters oben schwarz gestreift. 15. 3 14. Beim ? am Hinterleib das 3., 4. und die vordere Hälfte des 5. Segments oben und unten rot, die umgeschlagenen Teile des 3.—5. Rückensegments jedoch schwefelgelb; Rand des Pronotums gelb. Beim 0’ am Hinterleib das, 3., 4. und die vordere Hälfte des 5. Segments oben und unten rot. Pronotum _ meist ganz schwarz. L. 11—13 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 3 9. T. trabeata Kl. (palustris Kl.). Beim ? am Hinterleib das 4. und 5. Segment oben und unten einfarbig gelbrot, das Pronotum ganz schwarz; beim 7 das 2.—6. Hinterleibssegment gelbrot, das 2. Rückensegment an der Basis schwarz gefleckt. L. 13—14 mm. | eeiropa; Selten. Larve unbekannt. 10. T. semseyi Mocs. 33.00. 10. % 3.—5. Hinterleibssegment rot. 7ß. T. atra var. ignobilis Kl. 16. Beim 0 der Mesothorax ganz und die Hüften grösserenteils schwarz. (? der Hinterleib ganz schwarz.) 11. Beim X das Mesosternum rot, die Mesopleuren schwarz, rot und weiss, die Hüften grösserenteils rot; das ? mit roter Hinterleibsmitte. 17. 17. Tegulae rot, innere Orbiten schwarz. L. 10—12 mm. Europa, Sibirien. Larve auf Menyanthes trifoliata. 11. T. moniliata Kl. Tegulae und teilweise die inneren Orbiten weiss. 1l«. T. moniliala var. flavilabris Gimm. (lachlaniana Cam.). 18. Vorderflügel mit bräunlicher Binde unter dem Stigma, die Flügelspitze jedoch glashell. Das 5.—7. Antennenglied weiss. Der Hinterleib beim ? schwarz, die umgeschlagenen Teile des 2.—5. Rückensegments weiss. Beim die Mesopleuren und die ganzen Beine vorne rot, hinten schwarz, die Hinter- leibsmitte rot, die umgeschlagenen Teile des schwarzen 1. und 2. Rückensegments weisslich. L. 10—12 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 12. T. limbata Kl. Vorderflügel ohne Binde unter dem Stigma, höchstens die Flügelspitze getrübt. Färbung anders. 19. E 19. Hinterleib schwarz, höchstens das erste Rückensegment seitlich mit _ weissem Punkt. 20. Hinterleib nicht ganz schwarz. 27.

142 Systematischer Teil.

20. Rückenschildchen weiss, ebenso Clypeus, Oberlippe, 6.—8. Antennen-

glied und 2 Punkte über den Hinterhüften; beim ° der Hinterleib grossenteils bräunlich. L. 12—13 mm. Europa, Sibirien. Larve an Sorbus aucuparia.

13. T. fagi Panz. Rückenschildchen schwarz. 21.

21. Flügelstigma gelb. Körper ganz schwarz, nur Mandibelbasis und die drei letzten Antennenglieder weiss. Beine schwarz, Tibien und Tarsen gelb. L. 11—13 mm. Mitteleuropa, Sibirien. Larve unbekannt. 14. T. albicornis F.

Flügelstigma wenigstens grossenteils schwarz oder dunkelbraun. Färbung anders.

22. Stigma schwarzbraun mit bleicher Basis; die Spitze des 6. Antennen- gliedes und die folgenden weiss, das 9. meist mit schwarzer Spitze; 2 weisse Flecken über den Hinterhüften. Beine schwarz, Tibien und Tarsen mehr oder weniger bräunlich. L. 14 mm. 15. T. livida var. dubia Ström. ? (maura F.).

Stigma einfarbig. 23.

23. Über den Hinterhüften zwei weisse Punkte. 24. Über den Hinterhüften nur ein weisser Punkt. 26.

24. Das 6. Antennenglied ganz oder grösstenteils weiss. Clypeus ganz weiss. 25.

Das 6. Antennenglied ganz oder grösstenteils schwarz. Clypeus schwarz mit zwei weissen Punkten. Hinterschenkel und meist die ganzen Hinterbeine schwarz. L. 12—13 mm. Europa. Larve unbekannt. 16. T. bipunctula Kl.

25. Die Spitze des 5. Antennengliedes, sowie das 6. und 7. weiss, das

8. und 9. schwarz. Die vorderen Schenkel wenigstens grösstenteils, die hintersten ganz schwarz. L. 12—13 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt.

17. T. lichtwardti Knw. ?.

Das 6.—8. Antennenglied stets, oft auch das 9. weiss. Die vorderen

Schenkel ganz oder grösstenteils, die hintersten wenigstens teilweise rötlich.

L. 13 mm. 18«. T. colon var. nigriventris Enslin ?.

26. Schenkel und Tibien rot. Antennen an der Unterseite und gegen die Spitze auch an der Oberseite weiss; beim c” der Hinterleib grösstenteils rot. L. 10—11 mm. Mitteleuropa, Sibirien. Larve unbekannt. 19. T. velox F.

Schenkel und Tibien schwarz gestreift.

19a. T. velox var. nigrolineata Cam.

27. Flügel gelblich mit grau getrübter Spitze. Antennen ganz gelb. Hinter- leib ausgedehnt rotgelb. 28. Flügelspitze nicht getrübt. 29.

28. Mesonotum mehr oder weniger rotgelb» L. 13—14 mm. Europa. Larve an Aegopodium podagraria. 20. T. flavicornis F. (flava Poda nec L.). Mesonotum schwarz. 20«. T. flavicornis var. luteicornis F.

29. Stigma braun, die Basis bleich. Hinterleib beim c grösstenteils bräun- lich, in der Mitte durchscheinend, die Beine bräunlich, meist schwarz liniert, beim 2 der Hinterleib schwarz, die 4 oder 5 letzten Segmente rot, die Beine rot oder braun, die Hüften und Trochanteren schwarz, die Hinterbeine oft mehr oder weniger verdunkelt. 1. Hinterleibssegment seitlich mit weissem Fleck, eben- so die Metapleuren. Antennen schwarz, die Spitze des 6., das 7. und 8., oft auch das 9. Glied weiss. Thorax meist ganz schwarz, selten die Tegulae braun. L. 12—15 mm. Europa. Die Larve ist polyphag. 15. T. livida L.

Stigma einfarbig. 30.

30. Stigma hell gefärbt, grün, gelb oder rötlich. 31. Stigma dunkel gefärbt, schwarz oder dunkelbraun. 34.

RE eo) N EEE SERIEN OLUN OTeICHOGE ARTEN NEEEIERS TERN NS NEE TN, rn NE BEE se a a , o a Tee Same .zn ee u r REES EBENE Be ae BT EEE RE EN en N ET NEN ED a a a a a ll na a a na nen al ce

1. Familie. Tenthredinidae. 143

a a ee

31. Der ganze Körper grün, Kopf und Thorax mit geringer schwarzer Zeichnung, der Hinterleib oft mit schwarzer Mittelstrieme. Antennen schwarz, ihre Unterseite grün. Stigma grün. L. 10—12 mm. Mittleres und nördliches Europa und nördliches Asien. Larve unbekannt. Bildet einen Übergang zu | E Rhogo aster. 21. T. olivacea K!. Fri örper nicht grün. Kopf und Thorax oben in grosser Ausdehnung oder ı ganz schwarz.

4 32. Die dunkle Färbung des Kopfes mit deutlichem Bronzeglanz. Beim ? das ganze Untergesicht weiss. Beim X die Mesopleuren ganz hell gefärbt, die - inneren und äusseren Orbiten ausgedehnt weiss. Antennen in grosser Aus- dehnung weiss. Thorax oben schwarz mit mattem Bronzeglanz, der Rand des - Pronotums und die Tegulae, bei der var. leucaspis Enslin auch das Schildchen _ weiss. Uhnterseite des Thorax grösstenteils weisslich oder rötlich, bei der sehr häufigen var. rufipennis F. jedoch die Mesopleuren ganz schwarz. Hinterleib rot mit schwarzer Basis, bei der var. /aticincta Steph. auch die Hinterleibsspitze geschwärzt. L. 10—13 mm. Mittleres und nördliches Europa, Sibirien. Larve polyphag. 22. T. ferruginea Schrnk. Kopf schwarz ohne Bronzeglanz. Beim $ am Kopf nur die Mundteile hell. - Beim J die Mesopleuren wenigstens teilweise und die inneren Orbiten schwarz. 33,

: 33. Schildchen gelb. Beim %" der Hinterleib grösstenteils gelb mit schwarzen Zeichnungen, besonders an der Basis, beim $ der Hinterleib schwarz und alle Segmente mit breiten gelben Hinterrandsbinden. Antennen des ? ganz, die des _ d' wenigstens teilweise gelb. L. 12—14 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 3 23. T. vespiformis Schrnk. (pallicornis F.). Schildchen schwarz. 0 Allantus-ähnlich, der Hinterleib schwarz, die mittleren - Rückensegmente grösstenteils und der ganze Bauch gelb. Beim ? der Hinterleib schwarz, das 1. Rückensegment seitlich mit weissem Fleck, das 4.—6. Segment rot. Antennen schwarz, beim ? meist die 4 letzten Glieder weiss, beim 7 die Antennen meist nur an der Unterseite bleich. Thorax schwarz, beim ? die Meta- pleuren mit weissem Fleck, beim J die Unterseite des Thorax ausgedehnt weiss- 3 lich. L. 9—11 mm. Ganz Europa. Larve nicht sicher bekannt. Imago meist an Tithymalus. 24. T. solitaria Scop. (coryli Panz.).

34. Schildchen weiss. 35. Schildchen schwarz. 36.

4 35. Antennen schwarz, das 6.—8. Glied weiss. Hinterleib des 5 grössten- - teils bräunlich, in der Mitte heller. 20. E Antennen schwarz mit bleicher Unterseite. Hinterleibsrücken des J’ schwarz mit breit bleichen Segmenträndern. Unterseite des 7’ fast ganz grünlichweiss. - Beim $ der Hinterleib oben fast ganz schwarz, die umgeschlagenen Teile aller Rückensegmente weiss. Hinterrand des Pronotums und die Tegulae weisslich, bei der var. alboplagiata Enslin auch 4 Flecken des Mesonotums und bei der war. pleuritica Enslin des $ ein breiter Streif der Mesopleuren weiss. Innere Orbiten weiss. L. 9—12 mm. Alpine Art. Larve unbekannt.

25. T. cunyi Knw. (chyzeri Mocs.). 4 36. Die Metapleuren und die Seiten des 1. Hinterleibssegments ganz schwarz. - Untergesicht weiss. Antennen in verschiedener Ausdehnung weiss gefärbt. Meso- _ pleuren schwarz, bei der var. albimacula Enslin mit weissem Fleck. Hinterleib - schwarz mit roter Mitte, beim manchmal nur das erste und letzte Segment - schwarz. L. 9-10 mm. Mittel- und Nordeuropa. Larve an Pferis aquilina. ; 26. T. balteata Kl. | Entweder die Metapleuren oder die Seiten des 1. Hinterleibssegments oder beide mit weissem Fleck. 37.

144 Systematischer Teil.

37. Nur die Metapleuren mit weissem Fleck, das 1. Hinterleibssegment ganz schwarz. Hinterleib des 0’ vom 2. oder 3. Segment an rot, der des ? schwarz mit roter Hinterleibsmitte. 19. und 198. T. velox S und var. simplex D.T. ?

(alpicola R. v. Stein).

Ausser den Metapleuren auch das 1. Hinterleibssegment seitlich weiss. 38.

38. An den Antennen die Spitze des 5. Gliedes, sowie das 6. und 7. weiss, das 8. und 9. jedoch, wie die übrigen schwarz. Zwischen Clypeus und Antennen ein kleiner dreieckiger, weisser Fleck. Mesosternum weiss, Mesopleuren mit weissem Fleck. Hinterleib grösstenteils bräunlich. L. 11 mm.

17. T. lichtwardti Knw. 7.

Das 6.—8. Antennenglied stets, oft auch das 9. weiss. 39.

39. Beim 7 die Tegulae schwarz, das Mesosternum mit grossem, weissem Fleck, der Hinterleib grösstenteils bräunlich, in der Mitte gelblich, die Hinter- beine grösstenteils, insbesondere die Schenkel ganz oder fast ganz schwarz. L. 12 mm. 13«. T. fagi var. melanaspis Enslin J..

Beim 0’ die Tegulae rot, der Hinterleib rötlich, nur an der Basis schwarz, das Mesosternum schwarz oder nur mit kleinem, weissem Fleck, die Hinterbeine grösstenteils rötlich, - insbesondere die Schenkel nur hinten schwarz gestreift. ? schwarz, die Mundteile weiss, Metapleuren mit weissem Fleck, Tegulae rot, Hinterleib schwarz, vom 5. Segment an rot, das 1. Segment seitlich mit weissem Fleck. L. 10—13 mm. Europa, Sibirien. Larve an Fuchsia, Circaea und Zpi- lobium. 18. T. colon Kl. (obscura Panz., punctulata Knw.).

3. Allantus Panz.')

1. Kopf hinter den Augen erweitert, von oben gesehen trapezförmig. Antennen, Tegulae, Mesopleuren, Metapleuren, Hüften, Tro Hinter- schenkel, das 1. Rücken- und alle Bauchsegmente des Hinterleibs stets ganz schwarz. 2. a Kopf hinter den Augen nicht erweitert, oder wenn erweitert, dann sind ° ein oder mehrere der vorgenannten Teile gelb gezeichnet. 6. 1 2. Flügel gelblich, die Spitze grau. Mittel- und Hinterschienen, meist auch die Vorderschienen gelb mit schwarzer Spitze. 3. F Flügel gleichmässig schwärzlich, mit bläulichem Glanze. Nur die Hinter- schienen gelb mit schwarzer Spitze, die vier vorderen Beine ganz schwarz. Das 3. und 4. Rückensegment des Hinterleibes mit gelber Binde, die des 4.:Segments oft breit unterbrochen. L. 12—13 mm. Südliche Art. Larve unbekannt. ; 1. A. bifasciatus Müll. (viduus Rossi). 3. Kopf braun behaart. Am Hinterleib beim J’ meist das 3. und 4, beim ? meist das 3.—7. Rückensegment mit gelber Hinterrandsbinde. L. 12—14 mm. Vorwiegend alpin. Larve unbekannt. 2. A. stecki Knw. Kopf hellgrau behaart. 4. ® 4. Das 3. und 4. Rückensegment des Hinterleibes mehr oder weniger gelb. Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 3. A. rossü Panz. Hinterleib in grösserer oder geringerer Ausdehnung gelb. 5. 5. Nur das 3. Rückensegment mehr oder weniger gelb. 3a. A. rossü var. scissus Kl. Das 3.—6., oft auch das 2. Rückensegment gelb gebändert. i = E 38. A. rossü var. obesus Mocs. 6. Oberkopf und Mesonotum äusserst fein und zerstreut punktiert, stark glänzend. Oberkopf und Mesonotum stark und mehr oder weniger runzelig punktiert. 10.

!) Statt Allantus Panz. ist in letzter Zeit die Bezeichnung Tenthredo L. eingeführt worden.

Schroeder, Insektenwelt Mitteleuropas, Band III Abtig. Enslin Tafel II.

1.035cm

1. Tenthredopsis litterata var. varia Gmel. 9 2. Rhogogaster picta KL. . 3. Rhogogäster aucupariae Kl. 2. 4. Macrophya punctum-album L. ?%. 5. Dole- A

rus pratensis L.o . 6. Dolerus pratensis L.2 . 7. Athalia colibri Christ. 2 . 8 8. Selandria morio F. 2 . 9. Strongylogaster cingulata F.or. 10. Eriocampa Qv NS ovataL.2 . 11. Harpiphorus lepidus Kl. 2 . 12. Emphytus togatus Panz. $ . DT

13. Taxonus agrorum Fall. “. 14. Mesoneura opaca F. $ . 15. Phymatocera ater- & Rn rima Kl. # . star Reisache, BR & N Sr „OD ET N

or 1. Familie. Tenthredinidae. 145

7. Beim die Hinterleibsmitte rot, beim ? das 1. Rückensegment des Hinterleibes mit breiter, die an Aa mit schmaler Hinterrandbinde, die vorderen Binden oft unterbrochen. Mesopleuren des 0” oft gelb gefleckt, des ? fast ganz

elb. L. 10—11 mm. Europa, Kleinasien. Larve an Bupleurum falcatum und A napis 4. A. flavipes Geoffr.

Bei beiden Geschlechtern am Hinterleib das 5. Segment ganz gelb oder (bei A. amoenus ?) am Vorderrande gelb. Mesopleuren ganz schwarz. Nur das 1. Antennenglied gelb. 8.

8. Hinterschenkel grösstenteils gelb, nur die Spitze schwarz; beim ©’ der Bauch ganz gelb, am Hinterleibsrücken die Mitte des 1. und das ganze 5. Segment gelb, die übrigen schwarz, beim ? das 1., 5., 8. und 9. Segment gelb gezeichnet, die übrigen schwarz. L. 9 mm. Europa, Nordafrika, Kleinasien. Larve an Hiypericum. 5. A. zonula (fasciatus Scop. nec L.)

Hinterschenkel grösstenteils schwarz, nur an der Basis gelb. Beim % der Bauch in der Mitte gelb, an Basis und Spitze geschwärzt. 5

Tegulae ganz gelb. 1. Antennenglied meist schwarz gefleckt. Schildchen schwarz. Stigma dunkelbraun mit gelber Basis. Beim 7 das 1. Rückensegment des Hinterleibes nur schmal gelb gezeichnet, das 7. und 8. ganz schwarz. Beim 2 das 5. Rückensegment ganz gelb und die Hintertibien mit schwarzer Spitze. L. 9 mm. Europa. Larve unbekannt. 6. A. distinguendus R. v. Stein. | Tegulae nur gelb gerandet. 1. Antennenglied meist ganz gelb. Schildchen

oft gelb, besonders beim Z. Stigma rötlich, an der Basis etwas heller. Beim cd das 1. Rückensegment des Hinterleibs mit durchgehender gelber Binde, das 7. und 8. gelb gezeichnet. Beim ? der Hinterrand des 5. Rückensegments mehr oder weniger breit schwarz und die Hintertibien mit rötlicher Spitze. L. 10 bis

11 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. 7. A. amoenus Grav. (cingulum Kl.)

10. Antennen gelb oder rotgelb. 11.

Antennen höchstens an der Basis gelb. 12.

11. Die obere Ecke der Mesopleuren und meist die unteren Schläfen gelb

ezeichnet. Tegulae meist gelb oder gelb gerandet. Radialzelle der Vorder- flügel mit braunem Schatten. L. 11—14 mm. Europa, Kleinasien. Larve an Scrophularia und Verbascum. 8. A. scrophulariae L.

Schläfen und Mesopleuren ganz schwarz oder letztere in ihrer Mitte hinter dem Mesopleuralhöcker mit gelbem Streif. Tegulae schwarz. Radialzelle kaum dunkler als die übrige Flügelspitze. 15.

12. Radialzelle mit braunem Schatten. 13.

Radialzelle nicht dunkler als die übrige Flügelspitze. 16.

13. Metapleuren und Schildchen schwarz. Am Hinterleib das 2., 3., 4. und 6. Segment ganz schwarz, das 5. ganz gelb, die übrigen Rückensegmente mit gelben Hinterrandsbinden. Hüften schwarz, Trochanteren gelb, Schenkel schwarz mit gelber Basis und Spitze, Tibien und Tarsen gelb, erstere mit bräunlicher Spitze. Kopf stark runzlig punktiert. L. 9 mm. Europa. Larve unbekannt.

9. A. zona Kl.

Metapleuren und manchmal auch das Schildchen gelb gezeichnet. Färbung des Hinterleibes anders. 14.

14. Mesonotum sehr dicht und stark punktiert, vollkommen matt. Tegulae gelb oder rötlich. Die Trübung der Radialzelle auch auf die Discoidalezlle übergreifend. L. 11—12 mm. Europa, Sibirien. Larve an Fraxinus, Lonicera, Symphoricarpus, Syringa, Jasminum (Taf. 1 Abb. 10).

10. A. vespa Retz. (tricinctus F.).

Mesonotum zwar deutlich aber nicht sehr dicht punktiert, die Zwischen- räume zwischen den Punkten mit deutlichem Glanze. ee schwarz. 15.

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 10

146 - Systematischer Teil.

15. Tarsen schwärzlich. Antennengeissel stets schwarz. Trübung der Radial- zelle deutlich. L. 10 mm. Europa, westl. Asien. Larve an Zycopus, Mentha, Plantago. 11. A. marginellus F.

Tarsen rötlich. Antennengeissel oft rotgelb. Radialzelle kaum dunkler als die übrige Flügelspitze. L. 10 mm. Europa. Larve unbekannt. 12. A. omissus Först. (viennensis Panz. nec Schrnk).

16. Der ganze Kopf samt den Antennen sowie der Thorax schwarz, an letzterem nur ein Fleck der Metapleuren und manchmal der Rand des Pronotums gelb. L. 10—11 mm. Mittel- und Südeuropa, besonders in Gebirgsgegenden. Larve unbekannt. 13. A. koehleri Kl.

Am Kopf wenigstens der Clypeus und die’ Basis der Mandibeln, häufig auch die Oberlippe und die Antennenbasis gelb, Mesopleuren meist mit gelbem Fleck. Hinterrand des Pronotum stets gelb. 17. |

17. Tegulae schwarz. 18. Ä

Tegulae gelb. 20.

18. Spitze der Vorderflügel leicht grau getrübt. Oberlippe des ? schwarz. 15.

Spitze der Vorderflügel nicht anders gefärbt als der übrige Flügel. Ober- lippe des ? gelb. 19.

19. Kopf breit, hinter den Augen nicht verschmälert. Stigma rötlich. Schildchen und Basis der Antennen oft gelb; beim ? die Spitzen der Hinter- tibien meist rötlich. L. 11—12 mm. Mittel- und Südeuropa, Sibirien. Larve un- bekannt. 14. A. schaefferi Kl.

Kopf hinter den Augen verschmälert. Stigma braun. Antennen und Schildchen schwarz. Beim ? die Spitzen der Hintertibien schwarz gefleckt. L. 10—11 mm. Verbreitung wie vorige. Larve unbekannt. Wohl nur Varietät von A. arcuatus. 15. A. brevicornis Knw.

20. Schenkel ganz gelb, höchstens die hintersten an der Spitze geschwärzt. L. 10—11 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve an Bupleurum.

16«. A. arcuatus var. sulphuripes Kriechb.

Schenkel hinten schwarz gestreift. 21.

21. Antennenbasis oder Schildchen gelb. L. 10—11 mm. Europa, Sibirien. Larve an Lolus corniculatus. Eine sehr veränderliche Art.

16. A. arcuatus Forst. (nothus Kl.).

Antennen ganz und das Schildchen schwarz.

| 16%. A. arcuatus var. nitidior Knw.

5. Tenthredopsis O. Costa. R

1. Hinterhüften verlängert, die Hinterschenkel erreichen oder überragen die

Spitze des Hinterleibes. Vorderflügel mit bräunlicher Binde unter dem Stigma; letzteres mit dunklerer Basis. Kopf und Thorax schwarz, ersterer mit weiss- lichen Zeichnungen, Schildchen und Hinterschildchen weiss. Hinterleibsmitte rot. L. 9—10 mm. Mitteleuropa, Kaukasus; selten. (Subgen. Macrophyopsis Enslin.)

1. T. nebulosa Ed. Andr& (schmiedeknechti Knw.).

Hinterhüften nicht verlängert, Hinterschenkel erreichen das Ende des Hinter- &

leibes nicht. Vorderflügel ohne dunkle Querbinde. Stigma meist mit bleicher Basis oder einfarbig. 2.

2. Clypeus vorne abgestutzt oder schwach über seine ganze Breite aus- gerandet. 3. | . Clypeus in seiner Mitte rundlich ausgeschnitten. 20.

3. Mesopleuren glatt oder sehr undeutlich punktiert, glänzend. 4.

Mesopleuren deutlich punktiert, oft runzelig. 19.

e

gr ra j 5 © DB: % 2 Pr* t

1. Familie. Tenthredinidae. 147

4. Hypopygium sehr gross, an der Spitze tief ausgeschnitten, meist in der Mitte schwarz, an den Seiten weiss (Abb. 15). Antennen schlank, länger als der Hinterleib. Das grösstenteils hellbräunlich gefärbte 7 unterscheidet sich von allen übrigen Tenthredopsis-Z durch die an ihrer Spitze viertelkreisförmig aus-

eschnittene Genitalklappe. Die Färbung des ? ist sehr variabel. Folgende En sind zu unterscheiden: Hinterleib schwarz mit roter Mitte, die rot: typische Form; ebenso, aber die Hinterbeine mehr oder weniger geschwärzt: var. nigripes Knw.; Hinterleb an der Basis schwarz, sonst rot, Beine rot: var. varia Gmel. (Taf. II, Abb. 1), die am häufigsten vorkommende Färbung; ebenso aber die Hinterbeine mehr oder weniger geschwärzt: var. cordata Geoffr. Hinterleib ganz schwarz, Beine rot: var. thoracica Geoffr. (cerasi Knw. nec L.); ebenso, aber die Hinterbeine schwarz: var. caliginosa Steph.; endlich kommt auch eine dem c” ähnliche, ganz hellbräunliche Färbung vor: die var. concolor Knw. Die Larve lebt an Dactylis glomerata. L. 13 mm. Ganz Europa, Nordafrika.

2. T. litterata Geoffr.

Hypopygium klein, an der Spitze nicht tief ausgeschnitten. 5.

5. Tegulae gelb, weiss oder rot. 6.

Tegulae schwarz oder dunkelbraun. 11.

6. Hinterleib grösstenteils weiss, mit geringer schwarzer Zeichnung. Kopf und Thorax reich weiss gezeichnet, Mesopleuren mit weisser Binde. L. 10 mm. Deutschland, Schweiz, Ungarn. Selten. 3. T. nivosa Kl.

Hinterleib gelb, schwarz oder rot. 7.

7. Der Bauch jederseits mit schwarzer Längsbinde. Körper gelb, Hinter- leibsrücken mit schwarzer Längsstrieme. L. 11 mm. Europa. Larve unbekannt.

4. T. sordida K!. Bauch ohne seitliche Längsbinde. 8. 8. Kopf schwarz, weiss gezeichnet. 9. Kopf hellbräunlich mit bleichgelber Zeichnung. 10.

9. L.9mm. Mesopleuren schwarz mit bleicher Binde. Scheitel mit schwacher Längsfurche. Hinterleib schwarz mit teilweise roter Mitte. Beine rot, Hinter- schenkel oft geschwärzt. Deutschland. Larve unbekannt. 5. T. parvula Knw.

L. 11—12 mm. Mesopleuren schwarz. Scheitel mit tiefer Längsfurche. Beine rot, Hinterschenkel und Hintertarsen schwarz. Hinterleib schwarz, die mittleren Segmente nur schmal rot; bei der var. austriaca Knw. ist die Hinter- leibsmitte fast ganz rot. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 6. T. fristis Steph.

10. Grössere Art; die über der Antennenbasis liegenden Höcker von den das Stirnfeld seitlich begrenzenden Wülsten nicht durch eine tiefe Furche ge- trennt. Körper ganz hellbräunlich, mit bleichen Zeichnungen am Kopf und Thorax; bei der var. dorsata Knw. ist der Hinterleibsrücken mit einer schmalen, bei var. vittata Knw. mit einer breiten Binde gezeichnet, bei der var. sagmaria Knw. ist der Hinterleibsrücken ganz schwarz. Die var. trichroma Enslin hat bei hell- bräunlichem Kopf und Thorax einen schwarzen Hinterleib mit roter Mitte. L. 12—13 mm. Ganz Europa. Larve unbekannt. 7.T. nassata L. (tiliae Panz.).

Kleiner; die über der Antennenbasis liegenden Höcker von den seitlichen Stirnwülsten durch eine tiefe Furche geschieden. Körper hellbräunlich mit bleichen Zeichnungen an Kopf und Mesonotum. Hinterleibsrücken mit schwarzer Strieme, die bei der var. diluta Knw. fehlt; die var. pallida Knw., die vielleicht auch als Art aufzufassen ist, hat gelben Körper mit reichen weissen Zeichnungen an Kopf und Mesonotum. L. 10—11 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt.

8. T. inornata Cam. (dorsalis Lep.).

11. Radialquernerv mit dem 3. Cubitalquernerven interstitial. Schwarz, der

Hinterleib rot, die zwei ersten und das letzte Segment schwarz. Beine rot,

148 Systematischer Teil.

Hinterschenkel schwarz. Am Kopf nur die Oberlippe und zwei Flecken des Clypeus weiss. L. 11 mm. Bisher nur aus Kärnten bekannt. Larve unbekannt. | 9. T. opulenta Knw. Radialquernerv nicht interstitial. 12. 12. Kopf hinter den Augen erweitert. Körper schwarz, auch der Hinter- leib, Mundteile, Schildchen und Hinterschildchen weiss. Beine rot, Hüften und Trochanteren schwarz. L. 11 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 10. T. arrogans Knw. Kopf hinter den Augen nicht erweitert. 13. -

13. Mittellappen des Mesonotum vor der Spitze mit zwei weissen Flecken. Schwarz, Hinterleib mit rotem Gürtel. L. 10—11 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 11. T. fenestrata Knw.

Mittellappen des Mesonotum ungefleckt. 14.

14. Hinterbeine fast ganz schwarz. Körper schwarz, Hinterleibsmitte rot, Mundteile, oft die schmalen Orbiten, und die Schildchen weiss. Das 4 ist leicht daran kenntlich, dass die Hinterflügel keine geschlossene Randader besitzen und dass der Hinterleib vom 3. Segment an ganz rot ist. L. 11 mm. Mittel- europa. Larve unbekannt. 12. T. coqueberti Kl.

Wenigstens die Hinterschienen rot. 15.

15. Hinterleib schwarz, die mittleren Segmente höchstens an den Seiten rot. 16.

Hinterleibsmitte rot, höchstens mit schwarzer schmaler Längsstrieme. 17.

16. Scheitel mit Mittelfurche; der zweite rücklaufende Nerv interstitial. L. 11mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 13. T. spreta Lep. (obscura Knw.).

Scheitel ohne Mittelfurche; der zweite rücklaufende Nerv nicht interstitial. L. 11 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 14. T. thornleyi Knw.

17. Kleinere und schmächtige Art. L. 9 mm. Kopf hinter den Augen deutlich verengt. Larve polyphag. Ganz Europa.

15. T. campestris L. (scutellaris Panz.).

Grösser und breiter. L. 10—12 mm. Kopf hinter den Augen nicht ver-

engt. 18. 18. Hinterste Tarsen weisslich. Hinterschenkel schwarz. Larve an Gräsern. Mitteleuropa. 16. T. friesei Knw. (pavida aut. nec F.).

Hinterste Tarsen schwärzlich. Färbung veränderlich. Bei der Stammform sind die Schenkel ganz rot, ebenso bei der var. nigronotata Knw., bei der je- doch die roten Rückensegmente eine schwarze Längsstrieme haben. Die anderen Varietäten haben schwarze Schenkel; die var. gibberosa Knw. gleicht im übrigen der Hauptform, die var. dubia Knw. zeichnet sich durch besonders reiche weisse Zeichnung am Kopfe aus, während sonst nur die Orbiten und Schläfen sehr schmal oder auch gar nicht weiss gezeichnet sind. Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. 17. T. elegans Knw.

19. Mesopleuren zwar deutlich punktiert, jedoch glänzend. Hinterleib schwarz mit rotem Gürtel, zwei Bauchstriemen und die Mitte der roten Rückensegmente schwarz. Hinterschenkel und Hintertarsen schwarz. L. 12 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 18. T. laticeps Knw.

Mesopleuren runzelig punktiert, matt. Hintertarsen vor der Spitze weisslich. Sonst der vorigen ähnlich. L. 11—12 mm. Mitteleuropa. 19. T. tarsata F.

20. Abdomen schwarz mit rotem Gürtel. 21. Abdomen weisslich oder gelblich mit schwarzer, zackiger Längsstrieme oder schwarz und weiss. 22.

21. Grössere Art; Antennen kurz, stark, unten bleichgelb, Hinterhüften

gelb gestreift. L. 11 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 20. T. stigma F.

Bi ao

1. Familie. Tenthredinidae. 149

Kleiner. Antennen lang, dünn, unten pechbraun. Hinterhüften ganz schwarz.

L. 10 mm; bei der var. binotata Knw. hat das 1. Rückensegment des Hinter- leibes zwei weisse Flecken. Ganz Europa. Larve unbekannt.

21. T. excisa C. G. Thoms.

22. Hinterleib schwarz, die Seiten weisslich. Stigma weiss, die Spitze kaum dunkler. L. 10 mm. Mitteleuropa, Sibirien. Larve unbekannt.

22. T. lactiflua Kl.

Hinterleib blass rötlichgelb, die Rückensegmente mit dreieckigen, zu einer

zackigen Längsstrieme angeordneten Flecken. Stigma bleich mit brauner Spitze.

Bei der var. alboplagiata Knw. hat das Mesonotum zwei oder vier bleiche Flecken.

L. 10 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 23. T. tessellata Kl.

6. Rhogogaster Knw.

}. Fl vorne rundlich ausgeschnitten. Hinterleib grünlich oder gelblich, nie rot. 2.

Clypeus abgestutzt. 4.

2. Hinterkopf schwarz. Die Umgebung des unteren Nebenauges meist anz schwarz. Hinterleibsrücken fast ganz schwarz. Mesosternum des ? schwarz. leinere Art. L. 6—8 mm. Europa, Nordafrika, Sibirien. Larve an Alnus

(Taf. II, Abb. 2). 1. Rh. picta Kl.

Hinterkopf grün, nur die Umgebung des Hinterhauptsloches-schwarz. Zu beiden Seiten des unteren Nebenauges befindet sich ein grüngelber Fleck, der oft von dem schwarzen Stirn-Scheitelfleck eingeschlossen ist. Mittelbrust des d' und ? grün. Grösser. 3.

3. Die vorderen und mittleren Rückensegmente zeigen an der Seite je zwei kleine, hintereinanderstehende, schwarze Punkte. Hinterleib ganz grünlich, höchstens die Segmentränder sehr schmal schwarz gesäumt. Kopf grün, die Stirn in Form eines griechischen w schwarz gezeichnet. L. 10—12 mm. Europa. Larve an Alnus, Sorbus, Fraxinus, Salix. 2. Rh. punctulata Kl.

Rückensegmente des Hinterleibes ohne seitlichen Punktsaum, dagegen meist in der Mitte geschwärzt. Ausdehnung der schwarzen Färbung auf Kopf und Thoraxrücken meist stärker als bei voriger Art. L. 10—12 mm. Eine sehr häufige Art. Verbreitung bis nach Japan. Larve polyphag. 3. Rh. viridis L.

4. Färbung des Körpers grüngelb mit schwarzen Zeichnungen. L. 9 bis 10 mm. Mitteleuropa. Larve an Petasites, nicht beschrieben.

4. Rh. lichtwardti Knw. (idriensis Gir.).

Hinterleib mit rotem Gürtel. 5.

5. Beim 7 der Bauch fast ganz, beim ? wenigstens seine Seitenränder weisslich. 6.

Bei beiden Geschlechtern der Bauch rot und schwarz ohne weisse Färbung. 7.

6. Beim % die Antennen mindestens so lang als der Hinterleib, Flügelstigma elb, Mesonotum mit heller Zeichnung; beim ? die Vorderflügel mit dunkler

Eeibinde unter dem Stigma. L. 9 mm. Mitteleuropa. Larve auf Petasites, nicht beschrieben. 5. Rh. discolor Kl]. (insignis Kl.).

Beim 0 die Antennen kürzer als der Hinterleib, Stiema dunkelbraun mit bleicher Basis, Mesonotum ohne helle Zeichnung. Vorderflügel des ? wie beim d' ganz hyalin. L.8mm. Europa, Sibirien. Larve an Galium.

6. Rh. fulvipes Scop. (lateralis F.).

7. Antennen kürzer als der Hinterleib, fadenförmig, Rand des Pronotum und Tegulae bleich. Stigma schwarzbraun, an der Basis heller. L. 8 mm. Flügel- nervatur-oft abnorm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt (Taf. II Abb. 3).

7. Rh. aucupariae Kl.

150 Systematischer Teil.

Antennen länger als der Hinterleib, zur Spitze verdünnt. Thorax ganz schwarz. Stigma schwarzbraun, an der Spitze heller. Vorderflügel unter dem Stigma mit Andeutung einer dunkleren Binde. L. 10—12 mm. Selten. Mittel- europa. Larve unbekannt. 8. Rh. langei Knw.

8. Pachyprotasis Htg.

1. Hinterleib ganz grün, Kopf und Thorax grün mit geringer schwarzer Zeichnung. Stigma hellgrün. L. 8-9 mm. Mitteleuropa. Larve an Mentha und Plantago. 1. P. nigronotata Kriechb.

Hinterleibsrücken ausgedehnt schwarz. Stigma wenigstens grösstenteils schwarzbraun.

2. Mesopleuren und Mesosternum ganz bleichgrünlich, höchstens erstere am Hinterrande mit feiner schwarzer Linie. Oberseite des Hinterleibes ganz schwarz. L. 8 mm. Europa, Sibirien, China. Larve unbekannt. 4

| 2. P. antennata Kl.

Mesopleuren und Mesosternum schwarz gezeichnet. 3.

3. Rückensegmente des Hinterleibs mit weissen, in der Mitte verbreiterten EIMIEHRDGSNNden, wenn nicht, dann sind die Hinterschenkel und Hintertibien rot. : =

Rückensegmente des Hinterleibs ohne weisse Segmentränder. Hinterbeine 7 schwarz und weisslich. L. 7 mm. Verbreitung wie vorige. Häufigste Art. Larve polyphag. 3. P. rapae L.

4. Grössere Art. Beim c” die Mesopleuren grösstenteils schwarz, mit bleicher, breiter Querbinde; beim 2 die Hinterschenkel und Hinterschienen grösstenteils rot. L. 9 mm. Mittleres und nördliches Europa. Larve unbekannt.

4. P. variegata Fall.

Kleiner. Beim 0’ die Mesopleuren bleich, nur oben und an der Grenze zwischen Mesopleuren und Mesosternum schwarz. ' Hinterbeine des ? ohne Rot. Verbreitung wie vorige. Larve an Solidavo virgaurea. L. 7 mm. |

5. P. simulans Kl.

9. Macrophya Dahlb.

1. Innere Augenränder fast parallel, treffen ausserhalb des Clypeus. Ober- kopf stark runzlig punktiert. Körper des Ü ganz schwarz, nur der Rand des Pronotums meist weisslich, die Beine ebenfalls grossenteils schwarz, die Tibien weiss gezeichnet. Beim 2 die Hinterschenkel rot, Rand des Pronotums, Schildchen und seitliche Flecke des Hinterleibes und der Hinterhüften weiss. L. 8 mm. Europa. Larve an Ligustrum, Fraxinus und anderen Bäumen (Taf. II Abb. 4).

1. M. punctum-album L.

Innere Augenränder stark konvergierend, treffen auf den Clypeus. 2.

2. Hinterbeine mehr oder weniger rot oder gelbrot. ”; 3.

Hinterbeine ohne rote Färbung.

3. Hinterleib mit rein gelben Binden oder Flecken. Hinterschenkel und Hintertibien gelbrot, wenig geschwärzt. Pronotumrand, Tegulae und Schildchen meist gelb. L. 11—13 mm. Mittel- und Südeuropa, Kleinasien. Larve u bekannt. 2. M. erythropus Brulle.

Hinterleib schwarz, oder mit roten oder weisslichen Zeichnungen. 4. i 4. Hinterleib mit roter Binde; Antennen schwarz; das 6. und meist auch das 7. Rückensegment des $ mit seitlichem weisslichen Fleck. L. 11—12 m

Europa, westl. Asien. | 3. M. rufipes Hinterleib ohne Rot. 5.

1. Familie. Tenthredinidae. 151

5. Die 4 vorderen Tibien ganz gelb oder rot, höchstens mit etwas ge- schwärzter Spitze.

Die 4 vorderen Tibien in grösserer Ausdehnung schwarz, wenigstens an der Hinterseite schwarz liniert. 8.

6. Rand des Pronotum oder Schildchen oder beide weisslich. 7.

Thorax ganz schwarz. 5. und meist 6. Hinterleibssegment mit seitlichem weissen Fleck. L. 10—12 mm. Europa, westl. Asien.

4, M. diversipes Schrank (haematopus Vill.).

7. Hinterleib ganz schwarz. 4a. diversipes var. corallipes Evers.

Hinterleib seitlich weiss gefleckt. 4ß. M. diversipes var. eximia Mocs.

8. Beim die Antennen viel länger als Kopf und Thorax zusammen und die hintersten Trochanteren bleich. Beim ? die hintersten Hüften mit grossem seitlichen weissen Fleck und der Thorax ganz schwarz.

Antennen des © nicht länger als Kopf und Thorax zusammen. Hinterste Trochanteren schwarz. Hinterhüften des ? höchstens an der Spitze bleich, Rücken- schildchen weiss. 10.

9. Hinterste Tarsen ganz oder grösstenteils schwarz. L. 8-9 mm. Europa. Larve unbekannt. 5. M. sanguinolenta Gmel. (quadrimaculata E)

3 Glieder der hintersten Tarsen ganz weiss.

5a. M. sanguinolenta var. poecilopus Aichinger.

F 10. Stigma braun mit bleicher Basis. Oberlippe weiss. Hinterbeine des - © manchmal ganz schwarz. L. 8&—9 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt.

6. M. cognata Mocs.

Stigma einfarbig dunkelbraun; beim ? Oberlippe meist schwarz. L. 8—-9 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. 7. M. erythrocnema A. Costa.

11. Mesonotum rot. Stigma braun mit weisslicher Basis. Beim % manch- mal das Mesonotum geschwärzt. Hinterste Hüften ganz bleichgelb. L. 8 bis 10 mm. Mittleres und südl. Europa, westl. Asien. Larve unbekannt.

8. M. teutona Panz. (aureatensis Schrank).

Mesonotum ohne Rot. Hinterhüften mehr oder weniger schwarz, nur bei M. albipuncta 5 manchmal ganz weiss. 12.

12. Hinterleibsmitte rot gezeichnet. 13.

Hinterleibsmitte ohne Rot. 15.

13. Schildchen und die letzten Rückensegmente des Hinterleibs ganz schwarz, ebenso die Trochanteren ganz oder grösstenteils. 14.

Schildchen, die vorletzten Rückensegmente seitlich und das letzte oben weiss gezeichnet. Trochanteren ganz oder grösstenteils weiss. (Beim Ü' der Hinterleib ohne rote Färbung.) L. 12 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. 9. M. militaris Kl. ?.

14. An den Hinterbeinen die Hüften, beim Ö auch die Unterseite der Schenkel weiss gezeichnet. L. 11—12 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt.

10. M. blanda F.

Hinterbeine ganz schwarz. L. 11—12 mm. Europa, Kleinasien. Larve unbekannt. 11. M. annulata Geoffr.

15. Stigma braun mit bleicher Basis. 16.

Stigma einfarbig oder an der Spitze, oder die Scheibe heller. 17.

16. Hinterbeine schwarz. 10.

Hinterbeine grossenteils gelb. 11.

17. Von den hintersten Manen wenigstens 3 Glieder ganz weiss. 18.

Hinterste Tarsen in grösserer Ausdehnung geschwärzt. 19.

18. An den Hinterbeinen das 5. Tarsenglied weiss, nur die Klauen schwarz, Vordere. Beine weisslich. Vordere Schenkel an der Hinterseite geschwärzt. Schildchen meist weiss. L. 11 mm. 9. M. militaris Kl. J.

152 Systematischer Teil.

An den Hinterbeinen das 5. Tarsenglied schwarz. Vordere Beine gelb. Vordere Schenkel ganz gelb. Schildchen schwarz. L. 10 mm. Europa, west- liches Asien, Nordafrika. Larve unbekannt. 12. M. rustica L. <..

19. Hinterschenkel zur grösseren Hälfte, die vorderen ganz gelb. Am Abdomen das 1., 5., 6. und 9. Rückensegment gelb gezeichnet. L. 10-12 mm.

12. M. rustica L. ?.

Hinterschenkel schwarz oder schwarz und weiss. 20.

. 20. Oberkopf und Mesonotum glatt oder sehr fein punktiert, stark glänzend. 21. Oberkopf und Mesonotum stark punktiert. Schläfen hinten scharf gerandet. 23.

21. Scheitel hinten gerandet, ohne bleiche Flecken. Schildchen schwarz. Mesopleuren oft bleich gezeichnet. L. 8—9 mm. Mittel- und Nordeuropa. Larve unbekannt. 13. M. albipuncta Fall. Scheitel hinten nicht gerandet, oft mit bleichen Flecken am Hinterrande. 22.

22. Beim 0” das vorletzte Antennenglied mehr als doppelt so lang wie breit. Clypeus meist weiss; beim ? die Mesopleuren schwarz und die Zeich. nungen des Körpers weisslich. L. 10 mm. Europa, westliches Asien. Larve an Sambucus. Häufige Art. 14. M. albicincta Schrank.

Beim 0’ das vorletzte Antennenglied 1’/.mal so lang als breit und der Clypeus schwarz. Beim ? die Mesopleuren mit gelbem Fleck und die Zeich- nungen des Körpers gelb. L. 8&—10 mm. Mittel- und Südeuropa, westliches Asien. Larve unbekannt. 15. M. crassula Kl.

23. Stigma gelb oder gelbrot. Schienen beim ? weiss gezeichnet, Schildchen

und seitliche Hinterleibszeichnungen weiss. L. 10—11 mm. Europa, westliches %

Asien. Larve an Alnus. Häufig. Bei der var. nigrina Knw. des ? sind alle Schienen ganz schwarz. 16. M. duodecimpunctata L. Stigma schwarz oder schwarzbraun. 24. Ä |

24. Das 1. Rückensegment mit weissem Hinterrande. 25. Das 1. Rückensegment schwarz, wie der ganze Hinterleib. 26. 25. Clypeus tief ausgerandet, ganz weiss. Trochanteren und Knie weiss. L. 8mm. Mittleres und südliches Europa. Larve unbekannt. 17. M. carinthiaca Kl. Clypeus flach ausgerandet, beim % schwarz, beim ? schwarz und weiss

gefleckt. 26.

26. Hinterste Trochanteren schwarz. Beim 0’ der Clypeus schwarz, beim

? die Hinterhüften schwarz. Selten. L. 7mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 8. M. parvula Knw.

Hinterste Trochanteren fast ganz weiss. Beim % der Clypeus weiss, beim

? die Hinterhüften mit grossem weissen Fleck. L. 9—10 mm. Mitteleuropa.

Larve an Sambucus und Ribes. 19. M. ribis Schrank. 2. Tribus. Dolerini.

Körper mittelgross langeiförmig. Kopf und Thorax meist grob punktiert. Antennen 9gliedrig. Vorderflügel mit 2 Radial- und 3 Cubitalzellen; der 2. Cubital- nerv fehlt, deshalb die 2. Cubitalzelle sehr lang und mit beiden rücklaufenden Nerven. Lanzettförmige Zelle mit schrägem Quernerv (Abb. 46). Klauen mit kleinem Zähnchen in der Mitte. Larven 22füssig, meist an Gräsern, rollen sich bei Berührung zusammen. Verpuppung in der Erde ohne Kokon. Die Imagines fliegen vielfach schon im März. Die Bestimmung besonders der 7 ist schwierig, weshalb in der Tabelle des Genus Dolerus nur die ? aufgeführt wurden; eine Tabelle der europäischen Arten ist vom Verfasser in der „Deutsch. Entomol. Zeitschr.“ 1909 veröffentlicht. 2 Gattungen.

| 1. Familie. Tenthredinidae. 153

Augen kurz oval, von der Mandibelbasis mindestens um die Länge des 2. Antennengliedes entfernt. Körper kräftig. In Deutschland 30 Arten; die Be- stimmung der ganz schwarzen am schwierigsten. 1. Dolerus ar

Augen lang oval, an der Innenseite fast ausgerandet, von der Mandibel- basis nicht um die Länge des 2. Antennengliedes entfernt. Körper schlanker. In Europa 5 Arten, von denen nur drei häufiger sind. Die kleinste davon L. pratorum Fall., L. 6—6'/: mm, hat breitrote Hinterleibsmitte, bei Z. vestigialis Kl. und Z. palmatus Kl., die 7—8 mm gross sind, ist der Hinterleib schwarz. Bei L. vestigialis, die im Frühjahr sehr häufig ist, sind die Beine grossenteils rot, bei ZL. palmatus schwarz, höchstens die vordersten Knie etwas heller. Larven unbekannt. 2. Loderus Knw.

1. Dolerus Jur. (#).

1. Hinterleib ganz oder teilweise rot. 2.

Hinterleib schwarz, manchmal mit schmalen, weissen Segmenträndern. 17.

2. Rückensegmente des Hinterleibs sehr fein quer nadelrissig. Spitze des Hinterleibs schwarz. 3.

Hinterleibsrücken glatt, glänzend. Ende des Hinterleibs oft rot. 6.

3. Hinterbeine schwarz, die Spitzen der hintersten Schienen nebst den Sporen rötlich. Tegulae meist rot. Kleiner. L. 10 mm. Mittel- und Nord- europa. Larve unbekannt. 1. D. bimaculatus Geoffr.

Hinterbeine entweder ganz schwarz oder die Hintertibien rot, öfters mit schwarzer Spitze. Grösser, 12 mm. 4.

4. Hinterbeine ganz schwarz. Tegulae schwarz. Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 2. D. dubius Kl.

Hinterbeine teilweise rot. 5.

5. Alle Beine rot, nur Hüften, Trochanteren, selten die Schenkel am Grunde und die Tarsen an der Spitze schwarz. Tegulae meist rot.

2a. D. dubius var. desertus Kl.

Hinterschenkel schwarz, an der Spitze rot. Tegulae schwarz.

28. D. dubius var. timidus Kl.

6. Wenigstens die Vorderbeine teilweise rot. 7.

Alle Beine ganz schwarz. 12.

7. Mesonotum schwarz, höchstens die Tegulae rot. 8.

Mesonotum rot.

8. Tegulae schwarz. Beine schwarz, Tibien rötlich. L. 9 mm. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. Larve an quisetum. 3. D. paluster Kl.

Tegulae rot. Mittel- und Hinterbeine ganz schwarz.

3«. D. paluster var. saxatilis Htg.

9. Antennen zur Spitze verdünnt, die mittleren Glieder doppelt. so breit als das letzte. Flügel schwärzlichgrau getrübt. Kopf nicht bronzeartig glänzend. 10.

Antennen zur Spitze kaum verdünnt, die mittleren Glieder wenig dicker als das letzte. Flügel klar. Kopf oft bronzeartig glänzend. 11.

10. Hinterbeine teilweise rot. L. 8mm. Europa, Sibirien. Larve auf Juncus (Taf. II, Abb. 6). 4. D. pratensis L.

Hinterbeine schwarz (Taf. Il, Abb.5). Aa. D. pratensis var. nigripes Knw.

11. Beine grösstenteils schwarz. L. 8 mm. Europa. Larve unbekannt.

5. D. aericeps C. G. Thoms.

Beine grösstenteils rot. 5a. D. aericeps var. erythropus Enslin (rufipes Knw.).

12. Thorax oben rot mit drei schwarzen Flecken auf dem Mesonotum. L. 10 mm. Europa, Kleinasien (/ schwarz, Hinterleib vom 2. Segment an rot- gelb). Larve unbekannt. 6. D. tremulus Kl. (triplicatus Kl.).

Thorax oben anders gefärbt mit schwarzer Hinterleibsspitze). 13.

154 Systematischer Teil.

13. Erstes Hinterleibssegment schwarz. 14. Hinterleib ganz rot. 14. Mesonotum ganz rot, nur das Schildchen schwarz. L. 9,5 mm. Mittel- europa. Larve unbekannt. Wohl nur Varietät von D. anticus Kl. 7. D. schulthessi Knw. Seitenlappen des Mesonotum ganz oder teilweise schwarz. 15. 15. Seitenlappen des Mesonotum ganz schwarz. L. 10 mm. Nord- und

Mitteleuropa. Larve unbekannt. 8. D. ferrugatus Lep. (thomsoni Knw.). Seitenlappen des Mesonotums vorn rot, hinten schwarz. L. 10 mm. Mittleres Europa. Larve unbekannt. 9. D. anticus Kl. 16. Kopf hinter den Augen verschmälert. L. 10 mm. Europa. Larven an Juncus. Häufig im Frühjahr. 10. D. madidus Kl. Kopf hinter den Augen etwas erweitert. L. 10 mm. Mitteleuropa. Seltener. Larve unbekannt. 11. D. uliginosus Kl.

17. Beine teilweise wenigstens die vorderen Knie rötlich oder gelblich. 18. Alle Beine ganz schwarz. 21. | 18. Nur die vordersten oder vorderen Knie in geringer Ausdehnung rot. L. 10 mm. Mittel- und Nordeuropa. Larve unbekannt. 12. D. gessneri Ed. Andre. Auch die Hinterbeine teilweise rötlich. 19. 19. Alle Schenkel rotgelb». L. 9 mm. Europa. Larve unbekannt. 13. D. liogaster C. G. Thoms. Schenkel schwarz, nur ihre Spitze, sowie die Basis der Schienen rötlich. 20. 20, Seitenlappen des Mesonotum wenig punktiert, fast glatt. L. 9 mm. Europa. Larve an Poa und anderen Gräsern. Häufig. 14. D. gonager F. Seitenlappen des Mesonotum dicht punktiert. Sonst wie vorige. 15. D. puncticollis C. G. Thoms. 21. Der Eindruck an der Spitze des Mittellappens des Mesonotum ist deutlich halbkreisförmig. 2. Cubitalnerv oft mit dem Radialquernerv interstitial.') 22. Der Eindruck an der Spitze des Mittellappens des Mesonotum ist spitz- winklig. 23. 22. Mittellinie des Mittellappens des Mesonotum furchenartig vertieft e mit grauer Kopfbehaarung). L. 9—10 mm. Europa. Larve an Carex. 16. D. nitens Zadd. (coruscans Knw.). Mittellinie des Mittellappens des Mesonotum nicht vertieft (Kopf des 7 schwarz behaart). L. 9—10 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. Eine der frühfliegendsten Arten. 17. D. anthracinus Kl. 23. Am Thorax das Mesonotum mehr oder weniger rot. 24. Mesonotum schwarz, höchstens die Tegulae rot. 27. 24. Mesopleuren oben rot. L. 11 mm. Mittel- und Seitenlappen des Meso- notum ganz rot. Mittleres Europa. Larve unbekannt. 18. D. thoracicus Fall. Mesopleuren schwarz. L. 8 mm. 29. 25. Prothorax und Mesonotum ausser dem Schildchen rot. Europa. Larve unbekannt. 19. D. sanguinicollis Kl. Mesonotum nicht ganz rot. 26. 26. Nur Pronotum und Mittellappen des Mesonotum rot. A 19«. D. sanguinicollis var. confusus Enslin. Nur die Seitenlappen des Mesonotum rot. 19$. D. sanguinicollis var. lucens E. Andre.

!) Wenn die Spitze eines Quernerven mit der Basis eines über ihm stehenden zusammen- trifft, so nennt man dies „interstitial“,

1. Familie. Tenthredinidae. 155

27. Pronotum und Tegulae rot. L. 10 mm. Nord- und Mitteleuropa. Larve an Juncus und Scirpus. Häufig. 20. D. haematodes Schrank.

Thorax ganz schwarz, 28.

28. Die ersten 3 Rückensegmente ganz glatt. Schläfen neben dem Scheitel ohne deutliche Furche. Sägescheide vor der Spitze etwas erweitert. L. 9 bis 10 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. Scheint vorwiegend in der Strand- region vorzukommen. 21. D. taeniatus Zadd.

Die Hinterleibssegmente vom 2. an fein punktiert oder nadelrissig. 29.

29. Das 1. Hinterleibssegment deutlich quergestrichelt, in der Mitte punk- tiert. Scheitel seitlich unscharf begrenzt. _ Keine deutlichen Schläfenfurchen. L. 10 mm. Deutschland. Larve ri: mie, Selten. 22. D. asper Zadd.

Das 1. Rückensegment glatt, mit wenigen Punkten besetzt. 30.

30. Clypeus gewölbt mit einem deutlichen Querwulst. Schildchen sehr dicht und fein punktiert. Sägescheide vor der Spitze erweitert. Körper grob behaart. L. 9,5 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt.

23. D. megapterus Cam. (carinatus Knw.).

Clypeus ohne Querwulst. 31.

31. Schläfen neben dem Scheitel jederseits mit einer deutlichen, glatten, glänzenden Stelle. Sägescheide stark gegen die Spitze verdickt. Flügelnervatur zart, Flügel weisslich getrübt. Stigma meist mit hellbraunem Rande. L. 8,5 mm. Europa. 24. D. picipes Kl.

Schläfen ohne solche Stelle. 32.

32. Der Scheitel seitlich und vorne sehr undeutlich begrenzt. Flügel rauchgrau. L. 9 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt.

25. D. carbonarius Zadd. (fumosus Zadd. nec Steph.).

Der Scheitel wenigstens seitlich durch deutliche Furchen begrenzt. 33,

33. Schläfen ohne jede Andeutung einer Furche. 34. Schläfen seitlich neben dem Scheitel mit einer mehr oder weniger deut- lichen, dem Hinterrande des Kopfes parallel laufenden Furche. 35.

34. Hypopygium gross, seitlich braun. Cenchri gross (beim 7 das 8. Rücken- segment geteilt mit häutiger Ausfüllung). L. 10,5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien. Larve an Wiesengräsern. Häufig. 26. D. nigratus Müll.

Hypopygium klein, schwarz. L. 10 mm. Verbreitung wie vorige. 27. D. oblongus Cam. (brevicornis aut.). 35. Grosse Arten. L. 11—12 mm. 36. Kleiner, Länge nicht über 10 mm. 37. Ä 36. Ausschnitt des Clypeus tief, fast die Hälfte der Höhe des ganzen peus betragend. Flügel grau getrübt. Mittel- und Nordeuropa. Larve un- en. 28. D. niger L. Ausschnitt des Clypeus seicht, nur '/ı bis '/s der Höhe des Clypeus be-

tragend. Flügel klar. Mitteleuropa. Larve an Wiesengräsern. 29. D. gibbosus Hig.

37. Seitenlappen des Mesonotum glänzend, wenig punktiert. Cerci meist rötlich. Drittes Antennenglied nicht länger als das vierte. L. 9,5 mm. Europa. Larve unbekannt. 30. D. aeneus Hig.

Mesonotum dicht punktiert. Drittes Antennenglied länger als das vierte. 30,

38. Mesonotum sehr fein punktiert; wenig behaart; Kopf oft metallisch glänzend. Flügel getrübt. L. 7—8 mm. |

18y. D. sanguinicollis var. fumosus Steph. (ravus Zadd, gracilis Zadd).

Mesonotum stark punktiert, stark behaart. L. 8-9 mm. Mitteleuropa.

Larve unbekannt. 31. D. rugosulus D.T.

$ b

l

156 .Systematischer Teil.

3. Tribus. Selandriini.

Körper eiförmig bis zylindrisch. Antennen mit 9, nur bei Athalia mit 10—11 Gliedern. Vorderflügel mit 2 Radialzellen und 3 oder 4 Cubitalzellen, in ersterem Falle der 1. Cubitalquernerv fehlend. Larven mit 22 Beinen frei an Blättern. In Mitteleuropa. 11 Gattungen.

1. Antennen gegen das Ende verdickt, mit 10 oder 11 Gliedern. Scheitel undeutlich abgegrenzt. Körper eiförmig. Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, Hinter- flügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen. Klauen einfach. Färbung schwarz und rotgelb, an manche Arge-Arten erinnernd. 1. Athalia Leach.

Antennen mit 9 Gliedern. Scheitel scharf abgegrenzt. 2.

2. Lanzettförmige Zelle ohne Quernerv.

Lanzettförmige Zelle mit Quernev. 6.

3. Körper eiförmig. Costa vor dem Stigma stark verdickt.

2. Selandria Leach.

Körper gestreckt, mehr oder weniger zylindrisch. Costa vor dem Stigma nur wenig verdickt. 4.

4. Antennen fadenförmig, das 3. Glied so lang oder kürzer als das 4. Körper langgestreckt, zylindrisch. Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittel- zellen. Klauen einfach. Sägescheide des ? am Ende dreispitzig. In Europa drei seltene Arten, alle mit rötlicher Hinterleibsmitte. 3. Thrinax Knw.

Das 3. Antennenglied länger als das 4. Sägescheide des ? nicht drei- spitzig. Klauen mit Subapicalzahn. 5.

5. Antennen schlank, in der Mitte etwas verdickt; das 1. Glied viel dicker als das 2., dieses kurz kegelförmig, länger als breit. Von diesem Genus, das besonders in Mittel- und Südamerika reich entwickelt ist, kommt in Europa nur eine Art, ‚St. delicatulus Fall., vor, die auf Aspidium filix mas Rth. lebt. Sie ist bleichgrünlich gefärbt, Kopf und Flecken des Thorax schwarz. L. 6—-7 mm.

4. Stromboceros Knw.

Antennen kräftig, kurz und gleich dick, das 1. Glied kaum dicker als das 2.; dieses kurz, quer. Stirnfeld nicht abgegrenzt. Clypeus ausgeschnitten. Cubitus an der Basis stark gekrümmt. Hinterflügel mit 2 Mittelzellen. Klauen mit Sub- apicalzahn oder fast gespalten. In Mitteleuropa 2 Arten, die auf Adlerfarn leben. Zur Verwandlung bohren sich die Raupen in Baumrinde. Bei St. cingulata F. (Taf. II, Abb. 9) ist der Hinterleib des gelblichbraun, die Antennen des 2 bis auf die beiden roten Wurzelglieder schwarz und die Schenkel bis auf den schwarzen Grund rötlich. Bei Si. xanthocera Steph. ist der Hinterleib des S schwarz, in der Mitte rot, beim ? sind die Antennen rot, nur die Spitze schwarz und die Schenkel schwarz, nur die Spitze gelb. St. xanthocera flie früher als cingulata. 3. Strongylogaster Dahlb.

6. Augen reichen bis zur Mandibelbasis. Körper plump und dick; lanzett- förmige Zelle mit sehr schrägem Quernerv. Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen. In Mitteleuropa 2 Arten, die beide auf Alnus leben. E. ovata L. (Taf. II, Abb. 10) hat rotes, beim co” jedoch schwarzes Mesonotum und einen grob punktierten Kopf, bei Z. umbratica Kl. ist das Mesonotum ganz schwarz, und der Kopf fast glatt. Die Larve von E. ovata hat einen dicht weissflockigen Überzug, die der anderen Art ist noch nicht beschrieben. Sehr ähnlich, aber kleiner sind die Caliroa-Arten. Vergleiche auch im allgemeinen Teil die Aus- führung über Parthenogenese. 6. Eriocampa Htg.

Zwischen Augen und Mandibelbasis ein deutlicher Zwischenraum. Körper gestreckt. 7.,

7. Lanzettförmige Zelle mit kurzem, senkrechtem Quernerv. Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen. Nur eine Art, die wie Strongylogaster lebt,

= Sal nal Dia au En N a 1 0 En RE NEE ONE ER RER DER RER N NEE RT nes

1. Familie. Tenthredinidae. 157

nämlich /s. filicis Kl., schwarz, beim ? die Hinterleibsmitte bräunlich, Vorder- beine grossenteils gelblich, beim der Bauch an der Basis rötlich, die Beine grösstenteils rötlich. 7. Pseudotaxonus A. Costa.

Lanzettförmige Zelle mit schrägem Quernerv. 8.

8. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen, indem der 1. Cubitalquernerv vollständig fehlt. Hinterflüge) nur bei Aarpiphorus mit geschlossener Mittelzelle. 9.

Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, oder wenn der 1. Cubitalquernerv fehlt (bei manchen Zmpria-Arten), dann ist der Hinterleib mit weisslichen Hautflecken gezeichnet und im Hinterflügel der Arealnerv senkrecht. 10.

9. Hinterflügel mit geschlossener Mittelzelle und senkrechtem Arealnerv. Nur eine sehr kleine Art, 7. lepidus Kl., schwarz, Zeichnungen des Kopfes, die Seiten der Brust und des Hinterleibes sowie die Beine bleichgelb, ebenso das Flügelstigma. Lebt auf Eichen (Taf. II, Abb. 11). 8. Harpiphorus Htg.

Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle und mit schrägem Arealquernerv (Abb. 44). Körper lang gestreckt. Zahlreiche Arten, meist schwarz oder mit weissen oder roten Gürteln. Die Larven leben vorzugsweise an Rosaceen und (uercus und bohren sich zur Verpuppung meist in Zweige ein, und zwar oft in andere als die ihrer Nahrungspflanze Beeenders in Rubus, Vitis), was oft schon zu falschen Ansichten über die Nahrungspflanze geführt hat. 9. Emphytus Kl. 10. Arealnerv im Hinterflügel schräg, mit dem Brachius einen spitzen, mit

dem Humerus einen stumpfen Winkel bildend. Hinterleib gestreckt, schwarz

oder mit roter Mitte. Vorderflügel stets mit 4 Cubitalzellen. 5 Arten. Verpuppen sich ebenfalls meist in Pflanzenstengeln. 10. Taxonus Htg.

Arealnerv im Hinterflügel senkrecht, mit dem Brachius und Humerus ziemlich rechte Winkel bildend (Abb. 47). Hinterleib mit weissen Segmenträndern oder die Rückensegmente mit weisslichen, häutigen Flecken, nur bei der an Zysimachia und Anagallis lebenden E. abdominalis F., die sehr einer Selandria gleicht, ist der Hinterleib gelb. Auf Erlen lebt die fast nur im weiblichen Geschlechte vorkommende Z. pul- verata Retz., ausgezeichnet durch den rötlichgelben After; pulverata h

. . . . . Abb. 47. Hinterflügel von Empria (Poeci- eisst sıe, da die Larve dicht mit lostoma) liturata Gmel. Eine geschlossene

weissem Staube bedeckt ist, der auf dem Rücken Mittelzelle. Arealnerv mit dem Brachius z x fe 5 2 und Humerus annähernd rechte Winkel 3 Längsstreifen freilässt. E. candidata Fall. ist ausser bildend. Humeralzelle gestielt.

durch die reiche weisse er enung leicht daran l

[2

kenntlich, dass im Hinterflügel keine geschlossene Mittelzelle vorhanden ist; diese Art lebt auf Birken. Die übrigen Arten sind alle schwarz mit weisslichen Hautflecken auf dem Hinterleibsrücken und haben eine geschlossene Mittelzelle im Hinterflügel; wegen ihrer Gleichförmigkeit sind sie schwer zu unterscheiden.

11. Empria Lep. (Poecilostoma Dahlb.). 1. Athalia Leach.

1. Hinterschienen ganz oder grösstenteils schwarz. Flügel schwärzlich ge- trübt. Hinterleib und Thorax rotgelb, Mesonotum und Metanotum schwarz. L.6 mm. Bis nach Japan verbreitet. Larve unbekannt. 1. A. /ugens Kl.

Hinterschienen rotgelb mit schwarzer Spitze. 2.

2. Am Mesonotum der Mittellappen und das Schildchen rot, die Seiten- lappen schwarz. Mesopleuren und Hinterleib rotgelb. Larve an Sinapis, Brassica, Raphanus und anderen Pflanzen, grau mit dunkleren Streifen. Auf Kohl- und Rübenfeldern tritt die schwärzliche Larve manchmal schädlich auf. L. 7—8 mm. Europa, westliches Asien, nördliches Afrika (Taf. Il, Fig. 7).

2. A. colibri Christ (spinarum F.).

Mesonotum in grösserer Ausdehnung oder meist ganz schwarz.

158 Systematischer Teil.

3. Mesonotum stark glänzend, kaum punktiert, wenig behaart. Mesopleuren

‘stets rotgelb wie der Hinterleib. L. 6—/ mm. Larve unbekannt. 3. A. glabricollis C. G. Thoms. Mesonotum zwar schwach, aber dicht punktiert, wenig glänzend, dicht fein

behaart. 4.

4. Die Mittelschienen und auch oft die Mitteltarsen ganz rot, nur die Hinter-

schienen und Hintertarsen mit schwarzer Spitze. Mesopleuren des?meistganzschwarz.

Erstes Hinterleibssegment schwarz. Färbung des Hinterleibes beim ? dunkler als bei den übrigen Arten. L. 6 mm. Larve an Veronica. Verbreitung wie vorige. Sehr ähnlich und nur durch andere Gestalt des Clypeus verschieden ist die in der Färbung sehr veränderliche A. rufoscutellata Mocs. 4. A. annulata F.

Die Spitzen der Mittelschienen und Mitteltarsen schwarz. Erstes Hinterleibs- segment höchstens teilweise schwarz. Larve an verschiedenen, meist am Rande von Gewässern wachsenden Pflanzen, besonders an Veronica beccabunga und anagallis. L. 6 mm. Verbreitung wie vorige. Bei der typischen Form ist nur die Grenze zwischen Mesopleuren und Mesosternum durch einen schwarzen Strich bezeichnet; bei var. liberta Kl. sind die Mesopleuren ganz rotgelb, bei var. cordata Lep. ganz schwarz. Ähnlich ist die A. paradoxa Knw. aus der Schweiz, doch ist bei dieser der Clypeus schwarz, die Mesopleuren stets rot und das

letzte Bauchsegment des 2 anders gestaltet. Die A. scutellariae Cam. ist eine

sehr unsichere Art. 5. A. lineolata Lep. (rosae aut.).

2. Selandria Leach.

1. Hinterleib mehr oder weniger gelb. Klauen einfach oder mit Subapical- zahn. 2.

Hinterleib schwarz, nur bei S. coronata Ü' in der Mitte rötlich, hier aber die Klauen zweispaltig. 6.

2. Augen fast kreisrund, von der Mandibelbasis weit entfernt.

(Subgen. Selandridea Rohwer.). 3.

Augen oval, die Mandibelbasis fast berührend.

3. Antennenbasis und Ecken des Pronotums gelb. Stigma schwarz. L. 6 bis 8 mm. Europa, Sibirien. Larve unbekannt. 1.8. flavens Kl.

Antennen und Pronotum ganz schwarz. Stigma hellbraun, der Vorderrand dunkler. Mitteleuropa. L. 6—8 mm. 2. 5. wüstneii Knw.

4. Das 3. Antennenglied länger als die 3 letzten zusammen; die 2. rück- laufende Ader im Vorderflügel interstitial. Mesopleuren des ? schwarz. L. 8 bis 10 mm. Mittleres und nördliches Europa. Larve an Gräsern, vielleicht auch auf Rosa. 3. 5. sixi Vollenh. Das 3. Antennenglied kürzer als die 3 letzten zusammen. 5.

5. Afterklappe des d’ an der Spitze tief ausgeschnitten; beim ? die Mesopleuren schwarz. L. 7—8 mm. Mitteleuropa. Larve unbekannt. 4. $S. excisa Knw.

Afterklappe des Ü an der Spitze zugerundet. Mesopleuren des ? gelb, nur das Mesosternum schwarz. L. 7—8 mm. Larve an Juncus, Carex, Scirpus. Bei der var. mediocris Lep. ist der 2. rücklaufende Nerv interstitial; beim sind die Mesopleuren meist schwarz (var. mascula Fall.). 5. 5. serva F.

6. Tegulae bleich; Beine fast ganz bleichgelb. 7.

Tegulae schwarz,

7. Schläfen hinten nicht gerandet. Klauen zweispaltig; meist der feine Rand des Pronotums und die Hinterränder der Bauchsegmente weiss. L. 6 mm. J und Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. wer Ä 6. S. temporalis C. G. Thoms. Schläfen hinten gerandet. 8.

1. Familie. Tenthredinidae. 159

8. Klauen einfach; Ecken des Pronotums gelb. Clypeus und Oberlippe schwarz. L. 6 mm. Larve unbekannt. Mitteleuropa. T S. fürstenbergensis Knw.

Klauen gespalten. 9.

9. Beim " die Hinterleibsmitte rötlich, beim ? Clypeus, Oberlippe und Ecken des Pronotum bleich. L. 4-6 mm. Larve an Aspidium filix mas. Ganz Europa. 8. S. coronata Kl.

Beim der Hinterleib schwarz, beim ? nur die Oberlippe bleich, der Clypeus und die Ecken des Pronotum schwarz. 10.

10. Hinterleib ganz schwarz. L. 5—6 mm. Europa, westliches Asien,

nördliches Afrika. Larve an Pieris aquilina. 9. 5. stramineipes Kl. Der After oben weiss. L.5 mm. Europa. % und Larve unbekannt. Viel- leicht nur Var. von S. coronata. 10. S. analis C. G. Thoms.

i . 11. Beine gelb. Klauen zweispaltig. L. 4—5 mm. Europa, westl. Asien. - Larve unbekannt, wahrscheinlich an Salix. Häufig (Taf. II, Abb. 8).

11. $. morio F.

Beine grösstenteils schwarz, nur die Tibien teilweise bleich. Klauen einfach

oder mit kleinem Subapicalzahn. 12. 3 12. Die Schienen und das 1. Glied der Hintertarsen weiss, nur an der Spitze dunkler. L. 5 mm. Europa. Larve unbekannt.

12. S. annulitarsis C. G. Thoms.

Schienen nur in der Grundhälfte weiss. Hintertarsen ganz schwarz. 13.

13. Im Hinterflügel liegt der Arealquernerv hinter der Spitze der lanzett-

förmigen Zelle (vgl. Abb. 47), diese also gestielt. L. 5 mm. Europa. Larve

an Myosotis. 13. S. cinereipes Kl.

m Hinterflügel trifft der Arealquernerv die Spitze der lanzettförmigen

Zelle. L. 5 mm. Mittel- und Nordeuropa. Larve unbekannt. 14. S. foveifrons C. G. Thoms.

9. Emphytus Kl.') 1. Die Radialzelle der Vorderflügel stark bräunlich verdunkelt. Der Areal-

quernerv im Vorderflügel trifft mit dem Ursprung des Basalnerven zusammen (ist „interstitial“ [Abb. 44]). 2. |

Radialzelle nicht dunkler als die übrige Flügelspitze. Arealquernerv nicht interstitial. 3.

2. Mesopleuren glänzend, kaum punktiert. Die hellen Zeichnungen des Körpers und der Beine gelb. Am Hinterleib meistens das 1., 4. und 5. Rücken- segment und die Endsegmente mit gelber Hinterrandsbinde; manchmal auch am Kopfe gelbe Zeichnungen. Antennen schwarz bis rotbraun. L. 8—10 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve an Rosen. 1. E. viennensis Schrnk.

Mesopleuren runzelig punktiert, kaum glänzend. Die hellen Zeichnungen des Körpers und der Beine weisslich.. Am Hinterleib ausser dem After nur das 1. und 5. Rückensegment mit weisser Binde. Beim ? die Antennen vom 4. Glied an meist rotbraun. L. 7—9 mm. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. Larve an Weiden, auch auf Pappeln und Eichen (Taf. Il, Abb. 12).

2. E. togatus Panz. (succinctus Kl.).

3. Der Arealnerv mündet vor der Mitte der Discoidalzelle, also näher dem Basalnerven als dem 1. rücklaufenden Nerven. 4.

Der Arealquernerv mündet in die Mitte der Discoidalzelle, ist also vom Basalnerven und vom 1. rücklaufenden Nerven gleichweit entfernt. (Subgen. Emphytina Rohwer.). 18.

!) Der Gattungsname Emphytus Kl. wird von neueren Autoren durch Allantus Panz. ersetzt,

160 Systematischer Teil.

4. Hinterleib schwarz mit rotem Gürtel. 5. Hinterleib anders gefärbt. 8. | 5. Stigma zweifarbig, braunschwarz mit weisser Basis. Schwarz, am Hinter- leib das 5. und 6. Segment rot, die Spitzen der vorderen Schenkel und die Schienen braun, die Spitze der Hinterschienen schwärzlich. L. 8 mm. Bei der var. nigripes Knw. sind die Beine fast ganz schwarz. Das co’, das angeblich ganz schwarzen Hinterleib haben soll, ist nicht sicher bekannt, ebenso nicht die Larve. Mittel- und Südeuropa. L. 8—9 mm. 3. E. balteatus Kl. Stigma einfarbig braun oder schwarzbraun. 6. 6. Hinterste Trochanteren schwarz. Am Hinterleib meist nur das 4. und 5. Segment rot. Hinterschenkel und Hintertibien meist ganz rotbraun. L. 8 bis 9 mm. Ganz Europa. Larve an Spiraeen, Erdbeeren und Rosen. 4. E. calceatus Kl. Hinterste Trochanteren weiss. 7. 7. Schenkel schwarz. Am Hinterleib ausser dem 4. und 5. oft auch der 3. und seltener auch der 6. Abschnitt teilweise rot. L. 8-9 mm. Ganz Europa. Larve an Rosa und Rubus. 3. E. rufocinctus Retz. Schenkel und Schienen gelb. Am Abdomen der 4. und 5. Abschnitt rot, das letzte Segment oft mit einem weissen Punkt. L. 8 mm. 0’ und Larve unbekannt. Deutschland, Italien. 6. E. coxalis Kl. 8. Hinterschenkel schwarz. 9. Hinterschenkel ganz oder grösstenteils rot oder gelb. 12. 9. Hinterschienen schwarz. Stigma braun. Beim ? die Orbiten, der Rand

des Pronotum, die Flügelschuppen und das letzte Rückensegment des Hinter- 7

leibes gelb oder rotgelb. Beim % die Flügelschuppen und der schmale Hinter- rand des letzten Rückensegmentes und der Genitalklappe gelb. L. 8—9 mm. Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. . E. xanthopygus Kl.

Hinterschienen nicht ganz schwarz. Stigma mit bleicher Basis. Beim 2 das 5. Segment des Hinterleibes mit bleicher Binde, beim X der Hinterleib ganz schwarz, selten ebenfalls mit Binde des 5. Segmentes. 10.

10. Hinterschienen rot oder rot mit weisser Basis. 11.

Hinterschienen schwarz mit weisser Basis. Tegulae weiss. L. 8&—9 mm. Mittel- und Nordeuropa. Larve auf Rosen. 8. E. basalis Kl.

11. Mundteile schwarz, ebenso das Pronotum und die vorderen Trochan- teren. Tibien rötlich, beim ? mit weisslicher Basis. Hinterschenkel ganz schwarz. L. 8-9 mm. Europa, Sibirien. Auch nach Nordamerika eingeschleppt. Larve auf Rosen und Erdbeeren. Häufig. 9. E. cinctus L. (neglectus Zadd.)

Oberlippe und manchmal auch der Clypeus und die Mandibelbasis weiss, ebenso die Ecken des Pronotums, die Tegulae und alle Trochanteren. Hinter- schenkel manchmal sehr hell mit wenig Schwarz oder ganz rötlich. Binde des Hinterleibes beim lebenden ? bleichgelb. L. 8-9 mm. Ganz Europa. Larve auf Rosen. 10. E. cingulatus Scop. (togatus F. nec Panz.).

12. Basis des Flügelstigmas weiss.

Flügelstigma braun, die Basis nicht weiss. 15.

13. Oberlippe und manchmal auch der Clypeus und die Mandibelbasis weiss, ebenso die Ecken des Pronotums, die Tegulae und alle Trochanteren. Das ? und selten auch das c’ mit bleicher Hinterleibsbinde. 11.

Körper ganz schwarz, höchstens die Tegulae etwas heller. An den Beinen wenigstens die vorderen Trochanteren schwarz. 14.

14. Mesopleuren glatt. Hinterste Trochanteren schwarz. L. 7 mm. Europa, westl. Asien. Larve unbekannt. 11. E. didymus Kl.

Mesopleuren stark punktiert. Hinterste Trochanteren bleich. L. 8 mm.

Ganz Europa. Larve an Cornus sanguinea. 12. E. melanarius Kl.

Schroeder, Insektenwelt Mitteleuropas, Band III Abtig. Enslin

L. 2. 7. Holcocneme lucida Panz. d. 8. Pteronus tibialis Newm. 2 9. Pieronus ribesii Scop. ?. 10. Lygaeonematus pini Retz. 2. 11. Lophyrus virens Kl. d (nach Konow- Wytsman, Genera Insectorum.) 12. Lophyrus virens Kl. ? (nach Konow-Wytsman, Genera Insectorum.) 13. Lophyrus pini L.?. 14. a oh frutetorum F. 2. 15. Lophyrus socius Kl. %.

1. Familie. Tenthredinidae. 161

15. Mesopleuren besonders in ihrem oberen Teil dicht runzelig punktiert. Hinterleib mit einer weissen Binde des 5. Segmentes oder beim ( meist ganz schwarz. Hintertibien einfarbig rötlich. 16.

Mesopleuren glatt oder zerstreut punktiert. Hinterleib ohne weisse Binde. Hintertibien öfters mit bleicher Basis. 17.

16. Grosse Art von 11 mm. Hinterste Knie und Tarsen schwarz. An- tennen schwarz. 2. rücklaufender Nerv interstitial. Larve an Betula. Mittel- und Nordeuropa. 13. E. cingillum K\.

Kleiner, B9 mm. Hinterschenkel, Tibien und Tarsen rötlich. Antennen unten braun, 2. rücklaufender Nerv nicht interstitial.e. Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa. Oft mit der vorigen Art verwechselt. 14. E. truncatus Kl. E 17. Im Hinterflügel trifft der Arealnerv die Spitze der Humeralzelle, diese ist also nicht gestielt (Abb. 44). Das 6.—8. Antennenglied meist weiss, beim d' aber öfter ganz schwarz (var. caligatus Evers). intertibien schwarz mit weisser Basis, selten beim braun mit weisser Basis. Die vorderen Tibien rötlich mit weisser Basis. Hinterleib schwarz. Tegulae schwarz oder weiss. L. 8-10 mm. Larve an Quercus. Die Imago erscheint spät im Jahr; Lebens- weise jedenfalls ähnlich der folgenden. Ganz Europa.

15. E. braccatus Gmel. (tibialis Panz.).

Im Hinterflügel liegt der Arealnerv hinter der Spitze der Humeralzelle,

diese ist also gestielt (vgl. Abb. 47). Färbung sehr verschieden. Die zahl- reichen, jetzt meist als Varietäten gedeuteten Formen stellen vielleicht doch zum Teil gute Arten dar; die Biologie muss hierüber noch Aufschluss geben. Die

Stammform hat weisse Äntennenspitze, ebenso sind die Tegulae weiss. Der Kopf, die Brust und der Hinterleib sind schwarz. Bei der var. ustus Kl. sind die Antennen vor oder an der Spitze ebenfalls weiss, der Hinterleib aber gelb. Die übrigen Varietäten haben ganz schwarze Antennen. Bei var. filiformis Kl. ist auch der Hinterleib schwarz, bei den anderen Abarten wenigstens teilweise gelb. Die var. temesiensis Mocs. hat das 1., das letzte und die Basis der

übrigen Rückensegmente schwarz, die Seiten der Rücken- und auch die Bauch-

segmente schmal weiss gerandet. Bei der var. cereus Kl. und var. farsatus Zett. (serotinus Kl. nec Müll., cerris Kollar) ist der Hinterleib ganz gelb, bei ersterer auch die Mesopleuren gelb, während var. farsatus schwarze Mesopleuren hat. L. 8-11 mm. Mittel- und Nordeuropa. Die Imago erscheint oft erst im Ok- tober und findet sich bis Mitte November. Die Eier werden unter die Rinde von Eichenzweigen gelegt und überwintern dort. Die im Frühjahr aus- kriechenden Larven nähren sich zuerst vom Bast, später von den Blättern.

Ä 16. E. serotinus Müll. (apicalis Kl.). 18. Hinterleib schwarz. 19.

Der Bauch und Flecken am Hinterleibsrücken gelb. Mundteile, Pronotum- ecken und Flügelschuppen weiss. Beine bleichgelb» Sehr schmächtige Art. - L 5-7mm. Larve an Weiden. Mittleres und nördliches Europa. i 17. E. perla Kl. 19. Flügelschuppen und Hinterbeine ganz schwarz, wie der übrige Körper. Der 3. Cubitalquernerv meist mit dem Radialquernerven interstitial. L. 5>—6 mm. Larve an Spiraea ulmaria. Europa, Sibirien. 18. E. tener Fall. Flügelschuppen und die Beine grösstenteils bleich. 20. 20. Schildchen stark und tief punktiert, matt. L. 8 mm. Ganz Europa. Larve an Geranium robertianum. 19. E. pallipes Spin. (grossulariae Kl.). : Schildchen glänzend, schwach und zerstreut punktiert. Sonst der vorigen sehr ähnlich. L. 8 mm. Mittleres und nördliches Europa. Larve an Sorbus

_ und Crataegus, angeblich auch an Geranium sanguineum. Mit der vorigen

Art oft verwechselt. 20. E. carpini Hteg.

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 11

"4162 Systematischer Teil.

10. Taxonus Htg.

1. Hinterflügel beim ? mit zwei geschlossenen Mittelzellen, beim mit geschlossener Randader. Schwarz, die Hinterleibsmitte und grösstenteils die Beine rot. L. 7—9 mm. Mittleres und nördliches Europa. Larve auf Rubus idaeus (Taf. Il, Fig. 13). 1. T. agrorum Fall.

Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzellen, beim c’ ohne geschlossene Randader (Gen. Ametastegia A. Costa). 2. 4

2. Hinterleibsmitte rot. 3.

Hinterleib ganz schwarz. 4. Se i | 3. Stigma braun mit weisslicher Basis. L. 8&—9 mm. Östliche Art, doch bis Deutschland reichend. Larve unbekannt. 2. T. sticticus Kl.

Stigma einfarbig braun oder schwarzbraun. L. 6—7 mm. Europa, Sibirien. Larve an Polygonum und Rumex. 3. T. equiseti Fall.

4. Pronotum und Tegulae schwarz. Beine rot, Basis der Hüften und hinterste Tarsen schwarz. L. 5—7/ mm. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. Larve polyphag. Häufig. 4. T. glabratus Fall.

Tegulae und manchmal der Rand des Pronotums bleich. Beine bleichgelb, die Spitze der Tibien und die hintersten Tarsen schwärzlich. L. 6 mm. Mittel- ° und Nordeuropa. Larve unbekannt. 5. T. pallipes C. G. Thoms.

4. Tribus. Hoplocampini.

Die Hoplocampini sind durchwegs kleine Tiere; in Habitus und Lebens- 7 weise sind die einzelnen Genera ziemlich verschieden. Gemeinsam haben sie, dass im Vorderflügel 2 Radial- und 4 Cubitalzellen sind, von denen die zweite und dritte je einen rücklaufenden Nerv aufnehmen und dass der Basalnerv mit dem ersten rücklaufenden Nerv konvergiert; der 1. Cubitalquernerv ist jedoch manchmal undeutlich. Ferner ist die lanzettförmige Zelle nie gestielt. In Europa 5 Gattungen. z

1. Antennen mit mehr oder weniger als 9 Gliedern; der 1. Cubitalnerv oft undeutlich. 2. 4

Antennen mit 9 Gliedern; der 1. Cubitalnerv deutlich.‘) 3. 4

2. Antennen mit 10—15 Gliedern, dünn, fadenförmig. Lanzettförmige Zelle durch schrägen Quernerv geteilt. Hinterfligel ohne geschlossene Mittelzelle Klauen gespalten. Die Larven fressen in Blättern platzförmige Minen aus. Die Verpuppung geschieht in der Mine, indem die Larve innerhalb derselben ein scheibenförmiges Kokon spinnt. Die Arten sind teilweise nicht ganz leicht zu unterscheiden. Rot ist der Hinterleib bei Ph. microcephala Kl. und Ph. vagans Fall Erstere lebt in Salix-, letztere in Alnus-Blättern. Bei den übrigen Arten is der Hinterleib schwarz oder schwarz und weisslich ; von diesenleben Ph. acerisM.Lach und jedenfalls auch Ph. wüstneii Knw. auf Acer, Ph. nemorata Fall. an Betula und Ph. ochropoda Kl. an Populus tremula. Von Ph. leucomelaena Kl. ist die Entwicklung noch unbekannt. 1. Phyllotoma Fall.

Antennen mit 7 oder 8 Gliedern, ziemlich dick, behaart. örmi Zelle mit schrägem Quernerv. Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen. Sägescheide ziemlich weit hervorragend. Nur eine Art. A. ochroleucus Hal., braunschwarz, Beine und meist auch die ersten zwei Antennenglieder bleichgelb, manchmal der Mesothorax rötlich gezeichnet. L. 5 mm. Mittel- und Nordeuropa Die Larve miniert im Blattstiel von Athyrium filix femina.

2. Heptamelus Hal,

1) Vgl. auch das Genus /enusa bei den Blennocampini.

1. Familie. Tenthredinidae., 163

3. Lanzettförmige Zelle mit Quernerv (Abb. 43). Antennen ziemlich kurz, in der Mitte verdickt. Augen die Basis der Mandibeln erreichend. Die 3. Cubital- zelle länger als die 2. Zahl der Mittelzellen im Hinterflügel wechselnd, beim d der Hinterflügel manchmal mit geschlossener Randader. Larven mit Schleim bedeckt, nacktschneckenartig, leben auf der Ober- oder Unterseite von Blättern,

- deren Epidermis sie verzehren, so dass die Blätter hierdurch durchsichtig ske-

4 R 5

a Ber

a von den blühenden Bäu- - men und Sträuchern, die

ihre Nährpflanzen bilden.

europa 10 Arten, deren

R;

m 2

TH. crataegi Kl. ist in

‚lettiert werden. 5 Arten, deren Kopf, Brust und Hinterleib ganz schwarz sind. 3 Caliroa O. Costa (Eriocampoides Knw.).

Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. 4. 4. Hinterflügel mit einer Mittelzelle. Nur eine Art. H. xylostei Gir. schwarz,

Ciypeus und Oberlippe sowie die Flügelschuppen und Knie dunkelrotbraun,

ienen und Tarsen braunschwarz. L. 4,5 mm. Mittleres Europa; die Larve ‚lebt im ersten Frühjahr in Gallen an Zonicera-Arten (Abb. 48).

4. Hoplocampoides Enslin.

Hinterflügel mit 2 Mittelzellen. Antennen kurz, fadenförmig. Augen von

der Basis der Mandibeln entfernt. Die Larven leben in Früchten. In Mittel-

Lebensweise meist be- kannt ist. Die Imagines klopft man im Frühjahr

H. testudinea Kl. lebt als Larve in unreifen Apfeln; die Larve riecht wanzenartig. In abge- fallenen unreifen Birnen

‚findet man H. brevis Kl.,

Früchten von Crataegus, die durch ein kleines Loch gekennzeichnet sind, an- zutreffen; ebenda wohnt H.plagiataKl.; H.alpina Zett. frisst in den Früch- Abb. 48. Galle von Hoplocampoides xylostei Gir. an Lonicera xylosteum. ten von Sorbus aucuparia

und von Crataegus. Auf Schlehen lebt FH. rutilicornis Kl. und H. flava L., letztere auch in Weichseln. Zwetschgen und Aprikosen verdirbt oft die H. minuta Christ, und Ä. chrysorrhoea hat sich Stachelbeeren als Nahrungspflanze aus- gewählt, so dass also fast alle Obstsorten eine Foplocampa als Schädling be- sitzen. Hoplocampa Hitg.

3. Caliroa DO. Costa.

1. Hinterschienen schwarz, höchstens an der Basis bräunlich. 2.

Hinterschienen an der Basis weisslich. 3.

2. Clypeus abgestutzt, die mittleren Tibien gelblich; Hinterflügel des ? mit einer geschlossenen Mittelzelle und gestieltem Humeralfeld; Hinterflügel des ohne geschlossene Randader. L. 4—5 mm. Ganz Europa. Larve an Rosen.

1. C. aethiops F.

Clypeus vorn ausgerandet, die mittleren Tibien schwarzbraun; Hinterflügel des ? mit zwei geschlossenen Mittelzellen und nicht gestieltem Humeralfeld; Hinterflügel des X mit geschlossener Randader. L. 4—5 mm. Ganz Europa.

164 Systematischer Teil.

Larve mit dickem, schwarzem Schleim bedeckt, auf vielerlei Bäumen, auf Obst- bäumen oft schädlich. 2. C. cerasi L. (limacina Retz., adumbrata Kl).

3. Das 1. Glied der Hintertarsen mit weissem Ring an der Basis. Clypeus vorn ausgerandet. Vorderflügel schwärzlich getrübt mit hellerer Spitze. Hinter- ° flügel des C’ meist ohne geschlossene Randader. L. 4—5 mm. Europa, Sibirien. Larve an verschiedenen Bäumen und Sträuchern. 3. C. annulipes Kl.

Das 1. Glied der Hintertarsen ganz schwarz. Hinterflügel des S mit ge schlossener Randader. 4.

4. Clypeus ausgerandet. Hinterflügel mit zwei geschlossenen Mittelzellen Vorderflügel mit dunklerer Binde unter dem Stigma. L. 4-5 mm. Europa Larve an Populus tremula, Betula und anderen. 4. C. varipes K

Clypeus abgestutzt. Hinterflügel mit einer geschlossenen Mittelzelle. Vorder flügel gleichmässig getrübt. L.5mm. Europa. Larve anEiche. 5.C. cinxia Kl

5. Tribus. Blennocampini.

Meist kleine Tiere, grösstenteils schwarz gefärbt. Das Flügelgeäder ist sehr verschieden gestaltet, doch ist im Vorderflügel die lanzettförmige Zelle stets gestielt, nur bei Fenusa Leach. ist sie scheinbar zusammengezogen. Die

Larven leben meist frei an Blättern, einige wenige in Zweigen, mehrere kleine Arten minieren in

Se n Blättern. 1 3 1. Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittel-

b zellen. 2. E N Hinterflügel nur mit einer oder ohne ge- schlossene Mittelzelle. 3. ' E

' 2. Im Hinterflügel die Humeralzelle ge-

schlossen oder höchstens am Ende offen. De B

2. rücklaufende Nerv trifft auf den 2. Cubital

Abb. 49. Vorder- und Hinterflügel von Pelm-- quernerv oder mündet in die 2. Cubitalzelle topus Htg. (Pseudodineura Knw.). Vorderflügel: . 2 . A k f a B 2. Cubitalzelle mit beiden rücklaufenden Nerven. orper eilormig. ntennen kurz ‚„ Jadeniormig,

Hinterflügel: 2 geschlossene Mittelzellen. : . r n Humeralzelle fehlt. Humerus nur am Grunde Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven kon 4 angedeutet. vergierend. Klauen gespalten. Das Genus bild

einen Übergang zu den Nematini und gleich

diesen, besonders der Gattung Dineura, im Flügelgeäder vollständig. Während aber bei allen Nematini die Augen von der Mandibelbasis entfernt sind, stossen bei der Gattung Mesoneura, ebenso wie bei der folgenden, die Augen an di Mandibelbasis. In Europa 2 Arten; bei M. opaca F. (verna Kl.) (Taf. II Abb. 14 ist der Radialquernerv mit dem 2. Cubitalquernerv fast oder genau interstitial die Färbung ist schwarz, der Thorax rötlich gefleckt, Clypeus, Pronotum, Be und Stigma gelblich; Larve auf Eiche. Bei M. arguata Kl. mündet der Rad quernerv etwas hinter der Mitte der 3. Cubitalzelle; diese Art ist dunkel ro gelb, der ganze Kopf jedoch, ferner das Mesonotum und das Mesosternum so wie die Basis des Hinterleibsrückens schwarz. 0 und Larve unbekannt. L. bei Arten ca. 6—7 mm. 1. Mesoneura H Hinterflügel ohne Humeralzelle, indem der Humerus fehlt oder nur am Grunde angedeutet ist (Abb. 49). Körper klein. Antennen lang und dünn fadenförmig. Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, von denen die 2. beide rück laufende Nerven aufnimmt. Intercostalzelle mit deutlichem Quernerv. Der Basalnerv mündet weit vor dem Ursprung des Cubitus in die Subcosta un konvergiert mit dem 1. rücklaufenden Nerven nicht oder nur wenig. Die La minieren in Blättern und zwar die Larve des rotgelben ?. hepaticae Brischke in Hepatica und die des schwarzen /. fusculus in Ranunculus repens. Ausserdem

1. Familie. Tenthredinidae. 165

noch 3 andere Arten /. mentiens C. G. Thoms, P. parvulus Kl. und P. selan- driformis Cam., deren Verwandlung noch unbekannt ist und von denen die _ letztere Art sehr zweifelhaft erscheint. E 2. Pelmatopus Htg. (Pseudodineura Knw.) 3. Augen von der Basis der Mandibeln entfernt. Wangenanhang nicht vorhanden oder linienförmig. 9. 4. Hinterflügel des X mit geschlossener Randader (vgl. Abb. 45). Säge- - scheide des ? von der Seite gesehen gleichmässig verschmälert und mehr oder weniger scharf zugespitzt. Der Basalnerv mündet im Ursprung des Cubitus _ und ist dem ersten rücklaufenden Nerven parallel. Klauen zweispaltig. 3. An- Be menglied länger als das 4. 5. = interflügel des X ohne geschlossene Randader. Sägescheide des ? an F der ur zugerundet oder kurz dornartig ausgezogen. 3 . Hinterflügel des ? ohne geschlossene Mittelzelle. unbekannt, ebenso die Larve. Nur eine Art, A. albipennis Zadd., schwarz, der Rand des Prono- tums und der Hinterleibssegmente weisslich, Knie und Schienen gelblich. 3. Apericlista Enslin. Berge des ? mit einer geschlossenen Mittelzelle. Larven mit ein- und zweispitzigen Dornen, leben an Quercus. Die Imagines erscheinen im Frühjahr. Am häufigsten ist ?. melanocephala Kl., rötlichgelb, Kopf, Metathorax und ein Brustfleck schwarz. Bei /. albiventris Kl. ist der Thorax grösstenteils schwarz, der Hinterleib oben rotgelb, unten weisslich. P. pubescens Zadd. hat schwarzen Hinterleib, die Seiten jedoch sind breit rot gestreift, bei ?. lineolata Kl. endlich ist der Hinterleib schwarz mit weisslichen Segmenträndern. 4. Periclista Knw. 6. Klauen einfach. Augen von der Mandibelbasis um die Länge des 2. Antennengliedes entfernt. Im Vorderflügel mündet der Basalnerv in den Ursprung des Cubitus und ist dem 1. rücklaufenden Nerven parallel. Hinter- flügel mit einer geschlossenen Mittelzelle. Sägescheide des ? am Ende stumpf. Arten. P. monticola C. G. Thoms. ist schwarz, die Knie und vordersten hienen gelblich. Häufiger, jedoch immer noch selten ist P. nigripes Kl., schwarz, der Hinterleib grösstenteils rötlichgelb. Letztere Art klopft man von Prunus spinosa, wo auch die dornige Larve lebt. . Pareophora Knw. : Klauen mit einem oft sehr kleinen Subapicalzahn. Wangenanhang höchstens halb so lang als das 2. Antennenglied. 7. 7. Hinterflügel mit geschlossener Mittelzelle. 8. Hinterflügel ohne Mittelzelle. 13. 8. Drittes Antennenglied wenigstens um ein Drittel länger als das 4. An- _ tennen kurz und ziemlich dick. Sägescheide des ? an der Spitze stachelartig ausgezogen. Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven parallel und in die Basis des Cubitus mündend. 3 Arten. A. bipunctata Kl. hat weisse Ecken des Pronotums und weisse Flügelschuppen, die anderen 2 Arten sind ganz schwarz. Bei A. plana Kl. sind die Schläfen nicht gefurcht, bei A. sulcata Cam. sind sie entlang dem hinteren Augenrand tief gefurcht (ebenso bei A. bipunctata). Alle Arten leben an Rosen, angeblich A. sulcata auch in Apfelzweigen und A. plana in Fraxinus. A. bipunctata ist der sogenannte „abwärts re gr - Rosenbohrer“, indem die Larve sich in die Triebspitze einbohrt und nach ab- wärts zu frisst; die Rosenknospen verdorren infolgedessen. Die Verpuppung geschieht in der Erde. A. ka lebt frei an Rosentrieben und 3. ie Vgl. auch Monophadnus elongatulus! 6. Ardis Knw. x Das 3. Antennenglied nur so lang wie das 4. Antennen dünn, fast faden- förmig. Sägescheide des ? am Ende zugerundet. Der Basalnerv mündet dicht vor & Basis des Cubitus und ist dem 1. rücklaufenden Nerven parallel. Im Gebiet 6 Arten, von denen aber nur eine, Rh. micans Kl., häufiger ist; sie lebt

166 Systematischer Teil.

als Larve auf /ris pseudacorus L., gelegentlich auch auf anderen Irisarten und kann so in Gärten schädlich auftreten; die Imago ist ganz schwarz, auch 7 die Flügel dunkel und gleicht einigermassen der Phymatocera aterrima. Sehr ähnlich ist die Rh. nodicornis Knw., ein alpines Tier, dessen Larve auf :E Veratrum album und .nigrum frisst. Bei anderen Arten ist der Hinterleib rot, so bei der Rh. ventralis Panz., die Clematis recta zur Nährpflanze hat, und | bei Rh. fulviventris Scop., bei der auch der Thorax teilweise rot ist, während die vorige Art schwarzen Thorax besitzt. 7. Rhadinoceraea Knw. 9. Das 3. Antennenglied kürzer als das 4.; Antennen lang und dünn, beim 7 stark abstehend behaart. Clypeus abgestutzt. Der Basalnerv mündet dicht vor der Basis des Cubitus und ist dem 1. rücklaufenden Nerven parallel, Hinterflügel mit einer geschlossenen Mittelzelle. Klauen am Ende gespalten. Nur eine Art, Ph. aterrima Kl., schwarz, auch die Flügel schwärzlich (Taf. I Abb. 15). Die Larve findet sich auf verschiedenen Convallaria-Arten. 3 8. Phymatocera Dahlb. Das 3. Antennenglied länger als das 4. 10. 3 10. Im Vorderflügel der Cubitus nur wenig gebogen, nur bei Scolionei Ä etwas stärker gebogen. Vier Cubitalzellen vorhanden. 11. ; Im Vorderflügel der Cubitus über der Basis stark gebogen, fast ein | rechten Winkel bildend. Die beiden ersten Cubitalzellen verschmolzen. (Larven in Blättern minierend.) 15. S 11. Von den Mesopleuren durch eine Naht deutliche Prästernen abgegrenzt (Abb. 8). Antennen kurz, fadenförmig, das 3. Glied etwa doppelt so lang als das 4. Klauen einfach. Flügelgeäder verschieden gestaltet. 4 9. Tomostethus Knw. Mesopleuren ohne ahauiesniihe Prästernen. 12. E 12. Hinterflügel mit geschlossener Mittelzelle. Basalnerv im oder kurz vor dem Ursprung des Cubitus mündend und mit dem ersten rücklaufenden Nerve parallel. Klauen gespalten oder einfach. 10. Monophadnus n Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle. 13.

- 13. Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven parallel, im Ursprung de Cubitus oder dicht davor mündend. Der hintere, untere Winkel der 3. Cubital zelle gewöhnlich sehr spitz. iE Blennocampa Ht

Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven konvergierend. 14.

14. Basalnerv nicht schwach oder gebogen, dicht vor dem Ursprunge des

Cubitus in die Subcosta mündend. Die 3. Cubitalzelle länger als die Deich

ersten zusammen (Abb. 42). Klauen mit breitem Subapicalzahn. Die kleinen

Arten sind schwer zu unterscheiden. Die Larven, deren ÄAnalbeine zu einen

kegelförmigen Stumpf verwachsen sind, minieren in Blättern, und zwar lek Sc, betulae Zadd. (vicina Knw.) an Birken, Sc. tenella Kl. anLinden. Von

‚anderen 4 Arten ist die Verwandlung noch nicht

bekannt. 12. Scolioneura Knw.

Ä Basalnerv kurz nach seinem Ursprung s |

En gebogen, sehr nahe an der Subcosta verlaufe

und bald in diese mündend. Die 3. Cubitalz«

kürzer als die zwei ersten (Abb. 50). Klau

Abb. 50. Vorderflägel von Enindiclie mit undeutlichem Zähnchen. Larven den vorig Basalnerv stark gebogen, schrhahe an der Sub- ähnlich. Z. pumilus Kl. miniert in Rub: Cubitus mündend. Cubitus wenig gekrümmt. Arten, die Imago hat schwarzen Hinterleib, Z..

Brischke lebt in Geum urbanurn un mn > besitzt einen rotgelben Hinterleib. 13. Entodecta & 15. Antennen mit 9 Gliedern, nur bei M. hortulana Kl. mit 10 Gliede

hier aber die Mesopleuren bleich. 16.

1. Familie. Tenthredinidae. 167

Antennen mit 10—14 Gliedern, ziemlich lang und behaart; Basalnerv ge- en, mit dem ersten rücklaufenden Nerven stark konvergierend; kurz vor | Ursprung des Cubitus mündend. Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle ohne Humeralzelle. Klauen einfach. Die re minieren in Blättern ver- edener Pflanzen. Die Arten sind noch nicht scharf unterschieden.

ne. 14. Fenella Westw. 16. Humeralzelle im Hinterflügel fehlt (Abb. 51). Der Humeralnerv im rflügel stark gegen den Brachius geneigt, so dass die lanzettförmige Zelle

_ Vorder- und 'Hinterflügel von Fenusa Leach.

feld vorhanden.

I . . Abb. 52. Vorder- und Hinterflügel von Messa Leach. fügel 8 Cubitaleellen? Cuhitus Dinklig gebrochen {Ewense Sur stark gegen den Brachius geneigt. Hinterflügel Vorderflügel: 3 Cubitalzellen. Cubitus gebrochen. Humerus En. alfeld, nn hlossene Mittelzelle. fehlt. Hinterflügel: Ohne geschlossene Mittelzelle. Humeral-

zusammengezogen erscheint. Antennen kurz, fadenförmig. Basalnerv stark zebogen, mit dem ersten rücklaufenden Nerven stark konvergierend. Hinter- üge ‚ohne geschlossene Mittelzelle.. Klauen einfach. Drei sehr kleine schwarze rten. Die Larve der f\. dohrni, der häufigsten Art, miniert in Alnus-Blättern Abb. 7), F. ulmi Sundev. in Blättern von Ulmus campestris und imila Kl. in Birken-Blättern. 15. Fenusa Leach. (Kaliosysphinga Tischb.). Humeralzelle im Hinterflügel vorhanden. Der Humeralnerv im Vorder- fehlt oder ist gerade, so dass die lanzettförmige Zelle nicht zusammen- en erscheint. Basalnerv gerade oder schwach gebogen, mit dem 1. rück- den Nerv konvergierend (Abb. 52). Hinterflügel ohne geschlossene zelle. Klauen meist mit Subapicalzahn. Larven ebenfalls minierend. Sechs

ere Arten. 16. Messa Leach. (Fenusa aut.).

9, Tomostethus Knw.

1. Der Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven konvergierend. Hinter- 1 mit geschlossener Mittelzelle; schwarz, die vordersten Knie bräunlich. mm. Larve an Fraxinus excelsior. Mitteleuropa. 1. T. nigritus F. Der Basalnerv mit dem 1. rücklaufenden Nerven parallel. Kleinere Arten. 2. 2. Hinterflügel mit geschlossener Mittelzelle. 3

Hinterflügel ohne geschlossene Mittelzelle. 6.

‚3. Hinterleib und Beine grösstenteils gelb. L. 5—6 mm. Die 70 sehr 1. Larve unbekannt. Die ?? häufig auf sumpfigen Wiesen. Ganz gr ie 2. T. luteiventris Kl. _ Hinterleib schwarz. 4.

4. Schläfen ungerandet. Alle Schenkel und Schienen gelb. L. 4—5 mm. e unbekannt. Europa, westl. Asien. 3. T. funereus Kl. _ Schläfen wenigstens unten mit scharfem Rand. Schenkel wenigstens an Basis breit schwarz. 5.

5. Schläfen glatt. Alle Knie und Schienen gelb. L. 4-5 mm. Larve annt. Europa, Sibirien. 4. T. gagathinus Kl.

168 Systematischer Teil.

Schläfen am Hinterrande mit grossen Punkten. Nur die vordersten Knie und Schienen vorne schmutzig gelb. L. 6 mm. Larve unbekannt. Europa, Sibirien. 5. T. punctatus Knw.

6. Schläfen ungerandet. Grössere Art. Schwarz, die vordersten Tibien schmutzig gelb» L. 5—6 mm. Larve an Ranunculus sceleratus. Europa.

6. T. fuliginosus Schrank.

Schläfen gerandet. Kleiner. Alle Knie und die vorderen Tibien vorne schmutzig weisslich. Pronotum und Mesothorax mit Ausnahme des Schildchens und des Mesosternums rot. Bei dem sehr seltenen % und bei der var. nigrans Knw. des ? der Thorax ganz schwarz. Larve an Alnus. Europa, Nordafrika. L. 4—5 mm. 7. T. ephippium Panz. (dubius Gmel.).

10. Monophadnus Hig.

2 Fe Klauen zweispaltig. 3. Antennenglied höchstens um die Hälfte länger als 3A -2

Klauen einfach. 5.

2. Hinterleib des S oben schwarz, unten rotgelb, des ? ganz rotgelb. Beine rotgelb. Bei der var. scutellaris Ed. Andr& auch das Schildchen rot. L. 6—8 mm. Mehr südliches Tier. Larve an Clematis vitalba. |

1. M. spinolae Kl.

Hinterleib schwarz. 3. =1

3. Der 3. Cubitalquernerv trifft auf den Radialquernerv und liegt mit diesem in gleicher Richtung.

Der 3. Cubitalquernerv nicht interstitial. Körper schwarz, lang und schmal, nur die äussersten Knie und die Vorderseite der vordersten Schienen weisslich. L. 7—8 mm. Die Larve ist der sogenannte aufwärtssteigende Rosenbohrer (Vgl. auch Ardis). Die Eier werden an die Unterseite des Blattstieles gelegt, worauf auf der Oberseite desselben eine pustelartige Anschwellung entsteht. Die nach 10 Tagen entschlüpfte Larve bohrt sich häufig durch einen noch weichen Dorn in den Stengel ein, in dem sie aufwärts steigt. Im Gegensatz zu dem dicken und plumpen abwärts steigenden Rosenbohrer ist sie schlank und schmächtig; am Hinterleibsende hat sie zwei seitliche Griffel, die sie beim Aufwärtsklettern unterstützen; Ardis bipunctata besitzt solche Griffel nicht. Der befallene Stengel ist durch ein Kotklümpchen an der Eintrittsöffnung kenntlich. Mitteleuropa. - 2. M. elongatulus Kl.

4. Der ganze Thorax, sowie die Hinterschienen schwarz, letztere beim ? mit weisslicher Basis. L. 5—6 mm. Larve an Rubus, Spiraea, Geum. Mittleres und nördliches Europa, Sibirien. 3. M. geniculatus Hig.

Rand des Pronotum, Tegulae, Knie und Schienen gelblich. L. 6—7 mm.

Mittel- und Südeuropa. Larve unbekannt. 4. M. ruficruris Brulle. 5. Körper lang und schmal. Schildchen an den Seiten mit 2 bis 3 grossen

Punkten. L. 6—7 mm. Mittleres Europa. Larve unbekannt. Selten.

5. M. semicinctus Hte. 4

tiert. 6. “= 6. Körper lang eiförmig; das 3. Antennenglied um die Hälfte länger als das 4. L. 6-7 mm. Larve unbekannt, wahrscheinlich an Helleborus. Mittel- und Südeuropa. > 6. M. longicornis Hig. Körper kurz eiförmig. Knie und Schienen weiss. 7. Bi 7. Flügel glashell. L.5—6 mm. Larve an Ranunculus. Europa, Sibirien. Im Frühling häufig. 7. M. alien Gmel. Flügel schwärzlich getrübt. Sonst der vorigen sehr ähnlich. Larve noch nicht sicher bekannt. Verbreitung wie vor. 8. M. monticola Hitg.

Körper mehr oder weniger eiförmig. Schildchen an den Seiten fein punk- E

TEE DEEARET TEE

1. Familie. Tenthredinidae. 169

11. Blennocampa Htg.

1. Drittes Antennenglied um mehr als die Hälfte länger als das 4. 2.

Drittes Antennenglied nicht um die Hälfte länger als das 4. 4.

2. Hinterleibsmitte sowie die Beine rotgelb. L. 4—5 mm. Larve an Galium aparine. Europa. 1. B. affinis Fall.

Hinterleib und Schenkel schwarz. 3.

3. Kleinere Art. Alle Knie, Schienen und Tarsen schmutzig gelblich; Scheitel undeutlich gefurcht. L. 4 mm. Larve an Rosen, lebt an den am Rande eingerollten und verhärteten Blättern, oft in grosser Anzahl. Europa, Sibirien.

2. B. pusilla Kl.

Grösser, Beine schwarz und nur die äussersten Knie, die Vorderseite der Vorderschienen und die Basis der Hinterschienen bleich. Scheitel tief gefurcht. L. 5—6 mm. Larve an Rubus idaeus. 3. B. alternipes Kl.

4. Die Schienen grösstenteils schwarz und nur die äussersten Knie und die Vorderseite der Vorderschienen weisslich. L. 5 mm. Larve an /ragaria. Mittleres und nördliches Europa. 4. Bl. geniculata Steph. (cinereipes fitg.)

Die Schienen grösstenteils hell gefärbt. 5.

5. Der Kopf deutlich, besonders die Wangen ziemlich dicht punktiert. Antennen dünn, kaum länger als Kopf und Thorax zusammen. L. 5 mm. Larve an Sanguisorba. Mitteleuropa, Sibirien. 5. B. puncticeps Knw.

Der Kopf sehr undeutlich punktiert. 6.

6. Die Antennen dünn und lang, länger als der Hinterleib; die Hinter- schienen bis gegen die Basis schwärzlich. Wangenanhang schmal, aber deutlich. Bei der var. humeralis Vollenh. (alchemillae em) sind die Tegulae und der Rand des Pronotums weiss. L. 5 mm. Larve an Alchemilla und Spiraea ulmaria. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. 6. B. tenuicornis Kl. (uncta Kl.).

Die Antennen ziemlich dick und etwas komprimiert; die Hinterschienen weisslich, nur die Spitzen geschwärzt. L. 5 mm. Larve an Geum. Bei der var. angularis Knw. sind die Tegulae und manchmal die Ecken des Pronotum weisslich.. Europa, Sibirien. 7. B. subcana Zadd.

6. Tribus. Nematini.

Die Nematini sind meist kleinere Tiere. Die Antennen sind 9gliederig, meist schlank, borstenförmig, bei den 7 einiger Arten mit besonderen Aus- zeichnungen in Gestalt von Fortsätzen. Die Larven haben 20 Beine, leben meist frei an Blättern, einige in Gallen. In Deutschland gibt es etwa 200 Arten, deren Unterscheidung nichts weniger als leicht ist und zu deren Bestimmung grosse Erfahrung und ein grosses Vergleichsmaterial notwendig ist; selbst die Gattungen sind manchmal nicht ganz scharf geschieden; die beiden Geschlechter sind oft sehr verschieden gefärbt, so dass ihre Zusammengehörigkeit häufig nicht leicht zu erkennen ist. Durch Zucht wird hier noch manche Aufklärung geschaffen werden können. Viele Arten verändern ihre Farbe beim Trocknen, besonders die grünen werden nach der Tötung meist bleichgelb.

1. Radialzelle geteilt. 2.

Radialzelle ungeteilt. 3.

2. Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. Körper langeiförmig. 2 Arten, deren Larven an Erlen und auch an Birken leben. A. alni L. ist schwarz, beim $ Pronotum und Mesonotum rot (Taf. Ill, Abb. 1). A. crocea Geoffr. (rufa Panz.), die fast nur im weiblichen Geschlecht vorkommt, hat fast ganz rötliche Färbung. 1. Hemichroa Steph.

Lanzettförmige Zelle gestielt (Abb. 41). Körper gestreckt. Im Gebiet 4 Arten, von denen eine, D. nigra Zadd., sehr fraglich ist. Bei der auf Birken

170 Systematischer Teil.

lebenden D. virididorsata Retz. sind Kopf und Thorax wie der ganze Körper “rötlichgelb, der Hinterleibsrücken oft geschwärzt. Die Larve ist grün mit - dunklerem Rücken, daher der von Retzius gegebene Name. Die widerlich riechende Larve von D. stilata Kl. lebt auf Weissdorn. Das Insekt hat fast ganz rotgelben Hinterleib. Bei D. testaceipes Kl., deren Raupe auf Sorbus aucuparia gefunden wird, ist der Hinterleib braunschwarz, der Bauch manchmal heller. 2. Dineura Dahlb. 3. Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. 4, Lanzettförmige Zelle gestielt. 7. = 4. Die 2. und 3. Cubitalzelle nehmen je einen rücklaufenden Nerven auf. 5. Die 2. Cubitalzelle mit beiden rücklaufenden Nerven. Der 2. Cubital- quernerv zuweilen fehlend. Die häufigste Art ist P. luridiventris Fall., schwarz, Rand des Pronotums und Flügelschuppen gelb, beim ? alle, beim J’ das letzte Bauchsegment rötlich. Beine gelb, Basis der Hüften und Spitze der hintersten Schienen und Tarsenglieder schwarz. Die asselförmigen Larven leben an Erlen. Die übrigen Arten sind seltener, in der Färbung wenig verschieden. P. auritae

Zadd. lebt auf Salix aurita, P. ovatus Zadd., P. duplex Lep. (apicalis Brischke)

Ye

Abb. 53. Abb. 54. Abb. 55. Abb. 56. ‚Abb. 57. Antenne von Antenne von Antenne von Antenne von Antenne von Cladius 5" Cladius Q. Trichiocampus 5". Trichiocampus 9, Priophorus 9.

und /. pectoralis Lep. fressen an Lärche, ohne jedoch schädlich aufzutreten; von P.. carinthiacus Zadd. ist die Larve noch nicht bekannt. 3. Platycampus Schdte. (Camponiscus Newm., Leptocercus Knw.) 5. Beim das 3.—5., oft auch das 6. und 7. Antennenglied am Ende in einen geweihförmigen Fortsatz ausgezogen, beim ? etwas komprimiert, am Ende schief abgestutzt und in einen sehr kurzen Fortsatz verlängert (Abb. 53 und 54). Beim J' das 3. Antennenglied auch an der Basis mit einem kurzen, stumpfen Ast. Körper schwarz. Die beiden ersten Cubitalzellen oft verschmolzen. Larven behaart. Bei C. difformis Panz. haben nur Antennenglied 3—5 einen Fortsatz. Die Larven leben auf /ragaria, Spiraea, Rosa und wohl auch auf anderen Rosaceen. Bei C. pectinicornis Geoffr. (crassicornis Steph.) trägt auch das 6. Antennenglied einen Fortsatz; die Larven werden den Rosen öfter schädlich. C. comari R von Stein hat auch am 7. Antennenglied noch einen Fortsatz, und die Flüg sind schwärzlich getrübt mit hellerer Spitze. Die Larve wurde auf Comarum palustre gefunden, ‚scheint jedoch auch andere Rosaceen zu fressen. | . | 4. Cladius Antennenglieder ohne Fortsatz an der Spitze. 6. a 6. Das 3. Antennenglied beim an der Basis mit einem kurzen stumpfen Fortsatz, beim ? gekrümmt mit scharfer Ecke an der Basis (Abb. 55 und 56). Antennen des c’ mit lang abstehender Behaarung. Larven behaart. Am be- kanntesten ist 7. viminalis Fall., leicht kenntlich an dem ganz rotgelben Hinter-

1. Familie. Tenthredinidae. 171

leib (Taf. III, Abb. 2). Die Larven entblättern Pappeln manchmal fast vollständig. Die anderen Arten haben schwarzen Körper. T. ulmi L., ebenfalls nicht selten, ist durch die rotgelben Beine gekennzeichnet; ihre Larve frisst auf Ulmen. T. eradiatus Htg. ist seltener und hat schwarze Beine, nur Tibien und Tarsen sind weisslich. Eine vierte Art, T. aeneus Zadd. ist selten.

i 5. Trichiocampus Htg.

Antennen ohne solche Auszeichnung, beim 0’ stark kom- primiert und behaart, beim ? borstenförmig und das 3. Glied ge- rade (Abb. 57). Körper schwarz. Der 1. Cubitalquernerv öfter fehlend. 6 Arten, von denen jedoch 2 sehr unsicher sind. Am

bekanntesten ist ?. padi L. (Taf. III, Abb. 3), bei dem die Beine

mit Ausnahme der Hüften meist ganz weisslich und die Flügel kaum getrübt sind; die Larve ist polyphag. wi 6. Priophorus Dahlb.

7. Clypeus vorne mehr oder weniger tief ausgerandet oder ausgeschnitten. 8.

Clypeus abgestutzt. 17.

8. Der 2. Cubitalquernerv fehlt. Von den 3 Cubitalzellen Abb. 58. Galle von nimmt die zweite die beiden rücklaufenden Nerven auf. Körper _Salix pentandra. klein, schwarz. Stigma in der Regel mit bleicher Basis. I

; 3 tennen fast fadenförmig. Klauen am Ende gespalten oder mit Subapicalzahn.

I I

Abb. 59, Gallen von Euura saliceti Fall. (nach Nielsen). I. an Salix purpurea. a normale Knospen, b Gallen, Il..an Salix viminalis. a normale Knospen, b Gallen. Il. an Salix amygdalina purpurea. a normale Knospen, b und c Gallen.

Abb. 60. Weidenzweig von Euura vatra Jur. deformiert. »a Flugloch. (Nach Nielsen),

Die Imagines sind schwer zu unterscheiden. Die Larven leben: in Gallen. E. amerinae L. (medullariae Htg.) bringt an Zweigen Gallen bis zu. Wallnuss-

172 Systematischer Teil

grösse hervor, die einer getrockneten Birne ähneln (Abb. 58); sie bevorzugt Salix pentandra, ist jedoch auch schon an Pappeln beobachtet worden. E. saliceti Fall. lebt vorwiegend in vergrösserten Knospen verschiedener Salix- Arten (Abb. 59). E. atra Jur. (angusta Htg.) bringt an Weidenruten schwach spindelförmige Verdickungen hervor (Abb. 60). E. testaceipes Zadd. bringt spinde-

förmige Anschwellungen der Blattstiele oder der Mittelrippe hervor (Taf.1, Abb. 6). Es

Ahnliche Gallen erzeugt E. venusta Zadd. Die Larven bohren sich nach Verlassen

bh

Abb. 63. Gallen von Abb. 62. Galle von Pontania Pontania femoralis Abb. 61 Gallen v. Euura venusta Zadd. (n. Nielsen). vesicator Bremi. Cam. b Durchschnitt.

der Galle meist in Pflanzenstengel zur Verpuppung ein. Mehrere Arten sind noch ungenügend bekannt. 7. Euura Newm. (Cryptocampus Htg.).

Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, selten ist der 1. Cubitalquernerv fehlend oder schwach entwickelt. 9. |

9. Klauen am Ende gespalten (Abb. 13b). 10.

Klauen mit Subapicalzahn (Abb. 13a). 15.

10. Antennen fast fadenförmig, gegen das Ende kaum verdünnt, meist kurz. Stigma oft zweifarbig. Kleine Arten, schwer unterscheidbar, leben als Larven meist in Gallen, einige Arten im umgeschlagenen Blattrande, durchweg an Weiden. Zu den Arten, welche im umgeschlagenen Blattrande leben, gehört zunächst die /. piliserra C. G. Thoms. mit gewölbtem, deutlich punktiertem Schildchen und grösstenteils rotgelbem Körper. Bei /. scotaspis Först., deren Schildchen noch stärker gewölbt und punktiert ist, ist der Körper grösstenteils schwarz. Die übrigen Arten haben flaches, nicht oder kaum punktiertes Schildchen. P. leucosticta Htg., schwarz mit bleichem After, ist durch die gebogenen Sporen der Hinterschienen ausgezeichnet; die Larve bewohnt ebenfalls umgerollte Blattränder verschiedener Weidenarten; ebenso leben ?. viminalis Htg. (ischnocera C. G. Thoms.) und puella C. G. Thoms., beide dadurch kenntlich, dass beim ? von der Seite gesehen die Sägescheide in eine scharfe Spitze ausgezogen ist; erstere Art ist im weiblichen Geschlecht vorwiegend schwarz, letztere grossenteils bräunlichgelb. Die übrigen Arten leben, soweit ihre Metamorphose bekannt ist, in Blattgallen.

=

SEELEN HF FE

1. Familie. Tenthredinidae. 173

Am häufigsten und am meisten in die Augen fallend sind wohl die Gallen von P. proxima Lep. (vallisnierii Htg.), etwa von der Form kleiner Bohnen, durch das Blatt gewachsen und auf der Oberseite gewöhnlich rot angelaufen; sie sitzen meist zu mehreren ziemlich längs der Mitte jeder Blatthälfte und sind im Durchschnitt markig (Taf. I, Abb. 5; Taf. III, Abb. 4). Be- sonders auf Salix purpurea zu finden ist die Galle von P. vesicator Bremi (Taf. III, Abb. 5) in der Form einer grossen Bohne, meist die ganze Breite einer Blatthälfte einnehmend und im Durchschnitt blasenförmig (Abb. 62). P. femoralis Cam. erzeugt ebenfalls durch das Blatt gewachsene, besonders auf der Oberfläche hervorragende Gallen in der Form von langen, schmalen Wülsten (Abb. 63). An der Unterseite glattblätteriger Weiden finden sich die Gallen von P. salicis Christ von kugeliger Form, etwa erbsengross, oft rot gefärbt und mit kleinen Wärzchen sparsam besetzt Abb. 64). Dicht behaart sind die beerenförmigen Gallen von /. pedunculi Htg. (Abb. 65), bella Zadd. und kriechbaumeri Knw., von denen, die letzte aus- schliesslich an Salix incana vorzukommen scheint. Über die Lebens- weise der übrigen Arten ist nichts oder nichts sicheres bekannt. Eine Revision der Gattung gab Konow in der „Zeitschr. f. syst. Hymenopt. u. Dipterol.“, I, 1901. 8. Pontania OÖ. Costa.

Antennen mehr oder weniger borstenförmig, deutlich gegen das Ende verdünnt. Larven frei lebend. 11.

11. Hinterschienen am Ende und ihre Metatarsen verdickt oder verbreitert. 12. ee

von Pontania Hinterschienen nicht auffällig verbreitert. 13. salieis, Okist 12. Das Ende der hintersten Schienen und die hintersten Meta- purpurea.

tarsen stark breitgedrückt (Abb. 12). Körper ziemlich gross und dick,

Hinterleibsmitte rot. Larven zwischen den Abdominalbeinen mit blasigen Drüsen. Bei C. varus Vill. und brischkei Zadd. sind die Mesopleuren fein punktiert, glän- zend; beide Arten kommen fast nur im weiblichen Geschlechte vor; bei C. varus sind die Hinterschenkel braun und die vier vorderen Schienen nur an der Basis weisslich; Larve auf Alnus. Bei C. brischkei, die auf Hain- buchen lebt und sehr selten ist, ist die Aussenseite der Hinter- schenkel geschwärzt und die vorderen Schienen sind ganz weisslich. C. septentrionalis L. (Taf. III, Abb. 6) und C. /atipes Vill. haben stark punktierte, matte Brustseiten. Das % des C. septen- trionalis hat meist rötliche Flügelschuppen und an der Hinter- leibsspitze nur das 8. Segment geschwärzt, während bei C. /atipes Flügelschuppen und das 6. Segment teilweise, das 7. und 8. ganz schwarz zu sein pflegen. C. septentrionalis ? hat die Hinter- schenkel an der Aussenseite meist ganz schwarz, bei C. latipes ist nur die Spitze schwarz, auch ist der Hinterleib bei letzterer Art meist beschränkter rot, doch sind alle diese Farbenunter- schiede nicht konstant. Die Larven (Abb. 31) leben auf Birken, von septentrionalis und varus, auch auf Erlen und anderen Bäumen. Bei allen Arten, ausser varus, ist im Vorderflügel Abb.65. Gallen von Pon- unter dem Stigma eine bräunliche Binde vorhanden. re ige

9. Croesus Leach.

Hinterschienen nur verdickt, nicht auffallend breitgedrückt, erstere aussen mit Längsfurche. Körper ziemlich gross. Kopf und Thorax meist durch Punk- tierung matt. Eine unscharf begrenzte Gattung, deren Arten mancherlei Über- gänge zu anderen Gattungen zeigen. Eine vom Verfasser gegebene Bestimmungs- tabelle findet sich in der „Deutsch. Entomol. Zeitschr.“ 1810. Hier seien nur die

174 Systematischer Teil.

häufigeren Arten erwähnt. 7. coeruleocarpa Htg. und H. crassa Fall., beide mit ganz schwarzem Körper, leben auf Weiden und Pappeln. Rot ist die Hinterleibsmitte bei A. lucida Panz. (Taf. II, Abb. 7) und A. erichsoni Htg. Erstere ist durch ihren kegelförmigen Hinterleib leicht kenntlich; ihre Larve lebt auf Weissdorn; Fl. erichsoni, die auch öfter in die Gattung Lygaeonematus ge- stellt wird, hat eiförmigen Hinterleib und wird als Larve manchmal den Lärchen schädlich, ist jedoch im allgemeinen nicht häufig. Die übrigen Arten werden nur ganz vereinzelt gefunden. 10. Holcocneme Knw.')

13. Mesonotum und Mesopleuren durch dichte Punktierung mehr oder weniger matt. Antennen meist kurz und kräftig, schnell zur Spitze verdünnt. Kopf oft mit lang vorgestreckter Zunge. Flügelstigma oft lang und spitz aus- gezogen. Die Arten sind meist nicht häufig. Eine der bekanntesten ist der ziemlich grosse A. histrio Lep. mit grossenteils rotem Hinterleib. Die Art fängt man besonders im Frühjahr auf Weidenblüten. 11. Amauronematus Knw.

Mesonotum und Mesopleuren höchstens sehr schwach punktiert, glänzend. Antennen lang, borstenförmig. 14.

14. Sägescheide sehr dick, wie aufgeblasen; beim 0’ die Afterklappe am Ende breit gerundet, abgestutzt oder ausgerandet. Im Vorderflügel die 3. Cubital- zelle fast parallel und auffallend lang, kaum kürzer als die zweite. In Europa 4 Arten. Die eine davon, N. acuminatus C. G. Thoms., lebt auf Birken, und die am Grunde sehr breite Sägescheide ist gegen das Ende verschmälert. Die anderen Arten haben keine verschmälerte Sägescheide und leben an Erlen. Bei N. bilineatus Kl. ist der Körper fast ganz gelb und das Flügelstigma einfarbi gelb. Bei N. abdominalis Panz. und /uteus Panz. hat das Stigma schwarze Basis. Erstere Art ist schwarz mit gelbem Hinterleib und schwärzlichen Flügeln, N. /uteus ist im weiblichen Geschlechte ganz gelb, beim 0’ sind jedoch Kopf und Thorax schwarz, ersterer mit besonders unten gelbem Gesicht, letzterer mit gelben Meso- pleuren. Die Flügel sind heller als bei abdominalis. 12. Nematus Jur.

Sägescheide nicht besonders verdickt; beim die Afterklappe schmal ge- rundet. Im Vorderflügel die 3. Cubitalzelle nicht auffallend lang’ und parallel. Im Gebiete etwa 30 Arten, die meist häufig sind, darunter sehr viele hellgrüne. Von besonderen Arten seien erwähnt: Der grosse Pt. salicis L., rot, der Kopf 7 und das Mesonotum, Antennen und Flügelstigma schwarz. Die Larven (Taf.I, Abb. 2 und 3) sind blau, schwarz punktiert, die ersten und letzten 3 Segmente rotgelb; sie sind besonders im Spätsommer und Herbst an Weiden zahlreich anzutreffen und durch ihre Färbung sehr auffällig. Die Verpuppung geschie in einem doppelten Kokon in der Erde. Auf Stachelbeeren wird öfters schädlich der Pt. ribesii Scop. (Taf. III, Abb. 9), ebenfalls mit dunklem Flügelstigma, die Antennen auf der Unterseite meist rotbraun, beim J der Mesothorax und grossenteils der Hinterleibsrücken schwarz, beim ? das Schildchen und meist di Mesopleuren und der ganze Hinterleib rotgelb. Die Art ist auch nach Nor amerika verschleppt worden. Pf. tibialis Newm. (hortensis Htg.) (Taf. Ill, Abb. dagegen ist wahrscheinlich von Nordamerika zu uns gebracht und ist eines di wenigen Insekten, welche auf Robinia pseudacacia leben. Die schwarz un gelben ? sind an den schwarzen Antennen, dem ganz gelben Schildchen un vor allem an den ganz schwarzen Hinterschienen leicht kenntlich. ist Pt. myosotidis F., dessen Larven Klee-Arten zur Nährpflanze haben. Tier ist schwarz, auch die Antennen, die Mundteile, Ecken .des Pronotu Beine und grossenteils der Hinterleib rotgelb. Das grosse breitovale Stign ist reingelb» Die grünen und auch manche rotgelbe Arten leben meist a

ar, !) Neuere Autoren nennen diese Gattung /Vematus Jur., während das bisher als Nema bezeichnete Genus nun Nematinus Rohw. heisst.

1. Familie. Tenthredinidae. 175

Weiden und Erlen. Eine Revision der Gattung gab Konow in der „Zeitschr. f. system. Hym. und Dipterol.“ 1903. 13. Pteronus Jur.')

15. Hinterschienen und -Tarsen verdickt. Grössere Arten.

Vgl. 10. Holcocneme.

Hinterbeine einfach. 16.

16. Stirnfeld meist deutlich begrenzt. Klauen mit deutlichem Subapical- zahn. Clypeus ausgerandet. Etwa 30 Arten, die nicht leicht zu unterscheiden sind. Die Larven leben vielfach an Gräsern und anderen niederen Pflanzen, einige Arten auch an Fichten, so P. scutellatus Htg., der, besonders im weib- lichen Geschlechte, an manche Pteronus-Arten erinnert, ebenso wie der ähnliche, aber kleinere /. montanus Zadd. Die Grundfärbung ist bleich, die Oberseite der Antennen, ein Stirnfleck, Striemen des Mesonotums, die Spitze des Schild- chens und die Basis der Rückensegmente in der Mitte schwarz. L. 6—9 mm. Eine häufigere Art ist der an Ampfer lebende /. rumicis Fall., nur 4—5 mm

#= lang, die Flügel etwas gelblich gefärbt, das gelb mit geringen schwarzen

Zeichnungen, das ? schwarz mit gelber Zeichnung. Die häufigste Art ist wohl P. trisignatus Först., das ? kenntlich an dem hinter den Augen erweiterten Kopf, blassbraun, Mesonotum und Hinterleibsrücken dunkler gezeichnet. Die

| 2 Gattung ist von Konow in der „Zeitschr. für syst. Hym. und Dipterol.“ 1903 revidiert worden. 14. Pachynematus Knw.

Stirnfeld nicht abgegrenzt; Klauen mit sehr undeutlichen Zähnchen. 18.

17. Stirnfeld meist deutlich abgegrenzt. Beim Ü das 8. Rückensegment in der Mitte mit einem nach hinten überragenden Fortsatz. Stigma meist hell. Clypeus abgestutzt. Sägescheide des ? ohne Bürstenplatten. Bei mehreren Arten ist der Hinterleib des ? am Ende stark’seitlich zusammengedrückt, besonders bei den an Nadelbäumen lebenden. Die wichtigste, manchmal erheblich forst- schädliche Art ist /. pini Retz. (Taf. Ill, Abb. 10) (abietum Htg., abietinus Christ.), 4,5—6 mm lang, blassbraun, die Oberseite grösstenteils schwarzbraun. Die grüne Larve frisst Ende Mai bis Mitte, Juni an den Nadeln des Maitriebes, besonders an 20—60jährigen Fichten. Ähnliche Arten sind Z. compressus Htg.

und der heller gefärbte L. saxeseni Htg. An Lärche frisst L. wesmaeli Tischb.

und Z. laricis Htg. Andere Arten leben auf Laubholz, so L. brevicornis C. G. Thoms. auf Pirus malus, ist jedoch noch nicht schädlich aufgetreten. Eine auf- fallende Erscheinung zeigt sich an den von /. compressicornis F. befallenen Blättern vor; wir sehen an ihnen nämlich kleine, säulchenartige Gebilde zu Pallisaden an-

eordnet, welche die Larve selbst aus Spinnstoff mit ihrem Munde anfertigt.

ie Larven findet man besonders im Herbste auf verschiedenen Pappelarten. Eine Bearbeitung der ganzen Gattung ist von Konow 1904 in der „Zeitschr. f.

& syst. Hym. und Dipterol.“ vorgenommen worden. 15. Lygaeonematus Knw.

Stirnfeld meist undeutlich. Sägescheide des ? in der Regel gegen das Ende erweitert. 18.

E 18. Clypeus abgestutzt. Cubitalquernerv 1 oft fehlend oder undeutlich. - Körper kurz eiförmig. Kopf meist punktiert. Sägescheide des ? zum Ende meist verbreitert und am Ende ausgeschnitten, mit deutlichen Bürstenplatten. Bekannt ist die auch nach Nordamerika verschleppte, weitverbreitete P. pallipes Lep., auf Ribes-Arten lebend. Die Imago ist schwarz, die Flügelschuppen und - Beine bleich. Mehrfach finden wir hier die Tatsache, dass der Artname nicht zur Futterpflanze stimmt; so lebt P. alnivora Htg. nicht auf Alnus, sondern auf Aquilegia und P. quercus Htg., gekennzeichnet durch die rote Hinterleibs- mitte und bleiche, am Ende schwarze Hinterschenkel, hat nicht Eiche, sondern

1) Dieser Name wird jetzt durch Pteronidea Rohw. ersetzt, während Pteronus synonym zu

ei: Lophyrus gesetzt wird.

176 Systematischer Teil.

Vaccinium myrtillus zur Futterpflanze. Die Gattung ist ebenfalls von Konow und zwar im „Annuaire du Mus. Zool. de l’Acad. Imp. d. Sc. d. St. Petersbourg“ 1902 bearbeitet worden. .16. Pristiphora Latr. Clypeus leicht ausgerandet. Der 1. Cubitalquernerv deutlich. Körper klein, schwarz; Antennen fast fadenförmig. 2 Arten: M. monogyniae Htg. 3—4 mm lang, hat bleichen Mund und hellbraunes Stigma. Man klopft die Art im Früh- jahr von blühenden Schlehen, ihrer Nährpflanze. M. abbreviatus Htg. hat schwarzen Mund und schwarzes Stigma und lebt auf Birn- und Apfelbäumen.

Das Ei liegt in einer kleinen Galle an der Mittelrippe des Blattes. 17. Micronematus Knw.

2. Unterfamilie. Lophyrinae.')

Körper klein bis mittelgross, kurz eiförmig. Kopf kurz und sehr breit. Antennen vielgliederig, beim lang ge- kämmt (Abb. 39), beim ? an der Unterseite gesägt (Abb. 40). Vorderflügel mit einer Radial- und 4 Cubitalzellen; der 1. Cubi- talquernerv ist abgekürzt. Larven mit 22 Beinen, leben an Nadelhölzern. Ver- puppung in Kokon.

Die Lophyrinae sind im folgenden etwas ausführlicher behandelt, da mehrere Arten grosse Bedeutung als Forstschäd- linge besitzen, ja eine Art, Lophyrus

pini L., ist wohl die schädlichste Blatt- wespe überhaupt. Nur die auf Kiefern lebenden Lophyrus-Arten sind bisher in stärkerem Masse schädlich aufgetreten. Die Eiablage geschieht, indem das ? in die am Rande mittels der Säge rinnen- förmig aufgeschlitztenNadeln die Eier reihen- förmig hineinlegt. Die Angabe Hartig’s, dass die Eier mit einem Kitt überdeckt werden, wird von anderen Autoren be- stritten. Die Zahl der in eine Nadel ab- gelegten Eier wechselt nach den Arten; im ganzen legt ein ? 100—200 Eier. Der Frass der Kiefernblattwespenlarven ist sehr charakteristisch (Abb. 66), indem die jüngeren Larven nur die Ränder der Nadel verzehren, so dass die Mittelrippe wie ein Faden stehen bleibt. Die älteren Raupen fressen die ganze Nadel, lassen jedoch meist die Nadelscheide stehen. Manchmal benagen die Raupen jedoch sogar die Rinde. Beim Frass werden die Nadeln

Abb. 66. Frass von Lophyrus pini L. an Kiefer. vorjährig er Triebe bevorzugt, doch gehen die Raupen namentlich beim Herbstfrass

auch diesjährige Nadeln an; überhaupt wird bei massenhaftem Auftreten, das oft zu Kahlfrass führt, kein Alter und keine Bonität verschont, während sonst die

1) Aus Prioritätsgründen wird neuerdings statt des Namens Lophyrus Latr. der Name Diprion Schrank eingeführt, doch wurde hier der allbekannte Name Zophyrus noch beibehalten.

1. Familie. Tenthredinidae. 177

Lophyrus-Larven entschieden jüngere, locker stehende Kiefern und schlechte Boni- täten am liebsten befallen. Bei Störungen irgend welcher Art biegen die Raupen den Vorderkörper in die Höhe und lassen eine harzige Flüssigkeit aus dem Munde austreten. Leicht kenntlich sind die Raupen auch an dem Kot, der in kleinen, rhombischen Stückchen abgesetzt wird, in denen noch die von der Nadel ab- genagten, alle in gleicher schräger Richtung aneinanderliegenden Spänchen zu sehen - sind. Die meisten Zophyrus haben 2 Generationen im Jahr, wobei der Herbstfrass der gefährlichere zu sein pflegt. In kälterem Klima können jedoch auch Arten, - die sonst stets 2 Generationen besitzen, nur in einer auftreten; so ist z. B. für L. pini nachgewiesen, dass er in der oberbayerischen Hochebene nur eine Generation im Jahre besitzt. Das Überliegen der im Kokon ruhenden Larve kommt nicht selten vor, so dass auf diese Weise auch mehrjährige Generationen zustande kommen können. Die Larven der Kiefernblattwespen besitzen zahl- reiche tierische Feinde, sind auch gegen klimatische Einflüsse empfindlicher als

- _ die meisten Schmetterlingsraupen und erliegen oft Krankheiten. Aus diesen

Gründen kommt es vor, dass trotz massenhaften Auftretens der Raupen in einem Jahre im nächsten kaum etwas von ihnen zu bemerken ist, selbst ohne dass Gegenmassregeln von Menschenhand angewandt wurden.

Die ZLophyrinae sind in Europa durch 2 Gattungen vertreten:

Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen; Körper klein, ganz schwarz nur der Bauch bei M. juniperi ?, seitlich bräunlich. Antennen des / nur mit 1 Kammstrahl an jedem Glied. Larven auf Juniperus. 2 Arten. Die häufigere, M. juniperi L., hat helle Tarsen und Flügel, sowie grossenteils durch- scheinend gelbliches Flügelstigma, bei M. obscuratus Htg. sind die Hintertarsen und das Stigma bräunlich. Monoctenus Dahlb.

Lanzettförmige Zelle durch Quernerv geteilt. Körper meist gedrungen. Antennen des Ö' mit 2 Kammstrahlen an jedem Glied. Körper oft hell ge- zeichnet. Larven auf Pinus und Abies. Lophyrus Latr.

Lophyrus Latr. dd".

1. Antennen mit 32 Gliedern. Schwarz, Pronotom breit gelb, die Rücken- segmente des Hinterleibes seitlich mit dreieckigen rotgelben Flecken. Grösste Art. L. 10 mm. Mittleres und nördliches Europa. (Subgen. Macrodiprion Enslin.) 1. L. nemorum F.

Antennen höchstens mit 25 Gliedern. 2.

2. Klauen einfach. Kopf und Brust stets ganz schwarz. Kleinste Art. L. 4-5 mm. Mittel- und Nordeuropa. (Subgen. Microdiprion Enslin.)

2. L. pallipes Fall. (elongatulus Kl., dorsatus aut. nec F.).

Klauen mit Subapicalzahn. 3.

3. Mesonotum und Schildchen glatt und glänzend oder nur sehr schwach punktiert. Antennen mit 23—25 Gliedern. Körper sehr schlank, schwarz, teil- weise der Bauch, selten auch teilweise der Rücken rötlich. Beine rötlich, Hüften mehr oder weniger schwarz. L. 7 mm. Mittel- und Nordeuropa.

3. L. sertifer Geoffr. (rufus Kl.).

Mesonotum und Schildchen deutlich und oft etwas runzelig punktiert. 4.

4. Die breite Spitze der Hinterflügel schwärzlich. Bauch schwarz oder schmutzigbraun. Schenkel meist schwärzlich. Körper breit und plump. L. 7 mm. Europa, Nordafrika. Die beiden Arten können als Imagines nur durch mikro- skopische Untersuchung der Geschlechtsorgane sicher unterschieden werden. Die Verschiedenheit der Larven und deren Lebensweise sowie die Bildung eben

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., II. Bd. 12

178 Systematischer Teil.

der Sexualorgane lässt jedoch keinen Zweifel, dass es sich tatsächlich um zwei differente Arten handelt.') 4. L. pini L. und 5. L. similis Hig.

Hinterflügel klar oder im ganzen leicht getrübt. Schenkel wenigstens grösstenteils hell. 5. N 5. Der Bauch ganz schwarz oder nur die Spitze rötlich. L. 7 mm. Mittel- europa. | 6. L. laricis Jur. Der Bauch in grösserer Ausdehnung rot oder gelb. 6. ii

6. Antennen länger als der Thorax, mit 21 -23 Strahlen. Stigma rötlich.

L. 7 mm. Mittel- und Nordeuropa. 7. L. hercyniae Htg. (polytomus Htg.). Antennen höchstens mit 20 Strahlen, nicht länger als der Thorax. 3

7. Clypeus und Oberlippe schwarz. L. 7 mm. Mitteleuropa. E

| 8. L. frutetorum F.

Cliypeus und Oberlippe gelb oder rötlich. 8. re

8. Pronotum schwarz oder schmal gelb gerandet. 9. Pronotum breit gelb. 11. i

9. Beine teilweise geschwärzt. Stigma gelb mit dunkler Basis. L. 7 mm. 7 Mittel- und Nordeuropa. 9. L. variegatus Htg. (thomsoni Knw.). Beine nicht geschwärzt. Stigma fast farblos. 10. E

10. Beine strohgelb. L. 6—7 mm. Mittel- und Nordeuropa. ;

10. L. pallidus Kl.

Beine rotbraun. L. 7 mm. Mittleres Europa. 11. L. socius Kl.

11. Die Rückensegmente des Hinterleibes vom zweiten an seitlich rot.

L. 7 mm. Europa (Taf. III, Abb. 11). 12. L. virens Kl. Die Rückensegmente erst vom 6. an seitlich rot. L. 6 mm. Mitteleuropa.

13. L. abieticola D.T. (abietis R. v. Stein).

9. | 1. Antennen auf der Ober- und Unterseite gesägt, gegen das Ende schwach verbreitert. Mundteile, Pronotum, Schildchen und Binden des Hinterleibes gelb. 7 Der Fleck des Schildchens manchmal in zwei rundliche Flecken aufgelöst. L. 11mm. 7 (Subgen. Macrodiprion Enslin.) 1. L. nemorum F. Antennen nur auf der Unterseite gesägt, gegen das Ende verdünnt. 2. | 2. Klauen einfach. Mesonotum kaum punktiert. Kopf stets ganz schwarz. (Subgen. Microdiprion Enslin) 3. | 4 | Klauen mit Subapicalzahn. 4. - 3. Unterseite der Brust und des Hinterleibes blassgelb wie die Beine. L. 5—6 mm. 2. L. pallipes Fall. (elongatulus Kl., dorsatus aut. nec. F.). Brust und manchmal auch der Hinterleib ganz schwarz. E 2a. L. pallipes var. politus Kl. 4. Mesonotum und Schildchen glatt, glänzend oder nur sehr schwa punktiert. Körper ganz rötlich oder nur mit geringen schwarzen Zeichnunge L. 8—9 mm. 3. L. sertifer Geoffr. (rufus Kl. Mesonotum und Schildchen stark punktiert. 5. 5. Der innere Sporn der Hinterschienen blattartig erweitert. 6. Der innere Sporn der Hinterschienen vom äusseren nicht verschieden. & 6. Das Mesosternum gelb oder blassbräunlich. Bauchseite des Hinterleib gelblich, höchstens,die Segmentränder etwas gebräunt. Stirnband fehlend od: schmal. L. 8 mm. = 10. L. pallidus K Mesosternum schwarz oder schwarzbraun. Über die Stirne zieht von einem zu; anderen Auge eine breite schwarze Binde. Bauchsegmente oft schwarz gerandet.

!) Vgl. hierüber Baer, Lophyrus similis Htg. in: „Naturwiss. Zeitschr. f. Land- und F wirtschaft“. 4. 1906.

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1. Familie. Tenthredinidae. 179

. 7. Antennen 21—22gliedrig. Hinterschenkel teilweise geschwärzt. Färbung bräunlichgelb. Körper walzig. Erstes Rückensegment meist nur an den Seiten schwarz. L. 8 mm. 7. L. hercyniae Htg. (polytomus Htg.).

Antennen 18gliedrig. Hinterschenkelganzbleich. Färbungreingelb. Körperbreit eiförmig. 1. Rückenseg-

ment meist schwarz (Taf. Ill, Abb. 12). L. 8—9 mm. 12. L. virens Kl. 8. Der Hinterrand des letzten (7.) Bauchsegmentes in seiner Mitte tief drei- eckig eingeschnitten. Kör- per plump. L. 9 mm (Taf. III, Abb. 13). 4. L. pinil. 5. L. similis Htg. Der Hinterrand des letzten DBauchsegmentes höchstens schwach ausge- randet. Körper meist wal-

zig.

9. Bürstenplatten am Ende der Sägescheide Abb. 67. Hinterleibsende von Lophyrus socius Kl. 9. gross, oV al, weit auseinan- Sägescheide mit grossen Bürstenplatten. derstehend (Abb. 67). 11. Bürstenplatten schmal oder linienförmig, aneinanderliegend (Abb. 68). 10. 10. Schildchen mit zwei grossen, scharfen, runden, gelben Flecken. 1. Rücken- segment meist rot. AÄntennengeissel rötlich. L. 9 mm. 6. L. laricis Jur. Schildchen schwarz oder gelb, doch ohne zwei runde Flecken. 1. Rücken-

segment gelb und

schwarz. Äntennengeis- sel schwarz. L.8 mm (Taf. III, Abb. 14). 8. L. frute- torum F. 11.Hinterleib ein- farbig rot, höchstens die mittleren Segmente etwas verdunkelt. Am

Kopf nur ein Ocellar- fleck schwarz. L. 9 mm (Taf. III, Abb. 15).

11. L. so- cius Kl. Körper reicher schwarz gezeichnet. 12. Abb. 68. Hinterleibsende von Lophyrus frutetorum F. d. 12. Kopf schwarz, Sägescheide ohne deutliche Bürstenplatten.

höchstens Scheitel und Oberlippe heller. Schildchen mit zwei gelben, oft unscharfen, runden Flecken.

Mesopleuren, After und Antennengeissel schwarz. L. 9 mm.

9. L. variegatus Htg. (thomsoni Knw.). Kopf mit mehr gelber Farbe (Scheitel, Schläfen, Wangenanhang). Schildchen ganz, Mesopleuren wenigstens teilweise und oft auch der After gelb. L. 7 mm.

13. L. abieticola D.T. (abietis R. v. Stein).

180 | Systematischer Teil.

Larven.

1. Auf Abies. 2.

Auf Pinus. 3.

2. Kopf hellrötlichbraun, durch zahlreiche dunkle Makeln und Streifen fleckig. Rücken des Körpers braun, durch drei hellgraubraune, weiss eingefasste Längsstreifen in 4 Längsfelder zerlegt, deren welliger Saum schwarzbraun ist. Am breitesten ist der untere Saum des unteren braunen Längsfeldes; dieser sticht scharf gegen die weisslichgrauen Seiten ab; hellgrünlichgrau sind die Füsse und der Bauch; über der Basis jedes Beines zwei schmale, wischartige Streifen von brauner Farbe. Die letzten 2 Segmente einfarbig verloschen oliven- braun. An Abies excelsa D. C., meist nur in geringer Anzahl. 2 Generationen.

13. L. abieticola D.T. (abietis R. v. Stein).

Kopf oben und an den Seiten braun, das Gesicht oben schwarz, unten gelb. Rücken des Körpers apfelgrün, unten dunkler gesäumt, durch drei milch- weisse Streifen in 4 Längsfelder zerlegt. Seiten, Füsse und Bauch dunkel fleischrot. An Abies excelsa; häufiger als die vorige. 2 Generationen.

7. L. hercyniae Htg. (polytomus Htg.).

3. Kopf einfarbig glänzend schwarz. 4.

Kopf nicht ganz schwarz. 6. M |

4. Grundfarbe des Körpers blauschwarz mit ausgedehnten reingelben Zeichnungen. Jedes Segment mit 3 Querreihen feiner, gelber Dörnchen. Auf Pinus silvestris L., montana Miller und besonders auch auf strobus L. Ge- wöhnlich vereinzelt lebend, manchmal untermischt mit Z. pini, selten massen- haft auftretend; doch ist „reiner Similis-Frass“ schon beobachtet worden. 2 Generationen. 5. L. similis Htg.

Körper anders gefärbt. Dörnchen sehr klein, schwarz. 9.

5. Körper hellgrünlich mit einem geteilten, dunkleren Rückenstreif, dar- unter mit einem dunkelgrünen Seitenstreif und unter diesem noch einem dunkleren Seitenstreifen über den Stigmen. Kleinste Art. 13.

Körper schmutzig grünlichgrau, eine schmale Rückenlinie bleicher. Unten dicht über den Stigmen die Rückenfarbe dunkler gesäumt und dieser Saum wieder von lichten Streifen beiderseits eingefasst, oder die Seiten mit einem schwarzen Längsstreif, der sich in schwarze Flecken auflösen kann. Ausserdem die Seiten unter den Luftlöchern dunkel grünlichgrau bis schwarz gefleckt. Bauchfüsse und Bauch bleichgrünlich. Bevorzugt /. silvestris, findet sich aber auch auf /P..nigra, montana, cembra und strobus. Tritt öfters schädlich auf. Besitzt nur eine Generation, deren Larven im Mai und Juni fressen. Die im Herbst abgelegten Eier überwintern. 3. L. sertifer Geoffr. (rufus Kl.).

6. ee und Körper grasgrün, ersterer eiförmig, letzterer dunkelgrün ge- streift. 7. |

Kopf braun oder schwarz und braun, rund, nur bei Z. socius eiförmig. 9.

7. Rücken mit 3 dunklen Streifen, indem der mittlere Streifen ungeteilt oder nur vorn geteilt ist; der seitliche Streifen mindestens dreimal so breit wie der mittlere; am Kopf über den schwarzen Augenfeldern ein schmaler, schwarzer Schläfenstreif, der über den Augen fleckenartig erweitert ist und meist die Scheitelnaht erreicht; selten zwischen den Augen ein schmales, schwarzes, unter- brochenes Querband. Auf Pinus silvestris, selten. 2 Generationen.

10. L. variegatus Hitg,

Rücken mit 4 dunklen Längsstreifen, indem ‚der Mittelstreif durchgehends geteilt ist; die seitlichen Streifen schmal. Kopfzeichnung der vorigen ähnlich. Leben wie vorige vorzüglich auf Stangenhölzern, weniger auf Strauchwerk. 8.

1. Familie. Tenthredinidae. 181

8. Körper leicht weiss bereift. Rückenstreifen weit auseinanderstehend, wie die Seitenstreifen dunkel, scharf begrenzt. An Pinus silvestris, meist einzeln. 2 Generationen. 12. L. virens Kl.

Körper nicht bereift. Rückenstreifen sehr genähert, heller. Lebensweise wie vorige. Die Larven beider im Imaginalzustand so verschiedenen Tiere sind noch nicht sicher unterschieden. Nicht auf Larix/ 6. L. laricis Jur.

9. Die Schläfen bis zu den Augen schwarz, Kopfschild braun oder mit einer mehr oder weniger unterbrochenen, schwarzen Querbinde. Körper hell grünlichgelb mit dunkelgrünem, undeutlich geteiltem Rückenstreif und ebenso breitem Seitenstreif. Jedes Stigma in einem.grossen hochgelben Fleck stehend, darüber ein grösserer schwarzer Fleck und über diesem auf jedem Segment 3 Querreihen kleiner schwarzer Flecken. Dörnchen vorhanden. Brustfüsse schwarz. Länge fast 3 cm, Breite 4,5 mm. Auf Pinus silvestris, einzeln und selten. 2 Generationen. 1. L. nemorum F.

Kopf und Körper anders gefärbt. Kleiner. 10.

10. Kopf rotbraun, meist ohne jede Zeichnung, seltener die Scheitelnaht und eine Querzeichnung des Kopfschildes schwarz; Körper gelb bis gelbgrün, oft ohne jede Zeichnung, manchmal mit einem dunkleren, geteilten Rücken- und einem Seitenstreif; über jedem Bauchfuss eine grüne Zeichnung in der Form eines liegenden Semikolons. Dörnchen deutlich. An Pinus silvestris gesell- schaftlich lebend, manchmal schädlich, öfters mit /. pini zusammen.

10. L. pallidus Kl.

Kopf anders gezeichnet. Körper ohne grüne Semikolonzeichnung.

11. Jedes Körpersegment mit 3 Querreihen feiner, schwarzer Dörnchen. 12.

Körper ganz glatt. Kopf hell rotbraun. Auf dem Kopfschilde etwas über den Äugen 4 schwarze Flecken, welche zu einer breiten Querbinde sich aus- dehnen können; in letzterem Falle auf dem Oberkopf parallel der Kopfschild- naht eine breitere oder schmalere, schwarze Bogenbinde; Körper grün, mit einem geteilten dunkleren Rückenstreif und sehr breitem dunklen Seitenstreif, dessen Unterrand noch einen dunkleren Saum hat. Seitenfalte des Körpers grün, nicht weiss. An Pinus silvestris nicht selten. 2 Generationen. 8. L. frutetorum F.

12. Der Rücken mit einem dunkleren, geteilten Rücken- und einem dunkleren Seitenstreif. Körper ohne schwarze Semikolonzeichnung. 13.

Körper ohne zusammenhängende Streifen, dagegen auf jedem Segmente über der Basis der Füsse eine schwarze Zeichnung in der Form eines liegenden Semikolons. Kopf rotbraun, meist schwarz gefleckt, die Nähte jedoch stets braun bleibend. Gesellig lebend, oft sehr schädlich. Nur auf Pinus_silvestris. 2 Generationen. 4. L. pini L.

13. Kopf rund, hell braunrot, mehr oder weniger schwarz gezeichnet bis ganz schwarz, meist aber ein Stirndreieck, das mit der Spitze an die Scheitel- naht stösst, hell gefärbt. Ausser dem geteilten, dunklen Rückenstreif und dem dunklen Seitenstreif über den Stigmen ebenfalls ein dunkelgrüner Streif, der an der Basis jedes Fusses etwas breiter ist. Das 1. Segment dunkelgrün ohne Streifen. Körper ohne schwarze Fleckenzeichnung. Dörnchen klein. An Pinus silvestris und cembra. 2 Generationen. 2. L. pallipes Fall.

Kopf etwas eiförmig, braun, Gesicht ganz schwarz, über den Mund manchmal heller, oft auch Teile des Schädels schwarz gezeichnet. Körper hellgrün, mit dunklem, doppeltem Rücken- und sehr breitem Seitenstreif. Seiten unterhalb der Stigmen dunkelgrün gefleckt; Dörnchen sehr gross, besonders dicht auf der Afterklappe. Auf jedem Segment innerhalb der beiden Rückenstreifen je ein schwarzer Fleck. Gesellig auf Pinus silvestris und montana. 2 Generationen.

11. L. socius Kl.

182 Systematischer Teil.

3. Unterfamilie. Cimbicinae.

Durch ihre kurze, gedrungene Gestalt und die keulenförmigen Antennen (Abb. 3) bilden die Cimbicinae eine sehr scharf begrenzte Gruppe. Manche Arten erreichen bedeutende Grösse. Im Vorderflügel fehlt der 1. Cubitalquer- nerv, die lanzettförmige Zelle ist zusammengezogen oder mit Quernerv. Im Hinterflügel sind 2 Mittelzellen vorhanden. Alle Schienen haben 2 Endsporen und keine Supraapicalsporen. Die Sägescheide ist sehr kurz.

1. Lanzettförmige Zelle durch Quernerv geteilt. Körper gross und dick, Kopf hinter den Augen stark verbreitert. Innere Augenränder parallel. (Tribus Cimbicini.) 2. |

Lanzettförmige Zelle in der Mitte zusammengezogen. Körper gedrungen, mittelgross bis klein. Augen nach oben oder unten konvergierend. (Tribus Abini.) 5.

2. Das 1. Rückensegment des Hinterleibes hinten tief und breit bogen- förmig ausgerandet, so dass zwischen dem 1. und 2. Segment eine häutig ausgefüllte Blösse entsteht. Oberlippe sehr klein. Hinterhüften voneinander entfernt, beim 0 stark verlängert und wie die Hinterschenkel stark verdickt. (Abb. 10.) Hinterschenkel ohne Zahn; Klauen gezähnt. Körper sehr gross. Hinterleib nicht auffallend behaart. 1. Cimbex Ol.

Das 1. Rückensegment hinten kaum ausgerandet, ohne Blösse. Oberlippe meist gross. Klauen einfach. 3.

3. Oberlippe sehr klein. Antennen vor der Keule mit 5 Gliedern. Nur eine seltene Art im nördlichen und mittleren Europa, /. taczanowskü Ed. Andre, schwarz mit weissen Segmenträndern. Beine wenigstens beim ? grösstenteils rotgelb. Kopf und Thorax lang behaart. Länge 13—16 mm.

2. Praia Ed. Andre.

Oberlippe sehr gross, fast trapezförmig. 4.

4. Hinterschenkel mit starkem Zahn vor dem Ende. Antennen vor der Keule mit 5 Gliedern. Clypeus und Oberlippe schwarz. Hinterhüften vonein- ander entfernt. Bei beiden Geschlechtern der ganze Hinterleib dicht behaart.

. 3. Trichiosoma Leach.

Hinterschenkel ohne Zahn. Antennen vor der Keule mit 4 Gliedern. Clypeus und Oberlippe weiss. Nur eine Art, deren beide Geschlechter sehr verschieden aussehen, /. amerinae L. Sie ist schwarz, beim d' die Bauchseite oft mehr oder weniger braunrot, beim ? Rückensegment 3 und 4 mit weissem Seitenfleck, 5—8 mit weisser, an den Seiten verbreiterter Hinterrandsbinde. Beim 4 ist der Hinterleib, wie der ganze Körper, lang und struppig behaart, beim ? der Hinterleib kahl, nur an der Basis behaart. Durch ganz Europa verbreitet. L. 16 bis 21 mm. Larve auf Weiden und Pappeln, bleichgrün, meist mehlig bestäubt. Die Verpuppung geschieht in einem weissen oder bräunlichen, filigranartig durch- brochenen Kokon, den man öfters im Weidenmulm oder zwischen der Rinde

findet. 4. Pseudoclavellaria W. A. Schulz (Clavellaria aut.). E |

5. Die 1. Cubitalzelle mit beiden rücklaufenden Nerven. Innenrand der Augen ausgebuchtet, nach unten divergierend, bei den 70’ die Augen oben fast zusammenstossend. Körper mittelgross, oft lebhaft metallisch gefärbt. Flügel meist mit bräunlicher’Binde. Schienensporen mit häutigem Ende. 5. Abia Leach.

Die 1. und 2. Cubitalzelle mit je einem rücklaufenden Nerv. Innenrand der Augen nach unten konvergierend. Körper klein, nicht metallisch. Schienen- sporen am Ende spitz, nicht häutig. Mehr südliche Arten, die man hauptsäch- lich in Ranunculus-Blüten findet. 3 Arten gehen jedoch bis nach Deutschland. | 6. Amasis Leah.

ELLE UNSERE ETF TERN

1. Familie. Tenthredinidae. 183

1. Cimbex Ol.

Die Unterscheidung der Arten dieser Gattung nach äusseren Merkmalen ist schwierig. Sehr leicht möglich ist die Bestimmung wenigstens der ?? durch mikroskopische Untersuchung der Zähnelung der Säge, und es muss hier auf die ausgezeichneten Mikrophotographien von K. Bisschop van Tuinen in der „Tijdschrift voor Entomologie“, Vol. 46 und Vol. 47, hingewiesen werden.

1. Pronotum reingelb, scharf von dem übrigen schwarzen Thorax abstechend, der Hinterleib schwarz, ein grosser Fleck auf der Vorderseite des Kopfes, eine breite, in der Mitte unterbrochene Binde des 3., sowie ein grosser Fleck an jeder Seite des 4. Segmentes hellgelb. Vorderrand der Vorderflügel breit braun verdunkelt. Bei der var. humeralis Geoffr. (axillaris Panz.) haben alle Segmente vom 3. an seitliche Flecken oder Hinterrandsbinden. L. 16—22 mm. In Mittel- europa selten, häufiger in Südeuropa. Larve an Crataegus und Prunus padus.

1. C. quadrimaculata Müll.

Pronotum dem Thorax gleichgefärbt. 2.

2. Basis des Schildchens flach gewölbt. 3.

Schildchen in ganzer Ausdehnung schwach gewölbt. 4.

3. Flügel ohne dunklen Rand, beim ? gelblich, beim c’ fast ungefärbt. d' schwarz, ? braun, der Hinterleib jedoch reingelb, das 1., 2. und der grösste Teil des 3. Rückensegmentes schwarz mit deutlich blauem Glanze. Das ? unter- scheidet sich hierdurch von den ähnlichen C. /utea und fagi, bei denen nur das 1. und 2. Rückensegment schwarz, ohne blauen Glanz sind. L. 20—28 mm. Larve an Erlen. 2. C. connata Schrank.

Flügel mit breitem, scharf abgesetztem, schwarzbraunem Seitenrande; Schildchen sehr schwach behaart und punktiert, stark glänzend. Hinterleib des 2 selten reingelb. Bei der typischen Färbung ist der Körper ganz schwarz. Bei der auch im co’ Geschlechte häufig auftretenden Varietät silvarum F. ist der Hinterleib in der Mitte, seltener fast ganz braunrot (Taf. IV, Abb. 1). Die übrigen Varietäten kommen nur im ? Geschlechte vor. Bei var. griffiniüi Leach ist der Hinterleib ganz rötlichgelb, oft auch der Thorax von dunkelgelber oder rötlich-

_ gelber Farbe (Taf. IV, Abb. 2). Bei var. varians Leach ist der Hinterleib schwarz,

seitlich gelb gefleckt, während var. pallida Steph. fast ganz gelben Hinterleib hat und infolgedessen der C. /utea am meisten gleicht. L. 20—28 mm. Larve auf Birken. Ganz Europa. 3. C. femorata L. 4. Schildchen und Scheitel schwach punktiert, stark glänzend. Seitenrand der Flügel abgesetzt dunkelbraun. Grösstenteils blass lehmgelb, beim 5" Kopf und Thorax, beim 2? meist das Mesonotum dunkler. 14—17 mm. Larve un- bekannt. Die Art ist unsicher und wohl nur eine Varietät der vorigen. Deutsch- land und Frankreich. 4. C. pallens Lep. Schildchen und meist auch der Scheitel dicht und fein punktiert, Schildchen lang und dicht behaart, matt. 5. 5. Thorax des ? braun, stellenweise heller; Hinterleib des 7 braun oder schwarz. L. 16-25 mm. Larve auf Weiden. Mittel- und Nordeuropa. 5. C. lutea L. (capreae Knw.). Thorax des ? schwarz, glänzend, stellenweise braun. © ganz schwarz. L. 16-24 mm. Larve auf Buchen. Beide Arten sind nur durch Zucht oder Untersuchung der Genitalorgane sicher zu unterscheiden. 6. C. fagi Zadd. (lutea Knw. nec L.). Einige Cimbex-Arten. beschädigen gelegentlich junge Baumzweige, indem sie aus ihrer Rinde ringförmige Stücke herausbeissen, so dass diese Zweige dann geringelt erscheinen. Zu welchem Zweck die Wespen diese Ringelung verursachen, ist noch ungeklärt; jedenfalls ist die Behauptung unrichtig, die

184 Systematischer Teil.

Wespen täten dies zur Eiablage, da die Eier aller Cimbices in Blätter abgelegt - werden; möglicherweise dient die Rinde den Wespen als Nahrung. Durch Beobachtung in der Natur dürfte es leicht sein, diese Frage zu lösen.

3. Trichiosoma Leach.

Auch die Trichiosoma-Arten sind wegen ihrer Gleichförmigkeit schwer zu unterscheiden. Es wurde deshalb auch schon die Ansicht geäussert, die Arten seien wohl nur Varietäten, hervorgerufen durch verschiedene Nahrungspflanzen. Indessen dürfte diese Anschauung unrichtig sein; die noch ausstehenden Unter- suchungen der Genitalorgane werden auch hier Licht bringen. n

1. Körper schwarz, ohne metallischen Glanz; der ganze Körper, insbesondere auch der ganze Hinterleibsrücken mit langer, aufstehender, rauher, braungelber Behaarung. Schienen und Tarsen rötlichgelb, bei der var. beiuleti Kl. die Schienen schwärzlich. L. 16—22 mm. Larve auf Birke. Nord- und Mitteleuropa. 3

1.: T. lucorum L.

Körper hier und da metallisch glänzend. Behaarung kürzer, am Hinter- leibsrücken höchstens an der Basis lang aufstehend. 2. ;

2. Hinterleib schwarz, höchstens der After braunrot. 3.

Der Bauch stets und oft auch die Seiten des Hinterleibes rötlich. 5. i

3. Hinterleib vom 3. Segment an kurz samtschwarz behaart. Schienen schwarz oder dunkelrotbraun. L. 14—16 mm. Nord- und Mitteleuropa. Larve auf Crataegus; die Kokons findet man auf diesem Strauch im Winter oft in grosser Anzahl. 2. T. tibiale Steph. (crataegi Zadd.).

Schienen rotgelb. 4. =

4. Hinterleibsrücken vom 3. Segment an schwarz, an der Spitze grau be- haart. After beim 0” mehr oder weniger braunrot, beim ? mit dichten, etwas seidenglänzenden grauen Haaren bedeckt; Flügel sehr leicht bräunlich getrübt, am Seitenrande kaum dunkler. L. 14—18 mm. Larve an Sorbus aucuparia. Mittel- und Nordeuropa. 3. T. sorbi Hig.

Hinterleib ganz schwarz, der Rücken vom 3. Segment an mit grauen, etwas abstehenden Härchen ziemlich gleichmässig bedeckt, manchmal in der Mitte mit ° schwarzen Haaren vermischt. L. 14—22 mm. Larve an Salix fragilis. Mittel- und Nordeuropa. 4. T. latreillei Leach.

5. Hinterleib braunrot, auf dem Rücken mehr oder weniger breit schwarz, das Schildchen besonders beim ? mit auffallend langen Haaren. Hinterleibs-- rücken beim ? in der Mitte mit schwärzlicher, mit längeren grauen Haaren unter- mischter Behaarung, die beiden letzten Segmente sehr dicht mit ziemlich langen, seidenglänzenden, gelblichen Haaren besetzt; bei 5 und ? das 8. Rückensegment nach hinten wenig verschmälert, an der Spitze fast abgestutzt. L. 16—24 mm. Lebt auf Weiden. Mittleres und nördliches Europa. 5. T. vitellinae L.

Hinterleibsrücken schwarz, beim ?, seltener auch beim 0’ an den Seiten braunrot, ebenso der ganze Bauch. Thorax gleichmässig behaart. Hinterleibs- rücken vom 3. Segment an nur schwach behaart; beim f und ? das 8. Rücken- segment nach hinten stark verschmälert, an der Spitze breit gerundet. L. 15 bis 22 mm. Larve ebenfalls an Weiden. Mittel- und Nordeuropa.

6. T. silvaticum Leach.

br 5. Abia Leach.

1. Klauen einfach (Untergattung Zaraea Leach). 2. Klauen gezähnt. 5. a 2. Körper schwarz, ohne deutlichen Metallglanz. Beim ? das Metanotum und das 1. Rückensegment weiss. Flügel mit breiter dunkler Querbinde. Die

% +

ETEREER

1. Familie. Tenthredinidae. 185 J'd' sind sehr selten (Taf. II, Abb. 3). L. 9-11 mm. Die Larven auf Lonicera XÄylosteum und Symphoricarpus racemosus. 1. A. fasciata L.

Körper lebhaft metallisch glänzend. 3.

3. Antennen vom 4. Glied an rötlich. Körper kupferrot, stellenweise goldglän- zend. Südliche Art. L. 10—12 mm. Larve unbekannt. 2. A. aurulenta Sich.

Antennen schwarz. Körper schwarz erzfarbig mit grünlichem bis kupfrigem metallischem Schimmer. 4.

4. Schildchen flach. Sägescheide dick, am Ende etwas klaffend. Kopf des £ schwarz behaart. L. 9—10 mm. Larve unbekannt. Bisher nur in Ungarn und Schlesien gefunden. A. hungarica Mocs.

Schildchen quer gewölbt. Sägescheide schmal, am Ende geschlossen. Kopf des / braun behaart. Larve an Lonicera caprifolium und periclymenum. L. 9—10 mm. Ganz Europa. 4. A. mutica C. G. Thoms.

5. Antennen schwarz, höchstens an der Basis oder am Ende etwas heller. Sägescheide zum Ende schwach erweitert, am Ende klaffend. Dunkel erzfarbig mit grünem, blauem oder kupfrigem Metallglanz. L. 10—12 mm. Larve an Lonicera und Symphoricarpus. Mittel- und Nordeuropa.

5. A. lonicerae L. (nigricornis Leach).

Antennen in der Mitte oder ganz rotgelb. 6.

6. Antennen nur in der Mitte rotgelb, an der Basis und Spitze schwarz. 7.

Antennen ganz rotgelb. 8.

7. Am Hinterleibsrücken die einzelnen Segmente schwach gewölbt, mit mattem Glanze. Das 4. Antennenglied kürzer als das 5., gegen das Ende viel stärker ver- dickt als das 3. Metallisch blau- oder grünschwarz, beim Ü der Rücken oft bronzebraun. L. 11—12 mm. Larve unbekannt. Europa. 6. A. fulgens Zadd.

Am Hinterleibsrücken die einzelnen Segmente stark gewölbt, mit hellem Glanze. Das 4. Antennenglied so lang wie das 5., gegen das Ende nicht stärker ver- dickt als das 3. L. 10—12 mm. Larve unbekannt. Häufiger als vorige und vielleicht nur eine Varietät von der folgenden. Ganz Europa. 7. A. candens Knw.

8. Hinterschenkel bis zu den Knien schwarz. Körper fein und dicht punk- tiert. L. 10—12 mm. Larve auf Succisa und /ragaria. Häufig in ganz Europa.

. A. sericea L.

Hinterschenkel ganz rötlichgelb. Körper gröber und nicht dicht punktiert.

L. 10—12 mm. Larve unbekannt. Seltener. Europa. 9. A. nitens L.

6. Amasis Leach.

1. Hinterleib ganz schwarz. L. 6—7 mm. Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. Die sehr ähnlichen A. italica Lep. und A. atricapilla Mocs. kommen nur im Süden vor. 1. A. obscura F.

Hinterleib mit gelben Binden. 2.

2. Am Mesonotum das Schildchen und ein grosser Fleck vor demselben hellgelb. L. 5—6 mm. Larve unbekannt. Mediterran, soll jedoch auch schon in Süddeutschland gefunden worden sein. 2. A. amoena Kl.

Mesonotum”samt Schildchen schwarz. Die Binden des Hinterleibs, der Bauch und die Mitte der Beine rotgelb. L. 7—9 mm. Larve nicht sicher bekannt. Mittel- und Südeuropa. 3. A. crassicornis Rossi (laeta F.).

4. Unterfamilie. Arginae.

Mittelgrosse bis kleine Tiere. Antennen 3gliedrig, das 3. Glied sehr lang, beim c zuweilen gespalten. Vorderflügel nur mit 1 Radialzelle und 4 Cubitalzellen. Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Klauen einfach. 3 Gattungen in Europa. |

186 Systematischer Teil.

1. Vorderflügel mit Intercostalquernerv. Radialzelle im Vorder- und Hinter- fligel mit Anhangszelle. Lanzettförmige Zelle breit zusammengezogen. Die 4 hinteren Schienen mit Supraapicalsporn. (Abb. 11.) 3. Antennenglied beim einfach, zweireihig behaart, beim ? schwach keulenförmig. (Abb. 37.) (Tribus Argini.) 1. Arge Schrank (Hylotoma Latr.). Vorderflügel ohne Quernerv im Intercostalfeld. Radialzelle ohne Anhangs- zelle.. Hinterschienen ohne Supraapicalsporn. 3. Antennenglied beim J’ ge-

spalten. (Abb. 38.) (Tribus Schizocerini.) 2.

2. Lanzettförmige Zelle lang zusammengezogen. Kopf von vorne gesehen kaum breiter als hoch. 3. Antennenglied beim ? sehr schwach keulenförmig. In Mitteleuropa 2 Arten. Die häufigere, Sch. furcata Vill., ist schwarz, Hinterleib, Knie und Schienen rotgelb; bei der var. melanocephala des ?, die sogar häufiger ist als die typische Form, ist nur der Kopf schwarz, der übrige Körper rotgelb. Man findet die Art auf Himbeeren. Sch. geminata Gmel. ist ganz schwarz mit Erzschimmer und wird meist nur vereinzelt gefunden. Die Larve lebt auf Rosen,

angeblich auch auf Rumex acutus. 2. Schizocera Lep. (Cyphona Dahlb.).

Lanzettförmige Zelle gestielt. Kopf klein, viel breiter als hoch. 3. Antennen- glied beim ? dick und kurz. Die Arten sind alle selten und werden nur ver- einzelt gefunden. Die Unterscheidung ist sehr schwierig und unsicher. Eine mit Vorsicht zu benutzende Tabelle von Konow findet sich in der Wiener

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Entomol. Zeitung XI. 1892. 3. Aprosthema Knw. 1. Arge Schrnk.

1. Körper ganz schwarz, meist mit metallischem Glanze, seltener die mitt leren Rückensegmente gelb gerandet. 2.

Hinterleib ganz oder grösstenteils rot oder gelb. 12.

2. Kopf und Thorax, besonders die Schläfen und Mesopleuren schwarzbrau behaart. Flügel dunkelbraun oder schwarzblau. Körper blauschwarz. 3.

Kopf und Thorax bleich, weisslichgrau behaart. Flügel meist hell, gelblich oder bräunlich. 7.

3. Der 3. Cubitalquernerv gerade, mit Radius und Cubitus gleiche Winke bildend; Kopf hinter den Augen stark erweitert. Das Enddrittel der Flüge heller. Länge 8—10 mm. Larve auf glattblätterige Weiden. Europa.

1. A. coeruleipennis Retz. (vulgaris Kl.)

Der 3. Cubitalquernerv gebogen. 4

4. Der 3. Cubitalquernerv stark nach einwärts geschwungen, so dass die 3. Cubitalzelle unten vi kürzer ist als oben. (Abb. 69.) 5.

Abb. 69. Vorderflügel von Arge coerulescens Geoffr.

Radialzelle ungeteilt, mit Anhangszelle. Die 3. Cubitalzelle unten nicht oder weni 3. Cubitalnerv einwärts geschwungen. Lan- . l 6 ! zettförmige Zelle weit kontrahiert. kürzer als oben. .

'5. Körper kleiner, die kleinste der schwarz- blauen Arten. Kopf hinter den Augen nicht erweitert. Untergesicht gekieli Länge 5—7 mm. Larve besonders auf Rubus-Arten, jedoch auch auf Ros Europa, Sibirien. 2. A. coerulescens Geoffr. (cyanella Kl., gracilicornis Kl.

Körper gross, die grösste der schwarzblauen Arten. Kopf hinter d Augen erweitert. Untergesicht nicht gekielt. L. 10—12 mm. Larve auf Birk Mittleres Europa, Russland, Sibirien. 3. A. pullata Za

.. „6. Sägescheide des ? zangenförmig. Stirne von oben gesehen flach u ziemlich breit gefurcht, mit schmalen, wenig erhabenen Seitenrändern. Länge 7—10 mm. Larve auf Berberis vulgaris, in Anlagen manchmal schädli

Mittel- und Südeuropa. 4. A. berberidis Schrank

De 3 >

1. Familie. Tenthredinidae. 187

Sägescheide des ? muschelförmig. Stirnfurche schmal und tief, mit dicken haarigen Rändern. Die 90’ beider Arten sind schwer zu unterscheiden. Länge 7—9 mm. Larve auf Rosen. Europa. 5. A. enodis L. (atrata K.).

7. Körper schwarz, mit deutlichem, grünem, blauem oder bronzefarbigem Metallglanz. Hinterleib einfarbig. 8.

Körper schwarz, glänzend, undeutlich metallisch. Mittlere Rückensegmente beim ? gelb gerandet oder der Rücken des Hinterleibs mit gelbem Wisch. 11.

8. Flügelgeäder schwarz oder braun; Flügel höchstens mit dunklerem Stigmaticalfleck. 9.

Flügelgeäder in der Basalhälfte gelb; Flügel gelblich. 10.

9, Im Vorderflügel mündet der Basalnerv deutlich vor dem Cubitus in die Subcosta. Beine meist schwarz, die Hintertibien gegen die Basis weiss; manch- mal alle Tibien bleich. Flügel meist klar, bei der var. corusca Zadd. jedoch die Flügel braun getrübt. L. 7—9 mm. Mittel- und Nordeuropa, nördliches Asien bis China. ‚nein unbekannt. 6. A. ciliaris L. (coerulea Kl.).

Der Basalnerv trifft den Cubitus in einem gewöhnlich von der Subcosta etwas abgerückten Punkt. Hintertibien meist ganz schwarz, nur an der Aussen- seite heller, die Färbung jedoch nicht konstant. Flügel klar, bei der var. hartigi Knw. die Flügel dunkelbraun getrübt. L. 8—11 mm. Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien. 7. A. fuscipes Fall.

10. Das 3. Antennenglied rotgelb, selten beim 0 verdunkelt. Stigma braun, nur die äusserste Spitze gelb; unter dem Stigma eine braune Binde. L. 7—9 mm. Larve unbekannt. Selten. Mittel- und Nordeuropa, Sibirien.

8. A. metallica Kl.

Antennen schwarz. Stigma gelb, nur die Basis und ein Fleck unter dem Stigma braun. L. 7—10 mm. Larve an Birken und Weiden. Europa und Sibirien, häufig. 9, A. ustulata L.

11. Im Vorderflügel der Zwischenraum zwischen Cubitus und Basalnerv kaum kürzer als der Intercostalquernerv; beim ? Radial- und Anhangszelle von einem dunkelbraunen Streif erfüllt, der nur am Ende des Stigmas eine kleinere helle Stelle lässt; beim / dieser Streif höchstens angedeutet. L. 7—10 mm. Europa, Kleinasien. Larve an Salix. 10. A. segmentaria Panz.

Im Vorderflügel der Zwischenraum zwischen Cubitus und Basalnerv viel kürzer als der Intercostalnerv; beim 2 die Radialzelle in der Mitte bleich, nur an Basis und Spitze breit braun. L. 9—11 mm. Ganz Europa. Larve an Eiche und Erle. 11. A. atrata Forst.

12. Flügel schwärzlich. Costa dunkel. Kopf und Thorax glänzend schwarz. 13.

Flügel hell, gelblich oder bräunlich; wenn etwas dunkler, so ist Costa und Subcosta gelb. 14.

13. Beine schwarz. Hinterleib meist ganz gelb, auch die Sägescheide; Flügel ganz dunkelbraun, öfter mit bläulichem Glanze. L. 7—9 mm. Larve auf Rosen, in Gärten manchmal schädlich. Von Europa bis nach Japan verbreitet. Häufig. 12. A. pagana Panz.

Schienen und Tarsen gelb; Hinterleib braungelb, das 1. Segment und die Sägescheide schwarz. Costa beim ? manchmal bleich, Subcosta aber stets schwärzlich. Flügel hellbraun, stellenweise stärker verdunkelt. L. 8—11 mm. Larve angeblich auf Solidago Virga aurea. Mitteleuropa, Russland.

13. A. fuscipennis H. Sch.

14. Hinterleib mit schwarzem 1. Rückensegment. Flügel hellbräunlich mit braunem Fleck unter dem Stigma. Costa und Subcosta gelb. Grosse Art, der vorigen ähnlich. L. 8-11 mm. Larve unbekannt. Mitteleuropa, Russland, Sibirien. 14. A. dimidiata Fall.

Hinterleib ganz gelb. 15.

188 Systematischer Teil.

15. Costa, Subcosta und Intercostalzelle schwarz, nur an der Basis gelb. Flügel ohne braunen Fleck unter dem Stigma. Kopf und Thorax schwarz, Pro- notum, Flügelschuppen und Mesopleuren rotgelb. L. 7—10 mm. Europa und westliches Asien. Larve auf Rosen öfters schädlich. 15. A. rosae L. °

Costa, Subcosta und Intercostalzelle gelb. 16. A

16. Flügel gelblichhyalin, nur an der Basis der Radialzelle mit kleinem, braunem Fleck. L. 7—9 mm. Larve unbekannt. Mittel- und Südeuropa, Klein- asien. Häufig. 16. A. melanochroa Gmel.

Basalhälfte der Flügel gelblich, die Endhälfte grau, Grenze zwischen beiden Färbungen durch eine braune Substigmaticalbinde markiert. L. 7—8,5 mm. Larve unbekannt. Ganz Europa. Häufig. 17. A. cyanocrocea Forst.

5. Unterfamilie. Blasticotominae.

Körper ziemlich kurz. Kopf hinten gerandet, Augen.von der Mandibel- basis entfernt. Antennen aus 4 Gliedern bestehend, das 3. sehr lang, das 4. sehr kurz (Abb. 36). Pronotum hinten tief ausgerandet. Vorderflügel mit 2 Radial- und 13 Cubitalzellen. Lanzettförmige Zelle mit schrägem Quernerv. Basalnerv mündet nahe dem Ursprung des Cubitus in die 1. Cubitalzelle.. Hinterflügel mit 2 geschlossenen Mittelzellen. Schienen mit je 2 Endsporen. Nur 1 Gattung Blasticotoma Kl. mit 1 Art Bl. filiceti Kl., schwarz, die Beine braungelb, Flügel schwärzlich. L. 6—9 mm. Die Art ist bisher nur im weiblichen Geschlechte in Deutschland, Schweden und Holland beobachtet worden und ist selten. Die Larve besitzt wie die Pamphiliden-Larven nur Brustfüsse und hat oben am Hinterleibsende zwei Paar gebogene Fortsätze; an der Unterseite des letzten Abdominalsegmentes befinden sich zwei zweigliedrige Cerci, die den mehr- gliedrigen der Pamphiliden-Larven analog sind. Die Larve lebt in einer Höhle im Blattstiel von Athyrium Filix femina und erzeugt um denselben ganz ähn- liche Schaumklümpchen wie die bekannte Schaumzikade, ein bei Hymenopteren- Larven ganz vereinzelt dastehender Fall. Der Schaum wird aus dem After ausgestossen. Die Verpuppung erfolgt in der Erde.

6. Unterfamilie. Pamphilinae.

Die Pamphilinae (Lydinae) sind ausser durch die in der Tabelle an- gegebenen Merkmale durch ihren breiten, flachgedrückten Leib auf den ersten Blick von den übrigen Tenthrediniden zu unterscheiden. Der ab- weichenden Lebensweise der Larven wurde bereits im biologischen

Teil gedacht. Mehrere Arten sind forstschädlich. In Europa 6 Gat-

tungen. E

; 1. Vorderflügel zwischen Costa und Subcosta ohne Längsader (Intercostalader). Der Cubitus entspringt aus der Mitte des Basal-

nerven; das 2. Rückensegment nicht gespalten. Antennen kurz un

dick, meist mit kammartigen Fortsätzen. Die Hinterschienen ausser.de Endspornen noch mit 2 Supraapicalsporen. 2. | Vorderflügel mit Intercostalader. Der Cubitus entspringt nahe

der Mündung des Basalnervs aus diesem oder aus der Subcosta. Das

Ab. 0. 1. und das 2. Rückensegment gespalten. Antennen lang und dün! Megalodontes. borstenförmig, ohne kammartige Fortsätze. Die Hinterschienen ausser den Endsporen noch mit 3 Sporen. 3.

2. Antennenglieder vom 4. an gleichlang oder an Länge zunehmend, deut-

lich in kammartige Fortsätze ausgezogen (Abb. 70). Die Arten sind schwarz und gelb und haben deshalb eine oberflächliche Ähnlichkeit mit den Allantus

1. Familie. Tenthredinidae. 189

Arten. In Mitteleuropa ist etwas häufiger nur M. spissicornis Kl., dessen jedoch noch nicht beschriebene Larve Gespinste an Laserpitium latifolium verfertigt. Zwei andere Arten, M. 0. age F. und cephalotes F., sind mehr süd- europäisch und kommen in Deutschland nur höchst selten zur Beobachtung. 1. Megalodontes Latr. (Tarpa F.) Antennenglieder vom vierten ab an Länge abnehmend, nicht kammartig gezähnt, mindestens 20 gliedrig, beim ? Glied 4—9, beim 7 3—12 am Ende schief abgestutzt und etwas vorgezogen, dieser Fortsatz jedoch jedem folgenden Gliede dicht anliegend; die folgenden Glieder fast gerade abgeschnitten. Kae ziemlich schmal. Schwarz mit bleichgelber Zeichnung, Flügel gelblich, längs des Vorderrandes braungelb. Stigma gelbbraun, an der Basis weisslich. L. 11—13 mm. Über die Larve ist nichts bekannt. Nur eine Art, M. fabricii Leach.

2. Melanopus Knw. 3. Klauen und Subapicalzahn (Abb. 13a). 4. Klauen an der Spitze gespalten (Abb. 13b). Vorderschienen ohne Supra-

apicalsporn. 4. Vorderschienen mit Supraapicalsporn (Abb. 11). Larven auf Nadel- hölzern. 3. Acantholyda A. Costa (Lyda aut.).

Vorderschienen ohne Supraapicalsporn. Larven auf Nadelhölzern. 4. Cephaleia Panz. 5. Intercostalader einfach (Abb. 71), seltener mit einem kurzen Ast, der

I

Abb. 71. Vorderflügel von Neurotoma Knw. Abb. 72. Vorderflügel von Cephaleia Panz. Intercostalader einfach, in die Subcosta Intercostallängsader vorhanden, gegabelt, der obere ERTERTERT Ast in die Costa, der untere in die Subcosta mündend, Basalnerv mündet in die 1. Cubitalzelle.

jedoch die Costa nicht erreicht. Das 3. Antennenglied dreimal so lang als das vierte. Larven gesellig in gemeinschaftlichem Gespinst auf Laubholz. 5. Neurotoma Knw. Intercostalader gegabelt und der vordere Ast in die Costa mündend (Abb. 72). Larven meist einzeln in selbstverfertigten Blattröhren.

6. Pamphilius Latr. (Lyda F.).

3. Acantholyda A. Costa.

= Schläfen ungerandet. Körper dunkelblau. (Untergattung Acantholyda i. sp.) 2.

Schläfen wenigstens unten scharf gerandet. Körper nicht blau. (Unter- gattung /tycorsia Knw.) 3.

2. Flügel gleichmässig rauchschwarz oder gegen die Spitze etwas heller. Beim ? der ganze Kopf rot, beim 5 dieser schwarzblau, das Untergesicht gelb. L. 10—12 mm (Taf. Ill, Abb. 6). Die Larven leben an vorjährigen Trieben in einem Gespinst, das wenig Kot enthält. Bevorzugt werden etwa mannshohe Pflanzen. Der Frass findet meist im Mai statt und zwar nur selten in grösserer Ausdehnung. Ein Absterben befallener Bäume findet nicht statt. Die Larven sind auf Kiefer, Bergkiefer, Weimutskiefer und Arve beobachtet worden. Die Wespe fliegt hauptsächlich im April. Nord- und Mitteleuropa.

1. A. erythrocephala L.

190 Systematischer Teil.

Flügel glashell, die Spitze etwas dunkler. Kopf des ? gelb mit blau- schwarzem Scheitel und Stirnband, des 7 blau mit gelbem Mund. L. 10 12 mm. Selten und vereinzelt. Larve unbekannt, lebt jedoch wohl ebenf auf Pinus, auf der die Wespen gefangen werden. Die 7 fliegen oft schon Anfang März. Nord- und Mitteleuropa. 2. A. flaviceps Retz. (cyanea K 3. Flügel rauchbraun; Bauch und Seitenrand des Hinterleibes und beim der Oberkopf rot; bei beiden Geschlechtern das Untergesicht, die Seiten Pronotums, die Flügelschuppen, Antennen und Beine rotgelb. Hüften, Troch teren und Schenkel schwarz gefleckt; der übrige Körper schwarz. Vorderschien mit 2 Supraapicalsporen. L. 14—18 mm. Larve unbekannt. Selten. 3. A. populi Flügel nicht braun, höchstens mit brauner Binde. 4. 4. Mitte des Hinterleibs rotgelb mit gelbem Seitenrande. Mesopleur schwarz. Flügel gelb, glänzend, unter dem Stigma mit kleinem, braunem

der auch die Basis des Stigma dunkel färbt. L. 12—17 mm. Die Wespe fli erst im Juni. Larve meist einzeln an 3—4jährigen verschiedenen Pinus-Arten einem röhren- oder sackförmigen Gespinst, das dicht mit Kot angefüllt ist. Forst- schädlichkeit gering. Durch ganz Europa verbreitet. | 4. A. hieroglyphica Christ. (campestris F.). Hinterleib. schwarz, mit zackig rotgelbem Seitenrand. 5. a 5. Flügel fast glashell, manchmal unter der Stigmabasis leicht getrübt und 7 beim 7 manchmal mit etwas verdunkelter Spitze. Bauch beim co’ gewöhnlich 7 gelblichrot. Mesopleuren bleichgelb. Kopf und Thorax mit bleichgeißen Zeich- nungen. L. 11—15 mm. (Taf. II, Abb. 5.) Larve öfters schädlich, lebt vor "7 zugsweise an hohen Kiefern, einzeln in lockeren Gespinsten mit wenig K | Die Larven fressen an der ganzen Krone und an den einzelnen Zweigen v unten nach oben, so dass häufig die Endzweige und Kronenteile unversehrt stehen bleiben. Der Frass findet besonders während des Sommers statt. D in die Erde gegangene Larve pflegt erst im dritten Frühjahr sich'zu verpupp Ganz Europa. 5. A. stellata Christ. (pratensis F Flügel unter dem Stigma mit rauchbrauner Binde; Stigma gelb mit schwa Grundhälfte; Mesopleuren schwarz oder mit kleinem hellem Fleck. L. 9—11n Larve in’lockeren Gespinsten an Lärchen. Bisher nur aus Schlesien und Österrei Ungarn bekannt. | 6. A. laricis G

4. Cephaleia Panz.

1. Der Basalnerv entspringt aus dem Cubitus in einer von der Subco abgerückten Stelle (Abb. 72). (Untergattung Cephaleia c: sp.) 2.

Der Basalnerv entspringt aus der Berührungsstelle des Cubitus und d Subcosta. 5. =

2. Antennen schwarz oder braunschwarz, selten beim ? weiss gering (var. annulata Htg.). Flügel hyalin, die vorderen meist mit deutlicher rau grauer Querbinde. Hinterleib schwarz, die Seiten, die sehr feinen Hinterränder, der Rücken- und die breiteren Hinterränder der Bauchsegmente gelblich. L. 8 bis 11 mm. Larve auf Lärche, meist einzeln, kaum stärker schädlich auftretend. Mittleres und nördliches Europa. 1. C. alpina Kl. (lariciphila Wachtl).

Antennen meist rötlich. Hinterleib ausgedehnter rotgelb gefärbt. La auf Abies excelsa D.C. 3.

3. Beim ? der Oberkopf hellbraun mit bleichen Zeichnungen, das Mes notum schwarz, die Mittellappen und die Seitenlappen ausgedehnt gelb g zeichnet, das Schildchen jedoch meist schwarz oder nur teilweise gelb gezeichn

1. Familie. Tenthredinidae. 191

Cliypeus, grosse Flecken in der Umgebung der Augen, der ganze Hinterrand der Schläfen und die seitlichen Begrenzungen des Scheitels hellgelb gezeichnet, doch können diese Zeichnungen auch verschwinden. Schildchen beim 7 stets schwarz. Bei beiden Geschlechtern der Hinterleib ganz rotgelb, beim ? etwas dunkler und um das 1. Rückensegment schwarz. Kleine Art, L. 8-10 mm. Larve noch unbekannt. 2. C. erythrogastra Hig.

Beim ? der Oberkopf schwarz, oft mit sehr ausgedehnten hellen Zeich- nungen, das Schildchen fast immer bleich. Beim °” der Mittellappen des Meso- Bm RERiEeiEnn an der Spitze fein punktiert oder fein gerunzelt. Grössere

rten. 4.

4. Beim ? der Kopf und das Mesonotum mit reicher bleichgelber Zeich- nung, besonders auch die Seitenlappen des Mesonotum ausgedehnt hell gefärbt. Kopf des hinter den Augen stark verengt. Kleiner. L. f 10, ? 11 mm. Larve in sehr lockeren Gespinsten mit wenig Raupen an Fichten, ohne grössere forstliche Bedeutung. 3. C. signata F. (arvensis Panz.).

Beim ? Kopf und Mesonotum mit geringer bleicher Zeichnung, insbesondere die Seitenlappen des Mesonotum schwarz oder nur mit kleinem, bleichem Fleck, - der das Schildchen nicht berührt. Kopf des 7 hinter den Augen schwach ver- engt. Grösser: L. Z' 12mm, ? 14mm. (Taf. Ill, Abb. 4.) Die Wespe im Mai

und Juni, die Larven im Juni und Juli, vorzugsweise in älteren Beständen und

die älteren Nadeln unter Verschonung der Maitriebe befressend, und zwar schreitet - der Frass von oben nach unten fort. Im Gespinste leben die Larven oft in

grosser Anzahl, die Fäden sind dicht mit Kot durchsetzt. Kahlfrass ist häufig, doch gehen die Bäume meist nicht ein. 4. C. abietis L. (hypotrophica Htg)), 3 Flügelgeäder und der grösste Teil des Hinterleibes im Leben prächtig rot, am getrockneten Tiere verbleichend, der Hinterleib dann meist hellbräunlich. Stigma dem Flügelgeäder gleichgefärbt; die Flügelzellen grossenteils schwarz- braun. Vorderflügel mit verkürztem Brachialquernerv. Antennen schwarz. Das 3. Antennenglied fast so lang wie die 4 folgenden zusammen. L. 12—15 mm. Larve auf Kiefern, selten und vereinzelt. Mittel- und Nordeuropa. 5. C. reticulata L. Körperfärbung der vorigen ähnlich, Flügel klar, Stigma schwarz mit rötlich- gelber Spitze. Unter dem Stigma eine dunkelbraune Querbinde. Vorderflügel ohne Brachialquernerv. Das 3. Antennenglied fast so lang wie die 3 folgenden zusammen. Antennen schwarz, die mittleren Glieder vom 4. an weiss. Larve und 0’ unbekannt. Selten. Mitteleuropa, Kaukasus. 6. C. hartigi Bremi.

w | Neurotoma Knw.

1. Schläfen hinten ohne scharfen Rand. Kopf hinter den Augen stark verengt. (Untergattung Gongylocorsia Knw.) Der ganze Körper metallisch blauschwarz, nur die Mandibeln gelb und die Hinterschienen an der Aussen- seite bleich gestreift. Selten. L. 10mm. Larve unbekannt. Mittleres Europa.

1. N. mandibularis Zadd.

Schläfen hinten scharf gerandet. (Untergattung Neurotoma i. sp.) Körper nicht bläulich. 2.

2. Flügel ganz schwärzlich, nur der Rand heller. Das ? fast ganz rot, nur der Brustrücken und das erste und letzte Rückensegment des Hinterleibes schwarz; beim & Kopf und Mesonotum schwarz, das Uhntergesicht und die ganze Unterseite des Körpers gelb, die Brust meist schwarz gefleckt; Schläfen und Hinterleibsrücken rot. L. 8—10 mm. Mittleres und 'südliches Europa. Selten. Larve unbekannt. 2. N. fausta Kl.

Flügel glashell oder mit grauer Binde unter dem Stigma. 3.

192 Systematischer Teil.

3. Flügel glashell. Körper schwarz mit geringen weisslichen Zeichnungen. -L. 8-9 mm. Die grünen Larven leben in lockeren Gespinsten gesellschaftlich an verschiedenen wilden und kultivierten Prunus-Arten und sind schon öfters schädlich aufgetreten. Der Frass findet im Mai und Juni statt. Mittel- und Nordeuropa. 3. N. nemoralis L.

Flügel mit rauchgrauer Binde unter dem Stigma. Bei der typischen Färbung sind Kopf und Thorax schwarz, beim © das Uhntergesicht, beim ? ein kleiner Fleck zwischen den Antennen und die Mitte des Clypeus gelb. Hinter- leib bräunlichrot, an der Basis, manchmal auch am Ende verdunkelt, die Seiten meist gelb gefleckt. Bei der var. /utescens Panz. zeigt das Mesonotum, das Schildchen und das Mesosternum gelbe Flecken; bei der var. pyri Schrank ist Thorax und Hinterleib schwarz, letzterer an den Seiten gelb gefleckt. Länge

11—14mm. (Taf. Ill, Abb. 7.) Larve gelb oder rotgelb, gesellschaftlich in G- =

spinsten an Pomaceen, besonders an Pirus communis L. und auf Crataegus. Wie bei der vorigen findet öfter ein Gespinstwechsel statt, wenn ein Ast ent- blättert ist. 4. N. flaviventris Retz. (pyri aut.).

6. Pamphilius Latr.

1. 3. Antennenglied mindestens 1'/2mal so lang als das 4. (Untergattung |

Anoplolyda A. Costa.)

Das 3. Antennenglied nicht oder kaum länger als das 4. (Untergattung

Pamphilius i. sp.) 17.

2. Die Stirne zwischen dem unteren Nebenauge und der Äntennenhöhe ziemlich gleichmässig gewölbt. 3.

Die Stirne daselbst höckerig gewölbt oder gekantet. 13.

3. Hinterleibsrücken wenigstens in der Mitte rotgelb oder rot. 4. Hinterleib schwarz, mit fein gezacktem, gelbem Seitenrande. 12.

4. Mesonotum, abgesehen vom Schildchen, und meist der Scheitel ohne helle Zeichnung. 5.

Mesonotum wenigstens auf dem Mittellappen und meist der Oberkopf neben dem Scheitel hell gezeichnet.

5. Antennen oben mit schwarzer Basis und dunkelbrauner Spitze, die Mitte braungelb. Stigma mehr oder weniger braun.

Antennen an der Basis und Stigma gelb. 7.

6. Das 3. Antennenglied mehr als doppelt so lang als das 4. Kopf des 7 hinter den Augen stark verschmälert, beim ? mit einem hellgelben Bogenstreif,

der von der oberen inneren Augenecke zur hinteren Scheitelecke zieht. Kleiner

und schmaler. L. 9—11 mm. Larve grün, in selbstverfertigter Röhre auf Rosen. Mittleres und nördliches Europa. 1. P. balteatus Fall.

Das 3. Antennenglied nur doppelt so lang als das 4. Kopf des hinter 2

den Augen wenig verschmälert, bei beiden Geschlechtern ohne hellen Bogen-

streif, nur mit kleinem, gelbem Fleck an der oberen inneren Augenecke. Grösser und breiter. Stigma schwarzbraun. L. 11—12 mm. Larve unbekannt. Nord- und Mitteleuropa. 2. P. hortorum Kl.

7. Oberkopf sehr zerstreut und fein punktiert mit bleichgelbem Bogen- 4

streif von der hinteren Scheitelecke bis zur oberen Augenecke, wo er mit dem

schmalen bleichen inneren Orbitalstreif zusammenfliesst. Untergesicht und die E

Stirne fast bis zum unteren Nebenauge herauf gelb, die Stirne mit einem

schwarzen Punkt mitten in der gelben Färbung. L. 8—9 mm. Larve und

unbekannt. Mehr südliches Tier. 3. P. aurantiacus Gir. Oberkopf ziemlich dicht und stark punktiert. 8.

Br. Bi ge Di

Schroeder, Insektenwelt Mitteleuropas, Band Ill Abtlg. Enslin Tafel IV.

1. Cimbex femorata var. siivarum F. d. 2. Cimbex femorata var. griffinii Leach. 2.

3. Abia fasciata L. 2%. 4. Cephaleia abietis L. %?. 5. Acantholyda stellata Christ. 2.

6. Acantholyda erythrocephala L. 2. 7. Neurotoma flaviventris Retz. ?. 8. Xyela longula

Dalm. 2. (nach Konow-Wytsman, Genera Insectorum). 9. Hartigia linearis Schrnk. ?.

10. Cephus pygmaeus L. 2. 11. Xiphydria camelus L. ?. 12. Paururus juvencus L. ?.

13. Sirex gigas L. d' (nach Konow-Wytsman, Genera Insectorum). 14. Sirex gigas L. ? (nach Konow-Wytsman, Genera Insectorum). 15. Oryssus abietinus Scop. ®.

1. Familie. Tenthredinidae. 193

8. Oberkopf ohne gelben Bogenstreif zwischen oberer Augenecke und hinterer Scheitelecke; beim © der Kopf gelb mit grossem, schwarzem Stirn- scheitelfleck. L. 11—13 mm. Larve unbekannt. Mitteleuropa.

4. P. neglectus Zadd.

Oberkopf mit vollständigem Bogenstreif. 9.

9. Das 3. Antennenglied nur um die Hälfte länger als das 4. L. 9—13 mm. Larve nicht sicher bekannt, angeblich auf Carpinus betulus. Mitteleuropa.

5. P. stramineipes Htg.

Das 3. Fühlerglied mindestens doppelt so lang als das 4. 10.

10. Stirne oberhalb der Antennen ganz schwarz. Das 3. Antennenglied beim 0’ 2'/a mal, beim $ wenig mehr als doppelt so lang als das 4. Mittel- und Nordeuropa. L. 8—11 mm. Larve unbekannt. 6. P. pallipes Zett.

Stirne oberhalb der Antennen gelb oder gelb gefleckt. Das 3. Antennen- glied fast 3mal so lang als das 4. 11.

11. Oberkopf stark und ziemlich dicht punktiert; beim 7 das ganze Unter- gesicht bis etwa zur Augenmitte herauf gelb; Mesopleuren bei beiden Ge- schlechtern breit bleichgelb, beim meist auch das Mesosternum gelb. L.7 bis 10mm. Larve an Alnus und Betula in selbstverfertigter, fast walzenförmiger Blattröhre. Ganz Europa. 1. P. depressus Schrank. j Oberkopf beim 0’ mit zerstreuten Punkten, beim ? fast ganz glatt; beim - © die Antennengruben schwarz; bei beiden Geschlechtern das Mesosternum und die Mesopleuren schwarz mit kleinem gelbem Fleck auf den letzteren. L. 10 bis - 13mm. Larve unbekannt. Europa, Sibirien. 8. P. vafer L.

12. Oberkopf fast glatt, mit einzelnen kleinen Punkten. Mesonotum schwarz, höchstens gelb gefleckt. Beine ganz gelb. L. 8—10 mm. Larve unbekannt. Mittleres und nördliches Europa. Selten. 9. P. marginatus Las.

Oberkopf tief und grob punktiert. Kopf und Thorax gelb, schwarz ge- fleckt. Schenkel hinten schwarz gestreift. L. 9—10 mm. nicht sicher be- - kannt. Larve unbekannt. Mitteleuropa. | 10. P. silvarum Steph. (fulvipennis Zadd.).

13. Stirne unter dem unteren Nebenauge mit einer gelben Zeichnung in der Form von zwei nach’oben spitzen Lappen; in der Mitte der Stirn ein er- habener schwarzer Punkt. Oberkopf. deutlich punktiert. Kopf und Mesonotum reich gelb gezeichnet. L. 11—13 mm. Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa.

11. P. latifrons Fall. (maculosus Zadd.).

Stirnzeichnung anders; wenn innerhalb derselben ein schwarzer Punkt, so ist dieser vertieft. 14.

14. Oberkopf nicht punktiert; beim ? der Kopf schwarz und gelb. 15. 3 Oberkopf fein aber deutlich punktiert; beim ? der Kopf rotgelb, nur die Mandibeln und ein kleiner Ocellarfleck schwarz. Flügel mit dunkler Binde. 16.

15. Die Stirne bildet unter dem unteren Nebenauge ein erhabenes, fast herzförmiges, gelbes Schildchen, das in der Mitte einen vertieften schwarzen, beim Sf manchmal ungefärbten Punkt trägt und oben nicht spitzwinklig (wie bei latifrons), sondern rund ausgeschnitten ist. Kopf und Thorax reich gelb ge- - zeichnet, Hinterleib grösstenteils gelb. L. 11—13 mm. Larve unbekannt. Mittleres Europa. 12. P. histrio Latr.

r Stirne daselbst mit zwei weissgelben Höckern, die manchmal ähnlich wie bei der vorigen zu einer herzförmigen Makel zusammenfliessen; das 7 mit einer - schwachen, breiten grauen Querbinde im Vorderflügel. Hinterleib des <’ schwarz, Seiten und Bauch gelb, der Hinterleibsrücken des ? in der Mitte öfters bräun- lich oder rötlich. L. 10—11 mm. Larve unbekannt. Mittel- und Nordeuropa.

13. P. gyllenhali Dahlb.

Schroeder, Insekten Mitteleuropas. Hym., III. Bd. 13

194 Systematischer Teil.

16. Beine ganz rotgelb. Körper rotgelb mit schwarzer Zeichnung. Grössere Art, L. 12—16 mm. Larve an hohen Pappeln, angeblich auch auf Birke. Europa. 14. P. betulae L.

Schenkel des ? fast ganz schwarz, des Ü’ schwarz gestreift. Kleiner, L. 9 bis 11mm. Mittleres Europa. Larve unbekannt. Selten. 15. P. lethierryi Knw.

17. Das Gesicht fast ganz gelb; Stirne ähnlich wie bei /. histrio über den Antennen ein herzförmiges gelbes Schild bildend, das in der Mitte einen ver- tieften, beim ? meist schwarzen Punkt trägt. Stigma grösstenteils gelb, de ® Spitze braun. Hinterleibsmitte rotgelb. L. 9—11 mm. Larve in selbstgefertigter, ® kegelförmiger Röhre auf Rosen, tritt an Gartenrosen manchmal schädlich auf (Abb. 29). Mittel- und Nordeuropa. | 16. P. inanitus Vill.

Das Gesicht ganz oder fast ganz schwarz. Stirne über den Antennen schwach gewölbt. Stigma schwarzbraun, höchstens die äusserste Basis gelb. 18.

18. Antennen schwarz, beim 0’ das Basalglied teilweise gelb. Hinterleib beim 0 schwarz, beim Segment 3—6 rot. Schildchen schwarz, beim ? manch- mal weiss gefleckt. L. 8—11 mm. Larve an Erdbeerblättern. Mittel- und Nordeuropa. 17. P. Iucorum L. (arbustorum F., arbuti Zadd.).

Antennen rotgelb, an der Basis oft schwarz gefleckt. Rückenschildchen gelb. Hinterleib schwarz, Beine gelb, die Basis schwarz. L. 8&—11l mm. Larve grün mit dunklem Rückenstreif, braunem Kopf und gelber Stirn. Lebt in Blatt- röhren an Populus tremula, salix caprea, Carpinus betulus und andern Bäumen

(Abb. 28). Häufig. Ganz Europa. 18. P. silvaticus L. (nemorum F.).

7. Unterfamilie. Xyelinae.

Die Äyelinae weichen im Bau der Mundteile und der Säge, sowie auch in einigen anderen Punkten ziemlich von den anderen Tenthrediniden ab, so dass für sie vielleicht auch eine eigene Familie in Anspruch genommen werden kann. Über die Lebensweise ist noch sehr wenig bekannt. 2 Gattungen. 3

Die 9 Endglieder der Antennen sehr verkürzt, zusammen viel kürzer als das 3. Glied. Intercostalader deutlich getrennt. Körper kurz und dick. E

Zwei Arten: P. dahli Htg. mit schwärzlichbraunen, Flügeln und P. coni- = ferarum Htg. mit fast glashellen Flügeln. L. 5—7 mm. Uber die Metamorphose = ist nichts bekannt. 1. Pleroneura Knw.

Die 9 Endglieder der Antennen zusammen so lang oder länger als das 7 3. Glied (Abb. 35). Intercostalader mit der Subcosta verschmolzen. Körper 7 klein und schmal. Die Arten sind noch nicht sicher getrennt. X. longula Dalm. hat dünne Maxillartaster und die Säge des ? ist länger als der Körper (Taf. IV, = Abb. 8); die Art wird auf Kiefern gefangen; bei den anderen Arten ist das 1.—3. Glied der Maxillartaster verdickt und die Säge nur so lang als der Hinter-- 7 leib, nicht länger als 2 mm. X. julii Breb. lebt auf Kiefern und soll als Larve die gleichen Verbildungen der Kieferntriebe hervorbringen wie der Klein- schmetterling Zvetria buoliana Schiff. Die andere Art, X. henschi Mocs., wird auf Birken gefunden. Beschrieben worden sind die Larven noch keiner Art.

2. Xyela Dalm. (Pinicola Breb.). \

. 2. Familie. Cephidae.

Die Cephiden sind auf den ersten Blick durch ihre sehr schlanke, zylin- drische Gestalt zu erkennen. Beim getrockneten Tier ist der Hinterleib meist stark seitlich komprimiert. Im anatomischen Bau und in der Lebensweise zeigen die Cephiden manche Ähnlichkeiten mit den Siriciden, weshalb auch von manchen Autoren diese beiden Familien vereinigt wurden. Jedenfalls ist es ganz un-

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2. Familie. Cephidae. 195

möglich, die Cephiden mit den Pamphilinae zusammenzustellen, wie dies Konow getan hat. Die Arten sind wegen ihrer Gleichförmigkeit oft nicht ganz leicht zu bestimmen.

1. 3. Antennenglied deutlich länger als das 4., Antennen am Ende nie dicker als vorher. seine)

Dasselbe nicht oder kaum länger als das 4.; Antennen gegen das Ende verdickt. (Abb. 73.) (Cephinae.) 3.

2. Hinterschienen mit einem Supraapicalsporn; an den Antennen das 3., 4., 5. Glied komprimiert, die übrigen bis zur Spitze fast gleich dick. Arten über 10 mm. - 1. Hartigia Schdte. (Macrocephus Schlechtd.).

Hintertibien mit 2 Supraapicalspornen. Antennen fadenförmig.

' Arten unter 10 mm. 2. Janus Steph.

3. Pronotum länger als breit, wie der Kopf dicht punktuliert, matt, hinten kaum ausgerandet. Antennen lang, sehr schwach gegen das Ende verdickt. Hintertibien meist mit nur einem Supraapicalsporn. ‚4, Nur eine Art C. filiformis Evers (arundinis Gir.), schwarz, die Mitte Antenne v. der Mandibeln, beim X auch ein Fleck des Clypeus und ein kurzer Te Orbitalstreif beiderseits gelb. Beim ? die Vorderbeine grösstenteils, beim 7 auch die übrigen zum Teil gelb. Am Hinterleib meist Segment 3—7 mit

üngelbem Hinterrand. L. 9—12 mm. Die Larve lebt in den Internodien von nites communis. Europa und Sibirien. 3. Calameuta Knw.

Pronotum nicht länger als breit. Hintertibien mit 2 Supraapicalsporen. 4.

4. Beim % die zwei der Afterklappe vorhergehenden Bauchsegmente fast ganz mit bürstenförmig angeordneten Borsten besetzt. Sägescheide des ?, von oben gesehen, zum Ende verbreitert. Antennen vom 7. Glied. an schwach ver- dickt, kurz behaart. Nur eine Art A. troglodyta F., schwarz, Mandibeln gelb gefleckt; Stigma gelblich. Beine schwarz, Schienen und Tarsen rötlich. Am Hinterleib Segment 4 und 6 mit gelbem Hinterrande, oft auch einige der übrigen Segmente mit gelben Hinterecken. L. 10—14 mm. Ganz Europa.

| 4. Astatus Panz.

Antennen erst vom 9. oder 10. Glied an deutlich verdickt. Wenn schon vom 7. Glied an verdickt, so sind die Bauch- segmente des ( ohne Borsten und die Säge- scheide des ? am Ende nicht verbreitert. 5.

5. Beim 7 die Bauchsegmente ge- wölbt, ohne Gruben; beim ? die Säge- scheide gleichbreit oder gegen das Ende verschmälert. Flügel, Abb. 74. Abb. 74. Vorderflügel von Cephus Latr.

5. Cephus Latr.

Beim 0’ die beiden der Afterklappe vorhergehenden Bauchsegmente dicht vor dem Hinterrande mit einer tiefen, von steifen Borstenhaaren erfüllten Grube. Sägescheide des ? gegen das Ende verbreitert. Antennen vom 10. Glied an verdickt. Eine besonders in Südeuropa häufige Art T. tabidus F., die leicht daran kenntlich ist, dass der schwarze Hinterleib jederseits von einer gelben Längslinie eingefasst ist. 6. Trachelus Jur.

1. Hartigia Schdte.

1. Pronotum ganz schwarz. Antennen etwas länger als Kopf und Thorax samt dem 1. Rückensegment, die einzelnen Glieder ohne verdickten Endrand. Ein kleiner Fleck an der oberen inneren Augenecke, beim 0’ auch Zeichnungen des Untergesichtes und ein Fleck an der Aussenseite der Mandibeln gelb. Das

196 Systematischer Teil.

4. und 6. Hinterleibssegment mit gelbem Hinterrande, manchmal ebenso das 3. “und 7., selten auch das 5. Beine schwarz, Knie, Schienen und Tarsen rotgelb. L. 11—15 mm. Die Larve lebt in den Stengeln von Rudus-Arten. Häufigste Art. Mittel- und Südeuropa. 1. A. nigra Harris (satyrus Panz.).

Pronotum mit gelbem Hinterrande; Antennen kürzer, die einzelnen Glieder an der Unterseite beim sehr deutlich, beim ? etwas weniger verdickt, so dass die Antennen an der Unterseite krenuliert erscheinen. 2.

2. Stirne zwischen den Antennen mit einer tiefen, fast dreieckigen Grube; 3. Antennenglied kaum gebogen. Färbung wechselnd, meist jedoch der Kopf reich gelb gezeichnet und alle oder die meisten Hinterleibssegmente mit Aus- nahme des 1. gelb gesäumt. L. 12—18 mm. (Taf. IV, Abb. 9.). Mittel- und Südeuropa. Larve in den Stengeln von Spiraea ulmaria und Agrimonia eupa- torium. 2. A. linearis Schrank (ulmariae Schlechtd.).

Stirngrube zwischen den Antennen flach. 3. Antennenglied deutlich ge- krümmt. Die gelben Zeichnungen meist beschränkter als bei voriger Art. Am Hinterleib der Saum des 4., 6. und 7., oft auch der des 8. und die Hinter- ecken des 3. und 4. Rückensegmentes gelb. Kleiner. L. 10—12 mm. Larve unbekannt. Vielleicht von der vorigen nicht artlich verschieden.

3. H. xanthostoma Evers (faunus Thoms. nec Newm.).

2. Janus Steph.

1. Hinterleib rotgelb, beim meist nur die Basis, beim ? auch die Spitze schwarz. L. 6—9 mm. Larve oft schädlich an Birnbäumen in der Spitzen. knospe vorjähriger Triebe. Mittel- und Südeuropa. 1. J. compressus F.

Hinterleib schwarz. 2.

2. Stirn unter dem unteren Nebenauge kaum gefurcht. Schenkel rot. 4

Mesonotum sehr oberflächlich punktiert. L. 7—9 mm. Larve nicht, wie der

Name vermuten lässt, in Hundsrose, sondern in der Spitze von vorjährigen

Eichenzweigen. Mittel- und Südeuropa. 2. J. cynosbati L. (niger Brischke).

Stirn unter dem unteren Nebenauge tief gefurcht. Schenkel schwarz, selten beim Ö rotgelb. Mesonotum scharf und tief punktiert. L. 8-9 mm. Larve in jungen Rosentrieben, aber auch schon in Salix-, Populus- und Viburnum- Zweigen gefunden. Mittel- und Südeuropa. 3. J. luteipes Lep.

5. Cephus Latr.

1. Flügel bis zum Stigma rauchschwarz, die Spitze heller. Schwarz, am Hinterleib das 4. und 6. Segment mit gelber Hinterrandsbinde, das 3., 5. und 7. gewöhnlich gelb gefleckt. L. 9—10 mm. Die Larve lebt in den Halmen von Phalaris arundinacea. . Mittel- und Nordeuropa.

1. C. infuscatus C. G. Thoms.

Flügel gleichmässig gefärbt. 2.

2. Hinterleib ganz schwarz. (Vgl. auch C. brachycercus!) 3.

Hinterleib nicht ganz schwarz. a

3. Antennen vom 7. Glied an verdickt. Hintertibien schwarz, die Basis bräunlich. Flügel leicht schwärzlich getrübt. L. 7—9 mm. Larve in Halmen von Poa. Mittel- und Nordeuropa. 2. C. nigrinus C. G. Thoms.

Antennen vom 9. Glied an verdickt. Hintertibien gelb mit schwärzlicher Spitze. Flügel fast glashell. (Das co" mit breiten rotgelben Hinterleibsbinden.) L. 4-9 mm. Larve unbekannt. 3. C. pallipes Kl. ?.

4. Hinterschienen ganz schwarz; beim J' die mittleren Rückensegmente des Hinterleibes mehr oder weniger gelb bandiert. Beim ? in der Regel nur

3. Familie. Sirieidae. 197

das 9. Rückensegment bleich; bei der var. signifer Knw. hat das Pronotum jederseits einen grossen rotgelben Flecken; bei der var. punctatus Kl. sind die mittleren Rückensegmente des Hinterleibes beim ? rotgelb gezeichnet. Länge 7—9 mm. Ganz Europa, nicht häufig. Larve unbekannt.

4. C. haemorrhoidalis F.

Hinterschienen nicht ganz schwarz. 5.

5. Hinterschienen an der ganzen Innenseite geschwärzt, manchmal die Schwärzung auch auf die Aussenseite übergreifend. Am Hinterleibsrücken Seg- ment 4 und 6 breit, das 9. sehr schmal gelb gerandet, beim JS das 3. und 7., selten auch das 5. gelb gefleckt. L. 6—10 mm. (Taf. IV, Abb. 10,) Die Larve lebt in Getreidehalmen und tritt manchmal schädlich auf, da die Ähren der be- fallenen Halme taub bleiben. Die Art ist weitaus die häufigste Cephide und nicht nur in ganz Europa verbreitet, sondern auch nach Nordamerika einge- schleppt worden. 5. C. pygmaeus |.

Hinterschienen gelb, nur die Spitze geschwärzt. 6.

6. Hinterleib schwarz, beim meist braun, in den Hinterecken der mitt- leren Segmente sehr kleine, manchmal fast verschwindende gelbe Flecken. L. 6—8 mm. Larve unbekannt. Nicht häufig. 6. C. brachycercus C. G. Thoms.

Hinterleib mit durchgehenden Binden. 7.

7. Binden des Hinterleibes rein gelb, das 5. Segment ohne Binde. Grössere Art. L.7—9mm. Larve unbekannt. Europa und Sibirien.

7. €. pilosulus C. G. Thoms.

Binden des Hinterleibes rotgelb, auch das 5. Segment mit breiter Binde. Kleiner. L. 4—7 mm. 3. C. pallipes Kl. J.

3. Familie. Siricidae.

Wegen ihrer abweichenden Körpergestalt und Lebensweise stellte bereits Linne die Gattung Sirex den übrigen Blattwespen gegenüber, die er alle in

der Gattung Tenthredo vereinigte. Die

Anordnung des Flügelgeäders zeigt

Abb. 75. Die Sägescheide ragt stets —— mehr oder weniger weit vor. Die Chi-

tinisierung der Körper, besonders auch

der Hinterleibssegmente ist stärker als bei

den Tenthredinidae und Cephidae, wes- Ask 98/ Vorderilyei' von Paumnke.

halb der Hinterleib auch beim Trocknen 2 Brachialquernerven, 4 Cubitalzellen.

meist seine zylindrische Form beibehält.

1. Intercostalzelle mit Quernerv, jedoch ohne Intercostallängsader. Mittel- schienen mit 2 Endspornen. (Unterfam. Xiphydrünae.) 2.

Intercostalzelle ohne Quernerv, jedoch mit angedeuteter Intercostallängs- ader. Mittelschienen nur mit einem Endsporn. (Unterfam. Siricinae.) 4.

2. Lanzettförmige Zelle offen, mit schrägem Quernerv hinter der Mitte. Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen. Körper nicht ganz schwarz. Klauen mit Basalzahn. 1. Xiphydria Latr.

Lanzettförmige Zelle zusammengezogen, hinter der Mitte mit ie. 1r- Quernerv. Körper schwarz, ohne jede helle Zeichnung. Klauen einfach. 3.

3. Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen. Antennen kürzer als der Thorax, die einzelnen Glieder vom 6. an höchstens 1'/.mal so lang als breit. L. 11 mm. Nur eine Art, welche erst einmal in 3 ? Exemplaren aus einem dürren Birken- aste erzogen wurde, Ps. betulae Enslin. 2. Pseudoxiphydria Enslin.

Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen. Antennen länger als der Thorax, die einzelnen Glieder vom 6. an viel länger, gut 2'/smal so lang als breit. Antennen

198 Systematischer Teil.

. wie bei der vorigen 13gliedrig. L. 8—11 mm. Larve unbekannt. Deutschland, ‘Österreich, Russland. Nur eine Art X. megapolitana Brauns. 3. Konowia Brauns. 4. Antennen kurz, in der Mitte mehr oder weniger verdickt, mit 12 bis 16 Gliedern. Vorderflügel mit 3 Cubitalzellen, von denen die 2. beide rück- laufende Nerven aufnimmt. In Laubhölzern. 4. Tremex Jur. Antennen lang, fadenförmig oder borstenförmig mit 17-—30 Gliedern. Vorderflügel mit 4 Cubitalzellen, von denen die 2. und 3. je einen rück- laufenden Nerv aufnimmt. In Nadelhölzern. 5.

5. Hinterschienen nur mit einem Endsporn, beim 2 nicht, beim / nur

schwach komprimiert. Beim ? das letzte Rückensegment in einen langen schmalen, vor der Spitze stark gezähnten Fortsatz ausgezogen; Sägescheide so lang wie der Körper. Nur eine Art X. spectrum L., schwarz, ein Fleck hinter den Augen und die Seiten des Pronotums bleich. Flügel fast hyalin. L. 15—30 mm, mit der Sägescheide bis 50 mm. Ganz Europa. Larve vorwiegend an Kiefern, jedoch auch an Tannen und Fichten. 5. Xeris A. Costa.

Hinterschienen mit 2 Endspornen. 6.

6. Vorderflügel mit 2 Brachialquernerven, von denen der 1. abgekürzt ist. (Abb. 75.) Fortsatz des letzten Rückensegmentes beim ? ziemlich kurz, aus breiter Basis gleichmässig verschmälert. Körper schwarzblau, beim £ der Hinter- leib ausgedehnt rostgelb. 6. Paururus Knw.

Vorderflügel nur mit 1 Brachialquernerven, der weit hinter dem Basal- nerven liegt. Der Fortsatz des letzten Rückensegmentes beim ? lang, schmal,

entweder gleichbreit oder vor der Spitze verbreitert. Körper schwarz und gelb, B

der Kopf teilweise gelb. 7. Sirex L. 1. Xiphydria Latr. |

1. Hinterleibsmitte rot. Kopf und Thorax weiss gezeichnet. Beine rot, Hüften schwarz, Schienen an der Basis weiss. Beim 7 das 5. und 6. Bauch- segment mit einem dicken, braunroten Haarbüschel. L. 7—18 mm. Larven in Salix, Populus, Ulmus. Ganz Europa.

1. X. prolongata Geoffr. (dromedarius F.).

Hinterleib schwarz, mit weissen oder gelblichen Zeichnungen.

2. Antennenglied 2 kürzer als die Hälfte von 3 und kürzer als 4; am Ober- kopf jederseits ein schmaler Schläfenstreif und 2 kurze Scheitelstreifen, Ecken des Pronotum, Flügelschuppen und 4—6 Flecke jederseits am Hinterleib weiss. L. 10—21 mm (Taf. IV, Fig. 11). Larve besonders in Erlen, angeblich auch in Birken. Europa und Sibirien. Häufigste Art. 2. X. camelus L.

Antennenglied 2 wenig kürzer als das 3. und länger als das 4. Das f am 4.—6. Bauchsegment mit dicken, gelben Haarbüscheln. Knie und beim $ auch die Schienen bleichgelb gefleckt. Körperzeichnungen gelb. L. 15—22 mm. Larv in Birken, auch in Eichen, Ahorn und Birnbäumen. Europa. Nicht häufig. 3. X. longicollis Geoffr.

4. Tremex Jur.

Körper grösstenteils und die Flügel rostgelb, beim J’ ersterer mehr schwarz mit braunroten Flecken. Antennen an der Basis rötlich, das 3. Glied kaum komprimiert. L. 15-40 mm. Larve in Buchen, auch in Pappeln und Birken Ganz Europa. 1. T. fuscicornis F

Schwarz oder blauschwarz, beim ? Hinterleib und Beine weiss gefleckt auch die Antennenspitze weiss; 0’ ganz schwarz. Antennen vom 3. Glied a komprimiert. Flügel rauchbraun, die Basalhälfte heller. L. 15—35 mm. Bei de var. alchymista Mocs. sind die Flügel einfarbig rauchbräunlich, beim ? der Hinter-

4. Familie. Oryssidae. 199

leibsrücken ganz schwarz, beim 7 die mittleren Rückensegmente mit weisslichem Hinterrande. Larve in Eiche, Buche, Feldahorn, Birke und Birnbaum. Seltener als vorige. Ganz Europa. 2. T. magus F.

6. Paururus Knw.

Basalhälfte der Antennen rotgelb. Scheitel mit undeutlicher, fast ver- schwindender Mittelfurche. Sägescheide nur am Grunde mit wenigen Runzeln. 20° blauschwarz, beim 0’ der Hinterleib, von Basis und Spitze abgesehen, röt- lich. Beine rotgelb, Hüften und Trochanteren, beim Ö auch die hinteren Schienen und Tarsen schwarz. L. 15-30 mm. Larve besonders in Kiefern, jedoch auch in Fichten und Tannen. Ganz Europa. 1. P. juvencus L.

Antennen schwarz. Scheitel mit deutlicher Mittelfurche. Sägescheide bis gegen das Ende mit starken schrägen Querwurzeln. Sonst wie vorige, auch in

ezug auf Lebensweise und Verbreitung. Die Artberechtigung ist noch nicht sicher, da Übergänge existieren (Taf. IV, Abb. 12). 2. P. noctilio F.

7. Sirex L.

1. Scheitel deutlich abgegrenzt, ganz schwarz, sehr grob punktiert. Thorax in der Regel ganz schwarz. L. 12—40 mm (Taf. IV, Abb. 13 u. 14). Larve in Fichte, Kiefer, Tanne und Lärche. Europa und nördliches Asien. 1. S. gigas L. Scheitel sehr undeutlich begrenzt, weitläufig punktiert, gelb, höchstens eine schmale Mittelfurche schwärzlich. 2. 2. Scheitel mit tiefer, schwarzer Mittelfurche. Beim 2 der Fortsatz des 8. Rückensegmentes vor der Spitze nicht erweitert, am Ende schnell zugespitzt. Hinterleib gelb, das 6. und 7. Segment mit schwarzem Saum, seltener auch das 3.—5. Beim ? wenigstens die Seitenlappen des Pronotum gelb. Hinter- leib des % rötlichgelb, die Spitze, manchmal auch die Basis, verdunkelt bis schwarz. L. 15—30 mm. Oft mit der vorigen verwechselt. Larve noch nicht beschrieben. Europa, Kleinasien. 2. 5. phantoma F. Scheitel mit schwacher Mittelfurche, ganz hell gefärbt. Beim ? der Fort- satz des letzten Segmentes vor der Spitze erweitert und dann in eine lange, schmale Spitze ausgezogen. Bräunlichgelb, das 0 meist ganz ungefleckt, beim ? am Hinterleibsrücken das 3.—7. Segment ganz oder teilweise schwarz. L. 18 bis 40 mm. Larve unbekannt. Mitteleuropa, besonders im Alpenzuge.

3. S. augur Kl.

DOREEN, ER RE

a

4. Familie. Oryssidae.

Die Oryssidae sind von den übrigen Holzwespen so sehr unterschieden, dass sie sehr wohl als Repräsentanten einer eigenen Familie gelten können. Ausser den schon in der Tabelle aufgeführten Merkmalen ist vor allem zu er- wähnen, dass im Vorderflügel nur eine Radialzelle vorhanden und dass die lanzettförmige Zelle gestielt ist. Die Intercostalzelle ist ohne Quer- und ohne _ Längsader (Abb. 34). Auch die Antennen sind abweichend gebaut; sie sind 1igliedrig, das Basalglied dick, das 2. kurz kegelförmig, das 3. am längsten; beim ?ist das 9. Glied stark verdickt. Beim / ist der After völlig geschlossen

und die Genitalien verborgen, beim ? fehlt die Sägescheide; das 9. Rücken-

segment des Hinterleibes ist bei ihm ganz nach unten gerückt und zur Auf- nahme der Säge kanalförmig ausgehöhlt. Die Säge selbst ist lang und dünn und vollständig in den Hinterleib zurückgezogen. In Deutschland nur eine Gattung

mit einer sehr seltenen Art, O. abietinus Scop., von auffallender Färbung, 9”

200 .. Systematischer Teil.

schwarz, der Hinterleib vom 3. Segment an rot; ein Streif auf dem 3.—5. An tennenglied, ein Längsstreif jederseits auf der Stirne, die Knie und ein Streif an der Aussenseite der Schienen, ferner beim / die Hinterecken des Pronotu sowie ein Längsstreif auf der Mitte des 8. Rückensegmentes weiss. Flügel mi fleckenartiger, bräunlicher Binde. L. 10—14 mm (Taf. IV, Abb. 15). Ganz Europa. Die Larve lebt entgegen dem Namen des Tieres nicht in Fichten sondern ir L.aubhölzern und wurde bisher aus Alnus incana und Fagus silvatica erzogen. Über die Larve und Lebensweise ist jedoch sonst nichts weiter bekannt. Ausse dem sind noch zwei viel kleinere, nur 6 mm lange, ganz schwarze Arten kannt, O. unicolor Latr. aus Frankreich und O. henschi Mocs. aus Kroatien, < jedoch beide extrem selten sind. Die erstere war über hundert Jahre verschollen und ist erst kürzlich wieder in Ungarn aufgefunden worden, die zweite wurde erst 1910 entdeckt und scheint in Kiefern zu leben. .

Literaturverzeichnis.

%* zZ fassende Werke.

EB 2%

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[7

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bis 172.) 17. *Brischke und Zaddach, Beobachtungen über die Arten der Blatt- und Holzwespen. 1862 Te bis 1885. In diesem Werk sind die Resultate der Jahrzehnte lang fortgesetzten Zuchten

Brischkes enthalten; es ist darum besonders für Blattwespen-Züchter wertvoll.

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4. Dimorphismus . ‚5. Parthenogenesis

EL Geschlechtsanhänge. ‚Systematik f

Seite

bbreviatus Htg. . . . 176 dominalis Pe 2-48 Mminalis Panz.. . . 174 hia ‚184 ieticola D. I 178, 179, 180 Christ. . 175

us Scop.. . 199 isR.v.Stein 178, 179, 180 >, RE 175

y h 189

Me Lachl. 162 minatus KG. Thoms 174 ımbrata Kl. . 164 H g. 155

Sch roeder, Insekten Mitteleuropas.

Inhalt.

Allgemeiner Teil.

A. Charakteristik. Geschichtliches . 3. 1. Körperbau der Tenthrediniden

Kopf. Augen. Antennen. Geschlechtsanhänge. Innere Organisation.

3 ; Estwieklung der Tenthrediniden

Ei. Larve. Färbung und Zeichnung der Iren. Palnde 73% ae Schuutznmktäl . gegen sie. Lebensweise der Larven. Puppe.

3, Lebensweise der Wespen .

6. Stammesgeschichte und eeohische, ne: 7. Bedeutung im Haushalte der Natur und des Menschen 8. Aufzucht von Blattwespen ; Hinweis auf offene Fragen h 9% Sammeln und Präparation .

i Fang. Tötung. Passion:

Mundteile. 2 Brust,

Dinlorikche Sclimyen.

Systematischer Teil.

aethiops F. . affinis Fall. . agrorum Fall. . . albicincta Schrank albicornis F. . . albipennis Zadd. albipes Gmel. . albipuncta Fall. albiventris Kl. . . alboplagiata Knw.. alchemillae Cam. . Allantu . . 133, 138, alni L..

alnivora Hig. - alpicola R. v. Stein wie er ET alpina Zeit. . Hym., III. Bd.

Seite 163

Flügel.

(Namen der Unterfamilien, Gattungen und Arten alphabetisch geordnet.)

' alternipes Kl.

Amasis Anamnese amerinae L. amoena Kl. . a

amoenus Grav.. - - analis C. G. Thoms. .

angularis Knw..

angusta Htg. annulata F. .

annulata Geoffr.

annulipes Kl.

Beine. Hinterleib.

Untersuchung der

annulitarsis C. G u

Anoplolyda . antennata Kl. anthracinus Kl.

' anticus Kl.

14

136 201

210

Apericlista ; apicalis Brischke apicalis Kl. ; Aprosthema . arbustorum F. . arbuti Zadd.. arcuatus Forst. . Ardis .

Arge

Arginae arguata Kl. arrogans Knw. . arundinis Gir. arvensis Panz. asper Zadd. . Astatus aterrima Kl. . Athalia

atra Jur. .

atra L. : atrata Forst... atrata Kl.. N atricapilla Mocs. aucupariae augur Kl.. aurantiacus Gir. aureatensis Schrank . auritae Zadd. aurulenta Sich. . austriaca Knw. . axillaris Panz.

balteata Kl. . . balteatus Fall. balteatus RK.

basalis Kl.

bella Zadd. . . berberidis Schrank: betulae Enslin . betulae L. .

betulae Zadd.

betuleti Zadd.

bicincta L. . bifasciatus Müll. bilineatus Kl. . . . bimaculatus Geoffr. -. binotata Knw. . bipunctata Kl bipunctula Kl. . Blasticotoma Blasticotominae Blennocampa Blennocampini . braccatus Gmel. . brachycercus C.G. Thoma. brevicornis aut. x brevicornis Knw. . . brevicornis C. G. Thon brevis Kl.. . BEER brischkei Zadd. .

138,

156,

Calameuta calceatus Kl. caligatus Evers . caliginosa Steph.

Inhalt.

Caliroa

camelus L. campestris F. campestris L. Camponiscus candens Knw. . candidata Fall. . capreae Knw. . . carbonarius Zadd. . carinatus Knw. . carinthiaca Kl. . at t Zadd. carpını Htg Cephaleia . cephalotes F. Cephidae . Cephus

cerasi Knw. . cerasi L.

cereus Kl.

cerris Kollar.. . chrysorrhoea Kl. chyzeri Mocs. ciliaris L..

' Cimbex

Cimbicinae cinctus L. s cinereipes Htg. . cinereipes Kl. cingillum Kl. cingulata F. . cingulatus Scop- cingulum Kl. cinxia Kl. Cladius Clavellaria coerulea Kl. .

coeruleipennis Retz. .

coeruleocarpa Htg.

coerulescens Geoffr.

cognata Mocs. colibri Christ colon BR comari R. v. Stein :

compressicornis F..

compressus F. . compressus Htg. concolor Knw. . coniferarum Hlg. connata Schrank consobrina Kl. . coqueberti Kl. corallipes Evers cordata Geoffr.. cordata Le coronata Kl.. corusca Zadd. coruscans Knw . coryli Panz. . costalis F.

coxalis Kl.

crassa Fall. . crassicornis Rossi . crassicornis Steph.

crassula Kl. .

189, 136, 195,

182, 138,

crataegi Kl. crataegi Zadd. crocea Geoffr. Croesus . ; Cryptocampus Htg. ; cunyi Knw. . . cyanea Kl. . cyanella Kl. . cyanocrocea Forst. . cynosbati L es yphona

dahli Htig. . . delicatulus Fall. 2 depressus Schrank. . . desertus Kl... . . didymus Kl.. . difformis Panz.. diluta Knw. .

dimidiata Fall. N Dineura a

iprion. .... discolor Kl, . dispar Kl.

distinguendus R. v. Siei diversipes. re eh dohrni Tischb. er Dolerini . . Be Asch 7 Lip ;

orsalis ; dorsata Knw. dorsatus aut. . . dromedarius F.. . dubia Knw. . . . dubia Strom. . . . dubius Gmel. . . . dubius Kl. . ZEN u x duodecimpunctata LA duplex Lep. .

elegans Knw. . elongatulus Kl... Emphytina Emphytus Empria Encarsioneura . s enodis L... u. u Entodecta . : ephippium Panz. equiseti Fall... eradiatus Htg. . erichsoni Htg. Eriocampa Eriocampoides . . erythrocephala L. erythrocnema A. Costa erythrogastra Htg. . erythropus Brulle . . Euura . KR excisa Knw. . . excisa C. G. Thoms, £

eximia Mocs.

fabricii Leach. . fagi Panz.

fagi Zadd.

asciata L. . . sciatus Scop. . . - faunus C.G. Thoms. sta. . .

= oralie Cam. femorata L. .

Fenella : fenestrata Knw.

P Tliformis Evers filif Ei

Aenei i Knw... ıtetorum F. 12, 173, ee Knw.

es Schrank r een Zadd. Eee Scop. . . fulviventris Scop. .

gonager F. ngylocorsia . tlicornis Kl. : R inii Lea lariae Kl. . yllenhali Dahlb. .

haematodes Schrank. . Bar“ Vill. re F.

Inhalt.

hartigi Bremi hartigi Knw. Hartigia . Hemichroa . henschi Mocs. . hepaticae Brischke . Heptamelus . . hercyniae Htg. 178, 179. hieroglyphica Christ . . histrio Latr ; histrio Lep. . Holcocneme . Hoplocampa . Hoplocampini Hoplocampoides hortensis Htg. hortorum Kl. . . humeralis Geoffr. . humeralis Vollenh. hungarica Mocs. Hiylotoma ? hypotrophica Hig.

194,

138,

idriensis Gir.

ignobilis Kl..

inanitus Vill. . infuscatus C. G. Thoms.

inornata Cam. .

insignis Kl.

ischnocera fe: 28 Ab cens. italica Lep.

June: julii Breb. Juvencus L. .

195,

meserng Tischb. koehleri Kl ; Konowia . . kriechbaumeri Kin:

lachlaniana Cam. . lactiflua Kl. . laeta F.

langei Knw. . lariciphila Wachtl . laricis Gir. eh laricis Htg. . laricis Jur. lateralis F laticeps Knw. . laticincta Steph. latifrons Fall.

latipes Vill. ; latreillei Leach. . Leptocercus .

lethierryi Knw. . leucomelaena Kl. leucosticta Htg.

liberta

lichtwardti Kow 142, "144, limacina Retz. i limbata Kl.

linearis Schrank lineolata Kl..

"178, 179,

211

Seite lineolata Lep. a. liogaster C. G. Thoms. . 154 litterata Geoffr. 7, livida L. . 142 Loderus . . Pe =: longicollis Geoffr... .:1%8 longicornis Htg. . 168 longula Dalm. . 194 lonicerae L. . 185 Lophyrinae . ü 138, 176 Lophyrus. . . . rl; lucens Ed. Andre . > lucida Panz. . BR Y,.; lucorum L. 184, 194 lugens Kl. 187 luridiventris F all. 170 lutea L. ; 183 luteicornis F. . . , 142 luteipes Lep. 196 luteiventris Kl. 167 lutescens Panz. . 192 luteus Panz. . 174 Lyda 189 Lygaeonematus . 175 Macrocephus 195 Macrodiprion N SR | Mocaahi 0 400 Macrophyopsis . . : . 146 maculata Geoff. 140 maculosus Zadd. . 193 madidus Kl. . 154 magus F.. 199 mandibularis F. . . 140 mandibularis Zadd. . 191 marginatus Lep. 193 marginellus F. . 146 mascula Fall. 158 medullarius Htg. 171 Megalodontes 189 megapolitana Brauns. 198 megapterus Cam. . 155 je Ba Kl. . 160 melanaspis Enslin . 144 melanocephala Kl. 165 melanocephala Panz. . 186 melanochroa Gmel. 188 Melanopus .. 189 mentiens C. G. Thom „169 mesomelas L. 140 Mesoneura 164 Messa . . 167 metallica Kl. 187 micans Kl. n 165 microcephala Kl. . 162 Microdiprion 177 Micronematus . . . . 176 militaris Kl... . . 151, 152 minuta Christ . . . . 163 moniliata Kl. . 141 Monoctenus . a 9 monogyniae Htg. . . 176 Monophadnus 166, 168 montanus Zadd. 175 monticola Htg.. 168

212

Seite

“monticola C.G. Thoms. . 165 morio F. 158 - mutica C.G. Thoma; 185 myosotidis F. 174 nassata L. . a nebulosa Ed. Andre . „146 neglectus Zadd.e. . 160, 193 Nematini . 138, 169 Nematinus . 174 Nematus . ..174 nemoralis L. 19% nemorata Fall. . SEE nemorum F.. 177, 194 Neurotoma 189, 191 niger Brischke . 196 niger L N) nigra Harris . ..:196 nigra Zadd. . 169 nigratus Müll. 2498 nigricornis Leach . Ba ıS nigrinus C. G. Thoms . 196 nigripes Rl. . 1.408 nigripes Knw. 147, 153 nigritus F. 2.298 nigriventris Enslin . 142 nigrolineata Cam. . 142 nigronotata Knw. . . 148 nigronotata Kriechb. . 150 nitens L. : 185 nitens Zadd. 147 nitidior Knw. 146 nivosa Kl. 147 noctilio F. 198 nodicornis Knw. 166 nothus Kl. 146 obesus Mocs. 144 oblongus Cam. . 155 obscura F. 185 obscura Knw. 148 obscura Panz. . 144 ochroleucus Hal. 162 ochropoda Kl. 162 olivaceae Kl. 143 omissus Först. . 146 DR RE 164 Greene Kam. . 148 ryssidae . : 136, 199 Oryssus 199 ovata L. . 156 ovatus Zadd. 170 Pachynematus . ee 5; Pachyprotasis 140, 150 padi L. 171 pagana Panz. 187 pallens Lep.. 183 pallicornis F. "143 pallida Knw. . 147 pallida a 5 3.488 pallidus Kl. 178, 181 pallipes Fall.” EEE} pallipes Kl. . 196, 197 pallipes Lep. „175

Inhalt.

pallipes Spin. -. . pallipes C. GC. Thoms. pallipes Zett. palmatus RI. paluster RK). . palustris Kl.. Pampbhilinae . Pamphilius . paradoxa Knw.. Pareophora . parvula Knw. Paururus .

pavida aut. P pectinicornis Geoffr. . pectoralis Lep. . pedunculi Htg. . Pelmatopus .

Periclista .

Perineura .

perla Kl. .

phantoma F. Phyllotoma . en

picipes Kl

picta Kl... .

piliserra C. G. Thoms. pilosulus C. G. Thoms. . pini L. 178, 179, pini Retz. .

plagiata Kl... . plagiocephalus | F;

plana i { Platycampus .

poecilopus Aich. Poecilostoma

politus Kl.

Potania

populi L. .

Praia ;

pratensis F.

pratensis L.

pratorum Fall. Priophorus

Pristiphora

procera Kl.

prolongata Geoffr. proxima Lep. . . Pseudoclavellaria . Pseudolineura Pseudotaxonus . Pseudoxiphydria Pteronidea

Pteronus . .

pubescens Lade. . puella C.G. Thoms. . pullata Zadd. A pulverata Retz.

pumila Kl.

pumilus Kl. .

punctatus Kl.

punctatas Knw. puncticeps Knw. . ; puncticollis C.G. Thoms. punctulata Kl. ; ; punctulata Knw.

136, 189,

147, 198, 1

172

punctum-album L. pusilla Kl. > Pygmaeus

pyri Schrank

quadrimaculata F. quadrimaculata Müll. quercus Htg.

rapae L.

ravus Zadd. . reicherti Knw. reticulata L. . Rhadinocerae Rhogogaster . ribesii Scop. .

ribis Schrank rosea aut.. . rosae L.

rossii Panz.

rubi Panz. i rubricoxis Enslin . rubripes Enslin- ruficruris Brull& rufipennis F. rufipes Kl

rufipes Knw. rufipes L.. . rufocinctus Retz. rufoscutellata Mocs. rufus Kl... . rugosulus DR rumicis Fall. rustica L. 4 rutilicornis KL

sagmaria Knw. . saliceti Fall. . salicis Christ salicis L. sanguinicallis Kl. sanguinolenta Gmel. . satyrus Panz. saxatilis Htg. saxeseni Er schaefferi Kl Schizocera . schmiedeknechii Kae nie Knw. ciapteryx scissus Kl. Scolioneura . scotaspis Först. . scotica Cam. scrophulariae L scutellariae Cam. scutellaris Panz. scutellatus Htg. segmentaria Panz..

Selandria.. . Selandridea . Selandriini semicinctus Htg. semseyi Mocs. .

. septentrionalis L. .

serolinus Müll. i sertifer Geoffr. .

en Steph .

silvaticum Lauch, 3

sl Scop.

er KL.

ln Christ :

stramineipes ei

stramineipes Kl.

Stromboceros Br gelogaster.

subcana a succinctus Kl.

sulphuripes Kriechb. .

u Ed. Auuks. taeniatus Zadd..

Inhalt.

Seite | temesiensis Mocs. . . . 161 temula Scop. en temporalis C. G. Thoms. 158 Se N | Be, :,.0,.Jj68 Tenthredella. . . . . 140 | Tenthredinidae . . . . 136 Tenthredininae . 138 | Tenthredinini ; a Tenthredo 139, 140, 144 Tenthredopsis 139, 146 tenuicornis Kl.. . . . 169 tessellata Kl. 149 testaceipes Kl. . . . . 169 testaceipes Zadd. . . . 172 testudinea Kl. ; 163 teutona Panz. . N ia} | thomsoni Knw. 154, 178, 179,180 thoracica Geoffr. 147 thoracicus Fall. . 154 thornleyi Knw. . 148 tibiale Steph. 184 tibialis Newm. 174

tibialis Panz. j 161

tiliae Panz. . 147 timidus Kl. . 153 togatus F. 160 togatus Panz. er Tomostethus Knw. 166, 167

trabeota REN . 5: 441

Trochelis 4% 222.2. :,2...01989 Tremex ey 2! tremulus Kl. . s 154 Trichiocampus . . . . 171 Trichiosoma . 182, 184 trichroma Enslin 147

fricinctus F.. . . ... 145 triplicatus Kl. RL trisiginatus Först.. . . 175

rt, y| Dogloayta F = ::,.2.2::55198 a

uliginosus Kl.

a re ulm: Sundev. ;......42:167 | umbratica Kl. . . . . 156 | ee 6 ee |

unicolor Latr.

| Be ulmariae Schlechtd. 196 Xyelinae nn 136, 194

Seite late a neue KL’: oe

I FR. | vagens Fall. .... . 38

vallisnierü Htg. . . . varia Gmel.. . . . . 19 varians Leah . . . . 183 variegata Fall. . . 150 variegatus Htg. 178, 179, 180

varipes K 164 | varus Mill. 173 velox F. IE SR 142 ventralis Panz.. . . . 166 venusta Zadd. Wr. verna Kl... . | vesicator Breims- u vespa Retz. .. ... 135

vespiformis Schrank . . 143

vestigialis Kl. 153 vicina Knw. . 166 viduus Rossi 144

viennensis Panz. . . . 146

viennensis Schrank 159 viminalis Fall. . #5 IM viminalis Hig. . . 172 virens Kl. 178, "179, 181 virididorsata Retz. 170 viridis L. . : 149 vitellinae £: { 184 vittata Knw.. 147 vulgaris Kl. . 186

wesmaeli Tischb. . . . 175

wuestneii Knw. . 158, 162 xanthocera Steph. . 156 xanthopygus Kl. 160 xanthostoma Evers 196 Äeris ee RE Xiphydria_ . . . 197, 198

194

Zaraea . N EINER... 2 ae

zonata Panz.

zonula Kl. . ; 145

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qL Schröder, Christoph 1'567 Wilhelm Marcus (ed.) .4 Die Insekten | 53 Mitteleuropas insbesondere Bd.3 Deutschlands Biological & Medical

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