i \ ,«i/\;i I x^.^\/'iif v^ /^« "-vj s^ V^^P^V ^ iiiiiiiä II illllliii' 1.1.1:,.^ t> .4iii«ii'liiiiiu..'.,:i!,<^. 9r>.^ — jy i 1^ ^ m #/- \^f/^ \m/ v»^/- S. >> M .0-' _ '-> - ,.<^ '-v^-J-" ■r % Ii, V ^" Q,L Die Käfer von Mitteleuropa. Die Käfer der österreichisch-ungarischen Monarchie, Deutschlands, der Schweiz, sowie des französischen und itahenischen Alpengebietes. Bearbeitet von Ludwig Ganglbauer, Cubtos am k. k. naturhistorischen Hof- Museum in Wien. Z^Areiter Band. Familienreihe Staphylinoidea. 1. Theil: Staphylinidae, Pselaphidae. Mit 38 Holzsclinittfiguren im Text. Uebersetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten. Wien. Druck und Verlag voa Carl Gerold't: Öohu. 1895. C VoTAvort JNach dem im Vorwort zum ersten Bande dargelegten Plaiie sollte der zweite Band dieses Werkes die gesaramten mit den Staphyliniden verwandten Familien (Staphylinoidea) enthalten. Die Staphyliniden selbst erforderten aber eine so umfangreiche Behandlung, dass in den vorliegenden Band, der ohnehin die präliminirte Bogenzahl bedeutend überschreitet, ausser denselben nur mehr die Pselaphiden aufgenommen werden konnten. Wiewohl die übrigen Familien der Staphylinoidea somit in das Programm des dritten Bandes aufgenommen werden müssen, wird dieser voraussichtlich nicht den Umfang des vorliegenden erreichen. Allen, die meine Arbeit durch Mittheilungen förderten, spreche ich meinen aufrichtigen Dank aus. Mein Dank gilt wieder den meisten der im Vorwort zum ersten Bande genannten Herren; ferner den Herren: Dr. Max Bernhauer in Stockerau, Hofrath Josef Birnb ach er in Wien, Josef Breit in Wien, Fried- rich De übel in Kronstadt, Ag. Dodero in Genua, W. Koltze in Hamburg, Dr. Herm. Krauss in Graz, AI. Lach, Gottfr. Luze, Karl Mandl in Wien, Dr. Karl Penecke in Graz, Pfarrer M. Eupertsber ger in Nieder -Eana, Professor Oscar Schreiber in Blasewitz, P. Erich Wasmann in Eoermond. AI. Wingelmüller in Wien, V. Zoufal in Prossnitz, Oscar Zugschwerdt in Wien. Besonders verbunden aber bin ich den Herren Dr. Eppelsheim in Germersheim, Edmund Eeitter in Paskau und Professor Adrian Schuster in Wien; den beiden ersteren für die Mittheilung vieler in der reichen Samm- lung des k. k. naturhistorischen Hof- Museums nicht vertretenen Arten, Pro- fessor Schuster für die freundschaftliche Mithilfe bei der Correctur und die ausserordentlich sorgfältige Anlage und Zusammenstellung des gesammten Ee- gisters. Wien, im März 1895. Ludwig Ganglbauer. II. Familienreihe. Staphylinoidea. Das Flügelgelenk befindet sich innerhalb der Mitte des Flügels. Die Vena externo-media gabelt sich am Gelenk in zwei gegen den Flügelrand verlaufende und denselben erreichende Aeste. Queradern fehlen oder sind kaum angedeutet. I*lii Fig. 1. Flügel von Hister inaeqiialis. I + ni Vena niarginalis (Costa) und Vena scapularis (Radius), V Vena externo-media, VU Vena cubitalis, IX Vena interno-media, XI Vena analis. Bur meist er hat in seineu üntersuchnngen über die Flügeltypen dei- Coleopteren (Abhandig. naturf. Ges. Halle, 2. Bd. Jahrg. 1854, 125—140, T. JX) unter den von Latreille (Cuvier ßegn. anim. ed. 1, T. III, 1817, 253, ed. 2, T. IV, 1829, 487) als Clavicornes vereinigten Familien nach dem Aderverlauf der Hinterflügel drei Flügel- typen nachgewiesen und nach denselben (1. c. 139) drei Gruppen gebildet. Zur ersten Gruppe, für welche Burmeister den Namen Clavicornia reserviren will, ge- hören die Histeroidea =: Histeridae, die Necrophoridae = Silphinae, die Scaphkliina ^ Scaphidiidae, die Celeripedia = Cholevinae und die Anisototnidae aus der Reihe der Clavicornier Latreille' s, ausser diesen aber noch die Brachyptera = Staphyli- nidae, die PselapMdae. und Sctjdmaenidae. Zur zweiten Gruppe, für welche Bur- meister den Namen Pilicornia vorschlägt, gehören die Dermestodea = Dermestidae, Byrrliodea = ByrrhMae, Peltodea = Trogositidae pars, Trogositidae, Engiidae = Erotylidae pars, Erotylidae, Mijcetophagidae, Colydiidae und CorticAdae = Cucujidae; zur dritten Gruppe, Philhydrina Mac Leay, die Palpiconiia = Hydrophilidae^ die Macrodactyli = Parnidae und die Acantltopoda rr: Heteroceridae. Zweifelhaft in ihrer Stellung sind die^ Nitidulidae und Cryptophagidae. Der erste Typus ist dadurch charakterisirt, dass das Flügelgelenk gegen die Basis des Flügels, etwa gegen das basale Drittel desselben gerückt ist und dass sich am Gelenk die Vena externo-media (V) in zwei gegen den Fhigelrand verlau- VI n. Familienreihe. Staphylinoidea. fende und deaselbeii erreicliende Aeste gabelt. Queradern fehlen oder sind kaum angedeutet (Fig. 1). Der Flügel wird, entsprechend der Lage des Gelenkes, unter den Flügeldecken zweimal quer gefaltet, d. h. so zusammengelegt, dass der Mittel- abschnitt nach vorn, der Spitzentheil wieder nach hinten umgeschlagen wird. Bei den zwei anderen, vom ersten wesentlich, untereinander aber nur wenig verschiedenen Typen ist das Gelenk über die Mitte des Flügels hinausgerückt, die Vena externo- media gabelt sich am Gelenk nicht, gibt aber einen hakenförmigen rücklaufenden Ast ab, der gegen die Basis des Flügels erlischt. Queradern sind mehr oder minder ausgebildet. Hierin stimmen diese zwei Typen mit den Malacodermen und mit den meisten übrigen Familien (die Carahoidea natürlich ausgenommen) über- ein. (Vergl. Otto Roger „Das Flügelgeäder der Käfer" Erlangen 1875, Josef Kedten- bacher „Vergleichende Studien über das Flügelgeäder der Insecten" in den Annal. des k. k. naturhist. Hofmus. Wien, Bd. I, Heft 3, 1886.) Die von Burmeister in die erste Gruppe gestellten Familien stehen zu ein- ander in naher Verwandtschaft und es ist Burmeister's grosses Verdienst, für diese Verwandtschaft im Flügeltypus einen Ausdruck gefunden zu haben. Die Bezie- hungen zwischen den StaphyUnidae und Silphidae sind so innige, dass durch- greifende Unterschiede zwischen beiden Familien bisher nicht festgestellt sind. Auch Verhoeff hat in seinen vergleichenden Untersuchungen über die Abdominalsegmente und die Copulationsorgane der männlichen Coleoptera (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1893, 147) beide Familien zu einer höheren Gruppe (Ordnung) vereinigt und dieser Gruppe unter der Annahme, dass die Staphyliniden von den Silphiden abzuleiten seien, den Namen Silphoidea gegeben. Ich möchte aber der phylogenetischen Hypothese Ver- hoeff's entgegenhalten, dass gerade die den Typus der Familie am markantesten zum Ausdruck bringenden Staphyliniden {Staphyltninae, Paederinae) nach den Larven für ältere Formen zu halten sind als die Silphiden. „Je näher Larve und Imago ein- ander und der Form der Stammkerfe stehen oder je weniger die Imago die Larve an vollkommener Organisation übertrifft, desto älter ist die Form. So wird uns der Staphylinus als eine der ältesten Käferformen gelten", sagt Brauer in seinen „Be- trachtungen über die Verwandlung der Insecten im Sinne der Descendenztheorie" (Verhandl. k. k. zool. bot. Ges. Wien, XIX. Bd. 1869, 313). Unter den Staphylininen aber scheinen mir die Xantholininen nach der Bildung der Flügeldecken (Flügel- decken wie die Vorderfiügel der Blattiden übereinandergreifend) und nach dem pri- mären Verhalten der neunten Dorsalplatte im weiblichen Geschlechte besonders alte Formen zu repräsentiren. Die Pselaphidae lassen sich direct von den Staphyliniden, die Scydmaenidae von den Silphiden ableiten. Die Anisotomidae und Clambidae stehen gleichfalls zu den Silphiden in nächster Beziehung und werden in neuerer Zeit noch von Leconte und Hörn (Classification Col. North America 1883, 78) mit denselben vereinigt. Die Scap)]ddiidae sind mit den Silphiden und Histeriden verwandt. Die Verwandtschaft der Histeridae mit den Staphyliniden wird nicht allein durch das Flügelgeäder, sondern auch durch die Larven bestätigt. Die Trichopterygidae scheinen zu den Scaphidiiden in Beziehung zu stehen und gehören wohl sicher in dieselbe Familien- reihe, wiewohl ihre höchst merkwürdig gebauten Flügel den Aderverlauf nicht er- kennen lassen. Vermuthlich sind auch die Sphaeriidae, Hydroscapliidae und Corylo- phidae, vielleicht auch die Nitidnlidae oder Theile derselben, hieherzustellen. Eine Feststellung des Umfanges der Familienreihe wird aber erst nach eingehendem Stu- dium aller Familien der Clavicornier möglich sein. Vielleicht gelingt es dann, neben dem systematisch höchst wichtigen, in vielen Fällen aber nicht ausreichenden Flügelgeäder weitere gemeinsame Imaginalcharaktere und gemeinsame Larvencharak- tere festzustellen. Ich behalte mir deshalb die eingehendere Charakteristik der Pa- milienreihe und die Disposition der in dieselbe gehörigen Familien für den nächsten Band vor und gehe unmittelbar zu den Staphyliniden über. VIII. Familie. Staphylinidae. VIII. Familie. Staphylinidae. Microptera Gravli. Coleoptera Microptera Brunsvicensia 1802, VII. — Staphylinn Latreille Hist. Nat. Crust. Ins T. IX, Ann. Xll (1804), 172, Gen. Crust. Ins. T. I, 1806, 203. — Brachyptera Latr. Farn. nat. regn. anim. 1825, 243. — Bracheh/tres Latr. Cuvier Regn. Anim. T. IV, 1829, 431, Mannerh. Precis d'un nouv. arrangem. de la famille des Braehe- lytres (Mem. Ac. Imp. sc. St. Pctersbourg T. I, 1830). — Staphylinidae Westwood Intro- duct. Mod. Classific. Ins. 1839, I, 162. — Staphylini Erichs. Gen. Spec. Staph. 1839, 5. — Staphyliniens Lacord. Gen. Col. T. IT, 1854, 17. — Staphylinii Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 1. — Staphylinides Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 1. — Staphylinidae + Micropeplidue Thoms. Skand. Col. I, 1859, 22, 71, Skand. Col. l'l, 1860, 136, l'V, 1863, 195. — Staphylinidae Leconte Classific. Col. North Americ. 1861—1862, 58. — Staphylinides Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 1. — Brevipennes Muls. et Key Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5. ser. T. VIII, 1875, 145. — Staphylinidae Leconte et Horu Classification Col. North Americ. 1883, 89. — Staphylinidae Lyneh-Arribälzaga Bol. Acad. Cördoba (Argent.) Tomo VII, 1884, 5. Monographie: Erichson „Genera et Species Staphylinorum", Berolini, MDCCCXXXIX Flügeldecken meist stark verkürzt, die Hinterbrust nicht oder nur wenig aberragend, nur die zwei ersten Dorsalseg- mente des Abdomens, selten einen grösseren Theil des Ab- domens oder das ganze Abdomen überdeckend. Abdomen frei gegliedert, mit zehn Dorsalsegmenten und sieben bis acht ausgebildeten Ventralsegmenten. Die letzten Hinterleibsringe aber oft eingezogen. Fühler elfgliedrig, ausnahmsweise zehngliedrig oder neun- giiedrig. Zahl der Tarsenglieder variabel. Die Larven ohne Oberlippe, mit zweigliedrigen, selten eingliedrigen Anhängen des neunten Abdominalsegmentes, als Nachschieber dienendem Analsegment, wohlentwickelten Beinen mit eingliedrigem, klauenförmigem Tarsus. Der Körper der Staphyliniden zeigt im Allgemeinen durch die stark verkürzten, die Hinterbrust nicht oder nur wenig überragenden Flügeldecken und durch die freie Gliederung des zum grössten Theile freiliegenden und, mit Ausnahme der von den Flügeldecken überdeckten basalen Dorsalsegmente, vollkommen verhornten Ab- domens ein sehr charakteristisches Gepräge. Doch besitzen nicht alle zu den Staphyliniden gestellten Formen diese markanten Charaktere, sondern manche nähern sich durch längere oder lange, das Abdomen in grösserer Ausdehnung oder ganz (manche Anthobien) überdeckende Flügeldecken so sehr den Silphiden, dass man offen gestehen muss, dass durchgreifende Unterschiede zwischen den Staphyliniden und Silphiden vorläufig nicht festgestellt sind. Der Kopf der Staphyliniden ist in der Form sehr variabel. Bei vielen Formen ragt er horizontal vor und ist hinten mehr oder minder halsförmig eingeschnürt, bei anderen ist er mehr oder minder in den Prothorax zurückgezogen, geneigt oder vertical gestellt oder mit der Spitze sogar nach unten und hinten gerichtet. Die Augen sind sehr verschieden entwickelt, bisw'eilen sehr gross und stark vorragend {Stenus), bisweilen sehr klein oder ganz atrophirt. Ocellen kommen bei den Oma- liinen und bei Phloeohium vor. Die ausserordentlich verschieden gebildeten, bald fadenförmigen, bald gegen die Spitze erweiterten oder keulig verdickten, bisweilen nach dem ersten Gliede ge- knieten Fühler sind elfgliedrig, bei Oligota und Hypocyptus aber zehngliedrig, bei Micropeplns nur neungliedrig. Bei den Aleocharinen. Trichophyinen, Habrocerinen, Tachyporinen und Staphylininen sind die Fühler frei am Seiten- oder Vorderrande der Stirn eingefügt, und zwar bei den Aleocharinen am Innenrande der Augen, bei den Trichophyinen, Habrocerinen und Tachyporinen vor den Augen hinter der Basis Gangib au er, Käfer von Mitteleuropa. i 2 VIII. Familie. Staphylinidae. der Mandibeln, bei den Staphyliuinen vor den Augen innerhalb der Basis der Man- dibeln. Bei den Paederinen, Euaesthetinen, Leptotyphlinen, Oxyporinen, Oxytelinen und Micropeplinen bildet der Stirnrand über der Insertionsstelle der Fühler eine Fig. 2. Staphijlünis icnebricosus, von oben. Ibr. Oberlippe, cl. Clypeus, scut.^ Mesonotum, scutell. Schildchen des Mesothorax, epsj Episternen, epm^ Epi- meren des Mesothorax, scut^ Metanotuiu, postscutell. Schildchen des Metathorax, Bi—J)^ erstes bis achtes Dorsalsegment des Abdomens, stir/m^ erstes Abdominal- stigma, stic/mg letztes Abdominalstigma. — Die Flügel- decken und links der rudimentäre Unterflügel entfernt. Fig. 3. Staphylinus icnebricosus, von unten. pmx. Maxillartaster, p. l. Lippentaster, m Kinn, s g. Kehlriähte, cl Clavieula, sti Prosternnm, stigm. freiliegendes Stigma der Vorderbrnst, st^ Mesosternum, epsj, epm.^ Episternen und Epimeren des Mesothorax, s<3 Metasternum, eps^, epm^ Episternen und Epimeren des Metathorax, c„ c^, c^ Vorder-, Mittel- und Hinter- hüften, Vj — F, erstes bis siebentes Ventralsegment, B^ AualgrIiFel, Seitenstücke des vollkommen getheilten neunten Dorsalsegments. Leiste oder eine lappenförmige Erweiterung. Bei den Paederinen, Oxyporinen, Oxytelinen und Micropeplinen sind die Fühler über oder hinter der Basis der Man- dibeln, bei den Euaesthetinen und Leptotyphlinen aber innerhalb der Basis der VIII. Familie. Staphyliiiidae. 3 Mandibeln eingefügt. Bei den Steninen stehen die zwischen die Augen gerückten Fühler scheinbar auf der Stirn, indem der vollkommen verhornte, mächtig ent- wickelte, nicht oder nur seitlich gesonderte Clypeus mit der Stirn einen einheit- lichen Complex bildet. Die Oberlippe ist stets vorgestreckt, in der Regel quer, ungetheilt, aus- gerandet oder zweilappig, ganz verhornt oder am Vorderrande häutig. Bemerkens- werth sind die häutigen, in eine lange, nach innen gekrümmte Spitze ausgezogenen, am Innenrande mit sehr langen und feinen, gespaltenen Wioiperhaaren besetzten Anhänge der Oberlippe (Parachilien), die wir bei Planenstomus und Acrognathus finden. Die Mandibeln sind ausserordentlich verschieden gestaltet, bald kurz und kaum vortretend, bald lang und vorragend, innen gezähnt oder ungezähnt, oft ungleich gebildet. Ihr Innenrand ist meist mit einem fein bewimperten Hautsaume besetzt, bei vielen Staphylininen ragt aber von der Basis der Mandibeln ein schmaler bewim- perter Lappen frei nach vorn. c. Fig. 4. Maxillo von Staphyiinus oltus. ■. Angelglied, st. Stipes, squ. p. tastertragendes Hück, l. i. Innenlade, l. e, Aussenlade, 1, 2, 3, 4 die vier Glieder des Kiefeitasters. Fig. 5. Unterlippe von Staphyiinus olens. fj. Kehle, m. Kinn, squ. p. Tasterträger, l. ; par. Paraglossen, 1, 2, 3 die drei Glieder des tasters. . Zunge, Lippen- Die Innenlade der Maxillen ist dem Innenrande des Stipes angefügt. Gewöhn- lich ist nur ihr Aussenrand verhornt und endigt oft in eine hakenförmig nach innen gekrümmte Spitze. Die in der Regel häutige Innenpartie der Innenlade ist dicht behaart oder mit dornförmigen Zähnen kammförmig besetzt. Die der Spitze des Stipes eingefügte, die Innenlade überragende Aussenlade besteht aus einem hornigen Basalstücke und einem häutigen, dicht behaarten Apicaltheil. Die letzten Tribus der Aleocharinen besitzen sehr lang gestreckte, schmale Maxillarladen, von welchen die innere ganz verhornt ist. Die Kiefertaster sind viergliedrig. Ihr erstes Glied ist gewöhnlich kurz, bei den Steninen und Euaesthetinen aber so lang oder länger als die Hälfte des zweiten Gliedes. Das zweite Glied ist gegen die Spitze mehr oder minder verdickt und meist etwas gekrümmt. Das vierte Glied ist in vielen Fällen sehr klein, pfriemenförmig, oft kaum erkennbar und dann ist das dritte Glied im Allgemeinen stärker als gewöhnlich verdickt oder angeschwollen. Bei Aleochara ist die Spitze des vierten Gliedes der Kiefertaster abgeschnürt, so dass die Kiefertaster als fünfgliedrig bezeichnet werden können. Das Kinn ist in den meisten Fällen quer trapezförmig, vorn abgestutzt, ab- gerundet, ausgerandet oder ausgeschnitten. Bisweilen springen die Vorderecken des Kinnes zahnförmig vor. Bei Micropeplus ist das Kinn vor der Mitte eingeschnürt verengt. Die vordere tastertragende Partie der Unterlippe ist durch ein häutiges Zwischenstück mit dem Kinne verbunden. Oft ist dieses Zwischenstück einstülpbar und die vordere Partie der Unterlippe kann so unter das Kinn zurückgezogen 1* 4 VIII. Familie. Staphylinidae. werden, dass nur die Lippentaster vorragen (Pronomaea). Bei Stenus ist das fcaster- tragende Stück der Unterlippe ausserordentlich lang gestreckt und normal in ein, ebenso langes eingestülptes Zwischenstück zurückgezogen. Durch Ausstülpung des Zwischenstückes kann aber die Unterlippe ausserordentlich weit vorgestreckt werden (Vergl. Meinert, Vid. Meddel. naturh. Foren. 1884—1886, 180-207, T. XV). Di& Zunge ist sehr verschieden gebildet, bald breit, bald schmal, bald ungetheilt, bald ausgerandet oder zweilappig. Die den Aussenladen der Maxillen entsprechenden, mit der Zunge verwachsenen Paraglossen treten oft mit freiem , meist etwas nacli innen gekrümmtem Ende hervor. Sie sind am Innenrande dicht behaart oder be- wimpert und ihre Innenränder bilden auf der Innenseite der Zunge zwei meist nach hinten convergirende Längsleisten. Bei mikroscopischer Untersuchung der Unter- lippe von unten sind die Innenränder der Paraglossen meist deutlich zu erkennen, da sie im durchfallenden Lichte unter der Zunge durchscheinen. (Vgl. Kraatz „Zur Terminologie der Paraglossen" in Berl. Entom. Zeitschr. 1857, 54 — 59, 1859, 343 — 345, Schaum „Die Bedeutung der Paraglossen", in Berl. Entom. Zeitschr. 1861, 81 — 91). Kolbe hat (Einführung in die Kenntniss der Insecten, Berlin 1893, 216, Fig. 132) ein dem Hypopharynx anderer Insecten entsprechendes Organ nach- gewiesen und als Innenlippe bezeichnet. Dasselbe befindet sich an der Innenseite der Basis der Unterlippe und besteht aus einem stützenden Basalstücke und au& einem dicht behaarten, kissenförmigen Theil, der eigentlichen Innenlippe. Die Lippen- taster sind gewöhnlich dreigliedrig. Bisweilen sind ihre zwei ersten Glieder mitein- ander verwachsen, so dass nur zwei Glieder zu unterscheiden sind. Bei Äleochara ist die Spitze des dritten Gliedes der Lippentaster abgeschnürt, die Lippentaster können daher als viergliedrig bezeichnet werden. Der Halsschild ist in der Form sehr variabel. Das gewöhnlich dreieckige Schildchen liegt meist frei und tritt zwischen die Wurzel der Flügeldecken. Bei den grabenden Bledien, bei welchen der Mesothorax wie bei den Scaritinen und Bros- cinen kurz stielförmig verlängert ist, bleibt das Schildchen auf den Mesothoraxstiel beschränkt. Die Flügeldecken überragen in der Regel nicht oder nur wenig die Hinter- brust und überdecken meist nur die zwei ersten Dorsalsegmente des Abdomens voll- ständig oder lassen noch den Hinterrand des zweiten Dorsalsegmentes hervortreten. In manchen Fällen überdecken sie aber einen grösseren Theil des Abdomens, bei den 9 mehrerer Anthobienarten überragen sie sogar das Abdomen. Die Flügel- decken stossen an der Naht meist geradlinig aneinander, bei Thinobius und einigen, anderen Oxytelinen sind sie am apicalen Nahtwinkel stark abgerundet und klaffen, nach hinten. Bei vielen Xantholininen greifen die Nahtränder der Flügeldecken über- einander. (Vielleicht ein primäres Verhalten.) Epipleuren sind abgesetzt oder nicht. Die Flügel der Staphyliniden sind sehr übereinstimmend nach dem für die Familienreihe angegebenen Typus gebaut. Nach Roger (Das Flügelgeäder der Käfer, 1875, 20), welcher Repräsentanten der meisten Subfamilien in Bezug auf das Flügel- geäder untersucht hat, ergeben sich wesentliche Unterschiede nur in der Bildung des Basalläppchens und in der oft sehr auffallenden Pigmentirung. Die kurzen Flügeldecken bedingen eine zwei- bis dreimalige Brechung des Flügels zu dessen Deckung und dementsprechend besitzt der Flügel zwei Gelenke, von denen sich da& eine etwa im basalen Drittel, das zweite vor der Mitte befindet. Bei manchen Gattungen ist noch ein drittes Gelenk vorhanden. Zwischen den beiden normalen Gelenken findet sich am Vorderrande ein Pigmentfleck. Die Vena externo-media gabelt sich am ersten Gelenke in zwei Aeste, welche den Hinterrand des Flügels erreichen. Die Wurzel des oberen Astes ist meist ausgelöscht. Strahladern scheinen zwischen dem oberen Ast der V. externo-media und der V. scapularis (Radius) zu fehlen. Von der Cubitalader sind meist nur apicale Reste vorhanden. Die V. interno- media ist einfach. Die Analader ist an der Wurzel in zwei Aeste gespalten, von welchen der vordere den Hinterrand des Flügels erreicht und ein Basalläppchen be- grenzt, der hintere verkürzt und verwaschen ist. VIII. Familie. Staphylinidae. 5 Das Prosternum ist vor den Vorderhüften in verschiedener Weise ausgebildet, bisweilen auf eine schmale, in der Mitte winkelig nach hinten vorspringende Quer- leiste reducirt, in anderen Fällen stärker oder stark entwickelt. Bei den Xantholi- ninen ist vom Prosternum eine Kehiplatte gesondert. Vor dem Prosternum treten bei den Staphylininen und Paederinen zwei Fortsätze des Endothoracalskelettes her- vor, welche als Claviculae bezeichnet wurden. Epimeren der Vorderbrust fehlen bei den Aleocharinen, Tachyporinen und Staphylininen gänzlich oder sind auf einen dreieckigen oder zungenförmigen, häu- tigen oder hornigen, das Stigma der Vorderbrust nicht oder nur unvollständig deckenden Anhang (Operculum) der umgeschlagenen Seiten (Epipleuren) des Hals- schildes reducirt. In den anderen Subfamilien finden wir meist mächtiger entwickelte, das Stigma vollkommen deckende , mit den Epipleuren des Prothorax verschmolzene Epimeren der Vorderbrust, jedoch nicht ausnahmslos. Bei Mlcropeplns ist das Prosternum von den Epipleuren durch eine tiefe, zur Aufnahme der Fühler dienende Spalte getrennt. Fig. 6. Prothorax von Fhüonthus nitidus, von unten. cl Clavicula, Apophyse des Endothoracalskelettes, st^ Prosternum, op Operculum = Epimerum des Protho- rax, coi vordere Hüfthöhle, stigm. freiliegendes Stigma der Vorderbrust (Mesothoraxstigma nach Palmen), «<2 Mesosternum, tps^ Episternum der Mittelbrust. Fig- 1. Meso- und Metathorax von Philonthus nitidus, von unten. s4 Mesosternum, eps^ Episternen, epm^ Epimeren des Mesothorax, st, Metasternum, eps^, epm^ Episternen und Epimeren des Metathorax, Cj, c„ tr^. ir, Hüften und Trochanteren der Mittel- und Hinterbeine. V,, \\ erstes und zweites ausgebildetes, dem dritten und vierten Dorsalsegmente gegenüberliegendes Ventral- segmeLt. Das Mesosternum ist gewöhnlich ziemlich kurz, selten vor den Mittelhüften stärker entwickelt oder kurz stielförmig verlängert. Der Vorderrand des Mesosternums ist abgestutzt oder mehr oder minder tief ausgerandet oder ausgeschnitten. Die Episternen des Mesothorax sind mit dem Mesosternum meist verwachsen, die Epi- meren aber stets deutlich gesondert. Das Metasternum ist im Zusammenhange mit ■dem Flugvermögen in der Grösse variabel. Sind die Hinterhüften quer, so ist der Hinterrand des Metasternums jederseits kaum oder nur massig ausgebuchtet, springen aber die Hinterhüften zapfenförmig vor, dann sind sie in tiefen Ausbuchtungen des Metasternums eingefügt. Die Episternen der Hinterbrust sind mehr oder minder schmal, nach hinten verengt oder zugespitzt, die Epimeren sind oft bis auf ein •dreieckiges oder keilförmiges hinteres Stück von den Flügeldecken überdeckt. ß VIII. Familie. Staphylinidae. Die Beine zeigen ausserordentliche Verschiedenheiten. Besonders wichtig für die Systematik ist die Form und Grösse der Vorder- und Hinterhüften. Die Hüften sind in der Grösse und Form sehr variabel. Zwischen den weit aus der Vorderbrust herabhängenden, den Vorderschenkeln an Länge gleichkommenden Vorderhüften der Staphylininen und den oval conischen, kaum vortretenden Vorder- hüften der Piestinen finden sich alle Mittelformen. Bei den Proteininen und bei den Micropeplinen sind die Vorderhüften quer walzenförmig. Die Mittelhüften sind ebenso stark oder schwächer als die Vorderhüften entwickelt, treten aber weniger aus der Vorderbrust hervor. Die Hinterhüften zeigen systematisch wichtige Ver- schiedenheiten. Bei den Staphylininen, Paederinen, Euaesthetinen, Leptotyphlinea und Steninen ist ihre Innenlamelle mächtig entwickelt und springt stark zapfen- förmig nach hinten vor. Die Aussenlamelle tritt sehr zurück und fällt vertical gegen die Ventralwurzel ab oder ist nur sehr schmal ausgebreitet (Fig. 8). Denken wir uns diesen Hüfttypus in die Quere gezogen, in der Längsachse aber verkürzt, so erhalten wir die queren Hinterhüften der Oxyporinen und Oxytelinen. (Fig. 9.) Bei den Aleocharinen, Trichophyinen und Tachyporinen sind die Hinterhüften quer mit abgehobener Innenlamelle und breiter, flach ausgebreiteter Aussenlamelle. (Fig. 10.) Bei Habrocerus lassen die querdreieckigen Hinterhüften eine Sonderung von Innen- und Aussenlamelle äusserlich nicht erkennen. Die Trochanteren der Hinterbeine sind oft ziemlich gross und werden dann als stützend (fulcrantes) bezeichnet. Die Schienen, eps.3 eps.3 st.3 eps.3 st.3 Hinterhüfte von Staphylinus. Fig. 9. Fig. lO.e Hinterhüfte von Oxyporus. Hinterhüfte von Aleochara.'^r "■ s<3 Metasternum, eps^ Episternen, epm^ Epimeren der Hinterbrust, l. i. InnenlameUe, l. e. Aussenlamelle der Hinterhüften, tr. Trochanter, /. Schenkel. sind einfach behaart oder bedornt. Bei den grabenden Formen sind die Vorder- schienen am Aussenrande mit kräftigen Dornen bewehrt. Die Zahl der Tarsalglieder ist variabler als in irgend einer anderen Familie. Am häufigsten sind sämmtliche Tarsen fünfgliedrig, bei Dinopsis und vielen Oxytelinen sind sie dreigliedrig, bei Hygronoma, Oligota und Hijpocyptus viergliedrig. Bei Leptotyphlus und Thinobius konnte ich nur zwei Tarsenglieder unterscheiden. Bei vielen Aleocharinen sind die Tarsen ungleichgliedrig, und zwar sind entweder nur die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen aber fünfgliedrig {Myrmedoniini, Pronomaeini) oder die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig und nur die Hintertarsen fünfgliedrig {Bolitocharini, Myllaenim). Bei Tanygnathus sind die Vordertarsen fünfgliedrig, die Mittel- und Hintertarsen aber viergliedrig. Das Abdomen erscheint äusserlich meist nach dem Schema —^ — ^' v^' v^' v^' v*^' v' -tr''^' \T^' — ~ gebaut. Das heisst, das erste vollkommen aus- . ... ,1' 2' V3, V^, V5, Vg, V7 gebildete Ventralsegment ist die Ventralschiene des dritten Dorsalsegmentes. Bei den Leptotyphlinen und bei den Oxytelinen im engeren Sinne (Subfamilie Oxytelinae Tribus Oxytelim) ist aber schon die Ventralschiene des zweiten Dorsalsegmentes vollkommen ausgebildet und das Abdomen erscheint daher äusserlich nach dem Schema D^D^3,D^^JVD,, D„ D3, Dg, D,, v„v„V3,v„v„v„,v„v, gebaut. Mit Rücksicht darauf wird von Kraatz, VIII. Familie. Staphylinidae. 7 Fauvel und Anderen die Ventralschiene des zweiten Dorsalsegmentes auch dann mit- gezählt und als erstes Ventralsegment betrachtet, wenn sie fehlt oder nur rudimentär D.IO D.9 D.iO DIO 9 T.5 V.6 Fig. 11. Lathrohiuni cavicolu Q • ^'-' \ (3 V5 Fig. 12. Lathrobi — -A g cmicola $. 1 Y4 — 1 B ^-6 ^ >^5 1 W D.7 \1k m^'^* / m.-''mD.S Wii V.7 St. D.9-l\yr D.IO D.io V.6 V.T V.4 V. Fig. 13. Staplu/tinus olens c^. T.5 Y.i Fig. 14. Staphjjlinus olens $. Die hinteren Abdominalsegmente in der Ansicht von unten, von oben und von der Seite. Vj— Fj viertes biR siebentes (dem sechsten bis neunten Dorsalsegment zugehöriges) Ventralsegment. Z)ö—/),o sechstes bis zehntes Dorsalsegment. Si!. in Fip. 14 Styli des siebenten Ventralsegmentes ( 5 ). m in Fig. 13 und 14 Haut- saum des siebenten Doi-salsegmentes. gl. in Fig. 14 ausstülpbare Stinkdrüsen. ausgebildet ist. Es scheint mir aber für die Beschreibung der Arten, namentlich für die Erörterung der Sexualcharaktere derselben weniger verwirrend und daher 8 VIII. Familie. Staphyliiüdae. zweckmässiger zu sein, den theoretischen Bau des Abdomens bei Seite zu lassen und nur die ausgebildeten Ventralsegmente zu zählen. Theoretisch richtig wären die Ventralsegmente mit denselben Indices zu bezeichnen wie die Dorsalsegmente, wiewohl die Ventral schiene des ersten Dorsalsegmentes (Segmentum mediale) allen Käfern fehlt. Das erste, wie immer durch ein besonders grosses Stigma ausgezeichnete Dorsalsegment des Abdomens tritt im Allgemeinen in so innige Verbindung mit dem Metathorax, dass es von allen älteren Autoren und auch noch von Erichson in seinen „Genera et Species Staphylinorum" (1839) als Theil des Metathorax ange- sehen wurde. Erst später wurde es von Erichson (Arch. Naturg. Jahrg. 1845, II, Bericht für 1844, 80 — 81) richtig gedeutet. Es ist von lederartiger oder in grösserer oder geringerer Ausdehnung häutiger Consistenz und in der Mitte zur Aufnahme des Postscutellums des Metathorax ausgebuchtet, tief ausgeschnitten oder vollkommen in zwei Hälften getheilt. (Vergl. Fig. 2, D,, stigm.,, postscutell.). Das zweite Dorsalsegment ist bei den geflügelten Formen gleichfalls ganz oder bis auf den Hinterrand häutig oder lederartig, bei den ungeflügelten, kurzdeckigen Formen, bei welchen es meist hinter den Flügeldecken hervortritt, mehr oder minder vollständig verhornt. Die folgenden Dorsalsegmente sind, wenn sie frei liegen, vollkommen ver- hornt. Bedecken aber die Flügeldecken den grössten Theil des Abdomens oder das ganze Abdomen (Anthobnim), dann sind die vorderen derselben schwächer chitinisirt und von mehr lederartiger Consistenz. Wie schon erwähnt, sind gewöhnlich nur die zwei ersten Dorsalsegmente von den Flügeldecken überdeckt, das dritte Dorsalsegment ist somit das erste freiliegende. Das siebente, also in der Regel das fünfte freilie- gende Dorsalsegment zeigt wohl bei allen geflügelten Arten am Hinterrande einen feinen Hautsaum, der vermuthlich bei der Entfaltung der Flügel eine Rolle spielt. Das Vorhandensein dieses Hautsanmes lässt das siebente Dorsalsegment auch ohne Zählung der vorhergehenden Segmente mit Sicherheit erkennen. Das neunte Dorsal- segment scheint nur bei den $ der Xantholininen (mit Ausschluss von Othius und Baptolinus) vollkommen ungetheilt zu sein (primäre Bildung). Bei einigen Paederinen z. B. Lathrohium ist es hinten sehr breit und mehr (?) oder minder (cf) tief vier- eckig ausgeschnitten (Fig. 11, 12), bei der Mehrzahl der übrigen Staphyliniden aber vollkommen in zwei Seitenstücke getheilt. Diese Seitenstücke sind oft auf schmale Griffel reducirt und wurden als Analgriffel (Styli anales) bezeichnet (Fig. 13, 14). Die Deutung der Analgriffel als Seitenstücke des vollkommen getheilten neunten Dorsal- segmentes ergibt sich durch den Befund an Lathrohium ganz von selbst. Stein, dem wir die eingehendsten, wenn auch in ihrer Deutung nicht einwurfsfreien Unter- suchungen über den Bau des Abdomens der Käfer verdanken (Die weiblichen Ge- schlechtsorgane der Käfer, Berlin 1847, mit 9, Tafeln), hielt die Analgriffel (1. c. 15) für die Seitenstücke des achten Ventralsegmentes. Verhoeff (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1893, 135) hat sie richtig gedeutet, aber mit Unrecht (1. c. 242) das neunte Dorsal- segment der Staphyliniden im Allgemeinen als zweitheilig bezeichnet. Die zehnte Dorsalplatte ist ungetheilt. Die Ventralplatte des zweiten Abdominalringes zeigt auch bei den Oxytelinen s. Str. eine Tendenz zur Reduction. Die Ventralplatte des neunten Abdominalringes, also bei den Leptotyphlinen und bei den Oxytelinen im engeren Sinne das achte, bei den übrigen Staphyliniden das siebente ausgebildete Ventralsegment ist im weib- lichen Geschlechte vollkommen in zwei Seitenstücke getheilt, welche von Stein (1. c. 13) als Vaginalpalpen bezeichnet wurden. Diese Seitenstücke sind oft in der Mitte quer eingeschnürt {Lathrobium, Fig. 12) oder wirklich zweigliedrig {Staphy- linus, Fig. 14). Im letzteren Falle bestehen sie aus einem in neuerer Zeit auch von Verhoeff (Deutsch. Entora. Zeitschr. 1894, 180) als Seitenhälfte der vollkommen ge- theilten neunten Ventralplatte betrachteten Basalgliede und aus einem als Stylus bezeichneten Anhange desselben. Früher hielt Verhoeff (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1893, 215) das Basalstück der sogenannten Vaginalpalpen für die Seitenhälfte der getheilten zehnten Ventralplatte und bezeichnete die Styli als Cerci. Ich muss ge- VIII. Familie. Staphylinidae. 9 stehen, dass ich mir aus Verhoeff's Arbeit über die Unterschiede von Styli und Cerci keine Klarheit verschaffen konnte. In der Gliederung (vergl. Verhoeff 1. c. 1894, 180, Note) kann der Unterschied wohl nicht liegen, da ja die bei den Larven als Cerci bezeichneten, gewöhnlich zweigliedrigen Anhänge des neunten Dorsalsegmentes in vielen Fällen ungegliedert sind. Vielleicht sollen aber dorsale Anhänge des Abdo- mens als Cerci, ventrale als Styli bezeichnet werden.*) Uebrigens scheint es mir sehr naheliegend, die von Verhoeff zuerst als Cerci und später als Styli bezeichneten An- hänge als abgegliederte Enden der getheilten Ventralplatte des neunten oder als Seitenstücke einer getheilten Ventralplatte des zehnten Abdominalringes zu deuten. Nach Verhoeff (Deutsch. Sntom. Zeitschr. 1894, 188, Archiv f. Naturg. 1894, Bd. I, Heft 2, 130) fehlt aber die theoretisch als zehnte zu bezeichnende Ventralplatte allen Käfern in beiden Geschlechtern oder ist nur in minimalen Resten nachweisbar. Die vorstehenden Angaben über die abdominalen Endsegmeute beziehen sich namentlich auf die Staphylininen und Paederinen. Die übrigen Subfamilien bedürfen in dieser Hinsicht noch eingehender Untersuchungen, durch welche vielleicht syste- matisch wichtige Charaktere festgestellt werden können. Nach Verhoeff's, wohl nicht allgemein giltigen Angaben über das männliche Copulationsorgan der Staphyliniden (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1893, 141) ist der Penis völlig frei, die Parameren sind ventral gelegen, miteinander verwachsen und bilden eine längliche symmetrische oder asymmetrische Platte. Ein Basaltheil fehlt. (Vergl. dagegen Czwalina: „Die Forcipes der Staphylinidengattung LathroMiim" in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1888, 337—354, T. III, IV.) Bemerkt sei noch, dass namentlich die grossen Formen {Staphylinus) hinter dem achten Dorsalsegmente zwei bläschenförmige oder kurz schlauchförmige Aus- stülpungen hervortreten lassen, welche ein stinkendes Secret absondern. (Stink- drüsen, Fig. 14.) Die Formen des meist sehr frei beweglichen Abdomens sind ausserordentlich mannigfaltig. Bei den Staphyliniden mit stark verkürzten Flügeldecken ist das Ab- domen gewöhnlich gestreckt, von der Wurzel an nach hinten verschmälert oder bis zum siebenten Segmente ziemlich gleichbreit, bisweilen vor der Spitze erweitert oder an der Basis eingeschnürt. Bei den Formen mit langen Flügeldecken (Omaliini) ist das Abdomen gewöhnlich breit und hinten kurz zugespitzt. Die Seiten des zweiten bis siebenten Dorsalsegmentes sind gewöhnlich durch eine Seitenfurche scharf ab- gesetzt und aufgebogen, selten nur äusserst schmal oder gar nicht gerandet (Co- nurus, viele Stenus, Osorius, Ct/lindrogaster^ Holotrochus, Lispinus, Leptochirics, Thoracophorus). Die Ventralwurzel des Abdomens ist oft zwischen den Hinterhüften faltig zusammengedrückt oder gekielt. Bei Micropeplus bildet sie zwis,chen den Hinter- hüften einen ziemlich breiten Fortsatz. Sehr viele Staphyliniden können das Abdomen aufwärts krümmen, manche Aleocharinen so weit, dass sie mit demselben den Vorder- körper überdecken (Encephalus), andere (Tachyporini, Xantliolinini) krümmen das Abdomen nach unten. Bei den Piestinen, Pseudopsinen, Phloeocharinen, Omaliinen und Proteininen zeigt das Abdomen im Allgemeinen eine geringere Beweglichkeit und wird meist nur mit der Spitze abwärts gekrümmt. Bei Micropeplus endlich sind die Abdominalsegmente fast ebenso starr miteinander verbunden wie bei den Psela- phiden. Die Larven der Staphyliniden sind im Allgemeinen durch den Mangel einer Oberlippe, durch das Vorhandensein eines Anhangsgliedes der Fühler, zweigliedrige, selten eingliedrige Anhänge (Cerci) des neunten Abdominalsegmentes, als Nach- schieber dienendes Analsegment und wohlentwickelte Beine mit eingliedrigen, klauen- förmigen Tarsen ausgezeichnet. Schiodte hat (Naturhist. Tidsskr. 3. ßaekke, III. Bd. *) Erich Haase bezeichnet in seiner Arbeit über die Abdominalanhänge der Insecten (Morpholog. Jahrb. XV. Bd. 1889, 374) als Griffel oder Styli „die ungegliederten, starren, fußstummelartigen Anhänge an der Hüfte oder dem Hinterrande der Bauchplatten gewisser Myriopoden, Thysauuren und Insecten", als Eaife oder Cerci „die meist gegliederten, in der Nähe des Afters entspringenden Endanhänge des Afterstückes". 10 VIII. PamiUe. Stapbylinidae. 1864 65, 193—215) nach Untersuchung- einer freilich geringen Anzahl von Larven zwei Larventypen der Staphyliniden unterschieden und namentlich durch folgende Charaktere definirt. I. Typus. Staphylinlni. Kopf vorragend, hinten halsförmig eingeschnürt, mit hintenständigem Hinterhauptloche. Der Clypeus am Vorderrande gezähnt. Die Fühler am Vorderrande der Stirn eingefügt, viergliedrig. Das Hypostora jederseits der Unterlippe mit einem Fortsatz. Die Mundtheile vorragend. Die Mandibeln sichel- förmig, ungezähnt. Die Maxillen mit äusserst kurzer Articulationsmembran und kleiner, dem Stipes frei eingefügter Lade. Die Unterlippe mit dreilappiger, kissenförmiger, dicht behaarter Apicalpartie und schmaler Ligula. Die Eückenschilder des Thorax ungetheilt. Das Prosternum verhornt. Die Cerci borstenförmig , zweigliedrig. Das Analsegment schräg nach unten gerichtet. (Subfamilie Staphylininae.) Fig. 15. Kopf der Larve von Ocypus olens MüU. Nach Schij0rdte. Kopf der Laive 1 Bleditis tricornis Herbst, vou unten. Nach Scliiffdte. IL Typus. Oxytelini. Kopf geneigt, hinten nicht halsförmig eingeschnürt, mit untenständigem Hinterhauptloche. Die Fühler seitlich, über der Basis der Man- dibeln eingefügt, dreigliedrig. Das Hypostom vorn ohne seitliche Fortsätze. Die Mund- theile zurückgezogen. Die Mandibeln gezähnt. Die Maxillen mit wohl ausgebildeter Articulationsmembran und mächtig entwickelter, mit dem Stipes verwachsener Lade. Die Unterlippe mit ungetheilter Apicalpartie. Die Eückenschilder des Thorax und Abdomens ungetheilt. Das Prosternum häutig. Die Cerci zweigliedrig oder eingliedrig, kurz. (Oxijporus, Platystethiis, Bledius.) Später wurden von Schiodte (Naturhist. Tidsskr. 3. Raekke, VIII. Bd. 1872/73, 548 — 564) noch die Larven von Sienus, Tachinus, Tachyporus und Syntotniiim untersucht. Die Larven von Stenus sind besonders bemerkenswerth, weil sie zwischen den beiden von Schiodte zuerst unterschiedenen Typen thatsächlich in der Mitte stehen. Der Kopf ist geneigt und hinten nicht halsförmig eingeschnürt. Das Hinter- hauptloch ist nicht wie beim ersten Typus gerade nach hinten und nicht wie beim zweiten Typus ausgesprochen nach unten gerichtet, sondern nimmt eine Zwischen- stellung ein. Der Clypeus ist am Vorderrande mit sechs kleinen Dörnchen bewehrt. Die Fühler sind am Vorderrande der Stirn eingefügt und viergliedrig. Das Hypo- stom ist einfach. Die Mundtheile sind vorragend. Die schlanken, sichelförmigen Man- dibeln sind am Innenrande fein gezähnelt. Die Articulationsmembran der Maxillen ist sehr kurz, die Maxillarlade ist aber nicht frei eingefügt, sondern mit dem Stipes verwachsen. Die Apicalpartie der Unterlippe ist zweilappig, eine Ligula fehlt. Die Kückenschilder des Thorax und Abdomens sind ungetheilt. Das Prosternum ist häutig. Die Cerci sind lang, borstenförmig, zweigliedrig. Das Analsegment ist schräg nach VIII. Familie. Ötaphylinidae. 11 unten gerichtet. — Die Larven von Tachinus und Tachyporus stimmen wesentlich mit dem zweiten Typus überein, besitzen aber eine conische Ligula und lange, borstenförmige, zweigliedrige Cerci. Die merkwürdige, kugelig zusammenrollbare Larve von Sijntomium gehört unzweifelhaft zum zweiten Typus. Die von Schiedte leider nicht untersuchten Larven der Aleocharinen scheinen im Wesentlichen mit jenen der Tachyporinen übereinzustimmen. Nach den Versuchen von Latreille, Mannerheim, Stephens und Heer wurde die moderne Systematik der Stapbyliniden durch Erichson in seinem classi- schen Werke : „Genera et Species Staphylinorum-* 1849 begründet. Erichson theilte die Staphyliniden in folgender Weise in 11 Tribus. 1 Stigmen der Vorderbrust freiliegend 2 — Stigmen der Vorderbrust verdeckt «^ 2 Fühler am Innenrande der Augen eingefügt 1 AleocIiarinL — Fühler unter dem Seitenrande der Stirn eingefügt II Tachyporifii. — Fühler am Vorderrande der Stirn eingefügt III StapJiylinini. 3 Hinteihüften conisch 4 — Hinterhüften quer 6 4 Vorderbrust hinter den Vorderhüften häutig IV Paederini. — Vorderbrust hinter den Vorderhüften hornig 5 5 Die Fühler unter dem Seitenrande der Stirn eingefügt. V JPinopMlinL — Die Fühler auf der Stirn eingefügt VI Steiiini. 6 Trochanteren der Hinterbeine einfach 7 — Trochanteren der Hinterbeine stützend 8 7 Vorderhüften conisch, vorragend VII Odcytelini, — Vorderhüften kugelig, nicht vorragend VIII Piestini. 8 Vorderhüften conisch, vorragend 9 — Vorderhüften fast cylindrisch, nicht vorragend , XI JProteinini, 9 Kopf ohne Ocellen IX JPhloeocharini, — Kopf mit zwei Ocellen , X Omalini, Lacordaire (Genera des Coleopteres, T. II, 1854, 25) acceptirte die von Erich- son geschaffenen Tribus und nahm nur an der Charakteristik derselben einige kleine Aenderungen vor. Kraatz nahm in seiner ausgezeichneten Bearbeitung der Staphyliniden Deutsch- lands (Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856 — 1858) gleichfalls Erichson's genial entwor- fenes System als Basis, vereinigte aber die Pinophilinen mit den Paederinen und trennte nach dem Vorgange von Heer (Fn- Helv. I, 169) die Gattung Micropeplus als Eepräsentanten einer eigenen Gruppe von den Proteininen, so dass die Zahl der Gruppen wieder elf betrug. Ausserdem gab Kraatz mehreren Gattungen eine passen- dere Stellung. TanygnatJms wurde von den Tachyporinen zu den Staphylininen, Oxy- porus von den Staphylininen zu den Oxytelinen, Megalops von den Oxytelinen zu den Steninen, Micralymma nach Schindte's Ausführungen von den Oxytelinen zu den Omalinen, Glyptoma von den Proteininen zu den Piestinen gestellt. Ziemlich gleichzeitig mit Kraatz bearbeitete Jacquelin Duval (Gen. Col. d'Eur. II, 1857 — 1859) die europäischen Staphylinidengenera. Die von Erichson auf die freie oder verdeckte Lage der Prothoraxstigmen und auf die häutige oder hor- nige Beschaffenheit des hinter den Vorderhüften liegenden Theiles der Vorderbrust basirenden Charaktere erwiesen sich als unhaltbar, und es ist Jacqelin Duval's be- sonderes Verdienst, mit Hintansetzung dieser Charaktere die Insertion der Fühler in den Vordergrund gestellt zu haben. Jacquelin Duval unterschied (1. c. 84) die Erichson'schen Tribus in folgender Weise: 1 Fühler auf der Stirn am Innenrande der Augen eingefügt. I Aleocharites. — Fühler am Vorderrande der Stirn eingefügt 2 — Fühler unter den Seiten rändern der Stirn eingefügt i> 12 "^III. Familie. Staphylinidae 2 Das erste Glied der Kiefertaster klein, das Endglied deutlich ausgebildet und mehr oder minder gross. Die Fühler fadenförmig oder allmälig gegen die Spitze verdickt, sehr selten mit schwacher Keule III Staphylinites. — Das erste Glied der Kiefortaster gestreckt, das Endglied sehr klein, kaum unter sehr starker Vergrösserung sichtbar. Die Fühler schlank, gegen die. Spitze mehr oder minder keulig verdickt VI Stenltes. 3 Vorderhüften conisch, voi-ragend 4 — Vorderhüften kugelig, nicht vorragend VIII Piestites. — Vorderhüften cylindrisch, quer und schräg gestellt, nicht vorragend. XI Proteinites. 4 Kopf ohne Ocellen 5 — Kopf mit zwei Ocellen X Omalites. 5 Hinterhüften conisch 6 — Hinterhüften quer 7 6 Endglied der Kiefertaster klein, bisweilen kaum erkennbar. IV Pederites. — Endglied der Kiefertaster gross V jPlnopJiiUtes, 7 Genitalsegment des Abdomens nicht sichtbar oder zurückziehbar. Prothorax- stigmen sichtbar. Körper gewölbt II Tachyporites. — Genitalsegment des Abdomens nicht sichtbar oder zurückziehbar. Prothoraxstig- men nicht sichtbar. Körper mehr oder weniger depress. IX Phleocharites. — Genitalsegment des Abdomens freiliegend , nicht zurückziehbar. Prothorax- stigmen nicht sichtbar VII Oxytelites. Leconte (Classificat. Col. North America I, 1861/62, 58 — 72) schloss sich an Erichson, Kraatz und Jacquelin Duval an , moditicirte aber insofern das Erichson- Kraatz'sche System, als er nach der Hüftenbildung die Piestinen und Micropeplinen allen übrigen Staphyliuiden als zwei gieichwerthige Kategorien coordinirte. Nach einem früheren Entwürfe (Öfv. Vet. Ac. Förh. T. XV, 1858) und nach Ausscheidung der Micropepliden , die als eigene Familie in die Stirps Nitidulariae gestellt wurden (Skand. Col. I, 1859, 71, IV, 195), gab Thomson (Skand. Col. IX, 1867, 135 — 137) die folgende, grösstentheils auf bisher nicht beachtete Charaktere gegründete Tribus-Eintheilung der Staphyliuiden. 1 Flügeldecken ohne vertiefte Seitenlinie 2 — Flügeldecken mit vertiefter, oft auf den umgeschlagenen Seiten (epipleuris) befindlicher Seitenlinie. Die Vorderhüften kürzer als die Vorderschenkel. Die Schienen oft bedornt oder gezähnelt. Kopf meist zurückgezogen, seltener mit abgeschnürter Halspartie 9 2 Der Clypeus häutig. Die Fühler weit vor den depressen Augen zwischen den Wurzeln der Mandibeln eingefügt. Der Kopf mit halsförmig abgeschnürter Basalpartie. Die Schienen bedornt. Die Vorderhüften lang, so lang als die Vorderschenkel. Die Oberlippe meist zweilappig. Das Metasternum hinten jederseits zur Aufnahme dei- Hinterhüften halbkreisförmig ausgeschnitten... 3 — Der Clypeus hornig. Die Schienen sehr selten bedornt 4 3 Prosternum ohne Kehlfortsatz. Die Fühlerwurzeln von einander weiter als von den Augen entfernt I. Tribus. Staphyllnina, — Prosternum mit deutlichem Kehlfortsatz. Abdomen an der Ventralwurzel ge- kielt II. Tribus. Xantholinina. 4 Hinterhüften von einander getrennt. Die Fühler zwischen den grossen Augen eingefügt. Die Kiefertaster lang, mit undeutlich erkennbarem Endgliede. Die Schienen pubescent IV. Tribus. Stenina. — Hinterhüften innen aneinander stossend 5 5 Die Kiefertaster lang, mit undeutlichem Endgliede. Die Fühler vor den Augen eingefügt. Der Kopf vorragend, mit deutlicher Halspartie. Das Abdomen an der Ventralwurzel gekielt. Die Mandibeln sichelförmig, innen gezähnt. III. Tribus. Poederina. VIII. Familie. Staphylinidae. 13 — Die Kiefertaster nicht lang, mit deutlichem Endgliede. Der Kopf gewöhnlich in den Halsschild zurückgezogen C) 6 Die Flügeldecken fast kürzer als die Brust. Die Fühler am Innenrande der Augen eingefügt. Der Prothorax geneigt (inflectendus). Die Hinterhüften mit flacher Aussenlamelle (lamina inferiore scutata). V. Tribus. Aleocharina. — Die Flügeldecken länger als die Brust. Die Schienen pubescent 7 7 Das Mesosternum in der Mitte vorn tief ausgerandet. Das Abdomen an der Ventralwurzel nicht gekielt 8 — Das Mesosternum vorn nicht ausgerandet. Das Abdomen an der Ventralwurzel gekielt. Die Vorderhüften klein, fast kugelig, kaum vorragend. VIII. Tribus. JPhloeochavina. 8 Der Kopf in den Halsschild zurückgezogen, sehr kui'z. Die Fühler gegen die Spitze leicht keulig verdickt VI. Tribus. Hypocyptina, — Der Kopf vorragend, mit deutlicher Halspartie. Die Fühler wirtelig bewimpert. VII. Tribus. Trichophyina, 9 Die Vorderhüften klein, conisch kugelig, aneinanderstossend. Die Schienen nicht bedornt. Die Flügeldecken nicht länger als die Brust. Der Kopf vor- ragend IX. Tribus. Evaesthetina. — Die Vorderhüften conisch. Die Flügeldecken länger als die Brust 10 10 Die Fühler leicht gekniet (subfractae). Die Tarsen kurz. Kopf ohne Ocellen. Die vertiefte Seitenlinie der Flügeldecken meist auf die herabgebogenen Seiten herabgerückt. (Elytra stria impressa plerumque in epipleuris sita) 11 — Die Fühler gerade. Die vertiefte Seitenlinie der Flügeldecken die Rücken- fläche begrenzend (Elytra stria impressa semper laterali). Die Schienen meist bedornt oder gezähnelt 12 11 Prothorax an der Basis schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten ge- randet. Die Schienen meist zum Graben gebaut, . .X. Tribus. Oocytelina. — Prothorax an den Seiten nicht gerandet. Die Mittelhüften breit getrennt. Das Metasternum hinten jederseits ausgerandet. Die Schienen nicht gezähnelt. XI. Tribus. Oxyporina. 12 Der Kopf klein, nicht vorragend, ohne Ocellen. Die Schienen bedornt. Die Hintertarsen verlängert. Der Prothorax an der Basis fast breiter als die Flügeldecken, nach vorn verengt XII. Tribus. Tachypori/na. — Der Kopf vorragend 13 13 Die Fühler unter dem verflachten Seitenrande der Stirn eingefügt. Der Kopf ohne Ocellen, breit, hinten nicht eingeschnürt. XIII. Tribus. Olisthaerina. — Die Fühler vor den Augen eingefügt. Der Kopf hinten halsförmig einge- schnürt, meist mit Ocellen. Das Abdomen mit scharf aufgebogenem, nicht verdicktem Seitenrande XIV. Tribus. Ornaliina. Wiewohl Thomson eine Anzahl neuer Charaktere mit Glück geltend machte, so sind doch seine Definitionen der Tribus zum Theil keine genügend scharfen. Nament- lich war es ein entschiedener Missgriff, das Fehlen oder Vorhandensein einer ver- tieften Linie an den Seiten der Flügeldecken in erster Linie zur Eintheilung zu be- nutzen. Finden wir doch in der Paederinen-Gattung Lathrobium beide Gegensätze der Flügeldeckenbildung. Ich will auf die Unzulänglichkeit anderer Thomson' scher Tribus-Charaktere nicht weiter eingehen, aber hervorheben, dass die Anordnung der Tribus bei Thomson viel mehr mit den Larvenformen im Einklang steht als bei Erichson. Fauvel theilte in seiner vorzüglichen, aber leider noch nicht abgeschlossenen Bearbeitung der Staphyliniden Frankreichs und des Kheingebietes (Faune gallo-rhen. III, 7) die Familie zunächst in zwei Subfamilien : Micmpeplidae und Staphylinidae (jenuini. Die Tribus der Staphylinidae genuini unterschied er in derselben Weise wie Jacquelin Duval, vereinigte aber die Pinophilinen mit den Paederinen und ordnete die Tribus in der umgekehrten Reihenfolge des Erichson -Kraatz'schen Systems. 14 VIII. Familie. Staphylinidae. Mulsant und Eey (Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5. ser., T. VIII, 1875,' 205), denen wir eine ausserordentlich eingehende und umfangreiche Bearbeitung der Sta- pliyliniden Frankreichs (Hist. Nat. Col. Fr., Ann. Soc. Linn. Lyon und Ann. Soc. d'Agric. Lyon) verdanken, theilten ihre Brt'vipennes in drei Hauptgruppen: I. Sta- phylinides, II. Micropeplides und III. Stenides. Dieselben wurden in folgender Weise charakterisirt : 1 Hinterhüften wenig getrennt, fast aneinanderstossend oder ganz aneinander- stossend. Das erste Glied der Kiefertaster kurz oder sehr kurz, das End- glied derselben mehr oder minder ausgebildet, sehr selten kaum sichtbar. Prothorax an den Seiten nicht gerandet 2 — Hinterhüften ziemlich beträchtlich von einander getrennt. Sämmtliche Hüften klein oder kurz conisch. Das erste Glied der Kiefertaster gestreckt, schlank, das Endglied kaum sichtbar. Die Fühler nicht einlegbar, elfgliedrig. Pro- thorax an den Seiten nicht gerandet III Stenides. 2 Die Fühler nicht einlegbar, elfgliedrig, nicht selten zehngliedrig, ohne scharf abgesetzten Endknopf. Die Hüften mehr oder minder gross oder die Vorder- und Mittelhüften allein klein I StapJiylinides . — Die Fühler in Gruben auf der Unterseite des Prothorax einlegbar, neon- gliedrig, mit scharf abgesetztem Endknopf. Sämmtliche Hüften klein. II Microjyeplides. Die Eintheilung der „Staphylinides"' wurde in erster Linie auf den Bau der Hinterhüften basirt. Es wurden 15 familles der ersten Hauptgruppe unterschieden und in folgender Weise aneinandergereiht: Staphyliniens, Xantholiniens, Pederiens, Oxyporiens, OxytHiens, PhUocIiariens, TrigonurienSy Proteiniens, PhUohiens, Oma- liens, Pholidiens, Hahroceriens, Tachyporietis, Trichophyens, Aleochariens. Später (Ann. Soc. Linn. Lyon, XXIV, Ann. 1877, 299) wurden noch von den Pederiens die „EvestJtetiens"' ausgeschieden und dadurch die „familles" der ersten Hauptgruppe auf 16 vermehrt. Leconte und Hörn (Classificat. Col. North America 1883, 89 — 106) schlössen sich in der Eintheilung in 12 Subfamilien und in der Abgrenzung der Tribus der Hauptsache nach an Fauvel an, ordneten aber die Tribus in folgender Weise : Sub- family I. Staphylininae. Tribe I. Aleocharini, Tribe II. Staphylinini, Tribe III. Stenini, Tribe IV. Paederini, Tribe V. Tachyporini, Tribe VI. Phloeocharini, Tribe VII. Oxytelini, Tribe VIII. Homalini, Tribe IX. Protinini, Tribe X. Piesüni. Sub- family IL Micropeplinae. Die von Erichson, Jacquelin Duval, Kraatz und Fauvel mit den Steninen verbundenen Euaesthetinen wurden als eigene Gruppe unter die Paederinen gestellt. Sharp unterscheidet in seiner Bearbeitung der Staphyliniden von Central- amerika (Biologia Centrali-Americ. Vol. I, pt. 2, 1882—1887, 145-747) folgende Subfamilien: Aleocharinae, Cephalop)lectinae^ Tachyporinae, Staphylininae, Paede- rinae, Pinophilinae, Evaesthetinae, Steninae, Megalopinae, Oxyporinae, Oxytelinae, Omaliinae, Micropeplinae. Die Subfamilie Cephaloplectinae ist für die merkwürdige myrmecophile Gattung Cephaloplectus (Eciton-Güist), die Subfamilie Megalojnnae für die von Erichson zu den Oxytelinen, von Kraatz zu den Steninen gezogene Gattung Megalops gegründet. Bei Cephaloplectus ist der Kopf ganz nach unten geschlagen und das Prosternum ist hinter den Vorderhüften in einen sehr grossen Fortsatz verlängert. In der Subfamilie Oxytelinae vereinigte Sharp die Oxytelinen, Piestinen, Phloeocharinen und Proteininen Erichson's. Ich bin mit dieser erweiterten Begrenzung der Subfamilie Oxytelinae nicht nur vollkommen einverstanden, sondern betrachte auch die Omaliinen nur als Tribus der Oxytelinen. Hingegen schien es mir geboten, für einige isolirte Typen nach dem Vorgange von Thomson, Mulsant et Key und Sharp eigene Subfamilien anzu- nehmen. Trichopluja lässt sich nach der Insertion der Fühler nicht mit den Aleo- charinen, Habrocerus nach der eigenthümlichen, in der ganzen Familie isolirt da- stehenden Bildung der Hinterhüften nicht mit den habituell sehr ähnlichen Tachy- VITI. Familie. Staphylinidae. 15 porinen verbinden. Jede der beiden im Fühlerbau übereinstimmenden und durch den- selben an die Trichopterygidae erinnernden Gattungen bildet eine eigene Subfamilie. Vielleicht aber werden sich spätere Autoren entschliessen, die Aleocharinen, Tricho- phyinen, Habrocerinen und Tacbyporinen zu einer einzigen Subfamilie zu vereinigen. Dianous und Slenns bilden eine scharf abgeschlossene Subfamilie, welche ein gewisses Analogen zu den Cicindeliden in der Familienreihe Caraboidea darstellt. Die von Erichson, Jacquelin Duval, Kraatz und Fauvel mit den Steninen verbundenen Euaesthe- tinen stehen in näherer Verwandtschaft mit den Paederinen und bilden wohl am besten gleichfalls eine eigene Subfamilie, mit der aber die Leptotyphlinen nicht zu ver- einigen sind. Diese sind durch den Bau des Abdomens mehr mit den Oxytelinen im engeren Sinne verwandt und differiren von diesen wesentlich nur durch die In- sertion der Fühler innerhalb der Wurzel dei Mandibeln. Die von Erichson unter die Staphylininen, von Kraatz unter die Oxytelinen gestellte Gattung Oxijportis re- präsentirt gleichfalls einen isolirten Typus vom Werthe einer Subfamilie. Die Staphyliniden bilden wieder eine der formen- und artenreichsten Käfer- familien. Im Gemminger-Harold'schen „Catalogus Coleopterorum" (Tom. II, 1868) sind über 4000 Arten aufgeführt. Duvivier's „Enumeration des Staphylinides decrits depuis la publication du Catalogue de MM. Gemminger et de Harold" (Ann. Soc. Entom. Belg. T. XXVII, 1883, 91—215) verzeichnet für 15 Jahre einen Zuwachs von mehr als 2500 Arten. Seither sind namentlich aus Central- und Nordamerika ausserordentlich viele neue Arten beschrieben worden, so dass die Zahl der bekannten Staphyliniden nicht sehr bedeutend hinter der der Carabiden zurückbleiben dürfte. Doch dürfte die Zahl der wirklich existirenden Staphyliniden die der Carabiden sogar wesentlich übertreffen. Die Familie ist über alle Theile der Erde verbreitet. In Europa sind alle Subfamilien bis auf die von Sharp auf die amerikanischen Gattungen Ce- jjJialopledus und Megalops gegründeten vertreten. Die Lebensweise der Staphyliniden ist eine sehr verschiedene. Wir finden Sta- phyliniden auf Wegen frei umherlaufend oder unter Steinen versteckt, an Cadavern, im Dünger, in faulenden Pilzen und unter anderen faulenden Vegetabilien, unter dem abgefallenen Laube der Wälder, unter Moos, unter der morschen Rinde und im Mulme alter Bäume, an ausfliessendem Baumsafte etc. Andere leben an Ufern, manche ausschliesslich an der Meeresküste oder an den Rändern salziger Binnen- gewässer. Einige graben im Ufersande Gänge, in denen sie sich während des Tages versteckt halten, andere laufen an den Ufern im Sonnenschein umher. Einige Arten werden in Höhlen oder unter tief in den Boden eingesenkten Steinen gefunden. Die meisten Arten leben räuberisch und verfolgen auf Wegen, an Cadavern, im Dünger, in Pilzen, unter Baumrinden etc. andere Insecten oder deren Larven. Von den in Pilzen lebenden Arten scheinen sich einige aber von der Pilzsubstanz selbst zu nähren. Von den unter Baumrinden, namentlich in den Gängen von Borkenkäfern vorkommenden Arten sind einige Feinde der Borkenkäfer und ihrer Larven, einige leben von den Excrementen derselben. Viele Omaliinen (namentlich Anthophagus, Amphichroum und AntJwbium) leben auf Blumen oder blühenden Gesträuchen und sind vielleicht Pollenfresser. Velleiiis ist ein Gast der Hornisse. Die Mehrzahl der bekannten Ameisen- und Termitengäste finden wir in der Familie der Staphyliniden. Unter den Myrmecophilen stehen Lomechusa und Atemeies zu den Ameisen in einem echten Gast Verhältnisse, d. h. sie werden von den Ameisen gepflegt und gefüttert. Die meisten myrmecophilen Staphyliniden sind indifferent geduldete Gäste, andere {Myrmedonia, Quedhis brevis, XantJwliniis atratus) werden feindlich verfolgt. Uebersicht der Subfamilien. 1 Prothorax auf der Unterseite jederseits mit einer tiefen Fühlerfurche. Fühler neungliedrig , mit scharf abgesetztem Endknopfe. Sämmtliche Hüften klein, die Hinterhüften breit getrennt. Tarsen sämmtlich dreigliedrig. (Trib. XXX. ) XII 3Iicropeplinae. — Prothorax auf der Unterseite ohne Fühlerfurche. Fühler elf-, selten zehns'liedrisr. 2 16 VIII. Familie. Staphylinidae. 2 Die Hinterhüften nach hinten stark zapfenförmig vorragend, mit conischer oder trapezförmiger Innenlamelle und tief eingesenkter, verticaler oder nur schmal ausgebreiteter Aussenlamelle 3- — Die Hinterhüften quer, mit quer dreieckiger oder nur kurz conischer Innen- lamelle und verticaler oder schmal ausgebreiteter Aussenlamelle, oder quer mit conischer oder länglich viereckiger Innenlamelle und flach ausgebreiteter Aussenlamelle, oder quer dreieckig ohne äusserlich sichtbare Sonderung einer Innen- und Aussenlamelle 7 3 Die Hinterhüften breit getrennt, klein, kegelförmig. Die Vorder- und Mittel- hüften gleichfalls klein. Die Fühler am Vorderrande der Stirn zwischen den grossen Augen, scheinbar aber auf der Stirn eingefügt, indem der stark ent- wickelte, vollkommen verhornte, nicht gesonderte Clypeus mit der Stirn einen einheitlichen Complex bildet. Das erste Glied der Kiefertaster nur um die Hälfte kürzer als das zweite, das Endglied äusserst klein, pfriemenförmig, oft kaum erkennbar. (Trib. XXI.) VIII Stenifiae. — Hinterhüften aneinanderstossend oder nur schmal getrennt 4 4 Vorderhüften lang zapfenförmig, weit aus der Vorderbrust hervorragend. Die Tarsen fünfgliedrig, sehr selten die Mittel- und Hintertarsen viergliedrig. . 5 — Vorderhüften kurz zapfenförmig. Die Tarsen vier- oder zweigliedrig 6 5 Fühler am Vorderande der Stirn innerhalb der Wurzeln der Mandibeln mehr oder minder frei eingefügt. (Trib. XVI — XVIII.) .... V Staphylininae, — Fühler unter den kurz lappenförmig vorspringenden Vorderecken der Stirn über der Basis der Mandibelu eingefügt. (Trib. XIX.).. VI Paederhiae, (3 Die Ventralplatte des zweiten Abdominalringes fehlt. Das erste Glied der Kiefertaster wenigstens halb so lang als das zweite. Die Tarsen viergliedrig. (Trib. XX.) vn Euaesthetinae. — Die Ventralplatte des zweiten Abdominalringes vollkommen ausgebildet. Das qrste Glied der Kiefertaster klein. Die Tarsen zweigliedrig. (Trib. XXIII.) X Leptotyphlinae. 7 Die Fühler frei eingefügt. Die Hinterhüften mit flach ausgebreiteter Aussen- lamelle oder ohne äusserlich sichtbare Sonderung von Innen- und Aussen- lamelle 8^ — Die Fühler unter dem leistenförmig aufgeworfenen oder lappig erweiterten Stirnrande eingefügt. Die Hinterhüften mit verticaler oder nur schmal aus- gebreiteter Aussenlamelle 11 8 Flügeldecken ohne scharf begrenzte Epipleuren 9 — Flügeldecken mit scharf begrenzten, in der Regel freiliegenden, selten nach innen vollkommen umgeschlagenen und äusserlich nicht sichtbaren Epipleuren. 10' 9 Fühler am Innenrande der Augen eingefügt, niemals haarförmig. (Trib. I — X.) I Aleocharinae. — Fühler vor den Augen eingefügt, vom dritten Gliede an sehr dünn, haar- förmig. (Trib. XL) II Trichophyinae, 10 Hinterhüften quer dreieckig, flach, ohne äusserlich sichtbare Sonderung einer Aussen- und Innenlaraelle. Fühler vom dritten Gliede an sehr dünn, haar- förmig (Trib. XII.) III Habrocerinae. — Hinterhüften mit abgehobener Innenlamelle und flach ausgebreiteter Aussen- lamelle. Fühler nicht haarförmig. (Trib. XIII— XV.) IV Tachyporinae, 11 Die Stirn fast unmittelbar vor den Augen abgestutzt. Die Lippentaster mit sehr grossem, quer halbmondförmigem Endglied. Die Mittelhüften sehr weit getrennt, fast an die Seiten der Brust herausgerückt. (Trib. XXII.) IX Oxyporinae. — Die Stirn vor den Augen mehr oder minder verlängert. Die Lippentaster mit normalem Endglied. Die Mittelhüften aneinanderstossend oder wenig weit getrennt. (Trib. XXIV - XXIX.) XI Oocytelinae, VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Subfamilie. Aleocharinae. 17 I. Subfamilie. AI e 0 c har i n ae. Aleocharides Manuerh. Precis d'un nouvel arrangement de la famille des Brachelytres, St. Petersburg 1830 — Aleocharini Erichs. Käf. Mark Brandenburg I, 1837, 283; Genera et Species Staphylinorum 1839, 33; Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1857— 58, 18. — ÄUo- charites Jacqu. Duval Genera des Coleopt. d'Europe, T. II, 1857—59, 2. — Alcochtirina Thoms. Skand. Col. II, 1860, 238. — AUochariens Muls. et Eey Hist. Nat. Col. France, Brevipennes, Äleochariens, Paris 1873, 3. — Aleocharini Fauvel Faune gallo-rhön. III, 620. Fühler innerhalb der Augen eingefügt, elfgliedrig, sehr selten (Oligota) zehn- gliedrig. Flügeldecken den Metathorax nicht überragend, die zwei ersten Dorsal- segmente vollständig überdeckend oder den Hiuterrand des zweiten Dorsalsegmentes frei lassend. Die Vorderbrust hinter den Vorderhüften häutig, mit freiliegendem Stigma. Das Metasternum vor den Hinterhüften nicht oder nur sehr schwach ausgebiichtet. Abdomen mit abgesetzten Seiten und meist mit der Fähigkeit, aufwärts gekrümmt getragen zu werden. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalsegmentes rudimentär. Die Vorderhüften conisch, vorragend, gewöhnlich kürzer als die Vorderschenkel. Die Hinterhüften aneinanderstossend, mit flach ausgebreiteter Aussenlamelle und abge- hobener, nach hinten verengter oder ziemlich gleichbreiter Innenlamelle. Die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig, vier- oder dreigliedrig; oder die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig; oder die Vorder- und Mitteltarsen vier- gliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. Die nur sehr ungenügend bekannten Larven zeigen im Allgemeinen grosse Uebereinstimmung mit jenen der Tachyporinen. Die ausserordentlich umfangreiche, von Mannerheim zuerst durch die Stellung der Fühler charakterisirte Unterfamilie wurde von allen Autoren in dem von Erich- son genauer präcisirten Umfange angenommen. Erichson unterschied in seinem Hauptwerke über Staphyliniden (Genera et Spe- cies Staphylinorum 1839, 27) die Aleocharinen-Genera nach der Bildung der Mund- theile (in erster Linie der Lippentaster und der Innenlade der Maxillen) und nach der Zahl der Tarsenglieder und ordnete dieselben ohne Feststellung von Gruppen in folgender Reihe: M>jrmedonia, Autalia, Falagria, Boiitochara, Ocalea, Calodera, Tachyusa, Phloeopora, Hygronomn, Homalota, Oxyj)ocla, Aleochara, Phytosus, Oli- gota, Gyrophaena, Pelivsa, Placusa, Euryusa, Dinarda, Lomechusa, Silusa, Pro- nomaea, Diglossa, Myllaena, Gymmtsa. Kraatz stellte in seiner vortrefflichen Bearbeitung der Staphyliniden Deutsch- lands (Naturg. Ins. Deutschi. II. Bd. 1857 — 58) drei ünterabtheilungen der Aleo- charinen auf, die er in folgender Weise charakterisirte : 1. Kurztasterige. Aleocharini genuini. Innenlade der Maxillen aussen hornig, innen häutig, innen mit längeren Dornen oder Haaren besetzt. Zweites und drittes Glied der Kiefertaster massig verlängert, das vierte meist um ein Drittel kürzer als das dritte, pfriemenförmig. Augen wenig vorragend. Hieher: Autalia, Falagria, Boiitochara, Phytosus, Silusa, Stenusa, Ocalea, Stenoglossa, Ischnoglossa, Leptusa, Thiaso2)hila, Euryusa, Homoeusa, Haploglossa, Aleochara, Dinarda, Lomechttsa, Ate- meies, Myrmedonia, Dasyglossa, Hygropora, Ilyohates^ Callicerus, Calodera, Chilo- pora, Tachyusa, Ocyusa, Oxypoda, Homalota, Placusa, Phloeopora, Phloeodroma, Hygronoma, Tomoglossa, Schistoglossa. Oligota. Die Gattungen mit vorragenden Para- glossen, Autalia bis Stenusa, sind vorangestellt. 2. Breittasterige, Gyrophaenini. Innenlade der Maxillen aussen hornig, innen häutig, mit kürzeren Dornen besetzt. Drittes Glied der Kiefertaster verdickt, das vierte wenig kürzer als das dritte, pfriemenförmig. Die Augen stärker vorragend. Hieher: Encephalus, Gyrophaena, Agaricochara. 3. Langtasterige, Gymnusini. Innenlade der Maxillen lang, ganz verhornt, an der Spitze in einen Haken ausgezogen, innen gesägt. Zweites und drittes Glied der Kiefertaster sehr lang, das vierte sehr klein oder ganz fehlend. Die Augen kaum vorragend. Hieher : Pronomaea, Diglossa, Myllaena, Gymnusa, Dinopsis. Ganglbauer, Käfer von Mittcleurojia. o lg VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Subfamilie. Aleocharinae. Jacquelin Duval (Genera des Coleopteres d'Earope T. II, 1857 — 59), der die von Kraatz gebildeten Unterabtheilungen ungeändert übernahm und als Äleo- charites propres^ GijropMnites und Gijmnusites bezeichnete, ist dei- eigentliche Be- gründer der neueren Aleocharinen-Sjstematik, indem er bei Gliederung seiner Aleo- charites propres die Zahl der Tarsalglieder in den Vordergrund stellte und den Bau der Mundtheile erst in dritter oder weiterer Instanz berücksichtigte. C. G. Thomson (Skand. Col. IX, 1867, 201-203) unterschied 14 Subtribus seiner Tribus Aleocharina, bei deren Charakterisirung er vom Bau der Mundtheile vollständig abstrahirte. Er gab folgende Uebersicht derselben : 1 Flügeldecken an der Basis mit zwei kurzen Fältchen (Äiffalia). 1. Subtr. Autaliides. — Flügeldecken ohne Basalfältchen 2 2 Alle Tarsen viergliederig, die Tarsenglieder depress, breit (Hi/gronoma). 2. Subtr. Hygronomides. — Die Tarsen fadenförmig, die Hintertarsen sehr häufig fünfgliedrig 3 3 Fühler zehngliedrig, die vier bis fünf letzten Glieder eine Keule bildend (Oli- gota, Microcera) 3. Subtr. OUgotides, — Fühler elfgliedrig, ihre Spitze nicht keulig abgesetzt 4 4 Kopf jederseits neben den Augen mit einem borstentragenden Punkte. Die Schienen spärlich, aber deutlich bedornt. Die Oberlippe kreisförmig (Gym- nusa) 4. Subtr. Gyninusides, — Kopf jederseits neben den Augen ohne borstentragenden Punkt. Die Schienen pubescent, abstehend behaart oder gezähnelt 5 5 Vorderschienen zum Graben gebaut. Das Endglied der Tarsen fast länger als die übrigen Glieder zusammengenommen. Die Mittelhüften aneinander stossend (Phytosiisj 5. Subtr. Phytosides, — Vorderschienen nicht zum Graben gebaut. Das Endglied der Tarsen nicht länger als die übrigen Glieder zusammengenommen 6 6 Die Flügeldecken gewöhnlich kürzer als die meist dreieckig erweiterten Epi- meren der Hinterbrust. Die Augen kahl. Die Mittelhüften von einander ge- trennt 7 — Die Flügeldecken nicht länger als die hinten nur sehr selten erweiterten Epi- meren der Hinterbrust, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausge- schnitten oder ziemlich tief ausgebucbtet. Abdomen nach hinten verengt und wenig fein pubescent, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis schwach quer eingedrückt. Kopf mit kleinen, runden Augen. Die Fühler meist pubescent. Der Halsschild an der Basis breiter oder so breit als die Flügeldecken. Die Schienen pubescent, mit undeutlichen Endspornen. Die Mittelhüften fast aneinander stossend. Die Arten leben bei Ameisen ( Dinarda, Thiasopliila, Notothecta, Lijprocorrhe) 9. Subtr. JEliryusides. — Die Flügeldecken nicht länger als die linearen Metapleuren (Episternen und Epimeren der Hinterbrust), mit ausgeschnittener Aussenecke, meist ziemlich grob und runzelig punktirt. Der Kopf meist ziemlich zurückgezogen, mit ge- randeten Wangen. Das Abdomen meist parallel, die drei oder vier ersten frei- liegenden Dorsalsegmente an der Basis stark quer eingedrückt. Körper pech- braun oder roth, nicht seidenschimmernd pubescent. Die Arten leben meist unter der Rinde von Bäumen oder in faulen Pilzen. (Bolitochara , Phloeopora, Ischnoglossa, Leptum, Pachygluta, Derlogyia, Thamiosoma, Silusa, Crata- raea) 10. Subtr. Bolitoch arides. — Die Mittelhüften ziemlich weit getrennt. Der Kopf kurz, mit grossen, kahlen, vorragenden Augen. Der Halsschild mit emporgehobenem Basalrand. Der Körper ziemlich kahl. Die Arten leben gesellschaftlich in faulen Pilzen. (Encephahis, Gyrophaena) 11. Subtr. Gyt'ophaenides, — Die Mittelhüften fast aneinander stossend. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, vorragend mit ungerandeteu Wangen oder ziemlich zurückgezogen VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Subfamilie. Aleocharinae. 19 mit gerandeten Wangen. Die Fühler ohne abstehende Behaarung. Der Hals- schild schmäler als die Flügeldecken, nach hinten etwas verengt, am Seiten- rande ohne Wimperhaare. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, am Aussenwinkel ausgeschnitten oder ausgebuchtet. Die drei oder vier ersten frei- liegenden Dorsal Segmente an der Basis häufig quer eingedrückt, ohne Seiten - Wimpern. Das erste Glied der Hintertarsen meist viel länger als das zweite. Der Körper meist seidenschimmernd pubescent. Die Arten leben an feuchten Orten. (Falagria, Semiris, Caloäera, ÄmarocJiara, Chilopora, Ilyobates, Ityo- cara, Tachijusa, Ischnopoda, Tliinonoma, Gni/peta, Aloconota, Dilacra, Ocy- usa, Acrostiha, Hi/drosmecta) 12. Subtr. Tachyusides, — Kopf in den Prothorax zurückgezogen, mit gelandeten Wangen. Der Hals- schild an der Basis nicht schmäler als die Flügeldecken. Die Flügeldecken an der Aussenecke ausgeschnitten oder ausgebuchtet. Das Abdomen nach hinten verengt, meist mit seidenschimmernder Pubescenz bekleidet, das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quer eingedrückt. Das erste Glied der Hintertarsen meist viel länger als das zweite. (Myllaena, Oxypoda, Thliboptera, Baeoglena, Bessopora, Mycetodrepa, Pycnaraea, Disochara, De- mosoma, Coprothassa, Acrotona) 13. Subtr. Odcypodides, — Kopf vorragend oder zurückgezogen, die Wangen meist gerandet. Die Flügel- decken au der Aussenecke nicht oder kaum ausgebuchtet. Das erste Glied der Hintertarsen vom zweiten meist nur wenig an Länge verschieden. (Oca- lea, Placusa, Homalota, Thectura, Dadobia, Dinaraea, Amischa, Am,idobia, Bessobia, Aliania, Plataraea, Halobrectha, Enalodroma, Alenonota, Disopora, LioghUa, Tldnobaena, Alaobia, Tliamiaraea, Schistoglossa, Ätheta, Dochmo- nota, Geostiba, Sipalia) 14. Subtr. Homalotiäes, 7 Die Innenlamelle der Hinterhüften viereckig. Der Halsschild an der Basis und an den Seiten ungerandet. Die Schienen dicht anliegend behaart, mit kleinen Endspornen. (Lomechusa, Atemeies) 6. Subtr. Lomechusides, — Die Innenlamelle der Hinterhüften dreieckig. Der Halsschild gerandet 8 8 Schienen pubescent. Kopf ziemlich vorragend; der Maxillarausschnitt fast ebenso weit nach hinten reichend als die Augen. (Myrmedonia, Zyras, Astilbus) 7. Subtr. Myrmedoniides. — Wenigstens die Mittelschienen deutlich gezähnelt, mit deutlichen Endspornen. Der Kopf zurückgezogen, mit gerandeten Wangen, oblongen, unbehaarten, die Basis der Mandibeln erreichenden Augen. Das Endglied der Kiefertaster ziemlich dick und lang. (Aleochara, Baryodma, Polystoma, Microglotta.) 8. Subtr. Aleocharides, Thomson's auf rein äusserliche Charaktere basirte Eintheilung ist wenig be- friedigend. Die umfangreicheren Tribus sind sehr vag begrenzt und enthalten zum Theil sehr heterogene Elemente. Mulsant et Key schlössen sich deshalb wieder an Jacquelin Duval an und schufen durch vornehmliche Berücksichtigung des Tarsalbaues eine sichere Basis für die Abgrenzung umfangreicher Tribus. Sie unterschieden (Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Paris, 1873, ö) acht „Branches" der Äleochariens in folgender Weise: 1 Flügeldecken mit scharfer Seitenkante. Tarsen heteromer (factisch sind aber sämmtliche Tarsen fünfgliedrig) 1 Dinar dair es, — Flügeldecken ohne Seitenkante 2 2 Abdomen an der Spitze mit zwei mehr oder minder vorragenden Griffeln. Die Schienen, namentlich die Mittel- und Hinterschienen, an der Spitze des oberen Eandes mit zwei deutlichen Dornen, überdies am oberen Rande mit einigen Dornen oder dornförmigen Haaren besetzt. Prothorax hinten die Flügel- decken umfassend. Körper spindelförmig, von der Gestalt eines Tachyporus oder Comirits. Tarsen borstenförmig, ungleichgliedrig, fünf-, oder dreigliedrig. Die Lippentaster borstenförmig 2 Gyninusaires. 20 VIII Familie. Staphyliiiidae. — I. Subfamilie. Aleocharinae. — Abdomen an der Spitze ohne vorragende Griffel. Die Mittel- und Hinter- schienen an der Spitze des oberen Eandes nur sehr selten mit zwei deut- lichen Dornen. Die Vorder- und Mittelschienen bisweilen am Aussenrande gegen die Spitze mit einer regelmässigen Keihe kleiner Dornen 3 3 Sämmtliche Tarsen viergliedrig 4 — Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig 6 Aleocharaires, — Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig. 7 Myrmedoniaires. — Vo]-der- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. 8 Bolitocliaraires, 4 Fühler elfgliedrig. Die Tarsen kurz, ziemlich dick, etwas niedergedrückt, bis- weilen an der Spitze leicht erweitert 5 — Fühler zehngliedrig, Körper mehr oder minder gewölbt. Die Tarsen schlank, fast fadenförmig 5 Oligotalres, 5 Vorderschienen hinter der Spitze des oberen Randes in einen Zahn erweitert. Zweites und drittes Glied der Kiefertaster stark verlängert. Lippentaster lang, borstenförmig, zweigliedrig. Körper massig niedergedrückt, schmal, fast linear. 3 Diglossaires. — Vorderschienen hinter der Spitze des oberen Randes ohne Zahn. Zweites und drittes Glied der Kiefertaster wenig verlängert. Lippentaster klein, dreigliedrig. Körper depress, sehr schmal, linear 4 Hygrononiaifes. Fauvel (Faune gallo-i'hen. III, 620) übernahm mit einigen Modificatiouen die drei Unterabtheilungen von Kraatz und unterschied in folgender Weise seine drei Sectionen : 1 Kopf (nach miten und hinten) zurückgebogen, stets schnabelförmig zuge- spitzt. Innenlade der Maxillen verhornt, bedornt Gymnusae. — Kopf nicht zurückgebogen. Innenlade der Maxillen innen häutig 2 2 Augen vorspringend Gy ropJiaenae. — Augen nicht vorspringend Aleothat'ae, Die Gymnusae entsprechen den Gymnusaires von Mulsant et Rey und ent- halten nur die drei Gattungen Gymnusa, Myllaena und Dinopsis. Die Gyrophaenae entsprechen der Unterabtheilung Gyrophaenini von Kraatz mit Einbeziehung der auf Homalota notha Er. gegründeten Gattung Brachida. In der Gattungsübersicht der Section Äleocharae trennt Fauvel zunächst die durch zehngliedrige Fühler ausgezeich- nete Gattung Oligota und die durch schnabelförmig zugespitzten Kopf ausgezeich- neten Gattungen Diglossa und Pronomaea von den übrigen und gruppirt die grosse Zahl der übrigen Gattungen nach der Zahl der Tarsenglieder. Sharp basirt in seiner Bearbeitung der Staphyliniden von Centralamerika (Biologia Ceutrali-Americana Vol. I, pt. 2, 1883—87) die Unterabtheilungen der Aleo- charinen ausschliesslich auf die Zahl der Tarsalglieder und unterscheidet fünf Gruppen : 1 Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig Aleocharina, 2 Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig. Myrmedoniina. 3 Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig; die Hintertarsen fünfgliedrig. HoUtocJiarina. 4 Sämmtliche Tarsen viergliedrig Oligotina. 5 Sämmtliche Tarsen dreigliedrig , JJinopsina. Nach meinem Dafürhalten sind die von Kraatz in die Unterabtheilung Gym- nusini gestellten Genera (Pronomaea, Diglossa, Myllaena, Gymmisa, Dinojms) mit- einander näher verwandt als mit anderen Aleocharinengattungen. Unter den Gtjm- nusinae sensu Kraatz finden wir aber alle Typen der Tarsalbildung, und deshalb scheint es mir gerechtfertigt, bei der Eintheilung der Aleocharinen auf die Zahl der Tarsenglieder erst in zweiter Linie Rücksicht zu nehmen, wiewohl dieselbe a priori phylogenetisch wichtiger erscheint als die Differenzirung der anpassungs- VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Subfamilie. Aleocharinae. 21 fähigen Mimdtheile. Ich acceptire der Hauptsache nach die Gruppen (Branches) von Mulsant et Eey, verbinde aber die Dinardaires mit der Tribus Aleocharini, löse die Gywnusaires nach der Zahl der Tarsenglieder in drei Tribus auf und entferne Pronomaea aus den Mijrmklonlaires. Ueb ersieht der Tribus. 1 Kopf nach vorn nicht schnabelförmig verlängert. Die innere Maxillarlade aussen hornig, innen häutig 2 — Kopf nach vorn schnabelförmig verlängert. Die innere Maxillarlade ganz ver- hornt, lang gestreckt, innen mit Zähnen oder Dornen besetzt 4 2 Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig I AleocJiarini. — Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig. II Myrniedoniini. — Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. III Bolitocharini. — Sämmtliche Tarsen viergliedrig 3 3 Fühler zehngliedrig , , IV Oligotini. — Fühler elfgliedrig V Hygi'onomini. 4 Sämmtliche Tarsen viergliedrig VI Diglossini. — Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig. VIT JPronomaeini, — Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. VIII Myllaenini. — Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig IX G^ytntiusini. — Sämmtliche Tarsen dreigliedrig X Dinopsini, I. Tribus. Aleocharini. Dinardaires Muls. et Eey Hist. Nat. Col. France, Brevipeaues, Aleochariens, Paris 1873, 6 — 17, und AUocharaires Muls. et Rey ibid. , iileoehariens (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 1—565. Kopf nach vorn nicht schnabelförmig verlängert. Die Innenlade der Maxillen massig lang, aussen hornig, innen häutig, gegen die Spitze meist mit langen, dorn- förmigen Zähnen besetzt, hinter denselben auf dem häutigen Theile dicht behaart. Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig. Die Tribus umfasst die gesammten Aleocharaires im Sinne von Mulsant et Eej^ und ausserdem die durch seitlich gekantete Flügeldecken sehr ausgezeichnete Gat- tung Dinarcia, der von mehreren Autoren irrthümlich viergliedrige Vordertarsen zugeschrieben wurden. Mulsant et Eey theilen ihre AUocharaires in folgender Weise in sechs Eameaux : 1 Kopf an der Wurzel nicht oder kaum eingeschnürt, oft ziemlich stark in den Prothorax zurückgezogen. Die Epipleuren des Halsschildes mehr oder minder stark umgeschlagen , bei seitlicher Ansicht nicht oder nur wenig sichtbar. Die Schläfen gerandet 2 — Kopf an der Wurzel etwas eingeschnürt, ziemlich vorragend. Der Halsschild hinten oft etwas schmäler als die Flügeldecken; die Epipleuren desselben massig umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht sichtbar. Die Schläfen gerandet. (Ocyusa) 4 Ocyusates, — Kopf an der Wurzel mehr oder minder stark eingeschnürt, vorragend. Hals- schild hinten ein wenig oder wesentlich schmäler als die Flügeldecken; die Epipleuren des Halsschildes massig umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht sichtbar 4 22 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 2 Halsschild deutlich breiter als die Flügeldecken, an der Basis doppelt aus- gebuchtet, mit vorspringenden Hinterecken. Das vierte freiliegende Dorsal- segment kurz. Die Epimeren der Hinterbrust die Flügeldecken nicht über- ragend. (Homoeusa) 1 JEEomeusates. — Halsschild kaum breiter, so breit oder etwas schmäler als die Flügeldecken, mit nicht oder kaum vorspringenden Hinterecken. Das vierte freiliegende Dorsalsegment wenigstens so lang als die vorhergehenden 3 ?) Die Epimeren der Hinterbrust die Flügeldecken wesentlich überragend. Die Vorder- und Mittelschienen stets deutlich bedornt. (Aleochara, Bari/odma, Rheochara, Poli/stoma, Cemnota) 2 Aleocharates. — Die Epimeren der Hinterbrust die Flügeldecken nicht oder kaum überragend. Die Vorder- und Mittelschienen sehr selten bedornt. (Microglossa, Dasf/glossa, Oxyi^oda, Hygropora, Disochara, Thiasophilo., Stichoglossa, Platyola.) 3 Oxypodates. 4 Erstes Glied der Hintertarsen kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen, kürzer als das Endglied. Die Schläfen nicht gerandet. Die Fühler kurz oder ziemlich kurz. (Phloeopora, Phloeodroma.) ... 5 I*hleoporates, — Erstes Glied der Hintertarsen gestreckt oder sehr gestreckt, mindestens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, nicht kürzer als das Endglied. Die Schläfen gerandet oder ungerandet. Die Fühler mehr oder minder lang. (Ocalea, Ilyohates, Chilo])ora, Ityocara, Derocala, Ämarochara, Calodera.) 6 Calodevates. Ueber sieht der Gattungen. 1 Der Kopf hinten nicht oder nur sehr schwach eingeschnürt, mit der Basis in den Prothorax zurückgezogen oder massig vorragend. Die Schläfen auf der Unterseite stets mit scharfer Randungslinie. Das erste Fühlerglied nie- mals schaftförmig 2 — Der Kopf hinten mehr oder weniger stark eingeschnürt, vorragend. Die Schläfen unten gerandet oder ungerandet. Das erste Fühlerglied bisweilen schaftförmig, aber nur massig lang. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes bei seitlicher Ansiclit stets sichtbar. Die drei ersten Ventralsegmente an der Basis stets quer gefurcht oder quer eingeschnürt 19 2 Die Dorsalfläche der Flügeldecken durch eine ziemlich scharfe, gekehlt ab- gesetzte Seitenkante von den breiten, gegen die spitzen Hinterecken rasch verengten, umgeschlagenen Seiten abgegrenzt. Halsschild sehr kurz und breit, hinten breiter als die Flügeldecken, mit spitz ausgezogenen, die Schultern umfassenden Hinterecken, nach vorn gerundet vei'engt, am Vorderrande bogen- förmig ausgeschnitten, an der Basis und an den Seiten ungerandet. Abdo- men nach hinten stark verengt 2 Dinarda, — Flügeldecken ohne Seitenkante 3 3 Sechstes (viertes freiliegendes) Dorsalsegment sehr kurz, kürzer als die vor- hergehenden Dorsalsegmente. Halsschild kurz und sehr breit, hinten breiter als die Flügeldecken, am Hinterrande jederseits breit ausgebuchtet, mit scharf rechtwinkligen oder schwach spitzwinkligen, seitlich über die Basis der Flügel- decken etwas vorspringenden Hinterecken, nach vorn in starker Rundung verengt. Abdomen nach hinten stark verengt 3 Homoeusa. — Sechstes (viertes freiliegendes) Dorsalsegment nicht kürzer als die vorher- gehenden Dorsalsegmente. Halsschild so breit oder schmäler, selten breiter als die Flügeldecken, an der Basis nicht oder jederseits nur seicht aus- gebuchtet 4 4 Die Kiefertaster fünfgliedrig , die Lippentaster viergliedrig , ihr Endglied äusserst klein, aber bei mikroskopischer Untersuchung sehr deutlich. Die Epi- VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 23 meren der Hinterbrust den Hinterrand der Flügeldecken stets überragend. Die Vorder- und Mittelschienen am Aussenrande stets fein bedornt. 1 Aleochava. — Die Kiefertaster viergliedrig, die Lippentaster dreigliedrig. Die Epimeren der Hinterbrust den Hinterrand der Flügeldecken nicht oder nur wenig über- ragend. Die Mittel- und Hinterschienen selten bedornt 5 5 Zweites Glied der Lippentaster wesentlich kürzer und schmäler als das erste. 6 — Zweites Glied der Lippentaster kaum kürzer und schmäler als das erste. Erstes Glied der Hintertarsen kürzer oder höchstens so lang als das End- glied 16 6 Die Epipleuren des Halsschildes sehr stark umgeschlagen, bei seitlicher An- sicht nicht sichtbar 7 — Die Epipleuren des Halsschildes massig umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht mehr oder minder deutlich sichtbar 13 7 Die Zunge ungetheilt, an der Spitze abgerundet. Körperform von Äleochara. 8 — Die Zunge gespalten 10 8 Die drei Glieder der Lippentaster an Länge und Breite allmälig etwas ab- nehmend 9 — Das erste Glied der Lippentaster sehr gross, viel länger als die zwei fol- genden Glieder zusammengenommen. Das zweite Glied äusserst kurz, wenig schmäler, aber nur ein Viertel oder ein Fünftel so lang als das erste, das Endglied halb so breit als das zweite und kaum halb so lang als das erste Glied. Vorder- und Mittelschienen unbedornt 6 Eurymniusa. 9 Vorder- und Mittelschienen am Aussenrande bedornt. Das dritte Glied der Kiefertaster verkehrt conisch. Körper ziemlich breit und gedrungen. 4 Microglossa. — Vorder- und Mittelschienen unbedornt. Das dritte Glied der Kiefertaster spindelförmig. Körper schmäler und ziemlich gleich breit. 5 Cvataraea, 10 Mandibeln am Innenrande hinter der Spitze mit einem starken Zahn. 7 Dasyglossa. — Mandibeln mit einfacher Spitze 11 11 Nur das erste freiliegende Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht. Erstes Glied der Hintertarsen nicht länger als das Endglied. Augen ziemlich klein. 10 JPlatyola. — Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis quer gefurcht. Das erste Glied der Hintertarsen viel länger als das Endglied 12 12 Kinn nach vorn massig verengt, quer trapezförmig. Siebentes (fünftes frei- liegendes) Dorsalsegmeut länger als das sechste 8 Oocypoda. — Kinn nach vorn sehr stark verengt, dreieckig, mit schmal abgestutzter Spitze, ziemlich gewölbt. Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment nicht länger als das sechste 9 Sygropora, 13 Die Beine ziemlich kurz, das erste Glied der Hintertarsen nicht länger als das Endglied. Die Kiefertaster ziemlich kurz und dick 14 — Die Beine ziemlich lang und schlank. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Kiefertaster schlank 15 14 Beide Mandibeln am Innenrande gezähnt. Kopf und Halsschild fein punktirt. Habitus von Atheta tibiaUs 11 MIniusa. — Nur eine Mandibel am Innenrande gezähnt. Kopf, Halsschild und Flügel- decken sehr grob, tief und dicht punktirt 12 PoroTtiniusa. 15 Drittes Glied der Kiefertaster verkehrt conisch. Die Zunge nur an der Spitze gespalten 13 Ocyusa. — Drittes Glied der Kiefertaster lang spindelförmig. Die Zunge durch einen schmal dreieckigen, bis weit über die Mitte reichenden Einschnitt in zwei schmal dreieckige, zugespitzte Zipfel gespalten 14 Derocala. 24 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 16 Fühler mit sehr dicht aneinander gedräjii;-ten Gliedern. Die drei ersten Ven- tralsegmente an der Basis nicht quer gefurcht 15 Thlasophila. — Die Fühler ziemlich lose gegliedert. Die drei ersten Ventralsegmente an der Wurzel mehr oder minder deutlich quer gefurcht. 17 17 Das Kinn mit vortretenden Vorderecken. Die Kiefertaster ziemlich dick. Beim cf die Naht der Flügeldecken stark erhoben, das siebente Dorsalsegment vor der Mitte des Hinterrandes mit einem Längshöckerchen. 16 Sticlioglossa, — Kinn am Vorderrande einfach ausgerandet. Die Kiefertaster ziemlich schlank. Flügeldecken und Abdomen beim ^ nicht ausgezeichnet 18 18 Halsschild so breit als die Flügeldecken, die umgeschlagenen Seiten desselben bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Nur die drei ersten freiliegenden Dor- salsegmente an der Basis quer gefurcht. Das erste Glied der Hintertarsen viel kürzer als das Endglied 17 De.riogyia. — Halsschild schmäler als die Flügeldecken , die umgeschlagenen Seiten des- selben bei seitlicher Ansicht sichtbar. Auch das vierte freiliegende Dorsal- segment an der Basis quer gefurcht. Das erste Glied der Hintertarsen sehr wenig kürzer als das Endglied 18 Ischnoglossa. 19 Erstes Glied der Hintertarsen mindestens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, länger als das Endglied 20 — Erstes Glied der Hintertarsen kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen, kürzer als das Endglied. Körper schmal, linear. Kopf hinten ziem- lich stark eingeschnürt. Die Schläfen unten nicht oder nur sehr undeutlich gerandet. Die Fühler kurz. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente au der Basis quer gefurcht. Die Beine ziemlich kurz 25 20 Die Zunge lang und schmal, fast die Spitze des zweiten Gliedes der Lippen- taster erreichend. Das zweite Glied der Lippentaster wenig kürzer und schmäler als das erste. Die Fühler schlank, ihr erstes Glied wenig verdickt. Die Schläfen unten kräftig gerandet. Das erste Glied der Mitteltarsen wenig länger als das zweite 19 Ooalea. — Die Zunge kurz, nicht oder nur wenig länger als das erste Glied der Lippen- taster. Das zweite Glied der Lippentaster viel kürzer als das erste 21 21 Das apicale Viertel oder Fünftel des ersten Fühlergliedes oben zur Aufnahme der W^urzel des zweiten Gliedes schräg gefurcht oder ausgerandet. 23 Aniapochara. — Das erste Fühlerglied höchstens an der äussersten Spitze schräg ausge- randet 22 22 Nur die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente au der Basis quer ge- furcht , ".. 23 — Auch das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht.... 24 23 Kopf hinten stark eingeschnürt. Die Fühler schlank, ihr erstes Glied nur wenig verdickt, ihre vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. 20 Chilopora, — Kopf hinten nur wenig eingeschnürt. Die Fühler kräftig, ihr erstes Glied kurz schaftförmig, das vierte bis zehnte Glied stark quer.. 21 Ityocara. 24 Mesosternum ungekielt. Die Schläfen ungerandet. Die Beine schlank. 22 Calodera. — Mesosternum in der Mittellinie gekielt. Die Schläfen unten stark gerandet. Die Beine kräftig 24 Ilyohates, 25 Das erste Glied der Lippentaster cylindrisch. Das erste Glied der Hinter- tarsen länger als das zweite 25 Phloeopora, — Das erste Glied der Lippentaster an der Spitze verdickt. Das erste Glied der Hintertarsen kaum länger als das zweite 26 Fhloeodroma. 1. Gatt. Aleochara. 25 1. Gatt. Aleochara. (Gravenh. Col. Mieropt. Bruusvic. 1802, 67, Mannerh. Brach. 66, Erichs. Kf. Mk. Braudbe. I, 353, Gen. Spec. Staph. 158) Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 82, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 12. Poltjstoma Des Gozis Eecherche de l'espece typique, Montlu9on, 1886, 12. Subgenera: Poh/stoma Steph. 111. Brit. V, 1832. 430, Thoms. Skand. Col. III, 47, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochariens (suite) Aleocharaires Paris 1874, 169. — Cera- nota Steph. Mau. Brit. Col. 1839, 351, Muls. et Rey I.e. 189. — Hophmotm Schmidt -Göb. Stett. Ent. Zeit. VII, 1846, 245 :--= Ceranoia. — Baryodma Thoms. Öfv. K. Vet. Ac. Förh. 1858, 31, Skand. Col. II. 249, Muls. et Rey 1. c. 44. — Aleochara s. str. Muls. et Rey 1. c. 14. — Heterocliara Muls. et Rey 1. c. 15. — Baryodma s. str. Muls. et Rey 1. c. 48. — Xeno- chara Muls. et Rey 1. c. 60. — Polychara, Muls. et Rey 1. c. 64. — Homoeocliara Muls. et Rey 1. c. 130. — Di/schara Muls. et Rey 1. c. 141. — Coprochara Muls. et Rey 1. c. 146. — EJieochara Muls. et Rey 1. c. 163. — Copiata Des Gozis 1. c. 12 = Aleochara s. str. Muls. et Rey. Körper im Allgemeinen ziemlich breit und dick, nach vorn verengt, hinten gleich breit oder gegen die Spitze verschmälert. Der Kopf geneigt, viel schmäler als der Halsschild, hinten nicht eingeschnürt, mehr oder weniger in den Halsschild zurückgezogen, mit mehr oder minder grossen, iänglichen oder ovalen Augen und unten scharf gerandeten Schläfen. Die Fühler im Allgemeinen ziemlich kurz, gegen die Spitze mehr oder weniger verdickt, ihre drei ersten Glieder gestreckt, das dritte Glied länger, so lang oder kürzer als das zweite, das vierte Glied meist kleiner als das fünfte, die folgenden Glieder bis zum zehnten in der Kegel allmälig an Breite zunehmend, bisweilen aber die mittleren Glieder etwas breiter als die vorletzten, das Endglied in der Eegei so lang als die zwei vorletzten Glieler zusammengenom- men und zugespitzt. Bei manchen Arten sind aber die Fühler ziemlich lang und gegen die Spitze nur wenig verdickt. Die Oberlippe stark quer, an den Ecicen ab- gerundet, am Vorderrande abgestutzt oder schwach ausgebuchtet. Die Mandibeln kurz, wenig vorragend, innen ungezähnt. Die Maxillarladen an Länge wenig verschieden, die an der Spitze nach innen gekrümmte Innenlade aussen hornig, innen gegen die Spitze mit langen, gekrümmten, dornartigen Zähnen wenig dicht besetzt, auf der häutigen Innenpartie lang und dicht behaart. Die Aussenlade etwas länger als die Innenlade, an der häutigen Spitze dicht behaart. Die Kiefertaster fiinfgliedrig, in- dem die Spitze des vierten Gliedes deutlich abgegliedert ist. Das erste Glied der- selben kurz, das zweite lang gestreckt, gegen die Spitze schwach verdickt und etwas gekrümmt, das dritte in der Regel kaum länger als das zweite, aber gegen die Spitze viel mehr verdickt, mehr oder minder gestreckt verkehrt conisch, das vierte Glied meist nur halb so lang, selten nur wenig kürzer als das dritte, pfrieiuen- förmig, das Endglied äusserst klein, aber stets deutlich erkennbar. Das Kinn sehr kurz, quer trapezförmig, am Vorderrande seicht ausgerandet oder abgestutzt. Die Zunge breit und kurz, fein behaart, etwa bis zur Mitte in zwei divergirende Lappen gespalten. Die Paraglossen ragen als kurze, nach innen gekrümmte, be- wimperte Zipfel vor. Die Lippentaster deutlich viergliedrig, ihr erstes Glied dick und ziemlich lang, das zweite etwas schmäler und kürzer, das dritte Glied viel schmäler und kürzei- als das zweite, das Endglied sehr klein, viel schmäler und kaum ein Drittel so lang als das zweite. Halsschild nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, mehr oder minder quer, an den Seiten gerundet, nach vorn in der Regel stärker verengt als nach hinten, mit herabgebogenon Vorderecken und gera- dem oder nur schwach gekrümmtem Seitenrande, an der Basis flach gerundet, bis- weilen jederseits schwach ausgebuchtet. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes sind bei seitlicher Ansicht nicht oder nur wenig sichtbar. Die Flügeldecken kurz, so lang oder etwas kürzer, selten wesentlich länger als der Halsschild, zu- sammen stets viel breiter als lang, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nicht oder nur schwach ausgebuchtet. Das Abdomen breit, ziemlich parallelseitig oder nach hinten verengt, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment so lang oder etwas länger als das sechste, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis quer gefurcht, bisweilen auch das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis 26 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. quer eingeilrtickt. Prosternuni vor den Vorderhüften sehr kurz, zwischen denselben stumpfwinkelig vorspricgend. Das Mesosternum häufig mit vollständigem oder ver- kürztem Mittelkiel. Der Mesosternalfortsatz fast bis zur Spitze oder wenigstens bis zum dritten Viertel der Mittelhüften nach hinten reichend, gegen die Spitze massig verschmälert und an der Spitze abgestutzt oder abgerundet, oder ziemlich stark ver- schmälert und mehr oder minder zugespitzt. Die Episternen der Hinterbrust nach hinten verschmälert; die Epimeren gross, dreieckig, ihre Aussenecke in einen nach oben gerichteten, an der Spitze abgerundeten, den Hinterrand der Flügeldecken stets überragenden Lappen ausgezogen. Die Beine ziemlich kräftig, in der Länge variabel. Die Vorder- und Mittelschienen sind am Aussenrande mehr oder minder bedornt, bisweilen sind auch die Hinterschienen spärlich mit Dö'-nchen besetzt. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen ziemlich gleich lang, das Endglied etwa so lang als das zweite bis vierte Glied zusammengenommen. An den Mitteltarsen das erste Glied küi'zer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, an den Hinteitarsen oft so lang als die drei folgenden oder wenigstens so lang als die zwei folgenden Glie- der zusammengenommen. Beim (^ ist das achte Dorsalsegment am abgestutzten oder ausgebuchteten Hinterrande in der Regel undeutlich crenulirt, bisweilen aber deut- lich gezähnelt. Das sechste Ventral segineiifc ist bei den cf der Untergattungen Poli/- chara, Homoeochara, Dyschara und CoprocJiora hinten meist stumpf ausgezogen und bewimpert. Bei den cf der Untergattung Ceranofa ist wenigstens das erste freilie- gende Dorsalsegment in der Mitte mit einem Höcker oder Zahn bewehrt. Die von West wood (Zool. Journ. Vol. III, 1827—28, 60, pl.II, Fig. 3, A, B, C, Introduct. med. Classific. Ins. 1839, I, 166, Fig. 16) beschriebene und auf Aleochara fuscipes C= curtula) bezogene Larve, welche an trockenen Knochen gefunden wurde, halte ich nach der Körperform, Fühlerbildung und nach der Form der Cerci für eine junge Silplionlarve. Sie findet deshalb hier keine Berücksichtigung. Die artenreiche Gattung Aleochara ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten findet man an Cadavern, unter faulenden Vegetabilien, in Pilzen, unter feuchtem Laub und Moos, im Mist etc., einige (Subg. Polystoma) ausschliesslich an der Meeresküste. Von Mulsant und Eey wurde die Gattung Aleochara in folgender Weise in fünf Genera zerlegt: 1 Die Epipleuren des Halsschildes stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Taster an der Spitze mit einem sehr kleinen Anhangs- gliede. Der Kopf ziemlich stark in den Halsschild zurückgezogen. Der Meso- sternalfortsatz etwa bis zur Spitze der Mittelhüften verlängert, häufig stumpf. Die Augen oval-oblong 2 — Die Epipleuren des Halsschildes massig umgeschlagen oder fast horizontal. Kopf wenig oder massig in den Halsschild zurückgezogen. Der Mesosternal- fortsatz bis zum dritten Viertel der Mittelhüften oder wenig weiter verlän- gert. Die Augen fast oval 3 2 Mesosternum ungekielt Aleochara, — Mesosternum in der Mittellinie gekielt ßart/odma, 3 Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht oder kaum quer eingedrückt. Die Taster mit ziemlich deutlichem Anhangsgliede 4 — Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis merklich, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente stark und gleichmässig quer eingedrückt. Die Fühler gestreckt Ceranota. 4 Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis ziemlich stark und gleichmässig quer eingedrückt. Die Flügeldecken am Hinterrande inner- halb der Hinterecken etwas ausgebuchtet. Die Fühler und Beine ziemlich lang JRheochara. — Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis allmälig schwächer quer eingedrückt. Die Flügeldecken am Hinterrande innerhalb der Hinter- ecken nicht oder kaum ausgebuchtet. Die Fühler und Beine wenig lang. JPolystofna. 1. Gatt. Aleochara. 27 Die Gattung" Aleochara wird in die Untergattungen Aleochara s. str. und Hetcrochara, gespalten : 1 Spitze des Mesosternalfortsatzes ziemlich breit, an der Spitze stumpf oder fast abgestutzt. Flögeldecken an den Hinterecken gerundet. Siibg. Aleochara s. str. — Spitze des Mesosternalfortsatzes schmal, scharf zugespitzt. Fühler mehr oder weniger verdickt, das sechste bis neunte Fühlerglied wenigstens dreimal so breit als lang Subg. Heterochara. Die Gattung Baryodma zerfällt bei Mulsant und Key in sechs Subgenera : 1 Mesosternum an den Seiten mehr oder weniger ausgehöhlt , in der Mittel- linie scharf gekielt Subg. Haryodma s. str. — Mesosternum an den Seiten gewölbt, der Mittelkiel fein, hinten gekrümmt, an der Spitze stark bewimpert Subg. Xenochara, — Mesosternum flach oder an den Seiten kaum gewölbt, der Mittelkiel gerade oder kaum gekrümmt, an der Spitze nicht oder kaum bewimpert 2 2 Halsschild gleichmässig punktirt 3 — Halsschild in der Mitte mit zwei aus tiefen Punkten bestehenden Längsreihen, ausserhalb derselben zerstreut punktirt . . Subg CoprocJiara, 3 Endglied der Fühler bei beiden Geschlechtern so lang oder kaum länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen 4 — Endglied der Fühler beim cf so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis ziemlich stark quer eingedrückt Subg. Dyschara, 4 Drittes Glied der Kiefertaster gegen die Spitze allmälig und massig verdickt, das vierte an der Basis nicht verdickt, kürzer als das dritte. Subg. Polychara. — Drittes Glied der Kiefertaster stark dreieckig verdickt, das Endglied an der Basis dicker, so lang als das dritte Subg. SLomoeochava. Da der Bau des Mesosternums bei der üblichen Präparationsweise nicht ohne Umständlichkeit zu untersuchen ist, lasse ich denselben in der folgenden Uebersicht unberücksichtigt. t Seitenrand der Flügeldecken mit dem Seitenrande des Metasternums (Innen- rande der Episternen der Hinterbrust) nach hinten divergirend 2 — Seitenrand der Flügeldecken mit dem Seitenrande des Metasternums parallel. Körper ziemlich gleichbreit und gewölbt. Die Fühler ziemlich kurz. Der Halsschild an den Seiten fast gleichmässig gerundet, sowie der Kopf und die Flügeldecken dicht chagrinirt, matt oder nur wenig glänzend. Die Hinter- tarsen ziemlich kurz, ihr erstes Glied nicht länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen. Bewohner der Meeresküste. Subg. Polychara. 28 2 Halsschild gleichförmig punktirt 3 — Halsschild mit glatter, von zwei Punktreihen eingeschlossener Mittellinie, ausserhalb derselben zerstreut punktirt. Subg. Coprochara 27 3 Flügeldecken an den Hinterecken gerundet, innerhalb derselben nicht oder kaum ausgebuchtet 4 — Flügeldecken am Hinterrande innerhalb d§^^ Hinterecken deutlich ausgebuchtet. 13 4 Abdomen bis zur Spitze äusserst dicht und gleichmässig punktirt 5 — Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten oder wenigstens an der Basis derselben sehr dicht, hinten weniger dicht punktirt. Flügeldecken schwarz, hinten neben der Naht mit einem rothen Fleck. 13 bipunctata, 16 tristis, — Abdomen auch auf den vorderen Dorsalsegmenten nicht sehr dicht oder ziem- lich weitläufig punktirt 6 28 YIU. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 5 Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze nur wenig verdickt, ihre vorletzten Glieder kaum um die Hälfte breiter als lang. Körper klein. Long. 2' omni. 12 crassa. — Fühler ziemlich kräftig, gegen die Spitze ziemlich stark verdickt, ihre vor- letzten Glieder etwa doppelt so breit als lang. Körper grösser. Long. 3 5 bis 4'ömm 14 crassiiisciilaf 15 3fiUeri. 6 Fühler stark verdickt, ihr viertes Glied quer, ihr fünftes bis zehntes stark oder sehr stark quer 7 — Fühler wenig oder nur massig verdickt, ihr viertes Glied nicht breiter als lang, die folgenden Glieder allraälig breiter, die vorletzten Glieder nicht oder kaum mehr als anderthalbmal so breit als lang 11 7 Körper gross. Long. 5*5 — 8 mm 8 — Körper kleiner. Long. 2 '5 — 4*5 mm 9 8 Flügeldecken ganz schwarz , 2 Tatet,. — Flügeldecken brauuroth, oft an den Seiten und au der Basis schwärzlich. 1 curtulaf o laticomis, 9 Fühler kurz, sehr stark keulig verdickt, ihre vorletzten Glieder mindestens dreimal so breit als lang 8 clavicomis. — Fühler länger und weniger verdickt 10 10 Flügeldecken gelbroth, oft mit schwarzem Seitenstreifen. Halsschild massig weitläufig punktirt 4 crassicomis, 19 haemoptera. — Flügeldecken schwarz, hinten neben der Naht mit einem grossen rothen Fleck. Halsschild sehr weitläufig punktirt. (Vergl. auch 21 maculata.) 20 bisignata. 11 Flügeldecken schwarz oder braun G hrevipenniSf 1 fiimata. — Flügeldecken wenigstens theilweise roth oder gelbroth , 12 12 Die Fühler ganz schwarz. Die Beine dunkel. 5 Jüeitteri, 17 discipenniSo — Die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelbroth. 18 tenuiconiis. 13 Das dritte (erste freiliegende) und oft auch das vierte Dorsalsegment beim cf in der Mitte mit einem Höcker oder Zahn. Fühler schlank. Das vierte freiliegende Dorsalsegment mehr oder minder quer eingedrückt. Subg. Cerft- nota 14 — Die vorderen Dorsalsegmeute bei beiden Geschlechtern einfach 15 14 Halsschild wenigstens um die Hälfte breiter als lang. 39 erythropteraf 40 ruficornis. — Halsschild nur wenig breiter als lang 41 3IeHc1iai'i. 15 Hintertarsen sehr lang, so lang als die Hinterschienen. Körper schlank, mit schlanken Fühlern und Beinen. Subg. Rheocliara (vgl. auch 32 cunicu- lornm) 38 spacUcea. — Hintertarsen kürzer als die Hinterschienen 16 16 Drittes Glied der Kiefertaster gegen die Spitze stark verkehrt kegelförmig erweitert, das Endglied verhältnissmässig lang, wenig kürzer als das dritte. Subg. Homoeochara 34 succicola. — Drittes Glied der Kiefertaster gegen die Spitze normal verdickt, das End- glied viel kürzer als das dritte 17 17 Fühler kurz und sehr stark verdickt, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, die mittleren Glieder etwa dreimal so breit als lang. Halsschild fast doppelt so breit als lang. Long. ^3 — 3 mm 9 spisslcornis, — Fühler länger und schlanker, ihr drittes Glied nicht oder kaum kürzer als das zweite - 18 18 Halsschild sehr kurz und breit, doppelt so breit als lang. Die Flügeldecken sehr rauhkörnig punktirt. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das zweite. Körper sehr klein, tiefschwarz. Long. 1*6 — 2 mm. 11 niorion. — Halsschild minder kurz und breit, etwa um die Hälfte breiter als lang. Drittes Fühlerglied nicht oder nur wenig kürzer als das zweite. Long. 2'5 — bmm. 19 1. Gatt. Aleochara. 29 19 Abdomen auf den vorderen Dorsalseg-menten äusserst dicht, hinten nur wenig weitläufiger punktirt. Die Flügeldecken äusserst dicht und rauh punktirt. 10 puberula. -- Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten nur massig dicht, hinten viel weitläufiger oder auch auf den vorderen Segmenten nur weitläufig und spär- lich punktirt 20 20 Abdomen in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente kräftig und dicht punktirt 21 — Abdomen in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente nur fein und spär- lich punktirt. 26 21 Endglied der Fühler beim cf stark verlängert, viel länger als die zwei vor- hergehenden Glieder zusammengenommen. Körper ziemlich klein. Long. 2 '5 bis 3 mm. Subg. Dyschara 33 inconspicua, — Endglied der Fühler beim cf nicht verlängert, nicht oder kaum länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Long. 3— 4*5mw.. 22 22 Flügeldecken auf der hinteren Hälfte neben der Naht mit einem grossen rothen Fleck 21 tnaculata. — Flügeldecken ganz schwarz oder kastanienbraun oder nur am Hinterrande röthlich 23 23 Flügeldecken deutlich kürzer als der Halsschild 25 lygaea. — Flügeldecken nicht kürzer als der Halsschild 24 24 Die Flügeldecken schwarz, bisweilen mit röthlichem Hinterrande. Die Fühler schwarz, bisweilen an der Wurzel braunroth. An den Beinen in der Regel nur die Kniee und Tarsen röthlich 25 — Die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens hell rothbraun oder kastanien- braun. Die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine heller oder dunkler rothgelb 30 infiycetopliaga, 31 inoerens, 25 Halsschild fein und dicht oder massig dicht punktirt, nicht oder nur schwach abstehend behaart 23 villosa, 24 riifitarsis. — Halsschild ziemlich grob, aber seicht und ziemlich weitläufig punktirt, ziem- lich stark abstehend behaart 22 lamiginosa. 26 Halsschild fein punktirt 32 cuniculoruni, 28 sangulnea. — Halsschild ziemlich grob, aber seicht und mehr oder minder weitläufig punk- tiit 27 ^noesta, 26 vagepunctata, 27 Flügeldecken schwarz, höchstens am Hinterrande röthlich. . 35 biUneata. — Flügeldecken auf der hinteren Hälfte neben der Naht mit einem grossen rothen Fleck, bisweilen ausgedehnter roth und nur an der Basis und an den Seiten schwärzlich 36 nitida, 37 vema. 28 Kopf, Halsschild und Flügeldecken etwas glänzend. 43 gt'isea, 44 albopila. — Kopf, Halsschild und Flügeldecken vollkommen glanzlos. 45 algarunif 46 obscurella. In der Uebersicht fehlen die mir unbekannten : 29 haematodes, 42 major. Subg. Aleochara s. str. Mals, et Key. 1. Aleochara curtiila GoezeEnt. Beytr. 1777, 730; fuscipes Gravh. Micr. 92, Erichs. Kf. Mk. ßrandbg. I, 354, Gen. Spec. Staph. 159, Kraatz 86, Thoms. Skand. Col. IL 247, Muls. et Eey 1874, 20; brachyptera Fourcr. Ent., Paris I, 167. — Schwarz, glänzend, die Flügeldecken braunroth, an den Seiten meist schwärzlich, das Abdomen an der Spitze nicht selten braun oder rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth. Bisweilen sind die Fühler ganz schwarz, bisweilen sind auch die Hinterschenkel dunkel. Der Kopf massig fein und ziemlich weitläufig punktirt, spärlich behaart. Die Fühler stark verdickt, ihr drittes Glied viel länger als das zweite, das vierte viel kleiner als das fünfte, stark quer, das fünfte bis neunte Glied sehr stark quer, mehr als doppelt so breit als lang, das zehnte Glied 30 ^'ill. Familie. Staphylinidae. - I. Trib. Aleocharini. in der Regel merklich schmäler als die vorhergehenden, das Endglied kaum so lang als die zwei voi'hergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt, mit verjüngter oder zusammengedrückter Spitze. Halsschild so breit als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorn in starker Rundung verengt, glänzend, massig fein und massig dicht punktirt, wenig dicht pubescent. Flügeldecken deutlich kürzer als der Halsschild, innerhalb der abgerundeten Hinterecken nicht ausgebuchtet, ziemlich kräftig, dicht und rauh punktirt, massig fein pubescent. Abdomen nach hinten verengt, kräftig und ziemlich weitläufig, vorn etwas feiner punktirt und schwarz behaart, in den Querfurchen der zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich glatt. Long, 5*5 — 8 mm. Ueber den grössten Theil der paläarctischen Region verbreitet; auch in Nord- und Südamerika. An Aesern und unter faulenden Vegeta- bilien häufig. 2. Aleochara lata Gravh. Micr. 186, Muls. et Rey 1874, lb;fuscipes var. Erichs. Gen. Spec. Staph. 159, Kraatz 8(3. — Schwarz, glänzend, die Beine pech- braun mit rothbraunen Tarsen. Abgesehen von der Färbung von curhda durch breitere Körperform, stärkere und weitläufigere Punktirung des Halsschildes und durch merklich gröbere und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken verschieden. Long. 5 5- — 8 mm. Mitteleuropa, östl. Mittelmeergebiet, Nordamerika. Selten. o. Aleochara laticornis Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 88. — Schwarz, glänzend, die Flügeldecken braunroth, höchstens am Schildchen schwärzlich, das Ab- domen an der Spitze kaum heller, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine heller oder dunkler braunroth, die Schenkel bisweilen braun. Kleinen Stücken der curtula äusserst ähnlich, von solchen durch wesentlich feinere und weitläufigere Punktirung des Halsschildes und durch etwas feinere und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken verschieden. Long. 5 '5 — 6 ww. Südl. Mitteleuropa, Corsica, Italien, Dalmatien, Griechenland. Selten. 4. Aleochara crassicomis Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 531, Kraatz, Berl. Ent Zeitschr. 1862, 319; rufipennis Erichs. Gen. Spec. Staph. 162, Kraatz 88, Muls. et Rey 1874, 24; lateralis Heer Fn. Helv. I, 314. — Viel kleiner als die vorhergehenden Arten, schwarz, glänzend, die Flügeldecken roth, an den Seiten mit schwarzem Längsstreifen, das Abdomen ganz schwarz, die Fühler an der Wurzel bis- weilen pechbraun, die Beine pechbraun mit röthüchen Knieen und Tarsen. Der Kopf fein und weitläufig punktirt. Die Fühler weniger verdickt als bei curtula, ihr drittes Glied länger als das zweite, das vierte bis sechste Glied allmälig an Breite zuneh- mend, das vierte Glied schwach oder massig quer, das sechste bis zehnte Glied stark quer, doppelt so breit als lang, das zehnte Glied nicht oder kaum schmäler als das neunte, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt, mit etwas verjüngter Spitze. Der Halsschild fast so breit als die Flügel- decken, um mehr als die Hälfte breiter als laug, an den Seiten sehr stark gerundet, nach vorn gerundet verengt, glänzend, fein und wenig dicht punktirt und pubescent. Flügeldecken kaum kürzer als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der abge- rundeten Hinterecken nicht ausgebuchtet, ziemlich kräftig, dicht und rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten verengt, sehr stark glänzend, grob und weit- läufig, an der Basis der hinteren Segmente meist dichter punktirt, in den Quer- furchen der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mehr oder minder glatt. Die Art ist in der Grösse sehr variabel. AI. crassicomis Boisd. Lac. ist nach kleinen, lateralis Heer = rußpennis Er. nach grösseren Stücken beschrieben. Long. 2 "5 — 4 "5 mm. Mittel- und Südeuropa. Nicht selten. 5. Aleochara Meitteri Eppelsheim Deutsch. Entom. Zeitschr. 1885, 197. — Den mittleren Exemplaren der AI. curtula recht ähnlich, etwas schmäler, dichter und feiner punktirt, durch die einfarbig schwarzen, schlanken Fühler sofort leicht zu unterscheiden. Von ziemlich gleichbreiter, nach hinten wenig verschmälerter Ge- stalt, schwarz, glänzend, die Flügeldecken rothbraun, um das Schildchen und längs der Seiten breit schwarz, die Beine pechschwarz mit rothbraunen Schienen und rothen Tarsen. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, sparsam und ziemlich 1. Gatt. Aleochara. 31 fein punktirt, rauh, schwarzgrau behaart. Die Taster schwarz, an der Spitze röthlich. Die Fühler so lang als Kopf und Halsschild, schlank, gegen die Spitze kaum ver- dickt, das dritte Glied kaum länger, aber an der Spitze etwas breiter als das zweite, das vierte etwas länger als breit, von gleicher Gestalt aber viel kleiner als das fünfte, dieses und die folgenden ziemlich gleichbreit, an Länge wenig ab-, an Breite nicht zunehmend, die ersteren reichlich so lang als breit, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, innen vor der Spitze scharf ausgerandet. Der Halsschild gut um die Hälfte breiter als lang, hinten von der Breite der Flügeldecken, nach vorn deutlich verengt, am Hinterrande und an den Seiten gerundet, mit breit abgerundeten Hinter- und stark abwärts gebogenen stumpfen Vorderecken, oben quer gewölbt, dicht und deutlich punktirt und schwärzlich behaart. Die Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, an den Hinterecken abgerundet, äusserst dicht, ziemlich fein reibeisenartig punktirt und wie der Hals- schild behaart. Das Abdomen etwas schmäler als die Flügeldecken, nach hinten sehr wenig verengt, oben kräftig, vorn etwas dichter und feiner, nach hinten allmälig immer sparsamer und gröber punktirt, noch länger und rauher wie der übrige Körper behaart. Beim (j^ das achte Dorsalsegment am Hinterrande seicht ausgerandet und mit D— 10 scharfen Sägezähnen bewaffnet. Long, ö'bmm. Scheint nach der Beschreibung von discipennis kaum verschieden zu sein. Von Herrn Reitter in Bos- nien aufgefunden. (Ex Eppelsheim.) 6. Aleochara brevipennis Gravh. Mon. 169, Erichs. Kf. Mk. ßrandbg. I, 356, Gen. Spec. Staph. 163, Kraatz 92, Thoms. Skand. Col. 11, 248, Muls. et Rey 1874, 28; Carnivora Gyllh. Ins. Suec. II, 431. — Schwarz, glänzend, die Flügel- decken bisweilen dunkelbraun, die Hinterränder der Ventralsegmente pechbraun oder rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine dunkel braunroth, die Schenkel meist dunkler. Kopf fein und weitläufig punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze nur massig verdickt, ihr drittes Glied länger als das zweite, das vierte Glied schmäler als das fünfte, etwas länger oder so lang als breit, das fünfte bis zehnte an Dicke allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder nur schwach oder nur massig quer, das Endglied so laug als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, nach vorn viel mehr verengt als nach hinten, glänzend, fein und massig dicht punktirt, fein pubescent. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der abgerundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet, ziemlich stark, sehr dicht und rauh punktirt, massig fein pubescent. Abdomen nach hinten wenig ver- schmälert, grob und ziemlich weitläufig, auf der hinteren Hälfte der vorderen Dor- salsegmente meist etwas dichter, hinten spärlicher punktirt. Long. 4 — b mm. Nord- und Mitteleuropa. Nicht häufig. 7. Aleochara fumata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 357, Gen, Spec. Staph. 166, Kraatz 93, Thoms. Skand. Col. II, 248, Muls et Rey 1874, 32; curia Sahlbg. Ins. Fenn. I, 400; morosa Heer Fn. Helv. I, 588. — Von brevipennis nur durch etwas kürzere, die Länge des Halsschildes nicht erreichende Flügeldecken und durch etwas weitläufigere Punktirung des Abdomens zu unterscheiden und wohl kaum specifisch verschieden. In der Regel kleiner als brevipennis. Der Halsschild gegen den Seiten- rand meist braun durchscheinend, die Flügeldecken braun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichroth. Long. 3 — 4 7nm. Nord- und Mitteleuropa. Seltener als brevipennis. Subg. Heterochara Muls. et Rey. 8. Aleochara clavicomis Redtb. Fn. Austr. ed. 1, 1848, 822, Kraatz 108; solidn Hochh. Bull, Mose. 1849, 71; Grenieri Yaivm. Ann. Soc. Ent, Fr. 1859, 38; crassicornis Muls. et Rey 1874, 36. — Schwarz, glänzend, die Seiten des Halsschildes bisweilen rothbraun durchscheinend, die Flügeldecken hell braunroth, die Spitze des Abdomens und die Hinterränder der Ventralsegmente rothbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelbroth. Der Kopf massig fein und 32 VIII. Familie. Stai^hylinidae. — I. Trib. Aleocharini. ziemlich weitläufig punktirt. Die Fühler an der Wurzel verhältnissmcässig dünn, vom fünften Gliede au sehr stark keulig- verdickt, ihr drittes Glied nicht oder nur wenig kürzer als das zweite, das vierte Glied viel kleiner als das fünfte, etwa doppelt so breit als lang, das fünfte Glied etwas schmäler als das sechste, das sechste bis zehnte sehr kurz und sehr stark quer, mehr als dreimal so breit als lang, das Endglied etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, conisch zugespitzt. Halsschild hinten fast so breit als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorn stark gerundet verengt, massig fein und massig weitläufig punktirt, wenig dicht gelblichbraun pubescent. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken kaum aus- gebuchtet, glänzend, massig stark und nicht sehr dicht, aber rauh punktirt, wenig dicht gelblich pubescent. Abdomen nach hinten verengt, grob und massig dicht, an der Basis feiner und dichter, hinten gröber und weitläufiger punktirt. Beim rf die Flügeldecken hinten neben der Naht in eine Längsfalte erhoben, das siebente Dorsal- segment in der Mitte mit einem kleinen, scharfen, hinten zahnförmig vorspringenden Längskiel, das achte in der Mitte mit einem Längshöcker, am leicht ausgerandeten Hinterrande mit einigen längeren und kürzeren scharfen Zähnen bewehrt. Long. 2*5 — ij'bmm. Südliches Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Selten. 9. Aleochara spissicof^nis Erichs. Gen. Spec. Staph. 173, Muls. et ßey 1874, 39; lencopyga Kraatz Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, CLXXXIX; melanocephala Motsch. Bull. Mose. 1860, 585; laeta Muls et ßey Opusc. Entom. XII, 1861, 96; filmn Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1862, 318. — Glänzend schwarz, der Halsschild meist roth- braun, die Flügeldecken hell braunroth bis gelbroth, die Hinterränder der Abdominal- segmente und die Spitze des Abdomens braunroth, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Bisweilen der Kopf braunroth, der Halsschild und die Flügel- decken lebhaft gelbroth, das Abdomen braunroth mit dunklerer Basis der Segmente und röthlichgelber Spitze. Der Kopf ziemlich fein und weitläufig punktirt. Die Fühler weniger stark verdickt als bei der vorigen Art, ihr drittes Glied kürzer als das zweite, das vierte Glied etwas breiter als das dritte und etwas schmäler als das fünfte, stark quer, das fünfte bis zehnte Glied kurz und sehr stark quer, fast drei- mal so breit als lang, das Endglied etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, kürzer als bei clavicornis und fast doppelt so breit als lang, nach vorn in starker Eundung verengt, ziemlich gewölbt, massig fein und massig dicht punk- tirt, gelblich pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgerandet, ziemlich kräftig, nicht sehr dicht, aber sehr rauh punktirt. Abdomen langgestreckt, nach hinten deutlich verengt, massig stark und ziemlich weitläufig, an der Spitze spärlich punktirt, lang und wenig dicht behaart. Long. 2'5 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Sehr selten. Subg. XenocJiara Muls. et ßey. 10. Aleochara jjuberula Klug. Ins. Mad. 139 ; vaga Erichs. Gen. Spec. Staph. 172, decorata Aube. Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 311, Muls. et ßey 1874, 60; sanguinolenia Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 241; Armitagei Wollast. Ins. Mad. 559. — Wenig glänzend, schwarz, der Halsschild pechbraun mit röthlichen ßändern, die Flügeldecken dunkelroth mit breiter schwarzer Nahtbinde und schwarzem Seiten- streifen, das Abdomen mit röthlichen Hinterrändern der Ventralsegmente und roth- brauner Spitze, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine röthiichgelb. Der Kopf ziemlich glänzend, ziemlich fein und dicht punktirt. Die Fühler massig verdickt, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte etwas schmäler als das fünfte, so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied quer, etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild hinten kaum schmäler als die Flügeldecken, nach vorn gerundet verengt, etwa um die Hälfte breiter als lang, wenig glänzend, fein und dicht punktirt, ziemlich dicht pubescent. Flügeldecken so 1. Gatt. Aleochara. 33 lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausge- buchtet, wenig glänzend, massig fein, sehr dicht und rauh punktirt, ziemlich dicht pubescent. Abdomen nach hinten verengt, dicht und massig stark, hinten etwas weitläufiger punktirt. Long. 3— 4w.m. Frankreich, Deutschland, Oestorreich, Ungarn, Mittelmeergebiet, Madeira, Cap, Madagascar, Ceylon, Japan, Nord- und Südamerika. Selten. Subg. Bai'yodma Muls. et Rey. 11. Aleochara morion Gravh. Micr. 97, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 361, Gen. Spec. Staph. 175, Kraatz 108, Thoms. Skand. Col. II, 250, Muls. et Rey 1874 56; exigna Mannh. Brach, 'ot^. — ■ Die kleinste mitteleuropäische Art, tiefschwarz wenig glänzend, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth. Der Kop ziemlich glänzend, fein und weitläufig punktirt. Die Fühler wenig verdickt, ihr drittes Glied viel länger als das zweite, das vierte Glied wenig schmäler als das fünfte, quer, das fünfte bis zehnte Glied etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild sehr kurz und breit, hinten fast so breit als die Flügel- decken und doppelt so breit als lang, nach vorn gerundet verengt, wenig glänzend, fein und dicht punktirt, sehr fein pubescent. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, wenig glänzend, ziemlich stark und massig dicht, sehr rauh gekörnt. Das Abdomen nach hinten verengt, ziemlich fein und dicht, hinten viel weitläufiger punktirt. Long. 1 • 5 bis 2 mm. lieber den grössten Theil der paläarctischen Region verbreitet und auch in Nordamerika. Namentlich im Dünger häufig. 12. Aleochara crassa Baudi Studi Entom. 1848, 120, Muls. et Rey 1874, 53; pulicaria Rosenhauer Thiere Andalus. Q'o; eurynota Muls. et Rey Opusc. Entom. XII, 1861, y8; punctathsima Scriba Berl. Entom. Zeitschr. 1866, 377. — Schwarz, die Flügeldecken meist braun oder rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth. Der Kopf glänzend, fein und massig dicht punktirt und pubescent. Die Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze kaum verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte kaum breiter als das dritte, so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied gleichbreit, schwach quer, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Der Halsschild hinten so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, nach vorn stark gerundet verengt, ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt, sehr fein pubescent. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der abge- rundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet, massig fein, sehr dicht und rauhkörnig punktirt, sehr fein pubescent. Abdomen nach hinten verengt, bis zur Spitze gleich- massig, ziemlich fein und äusserst dicht, in mehr oder minder deutlichen gekreuzten Schrägreihen punktirt. Long. 2'5wm. Südfrankreich, Spanien, Corsica, Italien, Si- cilien, Dalmatien, Syrien. Selten. 13. Aleochara hipunctata Oliv. Entom. III, 42, 31, t. 5, f. 44, Erichs. Kf. Mk. Brandenbg. I, 355, Gen. Spec. Staph. 163, Kraatz 91, Thoms. Skand. Col. II, 249, Muls. et Rey 1874, 49; intricata Mannh. Brach. QQ; hlguttata Heer Fn. Helv. I, 315. — Tiefschwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken hinten mit einem grossen blutrothen Fleck, die Beine, bisweilen auch die W^urzel der Fühler röthlichgelb. Der Kopf massig fein und ziemlich dicht punktirt und pubescent. Die Fühler nur massig verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied quer, kaum um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Hals- schild hinten fast so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn stark gerundet verengt, dicht und massig fein punktirt, massig fein und massig kurz pubescent. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, am Hinterrando innerhalb der abgerundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet, ziemlich stark und äusserst dicht rauhkörnig punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten verengt, Gangibauer, K.äfer von Mitteleuropa. 3 34 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleochariai. kräftig und namentlich an der Basis der ersten freiliegenden Dorsalsegmente sehr dicht, hinten weniger dicht punktirt, ziemlich langhaarig schwarz pubescent. Long. 4'5 — b mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Nament- lich im Dünger häufig. Subg. JPolychara Muls. et Key. 14. Aleochara crassiuscula Sahlbg. Ins. Penn. I, 396, Muls et Eey 1874, 65; tristis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 355, Gen. Spec. Staph. 1(32, Kraatz 89, Thoms. Skand. Col. II, 252; convexiuscula Kolenati Melet. Entom. III, 10; scutellaris Luc. Expl. Alg. 103, t. 11, f. 7. — Schwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken gelblichroth oder bräunlichgelb, mit gemeinsamer, grosser, dreieckiger, schwarzer Naht- makel und bräunlichen Seiten, bisweilen ganz bräunlichgelb, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth, die Kniee und Tarsen heller. Der Kopf ziemlich fein und weitläufig punktirt und pubescent. Die Fühler ziemlich verdickt, ihr drittes Glied so lang oder etwas küi'zer als das zweite, das vierte Glied viel kleiner als das fünfte, schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite wenig zu- nehmend, die vorletzten Glieder fast doppelt so breit als lang, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten stark gerundet, nach vorn massig verengt, ziemlich fein und nur massig dicht punktirt, fein pubescent. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, am Hinterrande inner- halb der breit abgerundeten Hinterecken nicht ausgebuchtet, massig fein, dicht und rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten wenig verengt, bis zur Spitze gleichmässig, ziemlich kräftig und äusserst dicht, mehr oder minder deutlich in gekreuzten Schrägreihen punktirt. Long. 3*5 — 4*5 »?m. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Kegion verbreitet. Unter Dünger und faulen Vegetabilien. Nicht häufig. 15. Aleochara Milleri Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1862, 316, Muls. et Eey 1874, 69. — Schwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken mit rothem Hinter- rande und neben der Naht mit einer mit demselben zusammenhängenden rothen Makel, die selten über die Mitte nach vorn ausgedehnt ist, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth, die Kniee und Tarsen heller. Der Kopf fein und ziemlich dicht punktirt und pubescent. Die Fühler ziemlich verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte kleiner als das fünfte, so lang als breit oder schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite wenig zunehmend, die vorletzten Glieder fast doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild hinten fast so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn ziemlich stark gerundet verengt, fein und ziemlich dicht punktirt und pubescent. Flügeldecken kürzer als der Halsschild , am Hinterrande innerhalb der breit abgerundeten Hinterecken nicht ausgebuchtet, massig fein, sehr dicht und rauh, mehr oder minder deutlich in gekreuzten Schrägreihen punktirt. Abdomen nach hinten wenig verengt, bis zur Spitze gleichmässig, ziemlich kräftig und äusserst dicht, sehr deutlich in gekreuzten Schrägreihen punktirt. Von der ähnlichen bijnmctnta durch die Punktirung des Abdo- mens und die dunklen Beine leicht zu unterscheiden. Long. 4*5 mm. Oesterreich, Deutschland, Frankreich. Selten. 16. Aleochara tristis Gravh. Mon. 170, Muls. et Key 1874, 72; (/rometrica Schrank Fn. Boic. I, 642; himacrdata Steph. 111. Brit. V, 158; nigripes Mill. Verh. zool. bot. Verein Wien II, 27, Kraatz, 90. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken neben der Naht mit einem rothen Apicalfleck, der sich häufig über den Hinter- rand erweitert, die Beine pechbraun mit röthlichen Knieen und Tarsen. Kopf, Halsschild und Flügeldecken ziemlich lang und schräg abstehend behaart. Der Kopf fein und weitläufig punktirt. Die Fühler ziemlich verdickt, ihr drittes Glied so lang oder etwas kürzer als das zweite, das vierte Glied schmäler als das fünfte, schwach 1. Gatt. Aleochara. 35 ■quer, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite wenig zunehmend, die vorletzten Glieder kaum doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild hinten fast so breit als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorn massig stark gerundet verengt, sehr stark glänzend, fein und weitläufig punktirt und mit ziemlich langer, schräg emporgerichteter Behaarung bekleidet. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der breit abgerundeten Hinter- €cken nicht ausgebuchtet, massig stark und massig dicht, aber tief punktirt und mit langer, etwas abstehender Behaarung bekleidet. Abdomen nach hinten wenig verengt, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente grob und sehr dicht, auf der hinteren Hälfte der vorderen Segmente und auf den hinteren Dorsalsegmenten feiner und ziemlich weitläufig punktirt. schwarz behaart. Long. 5 — bhmm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 17. Aleochara discipennis Muls. et Key Opusc. Entom. II, 1853, 61, Kraatz 87, Muls. et Key 1874, 76; — var. baskornis Jekel Col. Jek. 1873, 25. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken roth mit gemeinsamem schwarzen Nahtstreifen und schwärzlichen Seiten, die Beine braun, mit röthlichen Tarsen. Bei var. haü- cornis Jek. die zwei ersten Fühlerglieder roth und schwarz gefleckt. Der Kopf fein und weitläufig punktirt. Die Fühler nur massig verdickt, ihr drittes Glied so lang oder etwas länger als das zweite, das vierte Glied etwas schmäler als das fänfte, so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied an Breite kaum zunehmend, wenig breiter als lang, die vorletzten Glieder höchstens anderthalbmal so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten stark gerundet, nach vorn wenig stärker verengt als nach hinten, massig fein und ziemlich dicht punktirt und mit massig langer, etwas ab- stehender Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Flügeldecken so lang als der Hals- schild, innerhalb der breit abgerundeten Hinterecken nicht ausgebuchtet, massig stark, ziemlich dicht und rauh punktirt, etwas abstehend pubescent. Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten massig stark und massig dicht, hinten stärker und weitläufiger punktirt. Beim cT das achte Dorsalsegment am Hinterrande scharf ge- zähnelt. Long. 5 5 — 6 wm. Frankreich. Schweiz, Tirol, Caucasus. Selten. 18. Aleochara tenuicornis Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 89, note, Muls. et Key 1874, 80; rußpes Muls. et Key Opusc. Entom. II, 1853, 63. ■ — Schwarz, die Flügeldecken lebhaft roth oder gelbroth, am Schildchen und an den Seiten meist bräunlich, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf glänzend, fein und ziemlich weitläufig punktirt. Die Fühler lang und schlank, ihr zweites und drittes Glied dünn und gestreckt, fast von gleicher Länge, das vierte bis zehnte Glied allmälig kürzer und breiter, das vierte und fünfte Glied länger als breit, die vorletzten Glieder nur schwach quer, das Endglied so lang als die zwei vorhei'gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas stärker verengt als nach hinten, fein und ziemlich dicht punktirt, ziem- lich dicht anliegend pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der abgerundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet, massig stark und dicht, ziemlich rauh punktirt, ziemlich dicht anliegend gelblich pubescent. Abdomen lang gestreckt, nach hinten wenig verengt, ziemlich grob und weitläufig punktirt. Long. 45 — 5-5 mm. Südfrankreich, Süddeutschland, Italien, Nordafrika. Selten. 19. Aleochara haemoptera Kraatz Naturg. Ins, Deutschi. II. 101; hae- matica Muls. et Key 1874, 84. — Schwarz oder pechschwarz, glänzend, die Flügel- decken gelbroth oder hell bräunlichroth, die Hinterränder der Ventralsegmente, die Spitze des Abdomens, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichroth. Der Kopf glänzend, fein und weitläufig punktirt. Die Fühler ziemlich stark verdickt, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte viel kleiner wie das fünfte, 3* 36 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Alcoeharini. quer, das fünfte bis zehnte Glieii stark quer, kaum an Breite zunehmend, die vor- letzten Glieder etwa doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn wenig stärkei- gerundet verengt als nach hinten, glänzend, fein und wenig dicht punktirt, fein pubescent, am Seitenrande mit einigen ab- stehenden Wimperhaaren. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der abgerundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet, ziemlich fein, massig dicht und etwas rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten wenig verengt, auf den vorderen üorsalsegmenten massig fein und massig dicht,, hinten etwas stärker und viel weitläufiger punktirt. Der sanguinea ähnlich, von der- selben durch kräftigere Fühler, heller gefärbte und feiner punktirte, innerhalb der Hinterecken kaum ausgebuchtete Flügeldecken und durch dichtere Punktirung der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente leicht zu unterscheiden. Long. 3' 7 — 4:0 mm. Deutschland, Frankreich. Sehr selten. 20. Aleochara hisignata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 357, Gen. Spec. Staph. 166, Kraatz 104, Thoms. Skand. Col. II, 250, Muls. et Key, 1874, 88. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken auf der hinteren Hälfte neben der Naht mit einem grossen rothen Fleck, selten nur am Hinterrande röthlich, die Kniee und Tarsen röthlich, bisweilen die Wurzel der Fühler pechbraun. Der Kopf fein und sehr spärlich punktirt. Die Fühler ziemlich verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte Glied viel schmäler als das fünfte, schwach oder massig quer, das fünfte bis zehnte Glied ziemlich stark quer, fast doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn ziemlich stark verengt, fein und sehr weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken kaum ausgebuchtet, kräftig, massig dicht und rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten verengt, sehr kräftig und mehr oder minder weitläufig punktirt. Der Äl. nitida in der Körperform und Färbung sehr ähnlich, von derselben durch die gleichmässig weitläufige Punktirung des Hals- schildes leicht zu unterscheiden. Long. 3 — 4*5»«?«. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Eegion verbreitet. Nicht häufig. 21. Aleochara maculata Ch. Brisout Mat. Cat. Grenier 18<)3, 18. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken hinten neben der Naht mit einer grossen rothen Makel, die sich oft längs des ganzen Hinterrandes erweitert, die Beine pechbraun, mit röthlichen Knieen und Tarsen. Kopf ziemlich kräftig und spärlich punktirt, in der Mitte glatt, ziemlich lang und etwas abstehend, wenig dicht behaart. Die Fühler so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ziemlich kräftig, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte quer, das zehnte wenig breiter als das fünfte, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild quer, so breit als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach vorn verengt, fein und weitläufig punktirt, massig lang und spärlich grau pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken sehr undeutlich ausgebuchtet, kräftig und dicht punktirt, wenig dicht und massig lang grau pubescent. Das Abdomen nach hinten leicht verengt, kräftig und weitläufig punktirt, ziemlich lang und spärlich grau behaart. Der hisignata äusserst ähnlich, von derselben durch breitere Körper- form und längere Fühler verschieden. Long. 3 "5 — 4 mm. Frankreich, nach Eppels- heim (Catalogus Col. Eur., Cauc. et Arm .ross. 1891, 82) auch in der Schweiz und in Steiermark. (Ex. Ch. Brisout.) 22. Aleochara lannginosa Gravh. Micr. 94, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 356, Gen. Spec. Staph. 168, Kraatz 93, Thoms. Skand. Col. II, 252, Muls. et Eey 1874, 110. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken am Hinterrande meist röthlich. 1. Gatt. Aleochara. 37 •die Beine pechschwarz mit röthlichen Knieea und Tarsen. Der Kopf ziemlich stark, aber seicht und weitläufig punktirt und mit längeren, schräg abstehenden Haaren besetzt. Die Fühler massig verdickt, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte Glied kleiner als das fünfte, so lang als breit oder etwas quer, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder anderthalb- bis zweimal so breit als lang, das Endglied etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn verengt, sehr stark glänzend, ziemlich grob, aber seicht und weitläufig punktirt, mit langer, schräg abstehender Behaarung massig dicht bekleidet. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken sehr deutlich ausgebuchtet, glänzend, ziemlich stark und dicht punktirt, mit langer, grauer, niedergedrückter, nach aussen divergirender Behaarung bekleidet. Abdomen nach hinten wenig verengt, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsal- segmente sehr grob und dicht, auf der hinteren Hälfte der vorderen Segmente und hinten weniger grob und ziemlich weitläufig punktirt. Beim cf das achte Dorsal- segment am Hinterrande sehr deutlich crenulirt. Long. 3*5 — 4" 5 mm. lieber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Namentlich in Gebirgsgegenden nicht selten. 23. Aleochara villosa Mannerh. Brach, (m, Kraatz 94, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Penn. 1876, 76; monticola Rosenh. Beiträge Ins. Fn. Eur. 11, Kraatz 94; alntacea Muls. et Key 1874, 106. — Tiefschwarz, nur massig stark glänzend, auf dem Vorderkörper mit schwachem Bleischimmer, die Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf massig fein, ziemlich seicht und weitläufig punktirt, ziemlich spärlich grau pubescent. Die Fühler verhältnissmässig schlank, ihr zweites und drittes Glied ziemlich gestreckt und gleichlang, das vierte Glied länger als breit, das fünfte bis zehnte Glied all- mälig etwas an Breite zunehmend, das fünfte etwa so lang als breit, die vorletzten Glieder schwach quer, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn wenig stärker als nach hinten verengt, ziemlich flach, fein und wenig dicht punktirt, mit ziemlich langer, anliegender, divergirender, grauer Behaarung massig dicht bekleidet. Die Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, stärker als der Halsschild, aber verhältnissmässig fein und ziemlich dicht punktirt, mit ziemlich langer, anliegender, längs der Naht divergirender, grauer Behaarung bekleidet. Das Abdomen nach hinten wenig verengt, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente grob und dicht, im Uebrigen fein und spärlich punktirt. Long. 4— 4-5wim. Mitteleuropa, Finnland. Namentlich in Gebirgsgegenden; in den Alpen hoch emporsteigend. 24. Aleochara rufttarsis B^q&v Fn. Col. Helv. I, 317, Kraatz 95, Muls. et Key 1874, 103. — Schwarz, auf dem Vorderkörper mit schwachem Bleischimmer, die Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf massig fein und ziemlich dicht punktirt, mit ziemlich langer, weisslichgrauer Behaarung wenig dicht bekleidet. Die Fühler nur massig verdickt, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte Glied schmäler als das fünfte, so lang als breit oder schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder mehr oder minder stark quer, anderthalb- bis zweimal so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild wenig oder kaum schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn massig verengt, ziemlich fein und dicht punktirt und mit langer, nach aussen divergirender grauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, verhältnissmässig fein und sehr dicht punktirt, ziemlich dicht, anliegend^ grau behaart. Abdomen nach hinten kaum verengt, ziem- 38 VIII. Familie. Staphyliaidae. — I. Trib. Aleocharini. lieh fein und weitliiiifig, in den tiefen Querfurclien der vorderen Dorsalsegmente etwas gröber und dichter punktirt. Der rillosa sehr ähnlich, von derselben durch feinere und viel dichtere Piinktirung des Halsschildes und der Flügeldecken, feinero Punktirung in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente und durch etwas kürzere- Flügeldecken verschieden. Long. 4 — 4*ö mm. In den Gebirgen von Mitteleuropa. Selten. 25. Aleochat'a lygaea Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1862, 317, Muls. et Key 1874. Wh; frigida Fauvel Bull. Soc. Norm. IX, 1865, 284. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken meist am Hinterrande röthlich, selten ganz braun, die Wurzel der Fühler, die Taster um! Beine braunroth. Der Kopf fein und weitläufig punktirt und spärlich pabescent. Die Fühler ziemlich kräftig, ihr drittes Glied etwas länger als- das zweite, das vierte schmäler als das fünfte, so lang als breit oder schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite nur sehr wenig zunehmend, die vorletzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild hinten fast so breit als^ die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn massig gerundet ver- engt, fein und weitläufig punktirt. wenig dicht, kaum abstehend, pubescent. Die Flügeldecken deutlich etwas kürzer als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgebuchtet, ziemlich kräftig, dicht und rauh punktirt, massig dicht grau pubescent. Abdomen nach hinten wenig verengt, kräftig und nicht sehr weit- läufig, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente dichter und etwas- gröber punktirt, lang schwarz behaart. Der lanuginosa äfinlich, von derselben durch schlankere Körperforra, braunrothe Beine, viel feinere Punktirung und kürzere, weniger abstehende Behaarung des Halsschildes und durch kürzere, feiner punktirte Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Long. 3 — 4 mm. Mitteleuropa, Caucasus. Selten. 2Q. Aleochara vafjepunctata Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 99, note. — Glänzend schwarz, die Beine mit röthlichen Knieen und Tarsen. Der Kopf mässig^ stark und spärlich punktirt und spärlich pubescent. Die Fahler massig verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte schmäler als das fünfte, so lang' als breit, das fünfte bis zehnte Glied an Breite kaum zunehmend, nur massig quer, die vorletzten Glieder etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild merklich schmäler als die Flügeidecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn wenig mehr als nach hinten verengt, grob, aber seicht und sehr weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, mit groben, runden Punkten sehr weitläufig besetzt, spärlich pubescent. Abdomen nach hinten kaum verengt, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ziemlich fein und spärlich, im Uebrigen nur sehr fein und zerstreut punktirt. Durch die grobe und sehr weitläufige Punktirung des Halsschildes und der Flügeldeckea und die verhältnissmässig langen Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Long. 3*5 — 4 mm. Ungarn. Sehr selten. 27. Aleochara moesta Gravh. Micropt. 96, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 358, Gen. Spec. Staph. 170, Kraatz 99, Thoms. Skand. Col. IL 252, Muls. et Rey 1874, 126; cursitor Steph. 111. Brit. V, 155; rufipes Steph. ibid. 157; sparsa Heer Fn. Helv. I, 317. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken nicht selten kastanienbraun oder roth- braun, bisweilen auch die Spitze des Abdomens bräunlich, die Wurzel der Fühler und die Taster pechbiaun oder braunroth, die Beine braun mit röthlichen Tarsen, bis- weilen ganz bräunlichroth. Der Kopf mit ziemlich starken Punkten weitläufig besetzt, spärlich pubescent, die Fühler ziemlich stark verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte Glied schmäler als das fünfte, so lang als breit oder schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied ziemlich stark quer, an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Hals- 1. Gatt. Aleochara. 39 Schild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn verengt, massig dicht, ziemlich grob und seicht punktirt, wenig dicht und etwas abstehend behaart. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, kräftig und massig dicht punktirt, ziemlich spärlich pubescent. Abdomen nach hinten wenig verengt, vor dem Hinterrande der Dorsalsegmente fein und sehr weitläufig punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente oft gauz glatt, hinten zwischen der normalen Punktiriing meist mit sehr feinen eingestreuten Pünktchen. Stücke mit kastanienbraunen Flügeldecken sind von der ähnlichen moerens durch die gröbere Punktirung des Vorderkörpers und durch schmälere, im Grunde glatte oder nur spärlich punktirte Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente leicht zu unter- scheiden. Long. o"ö — 4:"5«(m. Nord- und Mitteleuropa. Nicht selten. 28. Aleochara sanguinea Linn. Syst. Nat. ed. X, 422; Muls. et Eey 1874. 96; brunneipennis Kraatz 100; moerens Thoms. Skand. Col. II, 253. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken lebhaft braun roth, am Schildchen und an den Seiten bis- weilen schwärzlich, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth oder gelbroth. Der Kopf fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler ähnlich gebildet wie bei inoesta, aber schlanker, ihr fünftes bis zehntes Glied weniger stark quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn verengt, fein und wenig dicht, viel feiner als bei moesia punktirt. ziemlich lang und wenig dicht gelblich pubescent, am Seitenrande mit einigen deutlichen Wimperhaaren. Die Flügel- decken etwas länger als der Halsschild, wesentlich feiner und tiefer als bei moesta punktirt. Abdomen fein und weitläufig, aber weniger spärlich als bei moesta panktirt, auf den hinteren Dorsalsegmenten mit sehr feinen eingestreuten Pünktchen. Von moerens durch die schlanken Fühler und die nur spärlich punktirten oder fast glatten Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente leicht zu unterscheiden. Long. 3*5 bis 4*5 »UM. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 29. Aleochara haeniatodes Kraatz Schaum Catalog. Col. Europ. 1862, 21; Jtaemoptera Kraatz Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, CXC. — Fast von der Grösse und Gestalt der lanuginosa, glänzend schwarz, gelblich pubescent, die Flügeldecken blut- roth, die Wurzel der Fühler, die Schienen und Tarsen braunroth. Der Kopf spärlich punktirt. Die Fühler ziemlich lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das fünfte massig quer, das sechste bis zehnte fast doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Hals- schild wie bei lanuginosa gestaltet, deutlich und dicht punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, dicht, stark und tief punktirt. Das Abdomen gleichbreit, spärlich und kräftig, an der Basis dichter punktirt. Long. 4' 5 mm. Spanien, Algier; nach Eppelsheim (Catalog. Col. Eur. Cauc. et Arm. ross. 1891, 82) auch in Oesterreich und Ungarn. (Ex Kraatz.) 30. Aleochara mycetophaga Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 102, Muls. et Key 1874, 118; lata Thoms. Skand. Col. II, 251. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken kastanienbraun, die Hinterränder der Ventralsegmente und die Spitze des Abdomens rothbraun oder gelbbraun, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf sehr fein und weitläufig punktirt, ziemlich lang und spärlich pubescent. Die Fühler ziemlich stark verdickt, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte Glied so lang oder etwas länger als breit, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite sehr wenig zunehmend, die vorletzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang oder kaum länger als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild hinten fast so breit als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn gerundet ver- engt, fein und wenig dicht punktirt, massig fein gelblich pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich aus- gebuchtet, massig fein und ziemlich dicht punktirt, ziemlich dicht und lang gelblich 40 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. 'J'rib. Aleocharini. pubescent. Abdomen nach hinten verengt, auf den vorderen Dorsalsegmenten, namentlich an der Basis derselben, massig stark und ziemlich dicht, hinten stärker und viel weitläufiger punktirt. Durch die Färbung der inosrens ähnlich, von derselben durch breitere Körperform, feinere Punktirung des Halsschildes, feinere und dichtere Punktirung der Flügeldecken und durch die ziemlich dichte Punktirung der vorderen Dorsalsegmente leicht zu unterscheiden. Long. 4 — 4"ümm. Nord- und Mitteleuropa. In Pilzen; nicht häufig. 31. Aleochara moerens Gyllh. Ins. Suec. IV, 493, Erichs. Gen. Spec. Staph. 109, Kraatz 103, Muls. et ßey 1874, 122; haemorrhoidalis Mannh. Brach. 67; luguhris Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 311; linearis Thoras. Skand. Col. II, 253; fungivora Sharp Entom. Monthl. Mag. VI, 280. — Ziemlich schlank, glänzend schwarz, die Flügeldecken kastanienbraun, die Hinterränder der Ventralsegmente, die Spitze des Abdomens, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf ziemlich fein und weitläufig punktirt, ziemlich lang und spärlich gelblich pubescent. Die Fühler massig verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte viel schmäler als das fünfte, etwa so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied quer, an Breite wenig zunehmend, die vorletzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild hinten etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach vorn stark gerundet verengt, massig fein und massig dicht punktirt, etwas abstehend gelblich pubescent, am Seitenrande mit einigen abstehenden Wimperhaaren. Die Flügeldecken mindestens so lang als der Halsschild, am Hinter- rande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktirt, ziemlich dicht und lang anliegend gelblich pubescent. Abdomen nach hinten wenig verengt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente kräftig und dicht, im Uebrigen nur spärlich punktirt. Long. 4 — ibmm. Nord- und Mitteleuropa. In Pilzen; nicht häufig. 32. Aleochara ciiniculofum Kraatz Ann. Soc. Ent. Fr. 1853, CLXXXVIII, Berl. Ent. Zeitschr. 1862, 318, Muls. et Rey 1874, 93. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit einer grossen rothen Apicalmakel, die sich meist über den Hinter- rand erweitert und häufig auch weit nach vorn ausdehnt, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine pechbraun oder dunkel rothbraun, die Kniee und Tarsen heller. Der Kopf fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler ziemlich lang und schlank, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied nur massig quer, an Dicke kaum zunehmend, die vorletzten Glieder etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn massig verengt, glänzend, fein und ziemlich weitläufig punktirt, fein pubescent Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinter- rande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, massig stark und massig dicht punktirt, massig fein pubescent. Abdomen langgestreckt, nach hinten massig verengt, weitläufig und verhältnissmässig fein, hinten etwas stärker und spärlich, in den Querfui'chen der vorderen Dorsalsegmente feiner und dichter punktirt. Die Beine lang und schlank, namentlich die Hintertarsen dünn und gestreckt, wenig kürzer als die Hinterschienen. In der Färbung der hisignata ähnlich, von dieser durch viel schlankere Körperform, längere, schlankere Fühler, viel feiner punktirte, am Hinter- rande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtete Flügeldecken, viel feinere Punktirung des Abdomens und durch längere, schlankere Beine leicht zu unter- scheiden. Long. 3*5 — 4'5 mw. Mitteleuropa, westliches Mittelmeergebiet. Sehr selten. Bei Paris am Eingange von Kaninchenlöchern gefunden. Subg. Dyschara Muls. et Rey. 33. Aleochara inconsincua Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 312, Kraatz 107, Muls. et Rev 1874, 142. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken nicht selten 1. Gatt. Aloochara. 41 mit röthlichem Hinterrande, bisweilen dunkelbraun, die Kniee und Tarsen röthlich, bisweilen die ganzen Beine rotbbraun. Der Kopf sehr stark glänzend, fein und spärlich punktirt, fein und spärlich, ziemlich langhaarig pubescent. Die Fühler ziem- lich schlank, ihr drittes Glied fast oder deutlich länger als das zweite, das vierte schmäler als das fünfte, so lang als breit oder sehr schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied massig quer, etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied beim (^ viel länger als die zwei vorhergehenden oder fast so lang als die drei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, conisch zugespitzt, beim 2 höchstens so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpfer zugespitzt. Der Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, etwa nni die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn wenig stärker als nach hinten verengt, ziemlich gewölbt, sehr stark glänzend, ziemlich fein und ziemlich weitläufig punktirt, mit langer, divergiiender, grauer Behaarung, am Seitenrande mit einigen langen Wimperborsten. Die Flügeldecken so lang oder etwas länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, stark und massig dicht punktirt, massig dicht mit ziemlich langer, grauer, längs der Naht divergirender Behaarung bekleidet. Abdomen sehr stark glänzend, nach hinten wenig verengt, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente grob und dicht, im Uebrigen nur sehr fein und spärlich punktirt und spärlich schwarz behaart. Long. 2 5 — 3 tnvi. In Wäldern unter Moos; ziemlich selten. Subg. MotnoeocJiara Muls. et Rej-. o4. Aleocliara succicola Thoms. Skand. Col. IX. 21G, Muls. et Eey 1874, 134; sparsa Fairm. Laboulb. Fn. Fr. 448, Muls. et Eey 1874, 138 (nee Heer); lati- ])alpis Muls. et Key 1874, 131. — Durch die Bildung der Kiefertaster sehr ausge- zeichnet und leicht kenntlich. Glänzend schwarz, die Flügeldecken bisweilen braun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine heller oder dunkler bräunlichroth, die Schenkel häufig braun. Der Kopf stark glänzend, mehr oder minder kräftig und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler gegen die Spitze allmälig ver- dickt, ihr drittes Glied so lang oder etwas länger als das zweite, das vierte so lang als breit oder deutlich quer, das fünfte bis zehnte Glied allmälig an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder etwa doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. An den Kiefertastern (las dritte Glied ziemlich stark verkehrt conisch erweitert, das pfriemenförmige End- glied verhältnissmässig lang, wenig kürzer als das dritte und an der Wurzel etwas verdickt. Der Halsschild nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten mäßig stark gerundet, nach vorn wenig verengt, ziemlich gewölbt, stark glänzend, massig fein oder ziemlich kräftig und ziemlich weitläufig punktirt, fein divergirend pubescent, am Seitenrande mit einigen langen Wimperhaaren. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, mehr oder minder grob und wenig dicht oder ziemlich weitläufig punktirt. Abdomen nach hinten leicht verengt, sehr stark glänzend, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente massig fein und massig dicht punktirt oder beinahe glatt, im Uebrigen nur sehr fein und spärlich oder kaum punktirt. Long. 3 — 3; 5 mm. Nord- und Mitteleuropa. In Wäldern unter Moos und feuchtem Laube. Ziemlich selten. Subg. Coprocliara Muls. et Eey. 35. Aleocliara bilineata Gyllh. Ins. Suec. II, 436, Kraatz 105, Thoms. Skand. Col. II, 254. Muls. et Eey 1874, 147; nitida var. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 358, Gen. Spec. Staph. 108; alpicola Heer Pn. Helv. I, 317; nigricornis Gredl. Kf. Tirol. 464. — Der nitida äusserst nahe stehend, von derselben durch ganz schwarze, höchstens am Hinterrande röthliche Flügeldecken, durchschnittlich bedeutendere Grösse, an den Seiten gröber und weniger spärlich punktirten Kopf, etwas weniger gegen 42 VIII. Familie. Staphyliaidae. — I. Trib. Aleochariui. die Spitze verdickte Fühler, namentlich weniger queres viertes Glied derselben, au den Seiten etwas gröber und weniger spärlich, in den Dorsalreihen etwas feiner puuktirten Halsschild, etwas gröber, tiefer punktii'te Flügeldecken und durch weniger dicht punktirtes Abdomen verschieden. Long. 3 — 4 mm. Nord- und Mitteleuropa. Niclit selten. 36. Aleochara nitida Gravh. Micr. 97; ciirsor Steph. 111. Brit. V, 159; oelox Steph. ibid.; dorscdls Steph. ibid. 160; Erichs. Kf. Mk. Braudbg. I, 358 ex parte, Gen. Spec. Staph. 168 ex parte, Kraatz 105, Jacqu. Duval. Gen. Gol. d'Eur. II, pl. 3, f. 14, Thoms. Skand. Col. II, 254, Muls. et Key 1874, 151; fnyuttula Kolenati Melet. Entom. III, 8; pmixllla Muls. et Key 1874, 159. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken hinten neben der Naht mit einer grossen gelbrothen Makel, die Beine mit röthlichen Knieen und Tarsen. Der Kopf an den Seiten mit ziemlich kräftigen Punkten weitläufig besetzt, längs der Mitte glatt. Die Fühler ziemlich kurz und kräftig, ihr drittes Glied kaum kürzer als das zweite, das vierte schmäler als das fünfte, quer, das fünfte bis zehnte Glied stärker quer, allmälig an Breite etwas zunehmend, die vorletzten doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen, zugespitzt. Halsschild kaum um die Hälfte breiter als lang, nach vorn stärker gerundet verengt als nach hinten, ziemlich gewölbt, in der Mitte mit zwei nnregelmässigen, hie und da doppelten Längsreihen ziemlich dicht aneinander ge- rückter Punkte, zwischen denselben längs der Mitte glatt, ausserhalb derselben mit kräftigen Punkten weitläufig besetzt, sowie der Kopf spärlich behaart. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken sehr schwach ausgebuchtet, grob und wenig dicht punktirt, spärlich pubescent. Abdomen kräftig und namentlich an der Basis der vorderen Dorsalsegmente dicht, hinten etwas weit- läufiger punktirt. Long. 2' 5 — 3"5wm. lieber den grössten Theil der palaearctischen Region und über Nordamerika verbreitet. Namentlich im Dünger überall häufig. 37. Aleochara verna Say Transact. Am. Phil. VI. 156; binotata Kraatz 106, Muls. et Key 1874, 156; lomjula Thoms. Skand. Col. II, 254, IX, 218. -— Gleich- falls der nitida äusserst nahe stehend, in der Regel kleiner und schlanker. Die Flügeldecken mit weniger scharf begrenzter und meist mehr ausgedehnter Apical- makel, oft auf der ganzen hinteren Hälfte roth, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine meist braunroth, das dritte Fühlerglied etwas kürzer als das zweite, Kopf und Halsschild an den Seiten, der letztere auch in den Dorsalreihen viel gröber, die Flügeldecken viel gröber und weitläufiger, das Abdomen dichter und bis zur Spitze fast gleichmässig dicht punktirt. Long. 2 — o'o mm. Europa, Madeira, Nordamerika. Viel seltener als nitida. Subg. SJieocJiara Muls. et Rey. 38. Aleochara spadieea Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 300, Gen. Spec. Staph. 61, Kraatz 98, Muls. et Rey 1874, 165; procera Erichs. Gen. Spec. Staph. 61, Kraatz 97, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1888, 241, Kraatz Deutsch. Entom. Zeitschr. 1889, 220. — Durch die langen und schlanken Fühler und Beine, namentlich durch die sehr langen Hintertarsen ausgezeichnet. Pechschwarz, die Flügeldecken pechbraun oder kastanienbraun, die Hinterränder der Ventralsegmente rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine biäunlichroth. Unausgefärbte Stücke hell bräunlich - roth oder gelbbraun, mit dunklerem Kopfe und dunklerer Basis der Abdominalsegmente, röthlichgelben, gegen die Spitze bräunlichen Fühlern und röthlichgelben Tastern und Beinen. Der Kopf fein und spärlich punktirt und pubescent. Die Augen massig gross, ihr Längsdurchmesser so lang als die Schläfen. Die Fühler lang und schlank, gegen die Spitze massig und allmälig verdickt, ihr zweites und drittes Glied gestreckt, ziemlich gleichlang, das vierte bis zehnte Glied an Dicke allmälig etwas zunehmend, das vierte Glied länger als breit, die vorletzten Glieder nur schwach quer, das End- glied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten fast gleichmässig gerundet, massig fein und wenig dicht 1. Gatt. Aleochara. 43 punktirt, anliegend gelblich pubescent. Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, massig dicht, ziemlich stark und rauh punktirt, anliegend gelblich pubescent. Abdomen nach hinten leicht verengt, massig stark und ziemlich weitläufig, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente stärker und dichter, hijiten spärlicher punktirt. Die Beine lang und schlank, die Hintertarsen sehr dünn und gestreckt, so lang als die Hinterschieuen, ihr erstes Glied so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Long. 4 — b'bmm. Deutschland, Frankreich, England. Unter feuchtem Laube; sehr selten. Subg. Ceranota Steph. 39. Aleochara erythroptera Gravh. Mon. 158, Erichs. Gen. Spec. Staph. 171, Kraatz 85. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken gelbroth, die Hinter- ränder der Ventralsegmente oder auch der Dorsalsegmente und die Spitze des Ab- domens hell bräunlichroth. Die Wurzel der rostbraunen oder rostrothen Fühler, die Taster und Beine heller gelbroth. Der Kopf glänzend, massig fein und ziemlich weitläufig punktirt, spärlich pubescent, mit verhältnissmässig kleinen Augen. Die Fühler massig lang und schlank, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, an Dicke allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder sehr schwach quer, das Endglied etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, au den Seiten stark gerundet, nach vorn stark, bisweilen etwas eingezogen verengt, massig fein und massig dicht punktirt, goldgelb pubescent. Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgebuchtet, ziemlich kräftig, dicht und rauh punktirt und massig dicht goldgelb pubescent. Abdomen gegen die Spitze massig verengt, glänzend, mehr oder minder kräftig und weitläufig punktirt. Das sechste (vierte freiliegende) Dorsalsegment hinter der Basis quer eingedrückt. Beim cf das dritte (erste freiliegende) Dorsalsegment in der Mitte vor dem Hinter- rande mit einem stärkeren oder schwächeren Höckerchen, das siebente Dorsalsegment vor der Mitte des Hinterrandes uft mit einem oder mit zwei kleineren Höckerchen. Der Hinterrand des sechsten Ventralsegmentes in der Mitte stumpfwinkelig. Long. 4'5— 5*5mOT. Deutschland, Oesterreich, Spanien, Türkei, Caucasus. Unter feuchtem Laube und Moos. Selten. 40. Aleochara ruficornis Gravh. Micr. 91, Erichs. Gen. Spec. Staph. 170, Kraatz 84, Muls. et Key 1874, 196, Baitoni Steph. 111. Brit. V, 161; laminata Schmidt- Göbel Stett. Entom. Zeitg. VU, 1846, 245; grandis Heer Fn. Helv. I, 322; Carolinae Wenck. Cat. Col. d'Alsace 1866, 126. ■ — - Hell rostbraun oder rostroth, ziemlich glän- zend, der Kopf und die Basis der Abdominalsegmente, bisweilen auch die Scheibe des Halsschildes pechbraun oder schwärzlich, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine heller rostroth oder röthlichgelb. Der Kopf ziemlich grob und weitläufig, hinten dichter punktirt und gelblich pubescent, mit massig kleinen Augen. Die Schläfen etwas länger oder so lang als der Längsdurchmesser der Augen. Die Fühler ziemlich lang und schlank, ihr drittes Glied deutlich länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, an Breite allmälig etwas zunehmend, das vierte Glied etwas länger als breit, die vorletzten Glieder schwach quer, kaum um die Hälfte breiter als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild so breit oder wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nacii vorn etwas stärker als nach hinten verengt, glänzend, massig fein und ziemlich dicht punktirt, wenig dicht, ziemlich lang anliegend goldgelb behaart. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinter- eckeu deutlich ausgebuchtet, viel stärker als der Halsschild, massig stark, sehr dicht und rauh punktirt und ziemlich dicht gelblich pubescent. Abdomen nach hinten massig verengt, glänzend, auf den vorderen Dorsalsegmcnten ziemlich grob und weit- 44 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Ti-ib. Aleocharini. läufig, liiüten spärlich piinktirfc. Beim ,-f das dritte (erste freiliegende) Dorsalsegmeni in der Mitte mit einem sehr kräftigen, querplatten förmigen, schräg nach hinten emporsteigenden, an der abgestutzten Spitze mehr oder minder aasgerandeteu Zahn, das vierte in der Mitte mit einem viel kleineren conischen Höcker. Bisweilen zeigt auch das fünfte (dritte freiliegende) Dorsalsegment in der Mitte ein schwaches Höckerchen. Das siebente Dorsalsegment ist vor der Mitte des Hinterrandes in einen bogenförmigen Querwulst erhoben. Das achte Dorsalsegment ist oben gekörnt, das sechste Ventralsegment am Hinterrande jederseits ausgebuchtet und in der Mitte in eine kurze Spitze ausgezogen. Long, b'b—1'bmm. Mitteleuropa. Unter abgefalle- nem Laube und an ausfliessendem Baumsaft. Sehr selten. 41. Aleochara HelicJiarl Reitt. Deutsch. Entern. Zeitschr. 1889, 370. — Schwarz, der Halsschild am Seitenrande röthlichbraun, die Flügeldecken mit Ausnahme der Umgebung des Schildchens, die drei ersten freiliegenden Abdominal- segmente und die Spitze des Abdomens lebhaft braunroth, die Fühler rostroth mit hellerer Wurzel, die Taster und Beine gelbroth. Der Kopf ziemlich fein und weit- läufig, hinten etwas dichter punktirt, spärlich pubescent, mit ziemlich grossen, ovalen Augen, auf der Stirn beim c^ eingedrückt. Die Fühler lang und schlank, an der Spitze der Glieder wirtelig bewimpert, ihr drittes Glied etwas kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied an Länge kaum abnehmend, aber an Breite allmälig etwas zunehmend, das vierte und fünfte Glied merklich länger als breit, die vor- letzten Glieder kaum breiter als lang, das Endglied etwas kürzer als die zwei vor- hergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn deutlich mehr als nach hinten verengt, ziemlich fein und dicht punktirt und goldgelb pubescent. Die Flügeldecken etwa um ein Viertel länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, ziemlich kräftig, dicht und rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen nach hinten massig verengt, glänzend, ziemlich grob und spärlich, nur in den Querfurchen der vorderen frei- liegenden Dorsalsegmente dicht punktirt. Beim cf das dritte (erste freiliegende) Dorsalsegment in der Mitte mit einem kräftigen, seitlich zusammengedrückten, senk- recht abstehenden Zahn, das vierte in der Mitte mit einem ähnlichen, aber nur kleinen, höckerförmigen Zahn, das siebente Dorsalsegment in der Mitte vor dem Hinterrande in einen höckerartigen Querwulst erhoben, dessen Spitze etwas zahn- förmig nach vorn vorspringt. Das sechste Ventralsegment ist in eine kurze Spitze ausgezogen. Long. G — 6'bmni. Von Dr. Melichar in Dalmatien aufgefunden. 42. Aleochara major Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1857, 737, Muls. et ßey 1874, 192. — Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken, die Spitze des Abdomens, die Wurzel der rothbraunen Fühler, die Taster und Beine roth. Kopf und Hals- schild sehr fein chagrinirt, wenig glänzend. Der Kopf fein und weitläufig punktirt, massig pubescent. Die Fühler ziemlich lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied schwach quer, ziemlich gleichlang, aber an Dicke allmälig etwas zunehmend, das Endglied etwa so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn nicht oder kaum stärker verengt als nach hinten, fein und ziemlich dicht punktirt, fein und massig dicht pubescent. Flügeldecken an der Naht kaum so lang als der Halsschild, an den Hinterecken ziemlich gerundet, ziemlich glänzend, stark, ziemlich dicht und runzelig punktirt, fein und massig dicht pubescent. Abdomen langgestreckt, fast gleichbreit oder gegen die Spitze schwach verengt, ziemlich glänzend, ziemlich fein, dicht und runzelig, in den Querfurchen der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente etwas weniger dicht punktirt. cf unbe- kannt. Beim $ der Hinterrand des sechsten Ventralsegmentes sehr stumpf vorgezogen und kurz bewimpert. Der AI. discipennis ähnlich, von derselben durch die Färbung, etwas schmälere Körperform, etwas schlankere Fühler, feinere Punktirung von Kopf 1. Gatt. Aleochara. 45 und Halsschild und dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Long. (Unm. Grande -Chartreuse in der Dauphine, Mont Dore in der Auvergne. (Ex Mulsant et Eey.) Subg. JPolystoma Steph. Thoms. 43. Aleochara grisea Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 9(3, note, Muls. et Eey 1874, 180; senilis Muls. et Key Opusc. Entom. XII, 1861, 100; obscurella Thoms. Skand. Col. III, 48; nitidula Thoms. Skand. Col. IX, 218. — Grauschwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit schwachem, das Abdomen mit ziemlich starkem Glänze, die Fühler, Taster und Beine pechbraun oder braunroth, die Kniee und Tarsen heller. Der Kopf äusserst fein chagrinirt, an den Seiten sehr grob und wenig weitläufig punktirt, längs der Mitte unpunktirt, spärlich weissgrau pubescent. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte so lang als breit, schmäler als das fünfte, das fünfte bis zehnte Glied an Breite allmälig zuneh- mend, das fünfte deutlich quer, die vorletzten Glieder etwa doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen, stumpf zugespitzt. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn deutlich ver- engt, sehr fein chagrinirt, ziemlich grob, aber viel feiner als der Kopf, wenig dicht punktirt, mit wenig dichter, langer, weissgrauer, divergirend anliegender Behaarung bekleidet, am Seitenrande mit einigen langen Wimperhaaren. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, viel stärker als dieser, grob und sehr dicht punktirt, ziemlich dicht mit anliegender, weissgrauer, längs der Naht divergirender, an den Seiten nach hinten gerichteter Behaarung bekleidet. Abdomen glänzend, mehr oder minder kräftig und weitläufig punktirt. Durch die grobe und sehr dichte Punktirung der Flügeldecken von den folgenden Arten leicht zu unterscheiden. Long. 3'5 — 4'3 mm. An den Küsten der Ost- und Nordsee und des westlichen Mittelmeergebietes. 44. Aleochara alhopila Muls. et Key Opusc. Entom. I, 1852, 29, Kraatz 97, note, Muls. et Key 1874, 176. — Grauschwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit schwachem, das Abdomen mit deutlichem Glänze, die Spitze des Abdomens meist bräunlich, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Der Kopf äusserst fein chagrinirt, ziemlich glänzend, an den Seiten ziemlich grob und weitläufig, viel weniger grob als bei grisea punktirt, längs der Mitte unpunktirt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wesentlich kürzer als das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied allmälig breiter werdend, das fünfte deutlich quer, die vor- letzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, sehr deutlich chagrinirt, weniger glänzend als der Kopf, sehr fein, seicht und weitläufig punktirt, massig dicht mit divergirenden weissgrauen Haaren bekleidet, am Seitenrande mit einigen Wimperhaaren. Flügeldecken länger und etwas glänzender als der Halsschild, sehr deutlich chagrinirt, seicht und ziemlich weitläufig punktirt, weissgrau behaart, längs der Naht mit divergirenden Haaren. Abdomen sehr fein chagrinirt, deutlicher glänzend als der Vorderkörper, fein und sehr spärlich punktirt. Long. 3*5 — 4mm. An den Küsten des westlichen Mittelmeergebietes. 45. Aleochara algariim Fauvel Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 92, Muls. et Key 1874, 173; grisea Thoms. Skand. Col. III, 48, IX, 219; fuligimsa Muls. et Key Opusc. Entom. XIV, 1870, 187. — Grauschwarz, auf dem Vorderkörper vollkommen matt chagrinirt, auf dem Abdomen mit sehr schwachem Glänze, die Fühler und Taster pechbraun, die Beine rothbraun, meist mit dunkleren Schenkeln. Kopf an den Seiten mit massig starken Punkten ziemlich weitläufig besetzt und spärlich weissgrau pubescent. Die Fühler kurz, gegen die Spitze stark verdickt, ihr drittes Glied etwas kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig an Breite etwas zunehmend, das vierte Glied so lang als breit, die vorletzten Glieder stark quer, mehr als doppelt 46 YIII. Familie. Staphrlinidae. — I. Trib. Aleocharini. so breit als lang, das Endglied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild etwas schmäler als die Flügel- decken, um die Htälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark und gleich- massig gerundet, oder nach vorn etwas mehr als nach hinten verengt, mit feinen, gehöften Punkten ziemlich weitläufig besetzt, divergirend weissgrau pubescent. Flügel- decken etwas länger als der Halsschild, wie dieser chagrinirt, punktirt und pubescent. Abdomen gleichbreit, sehr deutlich chagrinirt, ziemlich fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Long. 4 — 4'5wm. An den Küsten der Nord- und Ostsee. 46. Aleochcira ohscurella Gravh. Mon. 159, Erichs. Gen. Spec. Staph. 176, Kraatz, 9(). Thoms. Skand. Col. IX, 219, Muls. et Key 1874, 184; immtatella Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 240. — Durch besonders grobe, gelblichweisse Behaarung des Vorderkörpers und durch kräftige und ziemlich dichte Punktirung des Abdomens ausgezeichnet. Grauschwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken matt chagrinirt, das Abdomen ziemlich glänzend, die Fühler, Taster und Beine braunroth, die Kniee und Tarsen heller. Kopf an den Seiten massig stark und wenig dicht punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied so lang oder wenig kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig an Dicke zunehmend, das vierte Glied schwach quer, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das End- glied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel oder um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn sehr schwach verengt, mehr oder minder fein und ziemlich weitläufig punktirt, mit grober gelblichweisser, divergirender Behaarung dicht bekleidet. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, feiner, seichter und dichter als dieser punktirt, grob gelblichweiss, längs der Naht divergirend pubescent. Abdomen massig glänzend, mehr oder minder kräftig und wenig weitläufig punktirt. Long. 3 — 3'5 m?n. Anden Küsten der Nord- und Ostsee. Un gedeutete Arten. Aleochava hrevis Heer Fn. Helv. I, 315. — Schwarz, glänzend, die Fühler in der Mitte dicker, ihre Wurzel und die Beine rothgelb, die Flügeldecken braun, sehr dicht punktirt, das Abdomen oben ziemlich sparsam, tief punktirt. Long. L^/^ Lin. — Fühler kaum von der Länge des Halsschildes, gegen die Wurzel und Spitze verschmälert, schwarz, die zwei ersten Glieder gelb. Der Halsschild an den Seiten gerundet, nach vorn wenig verengt, sehr dicht punktirt; die Flügeldecken braun, kurz, das Abdomen kurz, ziemlich breit und gleichbreit. Sehr selten. Aigle. (Ex Heer.) Aleochava intractahilis Heer Fn. Helv. I, 318. — Schwarz, glänzend, dicht punktirt. die Beine pechbraun. Long. V/^ Lin. — Die Fühler kaum von der Länge des Halsschildes, in der Mitte verdickt, an der Wurzel röthlich. Der Hals- schild ziemlich gewölbt, doppelt so breit als lang, überall sehr fein punktirt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, deutlich und dicht punktirt, schwarz, fein grau behaart. Das Abdomen dicht und ziemlich tief punktirt. die Beine pech- braun mit helleren Tarsen. Sehr selten. Genf. (Ex Heer.) Aleochara loncfula Heer Fn. Helv. I, 318. — Schwarz, glänzend, die Wurzel der Fühler, die Beine und die Scheibe der Flügeldecken gelb. Der Hals- schild gewölbt, an den Seiten ziemlich spärlich, in der Mitte zweireihig punktirt. Die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens ziemlich dicht punktirt. Long. iVi Lin. — Der Kopf fast oval, sehr stark glänzend, spärlich punktirt, die Fühler kürzer als der Halsschild, ziemlich dick, schwarz, ihre zwei ersten Glieder gelb. Der Halsschild etwas länger als breit (V), gewölbt, nach vorn wenig verengt, schwarz, glänzend , in der Mitte mit zwei, aus vielen Punkten bestehenden Längsreihen, an den Seiten wenig punktirt. I'lügeldecken so breit aber fast kürzer als der Halsschild, marf/a- Species. Die Entwicklungsdauer ist unter günstigen Witterungs- verhältnissen ziemlich kurz, und es sind jährlich zwei Generationen von Dinarda dentata anzunehmen. Die, wie es scheint, auf die palaearctische Kegion beschränkte Gattung enthält fünf bekannte, einander äusserst nahe stehende europäische Arten. Ob Dinarda serricornis Walk, von Ceylon wirklich eine Dinarda ist, scheint zweifelhaft. 1 Halsschild breiter als die Flügeldecken. Long. 3 "8 — 5 mm 2 — Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken. Long. 3 mm. 4 pygmciea» 2 Fünftes bis neuntes Fühlerglied stark (^mv . . A Maevkeli, 2 dentata. — Fünftes bis neuntes Fühlerglied schwach quer 3 Hagensi. 1. Dinarda Maerkeli Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1843, 308, Kraatz 110, Thoms. Skand. Col. IL 245, Muls. et Roy 10, Wasm. Wien. Ent. Zeitg. 1889, 281, Deutsch. Ent. Ztschr. 1894, 279. — Der Kopf schwarz, der Halsschild längs der Mitte schwarz oder pechbraun, an den Seiten rostbraun, die Flügeldecken rostbraun, das Abdomen pechschwarz, mit rothbraunen Hinterrändern der Segmente und heller roth- oder gelbbrauner Spitze, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine rost- roth. Kopf und Halsschild matt chagrinirt und so wie die Flügeldecken weitläufig mit kurzen, anliegenden, gelblichen Borstenhaaren besetzt. Kopf äusserst dicht rauhkörnig punktirt. Fühler kurz und gedrungen, mit eng aneinander gerückten Gliedern, ihr sechstes bis neuntes Glied mindestens doppelt so breit als lang. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, an den Seiten vor den Hinterecken nicht oder nur sehr schwach ausgebuchtet, nach vorn in gleichmässigem Bogen gerundet verengt, auf der Scheibe gegen den Seitenrand jederseits schwach eingedrückt, massig dicht rauhkörnig punktirt. Flügeldecken zusammen mehr als doppelt so breit als lang, weniger matt chagrinirt als der Halsschild und etwas feiner rauhkörnig punktirt. Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten fein und wenig dicht, hinten spärlich punktirt und langhaarig pubescent. Long. 4'5 — 5 mw. Nord- und Mitteleuropa. Bei Formica ritfa. 2. Dinarda dentata Gravh. Mon. 181, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 374, Gen. Spec. Staph. 201, Kraatz 111, Jacq.Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 4, f. 17, Thoms. Skand. Col. II, 244, Muls. et Key 13, Wasm. Wien. Entom. Zeitg. 1889, 281, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1894, 279; strumosa Payk. Fn. Suec. III, 402. — Der D. Maerkeli äusserst nahestehend , von derselben meist durch geringere Grösse, etwas schmälere, gestrecktere Körperform, hellere Färbung, schlankere, loser gegliederte Fühler, weniger breites fünftes bis neuntes Glied derselben, nach vorn stärker und in weniger gleich- Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa.. 4 50 VIII. Familie Stapbylinidae. — I. 'J'rib. Aleocharini. massiger Curve verengten, am Vorderraude etwas flacher bogenförmig ausgeschnit- tenen, auf der Scheibe seitlich tiefer eingedrückten Halsschild, länger und spitzer ausgezogene, meist etwas nach aussen tretende Hinterecken, vor denselben meist deutlich ausgebuchtete Seiten, und weniger stumpfe Vorderecken desselben und durch weniger kurze Flügeldecken verschieden ; aber ohne Kenntniss der Wirthsameise nicht immer mit Sicherheit zu unterscheiden. Long. 3' 8 — 4*5wm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Bei Fortnica sanguinea hatv., auch in den gemischten, von F.fusca L., rufibarhis F. oder cinerea Mayr bevölkerten Colonien derselben. 3. Dinarda Hagensi Wasm. Wien. Entom. Zeitg. 1889, 282, Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894, 276. — Von I). dentata constaut verschieden durch schmä- lere Körperform, hellere Färbung und schlankere Fühler. Die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken hell gelbroth, die letzteren an der Basis schmal bräunlich. Die Fühler an der Basis ausgedehnter roth als bei dentata, ihr fünftes bis neuntes Glied nur um ein Viertel oder Fünftel breiter als lang. Der Halsschild an den Seiten breiter gerundet, vor den Hinterecken nicht oder kaum merklich ausgebuchtet, auf der Scheibe seitlich schwächer ausgehöhlt als \)Q\ dentata. Long. 3' 8—4 mw. Rhein- land. Bei Formica exsecta Nyl. (Ex Wasmann.) 4. Dinarda pygmaea Wasmann Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894, 277; loica Fauvel i. 1. — Von der Länge und Breite der Notothecta flavipes, nur halb so gross und schmäler als D. dentata, dunkler gefärbt, der schmale Seitenrand des Halsschildes, die Flügeldecken, sowie die Wurzel und Spitze der Fühler rothbraun, die Basis der Flügeldecken am Schildchen schwärzlich, das Abdomen an der Spitze pechbraun, die Fühler noch gedrungener als bei Maerkeli, ihr drittes Glied nur um ein Drittel länger als das zweite, das sechste bis neunte Glied doppelt so breit als lang. Der HalsschiJd nicht breiter als die Flügeldecken am Hinterrande, in den Hinterecken am breitesten, von denselben bis über die Mitte geradlinig, vorn schwach gerundet verengt, auf der Scheibe seitlich ziemlich tief ausgehöhlt. Die kleinste und schmälste Art. Long. 3 mm. Rheinland (Linz am Rhein, Burg Ockenfels). Bei For- mica rufibarhis var. fnscorvfibarbis For. (Ex Wasmann.) 3. Gatt. Homoeusa. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 76; Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II. 11; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Aleocharaires, Paris 1874, 3. Durch breite, nach hinten stark verengte Gestalt und durch die Form des Halsschildes sehr ausgezeichnet, an Euryusa erinnernd. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit der Basis ziemlich stark in denselben zurückgezogen, sehr stark geneigt, fast vertical gestellt, unter den ziemlich kleinen Augen scharf und kräftig gerandet, die Randungslinie stark bogenförmig gekrümmt. Die Fühler ziemlich kurz und kräftig, gegen die Spitze stark verdickt, mit dicht aneinander gedrängten Glie- dern; ihr drittes Glied kürzer als das zweite, das vierte schwach, die folgenden bis zum zehnten allmälig stärker quer, die vorletzten mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied gross, so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe stark quer, an den Seiten gerundet, vorn breit aus- gerandet. Die Mandibeln ziemlich kräftig, die linke in der Basalhälfte breit, in der Mitte des Innenrandes stumpf zahnförmig erweitert. Die Innenlade der Maxillen aussen hornig, innen häutig und gegen die einwärts gekrümmte Spitze mit mehreren dicht nebeneinander befindlichen, ziemlich langen Zähnen besetzt, hinter denselben mit einigen weiteren Zähnen, welche jedoch unter der dichten Behaarung nur wenig hervortreten. Die Aussenlade an der Spitze dicht behaart. Die Kiefertaster massig lang, ihr drittes Glied länger als das zweite, gegen die Spitze nur schwach verdickt, das Endglied fast halb so lang als das dritte, pfriemenförmig. Das Kinn quer trapezförmig, vorn breit ausgerandet. Die Zunge ziemlich kurz und schmal, ungetheilt, an der Spitze abgerundet. Die Lippentaster klein, ihr erstes Glied dick, 3. Gatt. Homoeusa. 51 das zweite kürzer und viel schmäler als das erste, das dritte länger und schmäler als das zweite, stiftförmig. Halsschild kurz und sehr breit, breiter als die Flügel- decken, mehr als doppelt so breit als lang, mit scharf rechtwinkligen, über die Basis der Flügeldecken seitlich vorspringenden Hinterecken, nach vorn in starker Rundung verengt, am Hinterrande jederseits breit ausgebuchtet, auf der Scheibe ziemlich ge- wölbt, gegen den Seitenrand etwas verflacht. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Flügeldecken so lang als der Hals- schild, zusammengenommen fast doppolt so breit als lang, am Hinterrande inner- halb der Hinterecken massig ausgerandet. Abdomen dick, nach hinten stark verengt, an den Seiten sehr kräftig gerandet; das dritte bis fünfte (erste bis dritte freilie- gende) Dorsalsegment gleich lang, das dritte und vierte an der Basis mit einer Querfurche, das sechste kürzer als die vorangehenden, das siebente fast doppelt so lang als das sechste. Mesosternum zwischen den Mittelhüften zugespitzt, die Mittel- hüften etwas von einander getrennt. Der Innenrand der Episternen der Hinterbrust mit dem Seitenrande der Flügeldecken parallel. Der freiliegende Theil der Epimeren der Hinterbrust ziemlich gross, dreieckig. Die Beine massig kurz, die Schienen und Tarsen ziemlich schlank, an den Vordertarsen das erste Glied etwas kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied allmälig etwas an Länge abnehmend, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen; an den Mitteltarsen das erste Glied so lang als das zweite und dritte Glied zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied an Länge allmälig etwas abnehmend, zusammengenommen etwas länger als das Endglied; an den ziemlich gestreckten Hintertarsen das erste Glied etwas länger als die zwei fol- genden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied allmälig etwas kür- zer, das Endglied wenig länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Gattung ist in Europa vielleicht durch zwei, in Japan und in Xord- •amerika durch je eine Art vertreten. Die Arten leben bei Ameisen. l. Homoeusa acuminata Mark. Stett. Entom. Zeitg. III, 1842, 143, Kraatz 78, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 4, f. 18, Muls. et Key 6; sinuata Heer Fn. Helv. I, 307. — Fein pubescent, glänzend, bräunlichgelb, das Abdomen vor der röthlichgelben Spitze pechbraun oder schwärzlich, oft auch der Kopf pechbraun, die Wurzel und Spitze der rothbraunen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf fein und weitläufig punktirt, stark glänzend. Die Fühler wie oben beschrieben. Der Halsschild breiter als die Flügeldecken, mehr als doppelt so breit als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach vorn in stärkerer Rundung verengt, mit rechtwinkligen, scharfen, die Flügeldecken seitlich überragenden Hinterecken und mit vollkommen abgerundeten Vorderecken, an der Basis jederseits ausgebuchtet, ziemlich gewölbt, gegen den Seitenrand etwas verflacht, fein und ziemlich weitläufig punktirt und dünn pubescent. Die Flügeldecken so lang oder kaum so lang als der Halsschild, etwas dichter als dieser punktirt und behaart. Abdomen stark glänzend, sehr spärlich mit feinen, rauhkörnigen Funkten besetzt. Long. 2*5 — 3'5 wm. Mittel- europa. Bei Lasius fuliginosus und niger, oft in grösserer Anzahl. Dr. Eppelsheim (Catalog. Col. Eur. Cauc. et Arm. ross. 1891, 82) stellt noch zu Homoeusa die mir unbekannte: 3Iyllaena paradoxa Scriba Berl. Entom. Zeitschr. 1868, 154, Baudi ibid. 1809, 377, note 7. — Bedeutend grösser und breiter als MijUaena dubia, durch den kurzen und breiten Halsschild, die dichte und weniger feine Behaarung aus- gezeichnet, in der Gestalt an Homoeusa acuminata erinnernd. Braunroth, überall mit einer sehr dichten, grauen Behaarung bekleidet, ohne Glanz. Die Fühler kräf- tiger als bei Myllaena dubia, gegen die Spitze kaum verdickt, roth, an der Basis und Spitze heller, ihr zweites und drittes Glied schlank, das dritte länger als das zweite, das vierte so lang als breit, die folgenden Glieder etwas kürzer als breit, das letzte so lang als die beiden vorhergehenden zusammengenommen, stumpf zu- gespitzt. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, rundlich, schwärzlichbraun, mit 52 \IU. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. gelbrothen Mundtheilen, ziemlich dicht lunl sehr fein punktirt, weniger dicht punk- tirt als der übrige Körper und daher etwas glänzend. Der Halsschild reichlich dop- pelt so breit als lang, nach vorn verengt, an den etwas abgeflachten Seiten ge- rundet, mit stumpf abgerundeten Vorderecken und nach hinten zugespitzten Hinter- ecken, an der Basis jederseits ausgerandet, sehr flach gewölbt, eben, sehr dicht und fein punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, an der Spitze heller bräunlichroth, ebenso dicht und fein, querrunzelig punktirt. Das Abdomen gestreckter und nach hinten weniger stark verschmälert als bei Myllaena dubia , ebenso fein und dicht punktirt als der übrige Körper. Die Beine sammt den Vorderhüften hell gelblichroth. Baudi hielt die Art (Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 377, note) nach der Bil- dung der Kiefertaster, der Maxillen und des Kinnes und nach der Zahl der Tarsen- glieder für eine Oxi/poda, stellte sie aber später (Catalogo dei Coleotteri del Pie- monte, Torino 1889, 47) gleichfalls zu Homoeusa. Nach Baudi ist an den langen Hintertarsen derselben das erste Glied fast so lang als die folgenden Glieder zu- sammengenommen. Long. IV-/"- Piemont. Von Pirazzoli bei Domo d'Ossola (Provinz Xavara) gesammelt. Auch in Griechenland. (Ex Scriba et Baudi.) 4. Gatt. Microglossa. Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1862, 300; Muls. et Key Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 201, ex parte. — Haploglossa Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 78; Jacqu. Duval Gen. Col. d"Eur. II, 12, ex parte, Thoms. Skand. Col. II, 281. In der Körperforra mit Äleochara sehr übereinstimmend, durch die Bildung der Mundtheile aber wesentlich verschieden. Der Kopf viel schmäler als der Hals- schild, hinten nicht eingeschnürt, mit ziemlich grossen, kurz ovalen, wenig vor- springenden Augen und unten scharf gerandeten Schläfen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr erstes Glied massig gestreckt, das zweite Glied kürzer als das erste, das dritte so lang, etwas länger oder kürzer als das zweite, verkehrt conisch, das vierte bis zehnte Glied mehr oder minder quer, das Endglied stumpf zugespitzt, mit mehr oder minder deutlich abgesetzter Spitze. Die Oberlippe quer, an den Seiten gerundet, vorn abgestutzt oder schwach ausgerandet. Die Mandibeln kurz und breit, ungleich ge- bildet, die linke in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahn, vor dem- selben meist fein gezähnelt, die rechte unbewehrt. Die Innenlade der Maxillen ziem- lich breit, innen gegen die Spitze dicht mit langen, gekrümmten, dornförmigen Zähnen besetzt, auf dem häutigen Theile dicht behaart. Die Aussenlade mit häutiger, dicht behaarter Apicalpartie. Die Kiefertaster ziemlich kurz, viergliedrig, ihr drittes Glied wenig länger als das zweite, gegen die Spitze mehr oder minder stark ver- kehrt conisch verdickt, das Endglied schmal conisch oder pfriemenförmig, etwa halb so lang als das dritte Glied. Das Kinn quer trapezförmig, am Vorderrande seicht ausgerandet. Die Zunge klein , nur halb so lang als das erste Glied der Lippen- taster, ungetheilt, an der Spitze abgerundet. Die Lippentaster klein, dreigliedrig, ihr erstes Glied dick, das zweite etwas kürzer und wesentlich schmäler als das erste, das dritte so lang, aber nur halb so breit als das zweite. Halsschild hinten so breit oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, stark quer, nach vorn mehr oder minder gerundet verengt, an der Basis bisweilen jederseits sehr schwach aus- gebuchtet, mit schmal abgerundeten oder sehr stumpfen Hinterecken und abgerun- deten, massig herabgebogenen Vorderecken. Der Seitenrand des Halsschildes ist fast gerade oder vorn nur schwach gekrümmt, die umgeschlagenen Seiten des Halsschil- des sind bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Das Abdomen ziemlich breit, nach hinten wenig verengt, das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht, das siebente deutlich länger als das sechste. Prosternum vor den Vorderhüften sehr kurz, zwischen denselben stumpfwinkelig vorspringend. Das Mesosternura ungekielt, der Mesosternal- fortsatz fast bis zur Spitze der Mittelhüften verlängert. Die Epimeren der Hinter- 4. Gatt. Microglossa. 53 brüst überragen wenig oder kaum den Hinterrand der Flügeldecken. Die Beine ziem- lich kurz. Die Vordpr- und Mittelschienen am Aussenrande mit ziemlich zahlreichen Dornen besetzt, die Hinterschienen einfach behaart. An den Vordertarsen die vier ersten Glieder ziemlich von gleicher Länge, das Endglied so lang als die drei vor- hergehenden Glieder zusammengenommen. An den Mitteltarsen das erste Glied kürzer als die zwei folgenden, an den Hintertarsen mindestens so lang als die zwei fol- genden Glieder zusammengenommen. Das Endglied an den Mittel- und Hintertarsen länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, an den Hintertarsen an Länge ungefähr dem ersten gleich. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region verbreitet und durch eine Art auch in Centralamerika vertreten. Die Arten leben bei Ameisen, eine Art in den Nestern der Uferschwalbe. 1 Kopf und Halsschild grob und sehr dicht punktirt. Drittes Fühlerglied viel kürzer als das zweite 1 pullaf 2 nidicola. — Kopf und Halsschild ziemlich fein und massig dicht punktirt. Drittes Fühler- glied so lang als das zweite o i)icipe7iniSf 4 gentiliSf 5 marginalis, Subg. Microglossa s. str. Muls. et Eey. 1. llicroglossa j)ulla Gyllh. Lis. Suec. IV, 494, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 359, Gen. Spcc. Staph. 173, Kraatz 80, Thoms. Skand. Col. H, 282, Muls. et Rey 210. — ■ Ziemlich dicht und lang pubescent, nur massig glänzend schwarz, die Flügeldecken schwarzbraun oder braun, am Innen- und Hinterrande mehr oder weniger röthlich, die Hinterränder der Abdominalsegmente schmal rothbraun, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelbroth, das letzte Fühlerglied röthlich. Kopf grob und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied ziemlich stark quer, die mittleren Glieder etwas breiter als die vorletzten, das vierte nur wenig schmäler als das fünfte. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, nach vorn massig stark gerundet verengt, am Hinterrande jederseits sehr schwach aus- gebuchtet, mit stumpfen Hinterecken, ziemlich gewölbt, grob und dicht punktirt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, weniger grob als dieser, aber kräftig und dicht punktirt. Abdomen nach hinten leicht verengt, kräftig und sehr dicht, an der Spitze kaum weniger dicht punktirt. Beim cf das siebente Dorsalsegment leicht körnig punktirt. Long. 2 '5 — o'2mm. Nord- und Mitteleuropa. Bei Lasius fuligi- nosus und hnmneus und bei Formica rufa. 2. llicroglossa nidicola Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 687, Muls. et Eey 213, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 82. — Etwas kürzer pubescent als pulla, noch weniger glänzend, schwarz, die Flügeldecken ganz bräunlichroth, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelbroth. Kopf grob und sehr dicht punktirt, ziemlich glänzend. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte viel schmäler als das fünfte, nur schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied stark quer. Halsschild wie bei 7;«//« gebaut, aber etwas weniger grob und noch dichter punktirt. Auch die Flügeldecken und das Abdomen etwas feiner und dichter als bei ptdla punktirt. Von ])ulla durch die etwas feinere und wesentlich dichtere Punktirung, das viel schmälere vierte Fühlerglied und duixh die helle Färbung der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Long. 2' 5- — 3 mm. Nord- und Mitteleuropa, in den Nestern der Uferschwalbe (Hirundo riparia L.). 3. Microglossa picipennis Gyllh. Ins. Suec. IV, 489, Thoms. Opusc. Entom. IV, 373, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 83; hadrocera Kraatz 1056; taxicornis Muls. et Eey 1874, 188 {Polystoma). — Etwa von der Grösse und Gestalt der pulla, jedoch dunkler gefärbt und durch die starken Fühler sehr ausgezeichnet und leicht zu unterscheiden. Ziemlich dicht, kurz behaart, schwarz mit leichtem Fett- 54 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. glänze, die Fühler pechschwarz, ihre zwei ersten Glieder dunkelbraun, die Beino pechbraun, die Tarsen mehr rothbraun. Das zweite und dritte Fiihlerglied wenig- gestreckt, das vierte deutlich breiter als das dritte, fast doppelt so breit als lang, das fünfte bis zehnte Glied noch etwas breiter als das vierte, doppelt so breit al» lang, das Endglied nur wenig länger als das zehnte, stumpf abgesetzt- zugespitzt. Der Halsschild wie bei pulla gebaut, jedoch nach vorn etwas verschmälert, daher noch etwas breiter erscheinend, dicht und fein punktirt, fein behaart. Die Flügel- decken dicht und deutlich, ziemlich grob, jedoch nicht tief punktirt. fein goldgelb behaart. Das Abdomen fast gleichbreit, an der Spitze nicht heller, dicht und massig fein, nach hinten weniger dicht, rauh punktirt. Beim c^ das siebente Dorsalsegment ziemlich dicht und verhältnissmässig stark gekörnt, das achte gleichfalls gekörnt und in der Mitte leicht dreieckig vorgezogen. Long. 3 — 3'3j»m. Schweden, Finn- land, Rheinprovinz, Thüringen. Sehr selten. (Ex Kraatz.) 4. 3Iicroglossa ge^itilis Mark. Germ. Zeitschr. V, 222, Kraatz 80, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 8, f. 36, Muls. et Rey 204. — Fein pubescent, glänzend, schwarz, die Flügeldecken meist auf der hinteren Hälfte in der Umgebung der Naht braunroth, bisweilen in grösserer Ausdehnung braunroth und nur an der Wurzel dunkel, das Abdomen schwarz mit röthlichen Hinterrändern der Ventralsegmente, bisweilen auch mit röthlichen Hinterrändern der vorderen Dorsalsegmente, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine rostroth. Kopf massig fein und wenig dicht punktirt. Drittes Fühlerglied so lang oder etwas länger und an der Spitz© etwas breiter als das zweite, das vierte bis zehnte stark quer, das vierte etwas schmäler als das fünfte. Halsschild so breit als die Flügeldecken, fast doppelt sa breit als lang, an den Seiten massig gerundet, nach vorn massig, nach hinten sehr schwach verengt, an der Basis jederseits kaum merklich ausgebuchtet, mit stumpfen Hinterecken, massig gewölbt, glänzend, ziemlich fein und wenig dicht punktirt. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, viel stärker als dieser und dicht punktirt. Abdomen ziemlich gleichbreit, auf den vorderen Segmenten sehr dicht und massig fein, auf dem sechsten und siebenten weniger dicht und etwas stärker punktirt. Beim c^ das siebente Dorsalsegment in der Mitte weitläufig gekörnt. Long. 3 — S'Gnnn. Mitteleuropa. Bei Lasius fuliginosus; im Allgemeinen selten. 5. Microglossa marginalis Gravh. Mon. 161, Thoms. Skand. Col. H, 282; rufipennis Kraatz 81, Muls. et Rey 207. — Ziemlich dicht pubescent, wenig glänzend, schwarz, die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken roth, die letzteren in den Hinterecken und in der Umgebung des Schildchens mehr oder weniger schwärzlich, die Hinterränder der Abdominalsegmente braunroth. die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelbroth, das Endglied der Fühler röthlich. Die ganze Oberseite äusserst fein chagrinirt. Der Kopf ziemlich kräftig, aber nur massig dicht punktirt. Die Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte schmäler als das fünfte, schwach quer, das fünfte bis zehnte stark quer. Halsschild hinten fast so breit als die Flügeldecken und um die Hälfte breiter als lang, nach vorn ziemlich stark gerundet verengt, am Hinterrande jederseits sehr schwach ausgebuchtet, mit stumpfen Hinter- ecken, ziemlich gewölbt, massig fein und massig dicht punktirt, zwischen den Punkten deutlich chagrinirt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, stärker und dichter als dieser punktirt. Abdomen ziemlich fein, auf den vorderen Dorsal- segmenten sehr dicht, hinten etwas weniger dicht punktirt. Long. 3 — 3 '5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Bei Lashis hrimnevs ; selten. 5. Gatt. Crataraea. Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, .34, Skand. Col. II, 282. — Microglossa Subg. Crataraea Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 204. Mit Microglossa nahe verwandt, durch schmälere, mehr gleichbreite Körper- form, durch unbedornte, einfach behaarte Vorder- und Mittelschienen, nicht verkehrt 5. Gatt. Crataraea. — G. Gatt. Eurymniusa. 55 conisches, sondern schlankeres, spindelförmiges drittes Glied der Kiefertaster und kürzeres, die vorhergehenden Segmente an Länge nicht übertreffendes siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment verschieden. Die einzige Art der Gattung wird namentlich in Ställen und Kellern, auch in Bienenhäusern und bei Ameisen gefunden. 1. Ct'ataraea suturalis Mannh. Brach. 82, Thoms. Skand. Col. II, 283, Muls. et Key 1874, 216; praetexta Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 361, Gen. Spec. Staph. 176, Kraatz 82; Stevenl Kolenati Melet. Entom. III, 9; Wockei Schneid. Stett. Entom. Zeitg. 1862, 330. — Schwarz oder pechbraun, massig glänzend, die Flügeldecken an der Naht und am Hinterrande roth, die Hinterränder der Abdominalsogmento braunroth, die ganze Spitze des Abdomens heller gelbroth, die ganzen Fühler, die Taster und Beine rostroth. Bei unreifen Stücken der Halsschild und die Flügel- decken braunroth, das Abdomen gelbroth mit schmutziger Wurzel des sechsten Dorsalsegmentes. Der Kopf äusserst fein und weitläufig, kaum erkennbar punktirt, fein pubescent. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied kürzer als das zweite, das vierte etwas schmäler als das fünfte, sowie das fünfte bis zehnte Glied stark quer, etwa doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügel- decken, sehr kurz und breit, mehr als doppelt so breit als lang, an den Seiten leicht gerundet, vorn massig gerundet verengt, mit nahezu rechtwinkeligen Hinterecken, massig gewölbt, sehr fein und wenig dicht punktirt, massig dicht gelblichgrau pubescent. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, massig fein und massig dicht, etwas rauh punktirt, wie der Halsschild pubescent. Abdomen gleichbreit, bis zur Spitze fein und wenig dicht oder ziemlich weitläufig punktirt und fein pubescent. Long. 2 ■ 5 — 3 mm. lieber den grössten Theil der palaearctischen und nearctischen Region verbreitet. In Schafställen, Kellern, Bienenhäusern, auch bei Lasius hnmneus und fuliglnosus und bei Formica rufa. 6. Gatt. Eurymiiiiisa. Nov. gen. In der Körperform mit Aleochara und Mlcrc(jlossa übereinstimmend. Der Kopf ziemlich in den Halsschild zurückgezogen, mit massig grossen, länglich ovalen, etwas vorspringenden Augen und unten scharf gerandeten Schläfen. Die Fühler kurz, ihre zwei ersten Glieder massig verdickt, das zweite Glied etwas kürzer als das erste, das dritte viel kleiner als das zweite, die folgenden Glieder an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten ziemlich stark quer, das Endglied massig gross, stumpf. Die Oberlippe fast doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, vorn abgestutzt. Die Mandibeln ziemlich kurz, im Basal- theile breit, am Innenrande ungezähnt. Die Maxillarladen ziemlich kurz, die Innen- lade am Innenrande gegen die Spitze etwa mit acht dichtstehenden, langen, dorn- förmigen Zähnen besetzt, hinter denselben mit ähnlichen, aber weniger dichtstehen- den Zähnen. Die Kiefertaster ziemlich kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger und doppelt so di(;k als das zweite, das pfriemenförmige Endglied klein, etwa ein Drittel so lang als das dritte. Das Kinn quer trapezförmig, vorn abgestutzt. Die Zunge kurz, etwa halb so lang als das sehr grosse erste Glied der Lippentaster, ungetheilt, an der Spitze abgerundet. Das erste Glied der Lippentaster sehr dick und länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite Glied äusserst kurz, wenig schmäler und nur ein Viertel oder ein Fünftel so lang als das erste, das Endglied halb so breit als das zweite und halb so lang als das erste Glied, cylindrisch. Halsschild hinten kaum schmäler als die Flügeldecken, sehr stark quer, nach vorn gerundet verengt, an der Basis breit gerundet, die umgeschlagenen Seiten desselben bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Flügel.lecken wenig länger als der Halsschild, gleichbreit, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgerandet. Das Abdomen breit, die drei ersten freiliegenden Dorsalsogmente an 56 \IU. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleoeharini. der Basis quergefurcht, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment etwas länger als die vorhergehenden. Der Prosternum vor den Vorderhüften wenig entwickelt, zwischen denselben stumpfwinkelig vorspringend. Der Mesosternalfortsatz etwa bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften reichend, zugespitzt. Der Seitenrand der Flügeldecken mit dem Innenrande der Episternon der Hinterbrust parallel. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen unbedornt, an /. Südfrankreich (Nizza, Hyeres, Lyon, Montpellier). Sehr selten. 86 ym. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleoeharini. lo. Gatt. Thiasophila. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 69; Thoms. Skaiid. Col. II, 245; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aieoch. (suite), Aleocharaires 1874, 383. Syn. Myrmecodelus Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 239 (nicht charakterisirt). Körper gedrungen und ziemlich gewölbt, hinten massig zugespitzt. Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit der Wurzel in denselben zurückgezogen, unter den massig grossen Augen gerandet. Fühler ziemlich kurz und kräftig, mit dicht an- einander gedrängten Gliedern; ihr drittes Glied so lang oder etwas länger als das zweite, das vierte bis zehnte gleichlang, verkehrt kegelstutzförmig, mehr oder minder quer, das Endglied gross, wenigstens so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, mit stumpfer, deutlich abgesetzter Spitze. Die Oberlippe stark quer, vorn abgestutzt, mit abgerundeten Vorderecken. Die Mandibeln wenig vor- ragend, die rechte in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahn, vor dem- selben sehr fein gezähnelt. Die Innenlade der Maxillen aussen hornig, innen häutig, innen gegen die Spitze mit langen dichtstehenden Zähnen kammförmig besetzt, hinter denselben dicht behaart; die Aussenlade ziemlich breit, an der Spitze dicht behaart. Die Maxillartaster massig lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, massig verdickt, das pfriemenförmige Endglied mehr als halb so lang als das dritte Glied. Das Kinn quer trapezförmig, vorn tief ausgerandet. Die Zunge ziemlich schmal und gestreckt, etwas länger als das erste Glied der Lippentaster, fast bis zur Mitte ge- spalten. Die drei Glieder der Lippentaster fast von gleicher Länge, das zweite wenig schmäler als das erste, das Endglied ziemlich wesentlich schmäler als das zweite. Halsschild stark quer, so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, nach vorn gerundet verengt, am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, mit herabgebogenen, wenig~ abgerundeten Vorderecken und rechtwinkligen oder etwas spitz nach hinten gezogenen Hinterecken, quer gewölbt, vor der Basis meist mit einem deutlichen Quereindruck, am Basal- und Seitenrande nur sehr fein gerandet. Flügeldecken breit, wenig länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ziemlich stark aus- gerandet. Abdomen ziemlich breit, hinten massig verengt, das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt. Die drei ersten Ventralsegmeute an der Wurzel nicht quer eingeschnürt. Mesosternum zwischen den Mittelhüften zugespitzt, in der Mittellinie bisweilen fein gekielt. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich schmal, hinten zugespitzt, ihr Innenrand mit dem Seitenrande der Flügeldecken nach hinten divergirend. Die Beine ziemlich kurz, die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig. Die Vordertarsen kurz, ihre vier ersten Glieder fast gleich- lang, das Endglied länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Mitteltarsen ähnlich gebaut wie die Vordertarsen, aber länger, ihre Glieder gestreckter. An den Hintertarsen das erste Glied viel kürzer als das fünfte und kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das fünfte Glied fast so lang oder nur wenig kürzer als das zweite bis vierte zusammengenommen, diese an Länge allmälig etwas abnehmend. Die nur wenige Arten enthaltende Gattung ist über die palae- arctische Region bis Japan verbreitet. Die Arten leben bei Ameisen. 1 Die vorletzten Fühlerglieder höchstens um die Hälfte breiter als lang. 1 angulataf 2 canaliculata. — Fünftes bis zehntes Fühlerglied doppelt so breit als lang. . 3 inquilifia. 1. Thiasophila angulata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 3(30, Gen. Spec. Staph. 175, Kraatz 70, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 6, f. 29, Thoms. Skand. Col. II, 246, Muls. et Key 386; corUcina Heer Fn. Helv. I, 321. — Der Vorderkörper fast glanzlos, kurz und ziemlich dicht anliegend pubescent, das Abdomen glänzend, ziemlich lang und weitläufig behaart, der Kopf schwarz, der Halsschild, die Flügel- decken und die Wurzel des Abdomens rothbraun, die mittleren Abdominalsegmente mit Ausnahme des Hinterrandes schwarz, die Spitze des Abdomens gelbbraun oder gelbroth, die Fühler rostroth mit gelbrother Wurzel, die Taster röthlichgelb, die 15. Gatt. Thiasophila. 87 Beine rostrotli. Kopf ziemlich fein und dicht punktirt, wenig glänzend. Die Fühler gegen die Spitze massig verdickt, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte Glied so lang als breit, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig etwas breiter, verkehrt kegelstutzförmig, sehr dicht aneinandergedrängt, die vorletzten etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied etwas länger als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, mit deutlich abgesetzter Spitze. Halsschild so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, nach vorn ziemlich stark, nach hinten sehr schwach gerundet verengt, an der Basis jederseits in flachem Bogen ausgebuchtet, so dass die fast rechtwinkligen Hinterecken kaum nach hinten vorspringen, quer gewölbt, vor der Basis seicht quer eingedrückt, in der Mittellinie bisweilen seicht gefurcht, fein und dicht, rauh punktirt, zwischen den Punkten sehr fein chagrinirt, glanzlos. Abdomen auf den zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und ziemlich dicht, auf den folgenden allmälig stärker und weitläufiger, hinten spärlich punktirt. Long, o mm. Nord- und Mitteleuropa, in den Haufen von Formica ntfa und pratensis oft in grosser Anzahl. 2. Thiasophila eanaliculata Muls. et Key 390. — Der vorigen Art sehr nahe stehend, wesentlich kleiner, schwarz, der Halsschild in den Hinterecken meist röthlich, die Flügeldecken hell braunroth, oft mit einem schwärzlichen Seiten- streifen, das Abdomen braunroth, mit hellerer gelbrother Spitze und schwarzer Basis der mittleren Segmente, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Die Fühler viel weniger gegen die Spitze verdickt als bei angulata, ihr drittes Glied nicht länger als das zweite, die folgenden Glieder weniger breit^ das Endglied nicht länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild stets mit seichter Mittelfurche. Im Uebrigen mit angulata übereinstimmend. Long. 2"5 mm. Frankreich, Deutschland, Oesterreich. Nach Wasmann (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894, 273) in den Haufen von Formica exsecta Nyl. 3. Thiasophila inquilina Mark. Germ. Zeitschr. V, 223, Kraatz 71, Muls. et Key 393; diversa Muls. et Key Opusc. Entom. II, 1853, 64; Kirhi/i Jans. Ent. Ann. 1858, 64, t. 1, f. 8. — Gleichfalls der angulata sehr ähnlich, kleiner, die Fühler viel stärker gegen die Spitze verdickt, ihr drittes Glied nicht länger als das zweite, das vierte bereits deutlich quer, die folgenden Glieder bis zum zehnten sehr stark quer, doppelt so breit als lang, das Endglied nicht länger als die zwei vorletzten Glieder zusammengenommen, der auf der Scheibe meist dunkle Halsschild, sowie der Kopf, gröber und dichter punktirt, am Hinterrande jederseits tiefer ausgebuchtet, so dass die Hinterecken nach hinten mehr vorspringen und die Basis der Flügeldecken mehr umfassen, die Flügeldecken gleichfalls dichter punktirt. Long. 2"5mw. Mitteleuropa, Finnland. Bei Lasitcs fuUginosus. Als Thiasophila wurde noch die folgende, mir unbekannte Art beschrieben: Thiasophila Sauteri Seidlitz Fauna Baltica ed. II, 455. — Schwarz, das erste Fühlerglied und die Beine gelb. Kopf und Halsschild zwischen den weniger rauhen Punkten nicht chagrinirt, glänzend. Flügeldecken zwischen den rauhen Punkten fein chagrinirt, die ersten Dorsalsegmente sparsam, die letzten kaum punktirt, alle stark glänzend, das sechste bis zehnte Fühlerglied kaum breiter als lang, das dritte deutlich länger als das zweite. Hinterecken des Halsschildes scharf rechtwinklig, seitlich nicht die Schultern überragend. Long. 3' 3 mm. Von Herrn Director Sauter in Ostpreussen entdeckt. (Ex Seidlitz.) Thiasophila pexa Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 586, Hochh. Bull. Mose. 1862. III, 8, aus Daurien ist in Schilsky's System. Verz. der Käf. Deutschi. pag. 24 in- thümlich als deutsche Art mit dem Fundorte Elsass aufgeführt. 38 ^"III Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 16. Gatt. Stichoftiossa. Pairmaire Laboulb. Fn. Fr. I, 442; Stenoglossa Kraatz Naturg. Ins. Deiitscbl. II, 55; Stichoglossa Sousgenre SteHoglossa Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Aleocharaires, Paris 1874, 399. In der Körperform an Steniisa erinnernd, mit Ischnoglossa sehr nabe verwandt, durch breiteren, den Flügeldecken an Breite gleichkommenden Halsschild, kürzere Kiefertaster, die Bildung des Kinnes, durch nicht quergefurchte Basis des vierten freiliegenden Dorsalsegmentes und kaum quergefurchte Basis der drei ersten Ventral- segmente verschieden. Die Fühler sind ähnlich gebildet wie bei Ischnoglossa, vom vierten Glied an ziemlich lose gegliedert. Die Mundtheile sind ähnlich gebildet wie bei TMasopliila, die Maxillartaster sind al)er kürzer und kräftiger, namentlich ist ihr drittes Glied ziemlich stark verdickt. Das Kinn ist nach Kraatz vorn so ausgerandet, dass die lieiden Ecken scharf abgesetzt vortreten. Der Halsschild stark quer, so breit als die Flügeldecken, an den Seiten massig gerundet, nach vorn stärker verengt als nach hinten, an der Basis jederseits sanft ausgebuchtet, die Hinterecken desselben stumpf, die umgeschlagenen Seiten bei seitlicher Ansiclit nicht sichtbar. Die Flügel- decken wenig länger als der Halsschild, an der Naht deutlich gerandet, am Hinter- rande innerhalb der Hinterecken ausgerandet. Das Abdomen ziemlich gestreckt und gleichbreit, das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt, das siebente Dorsalsegment beim (^ mit einem Mittelkiel. Die Beine fast wie bei TliiasopJiila gebaut. Die einzige Art der Gattung lebt unter feuchtem Laube und an ausfliessendem Baurasaft. 1. Stichoglossa semirxifa Erichs. Gen. Spec. Staph. 128, Kraatz 5(3, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 7, f. o5, Muls. et Rey 399. — Fein pubescent, glän- zend , der Kopf pechbraun oder roth , der Halsschild und die Flügeldecken lebhaft roth, die Mittel- und Hinterbrust und das Abdomen schwarz, die Hinteri'änder der Ventralsegmente und oft auch die Spitze des Abdomens pechbraun, die Wurzel der Fühler, bisweilen die ganzen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf sehr fein und ziemlich weitläufig pnnktirt. Die Fühler gegen die Spitze massig verdickt, ihr drittes Glied deutlich etwas kürzer als das zweite, das vierte so lang als breit, die folgenden bis zum zehnten allmälig etwas breiter, die vorletzten stark quer, fast doppelt so breit als lang, das Endglied doppelt so lang als das vorletzte, stumpf zugespitzt, mit leicht abgesetzter Spitze. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn stärker verengt als nach hinten, ziem- lich gewölbt, ziemlich fein und dicht pnnktirt, vor der Mitte der Basis mit einem mehr oder minder deutlichen Quergrübchen. Flügeldecken wenig länger als der Hals- schild, ziemlich kräftig und massig dicht rauh punktirt, beim c^ mit stärker er- hobener Naht. Abdomen ziemlich kräftig, vorn massig dicht, hinten weitläufiger punktirt, das siebente Dorsalsegmeut beim J* auf der hinteren Hälfte mit einem Mittelkiel, das achte am Hinterrande fein gezähnelt. Long. 3 — 3' 2 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. 17. Gatt. Dexiogyia. Thoms. Skand. Col. II, 277; Stichoglossa Sous-genre Dexioggia Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 399. In der Körperform an Oxypoden mit gleichbreitem Abdomen erinnernd , mit IscJinoglossa , Stichoglossa und Thiäsophila sehr nahe verwandt, von Ischnoglossa durch breiteren, den Flügeldecken an Breite gleichkommenden Halsschild, bei seit- licher Ansicht nicht sichtbare, umgeschlagene Seiten desselben, kürzeres erstes Glied der Hintertarsen, nicht quer eingedrückte Basis des vierten freiliegenden Dorsal- segmentes und schwächer quergefurchto Wurzel der drei ersten Ventralsegmente. von Stichoglossa durch schlankere Kiefertaster und einfach ausgerandetes Kinn, von Thiäsophila durch schmälere Körperform, viel weniger dicht aneinandergefügte Fühler- glieder, stärker verdiclctes erstes Glied der Lippentaster, durch mehr gleichbreites 16. Gatt. Stichoglossa. — 17. Gatt. Dexiogyia. — 18. Gatt. Ischnoglossa. 89 Abdomen und schwach quergefurcbte Wurzel der drei ersten Ventralsogmente ver- schieden. Die einzige Art der Gattung lebt unter Baumrinden. 1. Dexiogyia corticina Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 851, Gen. Spec. Staph. 153, Kraatz 59. Thoms. Skand. Col. U, 1860, 278. Muls. et Eey 406; raria Heer Fn. Helv. I, 590; conrexkollis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1855, 202. — Fein pubes- cent, wenig glänzend, rothbraun oder bräunlichroth, der Kopf und ein Ring von der helleren Spitze des Abdomens schwärzlich, die Fühler, Taster und Beine gelb- i'oth. Der Kopf sehr fein und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler massig quer, gegen die Spitze verdickt, ihr drittes Glied vom zweiten kaum an Länge verschieden, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, das vierte schmäler als das fünfte, so breit als lang oder etwas breiter, die folgenden quer, an Breite nur sehr wenig zunehmend, die vorletzten fast doppelt so breit als lang, das Endglied fast doppelt so lang als das vorletzte, oval zugespitzt. Halsschild so breit wie die Flügeldecken , um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn stärker verengt als nach hinten, an der Basis jederseits sehr flach ausgebuchtet, mit stumpfwink- ligen, an der Spitze nicht abgerundeten, daher sehr deutlichen Hinterecken, leicht gewölbt, fein und dicht, ziemlich rauh punktirt, l»einahe glanzlos. Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, merklich kräftiger und rauher als dieser punktirt. Abdomen massig fein, auf den vorderen Dorsalsegmenten dicht, hinten weitläufiger punktirt. Das siebente Dorsalsegment nicht oder kaum länger als das sechste, beim cf hinten abgestutzt und sehr schwach gezähnelt, au den Hinterecken meist mit einem deutlicher vorspringenden Zähnchen. Long. 1'8 — 2"8wm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Ziemlich selten. 18. Gatt. Ischnoglossa. (Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 56) Thoms. Skand. Col. II, 273. Stichoglossa Sous-genre Ischnoglossa Muls. et Eey Eist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleocb. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 399. In der Körperform an die Leptusen der a??a/«s - Gruppe (Subg. Lej^tusa s. str.) erinnernd, in der Bildung der Mundtheile mit Stichoglossa, Dexiogi/ia und Tl/iaso- phila sehr nahe verwandt; von den drei genannten Gattungen durch die Form des Halsschildes, die quer eingedrückte Basis des vierten freiliegenden Dorsalsegmentes und die quergefurchte Basis der drei ersten Ventralsegmente verschieden. Die Fühler vom vierten Gliede an ziemlich lose gegliedert, gegen die Spitze massig verdickt, ihr drittes Glied etwas kürzer als das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte allmälig stärker quer, das Endglied etwa doppelt so lang als das vor- letzte, oval, stumpf zugespitzt. Die Mundtheile ähnlich wie bei Thiasophila gebildet, die Kiefertaster aber länger und schlanker, ihr drittes Glied etwas länger und dicker als das zweite, das Endglied nur ein Drittel so lang als das dritte. Die Zunge lang und schmal, an der Spitze gespalten. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, quer, an der Basis in flachem Bogen gerundet, nach vorn leicht gerundet verengt, am Seitenrande mit einigen Wimperhaaren besetzt. Der Seitenrand ist vorn in sanf- tem Bogen abwärts gekrümmt und vor den stumpfen Hinterecken schwach ausge- schweift. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes sind bei seitlicher Ansicht bis über die Mitte sichtbar. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Hals- schild, an der Naht fein, aber deutlich gerandet, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgerandet. Abdomen ziemlich gestreckt und gleichbreit, das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt, die drei ersten Ventralsegmente an der Basis deutlich quer eingeschnürt. An den Hintertarsen das erste Glied wenig kürzer als das Endglied. Die einzige, bestimmt in diese Gattung gehörige Art lebt unter Baumrinden und an ansfliessendem Baumsaft. 1. Ischnoglossa prolixa Gravh. Micr. 71, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 352, Gen. Spec. Staph. 155, Kraatz 58, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl.7, f. 33, Thoms. 90 YIll. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. Skand. Col. II, 274, Muls. et Rey 402; elegantula Mannh. Brach. 83; — var. rufopicea Kraatz 59, Thoms, Skand. Col. IX, 226. — Fein pubescent, glänzend, gelbroth, der Kopf und ein Ring vor der röthlichgelben Spitze des Abdomens pechbraun oder pech- schwarz, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Bei var. rufojncea der Hals- schild bis auf die Ränder pechbraun, die Flügeldecken gegen die Hinterecken und am Schildchen schwärzlich. Der Kopf wesentlich schmäler als der Halsschild, sehr fein und weitläufig punktirt. Die Fühler wie oben angegeben. Halsschild etwa um die Hälfte breiter als lang, quer viereckig, mit leicht gerundeten Seiten, nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, ziemlich fein und massig dicht punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem mehr oder minder deutlichen Quergrübchen. Flügel- decken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, ziemlich kräftig, ziemlich dicht und rauh punktirt. Abdomen ziemlich kräftig, vorn ziemlich dicht, hinten weit- läufiger punktirt. Long. 2-5 — 3*2 wm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. Als Ischnoglossa wurde noch die folgende, ohne Frage in eine andere Gattung gehörige Art beschrieben, die nach der Bildung der Flügeldecken mit Dinarda ver- wandt zu sein scheint. Ischnoglossa depressipennis Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 71. — Ziemlich schmal, langgestreckt, depress, gelb mit einem schwarzen Ringe vor der Spitze des Abdomens. Kopf klein, sehr dicht punktirt. Fühler etwas länger als der Kopf und Halsschild zusammengenommen , ihre zwei ersten Glieder viel länger als die folgenden, fast gleichlang, das dritte kürzer als das zweite, etwas länger als das vierte, das vierte bis zehnte ziemlich kurz, fast gleichlang, allmälig etwas breiter, das Endglied oval, fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen. Halsschild etwas abgeflacht, breiter als die Flügeldecken, mit gebuch- teter Basis und etwas spitzen Hinterecken, ähnlich wie der Kopf sehr fein und sehr dicht punktirt. Schildchen ziemlich gross und runzelig. Flügeldecken fast so lang als der Halsschild, sehr stark niedergedrückt, fast concav, mit kielförmig erhobenem Aussenrande und leicht vorspringender Naht, hinten gemeinschaftlich deutlich win- kelig ausgeschnitten, stärker als Kopf und Halsschild punktirt. Die vorderen Dorsal- segmente ziemlich kräftig und wenig dicht, die hinteren etwas feiner punktirt. Durch die depresse Körperform, grossen Halsschild, fast concave Flügeldecken, leicht er- hobenen Aussenrand und etwas vorspringende Naht derselben ausgezeichnet. Long. 2 mm. Von Herrn Raymond bei Frejus unter einem Steine in Gesellschaft kleiner Ameisen aufgefunden. 19. Gatt. Ocalea. Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 1839, 298, Gen. Spec. Staph. 60; Kraatz Naturg. Ins. DeutscW. II, 49; Jacqu. Duval Gen. Coleopt. d'Eur. II, 15; Thoms. Skand. Col. III, 41; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Äleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 458. Subg. Euri/alea Muls. et Hey 1. c. 461. Kopf massig gross, schmäler als der Halsschild, vorragend, rundlich eiförmig oder quer rundlich, nach hinten gerundet verengt, an der Wurzel selbst eingeschnürt, unter den ziemlich grossen, aber nur sehr wenig vorspringenden Augen gerandet. Die Fühler lang und ziemlich schlank, gegen die Spitze nicht oder nur sehr wenig verdickt, ihre drei ersten Glieder gestreckt, das dritte Glied in der Regel so lang als das zweite, das vierte bis zelinte gleichlang oder allmälig etwas an Länge ab- und an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer, das Endglied lang oval oder schmal cylindrisch, zugespitzt. Die Oberlippe gross und breit, vorn schwach gerundet. Die Mandibeln ziemlich kräftig, einfach, gegen die Spitze stark gekrümmt. Die Innenlade der Maxillen innen häutig, aussen hornig, am Innenrande, namentlich gegen die Spitze mit wenig dicht stehenden Dornen besetzt. Die Kiefertaster lang und schlank, ihr drittes Glied nicht oder kaum länger als das zweite, gegen die Spitze mehr oder weniger verdickt, das dünne, pfriemenförmige Endglied nicht sehr kurz, oft halb so lang als das dritte. Das Kinn gross, quer, 19. Gatt. Ocalea. 91 trapezförmig, vorn leicht ausgerandet oder abgestutzt. Die Zunge sehr lang und schmal, fast bis zur Spitze des zweiten Lippentastergliedes reichend, an der Spitze gespalten. Die Lippentaster klein, ihr zweites Glied etwas kürzer und schmäler als das erste, das dritte so lang oder etwas länger und deutlich schmäler als das zweite, cylindrisch, an der Spitze abgestutzt. Halsschild wesentlich oder wenigstens merklich schmäler als die Flügeldecken, vorn abgestutzt, an der Basis in flachem Bogen gerundet, mit vorn stark herabgebogenem Seitenrande, stark herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken und stumpfwinkeligen oder fast rechtwinkeligen Hinter- ecken, auf dem Rücken ziemlich flach, vor der Mitte der Basis mit einem Quer- grübchen, am Seitenrande mit einigen Wimperhaaren. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes bei seitlicher Ansicht sichtbar. Flügeldecken länger als der Hals- schild, verhältnissmässig breit, mit etwas vortretenden Schultern, leicht gewölbt, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgerandet. Abdomen nach hinten nur wenig oder nur massig verschmälert; das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis tief, das sechste meist nur schwach, selten gleichfalls tief quer eingedrückt, das siebente Dorsalsegment so lang oder länger als das sechste. Die drei ersten Ventralsegmente an der Basis quer eingeschnürt. Mesosternum zwischen den Mittelhüften scharf zugespitzt, an der Basis, bisweilen in der ganzen Länge gekielt. Episternen der Hinterbrust ziemlich schmal, hinten zugespitzt, ihr Innenrand mit dem Seitenrande der Flügeldecken nach hinten kaum divergirend. Die Epimeren der Hinterbrust schmal dreieckig, an der Spitze abgerundet, die Flügel- decken nicht überragend. Die Beine lang und schlank, die Tarsen sämmtlich fünf- gliedrig. Die Vordertarsen kurz, ihre vier ersten Glieder fast gleichlang, das End- glied so lang als das zweite bis vierte zusammengenommen; die Mitteltarsen etwas länger, mit weniger kurzem ersten Gliede, die Hintertarsen viel gestreckter, aber viel kürzer als die Hinterschienen, ihr erstes Glied mindestens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das Endglied so lang als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Eegion verbreitet und durch eine Art auch in Centralamerika vertreten. Die Arten leben an feuchten Localitäten, namentlich anWaldbächen, unter Moos und abgefalle- nem Laube. 1 Kopf an der Wurzel nur wenig eingeschnürt. Endglied der Fühler schlank, etwas länger als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Ab- domen mehr oder minder dicht punktirt. Körper schwarz. Subg. Euryalea- 1 murifuif 2 decutnana. — Kopf an der Wurzel ziemlich stark eingeschnürt. Endglied der Fühler läng- lichoval, so lang oder kürzer als die zwei vorhergelienden Glieder zusammen- genommen. Abdomen sehr w^eitläufig oder nur spärlich punktirt. Subg. Oca- lea s. str 2 2 Flügeldecken kräftig punktirt 3 — Flügeldecken ziemlich fein punktirt 5 3 Kopf grob und dicht punktirt 7 lyuncticeps, — Kopf sehr weitläufig punktirt 4 4 Halsschild hinter der Mitte nicht oder kaum ausgeschweift. Long. 3"5 bis 4'5 mm 3 badia, 5 puncticollis. — Halsschild hinter der Mitte ziemlich stark ausgeschweift. Long. 5 — 6 mm. 6 hrevicomis. 5 Die Beine ganz röthlichgelb oder gelbroth 8 picatcif 9 rivularis, — Die Beine dunkel braunroth mit rostrothen Tarsen 10 concolor. In dieser Uebersicht fehlen die mir unbekannten : 4 parvulci, 11 angu- lata, Subg. Euryalea Muls. et Key. 1. Ocalea murina Erichs. Gen. Spec. Staph. 62, Kraatz 54, Muls. et Key 484. — Massig fein und massig dicht grau behaart, schwarz, die Fühler pechbraun. 92 YlII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocliarini. die Wurzel der Kiefertaster röthlich, die Beine pechbraun mit gelbrothen Knieen und Tarsen, bisweilen ganz rothbraun. Kopf fein und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler schlank, gegen die Spitze nur sehr schwach verdickt, ihre vorletzten Glieder nicht oder nur wenig breiter als lang, das Endglied gestreckt, etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, ziemlich gewölbt, massig fein oder ziemlich kräftig und dicht punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem Quer- grübchen. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, leicht gewölbt, im Allge- meinen etwas feiner und etwas weniger dicht als der Halsschild oder so wie dieser punktirt. Abdomen etwas kräftiger als die Flügeldecken, bis zur Spitze ziemlich dicht punktirt. Long. 3 '5— 4 mm. Oesterreich, Istrien, Mittelmeergebiet. Selten. 2. Ocalea decutnana Erichs. Gen. Spec. Staph. 62, Muls. et Key 480. — Ziemlich kräftig und wenig dicht weisslich pubescent, glänzend schwarz, die Fühler pechbraun oder rothbraun, die Wurzel der Taster röthlich, die Schienen und Tarsen gelbroth. Der Kopf fein und wenig dicht punktirt. Die Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder so lang oder etwas länger als breit, das Endglied gestreckt, etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, fast um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn ge- rundet, leicht gewölbt, fein und ziemlich weitläufig punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem Qnergrübchen. Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, leicht gewölbt, ziemlich fein und massig dicht punktirt. Abdomen stärker als die Flügeldecken und massig dicht, auf der Mitte der vorderen Dorsalsegmente in der Regel spärlicher punktirt. Das sechste (vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis tief quer eingedrückt. Von murina durch bedeutendere Grösse, gröbere und spärlichere weissliche Behaarung, breiteren Halsschild und durch viel feinere und weitläufigere Punktirung von Kopf und Halsschild verschieden. Long. 4 — 4'5mw. Deutschland, Frankreich. Selten. Subg. Ocalea s. str. 3. Ocalea hadia Erichs. Kf. Mk. Brand bg. I, 300, Gen. Spec. Staph. 61, Kraatz 52, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. l\, pl. 2, f. 8, Muls. et Rej 473; jn-olixa Gyllh. Lis. Suec. IV, 484, Thoms. Skand. Col. HI, 42. — Spärlich pubescent, stark glänzend, der Kopf schwarz oder pechbraun, der Halsschild braun, die Flügeldecken häufig heller gelbbraun, das Abdomen glänzend pechschwarz oder pechbraun, die Hinterränder der Segmente und die Spitze des Abdomens gelbbraun, die Fühler rost- roth, ihre Wurzel, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf grob und weitläufig punktirt. Die Fühler gegen die Spitze kaum verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, die vorletzten Glieder so lang als breit, das Endglied deutlich kürzer als die zwei vorletzten Glieder zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn gerundet, hinter der Mitte nicht, oder kaum ausgeschweift, leicht gewölbt, grob, aber seicht und ziemlich weitläufig punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem Quergrübchen, oft mit einer Andeutung einer seichten Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, leicht ge- wölbt, sehr kräftig und tief, wenig dicht punktirt. Abdomen stark glänzend, sehr spärlich mit massig feinen Punkten besetzt. Long. 3-5— 4 '5 mm. Nord- und Mittel- europa. Ziemlich selten. 4. Ocalea parvula Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 369. — Pechschwarz, die Fühler rostroth, die Beine röthlichgelb, bisweilen der Halsschild, die Flügel- decken und die Hinterränder der Abdominalsegmente kastanienbraun. Der hadia zu- nächst stehend, aber kleiner und viel schlanker, Kopf und Halsschild viel feiner, der erstere spärlicher punktirt, der Halsschild schmäler, vor der Basis mit einem undeutlichen Grübchen, seine Seiten von oben gesehen fast gerade. Die Flügeldecken kaum länger als zusammen breit, viel dichter, aber nicht feiner punktirt, ziemlich dicht pubescent, das Abdomen auf dem Rücken spärlich, an den Seiten und an der 19. Gatt. Ocalea. 93 Spitze dichter braun behaart. Long. 3 mm. Piemont (Alpes maritimes), Cypern. (Ex Baudi.) 5. Ocalea puticticoUis Muls. et ßey 4()8. — • Spärlich pubescent, glän- zend, pechschwarz, die Flügeldecken braun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf ziemlich kräftig und weitläufig punktirt. Die Fühler deutlich kürzer als bei hadia, ihre vorletzten Glieder schwach quer. Der Halsschild von derselben Form wie bei hadia, etwas weniger grob und etwas tiefer punktirt. Die Punktirung der Flügeldecken wesentlich feiner und dichter als bei badia. Long. 3*5 — 4 mm. Corsica, nach Eppelsheim (Veih. zool. bot. Ges. Wien 1880, 204) auch im südlichen Croatien. 6. Ocalea hrevicornis Kraatz Xaturg. Ins. Deutschi. II, 51, Muls. et Rey 462. — Spärlich pubescent, glänzend, der Kopf pechschwarz oder pechbraun, der Halsschild braun, die Flügeldecken meist heller kastanienbraun, das Abdomen glän- zend schwarz, die Spitze desselben und die Hinterränder der vorderen Segmente roth- braun oder gelbbraun, die Fühler rothbraun oder rostroth, ihre Wurzel, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf ziemlich kräftig und sehr weitläufig punktirt. Die Fühler viel kräftiger als bei hadia, gegen die Spitze verdickt, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, die vorletzten Glieder deutlich etwas breiter als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vor der Mitte ge- rundet, hinter der Mitte ausgeschweift, massig stark und massig dicht punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem schwachen , bisweilen undeutlichen Quergrübchen. Flügeldecken sehr wenig länger als der Halsschild, viel feiner als bei hadia, aber viel stärker und weniger dicht als bei picata punktirt. Abdomen ziemlich kräftig und sehr weitläufig, viel weniger spärlich als bei hadia punktirt. Long. 5 — 6 mm. Frankreich (Beaujolais), Oesterreich, Ungarn, Croatien. 7. Ocalea punctlceps Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1858, 50. — • Spär- lich behaart, der Kopf pechbraun, der Halsschild und die Flügeldecken rothbraun, das Abdomen braun mit braunrother Spitze und ebenso gefärbten Hinterrändern der Segmente, die Wurzel der rostrothen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf grob und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler viel kräftiger als bei hadia, gegen die Spitze deutlich verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, ihre vorletzten Glieder etwas breiter als lang, das Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild so lang als breit, viel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn gerundet, hinter der Mitte ausgeschweift, kräftig und dicht punktirt , in der Mittellinie mehr oder minder scharf gefurcht , vor der Mitte der Basis mit einem tiefen Quergrübchen. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, feiner als bei badia, aber viel kräftiger und weniger dicht als bei ca- sfanea punktirt. Abdomen ziemlich kräftig und sehr weitläufig punktirt. Durch die grobe und dichte Punktirung des Kopfes leicht kenntlich. Long. 3 "5— 4mm. Ungarn, Croatien, Serbien, Griechenland. 8. Ocalea picata Steph. 111. Brit. V, 125; rufilabris Sahlbg. Ins. Fenn. 349; castanea Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 299, Gen. Spec. Staph. 60, Kraatz 51, Thoms. Skand. Col. III, 41, Muls. et Rey 469; alpina Heer Fn. Helv. I, 348. — Spärlich pubescent, glänzend, der Kopf pechschwarz oder rothbraun, der Halsschild und die Flügeldecken braun oder rothbraun, das Abdomen pechschwarz mit rothbrauner Spitze und rothbraunen Hinterrändern der Segmente, die Wurzel der rostrothen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Unausgefärbte Stücke hell rothbraun mit dunklerem Kopf und vor der Spitze schwärzlichem Abdomen. Kopf massig stark und massig dicht punktirt. Die Fühler lang und schlank, gegen die Spitze kaum verdickt, ihr drittes Glied sehr gestreckt, so lang oder kaum länger als das zweite, das vierte und fünfte ziemlich gestreckt, um mehr als ein Drittel kürzer als das dritte, die folgenden Glieder allmälig kürzer, die vorletzten aber noch mindestens so lang als breit, das Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. 94 VIII. Familie. Staphyliaidae. — I. Trib. Aleocharini. Halsschild so breit oder breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, hinter der Mitte sanft ausgeschweift, leicht gewölbt, fein und massig dicht punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem Quergrübchen, in der Mittellinie häufig gefurcht. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich fein und ziemlich dicht, das Abdomen spärlich punktirt. Long. 4 — ■i'bmni. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht selten. 9. Ocalea rivularis Mill. Verh. zool. bot. Ver. Wien I, 110, Kraatz 52, Eppelslieim Deutsch. Ent. Zeitschr. 1878, 386; latipennis Sharp. Ent. Month. Mag. VI, 1870, 280. — Pechschwarz, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens braun, die Wurzel der rothbraunen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Von jyicata durch grössere, robustere Körperform, dunklere Färbung, etwas gestrecktere Fühler, viel dichtere und stärkere Punktirung von Kopf und Halsschild und durch breitere, wesentlich feiner und dichter punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 4*5 bis b'ömm. Britannien, Deutschland, Oesterreich, Croatien, Italien, Corsica, Spanien. 10. Ocalea eoncolor Kiesenw. Küst. Käf. Eur. VIII, 46, Kraatz 53, Muls. et Eey 465. — Pechschwarz, die W'urzel der pechbraunen Fühler, die Taster und Beine dunkel rothbraun, die Tarsen heller rostroth. In der Körperform, speciell durch die breiten Flügeldecken, mit rivularis, in der Punktirung mit piaita übereinstim- mend, von beiden durch die dunkle Färbung verschieden. Der Kopf breiter als bei picata, sowie der Halsschild ziemlich fein und nur massig dicht punktirt. Die Flügel- decken wie bei rinilaris, viel breiter als bei picata^ mit stärker vortretenden Schul- tern, viel weniger dicht punktirt als bei rivularis. Long. 4 b mm. Deutschland, Frankreich. Sehr selten. 11. Ocalea angulata Eppelsh. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1880, 205. — Durch die Form des Halsschildes und die ungleiche Punktirung der Flügeldecken von allen anderen Arten abweichend. Wenig dicht, ziemlich lang, auf dem Abdomen spärlich graugelb behaart, glänzend schwarz, die Flügeldecken pechbraun, die Fühler schwarzbraun, an der Basis pechbraun, die Taster rothbraun, die Beine hell gelb- braun. Der Kopf rundlich, so lang als breit, fast ganz glatt, kaum mit einigen sicht- baren Pünktchen besetzt, in der Mitte der Stirn mit einem kleinen Grübchen. Die Fühler ziemlich schlank, etwas länger als Kopf und Halsschild, ihr zweites und drittes Glied gestreckt, an Länge wenig verschieden, von den folgenden die ersten etwas länger als breit, die vorletzten kaum breiter als lang, das Endglied lang eiförmig, zugespitzt, so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild kaum breiter als laug, ungleichseitig sechseckig, an den Seiten in der Mitte stumpfwinkelig erweitert, von da nach vorn viel mehr als nach hinten verengt, am Vorderrande nur halb so breit als am Hiuterrande, mit stark abwärts gebogenen Vorderecken und stumpfen Hinterecken, wenig gewölbt, massig dicht, nicht fein, aber oberflächlich punktirt, mit einem breiten, seichten, im Grunde kräftiger punk- tirten Eindruck vor dem Schildchen, welcher in gleicher Breite fast bis zur Mitte reicht. Die Flügeldecken fast doppelt so breit als der Hinterrand des Halsschildes, zusammen etwa so breit als lang, vor den Hintereckeii leicht ausgebuchtet, nicht tief, fein und ungleiohmässig punktirt, indem die Punkte bald deutlicher, bald seichter und kleiner sind Das Abdomen fast gleichbreit, nur in den Querfurchen an der Basis der Segmente deutlich punktirt, sonst fast ganz glatt. Long. A'hmm. Von Dr. Eppelsheim nach einem einzigen, von Herrn Merkl in Südungarn aufgefundenen Exemplare beschrieben. (Ex Eppelsheim.) 20. Gatt. Chilopora. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 146; Muls. et Rey Eist. Nat. Col. Fr., Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 505. Von Ocalea durch gestrecktere, schlankere Körperform, viel kürzere Zunge, viel kürzeres zweites Glied der Lippentaster, noch schlankere Beine, längeres erstes •20. Gatt. Chilopora. 95 Glied der Mitteltarsen und durch die äusserst feine und äusserst dichte, gleich- massige Punktirung und anliegende Behaarung des Abdomens, von Calodera durch gestrecktere, schlankere Körperform, viel schlankere Fühler, mehr oder minder deut- lich gerandete Schläfen , an der Spitze viel spärlicher mit langen Zähnen besetzte innere Maxillarlade, nicht quer eingedrückte Basis des sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmentes, längere und schlankere Beine und namentlich gestreckteres erstes Glied der Mittel- und Hintertarsen verschieden. Der Kopf vorgestreckt, hinten ziem- lich stark verengt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte Glied wenigstens so lang als breit, die folgenden Glieder allmälig etwas breiter, die vorletzten nicht oder nur schwach quer, das Endglied mit stumpfer, etwas abgesetzter Spitze. Die Kiefer- taster gestreckt, ihr drittes Glied merklich länger als das zweite, leicht verdickt, das Endglied sehr klein, pfriemenförmig. Die Zunge deutlich länger als bei Calo- dera, aber viel kürzer als bei Ocalea, etwa so lang als das erste Glied der Lippen- taster, fast bis zur Mitte gespalten, die Spitze der Lappen etwas abgesetzt. Die Lippentaster klein, ihr zweites Glied viel kürzer und etwas schmäler als das erste, das Endglied merklich länger und schlanker als das zweite. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, meist länger als breit. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgerandet. Das Abdo- men langgestreckt, ziemlich gleichbreit, äusserst fein und äusserst dicht punktirt und pubescent, das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt, das siebente Dorsalsegment länger als das sechste, die drei ersten Ventralsegmente an der Basis quergefurcht. Die Beine sehr lang und schlank, an den kurzen Vordertarsen die vier ersten Glieder gleichlang, das End- glied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen ; an den län- geren Mitteltarsen das erste Glied so lang oder etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen. Die Hintertarsen sehr lang, wenig kürzer als die Hinter- schienen, ihr erstes Glied viel länger als das Endglied, so lang oder fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Die wenigen Arten der palae- arctischen Gattung leben wie die habituell sehr ähnlichen Tachyusen an den Ufern von Flüssen und Bächen. 1 Die ganze Oberseite äusserst fein und äusserst dicht punktulirt. 1 longitarsis, — Der Vorderkörper viel weniger fein und weniger dicht als das äusserst fein und dicht punktulirte Abdomen punktulirt. 2 riibicunda, 3 cingulata, 1. Cliilopora longitarsis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 698, Gen. Spec. Staph. 66, Kraatz 147, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eiir. H, pl. 6, f. 30, Muls et Rey 588; femoralis Heer Fn. Helv. I, 341. — Schwarz oder pechbraun, durch äusserst feine und dichte Behaarung grau schimmernd, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb, die Schenkel in der Regel pechbraun; unreife Stücke bis auf den Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente bräunlichgelb. Der Kopf sehr fein und sehr dicht, der übrige Körper äusserst fein und äusserst dicht punktulirt und anliegend pubescent. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild. Die Fühler lang und schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr drittes Glied gestreckt, so lang als das zweite, das vierte etwas länger oder so lang als breit, kürzer als das fünfte, das fünfte bis zehnte gleichlang, allmälig etwas breiter werdend, die vorletzten Glie- der nicht oder nur wenig breiter als lang, das Endglied gestreckt, so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen^ in der Mitte leicWc eingeschnürt. Halsschild so lang oder etwas länger als breit, viel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht ausgeschweift verengt, mit seichter, nach vorn oft erloschener, nach hinten erweiterter und vor der Basis in einem Quer- grübchen endigender Mittelfurche. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, leicht niedergedrückt. Das erste Glied der Mitteltarsen so lang als die zwei folgenden Glie- der zusammengenommen. Long. 3'5— 4*5 mm. Mittel- und Südeuropa. An Fluss- ufern nicht selten. 96 Ylll. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 2. Chilopora rubicunda Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 309, Gen. Spec. Staph. 66, Kraatz 147, Muls. et Eey 512; oblita Heer Fn. Helv. I, 348. — Sehr fein und dicht pubescent, rothbraun, der Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente schwarzbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine hell bräunlichgelb. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, sehr fein, aber nicht sehr dicht punktirt. Die Fühler etwas länger als bei loncjitarsis, ähnlich gebaut, ihre vorletzten Glieder so lang oder etwas länger als breit. Halsschild im Verhältnisse zu den Flügeldecken etwas breiter als bei lonyitarsis, ähnlich gebaut wie bei dieser, so wie die Flügel- decken fein und sehr dicht, aber wesentlich stärker und weniger dicht als das äusserst fein und dicht punktirte Abdomen punktirt, schwach glänzend. Die Flügeldecken etwas kürzer als bei longitarsis. Das erste Glied der Mitteltarsen fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Long. A—^'bmm. Mitteleuropa, Caucasus. An Bachufern und in feuchten Gruben. Selten. 3. Chilopora cingulata Kraatz Natnrg. Ins. Deutschi. II, 148. — Sehr fein und dicht pubescent, gelbroth, der Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente schwärzlich, die Flügeldecken gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Der rubicunda äusserst nahe stehend, von derselben durch die lebhaftere Färbung, geringere Grösse, etwas kürzere Fühler, namentlich kürzere vorletzte Glieder der- selben, besonders aber durch feinere und dichtere Panktirung des Halsschildes und der Flügeldecken verschieden. Long. 3*5 mm. Bayern, Oesterreich. Selten. 21. Gatt. Ityocara. Thoms. Skand. Gel. IX, 239, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 51G. Mit Calodera nahe verwandt, von ganz ähnlichem Habitus, durch hinten viel weniger eingeschnürten Kopf, gerandete Schläfen und nicht quer eingedrückte Basis des sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmentes verschieden. Die Gattung ent- hält nur eine über Nord- und Mitteleuropa weiter verbreitete und eine finnlän- dische Art. 1. Ityocara ruhens Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 304, Gen. Spec. Staph. 67, Kraatz 142, Thoms. Skand. Col. IX, 239. — Aeusserst fein und äusserst dicht punk- tulirt und seidenschimmernd pubescent, glanzlos, schwarz, das erste Glied der bräunlich- rothen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Unausgefärbte Stücke heller oder dunkler rothbraun, mit schwärzlichem Kopf und schwärzlicher Basis der Abdominal- segmente. Kopf an den Seiten kaum gerundet, hinten nur schwach eingeschnürt. Die Fühler sehr kräftig, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied stark quer, das Endglied lang oval, so lang als die zwei vorhergehenden Glie- der zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn schwach gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, leicht gewölbt, in der Mittellinie seicht gefurcht, vor der Basis mit einem Quer- grübchen, so wie der Kopf äusserst dicht und äusserst fein punktulirt, glanzlos. Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, deutlicher als dieser, äusserst dicht punktulirt. Abdomen gleichbreit, so wie der Vorderkörper äusserst fein und äusserst dicht punktulirt. Der Calodera protensa ähnlich, von derselben durch den hinten nur wenig eingeschnürten Kopf, viel stärker queres viertes bis zehntes Fühlerglied, breiteren, nach hinten kaum verengten Halsschild und die nicht quer eingedrückte Basis des sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmentes verschieden. Long. 2 "6 bis 3 mm. Oesterreich, Deutschland, Nordfrankreich, Schweden, Caucasus. Sehr selten. 22. Gatt. Calodera. (Mannh. Brach. 85, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 301, Gen. Spec. Staph. 64, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 140, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 15) Thoms. Skand. Col. II, 300, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 530. Kopf vorgestreckt, wenig schmäler als der Halsschild, hinten eingeschnürt, unter den massig grossen, wenig vorspringenden Augen ungerandet. Die Fühler 22. Gatt. Calodera. 97 massig lang und ziemlich kräftig, ihr drittes Glied stets viel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied mehr oder minder stark quer, das vierte meist schmäler als das fünfte, die mittleren Glieder in der Regel merklich etwas breiter als die vor- letzten, das Endglied gross, oblong oder oblongoval, mit stumpfer, etwas abgesetzter Spitze. Die Oberlippe quer, vorn abgestutzt, mit abgerundeten Vorderecken. Die Man- dibeln gegen die Spitze stark gekrümmt, innen ungezähnt. Die Innonlade der Ma- xillen innen häutig, aussen hornig, am Innenrande gegen die Spitze etwa mit sechs, hinter denselben noch mit einigen entfernter stehenden, langen, dornartigen Zähnen besetzt. Die Kiefertaster massig lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, massig verdickt , das Endglied klein, pfriemenförmig. Das Kinn quer, nach vorn leicht verengt, am Vorderrande leicht ausgerandet. Die Zunge kurz, kaum die Spitze des ersten Gliedes der Lippentaster erreichend, etwa bis zur Mitte gespalten, die Lappen an der Spitze abgerundet. Die Lippentaster klein, ihr zweites Glied viel kürzer und schmäler als das erste, das dritte Glied viel länger und schlanker als das zweite. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, so lang oder etwas länger als breit, vorn abgestutzt, an der Basis sehr flach gerundet, mit hinten eingebuch- teten, vorn stark herabgebogenen Seiten und stark herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken, leicht gewölbt, vor der Mitte der Basis stets mit einem Quergrübchen, oft auch mit einer Mittelfurche. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes bei seitlicher Ansicht sehr deutlich sichtbar. Flügeldecken länger als der Halsschild, mit ziemlich vortretenden Schultern, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken aus- gerandet. Abdomen ziemlich gleichbreit; das dritte bis sechste (erste bis vierte frei- liegende) Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt, das siebente (fünfte frei- liegende) Dorsalsegment länger als die vorhergehenden. Die drei ersten Ventralseg- mente an der Basis quer gefurcht oder quer eingeschnürt. Mesosternum zwischen den Mittelhüften zugespitzt, ungekielt. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich schmal, hinten zugespitzt, ihr Innenrand nach hinten mit dem Innenrande der Flügeldecken kaum divergirend. Die Beine ziemlich lang und schlank. Die Tarsen sämmtlich fünf- gliedrig. Das erste Glied der Vorder- und Mitteltarsen kaum länger als das zweite, das erste Glied der Hintertarsen sehr gestreckt, länger als das Endglied, so lang oder fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Eegion verbreitet. Auch mehrere chile- nische und australische Arten sind als Caloderen beschrieben. Die Arten leben an sumpfigen Localitäten unter feuchtem Laube. 1 Halsschild äusserst dicht und äusserst fein chagrinartig punktulirt, matt, meist mit deutlicher Mittelfurche . ■ 1 nigrita, 2 protensa. — Halsschild weniger dicht und fein punktirt, mehr oder minder glänzend, ohne Mittelfurche 2 2 Abdomen massig fein und massig dicht oder ziemlich weitläufig punktirt, glänzend. Die mittleren Fühlerglieder massig oder stark quer. Long. 2*5 bis 3 ■ 5 mm 3 — Abdomen äusserst fein und dicht punktirt, matt. Die mittleren Fühlerglieder sehr stark quer. Long. 1 ■ 6 — 2 mm 6 aethiops. 3 Grösser, die mittleren Fühlerglieder massig quer. Long, d'omm. 3 uliginosa. — Kleiner, die mittleren Fühlerglieder stärker quer. Long. 2*5 — d mm. 4 rix)aria, 5 rufescens, 1. Calodera nigrita Mannh. Brach. 86, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 303, Gen. Spec. Staph. 65, Kraatz 141, Jacqu.Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl.8, f. 37, Thoms. Skand. Col. II, 301, Muls. et Key 533. — Fein und dicht grauseidenschimmernd pu- bescent, matt grauschwarz, die Wurzel der braunen Fühler, die Taster, Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf äusserst fein und dicht punktulirt. Die Fühler lang und kräftig; ihr drittes Glied um ein Drittel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied massig quer, das vierte wenig schmäler als das fünfte, die vorletzten Glieder Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 7 98 YIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. etwas schmäler als die mittleren. Halsschild oblong, länger als breit, um mehr als ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel am breitesten, nach hinten schwach und fast geradlinig, nach vorn massig gerundet verengt, mit sehr stark herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken, äusserst dicht und fein chagrin- artig punktirt, matt, in der Mittellinie mehr oder minder deutlich gefurcht, vor der Mitte der Basis mit einem seichten oder tieferen Quereindruck. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, etwas feiner und nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, schwach glänzend. Abdomen langgestreckt, bis zum Hinterrande des sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmentes etwas erweitert, auf den vorderen Dorsalsegmenten sehr fein und dicht, auf dem sechsten und siebenten viel weitläufiger punktirt, ziem- lich glänzend. Long. 3 "5 — 4: mm. Mitteleuropa, Schweden. Selten. 2. Calodera protensa Mannh. Brach. 86, Kraatz 142, Thoms. Skand. Col. ni, 302, Muls. et Eey 536; Immilis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 303, Gen. Spec. Staph. 65. — Der nigrita nahe stehend, viel kleiner, durchaus feiner und noch dichter punktirt, das Abdomen ebenso fein und bis zur Spitze äusserst dicht punktirt wie der Vorderkörper, glanzlos; das vierte Fühlerglied viel schmäler, fast nur halb so gross als das fünfte. Unausgefärbte Stücke braun, mit dunklerem Kopfe und Abdomen und ganz rostrothen Fühlern und Beinen. Long. 2" 8 — 3' 2 mm. Mitteleuropa, Schweden. Sehr selten. 3. Calodera uliginosa Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 305, Gen. Spec. Staph. 67, Kraatz 143, Thoms. Skand. Col. II, 302, Muls. et Key 539; aethiojos Gyllh. Ins. Suec. II, 383. — Fein und ziemlich dicht weisslichgrau pubescent, glänzend schwarz, die Spitze des Abdomens braun, die Wurzel der rothbraunen Fühler, die Taster, Kniee und Tarsen, bisweilen die ganzen Fühler und Beine rostroth. Kopf äusserst fein, schwer erkennbar punktirt. Die Fühler lang und kräftig; ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte bis siebente Glied massig stark quer, das vierte Glied etwas schmäler als das fünfte, die drei vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. Halsschild oblong, länger als breit, um mehr als ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn stärker gerundet, nach hinten mehr verengt als bei nigrita, ziemlich gewölbt, vor der Mitte der Basis mit einem Quereindruck, sehr fein und ziemlich dicht punktirt, stark glänzend. Flügeldecken länger als der Hals- schild, ziemlich gewölbt, fein und dicht punktirt, glänzend. Abdomen bis zum Hintor- rande des sechsten Segmentes etwas erweitert, glänzend, sehr fein und weitläufig, auf dem siebenten und achten Dorsalsegmente etwas stärker und dichter, in den Quer- furchen der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente grob runzelig punktirt. Long. 3'bmm. Oesterreich, Deutschland, Schweiz, Frankreich, Schweden, Finnland. Selten. 4. Calodera riparia Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 305, Gen. Spec. Staph. 68, Kraatz 144, Muls. et Key 542; i^^l^^dum Kraatz Berl. Ent. Zeitg. 1858, 50; atri- capilla Scriba Berl. Ent. Zeitg. 1868, 153. — Viel kleiner als uliginosa, fein und dicht gelblichgrau pubescent, glänzend, pechschwarz, die Flügeldecken an der Naht häufig röthlich, die Spitze des Abdomens mehr oder minder rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster, Kniee, Schienen und Tarsen, oft die ganzen Fühler und Beine rostroth. Kopf äusserst fein punktirt. Fühler etwas weniger kräftig als bei uliginosa, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte bis siebente Glied ziemlich stark, die drei vorletzten schwächer quer, das vierte Glied etwas schmäler als das fünfte. Halsschild kaum länger als breit, um ein Drittel schmäler als die Flügel- decken, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet, nach hinten schwach verengt, ziemlich gewölbt, vor der Basis in der Mitte mit zwei punktförmigen Grübchen oder mit einem breiten Quergrübchen, fein und dicht punktirt. Flügeldecken weniger breit als bei uliginosa, länger als der Halsschild, nicht ganz so fein und dicht wie dieser punktirt. Abdomen bis zum Hinterrande des sechsten Segmentes schwach erweitert oder fast gleichbreit, fein und wenig dicht, auf dem siebenten und achten Dorsal- segmente etwas stärker und dichter punktirt, in den tiefen Querfurchen der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente grob gerunzelt. Long. 3 mm. Mitteleuropa, Italien, Griechenland. Selten. 23. Gatt. Amarochara. 99 5. Caloäera rufescens Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 144, Muls. et Key 545. — Der riparia äusserst nahe stehend, meist etwas kleiner, heller gefärbt, pechbraun oder rothbraun , der Kopf und das Abdomen mit Ausnahme der Spitze und der Hinterränder der übrigen Segmente pechschwarz, die Fühler, Taster und Beine bräunlichroth. Das fünfte bis zehnte Fühlerglied etwas stärker quer als bei riparia, das vierte merklich schmäler als das fünfte. Das Abdomen gleichförmig, auch auf den vorderen Dorsalsegmenten dicht punktirt. Long. 2*6 — "d mm. Deutsch- land, Frankreich. Selten. 6. Calodera aethioiis Gravh. Micr. 77, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 306, Gen. Spec. Staph. 68, Kraatz 144, Thoms. Skand. Col. II, 302, Muls. et Key 548; occulta Heer Fn. Helv. I, 347. — Viel kleiner als die vorhergehenden Arten, fein und dicht pubescent, massig glänzend, pechschwarz, die Spitze des Abdomens und oft auch die Flügeldecken braun, die Wurzel der braunen Fühler, die Taster und Beine dunkler oder heller bräunlichroth. Kopf kaum erkennbar punktirt. Die Fühler sehr stark verdickt; ihr drittes Glied nur halb so lang als das zweite, das vierte bis zehnte sehr stark quer, etwa doppelt so breit als lang, das vierte merklich schmäler als das fünfte. Halsschild kaum länger als breit, um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten nur sehr schwach verengt, vor der Mitte der Basis mit einem Quergrübchen, sehr fein und sehr dicht punktirt. Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, so wie dieser sehr fein und dicht punktirt. Abdomen fast gleichbreit, äusserst fein und dicht punktirt, matt. Von den vorhergehenden Arten durch die geringere Grösse, die viel stärker erwei- terten Fühler und durch das äusserst dicht punktirte, matte Abdomen verschieden. Long. 2 — 2'3 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet, weniger selten als die übrigen Arten. 23. Gatt. Amarochara. Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, 32, Skand. Col. II, 303; Muls. et Eey Eist. Nat. Col. de France Brevip. Aleochar. (suite), Aleockaraires, Paris 1874, 524. Subgenus: Mniobatcs {Ilyobates sous-genre Blniohates) Muls. et Eey 1. c. 488. Mit Calodera und Ilyohates sehr nahe verwandt, sehr ausgezeichnet durch die Bildung des ersten Fühlergliedes, dessen apicales Viertel oder Fünftel zur Aufnahme 'der Wurzel des zweiten Gliedes schräg gefurcht oder ausgerandet ist. Die Gattung wurde von Thomson für Calodera umbrosa Er. gegründet. Zu derselben gehören auch einige bisher zu Ilyobates gestellte Arten. Die Arten leben unter feuchtem Laube und Moos. Eine Art wird bei Ameisen gefunden. 1 Nur das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht. Drittes Fühlerglied viel kürzer als das zweite 2 — Das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht. Das dritte Fühlerglied so lang als das zweite. Das Meso- sternum an der Wurzel fein gekielt. Subg. Mniobates . • 3 forticomis, 2 Die Schläfen fein gerandet. Subg. Lasiochara 2 Jßonnalrei. — Die Schläfen nicht gerandet. Subg. Amarochara 1 umbrosa. Subg. AmarocJiara Thoms. s. str. 1. Amarochara umhrosa Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 304, Gen. Spec. Staph. 69, Kraatz 145, Thoms. Skand. Col. II, 303, Muls. et Key 527; tenuis Heer Fn. Helv. I, 340. — Fein und wenig dicht pubescent, glänzend, pechschwarz oder pechbraun, die Taster und Beine bräunlichgelb. Bisweilen der Halsschild, die Flügel- decken, die Wurzel und Spitze des Abdomens und die Wurzel der Fühler braunroth. Kopf wenig schmäler als der Halsschild, schwach quer, viereckig mit abgerundeten Ecken, hinten eingeschnürt, kaum erkennbar punktirt. Die Fühler kaum länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen; ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, 100 Vm- Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleoeharini. das vierte bis zehnte sehr stark quer, das vierte ziemlich wesentlich schmäler als das fünfte, das fünfte sehr wenig schmäler als das sechste, das sechste bis zehnte fast gleichbreit. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, nicht oder nur wenig breiter als lang, an den Seiten schwach und fast gieichraässig gerundet, mit abgerundeten oder sehr stumpfen Hinterecken, sehr fein und massig dicht punktirt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur schwach ausgerandet, etwas deutlicher und weniger dicht als der Halsschild punktirt. Abdomen ziemlich gleichbreit, kräftiger als der Vorderkörper, massig fein und massig dicht punktirt. Long. 2 — 2'3wm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. Subg. Lasiochara Gangib. 2. ATnarochara Bonnairei Fauvel Bull. Soc. Norm. IX, 1865, 287; glahriventris. Eye Entom. Monthl. Mag. I, 1865, 212. — Viel kleiner als die vorige Art, gelbroth, der Kopf meist dunkler, die Flügeldecken am Schildchen meist bräunlich, das Abdomen pechschwarz oder braun, mit rothbrauner Wurzel und röthlichgelber Spitze, die Wurzel der rothbraunen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Bis- weilen gelbroth und nur vor der Spitze des Abdomens schwärzlich. Kopf äusserst fein und weitläufig, kaum erkennbar punktirt. Die Fühler wenig länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen; ihr drittes Glied kürzer als das zweite, das vierte sehr kurz, mehr als doppelt so breit als lang, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig etwas breiter und etwas länger, die mittleren mehr als doppelt so breit, die vorletzten doppelt so breit als lang, das Endglied dick, mit abgerundeter Spitze. Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, an den Seiten leicht und fast gleichmässig gerundet , massig gewölbt , sehr fein und weitläufig punktirt. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur sehr schwach ausgerandet, fein und wenig dicht punk- tirt. Abdomen weitläufig punktirt, an der Basis des sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmentes nicht quer eingedrückt. Long. 2'7 — o mm. Oesterreich, Lothringen, Holland, Frankreich, England. Bei Lasius fuliginosns und hrunneus. Sehr selten. Subg. Mniobates Muls. et Rey. 3. Amarochara forticornis Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 543, Erichs. Gen. Spec. Staph. 65, Kraatz 136, Muls. et ßey AQ'd; flavipes Motsch. Bull. Mose. 1858, ni, 259. — Lang und wenig dicht pubescent, glänzend, der Kopf pechschwarz oder braun, der Halsschild braun oder rothbraun, die Flügeldecken hell kastanienbraun, das Abdomen pechbraun mit röthlicher Spitze oder rothbraun und nur vor der Spitze pechbraun, die Wurzel der rothbraunen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf ziemlich fein und weitläufig punktirt. Die Fühler sehr kräftig, länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen; ihr zweites und drittes Glied gestreckt, an Länge wenig verschieden, das vierte Glied sehr kurz und sehr stark quer, mehr als doppelt so breit als lang, schmäler als das fünfte, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig etwas breiter und etwas länger, sehr stark quer, die mittleren doppelt so breit, die vorletzten anderthalbmal so breit als lang, das Endglied dick, cylindrisch mit stumpf zugerundeter Spitze, ohne Einschnürung. Halsschild wenig breiter als lang, wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht verengt, leicht gewölbt, fein und weitläufig punktirt. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken stark ausge- randet, kräftig und rauh, aber nur massig dicht punktirt. Abdomen in den Quer- furchen der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente grob und dicht, im üebrigen nur fein und spärlich punktirt. Long. 3 — 3" 5 mm. Mitteleuropa, Griechenland. Selten. 24. Gatt. Ilyobates. 101 24. Gatt. Ilyobates. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 133, ex parte; Thoras. Ökand. Col. II, 3U4; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 485, ex parte. Durch sehr kräftige Pühler und Beine und sehr dichte Punktirung des Vorder- körpers ausgezeichnet. Kopf massig gross, vorragend, nach hinten verengt, an der Wurzel selbst leicht eingeschnürt, unter den Augen kräftig gerandot. Die Fühler lang und sehr kräftig, gegen die Spitze allmälig verdickt; ihr drittes Glied gestreckt, etwas länger als das zweite , das vierte bis zehnte Glied allmälig breiter, verkehrt kegelstutzförmig, nicht oder nur wenig breiter als lang, das Endglied gross, in der Mitte oft stumpf erweitert, im Apicaltheile einseitig ausgebuclitet. Die Mundtheile ähnlich wie bei Calodera gebildet, die Innenlade der Maxillen aber an der Spitze mit zahlreicheren Dornen besetzt, die Zunge tiefer gespalten. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, nicht oder nur wenig breiter als lang, vorn abgestutzt, hinten in sehr flachem Bogen gerundet, mit vorn stark herabgebogenem Seitenrande, ab- gerundeten Vorderecken und fast rechtwinkeligen Hinterecken, an der Basis und an den Seiten fein gerandet. Flügeldecken länger als der Halsschild, verhältnissmässig breit, mit etwas vortretenden Schultern, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken tief ausgerandet. Abdomen ziemlich gestreckt und gleichbreit, das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis sehr tief quer eingedrückt, das siebente Dorsalsegment länger als das sechste, die drei ersten Ventralsegmente an der Basis quer eingeschnürt. Mesosternum zwischen den Mittelhüften scharf zu- gespitzt, in der Mittellinie gekielt. Episternen der Hinterbrust massig breit, hinten zugespitzt, ihr Innenrand mit dem Seitenrande der Flügeldecken nach hinten deut- lich divergirend. Die dreieckigen Epimeren der Hinterbrust hinten breit abgerundet, die Flügeldecken nicht überragend. Die Beine lang und auffällig kräftig, die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig , ihr erstes Glied an den Vordertarsen etwas länger als das zweite, an den Mitteltarsen fast so lang als die zwei folgenden, an den Hintertarsen fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Die wenigen, der palaearctischeu Region angehörigen Arten dieser Gattung findet man namentlich in Wäldern unter feuchtem Laube und Moos, oft in der Nähe oder in Gesellschaft von Ameisen. 1 Halsschild ebenso grob wie der Kopf und die Flügeldecken punktirt. 1 nigricollis, 2 Mech. — Halsschild viel feiner wie der Kopf und die Flügeldecken punktirt. 3 Iferkli, 4 propinquus. 1. Ilyobates nigricollis Payk. Fn. Suec. III, 400, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 302, Gen. Spec. Staph. 64, Kraatz 134, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 2, f. 7, Thoms. Skand. Col. II, 304, Muls. et Eey 492. — Kopf und Halsschild in der Regel schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken braunroth , das Abdomen pechbraun mit rothbraunen Hinterrändern der Segmente und rothbrauner Spitze, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Bisweilen ist auch der Vorderkörper braunroth. Kopf, Hals- schild und Flügeldecken gleichmässig grob und sehr dicht punktirt und massig dicht gelblich pubescent. Die Fühler lang und sehr kräftig; ihr drittes Glied gestreckt, etwas länger als das zweite, das vierte so lang als breit, die folgenden bis zum zehnten allmälig breiter, so lang als breit oder nur sehr schwach quer, das End- glied gross und dick, stumpf zugespitzt, in der Apicalpartie einseitig ausgehöhlt und verjüngt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn leicht gerundet, nach hinten sehr schwach, geradlinig oder etwas ausgeschweift verengt, massig gewölbt, vor der Basis höchstens mit schwacher An- deutung einer Mittelfurche oder mit einem seichten Grübchen. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, leicht gewölbt. Abdomen glänzend, in den Querfurchen der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich kräftig, im Uebrigen fein und sehr weitläufig punktirt. Long. 4 — 5 mm. Mittel- und Südeuropa. In Wäldern unter feuchtem Laube. Selten. 102 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleocharini. 2. Ilyobates Mech Baudi Studi entomol. 1848, 115, Muls. et Rey 488; sulcicollis Aube. Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 302. — Dem nigricollis sehr nahe stehend, viel grösser, die Fühler noch kräftiger, Kopf, Halsschild und Flügeldecken etwas gröber und viel dichter punktirt, glanzlos, der Halsschild nach hinten etwas mehr verengt, mit seichter oder tieferer Mittelfurche; die Flügeldecken etwas breiter und gewölbter, die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente beim cf in der Querfurche mit einem deutlichen Mittelkiel. Unausgefärbte Stücke ganz röthlichgelb. Long. 5*5 bis 8 mm. Dauphine, Piemont, Tirol, Kärnten, Krain, Siebenbürgen. Unter sehr feuchtem Moos an Gebirgsbächen. Sehr selten. 3. Ilyohate^ Merkli Eppelsh. Wien. Entom. Zeitg. 1883, 254. — Kopf und Halsschild mit feinerer, die Flügeldecken und namentlich das Abdomen mit derberer, rauherer, längerer, goldgelber Pubescenz ziemlich dicht bekleidet, hell roth- braun, der Kopf schwarz, der Halsschild schwärzlich mit bräunlich durchschimmern- den Seiten, die Wurzel der vorletzten Abdominalsegmente schwarz, die Fühler und Beine hellroth. Kopf dicht und stark punktirt, sowie der Halsschild wenig glänzend. Fühler kräftig, bis zum Hinterrande der Flügeldecken reichend; ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das sechste bis zehnte Glied an Länge wenig verschie- den, an Breite allmälig etwas zunehmend, sämmtlich länger als breit, das Endglied gross, stumpf zugespitzt, in der Mitte deutlich knotig abgesetzt. Halsschild so lang als breit, an den Seiten vorn leicht gerundet, hinter der Mitte einwärts geschwun- gen, nach vorn fast mehr als nach hinten verengt, mit tief herabgebogenen Vorder- ecken und rechtwinkeligen Hinterecken, gewölbt, sehr dicht und fein punktirt, ohne Eindruck auf der Scheibe. Flügeldecken um ein Drittel länger und breiter als der Halsschild, zusammen so breit als lang, dicht und kräftig, körnig punktirt; das dritte bis sechste (erste bis vierte vollkommen freiliegende) Dorsalsegment in den tiefen basalen Querfurchen dicht und grob punktirt, sonst glänzend glatt, das sie- bente zerstreut, nicht gerade fein, das achte ebenso, aber feiner punktirt. Long. 8 mm. Südungarn, Bosnien. Sehr selten. (Ex Eppelsheim.) 4. Ilyobates propinquus Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 302, Muls. et Eey 496 ; nifiis Kraatz 135. — Eothbraun, die Flügeldecken heller rostroth, das Abdomen mit rostrothen Hinterrändern der Segmente und röthlichgelber Spitze, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Weniger ausgefärbte Exemplare hell bräunlich- roth mit röthlichgelber Spitze des Abdomens. Der Kopf dicht und ziemlich kräftig punktirt. Die Fühler sehr kräftig; ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte so lang als breit oder schwach qu er, die folgenden allmälig etwas breiter, das fünfte und sechste schwach quer, die fo Igenden bis zum zehnten allmälig etwas länger, kaum breiter als lang, das Endglied stumpf zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wenig oder kaum breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, gewölbt, viel feiner als der Kopf und die Flügeldecken und sehr dicht punktirt, vor der Basis oft mit einem schwachen Mittelgrübchen oder einer schwachen Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, kräftig, dicht und rauh punktirt, so wie der Vorderkörper massig dicht anliegend pubescent. Abdomen in den Querfurchen der vier ersten freiliegen- den Segmente ziemlich kräftig, im Uebrigen fein und sehr weitläufig punktirt. Long. 4 — 4'5mm. Mitteleuropa. Sehr selten. Nach Mulsant und Rey in Gesellschaft von Formica rufa und Myrmica rubra. 25. Gatt. Phloeopora. Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 1839, 311, Gen. Spec. Staph. 76; Kraatz Natiirg. Ins. Deutschi. II, 334; Thoms. Skand. Col. II, 288; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 435. Körper ziemlich schmal und gestreckt. Der Kopf wenig schmäler als der Hals- schild, vorragend, hinten ziemlich stark eingeschnürt, mit sehr kurzer, in den Hals- schild mehr oder minder zurückgezogener, etwa die halbe Kopf breite erreichender 25. Gatt. Phloeopora. 103 Halspartie, vor der Einschnürung quer viereckig mit breit abgerundeten Hinterecken, unter den ziemlich grossen, etwas vorspringenden Augen nicht oder nur unvollstän- dig, selten vollständig, aber fein gerandet. Die Fühler ziemlich kurz und kräftig; ihr drittes Glied meist deutlich kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte quer, an Breite allmälig zunehmend, die vorletzten Glieder stark quer, das Endglied ziem- lich gross, oval. Die Oberlippe stark quer, mit abgerundeten Vorderecken. Die Man- dibeln wenig vorragend, ziemlich kräftig, die rechte in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen, aber ziemlich kräftigen Zahn, die linke innen ungezähnt. Die Innenlade der Maxillen innen gegen die einwärts gekrümmte Spitze nicht sehr dicht mit langen, feinen, leicht gekrümmten Zähnen, hinter denselben mit wenig schwä- cheren Haaren besetzt. Die Aussenlade an der häutigen Spitze fein behaart. Die Kiefertaster ziemlich schlank; ihr drittes Glied länger als das zweite, nur massig verdickt, das dünne, stiftförmige Endglied etwa ein Drittel so lang als das dritte. Das Kinn quer trapezförmig, vorn breit ausgerandet. Die Zunge etwas länger als das erste Glied der Lippentaster, nach vorn etwas erweitert, bis zur Mitte schmal gespalten. Die Lippentaster klein, ihr erstes Glied wenig kürzer als die zwei fol- genden Glieder zusammengenommen, das zweite Glied viel schmäler und nur halb so lang als das erste, das dritte Glied viel schmäler und um die Hälfte länger als das erste, stiftförmig. Der Halsschild wenig oder ziemlich wesentlich schmäler als die Flügeldecken, quer oder kaum breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten meist deutlich verengt, mit stumpfwinkeligen Hinterecken und stark herab- gebogenen, abgerundeten Vorderecken. Der Seitenrand des Halsschildes ist vor der Mitte nach unten geschwungen; die Epipleuren sind bei seitlicher Ansicht deutlich sichtbar. Die Flügeldecken ziemlich gleichbreit, am Hinterrande innerhalb der Hinter- ecken stark ausgerandet. Das Abdomen langgestreckt und gleichbreit; die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente gleichlang und an der Basis tief quergefurcht, das sie- bente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment viel länger als die vorhergehenden; die drei ersten Ventralsegmente an der Wurzel deutlich quer eingedrückt. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben unter einem ziemlich spitzen Winkel vorspringend. Der Mesosternalfortsatz schmal zugespitzt, etwa bis zum dritten Viertel der Mittelhüften reichend. Die Beine kurz, an den kurzen Vordertarsen und an den merklich längeren Mitteltarsen die vier ersten Glieder ziemlich gleichlang, das End- glied so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen; an den Hinter- tarsen das erste Glied etwas kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen und etwas kürzer als das Endglied, das zweite bis vierte Glied ziemlich gleichlang, das Endglied kaum länger als das dritte und vierte Glied zusammen- genommen. Perris hat (Ann. Soc. Eut. Fr. 1853, 557—559, pl. 17, f. 1—8, Insectes du Pin maritime, 35 — 37, pl. 1, f. 1 — 8) die Larve von Phloeopora reptans sehr sorg- fältig beschrieben. Nach Perris erreicht die ausgewachsene Larve die Länge von 3 mm. Der röthliche, an den Seiten mit einigen nach vorn gerichteten Wimperhaaren versehene Kopf ist elliptisch. Der mit der Stirn verwachsene Clypeus ist vorn ab- gerundet. Zwei über der Pühlerwurzel beginnende Schrägfurchen vereinigen sich in der Mitte der Stirn zu einer bis auf den Scheitel fortgesetzten Mittelfurche. Unter der Wurzel jedes Fühlers befindet sich ein Ocellus. Die Fühler sind viergliedrig; das erste Glied schwach conisch, das zweite etwas kürzer und cylindrisch, das dritte fast dreimal so lang, innen vor der Mitte stumpf erweitert und mit zwei Borsten und einem cylindrischen Anhangsgliede versehen, das Endglied etwa so lang als das Anhangsglied, schmal, vor der Mitte etwas erweitert, an der Spitze lang bewimpert und kurz behaart. Die Mandibeln lang, schlank, gekrümmt, etwas hinter der Mitte mit einem Innenzahn bewehrt. Die Maxillen kurz, mit nicht gesonderter, zugespitzter Lade, innen mit dornförmigen Borsten besetzt. Die Kiefertaster lang und schlank, nach innen gekrümmt, dreigliedrig; das zweite Glied etwas kürzer als das erste, an der Aussenseite mit einer kleinen Borste versehen, das Endglied sehr lang und dünn, länger als die zwei ersten Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Die Ligula 104 VIII. Familie. Staphylinidae. — I. Trib. Aleochariai. conisch. Die Lippentaster zweigliedrig; ihr zweites Glied länger als das erste, zu- gespitzt. Der Prothorax viel länger, der Meso- und Metathorax etwas länger als die Abdominalsegmente. Das erste bis siebente Abdominalsegment gleichlang, das achte hinten über die Basis des neunten verlängert. Die Cerci des neunten Abdominal- segmentes sehr kurz, zweigliedrig; ihr zweites Glied an der Spitze mit einigen langen Wimperhaaren. Die Stigmen des ersten bis achten Abdominalsegmentes sehr klein, im vorderen Drittel der Segmente gelegen. Das als Nachschieber fungirende Anal- segment an der Spitze zweilappig. Die Beine lang, spärlich bewimpert, die Hüften lang und ziemlich kräftig, die Tarsen nach der Figur so lang als die Schienen, schlank, leicht gekrümmt, am Innenrande mit zwei kurzen Borsten versehen. Die Puppe auf dem Scheitel, an den Seiten des Prothorax und Abdomens bewimpert, an der Spitze zwischen den dicken, lang bewimperten Cercis mit zwei zusammenhängen- den, mit einer kurzen Borste besetzten Warzen. Die Larve von Phloeopora corti- calis scheint sich von der beschriebenen Larve der Phloeopora reptans nicht zu unterscheiden. Die Larven leben unter Föhrenrinde und nähren sich hauptsächlich von den jungen Larven und den Puppen des Tomicus laricis und stenographus. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten findet man unter Baum- rinden, namentlich in den Gängen von Borkenkäfern. 1 Halsschild nur wenig schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, glanzlos 1 reptans. — Halsschild wesentlich schmäler als die Flügeldecken 2 2 Halsschild wesentlich breiter als lang. , 2 angustiforQfiis, 3 Scribae. — Halsschild kaum breiter als lang 4 corticalis, 5 latens. 1. Phloeopora reptans Gravh. Mon. 154, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 311, Gen. Spec. Staph. 77, Kraatz 337, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, pl. 2, f. 9, Thoms. Skand. Col. 11, 289, Muls. et Rey 438; testacea Mannh. Brach. 86. — Der Kopf schwarz, etwas glänzend, der Halsschild schwarzbraun oder pechbraun, glanz- los, die Flügeldecken braunroth, am Schildchen nicht selten bräunlich, die Brust und das Abdomen mit Ausnahme der bräunlichrothen Spitze schwarz, oft auch die Hinterränder der vorderen Abdominalsegmente röthlich, die Wurzel der braunrothen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf sehr fein und dicht punktirt. Das dritte Fühlerglied etwas kürzer und schmäler als das zweite, das vierte quer, schmäler als das fünfte, das fünfte bis zehnte Glied stark quer, fast doppelt so breit als lang, das Endglied fast doppelt so lang als das vorletzte, kurz eiförmig, stumpf zuge- spitzt, mit einseitig ausgerandeter Spitze. Halsschild wenig schmäler als die Flügel- decken, wesentlich breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten meist nur schwach verengt, mit stumpfwinkeligen, deutlichen Hinterecken, leicht ge- wölbt, in der Mitte oft mit zwei sehr seichten, bisweilen verschmolzenen Längs- furchen, sehr fein und dicht punktirt, im Grunde äusserst fein chagrinirt und daher glanzlos, so wie die Flügeldecken mit feiner und kurzer, gelblicher Pubescenz dicht bekleidet. Beim (^ ist der Hinterrand des Halsschildes in der Mitte etwas abge- hoben und nach hinten gezogen. Die Flügeldecken sehr wenig länger als der Hals- schild, etwas deutlicher und etwas weniger dicht als dieser punktirt. Abdomen ziem- lich glänzend, massig fein und massig dicht, hinten weitläufiger punktirt, viel länger und spärlicher pubescent als der Halsschild und die Flügeldecken; die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis mit tiefer Querfurche, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment wesentlich länger als das sechste. Long. 2' 3 — 3 wm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Unter Nadelholzrinde nicht selten. 2. Phloeopora angustiformis Baudi Berl. Entom. Zeitschr. 1869, 379; transita Wal^. et Rey 441. — Der Phl. rep>tans sehr ähnlich, etwas schmäler, das dritte Glied der Kiefertaster bräunlich, das Abdomen ganz schwarz, an der Spitze kaum heller. Der Halsschild wesentlich schmäler als die Flügeldecken, aber deutlich breiter als lang, wie bei reptans im Grunde äusserst fein chagrinirt und daher glanzlos , aber so wie die Flügeldecken merklich weniger fein und weniger dicht 25. Gatt. Phloeopora. 105 punktirt. Die Flügeldecken länger als bei reptans, etwa um ein Viertel länger als der Halsschild. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich kräftig und massig dicht, auf dem siebenten Dorsalsegmente fein und sehr weitläufig punk- tirt. Long. 2*3 — 2'5mm. Mitteleuropa, Italien, Caucasus. Seltener als reptans. 3. Phloeopo7'a Scribae Eppelsh. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 169. — In der breiteren Form des Halsschildes mit den beiden vorhergehenden , in dem stärkeren Glanz mit den beiden folgenden Arten übereinstimmend. Schwarz, der Halsschild schwarzbraun, die Flügeldecken braunroth, an der Basis, zuweilen auch an den Seiten etwas angedunkelt, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichroth. Der Kopf fein und massig dicht, in der Mitte etwas weitläufiger punktirt, glänzend. Das dritte Fühlerglied kaum kürzer als das zweite, das vierte quer, merklich schmäler als das fünfte, das fünfte bis zehnte sehr stark quer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn mehr gerundet, nach hinten mehr verengt, auf dei- Scheibe mehr ge- wölbt als bei reptans, massig glänzend, fein und massig dicht punktirt, in der Mitte meist mit zwei seichten Längseindrücken, vorn mit einigen feinen Kandwimpern. Die Mitte der Halsschildbasis ist beim c^ leicht abgehoben und etwas nach hinten gezogen. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, massig fein und ziem- lich dicht punktirt. Abdomen auf den vier ersten, an der Basis tief quergefurchten Dorsalsegmenten ziemlich grob und dicht, auf dem siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmente viel feiner und weitläufiger punktirt. Long. 2 '5 — 'dmm. Von Herrn Dekan Scriba bei Wimpfen unter Baumrinden aufgefunden. 4. Phloeopora corticalis Gravh. Micr. 76, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. L 312, Gen. Spec. Staph. 77, Kraatz 337, Thoms. Skand. Col. II, 289, Muls. et Key 444; tenuis Gravh. Micr. 84; teres Giavh. Micr. 79. — Ziemlich glänzend, schwarz, der Halsschild schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken dunkelbraun, meist nur an der Spitze roth, selten ganz rothbraun, bisweilen ganz schwarz oder pechbraun, die Spitze des Abdomens dunkel pechbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichroth. Der Kopf fein und massig dicht punktirt. Die Fühler fast wie bei rejytans. Der Halsschikl schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn leicht gerundet, nach hinten etwas verengt, leicht gewölbt, fein und massig dicht punktirt, zwischen den Punkten nicht chagrinirt, ziemlich glänzend, in der Mitte meist mit zwei seichten Längseindrücken. Die Mitte der Basis beim cf leicht abgehoben und nach hinten gezogen. Flügeldecken wenig länger als der Hals- schild, weniger fein und weniger dicht als bei reptajis punktirt. Abdomen auf den vier ersten freiliegenden, an der Basis tief quergefurchten Dorsalsegmenten kräftig und ziemlich dicht, auf dem siebenten Dorsalsegmente viel weitläufiger punktirt. Long. 2*5 — 2" 7 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 5. Phloeopora latens Erichs. Gen. Spec. Staph. 78; major Kraatz 338; producta Muls. et Eey 447. — Glänzend, schwarz, die hintere Hälfte der Flügeldecken roth, die Spitze des Abdomens rothbraun oder pechbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelblichroth. Der Kopf massig fein und ziemlich weitläufig punktirt , unter den Augen vollständig gerandet. Die Fühler wie bei den übrigen Arten gebildet. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht verengt, vorn an den Seiten und jeder- seits am Vorderrande mit einigen kräftigen Wimperhaaren besetzt, leicht gewölbt, ki'äftiger und weniger dicht als bei den übrigen Arten punktirt. Die Basis des Hals- schildes ist beim S in einen breiten uud kurzen Lappen ausgezogen, dessen auf- gebogener Hinterrand meist etwas ausgerandet ist. Beim $ ist die Mitte der Hals- schildbasis schwächer vorgezogen. Die Flügeldecken sehr wenig länger als der Hals- schild, kräftiger und weniger dicht punktirt als bei den übrigen Arten, an den Seiten meist mit einigen deutlichen Wimperhaaren. Abdomen auf den vorderen Dorsal- segmenten kräftig und ziemlich dicht, hinten viel weitläufiger punktirt; das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis tief, das sechste 1QQ VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. weniger tief quergefurcht, das siebente Dorsalsegment nur wenig länger als das sechste, beim d" vor dem Hinterrande mit einer Querreihe länglicher Körnchen. Von corticalis und den übrigen Arten durch die Färbung, die weniger feine und weniger dichte Punktirung von Kopf und Halsschild, durch die kräftigen Randwimpern des Halsöchildes, die weniger tief und quer gefurchte Basis des sechsten Dorsalsegmentes, das kürzere siebente Dorsalsegment und durch die Sexualcharaktere des cf verschie- den. Long. 3 mm. Mitteleuropa, Nordamerika. Im Allgemeinen häufiger als corticalis. 26. Gatt. Phloeodroma. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 339 ; Muls. et Eey Eist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Aleocharaires, Paris 1874, 450; J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 87. Von Phloeojyora wesentlich nur durch verdicktes erstes Glied der Lippentaster verschieden. Ausserdem ist der Körper etwas gestreckter und flacher, die Fühler sind etwas weniger verdickt, die Kiefertaster etwas kürzer, die Flügeldecken sind verhältnissmässig länger, deutlich länger als zusammen breit. Der Kopf ist unter den Augen nicht gerandet. Nach Kraatz ist das erste Glied der Lippentaster an der Spitze deutlich angeschwollen, das zweite Glied daher viel schmäler, nur halb so lang, das dritte etwas kürzer als das erste, an der Spitze nur wenig schmäler wer- dend. Die einzige, etwas an Homalota plana erinnernde Art der Gattung lebt unter Baumrinden. 1. JPhloeodroma concolor Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. IT, 339, Muls. et Key 453, J. Sahlbg. 1. c. 88. - — Schmal und ziemlich flach, fein und wenig dicht pubescent, ziemlich glänzend, schwarz, die Fühler, Taster und Beine pechbraun, bis- weilen auch die Flügeldecken braun. Der Kopf kaum schmäler als der Halsschild, quer viereckig mit breit abgerundeten Hinterecken und ziemlich vorspringenden Augen, fein und weitläufig punktirt. Die Fühler kurz, gegen die Spitze massig ver- dickt, ihr drittes Glied deutlich etwas kürzer als das zweite, das vierte schwach quer, die folgenden bis zum zehnten allmälig etwas an Breite zunehmend, die vor- letzten beim if massig, beim $ stärker quer, das Endglied kurz oval, stumpf zu- gespitzt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, schwach quer, mit fast gerad- linigen, nur vorn gerundeten, nach hinten sehr schwach convergirenden Seiten, sehr deutlich vortretenden, stumpfen Hinterecken und breit abgerundeten Vorderecken, an der Basis jederseits schräg gerundet, auf dem Rücken ziemlich flach, in der Mitte meist mit zwei seichten Längsfurchen, fein und ziemlich dicht punktirt. Flügeldecken parallelseitig, um ein Drittel länger als der Halsschild, länger als zusammenge- nommen breit, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur schwach ausgebuchtet, ziemlich flach, ziemlich fein und dicht punktii-t. Abdomen langgestreckt, parallel- seitig, massig fein und ziemlich dicht punktirt, das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis tief quer eingedrückt, das siebente Dorsalsegment fast doppelt so lang als das sechste. Long. 2 ' 8 — 3 mm. Gentraleuropa, Finnland. Sehr selten. II. Tribus. Myrmedoniini. Myrmedoniaires Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochar. (suite), Paris 1873, Myrmedoniaires (2e partie), Paris 1875, ex parte. Kopf nach vorn nicht schnabelförmig verlängert. Die Innenlade der Masillen aussen hornig, innen häutig. Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hinter- tarsen fünfgliedrig. Die Tribus entspricht den Myrmedoniaires im Sinne von Mulsant und Rey mit Ausschluss des Rameau Pronomeates und der Gattungen Heterota und Thec- tura. Die Pronomeates bilden hier die VII. Tribus Pronomaeini , in welche wohl auch die Gattung Mataris Fauv. zu stellen ist; Heterota und Thectura gehören nach der Gliederzahl der Mitteltarsen in die Tribus Bolitocharini. VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 107 Mulsant und Key theilen ihre Myrmcdoniaires in folgender Weise in sieben Rameaus : 1 Prosternum vor den Vorderhüften nicht oder kaum entwickelt. Halsschild nicht herzförmig, sondern quadratisch oder quer. Kopf nicht oder nur selten mit dünner Halspartie 2 — Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt. Kopf mit dünner Hals- partie. Halsschild mehr oder minder herzförmig. Die Mittelhüften ziemlich weit getrennt. Das erste Glied der Hintertarsen sehr gestreckt, das erste Glied der Mitteltarsen gestreckt oder massig gestreckt. (Borboropora, Fala- gria, Cardiola.) 7 Falagriates, 2 Die ersten freiliegenden Dorsalsegmente an den Seiten mit dichten Haar- büscheln. Die Hinterecken des Halsschildes vorspringend. Mesosternalfortsatz sehr kurz, breit, an der Spitze abgestutzt. Die Mittelhüften ziemlich weit ge- trennt. Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen ziemlich gestreckt. Der Körper ziemlich breit und dick. (Lomechusa, Atemeies.) 1 Lomechusates. — Die ersten freiliegenden Dorsalsegmente an den Seiten ohne Haarbüschel. Die Hinterecken des Halsschildes nicht oder nur wenig vorspringend. Körper mehr oder minder gestreckt 3 3 Mesosternalfortsatz kurz, an der Spitze mehr oder minder breit abgerundet, kaum das erste Drittel der Mittelhüften erreichend. Die Mittelhüffcen ziemlich weit getrennt. Das erste Glied der Hintertarsen sehr gestreckt, das erste Glied der Mitteltarsen gestreckt. (Zyras, Myrmedonia, Drusilla.) 2 Myrmedoniates, — Mesosternalfortsatz ziemlich kurz und spitz oder bis zur Mitte oder über die Mitte der Mittelhüften reichend, mit stumpfer oder scharfer Spitze. Die Mittel- hüften zusammenstosseud, kaum getrennt oder ziemlich weit getrennt 4 4 Die Vorderschenkel mit vorspringend winkeliger, an der Spitze abgestumpfter basaler Aussenecke. Das erste Glied der Hintertarsen ziemlich gestreckt, das erste Glied der Mitteltarsen oblong. Fühler und Beine kräftig. (Myrmoecia.) 3 Myrmeciates, — Vorderschenkel an der Wurzel mehr oder minder plötzlich verengt, ihre basale Aussenecke wenig vorspringend oder breit abgerundet. Die Fühler und Beine im Allgemeinen wenig kräftig 5 5 Das erste Glied der Hintertarsen im Allgemeinen wenig gestreckt, kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das erste Glied der Mittel- tarsen so lang oder kürzer als das zweite. Das zweite und dritte Ventral- segment an der Basis nicht quergefurcht oder eingeschnürt. (Callicerus, Ea- rota, Kraatzia, 'Kothotecta, Thamiaraea, Heterota, Alianta, Colpodota, Chae- tida, Badura, Pycnota, Microdota, Ceritaxa, Homalota, Pehirga, Liogluta, PJiryogora, Traumoecia, Dinaraea, Plataraea, Zoosetha, Halobrectha^ Ano- pleta, Äleuonota, Heteronoma, Ouralia, Apimela, PacJinida, Amidobia, Meo- tica, Amischa, Liota, Bessobia, Metaxtja, Dilacra, Disopora, Thinoecia, Hy- groecia, Taxicera, Geostiba, Discerota, Dadobia, Thectura, Tomoglossa, Schistoglosaa.) 4 Momalotates. — Das erste Glied der Hintertarsen gestreckt oder sehr gestreckt, wenigstens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen. Das erste Glied der Hintertarsen nicht oder kaum kürzer als das zweite. Die zwei oder drei ersten Ventralsegmente an der Wurzel quergefurcht oder eingeschnürt 6 6 Die Mundpartie schnabelförmig verlängert. Die Oberlippe etwas länger als breit. Der Mesosternalfortsatz zugespitzt und fast bis zur Spitze der Mittel- hüften reichend. (Pronomaea.) 5 Pronotneates. — Die Mundpartie nicht schnabelförmig verlängert. Die Oberlippe quer. Der Mesosternalfortsatz bis zur Mitte der Mittelhüften reichend. (Brachyiisa, Ischnopoda, Gnypeta, Tachyusa, Xemisa, Iliusa.) 6 Tcichyusates» J;08 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. Uebersicht der Gattungen. 1 Abdomen an den Seiten der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit dichten Büscheln gelber Haare 2 — Abdomen an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente ohne Haarbüschel .... 3 2 Die Beine ziemlich schlank, die Schenkel fast gleichbreit, gleichmässig fein pubescent, die Schienen ziemlich gerade. Die vorderen freiliegenden Dorsal- segmente am Hinterraude ohne gelbe Behaarung. Das dritte Glied der Kiefer- taster nicht kürzer als das zweite. Das zweite Glied der Lippentaster min- destens halb so lang als das erste, das Endglied vom zweiten kaum an Länge verschieden 27 Atemeies. — Die Beine sehr kräftig, die Schenkel im vorderen Drittel eingeschnürt und gegen die Spitze dicht mit groben, gelben Haaren besetzt, die Mittel- und Hinterschienen leicht gekrümmt. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente jederseits am Hinterrande dicht mit gelben Haaren besetzt. Das dritte Glied der Kiefertaster kürzer als das zweite. Das zweite Glied der Lippentaster nur ein Drittel so lang als das erste, das Endglied um die Hälfte länger als das zweite 28 Lomechusa. 3 Maxillarspalte von den Augen durch ziemlich breite Wangen getrennt, weiter als die Augen nach hinten reichend. Innenlade der Maxillen an der einwärts gekrümmten Spitze mit drei oder vier gekrümmten Zähnen, hinter denselben lang und dicht behaart. Die Aussenlade der Maxillen sehr lang und schlank. Mesosternalfortsatz nicht oder kaum über das erste Drittel der Mittelhüften nach hinten reichend. Die Epimeren der Hinterbrust stets den Hinterrand der Flügeldecken überragend. Das erste Glied der Hintertarsen gestreckt, länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen 4 — Maxillarspalte von den Augen nur schmal getrennt, weniger weit als diese nach hinten reichend. Innenlade der Maxillen am Innenrande gegen die ge- krümmte Spitze mit einer Reihe langer, gekrümmter Zähne kammförmig be- setzt. Die Epimeren der Hinterbrust den Hinterrand der Flügeldecken in der Regel nicht überragend 5 4 Körper ziemlich breit. Der Kopf hinten wenig oder massig eingeschnürt, die Halspartie viel breiter als der hallje Kopf. Schläfen wenigstens hinten ge- randet. Zweites Glied der Lippentaster viel kürzer und schmäler als das erste. Halsschild mehr oder minder stark quer. Geflügelt ... 29 Jilyrmedotila. — Körper schlank. Kopf hinten stark eingeschnürt, der Hals schmäler als der halbe Kopf. Schläfen ungerandet. Zweites Glied der Lippentaster nicht schmäler und nur wenig kürzer als das erste, das Endglied kürzer als das zweite. » Halsschild oblong. Ungeflügelt 30 Astilhus. 5 Kopf parallelseitig , hinten gerade abgestutzt, mit rechtwinkeligen Hinter- ecken, am Hinterrande in seiner ganzen Breite gerandet. . .35 JDadobia, — Kopf hinten mehr oder weniger gerundet verengt oder halsförmig einge- schnürt, mit abgerundeten Hinterecken, am Hinterrande nicht gerandet. ... 6 6 Kopf hinten nicht oder nur massig eingeschnürt. 7 — Kopf hinten sehr stark halsförmig eingeschnürt. Der deutlich freiliegende Hals nur ein Drittel oder ein Viertel so breit als der Kopf. 15 7 Drittes Glied der Kiefertaster sehr gross und sehr stark verdickt, um mehr als die Hälfte länger und etwa doppelt so dick als das zweite, das Endglied sehr klein 32 Calliceriis, — Drittes Glied der Kiefertaster nur wenig oder nur massig verdickt 8 8 Die zwei ersten Glieder der Lippentaster gleichdick und kaum gesondert. Das pfriemenförmige Endglied der Kiefertaster lang, mehr als halb so lang oder nur wenig kürzer als das dritte 31 Thamiavaea, — Die Lippentaster deutlich dreigliedrig, ihre Glieder vollkommen gesondert und ■27. Gatt. Atemeies. 109 allmälig an Dicke abnehmend. Das Endglied der Kiefertaster klein, höchstens halb so lang als das dritte 9 9 Die vorderen Yentralsegmente an der Basis nicht quer eingedrückt oder quer eingeschnürt 10 — Die zwei oder drei ersten Ventralsegmente an der Basis deutlich quer ge- furcht oder quer eingeschnürt 14 10 Das erste Glied der Hintertarsen sehr lang, so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Die Beine lang und schlank. Die Hintertarsen so lang als die Hinterschienen. Körper nach hinten stark verengt, der Kopf mit grossen, ziemlich vorspringenden Augen 38 JBrachyiisa, — Das erste Glied der Hintertarsen höchstens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen 11 11 Mandibeln an der Spitze gespalten 33 Schistoglossa. — Mandibeln mit einfacher Spitze 12 12 Zunge bis zur Basis in zwei schmale, divergirende Lappen gespalten. Drittes Glied der Kiefertaster ziemlich verdickt. Körperform etwas an Phloeopora er- innernd 34 ToTnoglossa, — Zunge nur bis zur Mitte oder nur an der Spitze gespalten 13 13 Fühlerglieder sehr dicht aneinandergedrängt. Die Schläfen unten nicht ge- randet. Abdomen nach hinten stark verengt. Das erste Glied der Hintertarsen kürzer oder höchstens so lang als das zweite 36 Notothecta. — Fühler mehr oder minder lose gegliedert 37 Atlietci, 14 Erstes Glied der Hintertarsen kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen 39 Guiypeta, — Erstes Glied der Hintertarsen mindestens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen 40 Tachyusa. 15 Hals ein Drittel so breit als der Kopf 41 Myrmecopora. — Hals nur ein Viertel so breit als der Kopf 16 16 Mandibeln schlank und vorgestreckt, die rechte innen hinter der Mitte mit einem grossen, starken Zahn, hinter dessen Spitze sich noch ein kleines Zähnchen befindet; die linke im Basaltheile stark verbreitert, dann plötzlich stark nach innen gekrümmt und verhältnissmässig schmal, innen ungezähnt. 42 Borhoropora, — Mandibeln wenig vorragend; die eine in der Mitte des Innenrandes nur mit einem kleinen Zahne, die andere innen ungezähnt 43 Falagria, 27. Gatt. Atemeies. (Steph. 111. Brit. V, 1832, 107) Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 114; Thoms. Skand. Col. II, 243; Muls. et ßey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochariens (suite), Paris 1873, 17; Wasmann Deutsch. Entern. Zeitschr. 1887, 97, 354. E. Wasmann „Ueber die europäischen Atemeies" in Deutsch. Entern. Zeitschr. 1887, 97 — 107 Mit der Gattung Lomechusa unter allen Staphylinidengattungen durch den Besitz von gelben Haarbüscheln an den Seiten der ersten drei vollkommen freiliegenden Dorsalsegmente ausgezeichnet. Körper breit und kräftig, ziemlich depress, mit aufwärts gekrümmter Spitze des Abdomens. Der Kopf klein, nach hinten kaum verengt, mit wenig vorspringenden, grossen Augen. Die Schläfen unten nicht oder nur stumpf- kantig gerandet. Die Masillarspalte etwas über die Augen nach hinten reichend, von denselben durch ziemlich breite Wangen getrennt. Die Fühler kräftig und ziemlich lang, gegen die Spitze leicht verschmälert, ihr erstes Glied dick, das zweite kurz, das dritte länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied ziemlich gleichlang, sehr kurz gestielt, an den Seiten kaum gerundet, mehr oder minder quer, die vorletzten Glieder kaum breiter als lang, das Endglied lang, länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Die Oberlippe etwa doppelt so breit als lang, nach vorn leicht verengt, an den Seiten fast gerade, an den Vorderecken nur schmal 1 10 VIII. Familie. Staphylinidae. — IL Trib. Myrmedoniiui. abgerundet. Die Mandibeln ziemlich schlank, am ungezähnten Innenrande mit einem ziemlich breiten, sehr fein und dicht bewimperten Hautsaum. Die Innenlade der Maxillen schmäler als die Aussenlade. Die hornige Aussenpartie derselben an der Spitze nach innen gekrümmt und in drei sehr feine, gekrümmte Zähne gespalten, die häutige Jnnenpartie sehr dicht und fein behaart. Die Aussenlade der Maxillen breit, auf der vorderen Partie des hornigen Basaltheiles und auf dem durch eine deutliche Schräg- linie gesonderten, dreieckigen, häutigen Apicaltheile fein und dicht behaart, am Innenrande mit längeren, nach innen gekrümmten, Büschel bildenden Haaren. Die Kiefertaster sehr kräftig, ihr zweites und drittes Glied lang, mit langen Borsten besetzt, das zweite gegen die Spitze etwas erweitert, das dritte so lang als das zweite und schmäler als die Spitze desselben, ziemlich cylindrisch, gegen die abgerundete Spitze etwas verschmälert, das Endglied stumpf pfriemenförmig, etwa ein Drittel so lang als das dritte. Das Kinn quer trapezförmig, mit vorgezogenen, an der Spitze abgerundeten Vorderecken. An der Basis der Zunge sechs starre, kräftige, der Zunge an Länge gleichkommende Borsten, von welchen die beiden seitlichen kräftiger ent- wickelt sind. Die Zunge breit, wenig kürzer als das erste Glied der Lippentaster, sehr dünnhäutig, an der Spitze sanft ausgebuchtet. Paraglossen ragen nicht vor. Die Lippentaster kräftig, dreigliedrig, ihr erstes Glied fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, dick, cylindrisch, das zweite Glied etwa halb so lang und halb so breit als das erste, das dritte vom zweiten kaum an Länge verschieden, aber nur halb so breit, an der Spitze abgerundet. Der Halsschild sehr breit, hinten breiter als die Flügeldecken, quer trapezförmig, vorn abgestutzt, mit abgerundeten Vorderecken, am Hinterrande jederseits tief bogenförmig ausgeschnitten, so dass die Mitte der Basis als breiter und kurzer, abgerundeter oder abgestutzter Lappen nach hinten gezogen erscheint und die Hinterecken als scharfe, mehr oder minder spitze Winkel vorspringen. Die ungerandeten Seiten des Halsschildes sind sehr breit aufgebogen. Die wenig umgeschlagenen, bei seitlicher Ansicht vollkommen sichtbaren, flach ausgehöhlten Epipleuren des Halsschildes sehr breit, nach vorn nur wenig verengt, vorn breit abgestutzt, so dass ihre Innenecke winkelig vorspringt. Die Flügeldecken zusammengenommen um mehr als die Hälfte breiter als lang, ziemlich parallelseitig, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausgebuchtet , am Naht- winkel schmal abgerundet, auf dem Rücken ziemlich niedergedrückt, hinten neben den steil abfallenden umgeschlagenen Seiten seicht der Länge nach eingedrückt, die um- geschlagenen Seiten breit, nach hinten stark gerundet verengt. Das Abdomen sehr breit, hinten stark aufwärtsgekrümmt, an der Wurzel etwas eingezogen. Die drei «rsten freiliegenden Dorsalsegmente an den sehr stark aufgebogenen Seiten mit kräftigen Büscheln gelber Haare besetzt und an der Basis tief quer gefurcht. Das sechste und siebente (vierte und fünfte freiliegende) Dorsalsegment sehr kurz, kürzer als die vorhergehenden, das achte hinten sehr tief und breit, halbkreisförmig aus- geschnitten, mit dreieckig lappenförmig nach hinten gezogenen, an der Spitze mit gelben Haaren besetzten Hinterecken. Das letzte, hinten breit abgerundete Dorsal- segment tritt im breiten Ausschnitte des achten vollständig hervor. Das erste bis fünfte Ventralsegment an Länge allmälig abnehmend, das sechste hinten abgerundet. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben stumpf vorspringend. Der Mesosternalfortsatz sehr breit und kurz, nur bis zum ersten Drittel der Mittel- hüften reichend, hinten sehr breit abgerundet. Der Intercoxalfortsatz des Metasternums breit, die Mittelhüften daher weit getrennt. Der Seitenrand der Flügeldecken mit dem Aussenrande des Metasternums nach hinten stark divergirend. Die Episternen der Hinterbrust nach hinten massig verengt, die Epimeren sehr gross, als breite, hinten schräg abgerundete Lappen den Hinterrand der Flügeldecken überragend. Die Beine ziemlich lang und schlank, fein und gleichmässig gelblich pubescent. Die Schenkel und Schienen schlank, ziemlich gleichbreit. Die Vordertarsen viergliedrig, ihre drei •ersten Glieder ziemlich gleichlang, zusammen deutlich länger als das Endglied. An ■den Mitteltarsen die vier ersten Glieder an Länge allmälig etwas abnehmend, das Endglied so lang wie das dritte und vierte Glied zusammengenommen, an den Hinter- 27. Gatt. Atemeies. 111 tarsen das erste Glied fast so lang als das zweite und dritte zusammengenommen, das zweite bis vierte an Länge kaum abnehmend, das Endglied fast so lang als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Lebensweise und Entwicklungsgeschichte von Atemeies wurde durch die ausgezeichneten Forschungen Wasmann's bekannt gemacht. (Vergl. E. Wasmann, „Ueber die Lebensweise einiger Ameisengäste" in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1886, 50 — 55, „Beiträge zur Lebensweise der Gattungen Atemeies und Lomechiisa'' in Tijdschr. voor Entomolog. XXXL Jaarg. 1887/88, 245—328, speciell 270—302, 318 — 327, „Vergleichende Studien über Ameisengäste und Termitengäste", ibid., XXXIII. Jaarg. 1889/90, 54—56, 93-95, Nachtrag 262—265, „Vorbemerkungen zu den internationalen Beziehungen der Ameisengäste" in Biol. Centralblatt, Bd. XI, 1891, 336 — 337, „Zur Lebens- und Entwicklungsgeschichte von Aiemeles pubicollis, mit einem Nachtrage über Atemeies emargmatus'' in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894, 281 — 283.) Die Larve des Atemeies paradoxus wurde zuerst von Wasmann als muth- massliche Larve von Aiemeles emarginatus beschrieben. (Conf. Tijdschrift voor Entomol. XXXI, 324, F. 1—6, XXXIII, 264). Da die Beschreibung derselben in einigen Punkten zu corrigiren wäre, gebe ich hier eine Charakteristik der im Wesentlichen übereinstimmenden Larve von Atemeies linhicollis, die mir durch die Güte des Herrn Pfarrers Rupertsberger vorliegt. Der Körper ist ziemlich breit und dick, hinten etwas aufwärts gekrümmt, gelblich weiss, überall mit abstehenden Borstenhaaren weitläufig besetzt. Der Kopf quer, halb so breit als der Halsschild, oben mit zwei von der Fühlerwurzel schräg gegen die Mitte gerichteten, hinten zu einer Mittelfurche ver- einigten Schrägfurchen, die ein dreieckiges Mittelfeld umschliessen. Der Clypeus erscheint, von oben gesehen, stumpf vorgezogen, von vorn gesehen in der Mitte aus- gerandet. Ocellen fehlen gänzlich. Die Fühler über der Wurzel der Mandibeln ein- gefügt, äusserst kurz, nur aus einem sehr breiten, kurz cylindrischen Basalgliede und zwei kleinen, nebeneinander auf dessen gerade abgestutzter Spitze eingefügten Gliedern bestehend. Von diesen zwei Gliedern ist das äussere (Terminalglied) etwas dicker als das innere (Anhangsglied) und an der Spitze mit mehreren Borsten besetzt. Die Mandibeln kräftig, in der Basalpartie sehr breit dreieckig, von der Mitte ab schmal und scharf zugespitzt, innen ungezähnt, gegen die Spitze schwärzlich. Die Maxillen mit kurzer, breiter, abgerundeter Lade. Die Kiefertaster dreigliedrig, ihr erstes und zweites Glied kurz ringförmig, das zweite viel schmäler als das erste, das Endglied länger als das zweite, schmal conisch oder pfriemenförmig. Eine Ligula fehlt. Die Lippentaster äusserst klein, aber deutlich, zweigliedrig, ihr zweites Glied länger als das erste, conisch zugespitzt. Der Prothorax etwas schmäler und viel länger als der Meso- und Metathorax, etwa dreimal so breit als lang, nach vorne gerundet verengt, auf der Scheibe jederseits breit quer eingedrückt. Der Meso- und Metathorax kurz, an den Seiten gerundet, oben jederseits mit einem breiten, narbigen Eindruck. Das erste bis sechste Abdominalsegment vom Meso- und Metathorax in der Breite und im Umriss kaum verschieden, das siebente merklich, das achte viel schmäler als die vorhergehenden, an den Seiten stärker gerundet. Das neunte Abdominalsegment schmal, an der Basis nur ein Drittel so breit als das achte, nach hinten geradlinig verengt, von der Form eines schmalen, abgestutzten Kegelstutzes, ohne Cerci, das Analsegment klein, conisch, mit der verjüngt abgesetzten Spitze etwas aufwärts gerichtet. Die Beine ziemlich kurz, weitläufig mit Borstenhaaren besetzt, die Schienen kürzer als die Schenkel, gegen die Spitze allmälig verschmälert, die Tarsen klauenförmig, wenig gekrümmt, im Basal- theil breit, gegen die dunkle, scharfe Spitze dünn, am Innenrande hinter der Mitte mit einer kräftigen Borste, die auf einem kleinen, eckigen Vorsprung eingefügt ist. _ Die junge Larve des Atemeies paradoxus unterscheidet sich von der erwachsenen nach Wasmann durch mehr walzige, gleichmässiger gekrümmte, nach vorn und hinten stärker verschmälerte Körperform, hellere, mehr milchweisse Färbung, kleineren, weiter vorgestreckten Kopf, relativ längere, weniger deutlich gegliederte, ein kegelförmiges Zäpf- chen bildende Fühler und durch kürzere Beine, an denen die Schenkel. Schienen und Tarsen zusammen einen kegelförmigen, mit feiner, horniger Spitze versehenen Zapfen \\2 VIII. Familie. Staphylinidae. — IL Trib. Myrmedoniini. bilden. Der Mangel der Augen und die Kürze der Fühler, Taster und Beine sind zweifellos durch die eigenthümliche Lebensweise der Larven bedingt. Die Atemeies leben als Käfer vom Ende des Sommers bis Mitte des nächsten Frühlings bei Myrmica-kvi^n, von denen sie gastfreundlich behandelt und gefüttert werden. Ursache der Gastfreundschaft ist wohl ein von den Atemeies an den gelben Haarbüscheln des Abdomens abgesondertes Secret, welches die Ameisen gierig lecken. Die Käfer haben in hohem Grade die Sitten der Ameisen angenommen und werden von der Myrmica wie ihresgleichen behandelt. Sie fordern die Ameisen durch Fühlerschläge, Streicheln der Kopfseiten, Beleckung der Mundgegend zur Fütterung auf und werden von den Ameisen wie Ameisen gefüttert, füttern sich manchmal sogar gegenseitig oder füttern auch eine Myrmica. Die Ameisen putzen die Atemeies wie ihresgleichen, diese putzen auch manchmal einander nach Ameisenart oder putzen eine Myrmica. Die Atemeies nehmen auch selbständig Nahrung zu sich und fressen an Ameisenpuppen, todten Ameisen und anderen Insecten- leichen. Sie überwintern bei Myrmica in den tiefsten Gängen des Nestes und wandern Ende April oder im Anfange des Mai zu Formica-kxiQw, Atemeies paradoxus zu F. rtißbarbis, At. puhicollis zu F. rufa, At. emarginatus zu F. fnsca. Letzteren findet man auch bei Formica sanguinea und Polyergus rufescens, welche Formicafusca als Sclaven halten. Die Paarung erfolgt meist noch im i¥yr»^^■m-Neste, die Larvenentwicklung bei Formica. Die ^feme/es-Larven werden von Formica wie die eigenen behandelt. Sie werden von den Ameisen zur eigenen jungen Brut gelegt und gefüttert, wiewohl sie die Eier ihrer Pfleger verzehren und später auch an Ameisenpuppen fressen. Bei der Verpuppung werden sie wie Ameisenlarven von ihren Wirthen unterstützt und mit einer Erdhülle umschlossen. Die weitere Behandlung von Seite der Ameisen wird den Atemeles-lidA'NQn verderblich. Die Ameisen pflegen die derben Cocons ihrer sich verpuppenden Larven nach einigen Tagen wieder aus ihren Erdhüllen hervor- zuziehen und umzubetten. Sie verfahren ebenso mit den nur ein zartes Gespinnst fertigenden Atemeles-JjSiYMQn und verhindern diese an der Verpuppung, so dass nur jene Atemeles-Larven zur Entwicklung kommen, die von ihren Wirthen vergessen werden. Im September kommen die frisch entwickelten Käfer hervor und wandern zu Myrmica. Bemerkt sei noch, dass nach Fred. Smith und E. Janson Formica fusca wandernde Exemplare von Aiemeles emarginatus, denen sie begegnet, in ihr Nest einträgt. Wasmann (Biol. Centralbl. 1891, 336) constatirte dasselbe in seinen Beobachtungs- nestern. Forel (Fourm. de la Suisse 427, Wasmann Biol. Centralbl. 1891, 337) hat beobachtet, dass Formica rufibarhis, die durch Formica sanguinea aus ihrem Neste vertrieben wurde, sechsbeinige Käferlarven, wahrscheinlich von Atemeies jJaradoxus, gleich den eigenen Larven und Puppen auf der Flucht mitnahm und sah ferner, wie sanguinea den Flüchtlingen die Käferlarven zu entreissen suchte. Auch Polyergus rufescens entriss auf einem Raubzuge gegen Formica rußbarbis denselben die Käfer- larven und trug sie in das eigene Nest. Die Gattung Atemeies ist durch sechs bekannte Arten in Europa, durch eine in Japan und durch zwei in Nordamerika vertreten. 1 Der Hinterrand der drei ersten vollkommen freiliegenden Dorsalsegmente wulstförmig verdickt. Drittes Fühlerglied anderthalb bis eindreiviertelmal so lang als das zweite 1 emarginatus. — Der Hinterrand der vorderen Dorsalsegmente nicht wulstförmig verdickt. Drittes Fühlerglied doppelt so lang als das zweite. 2 paradoxtLs, 3 liubicollis, 1. Atemeies emarginatus Payk. Mon. Staph. 56, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 376, Gen. Spec. Staph. 205, Kraatz 117, Thoms. Skand. Col. II, 244, Muls. et ßey 30, Wasm. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1887, 103, 106; — ab. nigricollis Kraatz 117, ab. angulicollis, üi.recticollis, ah.foveicollis, ab. hirticollis 'Wa.sm. 1. c. 104 — 106, Tijdschr. voor Entomol. XXXI, 273, f. 5 — 8. - — Hell rostroth , der Kopf wenigstens hinten schwarz, die Mitte der vorderen Dorsalsegmente in der Regel schwärzlich, häufig die Mitte des Halsschildes, bisweilen der ganze Halsschild (ab. nigricollis) schwarz- 27. Gatt. Atemeies. 113 braun. Kopf äusserst fein chagrinirt und sehr kurz und spärlich anliegend behaart. Drittes Fühlerglied anderthalb- bis eindreiviertelmal so lang als das zweite. Halsschild mit langen, scharfspitzigen, schräg nach aussen gerichteten Hinterecken, an denselben viel breiter als vor der Mitte, nach vorn gerundet verengt, die Seiten bei der typischen Form hinter der Mitte massig ausgebuchtet, bei ab. recticollis geradlinig nach vorn convergirend, bei ab. angulicolUs hinter der Mitte tief, fast winkelig ausgeschnitten. Die Punktirung des sehr fein chagrinirten Halsschildes ist sehr fein und ziemlich weitläufig, seitliche Grübchen fehlen in der Regel auf der Scheibe, selten ist jeder- seits ein Grübchen deutlich ausgeprägt (ab. foveicollis). Die Pubescenz des Hals- schildes ist äusserst kurz und kaum sichtbar, selten länger und deutlich (ab. hirti- collis). Flügeldecken äusserst fein und äusserst dicht körnig punktirt und sehr kurz anliegend gelblich behaart. Abdomen glänzend, äusserst fein und spärlich, nur auf dem hinter den Flügeldecken hervortretenden Hinterrande des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes dicht punktirt; die drei ersten, vollkommen freiliegenden Dorsal- segmente mit wulstig verdicktem Hinterrande. Unterseite des Abdomens ziemlich weitläufig abstehend und nur sehr spärlich kurz anliegend behaart, die Seiten der mittleren Ventralsegmente glänzend glatt. Long. 4 — 4'5 wm. Nord- und Mitteleuropa. Bei Myrmica rubra L. Forel (laevinodis, ruginodis, scabrinodis, rugulosa Nyl.); in der zweiten Hälfte des Frühlings und als Larve bei Formica fusca und jenen Arten, welche F. fusca als Sclaven halten (Formica sanguinea, Polyergus rufescens). 2. Atemeles paradoxus Gravh. Mon. 180, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 376, Gen. Spec. Staph. 203, Kraatz 116, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 5, f. 22, Thoms. Skand. Col. II, 243, Muls. et Eey 26, Wasm. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1887, 101, 107; — ab. laticollis ab. acuticollis, ab. obsoleticollis Wasm. 1. c. 101, 102, 107. Tijdschr. voor Entom. XXXI, 273, f. 10, 12, ab. rhombicollis Wasm. Tijdschr. voor Entom. XXXI, 266, 273, f. 11. — Dem emarginatus sehr ähnlich, von demselben durch längeres drittes Fühlerglied, fein und dicht punktirte vordere Dorsalsegmente, nicht verdickten Hinterrand derselben und durch feine und dichte Punktirung und kurz an- liegende Behaarung der ganzen Unterseite des Abdomens verschieden. Der Halsschild ist fast immer vor der Mitte gerundet erweitert und im vorderen Drittel nur wenig schmäler als an den Hinterecken. Die Seiten des Halsschildes sind hinter der Mitte ausge- buchtet, die Hinterecken sind viel kürzer und weniger spitz als bei emarginatus. Sind die Seiten vor den Hinterecken stärker ausgebuchtet, so treten die letzteren spitzer hervor (ab. acuticollis). Sehr selten ist der Halsschild vor der Mitte nicht er- weitert und hinter der Mitte nicht ausgebuchtet, seine Seiten convergiren bis zur Rundung des vorderen Viertels geradlinig, aber viel schwächer als bei emarginatus ab. recticollis (ab. rhombicollis). Eine grössere Form wird durch besonders breiten Halsschild und in der Mitte weniger nach hinten gezogene und breiter abgerundete oder abgestutzte Basis desselben dem pubicollis ähnlich (ab. laticollis). Auf der wie bei emarginatus sehr fein und ziemlich weitläufig punktirten Scheibe des Halsschildes ist jederseits ein Grübchen fast immer deutlich ausgeprägt. Sehr selten fehlen diese Seiten- grübchen (ab. obsoleticollis). Die Flügeldecken sind ebenso fein und dicht punktirt wie bei emarginatus. Long. 3*7 — 4'3mw. Nord- und Mitteleuropa, bei Myrmica rubra L. Forel {laevinodis^ ruginodis, scabrinodis, rugulosa Nyl.); in der zweiten Hälfte des Frühlings und als Larve bei Formica rufibarbis. 3. Atemeles pubicollis Brisout Ann. Soc. Ent. Fr. 1860, 346, Muls. et Rey 22, Wasm. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1887, 98—101, 107, ibid. 1894, 281; paradoxus var. inßatus Kraatz 116 (nee Zetterst.) — ab. excisus Thoms. Opusc. Ent. IV, 1871, 371, Wasm. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894, 283, ab. /ea;zco^/is Wasm. 1. c. 101, 107, ab. Foreli Wasm. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1892, 351. — Von paradoxus durch bedeutendere Grösse, viel weitläufigere und deutlichere Punktirung des Halsschildes , viel weniger dichte Punktirung der Flügeldecken , viel weitläufigere Punktirung der vorderen Dorsalsegmente und durch sehr weitläufige, feine Punk- tirung und sehr spärliche, kurze, anliegende Behaarung der Ventralsegmente, — von emarginatus gleichfalls durch bedeutendere Grösse, die viel weitläufigere Punktirung Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. g 114 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. des Halsschildes und der Flügeldecken, ferner durch längeres drittes Fühlerglied, breiteren, vor der Mitte gerundet erweiterten Halsschild und nicht verdickte Hinter- ränder der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente verschieden. Die Färbung ist im Allgemeinen viel dunkler rothbraun als bei jmi'adoxiis, bei ab. Foreli aber hell rothbraun. Der Halsschild ist im Allgemeinen breiter als bei paradoxus und meist mit deutlichen, gelben Härchen besetzt. Die Mitte der Halsschildbasis ist breiter abgerundet oder abgestutzt und zeigt bisweilen eine kleine mediane Ausbuchtung (ab. excisus Thoms.). Bei ab. flexicolUs Wasm. sind die Seiten des Halsschildes stärker aufgebogen, die Hinterecken treten seitlich stärker vor, der Hinterrand ist jederseits tiefer ausgebuchtet, die Mitte desselben weniger breit abgerundet. Long. 4'5 — b mm. Deutschland, Belgien, Frankreich, Spanien, Serbien. Bei Myrmica rubra L. Forel {laevinodis 'Njl., ruginodis Nyl.); in der zweiten Hälfte des Frühlings und als Larve bei Formica rufa. Die Larve wurde von Pfarrer Eupertsberger (Wien. Ent. Zeitg. 1893, 248) auch bei Formica truncicola Nyl. gefunden. 28. Gatt. Lomechusa. (Gravh. Mon. Micropt. 1806, 178; Erichs. Gen. Spec. Staph. 202; Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 10) Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 112; Thoms. Skand. Col. II, 241; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., suite, Paris 1873, 10; Wasmann Deutsch. Ent. Zeitschr. 1887, 97, 354. Habituell mit Atemeies in hohem Grade übereinstimmend, aber durch eine An- zahl von Charakteren leicht zu unterscheiden. Die Stirn ist vorn breit gefurcht. Die Fühler sind sehr lose gegliedert, ihre Glieder vom zweiten angefangen gestielt, das vierte rundlich, das fünfte bis zehnte oval, das zugespitzte Endglied nur so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Innenlade der Masillen endigt an der Spitze des hornigen Theiles mit einem einfachen Häkchen, das unter der langen Behaarung wenig hervortritt. Das zweite Glied der Kiefertaster ist gegen die erweiterte Spitze gekrümmt, das dritte Glied deutlich kürzer als das zweite, das Endglied conisch-pfriemenförmig, etwa ein Drittel so lang als das dritte. Das Kinn ist breit und tief ausgeschnitten, so dass die Vorderecken desselben grosse, drei- eckige, an der Spitze abgerundete Lappen bilden. An der Basis der Zunge befinden sich jederseits mehrere lange Borsten, von welchen einige kräftiger entwickelt und nach innen gekrümmt sind. Die dünnhäutige Zunge ist kurz und sehr breit, an den Vorderecken abgerundet, am Vorderrande ausgerandet. Das erste Glied der Lippen- taster ist sehr kräftig, länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite sehr kurz, kaum ein Drittel so lang und nur halb so breit als das erste Glied , das Endglied um die Hälfte länger und kaum halb so breit als das zweite Glied. Der Halsschild ist am Vorderrande flach ausgeschnitten, die Hinterecken des- selben sind viel kürzer und stumpfer als bei Atemeies ausgezogen. Die Flügeldecken sind am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur sehr schwach ausgebuchtet. Die drei ersten vollkommen freiliegenden Dorsalsegmente sind auch am Hinterrande jeder- seits dicht mit gelben Haaren besetzt. Das achte Dorsalsegment ist sehr breit stumpf bogenförmig ausgeschnitten, die Hinterecken desselben sind viel kürzer aus- gezogen als bei Atemeies und an der abgerundeten Spitze mit einem Büschel gelber Haare besetzt ; das letzte Dorsalsegment tritt nur mit der Spitze aus dem Ausschnitte des achten hervor. Die Beine sind viel kräftiger als bei Atemeies, die Schenkel sehr kräftig, nicht gleichbreit, sondern im vorderen Drittel eingeschnürt und gegen die Spitze dicht mit groben gelben Haaren besetzt. Die Mittel- und Hinterschienen sind sehr kräftig, vor der verdünnten und gekrümmten Wurzel etwas nach innen verdickt, gegen die Spitze leicht verschmälert, an der Aussenseite mit kurzen, dornformigen Börstchen besetzt. Die Larve wurde zuerst von L. v. Heyden (Jahrb. Nassau. Vereins für Naturk. Jahrg. XXIX u. XXX, Wiesbaden 1876/77, 242) nach einem getrockneten Exemplare beiläufig bekannt gemacht. Von John Sahlberg (Medd. Soc. Fn. Fl. Fennica, Helsing- fors IX, 1883, 89—93, Tab. I) wurde sie genauer beschrieben und abgebildet. Nach . . 28. Gatt. Lomechusa. 115 Wasmann (Tijdschr. voor Entomolog. XXXIII, Jaarg. 1889/90, 94) unterscheidet sie sich von den Atemeies -La^XYen nur durch bedeutendere Grösse (Long. 12 — 13 mm gegen Long. 6—7 mm der Atemeies), durch etwas hellere, fast milchweisse Färbung und durch tieferen und stärkeren, dreieckigen Stirneindruck. Nach Sahlberg's Ab- bildung bestehen die sehr kurzen Fühler der Lomechusa-Larve aus einem dicken, rundlichen Basalgliede, einem kaum halb so grossen zweiten Gliede und einem sehr kleinen, abgerundeten Endgliede. Diese drei Glieder folgen aufeinander, das zweite ist auf der Spitze des ersten, das dritte auf der Spitze des zweiten eingefügt, wäh- rend bei der Larve von Atemeies pubkollis auf dem breiten, kurz cylindrischen Basalgliede zwei Glieder (ein inneres Anhangsglied und ein äusseres Terminalglied)- nebeneinander eingefügt sind. Ich möchte übrigens an der Richtigkeit der von Sahlberg gegebenen Figur zweifeln. Wasmann hat die Lebensweise und Entwicklungsgeschichte von Lomechusa strumosa in mehreren Arbeiten mit bekannter Gründlichkeit behandelt. (Vgl. E. Was- mann „Ueber die Lebensweise einiger Ameisengäste" in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1886, 55 — 57; „Beiträge zur Lebensweise der Gattungen Atemeies und Lomechusa" in Tijdschr. voor Entomolog. XXXI, Jaarg. 1887/88, 303—318; „Vergleichende Stu- dien über Ameisengäste und Termitengäste", ibid. XXXIII, Jaarg. 1889/90, 54—56, 93—96; „Die internationalen Beziehungen von Lomechusa strumosa" in Biolog. Centralbl. Bd. XII, 1892, 584 — 669). Lomechusa strumosa lebt normal als echter Gast bei Formica sanguinea und macht bei derselben ihre ganze Entwicklung durch. Ihr Gastverhältniss zu Formica sanguinea ist ähnlich dem der Atemeies zu Mijr- mica, aber noch inniger. Sie wird häufiger von den Ameisen beleckt, besonders an den gelben Haarbüscheln des Abdomens, und wird häufiger gefüttert, und zwar passiv nach Art einer Ameisenlarve, nicht wie die Atemeies nach Art einer Ameise. Lome- chusa ist entsprechend ihrem Körperbau im ganzen Benehmen ziemlich plump und unbeholfen, und steht daher in grösserer Abhängigkeit von ihren Wirthen als Äte- meles. Ihre Larven werden von Formica sanguinea noch eifriger gepflegt und häu- figer gefüttert als die Larven des Atemeies paradoxus von Formica rufibarhis. Trotz der Pflege verzehren sie aber nebenbei die Eier ihrer Wirthe. Sie entwickeln sich rascher als die ^^ewe^es-Larven. Bei der Verpuppung sind sie durch die Pflege von Seite der Ameisen denselben Gefahren ausgesetzt wie die Atemeles-lid^T^NQu. Die Gattung ist durch fünf bekannte Arten in der palaearctischen Eegion und durch eine Art in Californien vertreten. 1. Lomechusa strumosa Gravh. Micropt. 91, Erichs. Gen. Spec. Staph. 203, Kraatz 113, Thoms. Skand. Col. II, 242, Muls. et Key 13. — Rothbraun, die Flügeldecken, der Mund und die Beine heller rothbraun, der Kopf, die Hinterbrust und die Wurzel der mittleren oder aller Abdominalsegmente dunkelbraun oder schwärz- lich. Kopf sehr fein chagrinirt und mit spärlichen, kurzen, anliegenden Haaren be- setzt, auf der Stirn mit vorn breiter, nach hinten verschmälerter Mittelfurche. Hals- schild fast doppelt so breit als lang, an der Basis jederseits tief bogenförmig aus- geschnitten, mit weit nach hinten gezogenem, breit abgerundetem Mittellappen und mit rechtwinkeligen oder etwas spitzwinkeligen, an der Spitze abgerundeten Hinter- ecken, von denselben bis über die Mitte sehr wenig, im vorderen Drittel stark ge- rundet verengt, am Vorderrande schwach bogenförmig ausgeschnitten, in der Mittel- linie fein gefurcht, in der ziemlich glänzenden Mitte der Scheibe zerstreut gekörnt, an den breit und stark aufgebogenen Seiten fein chagrinirt und kurz gelb behaart, überdies mit einzelnen abstehenden, nur bei frischen Exemplaren erhaltenen Wimper- haaren besetzt. Flügeldecken parallelseitig, auf dem Rücken leicht gewölbt, ziemlich glänzend, äusserst fein chagrinirt, sehr fein und weitläufig punktirt und sehr kurz gelb behaart, innerhalb der Schultern mit einigen Wimperhaaren. Abdomen an der Wurzel etwas eingezogen, an den Seiten gerundet, auf den Dorsalsegmenten beinahe glatt. Long. 5*5 — G'ömm. Nord- und Mitteleuropa, Griechenland. Normal hei For- mica sanguinea^ in manchen Gegenden secundär bei ru/a und pratensis. In selbst- ständigen Colonien der fusca und rufibarbis nur höchst selten. llß- VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 29. Gatt. Myrmedonia. (Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1837, 286, Gen. Spec. Staph. 35; Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 118; Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 9) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, Tabl. 653. Subgenera: Zj/ras Steph. Illustrat. Brit. Entom. V, 1832, 430; Thoms. Skand. Col. II, 258; Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleocharicns, suite, Paris 1873, 35. — Pella Steph. 1. c. 434, — Myrmedonia Thoms. Skand. Col. II, 255; Muls. et Rey 1. c. 50 = Pella Steph. Myrmelia Muls. et Rey 1. c. 54. — Myrmoecia Muls. et Rey 1. c. 98. Körper mehr oder minder breit, mit ziemlich gleichbreitem, stark aufwärts krümm barem Abdomen. Kopf quer, hinter den Augen gerundet verengt, an der Wurzel massig stark eingeschnürt; die eingeschnürte Basalpartie stets breiter als der halbe Kopf. Die Augen massig gross, oral, mehr oder minder vorspringend, von der Maxillarspalte durch ziemlich breite Wangen getrennt. Die Maxillarspalte über den Hinterrand der Augen nach hinten reichend. Die Schläfen auf der Unterseite wenigstens hinten deutlich gerandet. Die Fühler kräftig und ziemlich lang, gegen die Spitze bei manchen Arten nur sehr wenig, bei anderen sehr stark verdickt, ihr erstes Glied kräftig, das dritte stets länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied an Länge kaum verschieden, in der Breite aber sehr variabel, das Endglied gross, im Allge- meinen so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, bei manchen Arten aber viel länger, conisch zugespitzt. Die Oberlippe quer, an den Seiten ge- rundet, vorn ausgerandet, mit breit abgerundeten, vortretenden Vorderecken. Die Mandibeln kräftig, am ungezähnten Innenrande mit einem fein und dicht bewimperten Hautsaum. Die Maxillarladen ziemlich lang gestreckt, ^er hornige Aussenrand der Innenlade ist an der Spitze nach innen gekrümmt und in drei oder vier gekrümmte Zähne gespalten, die häutige Innenpartie ist gegen die Spitze lang und dicht behaart. Die Aussenlade sehr lang und schlank, mit der häutigen, sehr dicht behaarten Spitze die Innenlade überragend. Die Kiefertaster lang und schlank, ihr drittes Glied länger als das zweite, gegen die Spitze nur massig verdickt, das pfriemenförmige Endglied im Allgemeinen ein Drittel so lang als das dritte. Das Kinn quer trapez- förmig, vorn breit und seicht ausgerandet. Die Zunge etwa so breit, aber viel kürzer als das erste Glied der Lippentaster, bis zur Mitte oder bis über die Mitte ge- spalten, die Lappen parallel, an der Spitze abgerundet. Die Lippentaster ziemlich kräftig, ihr erstes Glied etwa doppelt so lang als breit, gegen die Spitze leicht ver- dickt, das zweite Glied viel kürzer und schmäler als das erste, das dritte Glied so lang oder etwas länger und viel schmäler als das zweite, leicht gekrümmt, an der Spitze abgestutzt. Der Halsschild in der Breite und Form sehr variabel, bei manchen Arten so breit, bei anderen viel schiÄäler als die Flügeldecken, wesentlich oder nur wenig breiter als lang, die breiten Epipleuren desselben bei seitlicher Ansicht sicht- bar. Die Flügeldecken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur schwach aus- gebuchtet. Das Abdomen breit, mit stark aufgebogenen Seiten, stark aufwärts krümm- bar. Der verhornte Hinterrand des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes tritt meist hinter den Flügeldecken hervor. Die drei ersten vollkommen freiliegenden Dorsal- segmente an der Basis mehr oder minder quer gefurcht. Das erste Ventralsegment etwas länger als die folgenden. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften sehr stumpf oder breit abgerundet, seitlich sehr stark verschmälert. Der Mesosternalfort- satz kurz, entweder kaum das erste Drittel der Mittelhüften erreichend, breit oder massig breit abgerundet oder stumpf abgestutzt, bei Subg. Mtjrmoecia etwas über das erste Drittel der Mittelhüften verlängert und ziemlich zugespitzt, die Mitteillüften dem entsprechend mehr oder weniger getrennt. Die grossen, hinten breit abgerundeten oder schräg abgestutzten Epimeren der Hinterbrust überragen den Hinterrand der Flügeldecken. Die Beine ziemlich lang und schlank. Die Vordertarsen viergliedrig, ihre drei ersten Glieder gleichlang oder an Länge allmälig etwas abnehmend, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. An den fünfgliedrigen Mitteltarsen das erste Glied so lang oder fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied ziemlich gestreckt, an Länge allmälig etwas abnehmend, das Endglied ein wenig oder wesent- 2Ö. Gatt. Myrmedonia. 117 lieh kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. An den Hinter- tarsen das erste Glied sehr gestreckt, viel länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied gestreckt, das Endglied etwas oder wesentlich kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Eine vermuthlich der Myrmedonia laticollis Maerk. angehörige Larve wurde von ßey (Ann. Soc. Linn. Lyon XXXUL Ann. 1886, 160 — 162, Essai d'Etudes sur cert. Larves de Col. 1887, 30 — 32) beschrieben. Länge 4mm. Der Köi"per massig gestreckt, mit gerundet erweitertem Abdomen, massig gewölbt, mit langen Borsten spärlich besetzt, glänzend rostroth, die Taster, Fühler und Beine sowie die Unterseite heller. Der Kopf stumpf gerundet, geneigt, etwas schmäler als der Prothorax, jederseits mit einem kugeligen, schwarzen Ocellus, wenig gewölbt, spärlich mit Borsten besetzt, beinahe glatt, vorn kaum gerunzelt, in der Mitte mit einer sehr feinen, vorn ge- gabelten Längslinie, glänzend rostroth. Der Clypeus heller, mehr gewölbt, etwas uneben oder mit zwei Grübchen. Die Mandibeln gi-oss, sichelförmig gekrümmt, an der Wurzel gelb, gegen die zweizahnige Spitze bräunlich. Die Kiefertaster ziemlich entwickelt, ihr erstes Glied länger als breit, ziemlich dick, das zweite viel kürzer und schmäler, das Endglied gestreckt, schlank, zugespitzt. Die Lippentaster wenig deutlich. Die Fühler massig lang, gelb, viergliedrig. Ihr erstes Glied zurückziehbar, kaum deutlich, das zweite ziemlich dick, an der Spitze fast abgestutzt, das dritte kürzer und schmäler, an der Aussenseite der abgestutzten Spitze des zweiten ein- gefügt, an der Spitze mit zwei Wimperhaaren und einem sehr kurzen, wenig deut- lichen Anhangsgliede, das Endglied sehr klein, fast pfriemenförmig, an der Spitze mit einem Wimperhaare. Der Prothorax massig quer, massig gewölbt, an den Seiten fast gerade, nach vorn etwas verengt, spärlich mit Borsten besetzt, auf dem Rücken beinahe glatt, an den Seiten doppelt eingedrückt, an der Basis querfaltig, glänzend rostroth, in der Mitte mit einer sehr feinen, kaum erkennbaren Furche. Meso- und Metathorax sehr kurz, nach hinten leicht erweitert, zusammen kaum länger als der Prothorax, spärlich mit Borsten besetzt, massig gewölbt, fast glatt, an den Seiten narbig eingedrückt, glänzend rostroth, mit hellerem Hinterrande und hellerer, etwas auf die Basis des Prothorax fortgesetzter Mittellinie. Abdomen oblong, ziemlich breit und gewölbt, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, spärlich mit langen Borstenhaaren besetzt, glänzend rostroth, mit hellerem Seiten- rande, die sieben ersten Segmente sehr kurz, fast gleichlang, an den Seiten mehr oder minder narbig eingedrückt, das achte Segment etwas länger, schmäler, an den Seiten schwach eingedrückt, das neunte Segment viel schmäler, sehr kurz, an der Spitze abgestutzt und mit zwei kurzen, sehr weit voneinander getrennten, zweiglied- rigen Anhängen oder Griffeln (Cerci) versehen. Das erste Glied derselben rudimentär, das zweite schlank, fast dornförmig, an der Spitze mit einem nach Aussen gerichteten Wimperhaar versehen. Die Unterseite gelb mit hellerem Bauche. Der Bauch leicht gewölbt, mit langen Wimperborsten spärlich besetzt, mit vier Längsreihen von Narben oder Eindrücken, von welchen die seitlichen grösser und deutlicher sind. Das Anal- segment sehr kurz, kaum länger als die Cerci. Die Beine ziemlich lang und schlank, blass gefärbt. Die Hüften gross, conisch, die Schenkel gegen die Spitze allmälig etwas erweitert, unten mit zwei oder drei Wimperhaaren. Die Schienen gegen die Spitze etwas verengt, spärlich bedornt, die Tarsen kräftig, leicht gekrümmt, scharf zugespitzt, mit zwei Dornen versehen. In Gesellschaft von Lasius fuUjinosus in hohlen Bäumen aufgefunden. Erichson bildete seine Gattung Myrmedonia durch Vereinigung der früher (1832) von Stephens aufgestellten Gattungen Astilbus, Zyras und Pella. Es ist nicht zu leugnen, dass Erichson für die in neuem Umfange begrenzte Gattung einen für einen Theil derselben bereits bestehenden Namen hätte verwenden können, doch lag zu einer solchen Synekdoche absolut kein logisch zwingender Grund vor. (Vgl. die gegentheilige Ansicht von M. de Gozis in „Recherche de l'espece typique", Mont- lu9on 188t), 12.) Die von Stephens gegebenen Namen behalten aber für die bezüg- lichen Gruppen der Gattung Myrmedonia Er. ihre Prioritätsberechtigung. Von Thom- 118 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. son wurden Zijras und Astilbus wieder als selbständige Gattungen betrachtet! Bei Mulsant und Key finden wir die Gattung Mtjrmedonia Er. in die Gattungen Zyras Steph. Thoms., Myrmedonia sensu Thoms., Brusilla = Astilbus und Myrmoecia auf- gelöst. Fauvel trennt nur Astilbus von Myrmedonia als selbständige Gattung und definirt Myrmedonia in dem hier angenommenen Sinne. Die polymorphe Gattung Myrmedonia ist ungemein artenreich und über alle Theile der Erde verbreitet. Die meisten Arten leben bei Ameisen. Kraatz (Linnaea Entomolog. XI, 1857, 48 — 54) machte auch zehn von Nietner auf Ceylon bei Ter- miten aufgefundene Arten bekannt. Von den europäischen Arten finden sich die meisten als regelmässige Gäste bei Lasius-kxiQu, die der Untergattung Myrmoecia bei Tapinoma erraticum. Nach Wasmann (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1886, 61 — 63, Wien. Entom. Zeitg. 1889, 156, Tijdschr. voor Entom. XXXIII, 31) sind sie Ameisen- feinde, welche einzeln uraherstreifende Ameisen vor dem Nesteingange überfallen und auffressen, innerhalb des Nestes aber von den Ameisen feindlich angegriffen und verfolgt werden. 1 Die Fühler mit langen, abstehenden Haaren besetzt. Körper sehr stark glän- zend. Kopf und Halsschild grob und spärlich punktirt. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken. Der Seitenrand desselben vorn stark abwärts geschwungen, die Epipleuren bei seitlicher Ansicht vollkommen sichtbar. Die Flügeldecken grob und weitläufig punktirt. Der Mesosternalfortsatz sehr kurz, breit abgerundet, grob punktirt. Die Beine schlank. Subg. ZyraS 2 — Fühler nicht oder nur kurz und spärlich abstehend behaart. Der Mesosternal- fortsatz bis zum Drittel oder über das Drittel der Mittelhüften reichend, an der Spitze massig abgerundet, abgestumpft oder ziemlich zugespitzt, glatt oder fein punktirt 3 2 Halsschild glänzend schwarz 1 Haworthi, 2 fiilgida. — Halsschild glänzend gelbroth 3 collaris, 3 Kopf und Halsschild glänzend glatt, kaum punktirt. Die Schläfen sehr fein, nur hinten deutlich gerandet. Das erste freiliegende Dorsalsegment des cf in der Mitte vor dem Hinterrande mit einem starken, etwas nach hinten gerich- teten Zahne, das zweite mit einem schwächeren, zahnförmigen Höcker, das fünfte mit einem scharfen, hinten zugespitzten Mittelkiel. Subg. Myrmelia. 4 excepta. — Kopf und Halsschild mehr oder minder dicht punktirt, nicht oder nur wenig glänzend. Die Schläfen deutlich gerandet 4 4 Mesosternalfortsatz zugespitzt, etwas über das erste Drittel der Mittelhüften nach hinten reichend. Das zweite und dritte freiliegende Dorsalsegment des cf durch Höcker oder Zähne ausgezeichnet. Subg. Myrmoecia 5 — Mesosternalfortsatz an der Spitze abgerundet oder abgestumpft, kaum bis zum ersten Drittel der Mittelhüften reichend. Die vorderen Dorsalsegmente beim cf ohne Auszeichnung. Subg. Pella 6 5 Die vorletzten Fühlerglieder mindestens so lang als breit. 5 Heitterif 6 plicata. — Die vorletzten Fühlerglieder breiter als lang 7 coiifragvosa. 6 Der Halsschild nicht doppelt so breit als lang 7 — Der Halsschild sehr kurz und breit, mindestens doppelt so breit als lang,. 9 7 Körper mit Ausnahme der rostrothen Fühler, Taster und Beine ganz schwarz. Die vorletzten Fühlerglieder massig oder schwach quer 9 funesta. — Die Schultern oder die Basis der Flügeldecken und die vorderen Abdominal- segmente oder wenigstens deren Hinterränder braunroth oder bräunlichgelb. Die vorletzten Fühlerglieder stark oder sehr stark quer 8 8 Das Endglied der Fühler nicht oder nur wenig länger als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen... 10 hufneralis, 11 cognata. — Das Endglied der Fühler so lang als die drei vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen 12 similis, 13 limhata. 29. Gatt. Myrmedonia. 119 9 Das Endglied der Fühler so lang als die vier vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente gleichraässig sehr fein und dicht punktirt 14 ruficollis. — Das Endglied der Fühler kürzer als die drei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen. Die Dorsalsegmente nur sehr spcärlich punktirt oder glatt 10 10 Die Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, bräunlichgelb, am Schildchen und hinter den Schultern schwärzlich 15 lugens. — Flügeldecken nicht oder kaum länger als der Halsschild, einfarbig schwarz- braun, braun oder bräunlichgelb 16 Maifnpei, 17 laticollis. In dieser Uebersicht fehlt die mir unbekannte, wahrscheinlich in die Unter- gattung Myrmoecia gehörige 8. efratica. Subg. Zyras Steph. Thoms. 1. Myrmedonia Haworthi Steph. 111. Brit. V, 1832. 126, pl. 26, f. 3, Kraatz 120, Muls. et Rey 1873, 39; fulgida var. Haivorthi Erichs. Gen. Spec. Staph. 40; elegans Heer Fn. Helv. 350. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken und die vier ersten freiliegenden Abdominalsegmente lebhaft roth oder gelbroth, die Flügeldecken mit einer schwarzen, dreieckigen Makel in den Hinterecken, die vier ersten Dorsal- segmente oft mit einem schwarzen Mittelfleck, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf jederseits grob und zerstreut punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler stark bewimpert, gegen die Spitze nur wenig ver- dickt, ihr zweites Glied verhältnissmässig lang, kaum um ein Drittel kürzer als das dritte, das vierte bis zehnte Glied gleich lang, an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder nur massig stark quer, das Endglied etwas kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht verengt, sehr grob und zerstreut punktirt, längs der Mitte mehr oder weniger glatt, vor der Mitte der Basis mit einem tiefen Grübchen, spärlich pubescent, am Seitenrande lang bewimpert. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, sehr grob und wenig dicht punktirt, spärlich pubescent. Der Abdomen in den Querfurchen der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente grob punktirt, im Uebrigen nur mit einzelnen Punkten besetzt oder fast ganz glatt, an den Seiten lang bewimpert. Beim cf das achte Dorsalsegment in der Mitte mit einer stumpfen Beule, an der vorgezogenen Spitze des Hinterrandes ausgerandet. Long. 5 * 5 — 7 mm. Mittel- und Südeuropa. Bei Lasius fuliginosiis und Formica rufa: Selten. 2. Myrniedonia fulgida Gravh. Mon. 163, Erichs. Gen. Spec. Staph. 40, ex parte, Kraatz 121, Muls et Eey 1873, 43. — Der vorigen Art sehr ähnlich, kleiner und viel schmäler, die Flügeldecken einfarbig roth, ohne schwarzen Fleck in den Hinterecken, die Fühler kürzer, gegen die Spitze stärker verdickt, ihre vorletzten Glieder stark quer, das Endglied verhältnissmässig etwas länger, der Halsschild wesentlich schmäler, nur um ein Drittel breiter als lang, spärlicher punktirt, die Flügeldecken weniger grob und viel weitläufiger punktirt. Beim cf die Flügeldecken vorn neben der Naht schwach beulig erhoben, das achte Dorsalsegment an der Spitze ausgerandet. Long. 4 "5 — 6 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. 3. Myrmedonia collaris Payk. Fn. Suec. III, 401, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 290, Gen. Spec. Staph. 43, Kraatz 122, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 1, f. 2, Thoms. Skand. Col. II, 259, Muls. et Eey 1873, 46. — Der Kopf glänzend schwarz, der Halsschild lebhaft gelbroth, die Flügeldecken schwarz, auf den um- geschlagenen Seiten meist gelbbraun oder rothbrauu, die Mittel- und Hinterbrust schwarz, die vier ersten freiliegenden Abdominalsegmente lebhaft roth oder gelbroth, die Spitze des Abdomens schwarz, die Wurzel der Fühler und die Taster braunroth, die drei oder vier letzten Fühlerglieder und die Beine gelb. Der Kopf jederseits grob und weitläufig punktirt und spärlich pubescent. Die stark bewimperten Fühler gegen die Spitze ziemlich verdickt, ihre vorletzten Glieder stark quer, das Endglied J20 VIII. Familie. Staphylinidae. — IL Trib. Myrmedoniini. kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zu- gespitzt. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, kaum um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten schwach verengt, massig grob und sehr zerstreut punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem tiefen Grübchen, spärlich pubescent, am Seitenrande lang bewimpert. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, grob, tief und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Abdomen in den Querfurchen der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente grob punktirt, im Uebrigen beinahe glatt. Beim cf das achte Dorsalsegment an der nach hinten ge- zogenen Spitze ausgerandet oder zweizähnig. Long. 4—4*5 mm. lieber Europa weit verbreitet. Bei Lasius fuliginosus, Formica rufa, Myrmica ruginodis. Viel weniger selten als die zwei vorigen Arten. Subg. Ifyrnielia Muls. et Key. 4. Myrmedonia excepta Muls. et Rey Opusc. Ent. XII, 1861, 113, Muls. et Key 1873, 86. — Glänzend schwarz, kaum pubescent, der Mund, die Fühler und Beine roth. Kopf wenig schmäler als der Halsschild, fast glatt. Fühler nur schwach verdickt, ihr drittes Glied kaum länger als das zweite, das fünfte bis siebente schwach, das achte bis zehnte ziemlich stark quer, das Endglied so lang oder kaum länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild fast doppelt so breit als lang, etwas schmäler als die Flügeldecken, in der Mitte leicht niedergedrückt, nach hinten sehr undeutlich gefurcht, beinahe glatt. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, fein und ziemlich dicht punktirt. Abdomen an den Seiten fein punktirt. Beim J* das erste freiliegende Dorsalsegment in der Mitte am Hinterrande mit einem starken, etwas nach hinten gerichteten Zahne, das zweite mit einem schwächeren, zahnförmigen Höcker, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment in der Mittel- linie mit einem hinten zugespitzten Längskiel, das achte in der Mitte des abgestutzten Hinterrandes mit einem schwachen Zähnchen, das sechste Ventralsegment verlängert und an der Spitze stark abgerundet. 9 unbekannt. Long. 4' 3 mm. Bei Marseille in Gesellschaft von Ameisen am Fasse eines Baumes gefunden. (Ex Muls. et ßey.) Subg. Myrmoecia Muls. et Eey. 5. Myrmedonia Meitteri Eppelsheim Deutsch. Entom. Zeitschr. 1881, 193. — Ziemlich dicht und fein, kurz graugelb behaart, wenig glänzend, schwarz, der Halsschild und die zwei ersten freiliegenden Abdominalsegmente schmutzig roth, die Flügeldecken schwarzbraun, an der Naht schmal bräunlichroth, die P'ühler und Beine lebhafter roth. Kopf ziemlich glänzend, dicht und massig fein, leicht körnig punktirt, die Stirne mit einer vorn und hinten vertieften Längsfurche. Fühler sehr kräftig, viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, gegen die Spitze kaum verdickt, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit, das zehnte etwas länger als das neunte, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden zusammen- genommen, scharf zugespitzt. Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, vorn an den Seiten gerundet, mit tief herabgebogenen Vorderecken, nach hinten verengt, vor den stumpf zugerundeten Hinterecken leicht ausgebuchtet, dicht fein- körnig punktirt, in der Mitte der ganzen Länge nach von einer breiten und tiefen, vorn und hinten etwas schmäleren Grube durchzogen. Die Flügeldecken um ein Drittel länger und breiter als der Halsschild, dichter als dieser körnig-runzelig punktirt. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich dicht und massig fein punktirt, das fünfte fast glatt. Beim S" das erste vollkommen freiliegende Dorsalsegment in der Mitte des Vorder- und Hinterrandes ziemlich tief eingedrückt und seicht aus- gerandet, zwischen den Eindrücken leicht gewölbt, oben besonders an den Seiten dicht goldgelb behaart, das zweite in der Mitte mit einer dreieckigen, mit der Spitze bis zum Hinterrande des Segmentes reichenden, nach rückwärts aufsteigenden, an den Seiten und an der Spitze abfallenden und hier äusserst dicht und ziemlich lang goldgelb behaarten Platte versehen; auch die übrige Oberfläche des zweiten frei- 29. Gatt. Myrmedonia. 121 liegenden Dorsalsegmentes ist ziemlich dicht, aber weniger lang goldgelb behaart. Das dritte Dorsalsegment vorn in der Mitte etwas bucklig erhöht, hinter dem Buckel bis zur Spitze mit einer kreisrunden, massig tiefen Grube versehen, dicht neben dem Buckel und der Grube von zwei die ganze Länge des Segmentes durchlaufenden, nach hinten divergirenden, erhabenen Längskielen durchzogen. Long. 3"() mm. Nach einem von Herrn Eeitter bei Drieno in der Herzegowina gefundenen (^ beschrieben. (Ex Eppelsheim.) 6. Myrtnedonia plicata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 289. Gen. Spec. Staph. 36, Kraatz 128; Itongeti Fairm. Ann. Soc, Ent. Fr. 1859, CLXIV. — An Ilyobates nigricoUis erinnernd. Rothbraun, der Kopf und die vorletzten Abdominal- segmente pechschwarz, bisweilen auch der Halsschild und das Abdomen bis auf die rothbraune Wurzel und Spitze schwarz, die Fühler, Taster und Beine rostroth. Kopf dicht und ziemlich grob punktirt, die Stirne mehr oder minder eingedrückt. Fühler ziemlich gestreckt, gegen die Spitze verdickt, ihr viertes bis zehntes Glied gleichlang, an Dicke kaum zunehmend, die vorletzten Glieder mindestens so lang als breit, das Endglied so lang als die vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, kaum um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht ausgeschweift verengt, so grob und dicht wie der Kopf punktirt, vor der Basis mit einem kleinen Mediangrübchen, in der Mittellinie sehr schwach gefurcht. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, grob und dicht punktirt. Beim cf das erste vollkommen freiliegende Dorsalsegment an der Basis mit einer tiefen, glatten Querfurche, auf der hinteren Hälfte ziemlich dicht punktirt, in der Mitte leicht gewölbt. Das zweite an der Basis gleichfalls mit einem glatten Quereindruck, hinter demselben dicht punktirt und in eine starke, an den Seiten länger behaarte Medianbeule erhoben. Das dritte sowie die folgenden viel spärlicher punktirt, das dritte in der Mitte mit einer grossen, dreieckigen, von zwei nach hinten divergirenden Kanten begrenzten Längserhabenheit, deren Spitze in einen tiefen, halbkreisförmigen Basaleindruck zahnförmig vorspringt und deren hintere Partie mehr oder minder stark dreieckig eingedrückt, im Eindrucke geglättet und am Hinterrande in der Mitte ausgebuchtet ist. Long. 3 5^ — -5 mm.. England, Frankreich, Deutschland, Griechenland. Bei Tapinoma erraticum. Sehr selten. 7. Myrmedonia confragrosa Hochh. Bull. Mose. 1849, I, 28; Fussi Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 53, Wasmann Deutsch. Ent. Zeitschr. 1892, 348 ; hitubercnlata Charl. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1866, 357. — Schwarz, kurz und wenig dicht grau behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf ziemlich dicht punktirt^ breit und wenig tief eingedrückt. Die Fühler kräftig, ihr fünftes bis zehntes Glied quer, das letzte so lang als die zwei vorhergehenden zusammen- genommen. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, nach hinten verengt, wie der Kopf punktirt, in der Mitte mit einer deutlichen, in der Mitte unterbrochenen Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, etwas weniger tief und etwas weniger dicht als dieser punktirt. Beim c^^ das erste vollkommen freiliegende Dorsalsegment an der Basis mit einem breiten, glatten Quereindruck, hinten leicht gewölbt und ziemlich dicht punktirt. Das zweite mit einem vorn ausgerandeten und gelb gesäumten, dicht und sehr fein punktirten Höcker, das dritte mit einer breiten, glatten, hufeisenförmigen, hinten breit ausgerandeten Erhabenheit, die in der Mitte des Vorderrandes ein kleines Zähnchen oder Höckerchen zeigt. Die folgenden Dorsal- segmente fein und zerstreut punktirt. Long. 3" 3 — 3' 7 mm. Deutschland (Ehein- lande), Böhmen, Frankreich, Spanien, Caucasus. Von Wasmann bei Prag als regel- mässiger, feindlich verfolgter Gast von Tapinoma erraticum aufgefunden. (Ex Brisout.) 8. Myrmedonia erratica Hagens Jahresber. naturw. Ver. Elberfeld und Barmen 1863, 126, Berl. Entom. Zeitschr. 1865, 113. — Schwarz, die Flügeldecken pechbraun, die Hiuterränder der Abdominalsegmente sehr schwach rothbraun, die Fühler roth, ihre ersten Glieder etwas dunkler, die Beine rothbraun. Von schlanker J22 VIII. Familie. Staphylinidae. — H. Trib. Myrincdouiini. Gestalt, kaum so lang wie laticollis, aber viel schmäler. Kopf fein punktirt, mit glatter Mittellinie. Drittes Fühlerglied länger als das zweite, die folgenden ziemlich gleich, schwach quer. Halsschild breiter als lang, mit einem Grübchen, das in eine kurze Längslinie übergeht. Die Flügeldecken von der Länge des Halsschildes, dicht punktirt. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente fein punktirt, die übrigen glatt. Long. 17^ Lin. Von Herrn v. Hagens in drei Exemplaren bei Elberfeld in Gesellschaft von Tapinoma erraticiim aufgefunden. (Ex v. Hagens.) Subg. Pella Steph. 9. Myrmedonia funesta Gravh. Mon. 168, 'Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 287, Gen. Spec. Staph. 38, Kraatz 124, Thoms. Skand. Col. II, 257, Muls. et Eey, 1873, 62; ? atrata Heer Fn. Helv. I, 309. — Glänzend schwarz, der Mund, die Fühler und Beine rostroth oder braunroth, die Schenkel meist dunkler. Der Kopf sehr fein und weitläufig punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, ihr viertes bis zehntes Glied allmälig an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder massig quer, das Endglied nicht oder nur wenig länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammen- genommen. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn schwach gerundet, nach hinten sanft ausgeschweift verengt, fein und massig dicht oder wenig dicht, etwas körnig punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, fein und dicht punktirt, so wie der Halsschild fein bräunlichgrau pubescent. Die vorderen Dorsalsegmente glatt. Beim cf ist der Halsschild in der Mittellinie seicht gefurcht und zeigt meist jederseits auf der Scheibe einen schrägen Längseindruck. Das achte Dorsalsegment ist am Hinterrande sehr fein und undeutlich crenulirt. Das sechste Ventralsegment ist nach hinten verlängert und überragt das letzte Dorsalsegment. Long. 5 — 5 "5 mm. Nord- und Mitteleuropa, bei Lasius fuUginosus. Häufig. 10. Myrmedonia humeralis Gravh. Micr. 90, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 287, Gen. Spec. Staph. 38, Kraatz 122, Thoms. Skand. Col. II, 256, Muls. et Key 1873. 65. — Pechschwarz oder pechbraun, Kopf und Halsschild meist mit schwachem Metallschimmer, die Schultern oder die Wurzel der Flügeldecken und die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente röthlichgelbbraun oder bräunlich gelb, der Mund, die Wurzel der rothbraunen Fühler und die Beine heller bräunlichroth oder bräunlich- gelb. Kopf fein und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler nur massig verdickt, ihr viertes bis sechstes Glied nicht oder kaum breiter als lang, das siebente bis zehnte allmälig etwas breiter, aber nur massig stark quer, das Endglied so lang oder etwas länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn schwach gerundet, nach hinten sanft ausgeschweift verengt, ziemlich dicht und massig fein körnig punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Die Dorsalsegmente beinahe ganz glatt, cf . Die Stirn in der Mitte eingedrückt. Der Halsschild in der Mittellinie sehr breit gefurcht und jederseits auf der Scheibe meist mit einem deutlichen Längseindrucke. Das achte Dorsalsegment am Hinterrande sehr undeutlich crenulirt. Das sechste Ventralsegment ist nach hinten verlängert und überragt das letzte Dorsalsegment. 9 ohne Stirneindruck und auf dem Halsschilde meist nur vor der Basis schwach eingedrückt. Long. 5"5— 6'5 mm,. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien. Bei Lasius fuUginosus und Fonnica rufo.. Häufig. 11. Myrmedonia cognata Märkel Stett. Ent. Zeitg. III, 1842, 142, Kraatz 123, Thoms. Skand. Col. II, 256, Muls. et Rey 1873, 69; ? funesta Heer Fn. Helv. I, 308. — Pechbraun, die Schultern oder die Basis der Flügeldecken und die Hinter- ränder der Abdominalsegmente röthlichgelbbraun, der Mund, die Fühler und Beine hell bräunlichroth oder rostroth. Der Kopf sehr fein punktirt. Die Fühler sind gegen die Spitze stärker verdickt als bei humeralis, ihr sechstes Glied ist deutlich etwas breiter als lang, die folgenden Glieder bis zum zehnten sind stärker quer, das End- glied so lang oder nur wenig länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen- 29. Gatt. Myrmedonia. 123 genommen. Halsschild anderthalbmal so breit als läng, an den Seiten massig ge- rundet, nach hinten ein wenig stärker verengt als nach vorn, aber nicht aus- geschweift, fein und dicht, viel feiner und dichter als bei humeralis punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Abdomen beinahe glatt, die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente am Hinterrande nur sehr fein und spärlich punktirt. Beim cT ist der Scheitel in eine Querkante erhoben, der Halsschild ist in der Mittellinie sehr schwach gefurcht, das achte Dorsalsegment ist am Hinterrande in der ganzen Breite schwach ausgerandet und sehr undeutlich crenulirt. Long. 5—5*5 mm. Nord- und Mitteleuropa, bei Lasiiis fuliginosus und niger. Nicht selten. 12. 3Iyrmedonia similis Märkel Germ. Zeitschr. V, 1844, 200, Kraatz 124, Muls. et Eey 1873, 58. — Der vorigen Art sehr nahe stehend, von derselben durch geringere Grösse, viel längeres, den drei vorhergehenden Gliedern zusammengenommen an Länge fast gleichkommendes Endglied der Fühler und durch deutlichere und mehr nach vorn verbreitete, aber weitläufigere Punktirung am Hinterrande der drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente verschieden. Beim cf ist der Scheitel nicht quer- kantig erhoben und das vorletzte Dorsalsegment ist am Hinterrande tiefer aus- gerandet. Long. 4*5 mm. Mitteleuropa. Bei Lasius fuliginosus. Selten. 13. Myrmedonia limbata Payk. Mon. Staph. 54, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 288, Gen. Spec. Staph. 37, Kraatz 125, Thoms. Skand. Col. II, 258, Muls. et Key 1873, 55; laevis Gravh. Micr. 95. — Pechbraun, der Kopf schwarz, die Wurzel und die Seiten der Flügeldecken, die vorderen Abdominalsegmente und die Hinter- ränder der übrigen röthlichgelbbraun, die Fühler, Taster und Beine rostroth oder gelbroth. Der Kopf sehr fein punktirt. Das dritte bis zehnte Fühlerglied allmälig stärker quer, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied der Fühler so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Hals- schild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten etwas stärker verengt als nach vorn, aber kaum ausgeschweift, sehr fein und dicht punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente gleichmässig fein und dicht, die letzten nur spärlich punktirt. Beim c^ die Stirn leicht eingedrückt, der Halsschild mit einem sehr breiten, medianen Längseindrucke. Das achte Dorsalsegment am Hinter- rande in seiner ganzen Breite halbkreisförmig ausgerandet, mit scharfspitzig aus- gezogenen Hinterecken, in der Ausrandung sehr fein gezähnelt. Durch die ziemlich dichte Punktirung der vorderen Dorsalsegmente leicht kenntlich. Long. 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Bei Lasius flavus und fulglnosus. Nicht selten. 14. Myrmedonia ruftcollis Grimm Stett. Entom. Zeitg. VI, 1845, 126, Kraatz 126, Muls. et Rey 1873, 72; Fernandi Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1855, 309. — Der Kopf schwarz, der Halsschild gelbroth, die Flügeldecken längs der Naht und am Hinterrande gelbroth, an der Wurzel und an den Seiten schwarz, das Abdomen schwarz mit grösstentheils gelbrother Wurzel, die Wurzel und Spitze der rothbraunen Fühler, der Mund und die Beine gelbroth. Kopf äusserst fein und dicht punktirt. Fünftes bis zehntes Fühlerglied allmälig stärker quer, die vorletzten Fühlerglieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied der Fühler so lang als die vier vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten massig stark gerundet, nach hinten schwach verengt, äusserst fein und dicht punktirt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, äusserst fein und dicht punktirt. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente gleichmässig sehr fein und dicht punktirt, die letzten beinahe glatt. Beim cf die Stirn schwach ein- gedrückt, der Halsschild in der Mittellinie sehr schwach gefurcht, das achte Dorsal- segment am Hinterrande schwach ausgerandet. Long. 5*5 mm. Steiermark, Croatien, Griechenland, Italien, Corsica. Sehr selten. 15. 3ryrmedonia lugens Gravh. Micr. 95, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 289, Gen. Spec. Staph. 39,. Kraatz 126, Muls. et Eey 1873, 76. — Pechschwarz, die ,i,^4 VlII. Familie. Staphylinidae. — IL Trib. Myrmedoniini. Flügeldecken bräunlichgelb, am Scliildchen und an den Seiten hinter den Schultern in grösserer Ausdehnung bräunlich, die Hinterränder der Abdominalsegmente bräun- lichgelb, die Wurzel der braunen Fühler, der Mund und die Beine rostroth. Kopf sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt. Viertes bis zehntes Fühlerglied allmälig stärker quer, das sechste bis zehnte Glied sehr stark quer, mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen. Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten ziemlich gleichmässig gerundet, fein und dicht punktirt. Flügeldecken an der Naht merklich länger als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen nahezu glatt. Beim cf die Stirn leicht eingedrückt, der Halsschild auf der hinteren Hälfte in der Mitte niedergedrückt, das achte Dorsalsegment am Hinterrande kaum ausgebuchtet. Long. 4" 5 mm. Mitteleuropa, Italien, Caucasus. Bei Lasius fuliginosus und bnmneus. Nicht selten. 16. Myrmedonia Hamipei Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 18(32, 267, Muls. et Eey 1873, 80. — ■ Der Kopf pechbraun, der Halsschild heller rothbraun, die Flügeldecken gelbbraun, das Abdomen schwärzlich mit gelbbrauner Wurzel und Spitze, die Wurzel der rothbraunen, an der Spitze helleren Fühler, der Mund und die Beine rostroth oder gelbroth. Kopf äusserst fein punktirt. Viertes bis zehntes Fühler- glied sehr stark quer, an Breite allmälig zunehmend, das vierte anderthalbmal, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten massig stark gerundet, sehr fein und dicht punktirt. Flügel- decken an der Naht kaum länger als der Haisschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen nur am Hinterrande der Dorsalsegmente deutlich und spär- lich punktirt. Beim d^ die Stirn etwas flachgedrückt, der Halsschild in der Mittel- linie fein gefurcht, das achte Dorsalsegment am Hinterrande breit abgestutzt. Long. 3*5 mm. Croatien. Selten. 17. Myrmedonia laticollis Märkel Germ. Zeitschr. V, 203, Kraatz 127, Thoms. Skand. Col. ]I, 257, Muls. et Key 1873, 81. — Schwarz, die Flügeldecken pechschwarz oder dunkelbraun, die Hinterränder der Abdominajsegmente meist schmal rothbraun, die Wurzel der rothbraunen Fühler, der Mund und die Beine rostroth. Kopf sehr fein und dicht punktirt. Viertes bis zehntes Fühlerglied allmälig an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder doppelt so breit als lang, das Endglied so lang oder etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Hals- schild doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, sehr fein und dicht punktirt. Flügeldecken an der Naht kaum länger als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen nur am Hinterrande der Dorsalsegmente spärlich und fein punktirt. Beim cf die Stirn in der Mitte eingedrückt, der Halsschild in der Mittel- linie gefurcht, das achte Dorsalsegment am Hinterrande breit abgestutzt. Long. 3*5 — 4 mm. Nord- und Mitteleuropa. Bei Lasius fuliginosus. Häufig. 30. Gatt. Astilbus. Stephens lUustr. Brit. Entom. V, 1832, 106; Thoms. Skand. Col. II, 259; Fauvel Fn. gallo- rhen. III, Tabl. G52. Subg. Drusilla (Leach in Samouel. Entom. Comp. 1819, 177, ohne Charakteristik) Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris 1835, 554; Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochar. suite, Paris 1873, 90 (nee Swainson 1822, Lepidoptera). Syn. Aleochara M. de Gozis „Recherche de l'esp. typique," Montlu9on 1886, 12. Mit Myrmedonia im Wesentlichen sehr übereinstimmend, durch viel schmälere, schlankere Körperform, an der Wurzel stark halsförmig eingeschnürten Kopf, un- gerandete Schläfen, die Bildung der Lippentaster, länglichen, gewölbten Halsschild, Mangel von Flügeln und im Zusammenhang damit sehr kurze Flügeldecken ver- schieden. Die halsförmig abgeschnürte Basalpartie des Kopfes erreicht nicht die halbe Kopfbreite. An den Lippentastern ist das zweite Glied nicht schmäler und nur wenig 30. Gatt. Ästilbus. — 31. Gatt. Thamiaraea. 125 kürzer als das erste, das Endglied deutlich kürzer und viel schmäler als das zweite. Das Abdomen ist nach hinten etwas erweitert, die drei ersten freiliegenden Dorsal- segmente sind an der Basis sehr tief quergefurcht. Die Beine sehr schlank. M. de Gozis will den Gattungsnamen Aleochara Gravh. für Ästilbus substi- tuiren, weil Gravenhorst (Coleopt. Micropt. Brunsv. 1802, 68, u. Monogr. Col. Micropt. 1806, 148) Ästilbus canaliculatus als erste Art unter Aleochara aufführt. Aleochara im Sinne von Gravenhorst umfasst aber alle Aleocharinen , und es ist daher gegen jede Logik, Ästilbus mit Aleochara Gravh. zu identificiren. Die Gattung ist in Europa durch fünf Arten vertreten. Dieselben findet man unter Steinen, abgefallenem Laube, pflanzlichem Detritus, oft auch bei Ameisen, aber nicht als regelmässige Gäste derselben. 1. Ästilbus canaliculatus Fabr. Mant. Ins. I, 221, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 290, Gen. Spec. Staph. 36, Kraatz 129, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 1, f. 1, Thoms. Skand. Col. II, 260, Muls. et Key 1873, 93; impressus Rossi Fn. Etr. I, 254. — Sehr fein und wenig dicht pubescent, hell rothbraun, der Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente schwarz, der Mund, die Wurzel der Fühler und die Beine röthlichgelb. Kopf wenig quer, ziemlich glänzend, stark und sehr dicht punktirt, vorn mehr oder minder glatt, beim cf in der Mitte der Stirn mit einem schwachen Grübchen. Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, gegen die Spitze nur massig verdickt; ihr drittes Glied viel länger als das zweite, die folgenden Glieder allmälig etwas breiter, das neunte und zehnte schwach quer, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild viel länger als breit, nach hinten verengt, stark und sehr dicht punktirt, mit scharf eingeschnittener, nach vorn verkürzter, vor der Basis in ein Grübchen endigender Mittelfurche, beim cf fast der ganzen Länge nach breit eingedrückt oder ausgehöhlt. Flügeldecken fast um die Hälfte kürzer als der Hals- schild, grob und äusserst dicht rauh punktirt. Abdomen glänzend, auf den vorderen Dorsalsegmenten massig fein und ziemlich weitläufig, hinten nur spärlich punktirt. Beim (f ist das achte Dorsalsegment am Hinterrande breit bogenförmig ausgerandet und sehr fein gezähnelt, beim $ schmäler und schwächer ausgebuchtet. Long. 4 bis 4'5wOT. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Eegion verbreitet. Unter Steinen, abgefallenem Laube, pflanzlichem Detritus gemein, nicht selten auch bei Myrmica rubra {laevinodis^ rtiginodis^ rugidosa Nyl.). (Conf. Wasm. Tijdschr. voor Entomol. XXXIII, 69.) 31. Gatt. Thamiaraea. Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, 35, Skand. Col. III, 59; Muls. et Key Eist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., suite, Paris 1873, 147. Von Atheta namentlich durch die Bildung der Kiefer- und Lippentaster ver- schieden. Körper ziemlich breit, nach hinten massig verengt. Der Kopf ziemlich gross, aber viel schmäler als der Halsschild, stark quer, mit ziemlich grossen, ovalen Augen und unten deutlich gerandeten Schläfen. Die Fühler massig lang, gegen die Spitze mehr oder minder verdickt, stark bewimpert; ihre drei ersten Glieder massig gestreckt, das dritte Glied länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied ziemlich gleichlang, an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder mehr oder minder stark quer, das Endglied ziemlich gross, conisch zugespitzt. Die Oberlippe quer, an den Seiten gerundet, vorn abgestutzt oder seicht ausgerandet. Die Mandi- beln kaum vorragend, in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahne. Die Innenlade der Maxillen am Innenrande gegen die einwärts gekrümmte Spitze etwa mit acht massig langen, schwach gekrümmten Zähnen besetzt, hinter denselben auf dem häutigen Theile fein behaart; die Aussenlade mit häutiger, dicht und fein be- haarter Spitze. Die Kiefertaster massig lang, ihr drittes Glied so lang als das zweite, gegen die Spitze ziemlich stark verdickt, das Endglied viel länger als bei Atheta, mehr als halb so lang oder wenig kürzer als das dritte, dünn pfriemenförmig. Das 126 VIII. Familie. Staphyliiüdae. — II. Trib. Myrmedoniini. Kinn quer trapezförmig, vorn abgestutzt oder schwach ausgerandet. Die Zunge schmal, kürzer und viel schmäler als das erste Glied der Lippentaster, etwa bis zur Mitte in zwei schmale, an der Spitze abgerundete, schwach divergirende Lappen ge- theilt. Die Lippentaster verhältnissmässig lang, anscheinend nur zweigliedrig, da das zweite Glied vom ersten kaum gesondert ist, das dritte Glied wenig kürzer und schmäler als die zwei ersten Glieder zusammengenommen, am Innenrande etwas ge- buchtet, an der Spitze abgerundet. Der Halsschild kaum schmäler als die Flügel- decken, stark quer, an den Seiten gerundet, an der Basis bisweilen jederseits etwas ausgebuchtet, mit massig herabgebogenen, sehr breit abgerundeten Hinterecken, am Seitenrande mit einigen langen Wimperhaaren. Die Flügeldecken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nur sehr schwach ausgebuchtet. Das Abdomen nach hinten massig verengt; die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis quer ge- furcht, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment nicht oder nur wenig länger als das sechste. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben winkelig vorspringend. Die Mittelhüften deutlich von einander getrennt. Der Meso- sternalfortsatz breit dreieckig, etwa bis zur Mitte der Mittelhüften reichend, an der Spitze etwas abgestumpft, durch ein schmales Zwischenstück mit der Spitze des Meso- sternalfortsatzes verbunden. Die Epimeren der Hinterbrust gross, den Hinterrand der Flügeldecken merklich überragend. Die Beine massig lang. Die Schienen mit verhältnissmässig kräftigen und langen Endspornen. An den Vordertarsen die drei ersten Glieder gleichlang, das Endglied länger als alle drei Glieder zusammengenommen. An den Mittel- und Hintertarsen die vier ersten Glieder an Länge nicht ab-, son- dern etwas zunehmend, das Endglied fast so lang als die drei vorhergehenden Glie- der zusammengenommen. Die Gattung ist in Europa durch zwei, in Ostsibirien und Japan durch je eine, in Centralamerika durch drei bekannte Arten vertreten. 1. Thamiaraea cinnamomea Gravh. Micr. 88, Erichs. Kf. Mk. Bdbg. I, 336, Gen. Spec. Staph. 127, Kraatz 289, Thoms. Skand. Col. IE, 60, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 216, Muls. et ßey 1873, 150. — Gelbroth, die Flügeldecken gegen die Hinterecken bisweilen bräunlich, das Abdomen schwarz, meist mit gelb- rothen Hinterrändern der vorderen Segmente und rothbrauner Spitze, nicht selten an der ganzen Basis gelbroth, die Fühler gegen die Spitze bräunlich. Der Kopf äusserst fein chagrinirt, sehr fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent, vorn auf der Stirn mit einer medianen, pinselförmigen Gruppe abstehender Haare. Die Augen gross, die Schläfen kaum halb so lang als der Längsdurchmesser derselben. Die Fühler kräftig bewimpert; ihr drittes Glied wesentlich länger als das zweite, das vierte Glied schmäler als das fünfte, quer, die folgenden bis zum zehnten all- mälig stärker quer, die vorletzten mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Hals- schild wenig schmäler als die Flügeldecken, doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas stärker als nach hinten verengt, an der Basis jederseits sanft ausgebuchtet, mit stumpfen, wenig abgerundeten Hinterecken, ziemlich gewölbt, äusserst fein chagrinirt, fein und ziemlich dicht punktirt, kurz anliegend gelblich behaart, am Seitenrande mit langen Wimperhaaren, in den Hinterecken mit einer kleinen Gruppe kürzerer, abstehender Haare, in der Mittellinie bisweilen seicht ge- furcht. Die Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, zusammen um mehr als die Hälfte breiter als lang, äusserst fein chagrinirt, stärker als der Halsschild, fein und ziemlich dicht punktirt, fein gelblich pubescent. Abdomen gegen die Spitze etwas verengt, glänzend glatt, auf den vorderen Dorsalsegmenten mit einigen zerstreuten Punkten. Bei typisch ausgebildeten ,:f die Naht der Flügeldecken vorn in einen gegen das Schildchen steil abfallenden Kiel erhoben, das achte Dorsal- segment oben mit starkem Mittelkiel, am Hinterrande in der Mitte in einen drei- eckigen, an der Spitze ausgerandeten Lappen ausgezogen und jederseits mit einem scharfen, etwas nach innen gekrümmten Dorn bewehrt. Bei anderen ,^ die Naht der Flügeldecken in der ganzen Länge gleichmässig oder vorn nur wenig kräftiger leisten- förmig gerandet; das achte Dorsalsegment nur mit schwachem Mittelkiel oder ohne 32. Gatt. Callicerus. 127 Andeutung eines solchen. Long. 3 — 4-0 mm. An ausfliessendem Baumsafte, nament- lich von Eichen, Ulmen, Birken, oft in den Bohrlöchern von Cossus-Rani^en. Ziem- lich selten. 2. Thamiaraea hosjnta Märkel Germ. Zeitschr. V, 216, Kraatz 290, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 8, f. 13. Thoms. Skand. Col. III, 60, Sharp Transact. Eni Soc. Lond. 1869, 217, Muls. et Key 1873, 154; castanea Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 306 ; australls Muls. et Eey 1873, 158. — Der Kopf pechbraun oder roth- braun, der Halsschild rothbraun mit helleren Seiten oder ganz bräunlichgelb, die Mügeldecken bräunlichgelb, am Schildchen und in den Hinterecken häufig dunkler, das Abdomen pechschwarz oder pechbraun mit bräunlichgelben Hinterrändern der Segmente und bräunlichgelber Spitze, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Der Kopf kaum erkennbar chagrinirt, sehr fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler ähnlich gebildet wie bei cinnamomea, aber etwas schlanker. Der Halsschild etwas flacher als bei cinnamomea, an der Basis jederseits kaum ausgebuchtet, mit stärker abgerundeten Hinterecken, etwas stärker punktirt und in der Mittellinie meist deutlich gefurcht. ^ Die Flügeldecken etwas stärker und dichter als bei cinnamomea punktirt. Das Abdomen auf dem dritten bis fünften (ersten bis dritten freiliegenden) Dorsalsegmente kräftig und ziemlich dicht, auf dem sechsten meist nur sehr spärlich punktirt, auf dem siebenten in der Regel ganz glatt. Beim cf die Naht der Flügeldecken deutlicher als beim $ gerandet, das achte Dorsalsegment oben mit einem glatten, stumpfen, bisweilen nur schwach angedeuteten (australis) Mittelhöcker, am Hinterrande mit zwei scharfen, dornförmigen Seiten- zähnen und mit zwei genäherten, stumpferen Mittelzähnen, welch' letztere durch eine Ausrandung der dreieckig vorgezogenen Mittelpartie der Segmente gebildet werden. Long. 3*5 — Ab mm. Mitteleuropa. An ausfliessendem Baumsafte, in den Bohrlöchern von Cossws- Eaupen, bisweilen in Gesellschaft der cinnamomea, bisweilen auch in Gesellschaft von Lasius ftdiginosus. Selten. 32. Gatt. Callicerus. Gravh. Microptera 66; Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 137; Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Al^och. suite, Paris 1873, 110. Syn. Semiris Thoms. Skand. Col. II, 299. Subg. Semiris Heer Fn. Helv. I, 342, Muls. et Rey 1. c. 113. Durch das sehr grosse und stark verdickte dritte Glied der Maxillartaster und durch sehr kräftige Fühler ausgezeichnet. Der Kopf vorgestreckt, quer rundlich, hinten massig eingeschnürt, mit massig grossen, mehr oder minder vorspringenden Augen. Die Schläfen unten ohne Randungslinie. Die Fühler verhältnissmässig lang und sehr kräftig, gegen die Spitze kaum verdickt, ihr erstes Glied ziemlich gestreckt, dicker als die folgenden Glieder, das zweite Glied kürzer als das erste, vom dritten wenig an Länge verschieden, so wie dieses gegen die Wurzel verengt, die folgenden Glieder mehr oder minder cylindrisch, die beiden letzten Glieder bisweilen sehr ver- längert. Die Oberlippe mehr als doppelt so breit als lang, an den Ecken abgerundet, vorn abgestutzt. Die Mandibeln ziemlich kräftig, gegen die Spitze stark gekrümmt, die eine in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahne, hinter demselben mit einem Einschnitte. Die Innenlade der Maxillen am Innenrande gegen die Spitze mit dichtstehenden, massig langen Zähnen besetzt, auf dem häutigen Theile behaart. Die Maxillartaster sehr kräftig, ihr drittes Glied um mehr als die Hälfte länger und etwa doppelt so dick als das zweite, oval oder länglich-oval, das Endglied sehr klein, kurz kegelförmig. Das Kinn sehr kurz und breit, doppelt so breit als lang, quer trapezförmig, am Vorderrande breit ausgeraudet. Die Zunge ziemlich kurz, etwa bis zur Mitte des ersten Gliedes der Kiefertaster reichend und etwa bis zur Mitte ge- spalten. An den dreigliedrigen Kiefertastern die Glieder sehr deutlich gesondert, das erste Glied fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite Glied etwa halb so lang und um ein Drittel schmäler als das erste, das End- glied etwas länger und nur halb so breit als das zweite, stumpf zugespitzt. Hals- 128 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. Schild schmäler als die Flügeldecken, mit stark herabgebogenen, an der Spitze ab- gerundeten Vorderecken, nach hinten nur schwach verengt. Der Seitenrand des Hals- schildes ist vor der Mitte stark abwärts geschwungen, die breiten Epipleuren sind wenig stark umgeschlagen und bei seitlicher Ansicht vollkommen sichtbar. Flügel- decken länger als der Halsschild, ziemlich gleichbreit, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Abdomen ziemlich gleichbreit, die drei ersten frei- liegenden Dorsalsegmente an der Basis quergefurcht. Das Prosternum vor den Vorder- hüften wenig entwickelt, zwischen denselben unter einem stumpfen Winkel vorsprin- gend. Das Mesosternum ungekielt; der Mesosternalfortsatz ziemlich breit dreieckig, an der Spitze etwas abgerundet. Die Beine massig lang und schlank. An den Vordertarsen das Endglied so lang als die drei ersten Glieder zusammengenommen; an den Mitteltarsen die vier ersten Glieder ziemlich gleichlang; an den Hintertarsen das erste Glied länger als das zweite, das Endglied so lang als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Kegion verbreitet. Die Arten findet man besonders unter feuchtem Laube. 1 Das vorletzte Fühlerglied viel länger als die vorhergehenden Glieder. Subg. Callicerus s. str 1 ohscurus, 2 atricollis, — Das vorletzte Fühlerglied von den vorhergehenden an Länge nicht oder kaum verschieden. Subg. Semiris 2 2 Der Halsschild kurz und stark quer, etwa um die Hälfte breiter als lang. Die Flügeldecken ziemlich fein und wenig dicht gekörnt. Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten sehr spärlich punktirt 3 fulvicomis, — Der Halsschild etwa um ein Drittel breiter als lang. Die Flügeldecken ziem- lich kräftig und dicht gekörnt. Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten massig weitläufig oder ziemlich dicht punktirt. 4 Kaufmanni, 5 rigidicomis. Subg. Callicerus s. str. Muls. et Key. 1. Callicerus obsciirus Gravh. Micr. 1802, 66, Kraatz 138, Thoms. Skand. Col. II, 299, Muls. et Eey 1873, 116; callicerus Gravh. Mon. 1806, 153, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 319. Gen. Spec. Staph. 84; Spencei Gurt. Brit. Entom. X, pl. 443, Steph. 111. Brit. V, 165 (cf); hybridus Curtis 1. c, Steph. 1. c. 434 ($). — Schwarz, die Flügeldecken braun oder rothbraun, oft auch der Halsschild so gefärbt, das Ab- domen glänzend schwarz, am Hinterrande der vorderen Dorsalsegmente und an der Spitze meist bräunlich, die Fühler und das verdickte Glied der Kiefertaster braun oder rothbraun, die Beine bräunlichgelb, meist mit dunkleren Schenkeln. Der Kopf ziemlich gross, wenig schmäler als der Halsschild, äusserst fein chagrinirt, mehr oder minder gefurcht. Die Fühler ziemlich kräftig; ihr drittes Glied vom zweiten kaum an Länge verschieden, das vierte bis neunte Glied sehr wenig an Breite und Länge zunehmend, das vierte und fünfte schwach, die folgenden stärker quer, das zehnte Glied beim cf fast so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen, cylindrisch, viel länger als breit, beim $ kürzer als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen, nicht oder nur wenig länger als breit, das Endglied beim (f etwas länger oder so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, beim $ wesentlich kürzer, sanft zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten schwach verengt, flach gewölbt, sehr fein chagrinirt, matt oder wenig glän- zend, fein, massig dicht gekörnt, fein pubescent, in der Mittellinie mehr oder minder gefurcht. Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, sehr fein cha- grinirt, etwas glänzend, fein und ziemlich dicht, etwas rauh punktirt, fein pubes- cent. Abdomen glänzend, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten sehr spärlich und fein punktirt. Long. 2*3— 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 32. Gatt. Callicerus. 129 2. Callicerus atricollis Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 303 ; pedemontanus Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 374. — Tiefschwarz, die Flügeldecken bisweilen braun, die Fühler und das dritte Glied der Kiefertaster pechschwarz oder pech- braun, die Beine rostroth mit bräunlichen Schenkeln. Kopf und Halsschild äusserst dicht chagrinirt, glanzlos. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, sehr fein und ziemlich dicht rauhkörnig punktirt, in der Mittellinie hinten gefurcht. Die Fühler kräftig, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte bis neunte Glied allmälig an Länge etwas abnehmend und an Breite kaum zunehmend, die ersteren der- selben fast länger als breit, die letzten sehr schwach quer, das zehnte Glied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, cylindrisch, das Endglied etwa so lang als das achte bis zehnte Glied zusammengenommen, sanft zugespitzt. Hals- schild viel schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, vorn ziemlich stark gerundet verengt, nach hinten nur schwach verengt, glanzlos, fein, ziemlich dicht und rauh gekörnt, fein pubescent, in der Mittellinie gefurcht. Flügeldecken etwa um die Hälfte länger als der Halsschild, fein chagrinirt, etwas glänzend, weniger fein als der Halsschild, ziemlich dicht und rauh gekörnt, fein pubescent. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und weitläufig punktirt und pubescent, hinten beinahe glatt. Long. 3 '4 mm. Piemont, Toscana, Frankreich. Selten. Subg. Semiris Heer. 3. Callicerus fiilvicornis Eppelsh.; atricollis var. /Mfo/corw?s Eppelsh. Wien, Ent. Ztg. 1883, 255. — Schwarz, die Flügeldecken rothbraun oder gelbbraun, die Spitze des Abdomens und die Hinterränder der vorderen Dorsalsegmente ebenso ge- färbt, die Fühler und Taster hell rostroth, die Beine röthlichgelb. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, äusserst fein chagrinirt, matt, äusserst fein und weit- läufig punktirt, in der Mittellinie gefurcht. Die Fühler kräftig, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, an Breite kaum zunehmend, die ersteren derselben etwas länger als breit, die vorletzten so lang als breit, das zehnte kaum länger als das neunte, das Endglied doppelt so lang als das zehnte, sanft zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, fast nm die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet, nach hinten etwas verengt, hinter der Mitte der Seiten etwas ausgeschweift, äusserst fein chagrinirt, fast glanzlos, fein und wenig dicht, aber rauh gekörnt, fein pubescent, in der Mittellinie hinten breit gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Hals- schild, sehr fein chagrinirt^ etwas glänzend, ziemlich fein und wenig dicht rauh- körnig punktirt. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten äusserst spärlich und fein punktirt, hinten ganz glatt. Geschlechtsunterschiede nicht bekannt. Long. 3"5 — 4 wm. Südungarn, Herzegowina. Sehr selten. 4. Callicerus Kaufmanni Eppelsheim Wien. Entom. Ztg. 1887, 231. — Schwarz, die Flügeldecken braun, hinten heller rothbraun, die Fühler und Taster hell rostroth, die Beine röthlichgelb. Kopf und Halsschild äusserst dicht chagrinirt, vollkommen glanzlos. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, sehr fein und seicht, wenig dicht punktirt, in der Mitte breit und seicht eingedrückt, im Grunde des Eindruckes mit schmaler, unpunktirter Mittellinie. Fühler kräftig, ihr drittes Glied kaum länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, an Breite sehr wenig zunehmend, die ersteren derselben länger als breit, die vorletzten kaum breiter als lang, das Endglied so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammen- genommen, sanft zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten sanft aus- geschweift verengt, flach gewölbt, massig fein und ziemlich dicht rauh gekörnt, massig fein pubescent, in der Mittellinie hinten deutlicher gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, im Grunde sehr fein chagrinirt, aber ziemlich glänzend, ziemlich kräftig und ziemlich dicht gekörnt. Abdomen glänzend, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und weitläufig, auf den fol- Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 9 130 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. genden spärlicher und schwächer punktirt, auf dem siebenten glatt. Beim (f das siebente Dorsalsegment auf der hinteren Hälfte mit einem kielförmigen Mittel- fältchen, das achte am Hinterrande in der Mitte mit zwei kurzen, auf Höckerchen reducirten Fältchen. Long. 3*5 — 4 nitn. Von Herrn Dr. Kaufmann in zwei männ- lichen Exemplaren bei Fünfkirchen in Ungarn aufgefunden. 5. Calticerus rigidicornis Erichs. Gen. Spec. Staph. 82, Kraatz 139, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 6, f. 26, Muls. et Rey 1873, 113; fuscns Heer Fn. Helv. 343; nnicarinatus Fairm. Laboulb. Fn. Fr. 378. — Schwarz, der Halsschild bisweilen pechbraun, die Flügeldecken braun mit röthlicher Umgebung der Naht oder ganz braunroth, das Abdomen pechschwarz mit braunrother Spitze und braun- rothen Hinterrändern der vorderen Segmente, die Fühler und Taster rostroth, die Beine röthlichgelb. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, äusserst fein chagri- nirt, wenig glänzend, sehr fein und wenig dicht körnig punktirt. Die Fühler kräftig, ihr drittes Glied etwas länger und stärker als das zweite, das vierte Glied etwas kürzer als das fünfte, etwa so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied an Breite und Länge nur sehr wenig zunehmend, sämmtlich ungefähr so lang als breit, das Endglied gross, etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, sanft zugespitzt. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten schwach verengt, äusserst fein chagrinirt, wenig glänzend, ziemlich fein und dicht gekörnt, massig fein und massig dicht pubescent, in der Mittellinie mehr oder minder deutlich gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, äusserst fein chagrinirt, wenig glänzend, ziemlich kräftig und dicht gekörnt, massig fein pubescent. Abdomen ziemlich glän- zend, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und ziemlich dicht, auf dem vierten weitläufiger punktirt und pubescent, hinten beinahe ganz glatt. Beim (^ das dritte (erste freiliegende) Dorsalsegment in der Mitte mit einem kielförmigen Längshöckerchen. Long. 3"5 — 4*5 mm. Mitteleuropa, Caucasus. Selten. 33. Gatt. Scliistoglossa. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 344, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 7, Thoms. Skand. Col. III, 97, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. ßrevip. Aleoch., suite, Myrmedon. 2. partie. Parit^ 1875, 336. Die auf eine einzige Art begründete Gattung unterscheidet sich von Atheta wesentlich durch die an der Spitze gespaltenen Mandibeln. Die Körperform erinnert etwas an eine Atheta aus der Metoa-ya- Gruppe. Der Kopf viel schmäler als der Halsschüd, mit massig grossen, wenig vorspringenden Augen und fein gerandeten Schläfen. Die Fühler fein bewimpert, ziemlich lang und schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, ihre drei ersten Glieder ziemlich gestreckt, fast von gleicher Länge, das erste Glied leicht verdickt, das vierte bis zehnte Glied an Dicke allmälig wenig zunehmend, die vorletzten Glieder nicht breiter als lang, das Endglied ziemlich ge- streckt, zugespitzt. Die Oberlippe mehr als doppelt so breit als lang, vorn ab- gestutzt, mit abgerundeten Ecken. Die Mandibeln kurz und kräftig, an der Spitze gespalten. Die Maxillarladen kurz, die Innenlade am Innenrande gegen die Spitze mit etwa acht kräftigen, ziemlich langen, wenig dicht stehenden, gekrümmten, dorn- artigen Zähnen besetzt, auf dem häutigen Theile nur sparsam und kurz behaart. Die Maxillartaster ziemlich schlank, ihr drittes Glied deutlich länger als das zweite, leicht verdickt, das Endglied klein, pfriemenförmig. Das Kinn kurz, vorn seicht aus- gerandet. Die Zunge ähnlich wie bei Tomoglossa gebildet, kurz und fast bis zum Grunde in zwei etwas divergirende, schmale Lappen getheilt. Die Paraglossen ragen nicht hervor. Das zweite Glied der Lippentaster schmäler und viel kürzer als das erste, das Endglied länger und schlanker als das zweite, cylindrisch, mit stumpfer Spitze. Der Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, quer, an den Seiten gerundet, mit stumpfwinkeligen, nur an der Spitze abgerundeten Hinterecken und massig herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken, leicht gewölbt. Die umgeschlagenen 33. Gatt. Schistoglossa. — 34. Gatt. Tomoglossa. 131 Seiten des Halsscliildes bei seitlicher Ansicht etwas sichtbar. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Abdomen ziemlich gleichbreit, die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente fast von gleicher Länge, das fünfte etwas länger, die drei ersten an der Basis quer gefurcht. Die Mittelhüften schmal getrennt, der MeSosternalfortsatz schmal zugespitzt, etwa bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften reichend. Die Beine massig lang und ziem- lich schlank, an den Mitteltarsen die vier ersten Glieder ziemlich kurz und gleich- lang, an den Hintertarsen das erste Glied merklich länger als das zweite. Die Gattung enthält nur eine bekannte Art. 1. Schistoglossa viduata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 330, Gen. Spec. Staph. 111, Kraatz 345, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 9, f. 41, Thoms. Skand. Col. III, 97, Muls. et Eey 1875, 339. — Schwarz, wenig glänzend, die Wurzel der brauneu Fühler, die Taster und Beine rostroth oder gelbroth. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, quer-rundlich, ziemlich glänzend, sehr fein und wenig dicht punktirt, sehr fein pubescent, in der Mitte oft mit einem kleinen Grübchen. Die Fühler etwa die Mitte der Flügeldecken erreichend, deutlich bewimpert, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte bis zehnte Glied an Dicke allmälig zu- nehmend, beim cf meist sämmtlich etwas länger als breit, beim 9 die vorletzten Glieder so lang als breit, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügel- decken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten und an der Basis gerundet, nach vorn kaum mehr verengt als nach hinten, mit stumpfwinkeligen, nur an der Spitze abgerundeten Hinterecken, sehr flach gewölbt, wenig glänzend, fein und dicht punktirt und pubescent, vor der Mitte der Basis meist mit einem schwachen Grübchen. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, viel stärker als dieser, aber ziemlich fein, sehr dicht und rauh punktirt, fein pubescent. Abdomen auf dem dritten bis fünften (ersten bis dritten freiliegenden) Dorsalsegmente fein und dicht, etwas rauh, auf dem sechsten und siebenten weitläufiger und namentlich auf dem letzteren stärker und ausgesprochen körnig punktirt. Beim (f das achte Dorsal- segment am abgestutzten Hinterrande äusserst fein gekerbt und jederseits mit einem sehr schwachen Zähnchen versehen, das sechste Ventralsegment gerundet vorgezogen. Beim 9 das achte Dorsalsegment hinten in flachem Bogen abgerundet, das sechste Ventralsegment nicht vorgezogen. Long. 2'5 — 3 mm. JSTord- und Mitteleuropa. In Wäldern an sumpfigen Stellen unter Moos und abgefallenem Laub. Sehr selten. 34. Gatt. Tomoglossa. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 342, Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr., Brevip. Aleoch., suite, Myrmedon. 2. partie Paris 1875, 331. Von Atheta durch die bis zum Grunde in zwei divergirende Lappen getheilte Zunge und durch den an Phloeopora erinnernden Habitus hauptsächlich verschieden. Körper schmal und parallelseitig, leicht gewölbt. Der Kopf ziemlich gross, aber merklich schmäler als der Halsschild, quer viereckig, hinten massig eingeschnürt, mit ziemlich parallelen, an den Hinterecken abgerundeten, auf der Unterseite nur sehr fein oder undeutlich gerandeten Schläfen und massig grossen, etwas vorsprin- genden Augen. Die Fühler ziemlich kurz und dick, ihr erstes Glied fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, ziemlich stark verdickt, das zweite Glied verkehrt conisch, das dritte viel schmäler und kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, an Dicke allmälig zunehmend, das vierte kugelig oder quer kugelig, die vorletzten Glieder stark quer, das Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, oval. Die Oberlippe sehr kurz und breit, nach vorn erweitert, am Vorderrande seicht ausgerandet, an den Ecken abgerundet. Die Mandibeln an der Basis breit, gegen die Spitze sehr schlank, die eine in der Mitte des Innenrandes mit einem ziemlich kräftigen Zahne. Die Innen- lade der Maxillen innen gegen die Spitze etwa mit acht ziemlich langen, feinen, 9* 132 YIII. Familie. Staphylinidae. — Il.'Trib. Myrmedoniini. dicht aneinander gerückten, dornartigen Zähnen bewaffnet, auf dem häutigen Theile massig dicht, fein behaart. Die Maxillartaster ziemlich kurz und kräftig, ihr drittes Glied länger als das zweite und ziemlich verdickt, das Endglied klein, pfriemen- förmig, halb so lang als das dritte, das Kinn vorn seicht ausgerandet. Die Zunge kurz, die Mitte des ersten Lippentasiergliedes wenig überragend, fast bis zum Grunde in zwei schmale divergirende Lappen getheilt. Paraglossen ragen nicht vor. An den Lippentastern das erste Glied so lang als die zwei folgenden zusammen- genommen, das zweite Glied schmäler und kaum ein Drittel so lang als das erste, das Endglied viel schmäler und doppelt so lang als das zweite, cylindrisch. Hals- schild kaum schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten kaum verengt, leicht gewölbt, die umgeschlagenen Seiten desselben bei seit- licher Ansicht etwas sichtbar. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, parallelseitig, leicht gewölbt, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken schwach ausgebuchtet. Abdomen ziemlich lang gestreckt und gleichbreit, das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment gleichlang, das siebente länger, das dritte bis fünfte an der Basis schwach quer eingedrückt. Der Mesosternalfort- satz ziemlich kurz, nur bis zum vorderen Drittel der Mittelhüften verlängert, die Spitze des Metasternalfortsatzes nicht erreichend. Die Beine nur massig lang. An den viergliedrigen Vordertarsen das Endglied fast länger als die drei ersten Glieder zusammengenommen; an den ziemlich kurzen Mitteltarsen und an den längeren Hinter- tarsen die vier ersten Glieder fast von gleicher Länge, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung wurde von Kraatz auf Honialota luteicornis Erichs, begründet. Eine zweite Art vom Cap Vert wurde von Dr. Eppelsheim beschrieben. 1. Tomoglossa luteicornis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 332, Gen. Spec. Staph. 124, Kraatz 343, Muls. et Key 1875, 334. — Pechschwarz, ziemlich glän- zend, die Spitze oder die hintere Hälfte der Flügeldecken, oft auch die ganzen Flügeldecken und meist auch die Spitze des Abdomens rothbraun, die Fühler oder wenigstens die Wurzel derselben, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf glän- zend, ziemlich kräftig und dicht punktirt und spärlich pubescent. Die Fühler wie in der Gattungscharakteristik angegeben. Der Halsschild kaum schmäler als die Flügel- decken, etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, nach hinten kaum verengt, ziemlich stark gewölbt, feiner und dichter als der Kopf punktirt und massig dicht und massig fein pubescent. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, viel kräftiger und weniger dicht als dieser und ziemlich rauh punktirt, massig fein und massig dicht pubescent. Abdomen parallelseitig, glänzender und länger behaart als der Vorderkörper, auf den vorderen Dorsal- segmenten massig fein und wenig dicht, hinten spärlicher punktirt, an den Seiten der hinteren Segmente und an der Spitze sehr deutlich abstehend bewimpert. Beim cf ist das sechste Ventralsegment massig gerundet vorgezogen. Long. 2 mm. Südliches Mitteleuropa, Dalmatien, Corsica. Im Detritus an Sümpfen und Flüssen. Sehr selten. 35. Gatt. Dadobia. Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, 32, Skand. Col. II, 286, Muls. et Eey Eist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., suite, Myrmedon. 2. partie Paris 1875, 320. Durch die Kopfbildung sehr ausgezeichnet. Körper gestreckt und gleichbreit, depress. Der Kopf gross, quer viereckig, hinton gerade abgestutzt, am Hinterrande in seiner ganzen Breite leistenförmig gerandet, mit dem Prothorax durch einen äusserst kurzen, nicht freiliegenden Hals verbunden, oben depress. Die Augen ziem- lich vorspringend, die Schläfen parallelseitig, mit ziemlich scharfen, rechtwinkeligen Hinterecken, unten ungerandet. Die Fühler kurz, ihr erstes Glied stärker, das zweite schwächer verdickt, das zweite viel kürzer als das erste, das dritte wieder kürzer und schmäler als das zweite, verkehrt kegelförmig, das vierte bis zehnte gleichlang, an Breite allmälig etwas zunehmend und allmälig stärker quer, das Endglied kaum so lang als die zwei vorliergehenden Glieder zusammengenommen, an der Spitze stumpf zu- 35. Gatt. Dadobia. — 36. Gatt. Notothecta. 133 gerundet. Die Oberlippe doppelt so breit als lang, an den Seiten und Vorderecken stark, am Vorderrande flach gerundet. Die Mandibeln breit und kurz mit schlanker, sehr stark und plötzlich hakenförmig nach innen gebogener Spitze, am Innenrande ungezähnt. Die Maxillarladen ziemlich kurz, die Innenlade am Innenrande gegen die Spitze dicht mit langen und schmalen dornförmigen Zähnen besetzt. Die Kiefer- taster ziemlich kurz, ihr drittes Glied gross, um mehr als die Hälfte länger als das zweite, stark verdickt, lang oval, das Endglied dünn, stiftförmig, mehr als halb so lang als das dritte. Das Kinn quer trapezförmig. Die Zunge kurz, an der Spitze gespalten. Die Lippentaster klein, dreigliedrig, ihre Glieder deutlich gesondert, das zweite Glied schmäler und kürzer als das erste, das Endglied viel schmäler und etwas länger als das zweite. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, mit schwach, aber deutlich vorgezogener Mitte des Vorderrandes, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, nach hinten etwas verengt, oben depress; der Seitenrand vorn in starker Ciirve abwärts geschwungen, die stumpfen Vorder- ecken daher stark herabgebogen, die umgeschlagenen Seiten bei seitlicher Ansicht deutlich sichtbar. Die Elügeldecken länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, hinten fast gerade abgestutzt, depress. Das Abdomen langgestreckt und parallel- seitig, das dritte bis siebente (erste bis fünfte freiliegende) Dorsalsegment fast von gleicher Länge, das dritte bis sechste an der Basis tief quer gefurcht. Das Prosternum vor den Vorderhüften massig entwickelt, der Prosternalfortsatz kurz dreieckig mit stumpfer Spitze. Die Mittelhüften von einander massig getrennt, der Mesosternalfortsatz ziemlich scharf zugespitzt, etwa in der Mitte der Hüften mit dem Intercoxalfortsatze des Metasternums zusammentreffend. Die Beine ziemlich kurz. An den viergliedrigen Vordertarsen das Endglied länger als die drei ersten Glieder zu- sammengenommen, an den fünfgliedrigen Mittel- und Hintertarsen die vier ersten Glieder fast von gleicher Länge, das Endglied so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die einzige Art der Gattung lebt unter Baumrinden. 1. Dadohia iTnmersa Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 324, Gen. Spec. Staph. 96, Kraatz 252, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 165, Muls. et Key 1875, 322; planicollis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1852, 139, Skand. Col. II, 287. — Tief- schwarz, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb, die Schenkel meist dunkler oder pechbraun. Kopf, Halsschild und Flügeldecken äusserst fein chagrinirt, wenig glänzend. Der Kopf so breit oder fast so breit als der Halsschihl, quer viereckig, mit rechtwinkeligen Hinterecken und gerade abgestutztem, in der ganzen Breite gerandetem Hinterrande, äusserst fein und spärlich punktirt, depress, beim cf breit und seicht eingedrückt, beim 9 eben. Die Fühler wie in der Gattungscharak- teristik angegeben. Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn sanft gerundet, nach hinten schwach verengt, depress, in der Mitte oft der Länge nach eingedrückt, äusserst fein und weitläufig punktirt. Die Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, depress, massig fein und ziemlich weitläufig punktirt, sowie der Halsschild nur äusserst fein pubescent. Abdomen ziemlich langgestreckt, parallelseitig, weniger dicht chagrinirt und glänzender als der Vorderkörper, an der Basis der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente gleichmässig quer eingedrückt, äusserst fein und spärlich punktirt, kaum erkennbar pubescent. Beim cf das sechste Ventralsegment kaum vorgezogen. Long. 1*6 — 2mm, Nord- und Mitteleuropa. Namentlich unter Nadelholzrinde; ziemlich selten. 36. Gatt. Notothecta. Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, 33, Skand. Col. III, 107, Muls. et Ray Eist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., suite, Paris 1873, 134. Subg. Lyprocorrhe Thoms. Skand. Col. III, 1861, 108. Subg. Kraatzia Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 289, Muls. et Rey 1873, 128. Von Atheta durch dicht aneinander gedrängte Fühlerglieder, tiefer gespaltene Zunge und relativ kurzes erstes Glied der Hintertarsen verschieden, ausserdem durch 134 YIll. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. breite Körperform, ungerandete Schläfen und nach hinten verengtes Abdomen aus- gezeichnet. Die Fühler massig lang, gegen die Spitze wenig verdickt, ihr viertes bis zehntes Glied verkehrt kegelstutzförmig, aber nur wenig gegen die Basis ver- engt, dicht aneinander gerückt, das Endglied zugespitzt. Die Mittelhüften von einander ziemlich getrennt. Die Beine schlank, die Tarsen dünn, an den Mitteltarsen das erste Glied stets kürzer, an den Hintertarsen kürzer oder höchstens so lang als das zweite. Die hiehergehörigen Arten sind sämmtlich Ameisengäste, worauf schon die Fühlerbildung hinweist. Die Gattung enthält ausser den hier aufge- führten Species noch eine von Thomson als Lyprocorrhe nidornm beschriebene Art aus Schweden und eine in Nordafrika (Bona) und auf Sicilien vorkommende Art (inflata Fauv.), welche zwischen Kraatzia und Notothecta s. str. in der Mitte zu stehen scheint. 1 Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, mit gerundeter, seitlich nicht ausgebuchteter Basis und abgerundeten Hinterecken. Nur das erste freilie- gende Dorsalsegment an der Basis quer eingedrückt. Mesosternalfortsatz an der Spitze abgestutzt und abgestumpft. Schienen gegen die Spitze nicht ver- schmälert. Erstes Glied der Hintertarsen viel kürzer als das zweite. Subg. Kraatzia 1 laevicoUis. — Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, mit seitlich ausgebuchteter Basis und ziemlich scharfen, fast rechtwinkeligen Hinterecken. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis quer eingedrückt. Meso- sternalfortsatz zugespitzt. Schienen gegen die Spitze etwas verschmälert. Erstes Glied der Hintertarsen nicht oder nur wenig kürzer als das zweite . 2 2 Körper glänzend. Halsschild massig dicht punktirt, ohne Mittelfurche, am Seitenrande mit ziemlich langen Wimperhaaren. Abdomen weitläufig punktirt, hinten glatt. Subg. Notothecta s. str 2 flavipes, 3 confusa. — Körper glanzlos. Halsschild äusserst dicht punktirt, mit durchgehender tiefer Mittelfurche, am Seitenrande kurz oder undeutlich bewimpert. Abdomen bis zur Spitze fein und äusserst dicht punktirt. Subg. LyprocorrhC- 4 anceps. Subg. Kraatzia Saulcy. 1. Notothecta ^«.eyicoWis Muls. et Key Opusc. Entom. II, 1853, 42. Muls. et Key 1873, 131; attophila Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 290, pl. 8, f. 6. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, an den Seiten und an der Basis bräun- lich, die Spitze des Abdomens braunroth, die Wurzel der rostrothen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf mit ziemlich kleinen Augen, glänzend glatt. Die Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr drittes Glied langgestreckt, viel länger als das zweite, das vierte Glied kürzer als das fünfte, länger als breit, das fünfte bis siebente länger als breit, das achte bis zehnte allmälig etwas kürzer und breiter, das vorletzte nur schwach oder kaum quer, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stark zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten leicht verengt, mit breit gerundeter, seit- lich nicht ausgebuchteter Basis und abgerundeten Hinterecken, flach gewölbt, glän- zend, sehr fein und spärlich punktirt und pubescent. Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, zusammen fast doppelt so breit als lang, glänzend, fein und weit- läufig punktirt, spärlich pubescent. Abdomen nach hinten stark verengt, nur an der Basis der ersten freiliegenden Dorsalsegmente quer eingedrückt, auf den vorderen Dorsalsegmenten sehr fein und spärlich punktirt, überall sehr spärlich pubescent. Beim c^ das achte Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes mit einer halbkreis- förmigen Ausrandung, jederseits derselben mit drei Zähnchen, von welchen das äussere stärker vortritt. Long. 3 — 3'3 mm. Südfrankreich (Hyeres), Spanien. Unter Steinen in Gesellschaft von Ameisen der Gattung Atta, namentlich bei Atta capitata Latr. 36. Gatt. Notothecta. I35 Subg. Notothecta s. str. Thoms. 2. Notothecta flavipes Gravh. Mon. 161, Erichs. Gen. Spec. Staph. 124, Kraatz 263, Thoms. Skand. Col. III, 107, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 233, Muls. et Rej 1873, 137. — Glänzend schwarz, der Halsschild bisweilen pechbrauni die Flügeldecken röthlichbraun, das Abdomen pechschwarz mit brcäunlichgelber Spitze, bei unausgefärbten Stücken auch an der Wurzel braunroth, die Wurzel der rost- rothen Pühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf sehr stark quer, viel schmäler als der Halsschild, stark glänzend, ziemlich fein und weitläufig punktirt, spärlich pubescent. Die Fühler gegen die Spitze wenig verdickt, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, das vierte bis zehnte Glied fast gleichlang, an Breite kaum zunehmend, das vierte Glied meist etwas länger als breit, die vorletzten Glieder nicht oder nur sehr schwach quer, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach vorn gerundet verengt, an der Basis jederseits deutlich ausgebuchtet, mit nahezu rechtwinkeligen oder nur schwach abgestumpften, etwas vorspringenden Hinterecken, ziemlich glänzend, mässi»- fein und massig dicht punktirt, massig dicht anliegend pubescent, in den Hinter- ecken mit einem kleinen Haarpinsel, am Seitenrande mit einigen langen Wimper- haaren, vor der Mitte der Basis bisweilen mit einem Quereindruck. Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinter- ecken deutlich ausgebuchtet, massig fein, sehr dicht, rauh und runzelig punktirt, fein und ziemlich dicht pubescent. Abdomen nach hinten stark verengt, glänzend, vorn fein und spärlich, hinten kaum punktirt, vorn dichter, hinten sehr spärlich mit langen anliegenden Haaren besetzt, an den Seiten und gegen die Spitze stark bewimpert. Beim ^ das achte Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes stumpf- winkelig ausgerandet. Long. 2'5 — 3 '2 mm. Nord- und Mitteleuropa. In den Nestern von Formica rufa und deren Rassen pratensis und tni7icicola oft in grosser Anzahl, ausnahmsweise bei Formica sanguinea. 3. Notothecta confusa Märkel Germ. Zeitschr. V, 215, Kraatz 264, Thoms. Skand. Col. III, 107, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 234, Muls. et Rey 1873, 140. — Der flavipes äusserst ähnlich, von derselben nur durch ziemlich stark queres fünftes bis zehntes Fühlerglied und etwas dichtere Punktirung der vorderen Dorsalsegmente verschieden. Long. 2"5 — -3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Bei Lasius fuliyinosus. Selten. Subg. LyprocorrJie Thoms. 4. Notothecta anceps Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 336, Gen. Spec. Staph. 125, Kraatz 264, Thoms. Skand. Col. III, 108, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 232, Muls. et Rey 1873, 144. -- Schwarz oder braunschwarz, kaum glänzend, die Spitze des Abdomens bräunlich oder rothbraun, die Wurzel der Fühler oder die ganzen Fühler und die Taster rostroth, die Beine gelbroth oder röthlichgelb. Kopf ziemlich glänzend, dicht und massig fein punktirt. Die Fühler gegen die Spitze schwach verdickt, ihr drittes Glied vom zweiten kaum an Länge verschieden, das vierte bis zehnte Glied ziemlich gleichlang, an Breite sehr wenig zunehmend, die ersteren derselben fast länger als breit, die vorletzten kaum breiter als lang, das Endglied so lang oder etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, sanft zugespitzt. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, vorn gerundet verengt, an der Basis jederseits seicht ausgebuchtet, mit nahezu rechtwinkeligen Hiutereckeu, in der Mittellinie ziemlich tief gefurcht, massig fein, sehr dicht und rauh punktirt, sehr fein pubescent, am Seitenrande mit einigen sehr kurzen oder undeutlichen Wimperhaaren. Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Hals- schild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, äusserst dicht und rauh punktirt, sehr kurz anliegend pubescent. Abdomen zugespitzt, bis zur Spitze fein und sehr dicht, hinten etwas weniger dicht punktirt und pubescent, 136 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. an den Seiten und an der Spitze bewimpert. Long. 2 — 2*5 mm. Nord- und Mittel- europa. Meist in Gesellschaft von N. flavipes in den Nestern von Fonnica rufa und deren Eassen pratensis und triincicola, ferner bei Formir.a exsecta und angeb- lich auch bei Lasius fuliginosus. 37. Gatt. Atheta. Homalota Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1839, 314, Gen. Spec. Staph. 80; Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 192, ex parte (nee Homalota Mannerh. Thoms.). Bei Thomson (Skand. Col. II u. III, 1860, 1861), bestehend aus den Gattungen: Dinaraea II, 289, Amisclia II, 292, ÄmidoUa II, 295, Aloconota III, 7, Hydrosmecta III, 13, Di- lacra III, 31, Coprothassa III, 33, Acrotona III, 35, Bessobia lll, 42, Alianta III, 44, Plataraea III, 45, Ralobrectha III, 49, Aleuonofa III, 52, Liogluta III, 54, Disopora III, 57, Thinohaena III, 59, Atheta III, 61, Dochmonota III, 98, Alaobia III, 99, Geostiba III, 104, Sipalia III, 105. Bei Mulsant et Eey (Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochariens suite, Paris 1873, id. Myrme- doniaires, 2. partie, Paris 1875), bestehend aus den Gattungen und Unteigattungen: Earota 1873, 122; Alianta 1873, 168; Colpodota 1873, 175, mit den Untergattungen: Hemitropia 179, Coprothassa 183, Colpodota s. str. 187, Acrotona 218 und Soletiia 255; Chaetida 1873, 272; Badura 1873, 279; Dochmonota 1873, 289; Microdota 1873, 295, mit den Unter- gattungen: Hilara 298, Philhygra 308, Microdota s. str. 319, Batomicra 355 und Pyc- nota 377; Ceritaxa 1873, 381; Homalota 1873, 393, mit den Untergattungen: Xenota'd^l, Dimetrota 4.0^, Alaobia 461, Tetropla 492, Mycota 502, Atheta 510 und Homalota s. str. 534; Pelnrga 1873, 577; Liogluta 584, mit den Untergattungen: Thinobaena 587, Megista 591, Hypnota 591 und Liogluta s. str. 592; Phryogora 1873, 625; Traumoecia 1873, 631; Dina- raea 1873, 642, mit den Untergattungen: Dinaraea s. str., Polyota, Aglypha 645 und Glaphya 646; Plataraea 1873, 663; Zoosetha 1875, 3; Halobrechta 1875, 9; Anopleta 1875, 20; xlZerfO- «oia 1875, 26; Heteronoma 1875, 33; Ouralia 1875, 40; Apimela 1875, 48; Pachnida 1875, 58; Amidobia 1875, 64; Meotica 1875, 70, mit den Untergattungen Meotica s. str. 73 und Cryptusa 74; Amischa 1875, 96; üofa 1875, 122; Bessobia 1875, 128, mit den Unter- gattungen Bessobia s. str. und Trichiota 131; Metaxya 1875, 147; Dilacra 1875, 183, mit den Untergattungen Dilacra s. str., Dacrila und Dralica 186; Disopora 1875, 197, mit den Untergattungen Disopora 200 und ^Zocowo^a 225; Thinoecia 1875,234, mit den Unter- gattungen Thinoecia s. str. 237 und Hydrosmecta 254; Hygroecia 1875, 279; Taxicera 1875, 289 ;'G^eo.stans nur in folgenden Punkten. Fast immer ist nur eine Mandibel, bald die rechte, bald die linke, mit einem Innenzahne versehen, die andere aber unbewehrt. Das erste Glied der Kiefertaster ist verhält- nissmässig etwas kürzer, das zweite etwas länger. Das dritte Fühlerglied ist fast gerade, innen weniger erweitert, das Anhangsglied nicht wenig weit vor der Mitte, sondern an der schräg abgestutzten Spitze des dritten Gliedes eingefügt. Das vierte Glied in der Mitte etwas verdickt. Auf jeder Seite des Kopfes sind fünf Ocellen vorhanden, von welchen vier im Viereck über dem untersten stehen. Das achte Dorsalsegment ist gerade abgestutzt, nach hinten nicht vorgezogen. Die Cerci des neunten Abdominalsegmentes sind um die Hälfte länger als das Analsegment, wäh- rend sie bei Phloeopora viel kürzer als dasselbe sind. Ihr erstes Glied ist so lang oder fast so lang als das Analsegment. Die Larve lebt in den Gängen von Hyhirgus ligniperda und frisst die jungen Larven desselben und kleine, in den Gängen vor- kommende Poduriden. Die Puppe stimmt im Wesentlichem mit der von Phloeopora überein. Von Mulsant und Rey wurde (Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. suite, Paris 1873, 230) auch eine auf Atheta fnngi bezogene Larve beschrieben, deren Zugehörigkeit zur genannten Art aber später von Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon XXXIII, Ann. 1886, 159, note) in Zweifel gezogen. Dieselbe unterscheidet sich schon durch das Vorhandensein nur eines Ocellus an jeder Seite des Kopfes so wesentlich von der von Perris beschrie- benen Larve, dass sie überhaupt keiner Atheta angehören dürfte und daher am besten hier nicht berücksichtigt wird. Die Gattung Atheta entspricht in dem hier angenommenen, jedenfalls noch zu weiten Umfange der Gattung Homalota im Sinne von Erichson, Kraatz und Sharp, nach Ausschluss einiger Arten, welche den Gattungen Gnypeta (carhonaria, ripicola, velata), Hotnalota (plana), Thectura (ciispidata) , Dadobia (immersa), Notothecta (flavipeSy cov/usa, ancep)s), Thamiaraea (cinnamomea, hospiita) und Brachida (notha) j^gg VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. angehören. Mannerheim, der Gründer der Gattung Homalota, stellte die meisten Arten, die Erichson später unter Homalota zusammenfasste, zu Bolitochara und be- gründete Homalota ausschliesslich auf Aleocliara plana Gyllh., welche viergliedrige Mitteltarsen besitzt und daher gar nicht in die Tribus M>/rmedoniini, sondern in die Tribus Bolitocliarini gehört. Für die Gattung Homalota sensu Erichson, Kraatz et Sharp konnte daher der Mannerheim'sche Name Homalota nicht beibehalten werden, und es schien am entsprechendsten, für dieselbe, nach Ausscheidung der oben ge- nannten Elemente, den Thomson' sehen Namen Atheta zu wählen, da Thomson weitaus die grösste Zahl der früheren Homaloten in seine Gattung Atheta stellte. Die von Thomson und von Mulsant et Rey durch Auflösung der Erichson-Kraatz'schen Gattung Homalota aufgestellten zahlreichen Gattungen scheinen mir bis auf Tha- miaraea, Badobia, Notothecta, Gnypeta, Heterota, Homalota Mannh. Thoms. nee Erichs. (Epipeda Muls. et ßey), Thectura und Brachida durch zu unbestimmt in einander übergreifende Charaktere begründet, als dass ich sie hätte als wirkliche Gattungen festhalten können. Auch die von Fauvel (Faune gallo-rhen. III, Tabl. 653) als selbständig betrachteten Gattungen Alianta, Alaohia und Aleuonota kann ich durch die in Fauvel's Tabelle angegebenen Charaktere nicht genügend von den übrigen Atheten abgrenzen und so mögen dieselben vorläufig unter Atheta vereinigt bleiben, bis eine glücklichere Zerlegung dieser an Formverschiedenheit und Artenzahl alle anderen Staphyliniden-Genera übertreffenden Gattung gelingen wird. Sharp, dem wir eine ausgezeichnete Bearbeitung der britischen, mit wenigen Ausnahmen auch in unserem Faunengebiete vorkommenden Arten verdanken („A Revision of the British Species of Homalota'' in Transact. Entom. Soc. London 1869, 91 — 272), verwarf im Interesse der leichteren Bestimmung sogar alle von Thomson durch Auflösung der Gattung Homalota Erichs. Kraatz gebildeten Genera und schloss sich in der Gruppi- rung der Arten mit einigen Modificationen an die von Kraatz (Nat. Ins. Deutschi. II, 197 — 198) gegebene, auf die Form des Abdomens und Halsschildes und auf die Fühlerbildung basirte Eintheilung an. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet und in der palaearctischen Region durch eine ausserordentlich grosse Zahl von Arten vertreten. Die Lebens- weise der Atheten ist eine sehr verschiedene. Die meisten finden sich unter faulenden Vegetabilien, im Dünger, in faulenden Pilzen, unter abgefallenem Laub, unter feuchtem Mobs, an ausfliessendem Baumsaft, unter Baumrinden etc., einige an Ca- davern, andere (Subg. Hydrosmecta, Disopora, Aloconota) leben wie die Tachyusen an sandigen Ufern von Gewässern und laufen gleich jenen lebhaft im Sonnenschein umher, einige finden sich ausschliesslich an der Meeresküste (Subg. Halohrectha), andere in den höheren Regionen der Gebirge an Schneofeldera unter Steinen {tlbialis, alpicola, Brisoiäi). Einige sind Höhlenbewohner {sp)elaea, orcina, Lindert, suhcavicola). Viele werden zufällig bei Ameisen gefunden, aber nur eine Art (talpa) scheint aus- schliesslich bei Ameisen zu leben. Um die Orientirung in der ausserordentlich artenreichen und schwierigen Gattung möglichst zu erleichtern, erlaube ich mir zunächst, die von Sharp auf die einfachsten und fasslichsten Merkmale basirte Eintheilung der britischen Arten wiederzugeben. Sharp unterscheidet 8 Sectionen und 22 Gruppen. Seetion A. Abdomen parallelseitig. Halsschild etwa so lang als breit. Fünftes bis zehntes Fühlerglied länger als breit oder beinahe so lang als breit. Gruppe I. Sechstes freiliegendes Dorsalsegment fast unpunktirt. cf auf dem sechsten freiliegenden Dorsalsegmente mit einem Höcker oder Kiel: currax, languida, insecta, pavens z= sulcifrons, Eichhoffi = aegyptiaca, cambrica, planifrons =^ dehilicornis. Gruppe II. Sämmtliche Dorsalsegmente punktirt. Kleine, zarte Arten mit nicht verdickten Fühlern : eximia, fragilis, longnla, delicatula, subtilissima. Gruppe III. Sämmtliche Dorsalsegmente punktirt. Arten von mittlerer Grösse mit leicht gegen die Spitze verdickten Fühlern: iitorea =i meridionalis, 37. Gatt. Atheta. I39 imhecilla = marina, luteipes, labilis ■= Gnypeta- carbonaria, carbonaria -=z Gnypeta ripicola, plvmbea (Heterota), fallax. Gruppe IV. cf ohne Kiel oder Höcker auf dem sechsten freiliegenden Dorsal- segmente. Das sechste freiliegende Dorsalsegment fast unpunktirt, die vorher- gehenden dicht, das fünfte oft weitläufiger als das vierte punktirt: luridi- pennis, londinensis = Gyllenhali, hygrotopora, elongatula, volans = melano- cera, clavipes, tibialis, gregaria. Gruppe V. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente spärlich, die hinteren kaum punktirt: vestita, nitidnla, obloiigiuscula = oblonga, silvicola = hyp- normn, vicina, crassicornis = granigera, pagana, graminicola. Seetion B. Abdomen parallelseitig. Halsschild so breit oder wenig breiter als lang. Fünftes bis zehntes Fühlerglied massig quer. Gruppe VI. Kopf kräftig punktirt: halobrectha = ßavipes, puncticeps, prin- ceps -rrzflavipes. Gruppe VII. Kopf fein punktirt oder fast unpunktirt: occidta, fungivora, pi- cip>es, excellens, monticola, subglabra, incanaj nigella, aequata, angusttda, linearis, pilicornis, deMlis, fallaciosa, deformis = complana, caestda. Seetion C. Abdomen parallelseitig. Halsschild so breit oder wenig breiter als lang. Fünftes bis zehntes Fühlerglied stark quer. Gruppe VIII. Gewölbte oder nur schwach niedergedrückte Arten: circellaris, eleganhda, rufo-testacea, splendens, aegra. Gruppe IX. Sehr flache Arten: immersa (Dadobia), cribriceps (Homalota), p)lana (Homalota), ciispidaia (Thectura). Seetion D. Abdomen parallelseitig. Halsschild massig quer, an den Seiten gleich- massig gerundet. Gruppe X. Sechstes freiliegendes Dorsalsegment spärlich oder gar nicht punk- tirt. Fühler massig lang, nicht kräftig : eremita = islandica, Aubei, ge- mina, curtipennis. Gruppe XI. Sechstes freiliegendes Dorsalsegment dicht punktirt. Die Fühler nicht sehr kräftig: vilis, analis, cavifrons, simillima z=z cavifrons, soror, decipiens = analis. Gruppe XII. Sechstes freiliegendes Dorsalsegment nicht punktirt. Die Fühler kräftig oder sehr kräftig: exilis^ jjallens = indocilis, palleola, validiuscida, parallela = talpa. Seetion E. Abdomen parallelseitig. Halsschild deutlich oder stark quer. Die vor- letzten Fühlerglieder nicht oder nur massig quer. Gruppe XIII. Grössere Arten mit kräftig punktirtem Halsschild. Die vorletzten Fühlerglieder quer: brunnea, hepatica, exarata = liepatka. Gruppe XIV. Grössere Arten mit nicht queren vorletzten Fühlergliedern : sub- aenea = aquatica, aeneicollis = Pertyi, xanthoptera = castanoptera, in- cognita, valida. Gruppe XV. Massig grosse oder kleine Arten mit queren vorletzten Pühler- gliedern: succicola =z eiiryptera, trinotata, hybrida, xanthopus, trianguluni, fungicola = crassicornis, ignobilis = nitidicollis, diversa, boletobia = nigri- tiila, nigritula ■=. liturata, coriaria, sodalis, gagatina, divisa, nigricornis, angusticollis, palustris, corvina, pubenda, atomaria, perexigua. Seetion F. Abdomen parallelseitig. Halsschild stark quer. Die vorletzten Fühler- glieder stark quer. Gruppe XVI. Grössere oder nicht sehr kleine Arten mit sehr stark queren vorletzten Fühlergliedern: cinnamomea (Thamiaraea), hos2nta (Thamiaraea), scapvlaris, subterranea, dilaticornis, testaceip)es, oblita, autunmalis ^=. basicornis. Gruppe XVII. Kleine oder sehr kleine Arten mit stark queren vorletzten Fühlergliedorn: sericea = amicula, subtilis, indubia, indiscreta = subtilis, mortuorum, atricolor = mortiioriim, inquimda. 140 VIII. Familie. Stapbylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. Section G. Abdomen gegen die Spitze etwas verengt. Halsschild mit winkeligen Hinterecken. Leben bei Ameisen. Gruppe XVIII. anceps (Notothecta), flavipes (Nototlieda), confusa (Notothecia). Section H. Abdomen nach hinten mehr oder weniger verengt. Halsschild mit ab- gerundeten Hinterecken. Gruppe XIX. Kleine oder sehr kleine Arten. Abdomen gegen die Spitze nur wenig verengt, dicht punktirt. Halsschild nach vorn nur wenig verengt. nigra = zosterae, germana, hodierna, celata, sordidula, canescens. Gruppe XX. Massig grosse Arten. Abdomen gegen die Spitze schwach oder massig verengt. Der Halsschild nach vorn kaum oder massig verengt: marcida,interm.edia, longicornis, macrocera, cadaverina, laevana, cinnamoptera, villosula = nigripeSj atramentaria, setigera, parva = parvula. Gruppe XXI. Halsschild nach vorn stark verengt. Abdomen stark zugespitzt und dicht punktirt: melanaria = sordida, testudinea = melanaria, aterrirna^ pygmaea, muscorum = parva var., pilosiventris = parva. Gruppe XXII. Abdomen gegen die Spitze deutlich verengt. Der Halsschild deutlich nach vorn verengt. Die hinteren Dorsalsegmente spärlich oder gar nicht punktirt: fusca =. laticollis, siihsinuata, pulchra = dienUda, orhata, ftmgif dientula = ficngi var., orphana, cribrata, notha (Bradiida). Mulsant u. Rey (1. c. 1873, 120, 121, 174; 1875, 2, 121) spalten ihre Homolotates vrais, die mit Ausschluss von Kraatzia, Nototheda, Thamiaraea, Hete- rota und Thedura und mit Einschluss von Geostiba der Gattung Atheta in dem hier angenommenen Umfange entsprechen, in folgender Weise in eine grosse Anzahl von Gattungen: 1 Mittelhüften ziemlich weit von einander getrennt (I. Section l. c. 1873, 121) . . 2 — Mittelhüften wenig von einander getrennt, fast zusammenstossend oder zu- sammenstossend 7 2 Viertes freiliegendes Dorsalsegment an der Basis nicht quer eingedrückt ... 3 — Viertes freiliegendes Dorsalsegment an der Basis deutlich quer eingedrückt. Die Schläfen unten gerandet. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, an der Basis seitlich nicht ausgebuchtet. Mesosternalfortsatz bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften verlängert 6 3 Halsschild hinten deutlich weniger breit als die Flügeldecken, an der Basis seitlich nicht ausgebuchtet. Das Endglied der Hintertarsen etwas länger als das erste Glied 4 — Halsschild hinten so breit oder kaum schmäler als die Flügeldecken, an der Basis seitlich leicht ausgebuchtet. Mesosternalfortsatz kaum über die Mitte der Mittelhüften verlängert 5 4 Das erste Glied der Mitteltarsen deutlich kürzer, das erste Glied der Hinter- tarsen länger als das zweite. Die Schläfen unten deutlich gerandet. Meso- sternalfortsatz an der Spitze ziemlich breit abgerundet, kaum bis zur Mitte der Mittelhüften reichend, mit der Spitze des Metasternalfortsatzes durch ein längeres, ziemlich schmales und gleichbreites Zwischenstück verbunden Earota. — Sowohl das erste Glied der Mitteltarsen als das erste Glied der Hintertarsen deutlich kürzer als das zweite. Die Schläfen unten nicht gerandet. Der Mesosternalfortsatz an der Spitze fast abgestutzt, etwa bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften reichend, mit der Spitze des Metasternalfortsatzes ohne Zwischenstück verbunden (Kraatzia.) 5 Das erste Glied der Mitteltarsen deutlich kürzer als das zweite. Das End- glied der Hintertarsen zweimal so lang als das erste. Die Schläfen unten nicht gerandet. Die Hinterecken des Halsschildes fast rechtwinkelig. Die Flüsreldecken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet. 37. Gatt. Atheta. 141 Der Mesosternalfortsatz ziemlich spitz, ohne Zwischenstück mit dem Metasternal- fortsatze zusammentreffend (Notothecta s. st., Lyprocorrhe). (Notothectd.) — Das erste Glied der Mitteltarsen so lang als das zweite. Das Endglied der Hintertarsen dreimal so lang als das erste. Die Schläfen unten gerandet. Die Hinterecken des Halsschildes stumpf. Die Spitze des Mesosternalfortsatzes abgerundet, mit der Spitze des Metasternalfortsatzes durch ein glattes, ziemlich gleichbreites Zwischenstück verbunden (Thamiavaea,) 6 Das erste Glied der Hintertarsen ziemlich gestreckt, deutlich länger als das zweite. Die Fühler ziemlich lang. Die Flügeldecken kürzer als zusammen breit. Der Mesosternalfortsatz wenig und allmälig verengt, ziemlich breit, an der Spitze stumpf (Meterota.) — Das erste Glied der Hintertarsen oblong, so lang als das zweite oder kaum länger. Die Fühler ziemlich kurz. Die Flügeldecken fast so lang als zusammen breit. Der Mesosternalfortsatz an der Spitze kurz zugespitzt .... Aliatlta. 7 Mesosternalfortsatz bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften reichend, diese leicht getrennt. (H. Section, 1. c. 1873, 174) 8 — Mesosternalfortsatz wenig über die Mitte der Mittelhüften reichend, diese sehr genähert, aber nicht zusammenstossend (III. Section, 1. c. 1875, 2) 20 — Mesosternalfortsatz nicht über die Mitte der Mittelhüften reichend, diese mehr oder minder zusammenstossend (IV. Section, 1. c. 1875, 121) 30 8 Schläfen unten mehr oder minder deutlich gerandet {Badiira ausgenommen). Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quer eingedrückt . . 9 — Schläfen unten nicht gerandet. (Bei Plataraea sind aber die Schläfen unten mehr oder minder deutlich gerandet). Das Endglied der Hintertarsen etwa doppelt so lang als das erste 19 9 Die Epipleuren des Halsschildes stark umgeschlagen oder wenigstens horizontal, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Der Halsschild stark quer, nach vorn mehr oder weniger verengt, so breit oder wenig schmäler als die Flügel- decken, an der Basis seitlich gewöhnlich etwas ausgebuchtet. Die Flügel- decken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Das Abdomen nach hinten mehr oder weniger verengt. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment gewöhnlich länger als die vorhergehenden. Die Hintertarsen mehr oder minder verlängert. Der Körper mehr oder minder spindelförmig {HemUrojna, Coprothassa, Colpodota, Acrotona, Solenia) ColpodotCl, — Die Epipleuren des Halsschildes massig umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht stets sichtbar 10 10 Die Schläfen unten vollständig und deutlich gerandet (Badura ausgenommen) 11 — Die Schläfen hinten deutlich, vorn undeutlich oder gar nicht gerandet .... 17 11 Abdomen nach hinten ziemlich stark verengt, das zweite bis vierte frei- liegende Dorsalsegment am Hinterrande leicht ausgerandet und mit deutlichen borstentragenden Punkten besetzt, das fünfte Dorsalsegment viel länger als die vorhergehenden. Die Schienen stark mit Börstchen besetzt 12 — Abdomen ziemlich gleichbreit oder nach hinten schwach, bisweilen stärker verengt, das zweite bis vierte freiliegende Dorsalsegment hinten abgestutzt und nur undeutlich mit borstentragenden Punkten besetzt. Die Schienen nicht oder nur schwach mit Börstchen besetzt 13 12 Die Schläfen unten deutlich gerandet. Die Fühler lang, ziemlich kräftig, ihre vorletzten Glieder so lang oder etwas länger als breit. Das Abdomen gleich- förmig punktirt Chaetida, — Die Schläfen nicht gerandet. Die Fühler massig lang, ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder mehr oder minder quer. Das Abdomen gegen die Spitze weniger dicht punktirt JSadura, 13 Drittes Fühlerglied deutlich kürzer als das zweite. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment nur selten länger als die vorhergehenden 14 — Das dritte Fühlerglied so lang oder etwas länger als das zweite 16 142 ^'III. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 14 Das fünfte bis zehnte Fühlerglied mehr oder minder quer 15 — Das fünfte bis zehnte Fählerglied sehr kurz und breit, das vierte kurz, schmäler als die folgenden. Der Halsschild quer, nach vorn leicht verengt. Das vierte und fünfte freiliegende Dorsalsegment kaum länger als die vor- hergehenden Segmente. Die Hintertarsen ziemlich lang Ceritaxa, 15 Der Halsschikl sehr stark quer, fast so breit als die Flügeldecken, nach vorn verengt, an der Basis jederseits schwach ausgebuchtet. Die Hintertarsen wenig lang. Körper ziemlich kurz und dick Dochmonota, — Der Halsschild mehr oder minder quer, mehr nach hinten verengt, im All- gemeinen weniger breit als die Flügeldecken, an der Basis jederseits abge- schrägt. Die Hintertarsen mehr oder minder lang. Der Körper mehr oder minder gestreckt, wenig dick. {Hilara, Philhygra, Microäota s. slr., Datomicra, Pycnota) 3Iicrodota. 16 Das fünfte freiliegende Dorsalsegment nicht oder kaum länger als das vorher- gehende, dieses oft etwas länger als das vierte. Das letzte Abdominalsegment meist eingezogen. Der Körper mehr oder weniger linear oder spindelförmig, ziemlich flach oder schwach gewölbt. {Xenota, Dimetrota^ Alaobia, Tetropla, Mycota, Atheta, Homalota s. str.) Honialota. — Das dritte freiliegende Dorsalsegment wesentlich länger als das vorhergehende, dieses vom dritten kaum an Länge verschieden. Das letzte Dorsalsegment meist etwas vortretend. Der Körper ziemlich gleichbreit, depress. Pelurga. 17 Das vierte freiliegende Dorsalsegment nicht oder kaum länger als die vorher- gehenden. Das Endglied der Hintertarsen kaum doppelt so lang als das erste. (Thinobaena, Megista, Hypnota, Lioghita s. str.) Liogluta. — Das vierte freiliegende Dorsalsegment deutlich länger als die vorhergehenden Segmente 18 18 Die vorletzten Fühlerglieder nicht oder kaum quer. Die Flügeldecken ziemlich stark quer. Die Epimeren der Mittelbrust gross, trapezförmig. Das letzte Abdominalsegment etwas vortretend. Das Endglied der Hintertarsen doppelt so lang als das erste Phvyogora, — Die vorletzten Fühlerglieder stark quer. Die Flügeldecken massig quer. Die Epimeren der Mittelbrust massig gross, fast dreieckig. Das letzte Abdominal- segment zurückgezogen. Das Endglied der Hintertarsen dreimal so lang als das erste Traumoecia, 19 Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quer eingedrückt. Der Kopf fast so breit als der Halsschild. Das vorletzte Glied der Kiefer- taster merklich verdickt. Der Körper mehr oder minder gleichbreit, mehr oder minder depress (Dinaraea s. str., Folyota, Aglypha, Glaphya). . .Dliiapaea. — Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis deutlich quer eingedrückt. Der Kopf schmäler als der Halsschild. Das dritte Glied der Kiefertaster kaum verdickt. Der Körper mehr spindelförmig, massig depress JPlataraea. 20 Schläfen mehr oder minder deutlich gerandet 21 — Schläfen nicht gerandet 27 21 Körper massig lang oder oblong, dick, gewölbt, stark punktirt. Das fünfte bis zehnte Fühlerglied ziemlich stark quer. Die Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment länger als die vor- hergehenden Segmente Zoosetha, — Körper gestreckt, wenig dick, mehr minder gleichbreit oder leicht depress, fein punktirt 22 22 Das fünfte freiliegende Dorsalsegment so lang oder kaum kürzer als die vorhergehenden, etwas zurückziehbar. Die Hintertarsen massig lang 23 — Das fünfte freiliegende Dorsalsegment deutlich länger als die vorhergehenden, nicht zurückziehbar. Der Kopf fast dreieckig. Die Schläfen undeutlich gerandet. Das fünfte bis zehnte Fühlerglied mehr oder minder stark quer. Die Hinter- tarsen wenig: lang 26 37. Gatt. Atheta. 143 23 Die Schläfen deutlich und vollständig gerandet. Dei- Kopf ziemlich stark punktirt. Der Halsschild quer 24 — Die Schläfen undeutlich oder nur hinten gerandet. Der Kopf mehr oder minder quer. Der Halsschild nicht oder nur wenig breiter als lang 25 24 Mesosternum an der Basis gekielt. Der Kopf hinter den Augen allmälig ver- engt. Die Flügeldecken am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ausge- buchtet. Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quer gefurcht. Halohrechta» — Mesosternum ungekielt. Der Kopf hinter den Augen nicht verengt. Die Flügel- decken am Hinterrando innerhalb der Hinterecken nicht ausgebuchtet. Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht. Afiopleta, 25 Siebentes bis zehntes Fühlerglied sehr kurz, sehr stark quer. Mesosternum an der Basis mit rudimentärem Mittelkiel. Der Mesosternalfortsatz allmälig zu- gespitzt, an der Spitze etwas abgestumpft. Körper sehr schmal. Aleuonota. — Siebentes bis zehntes Fühlerglied massig kurz, stark quer. Mesosternum an der Basis ungekielt, der Mesosternalfortsatz scharf zugespitzt. Körper massig schmal JSeteronoma. 26 Halsschild quer, nach hinten etwas verengt. Das Endglied der Hintertarsen kaum länger als das erste, dieses länger als breit. Körper ziemlich depress, schwarz Oiiralia, — Halsschild fast so lang als breit, nicht oder kaum nach hinten verengt. Das Endglied der Hintertarsen wenigstens doppelt so lang als das erste, dieses kaum länger als breit. Körper depress, röthlichgelb JLpimelci. 27 Das Endglied der Hintertarsen dreimal so lang als das erste. Das fünfte frei- liegende Dorsalsegment von den vorhergehenden kaum an Länge verschieden 28 — Das Endglied der Hintertarsen wenig länger als das erste Glied. Der Kopf meist hinter den Augen erweitert 29 28 Das dritte Fühlerglied kaum kürzer als das zweite. Der Kopf quer viereckig. Das Abdomen ziemlich gleichbreit, das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis quergefarcht JPacJuiida. — Das dritte Fühlerglied wesentlich kürzer als das zweite. Der Kopf nach hinten kaum erweitert. Das Abdomen nach hinten etwas erweitert, das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quergefurcht. . . , Amidohia. 29 Fühler stark oder massig stark verdickt, ihr fünftes bis zehntes Glied sehr kurz, sehr stark quer, das dritte Glied kaum länger als breit oder fast kugelig. Abdomen nach hinten etwas erweitert, das fünfte freiliegende Dorsalsegment wesentlich länger als die vorhergehenden {Meotica s. str., Crijptnsa) Meotica. — Fühler schwach verdickt, das fünfte bis zehnte Glied quer, das dritte länger als breit. Abdomen ziemlich gleichbreit. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment länger als die vorhergehenden Anilscha. 30 Mesosternalfortsatz bis zur Mitte oder fast bis zur Mitte der Mittelhüften reichend, mehr oder minder zugespitzt. Die Mittelhüften mit einem Drittel ihrer Länge zusammenstossend oder fast zusammenstossend 31 — Mesosternalfortsatz nur bis zu einem Drittel der Mittelhüften reichend, mit rechtwinkliger oder nur schwach spitzwinkliger Spitze. Die Mittelhüften mit zwei Dritteln oder wenigstens der Hälfte ihrer Länge zusammenstossend.... 35 31 Die Schläfen mehr oder minder deutlich gerandet 32 — Die Schläfen nicht gerandet. Das erste Glied der Hintertarsen wesentlich länger als das zweite, aber kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment länger als die vorher- gehenden Segmente. Der Körper mehr oder minder depress, dicht punktulirt {Disopora s. str. = Disopora -\- Aloconota Thoms., Aloconota ■=■ Glossola Fowl.) Disopora, 144 VllI- Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 32 Das erste Glied der Hintertarsen vom zweiten kaum an Länge verschieden, das zweite bis vierte Glied ziemlich gleichlang 33 — Das erste Glied der Hintertarsen ziemlich gestreckt, wesentlich länger als das zweite, das zweite bis vierte allmälig etwas an Länge abnehmend. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment viel länger als die vorhergehenden, dicht punktulirt. (Dilacra s. str., Dacrila, Dralica) Dilact'd. 33 Fühler ziemlich stark verdickt, ihr fünftes bis zehntes Glied sehr kurz. Der Metasternalfortsatz zwischen den Mittelhüften lang und sehr spitz. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment von den vorhergehenden kaum an Länge verschieden. Körper beinahe glatt oder kaum punktirt Liota, — Die Fühler schwach oder nur massig verdickt, ihr siebentes bis zehntes Glied wenig oder massig quer. Der Metasternalfortsatz zwischen den Mittelhüften kurz. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment länger als die vorhergehenden . 34 34 Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis deutlich quer eingedrückt. Die Fühler gegen die Spitze ziemlich verdickt Hessobia. — Das vierte freiliegende Dorsalsegment an der Basis nicht quer eingedrückt. Die Fühler gegen die Spitze schwach verdickt Metaxya. 35 Die Schläfen nicht gerandet. Die Fühler dünn. Der Halsschild fast so lang als breit oder quer. Die Flügeldecken zusammen breiter, so breit oder etwas schmäler als lang. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment viel länger als die vorhergehenden. Körper mehr oder minder depress, dicht punktulirt (Thinoecia s. Str., Hydrosmecta) Thinoecia. — ' Schläfen gerandet. Die Flügeldecken zusammen breiter als lang 36 36 Die vorletzten Fühlerglieder massig quer. Der Halsschild wenig breiter als lang. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment viel länger als die vorhergehenden. Der Körper massig depress, dicht punktirt Hygroecla, — Das fünfte bis zehnte Fühlerglied sehr stark quer. Der Halsschild stark quer. Das fünfte freiliegende Dorsalsegment von den vorhergehenden kaum an Länge verschieden. Der Körper depress, zerstreut punktirt. Taocicera, Geostiba wird wegen der rudimentären oder ganz fehlenden Flügel, der Kürze der Flügeldecken und des Metasternums , Thectura wegen der eigenthümlichen Bil- dung der Spitze des Abdomens unter die Homalotates faux gestellt. Diese Uebersicht, in welcher die Gattungen mit Ausnahme jener der ersten Section in recht natürlicher Anordnung aufeinander folgen, soll zur Ergänzung der nachstehenden Tabelle dienen, in welcher, der umständlichen Untersuchung halber, auf den Bau des Mesosternums nur sehr wenig Rücksicht genommen wurde. Bestimmungstabelle der Arten. 1 Sechstes (viertes freiliegendes) Dorsalsegment hinter der Basis quer einge- drückt (vergl. auch sub 55 Toxicera) 2 — Sechstes (viertes freiliegendes) Dorsalsegment hinter der Basis nicht quer eingedrückt 10 2 Schläfen ganz ungerandet. Abdomen grob und dicht punktirt. Beim c? die Apicalhälfte des siebenten und das achte Dorsalsegment gekörnt, das letztere am Hinterrande mit vier sehr kleinen Zähnchen. Subg. Pachllida. . 126 nigella, — Schläfen wenigstens hinten gerandet 3 3 Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment länger als das sechste. Beim cf das achte Dorsalsegment mit leistenförraig aufgebogenem Seitenrande. Subg. Bessobia 4 — Siebentes Dorsalsegment nicht oder kaum länger als das sechste. Beim cf das achte Dorsalsegment an den Seiten nicht gerandet 5 4 Achtes Dorsalsegment des cf hinten abgestutzt oder seicht ausgerandet, oben ohne Sculptur 117 occulta, 118 Jtingivora. — Achtes Dorsalsegment des cf hinten tief ausgeschnitten, oben mit Höckerchen oder Fältchen 119 excellens, 120 monticola. 37. Gatt. Atheta. 145 5 Kopf ziemlich gross oder sehr gross, wenig oder kaum schmäler als der Halsschild. Long. 1 * 5 — 3 mm 6 — Kopf verhältnissmässig klein, viel schmäler als der Halsschild. Long. 3 bis 4 • 7 mm 8 6 Mittelhüften von einander ziemlich weit getrennt. Abdomen grobkörnig punktirt. Subg. Alianta 125 incana. — Mittelhüften nur schmal getrennt. Abdomen ziemlich fein oder fein punktirt. Subg. Anopleta 7 7 Kopf sehr gross. Halsschild und Flügeldecken sehr weitläufig punktirt. 116 inhabilis, — Kopf massig gross. Halsschild und Flügeldecken dicht punktirt. 114 corvina, 115 arcana, 8 Erstes Glied der Hintertarsen viel länger als das zweite. Flügeldecken des cf hinten neben der Naht mit einem Längsfältchen. Das siebente Dorsalsegment beim cf in der Mitte vor dem Hinterrande mit einer hufeisenförmigen Er- habenheit. Subg. Pty Chandra 121 hepatica. ~ Erstes Glied der Hintertarsen nicht oder nur sehr wenig länger als das zweite. Flügeldecken und siebentes Dorsalsegment beim cf einfach. Subg. Plataraea 9 9 Halsschild quer, um die Hälfte breiter als lang. 122 brunnea, 123 nigriventris, — Halsschild kaum breiter als lang 124 melanocephala, 10 Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild. Augen klein. Die Schläfen viel länger als der Längsdurchmesser der Augen (vergl. auch 144 indocilis, 160 tibialis, 161 bosnica, 169 islandica) 11 — Flügeldecken länger, so lang oder nur sehr wenig kürzer als der Halsschild 15 11 Mandibeln weit vorragend. Kopf grob und tief punktirt. Subg. Pseudopasilia. 137 testacea. — Mandibeln normal. Kopf fein oder erloschen punktirt 12 12 Kopf quer rundlich, wenig schmäler als der Halsschild, cf a-uf dem siebenten Dorsalsegmente ohne Auszeichnung. Subg. Ousipalia. 157 caesula, 158 alpicola. — Kopf klein, oval oder rundlich oval, viel schmäler als der Halsschild, (f auf dem siebenten Dorsalsegmente mit einem, selten mit zwei Längsfältchen oder Höckerchen. Subg. Geostiba 13 13 Siebentes Dorsalsegment des cf in der Mitte mit zwei Längsfältchen oder Höckerchen 155 Chyi^erL — Siebentes Dorsalsegment des cf in der Mitte mit einem Längsfältchen oder dornförmigen Höckerchen 14 14 Siebentes Dorsalsegment des cf in der Mitte mit einem kielförmigen, am Hinterrande endigenden Längsfältchen. 150 circellaris, 151 ct'oatlca, — Siebentes Dorsalsegment des rT in der Mitte des Hinterrandes mit einem schräg emporgerichteten, nach hinten vorspringenden, dornförmigen Höckerchen. 152 Ap^elbecM, 153 armata, 154 spinicollis. 15 Augen klein oder sehr klein, die Schläfen viel länger als der Längsdurch- messer der Augen 16 — Augen normal oder massig klein, die Schläfen nicht oder nur wenig länger als der Längsdurchmesser der Augen 24 16 Drittes und viertes Fühlerglied fast gleichgross und gleichgebildet, beide fast kugelig. Fünftes bis zehntes Fühlerglied nicht oder nur massig quer. Körper sehr schmal und depress. Long. 1'2 — 1'4 mm. Subg. Hydro- smectina 193 subtilissima, 194 tentnssinia. — Drittes Fühlerglied viel länger als das vierte 17 17 Schläfen ungerandet 18 — Schläfen wenigstens hinten gerandet 21 Gangibaue r, Käfer von Mitteleuropa. 10 146 YUI. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 18 Kopf nach hinten erweitert. Abdomen bis zur Spitze dicht punktirt. Subg. Amischa 145 analis, 146 cavifronSf 147 soi'or, — Kopf nach hinten nicht oder kaum erweitert. Abdomen hinten glatt oder wenig dicht punktirt 19 19 Fühler gegen die Spitze wenig verdickt, ihre vorletzten Glieder nur massig quer, ihr drittes Glied nicht oder nur wenig kürzer als das zweite. Flügel- decken nicht länger als der Halsschild. Subg. Oreostiba- 160 tibialiSf 161 hosnica. — Fühler gegen die Spitze stark verdickt, ihre vorletzten Glieder mindestens doppelt so breit als lang, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite 20 20 Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment viel länger als das sechste. Subg. Meotica 143 exilis, 144 inäocilis, — Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment nicht länger als das sechste. Subg. Amidobia 148 talpa, 149 validiuscula, 21 Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment nicht länger als das sechste. Flügeldecken so lang oder etwas länger als zusammen breit. Subg. Aleuonota. 22 — Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment wesentlich länger als das sechste 23 22 Halsschild und Flügeldecken sehr fein chagrinirt, wenig glänzend, fein aber deutlich punktirt 138 rufotestacea, 139 gracilenta. — Halsschild und Flügeldecken glänzend glatt, ohne erkennbare Punktirung. 140 splendens. 23 Halsschild kaum breiter als lang. Die Flügeldecken etwas länger als zu- sammen breit. Subg. Apimela 141 macellaf 142 Mulsanti. — Halsschild quer, viel breiter als lang. Die Flügeldecken kürzer als zusammen breit. Subg. Parameotica 181 complana, 182 laticeps. 24 Abdomen nach hinten verengt oder mehr oder minder zugespitzt 25 — Abdomen parallelseitig oder nur sehr schwach nach hinten verengt 50 25 Die umgeschlagenen Seiten (Epipleuren) des Halsschildes bei seitlicher An- sicht nicht sichtbar. Der Seitenrand des Halsschildes in gleichmässiger Curve bis in die Vorderecken verlaufend. Die Seiteurandwimpern des Halsschildes schwach oder undeutlich. Der Halsschild nach vorn verengt. Habitus von Oxypoda 26 — Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes bei seitlicher Ansicht sichtbar. Der Seitenrand des Halsschildes vorn in stärkerer Curve nach unten ge- schwungen. Seiten Wimpern des Halsschildes sehr kräftig, selten (Subg. Datomicra) undeutlich 35 26 Drittes Fühlerglied deutlich länger als das zweite. Subg. Coprotliassa. 27 — Drittes Fühlerglied kürzer oder höchstens so lang als das zweite. Subg. Acrotoiia 28 27 Viertes Fühlerglied quer 1 sordida. — Viertes Fühlerglied so lang oder länger als breit. 2 Tnelanaria, 3 consanguinea, 28 Abdomen bis zur Spitze ziemlich gleichmässig, mehr oder minder dicht, in der Regel seidenschimmernd pubescent {Colpodota Muls. et Eey) 29 — Abdomen auf dem sechsten und siebenten (vierten und fünften freiliegenden) Dorsalsegmente viel spärlicher, niemals seidenschimmernd pubescent {Acrotona und Solenia Muls. et Rey) 31 29 Fühler an der Wurzel röthlichgelb 4 pygniaea, 7 parens. — Fühler ganz schwarz oder pechbraun 30 30 Fühler gegen die Spitze kaum verdickt, ihr drittes Glied so lang als das zweite. 5 aterrima. — Fühler gegen die Spitze deutlich verdickt, ihr drittes Glied kürzer als das zweite. 6 parva, 8 nlgerrima. 37. Gatt. Atheta. :J47 31 Auch die vorderen Dorsalsegmente sehr weitläufig punktirt. 12 clientula. — Die vorderen Dorsalsegmente ziemlich dicht, die hinteren weitläufiger oder spärlicher punktirt 32 32 Fühler wenigstens an der Wurzel röthlichgelb 33 — Fühler dunkel, an der Wurzel bisweilen bräunlichroth „ 34 33 Basis des Halsschildes seitlich kaum ausgebuchtet. Achtes Dorsalsegment des cf einfach 9 orphana, 10 fungi. — Basis des Halsschildes seitlich deutlich ausgebuchtet. Achtes Dorsalsegment des cf am Hinterrande mit vier kurzen Zähnen 15 laticollis, 34 Kopf ziemlich breit 11 orhata, 13 fusclpes, — Kopf verhältnissmässig schmal 14 suhsiniiata, 35 Drittes Fühlerglied wesentlich kürzer als das zweite. Halsschild und Abdomen an den Seiten fein oder undeutlich bewimpert. Kleine schwarze Arten. Subg. Datomicra 36 — Drittes Fühlerglied nicht oder nur sehr wenig kürzer als das zweite. Hals- schild und Abdomen an den Seiten kräftig bewimpert 40 36 Halsschild massig quer, sowie die Flügeldecken fein oder sehr fein punktirt. 37 — Halsschild sehr stark quer, doppelt so breit als lang, sowie die Flügeldecken massig fein, tief und dicht punktirt 23 cvihvata, 37 Fünftes bis zehntes Fühlerglied nicht breiter als lang 18 liodierna, — Fünftes bis zehntes Fühlerglied deutlich quer 38 38 Kopf und Halsschild ziemlich glänzend 17 zoster ae, — Kopf und Halsschild matt 39 39 Abdomen hinten weniger dicht punktirt. Long l'5wm....l9 germana 20 celata. — Abdomen hinten kaum weniger dicht als auf den vorderen Dorsalsegmenten punktirt. Long. 1-3 ww 21 sordidula, 22 canescens. 40 Abdomen bis zur Spitze dicht punktirt und pubescent. Fühler sehr kräftig, ihr viertes Glied quer, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig etwas an Länge, aber nicht an Breite zunehmend. Subg. Chaetida. 16 longicornis. — Abdomen hinten nicht oder nur spärlich punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, ihr viertes Glied nicht oder nur schwach quer. Subg. Dimetrota. 41 41 Die vorletzten Fühlerglieder nicht oder nur sehr schwach quer 42 — Die vorletzten Fühlerglieder mindestens um die Hälfte breiter als lang .... 49 42 Körper klein. Long. 1'5 — 11 mm. {Badura Muls. et Key) 24: parvula, 25 macrocera. — Körper grösser. Long. 2 — 3 • 5 mm 43 43 Fühlerwurzel röthlichgelb oder hell bräunlichroth 44 — Fühler ganz dunkel 47 44 Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild 30 7narcida. — Flügeldecken nur um ein Drittel länger als der Halsschild 45 45 Halsschild gelbbraun oder bräunlichgelb. Abdomen auf den drei ersten frei- liegenden Dorsalsegmenten sehr weitläufig punktirt. Schläfen etwas länger als die Augen :;i Uvida, — Halsschild pechschwarz oder pechbraun. Abdomen auf den drei ersten frei- liegenden Dorsalsegmenten ziemlich oder sehr dicht punktirt. Schläfen nicht länger als die Augen 46 46 Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten massig dicht punktirt. 32 cinfiamopteraf 33 putrida. — Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten sehr fein und sehr dicht punktirt 34 iriterniedia. 47 Kopf und Halsschild ohne Bronzeschimmer 38 cadaverina, 39 contristata. — Kopf und Halsschild mit deutlichem Bronzeschimmer 48 148 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. 48 Halsschild sehr dicht oder äusserst dicht punktirt 35 plcipentiis, 36 subrugosa. — Halsschild nicht sehr dicht punktirt 37 atramentaria. 49 Beine röthlichgelb. Die Flügeldecken gelb oder braun 28 laevana, 29 procera. — Beine und Flügeldecken schwarz oder pechbraun 26 nigripes, 27 setigera. 50 Fühler gegen die Spitze stark oder massig verdickt, ihre vorletzten oder mittleren Glieder wenigstens um die Hälfte breiter als lang. Sehr selten das zehnte Glied länger als das neunte und nicht oder nur schwach quer 51 — Die Fühler gegen die Spitze nicht oder nur schwach verdickt, ihre vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. (Vergl. auch 113 ravilla) 94 51 Die zwei ersten Fühlerglieder sehr gestreckt, das zweite Glied länger als das erste, das dritte viel kürzer als das zweite. Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit sehr groben Punkten wenig dicht besetzt. Subg. Megaloscapa 134 punctipennis, — Die zwei ersten Fühlerglieder normal gebildet, das zweite kürzer als das erste 52 52 Mandibeln weit vorgestreckt und erst gegen die Spitze gekrümrat. Kopf mit groben und ziemlich tiefen Punkten wenig dicht besetzt. Halsschild und Flügeldecken fein punktirt. Mesosternum an der Basis gekielt. Subg. Halo- brectha 135 flavipes, 136 puncticeps. — Mandibeln wenig vorragend, normal gekrümmt 53 53 Mesosternalfortsatz kurz dreieckig, mit nahezu rechtwinkeliger Spitze, nur bis zum ersten Drittel der Mittelhüften reichend 54 — Mesosternalfortsatz zugespitzt, wenigstens bis zur Mitte der Mittelhüften reichend 56 54 Das siebente Dorsalsegment nicht länger als das sechste, sowie dieses eben. Halsschild und Flügeldecken dicht punktirt. Subg. Hygroecia. 183 dehilis. — Das siebente Dorsalsegment wesentlich länger als das sechste, sowie dieses mehr oder minder deutlich, aber sehr seicht quer eingedrückt. Halsschild und Flügeldecken weitläufig punktirt. Subg. Taxicera 55 55 Die mittleren Fühlerglieder dreimal so breit als lang. Kopf und Halsschild beim cf glänzend, beim 9 äusserst fein chagrinirt. 130 politcif 131 deplanata. — Die mittleren Fühlerglieder beim $ doppelt, beim rf anderthalbmal so breit als laug. Kopf und Halsschild bei beiden Geschlechtern chagrinirt. 132 tt'uncata, 56 Schläfen ganz ungerandet. (Vergl. auch sub 18 : Subg. Amischa, sub 20 : Subg. Amidobia.) Subg. Diiiaraea 57 — Schläfen wenigstens hinten gerandet 58 57 Abdomen auf dem sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmente sehr dicht und fein, fast ebenso dicht wie auf den vorhergehenden Segmenten punktirt. Sechstes und siebentes Dorsalsegment beim cf mit Körnchen besetzt. {Polyota Muls. et Rey) 127 angustula. — Abdomen auf dem sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmente massig fein und wenig dicht, weitläufiger als auf den vorhergehenden Segmenten punktirt. Sechstes und siebentes Dorsalsegement beim J* mit Körnchen besetzt. {Dinaraea Muls. et Eey) 128 aeqiiata. — Abdomen auf dem sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegmente, sowie auf dem siebenten nur spärlich oder erloschen punktirt. Sechstes und siebentes Dorsalsegment des cf* ohne Körnchen. {Äglypha Muls. et Eey) 129 linearis. 58 Drittes Fühlerglied wesentlich kürzer als das zweite 59 37. Gatt. Atheta. 149 — Drittes Fühlerglied nicht oder nur wenig kürzer als das zweite 74 59 Fühler vom fünften Gliede an plötzlich und sehr stark verdickt. Subg. Cei'itaxa. 88 testaceipes, 89 dilaticornis, — Fühler gegen die Spitze allmälig verdickt 60 60 Fühler sehr kurz, gegen die Spitze ausserordentlich stark verdickt, ihre vor- letzten Glieder mindestens viermal so breit als lang. Subg. Rhopalocera. 91 clavigera. — Fühler länger, gegen die Spitze weniger stark verdickt 61 61 Endglied der Fühler sehr gross, länger als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, conisch zugespitzt. Subg. Strobiloceru- 90 capitiilata. — Endglied der Fühler nicht oder nur wenig länger als die zwei vorhergehen- den Glieder zusammengenommen 62 62 Kopf, Halsschild und Flügeldecken grob und sehr tief punktirt. Subg. Zoosetha- 133 inconspicua. — Kopf, Halsschild und Flügeldecken mehr oder minder fein, bisweilen erloschen punktirt 63 63 Abdomen bis zur Spitze dicht punktirt. (Vergl. auch Subg. Ämischa sub 18) 64 — Abdomen auf dem siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmente nicht oder spärlich punktirt. Subg. Microdota. (Vergl. auch Subg. Amidobia sub 20) 65 64 Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment nicht länger als das sechste. Subg. Dochmoiiota 87 clancula. — Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment länger als das sechste. (Vergl. auch 207 j^ruinosa.) Subg. Dralica 162 vilis, 164 cava, 65 Halsschild ziemlich dicht oder sehr dicht punktirt 66 — Halsschild weitläufig oder erloschen punktirt 69 66 Abdomen auf dem sechsten (vierten freiliegenden) Dorsalsegment nur wenig weitläufiger als auf dem fünften punktirt. Achtes Dorsalsegment beim cf breit, mit schmal leistenförmig aufgebogenem Seitenrande. Long. 1 • 8 mm. 95 spatula. — Abdomen auf dem sechsten Dorsalsegmente nicht oder nur spärlich punktirt. Das achte Dorsalsegment beim ^ an den Seiten nicht gerandet 67 67 Grösser. Long. 1-5 — 2 mm 96 subtilis, 97 amicula, — Kleiner. Long. 0-8 — 1*3 mw 68 68 Halsschild und Flügeldecken sehr dicht punktirt. 98 niortuorum, 99 inquinula, . — Halsschild und Flügeldecken wenig dicht punktirt 100 liliputana. 69 Flügeldecken nur massig fein und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler gegen die Spitze sehr stark verdickt, ihre vorletzten Glieder dreimal so breit als lang. Körper gelbroth, der Kopf, die vorletzten Abdominalsegmente und meist auch die Basis der Flügeldecken schwärzlich. {Hilara Muls. et Key.) 92 minor. — Die Flügeldecken äusserst fein oder erloschen punktirt. Die Fühler gegen die Spitze weniger stark verdickt 70 70 Körper röthlichgelb, der Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente, bis- weilen auch die Hinterecken der Flügeldecken schwärzlich. Fühler ganz gelb oder gegen die Spitze schwach gebräunt. {Hilara Muls. et Key.) 93 palleola. — Körper schwarz oder braun, nur bei unausgefärbten Stücken bis auf den Kopf und die vorletzten Abdominalsegmente bräunlichroth oder bräunlichgelb. 71 71 Das achte Dorsalsegment beim cT am abgestutzten Hinterrande kräftig crenulirt. Körper tief schwarz, nur die Kniee und Tarsen röthlich 94 indiibia, — Das achte Dorsalsegment beim cf an der Spitze tief dreieckig ausgeschnitten und in der Umgebung des Ausschnittes in halbkreisförmiger Begrenzung tief niedergedrückt 104 excisa. 150 VIII. Familie. Staphylinidae. — II. Trib. Myrmedoniini. — Das achte D.orsalsegment des (^ ohne besondere Auszeichnung 72 72 Grösser. Long. 1*5 — 2 mm 106 aegra, 107 luctuosa. — Kleiner. Long. 1 — 1*3 mm 73 73 Abdomen ganz schwarz. Halsschild beim cf ohne tiefen Eindruck. 102 atomaria, 103 perexigua. — Abdomen an der Spitze braun oder bräunlichgelb. Halsschild beim cf in der Mitte mit einer tiefen Längsgrube 105 foveicollis. 74 Halsschild nur schwach quer, etwa um ein Drittel breiter als lang. (Vergl. auch sub 102 Lioghäa) 75 — Halsschild stark quer, etwa um die Hälfte breiter als lang 78 75 Kopf und Halsschild glänzend 76 — Kopf und Halsschild ziemlich glanzlos. Subg. Traunioecia 77 76 Mittelhüften von einander weit getrennt. Drittes Fühlerglied länger als das zweite. Siebentes Dorsalsegment des cf in der Mitte mit einer hufeisen- förmigen Erhabenheit. Long. 3*5 — 4' 6 mm. Subg. Earota....51 Heyi, — Mittelhüften von einander wenig getrennt. Drittes Fühlerglied nicht länger als das zweite. Siebentes Dorsalsegment des cf ohne Auszeichnung. Long. 2 — 3 mm. Subg. Pliilhygra 108 palustris, 109 sitbglahra, 77 Das Endglied der Fühler nicht länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Das vorletzte Fühlerglied ziemlich stark quer. 110 picipeSf 112 atigusticollis. — Das Endglied der Fühler viel länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, das vorletzte Fühlerglied nicht oder nur schwach quer. 113 ravilla, 78 Mittelhüften von einander weiter getrennt. Halsschild nach vorn ziemlich stark gerundet verengt, an der Basis jederseits sanft ausgebuchtet, mit sehr deut- lichen, nur an der äussersten Spitze abgerundeten Hinterecken. Siibg. Alaobia- 86 scapularis, — Mittelhüften von einander schmal getrennt. Halsschild nach vorn nicht oder nur schwach verengt, an der Basis seitlich nicht oder nur sehr schwach ausgebuchtet, mit abgerundeten Hinterecken. Subg. Atheta s. str. (Atheta, Tetropla, Mycota, Xenota, Alaobia Muls. et Eey) 79 79 Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente sehr zerstreut punktirt. 60 euryptercif 62 triangulum. — Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente weniger weitläufig oder dicht punktirt 80 80 Drittes Fühlerglied länger als das zweite 81 — Drittes Fühlerglied nicht länger oder etwas kürzer als das zweite 85 81 Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten dicht punktirt 69 spelaea, — Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten weniger dicht punktirt 82 82 Flügeldecken bräunlichgelb oder röthlichgelb, am Schildchen und in den Hinterecken oft schwärzlich 83 — Flügeldecken schwarz oder dunkelbraun 68 flitidicoUis. 83 Abdomen mit gleichfarbiger oder dunkel rothbrauner Spitze 84 — Die Spitze des Abdomens einschliesslich der hinteren Hälfte des siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmentes gelbroth 6unctipennis Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 231. — Eine durch die Fühlerbildung, Punktirung und den Habitus ganz isolirt dastehende, von Atheta vermuthlich generisch zu trennende Art. Schlank gebaut. Glänzend schwarz, die Flügeldecken pechschwarz oder braun, die Fühler schwarz mit röth- licher Wurzel des zweiten und dritten Gliedes, die Taster pechbraun, die Beine bräunlichgelb , meist mit braunen Schenkeln. Kopf vorragend, etwas schmäler als der Halsschild, nach hinten verhältnissmässig stark verengt, mit ziemlich grossen, vorspringenden Augen, an der Wurzel deutlich eingeschnürt, glänzend, mit groben, tiefen Punkten an den Seiten dicht, in der Mitte weitläufiger besetzt. Die Fühler ziemlich schlank, fein bewimpert, ihre zwei ersten Glieder sehr langgestreckt, das zweite Glied viel schlanker und etwas länger als das erste, das dritte Glied viel kürzer und schlanker als das zweite, das vierte etwas dicker als das dritte und etwas schmäler als das fünfte, etwas länger als breit, das fünfte bis zehnte Glied an Breite allmälig zunehmend, das fünfte Glied so lang als breit, die vorletzten Glieder etwa um die Hälfte breiter als lang, das Endglied um die Hälfte länger als das vorletzte, zugespitzt. Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, nur wenig breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten schwach und fast gerad- linig verengt, mit sehr deutlichen, fast rechtwinkeligen Hinterecken, am Hinterrande in flachem Bogen gerundet, glänzend, mit sehr groben und tiefen Punkten, aus denen etwas abstehende Härchen entspringen, wenig dicht besetzt. Flügeldecken um mehr als die Hälfte länger als der Halsschild, noch gröber als dieser punktirt und spär- lich kurz abstehend pubescent. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsal- segmenten sehr fein und spärlich punktirt, hinten glatt. Sexualdifferenzen noch nicht nachgewiesen. Long. 2 '5 — 3 mm. Deutschland, Oesterreich. Sehr selten. Subg. Malohrectha Thoms. {Halohrechta, Glaphya Muls. et Eey.) 135. Atheta flavipes Thoms. Skand. Col. III, 1861, 50; atricllla Scriba Berl. Ent. Zeitschr. 1866, 290 (nee Erichs.); algae Hardy Cat. Col. North, et Dur. 116. ex parte; mar/ima Waterh. Transact. Ent. Soc. Lond. Proceed. 1863, 137 (nee Mannh.); halohrectha Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 139; puncticeps Muls. et ßey 1875. 12 (nee Thoms.); pubes Mulsant et ßey 1873, 660 (Glaphya). — Pechschwarz, die Flügeldecken nicht selten braun, die Spitze des Abdomens bräunlichroth oder röthlich- gelb, die Fühler oder wenigstens die Wurzel derselben, die Mundtheile und Beine röthlichgelb. Kopf, Halsschild und Flügeldecken äusserst fein chagrinirt, aber ziem- lich glänzend. Der Kopf ziemlich gross, aber etwas schmäler als der Halsschild, querrundlich, mit stark vorragenden Mandibeln, ziemlich grob und tief, wenig dicht punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze massig verdickt, ziemlich stark bewimpert, ihr zweites und drittes Glied ziemlich lang und schlank, das dritte etwas kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig an Länge ab- und an Breite zunehmend, das vierte und oft auch noch das fünfte etwas länger als breit, die vorletzten Glieder fast doppelt so breit als lang, das Endglied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, sehr fein, wenig dicht punktirt, spärlich pubescent. Flügeldecken nur wenig länger als der Halsschild, zusammen breiter als lang, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken etwas aus- gebuchtet, fein und dicht punktirt, wenig fein pubescent. Abdomen glänzend, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und weitläufig, hinten sehr spär- lich oder kaum punktirt. Beim cf ist das achte Dorsalsegment an der Spitze stumpf abgerundet, das sechste Ventralsegment etwas vorgezogen und an der Spitze schmäler abgerundet als beim $. Long. 2*5 — 3 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. An den Meeresküsten unter Algen und Detritus. 37. Gatt. Atheta. 211 136. Atheta puncticeps Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1852, 133, Skand. Col. III, 49, Kraatz 232, Scriba Berl. Ent. Zeitschr. 1866, 290, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 140; algae Hardy Cat. Col. North, et Dur. 126, ex parte; anthracina Fairm. Ann. Soc. Ent. Fn.Fr. 1852, 687; halensis Muls.et Rey 1875, 16. — Der vorigen Art sehr nahe stehend , von derselben durch viel längere und im Verhältnisse zum Halsschild breitere, viel dichter punktirte Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Die Färbung ist im Allgemeinen dunkler als bei ßavipes, die Fühler sind in der Regel nur an der Wurzel röthlich oder röthlichgelb, die Beine bräunlichgelb, bisweilen pech- braun, die Flügeldecken meist schwarz, mit schwachem Bleischimmer. Die Flügel- decken sind wesentlich breiter und um die Hälfte länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, sehr dicht und etwas runzelig punktirt. Long, 2*5 — 3 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. An der Meeresküste. Subg. Pseudopasilia Gangib. 137. Atheta testacea Bris. Mat. Cat. Grenier 1863, 16 (Leptusa), Muls. et Rey 1871, 227 (Sipalia). — Durch die Form und Punktirung des Kopfes und die vorragenden Mandibeln mit ßavipes und puncticeps nahe verwandt, durch die sehr kleinen Augen und die kurzen Flügeldecken an die Sipalia-Gvnp^e unter den Leptusen erinnernd. Röthlichgelb, das Abdomen vor der heller gelben Spitze bräunlich oder schwärzlich. Kopf, Halsschild und Flügeldecken äusserst fein chagrinirt, etwas glänzend, ziemlich grob und spärlich gelblich pubescent. Der Kopf gross und dick, kaum schmäler als der Halsschild, mit äusserst kleinen, punktförmigen Augen, nach hinten gerundet erweitert, vor den Augen verlängert und stark verschmälert, mit weit vorragenden Mandibeln, grob und wenig dicht punktirt. Die Fühler stark be- wimpert, ihre drei ersten Glieder gestreckt, das dritte kaum kürzer als das zweite, das vierte so lang als breit, das fünfte bis zehnte an Breite ziemlich stark zuneh- mend, das fünfte Glied nicht oder nur schwach quer, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied um die Hälfte länger als das vorletzte, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten verengt, schwach gewölbt, sehr fein, seicht und wenig dicht punktirt, vor der Mitte der Basis mit einem schwachen Eindruck, in der Mitte oft der Länge nach niedergedrückt oder seicht gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel kürzer als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken deutlich ausgebuchtet, ziemlich fein und weitläufig punktirt. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und weitläufig, hinten sehr spärlich punk- tirt. Long. 2 — 2*3 mm. Provence, Italien. An der Meeresküste, nach Mittheilung meines Freundes Dr. Flach mit Cafius cicatricosus in den tieferen Lagen des mit Tang durchsetzten Strandgerölles. Subg. Aleuonota Thoms. {Äleuotiota et Liota Muls. et Rey.) 138. Atheta rufotestacea Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 245, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 163, Muls. et Rey 1875, 29; atricapilla Muls. et Rey Op. Entom. I, 1852, 21, Thoms. Skand. Col. III, 53. — Schmal und langgestreckt, der Kopf schwarz oder braunroth, der Halsschild hell gelbroth, die Flügeldecken röthlichgelb, das Abdomen braunroth, vor der röthlichgelben Spitze mit einem schwärzlichen Ring, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf gross, schmäler als der Halsschild, viereckig, wenig breiter als lang, mit massig kleinen Augen und ziemlich langen, fast parallelen Schläfen, sehr fein und spärlich punktirt. Die Fühler kräftig, ziemlich lang bewimpert, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, ver- kehrt conisch, das vierte bis zehnte Glied sehr stark quer, an Breite und Länge allmälig etwas zunehmend, jedes dreimal so breit als lang, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwa so lang als breit, an den Seiten vorn 212. YUl. Familie. Staphylinidae. — 11. Trib. Myrmedoniini. gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, äusserst fein chagrinirt, ziemlich matt, sehr fein und weitläufig erloschen punkfcirt , spärlich pubescent , in der Mittellinie meist fein gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, fast etwas länger als zusammen breit, depress, äussei'st fein chagrinirt, äusserst fein und sehr weitläufig punktirt und dünn pubescent. Abdomen kaum punktirt. Das sechste Ventralsegment beim cf dreieckig zugespitzt und nur an der Spitze abge- rundet, beim $ hinten breit gerundet abgestutzt. Long. 2 '5 — 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 139. Atheta gracilenta Erichs. Gen. Spec. Staph. 94, Kraatz 244, Muls. et Ray 1875, 124 (Liota). — Schmal und langgestreckt, glänzend, pechschwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Spitze des Abdomens, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. ünausgefärbte Stücke sind ähnlich wie riifotestacea gefärbt. Der Kopf gross, schmäler als der Halsschild, mit massig kleinen Augen und ziemlich langen, leicht gerundeten Schläfen, glänzend, sehr fein und spärlich punktirt. Die Fühler weniger gegen die Spitze verdickt als bei rvfotestacea, ihr drittes Glied wenig kürzer als das zweite, das vierte Glied kaum um die Hälfte breiter als lang, das fünfte bis zehnte Glied stark quer, allmälig an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, kaum erkennbar chagrinirt, glänzend, sehr fein und weitläufig punktirt, sehr spärlich pubescent, in der Mittellinie oft seicht gefurcht. Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, fast länger als zusammen breit, äusserst fein chagrinirt, fein, seicht und wenig dicht punktirt, spärlich pubescent. Abdomen kaum punktirt. Beim cf tlas siebente Dorsalsegment auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei kräftigen, parallelen Längsfältchen. Long. 2*5 — 3 wm. Oesterreicb, Deutschland, Frankreich. Sehr selten. 140. Atheta splendens Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. IJ, 246, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 163. — Schmal und langgestreckt, sehr stark glän- zend, pechschwarz, die Flügeldecken pechbraun oder rothbraun, die Spitze des Ab- domens rothbraun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Oft auch der Hals- schild und die Spitze des Abdomens rothbraun. Kopf und Halsschild glänzend glatt, ohne erkennbare Punktirung. Der Kopf gross, wenig schmäler als der Halsschild, mit massig kleinen Augen und ziemlich langen, schwach gerundeten Schläfen. Die Fühler kurz, gegen die Spitze stark verdickt, ihr drittes Glied etwas kürzer und schlanker als das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig an Breite zunehmend, das vierte massig quer, die vorletzten Glieder fast dreimal so breit als lang, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, stumpf zugespitzt. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten äusserst schwach gerundet, ziemlich gewölbt, sehr fein pubes- cent. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, etwa so lang als zu- sammen breit, stark glänzend, ohne erkennbare Punktirung, sehr fein pubescent. Ab- domen glänzend, ohne erkennbare Punktirung, spärlich pubescent. Die letzten frei- liegenden Hinterleibssegmente scheinen bei cT und 9 ziemlich gleich gebildet zu sein. Long. 2" 5 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. Subg. Apimela Muls. et Rey. 141. Atheta macella Erichs. Gen. Spec. Staph. 95, Kraatz 247, Thoms. Skand. Col. III, 54, Muls. et Eey 1875, 51. — Sehr schmal und langgestreckt, depress, röthlichgelb, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine blassgelb. Kopf gross, so breit als der Halsschild, kaum breiter als lang, mit kleinen Augen und langen, hinten gerundeten Schläfen, äusserst fein, kaum erkennbar punktirt, in der Mitte oft mit einem Grübchen oder einer seichten Längsfurche. Fühler kurz, gegen die Spitze stark verdickt, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte Glied 37. Gatt. Atheta. 213 schmäler als das fünfte, quer, das fünfte bis zehnte Glied stark quer, an Breite sehr wenig zunehmend, die vorletzten Glieder etwa doppelt so breit als lang, das Endglied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, oval, stumpf zugespitzt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn schwach gerundet, nach hinten schwach und fast geradlinig verengt, äusserst fein und dicht, kaum erkennbar punktirt, äusserst fein pubescent, in der Mittellinie meist seicht gefurcht. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, etwas länger als zusammen breit, äusserst fein und äusserst dicht punktirt, sehr fein pubescent. Abdomen lang gestreckt, auf den drei ersten freilie- genden Dorsalsegmenten deutlich erkennbar, sehr fein und dicht, hinten viel spär- licher punktirt. Siebentes Dorsalsegment viel länger als das sechste. Das achte Dorsalsegment beim cf hinten abgestutzt und sehr schwach ausgebuchtet, beim $ stumpf zugerundet. Long. l'S — 2 mm. Schweden, Mitteleuropa. An sandigen Fluss- ufern ; sehr selten. 142. Atheta 3Iulsanti nom. nov.; pallens Muls. et Key Opusc. Entom. I. 1852, 35, Muls. et Rey 1875, 54, nee. Redtb. — Der macella äusserst ähnlich, etwas grösser, der Halsschild etwas breiter, nach hinten kaum verengt, das dritte Dorsal- segment beim (^ in der Mitte des Hinterrandes mit einem conischen, nach hinten gerichteten Höckerchen. Long. 2*3 mm. Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Ober- italien. An sandigen Flussufern; sehr selten. Subg. Meotica Muls. et Rey; 143. Atheta exilis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 333, Gen. Spec. Staph. 115, Kraatz 260, Thoms. Skand. Col. III, 54, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 180, Muls. et Rey 1875, 74; pusilla Muls. et Rey Opusc. Entom. I, 1852, 36, Muls. et Rey 1875, 86; parasüa Muls. et Rey Opusc. Ent. XV, 1873, 174, Muls. et Rey 1875, 77; parilis Muls. et Rey 1. c. 175, 80; misera Muls. et Rey 1. c. 176, 83; capiialis Muls. et Rey 1. c. 176, 93; immixta Muls. et Rey 1875, 77; interposita Muls. et Rey 1875, 77. — Durch geringe Grösse, grossen Kopf, kleine Augen, gegen die Spitze sehr stark verdickte Fühler, äusserst feine Punktirung und verlängertes siebentes Dorsalsegment leicht kenntlich. Pechbraun oder rothbraun, der Kopf gewöhnlich dunkler, das Ab- domen mit bräunlichgelber Spitze, die Wurzel der bräunlichen Fühler oder die ganzen Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb. Kopf gross, kaum schmäler als der Halsschild, kurz oval, mit kleinen, kaum vorspringenden Augen, kaum erkennbar punktirt, äusserst fein pubescent, bisweilen mit sehr seichter Mittelfurche. Die Schläfen mehr als doppelt so lang als der Längsdurchmesser der Augen, unten ungerandet. Die Fühler kurz, gegen die Spitze sehr stark verdickt, ihr zweites Glied ziemlich dick, das dritte Glied sehr kurz, kaum halb so lang als das zweite, sehr kurz ver- kehrt conisch oder fast kugelig, das vierte bis zehnte Glied quer^ allmälig und be- trächtlich an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder dreimal so breit als lang, das Endglied dick, kurz oval, zugespitzt, so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten schwach gerundet, leicht gewölbt, dicht und äusserst fein, kaum erkennbar punktirt; äusserst fein pubescent. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich dicht und äusserst fein punktirt und äusserst fein pubescent. Abdomen sehr fein und ziemlich gleichmässig, massig dicht pubescent, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich dicht und äusserst fein, auf den zwei folgenden kaum erkennbar punktirt. Das siebente Dorsalsegment ist wesentlich länger als das sechste. Beim cf ist das sechste Ventralsegment schwach vorgezogen. Long. 1 • 5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet; auch in Nordamerika. Im Frühjahre am Rande überschwemmter Wiesen oft in Menge. 144. Atheta indoeilis Heer Fn. Helv. I, 333, Muls. et Rey 1875, 90; pallens Redtb. Fn. Austr. ed. I, 1849, 662, Kraatz 261, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 214 VIII. Familie. Staphylinidae. — IL Trib. Mjrmedoniini. 1869. 181 ; tenuis Muls. etEey Opusc. Ent. XVI, 1875, 194 (Sipalia). — Durch die geringe Grösse, die sehr kleinen Augen und die kurzen Flügeldecken sehr ausgezeichnet und an eine Leptusa der Sipalia-Gvxx^^e, erinnernd. Schmal und gestreckt, bräunlich- gelb, das Abdomen vor der blassgelben Spitze in der Eegel bräunlich oder schwärz- lich, die Fühler, Taster und Beine gelb. Der Kopf gross, nicht oder nur wenig schmäler als der Haisschild, kurz oval, mit sehr kleinen Augen, kaum erkennbar punktirt, in der Mitte oft mit einem Grübchen oder einer Mittelfurche. Die Schläfen etwa fünfmal so lang als der Längsdurchmesser der Augen. Die Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze stark verdickt, ihr drittes Glied kurz, nur halb so lang als das zweite, verkehrt conisch, das vierte bis zehnte Glied quer, allmälig und ziemlich beträchtlich an Breite zunehmend, die vorletzten Glieder etwa dreimal so breit als lang, das Endglied dick, kurz oval, zugespitzt, so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, nur wenig breiter als lang, an den Seiten vorn leicht gerundet, nach hinten kaum ver- engt, leicht gewölbt, äusserst fein, kaum erkennbar punktirt, äusserst fein pubescent. Die Flügeldecken nicht oder kaum länger als der Halsschild, äusserst fein und wenig dicht punktirt, sehr fein pubescent. Abdomen langgestreckt und gleichbreit, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich dicht, äusserst fein, kaum erkenn- bar, hinten sehr spärlich und erloschen punktirt. Siebentes Dorsalsegment viel länger als das sechste. Beim cf das hinten breit abgestutzte sechste Ventralsegment kaum vorgezogen. Long. 1'2 — l*4wm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An feuchten Orten unter Steinen. Sehr selten. Subg. AmiscJia Thoms. 145. Atheta analis Gravh. Micr. 76, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 332, Gen. Spec. Staph. 114, Kraatz 256, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 175, Muls. et Rey 1875, 99; bifoveolata Mannh. Brach. 79; evanescens Mannh. Brach. 81; con- temta Heer Fn. Helv. I, 593; teres Runde Brach. Hai. 30; tantüla Wollast. Ins. Mad. 353; 9 decipiens Sharp Transact. Entom. Soc. Lond. 1869, 179; arata Muls. et Rey Opusc. Ent. XV, 1873, 177, Muls. et Rey 1875, 102; minima Muls. et Rey 1. c. 179, 115; 'i platycephala Thoms. Skand. Col. 11, 294. — Durch die geringe Grösse, die Form des Kopfes, das verlängerte siebente Dorsalsegment und durch die Punktirung des Abdomens leicht kenntlich. Schwarz, der Halsschild, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens pechbraun, rothbraun oder gelbroth, die Fühler braun mit bräunlich- gelber Wurzel oder ganz bräunlichgelb, die Taster und Beine bräunlichgelb. Unaus- gefärbte Stücke röthlich oder bräunlichgelb, mit schwärzlichem Kopfe und vor der Spitze schwärzlichem Abdomen. Kopf gross, aber deutlich schmäler als der Hals- schild, hinter den Augen ziemlich stark gerundet erweitert, nach vorn daher verengt, äusserst fein und undeutlich punktirt, bei beiden Geschlechtern ohne Stirneindrücke. Die Augen ziemlich klein, kaum vorspringend, etwas schräg gestellt, ihr Längs- durchmesser etwa halb so lang als die Schläfen, diese ungerandet. Fühler ziemlich kurz und kräftig, ihr drittes Glied viel kürzer und schlanker als das zweite, ver- kehrt conisch, das vierte Glied schmäler als das fünfte, schwach quer, das fünfte bis zehnte Glied deutlich quer, an Breite allmälig ein wenig zunehmend, die vor- letzten Glieder fast doppelt so breit als lang, das Endglied dick, kaum so lang als die zwei vorletzten Glieder zusammengenommen, an der stumpfen Spitze schräg aus- gerandet. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn kaum stärker verengt als nach hinten, leicht gewölbt, sehr fein und dicht punktirt, äusserst fein pubescent, vor der Mitte der Basis mit einem Quergrübchen, oft auch mit seichter Mittelfurche, an den Seiten ohne Wimperhaare. Flügeldecken sehr wenig länger als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt und sehr fein pubescent. Abdomen sehr fein und dicht, auf dem siebenten Dorsalsegmente weniger dicht und noch feiner punktirt, ziemlich gleichmässig anliegend pubescent. Das siebente Dorsalsegment ist wesentlich 37. Gatt. Atheta. 215 länger als das sechste. Beim (^ ist das achte Dorsalsegment an der Spitze winkelig ausgerandet, beim $ abgestutzt oder leicht ausgebuchtet. Das sechste Ventralsegment ist beim d" etwas mehr vorgezogen als beim $, überragt aber nur sehr wenig das achte Dorsalsegment. Long. 1'8 — 2mm. Ueber den grössten Theil der palaearcti- schen Region verbreitet; auch in Nordamerika und auf Neuseeland. Eine der häu- figsten Arten. 146. Atheta cavifrons Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 177, Kraatz Berl. Ent. Zeitschr. 1871, 153, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 129; Bimil- lima Sharp. 1. c. 177; analis Thoms. Skand. Col. II, 293; filum Muls. et Roy Opusc. Entom. XIV, 1870, 105, Muls. et Rey 1875, 112. — Der analis äusserst ähnlich und von derselben nur durch die männlichen Sexualcharaktere zu unterscheiden. Beim cT ist die Stirn breit der Länge nach eingedrückt, das achte Dorsalsegment ist breiter und tiefer ausgerandet als bei analis, das sechste Ventralsegment ist weit über das achte Dorsalsegment verlängert und an der breit gerundet abgestutzten Spitze mit einigen Wimperhaaren versehen. Beim $ ist das achte Dorsalsegment an der Spitze deutlich ausgebuchtet. Long. 2 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet; auch in Nordamerika. Viel seltener als analis. 147. Atheta soror Kraatz Nat. Ins. Deutschi. II, 257, Sharp Transact. Ent. Soc. London 1869, 178, Fauvel 738. J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 130; forcipata Muls. et Rey Opusc. Ent. XV, 1873, 178, Muls. et Rey 1875, 105. — Gleich- falls der analis äusserst ähnlich, im Allgemeinen etwas grösser und dunkler gefärbt, auf dem siebenten Dorsalsegmente etwas dichter punktirt, durch die männlichen Sexual- charaktere besonders ausgezeichnet. Pechschwarz oder pechbraun, die Spitze des Ab- domens dunkel gelbbraun, die Wurzel der braunen Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb. Die Stirn ist beim cf meist eingedrückt. Das achte Dorsalsegment ist beim cf sehr tief und breit ausgeschnitten und durch den etwa bis zur Mitte reichen- den, im Grunde gerundeten Ausschnitt in zwei stumpf zugespitzte, etwas nach innen gekrümmte Lappen getheilt. Das sechste Ventralsegment ist weit über das achte Dorsalsegment nach hinten verlängert, hinten breit abgerundet und am Rande mit Wimperhaaren besetzt. Beim $ ist das achte Dorsalsegment an der Spitze nicht oder nur sehr schwach ausgebuchtet. Long. 2*2 — 3 mm. Mitteleuropa, Finnland. Sehr selten. Subg. Amidobia Thoms. 148. Atheta talpa Heer Fn. Col. Helv. I, 1841, 594, Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1852, 144; 2)arallela Mannh. Bull. Mose. 1844, 178, Kraatz 262, Thoms. Skand. Col. II, 295, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 183, Muls. et Rey 1875, m. — Ziemlich glänzend, schwarz, der Halsschild nicht selten braun, die Flügeldecken braun oder rothbraun, die Spitze des Abdomens gelbroth, die Fühler, Taster und Beine röthlich- gelb. Unausgefärbte Stücke hell rothbraun mit dunklerem Kopfe und vor der hellen Spitze dunklerem Abdomen. Kopf deutlich schmäler als der Halsschild, quer rundlich, ziemlich gewölbt, kaum erkennbar punktirt, glänzend. Die Augen klein, wenig vor- springend, ihr Längsdurchmesser etwa halb so lang als die Schläfen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, verkehrt conisch, das vierte bis zehnte Glied gleichlang, allmälig breiter werdend, das vierte schwach, die folgenden allmälig stärker quer, die vorletzten etwa doppelt so breit als lang, das Endglied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, dick, oval, stumpf zugespitzt. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, ziemlich gewölbt, äusserst fein und ziemlich dicht, kaum erkennbar punktirt, äusserst fein pubescent, vor der Mitte der Basis meist mit einem schwachen Grübchen, bisweilen auch mit seichter Mittelfurche. Flügel- decken wenig länger als der Halsschild, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken etwas ausgebuchtet, sehr fein und dicht, deutlich erkennbar punktirt und sehr fein pubescent. Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten äusserst fein und weitläufig, kaum erkennbar punktirt, hinten beinahe glatt. Beim cf ist das achte Dorsalsegment 216 YlII. Familie. Staphyliiiidae. — II. Trib. Myrmedoniini. in der Mitte des Hinterrandes sehr schwach ausgebuchtet, das sechste Ventral- segment sehr schwach vorgezogen. Long. 1 • 5 mm. Nord- und Mitteleuropa ; in den Nestern von Formica rufa und pratensis, auch bei Lasius fuliginosus und Myrmica laevinodis. 149. Atheta validiuscula Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 261, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 182. — Der Kopf schwarz, der Halsschild und die Flügeldecken gelbroth oder bräunlichroth, das Abdomen pechschwarz mit bräunlich- gelber oder röthlicbgelber Spitze, bisweilen auch an der Wurzel bräunlichroth, die Fühler oder wenigstens ihre Wurzel, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf schmäler als der Halsschild, mit massig kleinen Augen, glänzend, kaum erkennbar punktirt, beim (J' in der Mitte mit einem kleinen Grübchen. Die Schläfen etwas länger als der Längsdurchmesser der Augen. Die Fühler ziemlich kurz und kräftig, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied quer, an Breite allmälig zunehmend, die vorletzten Glieder mehr als doppelt oder fast dreimal so breit als lang, das Endglied kaum so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, oval, stumpf zugespitzt. Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, um ein Drittel oder um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, ziemlich stark gewölbt, äusserst fein und ziemlich dicht, deutlich erkennbar punktirt, äusserst fein pubescent, in der Mittellinie meist fein gefurcht. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, zusammen viel breiter als lang, sehr fein und wenig dicht punktirt, fein pubescent. Abdomen auf den drei ersten freiliegenden Dorsal- segmenteu äusserst fein und weitläufig punktirt, hinten glatt. Beim <^ das sechste Ventralsegment etwas vorgezogen, nach hinten massig verengt und an der Spitze abgerundet. In der Färbung der palleola sehr ähnlich, von derselben durch gewölbtere Körperform, etwas bedeutendere Grösse, kürzeren Kopf, kleinere, weniger vorsprin- gende Augen, erkennbar punktirten Halsschild und durch kürzere Flügeldecken ver- schieden. Long, l'b mm. Mitteleuropa. Sehr selten. Subg. Geostiha Thoms. 150. Atheta circellaris Gravh. Mon. 155, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 315, Gen. Spec. Staph. 98, Kraatz 326, Thoms. Skand. Col. HI, 104, Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1869, 160, Mnls. et ßey 1875, 310; inquinalis Mannh. Brach. 76. — Heller oder dunkler rothbraun, der Kopf meist dunkler oder pechschwarz, das Ab- domen schwarz mit bräunlichrother Spitze und ebenso gefärbten Hinterrändern der vorderen Dorsalsegmente, die Wurzel der bräunlichrothen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf deutlich schmäler als der Halsschild, rundlich oval, mit massig kleinen, etwas schräg gestellten Augen, kaum erkennbar punktirt. Die Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze massig verdickt, ihr drittes Glied so lang wie das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig an Breite zunehmend, das vierte nicht oder nur schwach quer, das zehnte Glied etwa doppelt so breit als lang, das Endglied etwa so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, sanft zugespitzt. Halsschild so breit oder etwas schmäler als die Flügeldecken, nicht oder nur wenig breiter als lang, mit vollkommen abgerundeten Ecken, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten fast geradlinig verengt, leicht gewölbt, fein, aber sehr deutlich und nicht sehr dicht punktirt, fein und dünn pubescent, vor der beim 9 nicht oder nur schwach, beim cf deutlich stumpfwinkelig nach hinten gezogenen Basis mit einem schwächeren (9) oder stärkeren (cf) Quereindruck. Flügeldecken um ein Drittel kürzer als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, am Hinterrande gerade abgestutzt, innerhab der Hinterecken ausgebuchtet, depress, ziemlich stark, dicht und rauhkörnig punktirt, beim cf hinter der Basis neben der Naht höckerartig erhoben. Abdomen mehr oder minder zugespitzt, auf den drei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten sehr fein und wenig dicht punktirt, hinten beinahe glatt. Beim cT das siebente Dorsalsegment auf der hinteren Hälfte mit einem kielförmigen, am • 37. Gatt. Atheta. 217 Hinterraude endigenden Längsfältcben. Long. 2—2*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Unter feuchtem Laube und Moos überall häufig. 151. Atheta croatica Eppelsh. Verh. zooL bot. Gesellseh. Wien 1880, 208. — Wie circellaris gefärbt, häufig mit hellerem Vorderkörper und hellerer Spitze des Abdomens. Der Kopf schmäler als bei circellaris, oval, ohne erkennbare Punktirung. Die Fühler merklich kürzer und gegen die Spitze etwas stärker verdickt als bei circellaris. Der Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, etvra so lang als breit, mit vollkommen abgerundeten Ecken, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten leicht verengt, an der Basis bei beiden Geschlechtern sanft gerundet, in der Mitte nicht nach hinten gezogen, vor der Mitte der Basis bisweilen mit einem kleinen Grübchen, äusserst fein und spärlich, kaum erkennbar punktirt, spärlich pubescent. Flügeldecken nur halb so lang als der Halsschild, hinten am Nahtwinkel gemein- schaftlich schwach stumpfwinkelig ausgeschnitten, ziemlich kräftig und weitläufig körnig punktirt, bei beiden Geschlechtern einfach, beim haena). — Sehr kurz und breit, gewölbt, massig dicht und massig lang, schwach niederliegend, graubräunlich pubescent, ausserdem mit einzelnen Wimperhaaren besetzt, pechschwarz oder braun, der Mund, die Wurzel der Fühler und die Beine rostroth oder bräunlichgelb. Der Kopf massig fein und massig dicht, der Halsschild weitläufiger punktirt. Die Fühler massig kurz, gegen die Spitze all- mälig verdickt, ihr drittes Glied kürzer und schlanker als das zweite, das vierte kaum länger als breit, die folgenden Glieder allmälig an Dicke zunehmend, die vor- letzten ziemlich stark quer. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, massig fein und massig dicht punktirt. Das Abdomen sehr fein und wenig dicht oder spär- lich punktirt. Beim cf die Flügeldecken vor der Spitze neben der Naht mit einem glänzenden, kräftigen Höckerchen, das achte Doisalsegment an der Spitze ausgerandet. Long. 2 mm. Nord- und Mitteleuropa. Unter Moos, abgefallenem Laube, auch an Baumschwämmen. Selten. IV. Tribus Oligotini. , Oligotides Thoms. Skand. Col. II, 262. — OUgotalres Muls. et ßey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., Paris 1873, 97. Kopf nach vorn nicht schnabelförmig verlängert. Die Fühler zehngliedrig. Die innere Maxillarlade aussen hornig, innen häutig. Sämmtliche Tarsen viergliedrig. Die durch die Zahl der Fühlerglieder und durch die Bildung der Mandibeln an die Hypocyptinen erinnernde Tribus enthält nur eine Gattung. 61. Gatt. Oligota. (Mannh. Brach 72) Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 362, Gen, Spec. Staph. 179, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 346, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 17, Thoms. Skand. Col. II, 262, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 654; Oligota + Microcera Thoms. Skand. Col. II, 262, 263; Micrucera -f- Oligota Muls. et Key Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Paris 1873, 98, 108. Subg. Holobus Sei. Gay Hist. Chile, Zool. IV, 1849, 335; Somatium Wollast. Ins. Mad. 1854, 563; Microcera Thoms. Skand. Col. II, 263, Muls. et Key 1. c. 101. — Subg. Oligota s. str. Thoms. Skand. Col. II, 262, Fauvel 1. c. 657; Microcera -\- Oligota Mannh. Brach. 72; Goliota -}- Logiota + Oligota s. str. Muls. et Rey 1. c. 101, 111. Körper sehr klein, mit wenig oder stark nach hinten verengtem Abdomen. Kopf ziemlich klein, geneigt, hinten gerundet verengt, unter den massig grossen 61. Gatt. Oligota. ' 307 Augen ohne deutliche ßandung. Fühler kurz, zehngliedrig, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das zweite Glied ziemlich gestreckt, etwas länger als das erste, das dritte kurz, verkehrt conisch, das vierte und fünfte klein, kugelig oder quer, die drei, vier oder fünf letzten Glieder allmälig stärker verdickt, eine drei- bis fünfgliedrige Keule bildend, das Endglied gross, eiförmig. Oberlippe kurz, quer, vorn abgestutzt oder ausgerandet. Die Mandibeln ungleich, die eine im Basaltheil stark erweitert, aussen in der Mitte tief eingeschnitten, innen ungezähnt, die andere schlank, in der Mitte des Aussenrandes schwächer eingeschnitten, in der Mitte des Innenrandes mit einem starken Zahne. Die innere Maxiliarlade innen mit massig dicht stehenden. kaum gekrümmten, ziemlich feinen, dornförmigen Zähnen besetzt. Die Aussenlade verhältnissmässig schmal. Die Kiefertaster ziemlich lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, mehr oder minder verdickt, das Endglied etwa halb so lang als das dritte, pfriemenförmig. Das Kinn quer trapezförmig, vorn breit ausgerandet. Die Zunge klein und schmal, kaum bis zur Spitze des ersten Lippentastergliedes reichend, gespalten. Die Lippentaster klein, andeutlich dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder gleich dick und ziemlich gleichlang, kaum erkennbar gesondert, das End- glied viel schmäler, fast so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen, pfriemenförmig. Halsschild sehr kurz und breit, hinten fast so breit als die Wurzel der Flügeldecken und derselben dicht anschliessend, nach vorn gerundet verengt, gewölbt, mit herabgebogenen, an der Spitze abgerundeten Vorderecken, an den Seiten und in der Mitte der Basis sehr fein gerandet. Die Epipleuren des Halsschildes stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Flügeldecken ziemlich kurz, gewölbt, hinten gemeinschaftlich seicht ausgebuchtet, so dass der Hinterrand des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes in der Mitte hervortritt, innerhalb der Hinter- ecken ohne deutliche Ausrandung. Abdomen hinten zugespitzt oder nach hinten nur allmälig verengt, an den Seiten kräftig gerandet; die drei ersten freiliegenden Dor- salsegmente an der Basis meist quer gefurcht. Prostern um vor den Vorderhüften kaum entwickelt, zwischen denselben einen kurzen, sehr stumpfen Fortsatz bildend. Mesosternum vorn steil abfallend, in der Mittellinie bisweilen fein gekielt, der Meso- sternalfortsatz zwischen den ziemlich weit getrennten Mittelhüften entsprechend breit. hinten abgestutzt oder leicht ausgerandet. Das Metasternum sehr breit und massig lang, die Episternen der Hinterbrust sehr schmal, linear, nach hinten verengt, ihr Innenrand mit dem Seitenrande der Flügeldecken ziemlich parallel, die Epiraeren klein, dreieckig, oft nur undeutlich sichtbar. Die Beine ziemlich kurz und schlank. die Vorderhüften sehr lang und schlank, kaum kürzer als die Schenkel, die Tarsen kurz und dünn, sämmtlich viergliedrig, an den Vordertarsen das erste Glied wenig länger als das zweite, das Endglied wenig kürzer als die drei ersten Glieder zu- sammengenommen, an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied wenigstens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das Endglied etwas länger als das zweite und dritte Glied zusammengenommen. Geschlechtsunterschiede treten äusserlich nicht deutlich hervor. Die Larve von Oligota flavicornis wurde von Key (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXIII, Ann. 1886, 165, Sep. Ess. d'etud. sur cert. Larv. Col. 1887, 35) und früher schon von Heeger (Sitzgsber. Kais. Ak. Wissensch. X. Bd. 1853, 460, T. 1), von Letzterem aber als Larve der Gyrophaena manca beschrieben. Ich gebe eine Be- schreibung derselben nach den mir, sammt dem durch Zucht erhaltenen Käfer, vor- liegenden, von Heeger stammenden Exemplaren. Der Körper 1 • 5 mm lang, ge- streckt, oben und unten gewölbt, ziemlich dick, nach vorn und hinten leicht ver- schmälert, auf den Thorax- und Abdominalsegmenten mit Querreihen langer, weiss- licher Wimperhaare besetzt, häutig, gelblichweiss, das achte Dorsalsegment mit verhorntem, braunem Mittelfeld und einem verhornten, braunen, halbkreisförmigen Fortsatze am Hinterrande. Der Kopf viel schmäler als der Prothorax, quer, jeder- seits hinter der Basis der Mandibeln mit einem sehr kleinen Ocellus, hinter dem- selben mit leicht gerundet erweiterten Seiten. Der Clypeus vorn bogenförmig vor- gezogen. Die Fühler dreigliedrig, ihr erstes Glied kurz cylindrisch, um mehr als 20' 308 VIII. Familie. Staphylinidae. — IV. Trib. Oligotini. die Hälfte breiter als lang, das zweite Glied halb so breit und doppelt so lang als das erste, vorn schräg nach innen abgestutzt und mit einem feinen, zugespitzten, die Mitte des Endgliedes nicht erreichenden Anhangsgliede versehen, das Endglied kaum halb so dick und kaum halb so lang als das zweite Glied, nach vorn leicht erweitert, unmittelbar hinter der kurz conischen Spitze mit einigen Wimperhaaren besetzt. Die Mandibeln kurz, mit sehr breiter Basis und schlanker, gekrümmter, scharf zugespitzter Apicalpartie, innen ungezähnt. Die Maxillen anscheinend nur aus drei Gliedern bestehend, von welchen wohl das cylindrische erste Glied als Stipes aufzufassen ist. Nach dieser Deutung die Maxillartaster zweigliedrig, ihr erstes Glied halb so lang und halb so dick als der Stipes, das Endglied sehr lang und dünn, länger als der Stipes, gekrümmt und scharf zugespitzt. Die Lippeutaster sehr klein, zweigliedrig, ihr erstes Glied ziemlich dick, gegen die abgestutzte Spitze verschmälert, das zweite Glied länger als das erste, dünn, leicht gekrümmt und scharf zugespitzt. Der Prothorax länger und schmäler als der Mesothorax, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, in der Mitte mit zwei neben einander stehenden, queren, innerhalb der Seiten mit zwei hinter einander stehenden rundlichen Grübchen. Der Meso- und Metathorax länger als die folgenden Abdominal- segmente, an den Seiten weniger als diese gerundet. Die vier ersten Abdominal- segmente allmälig etwas an Breite zunehmend, die vier folgenden allmälig schmäler. Der Meso- und Methathorax und die sieben ersten Abdominalsegmente an den Seiten gewulstet, in der Mitte mit einem tiefen Quereindruck. Das achte Dorsalsegment in der Mitte verhornt, hinten mit einem kurzen, quer halbkreisförmigen, die Basis des neunten Segmentes deckenden, noch stärker verhornten Anhange. Das neunte Ab- dominalsegment an der Basis fast nur halb so breit als das achte, nach hinten verschmälert. Die Cerci äusserst kurz, nur bis zur Mitte des Analsegmentes reichend, kurz conisch, undeutlich zweigliedrig. Das Analsegment kurz, nur halb so lang als das neunte Segment, hinten stumpf abgerundet. Die Beine schlank, fein und spär- lich bewimpert, die Schienen viel kürzer als die Schenkel, gegen die Spitze schwach verschmälert, die Tarsen lang und dünn, klauenförmig, leicht gekrümmt, so lang als die halben Schienen. Larve und Käfer fressen Acariden und Physopoden und wurden hauptsächlich an Blättern von Sambucus, Tilia, Phaseolus, welche von Milben (namentlich Aearus telarius und tiliarius) bewohnt wurden, gefunden. Auf Chelidonium wurde der Käfer als Feind der Larve von Alenrodes Chelidonii beobachtet. Die Eier werden an die von Milben besetzten Blätter gelegt. Die nach vier bis acht Tagen ausschlüpfenden Larven nähren sich vor der ersten Häutung von den Eierchen der Acariden und Physopoden, später von deren Larven. Die Häutungen erfolgen nach je sechs bis neun Tagen. Nach der dritten Häutung geht die Larve zur Verpuppung in feuchte Erde oder unter faulendes Laub. Sechs bis acht Tage nach der Verpuppung ist der Käfer ausgebildet. Die von ßey gegebene Beschreibung der Larve von Oligota flavicornis differirt in wesentlichen Punkten, soll aber vergleichsweise hier aufgenommen werden. Nach Eey ist die Larve V/^ mm lang, gestreckt und ziemlich parallelseitig, leicht ge- wölbt, ziemlich weich, blassgelb, ziemlich glänzend, lang und spärlich bewimpert und mit paarweise oder büschelig angeordneten Haaren besetzt. Kopf quer, geneigt, schmäler als der Prothorax, wenig gewölbt, etwas uneben, auf der Stirn zwischen den Augen mit zwei leichten Erhebungen, auf dem Scheitel mit zwei Grübchen. Clypeup abgestutzt, die Oberlippe (?) quer. Die Kiefertaster dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder kurz, ziemlich gleichlang, das Endglied schmal, gestreckt, pfriemen- förmig. Die Lippentaster undeutlich. Die Augen auf einen sehr kleinen, schwarzen Punkt reducirt. Die Fühler kurz, viergliedrig, ihr erstes Glied sehr kurz, ziemlich dick, das zweite weniger kurz, verkehrt conisch, das dritte schmälej-, fast cylin- drisch, an der Spitze mit zwei langen, divergirenden Wimpern, das Endglied sehr klein, kaum erkennbar. Prothorax quer, hinten kaum breiter als der Mesothorax, nach vorn leicht verengt, an den Seiten leicht gerundet, auf dem Rücken uneben. 61. Gatt. Oligota. 309 an den Seiten narbig und mit einem Wulst. Meso- und Metathorax etwas kürzer als der Prothorax, der erstere nach vorn, der letztere nach hinten leicht gerundet er- weitert, an den Seiten narbig und gewulstet. Abdomen ziemlich gestreckt. Die sieben ersten Segmente kurz, ziemlich gleichlang, auf dem Rücken leicht gerunzelt und ge- höckert, an den nach aussen etwas winkelig gewulsteten Seiten mehr oder minder narbig, das achte Abdominalsegment viel schmäler, hinten in einen stumpfwinke- ligen, glatten, glänzend schwarzen Fortsatz ausgezogen und über das neunte Segment verlängert, das letztere noch schmäler, wenig abschüssig, ziemlich parallelseitig, an der Spitze leicht ausgerandet. Der Bauch gewölbt, mit leicht gefalteten Segmenten. Die Afterröhre kurz und stumpf, das neunte Dorsalsegment etwas überragend. Die Beine ziemlich lang und schlank, spärlich bewimpert. Die Schenkel länger als die conischen Hüften, fast cylindrisch. Die Schienen kaum gegen die Spitze verschmälert, die klauenförmigen Tarsen sehr klein, wenig deutlich. Die Larve ist der von Gyro- phaena affinis sehr ähnlich und von derselben durch geringere Grösse, die Sculptur der Stirn, sehr undeutliches Endglied der Fühler und durch weniger vorspringenden, stumpfen Fortsatz des achten Dorsalsegmentes verschieden. Key fand die Larve an der Unterseite pilzkranker Lindenblätter. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. D ie Arten leben unter abgefallenem Laub, unter Moos, Reisig, Detritus etc., mehrere zufällig auch in Gesellschaft von Ameisen. 1 Abdomen nach hinten stark zugespitzt. Körperform von Hypocyptus. Subg. Holobiis 1 flavicorniSf 2 apicata. — Abdomen nach hinten nur wenig oder nur massig verengt. Subg. Oli^ota s. str 2 2 Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment merklich oder wesentlich länger als das sechste, dieses so lang oder kaum länger als das fünfte 3 — Siebentes und sechstes Dorsalsegment gleichlang, viel länger als das fünfte (dritte freiliegende) 5 3 Fühlerkeule viergliedrig 4 — Fühlerkeule dreigliedrig 6 parva. 4 Körper breit. Flügeldecken ganz schwarz. Long. 1*2 — 1*3 mm. 3 granaria, — Körper schmäler. Flügeldecken rothbraun oder bräunlichgelb. Long. 0*7 bis 1 • 1 mm 4 inflata, 5 ruftpennis. 5 Fühlerkeule viergliedrig 10 pumilio. — Fühlerkeule dreigliedrig 6 6 Die Taster und Beine braun 8 atoniaria. — Die Taster und Beine röthlichgelb 7 punctulata, 9 pusillima. Subg. Holobus Sol. 1. Oligota flavlcornis Boisd. et Lac. Fn. Ent. Paris 1, 521, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 364, Gen. Spec. Staph. 181, Kraatz 350, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 4, f. 19, Thoms. Skand. Col. II, 263, Muls. et Rey 102, Fauvel 655. — In der Körperform an Hypocyptus erinnernd, fein und ziemlich lang pubescent, glänzend schwarz, der Mund und die Fühler gelb, die Beine bräunlichroth. Fühler mit ziem- lich scharf abgesetzter, dreigliedriger Keule. Kopf und Halsschild äusserst fein und ziemlich dicht punktirt. Der Halsschild an der Basis fast doppelt so breit als lang, nach vorn stark verengt, an den Seiten sehr wenig gerundet. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, an den Seiten merklich gerundet, fein und ziemlich dicht schuppig punktirt. Abdomen gegen die Spitze stark verengt, auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich kräftig und dicht punktirt. Long. 1 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 2. Oligota apicata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 365, Gen. Spec. Staph. 182, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1858, 351, Thoms. Skand. Col. II, 264, IX, 206, Muls. 310 ^III- Familie. Staphylinidae. — IV. Trib. Oligotini. et Eey 115, Fauvel 656; analis Wollast. Ins. Mad. 564, pl. XIII, f. 5, Transact. Ent. Soc. Lond. 1871, 296; abdominalis Scriba Stett. Ent. Zeitg. 1857, 378; xantJiopyga Kraatz Berl. Ent. Zeitschr. 1858, 351. — In der Körperform der flavicornis sehr ähnlich, von derselben durch gelbe Färbung der letzten Hinterleibsringe und der Beine, fünfgliedrige, schwach abgesetzte Fühlerkeule, etwas feinere Panktirung der Flügeldecken und durch viel feinere Punktirung des Abdomens verschieden. Hals- schild und Flügeldecken sind bisweilen pechbraun oder rothbraun. Long. 1 mm. üeber Europa weit verbreitet; ausserdem von Madeira, Guinea und Me.xicu be- kannt. Selten. Subg. Oligota s. str. Thoms. 3. Oligota granaria Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 364, Gen. Spec. Staph. 181, Kraatz 349, Muls. et Eey 105, Fauvel 657; pentatoma Forst. Verh. naturf. Ver. Eheini. VI, 39; ta,ntilla Mannh. Bull. Mose. 1843, I, 81; picescens Muls. et Eey 119; ■? latissima Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 235. — Meist etwas grösser als Jiavicornis, in der Körperform zwischen den vorhergehenden und folgenden Arten in der Mitte stehend, fein und dicht behaart, schwarz, die Spitze des Abdomens braunroth, der Mund, die Fühler und Beine rostroth. Fühler mit viergliedriger Keule, ihr siebentes Glied viel breiter als das sechste, in der Breite dem achten näher kommend als dem sechsten. Kopf und Halsschild äusserst fein und ziemlich dicht punktirt. Der Halsschild nach vorn stark verengt, an den Seiten massig gerundet. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild^ fein und dicht schuppig punktirt. Das Ab- domen nach hinten leicht verengt, fein und dicht punktirt. Das siebente Dorsal- segment etwas länger als das sechste, dieses so lang als das fünfte. Long. 1*2 bis 1'3 mm. Mitteleuropa. Selten. 4. Oligota inflata Mannerh. Brach. 72, Kraatz 348, Muls. et Eey 126, Fauvel 658; suUilis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 364, Gen. Spec. Staph. 180; fusci- pennis Steph. 111. Brit. V, 146; glacialis Kol. Melet. Entom. III, 10; suhsericans Muls. et Eey 123; picipennis Muls. et Eey 129. — Fein und ziemlich kurz behaart, pechschwarz, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens braun oder rothbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelbroth, die Fühlerkeule bräunlich. Bisweilen ist auch der Halsschild rothbraun. Fühler mit viergliedriger Keule, ihr siebentes Glied wesentlich breiter als das sechste, in der Breite dem achten näher kommend als dem sechsten. Kopf und Halsschild äusserst fein , kaum erkennbar punktirt. Halsschild hinten kaum so breit als die Flügeldecken, doppelt so breit als lang, nach vorn gerundet verengt. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Hals- öchild, sowie das Abdomen fein und dicht schuppig punktirt. Das siebente Dorsal- segment merklich länger als das sechste. Von granaria durch geringere Grösse, viel schmälere, mehr parallelseitige Körperform und durch rothbraune Färbung der Flügeldecken verschieden. Long. 0*7 — 1 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht häufig. 5. Oligota ruflpennis Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1858, 352, Muls. et Eey 112, Fauvel 657. — Pechbraun, der Halsschild rothbraun, die Flügeldecken und die letzten Abdominalringe bis auf den Vorderrand des siebenten Dorsalsegmentes bräunlichgelb, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühlerkeule meist brann- roth. Etwas kräftiger und breiter gebaut als ivßata , die Flügeldecken viel weit- läufiger, das Abdomen viel feiner und weniger dicht als bei dieser und viel feiner als die Flügeldecken punktirt. Long. 1 — 1 • 1 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. 6. Oligota parva Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1862, 300, Mals, et Eey 131, Fauvel 659; jJi/gmaea Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1858, 352 (nee Solier); con- tem-pta Wollast. Col. Hesp. 231; aliena Muls. et Eey 134. — Eothbraun, der Kopf und die vorderen Abdominalringe pechbraun, die letzten Abdominalringe mit Ausnahme der Basis des siebenten Dorsalsegmentes röthlichgelb, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelb, die Fühlerkeule rothbraun. Fühler mit dreigliedriger, ziemlich scharf 61. Gatt. Oligota. 311 abgesetzter Keule, ihr siebentes Glied quer, aber wesentlich schmäler als das achte. Kopf und Halsschild äusserst fein und dicht punktirt, wenig glänzend. Die Flügel- decken wenig länger als der Halsschild , so wie das Abdomen feiner als bei inflata punktirt. Das siebente Dorsalsegment wesentlich länger als das sechste, dieses so lang als das fünfte. Noch etwas kleiner und schlanker als pusillimu , von dieser durch die Färbung, den ziemlich matten Glanz und das längere siebente Dorsal- segment verschieden. Long. 0*7 — 0'9 mm. An Hafenplätzen in Franki-eich (Mar- seille, ßouen, Calvados), namentlich unter Erdnussladungen der Schiffe und im De- tritus der Meeresküste, ferner in England, Italien, auf Corsica, Madeira, Cap Vert und in Nordamerika aufgefunden. Wahrscheinlich exotischen Ursprungs und durch Schiffsladungen verschleppt. 7. Oligota ptmctulata Heer Fn. Helv. I, 313, Fauvel 660; ruficomis Sharp Entom. Monthl. Mag. VI, 1870, 282; i?«7osa Muls. et Key 148. — Von der mittleren Grösse der inflata, weniger breit, weniger parallel, glänzender, weniger pubescent. Schwarz, die Spitze des Abdomens braun, der Mund, die Fühler und Beine gelb, das letzte Fühlerglied bisweilen dunkel. Fühler mit scharf abgesetzter, dreigliedriger Keule. Kopf und Halsschild breiter als bei inflata, der letztere so breit als die Flügeldecken, kaum weniger punktirt als bei inflata. Die Flügeldecken mehr parallel, etwas kürzer, weniger dicht punktirt, die Punktirung des Abdomens namentlich gegen die Spitze weniger schuppig. Long. 1 — 1'25 mm. Schweiz, Frankreich, England, Italien, Madeira. (Ex Fauvel.) 8. Oligota atomaria Erichs, Kf. Mk. Brandbg. I, 363, Gen. Spec. Staph. 180, Kraatz 348, Muls. et Eey 142, Fauvel 661 ; obscuricornis Motsch. Bull. Mose. 1860, II, bl6; fnscipes Muls. et Key 145; misella Muls. et Eey 153. — • Der pusiUima äusserst nahe stehend, von dieser durch etwas breitere Körperform, braune Färbung der Taster und Beine und etwas längere, feiner punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 0*7 — l mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 9. Oligota pusillitna Gravh. Mon. 175, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 363, Gen. Spec. Staph. 179, Kraatz 347, Thoms. Skand. Col. II, 262, Mals, et Key 150, Fauvel 662; minutissima Heer Fn. Helv. I, 334; pida Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 236. — Schwarz, die Spitze des Abdomens und bisweilen auch die Flügeldecken rothbraun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Fühler mit ziemlich scharf ab- gesetzter, dreigliedriger, meist bräunlich gefärbter Keule, ihr siebentes Glied wesent- lich schmäler als das achte. Kopf und Halsschild äusserst fein punktirt. Der Hals- schild so breit als die Flügeldecken, nach vorn gerundet verengt. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, sehr fein und dicht schuppig punktirt. Das Abdo- men sehr fein und dicht schuppig, auf dem siebenten Dorsalsegmente weniger dicht punktirt. Das sechste und siebente Dorsalsegment gleichlang, merklich länger als das fünfte. Long. 0"7 — 0"8 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet, auch in Nordamerika. Häufig. 10. Oligota pumilio Kiesenw. Berl. Ent. Zeitschr. 1858, 53, Fauvel 662; pusillima Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. 1866, 325; pedalis Lee. Proc. Ac. Sc. Phil. 1866, 372; convexa Muls. et Rey 137; australis Muls, et Rey 140. — J)%v pusillima sehr ähnlich, von derselben durch viergliedrige Fühlerkeule, gewölbteren Halsschild und durch etwas längere, weniger dicht punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 0'7 — 1 mm. Mittelmeergebiet, Nordamerika, Chile. Sehr selten. V. Tribus. Hygronomini. Hygronomides Tlioms. Skand. Col. II, 270; Hyyronomaires Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleochariens, Paris 1873, 91. Kopf nach vorn nicht schnabelförmig verlängert. Die Fühler elfgliedrig. Die Aussenlade der Maxillen aussen hornig, innen häutig. Sämmtliche Tarsen viergliedrig. Die Tribus ist in Europa nur durch eine Gattung vertreten. 312 VIII. Familie. Staphylinidae. — V. Trib. Hygronomiini. — VI. Trib. Diglossini, 62. Gatt. Hygronoma. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 312, Gen. Spec. Staph. 79, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 340, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 17, Thoms. ökand. Col. II, 270, Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch., Paris 1873, 91. Körper ähnlich wie bei Homalota schmal, langgestreckt und depress. Der Kopf vorragend, so breit als der Halsschild, hinten gerundet verengt, mit massig grossen, etwas vorspringenden Augen und unten nicht gerandeten Schläfen. Die Fühler ziem- lich kurz und kräftig, ihr erstes Glied ziemlich gestreckt, das zweite und dritte kürzer als das erste, an Länge wenig verschieden, das vierte bis zehnte Glied kurz, ;m Breite wenig zunehmend, die vorletzten Glieder schwach quer, das Endglied ziem- lich gross, oval. Die Oberlippe sehr kurz und breit, dreimal so breit als lang, am Vorderrande jederseits leicht ausgebuchtet, an den Vorderecken abgerundet. Die Man- dibeln nur wenig gekrümmt, die eine in der Mitte des Innenrandes mit einem star- ken Zahne, die andere innen leicht ausgebuchtet. Die Innenlade der Maxillen wenig lang, aussen hornig, innen häutig, innen gegen die Spitze mit langen, sehr feinen, (iornförmigen Zähnen besetzt, hinter denselben straff behaart. Die Aussenlade der Maxillen die Innenlade kaum überragend, an der häutigen Spitze fein behaart. Die Kiefertaster ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel länger als das zweite, leicht ver- dickt, das pfriemenförmige Endglied kaum halb so lang als das dritte. Das Kinn sehr kurz und breit, an der Basis dreimal so breit als lang, vor der Basis ausge- schweift verengt, am Vorderrande seicht ausgebuchtet, an den Vorderecken abge- rundet. Die Zunge an der Basis so breit, aber viel kürzer als das erste Glied der Lippentaster, nach vorn leicht verengt, etwa bis zur Mitte gespalten, mit abgesetzter, stumpfer Spitze der Lappen. Die Lippentaster dreigliedrig, ihr erstes Glied ziemlich dick, cylindrisch, das zweite kaum halb so lang und viel schmäler als das erste, das Endglied halb so breit, aber viel länger als das zweite, wenig kürzer als das erste Glied. Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, so lang oder etwas länger als breit, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten schwach verengt, ziem- lich depress, mit stark herabgebogenen Vorderecken. Der Seitenrand des Halsschildes vorn stark abwärts geschwungen, die umgeschlagenen Seiten bei seitlicher Ansicht sichtbar. Die Flügeldecken nach hinten kaum erweitert, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken kaum ausgebuchtet. Das Abdomen lang gestreckt und gleichbreit, das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment gleichlang, an der Basis quer gefurcht, das siebente Dorsalsegment länger als das sechste. Das Pro- sternum vor den Vorderhüften wenig entwickelt, zwischen denselben stumpf vor- springend. Der Mesosternalfortsatz zugespitzt, etwa bis zur Mitte der Mittelhüften reichend. Das Motasternum lang, die Episternen der Hinterbrust sehr schmal, nach hinten verengt, ihr Innenrand mit dorn Seitenrande der Flügeldecken fast parallel, der freiliegende Theil der Epimeren der Hinterbrust schmal dreieckig. Die Beine kurz, die Tarsen dick und depress, sämmtlich viergliedrig. An den Vordertarsen das erste Glied etwas länger als das zweite, das zweite und dritte gleichlang, an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied so lang als das zweite und dritte zusammen- genommen, das Endglied an allen Tarsen mit dicker Sohle, kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die einzige Art der Gattung lebt an Sümpfen, Teichen und Seen unter Schilf und angeschwemmtem Laube. 1. Hygronoma äiTnidiata Gravh. Micr. 149, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 313, Gen. Spec. Staph. 80, Kraatz 341, Jacqu. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 2, f. 10, Thoms. Skand. Col. II, 271, Muls. et ßey 94. — An der schmalen, lang gestreckten, depressen Körperform und der gelben Färbung der hinteren Flügeldeckenhälfte leicht kenntlich. Schwarz, wenig glänzend oder beinahe matt, die Flügeldecken blassgelb mit schwarzem Basaldrittel oder wenigstens auf der ganzen hinteren Hälfte blass- gelb, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf so breit oder etwas breiter als der Halsschild, kräftig und äusserst dicht punktirt, beim d^ auf der Stirn breit und seicht eingedrückt. Die Fühler wie in der Gattungscharak- 63. Gatt. Diglossa. 313 teristik angegeben. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten sanft gerundet, etwas vor der Mitte am breitesten, nach hinten leicht verengt, mit stumpf abgerundeten Hinterecken, depress, beim cf in der Mittel- linie deutlich, beim $ schwach gefurcht, meist etwas feiner als der Kopf und äusserst dicht punktirt, glanzlos. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, so lang als am Hinterrande breit, mit stumpf abgerundeten Schultern, so wie der Halsschild fein und äusserst dicht punktirt, kurz und fein pubescent. Abdomen lang gestreckt, glänzender als der Vorderkörper, bis zur Spitze gleich- massig und sehr dicht punktirt. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis quer gefurcht. Beim cf das sechste Ventralsegment gerundet vorgezogen. Long. 2*5 — 2'8 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. An Sümpfen, Teichen und Seen, namentlich am Schilfe in den Blattachseln der Blätter. VI. Tribus. Diglossini. Diglossaires Muls. et Ray Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Paris 1873, 73. Kopf nach vorn schnabelförmig verlängert. Die Maxillarladen sehr lang und schlank. Die Innenlade der Maxillen ganz verhornt, innen bedornt. Die Maxillartaster sehr lang und schlank. Die Lippentaster sehr dünn, borstenförmig. Sämmtliche Tarsen viergliedrig. Die Tribus enthält nur eine Gattung. 63. Gatt. Diglossa. Haliday Entom. Mag. IV, 1837, 252, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 366, Note, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 19, Muls. et Key Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. Paris 1873, 74. Durch die Mundtheile, die Form des Halsschildes, die Bildung der Vorder- schienen und sämmtlicher Klauen sehr ausgezeichnet. Der Kopf gross und dick, min- destens so breit als der Halsschild, nach vorn schnabelförmig verlängert, hinter den ziemlich kleinen, kaum vorspringenden Augen gerundet. Die Schläfen unten unge- randet. Die Fühler ziemlich kurz, ihre zwei ersten Glieder gestreckt, das zweite Glied so lang als das erste, das dritte viel kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Glied an Breite allmälig etwas zunehmend, die vorletzten Glieder massig stark quer, das Endglied oval, zugespitzt. Die Oberlippe quer, in der Mitte des Vorderrandes leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln weit vorragend, lang und schlank, an der Spitze nur wenig gekrümmt, die rechte in der Mitte des Innenrandes mit einem beilförmi- gen Zahne. Die Innenlade der Maxillen sehr lang und schlank, leicht geschwungen gekrümmt, gegen die schwach nach innen gekrümmte Spitze allmälig verschmälert, am Innenrande mit feinen, nach hinten gekrümmten, gegen die Spitze kürzer wer- denden Dörnchen weitläufig besetzt. Die Aussenlade der Maxillen wesentlich länger als die Innen lade, in eine lange, dünne, aussen spärlich bewimperte, innen mit lan- gen Haaren dicht besetzte Spitze ausgezogen. Die Kiefertaster ausserordentlich lang und schlank, ihr zweites Glied sehr lang, leicht verdickt, das dritte Glied länger und schmäler als das zweite, sehr schlank, das Endglied äusserst klein, pfriemen- förmig. Das Kinn quer trapezförmig, an den Seiten ausgeschweift, vorn fast gerade abgestutzt, in den Vorderecken mit drei langen, kräftigen Wimperhaaren. Die Zunge sehr dünnhäutig, schmal, nach vorn allmälig verengt, etwa bis zur Mitte des ersten Gliedes der Lippentaster reichend. Die Lippentaster sehr lang und schlank, borsten- förmig, undeutlich dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder kaum erkennbar von ein- ander gesondert, das erste Glied fast doppelt so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, gegen die Spitze allmälig verengt, an der Spitze nur halb so breit als an der Basis, das zweite, undeutlich gesonderte Glied wenig mehr als ein Drittel so lang als das erste, an der Basis so breit als die Spitze des letzteren, gegen die Spitze sehr schwach verschmälert, das Endglied ein Drittel so lang wie das zweite, dünner als die Spitze des letzteren. Halsschild etwa so lang als breit. 314 VIII. Familie. Staphylinidae. — VI. Trib. Diglossini. — VII. Trib. Pronomaeini. nach hinten stark verengt, an der Basis viel schmäler als die Wurzel der Flügel- decken, an den Seiten vorn gerundet, hinter der Mitte in der Regel ausgeschweift, vorn gerade abgestutzt, in der Mitte der Basis bisweilen leicht ausgebuchtet, mehr oder minder gewölbt, mit sehr stark herabgebogenen, vollkommen abgerundeten Vorderecken, an der Spitze nicht oder nur undeutlich gerandet. Die Epipleuren des Halsschildes bei seitlicher Ansicht sehr deutlich sichtbar. Die Flügeldecken etwas länger, so lang oder kürzer als der Halsschild, ziemlich gleichbreit oder nach hinten leicht erweitert, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken nicht oder kaum aus- gebuchtet. Abdomen gleichbreit oder nach hinten erweitert, an den Seiten kräftig gerandet; das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment gleich- lang, an der Basis mehr oder minder deutlich quer gefurcht, das siebente Dorsal- segmont länger als das sechste. Prosternum vor den Vorderhüften sehr kurz, zwischen denselben winkelig vorspringend. Der Mesosternalfortsatz kurz und stumpf, nur bis zum ersten Drittel der Mittelhüften reichend. Das Metasternum kurz, die Epimeren der Hinterbrust kaum hervortretend. Die Beine kräftig. Die Vorderhüften sehr gross und sehr weit vorragend. Die Schienen am Aussenrande nahe der Spitze mit zwei Dornen. Die Vorderschienen an der apicalen Aussenecke ausgeschnitten. Die Tarsen sehr kurz und dick, sämmtlich viergliedrig. An den Vordertarsen die drei ersten Glieder gleichlang, kurz und breit, breiter als lang. An den Mitteltarsen das erste Glied etwas länger als das zweite, das zweite und dritte gleichlang, quer. An den Hintertarsen das erste Glied wenig kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen, diese gleichlang. Das dicke Endglied an den Vorder- und Mitteltarsen wenig länger als das dritte Glied, an den Hintertarsen fast so lang als das zweite und dritte Glied zusammengenommen. Die Klauen sämmtlich kräftig und winkelig oder knieföi'mig gekrümmt. Die Larve von Diglossa mersa Halid. wurde von Haliday (Nat. Hist. Review 1856, T. 3, Proceed. 20, Fig.) beschrieben. Leider ist mir diese Beschreibung nicht zugänglich. Die Gattung ist durch drei Arten in Europa und merkwürdigerweise durch eine Art auf Celebes vertreten. Die Arten leben an der Meeresküste auf dem von der Fluth überspülten Strande. 1. Diglossa mersa Haliday Entom. Mag. IV, 252, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 5, Fig. 23, Muls. et Rey 84. — Ungeflügelt, fein grau pubescent, schwarz, die Flügeldecken bisweilen braun, die Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth. Der Kopf dick, so breit als der Halsschild, fein und dicht punktirt. Die Fühler kurz, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr drittes Glied nur halb so lang als das zweite, das vierte Glied kugelig, die folgenden Glieder bis zum zehnten all- mälig breiter, die vorletzten massig quer. Der Halsschild so lang als breit, nach hinten ausgeschweift verengt, ziemlich gewölbt, in der Mittellinie bisweilen seicht gefurcht, fein und sehr dicht punktirt. Flügeldecken deutlich etwas kürzer als der Halsschild, nach hinten leicht erweitert, fein und sehr dicht punktirt. Abdomen nach hinten massig erweitert, ziemlich glänzend, fein und weitläufig, viel spärlicher als der Vorderkörper punktirt. Von der im Norden Prankreichs an der Küste des Kanals vorkommenden D. subniarina Fairm. durch den Mangel von Flügeln, kürzere, nach hinten etwas erweiterte Flügeldecken und nach hinten erweitertes Abdomen ver- schieden. Long. 1-5 — 1-1 mm. An den Küsten von Holland, England, Schottland, Irland und des nördlichen und westlichen Frankreich. Vielleicht auch an der deut- schen Nordseeküste aufzufinden. 2. Diglossa crassa Muls. et Rey Opusc. Entom. XIV, 1870, 180, Muls. et Rey 87. — Der D. mersa sehr nahe stehend, von derselben durch dickeren Kopf, hinter der Mitte nicht ausgeschweiften Halsschild, kürzere, nach hinten stärker er- weiterte Flügeldecken, dickeres, nach hinten stark erweitertes, ziemlich dicht punk- tirtes Abdomen verschieden. Long. 2 mm. An der Küste von Hyeres. (Ex Mulsant et Rey.) 64. Gatt. Pronomaea. 315 VII. Tribus. Pronomaeini. Mi/rmedoniaires, 5« rameau Pronommtei^, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Myrmed. (2e partie), Paris 1875, 342. Kopf nach vorn schnabelförmig verlängert. Die Maxillarladen sehr lang und schlank. Die Innenlade der Maxillen ganz verhornt, innen bedornt oder bewimpert. Die Kiefertaster sehr lang. Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hinter- tarsen fünfgliedrig. Die Tribus ist in Europa durch zwei Gattungen vertreten. 1 Oberlippe nicht breiter als lang. Das Kinn bis zur Mitte dreieckig ausge- schnitten. Das zweite und dritte Glied der Kiefertaster sehr schlank, das Endglied nur ein Fünftel so lang als das dritte. Die Lippentaster borsten- förniig, ohne deutliche Gliederung 64 JPronomaea. — .Oberlippe quer. Das Kinn vorn abgestutzt. Das dritte Glied der Kietertaster ziemlich verdickt, das Endglied um die Hälfte kürzer als das dritte. Die Lippentaster zweigliedrig, ihr zweites Glied pfriemenförmig, um die Hälfte kürzer als das erste 65 Jifataris, 64. Gatt. Pronomaea. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 378, Gen. Spec. Staph. 207, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 364, Jacqu. Duval Gen. Col d'Eur. II, 20, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoch. (suite), Myrmedoniaires (2e partie) Paris 1875, 343. In der Körperform etwas an AtJieta erinnernd, durch den schnabelförmig ver- längerten Mund und die langen und schlanken Kiefertaster leicht kenntlich. Der Kopf dick, schmäler als der Halsschild, nach hinten kaum verengt, nach vorn stark schnabelförmig verlängert, mit massig grossen, wenig vorspringenden Augen und unten scharf gerandeten Schläfen. Die Fühler massig lang, ziemlich schlank, gegen die Spitze leicht verdickt, ihre drei ersten Glieder ziemlich gestreckt, das vierte bis zehnte Glied allmälig etwas an Breite zunehmend, das vierte Glied noch deutlich länger als breit, die vorletzten Glieder massig quer, das Endglied länglich, an der Spitze abgerundet. Die Oberlippe nicht breiter als lang, an den Seiten schwächer, vorn stärker gerundet, vom Umriss einer halben Ellipse. Die Mandibeln weit vor- ragend, lang und schlank, an der Spitze hakig, nach innen gekrümmt, die rechte in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahne. Die Maxillarladen sehr lang und schlank, die Innenlade ganz verhornt, an der Spitze hakig nach innen gekrümmt, am Innenrande in der Apicalhälfte mit kleinen, weitläufig stehenden Zähnen, hinter denselben spärlich mit längeren Haaren besetzt. Die Aussenlade die Innenlade kaum überragend, innen gegen die Spitze lang und dicht behaart. Die Kiefertaster sehr lang und schlank, ihr drittes Glied etwas länger, aber nicht dicker als das zweite, sowie dieses sehr gestreckt und mit feinen Haaren spärlich besetzt, das Endglied kaum ein Fünftel so lang als das dritte, pfriemenförmig. Das Kinn quer trapezförmig, bis zur Mitte dreieckig ausgeschnitten, so dass die Vorderecken als spitzwinkelige Lappen weit vorgezogen erscheinen. Die Zunge äusserst dünn- häutig, kaum unterscheidbar. Die Lippentaster sehr lang gestreckt, borstenförmig, von der Basis an allmälig verschmälert, mit der wieder leicht verdickten Spitze etwas nach innen gekrümmt, ohne deutliche Gliederung. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, nach hinten sehr schwach und fast geradlinig, nach vorn etwas stärker und leicht gerundet verengt, vorn gerade ab- gestutzt, an der Basis sanft gerundet, leicht gewölbt, mit deutlich stumpfwinkeligen Hinterecken und herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken. Die Flügeldecken etwa so lang als der Halsschild, gleichbreit, am Hinterrande innerhalb der Hinterecken ziemlich stark ausgebuchtet. Abdomen ziemlich gleichbreit, die fünf ersten freilie- genden Dorsalsegmente von gleicher Länge, die drei ersten an der Basis quer ge- furcht. Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben winkelig vor- 316 VIII. Familie. Staphylinidae. — VII. Trib. Pronomaeini. — VIII. Trib. Myllaenini. springend. Der Mesosternalfortsatz zugespitzt, bis über das dritte Viertel der Mittel- hüften nach hinten reichend. Das Metasternum massig lang. Die Episternen der Hinterbrust schmal, nach hinten verschmälert, ihr Innenrand mit dem Seitenrande der Flügeldecken parallel. Der freiliegende dreieckige Theil der Epimeren der Hinter- brust klein. Die Beine massig lang und ziemlich schlank. Die Vordertarsen vier- gliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig. An den Vordertarsen die drei ersten Glieder kurz, gleichlang, das Endglied wesentlich länger als dieselben zu- sammengenommen ; an den Mitteltarsen das erste Glied etwas länger als das zweite, das zweite bis vierte gleichlang, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen; an den Hintertarsen das erste Glied etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied massig gestreckt, gleichlang, das Endglied etwas länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist durch eine Art in Europa und durch zwei Arten in der indischen Region vertreten. Die europäische Art lebt unter feuchtem Moos und abgefallenem Laube. 1. JPronomaea rostvata Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 379, Gen. Spec. Staph. 208, Kraatz 366, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 5, f. 24, Muls. et Rey 1875, 345; picea Heer Fn. Helv. I, 587; dalmatina Sachse Stett. Entom. Zeitg. XIII, 1852, 119. — Glänzend schwarz, der Halsschild, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens meist pechbraun oder rothbraun, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine rostroth oder gelbroth. Der Kopf und der Halsschild massig fein und massig weitläufig punktirt, fein und wenig dicht pubescent. Fühler wie in der Gattungscharakteristik angegeben. Die Flügeldecken nicht oder nur wenig länger als der Halsschild, kaum weitläufiger als dieser, aber ziemlich rauh punktirt, fein und wenig dicht pubescent. Das Abdomen sehr stark glänzend, massig fein und sehr weitläufig punktirt, länger und spärlicher behaart als der Vorderkörper. Long. 2'5 — 3*3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Selten. 65. Gatt. Mataris. Fauvel Revue d'Entomol. Caen 1886, 111. Körper lang gestreckt, parallelseitig. Der Kopf nicht vorragend, gross, birn- förmig, eben, mit ausgehöhlter Stirn, stark verlängerter, nach vorn verengter Mund- partie, massig grossen, ovalen, nicht vorragenden Augen und vollständig buchtig gerandeten Schläfen. Die Fühler lang und schlank, etwas gekniet. Oberlippe herab- hängend, gross, quer, mit mehreren Borsten besetzt, die Mandibeln vollständig über- deckend. Mandibeln sichelförmig, ungezähnt, gegen die Spitze sehr dünn. Die Maxillarladen lang, verhornt, die Aussenlade mit pfriemenförmiger, mit einer durch- sichtigen Membran versehener Spitze, die Innenlade kürzer, innen mit sechs Wimper- haaren besetzt, von der Mitte gegen die Basis dreieckig erweitert. Die Kiefertaster sehr lang, ihr zweites und drittes Glied gleichlang, das dritte ziemlich verdickt, das Endglied um die Hälfte kürzer, pfriemenförmig, an der Wurzel etwas verdicld;. Das Kinn lang, trapezförmig, an der Spitze abgestutzt. Die Zunge lang pfriemen- förmig. Paraglossen fehlen. Die Lippentaster sehr lang, zweigliedrig, ihr zweites Glied pfriemenförmig, um die Hälfte kürzer als das erste. Der Halsschild gross, wenig breiter als der Kopf. Das Schildchen gross, quer, an der Spitze abgerundet. Die Flügeldecken kürzer als der Halsschild, an der Spitze gemeinsam leicht aus- gerandet, innerhalb der Hinterecken wenig ausgeschnitten. Abdomen linear, glänzend glatt, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis wenig stark quer gefurcht. Das Prosternum gekielt, das Mesosternum scharf zugespitzt, gerandet. Die Beine lang und schlank. Die Mittelhüften wenig von einander getrennt. Die Schienen kurz, die Tarsen lang bewimpert. Die Vordertarsen viergliedrig, die Mittel- und Hintertarsen fünfgliedrig, das erste Glied der Hintertarsen so lang als die zwei fol- genden Glieder zusammengenommen. Durch den schnabelförmig verlängerten Kopf an Diglossa und Pronomaea erinnernd. Abgesehen von der Körperform von Diglossa 65. Gatt. Mataris. — 66. Gatt. Myllaena. 317 durch die Zahl der Tarsalglieder, von Pmnomaea durch die Bildung der Maxillen, des Kinnes und der Zunge, sowie durch den schlanken Bau der Fühler und Beine verschieden. In der Körperform namentlich an Mynnecopora erinnernd, doch ist der nach vorn schnabelförmig verlängerte Kopf hinten nicht zu einem dünnen Halse eingeschnürt und nicht vorragend. Die merkwürdige Gattung enthält nur eine be- kannte Art. (Ex Fauvel). 1. 3Iata7*is Grouvellei Fauvel Revue d'Entom. Caen, 1886, 112. — Pechbraun oder rothbraun, die Flügeldecken rothbraun, an der Naht vom vorderen Drittel bis zur Spitze röthlichgelb, die Hinterränder der Abdominalsegmente dunkel, die Spitze des Abdomens heller röthlich, die Fühler, der Mund und die Beine röth- lichgelb, die Schenkel weniger hell. Der Kopf und Halsschild schwach, die Flügel- decken deutlicher glänzend, das Abdomen sehr stark glänzend. Der Vorderkörper mit ziemlich langer, gelber, auf dem Kopfe wenig dichter, auf dem Halsschilde dichterer Behaarung bekleidet. Der Kopf hinter der Oberlippe mit einer vertieften halbkreisförmigen Linie, auf der hinter den Pühlerwurzeln sehr breit eingedrückten Stirn grob und dicht punktirt, auf dem Scheitel mit einer kurzen, schwachen Mittel- furche. Die Schläfen vor den abgerundeten Hinterecken kaum ausgebuchtet. Die Fühler die Mitte der Flügeldecken überragend, dicht pubescent, spärlich bewimpert, gegen die Spitze schwach verdickt, ihr erstes Glied vor der Mitte keulig erweitert, das zweite und dritte Glied langgestreckt, gleichlang, kaum kürzer als das erste, die folgenden Glieder an Länge allmälig abnehmend, das zehnte etwas länger als breit, das Endglied länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, oblong, fast um ein Drittel länger als breit, mit sehr stark abgerundeten Vorderecken und stumpfen Hinter- ecken, an der Basis abgestutzt, ziemlich depress, in der Mitte sehr breit und ziem- lich tief ausgehöhlt, um die Hälfte feiner und doppelt dichter als der Kopf punktirt. Das Schildchen punktulirt. Die Flügeldecken um ein Viertel breiter und kürzer als der Halsschild, kaum gewölbter, dicht und ziemlich kräftig punktirt. Abdomen so breit als die Flügeldecken, gegen die Wurzel und Spitze schwach verengt, auf jedem Segment mit vier borstentragenden Punkten, die auf den vorderen Segmenten mehr dem Hinterrande, auf den hinteren mehr der Mitte genähert sind. Das achte Dorsal- segment punktulirt und mit Haaren besetzt, hinten stumpf vorgezogen, das sechste Ventralsegment nicht vorgezogen, bogenförmig gerundet. Long. 4" 3 — 4'5wm. Pro- vence. Von Grouvelle an der Mündung der Brague bei Antibes in Gesellschaft von Limnaeiim Aheillei, von Linder bei Nizza am Ufer des Var gefunden. (Ex Fauvel.) VIII. Tribus Myllaenini. Kopf nach vorn schnabelförmig verlängert. Die Maxillarladen sehr lang und schlank, die innere ganz verhornt, innen sägeartig gezähnelt. Die Maxillartaster sehr lang und schlank. Die Lippen taster sehr dünn, borstenförmig. Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. Die Tribus enthält nur eine Gattung. 66. Gatt. Myllaena. Erichs Kf. Mk. Brandbg. I, 382, Gen. Spec. Staph. 209, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 367 Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. 11, 20, Thoms. Skand. Col. III, 15, Muls. et Rey Hist. Nat Col. Fr. Brevip. Aleoch., Paris 1873, 34, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 624. Ccntroglossa Matthews Entom. Mag. V, 1838, 194. In der Körperform an Oxi/poda-Avien mit zugespitztem Abdomen oder an Tachi/porus erinnernd, an dem schnauzenartig zugespitzten Kopfe, den weit vor- tretenden, borstenförmigen Lippentastern und den langen Kiefertastern leicht kennt- lich. Körper hinten zugespitzt, äusserst fein chagrinirt und mit sehr feiner, anlie- gender, seidenartiger Pubescenz dicht bekleidet. Kopf ziemlich klein, sehr stark ge- 318 VIII. Pamilie. Staphylinidae. — VIII. Trib. Myllaenini. neigt, oval oder quer oval, vor den mäs^!ig grossen Augen stark verengt, unterhalb der Augen gerandet. Fühler schlank oder sehr schlank, gegen die Spitze nicht oder nur sehr schwach verdickt, ihr zweites Glied etwas länger als das erste, das dritte viel kürzer als das zweite und länger als die folgenden Glieder bis zum zehnten, das Endglied ziemlich gestreckt, zugespitzt, meist wenig kürzer als die beiden vor- hergehenden Glieder zusammengenommen. Oberlippe ziemlich gross, wenig breiter als lang, vorn breit abgerundet. Mandibeln wenig vorragend, gegen die Spitze massig gekrümmt, innen ungezähnt. Maxillarladen sehr lang und schlank, ganz verhornt. die innere an der Spitze in einen kleinen, nach innen gekrümmten Haken aus- gezogen, am Innenrande in der Apicalhälfte mit kleinen, aber kräftigen Zähnchen sägeartig besetzt, hinter denselben spärlich bewimpert. Die Aussenlade noch dünner als die Innenlade, an der Spitze bewimpert. Die Kiefertaster sehr langgestreckt, ihr zweites und drittes Glied sehr lang, das dritte etwa so lang als das zweite, lang spindelförmig, das Endglied sehr klein, pfriemenförmig. Das Kinn gross, quer trapezförmig, vorn sehr breit und tief viereckig ausgeschnitten, die Seiten des Aus- schnittes schmal, dornförmig, an der Spitze bewimpert. Die Zunge sehr klein, conisch, ungetheilt. Die Lippentaster lang und sehr dünn, borstenförmig, undeutlich dreigliedrig, ihr zweites Glied nur halb so lang als das erste, das dünnhäutige Endglied nur ein Viertel so lang als das zweite. Halsschild quer, so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, dicht an die Basis derselben anschliessend, an den Seiten gerundet, nach vorn verengt, am Vorderrande kaum ausgerandet, an der Basis jederseits innerhalb der ziemlich rechtwinkeligen Hinterecken leicht aus- gebuchtet, ziemlich gleichmässig gewölbt, an den Seiten nur äusserst fein gerandet. Die Epipleuren des Halsschildes sehr stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Flügeldecken so lang oder kürzer als der Halsschild, hinten ge- meinschaftlich unter einem sehr stumpfen Winkel ausgeschnitten, innerhalb der Hinterecken tief bogenförmig oder winkelig ausgerandet. Das Abdomen zugespitzt. mit scharf abgesetzten und aufgebogenen Seiten, an der Basis der vorderen frei- liegenden Dorsalsegmente ohne Querfurchen. Der Hinterrand des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes tritt meist im gemeinschaftlichen stumpfwinkeligen Ausschnitte der Flügeldecken hervor. Das dritte bis sechste (erste bis vierte vollkommen freiliegende) Dorsalsegment ziemlich gleichlang, das siebente viel länger als das sechste. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben bi-eit abgerundet. Das Mesosternum in der Mittellinie hoch gekielt, der Mesosternalfortsatz scharf zu- gespitzt, etwas über die Mitte der Mittelhüften reichend. Das Metasternum in der Mitte in Folge der sehr starken Entwicklung der Mittelhüften sehr kurz, seitlich aber stark dreieckig erweitert. Die Episternen der Hinterbrust schmal, nach hinten verengt. Der dreieckige freiliegende Theil der Epimeren der Hinterbrust massig gross. Die Vorder- und Mittelhüften sehr gross, weit vorragend. Die Schenkel breit und zusammengedrückt, die Schienen ziemlich schlank, nahe der Spitze aussen mit zwei dornförmigen Borsten besetzt, oft auch in der Mitte des Aussenrandes bedornt. Die Vorder- und Mitteltarsen viergliedrig, die Hintertarsen fünfgliedrig. An den Vorder- und Mitteltarsen die drei ersten Glieder ziemlich gleichlang oder das erste etwas kürzer als das zweite, das zweite etwas länger als das dritte, das Endglied kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. An den Hinter- tarsen das erste Glied fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen, das zweite bis vierte Glied gleichlang, das Endglied fast so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist über alle Kegionen der Erde verbreitet. Die Arten leben namentlich an feuchten Orten unter abgefallenem Laube, unter Moos, an Gewässern unter Detritus. 1 Körper röthlichgelb, der Kopf und das Abdomen mit Ausnahme der Spitze pechschwarz oder braun. Die vorletzten Fühlerglieder wenig länger als breit. Die Flügeldecken kürzer als der Halsschild 6 brevicomis, — Körper braun oder schwarz 2 G6. Gatt. Myllaena. 319 2 Die vorletzten Fühlerglieder merklich oder wesentlich länger als breit. Long. 2 — 3 • 5 mm, 3 — Die vorletzten Fühlerglieder nicht länger als breit. Long. 1 — 2 mm 5 3 Flügeldecken so lang als der Halsschiki 4 — Flügeldecken kürzer als der Halsschild. .3 f/racilicornis, 4 Kvaat^i. 4 Long. 2 • 5 — 3 * 5 mm 1 dubia, 5 elongata. — Long. 2 mm 2 intevinedia. 5 Flügeldecken wenigstens so lang als der Halsschild. 7 graeilis, 8 minuta. — Flügeldecken kürzer als der Halsschild 9 infuscata. 1. Myllaena dubia Gravh. Mon. 173. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 383, Gen. Spec. Staph. 210, Kraatz 368, Thoms. Skand. Col. III, 15. Miils. et Eey 49, Fanvel 625, A. Matth. Gist. Entom. III, 1883, 37 ; conuroldes Matth. Entom. Mag. V, 1838, 195, f. ] ; valida Muls. et Eey Opusc. Ent. XIV, 1870, 170, Muls. et Key 46. — Schwarz oder braunschwarz, die Spitze des Abdomens rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine bräunlichroth, das dritte Glied der Kiefertaster und die Schenkel meist bräunlich. Fühler sehr schlank, ihre vorletzten Glieder fast um die Hälfte länger als breit, das Endglied gestreckt, wenig kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild kaum so breit als die Flügeldecken, mit stumpfen, deutlich nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken so lang als der Halsschild. Das Abdomen nach hinten stark zugespitzt. Long. 2*5 — 3 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Algier verbreitet ; nach Fauvel auch in Nordamerika. 2. Myllaena intermedia Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 383, Gen. Spec. Staph. 210, Kraatz 369, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 8, f. 39, Thoms. Skand. Col. III. 16, Muls. et Key 62, Fauvel 625, A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 37; atte- nuata Matthews Entom. Mag. V, 1838, 195. — Schwarz oder braunschwarz, die Spitze des Abdomens bräunlichroth, das erste Fühlerglied, die Taster und Beine rost- roth oder röthlichgelb, bisweilen auch die Spitze der Fühler, bisweilen die ganzen Fühler röthlichgelb. Fühler noch dünner als bei dubia, ihre vorletzten Glieder um die Hälfte länger als breit. Halsschiid so breit als die Flügeldecken, mit fast recht- winkeligen , kaum nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken so lang als der Halsschild. Das Abdomen nach hinten stark zugespitzt. Von dubia durch viel geringere Größe, etwas schmäleren Halsschild und kaum nach hinten gezogene Hinter- ecken desselben verschieden. Unausgefärbte Stücke von brevicornis durch die viel schlankeren Fühler und die viel längeren Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Long. 2 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Syrien verbreitet. Häufig. 3. Myllaena gracilicornis Fairm. et Ch. Bris. Ann. Soc. Ent. France 1859, 39, Fauvel 626,* A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 39; elongata Kraatz Stett. Entom. Zeitg. XIV, 1853,373, Kraatz 370; incisa Muls. et Eey 56. — Tiefschwarz, das Abdomen an der Spitze wenig heiler pechbraun, das erste Glied der braun- schwarzen Fühler, die Taster und Beine gelbroth, das dritte Glied der Kiefertaster und die Schenkel meist braun. Fühler viel kräftiger als bei den zwei vorhergehenden Arten, ihre vorletzten Glieder deutlich länger als breit, das Endglied viel kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild viel schmäler als bei dubia, mit stumpfen, nicht nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild. Abdomen viel weniger zugespitzt als bei dubia. Long. 2'5 mm. Deutschland, westl. Mitteleuropa und westliches Mittelmeergebiet. Sehr selten. 4. Myllaena Kraatzi Sharp Cat. Brit. Col. 1871, 10, Eye Entom. Ann. 1872, 54, A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 40; glauca Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850. 314, Kraatz 1057, Eye Ent. Annual, 1870, 79; elongata Muls. et Eey 59, Fauvel 626. — Braunschwarz oder braun, die Spitze des Abdomens braunroth, die Naht der 320 VIII. Familie. Staphylinidae. - VIII. Trib. MjUaenini. — IX. Trib. Gymnusini. Flügeldecken nicht selten röthlich, die Fühler rostroth, ihr erstes Glied, die Taster und Beine gelbroth. Die Fühler viel kräftiger als bei dubia und intermedia, ihre vorletzten Glieder deutlich länger als breit, das Endglied wenig kürzer als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Halsschild etwas breiter als die Flügel- decken, sowie der Kopf viel schmäler als bei dubia, mit stumpfen, nicht nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken deutlich kürzer als der Halsschild. Abdomen nach hinten stark zugespitzt. Von gracilicornis durch hellere, mehr bräunliche Färbung, viel dichtere Pubescenz, rostrothe Fühler, längeres Endglied derselben und durch stärker zugespitztes Abdomen verschieden. Long. 2 • 5 — 3 mm. Deutschland, Frank- reich, England. Selten. 5. Myllaena elongata Matth. Entom. Mag. V, 196, A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 41. — Sehr lang und schmal, braun, mit dichter grauer, seidenartiger Pubescenz bekleidet, die Spitze des Abdomens bräunlichroth, die Fühler bräunlichgelb, der Mund gelb, die Beine röthlichgelb. Kopf ziemlich breit. Der Halsschild massig breit, hinten nicht erweitert, das Abdomen sehr lang, doppelt so lang als der Vorder- körper, hinten stumpf zugespitzt. Durch bedeutende Grösse, schmale, gestreckte, ziemlich parallelseitige Körperform, lange Fühler und Beine und seidenschimmernde Pubescenz ausgezeichnet. Long. 3 '5 mm. England. Nach Eppelsheim (Cat. Col. Eur. Cauc. et Arm. ross. 95) auch in Frankreich. Deutschland und im Caucasus (Ex Matthews:. 6. Myllaena brevicofnis Matth. Entom. Mag. V, 1838, 196, Muls. et Rey 39, Fauvel 627, A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 43; gracilis Heer Fn. Helv. I, 303, Kraatz 369, Thoms. Skand. Col. III, 16; diffinis Steph. 111. Brit. V, 177; grandicollis Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. V, 1844, 342; rubescens Muls. et Eey 42. — Röthlichgelb, der Kopf und das Abdomen mit Ausnahme der Spitze bräunlich, das erste Glied der rostrothen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Fühler kürzer und kräftiger als bei intermedia, ihre vorletzten Glieder wenig länger als breit. Halsschild wenig- stens so breit als die Flügeldecken, ziemlich gewölbt und an den Seiten ziemlich gerundet, mit stumpfen, nicht nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken wenigstens um '/g kürzer als der Halsschild. Abdomen nach hinten ziemlich stark zugespitzt. Long. 2 — 2 '5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Häufig. 7. Myllaena gracilis Matth. Ent. Mag. V, 1838, 197, Fauvel 628, A. Matth. Cist. Ent. III, 1883, 42; forticomis Kraatz Stett. Ent. Zeitg. XIV, 1853, 373, Kraatz 370. — Braunschwarz, die Spitze des Abdomens meist nur wenig heller, die Fühler braun, die Taster und Beine gelblichbraun. Fühler viel kräftiger als bei mimita, gegen die Spitze deutlich verdickt, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild schmäler als bei brevicornis, mit stumpfen, kaum nach hinten gezogenen Hinterecken. Flügeldecken so lang als der Halsschild. Das Abdomen ziemlich stark zugespitzt. Von minuta durch etwas bedeutendere Grösse, gestrecktere Körperform, besonders aber durch viel kräftigere, gegen die Spitze deutlich verdickte Fühler ver- schieden. Long. 1*5 — 2 mm. Mitteleuropa. Selten. 8. Myllaena minuta Gravh. Mon. 174, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 384, Gen. Spec. Staph. 211, Kraatz 369, Thoms. Skand. Col. III, 16, Muls. et Rey 52, Fauvel 628, A. Matth. Cist. Entom. III, 1883, 38. — Braunschwarz, die Spitze des Abdo- mens pechbraun oder röthlich, das erste Glied der braunen Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb. Fühler ziemlich schlank, gegen die Spitze nicht verdickt, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild mit stumpfen, kaum nach hinten ge- zogenen Hinterecken. Flügeldecken so lang als der Halsschild. Abdomen nach hinten stark verengt. In der Körperform der intermedia sehr ähnlich, von derselben durch viel geringere Grösse, viel kürzere, weniger schlanke Fühler, namentlich viel kürzere vorletzte Glieder derselben verschieden. Long 1'4— 1'6 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet, nach Fauvel auch in Nordamerika. Nicht selten. 07. Gatt. Gymnusa. 321 9. 3fyllaena infuscata Kraatz Stett. Ent. Zeitg. XIV. 185o, 373, Kraatz 371, Muls. et ßey (56, Fauvel 628, A. Matth. Cist. Entom. III, XXVIII 42; minimn Kraatz 1. c. 374 u. 371, Muls. et Key 69. — Die kleinste Art, von den beiden vorigen durch geringere Grösse, heller braune Färbung, namentlich aber durch viel kürzere Flügeldecken verschieden. Die Fühler sind kräftiger als bei mimäa, aber etwas schlanker als bei gracilis. Die Flügeldecken sind etwa um '/.^ kürzer als der Hals- schild. Long. 1 — 1"2 mm.. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet, auch in Nordamerika. Selten. IX. Tribus. Gymnusini. Gymnnsides Thoms. Skand. Col. IX, 201, 206. Kopf vorn in eine kurze und breite Schnauze verlängert, auf der hinteren Partie der Stirn jederseits innerhalb der Augen mit einem borstentragenden Punkt. Die Maxillarladen sehr lang und schmal, die Innenlade ganz verhornt, im Apical- theile innen gezähnt. Die Maxillartaster sehr lang und schlank. Die Lippentaster sehr lang. Sämmtliche Tarsen fünfgliedrig. Die Tribus enthält nur eine Gattung. 67. Gatt. Gymnusa. Gravh. Mon. Col. Mier. 1806, 172, Erichs. Kf. Mk. Brandb. I, 380, Matth. Entom. Mag. Y, 1838, 192, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 372, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 21, Thoms. Skand. Col. II, 240, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoeh. Paris 1873, 19, Favivel Fn. gallo-rhen. III, 621. Habituell an Aleochara erinnernd, unter allen Aleocharinen durch das Vorhanden- sein von zwei borstentragenden Stirnpunkten ausgezeichnet. Kopf nach vorn vertical abfallend oder etwas nach hinten geneigt, vor den massig grossen Augen in eine breite und stumpfe Schnauze verlängert, innerhalb der Augen auf der hinteren Partie der Stirn jederseits mit einem borstentragenden Punkt, in ziemlicher Entfernung unter den Augen jederseits scharf gerandet. In Folge der schnauzenartigen Ver- längerung des Kopfes sind die Wangen zwischen den Augen und der Wurzel der Mandibeln fast so lang als der Längsdurchraesser der Augen. Fühler schlank und ziemlich lang, gegen die Spitze kaum verdickt, ihre zwei ersten Glieder ziemlich gestreckt, auch alle folgenden Glieder viel länger als breit, das Endglied wenig länger als das vorletzte, stumpf zugespitzt. Oberlippe durch eine freiliegende Zwischen- haut mit dem Clypeus verbunden, massig quer, vorn und an den Seiten gerundet. Mandibeln ziemlich schlank, hinter der scharfen, stark gekrümmten Spitze innen mit einem senkrecht abstehenden grossen Zahn, hinter demselben fein gezähnelt, ausser- dem am Innenrande mit gezähneltem Hautsaum. Die Maxillarladen sehr lang und schmal, ganz verhornt. Die Innenlade endigt in einen hakig nach innen gekrümmten Zahn und ist im vorderen Drittel des Innenrandes mit einem stärkeren zahnförmigen Dorn, vor demselben mit mehreren kleineren Dornen, hinter demselben mit einzelnen kurzen , dornförmigen Borsten besetzt. Die Aussenlade noch schlanker als die Innenlade, innen an der Spitze mit mehreren Borsten besetzt. Die Kiefertaster sehr lang und äusserst schlank, ihr zweites und drittes Glied sehr langgestreckt und dünn, nur wenig gegen die Spitze verdickt, fein und spärlich bewimpert, das End- glied sehr klein, pfriemenförmig. Das Kinn gross, vorn breit ausgerandet, an den vorgezogenen Vorderecken mit kräftigen Wimperborsten besetzt, die Zunge sehr lang, vorgestreckt, die Oberlippe weit überragend, wenig kürzer als die Lippentaster, fast bis zur Basis in zwei schmale, massig divergirende, an der Spitze häutige Lappen getheilt. Die Lippen taster sehr lang, ihr erstes Glied ausserordentlich gestreckt, fünf- bis sechsmal so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, diese sehr kurz, das Endglied schmäler und viel länger als das sehr kurze zweite Glied. Halsschild quer, hinten etwa so breit als die Flügeldecken, der Basis derselben dicht anschliessend, nach vorn stark gerundet verengt, ziemlich gewölbt, mit herabge- Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa, 21 322 yill- Familie. Staphylinidae. — IX. Trib. Gymnusini. — X. Trib. Dinopsini. bogenen, abgerundeten Vorderecken, vor den Hinterecken jederseits schräg niederge- drückt, an der jederseits sanft ausgebuchteten Basis und an den Seiten sehr fein gerandet. Die Epipleuren des Halsschildes sehr stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Flügeldecken ziemlich kurz und breit, hinten in gemeinschaftlichem flachen Bogen ausgeschnitten, so dass der Hinterrand des zweiten wirklichen Dorsal- segmentes in der Mitte freiliegt, innerhalb der Hinterecken ziemlich tief ausgerandet. Abdomen nach hinten massig stark verengt, an den Seiten ziemlich dick gerandet, unbewimpert. Das dritte bis sechste (erste bis vierte vollkommen freiliegende) Dorsal- segment ziemlich gleichlang, das siebente viel länger als das sechste. Hinter dem achten Dorsalsegmente können die Analgriffel und das zehnte Dorsalsegment hervor- treten. Das letzte (siebente) Ventralsegment ist beim cf in eine scharfe Spitze ausge- zogen. Beim 5 sind die Cerci (Vaginalpalpen) lang dornförmig und überragen die Analgriffel beträchtlich. Das Prosternum ist vor den Vorderhüften auf eine schmale Querleiste reducirt und bildet zwischen denselben einen stumpfen, winkeligen Fortsatz. Das Mesosternum ist in der Mittellinie gekielt, der scharf zugespitzte Mesosternalfort- satz reicht fast bis zur Spitze der Mittelhüften. Das Metasternum ist massig kurz. Die Episternen der Hinterbrust sind ziemlich breit, nach hinten massig verengt ; ihr Innen- rand divergirt nach hinten ziemlich stark mit dem Seitenrande der Flügeldecken. Der freiliegende Theil der Epimeren ist sehr gross, dreieckig. Die Beine ziemlich kurz und schlank, die Schienen am Aussenrande spärlich bedornt, die Vorderschienen vor dem basalen Drittel etwas erweitert, die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig, an den kurzen Vordertarsen das erste Glied so lang als die zwei folgenden, an den längeren Mitteltarsen etwas länger als die drei folgenden, an den noch längeren Hintertarsen so lang oder länger als alle folgenden Glieder zusammengenommen. Das Endglied an allen Tarsen so lang als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Gattung enthält nur zwei bekannte Arten; dieselben leben an sumpfigen Orten. 1. Gymnusa brevicolMslt^üyk. Fn. Suec III, 398, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 381, Gen. Spec. Staph. 212, Kraatz 373, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 8, f. 40, Thoms. Skand. Col. II, 241, Muls. et Rey 22, Fauvel (322; carnirora Gravh. Mon. 171 ; excusa Gravh. Mon. 172. — Schwarz, das erste Fiihlerglied und die Tarsen rothlich. Halsschild, Flügeldecken und Abdomen mit durchaus gleichmässiger, ziemlich dichter, anliegender Pubescenz bekleidet. Kopf beinahe glatt. Halsschild fein und ziemlich dicht punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, stärker als dieser, äusserst dicht und rauh punktirt, matt. Abdomen vorn äusserst dicht, hinten etwas weniger dicht punktirt. Beim cf das achte Dorsalsegment und das sechste Ventralsegment am Hinterrande äusserst schwach ausgebuchtet, das letzte Ventralsegment in eine scharfe Spitze ausgezogen. Beim $ das achte Dorsalsegment in der Mitte des Hinter- randes ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes etwas vorgezogen und jederseits leicht ausgebuchtet. Die Vaginal- palpen lang und schlank, dornförmig, mit etwas aufwärts gekrümmter Spitze. Long. 4' 5 — b mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Nordamerika; sehr selten. 2. Gymnusa variegata Kiesenw. Stett. Entom. Zeitg. VI, 1845, 223, Kraatz 374, Thoms. Opusc. Entom. IV, 1871, 372, Muls. et Rey 2(5, Fauvel 621. — Schwarz, nur die Tarsen rothlich. Halsschild, Flügeldecken und Abdomen fein grau pubescent, eine breite Querbinde auf dem Halsschilde, einige Flecken auf den Flügel- decken und je zwei Seitenflecke und ein Mittelfleck auf dem ersten bis fünften frei- liegenden Dorsalsegmente gröber und länger gelblichgrau behaart. Flügeldecken etwas kürzer als bei hrevicoUis, sowie das Abdomen kräftiger punktirt als bei dieser. Beim (f das achte Dorsalsegment abgestutzt, das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes schwach ausgebuchtet, das letzte Ventralsegment in eine scharfe Spitze ausgezogen. Beim $ das achte Dorsalsegment am Hinterrande breit und wenig tief ausgerandet, das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes stumpf vor- gezogen und jederseits sanft ausgebuchtet, die Cerci in schlanke, leicht nach aussen gekrümmte Dorne ausgezogen. Long. 4*5 — 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Nord- amerika. Sehr selten. C8. Gatt. Dinopsis. 323 X. Tribus. Dinopsini. JOeinopsini Sharp Biologia Centrali-Americaua Col. Vol. I, pt. 2, 1883, 294. Kopf nach vorn breit und kurz schnauzenförmig verlängert. Die Maxillarladen sehr lang und schmal, die Innenlade ganz verhornt, innen im Apicaltheile mit un- gleichen Zähnen besetzt. Die Maxillartaster sehr lang und schlank, anscheinend nur dreigliedrig, da das äusserst kleine, pfriemenförmige Endglied kaum zu erkennen ist. Die Lippentaster mit sehr grossem, gestrecktem Basalgliede und kleinem zweiten und dritten Gliede. Säramtliche Tarsen dreigliedrig. Die Tribus enthält nur eine Gattung. 68. Gatt. Dinopsis. Matth. Entom. Mag. V, 1838, 193 (Deinopsis); Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 374; Jacqu. üuval Gen. Col. d'Eur. II, 2l {Deinojysis); Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Aleoeh. Paris 1878, 28 {Deinopsis); Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 622 In der Körperform mit Myllaena sehr übereinstimmend, durch die dreiglied- rigen Tarsen unter allen Aleocharinengattungen ausgezeichnet. Körper fein und dicht anliegend, seidenartig behaart, hinten zugespitzt, vorn abgerundet, mit wenig von oben sichtbarem, stark nach unten und hinten geneigtem Kopfe. Der Kopf ziemlich gross, bis an die Augen in den Halsschild zurückgezogen, vor den ziemlich grossen Augen breit und stumpf schnauzenartig verlängert, unter den Augen gerandet. Die Fühler schlank, ihre zwei ersten Glieder gestreckt, viel länger als die folgenden, das zweite Glied etwas länger als das erste, die folgenden Glieder oblong, das Endglied wenig länger als das vorhergehende, lang oval, zugespitzt. Oberlippe stark quer, mehr als doppelt so breit als lang, vorn leicht gerundet. Mandibela innen hinter der schlanken, einwärts gekrümmten Spitze mit zwei sehr grossen, dreieckigen Zähnen, hinter denselben mit einer zum Theile häutigen, am Inneniande grob säge- förmig gezähnten Lamelle. Maxillarladen schlank und ganz verhornt, die Innenlade an der Spitze in einen starken, nach innen gekrümmten Haken ausgezogen, im Apical- theile innen sanft ausgeschnitten, im Ausschnitte mit zwei schlanken, dornförmigen Zähnen, vor denselben mit mehreren ungleichen, kleineren Zähnen besetzt. Die Innen- lade an der Spitze mit sehr dicht stehenden, an Länge allraälig abnehmenden Haaren kammförmig besetzt. Die Kiefertaster sehr lang und schlank, anscheinend nur drei- gliedrig, das erste Glied sehr kurz, das zweite sehr lang und nur wenig gegen die Spitze erweitert, das dritte Glied so lang als das zweite, aber gegen die Spitze stärker erweitert, das Endglied äusserst klein und häutig, nur sehr schwer erkennbar. Das Kinn quer, vorn breit ausgerandet. Die Zunge gross, fast bis zur Basis in zwei massig divergirende, an der Spitze abgerundete, häutige Lappen getheilt. Das erste Glied der Lippentaster ausserordentlich gross, wenig kürzer und etwas breiter als ■die Lappen der Zunge, mit breit und schräg abgestutzter Innenecke, das zweite Glied sehr schmal, nur ein Viertel so lang als das erste, das Endglied kaum halb so lang als das zweite, sehr dünn, pfriemenförmig. Halsschild quer, hinten so breit als die Flügeldecken, dicht an die Basis derselben anschliessend, nach vorn stark gerundet verengt, mit herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken und fast rechtwinkeligen Hinterecken, an der Basis innerhalb der Hintereckeu jederseits leicht ausgebuchtet. Die Epipleuren des Halsschildes sehr stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Flügeldecken ziemlich kurz und breit, hinten in gemeinschaftlichem, flachem Bogen ausgeschnitten, so dass der Hinterrand des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes in der Mitte fveiliegt, innerhalb der Hinterecken ziemlich tief ausgerandet. Abdomen nach hinten stark verengt, mit scharf abgesetzten und massig aufgebogenen Seiten; das dritte bis sechste (erste bis vierte vollkommen freiliegende) Dorsalsegment gleich- lang, das siebente länger als das sechste, das achte Dorsalsegment beim (f an der Spitze durch eine kleine, winkelige Ausrandung, beim 9 durch einen tieferen, win- keligen Einschnitt getheilt. Die Analgriffel und das zehnte Dorsalsegment können deut- 21* 324 VIII. Familie. Staphylinidae. — XI. Trib. Trichophyiini. lieh hervortreten. Das Prosternum bildet zwischen den Vorderhüften einen stumpfen Fortsatz. Das in der Mittellinie kräftig gekielte Mesosternum ist zwischen den Mittel- höften in eine scharfe, bis zum Hinterrande derselben reichende Spitze ausgezogen. Das Metasternum ist ziemlich lang, die Episternen der Hinterbrnst sind schmal, ihr Innenrand divergirt nach hinten mit dem Seitenrande der Flügeldecken. Die Epi- meren sind gross, dreieckig. Die Beine sind ziemlich kurz und schlank. Die Vorder- und Mittelschienen sind spärlich bedornt. Die Tarsen sind sämmtlich kürzer als die Schienen, dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder kurz, das Endglied länger als beide Glieder zusammengenommen. An der Spitze des Endgliedes befinden sich zwei lange und zwei kürzere Wimperhaare. Die Klauen besitzen einen kleinen Mittelzahn. Die Gattung ist in Europa, Japan, Ceylon, Australien, Nord-, Central- und Süd- amerika durch je 1 — 2 Arten vertreten. Die einzige europäische Art lebt an sumpfi- gen Orten. 1. Dinopsis erosa Steph. 111. Brit. V, 149, Fauvel 623; fuscata Matth. Ent. Mag. V, 1838, 194, f. 2, Kraatz 376, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 5, f. 25, Muls. et Key 31, Fauvel 623; laücolUs Erichs. Gen. Spec. Staph. 212. — Schwarz, mit sehr dichter und feiner, bräunlichgrauer, seidenschimmernder Behaarung bekleidet, das erste Fühlerglied, der Mund und die Kniee röthlich, die Tarsen gelb. Kopf und Halsschild äusserst fein und dicht punktirt, die Flügeldecken und das Abdomen deut- licher, aber noch dichter punktirt chagrinirt. Fühler den Hinterrand des Halsschildes überragend. Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, so breit als die Flügel- decken, gewölbt, mit etwas nach hinten gezogenen, rechtwinkeligen Hinterecken. Flögeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild. Long. 3 — 3'5 mm. Mittel- europa, Finnland. Selten. II. Subfamilie. Tric h 0 phy i n ae. Tricliopliyina Thoms. Skand. Col. III, 1861,. 111, IX, 1867, 1S6. — Tachyporini Section III. — Trichophyae Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 618. — Trichophyens Muls. et Eey Ann. See. d'Agricult. Lyon, 5e serie, T. VIII, 1875, 210; Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXIX, Ann. 1882, 118. Fühler vor den Augen unter dem einfachen (nicht verdickten oder gewulsteten) Seitenrande der Stirn eingefügt, elfgliedrig, vom dritten Gliede an sehr dünn und zart, haarförmig, wirtelig bewimpert. Flügeldecken die Hinterbrust etwas überragend, an den Seiten nicht gerandet. Die Vorderbrust hinter den Vorderhüften häutig, mit freiliegenden Stigmen. Die Mittelbrust vorn seicht ausgerandet. Das Metasternum am Hinterrande vor den Hinterhüften jederseits schwach ausgebuchtet. Das Abdomen leicht aufwärts krümmbar. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudi- mentär. Die Vorderhüften conisch, vorragend, kürzer als die Vorderschenkel. Die Hinterhüften aneinander stossend, mit abgehobener, conischer Innenlamelle und flach ausgebreiteter, gleichbreiter, den Seitenrand des Abdomens erreichender Aussenlamelle. Die Schienen unbedornt, fein pubescent. Die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig. Die einzige in diese Unterfamilie gehörige Gattung steht zwischen den Aleo- charinen und Tachyporinen in der Mitte. Von den ersteren ditferirt sie durch die Insertion der Fühler vor den Augen, von den letzteren durch nicht abgesetzte Epi- pleuren der Flügeldecken. In der Fühlerbildung zeigt sie grosse Uebereinstimmung mit Habrocerus, in der Körperform erinnert sie an PMoeocJiaris. Von den Quedi- inen, zu denen sie Hörn (Transact. Am. Ent. Soc. Vol. VI, 1877, 124, note 2) stellen will, differirt sie sehr wesentlich durch die flach ausgebreitete Aussenlamelle der Hinterhöften und die wie bei den Trichopterygiern gebauten Fühler. XI. Tribus. Trichophyiini. Mit den Charakteren der Subfamilie und einer einzigen Gattung. 69, Gatt. Trichophya. 325 69. Gatt. Trichophya. Mannerh. Brach. 73, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 388, Jacqu. Dural Gen. Col. d'Eur. 11, 27, Fauvel Pn. gallo-rhen. III, 618, Key Ann. Soc. Linn. Lyon, XXIX, Ann. 1882, 119; Trichophyus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 402, Gen. Spec. Staph. 267, Thoms. Skand. Col. III, 112. Der Kopf deutlich vorragend, fast dreieckig, unmittelbar hinter den ziemlich vorspringenden Augen halsförmig eingeschnürt, der Hals breiter als der halbe Kopf und sehr kurz. Die Schläfen unten nicht gerandet. Die Fühler ziemlich weit vor den Augen eingefügt, ziemlich kurz, ihre zwei ersten Glieder stark verdickt, das zweite Glied fast nur halb so lang als das erste, die folgenden Glieder sehr dünn und zart, lang gestreckt, wirtelig bewimpert, das sechste bis zehnte Glied in der Mitte spindelförmig erweitert, das Endglied cylindrisch, zugespitzt. Die Ober- lippe fast doppelt so breit als lang,' nach vorn gerundet verengt, am Vorderrande häutig. Die Mandibeln ziemlich kurz, nicht vorragend, gegen die Spitze massig ge- krümmt, innen hinter der Spitze mit einem kräftigen Zahoe, vor demselben fein ge- zähnelt. Die Maxillarladen ziemlich kurz, die Innenlade mit scharfer, leicht nach innen gekrümmter Spitze, am Innenrande gegen die Spitze mit einigen sehr feinen Dornen, hinter denselben ziemlich dicht mit längeren Haaren besetzt; die Aussen- lade etwas länger als die Innenlade, an der Spitze dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich lang und kräftig, ihr erstes Glied sehr kurz, das zweite ziemlich lang, gegen die Wurzel und Spitze leicht verengt, das dritte Glied um ein Drittel kürzer und merklich dicker als das zweite, verkehrt conisch, das Endglied fast so lang als ilas zweite, allmälig zugespitzt, an der Spitze mehr oder weniger häutig. Das Kinn quer trapezförmig, vorn gerade abgestutzt. Die Zunge kurz und breit, hinter der Spitze eingeschnürt. Die Lippentaster äusserst klein, dreigliedrig; ihr erstes Glied dick, wenig länger als an der Basis breit, gegen die Spitze verschmälert, das zweite Glied kurz, nur ein Drittel so lang und viel schmäler als das erste, das Endglied dünn, kaum halb so dick und doppelt so lang als das zweite Glied. Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, quer, an den Seiten gerundet, nach vorn nicht stärker verengt als nach hinten, an der Basis jederseits kaum merklich ausgebuchtet, leicht gewölbt, jederseits vor den Hintertarsen schräg niedergedrückt, mit herabgebogenen, abgerundeten Vorderecken und stumpfen, schwach abgerundeten Hinterecken, an der Basis und an den Seiten fein gerandet. Der Seitenrand des Halsschildes erscheint bei seitlicher Ansicht hinten etwas ausgeschweift, die Epipleuren sind stark umgeschlagen nnd bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Die Flügeldecken ohne Seitenkante, wesent- lich länger als der Halsschild und deutlich länger als die Hinterbrust, ziemlich gleich- breit, hinten schwach schräg abgestutzt, innerhalb der Hinterecken sehr schwach ausgebuchtet. Das Abdomen nach hinten allmälig verengt, oben und an den Seiten bewimpert. Die Basis des dritten wirklichen Dorsalsegmentes von den Flügeldecken überdeckt, das dritte bis sechste (erste bis vierte vollkommen freiliegende) Dorsal- segment gleichlang, das dritte bis fünfte an der Basis quer gefurcht, das siebente Dorsalsegment etwas länger als das sechste, das achte hinten abgerundet, die Anal- griffel und das zehnte Dorsalsegment vorstreckbar. Prosternum vor den Vorderhüften kurz, zwischen denselben einen winkeligen Vorsprung bildend. Der Mesosternalfort- satz kurz zugespitzt, kaum bis zur Mitte der Mittelhüften reichend. Das Metasternum ziemlich kurz, am Hinterrande vor den Hinterhüften jederseits schwach ausgebuchtet. Die Episternen der Hinterbrust massig schmal, ziemlich gleichbreit, die Epimeren nicht freiliegend. Die Hinterhüften bis an den Seitenrand des Abdomens ausgedehnt, mit stark abgehobener, conischer Innenlamelle und flacher, gleichbreiter, etwas schräg gestellter Aussenlamelle. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen ziemlich schlank, fein pubescent. An den Vordertarsen das erste Glied etwas länger als das zweite, das zweite bis vierte Glied kurz, gleichlang, das Endglied so lang als das zweite bis vierte Glied zusammengenommen; an den Mitteltarsen das erste Glied fast so lang als das zweite und dritte Glied zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied gleichlang, das Endglied fast so lang als das zweite bis vierte Glied zusammen- 326 VIII. Familie. Staphyliiüdae. — XII. Trib. Habrocerini. genommen ; an den Hintertarsen das erste Glied so lang als das zweite und dritte zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied ziemlich beträchtlich an Länge abneh- mend, das Endglied etwas länger als das dritte und vierte zusammengenommen. Die einzige Art der habituell an Phloeocharis erinnernden Gattung lebt unter Baum- rinden, Sägespänen, feuchtem abgefallenen Laub, im Detritus an Gewässern etc. 1. Trichopliya pilicofnis Gyllh. Ins. Suec. II, 417, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 403, Gen. Spec. Staph. 268, Kraatz 390, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 11, f. 51, Thoms. Skand. Col. III, 112, Fauvel 618, Key 1882, 121; HiUtoni Wollast. Ins. Mad. 572, pl. XIII, f. 6 a—g. — Mit ziemlich langer, feiner, grauer Behaarung bekleidet, massig glänzend, schwarz, die Flügeldecken nicht selten braun, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Kopf und Halsschild dicht und ziemlich kräftig, die Flügeldecken sehr dicht und rauh, das Abdomen sehr fein und dicht punktirt. Durch die wirtelig bewimperten, vom dritten Gliede an sehr feinen Fühler und durch die übrigen Gattungscharaktere leicht kenntlich. Long. 2*5 — 3 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Auch auf Madeira. Selten. III. Snbfamilie Habroce ri n ae. Habroeiriens Muls. et Key Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5« serie, T. VIII, 1875, 210, Eey Ann See. Linn. Lyon, T. XXVIII, Ann. 1881, 135. Fühler vor den Augen unter dem einfachen (nicht verdickten oder gewulsteten) Seitenrande der Stirn eingefügt, elfgliedrig, vom dritten Gliede an sehr dünn und zart, haarförmig. Flügeldecken die Hinterbrust etwas überragend, mit scharfer Seiten- randleiste und durch dieselbe scharf abgesetzten Epipleuren. Die Vorderbrust hinter den Vorderhüften häutig, mit freiliegenden Stigmen. Die Mittelbrust vorn seicht aus- gerandet. Das Metasternum jederseits vor den Hinterhüften schwach bogenförmig'^ ausgebuchtet. Das Abdomen nicht aufwärts krümmbar. Die Ventialschiene des zweiten Abdominalringes rudimentär. Die Vorderhüften conisch vorragend, so lang als die Vorderschenkel. Die Hinterhüften aneinander stossend, quer dreieckig, ohne äusser- lich sichtbare Sonderung von Aussen- und Innenlamelle, die dadurch bedingt ist, dass die Aussenlamelle in der Ebene der Hinterbrust vollkommen in der Ebene der Innenlamelle liegt. Nach Abhebung der Hinterhüfte erkennt man aber auf der Rück- seite derselben ihre Innenlamelle als conischen Vorsprung, dessen Aussencontour auch von unten bei Untersuchung im durchfallenden Lichte deutlich erkennbar wird. Die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig. Die einzige hiehergehörige Gattung zeigt die grösste üebereinstimmung mit den Tachyporinen (speciell mit der Tribus Tachyporini), zu welchen sie von Erich- son, Kraatz, Jacquelin Duval, Thomson, Pandelle, Hörn, Fauvel u. A. gestellt wurde, differirt aber von denselben und von allen anderen Staphyliniden so wesentlich durch die für die Classification der Staphyliniden sehr wichtige Bildung der Hinterhüften, dass sie von Mulsant und Key wohl mit Recht in eine eigene Familie (unseren Sub- familien entsprechende systematische Kategorie) gestellt wurde. Der an Trichoptery- giden erinnernde Fühlerbau dürfte sowie für die Trichophyinen für die Subfamilie charakteristisch sein. XII. Tribus Habrocerini. Mit den Charakteren der Subfamilie. Hieher nur eine Gattung. 70. Gatt. Habrocerus. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 400, Gen. Spec. Staph. 242, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 391, Jacqu. Duval Gm. Col. d'Eur. H. 26, Pandelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1869, 275, Thoms. Skand. Col. III, 146, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 590, Key Ann. Soc. Linn. Lyon XXVIII, Ann. 1881, 136. Von der Körperform eines TacJnnus, durch die vom dritten Gliede an sehr dünnen, bei der europäischen und nordamerikanischen Art wirtelig bewimperten Fühler, 70. Gatt. Habrocerus. 327 die schräg abgestutzte äussere Apicalecke der Flügeldecken und durch die Bildung der Hinterhüfteu sehr ausgezeichnet. Der Kopf bis an die Augen in den Halsschild zurückgezogen, stark geneigt, mit ungerandeten Schläfen. Die zwei ersten Fühler- glieder dick, an Länge wenig verschieden, die folgenden Glieder sehr dünn, haar- förmig. gewöhnlich wirtelig bewimpert^ in der Mitte allmälig deutlicher spindelförmig erweitert, das Endglied zugespitzt, an der Spitze gleichfalls lang bewimpert. Die Oberlippe quer, nach vorn verengt, an den Seiten ausgeschweift, an den Vorderecken ab- gerundet, vorn winkelig ausgeschnitten und mit einem äusserst kurz bewimperten Hautsaum besetzt. Die Mandibeln kurz und breit, gegen die schwach gekrümmte Spitze plötzlich verengt. Die Innenlade der Maxillen kurz, an der schräg nach innen abgestutzten Spitze äusserst fein und kurz bedornt, die äussere viel grösser, an der stark erweiterten und breit abgerundeten, heiniartigen Spitze sehr dicht mit langen Haaren besetzt. Die Kiefertaster massig gestreckt, ihr drittes Glied kürzer und an der Spitze breiter als das ziemlich gestreckte zweite Glied, das Endglied länger als das dritte Glied, ahlförmig zugespitzt. Das Kinn quer trapezförmig, vorn gerade abgestutzt. Die sehr dünnhäutige Zunge breit, das erste Glied der Lippentaster überragend, etwa bis zur Mitte schmal gespalten, mit breiten, breit abgerundeten Lappen. Die divergirenden Tasterträger der Unterlippe fast so lang als das erste Glied der Lippentaster. Die Lippentaster dreigliedrig, ihr erstes Glied dick, sehr wenig schmäler als die Tasterträger, das zweite Glied klein, kaum halb so lang und halb so dick als das erste, das dritte um mehr als die Hälfte länger und merklich dünner als das erste, an der Spitze abgerundet. Der Halsschild hinten fast so breit als die Wurzel der Flügeldecken, nach vorn verengt, an den Vorder- und Hinterecken abgerundet, am Vorder- und Hinterrande mit je vier, am Seiten- rande mit zwei borstentragenden Punkten. Die Epipleuren des Halsschildes voll- kommen umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Flügeldecken die Hinter- brust überragend, mit scharf abgesetzten, horizontalen Epipleuren, nach hinten etwas erweitert, mit schräg abgestutzten Hinterecken, sehr flach gewölbt. Das Abdomen mit aufgebogenen Seiten, nach hinten ziemlich stark verengt, gegen die Spitze kräftig bewimpert. Das achte Dorsalsegment gar nicht, das sechste Ventralsegment nur bei einem Geschlechte hervortretend. Das Prosternum vor den Vorderhüften sehr kurz, zwischen denselben stumpf vorspringend. Das Mesosternum in der Mittellinie stumpf und kräftig gekielt, der Mesosternalfortsatz kaum bis zur Mitte der Mittel- hüften reichend, scharf zugespitzt. Das Metasternum massig lang, am Hinterrande jederseits flach bogenförmig ausgerandet; die Episternen der Hinterbrust ziemlich schmal, nach hinten massig verengt, der dreieckige, freiliegende Theil der Epimeren der Hinterbrust gross, am Hinterrande aussen abgestutzt, innen ausgerandet. Die Hinterhüften nach aussen stark verschmälert, quer dreieckig, ohne äusserlich sichtbare Sonderung von Innen- und Aussenlamelle. Doch wird die äussere Grenzlinie der Innenlamelle bei microscopischer Untersuchung im durchfallenden Lichte deutlich erkennbar. Die Beine massig lang, die Mittel- und Hinterschenkel an der inneren Apicalecke mit einem langen Wimperhaare, die Vorder- und Mittelschienen fein und spärlich, die Hinterschienen kaum bedornt. An den Vordertarsen das erste Glied wenig kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied wenig an Länge abnehmend, das Endglied fast so lang als das zweite bis vierte Glied zusammengenommen. An den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, diese ziemlich wesentlich an Länge abnehmend, das Endglied etwas länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Larve von Habrocerus capillaricornis wurde von Key (Ann. Soc. Lyon XXVIII, 1881, 140) beschrieben. Sie ist gestreckt, leicht gewölbt, hinten schwach bogenförmig erweitert, lang bewimpert, beinahe glatt, blass bräunlichgelb und glän- zend. Der Kopf gross, fast oval, so breit als der Prothorax, leicht gewölbt, spär- lich bewimpert^ auf der Scheibe fast glatt, vorn leicht doppelt eingedrückt. Der Clypeus unbewehrt, vorn bewimpert. Die Oberlippe (?) kurz. Die Mandibeln klein. 328 "^'ill. Familie. Staphylinidae. — XII. Trib. Habroeerini. kurz. Die Kiefertaster gestreckt, ihi- vorletztes Glied ziemlich lang, fast cylindrisch, das Endglied eben so lang oder länger, schlanker, gegen die Spitze verschmälert. Die bräunlichen Ocellen undeutlich; drei vorn, zwei hinten im Halbkreise gestellt. Die Fühler wenig lang, ihr erstes Glied ziemlich dick, länger als breit, fast cylin- drisch, das zweite länger, gegen die Spitze leicht verdickt und mit drei Wimper- haaren versehen, das dritte kürzer und schlanker, oblong, das vierte ebenso lang, aber etwas dicker, an der Spitze mit drei langen Wimpern und einem kleinen borstentragenden Anhang versehen. Der Prothorax fast so lang als breit, nach vorn leicht verengt, an den Seiten geradlinig, vorn und hinten abgestutzt, gewölbt, glatt, vor der Basis mit einer undeutlichen Querfurche, vor den abgerundeten Hinterecken leicht eingedrückt, spärlich bewimpert. Meso- und Metathorax quer, nach hinten leicht erweitert, fast gleichlang, zusammen kaum länger als der Prothorax, gewölbt, glänzend, an der Basis kaum gefurcht, an den Seiten mehr oder minder narbig, an den Hinterecken abgerundet, spärlich bewimpert. Das Abdomen massig lang, etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, an der Basis fast so breit als der Metathorax, dann leicht gerundet erweitert, ziemlich gewölbt, fast glatt, an den Seiten jedes Segmentes mit einem Eindruck oder einer Narbe, stark bewimpert, die acht ersten Segmente kurz, fast gleichlang, das neunte viel schmäler, quer. Die Cerci zvreigliedrig, ihr erstes Glied gestreckt, fast cylindrisch oder kaum gegen die Spitze verschmälert, das zweite Glied kaum weniger lang, aber schlanker, linear, an der Spitze mit einem langen Wimperhaare. Das Analsegment abgestutzt conisch, kürzer als das erste Glied der Cerci. Die Beine kurz, blass. Die Schenkel schmal, fast cylindrisch, unten spärlich mit Borsten besetzt. Die Schienen gegen die Spitze verschmälert, fast so lang als die Schenkel, mit zwei oder drei Wimpern besetzt, die Tarsen klein, klauenförmig gekrümmt. Die Puppe erinnert sehr an jene von Scaphisotna agaricinum, in dessen Gesellschaft die Larve mit einer anderen, vielleicht einem Tachyporinen angehörigen Larve gefunden wurde. Die Gattung ist durch je eine Art in Europa und Nordamerika vertreten. Nach Fairmaire und Germain (Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 425) und Fauvel (Fn. gallo- rhen. III, 590) gehört auch Tachi/jwrus marginicollls Sol. aus Chile trotz unbewim- perter Fühler zu Ilahrocerus. 1. Sahrocefus capillaricot'nis Gravh.Mon. 10, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 401, Gen. Spec. Staph. 243, Kraatz 393, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 10, f. 48, Thoms. Skand. Col. IH, 146, Fand. Ann. Soc. Ent. Fr. 1869, 311, Fauvel 591, Eey 1881, 138; nodicornls Steph. 111. Brit. V, 186. — Glänzend, pechbraun oder dunkel rothbraun, das Abdomen pechschwarz mit rothbraunen Hinterrändern der Segmente, an der Spitze oft heller gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine bräimlichgelb. Der Kopf glän- zend glatt. Die Fühler mit dickem ersten und zweiten Gliede, vom dritten Gliede an sehr dünn und wirtelig bewimpert, das fünfte bis elfte Glied in der Mitte leicht spindelförmig verdickt. Der Halsschild um die Hälfte breiter als lang, hinten so breit wie die Flügeldecken, nach vorn leicht verengt, an den Ecken abgerundet, ziemlich gewölbt, vor der Basis und hinter dem Vorderrande mit je vier, am Seiten- rande mit zwei Punkten, im Uebrigen glatt. Flügeldecken länger als der Halsschild, mit schräg abgestutzter äusserer Apicalecke, ziemlich depi'ess, seht- seicht und weit- läufig punktirt, sowie der Kopf und Halsschild stark glänzend und kahl. Das Abdo- men fein und sehr dicht punktirt und fein pubescent. Bei einem Geschlechte {cf nach Pandelle und Eey, 5 nach Kraatz und Fauvel) das siebente Dorsalsegment hinten abgestutzt oder kaum gerundet und vor dem Hinterrande mit zehn borstentragenden Punkten besetzt, das fünfte Ventralsegment nach hinten fast ebenso weit verlängert wie das siebente Dorsalsegment und hinten breit abgestutzt, das sechste Ventral- segment tritt nicht hervor. Beim anderen Geschlechte das siebente Dorsalsegment hinten breit abgerundet, vor dem Hinterrande ohne borsteutragende Punkte, das fünfte Ventralsegment kürzer, in der Mitte des Hinterrandes leicht ausgorandet. Das sechste, dreieckig zugespitzte Ventralsegment tritt hervor. Long. 2*5—3 mm. lieber den VIII. Familie. Staphylinidae. — IV. Subfamilie. Tachyporinae. 329 grössten Theil von Europa und das westliche Mittelmeergebiet (auch auf Madeira) verbreitet. Namentlich in Wcäldern unter feuchtem, verpilztem, abgefallenem Laube nicht selten. IV. Silbfamilie. Tachy por ina e. TachyporieiisMuh. et Key Ann. See. d'Agric. Lyon öe serie T. VIII, 1875, 210, Rev Ann. Sog. Linn. Lyon, T. XXVIII, Ann. 1881, 143. Tachinides Mannerh. „Precis d'un nouvel arrangement de la famille des Brachelytres", St. Petersbourg 1830, 11. — Tachyporhii (excl. Habroccrus, Triclwphyus, Tanycjnuthns) Erichs. Kf. Mk. Brandb. I, 1839, 385, Genera et Species Staphylinorum 1839, 213. — Tachyporini {excl. Trichuphya, Habroccrus) Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1857/58, 377. — Tachy- porites (excl. Habroccrus, Trichophya, Tanyynathus) Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. T. 11, 1857—1859, 22. — Hiipocypiina -f- Tachyporina (excl. Habroccrus) Thoms. Skaiid. Col. III, 1861, 109, 145, IX, "l867, 136, 137. Tachyporini (excl. Habroccrus) Pand. Ann. Soc. Ent. Fr. 1869, 266. — Tachyporini (excl. Habroccrus) Hörn Transact. Am. Ent. Soc. \o\. VI, 1877, 81. — Tachyporini (excl. Habroccrus, Trichophya) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 545. L. Pandelle: „Etüde monographique sur les Staphylins europeens de la tribu des Tachyporini Erichs, in Ann. Soc. Ent. Fr. 4e serie, Tome IX, 1869, 261-366. Fühler vor den Augen unter dem einfachen (nicht verdickten oder gewulsteten) Seitenrande der Stirn eingefügt, elfgliedrig, selten {Hypocy^itini) zehngliedrig. Flügel- decken den Metathorax meist überragend, mit scharfer Seitenrandleiste und durch dieselbe scharf abgesetzten, in der Regel freiliegenden, bei den Hj'pocyptinen aber vollkommen nach innen ge- schlagenen und äiisserlich nicht sichtbaren Epipleuren. Die Vorderbrust hinter den Vorderhüften häutig, mit freiliegenden Stigmen, selten (Tachinus) mit wohl aus- gebildeten , das Stigma als dreieckig zungenförmige Lappen überdeckenden Epimeren. Die Mittelbrust am Vorderrande mehr oder minder ausgerandet. Das Meta- sternum am Hinterrande jederseits vor der Innenlamelle der Hinterhüften massig stark oder nur sehr schwach ausgerandet. Das Abdomen nicht aufwärts krümmbar. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudi- mentär. Die Vorderhüften conisch, vorragend, so lang oder wenig kürzer als die Vorderschenkel. Die Hinter- hüften aneinanderstossend, mit abgehobener, conischer oder nach hinten nur wenig verengter Innenlamelle und flach ausgebreiteter, den Seitenrand des Abdomens meist nicht erreichenden Aussenlamelle. Die Schienen meist be- ■dornt, die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig, selten {Hypo- cyptini) viergliearig. Larven: Kopf hinten nicht eingeschnürt, jeder- seits mit sechs Ocellen. Die Fühler über der Wurzel ''ö mm. Mitteleuropa, namentlich in Gebirgsgegenden unter Moos. 7. Tachyiyorus atriceps Steph. 111. Brit. V, 181, Fauvel 599; /«/meros?unctulatus Heer Fn. Helv. I, 298. — Gelb. der Kopf schwarz, der Halsschild mit Ausnahme der Ränder, das Schildchen, die äusseren Hinterecken der Flügeldecken und die Wurzel der vorderen Dorsalsegmente rothbraun, die Fühler gegen die Spitze braun. Kopf rundlich. Fühler fast kürzer als der Halsschild. Halsschild etwas breiter als die Flügeldecken. Diese wenig länger als der Halsschild, fast quadratisch, überall spärlich punktirt, dünn behaart. Long. 37, lin. Bern. Gatt. Bolitobius. 361 80. Gatt. Bolitobius. (Mannerh. Brach. 1830, 11, Erichs. Gen. Spec. Staph. 268, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. n, 439, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 27, Pandelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1869. 279) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 546, Eey Ann. Soc. Linn, Lyon, T. XXIX, Ami. 1882, 31. Syn. Tachinus M. de Gozis „Recherche de l'espece typique", Montlufon 1866, 13.*) Subg. Lordithon Thoms. Skand. Col. III, 171. — Subg. Carphacis Gozis „Recherche de l'esp. typ." Montlufon 1886, 14 = Megacronus Thoms. 1. c. 166; nee Steph. Körper gestreckt, spindelförmig, leicht gewölbt, nach vorn verengt, nach hinten mehr oder weniger stark zugespitzt. Kopf geneigt, hinter den flach gewölbten, nur wenig vorspringenden Augen nicht verengt, unter den Augen mit einer scharfen Randkante. Fühler gegen die Spitze mehr oder weniger verdickt, ihr erstes Glied so lang oder länger als das zweite und dritte zusammengenommen, das dritte so lang oder länger als das zweite, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig kürzer, die vorletzten Glieder so lang als breit oder breiter, das Endglied zugespitzt, ein- seitig ausgehöhlt. Oberlippe so lang als breit oder breiter als lang, vorn abgestutzt. Mandibeln wenig vortretend, ziemlich schlank und gestreckt, innen ungezähnt. Die Innenlade der Maxillen mit einwärts gekrümmter Spitze, innen lang und dicht be- haart. Die Aussenlade die Innenlade überragend, nach aussen stumpf erweitert, an der Spitze sehr dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich lang und schlank, das erste Glied klein, das zweite und dritte gestreckt, das dritte so lang oder kürzer als das zweite, gegen die Spitze mehr oder weniger verdickt, das Endglied so laug oder länger als das dritte, gegen die Spitze nur wenig verengt oder conisch zugespitzt, an der Basis fast so breit als die Spitze des dritten Gliedes. Das Kinn trapezförmig. Die häutige Zunge in der Mitte dreieckig ausgeschnitten. Die Lippentaster ziemlich klein, ihre zwei ersten Glieder kaum an Länge verschieden, ihr drittes Glied etwa so lang als die beiden ersten Glieder zusammengenommen, nicht wesentlich schmäler als das zweite, cylindrisch oder gegen die Spitze leicht verengt. Halsschild quer scheibenförmig, nach vorn stark verengt, gewölbt, mit stark herabgebogenen, meist ziemlich spitzen Vorderecken und breit abgerundeten Hinterecken, hinter dem Vorder- rande und vor dem Hinterrande mit je vier Punkten, die als Apical- und Basal- punkte bezeichnet werden, ausserdem am sehr fein leistenförmig abgesetzten Seiten- rande mit einigen Punkten. Die Epipleuren des Halsschildes sehr stark umgeschlagen, bei seitlicher Ansicht nicht sichtbar. Das dreieckige Schildchen glatt. Flügeldecken die Hinterbrust überragend, an der Naht und an der scharfen Seitenrandkante mit einem vertieften Streifen, neben dem Naht- und Seiten streifen mit einer Punktreihe, ausserdem mit einer bisweilen vertieften Punktreihe, die innerhalb der deutlich vor- tretenden Schulterbeule beginnt und als Rückenreihe bezeichnet wird. Abdomen nach hinten zugespitzt, mit scharf abgesetzten, aufgebogenen Seiten. Das achte (sechste freiliegende) Dorsalsegment bei beiden Geschlechtern einfach. Die Seitenstücke des neunten Dorsalsegmentes (Analgriffel) und das zehnte Dorsalsegment vortretend. Die Wurzel des Abdomens zwischen den Hinterhüften scharf gekielt. Beim J^ das sechste Ventralsegment an der Spitze ausgerandet oder abgestutzt, beim $ abgerundet. Pro- sternum vor den Vorderhüften kurz. Das Mesosternum an der Wurzel bisweilen mit der Andeutung eines Mittelkieles. Der Mesosternalfortsatz etwa bis zum zweiten Drittel der Mittelhüften reichend, zugespitzt, mit dem Intercoxalfortsatze des Metasternums zusammentreffend oder mit demselben durch ein Zwischenstück verbunden (Subg. Lorditlion). Das Metastern um zwischen den Mittel- und Hinterhüften sehr kurz, am Hinterrande jederseits vor der Innenlamelle der Hinterhüften ausgerandet. Die Epi- sternen der Hinterbrust nach hinten stark verschmälert, die fast den Hinterrand der *) M. de Gozis will den Gattungsnamen Bolitobius in Tachinus ändern, wiewohl Gravenhorst (Col. Micropt. Brunsvic. 1802, 135) gerade einen echten Tachinus (suhterra- neus) als erste Art seiner Mischgattung Tachinus aufführt. M. de Gozis wird also in diesem Falle seinem Prioritätsprincipe untreu, um zur Vertauschung von Gattungsnamen Aulass zu finden. 362 VIII. Familie. Staphylinidae. — XV. Trib. Bolitobiini. Hinterhüften erreichenden Epinieren der Hinterbrust ganz oder bis auf den Innen- rand von den Flügeldecken überdeckt. Die Hinterhüften mit gleichbreiter, flacher, fast bis an den Seitenrand des Abdomens ausgedehnter Aussenlamelle und stark ab- gehobener, conischer, am Innenrande leistenförmig gerandeter Innenlamelle. Die Beine schlank. Die Schenkel am Innen rande nahe der Spitze mit drei bis fünf dornartigen Borsten. Die Schienen mit ungleich langen Endspornen, kräftig und spärlich be- dornt. Die Vorderschienen bei beiden Geschlechtern einfach, so lang als die Schienen, ihr erstes Glied etwa so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied allmälig kürzer, das Endglied länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Mittel- und Hintertarsen länger als die Schienen, ihr erstes Glied sehr gestreckt, so lang oder wenig kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, diese an Länge allmälig abnehmend, das Endglied wesentlich länger als das vierte. Die Gattung ist über die palaearctische und ne- arctische Kegion verbreitet, durch einzelne Arten aber auch in Indien, Australien, Central- und Südamerika vertreten. Die Arten leben namentlich in Pilzen. 1 Fühler mehr oder minder schlank, vom fünften Gliede an nur schwach oder massig stark gegen die Spitze verdickt, ihr fünftes Glied höchstens so breit als lang, die vorletzten Glieder nicht oder nur massig stark quer. Kiefer- taster mehr oder minder schlank. Abdomen nach hinten stark zugespitzt. . . 2 — Fühler kurz und dick, vom fünften Gliede an sehr stark gegen die Spitze verdickt, ihr fünftes Glied quer, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang. Kiefertaster dick. Abdomen nach hinten nur massig verengt. Subg. Carphacis 9 striatus. 2 Kopf in die Länge gezogen, schmal, viel länger als breit, mit sehr flach gewölbten, lang elliptischen Augen. Lebhaft gelbroth, der Kopf, die Flügel- decken, die Mittel- und Hinterbrust und die letzten Abdominalsegmente schwarz. Die Flügeldecken an der Basis mit blassgelber Quermakel oder Querbinde und blassgelbem Hinterrande. Subg. ßolitobius s. str 3 — Kopf kurz und breit, nicht länger als breit, mit etwas vorspringenden, ovalen Augen. Subg. Lordithoii 4 3 Halsschild an der Basis nicht gerandet. Schildchen dunkel. Flügeldecken an der Basis mit einer gelben Quormakel, welche die Umgebung des Schildchens frei lässt 1 lunulatus, — Halsschild an der Basis gerandet. Schildchen roth. Flügeldecken an der Basis mit einer blassgelben, bis zum Nahtstreifen reichenden Querbinde. 2 speciosus, 3 inilchellus. 4 Gelbroth oder bräunlichroth, eine Makel in den Hinterecken der Flügeldecken, die Hinterbrust und das Abdomen schwarz. Flügeldecken mit breit furchen- artig vertieftem Kückenstreifen. Endglied der Fühler doppelt so lang als das vorletzte 4 bicolor. — Färbung variabel, der Kopf aber stets schwarz oder braun. Rückenstreifen der Flügeldecken nicht oder nur schmal vertieft 5 5 Halsschild an der Basis sehr fein gerandet 5 triniaculatiiSf 6 trinotatus — Halsschild an der Basis nicht gerandet 7 exoletiis, ^ pygmaeus, Subg. JBolitobius s. str. 1. Bolitobius lunulatus Linn. Syst. Nat. I, 2, 684, Thoms. Skand. Col. III, 170, Fauvel 547, Key 37; atricapülus Fabr. Syst. Entom. 267, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 408, Gen. Spec. Staph. 276, Kraatz 447, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 10, f. 49, Band. 360. — Sehr stark glänzend, der Kopf schwarz, der Halsschild gelbroth, das Schildchen dunkelbraun oder schwarz, die Flügeldecken schwarz mit grosser, dreieckiger, blassgelber Humeralmakel und blassgelbem Hinterrande, das Abdomen gelbroth, die Spitze desselben bis auf die Wurzel und den schmutzig 80. Gatt. Bolitobius. 36)3 gelblichen oder breit gelb gesäumten Hinterrand des siebenten Segmentes schwarz, die Mittel- und Hinterbrust und die Hinterhüften mit Ausnahme des gelben Hinter- landes schwarz, die vier ersten FühlergUeder. die Taster und Beine röthlichgolb, das fünfte bis zehnte Fühlerglied schwarz, das letzte gelbroth. Die gelbe Humeral- makel der Flügeldecken ist aussen bis zur Basis ausgedehnt, nach innen verschmä- lert und gegen den Nahtstreifen verkürzt, so dass die Umgebung des Schildchens schwarz bleibt. Kopf in die Länge gezogen, ganz glatt oder nur längs der Mitte der vorderen Partie sehr fein punktirt. Fühler lang und schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit, das Endglied um mehr als die Hälfte länger als das vorletzte. Halsschild an der Basis ungerandet. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, in der Naht- und Eückenreihe etwa mit sechs bis acht Punkten. Abdomen ziemlich kräftig und namentlich auf den vorderen Dorsalsegmenten sehr weitläufig punktirt. Beim cT das sechste Ventralsegniont an den Seiten ziemlich dicht punktirt, längs der Mitte glatt, am Hinterrande abgestutzt oder schwach aus- gerandet. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Caucasus. Häufigj 2. BolitoMus speciosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 277. Kraatz 44G, Thoms. Skand. Col. HI, 171, Pand. 359, Fauvel 548, Key 34. — Dem lunulatus sehr ähnlich, grösser, das Schildchen roth, die Flügeldecken an der Basis mit blass- gelber, breiter, bis zum Nahtstreifen reichender, hinten ausgezackter Querbinde, das siebente Abdominalsegment nur an der Wurzel gelbroth, der Kopf länger gestreckt, an den Seiten hinter den Augen fein, aber sehr deutlich punktirt, die Fühler ge- streckter, der Halsschild länger, an der Basis fein gerandet, die Flügeldecken in der Rückenreiho mit acht bis zwölf Punkten, das Abdomen viel kräftiger punktirt, mit deutlich quer eingedrückter Basis der vorderen Dorsalsegmente, beim (f das sechste Ventralsegment an der Spitze leicht ausgerandet, vor der Ausrandung dichter und runzelig punktirt. Long. 8 — 9 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 3. JBolitobiilS pulchellits Mannh. Brach. 64, Thoms. Skand. Col. III, 171, Fauvel 548. Bey 40; lunulatus Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 408, Gen. Spec. Staph. 278, Kraatz 447, Pand. 359. — Gleichfalls dem lunulatus sehr ähnlich, durch- schnittlich kleiner, das Schildchen roth , die Flügeldecken an der Basis mit blass- gelber, bis zur Naht reichender, hinten nur schwach ausgebuchteter Querbinde, das siebente Abdominalsegment nur an der Wurzel gelbroth. Der Kopf und die Fühler, namentlich das letzte Glied derselben kürzer als bei lunulatus, der Halsschild an der Basis fein gerandet, die Flügeldecken in der Naht- und Rückenreihe nur mit vier bis sechs Punkten, das sechste Ventralsegment des J" hinten abgestutzt. Long. 4 — 6 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. Subg. Lordithon Thoms. 4. Bolitobius hicolov Gravh. Mon. 28, Erichs. Gen. Spec. Staph. 274, Kraatz 445, Pand. 354, Fauvel 549, Key 41. — Glänzend gelbroth oder bräunlich- roth, eine grosse, dreieckige Makel in den Hinterecken der Flügeldecken, die Hinter- brust und das Abdomen schwarz, die vier ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine röthlichgelb, die übrigen Fühlerglieder mit Ausnahme der röthlichen Spitze des letzten schwärzlichbraun. Kopf glatt, jederseits nahe hinter den Augen mit einem borsten- tragenden Punkte. Die vorletzten Fühlerglieder schwach quer, das Endglied doppelt so lang als das vorletzte. Halsschild an der Basis fein gerandet. Die zwei mittleren Apicalpunkte des Halsschildes vom Vorderrande wenig weiter entfernt als die zwei seitlichen. Flügeldecken mit furchenartig vertieftem, namentlich innerhalb der Schul- tern tief eingedrücktem Rückenstreifen, in demselben sowie im Nahtstreifen mit sechs bis zehn Punkten. Abdomen mit Ausnahme der Mitte der zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente kräftig und massig dicht punktirt. Beim (f das siebente Ventral- segment mit einem hinten abgestutzten, zahnförmigen Mittelkiel. Long. 6 — 8 mm. Mitteleuropa, Ostsibirien. Sehr selten. 364 VIII. Familie. Staphylinidae. — XV. Trib. Bolitobiini. 5. Bolitohius trimaculatus Payk. Fn. Suec. III, 422, Erichs. Gen. Spec. Staph. 279, Kraatz 449, Thoms. Skand. Col. III. 173, IX, 307, Fand. 364, Fauvel 549, Note; litoretis Payk. Mon. Staph. 80 — Yar. ßavicollis Hoch. Bull. Mose. 1849, 1, 95; Kraatzi Fand. 356. — Schwarz, die Seiten des Halsschildes und die Flügel- decken mit Ausnahme der Seiten und einer sehr ausgedehnten dreieckigen Makel in den Hinterecken bräunlichgelb, die Hinterränder der Abdominalsegmente roth- braun, die vier oder fünf ersten Glieder der bräunlichen, an der Spitze röthlichen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Oft ist der Halsschild nur in der Mitte der Scheibe schwarz, bisweilen ganz bräunlichgelb {va,v.ßavicoUis). Fühler gegen die Spitze leicht verdickt, ihr viertes Glied wenig schmäler als das fünfte, die vor- letzten Glieder kaum breiter als lang, das Endglied fast doppelt so lang als das vorletzte. Halsschild an der Basis fein gerandet, von den Apicalpunkten desselben die beiden seitlichen wenig, die beiden mittleren ziemlich weit vom Vorderrande ab- gerückt. Flügeldecken mit leicht vertieftem ßuckeustreifen, in demselben, sowie im Nahtstreifen mit zehn bis zwölf Punkten. Abdomen ziemlich kräftig und mit Aus- nahme der Mitte der vorderen Dorsalsegmente massig dicht punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte der Länge nach niedergedrückt, an der Basis mit einem stumpfen Höcker. Long. 3*5 — 5 '5 mm. Nordeuropa, Sibirien, Deutsch- land, Oesterreich, Sicilien, Corsica. 5. BolitoMus trinotatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 409, Gen. Spec. Staph. 279, Kraatz 449, Thoms. Skand. Coli. HI, 174, Fand. 357, Fauvel 549, Key 44; trimaculatus Steph. 111. Brit. V, 172; — var. discophorus Eey 47. — Bräunlichgelb, der Kopf, die Brust, eine dreieckige, den Hinterrand freilassende Makel vor den Hinter- ecken der Flügeldecken und meist auch die Umgebung des Schildchens schwarz, das Abdomen rothbraun, an der Spitze mehr oder weniger bräunlich, die vier oder fünf ersten Glieder der bräunlichen oder schwärzlichen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Bisweilen ist die Scheibe des Halsschildes in der Mitte dunkel (var. discopJiorus). Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr viertes Glied viel schmäler als das fünfte, die vorletzten nicht oder nur schwach quer, das End- glied kaum um die Hälfte länger als das vorletzte. Halsschild an der Basis fein gerandet, die zwei mittleren Apicalpunkte vom Vorderrande etwas weiter als die zwei seitlichen, aber nur wenig abgerückt. Flügeldecken in der nicht oder nur schwach vertieften Rückenreihe mit acht bis zehn Punkten. Abdomen ziemlich kräftig und sehr weitläufig punktirt. Beim S" das sechste Ventralsegment der Länge nach schwach niedergedrückt, an der Basis mit einem länglichen Kiel oder Höcker. Long. 3-5 — 5*5 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht selten. 7. BoUtohius exoletus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 409, Gen. Spec. Staph. 280, Kraatz 450, Thoms. Skand. Col. HI, 174, Fand. 358, Fauvel 551, Key 48; angu- laris Steph. 111. Brit. V, 173 (nee Payk.); trinotatus Hörn Transact. Am. Ent. Soc. VI, 1877, 117; facilis Casey Contrib. Descr. Syst. Coleopt. North Am. Philadelphia 1884, 148 ; — var. dorsalis Eey 50. — Schlanker als die vorhergehenden Arten, röthlich- gelb, der Kopf, eine Makel in den Hinterecken der Flügeldecken, bisweilen auch ein unbestimmter Fleck in der Umgebung des Schildchens und meist auch die Basis der vorletzten Abdominalsegmente pechschwarz oder braun, die Fühler vom fünften oder sechsten Gliede an in der Regel braun. Bei unreifen Stücken der ganze Körper mit Ausnahme des Kopfes röthlichgelb. Bei var. dorsalis Rey der Körper pechschwarz, die Ränder des Halsschildes, die Flügeldecken mit Ausnahme der Umgebung des Schildehens und eines grösseren Fleckes in den Hinterecken bräunlichgelb, die Hinterränder der Abdominalsegmente rothbraun oder gelbbraun, die vier ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine röthlichgelb. Fühler ziemlich schlank, ihre vor- letzten Glieder nicht oder nur wenig breiter als lang, das Endglied kaum um die Hälfte länger als das vorletzte. Halsschild an der Basis ungerandet, die zwei mitt- leren Apicalpunkte vom Vorderrande etwas weiter als die beiden seitlichen, aber nur wenig abgerückt. Flügeldecken in der nicht oder nur schwach vertieften Rücken- 80. Gatt. Bolitobius. 365 reihe mit acht bis zwölf Punkten. Abdomen ziemlich kräftig und weitläufig punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Basis ohne Höcker, in der Mitte leicht der Länge nach niedergedrückt, an der Spitze schwach oder undeutlich ausgerandet. Von trinotatns durch schlankere Körperform und ungerandete Basis des Halsschildes, von ^jy^war'??« durch schmälere, nicht oder nur schwach quere vorletzte Fühler- glieder, zahlreichere Punkte in der Rückenreihe der Flügeldecken und durch viel weitläufigere Punktirung des Abdomens, von beiden durch das an dei- Basis unge- höckerte sechste Ventralsegment des cf verschieden. Long. 4 — 5 mm. Über den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet, auch in Nordamerika. Sehr häufig. 8. BolitoMus pygmaeus Fabr. Spec. Ins. I, 339, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 410, Gen. Spec. Staph. 280, Kraatz 451, Thoms. Skand. Col. HI, 174, Fand. 357, Fauvel 551, Rey53; Ihoracicus Fabr. Spec. Ins. 1,338; melanoce2)hahcs Gravh. Micr. 144; merdarms Runde Brach. Hai. 26 ; apicalis, melanocephalus, ochraceus Steph. 111. Brit. V, 173; marginalis Steph. ibid 174; brunnipennis, discoideus Steph. ibid. 175; venustus Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 33; trimacidatus Say Trans. Am. Phil. Soc. IV, 464; di- stigma Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 72, pl. 3, f. 1 ; — var. biguttatus Steph. 111. Brit. V, 175, Fauvel 552; intrusus Hampe Stett. Ent. Zeitg. XI, 1850, 349, Fand. 356, Rey 56. — Der Kopf schwarz, der Halsschild bräunlichgelb, oft mit brauner Scheibe, bis- weilen ausgedehnter braun mit bräunlichgelben Rändern, die Flügeldecken bräunlichgelb, meist mit einem schwarzen Fleck in den Hinterecken, oft auch an der Naht schwärz- lich, bisweilen schwarz, mit einem grossen, schrägen, bräunlichgelben Schulterfleck, das Abdomen bräunlichroth, oft mit schwärzlicher Basis der Segmente oder bis auf die Hinterränder der Segmente schwarz, die vier ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine röthlichgelb. Bei der typischen Form herrscht die bräunlichgelbe, bei var. bignttatiis die schwarze Färbung vor. Fühler gegen die Spitze ziemlich verdickt, ihre vorletzten Glieder quer, das Endglied um die Hälfte länger als das vorletzte. Halsschild an der Basis ungerandet, die beiden mittleren Apicalpunkte vom Vorder- rande weiter als die zwei seitlichen, aber nur massig weit abgerückt. Flügeldecken in der Rückenreihe nur mit vier bis sechs Punkten. Abdomen namentlich auf den hinteren Dorsalsegmenten dichter als bei den vorhergehenden Arten punktirt. Sechstes Ventralsegment des cf in der Basalhälfte mit einem stumpfen, medianen Längshöcker, hinter demselben niedergedrückt. Long. 2" 5 — 4'5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region und über Nordamerika verbreitet. Subg. Carphacis Gozis. 9. BolitoMus striatus Oliv. Entom. III, 42, 28, pl. V, f. 47, Erichs. Gen. Spec. Staph. 275, Kraatz 448, Thoms. Skand. Col. III, 166, Fand. 353, Fauvel 554, Rey 28 ; angtdaris Payk. Pn. Suec. III, 395. — Schwarz, der Halsschild oft mit roth- braunen Rändern, bisweilen ganz rothbraun, die Flügeldecken braunroth, mit einem grossen schwarzen Fleck vor den Hinterecken, der den Hinterrand und die Naht freilässt , die Hinterränder der Abdominalsegmente rothbraun oder gelbbraun , die vier ersten Glieder der braunen Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Kopf kurz und dick. Fühler kurz und dick, vom fünften Gliede an stark verdickt, das fünfte Glied quer, viel breiter als das vierte, die folgenden noch breiter, die vorletzten Glieder mehr als doppelt so breit als lang, das Endglied oval, um mehr als die Hälfte länger als das vorletzte. Halsschild an der Basis fein gerandet, die mittleren Apicalpunkte nur sehr wenig vom Vorderrande abgerückt. Flügeldecken nur wenig länger als der Halsschild, in der Rückenreihe mit sechs bis acht Punkten. Abdomen nach hinten wenig verengt, mit Ausnahme der Mitte der zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente kräftig und wenig dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente an der Basis deutlich quer eingedrückt. Beim cT das sechste Ventralsegment hinten leicht eingedrückt und glatt, an der Spitze sehr schwach doppelt ausgebuchtet. Long. 5 — 6 mm. Nord- und Mitteleuropa, selten. 366 VIII- Familie. Staphylinidae. — XV. Trib. Bolitobiini. 81. Gatt. Bryoporus. Kraatz Naturg. Ins. Deutsehl. II, 452, Thoms. Skand. Col. III, 169, Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXIX, 1882, 57. Zwischen Bolitobius und Mt/cetoporus in der Mitte stehend. Das letzte Glied der Kiefertaster ist wie bei Bolitobius so lang oder kaum kürzer als das vorletzte, aber an der Basis viel schmäler als die Spitze des letzteren. An den Lippentastern ist aber das zweite Glied viel schmcäler und nur halb so lang als das grosse, gegen die Spitze erweiterte erste und das Endglied länger und viel schmäler als das zweite Glied. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region verbreitet. Die Arten leben hauptsächlich unter feuchtem Moos. 1 Die beiden mittleren Apicalpunkte des Halsschildes vom Vorderrande sehr weit abgerückt, etwa im ersten Fünftel der Scheibe befindlich 1 muUipunctiis, 2 cernuus. — Die beiden mittleren Apicalpunkte des Halsschildes vom Vorderrande nur wenig weit abgerückt 3 ruf US, 4 vugipennis. 1. Bryoporus multipunctus Hampe Berl. Entom. Zeitschr. 1866, 371, Eppelsheim Deutsch. Entom. Zeitschr. 1875, 409. — Schwarz, die Flügeldecken, die Spitze des Abdomens mit Ausnahme der Basalhälfte des siebenten Segmentes und die Hinterränder der vorderen Dorsalsegmente roth, die vier ersten Fühlerglieder; die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf glatt, die Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nur schwach quer. Halsschild mit weit in die Scheibe gerückten mittleren Apicalpunkten, äusserst fein und weitläufig, kaum sichtbar punktulirt. Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, mit sieben regel- mässigen Reihen kräftiger Punkte. Abdomen kräftig und wenig weitläufig punktirt. Long. 4*5 — 6*5 mm. Steiermark, Croatien, Ungarn. Sehr selten. 2. Bryoporus cernutis. Gravh. Mon. 31, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 406, Gen. Spec. Staph. 272, Kraatz 453, Thoms. Skand. Col. III, 169, Fand. 338, Fauvel 558, Rey 60; carus Sperk. Bull. Mose. 1835, 155; piceiis Thoms. Skand. Col. 111, 172; — var. merdarius Oliv. Ent. III, 42, 29, pl. V, f. 45. — Schwarz, die Flügel- decken und häufig auch die Spitze des Abdomens braunroth oder roth, die Hinter- ränder der vorderen Abdominalsegniente dunkler rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Halsschild häufig pechbraun, mit helleren Rändern, bisweilen ganz rothbraun (var. merdariun). Kopf glatt. Die vorletzten Fühlerglieder beim (f kaum, beim $ etwas breiter als lang. Halsschild mit weit in die Scheibe gerückten mittleren Apicalpunkten, sehr fein und weitläufig punktulirt. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, mit drei bis fünf mehr oder minder deutlichen Rückenreihen grösserer, sehr weitläufig stehender Punkte, zwischen denselben gewöhnlich noch mit kleineren seichten Punkten, die Punktreihen seicht furchenartig vertieft. Abdomen kräftig und wenig weitläufig punktirt. Long. 5— 5*5 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 3. Bryoporus rufus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 407, Gen. Spec. Staph. 273, Kraatz 454, Thoms. Skand. Col. III, 169, Fand. 352, Fauvel 558, Rey 63; fer- rugineus Heer Mitthlg. I, 76; j^^tnctipennis Thoms. Skand. Col. 111, 172. — Hell roth- braun oder röthlich gelbbraun, die Hinterbrust und die Basis der vorderen Abdominal- segmente meist dunkler oder pechbraun, die vier ersten Glieder der braunen oder roth- braunen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Bisweilen auch der Scheitel und die Seiten der Flügeldecken schwärzlich. Kopf glatt, mit sehr flach gewölbten Augen. Die vorletzten Fühlerglieder viel breiter als lang. Halsschild mit wenig vom Vorder- rande abgerückten Apicalpunkten, sehr fein und weitläufig, aber deutlich punktulirt. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, in der Naht-, Rücken- und Randreihe mit fünf bis acht grösseren Punkten, überdies mit ziemlich zahlreichen, hie und da in seicht furchenartig vertieften Reihen stehenden, kleineren Punkten 81. Gatt. Bryoporus — 82. Gatt. Mycetoporas. 367 besetzt. Abdomen sehr kräftig und nicht sehr weitliluüg punktirt. Long. 4 — 5'5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 4. Hryoporiis rugipennis Fand. Ann. Soc. Ent. Fr. 1869, 352, Fauvel 559, Key 65; Maeklini J. Sahlbg. Not. Fn. Fl. Fenn. XI, 1870, 421. — Dem rufm äusserst ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, schwarzen Kopf, gewölbtere Augen, kaum erkennbar punktulirten Halsschild, etwas kürzere, in der Rückenreihe meist nur vier bis sechs Punkte zeigende Flügeldecken und durch weitläufigere Punktirung des Abdomens verschieden. Oft ist die Soheibe des Halsschildes braun. Long. 3 '5 — 4 '5 mm. In den Alpen und Pyrenäen, in Schottland, Lappland und Finnland. Hieher gehört wahrscheinlich noch der mir unbekannte Megacronus fasciatus Fauvel Revue d'Entomol. T. X, 1891, 60. — Gelbroth, der Kopf schwärzlich oder braun, die Flügeldecken mit einem grossen, das vordere Drittel freilassenden schwärzlichbraunen Fleck, der hinten ausgebuchtet ist und sich an den Seiten fast bis in die Hintereoken fortsetzt, das Abdomen bis auf die breit gelbgesäumten Hinterränder der Segmente schwärzlichbraun, die vier ersten Fühlerglieder gelb. In der Körperform dem Mycetoporus punctn.s ähnlich. Die Flügel- decken zusammengenommen etwa so breit als lang, in der Naht- und in der vertieften Rückenreihe mit sechs Punkten. Das Abdomen kräftig und sehr weitläufig punktirt. Long. 4'3 — 4-8 mm. Alpes-Maritimes, St. Martin-Lantosque. (Ex Fauvel.) 82. Gatt. Mycetoporus. Mannerh. Brach. 62, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 411, Gen. Spec. Staph. 281, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 455, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 28, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 5GÜ, Rey Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXIX, 1882, 68. Subg. Ischnosoma (Steph. 111. Brit. Y, 168) Thoms. Skand. Gel. III, 165, Rey 1. c. 110. — Myteroxis Des Gozis „Rech, de l'esp. typique" Montlufon 1886, 14 = Ischnosoma Thoms. Von den drei vorhergehenden Gattungen durch kleines, pfriemenförmiges End- glied der Kiefertaster verschieden. Das letzte Glied der Kiefertaster ist kürzer oder nur wenig länger als die Hälfte des vorletzten Gliedes. An den Lippentastern ist das zweite Glied kaum halb so lang und halb so breit als das erste, das Endglied viel schmäler und länger als das zweite Glied. Die Gattung ist namentlich über die palaearctische und nearctische Region verbreitet, durch einzelne Arten aber auch in Indien, Australien und Centralamerika vertreten. Die Arten leben unter feuchtem Moos und abgefallenem Laube. 1 Fühler lang, viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen. Subg. Ischnosoma 2 — Fühler kurz, den Hinterrand des Halsschildes nicht überragend. Subg. My- cetoporus s. str 3 2 Abdomen an der Basis der Dorsalsegmente massig stark und ziemlich dicht punktirt 1 splendidus, 2 longicornis, — Abdomen grob und wenig dicht punktirt 3 elegans. 3 Halsschild jederseits auf der Scheibe mit einem bis drei Punkten (Discal- punkten) 4 — Halsschild ohne Discalpunkte (vgl. auch 8 ^J«unctatellus Heer Fn. Helv. I, 275, Kraatz 498; pediculus Fauvel 513, Muls. et Key 681 (nee Nordm.) — Mit impressus nahe verwandt, von demselben durch viel geringere Grösse, schlankere, schmälere Körperform, kleineren Kopf, stärker quere vorletzte Fühlerglieder, weniger glänzende, leicht gerunzelte Flügeldecken, schmälere, röthlichgelbe Ränder derselben, durch feinere, viel dichtere Punktirung des Abdomens und einfach behaarte Hinterschenkel des cf verschieden. Das sechste Ventralsegment ist beim (^ an der Spitze stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 5*5 — 6 wm. In den Pyrenäen, Alpen, Karpathen und im Caucasus, in der subalpinen und alpinen Region, bis 3000 m emporsteigend. 23. Quedius laevigatus Gyllh. Ins. Suec. II, 306, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 488, Gen. Spec. Staph. 529, Kraatz 497, Thoms. Skand. Col. II, 176, IX, 165, Fauvel 512, Muls. et Rey 673: laevipennis Dufour Bull. Soc. Sc. Lett. Arts Pau 1843, 110; plagiatus Mannh. Bull. Mose. 1843, II, 231; longipennis Mannh. Bull. Mose. 1846, II, 509; — ab. resplefidens Thoms. Skand. Col. II, 176. — Glänzend schwarz, die Flügel- decken, die Hinterränder der Abdominalsegmente, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlich oder bräunlichgelb, die Flügeldecken nicht selten mit bräun- licher Mitte (ab. resplendens). Kopf vor der Einschnürung quer. Der hintere Stirn- punkt dem Auge wenig oder kaum näher stehend als der Einschnürung. Auf der Unterseite des Kopfes die Schläfenlinien nach vorn erloschen. Die vorletzten Fühler- glieder stark quer. Halsschild quer, seitlich nicht eingedrückt, braun irisirend, mit zwei stark nach hinten convergirenden, aus je drei Punkten bestehenden Dorsai- reihen, oft aber jederseits nur mit einem Discalpunkt. Flügeldecken länger als der Halsschild, im Grunde nicht punktirt, sondern äusserst fein chagrinirt und seicht gerunzelt, jede mit zwei aus vier oder fünf feinen, borstentragenden Punkten be- stehenden Rückenreihen, von denen eine neben der Naht, die andere in der Mitte verläuft. An den Seiten ist noch eine dritte Reihe durch einige borstentragende Punkte angedeutet. Abdomen ziemlich stark und dicht punktirt. Die Hintersclienkel sind am Innenrande bei beiden Geschlechtern mit stachelförmigen Borsten besetzt. Beim cf ist das sechste Ventralsegmeut an der Spitze seicht und sehr stumpf aus- gerandet, vor der Ausrandung eingedrückt und geglättet. Loug. 7 — 8 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Nordamerika. Unter der Rinde von Nadelholz, ziemlich selten. 89. Gatt. Quedius. 403 Subg. Quedius s. str. Thoms. Microsaurus Eey. 24. Quedius fuliginosus Grayh.Mlcv. 34. Erichs. Kf. Mk. Braadbg. I, 490, Gen. Spec. Staph. 537, Kraaiz 503, Thoms. Skand. Col. II, 173, Pauvel 515, Muls. etKey 686; tristis Gyllh. Ins. Suec. II, 301; granulijjennis Motsch. Bull. Mose. 1858, II, 656. — Schwarz, ziemlich glänzend, die Fühler und Taster rostroth, die drei ersten Fühler- glieder oben nicht selten schwärzlich, die Beine pechbraun oder braun mit röthlichen Tarsen. Kopf vor der Einschnürung stark quer, jederseits innerhalb der vorderen Stirn- punkte mit zwei nahe nebeneinander stehenden Punkten oder nur mit einem Punkt, so dass sechs oder vier Punkte in einer Querreihe stehen. Die Augen dreimal so lang als die Schläfen. Die Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit. Halsschild breiter als lang, etwas breiter als die Flügeldecken, seitlich nicht eingedfückt, ausserhalb der aus drei Punkten bestehenden Dorsalreihen mit zwei hintereinander stehenden Punkten oder nur mit einem Punkt. Das Schildchen glatt. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, sehr dicht und rauh, das Abdomen viel weitläufiger, aber ziemlich dicht punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment tief, das fünfte seicht ausgerandet und vor der Ausrandung geglättet. Long. 10 bis 16 mm. Europa, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 25. Quedius tristis Gravh. Micr. 34, Kraatz 502, Fauvel 515, Muls. et Key 688; frontalis Nordm. Symb. 76, Erichs. Gen. Spec. Staph. 536; laevicollis BruU. Exped. Mor. III, 131. — Schwarz, die Flügeldecken nicht selten braun, die Fühler und Taster rostroth, die Beine braun mit röthlichen Tarsen oder ganz rothbraun. Kopf schmäler als bei fuliginosus, jederseits innerhalb der vorderen Stirnpunkte mit drei; seltener nur mit zwei Punkten. Die Augen nur doppelt so lang als die Schläfen. Fühler schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit. Halsschild viel schmäler als bei fuliginosus, kaum breiter als lang, seitlich nicht eingedrückt, ausserhalb der Dorsalreihen meist mit zwei in einer zur Dorsalreihe parallelen Linie stehenden Punkten. Das Schildchen ziemlich kräftig punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, sowie das Abdomen feiner und noch dichter punktirt als h^i fuli- ginosus. Fünftes und sechstes Ventralsegment des (^ ähnlich wie bei fuliginosus. Long. 10 — 15 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 26. Quedius molochinus Gravh. Mon. 46, Erichs. Kf. Mk. ßrandbg. I, 489, Gen. Spec. Staph. 535, Kraatz 500, Thoms. Skand. Col. II, 173, Fauvel 516, Muls. et Key 692; laticollis Gravh. Micr. 173; picipennis Payk. Fn. Suec. III, 373; lapponicus Zetterst. Ins. Läpp. 61 ; laevicollis Runde Brach. Hai. 6 ; simplicifrons Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 580; maculicornis Muls. et Key 694. — Schwarz, die Flügeldecken meist rothbraun, die Fühler und Taster rostroth, die drei ersten Fühler- glieder oben oft schwärzlich, die Beine braun mit röthlichen Tarsen oder ganz braun- roth. Kopf vor der Einschnürung kurz oval, innerhalb der vorderen Stirnpunkte ohne Punkte. Die Augen doppelt so lang als die Schläfen. Die Fühler schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit. Halsschild so lang als breit, breiter als die Flügeldecken, seitlich nicht eingedrückt, ausserhalb der aus drei Punkten bestehenden Dorsalreihen jederseits mit zwei Punkten oder nur mit einem Punkte. Schildchen punktirt. Flügeldecken kürzer als der Halsschild, sowie das Abdomen sehr dicht punktirt. Beim cf das vierte bis sechste Ventralsegment oder auch das dritte in der Mitte geglättet, das sechste tief, das fünfte seichter ausgerandet. Long. 9 — 11 mm. lieber die palaearctische Region und über Nordamerika verbreitet. Nicht selten. 27. Quedius unicolor Kiesmw. Stett. Entom. Zeitg. VIII, 1847, 75, Kraatz 504, Fauvel 517, Muls. et Rey 697. — Tiefschwarz , nur die Tarsen röthlich. Dem molochinus sehr ähnlich, von demselben durch die Färbung, durch kürzere, weniger schlanke Fühler, nach vorn viel mehr verengten Halsschild und durch längere Flügel- decken verschieden. Die vorletzten Fühlerglieder sind wenigstens in gewisser Rieh- 404 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVI. Trib. Quediini. tung nur so lang als breit. Die Flügeldecken sind so lang wie der Halsschild. Beim cf das sechste Ventralsegment tief, das fünfte weniger tief ausgerandet, hinter der Ausrandung eingedrückt und geglättet, das vierte Ventralsegment vor der Mitte des Hinterrandes schwach dreieckig niedergedrückt und geglättet. Long. 9*5 bis 10 mm. In den Sudeten, Alpen und Pyrenäen, in der subalpinen und alpinen Region. Sehr selten. Subg. Saufldus Muls, et Rey. 28. Quedius ochropterus Erichs. Gen. Spec. Staph. 538, Kraatz 505, Fauvel 517, Muls. et Rey 701 ; hrevipennis Motsch. Bull. Mose. 1858, II, (356 — ab. Kiesenwetteri Gangib.; fimbriatus Kiesenw. Xüst. Käf. Eur. XII, 58, nee Erichs. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken, die Fühler, Taster und Beine, sowie die Hinter- ränder der Abdominalsegmente bräunlichroth, die Mittel- und Hinterschenkel in der Mitte nicht selten pechbraun, die Flügeldecken oft mit einem breiten schwärzlichen Längsstreifen neben der Naht (ab. Kiesenwetteri Gangib.). Kopf vor der Einschnü- rung quer, gerundet viereckig, in der Grösse sehr variabel. Die Schläfen halb so lang als die Augen, fein und wenig dicht punktirt. Die vorletzten Fühlerglieder länger oder wenigstens so lang als breit. Halsschild etwas breiter als die Flügel- decken und nur wenig breiter als lang, seitlich sehr schwach eingedrückt, in den Dorsalreihen mit drei Punkten. Das Schildchen glatt. Flügeldecken höchstens so lang als der Halsschild, meist beträchtlich kürzer, ziemlich stark und dicht, mehr oder minder rauh punktirt. Abdomen ziemlich kräftig und dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen deutlich länger als das Endglied. Long. 8 — 10"5 ww. Ueber die Pyrenäen, Alpen und Karpathen verbreitet. In Bergwäldern unter Moos ziem- lich häufig. 29. Quedius picipes Mannh. Brach. 26, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 491, Gen. Spec. Staph. 537, Kraatz 505, Thoms. Skand. Col. IX, 172, Fauvel 518, Muls. et Rey 704; nariicolor Nordm. Symb. 76; gracilicornis Heer Fn. Helv. I, 274; ? coelehs Rottbg. Berlin. Entom. Zeitg. 1870, 28. — Dem ochropterus äusserst ähnlich, von demselben durch viel schmäleren, vor der Einschnürung ovalen, hinter den Augen sanfter und weniger verengten Kopf, schmäleren, gewölbteren, seitlich nicht einge- drückten, bis zum Seitenrande gleichmässig convexen Halsschild und durch gewölbtere, glänzende, feiner und nicht rauh punktirte Flügeldecken verschieden. Der Kopf ist vor der Einschnürung so lang als breit. Flügeldecken und Beine sind stets einfarbig bräunlichroth. Die Abdominalsegmente sind am Hinterrande nicht oder nur sehr schmal röthlich gesäumt. Long. 8—10 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Algier verbreitet. In Mitteleuropa, wie es scheint, selten. 30. Quedius Sturanyi n. sp. — Glänzend schwarz, die Seiten, der Hinterrand und die Naht der pechschwarzen Flügeldecken, sowie die Hinterränder der Abdominalsegmente braunroth, die Fühler, Taster und Beine heller gelbroth, die Hinterschenkel zum Theile bräunlich, die Mittel- und Hinterschienen an der Innen- seite dunkel metallischgrün. Kopf gross, vor der Einschnürung quer, unter den Augen constant mit drei wimpertragenden Infraorbitalpunkten. Fühler massig schlank, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild breiter als die Flügeldecken, viel breiter als lang, nach vorn massig verengt. Flügeldecken so lang als der Hals- schild, massig fein und massig dicht punktirt, sowie das Abdomen braun behaart. Abdomen massig fein und massig dicht, hinten etwas weitläufiger punktirt. Das erste Glied der Hintertarsen etwas kürzer als das Endglied. Sechstes. Ventralseg- ment beim cf ziemlich tief winkelig ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung dreieckig eingedrückt und geglättet. Von ochropterus durch die nur an den Seiten, am Hinter- rande und an der Naht braunrothen Flügeldecken, die Färbung der Mittel- und Hinterschienen und kürzere Hintertarsen, von duhius durch die dunklere Färbung und Behaarung, durch die viel feinere Punktirung der Flügeldecken und die kräf- tigere, etwas weniger dichte Punktirung des Abdomens, von beiden, sowie von an- 89. Gatt. Quedius. 405 deren verwandten Arten durch das Vorhandensein von drei wimpertragenden Infra- orbitalpunkten verschieden. Long. 8*5 — 10 mm. Im östlichen Alpengebiete (Tauern, Hochschwab, Wechsel, Bachergebirge), in subalpinen Wäldern unter Moos. Selten. 31. Quedius dubius Heer Mitthlg. I, 156, Fauvel 511), Muls et Key 719; montanus Heer Fn. Helv. I, 277, Key 721; fimbriatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 539, Kraatz 506; speculafor Kiesw. Küst. Käf. Eur. XII, 57. — Schwarz, die Seiten der Flügeldecken breit, die Nabt und der Hinterrand derselben, sowie die Hinterränder der Abdominalsegmente schmäler bräunlichgelb oder röthlich gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine hell röthlichgelb. Kopf gross, vor der Einschnürung quer rundlich und viel breiter als lang, auf den Schläfen sehr fein punktirt. Die Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder wenigstens so lang als breit. Halsschild breiter als die Flügel- decken, viel breiter als lang, nach vorn nur massig verengt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich flach, ziemlich grob und dicht punktirt, sowie das Ab- domen goldgelb behaart. Das Abdomen viel feiner als die Flügeldecken und ziemlich dicht, gegen die Spitze etwas weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen kaum so lang als das Endglied. Von ochropterus durch die Färbung und die gold- gelbe Behaarung der Flügeldecken und des Abdomens leicht zu unterscheiden. Long. 8 — 10 mm. Ueber die Gebirge des mittleren Deutschland, die Alpen und Karpathen verbreitet. In subalpinen Wäldern unter Moos nicht selten. 32. Quedius transsilvanicus Weise Deutsch. Ent. Zeitschr. 1875, 356. — Schwarz, der Halsschild an den Seiten breit, am Vorder- und Hinterrande schmal röthlichgelb gesäumt, die Seiten und der Hinterrand der schwarzbraunen Flügeldecken, die Hinterränder der Abdominalsegmente, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf gross^ vor der Einschnürung sehr stark quer, auf den Schläfen sehr fein punktirt. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit. Halsschild viel breiter als die Flügeldecken, quer, nach vorn wenig verengt. Flügeldecken fast nur halb so lang als der Halsschild, ziemlich stark und ziemlich dicht, rauh punktirt, zwischen den Punkten äusserst fein chagrinirt und daher ziemlich matt, sowie das Abdomen gelblichgrau behaart. Abdomen auf der vorderen Hälfte der vorderen Dorsalsegmente ziemlich dicht, auf der hinteren Hälfte derselben und gegen die Spitze weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen fast so lang wie das Endglied. Long. 7 '5 — 9 mm. In den Ostkarpathen (Czer- nahora). 33. Quedius fobustus Scriba Heyd. Reise n. Spanien 1870, 81, Fauvel 518, Muls. et Key 710; parviceps Fauvel Cat. Stierl. 359. — Schwarz, die Flügel- decken nicht selten schwarzbraun mit hellerem Hinterrande, die Hinterränder wenig- stens der letzten Abdominalsegmente röthlichbraun, die Fühler, Taster und Beine bräunlichroth, die mittleren Fühlerglieder und die Wurzel der Hinterschenkel nicht selten braun. Kopf gross, vor der Einschnürung quer, auf den Schläfen sehr fein punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild breiter als die Flügeldecken, breiter als lang, nach vorn massig verengt. Flügeldecken kaum so lang als der Halsschild, massig fein und ziemlich dicht, das Abdomen feiner punktirt. Hintertarsen schlank, ihr erstes Glied so lang als das Endglied. Von den vorhergehenden Arten durch die ganz schwarzen, höchstens am Hinterrande schmal röthlichen Flügeldecken, von dem ähnlich gefärbten umbrimis durch bedeutendere Grösse, viel grösseren Kopf, feiner punktirte Schläfen, längere, viel feiner und ziemlich dicht punktirte Flügeldecken und durch längere Hintertarsen verschieden. Long. 7 "5 — 9 wm. In den westlichen Alpen, in Spanien und Portugal. Sehr selten. 34. Quedius anceps Fairm. Laboulb. Fn. Ent. Franc. I, 543, Muls. et Rey 724. — Glänzend schwarz, die Seiten und der Hinterrand der Flügeldecken, die Hinterränder der Abdominalsegmente, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Bis- weilen sind die Flügeldecken ganz schwarz oder ganz braunroth. Kopf ziemlich gross, vor der Einschnürung quer, auf den Schläfen sehr fein punktirt. Die Fühler 406 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVI. Trib. Quediini. kürzer als bei den vorhergehenden Arten, ihre vorletzten Glieder in gewisser Rich- tung etwas breiter als lang. Halsschild wenig breiter als lang, etwas breiter als die Flügeldecken, nach vorn massig verengt. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, mcässig stark und massig dicht, das Abdomen feiner und weniger dicht punktirt und braun behaart. Das erste Glied der Hintertarsen fast so lang als das Endglied. Von robushts durch geringere Grösse, viel kleineren Kopf, etwas kürzere Fühler, etwas kürzere, weniger fein und weniger dicht punktirte Flügeldecken und durch etwas kürzere Hintertarsen, von nmhrimis durch viel spcärlicher und feiner punktii-te Schläfen und feiner und viel dichter punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 6'5 — 7 mm. In den Pyrenäen; nach Eey auch in Savoyen. 35. Queäius cyanescens Muls. et Eey Ann. Soc. d'Agric. Lyon. 5. ser., T. VIII, 1875, 727. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken braunroth, die Hinter- ränder der Abdominalsegmente, die Fühler, der Mund und die Beine roth. Kopf ziemlich gross, auf den Schläfen fein und ziemlich dicht punktirt. Die Fühler ziem- lich schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit. Halsschild so lang als breit, nach vorn massig verengt. Flügeldecken so lang oder kaum so lang als der Halsschild, ziemlich stark und ziemlich dicht punktirt. Das stark blauschim- mernde Abdomen vorn ziemlich fein und ziemlich dicht, hinten weitläufiger punktirt. Das erste Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Dem anceps sehr nahe stehend, von demselben durch ziemlich dichte Punktirang der Schläfen, etwas längere Fühler, weniger kurze vorletzte Fühlerglieder und etwas längere Hintertarsen, von umbrinns gleichfalls durch schlankere Fühler, rothbraune, etwas längere, feiner und ziemlich dicht punktirte Flügeldecken und durch ziemlich dicht punktirten Bauch verschieden. Long. 6*6 wm. Provence (Hyeres, St. Kaphael). (Ex Rey.) 36. Qtiedius umbrinus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 491, Gen. Spec. Staph. 541, Kraatz 509, Thoms. Skand. Col. II, 178, IX, 168, Fauvel 520, Muls. et Rey 730; mauror-ufus Gyllh. Ins. Suec. II, 309. — Glänzend schwarz oder pechbraun, der Hinterrand der Flügeldecken und die Hinterränder der Abdominalsegmente in der Regel bräunlichroth, die Fühler, Taster und Beine braunroth, die Mittel- und Hinter- schienen innen dunkel metallisch. Kopf ziemlich gross, vor der Einschnürung quer, auf den Schläfen verhältnissmässig ziemlich kräftig und dicht punktirt. Die vorletzten Fühlerglieder in gewisser Richtung deutlich etwas breiter als lang. Halsschild nicht oder nur wenig breiter als lang, mit nicht vollkommen abgerundeten Hinterecken, nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldecken deutlich kürzer als der Halsschild, grob und wenig dicht, das Abdomen massig fein und ziemlich weitläufig punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen fast so lang als das Endglied. Long. 6 — 7 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht selten. 37. Quedius semirube7^ Fauvel Fn. gallo-rhen. III, Cat. XXXIII. — In der Gestalt und Färbung mit picipes übereinstimmend, das zweite und dritte Fühler- glied aber mit Ausnahme der Basis braun. In der Grösse und Punktirung dem nm- brmus, in der Form des Kopfes dem fnmaUis ähnlich. Von umbrinns durch längere Fühlerglieder, vollkommen abgerundete Hinterecken des Halsschildes, rothgefärbte, etwas längere, sowie das grünlich irisirende Abdomen etwas spärlicher punktirte Flügeldecken, rothe Beine und weniger tief eingeschnittenes, hinter dem Einschnitte nicht eingedrücktes sechstes Ventralsegment des cf verschieden. Long. 6'5 mm. Polen. (Ex Fauvel.) 38. Quedius fumatus Steph. 111. Brit. V, 245, Fauvel 522; peltatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 540, Kraatz 507, Thoms. Skand. Col. IX, 169, Muls. et Rey 715; praecox Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 492, Heer Fn. Helv. I, 278; irideus Mill. Verh. zool. bot. Ver. Wien, I, 1851, 110. — Pechschwarz, der Halsschild braun mit helleren Seiten, die Flügeldecken braun, mattglänzend, mit gelbrothem Hinterrande, die Fühler und Taster bräunlichroth, das zweite und dritte Fühlerglied zum Theile braun, die Beine gelbroth, die Mittel- und Hinterschienen innen dunkel metallisch. 89. Gatt. Queduis. 407 TJnausgefärbte Stücke hell rothbraun mit pochbraunem Kopfe und sehr stark irisi- rendem Abdomen. Kopf massig gross, vor der Einschnürung quer rundlich, auf den Schläfen verhältnissmässig kräftig punktirt. Die Fühler sehr schlank, ihre sämmt- lichen Glieder gestreckt. Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, nach vorn wenig verengt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, flach, ziemlich fein und wenig dicht punktirt, zwischen den Punkten sehr fein chagrinirt und in Folge dessen matt. Das sehr stark irisirende Abdomen sehr weitläufig punk- tirt. An der Chagrinirung der Flügeldecken, der weitläufigen Punktirung des Ab- domens und den sehr schlanken Fühlern leicht kenntlich. Long. 7 — 9 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Algier verbreitet. Nicht selten. 39. Queclius nigriceps Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 510, Thoms. Skand. Col. IX, 169. Fauvel Suppl. 77, Muls. et Rey 707; ruficollis Steph. 111. Brit. V, 244; matirorvfns Fairm. Lab. Fn. Fr. I, 541, Jacqu. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 15, f. 73; pineti C. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1866, 359 ; praecox Fauvel 521. — Der Kopf schwarz, der Halsschild ganz gelbroth oder auf der Scheibe dunkel, die Flügeldecken gelbroth oder braun mit helleren Seiten, sehr selten ganz braun, das sehr stark irisirende Abdomen schwarz oder braun mit röthlichgelbem Hinterrande der Seg- mente, die Wurzel der rothbraunen Fühler oder die ganzen Fühler, die Taster und Beine bräunlichgelb. Kopf gross, vor der Einschnürung kurz oval, wonig breiter als lang, auf den Schläfen fein und dicht punktirt. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit. Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken, so lang als breit, nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich fein und dicht, das Abdomen vorn ziemlich dicht, hinten etwas weitläufiger punktirt. Hintertarsen schlank, ihr erstes Glied so lang als das End- glied. Long. 7 '5 — 8 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 40. Queclius limhatus Heer Mitthlg. I, 74, Fauvel 525, Muls. et Rey 735 ; atterwatns Gravh. Mon. 61; praecox Gyllh. Ins. Suec. II, 310; maurorufus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 493, Gen. Spec. Staph. 542, Kraatz 512, Thoms. Skand. Col. II, 178, IX, 169. — Der Kopf schwarz, der Halsschild heller oder dunkler braunroth, in der Mitte bisweilen braun, die Flügeldecken braun, an den Seiten, an der Naht und am Hinterrande bräunlichgelb, das stark irisirende Abdomen pechbraun oder rothbraun mit helleren oder rothgelben Hinterrändern der Segmente, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf vor der Einschnürung quer rundlich, auf den Schläfen fein punktirt. Fühler ziemlich kurz und schlank, ihr drittes Glied deutlich länger als das zweite, die vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken, so lang als breit, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken, nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldecken deutlich kürzer als der Halsschild, ziemlich kräftig und massig dicht punktirt. Abdomen ziemlich fein und ziemlich weitläufig, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente etwas dichter punktirt. Von der folgenden Art durch die Färbung, etwas schmäleren und längeren Halsschild und durch kürzere Flügel- decken verschieden. Long. 5 — 6 mm. Nord- und Mitteleuropa; selten. 41. Quedius humeralis SieT^h. 111. Brit. V, 220; suturalis Kiesw. Stett. Ent. Zeit. VI, 1845, 225, Kraatz 511, Fauvel 524, Muls. et Rey 732; muscorum Ch. Bris. Cat. Gren. 1863, 32; marginalis Thoms. Skand. Col. IX, 171; bicolor Rey 738. — Schwarz, der Halsschild pechbraun, an den Seiten heller rothbraun oder ganz roth- braun, die Flügeldecken pechschwarz oder pechbraun mit grosser, bräuulichgelber Schultermakel, an den Seiten, am Hinterrande und an der Naht gleichfalls bräun- lichgelb, das Abdomen pechschwarz oder braun mit bräunlichgelben Hinterrändern der Segmente, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf vor der Einschnürung quer rundlich, auf den Schläfen fein punktirt. Fühler ziemlich kurz und schlank, ihr drittes Glied länger als das zweite, die vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild nicht breiter als die Flügeldecken, nicht breiter als lang, mit nicht ganz abgerundeten Hinterecken, nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldocken so lang als der Halsschild, ziemlich kräftig und massig dicht, das Abdomen ziemlich fein 408 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVI. Trib. Quediiiii. und weitläufig, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente etwas feiner und dichter punktirt. Long. G — 7 '5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sardinien. Selten. 42. Quedius angtilicollis Fauvel Eevue d'Entom. Caen, X, 1891, 60. — Dem Qu. hmneralis sehr nahe stehend, von demselben durch dunkleren Halsschild, dunklere, an den Schultern kaum hellere, nur am Hinterrande schmal bräunlichgelb gesäumte Flügeldecken, mehr parallele Seiten und deutlichere Hinterecken des Hals- schildes, stärker und weniger dicht punktirte Flügeldecken und durch viel tiefere, namentlich an der Basis der Segmente viel dichtere Punktirung des Abdomens ver- schieden. Long. 6 — 6 "5 mm. Alpes maritimes, Apennin. (Ex Fauvel.) 43. Quedius ohlitteratus Erichs. Gen. Spec. Staph. 549, Fauvel 523, Muls. et Rey 741; nemoralis Baudi Studi Entom. 1, 131; marginalis Kraatz 512; sutitralis Thoms. Skand. Col. IX, 170; miitatus Kr. Harold Coleopt. Hefte IV, 104; ovaliceps Rey 744. — Meist wie hmneralis gefärbt, doch geht die gelbe Färbung der Schultermakel und der Ränder der Flügeldecken nicht selten in Roth über, bis- weilen sind die Flügeldecken roth mit einem schwarzen Streifen an der Naht, bis- weilen ganz roth. Der Kopf ist viel schmäler als bei humeralis und den verwandten Arten, vor der Einschnürung kurz oval, nur wenig breiter als lang, mit viel weniger vorspringenden Augen. Die Fühler sind kürzer als bei siituralis, ihr drittes Glied kaum länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder sind so lang als breit. Halsschild schmäler als bei sutMralis, so lang als breit, nach vorn stärker verengt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, sowie das Abdomen feiner und dichter als bei humeralis punktirt. Long. G — G"5 mm. Europa, Mittelmeergebiet. Selten. 44. Quedius maurorufus Gravh. Mon. 56, Fauvel 526, Muls. et Rey 744; praecox Boisd. Lacord. Fn. Entom. Paris I, 382; modestus Kraatz 509, Thoms. Skand. Col. X, 316; acuminatus Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1860, 155. — Der Kopf schwarz, der Halsschild pechbraun mit rothbraunen Seiten oder rothbraun, die Flügel- decken schwarzbraun oder braun mit schmalem röthlichgelbem Hintersaume, das stark iri- sirende Abdomen meist mit röthlicbem Hinterrande der Segmente, die Wurzel der Fühler oder die ganzen Fühler, die Taster und Beine rothgelb. Unreife Stücke sind bis auf den pechschwarzen Kopf gelbroth. Kopf vor der Einschnürung quer rundlich, deutlich breiter als lang, auf den Schläfen sehr fein punktirt. Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied deutlich länger als das zweite. Halsschild so breit als die Flügeldecken, so lang als breit, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken, nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich fein, sehr dicht und rauh punktirt. Abdomen vorn ziemlich fein und ziemlich dicht, gegen die Spitze weitläufiger punktirt. Von den verwandten Arten durch die sehr dichte und rauhe Punktirung der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Long. 6 — 6*5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 45. Quedius riparius Kellner Stett. Ent. Zeitg. IV, 1843, 31, Kraatz 518, Fauvel 498, Muls. et Rey 747. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grün- lichem Schimmer, die Fühler, Taster und Beine braun, die Kniee und Tarsen röth- lich. Kopf vor der sehr starken Einschnürung quer rundlich, auf den Schläfen ver- hältnissmässig kräftig punktirt. Der hintere Stirnpunkt ist mit beiden Scheitel- punkten jederseits in eine schräge Reihe gestellt. Fühler lang und schlank, ihr drittes Glied um mehr als die Hälfte länger als das zweite, sämmtliche Glieder länger als breit. Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, mit nicht vollkommen abgerundeten Hinterecken; nach vorn ziemlich stark verengt. Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, dicht und ziemlich kräftig punktirt, sowie das Abdomen mit ziemlich langen, gelblichbraunen Haaren bekleidet. Abdomen ziemlich fein und massig dicht punktirt, an den Seiten mit mehr oder minder fleckig verdichtete]', längerer Behaarung. Long. 6 mm. Mitteleuropa, Cau- casus. An Gebirgsbächen unter Steinen und Moos. Selten. 46. Quedius plancus Erichs. Gen. Spec. Staph. 538 ; Kraatzi Gh. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, CCXXXI, Fauvel 498, Muls. et Rey 750. — Schwarz, Kopf 89. Gatt. Quedius. 409 und Halsschild mit grünlicliem Bronzeschimmer, die Seiten des Halsschildes er- loschen rothbraun, die Flügeldecken, die Spitze des Abdomens und die Hinterriinder der Abdominalsegmente bi'aongelb, die Wurzel der Fühler und die Taster braunroth. die Beine bräunlichgelb mit braunen Schienen. Kopf quer rundlich, zwischen den Augen mit einer Querreihe von vier Punkten, hinten zwischen den Augen und der Einschnürung jederseits mit einer aus drei Punkten bestehenden Schrägreihe. Ober- lippe in der Mitte ziemlich tief ausgerandet, zweilappig. Fühler kräftig, ihre vor- letzten Glieder so lang als breit. Halsschild hinten etwas schmäler als die Flügel- decken, so lang als breit, nach vorn massig verengt. Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, fein und dicht punktirt und dicht gelblich behaart. Ab- domen fein und dicht punktirt, an den Seiten mit längerer und dichterer grauer Behaarung. Long. 6 mm. Departement Var (Frejus), Pyrenäen, Sardinien, Algier. Sehr selten. 47. Quedius lucidulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 495, Gen. Spec. Staph. 550, Kraatz 520, Fauvel 527, Muls. et Rey 753. — Kopf und Halsschild grünlich bronzefarbig, die Flügeldecken gelbbraun mit starkem, grünem Bronzeschimmer, das Abdomen braunroth oder bräunlichgelb mit einem dunklen Mittelstreifen, stark iri- sirend, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine heller oder dunkler bräunlich- gelb, die Schienen oft dunkel. Kopf quer rundlich, zwischen den Augen mit einer Querreihe von viei- Punkten, vor der Einschnürung jederseits mit zwei nebenein- ander stehenden Punkten. Oberlippe in der Mitte nur schwach ausgebuchtet. Fühler ziemlich kurz, ihre vorletzten Glieder schwach quer. Halsschild hinten so breit als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, nach vorn verengt. Flügeldecken länger als der Halsschild, ziemlich fein und dicht punktirt. Abdomen sehr fein und dicht punktirt, an den Seiten länger und dichter goldgelb behaart. Long. 5 — 5 '5 mm. Mitteleuropa. Ziemlich selten. 48. Quedius scintillans Gravh. Mon. 70, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 494, Gen. Spec. Staph. 549, Kraatz 519, Thoms. Skand. Gel. H, 178, Fauvel 527, Muls. et Eey 756; vicimis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 383; monsjjeliensis Fairm. Ann. Sog. Ent. Fr. 1857, 636; islnmüa Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 638; etruscus Muls. et Eey 759. — Der vorigen Art äusserst ähnlich, von derselben durch dunk- lere Färbung, etwas schmäleren, nach vorn weniger verengten Halsschild und durch etwas kürzere, viel gröber und weniger dicht punktirte Flügeldecken verschieden. Kopf, Halsschild und Flügeldecken sind dunkler als bei lucidulus, das Abdomen pech- schwarz und nur an der Spitze und an den Hinterrändern der Segmente röthlich- braun. Long. 5 — 5*5 mm. Europa, Mittelmeergebiet. Selten. Subg. üaj^hirus Steph. Muls. et Rey. 49. Quedius pyrenaeus Gh. Bris. Cat. Grenier 1863, 33, Fauvel 528, Muls. et Rey 760. — Glänzend schwarz, die Taster, Fühler und Beine gelbroth. die Flügeldecken oft mit schmalem röthlichen Saum am Hinterrande. Kopf quer rundlich. Die Oberlippe in der Mitte ziemlich tief ausgerandet, deutlich zweilappig. Halsschild so breit als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, mit nicht ganz abgerundeten Hinterecken. Das Schildchen glatt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, massig stark und ziemlich dicht, das stark irisirende Abdomen kaum feiner, aber weit- läufiger punktirt. Long. 5 — b'bmm. In den Pyrenäen, in den östlichen Karpathen und im Balkan. Selten. 50. Quedius cincticollis Kraatz Ntiturg. Ins. Deutschi. II, 508. — Der Kopf schwarz, der Halsschild in der Mitte braun, an den Seiten breit röthlichgelb, die Flügeldecken braun mit bräunlichgelben Rändern oder ganz braungelb, das Abdomen pechbraun mit bräunlichgelben Hinterrändern der Segmente, irisirend, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf quer rundlich. Die Oberlippe in der Mitte ausgerandet. Der Halsschild mit nicht vollkommen abgerundeten Hinterecken. 410 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVI. Trib. Quediini. Das Schildchen glatt. Die Flügeldecken kürzer als der Halsschild, im Grunde sehr fein chagrinirt, massig fein und ziemlich dicht panktirt. Das Abdomen ziemlich kräftig und massig dicht punktirt. Long. 5 — 6 mm. üeber das östliche Alpengebiet und die Karpathen verbreitet. In subalpinen Wäldern unter Moos. 51. Quedius alpestris Heer Fn. Helv. I, 280, Kraatz 517, Fauvel 529, Muls. et Key 763; aeneipennis Heer Mitthlg. I. 75; satyrus Kiesw. Stett. Entom. Zeit. VIII, 1847, 75; biseriatvs Stierl. Mitthlg. Schweiz. Ent. Ges. IV, 473. — Glänzend schwarz, Kopf und Halsschild mit schwachem Bronzeschimmer, die Flügeldecken heller bronzeglänzend, die Fühler, die Hüftea und Schenkel, bisweilen auch die Wurzel der Schienen und die Tarsen der Vorder- und Mittelbeine rötlilichgelb. Kopf quer rundlich. Die Oberlippe in der Mitte nicht oder kaum merklich ausgerandet. Das Schildchen glatt. Der Halsschild so lang als breit. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, stark und wenig dicht punktirt und anliegend grauschwarz be- haart. Abdomen namentlich an der Basis der vorderen Dorsaisegmente sehr fein und dicht punktirt, gleichmässig grauschwarz behaart. Long. 4— 5 mm. üeber die Alpen, Sudeten und Karpathen verbreitet. In subalpinen Wäldern unter Moos. Nicht selten. 52. Quedius Haherfelneri Eppelsh. Wien. Ent. Zeitg. X, 1891, 200. — Dem alpestris äusserst ähnlich und von demselben nur durch fleckig verdichtete und längere, gelblichgraue Behaarung an den Seiten der Dorsalsegmente verschieden. Das Abdomen ist meist viel feiner und dichter punktirt und behaart als bei alpes- tris und in Folge davon matt grauschwarz. Doch differiren manche Stücke in der Punktirung des Abdoraens kaum von alpestris. Long. 4 — 5 mm. In den Alpen von Niederösterreich, Steiermark, Kärnthen und Krain, in subalpinen Wäldern unter Moos; wie es scheint, häufiger als alpestris, von dem er vielleicht nicht specifisch verschieden ist. 53. Quedius auricomus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. XI, 1850, 220, Kraatz 501, Note, Fauvel 529, Muls. et Rey 765; tomentosomaculatus Cornel. Stett. Ent. Zeitg. XXIV, 1863, 130. — Den beiden vorhergehenden Arten äusserst nahe stehend. Glän- zend schwarz, Kopf und Halsschild mit grünlichem Schimmer, die Flügeldecken grün bronzefarbig, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf und Halsschild sind etwas breiter als alpestris, der Halsschild ist an den Seiten stärker gerundet, die Flügeldecken sind etwas länger und goldgelb behaart, das Abdomen ist weitläufiger punktirt und jederseits an der Basis der Dorsalsegmente mit goldgelbea, aus längeren Haaren gebildeten Flecken geziert. Long. 4 "5 — 5 mm. Westdeutschland, Frankreich, England. 54. Quedius virgidatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 547, Fauvel 530, Muls. et Rey 778 — ab. ßainpennis Baudi Studi Entom. I, 132. — Schwarz, Kopf und Halsschild mit grünlichem Schimmer, die Flügeldecken bronzefarbig, bei unreifen Stücken gelbbraun {ßavipennis Baudi), die Fühler. Taster und Beine röthlichgelb, die Spitze der Fühler und die Mittel- und Hinterbeine bisweilen bräunlich. Kopf vor der Einschnürung kurz oval, wenig breiter als lang. Oberlippe kaum ausge- randet, in der Mittellinie gefurcht. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Halsschild kaum länger als breit, nach vorn stark verengt. Flügeldecken länger als der Halsschild, sehr fein und dicht punktirt und mit langen, anliegenden goldgelben Haaren bekleidet. Abdomen äusserst fein und ziemlich dicht punktirt, mit drei aus goldgelben Haaren gebildeten Rückenstreifen. Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Long. 4*5 — 5 mm. Alpes maritimes, Corsica, Sardinien. Sehr selten. 55. Quedius rufipes Gravh. Micr. 171, Erichs. Gen. Spec. Staph. 543, Fauvel 530, Muls. et Rey 769; semiohscurus Marsh. Ent. Brit. 512 (nee Erichs.). — Glänzend schwarz, die Flügeldecken schwarzbraun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf vor der Einschnürung oval, nicht breiter als lang. Oberlippe vorn kaum ausgerandet, in der Mitte mit deutlicher Längsfurche. Drittes Fühlerglied viel länger als das zweite. Halsschild so lang als breit, nach vorn ziemlich stark ver- engt. Flügeldecken und Schildchen äusserst fein und dicht punktirt und anliegend 89. Gatt. Quedius. 411 braun behaart. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild. Abdomen äusserst fein und dicht punktirt und grauschwarz behaart. Erstes Glied der Hintertarsen viel länger als das Endglied. Long. 7-5 — 9 mm. Westliches Mittoleuropa, Mittelmeergebiet. 56. Queäius paradisianuH Heer Fn. Helv. I, 278, Fauvel 533; monti- cola Erichs. Gen. Spec. Staph. 544, Kraatz 513, Muls. et Rey 780. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken matt bronzeschimmernd, oft mit röthlichem Hinterrande, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf vor der Einschnürung quer rundlich, breiter als lang. Oberlippe in der Mitte leicht ausgerandet, in der Mittellinie gefurcht. Drittes Fühlerglied viel länger als das zweite. Halsschild breiter und kürzer als bei rufipes^ an den Seiten stärker gerundet. Das Schildchen deutlich gröber und weniger dicht punktirt als die Flügeldecken. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht, aber viel weniger fein und weniger dicht als bei rufipes punktirt und schwärzlichbraun behaart. Die Punktirung des Abdomens gleichfalls weniger fein und weniger dicht als bei rnfipes. Erstes Glied der Hintertarsen nicht länger als das Endglied. Long. 1—Smm. Ueber die Alpen, Sudeten und Karpathen verbreitet. In subalpinen Wäldern unter Moos. Häufig. 57. Quedius coUaris Erichs. Gen. Spec. Staph. 545, Kraatz 515. — Der Kopf schwarz, der Halsschild in der Mitte pechbraun mit schwachem Metallschimmer, an den Seiten röthlichgelb, bisweilen ganz gelbroth, die Flügeldecken pechbraun mit röthlichem Hinterrande, das Abdomen pechschwarz, meist mit röthlichem Hinterrande der Segmente, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Selten ist der Halsschild bis auf die röthlichgelben Vorderecken schwarz mit schwachem Metallschimmer. Ab- gesehen von der Färbung, von paradisianus durch wenig abgerundete Hinterecken des Halsschildes und durch etwas feinere und dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Long. 6 — l'ömtn. Ueber die östlichen Alpen, die Sudeten und Kar- pathen verbreitet. In subalpinen Wäldern unter Moos. 58. Quedius semiaeneus Steph. 111. Brit. V, 243, Fauvel 531; semi- ohscnnis Erichs. Gen. Spec. Staph. 544, Muls. et Rey 774; attenuatvs Heer Fn. Helv. I, 279; proxinws Kraatz Berl. Ent. Zeitg. 1858, 60; myagrus Rottenberg Berl. Ent. Zeitg. 1870, 29; velutimis Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 571. — Schwarz, Kopf und Halsschild mit deutlichem Bronzeschimmer, die Flügeldecken hell bronzefarbig, meist mit röthlichem Hinterrande, bisweilen ganz gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Hinterschenkel und Hinterschienen mehr oder minder bräunlich. Kopf vor der Einschnürung kurz oval, sehr wenig breiter als lang. Oberlippe leicht ausgerandet. Drittes Fühlei-glied kaum länger als das zweite. Halsschild so lang als breit. Das Schildchen fein punktirt- Die Flügeldecken etwas länger als der Hals- schild, sehr fein und dicht punktirt und braun behaart. Abdomen äusserst fein und dicht punktirt, braun behaart, auf den vorderen Dorsalsegmenten jederseits mit einem rundlichen, leicht vertieften, schwarzbraun behaarten Fleck. Erstes Glied der Hinter- tarsen deutlich länger als das Endglied. Long. 5*5 — 7 '5 mm. Westliches Mittel- europa, Mittelmeergebiet. 59. Quedius picipennis Heer Fn. Helv. I, 279 (nee var. b), Fauvel Cat. Col. Fn. gallo-rhen. 47 ; attenvatus Gyllh. Ins. Suec. II, 311, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 493, Gen. Spec. Staph. 546, Kraatz 515, Thoms. Skand. Col. II, 179, Fauvel 532, Muls. et Rey 786 (nee Gravh.). — Glänzend schwarz, Kopf und Halsschild meist mit schwachem grünlichen Schimmer, die Flügeldecken pechbraun mit sehr schwachem Bronzeschimmer, am Hinterrande meist röthlich, bisweilen ganz rothbraun oder gelb- braun, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Endglieder der Taster meist bräunlich, oft auch die Hinterschienen braun, sehr selten (nach Kraatz) die Fühler und Beine ganz schwarz. Kopf vor der Einschnürung kurz oval, wenig breiter als lang. Oberlippe nicht oder kaum ausgerandet, in der Mittellinie gefurcht. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Halsschild so lang als breit. Flügeldecken so lang als der Halsschild, sowie das Schildchen sehr fein und dicht punktirt und braun behaart. Abdomen äusserst fein und dicht punktirt und behaart. Erstes Glied 412 "^'III- Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. der Hintertarsen kaum so lang als das Endglied. Long. 5 — 5"5m«?. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 60. QuediUS Scribae nom. nov.; picipennis Scriba Berl. Ent. Zeitg. 1864, 128; nee Heer. — Der Kopf schwarz, der Halsscbild rothbraun, die Flügeldecken braun, das Abdomen schwarz, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf vor den Fühlern quer rundlich, breiter als lang. Oberlippe vorn kaum ausgerandet, in der Mittellinie gefurcht. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Halsschild etwas breiter als lang. Schildchen viel feiner und spärlicher als die Flügeldecken punktirt. Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild, sehr fein und dicht, aber etwas weniger fein und weniger dicht als bei 2>icipennis punktirt, braun behaart. Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt, fein und dicht grau behaart. Erstes Glied der Hinter- tarsen kaum so lang als das Endglied. Long. 5 mm. In den Alpen von Oesterreich und Steiermark und in den Karpathen. Selten. 61. Quedius boojjs Gravh. Micr. 21, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 494, Gen. Spec. Staph. 548, Kraatz 516, Thoms. Skand. Col. II, 179. Fauvel 534, Muls. et Eey 794, — yar. fallaciostcs Kraatz Berl. Ent. Zeitschr. 1862, 268; persimilis Muls. et Eey 791, — ? var. hrevi2minis Fairm. Ann. Soc. Entom. Fr. 1859, 41, Fauvel 535, Muls. et Key 797. — Glänzend schwarz, die Fühler. Taster und Beine röthlichgelb, nicht selten die Flügeldecken, bisweilen auch der Halsschild braun, die Hinterschenkel und die Hinterschienen bisweilen bräunlich. Kopf vor der Einschnürung querrundlich, viel breiter als lang, die Augen viel stärker gewölbt und mehr vorspringend als bei den vorhergehenden Arten. Oberlippe vorn nicht oder kaum ausgerandet. in der Mittel- linie häufig kurz gefurcht. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Hals- schild kaum länger als breit. Schildchen spärlich punktirt. Flügeldecken bei der typi- schen Form so lang oder etwas länger, bei var. fallaciosus kürzer als der Hals- schild, fein und dicht punktirt. Abdomen viel kräftiger und viel weniger dicht als bei den vorhergehenden Arten punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Der in den Alpes maritimes, im toscanischen Apennin, in den Pyre- näen und in Portugal vorkommende, von Fauvel als Rasse des hoops betrachtete Quedius brevipennis Fairm. ist durch viel breiteren Kopf, viel kürzere Flügeldecken und rothbraune Färbung ^-on Kopf und Halsschild ausgezeichnet. Der Kopf des brevi- pennis ist fast so breit als der Halsschild , die Flügeldecken sind um ein Viertel kürzer als der Halsschild. Long. 4 — 5mm. lieber ganz Europa verbreitet. Nicht selten. 62. Quedius fulvicollis Steph. 111. Brit. V, 244, Fauvel 533, Note; hyper- boreus Erichs. Gen. Spec. Staph. 547 ; ■picipennis Muls. et Rey 790. — Durch brei- tere, mehr parallele Körperform , speciell durch wenig nach hinten verengtes Abdo- men ausgezeichnet. Schwarz, der Halsschild braunroth, die Flügeldecken pechbraun mit leichtem Bronzeschimmer, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf fast so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung querrundlich, viel breiter als lang, mit stark gewölbten Augen. Oberlippe schwach ausgerandet, in der Mittellinie ge- furcht. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite. Halsschild etwas breiter als lang, an den Seiten stark gerundet. Schildchen weniger dicht als die Flügeldecken punktirt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, feiner und dichter punktirt als bei boops. Abdomen mit massig feiner, ziemlich dichter Punktirung. Erstes Glied der Hintertarsen etwas kürzer als das Endglied. Long. 6 mm. Glatz, Thüringen, Frank- reich, England, Schottland, Schweden, Lappland, Baikal, Nordamerika. Sehr selten. XVII. Tribus. Staphylinini. Staphylinini Subtrib. II Genuini Erichs. Gen Spec. Staph. 1839, 339 ; Staphylinini 2. Unter- abtheilung Staphylinini genuini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 524; Stß- phylinina Subtrib. Staphylinides Thoms. Skand. Col. II, 1860, 139; Staphylinini Sect. H Staphylini Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 393; Staphyliniens Ire hranche Stapliylinaires Muls et Eey Ann. Soc. d'Agric' Lyon 1875, 212. Prosternum ohne Kehlplatte. Die Vorderecken des Halsschildes nicht oder kaum über die Vorderecken des Prosternums nach vorn gezogen. Die Epipleuren des Hals- XVII. Trib. Ötaphyliuiiii. 413 Schildes mehr oder minder horizontal ausgebreitet, ihre Tnnenrandlinie schon bei schräger Ansicht von unten sichtbar. Die Seitenrandlinie des Halsschildes (Aussen- randlinie der Epipleuren) vorn mehr oder minder herabgebogen oder abwärts ge- schwungen, die Scheibe des Halsschildes gegen die Vordereclcen in starker Wölbung abfallend oder über denselben eine abgerundete Ecke bildend. Kopf hinten stets hais- förmig eingeschnürt, höchstens an der Wurzel mit rudimentären Seiteuleisten. Die Stirn zwischen den Wurzeln der Mandibeln nur wenig vorgezogen. Die Fühlerwurzeln von einander weiter entfernt als von den Augen. 1 Zunge in der Mitte gespalten oder ausgerandet. Metasternalfortsatz zwischen den Hinterhüften ziemlich breit ausgerandet, mit tief eingesenkter Spitze. Kopf und Halsschild in der Regel sehr dicht punktirt und behaart oder wenig- stens die Halspartie an den Seiten dicht punktirt. Körper gross oder mittel- gross 2 — Zunge ungetheilt. Metasternalfortsatz zwischen den Hinterhüften schmal ge- spalten oder schmal ausgerandet, horizontal ausgebreitet, schräg abfallend oder eingedrückt. Kopf und Halsschild meist glänzend glatt und nur spärlich mit borstentragenden Punkten besetzt, selten bis auf die Mitte der Stirn und eine breite Mittellinie des Halsschildes dicht punktirt. Körper mittelgross oder klein 5 2 Die Mittelhüften sehr weit von einander getrennt. Der Mesosternalfortsatz sehr kurz und breit, hinten in sehr breitem Bogen gerundet. Mesosternum ungekielt 3 — Die Mittelhüften massig weit von einander getrennt, nahe aneinander gerückt oder aneinander stossend 4 3 Kopf und Halsschild grösstentheils glänzend glatt. Die Fühler vom siebenten Gliede an erweitert und äusserst fein und dicht punktnlirt. Die Epipleuren des Halsschildes auch vorn ziemlich breit, ihre Aussenrandleiste vorn er- loschen 90 Creophiliis, — Der ganze Körper dicht zottig behaart. Die Fühler vom sechsten Gliede an erweitert und äusserst fein und dicht punktulirt. Der Aussenrand der Epi- pleuren des Halsschildes trifft mit dem Innenrande derselben vor den Vorder- hüften zusammen 91 JEnius. 4 Mesosternum in der Mittellinie gekielt 92 Ofltholestes, — Mesosternum ungekielt 93 Staphylinus. 5 Die Seitenrandlinie des Halsschildes vorn wenig abwärts geschwungen. Der grosse wimpertragende Seitenpunkt des Halsschildes befindet sich an der Seitenrandlinie selbst oder ist von derselben wenig abgerückt 6 — Die Seitenrandlinie des Halsschildes vor der Mitte stark abwärts geschwungen. Der grosse wimpertragende Seitenpunkt des Halsschildes von derselben weiter entfernt 7 6 Vorderschenkel und Vorderschienen unbedornt. Vordertarsen bei beiden Ge- schlechtern mit vier sehr stark erweiterten Gliedern. Mesosternum ohne win- kelige oder bogenförmige Querleiste 94 Orthidiis. — Vorderschenkel innen an der Spitze , die Vorderschienen an der Aussenseite mehr oder minder bedornt. Vordertarsen mit drei, beim c^ oft sehr stark, beim $ meist schwächer erweiterten Gliedern, bisweilen bei beiden Geschlech- tern einfach 95 JPhilotithus, 7 Mesosternum zwischen den Mittelhüften breit abgerundet. Endglied der Maxillar- taster sehr lang und schlank, griffeiförmig, fast doppelt so lang als das vor- letzte 96 Hesperus, — Mesosternum zwischen den Mittelhüften zugespitzt 8 8 Erstes Glied der Hintertarsen lang, länger als das Endglied. Endglied der Kiefertaster allmälig zugespitzt 97 Cafius, 414 ^ill- i^amilie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphjlinini. — Erstes Glied der Hintertarsen kurz, so lang als das Endglied. Endglied der Kiefertaster scharf zugespitzt, gegen die Spitze verjüngt 9 9 Zweites Fühlerglied nicht verdickt. Epimeren der Vorderbrust fehlend. Meso- s'ternum mit bogenförmiger Querleiste 98 JVeobisnius. — Zweites Fühlerglied verdickt, so dick wie das erste und viel dicker als das dritte. Epimeren der Vorderbrust als häutige, dreieckige Lappen entwickelt. rnum ohne Querleiste 99 Actobius. 90. Gatt. Creophiliis. Mannerh. Brach. 1830, 16, Steph. 111. Brit. V, 202, Kraatz Naturg. Ins. DeutscW. II, 528, Thoms. Skand. Col. II, 140, Muls. et Key Ann. See. d'Agric. Lyon 1875, 220. — Staphylinu.t Familia II Erichs. Gen. Spec. Staph. 347, Stapliylinus Groupe 2. Creophilus Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 34, Emus Groupe 1. (Creophilas) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 395. Alb. Fauvel „Synopsis des Creophilus"' in Tijdschriffc voor Entomolog. XVIII. Deel, Jaarg. 1874/75, 53—60. Von Staphylinus durch breit getrennte Mittelhüften, den Bau des Mesosternums und die Bildung der Epipleuren des Halsschildes hauptsächlich verschieden. Kopf und Halsschild grösstentheils glänzend glatt. Der Kopf vor der Halspartie quer rechteckig oder quer trapezförmig, die schräg gestellten, sehr schwach gewölbten Augen ganz auf die Oberseite des Kopfes gerückt. Die Fühler ziemlich kurz, vom siebenten Gliede an erweitert, ihre sechs ersten Glieder nur mit abstehenden Haaren besetzt, die fünf letzten Glieder ausserdem äusserst fein und dicht punktulirt und pubescent. Das erste Fühlerglied ziemlich gestreckt, so lang oder kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, das siebente bis zehnte Glied viel breiter als die vorhergehenden Glieder, quer, das Endglied kurz, an der Spitze ausgerandet. Die Mandibeln lang und weit vorragend, innen in der Mitte mit einem kräftigen Zahn, vor demselben mit einem oder mehreren schwächeren Zähnen. Die Kiefertaster ziemlich schlank, ihr drittes Glied etwas kürzer als das zweite, an der Wurzel schlank, gegen die Spitze erweitert, das Endglied so lang oder kürzer als das dritte Glied, an der Wurzel viel dünner als die Spitze des letzteren, gegen die Spitze leicht verschmälert. Das Kinn sehr kurz und breit, vorn sehr flach ausgerandet, verhornt. Das Endglied der Lippen taster länger als das zweite, schwach spindel- förmig, an der Wurzel und Spitze viel schmäler als das zweite. Die Epipleuren des Halsschildes sind auch vorn noch ziemlich breit, ihre Aussenrandleiste verlischt hinter den Vorderecken, ohne mit dem Innenrande zusammenzutreffen. Epimeren der Vorder- brust sind als dreieckige Hautlappen hinter den Vorderhüften ausgebildet. Das Mesosternum zwischen den Mittelhüften sehr breit, bogenförmig gerundet, die Mittel- hüften weit von einander getrennt. Das Mesosternum kurz und gewölbt, zwischen den Mittelhüften ohne Bogenlinie. Die Schienen sämmtlich bedornt. An den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied länger als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen. Nach Mulsant und Eey (Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 224) ist die Larve von Creophilus maxillosiis wenig gestreckt, dick, pechbraun, mit gelben Fühlern, Tastern und Beinen, laug und spärlich bewimpert; der Vorderkörper ist glänzend, das Abdomen matt. Der Kopf ist dick, breiter als der Prothorax, dieser etwas länger als der Meso- und Metathorax zusammengenommen, nach vorn leicht verengt. Das erste Glied der Cerci ist schlank, leicht gekrümmt, gegen die Spitze etwas ver- schmälert, das zweite Glied nur ein Viertel so lang, cylindrisch. Das Analsegment ist fast so lang als das erste Glied der Cerci, ziemlich gleichbreit, an der Spitze abgestutzt. Nach Chapuis und Candeze (Mem. Liege 1853, 399), welche (1. c. pl. U, f. 1, 1 a, Ib) eine schematisirte Abbildung der Larve von Creophilus maxUlosus geben, gehört die von Westwood (Introduct. Mod. Classiflc. Ins. Vol. 1, 1839, 168, Fig. 16, 1 — 8) dem Göerius olens oder Creophilus maxillosus zugeschriebene Larve dem letzteren an. Hingegen ist die von Schiodte (Nat. Tidsskr. 3. ßaekke, III. Bd. 1864/65, 195 — 197) auf Creophilus maxillosus bezogene Larve nach Meinert (Ent. 90. Gatt. Creophilus. 415 Medd. 1892, 201) falsch gedeutet und vermuthlich die Lai-ve von Staphylinus (Psendo- cypus) picipennis. Die Puppe von Creophilus maxillosus wurde von Schiodte (1. c. 206, T. X, f. 8) charakterisirt und abgebildet. Das Abdomen derselben ist oben ziemlich flach, unten gewölbt, an den Seiten scharfkantig. Am Vorderrande des Pronotums befinden sich zahlreiche Wimperhaare, welche auf kurzen, scharfen Höckerchen aufsitzen. Die Dorsalsegmente des Abdomens sind an den Seiten breit gerundet und schmal gerandet. Die vorderen Abdominalsegmente sind unbewimpert, an den Seiten des siebenten und achten Abduminalsegmentes befindet sich je ein Wimperhaar. Die vier ersten Abdominalstigmen sind gross, die folgenden klein. Die Gattung enthält acht bekannte Arten und ist über alle Regionen der Erde verbreitet. In Australien ist Creophilus durch drei Arten vertreten. Die euro- päische, an Cadavern und im Dünger lebende Art ist sehr weit verbreitet. 1. Creophilus maxillosus Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758,421, Erichs. Kf. Mk. Brandhg. I, 432, Gen. Spec. Staph. 348, Kratz 529, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 13, f. 62, Thoms. Skand. Col. II, 141, Pauvel Tijdschr. voor Ent. XVIII, 55, Fauvel 395, Muls. et Rey 222; nebulosus Fourcr. Ent. Paris 165; anomjmus Sulz. Kennz. Ins. 17, t. 7, f. 49; halteatus Dq^q&v hi^. IV, 18, 1. 1, f. 7, 8; fasciahis YwQssW.n Verzch. Schweitz. Ins. 21; arcticus Erichs. Gen. Spec. Staph. 348; bicinctus Mannh. Bull. Mose. 1843, II, 229; orientalis Motsch. Etud. Entom. VI, 1857, 67; subfasciatits und medialis Sharp Transact. Ent. Soc. Lond. 1874, 28 — var. villosus Gravh. Micr. 160, Erichs. Gen. Spec. Staph. 349 — var. cinerarius Erichs. 1. c. 350 — var. ciliaris Steph. 111. Brit. V. 202, Erichs. Germ. Zeitschr. III, 408; fulvago Motsch. Schrenck Reise II, 1860, 120; imhecilhis Sharp 1. c. 28. — Tiefschwarz, der Kopf mit Aus- nahme der Schläfen und der Seiten der Halspartie, sowie die Scheibe des Halsschildes glänzend glatt, die Flügeldecken mit einer breiten, zackigen, aschgrau behaarten Querbiude , welche sich nach vorn in verschiedener Weise ausdehnt, am Hinter- rande aber in der Regel zwei schwarz behaarte Flecken freilässt. Das Abdomen an den Seiten der mittleren (des dritten und vierten freiliegenden) Dorsalsegmente dicht und ausgedehnt, an der Basis und Spitze nur spärlich aschgrau behaart, die Brust schwarz behaart, der Hinterrand des ersten Ventralsegmentes und die drei folgenden Ventralsegmente sehr dicht aschgrau tomentirt, das fünfte und sechste Ventralsegment spärlicher grau und schwarz behaart. Der Kopf gross, bei kräftigen S" breiter als der Halsschild, vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit ab- gerundeten Hinterecken der Schläfen, glänzend glatt, äusserst fein und weitläufig punktirt, auf den Schläfen, hinter und unter den Augen spärlich mit grösseren, borstentragenden Punkten, am Hinterrande der Schläfen und an den Seiten der Halspartie ziemlich dicht mit kleinereren, kürzere Haare tragenden Punkten besetzt. Die Fühler gegen die Spitze verdickt, ihr zweites und drittes Glied kaum an Länge verschieden, die drei folgenden Glieder allmälig stärker quer, das siebente Glied viel breiter als das sechste, sehr stark quer, die drei folgenden Glieder noch etwas an Breite zunehmend, das Endglied kurz, an der Spitze ausgehöhlt. Der Halsschild vorn so breit oder etwas schmäler als die Flügeldecken, >iel breiter als lang, nach hinten verengt, an den Vorderecken schmal, an den Hinterecken und an der Basis breit abgerundet, glänzend glatt, im ganzen Umkreis oder wenigstens an den Seiten und Ecken punktirt und schwarz behaart, in den Vorderecken in grösserer Ausdehnung punktirt, mit gemischter, aus weissen und grauen Haaren bestehender Behaarung. Die Flügeldecken mit Ausnahme der Umgebung der Schulterecken fein und dicht punktirt und mit zerstreuten grossen, denudirten, borstentragenden Punkten besetzt, von denen zwei oder drei in der Mitte der grauen Querbinde besonders deutlich hervortreten. Das Abdomen überall fein und sehr dicht punktirt. Beim (^ sind die Vorderschenkel an der Basis des Innenrandes in einen stumpfen Zahn oder in eine Ecke erweitert, das sechste Ventralsegment ist hinten tief ausgerandet. — In Mittel- europa tritt die sehr variable Art gewöhnlich in der eben beschriebenen Form auf. Von derselben unterscheidet sich var. cinerarius Erichs, aus Aegypten nur durch asch- 416 VIII. Familie. Staphj'linidae. — XVII. Trib. Staphj'linini. graue Behaarung der Brust. Bei der über ganz Nord- und Centralamerika verbrei- teten var. villosns Gravh. sind ausser der Brust auch die Vorderecken des Hals- schildes grau behaart. Sehr auffällig ist die zuerst in Schottland aufgefundene, aber namentlich über Ostsibirien und Japan verbreitete var. ciliaris Steph. , bei der das Schildchen, die Spitze der Flügeldecken, die Spitze des Abdomens und die Hinter- ränder der Abdominalsegmente mehr oder minder goldgelb oder rostroth behaart sind. Long. 14 — 22 mm. lieber die ganze palaearctische Region, die angrenzenden Theile der äthiopischen und indischen Region, über ganz Nordamerika und Mexiko ver- breitet. Häufig. 91. Gatt. Emus. Curtis Brit. Entom. XII, 1835, pl, 534. Steph. 111. Brit. V, 203, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 530, Thoms. Skand. Col. II, 139, Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 215. — Sta'phylinus Fam. I Erichs. Gen. Spec. Staph. 346; Staphylinus Groupe 1 Emus Jacqu. Duv'al Gen. Col. d'Eur. II, 34; Emm Groupe 2 {Emus) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 395. Von Stajihylinus hauptsächlich durch sehr breit getrennte Mittelhüften und den Bau der Mittelbrust, von Creophilus durch die Bildung der Epipleuren des Hals- schildes verschieden. Der ganze Körper dicht zottig behaart. Der Kopf sehr gross, vor der Halspartie quer viereckig. Die Augen auf die Oberseite des Kopfes gerückt. Die Fühler ziemlich kurz, vom sechsten Gliede an erweitert, ihre fünf ersten Glieder nur mit abstehenden Haaren besetzt, die sechs letzten Glieder ausserdem äusserst fein und dicht punktulirt und pubescent. Das erste Fählerglied schaftförmig ver- längert, so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, das sechste bis zehnte Glied viel breiter als die vorhergehenden, quer, das Endglied kurz, an der Spitze ausgerandet. Die Mandibeln laug und vorragend, in der Mitte mit einem starken, hinter demselben mit einem schwächeren Zahne. Die Kiefertaster ziemlich schlank, ihr drittes Glied kürzer als das zweite, an der Wurzel schlank, gegen die Spitze erweitert, das Endglied etwas kürzer als das dritte, an der Wurzel dünner als das letztere an der Spitze, gegen die Spitze leicht verschmälert. Das Kinn häutig. Das Endglied der Lippentaster etwas länger und schlanker als das zweite Glied der- selben, gegen die Spitze leicht verschmälert. Der äussere Epipleuralrand des Hals- schildes trifft wie bei Staphylinus mit dem inneren Epipleuralrand vor den Vorder- hüften zusammen. Epimeren der Vorderbrust sind als dreieckige Hautlappen hinter den Vorderhüften ausgebildet. Das Mesosternum zwischen den Mittelhüften sehr breit bogenförmig gerundet, die Mittelhüften von einander weit getrennt. Das Metasternum kurz und hochgewölbt, zwischen den Mitteihüften ohne Bogenlinie. Die Schienen sämmtlich bedornt. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen sehr stark erweitert. An den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied kaum so lang als die zwei folgen- den Glieder zusammengenommen. Die einzige Art der Gattung findet man nament- lich auf frischem Rindermist. 1. Emus Jiirtus Linn. Syst. Nat. ed.X, 1758, 421, Erichs. Kf. Mk.Brandbg. I, 431, Gen. Spec. Staph. o46, Kraatz 531, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 13, f. 61, Thoms. Skand. Col. II, 140«, Fauvel 395, Muls. et Rey 217; bombylius Degeer Ins. IV, 20. — Schwarz, oben, namentlich auf dem Abdomen, oft mit schwachem Bronzeschimmer, unten blau oder violett, der Kopf, der Halsschild mit Ausnahme des Hinterrandes, die drei letzten freiliegenden Dorsalsegmente, die Seiten des vierten und die Basis des fünften Ventralsegmentes lang und zottig goldgelb behaart, der Hinterrand des Halsschildes, das Schildchen, das basale Drittel der Flügeldecken und die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente (das dritte bis fünfte wirkliche) schwarz behaart, die Flügeldecken mit einer mehr als ihre hintere Hälfte einnehmenden, weisslich grauen, oft schwarz gefleckten, aus kürzeren, schwach filzigen, weisslichen und längeren, abstehenden, grauen oder schwärzlichen Haaren bestehenden Querbinde, die Unterseite bis auf die Seiten des vierten und die Basalhälfte des fünften Ventral- segmentes schwarz behaart, die Behaarung der Brust laug und dicht, zottig, die des Abdomens spärlich und dünn. Der Kopf gross, bei grossen cf breiter als der Hals- 91. Gatt. Emus. — 92. Gatt. Ontholestes. 417 Schild, vor der Einschnürung quer trapezförmig, mit breit abgerundeten Hintereclcen der Schläfen, äusserst fein und dicht punktirt; die Fühler wie in der Gattungscharak- teristik angegeben. Der Halsschild vorn wenig schmäler als die Flügeldecken, nach hinten verengt, mit rechtwinkeligen Vorderecken und breit abgerundeter Basis, sowie der Kopf äusserst fein und dicht punktirt. Die sehr feine und vorn sehr dichte Punktirung der Flügeldecken tritt unter der dichten Behaarung nicht hervor, während die sehr feine und massig dichte Punktirung der drei ersten freiliegenden Dorsal- segmente unter der weniger dichten schwarzen Behaarung erkennbar ist. Beim (^ die Trochanteren der Hinterbeine sehr lang, an der Spitze mit einem sehr kräftigen, nach aussen gerichteten, hakenförmigen Fortsatze, die Hinterschienen in dei' Apicalhälfte gekrümmt , das sechste Ventralsegment am Hinterrande winkelig ausgerandet. Long. 18 — 28 mm. Ueber Europa und das östliche Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht häufig. 92. Gatt. Ontholestes. Leistotrophus Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 532, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 396, Muls. et Eey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 225 (nee Perty); Schisochüus Thoms. Skand. Col. II, 141 (nee Gray); Staphylinus Farn. VI. Erichs. Gen. Spec. Staph. 359. Von Staphylinus namentlich durch breiteres, in der Mittellinie scharf gekieltes, an der Spitze breit abgerundetes Mesosternum verschieden. Der Kopf vor der kurzen und massig breiten Halspartie quer viereckig. Die Augen gross, leicht gewölbt, oblong, schräg gestellt, nicht ganz auf die Oberseite des Kopfes gerückt. Die Fühler massig schlank, gegen die Spitze nicht verdickt. Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem sehr kräftigen, ausgerandeten oder zweispitzigen Zahne, hinten mit einem häutigen, sehr dicht behaarten Lappen. Das Endglied der Kiefertaster viel kürzer und schlanker als das dritte Glied derselben, gegen die Spitze allmälig ver- schmälert. Das Endglied der Lippentaster kaum kürzer, aber schlanker als das zweite Glied derselben, gegen die Spitze allmälig verschmälert. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, nach hinten verengt, verkehrt trapezförmig, an der Basis breit gerundet, vorn über den eigentlichen Vorderecken, die durch das Zusammentreffen des vorn stark abwärts geschwungenen Seitenrandes mit dem Vorderrande gebildet werden, jederseits in eine conische, spitzwinkelig na(;h vorn stark vortretende Ecke ausgezogen. Der Innenrand der etwas ausgehöhlten Epipleuren des Halsschildes trifft neben oder etwas vor den Vorderhüften mit dem Seitenrande desselben (Aussenrande der Epipleuren) zusammen. Epimeren des Prothorax sind als dreieckige Hautlappen hinter den Vorderhüften entwickelt. Das Mesosternum ist in der Mittellinie gekielt. Der dreieckige Mesosternalfortsatz ist an der Spitze mehr oder minder breit abge- rundet. Die Mittelhüften sind massig von einander entfernt. Die Schienen sind bedornt. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen sind stark erweitert. An den Mittel- und Hintertarsen ist das erste Glied wenig kürzer als die drei folgenden Glieder zusam- mengenommen. Von der Gattung Leistotrophus Kraatz, Fauvel, Muls. et Eey {Schizochilus Thoms. nee Gray) dürfte wohl die von Perty (Delect. Anim. Art. Brasil. 1830 — 34, 32) auf den brasilianischen Staphylinus versicolor Gravh. gegründete Gattung Leisto- trophus {Schizochilus Gray und Discocephalus Nordm. sind auf dieselbe Art begründet) nach dem Baue der Fühler generisch zu trennen sein. Bei Leistotrophus versicolor sind die Fühler bis zum fünften Gliede sehr dünn, vom sechsten Gliede an plötzlich erweitert und scharf gesägt. Die fünf ersten Glieder sind glänzend und nur sehr spärlich mit längeren und kürzeren Wimperhaaren besetzt. Das erste Fühlerglied ist sehr langgestreckt, schaftförmig, länger als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen. Ausserdem ist Leistotrophus versicolor durch unbedornte. in der Basal- hälfte dünne, in der Apicalhälfte dicht behaarte Mittel- und Hinterschienen aus- gezeichnet. Für Leistotrophus Kr. nee Perty proponire ich den Namen Ontholestes. Ganglbaoer, Käfer von Mitteleuropa. 27 418 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. Die wenig artenreiclie Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten leben namentlich im Miste und an Cadavern. Ontholestes murinus verfolgt nach Hacker (Wien. Ent. Zeitg. 1888, 49) auf Kubmist die Aphodien. 1. Ontholestes tessellatus Fourcr. Ent. Paris I, 165; nebulosus Fabr. Ent. Syst. I, 2, 520, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 432, Gen. Spec. Staph. 360, Kraatz 534, Thoms. Skand. Col. II, 142, Fauvel 396, Muls. et Key 227; hybridus Marsh. Ent. Brit. 500; murinus Harrer Beschreibg. Ins. I, 252; viUosus Degeer Ins. IV, 12. t. 16, f. 1 — 6. — Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit schwachem Bronze- schimmer, die Wurzel der Fühler und Mandibeln, die Taster, die Spitze und meist auch der obere Eand der Schenkel, die Vorderschienen und die Episternen der Mittelbrust röthlichgelb , die Hinterschienen und die Tarsen braun. Die Oberseite gelblichgrau tomentirt, auf dem Vorderkörper mit kleinen, unbestimmten, schwärz- lichen Flecken , in der Mitte des dritten bis sechsten (ersten bis vierten freiliegen- den) Dorsalsegmentes mit je zwei grossen schwarzsammtigen Flecken; das Schildchen mit schwarzsammtigem, durch eine Mittellinie getheiltem Toment. Kopf und Hals- schild äusserst dicht und sehr fein runzelig punktirt-chagrinirt, die Flügeldecken auf chagrinirtem Grunde mit deutlicher hervortretender, feiner, massig dichter Punkti- rung. Die Schläfen wenig kürzer als die Augen, an den Hinterecken breit abgerundet. Die Fühler ziemlich schlank, ihr erstes Glied mehr oder minder gestreckt, das dritte Glied um die Hälfte länger als das zweite, das vierte Glied viel länger als breit, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig kürzer, die vorletzten Glieder massig quer, das Endglied oval, an der Spitze tief ausgerandet. Halsschild vorn viel schmäler als die Flügeldecken und kaum breiter als lang, nach hinten stark verengt, hinter der Mitte ausgeschweift, längs der Seitenrandlinie breit gefurcht. Die Flügeldecken länger als der Halsschild. Die Unterseite des Abdomens metallisch irisirend. Die Ventralsegmente an der Basis mit einer silbergrau tomentirten Querbinde. Das Toment der Querbinden des zweiten bis fünften Ventral Segmentes besteht aus ab- wechselnd convergirenden und divergirenden Haaren und erscheint in Folge dessen bei verschiedener Ansicht in verschiedener Weise in Flecken aufgelöst. Beim cf das sechste Ventralsegment ziemlich tief ausgerandet, vor der Ausrandung dreieckig nieder- gedrückt und geglättet. Long. 14 — 19 mtn. Ueber Nord- und Mitteleuropa und Sibirien weit verbreitet. Nicht selten. 2. Ontholestes murinus Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 421, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 433, Gen. Spec. Staph. 361, Kraatz 535, Thoms. Skand. Col. II, 142. Fauvel 397, Muls. et Eey 230; cupreus Fourcr. Ent. Paris I, 173; villosus var. Degeer Ins. IV, 12; inauratns Mannerh. Brach. 21; — var. Haroldi Eppelsheim Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 170. — Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken, oft auch die vorderen Dorsalsegmente mehr oder minder bronzeschimraernd, die Fühler röth- lichgelb, gegen die Spitze bräunlich, die Mandibeln, Taster und Beine schwarz, sehr selten die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen hell rothbräunlich (var. Haroldi Eppelsh.). Kopf und Halsschild viel gröber als bei tessellatus, äusserst dicht runzelig punktirt, sowie die Flügeldecken dünn grau und gelblich, bräunlich oder goldschimmernd tomentirt und unbestimmt schwarz gefleckt. Die Schläfen kaum halb so lang als die Augen, unter denselben stumpf gekantet, von oben gesehen mit fast rechtwinkeligen Hinterecken. Die Fühler viel kürzer als bei tessellatus, ihr drittes Glied nicht sehr bedeutend länger als das zweite, das vierte Glied wenig länger als breit, die folgenden Glieder bis zum zehnten allmälig kürzer. Der Halsschild viel kürzer und breiter als bei tessellatus, nach hinten viel weniger verengt, vorn breiter als lang, an den Seiten geradlinig oder in der Mitte schwach eingebuchtet, längs der Seitenrandlinie kaum gefurcht, hinten meist mit kurzer, glatter, oft auf einen kleinen Spiegelfleck reducirter Mittellinie. Das Schildchen mit getheiltem, schwarzsammtigem Toment. Die Flügeldecken viel kürzer als bei tessellatus. Das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment vorherrschend goldbraun tomentirt, in der Mitte mit je zwei grossen schwarzsammtigen Flecken. Die Basis des siebenten 93. Gatt. Staphylinus. 41<) und achten Dorsalsegmentes mit einer silbergrauen, aus convergirenden und diver- girenden Haaren bestehenden Querbinde. Die Unterseite des Abdomens kräftiger und weniger dicht punktirt als bei tesfiellattis, an der Basis der Segmente mit ähnlichen, aber weniger dicht behaarten Qnerbinden. Beim <^ das sechste Ventralsegraont an der Spitze winkelig ausgeschnitten, vor dem Ausschnitte dreieckig eingedrückt und geglättet. Long. 10 — 15 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Kegion verbreitet. Häufig. 93. Gatt. Staphylinus» (Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 421) Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 398. Staphylinus Fam. VIII -|- Ocypus exclus. Fam. II (Physetops) Erichs. Gen. Spec. Staph. 368, 403; Staplujlinus -t- Ocypus Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 536, 550; Staphylinus exclus. Croupe 1, 2, 5 {Emus, Creophilus, Physetops) Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. 11, 33; Tricho- derma -\- Platydracus -\- Staphylinus -\- Go'erius -\- Ocypus -f- Tasgius + Anodus Thoms. Skand. Col. I, 23—24, II, 142 — 150; Trichoderma -\- Abemus -f Staphylinus -f Platydraciis -\- Ocypus + Tasgius -\- Anodus Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 214. Subgenera: Trichoderma (Steph. 111. Brit,. V, 1832, 435) Thoms. Skand. Col. II, 142, Muls. et Key 1. c. 233; Dinothenarus Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1858, 29. —^ Abemus Muls. et Rey 1. c. 242. — Platydracus Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förk. 1858, 29, Skand. Col. II, 143, Muls. et Rey 1. c. 257 (Subg. Bemasus und Subg. Platydracus s. str. 259). — Staphylinus (Linn. 1. c.) Thoms. Skand Col. II, 144, Muls. et Rey 1. c. 249. — Goerius (Steph. 111. Brit. V, 1832, 208, Thoms. Skand. Col. II, 146) Ocypus Subg. Goerius + Subg. Ocypus s. str. Muls. et Rey 1. c. 276, 290. — Pseudocypus Muls. et Rey 1. c. 291; Ocypus Thoms. Skand. Col. II, 147, ex parte. — Tasgius Steph. 111. Brit. V, 213, Thoms. Skand. Col. LI, 149, Muls. et Rey 1. c. 317; Tasgius + Ocypus Subg. Pseudocypus Seidl. Fn. Balt. ed. 2, 96, 391. — Ocypus Steph. 111. Brit. V, 211; Anodus Nordm. Symb. ad. Monogr. Staph. 1837, 11, Thoms. Skand. Col. II, 150, Muls. et Rey 1. c. 325. Körper lang gestreckt, ziemlich gleichbreit, bei vielen Arten von ansehnliche!' Grösse. Der Kopf hinten halsförmig eingeschnürt, vor der kurzen und massig breiten Halspartie rundlich viereckig, quer-rundlich, oval oder trapezoidal, meist auf der ganzen Oberseite oder wenigstens auf der Halspartie dicht punktirt. Die Augen in der Grösse sehr variabel, oblong, wenig vorspringend, schräg gestellt und nicht ganz auf die Oberseite des Kopfes gerückt. Die Fühler bei Subg. Trichoderma gegen die Spitze leicht verdickt, bei Subg. Abemus, Platydracus und Stajihylinus kräftig und ziemlich gleichdick, bei Subg. Goerius, Pseudocypus, Tasgius und Ocypus ziemlich schlank, gegen die Spitze meist etwas dünner werdend. Das erste Fühler- glied meist so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite und dritte Glied mehr oder minder gestreckt, das Endglied oval, an der Spitze aus- gerandet. Die Oberlippe durch einen tiefen, medianen Längseinschnitt in zwei breite, am Vorderrande wenigstens innen dicht behaarte, hinter demselben lang bewimperte Lappen getheilt. Die Mandibeln sichelförmig gekrümmt, aussen gefurcht, in der Mitte des Innonrandes gewöhnlich mit zwei, drei oder mehreren Zähnen, von denen einer viel kräftiger als die übrigen entwickelt ist, bei manchen Arten (Subg. Tasgius) nur mit einem einfachen Mittelzahn, bei manchen Arten (Subg. Ocypus) innen un- gezähnt, schlank sichelförmig. An der Basis der Mandibeln ist ein sehr langer und schmaler, innen dicht behaarter, dem Innenrande derselben anliegender, aber freier Hautlappen eingefügt. Der ganze Innenrand der Innenlade der Maxillen und die weit vorragende Spitze der Aussenlade äusserst dicht behaart. Das dritte Glied der Kiefertaster meist so lang als das zweite, das Endglied derselben so lang oder länger, selten kürzer als das dritte Glied, bei den meisten Arten mehr oder minder gegen die Spitze verschmälert oder fast cylindrisch, bei den (f einiger Arten (nament- lich der Untergattungen Tasgius und Ocypus) stark verdickt, dicker als das dritte Glied und gegen die breit abgestutzte Spitze erweitert. Das Kinn sehr kurz und breit, vorn bisweilen mehr oder minder ausgedehnt häutig und nicht scharf vom Fulcrum der Unterlippe gesondert. Die Zunge kurz, in der Mittellinie gefurcht, an der Spitze durch einen Einschnitt gespalten oder ausgerandet. Die Paraglossen ziemlich breit, divergirend und gekrümmt, die Zunge meist überragend, am Innenrande dicht 420 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphyliuini. behaart. Das dritte Glied der Lippentaster in der Regel länger als das zweite Glied derselben, mehr oder minder zugespitzt oder fast cylindrisch, bisweilen (Subgen. Tasgius, Ocypus) stärker verdickt und mehr oder minder beilförmig. Der Halsschild in der Regel so breit, selten schmäler als die Flügeldecken, vorn abgestutzt, an der Basis breit gerundet. Die auf dem Rücken wenig gewölbte Scheibe des Halsschildes bildet über den eigentlichen Vorderecken, die durch das Zusammentreffen des vorn stark abwärts geschwungenen Seitenrandes mit dem Vorderrande gebildet werden, eine vorspringende, abgerundete Ecke. Der Innenrand der Epipleuren des Halsschildes trifft neben oder vor den Vorderhüften, selten erst in den Vorderecken {St. chloro- pterus, Subg. Goeriiis, Pseiidoct/pifs, Tasgius, Ocypus) mit dem abwärts geschwun- genen Seitenrande zusammen. Die Flügeldecken überragen die Hinterbrust wenig und sind bei einigen ungeflügelten Arten wesentlich kürzer als der Halsschild. Das Abdomen ist langgestreckt^ die Seiten desselben sind aufgebogen. Der mehr oder minder scharfwinkelig ausgezogene Prosternalfortsatz ist in der Mitte meist kiel- förmig oder höckerartig erhoben. Epimeren der Vorderbrust fehlen bei Subg. Stapliy- linus s. Str., Goerivs, Pseudocypus und bei St. {Tasgius) 2^ß<^(^ior gänzlich, bei Subg. Trichoderma, Abemus und Platydracus sind sie als dreieckige, bei St. {Tatgius) ater und St. {Ocypus) falcifer als schmälere Hautlappen hinter den Vorderhüften entwickelt. Bei St. {Ocypus) minax, globnlifer und compressus sind höchstens rudimentäre Epimeren vorhanden, doch fehlen auch solche manchen Individuen gänzlich. Das Mesosternum ist ungekielt, der an der Spitze etwas abgerundete oder scharf- spitzige Mesosternalfortsatz reicht höchstens bis zur Mitte der wenig von einander getrennten oder in grösserer oder geringerer Ausdehnung zusammenstossenden Mittel- hüften. Die mittleren Hüfthöhlen sind hinten fast immer gerandet. Ihre Randungs- linien sind durch eine auf der vorderen Partie des Metasternums befindliche, nach Abhebung der Mittelhüften deutlich sichtbare, winkelig oder bogenförmig nach vorn gezogene, erhabene Linie verbunden. Bei Staphylinus s. str. sind die mittleren Hüfthöhlen hinten ungerandet und es fehlt die winkelige oder bogenförmige Linie des Metasternums. Das Metasternum ist vor der Innenlamelle der Hinterhüften jederseits tief bogenförmig ausgerandet und bildet zwischen den Hinterhüften einen ziemlich breiten, ausgerandeten Fortsatz, dessen Spitze tief eingesenkt ist. DieEpisternen der Hinterbrust sind langgestreckt und massig schmal, hinten mehr oder minder verschmälert. Von den Epimeren der Hinterbrust liegt ein kleinerer oder grösserer dreieckiger Theil frei. Die Innenlamelle der Hinterhüften ist ziemlich gewölbt und in der Mitte eingeschnürt. Die Mittel- und Hinterschienen sind stets bedornt, die Vordertarsen bei beiden Geschlechtern erweitert und unten mit einer Sohle bekleidet. An den Mittel- und Hiutertarsen ist das erste Glied gestreckt, so lang oder kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, diese nehmen allmälig an Länge ab, das Endglied ist in der Regel so lang wie das dritte und vierte Glied zusammen- genommen. Die von Frisch (Beschreibung von allerley Insecten in Teutschland, 5. Th. 1736, T. XXVI) dargestellte, von Heer (Observ. Entom. 23) auf Staphylinus erythrop)terus bezogene Metamorphose dürfte einem Philonthus angehören. Vielfach wurden die Ent- wicklungsformen von St. olens beschrieben, und zwar durch Heer (Observ. Entom. 1836; 16—21, T.m, A), Blanchard (Guerin Mag. Zool. 1836, cl. IX, pl. 165), Ratze- burg (Forstinsecten I, 1837, 30, t. 1, f. 14), Thomson (Skand. Col. 11, 1860, 146), Schiodte (Naturh. Tidsskr. 3. Raekke, HL Bd. 1864/65, 197—199 t. 9, f. 1—5) und Pissot (Ann. Soc. Ent. Fr. 1886, CLXXXIX— CXC und Le Naturaliste 1889, 205—206). Weiter wurden beschrieben von Thomson (Skand. Col. II, 1860, 145) die Larve von St. caesareus, von Laboulbene (Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 559 — 561, pl. 13, f. 1 — 7) und Fauvel (Fn. gallo-rhen. III, 398) die Larve von St. chloropterus, von Mulsant und Rey (Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875) die Larven von St. p)ubescens (1. c. 240), chalcocephalus (1. c. 266), ophthahnicus (1. c. 285) und pedator (1. c. 321), von Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon XXXIII, Ann. 1886, 144, Essai d'etudeS sur cert. larves de Coleopt. 1887, 14j die Larve von St. similis und von Xambeu (Revue d'Ent. 1890, 93. Gatt. Staphylinus. 421 181—182, Ann. Soc. Linn. Lyon, XXXVIII, Ann. 1891, 171—173) die Larve von St. aethiops. Die Beschreibung der Larve von Staph. olens sei nach Schiodte wiedergegeben. Körper blass gelblich, der Kopf braunschwarz, das Pronotum kastanienbraun, meist hell gefleckt, das Meso- und Metanotum hell rostroth und braungefleckt oder kastanien- braun und hell gefleckt, die Schilder des Abdomens blass oder bräunlich, braun gesprenkelt. Der Kopf breiter als lang, grösser als der Prothorax, gegen die Hals- partie allmälig verengt, der Hals um ein Drittel schmäler als die vordere Partie des Kopfes . Die Oberseite des Kopfes gewölbt, sehr stark glänzend, der Scheitel glatt, polirt, die Stirn ohne deutliche Furchen, der Clypeus fein quer gerunzelt, am Vorderrande neunzähnig, der Mittelzahn sehr klein, die beiden denselben einschliessen- den Zähne grösser als die übrigen, diese von innen nach aussen allmälig kürzer. Die Unterseite des Kopfes ziemlich flach, zwischen den Maxillen ausgehöhlt und quer- wellig gerunzelt. Die Fühler um ein Fünftel kürzer als der Kopf, ihr zweites Glied cylindrisch, gegen die Spitze schwach verdickt, um ein Drittel länger als das dritte. Die Mandibeln um ein Fünftel kürzer als der Kopf, an der Basis quer gerunzelt. Das Angelglied der Maxillen so lang als breit, der Stipes zweieinhalbmal so lang als das Angelglied, die Maxillarlade an der Spitze ohne Anhang. Die Kiefertaster so lang als der Stipes, ihr zweites Glied kürzer als das erste, das dritte Glied kürzer und schlanker als das zweite, das Endglied klein, pfriemenförmig. Das Kinn an der Basis etwas breiter als lang, die aus den verwachsenen Tasterträgern bestehende Partie der Unterlippe vorn so breit als lang, die Zunge schlank, conisch-cylindrisch. Die Lippen- taster halb so lang als die Kiefertaster, ihr erstes Glied gestreckt, das zweite schlanker und halb so lang als das erste, das Endglied sehr klein, conisch. Das Pronotum quer trapezförmig, die vordere Breite des Kopfes fast erreichend, jederseits schwach doppelt eingedrückt, an den Seiten gerundet und scharf gerandet. Das Abdomen sechsmal so lang als der Prothorax, gewölbt, der erste Abdominalring etwas schmäler als der Metathorax, der zweite etwas breiter, die folgenden allmälig schmäler. Das Analsegment fast doppelt so lang als das neunte Segment. Die Cerci doppelt so lang als das neunte Segment, ihr zweites Glied nur ein Drittel so lang als das erste. Die Beine ziemlich kurz und schlank, von vorn nach hinten an Länge zunehmend. Die Hüften zweieinhalbmal so lang als an der Basis breit, die Trochanteren fast halb so lang als die Hüften, die Schenkel kürzer und fast nur halb so breit als die Hüften, innen mit abwärts gerichteten Dornen besetzt, die Schienen um ein Viertel kürzer als die Schenkel, cylindrisch, mit sechs Längsreihen scharfer Dornen. — Die übrigen bekannten Sfaphi/lmus-LaryQn unterscheiden sich von der des olens nur unwesentlich durch die Färbung, etwas differirende Form und Sculptur des Kopfes, die Bildung der Cerci und des Analsegmentes und durch die Bedornung der Beine. Die Nymphe besitzt nach Heer (Observ. Ent. 21 T. III, A, II, 2) am Vorderrande des Halsschildes eine Querreihe sehr langer WimperborsteU; während an den Seiten des Abdomens Wimperborsten vollständig fehlen. Die Larve gräbt nach Heer mit den Mandibeln 1 — 2 dm lange, schräge Gänge in den Boden, aus denen sie auf die vorbeikommenden Insecten, Würmer etc. losstürzt. Die Beute wird mit den Mandibeln getödtet und ausgesogen. Nach dem Vorgange von Fauvel ist hier Ocypus sensu Erichson . Kraatz (Goerins, Pseudocypus, Tasgius, Ocypns) mit Staphylinus sensu Kraatz vereinigt, da durchgreifende Unterschiede zwischen beiden in der That nicht aufzufinden sind. Erichson suchte solche in der geringeren oder grösseren Annäherung der Mittel- hüften, doch sind gerade in dieser Hinsicht keine scharfen Grenzen zu ziehen. Kraatz konnte für die Aufrechterhaltung der Gattung Ocypus sensu Erichs, nur gestrecktere Form des Abdomens, andere Punktirung und Behaarung und dunkle Färbung geltend machen, Charaktere, die gewiss nicht zur Definition einer Gattung ausreichen. Thomson zerlegte Staphylinus sensu Kraatz in drei Gattungen: Tricho- derma, Platydracus und Staphylinus, und Ocypus sensu Erichs. Kr. in vier Gattungen : Goerius, Ocypus, Tasgius und Anodus. Mulsant und Key übernahmen die Thom- 422 VIII. Familie. Staphylinidae. - XVII. Trib. Staphylinini. son'schen Gattungen bis auf die Gattung Goernis, die nur durch die Bedornung der Vorderschienen von Ocypus unterschieden wurde, fügten denselben noch eine weitere Gattung {Abcmus) hinzu und unterschieden dieselben (1. c. 214) in folgen- der Weise: 1 Mesosternum mit einer bogenförmigen Querreihe grosser Punkte, an der Spitze leicht abgerundet. Die Fühler verdickt. Epimeren der Vorderbrust {Opercule prothoracique) vorhanden. Körper pubescent, oben unbestimmt gelleckt. 1 TricJio derma, — Mesosternum ohne bogenförmige Querreilie grosser Punkte, mit mehr oder minder scharfer Spitze 2 2 Mesosternalfortsatz bis zur Mitte der Mittolhüften reichend. Die Fühler ziemlich verdickt. Das Abdomen mit seidenschimmernden Flecken 3 — Mesosternalfortsatz bis zum Drittel oder kaum bis zum Drittel der Mittel- hüften reichend, die Mittelhüften in grösserer Ausdehnung aneinanderstossond, die Fühler fast fadenförmig. Die Unterseite des Abdomens ungefleckt 5 3 Kopf rundlich oder querrundlich, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen 4 — Kopf trapezförmig oder fast dreieckig, mit schmal abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Epimeren des Prothorax vorhanden. Flügeldecken einfarbig. 4 Matydraciis. 4 Epimeren der Vorderbrust vorhanden. Mesosternalfortsatz scharf zugespitzt. Die Mittelhüften fast zusammenstosseud. Die Flügeldecken schwach gefleckt. 2 Abenius. — Epimeren der Vorderbrust fehlen. Mesosternalfortsatz mit stumpfer Spitze. Mittelhüften leicht getrennt, Flügeldecken einfarbig o StaphyliJiUS. 5 Die Mandibeln ziemlich kräftig, in der Mitte des Innenrandes mehr oder minder gezähnt 6 — Die Mandibeln schlank, sichelförmig, innen ungezähnt. Das Endglied der Lippentaster beilförmig. Epimeren der Vorderbrust fehlend oder rudimentär. Das Abdomen einfarbig 7 Anodus. 6 Das Endglied der Lippentaster oval-oblong, an der Spitze mehr oder weniger abgestutzt. Das Endglied der Kiefertaster ziemlich spindelförmig oder fast cylindrisch. Epimeren der Vorderbrust fehlen. Abdomen einfarbig oder schwach gefleckt 5 Ocypus. — Das Endglied der Lippentaster und beim (f auch das Endglied der Kiefer- taster schwach beilförmig. Epimeren der Vorderbrust fohlend oder rudimentär. Abdomen einfarbig G Tasgius. Es muss zunächst bemerkt werden, dass eine quere Bogenreihe grös,sercr Punkte nicht blos bei St. (Trichoderma) flavocephalus und pubescens vorkommt, sondern auch bei anderen Arten, beispielsweise bei Si. (Abemiis) fossor angedeutet ist, dass zwischen leicht abgerundeteter und mehr oder minder scharfer Spitze des Mesosternalfortsatzes Grenzen nicht zu ziehen sind, und dass die Gegensätze sub 2 in Bezug auf die Länge des Mesosternalfortsatzes zum Theil auf falschen Angaben beruhen, indem beispielsweise bei St. (Abemus) fossor der Mesosternalfortsatz weniger weit zwischen die Mittelhüften tritt als bei St. (Ocypus) olens, während das Gegen - theil der Fall sein sollte. Bei Octjpus, Tasgius und Anodus sind die Fühler aller- dings schlanker als bei Trichoderma, Abemus, Staphylinus und Platydracus, doch ist der Unterschied zwischen den langen und schlanken, gegen die Spitze verdünnten Fühlern von St. (Ocypus) olens und den kurzen, gleichdicken Fühlern von St. (Ocypus) fuscatvs und den verwandten Arten entschieden grösser als der zwischen den Fühlern der letzteren und jenen von St. (Platydracus) chalcocephalus. Die Unter- schiede in der Form des Kopfes sind innerhalb der Gattung Ocypus (man vergl. z. B. St. olens und picipennis) kaum geringer als zwischen Abemus und Platydracus. Durch das Fehlen oder Vorhandensein von Epimeren der Vorderbrust sind zwar 93. Gatt. Staphylimis. 423 Oeypus und Staphißlniis von Trichoderma, Ähemiis und Platydracus scharf zu unterscheiden, bei einigen Arten von Anodus ist aber das gänzliche Fehlen oder das Vorhandensein rudimentärer Epimeren nicht einmal für die Species constant. Die Form der Endglieder der Lippentaster ist bei Tasgiiis und Anodus bedeutenden sexuellen Schwankungen unterworfen und bei den $ von St. (Anodus) globidifer ist das Endglied der Lippentaster nur wenig stärker verdickt als bei vielen Oeypus. Am besten Hessen sich noch Tasgiiis und Anodus durch einfach gezähnte oder ganz ungezähnte Mandibeln von den übrigen Gattungen trennen, indessen ist die Bezah- nung der Mandibeln überhaupt zu variabel, als dass sie von generischer Bedeutung sein könnte. Nur für eine der von Thomson und Mulsant und Rey angenommenen Gattungen, und zwar für die auf St. caesareus, medioxinms und erythropterus be- schränkte Gattung Staphylimis s. str. finden wir einen constanten, dieselbe von allen übrigen trennenden Charakter, der in dem Fehlen einer winkeligen oder bogenförmigen erhabenen Querlinie auf dem vorderen Thoile des Metasternums besteht. Andererseits steht aber Staphylimis s. str. in der Mitte zwischen Abemiis und Oeypus und soll deshalb nur als eine diesen gleichwerthigo Untergattung betrachtet werden. Bemerkt sei noch, dass Stephens (111. Brit. V, 1832, 200, 211) seine Gattung Oeypus ganz speciell durch den Mangel eines lunenzahnes der Mandibeln von Goerius trennt, so dass der ISTarae Oeypus für Anodus Nordm. (1837) zu wählen ist, während für Oeypus Thoms., Muls. et Rey der Name Goerius Steph. einzutreten hat. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet und enthält über 200 Arten. Die Arten leben räuberisch und greifen nicht blos Insecten und Insecten- larven, sondern auch Regenwürmer und Schnecken mordlustig an. Sie finden ihre Beute auf Wegen, unter faulenden Vegetabilien, an Cadavern, im Dünger etc. 1 Die Mandibeln oder wenigstens die linke am Innenrande mit zwei, drei oder mehreren Zähnen 2 — Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem einfachen Zahne oder ganz ungezähnt. Die Endglieder der Lippentaster und beim (^ auch die Endglieder der Kiefertaster mehr oder minder beilförmig 18 2 Epimeren der Vorderbrust hinter den Vorderhüften als dreieckige Hautlappen ausgebildet , 3 — Epimeren der Vorderbrust fehlen 8 3 Kopf hinter den Augen nicht erweitert, vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen 4 — Kopf hinter den Augen erweitert, trapezförmig, mit wenig abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Subg. Platydracus 5 4 Mesosternum dreieckig mit schmal abgerundeter Spitze. Fühler vom sechsten Gliede an deutlich verbreitert. Schildchen mit getheiltem schwarzsammtigeu Toment. Die Hinterbriist und das Abdomen äusserst dicht kreideweiss tomcn- tirt. Subg. Trichoderma 1 flavocephalus, 2 pubescens, — Mesosternum hinten scharf zugespitzt. Fühler gegen die Spitze kaum ver- dickt. Schildchen mit ungetlieiltem schwarzsammtigen Toment. Abdomen unten dünn behaart, höchstens an der Basis der Ventralsegmente mit tomentartig verdichteter Behaarung. Subg. AbeniUS. 3 chloropterus, 4 fossor, 5 Schläfen kürzer als die Augen. Kopf, Halsschild und Flügeldecken grünlich- blau, blau oder blauschwarz 5 fiilvipes. — Schläfen so lang oder länger als die Augen. Kopf und Halsschild schwarz oder erzfarbig, die Flügeldecken röthlich gelbbraun oder braunroth 6 6 Kopf und Halsschild schwarz, ohne Metallschimmer, dunkel behaart. 6 Stereo fariiis, 7 meridionalis. — Kopf und Halsschild erzfarbig, bräunlichgelb oder röthlichgelb behaart .... 7 7 Fühler röthlichgelb, ihr drittes Glied vom zweiten kaum an Länge verschieden. 8 flavopunetatus. 424 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphjlinini. — Fühler pechschwarz oder pechbraun, ihr drittes Glied länger als das zweite. 9 chalcocephaliiSf 10 latebricola. 8 Metasternum zwischen den Mittelhüften ohne bogenförmige oder winkelige Querlinie. Fühler ziemlich dick. Flügeldecken röthlichgelbbraun. Das Abdomen wenigstens auf den drei letzten Dorsalsegmenten mit grossen, dreieckigen, goldgelben Tomentflecken. Subg. StaphylinilS s. str. 11 Caesar eus, 12 erythropterus. — Metasternum zwischen den Mittelhüften mit einer winkelig oder bogenförmig nach vorn vorgezogenen erhabenen Linie, welche die (nach Abhebung der Mittelhtiften sichtbaren) Hinterrandslinien der mittleren Hüfthöhlen mit ein- ander verbindet. Fühler ziemlich schlank 9 9 Schläfen länger als der längste Durchmesser der Augen. Subg. Goerius.. 10 — Schläfen höchstens so lang als der längste Durchmesser der Augen. Subg. Pseudocypus 14 10 Vorderschienen an der Aussenseite bedornt 11 — Vorderschienen an der Aussenseite unbedornt 13 11 Geflügelt. Flügeldecken so lang oder fast so lang als der Halsschild. Siebentes (fünftes freiliegendes) Dorsalsegment am Hinterrande mit einem Hautsaume. 13 olenSf 16 opMhalmicus. — Ungeflügelt. Flügeldecken kürzer als der Halsschild. Siebentes Dorsalsegment am Hinterrande ohne Hautsaum 12 12 Schienen an der Aussenseite fast in ihrer ganzen Länge bedornt. Kopf und Halsschild fein und sehr dicht punktirt. 14 fenebricosus, 15 italicus. — Schienen an der Aussenseite nur gegen die Spitze bedornt. Kopf und Hals- schild viel gröber punktirt , 17 similiSf 18 Baudii. 13 Ungeflügelt. Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild. Siebentes (fünftes vollkommen freiliegendes) Dorsalsegment am Hinterrande ohne Hautsaum. Abdomen ohne gelbe Haarflecke. 19 macyocepTialus, 20 tnegacephalii.s. — Geflügelt. Flügeldecken so lang als der Halsschild. Siebentes Dorsalsegment am Hinterrande mit einem feinen Hautsaume. Drittes bis siebentes Dorsal- segmeut in der Mitte der Basis mit einem gelben Haarflecke. 21 aethiops. 14 Un geflügelt. Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild. Siebentes (fünftes vollkommen freiliegendes) Dorsalsegment am Hinterrande ohne Hautsaum. 22 hrunnipes. — Geflügelt. Flügeldecken nicht oder nur wenig kürzer als der Halsschild. Siebentes Dorsalsegment am Hinterrande mit einem schmalen Hautsaum 15 15 Halsschild bis auf eine glatte Mittellinie sehr weitläufig mit grösseren und kleineren Punkten besetzt 23 fuscatus. — Hals Schild mehr oder weniger dicht punktirt 16 16 Kopf grösser, nach hinten etwas erweitert, mit massig abgerundeten Hinter- ecken der Schläfen 24 niiis, 25 picipennis, — Kopf kleiner, nach hinten nicht erweitert, mit stärker abgerundeten Hinter- ecken der Schläfen 17 17 Abdomen mit fünf hellbehaarten Rückenstreifen 26 aeneocepJialus. — Abdomen auf den Dorsalsegmenten mit einzelnen, zerstreuten, helleren Haaren 27 ohscuroaeneiis, 28 fulvipennis. 18 Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem einfachen Zahne. Subg. Tasgius 29 pedator, 30 atev. — Die Mandibeln innen ungezähnt, sehr schlank sichelförmig. Subg. OcypilS 19 19 Halsschild kräftig, bald dicht, bald weitläufiger punktirt, mit vollständiger oder nach vorn erloschener glatter Mittellinie 20 — Halsschild fein und äusserst dicht punktirt, höchstens vor der Basis mit schwacher Andeutung einer Mittellinie 34 compressus. 93. Gatt. Staphylinus. 425 20 Die Wurzel der Fühler und die Beine gelbroth. . . .31 falcifer, 32 minax. — Die Fühler und Beine dunkel 33 glohlilifer. Subg. Trichodernia (Steph.) Thoras. {Dinothenarus Thoms. olim.) 1. Staphylinus flavocephalus Goeze Ent. Beytr. I, 1777, 730, Fauvel Cat. Col. gallo-rhen. 43; chrtjsocephaliis Fourcr. Ent. Paris I, 165, Erichs. Gen. Spec. Staph. 371, Kraatz 546, Note, Fauvel 402, Muls. et Rey 235; pubescens Rossi Mant. 97. — Schwarz, der Kopf gelb oder röthlichgelb, auf der Stirne meist mit zwei kleinen schwarzen Punkten, oft auch mit schwarzer Mittellinie, auf der Unterseite der Hals- partie mit drei grösseren, hinten meist miteinander verbundenen schwarzen Flecken, einige unbestimmte Flecken auf dem Halsschilde, die Schulterecken der Flügeldecken und die Hinterränder der Dorsalsegmente mehr oder minder rostroth, die Spitze der Mandibeln, die Taster und die sechs letzten Pühlerglieder schwarz, ein Fleck an der Basis der Vorderhüften und ein Ring vor der Spitze der Schenkel gelb. Der Kopf vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, fein und äusserst dicht punktirt-chagrinirt, goldgelb, mehr oder minder filzig behaart. Die Fühler vom sechsten Gliede an etwas verbreitert. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum breiter als lang, an den Seiten vorn schwach gerundet, hinter der Mitte sanft ausgeschweift, äusserst dicht punktirt-chagrinirt, schwarz und gelblich scheckig pubescent, mit unbehaarten, narbigen Flecken. Das Schildchen mit schwajzsammtigem, durch eine kahle Mittellinie getheiltem Toment. Die Flügeldecken äusserst dicht chagrinirt, mit schwarzem und bräunlichem, durch narbige Flecken unterbrochenem Toment bekleidet, am Hinterrande rothbraun be- haart. Abdomen oben graugelblich scheckig tomentirt, in der Mitte mit zwei Längs- reihen schwarzsammtiger Flecken, hinten mit denudirten Punkten. Die Hinterbrust und die Unterseite des Abdomens äusserst dicht kreideweiss oder weissgrau tomen- tirt und durch denudirte Punkte schwarz gefleckt. Beim cf das sechste Ventral- segment an der Spitze winkelig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem schmalen, dünnen Saum. Long. 14 — 20 mm. Elsass, Frankreich, Mittelmeergebiet. Im Mittel- meergebiete nicht selten. 2. Staphylinus jjubescens Degeer Ins. IV, 17, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 434, Gen. Spec. Staph. 372, Kraatz 546, Thoms. Skand. Col. II, 142, Fauvel 402, Muls. et Rey 238. — Schwarz, die Wurzel der Fühler und Mandibeln, der obere Rand der Schenkel und ein breiter Ring vor der Spitze derselben rothgelb, die basalen Glieder der Fühler oben mehr oder weniger schwarz gefleckt, die Schulter- ecken der Flügeldecken, die Hinterränder der Dorsalsegmente, oft auch der Hinter- rand des Halsschildes und die Naht der Flügeldecken rostroth. Der Kopf vor der Einschnürung quer viereckig mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, fein und äusserst dicht runzelig punktirt und mit grossen, glänzend glatten Hohlpunkten weitläufig besetzt, dicht und grob gelbfilzig behaart. Die Fühler vom sechsten Gliede an verbreitert. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn leicht gerundet, hinter der Mitte sanft ausgeschweift, fein und äusserst dicht runzelig punktirt, oft mit glatter Mittellinie, an den Seiten mit zer- streuten, grösseren, glatten Hohlpunkten besetzt, überall mit schwarzem, hie und da gelblichbraun scheckigem, durch grosse Narben unterbrochenem Toment bekleidet. Das Schildchen mit schwarzsammtigem . durch eine kahle Mittellinie getheiltem Toment. Die Flügeldecken, sowie der Halsschild mit schwarz- und braunscheckigem, durch grosse Narben unterbrochenem Toment bekleidet, am Hinterrande bräunlich- gelb bewimpert. Das Abdomen oben grau und gelblich scheckig tomentirt, in der Mitte mit zwei Längsreihen grosser, schwarzer Tomentflecke, hinten mit zerstreuten glatten Punkten. Die Hinter brüst und die Unterseite des Abdomens äusserst dicht kreideweiss oder weissgrau tomentirt, durch denudirte, borstentragende Punkte gefleckt. Beim (f das sechste Ventralsegment an der Spitze bogenförmig ausgerandet, vor 426 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. der Ausrandnng- geglättet. Long. 12 — \lntm. Ueber ganz Europa verbreitet. Nament- lich im Dünger; häufig. Subg. Ahemus Muls. et Eey. 3. Staphylinus chloropterus Panz. Fn. Germ. 36, 20, Erichs. Gen. Spec. Staph. 372, Kraatz 546, Fauvel 403, Muls. et Key 244. — Kopf und Halsschild kupfeng oder bronzefarbig, die Flügeldecken metallisch grün, ilir Seiten- und Hinterrand, sowie die Spitze des Abdomens und die Hinterränder der vorderen Abdominalsegmente rost- roth, die Fühler und Beine röthlichgelb, die Schenkel in der Mitte mit einem schwärzlichen Einge. Der Kopf quer viereckig, mit breit abgerundeten Hintereckeu der Schläfen, äusserst dicht puniitirt, zwischen den Punkten mit eingestreuten kleineren Pünktchen, auf dem Sclieitel in der Mittellinie mehr oder minder geglättet, gelblich- grau pubescent. Die Schläfen kürzer als die Augen. Die Fühler gegen die Spitze nicht verdickt. Der Halsschild äusserst dicht punktiit, hinten mit glatter Mittellinie, sowie der Kopf gelblichgrau pubescent. Das Schildchen schwarzsammtig tomentirt. Die Flügeldecken äusserst dicht chagrinirt, namentlich am Hinterrande dicht gelb- lich behaart, an den Seiten mit zwei grösseren, auf dem Rücken mit mehreren kleineren, mehr oder minder deutlich hervortretenden schwarzen Flecken. Abdomen graugelblich pubescent, in der Mitte mit zwei Längsreihen dreieckiger, schwarzsammtiger Toment- flecke, welche bei reinen Exemplaren eine goldgelbe Mittelbinde cinschliessen. Die Unterseite des Abdomens massig fein und weitläufig punktirt und dünn gelblich pubescent. Beim (^ das secliste Ventralsegment am Hinterrande ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung schmal dreieckig eingedrückt und geglättet. Long. 9 — 11 mm. Ueber Mitteleuropa weit verbreitet. In Wäldern unter Laub. Selten. 4. Staphylinus fossor Scop. Ann. V. Hist. Nat. 1772, 109, Erichs. Gen. Spec. Staph. 377, Kraatz 549, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 13, f. 63, Fauvel 406, Muls et Key 246; fodiens Gravh. Mon. 116. — Kopf und Halsschild braunroth oder rothbraun , die Schläfen und oft auch die vordere Partie des Kopfes dunkler oder schwärzlich, der Halsschild meist auf der vorderen Hälfte jederseits mit einem dunk- leren Seiten streifen, die Flügeldecken braunroth, in den Hinterecken oder auf der ganzen hinteren Hälfte bräunlichgelb, die Brust und das Abdomen schwarz, die Fühler schwärzlich, mit mehr oder minder röthlicher Wurzel einzelner Glieder, die Kiefer- taster mit röthlicher Spitze, die Schenkel schwarz, die Schienen röthlichgelb, die Tarsen bräunlichgelb. Der Kopf vor der Einschnürung rundlich, überall ziemlich fein und äusserst dicht runzelig punktirt, hinten meist mit feiner glatter Mittellinie, fein gelblich pubescent. Der Halsschild so lang oder etwas länger als breit, sowie der Kopf äusserst dicht runzelig punktirt und fein gelblich pubescent, hinten meist mit glatter Mittellinie. Das Schildchen schwarzsammtig tomentirt. Die Flügeldecken äusserst dicht chagrinirt, vorn dunkel, hinten auf hellerem Grunde goldgelb pubescent. Ab- domen oben goldgelb- und bräunlich-scheckig behaart, in der Mitte mit zwei Längs- reihen schwarzsammtiger Tomentflecko. Die Ventralsegmente an der Basis fein und dicht, hinten viel weitläufiger und gröber punktirt, an der Basis dicht graugelblich pubescent. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich breit und tief winkelig ausgerandet. Long. 15—20 mm. Ueber Mitteleuropa weit verbreitet. Namentlich in Wäldern nicht selten. Subg. JPlafydracus Thoms. [Platydracus, Subg. Bemasus und Subg. Platydracns s. str. Muls. et Eey.) 5. Staphylinus fulvipes Scop. Entom. Garn. 99, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 438, Gen. Spec. Staph. 382, Kraatz 545, Thoms. Skand. Col. II, 144, Fauvel 403, Muls. et Eey 271 ; bicinctns Eossi Fn. Etrusc. Mant. 96; cingidus Comolli Col. Novocom. 1837, 14; erythropus Payk. Fn. Suec. III, 372; tricolor Gravh. Micr. 7; azureiis Gebl. Ledeb. Eeise App. III, 70; ? aifreofasciattis Motsch. Etud. Entom. IX, 1860, 40. — 93. Gatt. Staphyliims. 427 Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken grünlichblan, l)lau oder blauschwarz, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Der Kopf quer trapezförmig, hinter don Augen erweitert, mit fast rechtwinkeligen, wenig abgerundeten Hinterecken der SchLäfen, sehr dicht mit genabelten Punkten besetzt, dünn schwarz behaart, auf der Halspartie sehr fein und dicht punktirt und fein grau pubescent. Die Schläfen wesentlich kürzer als die Augen. Die Fühler gegen die Spitze nicht verdickt. Der Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, an den Seiten nicht oder kaum ge- rundet, sowie der Kopf sehr dicht mit genabelten Punkten besetzt, wenig dicht schwarz behaart, in der Mitte meist mit rudimentärer glatter Mittellinie. Das Schildchen schwarzsammtig tomentirt. Flügeldecken glanzlos, äusserst dicht chagrinirt- punktirt, schwarz behaart. Das Abdomen sehr fein und weitläufig punktirt, dünn schwarz behaart, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente bei reinen Stücken mit braunschwarzem, mit weisslichen Haaren gemischtem, sammtigem Toment bekleidet, an der Basis des siebenten Dorsalsegmentes mit einer breiten, silborwciss oder gelblichweiss tomentirten Querbinde. Die Unterseite des Abdomens fein und wenig dicht punktirt, dunkel behaart, an der Basis der Ventralsegniente bei reinen Stücken mit verdichteter grauer Behaarung. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgerandet, in der Ausrandung mit einem sehr schmalen Hautsaum. Long. 14 — 17 mm. Ueber Europa und Sibirien weit verbreitet. Ziemlich selten. 6. Staphylinus stercorarius Oliv. Ent. HI, 42, 18, pl. TU, f. 23, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 436, Gen. Spec. Staph. 380, Kraatz 543, Thoms. Skand. Col. II. 143, Fauvel 404, Muls. et Eey 266; crebrepunctatus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 570. — Schwarz, die Flügeldecken röthlich- oder bräunlichgelb, die Fühler mit röthlichgelber Wurzel oder ganz gelb, selten ganz braun, die Oberlippe, die Taster und die Beine in der Regel sammt den Vorderhüften röthlichgelb, selten die Schenkel pechschwarz. Oft ist der Halsschild am Hinterrande, bisweilen auch am Seitenrande röthlich. Der Kopf vor der Einschnürung quer trapezförmig, hinter den Augen erweitert, sehr dicht mit genabelten Punkten besetzt, bisweilen mit rudimen- tärer glatter Mittellinie, schwarz behaart. Die Schläfen etwas länger als die Augen, an den Hinterecken massig abgerundet. Die Fühler in der Mitte mehr oder weniger deutlich verdickt. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, etwa so lang als breit, noch dichter als der Kopf mit genabelten Punkten besetzt, schwarz behaart, hinten meist mit rudimentärer glatter Mittellinie. Das Schildchen dicht mit schwarz- sammtigem Toment bekleidet. Die Flügeldecken sehr fein chagrinirt, sehr dicht mit kleinen Nabelpunkten besetzt, röthlichgelb behaart. Das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis mit drei gelblichweissen, durch zwei sammtschwarze Flecke getrennten Tomentflecken, von welchen die mittleren klein, bisweilen erloschen sind, das siebente Dorsalsegment an der Basis mit einer hinten meist doppelt ausgebuchteten, gelblichweiss tomentirten Querbinde. Die Ventral- segmente an der Basis mit gelblichgrau behaarter Querbinde. Beim cf das sechste Ventralsegment am Hinterrande seicht stumpfwinkelig ausgerandet, vor der Mitte der Ausranduug sehr schwach gefurcht und geglättet. Long. 12 — 15 mm. Ueber Europa und das östliche Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. 7. Staphylinus meridiotialis Eosenhauer Beitr. Insectenf. Europ. 1847, 12, Fauvel 404, Muls. et Key 262 {Bemasus); Mulsanti Godart Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, Bull. LV; armeniacus Sharp ßev. Mag. Zoolog. 1873, 412. — Schwarz, die Flügeldecken dunkel braunroth, die Taster und Schienen oder wenigstens der obere Rand derselben gelbroth, die Tarsen braunroth, die Fühler gegen die Spitze mehr oder weniger röthlich. Der Kopf vor der Einschnürung quer trapezförmig , hinter den Augen erweitert, oben sehr dicht mit Nabelpunkten besetzt, schwarzbraun be- haart. Die Schläfen etwas länger als die Augen, an den Hinterecken massig abge- rundet. Die Fühler gegen die Spitze kaum verdickt. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, etwa so lang als breit, glanzlos, weniger dicht als der Kopf mit scharf umgrenzten Nabelpunkten besetzt, hinten meist mit kurzer glatter Mittellinie, 428 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Stapliylinini. schwärzlichbraun behaart. Das Schiklchen mit dichtem, schwarzsammtigem Toment bekleidet. Die Flügeldecken auf chaginirtem Grunde sehr deutlich, massig fein und ziemlich weitläufig punktirt und braunschwarz behaart. Das Abdomen auf dem dritten bis fünften (ersten bis dritten freiliegenden) Dorsalsegmente mit zwei grossen, silber- weiss tomentirten Seitenflecken und einem ebenso tomentirten, kleinen, oft kaum angedeuteten Mittelfleck, an der Basis des sechsten bis achten Dorsalsegmentes mit einer hinten doppelt ausgebuchteten, gelblichweiss tomentirten Querbinde. Beim cf das sechste Ventralsegraent an der Spitze stumpfwinkelig ausgerandet, vor der Aus- randung dreieckig eingedrückt und geglättet. Long. 14 — 17 mm. In den franzö- sischen Alpen, in den Pyrenäen, in Syrien und Armenien. Sehr selten. 8. Stapiiylinus flavopunctatus Latr. Hist. Nat. Crust. Ins. IX, Ann. XII, 1804, 297; lutarim Gravh. Mon. 1806, 115, Erichs. Gen. Spec. Staph. 381, Kraatz 543, Fauvel 405, Muls. et Key 2(50 (Bemasus). — Schwarz, Kopf und Halsschild oben bronzefarbig, die Flügeldecken röthlich gelbbraun, die Fühler, die Taster, die Spitze der Schenkel , die Schienen und Tarsen röthlichgelb. Kopf und Halsschild äusserst dicht mit Nabelpunkten besetzt, ziemlich lang röthlichgelb behaart. Der Kopf hinter den Augen stark erweitert, vor der Einschnürung quer trapezförmig. Die Schläfen länger als die Augen, an den Hinterecken massig abgerundet. Die Fühler ziemlich kurz und dick, ihr drittes Glied vom zweiten kaum an Länge verschieden. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, breiter als lang, hinten meist mit glatter Mittellinie. Das Schildchen dicht schwarzsammtig tomentirt. Die Flügeldecken ziem- lich fein und sehr dicht runzelig punktirt, röthlichgelb pubescent. Das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis mit drei gelblich- weissen , silberschimmernden Tomentflecken , von welchen die mittleren mehr oder minder reducirt sind, das sechste bis achte Dorsalsegraent an der Basis mit einer ebenso tomentirten, hinten doppelt ausgebuchteten Querbinde. Die Ventralsegmente an der Basis mit einer graugelblich tomentirten Querbinde. Beim cf das sechste Ventralsegment am Hinterrande seicht ausgebuchtet, vor der Mitte der Ausbuchtung dreieckig niedergedrückt und geglättet. Long. 14 — 22 mm. Tirol, Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. Im Allgemeinen nicht häufig. 9. Staphylimis chalcocephalus Fabr. Syst. El. II, 593, Erichs. Kf. Mk: Brandbg. I, 436, Gen: Spec. Staph. 381, Kraatz 544, Fauvel 405, Muls. et Rey 264; aeneocephalns Fabr. Ent. Syst. I, 2, 522; ochropterus Germ. Ins. spec. nov. 34; carinthiacns Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 365. — Schwarz, Kopf und Halsschild bronzefarbig, die Flügeldecken röthlich gelbbraun, die Taster und Schienen gelbroth, die Tarsen in der Kegel dunkler braun. Kopf und Halsschild äusserst dicht mit groben Nabelpunkten besetzt, hinten meist mit kurzer, glatter Mittellinie, massig lang bräunlichroth oder bräunlichgelb behaart. Der Kopf hinter den Augen stark erweitert, vor der Einschnürung quer trapezförmig. Die Schläfen kaum länger als die Augen, an den Hinterecken wenig abgerundet. Die Fühler viel länger und schlanker als bei flavopunctatus , ihr drittes Glied wesentlich länger als das zweite. Der Hals- schild so breit als die Flügeldecken , etwa so breit als lang. Das Schildchen dicht mit schwarzsammtigem Toment bekleidet. Die Flügeldecken fein chagrinirt, massig fein und massig dicht punktirt, röthlichgelb behaart. Das dritte bis sechste (erste bis vierte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis mit drei graugelblichen, durch zwei sammtschwarze Flecke getrennten Tomentflecken, von denen die mittleren viel kleiner sind als die seitlichen, das siebente und achte Dorsalsegment an der Basis mit einer ebenso tomentirten, hinten doppelt ausgebuchteten Querbinde. Die Ventral- segmente an der Basis mit einer graugelblich behaarten Querbinde. Beim cf das sechste Ventralsegment am Hinterrande niedergedrückt und geglättet, in der Mitte ziemlich tief ausgebuchtet. Long. 13 — 17 mm. Ueber Mitteleuropa weit verbreitet. Namentlich auf Gebirgsstrassen im Pferdemist nicht selten. 10. StapJiylinus latehricola Gravh. Mon. 113, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 437, Gen Spec. Staph. 382, Kraatz 545, Thoms. Skand. Col. II, 143, Fauvel 406, 93. Gatt. Staphyliiius. 429 Muls. et Key 269 ; aericeps Steph. Illustr. Brit. V, 206 ; rupicola Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. XI, 1850, 219. — Dem clialcocephalus sehr nahe stehend, viel kleiner und schmäler, an den Beinen auch die Schenkel gelbroth, die Fühler kürzer und dicker, der Kopf nach hinten weniger erweitert, sowie der Halsschild weniger dicht mit Nabel- punkten besetzt, die Flügeldecken auf chagrinirtem Grunde feiner und dichter punk- tirt. Beim (^ das sechste Ventralsegment am Hinterrande massig tief ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung stumpf dreieckig niedergedrückt und geglättet. Von stercorarius durch die dunkle Erzfarbe und die gelbliche Behaarung von Kopf und Halsschild leicht zu unterscheiden. Long. 10 — 12 tnm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten; bisweilen in den Nestern von Formica riifa. Subg. Staphyliiius s. str. Thoms. 11. Staphylinus caesareus Cederh. Fn. Ingr. 1798, 335, T. III, f. c, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 435, Gen. Spec. Staph. 378, Kraatz 548, Thoms. Skand. Col. II, 146, Fauvel 408, Muls. et Key 251; erythropterus Fabr. Syst. Ent. 265; ornaticauda Lee. New Spec. Col. I, 1863, 37. — Schwarz, die Flügeldecken röthlich- gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine gelbroth, die Fühler gegen die Spitze meist dunkel. Der Kopf hinter den Augen nicht erweitert, vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, äusserst dicht mit massig starken, einfachen Punkten besetzt, hinten meist mit glatter Mittellinie, auf der vorderen Partie der Stirn, auf den Schläfen und auf der Halspartie goldgelb behaart. Die Fühler kräftig, ihr drittes Glied länger als das zweite. Das Endglied der Kiefertaster kürzer als das vorletzte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, fast länger als breit, nach hinten nicht verengt, sowie der Kopf äusserst dicht punktirt , mit mehr oder minder vollständiger glatter Mittellinie, am Vorder- rande vorn jederseits mit einem dreieckigen goldgelben Haarflecken, am Hinterrande und am Seitenrande etwa bis zum hinteren Drittel goldgelb gesäumt. Das Schildchen schwarzsammtig, an der Basis goldgelb behaart. Die Flügeldecken fein und äusserst dicht chagrinirt-punktirt, mit sehr spärlichen grösseren, borstentragenden Pankten besetzt, röthlichgelb pubescent. Das Abdomen sehr fein und dicht punktirt und fein schwarz behaart, auf allen freiliegenden Dorsalsegmenten jederseits mit einer grossen, dreieckigen, gelblichweissen, silberschimmernden Tomentmakel. Die Ventralsegmente an der Basis jederseits mit einer ebenso tomentirten Querbinde. Die mittleren Hüft- höhlen hinten nicht gerandet. Das Metastern um zwischen den Mittelhüften ohne bogenförmige Linie. Beim (^ das sechste Ventralsegment an der Spitze tief winkelig bogenförmig ausgerandet. Long. 17 — 25 mm. Ueber Europa und das Mittelmeer- gebiet verbreitet; auch in Nordamerika aufgefunden. Häufig. 12. Staphylinus erythropterus Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 422, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 434, Gen. Spec. Staph. 377, Kraatz 547, Thoms. Skand. Col. II, 145, Fauvel 407, Muls. et Key 254; castanoptenis Gravh. Micr. 10; caesareus Leconte. — Schwarz, die Flügeldecken röthlichgelbbraun , die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine gelbroth. Der Kopf hinter den Augen nicht erweitert, vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, glanz- los, äusserst fein chagrinirt und äusserst dicht mit feinen Nabelpunkten besetzt, hinten meist mit glatter Mittellinie , auf dem vorderen Theile der Stirn , auf den Schläfen und auf der Halspartie goldgelb behaart. Die Fühler länger und schlanker als bei caesareus, ihr drittes Glied länger als das zweite. Das letzte Glied der Kiefer- taster kürzer als das vorletzte. Der Halsschild vorn deutlich schmäler als der Kopf und die Flügeldecken und kaum so breit als lang, nach hinten deutlich verengt, glanzlos, äusserst fein chagrinirt und fein und äusserst dicht punktirt, meist mit feiner, mehr oder minder vollständiger glatter Mittellinie, kurz anliegend schwarz behaart. Das Schildchen dicht goldgelb behaart. Die Flügeldecken fein und äusserst dicht chagrinirt-punktirt, mit einzelnen grösseren, borstentragenden Punkten besetzt, röthlichgelb pubescent. Das Abdomen sehr fein und dicht punktirt, fein schwarz 430 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylimni. behaart, das dritte bis fünfte (erste bis dritte freiliegende) Dorsalsegment an der Basis in der Mitte mit einer braunschwarz tomentirten Querbinde , an den Seiten nur mit schwacher Andeutung von gelblichen Tomentflecken , das sechste bis achte Dorsalsegment jederseits mit einem grossen , dreieckigen , weisslichgelben , silber- schimmernden Tomentflecken. Die Ventralsegmente an der Basis jederseits mit einer weisslichgelb behaarten Querbinde. Die mittleren Hüfthöhlen hinten ungerandet. Das Metasternum zwischen den Mittelhüften ohne quere Bogenlinie. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich tief bogenförmig ausgerandet. vor der Aus- randung niedergedrückt und geglättet. Long. 14 — 18 mm. Ueber Europa, Sibirien und Transcaucasien verbreitet. Auch in Nordamerika aufgefunden. Viel seltener als caesareiis. Subg. Goerius Thoms. sensa lat. [Ocyims Subg. Goerius und Subg. Ocyjms s. str. Muls. et Rey.) 13. StaiJhylinus olens Müll. Fn. Fridr. 1764, 23, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 439, Gen. Spec. Staph. 405, Kraatz 553, Thoms. Skand. Col. II, 147, Fauvel 409, Muls. et ßey 278, Otto Wien. Entom. Zeit. 1890, 61; unicolor Herbst Fuessly Arch. Insectg. 4. H. 1783, 149; maxillosus Schrank Enum. Ins. Austr. 1781, 230; major Degeer Ins. IV, 17. — Geflügelt. Schwarz, die Spitze der Fühler mehr oder minder röthlich. Die ganze Oberseite äusserst fein chagrinirt, fein und kurz schwarz oder braunschwarz behaart. Kopf, Halsschild und Flügeldecken fein und äusserst dicht punktirt, glanzlos, das Abdomen äusserst fein und weniger dicht punktirt, schwach glänzend. Der Kopf vor der Einschnürung quer viereckig, mit abgerundeten Hinter- ecken der Schläfen. Die Schläfen viel länger als die Augen. Der Halsschild etwas breiter als lang, nach hinten nicht verengt. Die Flügeldecken so lang als der Hals- schild, das zweite wirkliche Dorsalsegment grösstentheils überdeckend. Das zweite wirkliche Dorsalsegment mit Ausnahme des von den Flügeldecken nicht bedeckten dicht punktirten Hinterrandes glatt. (Nach Abhebung der Flügeldecken zu unter- suchen.) Das siebente (fünfte vollkommen freiliegende) Dorsalsegment am Hinterrande mit einem feinen Hautsaume. Die Vorderschienen an der Aussenseite fast in ihrer ganzen Länge kräftig bedornt. Beim (^ das sechste Ventralsegment am Hinterrande sehr breit und seicht ausgebuchtet. Long. 20 — 32 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Im Mittelmeergebiete häufig. 14. Staphißlinus tenehricosus Gravenh. Uebers. Arb. schles. Gesellsch. 1846, 95, Otto Wien Entom. Zeitg. 1890, 64; curtipennis Motsch. Bull. Mose. 1849, III, 87; microptervs ßedtb. Fn. Austr. ed I, 1849, 697; hrachyptertis Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 509, Kraatz 553, nee Brülle. — Dem olens äusserst ähnlich, aber ungeflü- gelt, die Flügeldecken kürzer, nur die Basis des zweiten wirklichen Dorsalsegmentes bedeckend, das zweite wirkliche Dorsalsegment nur am Basalrande glänzend glatt, von der basalen Qnerfurche bis zum Hinterrande, sowie die folgenden Segmente, äusserst dicht punktirt, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment ohne Haut- saum. Long. 20 — 30 mm. Ueber Mitteleuropa, namentlich über das Alpengebiet weit verbreitet. Nicht selten. 15. Staphylinus italicus Aragona De quibusd. Col. 1830, 10, Erichs. Gen. Spec. Staph. 406, Fauvel 409, note, Muls. et Eey 280. — Ungeflügelt, schwarz, die Fühler gegen die Spitze röthlich, die Flügeldecken dunkel rothbraun, die ganze Oberseite rothbraun pubescent. Die Flügeldecken sind noch kürzer als bei tenehri- cosus. Von den beiden vorhergehenden Arten durch rothbraune Flügeldecken und rothbraune Pubescenz, von olens in gleicher Weise wie tenehricosus durch den Mangel von Flügeln, kurze Flügeldecken und gleichfarbigen, nicht häutigen Hinterrand des siebenten Dorsalsegmentes verschieden. Vermuthlich eine Rasse des tenehricosus. Long. 18 — 20 mm. ]n den ligurischen Alpen und im Apennin. Von Redtenbacher (Fn. Austr. ed. 3, 206) wohl irrthümlich aus Oesterreich angegeben. 93. Gatt. Staphyliuus, 431 16. Staphylinus ophthalmicus Scop. Ent. Carn. 9i), Fauvel411 ; cj/aneus Payk. Mon. Stapli. 13, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 440, Gen. Spec. Stapli. 405, Kraatz 555, Thoms. Skand. Col. II, 147, Muls. et Key 282; coerulescens Fourcr. Ent. Paris I, 164; atrocoerulescens Goeze Ent. Beytr. I. 72t); rugifrons Runde Brach. Hai. 4; mor- dax Block Verz. Ins. Plauisch. Gr. 1799, 115, f. 2; azurescens Mannerh. Brach. 23; ctjanochloris Hochh. Bull. Mose. 1849, I, 118; atrocyanevs Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1860, 157. — Geflügelt, schwarz, dunkel behaart. Kopf^ Halsschild und Flügeldecken blau oder blaugrün. Kopf und Halsschild sehr dicht mit mehr oder minder deutlich genabelten Punkten besetzt, etwas glänzend, mit rudimentärer oder fast erloschener Mittellinie. Kopf viereckig, wenig breiter als lang, mit abgerundeten Schläfenocken. Halsschild etwa so lang als breit, nach vorn meist etwas verengt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, äusserst dicht runzelig punktirt, glanzlos. Abdomen sehr fein und dicht punktirt, das siebente Dorsalsegment mit sehr schmalem, weisslichem Haut- saurae. Vorderschienen am Aussenrande fast in ihrer ganzen Länge kräftig bedornt. Beim (^ das sechste Ventralsegment an der Spitze seicht ausgebuchtet. Long. 14 bis 22 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. 17. Staphylinus similis Fabr. Ent. Syst. I, 2, 521, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 440, Gen. Spec. Staph. 408, Kraatz 556, Thoms. Skand. Col. II, 140, Muls. et Eey 286; ahhreviatipennis Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 315; nitens Fauvel 411; ■ — • var. decurtatus Muls. et Key 289. — Ungeflügelt, schwarz, schwarz behaart. Kopf viereckig, mit massig abgerundeten Schläfenecken, sowie der Halsschild äusserst dicht und ziemlich kräftig punktirt, ziemlich glänzend, auf dem Scheitel mit glatter Mittellinie. Unterseite des Kopfes kräftig und ziemlich dicht punktirt. Halsschild meist mit vollständiger, feiner, glatter Mittellinie. Flügeldecken kürzer als der Hals- schild, äusserst dicht runzelig punktirt, glanzlos. Abdomen sehr fein und bis zur Spitze dicht punktirt. Vorderschienen an der Aussenseite nur gegen die Spitze be- dornt. Beim cT icipennis Fabr. Ent. Syst. I, 2, 521, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 442, Gen. Spec. Staph. 412, Kraatz 559, Thoms. Skand. Col. II, 148, Fauvel 414, Muls. et Rey 306; trisüs Fabr. Ent. Syst. I, 2, 524; penetrans Müll. Zool. Dan. Prodr. 97; sericeus Marsh. Ent. Brit. 508; lencopJdhalmus Marsh. 1. c. 511; aeneocephalus 'Pa.jk. Mon. Staph. 1789,11; sericeicollis Men. Cat. rais. 1832, 143. — Geflügelt, schwarz oder braunschwarz, bräunlich behaart, Kopf und Halsschild glän- Ganglbauei-, Käfer von Mitteleuropa. 28 434 ^'III- Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphyliniui. zend, gewöhnlich mit Bronzeschimmer, die Flügeldecken häufig braunroth, das Ab- domen mit fünf heller behaarten, gelbgrauen Rückenlinien, die Spitze der Fühler, die Taster und Tarsen rothbi-aun. Kopf ziemlich gross, wenig schmäler als der Hals- schild, gerundet viereckig, nach hinten etwas erweitert, mit wenig abgerundeten Schläfenecken, in der Mitte ziemlich fein und weitläufig, hinter den Augen ziemlich dicht punktirt. Halsschild so lang als breit, mit breiter glatter Mittellinie, jederseits derselben mit einer Keihe grösserer Punkte, massig fein und massig dicht, jederseits der Mittellinie nicht oder nur wenig dichter punktirt. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, äusserst dicht runzelig punktirt. Auf den Dorsalsegmenten treten ein- zelne denudirte borstentragende Punkte deutlich hervor. Beim (^ das sechste Ventral- segment in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet. Long. 14 — 17 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Nicht selten. 26. Staphylinus aeneocephalus Degeer Ins. IV, 22, Fauvel 417, Muls. et Rey 308; ctipreMs Rossi Fn. Etr. I, 248, t.7, f. 13, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 443, Gen. Spec. Staph. 412, Kraatz 560, Thoms. Skand. Col. II, 149: aeneicoUis Gyllh. Ins. Suec. IV, 475; sirigatus Nordm. Symb. 70; puberulus Runde Brach. Hai. 3; confinis Steph. 111. Brit. V, 211; angustatus Steph. 1. c. 212; metallicus Costa Atti Nap. 1839, IV, 48; sericeus Motsch. Bull. Mose. 1858, II, 670; pimctatissimns IV oü&st. Cat. Col. Canar. 1864, 568; fortunatarum Woll. Transact. Ent. Soc. Lond. 1871, 302. — - Mit St. picipennis sehr nahe verwandt, von demselben durch kleinere und schlankere Ge- stalt, kleineren, viel schmäleren, an den Seiten stärker abgerundeten, nach hinten nicht erweiterten Kopf, schmäleren und längeren, dichter behaarten, jederseits der Mittel- linie deutlich eingedrückten und dichter punktirten Halsschild, etwas längere Flügel- decken und in der Regel zahlreichere und kräftigere denudirte Borstenpunkte der Dorsalsegmente verschieden. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes nur äusserst schwach ausgebuchtet. Long. 11 — ^15 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. 27. Staphylinus obscuroaeneus Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 73, Fauvel 416, Muls. et Rey 312. — Geflügelt, dunkel bronzefarbig, wenig glänzend, die Taster, Fühler und Tarsen rothbraun. Dem St. aeneocephalus sehr ähnlich, grösser, dunkler bronzefarbig, weniger glänzend, Kopf und Halsschild dichter punktirt, der letztere mit viel weniger deutlicher, nach vorn erloschener glatter Mittellinie, jederseits derselben nicht eingedrückt, das Abdomen ohne helle Tomentlinien, zwischen der dunklen Behaarung mit zerstreuten gelben Haaren. Beim r^ ist das sechste Ventral- segment tief stumpfwinkelig ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung niedergedrückt und geglättet. Long. 15 — 18 mm. Südfrankreich, Algier, Marocco. (Ex Fauvel et Rey.) 28. Staphylinus fiilvipennis Erichs. Gen. Spec. Staph. 413, Kraatz 561, Fauvel 415, Muls. et Rey 314; chalcocephalus Nordm. Symb. 70; picipennis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 374; vagans Heer Fn. Helv. I, 255; ibericus Kol. Melet. Entom. III, 17 — var. confusus Baudi Studi Entom. 1848, 122, Kraatz 560, Note. — Schwarz, Kopf und Halsschild glänzend, mit Bronzeschiuimer, die Flügeldecken, die Fühler, Taster und Beine rothgelb. Bei var. confusus Baudi sind die Flügeldecken pechbraun und an den Beinen nur die Spitzen der Schienen und die Tarsen röthlichgelb. Kopf quer rundlich -viereckig, nach hinten nicht erweitert, etwas schmäler als der Hals- schild, massig fein und dicht, vorn weitläufiger punktirt, hinten mit glatter Mittel- linie. Halsschild so lang als breit, sowie der Kopf dicht und gleichmässig punktirt und dünn rostbraun behaart, mit glatter Mittellinie und jederseits derselben mit einer Reihe grösserer Punkte. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, sehr fein und dicht punktirt und chagrinirt, gelblich behaart. Abdomen braun pubescent, mit eingestreuten hellen Haaren. Auf jedem Dorsalsegmente treten einzelne borsten- tragende Punkte hervor. Beim rf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes äusserst schwach ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung dreieckig nieder- gedrückt und geglättet. Long. 12 — 14 mm. Ueber Nord- und Mitteleuropa und Sibirien verbreitet. Nicht häufig. 93. Gatt. Staphylinus. 435 Subg. Tasgitis Steph. Thoms. L^9. Staphylinus pedator Gravh. Micv. 1802, 163, Erichs. Gen. Spec. Staph. 415, Kraatz 561, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Euf. II, pl. 13, f. 65, Thoms. Skand. Col. II, 149, Fauvel 417, Muls. et Key 319; rufipes Latr. Gen. Crust. Ins. I, 285; sicu- lus Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1842, 234; chahjbeipemns Men. Cat. rais. 143. — Geflü- gelt, schwarz, die Flügeldeclven dunkelblau, die Fühler, Taster und Beine gelbroth, selten bräunlich. Kopf and Halsschild glänzend, sehr fein behaart, grob und ziemlich dicht punktirt, mit eingestreuten kleineren Punkten. Scheitel und Halsschild mit glatter Mittellinie. Flügeldecken kräftig und sehr dicht, das Abdomen fein und dicht punktirt. - Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem einfachen Zahne. Das End- glied der Lippentaster, beim r^ auch das Endglied der Kiefertaster stark verdickt. Siebentes Dorsal segment am Hinterrande ohne Hantsaum. Epimeren der Vorderbrust gänzlich fehlend. Beim (f das sechste Ventralsegment am Hinterrande äusserst schwach ausgebuchtet. Long. 15 — 22 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet, im Süden häufig. 30. Staphylinus ater Gravh. Micr. 161, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 444, •Gen. Spec. Staph. 416, Kraatz 562, Thoms. Skand. Col. II, 149, Fauvel 418, Muls. et Eey 323; fuscatus Gyllh. Ins. Suec. IV, 474; obscunis Marsh. Ent. Brit. 514; nigripes Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 370; confinis Gurt. Brit. Ent. X, f. 438; pumtulatus Steph, 111. Brit. V, 209; punctatissimiis Dufour Bull. Soc. Pau 1843; morlo Sahlbg. Ins. Fenn. I, 309; jjrotensus Men. Cat. rais. 144. — Geflügelt, schwarz, glänzend, die Spitze der Fühler und Taster und die Tarsen rothbraun. Kopf und Halsschild mit weitläuflger, aus grösseren und kleineren Punkten bestehender Punktirung und mit glatter Mittellinie, beinahe kahl. Flügeldecken massig fein und äusserst dicht, das Abdomen kaum feiner, aber etwas weniger dicht punktirt. Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem einfachen Zahne. Das Endglied der Lippentaster und beim (f auch das Endglied der Kiefertaster stark verdickt. Siebentes Dorsal- segment am Hinterrande mit schmalem Hautsaume. Epimeren der Vorderbrust als schmaler, dreieckiger Hautsaum entwickelt. Beim rf das sechste Ventralsegment hinten seicht ausgebuchtet. Long. 14 — 18 mm. Ueber einen grossen Theil der palae- arctischen Region verbreitet und auch in Nordamerika. Selten. Subg. Ocypus Steph." Anodus Nordm. Thoms. Muls. et Eey. 31. Staphylinus falcifer Nordm. Symb. 12, Erichs. Gen. Spec. Staph. 418, Kraatz 565, Fauvel 419, Note, Muls. et Key 335; messor Nordm. Symb. 11. — Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken metallisch blau oder blaugrün, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine rothgelb. Die Mandibeln sehr schlank sichelförmig, innen ungezähnt. Das Endglied der Lippentaster stark verdickt. Die Schläfen länger als die Augen. Kopf und Halsschild sehr stark glänzend, ziemlich grob und ziemlich weitläufig punktirt, der letztere mit ziemlich breiter glatter Mittellinie. Flügeldecken so lang als der Halsschild, matt, fein und sehr dicht runzelig punktirt. Das Abdomen kräftig und dicht punktirt. Das sechste Ventral- segment beim r?* massig tief winkelig ausgebuchtet. Long. 12 — 16 mm. Oesterreich, Piemont, Italien, Sardinien, Sicilien, Krim, Caucasus. Sehr selten. 32. Staphylinus niinax Muls. et Key Ann. Soc. Linn. Lyon 1861, 123, Opusc. Ent. XII, 139, Fauvel 419, Muls. et Key 333. — Schwarz, die Flügeldecken mit schmal röthlicher Naht, die Wurzel und Spitze der Fühler, die Taster und Beine rostgelb. Kopf und Halsschild sehr stark glänzend, feiner und dichter als bei falcifer punktirt, der letztere mit glatter Mittellinie. Flügeldecken so lang als der Halsschild, fein und sehr dicht runzelig punktirt, wenig glänzend. Das Abdomen fein, dicht und rauh punktirt. Beim (f das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig ausgerandet. Von compressus durch starken Glanz und weniger feine, 436 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. weniger dichte, nicht runzelige Punktiruug von Kopf und Halsschild verschieden. Long. 13 — 16 mm. Frankreich, Spanien, Toscana, wahrscheinlich auch im west- lichen Deutschland. (Es Mulsant et Key.) 33. Staphylinus globülifer Fourcr. Ent. Paris I, 164, Fauvel Cat. Col. gallo-rhen. 44; edentidus Block Verz. Ins. Plauisch. Gr. 1791, 115, f. 1, Fauvel 419; morio Gravh. Micr. 6, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 444, Gen. Spec. Staph. 417, Kraatz 563, Thoms. Skand. Col. II, 150, Muls. et Eey 328; similis Payk. Mon. Staph. 10; Kir- byi Steph. III. Brit. V, 210; angiistatus Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 369 ; fuscatKs -Boisd. Lac. 1. c. 372; ohscurus Runde Brach. Hai. 4; melanarius B^qqv ¥n.. Helv. I, 256; erosicollis Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, 364; Saulcyi Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1857, Bull. IX; sicuhis Stierl. Berl. Ent. Zeitschr. 1864, 146. — Schwarz, Kopf und Halsschild wenig glänzend, oft mit grünlichem Bronzeschimmer, die Spitze der Fühler und die Tarsen röthlich. Kopf in der Regel breiter als der Halsschild, quer vier- eckig, ziemlich stark und dicht, vorn etwas weitläufiger punktirt. auf dem Scheitel mit glatter Mittellinie. Die Mandibeln sehr schlank, sichelförmig, innen ungezähnt. Das Endglied der Lippentaster beim $ schwach, beim c^ stark beilförmig, beim (f auch das Endglied der Kiefertaster beilförmig verdickt. Halsschild etwas länger als breit, nach hinten deutlich verengt, stark und dicht punktirt, mit glatter, vollständiger oder nach vorn erloschener Mittellinie. Bisweilen ist die Punktirung von Kopf und Haischild weitläufiger. Flügeldecken so lang als der Halsschild, fein und äusserst dicht runzelig punktirt. Das Abdomen fein und sehr dicht punktirt. Das sechste Ventralsegment beim cf hinten ziemlich tief stumpfwinkelig ausgeschnitten. Long. 12 — 17 mm. lieber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet Häufig. 34. Staphylinus cornpressus Marsh. Ent. Brit. 503, Erichs. Gen. Spec. Staph. 418, Kraatz 564, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 14, f. 66, Thoms. Skand. Col. II, 150, Fauvel 420, Muls. et Rey 330; morsitam Rossi Fn. Etr. I, 249; phaeopus Steph. III. Brit. V, 212; ritfipalpis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 310; ßdvipes Motsch. Bull. Mose. 1858, II, 669; mutatus Gemm. Harold Cat. Col. Monach. 583; — var. cerdo Erichs. Gen. Spec. Staph. 417, Kraatz 564; higanensis Heer Fn.Helv.I, 256. — Schwarz, ziemlich dicht anliegend graubraun behaart, die Fühler, mit Ausnahme der in der Regel bräunlichen Mitte, die Taster und Beine rothgelb. Bei var. cerdo Er. sind die Beine schwarz mit pechbraunen Schienen und rothbraunen Tarsen. Kopf quer viereckig, merklich kräftiger und etwas weniger dicht als der Halsschild punktirt. Schläfen nicht länger als der grösste Augendurchmesser. Mandibeln und Taster wie bei glohuUfer. Halsschild fein und äusserst dicht punktirt, höchstens auf der hinteren Hälfte mit schwacher Andeutung einer glatten Mittellinie. Flügeldecken fein und äusserst dicht runzelig punktirt, so lang als der Halsschild. Das Abdomen fein und sehr dicht punktirt. Das sechste Ventralsegment beim J* am Hinterrande seicht ausgebuchtet. Long. 12 — 16 mm. Ueber Europa und Syrien verbreitet. Selten. 94. Gatt. Ortliidus. Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon. 5. ser. T. VIII. 1875, 339. Von Philontlms nur durch den Mangel einer Querleiste auf dem Mesosternum und durch vier erweiterte Glieder der Vordertarsen verschieden. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen sind bei beiden Geschlechtern sehr stark und nahezu gleich stark erweitert. Die Vorderschenkel und die Vorderschienen sind unbedornt. Nach Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon XXXIII, Ann. 1886, 147, Essai d'etudes sur cert. larves de Coleopteres 1887, 17) stimmt die vermuthlich dem Orthidus crihratus an- gehörige Larve in der Bildung von Kopf und Prothorax mit Xantholinns-Laryea, in der Bildung des Abdomens mit Philonthtis-La.vYen überein. Die einzige Art der Gattung lebt an der Meeresküste. 1. Orthidus crihratus Erichs. Gen. Spec. Staph. 431, Fauvel 422, Muls. et Rey 341. — Glänzend schwarz, Kopf und Halsschild mit grünlichem Schimmer, 94. Gatt. Orthidus. — 95. Gatt. Philonthus. 437 die Spitze der Fühler gelbrotli, die Tarsen bräunlich. Kopf vor der Einschnürung gerundet viereckig, quer, so breit wie der Halsschild, vorn mit einer Querreihe von vier Punkten, von denen die zwei inneren von einander weiter entfernt sind als von den äusseren, unmittelbar am Innenrande der Augen befindlichen. Schläfen nicht länger als die Augen, hinter denselben mit einigen grossen Punkten. Die Hai spartie oben jederseits mit einer schrägen, hinten in die Basalrandung übergehenden Leiste, innerhalb derselben mit einigen feinen Punkten. Fühler ziemlich schlank, ihr vor- letztes Glied schwach quer. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, parallelseitig oder nur sehr schwach nach vorn verengt, in der Mitte jeder- seits mit einem grösseren Punkt in der Nähe des Vorderrandes, in den Vor derecken mit mehreren grossen Punkten. Flügeldecken so lang als der Halsschild, mit grossen und tiefen Punkten sehr dicht besetzt. Abdomen kräftig und dicht, gegen die Spitze etwas feiner und weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen sehr lang, so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen und viel länger als das Endglied. Sechstes Ventralsegment des cf tief, das fünfte seicht ausgebuchtet, beide vor der Ausbuchtung der Länge nach eingedrückt. Long. 9 — 11 mm. An den Küsten des westlichen Mittelmeergebietes und an der atlantischen Küste von Frankreich. 95. Gatt. Philonthus. (Curtis Brit. Entern. XIII, 1836, pl. 610, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 445, Gen. Spec. Staph. 426, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 565, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 35) Fauvel Pn. gallo-rhen. III, 433. Philonthus + Gefyrobius + Gabrius Thoms. Skand. Col. I, 24—25, II, 153, 166, 169. — Philonthus -j- Babigus 4- GefyroUus -{- Gabrius Muls. et Eey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 338. Subgenera: Philonthus s. str. Thoms. Skand. Col. II, 153, Muls. et Eey 1. c. 344; Bisnius Steph. 111. Brit. V, 247. — Babigus Muls. et Eey 1. c. 523. — Gabrius (Steph. 111. Brit. V, 249) Thoms. Skand. Col. II, 169, Muls. et Eey I. c. 535. — Gefyrobius Thoms. Skand. Col. II, 166, Muls. et Eey 1. c. 530. Körper ziemlich gestreckt, meist mit glänzend glattem Kopfe und Halsschilde. Der Kopf hinten halsförmig eingeschnürt, vor der Halspartie quer viereckig, mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, quer rundlich, oval oder oblong. Die Augen oblong oder oval, etwas schräg gestellt, massig gross, wenig vorragend. Die Stirn vorn zwischen den Augen fast stets mit einer Querreihe von vier borstentragenden Punkten. Die Seiten des Kopfes sind in verschiedener Weise punktirt und behaart, die Halspartie ist unpunktirt und unbehaart. Der Clypeus in der Mitte mit der Stirn ohne Abgrenzung verwachsen, am abgestutzten Vorderrande häutig. Die Fühler faden- förmig oder gegen die Spitze leicht verdickt, ihr erstes Glied so lang oder kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite und dritte Glied massig gestreckt, das dritte Glied meist länger als das zweite, das vierte bis zehnte allmälig «twas an Länge abnehmend oder an Dicke zunehmend, das Endglied an der Spitze ausgerandet oder schräg abgestutzt. Die Oberlippe in der Mitte eingeschnitten oder in der Mittellinie tief gefurcht, am häutigen Vorderrande dicht behaart, hinter dem- selben lang bewimpert. Die Mandibeln in der Mitte des Innenrandes mit einem scharfen Zahne, aussen gegen die Basis mehr oder minder gefurcht. Die Innenlade der Maxillen am ganzen Innenrande, die weit vorragende Aussenlade an der Spitze sehr dicht behaart. Die Kiefertaster massig lang, ihr erstes Glied klein, das zweite gestreckt, an der Wurzel ziemlich schlank, gegen die Spitze verdickt, leicht gekrümmt, das dritte Glied in der Regel kürzer als das zweite, verkehrt conisch, das Endglied variabel, in der Regel länger oder so lang, selten {PJi. temiis, pulliis) kürzer als das dritte, in der Mitte leicht verdickt und gegen die Wurzel und Spitze ver- schmälert oder von der Basis an allmälig verschmälert, lang gestreckt oder kürzer conisch. Das Kinn kurz und breit, quer trapezförmig, am Vorderrande oft häutig. Die Zunge kurz, ungetheilt, vorn abgerundet. Die Paraglossen die Zunge überragend, gekrümmt, innen dicht behaart. Die zwei ersten Glieder der Lippentaster meist 438 VI^I- Familie. Staphylinidae. — XYII. Trib. Staphylinini. ■wenig an Länge verschieden, das Endglied oft viel länger als das zweite Glied, meist dem Endgliede der Kiefertaster ähnlich gebildet. Der Halsschild in der Form variabel, quer, so lang als breit oder länger als breit, nach vorn bei vielen Arten verengt, an der Basis gerundet, vorn abgestutzt, auf dem Eücken leicht gewölbt, gegen die Vorderecken in ziemlich starker Wölbung abfallend, über den Vorderecken selbst sehr stark oder vorspringend gewölbt. Die Scheibe des Halsschildes meist mit zwei Dorsalreihen von drei bis sechs Punkten, selten ohne Rückenpunkte, selten mit zahlreichen Punkten jederseits einer glatten Mittellinie. Die Seitenrandlinie des Hals- schildes ist vorn in schwacher Krümmung abwärts gerichtet. Die lange, etwa im vorderen Drittel oder Viertel befindliche Seitenwimper, welche die übrigen Seiten- borsten weit überragt, ist vom Seitenrande nicht oder nur wenig weit entfernt. Die innere Randleiste der Epipleuren verlischt in der Regel vor den Vorderhüften, ohne sich mit dem Seitenrande des Halsschildes zu vereinigen. Das dreieckige Schildchen gross. Die Flügeldecken die Hinterbrust wenig überragend, hinten unten einem ge- meinschaftlichen sehr stumpfen Winkel oder fast gerade abgestutzt. Das Abdomen lang gestreckt, hinten massig verengt, mit aufgebogenen Seiten. Das Prosternum kurz^ quer dreieckig, in der Mitte in einen abgerundeten Höcker erhoben. Epimeren der Vordei-brust fehlen. Das Mesosternum zwischen den Wurzeln der Mittelhüften mit einer bogenförmigen, nach hinten convexen Querleiste. Der Mesosternalfortsatz drei- eckig, mit scharfer, selten stumpfer Spitze. Das Metasternum hinten vor der Tnnen- lamelle der Hinterhüften jederseits tief bogenförmig ausgerandet. Der Metasternal- fortsatz dreieckig, zwischen den Hinterhüften schräg abfallend oder eingedrückt, in der Mittellinie tief gefurcht, an der Spitze gespalten. Die Innenlamelle der Hinter- hüften ziemlich gewölbt, in der Mitte eingeschnürt. Die Mittel- und Hinterschienen stets bedornt. Die drei ersten Glieder der Vordertarsen bei beiden Geschlechtern oder nur beim cf erweitert oder bei beiden Geschlechtern einfach. Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen mehr oder minder gestreckt, bei den meisten Arten länger, bei einigen nur so lang als das Endglied. Das zweite bis vierte Glied an Länge allmälig abnehmend, das Endglied meist so lang als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Larve von PhUonthvs aenens Rossi wurde beschrieben von Westwood (Zoolog. Journ. HI, 1828, 58, pl. II, Fig. 2), Bouehe (Naturg. Insect. 1834, 179—180, t. 7, f. 29—35), Thomson (Skand. Col. II, 1860, 154), Fauvel (Faune gallo-rhen. III, 433) und Mulsant und Rey (Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 373). Schiwdte (Naturhist. Tidsskr. 3. Raekke, III. Bd. 1864/65, 206, t. XII, f. 1) machte die Puppe derselben Art bekannt und beschrieb die Larven von Ph. nitidus (1. c. 199 — 200, t. IX, f. 6 — 17) und atratus (l. c. 200 — 201). Weiter wurden beschrieben von Mulsant and Rey (Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875) die Larven von Ph. carbonarius? (1. c. 384), varins (1. c. 402), ßmetarius ? (1. c. 433), sordidus ? (1. c. 437), con- cinnifs (l. c. 453), immmidus ? (1. c. 459) und ventralis (l. c. 484), endlich von Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon, XXXIII, 1886, Essai d'etudes sur cert. larves de Coleopteres 1887) die Larven von Ph. discoideus (l. c. 144, 14) und dehilis (1. c. 146, 16). Die Beschreibung der Larve von Philonthtfs nitidus F. sei hier nach Schindte wiedergegeben. Der Körper blass gelblich, der Kopf, die Rückenschilder des Thorax und des ersten Abdominalsegmentes kastanienbraun, bisweilen gelblich gefleckt, die Schilder des Abdomens bräunlich, oft dunkler gesprenkelt. Der Kopf grösser als der Prothorax, so lang als breit, gegen die Halspartie sehr schwach verbreitert, mit fast geraden und ziemlich parallelen Seiten und breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, sehr stark glänzend, die Halspartie um ein Drittel schmäler als die vordere Partie des Kopfes. Die Oberseite des Kopfes gewölbt, die Stirn furchen deutlich, nach innen gekrümmt, hinter den Fühlern dui'ch einen Querstreifen verbunden. Der Clypeus ziemlich flach, fein chagnnirt und reticulirt, am Vorderrande neunzähnig. Die fünf mittleren Zähne des Clypeus grösser als die äusseren, der Mittelzahn schmäler als die einschliessenden. Die Unterseite des Koptes gewölbt, fein chagrinirt, schwach quer ge- runzelt, jederseits hinter dem Angelgliede der Maxillen mit einer seichten, gebuchteten 95. Gatt. Philonthus. 439 Längsfurche. Das Hypostom tief eingesenkt, hinten zugespitzt verschmälert. Die Fühler wenig länger als der halbe Kopf, ihr zweites Glied cyl indrisch, an der Spitze leicht verdickt, um ein Viertel länger als das dritte Glied, das Endglied um ein Viertel kürzer als das dritte Glied. Die Mandibeln länger als der halbe Kopf, hinter der Mitte des Innenrandes schwach winkelig erweitert. Das Angelglied der Maxillen oblong, um ein Drittel länger als breit. Der Stipes um ein Viertel länger als das Angelglied. Die Lade cylindrisch, an der Spitze mit einem kleinen, zugespitzton Anhangsgliede. Die Kiefertaster um ein Drittel länger als der Stipes, ihr zweites Glied um die Hälfte länger als das erste, das dritte Glied kürzer und schlanker als das zweite, das End- glied klein, pfriemenförmig. Das Kinn um die Hälfte kürzer als an der Basis breit. Das von den verwachsenen Tasterträgern gebildete Stück der Unterlippe vorn etwa so breit als lang. Die Zunge schhink, conisch-cylindrisch. Die Lippontaster halb so lang als die Kiefertaster, ihr erstes Glied cylindrisch, das zweite halb so lang als das erste, gegen die Spitze verschmälert, das Endglied kurz und dünn. Das Pronotum so lang als breit, nach vorn verengt, hinten so breit als die vordere Partie des Kopfes, jederseits doppelt bogenförmig eingedrückt, an den Seiten nicht gerandet. Das Ab- domen fast sechsmal so lang als der Prothorax, oben und unten gewölbt, das erste Abdominalsegment etwas schmäler als der Metathorax, das zweite etwas breiter als das erste^ die folgenden Segmente allmälig schmäler. Das Analsegment fast doppelt so lang als das neunte Segment, die Cerci dreimal so lang als das neunte Segment, ihr zweites Glied sehr schlank, um ein Drittel kürzer als das erste. Die Beine ziemlich kurz und schlank, von vorn nach hinten an Länge zunehmend. Die Hüften zweieinhalbmal so lang als an der Wurzel breit. Die Trochanteren fast halb so lang als die Schenkel. Die Schenkel cylindrisch, gegen die Spitze leicht verdickt, um ein Fünftel kürzer und nur halb so breit als die Hüften, innen mit abwärts- gerichteten Dornen besetzt. Die Schienen cylindrisch, fast um ein Drittel kürzer als die Schenkel, mit sechs Längsreihen scharfer Dornen. Die Larve von Philonthus atratiis unterscheidet sich von der des nitidus nur durch geringere Grösse^ hell- rothen, unten weniger gerunzelten Kopf, fein chagrinirte, nicht gerunzelte Stirn, gerunzelte Längsfurchen auf der Unterseite des Kopfes, mehr gerundeten Vorderrand des Clypeus und kürzeren Mittelzahn desselben. Nach Mulsant und Key differiren die von ihnen beschriebenen PhiloiUhus-LavYQn von einander hauptsächlich durch die Länge der Cerci, deren erstes Glied bei einigen kürzer, bei anderen länger ist als das Analsegment. Die von Schi^dte (1. c. 206, T. XII, f. 1) beschriebene und ab- gebildete Nymphe des Ph. aeneus Rossi unterscheidet sich, abgesehen von der Grösse nnd der Körperform von der des Creophilus maxillosus durch ungerandete, weniger gerundete, sämmtlich mit einer Wimperborste versehene Seiten der Dorsalsegmente und allmälig kleiner werdende Abdominalstigraen. Die Gattung ist ungemein artenreich und enthält über 400 bekannte Arten, von denen einige sehr weit verbreitet sind. Die Arten leben räuberisch und suchen ihre Beute auf Wegen, unter faulenden Vegetabilien, an Cadavern, im Dünger etc. 1 Das Endglied der Lippentaster nicht oder kaum schmäler als das vorletzte 2 — Das Endglied der Lippentaster viel schmäler als das vorletzte. Kopf länglich viereckig oder oblong, die Schläfen mindestens doppelt so lang als die Augen. Halsschild in den Dorsalreihen mit fünf oder sechs Punkten. Vordertarsen bei beiden Geschlechtern einfach. Subg. Gabrius 37 2 Das Endglied der Kiefertaster länger als das vorletzte 3 — Das Endglied der Kiefertaster nicht länger als das vorletzte, conisch zu- gespitzt. Halsschild in den Dorsalreihen mit sechs Punkten. Subg. RabigUS. 61 tenuis, 62 puUus. 3 Halsschild ohne Rückenpunkte 4 — Halsschild mit zwei aus je drei Punkten gebildeten Dorsalreihen 5 — Halsschild mit zwei aus je vier Punkten gebildeten Dorsalreihen 6 — Halsschild mit zwei aus je fünf Punkten gebildeten Dorsalreihen 22 440 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. — Halsschild mit zwei aus je sechs Punkten gebildeten Dorsalreihen 33 — Halsschild mit zwei aus je sechs bis zwölf Punkten gebildeten Dorsalreihen. 36 4 Kopf quer viereckig, Halsschild nach vorn nicht stärker als nach hinten ver- engt 1 splendens, 2 intermediiis, — Kopf kurz eiförmig. Halsschild nach vorn stärker als nach hinten verengt. 3 laniinatus. 5 Flügeldecken weitläufig und ziemlich gleichmässig punktirt. 4 laevicollis, 6 niiribicola. — Flügeldecken auf dem Eücken sehr ungleichmässig mit stärkeren Punkten besetzt, nur an den Seiten ziemlich gleichmässig weitläufig punktirt. 5 niontivagus. 6 Erstes Glied der Hintertarsen bedeutend oder merklich länger als das letzte, so lang oder fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen (vgl. auch albipes) 7 — Erstes Glied der Hintertarsen nicht oder kaum länger als das letzte, wesent- lich kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen 18 7 Kopf gerundet viereckig, viel breiter als lang oder wenigstens merklich breiter als von der Einschnürung des Scheitels bis zum Vorderrande der Stirn lang. 8 — Kopf oval oder kurz oval, von der Einschnürung des Scheitels bis zum Vor- derrande der Stirn so lang als breit oder merklich länger als breit 13 8 Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit einer in der Mitte win- kelig nach hinten gezogenen, in der Form einem quer gestellten Klammer- zeichen {-^ ähnlichen Querfurche 9 — Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit einer geraden oder in der Mitte nur sehr schwach nach hinten gezogenen Querfurche 10 9 Flügeldecken dicht punktirt. 9 aeneuSf 10 clialceus, 11 addendus. — Flügeldecken weitläufig punktirt 15 att'atus, 16 Sodenieyefi, 10 Flügeldecken bräunlichroth 7 nitidus, — Flügeldecken metallischblau oder purpurviolett 8 cyanipennis. — Flügeldecken schwarz ohne Metallschimmer 14 asplialtinus. — Flügeldecken grünlich metallisch oder bronzefarbig 11 11 Flügeldecken zwischen den Punkten nicht chagrinirt 12 — Flügeldecken chagrinirt 18 aerosus. 12 Kopf und Halsschild äusserst fein chagrinirt. Viertes Ventralsegment des ff einfach 12 carbonarius, 13 temporalis. — Kopf und Halsschild polirt und sehr weitläufig mit äusserst feinen Pünktchen besetzt. Viertes Ventralsegment beim c^ nach hinten in eine grosse, das sechste Ventralsegment gi-ossentheils überdeckende Platte verlängert. 17 rotufidicoUis. 13 Halsschild an den Seiten gelbroth 25 ftiarginatus, — Halsschild einfarbig 14 14 Flügeldecken matt chagrinirt 19 decoriis, 20 laetus, — Flügeldecken glänzend 15 15 Beine dunkel. Flügeldecken so lang als der Halsschild 16 — Beine röthlichgelb. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild. 26 lepidus, 27 nitidulus. 16 Erstes Fühlerglied unten gelb 21 fuscipemiis. — Fühler ganz dunkel 17 17 Flügeldecken ziemlich fein und mehr oder weniger dicht punktirt. 22 Mannerheimiy 23 varius, — Flügeldecken grob und weitläufig punktirt 24 frigidus. 18 Schläfen kürzer als die Augen 30 utnhratilis, — Schläfen so lang oder länger als die Augen 19 95. Gatt. Philonthus. 441 19 Von den vier zwischen den Augen in eine Querreihe gestellten Stirnpunkten sind die inneren von einander viel weiter entfernt als von den äusseren. 28 alhipes, 29 flmetaHus, — Die vier zwischen den Augen in eine Querreihe gestellten Punkte sind von einander ziemlich gleichweit entfernt 20 20 Halsschild nach vorn kaum verengt. Flügeldecken grob punktirt 21 — Halsschild nach vorn deutlich verengt, die Flügeldecken ziemlich fein und dicht punktirt o4 fuscus. 21 Flügeldecken schwarz oder hräunlichgelb mit Bronzeschimmer. Halsschild in den Dorsalreihen mit ziemlich kräftigen Punkten. 31 cephalotes, 32 sordidus. — Flügeldecken roth. Halsschild in den Dorsalreihen mit feinen Punkten. 33 Scribae. 22 Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied 23 — Erstes Glied der Hintertarsen nicht oder kaum länger als das Endglied der- selben 31 23 Kopf rundlich viereckig 24 — Kopf oval 28 24 Schläfen höchstens so lang als die Augen 25 — Schläfen etwas länger als die Augen 41 iniinundiis, 42 deMUs. 25 Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Die Naht und eine mit ihr oft verbundene Discalmakel auf den Flügeldecken roth. 40 sanguinolentus. — Abdomen massig fein und massig dicht punktirt 26 26 Die vorderen Dorsalsegmente mit einer in der Mitte deutlich winkelig nach hinten ausgezogenen Querfurche 27 — Die vorderen Dorsalsegmente mit gerader oder in der Mitte nur schwach ge- buchteter Querfurche 37 concinnus, 43 stragulatus. 27 Flügeldecken schwarz mit Bronzeschimmer 35 ebeninus. — Flügeldecken ganz oder bis auf die Basis oder wenigstens an der Spitze roth. 36 covuscuSf 39 dimidiatus. 28 Augen etwas länger als die Schläfen. 43 stragulatus, 44 longicornis. — Augen nicht länger als die Schläfen 29 29 Flügeldecken schwarz, auf der hinteren Hälfte neben der Naht mit einem rothen Fleck 45 eruentatus. — Flügeldecken schwarz mit einem hinter der Schulter beginnenden, nach hinten und innen mehr oder minder ausgedehnten braunrothen Fleck oder unge- fleckt, schwarz oder braun, am Hinterrande meist heller rothbraun. 46 varians, 47 agilis. 30 Kopf quer viereckig, mit wenig abgerundeten, fast rechtwinkeligen Hinter- ecken 49 discoideus. — Kopf rundlich viereckig mit breiter abgerundeten Hinterecken 31 31 Die Beine ganz schwarz 38 cot'vifius. — Die Beine oder wenigstens die Schenkel röthlichgelb oder bräunlichgelb.... 32 32 Flügeldecken schwarz mit grünlichem Metallschimmer oder pechbraun, roth- braun oder roth mit schwärzlicher Basis 48 ventralis, 50 quisquiliarius. — Flügeldecken schön metallisch blau 51 rufimanus. 33 Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Eadglied 34 — Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Körper schmal und langgestreckt, die Flügeldecken mit Ausnahme der Basalpartie roth. 58 diniidiatipennis. 34 Flügeldecken schwarz, häufig mit Bronzeschimmer 35 — Flügeldecken gelbroth 56 fulvipes, 57 salinus. 442 "^III. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphvlinini. 35 Abdomen massig fein und massig dicht punktirt. 52 fumarius, 53 nirfHtn. — Abdomen sehr fein und dicht punktirt 54 vifgo, 55 micans. 36 Flügeldecken mit Ausnahme der Basalpartie roth. Schmal und lang gestreckt. Long. 4-5 — 5*5 mm 58 dimidiatipennis, — Flügeldecken schwarz mit Bronzeschimmer, höchstens ihre Aussenecke roth. Körper breit und kräftig. Long. 7*5 — 10mm. b9 2)ueUa, QO punctus. 37 Halsschild in den Dorsalreihen mit fünf Punkten 3§ — Halsschild in den Dorsalreihen mit sechs Punkten 40 38 Grösser. Long. 5-5—6 mm 63 vernalis, 64 insciformis. — Kleiner. Long. 2 * 5 — 5 mm 39 39 Halsschild etwas nach hinten verengt. Long. 4 '5 — o mm. 65 siylendidulus, — Halsschild nicht nach hinten verengt. Long. 2'5 — o'bmm. '6Q tiiermariinn, 67 iinaritimus. 40 Flügeldecken roth 71 ruht'ipetinis. — Flügeldecken pechschwarz oder braun, oft mit grünlichem Bronzeschimmer. . 41 41 Halsschild parallelseitig oder kaum nach vorn verengt. 68 nigritulus, 69 trossulus, 70 astutus. — Halsschild ziemlich stark nach vorn verengt 72 eociguus, Subg. JPJiilonthtis s. str. Halsschild ohne Dorsalpunkte. 1. JPhilontJitis splendens Fabr. Entom. Syst. I, 2, 523, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. L 447, Gen. Spec. Staph. 429, Kraatz 569, Thoms. Skand. Col. II, 155, Fauvel 439, Muls. et Rey 347; niger Müll. Fn. Fr. 23; sideropterus Kol. Melet. Ent. III, 18. — Glänzend schwarz mit bronzeschimmernden Flügeldecken. Kopf gross, quer viereckig, beim cf breiter, beim 9 so breit als der Halsschild, hinter den Augen mit einigen groben Punkten, auf den Schläfen hinten mit zahlreicheren klei- neren Borstenpunkten besetzt. Halsschild wie der Kopf glänzend glatt, nach vorn nicht mehr als nach hinten verengt, an den Seiten hinter der Mitte leicht einge- buchtet, am und neben dem Vorder- und Seitenrande mit einzelnen Punkten. Flügel- decken massig dicht und kräftig, das Abdomen etwas feiner punktirt. Vorderschienen leicht gebogen. Beim cf ist das sechste Ventralsegment in der Mitte schmal und sehr tief eingeschnitten, die eingeschnittene Partie scharf dieieckig vertieft, das fünfte Ventralsegment ist am Hinterrande seicht stumpfwinkelig ausgebuchtet. Long. 10 — 14 mm. Ueber Europa, das Mittelmeergebiet und über Sibirien verbreitet. Im Dünger, an Cadavern und unter faulenden Pflanzenstoffen. Nicht selten. 2. JPhilontJius intermedius Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 388, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 447, Gen. Spec. Staph. 429, Kraatz 570, Thoms. Skand. Col. II, 155, Fauvel 439, Muls. et Rey 350 ; laminatns Nordm. Symb. 74 ; aerati/s Steph. 111. Brit. V, 228. — Schwarz , Kopf und Halsschild metallisch grün , die Flügeldecken meist dunkler grün. Kleiner als splendens, der Kopf beim cf in der Regel nicht breiter als der Halsschild, beim $ schmäler, sowie der Halsschild spiegelglatt, ähn- lich wie beim vorigen punktirt. Halsschild nach vorn nicht stärker verengt als nach hinten, an den Seiten hinter der Mitte schwach eingebuchtet, vorn und an den Seiten mit mehreren Punkten besetzt. Flügeldecken und Abdomen ziemlich weitläufig, das letztere feiner punktirt. Vorderschienen ziemlich gerade. Viertes Ventralsegment beim (^ nach hinten in eine breite Platte verlängert, welche das fünfte Segment zum grössten Theil überdeckt. Fünftes Ventralsegment am Hinterrande in sehr flachem Bogen, das sechste in der Mitte tief ausgebuchtet. Vordertarsen beim cf ziemlich stark, beim 9 schwächer erweitert. Long. 8 — 11mm. Ueber Europa und das Mittel- meergebiet verbreitet. Unter faulenden Thier- und Pflanzenstoffen, im Dünger, ziem- lich selten. 95. Gatt. Phüonthus. 443 3. Philonthiis laminatus Creutz. Entom. Vei-s. 1799, 128, t. 3, f. 31, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 446, Gen. Spec. Staph. 430, Kraatz 570, Thoms. Skand. Col. II, 155, Fauvel 455, Muls. et Eey 353; polUn^ Marsh. Entom. Brit. 504; aenens Marsh. 1. c. 511; viridanns Nordm. Symb. 74; matittinalis Fald. Fn. Transc. I, 124. — Dem intermedins sehr ähnlich, der Kopf viel kleiner, kurz eiförmig, bei beiden Geschlechtern viel schmäler als der Halsschild, dieser nach vorn viel stärker als nach hinten verengt, seine Seiten hinter der Mitte kaum merklich eingebuchtet. Die Flügel- decken sind dichter und stärker wie bei intermedins punktirt, die hinteren Ventral- segmente des cf wie bei diesem gebildet. Vordertarsen beim cf und $ schwach er- weitert. Long. 8 — 9 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Im Dünger und unter faulenden Pflanzenstoffen. Nicht selten. Halsschild mit zwei aus je drei Punkten gebildeten Dorsalreihen. 4. TMlonthus laevicolUs Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 397, Kraatz 571, Fauvel 458, Muls. et Key 356; adscifns Kiesw. Stett. Entom. Zeit. IX, 1848, 322. — Schwarz, der Kopf und Halsschild dunkel bronzefarbig, die Flügeldecken gewöhnlich heller oder grünlich metallisch, die Beine pechbraun oder gelbbraun mit röthlichen Tarsen. Kopf und Halsschild ziemlich glänzend, äusserst fein quer schraffirt und da- durch etwas seidenschimmei-nd. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, kurz und breit eiförmig, ähnlich wie bei den vorhergehenden Arten punktirt. Halsschild nach vorn ein wenig stärker als nach hinten verengt, mit zwei aus je drei Punkten ge- bildeten Dorsalreihen, ausserhalb derselben jederseits nur mit drei bis fünf Punkten. Flügeldecken fein und dicht chagrinirt, weitläufig und ziemlich gleichmässig, an den Seiten wenig feiner und dichter als auf dem Rücken punktirt. Beim cT ist das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, die Ränder des Aus- schnittes sind durchscheinend. Vordertarsen beim cf stark, beim $ massig erweitert. Long. 7 — 8 "5 mm. Ueber die Gebirge von Mittel- und Süddeutschland, über die Alpen und Karpathen verbreitet. Unter Steinen und unter Moos. 5. Fhilonthus montivagus Heer Fn. Helv. I, 275, Kraatz 572, Fauvel 457, Muls. et Rey 359; nigrita Heer Mitthlg. I, 75; laevicolUs Erichs. 433. — Der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben durch viel schwächer oder undeutlich chagri- nirte, auf dem Rücken spärlich, ungleich stark und in sehr ungleichmässiger An- ordnung punktirte Flügeldecken verschieden. An den Seiten sind die Flügeldecken gleichmässig, aber wenig dicht punktirt. Long. 7 — 8 mm. Ueber die Gebirge von Mittel- und Süddeutschland, über die Alpen und Karpathen verbreitet. Unter Steinen und unter Moos. 6. JPMlonthus nimbicola Fauvel Fn. gallo-rhen. IK, 457, Muls. et Rey 361. — Gleichfalls dem Ph. laevicolUs sehr nahe stehend, von demselben durch kleinere, schmälere Körperform, längeren und schmäleren Halsschild und durch viel gröber punktirte, zwischen den Punkten nicht chagrinirte Flügeldecken, von monti- vagus gleichfalls durch schmäleren Halsschild und durcli die ziemlich gleichmässig vertheilte, grobe Punktirung der Flügeldecken verschieden. Long. 6 '5 — S mm. Monte Rosa, Val Piora im Tessin. Halsschild mit zwei aus je vier Punkten gebildeten Dorsalreihen. 7. JPhilonthus nitidus Fabr. Mant. Ins. I, 220, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 448, Gen. Spec. Staph. 435, Kraatz 576, Thoms. Skand. Col. II, 156, Fauvel 440, Muls. et Rey 364; coenosus Gravh. Mon. 51. — Glänzend schwarz mit bräunlich- rothen Flügeldecken. Kopf quer viereckig, beim cf breiter, beim $ schmäler als der Halsschild, hinter den Augen mit groben, weiter hinten mit allmälig feineren borsten- tragenden Punkten dicht besetzt. Halsschild nach vorn nicht oder kaum merklich stärker als nach hinten verengt, an den Seiten hinten schwach eingebuchtet, ausser den Randpunkten und Dorsalreihen jederseits noch mit acht bis zehn unregelmässig 444 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. angeordneten Punkten. Flügeldecken glänzend, ziemlich dicht und massig stark punk- tirt. Abdomen stark und massig dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit gerader Querfurche. Sechstes Ventralsegment des rf massig tief drei- eckig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem Hautsaura. Vordertarsen des rf kaum erweitert. Long. 11- — lo*5wm. Ueber Nord- und Mitteleuropa verbreitet. In Gebirgs- gegenden im Dünger nicht selten. 8. JPhilonthus cyanipennis Fabr. Ent. Syst. I, 2, 525, Erichs. Gen. Spec. Staph. 433, Kraatz 573, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II. pl. 14, f. 67, Fauvel 441, Muls. etßey 367, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 18S4, 208; amoenm Oliv. Ent. ni, 42, 26, t. 4, f. 36; coeruleipennis Mannh. Brach. 27. — Glänzend schwarz, mit schön metallisch blauen oder purpurvioletten Flügeldecken. Kopf beim cf quer vier- eckig, nach hinten deutlich verengt, so breit oder wenig schmäler als der Hals- schild, beim 9 kurz eiförmig, viel schmäler als der Halsschild, hinter den Augen spärlich mit starken Punkten besetzt. Halsschild nach vorn stärker verengt als nach hinten, ausser den Band- und Eückenpunkten jederseits mit vier bis sechs Punkten. Flügeldecken ziemlich stark und dicht, das Abdomen kräftig und wenig dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit gerader Quer- furche. Sechstes Ventralsegment des c^ ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem schmalen Hautsaum. Vordertarsen des cT kaum erweitert. Long. 12 — l'imm. Ueber Mitteleuropa weit verbreitet, auch auf Sardinien, in Ost- sibirien, Japan und in Nordamerika. In faulenden Schwämmen, namentlich in Gebirgs- gegenden. Selten. 5». JPhilonthus aeneus Rossi Fn. Etr. I, 249, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 449, Gen. Spec. Staph. 437, Kraatz 578, Thoms. Skand. Col. II, 156, Fauvel 442, Muls. et Rey 370, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 181; laticeps Zetterst. Fn. Läpp. 73; similis Marsh. Ent. Brit. 497 ; cyanicornis Mannh. Brach. 27 ; metallicus Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 390; a^ra^?/s Boisd. Lac. 1. c. 392; puncücollis Steph. 111. Brit. V, 439; mandibularis Kirby Fn. Bor. Am. 92; Harrisi Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 35; anguli- collis Motsch. Schrenck's Reise 1860, 121, t. 8, f. 15; polltvs Eppelsh. Cat. Col. Eur. Cauc. Arm. Ross. 1891, 103, nee Linn. — Kopf und Halsschild dunkel bronzeschim- mernd, die Flügeldecken heller bronzefarbig, die letzteren sowie das Abdomen bräunlich behaart. Die vorletzten Fühlerglieder quer, viel breiter als lang. Kopf quer viereckig, beim cf breiter, beim 9 schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen vorn mit einer Querreihe von vier Punkten, von welchen die beiden inneren von einander wenig weiter entfernt sind als von den äusseren, hinter den Augen mit groben Punkten, auf den Schläfen mit ziemlich zahlreichen kleineren Punkten besetzt. Hals- schild nach vorn kaum stärker als nach hinten verengt, auf der Scheibe jederseits hinter der Mitte mit einem seitlichen Eindruck, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit vier oder fünf Punkten. Flügeldecken und Abdomen dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit einer in der Mitte winkelig nach hinten gezogenen Querfurche. Sechstes Ventralsegment beim (^ ziemlich tief spitz dreieckig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem Hautsaum. Vordertarsen des cf stark erweitert. Long. 10 '5 — 12 '5 mm. Ueber die palaearctische und nearctische Region verbreitet, nach Fauvel auch auf Tasmanien und Neuseeland. Unter faulenden thierischen und pflanzlichen Stoffen. Gemein. 10. Philonthus chalceus Steph. 111. Brit. V, 227 ; prorimus Kraatz Arch. Naturg. 1859, I, 80, Fauvel 441; nigriiiis Runde Brach. Hai. 7; carhonarius Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 448, Gen. Spec. Staph. 437, Kraatz 577, Muls. et Rey 373; siicci- rola Thoms. Skand. Col. II, 157, Rye Ent. Ann. 1864, 55. — Dem aeneus sehr ähn- lich, von demselben durch grünlich bronzefarbige, sowie das Abdomen schwarz be- haarte Flügeldecken, in der Regel gelbbraunes Endglied der Fühler, breiter ab- gerundete Schläfen, auf den Schläfen viel spärlicher punktirten Kopf, nach vorn mehr verengten Halsschild, namentlich aber durch stärkere und weniger dichte Punktirung des Abdomens und beim cf n"i" schwach erweiterte Vordertarsen verschieden. Long. 95. Gatt. Philonthus. 445 11 — 12 mm. Uebei- Europa, Sibirien und Nordin dien verbreitet. Unter faulenden thie riscben und pflanzlicben Stoffen, an ausfliessendem Baumsaft; nicht selten. 11. Philoiithus addejidus Sharp Proceed. Ent. Soc. Lond. V, 1867, 440, Kraatz Berl. Ent. Zeit. 1868, 351, Eye Ent. Ann. 1869, 30, Fauvel 443, Muls. et Key 376, J. Sahlbg. Enum. Brach. Fenn. 13 ; temporalis Eye Ent. Ann. 1863, 82, 1864, 55. — Mit den beiden vorhergehenden Arten sehr nahe verwandt, von aeneus durch- längere, schlankere Fühler, schwarze Behaarung der Flügeldecken und des Abdomens, kaum bemerkbare Seiteneindrücke des Halsschildes, weitläufiger punktirtes Abdomen und kaum erweiterte Vordertarsen des cf, von chalc.eii>^ durch etwas längere, hell bronzefarbige Flügeldecken, dichtere Punktirung der Schläfen, schlankere Fühler und seitlich kaum eingedrückten Halsschild, von beiden im männlichen Geschlechte durch viel schmäleren Kopf und wenig tief stumpfwinkelig ausgeschnittenes sechstes Ven- tralsegment verschieden. Long. 10 — 11 mw. Nord- und Mitteleuropa, Ostsibirien. Sehr selten. 12. Philonthus carhonarius Gyllh. Ins. Suec. II, 319, Thoms. Skand. Col. n, 157, IX, 146, X, 315, Eye Ent. Ann. 1869, 29, Fauvel 443; tenuiconm Muls. et Eey Opusc. Entom. II, 1853, 71, Scriba Berl. Entom. Zoitschr. 1866, 293, Muls. et Eey 381; i^unctirentris Janson Entom. Ann. 1862, 82. — Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken mit dunkelgrünem Bronzeschimmer. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nicht oder kaum merklich breiter als lang. Kopf und Halsschild äusserst fein chagrinirt, der Halsschild in gewisser Eichtung braun irisirend. Kopf auch beim cf schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit einer Querreihe von vier Punkten, von welchen die inneren von einander mehr als doppelt so weit entfernt sind als von den äusseren, hinter den Augen mit einigen groben Punkten, auf der hinteren Partie der Schläfen ziemlich weitläufig mit feinen borstentragenden Punkten besetzt. Halsschild nach vorn etwas verengt, ausser den Eand- und Eücken- punkten jederseits mit vier bis sechs Punkten, auf der hinteren Hälfte ohne seitliche Eindrücke. Flügeldecken wie bei den vorigen Arten ziemlich dicht, das Abdomen noch etwas weitläufiger als bei chalceus punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit gerader, in der Mitte höchstens schwach gebuchteter, aber nicht winkelig nach hinten gezogener Querfurche. Sechstes Ventralsegnient beim cf massig tief stumpf dreieckig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem sehr schmalen Hautsaum. Vorder- tarsen des (^ kaum erweitert. Long. 9 — 10 mm. Nord- und Mitteleuropa. Im Dünger, unter Moos, in faulenden Schwämmen. Nicht häufig. 13. Fhilonthus temporalis Muls. et Eey Opusc. Entom. 11, 1853, 74, Eye Ent. Ann. 1870, 82, Fauvel 444, Muls. et Eey 379; punctiventris Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. 11, 578, Berl. Ent. Zeitschr. 1868, 351. — Dem Ph. carbonarius sehr nahe stehend, von demselben durch etwas weniger schlanke Fühler, deutlich quere vorletzte Glieder derselben, hinter den Augen und auf den Schläfen dichter punktirten Kopf, nicht irisirenden Halsschild und durch gröbere und viel dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Long. 9 '5 — 11 mm. Ueber das Alpengebiet weit verbreitet, auch im Jura und in der Eheinprovinz. In Gebirgsgegenden unter Moos, selten. 14. JPhilonthus asphaltinus Erichs. Gen. Spec. Staph. 436, Kraatz 576. — Etwas schlanker und flacher als aeneiis, glänzend schwarz, ohne Metallschimmer, das Endglied der Fühler, die Taster und die Tarsen röthlichbraun. Fühler schlanker als bei aeneus, die vorletzten Glieder kaum breiter als lang. Kopf gross, beinahe quer viereckig, oberhalb der Stirn mit sechs im Bogen gestellten, zwischen den Augen mit vier wenig starken Punkten, auf den Schläfen fein und weitläufig punktirt. Halsschild ausser den Eand- und Eückenpunkten jederseits mit sieben feinen Punkten. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, massig dicht, fein punktirt, sowie das etwas weitläufiger punktirte Abdomen schwarz behaart. Long. 11 mm. Von dieser Art scheint nur das aus dem südlichen Deutschland stammende Originalexemplar bekannt zu sein. (Ex Kraatz.) 446 ^'ill- Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. 15. PMlontJiUS atratus Gravh. Micr. 21. Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 450, Gen. Spec. Stapli. 439. Kraatz 586, Thoms. Skand. Ool. II, 158, Fauvel 456, Muls. et Eey 385; metallicns Gravh. Micr. IQ^\ jyicipes Steph. 111. Brit, V, 221; lucens Mannh. Brach. 28; subvirescens Thoms. Opusc. Ent. X, 1032; — ab. roerulescens Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 393, Kraatz 586; janthinqmitiis Kolenati Melet. Ent. III, 19. — Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild spiegelglatt, mit grünlichem Metallschimmer, die Flügeldecken metallisch grün oder (ab. coenilesceiis) metallisch blau. Von den vorhergehenden Arten durch den bei beiden Geschlechtern kleineren, gerundet vier- eckigen Kopf und durch viel weitläufigere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nicht breiter als lang. Kopf zwischen den Augen mit einer Querreihe von vier Punkten, von welchen die beiden inneren fast dreimal soweit von einander entfernt sind als von den äusseren, hinter den Augen mit weniger groben Punkten, auf den Schläfen ziemlich weitläufig mit feinen Borstenpunkten besetzt. Halsschild nach vorn deutlich mehr als nach hinten ver- engt, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit fünf Punkten. Flügel- decken nicht länger als der Halsschild, weitläufig punktirt. Abdomen kräftig und wenig dicht punktirt^ die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit einer in der Mitte winkelig nach hinten gezogenen Querfurche. Sechstes Ventralsegment beim (^ ziemlich tief dreieckig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem Hautsaum. Long. 7 — 9 mm. lieber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. An san- digen Fluss- und Bachufern; nicht selten. 16. JPhilonthus Bodemeyeri Eppelsh. Stett. Ent. Zeit. 1881, 376. — Schwarz, die Flügeldecken lebhaft blau. Dem atratus sehr nahe stehend, von dem- selben durch breitere, robustere Körperform, längere, weniger weitläufig und etwas feiner punktirte Flügeldecken und durch viel dichter punktirte und dicht weisslich behaarte Dorsalsegmente verschieden. Long. 10 imn. Oesterreich, LTngarn, Caucasus, Spanien. An sandigen Flussufern; selten. 17. JPhilonthus rotiindicollis Menetr. Cat. rais. 145, Fauvel 456; sm- tatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 438. Kraatz 580, Thoms. Skand. Col. II, 156, IX, 146, Muls. et Rey 389; slnnatocoUis Motsch. Schrenck's Reise 121, pl. 8, f. 6; duplopnnctatns Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 567. — Scliwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken dunkel bronzefarbig, meist mit grünlichem Schimmer, die Schienen und Tarsen häufig bräuulichgelb. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nicht oder kaum breiter als lang. Kopf und Halsschild spiegelglatt, mit äusserst feinen, zerstreuten, bisweilen fast erloschenen Punkten sehr weitläufig besetzt. Kopf gerundet viereckig, wenig breiter als von der Einschnürung des Scheitels bis zum Vorderrande der Stirn lang, schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit vier in eine Querreihe gestellten Punkten, von welchen die inneren von einander viel weiter entfernt sind als von den äusseren, auf den Schläfen hinten massig stark punktirt und behaart. Halsschild nach vorn deutlich stärker als nach hinten verengt, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit vier bis sechs Punkten. Flügeldecken ziemlich stark und dicht punktirt, sowie das Abdomen gelblichbraun behaart. Abdomen dicht punktirt, die Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente gerade. Beim cf ist das vierte Ventralsegment wie bei intermedins und lamhiatus nach hinten in eine das folgende Segment grösstentheils überdeckende Platte verlängei't, das sechste Ventral- segment hinten tief ausgerandet. Long. 8 — 11 mm. Ueber einen grossen Theil der palaearctischen Region verbreitet. Selten. 18. PhilontJius aerosiis Kiesw. Ann. Soc. Ent. Fr. 1851.416, Note, Kraatz 587, Fauvel 458, note. — Schwarz, Kopf und Halsschild grünlich bronzefarbig, in Folge feiner Chagrinirung matt seidenschimmernd, die Flügeldecken heller bronze- farbig, 'gleichfalls fein chagrinirt. Fühler ziemlich schlank, die vorletzten Glieder derselben nicht breiter als lang. Kopf rundlich viereckig, viel schmäler als der Halsschild, hinter den Augen mit einigen grossen, auf den Schläfen ziemlich weit- läufig mit feineren borstentragenden Punkten besetzt. HalsschiM nach vorn stärker 95. Gatt. Pkilouthus. 447 verengt als nach hinten, ausser den Eand- und Kückenpunkten jederseits mit drei bis fünf Punkten, vor der Basis mit äusserst schwacher Andeutung einer Mittel- furche. Flügeldecken massig stark und wenig dicht, das Abdomen stärker und viel dichter punktirt. Die Querfurchen hinter der Basis der vorderen Dorsalsegmente gerade. Beim rf sind die Vordertarsen stark erweitert. Long. 9 — 10 mm. Ueber die Alpen ziemlich weit verbreitet. Selten. 19. Fhilonthus decorus Gravh. Micr. 19, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 451, Gen. Spec. Staph. 442, Kraatz 580, Thoms. Skand. Col. 11, 163, Fauvel 472, Muls. et Key 391. — Schwarz, Kopf und Halsschild bronzefarbig, in Folge sehr feiner Chagrinirung etwas seidenschimmernd, die Flügeldecken sehr dicht chagrinirt, matt bronzefarbig, die Taster, Schienen und Tarsen meist bräunlichroth, die Hinter- ränder der Ventralsegmente röthlich. Fühler schlank, die vorletzten Glieder nicht breiter als lang. Kopf kurz oval, von der Einschnürung des Scheitels bis zum Vorderrande der Stirn so lang als breit, zwischen den Augen mit einer Querreihe von vier Punkten, von welchen die inneren von einander doppelt so weit entfernt sind als von den äusseren, auf den Schläfen mit ziemlich kräftigen und zahlreichen Borstenpunkten besetzt. Halsschild fast länger als breit, nach vorn deutlich stärker als nach hinten verengt, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit fünf bis sechs Punkten, hinten mit schwacher Andeutung einer Mittelfurche. Flügel- decken matt, sehr fein und dicht chagrinirt, fein und ziemlich dicht punktirt. Ab- domen dicht und massig fein, auf dem achten Dorsalsegmente weitläufiger punktirt. Die Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente gerade. Sechstes Ventralsegment des (f ziemlich tief spitzwinkelig eingeschnitten, mit depressen, durchscheinenden Rändern des Einschnittes. Vordertarsen des c^ nicht erweitert. Long. 11 — 13 mm. Nord- und Mitteleuropa, in Wäldern. Häufig. 20. JPhilonthus laetus Heer Fn. Helv. I, 259, Fauvel 472; Ghilianii Kraatz 574, Muls. et Key 388. — Schwarz, Kopf und Halsschild lebhaft messing- farbig mit grünlichem Schimmer oder goldgrün, glänzend, die Flügeldecken schwärz- lichblau, matt. Dem decorus äusserst nahe stehend, von demselben durch die Fär- bung, die viel feinere, den Glanz nicht vermindernde Chagrinirung von Kopf und Halsschild und durch weniger dichte Punktirung des Abdomens verschieden. Long. 10 — -11' b mm. Westalpen, Sardinien. 21. Philonthus fuscij^ennis Mannh. Brach. 28; poUlus Fabr. Syst. Ent. 266, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 452, Gen. Spec. Staph. 443, Kraatz 581, Thoms. Skand. Col. II, 162, Fauvel 473, Muls. et Rey 394 (nee Linne); cognatus Steph. 111. Brit. V, 229; microceplialus Steph. 1. c; melanopterus Steph. 1. c; maculicomis Steph. 1. c. — Schwarz, Kopf, Halsschild und Flügeldecken dunkel bronzefarbig, das erste Fühlerglied auf der Unterseite gelb. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder etwas länger als breit. Kopf und Halsschild äusserst fein chagrinirt. Kopf kurz oval, viel schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit einer Querreihe von vier Punkten, von welchen die inneren von einander weiter entfernt sind als von den äusseren, auf den Schläfen ziemlich weitläufig punktirt und behaart. Halsschild so lang als breit, nach vorn deutlich stärker als nach hinten verengt, ausser den Rand- und Kückenpunkten jederseits mit vier bis fünf Punkten. Flügeldecken fein, aber sehr dicht und etwas rauh punktirt, sowie das Abdomen schwarz behaart. Abdomen dicht und massig fein punktirt. Sechstes Ventralseginent beim cf massig tief und massig breit winkelig ausgerandet. Vordertarsen des cT ziemlich stark erweitert. Long. 8 bis 11 m7n. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet, auch in Nordamerika. Im Dünger und unter Moos, häufig. 22. JPhilonthus 3Iannerheimi Fauvel L'Abeille 1868. V, 488, Fn. gallo-rhen. III, 473 ; lucens Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 452, Gen. Spec. Staph. 443, Kraatz 582, Thoms. Dp. Ent. II, 1870, 126, Muls. et Rey 396 (nee Mannerheim). — Dem Ph. fuscipennis sehr ähnlich, von demselben durch ganz schwarze Fühler, viel 448 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. kürzere und breitere, deutlich quere vorletzte Glieder derselben, kürzeren, breiteren Halsschild", stärkere und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken und des Abdomens, und im männlichen Geschlechte durch weniger tiefen, stumpferen Aus- schnitt des sechsten Ventralsegmentes und kaum erweiterte Vordertarsen verschieden. Long. 9 — 10 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. In Wäldern unter Moos, selten. 23. JPJiilonthus varius Gyll. Ins. Suec. II, 321, Erichs. Kf. Mk. Bandbg. I, 455, Gen. Spec; Staph. 447, Kraatz 583, Thoms. Skand. Col. II, 163, Fauvel 476, Muls. et Key 399; varians Gravh. Micr. 20; — var. picimanus Men. Cat. rais. 146; carhonarius Gravh. Micr. 23 ; — var. bimacnlatiis Gravh. Micr. 38, Erichs. 448, Kraatz 584; — var. niUdkolUs Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 401, Kraatz 184. — Schwarz, glänzend, Kopf und Halsschild ohne Metallschimmer, die Flügeldecken einfarbig dunkel bronzegrün oder mit einer grossen rothen Spitzeumakel (var. bimaculatus) oder bis auf die Basis, die Naht und den Seitenrand roth (var. nitidicolUs), die Beine pech- schwarz, bei var. plcimamis gelbbraun. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Kopf oval, viel schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit vier in eine Querreihe gestellten Punkten, von welchen die inneren den äusseren sehr genähert sind; hinter den Augen mit einigen grossen Punkten, auf den Schläfen ziemlich spärlich mit feinen borstentragenden Punkten besetzt. Halsschild so lang als breit, nach vorn verengt, ausser den ßand- und ßückenpunkten jederseits mit fünf oder sechs Punkten. Flügeldecken und Abdomen massig fein und massig dicht punktirt, graubraun behaart. Die vertieften Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente in der Mitte mehr oder minder deutlich winkelig nach hinten gezogen. Das sechste Ventralsegment des (f mit einem ziemlich tiefen dreieckigen Ausschnitt, im Grande des Ausschnittes mit einem Hautsaum. Vordertarsen des r^ stark erweitert. Long. 6 — l'bmm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Häufig. 24. Philonthus frigidus Kiesw. Stett. Ent. Zeit. IX, 1848, 324, Kraatz 590, Fauvel 461, Muls. et ßey 408; consputiis Baudi Studi Entom. I, 127; pi/renaeiis Kiesw. Stett. Ent. Zeit. XI, 1850, 219; Janthinipennis Rochh. Bull. Mose. 1851, III, 17. — Glänzend schwarz, Kopf und Halsschild ohne Metallschimmer, die Flügeldecken grünlich, bläulieh oder schwärzlich erzfarbig. Fühler ziemlich kräftig, ihre vorletzten Glieder etwas breiter als lang. Kopf oval, schmäler als der Halsschild, ähnlich wie bei varius punktirt. Halsschild fast länger als breit, nach vorn etwas verengt, ausser den Band- und Eückenpunkten jederseits mit fünf Punkten. Flügeldecken glänzend, grob und weitläufig punktirt. Das Abdomen mit ziemlich kräftiger und wenig dichter Punktirung. Sechstes Ventralsegment des <^' ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einem mehr als die Hälfte desselben ausfüllenden Hautsaum. Die Vordertarsen des cT ziemlich stark erweitert. Long. 6 — 6'5 mm. Ueber die Gebirge von Mitteleuropa, Spanien und Kleinasien und über den Caucasus verbreitet. 25. JPhilonthus marqinatus Stroem Act. Fridr. IV, n. 13, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 453, Gen. Spec. Staph. 444, Kraatz 587, Thoms. Skand. Col. II, 163, Fauvel 478, Muls. et ßey 410. — Glänzend schwarz, die Seiten des Halsschildes gelb- roth, die Vorderbrust, die Ränder der Ventralsegmente, die Unterseite des ersten Füliler- gliedes, die Wurzel der Taster und die Beine sammt den Hüften röthlichgelb , die Flügeldecken dunkel bronzeschimmernd. Kopf oval , viel schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit vier Punkten , von welchen die inneren den äusseren sehr genähert sind, hinter den Augen mit einigen groben Punkten, auf den Schläfen ziemlich spärlich mit feinen, borstentragenden Punkten besetzt. Halsschild so lang als breit, nach vorn verengt, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit vier oder fünf Punkten. Flügeldecken massig fein und massig dicht, das Abdomen weniger dicht punktirt. Sechstes Ventralsegment des c^ am Hinterrande häutig, in der Mitte massig tief winkelig eingeschnitten. Vordertarsen bei beiden Geschlechtern stark erweitert. Long. 7 — 9 mm. Nord- und Mitteleuropa. Im Dünger nicht selten. 95. Gatt. Philonthus. 449 26. Philonthus lepidus Gravh. Micr. 31, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 457, Gen.Spec.Staph.450, Kraatz588,Thoms.Skand. Col.II, 163, IX, 152, Fauvel 474, Muls. et Rey 41o; ßavoptenis Gravh. Mon. 74; fulvipes Runde Brach. Hai. 10 — var. ijilvipes Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 45(5, Gen. Spec. Staph. 448, Kraatz 588, Rey 413. — Schwarz, glänzend, die Flügeldecken gelbroth, sehr selten dunkel bronzefarbig (var. gilvipes), die Wurzel der Fühler und die Beine röthlichgelb, die Taster bräun- lich. Kopf lang eiförmig, zwischen den Augen mit vier Punkten, von welchen die inneren den äusseren genähert sind, hinter den Augen mit einigen groben Punkten, auf den Schläfen sehr fein und spärlich punktirt und behaart. Halsschild so lang als breit, nach vorn ziemlich stark verengt, ausser den Rand- und Rückenpunkten jederseits mit vier oder fünf Punkten. Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, ziemlich fein und wenig dicht, das Abdomen vorn ziemlich fein und dicht, hinten kräftiger und weitläufiger punktirt. Sechstes Ventralsegment beim cf am Hinter- rande mit einem massig tiefen, dreieckigen Ausschnitt, im Ausschnitte mit breiterem, ausserhalb desselben mit schmälerem Hautsaum. Vordertarsen des cf ziemlich stark erweitert. Long. 6 — 1mm. Nord- und Mitteleuropa. Ost-Sibirien. An saudigen Orten, unter Steinen, Detritus. Selten. 27. JPhilonthus nitidulus Gravh. Micr. 27, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 458, Gen. Spec. Staph. 450, Kraatz 589, Thoms. Skand. Col. II, 167 (Geßjrobius), Fauvel 475, Muls. et Rey 533; denigrator Gravh. Mon. 92. — Ungeflügelt, glänzend schwarz, der Halsschild nicht selten rothbraun, die Flügeldecken oft mit schwachem Metallschimmer, die Hinterränder der Ventralsegmente, der Mund, die Fühler und Beine gelbroth oder gelbbraun. Fühler ziemlich lang und kräftig, ihre vorletzten Glieder quer. Kopf länglich eiförmig, zwischen den Augen mit vier ziemlich gleichweit von einander entfernten Punkten, hinter den Augen mit wenigen grossen Punkten. Halsschild viel länger als breit, nach vorn verengt, ausser den Rückenpunkten und den spärlichen Randpunkten jederseits mit fünf Punkten. Flügeldecken kürzer als der Halsschild, glänzend, grob und weitläufig, das Abdomen ziemlich fein und wenig dicht, hinten weitläufiger punktirt. Das sechste Ventralsegment beim c? breit und wenig tief drei- eckig ausgerandet. Vordertarsen einfach. Long. 45 wm. Nord- und Mitteleuropa, an sandigen Bachufern. Selten. 28. Philonthus albipes Gravh. Micr. 28, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 457, Gen. Spec. Staph. 449, Kraatz 585, Thoms. Skand. Col. II, 163, Fauvel 482, Muls. et Rey 415; simplex Marsh. Ent. Brit. 505; microcephalus Gravh. Mon. 70; hirtipennis Steph. Hl. Brit. V, 221; nitescens Steph. 1. c. 222; — var. alpinus Eppelsh. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1875, 409. — Glänzend schwarz, der Halsschild in gewisser Rich- tung braun irisirend, die Flügeldecken nicht selten pechbraun, die Hinterränder der Ventralsegmente und oft auch der letzten Dorsalsegmente bräunlichgelb , der Mund und die Wurzel der Fühler bräunlich, die Beine röthlichgelb, bei der über die Alpen weit verbreiteten var. alpinus die Beine bis auf die Kniee und Tarsen pechbraun. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nur sehr wenig oder kaum breitei- als lang. Kopf länglich eiförmig, zwischen den Augen mit einer Querreihe von viei- Punkten, von denen die beiden inneren von einander mehr als doppelt so weit ent- fernt sind als von den äusseren, hinter den Augen mit wenigen grossen Punkten, auf den Schläfen unten spärlich mit feinen, borstentragenden Punkten besetzt. Hals- schild so lang als breit, nach vorn verengt; ausser den Rückenpunkten und den spärlichen Randpunkten jederseits mit vier bis fünf Punkten. Flügeldecken so lang als der Halsschild, massig fein und ziemlich dicht punktirt und sowie das massig dicht punktirte Abdomen graubraun behaart. Sechstes Ventralsegment des cf breit und wenig tief dreieckig ausgeschnitten. Vordertarsen des cf massig erweitert. Erstes Glied der Hintertarsen wenig länger als das Endglied und deutlich kürzer als die drei folgenden Glieder zusammengenommen. Long. 5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Ziemlich selten. Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 29 450 ^'III- Familie. Staiihylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. 29. JPJlilonthus finietarius Gravh. Micr. 175, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 460, Gen. Spec. Staph. 456, Kraatz 592, Thoms. Skand. Col. II, 159, IX, 148, Fauvel 466, Muls. et Rey 430; rigidicornis Gravh. Micr. 23; stencderus Kelche Ann. Sog. Ent. Fr. 1861, 204; interpumtatm Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 566. — Glän- zend schwarz, die Flügeldecken grünlich bronzeschimmernd, die Beine bräimlichgelb, nicht selten die Hinterränder der Abdominalsegmente, bisweilen auch die Naht der Flügeldecken rothbraun. Kopf oblong, länger als breit, beim (f so breit oder etwas breiter als der Halsschild, zwischen den Augen in der Mitte mit einem seichten gru- bigen Eindruck und jederseits mit zwei einander genäherten Punkten, hinter den Augen mit einigen grossen Punkten. Die Schläfen länger als die Augen. Die Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder nicht oder kaum breiter als lang. Halsschild etwas länger als breit, sehr schwach nach vorn verengt, fast parallelseitig, mit vier, ausnahmsweise mit fünf grossen Punkten in den Rückenreihen und fünf grossen Punkten jederseits ausserhalb derselben. Flügeldecken ziemlich grob und wenig dicht, das Ab- domen fein und weitläufig punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen nicht länger als das Endglied. Die Vordertarsen des durch grösseren rundlich viereckigen Kopf aus- gezeichneten c^ einfach. Sechstes Ventralsegment des cT schwach ausgerandet. Long. 5' 5 — Q'bmm. lieber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Im Dünger und unter faulenden Pflanzenstoffen häufig. 30. JPJlilonthus umbratilis Gravh. Micr. 170, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 454, Gen. Spec. Steph. 445, Kraatz 583, Thoms. Sk. Col. II, 158, Fauvel 447, Muls. et Rey 420, Hörn Transact. Am. Entom. Soc. 1884, 184; suhfuscus Gyllh. Ins. Suec. II, 326. — Glänzend schwarz, der Halsschild braun irisirend, die Flügeldecken pechschwarz mit Bronzeschimmer, die Taster und oft auch die Wurzel der Fühler pechbraun, die Beine gelbbraun. Kopf abgerundet viereckig, quer, beim cf so breit als der Halsschild. Die Schläfen kürzer als die Augen. Von den vier in eine Quer- reihe gestellten Stirnpunkten jederseits zwei einander genähert. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder mindestens so lang als breit. Halsschild nach vorn nur sehr schwach verengt, so lang als breit, mit zwei Längsreihen von vier grossen Rücken- punkten und jederseits derselben mit fünf ebenso grossen Punkten. Flügeldecken ziemlich fein und dicht, das Abdomen feiner und weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen kaum länger als das Endglied. Vordertarsen des ^ stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf tief dreieckig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einer ziemlich breiten Membran. Long. 7 mm. Ueber Europa und das Mittelmeer- gebiet verbreitet, auch in Nordamerika. Selten. 31. Philonthus cepJialotes Gravh. Micr. 22, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 459, Gen. Spec. Staph. 455, Kraatz 592, Thoms. Skand. Col. II, 158, IX, 147, Fauvel 446, Muls. et Rey 427, Hörn Transact. Am. Entom. Soc. 1884, 209; subrugosus Muls. et Rey 424; c^ megacephalvs Heer Fn. Helv. I, 263. — Schwarz, die Flügeldecken bronzeschimmernd, die Taster und Beine pechbraun oder rothbraun. Kopf bei grossen (f {megacephalus) breiter, bei kleineren so breit als der Halsschild, quer viereckig, beim $ so breit oder schmäler als der Halsschild, weniger quer und mehr rundlich. Die Schläfen länger als die Augen. Von den vier zwischen den Augen in eine Quer- reihe gestellten Punkten die beiden inneren von einander wenig weiter entfernt als von den äusseren. Fühler massig schlank, ihre vorletzten Glieder etwas breiter als lang. Halsschild etwas länger als breit, nach vorn kaum verengt, an den Seiten hinter der Mitte sanft ausgeschweift, in den Dorsalreihen mit vier, selten mit fünf massig starken Punkten und jederseits mit fünf ebenso starken Punkten ausserhalb derselben. Flügeldecken ziemlich grob und dicht, das Abdomen ziemlich fein und massig dicht punktirt, Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Vordertarsen des cf nicht erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf ziemlich tief winkelig ausgerandet. Long. 7 — 8 mm. Ueber Europa, das Mittelmeergebiet und Nordamerika verbreitet. Ziemlich selten. 95. Gatt. Philoiithus. 451 32. Philonthus soräiäus Gravh. Micr. 176, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 459, Gen. Spec. Staph. 456, Kraatz 591, Thoms. Skand. Col. II, 159, Fauvel 448, Muls. et Rey 434, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 209; (^ pachycepJmlK^ Nordm. Symb. 82; placidns Erichs. Gen. Spec. Staph. 458, ex parte; sjyarsiis Luc. E.\pl. Alg. Entom. 112, pl. 12, f. 4; longipemüs Provancher Pet. Fn. Entom. Canada, 730. — Mit cephalotes äusserst nahe verwandt, von demselben durch geringere Grösse und durch gröbei'e, viel weitläufigere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Der Kopf ist beim (^ so breit, beim $ schmäler als der Halsschild. Die Flügeldecken sind bisweilen bräunlichgelb mit Bronzeschimmer. Long. 5 — 6 mm. Ueber die ganze palaearctische Region verbreitet, auch in Nordamerika und Chile. Häufig. 33. JPhilontJius Scribae Fauvel Notic. Entom. V, 1867, 112, Fauvel 450, Note; placidns var. Erichs. Gen. Spec. Staph. 458; sordidus var. Kraatz 591 ; rarlpennis Scriba Berl. Ent. Zeitschr. 1864, 379. — Mit den beiden vorhergehenden Arten nahe verwandt, von denselben durch gelbrothe Flügeldecken und viel feinere Punkte des Halsschildes verschieden. Schwarz, die Flügeldecken an der Basis und an der Naht mehr oder minder schwarz, die Taster und Beine rothgelb, die Fühler schwarz oder braunroth. Kopf beim cf so breit, beim 9 schmäler als der Halsschild, mit feinen Punkten. Flügeldecken grob und weitläufig punktirt. Long. 5*5 — 7*5 mm. Schlesien, Ungarn, Südrussland, Daurien. Sehr selten. 34. JPJiilonthus fuscus Gravh. Micr. 29, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 461, Gen. Spec. Staph. 457, Kraatz 593, Thoms. Skand. Col. II, 159, Fauvel 450, Muls. et Rey 440; subidiformis Gravh. Micr. 29; terminatus Gravh. ibid. 30; fragilis Gravh. ibid. 30. — Pechschwarz oder pechbraun, glänzend, der Mund, die Fühler und Beine, sowie die Spitze des Abdomens gelbroth, oft die Basis des Halsschildes oder der ganze Halsschild bis auf einen dunkleren Fleck in der Mitte, sowie die Schultern oder die ganzen Flügeldecken rothbraun. Kopf rundlich viereckig, bei grösseren (f etwas breiter als der Halsschild, die vier Stirnpunkte ziemlich gleich- weit von einander entfernt. Die Schläfen etwas länger als die Augen. Die Fühler ziemlich kurz, ihre vorletzten Glieder ziemlich stark quer. Halsschild so lang als breit, nach vorn deutlich verengt, in den Dorsalreihen mit vier massig starken Punkten, ausserhalb derselben mit fünf ebenso starken Punkten. Flügeldecken ziemlich dicht und fein, das Abdomen fein und massig dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Vordertarsen des i^ nicht erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf seicht ausgerandet. Long. 5 '5— 6*5 mm. Nord- nnd Mitteleuropa. Sehr selten. Halsschild mit zwei aus je fünf Punkten gebildeten Dorsalreihen. 35. Philonthus ebeninus Gravh. Micr. 170, Erichs. Gen. Spec. Staph. 461, ex parte, Kraatz 596, ex parte, Thoms. Sk. Col. II, 159, IX, 149, Fauvel 459, ex parte, Muls. et Rey 445, Gerh. Zeitschr. Entom. Breslau N.F. 13 H. 1888, 7 ; brevicomis Gravh. Micr. 22; varians Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 461; Ihesgicus Kolenati Melet. Entom. 111, 1846, 19. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit Bronzeschimmer. Kopf rundlich viereckig, beim cf so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, hinter den Augen mit mehreren groben Punkten. Die Schläfen so lang als die Augen. Die vorletzten Fühlerglieder nur sehr wenig oder kaum breiter als lang. Halsschild so lang als breit, nach vorn deutlich verengt, ausserhalb der aus fünf ziemlich kräftigen Punkten bestehenden Dorsalreihen jederseits mit fünf* gleichfalls ziemlich starken Punkten, von denen die zwei inneren so hintereinander stehen, dass ihre Ver- bindungslinie ziemlich parallel mit der Dorsalreihe verläuft. Flügeldecken und Ab- domen massig dicht und massig stark punktirt, die vorderen Dorsalsegmente hinter der Basis mit einer in der Mitte winkelig nach hinten ausgezogenen Querlinie. Vorderschienen stark bedornt. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Vordertarsen beim (f stark, beim $ massig erweitert. Sechstes Vcntralsegment des 29* 452 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. cf in der Mitte ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, im Grunde des Ausschnittes häutig. Long. 7'5 — 8wm. lieber die ganze palaearctische Region verbreitet. Nicht 36. PhilontJiUS coruscus Gravh. Micr. 33, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 463, Gen. Spec. Staph. 465, Muls. et Rey417; nitidus Marsh. Ent. Brit. 511; planus Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 401; ebeninus var. coruscus Kraatz 597, Fauvel 460. — Von ebeninus nur durch rothe Färbung der Flügeldecken verschieden und vermuthlich nur eine Varietät desselben. Long. 7*5—8 nmi. Europa, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 37. I*hilonthus concinnus Gravh. Micr. 21, Muls. et Key 449; varians Thoms. Skand. Col. II, 159, IX, 149; ebeninus var. minor Erichs. Gen. Spec. Staph. 461, Kraatz 597; ebeninus Fauvel 459, ex parte; melanarius Muls. et Key 403; marcidus y^oW. Cat. Canar. 1864, 571; irregularis Mannh. Brach. 30; — ab. ochropus Gravh. Micr. 39, Kraatz 597, Muls. et Key 450. — Von ebeninus nur durch geringere Grösse, deutlicher quere vorletzte Fühlerglieder, gerade oder in der Mitte nur sehr schwach gebuchtete Querlinie hinter der Basis der vorderen Dorsalsegmente und durch etwas feinere und dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Bisweilen sind die Beine bräunlichgelb. (ab. ochrojriis). Long. 5 — 7 mtn. Ueber die ganze palaearctische Region verbreitet. Sehr gemein. 38. JPhilonthus corvinus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 462, Gen. Spec. Staph. 462, Kraatz 599, Thoms. Skand. Col. II, 160, IX, 150, Fauvel 462, Note. — Dem ebeninus sehr nahe stehend, von demselben durch rein schwarze, nicht bronze- schimmernde Flügeldecken, längere, kräftigere Fühler, grösseren, breiteren Kopf, nach vorn viel weniger verengten Halsschild . gewölbtere , dichter punktirte Flügeldecken, durch dichtere Punktirung des Abdomens und namentlich durch viel kürzeres erstes Glied der Hintertarsen verschieden. Beim cf ist das fünfte Ventralsegment ausge- buchtet, das sechste dreieckig ausgeschnitten und im Grunde häutig. Long. 7 bis l'bmm. Scandinavien, England, Deutschland, Oesterreich, Schweiz. Sehr selten. Nach Fauvel in Mooren unter Sphagnum. 39. JPhilonthus diniidiatus Sahlbg. Ins. Fenn. I, 326, Erichs. Gen. Spec. Staph. 480, Fauvel 459, Note; caucasicus Nordm. Symb. 99, Erichs. Gen. Spec. Staph. 466; tanaicus Rochh. Bull. Mose. 1851, III, 14. — Schwarz, die Flügeldecken roth, an der Naht und an der Basis bis zu den Schultern schmal oder breiter bronze- schwarz, oder bronzeschwarz und nur an der Spitze roth, die Beine gelbroth, gelb- braun oder pechbraun. Mit ebeninus sehr nahe verwandt, von demselben durch die Färbung, kürzeren, breiteren, stärker queren Kopf, stärker quere vorletzte Fühler- glieder, durch das Fehlen des hinteren Discalpunktes ausserhalb der Dorsalreihen des Halsschildes und durch schmäler und tiefer ausgeschnittenes sechstes Ventral- segment des (^ verschieden. Long. 6*5 — 7 mm. Oestliches Mitteleuropa und östliches Mittelmeergebiet, Centralsibirien. Selten. 40. JPhilonthus sanguinolentus Gravenh. Micr. 36, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 464, Gen. Spec. Staph. 467, Kraatz 600, Thoms. Skand. Col. H, 161, Fauvel 451, Muls. et Rey 464; — ab. coniaminatus Gravh. Micr. 174, Kraatz 600, Muls. et Rey 464. — Schwarz, die Naht der Flügeldecken und eine kleinere oder grössere, oft mit der Naht verbundene (ab. contaminatus), selten erloschene Makel, die sich hinter und innerhalb der Schulter befindet, bräunlichroth, die Beine schwarz- braun, die Vorderhüften gelbroth, die Taster und Schienen oft rothbraun. Kopf rund- lich viereckig, quer, die Schläfen deutlich kürzer als der Längsdurchmesser der Augen. Die Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder noch deutlich länger als breit. Halsschild so lang als breit, nach vorn kaum verengt, ausserhalb der aus je fünf ziemlich tiefen Punkten bestehenden Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe fast parallelen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken ziem- lich fein und ziemlich dicht punktirt. Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt, in Folge der dichten anliegenden Behaarung grau schimmernd. Vorder- 05. Gatt. Philonthus. 453 schienen nur spärlich bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das End- glied. Vordertarsen beim cf stark, beim $ schwächer erweitert. Sechstes Ventral- segment des c? sehr tief und spitz eingeschnitten, im Grunde des Einschnittes mit durchscheinender Membran. Long. 7 — 8 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. 41. Philonthus immundus Gyllh. Ins. Suec. II, 337, Erichs. Gen. Spec. Staph. 479, Fauvel 452 ; fnmigatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 463, Gen. Spec. Staph. 463, Kraatz 599, Thoms. Skand. Col. II, 161, Muls. et Rey 457. — Schwarz, die Flügeldecken mit Bronzeschimmer, die Beine grösstentheils gelbbraun. Kopf rundlich viereckig, quer, die Schläfen etwas länger als die Augen. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder kaum breiter als lang. Halsschild nach vorn kaum verengt, so lang als breit, ausser den fünf massig tiefen Punkten der Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hinter- einander stehen. Flügeldecken massig stark und massig dicht punktirt. Das Abdomen sehr fein und dicht, viel feiner und dichter als bei ebenmus und concmmts, aber weniger fein und weniger dicht als bei sanguinolentus punktirt. Vorderschienen nur sehr spärlich bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen beim cf stark, beim $ etwas weniger erweitert. Sechstes Ventralsegment des rf tief und spitz eingeschnitten, im Grunde des Einschnittes häutig. Long. 7 bis l'bmm. Europa, Kleinasien. Nicht selten. 42. Philonthus dehilis Gravh. Micr. 35, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 467, Gen. Spec. Staph. 472, Kraatz 604, Thoms. Skand. Col. IX, 149, Fauvel 454, Muls. et Eey 461, Hörn Transact. Am. Entom. Soc. 1884, 194; liicidus Gravh. Micr. 21; agilis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 407; celer Heer Fn. Helv. I, 266; melanocephalus Heer ibid. 269. — Schwarz, die Flügeldecken und die Hinterränder der Abdominal- segmente gewöhnlich braun, das erste Fühlerglied und die Beine braun oder gelb- braun. Bisweilen ist auch der Halsschild braun. Kopf rundlich viereckig, schwach quer, die Schläfen deutlich länger als die Augen. Die vorletzten Fühlerglieder etwas breiter als lang. Halsschild so lang als breit, nach vorn deutlich verengt, ausser den fünf wenig starken Punkten in den Dorsalreihen jederseits mit fünf Paukten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hintereinander stehen. Flügel- decken massig fein und massig dicht, das Abdomen fein und ziemlich dicht, aber viel weniger fein und weniger dicht als bei immundus punktirt. Die Vorderschienen nur spärlich bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen beim r^ stark, beim $ schwächer erweitert. Das sechste Ventralsegment des rf tief und spitz eingeschnitten, im Grunde des Einschnittes häutig. Sehr kleinen Exemplaren des concinnus sehr ähnlich, von demselben durch kleinere Augen, län- gere Schläfen, deutlich quere vorletzte Fühlerglieder, braune, nicht metallische Flügel- decken, feinere und dichtere Punktirung des Abdomens und schwächer bedornte Vorderschienen leicht zu unterscheiden. Long. 4*5— 5 mm. Ueber die ganze palae- arctische Kegion und über Nordamerika verbreitet. Häufig. 43. Philonthus stragulatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 468, Fauvel 480, Muls. et Rey 466. — Schwarz, die Flügeldecken rothgelb mit schwarzer Naht- binde, die Hinterränder der Abdominalsegmente, die Fühler, Taster und Beine braun, bei unreifen Exemplaren die Spitze des Abdomens, die Fühler mit Ausnahme des zweiten und dritten Gliedes und die Beine gelbroth. Kopf rundlich viereckig oder breit oval, die Schläfen etwas kürzer als die Augen. Die vorletzten Fühlerglieder so lang als breit. Halsschild nach vorn deutlich verengt, in den Dorsalreihen mit fünf massig starken Punkten, ausserhalb derselben mit fünf ebensolchen Punkten, von welchen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hintereinander stehen. Flügel- decken und Abdomen massig fein und massig dicht punktirt. Vorderschienen ziem- lich stark bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied, Vorder- tarsen des cf leicht erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf stumpfwinkelig aus- geschnitten. Long. 5-5— 6 mm. Mittelmeergebiet. Selten. 454 Vm. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. 44. JPJiilonthus longicornis Steph. 111. Brit. V, 237, Woll. Transact. Entom. Soc. Lond. 1871, 302, Fauvel 480, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 195; scybalarius Nordm. Symb. 94. Kraatz 601, Thoms. Skand. Col. II, 164, IX, 153, Muls. et Eey 472; ßiscicomis Nordm. Symb. 96; varians var. b Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 466, Gen. Spec. Staph. 470; promtus Erichs. Gen. Spec. Staph. 929; varians Fairm. Eev. Zool. 1849, 290; perplexus Fairm. Germ. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 431; pere- grimts Fauvel Ann. Soc. Ent. Fr. 1866, 315. — Glänzend schwarz, die Unterseite des ersten Fühlergliedes und die Vorderhüften gelbbraun, bisweilen das ganze erste Fühlerglied und die Vorder- und Mittelbeine bräunlichgelb, die Flügeldecken nicht selten braun. Kopf oval, länger als breit, die Schläfen deutlich kürzer als die Augen. Fühler schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit. Halsschild länger als breit, nach vorn ziemlich stark verengt, ausserhalb der Dorsalreihen mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe parallelen Linie hintereinander stehen. Flügel- decken ziemlich fein und dicht, etwas rauh punktirt. Das Abdomen fein und dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen beim cT ziemlich stark, beim 9 schwach erweitert. Sechstes Ventralsegment des ^ stumpfwinkelig ausgeschnitten. Long. 6' 5— 7 '5 mm. Fast über die ganze Erde ver- breitet. Nicht selten. 45. JPhilontJitis C7'uentatus Gmelin Linn. Syst. Nat. ed. 13, 2035, Fauvel 479, Muls. et Key 469; bipmUdatiis Panz. Fn. Germ. 27, 10, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 465, Gen. Spec. Staph. 468, Kraatz 601, Thoms. Skand. Col. H, 164, IX, 154. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken auf der hinteren Hälfte neben der Naht mit einem grossen dunkelrothen Fleck. Dem varians sehr nahe stehend, von demselben durch die ziemlich scharf ausgeprägte rothe Makel der Flügeldecken, durch breiteren und kürzeren, kurz ovalen Kopf, kräftigere Punktirung der Flügeldecken und des Abdomens und durch pechschwarze oder braune, mit den Vorderschenkeln gleich- farbige Vorderhüften verschieden. Bei unreifen Stücken sind oft die ganzen Beine rothbraun. Long. 6*5 — 7 mm. lieber Europa, Transcaucasien und Sibirien verbreitet. Viel seltener als die folgende Art. 46. JPhilonthus varians Payk. Mon. Staph. 45, Erichs. Gen. Spec. Staph. 470, ex parte, Kraatz 602, Fauvel 481, ex parte, Muls. et Rey 475; opacus Gyllh. Ins. Suec. II, 340, Erichs. Kf. Mk. Brandb. I, 465, Thoms. Skand. Col. II, 164; bipnstu- latvs Gravh. Micr. 37, ex parte; aterrimus Marsh. Ent. Brit. 513; pimctiventris Steph. 111. Brit. V, 235; alpigradns Muls. et Key 481. — Schwarz, die Flügeldecken mit leichtem Bronzeschimmer, hinter der Schulter mit einem nach hinten und innen mehr oder minder ausgedehnten braunrothen Fleck oder ungefleckt, die Beine pechbraun, die Vorderhüften innen bräunlichgelb, aussen dunkel, bei unausgefärbten Stücken die Beine braunroth mit helleren braungelben Vorderhüften. Kopf klein, oval, die Schläfen so lang als die Augen. Die Fühler schlank, ihre sämmtlichen Glieder länger als breit. Halsschild so lang als breit, nach vorn ziemlich stark verengt, in den Dorsal- reihen mit fünf massig starken Punkten, ausserhalb derselben, abgesehen von den Randpunkten, mit fünf ebenso starken Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsal- reihe parallelen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken massig fein imd dicht, das Abdomen kräftiger und weniger dicht als bei longicornis punktirt. Vorderschienen ziemlich kräftig bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen beim cf stark, beim $ schwach erweitert. Das .sechste Ventral- segment des (f tief und spitzwinkelig eingeschnitten, im Einschnitte mit einer Membran. Long. 5 — 7 wm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Häufig. 47. JPhilonthus agilis Gravh. Mon. 77, Kraatz 603, Thoms. Skand. Col. II, 165, IX, 153, Muls. et Rey 478; opacus var. d Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 466; varians Erichs. Gen. Spec. Staph. 470, Fauvel 481, ex parte. Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 195; parvicornis Gravh. Micr. 23; niger Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 1844, 38. — Von varians nur durch geringere Grösse, kürzere, kräftigere Fühler, fast etwas 95. Gatt. Philonthus. 455 quere mittlere Glieder derselben und durch etwas weniger dichte Punktirung des Hals- schildes und der Flügeldecken verschieden und vielleicht nur eine Rasse desselben. Die Flügeldecken sind schwarz oder pechbraun mit Bronzeschimraer, gegen den Hinter- rand schmal oder ausgedehnter rothbraun, bisweilen ganz rothbraun mit schwachem Bronzeschimmer. Long. 5 — 6 mm. lieber die ganze palaearctische Region, über Nord- amerika und einen grossen Theil von Afrika verbreitet. Weniger häufig als varians. 48. JPhilonthus ventraUs Gravh. Micr. 174, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 468, Gen. Spec. Staph. 473, Kraatz 605. Thoms. Skand. Col. II, 160, IX, 150, Fauvel 453, Muls. et Rey 481, Hörn Transact. Am. Entom. öoc. 1884, 211; anthrax Gravh. Micr. 176; imnumdus Gravh. Mon. 66. — Pechbraun oder rothbraun, das erste Fühlerglied, die Taster, die Beine mit Einschluss der Vorder- und Mittelhüften, sowie die Hinterränder der Ventralsegmente bräunlich- oder röthlichgelb. Kopf gerundet vier- eckig, die Schläfen so lang als die Augen. Die vorletzten Fühlerglieder deutlich breiter als lang. Halsschild so lang als breit, nach vorn sehr schwach verengt, ausserhalb der aus fünf starken Punkten bestehenden Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe parallelen Linie stehen. Flügeldecken ziemlich stark und weitläufig, das Abdomen vorn ziemlich fein und massig dicht, hinten weit- läufiger punktirt. Vorderschienen ziemlich kräftig bedornt. Das erste Glied der Hinter- tarsen so lang als das Endglied. Die Vordertarsen des cf kaum erweitert. Das sechste Ventralsegment des cf schwach ausgebuchtet. Dem dehilis ähnlich, von dem- selben durch bedeutendere Grösse, grösseren, mehr viereckigen Kopf, kürzere Schläfen, viel kräftigere Punkte des Halsschildes, gröbere und weitläufigere Punktirung der Flügeldecken und kürzeres erstes Glied der Hintertarsen leicht zu unterscheiden. Long. 5 '5 — 6 mm. Ueber die ganze palaearctische Region verbreitet, auch in Nord- und Südamerika. Nicht häufig. 49. Philonthus cllscoideus Gravh. Micr. 38, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 469, Gen. Spec. Staph. 474, Kraatz 605, Thoms. Skand. Col. U, 160, IX, 151, Fauvel 454, Muls. et Rey 485, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 196; testaceus Gravh. Mon. 60; conformis Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 398; ruficornis Melsh. Proceed. Ac. Phil. 1844, 38. — Rothbraun, der Kopf pechbraun oder pechschwarz, die Naht und die Seiten der Flügeldecken, sowie die Hinterränder der Ventralsegmente heller braunroth oder bräunlichgelb, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf quer viereckig, mit wenig abgerundeten, fast rechtwinkeligen Hinterecken, die Schläfen fast kürzer als die Augen. Die Fühler ziemlich kurz, ihre vorletzten Glieder quer. Halsschild nach vorn kaum verengt, ausserhalb der aus fünf massig starken Punkten bestehenden Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von welchen zwei in einer zu der Dorsalreihe etwas schrägen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken ziemlich stark und wenig dicht, das Abdomen fein und wenig dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen kaum länger als das Endglied. Vordertarsen des cj' ziemlich stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf nur seicht ausgebuchtet. Long. 5 mm. Fast über die ganze Erde verbreitet. Selten. 50. JPhilonthus quisquiliarius Gyllh. Ins. Suec. II, 335, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 469, Gen. Spec. Staph. 475, Kraatz 607, Thoms. Skand. Col. II, 160, IX, 151, Fauvel 463, Muls. et Rey 492; linearis Hochh. Bull. Mose. 1849, I, 140; qimdricollis Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 194; — var. inquinatus Steph. 111. Brit. V, 223, Fauvel 463; phaeopiis Steph. 111. Brit. V, 236; rubidus Erichs. Gen. Spec. Staph. 475, Kraatz 607; dimidiatus Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 402, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 467. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem Metall- schimmer, bisweilen mit einer rothen Makel an der Spitze, bisweilen roth und nur an der Basis breiter oder schmäler schwarzgrün (var. inquinatus), das erste Fühler- glied und die Beine rothbraun oder röthlichgelb. Kopf rundlich viereckig oder kurz oval, die Schläfen so lang als die Augen. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder wenigstens so lang als breit. Halsschild nach vorn leicht verengt, so lang als breit, in den Dorsalreihen mit fünf massig starken Punkton, ausserhalb derselben mit 456 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVI. Trib. Staphylinini. fünf oder sechs Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken länger als der Halsschild, massig stark und ziemlich dicht, das Abdomen viel feiner und ziemlich dicht punktirt. Die Vorder- schienen kräftig bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen nicht länger als das End- glied. Die Vordertarsen des (f ziemlich stark erweitert. Das sechste Ventralsegment des cf massig tief winkelig ausgeschnitten. Long. 5"5 — 6*5 mm. Ueber die palae- arctische und nearctische Region und über den grössten Theil von Afrika verbreitet ; auch in China, Slam und auf Neu-Caledonien. Nicht häutig. 51. FhilonthiÄS ruflmanus Erichs. Gen. Spec. Staph. 476, Kraatz 609, Fauvel 449, Muls. et Key 488. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken schön metallisch blau, die Hüften und Schenkel der Mittel- und Hinterbeine, häufig auch das erste Fühlerglied und die Wurzel des zweiten rothgelb. Kopf rundlich viereckig, die Schläfen so lang als die Augen. Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder wenigstens so lang als breit. Halsschild länger als breit, nach vorn nicht verengt, ausserhalb der fünf tiefen Punkte der Dorsalreihen jederseits mit fünf ebenso tiefen Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken länger als der Halsschild, kräftig und weitläufig, das Abdomen massig fein und weit- läufig punktirt. Vorderschienen kräftig bedornt. Das erste Glied der Hintertarsen nicht länger als das Endglied. Vordertarsen beim cf stark, beim $ schwach erwei- tert. Sechstes Ventralsegment des cf ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, im Aus- schnitte mit einem Hautsaume. Long. 6 — 7 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An Flussufern; selten. Halsschild mit zwei aus je sechs Punkten bestehenden Dorsalreihen. 52. JPhilonthus fumarius Gravh. Mon. 67, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 472, Gen. Spec. Staph. 482, Kraatz 610, Thoms. Skand Col. IX, 154, Fauvel 483, Muls. et Rey 498. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem Bronze- schimmer, die Taster und Beine mit Ausnahme der Hüften röthlichgelb. Kopf oval, die Schläfen so lang als die Augen. Die Fühler schlank, säramtliche Glieder der- selben länger als breit. Halsschild so lang als breit, nach vorn verengt, ausserhalb der Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich fein und dicht punktirt. Abdomen ziemlich fein und massig dicht, hinten weitläufiger punktirt. Das erste Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen des ^ ziemlich stark erweitert. Das sechste Ventralseg- ment des rf ziemlich tief winkelig ausgeschnitten. Long. 6 "5 — 1-bmm. Nord- und Mitteleuropa, ziemlich selten. 53. Philonthus fiigrita Gravh. Mon. 68, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 471, Gen. Spec. Staph. 481, Kraatz 611, Thoms. Skand. Col. II, 165, Fauvel 484, Muls. et Rey 496. — Der vorigen Art sehr nahe stehend, von derselben durch pech- braune Taster, bis auf die röthlichen Tarsen pechbraune Beine, pechschwarze, nicht metallische, feiner und dichter punktirte Flügeldecken und durch etwas dichtere Punk- tirung des Abdomens verschieden. Long. 6*5 — 7 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Unter Moos und abgefallenem Laub in feuchten Wäldern, selten. 54. JPhilonthus virgo Gravh. Micr. 169, Erichs. Gen. Spec. Staph. 483, Kraatz 611, Thoms. Skand. Col. II, 165, Fauvel 486, Muls. et Rey bOl; palustris Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, CCXXXII. — Glänzend schwarz, die Beine pechbraun mit rothbraunen Knieen und Tarsen oder bis auf die Hüften ganz rothbraun. Kopf oval, die Schläfen länger als die Augen. Die Fühler schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit. Halsschild kaum länger als breit, nach vorn verengt, ausserhalb der Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsal- reihe parallelen Linie hintereinander stehen. Flügeldecken länger als der Halsschild, fein und dicht punktirt. Das Abdomen an der Basis der vorderen Dorsalsegmente 95. Gatt. Philonthus. 457 sehr fein und dicht, hinten weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen beim (f stark erweitert. Das sechste Ventral- segment des d" stumpf ausgeschnitten. Long. 5 — 6 mm. Ueber Europa und Algier verbreitet. An der Meeresküste und an den Bändern salziger Gewässer. Selten. 55. Philonthus micans Gravh. Micr. 25, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 473, Gen. Spec. Staph. 484, Kraatz 612, Thoms. Skand. Col. II, 165, Fauvel 484, Muls. et Eey 503, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 204; pullus Runde Brach! Hai. 9; luridus Runde ibid.; Truquii Peyr. Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 427; helveticus Muls. et Rey 506; toenianus Muls. et Rey 506. — Schwarz, Kopf und Halsschild glänzend und braun irisirend, die Flügeldecken und das Abdomen matt grauschimmernd, das erste Fühlerglied und die Taster rothbraun, die Beine mit Ausnahme der Hüften röthlichgelb, die letzten Ventralsegmente und die Hinterränder der vorderen Ventral- segmente bräunlichgelb. Kopf oval, die Schläfen etwas länger als die Augen. Die Fühler schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit. HalsschiLl so lang als breit, nach vorn verengt, ausserhalb der Dorsalreihen mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe schrägen Linie hintereinander stehen. Flügel- decken etwas länger als der Halsschild, sehr fein und dicht punktirt und im Grunde äusserst fein chagrinirt. Abdomen mit Ausnahme der Spitze äusserst fein und dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Die Vordertarsen des (^ ziemlich stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des c^ seicht und stumpf ausgeschnitten. Long. 5 — 6 mm. Ueber die palaearctische Region und über Nord- amerika verbreitet. Häufig. 56. Philonthus fulvipes Fabr. Ent. Syst. I, 2, 526, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 473, Gen. Spec. Staph. 485, Kraatz 614, Thoms. Skand. Col. II, 166, Fauvel 485, Muls. et Rey 506, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 200; rubripennis Steph. 111. Brit. V, 239; mendax Runde Brach. Hai. 10 — var. varipes Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon VIII, 1861, 126, Opusc. Ent. XII, 142; obscuripes Gh. Bris. Cat. Gren. 1863, 34. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelbroth, bei var. varipes die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth. Kopf oval, die Schläfen länger als die Augen. Die Fühler schlank, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsscbild so lang als breit, nach vorn verengt, ausserhalb der Dorsalreihen jederseits mit fünf Punkten, von denen zwei in einer zur Dorsalreihe etwas schrägen Linie hintereinander stehen. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich fein und dicht punktirt und goldgelb behaart. Das Abdomen an der Wurzel der vorderen Dorsalsegmente fein und dicht, gegen den Hinterrand derselben und gegen die Spitze weitläufiger punk- tirt. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Vordertarsen beim cf stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf stumpfwinkelig ausgeschnitten. Long. 5*5— 6*5 J«m. Heber den grössten Theil der palaearctischen Region und über Nord- amerika verbreitet, häufig. 57. Philonthus salinus Kiesw. Stett. Entom. Zeit. V, 1844, 347, Note, Kraatz 613, Fauvel 485, Muls. et Rey 509. — Aehnlich wie fulvipes gefärbt, an den Fühlern aber nur das erste Glied rothgelb. Die Fühler sind viel länger als bei ful- vipes, ihre vorletzten Glieder noch wesentlich länger als breit. Die Flügeldecken sind viel feiner und dichter als bei fidi-ipes, fast so fein und dicht wie bei micans punk- tirt und wie bei letzterem nur matt glänzend. Das Abdomen ist gleichfalls feiner und dichter als bei fulvipes punktirt. Long. 6 — 7 mm. Mitteleuropa, östliches Mittelmeer- gebiet. Am Rande salziger Gewässer und an der Meeresküste. Selten. Halsschild mit zwei aus sechs bis zwölf Punkten bestehenden Dorsalreihen. 58. Philonthus dimidiatipennis Erichs. Gen. Spec. Staph. 500, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II. pl. 14, f. 69. Fauvel 464, Muls. et Rey 521. — Schmal und 458 VIII. Familie. Staphylinidao. — XVI [. Trib. Staphyliiiini. langgestreckt, glänzend schwarz, die Flügeldecken mit Ausnahme der Basalpartie, die zwei oder drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf rund- lich viereckig, so breit als der Halsschild, breiter als lang, die Schläfen so lang als die Augen. Die Fühler ziemlich kurz, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Hals- schild länger als breit, fast parallelseitig, mit zwei etwas unregelmässigen, aus sechs bis acht Punkten bestehenden Dorsalreihen und sechs bis sieben Punkten ausserhalb derselben. Flügeldecken länger als der Halsschild, mit starken, tiefen Punkten ziem- lich weitläufig besetzt. Abdomen äusserst fein und dicht punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Vordertarsen des rf ziemlich stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des c^ schwach winkelig ausgeschnitten. Long. 4' 5 — 5*5 wm. Mittelmeergebiet, Südrussland. Am Eande salziger Gewässer und an der Meeresküste. 59. JPhilontJiUS puella Nordm. Symb. 101, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 472, Gen. Spec. Staph. 493, Kraatz 620, Thoms. Skand. Col. II, 162, Fauvel 446, Muls. etRey 518; punctus Nordm. Symb. \0Q\ parumimnctatiis Erichs. Gen. Spec. Staph. 449. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem Bronzeschimmer. Kopf bei kräftigen cf breiter als der Halsschild und qner viereckig, bei schwächeren cf und beim $ so breit als der Halsschild, mehr rundlich viereckig. Die Schläfen etwas länger als die Augen. Die Stirn zwischen den Augen mit vier deutlich hervor- tretenden, ziemlich gleich weit von einander entfernten, in eine Querreihe gestellten Punkten. Die hintere Partie des Kopfes ist mit grossen Punkten besetzt, die ein mehr oder minder scharf begrenztes dreieckiges Mittelfeld frei lassen. Die vorletzten Fühlerglieder quer. Halsschild so lang als breit, nach vorn nicht oder kaum ver- engt, mit zwei etwas unregelmässigen, aus sieben bis acht Punkten bestehenden Dor- salreihen, ausserhalb derselben jederseits mit acht bis zwölf starken Punkten. Flügel- decken dicht, stark und tief, etwas rauh punktirt. Das Abdomen massig fein und massig dicht punktirt. Das erste Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Die Vorderschienen leicht gekrümmt. Vordertarsen des (^ einfach. Sechstes Ventral- segment des cf seicht winkelig ausgeschnitten. Long. 7 "5 — 8*5 mm. Nord- und Mitteleuropa, sehr selten. 60. JPhilonthus punctus Gravh. Micr. 20, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 477, Gen. Spec. Staph. 498, Kraatz 618, Thoms. Skand. Col. II, 161, Muls. et Rey 515 ; politus V'Awz. Fn. Germ. 27, 7; multijninctatus Mannh. Brach. 31; punctatus Fauvel 445; — ab. binotatus Grav. Mon. 73, Erichs. Gen. Spec. Staph. 506, Kraatz 618. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem Schimmer, bei ab. binotatus mit breiter rother Aussenecke. Kopf rundlich viereckig, zwischen und hinter den Augen mit zahlreichen groben Punkten besetzt, in der Mitte glatt. Die Schläfen viel kürzer als die Augen. Fühler ziemlich gestreckt, ihre vorletzten Glieder so lang als breit. Halsschild so lang als breit, nach vorn kaum verengt, mit zwei aus zehn bis zwölf Punkten bestehenden, etwas unregelmässigen Dorsalreihen, ausserhalb der- selben jederseits mit zahlreichen etwas ungleich groben Punkten. Flügeldecken tief und dicht, das Abdomen ziemlich kräftig und viel weitläufiger punktirt. Erstes Glied der Hintertarsen so lang als das Endglied. Vordertarsen beim d^ stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des cT ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einer Membran. Long. 8 — 10 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet, nicht selten. Subg. Mabigus Rey. 61. PMlonthus tenuis Fabr. Ent. Syst. I, 2, 528, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 474, Gen. Spec. Staph. 488, Kraatz 617, Fauvel 477, Muls. et Rey 526; dhnkliatus Panz. Fn. Germ. 27, 24; — ab. gracilis Letzn. Arb. Verh. Schles. Ges. 1846, 79. — Glänzend schwarz, der Halsschild, die Flügeldecken mit Ausnahme der Wurzel oder der vorderen Hälfte oder wenigstens ihre Spitze (ab. gracilis), das erste Fühlerglied und die Beine gelbroth, die Spitze der Schienen und die Tarsen bräunlich. Kopf rund- lich viereckig, die Schläfen viel länger als die Augen Die vorletzten Fühlerglieder 95. Gatt. Philonthus. 459 quer. Halsschild länger als breit, nach vorn nicht verengt, mit zwei aus sechs feinen Punkten bestehenden Dorsalreihen und fünf feinen Punkten jederseits ausserhalb der- selben. Flügeldecken kaum so lang als der Halsschild, fein und dicht punktirt und mit ziemlich langen, anliegenden grauen Haaren bekleidet. Abdomen sehr fein und dicht punktirt, an den -Seiten und an der Basis der Segmente mit längerer und dichterer, weissgrauer Behaarung. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das End- glied. Vordertarsen des (^ stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des rf stumpf- winkelig ausgeschnitten. Long. 4 '5— 5*5 mm. Ueber den grössten Theil der palae- arctischen Region verbreitet. Nicht selten. 62. Philonthus piillus Nordm. Symb. 104, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 475, Gen. Spec. Staph. 488, Kraatz 017, Fauvel 477, Muls. et Rey 528. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit schwachem grünlichen Schimmer, die Beine pech- schwarz oder braun. Kopf länglich oval, die Schläfen viel länger als die Augen. Die vorletzten Fühlerglieder quer. Halsschild länget- als breit, nach vorn schwach verengt, mit zwei aus sechs feinen Punkten bestehenden Dorsalreihen und fünf feinen Punkten ausserhalb derselben. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich ge- wölbt, fein und dicht punktirt und mit langer, anliegender grauer Behaarung be- kleidet. Abdomen etwas weniger fein und dicht als bei tenuis punktirt und behaart. Erstes Glied der Hintertarsen länger als das Endglied. Vordertarsen des cf stark erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf stumpfwinkelig ausgeschnitten. Long. 4*5 bis 5"5 mm. Mitteleuropa, Sibirien. Selten. Subg. Gahrius Steph. Rey. 63. JPhilonthus vernalis Gravh. Mon. 75, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 470, Gen. Spec. Staph. 478, Kraatz 606, Thoms. Skand. Col. II, 170, Fauvel 487, Muls. et Rey 538. — Pechschwarz oder pechbraun. Halsschild und Flügeldecken nicht selten rothbraun, das erste Fühlerglied, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf oblong, die Schläfen mehr als doppelt so lang als die Augen. Das dritte Fühlerglied länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild länger als breit, nach vorn schwach verengt, mit zwei aus je fünf Punkten bestehenden Dor- salreihen und fünf Punkten jederseits ausserhalb derselben. Flügeldecken ziemlich grob und dicht, das Abdomen fein und massig dicht punktirt. Sechstes Ventralseg- ment des cf tief und scharf stumpfwinkelig eingeschnitten, die Seiten des Einschnittes in abgerundet dreieckige Lappen verlängert. Long. 5*5 — 6 mm. Ueber Europa und Sibirien verbreitet, nicht selten. 64. Philonthus pisciformis Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 468; tibialis Muls. et Rey 540. — • Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit Bronzeschimmer, die Spitze des Abdomens, die Hinterränder der Ventralsegmente, das erste Fühlerglied und die Wurzel des zweiten und dritten, sowie die Taster röthlichgelb, die Beine rostroth mit blassen Schenkeln. Kopf oblong-oval. Die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild oblong, nach vorn kaum verengt, mit zwei aus je fünf Punkten bestehenden Dorsalreihen und vier Punkten ausserhalb derselben. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich stark und dicht, das Abdomen fein und massig dicht punktirt. Sechstes Ventralsegment des ^ an der Spitze leicht winkelig ausgerandet, in der Ausrandung mit einer sehr schmalen Membran. Long. 5'5 — 6 m7n. • Depart. Var, Languedoc, Spanien. (Ex Muls. et Rey.) 65. Philo7ithus splendidulus Gravh. Micr. 41, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 470, Gen. Spec. Staph. 478, Kraatz 608. Thoms. Skand. Col. II, 170, Fauvel 465, Muls. et Rey 544; ^wre?w/ws Gravh. Micr. 42; nanus Gravh. Mon. 96; analis Heer Fn. Helv. I, 268. — Pechschwarz, die Flügeldecken meist pechbraun mit röthlichem Naht- und Hinterrande, die Hinterfänder der Abdominalsegmente und die Spitze des Ab- domens, die drei ersten Glieder der bräunlichen Fühler oder die ganzen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Bisweilen sind Halsschild und Flügeldecken ganz 460 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVII. Trib. Staphylinini. rothbraun. Kopf oblong, die Schläfen mehr als doppelt so lang als die Augen. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder quer. Halsschild oblong, länger als breit, etwas nach hinten verengt, mit zwei aus je fünf Punkten bestehenden Dorsalreihen und fünf Punkten jederseits ausserhalb der- selben. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich grob und weitläufig, das Abdomen fein und weitläufig punktirt. Sechstes Ventralsegment des cf stumpf aus- gerandet. Long. 4'5 — 5 mm. Ueber Europa und den Caucasus verbreitet. Nicht selten. 66. JPJiilonthus therniafum Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 316, Kraatz 608, Fauvel 470 (ex parte), Muls. et Eey 546, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 196; exilis Kraatz Stett. Ent. Zeitg. XII, 1851, 293; angmtatns Kraatz Arch. Naturg. 1859, I, 92; pygmaeus Kraatz ibid. 93; Ihreviventer Sperk Bull. Mose. 1835, 153. — Die kleinste Art der Gattung. Pechschwarz, der Halsschild röthlichbraun, die Flügel- decken und die Spitze des Abdomens braungelb, die Wurzel der bräuulichen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf oblong, parallelseitig, mit rechtwinkelig ab- gerundeten Hinterecken der Schläfen und kleinen Augen. Drittes Fühlerglied kaum länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild oblong, viel länger als breit, sehr schwach nach vorn verengt, mit zwei aus je fünf Punkten bestehenden Dorsalreihen und vier oder fünf Punkten jederseits ausserhalb derselben. Flügeldecken so lang als der Halsschild, grob und sehr weitläufig, das Abdomen, fein und massig dicht punktirt. Sechstes Ventralsegment beim (f stumpf ausge- schnitten. Long. 2 '5 — 3' 3 mm. Mitteleuropa, Italien, Madeira, Ostafrika, Ceylon, Indien, China, Japan, Nordamerika, Guyana. In Gewächshäusern und in Lohbeeten. Sehr selten. 67. JPhilonthus marltimus Motsch. Bull. Mose. 1858, II, 661; Ubanims Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 639 ; mhnulus Rottenberg Berl. Ent. Zeitschr. 1870, 30; pvhens Muls. et ßey Ann. Soc. Linn. Lyon XXV, 1878, 259; thermarum var. maritimiis Fauvel 471. — Von thermarum nur durch längere und viel dichter punktirte Flügeldecken verschieden; von Fauvel als Rasse des thermartim betrachtet, wiewohl zwischen beiden Formen Uebergänge fehlen. Long. 3 — 3*5 mm. Mittel- meergebiet. Selten. 68. JPJiilonthus uigritultis Gravh. Micr. 41, Kraatz 616, Fauvel 469, Muls. et Rey 554, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 216; aterrimus Gravh. Micr. 41, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 476, Gen. Spec. Staph. 492. Thoms. Skand. Col. II, 170; pumilus Mannh. Brach. 32 ; pusillus Heer Fn. Helv. I, 271 ; pygmaeus Snellen Bouwst. Fn. Nederl. II, 70; ? picipennis Mäkl. Bull. Mose. 1852, II, 313. — Pechschwarz, die Wurzel der Fühler und die Taster braun oder rothbraun, die Beine röthlichgelb, die Schienen oft bräunlich, die Flügeldecken gewöhnlich braun. Kopf oblong, das dritte Fühlerglied kaum länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild um ein Drittel länger als breit, nach vorn schwach verengt, mit zwei aus je sechs Punkten bestehenden Dorsalreihen und jederseits mit fünf Punkten ausser- halb derselben. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, grob und ziemlich weit- läufig, das Abdomen fein und ziemlich dicht punktirt. Sechstes Ventralsegment des •(f an der Spitze schwach ausgebuchtet. Long. 4 — 5 mm. Europa, Mittelmeergebiet, Sibirien, Nordamerika, Chile, Australien. Sehr häufig. 69. JPhilonthus tt'ossulus Nordm. Symb. 102, Kraatz 616, Thoms. Skd. Col. II, 171; nigritulus var. Fauvel 470. — Von nigriüdus nur durch breiteren Kopf, nach vorn nicht verengten Halsschild und kürzere Flügeldecken verschieden. Die Flügeldecken sind kürzer oder höchstens so lang als der Halsschild. Der Kopf ist beim cf etwas breiter als der Halsschild. Long. 4 — 5 mm. Nordeuropa, Norddeutsch- land, Böhmen. 70. JPhilonthus astutus Erichs. Gen. Spec. Staph. 492, Kraatz 614, Fauvel 467, Muls. et Rey 551; erythrostomtis Hochh. Bull. Mose. 1851, III, 22. — 96. Gatt. Hesperus. 461 Pechschwarz, die Taster und Beine röthlichgelb, die Wurzel der Fühler bisweilen rothbraun, die Flügeldecken nicht selten braun. Kopf beim (^ so breit als der Hals- schild, beim $ schmäler und oblong. Fühler ziemlich schlank, ihr drittes Glied länger als das zweite, die vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. Halsschild um ein Drittel länger als breit, parallelseitig oder nur schwach nach vorn verengt, mit zwei aus sechs kräftigen Punkten bestehenden Dorsalreihen und fünf ebenso starken Punkten jederseits ausserhalb derselben. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ziemlich fein und dicht, das Abdomen fein und dicht, hinten weitläufiger punktirt. Sechstes Ventralsegment des d* an der Spitze schwach ausgebuchtet. Long. (5 — 6*5 mm. Mitteleuropa, Caucasus, Sibirien. Selten. 71. JPJiilontJtus ruhripennis Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. V, 1844, 346, Kraatz 612, Fauvel 467, Muls. et Eey 512; lividvpes Baudi Studi Entom. I, 129. — Schwarz, die Flügeldecken roth, die Wurzel der Fühler oder die ganzen Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb, die Spitze des Abdomens braun. Kopf oblong. Das dritte Fühlerglied deutlich länger als das zweite, die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild oblong, nach vorn schwach verengt, mit zwei aus je sechs Punkten bestehenden Dorsalreihen und vier oder fünf Punkten jederseits ausserhalb derselben. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich fein und dicht, das Abdomen sehr fein und dicht punktirt. Sechstes Ventralsegment beim cf winkelig ausgerandet. Long. 5 "5 — 6 mm. Deutschland, Frankreich, Piemont, Sardinien, Caucasus. An Flussufern, selten. 72. I*hilonthus eociguus Nordm. Symb. 105, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 475, Gen. Spec. Staph. 491, Kraatz 615, Thoms. Skand. Col. IX, 156, Fauvel 488, Suppl. 75, Muls. et Key 549. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem Bronzeschimmer, die Beine bräunlichgelb. Kopf oblong, die vorletzten Fühlerglieder schwach quer. Halsschild etwas länger als breit, nach vorn viel stärker verengt als bei den übrigen Arten der Gruppe, mit zwei aus je sechs Punkten bestehenden Dorsalreihen und fünf oder sechs Punkten jederseits ausserhalb derselben, von denen meist drei oder vier in einer zur Dorsalreihe parallelen Linie stehen. Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich grob und massig dicht, das Abdomen fein und ziemlich dicht punktirt. Hinterschienen des cf innen dicht mit langen weissen Haaren besetzt. Sechstes Ventralsegment des (f an der Spitze kaum ausgerandet, in der Mittellinie stumpf gekielt. Long. 5 — b'h mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Sehr selten. 96. Gatt. Hesperus. Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 426, Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5. ser. T. VIII, 1875, 559. Von Philonthus durch den vor der Mitte in starker Gurve abwärts gebogenen Seitenrand des Halsschildes, breit abgerundete Spitze des Mesosternums und sehr langes und schlankes, griffeiförmiges Endglied der Kiefertaster verschieden. Das Endglied der Kiefertaster ist viel schmäler und fast doppelt so lang als das vorletzte Tasterglied, dünn cylindrisch, an der Spitze abgerundet. Die Seitenrandlinie des Halsschildes vereinigt sich vor den Vorderhüften mit dem Innenrande der um- geschlagenen Seiten. Die vordere lange Seitenwimper des Halsschildes ist vom Seiten- rande abgerückt. Das Mesosternum zeigt nur eine undeutliche quere Bogenlinie. Durch die Entwicklung des Mesosternalfortsatzes zwischen den Mittelhüften sind diese weiter auseinandergerückt als bei Philonthus; gleichzeitig springt zwischen denselben das Metasternum stärker nach vorn vor. Das erste Glied der Hintertarsen ist fast so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen und etwa so lang als das Endglied. Beim cf sind die vier ersten Glieder der Vordertarsen leicht erweitert. Die Gattung ist in der palaearctischen , nearctischen und australischen Region vertreten. Die einzige europäische Art lebt im Moder alter Bäume und im oder in Pilzen an der Wurzel derselben. 462 Vni. Familie. Stapliylinidae. — XVII. Trib. Staphyliiiini. 1. Hesperus rufipennis Gravh. Micr. 40, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 477, Gen. Spec. Staph. 504, Kraatz 621, Fauvel 426, Muls. et Key 562. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken, die Taster, Schienen und Tarsen hell bräunlichroth, die Spitze der Fühler röthlichgelb. Kopf gross, quer viereckig mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, beim cf fast breiter, beim $ etwas schmäler als der Halsschild, mit Ausnahme der Mitte sehr grob und weitläufig punktirt. Die Schläfen viel länger als die Augen. Die Fühler massig lang, ihre vorletzten Glieder in gewisser Eichtung quer. Halsschild etwas länger als breit, schmäler als die Flügel- decken, nach hinten leicht verengt, weniger grob und viel weitläufiger als der Kopf punktirt, längs der Mitte glatt. Flügeldecken so lang als der Halsschild, weitläufig und ziemlich fein, das Abdomen massig fein und ziemlich weitläufig punktirt. Beim cf ist das sechste Ventralsegment an der Spitze wenig tief winkelig ausgerandet. Long. 8 — 9 "5 mm. Mitteleuropa, Italien, Sardinien. Selten. 97. Gatt. Caflus. Steph. 111. Brit. V, 245, Thoms. Skand. Col. II, 152; Caflus excl. Groupe 1. Fauvel Fn. gallo- rhen. III, 421; Cafhis + Pseuäidus Muls. et Eey Ann. See. d'Agric. Lyon 1875, 564, 574. Subg. Eemus Holme Transact. Ent. Soc. Lond. II, 1837, 64 (nee Thoms., nee Muls. et Key); Pseuäidus Muls. et Eey 1. c. 574. Von Philonlhiis durch die nach vorn in starker Curve abwärts gekrümmte Seitenrandlinie und von derselben viel weiter entfernte vordere lange Seitenwimper des Halsschildes und durch vier erweiterte Glieder der Vordertarsen verschieden. Im Habitus an Xantholinus erinnernd. Der Körper ziemlich flach und parallelseitig. Der Kopf vor der sehr scharf und stark abgeschnürten Halspartie viereckig mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Das Endglied der Kiefertaster vom vor- letzten wenig an Länge verschieden, gegen die Spitze allmälig verschmälert. Die Seitenrandlinie des Halsschildes hinter der Mitte tief ausgebuchtet und dann in starker Curve gegen den Innenrand der umgeschlagenen Seiten gebogen, mit dem sie vor den Vorderhüften zusammentrifft. Flügeldecken auf dem Rücken flach, das Abdomen bis nahe zur Seite ziemlich parallelseitig. Mesosternalfortsatz zwischen den Mittelhüften zugespitzt. Die Ventralwurzel des Abdomens in der Mitte leicht dach- förmig erhoben. Das erste Glied der Hintertarsen so lang als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, länger als das Endglied. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen beim (f ziemlich stark, beim $ schwach erweitert. Die Käfer können sich ähnlich wie die Xantholinen zusammenrollen. — Eey beschrieb (Ann. Soc. Linn. Lyon, XXXIII, Ann. 1886, 146, Essai d'etudes sur cert. larves de Coleopt. 1887, 16) eine vermuthlich dem Cafius (Remus) sericeus var. filum an- gehörige Larve, die er in Gesellschaft des Käfers unter Algen fand. Sie sieht einer Heterothops-LüxvQ ähnlich, ist aber mehr niedergedrückt, nach vorn und hinten stärker verengt, der Kopf ist kleiner, die Cerci sind länger. Die Larve von Cafius cicatricosus zeigt nach- Eey (1. c. 148, 18) die grösste Uebereinstimmung mit Xan- tholinus -Larven und rollt sich wie der Käfer zusammen. Die Gattung ist über die ganze Erde verbreitet. Die Arten leben am Meeresstrande. 1 Kopf und Halsschild glänzend glatt, mit sehr groben Punkten besetzt. Hals- schild ausser den Eandpunkten nur mit einigen grossen Punkten auf der Scheibe und in den Vorderecken. Subg. Cafius s. str. 1 cicatricosuSf 2 ocantholoma, — Kopf und Halsschild sehr fein chagrinirt, matt, anliegend behaart und bis auf die glatte Mittellinie dicht mit Punkten besetzt. Subg. ReniUS. 3 sericeus, Subg. Cafius s. str. Muls. et Eey. 1. Cafius cicatricosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 454, Fauvel 423, Muls. et Eey 567. — Pechschwarz, das Abdomen, die Fühler, Taster, Schienen und Tarsen 97. Gatt. Cafius. _ 463 rothbraun. Kopf sehr gross, breiter als der Halsschild, vor der Einschnürung vier- eckig mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, so lang als breit, auf den Schläfen ziemlich dicht mit groben, grubigen Punkten besetzt, auf der Stirn mit zwei nach hinten leicht convergirendon breiten und seichten Furchen, in denen sich sechs bis acht Punkte in unregelmässiger Anordnung finden, zwischen den Augen mit zwei seichten Gruben, in deren Grunde meist zwei Punkte stehen, in der Mittellinie mit einer verkürzten Furche. Die Schläfen fast dreimal so lang als die Augen. Fühler ziemlich schlank, ihre vorletzten Glieder kaum quer. Halsschild viel länger als breit, schmäler als die Flügeldecken, nach hinten verengt, auf der Scheibe jederseits der Mitte mit einem oder mit zwei hintereinander stehenden, grubig ver- tieften Punkten, vorn jederseits mit einem grossen Vorderrandspunkt und einigen grossen Punkten in den Vorderecken. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, sehr dicht mit groben und sehr tiefen Punkten besetzt, das Abdomen dicht und massig fein punktirt und gleichmässig gelblich behaart. Beim rf das sechste Ventral- segment an der Spitze ziemlich tief ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinter- randes seicht ausgebuchtet. Long. 9 — 10 mm. An den Meeresküsten von England, Frankreich, Italien, Sardinien und Sicilien. In den tieferen Lagen des KüstengeröUes unter Tangen. 2. Cafius Qcantholoma Gravh. Mon. 41. Erichs. Gen. Spec. Staph. 452, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. H, pl. 14, f. 68, Kraatz 594, Thoms. Skand. Col. II, 152. Fauvel 424, Muls. et Key 571 — var. variegatus Erichs. Gen. Sp'ec. Staph. 453, — cf var. variolosus Sharp. Entom. Monthl. Mag. VII, 1871, 181. — Schwarz, die um- geschlagenen Seiten der Flügeldecken gelb oder bräunlichgelb, die Schienen und Tar- sen, bisweilen die ganzen Beine rothbraun, das Abdomen mit vier, aus Flecken ver- dichteter grauer Behaarung gebildeten Längsstreifen. Bisweilen sind die Ränder des Halsschildes, das Schildchen, das Abdomen und die Beine braunroth und die grauen Flecken streifen des Abdomens alterniren mit schwarzbehaarten. Kopf bei normalen (^ etwas breiter, beim $ so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung quer trapezförmig, nach vorn verengt, hinter den Augen ziemlich dicht mit groben Punkten besetzt, zwischen den Augen mit zwei grossen, grübchenartigen Punkten, zwischen diesen mit einem kurzen Längseindruck. Bei einer grösseren Form des cf (var. variolosus Sharp) ist der Kopf viel grösser als normal und viel breiter als der Halsschild. Halsschild bei der normalen Form länger als breit, nach hinten massig verengt, bei grossköpfigen cf vorn fast so breit als lang und nach hinten stark verengt, auf dem Rücken mit zwei Reihen von je vier grossen grübchenartigen Punkten, von welchen der Vorderrandspunkt weiter nach aussen gerückt und nicht selten kleiner ist. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, fein und äusserst dicht punktirt- chagrinirt und gleichmässig anliegend behaart. Abdomen ziemlich fein und äusserst dicht punktirt, mit zwei seitlichen und zwei dorsalen Längsreihen aus verdichteter grauer Behaarung gebildeter Flecken. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich tief, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes weniger tief ausgerandet, das erstere mit feiner glatter Mittellinie. Long. 6 — 9 m?«. An den Küsten von Nord- und Mitteleuropa und des ganzen Mittelmeerg Subg. Memus Holme. 3. Cafius sericeus Holme Transact. Ent. Soc. Lond. II, 1837, 64, Thoms. Skand. Col. II, 153, Fauvel 425, Muls. et Rey 577, Hörn Transact. Am. Entom. Soc. 1884, 238 — var. ^^rninosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 510, Muls. et Rey 579 — var. filum Kiesw. Küst. Käf. Eur. XVII, 19, Muls. et Rey 581. — Schwarz, matt, überall anliegend grau behaart, die Spitze der Fühler, die Kniee und die Tarsen röthlich, bisweilen die ganzen Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf und Halsschild sehr fein chagrinirt, matt oder wenig glänzend. Der Kopf vor der Einschnürung viereckig, etwa so lang als breit, mit Ausnahme der Mitte dicht mit runden, ziemlich seichten Punkten besetzt, auf den Schläfen nur erloschen punktirt. Fühler ziemlich 464 VIII. Familie. Staphyliuidae. — XVII. Trib. Staphyliniiii. kurz, ihr drittes Glied so lang als das zweite oder etwas kürzer, ihre vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. Halsschild oblong, ziemlich parallelseitig oder leicht nach hinten verengt, bis auf die leicht erhobene Mittellinie ziemlich dicht, deutlich feiner als der Kopf punktirt. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, fein und äusserst dicht punktirt- chagrinirt. Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Beim cf ist das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgebuchtet. Die Art ist sehr variabel. Die typische Form ist durch ganz matte Oberseite, dunkle Fühler und Beine, nach hinten kaum verengten Halsschild, lange Flügeldecken und äusserst feine und dichte Punktirung des Abdomens ausgezeichnet. Von derselben unterscheidet sich var. pruinosus durch weniger matte Oberseite von Kopf und Halsschild, hellere Fühler und Beine, breiteren Kopf, nach hinten deut- licher verengten Halsschild, weniger abgerundete Vorderecken desselben, etwas kürzere Flügeldecken und durch etwas weniger fein und dicht punktirtes Abdomen. Var. filum ist von der typischen Form durch viel geringere Grösse (3 • 5 — 4 mm), kürzeres drittes Fühlerglied und nach hinten deutlich verengten Halsschild ver- schieden. Long. 3 — b'bmm. An den Küsten von Nord- und Mitteleuropa und des Mittelmeergebietes, auch in Nordamerika bei New York aufgefunden. Selten. 98. Gatt. Neobisnius. Bisnius Thoms. Skand. Gel. II, 168, Muls, et Eey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 583, nee Steph. — Erichsonius Pauvel Fn. gallo-rhen. III, 427. — Actohius Fauvel ibid. Suppl. 72, ex parte. Von Philonthns durch lineare, an Lathrobiutn erinnernde Körperform, vor der Mitte stark abwärts geschwungene Seitenrandlinie des Halsschildes und von ihr weiter abgerückten, unter den übrigen grossen Punkten allerdings kaum hervor- tretenden wimpertragenden Seitenpunkt des Halsschildes, von Cafiiis durch viel kürzere Hintertarsen und gegen die Spitze verjüngtes, scharf zugespitztes Endglied der Kiefertaster verschieden. Kopf und Halsschild sind mit Ausnahme der glatten Mitte mit zahlreichen groben Punkten besetzt. Der grosse Kopf ist hinten plötzlich sehr stark halsfcrmig eingeschnürt, vor der schmalen abgeschnürten Halspartie viereckig mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Die Augen sind klein, die Schläfen lang und parallelseitig. Die Fühler sind ziemlich kurz, ihr zweites und drittes Glied an Länge wenig verschieden. Halsschild viel schmäler als die Flügel- decken, oblong, parallelseitig oder nach hinten leicht verengt, mit ziemlich recht- winkeligen Vorderecken und abgerundeten Hinterecken. Die Flügeldecken sind ziem- lich parallelseitig, ebenso das Abdomen ziemlich gleichbreit. Die Hintertarsen sind kurz, ihr erstes Glied so lang als das Endglied. Die drei ersten Glieder der Vorder- tarsen sind beim cf mehr oder minder stark, beim $ schwächer oder kaum erweitert. Sechstes Ventralsegment des cf an der Spitze ausgebuchtet und vor der Ausbuchtung geglättet. Die Gattung ist über einen grossen Theil der Erde verbreitet. Die Arten leben an den Ufern von Gewässern. 1 Die Fühler ganz gelb. Kopf etwas breiter als lang. Die vorderen Dorsal- segmente mit schmaler, im Grunde glatter Querfurche 1 villosullis, — Die Fühler nur an der Wurzel gelb. Kopf so lang als breit. Die vorderen Dorsalsegmente mit breiterer, im Grunde feiner oder stärker punktirter Quer- furche 2 2^i'oceriilus, 3 in^olixus. 1. Neohisnius villosulus Steph.IU. Brit. V, 251, Fauvel 430; elongatulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 479, Gen. Spec. Staph. 511, Kraatz 623, Thoms. Skand. Col. II, 168, Muls. et Key 594. — Glänzend schwarz, der Halsschild nicht selten braun, die Flügeldecken braun oder rothbraun, meist mit hellerer Spitze, die Hinter- ränder der Abdominalsegmente bräunlichgel b, die Fühler, Taster und Beine röthlich- gelb. Kopf schwach quer, deutlich etwa s breiter als lang, bis auf die Mitte mit groben Punkten ziemlich weitläufig besetzt. Die vorletzten Fühlerglieder stark quer. 98. Gatt. Neobisnius. — 9'.i. Gatt. Actobius. 465 Halsschild länger als breit, parallelseitig, bis auf die glatte Mittellinie mit groben Punkten ziemlich weitläufig besetzt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, massig stark und ziemlich dicht punktirt. Abdomen fein und ziemlich dicht punktirt, die vorderen Dorsalstjgmente hinter der Basis mit schmaler, im Grunde glatter Querfurche. Long. 4 — 4*3 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über den Caucasus verbreitet. Selten. 2. Neohis^iius procertilus Gravh. Mon. 95, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 479, Gen. Spec. Staph. 511, Kraatz 624, Thoms. Skand. Col. II, 169, Pauvel 431, Muls. et Rey 586; lathrobmcles Baudi Studi Ent. I, 130; — Yar. semipunctatus Fairm. Germ. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 434, Fauvel431, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 227. — Von villosnlus durch schlankere, nur an der Wurzel röthlichgelbe Fühler, dunklere Beine, etwas längeren Kopf, nach hinten etwas verengten Halsschild, dich- tere Punktirung an den Seiten von Kopf und Halsschild und durch weniger schmale, im Grunde mehr oder minder punktirte Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente, von 2^rolixus durch etwas breiteren und kürzeren Halsschild und durch die weniger breiten, im Grunde wenig deutlich punktirten Querfurchen der vorderen Dorsal- segmente verschieden. Die Flügeldecken sind braun, an der Spitze mehr oder minder ausgedehnt rothbraun. Var. semipunctatus Fairm. unterscheidet sich von der typischen Form durch einfarbig braune, feiner und dichter punktirte Flügeldecken. Long. 3*5 bis 4 '5 mvi. TJeber den grössten Theil von Europa und das Mittelmeergebiet ver- breitet, vai\ semijyunctatus auch in Nordamerika, Chile und Australien. 3. Neobisnius prolixus Erichs. Gen. Spec. Staph. 510, Kraatz 625, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 14, f. 70, Fauvel 432, Muls. et Rey 589t; iJ^<Ä^- pennis Kol. Melet. Entom. III, 16; angusticollis Kol. ibid; dissimilis Baudi Berl. Ent. Zeitg. 1869, 387. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken roth oder gelbroth, an der Basis in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwarz, bisweilen nur am Ende der Naht roth, bisweilen ganz braun oder schwarz, die drei ersten Fühlerglieder, die Taster und Beine gelbroth. Kopf vor der Einschnürung so lang als breit, bis auf die Mitte mit groben Punkten ziemlich dicht besetzt. Fühler schlanker als bei villo- sulus, ihr zweites und drittes Glied gestreckter, die vorletzten Glieder schwächer quer. Halsschild schmäler und länger als bei viUosulus, nach hinten etwas verengt, an den Seiten mit groben Punkten dichter besetzt als bei diesem. Die Flügeldecken sind im Allgemeinen kräftiger punktirt als bei viUosulus, übrigens in der Punktirung variabel. Das Abdomen ist fein und dicht, in den tiefen Querfurchen der vorderen Dorsal- segmente viel gröber und viel dichter punktirt. Long. 4 — 4*5 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 99. Gatt. Actobius. Bemus Thoms. Skand. Col. II, 167, Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 1875, 597 (nee Holme); Erichsonius Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 427; Actobius Fauvel ibid. Suppl. 72, ex parte. Von Neobisnius durch erweitertes zweites Fühlerglied, durch das Vorhanden- sein eines dreieckigen häutigen Lappens über dem Stigma der Vorderbrust, durch das Fehlen einer Querleiste auf dem Mesosternum und durch vier erweiterte Glieder der Vordertarsen verschieden. Beim cf sind die Vordertarsen ziemlich stark, beim 9 viel schwächer erweitert. Das sechste Ventralsegment des (^ ist an der Spitze ausgerandet. Die Käfer können sich wie die Xantholinen zusammenrollen. Die Gattung ist über die Erde weit verbreitet. Die Arten leben wie die habituell über- einstimmenden Neobisnius- Avten am Rande von Gewässern. 1. Actobius cinerascens Gravh. Micr. 49, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 478, Gen. Spec. Staph. 509, Kraatz 622, Thoms. Skand. Col. II, 167, Fauvel 428, Muls. et Rey 603, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1884, 225; — var. subniger Muls. et Rey 605. — Schwarz, das erste Fühlerglied , die Taster und die Beine bräunlich- Ganglbaner, Käfer von Mitteleuropa. 3Q 466 Ylll. Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xantholinini. roth oder röthlichgelb. Kopf vor der starken Einschnürung viereckig mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, etwas länger als breit, bis auf einen glatten, nach vorn und hinten verkürzten Mittelstreifen fein und sehr dicht punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, ihr zweites Glied fast so dick wie das erste, so lang-, aber viel dicker als das dritte, das vorletzte Glied nicht oder nur schwach quer. Halsschild oblong, viel länger als breit, ziemlich parallelseitig, mit gleichmässig abgerundeten Vorder- und Hinterecken, jederseits der glatten Mittellinie mit kräftigen Punkten ziemlich weit- läufig besetzt. Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild, sowie das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt und grau behaart, glanzlos. Var. siibniger Muls. et Key ist auf eine etwas grössere, dunkler behaarte Form von Saint Raphael aufgestellt. Long. 4 — 4"5 nitn. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet, auch in Nordamerika. An Sümpfen, im Detritus von Ueberschwemmungen ; nicht selten. 2. Actohius signaticomis Muls. et Key Ann. Soc. Linn. Lyon 1863, 62, pl. 2, f. 6, a, Opusc. Entom. II, 75, Kraatz 623, Fauvel 429, Muls. et'ßey 600. — Pechschwarz, die Flügeldecken nicht selten braun, die Wurzel und Spitze der bräunlichen Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb, die Schenkel bisweilen dunkel. Kopf kleiner als bei cinerascens, glänzend, mit Ausnahme der Mitte mit sehr groben Punkten massig dicht besetzt. Fühler etwas kürzer und gegen die Spitze etwas mehr verdickt als bei cinerascens, ihre vorletzten Glieder schwach quer. Halsschild oblong, jederseits der glatten Mittellinie mit sehr groben Punkten ziemlich weitläufig besetzt. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, massig fein und sehr dicht, das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Long. 4 — 4 '5 mm. Westliches Mitteleuropa, Tirol, Italien. XVIII. Tribus Xantholinini. Staphyiinini Subtribus I Xantholinini Erichs. Gen. Spec. Staph. 1839, 291 ; Staphylinites 1. groupe secondaire Xantholinites Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 30; Staphyiinini 3. Unterabtheilung Xantholinini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—58, 626; Tribus Xa')itholi7iina Thoms. Skand. Col. II, 1860, 183; Staphyiinini Section I Xantholini Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 366; Xantlioliniens Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xantholiniens, Paris 1877, 1. Prosternum vorn zwischen den Claviculis mit einer durch eine Quernaht gesonderten, oft ausgerandeten oder durch eine Naht getheilten Kehlplatte. Der Vorderrand der Stirn zwischen den Wurzeln weiter vorgezogen als bei den Quediinen und Staphyl ininen, die Insertionsstellen der Fühler näher aneinander gerückt als bei diesen, oft nur durch einen schmalen Stirnfortsatz getrennt, jedenfalls aber von einander nicht weiter als von den Augen entfernt. Der Kopf hinten mehr oder minder stark halsförmig eingeschnürt, auf der Unterseite ohne Seitenleisten. Die Vorderecken des Halsschildes treten mehr oder weniger über die Vorderecken des Prosternums nach vorn. Die Epipleuren des Halsschildes sind nur massig stark , umgeschlagen, ihr Innenrand ist bei schräger Ansicht von unten sichtbar. Die Scheibe des Halsschildes fällt mehr oder minder gewölbt gegen die Vorderecken ab oder bildet über denselben eine abgerundete Ecke. Die Ventralwurzel des Abdomens ist mehr oder minder dachförmig erhoben oder stumpf gekielt. Die Käfer können sich durch Abwärtskrümmung von Kopf, Prothorax und Abdomen zusammenrollen. 1 Flügeldecken mit geraden, nicht übereinander greifenden Nahträndern. Der Hals so breit oder etwas breiter als der halbe Scheitel. Das neunte Dorsal- segment bei beiden Geschlechtern in zwei dornförmig ausgezogene Längs- hälften getheilt 2 — Flügeldecken mit übereinander greifenden Nahträndern. Der Hals viel schmäler als der halbe Scheitel. Das neunte Dorsalsegment beim cf in zwei dreieckige oder hinten abgestutzte Längshälften getheilt, beim 9 ungetheilt 3 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xautboliiiini. 467 2 Oberlippe tief zweilappig. Die Schläfen gleichmässig gewölbt. Die Flügel- decken mit seichtem oder undeutlichem Nahtstreifen . Das Mesosternum un- gekielt. Die Hinterschienen bedornt 100 OtJlius. — Oberlippe winkelig ausgerandot. Die Schläfen unten durch eine stumpfe Längskante begrenzt. Die Flügeldecken mit scharfem Nahtstreifen. Das Meso- sternum hochgekielt. Die Hinterschienen unbedornt . . . . 101 ßaptoJinus. 3 Die Fühlerwurzeln sehr nahe aneinander gerückt, nur durch einen schmalen, hohen, tief gerinnten Stirnfortsatz von einander getrennt. Die Fühler kürzer als der Kopf, mit keulig schaftförmigem Basalgliede, vom vierten Gliede an zusammengedrückt. Vorderschienen vor der Mitte des Innenrandes schwach stumpfeckig erweitert und mit einem dünnen langen Dorn bewehrt, zwischen diesem und der Spitze ausgebuchtet 107 3Ietopoiicus, — Fühlerwurzeln massig aneinander gerückt, von einander so weit oder etwas weniger weit entfernt als von den Augen. Die Stirn zwischen den Fühler- wurzeln flach, ohne Mittelfurche Die Fühler länger als der Kopf, nicht zu- sammengedrückt. Die Vorderschienen mit einfachem Innenrande. Die Flügel- decken neben der Naht mit einem vertieften Streifen oder einer Längsfalte. 4 4 Die vier ersten Glieder der Vordertarsen bei beiden Geschlechtern sehr stark erweitert. Stirn hinter den Fühlerwurzeln mit rudimentären, sehr feinen und kurzen, stricheiförmigen Stirnfurchen. Das Endglied der Kiefertaster klein, pfriemenförmig, viel kürzer und dünner als das dritte. Der ganze Kopf sehr dicht punktirt. Halsschild mit stumpfkantigen, nicht oder nur vor der Basis fein gerandeten Seiten. Metasternalfortsatz zwischen den Hinterhüften mit eingesenkter, horizontal ausgebreiteter, abgerundeter Spitze. 106 Leptoliniis. — Die vier ersten Glieder der Vordertarsen nicht oder nur sehr schwach er- weitert. Die Stirn hinter den Fühlerwurzeln tief gefurcht. Das Endglied der Kiefertaster nicht oder nur wenig kürzer als das dritte. Kopf in der Mitte mehr oder weniger glatt. Halsschild meist mit vollständiger Seitenrandlinie. Metasternalfortsatz zwischen den Hinterhüften abgestutzt und leicht aus- gerandet 5 5 Mandibeln aussen nur an der Basis seicht gefurcht. Mesosternalfortsatz sehr breit und kurz, hinten breit abgestutzt oder in der Mitte leicht ausgerandet. Die Seitenrandlinie des Halsschildes krümmt sich bereits im hinteren Drittel auf die Unterseite, trifft aber erst in den Vorderecken mit dem Innenrande der Epipleuren zusammen 102 Eulissus. — Mandibeln aussen bis weit über die Mitte gefurcht. Mesosternalfortsatz drei- eckig, an der Spitze oft abgerundet 6 6 Die Seitenrandlinie des Halsschildes krümmt sich bereits hinter der Mitte auf die Unterseite und trifft unmittelbar vor den Vorderhüften mit dem Innenrande der Epipleuren zusammen 103 Niidobius, — Die Seitenrandlinie des Halsschildes ist erst vor der Mitte abwärts ge- schwungen und trifft erst in den Vorderecken mit dem Innenrande der Epipleuren zusammen , 7 7 Die seitlichen Stirnfurchen fein, bisweilen undeutlich, hinter oder neben den inneren in einem grübchenförmigen Punkte beginnend und in quer schräger Richtung gegen den Vorderrand der Augen verlaufend. Endglied der Kiefer- taster höchstens um ein Drittel schmäler als die Spitze des dritten Gliedes derselben 104 XantJiolinus. — Die seitlichen Stirnfurchen tief, mit den inneren nach vorn nur wenig diver- girend, in wenig schräger Richtung gegen den Innenrand der Augen ver- laufend. Das Endglied der Kiefertaster dünn, pfriemenförmig, so lang oder nur wenig kürzer, aber nur halb so dick als das dritte Glied derselben. 105 Leptacinus, 30* 468 • VIII. Familie. StaphyUnidae. — XVIll. Trib. Xantholinini. 100. Gatt. Othius. (Steph. 111. Brit. V, 253, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 420, Gen. Spec. Staph. 294), Kraatz; Katurg. Ins. DeutscM. II, 653, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 30, Thoms. Skand. Col. II, 185, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 367, Miils. et Key Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xantholin. Paris 1877, 3. Syn. Cafnis Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 410. Körper langgestreckt, linear. Der Kopf hinten massig stark halsförmig ein- geschnürt, vor der Einschnürung oval oder oval-oblong, mit kleinen, nicht vor- ragenden Augen und langen, gleichmässig gewölbten Schläfen. Die Halspartie kurz, mindestens halb so breit als der halbe Scheitel. Die Stirn vorn mit zwei schwach angedeuteten Längsfurchen, zwischen den Augen mit vier in eine Querreihe gestellten Punkten. Die Fühler ziemlich weit vor den Augen eingefügt, ihre Insertionsstellen von einander ebenso weit entfernt als von den Augen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr erstes Glied etwas länger als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das dritte Glied länger oder mindestens so lang als das zweite, das vierte bis zehnte Glied kurz, allmälig an Breite zunehmend, das Endglied zugespitzt oval. Die Ober- lippe durch einen tiefen Einschnitt in zwei Lappen getheilt, diese am Vorderrande mit langen, sehr kräftigen und mit kürzeren, schwächeren Wimperhaaren besetzt. Die Mandibeln kräftig, gegen die Spitze massig gekrümmt, am Aussenrande tief ge- furcht, am Innenrande vor der Mitte stumpf gezähnt, hinter dem Zahne mit einer fein behaarten Membran besetzt. Die Innenlade der Maxillen an der ganzen Innen- seite, die neben dem ersten Gliede der Kiefertaster eingefügte Aussenlade an der Spitze äusserst dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich kräftig, ihr zweites und drittes Glied fast von gleicher Länge, das zweite leicht gekrümmt, das dritte gegen die Spitze allmälig erweitert, gestreckt, verkehrt conisch, das Endglied kürzer und schmäler als das dritte, allmälig zugespitzt. Das Kinn sehr kurz und breit, sehr stark quer, an der Basis jederseits abgeschrägt, nach vorn verengt, am Vorder- rande breit ausgerandet. Die häutige Zunge kurz, vorn breit abgerundet. Die massig divergirenden Paraglossen die Zunge weit überragend, innen sehr dicht mit langen, leicht gekrümmten Dornen kammförmig besetzt. Die zwei ersten Glieder der Lippen- taster an Länge wenig verschieden oder das zweite deutlich kürzer als das erste, das Endglied länger und schmäler als das zweite Glied, conisch gegen die Spitze verschmälert oder schwach spindelförmig. Der Halsschild oblong, nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, an der Basis gerundet, vorn abgestutzt, auf der Scheibe mit zwei aus je drei Punkten bestehenden Dorsalpunkten, deren vorderster dem Vorderrande oft so genähert ist, dass er den Vorderrandspunkten beigezählt werden kann. Ausserhalb der Dorsalreihen sind vorn gewöhnlich zwei bis vier grössere Punkte vorhanden. Eine Anzahl kleinerer Punkte befindet sich jederseits hinter dem Vorderrande, einige kleinere Punkte stehen neben dem Seitenrande. Die Vorderecken des Halsschildes sind nur massig herabgebogen, die Seitenrandlinie ist bei directer Ansicht von oben von der Basis bis in die Vorderecken sichtbar. Die Epipleuren des Halsschildes sind vorn nur massig verschmälert, ihr Innenrand ist bis vor die Vorderhüften leistenförmig gerandet. Die Flügeldecken mit geradlinigen, nicht über- einander greifenden Nahträndern, ohne deutlichen Nahtstreifen. Das Abdomen lang- gestreckt, bis zum siebenten (fünften freiliegenden) Segmente ziemlich gleichbreit, von da gegen die Spitze allmälig verschmälert, das siebente Dorsalsegment länger als die vorhergehenden. Das neunte Dorsalsegment ist bei beiden Geschlechtern in zwei Hälften getheilt, jede Hälfte ist in einen langen, dornförmigen Fortsatz (Anal- griffel) ausgezogen. Das Prosternum in der Mitte mehr oder weniger gekielt, vorn zur Aufnahme der Kehlplatte sehr breit und seicht ausgeschnitten. Die Kehlplatte kurz, kaum ein Viertel so lang als breit, vorn in sehr flachem Bogen gerundet, durch eine Mittelfurche getheilt. Epimeren der Vorderbrust fehlen. Das Mesosternum ungekielt, der Mesosternalfortsatz zugespitzt, etwa bis zum ersten Drittel der Mittel- hüften reichend. Das Metasternum zwischen den sehr langen Mittelhüften und den 100. Gatt. Othius. 469 Hinterhüften sehr kurz, vor den Hinterhüften jederseits tief ausgerandet, zwischen denselben einen kurzen, an der Spitze abgestutzten und leicht ausgerandeten Fort- satz bildend. Die Hinterhüften in der Mitte stark eingeschnürt. Die Beine ziemlich kurz, die Mittel- und Hinterschienen bedornt. Die vier ersten Glieder der Vorder- tarsen mehr oder minder stark erweitert; an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied so lang oder kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied an Länge abnehmend, das Endglied länger als die zwei vor- hergehenden Glieder zusammengenommen. Die Larve von Othius fulvipennis erinnert nach Faiivel (Fn. gallo-rhen. III, 367) durch die Form von Kopf und Prothorax an den ausgebildeten Käfer. Sie differirt wenig von der Larve des XantJiolimis punctulatus, wiewohl sie von der- selben durch gerundete Seiten des Kopfes leicht zu unterscheiden ist. Der Kopf ist vorn fein chagrinirt, der Clypeus wie bei Xantholinus punctulatus gezähnelt. Die Stirnfurchen sind sehr kurz, vorn gekrümmt. Die Kehle ist tief eingesenkt, stark chagrinirt und faltig. Die Mandibeln sind kräftig. Das erste Glied der Kiefertaster ist fast um die Hälfte kürzer als das zweite. Die Zunge ist kurz und ziemlich stumpf. Die Lippentaster und Fühler sind ähnlich gebildet wie bei der Larve von Nudobius collaris. Die Ocellen sind deutlich sichtbar und springen etwas vor. Das Pronotum ist grösser als bei der Larve von Xantholinus punctulatus, nach vorn stärker ver- engt, vor der Basis schwach winkelig erweitert, in der Mittellinie scharf gefurcht, die Furche in den Vorderecken des Pronotums ist tiefer, grübchenförmig. Die Furchen des Meso- und Metanotums sind an den Seiten mehr gerundet. Die Cerci und das Analsegment sind schlanker. Das zweite Glied der Cerci ist kaum um die Hälfte kürzer als das zweite. Die Beine sind schlanker und länger, die Schenkel weniger bedornt. Long. 10 — 12 mtn. Die Gattung scheint auf die palaearctische Region beschränkt zu sein, ist aber von Madeira bis Japan verbreitet. Die Arten leben hauptsächlich unter feuchtem, abgefallenem Laube und unter Moos. 1 Körper gross. Long. 10 — 13 mm. Drittes Fühlerglied fast um die Hälfte länger als das zweite 1 punctulatus. — Körper wesentlich kleiner. Long. 4 — 7 mm. Drittes Fühlerglied höchstens um ein Drittel länger als das zweite 2 2 Geflügelt. Siebentes Dorsalsegment am Hinterrande mit einem sehr feinen Hautsaum 3 — Ungeflügelt. Siebentes Dorsalsegment am Hinterrande ohne Hautsaum 4 3 Halsschild hinten schmäler als die Flügeldecken, nach vorn leicht verengt, mit massig abgerundeten Ecken. Flügeldecken länger als der Halsschild. 2 laeviusculus, — Halsschild so breit als die Flügeldecken, ziemlich gleichbreit, mit stark ab- gerundeten Ecken. Flügeldecken kürzer als der Halsschild. 3 melaiiocephaluSf 4 lapidicola, 4 Kopf nicht breiter als von der Halseinschnürung bis zum Vorderrande lang, nach hinten nur sehr schwach erweitert 5 mymiecopliilus, 6 transsilvanicus. — Kopf etwas breiter als von der Halseinschnürung bis zum Vorderrande lang, nach hinten deutlich erweitert 7 crassus, 8 brevipennis. 1. Othius j^unctulatus Goeze Entom. Beytr. I, 1777, 730; fulvopterus Pourcr. Ent. Paris I, 167 ; fulvipennis Fabr. Ent. Syst. I, 2, 537, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 420, Gen. Spec. Staph. 295, Kraatz 654, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 11, f. 54, Thoms. Skand. Col. II, 185, Fauvel 368, Muls. et Rey 6; fulgidus Payk. Mon. Staph. ^2 ; ustulatus Gravh. Micr. 46 ; fidminans Gravh. Micr. 47. — Viel grösser als alle folgenden Arten, glänzend schwarz, die Flügeldecken, die Spitze des Abdo- mens, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Oft sind auch die Seiten des Hals- 470 "^III- Familie. Staphyliuidae. — XVIII. Trib. Xantholinini. Schildes und die Hinterränder der Abdominalsegmente rötblich. Der Kopf kaum schmäler als der Halsschild, nach hinten kaum erweitert, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, jederseits sehr weitläufig mit etwas ungleich grossen Punkten besetzt. Das" dritte Fühlerglied fast um die Hälfte länger als das zweite. Der Halsschild oblong, etwa um ein Drittel länger als breit, so breit als die Flügeldecken, nach hinten kaum verengt, mit vollkommen abgerundeten Ecken, im Grande äusserst fein, nur unter sehr starker Vergrösserung "erkennbar querrissig und punktulirt, jederseits mit drei hintereinander stehenden, grösseren Punkten, von denen der hintere hinter der Mitte steht und vom mittleren Punkte viel weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande. Der vordere Dorsalpunkt ist vom Vorderrande weniger entfernt als vom mittleren Dorsalpunkte. Ausser den am Vorderrande und den spärlichen neben dem Seitenrande befindlichen Punkten sind ausserhalb der Dorsalreihen drei oder vier grössere Punkte vorhanden. Die Flügeldecken so lang oder etwas länger als der Halsschild, im Grunde äusserst fein chagrinirt, weitläufig mit massig starken, wenig tiefen Punkten besetzt. Flügel sind ausgebildet; das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment besitzt am Hinterrande einen feinen Hautsaum. Das Abdomen ziem- lich fein, vorn dichter, hinten sehr weitläufig punktirt. Beim (f ist das siebente Ventralsegment an der Spitze jederseits in einen langen Dorn ausgezogen. Long. 10 — 14: mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet, ziemlich häufig. 2. Othius laeviusculus Steph. 111. Brit. V, 255, Fauvel 370; pnncUpennis Boisd. Lacord. Fn. Entom. Paris I, 409, Erichs. Gen. Spec. Staph. 296, Kraatz 655, Muls. et Rey 18; fuscicornis Heer Fn. Helv. I, 581 ; hovinus Fairm. Coqu. Ann. Soc. Ent. Fr. 1860, 154. — Durch die langen Flügeldecken und den nach vorn etwas verengten Halsschild von den folgenden Arten leicht zu unterscheiden. Glänzend schwarz, die Flügeldecken braunschwarz oder braun, an der Naht und am Hinterrande meist röthlich, oft auch die Spitze des Abdomens rothbraun, die Fühler braunroth mit dunklerem Basalgliede oder ganz braunroth, die Taster und Beine gelbroth. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, nach hinten nicht erweitert, vor der Ein- schnürung oblong, jederseits spärlich mit massig grossen Punkten besetzt. Die Augen grösser und vorspringender als bei den folgenden Arten. Die Fühler verhält- nissmässig schlank, ihr drittes Glied wesentlich länger als das zweite. Der Hals- schild oblong, hinten schmäler als die Flügeldecken, nach vorn deutlich etwas ver- engt, mit wenig abgerundeten Vorderecken und nicht ganz abgerundeten Hinterecken, ausser den sehr wenigen in der Nähe des Vorder- und Seitenrandes befindlichen Punkten jederseits mit zwei hintereinander stehenden Discalpunkten, von welchen der hintere weit hinter der Mitte steht und vom vorderen viel weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, kräftig und weitläufig punktirt. Flügel ausgebildet, das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment am Hinterrande mit einem feinen Haut- saum. Das Abdomen fein und weitläufig punktirt. Long. 5 — 6 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Bisweilen bei Lasius fuliginosus. Im Westen und Süden nicht selten. 3. Othitis melanocephalus Gravh. Mon. 107, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 421, Gen. Spec. Staph. 295, Kraatz 656, Thoms. Skand. Col. II, 185, Fauvel 371, Muls. et Rey 15; sexpundatns Haliday Newm. Entom. 1840 — 1842, 187. — Durch die Färbung leicht kenntlich. Der Kopf mit Ausnahme der kurzen Halspartie schwarz, der Hals und der Halsschild lebhaft gelbroth, in der Mitte bisweilen bräunlich, die Flügeldecken gelbbraun, das Abdomen oben pechschwarz oder braun, die Spitze und Unterseite desselben, sowie die Brust heller oder dunkler rothbraun, die Fühler, Taster und die Beine röthlichgelb. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, nach hinten nicht erweitert, vor der Einschnürung oblong, jederseits spärlich mit massig grossen Punkten besetzt. Die Fühler etwas weniger schlank als bei laeviusculus, ihr drittes Glied kaum länger als das zweite. Der Halsschild oblong, so breit als die Flügeldecken, ziemlich gleichbreit, an den Ecken abgerundet, ausser den sehr spärlichen, jeder- 100. Gatt. Othius. 471 seits in der Nähe des Vorder- und Seitenrandes befindlichen Punkten jederseits mit zwei hintereinander stehenden Dorsalpunkten, von denen der hintere vom vorderen viel weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande. Die Flügeldecken ein wenig kürzer als der Halsschild, kräftig und weitläufig punktirt. Flügel sind ausgobi"ldet, das siebente Dorsalsegment besitzt am Hinterrande einen sehr feinen Hautsaum. Das Abdomen sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt. Long. 4'5— 5wm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 4. Othius lapidicola Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. IX, 1848, 321, Kraatz 657, Fauvel 369, Muls. et ßey 9; suturalis Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 211; longi- cornis Thoms. Opusc. Entom. IV, 1871, 369; 'i [jiceus Scriba Heyd. Reise Span. 1870. 82. — Durch ausgebildete Flügel, das Vorhandensein eines feinen Hautsaumes am Hinterrande des siebenten Dorsalsegmentes und durch die dunkle Färbung von den folgenden Arten leicht zu unterscheiden. Der Kopf schwarz, der Halsschild pech- braun, die Flügeldecken dunkler oder heller gelbbraun, das Abdomen oben pech- schwarz oder braun, die Spitze und Unterseite desselben, sowie die Brust rothbraun, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Unausgefärbte Stücke wie mijnnecophilus gefärbt. Der Kopf viel grösser, kürzer und breiter als bei den zwei vorhergehenden Arten, nach hinten ein wenig erweitert, mit breit abgerundeten Hinterecken, jeder- seits mit ziemlich kräftigen Punkten spärlich besetzt. Die Fühler ziemlich kräftig, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite. Der Halsschilil oblong, so breit als die Flügeldecken, ziemlich gleichbreit, mit abgerundeten Ecken, ausser den spär- lichen, in der Nähe des Vorder- und Seitenrandes befindlichen Punkten jederseits mit zwei hintereinander stehenden Discalpunkten, von welchen der hintere vom vorderen viel weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande. Die Flügeldecken etwas kürzer als der Halsschild, kräftig und massig weitläufig punktirt. Das Abdomen sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt. Long. 5 '5 — C) mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 5. Othius myt'mecophilus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. IV, 1843, 308, Kraatz 658, Thoms. Skand. Col. H, 186; IX, 175, Fauvel 369, Muls. et Rey 12. - Gelbbraun, der Kopf meist pechbraun, der Halsschild oft mit dunklerer Mitte der Scheibe, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, nach hinten sehr schwach erweitert, an den Hinterecken abgerundet, von der Einschnürung bis zum Vorderrande der Stirn so lang als breit, jederseits weitläufig mit massig starken Punkten besetzt. Die Fühler ziemlich kräftig, ihr zweites Glied vom dritten kaum an Länge verschieden. Der Halsschild oblong, so breit als die Flügeldecken, ziemlich gleichbreit, mit abgerundeten Ecken; ausser den spärlichen, in der Nähe des Vorder- und Seitenrandes befindlichen Punkten jederseits mit drei hintereinander stehenden Punkten, von denen der hintere vom mittleren wenig weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande, und der vordere gewöhnlich in der Mitte zwischen dem mittleren und dem Vorderrande steht. Selten ist der vordere Punkt dem Vorderrande so genähert, dass er den Vorderrandspunkten beigezählt werden könnte. Die Flügeldecken kürzer als der Halsschild, grob und ziemlich weit- läufig punktirt. Das Abdomen sehr fein und massig weitläufig, feiner und dichter als bei den vorhergehenden Arten punktirt. Flügel fehlen, das siebente Dorsalsegment zeigt am Hinterrande keine Spur eines Hautsaumes. Long. 4 '5 — 5*5 m^n. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Bisweilen bei Lasius fuliginosus und For- niica congerens. Selten. 6. Othius transsilvanicus n. sp. — Wesentlich grösser als myrme- cophilus, bräunlichgelb, der Kopf pechschwarz oder pechbraun, das Abdomen bräun- lich, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf im Umriss wie bei myr- mecophilm, jederseits sehr weitläufig mit massig grossen Punkten besetzt. Das dritte Fühlerglied etwas länger als das zweite. Der Halsschild im Umriss wie bei myr- mecopliihis, aber in der Stellung der Rückenpunkte verschieden. Der hintere Rücken- punkt ist vom mittleren viel weiter entfernt als dieser vom Vorderrande, der vordere Rückenpunkt ist dem Vorderrande oft so genähert, dass er den Vordei-randspunkten 472 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xantholinini. beigezählt werden kann. Die Flügeldecken sind merklich kürzer als bei myrmecophilus^ um ein Drittel kürzer als der Halsschild. Das Abdomen ist auf den vorderen Dorsal- segmenten fein und dicht, nur hinten weitläufig punktirt. Von crassus, mit dem er in der Grösse übereinstimmt, durch viel längeren und schmäleren, nach hinten nur sehr wenig erweiterten Kopf und durch die dichte Punktirung des Abdomens ver- schieden. Long. 6 '5 — 7 mm. In den transsilvanischen Alpen. 7. Othius crassus Motsch. Bull. Mose. 1858, TU, 210; pallidus Brancsik Berl. Ent. Zeitschr. 1874, 135. — Bräunlich oder röthlichgelb, der Kopf meist pech- braun, das Abdomen an der Basis der Dorsalsegmente mehr oder minder bräunlich, die Fühler. Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf viel kürzer und breiter als bei mt/rmecojjhilus , nach hinten erweitert, an den Hinterecken breit abgerundet, oben jederseits mit massig starken Punkten sehr weitläufig besetzt. Der Halsschild oblong, so breit als die Flügeldecken, an den Ecken abgerundet, mit zwei aus je drei Punkten bestehenden Dorsalreihen, deren hinterer Punkt vom mittleren viel weiter entfernt ist als dieser vom Vorderrande, während der vordere Punkt dem Vorderrande oft so ge- nähert ist, dass er den Vorderrandspunkten beigezählt werden kann. Die Flügeldecken um ein Drittel kürzer als der Halsschild, grob und weitläufig punktirt. Das Abdomen fein und weitläufig punktirt. Flügel fehlen. Das siebente Dorsalsegment zeigt am Hinterrande keine Spur eines Hautsaumes. Von myrmecophiliis durch grössere, breitere, gedrungenere Körperform, kürzeren, breiteren Kopf, kürzere Flügeldecken und weitläufigere Punktirung des Abdomens verschieden. Long. 6 — 7 mm. Im öst- lichen Alpengebiet und in den Nordkarpathen in subalpinen Wäldern unter feuchtem Moose nicht selten. 8. Othius brevipennis Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 657 ; dilutus Motsch. Bull. Mose. III, 1858, 210. — Wie crassus gefärbt, diesem sehr nahe stehend, aber viel kleiner, der Kopf im Verhältnisse zum Halsschild wesentlich kleiner, die Fühler kürzer, ihre vorletzten Glieder stärker quer, die Flügeldecken fast nur halb so lang als der Halsschild; von myrmecopJiiltis durch geringere durchschnittliche Grösse, weniger schlanke Körperform, kürzeren, breiteren Kopf, kleinere Augen, etwas kürzere Fühler, kürzere Flügeldecken und in der Regel weitläufigere Punktirung des Abdomens verschieden. In den Dorsalreihen des Halsschildes ist der hintere Punkt vom mittleren wesentlich weiter entfernt als dieser vom Vorderrande. Long. 4 bis bmm. Im östlichen Alpengebiete in subalpinen Wäldern unter feuchtem Moose überall häufig. Meist in Gesellschaft des viel spärlicher vorkommenden crassus. 101. Gatt. Baptolinus. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 659, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 372, Muls. et Eey Hist. Nat. Gel. Fr. Brevip. Xantholin. Paris 1877, 21. Syn. Ätrecus Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 31; Gyrohijpnus Thoms. Skand. Gel. II, 186. Körper langgestreckt, linear. Der Kopf hinten massig stark halsförmig ein- geschnürt, vor der Einschnürung quer viereckig, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen oder kurz oval. Die Halspartie wenigstens halb so breit als der Scheitel. Die Augen klein, etwas vorspringend, die Schläfen unten durch eine stumpfe Längs- kante begrenzt. Die Stirn vorn mit zwei schwachen Längseindrücken, zwischen den Augen mit vier in eine Querreihe gestellten Punkten. Die Fühler ziemlich weit vor den Augen eingefügt, an der Wurzel von einander etwas weniger weit entfernt als von den Augen, ihr erstes Glied etwas länger als die zwei folgenden Glieder zu- sammengenommen, das dritte Glied länger als das zweite, das dritte und vierte Glied oblong oder so lang als breit, das fünfte bis zehnte Glied allmälig stärker quer, das Endglied oval, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe in der Mitte des Vorder- randes tief winkelig ausgerandet, am Vorderrande mit mehreren sehr kräftigen und einigen kürzeren und schlankeren Wimperhaaren besetzt. Die Mandibeln kräftig, gegen die Spitze wenig gekrümmt, am Aussenrande gefurcht, innen in der Mitte 101. Gatt. Baptolinus. 473 gezähnt, hinter der Mitte mit einem schmalen, fein behaarten Hautsaum. Die Maxillen ähnlich gebaut wie bei Othius, doch ist das Endglied der Maxillartaster so lang oder länger als das dritte Glied und stark zugespitzt. Der Kehlfortsatz ist zur Auf- nahme des Kinnes breit und tief ausgerandet. Das Kinn ist kurz und breit, an den Seiten gerundet, vorn nur sehr flach ausgerandet. Das Endglied der Lippentaster ist länger als das zweite Glied, stark zugespitzt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, oblong, an der Basis breit gerundet, vorn abgestutzt, auf der Scheibe jederseits mit einem Punkte etwa in der Mitte und mit einem viel weiter nach aussen gerückten Punkte in einiger Entfernung hinter dem Vorderrande, am Vorderrande selbst und am Seitenrande nur mit sehr wenigen Punkten besetzt. Die Vorderecken des Halsschildes sind stärker herabgebogen als bei Othius, doch ist die Seitenrandlinie bei directer Ansicht von oben vollständig sichtbar. Die Epipleuren des Halsschildes sind ähnlich wie bei Othius gebildet. Die Flügeldecken mit geradem Nahtrande und neben demselben mit einem vertieften Längsstreifen. Das Abdomen langgestreckt, nur hinten verengt, das siebente Dorsalsegment länger als die vorher- gehenden. Das neunte Dorsalsegment ist bei beiden Geschlechtern in zwei dornförmig ausgezogene Längshälften (Analgriffel) getheilt, die Ventralwurzel des Abdomens ist in der Mittellinie scharf gekielt. Das Prosternum in der Mittellinie gekielt, vorn zur Aufnahme der Kehlplatte sehr breit und seicht ausgerandet. Die Kehlplatte kurz, etwa ein Drittel so lang als breit, vorn breit gerundet, in der Mittellinie nicht oder nur undeutlich gefurcht. Epimeren der Vorderbrust sind rudimentär ausgebildet oder fehlen ganz. Das Mesosternum in der Mittellinie von der Basis bis zur Spitze des Mesosternalfortsatzes hoch und scharf gekielt, der Mesosternalfortsatz scharf zuge- spitzt, bis zur Mitte der Mittelhüften reichend. Das Metastern um zwischen den Mittel- und Hinterhüften viel weniger kurz als bei Othius, hinten jederseits vor den Hinter- hüften tief ausgerandet, zwischen denselben einen sehr kurzen, ausgerandeten Fort- satz bildend. Die Hinterhüften in der Mitte stark eingeschnürt. Die Beine ziemlich kurz, die Mitteischienen bedornt, die Hinterschienen unbedornt. Die vier ersten Glieder der Vordertarsen erweitert, an den verhältnissmässig kurzen Mittel- und Hintertarsen die vier ersten Glieder allmälig an Länge abnehmend, das Endglied wesentlich länger als die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Larve von Baptolimis affinis wurde von Xambeu (Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXXVni, Ann. 1891, 173 — 175) beschrieben. Bei der grossen Homogenität der Xantholininen-Larven scheint es mir überflüssig, die sehr ausführliche, aber leider nicht vergleichend gehaltene Beschreibung wiederzugeben. Die Larven wurden unter der feuchten Rinde einer abgestorbenen Tanne gefunden und schienen sich von kleinen Dipteren-Larven zu nähren. Die artenarme Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region ver- breitet. Die Arten leben im Mulm und unter der Rinde alter Bäume und Baum- strünke. 1 Kopf jederseits mit zwölf bis vierzehn Punkten besetzt. Flügeldecken leder- artig gerunzelt, ohne Punktirung 1 pilicornis. — Kopf jederseits nur mit sehr wenigen Punkten besetzt. Flügeldecken deutlich punktirt 2 longiceps, 3 affinis. 1. Saptolinus pilicornis Payk. Mon. Carab. App. 135, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 421, Gen. Spec, Staph. 296, ex parte, Kraatz (361, Thoms. Skand. Col. 11, 187, Fauvel 372, Muls. et Rey 25. — Glänzend schwarz, die Schultern, oft auch die Naht oder alle Ränder der Flügeldecken, die Seiten und der Hinterrand der vorderen Abdominalsegmente, die Spitze des Abdomens, die Fühler, Taster und Beine bräun- lich gelbroth. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, viel breiter als lang, jeder- seits mit zwölf bis vierzehn ungleich grossen Punkten besetzt. Das dritte Fühler- glied nicht oder kaum länger als das zweite. Der Halsschild oblong, vorn etwas schmäler als die Flügeldecken, nach hinten etwas verengt, auf der Scheibe jederseits mit einem Punkte etwas hinter der Mitte und einem viel grösseren, viel weiter nach 474 "^'III- Familie. Staphyliuidae. — XVIII. Trib. Xanthoiinini. aussen gerückten Punkte im vorderen Fünftel. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, lederartig gerunzelt, ohne deutlich hervortretende Punktirung. Abdomen an den Seiten massig fein und weitläufig punktirt, in der Mitte der Dorsalsegmente beinahe glatt. Long. 6 — 7 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 2. Baptolinus longiceps Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 374, Muls. et Rey 31, Eppelsh. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1878, 399. — Pechbraun, die Schultern, der Naht- und der Hinterrand der Flügeldecken^ die Seiten und Hinterränder der vorderen Abdorainalsegmente und die Spitze des Abdomens oder das ganze Abdomen bis auf die Wurzel des sechsten und siebenten (vierten und fünften freiliegenden) Ringes, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Der Kopf viel schmäler als bei pilicornis, an den Hinterecken stärker abgerundet, jederseits nur sehr spärlich mit grösseren Punkten besetzt. Das dritte Füblerglied deutlich länger als das zweite. Der Hals- schild nach hinten kaum verengt, die Punkte desselben wie bei i^ilicornis gestellt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, deutlich, aber seicht und wenig dicht punktirt. Das Abdomen an den Seiten der Dorsalsegmente viel stärker und dichter als bei pilicornis punktirt. Von afßnis durch die Färbung und die ziemlich kräftige und ziemlich dichte Punktirung an den Seiten der Dorsalsegmente leicht zu unter- scheiden. Long. 5 '5 — 1mm. Frankreich, Schweiz. Deutschland, Oesterreich, Toscana, auch in Nordamerika. In Gebirgsgegenden. Sehr selten. 3. JBaptoHnus afßnis Payk. Mon. Staph. 24, Fauvel 373; alternans Gravh. Micr. 48, Kraatz 660, Thoms. Skand. Col. II, 187, Muls. et Rey 27; pilicornis var. b. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I^ 422, Gen. Spec. Staph. 287; pilicornis Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 11, f. 55; nigriceps Mannh. Brach. 34; glabricornis Steph. 111. Brit. V, 2bA; frigidus Dufour Bull. Soc. Pau- 1843. — Gelbroth, der Kopf, die Flügeldecken mit Ausnahme der Schultern und der sechste und siebente (vierte und fünfte freiliegende) Abdominalring mit Ausnahme des Hinterrandes schwarz. Unaus- gefärbte Stücke bräunlichgelb mit bräunlichem Kopfe. Der Kopf weniger quer als bei pilicornis, mit stärker abgerundeten Hinterecken der Schläfen, jedei'seits nur mit wenigen grösseren Punkten besetzt. Das dritte Fühlerglied deutlich länger als das zweite. Der Halsschild etwas länger und gewölbter als bei piliconn's. die Punkte desselben wie bei diesem gestellt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr fein und seicht, wenig dicht punktirt. Das Abdomen an den Seiten der Dorsalseg- mente sehr fein und sehr weitläufig punktirt. Long. 6 — 8 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Im Mulme und unter der Rinde alter Bäume nicht selten. 102. Gatt. Eulissiis. Mannerh. Brach. 35. Syn. Gauropterus Thoms. Skand. Col. II, 187, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xanth. Paris 1877, 36; Agerodes Motsch. Bull. Mose. 1858, III, 208. Habituell mit Xantholinus übereinstimmend, durch sehr kurze, auf die Basal- partie beschränkte Aussenfurche der Mandibeln und durch den Verlauf der Seiten- randlinie des Halsschildes verschieden. Diese krümmt sich bereits im hinteren Drittel auf die Unterseite, trifft aber erst in den Vorderecken mit dem Innenrande der Epipleuren zusammen. Das Mesosternum ist äusserst kurz und breit, zwischen den Mittelhüften breit abgestutzt oder in der Mitte leicht ausgerandet, in der Mittellinie bisweilen gekielt. — Die Larve von Eulissiis fulgiclus ist nach Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXIII, Ann. 1886, 149, Sep. Essai d'etud. sur cert. Larv. de Col. 1887, 19) der Larve von Xantholinus tricolor äusserst ähnlich und unterscheidet sich von derselben nur durch die Form des Kopfes und noch kürzeres erstes Glied der Cerci. Der Kopf ist an den Seiten leicht ausgebuchtet und in den Hinterecken etwas erweitert, so dass diese mehr hervortreten. — Die Gattung ist durch wenige Arten in der palaearctischen, nearctischen, neotropischen und aethiopischen Region vertreten. 102. Gatt. Eulissus. — 103. Gatt. Nudobius. 475 1. Eulissus fulgidus Fabr. Mant. Insect. 1, 220, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 423, Gen. Spec. Staph. 319, Kraatz 642, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 12, f. 57, Thoms. Slcand. Col. II, 188, Fauvel 384, Muls. et Rey 38; pyropterus Gravh. Mon. 102; angiilatus Küst. Kf. Europ. XIII, 7; interniedius Küst. ibid. XIII, 8. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken roth, die Fühler vom vierten Gliede an roth- braun, die Taster bräunlichroth, die Beine pechbraun mit röthlichen Knieen und Tarsen, selten ganz braunroth. Dei- Kopf etwas breiter als der Halsschild, parallel- seitig, mit wenig abgerundeten Hinterecken der Schläfen, bis auf die Mitte der Stirn weitläufig mit sehr groben, in die Länge gezogenen Punkten besetzt, die zum Theile zu Läugsfurchen zusammenfliessen. Eine Längsfurche beginnt am Innenrande der Augen und reicht bis zum Hinterrande; innerhalb derselben ist eine nach hinten stark verkürzte Längsfurche ausgebildet. Die inneren Stirnfurchen sind tief, lang und ziemlich parallel. Die äusseren verlaufen sehr schräg vom Vorderrande der Augen gegen das Ende der verkürzten inneren Längsfurche. Zwei hinter den Augen beginnende Punktfurchen verbinden sich an den Hinterecken der Schläfen mit ein- ander. Die Unterseite des Kopfes ist gleichfalls mit sehr groben, in die Länge ge- zogenen, hie und da ineinander fliessenden Punkten besetzt. Das dritte Fühlerglied viel länger als das zweite. Der Halsschild oblong, vorn so breit als die Flügeldecken, nach hinten verengt, in der Mitte der Seiten sanft eingebuchtet, glänzend glatt, ohne Dorsalpunkte, jederseits mit einer tiefen, geschwungenen, aus sechs bis neun ineinander fliessenden Punkten, hinten an den Seiten beginnenden, vorn abgekürzten Längsfurche, ausserdem mit einer marginalen Längsreihe kleinerer Punkte und mit einigen un- gleichen Punkten jederseits hinter dem Vorderrande. Die Flügeldecken etwa so lang als der Halsschild, auf dem Rücken mit zwei Längsreihen von Punkten, zwischen denselben mit zerstreuten Punkten besetzt, an den Seiten viel feiner und ziemlich unregelmässig punktirt. Das Abdomen sehr fein und zerstreut punktirt. Die zwei letzten Hinteileibsringe sind meist eingezogen. Das normal eingezogene neunte Dorsalsegment ist beim cf in zwei schmal dreieckige, von der Basis bis zur Mitte aneinander stossende, dann durch einen sehr schmalen Einschnitt getrennte Seiten- stücke getheilfc, beim $ ungetheilt und an der Spitze schwach ausgerandet. Das zehnte Dorsalsegment tritt beim cf zwischen den Seitenstücken des neunten nur wenig hervor, beim $ ist es äusserst klein. Long. 9 — 12 mm. üeber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet, auch auf Ceylon und in Nordamerika. Nicht häufig. 103. Gatt. Nudobius. Thoms. Skand. Col. II, 188, Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xantholin. Paris 1877, 83. Habituell ganz mit Xantholirms übereinstimmend, wesentlich nur durch den Verlauf der Seitenrandlinie des Halsschildes verschieden. Diese krümmt sich bereits hinter der Mitte auf die Unterseite und trifft unmittelbar vor den Vorderhüften mit dem Innenrande der Epipleuren zusammen. Das erste Glied der Mittel- und Hinter- tarsen ist etwas kürzer als das zweite. Die Larve von Nudobius collaris wurde von Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1853, 566, pl. 17, f. 26—36, Hist. Pin. marit. 44-47, Fig. 26—36), die Larve von N. lentm von Letzner (Arb. schles. Gesellsch. Breslau 1856, 97 — 98), Schiodte (Nat. Tidsskr. 3. Raekke. III. Bd. 1864/65, 201, Tab. IX, fig. 18, T. X, f. 1—7) und Beling (Archiv f. Naturg. 43. Bd. I, 1877, 48—50) beschrieben. Die Beschreibung der letzteren wird hier nach Schiodte wiedergegeben. Körper langgestreckt, depress, sehr stark glänzend , der Kopf und die vordere Partie des Pronotums rostroth , die Dorsalsegmente des Abdomens jederseits vor dem Stigma mit einem kleinen, rund- lichen, schwarzen Fleck. Der Kopf grösser als der Prothorax, etwas länger als breit, mit parallelen Seiten und abgerundeten Hinterecken der Schläfen , oben leicht ge- wölbt, mit Ausnahme der genetzten Stirn glänzend glatt, unten zwischen den Maxillen 476 VIII. Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xantholiniai. ziemlich tief ausgehöhlt , jederseits hinter der Maxille mit einer gebuchteten Längs- furche. Die Vorderecken der Stirn abgestutzt. Die Stirnfurchen deutlich ausgeprägt, nach innen gekrümmt. Die Schläfen schmal. Der Clypeus gerundet vorgezogen, elf- zähnig. Der Mittelzahn des Clypeus klein, die zwei ihn einschliessenden Zähne gross, die äusseren Zähne viel kleiner, nach aussen an Grösse abnehmend. Die Kehle (Hypostom) gross, fünfeckig, gewölbt, ihre seitlichen Fortsätze so lang als das Kinn. Die Halspartie um ein Drittel schmäler als der Scheitel, unten schwach ausgerandet. mit gerandetem Hinterrande. Die Ocellen sehr klein. Die Fühler schlank, etwas länger als der halbe Kopf, ihr zweites Glied cylindrisch, um ein Viertel länger als das dritte, das dritte hinter der Spitze mit einem kleinen Anhangsgliede, in der Apicalpartie mit drei langen Wimperhaaren, das Endglied schlanker und um ein Fünftel kürzer als das vierte, an der Spitze mit einigen langen Wimperhaaren besetzt. Die Man- dibeln etwas länger als der halbe Kopf, schlank, innen vor der Spitze ein wenig erweitert. Das Angelglied der Maxillen kurz , so lang als breit, der Stipes dreimal so lang, mit schlanker, gegen die Spitze leicht verschmälerter Lade. Die Kiefer- taster etwas kürzer als der Stipes, ihr zweites Glied etwas länger als das erste, das dritte Glied in eine lange, dünne Spitze ausgezogen , sammt dieser länger als das zweite Glied. Das Kinn an der Basis um ein Drittel breiter als lang. Die aus den verwachsenen Stipites der Lippentaster gebildete Partie der Unterlippe vorn so breit als lang. Die Zunge schlank, conisch cylindrisch. Die Lippentaster klein, nur halb so lang als die Kiefertaster, ihre zwei ersten Glieder gleichlang, das dritte (von Schindte nur als Terminalanhang des zweiten betrachtete) kürzer und viel schlanker als das zweite. Das Pronotum kaum breiter als der Kopf, etwas breiter als lang, an den leicht gerundeten Seiten nicht gerandet, ziemlich flach, sehr stark glänzend. Das Abdomen siebenmal so lang als der Prothorax, von der Basis gegen die Spitze allmälig verschmälert, ziemlich depress, sehr stark glänzend. Sämmtliche Schilder sehr zart, kaum gefärbt. Der neunte Abdominalring schmal, conisch, das Anal- segment cylindrisch, so lang als das neunte. Die Beine kurz, ziemlich schlank, fast von gleicher Länge. Die Hüften nicht doppelt so lang als an der Basis breit. Die Trochanteren kurz , die halbe Länge der Schenkel nicht erreichend. Die Schenkel unten kräftig bedornt. Die Schienen um ein Viertel kürzer als die Schenkel, kräftig, stellenweise gereiht bedornt. Die klauenförmigen Tarsen ziemlich kräftig. Die Larve lebt unter Nadelholzrinde und verfolgt xylophage Insectenlarven. — Die Nymphe unterscheidet sich nach Schiodte (1. C; 206) von den Nymphen von Creophilus, Phi- lonthns und Quedius durch cylindrisches, seitlich nicht gekantetes Abdomen und durch völligen Mangel von Wimperhaaren. Die Abdominalstigmen derselben sind bis auf das erste Paar klein und werden nach hinten allmälig kleiner. Das siebente und achte abdominale Stigmenpaar ist von der Dorsalseite nicht sichtbar. Die artenarme Gattung ist in der palaearctischen und nearctischen Region und durch eine Art auch in Centralamerika vertreten. Die Arten leben unter der Rinde und im Mulme alter Bäume und Baumstrünke. 1. JSrudobius lentus Gravh. Mon. 101, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 426, Gen. Spec. Staph. 325, Kraatz 644, Thoms. Skand. Col. II, 188, Fauvel 384, Muls. et Rey 89; rußpennis Redtb. Fn. Austr. ed. III, 219. — Glänzend schwarz, die Flügel- decken lebhaft roth, die Fühler und Taster bräunlichroth, die Beine gelbroth. Der Kopf hinten etwas breiter als der Halsschild, nach hinten nur sehr schwach erwei- tert, an den Hinterecken abgerundet, oben jederseits mit kräftigen, etwas in die Länge gezogenen Punkten massig weitläufig, zwischen denselben und in der Mitte mit kleinen Punkten sehr weitläufig besetzt. Die mittleren Stirnfurchen leicht gekrümmt, nach hinten merklich convergirend. Der Vorderrand der Stirn ist in der Mitte gerundet vor- gezogen oder bildet einen zahnförmigen Vorsprung. Das dritte Fühlerglied nicht oder kaum länger als das zweite. Der Halsschild oblong, nach hinten verengt, in der Mitte der Seiten etwas eingebuchtet, sehr fein und zerstreut punktulirt, mit zwei aus je sieben bis neun Punkten bestehenden Dorsalreihen, ausserhalb derselben jederseits mit einer 104. Gatt. Xantholinus. 477 aus etwa ebenso vielen Punkten bestehenden, vorn zurückgekrümmten Seitenreihe und ausserdem mit einer Anzahl kleinerer Punkte jederseits am Vorderrande und neben dem Seitenrande. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, massig stark und massig weitläufig, hie und da etwas gereiht punktirt. Das Abdomen sehr fein und zerstreut punktirt. Beim c^ ist das neunte Dorsalsegment in zwei schmal dreieckige, dem zehnten Dorsalsegmente dicht anliegende Seitenstücke getbeilt, beim 9 unge- theilt und an der Spitze leicht ausgerandet. Long. 6 ' 5 — 8 mm. Nord- und Mittel- europa, Sibirien. Namentlich unter Fichtenrinde in Gebirgsgegenden; ziemlich selten. 2. Nudohitis collaris Erichs Käf. Mk. Brandbg. I, 424, Gen. Spec. Staph. 324, Kraatz 644, Fauvel 383, Muls. et Key 86; Godeti Laporte Casteln. Hist. Nat. I, 180; ruficollis Luc. Expl. Alg. Eut. 107, pl. 12, f. 1. ■ — Glänzend schwarz, der Hals- schild roth, der Hinterrand der Flügeldecken gewöhnlich blassgelb, die Fühler roth- braun, die Taster, die Beine und die Spitze des Abdomens gelbroth. Abgesehen von der Färbung von lentus durch längeren Kopf und wesentlich stärkere, mehr gereihte Punktirung der Flügeldecken verschieden^ Long. 7 — 8 mm. Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. Unter Eichen- und Föhrenrinde; sehr selten. 104. Gatt. Xantholinus. (Serville Encycl. Meth. X, 1825, 475, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 422, Gen. Spec. Staph. 306, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 629, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 32, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 381) Tboms. Skand. Col. II, 189, Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xantholiniens, Paris 1877, 41. Subg. Gyrohypnus (Mannerh. Brach. 7) Muls. et Eey 1. c. 74. — Subg. Xaiitholimis s. str. Mals, et Key 1. c. 45 (Sous-geni'e Megalinus + Xantholinus verus) — Subg. Typhlodes Sharp Entom. Monthl. Mag. X, 1873, 1 — Subg. Vulda Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 695, Gen. Col. d'Eur. II, 31, Muls. et Rey 1. c. 92, 124. Körper linear, langgestreckt. Der Kopf gross, so breit oder breiter als der Halsschild, hinten stark halsförmig eingeschnürt, vor der Einschnürung oval oder oblong, mit kleinen, rundlichen, wenig vorspringenden Augen, bisweilen mit rudi- mentären oder nur durch einen pigmentlosen Fleck angedeuteten Augen (Subg. Typhlodes). Die kurze Halspartie ein Drittel oder ein Viertel so breit als der Scheitel. Die Schläfen hinter den Augen sehr lang, gleichmässig gewölbt oder abgeflacht und oben und unten von einer stumpfen Kante begrenzt (Subg. Gyro- hypnus). Die Stirn in der Mitte mit zwei tiefen, parallelen oder nach hinten con- vergirenden, hinter der Fühlerwurzel beginnenden Mittelfurchen und mit zwei viel schwächeren, oft undeutlichen, hinter den Mittelfurchen in einem grübchenartigen Punkte beginnenden und in querschräger Richtung gegen den Vorderrand der Augen verlaufenden Seitenfurchen. Der Vorderrand der Stirn ist zwischen den Fühler- wurzeln in der Mitte in einen sehr kurzen abgerundeten oder abgestutzten oder in einen längeren, zahnförmigen Fortsatz ausgezogen und jederseits desselben aus- gerandet. Die Fühler sind ziemlich weit vor den Augen eingefügt und an der Wurzel von einander ungefähr so weit entfernt als von den Augen. Die Fühler sind ziemlich kurz, aber länger als der Kopf, nach dem ersten Gliede mehr oder weniger gekniet. Ihr erstes Glied ist schaftförmig, gegen die Spitze leicht keulig verdickt und ungefähr so lang als die vier folgenden Glieder zusammengenommen. Die zwei folgenden Glieder oblong oder mindestens so lang als breit, das dritte Glied gewöhnlich länger als das zweite, das vierte bis zehnte Fühlerglied quer, an Breite allmälig etwas zunehmend, das Endglied oval, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe verhältnissmässig schmal, in der Mitte des Vorderrandes stark aus- gerandet oder durch einen tiefen Einschnitt in zwei Lappen getheilt, am Vorder- rande mit langen, sehr kräftigen und kürzeren und feineren Wimperhaaren dicht besetzt. Die Mandibeln kräftig, gegen die Spitze nur massig gekrümmt, am Aussen- rande von der Basis bis weit über die Mitte tief gefurcht und fein bewimpert, am Innenrande vor der Mitte stumpf gezähnt, hinter der Mitte mit einem bewimperten 478 ^^^11- Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xautholinini. Hautsaiime besetzt. Die Innenlade der Maxillen ziemlich breit, innen sehr dicht behaart, die neben dem ersten Gliede der Kiefertaster eingefügte Aussenlade in der gegen die Spitze etwas erweiterten Basalpartie stark verhornt, an der Spitze häutig und sowie die Innenlade sehr dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich kräftig, ihr drittes Glied so lang oder kürzer als das zweite, verkehrt conisch, das Endglied länger, so lang oder kürzer als das dritte Glied, an der Wurzel schmäler als die Spitze der letzteren, zugespitzt. Das Kinn quer trapezförmig, am Vorderrande sehr seicht ausgerandet. Die ziemlich kurze Zunge häutig, am Vorderrande breit abgerundet. Die divergirenden Paraglossen etwas über die Zunge vorragend, am Innenrande dicht bewimpert. Die zwei ersten Glieder der Lippentaster gleichlang oder das zweite Glied etwas länger als das erste, das Endglied schmäler und meist kürzer als das zweite, zugespitzt. Der Halsschild oblong, nach hinten in der Kegel verengt, mit sanft gerundeter Basis und gerundet vorgezogenem Vorderrande, massig gewölbt, auf dem Eücken mit zwei Längsreihen von Punkten, ausserhalb derselben mit einer vorn zurückgekrümmten Punktreihe oder verworren punktirt, ausserdem mit kleineren Punkten jederseits am Vorderrande und neben dem Seitenrande besetzt. Die Seiten- randlinie des Halsschildes ist abwärts geschwungen und bei dorsaler Ansicht nur von der Basis bis zur Mitte sichtbar, da die abfallenden Seiten des Halsschildes über der abwärts geschwungenen Partie derselben stark gewölbt sind oder als abgerundete Ecke vorspringen. Die Epipleuren des Halsschildes sind neben den Vorderhüften massig verschmälert, vor denselben aber wieder erweitert. Ihr Innen- rand ist bis zur Erweiterung leistenförmig abgesetzt. Die Flügeldecken mit nieder- gedrückten, übergreifenden Nahträndern und neben denselben mit einer deutlichen Längsfalte oder einem' seicht vertieften Streifen, unter den Schultern bisweileu mit einer nach hinten verkrümmten Längsfalte, durch welche rudimentäre Epipleuren abgesetzt werden. Das Abdomen lang gestreckt und bis zum siebenten (fünften frei- liegenden) Segmente gleichbreit. Das siebente Dorsalsegment länger als die vorher- gehenden. Das achte Dorsalsegment ist beim (^ in zwei dreieckige, oft bis zur Mitte aneinander stossende Seitenstücke getheilt, zwischen welchen das zehnte Dorsal- segraent hervortritt. Beim 9 ist das neunte Dorsalsegment ungetheilt und nur an der Spitze leicht ausgerandet, das zehnte Dorsalsegment klein, an der Spitze ab- gerundet. Oft sind die zwei letzten Abdominalsegmente ganz in das achte zurück- gezogen. Das Prosternum ist am Vorderrande zur Aufnahme der Kehlplatte seicht ausgerandet. Die Kehlplatte ist ziemlich gross, mehr als doppelt so breit als lang, in der Mittellinie fein gekielt oder gefurcht. Epimeren der Vorderbrust fehlen. Das Mesosternum ist ungekielt, der dreieckige, an der Spitze oft abgerundete Mesosternal- fortsatz reicht kaum bis zum ersten Drittel oder Viertel der Mittelhüften. Das Metasternum ist zwischen den ausserordentlich langen Mittelhüften und den Hinter- hüften sehr kurz. Der Hinterrand desselben ist vor den Hinterhüften jederseits tief ausgerandet und bildet zwischen denselben einen kurzen, abgestutzten oder aus- gerandeten Fortsatz. Die Hinterhüften sind in der Mitte stark eingeschnürt. Die Beine sind meist ziemlich kurz und kräftig. Die Schienen sind bodornt. Die Vorder- tarsen einfach, ihr erstes Glied meist etwas kürzer als das zweite. An den ver- hältnissmässig kurzen Mittel- und Hintertarsen das erste Glied meist etwas länger als das zweite, das zweite bis vierte Glied sowie an den Vordertarsen an Länge allmälig etwas abnehmend, das Endglied so lang oder länger als die zwei vorher- gehenden Glieder zusammengenommen. Die Larve von Xantholimis punctulatus wurde schon von Bouche (Natur- geschichte der Insecten 1834. 181 — 182, t.VIII, f. 9 — 13) beschrieben und abgebildet. Eine ausführlichere, in einigen Punkten abweichende Beschreibung derselben gab Xambeu (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXVIH, Ann. 1891, 175—179). Weiter sind bekannt durch Mulsant et Rey (Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Xantholin. Paris 1877) die Larven von Xantholimis trkolor (1. c. 60) und linearis (1. c. 73) und durch Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXIII, Ann. 1886, 150, 151, Sep. Essai d'etud. sur cert. Larv. de Coleopt. 1887, 20, 21) die Larven von Xantholinus glabratus und linearis 104. Gatt. Xantholinus. 479 var. longiventris. Xambeu beschrieb noch (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXVIII, Ann. 1891, 180) die Nymphe von Xantholinus glabratus. Die bekannten Xantliolmns-Lavyen unterscheiden sich von einander nur unbedeutend durch die Färbung, etwas längere oder kürzere Torrn von Kopf und Pronotum, die relative Länge der zwei Glieder der Cerci und andere untergeordnete Charaktere und scheinen in allen wesentlichen Punkten mit der von Schindte beschriebenen Larve des Niidobiiis lentus überein- zustimmen. Sie leben im Dünger, unter faulenden Vegetabilien etc. von anderen Insectenlarven. Nach Xambeu- scheint die Larve von Xantholhws piinciidatns nament- lich von Aphodius-La.x'i^w zu leben. Die artenreiche Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. 1 Augen rudimentär oder fast ganz fehlend. Subg. Typlllodes. 14 myops, 15 tenuipes. — Augen normal ausgebildet 2 2 Halsschild gegen die Basis etwas erweitert, nur im vorderen Viertel verengt. Subg. Vulda 16 graeUipes. — Halsschild gegen die Basis mehr oder minder verengt 3 3 Die Seiten des Kopfes der Länge nach abgeflacht, die abgeflachte, grob und sehr dicht runzelig punktirte Partie oben und unten durch eine stumpfe, glatte Längskante begrenzt. Subg. GyroliypnilS 4 — Die Seiten des Kopfes gleichmässig gewölbt. Subg. XailtholillUS s. str. . . 5 4 Die Kehlnähte von der Mitte bis zur Halspartie des Kopfes miteinander ver- schmolzen 1 punctulatus, 2 angustatus. — Die Kehlnähte bis zur Halspartie des Kopfes getrennt verlaufend. 3 atratus. 5 Kopf mit doppelter Punktirung, jederseits mit groben, etwas ungleichgrossen Punkten weitläufig besetzt und ausserdem auf der ganzen Oberseite sehr fein und weitläufig punktulirt 4 glabratus, 5 relucens. — Kopf ohne feine und weitläufige Punktulirung, jederseits nur mit mehr oder minder starken Punkten besetzt 6 6 Glänzend gelbroth, der Kopf, die Flügeldecken, die Hinterbrust und die Spitze des Abdomens mit Ausnahme der Wurzel des fünften freiliegenden Ringes schwarz 8 decorus. — Anders gefärbt 7 7 Die mittleren Stirnfurchen schwach gekrümmt und hinten leicht convergirend. Drittes Fühlerglied kürzer als das zweite. Die Flügeldecken mit drei Längs- reihen wenig starker Punkte, zwischen denselben nur spärlich mit Punkten besetzt 6 glaher. — Die mittleren Stirnfurchen gerade und ziemlich parallel. Das dritte Fühler- glied so lang oder länger als das zweite. Die Flügeldecken mehr oder minder verworren punktirt 8 8 Kopf nach hinten kaum erweitert, hinten kaum breiter als der Halsschild, oblong 13 limearis. — Kopf nach hinten deutlich erweitert, vor der Einschnürung oval 9 9 Halsschild ganz oder wenigstens im vorderen Drittel bräunlichroth oder gelb- roth 9 tficolor. — Halsschild ganz schwarz oder pechbraun, oder nur hinten rothbraun 10 10 Kopf und Halsschild tief und rein schwarz, ohne metallischen Schimmer, die Flügeldecken lebhaft roth 7 rufipennis. — Kopf und Halsschild schwarz mit metallischem Schimmer oder braunschwarz, die Flügeldecken braun, braunroth oder bräunlichgelb. 10 distanSf 11 crihripennis, 12 pt'ocerus. 480 "^^III- Familie. Staphylinidae. — XVIII. Trib. Xantliolinini. Subg. Gyrohypnus Muls. et Eey. 1. Xantliolinus punctulatus Payk. Mon. Staph. 30, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 426, Gen. Spec. Staph. 328, ex parte, Heer Pn. Helv. I, 245, Kraatz 635, Thoms. Skand. Col. II, 189, IX, 176, Pauvel 385, ex parte, Muls. et ßey 75; elongatm Fourcr. Entom. Paris I, 171; fracticornis Müll. Zool. Prodr. 99; ater Steph. 111. Brit. V, 255; ohscurm Steph. ibid". 256; morio Reitt. Berl. Entom. Zeitschr. 1872, 167; melanarius Fauvel L'Abeille VIII, 1871, 304; Haroldi Reitt. Coleopt. Heft XI, 1873, 146; — var. Thomsonl Schwarz Berl. Entom. Zeitschr. 1872, 154; atmtns Thoms. Skand. Col. II, 190, IX, 177. ■ — Glänzend schwarz, die Flügeldecken mit grünlichem oder schwach metallischem Schimmer, die Fühler braun oder rothbraun mit schwarzem Basalgliede, die Taster und Tarsen braunroth; bei var. Thomsoni die ganzen Beine braunroth, die Spitze des Abdomens bräunlichgelb, oft auch die Flügeldecken roth- braun. Der Kopf vor der Halspartie viereckig, bis zur Spitze des Stirnfortsatzes so lang als breit, nach hinten sehr schwach und geradlinig erweitert, an den nur wenig abgerundeten Hinterecken der Schläfen kaum so breit als der Halsschild, oben an den Seiten sehr dicht mit groben, in die Länge gezogenen Punkten, in der beinahe glatten Mitte nur sehr spärlich mit feinen Punkten besetzt. Die Augen massig gross, die Schläfen hinter den Augen etwa zweieinhalbmal so lang als deren Längsdurch- messer. Die Seiten der Schläfen der Länge nach abgeflacht, die abgeflachte Partie derselben grob und sehr dicht runzelig punktirt, oben und unten durch eine stumpfe, glatte Längskante begrenzt. Die Schläfenkanten treffen in den Hinterecken der Schläfen zusammen und bilden daselbst einen mehr oder weniger deutlichen, sehr kleinen, oft etwas zahnförmigen Vorsprung. Die Unterseite des Kopfes ziemlich weit- läufig mit groben Längspunkten besetzt. Die Kehlnähte von der Mitte ab nach hinten miteinander verschmolzen. Halsschild oblong, schmäler als die Flügeldecken, nach hinten schwach verengt, an den Vorderecken sehr breit abgerundet, auf glänzend glattem Grunde äusserst fein und weitläufig, oft kaum erkennbar punktulirt, auf dem Rücken mit zwei aus je vier bis fünf starken Punkten bestehenden Längsreihen, ausserhalb derselben jederseits mit einer vorn zurückgekrümmten Reihe von acht bis zehn Punkten, jederseits am Vorderrande und vorn an den Seiten mit zahlreicheren, viel weniger groben Punkten besetzt. Die Flügeldecken etwas länger als der Hals- schild , grob und weitläufig , innen unregelmässig , aussen in zwei oder drei deut- lichen Längsreihen punktirt. Das Abdomen fein und weitläufig, in der Mitte spär- licher punktirt. Das achte Dorsalsegment auf der Scheibe mit zwei langen abstehen- den Wimperhaaren. Long. 6*5 — 7 '5 mm. Ueber die ganze palaearctische Region und über Nordamerika verbreitet. Sehr häufig. 2. XanthoUnus angustatus Steph. 111. Brit. V, 263; ochraceus Gyllh. Ins. Suec. II, 352, Heer Fn. Helv. I, 245, Kraatz 636, Thoms. Skand. Col. II, 189, IX, 176, Ann. Soc. Entom. Fr. 1886, X, Muls. et Rey 78 (nee Gravh.); punctulatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 426, Gen. Spec. Staph. 328, Fauvel 385, ex parte. — Dem pn}wtr^r.tipennis Steph. 111. Brit. V, 278. — Dem similis äusserst ähnlich, von demselben durch bräunliche Spitze der Mittel- und Hinterschenkel, etwas längere, an der Spitze in geringerer Ausdehnung braun- roth gesäumte Flügeldecken, besonders aber durch die Sexualcharaktere des cf ver- schieden. Das fünfte Ventralsegment des cT ist in der Mitte ähnlich, aber breiter eingedrückt wie bei similis, die Seiten des Eindruckes sind aber nach hinten in einen langen, gleichfarbigen, den Hinterrand überragenden Dorn ausgezogen. Das sechste Ventralsegment ist an der Spitze breiter und seichter dreieckig ausgeschnitten als bei similis. Long, b'bmm. Mitteleuropa; sehr selten. 7. Stilicus orhiculatus Payk. Mon. Staph. 35, Fauvel 303; affinis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 522, Gen. Spec. Staph. 633, Kraatz 700, Thoms. Skand. Col. II, 203, Muls. et Key 232: rvficornis Lucas Expl. Alg. Ent. 119, pl. 13, f. 2. — Kleiner und gedrungener als die vorhergehenden Arten, schwarz, die Flügeldecken am Hinter- rande röthlichgelb, der Mund und die Fühler bräunlichroth, die Beine heller röthlich- gelb, die Taster, die Spitze der Schenkel und die Schienen in der Regel bräunlich, die Vorder- und Mittelhüften braun. Kopf so breit als die Flügeldecken, quer, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen, äusserst dicht runzelig punktirt, matt. Die Schläfen nicht länger als der Längsdurchmesser der Augen. Oberlippe zwei- zähnig. Halsschild breiter und kürzer als bei similis, äusserst dicht runzelig punk- tirt, mit breiter, durchgehender, hinten mehr oder minder deutlich gefurchter Mittel- linie. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, ziemlich fein und wenig dicht, das Abdomen sehr fein und äusserst dicht punktirt. Beim (^ ist das fünfte Ventral- segment in der Mitte des Hinterrandes sehr seicht flach bogenförmig ausgebuchtet, das sechste tiefer ausgerandet. Long. 4 — 4*5 mm. Ueber Europa und das Mittel- meergebiet verbreitet. Gemein. 8. Stilicus Erichsoni Fauvel Not. Ent. V, 1867, 114, Fauvel 302; orbi- cidatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 523, Gen. Spec. Staph. 634, Kraatz 700, Thoms. Skand. Col. II, 204, Muls. et Key 238. — Dem orhicvlatKS äusserst ähnlich, von dem- selben durch ganz gelbrothe Fühler, Taster und Beine, ebenso gefärbte Vorder- und Mittelhüften und durch breiteren, kürzeren Kopf verschieden. Der Kopf ist deutlich breiter als die Flügeldecken. Long. 3 "5 — 4 wm. Nord- und Mitteleuropa, Italien. Seltener als orbicidatns. 119. Gatt. Paederus. (Fabr. Syst. Entom. 268) Steph. lU. Brit. V, 279, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 517, Geu. Spec. Staph. 649, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 724, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 48, Thoms. Skand. Col. II, 195 {Poederus), Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 327, Muls. et Eey Ann. Sog. Linn. Lyon, T. XXIV, Ann. 1877, 242. Syn. Poederumorphus Gautier Ann. Soc. Entom. Fr. 1862, 75. Subg. Paederidus Muls. et Key 1. c. 245. Körper gestreckt und ziemlich gewölbt. Kopf gross, quer rundlich oder kurz oval, mit sehr kurzem Hals, dessen Breite mindestens ein Drittel der Kopfbreite be- trägt. Die Augen massig gross, die Kehlnähte hinten einander sehr stark genähert oder miteinander verschmolzen. Die Fühler ziemlich schlank, ihr erstes Glied kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das dritte Glied viel länger als das zweite. Oberlippe sehr kurz, quer, in der Mitte des Vorderrandes ausgerandet. Mandibeln kräftig, sichelförmig, in der Mitte des Innenrandes mit zwei kräftigen Zähnen, weiche oft zu einem doppelspitzigen Zahne verschmolzen sind. Aussenlade der Maxillen ziemlich breit, an der Spitze dicht behaart, die Innenlade am ganzen 119. Gatt. Paederus. 535 Innenrande mit massig langen Haaren besetzt. Kiefertaster ziemlich lang, ihr drittes Glied etwas länger als das zweite, gegen die abgestutzte Spitze allmälig keulig er- weitert, das Endglied sehr kurz, warzenförmig. Zunge breit, zweilappig, mit vorn abgerundeten, von den zugespitzten, innen dicht bewimperten Paraglossen wenig über- ragten Lappen. Lippentaster kurz, das zweite Glied derselben länger als das erste, das Endglied klein, pfriemenförmig. Halsschild oval oder kugelig oval, vorn und hinten abgestutzt, ziemlich stark gewölbt, au den Seiten fein gerandet oder unge- randet. Die Flügeldecken bei den geflügelten Arten ziemlich parallelseitig, bei den ungeflügelten nach hinten erweitert, auf dem ßücken leicht gewölbt, an den Seiten sehr fein leistenförmig gerandet. Abdomen ziemlich gewölbt, parallelseitig oder vor der Spitze erweitert, die vier ersten vollkommen freiliegenden üorsalsegmente an der Basis mit tiefer Querfurche. Epimeren der Vorderbrust als grosse, dreieckige, mit den Epipleuren des Halsschildes verschmolzene Platten ausgebildet. Episternen der Hinterbrust wenigstens zum grössten Theile vom Seitenrande der Flügeldecken über- deckt. Die Beine lang und schlank, die Vorderschenkel und Vorderschienen einfach. An den Tarsen das vierte Glied zweilappig. Die vier ersten Glieder der Vorder- tarsen kurz, bei beiden Geschlechtern ziemlich stark erweitert und unten tomentirt, an den Mittel- und Hintertarsen die vier ereten Glieder an Länge allmälig abneh- mend, das erste Glied mehr oder minder gestreckt. Thomson (Skand. Col. H, 195) hat die Larve von Paederus ri^mrius, Candeze (Mem. Soc. E. Sc. Liege, T. XVI, 1861, 329, pl. I, f. 2) jene des südamerikanischen Paederus tempestivut bekannt gemacht. Da die erstere in schwedischer, mir leider nicht verständlicher Sprache beschrieben ist, gebe ich die allerdings ziemlich unvoll- ständige Beschreibung der letzteren wieder. Körper braun, die zwei hinteren Drittel des Kopfes und der Mesothorax gelblichweiss, fast durchscheinend, die Unterseite, die Beine und die Zwischenhäute der Abdominalsegmente ebenso gefärbt. Der Kopf ver- hornt, etwas abgeflacht, dreieckig mit gekrümmten Seiten, länger als breit, mit kräftig vierzähuigem, durch eine Querfurche von der Stirn gesondert erscheinendem Clypeus, hinter der Basis der Mandibeln mit sechs in zwei Eeihen angeordneten, sehr deutlichen Ocellen. Die Fühler ziemlich lang, viergliedrig, ihr erstes Glied kurz, das zweite bis vierte fast gleichlang, spärlich mit langen Wimperhaaren besetzt, das dritte mit einem schlanken Anhangsgliede. Die Mandibeln sichelförmig, ungezähnt. Die Maxillen ziemlich breit von der Unterlippe getrennt, mit kurzem Angelgliede, conischem, etwas schräg nach innen gerichtetem Stipes, ohne deutliche Lade. Die Kiefertaster lang und schlank, viergliedrig. Das Kinn lang trapezförmig, die Zunge borstenförmig, die Lippentaster dünn, zweigliedrig. Das Pronotum etwas breiter als der Kopf. Das Meso- und Metanotum kürzer als das Pronotum. Das Abdomen nach hinten verengt, die Abdominalsegmente kürzer als die Thoraxsegmente. Die sehr langen Cerci werden als anscheinend viergliedrig angegeben, erscheinen aber in der Abbildung als ungegliederte Anhänge mit drei gleichweit von einander entfernten, wimpertragenden Erweiterungen. Vermuthlich bestehen sie aus zwei in der Mitte er- weiterten und mit Wimperhaaren besetzten, lang gestreckten und fast gleichlangen Gliedern. Die Beine lang und schlank. Die Hüften lang, schräg nach hinten und innen gerichtet. Die Schienen bewimpert, die Tarsen einfach klauenförmig. Thomson gibt für die Larve von Paederus riparius nur vier Ocellen an. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten leben nament- lich an sandigen Ufern von Flüssen und stehenden Gewässern. 1 Abdomen einfarbig, an der Ventralwurzel zwischen den Hinterhüften nicht gekielt, sondern nur stumpf gewölbt. Die Spitze des Mesosternums ungekielt. Halsschild gelbroth. Subg. PaederidllS 2 — Abdomen zweifarbig, an der Ventralwurzel zwischen den Hinterhüften gekielt. Die vier ersten vollkommen freiliegenden Abdominalsegmente röthlichgelb, die letzten schwarz. Die Spitze des Mesosternums mehr oder minder stark gekielt. Subg. Paederus s. str 3 536 ^'11^- Familie. Staphylinidae. — XIX. Trib. Paederini. 2 Kopf quer rundlich 1 sanguiflicollis. — Kopf oval, vom Vorderrande der Stirn bis zur Einschnürung so lang als breit 2 riificolliSf 3 gemellus. 3 Kopf gelb 4 Tnelanurus, — Kopf schwarz 4 4 Flügeldecken ziemlich parallelseitig, länger oder mindestens so lang als der Halsschild. Körper mit ausgebildeten oder wenigstens mit rudimentären Flügeln 5 — Flügeldecken nach hinten mehr oder minder erweitert, kürzer oder höchstens so lang als der Halsschild. Körper ungeflügelt 11 Baudii, 12 hrevipennis, 5 Halsschild an den Seiten fein, aber deutlich gerandet 9 litoraliSf 10 rneridionalis, — Halsschild an den Seiten nicht gerandet 6 6 Mandibeln schwarz, das dritte Glied der Kiefertaster ganz schwarz. 8 limnophUus. — Mandibeln gelb, das dritte Glied der Kiefertaster höchstens an der Spitze schwärzlich 7 7 Halsschild nach hinten verengt, vor der Mitte fast so breit als die Flügel- decken 5 ripa^'iuSf G caUgatus. — Halsschild fast parallelseitig, nach hinten kaum verengt, viel schmäler als die Flügeldecken 7 fuscipes. Subg. Paeäeridus Muls. et Key. 1. I*aeäerus sanguinicollis Steph. 111. Brit. V, 281, Motsch. Bull. Mose. 1860, n. 559; longicomis Aube Ann. Soc. Ent. France 1850, 319, Kraatz 730; carbo- narius Gautier Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 394; haematoderus Gemm. Harold Cat. Col. Monach. 11, 627 ; ruficollis Erichs. Gen. Spec. Staph. 662, ex parte, Fauvel 335, ex parte, Muls. et Key 246, ex parte. — Blau oder blauschwarz, der Halsschild roth, die Unter- seite der beiden ersten Glieder der Kiefertaster und der Fühler mehr oder weniger röthlich oder bräunlichgelb. Kopf quer rundlich, ziemlich kräftig und wenig dicht, in der Mitte sehr weitläufig punktirt. Halsschild oval, vor der Mitte ziemlich stark erweitert, nach hinten verengt, viel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten nicht gerandet, fein und sehr weitläufig punktirt, mit glatter Mittellinie. Flügel- decken um ein Drittel länger als der Halsschild, ziemlich stark und dicht runzelig punktirt, ziemlich kurz behaart. Abdomen fein und massig dicht punktirt, in den breiten, basalen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente grob, aber seicht und spärlich runzelig punktirt, an den Seiten und am Hinterrande der vorderen Dorsal- segmente ziemlich lang weisslich behaart. Long. 8 '5 — *db mm. Mittel- und Süd- europa, Caucasus, an sandigen Flussufern; häufig. 2. Paederus ruficollis Fabr. Spec. Ins. I, 339, Erichs. Gen. Spec. Staph. 662, ex parte, Kraatz 731, Thoms. Skand. Col. II, 197, Fauvel 335, ex parte, Muls. et Key 246, ex parte; thoracicus Fourcr. Ent. Paris I, 170. — Zwischen sanguinicollis und gemellits in der Mitte stehend, von ersterem durch geringere Grösse, schmäleren, ovalen Kopf und schmäleren, vor der Mitte weniger erweiterten Halsschild, von gemellus durch bedeutendere Grösse, breite basale Querfurchen der vorderen Dorsal- segmente, durch kürzere, weniger helle Behaarung der Flügeldecken und die kürzere, normale Behaarung des Abdomens verschieden. Long. 8 — S'bmm. Mitteleuropa, an sandigen Flussufern; seltener als sanguinicollis. 3. Paederus gemellus Kraatz 731, Muls. et Eey 249. — Kleiner als die beiden vorhergehenden Arten, mit schwärzlichem, nur wenig blauschimmerndem Ab- domen. Kopf oval, vom Vorderrande der Stirn bis zur Einschnürung so lang als breit, sowie der Halsschild viel schmäler als bei sanguinicollis. Die Flügeldecken 119. Gatt. Paederus. 537 mit ziemlich langer, weisslicher Behaarung, das Abdomen an den Seiten mit sehr langen, wirbelartig divergirenden Haaren bekleidet, die vorderen Dorsalsegmente an der Basis mit schmaler, glatter Querfurche. Long. 6" 5— 7 mm. Mittel- und Süd- europa, au sandigen Flussufern; nicht selten. Subg. Paederus s. str. Muls. et Rey. 4. Paederus melanurus Aragona De quib. Col. 1830, 13, Erichs. Gen. Spec. Staph. 932, Kraatz 730; rußceps var. melanurus Fauv. 332, Note; — var. ruß- ceps Baudi Studi Entom. I, 138, Kratz 730, Note, Fauvel 332, Note. — Röthlichgelb, die Spitze des Abdomens schwarz, die Spitze der Fühler und Tarsen, bisweilen auch der Schenkel bräunlich. Bei var. rußceps Baudi die Flügeldecken blau, die Hinter- brust und die Kniee schwarz. Habituell dem riparius zunächst stehend. Kopf so breit als der Halsschild, etwa so lang als breit, sehr spärlich punktirt. Halsschild vorn fast so breit als die Flügeldecken, nach hinten schwach verengt, an den Seiten nicht gerandet. Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr grob, tief und ziem- lich dicht punktirt. Das Abdomen sehr weitläufig punktirt. Long. 7 — 8 mm. Süd- tirol, am Ufer der Etsch, Piemont, Sardinien, Sicilien; die var. rw/zce^js Baudi bisher nur bei Turin am Ufer des Po aufgefunden. 5. JPaederus riparius Linn. Syst. Nat. ed. X, 422, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 518, Gen. Spec. Staph. 653, Kraatz 727, Thoms. Skand. Col. H, 196, Fauvel 332. Muls. et Rey 258; gregarms Scop. Entora. Garn. 102; sejjtimiis Schaff. Icon. I, T. LXXI. f. 3; longicollis Gaut. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 393. — Glänzend rothgelb, der Kopf, die hinteren Abdominalsegmente und die Hinterbrust schwarz, die Flügeldecken blau, die Mandibeln, die Wurzel der Fühler, die Taster, meist mit Ausnahme der Spitze, und die Beine, mit Ausnahme der Spitze der Schenkel, röthlichgelb. Kopf so breit als der Halsschild, kaum breiter als lang, spärlich punktirt. Halsschild vorn fast so breit als die Flügeldecken, nach hinten verengt. Flügeldecken etwas länger als der Hals- schild, grob und ziemlich dicht, das Abdomen weitläufig und massig fein punktirt. Long. 7 '5 — 8 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und Sibirien verbreitet. Nicht häufig. 6. JPaederus caligatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 652, Kraatz 729, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 18, f. 90, Fauvel 333, Muls. et Rey 264; paludosus Dietr. Stett. Entom. Zeitg. 1855, 202. — Fast wie riparius gefärbt, die Schienen und Tarsen aber ganz, die Spitze der Schenkel in grösserer Ausdehnung schwarz; auch das Schildchen und der grösste Theil der Mittelbrust dunkel. Von riparius durch viel geringere Grösse, die Färbung der Beine, kürzere, gedrungenere Fühler und durch gröbere und weitläufigere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Long. 6 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet; selten. 7. JPaederus fuscipes Curt. Entom. Brit. III, 108, Fauvel 334; longi- pennis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 517, Gen. Spec. Staph. 651, Kraatz 728, Thoms. Skand. Col. II, 196, Muls. et Rey 261; riparius Gravh. Micr. 62; aestuans Erichs. Gen. Spec. Staph. 655; corsicus Gautier Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 393. — Fast wie riparius gefärbt, oft die Wurzel der Schienen und die Spitze der Tarsen, nicht selten die ganzen Mittel- und Hinterschienen schwärzlich, das Schildchen meist dunkel, die Mittelbrust hinten in grösserer oder geringerer Ausdehnung braun. Kleiner und schlanker als riparius, Kopf und Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, der letztere fast parallelseitig, nach hinten kaum verengt, die Flügeldecken viel länger als der Halsschild, etwas weniger grob und viel dichter als bei riparius punktirt. Long. 6 '5 — 7 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über das Mittelmeer- gebiet verbreitet; ferner am Senegal und nach Fauvel auch in Centralasien und auf Java. Gemein. 8. JPaederus limnophilus Erichs. Gen. Spec. Staph. 653, Kraatz 729, Fauvel 334, Muls. et Rey 266 ; minutus Gautier Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 76. — Von 538 VIII. Familie. Staphylinidae. — XIX. Trib. Paederini. den vorhergehenden Arten durch schwarze Mandibeln und ganz schwarzes drittes Glied der Kiefertaster verschieden. Glänzend rothgelb, der Kopf^ die hinteren Abdo- rainalsegmente , die Hinterbrust und die Mitte der Mittelbrust schwarz, die Flügel- decken blau, die Wurzel der schwärzlichen Fühler und Taster, die Hüften und die Basalhälfte der Schenkel röthlichgelb , die Apicalhälfte der Schenkel, die Schienen und Tarsen schwarz, die Schienen nicht selten zum Theile bräunlich. Dem caligatus sehr ähnlich, von demselben durch die Färbung der Mandibeln und Taster und durch weniger grobe und viel dichtere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Long. 5*5 — G'bmm. Mitteleuropa; selten. 9. Faederus litoralls Gravh. Micr. 61. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. T, 519, Gen. Spec. Staph. 650, Kraatz 72(5, Thoms. Skand. Col. II, 196, Muls. et Key 255; riparufs Oliv. Ent. III, 44. 4. pl. 1, f. 2; cT cephalotes Motsch. Bull. Mose. 1849, III, 86, Kraatz 725; vulgaris Mill. Verh. zool. bot. Ver. Wien II, 1852, 27; geniculatus Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 430; peduncularius Gautier ibid. 1862, 75; Moses Saulcy ibid. 1864,654; //»v^arn/s Fauvel 331. — Glänzend rothgelb, der Kopf, die letzten Abdominalsegmente, die Hinterbrust und die Mitte der Mittelbrust schwarz, die Flügeldecken blau, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die mittleren Fühlerglieder , die Spitze der Schenkel , häufig auch die Spitze der Taster schwärz- lich. Kopf beim cf grösser als beim $ , mit wulstig abgesetztem Vorderrande der Stirn. Halsschild kugelig-oval, wenig länger als breit, vorn so breit als die Flügel- decken, nach hinten schwach verengt, an den Seiten fein, aber sehr deutlich gerandet. Flügeldecken so lang als der Halsschild, parallelseitig , grob und ziemlich dicht punktirt. Long. 7 '5 — ^•bmm. lieber den grössten Theil von Europa und über das Mittelmeergebiet verbreitet. Häufig. 10. Faederus merklioualis Fauvel331. Note, Reitter Entom. Nachricht. 1889, 169. — Dem litoralis äusserst nahe stehend , von demselben durch bedeu- tendere durchschnittliche Grösse, beim cf wie beim $ einfachen Stirnrand, weniger kurzen, nach hinten stärker verengten Halsschild und durch gröber und viel weit- läufiger punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 8 — 10 mm. Südwestliches Mittel- meergebiet, nach Fauvel auch in Oesterreich. 11. Vaederus Baudii Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, CLXXXIV, Fauvel 329, Muls. et Key 250; lusitanicus Baudi Berl. Entom. Zeitschr. 1857, 107, nee Aube; ventricosus Gautier Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 77 ; Schönherri Czwalina Deutsch. Entom. Zeitschr. 1889, 368, Forcepserklärung, Fig. 3. — In der Färbung mit litoralis über- einstimmend, von demselben durch die viel kürzeren, nach hinten stark erweiterten Flügeldecken sofort zu unterscheiden. Körper robust, ungeflügelt, zwischen dem Hals- schilde und den Flügeldecken stark eingeschnürt. Kopf gross, querrundlich, beim (f grösser als beim $, bei beiden Geschlechtern mit einfachem Vorderrande der Stirn. Halsschild kugelig oval, vorn fast so breit als die Flügeldecken am Hinterrande, nach hinten verengt, hoch gewölbt, an den Seiten sehr fein oder nur undeutlich gerandet. Flügeldecken um ein Drittel kürzer als der Halsschild, nach hinten stark erweitert, grob und tief, aber ziemlich weitläufig punktirt. Abdomen vor der Spitze mehr oder weniger stark erweitert, massig fein und weitläufig punktirt. Long. 8"5 bis 10 mm. Alpes maritimes, östliches Alpengebiet, Schlesien, Ungarn, Caucasus. Im östlichen Alpengebiete häufig. 12. JPaederus hrevipennis Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris, I, 430, Erichs. Gen. Spec. Staph. 651. Kraatz 727, Fauvel 330, Muls. et ßey 252; geniculatus Dietr. Stett. Entom. Zeitg. 1855, 201. — Viel kleiner als litoralis, ähnlich gefärbt, aber die Schenkel an der Spitze nur in geringer Ausdehnung bräunlich. Kopf quer rund- lich, wenig schmäler als der Halsschild, an den Seiten grob und weitläufig punktirt. Halsschild kurz-oval, vorn fast so breit als die Flügeldecken am Hinterrande, nach hinten leicht verengt, an den Seiten sehr deutlich gerandet, auf dem Rücken mit zwei Reihen kräftiger Punkte, ausserhalb derselben kräftig und zerstreut punktirt. 120. Gatt. Astenus. 539 TJngeflügelt. Flügeldecken wenig kürzer als der Halsschild , nach hinten leicht er- weitert, sehr grob, tief und dicht punktirt. Abdomen kräftiger und dichter als bei litoralis punktirt. Long. 6'b mm. Mitteleuropa; nicht häufig. 120. Gatt. Astenus.*) Steph. 111. Brit. V, 1832, 275, Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 1835, 435. Sunius Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1839, 523, Gen. Spec. Staph. 637. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 720, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 48, Thoms. Skand. Col. II, 209, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 292, Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXIV, Ann. 1877, 269. — Mecognathus Wollast. Ins. Mader. 1854, 595. Körper ziemlich klein, meist schmal linear, seltener ziemlich breit und kurz, depress oder nur massig gewölbt. Kopf gross, mit sehr kurzem Hals, vor den Augen mehr oder minder verlängert, sehr dicht mit Nabelpunkten besetzt. Der Hals ein Viertel bis ein Drittel so breit als der Kopf. Die ziemlich langen Wangen mit einer gegen die Augen gerichteten Längsfurche zur Aufnahme des ersten Pühlergliodes. Die Augen ziemlich klein oder nur massig gross. Die Kehl nähte fast in ihrer ganzen Länge miteinander verschmolzen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr erstes Glied ziemlich dick, kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das dritte Glied oft länger als das zweite, das Endglied oblong, zugespitzt. Oberlippe sehr kurz, in der Mitte mit zwei Zähnchen. Die Mandibeln lang und sehr schlank, sichelförmig, in der Mitte des Innenrandes mit einem langen, schlanken, gekrümmten Zahne, hinter demselben mit einem oder mit zwei kleinen Zähnen. Die Maxillarladen kurz, innen dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich lang, ihr drittes Glied so lang als das zweite, ziemlich stark keulig verdickt, das Endglied äusserst klein, pfriemenförmig, nur unter sehr starker Vergrösserung sichtbar. Das Kinn quer, ziemlich gross. Die Zunge durch einen weiten Ausschnitt zweilappig, die häutigen Lappen von den gegen die Spitze verschmälerten , innen lang bewimperten Paraglossen wenig überragt. Die Lippentaster kurz, ihr zweites Glied länger als das erste, eiförmig verdickt, das Endglied klein, pfriemenförmig. Halsschild in der Form sehr variabel, in der Regel länger als breit und nach hinten allmälig, nach vorn plötzlich verengt, sehr dicht mit Nabelpunkten besetzt, an den ungerandeten Seiten meist bewimpert. Flügeldecken an den Seiten meist etwas gerundet, hinten schräg nach innen abgestutzt. Abdomen mehr oder minder lang gestreckt, nicht selten vor der Spitze etwas erweitert, von den freiliegenden Dorsalsegmenten wenigstens das erste an der Basis quer einge- drückt. Prosternum vor den Vorderhüften massig entwickelt, vorn abgestutzt oder nur schwach ausgerandet, in der Mittellinie mehr oder minder gekielt. Epimeren der Vorderbrust mehr oder minder reducirt, mit den Epipleuren des Halsschildes ver- schmolzen. Episternen der Hinterbrust sehr schmal, linear, freiliegend. Abdomen an der Ventral Wurzel zwischen den Hinterhüften gekielt. Beine massig lang und schlank. Die Vorderschenkel leicht verdickt. Die vier ersten Tarsalglieder an sämmtlichen Beinen allmälig an Länge abnehmend, das erste Glied mehr oder minder gestreckt, das vierte zweilappig, auf der Unterseite mit einem häutigen Anhang, das Endglied kurz, etwa so lang als das dritte Glied. Die Vordertarsen nicht erweitert. Beim (^ ist das sechste Ventralsegment an der Spitze dreieckig ausgeschnitten. Die Gattung ist über die ganze Erde verbreitet. Die Arten leben unter Steinen, abgefallenem Laube, pflanzlichem Detritus etc. 1 Grösser. Long. 4 — 5 mm 2 — Kleiner. Long. 3 — 3 • 5 mm 3 2 Halsschild kaum länger als breit, nach hinten nur massig verengt. 1 uniforniis, — Halsschild viel länger als breit, nach hinten ziemlich stark verengt. 2 filiformis, 3 cribrellus. *) Die Gattung Astenus Steph. (1832) entspricht in ihrer Definition genau der Gat- tung Sunius Erichs. (1839). 540 VIII. Familie. Staphylinidae. — XIX. Trib. Paederini. 3 Nur das erste freiliegende Dorsalsegment an der Basis schwach quer ein- gedrückt. Halsschild jederseits nur mit zwei Seitenwimpern. Kopf deutlich länger als breit 4 — Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis schwach quer ein- gedrückt. Halsschild (bei wohlerhaltenen Exemplaren) jederseits mit vier oder fünf Seitenwimpern. Kopf kaum breiter als lang 5 4 Ausgefärbte Stücke schwarz mit röthlichgelber Apicalpartie der Flügeldecken. 4 pulchellus. — Halsschild und Flügeldecken auch bei ausgefärbten Stücken röthlichgelb, die letzteren oft mit einem schwarzen Fleck in der Mitte. 5 himaculatuSf 6 melanurus, 5 Flügeldecken an der Spitze mit breiter, an der Naht nach vorn erweiterter gelber Querbinde 7 angustatus, 8 neglectus. — Flügeldecken an der Spitze mit schmaler, an der Naht nicht nach vorn er- weiterter gelber Querbinde 9 immaculatiis. 1. Astenus uniformis Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 700, Fauvel Suppl. 40, Muls. et Rey 275; angninus Fauvel 293; vestitus Muls. et Key 273; — ab. Jmmeralis ßottbg. Berl. Entom. Zeitschr. 1870, 34; — ab. dlversicollis Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 393. — Mattschwarz, die Flügeldecken einfarbig oder an der Spitze nur schmal gelb gesäumt, die Hinterränder der Abdominalsegmente röthlich, der Mund, die Fühler und Beine röthlichgelb. Kopf und Halsschild kürzer und breiter als bei ßlifomiis, der letztere mit weniger abgerundeten Vorderecken, vorn so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken und fast so breit als lang, nach hinten nur massig verengt, jederseits mit zwei Seitenwimpern. Flügeldecken und Abdomen fast wie bei filiformis. Bei ab. humeralis Rottbg. sind die Flügeldecken hinten und an den Schultern in grösserer Ausdehnung rostroth. Bei ab. diversicollis Baudi sind auch Kopf und Halsschild rostroth, die Flügeldecken an der Basis rostroth, hinten gelb , in der Mitte mit einer welligen schwärzlichen Querbinde , das Abdomen schwärzlich. Long. 4 — 4'5 mw. Westliches Mittelmeergebiet, Dalmatien, Cypern. Sehr selten. 2. Astenus filiformis Latr. Gen. Crust. Ins. I, 293, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 525, Gen. Spec. Staph. 638, Kraatz 721, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, pl. 18, f. 88, Thoms. Skand. Col. II, 209, Fauvel 295, Muls. et Rey 280; procerus Gravh. Mon. 141; extensus Mannh. Brach. 39; serpentinvs Motsch. Bull. Mose. 1858, II, 635; — ab. humeralis Gredl. Käf. Tirol 1863, 110; — ab. abbreviatus Baudi Berl. Entom. Zeitg. 1869, 393; — '? var. anguinus Baudi Studi Entom. I, 137, Berl. Entom. Zeitschr. 1869, 393; unicolor Muls. et Rey 276; — ? var. subditus Muls. et Rey 278. — Mattschwarz, die Flügeldecken mit ziemlich breiter, an der Naht etwas nach vorn gezogener, röthlichgelber Querbinde an der Spitze, nicht selten auch an den Schultern gelb (ab. humeralis Gredl.) , die Hinterränder der Abdominalsegmente röthlich, der Mund, die Fühler und Beine röthlichgelb. Unausgefärbte Stücke rostroth oder röthlichgelb mit hellerer Spitze der Flügeldecken und bräunlicher Spitze des Abdomens. Kopf länger als breit und etwas breiter als der Halsschild , äusserst dicht mit rundlichen Nabelpunkten besetzt, mehr oder minder runzelig. Halsschild länger als breit, vorn wenig schmäler als die Flügeldecken, nach hinten ziemlich stark verengt, ähnlich wie der Kopf, aber etwas feiner und namentlich in der Mitte mehr längsrunzelig punktirt und anliegend grau behaart, in der Mittellinie schwach gefurcht, an den Seiten jederseits mit zwei Wimperhaaren. Flügeldecken länger als der Halsschild, ziemlich kräftig und äusserst dicht und rauh punktirt, anliegend grau behaart und beinahe glanzlos. Abdomen auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten massig fein und sehr dicht punktirt, ziemlich dicht behaart und fast glanzlos, auf den beiden letzten Dorsalsegmenten weitläufiger punktirt, länger und weniger dicht behaart und ziemlich glänzend. Bei var. abbreinatus Baudi von Cypern sind die Flügeldecken kürzer als der Halsschild, gelbroth, mit einer mehr 520. Gatt. Asteuus. 541 oder minder schmalen, vom Schildchen gegen die Mitte der Seiten hinziehenden dunklen .Schrägbinde. Astenus anguinns Baudi (unicolor Muls. et Rey), aus Piemont, Südfrankreich und Sardinien , ditferirt von fUformis durch vorn viel breiteren , an den Seiten ganz unbewimperton Halsschild und durch ganz schwarze Flügeldecken; A. subditus Muls. et Key von Lyon und Beaujolais durch vorn etwas breiteren, nur hinter der Spitze jederseits mit einer Seitenwimper versehenen Halsschild und durch schmal röthlich gesäumten Hinterrand der Flügeldecken. Beide sind vielleicht von ßliformis specifisch verschieden. Long. 4*5 — 5 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht selten. 3. Astenus cribrelltis Baudi Berl. Entom. Zeitschr. 1869, 394, Fauvel 294, Note, Muls. et Key 283. — Dem ßliformis sehr nahe stehend, von demselben durch viel gröber und etwas weniger dicht punktirte, ziemlich glänzende Flügeldecken und durch viel gröber und viel weniger dicht punktirtes, auch auf den vorderen Dorsal- segmenten ziemlich glänzendes Abdomen, von pulchellus durch bedeutendere Grösse, nach hinten nur wenig verengten Kopf, breiteren Halsschild und etwas kräftigere Punktirung der Flügeldecken und des Abdomens verschieden. Long. 4 mm. Frank- reich, Piemont, Dalmatien, Sardinien, Sicilien, Kleinasien. 4. Astenus pulcJielltis Heer Fn. Helv. I, 230, Fauvel 295; diversus Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 318, Muls. et Rey 285. — Ausgefärbte Stücke m% ßliformis gefärbt, unausgefärbte rostroth mit grossem bräunlichem oder schwarzem Discalfleck und mit gelber Apicalpartie der Flügekiecken und mit bräunlicher Spitze des Abdomens, oder ganz röthlichgelb. Der Kopf viel länger und schmäler als bei ßliformis, nach hinten viel mehr verengt , der Halsschild viel länger als breit, vorn viel schmäler als die Flügeldecken, nach hinten stark verengt. Flügeldecken und Abdomen ziem- lich glänzend, viel kräftiger und weniger dicht als bei ßliformis, aber etwas feiner als bei cribrellus punktirt. Long. 3 ' 5 mm. Westdeutschland, Schweiz, Frankreich, England. Sehr selten. 5. Astenus bimaculatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 641, Kraatz 723, Note, Fauvel 296, Muls. et Rey 288 ; bigiittatus Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1857, 106. ex parte; iimnaculatus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 561. — Kopf und Halsschild rostroth oder der erstere braun, die Flügeldecken röthlichgelb, mit einer schwarzen Makel in der Mitte der Scheibe oder ungefleckt, das Abdomen schwarz mit bräunlich- gelber Spitze oder rostroth und nur vor der bräunlichgelben Spitze schwarz, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb. Kopf viel länger als breit, hinter den Augen gerundet verengt. Halsschild im vorderen Drittel viel schmäler als die Flügeldecken, nach hinten ziemlich stark verengt, jederseits mit zwei Seitenwimpern. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, glänzend, grob und dicht punktirt. Abdomen ziemlich glänzend, auf den vier vorderen freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich kräftig, dicht und rauh, hinten feiner und weitläufiger punktirt. Von unausgefärbten Stücken des pulchellus durch die viel gröbere und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken zu unterscheiden. Long 3'5 mm. Frankreich, Mittelmeergebiet. 6. Astenus melanurus Küst. Käf. Eur. XXVI, 76, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1858, 67, Fauvel 296, Note; apicalis Motsch. Bull. Mose. 1860, U, 560; aemulus Rottenberg Berl. Ent. Zeitg. 1870, 33. — Röthlichgelb, das siebente Abdo- minalsegment mit Ausnahme der Spitze schwarz. Breiter und flacher als bimaculatus, der Kopf breiter und kürzer, kaum länger als breit, der Halsschild und die Flügel- decken kürzer und flacher, die letzteren viel feiner und dichter punktirt als bei bi- maculatus. Von unausgefärbten Stücken der folgenden Arten durch das Vorhandensein von nur zwei Seitenwimpern des Halsschildes vorschieden. Long. 3*3 — 3*5 mm. In den südlichen Theilen des ganzen Mittelmeergebietes, vermuthlich auch in Dalmatien. 7. Astenus angustatus Payk. Mon. Staph. 36, Erichs. Kf. Mk. Branbdg. I, 524, Gen. Spec. Staph. 640, Kraatz 723, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 18, f. 89, Thoms. Skand. Col. II, 209, Muls. et Rey 291; gracilis Payk. Mon. Staph. 38, 542 YIIl. Familie. Staphylinidae. — XIX. Trib. Paederini. Fauvel 298, ex parte. — Schwarz, die Flügeldecken an der Spitze mit ziemlich breiter, an der Naht mehr oder minder stark nach vorn gezogener röthlichgelber Querbinde, der Mund, die Fühler und Beine röthlichgelb. Der Kopf kaum länger als sammt den Augen breit, etwas breiter als der Halsschild. Halsschild schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel kaum breiter als lang, bei wohlerhaltenen Stücken jederseits mit vier oder fünf Seitenwimpern. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, glänzend, grob und dicht punktirt. Abdomen auch an der Wurzel des zweiten und dritten freiliegenden Dorsalsegmentes schwach quer eingedrückt, glänzend, ziemlich kräftig und dicht, hinten etwas feiner und weitläufiger punktirt. Oft sind die Flügeldecken bis auf die Umgebung des Schildchens und die Seiten röthlichgelb. Unausgefärbte Stücke sind oft nur vor der Spitze des Abdomens bräunlich. Long. 3 — 3 '5 mm. Ueber Nord- und Mitteleuropa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Gemein. 8. Astenus neglectus Märkel Germ. Zeitschr. V, 239, Kraatz 722, Rey Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXVH, Ann. 1880, 415; gracilis Fauvel 298, ex parte. — Dem angustatus äusserst ähnlich und von demselben nur durch bedeutend kürzere und wesentlich gröber punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 3 mm. Mitteleuropa; in Gesellschaft von Formica rufa und cunicularia. Selten. 9. Astenus immaculatus Steph. 111. Brit. V, 276; Intermedius Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 524, Gen. Spec. Staph. 640, Kraatz 722, Thoms. Skand. Col. II, 209, Fauvel 297, Muls. et Rey 294; dalmatinus Küst. Käf. Eur. XXVI, 73. ~ Gleich- falls dem angustatus sehr nahe stehend , die Flügeldecken aber an der Spitze nur schmal röthlichgelb gesäumt, kürzer, nur wenig länger als der Halsschild, sowie das Abdomen viel kräftiger punktirt. Beim cf ist das fünfte Ventralsegraent in der Mittellinie seicht gefurcht, das sechste wie bei den übrigen Arten an der Spitze winkelig ausgeschnitten. Long, 'd'bmm. Ueber den grössten Theil von Europa und über das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. VII. Siibfamilie. Euae sthetinae. JEuaesthetina Thoms. Skand. Col. III, 1861, 114; Stenini Group II. Euaestheti Leconte Classification Col. North America, pd. 1, I, Washington 1861/62, 67; Stenini^ Section I. Evaestheti Fauvel Fn. gallo-rhen. III. 218, Suppl. 36 (exclus. Leptotyphli); Evesthetiens Muls. et Eey Ann. Soc. Linn. Lyon XXIV, Ann. 1877, 299 (exclus. Leptotyphlaires); Pae- derini Group I. Euaestheti Leconte et Hörn Classiflcat. Col. North America 1883, 98 ; Euaesthetini Casey Contrib. Descript. Syst. Coleopterology North America, Pt. I, 1884, 18; Evaesthetinae Sharp Biologia Central! Americana, Vol. I, pt. 2, 1882—1887, 639. Der Kopf vorragend, mit weit nach hinten gerückten, grob facettirten Augen, oder ohne Augen, hinten nicht eingeschnürt oder mit sehr kurzer und breiter Hals- partie Die Fühler weit vor den Augen, am Vorderrande der Stirn innerhalb der Basis der Mandibeln eingefügt, kurz, elfgliedrig, mit verdickten, eine mehr oder minder abgesetzte Keule bildenden Endgliedern. Der Clypeus verhornt. Die Oberlippe sehr kurz und breit, am schwach gerundeten Vorderrande oft fein gezähnelt. Die Mandibeln sichelförmig gekrümmt. Die Innenlade der Maxillen an der Innenseite, die Aussen- lade an der Spitze dicht behaart. Die Kiefertaster viergliedrig, ihr erstes Glied ziem- lich gestreckt, bisweilen nur wenig kürzer als das zweite, das Endglied sehr klein, pfriemenförmig, oft kaum erkennbar. Die Lippentaster dreigliedrig, ihr zweites Glied verdickt, das Endglied klein, pfriemenförmig. Die Flügeldecken die Hinterbrust nicht oder kaum überragend. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich stark ent- wickelt. Die Epimeren der Vorderbrust gross, verhornt, die Stigmen überdeckend. Das Mesosternum vorn abgestutzt. Das Metasternum hinten jederseits vor den Hinter- hüften ausgerandet. Das Abdomen an der Ventralwurzel gekielt. Die Ventralplatte des zweiten Abdominalringes fehlt. Die Hüften sämmtlich klein. Die Vorderhüften conisch vorragend. Die Hinterhüften conisch, ohne Aussenlamelle. Die Schienen un- bedornt. Die Tarsen sämmtlich viergliedrig. Die Larven sind unbekannt. 121. Gatt. Edaphus. 543 Die Subfamilie wurde zuerst von Thomson auf die Gattung Eimesthetus als eine den Paederinen und Steninen glcichwerthige Kategorie, von Leconte auf die Gattungen Enaesthetus und Edaphus als eine Gruppe der Steninen begründet. Der schon durch die Ansichten von Erichson und Kraatz vorbereiteten Auffassung von Leconte folgte Fauvel, stellte aber in seine Steninen-Section Evaestheti noch die Gat- tungen Leptotyphlus und Mayetia, die nach dem Baue des Abdomens und der Tarsen eine eigene Subfamilie bilden. Später betrachteten Leconte und Hörn die Euaesthe- tinen als Gruppe der Paederinen, von denen sie aber durch viergliedrige Tarsen, die Insertion der Fühler innerhalb der Basis der Mandibeln und durch die kleinen Hüften sehr wesentlich diiferiren. Von den Steninen unterscheiden sich die Euaesthetinen nicht minder wesentlich durch die Zahl der Tarsalglieder und die nahe aneinander gerückten Hinterhüften, so dass für dieselben nach dem Vorgange von Thomson, Mulsant und Key, Casey und Sharp eine eigene Subfamilie anzunehmen ist. Von europäischen Gattungen gehören hieher: Edaphus, Euaesthetus, Octamus und nach Sharp (Biologia Centrali-Americana Vol. I, pt. 2, 640) auch die von Kraatz und Fauvel zu den Paederinen gestellte Gattung Ctenomastax. In Nordamerika ist die Subfamilie durch Edaphus, Euaesthetus und durch die bei Ameisen lebende Gattung Stictocranius vertreten. Nach Sharp gehört noch Stenaesthetus und wahr- scheinlich auch Turellus zu den Euaesthetinen. XX. Tribus. Euaesthetini. Mit den Charakteren der Subfamilie. 1 Kopf mit zwei tiefen Stirnfurchen, sowie der Halsschild glänzend glatt. Die Flügeldecken innerhalb der Schultern mit einem breiten Basalgrüb- chen. Das erste freiliegende Dorsalsegment viel länger als das zweite. 121 Edapivus. — Kopf ohne Stirnfurchen, sowie der Halsschild dicht punktirt. Die Flügel- decken ohne Basalgrübchen. Das erste freiliegende Dorsalsegment nicht länger als das zweite 122 Euaesthetus, 121. Gatt. Edaphus. Leconte Classification Col. North America, ed. 1. I, 1861—62, 67, Smithson. Miscell. Coli- VI, 1867, 50, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 218, Muls. et Key Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXIV, Ann. 1877, 301. Subgen. Tetratarsus Schauf. Nunqu. Otios. II, 460. Mit Euaesthetus verwandt, durch die an Pselaphiden, namentlich an Euplectus erinnernde Sculptur des Vorderkörpers, stark verlängertes erstes freiliegendes Dorsal- segment, am Vorderrande kaum gezähnelte Oberlippe, innen ungezähnte Mandibeln und kürzeres erstes Glied der Maxillartaster sehr wesentlich verschieden. Die Stirn mit zwei tiefen, hinten durch eine Querfurche verbundenen Längsfurchen. Der Halsschild herzförmig, vor der Basis mit sechs durch eine Querfurche verbundenen Grübchen. Die Flügeldecken an der Basis innerhalb der Schultern grübchenartig vertieft. Das erste freiliegende (dritte wirkliche) Dorsalsegment viel länger als das zweite, das zweite wenig länger als das dritte und vierte. Die Gattung ist durch einzelne oder wenige Arten in allen Regionen vertreten. 1. Edaphus dissimilis Aube Mat. Cat. Grenier 1863, 37, Fauvel 218, Muls. et Eey 302. — Sehr stark glänzend, rothbraun, das Abdomen mit Ausnahme der Spitze pechbraun, die Fühler rostroth, die Kiefertaster und Beine röthlichgelb. Der ganze Körper glänzend glatt, Kopf und Halsschild kahl, die Flügeldecken und das Abdomen äusserst fein pubescent. Der Kopf schmäler als der Hals- schild, mit ziemlich kleinen, grob facettirten Augen, auf der Stirn mit zwei tiefen, breiten, hinten durch eine feine Querfurche verbundenen Längsfurchen , zwischen 544 VIII. Familie. Staphylinidae. — XX. Trib. Euaesthetini. denselben mit einem gewölbten Längswulst. Der Scheitel stark gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes bis sechstes Glied gleichbreit, an Länge allmälig abnehmend, das siebente bis neunte Glied viel breiter, stark quer, das siebente etwas breiter als das achte und neunte, die zwei letzten Glieder sehr gross, als Keule abgesetzt, das zehnte sehr stark quer, das Endglied zugespitzt oval. Der Halsschild vorn so breit als die Flügeldecken, an den Seiten vorn massig gerundet, hinten stark ausgeschweift verengt, vor der Mitte der Basis mit zwei durch ein schmales Längsfältchen ge- trennten, tiefen Längsgrübchen, jederseits derselben mit zwei kleineren rundlichen Grübchen. Die Basalgrübchen sind durch eine Querfurche miteinander verbunden. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, mit feinem, aber sehr deutlichem Nahtstreifen, an der Basis innerhalb der Schultern mit einem halbkreisförmigen grubigen Eindruck. Das Abdomen an der Wurzel etwas eingezogen, an den Seiten leicht gerundet, mit ziemlich breit abgesetztem, aufgebogenem Seitenrande. Beim r?* die Mittelscbienen leicht verdickt und etwas gekrümmt. Long. 1'3 — l'b mm. Südfrankreich, Corsica, Italien, Dalmatien. An sumpfigen Orten unter Steinen. Sehr selten. 122. Gatt. Euaesthetus. Gravh. Monogr. Mier. 1806, 201, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 574, Gen. Spee. Staph. 746, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 734, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 53, Thoms. Skand Gel. III, 115, Fauvel Fn. gallorhen. III, 221, Muls. et Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXIV, Ann. 1877, 303. Eristhetus Mannerh. Brach. 41, Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 438. Körper wenig gestreckt, ziemlich gleichbreit und leicht gewölbt. Der Kopf verhältnissmässig gross, mit weit nach hinten gerückten, rundlichen, stark vorsprin- genden Augen, hinter denselben kaum schmäler als vor denselben, ohne Stirnein- drücke. Die Augen massig gross, grob facettirt. Die Fühler weit vor den Augen, am Vorderrande der Stirn, innerhalb der Basis der Mandibeln eingefügt, ziemlich kurz, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das dritte Glied viel kürzer und schmäler als das zweite, länglich, das vierte Glied kürzer, aber kaum breiter als das dritte, das vierte bis neunte Glied kurz, allmälig an Breite zunehmend, die zwei letzten Glieder viel grösser als die vorhergehenden, als zweigliedrige Keule abgesetzt, das vorletzte Glied stark quer, das Endglied zugespitzt oval. Die Oberlippe sehr kurz und breit, sehr stark quer, am Vorderrande fein und dicht gezähnelt. Die Mandibeln lang und schlank, stark und vor der Basis etwas knieförmig gekrümmt, innen vor der Mitte mit einem nach vorn gerichteten starken und scharfen Zahn, in der Ruhelage bis auf die ge- kreuzten Spitzen von der Oberlippe überdeckt. Die Innenlade der Maxillen an der Innenseite, die Aussenlade an der Spitze dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich lang, ihr erstes Glied gestreckt, wenig kürzer als das zweite, das zweite Glied ziemlich schlank, das dritte Glied fast so lang als die zwei ersten Glieder zusammen- genommen, keulig verdickt, das Endglied äusserst klein, pfriemenförmig, kaum er- kennbar. Das Kinn gross, quer, vorn breit ausgerandet, mit vorspringenden Vorder- ecken. Die Zunge breit, mit vorgezogenen Vorderecken, in der Mitte eingeschnitten. Die Paraglossen mit der Zunge verwachsen, als bewimperte Längsstreifen erkennbar. Die Lippentaster kurz, ihr erstes Glied klein, das zweite gross, stark angeschwollen, länglich oval, das Endglied sehr dünn, pfriemenförmig. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, mehr oder minder herzförmig, an den Seiten vor der Mitte gerundet, nach hinten mehr oder minder ausgeschweift verengt, vorn und hinten gerade abgestutzt, ziemlich gewölbt, vor der Basis mit zwei Längsfurchen oder Längseindrücken, unmittelbar vor dem Hinterrande mit einer Querreihe grübchen- förmiger Punkte. Die Flügeldecken zusammen viel breiter als lang, hinten gemein- schaftlich leicht ausgebuchtet, an der Naht und am Seitenrande sehr fein gerandet. Das Abdomen ziemlich breit, an den Seiten leicht gerundet, die vier ersten freilie- genden Dorsalsegmente gleichlang, das fünfte (siebente wirkliche) etwas länger, die drei ersten an der Basis quer gefurcht. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziem- lich stark entwickelt, zwischen denselben einen sehr kleinen winkeligen Vorsprung 122. Gatt. Euaesthetus. 545 bildend. Die Epimeren der Vorderbrust sehr gross, dreieckig, das Stigma über- deckend. Der Mesosternaifortsatz schmal, fast bis zum Hinterrande der Mittelhüften reichend, schwach gekielt. Das Metasternum ziemlich lang, hinten vor den Hinter- hüften jederseits stark ausgerandet, zwischen denselben einen sehr kurzen, stumpfen Fortsatz bildend, dessen Spitze in zwei sehr kleine Höckerchen erhoben ist. Die Episternen der Hinterbrust sehr schmal, als Randungslinie des Metasternums er- scheinend. Der freiliegende Theil der Epimeren der Hinterbrust ziemlich gross, drei- eckig, über das Metasternum nach hinten reichend. Die Hüften sämmtlich klein. Die aneinanderstossenden Vorderhüften conisch vorragend, die schmal getrennten Mittelhüften oval, wenig aus der Brust hervortretend, die schmal getrennten Hinter- hüften kurz conisch, ohne deutliche Aussenlamelle. Die Beine ziemlich kurz, die Trochanteren sämmtlich sehr klein, die Schenkel leicht verdickt, die Schienen schlank, die Tarsen sämmtlich viergliedrig. Das erste Tarsenglied ist an den Hinterbeinen deutlich länger als das zweite und dritte, aber kürzer als das Endglied. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region verbreitet. Die Arten leben unter Moos und abgefallenem Laube an feuchten Orten, namentlich an den Rändern überschwemmter Wiesen. 1 Flügeldecken rauhrunzelig punktirt 1 hipunctatus. — Flügeldecken nicht gerunzelt 2 ruficapillus, 3 laeviusculus, 1. Euaesthetus hipunctatus Ljungh Web. et Mohr Arch. I, 1, 68, Fauvel 222, Muls. et Rey 308; scaher Gravh. Mon. 202, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 574, Gen. Spec. Staph. 746, Kraatz 736, Thoms. Skand. Col. III, 115, Muls. et Rey 306; ruficollis Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 558; Mariae Bethe Stett. Entom. Zeitg. 1867, 308; hrevipennis Muls. et Rey 308. — Schwarz oder pechbraun, wenig glänzend, häufig der Kopf, bisweilen auch der Halsschild braunroth, die Mundtheile, die Fühler und die Beine rostroth. Kopf und Halsschild äusserst dicht runzelig punktirt, glanz- los. Der Halsschild quer herzförmig, hinten ausgeschweift verengt, vor der Basis mit zwei ziemlich weit getrennten, massig tiefen, geraden Längsfurchen. Die Flügel- decken etwas kürzer oder so lang als der Halsschild, feiner als dieser und äusserst dicht runzelig punktirt, oft mit stärker hervortretenden, kleinen runzeligen Erhaben- heiten. Das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Beim J* das sechste Ventralsegment an der Spitze tief winkelig ausgeschnitten, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes mit einem kleinen Einschnitte, das vierte in der Mitte des Hinter- randes mit zwei kleinen, dicht nebeneinander stehenden Höckerchen. Long. 1'3 bis 2 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien ; ziemlich selten. 2. Euaesthetus ruficapillus Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 439, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 575, Gen. Spec. Staph. 747, Kraatz 737, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. U, pl. 20, f. 97, Thoms. Skand. Col. IX, 287, Fauvel 223, Muls. et Rey 311 ; Lespcsi Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 48; pulliis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Pörh. 1857, 235, Skand. Col. III, 116. — Von hipunctatus durch nicht runzelige Punkti- rung des Halsschildes und der Flügeldecken und tiefere, grubige Eindrücke vor der Basis des Halsschildes, von laeviusculus durch matt runzelig punktirten Kopf, viel weniger breiten, hinten stärker ausgeschweiften, vor der Basis ein deutliches Mittel- fältchen zeigenden Halsschild, tiefere und einander mehr genäherte Eindrücke des- selben und durch viel feinere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Pechschwarz oder pechbraun mit braunrothem Kopfe, oft auch der Halsschild braunroth, die Mund- theile, die Fühler und Beine hell rostroth. Der Kopf mit Ausnahme des ziemlich glänzenden Scheitels matt, fein und äusserst dicht runzelig punktirt. Der Halsschild etwa um ein Drittel breiter als lang, herzförmig, hinten ausgeschweift verengt, massig stark und sehr dicht, aber nicht runzelig punktirt, vor der Basis mit zwei tiefen, meist etwas gekrümmten, grubigen Längsfurchen. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, viel feiner als dieser, sehr fein und sehr dicht punktirt, glänzend, mit deutlichem Nahtstreifen. Das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Gangibaue r, Käfer vou Mitteleuropa. 35 546 "^III- Familie. Stai^hylinidae. — VIII. Subfamilie. Steninae. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze tief winkelig eingeschnitten, das fünfte in der Mittellinie gefurcht, das vierte in der Mitte des Hinterrandes mit zwei sehr kleinen, nahe nebeneinander stehenden Höckerchen. Die Hinterschienen sind beim cf innen ziemlich lang und dicht bewimpert. Long. 1'5 m?«. Nord- und Mittel- europa, Italien, Caucasus. Selten. 3. Euaesthetus laeviusculus Mannh. Bull. Mose. 1844, I, 195, Kraatz 736, Thoms. Skand. Col. IX, 286, Fauvel 224, Muls. et Key 314; ruficollis Thoms. Skand. Col. III, 116. — Von den zwei vorhergehenden Arten durch breitere Körper- form, glänzenden, sowie der Halsschild und die Flügeldecken, nicht runzelig punk- tirten Kopf, viel breiteren Halsschild und durch viel kräftiger punktirte Flügeldecken verschieden. Glänzend, rothbraun, das Abdomen dunkler braun, die Fühler, die Mundtheile und die Beine rostroth. Der Kopf glänzend, ziemlich stark und sehr dicht punktirt. Der Halsschild sehr breit, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten bis weit hinter die Mitte massig gerundet, im basalen Drittel stark verengt, ziemlich kräftig und sehr dicht, aber nicht runzelig punktirt, vor der Basis mit zwei massig tiefen, ziemlich weit getrennten Längsfiirchen, an der Basis ohne Mittel- fältchen. Die Flügeldecken so lang oder etwas kürzer als der Halsschild, dichter, aber fast ebenso stark oder nur wenig schwächer als dieser punktirt, mit ziemlich tiefem Nahtstreifen. Das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht, kaum erkennbar punk- tulirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig eingeschnitten. Long. 1"8 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. VIII. Subfamilie. Steninae. Stenini Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1837 526, Gen. Spec. Staph. 1839, 687 (excl. Euaes- thetus); Stenites Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 50 (excl. Euaestlietus) ; Stenini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856 — 1858, 732 (excl. Euaesthetus) ; Stenina Thoms. Skand. Col. II, 1860, 210; Stenini Section II. Steni Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 224; Stenini Leconte u. Hern Ciassificat. Col. North America 1883, 97; Steuides Muls. et Rey Ann. See. d'Agric. Lyon, 5e ser., T. VIII, 1875, 205, Rey Ann. See. Linn. Lyon, T. XXX, Ann. 1883, 175; Ste- ninae Sharp Biologia Centrali-Americana Vol. 1, pt. 2, 1882 — 1887, 640. Kopf hinten halsförmig eingeschnürt. Fühler am Vorderrande der Stirn zwischen den grossen Augen, scheinbar aber auf der Stirn eingefügt, indem der mächtig ent- wickelte, vollkommen verhornte, nicht gesonderte Clypeus mit der Stirn einen ein- heitlichen Complex bildet (vergl. Fig. 24). Die Fühler elfgliedrig, ihre zwei ersten Glieder verdickt, die drei letzten als schlanke Keule abgesetzt. Die Oberlippe quer, vorn breit gerundet. Die Mandibeln sichelförmig, innen hinter der Spitze mit einem starken Zahne, in der Ruhelage von der Oberlippe überdeckt. Die Innenlade der Maxillen breit dreieckig, am häutigen Innenrande sehr lang und dicht behaart. Die Aussenlade die Innenlade überragend, mit häutiger, sehr lang und dicht behaarter Spitze. Die Kiefertaster viergliedrig, ihr Endglied aber äusserst klein, pfriemenförmig, oft kaum erkennbar, die drei ersten Glieder langgestreckt, das erste Glied nur um die Hälfte kürzer als das zweite. Das Kinn nicht oder nur schwach quer. Die Lippen- taster dreigliedrig, ihr drittes Glied sehr klein, pfriemenförmig. Halsschild mit un- gerandeten, in starker Wölbung abfallenden Seiten. Das freiliegende Schildchen k\ein, dreieckig. Die Flügeldecken die Hinterbrust nicht oder kaum überragend, an den Seiten ungerandet oder mit sehr schmalen, linearen Epipleuren. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich lang. Die vollkommen verhornten Epimeren der Vorder- brust gross, trapezoidal, das Stigma überdeckend. Der Mesothorax nach vorn in einen kurzen, breiten, den Prothorax tragenden Stiel verlängert, am Vorderrande abgestutzt und jederseits schwach ausgebuchtet. Das Metasternum am Hinterrande vor den Hinterhüften jederseits tief ausgerandet, zwischen denselben in einen ziem- lich breiten, zweilappigen Fortsatz ausgezogen. Das Abdomen mit aufgebogenen Seiten oder an den Seiten ungerandet, an der Ventralwurzel gekielt: Die Ventral- platte des zweiten Abdominalsegmentes fehlt. Das neunte Dorsalsegment durch einen fast bis zur Basis reichenden, breiten Ausschnitt getheilt. Die Seiten des Aus- VIII. Familie. Staphylinidae. — VIII. Subfamüie. Steniiiae. 547 Schnittes dornförmig zugespitzt. Das zehnte Dorsalsegment vortretend. Die Vorder- hüften klein, conisch vorragend. Die Mittelhüften oval, wenig aus der Brust hervor- tretend. Die Hinterhüften durch den zweilappigen Fortsatz des Metasternums' ziemlich breit getrennt, klein, kegelförmig, ohne Aussenlamelle. Die Beine schlank, die Tro- chanteren der Hinterbeine klein, die Schienen sämmtlich unbedornt. Die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig. (Fig. 23.) Fig. 23. Unterseite eines Stenus. s. g. Suturae gulare.s, Kehlnähte. — p. mx MaxiUar- taster. — l taster- und znn gentragendes Stück der Unterlippe. — p. l. Lippentaster. — st^ Proster- num. — epm^ Epimeren der Vorderbrnst. — Cj Vor- derhüfte. — st^ Mesosternum. — eps^ Episternen der Mittelbrnst. — epm^ Epimeren der Mittelbrust. — Cj Mittelhüfte. — sif, Metasternum. — epm^ Epi- meren der Hinterbrust. — c, Hinterhüfte. — V,— ?. Erstes bis siebentes Ventralsegment. fr Fig. 25. Larve von Stenus bipunctatus. Nach Schiedte. Ibr Fig. 24. Kopf eines Stenus von vorn. fr Stirn. - cl Clypeus. — Ibr Oberlippe. Kopf der Larve von Stenus bipunctatus von unten , eingebogenen Mandibeln und ohne Fühler. Nach Schiedte. Die Larven mit ziemlich kleinem, geneigtem, nach hinten verengtem, aber nicht halsförmig eingeschnürtem Kopfe. An den Seiten des Kopfes, fast in der Mitte derselben, je sechs ziemlich grosse, vorspringende Ocellen. Der Clypeus die 548 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. eingezogenen Mandibeln überdeckend, am abwärts gebogenen Vorderrande mit sechs kleinen bedornten Zähnchen. Die Fühler zwischen den Mandibeln und dem Clypeus eingefügt, sehr lang und schlank, ihr zweites und drittes Glied ausserordentlich langgestreckt, das erste und vierte sehr kurz. Die Mundtheile vorgestre<;kt, mit äusserst kurzer Articulationsmerabran der Maxillen. Die Mandibeln sichelförmig, am Innenrande gezähnelt. Die Maxillen mit grossem, dreieckigem Angelgliede, kurzem, breitem, in eine nicht gesonderte conische Lade ausgezogenem Stipes und sehr langem und schlankem, dreigliedrigem Taster. Die Zunge zweilappig, mit coni- schen, am Eande crenulirten Lappen. Die Lippentaster zweigliedrig. Die Rücken- schilder des Thorax und der acht ersten Abdominalsegmente unvollständig, un- getheilt. Die Vordorbrust häutig. Die zweigliedrigen Cerci sehr lang und schlank. Das ganz verhornte Analsegment schräg abwärts gerichtet, an der Spitze mit vier Haftwarzen. Die Beine sehr lang und schlank. (Vergl. Fig. 25, 26.) Die Unterfamilie ist im Sinne von Thomson, Key, Leconte, Hörn und Sharp auf die zwei Gattungen Dianous und Stemis beschränkt und in diesem Umfange durch die ziemlich weit getrennten Hinterhüften, die Insertion der Fühler, das gestreckte erste Glied der Maxillartaster, den Bau des Prothorax, durch kleine conische Vorder- und Hinterhüften und durch fünfgliedrige Tarsen vollkommen scharf begrenzt. XXI. Tribus. Stenini. Mit den Charakteren der Subfamilie nur zwei ^.Gattungen enthaltend. 1 Die Augen massig gross. Die Schläfen hinter den Augen wohl entwickelt, mehr als halb so lang als der Längsdurchmesser derselben. Siebentes Ventral- segment hinten mit zwei sehr langen und kräftigen Wimperhaaren 123 Dianous. — Die Augen sehr gross , die ganzen Seiten des Kopfes einnehmend. Siebentes Ventralsegment hinten mit zwei sehr feinen, undeutlichen Wimperhaaren 124 Stenus, 123. Gatt. Dianous. Samouelle Ent. Compend. 1819, 173, Curtis Brit. Entom. III, 1826, pl. 107, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 527, Gen. Spec. Staph. 688, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 738, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 51, Thoms. Skand. Col. II, 211', Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 224, Eey Ann. See. Linn. Lyon, T. XXX, Ann. 1883, 175. Mit Stemis in den meisten Punkten vollkommen übereinstimmend, durch viel kleinere Augen , hinter denselben wohl entwickelte Schläfen , durch den Bau der Unterlippe und durch sehr kräftige Entwicklung der zwei Wimpern des siebenten Ventralsegmentes verschieden. Das Kinn ist breiter als lang, trapezförmig, in der Mitte dreieckig erhoben, am Vorderrande jederseits sehr schwach ausgebuchtet. Der folgende Theil der Unterlippe ist kurz und nicht wie bei Stenus hervorstreckbar. Die Zunge ist breit ausgerandet und in der Ausrandung mit vier langen und kräftigen Dornen besetzt. Die mit der Zunge verwachsenen Paraglossen sind auf der Dorsal- seite derselben als dicht bewimperte Schrägstreifen erkennbar. Das Prosternum ist in der Mittellinie dachförmig gekielt. Das siebente, beim $ in zwei Längshälften getheilte Ventralsegment trägt an den spitzig ausgezogenen Apicalecken zwei sehr lange und kräftige Wimperborsten, welche von oben gesehen dem zehnten Dorsal- segmente anzugehören scheinen. Das Abdomen ist an den Seiten breit gerandet. Die Hintertarsen sind ziemlich gestreckt, ihr erstes Glied ist länger als das Endglied. Das vierte Tarsalglied ist an sämmtlichen Beinen zweilappig. Im Gegensatze zur ungemein artenreichen Gattung Stenus enthält Dianous nur zwei Arten, von welchen eine über die palaearctische und nearctische Region verbreitet, die zweite auf Nord- amerika beschränkt ist. 123. Gatt. Dianous. — 124. Gatt. Stenus. 549 1. Dianous coerulescens Gyllh. Ins. Suec. II, 463, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 528, Gen. Spec. Staph. 689, Kraatz 739, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 20, f. 96, Thoms. Skand. Col. II, 211, Fauvel 225, Key 177; higuttatus Ljungh Web. Mohr Arch. I, 62; hisetosus Dufour Bull. Soc. Pau 1843; chalybeus Lee. New Spec. Col. I, 1863, 49. — Schwarzblau, massig glänzend, äusserst fein weisslich behaart, die Flügeldecken mit einem grossen, gelbrothen, violett umrandeten Fleck, die Fühler an der Spitze bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild , fast so breit als die Flügeldecken, ziemlich fein und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, seichten Längsvertiefungen, zwischen denselben gewölbt. Die Fühler schlank, viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied fast doppelt so lang als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügel- decken, etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte massig gerundet, hinter der Mitte eingeschnürt verengt , an den Seiten massig fein und ziemlich dicht , in der Mitte stärker und weitläufiger, vor der Basis stärker und dichter punktirt, hinter der Mitte jederseits mit einem seichten Schrägeindrucke. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas stärker und weniger dicht als die Basis desselben punktirt, längs der Naht seicht gefurcht, innerhalb der Schultern mit einem deutlichen Längseindrucke. Abdomen bis zur Spitze sehr fein und dicht punktirt, an der Basis und an den Seiten der Dorsalsegmente dichter mit sehr feiner, weisslicher Behaarung bekleidet. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze breit bogen- förmig ausgerandet, das fünfte vor der Mitte des Hinterrandes länger behaart. Long. 5 5 — 6 mw. Nord- und Mitteleuropa, Nordamerika. An Flusswehren, Wasser- fällen und an Gebirgsbächen unter nassem Moos. An manchen Orten sehr zahlreich. 124. Gatt. Stenus. Latreille Precis des Caracteres generiques des Insect. 1796, 77, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 528, Gen. Spec. Staph. 689, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 740, Jacqu. Duval. Gen. Col. d'Eur. II, 51, Thoms. Skand. Col. II, 211, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 225, Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXX, Ann. 1883, ISO. Subgenera: Stenus, s. str., Nestus, Tesnus, Mesostemis, Hemistenus, Hypostenus Eey I. c. 183. — Hemistenus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 557 = A7-eus Casey Revision of the Stenini of America North of Mexico, Philadelphia 1884, 150 = Mesostenus + Heviistenus -\- Hypo- stenus ßey. Der Kopf gross, quer, mit sehr grossen, ovalen, stark gewölbten, die ganzen Seiten einnehmenden Augen, hinter denselben halsförmig eingeschnürt, vor denselben halbkreisförmig gerundet. Die Halspartie sehr kurz. Die Gularsuturen durch einen ziemlich breiten, glatten oder beinahe glatten Zwischenraum gesondert. Der nur durch die Insertionsstellen der Fühler von der Stirn gesonderte, schräg oder steil abfallende Clypeus nach vorn erweitert, am Vorderrande gerade abgestutzt oder in seiner ganzen Breite flach ausgerandet. Die Fühler selten länger , meist so lang oder kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, schlank, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das dritte bis achte Glied schlank, das dritte stets länger als das vierte, das vierte bis achte allmälig an Länge abnehmend, die drei letzten Glieder verdickt, eine schlanke, dreigliedrige Keule bildend. Die Oberlippe vollkommen ver- hornt, sehr stark quer, vorn breit abgerundet, die Mandibeln überdeckend. Die Mandibeln schlank, sichelförmig gekrümmt, innen hinter der Spitze mit einem starken Zahne, hinter demselben gekerbt. Die Innenlade der Maxillen an der Innenseite, die Aussenlade an der Spitze dicht behaart. Die Maxillartaster sehr lang und schlank, ihr erstes Glied gestreckt, halb so lang als das zweite, das zweite Glied lang und schlank, das dritte Glied etwa so lang wie das zweite, gegen die Spitze allmälig verdickt, schlank keulenförmig, das Endglied äusserst klein, pfriemenförmig, kaum sichtbar. Das Kinn nicht oder nur schwach quer, nach vorn sehr schwach verengt, an den Vorderecken schmal abgerundet, in der Mitte des Vorderrandes mit einem mehr oder minder starken Zahne. Das an der Spitze die Zungenlappen und die Taster tragende Stück der Unterlippe ist ausserordentlich lang und schmal und mit dem Kinne 550 ^I^I- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. durch ein handschuhfingerartig ausstülpbares, fast ebenso langes Zwischenstück (vagina linguae Mein.) verbunden. Normal ist dieses die Zunge und die Taster tra- gende Stück der Unterlippe in das scheidenförmige Zwischenstück zurückgezogen, so dass nur die abgerundeten Zungenlappen und die Lippentaster hervortreten; es kann aber vollkommen hervorgestreckt werden. (Vergl. Fig. 23.) Dieses Hervorstülpen der Unterlippe kann durch einen Druck auf den Kopf des lebenden Thieres bewerk- stelligt und oft wiederholt werden. Nach Aufhören des Druckes wird die Unterlippe wieder zurückgezogen. Die Zunge ist in zwei abgerundete Lappen getheilt. Para- glossen fehlen. (Vergl. Fr. Meinert Tungens Udskydelighed hos Steninerne in Vidensk. Meddel. Naturh. Forsch. 1884—188(3, 180—207, T. XV, XVI.) Die Lippentaster sehr klein, zwischen den Zungenlappen nahe nebeneinander eingefügt, ihr erstes Glied lang gestreckt und leicht gekrümmt, das zweite Glied stark keulig oder eiförmig verdickt, das Endglied sehr klein, pfriemenförmig. Der Halsschild in der Regel viel schmäler als die Flügeldecken, vorn und hinten abgestutzt, seitlich in starker Wöl- bung abfallend, an den Seiten nicht gerandet. Das Schildchen sehr klein, dreieckig. Die Flügeldecken die Hinterbrust nicht überragend, hinten unter einem gemeinschaft- lichen, sehr stumpfen Winkel abgestutzt. Das Abdomen mehr oder minder gestreckt, bis zum siebenten (fünften freiliegenden) Segmente gleichbreit und nur hinten ver- engt, oder von der Basis an nach hinten allmälig schwächer oder stärker verengt, bald wenig gewölbt, mit breit aufgebogenen Seiten, bald stark gewölbt, cylindrisch oder conisch, mit ungerandeten Seiten. Die vorderen freiliegenden Doisalsegmente an der Basis mehr oder minder tief quergefurcht. Bei vielen Arten zeigen die basalen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente einen deutlichen Mittelkiel und oft jeder- seits in der Mitte zwischen diesem und dem Seitenrande ein schwächeres Basal- kielchen. Bei anderen Arten besitzen die vorderen Dorsalsegmeute vier Basalkielchen, zwei jederseits der ungekielten Mitte. Das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment ist etwas länger als die vorhergehenden. Das achte Dorsalsegment ist einfach, das neunte ist aber fast bis zur Basis breit rechteckig ausgeschnitten und lässt zwischen den scharf zugespitzten Seiten des Ausschnittes das hinten abgestutzte oder breit abgerundete zehnte Dorsalsegment hervortreten. Das erste Ventralsegment ist in der Mittellinie zwischen den Hinterhüften gekielt. Das sechste Ventralsegment ist beim cf an der Spitze stets ausgerandet oder ausgeschnitten , beim 9 gerundet oder zu- gespitzt. Bei den rf vieler Arten ist auch das fünfte oder es sind auch die diesem vorangehenden Ventralsegmente in verschiedener Weise ausgezeichnet. Das siebente Ventralsegment ist an den beiden apicalen Ecken kurz zahnförmig ausgezogen. Die Apicalzähne des wie bei allen Staphyliniden beim cf ungetheilten, beim $ vollkommen in zwei Längshälften getheilten siebenten Ventralsegmentes tragen ein feines, weiss- liches Wimperhaar. Das Prosternum vor den Vorderhüften mehr oder minder lang, in der Mittellinie oft dachförmig gewölbt. Der Prosternalfortsatz zwischen den Vorder- hüften kurz, scharf zugespitzt. Die grossen, trapezförmigen, das Stigma überdeckenden Epimeren der Vorderbrust sind durch eine schräge, in den Hinterecken beginnende, nach vorn meist erloschene Linie von den herabgebogenen Seiten des Halsschildes gesondert. Das Prosternum vor den Mittelhüften verhältnissmässig lang, vorn ab- gestutzt und jederseits sehr schwach ausgebuchtet. Der Mesosternalfortsatz mehr oder minder schmal, bis über die Mitte der Mittelhüften reichend, hinten abgestutzt oder zugespitzt. Das Metasternum sehr lang, hinten vor den Hinterhüften jederseits tief ausgerandet, zwischen denselben einen ziemlich breiten Fortsatz bildend. Der Meta- sternalfortsatz ist zwischen den Hinterhüften niedergedrückt oder leicht ausgehöhlt, in der Mittellinie gefurcht und an der Spitze zweilappig. Die Episternen der Hinter- brust sind mit dem Metasternum verschmolzen oder nur hinten als sehr schmale Streifen gesondert. Von den Epimeren der Hinterbrust liegt ein ziemlich grosses, dreieckiges, über das Metasternum nach hinten ragendes Stück frei. Die Hüften sämmtlich klein. Die Vorderhüften nur vorn von einander getrennt, conisch, in der Mitte mehr oder weniger eingeschnürt, vorragend. Die Mittelhüften von einander wenig oder massig getrennt, aus der Vorderbrust wenig hervortretend. Die Hinterhüften breit 124. Gatt. Stenus. 551 getrennt, conisch und leicht eingeschnürt, ohne Aussenlamelle. Die Beine lang und schlank. Die Trochanteren sämmtlich klein. Die Schenkel schlank oder schwach verdickt, die Schienen linear, einfach pubescent. Die Tarsen sehr variabel, bald sehr lang und schlank, bald ziemlich kurz und mehr oder minder depress, ihr erstes Glied bei vielen Arten viel länger, bei anderen nicht länger als das Endglied, das vierte Tarsalglied einfach oder mehr oder minder tief zweilappig, bisweilen auch das dritte Tarsalglied zweilappig, aber viel schwächer als das vierte Glied. Die Larve von Stenus bipundatus wurde von Schi^dte (Naturhist. Tidsskr. 3. Raekke, VIII. Bd. 1872/73, 548—552, T. XVIII, Fig. 1— i)) sehr ausführlich be- schrieben. Die Beschreibung derselben wird hier in den Hauptpunkten wiedergegeben. Körper lang gestreckt, spärlich bewimpert, weisslich, der Kopf und die Rücken- schilder sämmtlicher Segmente braun, die Mundtheile, die Fühler, die Ventialschilder und die Cerci gelblich. Alle verhornten Theile des Körpers ziemlich glänzend, fein reticulirt. Der Kopf um ein Drittel kleiner als der Prothorax, rundlich, hinter den Ocelien allmälig verengt, hinten nicht eingeschnürt, oben und unten gewölbt, mit flach abfallender Stirn, in der Mitte der Seiten mit sechs fast im Kreise angeord- neten, ziemlich grossen, conisch vorspringenden Ocelien. Die Mittellinie gabelt sich in der Mitte des Kopfes. Der Clypeus nicht gesondert, am gerundeten, abwärts ge- bogenen Vorderrande mit sechs sehr feinen Zähnchen. Die Schläfen gewölbt. Die Kehle (Hypostom) gross , gewölbt, mit einem spitzen Fortsatz bis zum Hinterrande reichend. Die Ränder des Hinterhauptsloches erhoben. Die Fühler sehr lang und schlank, zweiundeinhalbmal so lang als der Kopf, ihr erstes Glied sehr kurz conisch, das zweite Glied ausserordentlich langgestreckt, leicht gekrümmt, das dritte Glied noch etwas länger und um ein Drittel dünner als das zweite, an der Spitze mit einem sehr kleinen, dünnen Anhangsgliede, das Endglied klein, nur Yg^ so lang und nur halb so dick als das dritte Glied, spärlich bewimpert. Die Mandibeln länger als der halbe Kopf, an der Basis breit, dann allmälig verschmälert und sichelförmig gekrümmt, aussen stielrund, innen gefurcht, am oberen Innenrande von der Mitte gegen die Spitze fein gezähnelt. Das Angelglied gross, dreieckig, gewölbt. Der Stipes innen in einen nicht gesonderten, conischen, an der Spitze stumpfen Ladentheil ausgezogen, sammt diesem spärlich bedornt. Das tastertragende Stück der Maxillen kurz und dick. Die Maxillarladen sehr lang und schlank, dreigliedrig, ihr zweites Glied dünner und fast doppelt so lang als das erste, leicht gekrümmt, das Endglied noch länger und nur halb so dick als das zweite, zugespitzt, fast borstenförmig. Das Kinn von lederartiger Consistenz, gross, so breit als die vordere Partie der Kehle, gewölbt, an den Seiten leicht gerundet, vorn jederseits aus- gebuchtet. Das Mittelstück der Unterlippe doppelt so breit als lang, mit diver- girenden, abgehobenen Tasterträgern. Die Zunge von lederartiger Consistenz, tief zweilappig, die Lappen conisch, kahl, jederseits crenuliit. Die Lippentaster kaum ein Drittel so lang als die Kiefertaster, zweigliedrig, ihr erstes Glied dreimal so lang als an der Basis breit, nach vorn leicht verschmälert, das zweite Glied um. ein Drittel kürzer und nur ein Viertel so dick als das erste, zugespitzt. Die Thorax- ringe trapezförmig, gewölbt, mit unvollständigen, sehr unebenen Rückenschildern von lederartiger Consistenz, unten häutig. Der Meso- und Metathorax fast gleichgross, um die Hälfte kürzer und um ein Fünftel breiter als der Prothorax. Der Rücken- schild des Prothorax so lang als breit, trapezförmig, die Rückenschilder des Meso- und Metathorax um ein Fünftel breiter als lang, sechseckig. Der erste Abdominal- ring so breit als der Metathorax, der zweite etwas breiter, die folgenden allmälig schmäler. Die Rückenschilder der acht ersten Abdominalringe gleichfalls von leder- artiger Consistenz, unvollständig, ungetheilt, quer, mit höckerartig ausgezogenen Hinterecken, zwischen denselben am Hinterrande mit vier schwächeren Höckern. An den Seiten der sieben ersten Abdominalsegmente befinden sich kleine, wimper- tragende Höckerchen, an den Seiten des neunten, vollkommen verhornten Ab- dominalringes sind diese Höckerchen wesentlich grösser. Die dünn lederartigen Ventralschilder der vier ersten Abdominalsegmente sind getheilt, die folgenden un- 552 VllI- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. getheilt. Die Cerci sind sehr schlank, borstenförmig, zweigliedrig, beweglich. Ihr erstes, leicht gebuchtetes Glied ist aussen mit zwei Wimperborsten besetzt, das um ein Drittel kürzere und viel dünnere zweite Glied trägt eine Wimperborste an der Spitze. Das schräg abwärts gerichtete, ganz verhornte Analsegment ist nur halb so breit und mehr als doppelt so lang als das neunte Segment und besitzt an der Spitze vier Haftwarzen. Die in der Verbindungshaut zwischen Pro- und Mesothorax gelegenen Stigmen des Mesothorax grösser als die übrigen. Die jederseits des Rücken- schildes liegenden Stigmen des ersten Abdominalringes doppelt so gross als die sieben folgenden Paare. Die Beine sehr laug und schlank, stielrund, spärlich be- wimpert. Die Hüften breit getrennt, conisch, die Trochanteren ziemlich klein, die Schenkel schlank, die Schienen um ein Drittel länger als die Schenkel, gegen die Spitze allmälig verschmälert, die klauenförmigen Tarsen sehr zart, sehr schwach ge- krümmt, scharf zugespitzt. Die ausserordentlich artenreiche Gattung ist über alle Theile der Erde ver- breitet. Die Arten leben der Mehrzahl nach an den Ufern von Gewässern, einige in Wäldern unter abgefallenem Laub und feuchtem Moos. Sienus aterrimus ist regelmässiger Gast von Ameisen. 1 Viertes Tarsenglied ungetheilt oder schwach zweilappig (57 argus, 58 hutnilis, 59 carbonarius, 64 nigritulus, 65 brunnipes), nicht oder kaum breiter als das dritte, dieses stets ungetheilt 2 — Viertes Tarsenglied bis über die Mitte oder fast bis zur Basis zweilappig, breiter als das dritte, dieses bisweilen schwach zweilappig 40 2 Abdomen an den Seiten gerandet 3 — Abdomen an den Seiten ungerandet oder nur an den Seiten des ersten und zweiten freiliegenden Dorsalsegmentes sehr fein gerandet. Die Hintertarsen kurz oder ziemlich kurz, ihr erstes Glied etwa so lang als das Endglied (vergl. auch bÖ fnscipes). Subg. TeSlUlS 38 3 Hintertarsen gestreckt, so lang oder wenig kürzer als die Hinterschieneu, ihr erstes Glied länger als das Endglied. Subg. StenilS s. str 4 — Hintertarsen kurz oder ziemlich kurz, nicht oder nur wenig länger als die Hälfte der Hinterschienen, ihr erstes Glied wenig gestreckt, etwa so lang als das Endglied (vergl. auch 27 Guynemeri, 31 aterrimus^ 32 alpicola). Subg. Nestus 23 4 Flügeldecken mit einem rothen oder gelbrothen Fleck 5 — Flügeldecken einfarbig schwarz 9 5 Die Beine ganz schwarz 6 — Wenigstens die Wurzel der Schenkel röthlichgelb 7 6 Das erste Glied und die Basalhälfte des zweiten Gliedes der Kiefertaster gelb. 1 bigtittatus. — Nur das erste Glied der Kiefertaster röthlich oder bräunlichgelb. 2 hipunctatus, 3 longipes. 7 Die Querfurchen der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der Mitte ohne Längskiel 8 — Die Querfurchen der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis mit einem Mittelkiel 7 stigmula, 8 hirtiaculatus. 8 Die Flügeldecken länger als der Halsschild. .4 guttula, 5 laevlgatus. — Die Flügeldecken fast kürzer als der Halsschild 6 maculiger, 9 Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem deutlichen Mittelkiel 10 — Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche ohne Mittelkiel .... 20 10 Die Beine ganz schwarz oder dunkel pechbraun (vergl. auch 2Q proditor) . . 11 — Wenigstens die Wurzel der Schenkel röthlichgelb oder bräunlichroth 13 124. Gatt. Stenus. 553 11 Die Flügeldecken nicht länger als der Halsschild 15 gallicus, 16 calcat'atus. — Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild 12 12 Der Kopf nur wenig schmäler als die Flügeldecken...!) Juno, 10 ater, — Der Kopf wesentlich schmäler als die Flügeldecken 13 longitarsis, 14 intricatus, 13 Beim (f der breite, glänzend glatte Medianeindruck des fünften Ventralseg- mentes in der Mittellinie gekielt. Die den Eindruck seitlich begrenzenden Kielleisten hinter der Mitte stark erhoben, dann steil abfallend, den Hinter- rand des Segmentes nicht erreichend. Der Kopf so breit als die Flügel- decken. Der Halsschild viel gröber als der Kopf, sehr tief und dicht punktirt. Die Flügeldecken länger als der Halsschild. Long. 4*5 — 5 mm. 22 lustrator. — Beim (^ der breite Eindruck des fünften Ventralsegmentes ohne Mittelkiel. Die denselben seitlich begrenzenden Kanten oder Falten nach hinten nicht verkürzt, über den Hinterrand meist zahnförmig vorspringend 14 14 Beim (f die Spitze des Mesosternalfortsatzes und die Hinterbrust sehr dicht mit langen Haaren besetzt. Die Kiefertaster oft ganz gelb. Grössere Arten. Long. 4 • 5 — 6 mm 15 — Beim J* die Spitze des Mesosternalfortsatzes und die Hinterbrust ohne lange, dichte Behaarung. Das Endglied der Kiefertaster stets braun. Kleinere Arten. Long. 3 — 4 • 5 mm 18 15 Hinterschienen des cf auf der Innenseite hinter der Mitte in einen Zahn er- weitert, zwischen diesem und der Spitze ausgebuchtet. Kiefertaster ganz gelb. Flügeldecken länger als der Halsschild. Long. 6 mm 17 eoccellens, — Hinterschienen des ^ einfach 16 16 Die vier ersten Ventralsegmente des cf einfach, überall gleichmässig punktirt. Das fünfte Ventralsegment beim cT in der Mitte hinten breit eingedrückt, der Eindruck nur vor dem ausgebuchteten Hinterrande geglättet, von zwei nach vorn verkürzten, sehr spärlich oder undeutlich bewimperten Kanten begrenzt. Die Kiefertaster ganz gelb. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild. 18 clavicornis. — Die vier ersten Ventralsegmente oder wenigstens das vierte beim (f mit glattem Mittelfelde uud jederseits mit mehr oder minder langen und dicht stehenden, hinten nach innen convergirenden Haaren besetzt. Das fünfte Ventralsegment in der Mitte , meist der ganzen Länge nach , an der Basis seicht, hinten tief eingedrückt, der Eindruck wenigstens in der hinteren Hälfte glatt , die ihn einschliessenden , hinten zahnförmig über den Hinterrand vor- springenden Kanten mit langen, nach hinten convergirenden Haaren mehr oder minder dicht besetzt 17 17 Halsschild am Vorderrande weniger dicht punktirt, daselbst mit glatten, glänzenden Zwischenräumen zwischen den Punkten. Flügeldecken nicht länger als der Halsschild 19 Hogeri. — Halsschild überall gleichmässig äusserst dicht runzelig punktirt. Die Flügel- decken so lang oder deutlich länger als der Halsschild. 20 2)rovidus, 21 fortis, 18 Die Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild 23 scrutator — Die Flügeldecken nicht länger als der Halsschild 19 19 Der Kopf nicht breiter als die Flügeldecken. Die Stirnfurchen massig tief. 24 Silvester, 25 exciibitor. — Der Kopf breiter als die Flügeldecken. Die Stirnfurchen sehr tief. 26 proditor. 554 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. 20 Kopf, Halsschild und Flügeldecken sehr grob und sehr tief runzelig punktirt. firnissglänzend 27 Guynemeri^ 28 asphaltinus. — Kopf, Halsschild und Flügeldecken massig stark punktirt, ohne Firnissglanz 21 21 Abdomen ziemlich weitläufig punktirt 31 aterrimus, — Abdomen sehr dicht punktirt „ . 22 22 Halsschild länger als breit. Die Flügeldecken länger als der Halsschild. Long. 4 '5 — 5 mm 29 fossulatus, 30 gracilipes, — Halsschild nicht länger als breit. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild. Long. 2 '5— 3 mm 32 alpicola. 23 Abdomen gestreckt, nach hinten allmälig verengt 24 — Abdomen kurz, nach hinten stark conisch verengt 36 24 Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem kurzen Mittelkiel oder mit drei kurzen Kielchen. Das vierte Tarsenglied zwei- lappig 58 humilis, 59 carhonarius. — Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit vier Kielchen oder ohne Kielchen 25 25 Die Beine ganz schwarz 26 — Wenigstens die Wurzel der Schenkel roth 34 26 Die Stirnfurchen wenig tief, seicht oder erloschen 27 — Die Stirnfurchen tief 3S 27 Flügeldecken und Abdomen mit ziemlich langer und grober, silberweisser, an den Seiten mehr oder minder verdichteter Behaarung. Die Kiefertaster ganz schwarz 33 pulposus, 34 ruralis, — Die Oberseite sehr kurz und fein weisslich behaart oder auf dem Vorderkörper mit Ausnahme des Clypeus ohne erkennbare Behaarung. Die Wurzel der Kiefertaster gelb 28 28 Die Stirn zwischen den Augen beinahe eben. Stirnfurchen kaum angedeutet. Halsschild mit sehr deutlicher, meist vollständiger Mittelfurche. 38 canaliculatus, 39 nitens. — Die Stirn zwischen den Augen vertieft oder mit zwei seichten, nach vorn convergirenden Stirnfurchen. Halsschild in der Mittellinie nicht oder nur seicht und unvollständig gefurcht 29 29 Kopf kaum breiter als der Halsschild 37 incvcissatus — Kopf wesentlich breiter als der Halsschild 30 30 Halsschild und Flügeldecken äusserst dicht runzelig punktirt, kaum erkennbar behaart 35 bupJithalmus. — Halsschild und Flügeldecken weniger dicht punktirt, nicht oder nur schwach gerunzelt, glänzend oder in Folge deutlich hervortretender weisslicher Be- haarung grauschimmernd 31 31 Die Stirn zwischen den Augen vertieft, zwischen den seichten Stirnfurchen kaum erhoben 40 moriOf 41 trivialis. — Die Stirn zwischen den Stirnfurchen deutlich erhoben, der Zwischenraum zwischen den Stirnfurchen die Höhe des Innenrandes der Augen erreichend. 32 32 Flügeldecken länger als der Halsschild, hinter dem Schildchen, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten seicht eingedrückt. 42 melanariiis, 43 atratulus, — Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, ohne deutliche Eindrücke. 44 subdepressus. 33 Tiefschwarz, glänzend. Der Vorderkörper sehr grob und tief punktirt. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen mit vier kurzen Längskielchen 45 melanojms, 46 foraininos'US. — Schwarz mit deutlichem Bleischimmer. Der Vorderkörper massig stark oder ziemlich fein punktirt. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen ohne Längskielchen . . 47 mendicus, 48 incanus. 124. Gatt. Stemis. 555 34 Abdomen an den Seiten sehr fein , oft undeutlich gerandet (vergl. auch 65 briinnipes) 56 fuscipes, — Abdomen an den Seiten mehr oder minder kräftig gerandet 35 35 Halsschild vor der Mitte am breitesten. Abdomen an den Seiten ziemlich breit gerandet. Viertes Tarsalglied einfach. . . 54 vafellus, 55 cautus. — Halsscbild in der Mitte am breitesten. Abdomen an den Seiten ziemlich schmal gerandet. Viertes Tarsalglied schwach zweilappig 57 Argus. 36 Stirnfurchen seicht 52 circularis, 53 pumilio. Stirnfurchen tief 37 37 Flügeldecken viel länger als der Halsschild. . .49 pusilluSf 51 fiatius. — Flügeldecken kaum länger als der Halsschild 50 eociguus. 38 Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit vier kurzen Längskielchen 39 — Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit drei kurzen Längskielchen 60 eiinierus. — Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurcho grob und mehr oder minder runzelig punktirt, ohne Längskielchen. Viertes Tarsenglied schwach zweilappig 64 nigfituluSf 65 bruniiipes, 39 Der Vorderkörper äusserst dicht runzelig punktirt, fast glanzlos. Der Kopf viel breiter als der Halsschild, wenigstens so breit als die Flügeldecken, zwischen den Augen eben 61 opticus. — Der Vorderkörper ziemlich glänzend. Der Kopf wenig breiter als der Hals- schild , etwas schmäler als die Flügeldecken , mit zwei sehr seichten Stirn- furchen 62 crassuSf 63 formicetorum. 40 Abdomen an den Seiten nicht oder nur sehr unvollständig gerandet , dick. Subg. Hypostenus 41 — Abdomen an den Seiten vollständig gerandet 46 41 Die Flügeldecken mit einer grossen gelbrothen Makel. 72 Kiesenwetteri. — Die Flügeldecken ohne rothe Makel 42 42 Der Kopf nur halb so breit als die Flügeldecken, diese sehr breit, an den Seiten bauchig gerundet. Das Abdomen kurz, nach hinten stark conisch ver- engt. Long. 2 • 5 mm 73 fornicatus. — Der Kopf nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken, diese von normaler Breite , an den Seiten nicht oder nur sehr schwach gerundet. Ab- domen gestreckt, nach hinten allmälig verengt 43 43 Halsschild und Flügeldecken äusserst grob punktirt. . . 71 cicindeloides — Halsschild und Flügeldecken nur massig stark punktirt 44 44 Das Abdomen sehr fein und dicht punktirt 70 solutus. — Das Abdomen mehr oder minder kräftig punktirt 45 45 Nur das erste Fühlergiied schwarz. Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild. Long. 4 — b'bmm 68 tarsalis, 69 similis. — Die zwei ersten Fühlerglieder schwarz, die Flügeldecken nicht oder nur wenig länger als der Halsschild. Long. 3 — 3 "5 mm. 66 latifrons, 67 fulvicomis. 46 Hintertarsen ziemlich kurz und breit, wenig länger als die Hälfte der Hinter- schienen, ihr erstes Glied etwa so lang als das Endglied. Subg. Hemistenus 47 — Hintertarsen ziemlich lang und schlank, viel länger als die Hälfte der Hinter- schienen, ihr erstes Glied gestreckt oder sehr gestreckt, länger als das End- glied. Subg. Mesostenus 55 47 Drittes Tarsalglied fast bis zur Mitte ausgerandet. Oberseite mit ziemlich langer und ziemlich dichter, anliegender, weisslicher Behaarung bekleidet. . . 48 — Drittes Tarsalglied nicht oder nur schwach ausgerandet. Oberseite massig kurz und massig dicht oder kurz und spärlich behaart 51 556 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. 48 Die Tarsen schwarz 49 — Die Tarsen röthlichgelb 78 pallitarsis, 79 niveus. 49 Körper ziemlich breit. Halsschild kaum länger als breit. Abdomen gegen die Spitze stark conisch verengt 74 canescens. — Körper gestreckt. Halsschild viel länger als breit. Abdomen gegen die Spitze massig oder wenig verengt 50 50 Grösser. Long. 5*5 — 6 mm. Hinterschienen des cT leicht buchtig gewunden, an der Innenseite ohne Dörnchen 75 pubescens. — Kleiner. Long. 4*5 — b mm. Hinterschienen des c^ an der Innenseite nahe der Spitze mit einem kleinen Dörnchen. .. .76 salinus, 77 binotatiis. 51 Die Pühler ganz schwarz 80 Leprieuri. — Die Fühler röthlichgelb mit gleichfarbigem Basalgliede und bräunlicher Keule 84 picipennis. — Die Fühler röthlichgelb mit schwarzem Basalgliede und meist bräunlicher Keule 52 52 Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem sehr kurzen, oft auf ein kleines Höckerchen reducirten Mittelkiel. Ab- domen nicht sehr dicht puuktirt 83 hifoveolatus. — Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche ohne Mittelkiel 53 53 Abdomen sehr dicht punktirt 81 pici2)eSf 82 foveicollis. — Abdomen massig dicht oder ziemlich weitläufig punktirt 54 54 Flügeldecken gleichbreit, mit stark vortretenden Schultern, um die Hälfte länger als der Halsschild 85 languidus. — Flügeldecken nach hinten erweitert, mit nicht vortretenden Schultern, wenig oder höchstens um ein Drittel länger als der Halsschild. 86 nitidiusculus, 87 flavipes. 55 Abdomen an den Seiten fein gerandet 106 pallipes, 107 Kolbei, — Abdomen an den Seiten breit und kräftig gerandet 56 56 Flügeldecken an der Naht länger oder mindestens so lang als der Hals- schild 57 — Flügeldecken an der Naht deutlich kürzer als der Halsschild 69 57 Die Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen. D^s Ab- domen hinten sehr weitläufig punktirt oder glatt. Long. 4-5 — 1-bmm ... 58 — Die Fühler höchstens so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen. Das Abdomen bis zur Spitze dicht, ziemlich dicht oder hinten wenigstens nicht sehr weitläufig punktirt. Long. 3 — 4*5 mm 61 58 Der Kopf viel schmäler als die Flügeldecken. Der Halsschild nicht breiter als lang, vor der Mitte stark gerundet erweitert. Die Flügeldecken sehr breit, zusammengenommen viel breiter als lang. Long. 6 '5 — l'bmm. 88 cor da f US. — Der Kopf nicht oder nur wenig schmäler als die Flügeldecken. Der Hals- schild länger als breit. Die Flügeldecken massig breit. Long. 4' 5 bis 6 • 5 mm 59 59 Das sechste und siebente (vierte und fünfte freiliegende) Dorsalsegment ziem- lich kräftig punktirt. Die Flügeldecken mit wenig vortretenden Schultern, wenig länger als der Halsschild 92 glacialis, — Das sechste und siebente (vierte und fünfte freiliegende) Dorsalsegment sehr fein und weitläufig punktirt oder beinahe glatt. Die Flügeldecken mit stark vortretenden Schultern 60 60 Flügeldecken wenigstens um ein Drittel länger als der Halsschild, länger als zusammengenommen breit 89 hospes. — Die Flügeidecken höchstens um ein Viertel länger als der Halsschild, nicht länger als zusammengenommen breit 90 cribratus, 91 cyaneus. 124. Gatt. Stenus. 557 61 Die Flügeldecken an der Naht wenigstens um ein Drittel länger als der Halsschild 62 — Die Flügeldecken an der Naht wenig länger oder nur so lang als der Hals- schild 63 62 Die Oberseite glänzend, das Abdomen massig dicht punktirt. (Vergl. auch 96 aceris) 93 subaeneus, 95 elegans, — Die Oberseite wenig glänzend, das Abdomen sehr dicht punktirt. 94 ossium. 63 Die Fühler braunschwarz mit dunklerer Basis und Spitze. Long. 3 mm. 98 fuscicornis, — Die Fühler röthlichgelb oder rostroth, mit bräunlicher Spitze und oft auch mit bräunlicher Wurzel 64 64 Flügeldecken gleichbreit oder kaum nach hinten erweitert 65 — Flügeldecken deutlich nach hinten erweitert 67 65 Halsschild mit glatter, nicht vertiefter Mittellinie. Die Kiefertaster ganz gelb. 100 flavipalpis. — Halsschild in der Mittellinie gefurcht. Das Endglied der Kiefertaster mehr oder minder gebräunt 66 66 Halsschild und Flügeldecken sehr grob runzelig punktirt 97 scdber, — Halsschild und Flügeldecken nicht oder nur sehr schwach gerunzelt. 96 aceriSf 99 geniculatus, 67 Das dritte Glied der Kiefertaster, die Spitze der Schenkel und der grösste Theil der Schienen braun 101 palustris. — Die Kiefertaster ganz gelb. Die Beine ganz gelb oder mit schmal gebräunten Knieen 68 68 Halsschild schmäler als die Flügeldecken an den Schultern. Die Flügeldecken an der Naht deutlich länger als der Halsschild 102 impressus, — Halsschild vor der Mitte nicht schmäler als die Flügeldecken an den Schul- tern. Die Flügeldecken an der Naht nur so lang als der Halsychild. 103 Mrichsonif 104 coat'cticollis» 69 Halsschild nicht oder kaum länger als breit. Abdomen sehr dicht punktirt. 105 niontivagus, — Halsschild viel länger als breit. Abdomen ziemlich weitläufig punktirt. 108 Meitteri, 109 Hopffgarteni, In dieser Uebersicht fehlen die mir unbekannten: 11 punctipenniSf 12 affaber, 36 umbricus, Subg. Stenus s. str. Eey. 1. Stenus higuttatus Linn. Syst. Nat. ed. X, 422, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 529, Gen.Spec.Staph.690, Kraatz742, Thoms.Skand.Col.il, 227, Fauvel 231, Key 184; bipustulatus Ljungh Web. Mohr, Arch. I, 63, Marsh. Ent. Brit. 527. — Schwarz, mit schwachem Bronzeschimmer, das erste Glied der Kiefertaster und die Wurzel des zweiten gelb, die Fühler in der Mitte bisweilen bräunlich, die Flügeldecken mit einem ziemlich kleinen, runden, gelbrothen Fleck, der sich etwas hinter ihrer Mitte befindet und der Naht etwas mehr genähert ist als dem Seitenrande der Kückenfläche. Der Vorderkörper äusserst kurz, kaum erkennbar pubescent. Der Kopf wesentlich breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, zwischen den Augen tief ausgehöhlt, in der Aushöhlung mit einem feinen, oft erloschenen Mittelkiel, massig stark und dicht punktirt. Die Fühler schlank, ihr drittes Glied fast doppelt so lang als das vierte. Der Halsschild fast nur halb so breit als die Flügeldecken, in der Mitte kaum so breit als lang, nach vorn sanft gerundet verengt, hinter der Mitte an den Seiten seicht eingedrückt, ziemlich grob und äusserst dicht runzelig punk- tirt, hinter der Mitte mit einer kurzen Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als 558 ^'III- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Steniui. der Halsschild, etwas uneben, grob, äusserst dicht und runzelig punktirt. Abdomen ziemlich glänzend, mehr oder minder stark bronzeschimmernd, fein und kurz weiss- lich pubescent, massig stark und sehr dicht, hinten allmälig etwas feiner und weniger dicht, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente gröber und runzelig punktirt. Beim (f das sechste Ventralsegment in der Mitte breit und seicht ge- furcht, an der Spitze tief ausgerandet, das fünfte hinten mit einem halbkreisförmigen, jederseits stumpfkantig begrenzten, hinten seicht bogenförmig ausgerandeten , im Grunde glatten Eindruck, das vierte in der Mitte vor dem Hinterrande niedergedrückt und geglättet. Long. 4*5 — 5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. An sandigen Flussufern und am Eande von stehenden Gewässern häufig. 2. Stenus bipufictatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 530, Gen. Spec. Staph. 691, Kraatz 743, Thoms. Skand. Col. II, 227, Pauvel 232, Eey 187; biguttatus Steph. 111. Brit. V, 302; Uimstulatus Steph. ibid. 303; comma Lee. New. Spec. 1, 1863, 50. — Dem biguttatus äusserst nahe stehend, breiter und kräftiger gebaut, die Flügel- decken mit grösserer, vom Seitenrande der Rückenfläche und von der Naht gleich- weit entfernter rother Makel, an den Kiefertastern nur das erste Glied gelb, die Stirn weniger tief ausgehöhlt, mit ziemlich kräftigem Mittelkiel, das vierte Ventral- segment des c^ am Hinterrande kaum niedergedrückt und geglättet, das fünfte hinten mit einem schwächeren Eindruck. Long. 5 — -6 mm-. Ueber den grössten Theil der palaearctischen und nearctischen Region verbreitet. An Plussufern und am Rande von stehenden Gewässern; häufig. 3. Stenus longipes Heer Fn. Helv. I, 214, Kraatz 743, Note, Fauvel 233, Rey 190. — Den zwei vorhergehenden Arten sehr ähnlich, von der schlanken Körper- form des biguttatus, die Flügeldecken mit viel grösserer, weiter nach hinten ge- rückter, dem Seitenrande der Rückenfläche fast mehr als der Naht genäherter, rother Makel, an den Kiefertastern nur das erste Glied gelbroth, das vierte Ventralseginent des cf ohne glatte Depression vor dem Hinterrande. Von bipunctatus durch schlankere Körperform, längere, schlankere Beine, tiefer ausgehöhlte, in der Mittellinie nicht gekielte, sondern höchstens eine feine erhabene Längslinie zeigende Stirn und wesent- lich längeren, an den Seiten hinter der Mitte kaum eingedrückten Halsschild ver- schieden. Die gelbrothe Makel der Flügeldecken ist in der Regel grösser als bei bi- punctatus. Halsschild und Flügeldecken sind äusserst dicht runzelig punktirt, ganz matt. Auf dem Vorderkörper tritt eine kurze weissliche Behaarung deutlich hervor. Long. 5 — 5 '5 mm. Mitteleuropa, Italien, Kleinasien. Selten. 4. Stenus guttula Müll. Germ. Mag. IV, 225, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 531, Gen. Spec. Staph. 691, Kraatz 744, Thoms. Skand. Col. II, 228, Fauvel 234, Rey 195; Kirbyi Gyllh. Ins. Suec. IV, 499; geminus Heer Fn. Helv. I, 215, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 19, f. 93. — Von der Körperform des biguttatus, aber kleiner, schwarz, die Flügeldecken etwas hinter der Mitte mit einem ziemlich grossen, rundlichen, gelbrothen Fleck, die Fühler braun oder braunroth mit schwärzlichem Basalgliede, die Kiefertaster gelb, ihr drittes Glied an der Spitze dunkler oder bräunlich, die Beine gelb oder bräunlichgelb, die Apicalhälfte der Schenkel pech- schwarz oder braun, die Spitze der Schienen und der Tarsenglieder meist bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, zwischen den Augen breit eingedrückt, in der Mittellinie stumpf und undeutlich gekielt, massig stark und sehr dicht punktirt, fein weisslich pubescent. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied nur um die Hälfte kürzer als das zweite. Der Halsschild fast nur halb so breit als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten hinter der Mitte leicht zusammengedrückt, ziemlich grob und äusserst dicht punktirt, kurz weisslich pubescent, auf der Scheibe meist mit zwei deutlichen Schwielen. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, un- eben, grob, äusserst dicht und runzelig punktirt, kurz weisslich pubescent. Abdomen sehr dicht, auf den zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich grob, auf den folgenden viel feiner, aber kaum weniger dicht punktirt, an den Seiten mit dichterer 124. Gatt. Steiius. 559 und längerer, weisslicher, silberschimmernder Pubescenz. Beim J* das sechste und fünfte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes schwach ausgebuchtet ; das fünfte vor der Ausbuchtung mit einem schwachen, von langen, nach hinten conver- girenden Haaren begrenzten Eindruck. Long. 4 — 4-5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Am Rande von Gewässern; nicht selten. 5. Stenus laevigatus Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon VHI, 1861, 136, Opusc. Ent. XH, 1861, 152, Fauvel 234, note, Rey 197. — Dem St. guttnla sehr nahe stehend, glänzender, spärlicher pubescent, die Kiefertaster mit ganz dunklem End- gliede, die Beine dunkler, die Schenkel nur im basalen Drittel röthlichgelb, die Schienen und Tarsen meist rothbraun, die Stirn weniger dicht punktirt, stärker ausgehöhlt, mit mehr liorvoi'tretender Mittelschwiele, der Halsschild unebener, mit stärker vortretenden, glänzenderen Schwielen, die Flügeldecken etwas gröber, das Abdomen in der Mitte der vorderen Dorsalsegmente viel weniger dicht oder ziemlich weitläufig punktirt, beim cf der Eindruck des fünften Ventralsegmentes viel grösser, vor der Ausbuchtung ausgedehnter geglättet. Long. 4 — 4*5 ?nm. Piemont, Corsica, Sardinien. 6. Sterins maculiger Weise Deutsch. Ent. Zeitschr. 1875, 367. — Von schmälerer Gestalt als Inevigotvs, grösser, schwächer glänzend, die Flügeldecken flacher und kürzer. Schwarz, die Flügeldecken hinter der Mitte mit einem verhält- nissmässig kleinen, wenig lebhaft gefärbten, rothgelben Fleck, die Fühler schwarz- braun, die Taster einfarbig röthlichgelb, die Beine rothgelb, die apicale Hälfte der Schenkel schwärzlich, die Wurzel und Spitze der Schienen gebräunt. Die Stirn breit und tief ausgehöhlt, mit einer ziemlich scharf begrenzten erhabenen Längslinie. Der Halsschild in der Mitte am breitesten, nach hinten mehr verengt, doppelt so lang als an der Basis breit, mit einer breiten und tiefen, vorn und hinten abgekürzten Mittel- furche, jederseits derselben mit zwei mehr oder weniger deutlichen, glatten Beulen, sonst dicht und stark punktirt. Die Flügeldecken fast kürzer als der Halsschild, mit stark abgerundeten Schultern, nach hinten schwach erweitert, stark und dicht punktirt, mit glatten Zwischenräumen, sparsam behaart. Abdomen nach hinten nur schwach verengt, vorn stark, nicht dicht, nach hinten allmälig schwächer punktirt, wenig dicht gelblich behaart. Long. 6 mm. Ungarn, Croatien, Griechenland. (Ex Weise.) 7. Stenus stigmula Erichs. Gen. Spec. Staph. 693, Kraatz 745, Thoms. Opusc. Ent. IV, 1871, *370, Fauvel 240, Rey 199; Kirhyi Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris 1, 442; maculipes Heer En. Helv. I, 215. — Matt schwarz, mit sehr kurzer, aber deutlicher, auf dem Abdomen ziemlich dichter weisslicher oder gelblicher Behaarung bekleidet, die Flügeldecken hinter der Mitte mit einer ziemlich kleinen, röthlich- gelben Makel, welche von der Naht und von den Seiten der Rückenfläche ziemlich gleichweit entfernt ist, die Taster und Beine bräunlichgelb, die Spitze der Kiefer- taster meist schwach gebräunt, die Kniee braun. Kopf etwas breiter als der Hals- schild; massig fein und sehr dicht punktirt. zwischen den Augen breit eingedrückt, im Eindrucke mit zwei deutlichen Längsfurchen, zwischen denselben der Länge nach stumpf erhoben. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild um mehr als ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als in der Mitte breit, nach vorn in sanfter Rundung, nach hinten etwas ausgeschweift verengt, gröber als der Kopf, äusserst dicht runzelig punktirt, mit kurzer Mittel- furche. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich flach, ohne deutliche Eindrücke, sowie der Halsschild äusserst dicht runzelig punktirt. Abdomen sehr dicht, auf den vorderen Dorsalsegmenten massig fein, nach hinten allmälig feiner punktirt. Die drei oder vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente in der Mitte der basalen Querfurche mit einem deutlichen Mittelkiel. Beim cf das sechste Ventral- segment sehr tief winkelig ausgeschnitten, mit gekehlt abgesetzten Rändern des Ausschnittes, das fünfte Ventralsegment der ganzen Länge nach breit und ziemlich tief eingedrückt, am Hinterrande in der Breite des seitlich leicht kielförmig be- grenzten Eindruckes ausgerandet, das vierte Ventralsegment ebenso breit, aber viel 560 "^III. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. schmäler als das fünfte eingedrückt, am Hinterrande kaum ausgebuchtet. Long. 4 bis 4'5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Am Rande von Sümpfen und Bächen. Selten. 8. Stenus bimaculatus Gyllh. Ins. Suec. II, 466, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 532, Gen. Spec. Staph. 692, Kraatz 746, Thoms. Skand. Col. II, 212, Fauvel 241, Eey 201 ; Juno Gravh. Micr. 154; bigntattus Marsh. Ent. Brit. 526; maculipes Grimmer Steierm. Col. 1841, 33. — Schwarz, sehr wenig glänzend, mit äusserst kurzer, weiss- licher, auf dem Vorderkörper kaum, auf dem Abdomen deutlich hervortretender Be- haarung, die Flügeldecken hinter der Mitte mit einer ziemlich kleinen, rundlichen, gelbrothen Makel, welche von der Naht und dem Seitenrande der Rückenfläche ziemlich gleichweit entfernt ist, die Taster gelb mit bräunlicher Spitze, die Beine gelbroth mit braunen Knieen und Tarsen, bisweilen auch die Schienen mehr oder weniger bräunlich. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, ziemlich grob und sehr dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen mit zwei starken, nach vorn leicht convergirenden Längsfurchen , zwischen denselben der Länge nach gewölbt. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, länger als vor der Mitte breit, nach hinten etwas stärker verengt als nach vorn, etwas stärker und tiefer als der Kopf, grob und äusserst dicht runzelig punktirt, mit ziemlich langer Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, ziemlich flach, etwas uneben, noch gröber, aber innen nicht ganz so dicht wie der Halsschild punktirt. Abdomen sehr dicht, vorn ziemlich kräftig, hinten allmälig feiner punktirt, die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in den gröber und runzelig punktirten basalen Querfurchen mit einem deutlichen Mittelkiel. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich tief winkelig ausgeschnitten, an der äussersten Basis mit einem kurzen, zahnförmigen Mittelkiel, das fünfte Ventralsegment breit der Länge nach eingedrückt, hinten in der Mitte breit ausgerandet, der Eindruck geglättet, in der Mitte mit einem kurzen, zahn- förmigen Längskiel, jederseits von einem hinter der Basis beginnenden, nach hinten stark erhobenen und über den Hinterrand zahnförmig vorspringenden, scharfen Längskiel begrenzt. Das vierte Ventralsegment in der Mitte vor dem Hinterrande dreieckig eingedrückt und geglättet, an der Spitze des Eindruckes mit einem zahn- förmigen Höcker, oft aber vor der Mitte des Hinterrandes ohne deutlichen Eindruck, nur mehr oder weniger geglättet und kaum gekielt. Long. 6 — 7 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Häufig. 9. Stenus Juno Fabr. Syst. El. II, 602, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 533, Gen. Spec. Staph. 694, Kraatz 747, Thoms. Skand. Col. II, 212, Fauvel 246, Rey 208; clavicornis Fabr. Gen. Ins. 242; bupJithalmus Latr. Hist. Nat. Crust. Ins. IX, 353, t. 80, f. 2; boops Gravh. Mon. 226; lineatuhis Steph. 111. Brit. V, 296. — Kräftig gebaut, schwarz, wenig glänzend, äusserst kurz weisslich behaart, die Kiefertaster gelb mit bräunlicher Spitze. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, ziemlich stark und äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen mit tiefen, nach vorn convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben massig er- hoben. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, deutlich länger als in der Mitte breit, an den Seiten vorn schwach gerundet, hinter der Mitte leicht ausgebuchtet, kräftig, tief und sehr dicht runzelig punktirt, mit ^seichter, nach vorn und hinten erloschener Mittelfurche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, etwas uneben, grob, tief und sehr dicht runzelig punktirt. Abdomen auf den vorderen Dorsalseg- menten ziemlich kräftig und sehr dicht, hinten allmälig feiner und weniger dicht punktirt. Die Querfurchen des ersten bis fünften freiliegenden Dorsalsegmentes sind gröber runzelig punktirt und zeigen in der Mitte einen sehr deutlichen Längskiel. Beim cT das Metasternum in der Mitte breit eingedrückt, der Eindruck sowie die Spitze des Mesosternalfortsatzes mit langen, geblichgrauen Haaren dicht bekleidet. Das sechste Ventralsegment in der Mitte breit eingedrückt und geglättet, an der 124. Gatt. Stenus. 561 Spitze tief winkelig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment in der Mitte der Basalpartie mit einem scharfen, zahnförmigen Längskiel und jederseits desselben eingedrückt und geglättet, hinter dem Basalkiele sehr breit und tief ausgehöhlt. Die Aushöhlung ist im Grunde glänzend glatt und wird seitlich von zwei scharfen, in der Mitte stark bogenförmig oder winkelig erhobenen Kielen begrenzt, deren Ende in einen nach innen gerichteten Zahn ausgezogen ist. Der Hinterrand des fünften Ventralsegmentes ist in der Mitte tief bogenförmig ausgerandet. Das vierte bis erste Ventralsegment in der Mitte allmälig schwächer der Länge nach ein- gedrückt und fein gekielt. Die Hinterschenkel des (^ sind verdickt und innen in der ausgebuchteten Basalhäfte lang und dicht behaart. Die Hinterschienen des cf sind innen vor der Mitte in eine sehr stumpfe Ecke erweitert und zwischen dieser und der Spitze ausgebuchtet. Long. 5" 5 — 0 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Eegion und über Nordamerika verbreitet. Häufig. 10. Stenus ater Mannh. Brach. 42, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 534, Gen. Spec. Staph. (396, Kraatz 749, Thoms. Skand. Col. II, 213, Fauvel 247, Rey 211 ; maurus Mannh. Brach. 41 ; — ? var. adjectus Key 214. — Der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben durch wesentlich schlankere Körperform, längeren und schmäleren, in der Mittellinie deutlich gefurchten Halsschild, kürzere Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des d^ leicht zu unterscheiden. Schwarz, wenig glänzend, äusserst kurz weisslichgrau behaart, die Wurzel der Kiefertaster gelb, die Beine bisweilen dunkel braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, wenig schmäler als die Flügeldecken, ziemlich stark und äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen leicht ausgehöhlt, in der Aushöhlung mit zwei seichten, nach vorn leicht convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben wenig gewölbt. Das dritte Fühler- glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wesentlich länger als breit, schmäler und länger als bei Juno, an den Seiten vor der Mitte schwach gerundet, hinter der Mitte schwach ausgebuchtet, kräftig, tief und sehr dicht runzelig punktirt, mit sehr deutlicher, nach vorn und hinten verkürzter Mittelfurche. Die Flügeldecken kürzer und weniger uneben als bei Juno, so lang als der Halsschild, wesentlich gröber als dieser, tief und sehr dicht runzelig punktirt. Das Abdomen viel dichter als bei Juno punktirt, das erste bis fünfte freiliegende Dorsalsegment wie bei diesem an der Basis mit einem Mittelkiel. Beim (^ die Hinterbrust nicht ausgezeichnet, das sechste Ventralsegment in der Mitte der Länge nach glänzend glatt, an der Basis mit zwei scharfen, zahnförmigen Höckerchen, an der Spitze tief winkelig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment beim cf der ganzen Länge nach tief und breit ausgehöhlt, die Aushöhlung glänzend glatt, seitlich von einem scharfen, mit längeren Haaren besetzten, hinten zahnförmig aus- gezogenen Längskiele begrenzt. Der Hinterrand des fünften Ventralsegmentes ist in der Mitte ausgebuchtet. Das vierte Ventralsegment des cf ist hinten tief ein- gedrückt und vor dem Hinterrande mehr oder minder geglättet, die den Eindruck begrenzenden, nach vorn convergirenden und erlöschenden, mit langen, gelblichen Haaren besetzten Längskiele springen am Hinterrande nicht oder nur schwach zahnförmig vor. Das dritte Ventralsegment ist vor der Mitte des Hinterrandes nur schwach eingedrückt und geglättet, bisweilen kaum ausgezeichnet. Die Hinterschenkel des cf einfach, die Schienen innen im hinteren Drittel stumpf erweitert, vor und hinter der Erweiterung leicht ausgebuchtet. Stenus adjectus Key unterscheidet sich von ater durch geringere Grösse (3*6 mm), schlankere Körperform, mattere Ober- seite, etwas kürzere Flügeldecken, etwas stärkere Punktirung des Abdomens und auf das erste Glied beschränkte gelbe Färbung der Tasterwurzel. Da nur $ dieser Form bekannt sind, lässt sich über dieselbe kein sicheres Urtheil fällen. Long. 5—5-5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Kegion verbreitet. Häufig. 11. Stenus piinctipennis Thoms. Skand. Col. II, 214. — Dem ater sehr ähnlich, von demselben durch stärkere Punktirung des Abdomens, von longitarsis durch breiteren Kopf verschieden. Schwarz, ziemlich matt, spärlich und fein weiss- Ganglbauer, Käfer von Mitfelenropa. 3(5 562 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. lieb pubescent, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf um die Hälfte schmäler als die Flügeldecken, stark und dicht punktirt, zwischen den Augen aus- gehöhlt und jederseits gefurcht, zwischen den Furchen leicht erhoben. Der Halsschild fast nur halb so breit als die Flügeldecken, um ein Drittel länger als breit, an den Seiten vor der Mitte leicht gerundet, stark und dicht punktirt, kaum gerunzelt, mit «leutlicher, vorn und hinten verkürzter Mittelfurche. Die Flügeldecken etwas länger uls der Halsschild, tief punktirt. Das Abdomen schwach glänzend, kräftig, gegen .lie Spitze feiner und ziemlich dicht punktirt. Die Beine lang und schlank. Long. -? Lin. Nach Letzner (Verzeichn. Käfer Schlesiens, II. Aufl., 128) von Herrn Schwarz in einem männlichen Exemplare auf dem Glatzer Schneeberge, 3400 Fuss über dem Meere, aufgefunden. (Ex Thomson.) 12. Stenus ajfaber Baudi Studi Entom. I, 1848, 140. — Dem St. ater sehr ähnlich , von demselben durch etwas stärkere, nicht runzelige Punktirung von Kopf und Halsschild, deutlichere Mittelfurche des Halsschildes, an der Wurzel pech- braune Schenkel und durch die Sexualcharaktere des (f verschieden. Beim (^ das sechste Ventralsegment gleichmässig punktirt und mit zwei schwachen Kielen ver- sehen, an der Spitze tief und spitz ausgeschnitten. Das fünfte und vierte Ventral- segment des cT der Länge nach ausgehöhlt, die Aushöhlung punktirt, jederseits von einem einfachen, nicht sehr scharfen, schwach bewimperten Längskiel begrenzt. Der Hinterrand des fünften und vierten Ventralsegmentes ist zwischen den Kielen aus- gerandet. Die Schienen des cj' einfach. Long. 5 mm. Syrien, Südrussland. Nach Eppelsheim (Catalogus Col. Eur. Cauc. et Arm. ßoss. 1891, 111) auch in Ungarn. (Ex Baudi.) 13. Stenus longitarsis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1857, 222, Skand. Col. II, 213, Kraatz 747, Note, Scriba Berl. Ent. Zeitschr. 1864, 128, Fauvel 247, Eey 217; .Barwm7^e^■ Bedel L'Abeille VII, 1870, 92. — Dem St. ater sehr ähnlich, von demselben durch wesentlich schmäleren Kopf, tiefer ausgehöhlte Stirn, kürzeren, breiteren Halsschild, gröbere Punktirung der vorderen Dorsalsegmente, hauptsächlich aber durch die Sexualcharaktere des rf verschieden. Beim cf das Metasternum breit eingedrückt und in der Mitte ziemlich lang grau behaart. Das sechste Ventralseg- ment in der Mitte nicht geglättet, sondern nur etwas feiner und etwas weniger dicht punktirt als an den Seiten, an der Basis mit zwei sehr kleinen oder undeutlichen Höckerchen versehen, an der Spitze weniger tief winkelig ausgeschnitten als bei ater. Das fünfte Ventralsegment ist der Länge nach ausgehöhlt. Die im Grunde glänzend glatte Aushöhlung ist in der Basalfläche weniger breit und tief und von zwei zahnförmigen Höckerchen begrenzt, hinten breiter und stärker vertieft und von zwei nach hinten leicht divergirenden , hinten schwach zahnförmig vorspringenden, glatten, unbehaarten Längskielen begrenzt. Der Hinterj-and des fünften Ventral- segmentes ist zwischen den Längskielen bogenförmig ausgerandet. Das vierte Ventral- segment ist der Länge nach schmal dreieckig eingedrückt. Der glänzend glatte, die Basis des Segmentes nicht erreichende Eindruck wird von zwei nach vorn conver- girenden, hinten kaum zahnförmig vorspringenden, ziemlich scharfen Längskielen begrenzt. Das dritte und oft auch das zweite Ventralsegment vor der xMitte des Hinterrandes mit einem kleinen, dreieckigen, glatten Felde. Die Hinterschenkel und Hinterschienen einfach. Long. 4-5 — 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Spanien. Selten. 14. Stefius intricatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 694, Fauvel 248, ßey 214. — Dem longitarsis sehr nahe stehend, von demselben durch viel mehr unebene, stärker gerunzelte Flügeldecken und im männlichen Geschlechte durch nicht einge- drückte Hinterbrust und vor der Mitte der Innenseite mit einem scharfen Zahne be- wehrte Hinterschienen verschieden. Das Abdomen ist im männlichen Geschlechte wie bei longitarsis gebildet. Von ater durch schmäleren Kopf, kürzeren Halsschild, stär- kere Eindrücke und runzligere Punktirung der Flügeldecken und durch die Sexual- charaktere des c^ verschieden. Long. 4* 5 — 5*5 mm. Piemont, Südfrankreich, Corsica, Sardinien, Spanien, Algier. Sehr selten. (Ex Fauvel.) 124. Gatt. Stenus. 563 15. Stenus galliciis Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 248, Key 218. — Von der Gestalt eines kleinen asphaltinus. Bleischwarz, wenig glänzend, spärlich grau pubes- cent, das erste Glied und die Basalhälfte des zweiten Gliedes der braunen Kiefertaster gelb. Der Kopf fast so breit als die Flügeldecken, stark und dicht punktirt, wenig ausgehöhlt, mit zwei seichten Längsfurchen. Die Fühler ziemlich lang, an der Wurzel braun, ihr drittes, viertes und fünftes Glied allmälig kürzer. Der Haisschild kurz oval, kaum länger als breit, nach vorn und hinten gleichmässig verengt, mit wenig gerundeten Seiten und sehr stumpfen Ecken, fast wie der Kopf punktirt, in der Mitte mit schwach angedeuteter Mittelfurche, sonst ohne Eindrücke. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, kaum stärker und weniger dicht punktirt, ohne Eindrücke. Das Abdomen glänzender als der Vorderkörper, fein und wenig dicht punktirt, in der Mitte beinahe glatt, die vorderen Dorsalsegmente an der Basis mit einem Mittel- kiel. Beim cf das sechste Ventralsegment kurz dreieckig ausgerandet, das fünfte breit und fast dreieckig eingedrückt, am Hinterrande ausgerandet, die Seiten des Eindruckes sehr fein gekielt. Durch ziemlich gleichbreite Körperform, starke, nicht runzelige Punktirung und ziemlich kurze Flügeldecken ausgezeichnet. Long. 4 mm. Von Fauvel nach einem bei Metz gefundenen (f beschrieben ; nach Key auch bei St. Raphael im Departement Var. (Ex Fauvel.) 16. Stenus calcaratus Scriba Berl. Entom. Zeitschr. 1864, 380, Fauvel 245, ßey 220, Note; 9 inspector Maekl. Öfv. Finsk. Vet. Soc. XXII, 82. — Dem Si. Juno ähnlich, von demselben durch kräftigere Körperform, breiteren Kopf, stärker ausge- höhlte Stirn, wesentlich kürzere und flachere, nur die Länge des Halsschildes er- reichende Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des (f verschieden. Beim cT die Hinterbrust eingedrückt und sowie die Spitze des Mesosternalfortsatzes sehr dicht mit langen, gelblichen Haaren besetzt. Das erste bis sechste Ventralsegment mit glänzend glattem, vorn schmalem, nach hinten erweitertem Mittelfelde, das sechste Ventralsegment tief winkelig ausgerandet, das fünfte und vierte in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet. Das dritte bis fünfte Ventralsegment jederseits des glatten Mittelfeldes allmälig kräftiger gekielt und mit langen, gelblichen Haaren sehr dicht besetzt. Die Kiele des fünften Ventralsegmentes springen über den Hinter- rand zahnförmig vor. Die Hinterschenkel des (f verdickt, im Basaltheil am Innen- rande ausgebuchtet und mit langen Haaren besetzt. Die Schienen an der Innenseite etwas hinter der Mitte in einen kräftigen stumpfen Zahn erweitert, zwischen dem- selben und der Spitze am Innenrande ausgebuchtet. Long. 5 * 5 — 6 mm. Norddeutsch- land (von Herrn Koltze bei Hamburg gesammelt), Holland, Eussland, Sibirien. 17. Stentes eorcellens Eppelsh. Wien. Entom. Zeitg. 1883, 303. — Ziemlich glänzend schwarz, mit sehr schwachem, bleigrauem Schimmer, die Kiefertaster ganz gelb, die Beine bräunlichschwarz , die Schenkel mit Ausnahme der Spitze und die Mitte der Schienen rothgelb. Der Kopf ganz wie bei providus gebildet, etwas breiter als der Halsschild. Das dritte Fühlerglied um mehr als die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild etwas länger als breit, vor der Mitte seitlich kurz erweitert, hinter derselben rasch eingezogen und von hier ans bis zu den stumpfen Hinter- ecken nur mehr wenig verengt, am Vorder- und Hinterrande fast gleichbreit, an letzterem halb so breit als die Flügeldecken, oben ziemlich gewölbt, äusserst dicht, grob und tief runzelig punktirt, vor der Basis und hinter der Spitze quer einge- drückt, in der Mitte mit einer nach vorn und hinten verkürzten Mittelfurche, jeder- seits derselben mit einer stumpfen, höckerartigen Erhabenheit. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild , jederseits neben der Naht vorn und hinten beulenförmig aufgetrieben, ebenso dicht wie der Halsschild und besonders auf den Beulen noch deutlicher runzelig punktirt. Das Abdomen vorn dicht und ziemlich stark, hinten feiner punktirt, in der Mitte der Basis der vorderen Segmente mit einem Längskiele. Beim cf die Hinterbrust eingedrückt und dicht und ziemlich lang goldgelb behaart. Das sechste Ventralsegment tief winkelig ausgeschnitten, die Spitze des Ausschnittes abgerundet. Das erste bis fünfte Ventralsegraent in der Mitte der 564 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Länge nach eingedrückt und hier dichter und länger behaart. Die Ränder der Ein- drücke, namentlich hinten, mit einem Büschel längerer, goldgelber, nach innen con- vergirender Haare besetzt. Das dritte und vierte Ventralsegment vor dem Hinter- rande in geringer Ausdehnung, das sechste in der ganzen Mitte glatt. Auf dem sechsten Ventralsegmente erheben sich die Ränder des glatten Eindruckes zu zwei nach hinten zahnförmig vorspringenden Kielen, zwischen welchen der Hinterrand breit ausgerandet ist. Die Hinterscbenkel innen ziemlich dicht und lang goldgelb behaart, die Hinterschienen innen im vorderen Drittel stumpf zahnartig erweitert, zwischen dem Zahne und der Spitze ausgebuchtet. Von clavicornis durch bedeutendere Grösse, glänzendere Oberseite, anders, geformten Halsschild, längere Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des cf, von providus durch bedeutendere Grösse, einfarbig hell- gelbe Taster, längere Flügeldecken und im männlichen Geschlechte durch längere goldgelbe Haare an den Seiten der ähnlich ausgezeichneten Ventralsegmente und durch die ähnlich wie bei ater und calcaratus gebildeten Hinterschienen verschieden. In der Gestalt dem scrutator am nächsten stehend, von demselben durch die Grösse, Tasterfärbung und durch die Sexualcharaktere des cf leicht zu unterscheiden. Long. 6 Wim. Von Herrn Kaufmann bei Spalato in Dalmatien aufgefunden. (Ex Eppelsheim.) 18. Stenus clavicornis Scop. Ent. Carn. 1763, 100, Fauvel242; buph- thalmus Schrank Beytr. Naturg. 72; boops Gyllh. Ins. Suec. II, 469, Thoms. Skand. Col. II, 215, Rey 234; cicwdeloides Ljungh Web. et Mohr Arch. I, 1, 62; speculator Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 445, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 545, Gen. Spec. Staph. 706, Kraatz 761; nigricornis Steph. 111. Brit. V, 293; punctatissimus Steph. ibid. 293; canali- culatus Steph. ibid. 294; atricornls Steph. ibid. 294; brunnipes Grimm. Steierm. Col. 1841, 33; — ? var. simplex Rey 236, Note. — Schwarz, wenig glänzend, mit äusserst feiner und kurzer, auf dem Abdomen aber deutlich hervortretender weisslicher Behaa- rung bekleidet, die mittleren Fühlerglieder braun, die ganzen Kiefertaster gelb, die Beine mit Ausnahme der Hüften, der Trochanteren, der schwärzlichen Kniee und der braunen Tarsen röthlichgelb. Der Kopf breiter als der Halsschild , so breit wie die Flügeldecken, grob und äusserst dicht punktirt, die Stirn zwischen den Augen ver- tieft mit zwei ziemlich tiefen, nach vorn leicht convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild oblong, deutlich länger als breit, an den Seiten vorn sanft gerundet, hinter der Mitte leicht ausgebuchtet, sowie der Kopf grob und äusserst dicht, hinter der Mitte des Vorderrandes nicht ganz so dicht runzelig punktirt, hinten mit schwacher Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang oder kaum länger als der Halsschild, ebenso grob und dicht runzelig punktirt wie dieser, wenig uneben. Das Abdomen auf den vorderen freiliegenden Dorsalsegmenten kräftig und sehr dicht, hinten allmälig feiner und weniger dicht punktirt, die gröber runzelig punktirten Querfurchen der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente mit einem deut- lichen kurzen Mittelkiel. Beim cf das Metasternum in der Mitte eingedrückt. Der Eindruck vorn ziemlich lang und dicht, die Spitze des Mesosternalfortsatzes noch länger und dichter behaart. Das sechste Ventralsegment längs der Mitte beinahe glatt, an der Spitze tief winkelig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment der Länge nach breit, vorn seicht, hinten tiefer eingedrückt, der Eindruck vor dem sanft aus- gebuchteten Hinterrande geglättet und jederseits von einem stumpfen, faltenförmigen, nach vorn erloschenen , hinten kurz zahnförmig ausgezogenen Kiel begrenzt. Die vorderen Ventralsegmente nicht ausgezeichnet. Die Hinterschenkel leicht verdickt, am Innenrande in der Basalhälfte schwach ausgebuchtet und mit längeren Haaren besetzt. Stenus simplex Rey von Turin differirt von clavicornis durch kleinere (Long. A'Amm), schlankere Körperform, schmäleren, an den Seiten weniger ge- rundeten Halsschild, etwas kürzere Flügeldecken, weniger helle Beine, röthliche Trochanteren und im männlichen Geschlechte durch kürzeren, auf das hintere Drittel beschränkten, jederseits von einem kurzen, wenig vorspringenden, schrägen oder leicht gekrümmten Kiel begrenzten Eindruck des sechsten Ventralsegmentes ;, bildet aber vielleicht doch nur eine kleinere Form des clavicornis. St. clavicornis ist von den 124. Gatt. Stenus. 565 verwandten Arten durch die einfachen vier ersten Ventralsegmente des (^ und die ganz gelben Kiefertaster leicht zu unterscheiden. Long. 5 — 5"5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Kegion verbreitet. Häufig. 19. Stenus Hogeri Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 746, Fuss Berl. Ent. Zeitschr. 1859, 93, Thoms. Opusc. Entom. IV, 369, Key 242; womtor Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. Catalogue 1868, 74; subrugosus Key 243. — Mit clavicornis und pro- vidns sehr nahe verwandt, von beiden durch tiefschwarze, viel mehr glänzende Ober- seite, viel gröbere, ungleich dichte Punktirung des Vorderkörpers und durch etwas kürzere und flachere, sowie der Halsschild deutliche Eindrücke zeigende Flügel- decken verschieden. Die Kiefertaster sind wie bei clavicornis ganz gelb oder wie bei provichis an der Spitze bräunlich. Der Halsschild zeigt in der Mitte eine ziemlich tiefe Mittelfurche. Die Punkte stehen am Vorderrande des Halsschildes und meist auch in der Mitte desselben und auf den Erhabenheiten der Flügeldecken weniger dicht und sind daselbst durch glänzende Zwischenräume getrennt. Beim cf das Meta- sternum breit eingedrückt, der Eindruck dicht, die Spitze des Mesosternalfortsatzes sehr dicht mit langen, gelblichen Haaren besetzt. Das sechste Ventralsegment in der Mitte der Länge nach glänzend glatt, an der Spitze tief ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment sehr breit, an der Basis seicht, hinten tief eingedrückt, der am Hinterrande breit ausgerandete Eindruck glänzend glatt , jederseits von einer kräftigen, mit sehr langen gelblichen, nach innen gerichteten Haaren sehr dicht be- setzten, hinten zahnförmig ausgezogenen Kante begrenzt. Das erste bis vierte Ventralsegment vor dem Hinterrande mit glänzend glattem, oft bis zur Basis aus- gedehntem, nach hinten aber allmälig verschmälertem Mittelfelde, jederseits desselben mit einer Längsreihe langer, hinten allmälig stärker nach innen convergirender Haare besetzt. Die Hinterschenkel verdickt, am ganzen Innenrande mit langen Haaren dicht besetzt. Die männlichen Sexualauszeichnungen des Abdomens sind übrigens wie bei providus sehr variabel. Oft ist das fünfte Ventralsegment nur auf der hinteren Hälfte eingedrückt und geglättet, oft sind die glatten Mittelfelder der vier ersten Ventralsegmente und die Längsreihen langer Haare sehr reducirt. Long. 5 — b'bmm. Mitteleuropa, Südschweden (Insel Öland). 20. Stenus providus Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 546, Gen. Spec. Staph. 707, Kraatz 763, Thoms. Skand. Col. II, 216, Pauvel 243, Key 237; ohsciirus Luc. Expl. Alg. Ent. 124, pl. 13, f. 6. — Dem Sten. clavicornis sehr nahe stehend , von demselben durch bräunliche Spitze der Kiefertaster, in grösserer Ausdehnung schwärz- liche oder bräunlichschwarze Spitze der Schenkel, dunklere, an der Wurzel und Spitze in der Regel braune Schienen, deutlicher hervortretende Mittelfurche des Hals- scbildes, deutlichere Eindrücke der Flügeldecken, hauptsächlich aber durch die Ab- dominalbildung des cf verschieden. Das sechste Ventralsegment des (f ist ähnlich gebildet wie bei clavicornis, aber etwas tiefer ausgeschnitten. Der Eindruck des fünften Ventralsegmentes ist auf der ganzen hinteren Hälfte des Segmentes tief und glatt, hinten tiefer als bei clavicornis ausgerandet und w^ird jederseits von einem mit langen, nach innen gerichteten Haaren dicht besetzten, hinten zahnförmig ausge- zogenen Längskiel begrenzt. Auch das vierte Ventralsegment ist vor der Mitte des Hinterrandes in grösserer oder geringerer Ausdehnung eingedrückt und geglättet, der Eindruck ist aber viel schwächer als der des sechsten Ventralsegmentes und jederseits von einer kurzen, stumpfen, schwach vortretenden, oft undeutlichen, lang und dicht behaarten Kante begrenzt. Bisweilen sind auch die drei ersten Ventral- segmente oder nur das dritte vor der Mitte des Hinterrandes geglättet und jederseits mit langen Haaren besetzt. Metasternum und Hinterschenkel wie bei clavicornis. Long. 4*5 — 5*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet, auch in Algier. Nicht selten. 21. Stenus fortis Key Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXX, Ann, 1883, 230. — Schwarz, wenig glänzend , kaum pubescent, die zwei ersten Glieder der Kiefertaster und die Basalhälfte der Schenkel gelb, die Schienen und Tarsen braunroth. Der Kopf 566 ^III- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. kaum breiter als der Halsschild, grob und runzelig punktii't, mit zwei schwachen Längsfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt. Der Halsschild etwas länger als breit, in der Mitte etwas weniger breit als die Flügeldecken, an den Seiten massig gerundet, nach hinten kaum verengt, grob, dicht und leicht runzelig punktirt, ziemlich uneben, mit einer länglichen Mittelgrube und zwei schwachen , seitlichen Eindrücken. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ohne deutliche Eindrücke, grob, dicht und leicht runzelig punktirt. Das Abdomen ziemlich stark und dicht punktirt, die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis mit einem Mittelkiel. Das erste Glied der Hintertarsen gestreckt. Beim c^ das Metasternum leicht ausgehöhlt und so wie die Spitze des Mesosternalfortsatzes ziemlich lang pubescent. Das sechste Ventralsegment tief winkelig ausgerandet, die Spitze der Ausrandung leicht gerundet. Das fünfte Ventralsegment am Hinterrande deutlich und breit ausgerandet, vor der Ausrandung eingedrückt, der Eindruck fast bis zur Basis glatt, jederseits von einer mit langen, nach hinten convergirenden Haaren besetzten, nach hinten zahnförmig vorspringenden Kante begrenzt. Das erste bis vierte Ventralsegment in der Mitte allmälig stärker eingedrückt und hinten geglättet, jederseits mit einer schwachen, undeutlichen Längsreihe niederliegender kürzerer Haare. Dem Stenus Juno ähnlich, von demselben durch gelbe Wurzel der Schenkel, weniger breiten Kopf, gröbere Punktirung und die männlichen Sexualcharaktere verschieden. Long. 5" 5 mm. In der Umgebung von Lyon; sehr selten. (Ex Key.) 22. Stenus lustrator Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 548, Gen. Spec. Staph. 712, Kraatz 764, Thoms. Skand. Col. IX, 191, Fauvel 244, Rey 244. — Von scrutator durch glänzenden . viel gröber punktirten Vorderkörper, breiteren Kopf und durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Glänzend schwarz, mit äusserst feiner und kurzer, auf dem Haisschilde und auf den Flügeldecken kaum wahrnehmbarer weiss- licher Behaarung, die Wurzel der Taster gelb, das dritte Glied und die Spitze des zweiten Gliedes derselben pechbraun, die Schenkel gelbroth mit pech brauner Spitze, die Schienen und Tarsen braun, die ersteren oft in der Mitte röthlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, kräftig und sehr dicht, neben den sehr grossen Augen runzelig punktirt, zwischen den Augen massig eingedrückt, im Eindrucke mit zwei ziemlich tiefen, nach vorn convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt. Das dritte Fühlerglied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte eingedrückt, viel gröber als der Kopf, sehr grob, sehr tief und dicht runzelig punktirt, oft mit schwacher An- deutung einer kurzen Mittelfurche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Hals- schild, fast noch gröber als dieser, aber nicht ganz so dicht und wenig runzelig punktirt. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich kräftig und nicht sehr dicht, hinten allmälig feiner punktirt. Beim cf die Hinterbrust in der Mitte eingedrückt und spärlich mit sehr langen Haaren besetzt. Das sechste Ventral- segment in der Mitte weitläufiger punktirt, an der Spitze winkelig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment breit und tief der ganzen Länge nach eingedrückt. Der glänzend glatte Eindruck in der Mittellinie scharf gekielt und seitlich von zwei hinter der Mitte stark erhobenen, dann aber stark nach hinten abfallenden, den Hinterrand nicht erreichenden, unbehaarten Längsleisten begrenzt. Der Hinterrand des fünften Ventralsegmentes ist in der Breite des Eindruckes ziemlich tief stumpf- winkelig ausgeschnitten. Das erste bis vierte oder wenigstens das dritte und vierte Ventralsegment in der Mitte allmälig deutlicher niedergedrückt und jederseits der Depression mit einer Reihe sehr langer, nach innen convergirender, gelblicher Haare besetzt. Die Depression des vierten Ventralsegmentes ist hinten in grösserer oder geringerer Ausdehnung geglättet. Die Hinterschenkel sind am Innenrande mit ziemlich langen Haaren besetzt. Long. 4 '5— 5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 23. Stenus scrutator Erichs. Gen. Spec. Staph. 708, Kraatz 765, Thoms. Skand. Col. II, 216, Fauvel 242, note, Rey 231; femoralis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 124. Gatt. Stenus. 567 547; coxalis J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Penn. 1876, 49. — Mit claoicornis und providus sehr nahe verwandt, von beiden durch geringere Grösse, die Färbung der Taster und Beine, längere Flügeldecken, viel dichtere Punktirung des siebenten und achten (fünften und sechsten freiliegenden) Uorsalsegmentes und durch die Sexualcharaktere des c^ verschieden. Das erste Glied und die Basalhälfte des zweiten Gliedes der Kiefertaster gelb, die Spitze des zweiten Gliedes und das dritte Glied pechbraun. Die Schenkel braunroth, ihre Spitze, die Schienen und Tarsen pechbraun. Der Halsschild etwas kürzer als bei clavicornis, kaum länger als breit, überall gleichmässig äusserst dicht runzelig punktirt, höchstens mit schwacher Andeutung einer Mittelfurche. Die Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild, grob, tief und sehr dicht, viel gröber und deutlich weniger dicht als der Halsschild punktirt, vorn jederseits neben der Naht beulig erhoben. Abdomen auf den vorderen Dorsal- segmenten kräftig und sehr dicht, nach hinten allmälig feiner und etwas weniger dicht, auf dem siebenten und achten Dorsalsegmente aber immerhin noch dicht, feiner und dichter als bei clavicornis punktirt. Beim cf die Hinterbrust in der Mitte eingedrückt, aber sowie die Spitze des Mesosternalfortsatzes ohne lange dichte Be- haarung. Das sechste Ventralsegment in der Mitte weitläufiger punktirt als an den Seiten, an der Spitze tief und ziemlich schmal winkelig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment in der Mitte mit einem breiten, bis zur Basis reichenden, ziemlich glatten Eindruck. Der Eindruck wird von zwei, hinten stark erhobenen und zahn- förmig vorspringenden, nur sehr spärlich mit längeren Haaren besetzten Kielen begrenzt. Zwischen den zahnförmigen Enden der Kiele ist der Hinterrand des fünften Ventralsegmentes breit ausgerandet. Das vierte Ventralsegment ist in der Mitte schwach dreieckig niedergedrückt und nur vor der Mitte des Hinterrandes geglättet. Die Schenkel nicht verdickt, am Innenrande ohne lange Behaarung. Die Schienen einfach. Long. 4*5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 24. Stenus Silvester Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 547, Gen. Spec. Staph. 708, Kraatz 766, Thoms. Skand. Col. II, 217, Pauvel 244, Suppl. 37, Key 240. — Mit clavicornis und jjrovidtis sehr nahe verwandt, von beiden durch viel geringere Grösse, weniger tief eingedrückte Stirn, kürzere Hintertarsen und durch die Sexual- charaktere des (f, von clavicornis ausserdem durch die Färbung der Taster und Beine verschieden. Schwarz, wenig glänzend, äusserst fein und kurz, auf dem Ab- domen aber deutlich weisslich behaart, die Taster gelb mit bräunlichem Eudgliede, die Schenkel bräunlichroth mit pechbrauner Spitze, die Schienen und Tarsen pech- braun, die ersteren in der Mitte oft röthlich. Der Kopf deutlich breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, äusserst dicht und ziemlich kräftig runzelig punktirt, zwischen den Augen massig tief eingedrückt, im Eindrucke mit zwei seichten, nach vorn convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben flach gewölbt. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als in der Mitte breit, an den Seiten hinter der Mitte eingedrückt^ grob und äusserst dicht runzelig punktirt, in der Mitte mit kurzer, seichter Mittelfurche. Die Flügeldecken viel breiter, aber nicht länger als der Halsschild, ebenso stark wie dieser, äusserst dicht und leicht runzelig punktirt, neben der Naht jederseits leicht erhoben. Das Abdomen auf den vorderen Dorsal Segmenten kräftig und sehr dicht, nach hinten allmälig feiner und weniger dicht punktirt, die Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit einem deutlichen Mittelkiele. Beim c^ die Spitze des Mesosternalfortsatzes und die Hinterbrust ohne lange Behaarung. Das sechste Ventralsegment in der Mitte glatt, an der Spitze wenig tief dreieckig ausgeschnitten. Das fünfte Ventralsegment in der Mitte breit der Länge nach eingedrückt, der Eindruck glatt, jederseits von einem nur sehr spärlich bewimperten, hinten in einen kleinen, aber scharfen Zahn ausgezogenen Kiel begrenzt, am Hinterrande zwischen den Kielen breit ausgerandet. Das vierte Ventralsegment in der Mitte mit einem bis zur Basis reichenden, sehr schwachen, aber glänzend glatten Eindruck, dessen Seiten hinten mit längeren, nach innen con- 568 "^III- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. vergirenden Haaren besetzt sind. Das dritte und zweite Ventralsegment mit schmalem, glattem, nach hinten erweitertem Mittelstreifen. Die Hinterschenkel innen nahe der Basis mit einem kleinen Zähnchen, die Schienen einfach. Long. 4 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 25. Stenus excubitor Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 551, Gen. Spec. Staph. 714, Kraatz 769. — Von der Grösse des Silvester, von demselben durch ziemlich stark glänzende Oberseite, viel kräftigere, weniger dichte Punktirung, wesentlich breiteren Kopf und durch die Sexualcharaktere des (f, von proditor durch bedeu- tendere Grösse, breitere Körperform und weniger tiefe Stirnfurchen, von lustrator durch kürzere Flügeldecken und die Sexualcharaktere des cT verschieden. Glänzend schwarz, mit äusserst kurzer und feiner, aber deutlicher weisslicher Behaarung, das erste Glied der Kiefertaster und die Wurzel des zweiten gelb, die Beine braun- roth, die Spitze der Schenkel und die Tarsen dunkler. Der Kopf so breit als die Flügeldecken, grob und sehr dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen seicht eingedrückt, im Eindrucke mit zwei wenig tiefen, nach vorn convergirenden Längs- furchen, zwischen denselben sehr flach gewölbt. Das dritte Fühlerglied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte leicht eingedrückt, grob und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne deutliche Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, etwas gröber als dieser und sehr dicht punktirt, ohne deutliche Ein- drücke. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten kräftig und sehr dicht, hinten allmälig feiner und weniger dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem kurzen Mittelkiel. Beim cf die Spitze des Meso- sternalfortsatzes und die Hinterbrust ohne lange Behaarung. Das sechste Ventral- segment in der Mitte weitläufiger punktirt, an der Spitze wenig tief winkelig aus- geschnitten. Das fünfte Ventralsegment auf der hinteren Hälfte in der Mitte ein- gedrückt und geglättet, der Eindruck jederseits von einem kurzen, nach hinten nicht zahnförmig vorspringenden Kiele begrenzt, der Hinterrand zwischen den Kielen schwach ausgebuchtet. Die vier ersten Ventral segmente ohne Auszeichnung, überall gleichmässig punktirt. Die Schenkel innen ohne lange Behaarung, die Schienen ein- fach. Long. 4 ?nm. Deutschland, Oesterreich. Sehr selten. 26. Stenus proditor Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 550, Gen. Spec. Staph. 713, Kraatz 768, Thoms. Skand. Col. IX, 192, Fauvel 244, Note, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 51, Key 232 ; ripaecola J. Sahlbg. Not. Fn. Fl. Fenn. XI, 1870, 414. — Von den vorhergehenden Arten durch viel geringere Grösse, ge- wölbtere, mehr parallele Körperform, viel breiteren Kopf und sehr tiefe Stirnfurchen verschieden, in der Körperform an St. Argus erinnernd, von diesem durch die tiefen Stirnfurchen, die viel kürzeren Flügeldecken, das gestreckte erste Glied der Hinter- tarsen etc. sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, ziemlich glänzend; äusserst fein und kurz weisslich pubescent, die Wurzel der Kiefertaster gelb, die Spitze des zweiten Gliedes und das Endglied derselben pechbraun, die Basalhälfte der Schenkel gelbroth, die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen pechschwarz, bisweilen die ganzen Beine pechschwarz. Der Kopf sehr gross, viel breiter als der Halsschild und merklich breiter als die Flügeldecken, ziemlich kräftig und sehr dicht punktirt, zwischen den sehr grossen Augen mit zwei sehr tiefen, nach vorn convergirenden Stirnfurchen, zwischen denselben dachförmig erhoben oder leicht gekielt. Das dritte Fühlerglied um ein Drittel länger als das vierte. Halsschild deutlich länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte eingedrückt, viel gröber und dichter als der Kopf, grob, sehr tief und sehr dicht punktirt, höchstens mit schwacher Andeutung einer Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, noch etwas stärker als dieser, aber nicht ganz so dicht und kaum runzelig punktirt. Das Abdomen nach hinten nur wenig verengt, auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich kräftig und sehr dicht, nach hinten allmälig feiner und weniger dicht punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit 124. Gatt. Stenus. 569 einem kurzen Mittelkiel. Beim ^ das sechste Ventralsegment an der Spitze wenig tief winkelig ausgerandet, das fünfte Ventralsegment der Länge nach seicht ein- gedrückt und geglättet, am Hinterrande in der Breite des Eindruckes bogenförmig ausgebuchtet. Die Seiten des Eindruckes sind kaum stumpfkantig erhoben, der Hinterrand des fünften Ventralsegmentes bildet aber jederseits der Ausbuchtung eine kleine zahnförmige Ecke. Long. 3 — 3'5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 27. Stenus Guynemeri Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, 51, Gen. Col. d'Eur. II, pl. 19, f. 94, Fauvel 237, Rey 221 ; r^tgosus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1850, 220; tylocephalus Kraatz 761, Note. — Eine sehr ausgezeichnete, leicht kennt- liche Art. Schwarz, mit starkem Firnissglanze, mit nicht sehr kurzer, auf dem Vorder- körper aber sehr spärlicher, weisslicher Behaarung, das erste Glied und die Basal- partie des zweiten Gliedes der schwarzbraunen Kiefertaster gelb, die Schenkel und Schienen röthlichgelb, die Spitze der Schenkel, die Wurzel und Spitze der Schienen und die Tarsen pechbraun. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, grob runzelig punktirt, hinten am Innenrande der Augen jederseits mit einer glatten oder punktirten Schwiele, zwischen den Augen mit zwei breiten Längsfurchen, zwischen denselben mit einer glatten Längsschwiele. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten bis zum hinteren Drittel stark ge- rundet, hinten eingeschnürt, sehr grob, tief und dicht punktirt, sehr uneben, jeder- seits mit drei grubigen Vertiefungen, deren Zwischenräume schwielig erhoben und weniger dicht punktirt sind, in der Mitte mit breiter, verkürzter, im Grunde glatter Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang oder wesentlich länger als der Halsschild, äusserst grob und runzelig punktirt, sehr uneben, hinter dem Schildchen, innerhalb der Schultern, in der Mitte der Seiten und meist auch in der Mitte der Scheibe grubig vertieft. Das Abdomen kräftig, an den Seiten der Dorsalsegmente ziemlich dicht, in der Mitte viel weitläufiger, hinten feiner punktirt. Die gröber runzelig punktirten Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Mittelkiel. Das erste Glied der Hintertarsen nur wenig länger als das Endglied. Beim cT das sechste Ventral- segment an der Spitze sehr seicht stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte Ventral- segment längs der Mitte sehr seicht gefurcht und feiner und dichter punktirt und dichter behaart. Long. 5 — 5*5 mm. Westliches Mitteleuropa und Mittelmeergebiet, Italien, Ungarn, Dalmatien. Selten. 28. Stenus asphaltinus Erichs. Gen. Spec. Staph. 695, Kraatz 748, Fauvel 236, Rey 206; — var. sociiis Rey 208. — Tiefschwarz, glänzend, die Wurzel der Kiefertaster gelblich, die Beine bisweilen dunkel rothbraun. Der Kopf etwa so breit als die Flügeldecken, wesentlich breiter als der Halsschild, stark, tief und sehr dicht punktirt, mit zwei sehr breiten und massig tiefen, parallelen Längs- furchen, zwischen denselben schwach der Länge nach gewölbt und weniger dicht punktirt, bisweilen mit einem glatten Mediankiel. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild wesentlich schmäler als die Flügeldecken, deutlich länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vorn leicht gerundet, hinter der Mitte schwach ausgebuchtet, sehr grob und dicht, in der Mitte etwas weniger dicht punktirt, mit verkürzter, seichter Mittelfurche und mit einem seichten Eindruck in der Mitte der Seiten. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, sehr grob, tief und dicht runzelig punktirt, äusserst kurz und undeutlich weisslich behaart, in der Mitte der Seiten sehr schwach, oft kaum erkennbar schräg eingedrückt, im Eindruck mit längeren, deutlicher hervortretenden Haaren. Abdomen stark glänzend, mit ziemlich langen, weisslichen Haaren spärlich bekleidet, in den Querfurchen der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente grob und dicht runzelig punktirt, ohne Mittel- kiel, hinter den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente und gegen die Spitze weitläufig, aber ziemlich kräftig punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze leicht ausgerandet, das fünfte in der Mitte der ganzen Länge nach seicht eingedrückt, im Eindrucke viel feiner und dichter punktirt als an den grob und weitläufig punktirten Seiten. Die Hinterschienen des c^ am Innenrande nahe der 570 ^'^11- Familie. Staphyünidae. — XXL Trib. Stenini. Spitze mit einem kleinen dornförmigen Zahn. — Var. socitcs Key ist auf eine kleinere Form mit kürzeren Flügeldecken aufgestellt. Long. 4*5 — 5 '5 mm. Mitteleuropa, Italien, Sardinien. Selten. 29. Stenus fossulatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 711, Kraatz 767, Fauvel 238, Eey 223. — Schwarz, mit deutlichem Bieischimmer, wenig glänzend, mit nicht sehr kurzer weisslicher Behaarung bekleidet, die Kiefertaster gelb, ihr drittes Glied an der Spitze schwach bräunlich, die Beine röthlichgelb oder gelbroth, die Apical- hälfte der Schenkel, die Wurzel und Spitze der Schienen und Spitze der Tarsen- glieder schwärzlich. Der Kopf so breit als die Flügeldecken, wesentlich breiter als der Halsschild, äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen ziemlich stark eingedrückt, im Eindrucke mit zwei wenig tiefen, nach vorn schwach convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben sehr flach gewölbt, aber oft fein gekielt. Das dritte Fühlerglied fast um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild wesent- lich schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten vor der Mitte kaum gerundet, hinter der Mitte eingedrückt, kaum stärker als der Kopf, äusserst dicht runzelig punktirt, in der Mitte jederseits mit einem seichten Schrägeindruck, in der Mittellinie kaum gefurcht. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, etwas gröber als dieser, sehr dicht runzelig punktirt, uneben, hinter dem Schildchen, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten seicht eingedrückt, im seit- lichen Schrägeindrucke mit längerer, weisslicher Behaarung, vor dem Hinterrando mit einem unbehaarten Fleck. Das Abdomen ziemlich kräftig und sehr dicht, nach hinten etwas feiner und weniger dicht punktirt, an den Seiten der Dorsalsegmente mit längerer, weisslicher Behaarung. Die Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Mittelkiel. Das erste Glied der Hintertarsen wesentlich länger als das Endglied. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze wenig tief winkelig ausgerandet, das fünfte in der Mitte der Länge nach breit, aber wenig tief eingedrückt, am Hinterrande in der Breite des Eindruckes bogenförmig ausgerandet, der hinten glatte Eindruck von zwei stumpfen, mit langen Haaren ziemlich dicht besetzten Kanten begrenzt. Das vierte Ventralsegment vor der Mitte des Hinterrandes viel schwächer eingedrückt und an den Seiten des Eindruckes gleichfalls mit längeren, nach hinten convergirenden Haaren besetzt. Long. 4-5 — 5 mm. Mitteleuropa, Italien. Selten. 30. Stenus gracilipes Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 750, Fauvel 238, Note. — Schwarz, wenig glänzend, in Folge sehr kurzer, aber deutlich hervor- tretender, weisslicher Behaarung grauschimmernd, das erste Glied und die Wurzel des zweiten und dritten Gliedes der Kiefertaster bräunlichgelb. Der Kopf fast so breit als die Flügeldecken, wesentlich breiter als der Halsscliild, massig stark, aber sehr dicht punktirt, zwischen den Augen breit der Länge nach. eingedrückt, im Ein- drucke jederseits sehr seicht gefurcht, zwischen den Furchen schwach gewölbt, aber meist sehr deutlich gekielt. Das dritte Fühlerglied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vorne kaum gerundet, hinter der Mitte seicht ausgebuchtet, wenig stärker und in der Mitte nicht ganz so dicht als der Kopf punktirt, meist ohne Mittelfurche, seitlich in der Mitte schwach eingedrückt. Die Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, fast wie dieser punktirt, wenig uneben. Das Abdomen fein und sehr dicht, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente viel gröber und runzelig punktirt, ohne Mittelkiele. Beim cf das sechste Ventral- segment an der Spitze seicht stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes seicht ausgebuchtet, längs der Mitte sehr schwach oder kaum merklich niedergedrückt. Long. 4-5— 5 wm. In den Sudeten und in den Alpen von Kärnten und Krain. Selten. 31. Stenus aterrinius Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 549, Gen. Spec. Staph- 712, Kraatz 767, Thoms. Skand. Col. IX, 196, Fauvel 235, Eey 226. — Ziemlich glänzend schwarz, kaum bemerkbar pubescent, das erste Glied der braunen Kiefer- 124. Gatt. Stenus. 571 taster und die Wurzel des zweiten gelb, die Beine braun, die Schenkel mit Aus- nahme der Spitze dunkelbraunroth, oft auch die Mitte der Schienen braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild , so breit wie die Flügeldecken, massig stark und nicht sehr dicht punktirt, nicht gerunzelt, zwischen den Augen mit zwei massig tiefen, nach vorn convergirenden Längsfurchen, zwischen denselben sehr flach ge- wölbt und weitläufiger punktirt. Das dritte Fühlerglied kaum um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken , deutlich länger als breit, an den Seiten vor der Mitte schwach gerundet, hinter der Mitte ziemlich stark verengt, gewölbt, etwas stärker als der Kopf und sehr dicht, aber nicht runzelig punktirt, wenig uneben, in der Mitte der Seiten mit einem sehr schwachen Ein- drucke, in der Mitte mit kurzer und schwacher Mittelfurche. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, stärker und nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, nicht ge- runzelt, wenig uneben, neben der Naht seicht der Länge nach eingedrückt, an den Seiten ohne Eindruck. Das Abdomen verhältnissmässig weitläufig, vorn stärker, hinten feiner punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Mittel- kiel. Das erste Glied der Hintertarsen nur wenig länger als das Endglied. Beim (^ das sechste Ventralsegment an der Spitze seicht ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes kaum merklich ausgebuchtet. Long. 4'5 mm. Nord- und Mitteleuropa. In den Nestern von Formica rufa und pratensis. Nicht häufig. 32. Stenus alpicola Fauvel Fn. gallo-rhen. HI, 236, Key 228; Sibiriens J. Sahlbg. Bidrag Nordv. Sib. Insektf. 1880 (K. Svensk. Vet. Ak. Handl. Bd. 17, Nr. 4) 79. — Die kleinste Art der Gruppe. Schwarz, wenig glänzend, durch sehr kurze und feine weissliche Behaarung grau schimmernd, die Wurzel der bräunlichen Kiefer- taster gelb, die Schenkel braunroth, ihre Spitze sowie die Schienen und Tarsen braun. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten und sehr seichten Längsfurchen, deren schwach gewölbter, bisweilen feingekielter Zwischen- raum mit dem oberen Bande der Augen in demselben Niveau liegt. Das dritte Fühlerglied fast um die Hälfte länger als das zweite. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, kurz, nicht länger als breit, an den Seiten vor der Mitte ziemlich stark gerundet, hinter der Mitte sanft ausgebuchtet, massig stark und äusserst dicht punktirt, wenig uneben, mit seichter, kurzer Mittelfurche. Die Flügel- decken kaum länger als der Halsschild, etwas stärker, aber kaum weniger dicht als dieser punktirt, sehr wenig uneben. Das Abdomen sehr dicht, vorn massig fein, hinten feiner punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche ohne Mittelkiel. Das erste Glied der Hintertarsen wenig kürzer als das Endglied. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgerandet. Long. 2*7 — 3 mm. In den Alpen der Schweiz, in den italienischen und französischen Alpen und in den Pyrenäen. Auch in Sibirien und Nordamerika. In der alpinen Region bis an die Schneegrenze. Sehr selten. Subg. Nestus Key. 33. Stenus pulposus Zetterst. Ins. Läpp. 70, Fauvel 251, Rey 249; buph- thalmns Gyllh. Ins. Suec. II, 475; carbonarins Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 535, Gen. Spec. Staph. 696, Kraatz 750, nee Gyllh.; argentellus Thoms. Skand. Col. II. 222, IX, 194. — Mattschwarz, mit verhältnissmässig langer und grober silberweisser Behaa- rung bekleidet, die Taster und Beine ganz schwarz. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht run- zelig punktirt, zwischen den Augen nur schwach vertieft, mit breiten und sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben sehr flach gewölbt. Die Fühler ziemlich kurz. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wesentlich länger als im vorderen Drittel breit, an den Seiten vor der Mitte massig gerundet, hinter der Mitte massig verengt, massig stark und äusserst dicht runzelig punktirt, wenig uneben, in der Mittellinie sehr seicht gefurcht. Die Flügeldecken so lang oder etwas länger als der Halsschild, 572 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. massig- stark und äusserst dicht runzelig punktirt, ziemlich uneben, in der Mitte der Seiten leicht eingedrückt und daselbst etwas länger silberweiss behaart. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten massig stark und sehr dicht, hinten wenig feiner und kaum weniger dicht punktirt, die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit vier deutlichen Längskielchen. Beim rf das sechste Ventral- segment in der Mittellinie sehr seicht gefurcht, an der Spitze breit stumpfwinkelig ausgeschnitten. Das vierte und fünfte Ventralsegment in der Mitte der Länge nach ziemlich breit eingedrückt und in der Mitte des Hinterrandes seicht ausgebuchtet. Das zweite und dritte Ventralsegment in der Mitte kaum eingedrückt. Die Hinter- schienen des cT innen nahe der Spitze mit einem undeutlichen Dörnchen. Long. 4 — A'bmm. Nord- und Mitteleuropa. An sandigen Flussufern; selten. 34. Steniis ruralis Erichs. Gen. Spec. Staph. 697, Kraatz 751, Fauvel 252, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 55, Key 252 ; alpestris Heer Fn. Helv. I, 577; Shepherdi Crotch Transact. Ent. See. Lond. 3. ser. Vol. V, 1865—1867, 441. — Dem pulposus sehr nahe stehend, von demselben durch geringere Grösse, kleineren Kopf und im männlichen Geschlechte durch nicht gefurchtes fünftes und sechstes Ventralsegment verschieden, von den folgenden Arten durch die ziemlich grobe silber- weisse Behaarung und durch die ganz schwarzen Kiefertaster zu unterscheiden. Der Kopf ist deutlich schmäler als die Flügeldecken, die Stirnfurchen sind sehr seicht. Beim (^ ist das sechste Ventralsegment an der Spitze wenig tief winkelig aus- geschnitten. Long. 3 '5 — 3" 7 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus, Sibirien. An sandigen Flussufern ; selten. 35. Stenus buphthalnius Gravh. Micr. 156, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 536, Gen. Spec. Staph. 699, Kraatz 752, Thoms. Skand. Col. II, 220, Fauvel 253, Key 253; boops Ljungh Web. Beitr. II, 158; clavicornis Panz. Fn. Germ. 27, 11; ca- naliculatus Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 449; anguslatns Steph. 111. Brit. V, 299; foveiventris Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 578; stdcatulns Muls. et Rey Opusc. Ent. XIV, 1870, 108, Rey 255; notatus Rey 255. — Tiefschwarz, der Vorderkörper ziemlich matt und mit Ausnahme des Clypeus oben kaum erkennbar pubescent, der Clypeus, das Abdomen und die Unterseite fein und kurz weisslich behaart, das erste Glied der Kiefer- taster gelb. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, stark, tief und sehr dicht mehr oder minder runzelig punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten, nach vorn convergirenden, durch einen breiten, flachgewölbten Zwischen- raum getrennten Stirnfurchen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte massig verengt, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, wenig uneben, mit kurzer, oft undeutlicher Mittelfurche. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie dieser, kräftig und äusserst dicht, mehr oder minder runzelig punktirt, wenig uneben, in der Mitte der Seiten nur schwach oder undeutlich eingedrückt. Das Abdomen nach hinten wenig verengt, vorn massig stark und dicht, hinten feiner punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit vier sehr deutlichen Längskielchen. Beim (f das sechste Ventralsegment an der Spitze breit stumpfwinkelig ausgeschnitten. Durch mattschwarzen, kaum erkennbar pubescenten , stark, tief, äusserst dicht und mehr oder minder runzelig punktirten Vorderkörper, kurze, den Halsschild kaum an Länge übertreffende Flügeldecken, seichte, aber deutliche Stirnfurchen und je vier scharf hervortretende Kielchen in den Quer- furchen der vorderen Dorsalsegmente leicht kenntlich. Long. 3 '5— 4 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Eine der häufigsten Arten. 36. Stenus unibricus Baudi Berl. Entom. Zeitschr. 1869, 395, Fauvel 252, Note. — Dem St. buphthalmus sehr ähnlich, von demselben durch etwas breiteren Halsschild , etwas breitere und längere , sehr unebene Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des (f verschieden. Schwarz, massig gewölbt, durch feine und spärliche, auf dem Abdomen dichtere Pubescenz grauschimmernd, die Taster an der 124. Gatt. Stenus. 573 Wurzel gelb. Kopf und Fühler wie bei biipMhalmus. Der Halsscliild etwas breiter und tiefer punktirt , ohne Mittelfurche. Die Flügeldecken tief und dicht , hinten runzelig punktirt, längs der Naht stark eingedrückt, an den Seiten mit einem schwachen Schrägeindrucke. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten tief und nicht sehr dicht, hinten feiner und dichter punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsal- segmente mit vier kurzen Kielchen. Beim cf das vierte bis sechste Ventralsegment in der Mitte der Länge nach allmälig stärker niedergedrückt, feiner und dichter punktirt und weisslich und gelblich pubescent, das vierte in der Mitte des Hinter- randes undeutlich , das fünfte breit und ziemlich tief ausgerandet , das siebente an der Spitze dreieckig ausgeschnitten und vor dem Ausschnitte geglättet. Long. 3 • 5 mm. Mittelitalien, am trasimenischen See, nach Fauvel (Suppl. 23) auch im Canton Tessin. (Ex Baudi.) 37. Stenus i/ncrassatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 541, Gen. Spec. Staph. 702, Kraatz 752, Thoms. Skand. Col. II, 220, Fauvel 252, Eey 261. — Von huplithalmus durch viel kleineren Kopf, viel längere Flügeldecken und durch viel feinere und weitläufigere Punktirung des Abdomens leicht zu unterscheiden. Tief- schwarz, der Vorderkörper ziemlich matt und mit Ausnahme des Clypeus kaum erkennbar pubescent, der Clypeus, das Abdomen und die Unterseite mit kurzer und feiner weisslicher Behaarung, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf kaum breiter als der Halsschild, wesentlich schmäler als die Flügeldecken, stark, tief und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten, nach vorn convergiren- den, durch einen breiten, sehr flach gewölbten Zwischenraum getrennten Stirnfurchen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied kaum um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte leicht verengt, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne Mittelfurche. Die Flügeldecken fast um ein Viertel länger als der Halsschild, sowie dieser stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ziemlich uneben. Das Abdomen ziemlich glänzend, viel feiner und weit- läufiger als bei buphthalmus punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalseg- mente mit vier deutlichen Längskielchen. Beim c^ das sechste Ventralsegment an der Spitze breit stumpfwinkelig bogenförmig ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes nur sehr schwach ausgebuchtet. Long. 3"5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht häufig. 38. Stenus canaliculatus Gyllh. Ins. Suec. IV, 501, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 542, Gen. Spec. Staph. 704, Kraatz 754. Thoms. Skand. Col. U, 222, IX, 194, Fauvel 255, Eey 273; affinis Steph. Hl. Brit. V, 298; congener Maeklin Bull. Mose. 1853, III, 192. — Von buphthalmus durch deutliche Pubescenz des Vorderkörpers, ganz flache Stirn, in der Mittellinie ziemlich scharf gefurchten Hals- schild, etwas längere Flügeldecken und durch stärkere und dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Mattschwarz, durch die feine und kurze weissliche Behaarung mit grauem Schimmer, die Wurzel der Taster gelb. Der Kopf breiter als der Hals- schild, fast so breit wie die Flügeldecken, ziemlich stark und tief, äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen nicht vertieft, fast ohne Andeutung von Stirn- furchen. Das dritte Fühlerglied kaum um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte massig verengt, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ziemlich eben, mit feiner, aber ziemlich scharfer, vollständiger oder nach vorn und hinten verkürzter Mittelfurche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, kräftig, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen glänzender als der Vorderkörper, ziemlich kräftig und sehr dicht, hinten etwas feiner punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit je vier deutlichen Längskielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 3 '5 — 4 mm. Ueber den grössten Theil der palae- arctischen Region verbreitet, auch in Nordamerika. Nicht selten. 574 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. 39. Stenus nitens Steph. 111. Brit. V, 300, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 58, Fauvel 255, Note; aemulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 541, Gen. Spec. Staph. 704, Kraatz 756; 1 foveifrons Rey 272. — Mit canaliculatus durch die flache, keine deutlichen Längsfurchen zeigende Stirn verwandt, von demselben durch viel schlankere Körperform , ziemlich glänzende Oberseite , viel gröbere , tiefere und weniger dichte Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken, feinere und weniger dichte Punktirung des Abdomens und durch längere, schlankere Fühler verschieden. Ziemlich glänzend, schwarz, mit sehr feiner, weisslicher, auf dem Halsschilde und auf den Flügeldecken äusserst kurzer und kaum wahrnehmbarer Behaarung, die Wurzel der Kiefertaster gelb. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen fast ganz flach, fast ohne Andeutung von Stirnfurchen. Die Fühler ziemlich schlank, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, viel länger als breit, oblong, an den Seiten vor der Mitte kaum gerundet, hinter der Mitte massig verengt, grob, tief und sehr dicht punktirt, mit vollständiger oder vorn und hinten nur wenig verkürzter Mittelfurche. Die Flügel- decken sehr wenig länger als der Halsschild, fast noch gröber als dieser und sehr dicht punktirt. Das Abdomen glänzend, ziemlich fein und dicht punktirt, die vor- deren Dorsalsegmente in den Querfurchen mit vier sehr deutlichen Längskielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet, vor der Ausrandung geglättet, das vierte und fünfte Ventralsegment in der Mitte der Länge nach breit niedergedrückt und dichter pubescent, das fünfte in der Mitte des Hinter- randes schwach ausgebuchtet. Long. 3 '5— 4 mm. Deutschland, England, Finnland, Lappland. Sehr selten. 40. Steniis morio Gravh. Mon. 230, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 537, Gen. Spec. Staph. 700, Kraatz 757, Fauvel 257, ßey 278; gracilentus Fairm. Lab. Fn. Fr. I, 578, ßey 283; aequalis Muls. et Rey Opusc. Entom. XII, 1861, 154, Rey 281 ; arcuatus Rey 282; suhgriseus Casey Revision Sten. Americ. North of Mexico 127; in- distinctus Casey ibid. 130; ? enodis Casey ibid. 126. — Von buphthalmus durch deut- lich hervortretende weissgraue Behaarung und viel weniger dichte Punktirung des ziemlich glänzenden Vorderkörpers, längere Flügeldecken, viel schwächere und kürzere Basalkielchen der vorderen Dorsalsegmente und durch die Sexualcharaktere des (f leicht zu unterscheiden. Schwarz, ziemlich glänzend, durch feine und kurze weissliche Behaa- rung grau schimmernd, die Wurzel der Kiefertaster gelb. Der Kopf breiter als der Hals- schild, fast so breit als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen breit und seicht, aber deutlich eingedrückt, im Eindruck mit zwei äusserst schwachen oder fast verwischten Längsfurchen, zwischen denselben beinahe eben. Das dritte Fühlerglied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinter der Mitte massig verengt, gleichmässig gewölbt, viel stärker als der Kopf, stark, tief und sehr dicht punktirt, ohne Mittelfurche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, leicht gewölbt, ziemlich eben, in der Mitte der Seiten nur sehr schwach und undeutlich eingedrückt, sehr stark, tief und dicht punktirt. Das Abdomen massig stark und dicht, hinten feiner punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen mit je vier sehr kurzen, oft undeutlichen Mittelkielchen. Das zweite Glied der Hintertarsen wesentlich länger als das dritte. Beim (^ das sechste Veutralsegraent an der Spitze breit stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes breit und äusserst schwach ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung sehr schwach niedergedrückt und dichter behaart. Die Hinter- schienen an der Innenseite wenig weit hinter der Spitze mit einem sehr kleinen, dornförmigen Zähnchen. Long. 3— 3*5 mm. lieber den grössten Theii der palae- arctischen Region verbreitet ; auch in Nordamerika. Nicht häufig. 41. Stenus trivialis Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 760. — Von ziem- lich flacher Gestalt, dem St. vafellus am ähnlichsten, schwarz, durch die massig 124. Gatt. Stenus. 575 feine weissliche Behaarung matt grauschimmernd. Die Taster schwärzlich, ihr erstes Glied gelb. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied nicht länger als das vierte. Der Kopf ungefähr so breit wie die Flügeldecken, massig dicht, stark und tief punktirt, die Stirn leicht vertieft, die Längsfurchen sehr seicht und undeutlich, der Zwischen- raum zwischen denselben eben. Halsschild an der Basis mehr als halb so breit als die Flügeldecken, kaum länger als vor der Mitte breit, hinter derselben stärker verengt, oben sehr flach, eben, dicht, stark und tief punktirt, die Zwischenräume der Punkte stellenweise leicht gerunzelt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ebenso punktirt, flach und eben. Das Abdomen massig dicht, tief punk- tirt, gegen die Spitze wenig verschmälert. Die Beine ziemlich kurz, an den Hinter- tarsen das zweite Glied wenig länger als das dritte. Beim cf das sechste Ventral- segment leicht, das fünfte kaum bemerkbar ausgerandet. Von morio durch etwas geringere Grösse, flachere, mehr gleichbreite Gestalt, stärkere Punktirung, fast gleichbreites Abdomen und kürzere Fühler verschieden. Nach Fauvel (Fn. gallo-rhen. III, 257) von morio nicht specifisch verschieden. Long. 2'bmm. Von Kahr in Tirol in Mehrzahl gesammelt. (Ex Kraatz.) 42. Stenus melanarius Steph. 111. Brit. V, 299, Fauvel 254; cinemscens Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 539, Gen. Spec. Staph. 701, Kraatz 759, Rey 265; 7tigri- palpis Thoms. Skand. Col. II, 221, IX, 194; rugulosus Rey 268. — Dem St. morio äusserst ähnlich, von demselben durch etwas schmäleren Kopf, zwischen den Furchen deutlich gewölbte Stiirn, kürzere Fühler, weniger gewölbten Halsschild, weniger dicht punktirtes Abdomen, kürzere Hintertarsen und durch einfache Hinterschienen und einfaches fünftes Ventralsegment des c^ verschieden. Ziemlich glänzend, schwarz, mit äusserst kurzer und feiner weisslicher Behaarung, die Wurzel der Kiefertaster bräunlich gelb. Der Kopf breiter als der Halsschild, etwas schmäler als die Flügel- decken, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten, nach vorn convergirenden Stirnfurchen, deren Zwischenraum gewölbt ist und das Niveau des oberen Augenrandes erreicht. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied nur wenig länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, nach hinten nur massig verengt, stark, tief und sehr dicht punktirt, weniger ge- wölbt als bei morio, vor der Basis in der Regel leicht niedergedrückt, ohne Mittel- furche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, hinter dem Schildchen, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten sehr schwach eingedrückt, stark, tief und sehr dicht punktirt. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich stark und massig dicht, hinten weniger stark punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit je sechs kurzen Längskielchen. Das zweite Glied der Hintertarsen wenig länger als das dritte. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 3 — 3*3 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht häufig. 43. Stenus atratulus Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 540, Gen. Spec. Staph. 701, Kraatz 759, Thoms. Skaud. Col. II, 221, Fauvel 256, Rey 269; tenuis, propinquus, externus Rey 272; lotigipennis Rey 268. — Dem melanarius äusserst ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, kürzere Fühler, gröbere Punktirung des Vorder- körpers, hinten stärker verengten Halsschild, im Verhältnisse zum Halsschilde etwas längere Flügeldecken und durch kräftigere Punktirung des Abdomens verschieden. Beim (f ist auch das fünfte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes etwas ausgebuchtet. Long. 2'5 — 3 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Nicht häufig. 44. Stenus subdejn'essus Muls. et Rey Opusc. Ent. XII, 1861, 158, Rey 276; explorator Fauvel 254. — Dem melanarius und atratulus sehr nahe stehend, von beiden durch kürzere, innerhalb der Schultern und an den Seiten kaum ein- gedrückte Flügeldecken verschieden. Glänzend schwarz, auf dem Vorderkörper äusserst kurz, kaum erkennbar, auf dem Abdomen deutlich weisslich pubescent, das erste 576 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Glied der Kiefertaster braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, kräftig und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt. Die Fühler etwas länger als bei atratulus, ihr drittes Glied fast um ein Drittel länger als das zweite. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, hinten massig verengt, stark, tief und sehr dicht punktirt, vor der Basis meist mit schwacher Andeutung einer Mittelfurche. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, kaum stärker, aber nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen vorn ziemlich kräftig und dicht, hinten feiner punktirt. die vorderen Dorsalsegmente in dei- basalen Querfurche mit je vier kurzen, deutlichen Längskielchen. Long. 2-5 — 2*7 mm,. Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Spanien. Selten. 45. Stenus Tnelanopus Marsh. Ent. Brit. 528; Fauvel 256; nitidus Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 450, Erichs. Gen. Spec. Staph. 703, Kraatz 756, Thoms. Skand. Col. II, 225, ßey 256; capitatus Eppelsh. Stett. Entom. Zeitg. 1878, 421; discretus Key 261. — Von den vorhergehenden Arten durch ziemlich tiefe Stirnfurchen ver- schieden, überdies durch stark glänzende Oberseite und starke, nicht sehr dichte Punktirung ausgezeichnet. Glänzend schwarz, fein und wenig dicht weisslich be- haart, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf etwas breiter als der Hals- schild, so breit wie die Flügeldecken, ziemlich stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei ziemlich tiefen, nach vorn convergirenden Stirnfurchen, zwischen denselben ziemlich gewölbt oder stumpf gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied aber merklich länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vor der Mitte ge- rundet, hinter der Mitte ziemlich verengt, viel kräftiger als der Kopf, stark, tief und nicht sehr dicht punktirt, zwischen den Punkten mit glatten Zwischenräumen, vor der Basis meist mit ziemlich tiefer Mittelfurche. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, an der Naht innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten leicht eingedrückt, sehr grob und nicht sehr dicht punktirt. Das Abdomen massig stark und massig dicht punktirt. Die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Quer- furchen mit vier schwachen Längskielchen. Beim (^ das sechste Ventralsegment an der Spitze leicht ausgerandet. Long. 3 — 3*5 mm. Europa, Mittelmeergebiet. Nicht häufig. 46. Stenus foraminosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 703, Kraatz 755, Fauvel 257, Note, ßey 259; cribrellus Rey 261. — Dem melanopus sehr nahe stehend, von demselben durch breitere Körperform, schmäleren Kopf, breiteren Hals- schild, längere Flügeldecken und weitläufigere, fast noch stärkere Punktirung des Vorderkörpers verschieden. Der Kopf ist nicht breiter als der Halsschild und viel schmäler als die Flügeldecken. Diese sind um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild. Long. 3 '5 mm. In Oesterreich, nach Rey auch bei Lyon. Sehr selten. 47. Stenus mendicus Erichs. Gen. Spec. Staph. 702; oreophilus Fairm. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, 43, Fauvel 238, Rey 290. — Dem St. morio ähnlich, von demselben durch die viel tieferen Stirnfurchen und durch das Fehlen der Längs- kielchen in den basalen Querfurchen des Abdomens, von incanus durch viel breitere Körperform, weniger tiefe und weniger scharfe Stirnfurchen und durch viel kräftigere und dichtere Punktirung des Vorderkörpers verschieden. Schwarz, mit deutlichem Bleischimmer, mit feiner, weisslicher, an den Seiten der Dorsalsegmente meist ver- dichteter Behaarung bekleidet, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild und etwas schmäler als die Flügeldecken, ziemlich stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei ziemlich tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben massig gewölbt. Die Fühler ziemlich schlank, ihr drittes Glied länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten vor der Mitte gerundet, hinter der Mitte massig verengt, massig gewölbt, ohne deutliche Eindrücke, stark, tief und sehr dicht, aber nicht 124. Gatt. Stenus. 577 runzelig punktirt, in der Mitte bisweilen mit einem schmalen und glatten, nicht vertieften Mittelstreifen. Die Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, wie dieser punktirt, längs der Naht, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten seicht eingedrückt. Das Abdomen ziemlich fein und sehr dicht punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen ohne Kielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes nur sehr schwach ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung schwach niedergedrückt und dichter punktirt. Die Hinterschienen des rf innen nahe der Spitze mit einem sehr kleinen, undeutlichen Dörnchen. Long. 3 — 3'5 mw. West- liches Mittelmeergebiet, nach Key bei Frejus im Dep. Var nicht selten. 48. Stenus incanus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 538, Gen. Spec. Staph. 700, Kraatz 758, Fauvel 239, Eey 292; pygmaeiis Perris Ann. Soc. Ent. Fr. 1865, 506. — Durch schlanke Körperform, verhältnissmässig lange weissliche Behaarung, ziemlich feine Punktirung, tiefe Stirnfurchen und den Mangel der Kielchen in den basalen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente leicht kenntlich. Schwarz, mit deutlichem Bleischimmer, mit feiner, nicht sehr kurzer weisslicher Behaarung be- kleidet, das erste Glied der Kiefertaster bräunlich. Der Kopf breiter als der Hals- schild und schmäler als die Flügeldecken, verhältnissmässig fein und nicht sehr dicht punktirt, mit tiefen, vorn convergirendeu Stirnfurchen, zwischen denselben und jeder- seits neben den Augen ziemlich gewölbt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied merklich länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wesentlich länger als breit, an den Seiten vor der Mitte gerundet, nach hinten ver- engt, stärker als der Kopf, aber nur massig stark und massig dicht punktirt, oft mit kurzer, feiner, glatter, nicht vertiefter Mittellinie. Die Flügeldecken wesentlich länger als der Halsschild, nicht stärker oder etwas feiner und etwas weniger dicht punktirt wie dieser, wenig uneben. Das Abdomen fein und massig dicht punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Längskielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 2*5 — 3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An Flussufern, selten. 49. Stenus pusUliis Steph. 111. Brit. V, 301, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 544, Gen. Spec. Staph. 705, Kraatz 761, Thoras. Skand. Col. H, 229, Fauvel 250, Key 286 ; coniciventris Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 579. — Dem nanus sehr ähnlich, von demselben durch tiefere Stirnfurchen, weniger breiten, auf der Scheibe hinter der Mitte jederseits grubig eingedrückten, gröber und runzelig punktirten Halsschild, längere, ziemlich unebene, gröber punktirte Flügeldecken, dunklere Taster und ganz schwarze Beine verschieden. Tiefschwarz, äusserst kurz, auf dem Vorderkörper kaum erkennbar weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster bräunlichgelb. Der Kopf breiter als der Halsschild, kaum schmäler als die Flügeldecken, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei tiefen, nach vorn conver- girendeu Stirnfurchen , zwischen denselben dachförmig gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten in der Mitte gerundet oder stumpfwinkelig erweitert, hinter der Mitte ziemlich stark ausgeschweift verengt, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, auf dem Rücken hinter der Mitte jeder- seits mit einem grubigen Eindrucke. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, wie dieser stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ziemlich uneben, hinter dem Schildchen, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten seicht eingedrückt. Das Abdomen kurz, nach hinten stark verengt, ziemlich kräftig und dicht punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem äusserst kurzen, oft kaum wahrnehmbaren Mittelkiel. Beim (f das sechste Ventral- segraent an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2*3 — 2*5 mm. Europa, Mittel- meergebiet. Nicht häufig. 50. Stenus exiguus Erichs. Gen. Spec. Staph. 706, Fauvel 250, Rey 289. — Dem pusillus sehr nahe stehend, von demselben durch etwas weniger breite Ganglbaner, Käfer von Mitteleuropa. o? 578 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Körperform , nach vorn verkürzten Mittelkiel der Stirn, etwas weniger kurzen, an den Seiten weniger stark gerundeten, nach hinten weniger verengten Halsschild und durch kürzere, den Halsschild an Länge kaum übertreffende , etwas stärker punktirte Flügeldecken verschieden. Nach Rey vielleicht nur eine brachyptere Form des ptisillus. Long. 2-2 mm. Rheinprovinz (Crefeld), Frankreich (Lyon, Bugey), Grossbritannien. (Ex Rey.) 51. Stenus nanus Steph. 111. Brit. V, 301, Fauvel 240; circularis Gravh. Mon. 233; declaratus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 557, Gen. Spec. Staph. 717, Kraatz 774, Thoms. Skand. Col. II, 229, IX, 197, Rey 307; latior, assequens Rey 309; pusio Casey Rev. Sten. Am. North of Mexico 82. — Von circularis durch ziemlich tiefe Stirn- furchen, die Färbung der Fühler, Taster und Beine, und durch den Mangel eines Mittelkielchens an der Basis der vorderen Dorsalsegmente sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, matt glänzend, äusserst kurz weisslich behaart, die Wurzel der Kiefertaster bräuniichgelb , die Beine rothbraun mit schwärzlichen Knieen oder pechbraun und nur an der Wurzel der Schenkel röthlich. Der Kopf etwas breiter als der Hals- schild, wenig schmäler als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei ziemlich tiefen, nach vorn convergirenden Stirnfurchen, zwischen denselben dachförmig gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, viel breiter als lang, etwas vor der Mitte der Seiten stark gerundet oder fast stumpfwinkelig erweitert, stärker als der Kopf, stark, tief und äusserst dicht, aber nur schwach runzelig punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Die Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, stark, tief und äusserst dicht, aber nicht oder nur schwach runzelig punktirt, ziemlich eben. Das Abdomen nach hinten stark conisch verengt, massig stark und sehr dicht, hinten feiner punktirt, in den basalen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit gröberer Punktirung, ohne Kielchen. Beim rf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2 — 2*3 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet, auch in Nordamerika. Viel weniger häufig als circularis. 52. Stenus circularis Gravh. Micr. 157. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 556, Gen. Spec. Staph. 717, Kraatz 774, Thoms. Skand. Col. II, 219, Fauvel 249, Rey 304. • — Durch die kurze, breite Körperform, den kurzen und breiten Halsschild, das nach hinten stark conisch verengte Abdomen, sehr seichte Stirnfurchen und die Färbung der Fühler, Taster und Beine sehr leicht kenntlich. Schwarz, ziemlich matt, äusserst kurz, auf dem Vorderkörper kaum erkennbar weisslich behaart, die Fühler mit Aus- nahme der Keule, die Taster und die Beine gelbroth, die Kniee oft mehr oder minder bräunlich. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügel- decken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, seichten, nach vorn convergirenden Längsfurchen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken , viel breiter als lang , an den Seiten bis hinter die Mitte stark ge- rundet, hinten stark verengt, viel stärker als der Kopf, ziemlich kräftig und äusserst dicht runzelig punktirt, leicht gewölbt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, aber stärker und nicht ganz so dicht wie dieser, kräftig und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen nach hinten stark conisch verengt , glänzend, massig stark und sehr dicht, hinten feiner punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem deutlichen Mittelkiel. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2 — 2*3 mm. Europa, Mittelmeergebiet. Häufig. 53. Stenus ^yuniilio Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 558, Gen. Spec. Staph. 718, Kraatz 775, Thoms. Skand. Col. II, 219; atomarius Casey Revis. Sten. Am. North of Mexico 84. — Mit circularis und nanus sehr nahe verwandt, kleiner und etwas schmäler und flacher als circularis. Tiefschwarz, wenig glänzend, auf dem Vorder- körper kaum erkennbar weisslich behaart, das erste Glied und die Wurzel des zweiten 124. Gatt. Stenus. 579 Gliedes der bräunlichschwarzen Taster gelb, die Beine bräunlichgelb oder braunroth, die Kniee kaum dunkler , die Tarsen schwärzlich. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, stark, tief und sehr dicht punktirt, die Stirn vertieft, im Grunde mit zwei Längsfurchen, die nur dadurch bemerkbar werden, dass der Zwischenraum zwischen denselben etwas gewölbt ist, dabei aber aus dem Grunde der Vertiefung nicht hervortritt. Der Halsschild um die Hälfte schmäler als die Flügeldecken, kaum so lang als breit, an den Seiten gerundet, in der Mitte am breitesten, nach vorn und hinten gleichmässsig verengt, gewölbt, dicht und stark punktirt, die Zwischen- räume der Punkte gewölbt, so dass die Oberseite in gewisser Richtung dicht ge- körnt erscheint. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, schwach gewölbt, stark, tief und dicht, hie und da etwas gerunzelt punktirt. Das Abdomen nach hinten kegelförmig verschmälert, ziemlich schmal gerandet, dicht und tief punktirt. Beim cf die Spitze des sechsten Ventralsegmentes dreieckig ausgeschnitten, das fünfte Ventralsegment weit und flach ausgerandet. Long. 2 mm. Deutschland, Polen, Schweden, Finnland, Sibirien, Nordamerika. (Ex Erichson). 54. Stenus vafellus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 554, Gen. Spec. Staph. 715, Kraatz 771, Thoms. Skand. Col. II, 224, IX, 195, Fauvel 258, Key 300. — Dem St. ßiscipes ähnlich, von demselben durch breiteren, vor der Mitte erweiterten Hals- schild, längere Flügeldecken und durch viel breiter abgesetzte Seiten des Halsschildes verschieden. Ziemlich glänzend, schwarz, mit schwachem Bleischimmer, sehr fein weisslich behaart , das erste Glied der Kiefertaster gelb . die Beine bräunlichroth, mit mehr oder minder schwärzlichen Knieen. Der Kopf etwas breiter als der Hals- schild, so breit oder deutlich breiter wie die Flügeldecken , ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten, breiten Stirnfurchen, zwischen denselben ziemlich gewölbt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied merk- lich länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als vor der Mitte breit, an den Seiten bis hinter die Mitte ziemlich stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, oben flach gewölbt, stark, tief und sehr dicht punktirt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, noch etwas stärker, aber nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen massig stark und dicht, hinten wenig feiner punktirt, die vorderen Dorsal- segmente in der basalen Querfurche mit je vier kleinen Längskielchen. Beim cf das sechste Ventralsegraent an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2*5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 55. Stenus cautus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 553, Gen. Spec. Staph. 715, Kraatz 770; macroce2->halus Aube Mat. Cat. Grenier 1863, 38, Fauvel 259, Key 298. — Dem vafellus sehr nahe stehend, kräftiger und gedrungener gebaut, die Beine dunkler braunroth, Kopf, Halsschild und Flügeldecken viel gröber punktirt, der Kopf breiter, merklich breiter als die Flügeldecken, der Halsschild vor der Mitte stärker gerundet erweitert, hinten stärker verengt, das Abdomen gleichfalls stärker und weniger dicht punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen mit vier deutlicheren Mittelkielchen. Beim rf das Metasternum in der Mitte viel feiner und dichter punktirt. Das sechste Ventralsegment an der Spitze seicht stumpf- winkelig ausgerandet, das fünfte am Hinterrande in der Mitte seicht ausgebuchtet, jederseits der Ausbuchtung mit längeren , schwach convergirenden Haaren besetzt, vor der Ausbuchtung schwach halbkreisförmig eingedrückt, im Eindrucke sehr fein und dicht punktirt. Long. 3 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. 56. Stenus fuscipes Gravh. Micr. 157, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 555, Gen. Spec. Staph. 716, Kraatz 772, Thoms. Skand. Col. II, 225, IX, 195, Fauvel 259, Key 303; femorellKS Zetterst. Ins. Läpp. 71; fulvlpes Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 446; curvipes Steph. 111. Brit. V, 285; argijrostoma Steph. 111. Brit. V, 288. — Durch die sehr fein gerandeten Seiten des Abdomens, ziemlich gewölbte Körperform und die sehr starke Punktirung des Vorderkörpers leicht kenntlich. Ziemlich glänzend, schwarz, äusserst kurz weisslich behaart, die Wurzel der Kiefertaster gelb, die Beine 37* 580 "^1^1- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. bräunlichroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied merklich länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, ziemlich gewölbt, stärker als der Kopf, sehr stark, tief und dicht punktirt. Die Flügeldecken so lang oder kaum länger als der Halsschild, leicht gewölbt, ziemlich eben, sehr stark, tief und dicht punktirt. Das Abdomen an den Seiten sehr schmal gerandet, ziemlich kräftig und dicht, hinten feiner punktirt. die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen mit je vier kurzen Längs- kielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2 '2 — 2 '5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Häufig. 57. Stenus Argus Gravh. Mon. 231, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 552, Gen. Spec. Staph. 714, Kraatz 770, Thoms. Skand. Col. II, 224, IX, 195, Fauvel 262, Rey 312; opticus Gyllh. Ins. Suec. IV, 504; decipiens Leprieur Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 201 ; agevs Casey ßevis. Sten. Am. North of Mexico 116. — Ji^m fuscipes ähnlich, von demselben durch weniger starke Punktirung des Vorderkörpers, längere Flügeldecken, breiter gerandetes Abdomen und durch schwach zweilappiges viertes Tarsalglied ver- schieden. Ziemlich glänzend schwarz mit schwachem ßleischimmer, fein weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster gelb, die Beine braunroth mit schwärzlichen Knieen und Tarsen oder braun mit braunrother Basalhälfte der Schenkel. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, sehr seichten Längsfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied deut- lich länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken ^ wenig länger als in der Mitte breit, an den Seiten bis hinter die Mitte massig gerundet, hinten massig verengt, massig gewölbt, stark, tief und sehr dicht punktirt. Die Flügeldecken merklich länger als der Halsschild, wie dieser stark, tief und dicht punktirt, leicht gewölbt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen ziemlich gewölbt, mit nicht sehr breit abgesetzten Seiten, ziemlich stark und dicht, hinten feiner punk- tirt, die vorderen Dorsalsegmente in den basalen Querfurchen mit vier sehr kurzen Längskielchen. Das vierte Tarsalglied etwa bis zur Mitte zweilappig. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze sehr seicht stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes sehr schwach ausgebuchtet. Long. 3 — 3' 6 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet; auch in Nord- amerika. Selten. 58. Stenus humilis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 554, Gen. Spec. Staph. 716, Kraatz 773, Thoms. Skand. Col. II, 218. IX, 194, Fauvel 263, Rey 310; fuscipes Ljungh Web. Beitr. II, 159; Argtis Gyllh. Ins. Suec. IV, 503; picipes Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 513; synonymus Gemming. Harold Cat. Cul. Monach. II, 640; mam- mops Casey Revision Sten. Am. North of Mexico 97. — Ungeflügelt, durch die kurzen, ziemlich flachen, ziemlich grob und äusserst dicht runzelig punktirten Flügeldecken, das Vorhandensein eines Mittelkielchens an der Basis der vorderen Dorsalsegmente und durch schwach zweilappiges viertes Glied der Tarsen leicht kenntlich. Schwarz, wenig glänzend, äusserst kurz weisslich behaart, die Kiefertaster gelb mit bräun- lichem dritten Gliede, die Beine gelbroth oder bräunlichroth mit braunen Knieen und Tarsen. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, ziemlich stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den sehr grossen und sehr stark vorspringenden Augen mit zwei sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wesentlich länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang oder länger als breit, an den Seiten gerundet, nach hinten etwas stärker als nach vorn verengt, oben flach ge- wölbt, etwas stärker als der Kopf, stark, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, in der Mitte der Seiten sehr seicht eingedrückt. Die Flügeldecken an der Naht etwas 124. Gatt. Stenus. 581 kürzer als der Halsschild, nach hinten deutlich erweitert, hinten unter einem ge- meinschaftlichen, ziemlich stark einspringenden, stumpfen Winkel abgestutzt, ziemlich flach, stark, tief und äusserst dicht runzelig puuktirt. Das Abdomen vorn ziemlich kräftig und dicht, hinten feiner punktirt, die vorderen Dorsalsegmente an der Basis mit einem kurzen Mittelkiel. Das vierte Tarsenglied schwach zweilappig. Beim rf das sechste Ventralsegment an der Spitze stumpfwinkelig ausgerandet, das fünfte am Hinterrande in der Mitte sanft ausgebuchtet, jederseits der Ausbuchtung mit kurzen, nach innen convergirenden Haaren besetzt, vor der Ausbuchtung nieder- gedrückt und femer und dichter punktirt. Long. 3 — 3 * 5 mm. üeber den grössten Theil von Europa verbreitet, auch in Nordamerika. In Wäldern unter feuchtem Moos und Laub. Häufig. 59. Stenus carbonaHus Gyllh. Ins. Suec. IV, 505, Thoms. Skand. Col. II, 218, Fauvel 263; niger Mannh. Brach. 43, Kraatz 753; opacus Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 543, Gen. Spec. Staph. 705, Rey 294; dehilis Eye Entom. Monthl. Mag. I, 1864, 42; sublobatus Muls. et ßey Opusc. Entom. XII, 1861, 160. — Dem buph- thalmns ähnlich, von demselben durch flachere Körperform, mit einem Mittelkiele ver- sehene vordere Dorsalsegmente und durch schwach zweilappiges viertes Glied der Tarsen leicht zu unterscheiden, von humilis durch weniger starke Punktirung, längere Flügeldecken und ganz schwarze Beine verschieden. Mattschwarz, äusserst kurz und undeutlich weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten etwas stärker verengt als nach vorn, flach gewölbt, kaum stärker als der Kopf und äusserst dicht punktirt, ziem- lich eben, ohne Mittelfurche. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, hinten unter einem gemeinschaftlichen, stark einspringenden, stumpfen Winkel abgestutzt, etwas niedergedrückt, wenig uneben, etwas stärker als der Halsschild, äusserst dicht und schwach runzelig punktirt. Das Abdomen massig fein, ziemlich tief und sehr dicht punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem deutlichen Mittelkiel, das erste freiliegende Dorsalsegment in der Mitte zwischen diesem und dem Seitenrande jederseits noch mit einem sehr kurzen Längskielchen. Das vierte Tarsenglied schwach zweilappig. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze ziemlich breit stumpfwinkelig ausgeschnitten, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung niedergedrückt und dichter pubescent. Long. 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. Subg, Tesnus ßey. 60. Stenus eumerus Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. XI, 1850, 220, Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 425, Kraatz 777, Fauvel 261, Rey 321. — Unter den Arten mit un- gerandetem Abdomen durch das Vorhandensein von je drei Längskielchen an der Basis der vorderen Dorsalsegmente sehr ausgezeichnet. Schwarz, ziemlich glanzlos, äusserst kurz weisslich behaart, die Wurzel der Kiefertaster gelb, die Beine ganz braun oder die Wurzel der Schenkel und die Mitte der Schienen braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, wenig stark, aber äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten und seichten Längsfurchen, zwischen denselben schwach gewölbt, in der Mittellinie bisweilen fein gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied deutlich länger als das vierte. Der Hals- schild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als vor der Mitte breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, viel stärker als der Kopf, ziemlich grob und äusserst dicht runzelig punktirt, in der Mittellinie seicht gefurcht. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, gröber als dieser, grob und äusserst dicht runzelig punktirt, leicht gewölbt, wenig uneben. Das Abdomen 582 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. dick, gewölbt, nach hinten ziemlich stark verengt, an den Seiten der vorderen frei- liegenden Dorsalsegmente sehr schmal gerandet, vorn ziemlich kräftig und sehr dicht, hinten feiner und weniger dicht punktirt, in den basalen Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit drei Längskielchen, von welchen das mittlere sehr deutlich her- vortritt. Beim cf das Metasternum in der Mitte schwach eingedrückt und sehr fein und dicht punktirt, das sechste Ventralsegment an der Spitze dreieckig ausgeschnitten, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes schwach ausgebuchtet. Die Schenkel des (^ sind schwach verdickt. Long. 2*5 — 3 mtn. lieber die Pyrenäen, Alpen und Kar- pathen verbreitet. Auch in Finnland. Sehr selten. 61. Stenus opticus Gravh. Mon. 231, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 560, Gen. Spec. Staph. 720, Kraatz 778, Thoms. Skand. Col. II, 222, Fauvel 261, Rey 319. — Durch das ungerandete Abdomen, den glanzlosen, äusserst dicht punktirten Vorder- körper, die flache Stirn und vier deutlich hervortretende Längskielchen an der Basis der vorderen Dorsalsegmente leicht kenntlich. Schwarz , glanzlos , kaum erkennbar weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster gelb, die Beine braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht runzelig punktirt, zwischen den Augen eben, ohne deutliche Stirnfurchen. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied merklich länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als in der Mitte breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten etwas stärker verengt als nach vorn, ziemlich stark und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken so lang oder länger als der Halsschild, so wie dieser ziemlich stark und äusserst dicht runzelig punktirt, flach gewölbt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen dick, nach hinten verengt, an den Seiten ungerandet, vorn gröber, aber seicht und wenig dicht, hinten fein punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit vier deutlichen Längskielchen. Beim (f das vierte Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2*3 — 2 '8 mtn. Nord- und Mitteleuropa. Am Rande überschwemmter Wiesen bisweilen in Anzahl, im Allgemeinen aber selten. 62. Stenus crassus Steph. Ill.Brit. V, 287, Fauvel 260 (ex parte); nigrüulus Erichs. Kf. Mk. Brandb. I, 559, Gen. Spec. Staph. 719, Kraatz 775 (ex parte); atra- tulns var. b Heer Fn. Helv. I, 220; minutus Hochh. Bull. Mose. 1849, 1, 176; crassi- ventris Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1857, 229, Skand. Col. II, 226, Rey 316. — Von opticus durch bedeutendere Grösse, ziemlich glänzenden, viel stärker und weniger dicht punktirten Vorderkörper, schmäleren Kopf, meist schwach gekielte Stirn und schwarze Beine leicht zu unterscheiden. Ziemlich glänzend schwarz, äusserst kurz weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster gelb. Der Kopf wenig breiter als der Halsschild , etwas schmäler als die Flügeldecken , stark, tief und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten und sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben schwach dachförmig erhoben 'und in der Mittellinie meist schwach gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied deutlich länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als vor der Mitte breit, an den Seiten bis hinter die Mitte sanft gerundet, hinten massig verengt, stark, tief und sehr dicht punktirt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, kaum stärker und fast ebenso dicht wie dieser punktirt, leicht gewölbt, ziemlich eben. Das Abdomen dicht gewölbt , nur an den Seiten der vorderen Segmente sehr fein gerandet, vorn ziemlich kräftig und wenig dicht, hinten feiner punktirt, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente mit vier deutlichen Längskielchen. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 3— 3*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Nicht selten. 63. Stenus formicetorufn Mannh. Bull. Mose. 1843, 83; litoralia Thoms- Öfv. Vet. Ac. Förh. 1857, 229, Skand. Col. II, 226, Rey 318; borealis Mäklin Öfv Finsk. Vet. Soc. XXII, 83; iniermedms Rey 318; nigrüulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg- I, 559, Gen. Spec. Staph. 719, Kraatz 775 fex parte); crassus Fauvel 260 (ex parte). — Dem crassus sehr nahe stehend, kleiner, die Beine braunroth, der Kopf etwas 124. Gatt. Stenus. 583 breiter, zwischen den Augen mit zwei sehr seichten Furchen, zwischen denselben flach gewölbt, nicht gekielt, das Abdomen etwas stärker punktirt. Nach Erichson, Kraatz und Pauvel von crassus nicht specifisch verschieden, von Thomson, J. Sahl- berg und Eey als eigene Art festgehalten. Long. 2* 3 — 2'5mm. Nord- und Mittel- europa. Bei Formica rtifa. Selten. 64. Stenus nigritulus Gyllh. Ins. Suec. IV, 502, Thoms. Skand. Col. II, 229, Fauvel 264, Rey 323; mikolor Steph. 111. Brit. V, 286; campestris Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 559, Gen. Spec. Staph. 719, Kraatz 776. — Mit brunnipes sehr nahe verwandt, von demselben durch die Färbung der Taster und Beine, sehr seichte Stirn- furchen und viel längere, viel dichter punktirte Flügeldecken verschieden. Schwarz, wenig glänzend, äusserst kurz weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster gelb, die Beine ganz schwarz oder pechbraun. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen beinahe eben, die Stirnfurchen sehr seicht. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied fast um die Hälfte länger als das zweite. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, etwas länger als vor der Mitte breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, flach, tief und äusserst dicht runzelig punktirt, ohne Ein- drücke. Die Flügeldecken deutlich länger als der Halsschild, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie dieser und nur schwach runzelig punktirt, wenig uneben. Das Abdomen dick, cylindrisch, nach hinten nur wenig verengt, ungerandet oder nur an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente schwach gerandet, namentlich auf den vor- deren Dorsalsegmenten stark und sehr dicht punktirt, in den gröber punktirten Quer- furchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Längskielchen. Das vierte Tarsenglied schwach zweilappig. Beim (f das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach aus- gerandet. Long. 3 '5 — 4 ww. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 65. Stenus brunnipes Steph. 111. Brit. V, 285, Fauvel 265; Marshami Steph. 1. c. 284; gracilis Steph. 1. c. 288; unicolor Erichs. Gen. Spec. Staph. 720, Kraatz 777, Thoms. Skand. Col. II, 230, IX, 197, Rey 324; laÜcoUis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1851, 133; cribriventer Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 584. — Durch nicht oder nur sehr schmal und unvollständig gerandetes Abdomen, starke und sehr dichte Punktirung, kurze Flügeldecken und durch deutlich, wenn auch schwach zweilappiges viertes Tarsenglied sehr ausgezeichnet und leicht kenntlich. Schwarz, ziemlich glän- zend, äusserst kurz weisslich behaart, das erste Glied der Kiefertaster und die Wurzel des zweiten gelb, die Beine bräunlichroth mit schwärzlichen Knieen. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei ziemlich breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben ziemlich gewölbt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, oben ziemlich flach, stark, tief und äusserst dicht punktirt. Die Flügeldecken an der Naht fast etwas kürzer als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, hinten unter einem gemeinschaftlichen stumpfen Winkel abgestutzt, fast gröber, aber nicht ganz so dicht wie der Halsschild punktirt. ziemlich eben. Das Abdomen dick, vorn cylin- drisch, nach hinten verengt oder zugespitzt, an den Seiten nicht oder nur sehr fein gerandet, fast bis zur Spitze stark und sehr dicht punktirt, in den gröber punk- tirten Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente ohne Längskielchen. Beim rjT das sechste Ventralsegment an der Spitze äusserst schwach ausgerandet. Long. 3 — 'd'omm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. In den Wäldern unter feuchtem Moos und abgefallenem Laub häufig. Subg. Hypostenus Rey. 66. Stenus latifrons Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 572, Gen. Spec. Staph. 743, Kraatz 797, Thoms. Skand. Col. II, 230, Fauvel 265, Rey 404. — Dem brun- nipes ähnlich, von demselben durch viel weniger starke Punktirung des Vorderkör- 584 "^III- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. pers und des Abdomens, durch längere, ziemlich gleichbreite Flügeldecken und namentlich durch sehr tief, fast bis zur Wurzel zweilappiges viertes Tarsalglied, von fulvicornis durch die Färbung der Fühler und weniger starke Punktirung verschieden. Schwarz, wenig glänzend, mit schwachem Bleischimmer, äusserst kurz weisslich be- haart, die zwei ersten und die drei letzten Pühlerglieder braunroth, das erste Glied und die Wurzel des zweiten Gliedes der bräunlichen Kiefertaster gelb, die Beine braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, ziemlich stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten und sehr seichten Stirnfurchen , zwischen denselben sehr schwach ge- wölbt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, nicht stärker als der Kopf und äusserst dicht punktirt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken sehr wenig länger als der Halsschild, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, ohne deutliche Eindrücke. Das Abdomen dick, vorn cylindrisch, an den Seiten nicht gerandet, ziemlich kräftig und sehr dicht, aber viel weniger stark als bei brunnipes punktirt. Das dritte Tarsal- glied an der Spitze ausgerandet, das vierte viel breiter als das dritte, fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim (f das sechste Ventralsegment durch einen schmalen, spitz- winkeligen Einschnitt bis über die Mitte getheilt, das fünfte Ventralsegmeut in der Mitte mit einem breiten, die Basis aber nicht erreichenden Eindruck, dessen Seiten leicht faltig erhoben sind, am Hinterrande in der Breite des Eindruckes ausgerandet. Long. 3*3 — "d'bmm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 67. Stenus fulvicornis Steph. Hl. Brit. V, 284; paganus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 571, Gen. Spec. Staph. 742, Kraatz 796, Thoms. Skand. Col. H, 231, IX, 198, Fauvel 266, Rey 403. — Dem St. latifrons sehr nahe stehend , glänzender, auf dem Vorderkörper und auf dem Abdomen kräftiger punktirt, das dritte bis achte Fühlerglied und die Kiefertaster mit Ausnahme des Endgliedes hellgelb, die Beine braunroth mit helleren Tarsen. Von St. tarsalis durch viel geringere Grösse, die Färbung der Fühler, Taster und Beine, viel stärkere Punktirung des Vorderkörpers, kürzere Flügeldecken, weniger dichte Punktirung des Abdomens und die ähnlich wie bei latifrons ausgebildeten Sexualcharaktere des cf verschieden. Long. 3*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 68. Stenus tarsalis Ljungh Web. Mohr Beitr. II, 157, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 569, Gen. Spec. Staph. 732, Kraatz 794, Thoms. Skand. Col. II, 232. Fauvel 267, Rey 400; buphthalmus Ljungh Web. Mohr Arch. I, 67; clavicornis Gravh. Micr. 156; riparms Runde Brach. Hai. 16; nigriclavis Steph. 111. Brit. V, 285; flavi- tarsis Steph. 1. c. 286; rtißtarsis Steph. 1. c. 286; insidiosus Solsky Bull. Mose. 1864, II, 449; roscidus Snellen v. VoUenh. Bowst. Fn. Nederl. II, 71; reconditus Casey Revis. Sten. Am. North of Mexico 173. — Durch die Färbung der Fühler, Taster und Beine und das ungerandete Abdomen leicht kenntlich. Schwarz mit deutlichem Bleischimmer, äusserst kurz weisslich behaart, die Fühler gelb mit schwarzem ersten Gliede und bräunlicher Keule, die Kiefertaster ganz gelb, die Beine schwarz mit gelbrothen Tarsen. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, massig stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten und seichten Stirnfurchen, zwischen denselben sehr schwach gewölbt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied fast um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, so lang oder wenig länger als breit, an den Seiten massig gerundet, hinten massig verengt, stärker als der Kopf und sehr dicht punktirt, auf dem Rücken hinter der Mitte jederseits mit einem schwachen, oft undeutlichen Ein- druck. Die Flügeldecken etwa um ein Viertel länger als der Halss child, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, leicht gewölbt, vorn neben der Naht jederseits etwas erhoben. Das Abdomen dick, vorn cylindrisch, nach hinten leicht verengt, stark, tief und bis zur Spitze sehr dicht punktirt. Das dritte Tarsenglied breiter als das zweite, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim cf das sechste 124. Gatt. Stenus. 585 Ventralsegment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 4 — 4*5 mw. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet; auch in Nordamerika. Häufig. 69. Stenus similis Herbst Fuessly Archiv V, 1784, 151, Fauvel 267; ocu- latus Gravh. Micr. 155, Erichs. Kf. Mls. Brandbg. I, 561), Gen. Spec. Staph. 733, Kraatz 795, Thoms. Skand. Col. II. 232, Eey 397; cognatm Steph. 111. Brit. V, 283; modestus Luc. Expl. Alg. Ent. 124, Note, pl. 13, f. 5; siculus Stierl. Mitthlg. Schweiz. Ent. Ges. II, 1867, 221. — Durch die Grösse, die Färbung der Fühler, Taster und Beine und durch das ungerandete Abdomen leicht kenntlich. Schwarz, mit schwachem Blei- schimmer, äusserst kurz weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine gelb, das erste Fühlerglied und die Kniee schwarz. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei kurzen, breiten und sehr seichten Stirnfurchen, zwischen denselben sehr schwach gewölbt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, ihr drittes Glied um mehr als die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, etwas länger als breit, an den Seiten massig gerundet, hinten massig ver- engt, kaum stärker als der Kopf, ziemlich stark und sehr dicht punktirt. an den Seiten hinter der Mitte jederseits mit einem schwachen Schrägeindruck. Die Flügel- decken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, vorn jederseits der Naht schwach erhoben. Das Ab- domen dick, vorn cylindrisch, nach hinten verengt, bis zur Spitze stark und sehr dicht punktirt. Das dritte Tarsenglied kaum breiter als das zweite, an der Spitze nicht ausgerandet, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim rf das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig eingeschnitten, das fünfte in der Mitte des Hinterrandes kaum, das vierte aber sehr deutlich ausgerandet, vor der Ausrandung leicht niedergedrückt und länger behaart. Long. 5 — 5 '5 mm. Ueber Europa und das Mittelmeergebiet verbreitet. Häufig. 70. Stenus solutus Erichs. Gen. Spec. Staph. 734, Fauvel 268, Rey 395. — Durch ungerandetes, sehr fein und dicht punktirtes Abdomen, tief zweilappiges viertes Tarsalglied und durch die Färbung der Fühler, Taster und Beine sehr leicht kenntlich. Schwarz, mit ziemlich starkem Bleischimmer, massig kurz und ziemlich dicht weisslich behaart, die Fühler, Taster and Beine gelb, die Fühler oft mit bräunlicher Keule, die Vorderschenkel mit einem schwärzlichen Fleck, die Mittel- schenkel mit einem breiteren schwärzlichen Ring vor der Spitze, die Hinterschenkel mit schwarzer Apicalhälfte, die Mittel- und Hinterschienen am oberen Rande von der Basis bis über die Mitte und die drei ersten Glieder der Mittel- und Hinter- tarsen an der Spitze schwärzlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, ziemlich fein und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen ein- gedrückt, im Eindrucke mit zwei nach vorn convergirenden, massig tiefen Stirn- furchen, zwischen denselben leicht gewölbt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten sanft gerundet, nach hinten kaum stärker als nach vorn verengt, an den Seiten ziemlich fein und ausseist dicht, in der Mitte stärker und weniger dicht punktirt. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, massig stark und dicht punktirt, vorn jederseits der Naht schwach erhoben. Das Abdomen dick, vorn cylindrisch, nach hinten verengt, in den Quer- furchen der vorderen Dorsalsegmente massig stark, im Uebrigen aber namentlich gegen die Spitze sehr fein und dicht punktirt. Das dritte Tarsenglied breiter als das zweite, an der Spitze ausgerandet, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim c^ das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig eingeschnitten, das vierte in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet und vor der Ausbuchtung leicht nieder- gedrückt. Long. 5— 5'5 mm. Westliches Mitteleuropa. Selten. 71. Stenus cicindeloides Schall. Act. Hall. I, 334, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 570, Gen. Spec. Staph. 734, Kraatz 795, Thoms. Skand. Col. H, 231, Fauvel 268, Eey 393; buphthalmus Rossi Fn. Etrusc. I, 252; clavicornis Rossi Fn. 586 ^III- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Etrusc. Mant. I, 98 ; biguttahis var. Oliv. Eilt. III, 44, 5, pl. I, f. 3 d ; similis var. ß Ljungh Web. Mohr Archiv I, 1, 66; scabrior Steph. 111. Brit. V, 282. — Durch die Grösse, das ungerandete Abdomen und die ausserordentlich grobe Punktirung des Vorderkörpers sehr leicht kenntlich. Schwarz, glänzend, nicht sehr kurz, auf dem Vorderkörper aber sehr spärlich weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühler gegen die Spitze meist braun oder schwärzlich, die Spitze der Vorderschenkel in geringerer, die der Mittel- und Hinterschenkel in grösserer Ausdehnung, der obere Rand der Schienen von der Basis bis weit über die Mitte und die Spitze der Tarsenglieder, mit Ausnahme des vierten, dunkelbraun oder schwärzlich. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild und deutlich schmäler als die Flügeldecken, sehr stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten Stirnfurchen, zwischen denselben sehr schwach gewölbt. Die Fühler massig lang, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten wenig stärker als nach vorn verengt, sehr grob und dicht, in der Mitte noch gröber und weniger dicht punktirt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, an den Seiten sehr grob und dicht, auf dem Rücken noch gröber und weniger dicht punktirt, ziemlich gewölbt und sehr wenig uneben. Das Abdomen dick, vorn cylindrisch, nach hinten massig verengt, ziemlich stark und dicht, in den Querfurchen der vorderen Dorsalsegmente viel gröber und dichter runzelig, auf dem achten Dorsalsegmente fein und sehr dicht punktirt. Das dritte Tarsalglied kaum breiter als das zweite, an der Spitze nicht oder kaum ausgerandet, das vierte Tarsalglied fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim (f das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig ausgeschnitten. Long, b'bmm. Ueber den grössten Theii von Europa und über Sibirien verbreitet. Häufig. 72. Stemis Kiesenwetteri Rosenh. Thiere Andalus. 76, Note. Kraatz 793, Fauvel 269, Rey 392. — Durch rotli gefleckte Flügeldecken und ungerandetes Abdomen sehr ausgezeichnet. Glänzend schwarz, auf dem Vorderkörper sehr kurz und spärlich, auf dem Abdomen viel länger und dichter weisslich behaart, die Flügeldecken un- mittelbar hinter der Mitte mit einer grossen, rundlichen, von der Naht abgerückten, gelbrothen Makel, die Fühler und Taster gelb, die ersteren an der Wurzel und Spitze meist bräunlich oder schwärzlich, die Basalhälfte der Schenkel gelbroth, die Spitze der Schenkel und die Schienen schwärzlich, die Spitze der Schienen und die Tarsen braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit wie die Flügeldecken, sehr stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei schwachen Stirnfurchen. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten kaum stärker verengt als nach vorn, sehr grob und dicht, in der Mitte noch gröber und etwas weniger dicht punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, noch gröber und weniger dicht punktirt wie dieser, ziemlich gewölbt, ohne Eindrücke. Das Abdomen dick, vorn cylindrisch, nach hinten wenig verengt, stark und sehr dicht, auf dem dicht weisslich behaarten achten Dorsalsegmente sehr fein und sehr dicht punktirt. Das dritte Tarsalglied einfach, das vierte bis zur Wurzel zweilappig. Beim (j^ das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig ausgerandet, das vierte in der Mitte des Hinterrandes schwach ans- gebuchtet, vor der Ausbuchtung leicht eingedrückt. Long. 5*5 mtn. Bayern (bei Er- langen), Frankreich, England. Sehr selten. 73. Stemis fofiiicatus Steph. 111. Brit. V, 287. Fauvel 269 ; contradus Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 573. Gen. Spec. Staph. 744, Kraatz 797, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 19, f. 95, Thoms. Skand. Col. IX, 198, Rey 406; basalis Curtis Ann. Nat. Hist. V, 1840, 277. — Eine kleine, durch die sehr breiten, gewölbten Flügeldecken und das ungerandete, stark conisch nach hinten verengte Abdomen sehr ausgezeichnete Art. Glänzend schwarz, äusserst kurz und spärlich weisslich be- haart, die Fühler mit Ausnahme der Keule und die Taster mit Ausnahme des dritten Gliedes rothbraun, die Beine schwarz mit gelber Wurzel der Schienen. Der Kopf 124. Gatt. Stenus. 587 klein, kaum breiter als der Halsschild, fast nur halb so breit als die Flügeldecken, massig stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, seichten Stirnfurchen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild nur halb so breit als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten gerundet, nach hinten kaum stärker verengt als nach vorn, gewölbt, stark, tief und an den Seiten sehr dicht, in der Mitte gröber und weniger dicht punktirt. Die Flügeldecken sehr breit, zusammen um die Hälfte breiter als lang, fast um die Hälfte länger als der Halsschild, an den Seiten leicht gerundet, stark gewölbt, sehr grob und auf dem Rücken nicht sehr dicht punktirt. Das Abdomen dick und kurz, an der Wurzel viel schmäler als die Flügeldecken, nach hinten stark conisch ver- engt, auf den vorderen Dorsalsegmenten bis auf den glatten Hinterrand derselben kräftig und dicht, auf dem siebenten Dorsalsegmente viel feiner und weitläufiger punktirt. Das dritte Tarsalglied einfach, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze breit bogenförmig ausgerandet, im Grunde der Ausrandung schmal und ziemlich tief eingeschnitten. Das vierte Ventralsegment hinten in eine sehr breite, am Hinterrande breit ausgerandete und sehr dicht mit längeren Haaren bewimperte Mittellamelle verlängert, deren Hinter- ecken zahnförmig vorspringen. Long. 2*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. Subg. Hemistenus Muls. et Eey. 74. Stenus canescens Rosenh. Thiere Andalus. 74, Fauvel 270, Rey365; maior Muls. et Key Opusc. Entom. XH, 1861, 163; arabicus Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 657. — Körper breit, mit stark conisch verengtem Abdomen. Bleischwarz, wenig glänzend, mit ziemlich langer und ziemlich dichter weisslicher Behaarung be- kleidet, die Fühler gelb mit schwarzem Basalgliede und bräunlicher Keule, die Kiefer- taster schwärzlich, ihr erstes Glied und die Wurzel und Spitze des zweiten gelb. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild, etwas schmäler als die Flügeldecken, fein und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei seichten Stirnfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt und mehr oder minder glatt. Der Halsschild fast so breit als lang, wesentlich schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach vorn und hinten gleich stark verengt, ziemlich fein und dicht punktirt, auf der Scheibe jederseits mit einem mehr oder minder deutlichen Schrägeindrucke. Flügeldecken länger als der Halsschild, wenig länger als zusammen breit, ziemlich gewölbt, an der Naht, innerhalb der Schultern und in der Mitte der Seiten deutlich eingedrückt, fein und dicht punktirt, in dem seitlichen Eindrucke mit längerer silberweisser Behaarung. Das Abdomen nach hinten stark conisch verengt, ziemlich fein und dicht punktirt, in der Mitte vor dem Hinterraade der vier vorderen frei- liegenden Dorsalsegmente glatt. Beim c^^ das sechste Ventralsegment mit tiefer win- keliger, im Grunde gerundeter Ausrandung. Das dritte bis fünfte Ventralsegment in der Mitte leicht niedergedrückt, an den Seiten der Depression mit weisslichen Haaren bewimpert, in der Mitte des Hinterrandes kaum ausgebuchtet. Die Hinterschienen innen vor der Spitze mit einem sehr kleinen Zähnchen. Long. 5 — 5 '5 wm. West- liches Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. (Ex Rey.) 75. Stenus ptihescens Steph. 111. Brit. V, 297, Fauvel 271; laevior Steph. 1. c. 297; laevis Steph. 1. c. 297; siibimpressus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 561, Gen. Spec. Staph. 722, Kraatz 780, Thoms. Skand. Col. 11, 232, IX, 199, Rey 368. — Dem binotatus sehr nahe stehend, wesentlich grösser, Halsschild und Flügeldecken feiner und weniger dicht punktirt, zwischen den Punkten äusserst fein chagrinirt, die Flügel- decken länger, fast um die Hälfte länger als der Halsschild, das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten merklich feiner, auf dem siebenten und achten viel feiner und weniger dicht als bei binotatus punktirt. Beim cT das sechste Ventralsegment hinten breit ausgeschnitten , vor dem Grunde des Ausschnittes mit einer weiss be- wimperten Querleiste. Das fünfte Ventralsegment in der Mitte gegen die Basis 588 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. niedergedrückt, das vierte und dritte in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung breit eingedrückt, die fast halbkreisförmigen, fein und dicht punktirten und dicht pubescenten Eindrücke jederseits von einer dichter behaarten, stumpfen Falte begrenzt. Die Hinterschienen des c^ schwach buchtig gewunden, an der Innenseite ohne Dörnchen. Beim $ das sechste Ventralsegment in eine ziemlich scharfe Spitze verlängert. Long. 5*5 — 6 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 76. Stenus salinus Ch. Bris. Mat. Cat. Grenier 1863, 39, Pauvel 271, Eey 369. — Dem binotatiis äusserst nahe stehend, glänzender, dichter behaart, auf dem Halsschilde und auf den Flügeldecken stärker und weniger dicht, auf dem Ab- domen feiner und auf den vorderen Dorsalsegmenten vor der Mitte des Hinterrandes viel weitläufiger punkti rt, hauptsächlich aber im männlichen Geschlechte durch viel tiefere, jederseits faltig begrenzte Eindrücke des dritten und vierten Ventralsegmentes verschieden. Long. 4-5—5 mm. Westliches Mitteleuropa, Spanien, Algier, (Ex Fauvel.) 77. Stenus binotatus Ljungh Web. Mohr. Arch. I, 1, 66, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 561, Gen. Spec. Staph. 721, Kraatz 779, Thoms. Skand. Col. II, 232, Fauvel 272, Key 370; pilosnlus Steph. 111. Brit. V, 298; carens Key 371. — Bleischwarz, durch massig lange, anliegende, weissliche Behaarung grauschimmernd, die Fühler mit Ausnahme des ersten Gliedes und der Keule braunroth, das erste Glied der schwarzbraunen Kiefertaster gelb. Der Kopf wenig breiter als der Halsschild, etwas schmäler als die Flügeldecken, massig stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr seichten, durch einen breiten, flachgewölbten Zwischenraum getrennten Längsfurchen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild oblong , wesentlich länger als breit, an den Seite n massig gerundet, nach hinten kaum stärker als nach vorn verengt, stärker als der Kopf, ziemlich tief und dicht punktirt, auf dem Rücken jederseits etwas hinter der Mitte mit einem deutlichen Schrägeindrucke. Die Flügeldecken um' ein Drittel länger als der Halsschild, länger als zusammen breit, stärker als der Halsschild, tief und sehr dicht punktirt, wenig uneben, nur längs der Naht deutlich eingedrückt. Das Ab- domen lang gestreckt, nach hinten wenig verengt, auf den vorderen Dorsalsegmenten massig stark und dicht, auf dem siebenten und achten feiner und dichter punktirt. Das dritte Tarsalglied breiter als das zweite, an der Spitze ziemlich stark ausgerandet, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim (^ das sechste Ventralsegment tief winkelig ausgeschnitten, im Grunde des Ausschnittes gerundet, das fünfte Ventral- segment fast einfach , aas dritte und vierte oder nur das vierte in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung niedergedrückt. Die Hinterschienen an der Innenseite nahe der Spitze mit einem kleinen Dörnchen. Beim $ das sechste Ventralsegment in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Long. 4*5 — 5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. An schilfbewachsenen Ufern von Gewässern; häufig. 78. Stenus pallitavsis Steph. 111. Brit. V, 298, Fauvel 273; hlnotatm var. b Gyllh. Ins. Suec. IV, 500; plantaris Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 562, Gen. Spec. Staph. 722, Kraatz 781, Thoms. Skand. Col. II, 233, IX, 199, Key 372. — Dem binotatus sehr nahe stehend, von demselben durch ganz gelbe Kiefertaster und röthl ichgelbe Tarsen sowie durch feinere und weniger dichte Punktirung verschieden. Bloischwarz, mit verhältnissmässig langer weisslicher Behaarung ziemlich dicht bekleidet, die Fühler gelbroth , ihr erstes Glied schwarz , die Keule oft bräunlich, die Kiefertaster ganz gelb, die Beine schwarz mit röthlichgelben Tarsen. Der Kopf breiter als der Hals- schild, fast so breit als die Flügeldecken, massig fein und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten und seichten Stirnfurchen, zwischen den- selben leicht gewölbt und in der Regel weitläufiger punktirt, oder mehr oder weniger glatt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild oblong, viel länger als breit, viel schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach hinten kaum stärker verengt als nach vorn, massig stark, aber tief und dicht punktirt, zwischen den Punkten äusserst fein cha- 124. Gatt. Stenus. 589 grinirt, auf dem Rücken hinter der Mitto mit zwei schwachen Schrägeindrücken. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, wie dieser punktirt und zwischen den Punkten äusserst fein chagrinirt. Das Abdomen nach hinten verengt, viel feiner und dichter als die Flügeldecken punktirt. Das dritte Tarsalglied bis über die Mitte, das vierte fast bis zur Wurzel zweilappig. Beim cf das sechste Ventralsegment tief ausgeschnitten, der Ausschnitt wenig breit, im Grunde gerundet, das dritte und vierte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung leicht niedergedrückt. Die Hinterschienen des cf etwas ge- buchtet. Beim $ das sechste Ventralsegment in eine stumpfe Spitze ausgezogen. Long. 4'5 — b mm. Europa, Mittelmeergebiet. Häufig. 7i>. Stenus niveus Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. IX, 1865, 307, Fauvel 273, Key 374; cavifrons Muls. et Key Opusc. Ent. XIV, 1870, 110. — Dem pallüarsis äusserst nahe stehend, von demselben nur durch kleinere, schlankere, flachere Körper- form, etwas tiefere Stirnfurchen, nach hinten weniger verengtes, an den Seiten länger und dichter behaartes Abdomen verschieden. Long. 4—4" 3 wm. Harz, Thüringen, Frankreich, Schottland. Sehr selten. 80. Stenus Lejn'ieuri Cussac Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, XXIX, Kraatz 783, Fauvel 274, Key 386; sculpUis ßey 388. — Bern picipes ähnlich, von demselben durch viel geringere Grösse und durch die Färbung der Fühler, Taster und Beine ver- schieden. Schwarz, mit schwachem Bleischimmer, kurz und wenig dicht weisslich behaart, die Fühler schwarzbraun, die Wurzel der Kiefertaster gelb, die Beine pech- schwarz, die Wurzel der Schenkel bisweilen braunroth. Der Kopf etwas breiter als der Halsschild und etwas schmäler als die Flügeldecken, massig stark aber ziemlich tief und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten und seichten Längseindrücken^ zwischen denselben schwach gewölbt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied wenig länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, wenig länger als breit, an den Seiten gerundet, nach hinten kaum stärker verengt als nach vorn, massig stark, aber tief und sehr dicht punktirt, jederseits mit einem sehr schwachen Eindrucke. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, wie dieser massig stark, tief und sehr dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Das Abdomen ziemlich dick, nach hinten wenig verengt, an den Seiten schmal gerandet, ziemlich glänzend, stärker, tiefer und weniger dicht als die Flügeldecken punktirt. Beim cf das sechste Ventral- segment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 2" 7 — 3' 2 mm. Rheinprovinz, Frankreich. Sehr selten. 81. Stenus picipes Steph. 111. Brit. V, 288, Fauvel 274; rusHcus Erichs. Gen. Spec. Staph. 724, Kraatz 783, Thoms. Skand. Col. II, 233, IX, 199, Rey 380; rußmanus Heer Fn. Helv. I, 577; spretus Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 590; testacei- cornis Perris Ann. Soc. Linn. Lyon IV. 1857, 121. — An St. tarsalis erinnernd, aber kleiner und viel breiter, mit breit gerandetem Abdomen. Bleischwarz, sehr kurz und ziemlich dicht weisslich behaart , die Fühler röthlichgelb mit schwarzem Basalgliede und bräunlicher Keule , die Kiefertaster gelb , die Beine braunroth mit schwärzlichen Knieen. Der Kopf breiter als der Halsschild, schmäler als die Flügel- decken , massig stark aber tief und sehr dicht punktirt , zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, massig stark, aber ziemlich tief und sehr dicht punktirt, oben mit zwei schwachen Eindrücken. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas stärker und etwas weniger dicht als dieser punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Das Abdomen ziemlich dick, nach hinten verengt, sehr dicht, wesentlich feiner und dichter als die Flügeldecken punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der 590 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Spitze winkelig ausgeschnitten. Long. S'T — 4"2m?n. Ueber den grössten Theil von Europa und über das östliche Mittelraeergebiet verbreitet. Nicht häufig. 82. Stenus foveicollis Kraatz 782. Fauvel 275, Key 383; bifoveolatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 723; brevicollis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1857, 231, Skand. Col. II, 234, IX, 199. — Dem plcipes nahe stehend, die Fühler und Taster wie bei diesem, die Beine heller gelbroth gefärbt, der Kopf so breit als die Flügeldecken, mit seichten Stirnfurchen, die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, etwas stärker und dichter als bei picipes punktirt, das Abdomen viel dicker als bei diesem und an den Seiten schmäler gerandet. Long. 3'3 — 3*5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Sehr selten. 83. Stenus Mfoveolatus Gyllh. Ins. Suec. IV, 500, Kraatz 781, Thoms. Skand. Col. II, 234, Fauvel 275, Rey 384; phaeopiis Steph. 111. Brit. V, 288; nitidus Steph. 1. c. 300; plancus Erichs. Gen. Spec. Staph. 723. — 'Non picipes durch weniger dichte Punktirung des Vorderkörpers, kürzere Flügeldecken, viel feinere und weniger dichte Punktirung des Abdomens und durch das Vorhandensein eines kurzen Mittel- kielchens an der Basis der vorderen Dorsalsegmente leicht zu unterscheiden. Schwarz, ziemlich glänzend, sehr fein und nicht sehr kui'z, aber wenig dicht weisslich behaart, die Fühler röthlichgelb mit schwarzem ßasalgliede und bräunlicher Keule, die Taster gelb mit mehr oder minder bräunlichem dritten Gliede, die Beine pechschwarz, die Schenkel nicht selten braunroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, massig stark, aber ziemlich tief und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei ziemlich breiten, nicht sehr seichten Stirnfurchen, zwischen den- selben leicht gewölbt und bisweilen stumpf gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied merklich länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, kaum länger als breit, an den Seiten massig gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, ziemlich stark und tief, aber nicht sehr dicht punktirt, oben jederseits mit einem seichten Schrägeindrucke. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, ziemlich stark und tief, aber nur massig dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Das Abdomen nur massig stark und massig dicht, hinten feiner punktirt, die vorderen Dorsalsegmente in der basalen Querfurche mit einem kurzen, oft auf einen kleinen Vorsprung redu- cirten Mittelkiel. Beim c^ das sechste Ventralsegment ziemlich tief winkelig aus- geschnitten , der Ausschnitt im Grunde gerundet. Das vierte und fünfte Ventral- segment der Länge nach ziemlich breit eingedrückt, der Eindruck des fünften Ventral- segmentes in der Mitte grubig vertieft und hinten mit längeren Haaren dicht be- setzt. Long. 3-3— 3 "8 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 84. Stenus picipennis Erichs. Gen. Spec. Staph. 725, Kraatz 785, Fauvel 276, Rey 378. — Von bifoveolatus durch viel kürzere, breitere Körperform, die Fär- bung der Fühler und Beine, kräftigere, weniger dichte Punktirung und durch den Mangel des Mittelkielchens an der Basis der vorderen Dorsalsegmente leicht zu unter- scheiden. Schwarz, ziemlich glänzend, nicht sehr kurz, aber ziemlich spärlich weisslich behaart, die Flügeldecken bisweilen braun, die Fühler, Taster und Beine gelb, die Keule der Fühler und die Kniee bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, massig stark, aber sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und stumpf gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied wesentlich länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, nicht länger als breit, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, ziemlich stark und tief, aber nicht sehr dicht punktirt, oben jederseits mit einem sehr schwachen Schrägeindruck. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, etwas stärker und etwas weniger dicht punktirt als dieser, stark glänzend, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Das Abdomen dick, stark ge- wölbt, ziemlich kräftig, aber wenig dicht punktirt, am Hinterrande des ersten bis vierten freiliegenden Dorsalsegmentes glänzend glatt. Beim (f das sechste Ventral- 124. Gatt. Steuus. 591 seginent ziemlich breit und tief winkelig ausgeschnitten , das fünfte in der Mitte schwach niedergedrückt, sehr fein und dicht punktirt und lang und dicht behaart. Long. 3 — 3*5 mm. Deutschland, Frankreich, England, Corsica. Sehr selten. 85. Stenus languidiis Erichs. Gen. Spec. Staph. 725, Fauvel 27^), Note, Key 377. — In der Körperform etwas an cordatus erinnernd. Bleischwarz, fein und massig kurz weisslich behaart, die Fühler röthlichgelb mit schwarzem Basalgliede und bräunlicher Keule, die Taster gelb mit schwärzlichem dritten Gliede, die Beine schwarz, die Basalhälfte der Schenkel röthlich, die Spitze der Schienen und die Tarsen bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild und schmäler als die Flügel- decken, ziemlich fein und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten und ziemlich tiefen Stirnfurchen , zwischen denselben gewölbt und stumpf gekielt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied fast um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild fast nur halb so breit als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte gerundet, nach hinten verengt, ziemlich fein und weitläufig punktirt, auf dem Eücken jederseits mit einem ziemlich starken schrägen Längseindrucke. Die Flügel- decken um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas stärker und dichter als dieser, aber nur massig stark und wenig dicht punktirt, längs der Naht und innerhalb der Schultern ziemlich tief eingedrückt. Das Abdomen nach hinten stark verengt, ziemlich weitläufig, an der Basis stärker als die Flügeldecken, hinten feiner punktirt. Beim c^ das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgeschnitten. Long. 4 '5 bis 5 mm. Provence, Spanien, Algier, Corsica, Sardinien, Sicilien, Corfu, Griechen- land. Selten. 86. Stenus nitidiusculus Steph. 111. Brit. V, 292, Fauvel 277; junco- rum Steph. 1. c. 292; ohliquus Heer Fn. Helv. I, 224; tempestivus Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 563, Gen. Spec. Staph. 724, Kraatz 784, Thoms. Skand. Col. U, 234, ßey 375. — An der verhältnissmässig feinen und wenig dichten Punktirung des Vorder- körpers und an den kurzen, nach hinten erweiterten Flügeldecken sehr leicht kenntlich. Ungeflügelt, glänzend schwarz mit schwachem Bleischimmer, sehr fein und kurz weiss- lich behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, das erste Glied der Fühler und die Kniee schwarz. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügel- decken, massig fein und dicht punktirt. zwischen den Augen mit zwei breiten, ziem- lich tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und oft stumpf gekielt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied fast um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten ge- rundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, massig stark und wenig dicht punktirt, zwischen den Punkten äusserst fein chagrinirt, auf dem Rücken jederseits mit einem ziemlich tiefen Schrägeindruck. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, nach hinten ziemlich stark erweitert, kaum stärker und dichter als der Halsschild punktirt, zwischen den Punkten äusserst fein chagrinirt. Das Abdomen nach hinten ziemlich stark verengt, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente massig fein und ziemlich dicht, hinten viel feiner und weitläufiger punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment ziemlich breit und tief winkelig ausgeschnitten, der Aus- schnitt im Grunde gerundet. Long. 4 — 4'5 »im. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 87. Stenus flavipes Steph. 111. Brit. V, 289, Fauvel 278 (nee Erichson, Kraatz); filvm Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 568, Gen. Spec. Staph. 731, Kraatz 792, Thoms. Skand. Col. II, 235, Eey 388; Dobberti Quedf. Berl. Ent. Zeitschr. 1882, 183. — Sehr ausgezeichnet durch die sehr schmale und gestreckte Körperform, die starke und weitläufige Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken und durch die ganz gelben Taster und Beine. Ungeflügelt oder rudimentär geflügelt. Schwarz mit schwachem Bleiglanze, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, das erste Fühler- glied schwarz, die Fühlerkeule bisweilen bräunlich. Der Kopf viel breiter als der Halsschild und etwas breiter als die Flügeldecken, massig stark und ziemlich weit- läufig punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und mehr oder weniger glatt. Die Fühler ziemlich kurz, 592 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Steuini. ihr drittes Glied länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten schwach gerundet, nach hinten stärker verengt als nach vorn, ziemlich stark, tief, aber weitläufig punktirt, in der Mitte mit einem breiteren oder schmäleren glatten Längsstreifen, zwischen den Punkten sehr fein ehagrinirt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, nach hinten leicht er- weitert, ziemlich grob, tief und weitläufig punktirt, zwischen den Punkten sehr fein ehagrinirt. Abdomen lang gestreckt, auf den vorderen Dorsalsegmenten massig stark und massig dicht, hinten feiner und weitläufiger, auf dem achten Dorsalsegmente fein und spärlich punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment hinten breit win- kelig ausgeschnitten, das vierte und fünfte in der Mitte der Länge nach nieder- gedrückt, auf der Depression viel feiner und dichter punktirt und länger pubescent. Long. 3 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Algier verbreitet. Nicht selten. Subg. Mesostenus Key. 88. Stenus cordatus Gravh. Micr. 198, Erichs. Gen. Spec. Staph. 726, Fauvel 278, Eey 328; Monticelli Costa Att. Nap. IV, 59; aeneus Lucas Expl. Alg. Entom. 123, pl. 13, f. 4; princeps Hampe Stett. Entom. Zeitg. 1850, 349. — Die grösste europäische Art der Gattung, durch breite Flügeldecken und stark conisch nach hinten verengtes Abdomen sehr ausgezeichnet. Glänzend schwarz , auf dem Vorderkörper mit feiner und massig langer, an den Seiten der Flügeldecken und auf dem Abdomen mit viel längerer und stärkerer weisslicher Behaarung bekleidet, die Fühler braun oder rothbraun mit schwärzlicher Basis, die Kiefertaster röthlich- gelb mit bräunlicher Spitze, die Beine gelbroth, die Apicalhälfte der Schenkel und die W^urzel der Schienen pechbraun oder schwärzlich. Der Kopf kaum breiter als der Halsschild, viel schmäler als die Flügeldecken, stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild um mehr als ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, vor der Mitte stark gerundet erweitert, stark, tief und dicht punktirt, in der Mittellinie breit gefurcht, jederseits gewöhnlich mit drei seichten Eindrücken. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, sehr breit, zusammen viel breiter als lang, sowie der Halsschild stark, tief und dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern und jederseits in der Mitte der Seiten eingedrückt. Das Abdomen lang gestreckt, sehr stark conisch zugespitzt, sehr fein und weitläufig, nur an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente stärker und ziemlich dicht punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze seicht stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 6*5 — 1-bmm. Croatien, Mittelmeergebiet. Selten. 89. Stenus hospes Erichs. Gen. Spec. Staph. 726. Fauvel 279, ßey 331; longicornis Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 657; pulchripes Solsky Horae Soc. Ent. Ross. V, 1867, 31. — Dem cordatus ähnlich, aber viel schlanker gebaut und gröber und dichter punktirt. Glänzend schwarz, mit langer, feiner, weisslicher Behaarung, auf dem Vorderkörper spärlich, auf dem Abdomen dichter bekleidet, die Fühler braun- roth, an der Basis und Spitze gewöhnlich schwärzlich, die Taster röthlichgelb mit bräunlicher Spitze, die Beine gelbroth mit schwarzer Apicalpartie der Schenkel und brauner Wurzel der Schienen. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, sehr stark und dicht, etwas runzelig punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, ziemlich seichten Längsfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt und weniger punktirt. Die Fühler lang und dünn, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, vor der Mitte massig gerundet erweitert, sehr grob und dicht punktirt, mit breiter Mittelfurche und jederseits derselben mit einer meist schv/ächeren Längs- furche. Die Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, noch gröber, aber weniger dicht punktirt als dieser, vorn an dei- Naht und innerhalb der 124. Gatt. Stenus. 593 Schultern ziemlich stark der Länge nach eingedrückt. Das Abdomen lang gestreckt, nach hinten stark conisch verengt, an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente kräftig und dicht, in der Mitte derselben weitläufiger, hinten fein und sehr weit- läufig punktirt. Beim d" das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach aus- gerandet. Long, ö'b — 1 mm. Piemont, östliches Mittelmeergebiet. Selten. 90. Steniis cribratus Kiesw. Stett. Ent. Zeit. 1850, 220; 2^oliti(s Aube Mat. Cat. Grenier 1863, 38, Fauvel 279, Key 332; serpentinus Fauvel Bull. Soc. Linn. Xorm. ser. 2, V, 1869, 21: graciliconiis Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 396; hes- jjerims Key 334. — Von hospes durch geringere Grösse, viel weniger dichte Punk- tirung des Vorderkörpers, schmäleren Kopf und wenig unebene Flügeldecken ver- schieden. Glänzend schwarz, die Fühler rostroth, die Taster und Beine röthlichgelb, die Kniee bräunlich. Der Kopf wenig breiter als der Halsschild, deutlich schmäler als die Flügeldecken, sehr stark und ziemlich dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen^ zwischen denselben leicht gewölbt und spärlicher punktirt, bisweilen stumpf gekielt. Die Fühler sehr lang und schlank, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, vor der Mitte massig gerundet erweitert, sehr grob und ziemlich dicht punktirt, in der Mittellinie breit gefurcht, jederseits der Mittelfurche mit einer seichten Längsfurche. Die Flügeldecken länger als der Hals- schild, kaum länger als zusammen breit, leicht gewölbt, wenig uneben, sehr grob und wenig dicht punktirt. Das Abdomen lang gestreckt, nach hinten stark verengt, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente ziemlich stark und massig dicht, hinten fein und sehr spärlich punktirt oder beinahe glatt. Beim cf das sechste Ventral- segment an der Spitze stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 4 '5 — 5 mm. Provence, Corsica, Italien, Dalmatien, Griechenland, Türkei. Sehr selten. 91. Stemis cyaneiis Baudi Studi Entom. I, 1848, 142, Kraatz Berl. Ent. Zeitg. 1858, 123. Baudi ibid. 1869, 396; splendens Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 656; rutilans Saulcy ibid. — Dem glacialis ähnlich, von demselben durch breiteren Kopf, an den Schultern viel breitere, viel mehr unebene, gröber und weniger dicht punktirte Flügeldecken und durch sehr feine und spärliche Punktirung des sechsten und siebenten Dorsalsegmentes, von cribratus durch breiteren Kopf und unebene, viel dichter punktirte Flügeldecken verschieden. Schwarz, oft mit metallischem oder blauem Schimmer, mit ziemlich langer und feiner weisslicher Behaarung dünn be- kleidet, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Spitze der Fühler meist bräunlich, die Apicalpartie der Hinterschenkel pechbraun oder schwärzlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, stark, tief und dicht punk- tirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, ziemlich tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und weniger dicht punktirt. Die Fühler lang und schlank, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild fast nur halb so breit als die Flügeldecken, länger als breit, vor der Mitte massig gerundet erweitert, sehr grob und dicht, mehr oder minder runzelig punktirt, in der Mittellinie breit gefurcht, neben der Mittelfurche meist jederseits mit einer seichteren, oft in zwei Längseindrücke getheilten Seitenfurche. Die Flügeldecken etwa um ein Viertel länger als der Halsschild, noch gröber, aber weniger dicht als dieser punktirt, vorn neben der Naht und innerhalb der Schultern eingedrückt. Das Abdomen an der Basis der vorderen Dorsalsegmente massig stark und wenig dicht, hinten fein und sehr weit- läufig punktirt. Beim c^ das sechste Ventralsegment an der Spitze stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 4' 5 — 5'5 mm. Ungarn, Dalmatien, östliches Mittelmeergebiet. 92. Stemis glacialis Heer Fn. Helv. I, 224, Kraatz 787, Fauvel 281, Key 344; muscorum Fairm. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, 42. — Schwarz, mit dunklem Bronzeschimmer, mit ziemlich langer und feiner weisslicher Behaarung bekleidet, die Fühler rostroth, an der Basis und Spitze oft bräunlich, die Taster und Beine röthlichgelb, die Spitze der Mittelschienen in . geringerer, die Spitze der Hinter- Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. gg 594 ^'IJtl- Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. schienen in grösserer Ausdehnung bräunlich oder braun. Der Kopf viel breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, grob und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und spär- licher punktirt. Die Fühler lang und schlank, etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied fast doppelt so lang als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten bis hinter die Mitte ziemlich stark gerundet, hinten massig verengt, sehr grob, tief und dicht punktirt, in der Mittellinie breit gefurcht, jederseits der Mittelfurche mit zwei Längseindrücken. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, mit wenig vortretenden Schultern, nach hinten ein wenig erweitert, sehr grob, tief und dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern leicht eingedrückt. Das Abdomen nach hinten wenig verengt, ziemlich kräftig und weitläufig, an der Basis und an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente stärker und dichter, hinten feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment ziemlich breit, aber wenig tief win- kelig ausgeschnitten. Long. 4 "5— 5 mm. In den Gebirgen von Mitteleuropa (Pyre- näen, Alpen, Taunus, Sudeten, Karpathen). In subalpinen Wäldern der Ostalpen unter Moos nicht selten. 93. Stenus subaeneus Erichs. Gen. Spec. Staph. 727, Kraatz 78(3, Fauvel 281, Key 334; ^/micwiatos Mannh. Brach. 43; ? gonynielas Steph. 111. Brit. V, 291. — Schwarz, mit schwachem Bronzeschimmer, massig lang und massig dicht anliegend weisslich behaart, die Fühler rostroth, ihre zwei ersten Glieder sc hwärzlich, die Keule bräunlich, die Kiefertaster röthlichgelb mit braunem dritten Gliede, die Beine röthlichgelb mit ausgedehnt brauner Spitze der Schenkel und bräunlicher Wurzel der Schienen. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit wie die Flügeldecken, ziem- lich stark und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, seichten Stirn- furchen, zwischen denselben leicht gewölbt und spärlicher punktirt. Fühler ziemlich lang und schlank, wenig kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, an den Seiten bis hinter die Mitte massig gerundet, hinten massig verengt, stark, tief und sehr dicht punktirt, in der Mittel- linie massig breit gefurcht, jederseits der Mittelfurche mit einer schwächeren Längs- furche oder mit einem basalen Längseindrucke. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, ziemlich gleichbreit, mit vortretenden Schulterecken, etwas stärker und nicht ganz so dicht wie der Halsschild punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern der Länge nach deutlich eingedrückt. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich stark und ziemlich dicht, hinten feiner und weniger dicht punktirt. Beim <^ das sechste Ventralsegment an der Spitze sehr schwach ausgerandet. Long. 4 — 4*5 mm. Westliches Mitteleuropa, Mittelmeer- gebiet. 94. Stenus ossiuni Steph. 111. Brit. V, 290, Fauvel 284; im.pressipennis Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 701, ßey 339; carinifrons Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 589; elevatus Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 511; sardous Kraatz 786, Note. — Von subaeneus durch feinere und dichtere Punktirung des Vorderkörpers, nament- lich aber durch viel feinere und sehr dichte Punktirung des Abdomens leicht zu unterscheiden. Schwarz, mit schwachem Bleischimmer, wenig glänzend, kurz weiss- lich behaart, die Fühler rothbraun, ihre zwei ersten Glieder und die Keule schwärz- lich, die Wurzel der bräunlichen Taster gelb, die Schenkel gelbroth mit schwarzer Spitze, die Schienen und Tarsen braun oder bräunlichroth. Der Kopf breiter als der Halsschild, fast so breit als die Flügeldecken, ziemlich stark, tief und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten, seichten Stirnfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt und längs der Mitte mehr oder minder geglättet. Die Fühler etwas kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken^ 124. Gatt. Stenus. 595 nicht oder kaum länger als breit, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, in der Mittellinie seicht gefurcht, in der Mitte der Seiten schwach eingedrückt. Die Flügeldecken an der Naht um ein Drittel länger als der Halsschild, ziemlich gleichbreit, ziemlich stark and sehr dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern eingedrückt. Das Abdomen sehr dicht und ziemlich fein, an der Basis der vorderen Dorsalseg- mente stärker punktirt. Beim c^ das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 4 mm. Westliches Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. 95. Stenus elegans Eosenh. Thiere Andalus. 75, Fauvel 280, Eey 338; ochropiis Kiesw. Berl. Ent. Zeitschr. 1858, 125; Fauveli Bris. Mat. Cat. Gren. 1863, 128. — Von subaeneus durch geringere Grösse, die Färbung der Fühler, Taster und Beine, weniger dichte Pimktirung des Vorderkörpers, feinere und viel weitläufigere Punktirung des Abdomens, etwas schmäleren Kopf und kürzeren Halsschild, von impressus durch schmäleren Kopf, viel längere Flügeldecken und weitläufigere Punk- tirung des Abdomens verschieden. Glänzend schwarz mit Bronzeschimmer, auf dem Vorderkörper ziemlich kurz und spärlich, auf dem Abdomen dichter weisslich be- haart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühlerkeule und oft auch die Wurzel der Fühler, die Spitze der Kiefertaster und die Kniee der Mittel- und Hinter- tarsen bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, ziemlich stark, tief und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten und seichten Stirnfurchen, zwischen denselben leicht gewölbt und der Länge nach ge- glättet. Die Fühler massig lang, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, nicht oder kaum länger als breit, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, stark, tief und dicht punktirt, in der Mittellinie gefurcht, an den Seiten in der Mitte undeut- lich eingedrückt. Die Flügeldecken an der Naht um ein Drittel länger als der Hals- schild, stärker, aber nicht ganz so dicht wie dieser punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern mehr oder minder eingedrückt. Das Abdomen ziemlich weitläufig, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente stärker und dichter, hinten viel feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgerandet. Long. S^ö — ?>-^mm. Frankreich, Mittelmeergebiet. 96. Stenus aceris Steph. III. Brit. V, 292, Fauvel Ball. Soc. Linn. Norm. X, 1866, 25; aerosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 727, Fauvel 282, Eey 337; elegans Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1860, 163; annulatus Crotch Transact. Entom. Soc. Lond. 3. ser. Vol. V, 1865 — 1867, 442. — Von elegans durch breiteren Kopf, längeren Hals- schild, kürzere Flügeldecken, weniger dichte Punktirung des Vorderkörpers und dich- tere, auf den vorderen Dorsalsegmenten stärkere Punktirung des Abdomens, von geni- culatus durch glänzende, bronzeschimmernde Oberseite, viel weniger dichte Punktirung. breiteren Kopf, längere Fühler, unebenen Halsschild und längere, unebene Flügeldecken verschieden. Glänzend schwarz, mit starkem Bronzeschimmer, fein und kurz weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühlerkeule und oft auch das erste Fühlerglied, die Spitze der Kiefertaster und die Kniee mehr oder minder bräunlich. Der Kopf viel breiter als der Halsschild, etwas breiter als die Flügel- decken, stark, tief und ziemlich dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, ziemlich tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und weitläufiger punktirt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, fast so lang als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, ihr drittes Glied kaam um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, ziemlich stark, tief und dicht punk- tirt, in der Mittellinie gefurcht, jederseits der Mittelfurche vorn und hinten leicht eingedrückt. Die Flügeldecken kaum um ein Drittel länger als der Halsschild, ziem- lich gleichbreit, etwas stärker und weniger dicht als der Halsschild punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern eingedrückt. Das Abdomen ziemlich dicht, 596 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. vorn ziemlich stark, hinten viel feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment au der Spitze winkelig ausgerandet. Long. 4 — 4" 3 mm. Westliches Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. 97. Stenus scaber Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. ser. 2, V, 1869, 21, Fauvel 285, Key 346; italicus Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 397; ? büuberculatus Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 511. — Durch sehr unebene, grob runzelig punktirte Oberseite von Kopf und Halsschild ausgezeichnet. Schwarz, wenig glänzend, auf dem* Vorderkörper kurz und spärlich, auf dem Abdomen länger, feiner und dichter weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine gelbroth, die Fühlerkeule, die Spitze des dritten Tastergliedes, die Apicalpartie der Schenkel und die Wurzel der Schienen mehr oder minder bräunlich. Der Kopf breiter als der Halsschild und etwas breiter als die Flügeldecken an den Schultern, ziemlich stark, tief und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben ge- wölbt und stumpf gekielt, in der Mitte der Länge nach glatt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild vor der Mitte schmäler als die Flügeldecken an den Schultern, länger als breit, an den Seiten vor der Mitte massig gerundet, nach hinten verengt, grob und sehr dicht runzelig punktirt, sehr uneben, in der Mittellinie breit gefurcht, jederseits der Mittelfurche vorn und hinten eingedrückt. Die Flügeldecken an der Naht etwa um ein Viertel länger als der Halsschild, ziemlich gleichbreit, sehr grob, dicht und runzelig punktirt, sehr uneben, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern eingedrückt. Das Abdomen sehr dicht, vorn massig stark^ hinten ziemlich fein, auf dem achten Dorsalsegmente weniger dicht punktirt. Beim c? das sechste Ventralsegment an den Seiten schwach ausgerandet, das fünfte in der Mitte feiner und dichter punktirt und länger be- haart. Long. 4 mm. Provence, Italien. Corsica, Algier. Sehr selten. 98. Stemis fuscicornis Erichs. Gen. Spec. Staph. 730, Kraatz 791, Fauvel 287, Key 342. — Dem St. argus, fuscipes und vafellvs ähnlich, durch das gestreckte erste Glied der Hintertarsen und das tief zweilappige vierte Tarsalglied von den- selben leicht zu unterscheiden. Schwarz, ziemlich stark glänzend, sehr kurz weiss- lich behaart, die Fühler braunschwarz mit dunklerer Basis und Spitze, die Wurzel der Kiefertaster bräunlichgelb, die Beine braunroth, die Spitze der Schenkel und oft auch die Schienen braun. Der Kopf breiter als der Halsschild und breiter als die Wurzel der Flügeldecken, grob, tief und dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben massig gewölbt. Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als vor der Mitte breit, an den Seiten massig stark gerundet, nach hinten massig verengt, grob, tief und dicht punktirt, in der Mittellinie nicht oder nur seicht gefurcht. Die Flügeldecken deut- lich länger als der Halsschild, meist etwas gröber und etwas weniger dicht punk- tirt wie dieser, ziemlich eben. Das Abdomen nach hinten nur massig verengt, mit ziemlich breit abgesetzten Seiten, vorn ziemlich stark und dicht, hinten viel feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze breit und seicht stumpf- winkelig ausgerandet. Long. 3 mm. Mitteleuropa. Nicht häufig. 99. Stenus geniculattis Gravh. Mon. 228 {ocidatus var.), Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 564, Gen. Spec. Staph. 728, Kraatz 788, Thoms. Skand. Col. II, 236, IX, 200, Fauvel 285, Rey M9 ; proboscideus Gyllh. Ins. Suec. II, 476. — Von impressus durch die Färbung der Fühler, Taster und Beine, gestrecktere Körperform, wenig glän- zende, mattschwarze Oberseite, stärkere und dichtere Punktirung des Vorderkörpers, seichtere Stirnfurchen, etwas längeren Halsschild, etwas längere, mehr parallele Flügel- decken und durch dichtere Punktirung des Abdomens, Yon palustris durch gelbe Schienen, etwas schmäleren Kopf, etwas längere schlankere Fühler, etwas längeren Halsschild und etwas längere, mehr parallele Flügeldecken verschieden. Schwarz, wenig glänzend, 124. Gatt. Stenus. 597 feurz und wenig- dicht weisslicli behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Wurzel und Spitze der Fühler, das dritte Glied der Kiefertaster und die Kniee bräunlich. Der Kopf viel breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten, seichten Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und mehr oder minder glatt. Die Fühler massig lang und ziemlich schlank, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, deutlich länger als breit, an den Seiten nur massig erweitert, stark und sehr dicht punktirt, in der Mittellinie seicht gefurcht, jederseits derselben hinten mit schwacher Andeutung eines Längseindruckes. Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, ebenso stark und dicht wie dieser punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern deutlich eingedrückt. Das Abdomen dicht, in den Basaleindrücken der vorderen Dorsal- segmente ziemlich stark, hinten viel feiner punktirt. Beim rf das sechste Ventral- segment an der Spitze schwach ausgerandet. Long. 4 — 4=0 mm. Nord- und Mittel- europa, Sardinien, Caucasus. Selten. 100. Stenus flavipalpis Thoms. Skand. Col. H, 237, IX, 200; ßavipennis Fauvel Suppl. 64. — Von geniculatus durch ganz gelbe Kiefertaster, schmal bräun- liche Kniee, stärker und weniger dichte Punktirung des Halsschildes und der Flügel- decken, kürzeren und breiteren, in der Mitte stärker winkeligen, in der Mittellinie geglätteten, aber nicht gefurchten Halsschild, breitere und etwas längere, parallele, wie bei impressiis unebene Flügeldecken, von impressiis durch den wie bei geni- cidatus gebildeten Kopf und durch dichte Punktirung des Abdomens verschieden. Halsschild und Flügeldecken sind wie bei impressus, das Abdomen ist wie bei geni- culatus punktirt, doch ist die Punktirung des dritten freiliegenden Dorsalsegmentes etwas weniger stark als bei letzterem. Long. 3"7 mm. Schweden, Lappland, Nord- russland, Polen, Tirol. (E.x Fauvel.) lOL Stenus jjalustris Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 565, Gen. Spec. Staph. 729, Kraatz 790, Thoms. Skand. Col. II, 238, IX, 200, Fauvel 287, ßey 351 ; 2^ro- boscideus Heer Fn. Helv. I, 225. — Von impressus durch geringere Grösse, durch die Färbung der Fühler, Taster und Beine, stärkere und dichtere Punktirung des Vorderkörpers, dichtere Punktirung des Abdomens und durch breiteren Kopf ver- schieden. Schwarz, wenig glänzend, äusserst kurz und spärlich weisslich behaart, die Fühler und Taster röthlichgelb , die Wurzel und Spitze der ersteren und das dritte Glied der Kiefertaster bräunlich, die Basalhälfte der Schenkel gelb, ihre Apical- hälfte und die grösste Partie der Schienen braun, die Spitze der Schienen und die Tarsen bräunlichgelb. Der Kopf viel breiter als die Flügeldecken und deutlich breiter als der Halsschild , ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei sehr breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben ge- wölbt und mehr oder minder glatt. Die Fühler massig lang, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, vor der Mitte ziemlich stark gerundet erweitert, stark, tief und dicht punktirt, in der Mitte mit mehr oder minder glatter Mittelfurche, jederseits derselben mit einem schwachen Längseindrucke. Die Flügeldecken ein wenig länger als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, ziemlich flach, stark, tief und dicht punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern schwach eingedrückt. Ab- domen dicht, vorn ziemlich stark, hinten viel feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze schwach stumpfwinkelig ausgerandet. Long. 3*5 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 102. Stenus impressus Germ. Ins. spec. nov. 36, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 564, Gen. Spec. Staph. 728, Kraatz 788, Thoms. Skand. Col. II, 236, IX, 200, Fauvel 283, ßey 353; proboscideus Germ. Fn. Ins. Eur. XV, 1; subrugosus Steph. 111. Brit. V, 290; tenuicornis Steph. ibid. 291; aceris Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 445 (nee Steph.); annulipes Heer Fn. Helv. I, 225; angiistulus Heer Fn. Helv. I, 226; gilvipes 598 Ylll. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 512; carinifrons Motsch. ibid. 512. — Glänzend schwarz, mit schwachem grünlichen Bronzeschimmer oder bleischwarz, kurz und wenig dicht weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Wurzel und Spitze der Fühler nicht oder nur schwach gebräunt, die Kniee der Mittel- und Hinterbeine nicht oder nur sehr schmal bräunlich. Der Kopf viel breiter als der Halsschild, deutlich breiter als die Flügeldecken an den Schultern, ziemlich stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, ziemlich tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben stark gewölbt und meist der Länge nach glänzend glatt. Die Fühler schlank und massig lang, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als vor der Mitte breit, an den Seiten vorn massig gerundet, hinten massig verengt, ziemlich stark, tief und dicht punktirt, in der Mittellinie gefurcht, jederseits der massig breiten Mittel- furche mit einer meist in einen vorderen und hinteren Eindruck aufgelösten seichteren Längsfurche. Die Flügeldecken an der Naht deutlich länger als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, etwas stärker und etwas weniger dicht als der Halsschild punktirt, vorn an der Naht und innerhalb der Schultern deutlich eingedrückt. Das Abdomen massig dicht, auf den vorderen Dorsalsegmenten ziemlich stark, hinten viel feiner punktirt. Beim cf das sechste Ventraisegment an der Spitze schwach aus- gerandet, das fünfte in der Mittellinie seicht gefurcht und länger und dichter be- haart. Long. 3'5 — 4 mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über den Caucasus verbreitet. Im Alpengebiete in Wäldern unter Moos nicht selten. 103. Steniis Erichsoni Rye Entom. Monthl. Mag. I, 1864, 108, Fauvel 289 ; flavipes Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 566, Gen. Spec. Staph. 729, Kraatz 789, Thoms. Skand. Col. II, 237, Key 356. — Von impressus durch viel geringere Grösse, geringeren Glanz, viel gröbere und dichtere Punktirung und deutlicher hervor- tretende weissliche Behaarung des Vorderkörpers, kürzere Fühler, nur in der Mittellinie gefurchten Halsschild, kürzere, nach hinten stärker erweiterte, an der Naht und innerhalb der Schultern nicht eingedrückte Flügeldecken und durch stärkere Punktirung der vorderen Dorsalsegmente verschieden. Schwarz, mit schwachem Blei- schimmer , auf dem Vorderkörper mit ziemlich kurzer und spärlicher, aber deutlich hervortretender, weisslicher, auf dem Abdomen mit längerer, weniger spärlicher, dunklerer Behaarung bekleidet, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühler- keule bräunlich, die Kniee der Mittel- und Hinterbeine nicht oder nur sehr schmal gebräunt. Der Kopf breiter als der Halsschild und breiter als die Wurzel der Flügel- decken, stark, tief und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, massig tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben gewölbt und der Länge nach glatt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild vor der Mitte so breit als die Wurzel der Flügeldecken , so lang oder kaum länger als breit, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet, nach hinten verengt, stark, tief und- dicht punktirt, in der Mittellinie gefurcht, ausserhalb der Mittellinie höchstens vor der Basis mit einem schwachen Längseindrucke. Die Flügel- decken an der Naht so lang als der Halsschild, nach hinten erweitert, hinten unter einem gemeinschaftlichen stumpfen Winkel abgestutzt, mit sehr groben und tiefen, ein wenig in die Länge gezogenen Punkten dicht besetzt, eben. Das Abdomen auf den vorderen Dorsalsegmenten stark und ziemlich dicht, hinten viel feiner und weit- läufiger punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgerandet, das fünfte einfach. Die Schenkel leicht verdickt. Long. 3 — 3*5 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. In Wäldern unter Moos häufig. 104. Stenus coarcticollis Eppelsh. Wien. Entom. Zeitg. 1890, 170, Gerh. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1893, 362. — Zwischen Erichsoni und montivagiis in der Mitte stehend, von Erichsoni durch hinten stärker eingezogenen, weniger ebenen, sehr dicht punktirten Halsschild, innerhalb der Schultern und oft auch vorn an der Naht deutlich eingedrückte, weniger grob und viel dichter punktirte Flügeldecken, und namentlich durch feinere und viel dichtere Punktirung des Abdomens, von 124. Gatt. Stenus. 599 niontivagus durch bedeutendere Grösse, hinten stärker eingezogenen, weniger unebenen, stärker und weniger dicht punktirten Halsschild, längere, etwas gröber und weniger dicht puuktirte Flügeldecken und auf den vorderen Dorsalsegmenten stärker und weniger dicht punktirtes Abdomen verschieden. Der Halsschild zeigt jederseits der Mittelfurche hinten einen deutlichen Längseindruck. Die Flügeldecken sind an der Naht so lang als der Halsschild. Die Schenkel sind beim cT ziemlich stark ver- dickt. Long. 3 — 3-5 mm. Ueber die Ostalpen, Sudeten, Karpathen und den Cau- casus verbreitet, auch in Kleinasien. In den Ostalpen in subalpinen Wäldern unter Moos häufiger als Erichsoni. 105. Stenus montivagus Heer Fn. Helv. I, 578, Kraatz 791, Note, Pauvel 284, Eey 358; brevipennis Mäklin Bull. Mose. 1852, H, 318; pterobrachijs Gemming, Harold Catalog. Col. Monach, II, 639. — • Dem Erichsoni ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, viel weniger starke und viel dichtere Punktirung des Vorder- körpers, durch kürzere Flügeldecken und durch viel feinere, sehr dichte Punktirung des Abdomens verschieden. Schwarz, wenig glänzend , auf dem Vorderkörper mit ziemlich kurzer und spärlicher weisslicher, auf dem Abdomen mit feinerer, dichterer und dunklerer Behaarung bekleidet, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, die Fühlerkeule bräunlich, die Kniee der Mittel- und Hinterbeine kaum gebräunt. Der Kopf breiter als der Halsschild und viel breiter als die Basis der Flügeldecken, massig stark und sehr dicht punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten und tiefen Stirnfurchen, zwischen denselben stark gewölbt und der Länge nach glänzend glatt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied um die Hälfte länger als das vierte. Der Halsschild vor der Mitte so breit oder breiter als die Wurzel der Flügeldecken, an den Seiten vorn stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, ziemlich stark und sehr dicht, mehr oder minder runzelig punktirt. in der Mittellinie ziem- lich breit gefurcht, jederseits der Mittelfurche vorn und hinten mit einem seichten Längseindrucke. Die Flügeldecken an der Naht deutlich kürzer als der Halsschild, nach hinten erweitert, hinten unter einem gemeinschaftlichen stumpfen, stark ein- springenden Winkel abgestutzt, raei.st stärker und dichter als der Halsschild, ziem- lich stark und äusserst dicht runzelig punktirt, innerhalb der Schultern und an den Seiten meist deutlich eingedrückt. Das Abdomen dicht, an der Basis der vorderen Dorsalsegmente wenig stark, hinten sehr fein punktirt. Beim cf das sechste Ventral- segment an der Spitze winkelig ausgeschnitten, das fünfte Ventralsegment in der Mitte der Länge nach leicht niedergedrückt und länger behaart. Die Schenkel beim r^ ziemlich stark verdickt. Long. 2"5 — 3 mm. Jura, Westalpen, Sudeten, Karpathen, Nordamerika (Sitkha). In subalpinen Wäldern unter Moos. 106. Stenus pallipes Gravh. Micr. 157, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 567, Gen. Spec. Staph. 731, Kraatz 790, Thoms. Skand. Col. II, 238, Fauvel 286, Key 361; inim.vms Steph. 111. Brit. V, 290. — In der Grösse und Färbung dem Erichsoni und coarcticollis ähnlich, von denselben durch das fein gerandete Abdomen leicht zu unterscheiden. Schwarz, wenig glänzend, auf dem Vorderkörper ziemlich spärlich, auf dem Abdomen viel dichter weisslich behaart, die Fühler, Taster und Beine röth- lichgelb, die Fühlerkeule bräunlich, die Kniee nicht oder nur sehr schwach und schmal gebräunt. Der Kopf breiter als der Halsschild, so breit als die Flügeldecken, massig stark und äusserst dicht punktirt, zwischen den Augen jederseits sehr breit und seicht vertieft, in der Mitte der Länge nach sehr schwach gewölbt. Die Fühler ziemlich lang und schlank, fast so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied um ein Drittel länger als das vierte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, kaum länger als breit, in oder etwas vor der Mitte am breitesten, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, ziemlich stark und dicht punktirt, in der Mittellinie nicht oder nur schwach gefurcht. Die Flügel- decken an der Naht deutlich länger als der Halsschild, ziemlich gleichbreit, leicht gewölbt, stark, tief und dicht punktirt, ziemlich eben. Das Abdomen ziemlich dick, an den Seiten nur fein gerandet, dicht, vorn massig stark, hinten viel feiner punk- 600 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXI. Trib. Stenini. tirt. Das Metasternum in der Mittellinie scharf gefurcht. Beim cT hilus + Astycops Thoms. Skand. Col. III, 1861, 118, 120, 121. — Bledius -+- Tadunus -f Bar- gus -\- Astycops + Hesperophilus Schiodte Naturhist. Tidsskr. 3. Raekke, IV. Bd. 1866 bis 1867, 144—145, 164—165. Subgenera: Bledius s str. Muls. et Rey 1. c. 113; Elbidus Muls. et Rey 1. c. 130; Blediodes Muls. et Rey 1. c. 134 ; Hesperophilus = Hesperophilus -\- Astycops Muls. et Rey 1. c. 189, 195; Pucerus Muls. et Rey 1. c. 212; Belidus Muls. et Rey 1. c. 215. Körper gestreckt und ziemlich gleichbreit, mehr oder minder cylindrisch. Der Kopf vorragend, hinter den Augen nicht oder kaum eingeschnürt, mit kurzen, zur Aufnahme des ersten Fühlergliedes mehr oder minder gefurchten Wangen. Die Augen mehr oder minder vorragend, grob facettirt und behaart. Die Kehlnähte hinter dem quer viereckigen, das Kinn tragenden Kehlfortsatz vollständig verschmolzen. Der Cly- peus gross, oft von der Stirn durch eine Quernaht gesondert. Die Fühler nach dem ersten Gliede gekniet, ihr erstes Glied mehr oder minder gestreckt und gegen die Spitze mehr oder minder keulig verdickt, das zweite und dritte Glied länger als die fol- genden, diese bis zum zehnten allmälig an Breite zunehmend, das Endglied zugespitzt- 127. Gatt. Bledius. 611 oval. Die Oberlippe quer, ganzrandig oder zweilappig. Die Mandibeln sehr variabel, bald ziemlich kurz und kräftig, stark gekrümmt, in der Ruhelage gekreuzt, bald schlank, wenig gekrümmt, weit vorragend und nicht oder nur mit den Spitzen gekreuzt, am Innenrande meist ein- oder zweizähnig, bei den § einige Arten un- gezähnt. Die Innenlade der Maxillen ziemlich gestreckt, am Innenrande gegen die Spitze mit Dörnchen besetzt {Bledius s. str., Tadunus und Bargus Schindte) oder behaart (Astycops, Hesperophilus Schindte), die Aussenlade an der Spitze lang und dicht behaart. Die Kiefertaster wenig lang, ihr zweites Glied gegen die Spitze ver- dickt, das dritte Glied etwas länger als das zweite und etwas dicker als die Spitze desselben, das Endglied klein, pfriemenförmig. Das Kinn gross, meist wenig breiter als lang, oft leicht ausgehöhlt, vorn gerade abgestutzt. Die Zunge häutig, vorn abgestutzt oder mehr oder minder ausgerandet oder zweilappig, ziemlich dicht und fein behaart oder bedornt, in der Mitte oft mit einem Büschel stärkerer Borsten. Die Paraglossen mit der Zunge verwachsen, undeutlich erkennbar. Die Lippentaster klein, ihre zwei ersten Glieder ziemlich gleichlang und gleichdick, das Endglied so lang oder etwas länger und viel schlanker als das zweite Glied, stiftförmig. Der Halsschild durch eine kurze stielförmige Verlängerung des Mesothorax deutlich von den Flügeldecken abgerückt, an der Basis jederseits sehr schräg abgestutzt oder breit bogenförmig gerundet, an der Basis und an den Seiten gerandet, sehr selten an den Seiten ungerandet (Subg. Belidus). Die Epipleuren des Halsschildes vorn breit, hinten mit den Epimeren verschmolzen. Die Flügeldecken gleich breit oder nach hinten kaum erweitert, mit ziemlich vortretenden Schultern, deutlich abgesetzten Epipleuren und breit abgerundeten Hinterecken, ihr Naht- winkel gewöhnlich schmal, bisweilen aber breit abgerundet. Das Schildchen tritt nicht oder kaum zwischen die Flügeldecken, sondern bleibt wie bei anderen im Sande grabenden Käfern (Scaritinen etc.) auf den kurzen Mesothoraxstiel be- schränkt. Das Abdomen in der Regel lang gestreckt und ziemlich gleichbreit, mit stark aufgebogenen Seiten, unten gewölbt. Das zweite wirkliche Dorsalsegment tritt oft hinter den Flügeldecken hervor. Das dritte bis fünfte oder sechste Dorsalsegment an der Basis quer gefurcht, das siebente länger als die vorhergehenden, am Hinter- rande ausgebuchtet. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz oder sehr kurz, zwischen denselben meist unter einem sehr stumpfen Winkel vorspringend. Die Epimeren der Vorderbrust sind als grosse dreieckige, das Stigma überdeckende, mit den Epipleuren verschmolzene Platten entwickelt. Dieselben sind von den Seitentheilen des Proster- nums entweder durch eine bis an die Epipleuren reichende Spalte getrennt und dann liegen die Trochantinen der Vorderhüften frei (Subg. Bledius s. str.. Bargus, Astycops Schiitdte) oder sie stossen mit den Seitentheilen des Prosternums zusammen, die Spalte ist geschlossen und die Trochantinen der Vorderhüften sind verdeckt. (Subg. Tadunus, Hesperophilus Schiodte). Der Mesothorax ist nach vorn in einen kurzen, den Prothorax tragenden Stiel verlängert. Der Mesosternalfortsatz ist zugespitzt und reicht etwa bis zum ersten Drittel oder Viertel der Mittelhüften. Das Metasternum ist ziemlich lang und mehr oder weniger gewölbt, am Hinterrande jederseits vor der Innenlamelle der Hinterhüften schwach ausgebuchtet. Die Beine sind kurz oder ziemlich kurz, die Vorderbeine kräftiger entwickelt und zum Graben gebaut. Die Vorder- und Mittelschienen sind am Aussenrande gewöhnlich mit zwei, selten nur mit einer Reihe kräftiger Dörnchen besetzt. Die Hinterschienen sind lang behaart und unbedornt oder nur mit wenigen sehr feinen, borstenförmigen Dornen besetzt. Das erste Tarsalglied ist etwas länger als das zweite, das Endglied viel länger als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Schi^dte hat (Naturh. Tidsskr, 3. Raekke, III. Bd. 1864/65, 211— 214, T. XH, Fig. 4 — 32) die Larven von Bledius hinnulus, tricornis, fracticornis, 2)allipes und talpa, von tricornis auch die Nymphe charakterisirt. Fauvel hat (Fn. gallo-rhen. III, Suppl. 18) noch die Larve und Nymphe von Bledius atricapillus bekannt gemacht. Im Allgemeinen charakterisirt Schiodte die Bledius-ltdiVVQn in folgender Weise. Dem Oxyporinen- Typus angehörig. Der Kopf quer kugelig, breiter als der Prothorax, 612 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. jederseits mit drei Ocellen, von denen die zwei vorderen grösser sind. Der Clypeus flach, quer, durch eine fast gerade Quernaht vom Epistom gesondert. Das Hypostom äusserst kurz, auf eine schmale Querleiste reducirt. Die Fahler mit langgestrecktem zweiten und kleinem dritten Gliede. Die Mandibeln an der Spitze zwei- oder drei- zähnig. Die Articulationsmembran der Maxillen vierfaltig. Die Maxillarlade dreieckig, kammförmig mit Dornen besetzt. Das Kinn sechseckig, in der Mitte erweitert. Die Kiefertaster klein, ihre zwei Glieder fast von gleicher Länge. Das Abdomen nach hinten erweitert, oben flach, unten gewölbt. Die Cerci eingliedrig. Das Analsegment sehr kurz, unbewehrt. Die Beine gestreckt. Die Hüften oval, ziemlich kurz, kaum doppelt so lang als dick. Die Trochanteren sehr kräftig, nur um ein Drittel kürzer als die Hüften. Die Schenkel cylindrisch, um ein Fünftel länger als die Hüften, spärlich bewimpert. Die Schienen nahe der Spitze mit mehreren kräftigen Dornen, am Aussenrande mit einem langen Wimperhaare. — Die jungen Larven sind durch ausserordentlich grossen Kopf ausgezeichnet und erinnern an Termiten-Krieger. (Vgl. Fig. 29—31.) Fig. 29. Junge Larve von Bledius hinnulus Er. Nach Schiedte. Fig. 30. Larve von Bledius tricornis Herbst. Nach Schiedte. Fig. 31. Kopf der Larve von Bledius tricornis Herbst, von unten. Nach SchiJÖdte. Die von Schiedte untersuchten Bledhf s-Larven werden in zwei Hauptgruppen gestellt. Gruppe A.: Kopf kugelig, das Epistom an der Basis gewölbt, der Clypeus nach vorn allmälig verengt. Die Mandibeln ziemlich dick, mit kräftigen Apical- zähnen. Die Maxillarlade mit sehr kräftigen Dornen besetzt. Der Prothorax herz- förmig, viel schmäler als der Kopf. Meso- und Metathorax in der Mitte leicht ein- geschnürt. Die Prothoraxstigmen und die Trochantinen von oben sichtbar. Die Schienen an der Spitze plötzlich verschmälert. Die Tarsen mit sehr kurzer Basal- partie. Die Rückenschilder sämmtlich ziemlich klein, zart und durchscheinend. Die Cerci schlank, kaum länger als das neunte Segment. Hieher die Larven von Bledius hinnulus, tricornis und fracticomis. — Gruppe B. : Kopf gewölbt, das Epistom an der Basis in einen stumpfen Höcker erhoben. Der Clypeus nach vorn plötz- lich verengt. Die Mandibeln schlanker, sichelförmig, an der Spitze in zwei schlankere Zähne gespalten. Die Maxillarlade an der Spitze mit einem Wimperbüschel. Der Prothorax so breit als der Kopf, ziemlich viereckig. Meso- und Metathorax nach hinten leicht verengt. Die Prothoraxstigmen und die Trochantinen von oben nicht sichtbar. Die Schienen gegen die Spitze allmälig verschmälert, mit schlankeren Dornen besetzt. Die Tarsen mit langer Basalpartie. Die Eückenschilder ziemlich ausgedehnt, fast die ganze Eückenfläche einnehmend, stärker chitinisirt, bräunlich. Die Cerci viel kräftiger, länger als das neunte Segment. Hieher die Larven von Bledius pallipes und talpa. — Die von Fauvel beschriebene Larve von Bl. airi- capillus gehört in die erste Gruppe und scheint dei- Larve von Bl. fracticomis am 127. Gatt. Bledius. 613 nächsten zu stehen. Die Nymphen sind durch sehr lange Wimperhaare ausgezeichnet. Bei der Nymphe von Bl. tricornis besitzt der Prothorax vorn jederseits zwei, hinten jederseits vier lange Wimperhaare. Das dritte bis siebente Abdomiualsegment jederseits mit einer langen Seitenwimper, das vierte bis siebente ausserdem mit je kürzeren Dorsalwimpern. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten leben sammt ihren Larven an sandigen Ufern in selbstgegrabenen Gängen, die durch kleine, Maulwurfshügeln vergleichbare Aufwürfe leicht kenntlich werden. An warmen Abenden schwärmen die Käfer oft zahlreich umher. Viele Arten kommen ausschliesslich an salzigen Gewässern vor. 1 Die Mandibeln kräftig, wenig vorragend, in der Ruhelage gekreuzt. Die Oberlippe am Vorderrande nicht oder nur schwach ausgebuchtet 2 — Die Mandibeln schfank, weit vorragend, in der Ruhelage nicht oder nur mit den Spitzen gekreuzt. Die Oberlippe oft zweilappig 20 2 Halsschild beim c^ vorn in der Mitte mit einem langen, horizontal nach vorn gerichteten Hörn. Subg. Bledius s. str 3 — Halsschild bei beiden Geschlechtern unbewehrt 6 3 Der Clypeus mit aufgebogenem Seiten- und Vorderrande. Der Kopf beim (^ jederseits über der Fühlerwurzel mit einem langen verticaleu Hörn. Die Hinterschienen am Aussenrande vor der Spitze mit vier feinen Dornen. Long. 5 • 5 — 7 • 5 mm 1 fat'catus. — Die Ränder des Clypeus nicht aufgebogen. Der Kopf beim cf jederseits über der Pühlerwurzel mit einem horizontal nach vorn gerichteten Hörn oder mit einem zusammengedrückten dreieckigen Höcker. Die Hinterschienen am Aussenrande vor der Spitze nur mit einem sehr feinen Dorn 4 4 Der Kopf sammt den Augen wenig schmäler als der Halsschild. Die Flügel- decken schwarz, braun oder gelbbraun. Long. 4 — 4" 5mm. 5 iiflicorflis, — Der Kopf sammt den Augen viel schmäler als der Halsschild. Die Flügel- decken roth, mit mehr oder minder ausgedehnter Scutellarmakel. Long. 5 bis 7 7nm 5 5 Halsschild bis auf die Mittellinie sehr dicht und runzelig punktirt. 2 tricornis, 3 Graellsi, — Halsschild ziemlich weitläufig, nur stellenweise dichter punktirt, auf der Scheibe in der Regel jederseits mit einer flachen, unpunktirten Schrägfalte. 4 spectahilis. 6 Der Clypeus mit aufgebogenem Seitenrande, oft auch mit aufgebogenem Vorder- rande. Der Kopf beim (^ jederseits über der Fühlerwurzel mit einem drei- eckigen zusammengedrückten Hörn, beim $ mit einer weniger erhobenen, ohrförmigen Lamelle. Subg. Elbidus 6 hicoriiis, — Die Ränder des Clypeus nicht aufgebogen. Der Kopf bei beiden Geschlechtern unbewehrt. Subg. ßlediodes 7 7 Halsschild mit feiner, aber scharfer Mittelfurche 8 — Halsschild mit glatter, nicht oder nur sehr schwach gefurchter Mittellinie 15 8 Halsschild mit rechtwinkeligen oder stumpfwinkeligen, sehr deutlich markirten Hinterecken (vgl. auch 13 ojxicus) 9 — Halsschild mit sehr stumpfen oder vollkommen abgerundeten Hinterecken. . . 12 9 Gross, die Flügeldecken roth, am Schildchen in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich. Long. 6 mw 7 litoralis. — Kleiner oder klein. Long. 3 — 4*5 mm 10 10 Kopf und Halsschild glänzend, die Flügeldecken lebhaft roth. 11 longulus, — Kopf und Halsschild ganz matt chagrinirt 11 11 Der Halsschild sehr weitläufig punktirt. ... 8 denticollis, 9 pallipes, — Der Halsschild dicht punktirt 10 defensus. 12 Halsschild sehr weitläufig punktirt 13 — Halsschild ziemlich dicht punktirt 14 614 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. 13 Der Kopf unmittelbar hinter den Augen mit einer Querfurche. Long. 3*5 bis 4-5 mm 13 opacus. — Der Kopf hinter den Augen ohne Querfurche. Long. 2'8 — ?>'bmm. 14 atricapillus, 15 nantis. 14 Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, die Flügeldecken viel länger als der Halsschild 16 fracticornis, 17 femoralis. — Der Halsschild so breit oder breiter als die Flügeldecken, die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild 18 proceruliis. 15 Halsschild mit abgerundeten oder sehr stumpfwinkeligen Hinterecken, mehr oder minder stark glänzend, kräftig punktirt. Long. 3 "3— 4 mm 16 — Halsschild mit rechtwinkeligen oder fast rechtwinkeligen, deutlich vorsprin- genden Hinterecken, glanzlos oder nur massig glänzend, fein oder nur massig stark punktirt. Long. 2 —3 mm 18 16 Die vorletzten Fühlerglieder nicht breiter als lang 22 heterocerus. — Die vorletzten Fühlerglieder quer 17 17 Halsschild mit deutlich stumpfwinkeligen, nicht abgerundeten Hinterecken, bis auf die glatte Mittellinie ziemlich dicht punktirt. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild 19 crassicollis, — Halsschild mit stumpf abgerundeten Hinterecken, weitläufig oder massig dicht punktirt 20 cribricoUis, 21 dissimilis. 18 Long. 3*5 — 4 mm. Halsschild sehr fein und weitläufig punktirt. 23 erraticus. — Long. 2 — 3 mm. Halsschild massig fein punktirt 19 19 Halsschild mit nicht erhobener, bisweilen schwach gefurchter Mittellinie. 24 Jiaudiif 25 pusillus. — Halsschild mit deutlich erhobener, glatter, niemals gefurchter Mittellinie. 26 pygmaeus. 20 Clypeus an der Spitze zweizähnig. Die Fühler mit sehr langem, gegen die Spitze keulig verdicktem und gekrümmtem Basalgliede, beim cf auf einem kräftigen, nach vorn stark vorspringenden Höcker eingefügt, länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen. Subg. Pucerus 35 Verres, — Clypeus einfach. Die Fühler mit normalem Basalgliede, bei beiden Geschlech- tern unter einem kurzen Stirnlappen eingefügt. Subg. HesperophiluS- . • 21 21 Halsschild mit rechtwinkeligen Hinterecken 22 — Halsschild mit sehr stumpfen oder vollkommen abgerundeten Hinterecken . . 23 22 Die Fühler gegen die Spitze allmälig verdickt. Die Oberlippe zweilappig. Die Flügeldecken schwarz oder blauschwarz. Long. 4 — 4-5 mm. 27 talpa, 28 subterraneus. — Die Fühler mit ziemlich scharf abgesetzter, dreigliedriger Keule. Die Ober- lippe einfach. Die Flügeldecken wenigstens am Hinterrande blassgelb. Long. 3 mnt 29 arenarius. 23 Die Fühler mit ziemlich scharf abgesetzter, dreigliedriger Keule. Oberlippe einfach 30 deMlis. — Die Fühler gegen die Spitze allmälig verdickt. Oberlippe zweilappig 24 24 Halsschild mit stumpfwinkeligen Hinterecken. Drittes Fühlerglied nur um ein Viertel kürzer als das zweite 31 hispidulus. — Halsschild mit vollkommen abgerundeten Hinterecken. Drittes Fühlerglied nur halb so lang als das zweite 25 25 Klein. Die Flügeldecken äusserst kurz reifartig behaart. Der Halsschild mit sehr feiner oder erloschener Mittellinie. Long. 2 — 2*5 mm. 32 tibialis, 33 tristis. — Grösser. Flügeldecken nicht reifartig pubescent. Der Halsschild mit scharfer Mittelfurche. Long. 3"5 — 4*5 mm 34 fossor. In dieser Uebersicht fehlt der mir unbekannte: 12 strictUS. 127. Gatt. Bledius. 615 Subg. Bledius s. str. Muls. et Key. 1. JBIeditis ftircatus Oliv. Encycl. Method. VIII, 1811, 616; iaiirus Germ. Fn. Ins. Eur. XII, 2, Erichs. Gen. Spec. Staph. 760, Kraatz 818, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 20, f. 98, Fauvel 190, Muls. et Key 114; — var. Skrimshiri Curt. Ent. Brit. III, t. 143; Stephensi Westw. Zool. Journ. III, 1828, 61, Note, t. 2, f. 4, A, B; Ruddi Steph. 111. Brit. V, 308, pl. 27, f. 3. — Schwarz, wenig glänzend, die Spitze des Abdomens braun oder röthlich, die Wurzel der Fühler, der Mund, die Schienen und Tarsen rostroth, bisweilen die ganzen Fühler und Beine braunroth, bei der typi- schen Form die Flügeldecken braunschwarz, bei var. Skrimshiri roth oder gelbroth mit einem mehr oder minder ausgedehnten, dreieckigen, schwarzen Scutellarfleck. Der Clypeus flach, mit aufgebogenem Vorder- und Seitenrande. Der Halsschild quer, an den vorspringenden Vorderecken fast so breit als die Flügeldecken, nach hinten gerad- linig verengt, an der Basis jederseits schräg abgestutzt, in der Mittellinie gefurcht, chagrinirt, massig stark, seicht und weitläufig punktirt. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, zusammengenommen wenig breiter als lang, ziemlich glänzend, massig stark, seicht und massig dicht punktirt, sehr fein und dünn pubescent. Das Abdo- men äusserst fein chagrinirt, glänzend, spärlich punktirt. Die Hinterschienen am Aussenrande vor der Spitze mit vier feinen, langen Dornen. Beim (^ der Kopf jeder- seits mit einem langen, aufwärts gerichteten, zusammengedrückten, scharf zuge- spitzten, behaarten Hörn, in der Mitte flach ausgehöhlt und so wie auf dem Scheitel glänzend glatt. Der Halsschild in der Mitte mit einem horizontal nach vorn gerich- teten, den Kopf überragenden, an der Spitze lang und ziemlich dicht behaarten, nicht gefurchten Hörn. Die Vorderecken des Halsschildes stark vorspringend. Das siebente Ventralsegment jederseits schwach ausgebuchtet, in der Mitte wenig vor- gezogen. Beim $ der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel in eine vorn scharf abgestutzte Lamelle erhoben, überall fein chagrinirt, auf dem Scheitel vor der Quer- furche mit einem deutlichen Mittelgrübchen. Der Halsschild unbewehrt, mit massig vorspringenden Vorderecken. Das siebente Ventralsegment jederseits stärker aus- gebuchtet und in der Mitte stärker vorgezogen. Long, b'ö — l'ömm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Am Meeresufer und an den Ufern salziger Binnengewässer; nicht häufig. 2. Bledius tricornis Herbst Fuessly Arch. Insecteng. 5. H. 1784, 149, t. 30, f. 8, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 578, Kraatz 821, Thoms. Skand. Col. HI, 118, Kraatz Berl. Ent. Zeitschr. 1868, 347, Fauvel 193, Muls. et Key 122; armatus Panz. Fn. Germ. 66, 17; nuchicornis Muls. et Rey Opusc. Entom. XII, 1861, 165; diota Schiodte Naturh. Tidsskr. 3. ßaekke, IV. Bd. 1866/67, 146. — Schwarz, wenig glän- zend, die Flügeldecken roth, mit einer mehr oder minder ausgedehnten, bisweilen die ganze Basis einnehmenden und bis zur Spitze reichenden Scutellarmakel, die Spitze des Abdomens meist röthlich, die Fühler schwarz oder rothbraun, die Mundtheile und die Schienen rostroth, die Tarsen heller. Der Kopf fein chagrinirt. Der Hals- schild quer mit stumpf abgerundeten Hinterecken, in der Mittellinie scharf gefurcht, fein chagrinirt, kräftig und sehr dicht runzelig, nur längs der Mittellinie weitläufiger punktirt. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, ziemlich kräftig und dicht punktirt, glänzend, sehr fein und kurz pubescent. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, spärlich punktirt. Die Hinterschienen am Aussenrande vor der Spitze mit einem dünnen Dorn. Beim cf der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel mit einem massig langen, horizontal nach vorn gerichteten Hörn, auf dem Scheitel tief quer ausgehöhlt und glänzend, auf der Stirn und auf dem Clypeus ziemlich matt. Der Halsschild vorn in der Mitte mit einem horizontal nach vorn gerichteten, den Kopf etwas über- ragenden, spärlich behaarten, fast immer scharf gefurchten Hörne. Die Vorderecken des Halsschildes stark abgerundet. Das siebente Ventralsegment am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, in der Mitte stumpf dreieckig vorgezogen. Beim 9 der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel mit einem nach vorn winkelig erhobenen, zusammen- gedrückten, an der Spitze abgerundeten Höcker. Der Scheitel leicht gewölbt, hinten QIQ VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. durch eine Querfurche von der Halspartie abgegrenzt, in der Mittellinie seicht ge- furcht, jederseits seicht und spärlich punktirt, matt chagrinirt. Der Halsschild un- bewehrt, mit wenig abgerundeten Hinterecken. Das siebente Ventralsegment in der Mitte dreieckig vorgezogen. Long. 5'5 — 6 "5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Italien, Caucasus, Centralasien. An salzhaltigen und süssen Gewässern. Selten. 3. Bledlus GraeUsi Pauvel Bull. Soc. Linn. Norm. IX, 1865, 309; Fauvel 194, Muls. et Eey 120; tncornis var. B. Fairm. Laboulb. Fn. Ent. Fr. I, 600; $ An- tilope Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 431. — Dem tricornis äusserst nahe stehend, kräftiger gebaut, die Flügeldecken mit wenig ausgedehnter dreieckiger Scutellar- makel, beim cf die seitlichen Kopfhörner kurz, von der Form eines nach vorn ge- richteten scharfen Zahnes, das Halsschildhorn den Kopf weit überragend, in der Mittellinie nicht oder nur sehr fein gefurcht. Von spectabilis durch sehr dichte run- zelige Punktirung des Halsschildes verschieden. Long. 5 '5 — 6*5 mm. Westliches Mittelmeergebiet, Italien. An der Meeresküste und an salzigen Binnengewässern. 4. Hledius spectabilis Kraatz 821, Note, Berl. Ent. Zeitschr. 1858, 126, 1868, 347, Fauvel 195, Muls. et Eey 117; tricornis Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 600, Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. IX, 1865, 319. — Dem tricornis und GraeUsi sehr nahe stehend, von beiden durch weitläufigere Punktirung des Halsschildes und durch etwas stärkere und weniger dichte Punktirung der Flügeldecken leicht zu unter- scheiden. Der Halsschild ist nur stellenweise dicht punktirt und lässt jederseits auf der Scheibe eine flache, unpunktirte Schrägschwiele in der Regel deutlich hervor- treten. Die Kopfhörner des cT sind als dreieckige, nach vorn gerichtete Zähne oder dreieckige Lappen ausgebildet. Das Halsschildhorn überragt weit den Kopf und ist in der Regel bis zur Spitze von der Mittelfurche durchzogen. Long. 5 — 7 mm. Mittel- europa, östliches Mittelmeergebiet. An der Meeresküste und an salzigen Binnen- gewässern, selten an süssen Gewässern. Viel häufiger als tricornis. 5. JBledius unicornis Germ. Fn. Ins. Eur. XII, 3, Erichs. Gen. Spec. Staph. 764, Kraatz 820, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 20, f. 99, Fauvel 192. Muls. et Rey 128; Jiispidus Parfitt Zoologist 1857, 5409; monoceros Rosenh. Thier. Andalus. 78; cremdatus Stierl. Mitth. Schweiz. Ent. Gesell. II, 1867, 222. — Schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken häufig heller braun oder gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine braunroth. Kopf wenig schmäler als der Halsschild, fein chagri- nirt. Der Halsschild wenig breiter als lang, von den Vorderecken bis weit über die Mitte sehr schwach und geradlinig verengt, im basalen Drittel jederseits schräg und schwach gerundet abgestutzt, sehr deutlich chagrinirt, kaum glänzend, ziemlich stark und weitläufig punktirt, auf der Scheibe meist jederseits mit einer undeutlich chagrinirten , glänzenderen, flachen Schwiele, in der Mittellinie scharf gefurcht. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, viel schwächer chagrinirt und daher viel glänzender, ziemlich stark und massig dicht punktirt, fein und spärlich pu- bescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, ziemlich glänzend, spärlich punktirt und spärlich mit ziemlich langen Haaren bekleidet. Die Hinterschienen am Aussen- rande vor der Spitze mit einem feinen Dorn. Beim (f der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel mit einem zusammengedrückten, stumpf dreieckigen Höcker, der Scheitel tief quer ausgehöhlt und ziemlich glänzend. Der Halsschild vorn in der Mitte mit einem langen, horizontal nach vorn gerichteten, den Kopf mehr oder minder über- ragenden, spärlich bewimperten Hörn, an dessen Basis die scharfe Mittellinie er- lischt. Die Vorderecken des Halsschildes stark abgerundet. Das siebente Ventral- segment jederseits kaum ausgebuchtet. Beim $ der Kopf jederseits über der Fühler- wurzel in einen schwächeren, an der Spitze mehr abgerundeten Höcker erhoben, der Scheitel leicht gewölbt, matt chagrinirt, in der Mitte mit einem punktförmigen Grüb- chen, jederseits sehr seicht und spärlich, oft undeutlich punktirt. Der Halsschild vorn gerade abgestutzt, mit wenig abgerundeten Vorderecken. Das siebente Ventral- segment in der Mitte dreieckig vorgezogen. Long. 4 — 4'5ww. Mitteleuropa, Mittel- 127. Gatt. Bledius. 617 meergebiet. An der Meeresküste und an den Ufern salziger Binnengewässer ; nicht selten. Subg. Elhidus Muls. et Key. 6. Bledius hicornis Germ. Fn. Ins. Eur; VI, 15, Erichs. Gen. Spec. Staph. 762, Kraatz 819. Fauvel 191, Muls. et Key 131; dama Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 507. — Durch die aufgebogenen Seiten des Clypeus und durch die Sexualcharaktere des cf leicht kenntlich. Schwarz oder pechbraun, wenig glänzend, der Halsschild bisweilen dunkler oder heller braunroth, die Flügeldecken in der Kegel bräunlich- gelb mit schwärzlichem, mehr oder minder ausgedehntem Nahtstreifen, häufig ganz bräunlichgelb, selten ganz schwarzbraun, die Fühler, der Mund und die Beine braun- roth oder gelbroth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, mit quer eingedrücktem Scheitel, fein chagrinirt. Der Clypeus mit aufgebogenen Seitenrändern, oft auch mit aufgebogenem Vorderrande. Der Halsschild quer, vorn so breit als die Flügeldecken, von den vorspringenden Vorderecken bis zum basalen Drittel sehr schwach und ge- radlinig verengt, hinten jederseits schräg abgestutzt, sehr deutlich chagrinirt. glanzlos, ziemlich stark und weitläufig punktirt, mit scharfer Mittellinie. Die Flügel- decken länger als der Halsschild, massig glänzend, ziemlich stark und massig dicht oder ziemlich weitläufig punktirt, kurz und spärlich behaart. Das Abdomen sehr deutlich chagrinirt, oben spärlich punktirt, am Hinterrande der Dorsalsegmente spärlich, an den Seiten und unten ziemlich dicht mit langen, etwas aufstehenden Haaren besetzt. Die Hinterschienen am ganzen Aussenrande lang und weitläufig be- wimpert. Beim -^ der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel mit einem breiten, drei- eckigen, zusammengedrückten, emporgerichteten Hörn, auf dem Scheitel breit und tief quer eingedrückt und etwas glänzend. Der Halsschild mit wulstigem, steil ab- fallendem Vorderrande. Das siebente Ventralsegment hinten sehr seicht ausgebuchtet. Beim 9 der Kopf jederseits über der Fühlerwurzel mit einer weniger stark er- hobenen, zusammengedrückten, ohrförmigen Lamelle, auf dem Scheitel schwächer quer eingedrückt und matt chagrinirt, in der Mitte desselben mit einem deutlichen Grübchen. Der Halsschild mit einfachem Vorderrande. Das siebente Veatralsegment in der Mitte dreieckig vorgezogen. Long. 5*5 — 6 mm. Mitteleuropa, Mittelmeer- gebiet: An der Meeresküste und am Ufer salziger Binnengewässer. Ziemlich selten. Subg. Bledioäes Muls. et Key. 7. Bledius litoralis Heer Fn. Helv. I, 209, Fauvel 204, Muls. et Key 136; aquariiis Erichs. Gen. Spec. Staph. 766, Kraatz 822. — Durch die Grösse und Fär- bung an tricornis und die mit diesem verwandten Arten erinnernd, von denselben durch viel kleineren, unbewehrten Kopf und durch den bei' beiden Geschlechtern unbewehrten, vor den rechtwinkeligen Hinterecken ausgeschweiften Halsschild sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken roth, am Schildchen in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth, die Schenkel meist pechbraun. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, unmittelbar hinter den Augen mit einer Querfurche, fein chagrinirt, glanzlos, vor der Querfurche jederseits seicht und spär- lich punktirt. Der Halsschild quer, an den Seiten leicht gerundet, vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken ausgeschweift, stark gewölbt, sehr deutlich chagrinirt, kräftig und weitläufig punktirt, mit hinten scharf vertiefter, nach vorn mehr oder minder erloschener Mittellinie. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, massig stark und massig dicht punktirt, fein und spärlich behaart, glänzend. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, ziemlich glänzend, spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande mit ziemlich zahlreichen feinen Dornen besetzt. Beim (f das siebente Ventralsegment jederseits am Hinterrande schwach ausgebuchtet, beim $ in der Mitte vorgezogen. Long. 6 mm. In den Pyrenäen und Alpen, ferner in Ostsibirien an sandigen Flussufern. Selten. (318 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxyteliai. 8. Bleäius denticoUis Fanvel Bull. Soc. Linn. Norm. 2. serie VI, 1870, 44, Fauvel 202, Muls. et. Key 138; obscurus Muls. et Key Opusc. Eatom. XIV, 1870, 111. — Dem opnctis sehr ähnlich, von demselben durch rechtwinkelige, zahnförmig- vorspringende Hinterecken des Halsschildes verschieden. Schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken braun oder bräunlichroth mit schwärzlicher Naht, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelbroth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, unmittelbar hinter den Augen mit einer feinen Querfurche, vor derselben mit einem kleinen Mittelgrübchen, matt chagrinirt, zwischen den Augen jederseits nicht oder er- loschen punktirt. Der Halsschild quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sehr schwach gerundet, vor den rechtwinkeligen Hinterecken ausgeschweift, ziemlich gewölbt, matt chagrinirt, massig stark und sehr weitläufig punktirt, spär- lich behaart, in der Mittellinie fein, aber scharf gefurcht. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, ziemlich glänzend, massig stark und dicht punktirt, fein und spärlich pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, nur vor dem Hinterrande der Dorsalsegmente spärlich mit feinen Punkten besetzt, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande spärlich mit sehr feinen Dornen besetzt. Das siebente Ventralsegment beim cf jederseits leicht ausgebuchtet, beim $ in der Mitte stärker vorgezogen. Long. 4 — 4" 3 mm. Mittel- europa, Finnland, Caucasus, Sibirien. Namentlich in Gebirgsgegenden; selten. 9. Bledius pallipes Gravh. Mon. 197, Erichs. Gen. Spec. Staph. 772, Kraatz 824, Fauvel 201, Muls. et Eey 143; terebrans Schiodte Naturhist. Tidsskr. 3. ßaekke, IV. Bd. 1866—1867, 149; rastellus Thoms. Skand. Gol. IX, 291; vilis Maeklin Öfv. Finsk. Vet. Soc. XIX, 22; '? fnscipes Eye Entom. Monthl. Mag. II, 1865, 154. — Schwarz, wenig glänzend, die Wurzel der Fühler und die Beine hell bräunlich- roth oder röthlichgelb, der Mund gewöhnlich dunkler. Der Kopf schmäler als der Hals- schild, unmittelbar hinter den Augen mit einer schwachen Querfurche, vor derselben mit einem kleinen Mittelgrübchen, zwischen den Augen jederseits spärlich und seicht punktirt. Halsschild quer, wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sehr schwach gerundet, vor den stumpfwinkeligen, aber sehr deutlich markirten Hinterecken sanft ausgeschweift, ziemlich gewölbt, sehr deutlich chagrinirt, glanzlos, massig stark und sehr weitläufig punktirt, sowie der Kopf spärlich behaart, in der Mittellinie fein und scharf gefurcht. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, massig stark und massig^ dicht punktirt, spärlich und fein pubescent, ziemlich glän- zend. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, oben sehr spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande fein und weitläufig bedornt. Das siebente Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes beim (f kaum, beim $ deutlich vorgezogen. Long. 3' 7 — 4 mm. Nord- und Mittel- europa. Am Ufer salziger und süsser Gewässer; selten. 10. Bledius defensus Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 212, Muls. et Key 141. — Mit denticoUis und pallipes nahe verwandt, von beiden durch geringere Grösse, ganz gelbrothe Fühler, dichte Punktirung des Halsschildes und gröbere Punktirung der Flügeldecken verschieden. Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken pechbraun, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, un- mittelbar hinter den Augen mit einer feinen Querfurche, vor derselben mit einem Mittelgrübchen, zwischen den Augen jederseits sehr seicht und weitläufig punktirt. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten verengt, mit kurz abgesetzten, rechtwinkeligen Hinterecken, matt chagrinirt, mit ziemlich groben, aber seichten, rundlichen Punkten dicht besetzt, in der Mittellinie fein, aber scharf gefurcht. Die Flügeldecken kaum um ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, kräftig und dicht punktirt, fein pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, auf den vorderen Dorsal- segmenten spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das siebente Ventralsegment am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, in der Mitte winkelig 127. Gatt. Bledius. 619 vorgezogen, beim 9 das siebente Ventralseginenfc in der Mitte stumpf vorgezogen. Long. 3 — 3*5 mm. Frankreich, Belgien, Hessen, Croatien. 11. Bledius longulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 579, Gen. Spec. Staph. 768, Kraatz 830, Faiivel 207, Muis. et Key 146; rußcomis Muls. et Key 155. — Eine kleine, durch die Färbung, ziemlich glänzenden Vorderkörper und sehr deut- lich markirte Hinterecken des Halsschildes leicht kenntliche Art. Ziemlich glänzend schwarz, die Flügeldecken lebhaft roth, die Fühler oder wenigstens die Wurzel der- selben, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf schmäler als der Halsschild, sehr deutlich chagrinirt, aber leicht fettglänzend, zwischen den Augen jederseits deutlich, aber spärlich punktirt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten leicht gerundet, mit kurz abgesetzten, recht- winkeligen oder stumpfwinkeligen, deutlich markirten Hinterecken, ziemlich gewölbt, sehr fein chagrinirt, aber ziemlich glänzend, kräftig, tief und ziemlich weitläufig punktirt. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, stark glänzend, ziemlich stark und massig dicht punktirt, fein gelblich pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, an den Seiten der Dorsalsegmente sehr spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Der Hinterrand des siebenten Ventralseg- mentes ist beim (j^ in der Mitte schwach, beim 9 stärker vorgezogen. Long. 3 bis 3"3 mm. Mitteleuropa. An Flussufern; selten. 12. Bledius strictus Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 211, Note. — Glänzend schwarz, wenig dicht grau behaart, die Flügeldecken pechschwarz, die Fühler, der Mund und die Beine rothbraun, die Kniee, die Spitze der Schienen und die Tarsen gelb. Der Kopf ziemlich stark und dicht, der Halsschild stark und sehr dicht, die Flügeldecken etwas feiner und dichter punktirt, das Abdomen glatt. Der Kopf jeder- seits eingedrückt, in der Mitte gewölbt, auf dem Scheitel mit einem Mittelgrübchen. Der Halsschild gross, fast trapezoidal, um ein Drittel breiter als lang, von der Mitte an nach hinten verengt, hinten schmal, mit stumpfwinkeligen, schwach markirten Hinter- ecken, in der Mittellinie scharf gefurcht. Flügeldecken kaum länger als der Hals- schild, nach hinten erweitert, hinten stark abgerundet. Beim d^ das siebente Ventral- segment hinten jederseits ausgebuchtet, in der Mitte winkelig vorgezogen. Beim 9 das siebente Ventralsegment stumpf. Long. 3 '3 — 3 '5 mm. Schweiz, Piemont, Syrien. (Ex Fauvel.) 13. Bledius opacus Block Verz. Insect. Plauensch. Gr. 117, f. 7, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 581, Gen. Spec. Staph. 771, Kraatz 828, Thoms. Skand. Col. HI, 119, Fauvel 204, Muls. et Hey 157; divisus Marsh. Ent. Brit. 510; castanelpennis Mannh. Brach. 45; haemopterus Steph. 111. Brit. V, 310. — Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken rothbraun oder bräunlichgelb, an der Naht mehr oder minder schwärz- lich, die Wurzel der bräunlichen Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, unmittelbar hinter den Augen mit einer Quer- furche, an derselben mit einem Mittelgrübchen, matt chagrinirt, zwischen den Augen jederseits spärlich und erloschen punktirt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, quer, mit abgerundeten Vorderecken und sehr stumpfen, mehr oder minder markirten Hinterecken, vor den letzteren nicht oder kaum ausgebuchtet, matt chagrinirt, massig stark, seicht und weitläufig punktirt, in der Mittellinie fein, aber scharf gefurcht. Die Flügeldecken um mehr als ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, ziemlich stark und dicht punktirt, sehr fein und spärlich pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, auf den Dorsalsegmenten äusserst spär- lich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen aussen sehr fein und spärlich bedornt. Das siebente Ventralsegment beim cf am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, in der Mitte schwach vorgezogen, beim 9 iii der Mitte stärker vorgezogen. Long. 3*5 — 4'5mm. Ueber den grössten Theil von Europa und über Algier verbeitet, auch in Nordamerika. An sandigen Ufern häufig. 14. Bledius atricapillus Germ. Fn. Ins. Eur. XI, 4, Erichs. Gen. Spec. Staph. 773. Kraatz 832, Fauvel 203 (ex parte), Muls. et Key 160. — Eine kleine. 620 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxyteliiii. durch die Färbung und die sehr weitläufige Punktirung des Halsschildes leicht kennt- liche Art. Pechschwarz oder pechbraun, der Halsschild gewöhnlich braunroth, die Flügeldecken gelb, an der Naht mehr oder minder schwärzlich, die Wurzel der bräunlichrothen Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf beim -f fast so breit, beim $ deutlich schmäler als der Halsschild, hinter den Augen höch- stens mit schwacher Andeutung einer Querfurche, matt chagrinirt, jederseits spär- lich und erloschen punktirt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten von den Vorderecken bis über die Mitte ge- radlinig, hinten jederseits schräg abgestutzt, mit sehr stumpfen oder ganz abgerun- deten Hinterecken, stark gewölbt, fein chagrinirt, leicht fett glänzend, wenig stark, seicht und sehr weitläufig punktirt, in der Mittellinie fein, aber scharf gefurcht. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, etwas länger als zu- sammen breit, massig stark und verhältnissmässig dicht punktirt, glänzend, fein und ziemlich kurz pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, oben äusserst spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande sehr fein und spärlich bedornt. Beim (f ist der Hinterrand des siebenten Ventralsegmentes in der Mitte weniger vorgezogen als beim $. Long. 3 bis 3 ■ 5 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An sandigen Ufern ; selten. 15. ßledius nanus Erichs. Gen. Spec. Staph. 773, Kraatz 833, Muls. et Key 163; atricapillus var. namis Fauvel 204, Obs. 1. — Dem atricapillus äusserst nahe stehend, von demselben nur durch geringere Grösse und kürzere, gewölbtere, stärker und weniger dicht punktirte, an der Naht meist ausgedehnter schwärzliche Flügeldecken verschieden. Nach Fauvel nur eine Form des atricapillus. Long. 2*8 bis 3 mm. Mitteleuropa. Weniger selten als atricapillus. 16. Bledius fracticornis Payk. Mon. Carab. App. 135, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 579, Gen. Spec. Staph. 767, Kraatz 829, Thoms. Skand. Col. III, 118, Fauvel 210, Muls. et Key 148; pallipes gallicus Gravh. Mon. 198; elongatus Mannh. Brach. 45; pallip)es Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 458; alpestris Heer Fn. Helv. I, 210; laetior Muls. et Key 151 ; — ? monstr. erythropterus Kraatz 831. — Schwarz, die Flügeldecken nicht selten braunroth und am Schildchen mehr oder minder schwärz- lich, die Fühler braun mit röthlicher Wurzel, bisweilen ganz rostroth, der Mund und die Beine gelbroth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, matt chagrinirt, seicht und erloschen punktirt, auf dem Scheitel meist mit einem deutlichen Mittel- grübchen. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, massig quer, im hinteren Drittel am breitesten, nach vorn äusserst schwach verengt, an der Basis jederseits schräg abgestutzt und schwach gerundet, mit sehr stumpfen oder ganz abgerundeten Hinterecken, deutlich chagrinirt, aber schwach glänzend, stark und ziemlich dicht punktirt, in der Mittellinie scharf gefurcht. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, kräftig, tief und dicht punktirt, glänzend, fein pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes häutig, das siebente am Hinterrande jederseits ausgebuchtet. Bl. erythropterus Kr. aus den bayrischen Alpen scheint auf anomale Stücke mit sehr grob chagrinirter Oberseite von Kopf und Halsschild aufgestellt zusein. Long. 3 "5 — 4 wm. lieber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. An Flussufern und Wassergräben häufig. 17. Bledius fenioralis Gyllh, Ins. Suec. IV, 497, Erichs. Gen. Spec. Staph. 768, Kraatz 830, Thoms. Skand. Col. III, 119, Fauvel 211, Muls. et Key 151; sus Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 320. — 'QQm fracticornis sehr ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, ganz dunkle Fühler, schmäleren, weniger stark und dicht punktirten Halsschild, viel gröber punktirte Flügeldecken und durch die Sexual- charaktere des cf verschieden. Schwarz, die Flügeldecken dunkel kastanienbraun oder rothbraun, die Fühler ganz pechbraun, der Mund und die Beine braunroth, die Schenkel an der Wurzel schwärzlich. Der Kopf so breit als der Halsschild, matt 127. Gatt. Bledius. 621 chagrinirt, spärlich und erloschen punktirt. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, wenig breiter als lang, hinten jederseits schräg abgestutzt, mit sehr stumpfen oder abgerundeten Hinterecken, matt chagrinirt, ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktirt, in der Mittellinie tief gefurcht. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, sehr stark und dicht punktirt, glänzend, fein und wenig dicht pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, an den Seiten der vorderen Dorsal- segmente spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes häutig und jederseits neben der von der Membran ausgefüllten Ausbuchtung mit einem sehr kleinen Zähnchen versehen. Long. 3 — 3 • 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 18. Bledius procerulus Erichs. Gen. Spec. Staph. 768, Kraatz 832, Fauvel 208, Muls. et Key 169. — Durch die geringe Grösse, die Färbung, die Punktirung und die kurzen Flügeldecken leicht kenntlich. Schwarz, die Flügeldecken kastanienbraun oder braunroth mit schwärzlicher Umgebung des Schildchens, die Wurzel der Fühler oder die ganzen Fühler, der Mund und die Beine gelbroth oder röthlichgelb. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, matt chagrinirt, zwischen den Augen sehr fein und spärlich, oft kaum erkennbar punktirt. Der Halsschild so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an der Basis jederseits schräg abgestutzt, mit sehr stumpfen oder vollkommen abgerundeten Hinterecken, ziemlich gewölbt, matt chagrinirt, ziemlich kräftig und massig dicht punktirt, in der Mittellinie scharf gefurcht. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, glänzend, tief, stark und ziemlich dicht punktirt, fein und etwas ab- stehend pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, oben sehr spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das sechste Ventral- segment in der Mitte des Hinterrandes häutig, das siebente am Hinterrande kaum ausgebuchtet. Long. 3" 3 — 3'bmm. Mitteleuropa. Sehr selten. 19. Bledius crassicoUis Boisd. Lacord. Pn. Ent. Paris I, 456, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 580, Gen. Spec. Staph. 770, Kraatz 835, Thoms. Skand. Col. HI, 120, Fauvel 208, Muls. et Key 178; ßlum Heer Fn. Helv. I, 211. — Durch die kurzen Flügeldecken an procerulus erinnernd, von diesem durch die Form und Sculptur des Halsschildes leicht zu unterscheiden, von cribricollis und dissimilis durch viel kürzere Flügeldecken, nicht abgerundete, stumpfwinkelige, deutlich markirte Hinter- ecken und dichtere Punktirung des Halsschildes verschieden. Glänzend schwarz, die Flügeldecken gelbroth, am Schildchen nicht oder nur in geringer Ausdehnung schwärzlich, die Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, sehr fein und matt chagrinirt, auf dem Scheitel mit einem seichten Grübchen, zwischen den Augen spärlich und erloschen punktirt. Die vorletzten Fühlerglieder quer. Der Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, so lang als breit , hinten jederseits schräg abgestutzt, mit stumpfwinkeligen, deutlich markirten Hinterecken und rechtwinkeligen, aber stark herabgebogenen und daher von oben abgerundet erscheinenden Vorderecken, ziemlich gewölbt, glänzend, kaum chagrinirt, massig stark und dicht punktirt, mit breiter, glänzend glatter, leicht erhobener, nicht gefurchter Mittellinie, sowie der Kopf ziemlich lang schräg ab- stehend behaart. Die Flügeldecken nur wenig länger als der Halsschild, grob, tief und ziemlich dicht punktirt, wenig fein und schräg abstehend gelblich behaart. Das Abdomen auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes häutig, jederseits der breiten, von der Membran aus- gefüllten Ausbuchtung mit einem scharfen, nach aussen gerichteten Zähnchen. Long. 3'3-3*6ww. Nord- und Mitteleuropa. Selten. 20. Bledius cribricollis Heer Fn. Helv. I, 210, Fauvel 209, Muls. et Key 172; rußpennis Erichs. Gen. Spec. Staph. 770, Kraatz 834. — Durch die Färbung und durch den glänzend glatten, sehr kräftig und weitläufig punktirten, von einer glatten, ungefurchten Mittellinie durchzogenen Halsschild sehr leicht kenntlich. Glän- 622 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIY. Trib. Oxyteliai. zend schwarz, die Flügeldecken lebhaft roth, am Schildchen nicht oder nur in sehr geringer Ausdehnung schwärzlich, die Fühler, der Mund und die Beine gelbroth. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, äusserst fein chagrinirt. in der Mitte oft glänzend glatt, jederseits massig fein und massig dicht punktirt. Die vorletzten Fühler- glieder nur massig quer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, so lang als breit, mit abgerundeten Hinterecken, sehr stark glänzend, nicht chagrinirt, sehr kräftig und mehr oder minder weitläufig punktirt, mit ziemlich breiter, glänzend glatter, leicht erhobener Mittellinie, sowie der Kopf spärlich behaart. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, ziemlich stark, tief und massig dicht punktirt, spärlich gelblich pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, ziemlich glänzend, auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten ziemlich spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim c? das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes häutig, jederseits der breiten, von der Membran aus- gefüllten Ausbuchtung mit einem schlanken, scharf zugespitzten Dorn. Long. 3*5 bis 4 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An Flussufern; ziemlich selten. 21. Hledius dissimilis Erichs. Gen. Spec. Staph. 769, Kraatz 835, Fauvel 210, Muls. et Rey 175; — var. nigricans Erichs. Gen. Spec. Staph. 769. — Dem cri- hricoUis sehr ähnlich, von demselben durch stärker quere vorletzte Fühlerglieder, viel weniger glänzenden, dichter punktirten, zwischen den Punkten erkennbar chagrinirten Halsschild und durch dunkler gefärbte, braunrothe, an der Naht in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwärzliche, dichter punktirte Flügeldecken verschieden. Bisweilen sind die Flügeldecken bis auf die umgeschlagenen Seiten schwarz (var. nigricans). Die Sexualcharaktere des cf ähnlich wie bei cribricollis, doch sind die seitlichen Dorne des sechsten Ventralsegmentes länger und etwas auf- wärts gekrümmt. Long. 3"5— 4wot. Mitteleuropa, Caucasus. Selten. 22. Bleäius hetet'ocerus Eppelsh. Deutsch. Ent. Zeitschr. 1889, 180. — Dem dissimilis ausserordentlich ähnlich, von demselben durch etwas schmälere Körperform, längere, schlankere Fühler, schmäleren Halsschild und die Sexualcharaktere des (f verschieden. Schwarz, ziemlich glänzend, fein graugelb behaart, die Flügel- decken hell rothbraun, von der Basis in schräger Richtung gegen die Naht in geringerer oder grösserer Ausdehnung, oft nur am Schildchen schwärzlich, die Spitze des Abdomens, die Fühler, der Mund und die Beine gelbroth. Der Kopf nur sehr wenig schmäler als der Halsschild, fein chagrinirt, ziemlich matt, spärlich und un- deutlich punktirt, mit einem seichten Scheitelgrübchen. Die Fühler ziemlich lang und schlank, mindestens so lang als Kopf und Halsschild zusammengenommen, viel dünner und gegen die Spitze weniger erweitert als bei dissimilis, die vorletzten Fühlerglieder noch so lang als breit. Der Halsschild etwas schmäler als Flügeldecken, kaum breiter als lang, an den Seiten wenig gerundet, nach hinten verengt, mit stumpf abgerundeten Hinterecken, oben gewölbt, dicht und ziemlich kräftig punktirt, in der Mitte der ganzen Länge nach mit einer gleichbroiten, leicht erhobenen, glatten Längslinie. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild und ein wenig spärlicher und kräftiger punktirt. Das Abdomen sehr weitläufig und unbestimmt punktirt und äusserst spärlich grau behaart. Beim cf das siebente Ventralsegment hinten jederseits tief ausgebuchtet, in der Mitte in Form eines scharf dreieckigen Zahnes vorgezogen. Long. 3*5 mw. Von Herrn Apfelbeck in Croatien aufgefunden. (Ex Eppelsheim). 23. Bledius errat icus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 582, Gen. Spec. Staph. 772, Kraatz 836, Fauvel 203, Muls. et Rey 181. — Durch quer herzförmigen, matt chagrinirten, fein und weitläufig punktirten, in der Mittellinie nicht gefurchten Hals- schild sehr leicht kenntlich. Schwarz oder pechbraun, der Halsschild nicht selten braunroth , die Flügeldecken kastanienbraun oder bräunlichgelb , an der Naht in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich, die Fühler oder wenigstens die Wurzel derselben, der Mund und die Beine bräunlichgelb oder röthlichgelb. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, matt chagrinirt, jederseits fein und spärlich, er- 127. Gatt. Bledius. 623 loschen punktirt. Die vorletzten Fühlerglieder stark quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, viel breiter als lang, hinten stark ausgeschweift ver- engt, mit rechtwinkeligen, scharfen Hinterecken, flach gewölbt, matt chagrinirt, sehr fein und sehr weitläufig punktirt, längs der Mittellinie unpunktirt, sowie der Kopf spärlich behaart. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, ziemlich fein und ziemlich weitläufig punktirt, fein pubescent. Das Abdo- men äusserst fein chagrinirt, glänzend, an den Seiten der vorderen Dorsalsegmente sehr fein und spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cT «ias siebente Ventralsegment am Hinterrande jederseits nur schwach ausgebuchtet. Long. 3 '5 — 4 mm. Mitteleuropa. Namentlich in Gebirgsgegenden an sandigen Flussufern. Selten. 24. Bledius Baudii Fauvel Fn. gallo-rben. HI, 205, Muls. et Rey 164; agricultor Fem.? Kraatz 837; neuter Muls. et Rey 166. — Schwarz, die Flügeldecken dunkelbraun, seltener rothbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth, die Schenkel häufig pechbraun. Der Kopf etwas schmäler als der Hals- schild, matt chagrinirt, jederseits spärlich und erloschen punktirt. Die vorletzten Fühlerglieder stark quer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, kaum breiter als lang, herzförmig, vom hinteren Drittel gegen die Basis schräg verengt, mit deutlich markirten, sehr kurz abgesetzten, fast rechtwinkeligen Hinterecken, matt chagrinirt, bis auf die nicht erhobene, bisweilen sehr schwach gefurchte Mittellinie ziemlich fein und weitläufig punktirt, sowie der Kopf spärlich behaart. Die Flügel- decken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, massig stark und massig dicht punktirt, fein und etwas abstehend pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, oben sehr fein und sehr spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Beim cf das siebente Ventralsegment am Hinterrande jederseits schwach ausgebuchtet. Long. 2 • 5 — 3 mm. Deutschland, Frankreich, Piemont. An sandigen Ufern, selten. 25. Bledius 2>usilltis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 583, Gen. Spec. Staph. 773, Kraatz 833; pi/r/maeus Fauvel 205, Muls. et Rey 167. — Mit Baudii sehr nahe verwandt, kleiner, in der Mitte stärker eingeschnürt, schwarz, die Flügeldecken, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb, die Flügeldecken nur so lang oder etw^is kürzer als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, an den Hinterecken sehr breit abgerundet, weitläufig punktirt. Long. 2 — 2'ömm. Oester- reich, Deutschland. Frankreich. Sehr selten. 26. Bledius pygniaeus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 583, Gen. Spec. Stapb. 774, Kraatz 838; agricultor Heer Fn. Helv. I, 576, Kraatz 837; pusillus Fauvel 206, Muls. et Rey 186. — Von den beiden vorhergehenden Arten durch viel schwächer chagrinirte, ziemlich glänzende Oberseite von Kopf und Halsschild und deutlich er- hobene, niemals gefurchte Mittellinie des Halsschildes verschieden. Schwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken braun oder gelblichroth, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf schmäler als der Halsschild, kaum erkennbar chagrinirt und ziemlich glänzend, jederseits fein und spärlich punktirt. Die Fühler kurz, ihre zwei vorletzten Glieder viel breiter als die vorhergehenden, sehr stark quer. Der Halsschild so breit oder fast so breit als die Flügeldecken, schwach quer, vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken ausgeschweift verengt, schwach, aber deutlich chagrinirt, ziemlich glänzend, massig fein und weitläufig punktirt, mit glatter, leicht erhobener, niemals gefurchter, aber meist von zwei deutliehen seichten Längs- furchen eingeschlossener Mittelfurche. Die Flügeldecken wenig länger als der Hals- schild, gleichbreit, ziemlich gewölbt, glänzend, massig fein und massig dicht punk- tirt, fein pubescent. Das Abdomen nach hinten etwas erweitert, kaum erkennbar cha- grinirt, glänzend, oben spärlich behaart, aber kaum erkennbar punktirt, unten deut- licher und sehr weitläufig punktirt und weniger spärlich behaart. Der vorgezogene Mittellappen des siebenten Ventralsegmentes ist beim cf sehr schwach ausgerandet. Long. 2 — 2*5 mm. Oesterreich, Deutschland, Frankreich, Piemont. Sehr selten. (324 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. Subg. Hesperophilus. HesperojjJiüus + Astycops Tboms., Muls. et Eey. 27. Bleäius tolpa Gyllh. Ins. Suec. II, 448, Erichs. Gen. Spec. Staph. 777, Kraatz 823, Thoms. Skand. Col. III, 122 {Ästycops), Fauvel 200, Muls. et Eey 196. — Durch schwarzblaue Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Schwarz, Kopf und Halsschild ganz matt chagrinirt, die blauschwarzen Flügeldecken und das Abdomen glänzend, die Mandibeln mit röthlicher Spitze, die Beine pechschwarz mit mehr oder weniger röthlichen Tarsen. Der Kopf schmäler als der Halsschild, sehr fein und weitläufig, oft kaum erkennbar punktirt. Die Oberlippe zweilappig. Die Mandibeln ziemlich schlank, nur massig gekrümmt, vorragend. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, quer herzförmig, an den Seiten von den Vorderecken bis zum hinteren Drittel schwach gerundet, im hinteren Drittel sehr stark ausgeschweift verengt, mit lang abgesetzten, rechtwinkeligen Hinterecken, leicht gewölbt, auf ganz matt chagri- nirtem Grunde äusserst fein und sehr weitläufig, kaum erkennbar punktirt, in der Mittellinie sehr fein gefurcht, sowie der Kopf bei reinen Exemplaren mit langen graugelblichen Haaren ziemlich spärlich bekleidet. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, ziemlich kräftig, tief und dicht punktirt, wenig fein pubes- cent. Das Abdomen an den Seiten der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente fein und ziemlich dicht, in der Mitte spärlich punktirt und ziemlich lang behaart. Die Unterseite des Abdomens ziemlich weitläufig punktirt und behaart. Beim cT das sie- bente Ventralsegment am Hinterrande jederseits schwach ausgebuchtet. Long. 4*öww. Norddeutschland, Belgien, Schweden, Pinnland, ßussland. Selten. 28. Bleäius subterraneus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 584, Gen. Spec. Staph. 777, Kraatz 823, Fauvel 200, Muls. et Key 199; pallipes Thoms. Skand. Col. in, 119, IX, 291; rastelhts Schiodte Naturhist. Tiddskr. 3. Eaekke, IV. Bd. 1866/67, 149. - — Unter den schwarzen Arten durch die im Verhältnisse zum Halsschilde langen Flügeldecken, die kurz abgesetzten, rechtwinkeligen Hinterecken und die sehr feine und weitläufige Punktirang des Halsschildes, die vorgestreckten, schlanken Mandibeln und die zweilappige Oberlippe leicht kenntlich. Schwarz, Kopf und Hals- schild ganz matt, die Flügeldecken und das Abdomen glänzend, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth oder röthlichgelb, die Schenkel häufig braun. Der Kopf schmäler als der Halsschild . jederseits spärlich und erloschen punktirt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, quer herzförmig, mit kurz abgesetzten, rechtwinkeligen Hinterecken, leicht gewölbt, auf matt chagrinirtem Grunde ziemlich fein und seicht, mehr oder minder weitläufig punktirt, in der Mittellinie fein ge- furcht. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, merklich länger als zusammen breit, ziemlich fein und sehr dicht punktirt, fein pubescent. Das Ab- domen kaum erkennbar chagrinirt, auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten fein und weitläufig, unten gleichfalls fein und weitläufig punktirt und behaart. Beim r? das siebente Ventralsegment am Hinterrande jederseits kaum merklich ausgebuchtet. Von B. pallipes durch die vorgestreckten Mandibeln, die zweilappige Oberlippe und die viel längeren, feiner und dichter punktirten Flügeldecken sehr leicht zu unter- scheiden. Long. 4 — 4*2wm. Mitteleuropa, Schweden, Finnland. Namentlich in Ge- birgsgegenden an sandigen Flussufern; selten. 29. Bleäius arenarius Payk. Fn. Suec. III, 382, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 585, Gen. Spec. Staph. 778, Kraatz 826, Thoms. Skand. Col. III, 121 {Hesperophilus), Fauvel 197, Muls. et Eey 189; minor Muls. et Eey 192. — Eine kleine, durch die schlanken, vorgestrecken Mandibeln, den sehr stark queren, hinten plötzlich und sehr stark eingezogenen Halsschild und durch lange, kurz reifartig behaarte Flügel- decken sehr ausgezeichnete Art. Schwarz, die Flügeldecken blass strohgelb, an der Basis und an der Naht in grösserer oder geringerer Ausdehnung schwarz, bisweilen ausgedehnter schwarz und nur hinten gelb, selten ganz blassgelb, die Geisselglieder der Fühler, die Spitze der Mandibeln, die Schienen und Tarsen rostroth. Der Kopf 127. Gatt. Bledius. (325 viel schmäler als der Halsschild, sehr deutlich chagrinirt, aber leicht fettglänzend, massig fein und weitläufig punktirt. Die Fühler kurz, mit ziemlich scharf ab- gesetzter dreigliedriger Keule. Die Oberlippe einfach. Der Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, bis zum basalen Viertel gleichbreit, dann plötzlich und sehr stark zu einem sehr kurzen und breiten Stiele verengt, mit scharf rechtwinkeligen Hinterecken, ziemlich gewölbt, deutlich chagrinirt; aber leicht fettglänzend, massig fein und ziemlich weitläufig punktirt, in der Mittellinie fein, aber scharf gefurcht, sowie der Kopf spärlich behaart. Die Flügeldecken um mehr als die Hälfte oder fast doppelt so lang als der Halsschild, ziemlich glänzend, fein und dicht punktirt, sehr fein reifartig behaart. Das Abdomen kaum erkennbar chagrinirt, glänzend, weitläufig punktirt und behaart. Die Hinter- schienen sind auch am unteren Rande äusserst fein und weitläufig bedornt. Long. 3 mm. An den Küsten der Nord- und Ostsee und des Canals, auch an der atlanti- schen und mediterranen Küste von Frankreich; oft während der Fluth unter Wasser. Stellenweise zahlreich. 30. Bledius debilis Erichs. Gen. Spec. Staph. 778, Pauvel 197, Note; Mulsanti Rosenh. Thiere Andalus. 80, Kraatz 827, Note. — Durch die Färbung, ziemlich scharf abgesetzte dreigliedrige Fühlerkeule, einfache Oberlippe, schlanke, vorgestreckte Mandibeln und vollkommen abgerundete Hinterecken des Halsschildes leicht kenntlich. Schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken blassgelb mit bräun- licher Naht, oft auch an der Basis braun, die Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, deutlich chagrinirt, leicht fettglänzend, ziemlich fein und weitläufig punktirt. Die Fühler wie bei arenarius mit drei grossen Endgliedern. Die Oberlippe einfach. Die Mandibeln schlank, vor- ragend, innen mit einem kleinen Zahn. Der Halsscliild fast so breit als die Flügel- decken, um die Hälfte breiter als lang, hinten breit gerundet, mit abgerundeten, kaum markirten Hinterecken und rechtwinkeligen, stark herabgebogenen und daher bei der Ansicht von oben schmal abgerundet erscheinenden Vorderecken, sehr deutlich chagrinirt, schwach fett glänzend, ziemlich fein und ziemlich weitläufig punktirt. in der Mittellinie scharf gefurcht, sowie der Kopf spärlich behaart. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, massig glänzend, ziemlich fein und sehr dicht punktirt, fein und kurz, fast reifartig pubescent. Das Abdomen glänzend, fein und weitläufig punktirt und behaart, hinten beinahe glatt. Long. 3 bis 3 '5 mm. Deutschland, Südrussland, Spanien, Algier. 31. Bledius hispidulus Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 601, Kraatz 825, Note, Fauvel 199, Muls. et Rey 202. — Unter den Arten mit schlanken, vorragenden Mandibeln und zweilappiger Oberlippe durch die stumpfwinkeligen Hinterecken des Halsschildes und die ziemlich grob und kurz graugelblich pubescenten Flügeldecken leicht kenntlich. Schwarz, die Fühler braun, die Mandibeln, die Kniee und die Tarsen heller roth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, matt chagrinirt, kaum erkennbar punktirt, fein graugelblich pubescent. Die Fühler kurz, gegen die Spitze ganz allmälig verdickt, ihr drittes Glied wenig kürzer und schlanker als das zweite. Der Halsschild im hinteren Drittel am breitesten, daselbst schmäler als die Flügel- decken und etwa um ein Drittel breiter als lang, von da nach vorn sehr merklich, nach hinten sehr stark verengt, vor den stumpfwinkeligen Hinterecken deutlich ausgeschweift, ziemlich gewölbt, matt chagrinirt, fein und dicht, etwas rauh punktirt, fein pubescent, in der Mittellinie sehr fein oder undeutlich gefurcht. Die Flügel- decken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, massig fein und sehr dicht punktirt, durch kurze, ziemlich kräftige und ziemlich dichte Behaarung grauschimmernd. Das Abdomen kaum erkennbar chagrinirt, glänzend, auf den vorderen Dorsal- segmenten fein und ziemlich dicht punktirt und behaart, hinten beinahe glatt. Beim cf das siebente Ventralsegment hinten jederseits ausgebuchtet. Long. 3 — 3" 5 mm. Schweiz, Fiankreich, Spanien, Portugal, Algier. Am Ufer süsser und salziger Ge- wässer, auch an eisenhaltigen Quellen. Selten. Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. ^y 626 VIII. Familie. Staphyliiiidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. 32. Blediiis tibialis Heer Fn. Helv. I, 212, Kraatz 825, Fauvel 199, Muls. et ßey 205; mor/o Heer Fn. Helv. 211; 2^^bescens Kol. Melet. Ent. III, 25. — Dem tibialis ähnlich, von demselben durch schmälere Körperform, die Form des Hals- schildes und durch viel stärker und weitläufiger punktirtes, auf dem siebenten Dorsalsegmente glänzend glattes Abdomen sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, die Fühler und der Mund braunroth, die Spitze der Mandibeln und die Beine röthlich- gelb, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze meist pechbraun. Der Kopf sammt den Augen etwas breiter als der Halsschild am Vorderrande, ganz matt chagrinirt, kaum erkennbar punktirt. Die Fühler kurz, vom vierten Gliede an gleichmässig gegen die Spitze verdickt, ihr drittes Glied kaum halb so lang und viel schmäler als das zweite. Die Oberlippe zweilappig. Die Mandibeln schlank, vorragend, innen mit einem sehr kleinen Zahne. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, im hinteren Drittel am breitesten, von da nach vorn merklich verengt, hinten sehr breit gerundet, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken, matt chagrinirt, äusserst fein und äusserst dicht, schwer erkennbar punktirt, in der Mittellinie sehr fein oder undeutlich gefurcht. Die Flügeldecken um mehr als die Hälfte länger als der Hals- schild, so lang als zusammen breit, mit sehr breit abgerundetem Nahtwinkel, sehr fein und äusserst dicht punktirt, sehr kurz und fein reifartig behaart. Das Abdomen glänzend, auf den vier ersten freiliegenden Dorsalsegmenten sehr fein und massig dicht punktirt und behaart, auf dem siebenten (fünften freiliegenden) und den folgenden Dorsalsegmenten glatt. Long. 2^5 mm. Mitteleuropa, Italien, Caucasus. In Gebirgs- gegenden an sandigen Flussufern; selten. 33. Bledius tristis Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1843, 92, Fauvel 198, Muls. et Eey 192; brevicollis Muls. et Key Opusc. Entom. XII, 1861, 170, Baudi Berl. Ent. Zeitg. 1869, 399, Note. — Eine kleine, durch den ganz matten Vorderkörper, den kurzen und breiten, hinten halbkreisförmig gerundeten Halsschild, die kaum erkenn- bare Mittellinie desselben, die hinten klaffenden, reifartig behaarten Flügeldecken und durch das sehr fein und ziemlich dicht behaarte Abdomen- leicht kenntliche Art. Schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, an der Basis und an der Naht bräunlich, die Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth oder bräunlichgelb, die Schenkel meist schwärzlich. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, ganz matt chagrinirt, ohne erkennbare Punktirung. Die Fühler sehr kurz, ihr drittes Glied klein, fast nur ein Drittel so lang als das zweite, das vierte bis zehnte Glied allmälig stärker quer, das Endglied kugelig eiförmig. Die Oberlippe zweilappig, die Mandibeln lang und schlank, sehr stark vorragend. Der Halsschild fast so breit als die Flügel- decken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, hinten sehr breit, fast halbkreis- förmig gerundet, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken und ziemlich spitzen und vorspringenden Vorderecken, ganz matt chagrinirt, auch unter sehr starker Ver- grösserung kaum erkennbar punktirt, ohne erkennbare Mittellinie. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, hinten an der Naht stark klaffend, sehr fein und äusserst dicht punktirt, kaum glänzend, sehr kurz und fein reifartig behaart. Das Abdomen massig glänzend, bis zum Hinterrande des siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmentes äusserst fein und verhältnissmässig dicht punktirt und fein und ziemlich dicht behaart. Long. 2 — 2'3 tnm. Provence, Italien, Corsica. Sicilien, Algier. Sehr selten. 34. Bledius fossor Heer Fn. Helv. I, 211, Kraatz 826, Note, Fauvel 197, Muls. et Key 208; triangulum Baudi Studi Entom. I, 143; opacus var. b. Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 603; f rater Kraatz 827, Note, Muls. et Key 211; ? grandicoUis Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 507 ; — var. funestus Eppelsh. Wien. Entom. Zeitg. 1883, 271. — Dem opacus und dem 9 von verres ähnlich, von ersterem durch schlanke, vorragende Mandibeln, zweilappige Oberlippe, nicht quer gefurchten Scheitel und feiner und viel dichter punktirte Flügeldecken, von verres $ durch einfachen oder nur schwach ausgerandeten Clypeus und durch viel kürzere Fühler sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, an der Basis 127. Gatt. Bledius. 627 und an der Naht in grosser Ausdehnung schwarz, oft nur in den Hinterecken bräunlichgelb, bisweilen ganz schwarz (var. funestus), die Fühler pechbraun oder braunroth, der Mund und die Beine rostroth, die Tarsen heller, die Wurzel der Schenkel gewöhnlich schwarz. Der Kopf schmäler als der Halsschild, matt chagrinirt, kaum erkennbar punktirt. Die Fühler ziemlich kurz, gegen die Spitze allmälig ver- dickt. Der Halsschild so breit oder etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, mit breit und vollkommen abgerundeten Hinterecken, matt chagri- nirt, fein und weitläufig punktirt, in der Mittellinie fein aber scharf gefurcht. Die Flügeldecken fast um ein Drittel länger als der Halsschild, glänzend, massig stark und sehr dicht punktirt, massig fein und kurz pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, an den Seiten ziemlich spärlich, unten weniger spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande bewimpert. Beim (^ die Mandibeln im vorderen Drittel des Innenrandes mit einem etwas aufwärts gerich- teten Zahn, beim $ ungezähnt. Das siebente Ventralsegment beim cf hinten jeder- seits ausgebuchtet. Long. 3" 5 — 4 '5 mm. Mittelmeergebiet, Schweiz, Ungarn. Nament- lich in Gebirgsgegenden an sandigen Flussufern; selten. Subg. JPucevMS Muls. et Key. 35. Bledius verres Erichs. Gen. Spec. Staph. 776, Kraatz 819, Note, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. H, pl. 20, Fig. 100, Fauvel 196, Muls. et Key 212; cinctns Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 555. — - Sehr ausgezeichnet durch sehr langes, gegen die Spitze keulig verdicktes und gekrümmtes erstes Fühlerglied, zweizähnigen Clypeus, lange, vorgestreckte Mandibeln und durch die Sexualcharaktere. Schwarz, die Flügel- decken blassgelb, an der Basis und an der Naht schwarz, die Fühler und der Mund rostroth, die Beine blass röthlichgelb. Der Kopf so breit oder etwas schmäler als der Halsschild, mit Ausnahme des Clypeus matt chagrinirt. Der Clypeus mehr oder minder glänzend, an der Spitze scharf zweizähnig. Die Oberlippe ausgerandet. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, an den Seiten ganz vorn schwach gerundet, hinten jederseits schräg abgestutzt, mit stumpf abgerundeten Hinterecken, sehr deutlich chagrinirt, aber etwas glänzend, ziemlich fein und weit- läufig punktirt, in der Mittellinie tief gefurcht. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, mit breit abgerundetem Nahtwinkel, glänzend, massig fein und dicht punktirt, fein pubescent. Das Abdomen glänzend, fein und sehr spärlich punktirt und behaart. Die Hinterschienen am Aussenrande lang und dicht bewimpert. Beim (jT die Fühler auf einem kräftigen, stark nach vorn vorspringenden, an der Spitze abgerundeten Höcker eingefügt, länger als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, ihr erstes Glied sehr lang schaftförmig, das zweite Glied sehr lang gestreckt, das dritte um ein Drittel kürzer als das zweite, das vierte und fünfte in gleicher Weise an Länge abnehmend, das fünfte noch länger als breit, die vor- letzten Glieder schwach quer. Die Mandibeln vor der Mitte mit einem langen und schlanken, schräg aufwärts und nach vorn gerichteten Zahn. Beim 9 die Fühler unter einem kurzen, abgerundeten Lappen eingefügt, kaum länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihre sämmtlichen Glieder kürzer, die vorletzten Glieder stärker quer. Die sehr schlanken und vorragenden Mandibeln innen un- gezähnt. Long. 4 — 5 mm. Ueber das ganze Mittelmeergebiet verbreitet. An der Meeresküste; nicht selten. 128. Gatt. Platystethus. Mannerheim Brach. 46, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 585, Gen. Spec. Staph. 781, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 55, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 838, Fauvel Fn. gallo-rhen. UI, 178, Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Oxyporiens, Oxytäiens Paris 1879, 13. Platystethus -\- Pyctocraerus Thoms. Skand. Col. III, 1861, 122, 125. Körper massig gestreckt, ziemlich depress, in der Regel beinahe kahl. Der Kopf namentlich bei den öT gross, hinten nicht oder nur massig (Subg. Pyctocraerus) 40* ()28 '^^III. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. eingeschnürt, mit massig grossen oder ziemlich kleinen, wenig stark vorspringenden Augen. Der Clj^peus kurz, vorn abgestutzt oder leicht ausgerandet, bei den cf einiger Arten mit dornförmig ausgezogenen Vordereckea. Die Gularsuturen sind in der Mitte der Unterseite des Kopfes miteinander verschmolzen, divergiren aber hinten sehr stark und umschliessen ein dreieckiges Basalfeld. Die Backen sind jederseits der aus den verschmolzenen Galarsuturen gebildeten Mittellinie mehr oder minder gewölbt oder beulig erhoben. Die Fühler ziemlich kurz oder massig lang, nach dem ersten Gliede gekniet, ihr erstes Glied ziemlich langgestreckt, gegen die Spitze keulig verdickt, das zweite und dritte Glied massig gestreckt, die folgenden Glieder bis zum zehnten viel kürzer, an Breite allmälig zunehmend, das Endglied zugespitzt oval. Die Oberlippe quer, am abgestutzten oder breit ausgerandeten Vorderrande bewimpert und mit einem häutigen, durch einen breiten und tiefen halbkreisförmigen Ausschnitt zweilappigen, am Innenrande dicht bedornten oder bewimperten Anhange versehen. Die Mandibeln ziemlich kräftig, gegen die Spitze massig gekrümmt, etwas ungleich gebildet, am Innenrande hinter der Spitze mit zwei oder drei Zähnen, an der Basis mit einem schmalen, frei nach vorn gerichteten, dem Innenrande anliegenden, am Innenrande kurz und dicht bewimperten Haut- saume. Die Maxillarladen massig kurz, die Innenlade häutig, am Innenrande gegen die Spitze mit feinen, gekrümmten Dörnchen besetzt, hinter denselben spärlich und kurz behaart, die Aussenlade die Innenlade überragend, au der Spitze lang und sehr dicht behaart, am Innenrande gleichfalls fein bedornt. Die Maxillartaster ziemlich schlank, ihr drittes Glied so lang oder wenig länger als das zweite, gegen die Spitze massig verdickt, das vierte meist nur halb so lang als das zweite, dünn stift- förmig oder pfriemenförmig. Das Kinn mehr als doppelt so breit als lang, vorn in der ganzen Breite ausgerandet, mit winkeligen Vorderecken. Die Zunge vorn breit ausgerandet, mit divergirenden, etwas zugespitzten Seitenecken. Die Paraglossen etwas über die Seitenecken der Zunge vorragend. Die Lippentaster klein, ihre Glieder an Dicke abnehmend, das Endglied viel schmäler und meist etwas länger als das zweite, dünn, stiftförmig. Der Halsschild von den Flügeldecken etwas abgerückt, gross, quer, so breit oder breiter als die Flügeldecken, hinten fast halbkreisförmig ge- rundet, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken, am Vorderrande jederseits aus- gebuchtet, gewölbt, in der Mittellinie in der Regel tief, selten nur erloschen gefurcht, an der Basis und am Seitenrande gerandet. Das Schildchen gross, zwischen die Flügeldecken eintretend, hinten dreieckig zugespitzt, an den Seiten jederseits mit einem Basalgrübchen oder mit einer Längsfurche. Die Flügeldecken kurz, quer, mit breit abgerundeter apicaler Nahtecke und daher hinten klaffend, an der Naht, am Seitenrande und meist auch am Hinterrande gerandet, ihre Epipleuren sehr schmal, linear. Das Abdomen ziemlich kurz und breit, nach hinten oft erweitert, an den Seiten kräftig gerandet. Das zweite wirkliche Dorsalsegment liegt oft vollkommen frei, das siebente Dorsalsegment ist länger als die vorhergehenden und hinten sehr breit stumpfwinkelig ausgerandet. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich kurz, in der Mitte meist stumpf gekielt. Epimeren der Vorderbrust fehlen gänzlich, die Stigmen liegen daher frei. Das Mesosternum bildet zwischen den massig weit getrennten Mittelhüften einen spitz dreieckigen oder an der Spitze abgerundeten Fort- satz. Das Metasternum zwischen den Mittel- und Hinterhüften kurz, hinten jederseits etwas schräg abgestutzt und kaum ausgebuchtet. Die Episternen der Hinterbrust verhältnissmässig breit, hinten zugespitzt, die Epimeren fast in ihrer ganzen Länge freiliegend. Die Vorderhüften gross, so lang als die Schenkel, die Mittelhüften fast parallel gestellt, massig breit getrennt. Die Beine ziemlich kurz. Die Schenkel ziemlich verdickt und zusammengedrückt, die Vorder- und Mittelschienen am Aussenrande kräftig, die Hinterschienen feiner und spärlicher punktirt, die Vorderschienen aussen im apicalen Viertel tief ausgerandet. Das Endglied der Tarsen eineinhalb- bis zweimal so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Die Larve und Puppe von Platystethus arenarius Fourcr. {morsltans Payk.) wurde vonBouche (Naturg. Insect. 1834, 182^ t. 8, f. 14—21) und Schiodte (Naturhist. 128. Gatt. Platystethus. 629 Tidsskr. 3. Raekke, III. Bd. 1864—65, 210—211, t. XI, f. 15—22, u. t. XII, f. 3) beschrieben und abgebildet. Xambeu hat (Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXXVIII, Ann. 1891, 181 —188) die Larve und Puppe von PL cornutus und spinosus und die Entwicklung und Lebensweise beider Arten ausführlich behandelt. Die Beschreibung der Larve und Puppe von PL arenarius wird hier nach Schiodte wiedergegeben. Körper fast cylindrisch, ziemlich gewölbt, glänzend glatt, bis zum sechsten Abdominalringe etwas erweitert, weiss, der Kopf gelblich, die Mandibeln und die Maxillarlade braun, der Meso- und Metathorax und die Dorsalsegmente des Abdomens mit Ausnahme des Analsegmentes mit je zwei kleinen, rundlichen, bräunlichen Basalmakeln. Der Kopf kleiner als der Prothorax, rundlich, gewölbt, mit ziemlich flacher Stirn, jeder- seits mit zwei gewölbten rundlichen Ocellen. Der Clypeus quer, flach, durch eine fast gerade Naht von der Stirn gesondert, an den Seiten und am Vorder rande fast gerade, an den Vorderecken mit einem nach innen gerichteten, hakenförmigen, an der Spitze viertheiligen, verhornten Fortsatz. Das Hypostom sehr kurz, doppelt so breit als lang. Die Fühler ein Drittel so lang als der Kopf, ihr erstes Glied cylindrisch, das zweite um ein Viertel länger, aber kaum schlanker als das erste, an der Spitze verdickt und mit einem ziemlich dicken Anhangsgliede versehen, das Endglied klein, cylindrisch, nur halb so lang und halb so dick als das dritte. Die Mandibeln halb so lang als der Kopf, an der Spitze in drei divergirende Zähne getheilt. Die Articulationsmembran der Maxillen mächtig entwickelt, dreifaltig. Die Maxillarlade fast doppelt so lang als der Stipes, breit, doppelt so lang als breit, auf der sehr schräg nach innen abgestutzten Spitze mit kräftigen Dornen besetzt, an der äusseren Apicalecke mit einem stärkeren, hakenförmigen Dorn. Die Kiefertaster schlank, zugespitzt, um ein Fünftel länger als die Fühler, ihr erstes Glied gestreckt, gekrümmt, das zweite Glied nur halb so lang als das erste, cylindrisch, das Endglied um ein Drittel länger und nur halb so breit als das zweite, zugespitzt, mit einer ziemlich dicken und weichen, fadenförmigen, angedrückten Seitenborste besetzt. Das Kinn länglich oval, vorn nur halb so breit als lang. Der aus den verwachsenen Stipites gebildete Theil der Unterlippe vorn kaum breiter als lang, nach hinten leicht verengt. Die Lippentaster nur ein Drittel so lang als die Kiefertaster, ihr erstes Glied cylindrisch, das zweite um die Hälfte kürzer, conisch. Das Pronotum wenig breiter als lang, die folgenden Eückenschilder quer, von sehr zarter Consistenz, glänzend. Die Cerci eingliedrig, kurz, um ein Drittel kürzer als das neunte Segment, zugespitzt und bewimpert. Das Analsegment kurz und dick, an der Spitze mit vor- streckbaren, dicht gekörnten Haftwarzen. Die Beine kurz und schlank. Die Hüften doppelt so lang als dick, die Trochanteren halb so lang, die Schenkel so lang als die Hüften. Die letzteren in der Mitte mit einigen ziemlich kurzen Borsten. Die Schienen so lang als die Schenkel, gegen die Spitze verschmälert, spärlich und kurz bedornt, am Aussenrande mit einem langen Wimperhaare. Die klauenförmigen Tarsen kurz, gekrümmt. Bei der Nymphe das Pronotum auf der Scheibe mit ziemlich zahlreichen kürzeren, am Vorderrande mit zwei langen, kräftigen Wimperhaaren besetzt. Das Schildchen fünfeckig. Das Metanotum gewölbt. Das Abdomen an den Seiten gerandet. Die Abdominalsegmente mit je sechs dorsalen und zwei seitlichen Wimperhaaren. Die Cerci schlank, conisch, an der Spitze mit einer kurzen, starren Borste. Die Stigmen des Abdomens dunkel gerandet. Die Larven leben im Dünger und nähren sich nach Xambeu von diesem selbst. Sie haben nach Xambeu, wie die von Oxytelus, die Eigenschaft an festen Gegenständen anzuheften.] Die Gattung ist fast über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten leben im Dünger und unter faulenden Pflanzenstoffen und umschwärmen namentlich gegen den Abend die Düngerhaufen oft in grosser Anzahl. 1 Kopf hinten eingeschnürt. Die Flügeldecken zwischen den Punkten sehr fein längsrissig. Subg. Pyctocraerus 1 arenariuSf 2 laevis. — Kopf hinten nicht eingeschnürt. Die Flügeldecken zwischen den Punkten fein chagrinirt oder glatt. Subg. Platystethus s. str 2 630 VIII. Familie. Ötaphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. - Die Flügeldecken zwischen den Punkten chagrinirt. 3 cornutuSf 4 alutaceus. — Die Flügeldecken zwischen den Punkten glänzend glatt 3 3 Ungeflügelt. Die Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild ... 9 Jßut'lei. — Geflügelt. Die Flügeldecken nicht kürzer als der Halsschild 4 4 Flügeldecken am Hinterrande nicht gerandet 8 spinosus. — Flügeldecken am Hinterrande gerandet 5 5 Der Halsschild stark und dicht punktirt 5 capito, 6 nodifrons. — Der Halsschild massig stark oder ziemlich fein und weitläufig punktirt. 7 nitens, Subg. Pyctocvaerus Thoms. 1. JPlatystethus arenarius Fourcr. Ent. Paris I, 172, Fauvel 179; morsüans Payk. Mon. Cure. App. 145, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 585, Gen. Spec. Staph. 782, Kraatz 842, Thoms. Skand. Col. IH, 126, Muls. et Key 16; trilobus Oliv. Ent. in, 42, 20, t. 5, f. 48; pallidipennis Panz. Fn. Germ. 27, 16; sitlcatus Marsh. Ent. Brit. 507; striolatus Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 460; mordax Sahlbg. Ins. Fenn. I, 411; britnnipennis Steph. 111. Brit. V, 313; immunis Steph. 1. c. 3lo ; foveatus Steph. 1. c. 313; caliginosus Steph. 1. c. 314. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken braun oder rothbraun, die Beine bräunlichgelb, die Schenkel meist pechschwarz. Der Kopf hinten eingeschnürt, auf dem Scheitel massig stark und massig dicht punktirt, vorn niedergedrückt und fein chagrinirt, aber ziemlich glänzend. Der Scheitel mit einer Mittelfurche. Der Halsschild mit sehr tiefer Mittelfurche, massig stark, in der Mitte ziemlich weitläufig und schwach längsrissig, an den Seiten dichter und stärker längsrissig punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Hals- schild, hinten nicht gerandet, massig stark und ziemlich weitläufig punktirt, zwischen den Punkten dicht längsrissig. Das Abdomen ziemlich stark chagrinirt, glänzend, am Hinterrande der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit wimpertragenden Höckercheu. Beim cf der Kopf so breit als der Halsschild, auf dem ziemlich weit- läufig punktirten Scheitel mit tiefer Mittelfurche, vorn tief eingedrückt, am Vorder- rande des Clypeus mit einem kleinen Mittelzähnchen. Der Halsschild sehr gross, breiter als die Flügeldecken. Das siebente Ventralsegment hinten tief ausgeschnitten, jederseits des Ausschnittes mit einem schlanken Dorn. Beim $ der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, auf dem dichter punktirten Scheitel mit seichterer Mittelfurche, vorn weniger stark eingedrückt, am Vorderrande des Clypeus ohne Zähnchen. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken. Das siebente Ventral- segment in der Mitte leicht gerundet vorgezogen. Long. 2"5— 4mm. üeber den grössten Theil der palaearctischen Eegion verbreitet. Sehr gemein. 2. JPlatystethus laevis Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. IX, 1848, 325, Kraatz 846, Fauvel 180, Muls. et Rey 19; cephalotes Eppelsh. Verh. naturf. Ver. Brunn XVI, 1877, 120, T. I, f. 8. — Durch die feine, nach hinten oft ganz erloschene Mittel- furche des Halsschildes und die feine Punktirung des Vorderkörpers sehr leicht kennt- lich, von arenarius ausserdem durch hinten fein gerandete Flügeldecken verschieden. Glänzend schwarz, die Spitze der Schienen und die Tarsen bräunlichgelb. Der Kopf beim cT so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, hinten eingeschnürt, fein und weitläufig punktirt, vorn beinahe glatt, auf dem Scheitel ohne Mittelfurche, höchstens mit einem schwachen Grübchen. Der Halsschild so breit als die Flügel- decken, mit feinen, in die Länge gezogenen Punkten weitläufig besetzt, mit feiner, nach hinten oft ganz erloschenen Mittelfurche. Die Flügeldecken länger als der Hals- schild, hinten fein gerandet, sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt, zwischen den Punkten sehr fein längsrissig. Das Abdomen nach hinten erweitert , sehr fein chagrinirt. Beim cf das siebente Ventralsegment in der Mitte der Länge nach ein- gedrückt, die Seiten des Eindruckes leicht faltig erhoben. Long. 2 — 2 • 7 mm. In den Alpen und im Caucasus; auf Alpenweiden im Kuhmiste. Sehr selten. 128. Gatt. Platystethus. 631 Subg. JPlafi/stethiis s. str. Thoms. 3. PJatystethus cornutus Giavh.Micr. 109, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 586, Gen. Spec. Staph. 782, ex parte, Kraatz 841, ex parte, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 21, f. 101, Thoms. Skand. Col. III, 122, Fauvel 180, ex parte, Muls. et Key 23; scijbalarivs'RwmlQ Brach. Hai. 19; maxillosus Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 432; clegener Muls. et Key 26. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, an der Wurzel und an den Seiten braun, die Schienen oder wenigstens die Spitze derselben und die Tarsen bräunlichgelb. Kopf und Halsschild äusserst fein chagrinirt, aber glänzend. Der Kopf massig stark und massig dicht punktirt, auf dem Scheitel mit kurzer Mittelfurche, vorn nicht oder nur einzeln punktirt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite. Der Halsschild mit massig tiefer Mittel- furche, ziemlich fein und weitläufig punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Hals- schild, am Hinterrande gerandet, sehr deutlich, auf der hinteren Hälfte innen mehr oder weniger längsrissig chagrinirt, fein und sehr weitläufig punktirt. Das Abdomen nach hinten erweitert, sehr fein chagrinirt, am Hinterrande der Dorsalsegmente glatt. Bei kräftigen cT der Kopf sehr gross, der Scheitel mit drei tiefen Längs- furchen, der Clypeus jederseits in einen langen Dorn ausgezogen, bei schwächer entwickelten (^ {degener Muls. et Key) der Kopf oft kaum grösser als beim $, die seitlichen Scheitelfurchen auf ein Grübchen reducirt, der Clypeus vorn ausgerandet. mit kurz zahnförmig vorspringenden Vorderecken. Das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes mit einem kleinen, scharf halbkreisförmig begrenzten Eindruck. Das siebente Ventralsegraent in der Mitte der Länge nach breit ein- gedrückt und geglättet, am Hinterrande jederseits mit scharfen Zähnen. Beim $ der Kopf wie bei schwach entwickelten cf gebildet, doch sind die Vorderecken des in der Mitte ausgerandeten Clypeus nicht zahnförmig ausgezogen. Der Hinterrand des siebenten Ventralsegmentes ist beim $ in der Mitte stumpf vorgezogen. Long. 2*5 — 3*5 mm. lieber die ganze palaearctische Region verbreitet. Sehr gemein. 4. Platystethtis alutaceus Thoms. Skand. Col III, 123, Muls. et Key 26; cornutus Gyllh. Ins. Suec. II, 450, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 596, Gen. Spec. Staph. 782, ex parte, Kraatz 841, ex parte, Fauvel 180, ex parte; tristis Muls. et Key Opusc. antom. XII, 1861, 172. — Dem cornutus äusserst nahe stehend, von demselben durch viel deutlichere Chagrinirung und matten Glanz von Kopf und Halsschild und durch ganz mattschwarze, gleichmässig und deutlich körnig chagrinirte, neben der Naht nicht längsrissige, noch feiner und spärlicher punktirte Flügeldecken ver- schieden. Long. 3 — 4 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Viel seltener als cornutus. 5. PJatystethus capito Heer Fn. Helv. I. 208, Kraatz 843, Fauvel 182, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 174, Muls. et Key 30; cribricollis Baudi Studi Entom. I, 1848, 145; pilGsellus Wankow. Ann. Soc. Ent. Fr. 1869, 419. — Durch die grobe und dichte Punktirung und deutliche Behaarung des Vorderkörpers leicht kenntlich. Glänzend schwarz, die Flügeldecken häufig braun, die Beine meist bräunlichroth mit helleren Knieen und Tarsen. Der Kopf beim cf so breit, beim $ etwas schmäler als der Halsschild, kräftig und dicht, in der Mitte weitläufiger, an den Seiten fast runzelig punktirt, vorn glatt, auf dem Scheitel mit scharfer, kurzer Mittelfurche. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, nach hinten stark verengt, grob und dicht, namentlich an den Seiten mehr oder minder runzelig punktirt, in der Mittellinie sehr tief gefurcht, die Mittelfurche oft von zwei deutlichen Längs- rippen eingeschlossen. Das Schildchen an der Basis mit zwei Grübchen. Die Flügel- decken so lang als der Halsschild, am Hinterrande gerandet, grob, tief und ziemlich weitläufig punktirt, die Punkte sowie die von Kopf und Halsschild deutlich haar- tragend. Das Abdomen nach hinten stark erweitert, beinahe glatt. Beim cf das siebente Ventralsegment in der Mitte eingedrückt, am Hinterrande jederseits mit einem kleinen Dorn. Long. 2'5 — '6mm. Finnland, Mitteleuropa, Italien, Corsica. 632 ^'III- Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. 6. Platystethus nodifrons Sahlbg. Ins. Fenn. I. 412, Erichs. Gen. Spec. Staph. 783, ex parte, Kraatz 844, Thoms.Skand. Col.IlI. 124, Fauvell83, MuIs.etRey27 ; asphaltinus Waltl Isis IV, 1838, 267. — Zwischen capito und nitens in der Mitte stehend, von ersterem durch unbehaarten Vorderkörper, weniger grobe und nicht runzelige Punktirung von Kopf und Halsschild, von nitens durch viel stärkere und dichtere Punktirung des Halsschildes und der Flügeldecken, von beiden durch kürzeren und breiteren, hinten halbkreisförmig gerundeten Halsschild, in der Mittel- linie stumpf gekieltes Schildchen und durch die Sexualcharaktere des (f verschieden. Glänzend schwarz, die Flügeldecken häufig braun, die Beine gelb, meist mit braunen Schenkeln. Der Kopf beim cf so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, ziemlich kräftig und dicht punktirt, auf dem durch eine Querfurche von der Stirn gesonderten Clypeus glatt, auf dem Scheitel mit einem Mittelgrübchen oder mit einer kurzen Mittelfurche und jederseits mit einem deutlichen seitlichen Grübchen, an den Seiten mit einer vorn am Innenrande der Augen verlaufenden Längsfurche, zwischen der Halspartie und dem Scheitel ohne deutliche Querlinie. Der Halsschild kurz und breit, hinten vollkommen halbkreisförmig gerundet, kräftig und dicht, in der Mitte weniger dicht punktirt, mit tiefer Mittelfurche. Die Flügeldecken so lang als der Hals- schild, mit tieferem Nahtstreifen und stärkerer, viel weniger weitläufiger Punk- tirung als bei nitens. Das Abdomen sehr deutlich chagrinirt, ziemlich glänzend. Beim cf das siebente Ventralsegraent an der Spitze mit zwei Längskielen. Long. 2*3 bis 2*7 mm. Nord- und Mitteleuropa; sehr selten. 7. Platystethiis nitens Sahlbg. Ins. Fenn. I, 413, Kraatz 845, Thoms. Skand. Col. III, 124, Fauvel 184, Muls. et Eey 38; nodifrons Erichs. Gen. Spec. Staph. 783, ex parte; splendens Heer Fn. Helv. 208; striatulus Heer ibid. 218, Muls. et ßey 35; longicornis Lnc. Expl. Alg. Ent. 126, pl. 13, f. 7; aeg^jpt iacAis Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 506; angustipennis Scriba Berl. Ent. Zeitschr. 1868, 158. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken meist kastanienbraun oder gelbbraun, die Beine bräunlich- gelb, die Schenkel meist braun. Der Kopf beim S" breiter oder so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, massig stark, in der Mitte ziemlich weitläufig, an den Seiten viel dichter punktirt, auf dem Clypeus glatt, auf dem Scheitel mit einer kurzen Mittelfurche und jederseits mit einem Grübchen, an den Seiten mit einer vorn am Innenrande der Augen verlaufenden Längsfurche, zwischen der Halspartie und dem Scheitel mit einer in der Mitte winkelig nach vorn gezogenen, oft sehr feinen und fast erloschenen Querlinie. Der Halsschild quer, nach hinten verengt, massig stark oder fein und weitläufig punktirt, in der Mittellinie tief gefurcht. Das Schildchen an der Basis jederseits mit einem Grübchen. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, fein oder wenig stark und sehr weitläufig punktirt, stark glänzend. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, glänzend, ziemlich weit vor dem Hinterrande der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit sehr spärlichen, kurz bewimperten Höckerchen oder Punkten besetzt. Bei einer Form des cf (striattdiis Heer) der Kopf jederseits innerhalb der Seitenfurche mit zwei tiefen, leicht gekrümmten Furchen und mit fein dornförmig ausgezogenen Vorderecken des Clypeus. Bei der häufigeren Form des c^ der Kopf fast wie beim 9 gebildet, nur etwas breiter. Das siebente Ventralsegment beim c^ mit einem breiten, in der Mittellinie bisweilen sehr fein ge- kielten, an den Seiten mehr oder minder faltig begrenzten Eindruck, am Hinterrande jederseits mit zwei Zähnchen. Long. 1*7 — 3 mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. Häufig. 8. JPlatystethus splnosus Erichs. Gen. Spec. Staph. 784, Kraatz 841, Note, Fauvel 182. Muls. et Key 33; fossor Wollast. Ins. Mad. 1854, 603. — Durch die wie bei arenarius am Hinterrande nicht gerandeten Flügeldecken leicht kennt- lich, von nitens ausserdem durch viel bedeutendere Grösse verschieden. Glänzend schwarz, die Flügeldecken oft kastanienbraun, die Beine meist bräunlichroth mit helleren Tarsen. Der Kopf glänzend glatt, massig stark uud weitläufig punktirt. auf dem Scheitel mit einem kuizen, oft erloschenen Läna'sstriche. an den Seiten mit 129. Gatt. Oxytelus. 033 einer vorn am Innenrande der Augen verlaufenden Längsfnrche. Der Halsschild glänzend glatt, mit tiefer Mittelfurche, fein und weitläufig punktirt. Die Flügeldecken so lang als der Halsschild, am Hinterrande nicht gerandet, glänzend glatt, ziemlich fein und zerstreut punktirt. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend glatt. sehr spärlich mit wimpertragenden Punkten besetzt. Die Vorderschienen deutlich zweireihig bedornt. Beim cf der Kopf gross, so breit als der Halsschild, auf dem Scheitel mit tiefen seitlichen Eindrücken. Die Seitenfurchen des Kopfes vorn gegabelt. Die Vorderecken des Clypeus in lange Dorne ausgezogen. Der Halsschild breiter als die Flügeldecken. Das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes sehr schwach ausgebuchtet, vor der Ausbuchtung schwach niedergedrückt. Das siebente Ventralsegment in der Mitte der Länge nach breit eingedrückt und geglättet, im Eindrucke mit einem sehr feinen Mittelkiele, am Hinterrande jederseits mit zwei Zähnen. Beim $ der Kopf schmäler als der Halsschild, mit kleinen seitlichen Scheitel- eindrücken , nicht gegabelten Seitenfurchen und einfachem Clypeus. Das siebente Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes stumpf vorgezogen. Long. 3'5 — 4 mm. Frankreich, Ungarn, Mittelmeergebiet. Selten. 9. Platystethiis Burlei Charl. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 597, Fauvel 184, Muls. et Rey 40; constrictus Scriba Berl. Entom. Zeitschr. 1868, 157. — Durch die kurzen Flügeldecken und die sehr starke Einschnürung zwischen dem Hals- schilde und den Flügeldecken sehr leicht kenntlich. Glänzend schwarz, die Flügel- decken kastanienbraun, die Fühler und Taster pechbraun, die Beine bräunlichgelb, oft mit braunen Schenkeln. Der Kopf weitläufig und massig stark punktirt, vorn glatt, auf dem Scheitel mit einer Mittelfurche und jederseits mit einem grübchen- förmigen Eindruck, an den Seiten mit einer vorn am Innenrande der Augen ver- laufenden Längsfurche, zwischen der Halspartie und dem Scheitel mit einer feinen, in der Mitte winkelig nach vorn gezogenen Querfurche. Der Halsschild viel breiter als die Flügeldecken, nach hinten stark verengt, fein und weitläufig punktirt, in der Mittellinie tief gefurcht. Die Flügeldecken viel kürzer als der Halsschild, nach hinten erweitert, am Hinterrande gerandet, mit ziemlich starken Punkten weitläufig besetzt. Das Abdomen nach hinten stark erweitert, deutlich chagrinirt. Beim cf Kopf und Halsschild sehr gross, um ein Drittel breiter als die Flügeldecken, der Kopf so breit als der Halsschild, jederseits innerhalb der Seitenfurche mit zwei tiefen, leicht gekrümmten Furchen. Das siebente Ventralsegment des cf in der Mitte mit einem breiten, an den Seiten faltig begrenzten, in der Mittellinie mehr oder minder deut- lich stumpf gekielten Längseindrucke, am Hinterrande jederseits mit zwei Zähnchen. Beim 9 Kopf und Halsschild etwas weniger breit, der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, ohne innere Seitenfurchen. Der Hinterrand des siebenten Ventralsegmentes in der Mitte stumpf vorgezogen. Long. 2*5 mm. In den französischen Alpen an den Rändern von Schneeflecken und in Spanien. Selten. 129. Gatt. Oxytelus. (Gravh. Col. Micr. ßrunswic. 1802, 101, Manaerh. Brach. 47) Steph. 111. Brit. V, 3U, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 588, Gen. Spec. Staph. 785, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II. 55, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 847, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 163, Muls. et Rev Hist. Nat. Col. Fr. Brövip. Oxyp. Oxyt. Paris 1879, 43. Oxijteliis + Caccoporus -j- Epomotylus + Tanysraerus 4- Anoti/lus Thoms. Skand. Col. III, 1861, 126, 127, 12S, 129, 130 Körper massig gestreckt, ziemlich depress, fast kahl. Der Kopf gross, hinten eingeschnürt, mit breiter Halspartie. Die Augen sehr variabel, bei der Mehrzahl der Arten kürzer als die Schläfen und fein facettirt, bei einigen Arten sehr gross und grob facettirt, bei den $ oft die ganzen Seiten des Kopfes einnehmend. Die Fühler ziemlich kurz oder massig lang, nach dem ersten Gliede schwach gekniet, ihr erstes Glied mehr oder minder gestreckt, gegen die Spitze keulig verdickt oder cylindrisch und hinter der Spitze eingeschnürt (Subg. Tanycraerus, Caccoporus), das zweite (334 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. und dritte Glied massig gestreckt, das vierte bis zehnte kürzer, an Breite ailmälig- mehr oder weniger zunehmend, das Endglied zugespitzt oval. Die Oberlippe sehr kurz und breit, am ausgebuchteten, mit mehreren kräftigen Wimperhaaren besetzten Vorderrande mit einem häutigen, durch einen breiten und tiefen halbkreisförmigen Ausschnitt zweilappigen, lang und dicht bewimperten Anhang versehen. Die Man- dibeln kräftig, gegen die Spitze massig gekrümmt, am Innenrande hinter der Spitze in verschiedener Weise gezähnt, hinter den Zähnen mit einer bewimperten Membran. Die Innenlade der Maxillen am schräg abgestutzten Innenrande, die längere Aussen- lade an der Spitze lang und sehr dicht behaart. Die Kiefertaster massig gestreckt, ihr drittes Glied kaum länger und gegen die Spitze kaum stärker verdickt als das zweite, das Endglied viel schmäler, aber nur wenig kürzer als das dritte, pfriemen- förmig. Das Kinn quer rechteckig, in der Mitte oft eingedrückt, am Vorderrande abgestutzt oder schwach ausgebuchtet. Die breite, häutige Zunge vorn breit aus- gerandet. Die Paraglossen etwas über die Vorderecken der Zunge vorragend. Die Lippentaster massig kurz, ihr zweites Glied etwas länger und schmäler als das erste, das Endglied viel schmäler und meist kürzer als das zweite, stiftförmig oder pfriemenförmig. Der Halsschild quer, im Allgemeinen so breit als die Flügeldecken, nach hinten mehr oder weniger verengt, an der Basis leicht gerundet, vorn gerade abgestutzt oder jederseits leicht ausgebuchtet, an den Seiten fein, an der Basis nicht oder nur undeutlich gerandet, auf dem Rücken in der Mitte mit drei, bisweilen nur schwach angedeuteten Längsfurchen. Das Schildchen ziemlich klein, nicht über die Basaldepression der Flügeldecken nach hinten reichend und daher nicht sichtbar, wenn der Prothorax vollkommen an die Flügeldecken angeschlossen ist. Die Flügel- decken die Hinterbrust kaum überragend, fast gerade abgestutzt, mit rechtwinkeliger apicalen Nahtecke, hinten nicht klaffend; an der Naht deutlich, am Hinterrande sehr fein oder undeutlich gerandet. Die Epipleuren der Flügeldecken ziemlich schmal, aber scharf begrenzt. Das Abdomen ziemlich breit und depress, an den Seiten kräftig gerandet, erst hinten verengt. Das zweite wirkliche Dorsalsegment tritt hinter den Flügeldecken mehr oder minder hervor, das dritte bis sechste Dorsalsegment gleichlang, das siebente länger, hinten breit stumpfwinkelig oder bogenförmig aus- gerandet, das dritte bis siebente an der Basis jederseits innerhalb der aufgebogenen Seiten mit einem quer dreieckigen Angularfelde, welches hinten durch eine scharfe, in die basale Querfurche übergehende Schrägfurche begrenzt wird. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, die Epimeren der Vorderbrust stark entwickelt, mit den Epipleuren verschmolzen. Das Mesosternum zwischen den Mittelhüften einen stumpfen oder an der Spitze abgerundeten Fortsatz bildend. Das Metasternum am Hinterrande vor der Innenlamelle der Hinterhüften jederseits schwach ausgebuchtet, in der Mitte stumpf vorgezogen. Die Vorderhüften viel kürzer als die Vorderschenkel. Die Beine ziemlich kurz und kräftig. Die Vorder- und Mittelschienen am Aussenrande bedornt. Die Vorderschienen an der Spitze aussen in der Regel ausgerandet, selten einfach. Das Endglied der Tarsen viel länger als die zwei ersten Glieder zusammen- genommen. Chapuis und Candeze beschrieben (Mem. Soc. Sc. Liege, VIII, 1853, 400, pl. II, f. 2) die Larve von Oxytelus sculpHis, Mulsant und Rey beschrieben (Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Oxyp. Oxyt. Paris 1879) die Larven von Oxi/t. j^iceus (64), sciilpturatus (74) und complmmtus (88). Die genannten Larven sind einander äusserst ähnlich und 'SO mag nur die Beschreibung der Larve des Oxyteliis sculptns nach Chapuis und Candeze hier wiedergegeben werden. Körper kaum zwei Linien lang, fast cylin- drisch, linear, mit langen, weichen Haaren bekleidet, glänzend, gelb, die Spitze der Mandibeln und die Cerci dunkelbraun, die Rückenschilder des Thorax und Abdomens grünlichbraun. Der Kopf etwas breiter als der Prothorax, oben etwas gewölbt, rund- lich, jederseits etwas unter und hinter der Fühlerwurzel mit einem ziemlich grossen, rundlichen Ocellus. Clypeus nicht gesondert, vorn abgerundet. Die Fühler seitlich über der Basis der Mandibeln eingefügt, viergliedrig, ihr erstes Glied sehr kurz, das zweite cylindrisch, dreimal so lang als das erste, das dritte ebenso lang, an der 129. Gatt. Oxytelus. 63c> etwas verdickten Spitze mit einem Anhangsgliede. Das Endglied grösser als das An- hangsglied, wie dieses lang bewimpert, zugespitzt. Die Mandibeln an der Basis ziem- lich kMftig, wenig gestreckt, leicht gekrümmt, an der Spitze zweizähnig. Die Maxillar- lade mit dem Stipes verwachsen, gestreckt dreieckig, etwa so lang als die Taster, am geraden Innenrande mit scharfen Höckerchen besetzt. Die Kiefertaster dreigliedrig, ihr erstes Glied ziemlich gestreckt, gegen die Spitze leicht verdickt, das zweite ziem- lich kurz und dick, das Endglied so lang wie das erste, schlank zugespitzt. Das Kinn klein, quadratisch. Die Stipites der Lippentaster zu einer rundlichen Masse verschmolzen. Die Lippentaster zweigliedrig, sehr schlank. Die Zunge vorragend, an der Spitze abgerundet und bewimpert. Der Prothorax etwas schmäler als der Kopf, länger als die zwei folgenden Thoraxsegmente. Die Eückenschilder des Thorax und Abdomens von zarter Consistenz, bis an die Seiten ausgedehnt. Die Cerci gestreckt, parallel, ihr erstes Glied sehr lang, das zweite sehr dünn und zugespitzt, viel kürzer als das erste. Die Beine schlank. Die Larve wurde an einem Hasenfelle nagend beobachtet. Nach Waltl (Isis 1837, 277), welcher die Larve von Oxytelvs tetra- carinatus zu Hunderttausenden im ersten Frühjahre wohl zufällig auf Anemone ne- morosa fand, können sich die Oxt/telus-Larven mit dem After an feste Gegenstände anhängen und bleiben an glatten Objecten meist festhaften. Die Gattung ist über alle Theile der Erde verbreitet. Die Arten leben im Dünger und unter faulenden pflanzlichen und thierischen Substanzen. 1 Seitenrand des Halsschildes fein gekerbt. Subg. Oxytelus s- str 2 — Seitenrand des Halsschildes vollkommen glatt 4 2 Flügeldecken an den Seiten längsrunzelig oder runzelig punktirt. Halsschild vor den Hinterecken nicht oder kaum ausgebuchtet. Das Endglied der Hinter- tarsen viel länger als die zwei ersten Glieder zusammengenommen 3 — Flügeldecken an den Seiten glänzend glatt, nicht oder nur einzeln punktirt. Halsschild vor den Hinterecken deutlich ausgebuchtet. Das Endglied der Hintertarsen wenig länger als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. 5 fulvipes. 3 Clypeus ganz matt chagrinirt 1 rugosus, 2 opacus. — Clypeus glänzend, nicht oder nur sehr schwach chagrinirt. 3 rugi/ronSf 4 insecatus. 4 Erstes Fühlerglied langgestreckt, hinter der Spitze eingeschnürt 5 — Erstes Fühlerglied weniger gestreckt, gegen die Spitze allmälig verdickt, hinter der Spitze nicht eingeschnürt 6 5 Augen fein facettirt. Subg. Tanycraeriis 6 laqueatus, — Augen grob facettirt. Subg-. Caccoporus 7 piceus. 6 Augen sehr gross, fast die ganzen Seiten des Kopfes einnehmend, grob facettirt. Die Rückenfläche der Flügeldecken durch eine Längsfalte von den umgebogenen Seiten abgegrenzt. Subg. Epomotylus 8 sculptus, — Augen massig gross, fein facettirt. Die Rückenfläche der Flügeldecken seit- lich nicht durch eine Längsfalte begrenzt. Subg. Anotylus • • • 7 7 Der Vorderkörper glänzend oder nur die Flügeldecken durch sehr dichte längsrissige Sculptur matter 8 — Der Vorderkörper ganz oder fast ganz glanzlos. Die Flügeldecken mit matt chagrinirtem Grunde 10 8 Die Fühler ganz braunroth 0 JPerrisi, — Fühler schwarz 9 9 Grösser. Long. 3 — 4'5 mm 10 inustuSf 11 sculptiiratus. — Klein. Long. 2—2-5 mm 12 polituSf 13 nitidulus. 10 Die Stirn über dem Innenrande der Augen jederseits mit einem sehr feinen Längsfältchen. Kopf und Halsschild mit mehr oder minder deutlich hervor- tretender Punktirung. Das dritte Fühlerglied nicht oder nur wenig kürzer als das zweite. Long. 2-b—o'bmm. 14 intricatus, 15 complanatus. 636 VIII. Familie. Staphyliuidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. — Die Stirn über dem Innenrande der Augen ohne deutliches Längsfältchen. Kopf und Halsschild matt chagrinirt, ohne erkennbare Punktirung. Drittes Fühlerglied klein. Long. 1—2 ' 2 mm 11 11 Der Clypeus glänzend glatt 17 clypeonitens. — Der Clypeus matt chagrinirt 12 12 Der Kopf in der Mitte des Scheitels und jederseits über der Pühlerwurzel glänzend 16 speciilifrons. — Der Kopf ganz matt chagrinirt 13 13 Körper nach vorn und hinten etwas verengt. Der Kopf mit tiefen, vorn mit einander verbundenen Stirnfurchen. Das achte Fühlerglied deutlich grösser als das siebente und fast so gross als das neunte, die Fühler daher mit viergliedriger Keule ., 23 tetvatonia. — Körper ziemlich gleichbreit. Der Kopf mit schwachen, vorn nicht verbundenen Stirnfurchen. Das achte Fühlerglied so gross als das siebente und kleiner als das neunte, die Fühler mit schwach abgesetzter dreigliedriger Keule ... 14 14 Die Vorderschienen an der Spitze aussen nicht ausgebuchtet. 22 tetracarinatus. — Die Vorderschienen aussen an der Spitze ausgebuchtet 15 15 Das sechste Ventralsegment des (^ hinten mit drei Dornen bewehrt. 18 putniliis. — Das sechste Ventralsegment des rf hinten mit einem langen Dorne bewehrt. 21 hainatus. — Das sechste Ventralsegment des (f in der Mitte des Hinterrandes in eine kurze Querplatte verlängert, vor derselben mit einem Höcker. 20 SaUlcyi. — Das sechste Ventralsegment des cf in der Mitte mit zwei nach vorn und hinten verkürzten Längskielen, am Hinterrande einfach. 19 FaimiaireL Subg. Oxytelus s. str. Thoms. 1. Oxytelus rugosiis Fabr. Syst. Ent. 267, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 588, Gen. Spec. Staph. 786, Kraatz 850, Jacqii. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl 21, f. 102. Thoms. Skand. Col. III, 126, Fauvel 165, Muls. et Key 47; carinatus Panz. Fn. Germ. 57, 24; piceus Oliv. Entom. III, 42, 20, t. 3, f. 30; sulcatus Fourcr. Entom. Paris I, 168; striatus Ström Act. Nidros. IV, 'db;pulcher Gravh. Micr. 101 ; picipennis SteT^h. 111. Brit. V, 316; terrestris Boisd. Lacord. Fn. Entom. Paris I, 462; hasalis Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 41. — Ziemlich glänzend, schwarz, die Beine pechbraun mit röthlichen Tarsen oder ganz braunroth oder röthlichgelb, die Fühler und Taster pechschwarz oder röthlich, oft der Halsschild braun und die Flügeldecken hell roth- braun {pulcher Gravh.). Der Kopf mit Ausnahme des matt chagrinirten Clypeus und der Halspartie glänzend, grob längsrunzelig punktirt, beim (J" so breit oder fast so breit, beim 9 schmäler als der Halsschild. Der Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang, kaum schmäler als die Flügeldecken, an den gekerbten Seiten massig gerundet, nach hinten verengt, glänzend, ziemlich grob längsrunzelig punktirt, in der Mitte mit drei Längsfurchen , von welchen sich die mittlere nach vorn erwei- tert, an den Seiten jederseits breit eingedrückt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, glänzend, wie der Halsschild ziemlich grob längsrunzelig punktirt. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt und äusserst fein und weitläufig punktirt. Das Endglied der Hintertarsen wesentlich länger als die zwei ersten Glieder zu- sammengenommen. Beim cf das fünfte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes mit einem schräg nach hinten gerichteten, stark vorspringenden Höcker, das sechste vor der Mitte des Hinterrandes mit einem schwachen, hinten doppelt ausgebuchteten Querwulst, dessen Mitte meist als kleines Höckerchen vorspringt, das siebente hinten jederseits sehr tief ausgebuchtet. Bisweilen besitzt auch das dritte und vierte Ven- 129. Gatt. Oxytelus. 637 tralsegraent in der Mitte des Hinterrandes ein Höckerchen. Long. 4*5 — b mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Eegion verbreitet; auch in Nordamerika. Häufig. 2. Oxytelus opacus Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II. 851. — Schwarz, beinahe glanzlos, die Beine und oft auch das zweite bis vierte Fühlerglied braun- roth. Der Kopf bei beiden Geschlechtern schmäler als der Halsschild, bis auf den depressen, matt chagrinirten Clypeus dicht und ziemlich grob längsgerunzelt, zwischen den Längsrunzeln ziemlich stark und tief punktirt. Der Halsschild vorn fast so breit als die Flügeldecken, an den gekerbten Seiten massig gerundet, nach hinten ver- engt, vor den stumpfen Hinterecken kaum ausgebuchtet, sowie der Kopf dicht und ziemlich grob längsgerunzelt, zwischen den Längsrunzeln ziemlich stark und tief punktirt, in der Mitte mit drei sehr seichten Längsfurchen, an den Seiten flach niedergedrückt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, matt chagrinirt, an den Seiten massig stark längsgerunzelt, auf dem Rücken vorn mit runzeligen Längskörnern ziemlich dicht, hinten mit einfachen, sehr feinen Punkten sehr weit- läufig besetzt. Das Abdomen äusserst dicht matt chagrinirt. Das Endglied der Hinter- tarsen fast doppelt so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Die Sexualcharaktere des (f ähnlich wie bei rugosus. Long. 4"5 — 5wm. Oesterreich, Ungarn, Südrussland. Sehr selten. 3. Oocytehis rugifrons Hochh. Bull. Mose. 1849, I, 189; Eppelsheimi Bethe Stett. Entom. Zeitg. 1867, 307, Kellner Berl. Ent. Zeitschr. 1868, 358, Fauvel 165, Muls. et ßey 50. — Dem insecatus sehr ähnlich, von demselben durch dunk- lere Färbung, pechbraune oder rothbraune Flügeldecken, viel dichtere, mehr längs- runzelige Punktirung von Kopf und Halsschild, matter glänzende, melir oder minder deutlich chagrinirte, stärker längsrunzelige Flügeldecken, matter chagrinirtes Abdo- men, hauptsächlich aber durch die männlichen Sexualcharaktere verschieden. Beim cjT besitzt das fünfte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes ein Höckerchen, das sechste Ventralsegment ist in der Mitte der Länge nach eingedrückt, im Ein- drucke sehr schmal glatt gefurcht und am Hinterrande mit zwei nahe aneinander gerückten Höckerchen versehen. Das siebente Ventralsegment ist am Hinterrande jederseits tief ausgebuchtet. Long. 4 — 4* 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Ziemlich selten. 4. Oxytelus insecatus Gravh. Mon. 189, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 589, Gen. Spec. Staph. 787, Kraatz 852, Thoms. Skand. Col. III, 127, Fauvel 166, Muls. et Eey 51 ; carinatus var. b Gyllh. Ins. Suec. II, 453. — Glänzend, schwarz, die Flügeldecken hell bräunlich oder gelblichroth, am Schildchen mehr oder weniger bräunlich, oft auch der Halsschild rothbraun, die Fühler pechbraun, meist mit röth- lichem zweiten bis vierten Gliede, oder ganz braunroth, die Taster und Beine hell braunroth. Der Kopf beim (^ etwas breiter oder so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, glänzend, ziemlich kräftig und massig dicht, innerhalb der Augen jeder- seits längsrunzelig, vorn feiner und spärlicher punktirt, auf dem Scheitel meist mit einem Längsgrübchen. Der Halsschild beim cf vorn etwas breiter oder so breit, beim 9 etwas schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den gekerbten Seiten massig gerundet, nach hinten verengt, glänzend, mit tiefen, in die Länge gezogenen Punkten in der Mitte wenig dicht, an den Seiten dichter besetzt, in der Mitte mit drei ziemlich tiefen Längsfurchen, von denen sich die mitt- lere nach vorn erweitert, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten Längseindruck. Die Flügeldecken kaum länger als der Halsschild, glänzend, an den Seiten mit einigen langen, schmalen Längsrunzeln, auf dem Rücken massig stark und massig dicht, mehr oder minder längsrunzelig punktirt. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, massig glänzend, sehr fein und spärlich punktirt. Das Endglied der Hintertarsen doppelt so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Beim (^ das sechste Ventralsegment in der Mitte der Basalpartie mit einem kielförmigen Längshöcker, <338 "^'ill- Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. am Hiiiterrande in der Mitte mit zwei kleinen Höckerchen. Das siebente Ventral- segment am Hinterrande jedorseits tief ausgebuchtet. Long. 4 — 4'5 mm. üeber den grössten Theil von Europa verbreitet. Selten. 5. Oxytelus fulvipes Erichs. Kf. Mk. Branbdg. I, 590, Gen. Spec. Staph. 787, Kraatz 852, Thoms. Skand. Col. IX, 293, Fauvel 167, Muls. et Rey 54; tarandus Motsch. Etud. Entom. 1852, 18, Bull. Mose. 1860, II, 554. — Unter den Arten mit gekerbtem Seitenrande des Halsschildes durch die vor den Hinterecken ausgebuch- teten Seiten des Halsschildes, die glatten Seiten der Flügeldecken und durch die Bildung der Hintertarsen sehr leicht kenntlich. Glänzend schwarz, die Flügeldecken meist kastanienbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlich- Toth oder gelbroth. Der Kopf beim (j^ kaum, beim $ merklich schmäler als der Halsschild, glänzend, ziemlich stark und tief, mehr oder minder weitläufig punktirt, auf dem äusserst fein chagrinirten, aber glänzenden Clypeus glatt oder nur mit ein- zelnen Punkten besetzt. Der Halsschild sehr kurz und breit, doppelt so breit als lang, etwas schmäler als die Flügeldecken, an den gekerbten Seiten vorn gerundet, vor den Hinterecken sanft ausgeschweift, mit ziemlich vorspringenden Vorderecken, glänzend, grob, tief und ziemlich weitläufig punktirt, in der Mitte mit drei Längs- furchen, von welchen die seitlichen vorn leicht nach aussen gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten, dichter punktirten Eindruck. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, auf dem Bücken stark, tief und wenig dicht, mehr oder minder längsrunzelig punktirt, an den Seiten ganz glatt oder nur mit einzelnen Punkten besetzt. Beim J* das siebente Ventralsegment mit stark vorgezogenem, an der Spitze ausgerandetem Mittellappen. Long. 3"5 — 4: mm. Nord- und Mitteleuropa. Selten. Subg. Tanycraerus Thoms. 6. Oxytelus laqueatus Marsh. Ent. Brit. 513, Fauvel 167; niiem Steph. 111. Brit. V, 316; Inteipennis Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 593, Gen. Spec. Staph. 792. Kraatz 854, Thoms. Skand. Col. III, 129, Muls. et Rey 65; fuscipennis Mannerh. Bull. Mose. 1843, II, 233; plaglatus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 554; plagifer Gemm. Harold Catal. Col. Monach. II, 649. — Dem piceus ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, kleinere, fein facettirte Augen, stärker glänzenden Clypeus, deut- liche Seitenfurchen des Scheitels, kürzeres Endglied der Kiefertaster und durch die Sexualcharaktere sehr leicht zu unterscheiden. Glänzend schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf bei beiden Geschlechtern sehr verschieden gebildet. Beim J* der Kopf so breit als der Halsschild, mit stark gerundet erweiterten, die Augen merklich an Länge über- treffenden Schläfen, leicht gewölbtem, nicht quer gefurchtem Scheitel, langen seit- lichen und kurzer mittlerer Längsfurche des Scheitels, am aufgebogenen Vorderrande des Clypeus jederseits mit einem ziemlich stark vorspringenden Zähnchen versehen, massig stark und ziemlich weitläufig punktirt, vorn nur mit einzelnen Punkten be- setzt oder glatt. Beim $ der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit wenig gerundet erweiterten, die Augen an Länge nicht übertreffenden Schläfen, hinten durch eine tiefe Querfurche vom Halse abgesetztem, mit drei kurzen Längsfurchen versehenem Scheitel, hinten viel dichter und stärker punktirt als beim cf . Das erste Fühlerglied lang gestreckt, hinter der Spitze eingeschnürt, das fünfte bis zehnte Fühlerglied quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, doppelt so breit als lang, nach hinten nur massig verengt, stark glänzend, massig stark, an den Seiten ziemlich dicht, in der Mitte weitläufig oder zerstreut punktirt, in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen die beiden seitlichen vorn nach aussen gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten Längseindruck. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, glänzend, massig stark und massig dicht längsrunzelig punktirt, an den Seiten der Rückenfläche mit einer seichten, schräg unter die Schulterbeule gerichteten Längsfurche, auf den herabgebogenen 12y. Gatt. Oxytelus. 639 Seiten fein und spärlich punktirt. Das Abdomen glänzend, äusserst fein chagrinirt, äusserst fein und spärlich punktirt. Beim (^ das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes mit zwei kleinen Höckerchen, das siebente in der Mitte in einen langen, schmalen, an der Spitze eingedrückten oder gefurchten Fortsatz aus- gezogen. Long. 3 '5 — 4' 3 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet; auch in Nord- und Centralamerika. Nicht häufig. Subg. Caccoporus Thoms. 7. Oxytelus jJiceus Linn. Syst. Nat. I, 2. 686, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 590, Gen. Spec. Staph. 788, Kraatz 853, Thoms. Skaud. Col. ET, 128, Fauvel 168, Muls. et Rey 60; sulcatus Müll. Zool. Dan. Prodr. 97, Gebl. Bull. Mose. 1848, III, 79; rugosus Schrank Fn. Boic. 1, 648; humilis Heer Fn. Helv. I, 204. — Durch das lang gestreckte, hinter der Spitze eingeschnürte erste Fühlerglied und durch die grob facettirten Augen sehr leicht kenntlich. Glänzend schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Wurzel dor Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb. Der Kopf mit grob facettirten Augen und aufgebogenem Vorderrande des Clypeus, hinten massig stark und ziemlich dicht punktirt, vorn sehr fein chagrinirt und weniger glänzend, unpunktirt oder nur mit einzelnen feinen Punkten besetzt, auf dem Scheitel mit einer kurzen Mittelfurche, aber ohne Seitenfurchen. Beim cf '^er Kopf so breit als der Halsschild, mit gerundeten, die halbe Augenlänge erreichenden Schläfen, beim 9 schmäler als der Halsschild, mit stärker vorspringenden, fast seine ganzen Seiten einnehmenden Schläfen. Das erste Fühlerglied lang gestreckt, hinter der Spitze eingeschnürt, das fünfte bis zehnte Glied quer. Das Endglied der Kiefertaster wenig- stens so lang als das vorletzte. Der Halsschild beim (^ doppelt so breit, beim $ um mehr als die Hälfte breiter als lang, beim cf etwas breiter oder so breit, beim $ etwas schmäler als die Flügeldecken, nach hinten massig verengt, glänzend, an den Seiten dicht und längsrunzelig, in der Mitte ziemlich fein und zerstreut punktirt. in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen die beiden seitlichen vorn nach aussen gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten Längseindruck. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, massig stark und massig dicht längsrunzelig punktirt, an den Seiten der Rückenfläche mit einer unter die Schulter- beule gerichteten Furche, welche aussen von einer Längsfalte begrenzt wird. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, ziemlich glänzend, am Hinterrande der Dorsalsegmente mit spärlichen feinen Längskörnchen. Beim cf der Hinterrand des sechsten Ventral- segmentes in einen abgestutzten oder leicht ausgerandeten Mittellappen ausgezogen. Das siebente Ventralsegment ist durch zwei schmale und tiefe spitzwinkelige Ein- schnitte in drei Theile getheilt. Die Seitentheile sind scharf spitzig ausgezogen, der Mittelabschnitt ist breit, etwas kürzer als die Seitenstücke, in der Mitte gehöckert und an der Spitze stumpf dreizähnig. Long. 4 — 4" 5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Nicht selten. Subg. Eponiotylus Thoms. 8. Oxytelus sculj^tus Gravh. Mon. 191, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 591, Gen. Spec. Staph. 788, Kraatz 855, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 21, f. 103, Thoms. Skand. Col. III, 128, Fauvel 169, Muls. et Rey 57; longicomis Mannh. Brach. 48; antennatm Steph. 111. Brit. V, 317; moerens Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 42; festaceipennis Fairm. Germ. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 446. — Y on piceus und laqueatus durch längere Fühler, wenig gestrecktes, hinter der Spitze nicht eingeschnürtes erstes Glied und viel längere vorletzte Glieder derselben und durch nicht aufgebogenen Vorderrand des Clypeus, von allen folgenden Arten durch die sehr grossen, grob facettirten Augen und die längsfaltig begrenzte Rückenfläche der Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Glänzend, pechschwarz, die Scheibe des Halsschildes häufig rothbraun, die Flügeldecken braun oder hell bräunlichroth bis bräunlichgelb, die (540 VIII. Familie. Staphylinidae. - XXIV. Trib. Oxytelini. Wurzel der Fühler und die Taster hell bräunlichroth, die Beine gelb. Der Kopf bei beiden Geschlechtern schmäler als der Halsschild, mit sehr grossen, fast seine ganzen Seiten einnehmenden, grob facettirten Augen, auf dem Scheitel mit einer Mittel- furche, hinten glänzend, ziemlich fein und ziemlich dicht punktirt, vorn matt chagri- nirt und unpunktirt. Die Fühler verhältnissmässig lang, ihr erstes Glied ziemlich gestreckt, gegen die Spitze allmälig etwas erweitert, das vierte bis zehnte Glied all- mälig etwas an Länge und Dicke zunehmend, sämmtlich so lang als breit. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, glänzend, jeder- seits ziemlich fein und dicht längsrunzelig punktirt, in der Mitte nur spärlich mit Punkten besetzt, in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen die seitlichen leicht gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten Längseindrucke. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, glänzend, auf der seitlich von einer Längsfalte begrenzten ßückenfläche ziemlich fein und dicht längsrunzelig punktirt, auf den herabgebogenen Seiten mit sehr feiner und spärlicher Punktirung. Das Ab- domen äusserst fein chagrinirt, ziemlich glänzend, am Hinterrande der vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit einzelnen Punkten. Beim (^ das siebente Ventral- segment durch zwei tiefe Einschnitte dreitheilig, die Theile gleichlang, die Seiten- theile stumpf dreieckig, das Mittelstück wenig breit, in der Mitte der Länge nach eingedrückt, an der Spitze etwas erweitert und ausgerandet, schwach zweihöckerig. Long. 3*5 — 4: mm.. Ueber alle Kegionen der Erde verbreitet. Häufig. Subg. Anotylus Thoms. 9. Oxyteliis JPerrisi Fauvel Bull. Soc. Linn. Normand. VI, 1861, 42, Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, XXXIV, Fauvel 169, Muls. et ßey 79 ; maritimm Thoms. Skand. Col. III, 131 ; Oceanus Fauvel Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 292 ; fulvipes Hardy et Bold Murray Catal. — Dem innsüis sehr ähnlich, von demselben durch die ganz braun- roth gefärbten Fühler sehr leicht zu unterscheiden. Glänzend schwarz, die Flügel- decken meist kastanienbraun, die Fühler, der Mund und die Beine braunroth, die letzteren meist heller. Der Kopf beim cf fast so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, glänzend, wenig stark und weitläufig punktirt, zwischen den Augen mit zwei breiten, seichten, nicht oder nur schwach chagrinirten Eindrücken, vorn bei- nahe glatt, auf dem Scheitel meist mit einem Mittelgrübchen oder mit einer kurzen Mittelfurche, am Innenrande der Augen mit einem mehr oder minder deutlichen Längs- fältchen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr fünftes Glied schwach, das sechste bis zehnte Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, glänzend, in der Mitte ziemlich fein und weitläufig, an den Seiten gröber, dichter und mehr oder minder längsrunzelig punktirt, in der Mitte mit drei Längs- furchen, von welchen die seitlichen leicht gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe breit und flach eingedrückt. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, glän- zend, wenig stark und wenig dicht, mehr oder minder längsrissig und längsrunzelig punktirt, ohne Längsfalte am Seitenrande der Rückenfläche. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, ziemlich glänzend, sehr fein und weitläufig punktirt und pubescent. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes mit zwei kräftigen Höckerchen, das siebente tief ausgeschnitten, im Grunde des Ausschnittes mit einem kurzen, stumpfen oder abgerundeten, durchscheinenden Lappen. Long. 3 — 3'5 mm. An den Küsten der Ost- und Nordsee, des Canals und an den atlantischen Küsten von Grossbritannien und Frankreich. Selten. 10. Oxytelus inustus Gravh. Mon. 188, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 593, Gen. Spec. Staph. 791, Kraatz 856, Fauvel 170, Muls. et Rey 69; maxillosus Sperk Bull. Mose. 1835, 154. — Dem sculptnratus sehr ähnlich, von demselben durch ge- ringere Grösse, stark glänzenden, nicht chagrinirten, stärker und weitläufiger punk- tirten Kopf, viel weniger dicht längsrunzeligen Halsschild, durch glänzende, viel 129. Gatt. Oxytelus. 641 weniger dicht längsrunzelige Flügeldecken und im männlichen Geschlechte durch die Bildung des sechsten Ventralsegmentes sehr leicht zu unterscheiden. Glänzend, schwarz, die Flügeldecken oft kastanienbraun, die Fühler und Taster pechschwarz, die Schenkel pechbraun, die Schienen und Tarsen bräunlichgelb. Der Kopf beim c? etwas breiter oder so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, glänzend glatt, hinten ziemlich fein und weitläufig, vorn sehr fein und spärlich oder kaum punktirt, beim c? vorn breit und seicht eingedrückt. Die Fühler kurz, ihr fünftes bis zehntes Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild beim cf fast so breit, beim $ deutlich schmäler als die Flügeldecken, beim c^ fast doppelt so breit als lang, beim 9 etwas weniger stark quer, nach hinten wenig verengt, glänzend, massig stark und massig dicht, in der Mitte schwach oder kaum, an den Seiten ziemlich kräftig längsrunzelig punk- tirt, in der Mitte mit drei Längsfurcheu, von welchen die beiden seitlichen leicht gekrümmt sind, auf den Seiten der Scheibe mit einem breiten und seichten Längs- eindrucke. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, glänzend, wenig dicht längs- rissig und längsrunzelig punktirt. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, glänzend, sehr fein und weitläufig punktirt und behaart. Beim (f das sechste Ventralsegment vor der Mitte des Hinterrandes mit zwei gleichfarbigen Höckerchen, vor denselben schwach eingedrückt, das siebente am Hinterrande breit und tief ausgeschnitten, im Aus- schnitte mit einem kurzen Mittellappen. Long. 3 — 4 mm. Mitteleuropa, Mittelmeer- gebiet. Im Süden viel häufiger als im Norden. 11. Ojcytelus sculpturatus Gravh. Mon. 187, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 592, Gen. Spec. Staph. 790, Kraatz 857, Fanvel 171, Muls. et Key 72; flavipes Boisd. Lac. Pn. Ent. Paris I, 464; terrestris Heer Fn. Helv. I, 205; montivagus Heer 1. c. 574. — Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken oft dunkel rothbraun, die Fühler und Taster schwarz, die Beine bräunlichgelb, die Schenkel oft bräunlich. Der Kopf beim d^ etwa so breit, beim 9 schmäler als der Halsschilil, hinten ziemlich fein und dicht längsrunzelig punktirt, auf dem Scheitel mit einer kurzen Mittel- furche oder mit einem Längsgrübchen, beim 9 ^m Innenrande der Augen mit einem deutlichen Längsfältchen, vorn breit und flach eingedrückt, beim 9 ziemlich matt, beim S" weniger matt und bisweilen nur sehr schwach chagrinirt. Die Fühler kurz, ihr fünftes bis zehntes Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild beim cT fast so breit als die Flügeldecken und fast doppelt so breit als lang, beim 9 merklich schmäler als die Flügeldecken und weniger stark quer, nach hinten nur schwach verengt, ziemlich fein und sehr dicht längsrissig und längsrunzelig, in der Mitte weitläufiger punktirt, in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen die seitlichen leicht gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe breit und flach eingedrückt. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, wenig glänzend, fein und sehr dicht längsrissig und längsrunzelig punktirt. Das Abdomen sehr fein chagrinirt, glänzend, sehr fein und weitläufig punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment vor der Mitte des Hinterrandes mit zwei hell braunrothen Höckerchen, vor denselben mit einer tiefen, bogenförmigen, im Grunde glänzend glatten Querfurche. Das siebente Ventralsegment breit und tief ausgeschnitten, im Grunde des Ausschnittes mit einem kurzen Mittel- lappen. Long. 3"5 — 4' 5 mm. Ueber die ganze palaearctische Region verbreitet, auch am Cap. Sehr gemein. 12. Oxytelus politus Erichs. Gen. Spec. Staph. 794, Kraatz 859; bisul- catus Petri Vej-h. Mitthlg. Siebenbürg. Ver. Naturw. Hermannst. XLI. Jahrg. 1891, 16. — Glänzend schwarz, die Fühler und Taster braunschwarz, die Beine bräunlichgelb mit dunkleren Schenkeln. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, glänzend, sehr fein und spärlich punktirt, der Clypeus vorn undeutlich gerandet. Die Fühler kurz, ihr viertes Glied quer, die folgenden bis zum zehnten allmälig breiter und sehr stark quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, nach hinten leicht verengt, spärlich und fein, an den Seiten längs- rissig punktirt, in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen die seitlichen seicht und leicht gekrümmt sind, an den Seiten der Scheibe mit deutlichen Längs- Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 41 642 ^'III- Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. eindrücken. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, glänzend, fein längs- rissig punktirt. Das Abdomen ganz glatt, unpunktirt. Beim c^ das sechste Ventral- segment in der Mitte vor dem Hinterrande mit zwei Höckerchen, vor denselben ver- tieft. Das siebente Veotralsegraent der ganzen Breite nach ausgerandet, vor der Mitte der Ausrandung mit zwei schwachen Höckerchen. Long 2 — 2' 5 mm. Oester- reich, Siebenbürgen. Sehr selten. 13. Oxytelus nitidulus Gravh. Micr. 107, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 594, Gen. Spec. Staph. 795, Kraatz 860, Thoms. Skand. Col. III, 132, Fauvel 171, Muls. et Key 76; 2^iceus Schrank Enum. Ins. Austr. 236; piceus Payk. Fn. Suec. III, 384, ex parte; angustatus Steph. 111. Brit. V, 320; rußcrus Steph. ibid. 320; punc- tatus Leconte Transact. Am. Entom. Soc. 1877, 236; asper Muls. et Rey 78. — Eine kleine, glänzende, durch die dichte längsrunzelige Punktirung des Vorderkörpers leicht kenntliche Art. Glänzend, schwarz, die Flügeldecken rothbraun, die Fühler schwarz, die Taster pechbraun, die Beine bräunlichgelb. Der Kopf beim cf fast so breit, beim $ deutlich schmäler als der Halsschild, glänzend, hinten ziemlich fein und wenig dicht, an den Seiten schwach längsrunzelig punktirt, auf dem Scheitel meist mit einer kurzen Mittelfurche oder mit einem Längsgrübchen , vorn eingedrückt und beinahe glatt. Die Fühler kurz, ihr fünftes bis zehntes Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach hinten massig verengt, glänzend, kräftig, tief und dicht längsrunzelig punktirt, in der Mitte mit drei Längsfurchen, von welchen sich die mittlere nach vorn erweitert, an den Seiten der Scheibe mit einem breiten Eindrucke. Die Flügeldecken wesent- lich länger als der Halsschild, ziemlich glänzend, ziemlich kräftig und dicht längs- rissig und längsrunzelig punktirt. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, glänzend, sehr fein und spärlich punktirt. Beim cf das siebente Ventralsegment an der Spitze breit ausgerandet. Long. 2-5 mm. Ueber die ganze palaearctische Region und über Nordamerika verbreitet. Sehr häufig. 14. Oxytelus intricatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 794, Kraatz 859, Fauvel 172, Muls. et Rey 82; scaber Rosenh. Thiere Andalus. 82. — Unter den matten Arten durch die zwischen den Längsrunzeln sehr deutlich hervortretende Punktirung von Kopf und Halsschild sehr leicht kenntlich. Schwarz, beinahe glanzlos, die Flügel- decken gelbbraun oder bräunlichgelb, am Schildchen und an den Seiten braun, die Beine bräunlichgelb. Der Kopf beim cf so breit, beim $ etwas schmäler als der Halsschild, äusserst dicht längsrunzelig punktirt, auf dem Scheitel meist mit einer kurzen schwachen Längsfurche, am Innenrande der Augen mit einem sehr feinen Längsfältchen, vorn breit quer eingedrückt, im Quereindrucke ziemlich glänzend und unpunktirt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied schlanker, aber wenig kürzer als das zweite, das fünfte bis zehnte Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, fast doppelt so breit als lang, nach hinten schwach verengt, glanzlos, sehr dicht längsgerunzelt, zwischen den Längsrunzeln mit sehr deutlich hervortretender, massig feiner Punktirung, in der Mitte mit drei sehr seichten Längsfurchen, an den Seiten der Scheibe deutlich eingedrückt. Die Flügel- decken etwas länger als der Halsschild, glanzlos, ziemlich dicht und massig fein längsrissig und längsrunzelig punktirt. Das Abdomen ziemlich glänzend, sehr fein und ziemlich dicht punktirt. Beim cf das siebente Ventralsegment breit und ziem- lich tief ausgerandet. Long. 2*5 — 3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Selten. 15. Oxytelus complanatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 595, Gen. Spec. Staph. 795, Kraatz 858, Thoms. Skand. Col. III, 132, Fauvel 172, Muls. et Rey 85; depressus Gyllh. Ins. Suec. II, 457; pallipes Steph. 111. Brit. V, 319. — Von intri- catus durch die sehr feine Sculptur des Vorderkörpers, von allen folgenden Arten durch die viel bedeutendere Grösse und die gegen die Spitze allmälig verdickten Fühler verschieden. Mattschwarz, die Flügeldecken auf der Scheibe nicht selten gelbbraun, die Beine bräunlich. Der Kopf beim cf so breit, beim $ schmäler als der Halsschild, mit Ausnahme von zwei kleinen, durch ein Grübchen getrennten 129. Gatt. Oxytelus. 643 Stellen auf dem Scheitel und des Seitenrandes der Stirn über der Fühlerwurzel äusserst dicht längsrissig chagrinirt und glanzlos, hinten zwischen den feinen Längs- runzeln mit sehr feiner, schwach hervortretender oder undeutlicher Punktirung, am Innenrande der Augen mit einem sehr feinen Längsfältchen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied schlanker, aber kaum kürzer als das zweite, das fünfte bis zehnte Glied allmälig stärker quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach hinten schwach verengt, ziemlich flach, in der Mitte mit drei seichten Längsfurchen, von welchen die mittlere von zwei schmalen, glänzenden, nach vorn divergirenden Längsrippen eingeschlossen wird, an den Seiten der Scheibe jederseits mit einem breiten Eindrucke, in den Mittelfurchen und in den seit- lichen Eindrücken matt chagrinirt, auf den glänzenden Mittelrippen sehr fein längsrissig punktirt, im Uebrigen fein längsrissig und längsrunzelig mit kaum hervortretender Punktirung. Die Flügeldecken länger als der Halsschild, bis auf die schwach glänzende Umgebung des Schildchens matt chagrinirt, fein und weitläufig punktirt, in der Um- gebung des Schildchens und an den Seiten fein und dicht längsrissig, mit kaum hervortretender Punktirung. Das Abdomen ziemlich glänzend, sehr fein und ziemlich dicht punktirt. Beim cf das sechste Ventralsegment vor der Mitte des Hinterrandes mit zwei Höckerchen, vor denselben mit einer Querfurche. Das siebente Ventralseg- ment hinten breit ausgerandet. Long. 3 — 3'bmtn. Nord- und Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. Häufig. 16. Oxytelus speculifrons Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 862, Note» Pandelle Mat. Cat. Grenier 1867, 171, Fauvel 173, Muls. et Key 89. — Dem Ox. tetra- carinatus sehr ähnlich. Schwarz, die Flügeldecken braun, an der Naht gelbbraun, die Beine gelb. Der Kopf ähnlich wie bei complanatus sculptirt, mit Ausnahme von zwei kleinen, durch eine schwache und kurze Längsfurche getrennten Stellen auf dem Scheitel und dem Seitenrande der Stirn über den Augen, matt chagrinirt, hinten sehr fein längsrissig. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied viel schmäler und kürzer als das zweite, das vierte bis zehnte Fühlerglied quer, das neunte und zehnte merklich grösser als die vorhergehenden, mit dem Endgliede eine schwach abgesetzte dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach hinten massig verengt, mit hinten schmaler, nach vorn erweiterter, von zwei nach vorn divergirenden. ziemlich glän- zenden Rippen eingeschlossener Mittelfurche, zwei breiten und seichten mittleren Seitenfurchen und jederseits mit einem breiten Seiteneindrucke, in den Furchen und Seiteneindrücken matt chagrinirt, im Uebrigen sehr fein längsrissig und ziemlich glänzend. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, in der Umgebung des Schildchens fein längsrissig und ziemlich glänzend, im Uebrigen matt chagrinirt und fein und weitläufig punktirt. Das Abdomen glänzend, äusserst fein und spärlich punktirt. Beim cf das siebente Ventralsegment hinten breit und tief ausgerandet, in der Ausrandung mit einem Mittellappen, dessen Spitze halb- kreisförmig eingedrückt ist. Der Eindruck ist jederseits von einer feinen Bogenlinie begrenzt. Long. 2 mtn. Mittelmeergebiet. An der Meeresküste; selten. 17. Oxytelus clypeonitens Pandelle Mat. Cat. Grenier 1867, 171, Fauvel 174, Muls. et Eey 92. — Dem tetracarinatus sehr ähnlich, von demselben durch glänzend glatten Clypeus, deutlich glänzende Mittelrippen des Halsschildes, sehr spärliche Punktirung des Abdomens und aussen ausgebuchtete Spitze der Vorder- schienen, von speculifrons durch glänzend glatten Clypeus, feinere und mattere Chagrinirung von Kopf und Halsschild, feinere Mittelrippen des Halsschildes, noch feiner und weniger weitläufig punktirte, in der Umgebung des Schildchens kaum glänzende Flügeldecken und im männlichen Geschlechte durch die Bildung des sie- benten Ventralsegmeutes verschieden. Beim cf ist das siebente Ventralsegment von dem kurzen Mittellappen niedergedrückt und sehr fein längsgestreift. Die Depression ist vorn von einer feinen Bogenlinie begrenzt. Long. 2 — 2*2 mm. Mitteleuropa, Italien, Sardinien. Ziemlich selten. g44 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. 18. Oocytelus pumilus Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 596, Gen. Spec. Stapli. 797, Kraatz 861, Fand. Mat. Cat. Gren. 1867, 172, Fauvel 173, Muls. et Eey 94. — Dem tetracarinatiis sehr ähnlich, von demselben durch etwas breitere Körperform, dunklere Beine mit helleren Knieen und Tarsen, aussen ziemlich tief ausgebuchtete Spitze der Vorderschienen, erloschene Punktirung des Abdomens, hauptsächlich aber durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Beim c? ist das sechste Ventralseg- ment am Hinterrande mit drei Dornen bewehrt. Der mittlere, kürzere Dorn ent- springt im Grunde einer ziemlich tiefen medianen Ausrandung und ist schräg ab- wärts gerichtet, die zwei seitlichen Dorne, welche die Ausrandung begrenzen, sind viel länger und kräftiger und mit der Spitze hakenförmig nach innen gekrümmt. Das siebente Ventralsegment ist breit und ziemlich tief ausgerandet und in der Mitte der Ausrandung mit zwei nach hinten gerichteten Dornen bewehrt. Long. 2 bis 2*3 mm. Mitteleuropa, Russland, Persien. Sehr selten. 19. Oxytelus Fairmairel Pand. Mat. Cat. Grenier 1867, 172, Fauvel 175, Muls. et Key 97; transversalis Czwalina Berl. Ent. Zeitschr. 1870, 419. — Dem tetracarinaUis sehr ähnlich, von demselben durch bräunlichschwarze, nur an den Knieen und Tarsen röthliche Beine, aussen ausgerandete Spitze der Vorderschienen, stärker punktirtes, stark glänzendes Abdomen, von pumlliis durch geringere Grösse und sehr deutliche Punktirung des Abdomens, von beiden durch die Sexualcharaktere des (^ verschieden. Beim cf das sechste Ventralsegment in der Mitte mit zwei nach vorn und hinten verkürzten Längskielen, zwischen denselben glatt. Das siebente Ventralsegment hinten breit und ziemlich tief ausgerandet. Long. 1 • 7 — 2 mm. Mitteleuropa. Sehr selten. 20. Oxytelus Saulcyi Pand. Mat. Cat. Gren. 1867, 172, Scriba Berl. Ent. Zeitg. 1870, 423, Fauvel 175, Muls. et ßey 99. — Dem tetracarinatus sehr ähnlich, von demselben durch aussen ausgerandete Spitze der Vorderschienen, deutliche Stirn- furchen, tieferes Scheitelgrübchen, kürzere, mehr körnig punktirte Flügeldecken, glänzenderes, nur sehr spärlich punktirtes Abdomen und durch die männlichen Sexualcharaktere verschieden. Beim (^ das sechste Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes in eine kurze und breite Querplatte verlängert und vor derselben mit einem hinten gekielten Medianhöcker versehen. Das siebente Ventralsegment breit ausgerandet. Die Mitte der Ausrandung ist schwach vorgezogen. Long. 1*7 — 2 mm. Deutschland, Frankreich, Italien. (Ex Fauvel.) 21. Oxytelus hamatus Fairm. Laboulb. Fn. Fr. I, 612, Kraatz 863, Pand. Mat. Cat. Grenier 1867, 172, Fauvel 176, Muls. et ßey 102; affinis Czwalina Berl. Ent. Zeitschr. 1870, 420. — Dem tetracarinatus sehr ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, aussen deutlich ausgerandete Spitze der Vorderschienen, er- loschene Punktirung der Flügeldocken, hauptsächlich aber durch die männlichen Sexualcharaktere verschieden. Der Kopf ist auch beim cf schmäler als der Hals- schild. Das sechste Ventralsegment ist beim cf in der Mitte des Hinterrandes mit einem langen, schräg abwärts und nach hinten gerichteten, an der Basis breiten, an der Spitze hakenförmig aufwärts gekrümmten Dorne bewaffnet. Das siebente Ventralsegment ist in der Mitte eingedrückt und jederseits des Eindruckes in ein schräges Kielchen oder Höckerchen erhoben, am Hinterrande breit und tief, im Grunde zweibuchtig ausgerandet. Long. 1 • 2 — 1 • 5 mm. Mitteleuropa, Italien. Selten. 22. Oxytelus tetracarinatus Block Verz. Ins. Plauensch. Gr. 1 16, f. 5, Fauvel 176; depressus Gravh. Micr. 103, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 595, Gen. Spec. Staph. 796, Kraatz 862, Thoms. Skand. Col. HI, 132, Pand. Mat. Cat. Grenier 1867, 171, Fauvel 176, Muls. et Key 104; pusillus Mannh. Brach. 48; opacus Steph. 111. Brit. V, 321. — Eine kleine, durch den ganz matten Vorderkörper, die erloschenen Stirnfurchen, die sehr feine und ziemlich dichte Punktirung des Abdomens und durch die einfachen Vorderschienen leicht kenntliche Art. Schwarz, die Beine gelb, die Schenkel mehr oder minder bräunlich. Der Kopf beim 3 Die Oberseite schräg abstehend pubescent. Die Flügeldecken sehr fein und sehr dicht punktirt 3 dlstinctuSf 4 WannerheiniL — Die Oberseite anliegend pubescent. Die Flügeldecken ziemlich stark und dicht punktirt 5 arcuatus. 4 Kopf hinten eingeschnürt, mit abgeschnüiten Schläfen 5 — Kopf hinten nicht eingeschnürt, hinter den Augen allmälig verengt. Subg. Troginiis 15 5 Fünftes bis siebentes Fühlerglied länger als breit. Subg. Tro^'Ophloeus s. str 6 — Fünftes bis siebentes Fühlerglied höchstens so lang als breit. Subg. TaeilO- soma 8 6 Halsschild in der Mitte mit zwei deutlichen Längseindrücken 7 — Halsschild auf der Scheibe mit zwei sehr undeutlichen Längseindrücken oder ohne Eindrücke 10 opacus, 11 poHtUS. 7 Die Wurzel der Fühler und die Beine gelbroth oder roth. G hilineattiSf 7 rivularis. — Die Fühler ganz dunkel. Die Beine dunkel mit röthlichen Knieen und Tarsen. 8 memuoniaH, 9 anthracinus. 131. Gatt. Trogophloeus. 649 8 Flügeldecken stark oder ziemlich stark punktirt 9 — Flügeldecken fein, sehr fein oder äusserst fein punktirt 10 9 Kopf und Halsschild glänzend, massig fein oder ziemlich stark punktirt. 17 nitidus, 18 panctateUus. — Kopf und Halsschild matt chagrinirt, ohne deutlich erkennbare Punktirung. 19 j oveoJatuSf 20 punctipennis, 10 Die Augen gross. Die Schläfen kürzer als die Augen 11 — Die Augen massig gross. Die Schläfen so lang oder etwas länger als die Augen 14 11 Klein. Long. 1-5 mm 21 halophilus, 22 ptisillus. — Grösser. Long. 2 — 2 ' 7 mm 12 12 Kopf und Halsschild mehr oder minder glänzend 13 — Kopf und Halsschild ganz matt chagrinirt, ohne erkennbare Punktirung. 16 elongatulus. 13 Der Halsschild vor der Basis mit einem stumpfen Mittelfältchen und jeder- seits mit einem flachen Höckerchen 12 fuliginosiis. — Der Halsschild auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei Längsfurchen, welche häufig in je zwei Grübchen aufgelöst sind. 13 inipressuSf 14 corticinus, 14 Die Fühler nur an der Wurzel röthlichgelb. 23 jyarvultis, 24 gracilis, — Die Fühler ganz gelb 25 suhtilis. 15 Die ganze Oberseite sehr dicht grau pubescent und in Folge der Behaarung grauschwarz. Körper schmal, lang gestreckt und gleichbreit. 29 Schneidert, — Der Vorderkörper sehr fein und dünn, das Abdomen mehr oder minder dicht grau pubescent 16 16 Fühler höchstens an der Wurzel gelbroth. 26 despectus, 27 exigtius. — Fühler ganz röthlichgelb 28 luteicomis. In dieser Uebersicht fehlt der mir unbekannte: 15 niloticus, Subg. TJiinodromus Kraatz. 1. Trogophloeus dilatatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 599, Gen. Spec. Staph. 802, Kraatz 867, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 21, f. 104. Fauvel 146, Muls. et Key 249. — Ziemlich glänzend, schwarz, mit schwachem Bleischimmer, sehr fein und kurz anliegend pubescent, die Wurzel des ersten Fühlergliedes, die Kniee, die Spitze der Schienen und die Tarsen röthlich. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit grossen, stark voi springenden Augen und kurzen Schläfen, hinten eingeschnürt, auf der Stirn mit zwei breit getrennten, tiefen, etwa bis zur Mitte der Augen nach hinten reichenden Längseindrücken, äusserst fein und dicht punktirt, mit matter punktirter Halspartie. Die Fühler ziemlich lang, beim 9 etwas kürzer, ihr erstes Glied so lang als das zweite, das vierte und fünfte Glied gestreckt, das sechste und siebente kürzer als das fünfte, aber viel länger als breit, die drei folgenden Glieder an Dicke zunehmend, das zehnte etwa so lang als breit, das Endglied eiförmig zugespitzt. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, in der Mitte um mehr als die Hälfte breiter als lang, herzförmig, an den Seiten in der Mitte sehr stark gerundet erweitert, hinten sehr stark verengt , vor der Basis mit einem sehr tiefen, bogenförmigen, in der Mitte kurz und sehr stumpf gekielten Quereindrucke, dessen Seitenarme nach vorn parallel mit dem Seitenrande stark divergiren und bis über die Mitte reichen, aber weniger vertieft sind als die quere Basalpartie des Eindruckes. Die Oberseite des Halsschildes ist äusserst fein punk- tirt, sehr kurz und fein anliegend pubescent, an den Seiten spärlich bewimpert. Das Schildchen deutlich sichtbar. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, an der Basis innerhalb der Schultern seicht, hinter dem Schildchen tiefer grubig eingedrückt, zwischen den Eindrücken in eine flache, durch einen Schräg- eindruck begrenzte Beule erhoben, sehr fein und sehr dicht punktirt, dicht und 650 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. kurz anliegend pubescent. Abdomen nach hinten stark verengt, äusserst fein und äusserst dicht punktirt, oben äusserst fein anliegend pubescent, unten mit schräg- abstehender, ziemlich langer Behaarung bekleidet. Die Beine kurz behaart. Long. 3*5 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Selten. 2. Trogophloens hirticollis Muls. et Eey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Oxyp. Oxyt. Paris 1879, 252. — Der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben sehr leicht durch lang abstehende Behaarung der Oberseite und Beine, tief schwarze Färbung, weniger gestrecktes drittes bis siebentes Fühlerglied, kaum erkennbare Punktirung und starken Glanz von Kopf und Halsschild, im Verhältnisse zum Hals- schilde etwas weniger lange, viel weniger dicht und weniger fein punktirte Flügel- decken und durch weniger dichte, äusserst feine Punktirung des Abdomens sehr leicht zu unterscheiden. Long. 3"5wm. Mitteleuropa, Caucasus. Selten. Subg. Carpalimus Thoms. 3. Trogophloeus distinctus Fairm. Laboulb. Pn. Fr. I, 615, Kraatz 870, Note, Fauvel 147, Muls. et Key 258. — Schmäler als die beiden vorhergehenden Arten, sehr fein, aber nur massig kurz schräg abstehend pubescent, ziemlich glänzend, schwarz, die Beine pechbraun mit röthlichen Knieen und gelblichen Tarsen. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen, massig vorspringenden Augen und kurzen, gerundeten Schläfen, hinten eingeschnürt, zwischen den Augen mit zwei massig breiten und massig tiefen, breit getrennten Längseindrücken, sehr fein und sehr dicht punktirt. Die Fühler massig lang, ihr drittes Glied so lang als das zweite, das vierte bis siebente Glied beim cf oblong, beim $ kürzer und das siebente kaum länger als breit, das neunte und zehnte Glied deutlich quer. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, vor der Mitte stark gerundet er- weitert, nach hinten stark verengt, vor der Basis mit einem sehr tiefen, bogen- förmigen, fast halbkreisförmigen Eindruck, in der Mitte mit zwei sehr schwachen Längseindrücken, sehr fein und sehr dicht punktirt. Die Flügeldecken um mehr als die Hälfte länger als der Halsschild, innerhalb der Schultern und hinter dem Schildchen eingedrückt, sehr fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen nach hinten wenig verengt, äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Long. 3 — 3 '3 ww. West- alpen, Südfrankreich. An Gebirgsbächen unter nass liegenden Steinen. Selten. 4. Trogophloeus 3Iannerheinii Kolenati Melet. Entom. UI, 26, T. XII, f. 2; plagiatm Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. 1850, 221, Fauvel 147, Muls. et Eey 261; Brehissoni Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. IX, 1864, 312. — Dem distinctus sehr ähn- lich, von demselben durch röthlichgelbe Färbung des ersten Fühlergliedes, röthliche oder röthlichgelbe Beine, kürzere Fühler, vor der Mitte weniger stark erweiterten, nach hinten weniger stark verengten Halsschild, kürzere und breitere, etwas weniger fein und etwas weniger dicht punktirte Flügeldecken und durch etwas weniger dichte Punktulirung des Abdomens verschieden. Bisweilen der Halsschild braunroth, mit dunklerer Mitte, die Flügeldecken bis auf die Umgebung des Schildchens und die Seiten bräunlichgelb, die Fühler, der Mund und die Beine ganz röthlichgelb. Long. 3 mm. Frankreich, Piemont, Sicilien, Spanien, Caucasus. 5. Trogophloeus arcuatus Steph. 111. Brit. V, 324, Fauvel 148; scro- biculatus Erichs. Gen. Spec. Staph. 805, Kraatz 870, Thoms. Skand. Col. III. 134, Fauvel 148, Muls. et Key 263; — var. nigricornis Muls. et Rey 265. — Sehr fein anliegend pubescent, schwarz, das erste Fühlerglied und die Beine braunroth oder bräunlichgelb, die Tarsen gelb, bei var. nigricornis die Fühler ganz schwarz, die Beine pechbraun. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit grossen, ziemlich vorspringenden Augen und kurzen Schläfen, hinten eingeschnürt, innerhalb der Fühlerwurzel jederseits mit einem ziemlich tiefen Längseindruck, fein und sehr dicht punktirt. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied fast so lang als das zweite, das vierte bis siebente Glied beim (^ deutlich länger als breit. Der Halsschild viel 115. Gatt. Trogophloeus. 651 schmäler als die Flügeldecken, vor der Mitte stark gerundet erweitert, nach hinten stark verengt, vor d er Basis mit einer sehr tiefen, bogenförmigen Querfurche, in der Mitte mit zwei durch einen stumpfen Längskiel getrennten, schräg ovalen Ein- drücken, vor dem stumpfen Kiele meist mit einem kleineren Mittelgrübchen, fein und sehr dicht punktirt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, vorn neben der Naht mit einem grübchenförmigen Eindruck, ziemlich stark und sehr dicht punktirt. Das Abdomen fein und dicht punktirt. Long. 3 — 3*3 mm. Nord- und Mitteleuropa. An Flussufern; selten. Subg. Trogophloeus s. str. Thoms. 6. Trogophloeus hilineatus Steph. 111. Brit. V, 324, pl. XXVH, Fig. 4, Sharp Entom. Monthl. Mag. VII, 181, Fauvel 149; riparius Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 467, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 600, Gen. Spec. Staph. 807, Kraatz 871, Thoms. Skand. Col. III, 135, Muls. et Key 267 ; corticinus var. b. Gyllh. Ins. Suec. II, 645; cancasicus Hochh. Bull. Mose. 1849, I, 194; lathrobioides Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 433; sobrinus Fairm. Germ. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 449; suspectus Muls. et Eey 270. — Schwarz, die Flügeldecken nicht selten braun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine roth oder röthlichgelb, die Spitze der Kiefertaster und die Schenkel bisweilen bräunlich. Der Kopf schmäler als der Halsschild, hinten eingeschnürt, mit stumpf erweiterten, stark vorspringenden Schläfen, jederseits innerhalb der Pühlerwurzel mit einem ziemlich starken Längseindruck, fein und sehr dicht punktirt. Das dritte Fühlerglied deutlich kürzer als das zweite, das fünfte bis siebente Fühlerglied beim cf oblong, beim $ etwas kürzer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, im vorderen Drittel stark gerundet erweitert, nach hinten stark verengt, mit nicht abgerundeten, meist in Form eines kleinen Zähnchens vorspringenden Vorderecken und stumpfwinkeligen, an der Spitze abgestumpften und etwas abgerundeten Hinterecken, auf dem Rücken mit zwei leicht gekrümmten, nach innen convexen, durch einen stumpfen Mittel- kiel gesonderten Längseindrücken, vor dem Mittelkiel meist mit einem kleinen, seichten Grübchen, fein und sehr dicht punktirt, an den Seiten sehr dicht und fein gekörnt und beinahe glanzlos. Der Seitenrand des Halsschildes äusserst fein gekerbt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, auf der vorderen Hälfte neben der Naht mit einer seichten Längsfurche, massig fein und sehr dicht punktirt. Long. 3 — 3" 3mm. Ueber die ganze palaearctische Region verbreitet, auch in Nord- amerika, Chile, Australien und am Gap. Häufig. 7. Trogophloeus rivularis Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 552, Hochh. Bull. Mose. 1862, III, 94; corticinus Gyllh. Ins. Suec. II, 645; ? obscurus Steph. 111. Brit. V. 326; bilineatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 600, Gen. Spec. Staph. 806, Kraatz 872, Thoms. Skand. Col. III, 135, Muls. et Rey 271; Erichsoni Sharp Entom. Monthl. Mag. VII, 182, Fauvel 150; metuens Muls. et Rey 274. — Dem bilineatus äusserst ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, schmälere Körperform, im vorderen Drittel weniger gerundet erweiterten, an den Seiten weniger matten Halsschild, nicht vorspringende, sondern an der Spitze deutlich abgerundete Vorderecken des- selben und durch deutlich feinere und dichtere Punktirung der Flügeldecken ver- schieden. Long. 2' 7 — 3 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region verbreitet. Häufig. 8. Trogophloeus memnouius Erichs. Gen. Spec. Staph. 806, Fauvel 151; obesus Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. V, 1844, 375, Kraatz 873, Muls. et Eey 276; fossulatus Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 505; oculatus Wollast. Col. Atlant. App. 74; ariclus Jaequ. Duval Ramon de la Sagra Hist. Cuba Anim. Art. 1857, 43; rubripennis Fauvel Ann. Soc. Ent. Fr. 1863, 440; mancus Casey Ann. New York Ac. IV, 345; spec- tatus Casey ibid. — Dem bilineatus sehr ähnlich, von demselben durch breitere Körper- form, die dunkle Färbung der Fühler, Taster und Beine, schlankere Fühler, viel grössere Augen, breiteren, auch an den Seiten glänzenden Halsschild, nicht vorspringende g52 ^^III- Familie. Staphylinidae. — XXIY. Trib. Oxytelini. Vorderecken desselben und durch breitere Flügeldecken verschieden. Glänzend schwarz, die Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf schmäler als der Halsschild, mit grossen, vorspringenden Augen und sehr kurzen Schläfen, innerhalb der Fühlerwurzel jederseits mit einem ziemlich tiefen Längseindruck, äusserst fein und äusserst dicht punktirt. Die Fühler ziemlich schlank, ihr drittes Glied deutlich kürzer als das zweite, das vierte bis siebente Glied beim cf wesentlich, beim $ deutlich länger als breit, die vor- letzten Fühlerglieder beim (^ nicht, beim $ schwach quer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel stark gerundet erweitert und daselbst um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach hinten stark verengt, auf der Scheibe mit zwei durch einen stumpfen Mittelkiel getrennten, in der Kegel in je zwei tiefe Grüb- chen aufgelösten Längseindrücken, sehr fein und sehr dicht, an den Seiten noch feiner und dichter punktirt, am Seitenrande äusserst fein gekerbt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, neben der Naht mit einer auf der hinteren Hälfte erloschenen Längsfurche, massig fein und sehr dicht punktirt, fein anliegend pubescent. Das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht chagrinirt punktulirt. Long. 2*7 — 3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet, Nordamerika, Mexico, Cuba, Neu- Caledonien, Cap Vert. In Mitteleuropa nicht häufig. 9. Troyophloeus anthracinus Muls. et Key Opusc. Entom. XII, 1861, 177, Fauvel 150, Muls. et Eey 274. — Von der Grösse und Gestalt des rividaris, tiefschwarz, mit gelben Knieen und Tarsen. Die Fühler schlanker, Kopf und Hals- schild chagrinirt, ohne deutlich erkennbare Punktirung. Der Kopf mit schwächeren Stirneindrücken. Der Halsschild vorn weniger erweitert, mit stärker abgerundeten Vorderecken und schwächeren Dorsaleindrücken. Die Flügeldecken kürzer, glänzend, dreimal so stark und weitläufiger punktirt, neben der Naht stärker gefurcht. Das Abdomen deutlicher erkennbar punktulirt. Long. 2*7 mm. Frankreich (Provence, Languedoc), Spanien. (Ex Fauvel.) 10. Trogophloeus opacus Saudi Studi Entom. I, 1848, 146, Kraatz 871, Note, Fauvel 149, Note, Muls. et Rey 270, Note. — Dem hilineatus nahe stehend, grösser, die Fühler kräftiger, Kopf und Halsschild ganz matt, äusserst fein und dicht punktirt, der Halsschild grösser, an den Seiten weniger erweitert, mit stumpfen Vorderecken und fast erloschenen Längseindrücken auf der Scheibe. Die Flügel- decken und die Ränder der Abdominalsegmente pechbraun. Das Abdomen dichter punktirt als bei bilineatus. Long. 3*5 mm. Piemont (Ex Fauvel). 11. Trogophloeus politus Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. 1850, 221, Kraatz 875, Note, Fauvel 152, Muls. et Rey 280. — Dem ßdiginosus ähnlich, von demselben durch geringere Grösse, längere, schlankere Fühler und schmäleren, fast ebenen Halsschild verschieden. Glänzend schwarz, der Mund, die Fühler und die Beine pechbraun, die Kniee und Tarsen röthlich, bei unausgefärbten Stücken die Flügel- decken braun, die Wurzel der Fühler und die Beine roth oder röthlichgelb. Der Kopf schmäler als der Halsschild, hinten eingeschnürt, mit ziemlich grossen, vor- springenden Augen, äusserst fein chagrinirt, innerhalb der Fühlerwurzel jederseits mit einem massig tiefen Längseindruck. Das dritte Fühlerglied wesentlich kürzer als das zweite, das vierte Glied so lang als breit, das fünfte bis siebente Glied beim cT deutlich, beim 9 kaum länger als breit, die vorletzten Glieder nicht oder nur schwach quer. Der Halsschild um ein Drittel schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, äusserst fein und dicht punktulirt, ohne deutliche Eindrücke. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, so lang als zusammengenommen breit, neben der Naht mit breiter, nach hinten erloschener Längsfurche, äusserst fein und dicht punktulirt. Das Abdomen äusserst fein punktulirt chagrinirt. Long. 2*5 wm. Frankreich, Spanien, Italien, Sicilien, Caucasus, nach Eppelsheim (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1878, 401) auch in Steier- mark. 131. Gatt. Trogophloeus. 653 Subg. Taenosoma Mannh. Thoms. 12. Trogophloeus fuliginosus Gravh. Micr. 102, Erichs. Kf. Mk. Brandbg-. II, 602, Gen. Spec. Staph. 808, Kraatz 875, Thoms. Skand. Col. III, 139, Fauvel 152, Muls. et Eey 283. — Sehr fein und kurz grau behaart, ziemlich glänzend, schwarz, der Halsschild und die Flügeldecken nicht selten braun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth oder bräunlichgelb. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen, vorspringenden Augen, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem ziemlich tiefen Längseindruck, äusserst fein chagrinirt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied kürzer als das zweite, das vierte bis siebente Glied beim cf fast so lang als breit, beim $ schwach quer, die drei vorletzten Glieder stärker quer. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, im vorderen Drittel etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn stark gerundet, nach hinten stark verengt, äusserst fein und dicht punktulirt, in der Mitte ohne Eindrücke, vor der Basis mit einem stumpfen, nach vorn erloschenen Mittelfältchen und jederseits mit einem flachen Höckerchen. Die Flügeldecken etwa um ein Drittel länger als der Halsschild, fast so lang als zu- sammengenommen breit, längs der Naht gefurcht, äusserst fein und dicht punktulirt. Das Abdomen äusserst fein und dicht chagrinirt punktulirt, durch die sehr feine und dichte graue Behaarung etwas seidenschimmernd. Long. 2'7 mm. Nord- und Mitteleuropa, Italien. Selten. 13. TrogopJiloeus impressus Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 467, Fauvel 153; inquilrnvs Erichs. Kf. Mk Brandbg. I, 603, Kraatz 874, Muls. et Rey 295; bilineatus var. Erichs. Gen. Spec. Staph. 806; affinis Heer Fn. Helv. I, 202; incrassatus Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. 1850, 221. -^ Von corticinus durch viel breitere, gedrungenere Körperform, viel breiteren und kürzeren, an den Seiten vor der Mitte stärker gerundeten, nach hinten stärker verengten Halsschild und durch wesentlich stärkere Punktirung der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Schwarz, wenig glänzend, das erste Fühlerglied, die Wurzel der Taster, die Kniee und die Tarsen bräunlichroth, bisweilen die ganzen Beine braun roth. Der Kopf schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen Augen, innerhalb der Fühlerwurzel jeder- seits mit einem kurzen Längseindruck, sehr fein und sehr dicht punktirt, wenig glänzend. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte Glied etwa so lang als breit, das fünfte deutlich länger und dicker als das vierte und sechste, nicht breiter als lang, das sechste nicht oder nur sehr schwach, das siebente bis zehnte Glied allmäiig stärker quer. Der Halsschild ver- hältnissmässig klein, viel schmäler als die Flügeldecken, stark quer, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, sehr fein und sehr dicht punktirt, wenig glänzend, in der Mitte mit zwei von der Basis bis über die Mitte reichenden, durch eine stumpfe Mittel- falte getrennten Längseindrücken, die vorn und hinten grubig vertieft oder ganz in vier Grübchen aufgelöst sind. Die Flügeldecken etwa um die Hälfte länger als der Halsschild, zusammengenommen deutlich breiter als lang, neben der Naht mit einer hinten verlöschenden Längsfurche, massig fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen äusserst fein und äusserst dicht punktulirt chagrinirt, viel feiner und dichter als der Vorderkörper pubescent. Long. 2 — 2"3mm. Mitteleuropa, Italien, Russland. Selten. 14. Trogophloeus corticinus Gravh. Mon. 192, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 603, Gen. Spec. Staph. 809, Kraatz 876, Thoms. Skand. Col. III, 137, Fauvel 153, Muls. et Rey 301; minimns Runde Brach. Hai. 20; atratus Steph. 111. Brit. V, 327; nanus Wollast. Ins. Mad. 611; exiguus Wollast. Cat. Col. Canar. 1864, 600; — \-dr. fulvipennis Fauvel Ann. Soc. Ent. Fr. 1863, 440. — Ziemlich glänzend, schwarz, das erste Fühlerglied häufig pechbraun, die Kniee und die Tarsen röthlichgelb, bei var. ftdvijieiinis die Flügeldecken und oft auch der Halsschild braun oder gelbbraun, die Wurzel der Fühler und die Taster bräunlichroth, die Beine heller gelbroth. Der 654 VIII. Familie. StaphyUnidae. — XXIY. Trib. Oxytelini. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen, vorspringenden Augen, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein und dicht punktirt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte und sechste Glied schwach und deutlich quer, das fünfte Glied grösser als das vierte und sechste, das siebente Glied massig, die drei folgenden Glieder allmälig stärker quer. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt^ äusserst fein und dicht punktirt, ziemlich glänzend, in der Mitte mit zwei durch eine stumpfe Mittelfalte getrennten, von der Basis bis über die Mitte reichenden, leicht gekrümmten Längsfurchen, die vorn und hinten grubig vertieft oder ganz in vier Längsgrübchen aufgelöst sind. Die Flügeldecken etwa um die Hälfte länger als der Halsschild, zusammen kaum breiter als lang, neben der Naht mit einer nach hinten erloschenen Längsfurche, fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, kaum erkennbar punktuiirt, sehr fein pubescent. Long. 2 — 2" 3 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region, über Nord- und Centralamerika verbreitet. Am Rande von Gewässern; sehr häufig. 15. Trogophloeus niloticus Erichs. Gen. Spec. Staph. 808, Fauvel 153, Note. — Von der Gestalt eines sehr kleinen rivularis. Schlanker und flacher als corticimis, schwarz, die Flügeldecken und die Spitze des Abdomens, bisweilen auch der Halsschild pechbraun, die Fühler röthlich mit brauner Keule, die Beine gelb. Die Behaarung kurz, dicht, auf dem Abdomen seidenschimmernd. Die Punktirung um die Hälfte feiner als bei corticinus. Die Fühler kürzer als bei diesem, mit sehr stark queren Gliedern. Der Halsschild wesentlich länger, mit weniger abgerundeten Ecken, zwischen den vier Grübchen mit leicht erhobenem Zwischenräume. Die Flügel- decken um ein Drittel länger. Long. 2 mm. Aegypten. Nach Pau vel auch in Piemont, von Baudi aber im Catalogo dei Coleotteri del Piemonte, Torino 1889, pg. 70, nicht angeführt. (Ex Fauvel.) 16. Trogophloeus elongatulus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 601, Gen. Spec. Staph. 807, Kraatz 874, Thoms. Skand. Col. III, 136, Fauvel 154, Muls. et Rey 304; hrevipennis Hochh. Bull. Mose. 1849, 199. — Durch die ganz matte Chagri- nirung von Kopf und Halsschild und die verhältnissmässig kurzen Flügeldecken unter den mittelgrossen Arten sehr leicht kenntlich. Schwarz, die Flügeldecken bis- weilen rothbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth, die Schenkel häufig pechbraun. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, mit massig grossen Augen, innerhalb der Fühlerwurzel jederseits mit einem kurzen Längseindruck, ganz matt chagrinirt. Die Schläfen etwa so lang als der Längs- durchmesser der Augen. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte und sechste Glied klein, deutlich quer, das fünfte grösser als das vierte und sechste, gleichfalls breiter als lang, das siebente bis zehnte Glied allmälig etwas stärker quer. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, ganz matt chagrinirt, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei seichten, leicht gekrümmten, durch einen gewölbten Zwischenraum getrennten Längs- eindrücken. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, neben der Naht mit einer hinten erloschenen Längsfurche, fein und sehr dicht punktirt. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt punktuiirt. Long. 2 • 2 — 2 •omni. Nord- und Mitteleuropa. Häufig. 17. TrogopUloeus nitidus Baudi Studi Entom. I, 1848, 147, Kraatz 878, Note, Fauvel 155, Muls. et Rey 289. — Durch stark glänzende Oberseite und verhältnissmässig starke Punktirung der Flügeldecken leicht kenntlich. Glänzend, schwarz, die Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf deutlich schmäler als der Hals- schild, mit grossen, ziemlich vorspringenden Augen, innerhalb der Fühlerwurzel jederseits mit einem kurzen Längseindruck, fein und dicht punktirt, glänzend. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, das vierte und 131. Gatt. Trogophloeus. f)55 sechste Glied mehr oder minder quer, das fünfte Glied deutlich grösser als die ein- schliessenden Glieder, das siebente bis zehnte Glied massig quer. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn ziemlich stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, stark glänzend, massig fein und dicht punktirt, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei durch einen gewölbten Zwischenraum getrennten, vorn und hinten grubig vertieften oder in vier Grübchen aufgelösten Längsfurchen. Die Flügeldecken um ein Drittel länger als der Halsschild, zusammengenommen etwas breiter als lang, neben der Naht mit einer hinten erloschenen Längsfurche, ziemlich kräftig und dicht punktirt, glänzend. Das Abdomen glänzend, äusserst fein und wenig dicht punktulirt. Long. 1 • 7 — 2 mm. Südl. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Selten. 18. Trogophloeus punctatellus Erichs. Gen. Spec. Staph. 810, Kraatz 879, Fauvel 155, Muls. et Eey 281 ; pi/gmaeus Heer Fn. Helv. I, 574; myrmecophilus Scriba Stett. Entom. Zeitg. XVI, 1855, 281. — Eine kleine, glänzende, durch die starke Punktirung des Vorderkörpers sehr ausgezeichnete Art. Glänzend, schwarz. das erste Fühlerglied braunroth, die Kniee und Tarsen gelbroth. Der Kopf fast so breit als der Halsschild, mit ziemlich kleinen Augen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck, massig fein und massig dicht, längs der Mitte weitläufig punktirt, bisweilen mit glatter Mittellinie. Die Schläfen so lang als die Augen. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, die folgenden Glieder quer, das neunte und zehnte grösser als die vorhergehenden, mit dem Endgliede eine deutlich abgesetzte, dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach hinten verengt, mit sehr stumpfen Hinterecken, glänzend, kräftig und nur massig dicht punktirt, mit glänzend glatter, nach vorn erloschener Mittel- linie, jederseits derselben seicht gefurcht. Die Flügeldecken nur wenig länger als der Halsschild, kräftig, tief und sehr dicht, schwach runzelig punktirt, neben der Naht ohne Längsfurche. Das Abdomen glänzend, kaum erkennbar punktulirt. Long. l'bmm. Mitteleuropa, Italien. An trockenen, sandigen Orten unter Steinen, bis- weilen in Gesellschaft von Tetramorinm caespitum. 19. Trogophloeus foveolatus Sahlbg. Ins. Fenn. I, 419, Erichs. Gen. Spec. Staph. 810, Kraatz 878, Thoms. Skand. Gol. III, 138, Fauvel 156, Muls. et Key 291. — Durch die ganz matte Chagrinirung von Kopf und Halsschild und durch die verhältnissmässig starke, tiefe und dichte Punktirung der Flügeldecken leicht kenntlich. Schwarz, die Flügeldecken meist dunkelbraun, die Kniee und Tarsen röthlich. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen, vor- springenden Augen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längs- eindruck, ganz matt chagrinirt. Die Schläfen länger als der halbe Längsdurchmesser der Augen, stark gerundet erweitert. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied klein, das vierte und sechste schwach quer, das fünfte etwas grösser als das vierte und sechste, das siebente bis zehnte Glied quer, das neunte und zehnte viel grösser als das siebente und achte, mit dem Endgliede eine dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten ziemlich stark gerundet, nach hinten ziemlich stark verengt, ganz matt chagrinirt, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit vier deutlichen Grübchen, zwischen denselben schwach erhoben. Die Flügeldecken kaum um die Hälfte länger als der Halsschild, zusammen wenig breiter als lang, verhältnissmässig stark, tief und dicht punktirt, äusserst fein pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt und punktulirt, sehr fein pubescent. Long, l'bmm,. Nord- und Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. An süssen und salzigen Gewässern; selten. 20. Trogophloeus punctipennis Kiesw. Stett. Entom, Zeitg. 1850, 221, Kraatz 877, Note, Fauvel 156, Muls. et Eey 293. — Dem foveolatus sehr ähn- lich, von demselben durch röthlichgelbe Färbung des ersten Fühlergliedes, weniger queren, höchstens vor der Basis zwei Schräggrübchen zeigenden Halsschild und 656 VIII. Familie. Ötaphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. durch etwas weniger starke und etwas weniger dichte Punktirung der Flügeldecken verschieden. Kopf und Halsschild ganz matt chagrinirfc. Der Kopf nur sehr wenig schmäler als der Halsschild. Der Halsschild höchstens um ein Drittel breiter als lang, auf der Scheibe ohne Eindrücke und nur vor der Basis mit zwei schräg- gestellten Grübchen. Die Flügeldecken ziemlich kräftig, aber nicht sehr dicht punk- tirt. Long. 1*3 wm. Westliches Mittelmeergebiet. An salzigen Gewässern; selten. 21. Tf'ogophloeus halophilus Kiesenw. Stett. Ent. Zeitg. V, 1844, 373, Note, Kraatz 877, Thoms. Skand. Col. Ill, 138, Fauvel 158, Muls. et Key 298; — var. curtipennis Muls. et ßey 300. — Dem punctipennis und aherrans ähnlich, von ersterem durch die ganz dunklen Fühler und die sehr feine und dichte Punktirung der Flügeldecken, von aberrans durch hinten eingeschnürten Kopf zu unterscheiden. Schwarz, die Flügeldecken bisweilen pechbraun, die Beine pechbraun mit röthlichen Knieen und Tarsen, bisweilen ganz braunroth. Kopf und Halsschild matt chagrinirt. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, hinten eingeschnürt, mit ziemlich grossen Augen und kurzen Schläfen^ jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem kurzen Längseindruck. Die Fühler massig kurz, ihr drittes Glied klein, das vierte und sechste Glied deutlich quer, das fünfte etwas grösser als das vierte und sechste, das siebente und achte Glied etwas stärker quer als das sechste, das neunte und zehnte grösser als das achte, mit dem Endgliede eine dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten verengt, ziemlich matt chagrinirt, ohne Ein- drücke oder nur vor der Basis mit zwei Grübchen oder einem Quereindrucke. Die Flügeldecken meist um ein Drittel länger, bei var. curtipennis kaum länger als der Halsschild, sehr fein und sehr dicht punktirt, sehr fein pubescent, wenig glänzend. Das Abdomen äusserst fein und dicht punktulirt und sehr fein pubescent. Long. l'b mm. Nord- und Mitteleuropa, Spanien, Italien, Griechenland. An der Meeres- küste und an salzigen Binnengewässern; selten. 22. Trogophloeus pusillus Gravh. Micr. 78, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I. 605, Gen. Spec. Staph. 811, Kraatz 880, Thoms. Skand. Col. III, 136, Fauvel 159, Muls. et Key 309; fuliginosus Gyllh. Ins. Suec. II, 460; picipennis Steph. 111. Brit. 325; rußpennis Steph. 1. c. 326; affinis Steph. 1. c. 326; corticiniis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris 1, 468. — Schwarz oder braunschwarz, die Flügeldecken hell bräunlich- roth oder bräunlichgelb, die Spitze des Abdomens bräunlich, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelb. Der Kopf kaum schmäler als der Halsschild, mit ziemlich grossen, vorspringenden Augen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck, sehr fein chagrinirt, kaum erkennbar punktulirt, ziem- lich matt. Die Fühler ziemlich kurz, ihr drittes Glied klein, das vierte und sechste Glied deutlich quer, das fünfte etwas grösser als das vierte und sechste, das siebente und achte wenig breiter als das sechste, das neunte und zehnte grösser als das achte, mit dem Endgliede eine dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei meist in vier Grübchen aufgelösten seichten Längseindrücken, äusserst fein und dicht punktulirt, sehr fein pubescent, ziemlich matt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, vorn neben der Naht mit einem Längsgrübchen oder mit einer kurzen Längsfurche, sehr fein und sehr dicht, deut- licher erkennbar als der Halsschild punktirt, sehr fein und dicht seidenschimmernd pubescent. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt nnd äusserst fein seidenschimmernd pubescent. Long. 1'5 mm. Ueber den grössten Theil der palaearctischen Region ver- breitet, auch in Nordamerika. Am Rande von Gewässern nicht selten. Nach Erich- son auch auf Blüthen. 23. Trogophloeus par'vulus Muls. et Eey Opusc. Entom. XII, 1861, 175 {Oxtjtelus), Fauvel 159, Muls. et Rey 306. — Dem piisillns sehr nahe stehend, von demselben durch etwas schmälere und gestrecktere Körperform, längere, nicht seiden- 131. Gatt. Trogophloeus. 657 schimmernde Behaarung, stärker queren Kopf mit kleineren Augen und längeren, stark gerundet erweiterten Schläfen, schmäleren Halsschild und namentlich durch kürzere, dunkel rothbraune, deutlicher erkennbar und nicht ganz so dicht punktirte Flügeldecken verschieden. Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken dunkel roth- braun, die Spitze des Abdomens bräunlich, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichgelb, die Schenkel bisweilen braun. Der Kopf so breit als der Halsschild, mit massig grossen Augen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein und äusserst dicht punktulirt. Die Schläfen so lang als die Augen, stark gerundet. Die Fühler wie bei paroulus gebildet. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, an den Seiten vorn leicht gerundet, nach hinten massig verengt, mit sehr stumpfen, an der Spitze abgerundeten Hinterecken, äusserst fein und äusserst dicht, aber deutlich erkennbar punktulirt, schwach glänzend, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei seichten Längsfurchen, zwischen denselben leicht erhoben. Die Flügeldecken kaum um ein Drittel länger als der Halsschild, fast so lang als zusammen breit, neben der Naht mit einer seichten, nach hinten erloschenen Längsfurche, sehr fein und dicht, deutlich erkennbar punktirt, fein und ziemlich dicht pubescent. Das Ab- domen äusserst fein und dicht punktulirt und sehr fein und dicht grau pubescent. Long, l'bmm. Provence, an salzigen Gewässern. Selten. 24. Tf'Ogophloeus gracilis Mannh. Brach. 51; tenelhis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 605, Gen. Spec. Staph. 811, Kraatz 880, Thoms. Skand. Col. III, 137, Fauvel 160, Muls. et Key 311. — Von pusillns durch viel gestrecktere, schmälere und flachere, lineare Körperform, kleinere Augen, kürzere, dickere Fühler, schmäleren Halsschild, längere Flügeldecken und sehr lang gestrecktes Abdomen verschieden. Schwarz oder pechbraun, sehr fein und ziemlich dicht pubescent, die Flügeldecken braun, bei un ausgefärbten Stücken gelbbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine bräunlichgelb. Der Kopf so breit als der Halsschild, mit massig grossen Augen, zwischen den Fühlern mit zwei kurzen Längseindrücken, äusserst fein und dicht punktulirt chagrinirt, ziemlich matt. Die Schläfen so lang als die Augen, ge- rundet erweitert. Die Fühler kurz und dick, ihr drittes Glied klein, nicht länger als breit, das vierte bis zehnte Glied quer, das fünfte breiter als das vierte und sechste, das neunte und zehnte viel grösser als die vorhergehenden Glieder, mit dem End- gliede eine dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügel- decken, sehr wenig breiter als lang, an den Seiten vorn nur schwach gerundet, nach hinten nur wenig verengt, mit stumpfen, an der Spitze leicht abgerundeten Hinter- ecken, ziemlich flach, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei schwachen Längs- eindrücken, äusserst fein und äusserst dicht punktulirt. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, deutlich länger als zusammengenommen breit, ziem- lich flach, vorn neben der Naht mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein und dicht punktirt, sehr fein pubescent. Das Abdomen sehr lang gestreckt, äusserst fein punktulirt chagrinirt, sehr fein grau pubescent. Long. 1*3 — l'ömm. Ueber den Theil der palaearctischen Region verbreitet; auch in Nordamerika. Selten. 25. Trogophloeus subtilis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 606, Gen. Spec. Staph. 812, Kraatz 881, Fauvel 160, Muls. et Key 314. — Dem gracilis sehr ähn- lich, von demselben durch noch schmälere, lineare Körperform, noch feinere Punktu- lirung und feinere, dichtere, auf dem Abdomen seidenschimmernde Pubescenz, ganz gelbe Fühler, noch schmäleren Halsschild, undeutlichere Längseindrücke desselben und durch etwas kürzere Flügeldecken verschieden. Der Kopf so breit als der Hals- schild. Die Fühler wie bei gracilis gebildet. Der Halsschild so lang als breit, an den Seiten vorn sehr schwach gerundet, äusserst fein chagrinirt, auf der hinteren Hälfte in der Mitte mit zwei sehr seichten Längseindrücken. Die Flügeldecken kaum um die Hälfte länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, äusserst fein und dicht punktulirt. Das Abdomen sehr lang gestreckt, sehr fein und dicht grau pubescent. Long. 1*3 mm. Mitteleuropa. An sandigen Flussufern. Sehr selten. Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 42 658 "^"I^I- Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. Subg. Troginus Muls. et Key. 26. Trogophloeus despectus Baudi Berl. Entom. Zeitschr. 1869. 400. ? Fauvel 157, '? Muls. et Rey 320. — Von exiguus durch flachere Körperform, klei- neren Kopf und namentlich durch längere, viel feiner und dichter punktirte Flügel- decken verschieden. Schwarz, wenig glänzend, sehr fein pubescent, die Flügeldecken bisweilen braun, die Kniee und Tarsen oder die ganzen Beine und das erste Fühler- glied bräunlichroth. Der Kopf etwas schmäler als der Halsschild, mit massig grossen Augen, hinter denselben verengt, aber kaum eingeschnürt, zwischen den Fühler- wurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein chagrinirt. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied klein, das vierte bis zehnte Glied quer, das neunte und zehnte grösser als die vorhergehenden Glieder, mit dem Endgliede eine drei- gliedrige Keule bildend. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, deutlich breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, äusserst fein chagrinirt, ohne Eindrücke oder vor der Basis mit zwei, oft miteinander verbundenen Schrägeindrücken. Die Flügeldecken fast um die Hälfte länger als der Halsschild, so lang als zusammen breit, vorn neben der Naht mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein und äusserst dicht, fast runzelig punktirt. Das Abdomen äusserst fein, kaum erkennbar punktulirt, sehr fein grau pubescent. Nach Fauvel und Mulsant et Rey unterscheidet sich despectus von exiguus durch viel stärkere und weitläufigere Punktirung der Flügeldecken, während das Gegentheil der Fall ist. Vielleicht ist daher c^espec^ws Fauvel, Muls. et Rey auf eirigmis 'Er. zu beziehen. Long, l'bmm. Pieraont, Frankreich. Selten. 27. Trogophloeus eoclguus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 604. Gen. Spec. Staph. 809, Kraatz877, J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 180, ? Fauvel 157, V Muls. et Rey 317. — Fast von der cylindrischen Körperform eines Bledius, schwarz, die Mandibeln , die Kniee und Tarsen , bisweilen auch die Schienen und das erste Fühlerglied bräunlichroth. Der Kopf dick, beim (^ so breit, beim $ fast so breit als der Halsschild, hinter den massig grossen Augen allmälig verengt, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein chagri- nirt, beinahe glanzlos. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied klein, die folgenden Glieder bis zum zehnten quer, das neunte und zehnte grösser als die vorhergehenden, mit dem Endgliede eine dreigliedrige Keule bildend. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, nur wenig breiter als lang, an den Seiten massig gerundet, nach hinten massig verengt, ziemlich gewölbt, äusserst fein chagrinirt, beinahe matt, in der Mitte mit vier erloschenen Grübchen. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, zusammen etwas breiter als lang, ziemlich gewölbt, neben der Naht ohne Längsfurche, fein und dicht punktirt, sehr fein und dünn pubescent. Das Abdomen glänzend, äusserst fein punktulirt, sehr fein pubescent. T. exiguus Y2i\x\&\, Muls. et Rey ist, wie schon erwähnt, vielleicht auf despectus zu beziehen. Ob auch die von Fauvel unter exiguus citirten Synonyme auf despectus zu beziehen sind, muss vor- läufig unentschieden bleiben. Long, \-bmm. Finnland, Mitteleuropa, Mittelmeer- gebiet. Selten. 28. Trogophloeus luteicomis Muls. et Rey 319. — Dem T. exiguus sehr ähnlich, von demselben durch röthlichgelbe Färbung der Fühler, Taster und Beine, ziemlich glänzenden Vorderkörper, längeren, grösseren Kopf, an den Seiten kaum gerundeten Halsschild und durch wesentlich längere, stärker gewölbte, etwas feiner punktirte Flügeldecken verschieden. Der Kopf gross und dick, so breit als der Halsschild. Der Halsschild so lang als breit, an den Seiten von den Vorder- ecken bis zum hinteren Drittel fast geradlinig, hinten verengt, vor der Basis mit zwei schwachen Grübchen. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, fast länger als zusammen breit, vom neben der Naht mit einem kurzen Längsein- druck, sehr fein und dicht punktirt, glänzend, sehr fein und dünn pubescent. Das Abdomen äusserst fein und dicht punktulirt und äusserst fein pubescent. Long. 1-bmm. Provence, an der Meeresküste bei St. Raphael, Hyeres und Frejus. 132. Gatt. Thinobius. 659 29. Trogophloeus Schneideri n. sp. ; curtipennls Schneider i. L — Durch die lang gestreckte, gleichbreite Körperform und die sehr dichte graue Be- haarung der ganzen Oberseite leicht kenntlicli. Tiefschwarz, glanzlos, durch die sehr dichte Behaarung grauschwarz, die Mandibeln, die Spitze der Kniee und die Tarsen röthlich. Der Kopf dick, so breit als der Halsschild, hinter den massig grossen Augen allmälig verengt, hinten nicht eingeschnürt, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck, äusserst fein chagrinirt. Die Fühler kurz, fast wie bei exiguiis gebildet. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, so lang als breit, an den Seiten vorn wenig gerundet, nach hinten verengt, äusserst fein chagrinirt, ohne Eindrücke. Die Flügeldecken um ein Drittel länger wie der Hals- schild, deutlich länger als zusammen breit, ziemlich gewölbt, neben der Naht ohne Längseindruck, äusserst fein und äusserst dicht, kaum erkennbar punktulirt. Das Abdomen lang gestreckt, noch feiner, aber nicht so dicht wie die Flügeldecken punk- tulirt. Long. 1-2 mm. Von Prof. Oskar Schneider auf der Insel Borkum gesammelt. 132. Gatt. Thmobius. Kiesenwetter Stett. Eiitom, Zeitg. V, 1844, 355, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 57, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 881, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 134. Thinophilus + Thinohms Muls. et Rey Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Oxypor. Oxyt. Paris, 1879, 322, 342. Alb. Fauvel „Revision des Thinobius d'Europe et Description de deux especes nouvelles", Revue d'Entom. Caen, T. VIII, 1889, 83-89. Durch die kleine, sehr kleine oder äusserst kleine, gestreckte und depresse. zart gebaute Körperform und die am apicalen Nahtwinkel stark abgerundeten, hinten klaffenden Flügeldecken habituell leicht kenntlich. Der Kopf vorragend, hinten ein- geschnürt, so breit als der Halsschild, mit kleinen oder nur massig grossen Augen und parallelseitigen Schläfen (Subg. Thinophilus) oder viel schmäler als der Hals- schiki mit grossen Augen und kurzen, nach hinten verengten Schläfen (Subg. Thi- nobius s. Str.). Die Stirn vorn zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Längseindruck oder kaum eingedrückt. Der Glypeus von der Stirn meist durch eine deutliche Quernaht gesondert, vorn abgestutzt. Die zwei ersten Pühler- glieder leicht verdickt, das erste massig gestreckt, das zweite viel kürzer als das erste, die folgenden Glieder bis zum zehnten variabel, bei einigen Arten sämmtlich länger oder so lang als breit, bei anderen quer, das vierte und sechste Glied oft viel kleiner als das fünfte, die drei oder vier letzten Glieder grösser als die vor- hergehenden, mit dem ovalen oder oblongen, stumpf zugespitzten Endgliede eine deutlich abgesetzte dreigliedrige oder eine weniger deutlich abgesetzte viergliedrige Keule bildend. Die Oberlippe quer, vorn breit gerundet, am Vorderrande höchstens mit einem sehr schmalen Hautsaume. Die Mandibeln kurz, im Basaltheile sehr breit, an der schlanken Spitze in zwei Zähne gespalten, am Innenrande vor der Mitte mit einem kräftigen Zahne. Die Maxülarladen kurz, die Innenlade gegen die Spitze dreieckig verschmälert, am Innenrande gegen die Spitze spärlich mit langen, ge- krümmten Dornen besetzt, die Aussenlade an der Spitze sehr dicht behaart. Die Kiefertaster kurz, ihr zweites Glied gegen die Spitze ziemlich stark erweitert und leicht gekrümmt, das dritte Glied sehr gross und stark verdickt, eiförmig, das Endglied äusserst klein, pfriemenförmig oder ganz fehlend. Das Kinn gross, quer, vorn abgestutzt. Die Zunge breit, in der Mitte des Vorderrandes leicht ausgebuchtet. Die Lippentaster sehr klein, ihr erstes Glied cylindrisch, das zweite viel kürzer und an der Basis viel schmäler, gegen die Spitze erweitert, das Endglied wenig kürzer, aber kaum ein Drittel so dick als die Spitze des zweiten, stiftförmig. Der Halsschild quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten und an der Basis nicht oder nur undeutlich gerandet, auf dem Rücken meist ohne Eindrücke. Das Schild- chen deutlich sichtbar. Die Flügeldecken stets viel länger als der Halsschild und fast immer länger als zusammengenommen breit, an der apicalen Nahtecke breit 42* 660 ^^m- Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. ab g^erundet und daher hinten klaffend, ohne abgesetzte Epipleuren. Die Flügel treten hinten zwischen den Flügeldecken hervor. Das Abdomen lang gestreckt, gleich breit oder nur schwach nach hinten verengt. Das zweite wirkliche Dorsalsegment tritt hinter den Flügeldecken häufig hervor. An den Seiten des zweiten bis sechsten Dorsalsegmentes ist eine bogenförmige Schräglinie deutlich zu erkennen. Das siebente Dorsalsegment ist länger als die vorhergehenden Segmente und am häutigen Hinter- rande mehr oder minder ausgebuchtet. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich kurz. Epimeren der Vorderbrust fehlen, die Stigmen liegen daher frei. Der Meso- sternalfortsatz ist kurz und tritt wenig zwischen die in grosser Ausdehnung an- einander slossenden Mittelhüften. Das Metasternum ist lang und am Hinterrande jederseits vor den Hinterhüften flach ausgebuchtet. Die Episternen der Hinter brüst sind vorn ziemlich breit, nach hinten aber stark verschmälert und zugespitzt. Die Epimeren der Hinterbrust treten kaum hervor. Die Beine sind ziemlich kurz, die Schenkel mehr oder minder verdickt und zusammengedrückt, die Schienen gegen die Basis und Spitze verschmälert, unbedornt, gegen die Spitze am Innenrande fein und spärlich behaart, am Aussenrande mit einem langen, kräftigen Wimperhaare besetzt. Die Tarsen (von mir nur bei Thinohius longipennis untersucht) sind zwei- gliedrig, ihr erstes Glied ist kurz und innen in eine bewimperte Ecke oder in einen Fortsatz ausgezogen, das zweite Glied ist zwei- bis dreimal so lang als das erste und gegen die Spitze keulig verdickt. Die Klauen divergiren sehr stark und sind stark gekrümmt. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region, über Centralamerika und Chile verbreitet. Die Arten findet man an Flüssen, in feinem, feuchtem Ufersande. 1 Kopf nicht oder kaum schmäler als der Halsschild, parallelseitig, mit kleinen oder sehr kleinen Augen. Subg. Tllinophilus 2 — Kopf wesentlich schmäler als der Halsschild, an den Seiten gerundet, mit ziemlich grossen Augen. Subg. Thinobius T 2 Kopf und Halsschild stark glänzend, äusserst fein und wenig dicht punktulirt. Zweites bis zehntes Fühlerglied sehr stark quer. Long. 0*8 mm. 10 nitens, — Kopf und Halsschild äusserst fein und äusserst dicht punktulirt oder cha- grinirt, matt und nur wenig glänzend 3 3 Viertes bis siebentes Fühlerglied gleichbreit oder nur das vierte etwas kleiner als das fünfte 4 — Viertes und sechstes Fühlerglied deutlich kleiner als das fünfte 6 4 Long. 0 • 8 mm 7 micros. — Long. 1 • 4 — 2 mm 5 5 Kopf vor der Einschnürung nicht breiter als lang, mit breit abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Long. 1'8 — 2mm 1 afigusticeps, — Kopf vor der Einschnürung deutlich breiter als lang, mit rechtwinkeligen oder massig abgerundeten Hinterecken der Schläfen. Long. 1'4 — 1-1 mm. 4 linearis, 5 heterogaster. 6 Long. 1 • 8—2 • 2 mm 2 niaior, 3 diversicornis. — Long. 1 • 2 — 1 • 3 mm 6 delicatulus. — Long. 0*8 — 1 mm 8 Ligeris, 9 minor, 7 Viertes bis sechstes Fühlerglied nicht oder nur schwach quer. Long. 1 — 1 •2mm. 11 longipennis, — Viertes bis sechstes Fühlerglied stark quer 8 8 Fühler ganz schwarz. Die Flügeldecken etwa um die Hälfte länger als der Halsschild. Long. 1 — 1-2 mm 12 hrevipennis, — Fühler mit bräunlichgelber Wurzel. Die Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild. Long. 0'5 — 0'7 mm. 13 atomus, 14 minutissimus. 132. Gatt. Thiuobius. 661 Snbg. Thinophilus Muls. et. Key. 1. Thiuobius angusticeps Fauvel Eevue d'Entom. Caen 1889, 83, 84; maior Fauvel 135, Muls. et Key 327. — Von der Grösse des maior und diversicornis , von beiden durch schmäleren, nicht queren, an den Hinterecken der Schläfen ab- gerundeten Kopf und durch die Fühlerbildung verschieden. Ziemlich glänzend, schwarz, die Flügeldecken bräunlich, der Mund, die Fühler und Beine bräunlichgelb. Der Kopf so breit oder fast so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung nach Fauvel oblong, nach Eey quadratisch, an den Hinterecken der Schläfen abgerundet, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits kaum eingedrückt, sehr fein und sehr dicht punktulirt. ziemlich glänzend. Der Clypeus durch eine deutliche, leicht gekrümmte Querlinie von der Stirn gesondert. Die Fühler ziemlich lang, viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied ziemlich kurz, fast kugelig, die folgenden allmälig etwas breiter, kugelig, schwach quer, das vierte Glied etwas kleiner als das fünfte, das neunte und zehnte Glied etwas breiter und stärker quer, das Endglied oval-oblong, kaum zugespitzt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, stark quer, an den Seiten leicht gerundet, nach hinten leicht verengt, an den Hinterecken stark abgerundet, äusserst fein und dicht punktulirt, ziemlich glänzend. Die Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, länger als zusammen- genommen breit, äusserst fein und äusserst dicht, weniger deutlich als Kopf und Halsschild punktulirt, sehr fein pubescent. Das Abdomen mit Ausnahme der Spitze sehr fein und sehr dicht punktulirt, mit sehr feiner, ziemlich langer Behaarung be- kleidet. Long. 1*8 — 2 mm. Chamonix, Bayern (Moosburg am Ufer der Isar), Eng- land. (Ex Mulsant et Key et Fauvel.) 2. Thinobius maior Kraatz 883, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 84, 85; brevicollis Muls. et Eey Opusc. Entom. XIV, 1870, 114, Muls. et Eey 325. — Die grösste Art der Gattung. Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken gelbbraun, die Fühler, der Mund und die Beine bräunlichgelb. Der Kopf vor der Halspartie viereckig, etwas breiter als lang, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen Eindruck, äusserst fein und dicht punktulirt. Die Fühler ziemlich kräftig, ihr drittes Glied länger als breit, viel länger als das vierte, das vierte und sechste Glied kugelig, das fünfte deutlich grösser als das vierte und sechste, kaum breiter als lang, das siebente und achte Glied etwas grösser als das fünfte, kugelig, das neunte und zehnte grösser als die vorhergehenden, gleichfalls kugelig, kaum breiter als lang, das Endglied oblong, um mehr als die Hälfte länger als das zehnte Glied. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, mit vollkommen abgerundeten Hinterecken, äusserst fein und dicht punktulirt. Die Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, länger als zusammengenommen breit, äusserst fein und äusserst dicht grau pubescent. Das Abdomen glänzend, äusserst fein und dicht punktulirt und fein grau behaart, hinten glänzend glatt und unbehaart. Long. 1*8 — 2-2 mm. Frankreich (Lyon), Südtirol (Trient), Bayern (Moosburg an der Isaar), Caucasus (Lenkorau), Nord-Sibirien. Sehr selten. 3. Thinobius diversicornis Fauvel Eevue d'Entom. Caen 1889, 84, 86. — Von der Grösse des maior, fast um die Hälfte grösser als linearis, wie dieser gefärbt. Kopf und Halsschild stärker und weniger dicht, die Flügeldecken hingegen feiner und dichter punktirt als bei linearis, die letzteren mit viel feinerer und dich- terer, längerer, graugelber, nicht goldschimmernder Pubescenz. Das Abdomen stärker punktirt, etwas rauh chagrinirt, an den Rändern der Segmente mit stärkerer und längerer goldschimmernder Behaarung als bei linearis. Der Kopf kürzer und stärker quer als bei diesem, mit grösseren Augen, in der Mitte mit einem ziemlich breiten, schwachen Quereindruck. Der Clypeus durch eine sehr deutliche Bogenlinie von der Stirn gesondert. Die Fühler kräftig, wesentlich länger als Kopf und Halsschild zu- sammengenommen, ihre zwei ersten Glieder kräftig, das zweite um ein Drittel kürzer als das erste, das dritte dreieckig, nicht länger als breit, das vierte viel 6(32 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. kleiner und schmäler, quer kugelig, das sechste so gross wie das vierte, das fünfte, siebente und achte grösser als das vierte und sechste, gleichgross, kugelig, schwach quer, die drei letzten Glieder eine Keule bildend, das zehnte kaum quer, das elfte fast um die Hälfte länger als breit, stumpf. Der Halsschild kürzer und breiter als bei linearis, mit weniger vorgezogener Mitte des Vorderrandes, nach vorn und hinten mehr verengt. Das Schildchen gross. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild. Der Hinterrand des siebenten Dorsalsegmentes glatt und glänzend. Long. l'Swm. Von Dr. Skalitzky bei Brandeis nächst Prag am Ufer der Elbe, von Pyot bei Gien am Ufer der Loire aufgefunden. (Ex Fauvel.) 4. ThinoMus linearis Kraatz 883, Fauvel 135, Muls. et Rey 330, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 83, 85; longicornis J. Sahlbg. Not. Sällsk. Fn. Flor. Fenn. XIII, 1871—1874, 488, Enum. Col. Brach. Fenn. 1876,- 181; luteipennis Muls. et Rey 329; — ? var. brunneipennis Kraatz 884, Fauvel Rev. 83. — Schwarz, wenig glän- zend, die Flügeldecken gelbbraun, die Fühler, Taster und Beine gelb, die Schenkel bisweilen bräunlich. Der Kopf so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung vier- eckig, wenig breiter als lang, mit rechtwinkeligen Hinterecken der Schläfen, zwischen den Füblerwurzeln jederseits mit einem deutlichen Längseindruck, mit Ausnahme der Halspartie äusserst fein und dicht punktulirt, ziemlich glänzend. Die Fühler ziemlich kräftig, viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied länger oder mindestens so lang als breit, das vierte bis siebente Glied nahezu gleichgebildet, bei der typischen Form (? c?) etwas länger als breit, bei ? var. brunneipennis (? $) so lang als breit, das achte Glied nicht oder nur schwach quer, das neunte und zehnte grösser als die vorhergehenden Glieder, so lang als breit, das Endglied zugespitzt oval. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügel- decken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, am Vorderrande jederseits leicht ausgebuchtet, äusserst fein und dicht punktulirt, wenig glänzend. Die Flügeldecken doppelt so lang oder {brunneipennis) nur um die Hälfte länger als der Halsschild, länger als zusammen- genommen breit, äusserst fein und dicht punktulirt, äusserst fein grau pubescent. Das Abdomen äusserst fein und dicht punktulirt, mit Ausnahme der Spitze glänzend^, mit ziemlich langer, feiner Behaaarung bekleidet. Long. 1 ■ 7 mm. Lappland, Mittel- europa, Italien, Algier, Caucasus. Sehr selten. 5. ThinoMus heterogaster Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 84, 87. — Dem linearis sehr nahe stehend, von demselben durch etwas geringere Grösse, ganz mattes Abdomen, grössere Augen, etwas kürzere und kräftigere Fühler und deutlich längeren Halsschild verschieden. Schwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken gelbbraun, die Wurzel der bräunlichen Fühler, die Taster und Beine gelb. Der Kopf vor der Einschnürung quer viereckig, nach hinten kaum erweitert, mit ziemlich grossen Augen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kurzen, ziemlich tiefen Längseindrucke, äusserst fein und dicht punktulirt, etwas fett glänzend. Die Schläfen kürzer als die Augen, an den Hinterecken wenig abgerundet. Die Fühler massig kräftig, ihr drittes Glied etwas länger oder so lang als breit, das vierte bis achte Glied fast gleichgebildet, kugelig, nicht breiter als lang, das neunte und zehnte Glied grösser als die vorhergehenden, kaum breiter als lang, das Endglied zugespitzt oval. Der Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, quer viereckig, kaum um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach hinten sehr schwach verengt, am Vorderrande jederseits leicht ausgebuchtet, äusserst fein und dicht punktulirt, leicht fett glänzend. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, länger als zusammen breit, äusserst fein und dicht punktulirt, äusserst fein und kurz grau pubescent. Das Abdomen bis zur Spitze ganz matt chagrinirt, mit schwachem, violettem Schimmer, spärlich mit ziemlich langen, anliegenden, weisslichen Haaren bekleidet. Long. 1'4 mm. Von Dr. Skalitzky am Ufer der Elbe bei Brandeis nächst Prag aufgefunden. Auch in Spanien (Madrid). 132. Gatt. Thinobhis. 663 6. Thinohius delicatulus Kraatz 884, Note, Pauvel 136, Muls. et Key 334, Fauvel Eevue d'Entom. Caen 1889, 84, 86. — Braun, der Kopf meist dunkler, das Abdomen schwärzlich, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelb, die Schenkel bisweilen bräunlich. Der Kopf so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung viereckig, wenig breiter als lang, mit abgerundeten Hinterecken der Schläfen und massig grossen Augen, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem sehr kleinen, grübchenförmigen Eindrucke, auf dem Scheitel oft mit einem deutlichen Mittelgrübchen, mit Ausnahme der glänzenden Halspartie äusserst fein chagrinirt punktulirt und beinahe glanzlos. Die Schläfen fast länger als die Augen. Der Clypeus durch eine scharfe Querlinie von der Stirn gesondert, ziemlich glän- zend. Die Fühler viel kürzer und kräftiger als bei linearis, ihr drittes Glied klein, so lang als breit oder schwach quer, das vierte bis zehnte Glied quer, das vierte und sechste viel kleiner als das fünfte, das fünfte Glied etwas kleiner und etwas weniger quer als das siebente und achte, das neunte und zehnte Glied grösser als das achte, das Endglied kaum um die Hälfte länger als das zehnte, zugespitzt oval. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um ein Drittel breiter als lang, an den Seiten sehr schwach gerundet, nach hinten äusserst schwach verengt, vorn gerade abgestutzt, mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken , äusserst fein chagrinirt. glanzlos. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, viel länger als zusammengenommen breit, äusserst fein und äusserst dicht punktu- lirt, äusserst fein und dicht grau pubescent, leicht fett glänzend. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt und mit langen, anliegenden, weisslichen Haaren massig dicht bekleidet, am Hinterrande des siebenten (fünften freiliegenden) Dorsalsegmentes und auf den letzten Dorsalsegmenten glänzend glatt. Long. 1*2 — 1"3 tnm. Mittel- europa, Piemont, Caucasus. Sehr selten. 7. Thinohius micros Fauvel 137, Muls. et Key 332, Fauvel Revue d'Ent. Caen 1889, 84, 87. — Schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die fünf ersten Pühlerglieder, der Mund und die Beine gelb. Punktirung und Pubescenz kaum er- kennbar. Von delicatulus durch viel geringere Grösse, kürzere Körperform, kleineren, kürzeren, kaum die Breite des Halsschildes erreichenden Kopf, kürzeren, stärker queren, nach hinten mehr verengten Halsschild, kürzere Flügeldecken, kurzes Ab- domen und durch die Fühlerbildung, von Ligeris durch mattes, sehr spärlich und kaum erkennbar punktirtes und kurz silberschimmernd pubescentes Abdomen und durch die Fühlerbildung verschieden. Das dritte bis achte Fühlerglied gleichbreit, kaiun breiter als lang. Die drei letzten Fühlerglieder etwas grösser, das Endglied kurz oval, kaum länger als breit. Long. 0*8 mm. Provence, von Raymond bei Frejus aufgefunden. (Ex Fauvel.) 8. Thinohius Lußeris Pyot Ann. Soc. Ent. Fr. 1874, 79, pl. 2, 11, f. 1, Fauvel Suppl. 31, Eppelsheim Deutsch. Entom. Zeitschr. 1878, 402, Muls. et Key 336, Fauvel Kevue d'Entom. Caen 1889, 84, '6'S. — Von delicatulus durch viel geringere Grösse, viel kleineren und kürzeren Halsschild und breit abgerundete Hinterecken desselben sehr leicht zu unterscheiden. Schwarz, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Fühler, Taster und Beine gelb. Der Kopf so breit als der Halsschild, vor der Ein- schnürung viereckig, kaum breiter als lang, mit sehr kleinen Augen, in der Mitte eingedrückt, bis auf die Halspartie und den Clypeus äusserst fein und dicht punk- tulirt, beinahe glanzlos. Der Clypeus durch eine sehr deutliche bogenförmige Quer- linie von der Stirn gesondert, glänzend. Die Schläfen länger als die Augen, an den Hinterecken abgerundet. Die Fühler länger als Kopf und Halsschild zusammen- genommen, ihr drittes, viertes und sechstes Glied sehr klein, quer, das fünfte grösser als das vierte und sechste, wenig kleiner und etwas stärker quer als das siebente und achte, das neunte und zehnte grösser als das achte, schwach quer, das Endglied um mehr als die Hälfte länger als das zehnte. Der Halsschild klein und sehr stark quer, etwas schmäler als die Flügeldecken und um mehr als die Hälfte breiter als lang, mit breit abgerundeten Hinterecken, äusserst fein chagrinirt, ßß4 ^^m- Familie. Staphylinidae. — XXIY. Trib. Oxyteliui. beinahe glanzlos, in der Mitte mehr oder minder breit eingedrückt. Die Flügel- decken mehr als doppelt so lang als der Halsschiid, viel länger als zusammen- genommen breit, äusserst fein und dicht punktulirt, äusserst kurz und fein reifartig pubescent. Das Abdomen ziemlich glänzend, äusserst fein und ziemlich weitläufig punktulirt und mit langer weissücher Behaarung spärlich bekleidet. Long. 0*8 mm. Von Dr. Skalitzky bei Brandeis nächst Prag am Ufer der Elbe, von Pyot bei Gien am Ufer der Loire, von Bauduer bei Toulouse aufgefunden. 9. ThinoMus minor Muls. et Eey Opusc. Entom. XIV, 1870, ] 16, Muls. et Key 338, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 83. 85. — Von delicatulns durch geringere Grösse, mattere Oberseite, weniger kräftige, gegen die Spitze weniger ver- dickte Fühler, kürzeren, nach hinten mehr verengten Halsschild und durch längere Flügeldecken, von Ligeris durch etwas kürzere, gegen die Spitze weniger verdickte Fühler, stärker quere mittlere Glieder derselben, nach hinten etwas weniger ver- engten Halsschild und durch kaum erkennbare Punktulirung der Flügeldecken und des Abdomens verschieden. Matt kastanienbraun, das Abdomen dunkler, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beine gelb. Der Kopf so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung fast quadratisch, mit kleinen Augen und abgerundeten Hinter- ecken der Schläfen, niedergedrückt, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel kaum ver- tieft, äusserst fein und undeutlich chagrinirt, mit Ausnahme der Halspartie matt. Der Clypeus durch eine feine, leicht gekrümmte Linie von der Stirn gesondert. Die Fühler schlank, kaum länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr drittes Glied kaum länger als breit, das dritte bis sechste Glied klein, stark quer, das vierte und sechste kleiner als das fünfte, das siebente Glied stark, das achte und neunte weniger stark quer, das Endglied fast eiförmig mit ziemlich stumpfer Spitze. Der Halsschild stark quer, etwas schmäler als die Flügeldecken, nach hinten in sanfter Rundung verengt, mit abgerundeten Hinterecken, äusserst fein und un- deutlich chagrinirt, matt. Die Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Hals- schild, länger als zusammengenommen breit, äusserst dicht und undeutlich chagri- nirt, sehr fein reifartig pubescent, matt. Das Abdomen mit Ausnahme der Spitze matt, äusserst fein chagrinirt und sehr fein reifartig pubescent. Long. 1 mm. Bei Lyon im feuchten Ufersande des Yzeron von Rey aufgefunden. (Ex Mulsaut et Rey.) 10. ThinoMus nitens Fauvel 137, Muls. et Rey 340, Fauvel Revue d'Ent. Caen 1889, 84, 88. — Von allen übrigen Arten durch glänzenden Vorderkörper verschieden. Glänzend, röthlichgelb, der Kopf vorn dunkler, die Fühler, Taster und Beine gelb. Der Kopf so breit als der Halsschild, vor der Einschnürung länglich viereckig, mit kleinen Augen und abgerundeten Hinterecken der Schläfen, zwischen den Fühlerwurzeln jederseits kaum gefurcht, in der Mitte breit und schwach ein- gedrückt, sehr fein und wenig dicht punktulirt, sehr stark glänzend. Die Fühler kurz, kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen, ihr zweites bis zehntes Glied sehr kurz und stark quer, das Endglied oval, stumpf zugespitzt. Der Hals- schild kaum schmäler als die Flügeldecken, wenig breiter als lang, nach hinten leicht verengt, mit abgerundeten Ecken, äusserst fein und wenig dicht, in der Mitte fast zweireihig punktirt, sehr stark glänzend. Die Flügeldecken um ein Drittel oder fast um die Hälfte länger als der Halsschild, viel länger als zusammengenommen breit, sehr fein und ziemlich dicht punktirt, wenig glänzend. Das Abdomen sehr fein und ziemlich dicht punktulirt, mit ziemlich langer, sehr feiner Behaarung be- kleidet, wenig glänzend. Long. 0*8 mm. Provence (Frejus, St. Raphael), Orleanais (Gien an der Loire). Subg. ThinoMus s. str. Muls. et Rey. 11. ThinoMus longipennis Heer Fn. Helv. I, 595, Kraatz 885, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 22, f. 107, Fauvel 138, J. Sahlberg Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 181, Muls. et Rey 345, Fauvel Revue d'Ent. Caen 1889, 84, 88; ciliatus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. V, 1844, 355; Wenkeri Fauvel Mat. Cat. Grenier 1863, 41; — 132. Gatt. Thinobius. 665 var. opacus Miils. et Rey 847; — ? var. pusillimns Heer Fn. Helv. I, 347, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1861, 411, Fauvel 138, Note, Muls. et Rey 347, Fauvel Revue (i'Ent. Caen 188^, 88. — Mattschwarz, die Flügeldecken braunschwarz, braun oder gelb- lichbraun, das erste Fühlerglied, die Kniee und Tarsen bräunlichgelb, bisweilen die Fühlerwurzel in grösserer Ausdehnung oder die ganzen Fühler und auch die ganzen Beine brännlichgelb. Kopf, Halsschild und Flügeldecken äusserst fein chagrinirt und äusserst fein und kurz pubescent, matt. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild, quer rundlich, mit grossen Augen und kurzen Schläfen, jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem sehr kleinen grübchenförmigen Eindrucke. Die Fühler lang, ihr drittes Glied viel kürzer als das zweite, länger als breit, das vierte bis siebente Glied so lang oder etwas länger als breit, das fünfte Glied etwas grösser als das vierte und sechste, das siebente bis zehnte Glied allmälig etwas grösser, so lang als breit, das Endglied etwa um die Hälfte länger als das zehnte, oblong, zu- gespitzt. Bei ? var. jmsilliimis ($ ?) sind die Fühler kürzer und ihre mittleren Glieder (das vierte bis siebente) deutlich, aber schwach quer. Der Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, stark quer, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten sanft gerundet, am Vorderrande breit und seicht ausgerandet. mit etwas vorspringenden Vorderecken und abgerundeten Hinterecken. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, länger als zusammengenommen breit. Das Abdomen weniger matt als der Vorderkörper, äusserst fein chagrinirt und mit sehr feiner anliegender, an den Hinterrändern der Dorsalsegmente kräftigerer und mehr hervortretender Behaarung bekleidet, an der Spitze glatt. Long. 1 — 1-2 mm. Lapp- land, Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Die häufigste Art der Gattung. 12. Thinobius brevipennis Kiesw. Stett. Entom. Zeitg. XI, 1850, 221, Kraatz 885, Fauvel 139, Note, Muls. et Rey 348, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 84, 89. — Von Th. longipennis durch ganz schwarze Färbung, breitere Körperform, grösseren Kopf, kürzere Fühler, breiteren, an den Seiten und Hinterecken stärker ge- rundeten Halsschild und durch kürzere, gewölbtere Flügeldecken verschieden. Das vierte bis zehnte Fühlerglied quer, das vierte und sechste viel kleiner als das fünfte. Der Halsschild fast doppelt so breit als lang, vor der Basis oft mit zwei queren Schräg- eindrücken, zwischen denselben in der Mittellinie leicht erhoben. Die Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, nicht oder nur wenig länger als zusammen- genommen breit. Long. 1 — 1'2 mm. Deutschland, England. Sehr selten. 13. Thinobius atonnus Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. 2. ser. V, 1869, 165, Fauvel 139, Muls. et Rey 349, Fauvel Revue d'Entom. Caen 1889, 84, 89. — Dem longipennis sehr ähnlich, von demselben durch viel geringere Grösse, schmälere Körperform, kürzeren, an den Seiten und Hinterecken stärker gerundeten Halsschild, längere Flügeldecken und durch die Fühlerbildung verschieden, Mattschwarz, die Flügeldecken gelbbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Beiae bräunlich- gelb. Die Fühler viel kürzer als bei longipennis, ihr drittes bis zehntes Glied quer, das vierte und sechste Glied viel kleiner als das dritte, fünfte und siebente. Die Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild. Das Abdomen glänzender als bei longipennis, deutlicher erkennbar punktulirt. Long. 0'7 mm. Frankreich, Böhmen, Caucasus. Sehr selten. Von Dr. Skalitzky am Ufer der Elbe bei Brandeis nächst Prag gesammelt. 14. Thinobius minutissimus Fauvel Suppl. 14, Revue d'Entom. Caen 1889, 84, 89. — Die kleinste Art der Gattung, nur von der Grösse des Äctidium coarctatum, viel kleiner als atomus, mehr gestreckt und mehr parallel, flacher, mit etwas längerem und schmälerem, an den Seiten weniger gerundetem Halsschilde, schmäleren Flügeldecken und kürzeren, an der Basis schlankeren, gegen die Spitze mehr verdickten Fühlern. Mattschwarz, mit Seidenschimmer, die Flügeldecken pech- braun, die sechs ersten Fühlerglieder, der Mund und die Beine gelb. Die zwei ersten Fühlerglieder kräftig, das dritte und fünfte klein, quer, das vierte und sechste äusserst klein, schmal und quer, das siebente und achte fast gleich gebildet, quer, (366 ^'III. Familie. Staphylinidae. — XXIV. Trib. Oxytelini. das neunte und zehnte länger und etwas breiter, das Endglied gross, lang eiförmig. Long. O'ö tum. Von Pyot bei Gien am Ufer der Loire, von Dr. Skalitzky bei Brandeis nächst Prag am Ufer der Elbe gefunden. (Ex Fauvel.) 133. Gatt. Ancyrophoriis. Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 886, Thoms. Skand. Gel. III, 139, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 139. Syn. OcMhepliüus Muls. et Rey Ann. See. Linn. Lyon, III, 1856, 1, Opusc. Entom. VII, 1856, 1, Hist. Nat. Col. Fr. Brevip. Oxyp. Oxyt. Paris 1879, 352 (nee Ochthephüum Steph.). Von Trogophloeus durch das viel längere, an der Basis dicke, dann pfriemen- förmig verschmälerte Endglied der Kiefertaster sehr leicht zu unterscheiden. Der Kopf vorragend, hinten halsförmig eingeschnürt, mit ziemlich grossen oder massig grossen, mehr oder minder vorspringenden, fein pubescenten Augen und deutlich entwickelten Schläfen. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln jederseits mit einem Längseindruck. Der Clypeus meist durch eine deutliche Quernaht von der Stirn ge- sondert, vorn abgestutzt oder abgerundet. Die Fühler meist viel länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, gegen die Spitze leicht verdickt, ihr erstes Glied ziemlich gestreckt, gegen die Spitze leicht verdickt, das zweite und dritte Glied viel schlanker und weniger gestreckt, das dritte länger, so lang oder kürzer als das zweite, die vier oder fünf letzten Glieder grösser als die vorhergehenden, das End- glied oblong oder oval, sanft zugespitzt. Die Oberlippe quer, vorn breit ausgerandet und mit einem jederseits dreieckig vorgezogenen, dicht bewimperten Hautsaum be- setzt. Die Mandibeln ziemlich kräftig, in der Basalpartie ziemlich breit, an der Spitze in zwei Zähne getheilt, am Innenrande in der Mitte mit einem ziemlich scharfen Zahn bewehrt, hinter demselben mit einem dicht bewimperten Hautsaum besetzt. Die Innenlade der Maxillen kurz, am Innenrande gegen die Spitze ziemlich dicht mit feinen, leicht gekrümmten Dornen besetzt, die Aussenlade ziemlich lang gestreckt, an der Spitze sehr dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich kräftig, ihr zweites Glied gegen die Spitze erweitert und leicht gekrümmt, das dritte Glied kürzer als das zweite, gegen die Spitze erweitert, das Endglied länger oder mindestens so lang als das dritte Glied, an der Basis verdickt und kaum schmäler als das dritte Glied, dann rasch pfriemenförmig verengt. Das Kinn quer rechteckig mit leicht vorgezo- genen Vorderecken. Die Zunge breit, häutig, in der Mitte mit einigen verhornten Stellen, am Vorderrande breit und seicht ausgerandet und in der Mitte mit zwei breit getrennten, kurzen Borsten besetzt. Das zweite Glied der Lippentaster etwas länger und schmäler als das erste, wie dieses cylindrisch, das dritte Glied kürzer und viel schmäler als das zweite, stiftförmig. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, mehr oder minder quer, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten mehr oder minder verengt, ziemlich depress, vor der Basis meist mit einem bogenförmigen Querwulst, der mit der erhobenen Mittellinie eine ankerförmige Erhabenheit bildet. Das Schildchen freiliegend. Die Flügeldecken viel länger als der Halsschild, depress. mit schmalen, vorn etwas erweiterten, durch eine feine, buchtige Linie begrenzten Epipleui-en, selten mit stark abgerundeter Xahtecke und dann hinten klaffend. Das Abdomen ziemlich gleichbreit oder an den Seiten leicht gerundet, ziemlich depress, mit breit aufgebogenen Seiten. Das siebente Dorsalsegment länger als die vorher- gehenden Dorsalsegmente, am Hinterrande breit stumpf bogenförmig ausgerandet. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt, zwischen denselben win- kelig vorspringend. Die dreieckigen Epimeren der Vorderbrust mit den Epipleuren verschmolzen. Der Mesosternalfortsatz kurz, dreieckig zugespitzt, kaum bis zum ersten Drittel der Mittelhüften reichend. Das Metasternum lang, die Episternen der Hinter- brust vorn breit, nach hinten sehr stark verschmälert und zugespitzt, die Epimeren kaum vortretend. Die Beine massig lang und ziemlich schlank, die Schienen fein und spärlich behaart, am Aussenrande mit einem langen Wimperhaare, die zwei ersten Tarsalglieder sehr kurz, undeutlich gesondert, das Endglied lang und schlank, mehr als doppelt so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. 133. Gatt. Ancyrophorus. 6ß7 Von Fauvel wurde (Fn. gallo-rhen. III, 140) die Larve von Anci/rophorus fle- :nmm. Südfrankreich (Provence, Languedoc). Im ersten Frühjahre unter Algen an salzigen und brackigen Gewässern. Nach Fauvel auch in Syrien. XXVi. Tribus. Pseudopsini. Kopf ohne Nebenaugen, Abdomen an der Ventralwurzel zwischen den Hiuter- hüften eben. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudimentär. Die Vorder- hüften conisch zapfenförmig, ziemlich weit aus der Vorderbrust hervorragend. Die Trochanteren der Hinterbeine gross, ein Drittel so lang als die Hinterschenkel. Die Tarsen sämmtlich fünfgliedrig. 143. Gatt. Pseudopsis. 691 Ich bilde diese Tribus für die merkwürdige, von Kraatz, Fauvel, Mulsant und Key, Hörn und Leconte unter die Pliloeocharinen gestellte Gattung Pseudopsis, die sich von den Phloeocliarinen in derselben Weise wie die Piestinen von den Oxy- telinen durch ungekielte Ventralwurzel dos Abdomens unterscheidet. 143. Gatt. Pseudopsis. Newman Entern. Mag. II, 1834, 313, Jaequ. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 81, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1857, 50, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 22, Muls. et Rey Ana. Sog. Linn. Lyon T. XXV, Ann. 1878, 206. Köi'per depress, hinten zugespitzt, auf dem Halsschilde mit vier kräftigen Längsrippen, auf jeder Flügeldecke mit zwei Dorsalrippen. Der Kopf ziemlich klein, hinter den rundlichen, wenig vorspringenden Augen schwach verengt, hinten sehr schwach eingeschnürt, über den Augen mit einer scharfen, geraden Längsrippe. Auf der Unterseite des Kopfes verläuft eine feine erhabene Längslinie von der Wurzel in leichter Krümmung bis zur Basis der Mandibeln, so dass die Schläfen oben und unten scharf begrenzt sind. Die Kehlnähte sind vollständig getrennt und divergiren stark nach hinten. Der Clypeus äusserst kurz, nur als sehr schmaler, etwas herabgedrückter Saum des Stirnrandes entwickelt. Die Fühler kurz, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das erste Glied kurz, keulenförmig, das zweite schmäler, kugelförmig, das dritte Glied schmäler als das zweite, verkehrt conisch oder kugelig, die folgenden Glieder allmälig an Dicke zunehmend und allmälig stärker quer, das Endglied kurz eiförmig, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe sehr stark quer, nach vorn etwas erweitert, an den Vorderecken stark gerundet, am Vorderrande kaum aus- gebuchtet, mit kräftigen Wimperhaaren spärlich besetzt. Die Mandibeln vorragend, gegen die scharfe Spitze sehr stark gekrümmt, am Innenrande vor der Mitte mit zwei sehr kräftigen, dreieckigen, leicht gekrümmten Zähnen, hinter denselben mit einem sehr schmalen, sehr fein bewimperten Hautsaum. Die Maxillarladen ziemlich lang und schlank, die Innenlade am Innenrande gegen die Spitze mit äusserst feinen, sehr schwach gekrümmten Dornen, hinter denselben mit längeren, weniger dicht gestellten Haaren besetzt. Die schlanke Aussenlade an der Spitze dicht be- haart. An den Kiefertastern das erste Glied wenigstens halb so lang als das zweite. ' verkehrt conisch, das dritte Glied länger als das zweite, vor der Mitte leicht an- geschwollen, das Endglied kürzer als das dritte und sehr dünn, stiftförmig. Das Kinn klein und kurz, quer trapezförmig. Die Zunge vorn ausgerandet. Die Lippen- taster schlank, ihr erstes Glied lang, cylindrisch, mehr als doppelt so lang als breit und fast so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite Glied halb so lang und schmäler als das erste, das dritte Glied etwas länger, aber nur halb so breit als das zweite, stiftförmig. Der Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, quer, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas stärker ver- engt als nach hinten, depress, in der Mitte mit vier kräftigen, parallelen Längs- rippen. Das Schildchen hinten abgerundet. Die Flügeldecken die Hinterbrust sehr wenig überragend, parallelseitig, hinten gerade abgestutzt, an den Hinterecken ziemlich schmal abgerundet, mit erhabener Naht- und Seitenrippe, ausserdem mit zwei Dorsal rippen und mit einer die breiten Epipleuren begrenzenden Rippe auf den umgeschlagenen Seiten. Das Abdomen ziemlich breit, hinten zugespitzt, mit breit abgesetzten, aber nur flach aufgebogenen Seiten. Die vier ersten freiliegenden Dorsal- segmente gleichlang, an den Seiten leicht gerundet, in der Mitte mit einem sehr breiten, dreieckigen Eindrucke. Das fünfte freiliegende (siebente wirkliche) Dorsal- segment viel länger als die vorhergehenden Dorsalsegmente, in der Mitte ähnlich ein- gedrückt, doch ist der Eindruck schwächer und nur auf der vorderen Hälfte deutlich. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt, zwischen denselben kurz dreieckig vorspringend. Die von den breiten Epipleuren mehr oder minder deutlich gesonderten Epimeren der Vorderbrust vom Prosternum durch eine breite Spalte ge- trennt, die vorderen Hüfthöhlen daher nach aussen offen und die Trochantinen der 44* (392 YIIL Familie. Staphylinidae. — XXVII. Trib. Phloeocharini. Vorderhüften freiliegend. Der Mesosternalfortsatz kurz dreieckig, mit scharfer Spitze, kaum bis zum ersten Drittel der Mittelhüften reichend. Das Metasternum ziemlich kurz, am Hinterrande jederseits vor den Hinterhüften sehr schwach ausgebuchtet. Die Episternen der Hinterbrust massig schmal, nach hinten verengt, mit leicht ge- krümmtem Innenrande. Von den Episternen der Hinterbrust hinten ein schmal drei- eckiges Stück freiliegend. Die Vorderhüften conisch-zapfenförmig, aus der Vorder- brust ziemlich stark hervorragend. Die Beine kurz. Die Schienen am Aussenrande sehr fein und kurz bedornt. Die Tarsen deutlich fünfgliedrig, ihre vier ersten Glieder kurz und fast gleichlang, das Endglied etwa so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen, die Klauen dicht nebeneinander liegend. Die sehr merkwürdige Gattung ist über die palaearctische, nearctische und neotropische Region verbreitet. Sie enthält nur drei bekannte Arten. Die europäische Art kommt auch in Nord- amerika und Columbien vor. Von den zwei anderen Arten wurde die eine in Nord- amerika (Colorado), die andere in Chile aufgefunden. 1. Bseudojjsis siilcata Newm. Entom. Mag. II, 1834, 314, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 28, f. 138, Fauvel 23, Muls. et Rey 208 ; columbica Fauvel Bull. Sog. Normand. X, 1866, 11, Revue d'Ent. Caen, X, 89. — Matt, der Kopf oben schwarz, der Halsschild und die Flügeldecken braun mit bräunlichrothen Rändern oder ganz bräunlichroth, das Abdomen bräunlichroth mit hellerer Spitze, die Brust schwarz oder rothbraun, die Fühler, der Mund und die Beine rostroth. Der Kopf halb so breit als der Halsschild, matt gerunzelt, auf dem vorderen, bogenförmig begrenzten Theile der Stirn glatt, auf dem Scheitel mit zwei kurzen, nach vorn convergirenden Längskielen, auf der Stirn mit einem langen Mittelkiel, jederseits ausserhalb der scharfen Seitenleiste mit zwei, am Vorderrande der Stirn jederseits mit einer kräf- tigen kurzen Borste. Die Fühler kürzer als Kopf und Halsschild zusammengenommen. Der Halsschild sehr wenig schmäler als die Flügeldecken, um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten gerundet, nach vorn etwas stärker verengt als nach hinten, mit sehr kurz, aber deutlich abgesetzten, etwas vorspringenden Hinterecken, depress, matt, äusserst schwach körnig punktirt, in der Mitte mit vier kräftigen, scharfen, geraden, gleichweit von einander entfernten Längsrippen, in der Mittellinie bisweilen äusserst fein gekielt. Die Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, quer recht- eckig, mit schmal abgerundeten Vorder- und Hinterecken, depress, matt chagrinirt, sehr seicht und erloschen punktirt, in den Punkten mit äusserst kurzen Börstchen, auf dem Rücken mit zwei, hinten etwas nach innen gekrümmten Längsrippen. Das Abdomen matt chagrinirt, mit sehr kurzen anliegenden Börstchen wenig dicht be- setzt, die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente am Hinterrande mit je vier, in den Seitenecken mit je einem, das fünfte in der Mitte des Rückens mit zwei, hinter der Mitte der Seiten mit je einem dicken, abstehenden Börstchen. Long. 3 * 5 — 4 mm. England, Frankreich, Algier, Griechenland, Caucasus, Nordamerika, Columbien. An feuchten Orten unter faulendem Heu und Laub, in Reisigbündeln etc. In Europa sehr selten, in Canada häufig. Vielleicht auch in Deutschland aufzufinden. XXVII. Tribus Phloeocharini. Phloeocharini Erichs. Kf. Mk. Brandbg I, 1837—1839, 612, Gen. Spec. Stapb. 1839, 842. — Phloeocharites Jacquelin Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 64 (escl. Euphanias). — Phloeocharini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 1034 (excl. Pseudopsis). — Phloeocharina -f- Olisthaerina Thoms. Skand. Col. III, 113, 175. — Phloeocharini Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 20 (excl. Pseudopsis). — Phleochariens Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5. ser. T. VIII, 1875, 209, Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 191 (excl. Pseudopsis). — Phloeocharini Leconte et Hörn Classificat. Col. North Americ. 1883, 101 (excl. Pseudopsis). Kopf ohne Ocellen. Die Flügeldecken die Hinterbrust sehr wenig überragend, nur die zwei ersten Dorsalsegmente überdeckend. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudimentär, das erste Ventralsegment in der Mitte zwischen den Hinterhüften zu einer, von der Fläche gesehen, kielförmig erscheinenden Lamelle 144. Gatt. Phloeocharis. 693 zusammengedrückt. Die Vorderhüften gross, couisch-zapfeuförmig, vorragend. Die Trochanteren der Hinterbeine gross, ein Viertel bis ein Drittel der Länge der Hinter- schenkel erreichend. Die Tarsen fünfgliedrig. Die von Erichson für Olisthaerus und Phloeocharis gegründete Tribus differirt von den Omaliinen nur durch den Mangel von Ocellen und durch kurze, die Hinter- brust nur wenig überragende, nur die zwei ersten Dorsalsegmente überdeckende Flügeldecken. Von den Piestinen unterscheidet sie sich nur durch die grossen, von Erichson als stützend (fulcrantes) bezeichneten Trochanteren der Hinterbeine. Phloeo- charis erinnert in der Körperform und durch seitlich ungerandete Flügeldecken an Oxypoda unter den Aleocharinen, Olisthaerus durch die an den Seiten mit einer scharfen Randleiste versehenen, auf dem Rücken seicht gestreiften Flügeldecken an Bolitobius unter den Tachyporinen. Thomson hat für jede der zwei Gattungen eine «igene Tribus gebildet und beide Tribus weit getrennt. Doch ist eine Verwandt- schaft zwischen Phloeocharis und Olisthaerus nicht zu verkennen. Den Ausschluss der von Kraatz und Anderen zu den Phloeocharinen gestellten Gattung Pseudopsis habe ich bereits begründet. In neuerer Zeit wurden von Sharp zwei neue centralameri- kanische Gattungen {Ecbletus und Charypus Sharp Biol. Centrali-Americ. Vol. I, pt. 2, 1882 — 1887, 708, 709) und eine neue japanische Gattung {Derops Sharp Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 6, Vol. III, 1889, 418) unter die Phloeocharinen gestellt. Von diesen ist Ecbletus mit Phloeocharis und Olisthaerus, Charypus mit Phloeo- charis und der tropischen Gattung Eleusis (Tribus Eleusinini) verwandt. Derops, nach Sharp die bemerkenswertheste und eigenthümlichste Staphylinidenform Japans, würde, wenn Ocellen vorhanden wären, am besten in die Nähe der Omaliinengattung Lesteva zu stellen sein. 1 Kopf mit sehr wenig vom Vorderrande des Halsschildes abgerückten Augen oder ohne Augen. Halsschild an den Seiten gleichmässig gerundet. Flügel- decken an den Seiten ungerandet, auf dem Rücken ohne Längsstreifen. Die ganze Oberseite pubescent. Die Schienen unbedornt. Das Endglied der Kiefer- taster klein, pfriemenförmig 144 Phloeocharis. — Kopf mit weit vom Vorderrande des Halsschildes abgerückten Augen. Hals- schild vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken ausgeschweift. Flügeldecken mit scharfer Seitenrandleiste, auf dem Rücken mit seichten Längsstreifen. Kopf, Halsschild und Flügeldecken kahl. Die Vorder- und Mittelschienen aussen bedornt. Das Endglied der Kiefertaster so lang oder länger als das dritte Glied derselben, zugespitzt 145 Olisthaerus. 144. Gatt. Phloeocharis. Mannerh. Brach. 50, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 612, Gen. Spec Staph. 844, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 64, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1037, Thoms. Skand. Gel. III, 113, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 20, Muls. et Rev Ann. See. Linn. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 196.' Subg. Scotodytes Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1865, 18, Muls. et Ray 1. c. 200; Thermocharis Fauvel Fa. gallo-rhen. III, 22. In der Körperform etwas an gleichbreite Oxypoden erinnernd. Der Kopf klein, fast bis an die nach hinten gerückten Augen, wenn solche vorhanden sind, in den Halsschild zurückgezogen. Die Augen massig gross oder klein, rundlich, bisweilen ganz fehlend. Scheitel, Stirn und Clypeus gleichmässig gewölbt, der Clypeus von der Stirn nicht oder nur undeutlich gesondert, vorn breit abgerundet oder ab- gestutzt. Die Seitenecken der Stirn springen über der Fühlerwurzel nur wenig vor. Die Fühler sehr kurz, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das zweite kürzer als das erste, die vorletzten Fühlerglieder quer, das Endglied kurz, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe kurz, quer, am Vorderrande abgestutzt oder in der ganzen Breite schwach ausgebuchtet, spärlich und kurz bewimpert. Die Mandibeln kurz und kräftig, vor der Mitte des Innenrandes mit einem kräftigen Zahne. Die Innenlade der Maxillea g94 YIII. Familie. Staphyliuidae. — XXVII. Trib. Phloeocharini. an der Spitze in einen nach innen gekrümmten Haken ausgezogen, hinter demselben am Innenrande mit langen, sehr feinen, leicht gekrümmten Dornen dicht besetzt. Die Aussenlade schmal, an der häutigen Spitze dicht behaart. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite massig gestreckt und gegen die Spitze massig verdickt, das dritte Glied wenig länger, aber viel dicker als das zweite, im vorderen Drittel am breitesten, an der Spitze abgestutzt, das Endglied mehr als halb so lang als das dritte, dünn und stark zugespitzt, pfriemenförmig. Das Kinn quer trapez- förmig, an den Seiten leicht eingebuchtet, vorn abgestutzt. Die Zunge durch einen schmalen dreieckigen Einschnitt in zwei häutige Lappen getheilt. Die Lippentaster klein, ihr zweites Glied nur halb so lang, aber wenig schmäler als das erste, das Endglied dünn, zugespitzt, wenig kürzer als die zwei ersten Glieder zusammen- genommen. Der Halsschild so breit oder breiter als die Flügeldecken, quer, an den Seiten gerundet, vorn und hinten abgestutzt, mehr oder minder gewölbt, ohne Ein- drücke. Das Schildchen klein, hinten abgerundet, bisweilen nicht sichtbar. Die Flügeldecken ohne abgesetzte Epipleuren, bei Phloeocharis s. str. wenig länger als der Halsschild und gleichbreit, bei Subg. Scotodytes kürzer als der Halsschild und nach hinten erweitert. Das Abdomen ziemlich gestreckt, mit aufgebogenen Seiten, hinten zugespitzt. Das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment wesentlich länger als die vorhergehenden Dorsalsegmente, hinten abgestutzt. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt, der Prostern alfortsatz sehr kurz dreieckig. Die mit den ziemlich schmalen, zugespitzt dreieckigen Epipleuren verschmolzenen Epimeren der Vorderbrust durch eine breite Spalte vom Prosternum getrennt, die vorderen Hüfthöhlen daher nach aussen oifen und die Trochantinen der Vorderhüften freilie- gend. Das Mesosternum in der Mittellinie gekielt, der Mesosternalfortsatz scharf zu- gespitzt, bis zur Mitte der Mittelhüften reichend. Das Metasternum kurz (Subg. Phloeocharis s. str.) oder sehr kurz (Snbg. Scotodytes), die Episternen der Hinter- brust schmal, linear, die Epimeren kaum sichtbar. Die Beine kurz, die Schienen gegen die Spitze allmälig erweitert, die Vorderschienen aussen an der Spitze schräg abgestutzt. Die Tarsen fünfgliedrig, ihre vier ersten Glieder kurz, zusammen- genommen etwa so lang als das Endglied. An den Vordertarsen die vier ersten Glieder mehr oder weniger erweitert. Die artenarme Gattung ist in Europa durch eine weit verbreitete und mehrere dem Mittelmeergebiete angehörige Arten vertreten. Ausser diesen ist noch eine australische Art bekannt. 1 Augen massig gross. Geflügelt. Die Flügeldecken etwas länger als der Hals- schild, gleichbreit. Subg. Phloeocharis s. str 1 subtilissima. — Augen klein oder rudimentär. Ungeflügelt. Die Flügeldecken kürzer als der Halsschild, nach hinten erweitert. Subg. Scotodytes 2 latlcollis, Subg. Fhloeocharis s. str. 1. Phloeocharis suhtilissima Mannh. Brach. 50, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 612, Gen. Spec. Staph. 845, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 24, f. 117, Kraatz 1038, Thoms. Skand. Col. lü, 114, Fauvel 21, Muls. et Key 198. — Pechschwarz, wenig glänzend, die Flügeldecken häufig braun oder rothbraun, das Ab- domen mit röthlichen Hinterrändern der fünf ersten freiliegenden Segmente und röthlicher Spitze, der Mund, die Fühler und Beine rostroth oder röthlichgelb, die Schenkel und Schienen bisweilen braun. Unausgefärbte Stücke ganz röthlichgelb. Der Kopf um ein Drittel schmäler als der Halsschild, mit massig grossen, ziemlich vorspringenden Augen, hinter denselben leicht eingeschnürt, äusserst fein chagrinirt, äusserst fein und äusserst spärlich punktulirt, kaum behaart. Die Fühler kurz, ihr drittes Glied etwas kürzer und nur halb so dick als das zweite, die folgenden Glieder kurz, an Breite allmälig zunehmend, die vorletzten Glieder stark quer, das zehnte grösser als das neunte, das Endglied kurz, stumpf zugespitzt. Der Halsschild so breit oder breiter als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach vorn kaum stärker als nach hinten verengt, flach gewölbt, äusserst fein chagrinirt, äusserst 145. Gatt. Olisthaerus. ()95 fein und weitläufig punktirt, wenig dicht anliegend pubescent, in der Mitte bisweilen mit zwei äusserst schwachen Längseindrücken. Die Flügeldecken etwas länger als der Halsschild, zusammengenommen viel breiter als lang, fein und ziemlich dicht punktirt, viel dichter als der Halsschild anliegend pubescent, neben der Naht bis- weilen mit einer seichten Längsfurche. Das Abdomen äusserst fein chagrinirt, sehr fein und massig dicht punktirt, ziemlich dicht anliegend pubescent. Long. 1'5 bis 1 • 8 mnt. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. Unter der trockenen Rinde von Nadelhölzern, namentlich von Föhren, nicht selten. Subg. Scotodytes. 2. Phloeocharis laticollis Fauvel Fn. gallo-rhen. HI, Suppl. 25. — Breit und kurz, wenig gewölbt, schwarz, die Fühler dunkelgelb, der Mund und die Beine hellbraun. Der Kopf mit kleinen Augen, ziemlich glänzend. Der Halsschild sehr breit, stark quer, an den Seiten stark gerundet, mit sehr stumpfen Hinterecken, schwach chagrinirt, ziemlich glänzend, weitläufig und sehr undeutlich punktirt. Das Schildchen sichtbar. Die Flügeldecken fein und weitläufig, das Abdomen sehr fein, dicht und etwas schuppig punktirt. Long. 1 ' 3 mm. Piemont, Val de Stura. Von Baudi unter Buchen laub in Gesellschaft von Leptusen und Scotodipmis alpinus auf- gefunden. ^ 145. Gatt. Olisthaerus. Heer Fn. Helv. J, 173, Erichs. Gen. Spec. Staph. 843, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 64, Thoms. Stand. Gel. III, 175, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 19, Muls. et Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 192. Körper ziemlich gestreckt und depress. Der Vorderkörper kahl, das Abdomen behaart. Der Kopf vorragend, mit ziemlich kleinen, rundlichen, vom Vorderrande des Halsschildes weit abgerückten Augen, hinter denselben nicht eingeschnürt. Scheitel und Stirn gleichmässig gewölbt, ohne Eindrücke. Die Stirn jederseits mit zwei Wimper- haaren. Der Clypeus durch eine tiefe bogenförmige Querlinie von der Stirn geson- dert, quer trapezförmig, am Vorderrande abgestutzt und sehr seicht ausgerandet. Die Fühler etwas länger als Kopf und Halsschild zusammengenommen, bewimpert, ihre drei ersten Glieder massig gestreckt, das zweite etwas kürzer, das dritte so lang , aber sowie das zweite schlanker als das erste Glied , das vierte bis zehnte Glied viel kürzer, gleichlang, das vierte kugelig, so lang als breit, die folgenden Glieder allmälig stärker quer, das Endglied zugespitzt oval. Die Oberlippe quer, mit abgerundeten Vorderecken, hinter dem gerade abgestutzten, schwächer chitinisirten Vorderrande mit kräftigen Wimperborsten besetzt. Die Mandibeln massig vorragend, kräftig, in der Mitte des Innenrandes mit einem kleinen Zahn. Die Innenlade der Maxillen an der Spitze in einen feinen, nach innen gekrümmten, gespaltenen Haken ausgezogen, am ganzen häutigen Innenrande dicht, hinten lang, gegen die Spitze allmälig kürzer behaart. Die Aussenlade der Maxillen ziemlich schlank, gegen die Spitze schwach erweitert, an der Spitze häutig und sehr dicht behaart. Die Kiefertaster ziemlich lang und kräftig, ihr erstes Glied kurz, kaum ein Drittel so lang als das zweite, das zweite gestreckt, massig gekrümmt und gegen die Spitze keulig verdickt, das dritte Glied kürzer und gegen die Spitze weniger verdickt als das zweite, das Endglied so lang oder länger als das dritte Glied, an der Wurzel viel schmäler als die Spitze desselben, allmälig zugespitzt. Das Kinn sehr breit und kurz, quer trapezförmig, am Vorderrande in der ganzen Breite seicht ausgerandet. Die Zunge vorn häutig, in der Mitte mit einem dreieckigen Einschnitte. Die Paraglossen deut- lich durchscheinend, die Zunge nicht überragend. Die Lippentaster massig kurz, ziemlich kräftig, ihr erstes Glied gegen die Spitze schwach keulig erweitert, das zweite Glied kaum kürzer als das erste und kaum schmäler als die Spitze des letz- teren, das Endglied etwas länger und kaum halb so dick als das zweite, stumpf zugespitzt. Der Halsschild etwas breiter oder so breit als die Flügeldecken, quer. 696 VIII. Familie. Stapliylinidae. — XXVII. Trib. Phloeocliarini. an den Seiten massig gerundet, vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken deutlich ausgeschweift, am Vorderrande abgestutzt oder sehr schwach ausgerandet, sehr flach gewölbt, an der Basis und an den Seiten fein gerandet. am Vorder- und Hinterrande mit je vier, am Seitenrande mit drei oder vier borstentragenden Punkten. Das Schild- chen ziemlich gross. Die Flügeldecken die Hinterbrust sehr wenig überragend, parallel- seitig, mit schräg abgestutzten Hinterecken, auf dem Rücken mit unregelmässigen und unvollständigen Längsstreifen, an den Seiten mit einer scharfen Randleiste, in dem durch dieselbe aussen begrenzton vertieften Streifen mit wimpertragenden Punkten. Unter den Seitenrandwimpern eine hinter der Schulter und eine hinter der Mitte lang und kräftig. Von den durch die Randleiste begrenzten, breit umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken sind noch sehr schmale, lineare Epipleuren abgesetzt. Das Abdomen ziemlich gestreckt und bis zum fünften freiliegenden Segment parallel- seitig, an den Seiten kräftig gerandet, an den Seiten und an der Spitze lang bewim- pert. Das siebente (fünfte freiliegende) Dorsalsegment länger als die vorhergehenden, hinten gerade abgestutzt. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt, der Prosternalfortsatz scharf dreieckig zugespitzt. Die von den Epipleuren deutlic h gesonderten, scharf dreieckig zugespitzten Epimeren der Vorderbrust durch eine breite, bis in die Epipleuren eingreifende Spalte vom Prosternum getrennt, die vor- deren Hüfthöhlen daher aussen offen und die Trochantinen der Vorderhüften frei- liegend. Der Mesosternalfortsatz schmal und schai-f zugespitzt, bis weit über die Mitte der Mittelhüften nach hinten reichend. Das Metasternum ziemlich kurz, am Hinterrande jederseits vor den Hiuterhüften ausgebuchtet. Die Episternen der Hinter- brust ziemlich schmal und gleich breit, hinten nur wenig verschmälert. Von den Epi- meren ein die Hinterhüften aussen begrenzender Fortsatz hervortretend. Die Beine ziemlich kurz, die Schienen gegen die Spitze leicht erweitert, die Vorder- und Mittel- schienen aussen spärlich bedornt. Die Tarsen fünfgliedrig, ihre vier ersten Glieder ziemlich kurz, an Länge allmälig etwas abnehmend, das Endglied etwa so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Von J. Sahlberg wurde (Kongl. Svensk. Vet. Ak. Handl. Bd. 17, Nr. 4, 105) eine kurze Beschreibung der Larve von Olisthaerus megacephalus gegeben. Nach derselben ist die Larve linear, hinter der Mitte leicht erweitert, depress, blassgelb, spärlich und ziemlich lang bewimpert. Der Kopf so lang als breit, um die Hälfte schmäler als der Prothorax, ohne Ocellen. Die Fühler viergliedrig, bewimpert, ihr erstes Glied sehr kurz, das dritte an der Spitze mit einem Zähnchen (Anhangs- gliede?) versehen, das vierte klein, pfriemenförmig. Die Mandibeln hinter der Spitze mit einem scharfen Zahne bewehrt. Die Kiefertaster dreigliedrig, ihr Endglied lang und schlank ; die Lippentaster zweigliedrig. Das Pronotum um die Hälfte länger als das Mesonotam, vorn fast halbkreisförmig gerundet. Das Meso- und Metanotum etwas schmäler als das Pronotum, fast gleichlang, an den Seiten und Ecken gerundet. Das erste bis siebente Abdominalsegment allmälig an Länge, das erste bis fünfte auch an Breite zunehmend, das siebente deutlich schmäler als das achte, das neunte klein, das Analsegment lang, cylindrisch, die Cerci lang, zweigliedrig, fast doppelt so lang als das Analsegment, lang bewimpert. Die Beine bedornt. Die Larve des 0. suhstriatns unterscheidet sich von der des megacephalus nur durch etwas mehr nach vorn verengten Körper und etwas schmäleres, spärlicher bewimpertes Pronotum. Die Gattung enthält nur zwei bekannte, unter Nadelholzrinde lebende Arten, welche beide über Nord- und Mitteleuropa, Sibirien und Nordamerika verbreitet sind. 1. Olisthaerus megacephalus Zetterst. Fn. Läpp. I, 56, Heer Fn. Helv. 1, 173, Erichs. Gen. Spec. Staph. 843, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. ü, pl. 23, f. 115, Thoms. Skand. Col. III, 176, Fauvel 20, Note, Muls. et Rey 194; laticeps Leconte Agass. Lake sup. 219. — Glänzend rothbraun, der Kopf und die Basis der fünf ersten freiliegenden Abdominalsegmente pechschwarz oder pechbraun, die Fühler, der Mund und die Beine bräunlichroth. Kopf, Halsschild und Flügeldecken im Grunde äusserst fein schraffirt. Der Kopf fast so breit als der Halsschild, hinten fein und 145. Gatt. Olisthaerus. 697 weitläufig punktirt. Die Fühler wie in der Gattungscharakteristik angegeben. Der Halsschild etwas breiter als die Flügeldecken, an den Seiten ziemlich stark gerundet, vor den scharf rechtwinkeligen Hinterecken ziemlich stark ausgeschweift. Die Flügel- decken um die Hälfte länger als der Halsschild, auf dem Rücken mit seichten, nach vorn erloschenen Längsstreifen. Das Abdomen massig stark und sehr weitläufig, nur an der Basis der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente dichter punktirt, wenig dicht pubescent. Long. 5 — 6 mm. Schweiz (Berner Alpen), Skandinavien, Sibirien, Nord- amerika. Unter Föhrenrinde; sehr selten. 2. Olisthaerus suhstriatus Gyllh. Ins. Suec. II, 232. Heer Fn. Helv. I, 173, Erichs. Gen. Spec. Staph. 844, Thoms. Skand. Gel. III, 176, Fauvel 20, Muls. et Key 195; nitidus Leconte Agass. Lake Sup. 219. — Der vorigen Art sphr ähnlich, schmäler, hell bräunlichroth, der Kopf und die Flügeldecken bis auf den Hinterrand schwarz. Der Kopf viel schmäler als der Halsschild. Der Halsschild nicht oder kaum breiter als die Flügeldecken, viel schmäler als bei megacephahis, an den Seiten weniger stark gerundet, vor den Hinterecken weniger ausgeschweift, die Flügeldecken schmäler und länger, meist tiefer gestreift, das Abdomen überall grob und ziemlich dicht punktirt. Long. 5 — 6 mm. Alpen und Karpathen, Krimm, Skandinavien, Sibi- rien, Nordamerika. Unter Fichtenrinde; sehr selten. XXVIII. Tribus. Omalilni. Umalini Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 613, Gen. Spec. Staph. 1839, 846. — Omalites Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 1857—1859, 66. — Omalini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 904. — Omalüna Thoms. Skand. Col. IH, 1861, 177 (excl. Subtrib. Proteinides). — Homalini Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 33. — Omalieus Muls. et Eej Ann. Soc. d'Agric. Lyon, 5e ser. T. VIII, 1875, 209, Eey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXVn, Ann. 1880, 1. — Homalini Leconte et Hörn Classific. Col. North Americ. .1883, 103. Kopf auf dem Scheitel mit zwei, bisweilen allerdings undeutlichen Ocellen. Die Flügeldecken die Hinterbrust meist weit, bisweilen sogar das Abdomen überragend. Die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudimentär. Das erste Ventralsegment an der Wurzel zwischen den Hinterhüften faltig oder kielförmig zusammengedrückt. Die Vorderhüften gross oder massig gross, conisch zapfenförmig, mehr oder minder stark aus der Vorderbrust hervorragend. Die Trochanteren der Hinterbeine gross, mindestens ein Viertel der Länge der Hinterschenkel erreichend. Die Tarsen fünf- gliedrig. Die durch das Vorhandensein von Ocellen auf dem Scheitel ausgezeichnete Tribus wurde nach Einbeziehung von Micralymma fast von allen Autoren in gleichem Umfange genommen. Nur Thomson vereinigt auch die Proteininen mit den Oma- liineü. Mit Ausnahme der Gattung Etipiestus Krasitz von Ceylon, der zwei chileni- schen Gattungen Ischnoderus und Phi/sor/nathus und einiger Amphichromn und Oma- lium gehören alle bekannten Omaliinen der palaearctischen und nearctischen Region an. 1 Endglied der Kiefertaster äusserst klein, sehr dünn pfriemenförmig, das vor- letzte Glied derselben stark verdickt, eiförmig oder birnförmig 2 — Endglied der Kiefertaster wenig schlanker als das vorletzte Glied derselben. 4 2 Kopf gross, breiter, so breit oder nur wenig schmäler als der Halsschild. Der Halsschild stark gewölbt, oblong oder nur wenig breiter als lang. 146 BoreapMlus. — Kopf massig gross, viel schmäler als der Halsschild. Der Halsschild quer. . 3 3 Halsschild quer herzförmig, vor der Mitte gerundet erweitert. 147 Coryphiimi. — Halsschild quer sechseckig, mit sehr stark winkelig erweiterten, sehr deutlich gekerbten Seiten 148 Eudectus. 4 Oberlippe vorn abgestutzt oder ausgerandet 5 (598 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXVI II. Trib. Omaliini. — Oberlippe halbmondförmig, in der Mitte zweizähnig. Mandibeln weit vorragend, lang und schlank, die linke gegen die Spitze fast rechtwinkelig gekniet, die rechte sehr stark sichelförmig gekrümmt. Kiefertaster lang und schlank. 149 Haärognathus. 5 Endglied der Hintertarsen viel kürzer als die vier ersten Glieder derselben zusammengenommen 6 — Endglied der Hintertarsen fast so lang , so lang oder länger als die vier ersten Glieder derselben zusammengenommen 21 6 Mandibeln innen vor der Mitte mit einem kräftigen, nach vorn gerichteten, oft getheilten Zahne , 7 — Mandibeln innen in der Mitte mit einem kleinen Zahne oder ungezähnt. ... 9 7 Klauen an der Basis mit je einem schmalen Hautläppchen. 150 AntJiophagus, — Klauen an der Basis ohne Hautläppchen 8 8 Endglied der Kiefertaster länger als das vorletzte Glied derselben. Ocellen kaum sichtbar 151 Hygrogeus. — Endglied der Kiefertaster kürzer als das gegen die Spitze verdickte vorletzte Glied derselben. Ocellen sehr deutlich lo2 Geodromicus. 9 Endglied der Kiefertaster viermal so lang als das vorletzte Glied derselben. Halsschild herzförmig. Mesosternum gekielt 153 Lesteva. — Endglied der Kiefertaster höchstens dreimal so lang als das vorletzte Glied derselben 10 10 Erstes Glied der Hintertarsen so lang als die drei folgenden Glieder zusammen- genommen. Körper pubescent 11 — Erstes Glied der Hintertarsen höchstens so lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen 12 11 Stirn mit zwei tiefen, nach hinten convergirenden Längsfurchen. Wangen unten kielförmig begrenzt. Fühler ziemlich lang und schlank, sämmtliche Glieder derselben länger als breit 154 Amphichroif^n. — Stirn flach, ohne Eindrücke. Wangen unten nicht kielförmig begrenzt. Fühler ziemlich kurz 164 JPJiilorinu/m. 12 Fühler kurz und dick, ihr zweites Glied verdickt, so lang oder etwas länger als das dritte, ihre vorletzten Glieder quer. Körper klein, schmal, parallel- seitig, depress. Kopf mit wohlentwickelten, fast parallelseitigen Schläfen. 166 Xylodromiis. — Fühler mehr oder weniger schlank 13 13 Zweites Pühlerglied doppelt so lang als das dritte. . . 163 Porrhodites. — Zweites Fühlerglied höchstens so lang als das dritte 14 14 Der Seitenrand der Flügeldecken hinter der Mitte in S'tarker Curve abwärts geschwungen 162 Of'ochares. — Der Seitenrand der Flügeldecken fast geradlinig 15 15 Viertes und fünftes Fühlerglied gleichgebildet 16 — Viertes Fühlerglied wesentlich kleiner als das fünfte 20 16 Erstes Glied der Hintertarsen wesentlich länger als das zweite 17 — Erstes Glied der Hintertarsen nicht oder nur wenig länger als das zweite.. 18 17 Kopf hinter den ziemlich vorspringenden Augen ohne deutlich entwickelte Schläfen, oft aber mit vorspringender, die Augen unten und hinten um- ziehender Orbitalleiste, auf dem Scheitel quer eingedrückt. Oberlippe ganz verhornt. Fühler kräftig. Abdomen stark punktirt 155 Acidota. — Kopf hinter den wenig vorspringenden Augen mit wohl entwickelten, gerun- deten Schläfen, hinten quer eingeschnürt. Oberlippe am Vorderrande häutig. Fühler schlank. Abdomen massig stark oder erloschen punktirt. 156 Arpedium. 146. Gatt. Boreaphüus. 699 18 Scheitel nicht eingeschnürt 157 Olop/irutn. — Scheitel mehr oder weniger eingeschnürt 19 19 Scheitel seicht eingeschnürt. Seitenrand der Stirn in grösserer Ausdehnung aufgeworfen. Seiten des Halsschildes in ihrer ganzen Länge aufgebogen. Schienen sehr schwach bedornt 158 Lathrlinaeum. — Scheitel tief und scharf eingeschnürt. Seitenrand der Stirn nur über der Fühlerwurzel aufgeworfen. Halsschild neben dem Seitenrande mit einer rinnen- förmigen, vor der Mitte in einem mehr oder minder deutlichen Grübchen endenden Furche. Schienen kräftig bedornt 159 Deliphrum. 20 Scheitel eingeschnürt. Ocellen deutlich. Flügeldecken mit furclienartig ver- tieften Punktreihen. Schienen kräftig bedornt. .. 160 JPhyllodrepoidea. — Scheitel nicht eingeschnürt. Ocellen kaum erkennbar. Flügeldecken verworren punktirt. Schienen fein bedornt 161 Mannerheimia, 21 Flügeldecken die Hinter brüst weit überragend 22 — Flügeldecken sehr kurz, die Hinterbrust nicht überragend, kürzer als der Halsschild 165 Micralymma. 22 Mittel- und Hintertarsen einfach 23 — Sämmtlicho Tarsen erweitert und an den Seiten lang bewimpert. 173 Anthobiuin. 23 Mesosternum ungekielt 24 — Mesosternum gekielt 27 24 Stirn über den Augen ohne Furche 25 — Stirn über den Augen tief gefurcht 171 Pycnoglypta, 25 Endglied der Hintertarsen viel länger als die vier vorhergehenden Glieder zusammengenommen, diese sehr kurz. Endglied der Kiefertaster viel schlanker als das vorletzte. Oberlippe vorn gerade abgestutzt. 167 JPhloeononius. — Endglied der Hintertarsen so lang oder etwas kürzer als die vier vorher- gehenden Glieder zusammengenommen. Endglied der Kiefertaster an der Wurzel so dick als das vorletzte. Oberlippe vorn ausgerandet. 26 26 Drittes Fühlerglied normal. Hintertarsen länger als die halben Hinterschienen. 169 Phyllodrepa. — Drittes Fühlerglied an der Wurzel sehr dünn. Hintertarsen so lang als die halben Hinterschienen 170 Acrolocha. 27 Körper gestreckt und depress. Stirn über den Augen ohne erhabene Längs- leiste. Halsschild an den Seiten nicht gekerbt 168 Omaliuni. — Körper kurz und stark gewölbt. Stirn über den Augen mit einer scharfen Längsleiste. Halsschild an den Seiten gekerbt 172 Acrulia. 146. Gatt. Boreaphüus. Sahlbg. Ins. Penn. I, 1834, 344, Kraatz BerL Ent. Zeitschr. 1857, 39, Naturg. Ins. Deutschi. II, 909, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 67, Thoms. Stand. Gel. III, 183, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 80, Key Ann. See. Liun. Lyon, T. XXVII, 1880, 401. Syn. Chevrieria Heer Pn. Helv. I, 188. Subg. Niphetodes Hill. Verhandl. zoolog. bot. Gesellsch. Wien 1868, 16. Habituell an Anthophayus erinnernd. Kopf gross, breiter, so breit oder wenig schmäler als der Halsschild, mit mächtig entwickelten, gerundeten Schläfen, an der Wurzel tief halsförmig eingeschnürt. Die Stirn breit, gegen den Scheitel gewölbt, vorn mit zwei grübchenförmigen, bald seichteren, bald tieferen Eindrücken. Fühler kräftig. Oberlippe kurz, vorn abgestutzt. Mandibeln lang, schlank sichelförmig, in der Mitte mit einem scharfen, nach vorn gerichteten Innenzahn. Maxillarladen nach Kraatz hornig, die Innenlade innen wenig dicht behaart, an der Spitze mit zwei gekrümmten dornigen Zähnen, hinter denselben mit einem längeren und vier kür- zeren Zähnchen. Aussenlade der Maxillen gegen die Spitze etwas verschmälert, an der Spitze lang und dicht behaart. Kiefertaster lang, ihr zweites Glied gestreckt. 700 YUl. Familie. Staphylinidae. — XXYITI. Trib. Omaliini. gegen die Spitze mehr odei* minder keulig verdickt, das dritte Glied gross, birn- förmig, das Endglied sehr klein und dünn, pfriemenförmig. Kinn gross, quer, vorn fast gerade abgestutzt. Zunge tief zweilappig. Lippentaster klein , ihr Endglied schmal. Halsschild gewölbt, so lang oder länger als breit, gegen den sehr feinen, linienförmigen, oft gekerbten Seitenrand in starker Wölbung abfallend. Flügeldecken bei den geflügelten Arten viel länger als der Halsschild, mit vorspringenden Schul- tern, nach hinten wenig erweitert, bei den ungeflügelten Arten (Niphetodes) so lang als der Halsschild, ohne Andeutung von Schultern, nach hinten ziemlich stark er- weitert. Abdomen mit breit aufgebogenen Seiten. Beine ziemlich schlank, die Schienen unbedornt, die Hintertarsen viel kürzer als die Hinterschienen, ihr Endglied etwa so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Gattung, welche gegenwärtig zehn bekannte Arten enthält, ist auf die palaearctische Eegion beschränkt. 1 Geflügelt. Flügeldecken viel länger als der Halsschild und an den vortreten- den Schultern viel breiter als die Basis des letzteren. Subg. Boreaphilus s. str 1 veloor, 2 carinthiactis. — TJngeflügelt. Flügeldecken nicht länger als der Halsschild, ohne vortretende Schultern. Subg. Niplietodes • . .3 Beätenhacheri, 4 ApfelhecM, Subg. JBoreajyJiilus s. str. Sahlbg. 1. Boreaphilus velooc Heer Fn. Helv. I, 188, Kraatz Berl. Ent. Zeit. 1857, 42, Thoms. Skand. Col. III, 183, Fauvel 81, Key 403; angulntns Fairm. Lab. Fn. Ent. Paris I, 631; ang tisto ti f s Ja.cqn. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 24, f. 119. — Heller oder dunkler röthlichbraun, spärlich behaart, der Mund, die Fühler und Beine röthlichgelb. Fühler gegen die Spitze verdickt, ihre zwei vorletzten Glieder viel breiter als lang. Kopf sehr gross, viel breiter als der Halsschild , vorn mit zwei grübchenförmigen Eindrücken, ziemlich kräftig und dicht punktirt. Ocellen sehr deutlich, von einander etwa so weit entfernt als von den Augen. Halsschild etwas länger als an der Basis breit, im vorderen Drittel stumpfwinkelig erweitert, von da nach vorn ziemlich stark, nach hinten sehr wenig verengt, am Seitenrande fein gekerbt, kräftig und ziemlich dicht punktirt, in der Mittellinie vor der Mitte kurz gefurcht, vor der Basis mit zwei grübchenförmigen, oft mit einander verschmolzenen Ein- drücken, an den Seiten etwas hinter der Mitte mit einem ziemlich grossen Grübchen. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, an den vorspringenden Schultern viel breiter als die Basis des letzteren, nach hinten schwach erweitert, grob und dicht punktirt. Abdomen äusserst fein und spärlich punktirt. Long. 2 — 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Im Spätherbste, im Winter und im ersten Frühjahre unter feuchtem Moos und abgefallenem Laube, im Allgemeinen sehr selten. 2. Boreaphilus caririthiacus Gangib. Soc. Entom. VII, 1892, 17. — Pechschwarz , die Fühler mit Ausnahme der beiden ersten Glieder, der Mund und die Beine rothbraun. Der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben durch die Fär- bung, die Fühlerbildung, grösseren, feiner und dichter punktirten Kopf, kürzeren und breiteren, im vorderen Drittel stärker winkelig erweiterten, feiner und dichter punktirten Halsschild und durch kürzere Flügeldecken verschieden. Die beiden vor- letzten Fühlerglieder sind viel schmäler als bei velox, nicht breiter als lang. Long, 2*5 wm. Ich fand ein Stück auf dem Gipfel der Petzen (2100 m) in Kärnthen. Subg. Niphetodes Mill. 3. Boreaphilus Bedtenbacheri Mill. Verhandl. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1868, 17. — Rothbraun, dünn grau pubescent, das Abdomen meist schwärz- lichbraun, der Mund, die Fühler und Beine rothgelb. Fühler gegen die Spitze deutlich verdickt, ihr viertes bis siebentes Glied kugelig, das drittletzte Glied quer, das vorletzte so breit, aber länger als das drittletzte, so lang als breit. Kopf sehr 147. Gatt. Coryphium. 701 gross, so lang, aber breiter als der Halsschild, auf der Stirn vorn mit zwei grübchen- förmigen Eindrücken, dicht und ziemlich kräftig punktirt. Ocellen kaum sichtbar. Halsschild etwas länger als breit, im vorderen Drittel am breitesten, von da nach vorn stärker als nach hinten verengt, kräftig und dicht punktirt, in der Mittellinie vor der Mitte breit und seicht gefurcht, hinter der Mitte mit einer mehr oder minder deutlichen glatten Längsschwiele, an den Seiten etwas hinter der Mitte seicht eingedrückt. Flügeldecken fast etwas kürzer als der Halsschild, nach hinten ziemlich stark erweitert, an den nicht vortretenden Schultern schwach gerundet, grob und dicht punktirt, auf dem Rücken depress. Abdomen äusserst fein chagrinirt, sehr fein und wenig dicht punktirt. Long. 2*5 mm. Auf der Czerna Hora in den Ost- karpathen, hochalpin am Rande von Schneefeldern. Sehr selten. 4. Boreaphilus Apfelheckl Gangib. Soc. Ent. VH, 1892, 17. — Hell rostbraun, graugelblich pubescent, die Tarsen gelb. Die Fühler sehr kräftig, verhältniss- mässig lang behaart, viel dicker als bei der vorigen Art, ihr viertes bis sechstes Glied quer kugelig, die drei folgenden allmälig etwas breiter, die zwei vorletzten Glieder gleichbreit, viel breiter als lang. Kopf gross, beim rf sammt den wenig vorsprin- genden, gross facettirten Augen so breit, beim 9 schmäler als der Halsschild, gegen den Scheitel massig gewölbt, nach vorn niedergedrückt, grob und dicht punktirt, vorn mit zwei kleinen Stirn grübchen. Clypeus gewölbt, glänzend glatt. Ocellen kaum sichtbar. Haisschild im vorderen Drittel gerundet erweitert, daselbst fast so breit als lang, nach vorn und hinten ziemlich stark verengt, am Seitenrande gekerbt, grob und dicht punktirt, auf der vorderen Hälfte in der Mittellinie, auf der hinteren Hälfte jederseits derselben seicht gefurcht, an den Seiten mit einem flachen, rund- lichen Eindruck. Flügeldecken so lang als der Halsschild, von der Basis ab nach hinten ziemlich stark erweitert, ohne Andeutung von Schultern, gröber und weniger dicht als der Halsschild punktirt, in der Mitte seicht der Länge nach eingedrückt. Abdomen sehr fein chagrinirt, fein und nicht sehr dicht punktirt. Long. 3*3 bis 3*5 mm. Von Herrn V. Apfelbeck in den Gebirgen bei Sarajevo in Bosnien in einer Höhe von 1500 m im Spätherbste entdeckt. 147. Gatt. Coryphium. Steph. 111. Brit. V, 1832, 344, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 968, Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. n, 68, Thoms. Skand. Col. III, 186, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 78, ßey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXVII, 1880, 392. Syn. Harpognathus Wesm. Rec. Enc. Belg. I, 1834, 119; Macropalpus Cussac Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 613. Mit der Gattung Boreaphilus äusserst nahe verwandt und von derselben im Wesentlichen nur durch flachere, mehr an Omalium. erinnernde Körperform, schlan- kere, weniger verdickte Fühler und durch die Form des Halsschildes verschieden. Halsschild quer, breiter als der Kopf und viel breiter als lang, vor der Mitte ge- rundet erweitert, massig gewölbt, mit sehr schmal, aber deutlich gekehlt abgesetz- tem, fein gekerbtem Seitenrand. Die Larve von Conjphium angusticoUe {Macropalpus pallipes Cussac) wurde von Perris unter der Rinde von Pinus maritima in den Gängen von Tomictis laricis aufgefunden. Ihre Nahrung bilden die Excremente des Borkenkäfers. Nach der von Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1853, 573, pl. 17, f. 44—48, Ins. Pin maritime 51) gegebenen Beschreibung und Abbildung ist die Larve 3*5 mm lang, ziemlich gestreckt, in der Mitte leicht erweitert. Der Kopf oval, schwärzlich, mit zwei kleinen Längseindrücken. Die Mandibeln gelb, innen ungezähnt. Die mit dem Stipes ver- wachsene Lade der Maxillen ziemlich schlank, die Spitze des zweiten Gliedes der Kiefertaster nicht erreichend. Die Kiefertaster dreigliedrig, ihr drittes Glied schlank, zugespitzt, etwas länger als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Die Unter- lippe vorn gerade abgestutzt, die Lippentaster zweigliedrig. Die Fühler viergliedrig, ihre zwei ersten Glieder von gleicher Länge, das dritte so lang als die zwei ersten 702 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXVIII. Trib. Omaliini. Glieder zusammengenommen, innen an der Spitze mit einem kleinen Anhangsgliede, welches die Mitte des vierten nicht überragt, das vierte Glied in der Mitte etwas verdickt, an den Seiten und an der Spitze mit einigen Wimperhaaren besetzt. Thorax und Abdomen mit schwärzlichen Rückenschildern. Der Prothorax grösser als die folgenden Segmente, mit ausgedehntem, nur die Basis freilassendem Eücken- schild. Die Eückenschilder des Mesothorax und Metathorax und der sieben ersten Abdominalsegmente klein, auf die Basalpartie beschränkt und seitlich verkürzt, das sechste Dorsalsegment nur auf der hinteren Hälfte, das neunte nur an der Basis häutig. Die Cerci massig lang, etwas nach innen gekrümmt, mit undeutlich geson- dertem, sehr kleinem zweiten Gliede. Das Analsegment breit und sehr kurz, die Mitte des ersten Gliedes der Cerci nicht erreichend. Die Beine ziemlich lang, blass bräunlich, spärlich bewimpert. Die Nymphe sehr zarthäutig, am Prothorax und an den Seiten des x'^bdomens mit Wimperhaaren besetzt. Die artenarme Gattung ist nach Ausscheidung einiger in dieselbe gestellten nordamerikanischen Arten auf die palaearctische Eegion beschränkt. 1. Coryphiiim angusticolle Steph. 111. Brit. V, 344. Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1857, 1. 1, 4, f. a, Naturg. Ins. Deutschi. II, 971, Jacqu. Duval Gen. CoI.d'Eur. II, pl. 24, f. 120, Fauvel 80, Rey 395; brevicolle Halid. Newm. Entom. 187; Robynsi Wesm. Rec. Enc. Belg. I, 119; pallipes Cussac Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 613, pl. 13, f. 1 — 7; bifoveolattim Thoms. Skand. Col. III, 186. — Massig fein und wenig dicht behaart, pechschwarz oder braun mit gelbbraunen Epipleuren der Flügeldecken, bis- weilen der Halsschild und die Flügeldecken gelbbraun, die Wurzel der Fühler, der Mund und die Fühler bräunlichgelb, das verdickte vorletzte Glied der Kiefertaster in der Regel bräunlich. Fühler ziemlich schlank, das vierte bis zehnte Glied der- selben mindestens so lang als breit. Kopf und Halsschild glänzend, ziemlich kräftig und dicht punktirt. Der Kopf mit deutlichen Ocellen, vorn mit zwei tiefen Grübchen. Halsschild vor der Mitte gerundet erweitert und daselbst anderthalbmal so breit als lang, auf dem Rücken mit zwei mehr oder minder deutlichen, hinten oft verschmol- zenen Längseindrücken, an den Seiten mit einem grübchenförmigen Eindrucke. Flügel- decken an den Schultern viel breiter als der Halsschild, zweieinhalbmal so lang als dieser, nach hinten kaum erweitert, dicht und ziemlich grob punktirt. Abdomen mit sehr feiner, nicht sehr dichter Punktirung. Beim (^ sind die vier ersten Glieder der Vordertarsen etwas erweitert; beim $ sind die zwei ersten Glieder der Hintertarsen verlängert. Long. 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. Unter Baumrinden und unter fau- lenden Pflanzeustoffen, im Allgemeinen sehr selten. 2. Coryphium Gredleri Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1870, 416. — Von angusticolle durch ganz schwarzbraune Fühler, Taster und Beine, schlankere Körperform, längere Fühler, etwas längeren Halsschild, etwas kürzere Flügeldecken und etwas feinere Punktirung verschieden. Die vorletzten Fühlerglieder sind gestreckter als bei angusticolle. Long. 3 mm. Kreuzjoch in Tirol, Val de Saas, Engadin in der Schweiz. (Ex Kraatz.) 3. Coryphium Let^i}et'l Schwarz Fünfzigster Jahres-Ber. schles. Ges. vaterl. Gultur, Breslau 1873, 183. — Spärlich und fein behaart, bräunlichgelb, wenig glänzend, der Kopf und die Spitze des Abdomens schwärzlich, der Mund, der Hinterrand der Flügeldecken und die Beine röthlichgelb. Von angusticolle durch die Färbung, viel kräftigere Fühler, kürzeren Halsschild, verhältnissmässig kürzere, nach hinten mehr erweiterte Flügeldecken und durch kräftigere Sculptur der Ober- seite verschieden. Habituell erinnert die Art an einen kleinen Anthophagus. Die Flügeldecken sind kaum doppelt so lang als der Halsschild. Die Beine sind kräftiger gebaut als bei angusticolle, das Endglied der Tarsen ist fast so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Long. 3*5 mw. Von Schwarz nach einem ein- zigen von Letzner auf dem Altvater gefangenen Exemplare beschrieben. (Ex Schwarz.) 148. Gatt. Eudectus. — 149. Hadrognatlius. 703 148. Gatt. Eudectus. Redtenbacher Faun. Austr. 2. Aufl. 1858, 245, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 972, Thoms. Skand. Col. III, 184, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 78, Note, Eey Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXVII, Ann. 1880, 398. Mit Boreaphilus und Coryiohium nahe verwandt, durch die Gestalt des Hals- schildes sehr ausgezeichnet. Habituell an Omalium erinnernd. Fühler kräftig, ziemlich lang behaart, ihr erstes Glied sehr stark verdickt, das zweite gleichfalls verdickt, viel dicker als das dritte, die vorletzten Glieder breiter als lang. Kopf viel kürzer als bei Corypldum, mit grossen vorspringenden Augen. Schläfen etwas kürzer als der Längsdurchmesser der Augen, nach hinten gerundet verengt. Halsschild seitlich sehr stark winkelig erweitert, quer sechseckig, in der Mitte breiter als der Kopf und viel breiter als lang, am Seitenrande gekerbt. Flügeldecken fast parallelseitig. Die vier ersten Glieder der Hintertarsen kurz, ziemlich gleichlang. Die Gattung ist in Europa, Japan und Nordamerika durch einzelne Arten vertreten. 1. Eudectus Giraudi Eedtb. Fn. Austr. 2. Aufl. 246, Kraatz ßerl. Ent. Zeitschr. 1857, t. I, 4, f. c, Naturg. Ins. Deutschi. II, 973, Thoms. Skand. Col. III. 185. Fauvel 79. Note, Eey 400, Weise Deutsch. Ent. Zeitschr. 1884, 271; — V var. Whitei Sharp Ent. Monthl. Mag. VIII, 1871, 73, ibid. XXIII, 1887, 209. — Ziemlich glänzend, spärlich behaart, rostbraun, die Spitze des Abdomens oder das ganze Ab- domen pechbraun, die Naht der Flügeldecken in der Regel schwärzlich. Die in Schottland aufgefundene ? var. Whitei bis auf die bräunlichen Kaiee und Tarsen ganz schwarz. Kopf kräftig und sehr dicht punktirt, der Clypeus in der Mitte mit einer glänzend glatten Beule, jederseits derselben grübchenformig vertieft, die Stirn mit zwei tiefen Grübchen. Ocellen sehr deutlich , von einander weiter entfernt als von den Augen. Halsschild quer sechseckig, in der Mitte fast doppelt so breit als lang, an den Seiten hinter der Mitte etwas ausgeschweift, kräftig und dicht punktirt, in der Mitte mit drei seichten Längsfurchen oder mit einem hufeisenförmigen, nach vorn offenen Eindruck, der eine längere oder kürzere Mittelfurche einschliesst, an den Seiten hinter der Mitte mit einem grübchenförmigen Eindruck. Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild, grob und dicht punktirt. Das Abdomen sehr fein und ziemlich weitläufig punktirt. Long. 2'5 — 3mm. In Deutschland, in der Schweiz, in Schottland und Schweden. Unter Moos und Baumrinden, sehr selten. 2. Eudectus Gerhardti Pietsch Gerh. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1894. 334. — Nach Gerhardt von Giraudi durch breiteren Halsschild, kürzere Flügel- decken, punktirtes Schildchen, dunklere Färbung und bedeutendere Grösse ver- schieden. Schlesien. Im Mensegebirge in der Nähe der Seefelder mit E. Giraudi unter Ahornrinde aufgefunden. (Ex Gerhardt.) 149. Gatt. Hadrognathus. Schaum Cat. Col. Eur. ed. 4, Stettin 1852, .31, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1857, 43. Naturg. Ins. Deutschi. II, 910, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 77, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 54. Sjn. Eugnatlms Muls. et Eey Mem. Ac. Sc. Lyon 1851, I, 143, Opusc. Entom. I, 1852, 1, Key Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XVII, Ann. 1880, 387; Oncognathus Lacord. Gen. Col. II, 144. Durch die eigenthümliche Bildung der Oberlippe, die weit vorragenden, gegen die Spitze sehr stark gekrümmten Mandibeln und durch lange schlanke Kiefertaster sehr ausgezeichnet. Kopf schmäler als der Halsschild, nach vorn verlängert, hinter den ziemlich vorspringenden Augen mit wohl entwickelten, gerundeten Schläfen, hinten halsförmig eingeschnürt, auf der Stirn ohne Eindrücke. Ocellen sehr klein. Fühler kurz, ihr erstes und zweites Glied verdickt, das dritte Glied nur halb so dick und etwas kürzer als das zweite, die fünf folgenden Glieder fast kugelig, allmälig etwas dicker werdend, die zwei vorletzten Glieder breiter als das achte, quer, das Endglied kugelig oval. Oberlippe halbmondförmig, in der Mitte zweizähnig. Mandibeln 704 ^J^J^I- Familie. Staphylinidae. — XXVIII. Trib. Omaliini. sehr weit vorgestreckt, innen ungezähnt , die linke gegen die Spitze fast recht- winkelig gekniet, die rechte gegen die Spitze sehr stark sichelförmig gekrümrat. Die Spitzen der Mandibeln kreuzen sich in der Weise, dass sich die linke über der rechten befindet. Innenlade der Maxillen am Innenrande straff behaart und an der Spitze mit fünf kurzen Dörnchen besetzt, die Aussenlade kurz und schmal, an der Spitze lang behaart. Kiefertaster lang und schlank, ihr zweites Glied lang gestreckt, das dritte ziemlich kurz, das Endglied dreimal so lang als das dritte. Zunge tief dreieckig ausgerandet. Lippentaster sehr klein. Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, quer herzförmig, nach hinten stark verengt, an den Seiten vor der Mitte gerundet, hinter der Mitte ausgeschweift, stark gewölbt, an den Seiten sehr fein gerandet. Flügeldecken viel länger als der Halsschild , nach hinten schwach erweitert, gewölbt, ihr Seitenrand in massiger Curve gekrümmt. Abdomen ziemlich kurz, mit breit aufgebogenen Seiten, hinten stumpf zugespitzt. Mesosternum in der Mittellinie fein gekielt. Beine ziemlich kurz , die Schienen unbedornt , die Tarsen kurz, ihre vier ersten Glieder ziemlich gleichlang, kurz, das Endglied so lang als die drei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die merkwürdige Gattung ent- hält nur eine in Südfrankreich vorkommende Art. 1. Sadrognathus longipalpis Muls. et Key Mem. Ac. Sc. Lyon I, 1851, 143, pl. 1, f. A, Opusc. Entom. I, 1852, 3, pl. 1, f. A., Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 27, f. 132, Fauvel 55, Key 389. — Habituell etwas an Pycnoglypta Itirida er- innernd. Gewölbt, spärlich pubescent, rothbraun, der Mund, die Fühler und Beine heller. Kopf ziemlich grob und sehr dicht, etwas längsrunzelig punktirt. Halsschild in der Mitte fast winkelig erweitert und daselbst um die Hälfte breiter als lang, nach vorn gerundet, nach hinten ausgeschweift verengt, gewölbt, an den Seiten auf der hinteren Hälfte leicht eingedrückt, bisweilen auch auf dem Rücken mit zwei schwachen Eindrücken, grob und dicht punktirt. Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, grob und dicht punktirt. Abdomen kaum erkennbar punk- tulirt. Beim cf sind die Vordertarsen leicht erweitert, die Mittelschienen leicht ge- krümmt und die Trochanteren der Hinterbeine sehr gross, fast halbmondförmig, mit abwärts gekrümmten Hörnern. Beim S" ist ferner das sechste Ventralsegment jeder- seits ausgebuchtet und in der Mitte gerundet vorgezogen. Long. 2 '2 — 2*5 mm. In den Gebirgen bei Lyon und in den Pyrenäen, unter Moos, auf Felsen und in Baum- strünken. 150. Gatt. Aiithophagus. (Gravh. Hier. Brunsw. 1802, 120, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 614, Gen. Spec. Staph. 847, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 912, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 111) Heer Fn. Helv. I, 194, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 69, Thoms. Skand. Col. III, 178, Rey Ann. See. Linn. Lvon T. XXVII, Ann. 1880, 9. Subg. Phaganfhus Key 1. c. 12. Durch das Vorhandensein eines häutigen Anhängsels an der Basis jeder Klaue unter allen Omaliinengattungen ausgezeichnet. Körper wenig gewölbt oder depress. Kopf vorgestreckt, beim cf häufig breiter, im Allgemeinen so breit, bisweilen bei beiden Geschlechtern schmäler als der Halsschild, hinter den stark entwickelten, ab- gerundeten Schläfen halsartig eingeschnürt, vor den Ocellen mit zwei tiefen, in der Regel schräggestellten Längsfurchen, zwischen den Fühlerwurzeln meist mit deut- licher, nach hinten convexer, bogenförmiger Querfurche. Fühler lang und mehr oder minder schlank, gegen die Spitze nicht oder kaum verdickt, sämmtliche Glieder der- selben länger als breit, das zweite Glied nicht verdickt. Oberlippe am Vorderrande mehr oder minder ausgebuchtet, oft häutig gesäumt. Mandibeln innen vor der Mitte mit einem kräftigen, meist gespaltenen, nach vorn gerichteten Zahne, beim cf oft sehr mächtig entwickelt, sehr kräftig gezähnt und mehr oder weniger gekrümmt. Die Innenlade der Maxillen ist aussen hornig, innen häutig und endigt an der Spitze in zwei dornartige, gekrümmte Zähne; hinter denselben ist sie mit einigen schwä- 150. Gatt. AnthophagiLS. 70") cheren Zähnen bewehrt und dicht behaart. Die Anssenlado der Maxillen ist ziemlich gestreckt, gleichbreit, an der Spitze häutig, dicht bebartet. Kiefertaster ziemlich lang, ihr Endglied zugespitzt, so lang oder wenig länger als das vorletzte. Kinn ziemlich gross, quer trapezförmig, vorn abgestutzt oder schwach ausgebuchtet. Zunge häutig, tief zweilappig; die Paraglossen wenig deutlich gesondert, fein behaart. Lippentaster ziemlich kurz, ihr Endglied zugespitzt, so lang oder etwas kürzer als das vorletzte. Halsschild nach hinten mehr oder weniger verengt oder deutlich herzförmig, an der Basis viel schmäler als die Wurzel der Flügeldecken. Flügeldecken viel länger als der Halsschild, nach hinten erweitert, mit ziemlich breiten Epipleuren. Mesosternum ungekielt. Abdomen breit, mit stark aufgebogenen Seiten, hinten zugespitzt. Sechstes Ventralsegment beim rf an der Spitze leicht ausgerandet. Beine lang und schlank, die Schienen nicht oder nur schwach bedornt. An den Hintertarsen ist das erste Glied länger als das zweite, das Endglied kürzer als die vier ersten Glieder zu- sammengenommen. An der Basis jeder Klaue befindet sich ein schmales Hautläpp- chen, welches fast die Länge der Klauen erreicht. Die Gattung enthält etwa 20 Arten und ist auf die palaearctische Region beschränkt. Die Arten leben auf Gesträuchen und Blüthen. 1 Kopf und Halsschild zwischen den Punkten mehr oder minder deutlich chagri- nirt. Prosternum nicht oder nur an den Seiten schwach punktirt. Subg. An- thophagus s. str 2 — Kopf und Halsschild zwischen den Punkten glänzend glatt. Prosternum wenig- stens an den Seiten grob punktirt. Subg. PhagailthllS 8 2 Vorderecken der Stirn beim (f in ein Hörn oder in einen zahnförmigen Fort- satz verlängert , 3 — Stirn bei beiden Geschlechtern unbewehrt 5 3 Mandibeln des cf mächtig entwickelt, von der Mitte ab aufwärts gekrümmt 4 — Mandibeln beim cf wenig stärker entwickelt als beim $, nicht aufwärts gekrümmt. Vorderecken der Stirne beim cf in einen kurzen Zahn ausgezogen. 5 forticomis. 4 Halsschild um mehr als die Hälfte breiter als lang. Long. 4' 5 — 6 mm. 1 hicorniSf 2 aeneicollis. — Halsschild höchstens um ein Drittel breiter als lang. Long. 3*5—4 mm. 3 alpinus, 4 sudeticus. ö Linke Mandibel des cT am Aussenrande vor der Basis in eine stumpfe Ecke oder in einen stumpfen Zahn erweitert. Kopf und Halsschild rothbraun. Long. 3 • 5 mm 6 norieus, — Mandibeln bei beiden Geschlechtern mit einfachem Aussenrand 6 6 Kopf und Halsschild schwarz. Long. 4*5 — 7 mm. 7 spectabilis, 8 alpestvis. — Halsschild gelbroth oder hell bräunlichroth, bisweilen auf der Scheibe dunkler. Long. 3 — 4 ■ 5 mm 7 7 Halsschild leicht gewölbt, vorn in ziemlich starker Rundung verengt. Der Kopf fast immer schwarz 9 (ihbreviatUs, 10 melanocephalus, — Halsschild flacher, vorn in sanfter Rundung verengt. Kopf und Halsschild gelbroth oder hell bräunlichroth, der Kopf bisweilen bräunlich. 11 fallanc, 12 omalinus, 8 Fühler schlank, ihre mittleren Glieder gestreckt 9 — Fühler dick, ihre mittleren Glieder oblong 16 rotundicollis, 9 Flügeldecken vor der Spitze ohne dunkle Makel. 13 scutellariSf 14 caraboides. — Flügeldecken vor der Spitze mit einer grossen schwärzlichen Makel. 15 praeustus. Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. a^ JQQ VIII. Familie. Sfaphylinidae. — XXVIIl. Trib. Omaliini. Subg. Anthophagus s. str. Key. 1. AntTiophagus hicornis Block Ins. Plauen. 118, f. 10, Fauvel 118 pl. I. f. 24; armiger Gravh. Micr. 122, Erichs. Gen. Spec. Stapli. 848, Kraatz 916, ßey 13; — ab. nivalis Key 15; — ab. marginicollis Eppelsh. Deutsch. Ent. Zeit. 1889, 181; — ab. nigrinvs Eppelsh. 1. c. — ßöthlichgelb , die Flügeldecken gelb, oft hinter der Mitte mit einem schwärzlichen Flecken oder einer schwärzlichen Querbinde, die Brust und das Abdomen schwarz, der Seitenrand und die Spitze des Abdomens bis- weilen röthlich. Bisweilen sind Kopf und Halsschild mehr oder weniger schwärzlich (ab. nivalis) oder Kopf und Halsschild sind schwarz, der letztere an den Seiten rothbraun gerandet (ab. marginicollis). Ab. nigrinus von Saas ist durch schwarzen Kopf, bis auf die pechbräunlichen Vorderecken schwarzen Halsschild, ganz schwarze Beine, pechbraune Taster und Fühler ausgezeichnet. Fühler lang und schlank. Kopf beim cT etwas breiter, beim $ schmäler als der Halsschild, sehr fein chagrinirt und zerstreut punktirt. Stirn des cf jederseits in ein langes, gerade nach vorn gerichtetes Hörn ausgezogen. Mandibeln des cf mächtig entwickelt, von der Mitte ab winkelig nach innen und aufwärts gekrümmt. Halsschild quer, im vorderen Drittel um mehr als die Hälfte breiter als lang, nach hinten leicht verengt, seine Seiten vor der Mitte gegen die Hinterecken allmälig breiter aufgebogen, die Scheibe vor der Basis mit einer seichten Querfurche, ziemlich kräftig und mehr oder weniger weitläufig punktirt, zwischen den Punkten fein chagrinirt. Flügeldecken zweieinhalbmal so lang als der Halsschild, kräftig und massig dicht punktirt, am Spitzenrande glatt. Abdomen sehr fein und weitläufig punktirt. Long. 5*5 — 6 mm. Mitteleuropa, Oberitalien. Namentlich in Gebirgsgegenden; häufig. 2. Anthophagus aeneicollis Fauvel Fn. gallo-rhen. III, Suppl. 13, ßey 17. — Schwarz, der Halsschild oft mit schwachem Metallschimmer und mehr oder minder röthlichbraunen Seiten, die Flügeldecken gelbbraun, der Mund, die Wurzel der Fühler und die Beine röthlichgelb, die Schenkel nicht selten pechbraun. Fühler lang und schlank. Kopf beim cf etwas breiter, beim $ schmäler als der Halsschild, sehr fein chagrinirt und zerstreut punktirt. Stirn des cf jederseits in einen kräftigen, nach vorn und innen gerichteten Dorn ausgezogen. Mandibeln des (^ noch mächtiger entwickelt als bei hicornis, doppelt gekniet, von der Mitte ab fast unter einem rechten Winkel nach innen und sehr stark aufwärts gekrümmt. Halsschild nach hinten etwas stärker verengt als bei hicornis, seine Seiten gegen die Hinterecken schmäler aufgebogen, die Scheibe im Allgemeinen kräftiger und dichter punktirt. Flügeldecken gleichfalls etwas stärker und dichter als bei hicornis punktirt. Long. 4'5 — 5 mm. Westalpen. Selten. 3. Anthophagus alpinus Fabr. Ent. Syst. I, 2, 526, Erichs. Gen. Spec. Staph. 848. Kraatz 918, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 25 f. 121, Thoms. Skand. Col. III, 179, Fauvel 121, ßey 19; mandihrdaris Gyllh. Ins. Suec. IV, 460; maxillosus Zett. Fn. Läpp. I, 45; lapponicus Sahlbg. Ins. Fenn. I, 21Ö; ßavijjennis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 480. — Kopf und Halsschild schwarz oder pechbraun oder der Kopf pechbraun und der Halsschild rothbraun bis bräunlichroth , die Brust und das Ab- domen schwarz, die Flügeldecken, der Mund, die Wurzel der Fühler und die Beine gelb. Fühler kürzer und weniger schlank als bei hicornis. Kopf beim (^ etwas breiter, beim 9 schmäler als der Halsschild, fein chagrinirt, sehr spärlich punktirt. Stirn des c^ jederseits mit einem langen, nach vorn gerichteten Hörn. Mandibeln des ,:j^ mächtig entwickelt, von der Mitte ab nach innen und aufwärts gekrümmt. Halsschild im vorderen Viertel wenig breiter als lang, nach hinten massig verengt, seine Seiten gegen die Hinterecken etwas aufgebogen, die Scheibe kräftig und ziemlich weitläufig punktirt. Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild, kräftig und massig dicht, das Abdomen sehr fein und weitläufig punktirt. Long. 3 '5— 4 mm. Ueber Nordeuropa und die Gebirge von Mitteleuropa bis Oberitalien und Bosnien verbreitet. Häufig. 150. Gatt. Anthophagus. 707 4. Anthophagus sudeticus Kiesw. Stett. Ent. Zeitschr. VII, 1846, 22, Kraatz 920, Faiivel 121, Note, Key 16. — Röthlichgelb, der Kopf meist bräunlich, die Brust und das Abdomen schwarz, die Fühler gegen die Spitze nicht selten bräunlich. Fühler ziemlich kurz und kräftig. Kopf beim (f etwas breiter, beim $ so breit als der Halsschiid, fein chagrinirt und fein und spärlich punktirt. Stirn des S" wie bei bicornis jederseits in ein gerade nach vorn gerichtetes Hörn ausgezogen. Mandibeln des c^ mächtig entwickelt, von der Mitte ab nach innen und aufwärts gekrümmt. Hals- schild im vorderen Drittel wenig breiter als lang, nach hinten leicht verengt, seine Seiten gegen die Hinterecken etwas aufgebogen, die Scheibe kräftig und ziemlich weitläufig punktirt, zwischen den Punkten deutlich chagrinirt. Flügeldecken nur um die Hälfte länger als der Halsschild, kräftig und wenig dicht punktirt. Abdomen sehr fein und weitläufig punktirt. Long. 3 '5 — 4 mm. In den Sudeten; häufig. 5. Anthophagus forticovnis Kiesw. Stett. Ent. Zeitschr. VII, 1846, 21, Kraatz 917, Fauvel 118, Note. — Röthlichgelb, die Brust und das Abdomen schwarz. Kleiner und schmäler als bicornis, die Fühler kürzer und viel dicker als bei diesem. Kopf beim (^ etwas breiter, beim $ schmäler als der Halsschild, fein chagrinirt, sehr spärlich oder fast gar nicht punktirt. Stirn des c^ jederseits in einen kurzen Zahn ausgezogen. Mandibeln beim c? wenig stärker als beim $ entwickelt, nicht aufwärts gekrümmt. Halsschild im vorderen Drittel wenig breiter als lang, nach hinten leicht verengt, die Seiten hinten leicht aufgebogen, die Scheibe etwas kräftiger als bei bicornis punktirt, zwischen den Punkten sehr deutlich chagrinirt. Flügel- decken doppelt so lang als der Halsschild, verhältnissmässig kräftiger als bei bicornis punktirt. Long. 4*5 — 5 mm. In den Alpen und Sudeten. Selten. 6. Anthophagus noricus n. sp. — Kopf und Halsschild rothbraun, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Brust und das Abdomen schwarz, die Fühler bräunlichroth mit hellerer Wurzel, die Taster und Beine röthlichgelb. Kopf beim c^ breiter, beim 9 so breit als der Halsschild, sehr fein chagrinirt und spärlich punktirt, zwischen den sehr stark nach hinten convergirenden Stirnfurcheu namentlich beim (^ stark vertieft. Mandibeln des cf nicht aufwärts gebogen, die linke Mandibel beim c^ vor der Wurzel in eine stumpfe Ecke oder in einen stumpfen Zahn er- weitert. Fühler viel kräftiger als bei alpinus. Halsschild wie bei diesem im vorderen Viertel etwas breiter als lang, nach hinten massig verengt, seine Seiten gegen die Hinterecken schmal aufgebogen, die Scheibe sehr fein chagrinirt und ziemlich kräftig und weitläufig punktirt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, grob und massig dicht punktirt. Dem alpinus ähnlich, von demselben durch rothbraune Fär- bung von Kopf- und Halsschild, kräftigere Fühler, kürzere Flügeldecken und durch die Kopfbildung des (^ verschieden. Long. 3'5 mm. Von Herrn Anton Otto in den Tauern (Rauris) auf blühender Primiila gluiinosa gesammelt. 7. Anthophagus spectabilis Heer Fn. Helv. 1, 197, Kraatz 915, Fauvel 113, Rey 24; picipennis Gredl. Correspondenzbl. zoolog. miner. Ver. Regensbg. XVII, 1863, 166. — Die grösste Art der Gattung. Glänzend schwarz, die Mandibeln braunroth, die Taster, Fühler und Beine heller gelbroth, die mittleren Pühlerglieder und die Schenkel nicht selten bräunlich, die Flügeldecken bräunlichgelb, an der Spitze meist schwärzlich. Fühler ziemlich lang und kräftig, ihr Endglied beim cf etwas länger als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Kopf beim cf etwas breiter, beim $ schmäler als der Halsschild, sehr fein chagrinirt und zer- streut punktirt. Halsschild quer, um die Hälfte breiter als lang, nach hinten schwach verengt, seine Seiten gegen die Hinterecken allmälig breiter aufgebogen, die Scheibe kräftig und massig dicht punktirt, zwischen den Punkten kaum erkennbar chagri- nirt. Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild, ebenso stark, aber weniger dicht als dieser punktirt, glänzend. Abdomen sehr fein und weitläufig, oft kaum erkennbar punktirt. Long. 6 •5—7 mm. Ueber die Alpen und Vogesen ver- breitet. Selten. 708 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXVIII. Trib. Omaliini. 8. Anthophagus alpestris Heer Fn. Helv. I, 196, Fauvel 115, pl. 1, f. 22, Rey 37; austriacus Erichs. Gen. Spec. Sfcaph. 849, Kraatz 918; transversus Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 494. — Schwarz, der Seitenrand des Halsschildes röthlich durchscheinend, die Flügeldecken bräunlichgelb, bisweilen mit einer schwärz- lichen Querbinde hinter der Mitte, der Mund, die Fühler oder wenigstens die Wurzel derselben und die Beine röthlichgelb. Fühler lang und schlank. Kopf bei beiden Geschlechtern schmäler als der Halsschild, fein chagrinirt und weitläufig mit ziem- lich kräftigen Punkten besetzt. Halsschild quer, um ein Drittel breiter als lang, nach hinten schwach verengt, mit etwas abgerundeten Hinterecken, die Seiten hinten deutlich aufgebogen , die Scheibe ziemlich kräftig und ziemlich weitläufig punktirt, zwischen den Punkten sehr deutlich chagrinirt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, kräftig und massig dicht punktirt. Abdomen fein und ziemlich dicht punktirt. Hinterschienen des rf leicht gekrümmt. Long. 5 mm. Ueber den Jura, die Alpen, Sudeten und Karpathen verbreitet. Häufig. 9. Anthophagus abbreviatus Fabr. It. Norv. 1779, 263, Erichs. Gen. Spec. Staph. 850, J. Sahlbg. Enum. Brach. Fenn. 1876, 207; caraboides Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 614, Gen. Spec. Staph. 850, Kraatz 922, Thoms. Skand. Col. II, 180. Fauvel 116, pl. 1, f. 23, Rey 29; angusticollis Mannh. Brach. 56; Hooleri Steph. 111. Brit. V, 361; gracilis Heer Fn. Helv. I, 573; obscuriceps Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 551; — d.h. fascifer Reitt. Wien. Ent. Zeit. VII, 150. — Röthlichgelb, der Kopf, oft auch ein mehr oder minder ausgedehnter Fleck auf der Scheibe des Halsschildes pech- braun, die Flügeldecken nicht selten mit bräunlicher Querbinde (ab. fascifer), das Ab- domen beim $ meist nur vor der Spitze bräunlieh, beim cf oft ganz pechbraun, die Brust meist rothbraun, seltener schwärzlichbraun. Fühler lang und schlank, ihre mitt- leren Glieder gestreckt. Kopf bei beiden Geschlechtern kaum schmäler als der Hals- schild, fein chagrinirt und weitläufig punktirt. Halsschild so lang als breit, schwach herzförmig, nach vorn in ziemlich starker Rundung, nach hinten fast geradlinig oder etwas ausgeschweift verengt, seine Seiten gegen die Hinterecken nur sehr schmal auf- gebogen, die Scheibe leicht gewölbt, weitläufig und massig stark punktirt, zwischen den Punkten deutlich chagrinirt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, ziemlich stark und dicht punktirt. Abdomen mit feiner, ziemlich weitläufiger Punk- tirung. Long. 3*5 — 4" 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Häufig. 10. Anthophagus melanocephalus Heer Fn. Helv. I, 195, Kraatz 921, Fauvel 117, Rey 32. — Röthlichgelb, der Kopf, die Brust und das Abdomen schwarz, die Flügeldecken an der Naht hinter dem Schildchen bisweilen schwärzlich, die Fühler gegen die Spitze meist bräunlich. Fühler viel kürzer und dicker als bei abbreviatus, ihre mittleren Glieder oblong. Kopf klein, beim cf wenig schmäler als der Halsschild, mit leicht gerundeten Schläfen, beim 9 merklich schmäler als der Halsschild, mit kaum gerundeten, fast geradlinig convergirenden Schläfen, fein chagrinirt und zerstreut punktirt. Halsschild so lang als breit, leicht gewölbt, vorn in ziemlich starker Rundung, nach hinten fast geradlinig verengt, sehr deutlich chagrinirt und weitläufig und ungleichmässig mit ziemlich groben Punkten besetzt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, grob und weitläufig punktirt. Von abbreviatus durch geringere Grösse, viel kürzere Fühler, viel weniger gestreckte mittlere Glieder derselben und durch die weitläufige Punktirung der Flügeldecken, von den beiden folgenden Arten durch schwärzlichen Kopf und gewölbteren, nach vorn in viel stärkerer Rundung verengten Halsschild verschieden. Long. 3 mm. In den Kärntner, Krainer, Tiroler und Schweizer Alpen. Selten. 11. Anthophagus fallax Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. IX, 1848, 326, Kraatz 920, Fauvel 122, Rey 35; carinthiacus Rey 37. — Röthlichgelb, Kopf und Hals- schild gelbroth oder hell bräuulichroth, die Brust und das Abdomen schwarz, die mittleren Fühlerglieder meist bräunlich. Fühler viel kürzer und dicker als bei ab- breviatus, ihre mittleren Glieder oblong. Kopf beim cf so breit, beim $ etwas schmäler als der Halsschild, mit gerundeten Schläfen, fein chagrinirt und zerstreut 150. Gatt. Anthophagus. 709 punlvtirt. Halsschild kaum breiter als lang, nach hinten schwach, nach vorn in sanfter Eundung verengt, ziemlich flach, fein chagrinirt und weitläufig und un- gleichmässig mit ziemlich groben Punkten besetzt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, grob und ziemlich dicht punktirt. Long. 3*5 mm. In den Tauern und in den westlichen Alpen. Selten. 12. Anthophagus omalinus Zetterst. Fn. Läpp. I, 46, Erichs. Gen. Spec. Staph. 849, Kraatz 921, Thoms. Skand. Col. III, 179, Key 40; alpinus Sahlbg. Ins. Fenn. I, 274; homalinus Fauvel 123. — Dem fallax sehr ähnlich, von demselben durch ganz gelbrothe Fühler, viel kleineren Kopf, breiteren Halsschild und weit- läufiger punktirte Flügeldecken verschieden. Der Kopf ist auch beim ^ viel schmäler als der Halsschild. Der Halsschild ist breiter als lang. Long. 3 — 3 '5 mm. Ueber Nordeuropa, die Sudeten und Alpen verbreitet. Selten. Subg. Phaganthus Key. 13. Anthophagus scutellaris Erichs. Gen. Spec. Staph. 851. Kraatz 916, Note, Fauvel 116, Eey 43. — Rothgelb, der Kopf, das Schildchen, die Um- gebung desselben, die Brust und die Mitte der Dorsalsegmente des Abdomens bräunlich oder pechbraun. Fühler ziemlich lang und schlank. Kopf ziemlich tief und ziemlich weitläufig punktirt, beim cj^ so breit, beim $ etwas schmäler als der Hals- schild. Halsschild kaum breiter als lang, nach hinten sanft ausgeschweift verengt, tief, gleichmässiger und dichter als der Kopf punktirt, mit durchaus sehr schmal abgesetztem Seitenrand. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, viel stärker, aber weniger dicht als dieser punktirt. Long. 5 mm. In den westlichen Alpen und im Jura. Selten. 14. Anthophagus caraboides Linn. Syst. Nat. ed. X, 422, Thoms. Skand. Col. III, 180, J. Sahlbg. Enum. Brach. Fenn. 207; testaceus Gravh. Micr. 121, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 615, Gen. Spec. Staph. 851. Kraatz 924, Fauvel 114. Eey 46; palustris Heer Fn. Helv. I, 572. — Röthlichgelb, das Abdomen vor der Spitze meist bräunlich, bisweilen ganz gelb, seltener ganz schwarz; bisweilen Kopf und Halsschild braun. Fühler lang, mit gestreckten mittleren Gliedern. Kopf bei beiden Geschlechtern etwas schmäler als der Halsschild, stark und massig dicht punktirt. Halsschild etwas breiter als lang, schwach herzförmig, nach hinten sanft ausgeschweift verengt, ziemlich gewölbt, stark und dicht punktirt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, etwas kräftiger als dieser punktirt. Long. 5 mm. Mitteleuropa. Häufig. 15. Anthophagus praeustus Müll. Germ. Mag. IV, 228. Erichs. Gen. Spec. Staph. 852, Kraatz 924, Fauvel 115, pl. 1, f. 21, Eey 48; bimaculatus Boisd. Lac. Fn. Entom. Paris I, 481. — Eöthlichgelb, die Flügeldecken vor der Spitze mit einem grossen, schwärzlichen Fleck, der sich bisweilen über die ganze hintere Hälfte derselben ausdehnt, das Abdomen vor der Spitze schwärzlich. Bisweilen ist der Kopf pechbraun und der Halsschild dunkel rothbraun. Dem caraboides sehr nahe stehend, von demselben durch die Färbung, etwas kräftigere Fühler, breiteren und flacheren, weniger dicht und ungleichmässiger punktirten Halsschild und durch etwas stärker und weniger dicht punktirte Flügeldecken verschieden. Long. 5 mm. Mitteleuropa. Selten. 16. Anthophagus rotundicollis Heer Fn. Helv. I, 195, Fauvel Suppl. 30, Eey 51; brevicomis Kiesw. Berl. Ent. Zeit. 1861, 376, Fauvel 113; crassicomis Muls. et Eey Opusc. Entom. XII, 861, 179. — Dem Ä. caraboides sehr ähnlich, von dem- selben durch die relativ sehr dicken Fühler leicht zu unterscheiden. Eöthlichgelb. das Abdomen vor der Spitze bräunlich, die Flügeldecken vor der Spitze bisweilen mit einem unbestimmten schwärzlichen Flecken. Der Halsschild etwas breiter als bei cara- Long. 5 mm. Ueber die Alpen weit verbreitet. Selten. 710 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXVIII. Trib. Omaliini. 151. Gatt. Hygrogeus. Geodromicus sous-genre H>)grogeus Eey Ann. Soc. Linn. Lyon T. XXVII, Ann. 1880, 56, Von Anthophagns durch den Mangel der Hautläppchen an der Wurzel der Klauen, von Geodromicus durch längeres Endglied der Kiefertaster, sehr kleine, kaum sichtbare Ocellen, die Form des Halsschildes und durch viel kürzeres Meta- sternum verschieden. Kopf beim cf so breit, beim $ etwas schmäler als der Hals- schild, mit mächtig entwickelten, gerundeten Schläfen, deren Länge den Längs- durchmesser der Augen übertrifft. Clypeus durch eine tiefe bogenförmige Querfurche von der Stirn abgesetzt. Stirn mit zwei tiefen, nach vorn divergirenden Längsfurchen, zwischen denselben vertieft. Fühler lang und ziemlich kräftig, sämmtliche Glieder derselben gestreckt. Mandibeln bei beiden Geschlechtern gleich ausgebildet , hinter der Spitze mit scharfem , nach vorn gerichtetem Innenzahne. Endglied der Kiefer- taster etwas länger als das vorletzte Glied derselben. Halsschild quer, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten massig und fast geradlinig verengt, ziemlich flach, nur vorn gegen die Seiten gewölbt abfallend. Vordertarsen des c^ einfach. Die Gattung enthält nur eine bekannte Art. 1. Mygt'ogeus aemulus Rosenh. Beitr. Insect. Eur. 1847, 12, Kraatz 929, Fauvel 113, pl. 1, f. 20, Key 61; cenisius Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 647. — Pechschwarz, ziemlich matt, fein grau behaart, der Mund, die Fühler und Beine rothbraun, 'bisweilen der Halsschild und die Flügeldecken gelbbraun. Kopf fein chagrinirt und erloschen punktirt. Der Halsschild etwas schwächer als der Kopf chagrinirt und deutlicher und viel dichter punktirt. Flügeldecken anderthalbmal so lang als der Halsschild, nach hinten erweitert, depress, ziemlich kräftig und dicht punktirt. Abdomen fein und sehr dicht punktirt. Long. 5 — 5*5 mm. In den West- alpen und in des Hinterrandes nur schwach ausgerandet. Long. '2'b mm. Von Herrn Hauptuuinn Viertl bei Fünfkirchen in Ungarn entdeckt. 4. Anthobium rohustum Heer Fn. Helv. I, 171), Fauvel 43, Key 294, $ alpestre Heer 1. c. 178; excavatum Erichs. Gen. Spec. Staph. 893, Kraatz 1009. — Schwarz, die Flügeldecken pechbraiin, die Wurzel der Fühler, die Taster und die Beine bis auf die Wurzel der Schenkel röthlichgelb, das Abdomen beim (^ an der Spitze ausgedehnter, beim $ nur an der äussersten Spitze gelbroth. Kopf sehr fein chagrinirt, unpunktirt, die Stirn beim (f tief und breit ausgehöhlt und jederseits in einen kräftigen Längskamm erhoben, beim $ flach und jederseits schwächer kiel- förmig erhoben. Halsschild doppelt so breit als lang, an den Seiten massig gerundet, sehr fein chagrinirt, vor der Basis und an den Seiten ziemlich kräftig und weitläufig punktirt, in der Mitte unpunktirt, beim cf in der Mittellinie sehr breit und tief gefurcht und jederseits der Mittelfurche vor der Mitte in ein kräftiges Höckerchen erhoben, beim 9 in der Mittellinie nur seicht gefurcht und jederseits derselben höchstens in ein schwaches Höckerchen erhoben. Flügeldecken fast dreimal so lang als der Halsschild, ziemlich kräftig und dicht punktirt, beim cj" hinten wenig schräg, beim 9 ^^^^ schräg abgestutzt und bei letzterem in eine kurze ISTahtspitze aus- gezogen. Die Schienen sind sehr fein bedornt. Long. 3—4 mm. in den Alpen und Pyrenäen, subalpin und alpin, namentlich in Primula-Blüthen. Nicht selten. 5. Antliohium nitidicolle Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1857, 114, Fauvel 46. — Schwarz, die Flügeldecken braun mit gelbem Hinterrand, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine röthlichgelb, die Spitze des Abdomens beim 9 gelb- roth. Kopf und Halsschild beim cf glänzend, spiegelglatt, beim 9 föiii chagrinirt. Kopf sehr fein und zerstreut punktirt. Halsschild quer scheibenförmig, doppelt so breit als lang, au den Seiten stark gerundet, mit vollkommen abgerundeten Ecken, die Scheibe beim S" massig gewölbt, fein und zerstreut, in der Mitte erloschen punktirt, beim 9 stärker gewölbt und stärker punktirt, in der Mittellinie seicht gefurcht, der Seitenrand hinter der Mitte durch eine furchenartige Kehlung abgesetzt. Flügeldecken doppelt so lang als der Halsschild, kräftig und dicht punktirt, hinten bei beiden Geschlechtern abgestutzt. Abdomen glänzend, äusserst fein und zerstreut punktulirt. Long. 2 — 2 '5 mm. Ueber die Alpen weit verbreitet, subalpin und alpin auf Blütheu. In den Ostalpen häufig. 6. Antliohium minutum Fabr. Ent. Syst. I, 254, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 638, Gen. Spec. Staph. 896, Kraatz 1010, Thoms. Skand. Gol. III, 202, Fauvel 44, Rey 305; ranuncidi Gravh. Micr. 118; picipenne Steph. 111. Brit. V, 337; paludosum Heer Fn. Helv. I, 179; appendiculatiim Heer. 1. c. 181; hrevicolle Heer 1. c. 568; — var. p)^'2 mm. In den Alpen von Piemont. 30; AntJiobiuni elongatuni Baudi i. 1. n. sp. ; palligerum Fauvel 49, Rey 376 (nee Kiesw.). — Durch abstehend behaarte Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des cf sehr ausgezeichnet. Bräunlichgelb, die Halspartie meist braun, die Fühler, der Mund und die Beine röthlichgelb, beim c? die Hinterbrust und das Abdomen mit Ausnahme der Spitze schwärzlich oder schwarz. Der Kopf sehr fein chagrinirt, zwischen den Augen spärlich punktirt. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten 173. Gatt. Anthobium, 755 vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, sehr deutlich chagrinirt, sehr fein und weitläufig punktirt, neben dem Seitenrande hinten schräg niederge(irückt. Die Flügeldecken beim d^ dreimal so lang als der Halsschild, etwas kürzer als das Abdomen, hinten einzeln abgerundet, grob und dicht punktirt, beim $ viermal so lang als der Halsschild, einzeln stark zugespitzt, feiner und dichter punktirt. Beim (^ sämmtliche Schenkel stark verdickt und die Mittel- und Hinterschienen ziemlich stark gekrümmt. Long. 2 — 2*5 mm. In den Westalpen und in den Gebirgen von Südfrankreich. 31. Anthobium montivagum Heer Pn. Helv. I, 184; sordiduliim Kraatz 1013, Fauvel 48, Rey 363; sparsum cf Key 370; macropterum $ Key 373. — Bräun- lichgelb oder röthlichgelb, stets mit pechbrauner oder pechschwarzer Hinterbrust, meist auch die Halspartie, die Umgebung des Schildchens und die Spitze der Fühler bräunlich, beim cf das Abdomen schwarz mit röthlichgelber Spitze. Dunkle cf oft mit breiter, verloschen begrenzter Mittelbinde auf dem Halsschilde, in der Färbung an limbatum erinnernd , helle $ bis auf die schwärzliche Hinterbrust ganz gelb. Der Kopf sehr fein chagrinirt, zwischen den Augen fein und spärlich punktirt. Der Hals- schild deutlich schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, sehr deutlich chagrinirt, leicht fett glänzend, fein und weitläufig punktirt, an den Seiten hinten schräg niedergedrückt. Die Flügeldecken massig stark und ziemlich dicht punktirt, beim rf dreimal so lang als der Halsschild und etwas kürzer als das Abdomen, an der Spitze einzeln abgerundet, beim $ mehr als dreimal so lang als der Hals- schild, so lang oder etwas länger als das Abdomen, einzeln zugespitzt. Die Schenkel beim rf schwach verdickt, die Schienen gerade. Long. 2 — 2'3 mm. Westalpen, Jura, Vogesen, Rheinprovinz. Belgien. Selten. 32. Anthobium alpinum Heer Fn. Helv. I, 180, Fauvel 48, Rey 349; montanum Erichs. Gen. Spec. Staph. 897, Kraatz 1012, Rey 353; luteipenne Erichs. Gen. Spec. Staph. 898, Kraatz 1013; alpestre Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 491; sub- jectum Rey 352. — Schwarz, Kopf und Halsschild glanzlos, die Flügeldecken braun mit hellerer oder bräunlichgelber Spitze {montanum) oder bräunlichgelb mit brauner Wurzel {suhjedum) oder ganz bräunlichgelb {luteipenne), die Fühler, der Mund und die Beine, beim rf auch die Spitze des Abdomens röthlichgelb, die Spitze der Fühler gegen die Spitze mehr oder minder bräunlich oder schwärzlich. Kopf und Hals- schild ganz matt chagrinirt. Der Kopf ohne deutliche Scheitelgrübchen, sehr fein und spärlich erloschen punktirt, die Fühler mit viergliedriger Keule, ihr siebentes Glied kaum dicker als das sechste und wesentlich schmäler als das achte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, etwa um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, vor den Hinterecken bisweilen ein wenig ausgeschweift, flach gewölbt, in der Mitte mit schwacher Spur einer Mittelfurche, an den Seiten vor den Hinterecken schräg nieder- gedrückt, fein und sehr weitläufig punktirt. Die Flügeldecken massig stark und massig dicht, gegen die Spitze etwas schwächer punktirt, beim cf etwa dreimal so lang als der Halsschild, hinten gemeinschaftlich abgerundet, beim $ etwas länger, hinten zugespitzt. Beim cf die Schenkel schwach verdickt und die Schienen sehr schwach gekrümmt. Long. 2 — 2'5 mm. Ueber die Gebirge von Mitteleuropa ver- breitet. In der alpinen Region der Alpen sehr häufig. 33. Anthobium foveicolle Fauvel Bull. Soc. Linn. Normand. 2. ser. V, 1869, 18, Fauvel 47, Rey 361; cribrkoUe Baudi Berl. Ent. Zeitschr. 1869, 403. — Dem Anth. alprinum sehr nahe stehend, von demselben durch viel stärkere und weniger weitläufige Puoktirung des Kopfes und Halsschildes, im Allgemeinen etwas stärkere Punktirung der Flügeldecken, durch das Vorhandensein von zwei kleinen Scheitelgrübchen und namentlich durch das Vorhandensein von zwei sehr deutlichen Längseindrücken auf der Scheibe des Halsschildes verschieden. Die Sexualdifferenzen 48* 756 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIX. Trib. Proteinini. ähnlich wie bei alpinum, doch sind die Schenkel des cf etwas stärker verdickt. Long. 2'5 mm. Westalpen (Monte Rosa, Simplon etc.). 34. Anthobiuin angusticolle Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 47. — Durch sehr feine und dichte Punktirung der Flügeldecken ausgezeichnet. Schmal und ge- streckt, schwarz, ziemlich glänzend, die Flügeldecken bräunlichgelb, die Spitze des Abdomens braun, die Fühler mit Ausnahme der Keule, der Mund und die Beine gelb. Der Kopf klein, fein punktirt. Der Halsschild schmal, quer, mit gerundeten Seiten und sehr stumpfen Hinterecken, fein und dicht, in der Mitte weniger dicht punktirt. Die Flügeldecken sehr fein und dicht punktirt, beim cT dreimal so lang' als der Halsschild, an der Spitze stumpf abgerundet, beim $ das ganze Abdomen überdeckend, hinten divergirend und zugespitzt. Long. 1 • 7 mm. Alpes maritimes. (Ex Fauvel.) 35. Afithohium anale Erichs. Gen. Spec. Staph. 898, Kraatz 1011, Fauvel 45, ßey 358; nivale Heer Fn. Helv. I, 569; difßcile Kosh. Thiere Andalus. 87; longulmn Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1847, 78, Kraatz iÖ12, Motsch. Bull. Mose. 1857, IV, 491, Fauvel 46, Rey 360; rhododendri Motsch. ibid. 491; longmsculmn Gemm. Harold Cat. Col. Monach. II, 670. — Dem tniniitum ähnlich, von demselben durch klei- nere, schmälere Körperform und durch viel gröber und etwas weniger dicht punktirte. beim $ wie bei alpinum zugespitzte Flügeldecken verschieden. Schwarz, die Flügel- decken braun, meist mit hellerer Spitze, die Fühler, der Mund und die Beine, beim ,-?^ auch die Spitze des Abdomens gelbroth, die Fühler gegen die Spitze bisweilen schwärzlich. Kopf und Halsschild sehr deutlich chagrinirt, matt oder ziemlich glänzend. Der Kopf spärlich und mehr oder minder erloschen punktirt, mit zwei kleinen Scheitelgrübchen. Die Fühler mit schwach abgesetzter fünfgliedriger Keule, ihr siebentes Glied deut- lich breiter als das sechste und wenig oder kaum schmäler als das achte. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, anderthalbmal bis doppelt so breit als lang, an den Seiten vorn massig gerundet, nach hinten massig verengt, ziem- lich gewölbt, mit hinten schmal verflachten, hinter der Mitte meist grübchenförmig vertieften Seiten, auf der Scheibe bisweilen mit zwei sehr seichten Längseindrücken, fein und weitläufig punktirt. Die Flügeldecken grob und massig dicht, beim $ oft weniger grob und dichter punktirt, beim (f zweieinhalb- bis dreimal so lang als der Halsschild, hinten gemeinschaftlich abgerundet, beim V länger, die Spitze des Abdomens oft weit überragend {longulum), hinten ähnlich wie bei alpinum zu- gespitzt. Anthobinm longulum unterscheidet sich von anale nur durch längere, beim 9 die Hinterleibsspitze weit überragende Flügeldecken und ist mit demselben durch deutliche, an den gleichen Localitäten vorkommende Zwischenformen verbunden. Long. 1"5 — 2 "5 mm. Ueber die Pyrenäen, Alpen, Sudeten, Karpathen und über die Gebirge von Mittel- und Süddeutschland verbreitet. In den höheren Regionen der Alpen häufig. XXIX. Tribus. Proteinini. Proteiuini Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 641 (excl. Micropeplus), Gen. Spec. Staph. 1839,^ 901 (excl. Glyptoma, Micropeplus), Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856 — 1858, 1019. — Froteinitvs Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 78 (excl. Pseudopsis, Micro- jieplus). — Omaliina Subtrib. Proteiuides Thoms. Skand. Col. III, 1861, 217. — Protinini Fauvel Pn. gallo-rhen. III, 24. — Proteiniens 4- PhUobiens Muls. et Rey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 5e ser. T. VIII, 1875, 209, Ann. Soc. Lina. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 217, 253. — Protinini Leconte et Hörn Classificat. Col. North America 1883, 105. Kopf ohne Ocellen oder mit einem einzigen medianen Ocellus auf dem Scheitel. Vorderhüften quer walzenförmig, sehr wenig aus der Vorderbrust hervorragend. Die Trochanteren der Hinterbeine gross. Das Abdomen an der Ventralwurzel zwischen den Hinterhüften gekielt, die Ventralschiene des zweiten Abdominalringes rudimentär. Die Tarsen fünfgliedrig. Die Tribus enthält nur drei Gattungen. 174. Gatt. Proteinus. 757 1 Kopf auf dem Scheitel mit einem medianen Ocellus. Der Seitenrand der Stirn über der Fühlerwurzel in einen vorsprinj^^enden , durch einen Einschnitt vom Clypeus g-etrennten Lappen erweitert. Der Halsschild in der Mittellinie ge- furcht 176 Phlocobium. — Kopf ohne Ocellen. Der Seitenrand der Stirn über der Fühlerwurzel nicht lappenförmig erweitert 2 2 Halsschild ohne Mittelfurche, mit einfachen Hinterecken. 174 Proteinus, — Halsschild mit tiefer Mittelfurche und stumpfwinkelig oder rechtwinkelig aus- geschnittenen Hinterecken 175 Megartliriis. 174. Gatt. Proteiims. Latreille Precis Caract. Gen. Ins. 1796, 9, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 642, Gen. Spec. Staph. 902, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 78, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1022, Thoms. Skand. Col. III, 217, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 29 (Prothius), Muls. et Key Ann. Sog. Linn. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 218. Körper kurz, oval, leicht gewölbt. Der Kopf klein, kurz und breit, fast un- mittelbar hinter den ziemlich grossen, vorspringenden, vom Vorderrande des Hals- schildes kaum abgerückten Augen halsförmig eingeschnürt, zwischen den Augen breit, jederseits mit einem schwachen Schrägeindruck. Die Stirn jederseits innerhalb der Fühlerwurzel mit einem schwachen Eindruck. Der Clypeus von der Stirn nicht gesondert, vorn abgestutzt oder schwach gerundet. Die Fühler kurz, ihre zwei ersten Glieder verdickt, das zweite Glied viel kleiner und etwas schmäler als das erste, oblong, das dritte bis achte Glied klein, an Breite allmälig etwas zunehmend, das fünfte meist etwas grösser als das vierte und sechste, das neunte und zehnte Glied grösser als die vorhergehenden Glieder, mit dem kurz ovalen oder rundlichen End- gliede eine mehr oder minder abgesetzte Keule bildend. Die Oberlippe sehr kurz und breit, fein und spärlich bewimpert, am Vorderrande fast gerade abgestutzt und mit einem in der Mitte ausgebuchteten Hautsaume versehen. Die Mandibeln kurz und breit, innen ungezähnt, aber mit einem dicht bewimperten Hautsaume besetzt. Die Aussenlade der Maxillen aussen hornig, an der Spitze in einen kleinen, nach innen gekrümmten Haken ausgezogen, hinter demselben mit einigen Dornen besetzt, nach innen in einen breiten , häutigen . dreieckigen Lappen erweitert. Die Aussenlade ziemlich schmal, gegen die Spitze leicht erweitert, an der Spitze fein behaart. Die Kiefertaster ziemlich kurz, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite gross, gegen die Spitze sehr stark erweitert, verkehrt conisch, das dritte viel kleiner als das zweite, das Endglied fast so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen, schlank, gegen die Spitze kaum verschmälert. Das Kinn quer trapezförmig, an den Seiten leicht ausgebuchtet, am Vurderrande schwach gerundet. Die Zunge häutig, in der Mitte tief winkelig eingeschnitten. Die Lippentaster sehr kurz, die Zunge kaum überragend, ihre Glieder an Dicke abnehmend, das zweite Glied viel kürzer als das erste und dritte, das dritte oval. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, sehr stark quer, vorn gerundet verengt, mit fast rechtwinkeligen Hinterecken und sehr breit abgerundeten Vorderecken, an der Basis jederseits etwas ausgebuchtet. Das Schildchen freiliegend. Die Flügeldecken gross, die Hinterbrust weit überragend, länger oder so lang als zusammengenommen breit, hinten abgestutzt, an den Hinter- ecken abgerundet, mehr oder minder gewölbt, mit ziemlich breiten, scharf begrenzten Epipleuren. Das Abdomen kurz, hinten zugespitzt, mit breit aufgebogenen Seiten. Das erste Ventralsegment in der Mitte der Basis zwischen den Hinterhüften mit «inem kielförmigen Höckerchen. Beim (^ ist das sechste Ventralsegment an der Spitze mehr oder minder ausgerandet und lässt das siebente Ventralsegment hervortreten. Das Prosternum vor den Vorderhüften kurz, der Prosternalfortsatz zugespitzt. Die Epimeren der Vorderbrust schmal, mit den Epipleuren verschmolzen, innen gerade abgestutzt. Die Vorderbrust hinter den Vorderhüften in sehr grosser Ausdehnung häutig. Der Mesosternalfortsatz schmal und scharf zugespitzt, fast bis zum Hinter- 758 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIX. Trib. Proteinini. rande der Mittelhüften reichend. Das Metasternum sehr breit, am Hiiiterrande jederseits vor der Innenlamelle der Hinterhüften seicht ausgebuchtet. Die Epi- sternen der Hinterbrust ziemlich schmal, hinten zugespitzt. Die Epimereii nur hinten schmal hervortretend. Die Beine ziemlich kurz und stark. Die Schienen sehr fein pubescent. An den fünfgliederigen Tarsen das erste Glied verlängert, etwa sa lang als die zwei folgenden Glieder zusammengenommen, das zweite bis vierte Glied allmälig an Länge abnehmend, das Endglied etwas länger als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Beim cf sind die zwei ersten Glieder der Vordertarsen mehr oder minder erweitert. Von Chapuis und Candeze (Mem. Soc. Sc. Liege 1853, VIII, 402) wurde eine sicher der Gattung Proteimis und vermuthlich dem P. ovalis angehörige Larve, von Xambeu (Moeurs et Metam. d'Insect. 2™® Mem. in L'Echange 1892, pag. spec. 7 — 9) die Larve und Puppe von Proteimis limbatns Mäkl. beschrieben. Die Beschreibung der erstgenannten Larve sei hier wiedergegeben. Körper kaum zwei Linien lang, linear, fast cylindrisch, nach vorn und hinten leicht verengt, etwas niedergedrückt, spärlich mit langen, abstehenden Haaren besetzt, weisslich, der Kopf dunkler, die- Thoraxringe heller schmutziggelb. Der Kopf fast quadratisch , etwas schmäler als der Prothorax, fein schuppig sculptirt, jederseits unmittelbar hinter der Fühlerwurzel mit drei Ocellen. Der Clypeus mit der Stirn verschmolzen, am Vorderrande mit zwei kleinen Zähnchen. Die Fühler etwas innerhalb des Seitenrandes über der Basis der Mandibeln eingefügt, viergliedrig (wohl richtiger als dreigliedrig aufzufassen), ihr erstes Glied ziemlich gross, cylindrisch, das zweite ebenso lang, etwas zusammen- gedrückt, vorn mit einigen Wimperhaaren und mit einem dreieckigen Fortsatz, das dritte sehr kurz, cylindrisch, mit zwei Wimperhaaren besetzt, das vierte (wohl nur als abgesetzte Spitze des dritten aufzufassen) sehr dünn, borstenförmig , schwer erkennbar. Die Mandibeln massig lang, gekrümmt, an der Spitze undeutlich ge- spalten. Die Maxillen ziemlich entwickelt, in eine conische, sehr schlanke, zugespitzte, am Innenrande gezähnelte und bewimperte Lade ausgezogen. Die Kiefertaster ge- streckt, viergliedrig, ihre drei ersten Glieder fast von gleicher Länge, cylindrisch^ das vierte Glied etwas länger, gegen die Spitze verschmälert. Das Kinn klein, fleischig. Die Stipites der Lippentaster ziemlich entwickelt, miteinander ver- schmolzen. Die Lippentaster äusserst klein und dünn, zweigliedrig. Die Thoraxringe etwas breiter als der Kopf. Das Pronotum quer, glatt, schwach schuppig sculptirt (reticulirt?). Meso- und Metanotum fast wie die Dorsalsegmente des Abdomens ge- bildet. Diese mit queren, wenig ausgedehnten Rückenschildern. Das neunte Abdominal- segment sehr kurz. Die Cerci zweigliedrig, bewimpert, ihr erstes Glied fast dreimal so lang als das zweite, dieses sehr schlank. Das Analsegment nach unten gerichtet, conisch-röhrenförmig, als Nachschieber dienend. Die Stigmen normal. Die Beine- schlank. Die Larve wurde im December in einem faulenden Pilze gefunden und entwickelte sich nach einer Puppenruhe von einigen Wochen zu einem Proteinus, der in Folge unvollkommener Ausbildung nicht mit voller Sicherheit als P. ovalis zu erkennen war. Nach Xambeu lebt die Larve von P. limhatus unter faulenden Vegetabilien von kleinen Poduriden. Die von Xambeu beschriebene Nymphe von P. limhatus ist besonders durch lange, röthliche Bewimperung ausgezeichnet. Zwei lange, divergireude Wimpern befinden sich auf dem Kopfe, zwei sehr lange, an der Spitze nach innen gekrümmte und zwischen denselben zwei kürzere Wimperhaare am Hinterrande des Halsschildes. Der Seitenrand des Abdomens ist schmal abgesetzt. Jedes Abdominalsegment besitzt jederseits ein langes, nach aussen gekrümmtes, seit- liches Wimperhaar; je zwei lange Wimperhaare sind ausserdem auf dem ersten und auf den drei letzten Ventralsegmenten vorhanden. Ueberdies besitzt die Nymphe noch kurze Wimpern. Die artenarme Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region ver- breitet. Die Arten leben namentlich in faulenden Pilzen. 1 Halsschild kaum chagrinirt, glänzend 3 limhatus, - — Halsschild deutlich chagrinirt, glanzlos oder nur schwach glänzend 2 174. Gatt. Proteinus. 759 2 Flügeldecken ziemlich kräftig punktirt. Fühler bei ausgefärbten Stücken ganz dunkel oder nur ihr erstes Glied roth oder rothgelb. Long. 1'5 — 2*3 mm. 1 ovaliSf 2 brachypterus» — Flügeldecken fein oder sehr fein punktirt. Wenigstens die zwei ersten Fühler- glieder röthlichgelb oder gelbroth. Long. 1 — l-5mw. 4 ^nacfopterus, 5 atomarius, 1. Proteinus ovalis Steph. 111. Brit. V, 335, Fanvel 30; subsulcatus Steph, 1. c. 336; brevicollis Erichs. Gen. Spec. Staph. 903, Kraatz 1024, Fand. Mat. Cat. Grenier 1867, 168, Muls. et Key 220. — Schwach gewölbt, schwarz, der Hals- schild oft am Hinterrande röthlich, die Flügeldecken an den Schultern und am Hinterrande häufig braunroth, die Fühler ganz pechbraun oder nur ihr erstes Glied heller, die Beine röthlichgelb, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze häufig braun. Kopf und Halsschild deutlich chagrinirt, schwach glänzend. Die Fühler länger, ihre mittleren Glieder schlanker als bei den folgenden Arten. Der Halsschild sehr kurz und breit, mehr als zweieinhalbmal so breit als lang. Die Flügeldecken zweieinhalbmal so lang als der Halsschild, nach hinten deutlich erweitert, glänzend, kräftig und dicht punktirt, fein pubescent. Das Abdomen äusserst fein und ziemlich dicht punk- tulirt. Beim cf die ersten Glieder der Vordertarsen erweitert. Die Mittelschienen im basalen Drittel gekrümrat, in der Apicalhälfte am Innenrande dicht mit sehr kurzen Wimperhaaren besetzt. Von brachypterus durch bedeutendere durchschnittliche Grösse, flachere Körperform, längere und schlankere, in der Regel ganz dunkle Fühler, kräftiger und etwas dichter punktirte Flügeldecken und namentlich durch die Bildung der Mittelschienen des cf verschieden. Long. 2 — 2*3 mm. Mitteleuropa, westliches Mittelmeergebiet. Selten. 2. Proteinus brachypterus Fabr. Ent. Syst. I, 1, 235, Latreille Gen. Crust. Ins. 1, 1806, 298, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 642, Gen. Spec. Staph. 603, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 27, f. 135, Kraatz 1024, Thoms. Skand. Col. III, 217, Fand. Mat. Cat. Grenier 1867, 169, Fauvel 31, Muls. et Key 223; ovatus Gravh. Mon. 215; niyricornis Steph. 111. Brit. V, 336; nitidus Steph. ibid. 337; laevicollisReeT Pn. Helv. I. 180. — Ziemlich gewölbt, schwarz, der Halsschild meist in den Hinter- ecken oder am Hinterrande röthlich, die Flügeldecken pechschwarz oder pechbraun, das erste Fühlerglied und die Beine gelbroth. Kopf und Halsschild deutlich chagrinirt, wenig glänzend. Der Kopf jederseits zwischen den Augen mit einem schwachen Schräg- eindrucke. Die Fühler kurz, ihr viertes bis sechstes Glied klein, kugelig, das fünfte etwas grösser als das vierte und sechste, das siebente Glied wenig grösser als das fünfte , die zwei vorletzten Glieder viel breiter als die vorhergehenden , stark quer, das Endglied gross, an der Spitze abgerundet. Der Halsschild deutlich schmäler als die Flügeldecken, zweieinhalbmal so breit als lang, von der Basis bis über die Mitte fast gleichbreit, vorn gerundet verengt, leicht gewölbt, vor den rechtwinkeligen Hinterecken schräg niedergedrückt, sehr deutlich chagrinirt, äusserst fein und weit- läufig erloschen punktirt, sehr spärlich pubescent. Die Flügeldecken zweieinhalbmal so lang als der Halsschild, nach hinten schwach erweitert, leicht gewölbt, massig stark und dicht punktirt, fein pubescent. Das Abdomen äusserst fein und ziemlich dicht punktirt. Beim cf die zwei ersten Glieder der Vordertarsen erweitert, die Schienen einfach. Long. 1*5 — 2 mm. Europa, Mittelmeergebiet. In faulenden Pilzen sehr häufig. 3. Proteinus limbatus Maekl. Bull. Mose. 1852, II, 323, Fauvel 30, Muls. et Rey 225; crenulatus Fand. Mat. Cat. Gren. 1867, 169; Maeklinl Fauvel L'Ab. V, 1868, 494; ? atomarius var. oblongus Petri Verh. Mitth. Siebenbürg. Ver. Naturwiss. Hermannst., XLI. Jahrg. 1891, 22. — Durch kaum chagrinirten, glänzenden, weniger breiten Halsschild, dunkle Fühler und an der Wurzel gekrümmte Mittelschienen des cf ausgezeichnet. Oval, ziemlich gewölbt, glänzend schwarz, sehr fein, wenig dicht und wenig deutlich pubescent, das erste Fühlerglied bräunlich, die Beine gelb. Der Kopf kaum chagrinirt, mit zwei Schrägeindrücken. Der Halsschild schmäler 750 VIII. Familie. Slaphylinidae. — XXIX. Trib. Proteinini. als die Flügeldecken, um mebr als ein Drittel breiter als lang, an den Seiten fast gleich- massig gerundet, nur vor den rechtwinkeligen Hinterecken deutlich chagrinirt. Die Flügeldecken mehr als zweimal so lang als der Halsschild, nach hinten leicht erweitert, feiner und etwas dichter als bei brachypterus punktirt. Das Abdomen kurz zu- gespitzt, erloschen punktulirt. Beim cf die zwei ersten Glieder der Vordertarsen schwach erweitert, die Mittelschienen an der Basis gekrümmt, in der Apicalhälfte innen fein gekerbt und bewimpert. Long, l'b mm. Prankreich, Piemont, Corsica, ? Siebenbürgen, Caucasus, Nordamerika. (Ex Mulsant et Rej.) 4. JProteinus macropterus Gyllh. Ins. Suec. II, 209, Erichs. Kf. Mk. Branbdg. I, 643, Gen. Spec. Staph. 903, Kraatz 1025, Thoms. Skand. Col. III, 217, Fand. Mat. Cat. Grenier 1867, 169, Fauvel 31, Muls. et Rey 227; — vai: fallax Muls. et Rey 230. — In der Grösse zwischen braclnjptenis und atomarins in der Mitte stehend, von beiden durch die Bildung der Mittel- und Hinterschienen des cf leicht zu unterscheiden. Die Fühler etwas kürzer als bei brachypterus, ihre zwei ersten Glieder gelbroth, bisweilen auch die mittleren Fühlerglieder bräunlichroth oder gelb- roth (var. fallax). Der Halsschild an den Seiten stärker gerundet und nach vorn mehr verengt als bei brachypterus, vor den rechtwinkeligen Hinterecken nicht oder kaum niedergedrückt. Die Flügeldecken etwa zweieinhalbmal so lang als der Hals- schild, fast gleichbreit, an den Seiten leicht gerundet, gewölbter und wesentlich feiner und dichter als bei brachijpterus punktirt. Beim cf die zwei ersten Glieder der Vordertarsen schwach erweitert, die Mittelschienen gekrümmt, die Hinter- schienen am Innenrande in der Mitte ausgebuchtet, gegen die Spitze fein und dicht bewimpert. Long. 1"2 — X-bmm. Nord- und Mitteleuropa. Viel seltener als brachy- pterus. 5. JProteinus atomarius Erichs. Gen. Spec. Staph. 904, Kraatz 1025, Thoms. Skaud. Col. III. 218, Fand. Mat. Cat. Grenier 1867, 169, Muls. et Rey 230; Olivieri Saulcy Bull. Ac. Hippone XI, 1866, 51 ; parvulus Leconte Smith. Miscell. Coli. VI, 1867, 58; clavkornis Fauvel 31. — Die kleinste Art der Gattung, von macropterus durch geringere Grösse, flachere Oberseite, kürzere, gegen die Spitze viel starker verdickte Fühler, kaum erweiterte Vordertarsen und einfache Mittel- und Hinterschienen des c;^ verschieden. Die Fühler röthlichgelb, mit schwärzlicher, sehr ki'äftiger Keule. Der Halsschild ist an den Seiten etwas weniger gerundet, die Flügeldecken sind nicht ganz so dicht wie bei macropterus punktirt. Long. 1 bis 1 -2 wm. Europa, Mittelmeergebiet, Nordamerika. Nicht häufig. 175. Gatt. Megarthrus. (Steph. 111. ßrit. V, 1832, 330, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 643), Gen. Spec. Staph. 904, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 79, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1026, Thoms. Skand. Col. III, 218, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 25, Muls. et Rey Ann. Soc. Linn., Lyon T. XXV, Ann. 1878, 232, Durch die breite, ziemlich depresse Körperform, die ausgeschnittenen Hinter- ecken und die tiefe Mittelfurche des Halsschildes habituell sehr ausgezeichnet und sehr leicht kenntlich. Der Kopf ziemlich klein, fast unmittelbar hinter den grossen, stark vorspringenden Augen stark halsförmig eingeschnürt, zwischen den Augen breit und jederseits schräg eingedrückt. Der Clypeus mit der Stirn verwachsen, vorn abgerundet. Die Fühler ziemlich kurz, vom dritten Gliede an dünn und schlank, i^re zwei ersten Glieder dick, das erste gegen die Spitze keulig verdickt, das zweite schmäler und viel kürzer als das erste, aber mehr als doppelt so dick als das dritte, oblong, das dritte und vierte Glied schlank, die folgenden Glieder bis zum zehnten kürzer, gleichlang und gleichdick oder etwas an Länge abnehmend oder an Dicke zunehmend, das Endglied oft etwas grösser, oblong oder oval. Die Oberlippe quer, am Vorderrande mit einem fein bewimperten, ziemlich breiten, in der Mitte etwas ausgebuchteten Hautsaume besetzt. Die Mandibeln kurz und breit, innen un- gezähnt. Der schmale hornige Aussenrand der Innenlade der Maxillen endigt an 175. Gatt. Megarthrus. 761 der Spitze in einen nach innen gekrümmten Haken, die gerundet erweiterte häutige Partie ist am Innenrande fein bewimpert. Die Aussenlade ist breit und am Aussen- rande hinter der abgestutzten, fein bewimperten Spitze etwas ausgebuchtet. Das zweite Glied der Kiefertaster gegen die Spitze sehr stark erweitert und leicht ge- krümmt, das dritte schmäler und viel kürzer, fast cylindrisch, das Endglied fast so lang als das zweite und dritte Glied zusammengenommen, viel schmäler als das dritte, gegen die Spitze massig verschmälert. Das Kinn ziemlich gross, quer trapez- förmig, vorn abgestutzt, an den Seiten leicht ausgebuchtet. Die häutige Zunge durch einen dreieckigen Einschnitt zweilappig. Die Lippentaster ziemlich kurz, ihre zwei ersten Glieder fast gleich breit, das zweite aber kaum halb so lang als das erste, das Endglied etwas schmäler und fast doppelt so lang als das zweite, stumpf zugespitzt. Der Halsschild quer, so breit oder fast so breit als die Flügeldecken, nach vorn leicht verengt, in den Hinterecken mit einem stumpfwinkeligen oder scharf rechtwinkeligen Ausschnitt, vorn abgestutzt oder leicht ausgerandet, in der Mittellinie tief gefurcht, innerhalb des Seitenrandes breit eingedrückt. Das Schild- chen freiliegend. Die Flügeldecken die Hinterbrust nur massig überragend, hinten abgestutzt, an den Hinterecken abgerundet, leicht gewölbt, innerhalb der scharfen Seitenrandkante der Länge nach eingedrückt, ihre Epipleuren stark umgeschlagen, breit, hinten rasch zugespitzt verengt. Das Abdomen kurz und breit, mit breit auf- gebogenen Seiten, hinten zugespitzt. Beim cf' ist das sechste Ventralsegment hinten tief ausgerandet. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich kurz, der Prosfcer- nalfortsatz scharf zugespitzt. Die mit den breiten Epipleuren verschmolzenen, drei- eckig zugespitzten Epimeren der Vorderbrust durch eine breite Spalte vom Prosternum getrennt, die Trochanteren der Vorderhüften daher freiliegend. Das Mesosternum in der Mittellinie fein gekielt, der Mesosternalfortsatz zugespitzt, bis über die Mitte der Mittelhüften reichend. Das Metasternum sehr breit und ziemlich kurz, am Hinterrande vor der Innenlamelle der Hinterhüften jederseits leicht ausgebuchtet, zwischen den Hinterhüften in eine kurze Spitze ausgezogen. Die Episternen der Hinterbrust schmal, hinten zugespitzt, die Epimeren hinten mehr oder minder her- vortretend. Die Beine ziemlich kurz. Die Schienen fein behaart. Die Tarsen deutlich fünfgliedrig, ihr erstes Glied kürzer als die zwei folgenden Glieder zusammen- genommen, das zweite bis vierte Glied kurz, an Länge allmälig abnehmend, zu- sammengenommen etwa so lang als das Endglied. Von Key (Ann. Soc. Linn. Lyon XXXIII, Ann. 1886, 156, Sep. Essai d'etud. sur cert. larv. de Coleopt. 1887, 26) wurde die Beschreibung einer sehr fraglich dem Megar- thrus afßnis angehörigen Larve gegeben. Dieselbe ist l'ö wm lang, oval-oblong, un- deutlich bewimpert, glänzend blass braun, mit hellem Hinterrande der Abdorainal- segmente und einer hellen Mittellinie auf den Thoraxsegmenten und den zwei ersten Segmenten des Abdomens. Die Cerci zweigliedrig, ihr erstes Glied gestreckt und fast cylindrisch, das zweite kaum länger, sehr dünn, blass und durchschimmernd, an der Spitze mit einem kurzen Wimperhaare. Das Analsegment dick, kurz, das erste Glied der Cerci etwas überragend. Die Larve ist gewölbter als die Oxytelinenlarven. Nach Westwood (Introduct. modern classificat. Ins. I, 1839, 365, Note) hat Smith eine Megarthrus-Art als Feind von Saperda populnea beobachtet. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region verbreitet und durch zwei Arten auch in Guatemala vertreten. Die Arten leben unter faulenden Vegetabilien, unter nassem, faulendem Heu, unter Moos und abgefallenem Laub, in Pilzen, unter Baumrinden und am ausfliessenden Saft von Bäumen. 1 Fühler ganz dunkel, an der Wurzel nicht oder nur wenig heller 2 — Wenigstens das erste Fühlerglied gelbroth oder röthlichgelb 3 2 Halsschild etwas mehr als doppelt so breit als lang, vom Ausschnitt der Hinterecken nach vorn in continuirlich gekrümmter Curve verengt. Hinter- schienen des cf am Innenrande gegen die Spitze mit kurzen, schwarzen Börstchen dicht besetzt 1 depressus. 762 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIX. Trib. Proteinini. — Halsschild mindestens zweieinhalbmal so breit als lang, in der Mitte der Seiten mehr oder minder winkelig. Die Hinterschienen des cf am Innenrande gegen die Spitze ohne schwarze Börstchen. 2 affiniSf 3 sinuatocollis. 3 Körper schwarz, die Seiten des Halsschildes und die Spitze des Abdomens, oft auch die Flügeldecken braunroth 4 denficollis, 5 nitidulus. — Körper gelbroth, nur der Kopf schwarz 6 hemipterus. 1. Megarthrus depressus Payk. Mon. Staph. 70, Erichs. Kf. Mk. Brdbg. I, 644, Gen. Spec. Staph. 905, Kraatz 1027, Thoms. Skand. Col. III, 218, Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 70, pl. 2, f. 7, Fauvel 26. Muls. et Key 235; macropterus Gravh. Mon. 215; emarginatus Steph. 111. Brit. V, 332; jmsillns Steph. 1. c. 333. — Ziemlich glänzend, schwarz, fein und wenig dicht pubescent, die Flügeldecken bisweilen braun, die Beine braunroth, die Schenkel meist mit Ausnahme der Spitze pechbraun oder schwäizlich. Der Kopf äusserst fein chagrinirt, sehr fein und ziemlich weit- läufig rauh punktirt. mit zwei ziemlich scharfen, nach hinten convergirenden Schräg- furchen. Der Halsschild etwa doppelt so breit als lang, von den mehr oder minder stumpfwinkelig ausgeschnittenen Hinterecken nach vorn in fast gleichmässiger Curve verengt, in der Mitte ziemlich gewölbt, an den Seiten massig breit eingedrückt, massig stark, dicht und rauh punktirt. Die Flügeldecken um mehr als die Hälfte länger als der Halsschild; etwas stärker als dieser, dicht und rauh punktirt. Das Abdomen äusserst fein und ziemlich dicht punktulirt. Beim c^ die Hinter- schenkel leicht verdickt, die Hinterschienen leicht gekrümmt, am Innenrande vor der Mitte leicht ausgebuchtet, gegen die Spitze dicht mit kurzen schwarzen Borsten- haaren besetzt. Long. 2-2 — 2-8 mm. lieber den grössten Theil von Europa ver- breitet. Ziemlich selten. 2. Megarthrus affinis Mill. Verh. zool. bot. Vor. Wien, II, 1852, 28, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1868, 350, Fauvel 27, Muls. et ßey 240; sinuatocollis Kraatz 1029; Belleimjei Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 69, pl. 2, f. 6. — Dem sinuatocollis sehr ähnlich, von demselben durch etwas gestrecktere, weniger breite Körperform, in grösserer Ausdehnung braunrothe, in der Mitte nur sehr schwach winkelige Seiten des Halsschildes, deutlich längere, viel weniger grob und sehr dicht punk- tirte Flügeldecken und durch viel dichtere Punktirung des Abdomens verschieden. Long. 2'3 — 2*5 mm. Mitteleuropa, Mitteimeergebiet. Viel seltener als sinuatocollis. 3. MegartiM'us sinuatocollis Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 493, Erichs. Gen. Spec. Staph. 905, Thoms. Skand. Col. III, 218, Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 70, pl. 2, f. 8, Kraatz Berl. Ent. Zeitschr. 1868, 349, Fauvel 28, Muls. et Key 243; — var. nigrinus J. Sahlbg. Enum. Col. Brach. Fenn. 1876, 225. — Schwarz, die Spitze des Abdomens, oft auch die Seiten des Halsschildes rothbraun, die Beine rostroth. Der Kopf ziemlich matt chagrinirt, fein, seicht und weitläufig runzelig, mit zwei nach hinten convergirenden Schrägeindrücken. Der Halsschild wenigstens zweieinhalbraal so breit als lang, mit stark ausgeschnittenen Hinterecken, in der Mitte der Seiten in einen vorspringenden Winkel erweitert, zwischen diesem und dem Ausschnitt der Hinterecken deutlich, vor der Mitte meist nur undeutlich aus- gebuchtet, in der Mitte ziemlich gewölbt, an den Seiten breit eingedrückt, kräftig und dicht rauhrunzelig punktirt. Die Flügeldecken kaum doppelt so lang als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, kräftig und dicht rauhrunzelig punktirt. Das Abdomen fein und ziemlich weitläufig punktirt. Beim cf die Mittel- und Hinter- schienen leicht gekrümmt. Auf kleine Stücke mit ganz schwarzem Halsschild ist var. nigrinus aufgestellt. Long. 2—2-8 wm. Ueber den grössten Theil der palae- arctischen Region und über Nordamerika verbreitet. Häufig. 4. Megarthrus deriticollis Beck Beitr. 26, t. 7, f. 40, Erichs. Gen. Spec. Staph. 906, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 28, f. 136, Kraatz 1030, Thoms. Skand. Col. Ill, 219, Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 70. pl. 2, f. 5, Fauvel 28, Muls. et Rey 246; rufescens Steph. 111. Brit. V, 331, pl. 27, f. 5; afßnis Steph. 1. c. 333; 175. Gatt. Megarthi-us. 763 marglnicollis Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 492, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 644. — Pechschwarz oder pechbraun, die Seiten des Halsschildes und die Spitze des Abdo- mens, oft auch die Flügeldecken braunroth, das erste Fühlerglied und die Beine rost- roth oder gelbroth. Der Kopf fein runzelig punktirt, mit schmal, aber deutlich auf- gebogenem Seiten- und Vorderrande des Clypeus, in der Mitte gewölbt oder stumpf gekielt, jedorseits breit eingedrückt. Der Halsschild wenigstens zweieinhalbmal so breit als lang, mit scharf rechtwinkelig ausgeschnittenen Hinterecken, in der Mitte der Seiten sehr schwach oder kaum winkelig, in der Mitte leicht gewölbt, an den Seiten breit eingedrückt, massig stark, sehr dicht rauhrunzelig punktirt. Das Schild- chen mit deutlicher Mittelfurche. Die Flügeldecken um mehr als die Hälfte länger als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, kräftig, sehr dicht und rauh punk- tirt. Das Abdomen fein, sehr dicht und rauh punktirt. Beim cf die Vorder- und Mittelschenkel massig, die Hinterschenkel sehr stark verdickt, die letzteren in der Mitte des Innenrandes ausgebiichtet. Die Trochanteren der Hinterbeine sehr gross, an der Spitze in einen kurzen Zahn ausgezogen. Die Mittelschienen bis zur Spitze gleichniässig gekrümmt. Die Hinterschienen an der Basis knieförmig gebogen, von der Biegung bis über die Mitte massig nach innen erweitert, im apicalen Drittel gegen die Spitze verengt, an der Spitze in einen starken, einwärts gekrümmten Haken ausgezogen. Long. 2-5 — 2*8 mm. Nord- und Mitteleuropa, Kleinasien. Nicht häufig. 5. Megarthrus nitidiilus Kraatz 1028, Fauvel 27, Muls. et ßey 248. — In der Färbung mit denticoUis übereinstimmend, von demselben durch breitere, ge- drungenere Körperform, kaum aufgebogenen Vorderrand des Clypeus, nicht gekielten Scheitel, sehr stark und scharf zahnförmig nach aussen vorspringende Basalecken des Halsschildes, gröber und weniger dicht punktirte Flügeldecken, viel weniger dichte Punktirung des Abdomens und durch die männlichen Sexualcharaktere ver- schieden. An den Fühlern das erste oder auch das zweite und dritte Glied gelbroth. Beim cf die Schenkel kaum verdickt, die Trochanteren der Hinterbeine einfach, die Mittelschienen leicht gekrümmt, die Hinterschienen hinter dem basalen Drittel nach innen in einen Zahn erweitert, in der Mitte innen stark bogenförmig ausgeschnitten und gekerbt. Long. 2o — 2 b mm. Deutschland, Oesterreich, Polen. Sehr selten. 6. Megarthrus hemipterus Illig. Schneid. Mag. V, 597, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 645, Gen. Spec. Staph. 906. Kraatz 1031, Thoms. Skand. Col. III, 219, Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 70, pl. 2, f. 9, Fauvel 28, Muls. et Eey 249; depressus var. c Gyllh. Ins. Suec. III, 699; melanoce2)halus Oliv. Ent. III, 42, 38, pl. 4, f. 32; nüiduloides Boisd. Lac. Fn. Ent. Paris I, 493. — Von allen übrigen Arten durch die Färbung leicht zu unterscheiden. Rostroth, der Kopf mit Ausnahme der Mundtheile schwarz, die Fühler gegen die Spitze bräunlich oder schwärzlich. Der Kopf dicht runzelig punktirt, jederseits eingedrückt, mit mehr oder minder deutlich auf- gebogenem Vorderrande des Clypeus. Der Halsschild mindestens zweieinhalbmal so breit als lang, mit scharf zahnförmig vorspringenden Basalecken, in der Mitte der Seiten nicht oder nur sehr schwach winkelig, an den Seiten sehr breit eingedrückt, massig fein und sehr dicht runzelig punktirt. Die Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, nach hinten etwas erweitert, stark, tief und rauh punktirt. Das Abdomen fein, dicht und rauh punktirt. Beim c^ die Mittelschienen in der Basal- partie leicht gekrümmt, die Trochanteren der Hinterbeine in der Mitte des Innen- randes schwach gezähnt, die Hinterschenkel schwach verdickt, die Hinterschienen innen vor der Mitte in einen starken Zahn erweitert, in der Mitte sehr tief bogen- förmig ausgeschnitten. Long. 2*5 — 2*8 mm. lieber den grössten Theil von Europa verbreitet. Häufig. 764 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXIX. Trib. Proteinini. 176. Gatt. PhloeobiuTii. (Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 492) Erichs. Gen. Spec. Staph. 907, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 80, Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1032, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 24, Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXV, Ann. 1878, 254. Syn. Metopsia Wollast. Ins. Maderens. 1854, 616. Habituell der Gattung Megarthrus sehr nahe stehend, durch die Kopfbildung und durch das Vorhandensein eines medianen Ocellus auf dem Scheitel sehr aus- gezeichnet. Der Kopf mit grossem, quer trapezfiirmigem, mit der Stirn verschmol- zenem Clypeus und langen, gegen die eingeschnürte Wurzel stark convergirenden Schläfen. Die Stirn ist vor den massig grossen, vorspringenden Augen, über der Fühlerwurzel in einen kurzen abgerundeten Lappen erweitert, der hinter dem Seiten- rande des Clypeus einen Vorsprung bildet. Auf dem Scheitel befindet sich ein ein- ziger Ocellus. Die Fühler sind ziemlich kurz und schlank, ihre zwei ersten Glieder sind massig verdickt, das erste an der Wurzel dünn, dann massig stark keulig verdickt, das zweite schmäler als das erste, oblong, das dritte so lang, aber viel schlanker als das zweite, ziemlich dünn und gestreckt, das vierte bis zehnte Glied kürzer, ziemlich gleichlang, an Dicke etwas zunehmend, das neunte und zehnte deutlich dicker als die vorhergehenden, mit dem Endgliede eine schwach abgesetzte dreigliedrige Keule bildend, das Endglied oblong, stumpf zugespitzt. Die Oberlippe vom Clypeus überdeckt, quer, am Vorderrande mit einer bewimperten Membran be- setzt. Die Mandibeln kurz, unbewehrt. am Aussenrande gegen die Spitze mit langen. feinen, nach vorn gerichteten Wiraperhaaren besetzt, am Innenrande hinter der Spitze mit einem Wimperbüschel. Die Innenlade der Maxillen ähnlich wie bei Me- garthrus gebildet, doch ist ihre hornige Aussenpartie breiter, die behaarte häutige Innenpartie schmäler. Die erstere endet in einen sehr dünnen, gekrümmten Haken, hinter dem noch einige feine Zähne erkennbar sind. Die Aussenlade ist sehr eigen- thümlich gebildet. Die häutige Apicalpartie derselben ist gross, nach vorn sehr stark dreieckig erweitert, am Vorderrande breit ausgebuchtet, vorn und innen mit nach vorn gerichteten, an der in einen Fortsatz ausgezogenen Aussenecke mit langen, divergirenden Haaren besetzt. An den Kiefertastern das zweite Glied an der Wurzel dünn, dann birnförmig verdickt, das dritte Glied viel kürzer und schmäler als das zweite, fast cylindrisch. das Endglied schmäler und fast doppelt so lang als das dritte, gegen die Spitze sanft verschmälert. Das Kinn gross, trapezförmig, an der Basis wenig breiter als lang, am Vorderrande bogenförmig gerundet. Die häutige Zunge durch einen dreieckigen Einschnitt zweilappig. Die Lippentaster sehr klein, die Zunge wenig überragend, ihr zweites Glied kürzer als das erste, das Endglied länger und schmäler als das zweite. Der Halsschild quer, so breit als die Flügel- decken, nach vorn leicht verengt, am Vorderrande jederseits kaum ausgebuchtet, in den Hinterecken mit einem weit nach innen reichenden, aber sehr kurzen Aus- schnitt, der oft nur durch ein ziemlich weit nach innen gerücktes Zähnchen an- gedeutet wird. Die Scheibe des Halsschildes in der Mitte gewölbt, an den Seiten breit eingedrückt und verflacht, in der Mittellinie gefurcht. Flügeldecken, Abdomen und Brust ähnlich wie bei Megarthrus gebildet, doch reichen die Epimeren der Vorderbrust nur wenig weit nach innen. Auch die Beine ähnlich wie bei Megarthrus. Die vier ersten Tarsalglieder sind kurz und nehmen allmälig etwas an Länge ab, das Endglied ist fast so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist durch je eine Art in Europa, auf Madeira und Tenerife vertreten. 1. Phloeohiuni clypeatuni Müll. Germ. Mag. IV, 204, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. 1, 646, Gen. Spec. Staph. 907, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 28, f. 137, Kraatz 1033, Fauvel 25, Muls. et Rey 256; retusum Steph. 111. Brit. V, 331; Havum Steph. l. c. 331; corticale Boisd. Lacord. Fn. Ent. Paris I, 494. — Oblong, ziemlich gewölbt, kurz und spärlich behaart, röthlichgelb oder bräunlichgelb, der Kopf und die Scheibe des Halsschildes meist dunkler, die Fühler pechbraun oder pechschwarz mit röthlichgelber Spitze. Der Kopf wenig schmäler als der Halsschild, ziemlich 176. Gatt. Phloeobium. 765 grob und dicht runzelig' puiiktirt, mit grossem, quer trapezförmigem, am auf- gebogenen Vorderrande ausgebuchtetem, quer eingedrücktem Clypeus. Der Halsschild mehr als zweieinhalbmal so breit als lang, so breit als die Flügeldecken, an den Seiten sehr wenig gerundet, nach vorn leicht verengt, in den Hinterecken mit einem weit nach innen reichenden, sehr kurzen Ausschnitt oder nur undeutlich aus- geschnitten, aber mit einem deutlichen, weit nach innen gerückten Basalzähnchen, an den Seiten undeutlich gekerbt, in der Mitte stark gewölbt, gegen die Seiten breit verflacht und eingedrückt, grob und dicht runzelig punktirt. Die Flügeldecken mehr als doppelt so lang als der Halsschild, so lang als zusammengenommen breit, stark gewölbt, grob, tief und dicht punktirt. Das Abdomen massig dicht und sehr rauh punktirt. Beim (^ das sechste Ventralsegment mit glatter Mittelfurche, an der Spitze winkelig ausgerandet, die Mittel- und Hinterschenkel sehr schwach verdickt, die Mittel- und Hinterschienen leicht gekrümmt. Long. 2'5— 2"7 mm. Mittel- und Südeuropa. Unter abgefallenem Laub, unter Moos, unter Baumrinden. Nicht häufig. XII. Subfamilie. Mi c r opepl in ae. Micropeplida Heer Fn. Helv. I, 1838—1841, 169. — Micropeplini Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1856—1858, 1049. — Micropeplidae Thoms. Skand. Col. I, 1859, 71, IV, 1862, 194. — Micropeplidae Leconte Classificat. Col. North Aineric. I, 1862, 72. — Micro- peplidae Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 1872, 8. — Micro peplides Muls. et Eey Ann. Soc. d'Agric. Lyon 5. ser. T. VIII, 1875, 205, Rey Ann Soc. Linn. Lyon, T. XXX, Ann. 1883, 153. — Micropeplinae Leconte und Hörn. Classiflc. Col. North America 1883, 106. — Micro- peplinae Sharp Biologia Centrali-Americana Vol. I, pt. 2, 1882-1887, 747. Der Kopf unter den Augen, der Prothorax zwischen den Epipleuren und dem Prosternum mit einer tiefen Furche zur Aufnahme der Fühler. Die Fühler vor den Augen unter dem sehr schwach vorspringenden Seitenrande der Stirn eingefügt^ neungliedrig, mit grossem, kugeligem Endgliede. Die Flügeldecken die drei ersten Dorsalsegmente des Ab- domens überdeckend. Die Hüften sämmtlich klein, kaum vortretend. Die Vorderhüften quer walzenförmig, die Mittelhüften conisch oval, breit getrennt, die Hinterhüften sehr kurz, quer conisch, gleichfalls breit getrennt. Die Ventralschiene des zweiten Abdominal- ringes fehlt, das erste Ventralsegment bildet zwischen den Hinterhüften einen breiten , vorn abgestutzten Fortsatz. Die Tarsen dreigliedrig. Die Larven mit mächtig entwickelten, voll- ständig verhornten , seitlich in Fortsätze ausgezo- genen Kückenschildern des Thorax und Abdomens. (Vergl. Fig. 34.) Die Gattung Micropeplus, welche von Erichson und nach ihm noch von Jacquelin Duval mit den Proteininen verbunden wurde, differirt durch das Vorhandensein von Fühlerfurchen auf der Unterseite des Kopfes und der Vorderbrust so wesentlich von allen übrigen Staphyliniden, dass sie von Thomson aus der Eeihe der Staphyliniden entfernt und in eine eigene Familie seiner Stirps Nitidulariae gestellt wurde. Auch Lubbock (Transact. Entom. Soc. Loud. 1868, 276) glaubt nach der Larve Micropeplus eher unter die Nitiduliden als unter die Staphyliniden stellen zu dürfen. Es stimmt aber die Micropeplus- Larve in der Bildung des neunten Dorsalsegmentes des Abdomens viel mehr mit den Larven der Staphyliniden als mit jenen der Nitiduliden überein und auch ihre aller- Fig. 34. Larve von Micrupeplus stuphylinoides. Nach Lubbock. 76G VIII. Familie. Staphylinidae. — XXX. Trib. Micropeplini. dings sehr merkwürdige Körperform scheint mir nicht gegen die Staphylinidennatur von Micropeplus zu sprechen. (Vergl. die Larve von Synlomium, Fig. 32, pag. 680). In der Folge wurden auch die Micropeplinen von Fauvel, Mulsant et Eey, Leconte und Hörn wieder als Staphyliniden betrachtet, aber allen übrigen Staphyliniden als gleichwerthige systematische Kategorie gegenübergestellt. Sharp (Biologia Centrali- Americana) betrachtet nach dem Vorgange von Heer und Kraatz die Micropeplinen wieder als eine den übrigen Subfamilien der Staphyliniden gleichwerthige Subfamilie und ich schliesse mich dieser Auffassung an, da die Micropeplinen in unzweifelhaft naher Verwandtschaft zu den Proteininen stehen und nur durch das Vorhandensein der Fühlerfurchen von allen übrigen Staphyliniden scharf zu trennen sind. Die Pühler- bildung und der Bau der Hüften ist bei den übrigen Staphyliniden sehr variabel. Die Vorderhüften sind bei Micropeplus ähnlich gebaut wie bei den Proteininen. Die eigenthüraliche Fühlerbildung von Microp>epliis ist unter der Annahme, dass das grosse kugelige Endglied durch Verschmelzung von drei Gliedern gebildet ist, nicht funda- mental von der Pühlerbildung der anderen Staphyliniden verschieden. Zudem besitzt die merkwürdige südamerikanische Gattung Turellus Sharp (Transact. Entom. Soc. London 1876, 423) gleichfalls neungliedrige, wie es scheint, ähnlich wie bei Micro- peplus gebildete Fühler. Wohl aus diesem Grunde wurde Turellvs von Duvivier (Enum. Staph. decrits depuis la publ. Cat. Gemm. Harold in Ann. Soc. Entom. Belg. T. XXVIl, 1883, 206) unter die Micropeplinen gestellt. Diese Gattung scheint aber nach dem Bau der Vorderbrust und der Vorderhüften zu den Piestinen zu gehören, durch gezähnelte Oberlippe und viergliedrige Tarsen aber auch zu den Euaesthetinen in Beziehung zu stehen. XXX. Tribus. Micropeplini. Mit den Charakteren der ünterfamilie. Hieher Micropeplus und die nord- amerikanische Gattung Kalissus Leconte (Transact. Am. Ent. Soc. Vol. V, 1874, 50). Bei Kalissus ist auf den Flügeldecken nur eine schwache, von zwei gegen die Basis convergirenden Streifen eingeschlossene Eippe vorhanden. Kopf, Halsschild und Ab- domen zeigen keine Rippen. Das Abdomen ist an den Seiten ungerandet. 177. Gatt, aiicropeplus. Latreille Gen. Crust. Ins. IV, 1809, 377, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 646, Gen. Spee. Staph. 911, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 82, Kraatz Naturg. Ins. Deutsehl. II. 1050, Thoms. Skand. Col. IV, 195, Fauvel Fn. gallo-rhen. III, 8, Key Ann. Soc. Linn. Lyon, T. XXX, Ann. 1883, 153. E. Eeitter Uebersicht der Arten der Gattung Micropeplus in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1885, 365—367. Körper oblong oder oval, hinten zugespitzt, massig gewölbt. Der Kopf bis an die massig grossen, halbkugeligen, ziemlich vorspringenden Augen in den Halsschild zurückgezogen, vor den Augen dreieckig verengt, unter den Augen mit einer Fühler- furche. Die Stirn zwischen den Augen sehr breit, der ziemlich grosse Clypeus von der Stirn durch eine gerade oder bogenförmige Quernaht gesondert, vorn abgestutzt oder stumpf abgerundet, bei den cf einiger Arten mit einem vorspringenden Mittelzähnchen. Die Fühler kurz, neungliedrig. Ihr erstes Glied kräftig, an der Wurzel dünn und stark gekrümmt, dann stark keulig verdickt, das zweite weniger dick als das erste, oblong, das dritte bis sechste Glied viel schlanker als das zweite, an Länge allmälig abnehmend , das siebente und achte Glied breiter als die vorhergehenden Glieder, kurz, das Endglied sehr gross, kugelig. Die Oberlippe ganz verhornt, quer, nach vorn verengt , vorn abgestutzt, an den Vorderecken abgerundet. Die Mandibeln ziemlich klein, in der Basalpartie nach innen stark gerundet erweitert, von der Mitte gegen die Spitze schlank , an der Spitze sehr deutlich in zwei kurze Zähne gespalten. Die Innenlade der Maxillen klein , an der Spitze in einen kleinen, ge- krümmten Haken endigend, hinter demselben innen mit einigen undeutlichen Zähnchen. Die Aussenlade viel länger, an der Spitze dicht behaart. An den Kiefertastern das 177. Gatt. Micropeplus. 767 erste Glied sehr klein, das zweite sehr stark angeschwollen, birnförmig, das dritte viel schmäler als das zweite, kurz und quer, das Endglied doppelt so lang als das dritte, conisch, mit stumpfer Spitze. Das Kinn sehr eigenthümlich gebildet, quer, vor der Mitte sehr stark eingeschnürt, dann wieder erweitert, am abgestutzten oder leicht gerundeten Vorderrande um ein Viertel schmäler als an der Basis. Die häutige Zunge kurz, vorn abgestutzt. Die Lippentaster sehr kurz und breit, ihre Glieder stark quer, das Endglied mit häutiger Spitze. Der Halsschild eng an die Flügel- decken anschliessend, an der Basis etwa so breit als die Wurzel derselben, nach vorn verengt, am Vorder- und Hinterrande jederseits ausgebuchtet, auf der gewölbten Mitte der Scheibe und innerhalb der stark aufgebogenen Seiten mit rautenförmigen Gruben. Die Fühlergruben und die Spalte zwischen dem hinteren Ende der Epi- pleureu und den Epimeren der Vorderbrust durchscheinend , so dass innerhalb der aufgebogenen Seiten des Halsschildes hellere Flecken hervortreten. Die Flügeldecken die Hinterbrust wenig überragend, die drei ersten Dorsalsegmente des Abdomens vollständig überdeckend, quer oder so lang als zusammengenommen breit, mit rippen- artig erhobenem Naht- und Epipleuralrand und ausserdem mit mehreren Längs - rippen, die der Lage nach als Rücken-. Schulter- und Seitenrippen bezeichnet werden. Das Abdomen breit und kurz, hinten zugespitzt, mit breit aufgebogenen Seiten. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente (das dritte bis siebente wirkliche Dorsal- segment) an der Basis mit vier durch drei Längskiele getrennten Quergruben, oft mit stark entwickeltem Mittelkiel und schwach entwickelten oder rudimentären seit- lichen Längskielen. Die Ventralsegmente an der Basis quer gefurcht, das sechste Ventralsegment beim (^ an der Spitze ausgerandet. Das Prosternum vor den Vorder- hüften ziemlich entwickelt, von den Epipleuren aber durch eine sehr tiefe, hinten erweiterte, zur Aufnahme der Fühler dienende Spalte getrennt. Der Prosternalfortsatz ist schmal, reicht aber bis zum Hinterrande der queren Vorderhüften. Die Epimeren der Vorderbrust sind unregelmässig rautenförmig, reichen bis an die Vorderhüften nach innen und sind nur an einer schmalen Stelle mit den Epipleuren verbunden. Vorn tritt zwischen die Epipleuren und Epimeren die Fühlerfurche, hinten eiue grosse Spalte. Das Mesosternum ist vor den sehr kleinen Mittelhüften nur massig entwickelt, der Mesosternalfortsatz ist ziemlich breit und reicht bis zum Hinterrande der Mittel- hüften. Li der Regel besitzt das Mesosternum drei rautenförmige Gruben, von denen sich die grössere auf dem Mesosternalfortsatz befindet. Das Metasternum gross, durch Furchen und Gruben sehr uneben, am Hinterrande jederseits vor den Hinterhüften ausgebuchtet, zwischen denselben abgestutzt. Die Episternen der Hinterbrust sehr schmal , linear , von den Epimeren hinten ein ziemlich grosses , dreieckiges Stück freiliegend. Die Hüften sämmtlich klein, nicht oder nur wenig vorragend. Die Vorder- hüften quer, schmal getrennt, die Mittelhüften conisch oval, kaum aus der Vorder- brust hervortretend, breit getrennt, die Hinterhüften quer conisch, vor der Spitze et-was eingeschnürt, breit getrennt. Die Beine kurz und schlank. Die Trochanteren der Hinterbeine gross , mindestens ein Drittel so lang als die Hinterschenkel. Die Tarsen kurz, dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder kurz, das Endglied zwei- bis dreimal so lang als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Die merkwürdige Larve von Micropeplus staphylinoides wurde von Lubbock (Transact. Entom. Soc. London 1868, 275 — 277, pl. XHI) bekannt gemacht. Sie ist durch vollständig verhornte, seitlich in Fortsätze ausgezogene Rückenschilder des Thorax und Abdomens ausgezeichnet. Die Färbung ist hell bräunlich, die Sculptur körnig. Die seitlichen Fortsätze der Rücken schild er des Thorax sind gegabelt. Der vordere Gabelfortsatz des Pronotums trägt an der Spitze eine kräftige Wimperborste, der hintere Gabelfortsatz des Pronotums, die Gabelforteätze des Meso- und Meta- notums, sowie die einfachen Fortsätze der Rückenschilder des Abdomens sind an der oberen Ecke der abgestutzten Spitze mit einem gelben, schmalen, blattähnlichen Anhange versehen. Am Hinterrande sind die Rückenschilder mit kräftigen, nach aussen länger werdenden Dornen besetzt. Die Dorne selbst sind mit Ausnahme der äusseren seitlich gezähnelt. Die seitlichen Fortsätze der Abdominalsegmente krümmen 768 Vm- Familie. Staphylinidae. — XXX. Trib. Micropeplini. sich allmälig stärker nach hinten, die Portsätze des neunten Segmentes (Cerci?^ sind gerade nach hinten gerichtet und an der Spitze ausser dem blattförmigen Anhange noch mit einer Borste besetzt. Die Fühler sind viergliedrig. Ihr drittes Glied besitzt drei Wimperhaare und einen leicht gekrümmten , das Endglied etwas überragenden Fortsatz. Das Endglied nahe der Mitte mit zwei Wimperhaaren , an der Spitze mit einem Haarbüschel und einem kräftigen Dorn. Die Beine kurz, die Schienen mit einigen kräftigen, paarig nebeneinanderstehenden Dornen besetzt. Die klauenförmigen Tarsen kräftig, wenig gekrümmt. Die Mundtheile sind leider nicht beschrieben. Ebenso fehlen Angaben über den Bau der Unterseite. (Vergl. Fig. 84). Die Gattung ist über die palaearctische and nearctische Region verbreitet und durch eine Art auch in Centralamerika vertreten. Die Arten leben unter faulenden Vegetabilien, in moderndem Holze, im Dünger etc. 1 Flügeldecken zwischen den Rückenrippen nicht punktirt. 8 tesserula, 9 laevipennis. — Flügeldecken zwischen den Rückenrippen tief punktirt 2 2 Flügeldecken zwischen der Naht- und der Schulterrippe mit drei Rückenrippen. 1 porcatus, 2 caelatus. — Flügeldecken zwischen der Naht- und der Schulterrippe mit zwei Rückenrippen, o 3 Schulterrippe der Flügeldecken breit abgesetzt und hoch aufgebogen. 7 latus, — Schulterrippe der Flügeldecken nicht höher als die Rückenrippen erhoben 4 4 Flügeldecken zusammengenommen viel breiter als lang, vor dem Hinterrande nur schwach quer eingedrückt. Mittelkiel des vierten freiliegenden Dorsal- segmentes hoch kammförmig erhoben und in einen kräftigen , nach hinten spitz vorspringenden Zahn ausgezogen 3 staphylinoides, — Flügeldecken zusammengenommen nicht oder nur wenig breiter als lang, vor dem Hinterrande stark quer eingedrückt. Mittelkiel des vierten freiliegenden Dorsalsegmentes nach hinten nicht zahnförmig ausgezogen 5 5 Kopf hinten mit drei nach vorn convergirenden Längskieleu. Viertes frei- liegendes Dorsalsegment nach hinten steil abfallend, mit kammförmig erhobenem Mittelkiel 4 fulvuSf 5 Marietti. — Kopf hinten mit zwei Beulen, zwischen denselben mit einfachem Mittelkiel. Viertes fieiliegendes Dorsalsegmeut nach hinten allmälig und sanft ab- fallend, mit einfachem, in der Mitte endigendem Mittelkiel. 6 longipennis. 1. Micropeplus porcatus Fabr. Ent. Syst. I, 2, 530, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. l, 646, Gen. Spec. Staph. 911, Kraatz 1052, Thoms. Skand. Col. IV, 195. Fauvel 9, Rey 156, Reitter 366; sulcatus Herbst Kf. Y, 247, t. 54, f. 6; Maihani Fauvel Bull. Soc. Linn. Norm. V, 1860, 256. — Kurz und breit, tiefschwarz, matt, der Halsschild jederseits mit röthlich durchscheinendem Seitenfleck, die Fühler, Taster und Beine rostroth, die Fühlerkeule dunkel. Der Kopf äusserst dicht und ziemlich fein gerunzelt, mit seichter Mittelfurche, in derselben mit einem sehr feinen, bis- weilen undeutlichen Mittelkiel. Halsschihl kaum so breit als die Flügeldecken, mit breit abgesetzten . in der Mitte stumpfwinkeligen Seiten , in der Mitte der Scheibe mit sechs bis acht mehr oder minder zusammenfliessenden, fein und dicht gerunzelten, rautenförmigen Gruben, an den Seiten fein chagrinirt. Flügeldecken zusammen breiter als lang, vor dem Hinterrande quer niedergedrückt, zwischen der Naht und der Schulterrippe mit drei Rückenrippen, auf den umgeschlagenen Seiten mit einer Seiten- rippe, zwischen den Rippen grob, tief und dicht punktirt, im Grunde sehr fein chagrinirt, glanzlos oder nur schwach glänzend. Die dritte (äussere), der Schulter- rippe genäherte Rückenrippe verläuft etwas schräg zur zweiten Rückenrippo und ist hinten abgekürzt. Die vier ersten vollkommen freiliegenden Dorsalsegmente mit je drei scharfen Längsrippen, welche je vier sehr tiefe, im Grunde glänzende Quer- gruben sondern. Die Mittelrippe der drei vorderen Dorsalsegmente zeigt am hinteren Endo ein kleines Grübchen. Die Rippen des vierten Dorsalsegmentes sind verkürzt. Die Spitze des Abdomens sehr fein gerunzelt. Das Metasternum mit einer Mittel- 177. Gatt. Micropeplus. 769 furche. Die Hinterhüften von einander ziemlich, weit getrennt. Beim cf das letzte Ventralsegment an der Spitze winkelig ausgerandet. Long. 2'3 — 2 '5 mm. üeber den grössten Theil von Europa und über das Mittelmeergebiet verbreitet. Nicht selten. 2. llicropeplus caelatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 647, Gen. Spec. Staph. 912, Kraatz 1053, ßeitt. 366. — Dem porcatus sehr nahe stehend, etwas kürzer, breiter und gewölbter, auf dem Kopfe und in der Mitte des Halsschildes grob gerunzelt, auf dem Kopfe ohne Mittelfurche, aber meist mit deutlichem Mittel- kielchen, auf dem Halsschild nur mit schwach angedeuteten rautenförmigen Gruben. Halsschild so breit als die Flügeldecken, in der Mitte der Seiten mit weniger vor- springendem stumpfen Winkel als bei porcatus, die Flügeldecken tiefer aber weniger dicht punktirt und glänzender als bei diesem. Das vierte Dorsalsegment mit kürzeren Läugskielen und daher mit kürzeren, auf die Basis beschränkten Quergruben, hinter denselben grob gerunzelt. Long. 2 mm. Deutschland, Schweden. Sehr selten. 3. Micropeplus staphylinoides Marsh. Ent. Brit. 137, Erichs. Gen. Spec. Staph. 913, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 68, Fauvel 10, Key 167, Reitter 366; Maillei Guer. Icon. Ins. pl. 10, f. 4, a; obtusus Newm. Entom. Mag. 11, 201; Duvali Fauvel Bull. Soc. Norm. V, 1860, 261. — Oblong, braun, die Seiten des Halsschildes, die Fühler, Taster und Beine rostroth, bisweilen der ganze Käfer rost- roth oder röthlichgelb. Kopf sehr fein gerunzelt, hinten mit zwei beuligen Erhaben- heiten, zwischen denselben mit einem Mittelfältchen. Halsschild breiter als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, vor den Hinterecken oft mit einer kleinen Ausrandung, wodurch die Hinterecken als kleine Zähnchen vorspringen, in der Mitte der Scheibe mit deutlichen Eantengruben, von welchen sowohl die mittleren als die seitlichen meist ineinander fliessen. Flügeldecken zusammengenommen viel breiter als lang, vor dem Hinterrande nur schwach niedergedrückt, zwischen der Naht- und der an der Basalecke in ein Zähnchen ausgezogenen, geraden Schulter- rippe mit zwei Eückenrippen, auf den umgeschlagenen Seiten mit einer feinen Seitenrippe, zwischen den Rippen grob, tief und massig dicht punktirt. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente an der Basis mit vier tiefen, durch drei Kiele getrennten Quergruben, das vierte freiliegende Dorsalsegment mit einem hoch- erhobenen, nach hinten zahnförmig vorspringenden Mittelkiel und mit rudimen- tären Seitenkielen. Metasternum mit drei Längsfurchen. Beim cf der Vorderrand des Clypeus in der Mitte in ein schwaches Zähnchen ausgezogen, die Schienen am Innenrande im apicalen Drittel mit einem kleinen Zähnchen, das letzte Ventralsegment an der Spitze leicht ausgerandet. Long. 2 mm. Mitteleuropa, westliches Mittel- meergebiet. Selten. 4. Mic7^opeplus fulvus Erichs. Gen. Spec. Staph. 912, Kraatz 1054, Fauvel 10, Rey 165; Margaritae Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 82, pl. 28, f. 139, Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 68; ferrugineus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 541 ; angulosus Motsch. ibid. 542. — Oblong, wenig gewölbt, braun, die Seiten des Halsschildes, die Fühler, Taster und Beine rostroth, bisweilen der ganze Käfer rostroth oder röthlichgelb. Kopf fein gerunzelt, hinten mit drei nach vorn con- vergirenden Mittelfältchen. Halsschild etwas breiter als die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, in der Mitte mit deutlichen, der Länge nach ineinander fliessenden Rautengruben, in denselben fein gerunzelt. Flügeldecken zusammen wenig breiter als lang, vor dem Hinterrande ziemlich stark quer eingedrückt, zwischen der Naht und der Schulterrippe mit zwei Rückenrippen, auf den umgeschlagenen Seiten mit einer feineren Seitenrippe, zwischen den Rippen grob und massig dicht punktirt. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit vier tiefen, durch drei Kiele ge- sonderten Quergruben, das vierte freiliegende Dorsalsegment auf der vorderen Hälfte mit dachförmig erhobenem, in der Mitte des Segmentes steil nach hinten abfallendem Mittelkiel und mit zwei kurzen Seitenkielen. Metasternum mit drei tiefen Längs- furchen. Beim <^ der Clypeus in der Mitte des Vorderrandes in ein ziemlich stark vorspringendes Zähnchen ausgezogen, die Schienen am Innenrande im apicalen üanglbauer, Käfer von Mitteleuropa. 4,9 770 VIII. Familie. Staphylinidae. — XXX. Trib. Micropeplini. Drittel mit eineni kleinen Zähnchen, das letzte Veutralsegment an der Spitze aus- gerandet, Long. 2 mm. Deutschland, Frankreich, England, Italien, Corsica, Algier. 5. MicropejJlus Marietti Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 82, Key 162. — Dem fulvus sehr nahe stehend, von demselben durch bedeutendere Grösse, in der Kegel dunkle Fühlerkeule, kaum gerunzelte Kautengruben des Halsschildes, tiefere und gröbere Punktirung der Flügeldecken und nach hinten weniger steil abfallenden Mittelkiel des vierten freiliegenden Dorsalsegmentes verschieden. Long. 2*3 mm. Frankreich. Italien, Bosnien. 6. Micropeplus longipe^mis Kraatz Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 69, Fauvel 10, Eey 159, Reitter 367; staphylinoides Kraatz Naturg. Ins. Deutschi. II, 1053; Eppelsheimi Reitt. Verh. zool, bot. Gesellsch. Wien 3880, 514. — Gleichfalls mit fulvus nahe verwandt, von demselben durch bedeutendere Grösse, die Sculptur des Kopfes, gröbere, weitläufigere Punktirung der Flügeldecken, die Bildung des vierten freiliegenden Dorsalsegmentes und durch einfachen Clypeus und einfache Voi-der- schienen des cf verschieden. Kopf hinten mit zwei beuligen Erhabenheiten, zwischen denselben mit deutlichem Mittelkiel. Das vierte freiliegende Dorsalsegment sanft und allmälig nach hinten abfallend, mit feinem, in der Mitte endigendem Mittelkiel und zwei kurzen Seitenkielen. Die Mittelschienen des cf am Innenrande iui apicalen Drittel mit einem feinen, die Hinterschienen näher der Mitte mit einem stärkeren Zähnchen. Long. 2" 5 — 2*8 mm. Frankreich, Deutschland, Oesterreich, Caucasus. 7. Micropeplus latus Hampe Wien. Ent. Monatsschr. V, 1861, 65, Reitter 367. — Kurz und sehr breit, braun, die Seiten des Halsschildes, die umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb, bisweilen der ganze Käfer rostgelb. Kopf hinten mit zwei beuligen, durch eine Mittelfurche ge- trennten Erhabenheiten, ohne deutlichen Mittelkiel. Halsschild so breit als die Flügel- decken, nach vorn gerundet verengt, mit sehr breit und stark aufgebogenen Seiten, in der Mitte mit deutlichen, der Länge nach zusammenfliessenden Rautengruben, sowie der Kopf sehr fein gerunzelt. Flügeldecken zusammen viel breiter als lang, quer gewölbt, vor dem Hinterrande quer niedergedrückt, mit sehr breit abgesetzter und hochaufgebogener, etwas wellig geschwungener Schulterrippe , zwischen dieser und der Naht mit zwei Rückenrippen, auf den umgeschlagenen Seiten mit schwacher Seitenrippe, zwischen den Rippen grob, tief und dicht punktirt. Die drei ersten frei- liegenden Dorsalsegmente mit stark kammförmig erhobener Mittelrippe und viel schwächer erhobenen Seitenrippen, das vierte freiliegende Dorsalsegment mit kamm- förmig erhobener, nach hinten schräg abfallender, wenig verkürzter Mittelrippe und mit zwei rudimentären, nur an der Basis kurz angedeuteten Seitenrippen. Beim cf der Vorderrand des Clypeus in der Mitte in eine sehr kräftige Spitze ausgezogen. Long. 2" 3 mm. Croatien, Slavonien, in Schwämmen. 8. Micropeplus tesserula Cartis Brit. Entom. V, 204, Erichs. Gen. Spec. Staph. 913, Kraatz 1055, Thoms. Skand. Col. IV, 196, Fauvel 11, Rey 170, Reitter 365; sta2ohylinoides Gyllh. Ins. Suec. II, 213, Heer Fn. Helv. I, 169; costipennis Maekl. Bull. Mose. 1853,111, 200; baicalicus Motsch. Bull. Mose. 1860, II, 541. — Viel kleiner als die vorhergehenden Arten, schwarz oder braun, die Seiten " des Halsschildes rothbraun, die Wurzel der Fühler, die Taster und Beine braunroth. Kopf hinten mit zwei beuligen, durch eine Mittelfurche getrennten Erhabenheiten, in der Mittelfurche mit einepi feineu, bisweilen undeutlichen Mittelkiel. Halsschild so breit oder etwas breiter als die Flügeldecken, nach vorn gerundet verengt, in der Mitte mit zwei tiefen, meist miteinander verbundenen Rautengruben und mit zwei schwach ausgebildeten seitlichen Rauten, sowie der Kopf sehr fein gerunzelt. Flügel- decken zusammen deutlich breiter als lang, vor dem Hinterrande nur sehr schwach niedergedrückt, zwischen der Naht und der Schulterrippe mit zwei kräftigen Rücken- rippen, auf den umgeschlagenen Seiten ohne mediane Seitenrippe, zwischen den Rippen ohne Punkte, nur sehr fein chagrinirt. Die drei ersten freiliegenden Dorsal- segmente an der Basis mit je vier, durch je drei schwache Rippen gesonderten IX. Familie. Pselaphidae. 771 Quergruben, das vierte freiliegende Uorsalsegment nur mit schwacher Andeutung <3iner stumpfen Mittelrippe. Long. 1-5 wm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Algier, Caucasus, Nordamerika. Sehr selten. 9. Mic7'opeplus laevipennis Eppelsheim Verh. zool. bot. Gesell. Wien 1880, 213, Reitter 365. — Dem tesserula zunächst stehend, von demselben durch das Vorhandensein einer dritten Rückenrippe leicht zu unterscheiden. Schwarz, die Seiten des Halsschildes rothbraun, die Flügeldecken pechbraun, die Fühler und Beine rostgelb. Kopf mit zwei dem Seitenrande parallel laufenden, vorn schwielig verdickten^ hinten bis zum Innenrande der Augen reichenden, kielartigen Erhöhungen. Halsschild etwas breiter als die Flügeldecken, nach vorn stark verengt, mit breit abgesetzten Seiten, scharfen, spitzen Hinterecken und fein zweizähnigem Seitenrande, in der Mitte mit deutlichen Rautengruben. Flügeldecken zwischen der Naht- und Schulterrippe mit drei Rückenrippen, auf den umgeschlagenen Seiten mit einer verkürzten Seiten- rippe, zwischen den Rippen ohne Punkte. Die dritte Rückenrippe ist feiner als die beiden anderen und hinten verkürzt. Die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente durch je drei, sämmtlich durchlaufende Rippen in je vier Grübchen getheilt, die Grübchen des vierten Dorsalsegmentes flach. Long, l'ö mm. Südungarn. (Ex Eppelsheim. j IX. Familie. Pselaphidae. Fselaphn Latreille Gen. Crust. Ins. III, 1807, 76. — PselapMdea Leach Zool. Miscell. III, 1817, 80. — Pselaphü Aube Pselaphiorum Monographia 1833, 10. — Pselaphiens Aube Ann. Soc. Entern. Fr. 1844, 76. — Pselaphides Jacqu. Duval Gen. Gel. d'Eur. I, 1857, 127. — Pselaphidae -\- Clavigeridae Thoms. Skand. Col. III, 1861, 220, 240. — Clavigeridae + Pselaphidae Saulcy Bull. Soc. d'Hist. Nat. Metz, XIII. Cah. 1874, 20, 38. — Clavigeridae + Pselaphidae Reitt.' Verh. naturf. Ver. Brunn, XX. Bd. 1881, 182, 183, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 1882, 1, 10. — Pselaphidae Leconte u. Hern Classificat. Col. North America 1883, 84. Pselaphides EaflFray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 22. Aeltere Monographien: Ch. Aube „Pselaphiorum Monographia cum synonymia extricata" in Guerin Mag. Zool. 1833, Gl. IX, 71 pag., pl. 78—94; „Revision de la familie des Pselaphiens" in Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 73—160, pl. 3. Neuere Classificationen: L. W. Schaufuss „Tabellenentwurf zur Bestimmung der Pselaphiden- Gattungen" in Nunquam otiosus, II, 1872, 243—248; Edm. Reitter „Versuch einer systemati- schen Eintheilung der Clavigeriden und Pselaphiden" in Verh. naturf. Ver. Brunn, XX. Bd. 1881, 177—211; A. Raffray „Etüde sur les Pselaphides" in Revue d'Entomologie Caen, T. IX, 1890, 1—28, 81—172, 193—219, 264, 265, pl. I— III. Catalog: C. Schaufuss „Catalogus synonymicus Pselaphidarum adhuc descriptarum" in Tijdschr Entom. XXXI, 1887,88, 1-104. Monographie der europäisch-mediterranen Arten: F. de Saulcy „Species des Paussides, Clavi- gerides, Pselaphides et Scydmenides de l'Europe et des pays circonvoisins" in Bull. Soc. d'hist. nat. de Metz, XIII. Cah. 1874, 1-132, XIV. Cah. 1876, 25—100 (unvollendet). Bestimmungstabelle der europäisch-mediterranen Arten: Edm. Reitter „Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren, V. Paussidae, Clavigeridae, Pselaphidae und Scydmaenidae" in Verh. zool. bot. Ges. Wien, XXXI. Bd. 1881, 443-592, Taf. XIX, Suppl. ibid. XXXIV. Bd. 1884, 59—94. Flügeldecken verkürzt, nur die zwei ersten Dorsalsegmente des Abdomens überdeckend, an der Naht geradlinig aneinauder- stossend. Abdomen unbeweglich, mit starr verbundenen, vollkommen verhornten freiliegenden Ringen, mit fünf oder durch Ver- schmelzung nur mit drei oder zwei freiliegenden Dorsal- segmenten. Fühler zwei- bis zwölfgliedrig, meist elfgliedrig. Die Tarsen sämmtlich dreigliedrig. Durch die verkürzten, das Abdomen bis auf die zwei ersten Dorsalsegmente freilassenden Flügeldecken mit den meisten Staphyliniden übereinstimmend, im All- gemeinen aber viel kürzer und gewölbter gebaut, selten gestreckt und linear. Körper 49* IX. Familie. Pselaphidae. klein oder sehr klein, selten länger als 3 mm. Die grösste bis jetzt bekannte Art der Familie, Arctophysis giganfea Reitt. aus Columbien, ist 6'bmm lang. Kopf hinten fast immer halsförmig eingeschnürt, in der Form aber ausserordentlich variabel. Die Stirn ist in vielen Gattungen nach vorn in einen breiteren oder schmäleren, meist durch eine Längsfurche getheilten Höcker verlängert, unter dessen Seitenecken die Fühler eingefügt sind. Der Clypeus ist kurz und quer und bisweilen durch höckerig vorspringende oder conisch ausgezogene Seitenecken ausgezeichnet. Die runden oder kurz ovalen oder hinten schwach ausgerandeten Augen bestehen aus mehr oder minder grossen Facetten. Bei den $ mancher Arten sind die Augen viel kleiner als bei den (^ (Triminm) oder fehlen ganz (einige Arten von Bythinus Subg. Machaerites): Nach Raffray wurde bei einigen höhlenbewohnenden Arten sogar eine Asymmetrie in der Ausbildung der Augen constatirt; ein Auge ist zum Sehen befähigt, das andere nicht. In manchen Gattungen sind beide Geschlechter blind oder nur mit rudimentären Augen versehen (Amaurops, Scotoplectus, Claviger etc.). Fig. 35. Unterseite des Kopfes von Amaurops. Rechts: l. i. Innenlade, l. e. Aussenlade der MaxiUen, 1, 2, .3, 4 erstes bis viertes Glied der Kiefertaster. — m. Kinn. — Links: 1, 2 die zwei Glieder der Lippentaster. — Links die Anssenlade der Maxillen und der Kiefer- taster, rechts das zweite Glied der Lippentaster entfernt. Nach RafFiay. Die Insertionsgruben der Fühler befinden sich vor den Augen unter dem Seiten- rande der Stirn. Je nach der Stirnbildung sind sie weiter von einander entfernt oder einander genähert. Ist die Stirn nach vorn in einen schmäleren Fühlerhöcker verlängert, so sind die Fühlergruben nur durch eine schmale Mittellamelle der vorn steil abfallenden Stirn getrennt. Die Fühler sind in der Zahl und Gestalt der Glieder variabler als in irgend einer anderen Familie, und zeigen oft die bizarrsten Formen. Meist sind elf Fühlerglieder vorhanden, doch variirt die Gliederzahl von zwei bis zwölf In der Regel sind die Fühler gegen die Spitze verdickt. Meist sind die drei letzten Fühlerglieder vergrössert und mehr oder minder als Keule abgesetzt, in manchen Gattungen ist nur das letzte Fühlerglied sehr gross. Bei den Cyathigerinen sind die fünf- bis elfgliedrigen Fühler nach dem sehr langen, schaftförmigen ersten Gliede gekniet. Besonders eigenthümliche Formen einzelner oder mehrerer Fühler- glieder sind in den meisten Fällen Sexualcharaktere der cf. Die Oberlippe ist am Vorderrande häufig ausgerandet oder doppelt bis drei- fach ausgebuchtet. Die Mandibeln sind im Allgemeinen sichelförmig, an der Basis IX. Familie. Pselaphidae. 773 breit, gegen die Spitze stark gekrümmt und sehr scharf zugespitzt, am Innenrande meist gezähnt, aber nicht, wie bei den meisten Staphyliniden, mit einer bewimperten Membran versehen. Bisweilen ist der Aussenrand der Mandibeln erweitert oder ge- zähnt. Bei den Clavigerinen sind die Mandibeln stumpf abgestutzt und innen un- gezähnt. Die Mamillen besitzen zwei an der Spitze und innen mit gekrümmten Wimpern besetzte Laden, eine grössere Aussenlade und eine kleinere Innenlade. Bei den Cla- vigerinen sind die Maxillarladen mit langen Haaren büschelig besetzt. Die Kiefertaster zeigen in ihrer Gestaltung eine ausserordentliche Mannig- faltigkeit. Meist sind sie viergliedrig. Ihr erstes Glied ist klein, das zweite meist an der Wurzel dünn und gekrümmt, an der Spitze keulig verdickt, das dritte Glied in der Regel kurz, das Endglied sehr verschieden ausgebildet und oft sehr gross. An der Spitze zeigt das Endglied stets einen sehr kleinen, häutigen, pfriemenförmi- gen Anhang. Das zweite und dritte Tasterglied ist bisweilen durch einen seitlichen, einfachen oder bewimperten Fortsatz oder Anhang ausgezeichnet. Einige Gattungen besitzen nur zwei- oder dreigliedrige Kiefertaster. Bei Arhytodes und bei den Clavi- gerinen sind die Kiefertaster nur eingliedrig. (Vergl. Fig. 35.) Das Kinn ist meist schmal, länger als breit, an der Spitze abgestutzt oder leicht ausgerandet. bei einigen Faroninen aber sehr breit und quer, so dass es die Maxillen grösstentheils überdeckt. Die Zunge ist sehr klein, häutig, gegen die Spitze erweitert und an den Seiten mit den Paraglossen verwachsen. Die grossen, diver- girenden Paraglossen überragen die Zunge weit und sind innen kräftig bewimpert und bedornt. Bei den Clavigerinen sind die Paraglossen sehr gross, erweitert und lang büschelig behaart. Die Träger der Lippentaster sind miteinander verwachsen, überdecken die Zunge und werden selbst vom Kinn überdeckt. Die Lippentaster sind sehr klein, bei den Clavigerinen eingliedrig, bei den eigentlichen Pselaphiden zwei- gliedrig. Ihr erstes Glied ist nur bei den Faroninen so lang oder länger als das zweite, bei den übrigen Tribus aber sehr kurz. Das zweite Glied ist gestreckt, gerade oder leicht gebuchtet, cylindrisch oder gegen die Spitze schwach erweitert, an der Spitze selbst mit einem oder mehreren, bisweilen sehr langen Wimperhaaren besetzt. (Vergl. Fig. 35.) Der Halsschild ist in der Form sehr variabel und meist durch isolirte oder durch eine Querfurche verbundene Grübchen vor der Basis oder auch durch Längs- furchen ausgezeichnet. Das Schildchen ist sehr klein. Die Flügeldecken, die an der Naht stets geradlinig aneinander stossen , sind stark verkürzt und überdecken nur die zwei ersten Dorsalsegmente. Sie zeigen meist einen vollständigen Nahtstreifen und einen, seltener zwei verkürzte Dorsalstreifen, die wie der Nahtstreifen hinter der Basis in einem Grübchen beginnen. Oft sind die Dorsalstreifen auf das Basal- grübchen reducirt. Die umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken sind in vielen Fällen durch einen kantig begrenzten Seitenstreifen als Epipleuren scharf abgegrenzt. Der Seitenstreifen beginnt meist unter der Schulterbeule in einem Grübchen. Die relativ grossen, in der Ruhelage vollkommen unter die Flügeldecken zurückgezogenen Unter- flügel sind sehr dicht und kurz behaart und lassen ein deutliches Geäder nicht er- kennen. Die Ausbildung der Unterflügel steht in Correlation zur Entwicklung der Augen. Blinde oder nur mit rudimentären oder sehr kleinen Augen versehene For- men sind ungeflügelt. Das Prosternum ist vor den Vorderhüften ziemlich entwickelt und bildet zwischen denselben einen sehr kurzen, dreieckigen Fortsatz, welcher die vorderen Hüfthöhlen nur vorn trennt. Die Epimeren der Vorderbrust sind mit dem Proster- num und den Epipleuren vollständig verschmolzen. Die vorderen Hüfthöhlen sind daher aussen geschlossen, hinten aber vollkommen offen. Das Mesosternum ist zwischen den Mittelhüften in eine kurze, selten abgestutzte Spitze ausgezogen, die mit einem kurzen Intercoxalfortsatze des Metasternums zusammentrifft. Die vordere Partie des Mesosternums fällt gegen die Vorderbrust ab und ist jederseits zur Aufnahme der 774 IX. Familie. Pselaphidae. Vorderhüften ausgehöhlt. Die grossen Episternen des Mesothorax sind deutlich vom Mesosternum gesondert, die Epimeren desselben sind aber mit ihnen ohne Sutur verwachsen. Das Metasternura ist sehr gross und breit, seitlich fast bis an den Rand der Flügeldecken ausgedehnt, so dass von den Episternen des Metathorax meist nur ein vorderes dreieckiges Stück freiliegt. Der Hinterrand des Metasternums ist, wenn die Hinlerhüften nahe aneinandergerückt sind, in der Mitte meist in eine kurze Spitze ausgezogen, wenn aber die Hinterhüften weiter getrennt sind, in der Mitte in einen kurzen, abgestutzten oder ausgerandeten Lappen verlängert. (Vergl. Fig. 36, 37, 38.) Die aneinanderstossenden Vorderhüften sind stets conisch zapfenförmig und ragen aus der Vorderbrust hervor. Die nur schmal getrennten Mittelhüften sind kugelig oder oval, nur bei den Faroninen conisch und mehr oder minder vorragend. Die Hinterhüften sind quer und seitlich bis an den Seitenrand des Körpers aus- gedehnt. Bei den Faroninen, Euplectinen und Trichonychinen ist ihre Innenlamelle nach hinten in einen conischen oder lappenförmigen Fortsatz ausgezogen. (VergL Fig. 36, 37, 38.) ^<^^ Fig. 36. Unterseite von Faronus nicaeenais. Nach RafFray. fig. 37. Unterseite von Bryaxis sanguinea. Nach Raifray. Fig. 38. Unterseife von Ctenistes palpalis. Nach Raffray. Die Trochanteren zeigen zwei für die neuere systematische Eintheilung sehr wichtige Hauptformen. In der Tribusreihe der Pselaphidae brachyscelidae Raffr. sind sie an allen Beinen kurz , in der Tribusreihe der Pselaphidae macroscelidae Raflfr. und bei den Clavigerinen wenigstens an den Mittelbeinen sehr lang. Im ersteren Falle ist die Wurzel der Schenkel schräg ihrer Aussenseite angefügt und den Hüften genähert, im letzteren Falle aussen ihrer Spitze angefügt und von den Hüften weit abgerückt. (Vergl. Fig. 36, 37, 38.) Die Schenkel sind im Allgemeinen kräftig und meist in der Mitte verdickt, seltener linear. Bei Ptjgoxyon sind sie am Innenrande zur Aufnahme der Schienen scharf gefurcht. Die Schienen sind linear, gerade oder leicht gebuchtet, bisweilen zusammengedrückt, an der Spitze höchstens mit einem rudimentären Endsporn versehen. Die Tarsen sind stets dreigliedrig. Das erste Glied ist sehr klein, das Endglied gross und an der Spitze mit zwei gleichen oder un- IX. Familie. Pselaphidae. 775 gleichen Klauen oder nur mit einer Klaue versehen. Das zweite Tarsalgliod ist sehr variabel, in manchen Fällen klein wie das erste, in manchen Fällen länger als das Endglied. Die Tarsalglieder sind mit zwei Ausnahmen einfach. Bei Arhytodes ist das zweite Tarsalglied verdickt und an der Spitze zweilappig, bei Schistodactylus ist das Endglied der Tarsen vollkommen getheilt und besteht aus zwei nebeneinander liegenden Lamellen, von denen jede eine äusserst kleine Klaue trägt. T^ Au^ u ■ . •■ r u UA o u D,, D.„ D,, D,, D„ D,, D-. Das Abdomen erscheint ausserlich nach dem Schema — - •' ^ ■' " ' ■ Vj, V,, V3, V^, Vg, Vg. gebaut. Die zwei ersten Dorsalsegmente sind stets von den Flügeldecken überdeckt, das erste der fünf freiliegenden , vollkommen verhornten Dorsalsegmente ist somit das dritte wirkliche Dorsalsegment. Das dem zweiten wirklichen Dorsalsegmente zu- gehörige erste Ventralsegment ist häufig kurz und wird von den Hinterhüften über- deckt, scheint aber niemals ganz zu fehlen. Bei den cf einiger Gattungen der Tribus Faronini, Euplectini und Trichonychini ist das sechste Ventralsegment ausgeschnitten und lässt noch ein oder zwei weitere Ventralsegmente hervortreten. Bei den cf von Trichonyx und Euplectus Subg. Bibloplectus treten hinter dem sechsten Ventral- segmente die Seiten stücke eines getheilten siebenten und ein ungetheiltes achtes Ventralsegment hervor. Ist im Ausschnitte des sechsten Ventralsegmentes nur ein ungetheiltes Segment zu erkennen, so ist dasselbe wohl als achtes Ventralsegment aufzufassen und anzunehmen, dass die Seitenstücke des siebenten zurückgezogen oder rückgebildet sind. Die Abdominalringe sind nicht beweglich wie bei den Staphyli- niden, sondern starr miteinander verbunden. Bei den Clavigerinen sind die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente (das dritte bis fünfte wirkliche) miteinander voll- ständig zu einem einzigen, keine Suturen zeigenden, sehr grossen Segmente ver- schmolzen. Diesem grossen Segmente liegt das zweite, dritte und vierte Ventral- segraent gegenüber. Bei den Cyathigerinen sind die vier ersten freiliegenden Dorsal- segmente und die fünf ersten Ventralsegmente ohne Suturen miteinander verwachsen, der freiliegende Theil des Abdomens besteht daher nur aus zwei Ringen. Das Ab- domen ist bei den Faroninen und bei vielen Eaplectinen linear, wie bei den meisten Staphyliniden, gewöhnlich aber kurz und gewölbt, mit herabgebogenen letzten Dorsal- segmenten. Die Seiten der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente sind in der Regel mehr oder minder breit abgesetzt und aufgebogen, selten (Batristes) nur schmal gerandet. Der Bauch ist bei den (f im Allgemeinen concav oder niedergedrückt, bei den 9 convex. Raffray hat bei den Pselaphiden neun Stigmenpaare nachgewiesen. Das erste Stigmenpaar liegt wie gewöhnlich in der Verbindungshaut zwischen der Vorder- und Mittelbrust. Das zweite (erste abdominale) Stigmenpaar liegt innerhalb der Epimeren des Metathorax an der Basis des häutigen ersten Dorsalsegmentes, die sechs fol- genden Paare liegen in den Verbindungshäuten der Dorsalsegmente. Das neunte Paar befindet sich an der Spitze des siebenten Dorsalsegmentes und gehört jeden- falls einem zurückgezogenen Dorsalsegmente an. Xambeu hat (Revue d'Entom. Caen VIII, 1889, 332) eine Larve beschrieben, die er dem Chennium bituhercidatnm zuerkennt. Die Beschreibung derselben wird unter Cliennium wiedergegeben. Die Classification der Familie wurde von Aube in erster Linie auf die Zahl der Fühlerglieder und auf die Klauenbildung basirt. Aube's Vorgange folgten Schau- fuss (1872), Saulcy (1874) und Reitter in seinen Bestimmungstabellen (1881). In seinem wenig späteren Versuche einer systematischen Eintheilung der Clavigeriden und Pselaphiden (1881) gründete Reitter die Eintheilung der Pselaphiden, von denen er die Clavigeriden als eigene Familie trennt, zunächst auf den Bau des Ab- domens und in zweiter Linie auf die Klauenbildung und auf die Gestaltung des Kopfes. Reitter unterschied (Verh. naturf. Ver. Brunn XX, 1881, 183) sechs Ab- theilungen, die er in folgender Weise auseinander hielt: 776 I^- Familie. Pselaphidae. A. Bauch aus zwei Segmenten bestehend I Cyathigerini. B. Bauch aus sechs, scheinbar jedoch aus fünf Segmenten bestehend, weil das erste rudimentär und kaum sichtbar ist. Hinterhüften fast immer von ein- ander entfernt. a) Tarsen mit zwei gleichen Klauen II Ctenistini. h) Tarsen mit zwei ungleichen Klauen. Abdomen an den Seiten nicht auf- gebogen III BatHsini. c) Tarsen nur mit einer Klaue. Fühler von einander abgerückt. IV Bryaocini. C. Bauch aus sechs oder sieben Segmenten bestehend, das erste Basalsegment deutlich. a) Kopf vom Stirnrande zum Clypeus steil abfallend, die untere Partie des Kopfes verdickt und nach vorn schnauzenförmig ausgezogen. Kiefertaster meistens gross, am Vorderrande des grossen Mundes vortretend. Körper breit, nach vorn zugespitzt. Tarsen mit einer Klaue. V JPselaphini. h) Kopf einfach, Unterseite desselben flach, nach vorn nicht verlängert. Mund klein, breit. Kiefertaster klein und kurz, an den Seiten aus den Winkeln der Kehle vortretend. Körper linear VI JEiiplectini. Eine auf neuer Basis beruhende Classification wurde durch Eaffray (Revue d'Entom. Caen IX, 1891, 81, 84) geschaffen, ßaffray vereinigt wieder die Clavigeriden mit den Pselaphiden und unterscheidet zwei Unterfamilien: Pselaphidae genuinae und Clavigeridae. Die Pselaphidae genninae werden nach der schon besprochenen Bildung der Trochanteren in zwei Hauptgruppen getheilt : Pselajyhidae hrachyscelidae und Pselaphidae macroscelidae. Ich schliesse mich an Eaffray an, wiewohl es mir natür- licher scheint, die Clavigeriden nach dem Vorgange von ßedtenbacher, Thomson, Saulcy. ßeitter und Wasmann als eigene Familie , die Hauptgruppen der genuinen Pselaphiden aber als Subfamilien zu betrachten. Auch die Cyathigerinen dürften nach dem Baue des Abdomens eine eigene Subfamilie bilden. Die Familie ist über alle Theile der Erde verbreitet, aber nur wenige Gat- tungen (Euplectus, Batrisus, Bryaxis, Pselap)hus, Ctenistes) sind in allen Regionen vertreten. Die meisten Genera sind vielmehr sehr localisirt. Die Arten leben ver- steckt unter Moos, abgefallenem Laube, unter Baumrinden und im Mulme von alten Bäumen, unter faulenden Vegetabilien etc. und scheinen sich hauptsächlich von Milben zu ernähren. Einige Arten (Btßhinus Subg. Machaerites) leben in Grotten, mehrere blinde Arten unter tief in den Boden eingebetteten Steinen oder unter tiefen Laublagen. Unter den europäischen Pselaphinen sind Trlchonyx, Amauronyx, Ba- tristis, Namunia, Tribatus, Chennium und Centrotoma myrraecophil und gehören zu den indifferent geduldeten oder wenig beachteten Ameisengästen. Die durchwegs myrmecophilen Clavigerinen stehen aber zu den Ameisen in einem sehr intimen Gast- verhältnisse und werden von denselben gefüttert. Uebersicht der Subfamilien. 1 Fühler fünf- bis zwölfgliedrig, ihr Endglied niemals abgestutzt. Maxiliarladen mit Dörnchen oder wenigstens mit kräftigen Wimpern besetzt. Kiefertaster meist viergliedrig, bisweilen dreigliedrig, sehr selten zwei- oder eingliedrig. Abdomen mit fünf freiliegenden Dorsal- und sechs bis acht freiliegenden Ventralsegmenten, bei den Cyathigerinen jedoch nur mit je zwei freiliegenden Dorsal- und Ventralsegmenten. An der Basis des ersten freiliegenden Dorsal- segmentes oder an der Spitze der Flügeldecken niemals Haarbüschel vor- handen I JPselajjhinae. — Fühler zwei- bis sechsgliedrig, ihr erstes Glied stets sehr klein und mehr oder minder versteckt, das Endglied an der Spitze abgestutzt, sehr selten (Anaclasiger) stumpf zugespitzt. Maxiliarladen und Paraglossen mit Büscheln langer Haare besetzt. Die Kiefertaster eingliedrig. Abdomen mit drei frei- IX. Familie. Pselaphidae. — I. Subfamilie. Pselapiiinae. 777 liegenden Dorsal- und sechs freiliegenden Ventralsegmenten. Das erste Dorsal- seguient sehr gross, dem zweiten bis fünften Ventralsegmente gegenüber lie- gend. Körper an der Basis des grossen freiliegenden Dorsalsegmentes, oft auch an der Spitze der Flügeldecken (bei Semiclaviger nur an dieser) mit gelben Haarbüscheln. Die Trochanteren lang, die an ihrer Spitze eingefügte Wurzel der Schenkel daher weit von den Hüften abgerückt. II Clavigerinae, I. Subfamilie. Pselaphinae. Fselaphi Eedtb. Fn. Austr. ed. 1, 1849, 57. — Pselaphulcs Lacord. Gen. Col. d'Europe II, 158. — PselapJiites Jacqu. Duval Gen. Col. d'Europe I, 127. — Pselaphidae Thoms. ökand. Col. III, 1861, 220. — Pselaphidae Saulcy Bull. Soc. d'hist. nat. Metz, XIII. Gab. 1874, 38. — Pselaphidae Eeitter Verh. naturf. Ver. Brunn, XX, 1881, 183, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 1882, 10. — Pselaphinae Leconte et Hörn Classification Col. North America 1883, 86. — Pselaphidae gemiinae Raifray Revue d'Entomol. Caen, IX, 1890, 81. Fühler fünf- bis zwölfgliedrig, ihr Endglied niemals abgestutzt. Maxillarladen mit Dörnchen oder wenigstens mit kräftigen Wimpern besetzt. Kiefertaster meist viergliedrig, bisweilen dreigliedrig, sehr selten zwei- oder eingliedrig. Abdomen mit fünf freiliegenden Dorsal- und sechs bis acht freiliegenden Ventralsegmenten, sehr selten äusserlich nur zweigliedrig, an der Basis ohne Haarbüschel. Die Subfamilie zerfällt nach ßaffray in zwei Hauptgruppen (Tribusreihen). 1 Trochanteren aller Beine kurz, die Wu'-zel der Schenkel an ihrer Aussenseite angefügt, wenig von den Hüften abgerückt. I Pselaphinae brachyscelidae. — Trochanteren wenigstens der Mittelbeine lang, gegen die Spitze mehr oder minder keulig verdickt, die Wurzel der Schenkel an ihrer Spitze mehr oder schräg angefügt, von den Hüften weit abgerückt. II Pselaphinae niacroscelidae. I. Tribusreihe. Pselaphinae brachyscelidae. Raffray Revue d'Entom. Caen, IX, 1890, 82. Trochanteren aller Beine kurz, die Wurzel der Schenkel an ihrer Aussenseite eingefügt, wenig von den Hüften abgerückt. Die Tribusreihe enthält ausser den in Europa vertretenen Tribus noch die durch sehr langes schaftförmiges Basalglied der geknieten, fünf- bis elfgliedrigen Fühler ausgezeichnete, durch sechs Gattungen über die aethiopische und neotropische Region verbreitete Tribus Goniacerini und die durch Verschmelzung der vier ersten freiliegenden Dorsal- und Ventralsegmente und daher äusserlich nur aus zwei Ringen bestehendes Abdomen , sowie durch sehr grosses, eigenthümlich gebildetes Endglied der siebengliedrigen Fühler höchst merkwürdige Tribus Cyathigerini mit der einzigen über die australische und indische Region verbreiteten Gattung Cyathiger. Uebersicht dejr Tribus. 1 Hinterhüften mit conisch vorspringender Innenlamelle 2 — Hinterhüften mit nicht vorspringender Innenlamelle 4 2 Mittelhüften conisch, mehr oder minder vorspringend. Tarsen mit zwei gleichen oder ungleichen Klauen I FaroninL — Mittelhüften mehr oder minder kugelig, nicht vorspringend 3 3 Tarsen mit nur einer Klaue II JEuplectini, — Tarsen mit zwei ungleichen Klauen III THchonychini. 778 I^- Familie. Pselaphidae. — I. Trib. Faronini. 4 Erstes Ventralsegment selir kurz, kürzer als die Hinterhüfteu ö — Erstes Ventralsegment länger als die Hinterhüften VI ßythiiiinL 5 Tarsen mit zwei sehr ungleichen Klauen IV JBatrisini, — Tarsen mit nur einer Klaue V Bryaxini. I. Tribus. Faronini, Raffray Eevue d'Entom. Caen, IX, 1890, 82, 84—91, A. Raffray Essai monographique sur la tribu des Faronini in Revue d'Entom. Caen, XII, 1893, 1-53, 157—196, 259—260, pl. I, II. Sämmtliche Trochanteren kurz. Die Mittelhüften conisch vorspringend. Die Hinterhüften mit conisch ausgezogener Innenlamelle. Körper gestreckt und nieder- gedrückt. Tarsen mit zwei meist gleichen, selten ungleichen Klauen. Die Tribus ist in Europa nur durch die dem Mittelmeergebiete angehörige Gattung Faronus und durch die in der Türkei vorkommende Gattung Eusonoma Reitt. =: Delenda Croiss. vertreten. Eaffray unterscheidet 14 Gattungen, die der Mehr- zahl nach der neotropischen Region angehören. Die habituell am meisten an die chilenische Omaliinengattung Physognatlms erinnernde Gattung Sagola ist durch zahl- reiche Arten auf Neuseeland, aber auch Nordamerika und Chile vertreten. 1. Gatt. Faronus. Aube Ann. Soc. Ent. Fr, 1844, 157, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 135, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 83, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 451, 452, Natur?. Ins. Deutschi. III, 2, 1882, 137, Raffray Revue d'Entom. Caen, IX, 1890, 85, 86, X, 1893, 5. Körper gestreckt, ziemlich parallelseitig, niedergedrückt, kurz und dünn be- haart. Kopf mit conisch oder zahnförmig ausgezogenen Schläfen, oben von einer breiten Mittelfurche durchzogen, welche sich hinten gabelt und eine ziemlich grosse, gewöhnlich ovale Scheitelbeule einschliesst. Die Stirn ist vor den Augen verlängert und bildet einen breiten, durch die Fühlerfurche getheilten, nach vorn gerichteten Fühlerhöcker, unter dessen Vorderecken die an der Wurzel ziemlich weit von ein- ander getrennten Fühler eingefügt sind. Die Fühler sind perlschnurförmig, gegen die Spitze nur schwach verdickt, ihr erstes Glied ist cylindrisch, die folgenden bis zum zehnten kugelig, das dritte Glied ist viel kleiner als das vierte und das ver- dickte zweite Glied, das Endglied ist kürzer als die beiden vorhergehenden zu- sammengenommen, zugespitzt eiförmig. Die Kiefertaster sind ziemlich klein, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite schlank, an der Spitze verdickt, das dritte klein und sehr kurz, verkehrt conisch, das Endglied gross, eiförmig. An den Lippen- tastern ist das erste Glied länger und dicker als das zweite. Halsschild herzförmig oder hexagonal, in der Mitte der Seiten gerundet oder winkelig erweitert, auf der Scheibe mit einem grossen, nach vorn offenen hufeisenförmigen Eindrucke und jederseits in den Hinterecken mit einem tiefen Grübchen. Flügeldecken ziemlich flach, mit einem tiefen Nahtstreifen und einem tiefen, nach hinten verkürzten Rücken- streifen, zwischen beiden an der Wurzel häufig mit einem kleinen Grübchen, an den Seiten der Rückenfläche mit einem seichten Längseindrucke. Flügel fehlen in der Regel. Abdomen mit sehr breit aufgebogenen Seiten, die vier ersten sichtbaren Dorsalsegmente und die vier ersten Ventralsegmente an Länge wenig verschieden. Beim (^ ist das vierte und fünfte Ventralsegment hinten tief bogenförmig ausge- schnitten, das sechste durch einen Einschnitt, der noch ein weiteres Ventralsegment hervortreten lässt, bis zur Wurzel getheilt. Sämmtliche Hüften sind conisch und stossen aneinander. An den Tarsen ist das zweite Glied nur doppelt so lang als das erste, das Endglied ist viermal so lang als das zweite und besitzt zwei gleiche Klauen. Die Gattung enthält nur eine kleine Anzahl dem Mittelmeergebiete ange- höriger Arten. 1 Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild 1 Lafertei. — Flügeldecken nur so lang oder kürzer als der Halsschild, 2 nicaeensiSf 3 GrouvelleL 1. Gatt. Faronus. . 779 1. Faronus Lafertei Anbe Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 158, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 43, f. 212. Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 85, Reitter Best. Tab. 460, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 138, Raffray Revue d'Entom. Caen 1893, 6; Anbei Luc. Ann. Soc. Ent. Fr. 1854, Bull. 35; telonensis Fairm. ibid. 18f)0, Bull. 44. — Kastanienbraun, mit rothbraunen Flügeldecken und rothgelben Fühlern, Tastern und Beinen oder ganz röthlichgelb. Halsschild quer, wenig vor der Mitte der Seiten stumpf gerundet erweitert, nach vorn gerundet, nach hinten ausgeschweift verengt, auf der Scheibe mit einem grossen und tiefen hufeisenförmigen Eindruck, in demselben mit mehreren Punktgrübchen, in den Hinterecken mit grosser, tiefer Grube, innerhalb derselben jederseits vor der Basis mit einem kleinen Grübchen. Flügeldecken andert- halbmal so lang als der Halsschild, an der Wurzel zwischen dem Nahtstreifen und dem nach vorn wenig divergirenden Rückenstreifen mit einem kleinen Grübchen. Nach Saulcy kommen auch geflügelte Individuen mit längeren Flügeldecken vor. Long. 1'5 — l'Smm. Westliches Mittelmeergebiet, Italien, Dalraatien, Griechenland. 2. Fat'onus nicaeensis Saulcy Bull. Metz, XIII, 1874, 89, Reitter Best. Tab. 460, Raffray Revue d'Entom. Caen 1893, 10. — Röthlichgelb. Kopf glatt. Hals- schild vor der Mitte der Seiten stumpf erweitert, nach vorn gerundet, nach hinten tief ausgebuchtet verengt, auf der Scheibe mit tiefem, hufeisenförmigem Eindrucke, in demselben mit mehreren Punktgrübchen . in den Hinterecken mit einem tiefen Grübchen, vor demselben jederseits nahe der Mitte der Seiten und innerhalb des- selben jederseits an der Basis mit je einem kleinen Grübchen. Flügeldecken nur so lang als der Halsschild , an der Wurzel zwischen dem Nahtstreifen und dem stark nach vorn divergirenden Rückenstreifen mit einem kleinen Grübchen. Long. l'3min. Nizza, Corsica. 3. Faronus Grouvellei Raffray Revue d'Entomol. Caen 1893, 8. — Mit F. nicaeensis nahe verwandt, von demselben durch unregelmässig, ziemlich grob und etwas runzelig punktirten Kopf, stumpfer ausgezogene Schläfen, etwas ge- strecktere Fühler, etwas mehr herzförmigen Halsschild, mehr lyraförmigen Median- eindruck und verbundene Seitengrübchen desselben und durch die eigenthümliche Beinbildung des $ verschieden. Beim $ die Vorder- und Mittelschenkel ziemlich verdicht, die Hinterschenkel am Innenrande winkelig gebuchtet, die Vorderschienen gerade und gegen die Spitze schwach verdickt, die Mittelschienen gekrümmt und gegen die Spitze stark verdickt, die Hinterschienen schlank und in der Mitte des Aussenrandes stark eingebuchtet. Long. 1-5 mm. Von Grouvelle in einem weiblichen Exemplare bei Beaulieu in der Nähe von Nizza aufgefunden. (Ex Raffray.) II. Tribus. Euplectini. Raffray Revue d'Entomol. Caen, IX, 1890, 82, 91—102. Sämmtliche Trochanteren kurz. Die Hinterhüften mit conisch ausgezogener Innenlamelle. Die Mittelhüften oval oder kugelig. Die Tarsen nur mit einer Klaue. Die Tribus ist über alle Regionen der Erde verbreitet und enthält nach Raffray 39 Gattungen, von welchen Eicplectus über alle Regionen, Trimium über die palae- arctische und nearctische Region und über Centralamerika verbreitet ist. 1 Kopf nach vorn in einen beulenförmigen Fühlerhöcker verlängert, unter dem- selben mit tiefer Tastergrube, hinter den Augen mit zwei hinter einander befindlichen höckerartigen Vorsprüngen. Halsschild quer, an der Basis kaum schmäler als vor der Mitte, auf der Scheibe jederseits mit einer schmalen, scharfen Längsfurche, vor der Basis tief quer eingedrückt, im Quereindrucke mit einem Mittelgrübchen und jederseits mit zwei grösseren seitlichen Grüb- chen, welche durch die Seitenfurche von einander schmal getrennt werden. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, das erste Ventralsegment gross, länger als das zweite. Körper ziemlich kurz und ge- wölbt, nach vorn und hinten zugespitzt 7 Fygodcyon. 780 I^- Familie. Pselaphidae. — II. Trib. Euplectini.'' — Kopf nach vorn nicht in einen Fühlerhöcker verlängert, ohne Tastergruben, mit einfachen Schläfen. Halsschild nach hinten verengt, vor der Basis mit einem Mittelgrübchen und jederseits mit einem Seitengrübchen. Körper mehr oder minder gestreckt, wenig stark gewölbt oder depress 2 2 Erstes Ventralsegraent nicht oder nur wenig kürzer als das zweite. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlang 3 — Erstes Ventralsegment sehr kurz 5 3 Kopf ohne Augen. Flügeldecken so lang als der Halsschild, mit verrundeten Schulterecken 2 Scotoplectus. — Kopf mit wohlausgebildeten Augen. Flügeldecken viel länger als der Hals- schild, mit deutlich vortretenden Schultern 4 4 Kopf so breit als der Halsschild. Mittleres Basalgrübchen des Halsschildes mit den seitlichen verbunden 3 Eiiplectus. — Kopf schmäler als der Halsschild. Mittleres Basalgrübchen des Halsschildes mit den seitlichen nicht verbunden, diese nach vorn in eine feine Furche verlängert 4 Bihloporus. 5 Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlang. 5 Pseudoplectus. — Das erste freiliegende Dorsalsegment viel länger als das zweite. 6 Trimiuni. 2. Gatt. Scotoplectus. Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1879, 44, 1881, 452, 456, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 131, Eaffray Revue d'Entom. Caen 1890, 95, 101. Von Euplectus durch den Mangel von Augen, viel kürzere Flügeldecken, voll- kommen verrundete Schultern derselben und durch kürzere Hinterbrust verschieden. Abdomen beim cf nur mit sechs Ventralsegmenten. Die vorderen Dorsalsegmente ohne Basalstrichelchen. Die einzige Art der Gattung lebt im Karstgebiete in Schluchten und Dolinen unter tiefen Laublagen. 1. Scotoplectus Capellae Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1879, 44, 1881, 521, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 132. — ßöthlichgelb, glatt und glänzend, äusserst fein behaart. Kopf sehr breit, etwas breiter als der Halsschild, mit sehr grossen, gerundeten Schläfen, glatt, auf der Stirn mit zwei tiefen parallelen Längs- furchen, welche hinten in tiefe Grübchen erweitert sind. Halsschild im vorderen Drittel am breitesten, nach hinten stark verengt, an den Seiten vorn stark gerundet, vor der Basis mit drei sehr seicht miteinander verbundenen Grübchen , vor dem Mittelgrübchen mit einer verkürzten Mittelfurche. Flügeldecken nicht länger als der Halsschild und nicht länger als zusammen breit, gegen die Wurzel verengt, ohne Schulterbeule, beinahe glatt, mit sehr schwachem oder fast erloschenem Nahtstreifen und sehr schwachem, stark verkürztem oder auf ein Basalgrübchen reducirtem Dorsal- streifen, an der Spitze mit einem sehr schwachen, oft erloschenen Längseindrucke. Beim cf die Hinterbrust und das letzte Ventralsegment mit einer tiefen Grube. Long. 1 '5— 1-8 mm. Krain, Croatien (Capella). Nicht sehr selten. 3. Gatt. Euplectus. (Leach Zool. Miseell. III, 1817, 80), Thoms. Skand. Col. III, 225, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 452, 456, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 111. Subg. Bibloplectus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 529, Subg. Plectophloeus Reitt. Cat. Col. Eur. Gaue, et Arm. ross, 1891, 123. Schmal und lang gestreckt, mehr oder minder niedergedrückt, von staphylinen- ähnlichem Habitus, fein anliegend pubescent. Kopf mindestens so breit, nicht selten breiter als der Halsschild, mit langen, meist parallelen, selten leicht nach hinten convergirenden, an den Hinterecken breit abgerundeten Schläfen, hinter dem breiten. 2. Gatt. Scotoplectus. — 3. Gatt. Euplectus.' 781 mehr oder minder wulstig abgesetztem Vorderrande der Stirn mit einer Querfurche, die oft jederseits durch ein Grübchen begrenzt ist, zwischen den Augen meist mit zwei deutlichen Grübchen oder mit zwei vorn miteinander verbundenen, hinten grubig vertieften Längsfurchen. Fühler kurz, mit sehr grossem, eiförmigem Endgliede, ihre zwei ersten Glieder verdickt, die zwei vorletzten Glieder derselben breiter als die vorhergehenden, aber schmäler als das Endglied, quer. Die Kiefertaster ver- hältnissmässig kurz und kräftig, ihr erstes Glied klein, das zweite lang, an der Wurzel dünn, gegen die Spitze verdickt, das Endglied spindelförmig, zugespitzt. Halsschild herzförmig, vor der Mitte am breitesten, nach hinten verengt, vor der Basis mit drei Grübchen, von welchen das mittlere mit den seitlichen jederseits durch eine bogenförmige Querfurche verbunden ist, vor dem Mittelgrübchen meist noch mit einer Mittelfurche oder mit einem Längsgrübchen. Flügeldecken länger als der Halsschild, parallelseitig oder an den Seiten nur schwach gerundet, mit schmalen, bis unter die Schulterbeule scharf abgesetzten Epipleuren , ganzem, in einem Grübchen beginnenden Nahtstreifen und verkürztem ßückenstreifen, selten an Stelle des letzteren nur mit einem Basalgrübchen. Der Seitenrandstreifen der Flügel- decken endigt unter der Schulterbeule in einem Grübchen. Abdomen langgestreckt, erst gegen die Spitze verengt, mit ziemlich breit aufgebogenen Seiten, die vier ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlaug, das erste an der Wurzel meist mit zwei von einander gewöhnlich um ein Drittel der Discalbreite (das ist der Breite zwischen den aufgebogenen Seiten) von einander getrennten Basalstricheichen. Die vier vorderen Ventralsegmente sind fast gleichlang, das erste ist aber zum Theile von den Hinterhüften überdeckt und erscheint deshalb kürzer. Bei den cf liegen sechs (Subg. Plectophloeus), sieben (Subg. Euplectus s. str.) oder acht (Subg. Bibloplectus) Ventralsegmente frei. (Vergl. pag. 775.) Die Hinterhüften sind sehr nahe aneinander gerückt. Die Beine sind ziemlich kurz, die Tarsen besitzen nur eine Klaue. Die sehr artenreiche Gattung ist über die ganze Erde verbreitet. Die Arten leben unter faulenden Pflanzenstoffen , in Mistbeeten, unter feuchtem, ab- gefallenem Laube, unter Baumrinden, im Mulme von Bäumen etc., zufällig auch in Gesellschaft von Ameisen. Viele Arten sind nur nach männlichen Sexualcharakteren sicher zu bestimmen. 1 Halsschild vor dem medianen Basalgrübchen mit einer Mittelfiirche oder wenigstens mit einem Mittelgrübchen. Flügeldecken mit verkürztem Dorsal- streifen 2 — Halsschild vor dem medianen Basalgrübchen ohne Mittelfurche oder Mittel- grübchen. Flügeldecken an Stelle des Dorsalstreifens mit einem Basalgrübchen. Subg. Bibloplectus 16 2 Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basalstricheichen. Subg. Plectophloeus 3 — Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei Basalstricheichen. Subg. Euplectus s. str 7 3 Kopf glatt, auf dem Scheitel ohne Grübchen 4 — Kopf wenigstens an den Seiten deutlich punktirt, auf dem Scheitel mit einem schwachen Grübchen 6 4 Gross. Long. 2 mm 1 Erichs07ii, — Kleiner. Long. 1 • 1 — 1 • 7 mm 5 5 Kopf mit zwei tiefen parallelen Längsfurchen 2 mibigena, 3 nitidus. — Kopf jederseits mit zwei nur schwach miteinander verbundenen Grübchen. 4 Meyi. 6 Kopf so breit als die Flügeldecken. Fühler mit schmaler, kaum abgesetzter Keule 6 rhenanus, 7 tenuicornis. — Kopf schmäler als die Flügeldecken. Fühler mit ziemlich breiter, deutlich ab- gesetzter Keule 8 Fischeri, 9 carpathicus. 782 IX. -Familie. Pselaphidae. — IL Trib. Euplectini. 7 Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei längeren, mindestens bis zu ihrer Mitte reichenden Basalstrichelchen 8 — Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei sehr kurzen, nicht bis zu ihrer Mitte reichenden Basalstrichelchen, zwischen denselben an der Wurzel sehr deutlich quer vertieft 12 8 Pechschwarz oder pechbraun, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. 17 piceus. — Ganz gelbroth , 9 9 Körper schmal, parallelseitig, niedergedrückt, die Flügeldecken an den Seiten nicht gerundet, ohne vortretende Schulterbeule 10 Auheanus. — Körper breiter, deutlich gewölbt, die Flügeldecken an den Seiten leicht ge- rundet, mit deutlicher Schulterbeule 10 10 Gross. Long. 2 mm 11 brufifieus. — Kleiner. Long. 1'5— 1"7 mtn 11 11 Der Dorsalstreifen der Flügeldecken mindestens die Mitte derselben erreichend. 12 Frlvalds^kyi, 13 Duponti. — Der Dorsalstreifen der Flügeldecken die Mitte derselben nicht erreichend. 14 bescirlicuSf 15 Abeillei, 16 JPelopis. 12 Scheitel mit einem sehr deutlichen Grübchen. 18 nanus, 19 Hevelierei, 20 Fairmairei. — Scheitel ohne Grübchen, höchstens hinten schwach ausgerandet 13 13 Kopf deutlich schmäler als die Flügeldecken, glänzend, nur an den Seiten punktirt 21 sanguineiis, 22 signatus. — Kopf so breit oder fast so breit als die Flügeldecken 14 14 Flügeldecken wenig länger als zusammengenommen breit, einfarbig ruthlich- gelb. Long. 1 — 1 • 5 mm 15 — Flügeldecken wesentlich länger als zusammengenommen breit, an der Spitze meist schwärzlich. Stirnfurchen sehr tief. Sehr klein. Long. 0'8 — 0'9 mm. 29 Spinolae. 15 Viertes Ventralsegment des (^ am Hinterrande jederseits der Mitte mit einer halbkreisförmigen Ausrandung, am Aussenrande derselben mit einem Grübchen. 24 Karsteni, 25 intermedius. — Viertes Ventralsegment des c^ einfach. 26 narentinuSf 27 jjufictatus. 16 Kopf matt, überall grob und dicht punktirt 30 tenehrosus. — Kopf glänzend, nicht oder nur undeutlich punktirt. 31 ambiguuSf 32 minutissi/inus. In der Uebersicht fehlen die mir unbekannten Arten: 5 tuber CillosuSf 23 Lindert, 28 laticeps. Subg. Plectophloeus Eeitt. 1. Euplectus Brichsoni Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 143, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 521, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 112. — Rothgelb, glatt, glänzend. Kopf gross, so breit wie der Halsschild und die Flügeldecken, glänzend glatt, mit zwei langen, tiefen, parallelen Längsfurchen, welche vorn durch einen bogenförmigen Quereindruck miteinander verbunden, hinten grübchenartig vertieft sind , auf dem Scheitel ohne Grübchen. Fühler kurz und auffällig dünn. Halsschild so lang als breit, glänzend glatt, mit ziemlich feiner, weder das mittlere Basal- grübchen noch den Vorderrand erreichender Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, ziemlich parallelseitig, der Dorsalstreifen etwa ein Drittel der Flügeldeckenlänge erreichend. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basal- strichel. Beim cf nach Reitter der Bauch in der Mitte plattgedrückt, das letzte Ven- ' tralsegment an der Basis stärker quer eingedrückt, die Schenkel etwas verdickt. Long. 2 mm. Sachsen, Schlesien, Croatien, Caucasus. Sehr selten. 3. Gatt. Euplectus. ' 783 2. Euplectus nubigena Reitt. Verh. naturf. Ver. Brunn XV, 1876, 13, Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1881 522, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 113. — Kothgelb, glatt, glänzend. Kopf gross , so breit wie der Halsschild und die Flügeldecken , glänzend glatt, mit zwei langen, parallelen, vorn und hinten stärker vertieften Läugsfurchen, welche vorn durch einen viel seichteren, bogenförmigen Qnereindruck verbunden sind, auf dem Scheitel ohne Grübchen. Fühler kurz und dünn. Halsschild kaum so lang als breit, mit tiefer, gegen den Vorderrand verkürzter Mittelfurche. Flügeldecken länger als zusammen breit, ziemlich parallelseitig, der Dorsalstreifen etwa ein Drittel der Flügeldeckenlänge erreichend. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basalstrichelchen. Beim cf der Bauch mit feiner, seichter Längsfurche, das letzte Ventralsegment mit einem Längskiel. Long. 1 • 5 — 1 * 7 mm. In den Gebirgen von Mittel- und Süddeutschland, Ungarn und Siebenbürgen. 3. Euplectus nitidus Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1857, 736, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 522, Guilleb. Revue d'Entom. Caen 1888, 214. — Dem E. nubigena sehr nahe stehend, aber viel kleiner, der Halsschild mit einer sehr kurzen Mittelfurche , der Dorsalstreifen nur ein Viertel der Flügeldeckenlänge erreichend, der Bauch des cf ohne Längsfurche , das fünfte Ventralsegment des cf in der Mitte der Basis mit einem Quereindruck, die Schenkel des cf verdickt, das letzte Dorsalsegmeut des 9 ^^i der Spitze mit einem kleinen, dornförmigen, bisweilen aber kaum erkennbaren Zähnchen. Long. 1*1 — 1'2 mm. Südfrankreich, Corsica, nach Schilsky (Deutsch. Entom. Zeitschr. 1891, 154) in Mecklenburg (Kalkhorst bßi Strelitz). (Ex Reitter et Guillebeau.) 4. Euplectus Meyi Guilleb. Revue d'Entom. Caen, 1888, 214. — Mit nitidus nahe verwandt, von demselben durch breiteren Kopf, kräftiger entwickelte, längere, weniger glatte Schläfen, durch die Sculptur des Kopfes und breiteren Hals- schild verschieden. Auf dem Kopfe finden sich an Stelle der zwei Längsfurchen jederseits zwei wenig tiefe Grübchen , die durch eine schwache Furche miteinander verbunden sind. Färbung, Grösse und Geschlechtscharaktere des cf wie bei nitidus. Nach einem bei Lyon gefundenen cf beschrieben. (Ex Guillebeau.) 5. Euplectus tubet'culosus Tourn. Ann. Soc. Entom. Fr. 1867, 563, pl. XIII, f. 4, Reitt. Verh. zool. bot. Gen. Wien 1881, 522. — Gelbroth, lang gestreckt, parallelseitig , niedergedrückt. Kopf breit , etwas breiter als der Halsschild, glatt, mit zwei parallelen Längsfurchen, welche vorn durch einen schwachen Quereindruck verbunden, hinten grübchenartig vertieft sind, ausserhalb der Längsfurchen gegen die Wurzel der Fühler schwach kielförmig erhoben und glänzend. Halsschild mit feiner, wenig verkürzter Mittelfurche. Flügeldecken fast parallelseitig, mit sehr kurzem Dorsalstreifen. Drittes freiliegendes Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes gemeinschaftlich mit dem Vorderrande des vierten Doi'sal Segmentes mit einem glänzenden eiförmigen Längshöckerchen. Long. l'3mm. Bei Genf unter Eichenrinde in Gesellschaft einer kleinen rothen Ameise gefunden. (Ex Tournier.) 6. Euplectus rhenanus Reitt. Naturg. Ins. Deutschi. III. 2, 114, Verh. zool. bot. Ges. Wien 1884, 80. — Rothgelb. Kopf gross, so breit als die Flügel- decken, wenig breiter als laijg, glänzend, nur an den Seiten sehr fein punktirt, mit zwei langen, parallelen, sehr seichten Längsfurchen, welche am Vorderrande durch einen Quereindruck miteinander verbunden sind und hinten je in einer grossen, tiefen Grube endigen, der Scheitel am Hinterrande mit einem länglichen, schwachen Grübchen. Fühler kurz und dünn, ihre zwei ersten Glieder nur schwach verdickt, die Keule sehr schmal, kaum abgesetzt, das neunte und zehnte Glied quer, wenig breiter als die vorhergehenden, das Endglied kaum breiter. Halsschild fast so lang als breit, mit länglichem, kräftigem Mittclgrübchen. Flügeldecken wenig länger als zusammen breit, parallelseitig. kaum punktirt, der Dorsalstreifen die Mitte derselben nicht erreichend. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basalstrichelchen. Long. 1*3 mm. Bayern, Dürckheim. Nach einem einzelnen $ beschrieben. (Ex Reitter.) 784 I^. Familie. Pselaphidae. — IL Trib. Euplectiai. 7. Euplectus tenuicornis Reitter Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 115, Verb. zool. bot. Ges. Wien 1884, 80. — ßothgelb. Kopf gross, so breit als die Flügeldecken, viel breiter als lang, glänzend, fein und spärlich punktirt, vorn mit einer tiefen , nach hinten convexen Bogenfurche , zwischen den Augen mit zwei Grübchen, welche mit der Bogenfurche schwach verbunden sind. Fühler ähnlich gebaut wie bei rhenanus. Halsschild etwa so lang als breit, mit seichter, verkürzter Mittellinie. Flügeldecken wie bei rhenanus. Die vorderen Dorsalsegmente ohne Basal- strichelchen. Beim cf die Hinterbrust der Länge nach eingedrückt, das vorletzte Ventralsegment sehr kurz und quer gewölbt, stumpf leistenförmig, das letzte Ventral- segraent in der Mitte mit einem schwachen, länglichen Grübchen, die Hinterschienen in der Mitte nach aussen in eine stumpfe Ecke erweitert, an der Spitze mit einem sehr kurzen Endsporne. Long. 1*3 mm. Nach zwei Exemplaren beschrieben, von denen eines im Teschnergebirge in Schlesien, das andere bei Resicza im Banat ge- funden wurde. (Ex Reitter.) 8. ^Euplectus FiscJierl Aube Psel. Mon. 1833, 54, pl. 91, f. 3, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 144; Tischeri Heer Fn. Helv. I, 362, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 522, Naturg. Ins. Deutchl. III, 2, 116. — Gelbroth, massig glänzend. Kopf so breit als der Halsschild und schmäler als die Flügeldecken, namentlich an den Seiten dicht und deutlich punktirt, mit zwei ziemlich langen, nach vorn leicht con- vergirenden und vorn miteinander verbundenen , hinten stark grubig vertieften Längsfurchen, auf dem Scheitel mit einer Längsfurche. Fühler mit deutlich ab- gesetzter, ziemlich breiter Keule. Halsschild kaum so lang als breit, fein punktirt, mit verkürzter Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, an den Seiten leicht gerundet, der Dorsalstreifen ihre Mitte nicht erreichend. Die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basalstrichelchen. Beim c^ die Stirn vorn ausgehöhlt und am Vorderrande ausgerandet, über der Aushöhlung in einen kurzen, spitzen, hori- zontalen Fortsatz ausgezogen. Der Clypeus in eine aufwärts gerichtete , hornartige Platte erhoben , welche die Stirnebene etwas überragt. Die Hinterbrust tief der ganzen Länge nach eingedrückt, das letzte Ventralsegment mit einer tiefen Längsfurche. Beim $ der Vorderrand der Stirn schwach gerundet und in der Mitte etwas stumpf vorgezogen. Long. 1*5 mm. Deutschland, Oesterreich, Ungarn, Russland. 9. JEuplectus carpathicus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 523, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 117. — Gelbroth, glänzend. Kopf ähnlich sculptirt wie bei Fischeri, jedoch weniger deutlich und spärlicher punktirt. Halsschild fast so lang als breit, mit tiefer, wenig verkürzter Mittellinie. Flügeldecken kaum länger als zusammen breit, an den Seiten schwach gerundet, der Dorsalstreifen tief, die Mitte der Flügeldecken erreichend oder überragend. Die vorderen Dorsalsegmente ohne Basalstrichel. Beim cf der Vorderrand der Stirn ganzrandig, in der Mitte scharfwinkelig vorgezogen, die Spitze des Winkels als kleines Hörnchen aufgebogen, der Clypeus einfach. Das Metasternum hinten mit einer grossen runden Grube, das letzte Ventralsegment mit tiefer Längsfurche. Beim $ der Vorderrand der Stirn ge- rundet stumpfwinkelig. Long. 1 • 3 mm. Ueber das ganze Karparthengebiet verbreitet. Unter Baumrinden. Subg. Euplectus s. Str. 10^: Euplectus Auheanus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881. 523, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 118. — Gelbroth, glänzend, lang, schmal, parallel, niedergedrückt. Kopf gross, so breit als der Halsschild und die Flügeldecken, kaum punktirt, mit zwei seichten, massig langen, parallelen, vorn durch einen seitlich erweiterten Quereindruck verbundenen , hinten in ein tiefes Grübchen endigenden Längsfurchen. Der Scheitel hinten mit einer kleinen, aber tiefen, dreieckigen Aus- randung. Fühler ziemlich schlank. Halsschild etwa so lang als breit, mit tiefer, vorn verkürzter Mittelfurche. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, fast parallel, ohne vortretende Schulterbeule, mit kurzem, ihre Mitte nicht erreichenden Dorsal- 3. Gatt. Euplectus. 785 streifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei langen , ihre Mitte überragenden Basalstricheln , zwischen denselben nur undeutlich und schmal quer vertieft, cf unbekannt. Long. 1 • 8 mm. Mecklenburg. (Ex Reitter.) 11. Euplectus brunneus Grimmer Steierm. Col. 1841, 49, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 524, Naturg. Ins. Deutsch. III. 2, 119; Kunzei Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 142, Chaud. Bull. Mose. 1845, III, 165; Erichsoni Thoms. Skand. Col. III, 227. — Hell rostroth, leicht gewölbt. Kopf gross, mindestens so breit als der Halsschild, an den Seiten hinten ziemlich kräftig und dicht, in der Mitte feiner und weitläufiger punktirt. auf dem Scheitel mehr oder minder glatt, vorn mit einer breiten, nach vorn convexen, in der Mitte seichten Querfurche, welche jederseits in einem kleinen, aber tiefen Grübchen endigt, zwischen den Augen mit zwei grösseren, rundlichen, viel näher aneinander gerückten Grübchen, welche mit der Querfarche durch zwei seichte, nach vorn etwas divergirende Längsfurchen verbunden sind, auf dem Scheitel hinten mit kurzer und schmaler Mittelfurche. Halsschild etwas breiter als lang, mit vorn verkürzter Mittelfurche. Das mittlere Basalgrübcheu des Hals- schildes ist kleiner als die beiden seitlichen. Flügeldecken länger als zusammen breit, breiter als der Halsschild, an den Seiten leicht gerundet, mit kräftiger Schulterbeule und ziemlich kräftigem, ihre Mitte erreichendem oder etwas überragendem Dorsal- streifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei langen , über ihre Mitte reichenden, leicht divergirenden, an der Wurzel kaum um ein Drittel der Discalbreite von einander getrennten Basalstricheln, zwischen denselben schwach quer vertieft, cf : Halsschild und Flügeldecken kaum punktirt. Das Metasternum fast der ganzen Länge nach gefurcht, das vierte Ventralsegment in der Mitte des Hinter- randes stumpfwinkelig nach hinten gezogen und leicht niedergedrückt, das fünfte in der Mitte mit einer an der Basis sehr breiten, scharf und fast halbkreisförmig be- grenzten, bis zum Hinterrande ausgedehnten Grube, das sechste in der Mitte mit einer tiefen Querrinne. Die Mittelschienen gegen die Spitze nach innen gebogen. Beim $ sind Halsschild und Flügeldecken deutlich punktirt. Long. 2 mm. Nord- und Mitteleuropa, unter Buchenlaub. Nicht selten. 12. Euplectus Frivaldszkyi Saulcy Deutsch. Entom. Zeitschr. 1878. 44, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 524. — Dem brunneus sehr nahe stehend, kleiner, der Kopf hinten mit einem sehr feinen und kurzen Mittelkielchen, die Mittel- furche des Halsschildes kürzer, das vordere Drittel der Halsschildlänge frei lassend, das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes ebenso gross als die beiden seitlichen, cf : Halsschild und Flügeldecken kaum punktirt. Fünftes Ventralsegment an der Basis jederseits mit einem tiefen, viereckigen Grübchen, das sechste quer gewölbt, an der Basis breit quer eingedrückt, in der Mittellinie gefurcht, das letzte Ventralsegment in der Mitte der Basis vertieft. Die Mittelschienen innen vor der Spitze leicht ge- bogen. Beim 9 Halsschild und Flügeldecken deutlich punktirt Long, l'l mm Mar- maros. (Ex Reitter.) 13. Euplectus Duponti Aube Psel. Mon. 1833, 57, pl. 92, f. 4, ßeitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 524, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 120. — Dem brtwnet(s sehr nahe stehend, von demselben durch geringere Grösse, ziemlich tiefe und parallele Stirnfurchen, von denselben isolirte, mehr in die Vorderecken ge- rückte, schärfere und tiefere Vorderrandgrübchen der Stii-n, in der Mitte hinten sehr fein und kurz gekielten Scheitel und durch die männlichen Sexualcharaktere verschieden, cf mit etwas breiteren und flacheren Stirnfurchen, zwischen denselben glatt. Halsschild und Flügeldecken kaum punktirt. Die Hinterbrust der ganzen Länge nach ziemlich stark vertieft, die vorderen Ventralsegmente ziemlich gewölbt, das fünfte breit und flach ausgerandet, das sechste in der Mitte quer niedergedrückt. Long. \-Q mm. Frankreich, Schlesien, Mähren, Ungarn, Croatien. Selten. 14. Euplectus bescidicus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 524, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 121. — Dem Duponti sehr ähnlich, von demselben Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. gQ 736 I^- Familie. Pselaphidae. — IL Trib. Euplectini. durch etwas längere Fühler, deutlich gestreckteres Endglied derselben, auch beim 5 zwischen den Längsfurchen glatten Kopf, kürzere Mittelfurche des Halsschildes, tieferen, die Mitte nicht erreichenden Dorsalstreifen der Flügeldecken, etwas weiter von einander entfernte, um etwas mehr als ein Drittel der Dorsalbreite von ein- ander getrennte Basalstrichel der zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente und durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Beim cf 'lie Vorderbrust bis auf das vordere Drittel schwach der Länge nach vertieft, die Ventralsegmente abgeflacht, das vorletzte in der Mitte grübchenartig vertieft. Long. 1*5 mm. In den Beskiden (Lissa Hora, Paskau). (Ex ßeitter.) 15. JEuplectuS JPelopis Reitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 51, Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1884, 80. — Kostroth, glänzend, der Kopf kaum so breit als die Flügeldecken, beinahe glatt, mit tiefen, vorn durch eine Querfurche verbundenen Stirnfurchen, auf den Schläfen dicht punktirt, am Hinterrande des Scheitels in der Mitte leicht ausgerandet. Der Halsschild schmäler als der Kopf (nach Reitter's späterer Angabe aber der Kopf höchstens so breit als der Halsschild), fast herz- förmig, beinahe glatt, mit tiefen Basalgrübchen und nach vorn verkürzter, in der Mitte tiefer eingedrückter Mittelfurche. Die Flügeldecken an den Seiten gerundet, gegen die Spitze allmälig erweitert, kaum erkennbar punktirt, mit verkürztem, die Mitte nicht erreichendem Dorsalstreifen. Die Basalstrichel der vorderen freiliegenden Dorsalsegmente nur wenig über die Mitte derselben reichend. Beim c^ das Meta- sternum leicht gefurcht, das sechste Ventralsegment an der Basis breit quer ein- gedrückt, hinter dem Quereindrucke in der Mitte mit einem länglichen Grübchen, das fünfte Ventralsegment jederseits an der Basis mit einem tiefen, rundlichen Grübchen. Mit Frivaldszkyi und Duponii verwandt, von der Grösse des ersteren. aber schmäler, mit dünneren Fühlern, kleinerem, schmälerem, flacher gewulstetem Kopf und schmächtigeren Beinen, von Duponti und bescidicus durch bedeutendere Grösse, kleineren, kaum die Breite der Flügeldecken erreichenden Kopf und durch die Sexualcharaktere des (^ verschieden. Long. 1*7 mm. Von Herrn Brenske in Morea aufgefunden, von Professor Fr. Speiser in seinem Verzeichnisse der Käfer von Kalocsa (Kalocsa környekenek Bogärfaunäja, 1893, 22) aufgeführt. (Ex Reitter.) 16. Buplectus Abeillei Guilleb. Rev. d'Entom. Caen 1888, 216. — Gelb- roth, leicht gewölbt. Kopf etwas breiter als der Halsschild, deutlich und weitläufig punktirt, vorn mit einer Querfurche und jederseits mit einem kleinen Grübchen, zwischen den Augen mit zwei tiefen Grübchen, ohne deutliche Stirnfurchen, auf dem Scheitel mit einem Grübchen, ohne Kielchen. Halsschild kaum länger als breit, fein und in der Mitte spärlicher punktirt, mit tiefer, ziemlich kurzer Mittelfurche. Das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes etwas kleiner als die seitlichen. Flügeldecken länger als breit, mit schwacher Schulterbeule und nicht bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Die zwei ersten Dorsalsegmente mit zwei bis zu ihrer Mitte reichen- den, um ein Drittel der Discalbreite von einander getrennten Basalstricheln. Das Metasternum bis auf das vordere Viertel gefurcht. Beim cT »las vierte Ventralsegment jederseits ausgerandet und in der Mitte nach hinten gezogen, das fünfte jederseits mit einem starken Grübchen und in der Mitte mit erhobenem Hinterraude, das sechste in der Mitte mit einem Basaleindrucke und einem kleinen Grübchen und jederseits mit einem aussen von einem starken Höckerchen begrenzten Grübchen, das letzte Ventral- segment mit einer Mittelfurche. Die Trochanteren der Mittelbeine hinten zahnförmig ausgezogen. Beim $ das Abdomen einfach, das fünfte Ventralsegment in der Mitte kurz, das sechste mit einem Basalgrübchen. Long, l'l mm. Bei Voiron im Dep. Isere und bei St. Genis-Laval bei Lyon aufgefunden. (Ex Guillebeau.) 17. Euplectus piceus Motsch. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 320. t. XI, f. I, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 525, Naturg. Ins. Deutschi. HI, 2, 122; nigricans Chaud. Bull. Mose. 1845, III, 169; Denmß Waterh. Transact. Ent. Soc. Lond. 3. ser. Vol. I, 1862, 46. — Pechschwarz oder braunschwarz, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Kopf so breit als der Halsschild, viel schmäler als die Flügel- 3. Gatt. Euplectus. 787 decken, an den Seiten ziemlich kräftig und dicht, in der Mitte sehr fein und spärlich punktirt oder glatt, vorn mit einer in der Mitte seichteren, nach vorn leicht con- vexen Querfurche, welche jederseits durch ein Grübchen begrenzt ist, zwischen den Augen mit zwei ziemlich grossen, näher aneinander gerückten rundlichen Grübchen, die durch zwei kurze seichte Längsfurchen mit der Querfurche verbunden sind, am Hinterrande des Scheitels in der Mitte leicht ausgerandet und sehr kurz gekielt. Halsschild etwas breiter als lang, fein und weitläufig punktirt, mit feiner, im vorderen Viertel grübchenförraig endigender Mittelfurche. Flügeldecken breiter als der Halsschild, länger als zusammen breit, an den Seiten schwach gerundet, fein punktirt, mit ziemlich tiefem, die Mitte erreichendem Dorsalstreifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegraente mit zwei ziemlich langen, über ihre Mitte reichenden, divergirenden, an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander ge- trennten Basalstricheln. Beim cf die Hinterschenkel verdickt, das Metasternum längs der Mitte gefurcht und jederseits in ein scharfes Höckerchen erhoben, das vierte Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes etwas vorgezogen, das fünfte jeder- seits an der Basis mit einem Höckerchen, das sechste an der Basis quer eingedrückt, in der Mittellinie gefurcht, am Hinterrande stumpf ausgerandet, das siebente Ventral- segment an der Spitze beulenförmig vorragend. Long. l'S mm. Nord- und Mittel- europa. Unter Baumrinden und unter Laub; selten. 18. Euplectus nanus Reichenb. Mon. Psel. 69, T. U, f. 20, Aube Psel. Mon. 1833, 53. pl. 91, f. 2, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 148, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 279, Thoms. Skand. Col. HI, 228. Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 525, Naturg. Ins. Deutschi. IH, 2, 123, Guilleb. Revue d'Entom. Caen 1888, 217; Reichen- bachi Denny Mon. Psel. 10. t. 1, f. 1 ; Kirbrß Denny Mon. Psel. 14, t. 2, f. 1, Waterh. Trans. Ent. Soc. Lond. 3. ser. Vol. I, 1862, 48, Ent. Monthl. Mag. XVI, 123; Richteri Reitt. Berl. Ent. Zeitschr. 1870, 215. — Heller oder dunkler rothbraun oder rostroth, mit dunkleren Flügeldecken oder ganz rostroth, die Fühler, Taster und Beine gelb- roth. Kopf so breit als der Halsschild, an den Seiten schwach punktirt, die Stirn am Vorderrande und an den Seiten wulstig erhoben, mit zwei tiefen, nach vorn con- vergirenden, seltener parallelen, vorn durch eine Querfurche verbundenen, hinten grubig vertieften Längsfurchen, hinter den Vorderecken auf dem Seitenwulst jeder- seits mit einem kleinen Grübchen, der Scheitel hinten mit einem ziemlich tiefen drei- eckigen Eindrucke oder mit einer kurzen Mittelfurche. Halsschild breiter als lang, mit tiefer und breiter, nach vorn sehr wenig verkürzter Mittelfurche. Flügeldecken länger als zusammen breit, an den Seiten sehr schwach gerundet, fein punktirt, mit tiefem, über die Mitte reichendem, innen mehr oder minder faltig begrenztem Dorsal- streifen, an der Basis mit vier, oft paarweise verbundenen Grübchen, innerhalb des Dorsalstreifens oft mit einem kurzen Streifenrudiment. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei kurzen, die Mitte kaum erreichenden Basalstricheln, zwischen denselben an der Wurzel quer vertieft. Beim cf das fünfte Ventralsegment unmittel- bar an der Basis mit fünf queren Grübchen, das sechste hinten breit bogenförmig ausgeschnitten, das siebente gewölbt und in der Mittellinie fein gefurcht. Beim 9 das letzte Dorsalsegment an der Spitze in ein kleines Höckerchen ausgezogen. Long. 1-bmm. Nord- und Mitteleuropa. Unter feuchtem Laub, in faulendem Holz, im ßaum- mulm, in Mistbeeten, häufig. 19. Euplectus JRevelierei Guilleb. Revue d'Ent. Caen 1888, 217; nanus var. Revelierei Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1884, 80, Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 113. — Dem Eupl. nanus sehr nahe stehend, von demselben durch hellere Färbung, kleinere, schmälere Körperform und durch die Sexualcharaktere des (^ ver- schieden. Beim (f das vierte Ventralsegment in der Mitte kürzer als an den Seiten, das fünfte an der Basis mit einem tiefen, ein Drittel der Breite einnehmenden Ein- drucke und in der Mitte des Hinterrandes mit zwei kleinen, durch ein Grübchen ge- trennten Höckerchen, das sechste in der Mitte nur halb so lang als an den Seiten, das siebente gewölbt, fast in seiner ganzen Länge gefurcht. Südfrankreich, Corsica, Griechenland. (Ex Guillebeau.) ÖÜ* 788 IX. Familie. Pselaphidae. — IL Trib. Euplectini. 20. JEuplectus Fairmairei Guilleb. Eevue d'Entom. Caen 1888, 218. — Von Eupl. nanus durch etwas robustere Körperform, kürzeren, mehr punktirten Kopf, kürzeres Scheitelgrübchen, namentlich aber im männlichen Geschlechte durch kräf- tigere, hinten mit einem Zahn oder Dorn bewaffnete Trochanteren der Hinterbeine verschieden. Long, l'b mm. Lyon, Plantay, Bugey. (Ex Guillebeau.) 21. JEuplectus sanguineus Denny Mon. Psel. 10, t. 1, f. 2, Aube Psel. Mon. 1833, 55, pl. 92, f. \, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 146, Thoms. Skand. Col. III, 228, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881. 526, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 125; - var. georgiciis Saulcy Verh. naturf. Ver. Brunn, XVI, 1877, 137. — ßothbraun, kastanienbraun oder schwarzbraun, glänzend, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Kopf so breit als der Halsschild, etwas schmäler als die Flügeldecken, glänzend, an den Seiten punktirt, ähnlich sculptirt wie bei nanus, aber mit viel seichteren Stirnfurchen und daher viel flacher und breiter abgesetzten Seiten und ohne deut- liches Scheitelgrübchen. Halsschild kaum breiter als lang, in der Mitte mit eineui tiefen Längsgrübchen. Flügeldecken länger als zusammen breit, breiter als der Halsschild, an den Seiten schwach gerundet, glatt, mit tiefem, die Mitte nicht er- reichendem Dorsalstreifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei kurzen Basalstricheln, zwischen denselben an der Wurzel quer vertieft. Beim c^ die Hinterbrust in der Mittellinie schwach gefurcht, das fünfte Ventralsegment in der Mitte äusserst kurz, das sechste in der Mitte mit einer sehr tiefen, queren Grube. Auf kleinere pechschwarze Stücke ist var. georgicus Saulcy aufgestellt. Long. 1*2 bis 1*4 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet, unter faulenden Pflanzenstoffen häufig. 22. JEuplectus signatus Reichenb. Mon. Psel. 73, t. 2, f. 22, Aube Psel. Mon. 1833, 56, pl. 92, f. 3, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844. 145, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 279, Thoms. Skand. Col. III, 228, Reitter Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 526, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 126; Kirbtji Aube Psel. 1833, 54, pl. 91, f. 4. — Mit sanguineus äusserst nahe verwandt, von demselben durch ganz rothgelbe Färbung, etwas geringere Breite von Kopf und Halsschild und durch anders gebildetes vor- letztes Ventralsegment des cf verschieden. Das sechste Ventralsegment des cf ist in der Mitte breit grubig eingedrückt und jederseits der tiefen Grube in eine starke, glänzende Beule erhoben. Von Karsteni durch viel schmäleren, glänzenden Kopf und durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Long. 1*1 — l-2m?n. üeber den grössten Theil von Europa verbreitet. Unter faulenden Pflanzenstoffen häufig. 23. JSuplectus Lincleri Reitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 52, Verh. zool. bot. Ges. Wien 1884, 80. — Rostroth, glänzend, sehr fein, massig dicht be- haart. Der Kopf so breit als die Flügeldecken, glänzend, an den Seiten deutlich punktirt, in der Mitte glatt, wie bei sanguineus sculptirt. Die Fühler ziemlich kurz, das Endglied dick, an der Spitze stark abgestumpft, die beiden vorletzten Glieder verhältnissmässig klein. Halsschild etwas schmäler als der Kopf, die Mittelfurche auf ein tiefes Grübchen reducirt. Flügeldecken mit kaum die Mitte erreichendem Dorsal- streifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei fast bis zur Mitte reichenden Basalstricheln. Beim (f das Abdomen vor der Spitze mit einer grossen, die Mitte des vorletzten und die Wurzel des letzten Ventralsegmentes einnehmenden Grube. Long. 1*3 ww. Nizza, Sardinien, Griechenland. (Ex Reitter.) 24. Euplectus Karsteni Reichenb. Mon. Psel. 71, t. 2, f. 21, Aube Psel. Mon. 1833, 56, pl. 92, f. 2, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 146, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 278, Thoms. Skand. Col. III, 227, Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 528, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 128; cephalotes Woisch.. Bull. Mose. 1845, I, 46; ligneus Motsch. 1. c; gracilis Chaud. Bull. Mose. 1845, III, 167, Schaum Stett. Entom. Zeitg. 1846, 353; filum Reitt. Verh. naturf. Ver. Brunn XV, 1876, 13. — Rothgelb. Kopf so breit als die Flügeldecken, kräftig und dicht punktirt, in der Mitte mehr oder weniger glatt, vorn mit einer nach vorn leicht convexen Querfurche, welche jeder- 3. Gatt. Euplectus. 789 seits durch ein kleines Grübchen begrenzt ist, auf der Stirn mit zwei seichten, parallelen, vorn miteinander verbundenen Längsfurchen. Halsschild so lang als breit, fein punktirt, in der Mitte mit einem tiefen Längsgrübchen. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, an den Seiten sehr schwach gerundet, fast parallel- seitig, kaum punktirt, mit tiefem, etwa bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalseguiente mit zwei kurzen Basalstricheln, zwischen denselben quer vertieft. Beim cf das Metasternum in der Mittellinie seicht gefurcht. Viertes Ventralsegment am Hinterrande jederseits der Mitte tief, fast halbkreisförmig ausgerandet, neben der Ausrandung aussen mit einem kleinen Grübchen, in der Mitte zwischen den Ausschnitten abgestutzt. Fünftes Ventralsegment in der Mitte äusserst kurz, das sechste in der Mitte des Hinterrandes stumpfwinkelig aus- geschnitten, die Eänder des Ausschnittes wulstig verdickt, so dass am Hinterrande zwei unter einem sehr stumpfen Winkel convergirende Fältchen hervortreten. Long. 1 — 1-2 mm. Ueber den grössteu Theil von Europa verbreitet. Unter faulenden Vege- tabilien und unter Baumrinden häufig. 25. Euplectus intermedius Wollast. Cat. Col. Mad. 1857, 168, Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 528, Naturg. Ins. Deutschi. III. 2, 127. — Dem Karsteni und punctatiis sehr ähnlich, von beiden durch die Sexualcharaktere des (^, von Karsteni durch bedeutendere Grösse, flachere Gestalt und längere, dichtere Be- haarung der Flügeldecken, von punctatus durch weniger breiten Kopf verschieden. cf : Metasternum in der Mittellinie seicht gefurcht. Viertes Ventralsegment wie bei Karsteni, das fünfte und sechste fast der ganzen Breite nach tief quer eingedrückt, ihre Spitzenränder erhaben vortretend. Long. 1*4 mm. Mähren, Schlesien, Oesterreich, Ungarn, Caucasus, Madeira. (Ex Reitter). 2(5. Euplectus narentinus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 529. — Gesättigt gelbroth, etwas glänzend. Kopf gross, von der Breite der Flügeldecken, überall dicht und stark punktirt, die Stirngruben kaum wahrnehmbar, die Quer- furche am Vorderrande seicht. Halsschild herzförmig, so lang als breit, schmäler als Kopf und Flügeldecken, äusserst fein, schwer sichtbar, weitläufig punktirt, glän- zend, mit tiefen Basalgrübchen und auf ein länglich rundes, tiefes Grübchen redu- cirter Mittelfurche. Flügeldecken wenig länger als zusammen breit, kaum sichtbar punktirt, mit nicht ganz bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Abdomen glän- zend, etwas schmäler als die Flügeldecken. Beim (^ die fünf ersten Ventralsegmente gleichlang, das fünfte von der Basis bis zur Spitze in gerader Ebene schräg ab- fallend, abgeflacht, das sechste in weitem Bogen ausgerandet, in der Mitte sehr kurz und an das fünfte angeschoben, das beulenförmig emporgehobene letzte Ventral- segment tief eingedrückt. Long. 1*2 mm. Dalmatien, bei Metkovich an der Narenta. (Ex Reitter.) 27. Euplectus punctatus Muls. Opusc. Entom. XII, 1861, 76, Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 527, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 126. — Mit Karsteni nahe verwandt, von demselben durch bedeutendei-e Grösse, kürzeren und breiteren, viel stärker und überall stark und dicht punktirten Kopf, etwas breiteren, stärker punktirten Halsschild, weniger reducirte Mittelfurche desselben und durch die Sexualcharaktere des c^ verschieden. Der Kopf ist sammt den Augen doppelt so breit als vom Hinterrande des Scheitels bis zum Vorderrande lang. Beim (^ ist das vierte Ventralsegment einfach, das fünfte ist in der Mitte sehr kurz, das sechste ist in der Mitte wenig verkürzt, aber sehr tief grubig eingedrückt. Long. 1'4 — 1-5 mm. Mittel- und Südeuropa, unter Baumrinden. Selten. 28. Euplectus laticeps Guilleb. Eev. d'Entom. Caen 1888, 219. — Rost- roth. Kopf stark quer, überall, aber an den Seiten stärker punktirt, mit zwei sehr kleinen Grübchen in den Vorderecken, zwischen den Augen ohne Grübchen, nach vorn mit zwei kurzen, schmalen, ziemlich tiefen Längsfurchen, auf dem Scheitel mit •einem kleinen Grübchen. Halsschild schmäler als der Kopf, so lang als breit, kaum 790 IX. Familie. Pselaphidae. — IL Trib. Euplectini. punktirt, mit kurzer Mittelfurche und kleinen Basalgrübelien. Flügeldecken kaum punktirt, kaum länger als breit, mit sehr kurzem, ihr erstes Drittel nicht er- reichendem Dorsalstreifen und schwacher Schulterbeule. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei sehr kurzen, nur ein Fünftel ihrer Länge erreichenden Basalstricheln. Long. 1*2 mm. Lyon. Nach einem einzelnen $ beschrieben. (Ex Guillebeau.) 29. Euplectus Spinolae Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 147, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. 1881, 529, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 130. — Mit Karsteni ver- wandt, von demselben durch wesentlich geringere Grösse, flachere, gestrecktere, parallelseitige Körperform, viel feiner und dichter punktirten Kopf, kurze, sehr tiefe, näher aneinander gerückte Stirnfurchen desselben, durch längere und flachere, parallel- seitige, deutlicher und dichter punktirte, an der Spitze meist bräunliche oder schwärz- liche Flügeldecken und durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Beim (^ die Hinterbrust in der Mittellinie tief gefurcht. Die Ventralsegmente einfach, das fünfte und sechste in der Mitte kurz und zusammengeschoben. Long. 0*8 — 0'9mw. Süd- liches Mitteleuropa. Unter Baumrinden, sehr selten. Subg. Bibloplectus Reitt. . . 30. Euplectus tenebrosus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1880, 218, ibid. 1881, 530. — Dem E. ambigims sehr nahe stehend, von demselben durch etwas bedeutendere Grösse, glanzlosen, überall sehr dicht und grob punktirten Kopf, tieferes Scheitelgrübchen und durch deutlich längere, kaum merklich quere Mittel- glieder der Fühler verschieden. Long. 1'2 min. Dalmatien, von Herrn Reitter bei Knin in Sumpfgeniste gefunden. (Ex Reitter.) 31. Euplectus ambiguus Reichenb. Mon. Psel. 67, t. 2, f. 19, AubePsel.. Mon. 1833, 58, pl. 93, f. 2, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 280, Thoms. Skand. Col. III, 226, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 530, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 130, Guilleb. Revue d'Entom. Caen 1888, 211; pusillus Denny Mon. Psel. Scydm. 15, t. 2, f. 2, Aube Psel. Mon. 1833, 59, pl. 93, f. 3; rußcornis Steph. 111. Brit. V, 428. — Pechschwarz, die Flügeldecken häufig kastanienbraun, die Fühler, Taster und Beine gelbroth. Kopf so breit als der Halsschild, kaum punktirt, auf der Stirn mit zwei tiefen, nach vorn convergirenden und vorn miteinander verbundenen, hinten grübchen- artig erweiterten Längsfurchen, auf dem Scheitel hinten mit einem kleinen Mittel- grübchen. Halsschild nach hinten nur massig verengt, mit drei grossen und tiefen, durch zwei feine Bogenfurchen verbundenen, von der Basis ziemlich weit abgerückten Basalgrübchen, ohne Mittelfurche. Flügeldecken länger als zusammen breit, an den Seiten nur sehr schwach gerundet, an Stelle des Dorsalstreifens mit einem kurzen, basalen Längsgrübchen. Die zwei ersten freiliegenden Dorsalsegmente mit zwei äusserst kurzen, undeutlichen Basalstricheln. Beim (^ das Metasternum in der Mitte mit einem schwachen Eindrucke. Beim $ das letzte Dorsalsegraent einfach. Long. l'lmm. Nord- und Mitteleuropa, an feuchten Localitäten nicht selten. 32. Euplectus minutissimus Aube Psel. Mon. 1833, 59, pl. 93, f. 4, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 530, Guilleb. Revue d'Entom. Caen 1888, 211; Garnej/si Fowler Ent. Monthl. Mag. XVI, 158; afjßnis Guilleb. 1. c. 212, 380; Reitteri Guilleb. 1. c. 212; obtusus Guilleb. 1. c. 213, 380; Delhermi Guilleb. 1. c. 379; acu- leatus Guilleb. 1. c. 380. — Dem ambiguus äusserst nahe stehend, von demselben durch hellere, meist rothbraune Färbung, viel kleinere, schmälere, mehr parallel- seitige Körperform und durch kleinere seitliche Basalgrübchen des Halsschildes ver- schieden. Das letzte Dorsalsegment des $ ist meist in einen längeren oder kürzeren Dorn ausgezogen. Bibloplectus afßnis, Reitteri, obtusus, Delhermi und acnleatus Guilleb., die von minutissimus nach dem Vorhandensein oder Fehlen einer Meta- sternalfurche, nach dem Fehlen oder Vorhandensein eines Höckerchens oder Dornes an der Spitze des letzten Dorsalsegmentes beim $ und nach dem schmäleren oder 4. Gatt. Bibloporus. 791 breiteren Umrisse des beim (j" hervortretenden achten Ventralsegmentes (opercule Guillebeau) unterschieden werden, scheinen mir von mimdissimus nicht specifisch verschieden zu sein. Long. 0"9 mm. England, Frankreich, Mittelmeergebiet. 4. Gatt. Bibloporus. Thoms. Skand. Qo\. I, 1859, 53, III, 225, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 452, 456, 530, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 109. — Euplectus Subg. Biblojjorus Raffr. Rev. d'Entom! Caen, IX, 1890, 94, 101. Von Eujjlecttis durch viel kleineren Kopf, viel kürzere, nach hinten conver- girende Schläfen desselben und durch die Sculptur des Halsschildes verschieden. Der Kopf ist viel schmäler als der Halsschild. Das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes ist mit den Seitengrübchen nicht verbunden, diese sind furchenartig nach vorn bis zum Vorderrande verlängert. Die drei ersten freiliegenden Dorsal- segmente gleichlang. Die Flügeldecken sind viel breiter als der Halsschild, ziemlich gewölbt, an den Seiten gerundet. Die Gattung enthält nur wenige palaearctische Arten. 1. Bibloporus bicolor Deuny Mon. Psel. 17, t. 2, f. 3, Aube Psel. Mon. 1833, 57, pl. 93, f. 1, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 150, Thoms. Skand. Col. III, 225. Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 531, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 110, Guilleb. Rev. d'Ent. Caen 1888, 205; glabriculus Gyllh. Ins. Suec. IV, 236; fennicus Mäkl. Bull. Mose. 1845, IV, 550. — Pechschwarz, sehr fein und kurz grau behaart, die Fühler. Taster und Beine gelb. Kopf schmäler als der Halsschild, breiter als lang, sehr fein punktirt, hinter den Fühlerwurzeln jederseits mit einem kleinen Wulste, zwischen den Augen mit zwei ziemlich tiefen Grübchen, in der Mitte des Scheitels hinten ausgerandet. Halsschild breiter als lang, an den Seiten gerundet, etwas vor der Mitte am breitesten, hinter der Mitte sehr schwach ausgeschweift, oben fein punktirt, vor dem mittleren Basalgrübchen mit einer verkürzten Mittelfurche. Flügel- decken viel breiter als der Halsschild, etwa so lang als zusammen breit, ziemlich gewölbt, an den Seiten leicht gerundet, äusserst fein und ziemlich dicht punktirt, mit tiefem, etwa bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Abdomen sehr fein und dicht punktirt, die vorderen freiliegenden Dorsalsegmente ohne Basalstrichel oder das erste oder auch das zweite mit zwei äusserst kurzen Basalstricheln. Beim rf das Metasternum in der Mitte breit eingedrückt. Erstes Ventralsegment in der Mitte mit einem stark erhobenen, abgeflachten und etwas ausgehöhlten Längskiel, zweites Ventralsegment etwas länger als das dritte, das dritte an den Seiten mit einem Grübchen, das vierte kürzer als das dritte, in der Mitte wenig verkürzt, das fünfte in der Mitte bis auf den Hinterrand unter das vierte zurückgezogen, das sechste so lang als das vierte und fünfte zusammengenommen, hinten breit und tief bogen- förmig ausgeschnitten, das siebente in zwei schmale, eine grubige Längsvertiefung einschliessende Seitenstücke gespalten. Die Trochanteren der Mitteibeine am Innen- rande der Schenkel verlängert und in einen Dorn ausgezogen, die Mittelschenkel sehr stark verdickt, innen ausgerandet, die Mittelschienen in der Mitte des Innen- randes in einen sehr starken dreieckigen Zahn erweitert. Beim $ das Metasternum gefurcht. Das erste Ventralsegment mit einem wie beim cf ausgebildeten Intercoxal- kiel, die folgenden Ventralsegmente einfach, das fünfte in der Mitte bis auf den Hinterrand unter das vierte zurückgezogen. Die Mittelbeine einfach. Long. 1*1 bis \'2 mm. Nord- und Mitteleuropa, Caucasus. Unter abgefallenem Laub, Moos und unter Baumrinden nicht selten. Die von Guillebeau (Revue d'Entom. Caen 1888, 205—209) nach Sexualcharak- teren von B. bicolor unterschiedenen französischen Arten sind bisher in unserem Faunengebiete nicht nachgewiesen. 792 ^^- Familie. Pselaphidae. — II. Trib. Euplectini. 5. Gatt. Pseudoplectus Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 452, 455, 531. — Euplectiis Subg. Pseudoplectus RaflFr. Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 95, 101. Von Euplectus durch den Bau des Abdomens verschieden. Die drei ersten Ventralsegmente sind nicht gleichlang, sondern das erste ist wie bei Trimium sehr kurz, das zweite und dritte verlängert, das dritte etwas länger als das zweite. Kopf etwas schmäler als der Halsschild, mit zwei tiefen Grübchen zwischen den Augen. Fühler kurz, mit zwei grösseren Endgliedern, das neunte Glied nur wenig breiter als das achte und nur halb so breit als das zehnte, dieses sehr stark quer, das Endglied kurz oval, zugespitzt. Halsschild mit drei grossen Basalgruben, ohne Mittelfurche. Die Flügeldecken mit einem sehr reducirten Üorsalstreifen. Das erste freiliegende Dorsalsegment nicht verlängert, bei zusammengezogenem Abdomen bis auf den Hinterrand unter die Flügeldecken gezogen. Beide Geschlechter mit sechs Ventralsegmenten. Die Gattung ist durch je eine Art im westlichen Mittelmeergebiete, in Ostafrika, auf Borneo und in Chile vertreten. 1. Pseudoplectus perplexus Jacqu. Duval Ann. Soc. Ent. Fr. 1854, Bull. XXXVI, Gen. Col. d'Eur. I, pl. 43, f. 211, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 532; ? signaticornis Guilleb. Revue d'Entom. Caen 1888, 210. — Kastanienbraun oder dunkel rothbraun, das Abdomen und meist auch die Flügeldecken pechbraun, die Fühler. Taster und Beine röthlichgelb. Kopf mit schmal wulstig abgesetztem Vorderrande, auf der Stirn mit zwei sehr grossen und tiefen ovalen Grübchen. Halsschild etwas breiter als lang, nach hinten nur massig verengt, mit sehr grossem, in der Mittellinie fein gekieltem mittleren Basalgrübchen. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, leicht gewölbt, an den Seiten kaum gerundet, fast parallel- soitig, mit kurzem, das erste Drittel kaum erreichendem Dorsalstreifen. Beim (^ das Metasternum in der Mitte mit einem Grübchen. Das vierte und fünfte Ventralsegment hinten breit ausgerandet. Ps. signaticornis Guilleb. von Hyeres scheint ein anomales Stück mit erweitertem sechsten Fühlergliede zu sein. Long. 0'8 — 0*9 mm. Frank- reich, Spanien. 0. Gatt. Trinüum. Aube Pselaph. Mon. 1833, 44, Ann. Soc Ent. Fr. 1844, 138, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 134, Thoms. Skand. Col. III, 223, Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 452, 454, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 103, Raffr. Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 94, 100. Körper ziemlich gestreckt und schmal, stark gewölbt, fein anliegend pubescent. Kopf ziemlich gross, so breit oder wenig schmäler als der Halsschild, mit massig langen, hinten abgerundeten Schläfen, beim cf mit grösseren, beim $ meist mit ziemlich kleinen Augen, hinter dem wulstig verdickten Vorderrande mit einer Quer- furche oder mit zwei Grübchen, zwischen den Augen mit zwei vorn verbundenen, hinten grubig vertieften Längsfurchen oder nur mit zwei Grübchen. Fühler kurz, mit ausserordentlich grossem, ovalem Endgliede, ihre zwei ersten Glieder verdickt, die folgenden Glieder sehr kurz, die vorletzten allmälig stärker quer. Die Kiefer- taster massig lang, ihr erstes Glied klein, das zweite lang, an der Wurzel dünn, gegen die Spitze keulig verdickt, das dritte Glied kurz, das Endglied ziemlich gross, spindelförmig. Halsschild ziemlich lang, vor der Mitte am breitesten, nach hinten verengt, gewölbt, vor der Basis mit drei Grübchen, von welchen das mittlere jeder- seits durch eine nach vorn convexe Bogenfurche mit den Seitengrübchen verbunden ist. Flügeldecken breiter als Kopf und Halsschild, ziemlich gewölbt, an den Seiten massig gerundet, mit schmalen, deutlich abgesetzten Epipleuren, ganzem Nahtstreifen und verkürztem Dorsalstreifen, welche beide an der Wurzel in einem Grübchen be- ginnen. Bei den geflügelten (f sind die Flügeldecken länger oder mindestens so lang als zusammen breit und zeigen eine kräftige Schulterbeule, bei den ungeflügelten 9 sind die Flügeldecken kürzer und gegen die Wurzel stark verengt, so dass eine 5. Gatt. Pseudoplectus. — 6. Gatt. Trimiuiii. 793 Scluiltei-beule kaum vortritt. Abdomen lang, mit massig breit aufgebogenen Seiten. Das erste freiliegende Dorsalsegment viel Länger als das zweite, an der Wurzel mit zwei einander bald mehr, bald minder genäherten Basalstricheln, deren Entfernung von einander im Verhältnisse zur Discalbreite gemessen wird. Die folgenden Dorsal- segmente werden allmälig kürzer. Das erste Ventralsegment ist kurz und am Hinter- rande dicht mit gelben Haaren gesäumt, das zweite Ventralsegment ist fast so lang als die drei folgenden allmälig kürzer werdenden Ventralsegmente zusammengenommen. das letzte Ventralsegment ist relativ gross. Die Hinterhüften sind sehr nahe anein- ander gerückt. Die Beine sind ziemlich kurz, die Tarsen besitzen nur eine Klaue. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Eegion und über Central- amerika verbreitet. Die Arten leben unter feuchtem Laub und Moos. 1 Die Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes um ein Drittel oder ein Viertel der Discalbreite von einander getrennt 2 — Die bisweilen sehr kurzen und kaum hinter den Flügeldecken hervortretenden Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes nur um ein Fünftel bis ein Achtel der Discalbreite von einander getrennt. Die Basis des Segmentes zwischen denselben nicht vertieft 4 2 Das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes fast halb so breit als die Basis des Halsschildes, queroval, von den grossen runden Seitengrübchen jederseits durch ein feines Kielchen getrennt 1 cavicolle. — Die drei Basalgrübchen des Halsschildes ziemlich gleichgross, das mittlere mit den seitlichen jederseits durch eine bogenförmige Querfurche verbunden. 3 3 Erstes freiliegendes Dorsalsegment zwischen den beiden Basalstricheln nicht vertieft 2 Sopffgarteni, — Erstes freiliegendes Dorsalsegment zwischen den Basalstricheln quer vertieft. 3 latiiisculum, 4 brevicome, 5 ampliventre, 4 Basalgrübchen des Halsschildes gross und tief 6 Domogletif 7 Einonae, — Basalgrübchen des Halsschildes klein 8 longipenne, 9 carpathicuni. 1. Triniium cavicolle Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1880, 219, ibid. 1881, 532. — Kopf mit einem hufeisenförmigen Eindrucke, auf dem Scheitel mit einem Grübchen. Das mittlere Basalgrübchen des Halsschildes sehr gross, fast die Hälfte der Halsschildbreite und ein Drittel der Halsschildlängo einnehmend, von den runden Seitengrübchen jederseits durch ein feines Kielchen getrennt. Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes um ein Viertel der Discalbreite von einander getrennt, cf: Schwarz, die Flügeldecken kastanienbraun, die Fühler und Beine rothgelb. Kopf breiter als der Halsschild, mit grossen, vorragenden Augen. Halsschild schmal, kaum halb so breit als die Flügeldecken, lang herzförmig. Flügeldecken viel länger als zusammen an der Spitze breit, an den Seiten stark gerundet erweitert. Abdomen schmäler als die Flügeldecken, der aufgebogene Seitenrand desselben vom zweiten Segmente ab über die Hälfte der Länge nach abgeschnitten, der Spitzenwinkel des ersten Dorsalsegmentes zähnchenartig vorgezogen, der des zweiten in einen langen, nageiförmigen, nach oben und hinten gerichteten Dorn verlängert, der Seitenrand des zweiten Dorsalsegmentes länger behaart. Das zweite Ventralsegment an der Basis mit einem schmalen medianen Quereindrucke und neben demselben jederseits mit einem Grübchen, das letzte Ventralsegment mit einer sehr feinen Längsfurche. Das Metasternum der Länge nach vertieft. $ : Gelbroth. Der Kopf kaum breiter als der Halsschild, mit sehr kleinen Augen. Halsschild herzförmig, länger als breit. Die Flügeldecken so lang als zusammen an der Spitze breit, in der Mitte der Seiten gerundet erweiteit. Das Abdomen einfach. Long. l'3mm. Dalmatien, an der Narenta, Lesina, auf grasreichen Triften unter Steinen. (Ex Reitter.) 794 ^^- Faniilie. Pselaphidae. — II. Trib. Euplectini. 2. Trimium Hopffgarteni Reitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1881, 203,. Verb, zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 533. — Kopf so breit als der Halsscbild, vorn mit einer Querfurche, neben den Augen jederseits mit einem Grübchen, in der Mitte des Scheitels nur undeutlich vertieft. Halsschild mit drei massig grossen, durch bogenförmige Querfurchen miteinander verbundenen Basalgrübchen. Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes divergirend, ein Drittel der Segmentlänge er- reichend und an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander entfernt. (^: Schwarz, die Fühler, Taster und Beine roth, die Fühlerkeule und die Schenkel bisweilen bräunlich. Halsschild wenig länger als breit. Die Flügeldecken länger als zusammen breit, von der Mitte zur Spitze fast gleichbreit. Erstes freiliegendes Dorsalsegment parallelseitig. Das zweite und dritte Ventralsegment am Seitenrande- mit einem Grübchen, das letzte Ventralsegment einfach. $ : Schwarz, der Halsschild und die Flügeldecken braun, die Fühler, Taster und Beine roth. Halsschild nicht länger als breit. Flügeldecken etwas kürzer als zusammen breit, an den Seiten ge- rundet. Erstes freiliegendes Dorsalsegment an der Wurzel verengt, die Ventralseg- mente einfach. Long. 1*2 — l"4wOT. Süddalmatien, Herzegowina, Montenegro. Unter Laub. (Ex Reitter.) 3. Trimium latiusculiini Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 187*.», 46, ibid. 1881, 534, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 104. — Kopf so breit als der Hals- schild, mit vier im Rechteck stehenden Grübchen, sowie der Halsschild sehr fein, wenig deutlich punktirt. Halsschild mit drei massig grossen, durch bogenförmige- Querfurchen miteinander verbundenen Basalgrübchen. Erstes freiliegendes Dorsal- segment zwischen den um ein Viertel der Discalbreite von einander entfernten Basal- stricheln quer grübchenartig vertieft, cf : Dunkel kastanienbraun, die Flügeldecken rothbraun, das Abdomen schwarz, die Fühler, Taster und Beine rothgelb. Halsschild kaum oder wenig länger als breit. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild und deutlich länger als zusammen an der Spitze breit. Die Basalstrichel des ersten frei- liegenden Dorsalsegmentes nur ein Viertel der Segmentslänge erreichend. Metasternum hinten der Länge nach eingedrückt. Das letzte Ventralsegment tief grubenförmig eingedrückt, in der Mitte mit einem sehr kleinen, körnchenartigen Höckerchen. $ : Rothgelb. Der Halsschild nicht länger als breit. Die Flügeldecken wenig breiter als der Halsschild, kaum so lang als zusammen breit. Die Basalstrichel des ersten frei- liegenden Dorsalsegmentes ein Drittel der Segmentslänge ei-reichend. Long, l'lmm. Krain, Slavonien, Croatien. (Ex Reitter.) 4. Trimium hrevicorne Reichenbach Mon. Psel. 47, t. 1, f. 10, Aube Psel. Mon. 1833, 44, pl. 88, f. 2, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 139, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 280, Jacqu. Duval. Gen. Col. d'Eur. I, pl. 42, f. 210, Thoms. Skand. Col. HI. 224, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 534, Naturg. Ins. Deutsch. HI, 2, 105; 9 hrevipenne Chaud. Bull. Mose. 1845, III, 172, Thoms. Skand. Col. III, 224; ^ lati- penne Tourn. Ann. Soc. Ent. Fr. 1867, 564, pl. XIII, f. 6; c^ Chevrieri Tourn. ibid. 565, pl. XllI, f. 7; — var. puncticeps Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1880, 219. Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 106. — Kopf kaum so breit als der Halsschild, sehr fein punktirt; mit einem vorn sehr tiefen, hufeisenförmigen Eindruck, dessen Enden hinten schwach grübchenartig vertieft sind , auf dem Scheitel mit einem Längs- grübchen. Halsschild länger als breit, mit drei ziemlich kleinen, durch zwei bogen- förmige Querfurchen miteinander verbundenen Basalgrübchen. Erstes freiliegendes Dorsalsegment zwischen den um ein Viertel der Discalbreite von einander getrennten kurzen Basalstricheln quer vertieft, cf heller oder dunkler roth braun, die Flügeldecken braunroth, das Abdomen schwärzlich, die Fühler, Taster und Beine röthlichgelb,. seltener röthlichgelb mit braunem Abdomen oder ganz röthlichgelb. Kopf mit ziemlich grossen Augen. Der Halsschild länger als breit. Die Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, länger als zusammen an der Spitze breit, mit kräftiger Schulterbeule, an den Seiten leicht gerundet. Die Hinterbrust hinten grubig vertieft, das letzte Ventralsegment sehr schwach und breit eingedrückt. 9 einfarbig rothgelb. Der 6. Gatt. Trimium. 795 Kopf mit sehr kleinen Augen. Der Halsschild wenig länger als breit. Die Flügel- decken etwas kürzer als zusammen breit, gegen die Wurzel stark gerundet verengt, ohne vorstehende Schulterbeule. Eine in Dalmatien vorkommende Form dieser Art (var. punticeps) ist durch stärker und dichter punktirten Kopf, deutlichere Scheitel- grübchen, seichteres mittleres Basalgrübchen des Halsschildes und rothgelbe, auf dem Kopfe und Abdomen bräunliche Färbung des (f ausgezeichnet. Long. 1 — l'lmm. Ueber Europa weit verbreitet. Unter abgefallenem Laube und unter Moos nicht selten. 5. Trimium ampliventre Baudi Cat. Col. Piem. (Ann. R. Acc. d'Agric. di Torino, XXXII, 1889) 77. — Glänzend schwarz, die Flügeldecken rothbraun, die Fühler und Beine gelb. Kopf nicht erkennbar punktirt. Die Flügeldecken länger als breit, gegen die Spitze mehr erweitert als bei brevicorne, das Abdomen breiter als bei diesem, das erste Dorsalsegment zwischen den Dorsalstricheln stärker vertieft. Valle d'Aosta. (Ex Baudi.) 6. Trimiiim Domogletl Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 535. — cf kastanienbraun, Kopf und Halsschild häufig dunkler, die Flügeldecken an der Naht heller, das Abdomen schwarz, die Fühler, Taster und Beine rothgelb. Kopf gross, mindestens so breit als der Halsschild, punktirt, vorn mit tiefer Querfurche, zwischen den Augen jederseits mit einem Grübchen, welches mit der Querfurche schwach ver- bunden ist, auf dem Scheitel mit einem Längseindrucke. Halsschild fast so lang als breit, herzförmig, mit drei sehr grossen und tiefen Basalgrübchen, von welchen das mittlere quer ist. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, länger als zusammen breit. Die Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes um ein Fünftel der Discalbreite von einander getrennt. Zweites und drittes Dorsalsegment ähnlich wie bei Tr. Emonae gebildet. Die Hinterbrust der ganzen Länge nach gefurcht. Das zweite Ventralsegment in der Mitte des Hinterrandes gerundet vorgezogen, sehr fein gerunzelt und niedergedrückt, die zwei oder drei folgenden Ventralsegmente in der Mitte der Länge nach abgeplattet, das dritte Ventralsegment an der Basis mit einem kleinen Mediangrübchen, das letzte Ventralsegment vor der Spitze mit einer kleinen, queren, emporgehobenen Platte. $ unbekannt. Long. 1-2 mm. Banat, am Domoglet bei Mehadia. 7. Trimium. JEmonae Reitter Verhandl. zool. bot. Ges. Wien 1881, 535 {Aemonae), Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 106; $ Raffrayi Guilleb. Revue d'Ent. Caen 1890, 32. — Kopf ähnlich wie bei brevicorne sculptirt. Halsschild länger als breit, mit drei sehr grossen und tiefen, durch zwei stark eingedrückte, bogenförmige Quer- furchen miteinander verbundenen Basalgrübchen. Die Basalstrichel des ersten frei- liegenden Dorsalsegmentes sehr kurz, bisweilen kaum hinter den Flügeldecken hervor- tretend, einander stark genähert, nur um ein Siebentel bis ein Achtel der Discal- breite von einander entfernt, cf dunkelbraun mit schwärzlichem Abdomen und röthlich- gelben Fühlern, Tastern und Beinen, oder röthlichgelb mit bräunlichem Abdomen. Der Kopf mit normalen Augen. Flügeldecken etwas länger als zusammen breit, mit vortretender Schulterbeule. Das erste freiliegende Dorsalsegment mit breit abgesetzten Seiten, das zweite mit stark ausgeschnittenen, hinten in einen nach aussen gerich- teten Zahn ausgezogenen Seiten, im Ausschnitte vorn mehr oder minder dicht be- haart. Das Metasternum hinten der Länge nach vertieft. Das letzte Ventralsegment an der Basis sehr schwach eingedrückt, an der Spitze mit einem sehr kleinen körnchen- artigen Höckerchen. Die Schenkel etwas verdickt. $ ganz röthlichgelb. Kopf mit kleinen Augen. Die Flügeldecken kürzer als zusammen breit, gegen die Basis stark gerundet verengt, ohne vortretende Schulterbeule. Das Abdomen schmäler, nach hinten stärker verengt, mit einfachen Seiten und Hinterecken des zweiten Dorsalsegmentes. Long, l'lmm. Tirol, Krain, Croatien. Selten. 8. Trimium. longipenne Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1879, 46, 1881, 536, Naturg. Ins. Deutschi. III. 2, 107. — Beide Geschlechter gelbroth. Kopf so breit als der Halsschild, sehr fein, auf dem Scheitel undeutlich punktirt, die 796 I^- Familie. Pselaphidae. — II. Trib. Euplectini. Stirn mit zwei nach vorn convergirenden Längsfurchen, welche hinten grubig ver- tieft, vorn durch eine Querfurche miteinander verbunden sind, der Scheitel mit einem Längseindruck. Halsschild mit kleinen, aber ziemlich tiefen, seicht miteinander ver- bundenen Basalgrübchen. Die Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sehr kurz, einander sehr genähert, nur um ein Siebentel bis ein Achtel der Discal- breite von einander getrennt, cf : Halsschild viel länger als breit. Flügeldecken um die Hälfte länger als zusammen an der Spitze breit, an den Seiten gerundet, mit vortretender Schulterbeule. Metasternura kaum vertieft. Das letzte Ventralsegment in der Mitte mit einem sehr kleinen, körnchenartigen Höckerchen. $ : Halsschild wenig länger als breit. Flügeldecken wenig länger als zusammen breit , nach vorn stark gerundet verengt, ohne vortretende Schulterbeule. Long. 1 "Im?». Krain, Croatien. (Ex Eeitter.) 9. Trifiilum carpathicuni Saulcy Deutsch. Entom. Zeitschr. 1875, 358, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 536, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 108. — Oelbroth. Kopf so breit als der Halsschild, fein punktirt , mit zwei nach vorn convergirenden und durch einen Quereindruck verbundenen , hinten abgekürzten Längsfurchen , auf dem Scheitel mit einem länglichen Grübchen. Halsschild wenig länger als breit , mit drei sehr kleinen, undeutlich miteinander verbundenen Basal- grübchen, von welchen das mittlere fast erloschen ist. Die Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegrcentes sehr kurz, nur um ein Siebentel bis ein Achtel der Discalbreite von einander entfernt. Beim cf bisweilen das Abdomen braun. Die Flügel- decken etwas länger als zusammen breit, mit vorstehender Schulterbeule, die Hinter- brust der ganzen Länge nach tief gefurcht, das letzte Veutralsegment sehr schwach vertieft. $ mit kleinen Augen und kürzeren, nach vorn stark gerundet verengten Flügeldecken. Long 1 mm. Im ganzen Karpathengebiete von Schlesien bis Sieben- bürgen. In ihrer generischen Stellung zweifelhaft ist die folgende, in neuerer Zeit nicht wieder aufgefundene, von Eeitter (Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 102) in die Gattung Pliilus Aube = Aphiliox>s Eeitt. gestellte Art : Euplectus Schniidti Märkel Germar Zeitschr. Entom. V, 1844, 259. — Dem Euplectus {Tritmum) hrevicornis Eeichenb. am nächsten verwandt, auch von gleicher Grösse und Färbung, aber durch den im Verhältnisse zum Haisschilde viel kleineren Kopf und die ganz anders gebildeten Fühler hinreichend verschieden. Röthlichgelb. Der Kopf dreieckig, gewölbt, glatt, glänzend, auf der Mitte desselben zwei Grübchen, die von einander ebenso weit entfernt sind als von den Augen, am Vorderrande noch ein kleines Grübchen. Die Fühler kürzer als Kopf und Hals- schild, die beiden ersten Glieder cylindrisch, gestreckt, viel dicker und länger als die folgenden, das zweite noch etwas dicker als das erste, die folgenden Glieder eng aneinander geschoben und quer, das vorletzte bedeutend grösser, nach der Spitze zu sehr erweitert, das letzte sehr gross, beilförmig, die breite Seite nach vorn ge- richtet. Der Halsschild um die Hälfte breiter als der Kopf, wenig länger als breit, vorn an den Seiten gerundet, von der Mitte nach hinten verengt, mit den drei gewöhnlichen, durch eine tief eingedrückte Linie verbundenen Grübchen , ziemlich gewölbt, sehr fein punktirt, fein und dünn behaart. Flügeldecken an der Basis wenig weiter als der Halsschild, um die Hälfte länger als dieser, nach hinten stark erweitert, sehr fein punktirt und behaart, mit vollständigem Nahtstreifen und an der Basis tiefem, bis zur Mitte reichendem Dorsalstreifen. Abdomen wie die Flügeldecken punktirt und behaart. Long y, Lin. Nach einem auf der Insel Wollin bei Formka rufa gefundenen Exemplare beschrieben. (Ex Märkel.) 7. Gatt, rygoxyon. 797 7. Gatt. Pygoxyon. Eeitter Verh. zool. bot. Ges. Wien 1880, 508, 1881, 451, 455, 515, Deutsch. Ent. Zeitschr. 1881. 199, Raffray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 92, 98. Habituell etwas an Tychus erinnernd. Der Kopf viel schmäler als der Hals- schild, die Stirn nach vorn in einen beulig vorstehenden, hinten eingeschnürten, in der Mittellinie gefurchten Fühlerhöcker verlängert, unter welchem ziemlich nahe neben- einander die Fühler eingefügt sind. An den Seiten des Kopfes befindet sich eine nach hinten bis unter die Augen reichende, vor den Augen oben scharfkantig begrenzte Furche, in welche die ganzen Kiefertaster eingelegt werden. Hinter den seitlich in Form eines kleinen Höckers vorspringenden Schläfen ist der Kopf tief eingeschnürt. Die dicke Halspartie ist an den Seiten gleichfalls in einen kleinen Höcker erweitert. In der Mitte des Halses befindet sich ein tiefes, von zwei Längskielchen einge- schlossenes Grübchen. Der Scheitel ist in eine scharf und tief gefurchte Beule erhoben und wird von zwei bogenförmigen Kiellinien umschlossen. Die Fühler sind massig dick, ihr erstes Glied ist dick cylindrisch, das zweite kurz, wenig schmäler als das erste und wesentlich schmäler als die sechs folgenden Glieder. Diese sind quer oder höchstens so lang als breit, das neunte Glied ist wenig breiter als die vorher- gehenden, die beiden Endglieder sind viel breiter, das zehnte quer, das elfte so lang als die zwei oder drei vorhergehenden zusammengenommen , zugespitzt oval. Der Mund ist unten grösstentheils vom Kinn überdeckt. Die Kiefertaster sind vier- gliedrig. Ihr erstes Glied ist sehr klein, das zweite lang und etwas geschwungen keulenförmig, das dritte sehr kurz, verkehrt conisch, das Endglied sehr gross, spindelförmig, an der Spitze mit einer Borste besetzt und am Innenrande der ganzen Länge nach zur Aufnahme der drei ersten Glieder ausgehöhlt. Halsschild quer, viel breiter als der Kopf und viel schmäler als die Flügeldecken, jederseits mit einer scharfen Längsfurche, vor der Basis jederseits sehr breit und tief eingedrückt, im Eindruck mit zwei Gruben, in der Mittellinie meist gefurcht. Flügeldecken lang, bauchig gewölbt, mit scharf begrenzten, ziemlich breiten Epipleuren, feinem, ganzem Nahtstreifen und zwei verkürzten Rückenstreifen, im Seitenrandstreifen mit zwei grossen Porenpunkten. Abdomen stumpf conisch zugespitzt, hinten nicht abwärts gebogen, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, das erste aber oft bis auf den in der Mitte ein kleines Fältchen zeigenden Hinterrand unter die Flügeldecken zurückgezogen, das vorletzte Dorsalsegment etwas länger als die vorhergehenden, das letzte kürzer. Die Seiten der drei ersten freiliegenden Dorsal- segmente sind nach hinten allmälig schmäler abgesetzt und wenig aufgebogen. Das erste Ventralsegment gross, länger als die folgenden, das zweite und dritte ziemlich gleichlang, das vierte und fünfte viel kürzer, das sechste ziemlich gross. Die Hinter- brust hinter den Mittelhüften und die zwei ersten Ventralsegmente hinter den Hinter- hüften mit zwei feinen Längskielen. Mittel- und Hinterhüften von einander wenig getrennt. Die Beine schlank, die Schenkel am Innenrande zur theilweisen Aufnahme der Schienen gefurcht, die Tarsen mit einer einzigen Klaue. Die merkwürdige, von Eeitter in die Nähe von Tychus gestellte Gattung wurde von Raffray wegen der innen kurz lappenförmig ausgezogenen Hinterhüften zu den Euplectinen gestellt. Unter diesen bildet sie mit einigen indischen Gattungen eine ziemlich isolirte, durch das Vorhandensein einer Tastergrube ausgezeichnete Gruppe. Die Gattung enthält vier bekannte Arten, von welchen zwei dem Caucasus, zwei der dalmatinisch- italienischen Fauna angehören. 1. Pygojcyon lathridii forme Reitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1881, 200, T. VI, f. 1, 2, 3, Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 516. — Hell kastanienbraun, sehr lang schräg abstehend behaart. Halsschild um die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vorn gerundet, nach hinten kaum verengt, aber hinter der Mitte etwas aus- geschweift, mit fein gekerbtem Seitenrande, vor der Basis tief eingedrückt, im Quereindruck mit einem länglichen Mittelgrübchen und jederseits mit zwei grösseren seitlichen Grübchen, welche durch eine scharfkantig begrenzte, ziemlich schmale, 798 ^^- Familie. Pselaphidae. — ITI. Trib. Trichonychini. von der Basis bis in die Vorderecken reichende, den Seiten mehr als der Mitte ge- näherte Längsfurche getrennt werden, vor dem Mittelgrübchen mit einer tiefen, den Vorderrand nicht ganz erreichenden Mittelfurche. Flügeldecken fast doppelt so lang als der Halsschild, fein und spärlich punktirt, mit einem erst gegen die Spitze erlöschenden, faltig begrenzten inneren und einem kürzeren äusseren Eückenstreifen. Das cf scheint durch kürzere und dickere Fühler vom $ verschieden zu sein. Long. 1*8 wm. Im südlichen Dalmatien, in der Herzegowina und in Montenegro. Zwischen Fels- spalten unter abgefallenem Laub. Sehr selten. 2. Pygoxyon tycMoforme Reitt. Ann. Mus. Civ. Genova 2« ser. Vol. I, 1884, 370. — Der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben durch geringere Grösse, kürzere Behaarung, längeren Fühlerhöcker, höckerartig vorspringenden Hinterrand des Scheitels und durch den Mangel einer Mittelfurche auf dem Halsschilde ver- schieden. Ligurien. Von Herrn A. Dodero entdeckt. (Ex ßeitter.) III Tribus Trichonychini. Trichonyni Raffray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 82, 102—108. Sämmtliche Trochanteren kurz. Die Hinterhüften mit conisch ausgezogener Innenlamelle. Die Mittelhüften oval oder kugelig. Die Tarsen mit zwei ungleichen Klauen. Die Tribus, in welche Raffray 19 Gattungen stellt, ist über alle Regionen verbreitet und in Europa durch Trichonyx, Amauronyx und die bis jetzt nur auf Corsica aufgefundene Gattung Trogaster vertreten. 1 Das zweite und dritte Ventralsegment sowie die vorderen freiliegenden Dor- salsegmente gleichlang 8 Trichonyx. — Das zweite Ventralsegment viel länger als das dritte, das erste freiliegende Dorsalsegment viel länger als die folgenden 9 Amauronyjc. 8. Gatt. Trichonyx. Chaud. Bull. Mose. 1845, III, 164, (Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 134, Thoms. Skand. Gel. III, 221, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 118), Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 452, 455, 520, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 135, Raffr. Rev. d'Entom. Caen IX, 1890, 102, 105. Körper ziemlich gestreckt, massig gewölbt, anliegend behaart. Kopf breit, mit grossen, gerundeten Schläfen, oben ziemlich gewölbt, hinter den weit von einander getrennten Fühlerwurzeln mit einer tiefen gebogenen Querfurche, welche jederseits durch eine weniger tiefe Längsfurche mit einem Scheitelgrübchen in Verbindung steht. Der von oben gesehen bogenförmig vorgezogen erscheinende Vorderrand der Stirn ist nach vorn herabgebogen und zwischen den Fühlerwurzeln eingedrückt. Fühler massig dick, ihre mittleren Glieder mindestens so lang als breit, die drei letzten Glieder allmälig vergrössert, schwach abgesetzt, das Endglied gross, oval zugespitzt. Kiefertaster ziemlich schlank, ihr erstes Glied klein, das zweite lang, an der Spitze verdickt, das dritte klein, verkehrt conisch, das Endglied lang spindel- förmig, zugespitzt. Halsschild so breit oder breiter als der Kopf, herzförmig, an den Seiten vorn stark gerundet, nach hinten stark verengt, vor der Basis jederseits mit einer zahnförmig vorspringenden Ecke, die Scheibe massig gewölbt, mit voll- ständiger, bis zur Basis reichender Mittelfurche, vor der Basis mit drei Grübchen, von welchen das mittlere jederseits durch eine Bogenfurche mit den grossen Seiten- grübchen verbunden ist. Flügeldecken an den Seiten massig gerundet, auf dem Rücken nur massig gewölbt, mit ganzem Nahtstreifen und stark verkürztem, innerhalb der Schulterbeule tiefer eingedrücktem Rückenstreifen , welche beide etwas hinter der Wurzel der Flügeldecken in einem Grübchen beginnen. Die breit umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken sind bis nahe hinter die Schulter- beule durch eine scharfe, nach vorn verkürzte Seitenkante von der Rückenfläche 8. Gatt, 'l'i-iclionyx. — 1). Gatt. Aniauronyx. 799 abgegrenzt. Innerhalb der Seitenkante ist ein tiefer Seitenstreifen ausgebildet, welcher unter und etwas hinter der Schulterbeule in einem Grübchen endigt. Die apicale Aussenecke der Flügeldecken ist etwas ausgerandet. Die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente ziemlich gleichlang, mit wenig breit aufgebogenen Seiten, das erste an der Wurzel höchstens mit zwei rudimentären, punktförmigen Basalstricheln. Erstes bis fünftes Ventralsegment an Länge abnehmend, das sechste ziemlich gross. Beim cf tritt ein in zwei dreieckige Seitenstücke getlieiltes siebentes und ein elliptisches achtes Ventralsegment hervor. Die Hinterhüften von einander getrennt, quer dreieckig, mit conisch vorspringendem Articulationszapfen. Die Beine ziemlich kräftig, das dritte Tarsenglied viel kürzer als das zweite, mit zwei ungleichen Klauen. Die Gattung ent- hält nach Abtrennung von Amauronyx nur eine mitteleuropäische und zwei cauca- sische Arten. Die Arten leben bei Ameisen. 1. Trichonyx sulcicoUls Eeichenb. Mon. Psel. 6:^, t. 2, f. 17, Aube Psel. Mon. 1833, 52, pl. 91, f. 1, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 141, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 277. Jacqu, Duval Gen. Col. d'Eiir. I. pl. 42, f. 209. Thoms. Skand. Col. III, 222, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 120, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 520, Naturg. Ins. Deutschi. 111,2, 136; dresdensis Illig. Kf. Preuss. 290. — Röthlich gelbbraun, dicht anliegend gelblich behaart. Kopf schmäler als der Halsschild, beinahe glatt. Halsschild breiter als lang, äusserst fein punktirt. Flügeldecken um die Hälfte länger als der Halsschild, fein und dicht punktirt, zwischen dem Naht- und Rückenstreifen mit einer kurzen und seichten, bisweilen erloschenen Furche. Beim cf sind die Schenkel und die Mittelschienen dicker und die letzteren sind innen nahe der Spitze mit einem schrägen Dorn bewehrt. Long. 2*8 mw. Mitteleuropa. In alten Bäumen und Baumstrünken bei Lasius brunneus und Ponera contractu. 9. Gatt. Amauronyx. Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 452, 455, 519, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 133, Raffr. Rev. d'Entom. Caen TX, 1890, 103, 105. Mit der Gattung Trichonyx sehr nahe verwandt und von derselben im Wesent- lichen nur durch viel längeres zweites Ventralsegment und viel längeres erstes frei- liegendes Dorsalsegment verschieden. Die Fühler sind gedrungener, ihre mittleren Glieder sind mehr oder minder quer. Die Mittelfurche des Halsschildes erreicht nicht die Basis, sondern endigt im mittleren Basalgrübchen. Die Basalstricheln des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sind sehr kurz, aber deutlich. Das erste freiliegende Dorsalsegment ist wesentlich länger als die folgenden Dorsalsegmente, das zweite Ventral Segment viel länger als das erste und dritte. Die Gattung enthält eine mitteleuropäische und vier dem Mittelmeergebiete angehörige Arten. Die Arten sind gleichfalls Ameisengäste. 1. Anfiauroinyx Maerkell Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 142, Thoms. Skand. Col. III, 222, Saulcy Bull. Metz, XIII, 1874, 122, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 519, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 135. — Hell rothbraun, mit ziemlich langer, anliegender, gelblicher Behaarung bekleidet. Kopf fast so breit als der Hals- schild, die Augen von normaler Grösse. Halsschild herzförmig, so lang als breit, ausser den Basalgruben und der Mittelfurche jederseits unmittelbar an der Basis noch mit zwei kleinen Grübchen. Flügeldecken um die Hälfte länger als ,der Hals- schild, sehr fein und spärlich punktirt. Die kurzen Basalstricheln des ersten frei- liegenden Dorsalsegmentes um etwas mehr als ein Drittel der Discalbreite von ein- ander entfernt. Beim cf die Trochanteren der Mittelbeine mit einem stumpfen Dörnchen, das letzte Ventralsegment eingedrückt. Long. 2 mm. Mitteleuropa, bei Tetramorium caespitum und Ponera contracta. 3QQ IX. Familie. Pselaphidae. — IV. Trib. Batrisini. IV. Tribus Batrisini. Kaffray Revue d'Entomol. Caeu IX, 1890, 83, 108—117. Sämmtliche Trochanteren kurz. Die Hinterhüften innen an der Insertionsstelle des Trochanters nicht nach hinten verlängert. Die Mittelhüften kugelig. Das erste Ventralsegment sehr kurz. Die Tarsen mit zwei sehr ungleichen Klauen. Kopf unten ohne Mittelkiel. Die Tribus enthält nach Kaffray 26 Genera. Von denselben ist Batrisus über alle Regionen verbreitet, besonders aber in den Tropen reich repräsentirt. 1 Kopf mit Augen, an den Seiten ohne Zähnchen 10 Batrisus. — Kopf ohne Augen, an den Seiten mit einem dornförmigen Zähnchen. 11 Amaurops. 10. Gatt. Batrisus. Aube Pselaph. Mon. 1833, 45, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 80, Erichs. Kf. Mk. Brandenbg. J, 264, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 130, Thoms. Skand. Col. III, 229. Sauley Bull. Metz XIII, 1874, 90, Keitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 451, 454, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 27, Raffray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 110, 114. Subg. Batrisodes Reitt. Verh. naturf. Ver. Brunn, XX, 205. Körper länglich, stark gewölbt, anliegend behaart. Kopf gross, mit schräg abgerundeten Schläfen und stark abgeschnürtem Hals, in der Stirnbildimg sehr variabel. Fühler unter den Vorderecken der Stirn oder unter zwei nach vorn ge- richteten Fühlerhöckern eingefügt, im Allgemeinen dick, mit cylindrischem Basalglied, verschieden gebildeten Mittelgliedern und meist vergrösserten, beim cf different gebildeten Endgliedern. Kiefertaster ziemlich gross, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite lang, leicht gekrümmt, an der Spitze verdickt, das dritte Glied kurz conisch, das Endglied gross, meist spindelförmig, übrigens in der Form sehr variabel. Hals- schild gewölbt, in der Mitte der Seiten gerundet oder höckerig erweitert, bei den europäischen Arten mit einer nach vorn verkürzten, im hinteren Viertel durch ein Grübchen unterbrochenen Mittelfurche und mit zwei gekrümmten Seitenfurchen, welche in einiger Entfernung vor der Basis in einem Grübchen endigen. Das Mittel- grübchen ist mit den Seitengrübchen jederseits durch eine nach vorn convexe Bogen- furche verbunden. Ausserdem sind unmittelbar vor der Basis jederseits zwei kleinere Grübchen vorhanden. Flügeldecken bauchig gewölbt, meist mit deutlich vortretender Schulterbeule, mit ganzem, in einem Basalgrübchen beginnendem Nahtstreifen, inner- halb der Schulterbeule mit einem kurzen, nach hinten erweiterten Eindruck, welcher innen durch einen gleichfalls in einem Basalgrübchen beginnenden, nach hinten stark verkürzten Rückenstreifen begrenzt wird. Zwischen den Basalgrübchen des Naht- und Rückenstreifens ist noch ein drittes Basalgrübchen vorhanden, das sich nach hinten bisweilen in eine sehr kurze Furche verlängert. Abdomen hoch gewölbt, mit nicht aufgebogenen Seiten. Erstes freiliegendes Dorsalsegment mindestens doppelt so lang als das zweite, an der Basis mit drei queren grubigen Eindrücken, welche durch zwei kräftige Längsfältchen getrennt werden. Am Aussenrande der seitlichen Basaleindrücke beginnt eine schräg oder bogenförmig nach aussen gerichtete, hinten meist verkürzte Kiellinie. Der Seitenrand des ersten Dorsalsegmentes ist wenigstens gegen die Wurzel kielförmig abgesetzt. Die drei folgenden Dorsalsegmente sind ziemlich gleichlang, das zweite und dritte ist an den Seiten bisweilen ungerandet, das vierte aber stets durch einen feinen Seitenkiel gerandet. Erstes Ventralsegment sehr kurz, die Hinterhüften nicht überragend, das zweite sehr gross, so lang als die drei folgenden zusammengenommen, diese ziemlich gleichlang. Letztes Ventral- segment gross, beim (^ eingedrückt oder grubig vertieft. Mittelhüften etwas conisch vorragend. Die von einander getrennten Hinterhüften sehr kurz, mit sehr kurzem Articulationszapfen, nach aussen verflacht und stark verschmälert. Die Schenkel lang, an der Wurzel dünn, vor der Mitte keulig verdickt, hinter der Spitze ein- 10. Gatt. Batrisus. 801 geschnürt. Tarsen mit zwei gleiclien Klauen, ihr Endglied so lang oder kürzer als das zweite. Die Gattung ist über die ganze Erde verbreitet und enthält 300 Arten, welche von Raffray auf 9 Untergattungen vertheilt werden. Die europäischen, zu den Untergattungen Batrisus s. str. und Batrisodes gehörigen Arten leben meist in Gesellschaft von Ameisen, besonders Lasms-Arten, in alten Bäumen und unter Steinen und fressen nach der Beobachtung von Wasmann (Deutsch. Ent. Zeitschr. 1892, 350) Milben. 1 Endglied der Kiefertaster vor der Mitte am breitesten. Halsschild vor der Basis ohne dornartige Höckerchen. Zweites und drittes freiliegendes Dorsal- segment an den Seiten ungerandet oder nur an der Wurzel mit einem kurzen Seiten kielchen. Drittes Tarsalglied viel kürzer als das zweite. Hinter schienen ohne Endsporn. Subg. Batrisus s. str. .1 Ormayi, 2 formicavUis, — Endglied der Kiefertaster näher der Basis am breitesten. Halsschild vor der Basis mit zwei dornartigen Höckerchen. Zweites und drittes freiliegendes Dorsalsegment an den Seiten vollständig gerandet. Subg. Batrisodes • . • • 2 2 Hinterschienen ohne Endsporn 3 — Hinterschienen mit einem Endsporn. Drittes Tarsenglied kürzer als das zweite. 6 exsculptus, 7 oculatus, 3 Fühler dick , ihre mittleren Glieder deutlich breiter als lang. Kopf hinten meist ohne Seitenkiele. Drittes Tarsenglied viel kürzer als das zweite. Die mittlere Basalgrube des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes um ein Drittel schmäler als die seitlichen 3 Delaportei. — Fühler schlanker, ihre mittleren Glieder nicht breiter als lang. Kopf hinten jederseits mit einem deutlichen Seitenkiel. Drittes Tarsenglied kaum kürzer als das zweite. Die mittlere Basalgrube des ersten freiliegenden Dorsal- segmentes nur halb so breit als die beiden seitlichen. 4 venustus, 5 adnexus. Subg. JBatHsus s. str. 1. Batrisus Ormayi Reitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1885, 367, Wien. Ent. Zeitg. VI, 1887, 214. — Gelbbraun, wenig glänzend, mit ziemlich langer und ziemlich dichter, feiner, schräg niederliegender, gelblicher Behaarung bekleidet. Fühler sehr dick, mit wenig vergrösserten Endgliedern, ihr erstes Glied kurz cylin- drisch, die folgenden bis zum zehnten querrundlich, sämmtlich viel breiter als lang, das fünfte Glied grösser als die einschliessenden, das neunte und zehnte breiter als die vorhergehenden, das Endglied zugespitzt eiförmig. Beim (f sind die Fühler dicker als beim $ und das Endglied besitzt unten vor der Wurzel einen kräftigen Dorn. Kopf sehr fein punktirt, hinten jederseits mit einem scharfen Seitenkiel, die Stirn vorn abgestutzt. Der Scheitel beulenartig erhoben, mit drei seichten Grübchen, hinter dem viel weiter als die beiden seitlichen nach hinten gerückten Mittel- grübchen mit einem kurzen Mittelkiel. Die grosse Scheitelbesle wird von einem tiefen, nach hinten offenen, hufeisenförmigen Eindrucke umschlossen, welcher vorn mit dem tiefen, zwischen den Fühlerwurzeln befindlichen Eindrucke in Verbindung steht. Halsschild oblong, fast länger als breit, in der Mitte der Seiten massig ge- rundet erweitert, fein punktirt, vor der Basis gerunzelt. Flügeldecken mit kaum vortretender Schulterbeule, sehr fein punktirt, an der Nahtecko mit längeren, nach innen gerichteten Haaren besetzt. Die tiefen Basalgruben des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sind ziemlich gleichbreit und durch zwei scharfe Basalkielchen von einander gesondert. Die am Aussenrande der seitlichen Basalgruben beginnende Kiellinie ist stark gekrümmt. Zweites und drittes freiliegendes Dorsalsegmeut nur an der Wurzel mit sehr feinem und kurzem Seitenkielchen. cf mit gezähnten Trochanteren der Mittelbeine und in der Apicalhälfte erweiterten, innen hinter der Spitze ausgerandeten Mittelschienen. Long. '6'bmm. Siebenbürgen. Von Prof. Ormay Gangibaue r, Käfer von Mitteleuropa. 51 302 IX- Familie. Pselaphidae. — IV. Trib. Batrisini, im Lotriorathale in den transsilvaniscben Alpen unter Steinen bei Lasius flaviis ^deckt. 2. Batrisus formicarius Aube Psel. Mon. 1833, 46, pl. 89, f. 1. Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 81, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 93, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 463, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 29. — Hell kastanienbraun, glänzend, sehr kurz und spärlich behaart. Fühler dick, ihre mittleren Glieder quer rundlich, die drei Endgliedei' vergrössert, das neunte und zehnte quer, das Endglied zu- gespitzt oval, beim cT unten ausgehöhlt und am Grunde der Aushöhlung mit einem kräftigen, gekrümmten Zahn bewehrt. Kopf fein und dicht gerunzelt, glanzlos, an den Seiten ungekielt, der Scheitel beulig erhoben, von einem vorn seichten, hinten jederseits grubig vertieften, hufeisenförmigen Eindrucke umschlossen, hinten mit einem Grübchen oder einer Furche, die Stirn vorn abgestutzt. Halsschild in der Mitte der Seiten gerundet beulig erweitert, zwischen den Basalgrübchen gerunzelt, ohne dornartige Höckerchen. Flügeldecken fein punktirt, zwischen dem Naht- und Kückenstreifen an der Basis mit einer sehr kurzen Furche. Erstes freiliegendes Dorsalsegment mit drei gleichbreiten, durch zwei kräftige, flache, dreieckige Basal- fältchen von einander getrennten Basalgruben, am Aussenrande der seitlichen Basal- gruben mit einer schrägen, wenig gekrümmten, die Mitte des Segmentes kaum überragenden Kiellinie. Zweites und drittes freiliegendes Dorsalsegment seitlich un- gerandet. Mittelschenkel des (f in der Mitte des Innenrandes mit einem sehr kleinen Dorn, die Mittelschienen im basalen Drittel scharf zahnförmig, im apicalen Drittel stumpf erweitert, an der Spitze mit einem geraden, nach innen gerichteten Dorn bewehrt. Das grosse zweite Ventralsegment ist beim cf hinten grubig eingedrückt. Long. 3 — 3'5 mm. Mitteleuropa, bei Lasius hrunneus. Selten. Subg. Batrisodes Reitt. 3. Batrisus Delaportei Aube Psel. Mon. 1833, 46, pl. 89, f. 2, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 84, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 265, Saulcy Bull. Metz XIH, 1874, 95, Reitt. Verh. zooIog. bot. Ges. Wien 1881, 463, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 31; puncticolUs Tourn. Ann. Soc. Ent. Fr. 1867, 561; Schwabi Reitt. Berl. Entora. Zeitschr. 1870, 213. — Hell rothbraun, das Abdomen dunkler braun, die Oberseite ziemlich fein anliegend behaart. Die Fühler ziemlich dick, ihre mittleren Glieder breiter als lang, beim $ das neunte Glied wenig, das zehnte stärker vergrössert, das Endglied kurz oval, zugespitzt und gegen die Spitze ausgeschweift, beim cf das neunte Glied kurz und doppelt so breit als lang, das zehnte sehr gross, kugelig, wenig breiter als lang, das Endglied unten an der Wurzel mit einem gerade ab- stehenden Dörnchen bewehrt. Kopf dicht runzelig punktirt, hinten meist ohne Seiten- kiele, der Scheitel beulig erhoben, von einem vorn seichten, hinten jederseits grubig vertieften, hufeisenförmigen Eindrucke umschlossen, hinten gefurcht. Halsschild vor der Mitte der Seiten beulig erweitert, unmittelbar hinter den das Mittelgrübchen mit den Seitengrübchen verbindenden Bogenfurchen jederseits mit einem dornartigen Höckerchen. Flügeldecken mit vortretender Schulterbeule, sehr fein punktirt. Von den Basalgruben des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes ist die mittlere um ein Drittel schmäler als die beiden seitlichen. Beim cf die Trochanteren der Mittelbeine in ein schwaches Zähnchen ausgezogen, die Mittelschenkel in der Mitte des Innen- randes mit einem borstenförmigen Dörnchen besetzt, die Mittelschienen innen im apicalen Drittel stumpf erweitert und von hier gegen die Spitze ausgeschweift. Long. 2 • 3 — 2 • 5 mm,. Mitteleuropa, bei Lasius brunneus. Nicht häufig. 4. Batrisus venusttis Reichenb. Mon. Psel. 1816, 65, t.II, f. 18, Aube Psel. Mon. 1833, 48, pl. 90, f. 1, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 264, Thoms. Skand. Col. HI, 229, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 99, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 463, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 32; nigriventris Denny Mon. Psel. Seydm. 1825, 41, t. 1, f . 1 ; Brullei Aube Psel. Mon. 1833, 47, pl. 89, f. 3; Buqueti Aube 1. c. 50, pl. 90, f. 4; piceus Muls. et Rey Opusc. Entom. XII, 1861, 69. — Hell rothbraun, das Abdomen 10. Gatt. Batrisus. 803 dunkler braun oder schwarz, oben länger und kräftiger behaart als Delaportei. Fühler schlanker al.s bei Delaportei, ihre mittleren Glieder nicht breiter als lang, beim $ das neunte wenig, das zehnte stärker vergrössert, das neunte kugelig, das zehnte etwas breiter als lang, das Endglied lang oval, zugespitzt und gegen die Spitze ausgeschweift, beim cf das neunte Glied kurz und quer, das zehnte gross und ziemlich kugelig, das Endglied unten an der Wurzel mit einem abstehenden Dörnchen bewehrt. Kopf hinten jederseits mit einem scharfen Seitenkiel, der Scheitel wenig erhoben und ziemlich glatt, bisweilen gekielt, die Seiten eindrücke des Kopfes vorn meist vereinigt, hinten grubig vertieft. Halsschild vor der Mitte der Seiten beulig erweitert, hinten jederseits mit einem dornförmigen Höckerchen. Flügeldecken mit vortretender Schulterbeule, sehr fein punktirt. Die mittlere Basalgrube des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes halb so breit als die beiden seitlichen. Beim J* die Trochanteren der Mittelbeine in ein schwaches Zähnchen ausgezogen. Die Mittel- schenkel in der Mitte des Innenrandes mit einem sehr kleinen borstenförmigen Dörnchen versehen, die Mittelschienen im apicalen Drittel schwach nach innen er- weitert und von hier gegen die Spitze ausgeschweift. Long. 2 — 2'3 mm. Nord- und Mitteleuropa, bei Lasius brunneiis. Selten. 5. Batrisus adnexus Hampe Wien. Entom. Monatsschr. VII, 186o, 285, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 101, Reitt. Verh. zool.bot. Ges. Wien 1881, 463, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 33. — Der vorigen Art äusserst nahe stehend, von derselben durch spitzig vorspringende Schulterbeule und durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Beim cT ist der Clypeus in der Mitte mit einem feinen, aufwärts ge- krümmten; bei seitlicher Ansicht deutlich sichtbaren Hörn bewehrt. Das zehnte Fühlerglied des cf ist viel weniger vergrössert als bei venustus und nur wenig länger und breiter als das neunte. Long. 2 — 2'3 mm. Südliches Mitteleuropa, bei Lasius brunneus ; in Oesterreich weniger selten als venustus. 6. Batrisus exsculptus Hampe Stett. Entom. Zeitg. 1850, 357, Saulcy Bull. Metz Xni. 1874, 104, Reitt. Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 34. — Gelbroth, ziemlich grob und lang behaart. Der Kopf glatt, nur an den hoch erhobenen Seiten punktirt, sehr tief sculptirt. Der Scheitel erhoben, in der Mittellinie gefurcht, von einer tiefen, jederseits grubig vertieften Furche umschlossen. Die Seiten des Kopfes hinten gekielt. Die Stirn mit einer tiefen Quergrube, vor derselben mit einem Wulst, welcher beim cf in der Mitte des Hinterrandes ausgeschnitten und mit gelben, nach hinten gerichteten Haaren besetzt ist. Die Fühler gestreckter als bei venustus, ihre mittleren Glieder länger als breit, beim $ das neunte Glied wenig, das zehnte etwas mehr vergrössert, beide so lang als breit, das Endglied so lang als die beiden vorhergehenden Glieder zusammengenommen, zugespitzt, beim cf das zehnte Glied etwas grösser als beim $, das letzte unten an der Wurzel unbewehrt. Die Augen springen viel mehr als bei den vorhergehenden Arten vor. Halsschild so lang als breit, an den Seiten etwas vor der Mitte winkelig erweitert, vor der Wurzel mit zwei feinen , dornförmigen Höckerchen. Flügeldecken mit massig vorspringender Schnlterbeule, glatt. Die Basalgruben des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sind gleichbreit, die mittlere ist seichter als die beiden seitlichen. Drittes Tarsalglied etwas kürzer als das zweite. Beim cf die Trochanteren der Mittelbeine in einen schwachen Zahn ausgezogen, die Mittelschenkei in der Mitte des Innenrandes mit einem sehr kleinen Dorn bewehrt. Long. 2 '3 tnm. Von Dr. Hampe in Niederöster- reich bei Seebenstein entdeckt, nach Saulcy auch in Siebenbürgen aufgefunden. (Ex Saulcy.) 7. Batrisus oculatiis Aube Psel. Mon. 1833, 48, pl. 89, f. 4, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 86, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 40, f. 199, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 106, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 464, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 35. — Braunroth, die Flügeldecken meist heller roth, fein und ziemlich lang behaart. Kopf mit vorspringenden Augen, die Stirn jederseits in einen kurzen cylin- drischen Fühlerhöcker ausgezogen. Die Fühler ziemlich schlank, ihre mittleren Glieder 51* 804 I^- Familie. Pselaphidae. — IV. Trib. Batrisini. Länger als breit, beim $ das neunte und zehnte Glied wenig erweitert, ziemlich kugelig, nicht breiter als lang, das Endglied lang oval, zugespitzt und gegen die Spitze ausgeschweift, beim cf das zehnte Glied grösser als beim $ und seitlich in eine kleine, mit einigen langen Haaren besetzte Ecke erweitert, das Endglied unten an der Wurzel mit einem kleinen abstehenden Dorn bewehrt. Die hoch erhobenen, nach vorn in die Fühlerhöcker fortgesetzten Seiten des Kopfes sind runzelig punktirt und hinten gekielt. Die Stirn fällt zwischen den Fühlerhöckern massig steil nach vorn ab. Der Scheitel ist wenig erhoben, glatt und zeigt die drei normalen Grüb- chen. Halsschild so lang als breit, in der Mitte der Seiten gerundet beulig erwei- tert, vor der Basis mit zwei dornförmigen Höckerchen. Flügeldecken mit stumpf vor- tretender Schulterbeule, kaum erkennbar punktirt. Die drei Basalgruben des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sind wenig tief, die mittlere Grube ist etwas breiter als die beiden seitlichen. Drittes Tarsenglied viel kürzer als das zweite. (^ mit scharf zahnförmig ausgezogenen Trochanteren der Mittelbeine, mit einem ziemlich langen, feinen Dorn in der Mitte des Innenrandes der Mittelschenkel. Long. 2 mm. Südliches Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Bei Lasius brunneus. Selten. 11. Gatt. Amaurops. Fairm. Ann. See. Ent. Fr. 1852, 74, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. 1, 129, Saulcy Bull. Metz XIII, 1874, 108, Baudi Act. R. Soc. Taurin. XI, 1875, 236, Reitt. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien 1881, 451, 454, RaflFray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 110, 113. Flaminio Baudi a Selve: „Coleopterorum generis Amaurops Syntaxis" in Act. E. Soc. Taurin. XI, 1875, 236—251. Mit der Gattung Batrisus sehr nahe verwandt, von derselben durch die mit einem kleinen Dorn bewehrten Seiten des Kopfes, Mangel der Augen, schlankere, gestrecktere Körperform und grösseres erstes freiliegendes Dorsalsegment verschieden. Fühler schlanker als bei Batrisus, mit drei grösseren, schwach abgesetzten End- gliedern, ihr letztes Glied oval zugespitzt. Kopf und Halsschild im Allgemeinen ähnlich wie bei Batrisus sculptirt. Die Flügeldecken gewölbt, ohne vortretende Schulterbeule, mit feinem, vollständigem Nahtstreifen und an der Wurzel mit sehr kurzem oder auf ein Basalgrübchen reducirtem Rückenstreifen. Erstes freiliegendes Dorsalsegment sehr lang, an der Basis gewöhnlich mit drei breiten, durch zwei Längsfältchen getrennten Gruben, selten nur mit einem medianen Quereindrucke. Hinterschienen ohne Endsporn. Die Gattung enthält etwa ein Dutzend durchwegs dem Mittelraeergebiete angehörige Arten, welche unter tief in den Boden eingebetteten Steinen, bisweilen in Gesellschaft von Ameisen, leben. Die Gattung Amicrops Saulcy (Verh. zool. bot. Ges. Wien 1879, 467) -- Bergrothia Reitt. (Wien. Entom. Zeitg. III, 1884, 207) mit vier bekannten caucasiscben Arten, welche sich von Amaurops nur durch das Vorhandensein sehr kleiner rudimentärer Augen und das Vorhandensein eines Endspornes an den Hinterschienen unterscheidet, dürfte von Amaurops nicht generisch zu trennen sein. 1 Kopf und Halsschild glänzend glatt 2. — Kopf und Halsschild sehr fein und dicht gekörnt, wenig glänzend. 4 JPirazzolii. 2 Halsschild auf der Scheibe ohne Längskiele. Flügeldecken an den Seiten nicht gerandet 1 gaUica, 2 Abeillei. — Halsschild auf der Scheibe jederseits der Mittelfurche mit einem Längskiel. Flügeldecken an den Seiten gerandet 3 carinata. 1. Amaurops gallica Delarouzee Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, 68, pl. I. f. 2,. Saulcy Bull. Metz XHI, 1874, 116, Baudi 241, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 461. — Röthlichgelb, glänzend. Kopf so lang als breit, mit kleinen, kurzen Seiten- dornen, oben an den Seiten mit scharfer, nach hinten verkürzter Kiellinie, auf dem Scheitel mit zwei tiefen Grübchen, die mit einem tiefen, queren Stirneindrucke ver- bunden sind. Die Fühler beim cf länger als beim $. Halsschild oblong, hinten all- 11. Gatt. Amaurops. 805 mälig verengt, mit tiefer, im vorderen Drittel endigender Mittelfurche, im basalen Viertel mit drei Grübchen , von welchen das mittlere mit den seitlichen jederseits durch eine Bogenfurche verbunden ist, zwischen den Grübchen mit zwei aufrechten dornförmigen Höckerchen, unmittelbar an der Basis jederseits mit zwei kleinen punkt- förmigen Grübchen. Flügeldecken mehr als anderthalbmal so breit als der Kopf, fast so breit als lang, an den Seiten nicht gerandet, an der Wurzel mit zwei sehr kleinen Grübchen. Erstes freiliegendes Dorsalsegment viel länger als die folgenden zusammen- genommen, an der Wurzel mit drei breiten, durch zwei Längskielchen getrennten Quereindrücken, von welchen der mittlere breiter ist als die beiden seitlichen. Long. 1 • 6 — 2 mm. Provence. Unter tief eingebetteten Steinen in Gesellschaft von Pheidole palliduln. 2. Amaurops Abeillel Saulcy Pet. Nouv. Entom. I, Nr. 135, 1875, 539, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 461. — Der vorigen Art äusserst nahe stehend, von derselben durch längere, fast bis zum Vorderrande reichende Mittelfurche des Halsschildes, an den Seiten mehr gerundete Flügeldecken und durch tiefere, gleich- breite Quereindrücke des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes verschieden. Long. 2'2tnm. Marseille, Alpes maritimes. (Ex Saulcy.) 3. Amaurops carinata Baudi 244, Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 461. — Röthlichgelb, sehr stark glänzend. Kopf oblong, mit kurzen Seiten- dornen, oben jederseits mit einem feinen, nach hinten verkürzten Seitenkiel, auf dem Scheitel mit drei punktförmigen Grübchen, auf der Stirn mit breiter, wenig tiefer Quergrube. Halsschild oblong, nach hinten aUmälig verengt, mit breiter, wenig tiefer Mittelfurche, jederseits derselben mit einem feinen, hinten in ein kleines Dörnchen endigenden Längskiel, vor der Basis mit einem etwas queren Mittel- grflbchen und mit zwei kleinen runden Seitengrübchen, an den Seiten gerandet. Flügeldecken wenig länger als der Halsschild, mit kielförmig erhobener Naht und scharf kielförmig gerandeten Seiten, an der Wurzel mit drei durch kleine Fältchen getrennten Grübchen. Erstes freiliegendes Dorsalsegment an der Basis mit drei massig tiefen Gruben. Die beiden dieselben trennenden scharfen Längskielchen von einander etwas weniger entfernt als vom Seitenrande. Long. 2'2 mm,. In den gra- jischen Alpen (Valli di Ceres e di Locana). (Ex Baudi.) 4. Amaurops JPiraz^olii Saulcy Bull. Metz XÜI, 1874, 117, Baudi 248. Reitt. Verh. zoolog. bot. Ges. Wien 1881, 461. — Rothbraun. Kopf und Halsschild fein und dicht gekörnt, wenig glänzend. Kopf mit kräftigen, schräg nach vorn ge- richteten Seitendornen, oben mit schwachen und kurzen Seitenkielen. Die beiden Längsfurchen des Kopfes sind wenig tief und ziemlich kurz, hinten grubig vertieft, der Stirneindruck ist massig tief. Halsschild länger als breit, vor der Mitte am breitesten, an den Seiten vorn stark gerundet, hinten leicht ausgeschweift, mit ziemlich tiefer, nach vorn verkürzter Mittelfurche, vor der Basis mit zwei dorn- förmigen Höckerchen und jederseits mit einem grossen und tiefen, ovalen Seiten- grübchen, unmittelbar an der Basis jederseits mit zwei sehr kleinen punktförmigen Grübchen. Flügeldecken an den Seiten stärker gerundet als bei gallica, ungerandet, an der Wurzel mit drei sehr kleinen Grübchen. Erstes freiliegendes Dorsalsegment deutlich länger als die folgenden Segmente zusammengenommen, an der Basis mit drei tiefen, gleichbreiten, durch zwei kurze Kielchen getrennten Gruben. Long. 2*2 mm. In den lepontischen und penninischen Alpen. (Ex Saulcy.) V. Tribus Bryaxini. Raffray Revue d'Entomol. Caen IX, 1890, 83, 117—125. Sämmtliche Trochanteren kurz. Mittelhüften innen an der Insertionsstelle des Trochanters nicht nach hinten verlängert. Hinterhüften kugelig. Erstes Ventral- segment sehr kurz. Tarsen mit einer einzigen Klaue. Die Stirn zwischen den Fühler- 306 I^- Familie. Pselaphidae. — V. Trib. Bryaxini. wurzeln ziemlich breit. Die Unterseite des Kopfes mit einem Mittelkiel oder mit einer länglichen, von gekielten Rändern eingeschlossenen Grube. Die Tribus ist über alle Regionen verbreitet und enthält nach Raffray 28- Genera. 1 Halsschild vor der Basis mit einer bogenförmigen, nach vorn offenen Quer- furche, welche die drei Basalgrübchen desselben mit einander verbindet. Die umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken mit einer tief eingegrabenen Längs- furche 12 JBryaocis. — Halsschild vor der Basis ohne Querfurche. Flügeldecken auf den umgeschlagenen Seiten ohne Längsfurche 13 MeichenbacJiia, 12. Gatt. Bryaxis.*) (Leach Zool. Mise. TU, 1817, 85), Leach Zoolog. Journ. Lond. Vol. II, 182(3, 45U, Thoms. Skand. Col. I, 1859, 53, III, 233. Syn. Bryaxis sousgenre Ryhaxis Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 96; Ri/baxis Reitt. Verh. naturf. Ver. Brunn, XX, 190, Naturg, ins. Deutschi. III, 2, 37, Eaffr. Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 118, 123. Von Reiche »hacJiia durch das Vorhandensein einer bogenförmigen, nach vorn offenen, die drei Basalgrübchen mit einander verbindenden Querfurche vor der Basis des Halsschildes und durch das Vorhandensein einer tief eingegrabenen nach vorn und hinten verkürzten Längsfurche auf den umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken verschieden. Die Gattung ist in der palaearctischen, nearctischen, aethiopischen und indischen Region spärlich, in der australischen Region reichlicher vertreten. Die Arten leben wie die Reichenbachien namentlich an feuchten Localitäten. 1. Bryaxis sanguinea Linn. Syst. Nat. ed. X, 422, Aube Psel. Mon. 1833, 25, pl. 81, f. 2, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 268, Thoms. Skand. Col. III. 234, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 96, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 477, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 38; cT longicomis Leach Zool. Mise. III, 85, Aube Psel. Mon. 1833, 24, pl. 81, f. 1 ; UmnopMla Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 414; — var. nigro- pygialis Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1857. 735; formicariensis Gredl. Kf. Tirol 1863, 129; — (^ var. laminata Motsch. Guer. Mag. Zool. Gl. IX, 1836, pl. 171, f. 3. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 269, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 98, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 477, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 39. — Pechschwarz oder pechbraun, die Flügeldecken roth, sehr selten gleichfalls schwarz, die Fühler braunroth, die Taster röthlichgelb, die Beine braun, bisweilen der ganze Körper gelbroth oder gelbroth mit pechbraunem Abdomen (var. nigropygialis). Kopf etwas schmäler als der Halsschild, zwischen den Augen mit zwei grossen, tiefen, runden Gruben , vorn mit einer sehr breiten, seichten Grube. Fühler lang und schlank, mit gestreckten mittleren Gliedern, beim (f viel länger als der halbe Körper. Halsschild breiter als lang, bei grossen d" wesentlich breiter als der Kopf, vor der Basis mit zwei grossen Seitengrübchen und einem etwas kleineren Mittelgrübchen, welche durch eine bogenförmige Querfurche miteinander verbunden sind. Flügeldecken so lang als zusammen breit, beim rf mit etwas vorgezogenem Hinterrande. Die Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsal- segmentes kurz, nur ein Viertel der Segmentslänge erreichend, um ein Drittel des Discalbreite von einander getrennt. Beim cf die Vorderschienen innen in der Mitte mit einem Zähnchen, die Hinterschienen leicht nach innen gekrümmt und gegen die Spitze erweitert. Bei kleinen cf ist die Hinterbrust und die Mitte des Abdomens einfach eingedrückt. Bei grossen rf (var. laminata) besitzt die Hinterbrust eine nach vorn gerichtete, ziemlich horizontale bis zwischen die Mittelbeine reichende *) Bryaxis Leach 1826 entspricht nach der Charakteristik (Thorax foveolis sulco conjunctis) und dem Inhalt {Bryaxis longicomis, sanguinea) dem Saulcy'schen Sousgenre Rybaxis, welches von Reitter und Raffray als selbständige Gattung betrachtet wird. Reichen- bachia Leach 1826 mit [R. juncorum, impressu, fossulata und haematica) entspricht den Untergattungen Bryaxis s. str. und Reichenbachia im Sinne Saulcy' s. 12. Gatt. Bryaxis. — 13. Gatt. Reichenbacliia. 807 freie, vorn ankerföiniig erweiterte Platte; ausserdem ist bei denselben der Bauch tiefer und breiter eingedrückt. Long. 1"5 — 2*4 mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittel- meergebiet, Nordamerika. An sumpfigen Orten häufig. 13. Gatt. Reichenbachia. Leach Zeel. Journ. Lond. Vol. 11, 1826, 451. Bryaxis (Aube Psel. Mon. 1833. 23, Ann. See. Ent. Fr. 1844, 103, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 268, Jacqu. Du7al Gen. Col. d'Eur. II, 131, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 451, 454) Reitter Verh. naturf. Ver. Brunn, XX, 190. Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 40, Raffray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 118, 123. Subg. Brachygluta Thoms. Skand. Col. I, 1859, 54, III, 236. — Dierobia Thoms. ibid. I, 54, III, 2'3"7 = Bryaxis Sousgenre Reichenbachia Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 81. Körper ziemlich gedrungen und gewölbt, sehr fein und spärlich anliegend behaart. Kopf wenig schmäler oder fast so breit als der Halsschild, mit grossen, stark vorspringenden Augen, schrägen und kurzen, meist etwas gerundeten Schläfen und sehr kurzer, massig dicker Halspartie, oben zwischen den Augen mit zwei tiefen, runden Gruben, vorn mit einem breiten, grubenförmigen, bisweilen flachen, sehr selten erloschenen Eindruck. Die Unterseite des Kopfes ist vorn in der Mittel- linie flach gekielt. Fühler meist so lang als der halbe Körper, ziemlich schlank, ihre beiden ersten Glieder leicht verdickt, das erste cylindrisch, das zweite oblong, etwas schmäler als das erste, die drei letzten Glieder allmälig stärker verdickt und eine schwach abgesetzte Keule bildend, das Endglied oval zugespitzt. Kiefertaster massig lang, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite lang, in der Basalhälfte dünn und gekrümmt, gegen die Spitze stark verdickt, das dritte Glied kugelig, etwas breiter als die verdickte Spitze des zweiten Gliedes, das Endglied dick spindelförmig, etwas länger als das zweite und etwas dicker als das dritte Glied, stumpf zugespitzt. Halsschild quer, in der Mitte der Seiten stark gerundet erweitert, nach vorn stärker verengt als nach hinten, vor der Basis mit drei Grübchen, von welchen das mittlere bei einer Anzahl von Arten klein, punktförmig, bei einer Art ganz erloschen ist. Flügeldecken viel breiter als der Halsschild, an den Schultern ziemlich breit, nach hinten massig erweitert, mit ganzem Nahtstreifen und langem, erst gegen die Spitze erlöschendem Rückenstreifen, ohne abgesetzte Epipleuren. Abdomen mit massig breit aufgebogenen Seiten, das erste freiliegende Dorsalsegmeiit sehr lang, an der Basis mit zwei längeren oder kürzeren, parallelen oder nach hinten divergirenden Längsstricheln, deren Entfernung von einander im Verhältniss zur Discalbreite, d. i. der Breite des Segmentes zwischen den aufgebogenen Seiten, gemessen wird. Zwischen den Basalstricheln ist die Wurzel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes etwas niedergedrückt und behaart. Die folgenden Dorsalsegmente sind viel kürzer und allmälig stärker abwärts gerichtet. Das erste Ventralsegment ist sehr kurz und dicht behaart, das zweite sehr lang, die drei folgenden kurz, das sechste länger als das fünfte. Beim cf sind die vorderen Ventralsegmente in der Mitte breit eingedrückt. Die Hinterhüften sind ziemlich weit von einander getrennt. Die Schenkel sind einfach oder leicht verdickt, die Schienen ziemlich schlank, die Tarsen ziemlich lang, das dritte Tarsenglied ist so lang oder kürzer als das zweite und besitzt nur eine Klaue. Die ungemein artenreiche Gattung ent- hält über 350 beschriebene Species und ist über alle Regionen der Erde verbreitet. Die Arten leben hauptsächlich an sumpfigen Localitäten, einige ausschliesslich auf salzhaltigem Boden. 1 Mittleres Basalgrübchen des Halsschildes gross, so gross und tief wie die beiden seillichen Basalgrübchen. Subg. Brachygluta • • 2 — Mittleres Basalgrübchen des Halsschildes sehr klein. Subg. Reichenbachia s. str 11 2 Die vorderen Dorsalsegmente bei beiden Geschlechtern einfach 3 — Die vorderen Dorsalsegmente oder wenigstens das erste freiliegende Dorsal- segment beim cf mit Eindrücken oder Erhabenheiten T 303 IX. Familie. Pselaphidae. — V. Trib. Bryaxini. 3 Flügeldecken viel kürzer als breit 7 Tiaemoptera, 8 fossulata. — Flügeldecken so lang oder nur wenig kürzer als breit 4 4 Fühler und Taster schwarz oder braun 5 — Fühler und Taster sowie die Beine roth 6 5 Körper ganz schwarz ß tristis. — Die Flügeldecken rothbraun oder roth 1 tihialis, 2 Lefehvrei. 6 Halsschild sehr weitläufig punktirt.3 Gullleniardi, 4 Waterhousei. — Halsschild sehr fein und dicht punktirt . . 5 xanflthoptera, 7 Kopf unten jederseits hinter den Augen mit einem langen, conischen Höcker. 16 DiecM, 17 Croissandeaui. — Kopf unten ohne conische Höcker 8 8 Schwarz oder braun, mit braunen oder lothen Flügeldecken 9 — Ganz gelbroth oder rothgelb 14 haetnatica, 15 glohulicollis. 9 Trochanteren der Vorderbeine beim r^ mit einem langen Dorn 10 — Trochanteren der Vorderbeine beim cf einfach. 12 SchueppeUf 13 narentina. 10 Erstes freiliegendes Dorsalsegment beim cf vor der Mitte des Hinterrandes mit einer kleinen, hinten von einem bogenförmigen Eindruck umschlossenen Beule 9 Selferi, 10 longispina. — Erstes freiliegendes Dorsalsegment beim ,j^ vor dem Hinterrande mit einer sehr breiten und tiefen Quergrube 11 transversalis, 11 Kopf und Halsschild dicht punktirt. 18 juncorum, 19 nigriventris. — Kopf und Halsschild glatt 12 12 Ganz gelbroth 20 Chevriei'if 21 fulviventHs. — Schwarz, die Flügeldecken braunroth. . .22 inipressa, 23 antennata. Subg. Brachygluta Thoms. 1. Meichenbachia tihialis Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 106, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 29, Eeitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1881, 466. — Schwarz, die Flügeldecken roth, die Fühler schwärzlich, an der Wurzel bisweilen pechbraun, die Taster und Beine braun. Flügeldecken fast so lang als zusammen breit. Die Strichel dos ersten freiliegenden Dorsalsegmentes nach hinten kaum divergirend und die Mitte des Segmentes erreichend, an der Wurzel um mehr als ein Drittel der Discal- breite von einander getrennt. Beim cf die Fühler etwas länger als beim $, die Trochanteren der Vorderbeine winkelig erweitert, die Vorderschienen innen in der Apicalhälfte ausgerandet und bewimpert und etwas hinter der Spitze mit einem schrägen Dörnchen versehen. Long. 2 mm. Dalmatien, Italien, Provence, Corsica, Sardinien. 2. Meichenhachia Lefebvt^ei Aube Psel. Mon. 1833, 28, pl. 83, f. 1, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 108, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 44, Eeitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1881, 465, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 45. — Braunschwarz oder braun, die Flügeldecken rothbraun, die Fühler und Taster schwärzlichbraun. Flügel- decken etwas länger als zusammen breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegraentes nach hinten divergirend und fast die Mitte des Segmentes er- reichend, an der Wurzel um mehr als ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim (f die Trochanteren der Vorderbeine in einen langen , feinen und schaifspitzigen Dorn ausgezogen, die Vorderschienen an der Spitze mit einem sehr deutlichen, die Mittelschienen mit einem undeutlicheren, kleineren Dorn versehen. Long. 1*3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. 3. Meichenbachia Chiillemardi Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 43, Keitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 467, Naturg. Ins. Deutschi. El, 2, 44. — Der Br. Lefehvrei sehr ähnlich, von derselben durch etwas gewölbtere Körperform, etwas kürzere, lebhafter roth gefärbte Flügeldecken, braunrothe Fühler, Taster und Beine, etwas längere und an der Wurzel etwas weniger weit von einander getrennte 13. Gatt, ßeichenbachia. 809 Stricheln des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes, im männlichen Geschlechte durch kürzeren, scharf zahnförraigen Dorn der Trochanteren der Vorderbeine und durch unbedornte Spitze der Vorderschienen verschieden. Long. 1*3 mm. Bei Triest und im Elsass, ferner in Südfrankreich, Italien und Algier. Selten. (Ex Reitter.) 4. Heicltenbachla Waferhousel Rye, Reitter Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 467; Simplex Waterh. Trans. Ent. Soc. Lond. 3. Ser. Vol. I, 1862, 135, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 48. — Dunkler oder heller kastanienbraun, die Flügeldecken, die Fühler, Taster und Beine roth. Flügeldecken etwas kürzer als zusammen breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes massig divergirend und die Mitte des Segmentes erreichend, an der Wurzel um mehr als ein Drittel der Discal- breite von einander getrennt. Beim cf die Trochanteren der Vorderbeine einfach, die Mittelschienen innen an der Spitze mit einem sehr feinen und kurzen Dörnchen ver- sehen. Long. 1*8 m?«. England, Frankreich, Mittelmeergebiet, an der Meeresküste. 5. Meichenbachia xanthoptera Reichenb. Mon. Pselaph. 1816, 56, t. II, f. 14, Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 107. Saulcy Bull. Metz XIV. 1876, 35, Reitt. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien 1881, 467. Naturg. Ins. Deutschi. III, 243; $ depressa Aube Psel. Mon. 1833, 28, pl. 82, f. 3; cf riibripennis Aube ibid. 29, pl. 83, f. 2. — Dunkel kastanienbraun, die Flügeldecken, die Fühler, Taster und Beine roth. Halsschild fein und dicht punktirt. Flügeldecken fast so lang als zu- sammen breit, sehr fein und dicht punktirt. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes massig divergirend und die Mitte des Segmentes meist nicht ganz erreichend , an der Wurzel um mehr als ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim (^ die Schenkel verdickt, die Trochanteren der Vorderbeine in einen langen, spitzen, etwas nach aussen gekrümmten Dorn ausgezogen, die Vorderschienen innen an der Spitze mit einem undeutlichen, die Mittelschienen mit einem deutlichen kleinen Dorn versehen. Long. l'8mm. Mitteleuropa, Italien, Griechenland. Selten. 6. Meichenbachia tristi^s Hampe Wien. Ent. Monatschr. VII, 1863, 286, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 49, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. 1881, 468, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 41 ; nigricans Gredl. Käf. Tirol 1863, 130; nigrescens Mars. L'Abeille IX, 1872, 16. — Ganz schwarz. Flügeldecken so lang als zusammen breit. Die Strichel ■des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes massig divergirend und mindestens die Mitte des Segmentes erreichend, an der Wurzel um mehr als ein Drittel der Discal- breite von einander getrennt. Beim cf die Trochanteren der Vorderbeine einfach, die Mittelschienen innen nahe der Spitze mit einem sehr kleinen schrägen Dorn. Long. 1*5 mm. Südliches Mitteleuropa, Oberitalien. Selten. 7. Meichenbachia haemoptera Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 108, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 42, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 468, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 43; xanthoptera Aube Psel. Mon. 1833, 29, pl. 83, f. 3; ? spinicoxis Motsch. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 317, t. XI, f. D. — Dunkel kastanienbraun, die Flügeldecken heller oder dunkel rothbraun, die Fühler dunkelbraun, die Taster und Beine etwas heller. Die Flügeldecken viel kürzer als breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes massig divergirend und etwas über die Mitte des Seg- mentes reichend, an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander ge- trennt. Beim cf die Schenkel verdickt, die Trochanteren der Vorderbeine in einen stumpfen Winkel erweitert, die Vorderschienen innen an der Spitze mit einem sehr dünnen, die Mittelschienen mit einem dickeren kurzen Dorn versehen. Long. 1*5 bis l'8mm. Rheinprovinz, Frankreich, westliches Mittelmeergebiet. 8. Meichenbachia fossulata Reichenb. Mon. Pselaph. 1816, 54, t. II, f. 13, Aube Psel. Mon. 1833, 25, pl. 81, f. 3, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 106, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 270, Thoms. Skand. Col. III, 236, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 45, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 468, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 42; — var. aterrima Reitt. 1. c. 468, 42; — var. rufescens Reitt. 1. c. 468, 42. — Dunkel kastanienbraun, die Fühler, Taster und Beine roth, selten tiefschwarz, mit rothen 810 -^^- Familie. Pselaphidae. — V. Trib. Bryaxini. Fühlero, Tastern und Beinen (var. aterrimn); eine dem Süden angehörige Form (var. riifescens) einfarbig hell braunroth. Halsschild mit sehr grossen Basalgruben. Flügeldecken viel kürzer als zusammen breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes wenig divergirend und weit über die Mitte des Segmentes reichend, an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim cf sind die Trochanteren der Vorderbeine in einen spitzen , etwas nach aussen gekrümmten Zahn ausgezogen und die Vorder- und Mittelschienen sind an der Spitze innen mit einem kleinen Dorn versehen. Long, l'l mm. Ueber ganz Europa verbreitet. Gemein. 9. Beichenhachia Helferl Schmidt De Pselaph. Fn. Prag. 1836, 33. t. 2, f. 14, Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844. 109, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876. 52. Keitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1881, 469. Naturg. Ins. Deutschi. III. 2, 46; pid- chella Schaum Germ. Zeitschr. Entom. IV. 192. — Pechbraun, die Flügeldecken braun- roth, die Fühler und Taster dunkler, die Beine heller rothbraun. Flügeldecken so lang als zusammen breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes kurz, nur ein Viertel der Segmentslänge erreichend, divergirend, an der Wurzel beim rf um mehr als ein Viertel , beim $ um ein Fünftel der Discalbreite von einander getrennt. Beim (f besitzt das erste freiliegende Dorsalsegment vor der Mitte des Hinterrandes einen kleinen, beulenförmigen Höcker, welcher hinten von einem halb- kreisförmigen Eindruck umgeben ist. Die Trochanteren der Vorderbeine sind in einen sehr langen^ spitzigen, nach vorn gerichteten und nach aussen gekrümmten Dorn ausgezogen, die Mittelschienen innen nahe der Spitze mit einem langen, schrägen Dorn versehen. Long. 1-3 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet, auf salz- haltigem Boden. 10. Heichenbachia longispina ßeitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1884, 106, Verh zool. bot. Ges. Wien 1884, 68. — Der Br. Helferi sehr nahe stehend, von derselben nur durch etwas bedeutendere Grösse und wesentlich längere, weiter von einander getrennte Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes verschieden. Die Sexualcharaktere des cf fast wie bei Helferi. Long. 1*5 mm. Neusiedler See, Italien, Dalmatien, Griechenland. 11. Heichenhachia transversalis Schaum Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 48, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 53, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 469. — Gleichfalls der Tl. Helferi sehr nahe stehend und von derselben im Wesentlichen nur durch die Sexualcharaktere des cf verschieden. Erstes freiliegendes Dorsal- segment des cf mit längeren und tieferen, stärker divergirenden Basalstricheln und am Hinterrande mit einer tiefen und sehr breiten, mehr als die halbe Breite des Segmentes occupirenden, im Grunde mit weisslichem Toment bekleideten Quergrube. Die Trochanteren- und Schienendorne sind noch kräftiger als bei Helferi ausgebildet. Long. l"5mm. Dalmatien, Griechenland. 12. BeichenhacJiia Schueppeli Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 110, Saulcy Bull. Metz XIV. 1876, 54, Reitter Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881. 471, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 47. — Kastanienbraun, die Flügeldecken bräunlichroth , die Fühler rothbraun, die Taster und Beine heller roth oder gelbroth. Flügeldecken beim cf so lang als breit, beim $ etwas kürzer. Die Strichel des ersten frei- liegenden Dorsalsegmentes divergirend und etwa ein Drittel der Segmentslänge erreichend, an der Wurzel um die halbe Discalbreite von einander getrennt. Beim c^ ist das erste freiliegende Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes bogen- förmig ausgerandet und erhoben, das zweite besitzt hinter der Ausrandung des ersten eine tiefe Grube, in deren Mitte ein kleiner Höcker erhoben ist. Trochanteren und Schienen des cf einfach. Long. 1*5 mm. Ueber das ganze Mittelmeergebiet verbreitet. Auf Salzboden. 13. Meichenbachia narentifia Reitt. Wien. Entom. Zeitg. 1890, 191. — Braun, die Fühler, Taster und Beine heller braunroth. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes parallel und bis zur Mitte des Segmentes reichend. 13. Gatt. Reicheubachia. SU beim rT au der Wurzel um ein Drittel, beim $ um etwas mehr als ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim cf ist das erste freiliegende Dorsal- segment hinten in der Mittte stärker gewölbt und mehr nach hinten gezogen. In der Mitte des Hinterrandes befindet sich ein kleiner, halbkreisföi'miger Ausschnitt, in welchen ein längliches Medianhöckerchen des zweiten Dorsalsegmentes eingeschoben ist. Mittelschienen des cT aussen im zweiten Drittel etwas winkelig erweitert. Die Hinterschienen des cf gebogen, an der Spitze schwach erweitert. Long. 1'6 bis l'S mm. Herzegowina. (Ex Reitter.) 14. Beichenhachia haeinatica Reichenb Mon. Psel. ISlfi, 52, t. II, f. 12, Aube Psel. Mon. 1833. 26. pl. 82, f. 1, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 110, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. 269, Thoms. Skand. Col. III, 237. Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. L pl. 41, f. 201, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 65, ßeitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 473, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 47; cf sinuatn Aube Psel. Mon. 1833, 27, pl. 82, f. 1, b; cf bidentimlata Aube 1. c. f. 1, c; (^ emarginata Forst. Verh. Preuss. Bheinld. VIII, 39; cf titheriventris Raffr. Rev. Mag. Zool. 1873, 365; — c^ vslv. per- forata Aube Psel. Mon. 1833, 27. — Gelbroth, die Taster gelb. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes parallel oder schwach divergirend, von einander etwa um ein Drittel der Discalbreite getrennt. Die Trochanteren des c^ einfach, die drei ersten freiliegenden Dorsalsegmente aber sehr verschieden gebildet. Bei der kleinen nördlichen Form {sinuata, bidejiticulata Aube) ist das erste Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes buchtig ausgeschnitten und das zweite besitzt an der Basis hinter dem Ausschnitte des ersten zwei kleine Grübchen , das dritte ist ein- fach. Bei den c^ einer kleinen oder mittelgrossen südlichen Form (var. trigonoprocta m.) ist das erste Dorsalsegment in der Mitte des Hinterrandes halbkreisförmig ausge- randet, jederseits der Ausrandung ausgebuchtet und in der Nähe der Hinterecken meist mit einer kleineren oder grösseren Grube versehen, das zweite Dorsalsegment zeigt in der Mitte der Basis ein Höckerchen oder einen Längskiel, das steil ab- fallende dritte Dorsalsegment ist jederseits in eine am hinteren Ende mit einem gelben Haarbüschel besetzte Schrägfalte erhoben, zwischen beiden Schrägfalten quer dreieckig oder trapezförmig abgeflacht. Bei einer grossen, dem Mittelmeergebiete an- gehörigen Form (var. perforata) ist das erste Dorsalsegment des cf am Hinterrande in der Mitte niedergedrückt und winkelig ausgerandet, jederseits der Ausrandung aus- gebuchtet und jederseits innerhalb der Hinterecken mit einer grossen, runden, sehr tiefen, meist dicht gelb behaarten Grube versehen, das zweite Dorsalsegment zeigt eine tiefe, durch einen länglichen Höcker oder durch einen Längskiel getheilte Mediangrube, das dritte ist einfach. Vielleicht haben wir es in diesen Formen doch mit eigenen Arten zu thun. Long. 1*8 — 2 mm. Ueber ganz Europa verbreitet. An feuchten Orten gemein. 15. JEteichenhachia fßobulicollis Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon VII, 324, Opusc. Entom. XH, 1861, 71, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 63, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 473. — Stark gewölbt, gelbroth, die Taster gelb. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes bis zur Mitte des Segmentes reichend und an der Wurzel fast um die Hälfte der Discalbreite von einander ge- trennt, beim rf parallel, beim $ deutlich divergirend. Trochanteren des c? einfach, die Hinterschienen verdickt und innen hinter der Mitte ausgebuchtet. Erstes freilie- gendes Dorsalsegment des rf mit verdickten, etwas hinter der Mitte innen aas- gebuchteten Seiten, neben dem Seiteneindruck meist mit einem schwachen Grübchen, am Hinterrande dreibuchtig und mit gelben Haaren bewimpert. Das zweite Dorsal- segment an der Basis mit diei Grübchen oder wenigstens mit einem tiefen queren Mittelgrübchen. Long. 1*8 w?w. Westliches Mittelmeergebiet. 16. Meichenbachia DiecM Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 79, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 471. — Kastanienbraun, die Flügeldecken etwas heller, die Fühler , Taster und Beine gelb. Kopf unten jederseits hinter den Augen mit 812 1^- Familie. Pselaphidae. — V. Trib. Bryaxini. einem spitzen , senkrecht nach nnten gerichteten Höcker. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes beim c^ stark divergirend und über die Mitte des Segmentes reichend, an der Basis fast um die Hälfte der Discalbreite von einander getrennt. Beim c^ die Trochanteren der Vorderbeine mit einem scharfen, an der Spitze abgestutzten und mit einem weisslichen Haarbüschel besetzten Dorne, die Vorder- und Mittelschienen innen an der Spitze mit einem feinen Dorne, die Hinter- schienen im Basaldrittel winkelig nach innen gebogen. Das erste freiliegende Dorsal- segment jederseits der breit erhobenen und ausgebuchteten Mitte des Hinterrandes breit und tief niedergedrückt und leicht ausgebuchtet, vor der medianen Ausbuchtung mit einem halbkreisförmigen Eindruck, das zweite Dorsalsegment an der Basis mit einer breiten medianen Quergrube, in welcher hinten zwei Höckerchen erhoben sind. Das vordere Höckerchen ist quer, das hintere länglich und durch zwei sehr kleine Grübchen eingeschnürt. $ unbekannt. Long, l'bmm. Oberitalien, Saint Dalmas de Tende. (Ex Saulcy.) 17. Reichenhachia Croissandeaui Eeitt. Deutsch. Entom. Zeitschr. 1887, 267. — Einfarbig rostroth, die Fühler, Taster und Beine heller rothgelb. Kopf unten jederseits hinter den Augen mit einem langen, dornförmigen Höcker. Das vordere Stirngrübchen fast erloschen. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes reichen über zwei Drittel der Länge des Segmentes und divergiren namentlich beim (^ stark. An der Wurzel sind sie um die halbe Discalbreite von einander entfernt. Beim cf sind die Trochanteren der Vorderbeine in einen kleinen Dorn ausgezogen, die Mittelschienen besitzen innen an der Spitze einen sehr kurzen Dorn, die Hinterschienen sind vor der Mitte leicht geknickt. Das erste freiliegende Dorsalsegment ist beim cf langgestreckt, so dass die folgenden Dorsalsegmente nur von der Seite sichtbar sind. Das erste Dorsalsegment ist am Hinterrande in der Mitte niedergedrückt und breit ausgerandet, vor der Ausrandung eingedrückt, an den Seiten fast grubig vertieft. Das zweite Dorsalsegment hat in der Mitte ein tiefes Grübchen, welches seitlich von einer beulenartigen Erhöhung, vorn von einem Kielchen begrenzt wird. Long, l'bmm. St. Martin-Lautosque. (Ex Reitter.) Subg. Heichenbachia s. str. Saulcy. 18. Meichenbachia Juncorufti Leach Zool. Mise. HI, 1817, 86, Zoolog. Journ. Lond. II, 1826, 452, Aube Psel. Mon. 1833, 32, pl. 84, f. 3, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 113, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 271, Thoms. Skand. Col. III, 238, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 82, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 475, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 49; insignis Leach 111. Brit. V, 90. — Rostroth, sehr kurz behaart. Kopf und Halsschild wenig glänzend, massig fein und dicht punktirt, der Halsschild mit sehr kleinem mittleren Basalgrübchen. Flügeldecken viel kürzer als zusammen- genommen breit. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes sehr kurz, an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander entfernt. Beim <^ die Trochanteren der Vorderbeine mit einem kleinen, geraden, die der Mittelbeine mit einem längeren, nach vorn und aussen gebogenen Dörnchen. Die Vorderschienen innen im apicalen Drittel mit einem kleinen Zähnchen, die Mittelschienen innen nahe der Spitze mit einem kleinen Dörnchen. Long, l'bmm. lieber ganz Europa ver- breitet. Häufig. 19. Keichetibachia nigriventris Schaum Berl. Entom. Zeitschr. 1859, 49, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 83, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 475, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 50. — Der vorigen Art äusserst nahe stehend, von derselben durch etwas geringere Grösse, mehr glänzende Oberseite, in der Regel dunkleres Abdomen, etwas längere und weiter von einander getrennte Basalstrichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes und im männlichen Geschlechte noch durch einfache, im apicalen Drittel innen ungezähnte Vorderschienen verschieden. Long. l'Smm. Ueber das Mittelmeergebiet verbreitet. 13. Gatt. Reichenbaehia. 813 20. HeichenhacMa Chevrieri Aube Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 114, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 84, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 475, Naturg. Ins. Deutscbl. III. 2, 51. — Gelbroth, sehr fein behaart, die Taster gelb. Kopf und Halsschild glänzend glatt, die Flügeldecken und das Abdomen äusserst fein punktirt. Halsschild vor der Basis mit kleinem, aber sehr deutlichem Mittelgrübchen. Flügel- decken beim (^ fast so lang als zusammen breit, beim $ etwas kürzer, nur an der Wurzel des Naht- und Rückenstreifens mit je einem Grübchen. Die Striche! des er!?ten freiliegenden Dorsalsegmentes kurz , etwa ein Viertel der Segmentslänge erreichend, divergirend, an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim (f die Trochanteren der Mittelbeine mit einem feinen, nach vorn und aussen gerichteten, an der Spitze abgestutzten Dörnchen, die Vorderschienen innen im apicalen Drittel mit einem kleinen Zähnchen , die Mittelschienen innen nahe der Spitze mit einem kleinen Dörnchen. Long, i'bmm. Mittelmeergebiet. 21. Meichenbachia fulviventris Tourn. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, XCVII, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 89, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 475. — Gelbroth, die Taster gelb. Kopf und Halsschild glatt, der letztere vor der Basis mit äusserst kleinem Mittelgrübchen. Flügeldecken kürzer als zusammen breit, an der Wurzel zwischen den beiden Grübchen des Naht- und Rückenstreifens noch mit einem mittleren, dritten Grübchen. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsal- segmentes divergirend, ein Drittel der Segmentslänge erreichend und an der Wurzel um ein Drittel der Discalbreite von einander getrennt. Beim cf das letzte Fühlerglied verdickt , doppelt so dick als das zehnte und so lang als die vier vorhergehenden zusammengenommen, die Trochanteren der Mittelbeine mit einem kurzen, spitzen Dörnchen, die Mittelschienen innen gegen die Spitze mit einem sehr kleinen schrägen Dörnchen. Long. 1 '4 mm. Genf. 22. Meichenbachia impressa Panz. Fn. Germ. 89, 10, Aube Psel. Mon. 1833, 31, pl. 84, f. 1, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 117, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 270, Thoms. Skand. Col. HI, 237, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 92, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 476, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 51. — Schwarz, die Flügeldecken braunroth, die Fühler und Beine braun , die mittleren Fühlerglieder, die Schienen und Tarsen nicht selten bräunlichroth , die Taster gelbroth. Kopf und Halsschild glatt, der letztere vor der Basis mit kleinem, punktförmigem Mittelgrübchen. Flügel- decken fast so lang als zusammen breit , äusserst fein punktirt , an der Wurzel zwischen den beiden Punktgrübchen des Naht- und Rückenstreifens noch mit einem dritten mittleren Grübchen. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes divergirend , ein Drittel der Segmentslänge erreichend und an der Wurzel um ein Viertel der Discalbreite von einander getrennt. Beim (^ an den Mittelbeinen die Hüften mit einem kleinen, nach aussen gekrümmten Dorn, die Trochanteren einfach, die Schienen innen gegen die Spitze mit einem sehr deutlichen, schrägen Dörnchen. Long. 1'5 — 1*6 mm. Ueber den grössten Theil von Europa verbreitet. 23. Meichenbachia antennata Aube Psel. Mon. 1833, 31, pl. 84, f. 2, Ann. Soc. Ent. Fr. 1844, 118, Jacqu. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 41, f. 202, Saulcy Bull. Metz XIV, 1876, 93, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 476, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 52; serricornis Schmidt Beitr. Mon. Psel. Prag 1838, 5; serrata Gredl. Käf. Tirol 1863, 131. — Schwarz, die Flügeldecken braunroth, die Fühler mit Ausnahme der braunen Spitze und die Beine roth, die Taster röthlichgelb. Kopf und Halsschild glatt, der letztere vor der Basis mit kleinem, punktförmigem Mittel- grübchen. Flügeldecken beim cf fast so lang als zusammen breit, beim $ etwas kürzer, äusserst fein punktirt, an der Basis zwischen den beiden Grübchen des Naht- und Rückenstreifens noch mit einem mittleren dritten Grübchen. Die Strichel des ersten freiliegenden Dorsalsegmentes divergirend, fast die Mitte des Segmentes erreichend , an der Wurzel um ein Viertel der Discalbreite von einander entfernt. Beim cf das sechste Fühlerglied nach innen kurz, die drei folgenden queren Glieder nach innen stärker zahnförmig ausgezogen, das zehnte gross, so lang als breit, mit 814 IX. Familie. Pselaphidae. — VI. Trib. Bythinini. scharfer, etwas spitzig ausgezogener, innerer Basalecke, das elfte so breit wie das zehnte, zugespitzt. Die Beine des cf länger, die Schenkel dicker, die Trochanteren der Mittelbeine einfach, die Mittelschienen innen gegen die Spitze mit einem schrägen, gekrümmten Dörnchen. Die Hinterbrust des (J ist grubig ausgehöhlt. Long. 1-6 mw. Südliches Mitteleuropa. Mittelmeergebiet. VI- Tribus. Bythinini. Raffray Revue d'Entomolog. Caen IX, 1890, 83, 126—131. Sämmtliche Trochanteren kurz. Die Hinterhüften an der Einlenkungsstelle des Trochantei's nicht nach hinten verlängert. Die Mittelhüften kugelig. Erstes Ventral- segment länger als die Hinterhüften, aber meist kürzer als das zweite Ventralsegment. Tarsen mit einer, sehr selten mit zwei sehr ungleichen Klauen. Die Tribus enthält nach Raffray zwölf Genera, von welchen Bythünis und Ttjchus über die palaearctische und nearctische Region verbreitet sind. 1 Erstes freiliegendes Dorsalsegment nicht oder nur wenig länger als das zweite. Drittes Glied der Kiefertaster sehr kurz. Halsschild mit zwei grossen seit- lichen Basalgruben, welche meist durch eine nach vorn offene, bogenförmige Querfurche miteinander verbunden sind, unmittelbar vor der Basis ohne kleine Grübchen. Flügeldecken mit breiten Epipleuren , welche durch einen feinen, aber scharfen, unter der Schulterbeule in einem tiefen Grübchen endigenden Randstreifen begrenzt werden 14 Bythimis. — Erstes freiliegendes Dorsalsegment viel länger als das zweite. Drittes Glied der Kiefertaster mindestens halb so lang als das zweite. Halsschild mit zwei Seiten gruben und unmittelbar vor der Basis mit einer Querreihe von fünf kleinen Grübchen. Flügeldecken ohne abgesetzte Epipleuren . . 15 Tychus. 14. Gatt. Bythinus. Bythinus + Arcopagus Leach Zool. Miscell. III, 1817, 82, 83, Bythinus -\- Arcopagus + Kunzea Leach Zool. Journ. Lond. II, 1826, 446, 447, 448; Btjthinus Aube Psel. Mon. 1833, 33, Ann. Soc. Entom. Fr. 1844, 126, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 271, Jaequ. Duval Gen. Gel. d'Eur. I, 131, Thorns. Skand. Col. III, 230, Reitt. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien 1881, 451, 455, 478, Naturg. Ins. Deutschi. III, 2, 54, Raffray Revue d'Entom. Caen IX, 1890, 126, 128. Subg. Machaerites Mill. Verh. zool. bot. Ver. Wien V, 1855, 509. Subg. Bythoxenus Motsch. Etud. Entom. VIII, 1859, 132; Linderia Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1863, 81; Facetus Schauf. Nunqu. otios. II, 454. Körper meist ziemlich kurz und gewölbt, gleichmässig behaart, ohne längere abstehende Haare. Kopf nach vorn in einen horizontalen, ziemlich breiten, durch eine Mittelfurche getheilten Fühlerhöcker verlängert, hinter den Augen stark ver- engt, mit kurzen, leicht gerundeten, in flachem Bogen gegen die abgeschnürte Hals- partie convergirenden Schläfen, oben zwischen den Augen mit zwei Grübchen, auf dem Scheitel in der Mittellinie meist deutlich, aber fein gekielt. Die Augen sind gewöhnlich massig gross, bei den $ der Untergattung Machaerites und Bythoxenus aber sehr klein oder ganz rudimentär. Auch bei den cT einiger Bythoxenus sind die Augen klein. Von B. Mariae wurden neben ganz blinden $ auch solche mit sehr kleinen Augen gefunden. Fühler mit dreigliedriger, schwach abgesetzter Keule, ihr Endglied oval zugespitzt, ihre zwei ersten Glieder verdickt. Bei den cf der meisten Arten sind' die zwei ersten Fühlerglieder oder nur eines derselben in besonderer, für die einzelnen Arten sehr charakteristischer Weise ausgezeichnet. Bei der im westlichen Mittelmeergebiete durch zwei Arten vertretenen Untergattung Decatocerus sind die Fühler nur zehngliedrig. Kiefertaster lang, ihr erstes Glied klein, das zweite lang, bis über die Mitte dünn und leicht gekrümmt, an der Spitze verdickt, das dritte Glied kurz, verkehrt conisch, das Endglied sehr gross, messerförmig, vor der Wurzel sehr stark nach innen erweitert und gegen die Spitze nur allmälig ver- 14. Gatt. Bythiaus. 815 schmälert. Halsschild stark gewölbt, an den Seiten gerundet, vor der Mitte am breitesten, nach vorn stärker verengt als nach hinten, vor der Basis mit zwei grossen Seitengruben, die fast immer durch eine nach vorn offene, bogenförmige Querfarche miteinander verbunden sind. Flügeldecken gewölbt, mit breiten, bis unter die Schulter- beule fein, aber scharf leistenförmig begrenzten Epipleuren, an den Seiten gerundet. mit ganzem Nahtstreifen und einem tiefen Läugseindruck innerhalb der Schulter- beule. Der feine Seitenrandstreifen der Flügeldecken endigt unter der Schulterbeule in einem tiefen Grübchen. Abdomen mit ziemlich schmal aufgebogenen Seiten, das erste freiliegende Dorsalsegment nicht oder wenig länger als die folgenden, an der Wurzel ohne Quereindruck und ohne Basalstrichei. Das erste Ventralsegment in der Mitte etwa um ein Drittel kürzer als das zweite, am Hinterrande dicht mit gelb- lichen Haaren gesäumt, das zweite in der Mitte kaum kürzer als die drei fol- genden kurzen Segmente zusammengenommen, das letzte Ventralsegment relativ gross. Die Hinterhüften von einander massig weit entfernt. Die Beine mehr oder minder kräftig, bei den cf mancher Arten stark verdickt. Die Vorderschienen sind bei den cf der meisten Arten innen im apicalen Drittel ausgerandet und an der Wurzel der Ausrandung in ein Zähnchen ausgezogen. Die Tarsen sind einklauig, bei den $ einiger Arten findet sich noch eine zweite sehr feine, haarförmige Klaue. Die Gattung ist über die palaearctische und nearctische Region verbreitet und in Europa und im Caucasus durch sehr zahlreiche Arten vertreten. Nur wenige Arten wurden aus Nordafrika, Japan und Nordamerika bekannt. Die Arten leben unter feuchtem, abgefallenem Laub, einige sind Grottenbewohner. (Subg. Machaerites und mehrere Arten des Subg. Bythoxenus.) Die rf bieten in ihren Sexualcharakteren, speciell in der Fühlerbildung, sichere, leicht definirbare Unterscheidungsmerkmale. Die 9 der Untergattung Bythinus s. str. stimmen, abgesehen von der oft schwächeren Entwicklung der Schulterbeule mit den cf in Grösse, Körperform, Sculptur und in der relativen Länge der mittleren Fühlerglieder überein. Mit cf zugleich gesammelte $ sind mit Rücksicht darauf leicht zu deuten, umso leichter, als an derselben Loca- lität stets nur wenige Arten untereinander vorkommen. Die sichere Bestimmung ein- zeln gesammelter $ ist in vielen Fällen nach unserer vorläufigen Artkenntnis nicht möglich. Manche Formen unterscheiden sich im männlichen Geschlechte nur durch verschiedene Bildung der Beine. Bei der einen Form der cf sind die Beine fast wie beim $ gebaut und kaum verdickt, bei der anderen (oedymeren) Form der cf sind die Schenkel stark verdickt, die Vorderschienen innen stärker gezähnt, die Hinterschienen erweitert und im apicalen Drittel innen meist ausgebuchtet. Auf diese Unterschiede wurden früher Arten begründet, doch dürften wir es in vielen Fällen mit einem Dimorphismus der cf zu thun haben. 1 Augen von normaler Grösse oder nur massig klein. Die Kiefertaster ohne körnige Erhabenheiten. Erstes Fühlerglied selten lang schaftförmig. Subg. Bythinus s. str 2 — Augen wenigstens beim $ sehr klein oder ganz fehlend. Die Kiefertaster beim $ meist mit körnigen Erhabenheiten. Erstes Fühlerglied lang schaft- förmig 39 2 Halsschild mehr oder minder dicht punktirt (vgl. auch lumcornis, Curtlsi). 3 — Halsschild nicht oder nur sehr spärlich punktirt 8 3 Erstes Fühlerglied des cf innen zahnförmig erweitert oder mit einem zahn- förmigen Anhängsel versehen 4 — Erstes Fühlerglied des cf ohne zahnförmige Erweiterung oder zahnförmigen Anhang 6 4 Schenkel des cf nicht verdickt 1 puncticoUiSf 5 sculpUcollis, — Schenkel des cf verdickt 5 5 Erstes Fühlerglied des cf wenig länger als breit 2 arniipes, 3 bosnicus. — Erstes Fühlerglied des cf fast doppelt so lang als breit.. 4 nemilensis. ^IQ IX. Familie. Pselaphidae. — VI, Trib. Bythinini. 6 Erstes Fühlerglied des (^ doppelt so lang als breit, das zweite doppelt so breit als das erste 10 Frivaläszkyi. — Erstes Fühlerglied des (^ höchstens um die Hälfte länger als breit, das zweite höchstens so breit wie das erste T 7 Schenkel des ^ stark verdickt. Vorderschienen des cf im vorderen Drittel des Innenrandes mit einem Zähnchen, vor demselben ausgebuchtet. 7 iialidus, 9 Sfussineri. — Schenkel des (^ nicht verdickt. Vorderschienen des cf einfach. 6 nigripennis, 8 Bruslnae. 8 Zweites Fühlerglied des cf stark verdickt und mindestens so breit als das erste oder nach innen erweitert und durch scharfkantigen Innenrand, zahn- förmig ausgezogene oder vorspringende Ecken oder eigenthümliche Form ausgezeichnet 9 — Zweites Fühlerglied des cf einfach, kugelig oder oblong, nicht oder nur sehr schwach nach innen erweitert, selten mit scharfkantigem Innenrande, nie- mals mit vorspringenden oder zahnförmig ausgezogenen Innenecken ....... 26 9 Erstes Fühlerglied des cT einfach, cylindrisch oder schwach gegen die Spitze verdickt, nnbewehrt 10- — Erstes Fühlerglied des cf stark verdickt oder nach innen zahnförmig erwei- tert oder innen mit einem zahnförmigen Anhange oder mit einem Grübchen versehen 17 10 Drittes bis achtes Fühlerglied länger als breit 23 Attila. — Drittes bis achtes Fühlerglied quer 11 11 Zweites Fühlerglied des rf nach innen dreieckig erweitert, quer dreieckig, doppelt so breit als das erste 22 fiodicomis. — Zweites Fühlerglied des cf oblong oder viereckig, mit spitzig ausgezogener innerer Basal- oder Apicalecke oder halbmondförmig mit spitzig ausgezogener Basal- und Apicalecke 12 12 Vorderschienen des cf einfach 13 — Vorderschienen des c^ innen im vorderen Drittel mit einem kleinen Zähnchen 15' 13 Zweites Fühlerglied des cf halbmondförmig, länger als breit, mit concavem Innenrand und spitzig ausgezogener innerer Basal- und Apicalecke. 11 lunicornis, 12 JBurrellL — Zweites Fühlerglied des cf mit spitzig ausgezogener innerer Basalecke und stumpfer oder rechtwinkeliger innerer Apicalecke. 13 kninensis, 14 Hopffgarteni. — Zweites Fühlerglied des rf mit rechtwinkeliger oder abgerundeter innerer Basalecke und spitzig ausgezogener innerer Apicalecke 14 14 Schulterbeule seitlich nicht vorspringend. Hinterschienen des rf an der Spitze mit einem Sporn 15 securiger. — Schulterbeule seitlich vorspringend. Hinterschienen des d^ an der Spitze ohne Sporn 16 distinctus, 17 specialis. 15 Zweites Fühlerglied des cf mit concavem Innenrand . . 18 aciitangulus, — Zweites Fühlerglied des cf init geradem oder coHvexem Innenrand 16 16 Zweites Fühlerglied des cf kaum breiter als das erste... 19 hanaticus. — Zweites Fühlerglied des (f wesentlich breiter als das erste. 20 ruthenus, 21 Oert^eni. 17 Stirn wenigstens beim S" dreieckig zugespitzt. Clypeus des (f in der Mitte mit einem feinen, emporgerichteten, bei seitlicher Ansicht deutlich erkenn- baren Hörnchen. Erstes Fühlerglied des cf verdickt, aber ohne Zähnchen. 24 carpathicus, 25 CurtlsL — Stirn normal. Clypeus des cf ohne Hörnchen 18 18 Viertes und fünftes Fühlerglied breiter als lang 19 — Viertes und fünftes Fühlerglied mindestens so lang als breit 24 14. Gatt. Bythinus. 817 19 Erstes Fühlergiied des cf verdickt, nicht länger als breit, ohne Zähnchen oder zahnförmige Erweiterung 26 gallicus. — Erstes Fühlergiied mit zahnförmig ausgezogener Apicalecke oder wenigstens an der Spitze mit einem Zähnchen 20 20 Zweites Fühlerglied des cf sehr gross, doppelt so breit als das erste, quer, mit gerundetem Innenrand 27 collavis, — Zweites Fühlerglied des cf höchstens so breit wie das erste 21 21 Innere Apicalecke des zweiten Fühlergliedes beim „^,y \ ' -s ^'^<. A-^ ^^«. ^ '^ '^ m^S^^S.^/'s t^ w &^ ^^^^ .*^ \ -^ V: QL Ganglbauer, Ludwig. 591 Die Käfer von Mitteleu- A1G3 ropa : Käfer der osterrei- V.2 chisch-ungarischen Monarch- Ent. ie, Deutschlands, der Schweiz ^ sowie des . . . IUP V ,^ *5^ ^<^^ ^ ^<^, SMITHSONIAN INSTITUTION LIBRARIES illilill^^^^ 3 ^Gflfl GD2S3Sfl3 T „_, ^ nhent QL591.A1G3 Pd 2 Die K?afer von Mitteleuropa