""mmmMi Die Käfer von Mitteleuropa. Die Käfer der österreichisch -ungarischen Monarchie, Deutschlands, der Schweiz, sowie des französischen und italienischen Alpengebietes. Bearbeitet von Ludwig- Gang-lbauer, Kustos am k. k, tiaturhi^torisilieii Hol Mus. iim in Wien. Vierter Band, erste Hälfte. Oermestidae. Byrrhidae. Nosodendridae, Georyssidae, Oryopidae, Heterocerjdae, Hydrophilidae. Hit 12 Holzschnitten im Text, u bersetzungsrecht in fremde Sprachen vorbehalten Wien. Dnu-k uiul Verlag von Karl (ierolds Solin Buchhandlung der kaiscrl. Akademie der Wissenschaften. 1904. au Die Käfer von Mitteleuropa. Die Käfer der österreichisch -ungarischen Monarchie, Deutschlands, der Schweiz, sowie des französischen und itahenischen Alpengebietes. Bearbeitet von Ludwig- GaDg^lbauer, Kustos am k. k naturhistorischen HnfMusfiini in Wien. Vierter Band, erste Hälfte. Dermestidae. Byrrhidae. Nosodendridae, Georyssidae, Dryopidae, Heteroceridae, Hydrophilidae. Mit 12 Holzschnitten im Text. I Übersetzungsreeht in fremde Sprachen vorbehalten. Wien. Druck uiiil Verlag- von Karl (lei'olils Sohn. BuchhandluHg der kaiserl. Akademie der Wisseuschaften. 1904. ^■l~l C. f Systematische Vorbemerkungen. Leconte und Hörn haben in ihrer „Classification of the Coleoptera of North America" (Smithson. Miscell. Coli. 507, Washington 1883) sieben große Ifeihen der Coleopteren angenommen : I. Adephaga, IL Claincornia, III. Serricornia, IV. Lamellicornia . V. PIn/fophaya, VI. Ileteromera und VII. Ehynchophora. Bei den systematischen Studien, zu welchen ich durch die Bearbeitung dieses Werkes geführt wurde, nahm ich das Leconte-Hornsche Coleopteren-System zur Grundlage, zog aber, angeregt durch Burmeisters „Observations sur les affinites naturelles de la famille des Pausidae'- und durch Eedtenbachers „Vergleichende Studien über das Flügelgeäder der Insekten", auch das Flügelgeäder zur Lösung systematischer Fragen heran. Dabei ergab sich, daß die von Leconte und Hörn unter die Clavicornier gestellten Paussiden und Ehysodiden in die Adephagenreihe ge- hören, und ich bildete im I. Bande dieses Werkes aus den Adephagen sensu Leconte et Hörn die in erster Linie durch den Grundtypus des Flügelgeäders definierbare Familienreihe Carahoidea, deren korrekte Auffassung nun auch durch anatomische Befunde begründet erscheint. Ein weiteres Studium der Clavicornier sensu Leconte et Hörn ergab, daß nach Ausschluß der Paussiden und Ehysodiden eine große Eeihe von Familien nach dem Flügelgeäder von den übrigen getrennt werden müsse. Es waren die Familien, die im II. Bande und im 1. Teile des III. Bandes (p. 1 — 408) dieses Werkes behandelt und als StaphijUnoidea zusammengefaßt wurden. Von den übrigen Clavicorniern glaubte ich die verwandtschaftlich eng aneinander schließenden, im 2. Teile des III. Bandes (p. 409—1023) dieses Werkes bearbeiteten Familien zu einer Familienreihe verbinden zu dürfen, wiewohl es mir nicht gelungen war, dieselbe durch gemeinsame durchgreifende Charaktere zu definieren. Später aber wurde ich nicht nur von der Unhaltbarkeit dieser Familienreihe überzeugt, sondern sah auch ein, daß der große Eest der Clavicornier sensu Leconte et Hörn, der nach Ausscheidung der unter die Caraboideen und Staphylinoideen verwiesenen Familien übrig blieb, von den Serricorniern der beiden amerikanischen Autoren nicht getrennt werden könne und mit diesen zu einer Familienreihe zu verbinden sei. Für diese Familienreihe schlug ich (Münchener Koleopt. Zeitschr. I. Bd. 1903, 287) den Namen Dicersicornia vor. In meiner Arbeit: „Systematisch-koleopterologische Studien" (M. K. Z. I. Bd. 1903, 271—319) suchte ich darzulegen, daß die Coleopteren nach dem Flügel- geäder, nach dem Bau der männlichen und weiblichen Sexualdrüsen und nach der Tarsalbildung der Larven in zwei Unterordnungen : I. Adep/iaga und U. Polijpharja sensu Emery zu teilen sind. Den Adephagen entsprechen meine Caraboideen mit Einbeziehung der Cupediden, deren Adephagennatur von Kolbe und de Pey er im ho ff nach dem Flügelgeäder festgestellt wurde. Die Polijphaija teilte ich in die Familien- reihen StaphijUnoidea, Diversicornia, Ileteromera, Phijtophaija, Rhynchophora und Ganglbauer, Käfer Ton Blitteleoropa. IV. 1 2 Systematische Vorbemerkungen. Lamellirortiia, wobei ich auf Grund der Untersuchungen von Nassono v vielleicht mit Unrecht die S trepsipteren aus der Ordnung der Coleopteren ausschloß, im übrigen aber die vier letzten Familienreihen vollständig im Sinne von Leconte und Hörn be- grenzte, aber in anderer, eingehend motivierter Reihenfolge ordnete. In Erwägung der von vielen Seiten betonten und kaum in Frage zu ziehenden tiefen phylogenetischen Stellung, welche die Malacodermen nach dem Flügelgeäder, nach dem Bau des Abdomens und nach der Gliederung der abdominalen Ganglien- kette unter den Coleopteren einnehmen, reihte ich (1. c. 305) die Familien der Di- versiconiia provisorisch in folgender Weise aneinander : Cantharidae, Melyridae, Cleridae, Corynefidae, Derodontidae, Helodidae, Pas- cillidae, Chelonariidae, Rhipiceridae, Cebrionidae, Elaieridae, Etictiemidae, Thros- cidae, Bvprestidae, Lymexylidae, Bostrychidae, Anohiidae, Lyctidae, Sj}hindidae, Aspidiphoridae, Ciidae, Dermestidae, Nosodendridae, Byrrhidae, Dryopidae, Georys- sidae, Cyathoceridae, Heteroceridae, Hydropliilidae, Sphaerilidae, Ostomidar, By- turidae, Nitidnlidae, Synteliidae, Cimijidae. Erotylidae, Catopochrotidoe, Vhala- cridae, Tliorktidae, G)wsfidae, Laihrldiidae , Mycetopihaciidac, Adimeridae, Colydiidae, Endomyrhidae, Coccinellidae, ? Pseiidocorylophidae. Nach dieser jedenfalls noch mancher Modifikation bedürfenden Anordnung würden die im 2. Teile des III. Bandes dieses Werkes behandelten Familien ans Ende der Diversicornier zu stellen sein. Daß sie vorangestellt wurden, ist leider nicht mehr rückgängig zu machen, und es kann nun auch entschuldigt werden, wenn ich den IV. Band mit den restlichen Familien der Clavicornia sensu Leconte et Hörn lediglich aus dem Grunde beginne, weil ich dieselben nach Abschluß des III. Bandes zunächst vorgenommen habe. Es sind die Familien: Dermestklne, Byrrhidae, Nosodendridae, Georyssidae, Dryopidae, Heteroceridae und JJydro- philidae. Thomson (Skand. Col. I, 1859, 71, IV, 1862, 197) bildete aus den Der- mestiden und Byrrhiden die Stirps Brachymera seiner Clavicornes. Die Heteroceriden, Dryopiden und Hydrophiliden waren schon von Mac Leay (Annulosa .Javanica, Paris 1833, 138) zu einer Stirps FJiilhydrida vereinigt worden und Burmeister (Abhandl. naturf. Gesellsch. Halle, II. Ed. Jahrg. 1854, 137) glaubte diese Gruppe nach dem Flügelgeäder als eine natürliche begründen zu können. Die Hydrophiliden- gattung Helophoriis zeigt aber ein Flügelgeäder, welches fast vollständig mit dem im III. Bande (p. 410, Fig. 31) dargestellten Geäder von Alindria übereinstimmt, und andererseits weist das Flügelgeäder innerhalb der genannten Familien und namentlich innerhalb der Hydrophiliden so weitgehende Modifikationen auf, daß es un- möglich erscheint, die Mac Leaysche Gruppe, der die Ht/firophili Seidlitz (Fauna Baltica, 1875, XXXI, 2. Aufl. 1891, XLl) entsprechen, durch dasselbe zu charakteri- sieren. Schiodte wollte (Naturhist. Tidsskr. 3. R. IV. Bd. 1866—1867, 151) die Byrrhiden, Georyssiden, Dryopiden und Heteroceriden zu einer einzigen Familie ver- binden, Sharp hingegen (JBiologia Centrali-Americ. Vol. II, pt. 1, 1902, 684) hält es für möglich, daß die Byrrhiden und Dryopiden mit den Dascilliden zu vereinigen sind, da die Grenzen dieser Familien als konventionelle bezeichnet werden müssen. Nach den allerdings nur von wenigen i'ormen bekannten Larven scheinen die Byr- rhiden, wenn wir aus denselben die durch eine ganz eigentümliche Larvenform aus- gezeichnete Gattung Nosodendron ausschließen, die Dryopiden und die Heteroceriden wohl begründete Familien darzustellen, und es werden auch die Dascilliden nach der großen Larvenverschiedenheit der Dascillinen, Helodinen und Eucinetinen in mehrere Familien zu zerlegen sein. Jedenfalls wurzeln die Clavicornier in tiefer stehenden Familien der Serri- cornier, und erst nach dem Studium der letzteren hoffe ich zu einer befriedigenden Erkenntnis des Zusammenhanges jener Familien zu gelangen, die ich nach dem vor- läufigen Stande unserer Kenntnisse zur Familienreihe der Diversicornia vereinigt habe. Diese Familienreihe, die unter den Heteromeren manche Parallelform findet, an Formenmannigfaltigkeit die Heteromeren aber noch weit übertrifft, entspricht der Systematische Vorbemerkungen. — XXXIV. Familio. Dermestidae. 3 Seiies Pu/ymurp/ia Sharp (Tho Cambridge Natural Ilistory Vol. VI, 189U, 213) mit Ausschluß der unter die Adephagen und Staphylinoidoen gehörigen Familien, sie entspricht der ersten Gruppe der Hetororrhabden Kolbes (Arch. f. Naturg. Jahrg. 11101. Beiheft, KUi — 139) mit Ausschluß der Passaliden und mit Einbeziehung der von Kolbo (1. c. 140 — 142' unter seine Anchistopoden gestellten Languriiilen, Erotyliden, Phalacridcn, Kndomycbidon und Coccinelliden, und sie umfaßt die durch- aus nicht genügend charakterisierten und wenigstens teilweise miteinander ver- ketteten Tcredilia, Malacodennala, Sternoxia, Macrodacfi//ia, Braclnjmera, Palpi- cornia und Clavicornia sensu Lameere (Ann. Soc. Ent. Balg. T. XLVII, 1903, 165), die letzteren mit Ausschluß der Brenthiden, deren Zugehörigkeit zu den h'hynchophoren Lameere (1. c. 162) noch immer nicht zugeben will. Sollte es ge- lingen, die Dirpi-gicornia in unvermittelte Familieureihen zu zerlegen, so wäre dies als großer Fortschritt der coleopterologischen Systematik zu begrüßen. XXXIV. Familie. Dermestidae. (Dermestini Latr. Gen. Cnist. Ins. II, 3); JDermesHni Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1846, 419; Dermesfac Redtb. Fn. Austr. 1. Aufl. 1849, 24, excl. Jh/turus; Dermestins Lacord. Gen. Col. II, 1854, 45"., excl. Bylio-us et IHodnntolohus; Dermestides Jacq. Duval Gen. Col. a'Europe II, 1857—1859, 253; Dermestini Thoms. Skand. Col. IV, 1862, 197; Scuti- colles Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 1; Dermestidae Le- oonte and Hern Classitic. Col. North Am. 1883, 140, excl. Bi/turinae; Dermestidae Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 138. Edm. Reitter „Bestimmung.stabellen der europäischen Coleopteren". III. Enthaltend die Familien Scaphidiidae, Lathridiidae und Dermestidae in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, XXX. Jahrg. 1880, 41 — 94; 2. Aufl. selbständig erschienen, Mödling 1887. Abbreviaturen der Zitate. Erichs. = Erichson „Naturgeschichte der Insekten Deutschlands". III. Band. — Sturm = Jacob Sturm „Deutschlands Fauna" oder „Deutschlands Insekten". — Muls. et Rey := Mulsant et Rey „Tribu des ScuticoUes" in Ann. Soc. Linn. Lyon, Ann. 1867, T. XV, Paris 1868, 1—188. — Thoms. = Thom.son „Skandinaviens Coleoptera". — Reitt. = Reitter „Bestimmungstabelle» der europäischen Coleopteren". III. Heft, 2. Aufl. Mödling, 1887. Der Kopf mit mehr oder minder seukreeht ge.stellter Stirn, bi.i an die Augen oder bis über den Hinterrand der- selben in den Prothorax zurückziehbar. zurückgezogen mit freien, oder vom Prosterunm, oder von den Vorderhüften ge- deckten Mundteilen, auf der Stirn gewöhnlich mit einem Oeellus, unter den Augen mit einer Einne zur Aufnahme der Fühlerwurzel. Die Fühler unter dem Stirnrande etwas vor und zwischen den Augen eingefügt, kurz, mit verschiedenartig ausgebildeter Keule, oft mit weniger als 11 Gliedern. Der Halssehild an die ganze Basaihreite der Flügeldecken eng anschließend, am Hinterrande jederseits breit ausgebuchtet, nach vorn verengt, auf den umgeschlagenen Seiten zur Auf- nahme der Fühlerkeule unbestimmt eingedrückt oder mit be- grenzten Fühlergruben oder Fülilerfurchen. Die Gelenkpfannen der Yorderhüften hinten oÖen. Die Epimeren der Mittelbrust groß, bis an die Gelenkpfannen der Mittelbüften reichend. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit und parallel- seitig. Die Beine kurz. Die Vorderhüften zapfenförmig vor- ragend oder mehr oder minder quer. Die Mittelhüften schmäler 4 XXXIV. Familie. Dermestidae. oder breiter getrennt. Die Hinterhüften fast aueinanderstoßend, nach außen meist nicht bis an den Seitenrand des Körpers reichend, quer, mit Schenkeldecken. Die Schenkel an der Innenseite mit einer Schienenfurche. Die Tarsen fünfgliedrig. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Die Larven in verschiedenartiger Weise und oft sehr eigentümlich behaart, mit ziemlich kurzen Beinen, ziemlich kleinem, mit dem Munde nach unten gerichtetem Kopfe und ziemlich gleichlangen Abdominalsegmenten. Der Thorax und das Abdomen mit mehr oder minder verhornten Eücken- schilden oder das Abdomen ausgedehnter bis vollständig ver- hornt. Das Analsegment vortretend und als Nachschieber dienend oder nicht vortretend. Oft auch das neunte Abdominal- segment in das achte zurückgezogen. Der Körper von geschlossenem Umriß, oblong oder von kürzerer und breiterer Gestalt, in der Regel behaart, bei Anthremis beschuppt, bei Orphibts kahl. Der Kopf klein, mit nach unten gerichteten Mundteilen, bis an die Augen oder bis über den Hinterrand derselben in den Prothorax zurückziehbar, auf der Stirn mit einem medianen Ocellus, bei Dermestes aber ohne solchen. Die Augen rundlich oder oblong, an der Innenseite oft ausgerandet. Der Clypeus mit der Stirn ohne Quernaht verwachsen, mehr oder minder kurz. Die Wangen mit einer Querrinne zur Aufnahme der Fühlerwurzel. Der Mund bei den Dermestinen und Attageninen frei, bei den Megatominen, Anthreninen und Trinodinen unten vom Prosternum, bei den Orphilinen von den Hüften und Trochanteren der Vorderbeine gedeckt. Die Fühler unter dem Stirnrande etwas vor und zwischen den Augen ein- gefügt, kurz, unter den Halsschild zurückziehbar, am häufigsten elfgliedrig mit drei- gliedriger Keule. Doch kann die Zahl der Fühierglieder bis auf fünf reduziert sein, und die Zahl der die Keule bildenden Glieder schwankt zwischen acht und eins. Die bald dicht, bald lose gegliederte Keule ist in der Regel nach dem Geschlechte verschieden gebildet, beim cj" oft sehr verlängert und bisweilen nach innen gesägt. Die Oberlippe quer. Die Mandibeln kurz und kräftig, innen hinter der Spitze mit einer meist zahuformig begrenzten Ausrandung oder mit mehreren Zähnchen bewehrt, dahinter meist mit einem schmalen Hautsaum. Die Maxillen mit zwei Laden und viergliedrigem Taster. Die an der Innenseite bewimperte Innenlade endigt oft in eine einwärts gekrümmte, einfache oder gespaltene hornige Spitze. Bei Anthremt» ist sie bis auf die Spitze mit der Außenlade verwachsen. Die Außenlade ist breiter als die Innenlade und überragt dieselbe wenigstens mit der dichten Bewimperung des Apicalteiles. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das Endglied meist so lang als die drei ersten Glieder zusammengenommen. Das Kinn in der' Form variabel und im vorderen Teile bisweilen häutig. Die Zunge häutig und vorn diclit bewimpert. Die Lippentaster kurz und dreigliedrig. Der Halsschild hinten eng an die ganze Basalbreite der Flügeldecken an- schließend, nach vorn verengt, am Hinterrande jederseits breit ausgebuchtet, so daß die Mitte seiner Basis mehr oder minder lappig nach hinten gezogen erscheint. Das Schildchen oft an der Basis von dem basalen Mittellappen des Halsschildes bedeckt. Die Flügeldecken den Hinterleib vollständig umfassend, längs der Brust meist mit wohlausgebihleten, nach hinten allmählich verschmälerten, längs des Ab- domens mit geschwundenen Epipleuren. Bei Anthrenus sind die Epipleuren auch längs der Biust fast vollkommen geschwunden. Die Punktierung der Flügeldecken ist stets verworren. Das Flügelgeäder*) differiert im allgemeinen nur wenig von ') Ich h;ibe mich bisher der nur in der Coleopterologie gebräuchlichen Heer-Eoger- schen Geädernomenklatur bedient, mit der einzigen Modifiliation, daß ich nach Redtenbachers Vorgange Rogers Nebenader der Vena interno-media als Vena cubitalis oder VII. Ader XXXIV. Familie. Dermestidae. 5 dem im dritten Bande (p. 410, Fig. 31) dargestellten Typus von Alindria. Die riicklaufeiulon Äste des TJadius und der Media sind am Gelenk in gleicher Weise durch eine Querader verbunden, und ebenso ist durch eine Queraderverbindung des Kadius mit seinem rückhuifenden Aste am Ende desselben eine rautenförmige Zelle ausgebildet. Die kaum allgemein präzisierbaren Unterschiede beschränken sich na- mentlich auf Verschiedenheiten des meist reicher ausgebildeten Cubital- und Anal- systems. Das Flügelgelenk liegt gewöhnlich weit außerhalb der Mitte des Flügels. liei Ant/irenus ist es weiter gegen die Mitte gerückt, und gleichzeitig ist das Ciibital- und Analsystem reduziert und entbehrt der Queradern. Das rrosternum vor den Vorderhüfton kurz oder zur Aufnahme des Mundes etwas nach vorn verlängert. Bei Orpliilus ist es samt dem Prostern alfortsatz senk- recht gestellt und zwischen den fast aneinanderstoßenden Vorderhüften eingesenkt. In allen anderen Fällen ist der Prosternalfortsatz horizontal nach hinten gerichtet und endet entweder zwischen den Vorderhüften (Dermestes) oder er trennt dieselben bis zur Spitze oder ist über die Spitze derselben nach hinten verlängert. Die um- geschlagenen Seiten des Halsschildes, mit denen die Epimeren der Vorderbrust voll- ständig verschmolzen sind, sind zur Aufnahme der Fühlerkeule entweder breit und unbestimmt eingedrückt oder sie zeigen mehr oder minder scharf begrenzte Fühler- gruben oder Fühlerfurchen. Bei Anthrenus greifen die tiefen Fühlergruben in den Seitenrand des Halsschildes ein. Die Gelenkpfannen der Vorderhüften sind hinten offen. Der vordere Teil der Mittelbrust ist zum Anschlüsse an den Prothorax kurz abgeschnürt. Der im Niveau des Metasternums liegende, in den schmäleren oder breiteren Mesosternalfortsatz fortgesetzte Teil des Mesosternums ist bei den Atta- geninen, Megatominen, Anthreninen und bei Trinodes von einer Mittelrinne durch- zogen, welche die Spitze des Prosternalfortsatzes aufnimmt. Die Epimeren der Mittel- brust sind groß und erreichen die Gelenkpfannen der Mittelhüften. Das Metasternum groß und parallelseitig. Zwischen den schmäler oder breiter getrennten Mittelhüften bildet es einen dreieckigen, abgerundeten, abgestutzten oder ausgerandeten Inter- coxalfortsatz, zwischen den fast aneinanderstoßenden Hiuterhüften einen kurz drei- eckigen, durch eine schmale Spalte geteilten Vorsprung oder zwei dicht nebeneinander befindliche Zähncheu. Die Episternen der Hiuterbrust breit und parallelseitig. Die Spitze der Epimeren der Hinterbrust tritt bei den Dermestinen, Attageninen und Megatominen gesondert hervor und begrenzt die Hinterhüften von außen, bei den Anthreninen, Trinodinen und Orphilinen ist sie mit der apicalen Außenecke der Episternen verschmolzen. In bezog auf den Bau der Vorderhüften finden wir bei ilen Attageninen den Übergang von den zapfenförmigen, senkrecht und weit aus der Vorderbrust hervorragenden Vorderhüften der Dermestinen zu den querovalen oder queren, wenig oder kaum aus der Vorderbrust hervortretenden Vorderhüften der Megatominen, Anthreninen und Trinodinen. Bei Orphilits sind die Vorderhüften stark quer und weit nach außen ausgedehnt. Die Mittelhüften treten wenig oder kaum aus der Brust hervor. Die Hinterhüften sind quer und durch die Ausbildung von Schenkeldecken ausgezeichnet. Sie sind innen nur schmal getrennt und reichen nach außen bei den Anthreninen und Trinodinen nur bis an die apicale Innenecke der Episternen der Hinterbrust, bei den Dermestinen, Attageninen und Megatominen über dieselbe hinaus bis an die hervortretenden Epimeren der Hinterbrust, bei Or- Redtenbachers bezeichnete. Diese Nomenklatur hat der von Comstoek und Needham („The Wings of Insects' in Americ. Naturalist, Vol. XXXII, 1898, Vol. XXXIII, 1899) für alle Insektenordnungeu durchgeführten Geäderterminologie zu weichen, und ich stelle daher die letztere zu der bisher in diesem Werke gebrauchten in Parallele. Vena marginalis ^ Costa (C) Vena mediastina = Subcosta (Sc) Vena scapularis = Kadius (K) Vena externo-media =: Media (M) Vena cubitalis = Cubitus ^Cu) Vena interno-media -|- Vena analis := Analis (A) lu den Klammern sind die Abbreviaturen für die Hauptadern angegeben. 6 XXXIV, Familie. Dermestidae. philus aber bis an den Seitenrand des Körpers. Die Schenkeldecken sind im all- gemeinen nach außen allmählich verschmälert oder fast gleich breit und decken die auf der Hinterseite der Hinterhüften befindliche Querfurche, welche den Außenrand der Hinterschenkel aufnimmt. Bei Dermestes hingegen sind sie innen stark nach hinton erweitert, außen aber plötzlich und so stark verschmälert, daß der äußere Teil des Körpers der Hinterhüften von ihnen nicht bedeckt wird. Die Beine ziemlich kurz. Die Schenkel sind an der Innenseite zur Aufnahme des Innenrandes der Schienen von einer Längsfurche durchzogen. Die Schienen zeigen nur bei den Der- mestinen und Attageninen kräftigere Endsporne. Eine Schienenfurche zur Aufnahme der Tarsen findet sich nur an den etwas verbreiterten Vorderschienen von ürpliilux. Die Tarsen fünfgliedrig. Die Klanen einfach. Das Abdomen erscheint äußerlich nach dem Schema -^ — '=^ — •^' *' °' "' ^' — ^ gebaut. Das erste Abdominalsternit*) liegt dem zweiten und dritten, das fünfte dem siebenten und achten Tergit gegenüber. Das erste Abdominalsternit bildet zwischen den fast aneinanderstoßenden Hinterhüften einen zugespitzt dreieckigen Intercoxal- fortsatz und ist in der Länge von den folgenden Sterniten meist nur wenig ver- schieden. Nur bei Dennesies ist es in der Mitte fast doppelt so lang wie das zweito. Bisweilen zeigt es in der Mitte zwei nach hinten divergierende feine Linien, an welche die Hinter- tarsen angelegt werden. (Tarsallinien.) Dermestes, Atlaijeitus und Anthrenus be- sitzen nach Leon Dufour (Ann. sc. nat. 2. Ser. T. I, 1834, 71—73, pl. 2, f. 1, 5, 8) sechs malpighische Gefäße, die bei Dermestes frei ^,. j endigen, bei Attagenus und Anthrenus aber Larve von /J7, T. XV, 1868, 23; Dermestini Casey Journ. New York Ent. Öoc. Vol. VIll, l'JUO, 139, 140. üer Mund frei. Der Kopf ohne Ocellus. Die Fühler mit dreigliedriger, bei beiden Geschlechtern gleichgebildeter Keule. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes mit tiefen Fühlergruben. Die Vorderhüften stark zapfenförmig aus der Vorder- brust hervortretend und fast aneinanderstoßend. Der schmal dreieckig zugespitzte Prosternalfortsatz zwischen denselben eingesenkt und endigend. Der Mesosternal- fortsatz ohne Mittelfurche. Die Hiiiterhüften mit innen stark erweiterten, nach außen plötzlich verschmälerten und die äußere Partie des Körpers der Hinterhüften nicht bedeckenden Schenkeldecken. Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen kürzer oder so lang wie das zweite. Das erste Abdominalstoruit in der Mitte fast doppelt so lang wie das zweite, jederseits mit einem Seitenstreifen, dessen furchenartig oder- grubig erweiterte Wurzel oft weit nach innen gerückt erscheint. Bei den Larven das Analsegment nicht zurückziehbar, groU, gegen die große, kreisrunde Analöffnung kegelstutzförmig verengt, schräg nach unten und hinten ge- richtet und als Nachschieber dienend. Der Thorax und die vorderen Abdominal- segmente mit verhornten Kückenschienen, die folgenden Abdominalsegmente allmählich in größerer Ausdehnung nach unten, die letzten ringsum verhornt. Der Körper lang abstehend behaart. Die Tribus enthält nur die Gattung Dermestes. 1. Gatt. Dermestes. (Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 354) Latreille Gen. Crust. Ins. II, 30, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi, in, 1846, 424, Sturm Deutschi. Fauna, XIX, 37, Lacord. Gen. Col. II, 1854, 461, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—59. 253, Thoms. Skand. Col. IV. 1862, 199, Muls. et Rev Ann. Soc. Liun. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 23, Jayne Proceed. \m. Phil. Soc, Vol. XX, 1882, 347. Subg. 3IoHtaitdoiiia Jacquet Aun. Soe. Linn. Lyon Ann. 1883, T. X.XXII, 1886, 319. Körper länglich, oben mehr oder minder gewölbt, bei Subg. MoiitamJonia breiter, mit flacherer Oberseite. Der Kopf vom Halsschilde kapuzenförmig aufgenommen, nach unten gerichtet, mit rundlichen, gewölbten Augen. Die Fühler eifgliedrig, mit ver- größertem und verdicktem Busalgliede, viel kleinerem und weniger verdicktem zweiten Gliede und großen, fein und dicht pubeszenten Endgliedern, welche eine dreigliedrige, loser oder kompakter gegliederte Keule bilden. Die Oberlippe quer, am Vorderrande leicht ausgebuchtet und dicht bewimpert. Die Mandibeln kurz und kräftig, am Innen- rande hinter der Spitze mit einer meist zahnförmig begrenzten Ausrandung, hinter derselben dicht bewimpert. Die Innenlade der Maxillen außen hornig und in eine hakenförmig einwärts gekrümmte Spitze endend, nach innen erweitert und dicht be- haart. Die Außenlade breit, die Innenlade wenig überragend, an der Spitze dicht bewimpert. Die Kiefertaster ziemlich kurz und kräftig, ihr erstes Glied klein, das End- glied ziemlich zylindrisch, mit abgerundeter Spitze, etwa so lang wie das zweite und dritte Glied zusammengenommen. Das Kinn groß, länglich, nach vorn verengt, vorn abgestutzt, abgerundet oder leicht ausgerandet. Die Zunge breit, vorn abgestutzt oder ausgerandet und dicht bewimpert. Die Lippentaster kurz und kräftig, die Zungo 10 XXXI V. Familie. Dermestidae. — I. Trib. Dermestini. wenig überragend, ihr erstes Glied islein, das Bndglied etwa so lang wie das erste und zweite zusammengenommen, ziemlich zylindrisch mit abgerundeter Spitze. Der Halsschild quer, hinten so breit oder etwas breiter als die Wurzel der Flügeldecken, bei Subg. Dermestes s. str. an der Basis oder wenig weit vor derselben am breitesten und von da nach vorn gerundet verengt, bei Subg. Montandonia seitlich gerundet erweitert und hinter der Mitte am breitesten, an der Basis jederseits breit aus- gebuchtet, so daß die Mitte der Basis in Form eines breiten und kurzen, flach ab- gerundeten Lappens nach hinten gezogen erscheint, vorn kapuzenförmig über den Kopf gewölbt, mit stark herabgebogenen, schmal abgerundeten, in der Anlage rechtwinkeligen oder stumpfwinkeligen oder mit wenig herabgebogenen, breit ab- gerundeten oder vollkommen verrundeten Vorderecken. Das Schildchen dreieckig oder hinten abgerundet. Die Flügeldecken mit vorn breiten, nach hinten verschmälerten, längs des Abdomens sehr schmalen, aber bis zur Spitze erkennbaren Epipleuren. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes in der vorderen Hälfte mit großen, bis zum Seitenrande des Halsschildes ausgedehnten oder denselben nicht erreichenden Fühlergruben. Das Prosternum kurz, bei manchen Arten steil abfallend und in der Mittellinie gekielt, der Prosternalfortsatz schmal dreieckig zugespitzt, nicht oder nur wenig über die Mitte der fast aneinanderstoßenden Vorderhüften reichend. Die zum Anschlüsse an den Prothorax mehr oder minder steil abfallende Partie des Meso- sternums mit einem vor dem Mesosternalfortsatz meist zahnförmig vorspringenden Mittelkiel. Der horizontal in der Ebene des Metasternums liegende Mesosternalfort- satz mäßig breit, etwa bis zur Mitte der Mittelhüftea reichend, ohne Mittelfurche. Das Metasternum zwischen den Mittelhüften mit mäßig breitem, abgestutztem oder flach abgerundetem Intercoxalfortsatze. Die Episternen der Hinterbrust breit. Ihre vordere Außenecke durch eine scharf eingegrabene Bogenlinie als dreieckiges Stück gesondert. Die hinter den Episternen hervortretende, die Hinterhüften außen be- grenzende Partie der Epimeren der Hinterbrust mehr oder minder groß. Das erste Abdominalsternit bildet zwischen den Hinterhüften einen dreieckig zugespitzten Intercoxalfortsatz und ist in der Mitte etwa doppelt so lang wie das zweite. Es zeigt jederseits einen bei den meisten Arten vorn weit nach innen gebogenen und vorn furchenartig oder grubig erweiterten und vertieften Seitenstreifen. Auf den fol- genden Abdominalsterniten ist dieser Seitenstreifen vorn viel weniger nach innen gebogen und weniger erweitert oder als normaler Randstreifen ausgebildet. Die rf der meisten Arten sind durch das Vorhandensein eines von einem denudierten Hofe umgebenen Borstenbüschels auf der Mitte des dritten und vierten Abdominalsternites oder nur des letzteren ausgezeichnet. Die Schenkeldecken der Hinterhüften innen über der Wurzel der Schenkel in einen großen, dreieckigen, über den Körper der Hinter- hüften nach hinten vorspringenden Lappen erweitert, außen plötzlich verschmälert und den Körper der Hinterhüften nicht bedeckend. Die Beine kräftig. Die Schienen mit Dörnchen besetzt, welche zum Teil in regelmäßigen Längsreihen angeordnet sind, an der Spitze mit kräftigen Endspornen. An den Vordertarsen die vier ersten Glieder ziemlich von gleicher Länge, das Endglied fast so lang als dieselben zusammen- genommen, an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied kürzer oder so lang wie das zweite, das Endglied etwa so lang wie das zweite bis vierte zusammengenommen. Über die Metamorphose und Lebensweise vieler Denmstes-kvtQa existiert eine reiche, bis auf Goedart (Metamorphosis et Historia Naturalis Insectorum Pars H, 1667) zurückreichende Literatur, in bezog auf welche auf Ruperts berger s Zusammen- stellungen („Biologie der Käfer Europas", 1880, 137—138, und „Die biologische Literatur über die Käfer Europas von 1880 an% 18'J4, 142—143) verwiesen sei. Hervorzuheben sind Eric hsons vortreffliche allgemeine Charakteristik ä^vBermestes- Larven (Naturg. Ins. Deutschi. III, 426), Sturms Abbildung der Larve und Nymphe von D. lardariiis (Deutschi. Fn. XIX, T. CCCXLIX, f. R.), Rosenhauers Angaben über die Larven von D. hicolor, laniaritis, alomarius, Sibiriens, ndpinus und tessel- latus =z Erichsoni (Stett. Ent. Zeitg. 43. Jahrg. 1882, 7—12). die von Karsch (Entom. Nachriciit. Xin. 1887, 281—282) gegebene Bestimmungstabelle der Larven 1. Gatt. Dermestes. H von sieben Dermestes- Arten (lardariiis, bicolor, vulpinus. Frischt, murimis, lania- rius imi iesselat US =: Krichsoni) und HeUei'S Beschreibung der Larve und Nymphe von T). peruciamis (Verh. zool. bot. Ges. Wien, Jahrg. 1888, XXVIII. Bd., 157 bis 160). Seit Rupertsbergors letzter Zusammenstelhmg hat Xambou (Moeurs et müta- raorph. d'insect. VI, 111, in L'Echango 1896) eine ausführliche Beschreibung der Larve von D. imdulalus geliefert. Der Körper der />e/-«i(?s/es-Larven (Fig. 1, pag. 6) ziemlich walzenförmig, nach hinten allmählich verschmälert, mit verhorntem Kopfe, verhornten Rückenschilden des Thorax und der vorderen Abdominalsegmente, allmählich in größerer Ausdehnung nach unten verhornten folgenden und vollständig verhornten letzten Abdominalsogmonten, oben und unten ziemlich lang behaart, auf der Oberseite überdies mit sehr langen, abstehenden Haaren besetzt. Der Kopf nach unten geneigt, wenig schmäler als der Prothorax, quer, an den Seiten gerundet, mit fast abgestutztem, sehr flach aus- gebuchtetem Vorderrande der Stirn und von der Stirn deutlich gesondertem, kurzem, querem Clypous. An den Seiten des Kopfes hinter der FQhlerwurzel sechs Ocellen. Die Scheitelnaht gabelt sich hinter der Mitte des Kopfes in zwei gegen die Fühler- wurzel gerichtete, gegen dieselbe aber erlöschende Äste. Die Fühler unter den Vorder- ecken der Stirn eingefügt, kurz, viergliedrig, mit stufenweise schmäleren Gliedern. Das erste Fühlerglied kurz, kegelstutzförmig oder ringförmig, mehr oder minder aus der Gelenkgrube hervortretend, das zweite kurz, das dritte eineinhalbmal bis doppelt so lang als das zweite, ziemlich gestreckt, an der Spitze neben dem Endgliede meist mit einem äußerst kleinen, schwer sichtbaren Anhangsgüede, das Endglied klein, ziemlich zugespitzt, an der Spitze meist mit einer Endborste. Die Oberlippe vor- tretend, quer, in der Mitte ausgerandet und dadurch kurz zweilappig, am Vorder- lande kurz und dicht bewimpert. Die Mandibeln kurz und kräftig, an der Spitze Jreizähnig. Die Maxillen mit großem, gegen die Spitze verschmälertem Stipes, in einen einwärts gekrümmten, gespaltenen Haken endigender Innenlade und an der Spitze dicht bewimperter Außenlade. Die Spitze des Stipes mit einem kurzen, breiten, ringförmigen tastertragenden Stücke, dem der kurze, dreigliedrige, die Laden sehr wenig überragende Kiefertaster eingefügt ist. Die Glieder der Kiefertaster in der Länge wenig verschieden, das Endglied schmäler, stumpf zugespitzt, an der Spitze mit einer Endborste. Das Kinn groß, länger als breit, parallelseitig oder nach vorn verschmälert. Der tastertragende Teil der Unterlippe breit und kurz, die Zunge kurz, zweilappig, die Lippentaster kurz, ihr zweites Glied so lang, aber schmäler als das erste, an der Spitze schmal abgestutzt. Die quer gewölbten ßückenschilde des Thorax mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken. Der Rückeuschild des Prothorax fast doppelt so lang als der des Meso- und Metathorax. Die Abdominalsegmente fast von gleicher Länge, aber nach hinten allmählich verschmälert, das schräg nach unten geneigte Analsegment gegen die große, kreisrunde Analöffnung kegelstutzförmig ver- engt. Die Verhornung und dunkle Pigmentiernng beschränkt sich auf den vorderen Abdominalsegmenten, sowie auf dem Thorax, auf die Dorsalseite, greift aber auf den folgenden Segmenten allmählich weiter nach unten, so daß die letzten Abdominal- ringe bis auf einen stufenförmig schmäler werdenden ventralen Mittelstreifen oder vollständig verhornt und dunkel gefärbt sind. Das neunte Abdominalsegment ist bei den meisten Arten mit zwei dorsalen hörn- oder hakenförmigen Fortsätzen (Horn- gabel) bewehrt. Den Larven von D. laniarius und tessellatus = Erichsoni fehlen aber nach Rosenhauer solche Fortsätze. Die Beine kräftig. — Die Larven der ver- schiedenen Dermestes- A.vi6R unterscheiden sich nach Karsch durch die Form der dorsalen Fortsätze des neunten Abdominalsegmentes, wenn solche vorhanden sind, und weiter durch die Skulptur der Oberseite und durch die Behaarung. — Nach Günther (Berl. Ent. Zeitschr. 1900, Sitzgsber. 12) streift die Larve von Dermestes lardariiis bei der Verpuppung die Haut ab, wenn sie feuchter gehalten wird, während sie sich, trocken gehalten, in der Larveuhaut verpuppt. Die Dermestes und ihre Larven leben von allerlei animalischen Stoffen, von Aas, ungegerbten und gegerbten tierischen Häuten, trocken konserviertem Fleische. 12 XXXIV. Familie. Dermostidae. — I. Trib. Dermeslini. Speck, Talg, Kiiociion, Haaren, Honi etc. Einige verzehren in Raupennestorn die ab- gestreifton Raiiponbälge. Manche (namentlich vulpiniis und lardarius) treten in Pelz- magazinen und Naturaiiensammlungen als gefährliche Zerstörer auf. 1>. hkolor frißt sogar junge lobende Tauben an und bringt sie zum Abstorben. Der durch den Handel mit Tierhäuten weit über die Erde verbreitete D. vulpimis wurde auch in Tabak und Kork als Zerstörer gefunden. Die Gattung ist über alle Teile der Erde verbreitet. 1 Halsschild seitlich nicht erweitert, an der Basis oder wenig weit vor der- selben am breitesten, nach vorn verengt. Die Oberseite mehr oder weniger stark gewölbt. Subg. Deriiiestcs s. str 2 — Halsscbild seitlich gerundet erweitert, hinter der Mitte ara breitesten. Körper sehr breit und oben depreli. Die Fühlergruben auf der Unterseite des Hals- sohildes vora Seitenrando breit getrennt. Subg. Moiltiindoilia. '20 latissimus. 2 Die Fülllorgruben auf der Unterseite des Halsschildes bis an den Seitenrand desselben ausgedehnt. Die Vorderecken des Halsschildes stark herabgebogen, in der Anlage rechtwinkelig oder stumpfwinkelig, an der Spitze abgerundet. Der Soitonrand dos Halsschildes bei direkter Ansicht von oben wenigstens gegen ilio Vorderocken nicht sichtbar .'5 — Die Fühlergruben auf der Unterseite des Halsschildes nicht bis an den Seitenrand desselben ausgedehnt. Dia Vorderecken des Halsschildes stärker iierabgebogen und stumpfwinkelig mit abgerundeter Spitze, dann aber der Seitenraud des Halsschildes bei direkter Ansicht von oben der ganzen Länge nach sichtbar, oder die Vorderecken des Halsschildes wenig herabgebogen und sehr breit abgerundet 11 ."3 Die Nahtspitze der Flügeldecken in einen Dorn ausgezogen. 1 vulpinus. — Die Nahtspitze der Flügeldecken einfach rechtwinkelig 4 4 Der Halsschild an den Seiten in großer Ausdehnung weiß behaart. 2 Frischi, 3 carnivorus. — Der Halsschild in anderer Weise behaart 5 t) Die Schenkel durch eine deutlich begrenzte, wie die Unterseite des Körpers behaarte (^uerbinde geringelt 6 • — Die Schenkel ohne deutlich begrenzte Querbinde 9 t) Das fünfte Abdominalsternit beim cf mit einem medianen Längskiel, beim 9 mit einer breiton Quergrube. Abdomen des cT ohne Borstenbüschel. Größer, der Halsschild hoch gewölbt, sowie der Kopf mit zottiger, aus rostgelben und weißlichen Haaren gebildeter Behaarung und zwischen derselben mit schwarzen Flecken, die Flügeldecken mit schwarzen und weißen Haaren dünn bekleidet 4 pardalis. — Das fünfte Abdominalsternit bei beiden Geschlechtern einfach. Beim ^ das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianeu Borstenbüschel. Kleiner, der Halsschild weniger gewölbt. Die Oberseite anders behaart .... 7 7 Die Fühler mit größerer, loser gegliederter Keule, deren erstes Glied länger als das zweite ist 5 niurinus, 6 uiidulatiis. — Die Fühler mit kleinerer, kompakter gegliederter Keule, deren zwei erste Glieder in der Länge kaum verschieden sind 8 8 Die Oberseite mit fleckig verteilter Behaarung (vergl. auch 11 mustelinus). 7 atoniarius, 9 EHclmoni. — Die Oberseite überall gleichmäßig dicht anliegend behaart ... 8 Helml. 9 Die Ober- und Unterseite ziemlich gleichfarbig gelblichgrau behaart. 10 aurichalceus. — Die Unterseite kreideweiß tomentiert 10 10 Die Oberseite fleckig rostgelb behaart oder wenigstens am Vorderrande und in der Mitte des Halsschildes mit einer rostgelb behaarten Querbinde. 11 mustelinus, 12 sardous. 1. Gatt. Dermestes. 13 — Die Oberseite bis auf den Kopf, den Hinterrand des Halsschildes und das Scbildcben mit durchaus gleichförmiger, aus grauweißen und schwarzen Haaren bestehender Behaarung bekleidet 13 laniariu». 11 Die Flügeldecken auf der vorderen Hälfte auf rostbraunem Grunde mit einer die Grundfärbung verdeckenden, graugelb behaarten, hinten zackig begrenzton Querbinde, die an der Basis durch einen dunklen Qnerfleck und in der Mitte durch drei nebeneinander befindliche punktförmige dunkle Flecke unterbrochen wird. Die Vorderecken des Halsschildes ziemlich stark herabgebogen, stumpf- winkelig mit abgerundeter Spitze 14 lardarius. — Die Flügeldecken ohne solche Querbinde. Die Vorderecken des Halsschildes wenig herabgebogen und breit abgerundet 12 12 Die Flügeldecken mit hinten tiefen und furchenartigen, gegen die Basis seichteren und erlöschenden Längsstreifen 15 hicolor. — Die Flügeldecken nicht oder nur sehr seicht gestreift 13 13 Die Wurzel des vertieften Seitenstreifens des ersten Äbdominalsternits weit nach außen gerückt, an der Außenecke der Epimeren der Hinterbrust be- ginnend. Beim cf das vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borsten- büschel 1*> pertiviantis. — Die Wurzel des vertieften Seitenstreifens des ersten Äbdominalsternits weiter nach innen gerückt, an der Innenecke der Epimeren der Hinterbrust oder in der Mitte des Hinterrandes derselben beginnend. Beim (f das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel 14 14 Körper gestreckter. Der Kopf ziemlich groß, mit sehr großen, stark gewölbten Augen. Die Unterseite gelblichgrau behaart 17 cadaverinus. — Körper kürzer. Der Kopf verhältnismäßig klein, mit viel kleineren Augen. Die Unterseite schwarz oder dunkel rotbraun behaart. 18 ater, 19 fuUginosus. Subg. Dermestes s. str. 1. Dermestes . vulpinus Fabr. Spec. Ins. I, 1781, *)4, Erichs. III, 426, Sturm XIX, 42, t. CCCL, f. A, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 60, f. 296, Muls. et Key 27, Thoms. IV, 200, Reitt. 41, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 142; maculatus Degeer Mem. IV, 223; marginatus Thunbg. Nov. Ins. Spec. I. 7, f. 6; — var. senex Germ. Ins. Spec. nov. 84; lupimi.f Erichs. Arch. Naturg. 1843, I, 206, Mannh. Bull. Mose. 1843, 257; ratlulus Muls. et Key 30. — Durch die dornförmig ausgezogene Nahtspitze der Flügeldecken von allen übrigen Arten leicht zu unterscheiden. Länglich, schwarz oder braun, die Fühler rostrot, oft mit bräunlicher Keule. Der Kopf dicht punktiert, weißlich, auf dem Scheitel oder auch in größerer Ausdehnung mehr oder minder gelblich behaart. Der Halsschild mit herabgebogenen stumpfwinkeligen, an der Spitze abgerundeten Vorderecken, dicht punktiert, an den Seiten mit ausgedehnter und dichter, schräg nach innen und hinten gerichteter grauweißer Behaarung, in der Mitte dünn mit nach hinten ge- richteten, feinen, dunklen und eingemengten, gröberen, weißlichen Haaren bekleidet, in der Mitte des Hinterrandes wie das Schildchen rostgelb behaart. Die Flügeldecken mit dornförmig ausgezogener Nahtspitze, am Hinterrande gegen dieselbe fein ge- zähnelt, dicht und etwas feiner als der Halsschild punktiert, mit dunklen und ein- gemengten gröberen weißlichen Haaren mehr oder minder dünn bekleidet, an der Schulterbeule oft mit dichterer gelblicher Behaarung. Bei var. senex ist die Be- haarung in der Mitte des Halsschildes und auf den Flügeldecken viel dichter und besteht durchaus aus weißlichgrauen oder gelblichgrauen Haaren, so daß die Ober- seite ziemlich gleichartig grau behaart erscheint. Die Vorderbrust bis auf die Fühler- gruben, der Mesosternalfortsatz, die Außenecke der Epimeren der Mittelbrust, die Hinterbrust und das Abdomen, sowie die Hüften, Trochanteren und die Basalhälften der Schenkel dicht kreideweiß tomentiert, die Hinterbrust mit einem schwarzen 14 XXXIV. Familie. Dermestidae. — 1. Trib. Dermestini. Außenfleck auf den Episteinen, das Abdomen an den Seiten des ersten Sternits mit einem großen, aber nicht bis an den Hinterrand ausgedehnten, in den Vorder- ecken der vier folgenden Sternite mit je einem kleinen schwarzen Fleck, das am Hinterrande rostgelb behaarte fünfte Abdominalsternit außerdem der ganzen Länge nach von einem breiten schwarzen Mittelstreifen durchzogen, so daß das weiße Toment in zwei Flecke aufgelöst erscheint. Beim cf nur das vierte Abdominalsternit mit einer medianen glatten Narbe, in deren Mitte sich ein Borstenbüschel befindet. Long. 5'5 — ]0 ww. Namentlich an ungegerbten Tierhäuten, und durch solche über die Erde weit verbreitet. Tritt auch als Zerstörer von Kork und Tabak auf. 2. Bermesfes Frischi Kug. Schneid. Mag. IV, 1792, 478, Erichs. III, 428, Sturm XIX, 44, t. CCCL. f. D, Thoms. IV, 200, Muls. et Eey 33, Reitt. 41, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 142; vulpinm Herbst Kf. IV, 124, T. 40, f. 5, Oliv. Entora. II. 9, 8, pl. 1, f. 6, Illig. Käf. Preuß. 313; pol- linctus Hope Pettigrew Hist. Egypt. Mum. 1834, 55, t. 5, f. 4 — 7; — Frischi Sibiriens; Sibiriens Erichs. III, 427, Note, Mnis. et Rey 32, Reitt. 41. — Dem mlpinus sehr ähnlich, weniger gestreckt, die Flügeldecken mit einfacher, recht- winkeliger Nahtspitze und mit glattem Hinterrand, der Halsschild meist mit aus- gedehnterer, auch den Vorderrand einnehmender weißlichen Behaarung, die sich meist vor der Mitte in Form eines Fortsatzes nach innen erweitert, vor den Hinterecken aber gewöhnlich durch einen dunklen Fleck unterbrochen ist, das fünfte Abdominalsternit mit zusammenhängendem weißen Toment, welches zwei seitliche schwarze Flecke und einen schwarzen Querfleck vor der Spitze freiläßt. Beim cf wie bei vnlpiiius nur das vierte Abdominalsternit mit einem Borstenbüschel. Der über Südrußland und über Sibirien verbreitete />. Sibiriens Er. diffeiiert von Stücken des Frischi, denen ein dunkler Fleck vor den Hinterecken des Halsschildes fehlt, nur durch das ähnlich wie bei vulpinus bis zur Basis in zwei Flecke geteilte weiße Toment des fünften Abdominalsternits. Da dieser Unterschied zudem nicht durchgreifend ist, indem in der Basalhälfte des die weißen Flecken trennenden, hinter der Mitte ei'weiterten, dunklen Mittelstreifens oft zahlreiche kreideweiße Haare auf- treten, betrachte ich 7>. Sibiriens nur als Rasse des Frischi. Long. 6 — 9 nun. Über den größten Teil der paläarktischen Region und über das Gebiet des Rothen Meeres verbreitet; auch in Nordamerika. Bei uns eine der gemeinsten Arten. An Kadavern, Knochen etc. ; wurde auch an ägyptischen Mumien gefunden. 3. Dermestes carnivorns Fabr. Syst. Ent. 1775, 55, Oliv. Ent. II, 9, 7, pl. 2, f. 8, Muls. et Rey 30, Casey Joiirn. New York Ent. Soc. Vol. VHI, 1900, 142; versicolor Casteln. Hist. nat. II, 33; mucoreus Lee. Proceed. Ac. Phil. 1854, 108, Jayne Proceed. Am. Phil. Soc. Vol. XX, 1882, 350: — var. Trömmlingi Meier Entom. Nachr. 1899, 99. — Eine in der Färbung und Behaarung außer- ordentlich variable Art. Breiter, plumper gebaut und flacher gewölbt als Frischi, auf der Oberseite viel feiner punktiert und im Grunde ziemlich glänzend. Bei der typischen Form die Flügeldecken mit einem rötlich durchscheinenden Humeralfleck, der Kopf und der Halsschild bis auf einen großen, dünn und dunkel behaarten Discalfieck dicht weißlichgrau behaart, die Flügeldecken mit dunkler und mit mehr oder minder querbindenartige Flecke bildender heller, auf rötlichem Grunde rost- gelber, auf schwarzem Grunde weißlicher Behaarung, die Unterseite ähnlich wie bei Frischi dicht kreideweiß tomentiert, aber mit kleineren schwarzen Flecken in den Vorderecken der Abdominalsternite und bis auf die Vorderecken ganz weiß tomen- tiertem fünften Abdominalsternit. Beim cf das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Auf den Flügeldecken kann sich die rötlich- gelbe Suhhumeralfärbung über das ganze basale Drittel ausdehnen, aber auch ganz verschwinden. Auf dem Halsschilde ist von der ausgedehnten weißlichen Seiten- behaarung oft jederseits ein kleiner, scharf hervortretender Discalfleck abgetrennt. Auch die Mitte des Halsschildes kann weiß behaart sein. Ist dann gleichzeitig auf den Flügeldecken die helle Behaarung nicht fleckig, sondern gleichmäßig verteilt, 1. (tatt. Dermestes. lo so erschoiiit ilio ^anze Oberseite ziemlich gleichförmig grau behaart. Auf der Unter- seite kann die kieideweilJo Behaarung stellenweise durch eine braune oder schwarze ersetzt werdeu, und namentlich die Kpisteruon und Epinioreu der Hinterbrust künnen teilweise oder ganz braun oder schwarz behaart sein. Die in Hamburg aufgefundene var. Döwmlincii ist nach Stücken beschrieben, bei welchen auf dem Halsschilde zwei seitliche weilie Discalflecke von der reduzierten Seitenbehaarung getrennt sind, während die Flügeldecken einfarbig gelblichgran behaart erscheinen. Gleichzeitig sind in die weilie Behaarung der Unterseite tiefschwarze Haare eingemengt. Long. 6-5 bis 8-5 mm. Über die südlichen Voreinigten Staaten, sowie über Zentral- und Süd- amerika verbreitet, nach Europa importiert und in letzterer Zeit namentlich in Harn- bürg aufgefunden. 4. Dermestes pardaUs Billb. Schönh, Syn. I, 2, 90, Jacq. Duval Gen. Col. d'Europo II, pl. 6(», f. 298, Mnls. et Key nO, Reitt. 4;5. — Durch die hohe Wölbung sowie die zottigscheckigo Behaarung des Halsschildes und durch die Sexual- charaktere sehr ausgezeichnet. Breiter und gewölbter als die folgenden Arten, schwarz, die Fühler rothbraun, oft mit dunklerer Keule, Kopf und Halsschihi mit langer, zottig anliegender, ans rostgelben und weißlichen oder weißlichgelben Haaren be- stehender Behaarung, zwischen derselben mit schwarzen Flecken, das Schildchen an den Seiten mit rostgelben oder weißlichen Haaren gesäumt, die Flügeldecken mit schwarzen und weißen anliegenden Haaren dünn bekleidet, an der Basis vor der Schulterbeule meist mit einem dichter rostgelb behaarten Fleck, der Mesosternalfort- satz, die Hinterbrust und das Abdomen, sowie die Hüften und Trochanteren kreide- weiß tomentieit, die Episternen der Hinterbrust mit einem schwarzen Fleck an der inneren Vorderecko und einem zweiten in der Mitte der Außenhälfte, das erste Abdominalsternit jederseits mit drei großen, vorn zusammenhängenden schwarzen Flecken, das zweite bis fünfte jederseits in den Vorderocken schwarz gefleckt, das fünfte außerdem mit einem in der hinteren Hälfte stark erweiterten Mittelfleck, die Schenkel in der Mitte ziemlich schmal weiß geringelt. Der Halsschild hoch gewölbt, mit stark herabgebogenen, in der Anlage fast rechtwinkeligen, an der Spitze ab- gerundeten Vorderecken. Die Flügeldecken äußerst dicht und rauh punktiert. Das Abdomen des cf ohne Borstenbüschel. Das fünfte Abdominalsternit beim (f in der hinteren Hälfte mit einem medianen Längskiel, beim 9 mit einer breiten linergrube. Long. G- 7 — 10 mm. Südfrankreich, Korsika, Spanien, Algier. Selten. 5. Dermestes mtirinus Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 35G, Erichs. II f, 429, Sturm XIX, 47, t. CCCLI, f. A, Thoms. IV, 201, Muls. et Rey 36, Reitt. 42; nebulosus Degeer Mem. IV, 197; catta Banz, Naturf. XXIV, 10, t. 1, f. 12; roseiventris Casteln. Bist. nat. II, 34. — An der schwarzen, verhältnismäßig großen und ziemlich lose gegliedei-ten Fühlerkeule und an der gleichartigen bläulichweißen Marmorierung der Oberseite leicht kenntlich. Größer, flacher gewölbt und nach vorn weniger verengt als iindulaius, schwarz, die Fühler ganz schwarz oder mit rot- brauner Geißel, die Oberseite sehr dicht punktiert und durch anliegende, fleckig ver- teilte, bläulichweiße und schwarze Behaarung marmoriert, auf dem Halsschilde zwei oft miteinander verbundene Flecke am Vorderrande und zwei kleine, weit vonein- ander getrennte Flecke hinter der Mitte der Scheibe aus rostgelben Haaren gebildet, der Hinterrand des Halsschildes in der Mitte und gegen die Hinterecken mit eben- solchen Haaren besetzt, das Schildchen ebenfalls rostgelb beliaart, der Mesostornal- fortsatz, die Hinterbrust und das Abdomen, sowie die Hüften und Trochanteren der Hinterbeine kreideweiß, gelblichweiß oder rötlichweiß tomentiert, die Episternen der Hinterbrust an der inneren Vorderecke und in der Mitte der Außenseite schwarz gefleckt, wobei die zwei Flecke meist miteinander verbunden sind, das erste Abdominal- sternit mit einem großen äußeren und einem kleineren inneren schwarzen Basalfleck, das zweite bis vierte an den Seiten schwarz gefleckt, das fünfte schwarz mit drei weißen Flecken an der Basis, die Schenkel in der Mitte und im apicalen Viertel weiß geringelt. Die Schienen ziemlich fein bedornt. Beim cT das dritte und vierte Iti SXXIV. Familie. Dermestidae. — I. Trib. Dermestini. Abdominalsternit mit einem medianen schwarzen Borstenbüschel. Long. 7 — 9 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Kegion verbreitet; nicht selten. 6. Dermestes undulatns Brnhm Ins. Kai. I, 1790, 114, Erichs. III, 430, Sturm XIX, 49, t.CCCLl, f. C, Muls. et Key 39, Reitt. A^d ; mlpenila Herbst Käf.IV, 123; miirinns Oliv. Ent. II, 9, 8, pl. 1, f. 3; tessellalus Illig. Mag. I, 84; varieejatiis Brüll. Exped. Mor. III, 163. — Gewölbter und nach vorn mehr verengt als die nächstfolgenden Arten, schwarz, die Fühler braunrot, mit ziemlich großer und ziem- lich lose gegliederter Keule, deren erstes Glied länger ist als das zweite, Kopf und Halsschild mit gröberer, aus rostgelben und weißen und feinerer, aus schwarzen Haaren gebildeter Behaarung scheckig bekleidet, das Schildchen gelblichweiß oder so wie die Basis der Flügeldecken rostgelb behaart, im übrigen die Flügeldecken durch gröbere weiße, oft einen Stich ins Bläuliche zeigende und feinere schwarze Behaarung marmoriert, der Mesosternalfortsatz, die Hinterbrust und das Abdomen, sowie die Hüften und Trochanteren der Mittel- und Hinterbeine kreideweiß tomentiert, die Epi- sternen der Hinterbrust mit einem großen schwarzen Außenfleck und mit einem kleinen schwarzen Fleck an der vorderen Innenecke, das äußere Drittel des ersten Ab- dominalsternits bis auf einige eingestreute weiße Haare schwarz, das zweite bis vierte Abdominalsternit jederseits mit einem schwarzen Seitenfleck, das schwarze, an der Spitze meist rostgelb behaarte fünfte an der Basis mit zwei kleinen weißen Flecken und oft auch mit einer feinen weiJien Mittellinie, die Schenkel weiß ge- ringelt. Die Schienen ziemlich fein bedornt. Beim rT das dritte und vierte Abdo- minalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 5 — 6'5 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet, Sibirien. Nicht selten. 7. Dermestes atomaHus Erichs. III, 431, Sturm XIX, 51, t. CCCLI, f. E., Thoms. IV, 201, Muls. et Rey 45; Reitt. 43; tessellatus Gyllh. Ins. Suec. L 150. — Dem vndnlaUts ähnlich, von demselben durch flacher gewölbte, nach vorn weniger verengte Körperform, wesentlich kleinere, kompakter gegliederte Fühler- keule, deren zwei erste Glieder in der Größe kaum verschieden sind, dichter gedrängte und rauhere Punktierung des Halsschildes und durch die Behaarung der Oberseite verschieden. Etwa von der Körperform des murimis, aber kleiner, schwarz, die Fühler braunrot, oft mit dunklerer Keule, oft auch die Beine braunrot, Knpf und Hals- schild durch gröbere, aus rostgelben und spärlich eingemengten weißen Haaren be- stehende und feinere schwarze Behaarung gescheckt, das Schildchen dicht weißlich behaart, die Flügeldecken mit gröberer, vorherrschend aus weißlichgrauen, vorn aber auch aus eingemengten rostgelben Haaren bestehender und feinerer schwarzer Be- haarung fleckig bekleidet, die Unterseite fast wie bei vndidatus kreideweiß tomen- tiert, das fünfte Abdominalsternit aber mit zwei größeren, meist bis zur Spitze reichenden weißen Flecken. Die Schienen wie bei muhilatus ziemlich fein bedornt. Long. 5—6 mm. Nord- und Mitteleuropa. Nicht häufig. 8. nermestes Helmi Reitt. D. E. Z. 1889, 279. — Von atomanus durch die nicht fleckig verteilte, sondern durchaus gleichmäßig dichte Behaarung des Kopfes, Halsschildes und der Flügeldecken sehr auffällig, aber vielleicht nicht spezifisch ver- schieden. Die Behaarung besteht auf dem Kopfe und Halsschilde aus graugelben und spärlich eingemengten weißen, auf den Flügeldecken aus durchaus weißlichgrauen Haaren. Das Schildchen ist mit gröberer weißlicher Behaarung sehr dicht bekleidet. Die Unterseite wie bei atomariva. Long. 5 mm. Norddeutschland, bei Danzig. 9. Dermestes Erichsoni Gangib. nom. nov. ; tessellatus Erichs. III, 432, Sturm XIX, 53, t. CCCLII, f. A, Reitt. 44; nee Fabr. *) — Dem atomarius äußerst nahe- *) Dermestes tessellatus Fabr. (Syst. Entom. 1775, üO, Entom. syst I, 1792, 230, Syst. Eleuth. I, 1801, 315) wurde nach Stücken aus England beschrieben. Da die von Erichson als D. tessellatus Fabr. gedeutete Art in England nicht vorkommt, kann auch auf dieselbe D. tessel- latus Fabr. nicht bezogen werden. Fabricius hat seinen D. tessellatus zuerst (1775) in folgender Weise charakterisiert: „Oblongus, tomentosus, fusco cinereoque nebulosus, abdomina 1. Gatt. Dermestes. 17 stehend, von demselben nur durch breitere Körperform und durch die Färbung der Unter- seite verschieden. Diese ist in ähnlicher Weise wie bei afomarins, aber nicht kreide- weiß, sondern bräunlichgrau oder rostgolb tomentiert. Das fünfte Abdominalsternit ist nur an den Seiten schwarz oder es zeigt vor der Spitze noch einen kleinen schwarzen Quertleck. Das Schildchen ist meist rostgolb behaart. Die Behaarung der Flügeldecken i.st im allgemeinen weniger scharf flockig verteilt als bei atomarius. Long. 6 — 7 mm. Mittel- und Südeuropa. Selten. Nach Rottenberg (B. E. Z. 1867, 143) in Schlesien im Frühjahre bei Ameisen, nach Rosenhauor (Stett. Ent. Zeitg. 1882, 11) bei Erlangen auf Eichen in den Nestern der Euproctis cJiri/.türrhoen Linn. 10. J)ermestes aurichalceus Küst. Käf. Europ. VI, 50, Muls. et Rey 54, Reitt. 44; mustelinus Torris Ann. Soc. Ent. Fr. 1853, (■)43; holosericeus Tourn. B. E. Z. 1860, 318, Perris Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 200. — Flacher gewölbt und auf der Oberseite weniger dicht gedrängt punktiert als die nächstfolgenden Arten, unter der Behaarung ziemlich glänzend, schwarz, die Fühler braunrot, meist mit hellerer Keule, die Oberseite mit ziemlich dichter, anliegender, ganz oder vorherr- schend gelblichgrauer oder rostbräunlicher, auf dem Halsschilde und auf den Flügel- decken durch kleine schwarze Flecken leicht unterbrochener Behaarung, die Unter- seite samt den Beinen etwas heller gelblichgrau tomentiert. Die hellgraue Behaarung der Unterseite verbreitet sich entweder über die ganze Hinterbrust und fast über das ganze Abdomen, welches auf dem zweiten bis vierten oder fünften Sternit nur kleine undeutliche schwärzliche Seitenflecke erkennen läUt, oder die Episternen der Hinterbrust zeigen einen schwarzen Längsfleck auf ihrer AuBenhälfte, das erste Ab- dominalsternit ist an den Seiten in großer Ausdehnung auf glänzendem Grunde dünn schwarz behaart, die schwarzen Seitenflecke der drei folgenden Sternite sind groß und das fünfte Sternit ist bis auf zwei gelblichgraue Basalflecke schwarz. Die Schienen wie bei den vorigen Arten ziemlich fein bedornt. Das dritte und vierte Abdominalsternit beim c? mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 6 — 7 mm. Süd- frankreich, Schweiz, Südtirol, Südeuropa. An Föhren in den Nestern der Thaume- topoea pityocampa Schiff. 11. Dermestes mustelinus Erichs. III. 433, Sturm XIX, 55, t. CCCLII, f. C, Muls. et Rey 44, Reitt. 43; tessellatus Oliv. Entom. II, 9, 9, pl. 2, f. 10. — Von atomarius durch bedeutendere Größe, gewölbtere, mehr walzenförmige Körper- form, viel rauhere Behaarung der Oberseite, nur an der Basis schwarz geflecktes erstes Abdominalsternit, ausgebreitetere, nicht scharf geringelte weiße Behaarung der Schenkel und durch längere und kräftigere Bedornung der Schienen verschieden ; näher mit laniarius verwandt, schmäler und länglicher als dieser, schwarz mit braun- roten Fühlern, bisweilen auch mit braunroten Beinen, auf der Oberseite sehr dicht gedrängt punktiert, der Kopf dicht rotgelb behaart, der Halsschild und die Flügel- decken mit gröberer, aus rostgelben und weißlichen, und feinerer, aus schwarzen Haaren gebildeter Behaarung scheckig bekleidet, das Schildchen rostgelb oder weiß- lich behaart, die Unterseite ähnlich wie bei laniarius kreideweiß tomentiert, doch sind die zwei schwarzen Flecke des ersten Abdominalsternits weniger weit nach hinten ausgedehnt und meist bis zur Basis getrennt und besitzt höchstens das vierte Abdominalsternit zwei schwarze Hinterrandspunkte. Das fünfte Abdominalsternit ganz schwarz oder mit zwei weißen Flecken oder Streifen. Die Mittel- und Hinterschenkel an der ganzen Außenseite weißlich gescheckt oder wenigstens in der Mitte dicht weißlich behaart, aber nicht scharf geringelt. Beim cf das dritte und vierte Ab- dominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 6 '5 — 7 '5 mm. Mittel- und Südeuropa, Sibirien. Selten. fusco. — Habitat in Angliae cadaveribus. — Statura et magnitudo omnino D. murini, cujus forte varietas. Differt tarnen colore minus nigro et albo et abdomine omnino fusco". In den zwei späteren Diagnoseu finden wir die Färbung des Abdomens mit: „abdomine cinereo" bezeichnet. Ganglbauer, Käfer von Mitteleuropa. IV. 2 18 XXXIV. Familie. Dermestidae. — I. Trib. Dermestini. 12. Dermestes sardous Küst. Käf. Europ. VI, 49, Muls. et Rey 42, Keitt. 42; diadema Motsch. Bull. Mose. 1849, III. 89. — Breiter als mustelinus, dem laniarius äußerst nahestehend und von demselben nur in folgendem verschieden. Auf dem Halsschilde sind zwei oft miteinander zusammenhängende Flecke am Vorder- rand, eine Querbinde in der Mitte der Scheibe und zwei mit den Enden derselben zusammenhängende kleine Flecke hinter dieser aus gröberer rostgelber Behaarung gebildet. Auch die Flügeldecken zeigen einen ebenso behaarten Basalfleck vor der Schulterbinde. Gleichzeitig ist die weiß! ichgraue Behaarung der Oberseite gröber. Die zwei schwarzen Flecke des ersten Abdominalsternits sind weniger weit nach hinten ausgedehnt und meist bis zur Basis voneinander getrennt. Das zweite und dritte Abdominalsternit meist ohne schwarze Hinterrandspunkte, das fünfte an der Basis stets mit zwei weiß tomentierten Flecken. Die Schenkel an der Spitze dicht weißlich oder gelblich behaart, im übrigen höchstens mit spärlichen weißen Haaren besetzt. Bei einer in Ägypten vorkommenden Varietät (var. fulvofasciatus m.) zeigen die Flügeldecken drei aus rostgelben Haaren gebildete, ziemlich breite Längsstreifen, welche mit schwarz behaarten Längsstreifen abwechseln. Long. 7 — 8 mm. Südfrank- reich, Korsika, Sardinien, Spanien, Nordafrika. 13. Dermestes laniarius lUig. Mag. I, 85, Erichs. III, 434, Sturm XIX, 57, t. CCCLII, f. E., Thoms. IV, 201, Muls. et Rey 47, Reitt. 42; macellarius Herbst Käf. IV, 126, t. 40, f. 7; murinus Herbst ibid. 120, t. 40, f. 2; affinis Gyllh. Ins. Suec. L 148; catta Duftschm. Fn. Austr. III, 34. — Verhältnismäßig kurz und gedrungen gebaut, schwarz, auf der Oberseite wenig glänzend, die Fühler rotbraun, der Kopf dicht gedrängt punktiert, rostgelb oder weißlich behaart, der äußerst dicht gedrängt und tief punktierte Halsschild und die weniger gedrängt und etwas feiner punktierten Flügeldecken wenig dicht mit weißgrauer, leicht abreibbarer Behaarung bekleidet, der Hinterrand des Halsschildes, sowie das Schildchen rostgelb behaart. Die Unterseite größtenteils kreideweiß tomentiert, die Episternen der Hinter- brust mit einem schwarzen Fleck in den Vorderecken und mit einem zweiten in der Mitte ihrer Außenhälfte, das erste Abdominalsternit jederseits mit zwei großen, vorn miteinander vereinigten, weit nach hinten reichenden Basalflecken, das zweite bis vierte jederseits mit einem schwarzen Seitenfleck in den Vorderecken und außerdem meist mit zwei kleinen Hinterrandsflecken, die voneinander etwa soweit entfernt sind, wie von den Seitenflecken, das fünfte ganz schwarz oder an der Basis mit zwei kleinen weißen Flecken, die Vorderhüften an der Spitze gewöhnlich gelblich behaart, die Schenkel mit spärlicher, nur gegen die Basis dichterer weißlicher Behaarung, an der Spitze ohne dichten Eaarfleck. Der Halsschild oft breiter als die Flügeldecken und mit den Hinterecken die Basis derselben umfassend, stark gewölbt, mit stark herab- gebogenen, in der Anlage fast rechtwinkeligen, an der Spitze abgerundeten Vorder- ecken. Die Mittel- und Hinterschienen ziemlich kräftig bedornt. Beim c^ das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 6 "5— 8 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Gemein. 14. Dermestes lardarins Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 354, Erichs. III, 436, Sturm XIX, 63, t. CCCXLIX, f. A., Thoms. IV, 202, Muls. et Rey 62, Reitt. 45, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 142; hujanensis Stierl. Mit- thlg. Schweiz. Ent. Gesellsch. Vol. X, 1902, 425. — Ziemlich gestreckt und gleichbreit, schwarz, die Fühler braunrot, mit ziemlich großer und lose gegliederter Keule, der Kopf feiner als der Halsschild und sehr dicht punktiert, dünn bräunlich behaart, auf der Oberlippe mit dichter goldgelber Behaarung, der Halsschild mit ziem- lich stark herabgebogenen, in der Anlage stumpfwinkeligen, an der Spitze abge- rundeten Vorderecken und bei direkter Ansicht von oben in seiner ganzen Länge sichtbarem Seitenrand, sehr dicht punktiert, dünn schwärzlich oder bräunlich behaart, mit einer Anzahl aus gröberer, gelblichgrauer Behaarung gebildeter Flecken. Die feiner als der Halsschild punktierten Flügeldecken mit rotbrauner vorderen Hälfte, deren Grundfärbung jedoch durch eine dicht graugelblich behaarte, hinten zackig ]. Gatt. Dermestes. 19 begrenzte Qneibinde überdeckt wird. Diese Querbinde ist an der Basis durch einen braunen Querfleck und in der Mitte durch drei nebeneinander stehende punktförmige braune Flecke unterbrochen. Die hintere Hälfte der Flügeldecken mit dünner schwärz- licher Behaarung. Die Brust und die Beine gelblichgrau, das Abdomen feiner und weniger dicht bräunlich behaart. Der vorn spaltenartig erweiterte Seitenstreifen des ersten Abdominalsternits weit nach außen gerückt, an der Außenecke der Epimeren der Hinterbrust beginnend. Beim r? das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Die Type von D. Iwjanensis Stierlin von Lugano ist in keiner Weise von D. lardarius zu unterscheiden. Long. 7 — 9 mm. Über die Erde weit verbreitet (Speckkäfer). Namentlich in Häusern, an trockenen Fleischabfällen, Knochen, Tierhäuten, Talg. Tritt auch im Pelzwerk und in Naturaliensammlungen als gefährlicher Schädling auf. Im Freien auch in den Raupennestern des Prozessions- spinners. 15. Dermestes hicolor Fabr. Spec. Ins. I, 1781, 64, Erichs. III, 437, Sturm XIX. 66, t. CCCLLTI, f. E., Jacq. Duval Gen. CoL d'Eur. II, pl. 60, f. 297, Muls. et Key 60, Reitt. 44; striatus Kolen. Melet. Entom. V, 58. — Durch die hinten fast furchenartig gestreiften Flügeldecken und die verhältnismäßig grobe und wenig dichte Punktierung der Oberseite sehr ausgezeichnet. Verhältnismäßig lang- gestreckt und flach gewölbt, braunrot, die hintere Partie des Kopfes und die Scheibe des Halsschildes in größerer oder geringerer Ausdehnung, sowie die Flügeldecken mit Ausnahme der Schultern oder der Basis braunschwarz. Der Kopf mäßig fein und namentlich in der Mitte etwas weitläufig punktiert, gelblich behaart. Der Halsschild mit wenig herabgebogenen, sehr breit abgerundeten Vorderecken, ziemlich grob, in der Mitte etwas weitläufig, vorne und gegen die Seiten dichter punktiert, bis auf die meist dunkler und feiner behaarte Mitte mit längerer gelblicher Behaarung wenig dicht bekleidet, am Hinterrande dicht rostgelb bewimpert. Das Schildchen dicht gelb behaart. Die Flügeldecken mit hinten tiefen, furchenartigen, nach vorn seichteren und gegen die Basis erlöschenden Streifen, etwas weniger grob als der Halsschild und überall etwas weitläufig punktiert, an den Schultern gröber und dichter gelblich, im übrigen nur fein und dünn schwärzlich behaart. Die Unterseite und die Beine mit ziemlich feiner und dichter gelblicher Behaarung, die Hinterränder der Abdo- minalsternite mit einem dichteren Haarbesatz. Die Wurzel des vorn spaltenförmig erweiterten Seitenstreifens des ersten Abdominalsternits weit nach außen gerückt. Beim cT das dritte und vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 7 — 9 mm, Mittel- und Südeuropa, Kaukasus. Namentlich in Häusern; auch in Taubennestern, wo die Larve mitunter junge Tauben anfrißt und tötet. (Vergl. Eosenhauer Stett. Ent. Zeitg. 1882, 7.) 16. Detinestes pentvianus Casteln. Hist. nat. II, 33, Reitt. 44; elon- nius Hope Pettigrew Hist. Egypt. Mum. 1834, 55; haemorrhoidalis Küst. Käf. Europ. XXV, 64; gulo Muls. et God. Opusc. Entom. VI, 1855, 175. Muls. et Rey 57. — Durch die schmälere, länger gestreckte Körperform, die weit nach außen gerückte Wurzel des Seitenstreifens des ersten Abdominalsternits und durch den Mangel eines BorstenbOschels auf dem dritten Abdominalsternit des ^ von dem ähnlichen cadaverimts leicht zu unterscheiden. Langgestreckt, flach gewölbt, braunschwarz, oben ziemlich glänzend, die Fühler rostrot oder rotbraun, oft auch ein Teil der Unterseite und die Beine rotbraun. Der Kopf mit großen, stark gewölbten Augen, dicht punktiert, gelblich behaart. Der Halsschild mit wenig herabgebogenen, breit abgerundeten Vorderecken, an der Basis jederseits tief ausgebuchtet, vor der Mitte der Ausbuchtung grubig eingedrückt, ziemlich dicht punktiert, mit gelblicher und feinerer schwarzer Behaarung mäßig dicht bekleidet, am Hinterrande dicht rostgelb bewimpert. Das Schildchen gelb behaart. Die Flügeldecken weniger dicht als der Halsschild punktiert, fein schwarz behaart, mit eingestreuten gröberen, gelblichgrauen Haaren. Die Unterseite und die Beine ziemlich dicht gelblich behaart, die Abdominal- sternite am Hinterrande mit einem dichten Haarbesatz. Die Wurzel des Seiten- 2» 20 XXXIV. Familie. Dermestidae. — I. Trib. Dermestini. Streifens des ersten Abdominalsternits weit nach außen gerückt, an der Außeneclce der Epimeren der Hinterbrust beginnend. Beim (f nur das vierte Abdominalsternit mit einem medianen Borsten büschel. Long. 8^10 mm. Hauptsächlich in Chile, Peru, Zentralamerika und im Kapland; durch den Handel aber verschleppt und in Hamburg, Lyon und in anderen Handelsstädten in Häusern aufgefunden. 17. Derinestes cadaverinus Fabr. Syst. Ent. 1775, 55, Muls. et Rey 31, Beitt. 44. Jayne Proceed. Am. Phil. Soc. Vol. XX, 1882, 353, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 142; chinensis Motsch. Bull. Mose. 1866, I, 168; Favarcqui Godard Ann. Soc. Linn. Lyon XXIX, 1882, 383; — var. do- mesticus Germ. Ins. Spec. nov. 83, Erichs. III, 430, Note; rufofuscits Sol. Gay Hist. Chile IV, 365; noxius Muls. et Eey 55. — Im Bau des Halsschildes und in der Punktierung der Oberseite mit peruvianus übereinstimmend, kürzer und breiter als dieser, mit weit nach innen gerückter, an der Innenecke der Epimeren der Hinterbrust beginnender Wurzel des vorn spaltenförmig erweiterten Seitenstreifens des ersten Abdominalsternits. Das (f auf dem dritten und vierten Abdominalsternit mit einem medianeu Borstenbüschel. Die typische Form schwarz, ähnlich wie peru- vianus behaart, auf dem zweiten bis vierten Abdominalsternit aber häufig mit vier, auf dem fünften mit drei dunklen Flecken. Oft ist aber das Abdomen ganz gleich- artig gelblichgrau behaart oder nur an den Seiten des zweiten bis fünften Sternits dunkel gefleckt. Bei var. domesticus ist der Körper braun und auf der ganzen Ober- seite ziemlich dicht mit gleichartiger gelblichgrauer Behaarung bekleidet. Long. 7—9 mm. Durch den Handel über die Erde weit verbreitet. In Europa hie und da in Häusern von Handelsstädten. 18. Dermestes ater Oliv. Entom. 11, 9, 9, pl. 2, f. 12, Erichs. III, 435, Sturm XIX, 60, t. CCCLIII, f. A, Muls. et Rey 65, ßeitt. 45. — Durch die glänzende, dünn schwarz oder braunschwarz behaarte Oberseite und die dicht rostgelb behaarte Spitze des Abdomens sehr leicht kenntlich. Von kürzerer, nur mäßig gewölbter Körperform, tief- schwarz, mit rostroten Fühlern und rötlichen Tarsen, auf der Oberseite glänzend und dünn schwarz, braunschwarz oder dunkelrotbraun behaart, auf der Unterseite mit dichterer schwarzer oder brauner Behaarung, die Spitze des Abdomens und meist auch die Hinlcrecken des dritten und vierten Abdominalsternits oder der ganze Hinterrand des letzteren goldgelb bewimpert. Der verhältnismäßig kleine Kopf dichter als der Halsschild punktiert. Der Halsschild mit wenig herabgebogenen, sehr breit ab- gerundeten Vorderecken, an der Basis vor der Mitte der seitlichen Ausbuchtung nicht oder nur schwach eingedrückt, überall ziemlich weitläufig punktiert. Die Flügel- decken in gleicher Weise mit ziemlich weitläufiger Punktierung. Das c? ^uf dem dritten und vierten Abdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 6 — 7 mm. Frankreich, Süddeutschland, Schweiz, Italien, Österreich, Kaukasus. Selten. Namentlich in hohlen Bäumen. 19. Dermestes fulif/inosus Rossi Fauna Etrusc. Mant. I, 17, Erichs. III, 436, Sturm XIX, 61, t. CCCLIII, f. C; ater var. fulightosus Eeitt. 45. — Dem aier sehr nahestehend und von Reitter zu demselben als Varietät gezogen, indessen durch breitere Körperform, dichtere Punktierung der Oberseite, namentlich des Hals- schildes, gegen die Spitze viel mehr verbreiterte Vorder- und Mittelschienen, schwärz- liche Fühlerkeule und durchaus schwarze Behaarung des Abdomens sicher spezifisch verschieden. Long. 1-ömm. Österreich, Tirol, Italien. Sehr selten. Subg. Montandonia Jacq. 20. Dermestes latissimus Bielz Verh. Mittig. Sieb. Ver. Hermannst. I, 1850, 180, Eeitt. 45; catopoides Jacq. Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1885, T. XXXII, 1886, 319. — Die habituell ausgezeichnetste Art der Gattung. Von sehr kurzer und breiter, oben flach gedrückter Körperform, tiefschwarz, oben glänzend, die Fühler bis auf das Basalglied rotbraun oder wenigstens mit rotbrauner oder I 2. Gatt. Ättageuus. 21 brauner Keule. Der verhältnismäßig kleine Kopf dicht punktiert und gelblicii behaart. Der Halsschild mehr als doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, hinter der Mitte am breitesten, nach vorn stärker gerundet verengt als gegen die Basis, sehr flach gewölbt, mit sehr wenig herabgebogenen, in der Anlage sehr stumpfen, an der Spitze abgerundeten Vordorecken, an den Seiten mäßig fein und ziemlich weitläufig, hinter der Mitte des Vordorrandes feiner, in der Mitte der Scheibe fein und sehr weitläufig oder fast erloschen punktiert. In den Punkton entspringen feine, schwarze, anliegende, hinfällige Härchen. Der Hinterrand des Halsschildes wie das Schildchen rostgelb behaart. Die Flügeldecken kaum um die Hälfte länger als zu- sammengenommen breit, an den Seiten gerundet, gegen die Basis verengt, flach ge- wölbt, mäßig fein und ziemlich weitläufig punktiert, dünn und hinfällig schwarz behaart. Auf der Unterseite des Halsschildes die tiefen Fühlergruben vom Seiten- rande breit getrennt. Die Unterseite fein goldbraun behaart, die Hinterränder der Abdominalsternite mit stärkerem, rostgelbem Haarbesatz. Beim cf das dritte und vierte Ahdominalsternit mit einem medianen Borstenbüschel. Long. 7 '5 — ^ mm. Siebenbürgen, Banat, Rumänien. Sehr selten. Die Art wird einzeln auf Wegen ge- funden ; ihre Lebensweise ist noch nicht genauer bekannt. II. Tribus. Attagenini. Dermestates, ex parte, Muls. et Key Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 23; Attagenini, ex parte, Casey .Tourn. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 139, 143. Der Mund frei. Die Stirn mit einem Ocellus. Die Fühler mit dreigliedriger, beim cf verschiedenartig verlängerter Keule. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes zur Aufnahme der Fühlerkeule breit, seicht und unbestimmt eingedrückt. Die Vorderhüften zapfenförmig oval, durch den schmalen Prosternalfortsatz getrennt, dieser in eine Mittelrinne des Mesosternums eingreifend. Die Hinterhüften über die innere Apicalecke der Episternen der Hinterbrust nach außen reichend, mit allmäh- lich nach außen verschmälerten Schenkeldecken. Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen kürzer als das zweite. Das erste Ahdominalsternit in der Mitte so lang wie das zweite, ohne Seitenstreifen. Bei den Larven das Analsegment und das neunte Abdominalsegment zurück- gezogen, der Thorax mit verhornten Rückenschilden, das Abdomen mit rmgsum ver- hornten Segmenten, der Körper mit anliegenden Schüppchen bekleidet, spärlich be- haart, an der Spitze des Abdomens mit einem Schweif langer Haare. Die Tribus enthält nur wenige, mit Attagenus nahe verwandte Gattungen. 2. Gatt. Attagenus. Latreille ffist. nat. Crust. Ins. III, 1802, 121, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1846, 438, Sturm Deutschi. Ins. Käf. XIX, 68, Lacord. Gen. Gel. II, 1854, 463, Jaeq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—59, 254, Thoms. Skand. Col. IV, 1862, 202, Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 67, Eeitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien XXX, 1880, 71, Jayne Proceed. Am. Phil. Soc. Vol. XX, 1882, 354. Syn. Megatoma Eeitt. Best. Tab. europ. Col. III. H. 1887, 46. Subg. Attagenus s. str. und Lanor\is Muls. et Rey 1. c. 68 ; Subg. Telopes Redtb. Russegg. Reis. I, 2, 1843, 984. Der Körper oblong oder von kürzerem und breiterem Umriß. Der Kopf mit nach unten gerichtetem Munde und rundlichen, am Innenrande oft ausgerandeten Augen, vor denselben verengt und etwas verlängert. Die Fühler elfgliedrig, mit drei- gliedriger, beim J* in sehr verschiedenartiger Weise verlängerter Keule. Die Oberlippe quer, vorn abgemndet oder leicht ausgerandet. Die Mandibeln an der Innenseite hinter der Spitze mit stumpferen oder schärferen Zähnchen, hinter denselben mit schmalem Hautsaum. Die Maxillen mit bald kürzeren, bald gestreckteren Laden und 22 XXXIV. Familie. Dermestidae. - II. Trib. Attagenini. Tastern. Die Innenlade der Maxillen endigt in einen schlanken, einwärts gekrümmten Hornhaken und ist an der Innenseite dicht bewimpert. Die Außenlade ist an der Spitze mit langen, gekrümmten, die Innenlade weit überragenden Wimperhaaren dicht besetzt. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite länger als das dritte, das Endglied etwa so lang wie die drei ersten Glieder zusammengenommen. Das Kinn breiter als lang, nach vorn verengt. Die Zunge breit, vorn breit aus- gerandet und dicht bewimpert. An den Lippentastern das erste Glied nur halb so lang und halb so dick wie das zweite, das Endglied so lang wie das erste und zweite Glied zusammengenommen. Der Halsschild an der Basis mit breitem, stumpfem, abgerundetem oder abgestutztem Mittellappen und wenig oder kaum nach hinten ge- zogenen Hinterecken, nach vorn verengt, gewölbt, mit herabgebogenen Seiten und Vorderecken und, von vorn gesehen, halbkreisförmig den Kopf umfassendem Vorder- rand. Das Schildchen dreieckig. Die Flügeldecken mit vorn ziemlich breiten, längs der Brust allmählich verschmälerten, längs des Abdomens geschwundenen Epipleuren. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes zur Aufnahme der Fühlerkeule breit und unbestimmt, hinten zur Aufnahme der Vorderschenkel quer eingedrückt. Das Prosternum vor den Vorderhüften ziemlich kurz, der Prosternalfortsatz schmal, in eine Mittelrinne des Mesosternums eingreifend. Der vom Prosternalfortsatz gedeckte Teil dieser weit gegen die Spitze des Mesosternalfortsatzes reichenden Rinne wird von zwei scharfen, vorn unter einem sehr spitzen Winkel zusammentreffenden Kielen begrenzt. Vor der Mittelrinne ist das Mesosternum zu einer vertikalen Kante zusammengedrückt. Die Mittelhüften sind wenig breit getrennt, und im Zusammen- hange damit ist der Mesosternalfortsatz ziemlich schmal. Das Metasternum bildet zwischen den Mittelhüften einen abgestumpft oder abgestutzt dreieckigen Intercoxal- fortsatz. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit. Von den Epimeren der Hinterbrust tritt ein wenig großes, dreieckiges Stück hervor. Die Abdominalsternite von ziemlich gleicher Länge. Die Hinterhüften nach außen stark verschmälert. Die Beine bald schlanker, bald dicker, mit bald feiner, bald gröber bedornten Schienen und deutlichen Endspornen derselben, von welchen die der Vorderbeine meist kräftiger ausgebildet und etwas gekrümmt sind. Die kurz und gedrungen gebauten Arten der dem Mittelmeergebiete angehörigen Untergattung Telopes sind durch kräftige und dadurch kurz erscheinende Beine, stark bedornte Schienen und verdickte Endsporne der Vorderschienen ausgezeichnet. An den Vordertarsen die vier ersten Glieder von ziemlich gleicher Länge, an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied viel kürzer als das zweite. Erichson beschrieb (Naturg. Ins. Deutschi. III, 438 — 439) die Larve des Attageniis pellio, Sturm gab (Deutschi. Ins. XIX, t. CCCLIV, f. P, Q) eine Abbildung der Larve dieser Art und der Nymphe des Att. piceus. Die Larve von Att. viginti- guttatus := pundatus wurde von Rosenhauer (Stett. Ent. Zeitg. 1882, 15 — 16) und Rey (Essai d'etudes sur cert. Larves de Col., Beaune, 1887, 59 — 61) beschrieben. Erichsons Beschreibung der Larve von Att. pellio sei hier wiedergegeben. Körper lang, schmal, walzenförmig, gewölbt, nach hinten zugespitzt. Der Kopf klein, rund- lich. Sechs einfache Augen auf jeder Seite. Die Fühler kürzer als der Kopf, vier- gliedrig, das erste Glied sehr kurz, das zweite und dritte Glied gestreckt, das zweite das längste, das dritte sowohl etwas kürzer als auch etwas dünner als das zweite, das vierte klein, mit einer kleinen Endborste. Die Mandibeln kurz, kräftig, mit stumpfer, sehr derbhorniger Spitze und glattem Innenrande. An den Maxillen die äußere Lade häutig, in ein spitzes Büschel von Borsten auslaufend, die innere Lade mit einem Hornhaken endigend, welcher an der Innenseite zwei sehr starke und starre Borsten neben sich hat. Die Maxillartaster etwas lang, die beiden ersten Glieder ziemlich gleich lang und vollkommen gleich dick, das dritte kürzer und dünner, allmählich zugespitzt, mit einer kleinen Endborste. Das Kinn quer viereckig, am Grunde lederartig, nach der Spitze hin allmählich häutig. Die Zunge häutig, vorn gerundet, in der Mitte des Vorderrandes mit dichteren, nach vorn gerichteten Haaren besetzt. Die Lippentaster anscheinend dreigliedrig, indem die auseinander- 2. Gatt. Attagenus. 23 stehenden Tasterstämmo je einem Tastergliede gleichen, diese drei Glieder von gleicher Länge, aber von abnelimonder Dicke. Die Körporringe ganz hornig, der Hinterrand jedes Ringes über die Wurzel des nächsten greifend. Der Prothoraxring etwas länger als die übrigen, der neunte Abdominalring klein, einfach. Der Körper ist oben und unten mit anliegenden eirunden Schüppchen bekleidet. Am Hinterrande jedes Ringes eine Reihe nach hinten gerichteter Borsten, an den Seiten einige lange abstehende Haare, die Unterseite mit nach hinten gerichteten Haaren bekleidet. Die Körperspitze mit einem Schweif sehr langer, rückwärts gerichteter Haare. Die Beine sehr kurz, kräftig. Die Larve ist auf der Oberseite braun, unten blasser; sie ist durch ihre feste Bedeckung sehr elastisch. Sie kriecht ungleichmäliig, gleitend. — Nach Rosen- hauer (1. c. 16) sind bei der Larve des AU. vigintiguttatiis F. = punclatiix Scop. die Thoracalsegmente nur auf der Dorsalseite, die Abdominalsegmente aber ringsum verhornt. Dies gilt ohne Frage auch von der Larve des Att. pellio, und wäre Erichsons Angabe : „Die Körperringe ganz hornig", dementsprechend zu korrigieren. Vogler hat (111. Zeitschr. für Entomologie, Band HI, 1898, 17—20, Fig. 1—9) die Schuppen der Pelzkäferlarve zum Gegenstand einer eingehenden Untersuchung gemacht und verschiedene Formen derselben nachgewiesen. Die artenreiche Gattung ist über den größten Teil der Erde verbreitet. 1 Beim cf das Endglied der Fühler drei- bis viermal so lang als die zwei ersten Glieder der Fühlerkeule zusammengenommen. Die Flügeldecken ohne Flecken- Zeichnung oder höchstens mit zwei bis drei weiß behaarten Flecken, von welchen aber nur ein der Naht genäherter punktförmiger Discalfleck in ihrer Mitte markant hervortritt. Subg. AttageilUS s. str 2 — Beim cf das Endglied der Fühler nicht oder nur wenig länger als die zwei ersten Glieder der Keule zusammengenommen. Die Oberseite gefleckt oder mit Querbindenzeichnung oder mit gleichförmiger heller Behaarung. Subg. Lanorus 3 2 Die Unterseite schwarz behaart. Beim c? das Endglied der Fühler eineinhalb- mal oder fast doppelt so lang als alle vorangehenden Glieder zusammen- genommen 1 Schäßeri. — Die Unterseite gelblichgrau oder grau behaart. Beim cf das Endglied der Fühler nicht oder nur wenig länger als die vorangehenden Glieder zusammen- genommen 2 plceus, 3 pellio. 3 Jede Flügeldecke mit durchschnittlich zehn weiß behaarten Flecken. 4 punctatus. — Die Flügeldecken mit schmaler und zerrissener oder breiter und nicht oder nur teilweise in Flecken aufgelöster Querbindenzeichnung 4 4 Die Flügeldecken mit schmaler und sehr zerrissener weißer Querbinden- zeichnung ö pantheriniis, — Die Flügeldecken mit breiter, nicht oder nur teilweise in Flecken aufgelöster, gelblichgrauer oder weißlichgrauer Querbindenzeichnung. 6 trifasciatus, 7 hifasciatus. Subg. Attagenus s. str. 1. Attagenus Schäfferi Herbst Käf. IV, 1792, 93, t. 39, f. 1, Erichs, ni, 440, Sturm XIX, 75, t. CCCLV, f. A, Muls. et Key 75, Thoms. Opusc. Entom. XII, 1202, Reitt. 46. — Dem piceus äußerst nahestehend, von demselben durch die wie die Oberseite schwarz behaarte Unterseite, im allgemeinen dichtere Punktierung der Flügeldecken, besonders aber durch die Fühlerbildung des cf verschieden. Beim ^ die zwei ersten Glieder der Fühlerkeule sehr kurz und sehr schräg abgestutzt, das an der Basis sehr schräg abgestutzte Endglied mehr als eineinhalbmal oder fast doppelt so lang als alle vorangehenden Glieder zusammengenommen, zusammengedrückt und leicht 24 XXXIV. Familie. Dermestidae. — II. Trib. Attagenini. gebogen, am unteren Rande gegen die Basis convex und dadurch ziemlich säbelförmig. Die Schenkel häufig pechschwarz. Long. 3"5 — i-b nmi. Nord- und Mitteleuropa. Seiten. 2. Attagenus piceus Oliv. Entom. II, 1790, 9, 10, pl. 1, f. 4, Muls. et Rey 69, Casey journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 146; bnmneus Fald. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 227; sordklus Heer Pn. Helv. I, 438; fulvipes Muls. et Rey 71; — var. megatoma Fabr. Entom. syst. Suppl. 1798, 71, Erichs. III, 441, Sturm XIX, 76, t. CCCLV, f. C; macellarius Duftschm. Fn. Austr. III, 39; stijgialis Muls. et Rey 73; piceus Reitt. 46; — var. dalmatinus Küst. Käf. Europ. X, 44; mar- (jinicollis Küst. Käf. Europ. XII, 76, Reitt. 47. — Oblong, ausgefärbt schwarz, die Fühler, Taster und Beine und meist auch die Oberlippe gelbrot, die Fühlerkeule meist dunkler, ihr letztes Glied namentlich beim cj" häufig braun oder schwärzlich. Die Oberseite dünn grau oder schwarz, die Unterseite dichter gelblichgrau behaart, der Halsschild am Hinterrande bisweilen mit dichterer gelblichgrauer Behaarung. Kopf und Halsschild dicht und ziemlich fein, die Flügeldecken weniger fein und weniger dicht punktiert. Der Halsschild stark gewölbt, vor der Basis jederseits des Mittel- lappens bisweilen quer eingedrückt. Beim (f die zwei ersten Glieder der Fühlerkeule kurz und wenig schräg abgestutzt, das Endglied so lang oder etwas kürzer als alle vorangehenden Glieder zusammengenommen, zusammengedrückt und leicht gekrümmt, am untern Rande meist sehr flach doppelt ausgebuchtet, bald zugespitzt, bald gegen die Spitze weniger verengt und an dieser breiter abgerundet. Beim 9 das Endglied der Fühler kaum länger als die zwei ersten Glieder der Keule zusammengenommen, konisch zugespitzt. Bei der von Mulsant und Rey nach einem Olivierschen Original- exemplare als piceus Ol. beschriebenen Form ist die Oberseite grau, bei var. mega- toma schwarz behaart. Bei der namentlich in Südeuropa häufigen var. dalmatinus Küst. (marginicoUis Küst. Reitt.) zeigt der Halsschild am Hinterrande einen aus dichterer gelblichgrauer Behaarung gebildeten Saum. Long. o3 — omni. Über den größten Teil der paläarktischen Region und über Nord- und Zentralamerika ver- breitet. In Häusern und im Freien auf Blüten häufig. 3. Attagenus pelUo Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 355, Erichs. III, 440, Sturm XIX, 71, t. CCCLIV, f. A, Thoms. IV, 203, Muls. et Rey 77, Reitt. 47, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 146; bipunctatus Degeer Mem. IV, 197; cylindricornis Schrank Naturf. XXIV, 65; Schranki Kug. Schneid. Mag. 480; macellarius Fabr. Spec. Ins. 1, 1781, 63. — Gleichfalls mit pice^is sehr nahe verwandt, von demselben durch das Vorhandensein von drei weißbehaarten Flecken vor der Basis des Halsschildes und eines ebenso behaarten, punktförmigen, der Naht ge- näherten Fleckes in der Mitte der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Durchschnitt- lich größer als piceus, auf den Flügeldecken weniger dicht punktiert, ausgefärbt schwarz, die Fühler gelbrot mit schwärzlicher Keule und meist auch mit dunklem Basalglied, die Taster und Beine bräunlichrot, die letzteren meist mit dunklen Schenkeln, die Oberseite fein und dünn schwarz oder braun, die Unterseite dichter grau oder gelblichgrau behaart. Von den drei Basalflecken des Halsschildes befindet sich jederseits einer innerhalb der Hinterecken, der dritte auf dem Mittellappen vor dem Schildchen. Außer dem weißen Discalflecke sind auf jeder Flügeldecke gewöhn- lich noch zwei sehr kleine weiße Flecke hinter der Schulterbeule vorhanden. Bisweilen werden die seitlichen Basalflecke des Halsschildes und das äußere Subhumeralfleck- chen der Flügeldecken aus goldgelber Behaarung gebildet. Ist der weiße Discalpunkt der Flügeldecken abgerieben, so ist die Stelle, an der er sich befand, durch feinere und dichtere Punktierung zu erkennen. Beim cf die zwei ersten Glieder der Fühler- keule kurz, das Endglied mindestens so lang als alle vorangehenden Glieder zu- sammengenommen, wenig zusammengedrückt, leicht geschwungen, an der Spitze ab- gerundet. Long. 4 — 5*5 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region und über Nordamerika verbreitet. Pelzkäfer. Namentlich in Häusern an Pelzwerk, Woll- stoffen und in Naturaliensammlungen. Im Freien auf Blüten. Häufig. 2. Gatt. Attagenus. 25 Subg. Lanorus Muls. et Key. 4. Attagenus punctatus Scop. Ann. V. Hist. Nat. 1772, 87; viginti- guttatus Fabr. Syst. Entom. 1775, 5(5, Erichs. III, 442, Sturm XIX, 78, Muls. et Key 80, Beitt. 47; quadripimdatus Sulz. Abgok. Gesch. Ins. 21, t. II, f. 3. — Oblong, tiefschwarz, die Fühler mit braunroter Geißel, die Beine schwarzbraun mit rötlichen Tarsen, die Oberseite fein und dünn schwarz oder grauschwarz behaart mit kreideweißen, aus gröberer und dichter Behaarung gebildeten Flecken, von welchen sich zwei größere vor der Basis des Halsschildes und gewöhnlich zehn auf jeder Flügeldecke befinden, die Unterseite nicht sehr dicht weililichgrau oder gelblichgrau behaart. Kopf und Halsschild dicht, die Flügeldecken weniger dicht punktiert. Der Halsschild außer den zwei großen, innerhalb der Hinterecken befindlichen Basalflecken meist noch mit einigen kleinen weißen Fleckchen. Von den Flecken der Flügeldecken stehen fünf ziemlich in einer Längsreihe in einiger Entfernung von der Naht, vier bilden eine zweite nach außen gebogene Längsreihe und ein bis drei kleine Fleckchen stehen neben dem Seitenrande. Die weiße Fleckenzeichnung der Flügeldecken kann auf einen Basalfleck, eine in vier Flecke aufgelöste doppelzackige Querbinde vor der Mitte, zwei in je zwei oder drei Flecke aufgelöste Querbinden hinter der Mitte und auf einen Apicalfleck zurückgeführt werden. Beim tf die Fühlerkeule etwas länger als die vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder quer, das Endglied so lang wie beide zusammengenommen. Long. 3" 5 — 4' 5 mm. Mittel- europa. Auf blühenden Gesträuchen und Bäumen nicht selten. 5. Attagenus pantheriuus Ahrens Fn. Ins. Europ. II, T. 11, Erichs. III, 442, Sturm XIX, 80, t. CCCLV. f. E., Muls. et Key, 82, Reitt. 48. — Oblong, schwarz, die Fühler mit braunroter Geißel, die Beine braunrot mit dunklen Schenkeln. Kopf und Halsschild mit langer, grober, teils rostgelber oder rostbrauner, teils weißer Behaarung bekleidet, die Flügeldecken dünn schwarz behaart, mit weißer, zer- rissener, auf mehr oder minder rotbraun durchscheinendem Grunde aus gröberer und dichter Behaarung gebildeter, schmaler Querbinden- und Fleckenzeichnung, die Unter- seite ziemlich lang gelblichgrau oder weißlichgrau behaart, das zweite bis vierte Abdominalsternit in den Hinterecken bisweilen dunkel gefleckt. Die Behaarung des Kopfes besteht vorherrschend aus rostgelben oder rotbraunen, die des Halsschildes vorne und auf dem Basallappen aus ebensolchen, innerhalb der Hinterecken in großer Ausdehnung aus weißen Haaren. Die Mitte des Halsschildes ist gewöhnlich rostgelb, weiß und dunkel gescheckt. Die zerrissene weiße Zeichnung der Flügeldecken, der hie und da einige goldgelbe Härchen eingemengt sind, läßt sich auf zwei kleine Basalfleckchen, vier oder fünf aufgelöste schmale Querbinden und auf eine apicale Querbinde zurückführen. Beim (f die Fühlerkeule so lang als die ihr vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder quer, das Endglied so lang wie beide zusammengenommen. Long. 4' 5 — b'b mm. Mitteleuropa, Kaukasus. Sehr selten. Wurde wiederholt in Nestern von Hymenopteren {Bombus, Anthophora) ge- funden. 6. Attagenus trifasciatus Fabr. Mant. I, 1787, 34, Oliv. Ent. II, 9, 13, pl. 1, f. 7, Muls. et Key 82, Reitt. 48; verbasci Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 60, f. 299. — Schwarz oder braun, die Fühler mit braunroter Geißel, die Beine braunrot, oft mit dunklerer Wurzel der Schenkel, die Oberseite mit brauner oder braunschwarzer Grundbehaarung und gelblichgrauer oder weißlichgrauer, aus gröberer und dichterer Behaarung gebildeter Zeichnung, die auf den Flügeldecken aus drei zackigen Querbinden, einem Fleck neben dem Schildchen und einem Fleck an der Spitze besteht. Der Kopf ist bald überwiegend hell, bald überwiegend dunkel behaart. Auf dem Halsschilde okkupiert die helle Behaarung hauptsächlich die Basis und die Seiten und bildet an der ersteren gewöhnlich eine Querbinde, die in der Mitte fast unterbrochen und jederseits der Mitte ausgerandet ist. Treten auch in der Mitte des Halsschildes helle Flecken auf, so überwiegt die helle Behaarung, und 26 XXXIV. Familie. Dermestidae. — III Trib. Megatomini. die dunkle Grundbehaarung erscheint auf einige Discalflecke reduziert. Von den drei Querbinden der Flügeldecken ist die vordere stark gezackt und innen gegen das Schildchen gezogen, die zweite und dritte an der Naht häufig unterbrochen. Bis- weilen sind die Querbindeu der Flügeldecken teilweise oder ganz in dicht neben- einander befindliche Flecke aufgelöst. Die Unterseite ist wenig dicht grau behaart. Beim (f die Fülilerkeule länger als die vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder quer, das Endglied so lang wie beide zusammengenommen, innen ausgebuchtet. Long. 3— 4'5 mm. Frankreich, West- und Süddeutschland, Schweiz, Südtirol, Italien, westliches Mittelraeergebiot. 7. Attogenus hifasciatus Oliv. Entom. II, 1790, 9, 13, pl. 2, f. 16; pnkher Fald. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 226; Wachanrui Muls. et Roy 91; — var. 2>ersin«m. Mitteleuropa. Namentlich auf Blüten; nicht häufig. 4. Globicornis breviclavis Reitt. Verh. nat. Ver. Brunn XVI, 1878, 179, Reitt. 57. — Durch die glänzende Oberseite und die weitläufige Punktierung des Halsschildes und der Flügeldecken an Ctesias serra erinnernd, von dieser durch die Fühlerbildung, die nicht ausgerandeten Augen, die schmälere, gestrecktere Körper- form und durch die dichte Punktierung des Kopfes sehr leicht zu unterscheiden. Oblong, glänzend schwarz, die Flügeldecken oft mit rotbrauner Schulterbeule, bis- weilen ganz braun, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb. Die Oberseite schräg niederliegend schwärzlich, die Unterseite fein und anliegend gelblich behaart. Der Kopf mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Beim rf die Fühlerkeule kürzer als die ihr vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder sehr kurz, das Endglied groß, ziemlich stark zusammengedrückt, fast breiter als lang, stumpf zugespitzt. Der Halsschild in der Mitte ziemlich flach gewölbt, vor der Basis mit einer seichten Querfurche, fein und weitläufig, an den Seiten meist etwas stärker und dichter punktiert. Die Flügeldecken ebenso weitläufig, aber etwas kräftiger als der Halsschild und bisweilen etwas rauh punktiert, indem die Punkte mitunter ziemlich scharf umrandet erscheinen. Long. 2-5— 3-5 mm. Im Kaukasus und nach Baudi (Cat. Col. Piemont Torino 1889, 101) auch in den penninischen und graji- schen Alpen. 32 XXXIV. Familie. Dermestidae. — III. Trib. Megatomini. 5. Globicornis fasciata Fairm. et Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, 45, Muls. et Rey 114, Eeitt. 58. — Der bifasciata nahe stehend, von dieser durch breitere und liürzere Körperform und durch das Vorhandensein einer einzigen zackigen Querbinde auf den Flügeldecken verschieden. Vom Körperumriß der nigripes, aber flacher gewölbt, schwarz mit gleichfarbigen oder braunen Flügel- decken, die Fühler gelbrot, die Beine braunrot mit helleren Tarsen und meist mit dunkleren Schenkeln. Die Oberseite mit dünner dunkler Grundbehaarung und gröberer gelblicher Behaarung, welche auf dem Kopfe und Halsschilde der Grund- behaarung eingemengt ist und im vorderen Drittel der Flügeldecken eine zackige, gegen die Schulterbeule und gegen das Schildchen vorgezogene Querbinde bildet. Die Unterseite fein gelblichgrau behaart. Die Oberseite ähnlich wie bei nigripes, aber etwas feiner und weniger dicht punktiert. Die Fühler nach Fairmaire bei beiden Geschlechtern gleichgebildet. Mir liegt nur ein $ vor. Long. 2'3 — 2*8 mm. Frank- reich (Paris, Fontainebleau, Alpes maritimes). Sehr selten. 6. Globicornis bifasciata Perris Ann. Soc. Ent. Fr. 1866, 186, Reitt. 58. — Von variegata durch kleinere, viel schmälere Körperform, glänzendere Ober- seite, flacher gewölbten, in der Mitte weniger dicht punktierten Halssehild, viel ge- strecktere, flacher gewölbte, feiner und weniger rauh punktierte Flügeldecken, durch die Zeichnung derselben und im männlichen Geschlechte durch die Bildung der Fühlerkeule verschieden. Auf den Flögeldecken okkupieren gröbere anliegende weili- lichgraue Haare die Basis und bilden zwei Querbinden, von welchen sich die eine im vorderen Drittel, die zweite hinter der Mitte befindet. Die erstere ist gegen die Schultern und gegen das Schildchen stark nach vorn vorgezogen. Im übrigen sind die Flügeldecken mit feinerer bräunlicher Behaarung dünner bekleidet. Beim cf die Fühlerkeule etwas länger als die ihr vorangeiienden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder sehr kurz, das Endglied sehr groß, oblong, wenig zusammen- gedrückt, um mehr als die Hälfte länger als breit, stumpf zugespitzt. Long. 2 bis 2' 8 mm. Diese aus Algier beschriebene Art kommt nach J. Sainte-Claire-Deville (L'Abeille XXX, 1901, 69) auch in der Provence auf den Doldenblüten von DaiKus vor. 7. Globicofiiis variegata Küst. Käf. Europ. XXII, 40, Kraatz B. E. Z. 1858, 146, Reitt, 59. — Oblong, schwarz oder pechbraun, die Flügeldecken ge- wöhnlich braun, die Fühler gelbrot mit dunklerer oder schwärzlicher Keule, die Beine braunrot, meist mit pechbraunen Schenkeln. Die Oberseite mit feiner und dünner, oft undeutlicher dunkler Grundbehaarung und mit viel gröberer und dichter stehen- der weißiichgrauer Behaarung, welche auf dem Kopfe und Halsschilde mehr oder minder fleckig verteilt ist und auf den Flügeldecken die Basis und die Spitze okku- piert und drei Querbinden bildet, von denen sich die erste im vorderen Drittel, die zweite hinter der Mitte und die dritte vor der Spitze befindet. Die erste Querbinde ist gegen die Schultern und gegen das Schildchen stark nach vorn gezogen. Die Unterseite fein weißgrau behaart. Der Kopf fein und äußerst dicht runzelig punk- tiert, glanzlos. Beim (f die Fühlerkeule fast nur halb so lang als die ihr voran- gehenden Glieder zusammengenommen, kurz oval, ihr erstes Glied klein, wenig breiter als die Glieder der Geißel, das zweite doppelt so breit, aber gleichfalls sehr kurz, das Endglied groß, fast breiter als lang, leicht zusammengedrückt, stumpf abgerundet. Der Halsschild mit ziemlich gewölbter Scheibe, vor der Basis seicht oder nur un- deutlich quer eingedrückt, durch mäßig grobe, sehr dicht gedrängte, aus deutlichen Nabelpunkten bestehende, an den Seiten runzelige Punktierung glanzlos. Die Flügel- decken etwas glänzend, ziemlich dicht, aber viel weniger dicht als der Halsschild und mehr oder minder rauh punktiert. Long. 2'5 — S'ömm. Südeuropa, namentlich auf den italienischen und griechischen und vielleicht auch auf den süddalmatinischen Inseln. 8. Globicornis picta KOst. Käf. Europ, XXII, 39, ßeitt. 60. — Durch den verhältnismäßig fein, höchstens so stark, meist aber feiner als die Flügeldecken 5. Gatt Entomotrogus. 33 punktieiten Halsschild und durch den roten Untergrund der drei weiß behaarten Querbinden der Flügeldecken leicht kenntlich. Oblong, nur müßig gewölbt, ziemlich glänzend, tiefschwarz, die bisweilen braunen Flügeldecken mit drei roten Querbinden und meist mit ebenso gefärbter Spitze, bisweilen auch mit einem roten Basalfleck neben dem SchiKichon, die Fühler rötlichgelb mit dunklerer oder schwarzer Keule, die Beine mit rötlichen Tarsen oder auch mit rötlichen Schienen. Die Oberseite mit feiner und dünner dunkler Grundbehaarung und gröberer, dichter stehender weißer Behaarung, welche die Seiten und die Basis des Halsschildes okkupiert und auf den Flügeldecken die rote Zeichnung deckt. Die Unterseite fein weißlichgrau oder gelb- lichgrau behaart. Auf den Flügeldecken verschwindet oft die rote Apicalfärbung mit der dritten Querbinde; ist ein roter Basalfleck vorhanden, so kann sich dieser mit der ersten Querbinde verbinden. Der Kopf äußerst dicht runzelig punktiert. Beim (^ die Fühlerkoulo kürzer als die ihr vorangehenden Glieder zusammengenommen, ihre zwei ersten Glieder sehr kurz und quer, das Endglied groß, etwa so lang als breit, zusammengedrückt, asymmetrisch abgerundet. Der Halsschild mäßig gewölbt, vor der Basis mit einem seichten, in der Mitte meist unterbrochenen Quereindruck, ziemlich fein, in der Mitte dicht und rauh, an den Seiten äußerst dicht runzelig punktiert, die Punkte scharf umrandet, aber ohne erhabenen Mittelpunkt, Die Flügel- decken bald ziemlich grob, dicht und rauh, bald feiner, weitläufiger und weniger rauh oder einfach punktiert. Long. 2'5 — 4 ww. Kroatien, Dalmatien, Griechenland, Sizilien. Subg. Elania Muls. et Key. 9. Globicovnis depressa Muls. et Rey 118, Reitt. 58. — Ziemlich ge- streckt und gleichbreit, die Flügeldecken auf ihrer inneren Längshälfte flach, der Kopf schwarz oder braun, der Halsschild braun oder gelbbraun, die Flügeldecken, die Unterseite, die Fühler und Beine blaßgelb. Die Oberseite mit wenig dichter gelb- lichweißer Behaarung bekleidet. Der Kopf punktiert. Der Halsschild von vorn nach hinten in etwas gebogener Linie erweitert, mit ungerandeten Seiten und gerandeter Basis, an der Basis vor dem Schildchen stumpf, gegen die Hinterecken jederseits schwach bogenförmig ausgebuchtet, vorn stärker, hinten schwächer gewölbt, vor der Basis jederseits niedergedrückt, in den Hinterecken etwas erhoben, ziemlich grob, rauh und gedrängt punktiert. Die Flügeldecken wenigstens dreimal so lang als der Halsschild, bis zum hintern Viertel parallelseitig, hinten gemeinsam stumpf abge- rundet, feiner und weniger rauh als der Halsschild punktiert, neben dem Schildchen mit einem kurzen Scutellarstreifen, ihre Epipleuren die Hinterecken der Hinterbrust nicht erreichend. Long. 2"9 — 'i'bmm. Südfrankreich. Von Mulsant und Rey bei Avignon unter Silberpappelrinde aufgefunden. (Ex Mulsant et Rey.) 5. Gatt. Entomotrogus n. g. Von den zwei vorhergehenden Gattungen durch scharf begrenzte Fühlerfurchen auf der Unterseite des Halsschildes, von den drei folgenden durch die wie bei Mega- toma and Globicornis viel schmäler getrennten Mittelhüften verschieden, im übrigen durch die Fühlerbildung des c? ausgezeichnet. Der tiefgefurchte Mittelteil des Meso- sternums ist nur halb so breit wie bei Trogodcrma und das Metasternum bildet zwischen den Mittelhüften einen dreieckigen, nicht wie bei Trogoderma breit abgerundeten Intercoxalfortsatz. Die Hinterhüften nach außen zugespitzt verschmälert. Die Fühler beim c^ mit kleinem dritten Gliede und langer, lose gegliederter, nach innen etwas erweiterter, achtgliedriger Keule, beim $ mit ziemlich, deutlich abgesetzter, dicht ge- gliederter, viergliedriger Keule. Die Gattung ist auf Trogoderma megatomoides Reitt. gegründet. Xambeu beschrieb (Rev. d'Entom. XX, 1901, (51) die Larve dieser Art. 1. Entoinotvogus megatomoides Reitt. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, XXX, 1880, 85, Reitt. 61. — Oblong, schwarz, auf der Oberseite mit teil- Ganglbancr, KitV-r voo Mitteleuropa IV. 3 34 XXXIV. Familie. Dermestidae. — III. Trib. Megatomini. weise schräg abstehender, gelblichbrauner Grundbehaarung und mit anliegender weißer Behaarung, welche letztere auf dem Halsschilde zwei große Seitenflecke und einen kleinen Fleck vor dem Schildchen, auf den Flügeldecken drei zackige Querbinden und einen Apicalfleck bildet. Die Unterseite fein anliegend gelblichgrau behaart, beim cf das zweite und dritte, beim $ das zweite bis siebente Fühlerglied rötlichgelb, die Beine mit rötlichen Tarsen und oft auch mit rötlichen Schienen. Die ausgedehnten, den Vorderrand aber nicht erreichenden weißen Seitenflecken des Halsschildes um- schließen etwas außerhalb der Mitte jeder Seitenhälfte einen dunklen Fleck und sind oft außerdem unregelmäßig unterbrochen. Von den zackigen weißen Querbinden der Flügeldecken sind die zwei vor der Mitte beflndlichen einander genähert und oft teilweise miteinander verbunden. Der Kopf fein und äußerst dicht runzelig punktiert. Der Halsschild beim kleineren (^ an den Seiten vor den Hinterecken erweitert und gegen die Hinterecken ausgedehnt verflacht. Die Punktierung des Halsschildes durch- aus fein und dicht und an den Seiten runzelig oder in der Mitte weniger fein und weniger dicht. Die im Grunde glänzenden Flügeldecken, sowie die Unterseite mäßig fein und mäßig dicht punktiert. Long. 2'8 — 4m»i. Ein gefährlicher Feind von Insektensammlungen. Vermutlich aus Mexiko importiert. 6. Gatt. Phradoiioma. Trogoderma Croupe 2. Phradonoma jAQi\. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 257. Mit der Gattung Trogoderma nahe verwandt, von derselben durch die an der Außenseite bedornten Schienen, das kürzere, das zweite in der Länge kaum über- treö'ende erste Glied der Mittel- und Hintertarsen, viel schlankere Maxillarladen und Kiefertaster und durch die Bildung der Lippentaster verschieden. Die Vorderschienen erscheinen durch kräftigere Bedornung an der Außenseite scharf gezähnelt, die Mittel- und Hinterschienen sind feiner und spärlicher bedornt. An den Lippentastern ist das erste Glied breiter als das zweite und dieses breiter als das dritte, die zwei ersten Glieder sind kurz und in der Länge wenig verschieden, das Endglied ist etwa so lang wie beide zusammengenommen und gegen die abgestutzte Spitze verschmälert. Die Gattung enthält wenigstens vorläufig nur die folgende Art. 1. Phradonoma vilfosulum Duftschm. Faun. Austr. III, 28, Erichs. III, 449, Sturm XIX, 103, t. CCCLIX, f. B, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 61, f. 305, Muls. et Key 133, Eeitt. 62. — Kurz oblong, ziemlich gewölbt, schwarz, oben glänzend, die Fühler oft mit rötlicher Wurzel der Geißel, die Beine mit bräun- lichen Tarsen, bisweilen ganz braun, die Oberseite mit ziemlich langer, abstehender, schwarzer oder brauner Behaarung wenig dicht bekleidet, die Unterseite fein und anliegend dunkel behaart. Der Kopf fein und dicht punktiert. Die Fühler mit drei- gliedriger, beim cf etwas längerer Keule. Der Halsschild fein und weitläufig, die Flügeldecken viel gröber, aber gleichfalls ziemlich weitläufig, die Unterseite sehr fein und dicht punktiert. Das erste Abdominalsternit in der Mitte mit zwei feinen, nach hinten divergierenden Tarsallinien. Long. 2 '5 — 'd mm. Südl. Mitteleuropa. Auf Blüten, namentlich von Umbelliferen; nicht häufig. 7. Gatt. Trogoderma. Latr. Regn. anim. Nouv. ed. IV, 1829, 511, Erichs. Naturg. Ins. Deutsehl. III, 1846, 446, Sturm Deutschi. Ins. Käf. XIX, 94, Lacord. Gen. Col. II, 1864, 467, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 256, Thoms. Skand. Col. IV, 206, Muls. et Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 121, Jayne Proceed. Am. Phil. See. Vol. XX, 1882, 361. Si/n. Asidora Muls. et Rey 1. c. 122. Körper mehr oder minder breit oblong, gewölbt. Der Kopf mit ovalen, mäßig gewölbten, am Innenrande schwach oder kaum ausgerandeten Augen. Die Fühler elfgliedrig, beim c? mit drei- bis siebengliedriger, beim $ mit kürzerer, aus drei I 7. Gatt. Trogoderma. 35 bis fünf größeren Gliedern gebildeter Keule. Die Oberlippe quer, vorn abgerundet. Die Mandibeln innen hinter der zabnförmigen Spitze ausgerandet. Die Innnenlado der Maxillen etwa bis zur Mitte der AuHonlade reichend, zugespitzt, au der Innen- seite dicht mit Haaren bewimpert, die Außenlade an der Spitze dicht mit gekrümmton Wimperhaaren besetzt. An den Kiefertastern das erste Glied klein, die drei folgenden ziemlich dick, das Kndglied etwa so lang als die drei ersten Glieder zusammen- genommen. Das Kinn kurz und stark quer. Die Zunge in der Mitte des Vorder- randes schmal eingeschnitten. Die Glieder der Lippentaster ziemlich von gleicher Dicke, das erste und zweite in der Länge wenig verschieden, das Endglied länger. Der Halsschild an der Basis mit abgestumpft oder abgestutzt dreieckigem Mittel- lappen und weniger nach hinten gezogenen Hinterecken, nach vorn gerundet ver- engt, an den Seiten schmal gerandet. Das Schildcben dreieckig. Die Flügeldecken mit vorn wenig breiten, längs des Abdomens ganz geschwundenen Epipleuren. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes mit tiefen, scharf begrenzten, nach hinten zugespitzt verengten, beim rf weiter als beim $ gegen die Hinterecken reichenden Fühlerfurchen. Der Prosternalfortsatz schmal, in eine breite und tiefe Mittelrinne des Mesosternums eingreifend. Das Mesosternum kurz, zwischen den Mittelhüften breiter als lang. Die Mittelhüften breit getrennt. Der zwischen die Mittelhüfton tretende Intercosalfortsatz des Metasternums breit abgerundet. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit, nach hinten kaum verengt. Der freiliegende Teil der Epimeren der Hinterbrust ziemlich groß, dreieckig. Die Schenkeldecken der Hinter- hüfton nach außen wenig verschmälert. Die Mittel- und Hinterschenkel innen fein gerandet. Die Schienen schlank, unbedornt, ohne deutliche Endsporne. An den Vordertarsen die vier ersten Glieder ziemlich von gleicher Länge, an den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied fast so lang wie die zwei folgenden Glieder zu- sammengenommen. Erichson charakterisiert (Naturg. Ins. Deutschi. III, 447) die Trogoderma- Larven in folgender Weise: „Die Larve kommt mit der von Tiresias und Anthrenus in hohem Grade überein. Sie scheint aber auf den ersten Blick sehr verschieden zu sein, weil sie weniger rauh ist; sie ist aber eigentlich nur kurzhaariger und deshalb wird die Körperfarbe weniger verdeckt. Sie ist auch länglicher und platter als die von Anthremis. Der Kopf ist hornig und hat auf jeder Seite sechs kleine Ocellen. Die Körperringe jeder auf dem Rücken mit einer lederartigen Schiene, jede Schiene mit zwei Reihen kürzerer Haare, von denen die der vorderen Reihe nach vorn, die der hinteren nach hinten gerichtet sind ; an den Seiten längere Haare. Auf den vier vorletzten Ringen auf jeder Seite des Rückens eine Bürste von kurzen, sehr dichten Haaren, welche aufgerichtet werden können und welche von ähnlicher Bildung sind wie die Haare der Büschel bei Anthrenus. An der Hinterleibspitze ein dünner Schweif aus sehr langen, nach hinten gerichteten Haaren. Die Behaarung des Bauches ist kurz, nach hinten gerichtet." Eine ausführliche Beschreibung der Larve von Trogoderma versicolor finden wir bei Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 196, pl. 6, f. 556— 563, Hist. Ins. Pin marit. 1863, 480, pl. 12, f. 556—563). Auch Rosenhauer hat (Stett. Ent. Zeitg. 1882, 16 — 17) eine kurze Beschreibung der Larve und Nymphe von Tr. versicolor gegeben. Perris fand die Larve in altem Holze, Rosenhauer in einer aus Südeuropa stammenden Insektensendung. Die Gattung ist über die meisten Teile der Erde ver- breitet. 1. Trogoderma nigriim Herbst Käf. VII, 1797, 338, T. 115, f. 12, Erichs. III, 449, Sturm XIX, 101, t. CCCLVIII, f. A, Thoms. IV, 207, Muls. et Rey 122; glabrum Herbst Käf. VII, 1797, 331, T. 115, f. 5*), Reitt. 61; elon- *) Anthrenus glaber Herbst 1797 ist nach der Abbildung mit Anthrenus niger Herbst 1797= Trogoderma nigrum identisch, dagegen kann Anthremis jiaber Herbst 1783 (füeßly Arch. Insektengescb. IV, 1783, 26) nach den Angaben: „Fast die Form und Größe des Dertnestes pellio, Kopf und Brustschild schwarz und glatt, die Deekschilde dunkelbraun, glatt, glänzend, ohne Zeichnung", nicht auf Trogoderma nigrum bezogen werden. 36 XXXIV. Familie Dermestidae. — III. Trib. Megatomini. gatuhim Fabr. Syst. Kl. I, 1801, lOG, Erichs. 111, 448, Sturm XIX, 99, t. CCCLIX, f. A,. Miiis. üt koy 129; versicolor lUig. Mag. I, 86; rußcorne Latr. Gen. Crust. Ins. II, 39; subfasciatutn Gyllh. Ins. Suec. I, 155; c? fuscicorne Muls. et ßey 122. — Oblong, von breiterem oder schmälerem Umriß, ziemlich glänzend, schwarz, die Flügeldecken oft mit brauner Spitze oder ganz braun, die Fühler und Beine rostrot, die Schenkel häufig pechschwarz oder pechbraun. Die Oberseite mit dünner und feiner dunkler Grundbehaarung und mit gröberer, aus weißlichen und gelblichen Haaren gebildeter Behaarung, welche auf dem Kopfe und Halsschilde über die dunkle Grund- behaarung überwiegt und auf den Flügeldecken drei oder vier unbestimmte buchtige Querbinden, einen Fleck an der Spitze und meist auch eine nach außen verkürzte unbestimmte Querbinde an der Basis bildet. Die Unterseite fein gelblichgrau behaart. Der Kopf ziemlich fein und dicht punktiert. Die Fühler beim rf schon vom fünften Gliede an erweitert, mit langer, etwas zusammengedrückt spindelförmiger, sieben- gliedriger Keule, beim 9 niit ^''e' kürzerer, aus vier größeren Gliedern gebildeter Keule. Der Halsschild mehr als doppelt so breit als in der Mitte lang, mit stark herabgebogenen Seiten, in der Mitte mäßig gewölbt, von oben betrachtet nach vorn gerundet verengt, auf der Scheibe fein und weitläufig, an den Seiten stärker, dichter und etwas rauh oder runzelig punktiert. Die Flügeldecken an der Spitze mit stark abgerundetem Nahtwinkel, bald ziemlich kräftig, dicht und rauh, bald feiner, weit- läufiger und weniger rauh oder einfach punktiert. Die Unterseite mit ziemlich feiner und dichter Punktierung, das erste Abdominalsternit in der Mitte mit zwei feinen, nach hinten divergierenden Tarsallinien. Long. 2— 4»hw. Mitteleuropa. Nicht häufig. 2. Troffoderma i^erslcolor Creutz. Entom. Vers. 1799, 117, t. II, f. 21, Erichs. III, 448, Sturm XIX, 98, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 61, f. 304, Muls. et Key 126, Reitt. 60; grande Thunbg. Nov. Act. Upsal. VII, 1815, 514; elmujatuUtm Duftschm. Fn. Austr. III, 26; Costae Muls. et Rey 127; — var. meri- dionale Kr. B. E. Z. 1858, 146; testaceicorne Perris Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, 198, Muls. et Rey 124; ßexuosiim Thoms. IV, 207; hierofjlyphicum Ab. Etud. Col. Cav. 30. — Von der vorigen Art durch den roten Untergrund der Haarbinden und Flecken der Flügeldecken, aber vielleicht nicht spezifisch verschieden. Schwarz, der Halsschild bisweilen rot gefleckt, auf den Flügeldecken drei oder vier unregelmäßige, stark ge- zackte, oft unterbrochene und in Flecken aufgelöste, oft vielfach zusammenfließende Querbinden, die Spitze und meist auch ein Fleck neben dem Schildchen rot, die Fühler bis auf die zwei ersten Glieder oder ganz braunrot bis gelbrot, die Beine mit hraunen Schienen und rötlichgelben Tarsen oder ganz rötlichgelb. Die Oberseite mit dünner, niedergedrückter, dunkler Grundbehaarung und mit gröberer und dichterer, enger anliegender, aus weißen und rostgelben Haaren gebildeter Behaarung, durch welche Kopf und Halsschild, sowie die roten Zeichnungen der Flügeldecken gescheckt erscheinen. Die Unterseite dünn schwarz behaart. Bei var. meridionale besteht die gröbere Behaarung der Oberseite vorwiegend oder ganz aus weißen, die Behaarung der Unterseite aus gelblichen Haaren. Long. 2'5 — omni. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. An altem Holze und auf Blüten, aber auch als Zerstörer in Insektensammlungen. 8. Gatt. Ctesias. Steph. in. Brit. III, 1830, 124. Syn. Tiresias Steph. 111. Brlt. V, 410, Erichs. Naturg. lus. Deutsohl. III, 1846, 450, Sturm Deutscbl. Ins. Käf. XIX, 101, Laoord. Gen. Col. II, 1854, 469, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, 1857 — 1859, 257, Thoms. Skand. Col. IV, 205, Muls. et Rey Ann. Soo. Linn. Lyon Ann. 1867, T. X, 1868, 135. Gleichfalls mit der Gattung Trogoderma sehr nahe verwandt, von derselben hauptsächlich durch die Bildung der Fühlerkeule verschieden. Diese ist von der aus kurzen, dicht aneinandergedrängten Gliedern bestehenden Fühlergeißel scharf ab- 8. Gatt. Ctesias. 37 gesetzt und bestellt aus drei großen Gliedern, von weltlion das zusammengedrückt und asTUinietrisch verkehrt kegelstutzfiirmige erste Glied wesentlich größer ist als das zweite. Beim (f ist die apicale Innenocko dos ersten und zweiten Gliedes der Fühierkeule stark, heim 9 ^''ö' schwächer zahnformig ausgezogen. Die Augen sind innen über der Füblerwurzel sehr deutlich ansgerandet. Die Larve von Ctesias serra wurde von Waterhouse (Entom. Mag. 1834, II, 373—375, pl. X, f. 3), Erichson (Naturg. Ins. üeutschl. III, 451), Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 184G, 339—342, pl. 9, IV et V), Decaux (Le Naturaliste 1891, 2G— 27, Fig.) und Ouderaans (Tijdschr. voor Entom. 1896, LXXX bis LXXXI) beschrieben. In diese Gattung gehört nach der Fühlerbildung außer der folgenden noch eine von dieser habituell sehr verschiedene, vermutlich noch unbeschriebene Art aus Syrien (sijriaca m.), welche durch sehr breit oblonge K(3rperforni, dichte Punk- tierung der Oberseite, drei aus weißen Haaren gebildete Basalflecke des Halsschildes und durch drei aus ebensolchen Haaren gebildete zackige (^uerbinden auf den rot- braunen Flügeldecken ausgezeichnet ist. 1. Ctesias serra Fabr. Ent. syst. I. 1792, 234, Erichs. 111,451, Sturm XIX, 108, t. CCCLX, f. A, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 62, f. 306, Thoms. IV, 206, Muls. et Eey 136, Reitt. 62; viennensis Herbst Käf. VII, 336, t. 115, f. 10. — Oblong, im hinteren Drittel etwas erweitert, oben etwas nieder- gedrückt, glänzend schwarz oder schwarzbraun, die Flügeldecken und die Unterseite bei weniger ausgefärbten Stücken braun, die Fühler und Beine rötlichgelb, die Schenkel häufig braun. Die Oberseite mit schwarzer, niederliegender Behaarung dünn bekleidet, die Unterseite fein anliegend behaart. Der Kopf fein und weitläufig punk- tiert. Die große dreigliedrige Fühlerkeule beim ,:f größer als beim $, mit stärker zahnformig ausgezogener inneren Apicalecke des ersten und zweiten Gliedes und innen mehr oder minder ausgebuchtetem Endgliede. Der Halsschild an der Basis etwa zweieinhalbmal so breit als lang, mit stark nach hinten gezogenem Mittellappen, weniger nach hinten gezogenen, an der Spitze abgerundeten Hinterecken und stumpf abgerundeten Vorderecken, nach vorn stark verengt, an den herabgebogenen Seiten mit wenig schmaler, ziemlich flacher Randkehle, vor der Basis jederseits mit einem seichten, bogenförmigen Quereindruck, fein und weitläufig oder spärlich punktiert. Die Flügeldecken oft mit Spuren von seichten Längsfurchen oder flachen Rippen, weniger fein und weniger weitläufig als der Halsschild punktiert. Die Seiten der Hinterbrust ziemlich kräftig und ziemlich dicht, das Abdomen feiner und weniger dicht, die Mitte der Hinterbrust fein und weitläufig punktiert. Long. 4 — ,5 mm. Über die paläarktische Region weit verbreitet. An altem Holze; nicht häufig. IV. Tribus. Anthrenini. Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 1.S9. 159. Der Mund von unten vom Prostemum gedeckt. Die Stirn mit oft sehr un- deutlichem Ocellus. Die Fühler kurz, elf- bis fünfgliedrig, mit drei- oder zweiglied- riger Keule oder mit langem, keulenförmigem Endgliede. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes mit tiefen, in den Seitenrand eingreifenden Fühlergruben. Die Flügel- decken auch längs der Brust ohne deutliche Epipleuren. Die Vorderhüften quer. Der Prosternalfortsatz in den kurzen, queren, durch eine Mittelfurche geteilten Mesoster- nalfortsatz eingreifend. Die Mittelhüften ziemlich breit getrennt. Die Hinterhüften nur bis an die apicale Innenecke der Episternen der Hinterbrust reichend, mit ziem- lich gleichbreiten, nach außen kaum verschmälerten Schenkeldecken. Die Beine eng an den Körper anlegbar. Der Körper oben und unten mit anliegenden Schuppen bekleidet. 38 XXXIV. Familie. Dermestidae. — IV. Trib. .Aiithrenini. Bei den Larven das Analsegment in das neunte Abdominalsegment zurück- gezogen und auch dieses nicht vortretend, die Thoracal- und Abdominalsegmente mit verhornten, den Hinterrand freilassenden Rückenschienen. Der Körper mit reich- licher, oben und auf der Brust abstehender, auf der Unterseite des Abdomens nach hinten gerichteter, borstiger Behaarung besetzt, an der Spitze des Abdomens mit einem längeren oder kürzeren Schweif nach hinten gerichteter Haare, auf dem fünften bis siebenten Abdominalsegment mit je zwei dorsalen Büscheln langer, ge- gliedert erscheinender Pfeilspitzhaare, welche in der Ruhe schräg nach innen und hinten gerichtet sind, die aber aufgerichtet und strahlenförmig ausgebreitet werden können. Die Tribus enthält nur die Gattung Anthremis. 9. Gatt. Antlirenus. Fahr Syst. Entom. 1775, 61, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1846, 452, Lacord. Gen. Col. II. 1854, 470, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 258, Thoms. Skand. Col. IV, 208 Muis et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 137, Jayne Proceed. Am. Phil. Soc. Vol. XX, 1882, 368. Subgenera: Änthrenus s. str., Florilinus, Helocerus Muls. et Rey 1. c. 140—141; Authrenops Reitt Verh zool. bot. Ges. Wien XXX, 1880, 86; Nathrenus Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol VIII, 1900, 161; Subg. Anthrenodes Chob. Rev. d'Ent. XVII, 1898, 77. Körper kurz und breit oder von ovalem Umriß, unten stärker gewölbt als oben, auf der Oberseite, auf der Brust, auf dem Abdomen und auf den Hüften und Schenkeln mit Schuppen bekleidet. Der Kopf in der Weise in den Prothorax zurückziehbar, daH auch die Mandibeln vom Prosternum bedeckt werden und nur die Oberlippe freiliegt. Die Augen oblong, innen mit oder ohne Ausrandung. Die Fühler kurz, die Hinter- ecken des Halsschildes niemals erreichend, elfgliedrig (Subg. Änthrenus s. str. und Nathremis), zehngliedrig (Subg. Anthrenodes) oder neungliedrig (Subg. Anthrenops) mit dreigliedriger Keule oder achtgliedrig mit zweigliedriger Keule (Subg. Florilinus) oder fünfgliedrig mit langem, keulenförmigem Endgliede (Subg. Helocerus). Die Oberlippe vorn abgerundet und in der Mitte meist leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln an der Spitze Zweizahn ig, am Innenrande fein gezähnelt. Die Maxillen anscheinend mit einer einzigen schmalen, langgestreckten Lade, welche innen und an der Spitze mit langen gekrümmten Haaren bewimpert ist und nahe der Mitte einen einwärts gekrümmten feinen Haken zeigt, in welchen die Spitze der mit der AuUenlade verwachsenen Innen- lade ausgezogen ist. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite ziemlich groß, nach außen erweitert und an der Spitze schräg abgestutzt, das dritte viel kürzer als das zweite, das Endglied gestreckt, länger als die drei ersten Glieder zusammengenommen, gegen die abgestutzte Spitze ausgeschweift verengt. Das Kinn wenig breiter als lang, die Zunge vorn abgerundet. Die Lippentaster kurz und dick, ihre Glieder vom ersten ab an Dicke abnehmend, das erste und zweite kurz, das Endglied so lang wie beide zusammengenommen, gegen die abgestutzte Spitze ver- schmälert. Der Halsschild an der Basis mit breitem, dreieckig nach hinten ge- zogenem, die Basis des Schildchens überdeckendem Mittellappen und nicht oder nur wenig nach hinten gezogenen, ziemlich rechtwinkeligen Hinterecken, nach vorn ver- engt, mit herabgebogenen spitzwinkeligen Vorderecken, am Seitenrand durch die in denselben eingreifenden Pühlergruben ausgebuchtet oder ausgeschnitten. Die Flügel- decken auch längs der Brust ohne deutliche Epipleuren. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes vorn mit tiefen, scharf begrenzten, oft weit nach hinten reichenden Fühlergruben, deren Außenrand vom Seitenrande dos Halsschildes gebildet wird, und hinten zur Aufnahme der Vorderbeine tief ausgehöhlt. Das Prosternum bildet vor den Vorderhüften zwei schmale, mehr oder minder divergierende Flügel. Der zwischen den breit getrennten Mittelhüften freiliegende Teil des Mesosternums ist sehr kurz und quer und zur Aufnahme der Spitze des Prosternalfortsatzes durch eine Mittelfurche geteilt. Die Seitenteile der Mittelbrust sind zur Aufnahme der 9. Gatt. Authrcnus. 39 Mittelbeino tief ausgehöhlt. Das Metasternum bildet zwischen den Mittelhüfteu einen stumpfen oder abgeinndeton Intercoxalfortsatz. Die Episternen der Hinterbrust ziem- lich breit und oft hinten etwas erweitert. Die Epimoren der Hinterbrust mit den Episternen verwachsen. Die Schenkeldecken der Hintorhüften nach außen kaum ver- schmälert, an der apicalen Innenecke der Episternen der llinterbrust schräg ab- gestutzt. Das erste Abdoniinalsternit in der Mitte etwas länger als das zweite und an der Basis jederseits zur Aufnahme der Hinterbeine quer eingedrückt. In der Mitte zeigt es bei manchen Arten zwei feine, nach hinten divergierende Tarsallinien. Das fünfte Abdominalsternit zeigt an der Spitze eine kleine Ausrandung. Die Beine dünn. Die Schienen schlank, ohne deutliche Endsporne. Die Tarsen zart, ihre vier ersten Glieder ziemlich von gleiclier Länge. Bereits Degeer hat (Möm. pour servir ä l'hist. des Ins. IV, 1774, 205, pl. VIII, f. 1 — 10) die Larve von A. museormn beschrieben und namentlich ihr Haarkleid für seine Zeit vortrefflich geschildert. Erich son gab (Naturg. Ins. Deutschl. III, 453) eine allgemeine Charakteristik der Anthrenen-Larven und machte (ibid. 454, 456, 458) kurze Angaben über die Behaarung der Larven von A. scro- phidariae, variiis = rerbasci und miiseonim. Recht sorgfältige Mitteilungen über die Larve und Metamorphose von A. mmeorum finden wir bei Letzner (32. Jahresber. schles. Gesellsch. vaterl. Kultur, 1854, 82—84). Mulsant und Key beschrieben (Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 165—167) die Larve von A. verbasci und Key beschrieb (Essai d'etud. sur cert. Larves de Coleopt. 1887, 63—65) die Larve von -1. pimpinellae. Die wunderbar gebildeten Haare der Anthrenus-'Ls.Ys^n wurden von Vogler (lUustr. Wochenschrift für Entom. Bd. I, 1896, 533—538, 549—554, 565—567, Bd. II, 1897, 683—686) zum Gegenstand einer durch treff- liche Abbildungen illustrierten Abhandlung gemacht. Betreffs weiterer Literatur über Anthrenen-Larven sei auf Ruperts berger („Biologie der Käfer Europas % 1880, 140, und „Die biologische Literatur der Käfer Europas von 1880 an", 1894, 144) verwiesen. Der Körper der /I»;/ire;n^s- Larven ziemlich kurz und gedrungen, etwa zwei- einhalbmal so lang als breit, hinter der Mitte am breitesten, oben ziemlich gewölbt. Der Kopf mit senkrecht abfallender, etwas gewölbter Stirn, dicht mit abstehenden Borstenhaaren besetzt. An den Seiten des Kopfes hinter den Fühlern sechs sehr kleine Ocellen. Der Clypeus sehr kurz, häutig und durch eine gerade Quernaht von der Stirn gesondert. Die Fühler klein, ihre zwei ersten Glieder kurz, das dritte schlanker, so lang oder etwas länger als die zwei ersten zusammengenommen, an der Spitze neben dem kleinen, schmal konischen, mit einer kurzen Endborste be- setzten Endgliede mit einem sehr kleinen Anhangsgliede. Die häutige Oberlippe quer, in der Mitte des Vorderrandes ausgebuchtet. Die Mandibeln an der Spitze quer aus- gerandet. Die Maxillen mit zwei ziemlich gleichlangen Laden, von diesen die innere schmal zugespitzt, die äußere breit und an der Spitze dicht bewimpert. Die Kiefer- taster die Laden kaum überragend, ihr erstes Glied kurz, das zweite und dritte fast gleichlang. Das häutige Kinn länglich. Die Zunge häutig, gerundet, an der Spitze mit einem Büschel von Haaren. Die Lippentaster die Zunge nicht überragend, ihre Glieder kurz. Die Thoracal- und Abdominalsegmente mit verhornten, bis zum fünften Abdominalsegment durch breite häutige Querbänder getrennten, hinten dicht aneinander- geschobenen Rückenschienen. Die Rückenschiene des nach vorn verengten Prothorax etwa eineinhalbmal so lang als die des Meso- und Metathorax, die Rückenschienen der vier ersten Äbdominalsegmente kürzer als die vorangehenden und folgenden. Die fünfte bis siebente Rückenschiene des Abdomens zeigt am Hinterrande gegen die Hinterecken jederseits eine gewölbte Ausbuchtung. Das achte Abdominalsegment bildet die Spitze des Abdomens, da das neunte und das Analsegment nicht hervortritt. Die Rückenschienen des Thorax und Abdomens mit Querreihen und an den Seilen mit Strahlenbüscheln borstenartiger, abstehender Haare, die unter dem Mikroskope wie mit schmalen Blättchen, Nadeln oder Dörnchen besetzt erscheinen. Außerdem aber zeigen die Rückenschienen des Thorax und der vier ersten Abdominalsegmente 40 XXXIV. Familie. Dermestidae. — IV. Trib. Anthrenini. hinten sehr feine, schräg nach innen und hinten gerichtete, anscheinend gegliederte Pfeilspitzhaare von äußerst zierlicher mikroskopischer Bildung. Dieselben erscheinen in der Weise gegliedert, daß die Glieder unter starker Vergrößerung den Eindruck aneinander gereihter, am oberen Bande ausgezackter Kelche machen. Das viel dickere, gestreckte, innen hohle, pfeilspitzartige Endglied zeigt im basalen Teile vier oder sechs längliche, fensterartig durchscheinende Stellen. Ähnlich gebaute, aber sehr lange Pfeilspitzhaare bilden hinter den seitlichen Ausbuchtungen des Hinterrandes der fünften bis siebenten Kückenschiene jederseits drei Büschel, deren Haare in der Ruhe enganeinanderliegend schräg nach innen und hinten gerichtet sind, die aber aufgerichtet und divergierend strahlen- oder fächerförmig auseinandergebreitet oder gesträubt werden können. Die Spitze des Abdomens ist mit langen, nach hinten ge- richteten Schwanzhaaren besetzt, die nach Vogler in Büscheln von je acht bis zwölf Haaren auf zwei rundlichen Plättchen des neunten Abdominalsegmentes aufsitzen. Diese Schwanzhaare werden nicht gesträubt, können aber in zitternde Bewegung versetzt werden. Sie sind in ihrem mikroskopischen Bau den Borstenhaaren ähnlich, aber viel zarter. Die Unterseite zeigt auf der Brust abstehende und meist zu Büscheln vereinigte, auf dem Abdomen nach hinten gerichtete Borstenhaare. Die Beine ziemlich kurz, mit schlankem, krallenförmigem Tarsus. Die Verpuppung erfolgt in der in der Mittellinie des Rückens platzenden Larvenhaut, in der auch der der Nymphenhülle entschlüpfte fertige Käfer oft noch lange Zeit verbleibt. Die ziemlich artenreiche Gattung ist über die paläarktische, äthiopische, indische und nearktische Region verbreitet. Die Arten findet man im Freien auf Blüten. Einige sind die gefährlichsten Zerstörer unserer Insektensammlungen. 1 Fühler elfgliedrig, mit dreigliedriger Keule. Das erste Abdominalsternit mit zwei feinen, nach hinten divergierenden Tarsallinien 2 — Fühler achtgliedrig, mit zweigliedriger Keule. Subg. Florilinus. 6 niuseorum. — Fühler fünfgliedrig, mit langgestrecktem, gegen die Spitze keulig verdicktem Endgliede. Subg. Helocerus 7 fuscus. 2 Die Augen am Innenrande in der unteren Hälfte ausgerandet. Der Körper mit breiteren Schuppen bekleidet. Subg. Authrenus s. str 3 — Die Augen am Innenrande nicht ausgerandet, höchstens sehr flach aus- gebuchtet. Der Körper mit schmäleren Schuppen bekleidet. Subg. Nathremis. 4 signatus, 5 verbasci, 3 Der Halsschild außerhalb der Mitte einer Soitenhälfte ohne schwarz beschuppten Fleck. Körper woniger kurz gebaut, an den Seiten weniger gerundet. 1 scrojihulariae. — Der Halsschild außerhalb der Mitte einer Seitenhälfte jederseits mit einem kleinen schwarz beschuppten Fleck. Körper von kürzerem Umriß, an den Seiten mehr gerundet 2 pimpinellae, 3 festivus. Subg. Anthrenus s. str. 1. Anthrenus scrophulaviae Linn. Syst. Nat. ed. X. 1758, 356, Sturm II, 123, t. XXXVI, f. A, Küst. Käf. Europ. I, 27, Erichs. 454, Jacq. Duval. Gen. Col. d'Eur. II, pl. (32, f. 307, Thoms. IV, (208, Muls. et Key 141, Reitt. 67; varie- gatus Scop. Ent. Carn. 1763, 16; histrio Fabr. Ent. syst. I, 264, Erichs. 454; verbasci Herbst Käf. VII, 328, t. 115, f. 2; — var. gravidtis Küst. Käf. Europ. XIII, 37, Muls. et Key 144, Reitt. 67; Proteus Kra.a.tz B. E. Z. 1858, 147; pictn- ratus Solsky Fedtsch. Reise Turk. 280; — var. alhidus BruU. Exped. Mor. III, 164, Kraatz B. E. Z. 1858, 147, Muls. et Key 160, Reitt. 68; signatus Reitt. 68, nee Erichs.*); — var. senex Kraatz B. E. Z. 1858, 147, Reitt. 68. — Etwas *) Anthrenus signatus Erichs, ist nach der Besehreibung unzweifelhaft die später von Küster unter dem Nam"n apicalis beschriebene Art. 9. Glitt. Anthrenus. 41 länglicher als ilio folgenden Arten, die an der Spitze unter einem einspringenden stumpfen Winkel gemeinsam ausgerandeten Flügeldecken mit kräftigerer Schulter- beule. Schwarz, oft mit braunroter Fühlergeißel und mit braunroten Schienen. Die Fühler elfgliedrig. mit dicker, dreigliedriger Keule. Die Augen in der unteren Hälfte innen ausgorandot. Die Füblergruben wenig über das erste Drittel der Hals- schildseiten nach hinten reichend. Die Schuppen etwa oineinhalbmal so lang als breit, nach hinten niclit oder nur wenig erweitert, hinten gerundet abgestutzt. Die typische Form auf der Oberseite mit schwarzer Grundbeschuppung und aus weißen und ziegelroten Schuppen gebildeter Zeichnung . welche auf dem Kopfe kleine zer- streute Flockchen, auf dem Halsschilde zwei große, an der Basis miteinander ver- bundene Seitenliecke und einige kloine Fleckchen in der Mitte der Scheibe und in den Yorderecken, auf den Flügeldecken eine gemeinsame, zackige, rote Nahtbinde, einen weißen Basalfleck neben dem Schildchen und drei buchtige, weiße, außen rote und durch rote Beschuppung am Seitenrande miteinander verbundene Querbinden bildet. Auf dem Halsschilde ist am konstantesten der Basalrand rot oder ockergelb beschuppt. Bei älteren Stücken verblassen die roten Schuppen und werden gelblich oder weiß (histrio F.). Die Unterseite mit Ausnahme der Schienen und Tarsen vor- herrschend weiß, zum Teil aber auch mehr oder minder rötlich und gelblich be- schuppt, das zweite bis fünfte Abdominalsternit jederseits mit einem schwarz be- schuppten Seitenfleck, das fünfte auch mit einem breiten, schwarz beschuppten Mittelstreifen. Bei der wie die zwei folgenden Varietäten über das östliche Mittel- meergebiet bis Persien und Turkestan verbreiteten var. gravidus KOst. gewinnt auf dem Halsschilde und auf den Flügeldecken die aus weißen und aus roten oder ocker- gelben oder, wenn die letzteren verblaßt sind, aus durchaus weißen Schuppen gebil- dete Zeichnung an Ausdehnung: sie verdrängt auf dem Halsschilde die schwarze Grundbeschuppung bisweilen vollständig, bildet auf den Flügeldecken breitere Quer- binden und tritt auch zwischen denselben auf, so daß die Querbinden unbestimmt begrenzt und mehr oder minder miteinander verbunden erscheinen. Oft bilden ocker- gelbe Schuppen auf den Flügeldecken einige deutliche Längsstreifen. Bei var. albidus ist die schwarze Beschuppung vollständig durch eine rötliche oder ockergelbe ersetzt, und die Oberseite erscheint auf rötlichem oder ockergelbem Grunde verwaschen weiß gezeichnet. Bei var. senex ist die ganze Ober- und Unterseite gleichförmig grauweiß beschuppt. Long. 2-5— 3' 8 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet ; auch in Nordamerika. Im Frühjahre namentlich auf blühenden Obstbäumen sehr häufig, aber auch in Häusern an Pelzwerk. 2. Anthrenus pimpinellae Fabr. Syst. Entom. 1775, 61, Küst. Käf. Europ. I, 28, Erichs. 454, Thoms. IV. 209, Muls. et Key 151, Reitt. 64; — var. latefasciatus Reitt. W. E. Z. 1892, 134; — var. Goliath Muls. et Key, 156, Reitt. 65; — var. delkatns Kiesw. Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 579, Muls. et Key 148, Reitt. 65; Isabellinae Muls. et Rey 154; — var. flavidulus Reitt. D. E. Z. 1889, 23; — var. nivetts Reitt. Verh. zool. bot. Ges. "Wien, 1880, 88, Reitt. 65 *). — Von scrophulariae durch mehr nach vorn verengte, an den Seiten mehr gerundete Körper- form, weniger vortretende Schulterbeule der Flügeldecken und durch die Schuppen- zeichnung verschieden. Bei der typischen Form die Oberseite im Grunde schwarz beschuppt, der Kopf namentlich am Innenrande der Augen mit ziegelroten oder ockergelben, auf der Stirn und auf dem Scheitel oft mit weißen Schuppen besetzt, der Halsschild mit ziegelroten oder ockergelben und weißen Schuppen in der Weise scheckig bekleidet, daß die schwarze Grundbeschuppung jederseits in einem außerhalb der Mitte einer Seitenhälfte befindlichen Fleck und in mehr oder minder ausgedehnten und zusammenhängenden Flecken in der Mitte der Scheibe erhalten bleibt; auf den Flügeldecken eine sehr breite, gegen das Schildchen nach vorn gezogene Querbinde *) Der als Varietät von pimpinellae beschriebene Antlirenus cinnamomeus Gredl. (Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1877, 507) von Chartum gehört nach der Beschreibung offenbar zu dem über das südliche Mittelmeergebiet, über Mesopotamien und Ostindien verbreiteten fasciatus Herbst (isabellinus Küst.). 42 XXXIV. Familie. Dermestidae. — IV. Trib. Anthrenini. vor der Mitte, zwei mit ihr meist zusammenhängende kleine Flecke hinter der Mitte, von denen sich der eine neben der Naht, der andere neben dem Seitenrande be- findet, und zwei ebenso gestellte kleine Flecke vor der Spitze weiß, ein Basalfleck, die hintere Partie der Naht und einige Fleckchen auf der hinteren Hälfte ziegelrot oder ockergelb beschuppt, die Unterseite mit vorherrschend kreideweißer Beschup- pung, auf den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes mit eingemengten gelben Schuppen, die Abdominalsternite an den Seiten mit einem schwarzen Schuppenfleck, das fünfte auch in der Mitte der Länge nach schwarz beschuppt. Bei der in Dal- matien vorkommenden var. angustefasciaUis m. überwiegt auf der Oberseite die schwarze Beschuppung, die weiß beschuppte Querbinde vor der Mitte der Flügel- decken ist schmal und scharf begrenzt, und auf der hinteren Hälfte der Flügel- decken ist die aus weißen und roten Schuppen gebildete Zeichnung sehr reduziert oder teilweise erloschen. Var. latefasciatus differiert von der typischen Form durch die viel breitere weiße Querbinde der Flügeldecken. Var. Goliath aus dem Mittel- meergebiet ist durch bedeutendere Größe (Long. 3" 8 — 4'5>«w), breitere und kürzere Körperform und in der Regel ungeflecktes erstes Abdominalsternit ausgezeichnet. Die im Mittelmeergebiet häufige var. delicatus stimmt in der Körperform mit Goliath überein, ist aber viel kleiner und bunter gezeichnet, indem sie auf der hinteren Hälfte der Flügeldecken eine reichlichere, meist einige kurze Längsstreifen bildende ziegelrote oder ockergelbe Beschuppung und meist auch größere weiHe Schuppenflecke zeigt. Bei var. ßavididus aus dem Araxestale besteht auch die breite Qaerbinde der Flügeldecken größtenteils aus ockergelben Schuppen. Bei der im westlichen Mittel- meergebiete vorkommenden var. nivens Eeitt. ist auf der hinteren Hälfte der Flügel- decken die schwarze Beschuppung durch eine weiße ersetzt, und die Flügeldecken sind weiß mit schwarz und rot gescheckter Basis und mehr oder minder rot oder gelb gesprenkelter Apicalpartie. Long. 3— 4 '5 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Auf Blüten häufig. 3. Aiifhrenits festivus Rosh. Thiere Andalus. 111, Reitt. 66; museonim Oliv. Entom. II, 14, 8, t. 1, f. 1; funestits Muls. et Eey 145; delicatus Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 62, f. 308. — Von pimpinellae durch viel geringere Durch- schnittsgröße und in der Zeichnung namentlich durch die schmale, durch ziegelrote oder ockergelbe Beschuppung unterbrochene vordere Querbinde der Flügeldecken ver- schieden. Klein, von viel kürzerem und rundlicherem Umriß als scrophulariae , schwarz, die Fühlergeißel und die Schienen gewöhnlich braunrot. Die Oberseite mit schwarzer oder braunschwarzer Grundbeschuppung und aus weißen und ziegelroten oder ocker- gelben Schuppen gebildeter Zeichnung. Diese besteht auf dem Halsschilde jederseits aus einem großen basalen Seitenfleck, der die Vorderecken meist nicht erreicht und einen außerhalb der Mitte einer Seitenhälfte befindlichen kleinen schwarzen Fleck um- schließt. Im übrigen sind Kopf und Halsschild durch kleine Flecken mehr oder minder gescheckt und der basale Mittellappen des Halsschildes ist am Hinterrande gewöhnlich mit gelblichen Schuppen besetzt. Die Flügeldecken mit ziegelrot oder ockergelb be- schuppter Naht, einem kleinen weißen Basalfleck neben dem Mittellappen des Hals- schildes und mit drei zackigen und zerrissenen, aus fleckenbildenden weißen und aus ziegelroten oder ockergelben Schuppen gebildeten Querbinden, von welchen die erste bogenförmig gegen das Schildchen vorgezogen ist. Außerdem sind die Flügel- decken auf dem Rücken mit mehr oder minder zerstreuten und an den Seiten vor der Mitte mit dichtstehenden ziegelroten oder ockergelben Schuppen besetzt. Die Unterseite weiß oder zum Teil gelblich beschuppt, das zweite bis fünfte Abdominal- sternit jederseits mit einem schwarz beschuppten Seitenfleck, das fünfte auch mit einem ebenso beschuppten Mittelfleck. Long. 2 — 2'bmtn. Westliches Mittelmeergebiet. Subg. Nathrenus Casey. 4. Anthrenus signatus Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1846, 456, Küst. Käf. Europ. XX, 17; ajucalis Küst. Käf Europ. X, 1847, 48, Reitt. 68; — 9. Gatt. Anthrenus. 43 var. incaniis Friv. Torrn. Füz. Vol. V, 1881, 28, Reitt. 68. — Von den vorher- gehenden Arten durch die nicht ausgorandoten Augen und durch die schmal und gestreckt dreieckigen, an der Spitze abgestutzten Schuppen, von verbasd durch die breitere und rundlichere Körporform, die wenig über das erste Drittel der Hals- schildseiten nach hinton reichenden Fühlergruben, die au der Spitze unter einem einspringenden stumpfen Winkel gemeinsam ausgorandoten Flügeldecken und durch die Form und Färbung der Schuppen verschieden. Schwarz, die Fühler meist braunrot mit schwarzer Keule und gewöhnlich auch die Schienen und Tarsen braunrot, oft aber auch die ganzen Fühler und Beine schwarz. Die Oberseite mit braunschwarzer und weiUer, die Unterseite mit einfarbig weilier Beschuppung bekleidet. Der Kopf bis auf den Scheitel und der Halsschild bis auf einen großen, seitlich erweiterten, vor der Mitte der Basis bei wohl erhaltenen Stücken dreilappigen Discalfleck weiß beschuppt. Auf den Flügeldecken bildet die weiße Beschuppung drei Querbindon, von denen die erste innen bogenförmig gegen das Schildchen vorgezogen ist, während sich die zweite hinter der Mitte befindet und die dritte die Apicalpartie einnimmt. Bisweilen treten auch hinter der Basis der Flügeldecken und zwischen den Quer- binden weiße Schuppen auf; in anderen Fällen aber ist die weiße Beschuppung reduziert und die Querbinden sind mehr oder weniger in Flecken aufgelöst. Änthr. incanus Friv. aus der Umgebung von Fiume ist auf der ganzen Oberseite voll- kommen gleichförmig weißlichgrau oder gelblichgrau beschuppt. Da er sich im übrigen nicht von signatus unterscheidet, halte ich ihn nur für eine Varietät des- selben. Long. 2-b—'d-2 mm. Küstenland, Istrien, Kroatien, Serbien, Dalmatien, Herzegowina, Montenegro. 5. Antlirenus verbasci Unn.Sjst.T!ia.t. ed. XII, 1767, 568, Oliv.Entom.II, 14, 7, pl. 1, f. 2, Gyllh. Ins. Suec. I, 163, Muls. et Rey 162, Reitt. 69; varius Fabr. Syst. Ent. 1775, 60, Erichs. III, 455, Küst. Käf. Europ. X, 46, Thoms. IV, 209; tricolo)- Herbst Käf. VII, 333, t. 115, f. 8; ßorikgus Fourcr. Ent. Paris I, 27; totnentosus Thunbg. Nov. Act. Soc. Upsal. VII, 1815, 155; pictiis Germ. Mag. I, 121; — var. nehulosus Reitt. 69; — var. confustis Reitt. 69; — var. nitidtdus Küst. Käf. Europ. X, 47, Reitt. 69. — Durch die nicht ausgerandeten Augen, die schmälere Fühlerkeulo, die fast bis zur Mitte der Halsschildseiten reichenden Fühler- graben, die schmalen Schuppen und durch die an der Spitze gemeinschaftlich ab- gerundeten oder nur einen sehr kleinen einspringenden Nahtwinkel zeigenden Flügel- decken unter unseren Arten mit elfgliedrigen Fühlern in allen Abänderungen leicht kenntlich. Kürzer gebaut als scrophulariae, mit stärker nach vorn verengtem Hals- schilde und kürzerem Umriß der Flügeldecken, schwarz, meist mit gleichfarbigen Fühlern und Beinen, bisweilen aber die Fühlorgeißel und die Schienen oder die ganzen Beine braunrot. Die Schuppen griffolförmig. Bei der typischen Form die Ober- seite in der Mitte des Halsschildes und zwischen der Zeichnung der Flügeldecken in größerer oder geringerer Ausdehnung braunschwarz, im übrigen ockergelb und weiß beschuppt. Die weiße Beschuppung okkupiert die vordere Partie des Kopfes, bildet auf dem Halsschilde zwei große seitliche und einen kleinen mittleren Basal- fleck und auf den Flügeldecken drei zackige, durch ockergelbe Schuppen eingefaßte und durch solche auch oft unterbrochene Querbinden — eine im vorderen Drittel, eine knapp hinter der Mitte und eine vor der Spitze — , von denen die erste innen bogenförmig gegen das Schildchen vorgezogen ist. Die Unterseite grauweiß beschuppt, an den Seiten des zweiten bis vierten Abdominalsternits oder auch in der Mitte des Abdomens und der Hinterbrust unbestimmt gelblich gefleckt. Bei var. nebulosus sind die schwarzen Schuppen durch ockergelbe ersetzt, und die Oberseite erscheint auf gleichmäßig ockergelb beschupptem Grunde weiß gezeichnet. Bei var. cotifusus ist die gelbe Beschuppung verblaßt und kontrastiert durch gelblichgrauen Ton nur wenig mit der weißen Beschuppung. Gleichzeitig sind die schwarzen Schuppen größtenteils durch gelblichgraue ersetzt und nur in kleinen, eingesprengten Flecken erhalten. Die in Montenegro und in Dalmatien vorkommende var. nitidulus Küst. ist durch viel weniger dichte, ziemlich schüttere, braunschwarze und gelbe Beschuppung der Ober- 44 XXXIV Familie. Dermestidae. — V. Trib. Tiiiiodini. Seite sehr ausgezeichnet. Bei derselben ist infolgedessen die Oberseite ziemlich glänzend, und die aus dichtstehenden weißen Schuppen gebildete Zeichnung tritt sehr scharf hervor. Long. 1"8 — 3'2 mtn. Bei uns der häufigste und gefährlichste Zer- störer in Insektensammlungen. Durch Insektensendungen über den größten Teil der Erde verbreitet. Auch im Freien auf Blüten. Subg. Florilinus Muls. et Key. 6. Anthrenns niuseoruni Linn. Syst. Nat. ed. XII, 1767, 568, Erichs. III, 457, Küst. X, 49, Thoms. IV, 209, Muls. et Key 168, Reitt. 72; verbasci Fabr. Ent. syst. I, 264, Sturm II, 129, t. XXXVII, f. H; variiis Steph. 111. Brit. III, 130. — An der Fühlerbildung leicht kenntlich. Schmäler als scropfiulariae, mit stäiker nach vorn verengtem Haisschilde und an der Spitze gemeinsam abgerundeten Flügeldecken. Die Fühler achtgliedrig, mit zweiglied- riger Keule, beim c? das erste Glied der Keule klein, das Endglied groß, fast so lang als alle vorangehenden Glieder zusammengenommen, beim 9 die Keule etwas kürzer als die sechs ersten Fühlerglieder zusammengenommen, ihr erstes Glied viel größer, das Endglied kleiner als beim ,-f, das erste etwa halb so lang als das End- glied. Die Augen innen nicht ausgerandet. Die Schuppen schmal dreieckig. Schwarz, die Fühlev, Schienen und Tarsen braunrot, die ersteren oft mit schwärzlicher Keule. Die Oberseite mit schwarzer oder braunschwarzer Grundbeschuppung un«! aus weiß- lichen und gelblichen Schuppen gebildeter Zeichnung. Auf dem Halsschilde sind weiß- liche und gelbliche Schuppen zu einem kleinen Präscutellarfleck und zwei großen seitlichen Basalflecken verdichtet oder okkupieren die Seiten des Halsschildes in größerer Ausdehnung. Auf den Flügeldecken bilden ebensolche, meist aber wenig dicht stehende Schuppen einen Basalfleck, drei buchtige, oft sehr zerrissene Quer- binden, von welchen die erste bogenförmig gegen das Schildchen vorgezogen ist, und einen kleinen Fleck an der Spitze. Außerdem zeigt die Oberseite zerstreute oder zu kleinen Flecken gruppierte weiße und gelbe Schuppen. Selten wird die schwarze Grundbeschuppung durch helle Schuppen so verdrängt, daß sie nur in unbestimmten Flecken erhalten erscheint. Die Unterseite weißgrau beschuppt, das zweite bis fünfte Abdominalsternit jederseits meist mit einem kleinen schwarzen Fleck. Das erste Ab- domiualsternit ohne Tarsallinien. Long. 2— o mm. Über den größten Teil der paläarktischen Eegion verbreitet. Besonders auf Doldenblüten; aber auch in In- sektensammhingen als Zerstörer auftretend. Subg. Helocerus Muls. et Rey. 7. Änthrenus fusciis Oliv. Encyclop. meth. IV, 1789, 152, Entom. II, 14, 10, pl. 1, f. 3, Latr. Gen. Crnst. Ins. II, 39, Muls. et Rey 172, Reitt. 73; clariger Erichs. III, 458, Küst. Käf. Europ. X, 50. — Dem mnseornm äußerst ähnlich, von demselben durch die Fühlerbildung leicht zu unterscheiden. Die Fühler fünfgliedrig, mit großem, sehr lang gestrecktem, gegen die Spitze keulig verdicktem Endgliede, welches beim $ etwa eineinhalbmal, beim cf etwa doppelt so lang ist als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Die Fühlergruben heim $ die Mitte der Halsschildseiten überragend, beim c? das basale Drittel des Halsschildes er- reichend. Die Schuppen schmal und scharf dreieckig. In der Schuppenzeichnung mit »ij^seor»»« übereinstimmend. Durchschnittlich kleiner als dieser. Long. 1'7 — 2'5mw. Ober Europa weit verbreitet. Namentlich auf Doldenblüten nicht selten. V. Tribus. Trinodini. Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 140, 163. Der Mund von unten vom Prosternum gedeckt. Die Stirn mit deutlichem Ocelius. Die Fühler elfgliedrig, mit schlanker Geißel und dreigliedriger Keule. Der Hals- 10. Gatt. Trinodes. 45 Schild mit vom erloschener Seitenraiuikante iiiiil zur Aufnahme der Fühlerkoule aur seicht und unbestimmt eingedrückten umgeschlagenen Seiten. l)ie Flügeldecken längs der Brust mit wohl ausgebildeten, nach hinten alimählich verschmälerten, längs des Abdomens mit geschwundenen Epipleuren. Die Vorderhüften quer oval. Der Pro- stornalfortsatz schmal und in eine Grube des Mesostcrnuiiis eingreifend oder breiter, hinten abgestutzt und nur bis an das Slososternum reichend. Die Mittelhüften mehr oder weniger breit getrennt. Die Hinterhüften nur bis an die apicale Innonecke der Episternen der Hinterbrust reichend, ihre Schenkeldecken nach aulien verschmälert. Der Körper auf der Oberseite lang abstehend behaart. Die Larve von Trinodes ist den Anthrenenlarven ähnlich, doch fehlen ihr auf- richthare. aus Pfeilspitzhaaren gebildete Abdominalbüschel, die Thoracal- und Ab- dominalsegmente sind nur in der Mitte des Rückens ausgedehnt verhornt und das neunte Abdominalsegment ist nicht zurückgezogen. Die Tribus enthält auüer der Gattung Trinodes noch die iu Nordamerika durch eine und in Zentralamerika durch vier Arten vertretene Gattung Apsectus Lee, welche von der ersteren durch breiten, hinten abgestutzten Prosternalfortsatz und breiteres, ungefurchtes Mesosternum differiert. 10. Gatt. Triuodes. Latreille Kegu. anim. Nouv. ej. IV, 1829, 5l;i, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1840, 459, Lacord Gen. Col. II, 1854, 471, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, 1857-1859, 259, Thoms. Skand. Col. IV, 209, Muls. et Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 174, Uasey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 1Ö3. Körper oval, auf der Oberseite mit langer, abstehender Behaarung bekleidet. Der Kopf gegen den Vorderrand des Prosternums geneigt, mit mäßig gewölbten, rundlich ovalen Augen. Die Fühler mit sehr schlanker Geißel und lose gegliederter, dreigliedriger Keule, ihre zwei ersten Glieder verdickt und ziemlich kugelig, das dritte bis sechste dünn und langgestreckt, das siebente und achte kürzer, die zwei ersten Glieder der Keule quer, das Endglied beim $ oval, beim (f länglich. Die Oberlippe quer, in der Mitte des Vorderrandes schmal ausgerandet. Die Mandibeln mit zweizahniger Spitze. Die Maxillarladen kurz, die innere in einen einwärts gekrümmten, gespal- tenen Hornhaken endigend, hinter demselben mit einwärts gekrümmten Haaren be- wimpert, die Außenlade ziemlich breit, nach außen gerundet erweitert, gegen die Spitze verschmälert, an der Spitze dicht mit einwärts gekrümmten Haaren besetzt. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite und dritte kurz, das End- glied länger als die drei ersten Glieder zusammengenommen, zugespitzt. Das Kinn klein, kaum breiter als lang. Die Zunge nach vorn etwas erweitert, vorn ausge- randet und fein bewimpert. An den Lippentastern das erste Glied klein, das End- glied mehr als doppelt so lang wie das zweite, etwas zugespitzt. Der Halsschild an der Basis mit breitem, vor dem Schildchen ausgerandetem Mittellappen und spitz- winkelig nach liinten gezogenen Hinterecken, nach vorn stark und ziemlich gerad- linig verengt, an den Seiten mit feiner, nach vorn erloschener Randkante, vor der Basis jederseits mit einem furchenförmigen, nach vorn zugespitzt verschmälerten, die Mitte der Scheibe kaum erreichenden Eindruck, welcher mit dem Seitenrande parallel läuft und außen von einem an die Schulterbeule anschließenden Fältchen begrenzt wird. Das Schildchen ziemlich groß, dreieckig. Die Flügeldecken mit kräftiger Schulter- beule, innerhalb derselben breit grubig eingedrückt, an der Spitze gemeinsam ab- gerundet, ihre Epipleuren längs der Brust allmählich verschmälert, längs des Ab- domens geschwunden. Die weit nach innen reichenden, trapezoidalen umgeschlagenen Seiten des Halsschildes sind vom Prosternum durch eine Spalte getrennt, welche den mittleren Teil der Fühlergeißel aufnimmt. Zur Aufnahme der Fühlerkeulo sind die umgeschlagenen Seiten des Halsschiides flach und unbestimmt eingedrückt. Der Prosternalfortsatz schmal, in der Mittellinie fein gekielt, mit der Spitze in eine Grube des kurzen und queren Mesosternalfortsatzes eingreifend. Die Mittelhüften ziemlich 46 XXXIV. Familie. Dermestidae. - VI. Trib. Orphilini. breit getrennt. Der zwischen dieselben tretende Intercoxalfortsatz des Metasternums ivusgerandet. Die Episternen der Hinterbrust mäßig breit und parallelseitig. Von denselben ist die Apicalpartie der Epimeren nicht deutlich gesondert. Die Schenkel- decken der Hinterhüften nach außen verschmälert. Die Beine schlank. Die Schenkel und Schienen mit langen Haaren besetzt, die letzteren mit äußerst feinen Endspornen. Die Tarsen ziemlich zart, ihre vier ersten Glieder an der Spitze sehr schräg ab- gestutzt, ihre drei ersten Glieder an Länge etwas abnehmend, das vierte wesentlich kleiner. Erichsons Angaben über die TnKorfes-Larve (Naturg. Ins. Deutschi. III, 460) basierten auf einer von der Nymphe abgestreiften Larvenhaut. Douglas charakterisierte (Transact. Ent. Soc. London New Ser. Vol. V. Proceed. 1859, 69) die Trjworfes-Larve kurz, Mulsant und Rey beschrieben sie (Ann. Soc. Linn. Lyon. Ann. 1867, T. XV, 176—177. pl. II, f. 6) ausführlicher und gaben eine wenig befriedigende Abbildung derselben. Nach E r i c h s o n zeigt sie große Obereinstimmung mit den Anthrenen-Larven. „Der Körper ist dünnhäutig, mit einem viereckigen schwarzbraunen Hornfleck auf der Mitte des Eückens jedes Ringes, deren jeder nach jeder Seite hin zwei Horn- streifen entsendet, die bis zur Seitenfalte hinabreichen und wie Rippen die Seiten stützen. Außerdem ist der Körper mit langen und kurzen schwarzen Haaren besetzt, welche auf dem Rücken und an den Seiten abstehen, auf dem Bauch und an der Körperspitze, welche mit dichteren langen Haaren versehen ist, nach hinten gerichtet sind." Erichson fand an den Seiten des Kopfes nur zwei Ocellen. Nach Mulsant und Eey scheinen jederseits fünf oder sechs, zu zwei Gruppen zusammengedrängte Ocellen vorhanden zu sein. Nach denselben Autoren bilden die medianen dorsalen Hornflecke des Thorax und Abdomens eine breite Längsbinde, welche vom Mesothorax bis über das achte Abdominalsegment reicht, während der Prothorax auf der Dorsal- seite vollständig verhornt zu sein scheint. Es fehlen nicht nur die für die Anthretius- Larve charakteristischen, aus langen Pfeilspitzhaaren gebildeten aufrichtbaren Büschel des fünften bis siebenten Abdominalsegmentes, sondern Pfeilspitzhaare überhaupt. Die von Mulsant und Rey gegebene Abbildung der Trinodes-hasyei läßt das neunte Äb- dominalsegment nur wenig schmäler und ebensolang wie das achte erscheinen. Die artenarme Gattung ist in der paläarktischen, äthiopischen und indischen Region vertreten. 1. Triwodes /j'W'^MS Fabr. Spec. Ins. I, 1781, 93, Erichs. III, 460, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 62, f. 309, Thoms. IV, 210, Muls. et Rey 175, Reitt. 74; pilosm Herbst Füeßl, Arch. IV, 39, t. XXI, f. G. — An der langen, ab- stehenden Behaarung der Oberseite, an der kräftigen Schulterbeule der Flügeldecken und an den an diese anschließenden seitlichen Längsfältchen des Halsschildes sehr leicht kenntlich. Oval, schwarz, die Flügeldecken bei weniger ausgefärbten Stücken braun, die Fühler rötlichgelb, die Beine bräunlichgelb mit helleren Tarsen, die glän- zende Oberseite lang abstehend schwarzbraun behaart, die Unterseite mit feiner an- liegender Behaarung dünn bekleidet. Der Kopf fein und weitläufig punktiert. Das Endglied der Fühlerkeule beim 9 so lang als die zwei ersten Glieder der Keule zusammengenommen, zugespitzt oval, beim c? viel länger und oblong. Der Halsschild beinahe glatt, die Flügeldecken ziemlich fein und seicht und sehr weitläufig, die Unterseite bis auf die glatte Mitte der Hinterbrust fein und weitläufig punktiert. Long. l'B — 2' 2 mm. Nord- und Mitteleuropa. In hohlen Bäumen und an altem Holze; nicht selten. Ich fand den Käfer auch in den feinen Geweben der Hausspinne (Tegenaria dornest ica L.), in welchen er von den ausgesogenen Insektenresten lebt. Er läuft auf den Spinnengeweben mit auffälliger Schnelligkeit. VI. Tribus. Orphilini. Orphüatcs Muls. et Eey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1867, T. XV, 1868, 178; Orphilini Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 140, 164. Der Mund von den Spitzen der fast aneinanderstoßenden Vorderhüften und von den Trochanteren der Vorderbeine gedeckt. Die Fühler eifgliedrig mit dreigliedriger 11. Gatt. Orphilu.s. 47 Keule. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes z.ur Aufnahme der Fühlcrkeulo und der Vorderbeine ausgehöhlt. Die Flügeldecken längs der Brust mit wohlaus- gebildeteu Epipleuren. Das Prosternum senkrecht gestellt. Das Mesosternum bildet '/.wischen den breit getrennten Mittelhüfton eine quere ungefurchte Platte. Die Vorder- büften stark quer, weit nach aiiL^en reichend. Die Hintorhüfton bis an den Soiten- rand des Körpers reichend, mit kurzen, nach aulien kaum verschmälerten Schenkel- decken. Die Vorderschienen mit einer Tarsalfurcho. Der Körper kahl. Die Tribus enthält nur die Gattung Orphilus, deren Larvenform noch un- bekannt ist. 11. Gatt. Orphilus, Erichs. Natiirg. Ins. Deiitschl. III, 184(;, 4(;i, T;acord. Gen. Col. 11, 1854, 472, .lacq. Duv Gen. Col. d'Eur. II, 1857— 1S59, 260, Muls. et Key Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1807, T. XV, 1868, 178, Jayne Proceed. Am. Phil. Soc. Vol. XX, 1882, 372, Casey Journ. New York Ent. Soc. Vol. VIII, 1900, 164. Der Körper von ähnlicher Form wie bei Anfhirniis, aber unbeschuppt und un- behaart. Der mit dem Munde nach hinten geneigte Kopf mit rundlich ovalen, über der Fühlerwurzel eine kleine Ausrandung zeigenden Augen. Die Fühler ziemlich kurz, elfgliedrig, mit dreigliedriger, ziemlich dicht gegliederter Keule. Die Oberlippe quer, vorn abgerundet. Die Mandibeln an der Spitze zweizahnig, innen mit einem schmalen, vorn bewimperten Hautsaum. Die Maxillen langgestreckt. Ihre Innenlade sehr schlank, mit der in einen gespaltenen Hornhaken endigenden Spitze etwa bis zur Mitte der Außenlade reichend, innen spärlich mit gekrümmten Wimperhaaren besetzt. Die Außenlade oblong, an der Spitze mit einem dichten Bart gekrümmter Haare. Die Kiefertaster ziemlich lang, ihr erstes Glied klein, das zweite um die Hälfte länger als das dritte, das gestreckte Endglied etwa so lang wie das zweite und dritte zu- sammengenommen. Das Kinn oblong. Die Zunge vorn breit und an den Seiten ge- rundet, dicht mit Wimperhaaren besetzt. An den Lippentastern das erste Glied ziemlich klein, das gestreckte Endglied etwa so lang wie das erste und zweite zu- sammengenommen. Der Halsschild an der Basis mit ziemlich breitem, vor dem Schildchen abgestutztem Mittellappen und spitzwinkelig nach hinten ausgezogenen Hinterecken, nach vorn stark verengt, mit stark herabgebogenen spitzwinkeligen Vorderecken, längs des Seitenrandes furchenartig niedergedrückt. Das Schildchen ziemlich groß, dreieckig. Die Flügeldecken mit ziemlich kräftig vortretender Schulter- beule und etwa vom ersten Drittel ab erhobener Naht, neben derselben der Länge nach eingedrückt, an der Spitze gemeinsam abgerundet, ihre Epipleuren längs der Brust allmählich verschmälert, längs des Abdomens fast geschwunden. Das Prosternum senkrecht gestellt, zwischen den fast aneinanderstoßenden, nur sehr schmal getrennten Vorderhüften eingesenkt, nur nach Abhebung des Kopfes sichtbar. Der Mund bei zurückgezogenem Kopfe bis auf die Oberlippe von den Spitzen der Vorderhüften und den Trochanteren der Vorderbeine gedeckt. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes zur Aufnahme der Fühlerkeulo und der Vorderbeine ausgehöhlt. Das Meso- sternum bildet zwischen den breit getrennten Vorderhüften eine quere, ebene, vorn flach abgerundete Platte. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit und parallel- seitig. Die Spitze der Epimeren der Hinterbrust tritt nicht hervor. Die Hinterhüften mit ziemlich gleichbreiten Schenkeldecken. Das Abdomen gewölbt, an den Seiten mit leistenförmig abgesetztem, an der Spitze mit hochaufgebogenem Eande. Die Abdo- minalsternite nehmen allmählich an Länge ab, das fünfte steigt gegen den durch eine tiefe bogenförmige Rinne abgesetzten Hinterrand empor. Die Vorderschienen etwas verbreitert und auf der Oberseite zur Aufnahme der Tarsen breit und seicht gefurcht. An den Tarsen die vier ersten Glieder ziemlich von gleicher Länge. Die Gattung ist in der paläarktischen Region durch eine und in der nearktischen nach Casey durch vier Arten vertreten. 1. Orphilus nlgev Rossi Fn. Etrusc. I, 1790, 39, Muls. et Rey 179; glaber Panz. Fn. Germ. 35, 11; glabratus Fabr. Syst. Eleuth. I, 1801, 109, Erichs. 48 XXXV. Familie. Byrrhidae. III, 462, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 62, f. 310, ßeitt. 74. — Etwa von der Körperform des Änthremis scrophulariae, oben etwas weniger breit und etwas gewölbter, schwarz, mit rostroten Fühlern, Tastern und Tarsen, bisweilen auch mit rostroten Schienen. Die Ober- und Unterseite im Grunde äußerst fein und nur mikro- skopisch deutlich erkennbar chagriniert und dadurch mit leicht gedämpftem Glänze. Der Kopf mäßig stark und ziemlich dicht, gegen den Scheitel weitläufiger punktiert, auf der Stirn vorn seicht eingedrückt. Der Halsschild an den Seiten mäßig stark und ziemlich dicht, in der Mitte weitläufiger, vorn feiner, nach hinten stärker punk- tiert. Das Schildchen glatt oder nur mit spärlichen, sehr feinen Pünktchen. Die Flügeldecken mit grober und etwas weitläufiger, nach hinten allmählich etwas feinerer Punktierung. Die Hinterbrust und das erste Abdominalsternit an den Seiten grob und ziemlich dicht, das Mesosternum und die Mitte der Hinterbrust weniger grob und -weitläufig, das erste Abdominalsternit in der Mitte weitläufig längsrunzelig punktiert, die folgenden Abdominalsternite mit allmählich feinerer Punktierung. Long. 3 — 4 mm. Mittel- und Südeuropa, Kleinasien, Turkestan. Auf Blüten ; selten. XXXV. Familie. Byrrhidae. (Byrrhii Latr. Gen. Crust. Ins. II, 1807, 33) Byrrhii Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1846, 464, exol. Nosodenärini; Byrrhiens Laeord. Gen. Col. II, 1854, 474, exci. Nosodendrides et Chelonariides; Bijrrhides Jacq. Duval Gen. Col. d'Europe II, 1857—1859, 262, excl. Nosudendrites ; Limnichidae Thoms. Skand. Col. II, 1860, 120 + Byrrhii Thoms. Skand. Col. IV, 1862, 210; Byrrhidae Subf. Byrrhidae genuini Leconte Classif. Col. North Am. 1861—1862, 111; Pduliforines Muls. et Key Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 1, excl, Nosodendriens; Cistelidae Reitt. Verb. zool. bot. Gesellsch.Wien, XXXI. Bd., Jahrg. 1881, 67, excl. Nosodendrini ; Byrrhidae Subf. Byrrhiuae Leconte et Hörn Classific. Col. North Am. 1883, 158. Edm. Eeitter „Bestimmungs-Tabellen der europäischen Coleoptereu, IV. enthaltend die Familien Cistelidae, Georyssidae und Thorictidae", in Verh. zooL bot. Ges. Wien, XXXI. Bd. Jahrg. 1881, 67-96, T. IL Abbreviaturen der Zitate. Erichs., Sturm und Thoms. wie pag. 3. — Steff. = Gust. Steffahny „Tentamen raono- graphiae generis Byrrhi" in Germar Zeitsohr. Entom. IV. Bd. 1843, 1--42. — Muls. et Key = Mulsant et Rey „Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes", 1869. — Reitt. = Reitter in Verb. zool. bot. Ges. Wien", XXXI. Bd., Jahrg. 1881. Der Körper von geschlossen ovalem oder rundlich ovalem LTmriß, oben stark gewölbt. Der Kopf mit senkrecht abfallender Stirn und nach unten gerichteten, teilweise oder vollständig in den Prothorax zurüek- ziehbaren Muudteilen. Die Fühler unter dem Stirnrande etwas vor und zwischen den Augen eingefügt, kurz, elfgliedrig, mit mehr oder minder abgesetzter Keule oder gegen die Spitze allmählich verdickt. Der Halsschild an die ganze Basalbreite der Flügeldecken eng anschließend, am Hinterrande jederseits ausgebuchtet, nach vorn verengt, mit spitz vorspringenden, den Kopf um- fassenden Vorderecken. Die Gelenkpfannen der Vorderhüften hinten offen. Der freiliegende Teil des Mesosternums sehr kurz und quer, zur Aufnahme der Spitze des Prosternalfort- satzes tief ausgerandet oder ausgehöhlt. Die Epimeren der Mittelbrust bis an die Gelenkpfannen der Mittelhüften reichend. Die Episternen der Hinterbrust nach hinten verschmälert, bis- weilen von den Epipleuren der Flügeldecken überdeckt. XXXV. Familie. Byrrhidae. 49 Die Heine kurz, eng an den Körper anlegbar oder in Gruben der Unter.seite einlegbar. Die Vorderhüften quer mit freiliegendem Trocliantinus. Die Mittelhiit'ten breit getrennt. Die Hinterhütteu (juer, mit kurzen Sclienkeldeeken, nach außen bi.s an den Seiteurand des Körijer.s au.sgedelint. innen fast an- einanderstoßend oder getrennt. Die Schenkel an der Innen- seite mit einer Schienenfurche. Die Tarsen fiinfgliedrig und nur ausnahmsweise viergliedrig. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Die Larven mit dickem, walzigeni, engerlingartig ge- krümmtem Körper, ziemlich kurzen Beinen, großem, mit dem Munde abwärts gerichtetem Kopfe, großen Kückenschilden des Prothorax und des neunten Abdominalsegmentes, an den Seiten und unten in Wülste geteiltem Abdomen und großem, als Nachschieber fungierendem Analsegment. Her Kürper von geschlossen ovalem oder kurz ovalem UmriB, oben stark ge- wölbt, auf der Oberseite meist mit anliegender Behaanmg. selten mit Schuppen be- kleidet und außerdem bisweilen mit abstehenden Borsten besetzt. Der Kopf mit senkrecht abfallender Stirn und nach unten gerichteten, teil- weise oder vollständig in den Prothorax zurückziehbaren Muudteilen. Bei zurück- gezogenem Kopfe bleiben die Mandibeln und die Oberlippe frei oder es werden die ersteren oder diese samt der Oberlippe vom Prosternum gedeckt. Der kurze Clypeus ist mit der Stirn vollkommen verwachsen oder von dieser durch eine feine Queruaht gesondert. Die Augen queroval oder rundlich, wenig stark gewölbt, bei zurück- gezogenem Kopfe bisweilen vollständig vom Prothorax aufgenommen. Die Fühler unter dem Stirnrande etwas vor und zwischen den Augen eingefügt, kurz, die Hinterecken des Halsschildes nicht oder nur weuig überragend, elfgliedrig, mit verdicktem Basalgliede. gegen die Spitze allmählich verdickt oder mit mehr oder minder abgesetzter Keule. Sie werden entweder unter dem Prothorax eingelegt und dabei zum Teil von einer Fählerrinne der Wangen und einer Spalte zwischen dem Prosternum und den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes aufgenommen (Byr- rhhii) oder um die Augen herumgelegt und mit dem Kopfe in die vordere Öffnung des Prothorax zurückgezogen (Limnichini), oder ihre Keule wird von einer tiefen dorsalen, innerhalb der Vorderecken des Halsschildes befindlichen Grube aufgenommen (Buth riophorin i). Die Oberlippe quer, vorn ausgerandet oder abgerundet. Die Mandibeln kurz und kräftig, mit zwei- oder mehrzahniger Spitze, an der Basis breit oder sehr breit, vor derselben meist mit einem tiefen, von einem Hautlappen ausgefülltem Ausschnitt. Die Maxillen mit zwei Laden und viergliedrigem Taster, an diesem das erste Glied klein, das zweite und dritte meist wenig in der Länge verschieden, das viel größere Endglied zugespitzt oder an der Spitze abgestutzt. Das Kinn kurz und sehr stark quer, in der vorderen Partie meist häutig. Die Zunge ziemlich groß, in der Regel zum größten Teile häutig und leicht zweilappig. Die Lippentaster dreigliedrig, ihr erstes Glied klein, das zweite größer und an der Spitze meist sehr schräg ab- geschnitten, das Endglied am größten und meist von ähnlicher, aber kürzerer Form wie das der Kiefertaster. Der Halsschild hinten eng an die ganze Basalbreite der Flügeldecken an- schließend, nach vorn verengt, mit mehr oder minder spitz vorgezogenen, den Kopf umfassenden Vorderecken, an der Basis jederseits flach ausgebuchtet oder in der Mitte in Form eines kurzen Lappens nach hinten gezogen. Bei den Bothriophorinen zeigt der Halsschild jederseits innerhalb der Vorderecken eine tiefe Grube zur Auf- nahme der Fühlerkeule. Das Schildchen stets hervortretend. Die Flügeldecken den Hinterleib vollkommen umfassend, gewölbt, an der Naht bei ungeflügelten Arten oft verwachsen, längs der Brust mit nach hinten verschmälerten, vorn oft sehr breiten Ganglbaner, Kiifer von Mitteleuropa. IV. 4 50 XXXV. Familie. Byrrhidae. und zur Aufnahme der Kniee der Vorderbeine ausgehöhlten, längs des Abdomens geschwundenen Epipleuren. Die Unterflügel oft rudimentär oder fehlend, bei voller Ausbildung von dem im dritten Bande (pag. 410, f. 31) dargestellten Typus von Alindria hauptsächlich durch das viel weiter gegen die Mitte gerückte Gelenk, den größeren Spitzenteil und durch nicht allgemein präzisierbare Verschiedenheiten des Cubital- und Analsystems differierend. Bei Cytilus fehlt die Zelle am Ende des Eadius. Das Prostemum vor den Vorderhüften bei den Byrrhinen ziemlich kurz, bei den Limnichinen und Bothriophorinen länger. Zwischen den Vorderhüften bildet es einen horizontal nach hinten gerichteten, mehr oder minder breiten Fortsatz, dessen Spitze stets von einer Ausrandung des Mesosternums aufgenommen wird. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes weit nach innen reichend und zur Aufnahme der Vorder- beine mehr oder minder ausgehöhlt. Die Gelenkpfannen der Vorderhüften hinten offen. Die Mittelbrust sehr kurz, ihre vordere Partie zum Anschlüsse an die Vorderhüften mehr oder minder senkrecht gestellt, der freiliegende Teil des Mesosternums sehr stark quer und zur Aufnahme der Spitze des Prosternalfortsatzes ausgerandet oder ausgehöhlt. Die Epimeren der Mittelbrust mehr oder minder groLi und bis an die Mittelhüften reichend. Das Metasternum sehr breit, zwischen den breit getrennten Mittelhüften einen abgestutzten Inter- coxalfortsatz bildend. Die Episternen der Hinterbrust nach hinten verschmälert, die Epimeren nicht vortretend. Bei manchen Gattungen ist die vordere Partie der Episternen der Hinterbrust und der Seitenflügel des Metasternums zur Auf- nahme der Mittelschienen der Quere nach eingedrückt oder ausgehöhlt. In diesem Falle reicht oft das Metasternum bis an die Epipleuren der Flügeldecken, so daß die Episternen der Hinterbrust gar nicht hervortreten. Die Vorderhüften quer, nicht aus der Brust hervor- tretend, mit freiliegendem Trochantinus. Die stets breit ge- trennten Mittelhüften wenig nach außen ausgedehnt, gleich- falls mit freiliegendem Trochantinus. Die Hinterhüften quer, mit kurzen, nach außen verschmälerten, eine Schenkelrinne deckenden Schenkeldecken, nach außen bis an den Seitenrand des Körpers reichend, innen bei den Byrrhinen fast an- Fig. 2. einanderstoßend, bei den Limnichinen und Bothriophorinen Larve einer Byrrhus-Mi. schmälcr odcr breiter getrennt. Die ziemlich kurzen Beine können an den Körper eng angelegt oder in Gruben der Unterseite eingelegt werden. Die Schenkel sind an der Innenseite zur Aufnahme des Innenrandes der Schienen von einer Längsrinne durchzogen. Bei manchen Gattungen sind die Vorderschienen, bei einigen alle Schienen nach außen erweitert und auf der dem Körper zugewendeten Oberseite zur Aufnahme der Tarsen gefurcht. Die Tarsen fünfgliedrig und nur bei der Gattung Syncalypta viergliedrig. Ihr drittes Glied ist bei manchen Byrrhinen in einen Lappen verlängert. Die Klauen einfach. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten, von welchen das erste vom zweiten und dritten Tergit überlagert wird. Das erste Sternit bei manchen Gattungen mit tiefer Grube oder Rinne zur Aufnahme der Hinterbeine. Byrrhus besitzt nach Leon Dufour (Ann. Sc. nat. 2. Ser. Zoologie T. I. 1834, 73, pl. 3, f. 13) sechs frei endigende malpighische Gefäße. Im Bau des Nervensystems stimmt Byrrhus nach Blanchard (Ann. Sc. nat. 3. Ser. Zoologie T. V, 1846, 333) mit Dermestes fast überein, nur ist das erste Abdominalganglion nahezu völlig mit dem Metathoracalganglion verschmolzen. Die Larven der Gattungen Byrrhus, Curimus und Simplocaria sind durch dicken, walzigen, gekrümmten Körper, großen, mit dem Munde abwärts gerichteten Kopf, große Kückenschilde des Prothorax und des neunten Abdominalsegmentes, an den Seiten und unten in Wülste geteiltes Abdomen und durch großes, als Nach- schiober fungierendes Analsegraent ausgezeichnet. Der Kopf unten zur Aufnahme der I XXXV. Familie. Byrrhidae. Öl Maxillen und der Unterlippo breit iiiui bis weit gegen die Basis ausgeschnitten. Der Clypeus gesondert. I>ie Oberlippe ziemlich groß. Die Mandibehi ziemlich kurz und sehr kräftig. Die Maxillen mit zwei Laden und dickem, dreigliedrigem Ta.ster; die Zunge auf ein Kissen zwischen den Wurzeln der zweiglieilrigon Lippentastor redu- ziert. Neun Stigmenpaare, von diesen das erste unten am Vordorrande de.s I'rothorax, die übrigen zwischen der Rückenschione und den Seitenwülsten der acht ersten Ab- dominalsegmente. Die Beine ziemlich kurz. Von diesem Typus differiert die Larvenform der von Erichson (Naturg. Ins. Deutschi. III, 4(>5)"und allen spateren Autoren bis auf Thomson (Skand. Col. IV, 1862, 184) unter die Byrrbiden gestellten Gattung Xoxah'iK/ron so fundamental, dali es mir geboten erscheint, diese Gattung aus der Familie der Byrrhiden aus- zuscheiden und für dieselbe eine eigene Familie zu gründen. Auch die von Erich- son (1. c. 497) unter die Limnichinen gestellte neotropische Gattung Ermclum ist nach Sharp (Biologia Centr.-Amer. Vol. II, Pt. 1, 1902, 683) aus den Byrrhiden zu eliminieren und in die Nähe von Helmis unter die Dryopiden zu stellen. In dem hier angenommenen Umfange umfaßt die Familie der Byrrhiden die Erichsonschen Gruppen Bi/rrhiiii und Limnichini, letztere mit Ausschluß von Ersac/nis. Lacordaire hat (Gen. Col. II, 1854, 487) auch die hauptsächlich der neotropischen Region angehörige Gattung Chelonarlum in die Familie der Byrrhiden gestellt, und seinem Vorgange folgten Leconte und Hörn (Classific. Col. North Am. 1883, 161), sowie Sharp (Biolog. Centr.-Amer. Vol. II, Pt. 1, 1902, 684). Diese Gattung besitzt wie viele Byrrhiden-Genera auf der Unterseite des Körpers tiefe, scharf begrenzte Gruben zur Aufnahme der Beine, differiert aber von den Byr- rhiden durch den über den Kopf vorgezogenen Vorderrand des Halsschildes, den vor den Augen stark verschmälerten Kopf, die nahe nebeneinander eingefügten, vom dritten Gliede an fadenförmigen Fühler, besonders aber durch die verlängerten und verdickten zwei ersten Glieder derselben, welche in eine tiefe Rinne zwischen den Vorderhüften eingelegt werden. Leconte und Hörn betonton die verwandtschaftlichen Beziehungen von Chelonarhim zu den Helodinen und Sharp bemerkte, daß ihm Chelo- narium mit den Dascilliden zunächst verwandt erscheine, daß er aber eine Diskussion über die systematische Stellung dieser Gattungnicht für notwendig erachte, dadie Familien ilcr Byrrhiden, Parniden = Dryopiden und Dascilliden nur konventionell begrenzt und wahrscheinlich zu vereinigen seien. Die Verschiedenartigkeit der Larvenformen nötigt uns aber, die Byrrhiden und Dryopiden als eigene Familien festzuhalten und die Dascilliden sensu Lacordaire (Gen. Col. IV, 257) in mehrere Familien aufzulösen, was bereits von Kolbe (Archiv für Naturg. Jahrg. 1901, Beiheft, 137, 138), aber wahrscheinlich zu weitgehend, proponiert wurde. Lameere (Ann. Soc. Ent. Belg. T. XLIV. 1900, 363) hält die von Lacordaire unter die Dascilliden gestellten Ptilodactyliden für die nächsten Verwandten von Chelonarium. Die wenig umfangreiche Familie ist über alle Regionen der Erde verbreitet. Die Byrrhinen sind Moosfresser. Die Nahrung der im Detritus der Gewässer lebenden Limnichinen und Bothriophorinen ist noch nicht festgestellt. Übersicht der Tribus. 1 Der Clypeus von der Stirn nicht gesondert. Die Hinterhüften fast aneinander- stoßend. Die Fühler werden zurückgezogen von der Unterseite des Halsschildes aufgenommen IH- Byrrhini. — Der Clypeus von der Stirn durch eine feine Quernaht gesondert. Die Hinter- hüften schmäler oder breiter getrennt. Die Fühler werden um die Augen herumgelegt und mit dem Kopfe in den Prothorax zurückgezogen oder ihre Keule wird in eine tiefe Grube innerhalb der Vorderecken des Halsschildes eingelegt 2 2 Der Halsschild ohne Fühlergruben I. Limnichini. — Der Halsschild innerhalb der Vorderecken jedersoits mit einer tiefen Grube zur Aufnahme der Fühlerkeule II. Botht'iophorini. 4* 52 XXXV. Familie. Byrrhidae. — I. Trib Limnichini. I. Tribus. Limnichini. Limnichini Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 496, exci. Ersachus; Limnichides Laoord. Gen. Col. II, 1854, 485, excl. Ersachus; Limnichites Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 1857—1859, 267, excl. Buthriophorus ; Limnichidae Thoms. Skand. Col. II, 1860, 120; Limnichini Leoontc Classific. Col. North Am. 1861 — 1862, 112, excl. Pliysemus; Liinnichates Muls. et Key Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 160; Limnichini Leconte et Hern Classific. Col. North Am. 1883, 161, excl. Bothriophorus. Der Clypeus von der Stirn durch eine feine Quernaht gesondert. Die Fühler werden um die Auf;'en herumgelegt und mit dem Kopfe in den Prothorax zurück- gezogen. Die Hinterhüften schmäler oder breiter getrennt. Die Arten leben an den Ufern von Gewässern. 1 Das Schildchen größer. Der freiliegende Teil der umgeschlagenen Halsschild- seiten trapezoidal. Der Prosternalfortsatz an der Spitze abgerundet. Der frei- liegende Teil des Mesosternums weniger kurz, zur Aufnahme der Prosternal- spitze bis zur Mitte halbkreisförmig ausgeschnitten. Das Metasternum vor dem Hinterrande ohne vertiefte Querlinie oder Punktreihe. Die Hinterhüften schmäler getrennt, mit tiefen Querfiirehen 1 Pelochares, — Das Schildchen kleiner. Der freiliegende Teil der umgeschlagenen Halsschild- seiten dreieckig. Der Prosternalfortsatz hinten stumpf zugespitzt. Der frei- liegende Teil des Metasternums kurz, zur Aufnahme der Prostern alspitze bis weit gegen die Basis dreieckig ausgeschnitten. Das Metasternum vor dem Hinterrande mit einer eingeschnittenen Querlinie oder Punktreihe. Die Hinter- liüften breiter getrennt, ohne tiefe Querfurche 2 Llmtlichus. 1. Gatt. Peloehares. Muls. et Rey Hi.st. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 161, Weise D. E. Z. 1877, 299, Reitt. Verb. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1881, 83. Mit der Gattung Limnichiis sehr nahe verwandt, von derselben durch schlankere, loser gegliederte Fühler, längere Kiefertaster, namentlich gestreckteres Endglied der- selben, größeres, an der Basis breiteres Schildchen, mit dem Seitenrande des Halsschildes ziemlich parallele Prosternalnähte und dadurch bedingte trapezoidale Form des frei- liegenden Teiles der umgeschlagenen Halsschildseiten, durch abgerundete Spitze des Prosternalfortsatzes, viel weniger kurzen, nur bis zur Mitte zur Aufnahme der Pro- sternalspitze halbkreisförmig ausgeschnittenen freiliegenden Teil des Metasternums, durch den Mangel einer vertieften Querlinie oder Punktreihe vor dem Hinterrande des Metasternums und durch die schmäler getrennten, von einer tiefen, mit dem Vorder- und Hinterrande parallelen Querfurche durchzogenen Hinterhüften ver- schieden. An den Fühlern das dritte bis zehnte Glied mit abgeschnürter Spitze, das dritte konisch, das vierte bis sechste ziemlich gestreckt, das siebente und achte kürzer, die drei letzten Glieder breiter und oval, eine sehr lose gegliederte Keule mit größerem Endgliede bildend. Die Gattung enthält außer der folgenden noch eine, dem östlichen Mittelmeer- gebiete angehörige Art. Die Arten leben wie jene der Gattung Limnichus. 1. Peloehares versicolor "Waltl Isis 1838, 273, Erichs. III, 498, Weise D. E. Z. 1877, 299, Eeitt. 83; emarginatus Muls. et Rey 161; — var. opactts Eeitt. 84. — Länglich oval, schwarz, oben dunkel bronzeschimmernd und mäßig dicht mit anliegender, gewirbelter, aus weißlichen und gelblichen oder goldbraunen, nicht sehr kurzen Haaren bestehender Behaarung bekleidet. Der Kopf fein und dicht, der Halsschild weniger dicht und feiner als die Flügeldecken punktiert. Die Flügel- decken hinten zugespitzt und vor der Spitze sehr seicht ausgebuchtet, auf dem Rücken 2. Gatt. Lininichus. 53 überall gleichmäßig kräftig und dicht, längs des Seitenrandes feiner und weitläufiger punktiert. Die Unterseite fein und wenig dicht weililichgiau behaart, das Prosternum sehr fein und weitläulig, das Metasternum weniger fein und woniger weitläufig, die vier ersten Abdominalstornite und die Basis des fünften viel kräftiger und dichter, das fünfte gegen die Spitze sehr fein und dicht punktiert. Nach Weise kommen namentlich im östlichen Europa Stücke mit sehr fein gerunzelten Zwischenräumen der Punkte und dadurch matter Oberseite vor (var. opacus). Long. 2 — 2" 2 mm. Mittel- und Südeuropa. Häutig. 2. Gatt Liiuiiichu8. tLatr. Rcga. aiiim. ed. 2, IV, 1829, 510, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 497, Jacq. lUival (ien. Col. d'Eur. II, 268). Thoms. Skiiud. Cd. II, 121, Mul.s. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 164, Keitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1881, 83. ,1. Weise „Kurze Revision der Limnichus- und PrfocÄares-Arten" in D. E. Z. 1877, 299—302. Körper oval, gewölbt, auf der Oberseite anliegend und meist gewirbelt behaart. Der Kopf mit den Augen, Fühlern und den Mundteilen in den Prothorax zurück- ziehbar. Der Clypeus durch eine fein eingeschnittene Querlinie von der Stirn deut- lich gesondert, vorn breit und flach abgerundet. An den Fühlern die zwei ersten Glieder ziemlich groß, das zweite etwa so lang als das dritte und vierte zusammen- genommen, die vier folgenden Glieder allmählich an Dicke abnehmend, das fünfte und sechste etwas gestreckt, das siebente und achte kleiner als die zwei folgenden Glieder, die mit dem größeren, ovalen Endgliede eine leicht abgesetzte dreigliedrige Keule bilden. Die Oberlippe ziemlich groß, vorn abgerundet. Die Mandibeln kurz, mit sehr breiter Basalpartie, an der Spitze in zwei oder drei ungleiche Zähne ge- spalten und an der Innenseite mit einem am Außenrande hornigen, innen häutigen Anhang, dessen Außenrand in zwei übereinanderliegende, nach innen gekrümmte Hakenzähne ausläuft. Die Maxillarladen ziemlich schmal, in der Breite und Länge wenig verschieden, die lunenlade an der Spitze dicht, an der Innenseite in der Apicalhälfte spärlicher mit gekrümmten Haaren besetzt, die Außenlade an der Spitze mit einem Haarschopfe. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite und dritte ziemlich von gleicher Größe, das Endglied etwa so lang wie beide zusammen- genommen, gestreckt-eiförmig mit abgeschnürter Spitze. Das Kinn quer, nach vorn gerundet verengt. Die Zunge nach vorn erweitert, vorn breit abgestutzt. Die drei Glieder der Lippentaster an Dicke beträchtlich zunehmend, die zwei ersten Glieder in der Länge kaum verschieden, das Endglied etwa so lang wie die zwei ersten Glieder zusammengenommen, oval, mit schräg abgestutzter Spitze. Der Halsschild nach vorn ziemlich stark und geradlinig verengt, mit spitz ausgezogenen, herab- gebogenen Vorderecken, an der Basis innen jederseits ziemlich stark ausgebuchtet, wodurch ein basaler, vor dem Schildchen abgestutzter oder leicht ausgerandeter Mittellappen gebildet wird. Das Schildchen ziemlich groß, dreieckig. Die Flügeldecken hinten gemeinsam zugespitzt oder an der Spitze etwas abgestumpft, mit ziemlich vortretender Schulterbeule und bis zur Wurzel des Abdomens reichenden, vorn zur Aufnahme der Spitze der Mittelschenkel und der Wurzel der Mittelschienen tief aus- gehöhlten Epipleuren. Die Unterseite des Prothorax in der hinteren Hälfte zur Auf- nahme der Vorderbeine tief der Quere nach ausgehöhlt. Der nicht ausgehöhlte vordere freiliegende Teil der umgeschlagenen Seiten des Halsschildes dreieckig. Die Seiten- flügel des Prosternums vor den Vorderhüften mit einer Quergrube zur Aufnahme der Vordertarsen. Der Prosternalfortsatz breit, hinten stumpf zugespitzt. Der frei- liegende Teil des Mesosternums breit und kurz, in der Mitte mit einem großen, drei- eckigen, bis weit gegen die Basis reichenden Ausschnitt zur Aufnahme der Pro- sternalspitze. Das Metasternum groß, so lang wie das Pro- und Mesosternum zu- sammengenommen, in der Mitte des Hinterrandes mit einem kleinen, dreieckigen Aus- schnitt, vor den Hinterhüften mit einer eingeschnittenen Querlinie oder Punktreihe, in der Mittellinie fein gefurcht. Die Episternen der Hinterbrust wenig breit, nach 54 XXXV. Familie. Byrrhidae. — I. Trib. Limnichiui. hinten verschmälert. Die schräggestellte Grube zur Aufnahme der Mittelbeine erstreckt sich bis an den äußeren Eand der vorn tief ausgehöhlten Epipleuren der Flügel- decken. In dieselbe sind die Episternen und Epimeren der Mittelbrust eingesenkt. Ihr hinterer, zur Aufnahme der Schienen bestimmter Teil ist als eine hinten scharf- randig begrenzte Schrägrinne ausgebildet, welche die Epipleuren der Flügeldecken und die Episternen der Hinterbrust vollständig durchsetzt und noch eine kurze Fort- setzung in den Vorderecken des Metasternums findet, an welch letztere sich eine schräg nach hinten und außen gerichtete seichte Furche zur Aufnahme der Mittel- tarsen anschließt. Das erste Abdominalsternit bildet zwischen den Hinterhüften einen mäßig breiten, vorn dreieckig zugespitzten Intercoxalfortsatz und besitzt jederseits eine tiefe, von den Vorderecken sehr schräg bis an den Hinterrand verlaufende, hinten scharfkantig begrenzte Rinne zur Aufnahme der Hinterschenkel und Hinter- schienen. Die vier ersten Abdominalsternite nehmen allmählich etwas in der Länge ab, das fünfte ist etwas länger als das vierte und bogenförmig abgerundet. Die Beine schlank. Die Schenkel am Innenrande mit einer Rinne zur Aufnahme der Schienen. Die Tarsen nicht in die Schienen einlegbar. schlank, ihre vier ersten Glieder kurz, das gestreckte Endglied mit dünnen Klauen. Die Gattung ist über den größten Teil der Erde verbreitet. Die bei Sonnenschein rasch auffliegenden Arten leben am Rande von Gewässern, namentlich an sandigen und schlammigen Ufern. 1 Größer. Long. 2^2 mm. Die Oberseite mit längerer und gröberer, stark ge- wirbelter, anliegender Behaarung bekleidet. Die Flügeldecken grob punktiert. 1 atirosericeus. — Kleiner. Long. 14 — 1'8 mm. Die Oberseite mit kürzerer und feinerer an- liegender Behaarung bekleidet 2 2 Flügeldecken hinten etwas abgestumpft zugespitzt, mäßig grob punktiert, neben der Naht höchstens mit leichter Andeutung einer regelmäßigen Punktreihe, zwischen der kurzen, anliegenden und gewirbelten Behaarung ohne deutlich vor- tretende längere und mehr abstehende Härchen. 2 auriconiiis, 'ipygmaeus. — Flügeldecken an der Spitze nicht abgestumpft, grob punktiert, neben der Naht mit regelmäßiger Punktreihe, zwischen der sehr kurzen oder äußerst kurzen, nur leicht oder gar nicht gewirbelten, anliegenden Behaarung mit mehr oder minder deutlich hervortretenden längeren, schräg abstehenden Härchen 4 sericeus, 5 incanus. 1. LininicJius auroserieeus Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 268, Note 2, pl. 64, f. 319, Muls. et Key 165, Weise 301, Reitt. 84; Lep r ieu ri Venis Ann. Soc. Ent. Fr. 1864, 282, — Unsere größte Art. Durch die Größe, die grobe Punktierung und die verhältnismäßig grobe, stark gewirbelte Behaarung der Flügel- decken leicht kenntlich. So groß, aber viel breiter oval als Pelochares versicolor. Kopf und Halsschild schwarz, der letztere oft an den Seiten rötlich, die Flügeldecken schwarz oder braun, die zwei ersten Fühlerglieder gelbrot, die Unterseite und die Beine braunrot. Die aus graugelblichen oder goldgelben Haaren bestehende an- liegende Behaarung der Oberseite viel gröber und weniger kurz als bei den folgenden Arten und namentlich auf den Flügeldecken stark gewirbelt. Der Kopf sehr fein, der Haisschild weniger fein und sehr dicht punktiert. Die Flügeldecken hinten etwas abgestumpft zugespitzt, grob und weitläufig, gegen die Spitze feiner und weniger weitläufig punktiert, neben der Naht nach hinten oft mit einer feinen, regelmäßigen Punktreihe, zwischen den groben Punkten mit sehr feinen, weitläufig angeordneten, nur mikroskopisch deutlicher erkennbaren Pünktchen, die unter sehr starker Lupen- vergrößerung als äußerst feine Punktulierung erscheinen. Long, 2' 2 min. Südfrank- reich, Spanien, Algier. 2. Limnichus auricomus Reitt, Verh. nat. Ver. Brunn XVI, Jahrg. 1877, 180, Reitt. 84; rariiyalHs Guilleb. L'Echange 1886, Nr, 19, Suppl, 3; pyijmaeus var. auricomus Reitt, W, E. Z. VI, 1887, 104, — Dem pi/ijmaeiis äußerst nahe- stehend und von Reitter später als Varietät desselben betrachtet, von pi/ymaeus aber 3. Gatt. Buthriophorus. OO durch die sehr dichtgedrängte und kräftigere Punktierung der Spitze der Flügeldecken konstant verschieden und wohl eigene Art. Long, l'ü— l'8wm. Mittel- und Süd- europa, Kaukasus, Turkestan. Fast ebenso häufig wie pymi. Nord- und Mitteleuropa, Bosnien, Herzegowina. An feuchten Orten unter Moos, Detritus und Steinen nicht selten. 2. Simplocaria metaUica Sturm Deutschi. Ins. II, 111. t. XXXIV, f. B, Erichs. III, 494, Thoms. IV, 218, Muls. et Eey 152, Eeitt. 82; pici2}es Gyllh. Ins. Suec. I, 200, Steff. 38. — Viel gestreckter oval und etwas weniger gewölbt als semistriata, oben dunkel bronzefarbig, die Flügeldecken oft mit rotbraun durchscheinender Spitze. Die Unterseite meist rotbraun, die Fühler braunrot, die Taster und Beine heller oder gelbrot. Die Oberseite mit anliegender weißlichgrauer Be- haarung mäßig dicht bekleidet, auf den Flügeldecken mit weißlichen, aus kürzeren und dichter stehenden Haaren gebildeten Flecken. Kopf und Halsschild etwas kräf- tiger, schärfer eingestochen und etwas dichter als bei semistriata punktiert, zwischen der Punktierung glatt. Die Flügeldecken mit tief eingeschnittenem Nahtstreifen, fünf ziemlich vollständigen, gegen die Basis tief eingeschnittenen, hinten mit dem Nahtstreifen konvergierenden Kückenstreifen und mit vier feineren, gegen die ziem- lich vortretende Schulterbeule verkürzten seitlichen Punktstreifen, auf den Zwischen- räumen der Streifen fein und weitläufig oder erloschen punktiert. Das Metasternum weitläufig mit sehr feinen Pünktchen besetzt, zwischen den Mittelhüften gekerbt ge- randet. Long. 3 '2 — 3'5 mm. Noideuropa, Deutschland, Alpengebiet. Selten. 3. Simplocaria maculosa Erichs. III, 495, Muls. et Key 153, Eeitt. 82; Bernhaneri Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1899, 533, Krauß W. E. Z. 1902, 91. — Von semistriata durch schmäler ovale, weniger gewölbte, an den Seiten weniger gerundete Körperform, viel dichtere und kürzere, niederliegende Behaarung der Oberseite, leicht kissenförmig gewölbten, gegen die Basis in deut- licher Wölbung abfallenden, sowie der Kopf dichter punktierten und zwischen der Punktierung nicht mikroskopisch chagrinierten Halsschild und durch die gegen die Basis _ viel tiefer eingeschnittenen Streifen der Flügeldecken, von metallica durch kleinere, kürzer ovale Körperform, dichtere und weniger anliegende Behaarung der Oberseite, gewölbteren, sowie der Kopf dichter punktierten Halsschild, deutlicher punktierte Flügeldecken, nach außen allmählich stärker verkürzte Rückenstreifen und höchstens schwach angedeutete Seitenstreifen derselben verschieden. Oval, oben dunkel metallisch oder bronzefarbig, unten braun oder rotbraun mit hellerem Abdomen, die Fühler, Taster und Beine gelbrot. Die Oberseite mit nicht ganz anliegender, leicht ge- hobener, grauer Behaarung ziemlich dicht bekleidet, auf den Flügeldecken mit weiß- lichen, aus kürzeren und dichter stehenden Haaren gebildeten Flecken. Kopf und Halsschild wenig fein, scharf eingestochen und wenig weitläufig punktiert, zwischen der Punktierung glatt. Die Oberlippe vorn abgerundet. Der Halsschild leicht kissen- förmig gewölbt. Die Flügeldecken mit tief eingeschnittenem Nahtstreifen und fünf nach außen allmählich stärker verkürzten, gegen die Basis gleichmäßig tief ein- geschnittenen Rückenstreifen, bis auf die spärlich punktierte Umgebung des Schild- chens mäßig fein und ziemlich weitläufig punktiert, an den Seiten höchstens mit schwach angedeuteten Streifen. Das Metasternum mit mäßig feinen Punkten weit- läufig besetzt, zwischen den Mittelhüften gekerbt gerandet. Long. 2'8 — 3 mm. Deutschland, Österreich-Ungarn. An Flüssen und Bächen, namentlich auf den zwischen den Steinen der üferdämme wachsenden Moosen. Selten. 4. Simplocaria Deiibeli Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1899, 534, Krauß W. E. Z. 1902, 90. — Der maculosa ähnlich, breiter, an den Seiten mehr gerundet, hinten mehr zugespitzt, mit weniger dichter, enger anliegender, nur bei wohl erhaltenen Stücken auf den Flügeldecken Flecken bildender Behaarung be- kleidet, Kopf und Halsschild viel feiner, seichter und weitläufiger punktiert, zwischen der Punktierung mikroskopisch chagriniert, die Oberlippe in der Mitte des Vorder- 4. Gatt. Simplocaria. '^'1 landcs mit einer kleinen Ausiandung, das Metastemum nur solir fein und spärlich punktiert, zwischen den Mittelhiifton mit stark aufgebogener, nicht gekerbter Rau- dung. Long. 2"8— 3w»). Nordostkarpathen, Transsilvanischo Alpen. In subalpinen Wäldern unter Moos. 5. Simplocaria nivalis nov. spec. — Von der vorigen Art durch ge- ringere Größe, viel schmälere, an den Seiten viel weniger gerundete Kiirperform, weniger anliegende, leicht gehobene Behaarung der Oberseite, viel feiner ein- geschnittene Basaireste der äußeren Kückenstreifen der Flügeldecken und durch den zwischen den Mittelhüfton weniger hoch aufgebogenen, mehr oder minder gekerbten Vorderrand des Motasternums. von den zwei folgenden durch die dichtere, aus weniger feinen und ziemlich scharf eingestochenen Punkten bestehende Punktierung des Hals- schildes und durch die Form der Parameren des Penis verschieden. Länglich oval, oben dunkel bronzefarbig, unten schwarz mit braunem oder rotbraunem Abdomen, das dritte bis achte Fühlerglied, die Taster und Beine rotbraun oder bräunlichrot. Die Oberseite mit ziemlich langer, leicht gehobener, gelblichgrauer Behaarung wenig dicht bekleidet, auf den Flügeldecken bisweilen mit einigen kleinen, aus kürzeren, dichter stehenden, weißlichen Haaren gebildeten Flecken. Der Kopf ziem- lich kräftig, in der Mitte weitläufig, vorn und innerhalb der Augen dichter punlc- tiert. Die Oberlippe mit einer kleinen Ausrandung. Der Halsschild ziemlich weit- läufig und fein, aber ziemlich scharf eingestochen punktiert, zwischen der Punk- tierung mit mikroskopischer, bisweilen erloschener Chagrinierung. Die Flügeldecken mit vollständigem, tief eingeschnittenem Nahtstreifen und in der Anlage hinter der Basis mit fünf Eückenstreifen, von welchen die inneren vorn tiefer eingeschnitten und mit dem Nahtstreifen konvergierend mehr oder weniger weit nach hinten fort- gesetzt sind, während die äußeren auf feine, weniger tief als die Wurzeln der inneren eingeschnittene Basaireste reduziert erscheinen. Der Basalrest des fünften Rücken- streifens ist oft vollständig erloschen. Im übrigen sind die Flügeldecken weitläufig mit mehr oder minder feinen und seichten Punkten besetzt. Die Parameren des Penis sind ganz allmählich schmal und scharf zugespitzt. Long. 2b — 2-7 mm. Süd- Tirol. In der alpinen Region der südlichen Ausläufer des Adamello an Schneeflecken unter Steinen und auf Moos. 6. Simplocaria Jugicola Baudi Cat. Col. del Piemonte 1889, 103. — Der ucuminaia äußerst nahestehend, von derselben nur durch etwas weniger gewölbte Körperform, merklich längere Behaarung der Oberseite, die bis auf einige äußerst feine Basaireste erloschenen Rückenstreifen der Flügeldecken und die hinter der Mitte plötzlich sehr stark verengten und im scharf abgesetzten Apicalteil sehr schmal zugespitzten Parameren des Penis verschieden. Long. 2'önini. Penninische Alpen. 7. Simplocaria acuminata Erichs. III, 496, Muls. et Key 157, Reitt. 83. — Oval, hinten zugespitzt, ziemlich stark gewölbt, oben grünlich bronzefarbig, unten schwarz mit pechbraunem oder rotbraunem Abdomen, die Fühler, Taster und Beine braun oder bräunlichrot. Die Oberseite mit ziemlich kurzer, anliegender, gleich- mäßig verteilter und nirgends zu Flecken verdichteter weißlicher Behaarung spärlich bekleidet. Kopf und Halsschild spärlich, der erstere mäßig fein, der letztere fein und seicht punktiert, zwischen der Punktierung deutlich cbagriniert. Die Oberlippe mit einer kleinen Ausrandung. Der Halsschild leicht kissenförmig gewölbt. Die Flügel- decken mit vollständigem, tief eingeschnittenem Nahtstreifen und in der Anlage hinter der Basis mit fünf Rückenstreifen, von welchen die inneren vorn tiefer ein- geschnitten und mit dem Nahtstreifen konvergierend mehr oder weniger weit nach hinten fortgesetzt sind, während die äußeren auf feine, weniger tief als die Wurzeln der inneren eingeschnittene Basaireste reduziert erscheinen. Oft ist der fünfte Rücken- streifen vollständig erloschen und bisweilen sind auch die inneren Rückenstreifen auf Basaireste reduziert. Die Punktierung der Flügeldecken seicht und weitläufig oder zerstreut, gegen die Spitze aber meist kräftiger und dichter oder mehr oder minder er- loschen und auch gegen die Spitze nur schwach hervortretend. Die Parameren des Penis 62 XXXV. Familie. Byrrhidae. — III. Trib. Byrrhini. hinter der Mitte ausgeschweift zugespitzt und gegen die Spitze zusammengedrückt, ihr Apicalteil vom Basalteil nicht scharf abgesetzt. Long. 2'2 — 2'bmm. Karpathen, Ostalpen, Oberitalien. In subalpinen Wäldern auf den die Bäume und Baumstrünke bekleidenden Moosen nicht selten. Subg. Trinaria Muls. et Eey. 8. Simplocaria carpatfnca Hampe Mitthlg. siebenbürg. Ver. Her- mannst. IV, 1853, 222. Muls. et Key 158, Reitt. 83; jugicola Fiori Rivista Col. Ital. Ann. I, 1903, 33. — Der actiminata ähnlich, von derselben durch den Mangel eines tiefeingeschnittenen Nahtstreifens der Flügeldecken, die bis an die Hinterecken der Hinterbrust ziemlich .gleichbreiten Epipleuren derselben und die scharf abgesetzt dreigliedrige Fühlerkeule sehr leicht zu unterscheiden. Kürzer oval, gewölbter und an den Seiten mehr gerundet als acvminala. Kopf und Halsschild bronzefarbig, die Flügeldecken metallischgrün, oder die ganze Oberseite bronzefarbig oder grün, die Brust schwarz, das Abdomen braunrot, die Fühler, Taster und Beine bräunlichrot oder gelbrot. Die Oberseite mit spärlicher, bei wohlerhaltenen Stücken ziemlich langer und schräg abstehender Behaarung besetzt. Das siebente und achte Fühlerglied kaum breiter als die vorhergehenden Glieder. Kopf und Halsschild spärlich, der erstere kräftiger, der letztere fein punktiert, zwischen der Punktierung deutlich chagriniert. Die Flügeldecken bald mit mehr oder minder regelmäßigen, gegen die Basis meist fein streifenartig vertieften Reihen weitläufig angeordneter gröberer oder feinerer Punkte, bald mehr oder minder verworren oder sehr spärlich und erloschen punk- tiert und nur mit Spuren basaler Streifenreste. Der Penis an der Spitze S-förmig gekrümmt. Die Parameren desselben mit sehr scharfer, nach unten gekrümmter Spitze. Long. 2"2 — 2' 5 mm. Karpathen- und südliches Alpengebiet, Kroatien, Bos- nien, Toskana. Im Vorkommen mit acuminata übereinstimmend und oft in Gesell- schaft derselben. 5. Gatt. Moryehiis. (Erichs. Naturg. Ins. Deutsobl. III, 1847, 491, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 266, Muls. et Rey Bist. nat. Col. Fr. Piluliformes, 1869, 138) Thoms. Skand. Col. IV, 1862, 216, Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1902, 92. Syn. Hi/polorns Muls. et Rey 1. c. 143 ex parte. Subgenera: xirctobyrrhus Münster Verh. zool, bot. Gesellsch. Wien, 1902, 90; Lasiomorychus Gangib. 1. c. 93. Von Simplocaria hauptsächlich durch ungerandeten Clypeus und die auf der Oberseite zur Aufnahme der Vordertarsen der ganzen Länge nach gefurchten Schienen verschieden. Körper länglich oval oder oval, auf der Oberseite mit anliegender oder auch mit abstehender Behaarung bekleidet. Bei zurückgezogenem Kopfe bleiben die Mandibeln frei. Die Fühler mit vier- bis sechsgliedriger, deutlicher oder schwach abgesetzter Keule. Die Oberlippe groß, vorn leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln breit, vor der Basis mit einem tiefen, aber schmalen, von einer häutigen Lamelle ausgefüllten Ausschnitt, an der Spitze zwei- bis vierzahnig. Die Masillarladen häutig, mäßig breit, die innern am Innenrand, die äußern an der Spitze dicht mit einwärts gekrümmten Haaren besetzt. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite und dritte in der Länge wenig verschieden, das Endglied etwa so lang wie das zweite und dritte zusammengenommen, zugespitzt oval oder leicht beilförmig. Das Kinn quer, am Vorderrande leicht ausgebuchtet. Die größtenteils häutige Zunge mit feiner Mittellinie und zweilappiger Spitze, die Lappen abgerundet. An den Lippen- tasteru das zweite Glied länger als das erste uml an der Spitze sehr schräg ab- gestutzt, das dicke Endglied so lang wie die zwei ersten Glieder zusammengenommen, oval oder leicht beilförmig, im letzteren Falle vor der Spitze bisweilen ungleich- mäßig eingeschnürt. Die Flügeldecken verworren punktiert, mit oder ohne Naht- 5. Gatt. Morychus. 63 streifen. Ihre Epipleiiien vorn breit und zur Aufnahme der Spitze der Mittelschenicol und der Wurzel der Mittelschienen tief ausgehöhlt, nach hinton schmal und wenig stark umgeschlagen oder breit und horizontal, an den Hiiitereckon der Hinterbrust endend. Flügel ausgebildet oder fehlend. Der Prostcrnalfortsatz nach hinton leicht verengt oder parallelseitig, an der Spitze breit abgerundet. Der freiliegende Teil des Mesosternums kurz, vorn tief und fast halbkreisförmig ausgerandet. Das Metasternum in der Mitte länger als die Vorder- und Mittelbrust zusammengenommen. Die Epi- sternen der Hinterbrust vorn mäßig breit, nach hinten allmählich vorengt. Das Ab- domen ohne Gruben zur Aufnahme der Hinterbeine. Die Beine ziemlich kurz und kräftig, die Vorder- und Mittelschienen nach außen gerundet erweitert, die Hinter- schienen gegen die Spitze schräg zugerundet, bei der nordischen Untergattung Arcto- hyrrhus aber die Schenkel und Schienen ziemlich schlank und lang, und sämtliche Schienen gerade. Die Vorderschienen auf ihrer Oberseite der ganzen Länge nach von einer Furche zur Aufnahme der Vordertarsen durchzogen, die Mittel- und Hinter-' schienen nur an der Spitze mit einer kurzen Aushöhlung zur Aufnahme der Tarsal- wurzel. Die vier ersten Tarsenglieder an Länge allmählich abnehmend oder das vierte Glied klein, das dritte Glied mit oder ohne Hautläppchen. Die Gattung ist über die paläarktische und vermutlich auch über die neark- tische Region verbreitet. 1 Die Oberseite nur mit anliegender Behaarung bekleidet. Die Flügeldecken ohne Nahtstreifen, ihre Epipleuren längs der Hinterbrust sehr schmal und wenig stark umgeschlagen. Flügel ausgebildet. Der Prosternalfortsatz nach hinten leicht verengt. Die Schenkel und Schienen ziemlich breit und zu- sammengedrückt, sehr dicht und rauh punktiert und wie die ganze Unter- seite dicht anliegend behaart, die Schienen am Außenrande ziemlich kräftig bedornt. Die Tarsen viel kürzer als die Schienen, ihr drittes Glied nicht oder nur kurz behaart. Subg. Morychus s. str 1 aeneus. — Die Oberseite mit locker anliegender und außerdem mit langer, abstehender Behaarung bekleidet. Die Flügeldecken auf der hinteren Hälfte mit einem vertieften Nahtstreifen, ihre Epipleuren längs der Hinterbrust vorn ziemlich breit, nach hinten allmählich verengt und ziemlich horizontal umgeschlagen. Flügel fehlen. Die Schenkel und Schienen viel weniger breit und nur wenig zusammengedrückt, die Schenkel viel feiner und weniger dicht punktiert und behaart, die Schienen am Außenrande feiner und weitläufiger bedornt. Die Tarsen nicht viel kürzer als die Schienen, ihr drittes Glied lang gelappt, das vierte klein. Subg. Lasiomoryelius 2 Apfelhech'L Subg. Morychus s. str. Thoms. 1. Morychtis aeneus Fabr. Syst. Entom. 1775, 60, Steff. 31, Erichs. III, 492, Thoms. IV, 217, Muls. et Key 139, Reitt. 81; modestus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1850, 223, Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 583, Reitt. 81; suhpamllelus Motsch. Bull. Ac. Imp. Sc. St. Petersb. XVII, 1859, 570, Reitt. W. E. Z. 1892, 188. — Länglich verkehrt eiförmig, stark gewölbt, schwarz, auf der Oberseite dunkel metallisch- grün oder bronzefarbig, die Fühler schwarz, die Beine braun oder rotbraun mit teilweise schwärzlichen Schienen. Unausgefärbte Stücke mit ganz rotbrauner Unterseite. Die Oberseite mit anliegenden, langen, weißlichen und braunen Haaren mäßig dicht, das Schildchen mit weißen Haaren sehr dicht, die Unterseite mit anliegenden, langen, weißlichen Haaren dicht bekleidet. Die Oberseite ziemlich kräftig und wenig dicht, in der Mitte der Stirn und oft auch auf der Scheibe des Halsschildes etwas feiner und weitläufiger, auf den Flügeldecken oft etwas kräftiger und etwas rauh punktiert. Die Fühler mit viergliedriger Keule, zu welcher das siebente Glied den Übergang bildet. Der Halsschild an der Basis jederseits ziemlich tief ausgebuchtet. Die Flügel- 64 XXXV. Familie Bynliidae. — III. Trib. Byrrhiiii. decken ohne Nahtstreifen und längs der Hinterbrust mit sehr schmalen, wenig stark umgeschlagenen Epipleuren. Flügel ausgebildet. Der Prosternalfortsatz nach hinten leicht verengt. Die Hinterbrust an den Seiten dicht und rauh, in der Mitte weit- läufiger und einfach, das Abdomen etwas feiner und überall sehr dicht punktiert. Die Schenkel und Schienen ziemlich breit und zusammengedrückt, sehr dicht und rauh punktiert, die Schienen am Außenrande ziemlich kräftig bedornt. Die Tarsen viel kürzer als die Schienen, ihr drittes Glied ungelappt oder mit einem kurzen Hautläppchen. Der nach Stücken vom Lac de Grube in den Zentralpyrenäen auf- gestellte M. modestvs Kiesw. ist nach kleineren Stücken mit gelapptem dritten Tarsen - gliede beschrieben. Long. 3' 2 — 4' 8 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien. In der Ebene und im Gebirge an sandigen Orten, namentlich an FhiHufern. Im allgemeinen nicht häufig, stellenweise aber sehr zahlreich vorkommend. Subg. Lasioniorychus Gangib. 2. JlorycJiUS Apfelhecki Reitt. D. E. Z. 1889, 279. — Breiter und viel kürzer oval als aeneits, auch etwas stärker gewölbt, oben dunkel bronzefarbig und ziemlich glänzend, unten dunkelbraun oder pechschwarz, die Fühler, Taster und Beine sowie die Epipleuren der Flügeldecken hell braunrot. Die Oberseite mit langer, locker anliegender, aus weißlichen und brauneu oder goldbraunen Haaren gebildeter Behaarung bekleidet und außerdem mit langen, abstehenden schwarzen Haaren be- setzt, die Unterseite lang und mäßig dicht niederliegend gelblichgrau behaart. Die ganze Oberseite ziemlich fein und wenig dicht punktiert. Die Fühler schlanker und gegen die Spitze schwächer und mehr allmählich als bei aejieus verdickt, der Hals- schild an der Basis jederseits viel seichter ausgebuchtet, das Schildchen kleiner. Die Flügeldecken auf der hinteren Hälfte mit einem scharf eingeschnittenen Nahtstreifeu lind neben der Hinterbrust mit vorn ziemlich breiten, nach hinten allmählich ver- engten, ziemlich horizontal umgeschlagenen Epipleuren. Flügel fehlen. Der Prosternal- fortsatz parallelseitig. Die Hinterbrust an den Seiten mäßig fein und dicht, in der Mitte feiner und weitläufiger, das Abdomen etwas feiner als die Seiten der Hinter- brust und überall dicht punktiert. Die Schenkel und Schienen viel weniger breit als bei aeneus und nur wenig zusammengedrückt, die Schenkel viel feiner und weit- läufiger punktiert, die Schienen am Außenrande feiner und weitläufiger bedornt, die Tarsen nicht viel kürzer als die Schienen, ihr drittes Glied lang gelappt, das vierte Glied klein. Long. 3 — 3'b mm. Bosnien, Serbien, Ehodopegebirge. 6. Gatt. Pedilophoriis. Fedilophorus Steil. Germ. Zeitschr. Entom. IV, 1843, 35, sensu latiore; Pedilophoriis Miüs. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 147, sensu latiore; Fedilophorus Reitt. Verb, zool. bot. Gesellsch. Wien, 1881, 69, sensu striot.; Pedilophoriis Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1902, 92. Syn. Hypolorus Muls. et Rey 1. c. 143, ex parte. Subgenera: Pediloiihorus Steff. 1. c; Laniprobi/rrhulus Gangib. 1. c. 94: Trichobyrrhulus Gangib. ibid. Von Mori/clnis durch die zur Aufnahme der Mittelschienen eingedrückte oder ausgehöhlte vordere Partie der Episternen der Hinterbrust und der Seitenflügel des Metasternums verschieden. Der Körper kurz oval, hoch gewölbt, auf der Oberseite anliegend oder abstehend behaart oder kahl. Die Fühler mit drei- bis sechsgliedriger Keule oder allmählich gegen die Spitze verdickt. Die Mundteile im wesentlichen wie bei Mortjchns, die Endglieder der Taster zugespitzt oval oder mehr oder weniger beilförmig. Die Flügeldecken verworren punktiert, ohne Nahtstreifen. Ihre vorn zur Aufnahme der Spitze der Mittelschenkel und der Wurzel der Mittelschienen aus- gehöhlten Epipleuren entweder an der Wurzel des Abdomens endigend oder zu den G. Gatt. Pedilophorus. 65 Seiten des Abdomens als schmaler Kandwulst bis zur Spitze der Flügeldecken fort- gesetzt. Im ersteren Falle sind sie vorn bis an den Außenrand ausgehöhlt und zu den Seiton der Hinterbrust entweder mehr oder weniger schmal und nur wenig umgeschlagen, oder breit und horizontal umgesclilagen ; im letzteren Falle (Subg. Pcdilophoruf: s. str.) sind sie nur in den Vorderecken bis an den Rand ausgehöhlt und zu den Seiten der Hinterbrust leicht gewölbt. Flügel ausgebildet oder fehlend. In der Unter- gattung Pediloplionm s. str. treten die Episternen der Hinterbrust nur in der zur Aufnahme der Mittelschienen bestimmten Grube als dreieckiges Stück hervor. Hinter dieser Grube reicht das Metasternum bis an den Innenrand der Epipleuren der Flügeldecken. Die Schenkel und Schienen bald mehr oder weniger stark, l)ald nur wenig zusammengedrückt, die Schienen am Außenrande mit Dörnchen besetzt oder unbedornt. Die Tarsen mit gelapptem oder ungelapptem dritten Gliede. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Kegion und über Neu- seeland verbreitet. 1 Das Metasternum hinter der Grube für die Mittelschienen bis an die Epi- pleuren der Flügeldecken reichend, an den Seiten querrunzelig punktiert. Die Epipleuren der Flügeldecken nur ganz vorn bis an den Außenrand aus- gehöhlt, längs der Hinterbrust breit und leicht gewölbt, längs des Abdomens als schmaler ßandwulst bis zur Spitze der Flügeldecken fortgesetzt. Die Schenkel und Schienen stark zusammengedrückt und weitläufig punktiert, die Schienen breit, mit scharfkantigem Außenrande, ilie Vorderschienen nach außen gerundet, die Mittel- und Hinterschienen nach außen im apicalen Drittel stumpfeckig erweitert. Die Oberseite kahl. Subg. Pedllophorus s. str. 3 auratus. — Hinter den zur Aufnahme der Mittelschienen bestimmten Gruben treten zwischen den Epipleuren der Flügeldecken und dem Metasternum die Epi- sternen der Hinterbrust deutlich hervor. Das Metasternum an den Seiten einfach punktiert. Die Epipleuren der Flügeldecken an der Wurzel des Ab- domens endigend. Die Oberseite anliegend oder abstehend behaart 2 2 Die Epipleuren der Flügeldecken längs der Hinterbrust ziemlich schmal, nach hinten allmählich verengt uud wenig stark umgeschlagen. Die Grube für die Mittelschienen auf den Seitenflügeln des Metasternums hinten einfach kantig begrenzt. Die Schenkel und Schienen zusammengedrückt, dicht und mehr oder minder kräftig punktiert. Die Oberseite anliegend behaart. Subg. Lamprobyrrhuliis 1 nitidus. — Die Episternen der Flügeldecken längs der Hinterbrust breit und horizontal umgeschlagen. Die Grube für die Mittelschienen auf den Seitenflügeln des Metasternums hinten durch eine schräge Querleiste begrenzt. Die Schenkel und Schienen nur sehr wenig zusammengedrückt und nur sehr fein und spärlich punktiert. Die Oberseite abstehend behaart. Subg. Trichobyrrhlllus. 2 rufipes. Subg. Latnpi'obyrrhulus Gangib. 1. PedilopJiOfUS nitidus Schall. Schrift, nat. Ges. Halle I, 1783, 252; niger Kug. Schneid. Mag. I, 1792, 485: aeneus Oliv. Ent. II, 1790. 13. 8, pl. 1, f. 3; nitens Panz. Entom, Germ. I. 1795, 34, Fn. Germ. 25, 4, Steff. 32, Erichs. III, 492, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II. pl. 64, f. 317, Muls. et Key 141, Reitt. 81; ptinctaius Germ. Reise Dalm. 187. — Sehr kurz oval, hochgewölbt, oben dunkel metallischgrün, blaugrün oder bronzefarbig, bisweilen auf dem Rücken schwarz ohne metallischen Schimmer, die Unterseite schwarz oder braun, bei uuausgefärbten Stücken rotbraun, die Fühler schwarz, oft mit rötlicher Oberseite des ersten Gliedes, die Beine braun oder rotbraun. Die Ober- und Unterseite ziemlich dünn mit wenig langer, anliegender Behaarung bekleidet. Der Kopf kräftig, vorn dicht, hinten weniger dicht Ganglbauer, Käfer vod XUtteleuropa, IV. 5 66 XXXV. Familie. Byirhidae. - III. Trib. ßyirhini. punktiert. Der Halsschild und die Flügeldecken ebenso kräftig wie der Kopf, aber wenig dicht, das Schildchen fein und dicht punktiert. Flügel vorhanden. Die Epi- pleuren der Flügeldecken zu den Seiten der Hinterbrust ziemlich schmal, nach hinten allmählich verengt und wenig stark umgeschlagen. Die Grube für die Mittelschienen auf den Seitenflügeln des Metasternums hinten einfach kantig begrenzt. Das Meta- sternum ziemlich grob und etwas weitläuüg, das Abdomen ziemlich grob und dicht, das fünfte Sternit desselben sehr dicht punktiert. Die Schienen breit und zusammen- gedrückt, am scharfkantigen Außenrande mit feinen Dörnchen besetzt. Das dritte Tarsalglied höchstens mit einem kurzen Hautläppchen. Long. 2 '5 — 3-i mm. Mittel- europa, Südosteuropa. An sandigen Orten, namentlich an Ufern nicht selten. Subg. TricJiobi/rrhulus Gangib. 2. JPedilophorus rufipes Muls. et Key Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 150; variolosns Eeitt. 82*); SUerlini Des Gozis Revue d'Entom. I, 1882, 193. — Schmäler oval als nitidus, oben glänzend metallischgrün, die Brust pech- schwarz oder pechbraun, das Abdomen rotbraun, die Fühler, Taster, Beine und die Epipleuren der Flügeldecken hell bräunlichrot. Die Oberseite grob, auf dem Kopfe mehr oder weniger dicht, auf dem Halsschilde und auf den Flügeldecken weitläufig punktiert und überall weitläufig mit lang abstehenden, gelblichen Haaren besetzt, die Unterseite schütter anliegend behaart. Das siebente und achte Fühlerglied we- sentlich breiter als die vorhergehenden Glieder. Das Schildchen klein. Flügel fehlen. Die Epipleuren der Flügeldecken auch längs der Hinterbrust breit und erst an den Hinterecken derselben ziemlich plötzlich verengt. Das Metasternum kurz, grob und weitläufig punktiert, hinter der Grube für die Mittelschienen jederseits mit einer schrägen Querleiste, welche in die Eandung des zwischen die Mittelhüften tretenden Intercoxalfortsatzes übergeht. Das Abdomen viel feiner als das Metasternum und wenig dicht punktiert. Die Schenkel und Schienen nur wenig zusammengedrückt und nur sehr fein und spärlich punktiert, die Schienen am Außenrande unbedornt. An den Tarsen das dritte Glied mit einem langen Hautläppchen, das vierte klein. Mir ist diese Art nur aus Asturien bekannt. Auf dieselbe paßt aber die Beschreibung des nach einem einzelnen Stücke von Les Dourbes in den Basses-Alpes beschriebenen P. SUerlini Des Gozis vollständig. Long. 3-6— 3-8»«»?. Asturien, ? Basses-Alpes. Subg. PedUophorus s. str. Steff. 3. JPedilophorus atiratus Duftschm. Fn. Austr. III, 20, Steff. 36, Erichs. III, 493, Muls. et Key 148, Reitt. 81; nitens Germ. Reise Dalm. 188. — \ Noch kürzer und breiter oval als nitidus, hochgewölbt, fast halbkugelig, oben metallischgrüu, blaugrün oder bronzefarbig, unten pechschwarz, braun, rotbraun oder bei geringerer Ausfärbung rostgelb mit dunklerer Brust, an den schwärzlichen Fühlern gewöhnlich das zweite und dritte Glied oder die Wurzel in größerer Ausdehnung rotbraun, die Beine pechbraun bis rötlichgelb. Die Oberseite vollkommen kahl, mehr oder minder weitläufig, bald feiner, bald kräftiger punktiert, die Flügeldecken sehr fein weitmaschig genetzt, so daß jeden Punkt eine polygonale Masche umschließt. Oft aber ist das Maschennetz fast ganz erloschen. Das Schildchen klein. Die Epi- pleuren der Flügeldecken vorn weniger tief und in geringerer Ausdehnung nach *) Eeitt er hält P. rufipes Muls. et Key für synonym mit variolosus Perris vom Escorial. Die Originalbesol)reibuug des variolosus Perris (Ann. See. Ent. Fr. 1864, 281) und die von Mulsant und Rey (1. c. 149) nach einem Originalexemplare gegebene Beschreibung desselben passt aber auf den von der Sierra Nevada in Spanien und der Serra de Gerez in Portugal beschriebenen und auch bei Morlaix im westlichen Frankreich aufgefundenen Fio- cliurdi Heyd. (Reise südl. Span. 1870, 109). Dieser unterscheidet sich von rufipes durch geringere Größe, hinter der Mitte erweiterte und daher verkehrt eiförmige Körperform, dunkle Fühler und scharf abgesetzt dreigliedrige Fuhlerkeule. 8. Gatt. Cytilus. 67 auLk'u als bei deu vorhergehenden Alten eingedrückt, längs der llinterbrust breit und leicht gewölbt, an den Hinterecken derselben plötzlich verengt und dann bis zur Spitze der Flügeldecken als schmaler Eandwulst fortgesetzt. Flügel fehlen. Das Prosternum mit gerandetem Vorderrande und parallelseitigem, an den Seiten ge- randetem Mittelabschnitt. Das Metasternum hinter der Grube für die Mittelschienon bis an die Epipleureu der Flügeldecken reichend, in der Mitte grob und weitläufig, an den Seiten feiner und weitläufig querrunzelig punktiert. Die Episternen der Hinterbrust treten nur in der zur Aufnahme der Mittelschienen bestimmten Grube als dreieckiges Stück hervor. Das Abdomen bis auf die ziemlich dicht punktierte und kurz anliegend behaarte Spitze des fünften Stornits nur sehr spärlich mit seichten Punkten besetzt, das vierte Sternit an den Seiten, das fünfte am ganzen Hinterrande gerandet. Die Schienen breit und stark zusammengedrückt, am scharf- kantigen Außenrande unbedonit, die Vorderschienen nach außen gerundet, die Mittel- nnd Hinterschienen im apicalen Drittel nach außen stumpfeckig erweitert. An den Tarsen das dritte Glied mit einem langen Hautläppchen, das vierte klein. Long. 3'5 — 4 '5 mm. Ostalpen, Karpathen, Gebirge Bosniens, der Herzegowina und Monte- negros. Nicht selten. 7. Gatt. Carpatholiyrrliulus. Gangib. Verb. zool. bot. Ges. Wien, 1902, 92. Mit der Gattung Pedilophoriis sehr nahe verwandt, von derselben durch die auf der Oberseite zur Aufnahme der Tarsen der ganzen Länge nach breit gefurchten Mittel- und Hinterschienen verschieden. Die Gattung enthält nur die folgende Art. 1. CarpatJiobyi't'liulns transsilvanicus Suffr. Stett. Ent. Zeitg. 1848, 100, Heyd. Reise südl. Span. 1870, 109, Reitt. 81. — Verkehrt oval oder oval, stark gewölbt, die Oberseite metallischgrün, blaugrün oder teilweise goldgrün, der Mund, die Fühler und die Unterseite samt den Beinen schwarz. Die Oberseite sehr kurz, fein und spärlich anliegend behaart und mäßig fein und ziemlich weit- läufig, am Vorderrande des Kopfes, neben den Augen, an den Seiten des Halsschildes und gegen die Spitze der Flügeldecken dichter punktiert, das feiner punktierte Schildchen in der Mitte häufig glatt. Die Flügeldecken sehr fein genetzt, so daß sich jeder Punkt in der Mitte einer Netzmasche befindet. Oft ist aber die Netzung größtenteils erloschen und nur gegen die Spitze deutlicher. Die Epipleuren der Flügeldecken längs der Hinterbrust sehr schmal und nur wenig umgeschlagen. Flügel fehlen. Die Unterseite dicht punktiert und anliegend gelblichgrau behaart, das Metasternum in der Mitte mit weitläufiger Punktierung und Behaarung. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften breit. Das Metasternum kurz und in der Mitte kaum länger als das Pro- und Mesosternum zusammengenommen. Die Gruben für die Mittelschienen sehr groß, über die Mitte der Seitenflügel des Metasternums nach hinten ausgedehnt. Die Schenkel und Schienen breit und stark zusammen- gedrückt. Sämtliche Schienen am Außenrande gerundet und mit kurzen Dörnchen besetzt. Die Tarsen viel kürzer als die Schienen, ihr drittes Glied mit einem Hautläppchen. Leng. 4'5 — ^'b mm. Auf den Karpathen, in der alpinen Region, auf Moos und unter Steinen. 8. Gatt. Cytilus. Erichson Naturg. Ins. Deutsehl. III, 1847, 489, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 265, Thoms. Skand. Col. IV, 1862, 215, Hüls, et Ray Eist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 134, Reitt. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1881, 69. Syn. Cistela Seidl. Fn. Balt. ed. II, 44, Fn. Transsylv. 44. Körper oval oder kurz oval, stark gewölbt, auf der Oberseite mit anliegender Behaarung bekleidet. Bei zurückgezogenem Kopfe werden auch die Mandibeln vom Prothorax aufgenommen, die Oberlippe bleibt aber frei. Der Clypeus vorn gerade ab- 68 XXXV. Familie. Byrrhidae. — III. Trib. Byrrhini. gestutzt oder nur sehr flach ausgebuchtet. Die Fühler mit deutlich abgesetzter fünf- gliedriger Keule. Die Oberlippe quer, vorn abgestutzt oder flach abgerundet. Die Maiidibeln vor der Basis ohne Ausschnitt, an der Spitze in drei oder vier ungleiche Zähne geteilt. Die Maxillarladen kurz und breit, an der Spitze dicht mit einwärts gekrümmten Haaren besetzt. Die Kiefertaster kurz, ihr erstes Glied klein, das zweite merklich länger als das dritte, das Endglied zugespitzt oval. Das Kinn sehr breit und kurz, an den Seiten gerandet, vorn flach ausgeschnitten. Die Zunge größtenteils verhornt, nach vorn leicht erweitert, an der Spitze kurz zweilappig. Die Lippentaster kurz, ihr erstes Glied klein, das zweite an der Spitze sehr schräg abgestutzt, das Endglied zugespitzt oval, kürzer und dicker als das Endglied der Kiefertaster. Der Halsschild an der Basis jederseits breit ausgebuchtet. Die Flügeldecken regelmäßig gestreift, mit ziemlich schmalen, vorn ausgehöhlten, längs der Hinterbrust nach hinten allmählich verengten, an der Wurzel des Abdomens endigenden Epipleuren. Flügel ausgebildet. Das Metasternum in der Mitte länger als das Pro- und Meso- sternum zusammengenommen. Die vordere Partie der nach hinten nur wenig ver- engten Episternen der Hinterbrust und der Seitenflügel des Metasternums ohne Ein- druck zur Aufnahme der Mittelschienen. Das erste Abdominalsternit ohne Gruben zur Aufnahme der Hinterbeine. Die Schenkel und Schienen wenig breit und nur mäßig zusammengedrückt. Die Schienen am Außenrand mit kurzen Dörnchen besetzt und vor der Spitze ausgebuchtet. Die Vorderschienen auf der Oberseite der ganzen Länge nach zur Aufnahme der Vordertarsen gefurcht, die Mittel- und Hinterschienen nur im apicalen Drittel des Außenrandes mit einer Furche zur Aufnahme der Tarsal- wurzel. Die Tarsen viel kürzer als die Schienen, ihr viertes Glied nicht viel kürzer als das dritte, dieses ohne Hautläppchen. Die nur drei oder vier bekannte Arten enthaltende Gattung ist über die paläarktische und nearktische ßegion verbreitet. 1. Cytilus sericeus Forst. Nov. Spec. Insect. Cent. I, 1771, 16, Eeitt. 80; varitis Fabr. Syst. Entom. 1775, 60, Panz. Fn. Germ. 32, 3, Steff. 28, Erichs. III, 490, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 64, f. 316, Thoms. IV, 216, Muls. et Key 135, Czwalina D. E. Z. 1878, 205; pilula Degeer Mem. IV, 1774, 213, pl. 7, f. 23—26; stoims Müll. Zool. Dan. Prodrom. 1776, 58, Kug. Schneid. Mag. 484; maciilatns Herbst Füeßly Arch. IV. 1783, 25; bicolor Marsh. Ent. Brit. 105; alter- natus Say Journ. Ac. Phil. V. 1825, 186; pulchelhis Heer Fn. Helv. I, 448; triviUatus Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 117; tessellatus Reitt. 80. — Kurz oval, in der Mitte am breitesten, gewölbt. Kopf, Halsschild und Schildchen dunkel bronzebraun oder schwarz, die Flügeldecken meist metallischgrün und dunkel bronzebraun oder schwarz gewürfelt, wobei die metallischgrüne Färbung vorherrschen oder auf einige Flecke an der Basis und auf den inneren geraden Zwischenräumen reduziert sein kann, bis sie nur mehr in Spuren erhalten bleibt oder ganz verschwindet, und die ganze Oberseite dunkel bronzebraun oder schwarz wird, die Unterseite schwarz oder grünlichschwarz, die Beine häufig braun. Der Kopf durch seichte Eindrücke etwas uneben, kräftig und ziemlich dicht punktiert, ziemlich dünn anliegend behaart. Der Halsschild gleichfalls ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert, mit anliegender, aus schwarzen und goldgelben oder silberweißen Haaren gebildeter Behaarung bekleidet. Das Schildchen goldgelb, weiß oder schwarz tomentiert. Die Flügeldecken regelmäßig gestreift, mit dicht und mäßig fein runzelig punktierten Zwischenräumen, von denen die geraden meist gewölbter vortreten, bei wohlerhaltenen Stücken mit wenig dichtem, aus gold- gelben und weißlichen Haaren gebildetem Grundtoment und dichter tomentierten schwarzen Flecken neben der Naht und auf den geraden Zwischenräumen. Die Seiten der Hinterbrust äußerst dicht runzelig, das Prosternum und die Mitte des Meta- sternums gröber und weitläufiger punktiert. Das Abdomen mäßig fein und sehr dicht, an der Basis etwas gröber und weniger dicht punktiert und ziemlich kurz weißlich- grau behaart, das zweite bis vierte Sternit am Hinterrande mit einem ziemlich breiten, durch äußerst dichte Chagrinierung glanzlosen und grauweiß erscheinenden Saum. Long. 4 '5 — ö"5 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region und über Nordamerika verbreitet. Häufig. 1. 9. Gatt. Byirhus. 69 2. Cfitilus auricomiis Duftschm. Fn. Austr. III, 16, Czwalina D. E. Z. 1878, 205, Keitt. 80. — J>em serkevs sehr nahe stehend, etwas schmäler und weniger kurz oval, oben einfarbig bronzebraun und mit goldbraunem, gleichfarbigem oder auf den Flügeldecken mit schwarzen oder auch weißlichen Haaren untermengtem Toment bekleidet, der HaLsschild feiner und weniger dicht punktiert, die Flügeldecken mit feiner runzelig punktierten Zwischenräumen, von welchen die geraden kaum durch stärkere Wölbung hervortreten, das Prosternum länger und zwischen den Vorder- hüfteu mehr nach hinten verengt, das Metasteruuni in der Mitte dichter und rauher punktiert, das Abdomen bis auf den ziemlich glänzenden, mäßig fein punktierten Intercoxalfortsatz des ersten Sternits, in gleicher Weise wie der Hintersaum des zweiten bis vierten Sternits bei serkens, äußerst dicht chagriniert und auf dem durch die Chagrinierung vollkommen glanzlosen und gleichförmig weißgrau erscheinenden Grunde sehr fein und wenig dicht punktiert und mit kurzen, anliegenden Härchen bekleidet. Long. 4"5 — o mm. Finnland, Deutschland, Österreich; sehr selten. Von Herrn Czwalina auf moosigen Stellen der Pregelwiesen bei Königsberg in Preußen in den Mittagsstunden warmer, windstiller Frühlingstage in Menge von kurzem Grase gekätschert. y. Gatt. Byrrhus. (Linn. Syst. Nat. ed. XII, Tom. I. Pars II. 1767, 568, Steff. Germ. Zeitsch. Entom. IV. 1843, 6) Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 475, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 265, Thoms. Skand. Col. IV, 212, Muls. et Key Eist. nat. Col. Fr. Pilulifornies 1869, 48. Syn. Cistela (Forst. Nov. Spec. Ins. Cent. I, 1771, 12) Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 69. Subg. Seminolus Muls. et Rey 1. c. 50. L. Ganglbauer: „Die europäischen Arten der Gattungen Bi/rrÄit«, Curimus und b'yitcalyjHa'^ in Jtünchener Koleopt. Zeitschr. I, 1902, 37—52, Die Gattung enthält die größten Repräsentanten der Familie. Der Körper oval oder kurz oval, stark gewölbt, auf der Oberseite gewöhnlich tomentiert und außer- dem nur ausnahmsweise mit längeren, abstehenden Borstenhaaren besetzt. Bei zurück- gezogenem Kopfe werden auch die Mandibeln vom Prothorax aufgenommen. Der Clypeus mit mehr oder minder herabgebogener, nach hinten oft durch eine stumpfe Querkante begrenzter vorderen Partie, am Vorderrande zur Aufnahme der Basis der Oberlippe der ganzen Breite nach stärker oder schwächer ausgeschnitten, so daß seine Vorderecken mehr oder minder vorspringen. Die Fühler gegen die Spitze all- mählich verdickt oder mit schwach abgesetzter fünfgliedriger Keule, ihr zweites Glied viel kürzer und schmäler als das verdickte erste Glied, das dritte ziemlich lang- gestreckt. Die ziemlich große, in die Ausrandung des Clypeus zurückziehbare, vorn abgerundete Oberlippe mit scharfkantigem oder leistenförmig aufgebogenem Basal- rande. Die Mandibeln vor der Basis mit einem tiefen, mit einem Hautlappen aus- gefüllten Ausschnitte, vor demselben mit einem zahnförmigen Vorsprunge, an der Spitze zwei- bis vierzähnig. Die Innenlade der Maxillen an der ganzen Innenseite, die größere Außenlade an der Spitze sehr dicht mit einwärts gekrümmten Haaren besetzt. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite und dritte in der Länge wenig verschieden, das Endglied länger, gestreckt eiförmig mit abgestumpfter oder abgestutzter Spitze oder schwach beilförmig. Das Kinn quer trapezförmig, an den Seiten leicht gerundet, in der vorderen Hälfte nur schwach verhornt oder fast häutig, am Vorderrande der ganzen Breite nach ausgebuchtet. Die Zunge in der Mitte mehr oder weniger verhornt, an den Seiten häutig, nach vorn leicht erweitert, vorn ausgerandet oder kurz zweilappig. Die Lippentaster kurz, ihr erstes Glied ziemlich klein, das zweite an der Spitze sehr schräg abgestutzt, das Endglied größer, oval oder leicht beilförmig. Der Halsschild an der Basis jederseits bogenförmig aus- gebuchtet, nach vorn stark und etwas zusammengedrückt verengt, mit spitzwinke- ligen, die Basis der Flügeldecken umfassenden Hinterecken und stark herabgebogenen. 70 XXXV. Familie. ByiTbidap. — HI. Trib. Byrrhini. viel länger spitz .ausgezogenen Vorderecken. Das Scliiidchen dreieckig oder an der Spitze abgerundet. Die Flügeldecken längs der Hinterbrust mit lierabgebogenem Seitenrande, nach hinten in starker Wölbung abfallend, vor der Spitze aber mehr oder weniger niedergedrückt, bei den meisten ungeflügelten Arten an der Naht ver- wachsen, regelmäßig gestreift oder mit mehr oder minder unregelmäßigen oder auch unterbrochenen inneren Streifen oder, abgesehen vom Nahtstreifen, nur an den Seiten mit einigen regelmäßigen Streifen, im übrigen aber durch sehr verworren ein- gegrabene, gekrümmte oder auch etwas verästelte Furchen und Grübchen gerunzelt. Die vorn tief ausgehöhlten Epipleuren der Flügeldecken durch eine Randkante oder durch einen Randstreifen abgesetzt. Flügel ausgebildet, rudimentär oder fehlend. Das Prosternum vorn ausgerandet, mit stark nach außen verschmälertem und stumpf zugespitztem freiliegenden Teile der Seitenflügel und zwischen den Vorderhüften mit breitem, an der Spitze breit gerundet abgestutztem Prosternalfortsatze. Die um- geschlagenen Seiten des Halsschildes und die hintere Partie der Seitenflügel des Prosternums zur Aufnahme der Vorderbeine tief ausgehöhlt. Der freiliegende Teil des Mesosternums sehr kurz, vorn zur Aufnahme des Prosternalfortsatzes tief bogen- förmig ausgeschnitten. Die vordere Partie der Episternen der Hinterbrust und die anschließende Partie der Seitenflügel des Metasternums zur Aufnahme der Mittel- schienen tief ausgehöhlt. Das erste Abdominalsternit jederseits mit einer breiten, am Hinterrande und innen stumpfkantig begrenzten Grube zur Aufnahme der Hinter- beine. Die Hinterhüften an der Wurzel des Trochanters mit einer Ausrandung. Die Schenkel und Schienen breit, die Schienen stark zusammengedrückt und am scharf- kantigen Außenrande gerundet. Alle Schienen auf der Oberseite zur Aufnahme der Tarsen dei- Länge nach gefurcht. Das dritte Tarsenglied mit einem Hautläppchen oder ungelappt. Beim r?* die Vorderklauen viel kräftiger als beim 9 und nicht gleichmäßig, sondern hakig gekrümmt. Die Larve von B. pilula wurde von Latreille (Regn. anim. 2. ed. IV, 513) und Westwood (Introduct. mod. Classific. Ins. I, 175, f. 17) kurz, vonErichson (Archiv f. Naturg. VII. Jahrg. 1. Bd. 1841, 104, Naturg. Ins. Deutschi. III, 467) ausführlicher beschrieben. Xambeu (Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1895, T. XLII, 60—63) und Kincaid (Proceed. Washingt. Ac. Sc. Vol. II, 1900, 372—374, pl. XXIV) beschrieben die Larve von B. fasciattis. Die Z?yr?-// MS- Larven (vergl. Fig. 2, pag. 50) dick, walzenförmig, mit; abwärts geneigtem Kopf und Prothorax und abwärts geneigten großen hinteren Abdominal- segmenten, durch die Größe des Kopfes und der Rückenschilde des Prothorax und des achten und neunten Abdominalsegmentes, sowie durch die Krümmung des Körpers sehr ausgezeichnet. Der Kopf so breit wie der Prothorax, mit gewölbter Stirn und abwärts gerichteten Mundteileu, von vorn gesehen quer rundlich, an den Seiten mit einer scharfen, an der basalen Außenecke der Mandibeln beginnenden und am Hinter- rande endigenden unteren Randleiste, unten zur Aufnahme der Maxillen und der Unterlippe breit und bis weit gegen die Basis ausgeschnitten. An den Seiten des Kopfes fünf Ocellen, von denen drei nach den Ecken eines Dreieckes hinter der Fühlerwurzel und zwei dicht nebeneinander unter derselben stehen. Die Mittelnaht teilt sich bereits auf dem Scheitel in zwei anfangs wenig, dann aber stark diver- gierende Aste. Der Clypeus kurz, quer, durch einen Quereindruck von der Stirn gesondert. Die Fühler vorgestreckt viergliedrig, ihre zwei ersten Glieder aber kurz und zurückziehbar, das dritte Glied cylindrisch, das Endglied klein, stiftförmig. Die Oberlippe quer rechteckig, etwa halb so breit als der Clypeus, am Vorderrande aus- gebuchtet. Die Mandibeln an der Spitze in zwei übereinanderstehende Zähne geteilt, die sich in zwei bis zur Mitte der Innenseite verlaufende und daselbst in je einen Zahn endende scharfe Schneiden fortsetzen. Die Basalhälfte der Mandibeln ist nach innen leicht gerundet erweitert und mit einem schmalen, derben Hautsaume besetzt. Die Maxillen mit deutlichem Angelglied und großem, schräg nach innen gerichtete m Stipes, der in eine an der Innenseite mit Wimperborsten besetzte Lade ausläuft. Die Außenlade der Maxillen an der Spitze des Stipes eingefügt, länglich, an der Spitze 9. Gatt, Byrrhus. 71 mit Winipprborsten bosetzt. Die Kiefeitaster dick, ilio AuLNeiilade wenig überragend, dreigliedrig, aber anscheinend viergliedrig, da der Tastertrilger ihr erstes Glied zu bilden scheint, ihre Glieder stufenweise an Dicke abnehmend, das ziemlich kleine Endglied konisch mit abgerundeter Spitze. Das Kinn groß, quer viereckig. Der tastertragende Teil der Unterlippe etwas schmäler und kürzer als das Kinn, zwischen den Tasterstämmen mit einer Längsfurche, vorn zwischen den Wurzeln der Taster mit einem flachen, zur Längsachse senkrecht gestellten Kissen, auf welches die Zunge reduziert erscheint. Die Lippentaster zweigliedrig, ihre Glieder fast von derselben Form und Größe wie die zwei letzten Glieder der Kiefertaster. Der Prothorax mit sehr großem, quer gewölbtem, vorn gerade abgestutztem, an den Hinlerecken breit abgerundetem, festhornigem Rückenschild, welcher wie der Kopf grob punktiert ist. Die Küekenschilde des Meso- und Metathorax etwas breiter, aber kaum länger als die der sieben folgenden Abdominalsegmente, die Eückensohilde des nach unten geneigten achten tind neunten Abdominalsegmentes groß, der Rückenschild des neunten Abdominalsegmentes in der Größe dem Prothoraxschild wenig nachstehend, hinten breit abgerundet. An den Seiten zeigen die acht ersten Abdominalsegraente je zwei dicht und schräg hintereinanderstehende Wülste, innerhalb welcher sich das Stigma befindet, unten sind sie der Quere nach in fünf Wülste geteilt, von welchen die drei mittleren gewöhnlich dreieckige Felder bilden. Auf der Unterseite des neunten Abdominalsegmentes tritt zwischen dem Hinterrand des großen Rückenschildes und der kurzen ungeteilten Ventralschiene desselben das große, als Nachschieber fungie- rende Analsegment hervor. Dasselbe besteht aus einem dreieckigen, nach unten um- geschlagenen Dorsallappen und aus einer sehr großen Ventralwarze, die durch die T-förmige Analspalte geteilt wird und zwei große, narbige Vertiefungen zeigt. Die Beine ziemlich kurz, die Hüften groß, die Schenkel gegen die Spitze erweitert, die kürzeren Schienen gegen die Spitze verschmälert, die Tarsen klauenförmig. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region verbreitet. Einige Arten bewohnen nur die höheren Regionen der Gebirge. 1 Die Epipleuren der Flügeldecken im Querschnitte der inneren Vorderecke der Episternen der Hinterbrust viel schmäler als diese. Flügel ausgebildet, selten rudimentär. Die Flügeldecken an der Naht nicht verwachsen. Das Prosternum in der Mittellinie viel länger als zwischen den Vorderhüften breit. Drittes Tarsenglied ohne Hautläppchen. Subg. ByrrhllS s. str 2 — Die Epipleuren der Flügeldecken im Querschnitte der inneren Vorderecke der Episternen der Hinterbrust so breit oder breiter, selten etwas schmäler als diese. Flügel fehlen. Die Flügeldecken an der Naht verwachsen. Das Pro- sternum in der Mittellinie wenig länger, nur so lang oder sogar etwas kürzer als zwischen den Vorderhüften breit. Drittes Tarsenglied mit oder ohne Haut- läppchen. Subg. Seminolus 4 2 Abdomen dicht gekörnt. Halsschild zwischen der Punktierung mit ganz glatten Zwischenräumen. Körper meist nach hinten stärker erweitert. Die erweiterte Apicalpartie des Penis schmäler als bei pilula und flach abwärts gekrümrat, die Parameren gegen die Spitze allmählich verengt, an der Spitze schmal abgerundet 1 fasciatus. — Abdomen weniger dicht gekörnt. Die Parameren an der Spitze außen aus- gerandet 3 3 Die Apicalpartie des Penis mit der breit abgerundeten Spitze leicht aufwärts gebogen. Das Abdomen dichter gekörnt 2 avietinus. — Die Apicalpartie des Penis mit der Spitze nicht aufwärts gebogen. Das Ab- domen weniger dicht gekörnt 3 pustiilatus, 4 pilula. 4 Die Flügeldecken mit mehr oder minder regelmäßigen oder mit unregelmäßigen welligen oder vielfach unterbrochenen oder bis auf Reste erloschenen Streifen 5 — Die Flügeldecken, abgesehen vom Nahtstreifen, nur an den Seiten mit einigen regelmäßigen Streifen, im übrigen durch sehr verworren gewundene ein- gegrabene Linien oder Furchen, Grübchen oder Punkte sehr uneben 7 72 XXXV. Familie. Byrrhidae. — III. Trib. Byrihini. 5 Die Oberseite mit ziemlich langen, schräg abstehenden Borstenhaaren besetzt. 5 pilosellus. — Die Oberseite mit sehr kurzen, nur in gewisser Richtung erkennbaren Borsten- härchen spärlich besetzt 6 6 Das Prosternum zwischen den Vorderhüften breit, etwa so breit oder fast breiter als in der Mittellinie lang. Die Parameren an der Außenseite hinter der Mitte ausgeschweift. Die Flügeldecken mit durchaus regelmäßigen oder mit etwas geschlängelten oder vielfach unterbrochenen oder teilweise in Punkt- reihen aufgelösten inneren Streifen 6 Inniger, 7 glabratus. — Das Prosternum zwischen den Vorderhüften schmäler. Die Parameren all- mählich zugespitzt, an der Außenseite hinter der Mitte nicht ausgeschweift. Die Flügeldecken mehr oder minder regelmäßig gestreift oder mit sehr un- regelmäßigen, seichten, welligen oder vielfach unterbrochenen oder bis auf Reste erloschenen Streifen 8 picipes, 7 Die Apicalpartie des Penis gegen die Spitze nur wenig erweitert und stark oder schwach abwärts gekrümmt 9 signatiis, 10 alpinus. — Die Apicalpartie des Penis gegen die Spitze stark verbreitert und mit der breit abgerundeten Spitze leicht aufwärts gebogen 11 gigas. Subg. Byrrhus s. str. 1. Byrrhus fasciatus Forst. Nov. Spec. Ins. Cent. I, 1771, 12, Oliv. Entom. II, 1790, 13, 6, pl. 1, f. 2, Steff. 18, Erichs. III, 485, Thoms. IV, 214, Reitt. 77, Gerh. Zeitschr. Entom. Breslau N. F. 20. H. 1895, 15, Gangib. M. K. Z. I, 44; stoicvs Otto Fabr. Fn. Grönl. 1780, 184; dorsalis Kug. Schneid. Mag. III, 1792, 354, Panz. Fn. Germ. 104, 3; cinctus Kug. Schneid. Mag. V. 1794, 520, Illig. Kf. Preuß. 91; Dianae Kug. 1. c. 520, lUig. 1. c. 92, Fabr. Syst. El. I, 103; montivagus Grimmer Steierm. Col. 1841, 39; decipiens Fairm. Cat. Grenier Mat. 1863, 74; ? Ulnnulatvs Muls. et Rey 112; arietinus Muls. et Rey IIA; fasciatus var. inornatus, var. suboniafiis, var. belltis, var. cotnplicans, var. Fabricü, var. ßis- culus, var. niveus Reitt. 77 — 78 *j. — Von j^ibila durch die in der Regel, aber nicht immer, sehr ausgeprägt verkehrt eiförmige, nach hinten viel mehr erweiterte und gewölbtere Knrperform, glänzend glatte , nicht chagrinierte Zwischenräume zwischen den Punkten des Halsschildes, weniger fein punktierte Flügeldecken, sehr dichte und gröbere Granulierung und dichtere und gröbere Behaarung des Abdomens und besonders des fünften Abdominalsternits, sowie durch die Form des Penis und der Parameren verschieden. Gewöhnlich sehr ausgesprochen verkehrt oval, stark gewölbt. Das Toment der Oberseite von sehr variabler, schwarzer, brauner, gold- brauner, grauweißer oder gemischter Grundfärbung, der Halsschild mit zackiger oder unbestimmter, aus goldgelben, graugelben oder silberweißen Haaren gebildeter Zeich- nung, das Schildchen mit schwarzem oder braunem Samttoment, dem bisweilen goldgelbe oder weiße Haare eingemengt sind, die Flügeldecken mit ebenso tomen- tierten Samtflecken auf dem ersten, zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischen- raum und mit einer aus goldgelben, graugelben, grauweißen oder silberweißen Haaren gebildeten vollständigen oder durch den dritten, fünften und siebenten Zwischenraum unterbrochenen und in Flecken aufgelösten Umsäumung einer gemeinsamen, zackigen, querbindenartigen Zeichnung oder mit einer gemeinsamen vollen, meist silberweiß tomentierten, flach W-förmigen Querbinde, Sehr selten besteht, wie dies bei puslu- latus häufiger der Fall ist, die Querbinde aus einer goldgelben oder goldbraunen Kernbinde mit silberweißer Umsäumung. Bei voller Ausfüllung der Querbinde tritt oft der dritte, fünfte und siebente Zwischenraum in der Binde durch dunklere Fär- ( ') Die individuellen Abänderungen in der Tomentzeichnung von Byrrhus fasciatus und pOula verdienen ebensowenig besondere Namen wie die von Reitter unbenannt gelassenen Abänderungen des B pustulatus. 9. Gatt. Byrrhus. 73 Inmg hervor. Oft ist die Qtierbindonzeichnung nur erloschen angedeutet. Der Hals- schild zeigt auf glänzendem Grunde eine kräftigere und dichtere Punktierung als bei pilvla. Die Granulierung und anliegende, börstchenartige Behaarung des Abdomens ist auf dem fünften Sternit ebenso dicht wie auf den vorhergehenden Sterniten und nur gegen die Mitte der Basis des Abdomens weniger gedrängt. Die erweiterte Apicalpartie des meist der ganzen Länge nach von einer eingeschnittenen, gegen die Spitze tieferen Mittellinie durchzogenen Penis ist schmäler und gestreckter lanzett- lich als bei piliila und gegen die Spitze leicht abwärts gekrümmt. Die Parameren sind kürzer zugespitzt als bei pilida, gegen die Spitze mehr allmählich verengt und an der Spitze schwach abgerundet oder abgestumpft. Long. 6" 5— 8 mm. Über den größten Teil der paläarktischcii Region verbreitet und auch in Grönland und Alaska. In der Ebene und im Gebirge nicht selten. 2. ßyt'fJius (trietinus Steff. Germ. Zeitschr. Entom. IV, 1843, 17, Gorh. Zeitschr. Entom. Breslau N. F. 20. H. 1895, 12, Münster Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1902, 89, Gangib. M. K. Z. I, 44; cincttis Sturm II, 98, t. XXXIV, f. D.; montanus Czwal. D. E. Z. 1887. 495; ? rufirornis J. Sahlbg. Act. Soc. Fn. Fl. Fenn. VI, 1889, 122. — Mit pilula \mi fasciatics sehr nahe verwandt, in der Körperform mii pihila übereinstimmend, von diesem durch glänzenden, zwischen der dichteren Punktierung meist nicht chagrinierten Halsschild, schmäleres Prosternum und durch gröbere und dichtere Granulierung des Abdomens, von fasciafus durch die Körperform, die viel feinere und dichtere runzelige Punktierung der Flügeldecken und durch weniger dicht gedrängte Granulierung und feinere anliegende Behaarung des Abdomens und namentlich des fünften Abdominalsternits, von beiden durch die Form des Penis und der Parameren verschieden. Die Tomentzeichnung wie bei fas- ciatus und pilula variabel. Der Halsschild ebenso kräftig und dicht wie bei fasci- atus, die Flügeldecken wie bei puslulatus noch feiner und dichter punktiert als bei pilula. Die erweiterte Apicalpartie des mehr oder minder weit gegen die Basis von einer eingeschnittenen Mittellinie durchzogenen Penis ist viel kürzer und breiter als bei pilula, nur wenig länger als breit, oben der Quere nach flach eingedrückt und mit der breit abgerundeten Spitze ähnlich wie bei ijigas etwas aufwärts gebogen. Die in der Apicalhälfte außen leicht ausgeschweiften Parameren sind viel kürzer zugespitzt als bei pilula und zeigen knapp vor der meist in Form eines Häkchens nach außen umgebogenen Spitze eine Ausrandung. Long. 6"5 — 8 mm. Nord- und Mitteleuropa, Bosnien, Kaukasus. Weniger häufig als pilula und fasciafus. 3. Byrrhus piistulatüs Forst. Ins. Spec. nov. Cent. I, 1771, 13, Reitt. 78, Gangib. M. K. Z. I, 44; ni(jer Forst. I. c. 14; ornatus Sulz. Abgek. Gesch. Ins. 1776, 27, t. II, f. 12; ater Fabr. Spec. Ins. I, 1781, 69; fasciafus Herbst Füeßly Arch. IV, 1783, 26; dorsalis Fabr. Mant. I, 1787, 38, Steff. 21, Erichs. III, 486, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 63, f. 315, Thoms. IV, 215, Mnls. et Key 122; albopunciatus Thunbg. Ins. Suec. V, 69; morio Illig. Käf. Preuß. I, 93; nißpennis Illig. Mag. I, 44; Starcl.i Reitt. W. E. Z. 1889, 98 ; — var. duhitts Czwal. D. E. Z. 1887, 496. — Von kleineren Stücken des pilula durch die in und nicht erst hinter der Mitte die größte Breite zeigende, nach hinten mehr zugespitzte Körperform, ziemlich gleichstarke Punktierung der Oberlippe und der vorderen Partie der Stirn, dichter punktierten und trotz mikro- skopischer Chagrinierung ziemlich glänzenden Halsschild , feiner und dichter punktierte Flügeldecken, längeres, zwischen den Vorderhüften viel schmäleres Pro- sternum und durch die Form des Penis und der Parameren verschieden. Die Oberseite mit schwarzem oder braunem Grundtoment. Der Halsschild mit zackiger, goldgelber oder silberweißer Zeichnung, das Schildchen schwarz, samtartig tomen- tiert. Die Flügeldecken mit schwarzen oder braunen Samtflecken auf dem ersten, zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischenräume und in der Mitte mit einer sehr variablen gemeinsamen Querbindenzeichnung. Diese besteht oft aus einer me- dianen, zackigen, gewöhnlich rostgelben Kernbinde und einer durch dunkles Toment 74 XXXV. Familie. IJynhidae — III. Tiib. Byrrhini. getrennten, gleichfarbigen oder silberweißen, zackigen Umsäumung. Verschwindet, was sehr selten der Fall ist, das dunkle Zwischentoment, so erhalten wir eine volle, breite, flach W-förmige Querbinde. Häufiger aber ist die Kernbinde reduziert und der zackige Saum durch den dritten, fünften und siebenten Zwischenraum unter- brochen und in Flecken aufgelöst, bis bei völligem Schwund der Kernbinde nur der Umriß der Querbindenzeichnung durch weiße oder gelbliche Flecken angedeutet bleibt. Doch können auch diese verschwinden. Der Kopf überall äußerst dicht, vorn fast ebenso grob wie die Oberlippe, hinten weniger grob punktiert. Der Halsschild dicht punktiert, zwischen den Punkten leicht und nur mikroskopisch erkennbar chagriniert. Die Flügeldecken regelmäßig und feingestreift, auf den flachen Zwischenräumen sehr fein und dicht runzelig punktiert. Flügel ausgebildet. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften parallelseitig und wenig mehr als halb so breit als in der Mittellinie lang. Das Metasternum an den Seiten sehr dicht gekörnt, in der Mitte dicht und rauh punktiert. Das Abdomen fein und ziemlich weitläufig gekörnt. Die erweiterte Apicalpartie des meist in seiner ganzen Länge von einer eingeschnittenen Mittellinie durchzogenen Penis ist viel breiter und kürzer zugespitzt lanzettlich als bei pilida und gegen die Spitze sehr flach abwärts gekrümmt. Die Parameren sind wie bei fasciatvs viel kürzer zugespitzt als bei pilula, aber kurz vor der Spitze außen aus- gerandet. Die Art variiert beträchtlich in der Breite des Körpers. Gewöhnlich ist sie viel kürzer und breiter gebaut und an den Seiten stärker gerundet a,\s kleine pilwla. In Nordeuropa, in den Alpen, im Balkan, im Kaukasus und in Sibirien kommen aber viel schmälere, an den Seiten viel weniger gerundete und meist auch kleinere Stücke vor, welche in der Körperform im hohen Grade dem pilula ähnlich werden. Nach einem solchen Stücke ist ohne Zweifel B. dubius Czwal. (mit dem fraglichen Fundorte Danzig) aufgestellt. Long. 6"5 — 7 '5 mm. Über den größten Teil der palä- arktischen Region verbreitet. In der Ebene und im Gebirge; nicht selten. 4. Byrrhus pilula Linn. Syst. Nat. ed, X, 356, Sturm II, 95, t. XXXIII, f. A, Steff. 14, Erichs. III, 482, Thoms. IV, 213, Muls. et Key 98, ßeitt. 7(1. Gerh. Zeitschr. Ent. Breslau N. F. 20. H. 1895, 15, Gangib. M. K. Z. I, 44; striatns Forst. Nov. Spec. Ins. Cent. I, 1771, 15; viridescens Fourcr. Ent. Paris I, 28; albop%mctatm Fabr. Ent. Syst. I, 84; ater Kug. Schneid. Mag. IV, 482, lUig. Kf. Preuß. 91, Panz. Fn. Germ. 32, 2; ferruginem Marsh. Ent. Brit. I, 104; oblongus Sturm II, 97, t. XXXIV, f. A ; auratofa sc latus Duftschm. Fn. Austr. III, 11; argenteofasciatus Duftschm. 1. c. 14; sulcatns Zetterst. Fn. Läpp. I, 130; alpinus Newm. Ent. Mag. I, 1833, 53; rufiventer Newm. 1. c. 508; 1 quadrifas- ciatiis Muls. et Rey 107; pilula var. auratopimctatiis, var. aiirofiiscns ßeitt. 76, 77; — pilula Dcnntji; Dennt/i Gurt. Brit. Entom. III, pl. 135, Steph. III. Brit. III, 136, Erichs. III, 481; avrovittatus Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon 1868, 284, Muls. et Rey 92; tuscamis Dohrn Stett. Ent. Zeitg. 1872, 485; — pilida depilis; depilis Graells Mem. Map. Geol. 1858, 59, t. 2, f. 12, Muls. et Rey 95, Reitt. 75, Heyd. D. E. Z. 1881, 244; piibipennis Muls. et Rey 96; — pilula herculeanus Gangib. M. K. Z. I, 42; — pilula regalis Gangib. 1. c. ; regalis Steff. Germ. Zeitschr. Ent. IV. Bd. 1843, 12, Reitt. 75, 1. c. ; — pilula laevigatus : pilula regalis laevigatus Gangib. 1. c. *). — Eine ungemein variable Art. Die typische Form in der Größe *) Da ich diese Form als Unterrasse des trin.är oder trinominal benannten Byrrhus pilula regalis beschrieb, gab ich ihr entsprechend den nomenklatorischen Vorsehlägen, zu denen ich durch meine Studie über den Artenumf'aug in der Oi'/«oc«fo6?ts-Gruppe (Verhandl. zool. bot. Ges. Wien, LI. Bd., 1901, 791 — 798) veranlaßt wurde, eine quaternäre Benennung. Quater- näre Benennungen sind logisch wohl unanfechtbar, in praxi aber wegen ihrer Breite nicht einwandsfrei und es wird sich empfehlen, Rassen und Uuterrassen im Sinne von Subspecies nomenklatorisch gleich zu behandeln. Die „Regeln der Zoologischen Nomenklatur nach den Beschlüssen des V. Internationalen Zoologen-Congresses (Verhandl. des V. Intern. Zool. Congr. zu Berlin, 1901, pg. 935, § 1 und 2) bestimmen für die Subspecies trinominale wissenschaft- liche Benennung. Die Bezeichnung „var." bleibt uns für die nicht rassenartig auftretenden Abänderungen, die ohne Konsequenz bald als Varietäten, bald als Aberrationen aufgeführt werden und in vielen Fällen keinen besonderen Namen verdienen. '.). Gatt,. liyn-hus. 75 etwa wie fasciatus abändernd, liinslicher und weniger gowiilbt als dieser, nach hinten nur leicht erweitert oder oblong. Die Tomentierung der Oberseite in ganz ühnlichor Weise variabel wie bei fasciatus. Doch sind Stücke mit voller silberweißer oder gold- gelber Querbinde oder vollständigem Querbindonsaum auf den l<'lügeldecken selten. Meist ist bei vorherrschend braunem, namentlich auf der hinteren Hälfte der Flügel- decken oft mit weiLUichen Haaren untermengtem Grundtomont auf den Flügeldocken nur der Umriß einer querbindenartigon Zeichnung durch gelbliche oder weißliche, mit braun- oder schwarzsamtigen Streifen abwechselnde Flecken auf dem ersten, zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischenraum mehr oder minder deutlich markiert. Selten ist das Toment des Schildchens und der Samtstreifen auf den ge- nannten Zwischenräumen der Flügeldecken goldgelb statt schwarz oder braun. Die Oberlippe grob, der Kopf viel feiner, seicht und sehr dicht runzelig punktiert. Der Halsschild mäßig fein und ziemlich dicht, bisweilen feiner und weitläuüger punktiert, im Grunde durch sehr feine, aber namentlich längs der Mitte schon unter sehr starker Lupenvergrößerung erkennbare Chagrinierung matt. Die Flügeldecken ziem- lich fein gestreift, die Zwischenräume der Streifen fein und dicht runzelig punk- tiert. Flügel ausgebildet. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften etwas breiter als bei den vorhergehenden Arten, aber viel weniger breit als in der Mittellinie lang. Die Hinterbrust an den Seiten dicht runzelig gekörnt, das Metasternum in der Mitte grob und rauh punktiert. Das Abdomen ziemlich weitläuög mit ziemlich feinen, hinten ein kurzes niederliegendes Härchen tragenden Körnchen besetzt. Die erweiterte Apicalpartie des Penis oblong lanzettlich, oben flach eingedrückt, und gegen die Spitze von einer scharf eingeschnittenen Mittelrinne durchzogen, die sich gegen die Basis höchstens als sehr feine uml seichte Mittellinie fortsetzt. Die Parameren im apicalen Drittel ausgeschweift verengt und au der Außenseite, kurz vor der schmal abgerundeten Spitze schräg ausgerandet. Von der Seite gesehen erscheinen sie gegen die Spitze sehr schwach abwärts geneigt. Namentlich im westlichen Mitteleuropa und in Italien tritt pilula in einer großen, bis 11 mm langen, breiteren Rasse {pilula Dennyi Gurt.) auf, von der sich der spanische depilis Graölls nur durch sehr dünn tomentierte oder fast kahle Oberseite unterscheidet. Viel wesentlicher differiert vom typischen pilula der über die östlichen Karpathen verbreitete, der alpinen Region eigentümliche B. regalis durch bedeutendere Größe, höhere Wölbung, glänzendere, dünner tomentierte Oberseite, weitläufige Punktierung des Kopfes, weniger fein und weitläufiger punktierte, im Grunde deutlicher und weitmaschiger genetzte Flügeldecken, feinere Streifen derselben, von denen die inneren meist nach vorn, bisweilen aber ganz erloschen sind, und durch rudimentäre Flügel. B. reyalis ist aber durch Über- gangsformen mit pilula vollständig verbunden und nur als alpine Ost-Karpathenrasse desselben zu betrachten. Vom typischen regalis differiert eine in der alpinen Region des Kuhhornes im Rodnaergebirge sehr häufige Unterrasse desselben (pilula laevi- gatus m.) durch längeren Umriß der Flügeldecken und dadurch gestrecktere Körper- form, nur äußerst fein und dünn anliegend behaarte oder fast kahle Oberseite und durch kräftiger und weitläufiger punktierte, weitmaschiger und erloschener genetzte Flügeldecken. Eine sehr bemerkenswerte, bei Herkulesbad im Banat vorkommende, gleichfalls rudimentär geflügelte Rasse des pilula {pilula herculeamis Gangib.) unter- scheidet sich von regalis durch noch bedeutendere Körpergröße, viel breitere, an den Seiten mehr gerundete, nach hinten oft bauchig erweiterte, noch mehr gewölbte Körperform, glanzlose, ebenso dicht wie beim typischen pilula tomentierte Oberseite, dichtere Punktierung des Kopfes und ebenso dicht und fein wie beim typischen j)ilula punktierte und ebenso runzelig und engmaschig genetzte Flügeldecken. Long. 7 '5 — 11 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. In der Ebene und im Gebirge häufig. Subg. SeniinoluM Muls. et Rey. 5. Byrrhiis pilosellus Villa Col. Europ. Dupl. 1833, 33, Heer Fn. Helv. 1, 446, Steff. 20, Reitt. 75, Gangib. M. K. Z. I, 45.' — Von allen übrigen 76 XXXV. Familii'. Bynhidae. — III. Trib. Byrrhini. Arten durch die mit ziemlich langen, schräg abstehenden Borstenhaaren besetzte Oberseite sehr leicht zu unterscheiden. Kürzer und gewölbter als pilula, schwarz, mit braunroten Fühlern "und Tarsen, auf der Oberseite mit anliegendem, vorherr- schend graubraunem oder grauem Toment bekleidet und überdies mit ziemlich langen abstehenden Haaren besetzt. Die Flügeldecken höchstens mit schwachen Umrissen einer grauweißen, querbindenartigen Zeichnung, aber oft mit schwarzen Samt- streifen auf dem ersten, zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischenräume. Die Oberlippe grob, der Kopf seicht und äußerst dicht runzelig punktiert. Der Halsschild fein und ziemlich dicht punktiert, bisweilen mit eingestreuten, etwas größeren Punkten. Die Flügeldecken fein gestreift, ihre inneren Streifen oft schwächer oder weniger regelmäßig ausgebildet oder nach vorn verkürzt oder unterbrochen. Die Epipleuren der Flügeldecken im Querschnitte der inneren Vorderecke der Episternen der Hinterbrust so breit wie diese. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften breit, aber weniger breit als in der Mittellinie lang. Das dritte Tarsenglied ohne Hant- läppchen. Die erweiterte Apicalpartie des Penis schmal und gestreckt, an der Spitze abgerundet, gegen die Spitze mit längerer, eingeschnittener Mittelrinne, die oft gegen die Basis als feinere Mittellinie fortgesetzt ist. Die Parameren wenig kürzer als der Penis, von der Mitte ab ausgeschweift zugespitzt, kurz vor der Spitze meist mit einer kleinen seitlichen Ausrandung. Long, l'b—di'b mm. Monte Rosa, Grajische Alpen. 6. ByrrJiusiluniger Germar Reise Dalm. 1817, 186, t. 8, f. 7, Panz. Fn. Germ. 110, 8, Duftschm. Fn. Austr. III, 10, Steff. 12, Erichs. III, 480, Muls. et Rey 89, Reitt. 75, Gangib. M. K. Z. I, 45; lineatus Panz. Fn. Germ. HO, 10; eoronahis Brüll. Aud. Brnll. Hist. nat. Ins. V, 1835, 358; einctus Heer Fn. Helv. I, 447. — Dem (/labratus äußerst nahestehend, von demselben durch die mehr halbkugelige Körperform, den kürzeren Halsschild, die im Umriß kürzeren, an den Seiten stärker gerundeten Flügeldecken, die regelmäßigen Streifen und die vollkommen flachen Zwischenräume derselben und durch die in der Basalhälfte weniger breiten, länger ausgeschweift zugespitzten Parameren des Penis, von picipes amphibolus oft nur durch den breiteren Prosternalfortsatz und die viel länger und seitlich ausgeschweift zu- gespitzten Parameren des Penis zu unterscheiden. Das dritte Tarsalglied ohne Haut- läppchen. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften etwa so breit oder fast breiter als in der Mittellinie lang. Long. 8— 10»»m. Karpathen, Sudeten, Ostalpen. 7. Byrrhus glabratus Heer Fn. Helv. I, 1841, 447, Gangib. M. K. Z. 1, 1902, 40, 45; ornatus Panz. Fn. Germ. 24, 1, Sturm II, 92, Duftschm. Fn. Austr. III, 8, Steff. 11, Erichs. III, 479, Muls. et Rey 86, Reitt. 75; striatus Steff. 11, Reitt, 75; ffinringims Giebel Zeitschr. ges. Naturw. V. Bd. 1855, 129; similaris Muls. et Rey 82; — var. aiistrianis ; (jlabraUis anstriacus Gangib. M. K. Z. I, 40. — Oval oder breit oval, schwarz, auf der Oberseite oft mit leichtem Bronze- schiramer, die Wurzel der Fühler und die Tarsen häufig braunrot. Bei nicht ganz ausgefärbten Individuen die Flügeldecken oder auch die Unterseite braun oder braunrot. Woblerhaltene Stücke mit gelblichgrauem oder grauem Grundtoment, auf dem Hals- schilde mit einigen unbestimmten schwarzen Flecken und oft mit einer zackig be- grenzten schwarzen Mittelbinde, auf dem Schildchen mit schwarzem Samttoment, auf den Flügeldecken mit einer gemeinsamen, bogenförmigen, nach vorne offenen, hell eingefaßten oder ganz hellen Querbinde, welche nach außen bis zum achten Streifen reicht, und mit schwarz- oder braunsamtigen Flecken oder kurzen Längs- streifen auf den abwechselnden dorsalen Zwischenräumen. Die Oberlippe grob punk- tiert, der Kopf mit sehr feiner und äußerst dichter, runzelig körniger Punktierung. Der Halsschild fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken ziemlich regelmäßig ge- streift, mit leicht gewölbten Zwischenräumen, auf denselben sehr fein und dicht punktiert. Die inneren Streifen oft etwas geschlängelt oder unterbrochen oder teil- weise in Punktreihon aufgelöst. Zwischen denselben treten oft zerstreute oder in Längsreihen geordnete accessorische Punkte auf. Das Prosternum kurz und breit, 9. Gatt. Byrrhus. 77 zwischen den Vorderbüften fast breiter als in der Mitte lang. Das dritte Tarsen- glied mit oder ohne Hautläppchen. Das Metasternum in der Mitte mehr oder weniger dicht, an den Seiten äußerst dicht und daselbst rauhkörnig punktiert. Das Abdomen bis auf die weniger fein punktierte Mitte des ersten Steriiits fein und mehr oder weniger dicht punktiert. Die erweiterte Apicalpartie des Penis schmal, gegen die Spitze leicht abwärts gebogen, oben von einer Mittelfurche durchzogen, an der Spitze mehr oder minder deutlich gekerbt ausgerandet. Die Parameren des Penis kürzer zugespitzt lind in der Basalhälfte breiter als bei Ittniger, an der Außenseite hinter der Mitte sanfter ausgeschweift, vor der Spitze außen mit einer bald stärkeren, bald schwächeren Ausrandung oder wenigstens mit einer kloinen Ausbuchtung. In den österreichischen Alpen kommen kleinere Stücke (var. auslriacus) vor. in denen ich aber nicht mehr eine besondere Kasse erblicke. Long. 8 — 11 mm. Über den größten Teil von Mittel- europa verbreitet, auch im Rhilo-Dagh und in den Pyrenäen. In Gebirgsgegenden; nicht häufig. 8. Byrrhus picipes Duftschm. Faun. Austr. III, 9, Erichs. III, 481, Reitt. 75, Gangib. M. K. Z. 40, 45; — picipes amphiholus Gangib. 1. c. 41; — picipes jndicarius m. nov. subsp. — Dem glabratus sehr nahe stehend, von dem- selben in allen Formen durch den schmäleren Prosternalfortsatz und namentlich durch die allmählich zugespitzten, an der Außenseite hinter der Mitte nicht aus- geschweiften Parameren des Penis verschieden. Die über die nördliche Kalkkette der Ostalpen verbreitete typische Form differiert von glabmtus außerdem durch viel geringere Durchschnittsgröße (Long. 8 — 9 mm), schmälere, an den Seiten weniger gerundete und weniger gewölbte Körperform, in der Regel ganz braunrote Fühler, weniger feine und oft auch weniger dichte Punktierung des Halsschildes, wesentlich weniger feine Punktierung der Flügeldecken, besonders aber durch die sehr unregel- mäßigen, seichten, welligen oder vielfach unterbrochenen oder bis auf Reste erloschenen Streifen derselben. Vom typischen picipes unterscheidet sich der über den größten Teil der südlichen Ostalpen (Bachergebirge, Steineralpen, Karawanken, julische, Venetianer-, lessinische und Bergamasker-Alpen) verbreitete picipes atnphibolus haupt- sächlich durch die regelmäßigen, meist auch tieferen Streifen der Flügeldecken. Außerdem ist bei demselben der Körper meist etwas breiter und kürzer, die Fühler sind meist nur an der Wurzel rotbraun, der Halsschild ist meist etwas feiner punktiert und ebenso sind die Flügeldecken feiner punktiert und in der Regel fein quergerunzelt. Auf den Kalk- und ürgebirgsalpen von Judikarien tritt picipes in einer viel größeren, 10 — 11 mtn langen, auf der Oberseite meist dunkelbronzefarbigen Rasse — picipes jiidicarivs m. — auf, die, abgesehen von der Größe, von picipes ampliibolus meist noch durch viel feinere, bisweilen fast erloschene innere Rückenstreifen der Flügel- decken ditteriert. Von B. glabratus ist diese große picipes-^&ssQ aus Judikarien durch die geringere Wölbung der Obereite, die nahezu glanzlosen, sehr fein qiiergerunzelten, feiner gestreiften Flügeldecken, durch den schmäleren Prosternalfortsatz und durch die Form der Parameren des Penis zu unterscheiden. In den lessinischen Alpen kommen größere Stücke des picipes ampliibolus vor, welche deutliche Übergänge zu picipes judicarius bilden. Bei picipes ampliibolus und picipes Judicarius ist das dritte Tarsenglied oft mit einem deutlichen Hautläppchen versehen, während ein solches beim typischen picipes stets zu fehlen scheint. Long. 8 — 11 mm. Ostalpen; in der alpinen Region. 9. Byrrhus signatus Panz. Fn. Germ. HO, 9, Steff. 10, Erichs. III, 478, Muls. et Rey 65, Reitt. 74, Gangib. M. K. Z. I, 46; Dianae Panz. Fn. Germ. 104, 2, Duftschm. Fn. Austr. II, 9; '< pennicoronatiis Grimm. Steierm. Col. 1841, 39; melano- stictus Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 581; — signatus inaequalis Gangib. M. K. Z. I, 39; inaequalis Erichs. III, 477, Reitt. 74. — Die typische Form kurz und breit oval, stark gewölbt, ausgefärbt schwarz oder braunschwarz mit braunen oder rot- braunen Fühlern und Tarsen. Die Oberseite bei wohl erhaltenen Stücken mit dunklem, aus schwarzen und braunen Haaren, und hellem, aus grauen, graugelblichen oder 78 XXXV. Familie. Byrrhidae. - III. Trib. Bjrrbini. silberweilien Haaren gebildetem Toment, welches auf dem Halsschilde eine zackige Zeichnung, auf den Flügeldecken schwarz- oder braimsamtige Flecken und eine ge- meinsame, flach W-förmige, ganz grau oder silberweiß tomentierte oder nur grau umrandete Querbinde bildet. Das Schildchen schwarzsamtig tomentiert. Die Ober- lippe grob, der Kopf fein und äußerst dicht runzelig punktiert. Der Halsschild an der Basis jederseits breit und flach ausgeschnitten, dicht und mäßig fein punktiert, mit mehr oder minder hervortretenden, eingestreuten, etwas größeren Punkten. Die Flügeldecken außer dem in der hinteren Hälfte ausgebildeten Nahtstreifen nur an den Seiten mit einigen regelmäßigen Längsstreifen, im übrigen durch sehr verworren gewundene, im Grunde undeutlich punktierte Furchen und Grübchen uneben, auf den loichtgewölbten Zwischenräumen der Vertiefungen sehr fein runzelig punktiert. Das Prosternum zwischen den Vorderhüften ziemlich gleichbreit und deutlich weniger breit als in der Mittellinie lang. Die Hinterbrust an den Seiten dicht und rauh ge- körnt, in der Mitte dicht und rauh punktiert. Das Abdomen ziemlich fein und dicht punktiert. Das dritte Tarsenglied mit einem Hautläppchen. Der Penis ähnlich wie bei glabratus, doch ist die gegen die abgerundete Spitze leicht abwärts gekrümmte Apicalpartie weniger schmal. Die Apicalpartie der hinter der Mitte ausgeschweift verengten Parameren ist vor der präapicalen seitlichen Ausrandung leicht nach außen erweitert und vor der Spitze in der Weise ausgerandet, daß die Spitze selbst stumpfhakig nach außen gebogen erscheint. Der auf den südlichen Kalkalpen und auf den Alpen von Nordtirol vorkommende B. inaequalis Er. unterscheidet sich von sir/natKs durch schmäler ovale Körperform und häufig auch durch braunrote Färbung der Flügeldecken, Fühler, Beine und des Abdomens oder der ganzen Unterseite, ist aber durch Übergänge in der Körperform so vollständig mit signatus verbunden, daß er nur als alpine Rasse desselben betrachtet werden kann. Long. 8'0 — 10 m»j. Ostalpen, Schweiz, Pyrenäen. Nicht selten. 10- Byrrhus alpinus Gory Guer. Icon. Rfegn. anim. 1829, 69, pl. 19, f. 8, Keitt. 74, Gangib. M. K. Z. I, 45; scabripennis Steff. 1843, 8, Erichs. III, 476, Muls et Key 57, Eeitt. 74. — Mit signatus und gigas nahe verwandt, in der Größe zwischen denselben in der Mitte stehend, von beiden durch gestrecktere, ver- kehrt ovale Körperform, jederseits tiefer bogenförmig ausgeschnittene Basis und stärker nach hinten gezogene Hinterecken des Halsschildes, gegen die Hinterecken meist stumpfkantigen Seitenrand desselben, im allgemeinen tiefer skulptierte Flügel- decken, in seiner ganzen Länge oder wenigstens in der hinteren Hälfte gewölbt vor- tretenden Nahtzwischenraum derselben, besonders aber durch die Form des Penis und der Parameren verschieden. In der Färbung und Tomentbekleidung mit gigas übereinstimmend und wie dieser abändernd. Der Halsschild im allgemeinen weniger fein und dichter punktiert, die Flügeldecken tiefer skulptiert als bei gigas. Die sehr verworren eingegrabenen Vertiefungen der Flügeldecken lassen im Grunde meist deutliche und oft ziemlich kräftige Punkte erkennen. Beim cf das fünfte Abdominal- sternit in der Mitte des Hinterrandes äußerst flach ausgebuchtet. Die apicale Partie des in der Mittellinie fast bis zur Basis gefurchten Penis gegen die Spitze nur mäßig und allmählich erweitert und stark abwärts gekrümmt, die dem Penis in der Länge gleichkommenden Parameren gegen die Spitze im gleichen Sinne stark ab- wärts gekrümmt und mit der äußersten Spitze selbst hakig nach vorn umgebogen. Long. 10 — 12 mtn. Über die Ostalpen verbreitet. In der oberen Waldregion und in der alpinen Region; häufig. 11. jBi/rrJius gUjas Fabr. Mantissa Ins. I, 1787, .38, Panz. Fn. Germ. 104, 1, Duftschm. Fn. Ai'istr. III. 7, Steff. 8, Erichs. III, 476, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 63, f. 314, Muls. et Rey 54, Reitt. 74, Gangib. M. K. Z. I, 45. — Unsere größte Art. Mit signatus nahe verwandt, von demselben durch die bedeutendere Größe und durch die Sexualcharaktere verschieden. Breitoval oder oval, Kopf und Halsschild schwarz, der letztere oft mit braunroten Seiten, die Flügel- decken bräunlichrot oder braun, meist mit hellerem Grunde einer flach W-förmigen I 10. Gatt. Porcinolus. ^^ Querbinde und schwarzer Schattierung hinter und vor derselben, die Unterseite scliwarz, braun oder rotbraun. Die Oberseite ist ahnlich, aber, der Grundfärbung der Flügel- decken entsprechend, im allgemeinen heller tomentiert wie bei si(/na(us, und oft treten auf den Flügeldecken die schwarzen Öamtflccken durch Vorwalten gelblichgrauen oder goldgelben Tomentcs sehr zurück. Der Halsschild ist gewöhnlich feiner und weitläufiger punktiert als bei sigiiafus. Die Skulptur der Flügeldecken, das Prostornum und die Punktierung der Unterseite im wesentlichen wie bei signatus. Der Naht- zwiscbenraum der Flügeldecken ist bisweilen ein wenig gewölbt. Beim $ das fünfte Abdominalsternit in der Mitte des Hinterrandes mit einer kleinen Ausrandung, beim cf höchstens mit einer flachen Ausbuchtung. Die Apicalpartie des in der Mittollihie bis weit gegen die Basis gefurchten Penis ist gegen die Spitze stark erweitert und mit der breit abgerundeten Spitze leicht aufwärts gekrümmt. Die Pararaeren sind hinter der Mitte gegen die Spitze stark verjüngt und außen vor der schmal ab- gerundeten Spitze ausgerandet. Von der Seite gesehen erscheinen sie gegen die Spitze leicht abwärts gekrümmt und ihre Spitze erscheint als kleines Häkchen umgebogen. Long, ll'ö — 13 mth. Über die Ostalpen und über die Gebirge von Kroatien, Bosnien und der Herzegowina verbreitet. In subalpinen Wäldern und in der alpinen Kegion. Nicht selten. 10. Gatt. Poreinolns. Byrrhus Öubg. Porcinolus Muls. et Eey Rist, nat. Ool. Fr., Piluliformes, 1869, 94; Curimus Subg. Porcinolus Reit. Verb. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1881, 73; Porcinolus Seidl. Fn. Balt. 2. Aufl., 44, Fn. Transsylv. 44. Zwischen Byrrhus und Curimus in der Mitte stehend, von Bip-rhus durch die geringere Größe, die größtenteils mit kurzen, schuppenartigen, enganliegenden Härchen bekleidete und mit kurzen, dicken, abstehenden Börstchen besetzte Oberseite, durch den Mangel eines Randstreifens der Flügeldecken und die dadurch nicht ab- gesetzten Epipleuren derselben, sowie durch die wie bei Ciirimm zur Aufnahme der Hinterbeine ausgebildeten Gruben des ersten Abdominalsternits, von Curimus durch die größtenteils schuppenartige Bekleidung und kürzere Beborstung der Ober- seite, die vor der Basis ausgeschnittenen Mandibeln, die an der Wurzel des Tro- chanters tiefer ausgerandeten Hinterhüften und durch die viel feinere und aus- gesprochen körnige Punktierung des Abdomens verschieden. Die Gattung enthält nur die folgende Art. 1. Porcinolus murinus Fabr. Ent. syst. IV, 1794, 437, Illig. Kf. Preuß. 95. Panz. Fn. Germ. 25, 1, Steff. 24, Erichs. III, 488, Thoms. IV, 215, Muls. et Eey 128, Eeitt. 73; pulvendentus Thunbg. Ins. Suec. V. 68; undulatus Kug. Schneid. Mag. IV, 484, Panz. Fn. Germ. 37, 14, Illig. Kf. Preuß. 94; ruUdus Kug. 1. c. 484 ;>s«/s Marsh. Ent. Brit. VI, 105, Steph. III. Brit. IH, 138; un- Jatiis Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 1844, 117; glabellus Melsh. 1. c. \\9, ; alternans Muls. et Key 133; tmirinus ab. niger, ab. transversnlis, ab. cinereoalbus Fleisch. W. E. Z. 1900, 179*). — Kurz oval, nach vorn und hinten zugespitzt, stark gewölbt, schwarz, die Wurzel der Fühler und die Tarsen oder die ganzen Fühler und Beine braunrot, die Oberseite mit sehr variablem, großenteils aus schuppenartigen Härchen gebildetem Toment bekleidet, das aber häufig mit einer Erdkruste überdeckt oder teilweise abgerieben ist, und mit ziemlich kurzen und dicken, halb niedergebogenen, ganz schwarzen oder mit einigen hellen untermengten Borsten besetzt. Das Toment des Kopfes besteht aus kurzen, meist braunen oder schwarzen, mit weißlichen unter- *) Die individuelleu Abänderungen des Porcinolus murinus in der Tomeutzeichnung verdienen ebensowenig besondere Namen wie die von Bijrrhus piliila und fascintus. Der Speciesname murinus (zu unterscheiden von muralis) kommt nicht, wie Sanitätsrat Fleischer (1. c.) annimmt, von murus, die Mauer, sondern von mus, die Maus. 80 XXXV, Familie. Byrrhidae. - III Trib. Byrrhini. mengten Haaren. Auf dem Halsschilde bilden schwarze, braune, rostbraune oder gold- gelbe und weißliche, an den Seiten schuppenartige Haare eine sehr variable, mehr oder minder zackige Längsbinden- oder Fleckenzeichnung, oder der Halsschild ist ziemlich gleichförmig oder etwas wolkig braun oder grau tomentiert. Die Flügeldecken mit enganliegenden, kurzen und verbreiterten, schuppenartigen, schwarzen, braunen, gleichfarbigen oder mit weißlichen untermengten oder ganz gelblich bis schmutzig- grauen Härchen ziemlich dicht bekleidet und auf dem zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischenräume mit samtschwarzen Tomentstreifen, welche durch weißliche oder gelbliche Tomentflecken in der Weise unterbrochen werden, daß diese Flecken den unterbrochenen Umriß einer breiten, gemeinsamen, in der Mitte nach vorn ge- zogenen Querbinde bilden. Es kann aber auch eine volle, bis an den Seitenrand der Flügeldecken ausgedehnte, vorn und hinten weiß oder gelblich gesäumte Querbinde zustande kommen, indem sich die hellen Flecken zu zwei zackigen Querbinden ver- binden, zwischen welchen das samtige Toment des zweiten, vierten, sechsten und achten Zwischenraumes eine rostbraune oder goldgelbe, die weniger dichte schuppige Bekleidung der übrigen Zwischenräume eine ähnliche, aber dunklere Färbung erhält. Der Kopf erscheint bei abgeriebenem Tomente dicht, der Halsschild ziemlich fein und weitläufig punktiert. Die Flügeldecken fein gestreift, mit flachen Zwischenräumen, von denen aber die mit schwarzen Samtstreifen gezierten breiter als die übrigen und infolge der Tomentierung scheinbar etwas gewölbt sind. Flügel vorhanden, aber die Spitze des Hinterleibes nicht erreichend und nicht zur Flugfähigheit ausgebildet. Das dritte Tarsalglied ohne Hautläppchen. Das Abdomen ziemlich fein und mehr oder weniger dicht, auf dem fünften Sternit etwas gröber und dichter gekörnt. Long. 4 — 5 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region und über Nordamerika verbreitet. An sandigen Orten; nicht häufig. 11. Gatt. Curimus. Erichs. Naturg. Ins. Deutsch!. III, 1840, 472, Jacq. Duval Gen. Gel. d'Eur. II, 264, Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Piluliformes 1869, 42; Norosiis Muls. et ßey 1. c. 44; Curimus, excl. Subg. Porcinolus, Reitt. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1881, 69, 70. E. Reitter, Bestimmungstabelle der europäischen Arten in D. E. Z. 1884, 72—74. L. Ganglbauer, Revision der europäischen Arten in Münchener Koleopt. Zeitschr I, 1902, 46-50. Mit der Gattung Byrrhus sehr nahe verwandt, von derselben hauptsächlich durch die vor der Basis nicht tief ausgeschnittenen Mandibeln, den weniger breit und tiefer ausgeschnittenen Clypeus und durch die sehr tiefen, bis an den Hinter- rand des ersten Abdominalstern its ausgedehnten und sehr scharf leistenförmig um- grenzten Gruben zur Aufnahme der Hinterbeine verschieden. Der Körper viel kleiner als in der Gattung Bijrrlms, sehr kurz oval, auf der Oberseite tomentiert und mit abstehenden, an der Spitze meist keulig verdickten und sehr kurz gespaltenen Borsten besetzt. Bei zurückgezogenem Kopfe können die Augen vollkommen vom Prothorax aufgenommen werden. Die Fühler gegen die Spitze allmählich verdickt oder wenig- sten.s nicht mit deutlich abgesetzter Keule. Die Mundteile im wesentlichen wie bei Byrrhus, doch besitzen die an der Spitze kurz zwei- bis dreizähnigen Mandibeln vor der Basis nur eine kleine, von einem H autlappen ausgefüllte Ausbuchtung. Der Hals- schild an der Basis jederseits sehr flach ausgebuchtet. Die Flügeldecken regelmäßig gestreift. Flügel fehlen. Das Metasternum kurz, so lang wie das Pro- und Meso- sternum zusammengenommen. Die Gruben für die Mittelschieneu sehr tief, die ganze vordere Hälfte der Episternen der Hinterbrust und der Seitenflügel des Metasternums einnehmend, die Hinterhüften an der Wurzel des Trochanters nur seicht oder kaum merklich ausgerandet. Vom ersten Abdominalsternit liegt bei eingelegten Hinter- beinen ein dreieckiges Mittelstück frei. Das Abdomen dicht mit groben runden Hohl- punkten besetzt. I n. Gatt. Curimus. 81 Dio Larve und Nymphe von Curimus Eric/isoni wurde von Weise (D. E. Z. 1897, 391 — 393) boscbvielien. Dio von Weise zwischen der Curimus- und Byrrlms- Larve angegebenen Unterschiede basieren nicht auf dem Vergleich der Objekte, son- dern auf dem Vergleiche der Curimus-\jV.v\i-]An-\'& ist durch die gestielten Stigmen, die dorsile Stellung des ersten und terminale Stellung des letzten abdominalen Stigmenpaaros, die seit- lichen Fortsätze der Kückenschienon der sieben ersten Abdominalsegmento und durch die Form des das Körporende bildenden achten Abdominalsegmontes, sowie durch die Skulptur der Oberseite sehr ausgezeichnet. Der Körper gestreckt, etwa dreieinhalbmai so lang als am Mctathorax breit, nach hinten allmählich verengt, auf der ziemlich flach gewölbten Oberseite vollkommen verhornt und von rotbrauner oder schwärz- licher Färbung, an den Seiten dos Thorax und Abdomens mit groben, rostgelben Wimperhaaien besetzt. Der Kopf horizontal, mit nach vorn gerichteten Mundteilen, ziemlich groß, breit und quer, aber schmäler als der Prothorax, hinter den schräg abgestutzton Vorderecken der Stirn plötzlich eingezogen verengt, mit kurzem, von der Stirn durch eine feine Quernaht gesondertem Clypeus, oben grob und etwas un- gleichmäßig gekörnt, unten zur Aufnahme der Maxillen und der Unterlippe mit einem breiten, sehr weit gegen die Basis reichenden Ausschnitt, der jederseits von einer scharfen Kante begrenzt wird, hinter der Fühlerwurzel Jedeiseits mit fünf Ocellen, die aber zwischen der groben Grauulierung wenig deutlich hervortreten. Die unter den schräg abgestutzten Yorderecken der Stirn eingefügten Fühler kurz, die Seiten des Kopfes nicht überragend, vorgestreckt viergliedrig, mit stai'k abgestuft schmäler werdenden Gliedern, ihr erstes Glied sehr breit, kegelstutzförmig und zurückziehbar, das zweite kurz, das dritte schmal zjiindrisch, das Endglied sehr klein, stiftförmig. Die Oberlippe ziemlich groß, quer trapezförmig, mit flach abgerundetem Vorderrande. Die Mandibeln vor- ragend, mit scharfer, einwärts gekrümmter und etwas auf- gebogener Spitze, innen hinter derselben mit einem großen, zwei- oder dreispitzigen Zahn, unter demselben mit starkem Wimperbesatz, gegen die Basis innen stark erweitert. Die Maxillen mit nicht sehr großem Angelglied, kräftigem Stipes und zwei sehr langen und schlanken Laden, von welchen die inneren mit einem kurzen, einwärts gekrümmten Haken endigt und die äußere an der Spitze mit langen Wimperhaaren dicht besetzt ist. Die von der apicalen Bewimperung der Außen- lade überragten Kiefertaster dreigliedrig, ihre zwei ersten Glieder ziemlich kurz, das viel schmälere Endglied so lang wie beide zusammengenommen, schlank zylindrisch, in der Fig. 3. L.ai-ve von Xosodendton fasci- ciilare 01. (Original.) Mitte etwas eingeschnürt. Das einem breiten, quer trapez- förmigen, an den Vorderecken abgerundeten Kehlfortsatz angefügte Kinn ziemlich groß, quer viereckig, am Vorder- rande flach ausgebuchtet. Die Zunge fast so lang wie die Lippentaster, dick und stark verhornt, sowie der tastertragende Teil der Unterlippe durch eine tiefe Mittel- furche geteilt, an der verschmälerten Spitze kurz zweilappig. An den zweigliedrigen Lippentastern das erste Glied kurz, das zweite wie das gloichgeformte, aber kleinere Endglied der Kiefertaster schmal zylindrisch und in der Mitte leicht eingeschnürt. Die Rückenschiene des Prothorax doppelt so lang wie die des Mesothorax, vorn abgestutzt, am Hinterrande flach gerundet, grob und dicht gekörnt, oben und an den Seiten mit unbestimmten, im Grunde nicht gekörnten Eindrücken. Die Rücken- schienen des Meso- und Metathorax von gleicher Länge, jederseits der Mitte in drei mehr oder minder deutlichen, nach außen gebogeneu Längsreihen, außen unregel- mäßig und spärlich gekörnt, neben dem Seitenrande eingedrückt. Die Rückenschienen der sieben ersten Abdominalsegmente kürzer als die des Meso- und Metathorax, an den Seiten in kurzlappige, nach hinten gekrümmte Fortsätze erweitert, auf dem Rücken jederseits in je drei nach außen gebogenen Längsreihen gekörnt. Das ganz verhornte terminale achte Abdominalsegment etwa so lang wie die drei vorhergehenden Segmente zusammengenommen und viel schmäler als diese, nach hinten etwas ein- gebuchtet verengt, oben hinter der Basis mit zwei kräftigen Höckern und hinter 90 XXXVI. Familie. Nosodendridae. denselben mit zwei Längsfurchen, welche von Körnerreihen eingeschlossen weiden, unten an der Basis mit dem niedergedrückt warzenförmigen, fleischigen, durch die T-förmige Analspalte geteilten Analsegmont, hinter demselben schmal dreieckig ein- gedrückt. Neun Paare auf Höckern sitzender Stigmen ; das erste auf der Unterseite des Mesothorax, und zwar ziemlich weit nach innen gei'ückt am Vorderrande des- selben, das zweite dorsal auf der Kückeuschiene des ersten Abdominalsegmentes, die sechs folgenden lateral auf viel kleineren Höckern unter den seitlichen Fortsätzen der Rückenschienen dos zweiten bis siebenten Abdominalsegmentes, das letzte terminal auf zwei sehr kurzen, dicht nebeneinanderstehenden Höckern an der Spitze des achten Abdominalsegmentes. Zwischen den Höckern des terminalen Stigmenpaares zeigt das achte Abdominalsegment einen schmalen Mittellappen. Die Beine ziemlich kurz, mit kiäftigen Hüften, auffällig kurzen Schienen und kräftigen, in der Länge den Schienen kaum nachstehenden, klauenförmigen Tarsen. Die im ausfließenden Safte von Laubbäumen lebenden Nosodendron-L&ry&n sind durch die terminale Stellung des achten abdominalen Stigmenpaares und das damit in Zusammenhang stehende Fehlen eines neunten Abdominalsegmentes in ähnlicher Weise modifiziert wie die im Wasser lebenden Larven der Dytisciden und vieler Hydrophiliden. Sie nähren sich vermutlich von Dipteren-Larven, welche mit ihnen die verwundeten Stellen der Bäume bewohnen. Nachdem die Gattung Dendrodipnis Woll., die sich von Nosodendron nur durch den Mangel von Borstenbüscheln auf den Flügeldecken unterscheidet, nach Sharp (Biologia Centr. Amer. Vol. H, Pt. 1, 1902, 670) mit Nosodendron zu vereinigen ist, enthält die Familie nur eine einzige Gattung. 1. Gatt. Nosodeudron. LatreiUe Nouv. Dict. d'Hist. nat. T. XXIV, 1804, 146, Gen. Crust. et Ins. II, 43, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III. 465, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 263, Thoms. Skand. Col. IV, 184, Muls. et. Key Hist. uat. Col. Fr. Piluliformes, 1869, 26. Dendrodipriis Wollast. Entom. Mouthly Mag. X, 1873, 33. Die Gattungscharakteristik fällt mit der Familiencharakteristik zusammen. Be- merkt sei noch, daß die Nosodendron-Arten nach Sharp (Biolog. Centr. Am. Vol. II, Pt. 1, 1902, 670) durch Eeibung des Vorderrandes des Prosternums an der fein quergerieften Gula ein Stridulationsgeräusch erzeugen können. Die über die Erde weit verbreitete Gattung ist in Europa nur durch eine Art vertreten. 1. Nosoäenät'on fasciculare Oliv. Entom. II, 13, 8, pl. 2, f. 7, Curtis Brit. Entom. VI, pl. 216, Erichs. III, 466, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 63, f. 311, Tboms. IV, 185, Muls. ot Rey 29. — Oval, oben hochgewölbt, schwarz, die Fühler braunrot mit rostgelber Keule, die Beine rotbraun. Kopf und Halsschild weitläufiger und feiner als die Flugeidecken, diese kräftig, tief und ziemlich dicht punktiert, das Schildchen nur mit einzelnen feinen Punkten besetzt. Der Hals- schild mit kurzer, seichter Mittelfurche und einigen seichten Eindrücken. Die Flügel- decken mit Büscheln oder kleinen Gruppen rostgelber oder bräunlicher Borsten, welche auf jeder in fünf Längsreihen weitläufig angeordnet sind. Das große Kinn und auch der Kehlfortsatz grob und sehr dicht punktiert. Das Metasternum an den Seiten mit sehr groben und tiefen Punkten wenig dicht besetzt, in der Mitte sowie das Abdomen feiner und weitläufiger punktiert. Long. 4— 4"5 mm. Über einen großen Teil von Europa verbreitet. Am ausfließenden Safte alter Laubbäume oft in größerer Anzahl. XXXVII. Familie. Georyssidae- 91 XXXVII. Familie. Georyssidae. Georixsida Ileor Fii. Helv. 1841, 471; Geori/ssii Erichs. Naturg. Ins. Deiitschl. III, 1847, 500; Grori/sseiis Lacord. Ooii. Col. II, 1854, 490; (feori/ssiden Jacq. Duval Gen. Col. d'Biir. II, 185'J, 271; Gforyssti Tlioms. Öltand. Col. 11,1860, 132; /wi;;/-o.s(e)-/(('s Muls. et Key Hist. uat. Col. Fr. Improst. 1872; Georyssidae Lecoiite aiul Ilorii Classific. Col. North Arn. 1883, IUI. Edmund Reitter Familien Cistelidae. 1881, 67-96 „Bestimmungstabellen der europäischen Coleopteren. IV. Enthaltend die ; Georyssidae und Tliorictidae" in Verb. zool. bot. Gesellsch. Wien, XXXI, Körper klein, von .sehr fester Konsi.stenz und gedrnngeneni Bau, mit iiapuzentürniig filier den Kopf verliingerteni Halsseliild und narli hinten geneigtem Kopfe. Die Fühler unmittelbar vor den Augen eingefügt, kurz, neungliedrig, mit gestrecktem vierten üliede und dreigliedriger, in eine tiefe Grube der umgeschlagenen Halsscliildseiten ein- legbarer Keule. Das Prosternuni atif ein von den Vorderhüften über- deckte.s Querbaud reduziert. Die Vorderhüften mit den Tro- chanteren der Vorderbeine zu großen, queren, nur mit den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes artikulierenden, nach vorn, innen und hinten freien Platten verschmolzen. Die Mittel- und Hinterhüften einge.senkt, oval, voneinander ge- trennt. Die Beine lang, mit schlanken Schienen und viergliedrigen Tarsen. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Stenüten, von diesen das erste groß. Die Larven unbekannt. Die Gattung Georyssus steht durch den Bau der Vorderbrust und der Vorder- büften so isoliert da, daß sie von Erich sou mit Recht zur Vertreterin einer eigenen, zwischen die Byrrhiden und Dryopiden gestellten Familie erhoben wurde. Der Körper klein, von sehr fester Konsistenz und gedrungener, oben gewölbter Körperform, kahl, mit kapuzenförmig über den Kopf verlängertem Halsschilde und schräg nach hinten geneigtem Kopfe, dessen Mund bis auf die Oberlippe unter die Vorderhüften zurückgezogen werden kann, während die Fühlerkeule in einer tiefen Grube der umgeschlagenen Seiten des Halsschildes Aufnahme findet. Der vom Halsschilde kapuzenförmig überdeckte, meist durch eine körnige oder reliefartige Skulptur ausgezeichnete Kopf mit ziemlich kleinen, ovalen oder rund- lichen, von der Wurzel der Mandibeln nur schmal getrennten Augen und breiter, mit dem Clypeus vollkommen verwachsener Stirn. Die Fühler unmittelbar vor den Augen unter dem Seitenrande der Stirn ein- gefügt, sehr kurz, neungliedrig, ihre zwei ersten Glieder verdickt, die vier folgenden schmal, das vierte langgestreckt, das zweite, fünfte und sechste kurz, die drei letzten Glieder groß, eine dicht gegliederte ovale Keule bildend. Die vortretende Oberlippe stark verhornt, quer, vorn abgerundet. Die Mandibeln in der Basalpartie stark nach innen erweitert und mit einer Mahlflächo versehen, vor derselben mit einem innen gefurchten Hautsaum besetzt, hinter der Spitze mit einem oder mit zwei schmalen und stumpfen Zähnen. Die MaxiUen mit ziemlich ge- streckter Stammpartie, kurzer, häutiger, an der Spitze mit schlanken, einwärts ge- krümmten Dornen besetzter Innenlade und breiter Außenlade, welche in einen größeren verhornten Basalteil und in einen mit vier oder fünf Querreihen einwärts ge- 92 XXWII. Familie Georyssidae. krümmter Dornen besetzten Apicalteil gegliedert ist. Die Kiefertaster ziemlich kurz, ihr erstes Glied schlank, das zweite verkehrt konisch, das dritte kurz, das Endglied etwa so lang als die drei ersten Glieder zusammengenommen, spindelförmig, mit sehmal abgestutzter Spitze. Das Kinn ziemlich groß, dreieckig trapezförmig, am Vorderrande schmal abgestutzt. Die Zunge häutig, vorn breit und tief ausgerandet und dadurch zweilappig, in der Ausrandung dicht bewimpert. Die Lippentaster kurz, ihre zwei ersten Glieder in der Größe wenig verschieden, das Endglied viel dicker und so lang wie beide zusammengenommen, länglich oval, an der Innenseite be- wimpert. Der Halsschild hinten eng au die Flügeldecken anschließend, vor der Mitte verengt und niedergedrückt, mit bogenförmig in den Vorderrand übergehenden Seiten und daher vollkommen abgerundeten Vorderecken, auf der niedergedrückten vorderen Partie oder auf der ganzen Scheibe skulptiert. Die umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes ziemlich kurz und wenig breit, vor den Vorderhüften mit einer sehr tiefen und ihre ganze Breite einnehmenden Grube zur Aufnahme der Fühlerkeule. Das Schildchen sehr klein. Die Flügeldecken den Hinterkörper vollkommen umschließend, mit meist sehr kräftig vortretenden Schultern, kurz und verjüngt abgesetzter Spitze und in starker W^ölbung herabgebogenen Seiten, von welchen die nicht stärker umgebogenen, vorn mäßig breiten, nach hinten allmählich verengten und vor der Spitze endenden Epipleuren nur durch eine Körnerreihe gesondert sind. Die Flügel oft rudimentär, sehr zart, am Hinterrande sehr fein bewimpert, ihr Geäder wie allgemein bei sehr kleinen Formen stark reduziert. Das Prostcrnum ist auf einen eingesenkten, von den Vorderhüften gedeckten, wenig stark chitinisierten Querbogen reduziert. Die nur mit den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes artikulierenden Vorderhüften sind mit den Trochanteren der Vorderbeine verschmolzen und bilden mit diesen zwei große, in der Mitte aber nicht aneinanderstoßende Querplatten, welche bei zurückgezogenem Kopfe die Mundteile bis auf die Oberlippe decken. Der freiliegende Teil des Mesosternums bildet eine quer pentagonale, mit der stumpfen Spitze etwas zwischen die Vorderhüften tretende Platte, welche von dem sehr kurzen und breiten, quer abgestutzten lutercoxalfortsatze des Metastornums wenig deutlich gesondert ist. Die vordere Partie des Mesosternums und die Episternen der Mittelbrust senkrecht gestellt und dem Prothorax und den Vorderhüften zum An- schlüsse dienend. Die kleinen Epimeren der Mittelbrust begrenzen die Mittelhüften von außen. Das Metasternum kurz, seitlich an die Epipleuren der Flügeldecken grenzend, zwischen den breit getrennten Mittelhüften sehr flach ausgerandet, vor denselben jederseits mit einer furchenförmig vertieften Querlinie. Die Vorderhüften quer, mit den Trochanteren der Vorderschenkol verschmolzen, nach vorn, innen und hinten frei. Die breit getrennten Mittel- und Hinterhüften oval und eingesenkt. Die Trochanteren der Mittel- und Hinterbeine klein, mit den Schenkeln eng verbunden. Die Schenkel die Seiten des Körpers überragend, der Länge nach gerieft, am Innenrand mit scharf leistenförmig begrenzter schmaler Längsrinne zur Aufnahme der Schienen. Die Vorderschenkel gegen die Basis zu- sammengedrückt keulig erweitert, die Mittel- und Hinterschenkel schlank. Die Schienen schlank, an der Außenseite rauh und mit sehr kurzen Borstenhärchen besetzt, die Vordorschienen am Außenrande vor der Spitze ausgebuchtet, die Mittel- und Hinter- schienen an der Spitze mit sehr feinen Endspornen. Die Tarsen ziemlich kurz, vier- gliedrig, ihre drei ersten Glieder an Länge abnehmend, das Endglied etwa so lang wie das zweite und dritte Glied zusammengenommen, mit kurzen und ziemlich zarten Klauen. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Dem ersten Sternit liegt das • zweite und dritte Tergit, dem fünften Sternit das siebente und achte Tergit gegen- über. Die Abdominalstcrnite sind miteinander in starrer Verbindung. Das erste Sternit ist groß und in der Mitte so laug wie die drei folgenden zusammengenommen. 1. Gatt. Georyssus. 93 Zwischen den Hintcihüften biliiot os einen kurzen und brcitun, etwas gerundet ab- gestutzten Intercoxalfortsatz. Das zweite und vierte Abdoniinalsternit Ifurz, das fünfte so lang wie das dritte und vierte zusammengenommen, hinten abgerundet. Die Larven sind noch unbekannt. Die Käfer leben an sandigen Ufern von Gewässern und sind meist mit einer Schlammltrusto überzogen, welche nach Erichson durch eine klebrige Absonderung augekittet zu sein scheint. 1. Gatt. Georyssus. Gcorhsus Latr. Gon. Ciust. Ins. IV, 1809, 377, Heer Fu. llclv. 472, Muls. d, Key Hist. uat. Col. Vr. Imprust. 1872, 7; Geori/ssus Eriohs. Naturg. Ins. Deiitsclil. JIl, 602, Sturm Dinitscbl. Ins. XXH, 3,S, Laeord. Gen.' Col. II, 491, Jacq. Duval. Gen. Ccd. d'Kur. 11, 271, Thoms. Skand. Col. II, 133. Syn. Cathammistes Illig. Mag. VI, 1807, 297 (sine descripf.). Mit den Charakteren der Familie. Außer den wenigen paläarktischon Arten sind bisher zwei Arten von Nordamerika, je eine Art von Zentralamerika, Ceylon und Neu-Süd-Wales und drei Arten von Madagaskar bekannt. 1 Die Scheibe des Halsschildes in der hinteren Hälfte in großer Ausdehnung glatt. Die Flügeldecken mit einfachen Punktreihen. 1 cremilatus, 2 subsfriatus. — Der Halsschild überall tief skulptiert 2 2 Die Flügeldecken gefurcht, mit gleichmäßig gewölbten oder rippenartigen, ab- wechselnd stärker erhobenen Zwischenräumen der Furchen. 3 laesicollis, 4 costatus. — Die Flügeldecken grob und dicht punktiert oder gekörnt, mit erhabener Naht und je drei kräftigen Längsrippen 5 caelatus. 1. Georyssus crenulatus Rossi Mant. Ins. Etr. II, 1794, App. 81, Muls. et Bey 14, Reitt. 85; 'pygmaeus Fabr. Suppl. Ent. Syst. 1798, 45, Latr. Gen. Crust. Ins. IV, 378, Steph. 111. Brit. II, 105, pl. XIII, f. 3, Erichs. III, 502, Sturm XXII, 37, f. CCCXCVIII, f. A., Jacq. Duval Gen. Col. d'Eiir. II, pl. 65, f. 321, Thoms. II, 134; diihivs Panz. Fn. Germ. 02, 5; punctalus Grimmer Steierm. Col. 1841, 40; major Motsch. Bull. Mose. 1843, 647, t. XII, f. A; incisus Motsch. 1. c. 049, t. XII, f. B; spinkoUis Motsch. 1. c. 053, t. XIl, f. E; mvtilatus Motsch. 1. c. 655, t. XII, f. F; bisulcatiis Motsch. 1. c. 657, t. XII, f. G; — crenulatus inte- (jrostriatus ; integrostriatus Motsch. 1. c. 050, t. XII, f. C, Reitt. 86 ; siculus Ragusa Bull. Soc. Ital. 1873, 2-33; canalindatus Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1879, 237; nepos Fairm. Rev. Mag. Zoolog. 1879, 182. — Schwarz, auf der Oberseite mit starkem oder durch äußerst feine mikroskopische Chagrinierung etwas gedämpftem Glänze, die Wurzel der Fühler häufig braunrot. Der Kopf bald weitläufig, bald dichter gekörnt, hinten bisweilen mit kurzer Mittelfiirche. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, in der hinteren Hälfte an den Seiten leicht gerundet erweitert, vor der Mitte etwas eingezogen und dann bogenförmig nach vorn verengt, am Vorderrande flacher bogenförmig abgerundet und in der Mitte bisweilen leicht ausgerandet, auf der Scheibe vor der Mitte mit einer nach außen verkürzten bogenförmigen Querfurche, durch welche er in einen kleineren niedergedrückten vorderen und einen viel größeren gewölbten hinteren Abschnitt geteilt wird. Der vordere Abschnitt ist faltig, höckerig oder grubig skulptiert und meist von einer Mittelfurche durchzogen, der hintere Abschnitt ist jederseits durch eine etwas nach innen konvexe Körnerreihe in ein großes, glattes, gewölbtes, bis- weilen von einer feinen Mittelfurche durchzogenes Mittelfeld und in zwei ziemlich schmale Seitenfelder geteilt. Auch die hintere Hälfte des Seitenrandes und der Basal- rand des Halsschildes ist mit einer Körnerreihe besetzt. Die Flügeldecken mit höchstens schwach vertieften Längsreihen grober und tiefer, runder, scharf umschriebener Punkte und mit einer Körnerreihe am Seitenrande. Der über das Mittelmeergebiet verbreitete 94 XXXVII. Familie. Georyssidae. G. iniegrostriatus Motscli. unterscbeiilet sich von crenulatus durch bedeutendere Durchschnittsgröße, schwächere Skulptur der niedergedrückten vorderen Partie des Halsschildes nnd vollständige, bis zur Basis reichende Mittelfurche desselben. Er ist aber durch Übergänge so vollständig mit cremilatus verbunden, daß ich ihn nicht für spezifisch verschieden halten kann. Long. 1"5 — 2-\mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Häufig. 2. Georyssus sithstriatus Heer Fn. Helv. 1841, 472, Erichs. III, 503, Sturm XXII, 38, t. CCCXCIX, f. A, Muls. et Eey 15, Reitt. 86; iemepundatus Motsch. Bull. Mose. 1843, 652, t. XII, f. D. — Dem crenulatus sehr nahestehend, von demselben durch die glanzlose Oberseite, den schon unter starker Lupenver- größerung erkennbar körnig chagrinierten, ira vorderen Abschnitt sehr seicht oder erloschen skulptierten Halsschild und durch die viel kleineren, seichten, bisweilen fast erloschenen, weitläufiger aufeinanderfolgenden Punkte in den Punktreihen der Flügel- decken verschieden. Long. 1'6— l'8»im. Mitteleuropa, Oberitalien, Südosteuropa, Kaukasus. Selten. 3. Georyssus laesicolHs Germ. Ahr. Fn. Ins. Europ. XV, 3, Motsch. Bull. Mose. 1843, 660, t. XII, f. K, Erichs. III, 503, Sturm XXII, 40, t. CCCXCIX, f. B, Muls. et Rey 12, Reitt. 86; canaUculaüts Motsch. 1. c. 659, t. XII, f. J. — Schwarz, auf der Oberseite glanzlos. Der Kopf mit vier erhabenen Längslinien, von welchen die zwei inneren nach vorn verkürzt sind. Der Halsschild auf der niedergedrückten vorderen Partie mit einer Mittelfurche, in der Mitte mit fünf Gruben, von welchen die zwei vor der Basis befindlichen stark nach vorn divergieren, an den Seiten mit einer ringförmigen Furche, welche eine rundliche Beule umschließt, auf den Erhaben- heiten mehr oder minder deutlich gekörnt. Die Flügeldecken regelmäßig gefurcht, mit gleichmäßig ausgebildeten, gewölbten, mit einer Reihe flacher Körner besetzten Zwischenräumen. Long. 1 — 1-3 mm. Südliches Mitteleuropa, Oberitalien, Südosteuropa, Kaukasus. 4. Georyssus costatus Gast. Hist. nat. II, 1840, 45, Lucas Expl. Alg. 237, pl. 23, f." 2, Muls. et Rey 8, Reitt. 86; Latreillei Dufour Bull. soc. sc. de Pau, 1843, 57; carimtns Rosenh. Thiere And. 1856, 112, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 65, f. 322; pimelioides Fairm. Ann. Soc. Ent. Fr. 1859, 45; ciipreus Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1879, 237. — Durch die abwechselnd ungleich aus- gebildeten Rippen der Flügeldecken sehr leicht kenntlich. Schwarz, auf der Oberseite glanzlos, aber oft mit sehr ausgesprochenem Bronzeschimmer. Kopf und Halsschild im wesentlichen wie bei laesicoUis skulptiert, doch ist die Mittelgrube des Hals- schildes meist mit der Mittelfurche des vorderen Abschnittes verbunden. Auf den Flügeldecken der erste (suturale), dritte und fünfte und oft auch der siebente Zwischen- raum ziemlich kräftig rippenartig erhoben, die übrigen Zwischenräume als weniger erhobene Rippen oder nur als flache Körnerreihen ausgebildet, von denen die innere bisweilen nur schwach angedeutet ist. Long. 1"4 — 1'8 tum. Südungarn (Herkules- bad), Mittelmeergebiet. 5. Georyssus caelatus Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 504, Sturm XXII, 42, t. CCCXCIX, f. C, Muls. et Rey 10, Reitt. 86. — Tiefschwarz, oben ziemlich glänzend, die Fühler meist mit rötlicher Wurzel, oft auch die Beine rotbraun. Der Kopf mit variabler reliefartiger Skulptur. Der Halsschild mit einer weit nach hinten oder selbst bis zur Basis reichenden, von zwei gekörnten erhabenen Längslinien eingeschlossenen Mittelfurcbe, jederseits derselben mit drei variablen, durch zwei Vertiefungen getrennten Erhabenheiten, an den Seiten mit einer von einer unregelmäßig ringförmigen, innen meist erweiterten Furche umschlossenen Beule, auf allen Erhabenheiten ziemlich kräftig gekörnt. Die Flügeldecken grob und dicht punktiert oder gekörnt, mit erhabener Nahtrippe und je drei kräftigen Längsrippen, von welchen die zwei inneren gerade nach hinten verlaufen, während die äußere vor der Mitte nach innen gebuchtet ist und hinter der Buchtung oft einen schräg gegen XXXVIII. Familie. Diyopidae. 95 den Seitenraml verliUifiMulen Ast abgibt. Dio dicht stoliondeii I'unkto odor Kiirnei- der Zwisclienriiumo der Rippen erscheinen oft ziemlich deutlich in drei li'oihen ge- ordnet. Long. l'2—\ -4: iniii. SiUlfrankreich, Oberitalien, Ostalpengebiet, Kroatien, Siebenbürgen. Selten. XXXVIII. Familie. Dryopidae. Macrodnctyli Latr. Fam. nat. Rögn. anini. 1825, 364, cxcl. Heterocerus et Gcofi/ssus Macrodacl'i/la Latr. R.'jrn. aiiim. nouv. »'d. IV, 1829, 516, excl. Geor;if!Sus: rarnidae Erichs. Naturg. Ins. Deutsehl. IM, 1847. 505; Paniides Lacord. Gen. Col. H, 1854, 4!)3, excl. P.se- plienides; Pariiides Jacn- Diiv. Gen. Col. d'Europe IL 1859, 273; Varnidac 4- lAmniidae Thoms. Skand. Col. II, US, 127; Uncifhrcs + Dirersicornes MuLs. et Rey Hist. nat. Col. l'nmce 1872; l'arnidae Leconte Classiflc. Col. North Am. L 18i;i-fi2, 114, Ilorn Transact. Am. Ent. Soc. Vol. 111, 1870, 29, Leconte and Hörn Classiflc. Col. North Am. 1883, 1G2, excl. Psepheninae. A. Kuwert ,BestimmiingstabelIe der Parniden Europas, der Mittelmeerfauna sowie der an- grenzenden Gebiete" in Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, Jahrg. 1890, 15 — 54. Abbreviaturen der Zitate. Erichs., Sturm und Thoms. wie pag. 3. — Muls. et Rey = Mulsant et Rey Hist. nat. Col. France. Uncifcres et Divorsicornes, 1872. — Mwvi. = Kuwert iu Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1890. Der Kopf bis aa die Augen in den Prothorax ziuiu-k- gezogen, mit den Mnndteiien nach unten gerichtet. Die Fühler zwischen oder etvva.s vor den Augen eingefügt, ehgliedrig oder mit geringerer Giiederzahl, von sehr ver- schiedenartiger Bildung. Die Mandibeln nicht vornigend. Das Prosternum oft nach vorn verlängert und den Mund von unten bedeckend. Der Prosternalfortsatz in eine Grube des Meso.sternums eingreifend oder an das Mesosternum anschhe- ßend. Die Gelenkpfannen der Vorderhüften iiinten offen, die Mittellirust aber gegen dieselben jederseits lappig vorgezogen. Die Epimeren der jMittelbrust bis an die Gelenkpfannen der Mittelllüften reichend. Die Vorderhiiften quer mit freiliegendem Trochantinus oder kugelig bis konisch mit nicht freiliegendem Trochantinus. Die Mittelhüften nahe an die Vorderhüften gerückt. Die Hinter- hüften mit oder ohne Schenkeldecken. Die Schienen einfach, meist ohne deutliehe Endsporne. Die Tarsen fünfgliedrig, ihr Endglied meist so lang wie die vier ersten Glieder zu.sammen- genommen, oft mit sehr kräftigen Klauen. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten, von welchen die vier ersten miteinander fest verbunden 'sind. Die Larven auf der Oberseite von ziemlich harter Kon- sistenz, mit ziemlich kurzen Beinen, geneigtem Kopfe, ver- längertem neunten Abdominalsegment, klappenartig nach unten beweglicher Subanalplatte, dorsal gelegenen Stigmen des Meso- thorax und der acht ersten Abdominalseginente und über der Subanalplatte hervorstreckbaren büschelförmigen Tracheen- kiemen. Die Diyopiden leben wenigstens zeitweilig im Wasser und besitzen ein von diesem nicht benetzbares Haarkleid, welches bei den Dryopinen einen vollständigen Überzug bildet, bei den Helminthinen aber meist auf dio Seiten des Korpers oder 96 XXXVIII. Familie. Dryopidae. der Unterseite reduziert ist. Im Zusammenhange mit der Ausdehnung die.sos Haar- kleides erscheint der Körper der Dryopinen im Wasser ringsum von einer Lufthülle umschlossen, während er bei den Helminthinen meist nur zwei seitliche silberglän- zende Luftstreifen zeigt. Diese Lufthülle vermittelt die Atmung im Wasser. Der Körper ist nur bei den Potamophilinen weniger fest gefügt, sonst aber sehr kompakt gebaut, indem der mit den Mundteilen nach unten gerichtete Kopf bis an die Augen in den Prothorax zurückgezogen und der Prothorax fest an den Hinterkörper angeschlossen ist. Der Kopf mit ziemlich großen, gewölbten, rundlichen oder ovalen, am Innen- raiide oft etwas ansgebuchteten, von der Basis der Maudibeln nur schmal getrennten Augen. Diese sind wenig fein oder ziemlich grob facettiert und bisweilen behaart. Der Clypeus ist mit der Stirn vollständig verwachsen oder von dieser durch eine feine Querlinie gesondert. Die Fühler zwischen den Augen oder etwas vor denselben eingefügt, gewöhn- lich elfgliedrig, von verschiedenartiger Bildung, bei den Dryopinen kurz und ge- sägt oder in der Weise eigentümlich modifiziert, daß das zweite Glied sehr groß und ohrförmig erweitert ist, während die folgenden Glieder zu einer kurzen, spindel- förmigen, einseitig gezähnten oder gesägten Keule zusammengedrängt erscheinen, bei den meisten Helminthinen schlank nnd fadenförmig, bei Macronychus sehr kurz und nur siebengliedrig. Die Oberlippe gewöhnlich ziemlich groß, quer, vorn abgerundet oder leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln kurz, in der Basalpartie nach innen erweitert und mit einer Mahlfläche versehen, vor derselben innen ausgeschnitten und mit einem nach vorn gewöhnlich freien Hautlappen besetzt, hinter der Spitze meist gezähnt. Die Außenlade der Maxillen mit abgegliedertem Basalteil. Die Kiefertaster viergliedrig, bei llelmis durch Verschmelzung der zwei letzton Glieder nur dreigliedrig. Das Kinn quer, vorn meist seicht ausgeschnitten. Die Zunge groß, meist so breit wie das Kinn, nach vorn erweitert, am Vorderrande oder in größerer Ausdehnung häutig. Die Lippentaster kurz, dreigliedrig. Der Halsschild meist schmäler als die Flügeldecken, am Hinterrande jederseits zum engen Anschluß an die mehr oder minder gerundet vorgezogene Basis der Flügeldecken ausgebuchtet, in der Mitte gegen das Schildchen nach hinten gezogen und vor demselben gewöhnlich abgestutzt oder ausgerandet, nach vorn verengt, auf der Scheibe bei manchen Gattungen mit charakteristischer Skulptur, namentlich oft mit zwei eingegrabenen, außen scharfkantig oder leistenförmig begrenzten Dorsal- streifen. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes sind niemals vollkommen hori- zontal umgeschlagen, bei Ancyroiii/x im Zusammenhange mit der sehr weit nach außen gerückten Stellung der Vorderhüften sogar senkrecht gestellt und nur hinten von der Dorsalfläche scharfkantig abgegrenzt. Die Flügeldecken den Hinterkörper vollkommen umschließend, gewöhnlieh punk- tiert gestreift, oft auch mit Längskielen, Längsrippen, Körnerstreifen oder mit einem Höcker hinter der Basis. Ihre Epipleuren sind meist vollständig und erreichen die Nahtspitze. DasFlügelgeäder der Dryopinen differiert von dem im dritten Bande (pag.410, f. 31) dargestellten Typus von Alindria durch das weniger weit nach außen ge- rückte Gelenk, den Mangel einer Zelle am Ende des Eadius und durch Verschieden- heiten im Cubital- und Analsystem. Bei den Helminthinen erleidet das Flügelgeäder oft eine sehr weitgehende Reduktion. Das Prosternum bei den Potamophilinen und Ancyronychinen vor den Vorder- hüften kurz, bei den Dryopinen und Helminthinen aber weit nach vorn verlängert und die Mundteile bei zurückgezogenem Kopfe von unten bedeckend. Die Verlänge- rung des Prosternums wird von den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes jeder- seits durch eine Spalte getrennt. Zwischen die Vorderhüften tritt stets ein in der Breite sehr variabler Prosternalfortsatz, welcher entweder in eine tiefe Grube oder Ausrandung des Mesosternums eingreift odei' sich eng an den freiliegenden Teil des Mesosternums anschließt. Die Hüftpfannen der Vorderhüften werden hinten durch XXXVIII. Familie. Dryopidae. 97 dio jedeiseits lappijj nach vorn gezogene Mittelbiust geschlossen. Der Mesostenial- fortsatz von sehr verschiedener Breite und fast immer breiter als der Prostorual- fortsatz. Die grölite Breite erreicht der Pro- und Mesosternalfortsatz in der Gattung Ancijrvnijx, bei der die Vorder- und Mittolhüften so weit auseinaniler gerückt sind, daü ihre Spitzen über die Seiten des Körpers vorspringen. Dio Epimeren der Mittel- brust erreichen die mittleren Hüfthöhlen. Das Metasternum groß, zwischen den Mittelhüften einen bisweilen nur undeutlich vom Mesosternalfortsatz gesonderten Intercoxalfortsatz bildend, am Hinterrande zwischen den Hinterhüften vorspringend und schmal dreieckig ausgeschnitten oder breiter ausgerandet. Die Episternon der Hinterbrust nach hinten verschmälert. Dio Spitzen der Epimeion der Hinterbrust fast immer mit der Spitze der Episternen verwachsen. Die Vorderhüften bei den Dryopinen quer mit freiliegendem Trochantiuus, bei den Helminthinon kugelig oder konisch mit verdecktem Trochantinus. An den Mittel- hüften tritt der Trochantinus auch bei den Helminthinen mehr oder minder deutlich hervor. Die Hinterhüften bei den Dryopinen mit ausgebildeten, die Schenkelfurcho ihrer Hinterseite deckenden Schenkeldecken, bei den Helminthinen ohne solche. Die Beine im allgemeinen schlank, bei den Helminthinen lang und bei manchen Gattungen (Macrotujchus, Ancyronijx) außerordentlich verlängert. Die Trochanteren einfach. Die Schenkel innen ungefurcht oder nur gegen die Spitze gefurcht und nur bei einigen Üryopinen-Gattungen an der Innenseite mit vollständiger Schienen- furche. Die Schienen länger als die Schenkel, schlank, meist ohne deutliche Endsporne. Die Tarsen fünfgliedrig, ihre vier ersten Glieder in der Länge meist wenig verschieden, das Endglied meist so lang wie dieselben zusammengenommen, mit langen, bei manchen Hel- minthinengattungen außerordentlich kräftigen Klauen. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten, von welchen das erste dem zweiten und dritten, das fünfte dem siebenten und achten Tergit gegenüberliegt. Die vier ersten Sternite sind mehr oder minder fest miteinander verbunden und auch das fünfte ist nui' in geringem Grade nach unten beweglich. Die $ der Gattungen Dri/ops, HelicJnis, Pelonomus, Lntrochus und Hdmoparmis besitzen einen Legeapparat, der von den Seiteustücken des Sternits des neunten Abdominalsegmentes gebildet wird. Bei Dryops sind nach Leon Dufour (Ann. Sc. nat. 2. Ser. Larve v'ou //ä/m>s T. I, Zoologie, 1834, 75. pl. 2, f. ]0) sechs, h^i Stenelmis, Helmis »it<,vfi(na.-iiR..ipiii. und Macronychns aber nach demselben Forscher (Ann. Sc. nat. 2. See. T. HL Zoologie, 1835, 166 — 167) nur vier malpighische Gefäße vorhaaden, welche paarweise schlingenförmig ineinander übergehen. Die von Leon Dufour, Perez, Laboulbene und Rolph genauer unter- suchten Larven der Gattungen Potamophilus, Macronychns und Helmis, welche im Wasser an verwesendem Holze oder auf der Unterseite von Steinen leben, stimmen im folgenden überein. Der Körper auf der Oberseite von ziemlich harter Konsistenz. Der Kopf leicht geneigt, hinter der Füblerwurzel mit fünf bis sechs äußerst dicht bei- sammenstehenden Ocelleu, welche scheinbar ein aus wenigen Facetten bestehendes zusammengesetztes Auge bilden. Die Fühler kurz, dreigliedrig, ihr erstes Glied kurz, das zweite gestreckt, an der Spitze neben dem kleinen dünnen Endgliede mit einem etwa ebenso langen, aber eines Apicalbörstchens entbehrenden Anhangsgliede. Dio Oberlippe ziemlich groß. Dio Mandibeln kurz und kräftig, an der Spitze zweizähnig, innen vor der Basis mit einem laugen und dünnen, gritfelförmigen, ringsum be- haarten Anhang. Dio Maxillen mit zwei kurzen Laden und kurzem, dreigliedrigem Taster. Die Lippeutaster sehr kurz, zweigliedrig. Der Prothorax oben etwa so lang als der Meso- und Metathorax zusammengenommen. Die acht eisten Abdominal- segmente kürzer als der Metathorax, nach hinten allmählich etwas an Breite ab- nehmend, das neunte verlängert, an der Spitze ausgerandet oder in zwei längere zugespitzte Fortsätze ausgezogen, unten lief ausgeschnitten, im Ausschnitte mit einer Giinglbauer, Käfer von Mitteleuropa. IV, 7 98 XXX VIII. Familie. Dryopidae. klappeniirtig nach unten beweglichen Subanalplatte, auf welche das Analsegraent reduziert ist. Die Beine ziemlich kurz. Neun Stigmenpaare, die sich auf der Dorsal- seite des Mesothorax und der acht ersten Abdominalsegmente befinden. Außerdem besitzen diese Larven büschelförmige, aus einem gemeinsamen, über dem EndJarm befindlichen Stamm entspringende Tracheenkiemen, welche über der Subanalplatte hervorgestreckt werden und zur Atmung im Wasser befähigen. Die jungen ffeZmis-Larven können nur durch diese terminalen Tracheenkiemen atmen, da ihnen nach Rolph (Areh. für Naturg. XXXX. Jahrg. 1. Bd. 1874, 8) Stigmen fehlen, das Tracheensystem also an- fänglich geschlossen ist. Bei den älteren 7/e/mis-Larven ist nach Rolph auUer den neun deutlichen dorsalen Stigmenpaaren des Mesothorax und der acht ersten Abdominalsegmente noch ein rudimentäres, nur anatomisch nachweisbares Stigmenpaar des Metathorax vor- handen. Das von Leon Dufour und Rolph genau untersuchte Tracheensystem der Larven von Potamoplulus und Hclmis ist durch blasige Erweiterungen abdominaler Tracheenästo ausgezeichnet. Die nicht im Wasser, sondern im feuchten üferboden von Gewässern lebenden Larven der Gattungen Helichtis und Dri/ops bedürfen noch genauerer Untersuchungen. Nach B e 1 i n g bildet auch bei ihnen das Analsegment eine klappenartig nach unten bewegliche Platte, was auf das Vorhandensein hervor- streckbarer Tracheenkiemen schließen läßt. Doch finden wir solche weder in den Bell ng sehen Beschreibungen der llelklius- und Öryo/Js-Larven, noch in der sehr oberflächlichen X am beu scheu Beschreibung einer />r//o/)s-Larve erwähnt. Bei Erichs on (Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 505 — 537) besteht die Familie aus den durch den Bau der Vorder- und Hinterhüften sehr scharf getrennten und auch durch die Zahl der malpighischen Gefäße verschiedenen Gruppen der Dryopinen und Elminen = Helminthinen. Thomson (Skand. Col. II, 1860, 118, 127), sowie Mulsant und Rey (Hist. nat. Col. Fr. Unciferes et Diversicornes, 1872) betrachten die Dryopinen und Elminen Erichsons als eigene Familien. Daß diese aber mit Recht zu einer einzigen Familie zu verbinden sind, ergibt sich aus der wesentlichen Übereinstimmung der Poiamophilus-ha.VYe mit den Larven von Macro- nycJnis und Helmis. Leconte hat (Proceed. Ac. Phil. VI, 1852, 41) auch die durch sehr lange Maxillartaster und sechs (9) oder sieben (J*) freiliegende Abdominalsternite aus- gezeichnete nordamerikanische Gattung Psephenus in unsere Familie verwiesen. Die in Stromschnellen, namentlich des Niagara lebende, höchst eigentümliche, von De Kay (Nat. hist. of New York Zool. VI, 1844, 53, t. 10, f. 37-39) unter dem Namen Fluvicola Hcrrkld beschi'iebeue, mit Trilobiten verglichene und unter die Crustaccen (!) gestellte Larve von Psephenus differiert aber so wesentlich von den Larven der Gattungen Potamoplulus^ Helmis und Macronjjclnis, daß nach derselben Psephenus gewiß nicht unter die Dryopiden gehört. Rolph, der (Archiv für Naturg. XXXX. Jahrg. I. Bd. 1874, 18—25, t. I, f. 16—23) die Psephenus-hz.x-'ie nicht nur morphologisch, sondern auch anatomisch sehr sorgfältig darstellte, diagnostiziert dieselbe in folgender Weise: „Körper völlig elliptisch, aus zwölf Segmenten und dem unter dem Prothorax verborgenen, frei beweglichen Kopf bestehend. Auf dem Rücken stark gewölbt, die Unterseite konkav, da die Bauchdecko von den lierab- gebogenen Seitenteilen der Rückendecke weit überragt wird. Der Rand des Körpers in seinem ganzen Umfange mit enganschließenden Haaren bekleidet. Fünf Paare Tracheenkiemen an dem zweiten bis sechston Abdominalsegment. Zwei Paar Stigmen, das eine auf dem Mesothorax, das andere auf dem vorletzten Abdominalsegment, beide dorsal gelegen. Long. 4 — 8 mm. Lat. 3 — 5 ww." Die eigentümliche schild- förmige Form der J'scpheiius-]ja,rven wird durch die außerordentlich breiten, dicht aneinanderschließenden seitlichen Erweiterungen der Rückenschilde des Thorax und der sieben ersten Abilominalsogmente bedingt. Die seitlichen Erweiterungen der sieben ersten Abdominalsegmente sind gegen das Körperende allmählich mehr nach hinten gerichtet, so daß die des siebenten Abdominalsegmentes mit dem Körper desselben fast einen rechten Winkel bilden. Sie umsciiließon das achte und neunte Abdominalsegment, von welchen das erstere dorsal in den Hintereckea das zweite I I. Subfamilic. Dryopiiuo. 99 Stignienpaar und das letztere ventral an der Basis die Analiiffiiung zeigt. Sehr auf- fällig ist das langgestreckte, das zweite in der Länge um ein Drittel übertreffende erste Fühlerglied der Psep/iein(s-La.i-ve. Besonders bemerkenswert sind aber die von Rolph im Bau des Nervensystems konstatierten Unterschiede der Larven von //e/w/s und Pseplienus. Bei der Helmis-La,r\'& besteht die abdominale Ganglienketto aus fünf Ganglien, welche wie die drei Thoracalganglien voneinander durch kurze Kom- missuren getrennt sind, bei der Psep/ienns-ljO.vsß aber aus sieben dicht aneinander- gedrängten und mit dem Metathoracalganglion einen zusammenhängenden Komplex bildenden Ganglien, während das Ganglion dos Mesothorax durch lange Kommissuren von dem des Pro- und Metathorax getrennt ist. Lameere will (Ann. Soc. Ent. Belg. XLIV, 1900, 3ß3) nicht nur P^tfplienits, sondern auch Heterocenis und Gcori/ssiis mit den Dryopiden zu einer einzigen Familie verbinden und diese in drei Subfamilien teilen: 1. in die Psepheninon, 2. in die durch Vereinigung der Heteroceriden mit den Dryopinen gebildeten Parninen und 3. in die durch Vereinigung der Georyssiden mit den Elminen Erichsons gebildeten Klmidinen. Wie später gezeigt wird, differieren die Heteroceriden nicht nur durch Imaginalcharaktero, sondern auch durch die Larvenform so wesentlich von den Dryo- piden, daß sie mit diesen nicht in dieselbe Familie gestellt werden können. Die Gattung Geori/ssti.t, deren Larvenform leider noch unbekannt ist, läßt sich nach dem Bau der Vorderbrust, der Vorderbeine und nach der Tarsalbildung nicht mit den üryopiden verbinden. Kolbe (Archiv für Naturg. Jahrg. 1901, Beiheft, 136 — 139) betrachtet die Psepheniden, mit denen er unbekümmert um die große Verschiedenheit der Larven die Potamophilinen vereinigt, die Heteroceriden, die Parniden (excl. PotaomplnUni), Georyssiden und Elmidcn als selbständige Familien, die er zum Teil weit voneinander trennt, um sie in verschiedenen Gruppen seiner Heterorrhabdon unterzubringen. Die Dryopiden sind über alle Regionen der Erde verbreitet. Sie verbringen, ohne die Fähigkeit des Schwimmens zu besitzen, einen großen Teil ihres Lebens im Wasser, kriechen träge an Wasserpflanzen, untergetauchtem Holze, Genist und an Steinen herum und klammern sich mit ihren kräftig entwickelten Klauen fest an ihre Unterlage. Viele Arten, namentlich der Helminthinen, findet man in rasch tließenden Gewässern. Ihre Nahrung scheint hauptsächlich aus vegetabilischen Sub- stanzen zu bestehen. Übersicht der Subfamilien. 1 Die Vorderhüften quer, mit freiliegendem Trochantinus. Die Hinterhüften mit Schenkeldecken I JDi'yopinae. — Die Vorderhüften kugelig, ihr Trochantinus nicht freiliegend. Die Hinterhüften ohne Schenkeldecken II Hclniinthinae. I. Subfamili( Dryopinae. Parnided Leach Zool. Miscell. III, 1817, 88; Dryopini Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 509; Purnides vrais Laeord. Gen. Col. II, 5C0; Parnites Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 27.3; Parnidae Thoms. Skand. Col. II, 118; Direisicornes Muls. et Rev Hist. nat. Col Fr. 187-2; Parnidae Leconte Classifie. Col. Noith Am. 1861—62, 115, Hörn Transact. Am^ Ent. Soc. III, 1870, 29; Parninae Lee. and Iloin Classifie. Col. North Am. 1883, 161. Die Vorderhüften quer, mit freiliegendem Trochantinus. Die Hinterhüften mit ausgebildeten Schenkeldecken. Die Subfamilie zerfällt nach der Bildung des Prosternums in zwei Tribus. 1 Das Prosternum vor den Vordorhüften kurz. Der Mund frei. I PotainojthiHni. — Das Prosternum nach vorn verlängert. Der Mund bei zurückgezogenem Kopfe von unten vom Prosternum bedeckt II I)ryopini. 100 XXXVII 1. Familie. Dryopifiae. — 1. iSubfamilie. Dryc.iiinae. I. Tribus. Potamophilini. Larini Leconte Classifle. Col. North Am. 1861—62, 116, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. III, 1870, 30, Leconte aud Hörn Classitio. Col. North Am. 1883, 164. Das Prosterniim nicht nach vorn verlängert, der Mund frei. Das zweite Fühler- glied nicht erweitert. Die Tribus enthalt eine Anzahl mit PotamopJiilvs verwandter Gattungen (conf. Grouvelle in Ann. Soc. Ent. Fr. 1896, Bull. 77—78) und die kalifornische Gattung Jjara. In Europa ist sie nur durch Potamophilus vertreten. 1. Gatt. Potamophilus. GermarN. Schrift, nat. Ges. Halle 1. Bd. 6. H. 1811, 41, Erichs. Naturg. Ins. Deutselil. III, 518, Sturm Deutsehl. Ins. XXII, 67, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 274, Muls et Key Hist. nat. Col. Fr. Diversie. 1872, 12, Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1896, Bull. 77. Syn. Hydera Latr. Regn. anim. III, 1817, 268. Der mit sehr kurzer Pubeszenz bekleidete Körper ziemlich gestreckt und wenig fest gefügt. Der Kopf frei, stark geneigt, mit großen, rundlichen, stark gewölbten, den Vorderrand des Halsschildes nicht berührenden Augen. Der Clypeus durch eine gerade Quernaht von der Stirn gesondert, groß, quer rechteckig. Die Fühler vorn am lunenrand der Augen eingefügt, ziemlich kurz, elfgliedrig, ihr erstes Glied ge- streckt und der Augenwölbung entsprechend gekrümmt, gegen die Spitze leicht keulig verdickt, das zweite nur ein Drittel so lang, aber so dick wie das erste an der Spitze und wie dieses mit gröberen Wimperhaaren besetzt, das dritte viel kleiner, an der V^^urzel dünn und in der Apicalhälfte zahnförmig nach innen erweitert, mit den folgenden Gliedern eine dicht gegliederte, nach innen stumpf gesägte Keule bildend, die wenig länger ist als die zwei ersten Glieder zusammengenommen. Die Oberlippe groß, breit, nach vorn etwas erweitert, mit abgerundeten Vorderecken und in der Mitte flach ausgebuchtetem Vorderrande. Die Mandibeln kräftig, außen stark gebogen, innen hinter der zweizahnigen Spitze mit einem kleinen Zahn, zwischen diesem und der basalen Mahlfläche mit einem breiten Hautsaum. Die Maxillarladen groß, die Innenlade gestreckt, gegen die Spitze leicht erweitert, an der Spitze mit Querreihen nach innen gekrümmter Haare, im übrigen spärlich bewimpert, die Außen- lade zweigliedrig, mit mäßig kurzem Basalgliede und großer, stumpf zugespitzter, außen schräg abgerundeter und dicht behaarter Apicalpartie. Die Kiefertaster kräftig, ihr zweites und drittes Glied in der Länge wenig verschieden, das dritte aber an der Spitze breiter als das zweite, das Endglied viel größer, dick beilförmig, mit großer, fast kreisrunder Tastfläche. Das Kinn groß und quer. Die Zunge sehr groß, nach vorn flügelartig erweitert, an den spitz ausgezogenen und etwas zurück- gekrümmten Vorderecken viel breiter als das Kinn. Die Lippentaster kaum halb so lang wie die Kiefertaster, wie diese mit dick beilförmigem Eudgliode. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, an der Basis jederseits breit bogenförmig aus- gebuchtet, vor dem Schildchen mit breit ausgerandetem Mittellappen, nach vorn stark verengt, mit wenig vorspringenden Vorderecken, an den Seiton vor den Hinter- ecken ausgeschnitten. Das Schildchen groß, hinten zugespitzt. Die Flügeldecken ge- streckt, das Abdomen etwas überragend und hinten in eine kurze Spitze ausgezogen, punktiert gestreift, ihre Epipleuren längs der Brust gleich breit und kaum doppolt so breit als längs des Abdomens. Aus der die Kohle mit dem Prosternum verbindenden Haut treten zwei hornige, schmal dornförmige, schräg nach vorn und innen gerichtete Fortsätze hervor. Das Prosternum vor der zapfenförmig vorspringenden Innenpartie der Vorderhüften sehr stark verengt. Der Prosternalfortsatz weit über die Vorder- hüfton nach hinten verlängert, wenig breit, hinten zugespitzt. Der Mesosternalfort- satz breit, nach hinton mäßig verengt, zur Aufnahme der Spitze des Prosternal- 1. Gatt. Potamophüus. 101 fortsatzcs von einer sein tiefen, hinten gnibig erweiterton Mittelfurciie durchzogen. Die Epimeren der Mittelbnist von den Episternon deutlich gesondert. Das Mota- sternum groß, zwischen den Mittelhüften einen kurzen und breiten, abgestutzten, vom Mesosternalfortsatz scharf gesonderten Tntercoxalfortsatz bildend, hinten zwischen den schmal getrennten Hinterhüften mit einem dreieckigen Ausschnitt, vor dem Hinterrand mit einer vertieften, jedersoits der Mitte stumpfwinkelig gebrochenen Querlinie. Die Episterncn der Hinterbrust müßig breit, nach hinten verschmälert. Die vier ersten Abdominalsternito in der Länge allmählich etwas abnehmend. Die Schenkeldecken der Hinterhuften nach außen allmählich verschmälert. Die Beine mäßig lang, die Schienen ohne Endsporne, die vier ersten Tarsenglieder kurz, an der Spitze schräg abgestutzt, das Endglied länger als dieselben zusammen- genommen. Die Larve von Potamophilus acuminatus wurde von Leon Dufour (Ann. Sc. nat. IV. Ser. Zool. T. XVII, 1862, 162—173, pl. 1) mehr nach ihren anatomischen Verhältnissen als nach ihren äußeren Charakteren dargestellt. Nach der von Dufour gegebenen Abbildung ist sie durch querrundlichen Kopf, stark gerundete Seiten der Thoracal- und acht ersten Abdominalsegmente, langes, hinten fast bis zur Mitte ge- gabeltes neuntes Abdominalsegment und durch die Skulptur der Oberseite aus- gezeichnet. Die Thoracal- und die acht ersten Abdominalsegmente zeigen gewöhnlich je vier parallele, rippenartig erhobene dorsale Längslinien und das neunte Abdominal- segment ist oben bis zur Gabelung von einem Mittelkiel durchzogen. An der klappen- artig nach unten beweglichen Subanalplatte zwei lange, dünne, mit der Spitze nach unten gekrümmte Haken. Man findet die Larve in rasch fließenden Gewässern an untergetauchtem alten Holze und unter der Rinde aus dem Wasser hervorragender Pfähle. Sie ist sehr träge, klammert sich fest an das Holz und krümmt sich, los- gerissen, zusammen. Die Gattung enthält in dem engeren Umfange, in welchem sie von Grouvelle begrenzt wird, außer der mitteleuropäischen nur noch eine Art von Birma. 1. Potamophilus acuminatus Fabr. Ent. syst. I, 346, Panz. Fn. Germ. 6, 8, Germ. N. Schrift, nat. Ges. Halle, 1. Bd. 6. H. 1811, 42, t. 1, Erichs. III, 519, Sturm XXII. 71. t. CCCCIV, f. A, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. 11, pl. 65, f. 323, Muls. et Rey 13. Kuw. 37. — Ziemlich gestreckt, braunschwarz, die zwei ersten Fühlerglieder bräunlichgelb oder rötlichgelb, die Spitze des Abdomens und die Beine braunrot, die Schenkel und Schienen teilweise geschwärzt, die Oberseite mit sehr kurzer, anliegender graubrauner Pubeszenz bekleidet und außerdem auf dem Kopfe und Halsschilde mit kurzen, abstehenden, auf den Flügeldecken mit noch kürzeren, nach hinten geneigten Härchen besetzt, die Unterseite dicht weißgrau pubeszent. Der Kopf mit etwas unebener Stirn, ziemlich fein und dicht punktiert. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, um mehr als die Hälfte breiter als lang, an den Seiten vor der Basis jederseits mit einem tiefen, vorn von einem zahnförmigen Vorsprung begrenzten Ausschnitt, von diesem Vorsprung nach vorn stark und in leichter Rundung verengt, in der Mitte abgeflacht und von einer mehr oder minder verkürzten oder unterbrochenen erhabenen Mittellinie durchzogen, vor der Mitte der Basis mit zwei tiefen Längseindrücken, im übrigen durch einige seichte Eindrücke uneben, mäßig fein und mäßig dicht, etwas ungleichmäßig punktiert. Die Flügeldecken gestreckt, hinten in eine kurze, nach außen gebogene Spitze ausgezogen, an der Basis zwischen den sehr stark vortretenden Schultern quer niedergedrückt, im vorderen Drittel neben der Naht leicht eingedrückt und dadurch hinter der Basis flach beulig erhoben, im übrigen flach gewölbt, grob punktiert gestreift, vorn zwischen dem ersten und zweiten Streifen mit einem ziemlich langen Scutellarstreifen, ihre ungeraden Zwischenräume oft rippenartig erhoben, der Seitenrand durch eine schmale Kehlung abgesetzt. Long. 6" 5— 8 "5 mm. Mitteleuropa, Oberitalien. In Flüssen, namentlich an Flößholz und geflochtenen Zäunen. Im allgemeinen selten. 102 XXXVJll. Familie. Dryopidae. — I. Subfamilie. Dryopinae. II. Tribus. Dryopini. Parnini Leconte Classifio. Col. North Am. 1861—62, 116, Hoi-n Transact. Am. Eiit. Soc. III, 1870, 30, Leconte and Hörn Classific. Col. North Am. 1883, 165. Das Prosternum uach vorn verlängert und den Mund bei zurückgezogenem Kopfe von unten bedeckend. Das zweite Fühlerglied häufig stark erweitert, die folgenden Fühlerglieder zu einer kurzen, spindelförmigen, einseitig gezähnten oder gesägten Keule zusammengedrängt. Die Tribus enthält eine Anztihl Genera, von welchen nur hnjops und Helichus in Europa vertreten sind. *) 1 Der Halsschild jederseits mit einem tief eingeschnittenen, außen scharfkantig begrenzten Längsstieifen. Die Fühlerwiirzeln voneinander höchstens so weit wie von den Augen entfernt. Die Vorder- und Mittelhüften mäßig breit ge- trennt 2 Dvyops. — Der Halsschild ohne eingeschnittene Längsstreifen. Die Fühlerwurzeln weiter auseinandergerückt. Die Vorder- und Mittelhüften breiter getrennt. 3 Helichus, 2. Gatt. Dryops. Oliv. Encvolop, method. VI, 1791, 297, Des Gozis Rech, de l'esp. typ. Montlufon 1886, 9, Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1896, Bull. 27. " Parntis Fabr. Ent. syst. I, 1, 1792, 245, Leaoh Zool. Misoell. III, 1817, 88, Erichs. Naturg. Ins. DeutschL III, 510, öturm Ins. Deutschi. XXII, 44, Jacq. Duval Gen. C(d. d'Eur. II, 274, Thoms. Skaud. Col. 11, 118, Muls. et Key Bist. nat. Col. Fr. Diversic. 20. Der Körper länglich, kürzer oblong oder oval, dicht mit kurzer anliegender Pubeszenz bekleidet und außerdem auf der Oberseite mit abstehenden Haaren besetzt. Der Kopf mit nahe aneinandergerückten, voneinander höchstens so weit wie von den Augen entfernten Fühlerwurzeln, von welchen eine die zwei ersten Fülllerglieder aufnehmende und von diesen überdeckte Fühlergrube unmittelbar vor den Augen nach außen zieht. Der an der Basis durch diese sehr tiefen und nach außen stark er- weiterten Fühlergruben stark eingeschnürte Clypeus zwischen den Fühlerwurzeln mit der Stirn ohne Quernaht verwachsen, nach vorn erweitert und vorn breit abgerundet. Die Augen rundlich, stark gewölbt, ziemlich grob facettiei-t und abstehend behaart. Die Fühler kurz, ihr erstes Glied klein, länglich verkehrt konisch, das zweite sehr groß, ohrförmig, beilförmig oder trapezoidal erweitert, die übrigen sechs bis acht Glieder zu einer kurzen, spindelförmigen, gekrümmten, zugespitzten, nach innen stumpf gesägten Keule zusammengedrängt. Bei zurückgezogenem Kopfe wird die Wurzel der Fühlerkeule von dem erweiterten zweiten Fühlergliede, ihre Spitze aber wie der Mund von dem nach vorn verlängerten Prosternum gedeckt. Die Oberlippe quer, vorn flach abgerundet, abgestutzt oder leicht ausgerandet. Die Mandibeln hinter der Spitze mit zwei hintereinanderstehenden Zähnen, zwischen diesen und der basalen Mahlfläche ausgeschnitten und mit einem am Außenrande hornigen, am Innenrande durch Börstchen oder Dörnchen bewimperten Hautlappen besetzt. Die Innenlade der Maxillon schmal, an der Innenseite lang bewimpert, gegen die Spitze und an der Spitze mit kräftigeren gekrümmten Haaren besetzt, die Außenlade mit abgegliedertem Basalteil und großem, breitem, nach vorn erweitertem Apicalteil, der an der schräg abgerundeten Spitze dicht mit einwärts gekrümmten Haaren bo- bartet ist. An den Kiefertastern das erste Glied klein, das zweite und dritte in der Größe wenig verschieden, das Endglied so lang oder länger als die drei ersten Glieder *) Parnoides pectinicornis Kuw. (Verh. zool. bot. Ges. Wien 1890, 43, 53) mit der fraglichen Vaterlandsangabe: Lusitania ist nach Reitter (W. E. Z. 1894, 312) eine brasi- lianische Art und mit Pclonomus brasiliaiiics Klug identisch. •-'. Gatt. Dryops. 103 zusammengenommen, gegen die scliiilg abgestutzte Spitze verschmälert. Das Kinn quer, vorn tief oingesclinittou, mit spitz vor.springonden Vorderecken. Die Zunge nacli vorn stark erweitert , mit spitz nach außen ausgezogenen Vorderecken, vorn gerade abgestutzt. An den Lippentastern das Endglied so lang wie die zwei ersten Glieder zusammengenommen und viel dicker als diese, oval mit ab- gestutzter Spitze. Der Halsschild hinten wenig schmäler als die Flügeldecken, an der Basis jederseits ausgebuchtet, vor dem Sehildchen mit flach ausgerandetem Mittol- lappon, nach vorn stark verengt, mit spitzen, den Kopf umfassenden Vorderecken, auf der Scheibe jederseits mit einem tief eingogralionen, außoii scharfkantig be- grenzten, nach vorn mit dem Seitenrando stark konvergierenden Längsstreifeu. Das Schildchen ziemlich groß, hinten stumpf zugespitzt. Die Flügeldecken hinten zugespitzt, grob oder fein punktiert gestreift oder ganz verworren punktiert, ihre Epipleuren längs der Brust mäßig breit, längs des Abdomens viel schmäler, gegen die Spitze fast senkrecht gestellt, so daß gegen das Nahtende auch ihr innerer Rand von oben sichtbar wird. Das Prosternum vor den Vorderhüften stark verlängert, die Verlänge- rung jederseits durch eine schmale Spalte von den umgeschlagenen Seiten des Hals- schildes getrennt. Der Prosternalfortsatz mäßig breit, hinten zugespitzt und in eine tiefe dreieckige Grube des wenig breiteren Mesosternalfortsatzes eingreifend. Der Mesosternalfortsatz mit dem Intercoxalfortsatzo des Metasternums vollständig ver- wachsen oder von demselben nur wenig scharf gesondert. Das Metasternum länger oder kürzer, zwischen den schmäler als die Mittelhüften getrennten Hinterhüftea mit einem kleinen, dreieckigen Ausschnitt, vor dem Hinterrande mit einer vertieften Querlinie. Die Episternen der Hinterbrust vorn ziemlich breit, nach hinten ver- schmälert. Die vier ersten Abdominalsternite in der Länge allmählich etwas ab- nehmend, das fünfte in der Mitte wenig kürzer als das dritte und vierte zusammen- genommen. Die Schenkeldecken der Hinterhüften nach außen stark verschmälert. Die Beine mäßig lang. Die Schenkel innen mit vollständiger Schienenfiirche. Die Mittel- und Hinterschenkel mit gerandet abgesetztem Vorderrand derselben. An den Tarsen die vier ersten Glieder in der Länge wenig verschieden, das Endglied etwa so lang als dieselben zusammengenommen. Die 5 besitzen, wie bereits Leon Dufour (Ann. sc. nat. 2. ser. T. I, Zoologie 1834, 82, pl. 2, Fig. 10, f) festgestellt hat, einen Legeapparat*). Der- selbe erinnert in hohem Grade an den Legesäbel der Dytiscus-Q (conf. Eegimbart Ann. Soc. Ent. Fr. 1875, 201—206, pl. 4, 111) und wird wie bei diesen vom Sternit des neunten Abdominalsegmentes gebildet. Dieses ist seitlich sehr stark zu- sammengedrückt und der Länge nach in zwei von der Seite gesehen schmal und scharf zugespitzte, messcrförmige Lamellen geteilt, die bemerkenswerter Weise von ungleicher Länge sind. Diese messerförmigen Seitenstücke des Genitalsternits dienen vermutlich wie bei den Di/tisctis-/-(/o/«-Larve A^v Helichus-hKxs^ sehr ähnlich und von dieser hauptsächlich durch weit schwächere Längsriefen am Vorderrande des Meso- und Metasternums und der acht ersten Abdominalsegmente, sowie durch den Mangel der drei Dörnchen auf dem Kücken des achten und neunten Abdominal- segmentes verschieden. Sie lebt in feuchter, angeschwemmter, von verwesenden Holz- stückchen durchsetzter Bachufererde. Die Gattung ist über die Erde weit verbreitet, fehlt aber bemerkenswerter Weise in Nordamerika. Die Arten leben in stehenden und fließenden Gewässern und an den Ufern derselben. *) Grouvelle (Aan. Soc. Ent. Fr. 1889, XIX) hat einen ähnlichen Legeapparat auch bei den $ der Gattungen Uelichus, Pelo)wmus, Lutrochus und Hdmoparnus nachgewiesen. 104 XX XVII] . Familie. Bryopidae. — 1. Subfamilie. Dryopinae. 1 L»ie Fühlerwiirzela voneinander ebensoweit entfernt als von den Augen. Die Flügeldecken mit sehr groben, bis zur Spitze reichenden Punktstreifen. Körper flach gewölbt. Long. 5— 5'5 mm 1 Stria topunctatus. — Die Fühlerwurzeln voneinander weniger weit entfernt als von den Augen. Die Flügeldecken mit mäßig starken oder feinen Punktstreifen oder ganz verworren punktiert 2 2 Körper flach gewölbt 2 viennensis, 3 lutulentus. — Körper stärker gewölbt 3 3 Die Oberseite ziemlich fein oder fein punktiert 4 — Wenigstens die Flügeldecken ziemlich grob oder die ganze Oberseite grob punktiert (i 4 Körper breiter und oblong 7 griseus. — Körper schmäler und mehr parallelseitig 5 5 Die Oberseite mit mäßig langer abstehender Behaarung. 4 auriculatus, 5 luridus. — Die Oberseite mit längerer abstehender Behaarung 6 algiricus. ß Kopf und Halsscbild mäßig fein, die Flügeldecken gröber punktiert und zwischen der Punktierung nur mäßig fein und nicht sehr dicht punktuliert. Die abstehende Behaarung der Oberseite weißlich. Körper ziemlich schmal. 8 rufipes. — Die ganze Oberseite grob punktiert. Die Flügeldecken zwischen der Punk- tierung äußerst fein punktuliert. Die abstehende Behaarung der Oberseite dunkel. Körper breit und stark gewölbt ... 9 JErnesti, 10 nitidulus. 1. Dryops striatopunctatus Heer Fn. Helv. I, 1841, 466, Muls. et Eey 22, Reitt. W. E. Z. 1886, 350, Kuw. 38. — Gestreckt und flach gewölbt, schwarz mit braunen Tarsen und rötlichen Klauen, auf der Oberseite mit kurzer an- liegender, gelblichgrauer oder weißlichgrauer Behaarung bekleidet und mit langen, abstehenden schwarzen Haaren besetzt. Der Kopf flach gewölbt, kräftig und dicht punktiert. Die Fühlerwurzeln voneinander ebensoweit entfernt als von den Augen. Der Halsschild flach gewölbt, grob und ziemlich dicht punktiert. Die Flügeldecken ziemlich langgestreckt, sehr grob punktiert gestreift, in den groben Hohlpunkten der bis zur Spitze reichenden Streifen ohne abstehende Haare, auf den Zwischenräumen der Punktstreifen mit ziemlich kräftigen haartragenden Punkten sehr zerstreut be- setzt und zwischen denselben äußerst fein punktuliert. Long. 5 — 5"5 mm. Mittel- deutschland, Alpen, Sudeten- und Karpathengebiet, Bosnien, Bulgarien. Am Ufer von Gebirgsbächen. 2. Dryops viennensis Heer Fn. Helv. I, 1841. 466, Erichs. III, 514, Sturm XXII, 55, t. CCCCH, f. A, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 65, f. 325, Muls. et Rey 34, Reitt. W. E. Z. 1886, 350, Kuw. 42; obsmrits Duftschm. Fn. Austr. I, 308; auriculatus Kuw. 42. — Schmäler als striatojmndalns, ebenso flach gewölbt, auf der Oberseite wie dieser mit kurzer, anliegender, gelblichgrauer oder weißlichgrauer Behaarung bekleidet, aber mit weniger langen und helleren, grau- schwarzen oder grauen abstehenden Haaren besetzt. Kopf und Halsschild kräftig, aber weniger stark und weniger dicht als bei striatopunctatus punktiert. Die Fühler- wurzeln voneinander deutlich weniger weit entfernt als von den Augen. Die Flügel- decken schmäler als bei striatopunctatus, kräftiger und weitläufiger als der Hals- schild und ganz verworren punktiert, selten mit schwachen Spuren von Streifen, zvischen den Punkten äußerst fein und dicht punktuliert. Long. 4' 2 — b mm. Mittel- europa, Italien, Bosnien. Nicht selten. 3. Dryops lutulenttis Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 514, Sturm XXII, 54, t. CCCCI, f. C, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 65, f. 324, Kiesw. B. E. Z. 1860, 96, Muls. et Rey 24, Reitt. W. E. Z. 1886, 350, Kuw. 38; ? caspius Men. Cat. rais. 172, Fald. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 232; lutu- lentus var. suhiucanus Kuw. 38. — Gestreckt und flach gewölbt, schwarz mit rötlichen 2. Gatt. Dryops. 105 Tarsen oder ganz bi;uinroten Beinen, auf der Oberseite sehr dicht mit kurzer au- liegender, gelblichgrauor oder weißlichgraiier Behaariinf? bekleidet und mit inilHiK langen, abstehenden, weißen Haaren besetzt. Der Kopf fein und ziemlich dicht punk- tiert, auf der Stirn hihilig mit zwei nach hinten konvergierenden Schriigeimirückon. Die Fiihlcrwurzeln voneinander weniger weit entfernt als von den Augen. Der Hals- schild llach gewölbt, miiLMg fein und ziemlich dicht punktiert. Die Flügeldecken lang- gestreckt, flach gewölbt, ziemlich fein und bis zur Spitze deutlich punktiert gestreift, in den Streifen mit wenig groben Punkten, auf den Zwischenräumen mäUig fein und weitläufig punktiert nnd äußerst fein und dicht punktuliert. Long. 3 "3 — 3'ömw. Mittel- und Südeuropa. 4. Dryops aurivulatus Fourcr. Eut. Paris I, 1785, 20, Oliv. Encycl. meth. VI, 1791, 208, Latr. Hist. nat. Crust. Ins. IX, 225, Des Gozis Rech, de l'esp. typ. 1886, 9, Reitt. W. E. Z. 1886, 351; prolifericornis Fabr. Ent. syst. I, 1792. 245, Panz. Fn. Germ. 13, 1, Erichs. III, 512, Sturm XXII, 48, fc. CCCC, f. A, Thoms. II, 119. Muls. et Rey 28, Kuw. 40; serkeus Sam. Comp. 1819, 185, pl. 3, f. 10; impressus Gurt. Brit. Entom. II, 1825, pl. 80; bicolor Gurt. 1. c; niveus Heer Fn. Helv. 1, 467, Kuw. 40; hirsulns Seidl. Fn. Balt. 2. Aufl. 1888, 126. — • Gewölbter als die vorhergehenden Arten, ziemlich gestreckt, schwarz mit röthlichen Klauen und braunroter Wurzel der Tarsalglieder ; weniger ausgefärbte Stücke mit braunen oder gelbbraunen Flügeldecken und bis auf die Spitze braun- roten Schenkeln, bei noch weniger ausgefärbten Stücken auch die Seiten des Hals- schildes und ein großer Teil der Unterseite braunrot oder der ganze Körper mit Ausnahme des schwärzlichen Kopfes bräunlichgelb. Die Oberseite dicht mit sehr kurzer, anliegender, gelblichweißer oder weißlichgrauer Behaarung bekleidet und mit feinen, abstehenden, mäßig langen, weißlichen Haaren besetzt. Der Kopf zwischen den Fühlerwurzeln höckerartig aufgetrieben und dadurch einen kurz konischen Vor- sprung bildend, in der Mittellinie oft gekielt, fein punktiert. Die Fühlerwurzeln von- einander nur etwa halb so weit als von den Augen entfernt. Der Halsschild ge- wölbter als bei den vorhergehenden Arten, in der Mittellinie oft in der ganzen Länge oder in der hinteren Hälfte dachförmig gekielt, ebenso fein, aber dichter als der Kopf punktiert. Die Flügeldecken ziemlich gestreckt, gewölbter als bei den vorher- gehenden Arten, nicht oder nur wenig stärker, aber weitläufiger als der Halsschild punktiert, oft mit Spuren seichter, im Grunde mehr oder minder deutlich punktierter Streifen oder sogar mit recht deutlichen Punktstreifen, zwischen der Punktierung äußerst fein punktuliert. Die Peniskapsel kräftig, an der Wurzel der zweiteiligen Apicalpartie der Parameren erweitert, der Penis in der Basalhälfte fast kielförmig zusammengedrückt, in der Apicalhälfte leicht erweitert. Parnus hirsulns Seidl. von Livland ist nach den Originalexemplaren nach Stücken des auriculatus mit ab- geriebener Grundbehaarung beschrieben. Long. 4'5— 5'2 mw. Über Europa weit verbreitet. In stehenden Gewässern häufig. 5. Dryops luridus Evkhs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 513, Sturm XXII, 52, t. CCCCI, f. B, Thoms. IX, 131, Muls. et Rey 26, Reitt. W. E. Z. 1886, 351, Kuw. 40; iniermedius Kuw. 39, 53: sec. Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1895, GCLVIII. — Dem auriculatus äußerst nahe stehend, von demselben durch weniger langgestreckte Flügeldecken, am sichersten aber im männlichen Geschlechte durch die viel schlankere, an der Wurzel der zweiteiligen Apicalpartie der Parameren nicht erweiterte Penis- kapsel und den in der Basalhälfte nicht zusammengedrückten Penis zu unterscheiden. Die Oberseite ist graubraun oder goldbraun oder wie bei auriadalus weißlichgrau oder gelblichgrau behaart. Die Stirn ist zwischen den Fühlerwurzeln im allgemeinen stumpfer gewölbt als bei auriculatns. Auf den Flügeldecken treten oft recht regel- mäßige Punktreihen auf. Long. 3' 5 — 4 "5 mm. Über einen großen Teil von Europa, über Nordafrika und über die kanarischea Inseln verbreitet. 6. Dryops algiricus Luc. Expl. Alg. Col. 1849, 240. pl. 23, f. 1, Bedel Ann. Soc. Ent. Fr. 1877, XIX, Reitt. W. E. Z. 1886, 350, Kuw. 39: 106 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — I. Subfumilie. Dryopinae. striatellus Fairm. et Ch. Bris. Ann. Soc. Ent. Fr. 185'J, 46, Cli. Bris. ibid. 1873, CVIII, Kuw. 39. — var. hydrohates Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1850, 223, Ann. Soc. Ent. Fr. 1851, 585. — Ganz von der Körperform des luridus, von diesem und von mirindatvs durch die wesentlich längere abstehende Behaarung der Ober- seite und die weniger feine und weitläufigere Punktierung der Flügeldecken ver- schieden. Bei der typischen Form besitzen die Flügeldecken mehr oder minder kräftig punktierte Streifen. Von derselben unterscheidet sich der vom Mont-Serrat in Cata- lonieu beschriebene hydrohates Kiesw. nach einem von Herrn Kommerzienrat Klemens Müller mitgeteilten Originalexemplare nur durch den völligen Mangel von Punkt- streifen. Penis und Peniskapsel wie bei luridus. Long. 3 8— 4'5«(w. England, Frankreich, westliches Mittelmeorgebiet. 7. Dryops griseus Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 513, Sturm XXII, 51, t. CCC'CI, f. A. — Von den drei vorhergehenden Arten durch viel breitere, an den Seiten mehr gerundete Körperform und die zwischen der Punktierung weniger fein und weniger dicht punktuliorten Flügeldecken vorschieden. Schwarz mit rötlichen Tarsen, oft auch mit braunioter Wurzel der Schenkel, auf der Ober- seite mit sehr kurzer, weißlichgrauor oder gelblichgrauer anliegender Behaarung bekleidet und mit mäßig langen, grauen, abstehenden Haaren besetzt. Kopf und Halsschild mäßig fein und wenig dicht punktiert. Die Stirn zwischen den Fühler- wurzeln stumpf gewölbt. Die ziemlich glänzenden Flügeldecken weitläufiger punktiert als der Halsschild, zwischen den Punkten weniger fein und weniger dicht punktuliert als bei luridus, so daß die einzelnen Pünktchen der Punktulierung schon unter sehr starker Luponvergrößerung unterscheidbar sind. Penis und Peniskapsel im wesent- lichen wie bei luridus, aber weniger schlank. Long. 5 — 5 '5 mm. Nach Eiichsou von Schüppel bei Berlin entdeckt, nach Sturm auch in Schlesien, von Prof. Oskar Schneider in Mehrzahl auf der Nordseeinsel Borkum gesammelt. 8. DryojJS rufipes Kryn. Bull. Mose. V. 1832, 115, Reitt. W. E. Z. 1886, 351; pilosellus Erichs. 515, Kuw. 42; i^uienilus Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, 368, Kiesw. B. E. Z. 1858, 231. — Unsere kleinste Art. Von den vorher- gehenden, abgesehen von der Größe, durch die viel gröber punktierten, zwischen der Punktierung wenig fein und nicht sehr dicht punktulierten Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Etwas schmäler und gewölbter als luridus, oben bleischwarz, die Fühler und Beine in der Regel ganz bräunlichrot oder die Schenkel und Schienen teilweise gebräunt, die Oberseite mit sehr kurzer, anliegender, weißlichgrauer Be- haarung bekleidet und mit ziemlich langen und feinen, abstehenden, weißgrauen Haaren besetzt. Kopf und Halsschild mäßig fein und ziemlich weitläufig punktiert. Die Stirn zwischen den Fühlerwurzeln stumpf gewölbt. Die Flügeldecken mäßig ge- streckt, gröber und weitläufiger als der Halsschild punktiert, zwischen den Punkten mäßig fein und nicht sehr dicht punktuliert, so daß die einzelnen Pünktchen schon unter starker Luponvergrößerung sehr deutlich zu unterscheiden sind, höchstens mit schwachen Spuren von Streifen. Long. 3 — 3"8 mm. Mitteldeutschland, Österreich- Ungarn, Südrußland, östliches Mittelmeergebiet. 9. Dryops Ernesti De Gozis Rech, de l'esp. typ. 1886,9, Reitt. W.E.Z. 1886, 350, Kuw. 42; auriculatus Panz. Fn. Germ. 38, 1797, 23, lUig. Kf. Preuß. 351, Erichs. III, 516, Sturm XXII, 58, t. CCCCII, f. B, Thoms. II, 119, Muls. et Rey 38, Kuw. 42; Srlmeidcri Reitt. AV. E. Z. 1897, 4G. — Die gewölbteste Art, durch die Körperform und die gleichmäßig grobe Punktierung der mit langen, schwarzen, abstehenden Haaren besetzten Oberseite leicht kenntlich. Schwarz, die Tarsen und oft auch die Schenkel mit Ausnahme der Spitze braunrot, die Oberseite mit kurzer, anliegender, brauner oder bräunlichgrauer Behaarung bekleidet und mit langen, abstehenden, schwarzen Haaren besetzt. Kopf und Halsschild grob und mäßig dicht punktiert, der Halsschild auf der vorderen Hälfte höher und mehr oder minder buckelig gewölbt. Die Flügel- decken breiter und von kürzcrem Umriß als bei den vorhergehenden Arten, stark gewölbt, ziemlich grob und ziemlich weitläufig punktiert, zwischen den Punkten 3. Gatt. Helichus. 107 iiiißeist fein punktulieit, gegen die Basis fast immer mit seichten Sti-eifoii. Dnjops Sclineideri Kcitt. von der Nordsceinsel Borkiim, welcher von Krnesti durch kürzere, kaum halb so lange, auf den Flügeldecken nach vorn umgebogene Behaarung unter- schieden wird, ist nach den Originaloxemplaren nach Stücken dos Ernesti mit de- fekter Behaarung beschrieben. TiOng. 4—5 mm. Über den grüßten Teil von Kuropa verbreitet. Häulig. 10. Dryops nitidulus Heer Fn. Helv. I, 4G7, Erichs. III, 510, Sturm XXII. GO, t. CCCCII, f. C, Muls. et Key 36, Roitt. \V. E. Z. 1886, 350, Kuw. 43. — Dem Ernesti äußerst nahe stehend, durchschnittlich kleiner, auf der Oberseite mit hellerer, goldgelber, gclblichgrauer oder weißlichgrauer anliegender, und grauer abstehender Behaarung bekleidet, die Beine in der Kegel ganz rot, der Halsschild auf der vorderen Hälfte nur flach gewölbt, weitläufiger punktiert, die Flügeldecken gröber und tiefer punktiert, fast stets ohne Spuren von Längsstroifen. Long. 3 8 bis 4 mm. Mitteleuropa. An Gebirgsbächen oft in Gesellschaft des Ernesti, aber seltener als dieser. 3. Gatt Helleliiis. Erichs. Naturg. Ins. Deutsehl. III, 1847, 510, Leconte Proceed. Ac. Phil. VI, 1852, 43. Svn Dniops Leach Zool. Miscell. III, 1817, 88, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi III, 517*|; PoiiHitinus Sturm Deutschi. Ins. XXII, 1853, 62, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, il^, Muls. et Key Rist. nat. Col. Fr. üiversic. 1872, 17; PotamiHus Lacord. Gen. Col. II, 5üo. Mit der Gattung Ih-ijops nahe verwandt, von derselben hauptsächlich durch weiter auseinandergerückte Fühlerwurzeln, den Mangel eingeschnittener Längsstreifen auf dem Halsschilde und durch breiter getrennte Vorder- und Mittolhüften verschieden. Die Augen sind nicht oder nur sehr fein behaart. Die Fülilerkeule ist im allgemeinen breiter als hei Dryops und tiefer gesägt, die Beine sind länger und schlanker, die Schenkel an der Innenseite seichter oder nur gegen die Spitze gefurcht und die Mittel- und Hintor- schtnkel sind am Innenrande nicht oder nur sehr fein gerandet. Die $ besitzen einen ähnlichen Legeapparat wie die Urijops-'^. Die Larve und Nymphe von Helichus substriatus wurde von Beling (Ver- handl. zool. bot. Gesellsch. Wien, Jahrg. 1882, XXXII. Bd. 437—439) beschrieben. Aus der Beling sehen Beschreibung der Larve seien folgende Angaben hervor- gehoben. Die Larve bis 9 mm lang, l-'o mm dick, hornhäutig, stielrund, glänzend, rostgelb bis kastanienbraun. Der Kopf schräg nach unten gerichtet, polsterförmig gewölbt, über doppolt so breit als lang, mit eingedrückten Punkten besetzt. Der Prothorax länger als der Meso- und Metathoras zusammengenommen, mit breitem, glänzendem, sehr fein nadelrissigem Vordersaume, vor der Mitte mit einer queren *J Sharp bemerkt (Biologia Centr. Americ. Vol. I, Pt. 2, 1882, 120) mit Recht, daß der von Erichson (Naturg. Ins. Deutsehl. III, 510) zwischen Dryops Leach und Helichus angegebene Unterschied (Hinteibeine bei Dnjups genähert, bei Helichus auseinanderstehend) auf einem Irrtum basiere, da die Hinterhüften bei Dryops Leach ebensoweit vonemander entfernt sind wie bei Helichus Er. Helichus Er. ist nach Sharp von Dryops Leach {Foma- tiHus Sturm) nicht zu trennen. Die Gattung Dryops wurde aber nicht von Leach, sondern von Olivier (Encyclop. method. VI, 1791, 297) gegründet und enthielt in ihrem ursprüng- lichen Umfange nur zwei Arten: 1. Dryops auriculata {Dermestes aunculatus Fourcr. Ent. Paris I, 17.s5°20j und 2. Dryops picipes Oliv, von Guadeloupe. Olivier charakterisierte seine Gattung Dniops in erster Linie durch die Fuhlerbildung: „Antennes courtes, renflees; second article grai'id, dilate, en voüte". Nach dieser Diagnose kann nur Dryops auriculata als Tvpus der Gattung Dryops betrachtet werden, da die zweite von Olivier zu Dryops gezogene, von Erichson später (1. c. 510. Note 1) in die Gattung Pelonomus verwiesene Art jene Fühlerbildung nicht besitzt. Der Name Dryops Ol. hat für die Gattung Parnus Fabr. Leach einzutreten. Leach hat aber (Zonl. Mise. III, 1817,88) mit Unrecht den Namen Dryops für eine von Parnus abgetrennte Gattung verwendet, deren Typus {Dryoßs Dumenli Latr. = J'ariiifs substriatus Müll.) bei Aufstellung der 0 livierscheu Gattung Dc.'/uiJs noch gar nicht bekannt war. Für Dryops Leach = Ponuttinus Sturm 1853 haben wir den Namen Helichus Erichs. 1817 zu wählen. 108 XXXVlll. Familie. Dryopidae. - II. Subfamilie. Helminthinae. Kinscbnürung. Der Meso- und Metathorax und die acht ersten Abdominalsegmente quer gerieft und sehr fein punktiert, am Vorderrande mit sehr kurzen, parallel nahe beisammen stehenden, dunkler gefärbten, leistenförmigen Längserhöhungen. Das achte Abdominalsegment in der Mitte des Rückens mit einem kleinen, mit der Spitze nach hinten gerichteten Zähnchen. Das neunte Abdominalsegment so lang wie die zwei vorhergehenden zusammengenommen, nach hinten etwas verschmälert und hinten breit abgerundet, oben gewölbt und merklich gröber als die übrigen Ringe quer ge- rieft, hinter dem Vorderrande mit zwei kurzen, querstehenden, breit getrennten, haken- förmig nach vorn gebogenen spitzen Zähnchen. Die Subanalplatte wie die Klappe eines Blasebalges beweglich. Die krallenförmigen Tarsen kurz. Die Larve und Nymphe wurde in angeschwemmter, feuchter, sandiger Bach- ufererde gefunden. Die in Mitteleuropa nur durch die folgende Art vertretene Gattung scheint über alle Regionen der Erde verbreitet zu sein. 1. Helichns suhstriatus Müll. Illig. Mag. V, 219, Erichs. III, 518, Sturm XXII, 65, t. CCCCIII, f. A, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II. pl. Ü6, f. 326, Muls. et Rey 18, Kuw. 37, Reitt. W. E. Z. 1894, 313; Dumerili Latr. Gen. Crust. Ins. II, 56. Steph. 111. Brit. V, 396; lomjipes W. Redtb. Quaed. Gen. Spec. Col. Austr. 1842, 14. — Mäßig gestreckt, nach hinten leicht erweitert, gewölbt, mit äußerst feinem, dichtem und enganliegendem, graugelbem Toment bekleidet und außerdem mit feinen, in der Mitte des Halsschildes oft durch Punkte ersetzten Körnchen be- setzt, welche äußerst kurze, nur in gewisser Richtung deutlich erkennbare Härchen tragen, die Fühlerkeule und die Taster rostrot, die Beine braun oder rotbraun mit helleren Tarsen. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, an den Seiten in der Mitte leicht gerundet, vor den spitzwinkeligen Hintcrecken aus- geschweift, nach vorn stärker verengt als nach hinten, an der Basis jederseits bogen- förmig ausgeschnitten, vor dem Schildchen flach ausgerandet, kissenförmig gewölbt, mit äußerst schmaler Seitenrandkehle. Die Flügeidecken mäßig gestreckt, hinter der Mitte erweitert, hinten zugespitzt, gewölbt, fein und seicht gestreift. Long. 4-2 bis 5 "5 mm. Mittel- und Südeuropa, Kleinasien. In Flüssen und Bächen und am Ufer derselben unter Steinen. Selten. II. Sulitaniilie. Helminthinae. JElmini Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. HI, 520; Elmtdes Lacord. Gen. C(d. II, 506; Elmitcs Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, 276; Limniidae 'ihoms. Skand. Col. II. 127; Unciferes M\As. et Rey Hist. nat. Col. Fr. 1872; Elmidae Leeonte Classifioat. Col. North Am. 1861—62, 117, Hörn Transact. Am. Ent. Soe. III, 1870,29; Elminae Leeonte and Hörn Classific. Col. North Am. 1887, 165. Die Vorderhüften kugelig, ihr Trochantinus nicht freiliegend. Die Hinterhüften ohne Schenkeldecken. Auch diese Subfamilie ist nach der Bildung des Prosternums in zwei Tribus zu teilen, in die Tribus Helmintlnni mit ziemlich zahlreichen Gattungen, bei welchen das Prosternum nach vorn verlängert und der Mund bei zurückgezogenem Kopfe von demselben von unten gedeckt ist, und in die Tribus Ancyronychini mit der Gattung Äncyronyx, bei welcher das Prosternum nicht nach vorn verlängert und der Mund frei ist. Die Gattung Äncyronyx ist durch eine Art in Nordamerika und durch einige Arten in der indisclien Region vertreten. MI. Tribus. Heiminthini. Das Prosternum nach vorn verlängert. Der Mund bei zurückgezogenem Kopfe von unten vom Pro.sturnum bedeckt. II. Siibfamilie. Holminthiiuu'. 1"'' Die Tribus ist über alle Regionen der Erde verbreitet. Die geographische Ver- breitung der von Mulsant und Roy durch Zerlegung dor Gattung Elmls sensu Erichson gegründeten Genera konnte hier nicht angegeben werden, da die hieher- gehörigen zahlreichen auBerpalüarktischen Arten nach diesen Gattungen noch nicht gesichtet sind. Die Helminthinen leben in fließenden Gewässern, uamentlich in Gebirgsbächen. Über ihre Lebensweise macht Flach (Stett. Ent. Zeitg. 1889, 139) folgende An- gaben: „Während dos Winters bleiben die Elmiden im Wasser. Sie drängen sich dann truppweise in die Vertiefungen der Steine und beherbergt oft ein einziger Stein die ganze Einwohnerschaft eines Bächloins. An die Oberfläche scheinen sio dann nicht zu kommen; die tiefe Temperatur verringert wohl das Atombodürfnis, während gleichzeitig bei derselben die Löslichkeit dor Luft im Wasser erhöht ist. Im Sommer aber zerstreuen sie sich und suchen dann solche Stellen, wo eine heftige Strömung oder ständiges Aufschäumen den Luftgehalt des Wassers steigert. Ihre Vorliebe für Gebirgsbäche hängt wohl mit der niederen Temperatur und dem zuletzt erwähnten Umstände zusammen." 1 Die Schienen ohne Haarbesatz. Der Halsschild in der Mittellinie gefurcht. Das Prosternum vor den Vorderhüften sehr lang. Der Prosternalfortsatz gleichbreit oder nach hinten nur wenig verengt. Der freiliegende Teil des Meso- sternums ziemlich groß. Der Körper schmal und langgestreckt. 4 Stenelniis. — Die Schienen in dor Apicalhälfte mit streifenartigem Haarbesatz. Der Hals- schild in der Mittellinie nur ausnahmsweise seicht gefurcht. Das Prosternum vor den Vorderhüften kürzer, der Prosternalfortsatz nach hinten stärker ver- engt. Der freiliegende Teil des Mesosternums weniger groß 2 2 Die Fühler siebengliedrig, sehr kurz, mit leicht keulig verdicktem, den vier vorhergehenden Gliedern zusammengenommen in der Länge gleichkommendem Endgliede. Der Halsschild auf der hinteren Hälfte mit zwei beulenförmigen Höckern. Auf den Flügeldecken der dritte Zwischenraum hinter der Basis in einen länglichen Höcker erhoben, der neunte gekielt. Alle Hüften sehr breit getrennt. Die Beine sehr lang und kräftig. Die Tarsen mit sehr langem, gegen die Spitze stark erweitertem Klauengliede und sehr kräftigen Klauen 11 Macronychus. — Die Fühler elfgliedrig, etwa die Hinterecken des Halsschildes erreichend, fadenförmig, ihr Endglied höchstens so lang wie die zwei vorhergehenden Glieder zusammengenommen. Die Oberseite anders skulptiert. Die Hüften weniger breit getrennt. Die Beine weniger lang und kräftig. Die Tarsen mit weniger stark gegen die Spitze erweitertem Klauengliede und weniger kräftigen Klauen _ '^ 3 Halsschild ohne eingeschnittene Dorsalstreifen 9 Miolus. — Halsschild mit zwei eingeschnittenen, außen leistenförmig oder längsfaltig be- grenzten Dorsalstreifen oder Dorsalfurchen * 4 Die Stirn jederseits innerhalb der Augen gefurcht. Die Dorsalstreifen oder Dorsalfurchen dos Halsschildes vor der Basis durch einen Qaereindruck ver- bunden. Die Kiefertastor dreigliedrig 10 Selmis. — Die Stirn ohne seitliche LängsfurcUen. Die außen scharf leistenförmig be- grenzten Dorsalstreifen des Halsschildes hinten nicht miteinander verbunden. Die Kiefertaster viergliedrig '^ 5 Das Schildchen ziemlich groß, rundlich. Die Basis des Halsschildes vor dem- selben ansgerandet. Die Flügeldecken mit vier oder fünf seitlichen, aus dicht aufeinanderfolgenden Körnchen bestehenden Streifen, von welchen der innerste die Fortsetzung der Dorsalkiele des Halsschildes bildet, während sich der äußerste auf dem Seitenrande befindet. Auf der Oberseite wenigstens der Kopf mit filzigem Toment bekleidet. Die Mandibeln an der Außenseite mit zwei Einschnitten " 1 10 XXXVIII. Familie. Diyopidae. — II. Subfamilie. Helminthinae. — Das Scbildchen klein und länglich. Die Basis des Halsscbildes vor demselben nicht aiisgerandet. Die Flügeldecken ohne seitliche Körneistreifen. Die Ober- seite ohne filziges Toment. Die Mandibelii an der Außenseite ebne Ein- schnitte 7 6 Der Kopf, der Halsschild außei'balb der Dorsalstreifen und die Flügeldecken zwischen den Körnerstreifen mit filzigem Toment bekleidet. Die Flügeldecken mit dorsalen Punktstreifen oder Punktreihen und vier seitlichen Körnerstreifen. 5 Limnius. — Auf der Oberseite nur der Kopf mit filzigem Toment bekleidet. Die Flügel- decken bis zum Seitenrande punktiert gestreift, ihre fünf äußeren Punkt- streifen außen von einem Körnerstreifen begleitet 6 Duj>ophilus. 7 Der siebente Zwischenraum der Flügeldecken kielförmig erhoben. Die Man- dibeln gegen die Spitze nur wenig einwärts gekrümmt. Die Innenlade der Maxillen gestreckt, wenig breiter als die Außenlade, diese überragend. Das zweite und dritte Glied der Kiefertaster gleichlang. Das Endglied der Lippen- taster klein, viel kürzer und schmäler als das zweite 7 JEsolus. — Die Zwischenräume der Flügeldecken gleichgebildet. Die Mandibeln gegen die Spitze stark einwärts gekrümmt. Die Innenlade der Maxillen kurz und breit. Das zweite Glied der Kiofcrtaster länger als das dritte. Das Endglied der Lippentaster so lang wie das erste und zweite zusammengenommen. 8 Latelmis. 4. Gatt. Stenclinis. Leon Dufour Ann. sc. nat. 2. Ser. Zool. III. IS.SS, 158, Erichs. Natin-g. Ins. Deutschi. III, 53t, Sturm Deutschi. Ins. XIII, 30, Jacq Duval Gen. (Jol. d'Eur. II, 278, Thoms. Skand. Col. II, 129, Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Unciferes 1872, 50. Von den folgenden Gattungen durch den Mangel eines streifenförmigen Haar- besatzes auf den Schienen, den in der Mittellinie gefurchten Halsschild, die mäch- tigere Entwicklung des freiliegenden Teiles des Mesosternums und die im Zusammen- hange damit weniger nahe an die Vorderhüften gerückten Mittelhüfton verschieden. Der Körper schmal und langgestreckt. Der Kopf höchstens mit schwachen Stirn- eindrücken. Die Fühler eifgliedrig, fadenförmig. Die Oberlippe ziemlich groß, quer, mit abgerundeten Vorderecken. Die Mandibeln am Außenrando knieförmig gebogen, an der Spitze gespalten, zwischen der Spitze und der basalen Mahlflache aus- geschnitten, im Ausschnitte mit einem breiten, vorn durch zurückgebogene Fransen bewimperten Hautsaum. Die Innenlade der Maxillen mäßig gestreckt, an der Spitze dicht mit langen, einwärts gebogenen Haaren besetzt, die Außenlade kaum halb so breit, mit gestreckter, scharf abgegliederter Basalpartie, an der Spitze mit einem Wimperschopfe. Die Kiefertaster die Maxillarladen überragend, ihr zweites und drittes Glied ziemlich gleich groß, das Endglied so lang wie die drei ersten Glieder zu- sammengenommen, gestreckt oval mit abgestutzter Spitze. Das Kinn breit, an den Seiten leicht gerundet, vorn seicht ausgeschnitten. Die Zunge nach vorn sehr stark erweitert, so breit wie das Kinn, vorn und an den stark gerundeten Seiten häutig. An den Lippentastern das Endglied so lang wie die zwei ersten Glieder zusammen- genommen, an der Außenseite gebogen, an der Spitze abgestutzt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, länger als breit, vorn so breit wie hinten oder nach vorn verengt, in der Mittellinie gefurcht, zwischen der Mittellinie und dem Seiten- rande meist mit höckerigen Erhabenheiten oder in der hinteren Hälfte mit einem innen streifenartig begrenzten Längsfältchen, bisweilen aber ohne Erhabenheiten oder Eindrücke. Das Scbildchen ziemlich groß. Die Flügeldecken langgestreckt, punktiert- gestreift, bei den europäischen und nordamerikanischen Arten ihr sechster Zwischen- raum kielförmig erhoben und oft auch der dritte gegen die Basis gekielt. Die Epi- pleuren der Flügeldecken auch längs der Brust nur schmal. Das Prosternum vor den 4. Gatt. Stenelmis. 111 Vorderliiifteii langer als bei den folgenden Gattungen, der Piosternalfortsatz mäßig breit, parallelseitig oder nach hinten nur schwach verengt, nicht oder nur wenig weit über die Vordorbüften nach hinten reichend. Der freiliegende Teil dos J[eso- sternums mächtiger entwickelt als bei den folgenden Gattungen, zwischen den Mittel- liüften etwa doppelt so breit als der Prosternalfortsatz zwischen den Vordorhiiften, in der Mittellinie gefurcht. Das Metasternum und das erste Abdominalsternit ohne Kiellinien. Das t'iinfto Abdominalsternit an der Spitze mit einem kloinen Ausschnitt. Die Beine lang und schlank. Die Schienen ohne Haarbesatz. Die Tarsen kürzer als die Schienen, ihr Endglied etwas kürzer oder so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist über die Erde weit verbreitet und namentlich in der indischen Eegion durch zahlreichere Arten vertreten. Die Arten leben in fließenden Gewässern an Baurawurzeln, Genist etc. 1 Der Halsschild vorn so breit wie hinten, mit außen schräg abgestutzten Voiderecken. Die Flugeidecken mit abgekürztem Scutellarstreifen und im vor- deren Drittel kielfiirmig erhobenem dritten Zwischenräume. Größer. Long. 4 — 4 -b nvi! 1 canaliculata. — Der Halsschild vorn schmäler als hinten, mit spitzen, nicht abgestutzten Vorderecken. Die Flügeldecken ohne Scutellarstreifen, ihr dritter Zwischen- raum höchstens unmittelbar hinter der Basis gewölbt. Kleiner. Long. 3 bis oö mm 2 consohrina, 3 piiberula. 1. Stenelmis eaualieulata Gyllh. Ins. Suec. I, 5ö2, Dnfour Ann. Sc. nat. 1835, 160. pl. 6, f. 9, Erichs. HI, 534, Sturm XXIII, 33, t. CCCCXIV, f. A, Thoms. II, 129. Jluls et Key 50, Kuw. 35. — Unsere größte Helminthinen-Art. Langgestreckt und parallelseitig, auf der Oberseite sehr fein und dünn, auf den Rippen der Flügel- decken deutlich anliegend behaart. Kopf und Halsschild schwarz und glanzlos, die Flügeldecken schwarz oder braun und etwas glänzend, die Unterseite braunrot, die Fühler und Tarsen rostrot. Der Kopf ziemlich weitläufig gekörnt. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, etwas länger als breit, vorn so breit wie hinten, an den kurz lappigen Vorderecken außen schräg abgestutzt, im vorderen Drittel der Seiten tief ausgebuchtet, in oder etwas hinter der Mitte schwach gerundet erweitert, vor den spitzwinkeligen Hinterecken meist deutlich ausgeschweift, gewölbt, in der Mitte mit breiter, nach hinten verengter, nach vorn verkürzter, von zwei stumpfen Längsfalten eingeschlossener Mittelfurche, jederseits der Mitte mit einer länglichen Beule, hinten und etwas außerhalb derselben mit einem stumpf kielförmigen, nach hinten verschmälerten, bis zur Basis reichenden Längswulst, in den Vertiefungen deutlich, auf den Erhabenheiten sehr fein und schwach gekörnt. Die Flügeldecken langgestreckt, parallelseitig. hinten zugespitzt, auf dem Rücken sehr flach gewölbt, punktiert gestreift, mit abgekürztem Scutellarstreifen, ihr dritter Zwischenraum im vorderen Drittel, der sechste bis weit gegen die Spitze kielförmig erhoben. Long. 4 — 4-5 i)im. Süllschweden, Frankreich, Deutschland, Österreich, Oberitalien. Sehr selten. 2. Stenelmis consohrina Duf. Ann. Sc. nat. 1835, 161, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. II, pl. 67, f. 321, Muls. et Eey 51, Kuw. 35. — Viel kleiner als canaliculata, der Kopf feiner und sehr dicht gekörnt, der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, wesentlich länger als breit, vorn deutlich schmäler als hinten, mit zugespitzten Vorderecken und im vorderen Drittel tiefer ausgebuchtet ein- geschnürten Seiten, nach hinten stärker verengter Mittelfurcbe und jederseits der- selben mit zwei weniger kräftigen Längshöckern, von welchen sich der vordere schräg gegen die Vorderecken verlängert und hinten durch eine tiefe Schrägfurche abgesetzt ist. Die Flügeldecken schmäler und auf dem Rücken weniger flach gewölbt, mit gröber punktierten Streifen und schmäleren Zwischenräumen, ohne Scutellarstreifen, ihr 112 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — II. Kubfamilie. Helminthiiiae. dritter Zwischenraum nur unmittelbar hinter der Basis gewölbt, der sechste weniger stark kielförniig vorspringend. Long. 3 — d'bmtn. Frankreich, Böhmen, nach Kuwert auch im Kaukasus. 3. Steneltnis puberula Eeitt. D. E. Z. 1887, 259; Apfelbecki Kuw. Verh. zool. bot. Gesellsch. 1890, 36, 52, Grouv. Ann. Soc. Ent. Fr. Bull. 1897, 206. — Der cmisohrina zunächst stehend, kleiner, der Halsschild kürzer und nur wenig länger als breit, wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten im vorderen Drittel nur sanft ausgebuchtet, hinter der Mitte leicht gerundet erweitert, auf der Scheibe viel weniger uneben, in der Mitte ohne Längsfalten, sondern nur mit seichter, nach vorn stark verkürzter Mittelfurche, an der Basis jederseits mit einem wenig über das hintere Drittel nach vorn reichenden, ziemlich stumpfen, innen furcheuartig begrenzten Längsfältchen, vor demselben ohne beulige Erhabenheit, überall sehr deut- lich, mäßig fein und etwas weitläufig gekörnt. Die Flügeldecken weniger gestreckt und auf dem Kücken flacher gewölbt als bei consobrina, wie bei dieser grob punktiert- gestreift, ihr sechster Zwischenraum aber schwächer und erst hinter der Schulter- beule leicht kielförmig vortretend. Long. 3 mm. Bosnien, Kaukasus. Von Kustos Apfelbeck im Krupabache bei Pazarii- auf sandigen und schotterigen Stellen an glatten Steinen aufgefunden. 5. Gatt. Limnius. (Müller Illig. Mag. V, 1806, 184) Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 522, Sturm Deutschi. lus. XXII, 74, Jacq. Duval Gen. Coi. d'Eur. II, 277, Thoms. Skand. Col. II, 131, Muls. et Key Hist. nat. Col. Fr. Unciferes 1872, 43. Oidivinhis Des Gozis Eech. de I'esp. typ. 1886, 9; Ulimnius Grouvelle Ami. Soc. Ent. Fr. 1896, Bull. 27*). Der Köi'por oblong oder oblong oval, mäßig gewölbt, bei wohlerhaltenen Stücken der Kopf, der Halsschild außerhalb der Dorsalstreifen und die Flügeldecken außer- halb des innersten Körnerstreifens, sowie die Unterseite, bis auf die Mitte der Brust und des Abdomens, und die Schenkel mit äußerst feinem und dicht anliegendem, seiden- schimmorndem Haarfllze bekleidet, an welchem sich unter Wasser die Luft festhält. Im übrigen die Oberseite dünn mit anliegenden Haaren bekleidet. Der Kopf klein, nach unten geneigt und in den Prothorax zurückziehbar. Bei zurückgezogenem Kopfe werden die Mundteile mit Ausnahme der Oberlippe von dem nach vorn verlängerten Prosternum von unten bedeckt, während die Vorderecken des Halsschildes kaum bis zur Mitte der Augen vorspringen. Die Augen mäßig gewölbt, queroval, am Innen- rande leicht ausgebuchtet. Die Stirn ohne seitliche Längsfurchen. Der Clypeus vorn gerade abgestutzt. Die Fühler am Innenrande der Augen eingefügt, mit der Spitze die Hinterecken des Halsschildes nicht erreichend, elfgliedrig, schlank, ihre zwei ersten Glieder leicht verdickt, ihre zwei vorletzten Glieder iänger und dicker als die vorhergehenden, das Endglied gestreckt und zugespitzt. Die Oberlippe ziemlich groß, vorn abgerundet oder sehr schwach ausgebuchtet. Die Mandibeln am sehr stark ge- bogenen Außenrande mit zwei Einschnitten, an der lunensoite hinter der Spitze stumpf gezähnt, vor der basalen Mahlfläclie tief ausgeschnitten, im Ausschnitte mit *J Des Gozis betrachtet Limnius Müll, als „synonyme pur et simple du genre Elmis Latr." und piopouiert für Limnius Er. den Namen Uulimnius. Grouvelle will den Namen I/minius für Laiehiiis Reitt. anwenden, indem er Bytisciis Vulckmari Panz. als Typus der Gattung IJmniiis annimmt. Der Name Limnius wurde allerdings von llliger (Mag. I, 1801,297) für IJi/iiscus Volclcmari Panz. propouiert, die Gattung Limnius wurde aber erst von Müller (ibid. V, 1800, 184) beschrieben und umfasste die Arten : Vulckmari Panz., upacus Müll., tubercidatus Müll., parallelopipedus Müll., pygmaeus Müll., aeueus Müll., obscurus Müll, und cuprcus Müll. Um den strenge genommen in die Synonymie von Belmis Latr. (1802) verfallenden Namen Limnius nicht aufzugeben, hat E rieh so n denselben für eine von Helmis abgetrennte, auf i. tuberculatus Müll., die dritte MüUersobe T-.imnius-Avt gegründete Gattung verwendet und in diesem Sinne ist auch der Gattungsname Limnius zu akzeptieren, wenn wir denselben nicht ganz verwerfen wollen. 5. Gatt. Limnius. 113 einem nach vorn gerichteten Hautlappen, dessen Spitze innen mit einigen langen, hakig ziu'ücligekriimniten Fransen besetzt ist. Die Innonlado der Masillen sehr kurz und breit, vorn mit langen, einwärts gekrümmten Haaren besetzt, die Aulienlado schlank, tasterförmig, mit abgegliederter Basalpartio, leicht gekrümmt, an der Spitze mit einem Büschel feiner Haare. Die Kiefertaster kurz, ihr erstes Glied klein, das zweite und dritte in der Größe wenig verschieden, das Endglied so lang wie die drei ersten Glieder zusammengenommen, an der Spitze abgestumpft. Das Kinn nach hinten leicht verengt, die Zunge nach vorn stark erweitert, vorn häutig. Die Lippen- taster kurz, ihr erstes Glied klein, das zweite und dritte dick, das dritte wenig länger als das zweite, oval mit abgestumpfter Spitze. Der Halsschild hinten fast von der Breite der Flügeldecken, nach vorn verengt, an der Basis vor dem Schildchen ausgerandet und jederseits bogenförmig ausgeschnitten, mit spitzwinkeligen, die Schultern umfassenden Hinterecken und spitz vorspringenden Vorderecken, auf der Scheibe jederseits mit zwei tief eingegrabenen, außen scharfkantig begrenzten, nach vorn stark konvergierenden Längsstreifen, welche ein hinten breites, nach vorn ver- engtes Mittelfeld einschließen. Das Schildchen ziemlich groß, rundlich. Die Flügel- decken hinter der Mitte leicht erweitert, hinten zugespitzt, mäßig gewölbt, mit vier oder durch Verdopplung mit acht dorsalen Punktstreifen oder Punktreihen und mit vier seitlichen, aus dicht aufeinanderfolgenden Körnchen gebildeten schmalen Rippen, von welchen die innerste die Fortsetzung der Halsschildkiele bildet, während die äußerste vom Seitenrand gebildet wird. Die Epipleuren der Flügeldecken längs der Hinterbrust ziemlich breit, dann rasch verschmälert. Das von den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes vorn durch eine schmale Spalte getrennte Prosternum vor den VorderhOften sehr lang, die Mittelpartie desselben durch zwei nach vorn diver- gierende Kiellinien begrenzt. Der Prosternalfortsatz breit, nach hinten mäßig verengt und verlängert, in eine tiefe Grube des Mesosternums eingreifend. Der freiliegende Teil des Mesosternalfortsatzes kurz, von dem bis zur Mitte der Mittelhüften reichenden Intercoxalfortsatze des Metasternums wenig deutlich gesondert. Das Metasteruum mäßig laug, der mittlere Teil desselben durch zwei am Innenrande der Hinterhüften beginnende, nach hinten divergierende Kiellinien begrenzt. Das erste Abdominalsternit mit zwei ähnlichen, am Innenrande der Hiuterhüften beginnenden Kiellinien. Die Hüften mäßig breit und ziemlich gleichweit voneinander getrennt. Die Schienen an der Innenseite mit einem Besatz kurzer Haare. An den Tarsen das Klauenglied etwa so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region verbreitet. Die Arten leben in fließenden Gewässern. 1 Länglicher. Halsschild an der Basis etwa um ein Drittel breiter als in der Mitte lang, die nach vorn konvergierenden Dorsalstreifen desselben hinter der Mitte nach außen gebogen 1 varicibilis, 2 tuberculatus. — Kürzer und gedrungener. Halsschild an der Basis etwa um die Hälfte breiter als lang, mit fast geradlinig nach vorn konvergierenden Dorsalstreifen. 3 troglodytes, 1. Limnius variahilis Steph. 111. Brit. II, 1829, 107, pl. XIII, f. 4*); rivularis Eosenh. Thiere Andalus. 1856, 113; Muls. et Rey 44, Kuw. 20, Donisthorpe Ent. Rec. Journ. Variat. Vol. XIII, 1901, 337, pl. IX, f. 5; neuter Kuw. 20. — Dem tuberculatus sehr nahe stehend, schmäler, gestreckter und flacher *) Elmis variahilis, lacustris und variahilis Stefh. finden wir in&emminger und Harolds Catalogus Coleopterorum (T, III, 1868, 936) als Varietäten zu L. Dargelasi Latr. = tuberculatus Müü. gezogen. Champion (Eutom. Monthl. Mag. Vol. XXXVIl, 1901, 91) betrachtet Elmis variahilis Steph. und lacustris Steph. als Synou\-me von Dargelasi = tuherculatus und zieht fluviatilis Steph. zu troglodytes Gyllh. Die von Stephens ge- gebenen Beschreibungen lassen aber in E. variahilis Steph. unzweifelhaft den nach Fowler (The Coleoptera of the Brit. Isl. VoL III, 1889, 379) auch in England vorkommenden L. rivularis Rosenh. und inE. lacustris und iluviatilis Steph. den L. troglodytes GvUh, erkennen. Ganglbauer, Eüfcr vun Mitteleuropa, IV. g 114 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — II. Subfamilie. Helminthinae. gewölbt, der Halsschild etwas schmäler und länger, mit llacherem Mittelfelde, die Dorsalstreifen desselben hinter der Mitte meist mehr nach außen gebogen und vor der Mitte oft etwas einwärts geschwungen, die Flügeldecken gestreckter und flacher gewölbt, im vorderen Drittel an der Naht nicht eingedrückt, von den Zwischen- räumen ihrer seitlichen Körnerstreifen der mittlere in der Mitte nur wenig schmäler als der innere und fast doppelt so breit als der äußere. Long. 1'3 —l'b mm. England, Frankreich, Spanien, Korsika, Sardinien, Italien. 2. I/imnius tuberculatns Müller Illig. Mag. V, 1806, 199, Stepb. 111. Brit. II, 106, Erichs. III, 523, Sturm XXII, 78, t. CCCCV, f. A, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Europ. II, pl. 66, f. 330, Thoms. II, 132, Muls. et Rey 46; Daiyelasl Latr. Gen. Crust. Ins. II, 1807, 51, Kuw. 21, Donisthorpe Entom. Eec. Journ. Variat. Vol. XIII, 1901, 337, pl. IX, f. 1 *); suhparallelm Fairm. Cat. Grenier Mat. 1863, 74; sec. Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1889, hWU.; fusripes Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1879, 238; sec. Grouvelle 1. c. ; interruptus Fairm. Ann. Soc. Ent. Belg. 1884, LXI; sec. Grouvelle 1. c. — Oblong, nach hinten erweitert, hinten stumpf zugespitzt, ziemlich gewölbt, oben dunkel bronzefarbig, unten rotbraun oder braunrot, die Fühler, Taster und Beine heller rostrot. Unausgefärbte Stücke mit gelb- braunen, an der Naht und an den Seiten schwärzlichen Flügeldecken oder bis auf den Kopf, die vordere Partie des Halsschildes und die Naht der Flügeldecken ganz bräunlich- gelb und oben nur schwach bronzeschimmernd. Der Kopf, die Seiten des Halsschildes und die Seiten der Flügeldecken bis zum innersten Körnerstreifen mit weißlichem, äußerst kurzem und dichtem Toment bekleidet, im übrigen der Halsschild und die Flügeldecken mit anliegenden, auf den Flügeldecken in Längsreihen angeordneten Haaren dünn bekleidet. Der Kopf sehr fein punktiert. Der Halsschild an der Basis etwa lim ein Drittel breiter als lang, von der Mitte ab nach vorn ziemlich stark und gerundet verengt, gewölbt, mit sehr tiefen, nach vorn stark konvergierenden, in der hintern Hälfte nach außen gebogenen, außen sehr kräftig leistenförmig begrenzten Dorsalstreifen, zwischen denselben mit stark nach vorn verengtem, leicht gewölbtem Mittelfelde , auf demselben fein und weitläufig punktiert, zwischen der Punktierung in der Regel nur sehr fein oder erloschen gerunzelt und glänzend, bisweilen aber stärker gerunzelt und glanzlos, auf den Seitenfeldern fein gekörnt. Die Flügeldecken etwa eineinhalbmal so lang als zusammengenommen breit, hinter der Mitte leicht erweitert, hinten stumpf zugespitzt, im vorderen Drittel neben der Naht etwas ein- gedrückt, in den vier dorsalen, höchstens leicht streifenartig vertieften Punktreihen mit etwas weitläufig aufeinanderfolgenden, bald gröberen, bald feineren Punkten, auf den Zwischenräumen derselben mit einer Reihe sehr feiner Pünktchen oder er- loschen und kaum erkennbar punktiert. Von den drei Zwischenräumen der vier seit- lichen Körnerstreifen der mittlere fast nur halb so breit wie der innere und etwa um ein Drittel breiter als der äußere. Long. 1'5 — 1'7 mm. In Nord- und Mittel- europa, und wenn die von Grouvelle zu tubercnlaiHS gestellten Synonyme nicht zu variahilis gehören, auch im Mittelmeergebiete. 3. Limnius troglodytes Gyllh. Ins. Suec. IV, 1827, 395, Thoms. II, 132, Muls. et Eey 48, Kuw. 21, Donisthorpe Ent. Rec. Journ. Variat. Vol. XIII, 1901, 337, pl. IX, f. 3; tuherculatus Gyllh. Ins. Suec. II, 1810, Add. XVIII; lacustris Steph, 111. Brit. II, 1829, 107; fluviatilis Steph. ibid.; hrevis Sharp. Ann. Soc. esp. de Hist. nat. I, 1872, 264. — Viel kleiner, kürzer und gedrungener als tiibercnlatus, der Halsschild kürzer und breiter, an der Basis etwa eineinhalbmal so breit als lang, mit fast geradlinig nach vorn konvergierenden Dorsalstreifen, die Flügeldecken viel kürzer und breiter, im vorderen Drittel an der Naht schwächer eingedrückt, in den dorsalen Punktreihen meist mit feinen Punkten, auf den Zwischen- *) Auch die von Champion (Entom. Mouthl. Mag. Vol. XXXVII, 1901, 91) und von Donisthorpe (Ent. Rec. Journ. Variat. Vol. XIII, 1901, 337) als Limnius Nr. 2 und Nr. 4 besprochenen und von letzterem (1 c. pl. IX, f. 2 und f. 4) abgebildeten britischen Limnius- Formen gehören nach meiner Überzeugung zu tuberculatns Müll. I 7. Gatt. Esoliis. 115 liiumen derselben meist mit einer deutlicheren Punktreihe, deren Punkte sogar so stark wie die der Hauptroihon werden können. Das Breitenverhiiltnis der Zwischenränmo der seitlichen Körnerstroifen ungefähr wie bei tuberculatus. Long. \-'6 mm. Nord- eiiropa, Nord- und Westdeutschland, England, Prankreich, Spanien. 6. Gatt. Diipoplüliis. Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Uneiföres, 1872, 41. Zwischen Limnitts und Latebnis in der Mitte stehend. Mit Limnius in den wesentlichsten Charakteren übereinstimmend, doch ist auf der Oberseite nur der Kopf mit feinem Haarülze bekleidet und die Flügeldocken sind wie bei Latelmis bis zum Seitenrand regelmäßig punktiert gestreift, ihre fünf äußeren Streifen sind aber außen von einer regelmäßigen Körnerreihe begleitet. An den Kiefertastern das zweite Glied wesentlich größer als das dritte. Das Metasternum ohne Kiellinien. Von Latelmis durch den befilzten Kopf, die an der Außenseite zwei Einschnitte zeigenden Mandibeln, das viel größere Schildchen, die vor demselben ausgerandete Mitte der Halsschildbasis und die außen von einer Körnerreihe begleiteten fünf äußeren Punktstreifen der Flügeldecken verschieden. Die Gattung scheint nur die folgende Art zu enthalten. 1. Dupophilus hrevis Muls. et Rey 42, Kuw. 21; gigas Sharp Ann. soc. esp. de Hist. nat. 1872, 263; insüpiis Eeitt. D. E. Z. 1885, 364; sec. Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1889, LXXX. — Der Latelmis Volckmari sehr ähnlich, von derselben durch die generischen Charaktere leicht zu unterscheiden. Etwas kürzer gebaut als Lat. Volckmari, schwarz, mit rötlichgelben Fühlern und rötlichen Tarsen, auf der Oberseite dünn anliegend behaart. Der Kopf mit weißlichem Haarfilze be- kleidet. Der Halsschild mit zwei nach vom konvergierenden, mit dem Seitenrande parallelen, außen scharf leistenförmig begrenzten Dorsalstreifen, zwischen denselben fein und mehr oder weniger dicht punktiert, in der Mittellinie bisweilen seicht ge- furcht, auf den Seitenfeldern fein gekörnt. Die Flügeldecken in den nur seicht ver- tieften Punktstreifen mit ziemlich weitläufig aufeinanderfolgenden Punkten, auf den Zwischenräumen sehr fein und wenig dicht punktiert, am Innenrande des fünften bis achten Zwischenraumes und auf dem Seitenrande mit regelmäßiger Reihe dicht aufeinanderfolgender Körnchen. Long. 2'5 — 2" 6 mm. Frankreich, Spanien, und, wenn Latelmis insiijnis Reitt., wie Grouvelle angibt, mit dieser Art identisch ist, auch im Kaukasus. 7. Gatt. Esolns. Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Uiiciferes, 1872, 36. Von Latelmis durch den kielförmig erhobenen siebenten Zwischenraum der Flügeldecken und sehr wesentlich durch die Bildung der Mundteile verschieden. Die Oberlippe kleiner und schmäler. Die Mandibeln gegen die Spitze nur sehr wenig einwärts gekrümmt, hinter der scharfen Spitze ungezähnt, ihre Mahlfläche weiter nach vorn gerückt, der Hautlappen einfach zugespitzt. Die Innenlade der Maxillen viel schmäler und gestreckter, wenig breiter als die Außenlade und diese überragend, diese viel kürzer. An den Kiefertastern das zweite und dritte Glied gleichlang, an den Lippentastern das Endglied klein, viel kürzer und schmäler als das zweite und wie dieses an der Spitze breit abgestutzt. In der Bildung der Mundteile differiert Esolus auch von allen übrigen Helminthinengattungen. 1 Größer. Long. 1 -8 — 2 mm 1 angustatus, 2 Solar ii. — Kleiner. Long. 13 — \-bmm.. 3 pafallelepipedus, 4 pygmaeus. 1. JSsolus angustatus Müll. Germ. Mag. IV, 1821, 187, Erichs. III, 530, Sturm XXIII, l'.t, t. CCCCXII, f. B, Muls. et Rey 38, Knw. 25; gallopro- vincialis Abeille Bull. Soc. Ent. Fr. lüOO, 137; lantosqiiensis Grouv. i. 1. — Unsere 8* 116 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — II. Subfamilie. Helminthinae. pestrecldeste Art. Langgestreckt, nach hinten leicht erweitert, auf der mit anliegenden Härchen dünn liekleiJeten Oberseite ziemlich glänzend schwarz, der Vorderrand des Halsschildes rotbraun durchscheinend, die Unterseite braun oder braunrot, die Fühler und Beine rostrot, die Schenkel häufig braun. Der Halsschild fast so lang als breit, nach vorn in sanfter Rundung mehr oder weniger verengt, mit leicht nach außen gebogenen, nach vorn wenig mehr als gegen die Basis convergierenden, außen leistenförmig begrenzten Dorsalstreifen, auf dem flach gewölbten Mittelfelde fein und weitläufig punktiert und zwischen den Punkten sehr fein und seicht punktuliert, auf den der Länge nach eingedrückten Seitenfoldern kräftiger und sehr dicht punktuliert. Die Flügeldecken langgestreckt, mehr als doppelt so lang als an der Wurzel breit, hinter der Mitte leicht erweitert, hinten zugespitzt, auf dem llücken im hinteren Drittel stärker gewölbt, in den Piinktreihen mit mäßig groben, mehr oder weniger weitläufig aufeinanderfolgenden, gegen die Spitze feiner werdenden Punkten, auf den Zwischenräumen der Punktreihen mit spärlichen feinen Pünktchen besetzt. E. gallo- ju-ouüirialis Ab. soll sich von angustatiis durch gestrecktere und mehr parallele Körperform unterscheiden. Ich vermag aber zwischen typischen, von J. Sainte-Claire- Deville mitgeteilten Stücken desselben und angiistatus keinen durchgreifenden Unter- schied zu finden. Long. 1-8 — l'Owm. Mitteleuropa, Südfrankreich, Oberitalien, Bosnien. 2. Esolus Solaril Gangib. n. spec. — Dem angiistatus sehr nahestehend, etwas größer und viel breiter, auf der Oberseite viel matter glänzend und mit viel länger anliegenden Härchen dichter bekleidet, der Halsschild breiter, auf dem Mittel- felde feiner und seichter punktiert, die Flügeldecken viel breiter und weniger ge- streckt, in den dorsalen Punktreihen mit viel feineren und viel weitläufiger aufein- anderfolgenden, oft zum Teil erloschenen Punkten. Long. 2 mm. Ligurien. Von Herrn Angelo Solari bei Torriglia in der Nähe von Genua gesammelt. 3. Esolus iHiraJIelepipediis*) Müll. Ilig. Mag. V, 1806, 200, Erichs. III, 530, Sturm XXIII, 17, t. CGCCXII, f. A, Muls. et Rey 37, Kuw. 27 ; rugosus Babingt. London Mag. Nat. Hist. Vol. V, London, 1832, 329, Steph. 111. Brit. Vol. V. 1832, 396 ; Czwalinae Kuw. 26, 46 ; Dossowi Kuw. 26, 47 ; politus Kuw. 26 ; Kuenowi Kuw. 27, 47; sec. Grouv. Bull. Soc. Ent. Fr. 1896, 76. — Dem amjHstatus sehr nahestehend, von demselben durch viel geringere Größe und durch weniger langgestreckte, hinten etwas stumpfer zugespitzte Flügeldecken verschieden. Die Dorsalstreifen des Halsschildes konvergieren nach vorn in der Regel nicht stärker als gegen die Basis. Die Punkte in den Punktreihen der Flügeldecken durchschnitt- lich gröber und weniger weitläufig aufeinanderfolgend als hei angustatiis. Long. 1'3 bis l'b mm. Mittel- und Südeuropa. 4. Esolus pygmaeus Müll. lUig. Mag. V, 1806, 201, Erichs. III, 530, Sturm XXIII, 21, t. CGCCXII, f. C, Muls. et Rey 40, Kuw. 25; subparallelus Kuw. 27, nee Fairm.; sec. Grouv. Bull. Soc. Ent. Fr. 1896, 75. — Noch etwas kleiner als imrallelepipedus, viel kürzer und gedrungener gebaut als die vorhergehenden Arten. Der Kopf und Halsschild bis auf den braunrot durchscheinenden Vorderrand schwarz, die Flügeldecken bronzefarbig, die Unterseite brauu, die Fühler und Beine hell braunrot. Der Halsschild an der Basis wesentlich breiter als lang, nach vorn gerundet verengt, flach gewölbt mit sehr schwach nach außen gebogenen, fast parallelen Dorsalstreifen, ganz matt chagriniert, auf dem Mittelfelde sehr seicht und weitläufig punktiert. Die Flügeldecken kaum um die Hälfte länger als an der Basis breit, hinter der Mitte bauchig erweitert, grob punktiert gestreift, zwischen den Punktstreifen mit ziemlich schmalen, leicht gewölbten, infolge sehr seichter Punk- tulierung etwas mattglänzenden Zwischenräumen. Long. 1'2 — l'Swm. Mitteleuropa, Italien. Nach Flach (Stett. Ent. Zeitg. 1889, 139) in größeren Flüssen. *) Die Schreibweise ■paraltelopipediis ist falsch. Der Name kommt von dem giiechi- scheu nagaXXi]X-inL7teSoi' (Parallel-Flächner), womit iu der Geometrie ein von sechs paarweise parallelen Parallelogrammen begrenzter Körper (vierseitiges Prisma, Würfel) bezeichnet wird. a Glitt. L;itelmis. 117 8. Oatt. Latelmis. lU'itt. Deutsch. Knt. Zeitsclir. Iö83, 75. Ktmis Muls. et Key Hist. nat. Ccl. Fr. Unoiföres, 1872, 21, Kuw. Verh. zool. bot. Ges. 1890, \ü; Limniiis GnuivoUf Ann. Soe. Eiit. Fr. 189(5, Bull. 27. Mit Limniiis sehr nahe vorwandt. Die ganze Oberseite ohne lilziges Tomeut. Die Mandibeln an der Außenseite ohne Einschnitte. Die Kiefertaster länger, die Maxillarladen weit überragend, ihr zweites Glied länger als das dritte, das Kinn an den Seiten gleichmäßig gerundet, die Lippentaster gleichfalls länger, ihr Endglied so lang wie das erste und zweite zusammengenommen. Der Halsschild vor dem Schildehen ohne Ausrandung, mit weniger stark nach vorn konvergierenden oder fast parallelen Dorsalstreifen. Das Schildchen viel schmäler, länger als breit. Die Flügeldecken bis zum Seitenrande regelmäßig punktiert gestreift, mit gleichförmig ausgebildeten Zwischenräumen der Punktstreifen. Die Larve von Latelmis Voldmari stimmt nach Laboulbene (Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, 409) und Eolph (Archiv für Naturg. XXXX. Jahrg. 1. Bd. 1874, 4) im wesentlichen mit der Larve von Helmis Maiigei überein. 1 Der Kopf, sowie der Halsschild und die Flügeldecken glänzend. Körperform breiter, nach hinten stärker bauchig erweitert. Der Halsschild nach vorn stärker verengt, mit stark nach vorn konvergierenden, vor der Mitte oft etwas einwärts geschwungenen, außen sehr kräftig leistenförmig begrenzten Dorsal- streifen. Die Flügeldecken mit deutlicher hervortretender Schulterbeule, tief gestreift, in den Streifen feiner punktiert 1 Get'inat'l. — Der Kopf glanzlos. Körperform weniger breit, nach hinten weniger bauchig erweitert. Der Halsschild nach vorn weniger verengt, mit weniger stark nach vorn konvergierenden, vor der Mitte nicht einwärts geschwungenen Dorsal- streifen. Die Flügeldecken mit schwächerer oder undeutlicher SchuUerbeulo und kräftiger punktierten Streifen 2 2 Die Dorsalstreifen des Halsschildes nach vorn deutlich stärker als gegen die Basis konvergierend 3 — Die Dorsalstreifen des Halsschildes nach vorn kaum merklich stärker als gegen die Basis konvergierend 5 J}£nlleH. 3 Die Oberseite stärker gewölbt und ziemlich glänzend. Die Beine ebenso lang und kräftig wie bei Germari 2 VolcJitnafL — Die Oberseite flacher gewölbt und glanzlos oder nur schwach glänzend. Die Beine weniger lang und weniger kräftig als bei Germari. 3 subopaca, 4 opaca. 1. Latelmis Germari Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 528, Sturm XXIII, 13, t. CCCCXI, f. A, Muls. et Key 24, Kuw. 22. — Von breiterer, nach hinten stärker bauchig erweiterter Körperform als die folgenden Arten. Schwarz, auf der kurz und dünn anliegend behaarten Oberseite glänzend, auf den Flügeldecken oder auf der ganzen Oberseite meist mit leichtem Bronzeschimmer, die Wurzel der Fühler oder die ganzen Fühler und die Tarsen braunrot. Der Kopf ziemlich glänzend, mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Der Halsschild an der Basis etwas breiter als in der Mitte lang, nach vorn stark verengt, an den Seiten in oder kurz hinter der Mitte meist leicht gerundet erweitert und vor den spitz- winkeligen Hinterecken mehr oder minder deutlich ausgeschweift, gewölbt, mit tiefen, nach außen gebogenen, nach vorn konvergierenden, vor der Mitte aber meist etwas einwärts geschwungenen, außen kräftig leistenförmig begrenzten Dorsalstreifen, auf dem leichtgewölbten Mittelfelde ziemlich kräftig und weitläufig punktiert, zwischen den Punkten mit glatten Zwischenräumen, auf den Seitenfeldern innen wie auf dem Mittelfelde, gegen die Vorder- und Hinterecken dichter und oft etwas runzelig punk- tiert. Die Flügeldecken breiter und hinten bauchiger erweitert als bei den folgenden 1 18 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — II. Subfamilie. Helminthinae. Arten, tiefer gestreift, in den Streifen aber feiner panktiert, mit deutlicher hervor- tretender Schiilterbeule und innerhalb derselben mit stärker gegen die Basis ver- tieftem fünften Streifen, auf den leicht gewölbten Zwischenräumen mäßig fein und weitläufig punktiert. Die Unterseite gröber und weitläufiger als bei den folgenden Arten punktiert. Die Beine lang und kräftig. Long. 2'8 — 3'2 mm. Mitteleuropa. Nicht häufig. 2. Latelniis Volckmari Panz. Fn. Germ. 7, 4, Muls. et Rey 22; Volk- mari Müll Ulig. Mag. V, 195, Erichs. III, 527, Sturm XXIII, II, t. CCCCIX, f. A, Thoms. II. 130, Kuw. 22. — So groß wie Germari, aber viel schlanker und ge- streckter, wie diese auf der sehr kurz und dünn anliegend behaarten Oberseite ziem- lich glänzend, der sehr fein und dicht runzelig punktierte Kopf aber glanzlos. Der Halsschild länger und weniger breit als bei Germari, mit sanft und gleichmäHig nach außen gebogenen, vor der Mitte nicht einwärts geschwungenen, nach vorn weniger konvergierenden, außen scharflcantig und schmäler leistenförmig begrenzten Dorsalstreifen, zwischen denselben vor der Basis deutlicher quereingedrückt, auf dem Mittelfelde feiner punktiert. Die Flügeldecken schmäler und gestreckter, mit schwächerer Schulterbeule und weniger tief eingeschnittenen, aber viel kräftiger punktierten Streifen, auf den Zwischenräumen derselben feiner und dichter punktiert. Das Meta- sternum und das Abdomen viel feiner und dichter punktiert als bei Germari. Die Beine ebenso kräftig wie bei dieser. Long. 2' 8 — ?>'2mm. Nord- und Mitteleuropa, Bosnien, Dalmatien. Die verbreitetste und häufigste Art der Gattung. 3. Latelniis subopaca nov. spec. — Zwischen Volckmari und opaca in der Mitte stehend, von der ersteren durch ziemlich glanzlose, viel dichter und weniger kurz behaarte Oberseite, flacheres, vor der Basis seichter quer eingedrücktes, viel kräftiger und dichter punktiertes Mittelfeld des Halsschildes, flacher gewölbte, hinter der Mitte weniger erweiterte, tiefer gestreifte, in den Streifen feiner punk- tierte Flügeldecken und wesentlich weniger kräftige Beine, von opaca durch be- deutendere Größe, gestrecktere Körperform, dichtere und weniger kurze Behaarung der Oberseite, längeren, nach vorn mehr verengten, auf dem Mittelfelde kräftiger und dichter punktierten, zwischen der Punktierung nicht chagrinierten Halsschild, nach vorn stärker konvergierende Dorsalstreifen desselben und durch länger gestreckte, auf den Zwischenräumen der Punktstreifen viel kräftiger und weniger dicht punk- tierte Flügeldecken verschieden. Long. 2*8 — 3 mm. Oberitalien. Von Herrn Agostino Dodero im Val Pesio und bei Foutanigorda gesammelt. 4. Latelmis opaca Müll. Illig. Mag. V, 1806, 197, Erichs. III, 529, Sturm XXIII, 14, t. CCCCXI, f. C, Muls. et Rey 26, Kuw. 23; rufiventris Kuw. 23, 45; lepidoptera Kuw. 24, 45. — Kleiner, kürzer gebaut und flacher gewölbt als Volckmari, auf der kurz und dünn behaarten Oberseite nahezu glanzlos. Schwarz, die Flügeldecken meist mit dunklem Bronzeschimmer, die Fühler mit Ausnahme der Spitze und die Tarsen rostrot. Der Kopf sehr fein runzelig punktiert. Der Hals- schild breite)' als lang, kürzer als bei Volckmari, mit weniger nach vorn konver- gierenden Dorsalstreifen und viel flacherem, vor der Basis seichter quereingedrücktem Mittelfeld, auf demselben ziemlich fein und ziemlich dicht punktiert und zwischen den Punkten fast immer mikroskopisch chagriniert, die Flügeldecken weniger ge- streckt, hinter der Mitte weniger erweitert und namentlich flacher gewölbt als bei Volckmari, mit schärfer eingeschnittenen inneren Punktstreifen und sehr fein und dicht punktierten Zwischenräumen. Das Metasternum in der Mitte matt chagriniert und fein und weitläufig punktiert, das Abdomen mit noch feinerer, aber weniger weitläufiger Punktierung. Die Beine weniger lang und weniger kräftig als bei Volckmari. Long. 2" 5 — 2'6 mm. Mitteleuropa, Bosnien, Herzegowina, Montenegro. Selten. 5. Latelmis Mülleri Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 1847, 529, Sturm XXIII, 16, t. CCCCXI, f. B, Muls. et Rey 27, Kuw. 23. — Hqy opaca äußerst nahestehend, etwas kleiner, schmäler, gestreckter und gewölbter, auf der Oberseite 9. Gatt. Riolus. 119 in der Regel heller bionzefai-big und glänzender, der Halsschild schmäler und länger, so lang als breit, mit etwas länger und spitzer ausgezogenen Hinterecken und nach vorn kaum merklich stärker als gegen die Basis konvergioi enden Dorsalstreifon, auf dem vor der Basis deutlicher quer eingedrückten MitteltoKlo fein, dicht und mehr oder weniger runzelig punktiert, oder zwischen der Punktierung mit eingestreuten mikroskopischen Pünktchen, die Flügeldecken schmäler, gestreckter und gewölbter, in den Streifen mit kräftigeren Punkton, auf den Zwischenräumen derselben infolge sehr feiner Runzelung nur undeutlich oder kaum erkennbar punktiert. Long. 2'3 bis 2-5 inni. Mitteleuropa, Bosnien, Italien, Korsika, Sardinien. Selten. 9. Gatt. Kiolus. Muls. et Key Hist. uat. Col. Fr. Uuoiferes, 1872, 2'J. Von Latelmis nur durch den Mangel eingeschnittener Dorsalstroifen des Hals- schildes, den am Innenrande scharfkantigen oder kielförmigen siebenten Zwischen- raum der Flügeldecken und durch kürzere, gedrungener gebaute Fühler verschieden. In der Bildung der Mundteile und in den übrigen Charakteren fast ganz mit Latelmis übereinstimmend. Auf den Flügeldecken tritt oft auch der fünfte oder auch der dritte Zwischenraum rippenartig hervor. Die Arten leben nach Flach (Stett. Ent. Zeitg. 1889, 139) hauptsächlich in Bächen, welche Kalkboden durchüießen. 1 üer dritte und fünfte Zwischenraum der Flügeldecken oder wenigstens der letztere in seiner ganzen Länge merklich stärker gewölbt als der zweite, vierte und sechste 1 ciipreus, 2 siibviolaceus. — Die sechs inneren Zwischenräume der Flügeldecken auf der vorderen Hälfte derselben gleichförmig flach 3 nitens, 4 sodalis. 1. Biolus cupreus Müll. lUig. Mag. V, 205, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 531, Sturm XXlIl. 22, t. CCCCXIII, f. A, Thoms. II, 131, Muls. et Eey 30, Flach Stett. Ent. Zeitg. 1889, 138, Kuw. 33; Erichsoni Kuw. 1. c. 33; — cuimus Steineri; Steineri Kuw. 1. c. 32, 51; Steinen var. senex Kuw. ibid.; Lentzi Kuw. 1. c. 33, 52. — Kleiner und kürzer gebaut als subviolaccus, mit kürzer ovalen, hinten kürzer und weniger verjüngt zugespitzten Flügeldecken, oben ziemlich glänzend bronzefarbig oder kupferig, bisweilen mit violettem Schimmer. Kopf und Halsschild dünn, die Flügeldecken auf den stärker erhobenen ungeraden Zwischenräumen meist dichter mit anliegenden weißlichen Haaren bekleidet, die Fühler dunkler oder heller braun mit braunroter oder gelbroter Wurzel oder ganz rötlichgelb, die Unterseite braun oder rotbraun, die Schenkel und Schienen braun, die Tarsen meist mit Aus- nahme der Spitze des Endgliedes heller braunrot, die Klauen rostrot oder rötlich- gelb, oft die ganzen Beine braunrot oder nur an den Knieen und an der Spitze der Klauenglieder dunkel. Der Kopf äußerst fein und dicht puuktuliert chagriniert. Der Halsschild breiter als lang, von der Mitte nach vorn mäßig und nur in sehr flacher Rundung verengt, hinter der Mitte parallelseitig oder äußerst flach ausgeschweift, mit spitzwinkeligen, nach hinten und schwach nach außen vorspringenden Hinterecken, gewölbt, längs des Seitenrandes flach gekehlt, außer den seitlichen Basaleindrücken noch knapp hinter der Mitte jederseits mit einem bald kräftigeren, bald schwächeren seitlichen Schrägeindruck, vor der Basis und längs des Seitenrandes oder wenigstens vor den Hinterecken sehr fein gekörnt, im übrigen bei der typischen Form durch äußerst dichte, aus ungleichen, nur mikroskopisch deutlich unterscheidbaren Punkten bestehende Punktulierung mehr oder weniger matt chagriniert, bei der in Südfrank- reich, Spanien und Italien vorkommenden Rasse Steineri glänzend und sehr deutlich, bald dichter, bald weitläufiger punktiert, mit mikroskopisch punktulierten oder fast glatten Zwischenräumen der Punkte. Die Flügeldecken oval, hinten eiförmig zugespitzt, ziemlich gewölbt, bisweilen mit deutlicher Schulterbeule, meist aber ohne jede An- 120 XXXVIII. Familie. Dryopidae. — II. Subfamilie. Helminthinae. deutung einer solchen, grob punlitiert gestreift, ihr erster, dritter und fünfter Zwischen- raum oder wenigstens der fünfte merklich, der siebente wesentlich stärker erhoben als die geraden, der letztere mit mehr oder minder scharfkantigem Innenrande. Long. 1-5 — l'T mm. Über den gröLUen Teil von Europa verbreitet. Nicht selten. 2. Hiotus suhviolaceus Müll. Germ. Mag. II, 273, Anm., Erichs. Natui-g. Ins. Deutschi. III, 531, Sturm XXIII, 24, t. CCCCXIII, f. B, Muls. et Key 31, Flach Stett. Ent. Zeitg. 1889, 138, Kuw. 34; suhviolaceus var. bosnicus und var. auronitens Kuw. 1. c; Mulsanli Kuw. 33; sec. Grouvelle Bull. Soc. Ent. Fr. 189(3, 76; sodalis Kuw. 34. — Dem cuprens sehr nahestehend, wesentlich größer, mit länger ovalen, hinten mehr verjüngt zugespitzten Flügeldecken, auf der Oberseite dunkel bronzefarbig und nur wenig glänzend oder schwarz mit leicht metallischem oder violettem Schimmer. Der Halsschild im allgemeinen etwas länger als bei cüpreus, an den Seiten hinter der Mitte oft deutlich ausgeschweift, innerhalb des Seitenrandes in der Mitte meist jederseits mit einem seichten Schrägeindruck, auf der Scheibe sehr fein, bald dichter, bald weniger dicht punktiert, zwischen den Punkton mit äußerst feiner, nur mikroskopisch erkennbarer Funktulierung und dadurch chagriniert erscheinend. Die Flügeldecken bald mit kräftig vorspringender, bald mit schwächerer Schultorbeule, meist aber ohne Andeutung einer solchen, im vorderen Drittel bis- weilen leicht eingedrückt, in den Punktstreifen im allgemeinen mit weniger groben und weniger dicht aufeinanderfolgenden Punkteu als bei cuprens. Die anliegende weißliche Behaarung der Oberseite ist im allgemeinen dichter als bei cuprens. Stücke mit dichter behaarten ungeraden Zwischenräumen der Flügeldecken hat Kuwert als var. bosnicus, Stücke mit spärlicher oder fast ganz fehlender Behaarung der infolge davon glänzenderen Oberseite als var. auronitens beschrieben. Long. 1 "8 — 2' 2 mm. Mitteleuropa, Oberitalien, Dalmatien, Bosnien. Nicht selten. 3. Slolus nitens Müll. Germ. Mag. II, 273, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 533, Sturm XXIII, 28, t. CCCCXIII, f. D, Thoms. II, 130, Muls. et Key 33, Flach Stett. Ent. Zeitg. 1889, 138, Kuw. 31; cupreus Gyllh. Ins. Suec. I, 554; orichalceus Gyllh. Ins. Suec. IV, 395; — nitens Seidlitzi; Seidlitzl Kuw. 32, 50; — nitens? Sauteri ; Sauler i Kuw. 32, 50. — Nur von der Größe des cupreus, von diesem durch viel schmälere, gestrecktere Körperform, längeren, an den Seiten hinter der Mitte deutlich ausgeschweiften Halsschild, spitzere und mehr nach außen gerichtete Hinterecken desselben, schmäler und gestreckter ovale, auf dem Rücken flacher gewölbte Flügeldecken, auf der vorderen Hälfte gleichförmig flache sechs innere Zwischenräume und durch den sehr scharf kiel- oder leistenförmig vortretenden Innenrand des siebenten Zwischenraumes derselben verschieden. Bei der typischen Form der Halsscbild zwischen der sehr feinen oder erloschenen Punktierung äußerst fein und äußerst dicht mikroskopisch punktuliert und dadurch ganz matt chagriniert, sowie der Kopf meist nur mit schwachem Bronzeschimmer, die Flügeldecken ziemlich glänzend bronzefarbig, die Fühler ganz rötlichgelb, die Flügeldecken mit groben Punktstreifen. Bei der in Südfraukreich vorkommenden Rasse Seidlitzi der Halsschild mit deutlicherer Punktierung und weniger dichter mikroskopischer Zwischonpunktu- lierung, daher weniger matt, die Fühler häufig braun mit rötlichgelben Basalgliedern, die Flügeldecken mit feineren Punktstreifen, die im extremsten Falle so fein sind wie bei sodalis. Der von Korsika und Korfu angegebene lUolus Sauteri Kuw. mit ebenso stark wie die Flügeldecken glänzendem, ziemlich weitläufig punktiertem Hals- schilde könnte eine der Rasse Stcineri des cupreus analoge Form des nitens sein. Long. 1'5 — l'l nun. Nord- und Mitteleuropa, Bosnien, Herzegowina. Selten. 4. Miolus sodalis Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 532, Sturm XXIII, 26, t. CCCCXIII, f. C, Flach Stett. Ent. Zeitg. 1889, 139; meridionalis Grouv. Bull. Soc. Ent. Fr. 1900, 137. — Von der Größe des suhviolaceus, von diesem durch viel breitere Körporform und viel glänzendere Oberseite, breiteren Halsschild, breitere, hinter der Mitte erweiterte Flügeldecken, feine Punktstreifen, ganz flache sechs innere Zwischenräume und durch den sehr scharf leistenförmig vortretenden 10. Gatt. Helmis. 121 Iiiiieniaiul des siebenten Zwischenraumes derselben, von nitois diuch die viel be- deutendere Größe und die breite Körperform verschieden. Schwarz erzt'arbig, die Flügeldecken meist heller bronzefarbig, die Fühler ganz rötlichgelb, die Heine braun oder braunrot, die Klauen rostrot. Der Kopf äußerst fein und dicht punktuliort- chiigriniert. Der Halsschild deutlich breiter als lang, nach vorn sanft in flacher Kundung verengt, hinter der Mitte ausgeschweift, mit scharf spitzwinkeligen, etwas nach außen vortretenden Hinterecken, etwas weniger gewölbt als bei siibviolace.us, vor der Basis quer niedergedrückt und meist auch vor der Mitte der Scheibe mit einem seichten Queroindruck und dadurch in der Mitte etwas buckelig gewölbt, vor der Basis und an den Seiten fein gekörnt, im übrigen sehr fein punktiert, mit viel feinerer Zwischenpunktulierung oder ziemlich gleichförmig und sehr dicht punktuliert. Die Flügeldecken hinter der Mitte erweitert, bald mit kräftigerer, bald mit schwächerer Schulterbeule, fein punktiert gestreift, mit breiten, auf der vorderen Hälfte ganz flachen sechs inneren Zwischenräumen, ihr siebenter Zwischenraum mit scharf kiel- förmig erhobenem Innenrande, der dritte und fünfte Zwischenraum bei wohlerhaltenen Stücken mit dichter, fast filziger, anliegender weißlicher oder gelblicher Behaarung. Long. 2 — 2' 2«!)«. In Ba3ern bei Brück an der Amper, in der Schweiz bei Schaff- hausen, in Südfrankreich in den Departements Var und Herault. Sehr selten. 10. Gatt. Helmis. Bedel Ann. See. Eiit. Fr. 1878, LXXV, Grouvelle ibid. 1890, Bull. 27*). Elmis Latr. Hist. nat. Fourm. 1802, 396; Pliili/drus Duftscbm. Fu. Austr. I, 304; Larei/iiia Jaeq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 276, Muls. et Rey Hist. nat. Cdl. Fr. Unoileres, 1872, 14, Kuw. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1890, 16. Elmis, ex parte. Latr. Hist. nat. Ins. IX, 227, Gen. Crust. Ins. II, 49, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 524, Sturm Deutschi. Ins. XXIII, 1, Thoms. Skand. Col. II, 130. Durch die jederseits innerhalb der Augen gefurchte Stirn, die vor der Basis durch einen Quereindruck verbundenen Dorsalstreifen oder Dorsalfurchen des Hals- schildes und die durch Verschmelzung der zwei letzten Glieder nur dreigliedrigen Kiefertaster ausgezeichnet. Die Oberseite ohne filziges Toment. Die Stirn mit zwei hinten meist bogenförmig verbundenen Längsfurchen. Die Mundteile bis auf die drei- gliedrigen Kiefertaster im wesentlichen wie bei Latelmis. Der Halsschild mit zwei außen leistenförmig oder längsfaltig begrenzten, vor der Basis durch einen Quor- eindruck miteinander verbundenen Dorsalstreifen oder Dorsalfurchen, vor dem Schildchen nicht ausgerandet. Das Schildchen klein. Die Flügeldecken bis zum Seitenrande punktiert gestreift, mit innen scharfkantigem oder kielförmigem siebenten Zwischen- raum und ziemlich breiten, weit gegen die Spitze reichenden Epipleuren. Erichson gab (Archiv für Xaturg., VII. Jahrg., 1. Bd., 1841, 106—107, Naturg. Ins. Deutschi. HI, 524 — 525) eine recht genaue, nur in der Angabe über die Lage der Stigmen zu berichtigende Charakteristik der /fe/wi/s -Larven, kannte aber noch nicht die Tracheenkiemen derselben. Diese fand zuerst Laboulbene, dem wir eine ausführliche Arbeit über die Larve von Elmis aeneiis = Helmis Maugei (Ann. Soc. Ent. Fr. 1870, 405—416, pl. 9) verdanken. Von Rolph (Arch. für Naturg,, XXXX. Jahrg., 1. Bd., 1874, 2—14, T. I, f. 1 — l.ö) wurde das ganze Tracheensystem der Z/e/w/s-Larven eingehend untersucht und außer diesem auch das Nerven- und Verdauungssystem derselben dargestellt. Diei/e/w/s-Larven (Fig. 4, pag.y7) unterscheiden sich von den Larven von Po/awo- philus und Macronychiis namentlich durch die seitlich erweiterten und über den Körper übergreifenden Eückenschilde des Thorax und der acht ersten Abdominalsegmento *) Nachdem aus Latreilles Worten (Hist. nat. Fourm. 398): „Le mot d' elmis, que je donne ä ce nouveau genre, fut applique par les Greos ä une espece de ver de terre" klar hervorgeht, daß er den Namen seiner Gattung Elmis vom griechischen >/ t'A/iis, iv&os, der Wurm, ableitet, bleibt nichts anderes übrig, als die von Bedel vorgenommene Korrektur von Elmis in Helmis zu akzeptieren. 122 XXXVIll. Familie. Dryopidae. — II. Subfamilie. Heliniüthinae. und erinnern in der Körperform etwas an die Larven von Silpha. Die gewölbte Oberseite des nach hinten zugespitzten Körpers ist bräunlich mit breitem, gelbem Seitensaum der Thoracal- und acht ersten Abdominalsegmente, überall dicht punktiert und infolge davon raub. Der leicht geneigte Kopf klein, mit doa Mundteilen etwa so lang als breit, von den Fühlerwurzeln nach hinten ziemlich gleich breit, zwischen den Fühlerwurzeln mit quer trapezförmig vorgezogener Stirn, von deren Vorderrand der Clypeus als Querband abgesetzt ist. Die Mittelnaht des Kopfes gabelt sich schon auf dem Scheitel in zwei divergierende Äste. Hinter der Fühlerwurzel jederseits fünf oder sechs zu einer Gruppe dicht zusammengedrängte Ocellen. Die Fühler kurz, dreigliedrig, ihr erstes Glied kurz zylindrisch, das zweite nur halb so dick, gestreckt, an der Spitze mit zwei dünnen, mehr als ein Drittel seiner Länge er- reichenden, dicht nebeneinanderstehenden Gliedern, von welchen das etwas kürzere, aber mit einer Apicalborste versehene innere das Endglied, das äußere ein Anhangs- glied darstellt. Die Oberlippe ziemlich groß, quer, am Vorderrande leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln kurz, innen hinter der Spitze mit einem stumpfen Zahn. Die Maxillen mit kurzem, querem Angelglied, sehr langem, nach vorn verschmälertem Stipes, zwei kurzen Laden und kurzem, dreigliedrigem, die Laden wenig überragendem Taster. Die die Fortsetzung der Stipes bildende Innenlade ist innen mit leicht ge- krümmten Wimperhaaren besetzt. Die Außenlade ist nur an der Spitze bewimpert. Das erste Glied der Kiefertaster kurz, das zweite etwas länger und dicker als das dritte, dieses an des Spitze mit einem sehr kurzen Börstchen. Das Kinn ent- sprechend den Maxillarstipites lang, fast doppelt so lang als breit, nach vorn leicht verengt, vorn breit abgestutzt. Der tastertragende Teil der Unterlippe sehr kurz, die Lippentaster breit getrennt, kurz, zweigliedrig, die breit abgestutzte kurze Zunge kaum überragend. Die Rückenschienen des Thorax und der acht ersten Abdominal- segmente gewölbt, von einer medianen Längsrinne durchzogen, seitlich erweitert und über den Körper übergreifend, am Seitenrande körnig gekerbt und mit groben Winiper- haaren besetzt, die unter dem Mikroskope teils doppelt, teils einfach gefiedert er- scheinen. Das Pronotum fast so lang als das Meso- und Metanotum zusammen- genommen, am Hinterrande jederseits innerhalb der schwach nach hinten gezogenen Hinterecken ausgebuchtet, nach vorn stark bogenförmig verengt, am Vorderraude zur Aufnahme des Kopfes verkehrt trapezförmig ausgeschnitten, auf dem Rücken vor der Mitte jederseits eingedrückt. Das Meso- und Metanotum mit fast geraden, kaum gerundeten Seiten, in der Anlage fast rechtwinkeligen, an der Spitze aber abgerundeten Vorderecken und kurz lappig nach hinten gezogenen Hinterecken. Die Rückenschienen der acht ersten Abdominalsegmente viel kürzer als das Metanotum, nach hinten allmählich an Breite abnehmend, mit sehr breit und voUkomuien ab- gerundeten Vorderecken und allmählich spitzer zahnförmig-lappig nach hinten aus- gezogenen Hinterecken. Das erste Stigmenpaar am Vorderrande des Mesonotums, die übrigen am Vorderrande der Rückenschienen des ersten bis achten Abdominal- segmentes. Die Stigmen des Mesonotums viel weiter nach innen gerückt als die abdominalen. Das vollständig verhornte neunte Abdominalsegment wesentlich schmäler als das achte und etwa so lang als die drei vorhergehenden Segmente zusammen- genommen, etwa doppelt so lang als an der Basis breit, nach hinten allmählich verschmälert, hinton in zwei kurze Spitzen ausgezogen, oben in der Mittellinie stumpf gekielt, unten bis zur Mitte ausgeschnitten, im Ausschnitte mit der klappenartig nach unten beweglichen, schmal dreieckigen Subanalplatte, die an der Spitze mit zwei feinen, nach unten gekrümmten Häkchen bewehrt ist. Die Tracheenkiemen treten in drei Büscheln über der Subanalplatte hervor. Die Mittel- und Hinterbrust zwischen den Hüften mit einem schmalen, nach hinten gerichteten Fortsatz. Die Beine ziemlich kurz, mit konisch abstehenden Hüften und ziemlich langen, klauen- förmigen Tarsen. — Die Larve lebt in Gesellschaft des Käfers in Bächen auf der Unterseite von Steinen. Beling beschrieb (Verh. zool. bot. Ges. Wien, Jahrg. 1882, XXXII. Bd. 441) auch die Nymphe von Hebnis Maiigci, die er in feuchter Bach- ufererde gefunden hatte. 10. Gatt. Helmis. 123 1 Der Halsscliilil mit zwei /.iemlich broiton und stumpfen, etwas mich außen geneigten, innen und außen furclienartig begrenzten, außen hohen und steil abfallenden Längsfalten. Die Flügeldecken auf der vorderen Partie des Kückens verflacht, hinton mit rippenförmig erhobener Naht 1 Latreillei, — Der Halsschild mit zwei ziemlich schmalen, innen scharflinig, außen nicht oder nur durch einen Längseindruck begrenzten Liingskielen. 2 3rauf/el, 3 obscura. 1 . Helmis Latreillei Bedel Ann. Sog. Ent. Fr. 1878, LXXV ; Mangeli Krichs. III, .026, Sturm XXIII, 8, t. CCCCX, f. B, Muls. et Key 16, Kuw. 28. — Schwarz, Kopf und Halsschild nahezu glanzlos, die Flügeldecken oft mit schwärzlichem Bronze- schimmer, die Wurzel der Fühler und die Tarsen oder auch die Schienen braunrot. Her Kopf matt chagriniert, mit zwei hinten bogenförmig vereinigten Längsfurchen. Der Halsschild viel schmäler als die Flügeldecken, etwas länger oder so lang als an der Basis breit, an den Seiten im hinteren Drittel mehr oder weniger und oft stumpfwinkelig erweitert, von da nach vorn verengt, vor den spitzen Hinterecken ausgeschweift, auf der Scheibe mit zwei ziemlich breiten und stumpfen, etwas nach außen geneigten, innen und außen furchenartig begrenzten, außen hohen und steil abfallenden Längsfalten. Das von diesen zwei Längsfalten eingeschlossene Mittelfeld ist hinter der Mitte meist flach beulig erhoben und so wie die Seitenfelder und die Basal- partie, aber meist weitläufiger und gröber als diese gekörnt. Die Flügeldecken hinter der Mitte erweitert, hinten stumpf zugespitzt, mit vortretender Schulterbeule, auf der vorderen Partie des Eückens etwas flachgedrückt, grob punktiert gestreift, mit rippen- förmig erhobenen, sehr knrz behaarten ungeraden Zwischenräumen, von welchen der siebeute oder auch der fünfte nach innen scharfkantig begrenzt, der Nahtzwischen- raum aber nach vorn verflacht ist. Long. 2 — 2'^ mm. Mitteleuropa. In kalten 6e- birgsbäehen bis in die alpine Region. 2. Helmis Maugei Bedel Ann. Soc. Ent. Fr. 1878, LXXV; Mamjeti Latr. Hist. nat. Fourm. 1802, 400, Gen. Crust. Ins. II, 50*); confusa Gast. Hist. nat. II, 1840, 43; simiUs Flach D. E. Z. 1882, 253, W. E. Z. 1890, 215, Kuw. 31; — Mangel Megerlei; Megerlei DuftscUm. Fn. Austr. I, 1805, 305, Seidl. Fn. Balt. 2. Aufl. 125, Flach Stett. Ent. Zeitg. 1889, 139, Kuw. 31, Gerh. Zeitschr. Entom. Breslau N. F. XIX. H. 1894, 5—7; Kirschi Gerh. B. E. Z. 1869, 261, Flach D. E. Z. 1882, 252; rioloides Kuw. 29, 49; — var. aenea Müll. lUig. Mag. V, 1806, 202, Erichs. III, 525, Sturm XXIII, 6, t. CCCCX, f. A, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 66, f. 327, Thoms. II, 130, Muls. et Key 17, Gerh. B. E. Z. 1869, 261, Seidl. Fn, Balt. 2. Aufl. 125, Kuw. 30, Flach W. E. Z. 1890, 215, Gerh. Zeitschr. Ent. Breslau N. F. XIX. H., 1894, 5—7; La- treillei Flach D. E. Z. 1882, 252; aenea var. fossulaia und var. alpina Kuw. 30; Megerlei var. Kirschi Kuw. 31; — Maugei longicollis; longicollis Kuw. 28, 48. — Eine außerordentlich variable Art. Schwarz, die Flügeldecken meist dunkel bronze- farbig, die Fühler gelbrot oder bräunlichrot mit dunklerer oder schwärzlicher Spitze, die Beine mit rotbraunen Tarsen oder ganz braunrot. Kopf und Halsschild sehr dünn, die Flügeldecken weniger dünn mit anliegender Behaarung bekleidet. Der Kopf auf sehr fein punktiert chagriniertem Grunde fein und etwas weitläufig punktiert, innerhalb der Augen jederseits mit einer seichten Längsfurche. Der Halsschild beim cf meist kürzer, beim 9 so lang oder länger als an der Basis breit, an den Seiten im hinteren Drittel bald stärker und stumpfwinkelig, bald schwächer und flach gerundet, bald kaum merklich erweitert, von da nach vorn stärker oder schwächer verengt, vor den spitz- winkeligen Hinterecken meist deutlich ausgeschweift, auf der Scheibe mit zwei mehr oder weniger schmalen, innen scharflinig begrenzten, parallelen oder hinten konver- gierenden Längskielen, außerhalb derselben fein und dicht gekörnt, auf dem von *) Latreille dedizierte die Art seinem Freunde Mauge, der sie bei Foutainebleau iiufgefunden hatte. Den von ihm inkorrekt gebildeten Namen Maugeti korrigierte Bedel in Ma ugei. 124 XXXVIII, Familie. DijcpidM. — II. Subfamilie. Helminthinae. ihnen eingescblossenen, beim cT gewöhnlich breiteren Mittelfelde ziemlich weitläufig imulitiert, zwischen dieser Punktierung äußerst dicht punktuliert und vollkommen glanzlos oder zwar dicht punktuliert, aber ziemlich glänzend oder mit glänzend ghitten, nicht oder mir spärlich mit sehr feinen Pünktchen besetzten Zwischen- räumen. Die Flügeldecken hinter der Mitte erweitert, beim cj" etwa eineinhalbmal so lang als hinter der Mitte breit, hinten stumpf und ziemlich kurz zugespitzt, beim 9 gestreckter und hinten weniger kurz zugespitzt, gewölbt, mit vortretender Schulter- beule, an der Basis niedergedrückt, im vorderen Drittel gegen die Naht leicht ein- gedrückt, grob punktiert gestreift, mit leistenartig vorspringendem, am lunenrand scharfkantigem, vorn nach innen gebogenem siebenten, schwächer vortretendem fünften und bei der typischen Foim auch mit stumpf rippenförmig vortretendem dritten Zwischenräume. — Die weitverbreitete //. Maugei Megerlei unterscheidet sich von der typischen, dem Westen von Europa angehörigeu Form durch den nicht rippen- förmig vorspringenden, nicht oder nur wenig gewölbter als der zweite und vierte vortretenden dritten Zwischenraum der Flügeldecken. Stücke derselben mit stark glänzendem, zwischen der Punktierung nicht oder nur spärlich punktuliertem oder zwar fein und dicht punktuliertem, aber im Glänze nur wenig gedämpftem Mittel- felde des Halsschildes bilden die var. aenea. Diese tritt an vielen Orten in Gesell- schaft der auf dem Mittelfelde des Halsschildes vollkommen glanzlosen typischen Megerlei, an anderen isoliert auf. Eine in Bosnien vorkommende, von Kuwert als Lareynia longicoUis beschriebene Basse der H. Maugei differiert von var. aenea durch bedeutendere Größe, verhältnismäßig längeren, beim $ oft auffällig langen und schmalen Halsschild und durch merklich längere und schlankere Schenkel, Schienen und Tarsen. Long. l-b—2ö mm. Über Europa weit verbreitet. In klarem, fließendem Wasser, namentlich in Gebirgsbächen, häufig. 3. Helmis obscura Müll. Illig. Mag. V, 180(3, 204, Erichs. III, 527, Sturm XXIIi, 9, t. CCCCX, f. C, Muls. et Key 19, Kuw. 29; caligimsa Casteln. Hist. nat. II, 1840, 43; croatica Kuw. 29, 49. — Von Maugei durch den Mangel einer Schulterbeule, den geradlinig gegen die Basis verlaufenden siebenten Zwischen- raum der Flügeldecken und durch die viel breiteren Epiplouren derselben leicht zu unterscheiden. Schwarz, Kopf und Halsschild vollkommen glanzlos, die Flügeldecken wenig glänzend, die Fühler ganz rostrot, die Beine braun mit rötlichen Knieen und Tarsen. Bei nicht ganz ausgefärbten Stücken der Vorderrand des Halsschildes, die Flügeldecken, die Unterseite und die ganzen Beine braunrot. Die Oberseite sehr kurz und spärlich, kaum bemerkbar behaart. Kopf und Halsschild matt chagriniert. Der Kopf mit zwei seichten Längsfurchen. Der Halsschild so lang, etwas kürzer oder etwas länger als breit, an den Seiten im hinteren Viertel leicht erweitert, von da nach vorn geradlinig oder in leichter Rundung verengt, vor den Hinterecken meist etwas ausgeschweift, auf der Scheibe mit zwei parallelen, vorn aber gewöhnlich etwas nach innen gebogenen, am Innenrande scharflinig begrenzten Dorsalkielen. Die Flügel- decken mit sehr grob punktierten Streifen, leistenförmig vorspringendem siebenten und rippenförmig vorspringendem fünften und dritten Zwischenraum. Die Unter- fliigel rudimentär. Long, l'ö — 1 ' 6 »?w. Mitteleuropa. Selten. 11. Gatt. Macrouychus. Müll. Illig. Ma«. V. 1806, 207, Leon Dufour Ann. Sc. nat. 2. Ser. T. III, Zool. 1835, 151, Erichs. Naturg. Ins. Deutschi. III, 535, Sturm Deutschi. Ins. XXIII, 36, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 278, Muls. et Key Hist. nat. Col. Fr. Unciferes, 1872, 53. Durch die sehr kurzen, nur siebengliedrigen Fühler, die Skulptur der Ober- seite und die sehr langen und kräftigen, an der Wurzel sehr breit getrennten Beine von allen vorhergehenden Galtungen verschieden. ]>ie Fühler die Vorderecken des Hals- schildes nur wenig überragend, ihr erstes Glied klein, mit dem zweiten enge verbunden, das zweite länger und dicker, das dritte etwas gestreckt verkehrt konisch, das vierte 11. Gatt. Macronyclius. 125 bis sechste kurz iiml quer, das Endglied so lang wie das dritte und sechste zii- samniengenomuien, im vorderen Drittel leicht keiilii;; verdickt, üio Oberlippe ziemlich groL\ mit abgenindeton häutigen Vorderecken, am Vorderrando schwach ausgebuchtet. l>io Mandiboln in der Mitte des Aul.»onrandes mit einer kleinen Einkerbung, an der Spitze droizähnig. im Ausschnitte vor der basalen MahlllJche mit einem an der Spitze innen mit zurückgekriimmten Fransen bewimperten Hautlappen. Die Innenlade der Maxillen wie bei Limniiia. die Aulienlade gegen die Spitze erweitert und an der breit abgerundeten Spitze spärlich bewimpert. Die Kiefertaster ilio Maxillarladen be- tiächtlich überragend, ihr zweites und drittes Glied in der Länge wenig ver,schioden, das Endglied so lang wie die drei ersten Glieder zusammengenommen, etwas ge- krümmt und an der Spitze abgestutzt. Die Zunge wie bei Limnins, aber fast ganz hiiutig. An den Lippentastern die zwei ersten Glieder in der Länge wenig verschieden, das Endglied so lang wie beide zusammengenommen, nach außen abgerundet knio- förmig erweitert, an der Spitze abgestutzt. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, länger als breit, an den Seiten hinter der Mitte leicht gerundet erweitert, nach vorn stark verengt, an der Basis V(ir dem Schildchen ausgerandet und jeder- seits tief ausgebuchtet, mit spitzwinkeligen Hinterecken und kurz vorspringenden spitzwinkeligen Vorderecken, auf der Scheibe hinter der Mitte mit zwei großen, beulen- förmigen, oben behaarten H(3ckern, vor denselben quer eingedrückt. Das Schildchen ziemlich groß, dreieckig. Die Flügeldecken gestreckt, hinter der Mitte erweitert, auf dem Kücken im vorderen Drittel eingedrückt, punktiert gestreift, ihr dritter Zwischen- raum hinter der Basis in einen länglichen, oben behaarten Höcker erhoben, ihr neunter Zwischenraum gekielt und wie der erste mit gekrümmten Kardien besetzt. Die Epipleuren der Flügeldecken wenig breit, aber erst kurz vor der Spitze endigend und so wie die Seiten der Flügeldecken außerhalb des kielförmigen neunten Zwischen- raumes äußerst dicht mit weißem Tomontfilze bekleidet. In gleicher Weise sind bei wohl erhaltenen Stücken die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes, die Episternen der Mittelbrust, die Seiten der Hinterbrust und des Abdomens und die Schenkel tomentiert. Der Prosternalfortsatz sehr breit, nicht über die Vorderhüften nach hinten verlängert. Der sehr breite freiliegende Teil des Mesosternums mit den spitzen Vorder- ecken zwischen die Vorderhüften eingreifend, zwischen denselben flach ausgerandet und die etwas verschmälerte, aber breite Spitze des Prosternalfortsatzes aufnehmend. Das Metasternum bildet zwischen den noch breiter als die Vorderhüften getrennten Mittelhüften einen sehr breiten und kurzen Intercoxalfortsatz, zwischen den ebenso- weit wie die Vorderhüften getrennten Hinterhüften ist es flach ausgerandet. Das erste Abdominalsternit mit zwei parallelen, am Innenrande der Hinterhüften be- ginnenden Kiellinien. Die Beine sehr lang und kräftig, die Schienen in der Apical- hälfto mit einem streifenartigen Haarbesatz, die Tarsen so lang wie die Schienen, ihre vier ersten Glieder allmählich etwas an Länge zunehmend, das Klauenglied so lang wie dieselben zusammengenommen, gegen die Spitze stark erweitert, die Klauen sehr lang und kräftig. Die Larve von Macrouijchiis quadritii^^r Seite des Kopfes und eine auf der Unterseite mehr nach vorn. Der <°^ Prothoraxring breiter als der Kopf, an den Seiten gerundet, die beiden ^' folgenden Thoraxriuge um die Hälfte schmäler, aber noch etwas breiter als die Hinterleibsringe, jeder an den Seiten gerundet. Der Hinterleib Fii;. 5. walzenförmig, gerade, an der Spitze etwas dünner werdend, neunringlig, \^rjuI}eJiim- der fleischige After als Nachschieber ausstülpbar. Die neun Stigmen- ("s Tbuni.i;. nach paare liegen an den Seiten des Körpers, das erste am Vorderrande des Mesothorax, die folgenden in der Mitte des Seitenrandes der Rücken- schienen der acht ersten Hinterleibsringe. Die Beine kurz, die Hüften schräg nach innen und hinten gerichtet, die Trochanteren kurz, die Schenkel mäßig lang, breit, die Schienen kurz, mit einzelnen IBörstchen besetzt; der Fuß eine einfache, ziemlich lange und starke, oben nur schwach gebogene Klaue bildend." Nach dieser Charakteristik, die auf die von Letzuer (Denkschrift zur Feier ihres 50jährigen Bestandes, herausgeg. von der schles. Ges. für vaterl. Kultur Breslau 1853, 205 — 206, T. II, f. 7 u. 8) beschriebene Larve von Heterocerns Uievigatus Banz. = fenestratus Thunbg. in der Hauptsache vollkommen zutrifft, dif- ferieren die Heferocerus -La.v\-en durch die rudimentären Fühler, die entfernt von- einander angeordneten Ocellen, durch die Lage der Stigmen und besonders durch die Bildung der letzten Abdominalsegmente so wesentlich von den Dryopiden-Larven, daß eine Vereinigung der Heteroceriden mit den Dryopiden, wie sie von Lameere (Ann. Soc. Ent. Belg. XLIV, 1900, 363) vorgenommen wurde, ganz unnatürlich erscheint. Die Heterocervs -La.rwa bauen wie die Käfer im Uferboden Gänge und ver- fertigen sich bei der Verpuppung aus nassem Schlamm ein Nymphengehäuse (conf. Letzner 1. c. 207, T. II, f. 1- — 6). Erichson (1. c. 541) fand den Darmkanal der Larven und Imagines von Heterocerus mit Uferschlamm angefüllt und vermutet, daß die demselben beigemengten organischen Bestandteile die Nahrung derselben bilden. Ganglbauer, Käfer von UiUi.l<;urüp.i. IV. 9 130 XXXIX. Familie. Heteroceridae. Die Alten dieser Familie gehören vorläufig bis auf drei in die ziemlich arten- reiche, über alle Regionen der Erde verbreitete Gattung Heterocerus. Zwei paläark- tische Arten sind in die durch die Fühlerbildung von Heterocerus verschiedene Gattung Micihis zustellen. Auf eine australische Heteroceridenart wurde von Waterhouse (Transact. Ent. Soc. Lond. 1874, 535) die Gattung Elythomerus gegründet. Diese mir unbekannte Gattung (mit Eli/tJiomenis elongatultis Waterh. von Queensland) differiert nach Waterhouse \on Heterocerus durch die aneinanderstoßenden, durch keinen Prosternalfortsatz getrennten Vorderhüften und die fast aneinanderstoßenden Mittelhüften. Die Gattungen Heterocerus und Micilus sind in folgender Weise zu unterscheiden : 1 Fühler elf- oder zehngliedrig, vom fünften oder schon vom dritten Gliede an gesägt 1 Heterocerus. — Fühler achtgliedrig mit großem, rundlichem Endgliede, ihr drittes bis siebentes Glied kurz, einfach und gleichbreit 2 Micilus. 1. Gatt. Heterocerus. Fabr. Ent. syst. I, 1792, 262, Kiesw. Germ. Zeitschr. Eiitom. IV. 1843, 194, Erichs. Naturg. ins. Deutsohl. III, 542, Sturm Deutschi. Ins. XXIIl, 43, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, 281, Thoms. Skand. Col. II, 123, Hörn Transact. Am. Ent. Soo. Vol. XVII, 1890, 1. Heterocerus + Phyrites + Augyles Schiodte Nat. Tidsskr. 3. R. IV. Bd. 1866, 157, 159, 165, 166; Heterocerus (exol. Micilus) + Augyles Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Spiniped. 13; Heterocerus -\- Littorimus Des Gozis Revue d'Entom. Caen, IV, 1885, 120. Subg. Heterocerus s. str. Muls. et Rey 1. c. 14, Des Gozis 1. c. 120, Hern 1. c. 4; Heterocerus, ex parte, Schiedte 1. c 157, 165; Heterocerus s. str. + Taenheterocerus, ex parte, Kuw. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1890, 524, 528. Subg. Littorimus Des Gozis 1. c. 120, Hörn 1. c. 4; Heterocerus, ex parte, -f Phyrites + Augyles Schiodte I. c. ; Augyles Muls. et Rey 1. c; Taenheterocerus, es parte, Kuw. 1. e. Die Fühler elf- oder zehngliedrig, vom fünften oder schon vom dritten Gliede an gesägt. Die Maxillen mit langer Stammpartie. Die Endglieder der Kiefer- und Lippentaster nur mäßig gestreckt. Das Kinn, der gestreckten Stammpartie der Maxillen entsprechend, laug. Der Körper ist auf der Oberseite mit anliegender und abstehender Behaarung bekleidet. Das Schildchen ist nicht sehr klein. Bei allen europäischen Arten, mit Ausnahme von arragonicus Kiesw., findet sich auf dem Metasternum eine von der Mitte der Mittelhüften schräg gegen die Mitte der Seiten verlaufende Linie. Sharp, welcher (Biolog. centrali-americ. Vol. I, pt. 2, 1882, 116) zuerst auf diese Linie aufmerksam gemacht hat, vermutet in derselben einen den Schenkellinien des ersten Abdominalsternites analogen Stridulationsapparat. Nach Hörn, welcher (Trans- act. Am. Ent. Soc. Vol. XVII, 1890, 3) diese. Linie als Postmesocoxallinie be- zeichnete, fungiert sie aber nicht als solche. Das erste Abdominalsternit jederseits mit unvollständiger, am Hinterrande endender oder mit vollständiger, zur Basis des Sternits zurückkehrender Schenkellinie. In seiner grundlegenden Bearbeitung der dänischen Heteroceren (Naturhist. Tidsskr. 3. R. IV. Bd. 1866, 157—160, 165-166) hat Schiodte versucht, die Gattung Heterocerus in drei Genera zu teilen , die er in folgender Weise charak- terisierte : Heterocerus. Fühler elfgliedrig, mit plötzlich abgesetzter Keule, ihr drittes und viertes Glied klein. Die Maxillarladen bedornt. Die Innenlade der Mandibelu ganz häutig, mit häutigem Kamme. Hieher femoralis Kiesw. = fle.vuostis Steph., sericans Kiesw., ohsoletus Curt., laeviyntus Panz. = fenestralus Thunbg., fuscitlvs Kiesw., marginatus F. und intermedius Kiesw. Phyrites. Fühler elfgliedrig, vom dritten Gliede an allmäliiich keulig er- weitert. Die Maxillarladen bedornt. Die Innenlade der Mandibeln zweilappig, der Terminallappen verhornt, mit sehr kräftigen Dornen bewehrt. Hieher der mir un- bekannte aureolus Schiodte. 1. Gatt. Heterocerus. 131 Augylcs. Fühler zehngliedrig, mit plötzlich abgesetzter Keule, ihr drittes lind viertes Glied klein. Die Maxillarladen behaart. Die Innenlade der Mandibeln ganz häutig, mit häutigem Kamme. Hieher hispidtdus Kiesw. Würden wir mit Schi mite den Fühlorunterschieden zwischen Heterocerus sensu Schiiidto, P/ii/riles Schiodte und Augijles Schimlte generischo Bedeutung zuerkennen, so müßten wir unter den Heteroceron mit vollständigen Schenkeliinien des ersten Abdominalstornits einander äußerst nahestehende Arten (pruinosics und hispidulus, Dtarititnus und marmota, sericans nni ßavidus) generisch trennen. Mulsant und Key (Hist. nat. Col. Fr. SpinipMes 1872, 13) haben daher mit Recht die genorische Valenz dieser Fühlorunterschiede nicht anerkannt und die Gattung TTeterocerus nach der Bildung der Schenkellinien des ersten Abdominalstornits in zwei Genera geteilt: Heterocerus mit unvollständigen und Auijijles mit vollständigen Schenkellinien. Diese zwei Genera sind aber nach Ausschluß von Heterocerus murinus Kiesw. nur als zwei natürliche Untergattungen zu betrachten. Die Verwendung des Schindteschen Namens Auiji/les für die Arten mit vollständigen Schenkellinien war unstatthaft, da Schiodte zwei dieser Arten (sericans und intermedius) in seine Gattung Heterocerus und eine Art in seine Gattung Phijrites stellte. De Gozis hat ilaher (Revue d'Ent. 188;'), 120) für Augtjles Muls. et ßey = Heterocerus Schiodte, ex parte, -j- Plnjritcs Schiodte -|- Augyles Schiridte den Namen Litforimus in Vorschlag gebracht, der auch von Hörn (Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 4) akzeptiert wurde. Für Heterocerus nmrimis Kiesw. gründeten Mulsant und Eey innerhalb ihrer Gattung Heterocerus die Untergattung Micilus. Diese Art besitzt aber vollständige Schenkellinien und differiert durch achtgliedrige Fühler mit eingliedriger Keule so wesentlich von He- terocerus, daß sie generisch getrennt werden muß. Die artenreiche Gattung ist über alle Teile der Erde verbreitet. 1 Die in den Vorderecken des ersten Abdominalsternites beginnenden Schenkel- linien unvollständig, am Hinterrande des Sternits endigend. Subg. Hetero- cerus s. str .... 2 — Die Schenkellinien des ersten Abdominalsternites vollständig, innen vom Hinter- rande des Sternits zur Basis desselben zurückkehrend. Subg. Littoriinus. 7 2 Die Basis des Halsschildes gegen die Hiuterecken nicht gerandet 3 — Die Basis des Halsschildes vollständig gerandet 4 3 Die Flügeldecken mit ziemlich kurzer, wie geschorener, schräg abstehender Behaarung. Long. 4*8 — 7 '5 mm 1 parallelus, 2 fossor. — Die Flügeldecken mit ziemlich langer schräg abstehender Behaarung. Long. 3 5 — 4 6 mm 3 flexuosus. 4 Auf dem Metasternum fehlt eine von den Mittelhüften schräg gegen den Seitenrand verlaufende Linie. Die Flügeldecken gelb gezeichnet. 10 arragonicus. — Auf dem Metasternum ist jederseits eine von den Mittelhüften schräg gegen den Seitenrand verlaufende Linie vorhanden 5 5 Die Flügeldecken mit ziemlich langer schräg abstehender Behaarung. 4 obsoletus, 5 marginatus. — Die Flügeldecken mit ziemlich kurzer, wie geschorener, schräg abstehender Behaarung 6 6 Die bei ausgefärbten Stücken gelbrote oder rote Zeichnung der Flügeldecken besteht neben der Naht nicht aus Doppelflecken 6 Jioloset'iceilS. — Die stets gelbe Zeichnung der Flügeldecken besteht neben der Naht aus doppelten Längsflecken. 7 fenestratus, 8 fuscuhis, 9 pulcheUus. 7 Die Flügeldecken mit ziemlich langer schräg abstehender Behaarung, ziemlich kräftig oder sogar sehr grob punktiert. Größer. Long. 3 —4 mm 8 — Die Flügeldecken mit kurzer, wie geschorener, schräg abstehender Behaarung, ziemlich fein oder fein punktiert. Kleiner. Long. 2'4 — 3'b mm 11 9' 132 XXXIX. Familie. Heteroceridae. 8 Die Fiügeldeclfen sehr grob punjjtiert, meist nur an den Seiten mit Spuren rötlicher, mit dem roten Seitenrande zusammenhängender Flecke. Körper sehr kurz und breit, sehr lang abstehend behaart 16 crinitlis. — Die Flügeldecken mäßig stark punktiert 9 9 Die Flügeldecken neben dem Schildchen mit einem gelben Basalfleck. 11 senesceus, 12 curtus. — Die Flügeldecken neben dem Schildchen ohne hellen Fleck. ... 10 10 Halsschild fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken mit breiter roter oder gelbroter Zeichnung und etwas borstiger schräg abstehender Behaarung. 13 hispidulus, 14 pvuinosus. — Halsschild mäßig fein und wenig dicht punktiert. Die Flügeldecken mit schmaler und oft teilweise oder ganz erloschener roter Zeichnung und feiner schräg abstehender Behaarung 15 interniedius. 11 Fühler elfgliedrig mit siebengliedriger Keule. 17 marititnus, 19 sericans. — :pühler zehngliedrig mit sechsgliedriger Keule. \8 tnarmota, 20 flavidus. Subg. Heterocerus s. str. 1. Heterocerus liarallelus Gebl. Bemerk. Ins. Sib. in Ledeb. Eeise II, 1830, Anh. III, 101, Kiesw. Germ. Zeitschr. IV. 202, t. III, f. 1, 2, Erichs. III, 542, Motsch. Etud. Ent. 1853, 16, Sturm XXIII, 49, t. CCCCXVI, f. A, B, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. II, pl. 67, f. 333, 334, Muls. et Key 15, Kuw. 528; salimis Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 204; maxillosvs Motsch. Etud. Ent. 1853, 15; cornntm Motsch. ibid. — Unsere größte Art. Dem fossor sehr nahestehend, von demselben durch gestrecktere, weniger breite, mehr paralielseitige Körperforni, weniger kurzen, an den Seiten stets ausgedehnt gelben oder rötlicbgelben Halsschild, ge- strecktere, paralielseitige Flügeldecken, ganz gelbe Beine und durch die männlichen Sexualcharaktere verschieden. Die Zeichnung der Flügeldecken in der Anlage wie bei fossor, doch ist in der Regel die ganze Basis und der Seitenrand derselben in größerer Ausdehnung gelb. Die gelbe oder grünlichgelbe Färbung gewinnt oft so an Ausdehnung, daß die schwärzliche Grundfärbung auf verwaschene zackige Flecken reduziert wird. Bei kräftig entwickelten cT der Halsschild breiter als die Flügel- decken, der Kopf groß, die Mandibeln und die Oberlippe verlängert, die ersteren an der Basis mit einem nach vorn und innen gerichteten, langen und kräftigen, auf der Oberseite ausgehöhlten Fortsatz. Bei schwächer ausgebildeten cf Kopf ""'' Halsschild weniger groß und die Mandibeln an der Basis mit einem einfachen, kurzen, zahnförmigen, wenig nach innen gebogenen Fortsatz. Long. 5 — 1-bmm. Mitteleuropa, Sibirien. An salzhaltigen Gewässern stellenweise in großer Menge. 2. Heterocerus fossor Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 204, t. III, f. 3, Erichs. HI, 543, Sturm XXIII, 52, t. CCCCXVH, f. A. Thoms. II, 127, Muls. et Key 18, Kuw. 527; parallelm Duf. Ann. Soc Ent. Fr. 1852, 456; "i bifasciatus Küst. Käf. Europ. XVII, 37; rectus Waterh. Transact. Ent. Soc. Lond. New Ser. V, 1859, 168; Apfelhecki Kuw, 527, 543; sec. Grouvelle Ann. Soc. Ent. Fr. 1897, Bull. 206. — Durch die Größe, die ziemlich breite Körperform, die jederseits gegen die Hinter- ecken ungerandete Basis des Halsschildes, die ziemlich feine Punktierung, die sehr kurze, reifartige anliegende und die ziemlich kurze, wie geschorene, schräg abstehende Behaarung der Flügeldecken sowie durch die Sexualcharaktere des cf leicht kenntlich. Kopf und Halsschild bei ausgefärbten Stücken schwarz, der letztere oft mit rötlich- gelben Vorder- und Hinterecken oder in mäßiger Ausdehnung rötlichgelben Seiten, die Flügeldecken mit sehr variabler gelber, aus zackigen Flecken und Binden gebil- deter Zeichnung, die Beine gelb mit schwarzer Wurzel und Spitze der Schenkel und schwarzem Außenrande der Schienen, selten vorherrschend schwarz, bei unausgefärbten 1. Gatt. Heterocenis. 133 Stücken aber oft ganz gelb. Die Oberseite glanzlos. Kopf iinil Halsschild dicht mit weißlicLgraiior oder golbliciigraiier Behaarung bekleidet und an den Seiten mit langen feinen Haaren besetzt, die Flügeldecken mit sehr kurzer, reifartiger anliegender und ziemlich kurzer, wie geschoren erscheinender, schräg abstehender Behaarung, unter der nur bei seitlicher Ansicht einzelne längere, mehr abstehende Härchen sichtbar werden. Der Halsschild etwa dreimal so breit als lang, an den Seiten stark gerundet, fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken ziemlich fein und dicht punktiert, zwischen der Punktierung noch viel feiner punktuliert. Die gelbe Zeichnung der Flügeldecken besteht in der Anlage aus einem Basallleck neben dem Schildchen, aus einem mit dem Seitenrande zusammenhängenden, die Schulterbeule hakenförmig um- schließenden Subhumorallleck, einem länglichen Fleck im vorderen Drittel neben der Naht, aus einer mit dem Soitenrande zusammenhängenden, die Naht nicht errei- chenden, zackigen Quorbinde hinter der Mitte und zwei Flecken vor der Spitze, von welchen der äußere mit dem Seitenrande verschmolzen ist. Die vorderen Flecken sind oft teilweise oder ganz miteinander verbunden. In anderen Fällen ist die zackige Querbinde hinter der Mitte aufgelöst und im extremsten Falle die gelbe Zeichnung so reduziert, daß die an den Seiten schmal gelb gerandeten Flügeldecken nur drei gelbe Flecken neben der Naht zeigen, von welchen sich der erste an der Basis, der zweite hinter der Mitte, der dritte vor der Spitze befindet. Bei kräftigen c? der Halsschild so breit oder selbst breiter als die Flügeldecken, der Kopf groß, die Mandibeln und die Oberlippe verlängert, die ersteren am oberen Rande hinter der Einkerbung mit einem nach innen geneigten Zahne bewehrt, der Cljpeus hinter der Mitte des Vorderrandes in einen queren Höcker oder in eine Querleiste vorspringend. Bei schwächer ausgebildeten ,:f Kopf und Halsschild weniger groß, der obere Rand der Mandibeln schwach oder undeutlich gezähnt, der Clypeus nur schwach gehöckert. Long. i'8—6m»i. Mittel- und Südeuropa. An sandigen und lehmigen Flußufern; nicht häufig. 3. Meterocerus flexuosus Steph. 111. Brit. IT, 1829, 101, Kuw. 525; femoralis Kryn. Bull. Mose. V. 1832, 115, Kiesw. Germ. Zoitschr. IV, 206, t. III, f. 4, Erichs. III, 544, Sturm XXIII, 54, t. CCCCXVII, f. B, Thoms. II, 126, Schindle Nat. Tidsskr. 3. R., IV. 186G, 158, Muls. et Rey 22, Kuw. 527; margi- natus Gyllh. Ins. Suec. I, 137; arenarms Kiesw. Linn. Entom. V, 1851, 284; archamjclicus J. Sahlbg. ; dentifasciatns Kuw. 525, 542; Damryi Kuw. 525, 542. — Mit fossor in der jederseits gegen die Hinterecken ungerandeten Basis des Hals- sehildes übereinstimmend, von demselben durch geringere Größe, schmälere und ge- wölbtere Körperform, glänzendere, gröber und weitläufiger punktierte, zwischen der Punktierung weniger fein, weitläufiger und deutlicher punktulierte Flügeldecken, weniger kurze anliegende und bei wohlerhaltenen Stücken viel längere schräg ab- stehende Behaarung derselben und im männlichen Geschlechte durch ungezähnte Mandibeln und einfachen Clypeus verschieden. Die Art variiert in der Färbung und in der Zeichnung der Flügeldecken ganz außerordentlich. Bei ausgefärbten Stücken die Fühlerkeule und die Beine bis auf die rötlichen Tarsen schwarz oder nur die Vorderscbenkel teilweise rötlich oder gelb, oder auch die Mittel- und Hinterschenkel teilweise hell, bei unausgefärbten Stücken die Fühlerkeule nur an der Spitze dunkel und die Beine größtenteils oder ganz rötlichgelb. Der Halsschild ganz schwarz oder mit rötlichen Seiten, bei unausgefärbten Stücken rotbraun mit hellerer Seitenfärbung. Die Zeichnung der Flügeldecken in der Anlage wie bei fossor, doch kann die gelb- rote oder gelbe Zeichnung so reduziert sein, daß selbst der helle Fleck am Schildchen bis auf ein Minimum schwindet. In anderen Fällen gewinnt die gelbe Färbung so an Ausdehnung, daß die Grundfärbung nur in einigen zackigen oder unbestimmten schwärzlichen Flecken erhalten bleibt. Ein von Herrn Kommerzienrat Klemens Mü lle r zur Ansicht mitgeteiltes Originalexemplar des nach zwei Stücken von Irland beschrie- benen H. arenarius Kiesw. kann ich von unausgefärbten Jlexuosus nicht unter- scheiden. Long. 3'5— 4-6»«^. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. An salz- haltigen Binnengewässern und an der Meeresküste. 134 XXXIX. Familie. Heteroceridae. 4. Heterocerus obsoletits Curt. Biit. Entom. V, 1828, pl. 224, Steph. 111. Brit. 11. 102, Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 215, t. III, f. 9, Erichs. III, 545, Sturm XXIII, 56, t. CCCCXVII, f. C, Thoms. II, 126, Schiedte Nat. Tidsskr. 3. E. IV. 158, Muls. et Key 37, Ktiw. 537; manjinatics Marsh. Ent. Brit. 400; — var. quadrimacidatKS Hochh, Bull. Mose. 1872, N. 4, 319. — Eine der größeren Arten, durch die Größe, die laug abstehende, bräunlichgraue, auf dem Kopfe und Halsschilde zottige Behaarung der Oberseite, die vollständig gerandete Basis des Halsschildes und durch die rote Flecisenzeichnung der Flügeldecken leicht kenntlich. Ziemlich breit, nur mäßig gewölbt, ausgefärbt schwarz, der Halsschild mit roten Vorderecken oder Seiten, die Flügeldecken mit roter Fleckenzeichnung, die Beine schwarz mit rötlichen Tarsen. Die rote, bei unausgefärbten Stücken gelbrote Zeich- nung der Flügeldecken besteht aus einem nicht ganz konstanten Basalfleck neben dem Schildcher, zwei dorsalen Längsflecken vor der Mitte, von welchen der äußere mehr nach vorn gerückt ist, zwei ähnlichen Dorsalflecken hinter der Mitte, einem Längsfleck vor der Spitze und drei mit dem vollständig oder unterbrochen roten Seitenrande oft zusammenhängenden seitlichen Flecken, welche weiter nach hinten reichen als die korrespondierenden Dorsaiflecken. Oft fehlen einzelne Flecke (v. qriadri- mactilatiis Hochh.); in anderen Fällen sind die drei hinter der Mitte befindlichen Flecke zu einer zackigen Querbinde verbunden. Kopf und Halsschild dicht anliegend und sehr lang abstehend behaart, die Flügeldecken mit kurzer anliegender und langer schräg abstehender Behaarung. Der Halsschild hinten so breit wie die Flügel- decken, nach vorn verengt, an der Basis vollständig gerandet, mit breit abgerun- deten Hinterecken, so wie der Kopf sehr fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken mäßig fein und mäßig dicht punktiert, zwischen der Punktierung sehr fein punktuliert. Bei kräftig entwickelten cf die Oberlippe und die Mandibeln verlängert und die letz- teren in der Mitte des oberen Randes in einen kurzen Zahn erhoben. Long. 4 — bö mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Sowohl an süßen als an salzhaltigen Gewässern; nicht häufig. 5. Heterocerus marginatus Fabr. Mant. Ins. I, 1787, 33, Ent. syst. 1, 262, Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 208, t. III, f. 5, Erichs. III, 546, Sturm XXIII, 59, t. CCCCXVllI, f. A, Schiodte Nat. Tidsskr. 3. R. IV, 159, Muls. et Rey 25. Kuw. 529; ? sidcatus Kuw. 529, 544. • — Eine häufige, unter den Arten mit halber Schenkellinie des ersten Abdominalsternits an der ziemlich glänzenden Ober- seite, an den scharf gerandeten, an der Spitze nur schmal abgerundeten Hinter- ecken des Halsschildes, an der ziemlich langen schräg abstehenden Behaarung, dem hakenförmigen Subhumeralfleck und dem Mangel eines Basalfleckes der Flügeldecken leicht kenntliche Art. Ziemlich kurz und breit, ziemlich gewölbt, auf der Oberseite ziemlich glänzend, ausgefärbt schwarz, der Halsschild meist mit rötlichen Vorder- ecken und schmalem, rötlichem Seitensaum, auf den Flügeldecken der Seitenrand, oft mit breiter Unterbrechung vor der Mitte, ein mit ihm zusammenhängender haken- förmiger Subhumeralfleck, ein meist länglicher Fleck vor der Mitte neben der Naht, eine mit dem Seitenrand zusammenhängende, die Naht nicht erreichende, stark zackige Querbinde hinter der Mitte und ein mit dem vor der Spitze erweiterten Seitensaume oft zusammenhängender länglicher Fleck vor der Spitze gelbrot oder rötlichgelb, die Beine bis auf die rötlichen Tarsen ganz schwarz oder mit teilweise rotbraunen Schenkeln, bei unausgefärbten Stücken in größerer Ausdehnung hell oder ganz röt- lichgelb. Kopf und Halsschild dicht anliegend behaart, an den Seiten mit langen, feinen, abstehenden Haaren, die Flügeldecken mit kurzer anliegender und ziemlich langer schräg abstehender Behaarung. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügel- decken, nach vorn verengt, mit scharf gerandeten, an der Spitze nur wenig abge- rundeten Hinterecken, hinter den Vorderecken jederseits eingedrückt, sowie der Kopf sehr fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken mäßig fein und mäßig dicht punktiert, zwischen den Punkten sehr fein punktuliert. Oft zeigen die Flügeldecken vertiefte Längsstreifen. Nach unausgefärbten Stücken mit gestreiften Flügeldecken dürfte 1. Gatt. Heterocerus. 135 H. sukaHts Kuw. (von Sardinien, Sizilien und Südspanien) beschrieben sein. Long. 3*5 — 4"2»(wi. Mittel- und Südeuropa, Kaukasus. An Flußufern nicht selten. 6. Heterocerus holoserlceus Eosenh. Thiere Andalus. 1856, 114, Schilsky D. E. Z. 1890, 177, Kuw. 532; Uagusae Kuw. 532, 546; Bmjusae var. lineatus Kuw. ibid.; — var. pusiidatus Schilsky 1. c. 177. — Unter den Arten mit halber Schenkellinie auf dem ersten Abdominalsternit und vollständig geran- deter Basis des Ilalsscbildos durch die kurze, wie geschorene schräg abstehende Behaarung der Flügeldocken und die breite gelbrote Fleckenzeichnung derselben leicht kenntlich. Ziemlich breit, nur flach gewölbt, ausgefärbt schwarz, durch dichte weili- lichgraue Behaarung grauscliiuimernd, der Halsschild mit gelbroten Vorderecken oder Seiten, die Flügeldecken mit ausgedehnten gelbroten Flecken, die Beine schwärzlich mit rötlicher Spitze der Schenkel und rötlichgelben Tarsen. Die gelbrote Zeichnung der Flügeldecken besteht aus einem veränderlichen, oft über das erste Drittel nach hinten reichenden, oft sehr reduzierten oder ganz fehlenden Scutellarstreifen, einem seitlichen Querfleck im vorderen Viertel, der sich am Seitenrande bis unter die Schulterbeule nach vorn zieht, einer mit dem Seitenrande zusammenhängenden, die Naht nicht erreichenden, breiten, zackigen Querbinde hinter der Mitte, die oft in zwei große Flecke aufgelöst ist, und einem Fleck vor der Spitze, welcher mit dem hinter der Querbinde gleichfalls gelbroten Seitenrande zusammenhängt. Bei der nach Schilsky am salzigen See bei Eisleben aufgefundenen var. ptistulattts fehlt der Scu- tellar- und Apicalfleck oder der letztere ist nur schwach angedeutet. Unausgefärbte Stücke (Bmjusae Kuw.) mit braunen, bräunlichgelb gefleckten Flügeldecken und ganz oder größtenteils hellen Beinen. Kopf und Halsschild dicht anliegend weißgrau be- haart, an den Seiten mit langen und feinen abstehenden Haaren, die Flügeldecken mit sehr kurzer, reifartiger, anliegender und ziemlich kurzer, wie geschoren erschei- nender, schräg abstehender Behaarung. Der Halsschild so breit oder wenig schmäler als die Flügeldecken, an der Basis vollständig gerandet, mit abgerundeten Hinter- ecken, sowie der Kopf sehr fein und dicht punktiert. Die Flügeldecken ziemlich fein und dicht punktiert, mit feinerer Zwischenpunktulierung, oft mit sehr ausgesprochenen vertieften Längsstreifen. Long. 4 — 4'8 ?«»«. Spanien, Sizilien, Nordafrika; var. juistulattis nach Schilsky am salzigen See bei Eisleben, was aber sehr zu be- zweifeln ist. 7. Heterocerus feuestratus Thunbg. Nov. Act. Upsal. IV, 1784, 3; laevigatus Banz. Fn. Germ. 23, 12, Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 217, t. III, f. 10, Erichs. III, 548, Letzner Denkschr. schles. Ges. vaterl. Kultur Breslau 1853, 208, T. II, f. 15—27, Sturm XXIII, 65, t. CCCCXIX, f. A, Thoms. 11, 124, Schiodte Nat. Tidsskr. 3. R. IV, 158, Muls. et Rey 31, Kuw. 538; Marshami Steph. 111. Brit. II, 101; pnsilhis Waltl Isis, Jahrg. 1839, 221; multiniaculatiis Motsch. Etud. Entom. 1853, 18; laevigatus var. croaticus Kuw. .538; laevigatus var.? corsicus Kuw. 538. — Von den vorhergehenden Arten durch die sehr charakteristische gelbe, auf dem Kücken aus doppelten Längsflecken bestehende Zeichnung der Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Flacher gewölbt als marginatvs, ausgefärbt schwarz, der Halsschild meist mit rötlichgelben Vorderecken oder Seiten, die Flügeldecken mit gelber Längsfleckenzeichnung, die Schenkel ganz gelb oder gelb mit schwarzer Wurzel und Spitze, die Schienen gelb mit schwarzer Wurzel und auch am Außen- rande schwarz oder ganz schwarz, die Tarsen rötlichbraun bis gelb. Unausgefärbte Stücke mit ganz gelben Beinen. Die gelbe Längsfleckenzeichnung der Flügeldecken besteht aus einem einfachen oder doppelten Längsstreifen im vorderen Drittel neben der Naht, der nur sehr selten unterbrochen oder auf einen Basalfleck reduziert ist, einem nach vorn verkürzten Längsfleck außerhalb desselben, zwei Paaren dorsaler Doppelflecke auf der hinteren Hälfte, von denen sich das vordere hinter der Mitte, das hintere vor der Spitze befindet, und zwei mit dem Seitenrande zusammen- hängenden, nur sehr selten mit der äußeren Reihe der Dorsalflecken verbundenen Seitenflecken, von denen sich der vordere hinter dem ersten Drittel, der hintere 136 XXXDC. Familie. ITeteroceridae. hinter der Mitte beündet. Die Fleclcen variieren in der Größe, sind aber fast immer vollzählig vorhanden. Kopf und Halsschild dicht behaart, an den Seiten mit langen und feinen abstehenden Haaren, die Flügeldecken mit sehr kurzer anliegender und wenig langer, wie geschorener schräg abstehender Behaarung. Der Halsschild schmäler und nur bei kräftig entwickelten ,-f so breit wie die Flügeldecken, nach vorn mehr oder weniger verengt, mit vollständig gerandeter Basis und abgerundeten Hinter- ecken, sowie der Kopf fein und sehr dicht punktiert. Die Flügeldecken ziemlich fein oder mäßig fein punktiert, zwischen der Punktierung äußerst fein punktuliert. Bei kräftig entwickelten cf der Clypeus vorn mit zwei nach vorn gerichteten Dörnchen und der obere Rand der wie die Oberlippe verlängerten Mandibeln in der Mitte in einen kurzen dreieckigen Zahn erhoben. Long. 3 — i'ömm. Über den größten Teil von Europa und über Transkaukasien verbreitet. An schlammigen oder lehmigen Flußufern und stehenden Gewässern eine der häufigsten Arten. 8. Heteroceriis fusculus Kiesw. Germ. Zeitschr. IV. 1843, 220, t. ni, f. 11, Erichs. III, 549, Sturm XXIII, 70, t. CCCCXIX, f. K, Thoms. II, 124, Schiodte Nat. Tidsskr. 3. E. IV. 158, Muls. et Rey 36, Kuw. 538; similis Kuw. 537, 547; pnlchellus Kuw. 537; oblongulits Kuw. 537, 548. — Kleinen Stücken des fenestratus äußerst ähnlich, von solchen durch die deut- lich schmälere und gewölbtere Körperform und bei voller Ausfärbung durch die dunkle Färbung der Beine verschieden. Die Beine schwarz, mit schmal rötlichen Kniegelenken und rötlichen Tarsen oder die Schenkel gegen die Spitze in größerer Ausdehnung oder ganz braunrot. Bei unausgefärbten Stücken die Beine ganz rötlich- gelb, mit gleichfarbigen, niemals schwärzlichen Kniegelenken. Die r?^ ohne besondere Sexualauszeichnung. Long. 3—3-6 wm. Über Europa weit verbreitet. Oft in Gesell- schaft des fenestratus. 9. Heterocevus pnlchellus Kiesw. Germ. Zeitschr. IV. 1843, 220, t. III, f. 12, Sturm XXIII, 73, t. CCCCXIX, f. L. — Kleiner als die kleinsten Exemplare des fusculus, flacher gedrückt, länger gestreckt. Der Halsschild kürzer, so breit als die Flügeldecken, nach vorn fast gar nicht verengt. Die Flügeldecken noch feiner behaart als bei fusculvs und viel stärker punktiert, ähnlich gezeichnet, der Streifen neben dem Schildchen aber unterbrochen und in zwei Flecke aufgelöst. Long, vis V". (Ex Kiesenwetter.) Nach zwei übereinstimmenden, bei Leipzig am Ufer eines Teiches unter faulenden Wassergewächsen aufgefundenen Stücken beschrieben. Kiesen- wetter hält es für möglich, daß pidcliellus als Varietät zu fitscuhis gehört. Nach der flacheren Körperform sowie nach der von Sturm gegebenen Abbildung möchte ich in demselben eher eine sehr kleine Form des fenestratus vermuten. 10. Heterocevus ari'agonicus Kiesw. Stett. Ent. Zeitg. 1850, 223, Linn. Entom. V. 1851, 288, Muls. et Eey 28, Kuw. 530; arragonicus var. pictus Kuw. 531; mendax Kuw. 530, 545; co.raepilus Kuw. 530, 545. — Unter allen europäischen Arten dadurch ausgezeichnet, daß auf dem Metasternum eine von den Mittelhüften schräg gegen den Seitenrand vorlaufende Linie fehlt, außerdem an der gelben Zeichnung der Flügeldecken leicht kenntlich. In der Körperform im allge- meinen mit fenestratus übereinstimmend, ausgefärbt schwarz, der Halsschild mit rötlichgelben Ecken oder Seiten, die Flügeldecken mit breiter gelber Zeichnung, die Beine gelb, die Spitze der Schenkel und die Ränder der Schienen oder die ganzen Schienen schwarz. Die gelbe Zeichnung der Flügeldecken besteht aus einer breiten Längsbinde neben der Naht, die kaum über das erste Drittel nach hinten reicht, einem quer halbmondförmigen, mit dem gelben, hinter der Mitte oft unterbrochenen Seitensaume zusammenhängenden Subhumeralfleck im vorderen Drittel, einer zackigen, mit dem Seitenrande zusammenhängenden, die Naht erreichenden Querbinde hinter der Mitte, die oft in zwei Flecken aufgelöst ist, von denen der innere viel weiter nach vorn gerückt ist als der seitliche, und einem meist mit dem Seitensaume zusammen- hängenden Fleck vor der Spitze. Die gelbe Zeichnung kann sich so erweitern, daß sich der Subhumeralfleck und die Scutellarbinde untereinander und mit der zackigen 1. Gatt. Heterocerus. 1^' Qiieibiiiilü hinter der Mitte vei-biniien, so daß die schwarzo anuidfilrbunf,' auf der vorderen Hälfte der Flügeldecken nur in einem Ideinen Sciiulterfleck unii in einem grfiUoren Fleck neben «. Mitteleuropa, Südfrankreich, Oberitalien, Südosteuropa. An Flußufern oft in großer Menge. 20. Heterocerus ßaridus Rossi Mant. Ins. Etr. II, 1794, 79, Kiesw. Germ. Zeitschr. IV, 214; flavescens Schauf. Sitzber. Isis 1863, 116, Nunqu. otios. I, 1870, 40; flavescens var. pallescens Schauf. ibid. — Dem sericans äußerst nahe- stehend, von demselben durch geringere Größe, etwas schmälere und gewölbtere Körperform, hellere Färbung der Oberseite, etwas feiner punktierte Flügeldecken, besonders aber durch die nur zehngliedrigen Fühler und die nur sochsgliedrige Keule derselben verschieden. Der Kopf schwärzlich oder bis auf die schwärzliche Oberlippe bräunlichrot, der Halsschild ganz bräunlichrot oder nur jederseits der Mitte dunkel, die Flögeldecken rötlichgelb oder bräunlichgelb, neben der Naht mit drei sehr un- bestimmten schwärzlichen Flecken oder nur in der Umgebung des Schildchens schwärzlich .oder ganz einfarbig, die Mittel- und Hinterbrust und das Abdomen bis auf einen breiten gelben Randsaum schwarz, die Fühler und Beine rötlichgelb. Long. 2'b—2'8 mm. Südfrankreich, Spanien, Italien. XL. Familie. Hydrophilidae. 141 2. Gatt. Micilus. Heteroceriis Subg. Micilus Muls. et Rey Hist. nat. Col. Fr. Spiniped. 1872, 16; Heterocerus Subg. Minilus Muls. et Key ibid. 40; Mirulus Des Gozis Revue d'Eutom. Caeii IV, 1885, 120; Heterocerus Subg. Micromieilus J. Sahlbg. Ofvoi-s. Finska Vet. Soc. Förb. XLIl, l'JOO, 205. Von Heterocervs duich die Fühleibildmig und don Bau der Mundteile wesentlich yerschieden. Die Fühler nur achtgliedrig mit großem, rundlichem Endgiiede, ihr drittes und siebentes Glied kurz und gleichbroit. Die Maxillen und das Kinn viel kürzer als bei Heterocerus. Die Außenlade der Maxillen langgestreckt spindelförmig und zugespitzt, mit gestreckterer abgegliederter Basalpartie und behaarter Spitze. Die Endglieder der Kiefer- und Lippontaster gleichfalls langgestreckt spindelförmig. Das Schildchen sehr klein. Das erste Abdominalsternit mit vollständigen Schenkel- linien. Die Gattung enthält außer der sehr kleinen folgenden eine noch kleinere, auf der Oberseite zwischen der kurzen anliegenden Behaarung noch mit kurzen Börstchen besetzte Art {minutissimus J. Sahlbg.) vom Amu- und Syr Daria. 1. Mieilus imirinus Kiesw. Germ. Zeitsch. IV, 1843, 221, Erichs. III, 551, Sturm XXIIl, 81, t. CCCCXX, f. D, Muls. et Rey 40, Gh. Bris. Ann. Soc. Eut. Fr. 1873, CVII, Kuw. 523. — Sehr klein, kurz und gedrungen, stark gewölbt, auf der Oberseite nur mit sehr kurzer, anliegender, weißlicher Behaarung bekleidet, rötlichbraun, der Kopf oder auch der Halsschild, die Mittel- und Hinterbrust und das Abdomen mit Ausnahme der Spitze schwarz oder braun, die Mundteile und die Beine rostrot oder rötlichgelb. Kopf und Halsschild äußerst fein und dicht, die Flügeldecken mäßig fein, dicht und oft etwas runzelig punktiert. Der Halsschild so breit wie die Flügeldecken, an den Seiten gerundet, nach vorn wenig stärker als nach hinten verengt, mit stumpf abgei-undeten Hinterecken, stark gewölbt, an der ganzen Basis gerandet. Die Flügeldecken kaum um die Hälfte länger als zusammen- genommen breit, stark gewölbt. Long. 1-3 — 1-bmni. Südfrankreich, Süddeutsehland, Schweiz. Oberitalien, Südtirol, Illyrien, Siebenbürgen. An Flußufern; selten. XL. Familie. Hydrophilidae, SphaeriJiota Latr. Hist. nat. Crust. Ins. Tome X, Ann. XII (1804), 48; Hydrophilii + Sphaeridiota Latr. Gen. Crust. Ins. II, 1807, 61, 70; Palptcornes Latr. Regn. anim. III, 1817, 269, Regn. anim. nouv. ed., IV, 1829, 518, Brülle Aud. et BruUiS Hist. nat. Ins. V, II, 1835, 242; Ei/drophilen Erichs. Käf. Mark Braudbg. I, 1837, 193; Palpicorues Muls. Hist, nat. Col. Fr. Palpic. 1844, 1, Laoord. Gen. Col. I, 1854, 443; Hydrophilides Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 1857, 85; Palpicvrnes Thoms. Skand. Col. II, 1860, 66; Hydropliilidae Leconte Classiflc;. Col. North Am. 1861 — 1862, 43, Leconte and Hern Classific. Col. North Am. 1883, 69; Palpiconiia Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 289; Palpicorues Rey Ann. Soo. Liun. Lyon, Ann. 1884, T. XXXI, 1885, 215, A. Kuwert „Bestimraungstabelle der Hydrophiliden Europas, Westasiens und Nordafrikas in Verh. naturf. Ver. Brunn, XXVIII. Bd., 1889, Brunn 1890, 3—121, 159—328; separat als Be- stimmuugstabeUen der europäischen Coleopteren. XIX. und XX. Heft, Brünu, 1890. Abbreviaturen der Zitate. Sturm = Jacob Sturm „Deutschlands Fauna" oder „Deutschlands Insekten". — Muls. = Mulsant „Histoire naturelle des Coleopteres de France, Palpicornes", Paris 1844. — Thoms. = Thomson „Skandinaviens Coleoptera". — Bedel = Bedel „Faune des Coleopteres du Bassin de la Seine, Tome I, Paris 1881. — Rey 1885 und Key 1886 = Rey in Aim. Soc. Linn. Lyon, Ann. 1884, T. XXXL 1885; 213—396 und Ann. 1885, T. XXXII, 1886, 1-18G. - Kuw. 1890 = Kuwert in Verh, naturf. Ver. Brunn, XXVIII. Bd., 1889, Brunn 1890. Der Kopf mit nicht oder nur wenig vom Vorderrande des liaisschiides abgerückten Augen und großem Clypeu.s. 142 XL. Familie. Hydrophilidae. Die Fühler kurz vor den Augen unter den Vordereeken der Stirn eingefügt, kurz, sechs- bi.s neungüedrig, ihr erstes Glied mehr oder minder schaftförmig verlängert, die drei oder fünf letzten Glieder eine pubescente Keule bildend. Die Mandibeln an der Basis mit einer Mahltläche. Die Maxillen breit getrennt, mit zwei Laden und mit viergliedrigeni, mehr oder minder langem, oft die Fühler in der Länge über- treÜendem Taster. Das Kinn groß. Die Zunge meist nur kurz, die breit getrennten Tasterträger der Unterlippe meist deutlieh hervortretend. Die Lippentaster klein, dreigliedrig. Das Prosternum kurz, ohne Kehlfortsatz. Die vorderen Hüfthöhlen hinten mei.st offen. Die Epimeren der Mittelbrust erreichen meist die mittleren Hüfthöhlen. Die Episternen der Hinterbrust nicht oder nur sehr wenig vortretend. Die Hüften meist nur schmal getrennt, die Vorderhüften oft aneinanderstoßend. Die Vorderhüften meist zapfenförmig aus der Brust hervortretend, selten rundlich oder quer, die Mittelhüften quer und schräggestellt, oval oder rundlich, die Mittelhüften quer, meist bis an die Seiten des Körpers nach außen ausgedehnt, ohne Schenkeideeken. Die Beine bisweilen mit Schwimmhaaren. Die Tarsen fünfgliedrig, ausnahmsweise an den Mittel- und Hinterbeinen nur viergliedrig. Das Abdomen mit fünf bis sieben treiliegenden Sterniten. Die Larven mit oder ohne Cerci, im letzteren Falle mit nur acht ausgebildeten Abdominalsegmenten und terminalem letzten Stigmenpaar. Der Kopf der Larven jederseits mit fünf oder sechs Ocellen, der Clypeus mit der Stirn verwachsen, eine Oberlippe fehlt, die Fühler dreigliedrig, ausnahmsweise vier- gliedrig, ihr erstes Glied mehr oder minder gestreckt, die Mandibeln vorragend, die Maxillen mit einfachem oder in eine Innenlade erweitertem Stipes und tastergliedartigem Stamme der dreigliedrigen Kiefertaster, die Lippentaster klein, zwei- gliedrig. Die Maxillen samt der Unterlippe am Vorderrande der Kopfunterseite eingefügt, dann der Kopf horizontal nach vorn gerichtet oder aufwärts gebogen, mit schräg nach oben gerichtetem Hinterhauptsloche und in großer Ausdehnung mit- einander verschmolzenen Kehlnähten; oder die Maxillen und die Unterlippe von einem breiten Ausschnitt der Kopfunterseite aufgenommen, dann der Kopf leicht geneigt, mit schräg nach unten gerichtetem Hinterhauptsloche und in ihrer ganzen Länge breit getrennten Kehlnähten. Das Abdomen bisweilen mit Pleuralanhängen (Tracheenkiemen). Die Beine vollständig aus- gebildet, mit klauenförmigen Tarsen oder sehr kurz und tarsenlos (Sphaeridium) oder gänzlich fehlend {Cernjon). Die Familie besteht größtenteils aus wasserbewohnenden, zum Teil aber auch ans landbewohnenden Elementen. Unter den Wasserbewohnern zeigen aber nur die Berosinen, die Hydrophilinen und einige Hydrobiinen ein in höherem Grade aus- gebildetes Schwimmvermögen. Der Körper mit abgesetztem Prothorax oder von geschlossenem Umriß, indem der Halsschild an die ganze Basis der Flügeldecken anschließt und nach vorn ver- engt ist. Bei einigen Gattungen {Volmdus, Gloharia, Amphiops, Chaetarlhria) ist ein unvollständiges Kugelungsvermögen ausgebildet. Der Kopf mit nicht oder nur sehr wenig vom Vorderrande des Halsschildes abgerückten und von der Wurzel der Mandibeln nur sehr schmal getrennten Augen XI;. Familie. Hydrophilidae. 143 und mit großem, nach vorn meist trapezförmig verengtem, von der Stirn durcli eine ineist winkelig nach hinten gezogene Naht gesondertem Clypeiis. Die Augen gleich- mäUig gewölht und mehr oder minder stark vorspringend oder auf der oberen Seite viel flacher gewölbt als unten und wenig oder kaum vorspringend. Bei einigen Sphaeridiinen sind die Augen vorn ausgerandet, bei Amphiops sind sie vnllstiindig in eine obere und untere Hälfte geteilt. Die Fühler knapp vor den Augen unter den Vorderecken der Stirn eingefügt, kurz, sechs- bis neungliedrig. Ihr erstes Glied ist mehr oder minder schaftformig verlängert, die drei oder fünf letzten Glieder bilden eine pubeszente Keule, welcher in vielen Gattungen das erweiterte, aber nicht pubeszente vorangehende Glied als Basis dient. Die Oberlippe in der Regel vortretend und quer, bei Hi/draena und einigen Drhthebiiis tief ausgeschnitten und zweilappig. Die Mandibeln vom Clypeus über- deckt, in der Form und in der Bildung des Innenrandes sehr variabel, an der Basis mit einer Mablfläche. Die durch den Kehlfortsatz und das Kinn breit getrennten Maxillen mit kräftiger Stammpartie und mit zwei verschiedenartig ausgebildeten Laden, von welchen die Außenlade in der Regel scharf in einen basalen und apicalen Teil gegliedert ist. Die Kiefertaster in vielen Gattungen länger als die Fühler, vier- gliedrig, mit kleinem Basalglied. Das Kinn mehr oder minder groß und gewöhnlich quer. Die breite Zunge tritt meist nur kurz hervor und ist gewöhnlich in zwei quere Lappen geteilt. Die Tasterträger der Unterlippe gewöhnlich hervortretend und oft viel größer als das erste Glied der Lippentaster. Die Lippentaster dreigliedrig, höchstens halb so lang wie die Kiefertaster, in manchen Gattungen außerordentlich klein. Der Halsschild zeigt, wenn er von den Flugeidecken abgesetzt ist, eine be- trächtliche Verschiedenheit der Form und bei den Helophorinen und Hydraeninen auch eine aus Furchen oder grubigen Eindrücken bestehende Skulptur. Bei Hydraena ist er beinahe sechseckig, bei Hydrochous und Helophorus nach hinten verengt, bei Ochthebius von außerordentlich verschiedener Form und an den Rändern in der Regel wenigstens teilweise häutig. Geringere Formverschiedenheiten zeigt der Halsschild, wenn er mit breiter Basis eng an die Wurzel der Flügeldecken anschließt und nur nach vorn verengt ist. In diesem Falle springen seine Vorderecken häufig vor und umfassen die hintere Partie der Augen. Bei den Gattungen mit mehr oder minder ausgebildetem Kugelungsvermögen ist der Halsschild an den Seiten viel kürzer als in der Mitte. Bei Gloharia ist er halbmondförmig und wird vollständig von der ausgeschnittenen Basis der Flügeldecken aufgenommen. Das Schildchen ist in Größe und Form variabel. Die Flügeldecken umfassen den Hinterkörper vollständig oder lassen nur die Spitze des Abdomens hervortreten. Bei abgesetztem Halsschild steigt ihr Seitenrand nach vorn gewöhnlich bogenförmig empor, bei geschlossenem Körperumriß verläuft er meist geradlinig gegen die Basalecke. Die Spitze der Flügeldecken ist bisweilen abgestutzt, ausgeschnitten oder in zwei Dorne ausgezogen. Die Epipleuren der Flügel- decken sind in sehr verschiedener Weise ausgebildet. Bisweilen greifen die Flügel- decken nach unten so weit über den Seitenrand des Hinterkörpers herab, daß inner- halb ihrer Epipleuren noch ein Umkreis ihrer Unterseite freiliegt. Das FIflgelgeäder weist außerordentlich weitgehende Modifikationen auf, die hier nur sehr unvollständig skizziert werden können. (Man vergleiche Roger „Das Flügelgeäder der Käfer", Er- langen 1875, 17 — 20, und Kempers „Het Adersysteem der Kevervleugels" in Tijdschr. voor Entomol. XLIII. Deel, Jaarg. 1900, 193 — 198). Bei Helophorus zeigt es eine große Übereinstimmung mit dem im III. Bd. (pag. 410, f. 31) dargestellten Typus von Alindria, nur ist das Gelenk weniger weit nach außen gerückt. Der Cubitus besteht aus zwei durch eine Querader miteinander verbundenen Asten, von welchen der vordere gegen die Wurzel ausgelöscht ist, während der hintere am großen keilförmigen Feldchen der ersten Analader (interno-media) entspringt. Phily- dnis, Cymhiodyta und Ananaena zeigen noch eine ähnliche Bildung des Cubitus, bei Berosus, Hydrohins, Hydrop/iilns und Hydrous verbindet aber die Querader nicht 144 XL. Familie. Hydrophilidae. mehr die Äste des Cubitus, sondern sie verbindet das rautenförmige Feldchen mit der Media und außerhalb der Querader entspringen beide Aste des Cubitus aus der vordersten Analader. Bei Laccobius fehlt der Cubitus und die letzte Aualader. Bei S})haeridii(m ist das Gelenk fast in die Mitte des Flügels gerückt, ein keilförmiges Feldchen fehlt und der gegabelte Cubitus entspringt mit einem gemeinsamen Ast aus der Media. Bei Cercijon finden wir das Gelenk noch weiter nach innen gerückt, die Analaderu sind auf zwei einfache Strahladern reduziert, von welchen die vordere eine Querader zur Media und vor der Wurzel derselben einen mit dem apicalen Teil der Media ziemlich parallel verlaufenden Längsast des Cubitus abgibt. Bei Meyasternum und C/iaetarthria ist das Geäder noch mehr reduziert. Bei Sperchetis erscheint der Cubitus ähnlich wie bei Berostis etc. angelegt, sein vorderer Ast ist aber bis auf einen kurzen Best erloschen und das keilförmige Feldchen ist mit der Basalzelle vereinigt. Bei Ochihebins, Hijdraena und Limnehiiis befindet sich das Flügelgelenk weit innerhalb der Mitte des Flügels, der Apicalteil desselben ist sehr groß und nahezu aderlos, die Media endigt am Gelenk, ohne einen rücklaufeudeu Ast zu entsenden, der Cubitus fehlt ganz und das Analsystem ist auf eine einfache Ader reduziert. Die Unterseite des Körpers ist bei den wasserbewohnenden Arten in ver- schiedener Ausdehnung mit einem die aufgenommene Luft festhaltenden, vom Wasser nicht benetzbaren Haarkleide bekleidet. Die Vorderbrust ist bei dea Helophorinen, Hydraenineu und Spercheinen mehr oder minder scharf von den umgeschlagenen Seiten des Halsschildes gesondert, sonst mit denselben ohne Abgrenzung verschmolzen. Das Prosternum ist im allgemeinen kurz, nach vorn niemals verlängert, zeigt aber wie der Prosternalfortsatz die verschiedenartigsten Modifikationen. Die Epimeren der Mittelbrust sind mit den gewöhnlich großen Episterneu der Hinterbrust verschmolzen und nach innen verkürzt, bei den Hydraeninen und Limnebiinen aber mit dem Prosternalfortsatz verbunden, so daß die vorderen Hüfthöhleu hinten geschlossen er- scheinen. Die Mittelbrust fällt bei abgesetztem Prothorax nach vorn flacher, bei eng an den Hinterkörper angeschlossenem Prothorax steiler oder steil nach vorn ab. Das Mesosternum ist in der Mittellinie häufig gekielt oder in eine Lamelle erhoben oder in anderer Weise ausgezeichnet. Die Epimeren der Mittelbrust erreichen nur bei den Hydraeninen nicht ganz die mittleren Hüfthöhlen. Das Metasternum ist im all- gemeinen groß und bildet zwischen den Mittelhüften gewöhnlich nur einen schmalen, bei einigen Sphaeridiinengattungen aber einen sehr breiten und abgestutzten Inter- coxalfortsatz. Bei den Hydrophilinen sind Meso- und Metasternum in einen gemein- samen Kiel erhoben, der nach vorn als hohe Mesosteruallamelle zwischen die Vorder- hüften tritt und eine festere Verbindung des Prothorax mit dem Hinterkörper ver- mittelt, hinten aber in einen das Metasternum mehr oder minder überragenden Metasternalstachel ausläuft. Die Episternen der Hinterbrust liegen gewöhnlich voll- ständig frei, doch ist bei Cryptopleurttm ihre vordere Partie von den umgeschlagenen Seiten der Flügeldecken überdeckt. Die Epimeren der Hinterbrust treten nicht oder nur sehr wenig hervor. Die Hüften sind im allgemeinen nur schmal getrennt und die Vorderhüften stoßen häufig aneinander. Bei einigen Sphaeridiinengattungen sind aber die Vorder- hüften breiter und die Mittelhüften sehr breit getrennt. Die Vorderhüften ragen ge- wöhnlich stark zapfenförmig hervor. Je mehr sie sich nach außen ausdehnen, um- soweniger treten sie gewöhnlich innen aus der Vorderbrust heraus und bei einigen Sphaeridiinengattungen springen sie nicht einmal über das Niveau des Prosternal- fortsatzes vor. Ihr Trochantinus ist gewöhnlich nicht sichtbar. Die Mittelhüften sind bei den Helophorinen und Hydraeninen kugelig oder oval und schräg gestellt, bei den Spercheinen, Limnebiinen und Amphiopinen etwas quer, aber wenig weit nach außen ausgedehnt, bei den Berosinen, Hydrophilinen, Hydrobiinen, Chaetarthriinen und Sphaeridiinen aber weit nach außen ausgedehnt, stark quer und schräg gestellt. Der Trochantinus der Mittelhüften ist meist sichtbar. Die Hinterhüften sind quer und erreichen gewöhnlich den Seitenrand des Körpers. Bei Hydnnim und Hydro- XL. Familie. Hydrophilidae. 145 chous sind sie aber viel weniger weit nach außen ausgedehnt und erreichen bei vielen Arten der Gattung Hijdraena nicht einmal die Hinterecken des Metasternums. Die Beine sind sehr verschiedenartig gebildet. Die Holopliorinen und Hydraeninen sind durch ziemlich schlanke und mehr oder weniger lange Beine ausgezeichnet. Bei den meisten übrigen Hydrophiliden sind die Beine kräftiger und kürzer, und namentlich sind die Schenkel gegen die Basis mehr oder weniger erweitert. Die Berosinen sind durch die mit Schwimmhaaren besetzten Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinter- beine und die Hydrophilinen durch die flossenartig zusammengedrückten und mit Schwimmhaaren besetzten Mittel- und Hintertarsen am besten zum Schwimmen be- fähigt. Bei den meisten übrigen im Wasser lebenden Hydrophiliden sind die Beine nur im geringen Grade zum Schwimmen geeignet. Die Trochanteren sind wenig groli und dicht der Wurzel der Schenkel angeschlossen. Bei Laccobius sind sie an den Hinterbeinen vergrößert. Die Schienen sind oft feiner oder kräftiger bedornt, und unter den Sphaeridiinen zeichnet sich die Gattung Sphaeridiiim durch besonders kräftige Bedornung der Schienen aus. Die Tarsen sind fast immer fünfgliedrig, doch sind bisweilen {Hi/draena, Limnehiiis) ihre zwei oder drei ersten Glieder so eng mit- einander verbunden, daß sie nur ein einziges Glied zu bilden scheinen. Das erste Tarsenglied ist an den Mittel- und Hinterbeinen nur bei den Sphaeridiinen länger als das zweite, sonst aber mehr oder minder verkürzt und bei einigen Hydrobiinen- Gattungen (Cymbiodyta, Htjdrocomhns) gänzlich geschwunden. Bei den Hydrophilinen und bei mehreren Gattungen der Hydrobiinen ist es sehr schräg abgestutzt und liegt scluippenförmig der Basis des zweiten auf. Das Klauenglied ist bei den Hydraeninen und Spercheinen so lang oder länger als die vorangehenden Glieder zusammen- genommen, sonst aber wenigstens an den Hintertarsen kürzer. Die Klauen sind an der Wurzel häufig gezähnt. Zwischen denselben tritt oft ein Onychium (Empodium) hervor. Der äußerliche Bau des Abdomens läßt sich durch die beiden Formeln: D.,D.„D3, D„D,.D„D„ D^ D„ D.„ D^, D„ D„ D„ D„ D„ D,. D,„ V„ V.„ V3, V„ V„ (V,) V„ V.„ V3, V„ V„ V„ (V,) veranschaulichen. Die zweite Formel gilt für die Hydraeninen im engeren Sinne und die Limnebiinen, die erste für die übrigen Hydrophiliden. Das erste Sternit des Ab- domens wird stets vom zweiten und dritten Tergit überlagert. Bei den weiblichen Hydraeninen und Limnebiinen ist das mehr oder minder hervortretende, dem neunten Abdominalsegmente angehörige siebente Sternit ungeteilt und entbehrt der Styli (Vaginalpalpen), bei den übrigen Hydrophiliden, bei welchen es zurückgezogen ist, scheint es im weiblichen Geschlechte immer geteilt und mit Stylis versehen zu sein. Die Abdominalstigmen liegen in der Pleuralhaut der sieben ersten Tergite. Bekannt sind die von den Weibchen mancher Hydrophiliden erzeugten Eier- kokons (conf. Schi.jdte Naturhist. Tidsskr. 3. R. I. Bd. 1861 — 1863, 223), die entweder im Wasser schwimmen (Helophonis, Hijdrous, Hijdrophihis), oder an Wasser- pflanzen befestigt {Hijdrobius, Philydrus), oder von den Weibchen bis zum Aus- schlüpfen der Larven an der Unterseite des Abdomens getragen {Spercheits, Helochares), oder in feuchter Erde oder im Dünger deponiert werden {Cercyon, Sphaeridium). Nach Steins Untersuchungen (Die weiblichen Geschlechtsorgane der Käfer, Berlin 1847, 33 — 34, T. IV, f. III, d. h.) liefern zweierlei in den Eierkelch und in den Eileiter mündende Drüsen das die Eier umhüllende Sekret. Da Stein solche Drüsen bei fast allen von ihm untersuchten Hydrophilidengattungen vorfand, hält er es für sehr wahrscheinlich, daß alle Hydrophiliden ihre Eier mit einem Kokon umgeben. Bei der Formung des aus der Vulva hervortretenden Drüsensekretes zum Eierkokon scheinen bei manchen Gattungen die Vaginalpalpen eine wichtige Bolle zu spielen. Hydrous besitzt nach Leon Dufour (Ann. sc. nat. 2. Ser. T. XIX, Zoolog. 1843, 151) vier malpighische Gefäße, die paarweise schlingenförmig ineinander übergehen. Die abdominale Ganglienkette besteht nach Blanchard (Ann. sc. nat. 3. Ser. Zool. T. V. 1846, 340—341, pl. 11, f. 1, pl. 13, f. 3) bei Hydrous und Sphaeridiiim Ijanglbauer, Käfer von Mitleleuropa. IV. 10 146 XL. Familie. Hydrophilidae. aus fünf Ganglion, von welchen das erste eng an das Metathoracalganglion anschließt. Bei Hydrous sind die fünf Abdominalganglien durch lange Kommissuren getrennt, bei Spltaeridium sind die drei letzten zu einer einzigen Masse zusammengedrängt, aber noch deutlich zu unterscheiden. Das mesothoracale Ganglion ist vom prothora- caien durch eine lange, vom metathoracalen durch eine kurze Kommissur getrennt. Pig G. Larve von Spercheus emarginatus SchaU. Fig. 7. Larve von Helophorus aquattcus L. Fig. 8. Larve von Berosus spinosus Stev. FiK. 9. Larve von HydropliUns caraboUltS L. Fig. 10. Larve von S^ihaert'dttim scarabaeoühs L. Die Larven der Gattungen Ilelophonis, Berostis, Hi/droplii/iis, Hi/drons, Hy- ärohivs, Philydrtis, Crrcyon, Sphaeridhim und Spercheus zeigen nach Schiodtes vortrefflichen Untersuchungen (Naturhist. Tidsskr. 3. R. L Bd. 1861—1863, 209 bis 221, T. III, f. 10-21, T. IV— VU, 3. E. VIIL Bd. 1872-1873, 211 bis 221, T. IX) in dem Mangel einer Oberlippe, in der Verwachsung des Clypeus mit XL. Familie. Hyiirophilidae. 147 der Stirn, in dem gestreckten ersten Glied der dreigliedrigen oder ausnahmsweise viergliedrigen Fühler, in den vorragenden Mandibeln, in den durch die tasterglied- artige Ausbildung ihres Stammes scheinbar viergliedrigen Kiefertastern und in den kleinen zweigliedrigen Lippentastern gemeinsame Charaktere. Die Larve von Sper- cfietts unterscheidet sich aber im Bau des Kopfes und in der Bildung der Mnndteile so wesentlich von den übrigen von Schindte behandelten Hydrophiliden-Larven, daß sie einen eigenen Typus darstellt und Schiiidte veranlagte, die Hydrophiliden nach den Larven in Hydrophili nnd Sperchei zu teilen. Bei den Larven der unseren Helophorinen, Hydrophilinon und Sphaeridiinen entsprechenden lIijdrophiH Schindtes ist der Kopf horizontal nach vorn gerichtet oder aufwärts gebogen, die Maxillen und die Unterlippe sind am Vorderrande der mächtig ausgebildeten und gewölbten Kopfuntersoite eingefügt und ragen vor, die Kehlnähte sind in großer Ausdehnung miteinander verschmolzen, so daß die Kehle auf ein kleines postorales, vom Hinterhauptsloche weit entferntes Stück reduziert er- scheint, das Hinterhauptsloch ist schräg aufwärts gerichtet, die Zahl der Ocellen be- trägt sechs, die an der Tnnenseite meist gezähnten Mandibeln endigen mit einfacher Spitze und der Stamm der Maxillen entbehrt einer Lade. Fif. 11. Fig;. 12. Kopf der Larve von Sptrcfifus fittorffiiia- Kopf der larvo von Hyhophiius cara- tus Schall, von nnten, mit Hinweglassnng botdes L. von nnten, mit Hinweglassnng der Fühler ond Mandibeln. des linVen Fühlers nnd der rechten 51axille. Figur 6 — 12 nach Schiedte. Bei der Larve von Spercheus ist der Kopf etwas abwärts geneigt und unten zur Aufnahme der Maxillen und der Unterlippe breit und bis über die Mitte ausgeschnitten, die Kehlnähte sind in ihrer ganzen Länge und sehr breit getrennt, die Kehle ist daher groß und begrenzt das Hinterhauptsloch, dieses ist nach hinten und etwas schräg nach unten gerichtet, die Zahl der Ocellen beträgt fünf, die Mandibeln sind innen gefurcht und enden mit einem oberen und einem unteren Zahne, und der Stamm der Maxillen ist in eine große Lade erweitert. Die Fühlerwurzeln sind bei den Larven von Spercheus und Helophorus weiter nach außen gerückt, bei den übrigen von Schiodte untersuchten Larven der Familie weiter nach innen gerückt als die Basis der Mandibeln. Das Abdomen der He/op/iortts-Laiven besteht außer dem vortretenden Anal- segment aus neun wohlausgebildeten Segmenten, von denen die acht ersten mit lateralen Stigmen versehen sind und das nennte am Hinterrande zwei lange, drei- gliedrige Cerci trägt.*) Bei den Larven von Spercheus, Berosiis, HydrophÜKS, *) Nach Heymons („Die Segmentierung des Inscctenkörpers", Berlin 1895) besteht das Insekten abdomen in seiner ursprünglichen Anlage aus elf Körpersegmenten und dem Analsegment oder Telfon. Die Cerci sind E-\fremitäten des elften oder präanalen Abdominal- 10* 148 - Xr,. Familie. Hydrophilidae. Hydrous, llydrohius, Philydrus, Sphaeridium und Cercyon besteht das Abdomen wie bei den Dytisciden-Larven nur aus acht ausgebildeten Abdominalsogmenten, das neunte Abdominalsegment ist bis auf den die Cerci tragenden, an der Unterseite des achten befindlichen Teil oder samt den Cercis geschwunden, das letzte Stigmenpaar ist terminal und bei Sperrheus, den Hydrophilinen im engeren Sinne und den Hydro- biinen in einen klappenartig verschließbaren Atemraum des achten Abdominal- segmentes zurückgezogen. Diese Larven atmen wie die Dytiscidenlarven durch das terminale Stigmenpaar, wenn sie die Hinterleibsspitze an die Wasseroberfläche bringen. Bei den Larven der Berosinen und Hydropbilinen im engeren Sinne sind außer dem Stigmenpaare des Mesothorax und den acht Stigmenpaaren des Abdomens noch Tracheenkiemen als seitliche Anhänge der sieben ersten Abdominalsegmente ausgebildet; bei der Spcrcheus-\j&vs& fehlen alle Stigmen bis auf das im Atemraum des achten Abdominalsegmentes eingeschlossene terminale Paar. Bei den Larven von Berosns und Hydrobiiis sind die Stigmen des Mesothorax und der sieben ersten Abdominalsegmente tubulös, d. h. sie befinden sich an der Spitze kurzer konischer Fortsätze. Bemerkenswerterweise ist bei den PÄ%c?n^s-Larven das dritte bis siebente Abdominalsegment mit Bauchfüßen versehen. Die Larven von Helophonis besitzen lange, dreigliedrige, nach hinten gerichtete Cerci. Bei den Larven der Hydrophilinen im engeren Sinne (Hydrous, Hydrophilus) sind die Cerci an der Unterseite des achten Abdominalsegmentes als ziemlich lange, ungegliederte, abwärts gerichtete Anhänge ausgebildet, bei den Larven von Berosus fehlen sie gänzlich, bei den Larven von Sperckeiis, Sphaeridium und Cercyon sind sie sehr klein. Die im Wasser lebenden Hydrophilidenlarven sind mit wohlausgebildeteu Beinen versehen, deren Hüften bei Berosus, Hydrous und Hydrophilus durch ihre lang- gestreckte zylindrische Form eine extreme Ausbildung aufweisen. Bei den im Dünger lebenden Laiven von Sphaeridium sind die Beine sehr kurz und entbehren des Tarsalgliedes, bei den gleichfalls im Dünger oder unter faulenden Vegetabilien lebenden Larven von Cercyon fehlen sie gänzlich. Die Larven von Ochthvhius scheinen nach den vorliegenden unzulänglichen Be- schreibungen im Kopfbau und in der Bildung der Mundteile im wesentlichen mit der Spercheus-h&Yiid, im Bau des Abdomens im wesentlichen mit den Helophoriis- Larven übereinzustimmen, doch besitzen sie nur kurze, zweigliedrige Cerci. Die ihnen zugeschriebene Oberlippe ist wohl der Clypeus. Die Larvenformen der Gattungen Hydraena, Hydrochous und Limnebius wären von besonderer Wichtigkeit für die Systematik der Familie, sind aber leider, wie die vieler anderer Gattungen, noch nicht bekannt. I Latreille hat (Hist. nat. Crust. Ins. T. X, Ann. XII, 1804, 48) die Familie unter dem Namen Sphaeridiota gegründet und in Hydrophilii und Sphaeridiota im engeren Sinne geteilt. Nachdem er später (Gen. Crust. Ins. II, 1807, 61, 70) die Hydrophilii und Sphaeridiota s. str. als eigene Familien getrennt hatte, vereinigte er sie (Cuvier Rögn. anim. III, 1817, 269, Regn. anim. nouv, ed. IV, 1829, 518) als Falpicornes wieder zu einer einzigen Familie. Erichson (Käf. Mk. Brandbg. I, 1837, 193, 201, 212) unterschied vier is bestehen. Von diesen Familles zerfallen die lIHophoriens in die Brauches : HHophoraires und Hj/dmenaires, die Jh/drophiliciis in die Brauches : LimiH'biaires, Beronaires, Hijdrop/iiliaires, llydrohiaires und Cyllidiaires und die Si'hi'ridiens in die Brauches: SplH'ridiaires und Meijasternaires. Lacordaire (Gen. Col. I, 1854, 44G — 447) teilte die YavaWh Valpicornes in die fünf Tribus HydropMlides, Hydrobiides, Spercheides, Helophorides und Spheri- diidcs. Jacqueliu Duval (Gen. Col. d'Eur. I, 1857, 85 — 99) vereinigte die Hydro- philides und Hydrobiides Lacordaiies und unterschied nur vier Gruppen: Hydro- philites, Sperchiites, Hflophoriics und SpJivridiitcs. Thomson (Skand. Col. II, 1860, 66 — 111) basierte wieder auf der La- treilleschen Haupteinteilung und betrachtete dessen Hydropliilii und Sphaeridiota als Stirpes. Die Stirps Hydrophilii Latr. teilte er in die Familien Limnebiidac, Ochtebiidae, Hydrochidae, Helophoridae, Sp)ercheidae und Hydrophilidae und die letztere Familie in die Tribus Berosina und Hydrophilimi. Leconte (Classific. Col. North Am. 1861 — 62, 44) unterschied nur vier Tribus der Hydrophiliden, die Tribus Helophorini, Hydrophilini, Hydrobüni und S2>haeridiini. Auch in der von Leconte und Hörn gemeinsam verfaßten Neu- auflage der Klassifikation der Käfer von Nordamerika (Classific. Col. North Am. 1883. 70) finden wir dieselbe Einteilung der Familie. Bedel (Fn. Col. Bassin Seine 1881, 289) teilte seine Sous-ordre ralpicornia in die zwei Familien : Hydrophilidae und Sphaeridiidae. Die Hydrophilidae teilte er in die Unterfamilien Hydrochidae, Helojihoridae, Spercheidae und Hydrophilidae und die letzteren in die Tribus Berosini, Hi/droj)hilim, Hydrobüni, Chae/ar/hriini und Limnobiini. Auch Key betrachtet in seiner Neubearbeitung der Hydrophiliden Frankreichs (Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 213—396, Ann. 1885, XXXH, 1886, 1- — 186, PI. I und II) die Hydroj^hilü und Sphaeridiota Latreilles als zwei gleichwertige Kategorien und bezeichnet sie wie Mulsant als Hi/drophilides mM Geophilides. Die M u Isant sehen Familien ordnet er in der Reihenfolge: Hydro- philietis, Spercheens, Helophoriens und SpMridiens. Die Hydrophiliens teilt er in die Brauches: Hydropthiliaires, Chetarthriaires, Limnoliaires und Berosaires, die Helophorietis in die Brauches: Hi'lopihoraires und Hydrcnaires, die Spheridiens in die Branches: Cyclonotaires und Splieridiaires. Kuwert (Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 3—121, 159—328) nimmt dl ei Hauptgruppen der Hydropbiliden an: Hydrophilini, Sphaeridiini und Helo- phorini. Die Hydrophilini zerfallen in Hydrophiliiae, Hydrobiitae, Limnebiitae, Chaeiarthriitae, Berositae und Amphiopitae, die Sphaeridiini in Sphaeridiitae und Cyclonotitae, die Helojihorini in Spercheitae, Helophoritae und Hydraettitae. Lameere steht* in seinen „Notes pour la Classification des Coleopteres" (Ann. Soc. Ent. Belg. T. XLIV, 1900, 365) auf dem Boden der Erichsonschen Ein- teilung der Hydrophiliden in die vier Gruppen: Spercheini, Helophorini, Hydro- philini und Sphaeridiini. Er betont mit Kecht, daß die Sphaeridiinen bei ihren ge- ringen Difl'erenzen von manchen Hydrobiinen-Gattungen keineswegs den übrigen Hydro- philiden als gleichwertige Kategorie gegenübergestellt werden können, glaubt aber, die Helophcrinen mit den Spercheinen als „Helophoriens" und „Spercheiens" zu einer Subfamilie „Hilophorines" und die Hydrophilinen mit den Sphaeridiinen als 150 XL. Familie. Hydrophilidae. „Hi/drophiliens" und „Spheridüens" zu einer Subfamilie „H^/drophilines" verbinden zu dürfen. In seinem „Maouel de la Faune de Belgique^' (Tome II, 1900, 324) unterschied er diese zwei Subfamilien in folgender Weise: Das Endglied der Tarsen wenigstens fast so lang als die drei vorangehenden Glieder zusammengenommen, das erste Tarsenglied höchstens so lang wie das zweite. Der Prothorax nach hinten verengt. Die Käfer größtenteils im Wasser lebend, aber nicht schwimmfähig. Die Larven mit neun Abdominal- ringen und mit gegliederten Cercis uad Beinen. *) Helophorines. Das Endglied der Tarsen viel kürzer als die drei vorangehenden Glieder zu- sammengenommen. Der Prothorax an der Basis von der Breite der Flügel- decken, nach vorn verengt. B&r Körper gewölbt. Die Larven mit nur acht Abdominalringen und ohne gegliederte Cerci ITydrojiJlilines. Die Phylogenie der Hydrophiliden denkt sich Lameere in der Weise, daß aus den Helophorinen, die in Spercheus einen sehr spezialisierten Seitenast abgaben, die Hydrophilinen und aus diesen als „terminus terrestre" die Sphaeridiinen hervor- gegangen seien. Ich befinde mich selbstverständlich mit Lameere in voller Übereinstimmung, wenn er jenen Hydrophiliden, bei deren Larven noch die normale Zahl von Ab- dominalsegmenten ausgebildet ist, die tiefere phylogenetische Stellung zuerkennt. Es sind dies die Helephoriuen im Sinne von Erich son und späteren Autoren, die aber im Anschlüsse an Thomson und Bedel nach wesentlichen imaginalen Unterschieden im Tarsalbau und in der Bildung der vorderen Hüfthöhlen und nach noch wesent- licheren larvalen Unterschieden im Kopfbau und in der Bildung der Mundteile in eigentliche Helophorinen mit Helophorus und in Hydraeninen {Hydrochidae Thoms., Hydrochoidae Bedel) mit H ydrochous , Oclithebhts , Hydraena und verwandten Gattungen zerlegt werden müssen. Ich kann aber Lameere nicht beipHichton, wenn er Gattungen, wie Hydraena und Limncbius, bei deren Imagines sieben Abdominal- sternite freiliegen, für tiefer stehend hält als solche mit nur fünf oder sechs frei- liegenden Abdominalsterniten. Gerade die Gattung Hydraena. die Lameere der Grundform der Hydrophiliden zunächst zu stellen scheint, muß nach der abnormen Entwicklung der Kiefertaster, nach den kleinen Coxen, nach der Verkürzung und engen Verbindung der drei ersten Tarsenglieder, sowie nach dem reduzierten Flügel- geäder als eine sehr spezialisierte Gattung bezeichnet werden. Dasselbe gilt von Limnebins und liefert einen weiteren Beleg dafür, daß eine größere Zahl freiliegender Abdominalsternite bei den Imagines der Hydrophiliden nicht als primäres Verhältnis, sondern als höhere Differenzierung anzusprechen ist. Die Hydraeninen sind gegen- über den Helophorinen im engeren Sinne in einer Weise spezialisiert, daß sie in derselben Weise wie die Spercheinen als ein Seitenast derselben betrachtet werden können. Die Helophorinen im engeren Sinne dürften aber der Grundform der Hydro- philiden am nächsten stehen, wobei freilich zu bemerken ist, daß die Gattung Helo- phorus nach der auf die paläarktische und nearktische Region und auf Zentral- amerika beschränkten Verbreitung und nach der Spaltung in zahlreiche, einander äußerst nahestehende Arten als eine jüngere Gattung bezeichnet werden muß. Die Larven der Helophorinen, Hydraeninen und Sperclieiuen stimmen im Gegen- satze zu den Larven der Hydrophilinen und Sphaeridiinen darin miteinander über- ein, daß ihre Fühlerwurzeln weiter auseinander gerückt sind als die Wurzeln der Mandibeln. Trotz dieses gemeinsamen Charakters scheinen mir aber die Helophorinen, Hydraeninen und Spercheinen bei der Verschiedenheit ihrer Larven im Kopfbau, in der Bildung der Mundteile und in der Zahl der Abdominalsegmente nicht zu einer einzigen Subfamilie zusammengofasst werden zu dürfen. Eber ließe sich eine Ver- *) Lameere hat übersehen, daß die Larve von Spercheus nur acht ausgebildete Ab- dominalsegmente besitzt. XL. Familie. Hydrophilidae. 151 einigung der Hydrophilinen und Sphaeridiinen zu einer einzigen Unterfamilie recht- fertigen, umsomehr, al.'i die neuseeläudiscbo Gattung Cijloina Sharp (Entom. Monthl. Mag. IX, 1872, 152) die Hydrobiinen unter den Hydropliilinen mit Ci/clonotum unter den Sphaeridiinen zu verbinden scheint. Bis auf weiteres mögen aber die Sphaeri- diinen noch als eigene Subfamilie aufrecht erhalten bleiben. Ich unterscheide demnach fünf Subfamilien der Hydrophiliden, die ich nach phylogenetischen Gesichtspunkten in folgender Reihe ordne : 1. Hclophorimie, IL Ily- draeninae, III. Spercheinae, IV. Hydrophilinae, V. Sphaeridiinae. Diese Einteilung differiert von der Erichson sehen in der Haupsache nur dadurch, daß die Helo- phorinen sensu Erichson in Helophorinen s. str. und Hydraeninen zerlegt und den Spercheinen vorangestellt wurden. In der Zerlegung der Helophorinen schloß ich mich an Bedel an, dem ich auch in der Untereinteilung der Hydrophiliaen gefolgt bin. In dem Vorkommen von Larvencei'cis besitzen die Hydrophiliden einen zwar nicht durchgreifenden, aber phylogenetisch sehr wichtigen primären Larvencbarakter, durch den sie von allen Familien der Diversicornier, ferner von den Heteromeren, l'hytophagen, Rhynchophoren und Lamellicorniern differieren, aber mit den Caraboideen und Staphylinoideen übereinstimmen. Larven, welche Cerci besitzen, können nicht von Larven abgeleitet werden, welchen Cerci fehlen, da nicht anzunehmen ist, daß verloren gegangene primäre Organe wieder auftreten. Die Hydrophiliden können daher von keiner der Diversicornier-Familien ihren Ausgang genommen haben, es kann aber auch keine der tieferstehenden Diversicornier-Familien in den schon nach der Fühlerbildung der Imagines hoch differenzierten Hydrophiliden wurzeln. Dies erwägend, betrachte ich jetzt die Hydrophiliden als die terminalen .Vste eines früh abgezweigten und bis auf diese Endäste erloschenen Stammes der Coleopteren und scheide sie als Palpl- cot'tlia aus der Familienreihe der Diverskornia aus. Sie finden zwischen den Staphylinoideen, mit denen sie im Vorkommen von Larvencercis, und den Diversi- corniern, mit denen sie im Flügelgeäder übereinstimmea, ihre naturgemäße Stellung. Die von Schiodte (Stett. Ent. Zeitg. 1845, 204 — 205) betonte Übereinstimmung der Histerideu und Hydrophiliden im Bau der Anhangsdrüsen des mänulichen Sexual- apparates kann bei der Verschiedenheit beider Familien im Flügelgeäder, in der Bildung der Fühler und Beine, im Bau des Abdomens etc. nicbt als Kriterium einer Verwandtschaft angesehen werden. Die Histeriden, welche die höchst differenzierte Familie der Staphylinoideen bilden, sowie die Hydrophiliden stellen vielmehr die End- glieder zweier verschiedener Coleopterenstämme dar. Die artenreiche Familie ist über alle Teile der Erde verbreitet. Die Zahl der circa 1000 bis jetzt beschriebenen Arten wäre nach Sharp (The Cambridge Natural Hist. Vol. VI, pt. II, 1899, 219) kaum der zehnte Teil der existierenden; doch dürfte diese Schätzung zu hoch gegriffen sein. Die Arten bewohnen mit Ausnahme einiger auf Sandboden vorkommenden Helophoren, der im Dünger lebenden Sphae- ridien und der ebenda oder unter faulenden Pflanzenstoffen lebenden Cercyonen, Megasternen, Cryptopleuren etc. das Wasser, doch sind, wie schon erwähnt, nur wenige gute Schwimmer. Die meisten kriechen im Uferschlamm und an Wasser- pflanzen langsam umher. Manche der kleineren Arten {Ochthebius, Crenitis) werden, wenn sie im Wasser emporsteigen, durch die ihrer Körperunterseite anhaftende, spezifisch leichtere Luftblase mit der Ventralseite nach oben gekehrt und vermögen, mit dem Rücken nach unten, an der Wasseroberfläche zu laufen. Die Larven der Helophorinen, Hydrophilinen und Sphaeridiinen sind schon an den vortretenden Mundteilen, an den scharf zugespitzten Mandibeln, an der Insertion der Maxillen und der Unterlippe am Vorderrande der Kopfunterseite sowie am ganzen Bau des Kopfes als Raubtiere zu erkennen. Da aber auch die Larve von Spercheus mit wesentlich anders gebildeten Mundteilen und anders gebautem Kopfe von Wasser- insekten lebt, dürften auch Larven der Hydraeninen, die in der Bildung der Mund- teile mit der Spercheus-La.vye ziemlich übereinzustimmen scheinen, und somit die Larven aller Hydrophiliden carnivor sein. Die im Wasser lebenden Hydrophiliden- 152 XL. Familie. Hydrophilidae. Larven fressen hauptsächlich Schnecken und Wasserinsekten, die im Dünger und unter faulenden Pflanzenstofifen lebenden Larven der Sphaeridiinen hauptsächlich Fliegenlarven. Die Larve von Helophorus rugosus vrurde in ßrasswa-Stengeln als Feind von Fsylliodes-Lstvwen beobachtet. Die Beobachtungen über die Nahrung der Imagiues beschränken sich auf die großen Hydrophilinen. Diese sind phytophag und fressen nur beim Mangel entsprechender Pflanzenkost auch animalische Stoffe. Übersicht der Subfamilieu. 1 Das Endglied der Tarsen so lang oder länger als die vorangehenden Glieder zusammengenommen oder an den Hinterbeinen kürzer, dann aber der Hals- schild mit fünf tiefen Längsfurchen. Der Halsschild vom Hinterkörper stets abgesetzt. — Bei den Larven die Fühlerwurzeln weiter nach außen gerückt als die Wurzeln der Mandibeln 2 — Das Endglied der Tarsen wenigstens an den Hinterbeinen kürzer als die vorangehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild ohne Furchen- skulptur und gewöhnlich nicht vom Hinterkörper abgesetzt, der Körper daher von geschlossenem Umriß (Ausnahme Berosus). ■ — Bei den Larven die Fühler- wurzeln weniger weit nach außen gerückt als die Wurzein der Mandibeln, der Kopf etwas aufwärts gebogen, mit schräg nach oben gerichtetem Hinter- hauptsloche, die Maxillen und die Unterlippe am Vorderrande der Kopfunterseite eingefügt, der Stamm der Maxillen ohne Lade, die Kehlnähte in großer Aus- dehnung miteinander verschmolzen, die Kehle daher sehr reduziert und vom Hinterhauptsloche weit entfernt. Das Abdomen mit nur acht ausgebildeten Segmenten und terminalem achten Stigmenpaare 4 2 Das Endglied der Hintertarsen kürzer als die vorhergehenden Glieder zu- sammengenommen. Der Halsschild mit fünf tiefen Längsfurchen. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. — Bei den Larven der Kopf horizontal nach vorn gerichtet, mit schräg nach oben gerichtetem Hinterhauptsloche, die Maxillen und die Unterlippe nicht zurückgezogen, der Stamm der Maxillen ohne Lade, die Kehlnähte in großer Ausdehnung miteinander verschmolzen, die Kehle daher sehr reduziert und vom Hinterhauptsloche weit entfernt, das Abdomen mit ausgebildetem neunten Segment, vortretendem Analsegment, langen, gegliederten Cercis und freiliegendem achten Stigmenpaare. I Helophorinae. — Das Endglied aller Tarsen so lang oder länger als die vorangehenden Glieder zusammengenommen. Der Halsschild in anderer Weise skulptiert oder ohne Skulptur. — Bei den Larven der Kopf geneigt, die Maxillen und die Unterlippe zurückgezogen, der Stamm der Maxillen mit einer ausgebil- deten Lade 3 3 Der Ciypeus vorn abgestutzt, die Oberlippe freiliegend. Die Fühler sieben- bis neungliedrig. Die Außenlade der Maxillen nicht sichelförmig verlängert. Der Halsschild in verschiedener Weise skulptiert oder wenigstens mit seit- lichen Eindrücken. Das Schildchen klein. Die vorderen Hüfthöhlen hinten ge- schlossen. Die Schienen ohne Längskiele. Das Abdomen mit fünf bis sieben freiliegenden Sterniten. — Bei den Larven (nur von Oclithebius bekannt) das Abdomen mit ausgebildetem neunten Segment, vortretendem Analsegment und kurzen, zweigliedrigen Cercis II Hydraeninae. — Der Ciypeus vorn winkelig ausgeschnitten, die Oberlippe unter denselben zurückgezogen. Die Fühler sechsgliedrig. Die Maxillen mit langer, verhornter, sichelförmig nach innen gekrümmter Apicalpartie der Außenlade. Der Hals- Bchild ohne Skulptur. Das Schildchcn ziemlich groß und lang dreieckig. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. Die Schienen mit Längskielen. Das Ab- domen mit fünf freiliegenden Sterniten. — Bei den Larven das Abdomen 1. Gatt. Helojihorus. 153 mit rudimentärem neunten Segment, rudimentären Cercis, rudimentärem Anal- segment und mit einem einzigen, in einen terminalen Atmungsraum des achten Segmentes zurückgezogenen Stigmenpaare III Spercheiliae. 4 Das erste Glied der Slittcl- und Hintertarsen kürzer als das zweite, meist sehr kurz und sehr schräg abgestutzt, oder die Mittel- und Hintertarsen infolge Verlustes des ersten Gliedes nur viergliedrig. Die Jlittelhüften mit langem, querlinearem oder wenigstens mit deutlichem Trochantinus. — Eei den Larven die Ocellen ganz flach, in die Länge gezogen und voneinander ent- fernt, das Abdomen nach hinten verschmälert, mit vortretenden Pleuren, mit oder ohne Flcuralanhänge (Tracheenkiemen), mit oder ohne Cerci. Die Beine ausgebildet IV Hydi'ophUinae. — Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen länger als das zweite. Der Trochantinus der Mittelhüften klein oder fehlend. — Bei den Larven (nur von Spharrid'nim und Cernjon bekannt) die Ocellen ziemlich flach, rundlich, dicht beisammenstehend, das Abdomen nach hinton etwas erweitert, mit nicht vortretenden Pleuren und großem achten Segmente. Sehr kloine Cerci vor- handen. Die Beine sehr kurz und tarsenlos (Sp/tacrkUum) oder gänzlich fehlend (Cerci/on) V SphaeridUnae. I. Subfaniilie, Helophor inae. Eelophoridae Thoms. Skaud. Col. II, 1860, 77, ßedel Fn, Col. Bass. Seine I, 1881, 297; Helophorates Rey Ann. See. Linn. I.vou Ann. 1884, XXXI, 1885, 354. Der Kopf mit mehr oder minder vorspringenden Augen. Die Fühler neun- gliedrig, ihre drei letzten Glieder pubeszent. Der Halsschild abgesetzt, nach hinten verengt, mit fünf dorsalen Längsfurchen. Das Schildchen klein. Die Flügeldecken punktiert gestreift. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. Die Vorderhüften zapfen- förmig vorspringend. Die Mittelhüften oval und schräg gestellt, mit kleinem Tro- chantinus. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. An den Tarsen das zweite Glied länger als das dritte, das Endglied wenigstens an den Hinterbeinen kürzer als die vorangehenden Glieder zusammengenommen. Bei den Larven der Kopf horizontal nach vorn gerichtet, mit schräg nach oben gerichtetem Hinterhauptsloche, unten zur Aufnahme der Maxillen und der Unter- lippe nicht ausgeschnitten, diese am Vorderrande des Kopfes eingefügt, die Kehl- nähte in großer Ausdehnung miteinander verschmolzen, die Kehle daher sehr reduziert und vom Hinterhauptsloche weit entfernt, der Stamm der Maxillen ohne Lade, die Fühlerwurzeln weiter als die Basis der Mandibeln nach außen gerückt, das Abdomen mit ausgebildetem neunten Segment, vortretendem Analsegment, langen Cercis und freiliegendem achten Stigmenpaare. Die Subfamilie besteht aus der über die paläarktische und nearktische Eegion und über Zentralamerika verbreiteten Gattung Helophorus. Die auf Helophorns sctilpturatus Boh. aus Catfrarien gegründete Gattung Fahmea Bergroth (D. E. Z. 1888, 221) gehört nach der Skulptur des Halsschildes, nach dem Bau der Vorder- beine, aller Schienen und nach der Tarsenbildung gewiß nicht zu den Helophoriaen und vermutlich überhaupt nicht unter die Hydrophiliden. Der Bau der Beine erinnert an Scarabaeiden. 1. Gatt. Helophorus. Fabr. Sj'stem. Entom. 1775, 66 (Elophorm), Erichs. Kf. Mk. Braudenbg. 194, Muls. Hist. rat. Col Fr. Palp. 1844, 28, Lacord. Gen. Col. I, 465, Jacri. Duval Gtn. Col. d'Eur. I, 91, Thoms. Skand. Col. II, 77, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 297, Kuw. Verb. uat. Vereines Brunn XXVIII, 1890, 23, 180. 154 XL. Familie. — I. Subfamilie. Helophorinae. Empleurus + Ilelophorus Rey Ann. Soc. Linn. Lyon 1884, XXXI, 1885, 354, 355, 363. Subg. Umpleunis Hope Col. Man. II, 149, Hey 1. c. 355; Trichohelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 223, ex parte; Trichelophonis Kuw. 1890, 181, ex parte. Subg. Cyphelophorus; Kyphohelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 223; Cyphelophorm Kuw. 1890, 180. Subg. Trichelophorus ; Trichohelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 223, ex parte; Trichelo- phorus Kuw. 1890, 181, ex parte. Subg. Megalelophorus; Megahelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 226, Kuw. 1890, 181. Subg. Atractelophorus; Atractohelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 227; Atracthelophorus Kuw. 1890, 181. Subg. Helophorus s. Str.; Bhopaluhelophorus Kuw. W. E. Z. 1886, 247; Bhopalhelophorus Kuw. 1890, 181. An dem von fünf Langsfurchen durchzogenen Halsschilde leicht Itenntlich. Der Körper mehr oder minder gestreckt. Der Kopf und der Halsschild auf der Oberseite meist metallisch, oft auch die Flügeldecken mit metallischem Glänze. Der Kopf schmäler als der Halsschild, geneigt, mit ziemlich großen, gewölbten, mäßig oder wenig vorspringenden, hinten von einer dünnen Schläfenwand gedeckten Augen, hinter denselben plötzlich halsförmig eingeschnürt, mit der kurzen Halspartie aber in den Prothorax zurückgezogen. Die breite Stirn ist von einer nach vorn meist erweiterten Mittelfurche durchzogen, die sich in der Mitte zwischen den Augen in zwei unter einem stumpfen Winkel divergierende Gabeläste teilt, welche den Seiten- rand kurz vor den Augen erreichen und die Stirn von vorne begrenzen. Der infolge davon stumpfwinkelig zwischen die Augen tretende Clypeus sehr groß, in der Mittel- linie viel länger, oft sogar doppelt so lang als die Stirn, nach vorn trapezförmig oder leicht bogenförmig verengt, vorn abgestutzt. Die Fühler kurz, neungliedrig, ihre sechs ersten Glieder kahl, die drei letzten pubeszent, das erste Glied mäßig gestreckt, gekrümmt und gegen die Spitze keulig verdickt, das zweite viel kürzer als das erste, an der Basis weniger dick als die Spitze desselben, gegen die Spitze konisch verengt, die drei folgenden Glieder schlank, das sechste viel breiter, kurz verkehrt konisch oder kegelstutzförmig, der länglichen Keule als Basis dienend. Die Oberlippe sehr kurz, stark geneigt, vorn breit abgerundet. Die Mandibeln außen stark gekrümmt, innen hinter der Spitze mit einer tiefen Ausrandung, zwischen dieser und der basalen Mahlfläche mit einer Eeihe langer Wimperhaare. Die Inuen- lade der Maxillen mäßig breit, au der Innenseite nach hinten häutig und am Innen- rande bewimpert, an der Spitze schräg abgestutzt und mit schlanken und kräftigen Dornen besetzt. Die von einem großen, sehr schräg abgestutzten Basalstück ab- gegliederte Apicalpartie der Außenlade dreieckig, an der Außenseite mit langen, einwärts gekrümmten Wimperhaaren, an der Spitze mit ebenso gekrümmten schlanken Dornen besetzt. Die Kiefertaster etwa so lang wie die Fühler, ihr erstes Glied klein, das zweite langgestreckt und gegen die Spitze leicht verdickt, das dritte kürzer, mehr oder minder gestreckt verkehrt konisch, das Endglied so lang oder länger als das zweite, symmetrisch oder asymmetrisch spindelförmig. Das Kinn groß, nach vorn mäßig trapezförmig verengt, vorn in der Mitte breit gerundet vorgezogen. Die Zunge in Form von zwei breit getrennten, an den Ecken abgerundeten, lang bewimperten Lappen vortretend. Die Lippentaster wenigstens halb so lang als die Kiefertaster, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite langgestreckt, das Endglied langer und dicker als das zweite, gestreckt spindelförmig, an der Außen- seite meist mit langen und feinen Wimperhaaren besetzt. Der Halsschild so breit oder wenig schmäler als die Flügeldecken, quer, nach hinten verengt, mit stumpf nach hinten gezogener Basis, am Vorderrande innerhalb der Vorderecken ausgebuchtet, auf dem Eücken von einer Mittelfurche und jederseits von einer inneren und äußeren Dorsalfurche durchzogen, von welchen wenigstens die innere mehr oder weniger nach außen gebogen ist. Das Schildchen klein und rundlich. Die Flügeldecken mehr oder minder gestreckt, hinten gerundet zugespitzt oder abgerundet, punktiert gestreift, oft mit rippenförmig erhobenen, in der Untergattung Cyphelophorus mit gehöckerten 1. Gatt. Ilelophorus. Iö5 ungeraden Zwischenräumen der Punktstreifon. Die Epipieurea der Flügeldecken ziem- lich horizontal umgeschlagen, in der Untergattung Empleurus bis zur Nahtspitzo reichend, sonst nach hinten vorkürzt. Das Prosternum mäßig kurz. Der Prosternal- fortsatz schmal dreieckig zugespitzt oder zwischen den Vorderhflfton zu einer schmalen eingesenkten Lamelle verengt, die Episteraen der Vorderbrust groß, mit den nach innen verkürzten Epimeren verschmolzen. Die Mittelbrust ziemlich groß, vor den Mittelhüften seicht eingeschnürt. Das Mososternum vor den Mittelhüfton oft mit einer bogenförmigen Cjuerkante. Der bisweilen leicht gekielte Mososternalfortsatz zwischen den Mittelhüfton stark verengt und mit dem zugespitzten Intercoxalfortsatze des Motastoruums zusammentreffend. Das Motasternum groß, zwischen den fast an- einanderstoßenden Hinterhüfteu einen sehr kurzen, eingeschnittenen oder in zwei Spitzen geteilten Fortsatz bildend. Die Episternon der Hintorbrust vorn mäßig breit, nach hinten leicht verengt. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten, sowie die Brust und die Hüften dicht pubeszcnt. Die Vorderhüften konisch zapfenförmig vor- springend. Die Beine ziemlich lang und schlank, die Schienen etwa so lang wie die Schenkel, mit Längsreihen feiner Dörnchen oder Börstchen und deutlichen End- spornen, die Tarsen im allgemeinen kürzer als die Schienen, ihr erstes Glied klein, das zweite länger als das dritte und an den Mittel- und Hinterbeinen oft so lang wie das dritte und vierte zusammengenommen, das Endglied kürzer als die voran- gehenden Glieder zusammengenommen, mit ziemlich schlanken, an der Basis stumpf gezähnten Klauen. Schiodte hat (Nat. Tidsskr. IlL R. I, 1861 — 1863, 212, ibid. III. R. VHI, 1872—1873, 212) nach den Larven von //. grandis = aquatieus und yraiiidarls eine vortreffliche Charakteristik der Helopkonis-La,r\(>u gegeben. Dieselbe paßt auch im wesentlichen auf die von Perris (Ann. Soc. Ent. Fr. 1876, 18o— 185) sehr sorgfältig beschriebene Larve von //". rngosus und vollständig auf die mir vorliegenden Larven von H. mkans. Dagegen gehört jene Larvenform, welche v. Hey den (Jahresber. nat. Ges. Graubünden N. F. VIII, 1863, 13—14, Fig.) dem //. glacialis zuschrieb, nach der Abbildung gewiß keiner Belophorns-k\t an. \)'w Helophonts-hnn'dVi (Fig. 7, pag.146) lassen sich in folgender Weise charakterisieren. Der Körper spärlich bewimpert, ge- streckt, vom Mesosternum bis zum achten Abdominalsegmente ziemlich von gleicher Breite, vorn leicht und allmählich verengt, hinten mit abgesetztem neunten Abdominal- segmente. Der Kopf ziemlich klein, etwas schmäler als der Prothorax, fast so lang als breit, an den Seiten sehr schwach gerundet, ziemlich horizontal nach vorn ge- richtet, unten wenig gewölbter als oben, mit leicht aufwärts gebogenen Mandibeln und etwas weiter als die Basis derselben nach außen gerückten Fühlerwurzeln. Die Kehle infolge der ausgedehnten Verschmelzung der Kehlnähte nicht über das erste Fünftel der Kopfunterseite nach hinten reichend, durch eine Querfurche in einen abgerundeten vorderen und einen dreieckigen hinteren Abschnitt geteilt. Das Hinter- hauptsloch schräg nach oben gerichtet. Der Clypeus durch eine in der Mitte unter- brochene Querfurche von der Stirn gesondert, dreizähnig, mit weiter als der Mittel- zahn nach vorn vorspringenden seitlichen Zähnen. Die Stirnfurchen tief, wenig breit getrennt, ein ziemlich schmales gewölbtes Mittelfeld einschließend, das sich in den Mittelzahn des Clypeus fortsetzt. Die Ocellen rundlich und gewölbt, hinter und außerhalb der Wurzel der Mandibeln ziemlich dicht zusammengedrängt. Die Fühler die Mandibeln wenig überragend, ihr erstes Glied gestreckt, etwa so lang wie das zweite und dritte zusammengenommen, das zweite hinter der Spitze nach außen stumpf erweitert und gegen die Spitze schräg abgestutzt, auf der Abstutzungsfläche mit einem sehr kleinen, kurz konischen Anhangsgliede, das Endglied klein, zylin- drisch, an der Spitze mit einer Borste. Die Mandibeln stark sichelförmig gekrümmt, innen mit einem starken einfachen oder doppelten Zahne, zwischen diesem und der Spitze deutlich oder undeutlich gekerbt. An den Maxillen der eigentliche Stamm die Basis der Lippentaster kaum überragend, zylindrisch, der Tasterstamm etwa ebenso lang, aber viel schlanker, an der Spitze innen mit einem dünnen stiftförinigen An- hangsgliede (Innenlade nach Schiodte), das etwa so lang ist wie das erste Taster- 156 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. glied, die Taster liurz, viel kürzer als ihr Staiunj, ihre Glieder starlt an Dicke ab- nehmend, das Endglied nur halb so lang als das zweite, gegen die Spitze ver- schmälert. Das Kinn nicht über den Mittelzahn des Clypeus vortretend, klein und schmal, viel schmäler als der Stamm der Maxillen; der aus den verwachsenen Stämmen der Lippentaster gebildete Teil nach vorn erweitert und vorn so breit wie das Kinn, zwischen den Lippentastern kurz gespalten, ohne Ligula; die Lippentastor klein, ihre zwei Glieder ziemlich von gleicher Länge, das zweite aber viel schmäler als das erste, gegen die Spitze verschmälert. Die Thoracalsegmente mit verhornten, ungeteilten, aber von einer tiefen Mittelfurche durchzogenen Rückenschilden. Der Prothorax etwas länger als der Mesothorax, mit herabgreifenden, die Pleuren be- deckenden Seiten des Bückenschildes. Der Meso- und Metathorax gleichlang und etwas länger als die acht folgenden Abdominalsegmente, wie diese auf den ungedeckten, häutigen und gewulsteten Pleuren mit je zwei hintereinanderstehenden, stark chiti- nisierten Höckerchen. Die verhornten Eückenschilde der acht ersten Abdominalseg- mente in je zwei innere, durch eine häutige Mittelfurche geteilte, rundlich viereckige Felder und in zwei schmale, gekrümmte äußere Längswülste geteilt. Zwischen den letzteren und den Pleurenhöckerchen liegen die äußerst kleinen abdominalen Stigmen. Die Unterseite der acht ersten Abdominalsegmente jederseits mit einem Längswulst, innerhalb desselben mit einem Höckerchen und in der Mitte mit drei hintereinander befindlichen Querwülsten. Das neunte Abdominalsegment viel schmäler als das achte, mit ungefurchtem, die Pleuren freilassendem Eückenschild. Am Hinterrande desselben zwei lange, dreigliedrige Cerci, die Glieder derselben in der Länge wenig verschieden, das erste schlank zylindrisch, vor der Spitze mit drei langen Wimperborsten, das zweite viel schlanker, vor der Spitze mit einer Wimperborste, das Endglied sehr dünn, mit einer Apicalborste. Das Analsegment vortretend, kurz zylindrisch. Die Beine ziemlich kurz, die Hüften kurz zapfenförmig, außen mit breiter Schenkel- furche, die Schenkel etwa doppelt so lang als die Trochanteren, die Schienen wenig kürzer als die Schenkel, die klauenförmigen Tarsen etwa halb so lang wie die Schienen. Die Larve von H. granularis unterscheidet sich nach Schiodte von jener des tjrandis = aqtiatictis im wesentlichen nur durch den einfachen Innenzahn der Man- dibeln und durch den zwischen diesem und der Spitze nur undeutlich gekerbten Innen- rand derselben. Bei der Larve von H. micans sind die Mandibeln wie bei jener des H. aquaticus in der Mitte mit einem sehr staiken zweispitzigen Innenzahn bewehrt und gegen die Spitze kräftig gekerbt. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region und über Zentralamerika verbreitet. Die meisten Arten leben an den Ufern stehender Gewässer. Die Arten der Untergattung Empleunis werden aber oft fern vom Wasser auf sandigem Boden gefunden. Die Larve des in die Untergattung Emplevrus gehörigen H. rtujosiis wurde von Perris (1. c. 183) in ßrass/m-Stengeln als Feind von Psi/lliodes-L&iYen beobachtet. 1 Die Flügeldecken vorn zwischen dem ersten und zweiten Streifen mit einem abgekürzten Scutellarstreifen 2 — Flügeldecken ohne abgekürzten Scutellarstreifen 7 2 Der dritte, fünfte und siebente Zwischenraum der Flügeldecken gehöckert. Subg. Cyphelopliorus 6 tubercuJatus. — Flügeldecken ohne Höcker 3 3 Die Epipleuren der Flügeldecken reichen bis zum Nahtende. Die Augen über den Seitenrand des Clypeus seitlich nicht oder kaum vorspringend. Die Ober- seite nicht metallisch. Die ungeraden Zwischenräume der Flügeldecken, mit Ausnahme des elften, und der Zwischenraum zwischen dem abgekürzten Scutellar- streifen und dem zweiten Stieifen rippenai-tig erhoben und mit gekrümmten Eörstchen besetzt. Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Subg. Enipleurus 4 I 1. Gatt. Helophorns. 157 — Die Epipleuren dor Flügeldecken reichen nicht bis zur Nahtspitzo. Die Augen über den Seitenrand des Clypous seitlich vorspringend 6 4 Halsschild mit spitzwinkelig nach außen vorspringenden Hinterecken nnd vor der Mitte tief oingodrückten oder unterbrochenen inneren Dorsalwülsten. Flügeldecken mit mehr oder minder zahnformig nach außen vorspringender Schulterecko und breiter Seitenrandkehle. Körper groß und breit. 1 ril/ipes. — Halsschild mit stumpfwinkeligen oder rechtwinkeligen Hinterocken und vor der Mitte nicht eingedrückten oder unterbrochenen inneren Dorsalwülsten. Flögeldecken mit abgerundeter Schulterbeule und schmälerer Seitenrandkehle 5 5 Körper größer uml breiter. Long. 4'5 — 5 mm 2 porcillus. — Körper kleiner und schmäler. Long. 3 — 4 mm. 3 nilbUlls, 4 Sclinildti. 6 Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig, in der Mitte am dicksten, außen und innen in gleicher Weise konvex. Der elfte Zwischenraum der Flügeldecken nicht kielförmig erhoben, sondern als Seitenrandkehle aus- gebildet. Subg. Triehelophoriis 7 micans, 8 alternans. — Endglied der Kiefertaster asymmetrisch, außen viel konvexer als innen. Der elfte Zwischenraum der Flügeldecken kielförmig erhoben. Subg. Mcgalelo- phoriis 9 aquaticus. 7 Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Subg. Atractelo- phoriis 8 — Endglied der Kiefertaster asymmetrisch, außen konvexer als innen oder innen fast gerade, vor der Mitte am dicksten. Subg. Helophorus s. str 13 8 Halsschild mit schmalen, scharf eingeschnittenen Dorsalfurchen, an den Seiten nur sehr sanft gerundet, nach vorn und hinten gleichmäßig schwach ver- engt, bis an den Seitenrand in einer Flucht gewölbt. 11 dalmatinus, 12 singularls. — Halsschild mit nicht sehr scharf eingeschnittenen Dorsalfurchen, nach hinten stärker verengt als nach vorn 9 9 Tarsen sehr kurz. An den Hintertarsen das zweite Glied nur wenig länger als das dritte. Körper kurz und gedrungen 13 brevitarslii. — Tarsen weniger kurz, an den Hintertarsen das zweite Glied viel länger als das dritte 10 10 Halsschild an den Seiten vor der Mitte stark gerundet, nach hinten stark und mehr oder minder ausgeschweift verengt 11 — Halsschild an den Seiten vor der Mitte mäßig gerundet, nach hinten gerad- linig oder nur sehr schwach ausgeschweift verengt 12 11 Körper gedrungen, sehr stark gewölbt. Halsschild hinter der Mitte stark aus- geschweift, auf allen Dorsalwülsten grob gekörnt, die inneren Dorsalwülste hinten höher gewölbt. Die Flügeldecken nur eineinhalbmal so lang als zu- sammengenommen breit, im vorderen Drittel ohne Eindruck, sehr grob gekerbt gestreift, auf den abwechselnden, stärker erhobenen Zwischenräumen mit einer Reihe äußerst feiner und kurzer, zurückgekrümmter Härchen. 10 arvernicus. — Körper schlanker und flacher gewölbt. Halsschiid hinter der Mitte weniger stark ausgeschweift, wenigstens in der Mitte der inneren Dorsalwülste ein- fach oder verwischt areoliert punktiert, die inneren Dorsalwülste hinten nicht höher gewölbt. Die Flügeldecken länger, im vorderen Drittel neben der Naht eingedrückt, mäßig grob punktiert gestreift, auf den Zwischenräumen ohne Eeihen gekrümmter Härchen 14 nivalis, 15 Faiiveli. 12 Die Kiefertaster und Beine metallisch IG glaclalis. — Die Kiefertaster und Beine nicht metallisch. 17 confvater, 18 hrevipalpU. 13 Die Flügeldecken mit mäßig groben Punktstreifen, die Punkte in denselben höchstens so gi'ob wie bei brevipalpis 14 158 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. — Die Flügeldecken mit sehr groben Punktstreifen, die Punkte in denselben gröber als bei hrevipalpis 16 14 Die Flügeldecken im vorderen Drittel neben der Naht ohne deutlichen Eindruck 15 — Die Flügeldecken im vorderen Drittel neben der Naht deutlich eingedrückt. 23 viridicollis, 24 dorsalis. 15 Der Halsschild im Verhältnisse zu den Flügeldecken schmäler, höchstens auf den äußeren Dorsalwülsten flach gekörnt. Die Flügeldecken hinter der Mitte etwas bauchig erweitert 19 fulgklicoUis, 20 affinis. ■ — Der Halsschild im Verhältnisse zu den Flügeldecken breiter, auf allen Dorsal- wülsten oder wenigstens auf den äußeren deutlich gekörnt. Die Flügeldecken hinter der Mitte weniger erweitert (vergl. auch 17 ronfratcr). 21 griseus, 22 granularis. 16 Der Halsschild an den Seiten hinter den Vorderecken stark ausgebuchtet, hinter der Ausbuchtung mit breiter Seitenrandkehle. Der Kopf metallisch, der Halsschild und die Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichgelb. Körper groß. Long. 5-5—6 mm 25 Zoppae. — Der Halsschild an den Seiten hinter den Vorderecken nicht oder nur seicht ausgebuchtet, mit schmälerer oder schmaler Seitenrandkehle. Kopf und Hals- schild metallisch. Körper kleiner 17 17 Der Halsschild vor der Mitte am breitesten, nach hinten mehr oder weniger geradlinig oder sogar etwas ausgeschweift verengt. Die Dorsalfurcheu des Halsschildes nicht sehr scharf eingeschnitten 18 — Der Halsschild in der Mitte am breitesten, nach vorn und hinten in gleich- mäßiger Kurve verengt. Die Dorsalfurchen des Halsschildes scharf ein- geschnitten 19 18 Der Körper nicht oder nur wenig stärker als bei viridicollis gewölbt. 26 ct'enafus, 27 quadrisignatus. — Der Körper viel stärker als bei viridicollis gewölbt. 28 croaticiis, 29 strigift'ons, 19 Der Halsschild wenigstens auf den äußeren Dorsalwülsten kräftig gekörnt. 20 — Der Halsschild auf allen Dorsalwülsten glänzend glatt oder auf den äußeren nur flach gekörnt 33 nanus. 20 Köiper gestreckter. Die Flügeldecken so lang oder länger gestreckt als bei viridicollis 30 laticollis, 32 pumilio. — Körper kurz und gedrungen. Die Flügeldecken von viel kürzerem und breiterem Umriß als bei viridicollis 31 fallax. In dieser Übersicht fehlt der mir unbekannte 5 Hneellus. Subg. JEmpleurus Hope. 1. Heloithorus riifipes Bosc Bull. Soc. Philom. I, 1791, 8, Bedel 209, 321 ; rugosus Oliv. Entom. III, 1792, 38, 6, pl. 1, f. 5, Key 1885, 357, Kuw. W. E. Z. 1886, 223, Kuw. 1890, 185; rngosns Muls. 29, ex parte; — var. pt/renaeiis Küw. W. E. Z. 1885, 229, 1886, 223^ Kuw. 1890, 185. — Groß und breit, der Kopf schwärzlich oder braun, der Halsschild biaunrot, die Flügeldecken bräunlichgelb mit schwarzen, in vier oder fünf gebogenen Querreihen angeordneten Flecken, die Fühler, Kiefertaster und Beine rötlicbgelb. Der Kopf mit nicht über die Seiten- rundung des Clypeus vorspringenden Augen, auf der Stirn mit seichter Mittelfurche, flach runzelig gekörnt. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild sehr stark quer, wenigstens doppelt so breit als lang, am Vorder- rande hinter den Augen jederseits stark ausgebuchtet, an den Seiten gegen die an der Spitze abgerundeten Vorderecken mäßig gerundet, vor den Hinterecken bald 1. Gatt. Helophonis. 159 stärker, bald schwächer ausgeschweift, im ersteron Falle mit spitzwinkelig nach außen springenden, im letzteren Falle (var. pi/>r>iaeus) mit mehr rechtwinkeligen Hinterecken, auf der Scheibe mit stark erhobenen, buchtigen und unterbrochenen inneren und mittleren, aber nur sehr schwach oder kaum angedeuteten seitlichen Dorsalwülsten, auf den Dorsalwülsten gekörnt und sowie am Seitenrande bei wohl- erhaltenen Exemplaren mit gekrümmten Börstchen besetzt. Die inneren Dorsalwülsto vor der Mitte breit quer eingedrückt oder breit unterbrochen, in der Mitte stark winkelig nach außen erweitert, hinter der Mitte stark eingeschnürt, die mittleren Dorsalwülsto hinter der Mitte unterbrochen. Die Flügeldecken mit zalinförmig nach außen ausgezogener oder (var. pijrenaeus) wenigstens rechtwinkeliger Schulterecke und breiter Seitenrandkehle, grob punktiert gestreift, die ungeraden Zwischenräume der Punktstreifen, mit Ausnahme des die Bandkehle bildenden elften, und der kurze Zwischenraum zwischen dem Scutellarstroifen und dem zweiten Streifen rippenartig erhoben und wie der Seitenrand in regelmäßiger Reihe mit gekrümmton i3örstch6n besetzt, der seitliche neunte Zwischenraum schwächer erhoben als die dorsalen un- geraden Zwischenräume. Die Epipleuren der Flügeldecken bis zur Nahtspitze reichend. Long. 4 '5 — 5'ö mm. Westliches Mitteleuropa und westliches Mittelmeergebiot, Italien, Dalmatien. 2. HelophovHS porculus Bedel Fu. Col. Bass. Seine, I, 1881. 298, l.'ey 1885, 360, Kuw. W. E. Z. 1886, 224, Kuw. 1890, 186. — In der breiten Körperform und in der Färbung mit ritfipes übereinstimmend, von demselben durch die Form und Skulptur des Halsschildes, die abgerundete, nicht zahnförmig nach außen vorspringende Schulterbeule und die viel schmälere Seitenrandkehle der Flügel- decken sehr leicht zu unterscheiden. Der Halsschild an den ganzen Seiten sanft ge- rundet, gegen die Basis deutlich verengt, mit stumpfwinkeligen Hinterecken. Die Dorsalwülste des Halsschildes viel flacher als bei riißpes, die inneren in der Mitte stark winkelig nach außen erweitert, nach vorn verschmälert, aber nicht unterbrochen, hinter der Mitte stark eingeschnürt, die mittleren knapp hinter der Mitte unter- brochen. Die Flügeldecken mit derselben Skulptur wie bei rufipes. Long. 4'5 bis 5 mtii. Mittelmeergebiet. 3. Helophorus nubiltis Fabr. Gen. Ins. Mant. 1777, 213, Erichs. Kf. Mk, Brandbg. 194, Muls. 30, Thoms. II, 78, Bedel 322, Key 1885, 361, Kuw. W. E, Z. 1886, 224, Kuw. 1890, 188; costaius Goeze Ent. Beytr. I, 1777, 148, Bedel 299; striaUts Fourcr. Ent. Paris. 20; — var. meridionalis Motsch. Schrencks Eeis. II, 1860, 107. — Viel kleiner und schmäler als die zwei vorhergehenden Arten, braun, rotbraun bis gelbbraun, auf den Flügeldecken mit unbestimmt be- grenzten dunklen und hellen und einigen schärfer begrenzten schwarzen Flecken, die Fühler und Kiefertaster ganz braun oder braun mit bräunlichroter Wurzel oder ganz bräunlichrot, die Beine ganz braun oder braunrot bis bräunlichgelb mit dunklen oder gleichfarbigen Tarsen. Der Kopf mit seitlich kaum vorspringenden Augen, fein und äußerst dicht runzelig körnig punktiert und kurz anliegend behaart. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, etwa doppelt so breit als lang, am Vorderrande jederseits hinter den Augen tief ausgebuchtet, mit ziemlich spitz vorspringenden, an der Spitze nur schmal ab- gestumpften Vorderecken, an den Seiten gegen die Vorderecken sanft gerundet, nach hinten geradlinig oder etwas ausgeschweift verengt, mit scharfen, wenig stumpf- winkeligen oder fast rechtwinkeligen Hinterecken, am Seitenrande kurz bewimpert, auf den Dorsalwülsten gekörnt und kurz anliegend behaart. Die inneren und mitt- leren Dorsalwülste ziemlich flach, die äußeren nur sehr wenig erhoben oder kaum angedeutet, die inneren Dorsalfurchen in der Mitte nur wenig nach außen aus- gebogen. Die Flügeldecken oblong, mäßig gewölbt, im vorderen Drittel jederseits der Naht schräg eingedrückt, grob punktiert gestreift, die ungeraden Zwischenräume der Punktstreifen mit Ausnahme des eine schmale Seitenrandkehle bildenden elften, so- wie der kurze Zwischenraum zwischen dem Scutellarstreifen und dem zweiten Streifen 160 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. rippenartig erhoben, alle Zwischenräume, sowie der Seitenrand in regelmäßiger Reihe mit zurückgokrümmten Börstchen besetzt. Die Tarsen ziemlich kurz und dick. Der aus dem südöstlichen Europa beschriebene II. meridionalis Motsch. ist auf Stücke des mibilus mit gestreckteren, etwas schmäleren Flügeldecken aufgestellt. Long. 3_4 mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Gemein. 4. Melophorus Schmidt l Villa Col. Europ. Dupl. alt, Suppl. 1838, 63, Bedel 298, Kuw. W. E. Z. 1886, 224, Kuw. 1890, 187; alpinns Heer Fn. Helv. I, 1841, 476, Rey 1885, 362; fmctkostis Fairm. Ann. Sog. Ent. Fr. 1859, 29. — Von mibiliis nur durch die unterbrochenen Rippen des dritten und siebenten Zwischen- raumes der Flögeldecken und die in der Mitte mehr nach außen erweiterten mitt- leren Dorsalwülste des Halsschildes verschieden. Die Rippe des dritten Zwischen- raumes ist durch den tieferen Schrägeindruck der Flügeldecken vor dem ersten Drittel, die des siebenten Zwischenraumes etwas hinter dem ersten Drittel unterbrochen. Long. 3— 3 "5 mm. Alpen, Apenninen, Pyrenäen. Selten. 5. Helophoriis UneeUus Kuw. W. E. Z. 1886, 225, Knw. 1890, 189; linearis Kuw. W. E. Z. 1885, 309. — Nach Kuwert von ntibilvs durch viel ge- ringere Größe, viel schmälere, flachere Körperform (etwa dreimal so lang als breit, während nullius nach Kuwert etwa zweieinviertelmal so lang als breit ist) und durch die von vorn gesehen ziemlich stark vorragenden Augen verschieden. Long. 2 mm. Nach einem einzigen, aus Dalmatien stammenden Stücke beschrieben. (Ex Kuwert.) Subg. CypheJophorus Kuw. 6. Melophorus tuberculatus Gyllh. Ins. Suec. I. 129, Thoms. II, 79, X, 299, Kuw. W. E. Z. 1886, 223, Knw. 1890, 184. — Durch die höckerige Skulptur der Flügeldecken sehr ausgezeichnet. Ganz schwarz, die Beine bisweilen dunkel rot- braun. Der Kopf mit deutlich vorspringenden Augen, rauh unil mäßig dicht ge- körnt. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild etwa im vorderen Fünftel am breitesten, von da nach hinten ziemlich stark geradlinig oder etwas ausgeschweift verengt, auf den Erhabenheiten gekörnt. Die inneren Dorsal- wülste in der Mitte nur mäßig nach außen erweitert, die seitlichen nur schwach erhoben oder verflacht. Flügeldecken oblong, hinter der Mitte erweitert, im vorderen Drittel jederseits der Naht stark schräg eingedrückt, ziemlich grob punktiert ge- streift, vorn zwischen dem ersten und zweiten Streifen mit ziemlich langem Scutellar- streifen, ihre Naht der ganzen Länge nach kielförmig erhoben, der dritte, fünfte und siebente Zwischenraum an der Basis stumpf gekielt, hinter dem Schrägeindruck gehöckert, der dritte und fünfte gewöhnlich mit drei, der siebente mit zwei mehr oder minder glänzenden Längshöckern. Der elfte Zwischenraum bildet eine schmale Randkehle. Der Seitenrand der Flügeldecken ist mit gekrümmten Börstchen bewim- pert. Die Tarsen ziemlich kurz und dick. Long. 2-8 — 3*3 mm. Nordeuropa, Nord- deutschland, Schlesien, Nord-Galizien, Mittelrußland, Sibirien. Selten. NachLetzner Verz. Käf. Schles. 2. Aufl. 59) auf Torfboden. Subg. Trichelophovus. Subg. Triehelophorus Kuw., ex parte. 7. Helophorus tnicans Fald. Nouv. Mem. Mose. IV, 1835, 234, Kuw. W. E. Z, 1.S86, 225, Kuw. 1890, 190; swbcostatus Kolenati Melet. Ent. V, 65; acuti- palpus Muls. et Wachanru Mem. Ac. Lyon 2. sür. II, 1852, 5, Opusc. ent. I, 165, Mill. W. E. M. II, 1858, 348; ojmlisans Motsch. Schrencks Reisen II, 1860, 107; elegans Ball. Bull. Mose. 1870, Nr. 4, 329. — Sehr leicht kenntlich an den als große spitze Winkel nach außen vorspringenden Hintereckon des Halsschildes. Viel gewölbter als die folgende Art. Bei den dunkelsten Stücken Kopf und Halsschild goldig purpurn 1. Gatt. Ilolophonis. Ifil oder teilweise grün, die Flügeldecken diinkol metallisch grün, mit gelbbraunen, schwarz gelleckteu Rippen, die Füliler, Taster und Beine braunrot, die Wurzel der Scheükel braun. Bei helleren Stückun die Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichgelb, mit oder ohne grünen Motallschimmer, bald reichlicher, bald spärlicher schwarz gefleckt, oft auch der Halsschild braun und nur der Kopf metallisch. Der Kopf mit seitlich vor- springenden Augen, sehr dicht runzelig gekörnt. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild an den Seiten bis zum hinteren Viertel gerundet, im hintern Viertel stark eingezogen, mit großen, als spitze Winkel nach außen vorspringenden Hinterecken, am Seitenrande dicht bewimpert, auf den kräf- tigen Dorsalwülsten gekörnt und mehr oder minder dicht behaart. Die inneren Dorsal- wülste in der Mitte ziemlich stark winkelig nach auGeu erweitert. Die Flügeldecken oblong, ziemlich stark gewölbt, im vorderen Drittel kaum eiugedrückt, grob punk- tiert gestreift, mit rippenartig erhobenen ungeraden Zwischenräumea, aber mit ebenem Zwischenräume zwischen dem abgekürzten Scutellarstreifon und dem zweiten Streifen, auf den Rippen mit regelmäßiger Reihe dicht stehender, stark gekrümmter Börstchen, auf den ebenen Zwischenräumen mit weitläufigerer Reihe kürzerer und weniger gekrümmter Börstchen. Der elfte Zwischenraum bildet eine schmale Seiten- randkehle. Der Seitenrand der Flügeldecken ist mit gekrümmten Börstchen bewimpert. Die Tarsen ziemlich kräftig. Long. Ab—bbmm. Ungarn, östliches Mittelmeer- gebiet, Transkaukasien. Am Neusiedlersee bisweilen in großer Menge. 8. Helophorus afternans Gene Mem. Ac. Torin, XXXIX, 1836, 184, t. 1, f. 16, Kuw. W. E. Z. 1886, 224, Kuw. 1890, 186; intermedius Muls. 32, Rey 1885, 366. — Ziemlich breit, wenig gewölbt, der Kopf kupfrig, goldgrün oder metallischgrün, der Halsschild kupfrig oder teilweise grün, an den Seiten und am Vorderrande häufig bräunlichgelb oder ganz bräunlichgelb mit kupfrigem oder grünem Schimmer, die Flügeldecken bräunlichgelb mit unbestimmten helleren und einigen kleinen schwärzlichen Flecken, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb, die Spitze des Klauengliedes meist schwärzlich. Der Kopf mit seitlich vorspringendeu Augen, sehr dicht punktiert. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild an den Seiten vorn leicht gerundet, nach hinten ziemlich geradlinig ver- engt, hinter den Vorderecken oft mit einer kleinen Ausbuchtung, mit scharfen, stumpf- winkeligen Hinterecken, am Seitenrande sehr kurz bewimpert, auf den Dorsalwülsten ziemlich fein körnig punktiert und äußerst kurz behaart. Der Seitenrand des Hals- schildes gekehlt abgesetzt, die inneren Dorsalwülste in der Mitte ziemlich stark winkelig nach außen erweitert. Die Flügeldecken hinter der Mitte etwas bauchig er- weitert, mäßig gewölbt, grob punktiert gestreift, mit rippenförmig erhobenem ersten, dritten, fünften und siebenten Zwischenräume, aber mit flachem Zwischenräume zwischen dem abgekürzten Scutellarstreifon und dem zweiten Zwischenräume, auf den Rippen mit Reihen dicht stehender, sehr kurzer, gekrümmter Börstchen, auf den übrigen Zwischenräumen mit weitläufigerer Reihe noch kürzerer Börstchen. Der elfte Zwischenraum bildet eine schmale Seitenrandkehle, der Seitenrand der Flügeldecken ist sehr kurz und fein bewimpert. Die Tarsen ziemlich schlank. Long. 4 — 5 mm. Über den größten Teil des Mittelmeergebietes verbreitet. Nicht selten. Subg. Megalelophoriis Kuw. 9. Helophorus aquaticiis Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 362, Muls. 33, Thoms. II, 79, X, 299. Bedel 300, 322, Rey 1885, 368, Kuw. W. E. Z. 1886, 226, Kuw. 1890, 200; aeneus Degeer Mem. IV, 379; flavipes Herbst Käf. V, 138, t. XLIX, f. 6; grandis lUig. Kf. Preuß. 272, Erichs. Käf. Mk. Brandenbg. 194, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. 1, pl. 31, fig. 151; stagnalis Marsh. Eat. Brit. 409; — var. aequalis Thoms. X, 300, Rey 1885, 370, Kuw. W. E. Z. 1886, 227, Kuw. 1890, 201 ; /V(^(V/«.s Bedel 300, 322; — aquatims f rigid us; frigidiis Gx?i(s\\% Ann. Soc. Ent. Fr. 1847, 305, pl. 4, f. 1, Kuw. W. E. Z. 1886, 227, Kuw. Gan tf M'iiuor, Kfifer Vini Mitteleuropa. IV. 11 162 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Öubfamilie. Helophorinae. 1890, 202; — aquaticus italus; Milleri var. üalus Kiiw. 1890, 201; — aqua- ticus Milleri; aquaticus var. Milleri Kuw. W. E. Z. 1886, 92, 226; Milleri Kuw. 1890, 200; ? villosus Diiffc. Fn. Austr. I, 1805, 296*); villosm Kflst. Kf. Eur. X, 52; brevipilis Giiilleb. Ann. Soc. Ent. Fr. 1893, XXXIV, 1896, Bull. 231; — aquaticus syriacus; aquaticus var. si/riacus Kuw. W. E. Z. 1885, 231; Milleri var. syriacjis Kuw. 1890, 201. — Eine sehr variable, aber von den vorhergehenden durch den kielförmig erhobenen elften Zwischenraum der Flügeldecken, von den folgenden durch das Vorhandensein eines abgekürzten Scutellarstreifens leicht zu unterscheidende Art. Körper ziemlich gestreckt, müßig stark gewölbt. Kopf und Halsschild dunkel metallisch grün oder teilweise oder ganz kupfrig oder me- tallisch purpurn, die Flügeldecken metallisch braun, mit einigen unbestimmten helleren Flecken, oder gelblichbraiin bis bräunlichgelb, mit einigen kleinen schwärzlichen oder auch einigen helleren Flecken, die Fühler, Taster und Beine braunrot bis brännlichgelb, die Fühlerkeule, die äußerste Spitze der Klauenglieder oder auch der Kiefertaster schwärzlich. Der Kopf sehr dicht areoliert punktiert, auf der Stirn mit nach vorn erweiterter Mittelfnrche. Das Endglied der Kiefertaster bald mehr, bald weniger gestreckt, außen meist konvexer als innen, bisweilen aber ziemlich sym- metrisch spindelförmig. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten mäßig gerundet, vor den scharf stumpfwinkeligen oder rechtwinkeligen oder sogar etwas spitz nach außen springenden Hinterecken meist deutlich ausgeschweift, mit flacheren oder gewölbteren Dorsalwülsten und in der Mitte mit stumpfwinkelig, bald schwächer, bald stärker nach außen ausgebogenen Dorsalfurchen, kahl oder am Hinterrande mit kurzen zurückgekrümmten Börstchen und auf den Dorsalwülsten mit kurzen, anliegenden Haaren besetzt, auf allen Dorsalwülsten gleichmäßig und dicht gekörnt oder in der Mitte areoliert oder verwischt areoliert punktiert, bei aquaticus ftigidvs auf den inneren und mittleren Dorsalwülsten mit einfacher, ziemlich dichter Punktierung und nur auf den seitlichen Dorsalwülsten gekörnt. Die Flügeldecken oblong, hinter der Mitte meist nur schwach gerundet erweitert, hinten gemeinschaftlich eiförmig zugespitzt, mit scharfem oder nur an der äußersten Spitze abgestumpftem Nahtwinkel, mäßig gewölbt, bald gröber, bald feiner punktiert gestreift, vorn zwischen dem ersten und zweiten Streifen mit einem abgekürzten Punktstreifen, der nur in seltenen Ausnahmsfällen auf wenige Punkte reduziert ist oder gänzlich fehlt. Die sehr fein und unregelmäßig punktierten Zwischenräume kahl oder nur mikroskopisch behaart, bei aquaticus Milleri und aquaticus syriacus aber mit deutlichen zuiückgekrümmten Börstchen besetzt. Das letzte Abdominalsternit am Hinterrande bald sehr deutlich oder sogar kräftig, bald sehr undeutlich gezähnelt oder ganz glatt. Von der durch überall dicht gekörnten Halsschild, stärkere Punkt- streifen und abwechselnd stärker erhobene Zwischenräume der Flügeldecken und deutlich gezähnelten Hinterrand des letzten Abdominalsternits ausgezeichneten typi- schen Form unterscheidet sich die kaum abzugrenzende, dem nördlichen und dem gebirgigen mittleren Europa angehörige var. aequalis Thoms. durch den in der Mitte areoliert punktierten Halsschild, die feineren Punktstreifen und die nicht stärker er- hobenen abwechselnden Zwischenräume der Flügeldecken, sowie durch undeutlich ge- zähnelten oder glatten Hinterrand des letzten Abdominalsternits. Bei aquaticus fri- yidtis Graells von der Sierra Guadarrama sind die inneren und mittleren Dorsal- *) Der nach einem angeblich bei Linz in Oberösterreich aufgfifuudenen Stücke be- schriebene H. villosus Duft., der von graiidis 111. =: aquaticus L. durch deutlieh behaarte Flügeldecken, tiefere, wahrh.ift gekerbte Streifen und erhabmere, schmälere Zwischenräume derselben und durch den Mangel des Scutellarstreifens unterschieden wird, kann nach der Größe von fast drei Linien keinesfalls, wie Kuwert (W. E. Z. 1896, 91) vermutet, auf arvernicus Hüls., wohl aber auf ein anomales Stück des aquaticus Milleri bezogen werden. Kiu mir vorliegendes 6 mm langes Stück des aquaticus Milleri von Korsika mit ausgesprochen gekerbt gestreiften Flügeldecken besitzt auf der linken Flügeldecke keine An- deutung eines Scutellarstreifens, auf der rechten an Stelle desselben drei hintereinander- stehende ungleiche Punkte. Küster hat auch aquaticus Milleri als villosus Duft, be- schrieben. 1. Gatt. Helophoius. 163 Wülste des Halsschildes einfach punktiert uQd die l'unktstreifen der Flügeldecken feiner, ihre Zwischenräume breiter und flacher. Aquaticits italus Kuw. aus Italien und Sizilien, mit tieferen Dorsalfurchen und hoher gewölbton Dorsalwülsten des überall gekörnten, nach hinten wenig verengton llalsschildos und längeren, kräftig punktiert gestreiften Flügeldecken, stimmt bis auf den Mangel der Behaarung der Oberseite mit aquaticus Milien' überein. Bei dem über das Mittelraeergebiet weit verbreiteten, durch bedeutende Größe (Long. G — 9 mm) ausgezeichneten aquaticus Milleri Kuw. sind Halsschild und Flügeldecken in der oben angegebenen Weise behaart. Aquaticus si/riarus Kuw. aus Syrien unterscheidet sich von aquaticus Milleri nur durch stärker nach hinten verengten lialsschild und noch läugere Flügeldecken. Long. 4 — 9 mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmoergebiet. Häufig. Subg. Atfactelopho)'U.s Kuw. 10. HelopJiorus arvei'nicus Muls. Hist. nat. Col. Fr. Sulcicoll. et Se- curipalp. Suppl. Palpicorn. 1846, Bedel 301, 324, Rey 1885, 393, Kuw. W. E. Z. 1886. 227, Kuw. 1890, 191. — Körper gedrungen und sehr stark gewölbt. Kopf und Halsschild kupfrig oder bronzefarbig, die Flügeldecken bräunlichgelb, meist mit einer gemeinsamen pfeilspitzähnlichen Makel hinter der Mitte der Naht und einigen unbestimmten schwärzlichen Flecken, die Wurzel der Fühler und die Kiefertaster dunkler oder heller braunrot, die Beine hell bräunlichrot oder gelbrot mit dunkleren Tarsen oder wenigstens schwärzlicher Spitze des Endgl iedes. Der Kopf runzelig ge- körnt, auf der Stirn mit stark nach vorn erweiterter Mittelfurche. Die Kiefertaster kurz und dick, mit dickem, symmetrisch spindelförmigem Endglieds. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte stark gerundet, nach hinten stark ausgeschweift verengt, am Vorderrande hinter den Äugen ziemlich stark ausgebuchtet, stark und in der Mitte hinten höher gewölbt, mit gewölbten inneren und mittleren und mehr oder weniger flachen äuUoren Dorsalwülsten und in der Mitte bald stärker und stumpf, bald schwächer und bogenförmig nach außen ausgebogenen Dorsalfurchen, auf allen Dorsalwülsten grob gekörnt. Die Flügeldecken nur etwa um die Hälfte länger als zusammengenommen breit, stark gewölbt und hinten in starker Wölbung abfallend, sehr grob gekerbt gestreift, mit gewölbten, ab- wechselnd stärker erhobenen Zwischenräumen, auf denselben mit einer Reihe äußerst feiner Pünktchen, in diesen mit äußerst kurzen, gekrümmten, nur bei stärkster Lupenvergrößerung erkennbaren Härchen. Die Tarsen ziemlich kurz und dick, das zweite Glied der Hintertarsen aber wesentlich länger als das dritte. Long. 3 bis 3"5 mm. Über den größten Teil von Mitteleuropa verbreitet, auch in England und Finnland. In Gebirgsbächen ; selten. 11. Helophorus dahnatimis Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1901, 312. — Dem pumilio sehr ähnlich, vcn demselben sofort durch das kurze und dicke, symmetrisch spindelförmige Endglied der Kiefertaster und die viel dickeren und kürzeren Tarsen zu unterscheiden, von iref/^iaZ/JistMO^/cwcf/ci^Msdurch viel schmälere, gewölbtere Körperform, an den Seiten sehr sanft gerundeten, nach vorn und hinten gleichmäßig sanft verengten Halsschild, viel schärfer eingeschnittene Dorsalfurchen desselben, in ihrer ganzen Länge flach oder in der Mitte nur wenig stärker nach außen ausgebogene innere Dorsalfurchen, viel gröbere Punktstreifen der Flügeldecken und kürzere Tarsen verschieden. Kleiner, schmäler und gewölbter als pumilio. Kopf und Halsschild metallisch blaugrün und purpurn, oft mit goldigem Grunde der Furchen, die Flügeldecken dunkel gelbbraun, meist mit metallischem Anfluge, oft verwaschen und ausgedehnt schwärzlich gefleckt, die Kiefertaster dunkel braunrot mit schwärzlicher Spitze, die Beine hell bräunlichrot oder rötlichgelb mit dunkleren Tarsen oder wenigstens schwärzlicher Spitze des Klauengliedes. Der Kopf sehr dicht gekörnt und areoliert punktiert, auf der Stirn mit mäßig oder wenig nach vorn erweiterter 11' 164 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. Mittelfurche. Der Halsschild so breit als die Flügeldecken, an den Seiten nur sanft gerundet, nach vorn und hinten gleichmäßig schwach verengt, am Vorderrande jeder- seits hinter den Augen sehr flach ausgebuchtet, ziemlich stark und bis zum Seiten- rande in einer Flucht gewölbt, mit scharf eingeschnittenen Dorsalfurchen, von denen die inneren in ihrer ganzen Länge und nur flach oder in der Mitte wenig stärker nach außen ausgebogen sind, auf allen Dorsalwülsten gekörnt oder auf den inneren dicht areoliert punktiert. Die Flügeldecken ziemlich gestreckt und gleichbreit, ge- wölbt, im vorderen Drittel neben der Naht eingedrückt, sehr grob gekerbt gestreift, mit schmalen, gewölbten, abwechselnd etwas stärker erhobenen Zwischenräumen, auf denselben mit einer Reihe äußerst feiner Pünktchen. Long. 2"2 — 2'b mm. Dalmatien (Cattaro), Montenegro (Podgorica). 12. Helopliorus sinf/iilaris MiU. D. E. Z. 1881, 189, Kuw. W. E. Z. 1886, 227, Kuw. 1890, 193. — Eine kleine, durch die Skulptur höchst ausgezeich- nete Art. Ziemlich gedrungen und gewölbt. Kopf und Halsschild bronzeschwarz, nahezu glanzlos, die Flügeldecken braun mit schwachem- Metallschimmer, an der Spitze heller, die Kiefertaster pechschwarz, die Wurzel der Fühler und die Beine bräunlichrot. Kopf und Halsschild überall sehr dicht und gleichmäßig gekörnt, der Kopf auf der Stirn mit sehr schmaler, linienförmiger Mittelfurche. Der Halsschild an den Seiten nur schwach gerundet, nach vorn und hinten schwach und gleichmäßig ver- engt, ziemlich gewölbt, mit durchaus schmaler, linienförmiger Mittelfurche und schmalen inneren und äußeren Dorsalfurchen, von welchen die inneren vor der Mitte stark winkelig nach außen ausgebogen sind. Die durchaus gleichmäßig gekörnten Dorsalwülste sind nur als breite, flache, d. h. aus der Totalwölbung des Halsschildes nicht hervortretende Zwischenräume der Dorsalfurchen ausgebildet. Die Flügeldecken kürzer und gewölbter als bei dalmatinus, im vorderen Drittel leicht eingedrückt, äußerst grob gekerbt gestreift, mit schmalen, rippenförmigen Zwischenräumen, in den Punktstreifen mit dicht aufeinander folgenden, sehr groben, teilweise queren Punkten. Die Tarsen kurz, viel kürzer als bei dalmatinus, das zweite Glied der Hintertarsen aber wesentlich länger als das dritte. Long. 2 — 3 mm. Dalmatien. Bei Pridworje an Quellen; sehr selten. 13. HelopJiorus brevitarsis Kuw. 1890, 191, Note; Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1901, 313; glariaUs var. DeuM! Krauß W. E. Z. 1900, 239. — Mit nivalis und glacialis nahe verwandt, von beiden durch kürzere, gedrungenere Körperform und kürzere, dickere Tarsen, vom ersteren außerdem durch den vor der Mitte weniger gerundeten, nach hinten geradlinig oder kaum merklich ausgeschweift verengten Halsschild, von letzterem durch die Färbung der Kiefertaster und Beine und die gröberen Punktstreifen und gewölbteren Zwischenräume der Flügeldecken verschieden. Kopf und Halsschild kupfrig oder grünlich bronzefarbig, die Flügel- decken metallisch braun mit bräunlichgelben Flecken oder bräunlichgelb mit schwärz- lichen Flecken, im letzteren Falle bisweilen ganz ohne Metallschimmer, die Kiefer- taster schwärzlich, braun oder braunrot, bisweilen schwach metallisch, die Beine heller braunrot oder bräunlichgelb mit schwärzlichen Tarsen. Der Kopf fein und sehr dicht punktiert, die Mittelfurche der Stirn feiner und seichter als bei nivalis, bisweilen nur schwach angedeutet. Der Halsschild gegen die Basis weniger verengt als bei nivalis, weniger kräftig gefurcht, mit schwächer gewölbten inneren und mittleren Dorsalwülsten und in der Mitte weniger nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, in der Mitte bald sehr dicht und etwas runzelig, bald mehr oder weniger weitläufig, bald einfach, bald verwischt areoliert punktiert, auf den seitlichen Dorsalwülsten flach runzelig gekörnt. Die Flügeldecken im allgemeinen kürzer als bei nivalis, weniger grob punktiert gestreift, mit etwas breiteren und weniger ge- wölbten Zwischenräumen. Die Tarsen auffällig kurz und dick, das zweite Glied der Hintertarsen nur wenig länger als das dritte. Long. 2'4 — 3'4 mm. Karawanken, Alpen Bosniens und der Herzegowina, Tatra, Nordost-Karpathen, Transsilvanische Alpen, Khilo-Dagh. 1. Gatt. Helophorus. 165 14. Ifelojthorus niralis Giraud Verh. zool. bot. Ver. Wien, 1851, 92 Mill. ibid. 109, Key 1885, o74, Knw. W. E. Z. ISSC. 228, Kuw. 1890, 193. — Kopf und Halsschüd dunkel bronzefarbig, kupfrig, violett, blaugrün oder grün metallisch, die Flügeldecken dunkel metallisch, bronzebraun, bisweilen gelbbraun ge- lleckt oder in grüßeror Ausdehnung gelbbraun oder ganz gelbbraun und dann oft ohne metallischen Schimmer, die Kiefertaster pechbraun oder braunrot, bisweilen mit grünem Jletallschimmer, die Wurzel der Fühler und die Beine braunrot, die Spitze der Tarsen schwärzlich. Der Kopf an den Seiten dicht runzelig areoliert punktiert, in der Mitte oft weniger dicht verwischt areoliert oder einfach punktiert, auf der Stirn mit ziemlich tiefer, nach vorn aber nur mäßig erweiterter Mittelfurche. Die Kiefertaster kurz und kräftig, ihr letztes Glied dick und symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild kaum schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte ziemlich stark gerundet, nach hinten ziemlich stark und mehr oder minder aus- geschweift verengt, am Vorderrande jederseits hinter den Augen ausgebuchtet, ziem- lich gewölbt, mit kräftigen Dorsalfurchen, gewölbten inneren und mittleren und flacheren äuCeren Dorsalwülsten, in der Mitte meist in größerer oder geringerer Ausdehnung einfach oder verwischt areoliert punktiert, auf den seitlichen Dorsal- wülsten gekörnt, im übrigen areoliert punktiert. Die inneren Dorsalfurchen in der Mitte ziemlich stark und stumpf nach außen ausgebogen. Die Flügeldecken oblong, gewölbt, im vorderen Drittel neben der Naht ziemlich flach eingedrückt, grob punk- tiert gestreift, mit gewölbten Zwischenräumen, von welchen die ungeraden meist etwas stärker erhoben sind, auf den Zwischenräumen mit einer Reihe äußerst feiner Pünktchen. Die Tarsen ziemlich kurz, das zweite Glied der Hintertarsen aber wesent- lich länger als das dritte. Long. 3 '2 — 3' 8 mm. In den höheren Regionen der öster- reichischen und Schweizer-Alpen ; oft in Gesellschaft des glarialis, im allgemeinen aber viel seltener als dieser. 15. Helophorus Fauveli Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1901, 314. — Viel schmäler, gestreckter und flacher als niralis, oben dunkel bronzefarbig mit violettem Schimmer, die Kiefertaster dunkel rotbraun mit grünem Metallglanze, die Wurzel der Fühler und die Beine braunrot, die letzteren mit dunkleren Tarsen. Der Kopf sehr dicht runzelig areoliert punktiert, auf der Stirn mit schmaler, nach vorn schwach erweiterter Mittelfurche. Das Endglied der Kiefertaster dick und sym- metrisch spindelförmig. Der Halsschild fast so breit als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte stark gerundet, hinter der Mitte stark ausgeschweift verengt, am Vorderrande hinter den Augen jederseits ziemlich stark ausgebuchtet, viel flacher als bei nivalis, mit viel flacheren inneren und mittleren Dorsalwülsten und in der Mitte viel weniger nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf allen Dorsal- wülsten flach, aber ziemlich kräftig und dicht gekörnt, nur auf der Mitte der inneren Dorsalwülste mit verwischt areolierter, fast einfacher Punktierung. Die Flügeldecken viel schmäler, gestreckter und flacher als bei nivalis, im vorderen Drittel neben der Naht eingedrückt, tief, aber weniger grob als bei nivalis punktiert gestreift, in den Streifen mit dichter aufeinanderfolgenden Punkten, auf dem Rücken mit breiteren und flachen, an den Seiten mit schmalen und gewölbten Zwischenräumen, auf den Zwischen- räumen mit einer Reihe feiner Punkte, auf dem zweiten Zwischenräume vorn ziem- lich verworren punktiert. Die Tarsen etwas kürzer und kräftiger als bei nivalis und viel kürzer und kräftiger als bei ylacialis, das zweite Glied der Hintertarsen aber wesentlich länger als das dritte. "Long. 3 mm. Simplen. 16. Melophorus glacialis Villa Coleopt. Europ. Dupl. 1833, 34, Heer Fn. Helv. I, 475, Rey 1885, 375, Kuw. W. E. Z. 1886, 228, Kuw. 1890, 194; nivalis Thoms. II, 82; — glacialis insnlaris; insiilaris Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 204, Rey 1885, 376, Note, Kuw. W. E. Z. 1886, 228, Kuw. 1890, 195. — Durch die ganz metallischen Kiefertaster und Beine sehr leicht kenntlich. Kopf und Halsschild bronzefarbig, kupfrig, violett, blaugrün oder grün metallisch oder schwarz erzfarbig. Die Flügeldecken dunkel metallisch, meist mit einigen bräun Kiß X]j. Familie. Hydrophilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. lichgelben Flecken oder ausgedehnter bräunlichgelb und dann bisweilen nur vorn an der Naht und an der Basis metallisch, die Kiefertaster und Beine metallisch, die ersteren meist mit lebhaft grünem oder purpurnem Endgliede, die letzteren meist kupfrig mit dunkleren Tarsen, die Wurzel der Fühler braun oder braunrot. Der Kopf an den Seiten meist runzelig areoliert, in der Mitte verwischt areoliert oder einfach punktiert, auf der Stirn mit mäßig nach vorn erweiterter Mittelfarche. Das Endglied der Kiefertaster symmetrisch spindelförmig. Der Halsschild wenig schmülor als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte mäßig gerundet, nach hinten gerad- linig oder nur sanft ausgeschweift verengt, am Vorderi-ande hinter den Augen jeder- seits flach ausgebuchtet, flach gewölbt, mit leicht gewölbten inneren und mittleren und flachen äußeren DorsalwOlsten und in der Mitte weniger stark als bei nivalis nach außen ausgebogenen Dorsalfurchen, in der Mitte meist einfach und mehr oder minder weitläufig punktiert, auf den äußeren Dorsalwülsten flach gekörnt, im übrigen mehr oder minder areoliert punktiert. Die Flügeldecken schmäler, gestreckter und weniger gewölbt als bei nivalis, im vorderen Drittel eingedrückt, mäßig stark punktiert ge- streift, mit flachen dorsalen und leicht gewölbten seitlichen Zwischenräumen, auf den Zwischenräumen mit einer Reihe feiner Pünktchen, auf dem zweiten und dritten Zwischenräume vorn mehr oder weniger verworren punktiert. Die Tarsen schlanker als bei nivalis. H. insularis Keiche von Korsika ist eine kleinere Form mit durch- schnittlich feiner punktiert gestreiften Flügeldecken. Long. 2 '4 — 3*8 mm. Über Nordeuropa und die höheren Regionen der Gebirge von Mittel- und Südeuropa ver- breitet, auch im Kaukasus. An Schneelachen oft in großer Menge. 17. HelopJiorus confrater Kuw. W. E. Z. 1886, 169, 283, Kuw. 1890, 211; — cmifrater Knothyi Gangib. Verb. zool. bot. Ges. Wien, 1901, 319. — Diese Art wird von Kuwert wegen des nicht immer ganz symmetrisch spindelförmigen Endgliedes der Kiefertaster in die folgende Untergattung gestellt, scheint mir aber in der Untergattung Atraclelophorus an richtigerer Stelle zu stehen. Von brevi- palpis durch die bedeutendere Größe, die gedrungenere, gewölbtere Körperform, durch den starken Glanz der wie poliert erscheinenden Oberseite, durch die Färbung und die Skulptur sehr verschieden. Oben dunkel bronzefarbig, Kopf und Halsschild häufig mit dunkelgrünem, violettem oder purpurnem Metallschimmer, die Flügeldecken bronze- braun oder kastanienbraun mit grünem oder violettem Metallschimmer, die Kiefer- taster und Beine hell bräunlichrot oder rötlichgelb, die Spitze der Klauenglieder und oft auch der Kiefertaster schwärzlich. Der Kopf auf der Stirn mit nach vorn er- weiterter Mittelfurche, in der Mitte einfach und weitläufig oder mehr oder minder dicht areoliert punktiert, an den Seiten dicht und runzelig areoliert punktiert oder schwach runzelig gekörnt. Das Endglied der Kiefertaster nicht immer ganz sym- metrisch spindelförmig, oft außen etwas konvexer als innen. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn mäßig gerundet, nach hinten bei der typischen Form etwas ausgeschweift verengt, mit leicht gewölbten inneren und mittleren und flacheren äußeren Dorsalwülsten und in der Mitte wie bei brevipalpis oder schwächer nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf den inneren und mittleren Dorsalwülsten meist einfach, fein und mehr oder minder weitläufig, auf den äußeren etwas dichter und verwischt areoliert punktiert, in anderen Fällen aber nur in der Mitte einfach und auf den äußeren Dorsalwülsten beinahe flachköruig areoliert punktiert. Die Flügeldecken von kürzerem,- breiterem Umriß und gewölbter als bei hrevijxdpis, im vorderen Drittel nicht oder kaum eingedrückt, mit weniger groben l'unktstreifen und gewölbteren Zwischenräumen derselben, auf den Zwischen- räumen sehr fein und etwas unregelmäßig oder wenigstens nicht in einfachen, regel- mäßigen Reihen punktiert. Von der über die Nordostkarpathen und über die transsil- vanischen Alpen verbreiteten typischen Form unterscheidet sich der auf dem Rhilo- Dagh und auf dem Rbodope-Gebirge vorkommende confrater KiioUiyi durch etwas kürzere und gewölbtere Körperform und namentlich durch hinten höher gewölbten, an den Seiten hinter der Mitte nicht ausgeschweiften Halsschild. Long. 3— 3'8 w/h. 1. Ciatt. lloloiihürus. 167 In den liohcrcn Rogionon der Nordostkiirpatlion, der transsilvanischen Alpen, dos Rhilo-Dagh und des Kliodope-Gohirges. 18. Helophoms hrevipalpis Bcdol Fn. Col. Bass. Seine 1881, 301, 323; yranvlaris Thoms. II, 81, X, 303; (p-iseits Key 1885, 3itl, Kuw. W. E. Z. 1885, 232, 1886. 228. Kuw. 1890, YMS{ grisem var. breeipalpis m\A y&x. cretinta Kuw. W. E. Z. 1885, 232, 188G, 228, Kuw. 1890, 190, 197; yrisetis var. hulhipalpis Kuw. 1890, 196; — hrevipalpis motüenegrimts; griseus var. montenegrinus Kuw. W. E. Z. 1885, 261, 1886, 228, Kuw. 1890, 197. — Dem {;raw»/am ähnlich, von demselben durch das symmetrisch spindelförmige Endglied der Kiefertaster, die in der Mitte viel stärker und winkelig nach außen ausgebogenen inneren Uorsalfurchen des Halsschildos, die gewölbteren, im vordei'fln Drittel neben der Naht aber mehr oder minder deutlicli eingedrückten, gröber punktiert gestreiften Flügeldecken, die mehr oder minder scheckige Zeichnung derselben und durch kürzere Tarsen verschieden. In der Körperform und Färbung recht variabel. Bei der im allgemeinen breiteren typischen Form der Kopf und Halsschild metallisch grün, blaugrün oder teilweise oder ganz purpurn oder kupfrig, der Halsschild am Vorder- und Seitenrande meist rötlichgelb gesäumt, die Flügeldecken gewöhnlich hellgelb und bräunlich bis schwärz- lich gescheckt, seltener im Grunde ganz bräunlichgelb, hinter der Mitte der Naht mit einer gemeinsamen schwarzen Pfeilspitzmakel und jederseits derselben mit einem schwarzen Längsfleck, die Fühlergeißel, die Kiefertaster und Beine rötlichgelb, die Spitze der Kiefertaster und der Klauenglieder schwärzlich, bisweilen die ganzen Kiefertaster und Tarsen bräunlich. Bei der im Ostalpengebiet, in Oberitalien, im östlichen Mitteleuropa und im östlichen Südeuropa vorkommenden, im allgemeinen ge- streckteren und schmäleren Kasse wontenegrimis Kuw., die den Eindruck einer eigenen Art macht, aber durch Übergänge vollständig mit der typischen Form verbunden ist, der Halsschild ohne gelben Saum, die Flügeldecken ähnlich wie bei quadri- aignaius dunkel bronzebraun oder schwärzlich metallisch, mehr oder minder bräun- lichgelb gefleckt, meist mit einem deutlicher hervortretenden hellen rundlichen Fleck im hinteren Viertel, die Fühler und Beine dunkler, die Kiefertaster bis auf die ■Wurzel oder ganz pechbraun bis pechschwarz. Der Kopf dicht runzelig gekörnt oder areoliert punktiert, auf der Stirn mit nach vorn erweiterter Mittelfurche. Das End- glied der Kiefertaster dicker oder schlanker symmetrisch spindelförmig. Der Hals- schild etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte leicht ge- rundet, nach hinten geradlinig oder nnr äußerst schwach ausgeschweift verengt, mit leicht gewölbten inneren und mittleren und flachen seitlichen Dorsalwülsten und in der Mitte ziemlich stark und stumpfwinkelig nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurcben, auf allen Dorsalwülsten gekörnt oder in der Mitte mehr oder minder areoliert oder verwischt areoliert punktiert. Die Flügeldecken im vorderen Drittel neben der Naht mehr oder minder eingedrückt, grob punktiert gestreift, mit leicht ge- wölbten Zwischenräumen der Streifen, von welchen die ungeraden gegen die Spitze meist stärker hervortreten, auf den Zwischenräumen mit einer regelmäßigen Reihe sehr feiner Pünktchen. Long. 2-2 — 3 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreit. Häufig. Subg. Helophoms s. str. 19. Helojihorus fulgidicolUs Motsch. Schrencks Reisen II, 1860, 105, Rey 1885, 382, Kuw. 1890, 212; asturiensis Kuw. W. E. Z. 1885. 262. — Dem affinis zunächst stehend, von demselben durch viel bedeutendere Größe, länger ge- streckte, hinter der Mitte etwas weniger bauchig erweiterte Flügeldecken, viel gröbere Punktstreifen derselben und durch längere, kräftigere Beine, namentlich längere Schienen verschieden. Kopf und Halsschild lebhaft goldgrün oder purpurgoldig, der Halsschild am Vorder- und Seitenrande meist schmal gelb gesäumt, die Flügeldecken hell bräunlichgelb, mit einer oft sehr reduzierten schwärzlichen Pfeilspitzmakel hinter der Mitte der Naht und meist noch mit einigen dunklen Streifen oder Flecken, die 168 XL. Familie. Hydruphilidae. — I. Subfamilie. Helophorinae. Fühler, Taster und Beine rötlichgelb, die äußerste Spitze der Klaiienglieder und oft auch der Kiefertaster leicht gebräunt. Kopf und Halsschild wie bei affin is. Die Flügeldecken länger gestreckt, ziemlich grob punktiert gestreift, mit leicht gewölbten Zwischenräumen der Streifen, auf denselben mit einfacher Reihe äußerst feiner Pünkt- chen, auf dem dritten und fünften Zwischenraum außerdem gewöhnlich mit einigen größeren Pünktchen. Long. 4 — 4'3 mm. Südfrankreich, Spanien, Algier. In salz- haltigen Gewässern oft in Gesellschaft des dorsalis, aber seltener als dieser. 20. Melopfiorus affinis Marsh. Entom. Brit. 1802, 409, Bedel 300, 323, Fowler Col. Brit. Isj. Vol. I, 1887, 239; dorsalis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 196; granvlaris var. mimitus Muls. 37, ex parte; Erichsoni Bach System. Verz. Käf. Deutschi. 1866, XI, Kuw. W. E. Z. 1885, 261, 1886, 250, Kuw. 1890, 212; griseus Thoms. II, 80, X, 303; minutus Eey 1885, 387; granidaris var. affinis kuw. W. E. Z. 1886, 282, Kuw. 1890, 222. — Mit grisetis und granidaris 'sehr nahe verwandt, von beiden durch den im Verhältnisse zu den Flügeldecken schmäleren, nach hinten stärker und mehr geradlinig verengten, in der Mitte flachen, auf den Dorsalwülsten sehr fein punktierten Halsschild, die hinter der Mitte bauchig er- weiterten Flügeldecken und durch die feineren Punktstreifen und flacheren Zwischen- räume derselben, von granularis außerdem durch die breitere Seitenrandkehle des Halsschildes verschieden. Kopf und Halsschild lebhaft metallisch grün, goldgrün oder purpurgoldig, der Halsschild am Vorder- und Seiteniande gelb gesäumt, die Flügel- decken hell bräunlichgelb, oft durch verwaschene dunkle und helle Flecken wolkig gezeichnet, in der Regel mit einem großen, gemeinsamen, vorn heller begrenzten verwaschenen dunklen Fleck hinter der Mitte der Naht, einem weiter nach vorn ge- rückten dunklen Fleck jederseits desselben und einer rundlichen hellen Makel im hinteren Viertel, außerdem oft mit weiteren dunklen und hellen Flecken, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb, die äußerste Spitze der Klauenglieder oder auch der Kiefertaster schwärzlich. Treten auf den Flügeldecken hellere Flecken nicht hervor, lind wird der gemeinsame schwärzliche Fleck hinter der Mitte der Naht kleiner und mehr pfeilspitzartig, so stimmt die Zeichnung der Flügeldecken fast ganz mit der des granularis überein. Der Kopf fein und ziemlich dicht punktiert, anf der Stirn mit stark nach vorn erweiterter Mittelfurche. Der Halsschild schmäler als die Flügel- decken, an den Seiten vorn sanft gerundet, nach hinten geradlinig verengt, mit nicht sehr .schmaler Seitenrandkehle, flacher Mitte der Scheibe, flachen Dorsalwülsten, in oder etwas vor der Mitte wenig stark, aber meist winkelig nach außen ausgebogeaen inneren und breiten, flachen äußeren Dorsalfurchen, auf allen Dorsalwülsten fein, bald weitläufiger, bald dichter punktiert, höchstens auf den äußeren sehr flach gekörnt. Die Flügeldecken weniger gestreckt als bei griseus, aber gestreckter und flacher ge- wölbt als bei granularis, mit stärker vortretender Schulterbeule, hinter der Mitte mehr oder minder bauchig erweitert, viel feiner als bei granularis und merklich feiner als bei griseus punktiert gestreift, mit flacheren Zwischenräumen der Punkt- streifen, auf denselben mit einfacher Reihe ziemlich weitläufig stehender, sehr feiner Pünktchen. Die Nahtspitze der Flügeldecken mehr oder minder abgerundet. Die Schienen und Tarsen länger als bei granularis. Long. 2 5 — 3 8 mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Nicht häufig. 21. Uelophorus griseus Herbst Käf. V, 143, t. XLIX, f. 12, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 196; lapponicus Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1853, 42, Skand. Col. II, 80, X, 302, Kuw. W. E. Z. 1886, 285, Kuw. 1890, 218; discrcpans Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 19, 389; granularis var. elongatus Kuw. W. E. Z. 1886, 282; elongatus Kuw. 1890, 218. — Dem gratiularis äußerst nahestehend, von demselben durch bedeutendere Durchschnittsgröße, gestrecktere, flacher gewölbte Körperform, länger gestreckte, gegen die Spitze in flacherer Wölbung abfallende, im allgemeinen weniger grob punktiert gestreifte Flügeldecken, und be- sonders durch die breitere Seitenrandkehle des Halsschildes, von affinis durch den im Verhältnisse zu den Flügeldecken breiteren, nach hinten weniger stark verengten, 1. Gatt. Helophorus. 169 in der Mitte weniger flachen, auf allen oder wenigstens auf den äußeren üorsal- wülsten gekörnten Halsschild und durch gestrecktere, hinter der Mitte weniger er- weiterte, stets etwas gröber punktiert gestreifte Flügeldecken verschieden. In der Färbung im allgemeinen mit granularis übereinstiraniond, doch ist der oft lobhafter grüne Halsschild am Vorder- und Seitenrande fast immor gelb gesäumt und auf den Flügeldecken treten außer den schwärzlichen Flecken nicht selten noch hellere und dunklere Flecken oder Streifen hervor. Long. 2*8 — i3'8 mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. In Österreich sehr häufig. 22. Helojthorus granulai-is Linn. Fn. Suec. ed. 2, 1761,214, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 195, ' Bedel 300, 323, Rey 1885, 390, Kuw. 1890, 222; fiavipes Fabr. Ent. syst. I, 205, Sturm X, 37; granularis var. C. gmnularis, ex parte, Muls. 37 ; brevicollis Thoms. X, 307 ; granularis var. brevicollix Kuw. W. E. Z. 1886, 282, Kuw. 1890, 223; granularis var. latus Kuw. W. E. Z. 1886, 282, Kuw. 1890, 223. — Dem hm-ipalpis sehr ähnlich, von demselben durch das ge- strecktere, asymmetrisch spindelförmige Endglied der Kiefertaster, die woniger stark, nur schwach stumpfwinkelig oder einfach bogenförmig nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen des Halsschildes, durch die weniger stark gewölbten, im vorderen Drittel an der Naht nicht eingedrückten, weniger grob punktiert gestreiften Flügeldecken, die nicht hellfleckige Zeichnung derselben und durch weniger kurze Tarsen verschieden. Kopf und Halsschild dunkel bronzefarbig, metallisch grün oder kupfrig grün, der Halsschild am Vorder- und Seitenrande bisweilen schmal gelb ge- säumt, die Flügeldecken bräunlichgelb, bisweilen mit schwachem Bronzeschimmer, hinter der Mitte der Naht meist mit einer gemeinsamen schwärzlichen Pfeilspitz- makel und häufig mit einem schwärzlichen Fleck jederseits derselben oder noch mit weiteren schwärzlichen Flecken, die Fühler mit Ausnahme der dunkleren Keule, die Kiefertaster und Beine bräunlichgelb, die Spitze der Klauenglieder und meist auch der Kiefertaster schwärzlich. Der Kopf mehr oder minder dicht gekörnt oder areoliert punktiert oder in der Mitte mit einfacher und weitläufigerer Punktierung, die Mittel- furche der Stirn nach vorn erweitert. Das Endglied der Kiefertaster mehr oder minder lang gestreckt, außen konvexer als innen oder innen gerade, vor der Mitte am dicksten. Der Halsschild etwas schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vor der Mitte sanft gerundet, nach hinten mäßig verengt, mäßig gewölbt, an den Seiten schmal gerandet, mit ziemlich flachen Dorsalwülsten und in der Mitte viel weniger und flacher als bei hrei'ipalpis nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf allen Dorsalwülsten mehr oder minder dicht und kräftig gekörnt oder in der Mitte in größerer oder geringerer Ausdehnung areoliert oder verwischt areoliert punktiert oder mit weitläufiger einfacher Punktierung. Die Flügeldecken etwas gestreckter und etwas weniger gewölbt als bei brevipalpis, im vorderen Drittel neben der Naht ohne deutlichen Eindruck, weniger grob punktiert gestreift, auf den leicht gewölbten Zwischenräumen der Punktstreifen mit einfacher Reihe weitläufig stehender, sehr feiner Pünktchen. Long. 2'2—o'3 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Sehr häufig. 23. HelopJiorus viridicollis Steph. 111. Brit. II, 1828, 112, Gangib. Verb. zool. bot. Ges. Wien 1901, 318; aqvaticns Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 195; granularis var. A. arcuatus Muls. 36; granularis var. B. ohscurtis Muls. ibid.; acneipennis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Förh. 1853, 43, Skand. Col. II, 81, X. 303, Opusc. Entom. III, 1870, 327, Bedel 300, 323, Kuw. W. E. Z. 1886, 283, Kuw. 1890, 225; planicollis Thoms. Opusc. Ent. III, 1870, 327, Kuw. 1. c. 283, 225; arruatus Rey 1885. 378, Kuw. 1. c. 285, 221; obscurus Rey 1885, 384, Kuw, 1. c. 284, 227; Sndlitzi Kuw. W. E. Z. 1885, 261, 1886, 283, Kuw. 1890, 226; granularis var. impressus Kuw. W. E. Z. 1886, 282; baltims Kuw. W. E. Z. 1886, 138, 283, Kuw. 1890, 226. — Gleichfalls eine sehr variable Art, von granularis durch breitere Körperform, im Verhältnisse zu den Flügeldecken breiteren Halssohild, in der Mitte stärker winkelig nach außen ausgebogene Dorsalfurchen desselben, im 1 70 XL. Familie. Hydrophilidae. — I. Suhfamilic. Helopliorinae. vorderen Drittel eingedrückte, auf den inneren Zwischenräumen vorn reichlicher und zerstreut oder wenigstens nicht in einfacher Reihe punktierte Flügeldecken und meist auch durch die Färbung verschieden. Kopf und Halsschild dunkel bronzefarbig, metallisch grün oder teilweise oder ganz kupfrig, der Halsschild meist mit gleich- farbigem, selten rötlichgelb durchscheinendem Soitenrand, die Flügeldecken ganz dunkel erzfarbig oder braun bis bräuulichgelb mit stärkerem oder schwächerem, häufig grünlichem, wenigstens auf den inneren Zwischenräumen oder an der Naht deutlichem Metallschimmer, hinter der Mitte mit einer gemeinsamen, bei dunkler Grundfärbung oft wenig hervoitretenden Pfeilspitzmakel, einem schwärzlichen Fleck jederseits derselben und oft auch mit weiteren schwärzlichen oder auch mit helleren Flecken, die Fühler, Taster und Beine bräunlichrot bis rötlichgelb, die Spitzen der Klauenglieder und meist auch der Kiefertaster scliwärzlich. Der Kopf innerhalb der Augen mehr oder minder runzelig areoliert punktiert, auf der Stirn mit stärker oder schwächer nach vorn erweiterter Mittelfurche. Das Endglied der Kiefertaster mehr oder minder gestreckt, innen weniger konvex als außen oder ziemlich gerade. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten vorn mäßig gerundet, nach hinten geradlinig oder in sehr schwacher Rundung verengt, flach gewölbt, mit stärker als bei yramdaris und stumpfwinkelig in der Mitte nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf allen Dorsalwülsten dicht gekörnt oder in der Mitte in größerer oder geringerer Ausdehnung areoliert oder verwischt areoliert oder einfach punktiert, im letzteren Falle in der Mitte mit weitläufigerer Punktierung, Die Flügel- decken oblong, hinter der Mitte meist nur schwach gerundet erweitert, mäßig ge- wölbt, im vorderen Drittel neben der Naht fast immer sehr deutlich, selten nur schwach eingedrückt, ziemlich grob punktiert gestreift, mit deutlich gewölbten oder ziemlich flachen Zwischenräumen der Punktstreifen, auf dem zweiten und dritten Zwischenräume im vorderen Drittel mehr oder minder zerstreut, hinter dem Eindruck, sowie auf den übrigen Zwischenräumen in einfacher Reihe mit sehr feinen Punkten besetzt. Die Tarsen ziemlich schlank, die Hintortarsen aber etwas kürzer als die Hinterschienen. Long. 2'5 — ?>•% mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergobiet. Häufig. 24. HelopJiorus dorsalis Marsh. Entom. Brit. 1802, 410*), Steph. 111. Brit. II, 1829, 112. pl. XIV, f. 1, Muls. 40, Key 1885, 380, Kuw. W. E. Z. 1886, 249, Kuw. 1890, 203; Mh/s™// Rye Brit. Beetl. 255, Bedel 300, 322, Fowl. Col. Brit. Isl. I, 239; — var. emnciatus Kuw. W. E. Z. 1886, 249, Kuw. 1890, 203. — Durch die im vorderen Drittel neben der Naht deutlich eingedrückten Flügeldecken dem viridicoUis zunäehststehend, von demselben durch die bedeutendere Durchschnittsgröße, die helle Färbung, die Zeichnung der Flügeldecken, den im Verhältnisse zu den Flügeldecken viel breiteren, in der Mitte hinten meist höher gewölbten, nach vorn verflacht ab- fallenden Halssehild, durch länger gestreckte Flügeldecken und die gewölbteren, meist abwechselnd stärker erhobenen Zwischenräume derselben verschieden. Oblong, ziem- lich gewölbt, Kopf und Halsschild lobhaft metallisch grün, goldig purpurn oder kupfiig, der Halsschild am Vorder- und Seitenrande gelb gesäumt, die Flügeldecken bräunlichgelb, bei typischer Ausbildung der Zeichnung mit einem die Breite des dritten Zwischenraumes einnehmenden, ziemlich scharf hervortretenden, innen schwärz- lich begrenzten hellen Längsfleck hinter der Mitte und einem rundlichen, vorn schwärzlich begrenzten hellen Fleck im hinteren Fünftel und außerdem mit variablen hellen und schwärzlichen Streifen oder Flecken, die Fühler, Taster und Beine rötlich- gelb, die Spitze der Klauenglieder oder auch der Kiefertaster schwärzlich. Häufig ist die helle und dunkle Zeichnung der Flügeldecken teilweise erloschen. Am kon- stantesten erhalten sich die zwei hellen, dem dritten Zwischenräume angehörigen *) Crotch (The Entomol. III, 1866, 111) bezog den Hydrophilus dorsalis Marsh, auf Helophorus quadrisujnatus Bach. Nach Eey (Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, T. XXXI, 380. note) gehören aber drei von Curtis stammende Typen des Hydrophilus dorsalis Marsh, zu derselben Art, die von Mulsant als Helophorus dorsalii Marsh, beschrieben wurde. 1. Giitt. Hcloiihonis. 171 Längsflecke hinter dei- Mitte, zwischen welchen oft eine verwaschene Pfeilspitz- iiiakel zur Ausbildung gelangt. Der Kopf dicht gekörnt oder areoliert punktiert. Die Kiefertaster bald länger, bald kürzer, ihr Endglied langgestreckt, asymmetrisch spindelförmig oder kürzer und weniger asymmetrisch. Der Halsschild stark quer, so breit oder wenig schmäler als die Flügeldecken, an den Seiten sanft gerundet, nach vorn meist etwas mehr als nach hinton verengt, in der Mitte hinten gewöhnlich liöher gewölbt und nach vorn verflacht abfallend, mit breiter Seitcnrandkehle und in der Mitte bogenförmig oder stumpfwinkelig nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf den äußeren Dorsalwülsten runzelig gekörnt, auf den mittleren und inneren areoliert punktiert oder in der Mitte in größerer oder geringerer Aus- dehnung mit verwischt areolierter oder ganz einfacher Punktierung. Die Flügeldecken deutlich länger gestreckt und gewölbter als bei viridicollis, im allgemeinen mit etwas gröberen Punktstreifen und gewölbteren, meist abwechselnd etwas stärker er- hobenen Zwischenräumen derselben, auf den Zwischenräumen mit größtenteils ein- facher Reihe sehr feiner Pünktchen. Var. cmaciatus Kuw. ist auf Stücke mit hinten nicht aufgetriebenem Halsschilde gegründet. Long. 3 '5 — 3 '8 mm. In salzhaltigen Gewässern. An den Küsten von England, Frankreich und des Mittelmeorgebietes. Nicht selten. 25. HelopJtofus Zoppae Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1901, 319. — Durch die bedeutende Größe, die nicht metallische Färbung von Kopf und Hals- schild, die hinter den Vorderecken stark ausgebuchteten und hinter der Ausbuchtung breit gekehlt abgesetzten Seiten des auf allen Dorsalwülsten gekörnten Halsschildes und durch die sehr grob gekerbt punktierten Streifen der Flügeldecken sehr aus- gezeichnet. Der Kopf metallisch purpurn, der Halsschild und die Flügeldecken hell rotbraun, die Flügeldecken mit einer verwaschenen schwärzlichen Pfeilspitzmakel hinter der Mitte der Naht und einem mehr nach vorn gerückten schwärzlichen Längsfleck hinter der Mitte der Scheibe, die Fühler, Taster und Beine bräunlich- gelb, die Spitze der Klauenglieder schwärzlich. Der Kopf dicht runzelig gekörnt und areoliert punktiert. Die Kiefertaster lang, ihr Endglied gestreckt, außen gegen die Spitze gerundet, innen fast gerade. Der Halsschild in der Mitte viel breiter als die Flügeldecken an den Schultern, an den Seiten gerundet, hinter den Vorderecken stark ausgebuchtet, gewölbt, nach vorn verflacht abfallend, mit sehr breiter Seiten- randkehle und in der Mitte stumpf bogenförmig nach außen ausgebogenen inneren Dorsalfurchen, auf allen Dorsalwülsten grob, aber nicht sehr dicht gekörnt. Die Flügeldecken ebenso gestreckt wie bei crenatus, mit noch etwas gröber gekerbt punktierten Streifen und gewölbteren Zwischenräumen, auf den Zwischenräumen mit einer Reihe weitläufig stehender sehr feiner Pünktchen. Die Tarsen etwas länger als bei crenatus, mit längeren, weniger gekrümmten Klauen. Von dem aus der Mezöseg in Siebenbürgen stammenden Originalexemplare des H. Zoppae unterscheidet sich ein von Herrn Rudolf Pinker bei Klosterneuburg nächst Wien gleichfalls nur in einem Exemplare aufgefundener IIelop/iori». Von Coye nach syrischen Stücken beschrieben, nach Eey auf Korsika und bei Marseille. (Ex Key.) 10. Ochthehius hicolon Germ. Ins. Spec. nov. 1824, 92, Bedel 295, 319, Rey 1886, 46, Kuw. D. E. Z. 1887, 381, t. IV, f. 56, Kuw. 1890, 261; bicolon Muls. 64, ex parte; rvfmmniinatus Steph. 111. Brit. II, 1829, 116; rufomarcjinatus Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 199, Thoras. II, 74; striatm Casteln. Hist. nat. II, 1840, 47; crenulaUis Muls. et Rey Ann. Soc. Linn. Lyon II, 1850, 236; Czivalinae Kuw D. E. Z. 1887, 382, 392, t. IV, f. 61, Kuw. 1890, 263. - Dem impressicollis nahestehend, kleiner, gedrungener und gewölbter, Kopf und Halsschild ähnlich wie bei diesem, der letztere aber gewölbter und im allgemeinen gröber punktiert, die Flügel- decken viel kürzer oval und gewölbter als bei impressicollis, an den Seiten mehr gerundet, im vorderen Drittel neben der Naht nicht eingedrückt, mit groben Punkt- stroifen und schmalen, gewölbten, rippenartigen Zwischenräumen, in den Punkten der Streifen wie bei impressicollis mit äußerst kurzen und feinen, nur bei stärkster Lupenvergrößerung erkennbaren Härchen. Beim $ die Zwischenräume der Flügel- decken glanzlos. 0. Czualinae Kuw. ist nach sehr kleinen Stücken dieser Art be- schrieben. Long. 1-6 — l-8w?«. Nord- und Mitteleuropa, Provence, Oberitalien, Mittelitalien, Dalmatien, Bosnien, Serbien. An Sümpfen; nicht häufig. 11. Ochthebius auriciilatus Rey 1886, 45, Kuw. D. E. Z. 1887, 381, Kuw. 1890, 261. — Gleichfalls dem impressicollis nahestehend, von demselben durch etwas breitere und flachere, nur schwach metallische Oberseite, breiter ver- flachte, rötlichgelb durchscheinende, erst im hinteren Viertel ausgeschnittene Seiten und seichtere Punktierung des Halsschildes und durch nicht eingedrückte, in den Punktstreifen mit viel längeren und kräftigeren Härchen in regelmäßigen Reihen be- setzte Flügeldecken verschieden. Der Kopf schwarz, die Scheibe des Halsschildes und die Flügeldecken braun, mit schwachem Metallschimmer, die breit vorflachten Seiten des Halsschildes, die Wurzel der Fühler und die Beine rötlichgelb, die Kiefertaster und die Fühlerkeule braun. Long. 1-8— r9>«»!. Nordfrankreich (Calais, Dieppe), Holland, Insel Borkum (Dr. Schneider); an der Meeresküste. 12. Ochthebius montanus Friv. Term. Füz. V, 1881, 27; opacus Baudi Nat. Sic. I, 1882, 129, Kuw. D. E. Z. 1887, 382, t. IV, f. 67, Kuw. 1890, 262; Barnevillei Rey Ann. Soc. Linn. Lyon XXXI, 1885, 24, XXXII, 1886, 44. — Von der gedrungenen und gewölbten Körperform des hicolon, von demselben durch die schwach glänzende und teilweise glanzlose Oberseite, die äußerst dicht gedrängte runzelige Punktierung von Kopf und Halsschild und durch die sehr deutlichen Haarreihen der Flügeldecken leicht zu unterscheiden. Oben braunschwarz oder braun, mit leichtem 3. Gatt. Ochthebius. 189 Metallschimmer, oder Kopf iiiul llalsscliiKl glanzlos, die am Soitenrande bisweiloQ rötlicli diirclisclieinendeii Flü<;eldücken schwach uiul kmim inotalli.soh },'läii/.eiiil, die Wurzel der Fühler und die Heine rötlichgelb, die Fiihlerkeule und die Kiefertaster schwärzlich. I»er Kopf äuL^el■st dicht runzelig punktiert, mit zwei Stirngi-iiben und einem Schoitelgrübchen, auf dem Scheitel oft mit zwei glanzenden, ocollenartigen lliickercheu. Die mehr oder minder punktierte Oberlippe am Vordorrande leicht ausgebuchtet. Der Halsschild ähnlich wie bei bicolon, in der Mitte etwas gewölbter, äußerst dicht ge- drängt runzelig punktiert, mit weniger scharf ausgeprägten Gruben und Furchen. Die Flügehiecken im vorderen Drittel nel>en der Naht leicht eingedrückt, in dicht gedrängten, aber kaum vertieften, bisweilen nicht ganz regelmäßigen Keihen grob punktiert, in den Punkten mit sehr deutlichen, nach hinten gerichteten Härchen. Unten die Mitte des Metasternums und die Spitze des Abdomens glänzend glatt. Long. 1"7 — l"9«iOT. Südnngarn (bei Herkulesbad), Serbien, Bosnien, Herzegowina, Italien. 13. Ochthebius Haberfelneri Keitt. D. E. Z. 1890, 385. — Dem montanus sehr nahestehend, von demselben durch geringere Größe, viel tiefer aus- geschnittene Oberlippe, die wie die Mittelfurche nur schwach angedeuteten Dorsal- eindrücke des Halsschildes, etwas längere, weniger gewölbte, im vorderen Drittel nicht eingedrückte Flügeldecken und durch deutlich streifenartig vertiefte, sehr regel- mäßige, durch breitere Zwischenräume getrennte Punktreihen derselben verschieden. Schwarz, Kopf und Halsschild glanzlos, die Flügeldecken mäßig glänzend, das erste Fühlerglied braun, die Beine braunrot. Der Kopf fein und äußerst dicht runzelig punktiert, mit zwei seichten Stirngruben. Die sehr fein und etwas weitläufig punk- tierte, ziemlich glänzende Oberlippe am Vorderrande ziemlich tief winkelig aus- geschnitten. Der Halsschild quer, doppelt so breit als lang, an den Seiten bis über die Mitte ziemlich stark gerundet, hinter der Mitte jederseits tief ausgeschnitten und mit einem breiten Hautsaum besetzt, äußerst dicht runzelig punktiert, mit seichter, nach vorn und hinten stark verkürzter Mittelfurche, nur leicht augedeuteten vorderen und hinteren Dorsaleindrücken und breiten, grubigen, im Grunde etwas glänzenden Postocularfurchen. Die Flügeldecken etwas länger und weniger gewölbt als bei mon- iainis, im vorderen Drittel nicht eingedrückt, grob punktiert gestreift, in den Punkten der Streifen mit deutlichen weißen Härchen, die Streifen und ihre Zwischenräume ungefähr von gleicher Breite. Unten die Mitte des Metasternums und die Spitze des Abdomens glänzend. Long. 1-6 mm. Nioderösterreich. Bei Lunz, auf den Schotterbänken der Ois, von Herrn Josef Haberfeiner aufgefunden. Subg. Homalochthebius Kuw. 14. Ochthebius impressiis Marsh. Ent. Brit. 1802, 408, Bedel 295, 319; minimns Fabr. Ent. syst. I, 1792, 205, sec. Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 697; pi/gmaeiis Payk. Fn. Suec. I, 1798, 245, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 199, Muls. 62, Jacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. I, pl. 31, f. 154, Thoms. II, 74, Key 1886, 38. Kuw. D. E. Z. 1887, 383, t. III, f. 48; nee Fabr.; riparius IWig. Käf. Preuß. 1798, 279, Sturm X, 59, t. CCXXII, f. A, Kuw. 1890, 2G6; nee Kugelann; — var. lutescens Kuw. D. E. Z. 1887, 383; — var. Eppelsheimi Kuw. ibid. 384, 394. t. III, f. 50, Kuw. 1890, 267. — Mäßig gewölbt, oben dunkel bronzefarbig, die Flügeldecken oft mit rotbraun durchscheinender Spitze oder braun mit dunkel bronzefarbigem Discus und dunklem Seitenrand oder ganz braun oder bräunlichgelb (v. lutescens), die Fühler, Kiefertaster und Beine rostrot, die Fühler- keule und die Spitze der Taster häutig schwärzlich. Der Kopf ziemlich kräftig uud ziemlich dicht punktiert, mit zwei tiefen Stirngrübchen. Die Oberlippe am Vorder- rande schwach ausgebuchtet. Der Halsschild etwa doppelt so breit als lang, an den Seiten bis über die Mitte gerundet, am Ende der Rundung meist mit einem kleinen scharfen Zähnchen, hinter demselben wenig tief ausgeschnitten und mit einem ziem- 190 XL. Familie. Hydrophilidae. — II. Subfamilie. Hydraeninae. lieh schmalen Haiitsaum besetzt, der sich über das Zähnchen nach vorn bis zur Mitte der Seitenninciung fortsetzt, leicht gewölbt, grob und mehr oder weniger dicht punktiert, mit scharf eingeschnittener, nach vorn und hinten verkürzter Mittelfiirche und breiten, gekrümmten Postocularfurchen, aber ohne Dorsalgruben. Die Flügel- decken mäßig gewölbt, ziemlich grob punktiert gestreift, die Punktstreifen etwa so breit wie ihre Zwischenräume, diese mehr oder minder gewölbt, beim $ matt cha- griniert. Unten die Mitte des Metasternums und die Spitze des Abdomens glänzend glatt. 0. Eppels/ieimi Kuw. aus Ungarn ist auf größere Stücke mit rotbraun durch- scheinenden Seiten des Halsschildes und braunen Flügeldecken aufgestellt. Long. 1 "8 — 2 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. An stehenden lind fließenden Gewässern häufig. 15. Oihthebiiis aeneits Steph. Hl. Brit. V, 1835, 397, Waterh. Transact. Ent. Soc. Lond. new ser. II, 1852—53, 230, Bedel 295, 319, Rey 1886, 40, Kuw. D. E. Z, 1887, 384, t. III, f. 49, Kuw. 1890, 268; ;j//.^waws var. B. Muls. 63;falla.v Rey 1886, 41. — Mit iwpressns nahe verwandt, von demselben durch die Färbung, den starken Glanz der Oberseite, die spärliche Punktierung des Kopfes, die weit- läufigere Punktierung des Halsschildes und die viel breiteren, vollkommen flachen Zwischenräume der kaum vertieften Punktreihen der Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Der Kopf und die Scheibe des Halsschildes bronzefarbig, die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken bräunlichgelb mit grünlichem Metallschimmer, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb. Die Flügeldecken auch beim 9 glänzend. Long. 2 mm. England, Frankreich. An Sümpfen ; selten. Subg. Bothochius Rey. 16. Ochthehiu.s imnctatus Steph. 111. Brit, II, 1829, 117, pl. XIV, f. 2, Bedel 295, 318, Rey. 1886, 48, Kuw. D. E. Z. 1887, 379, t. III, f. 26, Kuw. 1890, 255; hyhernicus Gurt. Brit. Ent. VI, 1829, pl. 250; lainujinosuss Reiche et Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, 353, Kuw. D. E. Z. 1887, 379, t. III, f. 28, Kuw. 1890, 255. — Oblong, verhältnismäßig gestreckt, wenig gewölbt, oben dunkel bronzefarbig, mit langer, anliegender, weißlicher Behaarung bekleidet, die Fühler gelb, mit schwärz- licher Keule, die Taster und Beine rostrot, die Spitzen der Kiefertaster und der Tarsen schwärzlich. Der Kopf fein punktiert, mit zwei großen Stirngruben und einem kleinen Scheitelgrübchen. Die Oberlippe vorn sehr schwach ausgebuchtet. Der Halsschild etwa doppelt so breit als lang, an den Seiten bis vor die Mitte schwach gerundet, dann plötzlich tief ausgeschnitten und mit einem breiten Hautsaum besetzt, am Vorderrande schmal häutig gesäumt, flach gewölbt, mit tiefer Mittelfurche, breiten, gekrümmten Postocularfurchen, zwei nach vorn wenig divergierenden oder fast parallelen, furchenartig in die Länge gezogenen hinteren und zwei viel kürzeren, meist ovalen oder rundlichen vorderen Dorsalgruben und mit einem in die Länge gezogenen Grübchen vor den Hinterecken, auf den erhabenen Stellen sehr fein und weitläufig, in den Vertiefungen runzelig punktiert. Die Flügeldecken auf- fällig lang, gestreckt oval, grob und verworren punktiert und grob anliegend be- haart. Das Metasternum ganz matt. Long. 2 "4 — 2"5 mm. England, Frankreich, Ungarn, Mittelmeergebie.t. An der Meeresküste, selten an Binnengewässern. 17. OcJithebius nobiUs Villa Suppl. Col. Europ. Dupl. 1835, 48, Heer Fn. Helv. I, 478, Key 1886, 54, Kuw. D. E. Z. 1887, 377, t. IV, f. 78, Kuw. 1890, 251; hyhemkus Sturm X, 62, T. CCXXII, f. C; hihernicus Redtb. Fn. Austr. 2. Aufl. 111, 3. Aufl. 121; ßuviatUis Guilleb. Ann. Soc. Ent. Fr. 1896, Bull. 240. — Dem piinctatus nahestehend, kleiner, viel gedrungener und gewölbter, auf der Oberseite mit viel dünnerer und spärlicherer Behaarung bekleidet, die Oberlippe vorn stärker ausgeranilet, der Halsschild an den Seiten vor der Mitte ziemlich stark gerundet, die hinteren Dorsaleindrücke desselben kürzer und oft auch viel seichter, das Grübchen vor den Hinterecken kleiner oder 3. Gatt, üchthebius. 191 kaum angedeutet, die Flügeldecken viel kihzer oval, an den Seiten stärker gerundet und viel gewiilbter, weitläufiger punktiert und spärlicher mit langen, anliegenden Haaren bekleidet. Das Jletasterniim wie bei pnnctatus aucii in der Mitte tomentiert und glanzlos. Long. 2'1 — 2'3wwi. Alpengebiet, Italien, Dalmatien, Griechenland, Naxos. Subg. Hymenodes MuLs. 18. Ochthch ins minus Steph. 111. Brit. II, 1829, HG, Dodel 29."), 318; aeratns Steph. 1. c. 116; peUuckhis Muls. 08, Rey 1886, 50, Kuw. ü. E. Z. 1887, 379, t. IV, f. 81, Kuw. 1890, 256; pi/renaeus Fauv. Ann. Soc. Ent. Fr. 1862, XL; dijyicilis Kuw. D. E. Z. 1887, 379, t. IV, f. 82, Kuw. 1890. 257. — Oben glänzend bronzefarbig, sehr fein und spärlich behaart, die Fühler, Iviefertastor und Beine rötlichgelb. Der Kopf fein und sehr spärlich punktiert oder fast glatt, mit zwei tiefen Stirngruben und einem kleinen Scheitelgrübchen. Die Oberlippe nicht ausgerandet. Der Halsschild im vorderen Drittel plötzlich Uügelfürmig erweitert, hinter der oft hakig nach hinten gekrümmten Erweiterung parallelseitig und mit einem breiten Hautsaum besetzt, mäßig gewölbt, sehr fein und spärlich punktiert oder beinahe glatt, mit tiefer Mittelfurche, grubigen Postocularfurchen, zwei hinter- einanderstehenden, bald größeren und tieferen, bald kleineren und seichteren, bis- weilen kaum angedeuteten Dorsalgruben und einem in gleicher Weise variablen Grübchen vor den Hinterecken. Bei kräftig ausgebildeter Skulptur treten bisweilen einzelne, oft asymmetrisch gestellte überzählige Dorsalgrübchen auf. Die Flügeldecken oval, ziemlich gewölbt, in regelmäßigen Reihen punktiert, zwischen den Punktreihen mit breiten, flachen Zwischenräumen, in den ziemlich weitläufig stehenden, bald gröberen, bald feineren Punkten der Reihen mit feinen, nach hinten gerichteten Härchen. Das ganze Metasternum dicht tomentiert. Die Spitze des Abdomens ziemlich glatt und glänzend. Long. 1'7 — l'S mm. England, Frankreich, Elsaß, Italien, Korsika, Sardinien. Namentlich am Rande salzhaltiger Gewässer. 19. Ochfhebius difficUis Muls. Ann. Soc. Agric. Lyon VII, 1844, 375, Rey 1886, 52; aeratus Kuw. D. E. Z. 1887, 378, t. IV, f. 74, 75, Kuw. 1890, 253 aeratus v. splendidiis Kuw. ibid. — Dem namis sehr nahestehend, von demselben nur durch die Form des Halsschildes und violleicht nicht spezifisch verschieden. Der Halsschild ist nicht wie bei namts unmittelbar hinter der Erweiterung parallelseitig, sondern nach hinten schräg verengt und erst unmittelbar vor der Basis parallel- seitig. Außerdem ist der seitliche Hautsaum des Halsschildes viel schmäler als bei nanus. In der Skulptur ist der Halsschild ebenso variabel wie bei nanus, und bei kräftiger Ausbildung derselben kommen wie bei diesem auch überzählige Dorsal- grübchen vor. In anderen Fällen sind die zwei Dorsalgrübchen und das Grübchen vor den Hinterecken nur schwach angedeutet oder fast erloschen. Die Punktreihen der Flügeldecken sind im allgemeinen feiner als bei namts. Long. 1"6 — \'l mm. Mittelmeergebiet. 20. Oehthehius nietallesceiis Rosenh. Beitr. Ins.-Fn. Europ. 1847, 27, Rey 1886, 57, Kuw. D. E. Z. 1887, 374, t. II, f. 13, Kuw. 1890, 245; foveolatus, ex parte, Muls. 70; puberulus Reitt. D. E. Z. 1885, 364; fuscipalpis Rey 1886, 62, Fauvel Revue d'Entom. XIV, 1895, 92. — Oben schwärzlich bronzefarbig, meist mit grünlichem Schimmer, nahezu glanzlos, die Fühler rötlichgelb, meist mit dunklerer Keule, die Kiefertaster braun, die Beine braunrot oder rostrot, meist mit schwärzlicher Spitze der Tarsen. Der Kopf auf fein chagriniertem Grunde fein und seicht punktiert, mit tiefen, oft in die Länge gezogenen Stirngruben und kleinem Scheitelgrübchen, auf dem Scheitel meist mit zwei kleinen ocellenartigen Höckerchen. Die Oberlippe in der Mitte des Vorderrandos ziemlich tief ausgerandet. Der Hals- schild herzförmig, im vorderen Drittel gerundet erweitert, hinter dem.selben stark ausgeschweift verengt und mit einem mäßig breiten Hautsaum besetzt, auf matt chagriniertem Grunde fein und seicht punktiert, mit tiefer Mittelfurche, tiefen, ge- 192 XL. Familie. Hydrophilidae. — Tl. Subfamilie. Hydraeninae. krümmten Postocularfurchen, zwei nach vorn mäliig divergierenden oder ziemlich parallelen hinteren und zwei kürzeren oder auf ovale Gruben reduzierten vorderen Dorsalfurchen und jederseits mit einem Grübchen vor den Hinterecken. Die Flügel- decken beim rT oblong oval, mit sehr schmal abgesetztem Seitenrande, beim 9 ^n den Seiten mehr gerundet, hinten mehr zugespitzt, mit weniger schmal abgesetztem Seitenrande, ziemlich giob punktiert gestreift, in den Punkten der Streifen mit sehr deutlichen, nach hinten gerichteten Härchen, auf den leicht gewölbten Zwischen- räumen, welche nicht oder kaum breiter sind als die Streifen, sehr schwach ge- runzelt. Das ganze JVletasternum fein tomentiert. Die Spitze des Abdomens glänzend glatt. Die Tarsen kurz und kräftig. Bei Eagusa in Dalmatien tritt metallesc.ens in einer Rasse (metallescens dahnnfiniis m ) auf, die sich von der typischen Form durch bedeutendere Größe, meist bronzekupfrige Färbung und deutlichere Punktierung von Kopf und Halsschild, glänzendere und mehr bronzoschimmernde Flügeldecken, hell gelbrote Schienen, hinter den Augen jederseits in ein sehr deutliches, scharfes Zähncben vorspringenden und zwischen diesem und den Vorderecken tiefer aus- geschnittenen Vorderrand des Halsschildes und die im vorderen Drittel oft etwas ausgebuchteten Seiten des Halsschildes unterscheidet. Deutliche Übergänge zu dieser Rasse, welche von dem in den Ost-Pyrenäen vorkommenden 0. lohicollis Rey durch den überall chagrinierten Grund und die weniger dichte und viel seichtere Punk- tierung des Halsschildes, sowie durch kürzer ovale Flügeldecken differiert, liegen mir aus Montenegro vor. Long. 1'6 — l'9ww. Südfrankreich, Oberitalien, Deutsch- land, Österreich, Ungarn, Bosnien, Dalmatien, Herzegowina, Montenegro, Kaukasus. An Gebirgsbächen; selten. 21. Ochthehius foveolatus Germ. Ins. Spec. nov. 1824, 90, Sturm X, 58, t. GCXXI, f. M, Bedel 294, 318, Rey 1886, 60, Kuw. D. E. Z. 1887, 375, t. II, f. 18, Kuw. 1900, 247; foveolatus var. B. Muls. 70; — var. pediculariiis Kuw. 1. c. 375, t. II, f. 20. — Ziemlich schlank, Kopf und Halsschild glänzend und lebhaft metallisch, auf den erhabenen Stellen meist kupfrig oder goldig, in den Vertiefungen grün, die Flügeldecken dunkel bronzefarbig oder braun bis bräunlichgelb, mit stärkerem oder schwächerem Metallschimmer, die Fühler rötlichgelb, meist mit dunkler Keule, die Kiefertaster braun, die Beine braunrot oder rostrot, meist mit schwärzlicher Spitze der Tarsen. Der Kopf sehr fein und spärlich punktiert, mit tiefen Stirngruben und kleinem Scheitel- grübchen, auf dem Scheitel meist mit zwei ocellenartigen Höckerchen. Die Oberlippe vorn tief ausgerandet. Der Halsschild herzförmig, im vorderen Drittel gerundet er- weitert, von da nach hinten stark ausgeschweift verengt, mit tiefer Mittelfurche, tiefen, gekrümmten Postocularfurchen, ovalen oder furcbenföi-migen, wenig nach vorn divergierenden oder fast parallelen hinteren und ovalen oder rundlichen vorderen Dorsalgruben und jederseits mit einem oft nur schwachen Grübchen vor den Hintor- ecken, auf den erhabenen Stellen fein und spärlich punktiert. Die Flügeldecken beim cT oblong, beim $ hinter der Mitte leicht gerundet erweitert, mit schmal abgesetztem Seitenrande, punktiert gestreift, in den wenig dicht stehenden Punkten der Streifen mit sehr feinen, nach hinten gerichteten Härchen, zwischen den Punktstreifen mit ziemlich flachen, beim $ weniger glänzenden Zwischenräumen. Unten die Mitte des Metasternums und die Spitze des Abdomens glänzend glatt. Die Tarsen schlank. Nach Stücken mit plötzlich, unter Bildung einer Ecke, hinter dem vorderen Drittel verengten Halsschild ist var. pfdicularius Kuw. aufgestellt. Long. 1'6 — l'8m;w. Mitteleuropa, Italien, Dalmatien, Bosnien, Herzegowina. An Gebirgsbächen; nicht häufig. 22. Ochthehius dentifer Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 25, Ann. 1885, XXXII, 1886, 59. — Dem foveolatus sehr nahestehend, von demselben durch geringere Gröüe, dornförmig nach vorn ausgezogene Vorder- ecken des Halsschildes, viel gröbere Punktstreifen der Flügeldecken und schmälere, leicht gewölbte Zwischenräume derselben verschieden. Long, l'5—l •6 m/«. Pro- vence, Pyrenäen. 3. Gatt. Ochthebius. 193 23. OcJitJtehius caudatus Fi-iv. Tonn. Füz. VII, 1883, 10($). — Gleich- falls dorn foveolaiiiK nahestehond, von demselben durch bedoutendero Größe, nicht ausgerandete Oberlippe, bei beiden Geschlechtern bauchig erweiterte, beim j-f hinten viel mehr zugespitzte, beim 9 fast kahnförmig ausgezogene Flügeldecken, viel gröbere Tunktstreifen und den beim $ an der bauchigen Erweiterung ziemlich breit ab- gesetzten Seitenrand derselben verschieden. Bei wonig ausgefärbten Stücken die Seiten des Halsschildes umi die Flügeldecken briiunlichgelb. Long. 1-8— 2 »im. Siebenbürgen. In salzhaltigen Gewässern. Subg. Ovhthehius s. »tr. Thoms. 24. OcJitlicbius pusi/fus Stoph. 111. lirit. V, 1835. 397, Bodol 295, 318; matujipalkns Latr. Gen. Crust. Ins. II, 1807, 70, Key 1886, 37, Kuw. D. K. Z. 1887, 384, t. III, f. 43, 47, Kuw. 1890, 268; nee Marsh.; mar(jipallens, ex parte, Muls. 58. — Dem marinns sehr nahestehend, von demselben durch geringere Größe, schwarz bronzefarbige Oberseite, schwärzliche Kiefertaster, im Grunde glatten, nicht chagri- nierten Clypeus, kürzer ovale Flügeldecken und namentlich durch das in der Mitte glänzend glatte Metasternum verschieden. Oben schwarz mit starkem oder schwächerem Bronzeschimmer, Kopf und Halsschild stark, die Flügeldecken schwächer glänzend, die Spitze der Flügeldecken oder auch die Seiten des Halsschildes bisweilen braun durchscheinend, die Kiefertaster schwärzlich, die Fühler und Beine braunrot oder bräunlicbgelb. Der Kopf sehr fein und spärlich punktiert, zwischen den Punkten glänzend glatt. Der Halsschild mit scharf strichförmig nach außen begrenzten Dorsal- eindrücken, in den Vertiefungen runzelig, auf den im Grunde glänzend glatten er- habenen Stelleu mehr oder minder weitläufig punktiert. Die Flügeldecken kürzer oval als bei marinus, mit ziemlich groben Punktstreifen und ebenso breiten, sehr fein gerunzelten Zwischenräumen, beim 9 matter als beim J*. Long. 1-4 — l'b mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. An süßen und salzhaltigen Gewässern ; nicht häufig. 25. Ochthebius JPeisonis Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1901, 320. — Durch das in der Mitte glänzend glatte Metasternum mit pusillus, in der Größe und Färbung mit marinns übereinstimmend. Der Körper kürzer und gedrungener als bei vian'uiis, mit kürzeren und dickeren Kiefertastern und Beinen. Kopf und Halsschild metallisch grün, auf den erhabenen Stellen kupfrig, die Fühler, Kiefertaster und Beine bräunlichgelb, die Fühlerkeule und die Spitze der Tarsen schwärzlich. Der Kopf sehr fein punktiert, auf dem Clypeus mehr oder minder deut- lich chagriniert. Der Halsschild mit derselben Grundskulptur wie bei marinus, in der Mitte zwischen den von zwei scharf eingeschnittenen Dorsalstrichen einge- schlossenen Querfurchen aber viel flacher, auf den im Grunde nicht chagrinierten erhabenen Stellen mäßig fein und ziemlich dicht, in den Eindrücken dicht runzelig punktiert. Die Flügeldecken kürzer oval als bei marinus, in den Punktstreifen mit deutlicheren, weniger kurzen Härchen. Das Metasternum in der Mitte glänzend glatt. Long. 1-6— 1-8otw. Am Neusiedler See. Unter großen Mengen von 0. marinus pallidipennis recht spärlich. 26. Ochthebius marinus Payk. Fn. Suec. I, 1798, 245, Muls. 60, Thoms. II, 73. Bedel 295, 318, Rey 1886, 30, Kuw. D. E. Z. 1887, 385, t. III, f. 38, 39, Kuw. 1890, 269; margipallens Marsh. Ent. Brit. 1802, 408; dilatatus Steph. 111. Brit. II, 114; subahruplus Rey Ann. Soc. Linn. Lyon XXXI, 1885, 23, XXXII, 1886, 35; — maritim pallidipennis; pallidipennis Gast. Hist. nat. II, 1840, 47 ; margipallens Sturm X. 61, t. CCXXII, f. B; meridionalis Rey Ann. Soc. Linn. Lyon, XXXI, 1885, 21, XXXII, 1886. 33. Kuw. D. E. Z. 1887, 386, t. III, f. 45, Kuw. 1890, 273; — marinus deletus; deletus Rey 1. c. 1885, 22, 1886, 33. — Eine sehr variable Art. Bei der typischen Form Kopf und Halsschild grün erzfarbig, auf den erhabenen Stellen meist kupfrig oder goldig, die Flügeldecken dunkler oder heller braun, mit Ganglbauer, Käfer Ton Mittclearopa. IV. 13 194 XL. Familie. Hydrophilidae. — II. Subfarailie. Hydraeninae leichtem Bronzescbimmer, die Fühler, Kiefertaster und Beine bräunlichrot oder bräunlicbgelb, die Fühlerkeule, die Spitzen der Tarsen und oft auch die Spitzen der Kiefertaster schwärzlich. Der Kopf sehr fein chagriniert und sehr undeutlich punktiert, mit zwei tiefen und großen Stirngruben, kleinem Scheitelgrübchen und zwei ocellen- artigen Höckerchen auf dem Scheitel. Die Oberlippe am Vorderrande nicht oder nur äußerst schwach ausgerandet. Der Halsschild quer, an den Seiten im vorderen Drittel mäßig gerundet, nach hinten allmählich ausgeschweift verengt oder vor der Basis stärker eingezogen und im hinteren Drittel parallelseitig {snbahruptus), am Vorder- und Hinterrande sehr schmal, am Seitenrande hinter der Erweiterung mäßig breit häutig gesäumt, flach gewölbt, mit kurzer und seichter Mittelfurche, nach innen konvexen Postocularfurchen, zwei längeren und mehr divergierenden hinteren und zwei kürzeren, mehr parallelen vorderen dorsalen Längsstrichen oder mit nicht scharf strichförmig nach außen begrenzten hinteren und vorderen Dorsaleindrücken, zwischen denselben quer gefurcht, vor den Hinterecken mit einem gnibigen Eindruck, in den Vertiefungen fein chagriniert, auf den erhabenen Stellen fein und mehr oder minder dicht punktiert. Die Flügeldecken länglich oval, mäßig gewölbt, ziemlich grob punktiert gestreift, in den Punkten mit äußerst feinen und kurzen, schwer sichtbaren Härchen. Das Metasternum ganz matt, die Spitze des Abdomens glänzend. — Bei der dem süd- licheren Europa angehörigen Rasse pallidipunnis die Flügeldecken bräunlichgelb oder blaßgelb, oft mit einem schwärzlichen Fleck hinter der Mitte der Naht und mit schwärzlicher Schulterbeule, bisweilen auch die Seiten und der Hinterrand des Hals- schildes gelb, die Fühler, Taster und Beine heller rötlichgelb, der Halsschild mit scharf strichförmig nach außen begrenzten vorderen und hinteren Dorsaleindrücken, in den Vertiefungen erloschener chagriniert und auf den erhabenen Stellen nur sehr fein und spärlich punktiert oder in der Mitte ganz glatt. Der nach Stücken von Vendres im Departement Herault beschriebene Ochth. deletus Eey unterscheidet sich von pallidipennis durch geringere Größe (Long. 1'6 mm), auf den erhabenen Stellen fein chagrinierten, aber nicht punktierten Halsschild, schwache, nach außen nicht scharf strichförmig begrenzte Dorsaleindrücke desselben und durch feinere Punkt- streifen und breitere Zwischenräume der Flügeldecken. Long. 1"6 — 2 mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Namentlich an salzhaltigen Gewässern häufig. 27. Oclithehius viridis Peyron Ann. Soc. Ent. Fr. 1858, 404, Kuw. D. E. Z. 1887, 384, t. HI, f. 43, 47, Kuw. 1890, 268, Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien 1901, 321; margipallens, ex parte, Muls. ,58; obscurus Key Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 23, Ann. 1885, XXXII, 1886, 35; — viridis falla- ciosus; viridis var. fallaciosits Gangib. 1. c; — viridis Mülleri; viridis var. Miilleri Gangib. 1. c. — Von marinus durch geringere Größe, kürzere, gedrungenere Körper- form, kürzer ovale Flügeldecken und kürzere Beine, namentlich viel kürzere Tarsen verschieden. Bei der typischen Form Kopf und Halsschild bronzegrün oder bronze- braun, meist mit kupfrigem Schimmer auf den erhabenen Stellen, die Flügeldecken braun, meist mit leichtem Metallschimmer, die Kiefertaster braun oder bräunlich- gelb, die Fühler und Beine bräunlichgelb. Kopf und Halsschild überall dicht cha- griniert und kaum erkennbar oder nur sehr fein und weitläufig punktiert. Die Dorsal- eindrücke des Halsschildes seicht, außen nicht scharf strichförmig begrenzt. Die Punktstreifen der Flügeldecken meist schmäler als ihre Zwischenräume. — Die in Dal- matien, Mittelitalien und auf Korsika vorkommende Rasse fallaciosus stimmt in der Färbung im wesentlichen mit der typischen Form überein, differiert aber von der- selben durch sehr deutliche und nicht sehr weitläufige Punktierung und auf den Erhabenheiten schwächere oder erloschene Chagrinierung des Halsschildes, außen scharf strichförmig begrenzte Dorsaleindrücke desselben und meist auch durch etwas gröbere Punktstreifen und etwas schmälere Zwischenräume der Flügeldecken. Sie sieht dem pusillus täuschend ähnlich, ist aber von demselben durch den infolge der Chagrinierung viel geringeren Glanz und den auf den erhabenen Stellen meist deut- licheren kupfiigen Schimmer von Kopf und Halsschild, besonders aber durch das 3. Gatt. Ochthebius. 196 in der Mitte nicht tomentfioie und nicht geglättete Metasternum zu unterscheiden. )'//•(■(//> Miilleri von Nona in Dalmatien stimmt in der i'iinktioning, Chagrinierung und Skulptur des Halsschildes mit fallaciostis, in der Färbung aber mit marinus pallidipennis überoin. Kopf und Halsschikl sind hell kupfrig oder goldig bronzefarbig, die Flügeldocken blaß bräunlichgelb, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb. Der Kripf ist meist dunkler als der Halsschild, der Halsschild bei woiiigor ausgefärbten Stücken rötlichgelb und nur in der Mitte kupfrig oder goldig bronzofarbig. Long. 1'4 — 1*5 MM. Nioderösterreich, Ungarn, Mittelmeergebiot. Namentlich an salz- haltigen Gewässern. Nicht häufig. 28. Ochthebius evanescens J. Sahlberg Not. Sällsk. Fn. Fl. Fenn. XIV, 1875, 208; alutaceus Keitt. D. E. Z. 188Ö, 361, Kuw. D. E. Z. 1887, 386, t. III, f. 36, Kuw. 1890, 274. — Von den vorhergehenden Arten durch die nicht in vertieften Streifen, sondern in nicht vortieften, oft nicht ganz regelmäßigen Reihen punktierten Flügeldecken verschieden. Kopf und Halsschild bronzegrün, auf den er- habenen Stellen oft kupfrig oder goldig, die Flügeldecken braun, bisweilen mit leichtem metallischen Schimmer, die Fühler, Kiefertaster und Beine bräunlichgelb. Der Kopf mikroskopisch chagriniert, aber ziemlich glänzend, mit großen Stirn- grübchen, kleinem Scheitelgrübchen und oft mit zwei kleinen ozellenartigen Höckerchen anf dem Scheitel. Der Halsschild im Umriß wie bei viridis, bald mit seichteren und nach außen erloschen begrenzten, bald mit tieferen und außen kurz strichförmig begrenzten üorsaleindrücken, im Grunde chagriniert und sehr spärlich und erloschen punktiert, auf den erhabenen Stellen mehr oder minder glänzend und oft ziemlich glatt. Die Flügeldecken gestreckter oval als bei viridis, mit oft nicht ganz regel- mäßigen Reihen ziemlich weitläufig aufeinanderfolgender, mäßig starker, gegen die Spitze schwächer werdender Punkte, im Grunde chagriniert, in den Punkten der Punktreihen mit äußerst feinen, nur unter starker Lupenvergrößerung sichtbaren Härchen. Das Metasternum auch in der Mitte tomentiert. Long. 1"4 — l"5ww. Russisch-Karelien, Dalmatien (Ragusa), Transkaukasien (Lenkoran). Selten. 29. Ochthebius glahratus Kuw. D. E. Z. 1887, 386, 398, t. III, f. 32, Kuw. 1890, 274. — Von evanescens durch die nur äußerst fein und äußerst spär- lich, höchstens hie und da in erkennbaren Reihen punktierten Flügeldecken verschieden. Kopf und Halsschild bronzegrün, auf den erhabenen Stellen meist kupfrig, die Flügel- decken dunkelbraun, die Fühler, Kiefertaster und Beine rötlichgelb. Kopf und Hals- schild matt chagriniert. Der Kopf mit großen und tiefen Stirngrübchen, kleinem Scheitelgrübchen und zwei glänzenden ocellenartigen Höckerchen auf dem Scheitel. Der Halsschild nach hinten weniger verengt als bei viridis, wie bei der typischen Form desselben mit seichten Dorsaloindrücken. Die Flügeldecken gestreckter oval als bei viridis, weniger matt als Kopf und Halsschild chagriniert, äußerst fein und spärlich, nur hie und da in erkennbaren Reihen punktiert, in den Punkten mit äußerst feinen, nur unter stärkster Lupenvergrößerung erkennbaren Härchen. Das Metasternum auch in der Mitte tomentiert. Long. 1"5— l'öww. Serbien, Kroatien. Selten. Subg. Cobalius Key. 30. Ochthebius Lejolisi Muls. et Rey Mem. Soc. Sc. nat. Cherbourg VIIl, 1861, 181, Bedel 294, 317, Reitt. W. K. Z. 1886, 157, Rey 1886, 27, Kuw. D. E. Z. 1887, 373, t. II, f. 11, Kuw. 1890, 242. — Ziemlich gestreckt, oben dunkel bronzefarbig, meist mit grünlichem Schimmer, nahezu glanzlos, die Kiefertaster dunkel, die Wurzel der Fühler und die Beine braunrot, die Spitze der Schenkel und die Tarsen mehr oder weniger schwärzlich. Der Kopf fein und dicht runzelig punktiert, mit tiefen Stirngruben. Die Oberlippe mit schmal aufgebogenem, nicht oder nur schwach ausgebuchtetem Vorderrande. Der Halsschild viel schmäler als die Flügel- decken, quer, nach vorn in sanfter Rundung, nach hinten ausgeschweift verengt, mit breit verrundeten Vorderecken und sehr stumpfen oder abgerundeten Hinter- 13* 196 XL. Familie. Hjdrophilidae. — II. Subfamilie. Hydraeninae. ecken, an den Seiten äußerst fein gezähnelt, hinten mit schmalem seitlichen Haut- saum, der sich in den noch schmäleren Basalsaum fortsetzt, ziemlich gewölbt, fein und äußerst dicht runzelig punktiert, mit einer den Vorder- und Hinterrand nicht erreichenden Mittelfurche, seichten, gebogenen Postocularfurchen, schwach angedeuteten, nach vorn mäßig divergierenden hinteren Dorsaleindrücken und mit einer seichten, oft erloschenen Querfurche im vorderen Viertel der Scheibe. Die Flügeldecken ziemlich gestreckt und parallelseitig, ziemlich grob und dicht punktiert gestreift, zwischen den Punktstreifen mit schmalen, denselben in der Breite kaum gleichkommenden, runzelig chagrinierten Zwischenräumen, in den Punkten der Streifen mit äußerst kurzen, nach hinten gerichteten Härchen, am Seitenrande äußerst fein mikroskopisch gezähnelt. Das Metasternum ganz matt, die Spitze des Abdomens glänzend. Long. 1'8 — 2 mm. An den Küsten des Kanales La Manche. In den von der Flut in Felsenvertiefungen zurückgelassenen Seewasserlachen. 31. Oclithebius subinteger Muls. et Eey Opusc. Eut. XII, 1861, 57, Roy 1886, 29, Kuw. D. E. Z. 1887, 373, t. II, f. 10, Kuw. 1890, 242. — Von Lejolisi nur durch viel weniger dichte Punktierung des Kopfes und der Scheibe des Halsschildes und durch breitere, flachere Zwischenräume der Flügeldecken verschieden und vielleicht nur mediterrane Rasse desselben. Kopf und Halsschild ziemlich glänzend, der erstero sehr fein und wenig dicht oder etwas weitläufig, der letztere auf der Scheibe viel kräftiger und nicht sehr dicht gedrängt punktiert, außerhalb der Post- ocularfurchen gerunzelt. Long. 1*8 — 2*2 ww. Wie der vorige an den Meeresküsten von Südfrankreich, Italien, Sardinien, Sizilien und Dalmatien. 32. Ochthebiits adriaticus Eeitt. W. E. Z. 1886, 157, Kuw. D. E. Z. 1887, 373, 387, t. II, f. 12, Kuw. 1890, 242. — Von den zwei vorhergehenden Arten durch die bedeutendere Größe, die viel breitere und flachere Körperform, die stark glänzende Oberseite und namentlich durch den ziemlich breit gekehlt abge- setzten, stark aufgebogenen Seitenrand der Flügeldecken sehr leicht zu unterscheiden. Oben glänzend bronzefarbig, meist mit grünlichem Schimmer, die Fühler blaßgelb mit schwärzlicher Keule, die Kiofertaster braun, die Beine bräunlichrot, die Spitze der Schenkel und die Tarsen mehr oder minder schwärzlich. Der Kopf fein und weitläufig punktiert, mit großen, tiefen Stirngruben. Die Oberlippe am Vorderrande nicht oder nur schwach ausgebuchtet. Der Halsschild stark quer, mit breit abge- rundeten Vorderecken, an den Seiten bis hinter ilie Mitte schwach gerundet oder ziemlich gerade, im hinteren Drittel mehr oder minder tief ausgeschnitten und mit einem Hautsaum besetzt, außerhalb der gebogenen Postocularfurchen breit verflacht und im Grunde fein chagriniert, in der Mitte auf glänzend glattem Grunde fein und weitläufig, bisweilen erloschen punktiert. Die schwachen Dorsaleindrücke in der Anlage wie bei den zwei vorhergehenden Arten, bisweilen aber kaum angedeutet. Die Flügeldecken viel breiter und flacher als bei den zwei vorhergehenden Arten, mit viel breiter abgesetztem, stark aufgebogenem, schon unter starker Lupenver- größerung erkennbar gezähneltem Seitenrande, ziemlich grob punktiert gestreift, zwischen den Punktstreifen mit flachen Zwischenräumen, in den Punkten der Streifen mit sehr feinen Härchen. Das Metasternum ganz matt, die Spitze des Abdomens glänzend. Long. 2-3 — 2b mm. Wie der vorige an den Küsten von Istrien, Dal- matien (Castelnuovo), Sizilien und Griechenland. Subg. Calobius Woll. 33. Oclithebius quadricolUs Muls. Ann. Soc. Agric. Lyon VII. 1844, 375, Rey 1886, 65, Reitt. W. E. Z. 1886, 199, Kuw. D. E. Z. 1887, 372, t. II, f. 4, Kuw. 1890, 239; snhmersus Chevr. Rev. Zool. 1861, 208. — Oben bronzeschwarz oder schwarz mit grünlichem Metallschimmer, die Fühler rötlich gelb, mit schwärz- licher Keule, die Kiefertaster und Beine bi'aunrot. Der Kopf so breit oder fast so breit wie der Halsschild, im Grunde fein chagriniert, mit tiefen Stirngruben und 4. Gatt. Hydraena. 197 zwei ocellenartigen glänzenden Höckerclien auf dem Scheitel. Die Oberlippe sehr groß, vorn durch einen tiefen Einschnitt in zwei abgonmdete Lappen geteilt. Dur Halsschild quer viereckig, nach hinten leicht verengt, mit breit abgerundeten Ecken, am Vorder- und Hintorrande und an den Ecken sehr schmal hiiutig gesäumt, die Scheibe mit verkürzter, vorn durch eine leicht angedeutete Quorfurche begrenzter Mittellinie und meist mit schwacher Andeutung hinterer Dorsaleiiidrücko, an «>«), in der Mitte stärker und konvexer gerundet erweiterten Halsschild, hinter den Vorderecken ziemlich stark ausgebuchtete Seiten desselben und durch etwas länger gestreckte Flügeldecken. Bei den 9 ist die Spitze jeder Flügeldecke neben der Naht stärker oder schwächer ge- rundet vorgezogen. — In Südtirol und Oberitalien kommt eine Hydraena vor, die sich von italica im wesentlichen nur durch den kaum breiter als bei gracilis abge- setzten Seitenrand der Flügeldecken, aber kaum spezifisch unterscheidet. Bei den mir vorliegenden $ derselben sind die Flügeldecken an der Spitze quer oder wenig schräg nach innen abgestutzt oder neben dem meist als Zähnchen vorspringenden Nahtende abgerundet. Ich habe früher diese Hydraena irrtümlich als monticola Eey gedeutet und betrachte sie nun als eine Rasse der italica {italica discreta m.). Long. 2*2 — 2'Amm. Südtirol, Ober- und Mittelitalien. 23. Hydraena heterogyna Bedel Ann. Soc. Ent. Fr. 1898, Bull. 292, Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien 1901, 330. — Der italica sehr nahe- stehend, von derselben in beiden Geschlechtern durch die an den Seiten viel stärker gerundeten Flügeldecken und den viel breiter abgesetzten Seitenrand derselben ver- schieden. Beim cf die Flügeldecken an der Spitze gemeinsam abgerundet, die Mittel- und Hinterschienen wie bei italica. Beim $ jede Flügeldecke hinten in einen langen, dornförmigen, scharf zugespitzten und nach innen gekrümmten Zahn ausgezogen und vor demselben am Seitenrande leicht ausgebuchtet. Die gegeneinander gekrümmten Apicalzähne der Flügeldecken umschließen einen großen, droiviertelkreisförmigen Aus- schnitt, in dessen Grunde das Nahtende meist als Zähnchen vorspringt. Long. 2 — 2'2 mm. Alpes maritimes. 24. Hydraena Jiungarica Key Rev. d'Entom. IH, 1884, 270, Rey 1886, 99, note. — Der polita ähnlich, oben tiefer schwarz und weniger glatt, die Stirn und die Scheibe des Halsschildes dichter punktiert, die Flügeldecken weniger niedergedrückt, die Schienen des cf weniger gekniet und anders gebildet, die Mittel- schienen in keiner Weise winkelig erweitert, die Hinterschienen gegen das zweite Drittel leicht erweitert, dann verschmälert und am Innenrande mit ziemlich langen Schwimmhaaren besetzt. Etwas größer als monticola, tiefer schwarz, etwas stärker und dichter punktiert, die Flügeldecken mit breiter abgesetztem Seitenrand und regel- mäßigeren, gegen die Spitze weniger an Stärke abnehmenden Streifen, die Schienen des (f kräftiger, die Mittel- und Hinterschienen gegen das zweite Drittel stärker erweitert. Long. 2"2 mm. Ungarn. (Ex Rey.) 25. Hydraena nionticola Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 30, Ann. 1885, XXXII, 1886, 100. — Mit yracilis nahe verwandt, von derselben durch weniger dichte Punktierung der Scheibe des Halsschildes, mehr parallele, gegen die Spitze verworren punktierte Flügeldecken und breiter abgesetzten *) Auf diese von Professor Fiori als plumipes Baudi erhaltene Form könnte H. plumipes Baudi i. 1. Rey (Ann. Soc. Linn. Lyon, Ann. 18!:>5, T. XXXII, 1886, 99, note) nur unter der Voraussetzung bezogen werden, daß die Reysche DifFerentialcbarakteristik der plumipes gänzlich unzulänglich ist. Sie lautet: U H. plumipes de Baudi ressemble ä l'H. polita. Elle s'en distingue par ses elytres un peu moins deprimees sur la region suturale et surtout par la structure des tibias posterieurs (^, qui sont presque droits mais pares en dedans d'une frange de oils encore plus longs et plus serres. Long. 2 mm. Apennins (Pandelle)". — H. italica procera unterscheidet sich aber von polita nicht nur durch weniger niedergedrückte Flügel- decken und gerade, übrigens nicht länger und nicht dichter als bei polita bewimperte Hinter- schienen, sondern sehr auffällig durch die weniger gestreckte, an den Seiten mehr gerundete Form der Flügeldecken und besonders durch die einfachen, im basalen Drittel nicht stumpf- eckig erweiterten Mittelschienen des cf, was Eey doch nicht hätte übersehen können. 4. Gatt. Ilydraena. 211 Seitenrand derselben, von polila durch schmiilere, weniger niedergedrückte Körpor- form, die, bis auf die Wurzel der zwei intraliumeralen, nicht streifenartig vertieften Punktreihen der Flügeldocken, die etwas weniger breite und weniger weit gegen die Schultern reichende Seitenrandkehle derselben und im männlichen Geschlechto durch die ziemlich einfach gebildeten Schienen verschieden. Oben glänzend pechschwarz, die Fühler und Taster rötlichgelb, die Beine rot, die Schenkel dunkler, die Tarsen heller. Beim r-T die Flügeldecken hinten stumpf abgestutzt, das Pygidium vortretend und ausgerandet, dio Vorderschenkel ziemlich stark verdickt, die Mittel- und Hinter- schienen im apicalen Drittel gegen die Spitze kaum merklich verengt, dio ersteren innen hinter der Mitte kurz bewimpert, die letzteren mit langen Schwimmhaaren besetzt. Beim 9 dio Flügeldecken an der Spitze schmal und schräg abgestutzt, so daß an der Naht ein einspringender Winkel gebildet wird, in welchem das Nahtende als kleines Dörnchen vorspringt. Long. 2 mm. Schweiz, Freiburger Alpen. (Ex Roy.) 26. Hydfaena decolor Sainte-Claire-Deville L'Echango 1903, 111. — Der (/i-acilis nahestehend, weniger gestreckt und flacher als diese, auf der stark glänzenden Oberseite ganz braunrot oder auf dem Kopfe und in der Mitte des Hals- schildes schwärzlich, die Stirn ebenso kräftig, aber etwas weitläufiger als bei gracilis punktiert, der Halsschild in der Mitte der Seiten stärker winkelig erweitert und vor und hinter der Mitte stärker ausgeschweift, am Vordorrande tiefer ausgeschnitten, mit viel tieferen und breiteren Postocularfurchen und jederseits der Mitte flach . schwielig erhobener und daselbst nur zerstreut punktierter Scheibe, im übrigen wie bei gracilis kräftig punktiert. Die Flügeldecken weniger gestreckt und wesentlich flacher als bei gracilis, mit viel feineren Punktstreifen und viel breiteren, flachen Zwischenräumen derselben. Die Seitenrandkehle der Flügeldecken fast so breit wie die dorsalen Zwischenräume. Die Naht gegen die Spitze vortieft. Die Metasternal- streifen fast wie bei gracilis. Beim d" Jie Flügeldecken an der Spitze gemeinsam gerundet abgestutzt, mit eingezogenem Nahtende, die Abstutzung breit gerundet in den Seitonrand übergehend. Die Schenkel sehr schwach verdickt, dio Mittel- und Hinterschienen nicht erweitert, die erstoroa in der Apicalhälfte am lanenrand kräf- tiger als bei gracilis gekerbt, die letzteren in den apicalen zwei Fünfteln mit ziem- lich kurzen, nicht sehr dicht stehenden Schwimmhaaren besetzt. Beim $ die Flügel- decken an der Spitze einzeln leicht gerundet abgestutzt oder einzeln leicht ausgerandet, mit stumpfer, deutlich markierter Außenecke. Long. 2-1 mm. Alpes maritimes (Torrent de La Bolleno bei Lantosque, Oberlauf des Paillon zwischen Escarene und Ijuceram). 27. Hydraena Ben.Htte Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1901, 330,.Sainte-Claire-Devillo L'Echango 1902, 84. — Von italica durch größere, ge- strecktere Körperform, namentlich gestrecktere Flügeldecken, gröbere und weniger dicht aufeinanderfolgende Punkte in den nicht oder kaum streifenartig vertieften Punktroihen derselben und im männlichen Geschlechte durch kräftigeres drittes und viertes Glied der Kiefortaster und die Bildung der Mittel- und Hinterschienen, von der sehr ähnlichen polita wesentlich durch die Sexualcharaktere dos cf verschieden. Gestreckt, viel flacher als gracilis, Kopf und Halsschild pechschwarz, der Halsschild vorn und hinten rotbraun durchscheinend, die Flügeldocken braunrot, die Kiefer- taster und Beine gelbrot. Der Kopf mit weitläufig punktierter Stirn. Die zwei letzton Glieder der Kiefertaster beim d" etwas kräftiger als beim J. Der Halsschild wonig breiter als lang, an den Seiten in der Mitte gerundet erweitert, von da ab nach vorn geradlinig oder sanft ausgeschweift, nach hinten kaum stärker, aber ziemlich stark ausgeschweift verengt, flach gewölbt, mit kräftigen Postocularfurchen, vorn und hinten kräftig und mäßig dicht, längs der Mitte weitläufiger, jederseits derselben und außerhalb der Postocularfurchen feiner und sehr weitläufig oder spärlich punk- tiert. Die Flügeldecken gestreckter und viel flacher als bei gracilis, mit viel breiter abgesetztem Soitenrande und nicht oder kaum stroifenartig vertiefton, etwas weit- läufiger punktierten Punktreihen, beim c? nu'' sehr wenig breiter als der Halsschild, 212 XI,, Familie. Hy(iro)itiili(iae. — IL Siibfamilie. Hydraeninae. ziemlich parallelsoitig, hinten gemeinsam abgerundet, beim 9 breiter, hinter der Mitte etwas erweitert, hinten jede neben dem Nahtende in eine abgerundete Spitze ausgezogen, am Seitenrando vor der Spitze sehr schwach ausgebuchtet. Beim c^ die Mittelschienen ziemlich dick und breit, am Innenrande schon vom zweiten Fünftel oder Viertel an sehr fein gezähnelt, die Hinterschienen einwärts gebogen, am Innen- rande schon vom Beginne des zweiten Viertels oder Drittels an mit sehr langen feinen Schwimmhaaren wenig dicht besetzt. Long. 2 '2 — 2*4 mm. Alpes maritimes. 28. Mydt'aena polita Kiesw. Linn. Entom. IV. 1849, 178, Key 1886, 98, Kuw. D. E. Z. 1888, 118, Kuw. 1890, 297. — Von gracilis durch viel flachere Flügeldecken, sehr breit abgesetzten Seitenrand derselben und durch die Sexualcharaktere des ,-^ leicht zu unterscheiden. Oben glänzend schwarz, die Flügel- decken bisweilen dunkelbraun, die Kiefertaster und Beine braunrot oder gelbrot. Kopf und Halsschild im allgemeinen viel weitläufiger punktiert als bei grnci/is, die Flügeldecken viel flacher als bei dieser, mit viel breiter abgesetztem Seitenrande, in den Punktstreifen mit wcitläuflgor aufeinanderfolgenden Punkten, beim (^ an der Spitze gemeinsam abgerundet, beim 5 neben dem Nahtende mehr oder weniger ab- gestutzt oder einzeln flach ausgerandet. Beim (f das Pygidium tief au.sgerandet, die Schenkel verdickt, die Vorder- und Mittelschenkel leicht gekrümmt, die Vorder- schienen im basalen Viertel leicht nach innen erweitert und zwischen der Erweiterung und der Spitze am Innenrande flach ausgebuchtot;, die Mittelschienen am Innenrando hinter der Basis stark ausgerandet, dann in eine stumpfe Ecke oder in einen stumpfen Zahn erweitert, zwischen dieseui und der Spitze stark ausgebuchtet und sehr schwach gezähnelt, die Hinterschienen gegen die Spitze einwärts gekrümmt und in der Apicalhälfte an der Innenseite dicht mit sehr laugen Schwimmhaaren besetzt. Long. 2 — 2-2 mm. Süddoutschland. Alpengebiet. Selten. 29. Sydraenq DeviUei Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1901, 324, Sainte-Claire-Deville L'Echange 1902, 84. — Unter den Verwandten der gracilis im männlichen Geschlechte durch die Größe, den in der Mitte hoch gewölbten, in der Mittellinie seicht gefurchten Halssehild, die gewölbten, an den Seiten schmal ge- randeten, an der Spitze breit abgestutzten Flügeldecken und durch die Schienen- bildung, im weiblichen Geschlechte durch den wie bei den Arten der Untergattung Hydraena s. str. vor der Basis und hinter dem Vorderrande quer gefurchten Hals- sehild sehr ausgezeichnet. Schwarz, die Flügeldecken häufig rotbraun, die Kiefer- taster und Beine braunrot. Das rf viel größer und gewölbter als gracilis. Der Kopf auf dem deutlich chagrinierten Clypeus sehr fein und spärlich, auf der Stirn kräftig und dicht punktiert. Der Halsschild wenig schmäler als die Flügeldecken, breiter als lang, in der Mitte der Seiten stumpf gerundet erweitert, von da nach vorn fast geradlinig, nach hinten kaum stärker, aber ausgeschweift verengt, in der Mitte hoch gewölbt, mit seichter, kurzer Mittelfurche und sehr tiefen Postocularfurchen, am Vorder- und Hinterrando und in der Mittelfurche kräftig und dicht, auf der Wöl- bung jederseits der Mittelfurche und außerhalb der Postocularfurchen weitläufig oder spärlich punktiert. Die Flügeldecken ziemlich gestreckt, ziemlich gleichbreit oder nach hinten leicht erweitert, au der Spitze breit abgestutzt, an der abgestutzten Spitze bisweilen flach ausgebuchtet, stark gewölbt, mit schmal abgesetztem Seitenrande, auf dem Rücken mit 5 oder G mäßig starken Punktstreifen, zwischen denselben mit flachen Zwischenräumen, an den Seiton und an der Spitze ziemlich verworren punk- tiert. Das hervortretende Pygidium an der Spitze tief winkelig ausgerandet, die Vorderschienen an der Innenseite im basalen Drittel ausgebuchtet, die Mittelschienen in der Mitte des Innonrandes in einen starken, stumpf zahnförmigen oder ab- gerundeten Vorspruiig erweitert, zwischen diesem und der Spitze tief ausgebuchtet und sehr undeutlicli gezähnelt, die Hinterschienen etwas hinter dem ersten Drittel leicht nach innen erweitert, von da gegen die Spitze äußerst schwach und allmählich ver- schmälert und am Innenrande wenig dicht mit langen Schwimmhaaren besetzt. Beim kleineren 9 ''e'' Körper weniger gewölbt, der Kopf auf der Stirn grob und sehr 4. Gatf. Ilvdiapna 21H dicht gedrängt punktiert, der Halsschild scliinälor als die Fliigeldockcn, an den Seiten vor der Mitto leicht ausgeschweift, auf der normal gewöltton Glitte ohne Mittolfurcho, vor der Basis und hinter dem Vorderrando aber deutlich quergefurcht, vorn und hinten grob und sehr dicht, in der Mitte ebenso grob, aber viel weniger dicht oder etwas weitläufig punktiert, die Flügeldecken weniger gestreckt und weniger gewölbt als beim c^, an der Spitze gemeinsam breit abgerundet, wobei die gemein- same Kundung durch das Zuiiicktieten des Nalitcndes unterbrochen wird, die Schienen einfach. Long. 2'ö — 2*8 ?«m. Alpes maritimes (Canal de la Vesubie, J. Saintc-Claire- Deville), Ligurien (Monte Fasce, Agostino Dodero). 30. Hydraena dcntipes Germ.Ahrens Fn.Ins. Europ. XXII, b, Kiesw.Linn. Entom. IV, 181, Key ISSC), 'J9, note, Kuw. D.E. Z. 1888, 118, Kuw. 1890, 2U6. — Von (jracilis durch geringere Größe, in der Mitte stärker gerundet erweiterten, hinter der Mitte stärker verengten Halsschild, besonders aber durch die sehr auffällige Bildung der Beine des cf verschieden. Schwarz, die Flügeldecken bisweilen braun, die Fühler, Taster und Beine rostrot. Stirn und Halsschild ebenso kräftig und ebenso dicht wie bei gradlis punktiert, die Flügeldecken mit ebenso starken Funktstreifen wie bei dieser, an der Spitze abgerundet, mit mehr oder woniger zurückgezogener Nahtspitze, oder beim $ neben der Nahtspitze einzeln gerundet abgestutzt. Beim cT alle Schenkel sehr stark verdickt, die Vorderschienen leicht keulig verdickt, am Innenrande spärlich bewimpert und im zweiten Drittel in einen kurzen dreieckigen Zahn erweitert, an dessen Vorderseite 2 oder 3 kurze Dörnchen eingefügt sind, die Mittelschienen hinter der Mitte nach innen in einen viel kräftigeren Zahn erweitert, zwischen diesem und der Spitze mit einigen kurzen eingelenkten Dörnchen, in der Basalhälfte innen spärlich bewimpert, die Hinterschienen in der Mitte nach innen erweitert, in der Basalhälfte innen ausgebuchtet und mit spärlichen hinfälligen Schwimmbaaren be- setzt, von der Mitte gegen die Spitze schräg verengt und vor der Spitze mit einem schräggestellten, anscheinend einfachen, aber aus drei aneinanderliegenden Dornen zusammengesetzten Sporne bewehrt. Die $ von den 9 der in den Nordalpen oft in ihrer Gesellschaft vorkommenden laindicola im allgemeinen durch geringere Größe, in der Mitte stärker gerundet erweiterten, hinter der Mitte stärker verengten Hals- schild, weniger gestreckt ovale Flügeldecken und etwas schlankere Kiefertaster, in- dessen oft nur schwierig zu unterscheiden. Long. 1"9 — 2-1 mm. Mittel- und Süd- deutschland, Nordalpen- und Karpathengebiet. Selten. 31. Mi/draeiia Schulerl Gangib. Verh. zool. bot. Gesellsch. Wien, 1901, 331. — Viel' kleiner als die vorhergehenden Arten, nur von der Größe der atri- capilla, von dieser durch die viel feineren, regelmäßigen, weit gegen die Spitze reichenden Punktstreifen der Flügeldecken, die breiten, glänzend glatten Metasterual- streifen und die einfachen Kiefertaster und Beine des d' leicht zu unterscheiden. Oben gewöhnlich hell rotbraun oder rötlich gelbbraun, selten Kopf und Halsschild pechschwarz und die Flügeldecken rotbraun, die Fühler. Taster und Beine rötlich- gelb. Der Kopf auf dem erloschen chagrinierten Clypeus nicht oder nur äußerst fein und spärlich, auf der Stirn ziemlich kräftig und ziemlich dicht punktiert. Der Hals- schild schmäler als die Flügeldecken und etwas breiter als lang, in der Mitte der Seiten gerundet erweitert, von da nach vorn geradlinig, nach hinten stärker und ausgeschweift verengt, flach gewölbt, jederseits mit tiefer Postocularfurche, kräftig und ziemlich dicht, jederseits der Mitte weitläufiger punktiert. Die Flügeldecken hinter der Mitte leicht erweitert, an der Spitze bei beiden Geschlechtern ziemlich breit abgerundet, ziemlich flach gewölbt, mit schmal abgesetztem Seitenrande, auf dem Kücken mit 5 oder 6 regelmäßigen, weit gegen die Spitze reichenden, mäßig starken Punktstreifen, außerhalb derselben und an der Spitze verworren punktiert. Das Me- tasternum mit zwei tomentfreien, glänzend glatten, nach vorn sehr schwach kon- vergierenden oder fast parallelen Längsstreifen. Die letzten Abdominalsternite beim cT und $ in ähnlicher Weise wie bei ymcitis verschieden, beim $ aber das sechste und siebente Stornit am Hinterrande kürzer behaart. Die Beine bei beiden Ge- 214 XL. Familie. Hydrophilidae. — II. Siibfamilie. Hydraeninae. schlechtem einfach, beim cf aber die Schenkel etwas dicker als beim 5. Long. 1"6 bis l'S mm. Von Herrn Karl Schuler in Mehrzahl in Mähren, von Herrn Lehrer Spurny bei ülrichskirchen in Niederösterreich gesammelt. 32. Hydraena ptilchella Germ. Ins. Spec. nov. 1824, 94, Sturm X, 76, t. CCXXV, f. A, Kiesw. Linn. Ent. IV. 187, Thomson II, 72, Bedel 297, 321, Rey 1886, 107, Kuw. D. E. Z. 1888, 119, Kuw. 1890, 301; perparvula Kuw. 1890, 303. — Durch die sehr geringe Größe, die Färbung, die auch auf der vor- deren Hälfte des Rückens in weniger regelmäßigen Reihen angeordnete oder ganz verworrene Punktierung der Flügeldecken und durch den Mangel ausgesprochenerer Sexualcharaktere leicht kenntlich. Der Kopf schwarz, der Halsschild und die Flügel- decken bräunlichgelb, der erstere mit schwarzem Dorsalfleck oder breiter, den Seiten- rand erreichender, den Vorder- und Hinterrand freilassender schwarzer Querbinde, die Flügeldecken bisweilen an der Naht und am Seitenrand schwärzlich, die Fühler, Taster und Beine rötlichgelb, die Spitze der Kiefertaster gewöhnlich schwärzlich. Der Kopf auf dem erloschen chagrinierten Clypeus nicht oder nur äußerst feiu und spärlich, auf der Stirn ziemlich kräftig und dicht punktiert. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken, etwas breiter als lang, an den Seiten vor der Mitte gerundet oder stumpf gerundet erweitert, von da nach vorn geradlinig, nach hinten etwas stärker und ausgeschweift verengt, im Umkreis ziemlich kräftig und dicht, in der Mitte weitläufiger punktiert. Die Flügeldecken länglich oval, in der Mitte am breitesten, mäßig gewölbt, mit schmal abgesetztem Seitenrande, beim $ hinten eiförmig zugespitzt, beim cf stumpfer abgerundet, auf der vorderen Hälfte des Rückens mit 5 oder 6 nicht ganz regelmäßigen Reihen ziemlich grober Punkte oder auch hier wie gegen die Spitze und an den Seiten verworren punktiert. Das Metasternum mit zwei tomentfreien, glänzend glatten, nach vorn nur schwach konvergierenden oder parallelen Längsstreifen, die sich bisweilen nach innen so verbreitern, daß sie nur durch eine schmale Mittelfurche getrennt werden und zusammen ein der Länge nach eingedrücktes, durch die Mittelfurche geteiltes, glänzend glattes Mittelfeld bilden. Die tomentfreie, glänzend glatte Partie des fünften Abdominalsternites bei beiden Geschlechtern halbkreisförmig begrenzt, beim cf wie das große sechste Sternit kahl, beim 5 wie das kürzere sechste und das hervortretende siebente Sternit fein und spärlich behaart. Die Beine bei beiden Geschlechtern einfach. Long. 1'5 — 1'6 mm. Nord- und Mitteleuropa, Dalmatien, Bosnien. Nicht häufig. Subg. Madrenya Eey. 33. Hydraena atricapilla Waterh. Ent. Mag. I, 1833, 292, Bedel 297, 321, Kuw. 1890, 302; minutissima Waterh. ibid. 296; .//of/>s Sturm X, 78, t. CCXXV, f. C, Muls. 84, Kiesw. Linn. Ent. IV, 186, Rey 1886, 108, Kuw. D. E. Z. 1888, 119; ptilchella Heer Fn. Helv. I, 479. — Von ptilchella durch etwas bedeutendere Größe, dunklere Färbung, viel gröbere Punktierung, breiteren Kopf, die auf der vorderen Hälfte des Rückens regelmäßigen und groben Punkt- streifen der Flügeldecken und die auf feine Längskiele reduzierten Metasternal- streifen, ferner im männlichen Geschlechte durch die Bildung der Kiefertaster und Beine, im weiblichen Geschlechte durch die an der Spitze viel breiter gerundeten, nach hinten an der Naht meist dachförmig erhobenen Flügeldecken verschieden. Der Kopf schwarz, der Halsschild in der Mitte schwarz oder braun, am Vorder- und Hinterrande braunrot oder gelbbraun, die Flügeldecken dunkelbraun bis braunrot, die Fühler, Taster und Beine rostrot oder gelbrot. Der Kopf groß, auf dem Clypeus nicht oder nur äußerst fein und spärlich, auf der Stirn kräftig und wenig dicht punktiert. Der Halsschild sehr wenig breiter als lang, an den Seiten vor der Mitte gerundet erweitert, von da nach vorn ziemlich geradlinig, nach hinten stärker und ausgeschweift verengt, flach gewölbt, mit sehr tiefen Postocularfurchen, vorn und hinten grob und ziemlich dicht, in der Mitte feiner und mehr oder minder weit- 4. Gatt. Hydraena. 215 läufig punktiert. Die Flügeldecken oblong, etwas hinter der Mitte am breitesten und daselbst beim ci" sebr wonig, beim 9 wesentlich breiter als der Halsschild, hinten bei beiden Geschlechtern ziemlich breit zugenindet, ziemlich gewölbt, mit schmal ab- gesetztem Seitenrande, beim 9 ^uf ^icr hinteren Hälfte an der Naht oft sehr aus- gesprochen, oft aber kaum merklich dachfiirmig erhoben, auf der vorderen Hälfte des Kückens mit fünf Reihen grober, wenig dicht aufeinanderfolgender Punkte, gegen die Spitze und an den Seiten woniger grob und verworren punktiert. Beim cf das Endglied der Kiofertaster innen kurz vor der Mitte in eine stumpf zahn- förmige Ecke erweitert, die Schenkel und Schienen kräftiger als beim 9. die in der Apicalhälfte leicht erweiterten Mittelschienen und die am Innenrand in der Mitte schwach ausgebuchteten Hinterschienen innen gegen die Spitze mit einigen feinen, bisweilen undeutlichen Dörnchen bewehrt. Die letzten Abdominalsternito beim c^ und 9 in ähnlicher Weise wie bei pulchella verschieden. Long. 1'6 — 17 mm. Mittel- europa, Oberitalien, Bosnien. Nicht häutig. 34. Hydraena pygmaea Waterh. Ent. Mag. I, 1833, 295, Bcdel 207, 321; Sieboldi Kosh. Beitrg. Ins. Fn. Eur. 1847, 28, Kiesw. Linn. Ent. IV, 427, Rey 1886, 110, Kuw. D. E. Z. 1888, 120, Kuw. 1890, 303; lata Kiesw. Linn. Ent. IV, 188. — Sehr leicht kenntlich an den sehr breit und kurz ovalen, grob und ver- worren punktierten Flügeldecken. Der Kopf ganz schwarz oder auf der hinteren Hälfte rotbraun, der Halsschild rötlichbraun oder bräunlichrot, meist mit schwärz- licher Scheibe, die Flügeldecken dunkler oder heller rötlichbraun, die Fühler, Taster und Beine rostrot. Der Kopf auf dem Clypeus nicht oder nur äulJerst fein und undeutlich, auf der Stirn ziemlich kräftig und wenig dicht oder ziemlich weitläufig punktiert. Der Halsschild deutlich breiter als lang, an den Seiten vor der Mitte gerundet er- weitert, von da nach vorn in sehr schwacher Rundung oder fast geradlinig, nach hinten viel stärker und ausgeschweift verengt, flach gewölbt, mit tiefen, vorn und hinten grubig erweiterten Postocularfurchen, vorn und hinten kräftig und mehr oder weniger dicht, in der Mitte feiner und weitläufiger punktiert. Die Flügeldecken sehr kurz und breit oval, hinter der Mitte am breitesten und daselbst auch beim ^ viel breiter als der Halsschild, beim cf an der Spitze eiförmig abgerundet, beim 9 mehr zugespitzt, gewölbt, mit flach gekehlt abgesetztem Seitenrande, beim 9 mit dachförmig erhobener Naht, auf der vorderen Hälfte des Rückens sehr grob und ver- worren oder unregelmäßig gereiht, an den Seiten und hinten weniger grob und ganz verworren punktiert. Beim cf die Mittelschienen leicht einwärts gekrümmt und in der Apicalhälfte nach innen erweitert, die Hint?rschienen in oder hinter dem ersten Drittel an der Innenseite ausgebuchtet und dann nach innen erweitert. Die letzten Abdominalsternite wie bei^t<^cÄe//a. Long. 1"6— 1 "8 »»n. Mitteleuropa. Nicht häufig ni. Subfamilio. Spercheinae. Spercheini Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1837, 193; Spercheens Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palp. 1844, 24; Sperchcides Lacord. Gen. Col. I, 1854, 462; Sperclieites Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 1857, 90; Spercheidae Thoms. Skand. Col. II, 1860, 83, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 301; Spercheens Hey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885,349; Spercheitae Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXYIII, 1890, 23; Spercheiens Lameere Man. Fn. Belg. II, 1900, 324. Der Kopf mit vorspringenden Augen und vorn winkelig ausgeschnittenem Clypeus, unter welchen die Oberlippe zurückgezogen ist. Die Fühler sechsgliedrig, vom zweiten Gliede an pubeszent. Die Maxillen mit langer, verhornter, sichelförmig nach innen gekrümmter Apicalpartie der Auüenlade. Der Halsschild abgesetzt, (luer, schmäler als die Flügeldecken. Das Schildchen ziemlich groß, lang und zugespitzt dreieckig. Die Flügeldecken hoch gewölbt, nach unten weit über die Seiten des Körpers herabgreifend, mit vorn bogenförmig aufsteigendem Seitenrande, in unregel- mäßigen Reihen punktiert. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. Die Vorderhüften 216 XL, Familio. Hjdi-dphilidae. — ill. Subfamilie. Spercheinae. quer und schräg gcp;eneinander gerichtet, innen weit aus der Brust hervortretend. Die Episternen der Mittelbrust erreichen die mittleren Hüfthöhlen. Die Mittelhüften etwas quer, mit ziemlich großem Trochantinus. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Die Schienen mit Längskanten. An den Tarsen das erste Glied sehr kurz, das zweite bis vierte kurz und ziemlich gleichlang, das Endglied mindestens so lang als die vier ersten Glieder zusammengenommen. Bei den Larven der Kopf geneigt, mit schräg nach unten gerichtetem Hinter- hauptsloche, unten zur Aufnahme der Maxillen und der Unterlippe breit und tief ausgeschnitten, die Kehlnähto breit getrennt, die Kehle groß, das Hinterhauptslocli begrenzend, die Mandibeln innen gefurcht und an der Spitze in einen oberen und einen unteren Zahn gespalten, der Stamm der Maxillen in eine große Lade er- weitert, die Fühlerwurzeln etwas weiter als die Basis der Mandibeln nach außen gerückt, das Abdomen mit nur acht ausgebildeten Segmenten, von welchen das letzte hinten mit einem Atemraum versehen ist. Bis auf das im Atemraum eingeschlossene Stigmenpaar fehlen alle übrigen. Die Subfamilie enthält nur die auf die östliche Hemisphäre der Erde be- schränkte Gattung Spercheus. 5. Gatt. Sperclieiis. Kugclann Illig. Verz. Kf. Preuß. 1798, 241, Erichs. Kf. Mk. Braudbg. 193. Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palpic. 1841, 24. Lacord. Gen. Col. I, 464. Jacq. Duv. Geu. Col. d'Eur. l. 91, Thoms. Skand. Col. II, 83, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 301, Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 349, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn, XXVIII. 1890, 23. Körper kurz oval, hoch gewölbt. Der Kopf etwa um ein Drittel schmäler als der Halsscbild, hinten eingeschnürt, aber mit der etwa die Hälfte seiner Breite er- reichenden Halspartie in den Prothora.x zurückziehbar. Die Augen stark gewölbt und vorspringend. Der von der Stirn durch eine in der Mitte unterbrochene Quernaht gesonderte Clypeus groß, nach vorn gerundet verengt, mit aufgebogenen Seiten, in der Mitte des Vorderrandes breit stumpfwinkelig ausgeschnitten. Die Fühler kurz, sechsgliedrig, ihr erstes Glied gestreckt, an der "Wurzel gekrümmt, dann zylindrisch, kahl, die folgenden Glieder pubeszent, eine unregelmäßige Keule bildend, das zweite Glied größer als die folgenden und etwa so lang als dick, das dritte Glied sehr kurz, einseitig tellerförmig erweitert, das vierte und fünfte Glied weniger kurz, quer, das Endglied kurz oval. Die Oberlippe bei direkter Ansicht von oben nicht sichtbar, sehr kurz und quer, am Vorderrande dicht behaart. Die unter dem Clypeus ver- steckten Mandibeln außen sehr stark gebogen, an der Spitze mit zwei hintereinander- stehendcn und etwas divergierenden kräftigen Zähnen, hinter denselben mit einem dreieckigen, am Hinterrande kurz bewimperten Lappen, an der Basis stark nach innen erweitert und mit einer Mahlfläcbe versehen. Die Innenlade der Maxillen ziemlich breit, mit schräg abgestutzter Spitze und zahuförmig nach innen ausgezogener innerer Apicalecke, am Vorderrande lang, am Innenrande kürzer bewimpert. Die von einem kurzen Basalstücke abgegliederte Apicalpartie der Außenlade sehr lang und schlank, sichelförmig gekrümmt und zugespitzt, vollkommen verhornt und an der Spitze wie die Innenlade lang bewimpert. Die Kiefertaster ziemlich lang und schlank, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite und dritte in der Länge wenig verschieden und gegen die Spitze leicht und allmählich verdickt, das Endglied viel länger, spindelförmig zu- gespitzt. Das Kiun groß, quer rechteckig, mehr als doppelt so breit als lang. Die Zunge in Form von zwei sehr kurzen und breiten, queren, breit getrennten, am Vorderrande dicht bewimperten Lappen vortretend. Die Lippentaster halb so lang und schlanker als die Kiefertaster, ihr erstes Glied etwa ein Drittel so lang wie das zweite, das Endglied etwas länger als das zweite, gestreckt spindelförmig. Der Hals- schild schmäler als die Flügeldecken, kurz und sehr stark quer, an den Seiten leicht gerundet, am Vorder- und Hinterrando jedoiseits seicht ausgebuchtet, mit stumpfen, 5. Gatt. Siiercheus. 217 an der Spitze schmal abf,'erundeten Vorder- und Hinterecken. Die umgeschlagenen Seiten des Halsschildes längs des Außenrandes mit einer breiten, seichten, innen durch eine sehr scharfe Leiste begrenzton Kinne zur Aufnahme der Vorderschienen. Das Schildchon ziemlich groß, zugespitzt dreieckig, viel länger als an der Basis breit. Die Flügeldecken seitlich zusammengedrückt und hoch gewölbt, in der Mitte bauchig erweitert, hinten eiförmig zugespitzt, unregelmäßig in Reihen punktiert, mit teilweise leicht rippenartig erhobenen Zwischenräumen der Punktreihen. Der Seiten- rand der Flügeldecken vorn aufsteigend und bogenförmig in den Basalrand über- gehend. Nach unten greifen die Flügeldecken so weit über die Seiton des Körpers herab, daß zwischen ihren Epipleuren und den Seiten der Brust ein schmälerer, als abgeflachte Falte erhohener und innen kantig begrenzter Teil ihrer Unterseite, um das Abdomen herum ein nicht abgegrenzter breiterer Umkreis iluor Unterseite frei- liegt. Die Epipleuren der Flügeldecken sind gegen das Nahtende nur wenig und allmählich verschmälert, aber viel stärker als vorn umgeschlagen. Das Prosternura kurz, zwischen den aneinanderstoßenden Vorderhüften einen kurzen, zugespitzt drei- eckigen Fortsatz bildend. Die Mittelbrust ziemlich groß, gegen den abgeschnürten Vorderrand schräg abfallend. Der Metasternalfortsatz bildet mit dem Interco.xal- fortsatze des Metasternums eine zwischen den Mittelhüften eingesenkte, sehr schmale Lauielle. Das Metasternura kurz. Die Episternen der Hinterbrust vorn ziemlich breit, nach hinten etwas verschmälert. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Die Schenkel ziemlich kräftig, die Vorderschenkel in der Basalhälfte, die Mittel- und Hinterschenkel an der Basis in geringerer Ausdehnung pubeszent. Die Schienen mit mehreren Längskanten, an der Spitze mit äußerst kurzen Endspornen. Die Tarsen viel kürzer als die Schienen, ihr erstes Glied sehr kurz, das zweite bis vierte ziemlich gleichlang, das Endglied mindestens so lang als die vier ersten Glieder zusammen- genommen, mit ziemlich kräftigen Klauen und einem an der Spitze lang bewimperten Onychium. Von Kiesenwetter (Stett. Ent. Zeitg. 1845, 222) und Leprieur (Ann. Soc. Ent. Fr. 1850, XXXV) haben die aus dem Ei geschlüpfte Spercheus-Lavve mit wenigen Angaben gekennzeichnet. Die ausgewachsene Spercheus-Lnrvo wurde von Cussac (Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 620 — 622, pl. 13, f. 8 — 14) und besonders eingehend und exakt von Seh lud te (Naturhist. Tidsskr. 3. II. VIII. Bd. 1872 — 73, 217—221, T. IX, f. 1—12) beschrieben. Die Charakteristik derselben folgt nach Schiodte. (Fig. 6, pag. 146.) Der Kopf quer viereckig, um ein Viertel breiter als lang, etwas niedergedrückt, oben und unten leicht gewölbt, an den Vorderecken außerhalb der Fühlerwurzel mit einem größeren Ocellus, hinter demselben oben und unten mit je zwei kleineren, rundlichen, gewölbten Ocellen. Die das breite, an den Seiten gerundet erweiterte Stirnfeld ein- schließenden Linien auf dem Scheitel vereinigt. Das Stirnfeld mit nicht sehr scharf ausgeprägten Seitenfeldern und einem Quereiudruck hinter der Mitte. Der Clypeus ziemlich groß, gerundet vorgezogen, durch eine Querdepression abgesetzt, am Vorder- rande mit vier breit getrennten Zähnclien, von welchen die zwei mittleren etwas nach innen gerichtet sind. Das Kinn groß, durch einen tiefen Quereindruck in eine kleinere, zwischen die Maxillen tretende, ziemlich flache vordere und in eine gewölbte hintere Partie geteilt. Die Fühler außerhalb der Wurzel der Mandibeln eingefügt, die Mandibeln überragend, mit kurzem Artikulationszapfen und drei gestreckten Gliedern, von diesen das erste nach vorn leicht verengt und um die Hälfte länger als das zweite, das zweite gegen die Spitze etwas erweitert, das Endglied wenig kürzer, aber viel dünner als das zweite. Die Mandibeln vorragend, innen gefurcht, an der Spitze in einen oberen und einen unteren scharfen Zahn gespalten, innen mit einem kleinen Zahn und unter demselben mit einer Wimperreihe. Die Artiku- lationspartie der Maxillen sehr ausgebildet, halb so breit als das Angelglied der- selben und mit einem kleineren vorderen Abschnitt bis an die Maxillarlade reichend. Das Angelglied der Maxillen groß, gewölbt, sowie der Stamm außen mit einer Anzahl rauher Körnchen besetzt. Der Stamm der Maxillen in eine große, zugespitzte, den 218 XL. Familie. Hydrophilidae. — III. Subfamilie. Spercheiaae. Stamm der Taster überragende, am Innenrande hinter der Spitze scharf gesägte und mit langen Wimperborsten besetzte Lade erweitert. Der Stamm der Taster fast so lang, aber nur halb so breit als der Hauptstamm der Maxillen, innen an der Spitze mit einem langen Anhangsgliede (Außenlade nach Schiodte), das bis zur Mitte des zweiten Tastei'gliedes reicht. Die Kiefertaster etwa doppelt so lang als ihr Stamm, ihr erstes Glied halb so lang, das schlankere und zugespitzte Endglied etwas länger als das zweite. Das Kinn von lederiger Beschaffenheit, quer, doppelt so breit als lang. Der aus den verwachsenen Stämmen der Lippentaster gebildete Teil der Unter- lippe vollkommen verhornt, groß, vor der Mitte stark nach außen gerundet erweitert, doppelt so lang und an der Erweiterung um ein Drittel breiter als das Kinn, außer- halb der Lippentaster an den Vorderecken abgerundet. Die Ligula klein, kaum die Spitze des ersten Tastergliedes erreichend, an der Spitze mit zwei Börstchen. Die Lippentaster klein, ihr erstes Glied zylindrisch, das zweite nur halb so lang und konisch. Der Prothorax so breit wie der Kopf, aber um ein Drittel kürzer, mit voll- ständigem Rückenschild. Dieser stark der Quere nach gewölbt, in der Mitte leicht eingeschnürt, an den Seiten und an dei- Basis gerandet, vor der Basis mit einer scharfen, kielförmigen, gezähnelten Querlinie, seine Hinterecfren abgerundet, die Vorderecken in ein kleines, scharfes Höckerchen auslaufend, das mit kurzen Börstchen besetzt ist. Der Mesothorax so lang, aber um ein Viertel breiter als der Prothorax, auf dem gewölbten und quergefalteten Rücken mit sechs, an den der Länge nach doppelt gewulsteten Seiten mit zwei konischen, an der Spitze mit Börstchen besetzten Höckerchen. Der Metathorax ähnlich wie der Mesothorax gebildet, aber um ein Drittel kürzer und etwas breiter. Das Abdomen bauchig erweitert und hinten stumpf zu- gespitzt, oben stark, unten leicht gewölbt. Die Abdominalsegmente von ähnlicher Bildung wie das zweite und dritte Thoracalsegment, aber mit viel stärker vortretenden Pleuralwülsten, von welchen die unteren an Stelle des konischen Höckerchens mit einem viermal so langen, wirtelig behaarten konischen Fortsatz von lederiger Be- schaffenheit versehen sind. Das terminale achte Abdominalsegment kurz konisch, der Atemraum desselben mit verhornten Klappen, von welchen die obere an der Spitze abgerundet, die gewölbtere und glänzende untere mehr zugespitzt ist. Unter dem achten Abdominalsegment kleine, konische, nach außen gerichtete Cerci von runzelig lederartiger Beschaffenheit, zwischen diesen die Analöffnung. Die Hüften breit getrennt, konisch, gegeneinander geneigt, mit flacher Schenkelfurche. Die Tro- chanteren um ein Drittel kürzer, die Schenkel um ein Drittel länger als die Hüften, die Schienen um ein Drittel länger als die Schenkel, gegen die Spitze verschmälert, innen wie die Schenkel mit einer doppelten Reihe spärlicher Wimperhaare. Die klauenförmigen Tarsen schlank, wenig gekrümmt, scharf zugespitzt, etwa ein Drittel so lang als die Schienen. — Die Larve von lederiger Beschaffenheit, braun, durch kleine rundliche Körnchen, die auf der Unterseite kurze Börstchen tragen, rauh. — Die aus dem Ei geschlüpften Larven unterscheiden sich von den ausgewachsenen durch kürzere Mundteile, Fühler und Beine. Bei denselben ist namentlich der Stamm der Maxillen stark verkürzt. Die Weibchen tragen die an den Hinterbeinen befestigten Eierkokons bis zum Ausschlüpfen der Larven auf der Unterseite des Abdomens und erzeugen, wie Cussac (I. c. 618) angibt, nach einmaliger Begattung im Verlaufe von zwei Mo- naten etwa sechs Eierkokons, deren jeder nach v. Kiesenwettei' (I. c. 221) und Stein (Die weiblichen Geschlechtsorg, der Käfer 1847, HO) zirka 50 Eier ent- hält. Die jungen Larven sind nach v. Kiesenwetter sehr beweglich und vermögen mit der Unterseite nach oben gekehrt rasch an der Oberfläche des Wassers herum- zulaufen. Sie nähren sich namentlich von den Larven von Wasserinsekten, deren Körperinhalt sie aussaugen. Zur Verpuppung erzeugt die Larve am Ufer zwischen Blättern oder Detritus eine wenig konsistente Nymphenhülle. Die Gattung ist in der paläarktischen, indischen und australischen Region durch einzelne, in Afrika durch mehrere Arten vertreten. 5. Gatt. SpercheuB. 219 1. Spervheus emarginatUH Schall. Schrift, nat. Gesellsch. Halle I, 1783, 327, Illig. Verz. Kf. Preuß. 242, , Stuim IX, 95, t. CCXIIII, f. A, Erichs. Kf. Mk. Eiandbg. 193, Muls. 25, Jacq. Diival Gon. Col. d'Eur. I, pl. .30, f. 150, Thoms. II, 84, Bedel 301. 324, Key 1885, 351, Kuw. 1890, 180; sordidus Marsh. Ent. Brit. 1802, 403; verrucosus Marsh, ibid. 404 (9); luridus Mathieu Ann. Soc. Ent. Bolg. II, 1858, 33. — Kurz und breit verkehrt oval, hoch^ewölbt, schwarz, die aufgebogeneu Seiten des Clypeus und die Seiton des Halsschildes rot- braun duichscheinend, die Flügeldecken bräunlichgelb, neben der Naht und auf der Scheibe mit einigen schwarzen Flecken, das erste Fühlerglied und die Taster rostiot oder bräunlichgelb, die Beine braun oder braunrot. Der Kopf seicht und etwas runzelig punktiert, auf dem Clypeus jederseits eingedrückt, der Clypeus beim cf mit stumpf und schwach zahnförmig nach außen vorspringenden Vorderecken und hinter denselben kurz ausgebuchteten Seiten. Der Haisschild schmäler als die Flügeldecken, mehr als doppelt so breit als lang, an den Seiten mäßig gerundet, nach hinten . etwas stärker verengt als nach vorn, in der Mitte leicht gewölbt, gegen die Seiten verflacht, am Vorderrande jederseits gerandet, an den Seiten und an der Basis un- gerandet, ähnlich wie der Kopf, aber etwas gröber punktiert. Das Schildchen glatt. Die Flügeldecken in der Mitte bauchig erweitert, hinten eiförmig zugespitzt, hoch- gewölbt, vorn mit etwas verflacht abgesetztem Seitenrande, in wenig regelmäßigen Reihen und weniger dicht als der Halsschild punktiert, nach hinten mit teilweise leicht rippenartig erhobenen Zwischenräumen der Punktreihen. Außer der Nahtrippe und einer flacheren Seitenrandrippe treten gegen die Spitze gewöhnlich drei Rippen stärker hervor. Außerdem sind meist schwächere Zwischenrippen angedeutet. Die Sehenkel bis auf die pubeszente Basalpartie weitläufig gekörnt, die Mittel- und Hinter- schienen leicht nach innen gebogen. Sperchens luridus Mathieu ans Belgien wurde offenbar nach einem sehr kleinen, in der Entwicklung gehemmten Stücke mit vorn und hinten ausgerandetem Halsschilde, spitzen Vorderecken und fast spitzen Hinter- ecken desselben und nur an der Spitze punktierten, neben der Naht mit einer in der Mitte unterbrochenen Rippe versehenen Flügeldecken beschrieben. Long. 5*5 bis 7 mm. Nord- und Mitteleuropa, Oberitalien. In schlammigen Gewässern; nicht häufig. IV. Subfamilie. Hy drophilinae. Hydroijhilini Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 1837, 201; Ht/drophiliens Muls. Rist. nat. Col. Fr. Palpicorn. 1844, 86; Hydrophilides + HydroUides Lacord. Gen. Col. I, 1854, 447, 454; Hydrophilites Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 1857. 85; Limnebüdae -|- Hydrophilidac Thoms. Skand. Col. II, 1860, 67, 85; Hydrophilini + Hydrobiini Leconte Classific. Col. North Am. 1861 — 62, 45, 46, Leconte and Honi Classific. Col. North Am. 1883, 71, 72; Hydrophilidae ycnuini Bedel Fn. Col. Bass. Seiue 1881, 302; HydrophiUens B,ej Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 219; Hydrophilini Kuw. Verb. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 16; HydroiihiUens Lameere Man. Fn. Belg. II, 1900, 328. Der Körper meist von geschlossenem Umriß, bisweilen mit Kugelungsvermögen. Die Fühler sieben- bis neungliedrig, ihre drei oder fünf letzten Glieder pubeszent. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen oder geschlossen. Die Epimeren der Mittel- brust erreichen die mittleren Hüfthöhlen. Die Vorderhüften zapfenförmig vorspringend oder quer. Die Mittelhüften mehr oder minder quer, mit deutlichem Trochantinus. Das Abdomen mit fünf bis sieben freiliegenden Sterniten. Das Endglied der Tarsen wenigstens an den Hinterbeinen kürzer als die vorangehenden Glieder zusammen- genommen. Das erste Glied der Mittel- und Hintertarsen kürzer als das zweite, meist sehr kurz und sehr schräg abgestutzt oder die Mittel- und Hintertarsen infolge Verlustes des ersten Gliedes nur viergliedrig. Bei den Larven der Kopf mehr oder minder aufwärts gebogen, mit schräg nach oben gerichtetem Hinterhauptsloche, die Ocellen ganz flach, in die Länge ge- zogen und voneinander entfernt, die Fühlerwurzeln weniger weit als die Basis der ^^0 XL Fiiiiiilie. Hydrophilidae. — I\'. .Subfamilie. Hydrophilinae. Mandibcln nach außen gerückt, die Maxillen und die Unterlippe am Vorderrande der Kopfunterseito eingefügt, der Stamm der Maxillen ohne Lade, die Kehlnähte in großer Ausdehnung miteinander verschmolzen, die Kehle daher sehr reduziert und vom Hinterhaiiptsloche weit entfernt. Das Abdomen mit nur acht ausgebildeten Seg- menten, nach hinten verschmälert, mit vortretenden Pleuren, mit oder ohne Pleural- anhänge (Ti-acheenkiemen) und Cerci. Neun Stigmenpaaro vorhanden. Das achte Stigmenpaar des Abdomens terminal, meist in einen Atemraum zurückgezogen. Die Beine ausgebildet. Die Subfamilie, welche in der Gattung Hydrous die größten Repräsentanten der Familie enthält, ist in Europa durch die folgenden Tribus vertreten. 1 Die fünf letzten Glieder der neungliedrigen Fühler pubeszent. Die vorderen Hüfthöhlen hinten durch die sehr schmalen Epimcron der Vorderbrust ge- schlossen. Das Abdomen mit sieben freiliegenden Sterniten. Die Flügeldecken hinten meist abgestutzt und die Spitze des Abdomens freilassend. V Limnebiini. — Die drei letzten Glieder der sieben- bis neungliedrigen Fühler pubeszent. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. Das Abdomen mit fünf oder sechs frei- liegenden Sterniten. Die Flügeldecken das Abdomen vollkommen umschließend . 2 2 Der Halsschild abgesetzt. Der Seitenrand der Flügeldecken vorn bogenförmig aufsteigend. Der Kopf mit vollkommen freien, stark gewölbten und stark vor- springenden Augen. Die Fühler siebeugliedrig. Das Schildchen lang und schmal dreieckig. Das Prosternum vor den Vorderhüften sehr kurz. Die VorderhOften stark zapfenförmig vorspringend. Die Mittel- und Hinterschienen an der Innenseite mit langen hinnilligen Schwimmhaaren besetzt IBerosini, — Der Halsschild nicht abgesetzt. Der Körper von geschlossenem Umriss. Der Seitenrand der Flügeldecken geradlinig gegen die an der Spitze meist abge- rundete Basalecke verlaufend. Der Kopf mit weniger stark, mäßig oder kaum vorspringenden Augen. Die Fühler sieben- bis neungliedrig. Das Schildchen nicht oder nur wenig länger als an der Basis breit. Das Prosternum vor den Vorderhüften meist nicht sehr kurz. Die Vorderhüften mäßig stark zapfenförmig vorspringend oder quer. Die Mittel- und Hinterschieneu an der Innenseite ohne Schwimmhaaro 3 3 Das Meso- und Metasternura in der Mittellinie in einen gemeinsamen Kiel erhoben, der nach vorn eine hohe Mesosternallamelle bildet und hinten in einen das Metastern um mehr oder weniger überragenden Metasternalstachel endigt H ITydi'ojJhUini. — Das Meso- und Mctasternum nicht in einem gemeinsamen Mittelkiel erhoben.. 4 4 l^as Abdomen mit fünf oder sechs normalen freiliegenden Sterniten. HI Hydrobilni. — Die zwei ersten Abdorainalsternite jederseits gemeinsam ausgehöhlt und von einer eigentümlichen, hinten breit zweilappigen, abhebbaren Masse überdeckt. Das erste Abdominalsternit am Vorderrande mit langen, nach hinten ge- richteten Haaren, welche diese Masse stützen ....IV ChaetaHhrUni. I. Tribus. Berosini. Berosaires Hüls. Eist. nat. Col. Fr. Palpio. 1844, 88, 97; Serosma Thoms. Skaud. Col. n, 1860, 85; Berosini Bedel Fu. Col. Bass. Seine I, 1881, 302; Berosaires Eey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 220, 337; Berositae Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 189U, '20. Der Kupf mit vollkommen freien, stark gewölbten und stark vorspringenden Augen. Die Fühler siebeugliedrig, ihre drei letzten Glieder pubeszent. Der Halsschild abgesetzt, mit lireit abgerundeten, nicht vorspringenden Vorderecken. Das Schildchen (i. Gatt. Bcrosus. 221 hin;,' und scliinal di'oieckig:. Dor Soitonrand der Flügeldecken vorn bogenförmig auf- steigend. Das Prosternum vor den Vorderliüften .sehr kurz. Die Vorderhüften lang zapfenformig, weit aus der Brust hervortretend. Die Mittelliüften weit nach außen ausgedehnt, quer und schlug gestellt, mit langem, linearem Trochantinus. Die Mittel- und Hintorsehienen an der Innenseite mit langen hinfälligen Sciiwiramhaaren besetzt. Das erste Tarsalglied sehr kurz, das Endglieil an den Mittel- und Hintertarsen viel kürzer als die vorangehenden Glieder zusammengenommen. Das Abdomen mit fünf oder sechs freiliegenden Sterniten. Bei den Larven die Ocellen oblong, flach, voneinamler entfernt, das Abdomen nach hinten zugespitzt verengt, oben ziemlich flach, unten gewiilbt, an den vor- tretenden Pleuren der sieben ersten Segmente mit langen, als Tracheenkiemen fun- gierenden Anhängen, das achte Abdominalsegmont kloin, mit kleinen terminalen Stigmen, ohne Atomraum. Corel fohlen. Die Tribus enthält die über den größten Teil der Erde veibreitete Galtung Berosus und einige mit ihr verwandte Genera. 6. Gatt. Bcvosns. Leach Zool. Miscell. IIT, 1817, 92, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 204, Mals. Hist. naf. Col. Fr. Palp. 1844, 97, Lacord. Gen. Col. I, 458, Jacq. Duval Gen. Cd. d'Eur. I, 89, Bedel Fn Col. Bass. Seine I, 1881, 302, Key Ann. See. Linu. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 337. Enophirtis -\- BerojtifS Hope Col. Man. H, 1838, 128; Ancldalus -\- J?fros((.5 Thoms. Skand. CoL 1, 1859, 17, IL 86, 87; Acantlwberosus -f- Bei-osus Kuw. D. E. Z. 188S, 130, 135; Acanthoberosus -{- Parabcrosus -\- Berosus Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXV'III, 1890, 20. Subg. Etiopliirus Hope 1. o. := Anchialus Thoms. I. c. = Acanthoberosus Kuw. 1. c. Subg. Berosus s. str. = Paraberosus -j- Berosus Kuw. 1. c. Der Körper oblong oder oval, oben meist stark gewölbt, bisweilen sogar seitlich zusammengedrückt, von der Seite gesehen mit stark einspringendem Winkel zwischen Halsschild und Flügeldecken. Der Kopf ziemlich groß, geneigt, mit großen, vor- springenden, halbkugelig gewölbten Augen. Der Clypeus durch eine in der Mitte stumpfwinkelig nach hinten gezogene Q uernaht von der Stirn gesondert, nach vorn verengt, an den Seiten häufig ausgebucbtet, vorn abgestutzt. Die Fühler kurz, sieben- gliedrig, ihre vier ersten Glieder kahl, die drei letzten fein pubeszent, das erste Glied gestreckt, leicht keulig verdickt und nach vorn konvex, das zweite kürzer und schlanker, zylindrisch oder gegen die Spitze etwas verengt, das dritte kaum halb so lang wie das zweite, gestreckt verkehrt konisch, das vierte kurz, napfförmig, die Basis der lose gegliederten Keule bildend. Die Oberlippe quer, vorn abgerundet, ab- gestutzt oder leicht ausgebuchtet. Die Mandibeln meist mit dreizähniger Spitze, hinter derselben innen mit zwei langen Zähnen, von denen der vordere an der Spitze in zwei oder drei Zähne gespalten ist, hinter dem hinteren Zahn kurz bebartet, an der Basis mit großer Mahlfläche. Die Innenlade der Maxillen kurz, außen mit einem gritfelförmigen Anhange, an der Spitze wie dieser und die Außenlade mit langen und schlanken einwärtsgekrflmmten Dornen und A\imperhaaron besetzt. Die Außenlado mit abgegliederter, an der Spitze abgerundeter Apicalpartie. Die Kiefertaster lang lind ziemlich schlank, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite langgestreckt, das dritte kürzer als das zweite und das gegen die Spitze verengte Endglied. Das Kinn groß, quer, vorn abgerundet. Die Zunge nach vorn stark erweitert, am Vordorrande abgestutzt und bewimpert, an den Seitenecken abgerundet, in der Mitte durch eine feine Längslinie unvollkommen in zwei Lappen geteilt. Die Lippentaster etwa so lang als das zweite Glied der Kiefertaster, ihr erstes Glied klein, viel kleiner als der vortretende Tasterträg er, das zweite Glied gestreckt verkehrt konisch, das Endglied etwas schlanker, aber kaum länger als das zweite, gegen die Spitze verengt. Der Halsschild schmäler als die Flügeldecken in ihrer größten Breite, nach vorn mehr oder weniger verengt, an der Basis in der Mitte etwas nach hinten gezogen, vorn 222 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. gerade abgestutzt, mit breit abgerundeten Vordereclcen. Das Schildchen lang und schmal dreieckig. Die Flügeldecken in oder hinter der Mitte gerundet erweitert, ge- wölbt und fast immer punktiert gestreift, hinton gemeinsam eiförmig zugespitzt oder mit zahn- oder dornförmig ausgezogener Nahtspitze, in der Untergattung Enopliinis aber an der Spitze einzeln ausgerandet, mit dornförmig ausgezogener äuBerer Apical- ecke. Der Seitenrand der Flügeldecken gegen die abgerundete Basalecke aufsteigend. Das Prosternum vor den Vorderhüften sehr kurz, der Prosternalfortsatz dreieckig, an der Spitze bisweilen mit einem kleinen Einschnitt. Die Mittelbrust ziemlich lang, nach vorn flach abfallend, in der Mittellinie meist bis zur Spitze des sehr schmal zugespitzten Mesosternalfortsatzes gekielt. Das Metasternum groß, die Episternen der Hiuterbrust wenig breit, nach hinten leicht verengt. Das Abdomen meist mit vor- tretendem sechsten Sternit. Das erste Abdominalsternit in der Mittellinie an der Wurzel, bisweilen fast in der ganzen Länge gekielt. Die Vorderhüften gfoß und sehr stark konisch vorspringend. Die Beine ziemlich lang. Die Trochanteren an den Hinterbeinen wenig größer als an den Mittelbeinen. Die Schenkel gegen die Basis stark keulig verdickt, in der Basalhalfte oder bis über die Mitte dicht pubeszent. Die Schienen schlank, mit kräftigen, ungleichen, an den Vorderbeinen kürzeren Eud- spornen. Die Mittel- und Hinterschienen, sowie die Mittel- und Hintertarsen mit langen hinfälligen Schwimmhaaren besetzt. Die Tarsen so lang oder wenig kürzer als die Schienen, ihr erstes Glied sehr kurz. An den Vordertarsen beim cf das zweite Glied stark, das dritte schwach erweitert. An den zusammengedrückten Mittel- und Hintertarsen das zweite Glied so lang wie das dritte und vierte zusammengenommen. Das Klauenglied zwischen den Klauen mit einem sehr schmalen, häutigen, an der Spitze mit zwei Borsten besetzten Onychium. Die Klauen mehr oder minder lang und schlank, an der Basis gezähnt. Schiodte hat (Naturhist. Tidsskr. 3. R. 1. Bd. 1861—63, 213-214,222, T. V, f. 9 — 14, T. VII, f. 3) die Larve und Nymphe von Berosus sjnnosus be- schrieben und abgebildet und später (ibid. 3. ß. VIII. Bd. 1872—73, 216) auch angegeben, wodurch sich die Larve von B. signaticollis von der ersteren unterscheidet. Die iJcrosMs-Larven diiferieren von den Larven der Hydrophilinen im engereu Sinne durch viel längere, als Tracheenkiemen fungierende Seitenanhänge der sieben ersten Abdominalsegmente, den Mangel eines terminalen Atemraumes, fehlende Cerci und oben ziemlich flaches, unten gewölbtes Abdomen. Weiter charakterisiert Schiodte die Larve von B. spinosus in folgender Weise. Der Kopf kurz verkehrt eiförmig. Die mittlere Partie des Clypeus schmal, gewölbt, am vorgezogenen Vorderrande gerundet und mit fünf Zähnchen versehen. Die Vorderecken des Clypeus (bei Schiodte anguli frontales) kurz und breit abgerundet. Die Stirnfurchen an der Basis getrennt. Das Kinn sehr kurz und quer. Die Unterseite des Kopfes hinter dem Kinne tief aus- gehöhlt. Das erste Glied der Fühler fast doppelt so lang wie das zweite, das letzte sehr klein. Die Mandibeln scharf zugespitzt, die rechte innen in der Mitte mit einem langen und hinter demselben mit einem kleineren, die linke innen in der Mitte mit einem kleinen, nach hinten gerichteten Zahn. Der Stamm der Maxillen dick, in der Mitte etwas eingeschnürt, die Lippentaster weit überragend. Die Kiefertaster kurz, ihr Stamm fast doppelt so gi'oß als das erste Glied derselben. Das Kinn sehr klein, fast quadratisch, mit stumpfen Vorderecken. Der aus den verwachsenen Stämmen der Lippentaster gebildete Teil der Unterlippe noch kleiner, ebenfalls ziemlich quadratisch. Eine Ligula fehlt. Das erste Glied der Lippentaster sehr kurz. Der Rückenschild des Prothorax unvollständig, nur die Mitte des Rückens bedeckend. Der Rückenschild des Mesothorax noch mehr reduziert und in zwei dreieckige Hälften geteilt. Der Metathorax mit zwei warzenförmigen Höckerchen. Die sieben ersten Abdominal- segmente mit langen, nach hinten an Länge zunehmenden, quer gerundeten und kurz pubeszenten Kiemenanhängen der vortretenden Pleuren, einfachen Prätergis und durch eine Querfurcho geteilten Tergis, auf den letzteren jederseits mit zwei warzen- förmigen Höckerchen. Das achte Abdominalsegment mit zwei terminalen Stigmen. Die übrigen Stigmen befinden sich auf Höckerchen. Die Stigmen des Mesothorax von 6. Gatt. Berosus. 223 oben sichtbar. Die mit Börstchen besetzten Beine mit gesti-ecicten GiieJorn und langem, schlankem, leicht gekrümmtem und scharf /.ngospitztem Tarsenglied. Die Färbung weiß, die verhornten Teile blaUgell), das äulierst kur^e Haarkleid auf dem Kücken schwärzlich, eine Reihe von Flocken bildend. (Vorgl. Fig. 8, pag. 146.) — Die Larve von B. siyimtirnllis unterscheidet sich nach Schimlte von der des spinosiis durch viel geringere Grölie, sehr kurze, spitz zugorundete, ungezähnelto mittlere Partie des Clypeus, in drei lingerartig bodornto Zähne geteilten Innenzahn der linken Mandibel, die nach hinten stark an Länge zunehmenden, am siebenten Abdominal- segment mehr als die Länge des Abdomens erreichenden Trachoenkiemou umi die überall mit kleinen bräunlichen Körnchen besetzten häutigen Teile des Korpers. Die Gattung ist über alle Teile der Erde verbreitet und namentlich in den Tropen durch zahlreiche Arten vertreten. Die Arten leben in stehenden Gewässern und gehören zu den besten Schwimmern der Familie. Nach Bedel (Fn. Col. Bass. Seine, 1, 303) können sie durch Bewegung des Abdomens ein ziemlicii kräftiges Stridulationsgeräusch erzeugen. 1 Die Flügeldecken an der Spitze einzeln ausgerandet und zweizahnig. Der äußere Apicalzahn derselben scharf dornförmig, der innere bisweilen wenig vor- springend. Die Mesosternallamelle einfach. Subg. Enoplurus. 1 spinosus, 2 guttalis, — Höchstens der Nahtwinkel der Flügeldecken zahnförmig oder dornförmig aus- gezogen. Die Mesosternallamelle vor den Mittelhfiften meist zahnförmig oder höckerig erhoben. Subg. BerosilS s. str 2 2 Halsschild mehr oder minder weitläufig oder wenigstens nicht sehr dicht punktiert. Das Metasternum mit Schenkellinien. Der Mediankiel des ersten Ab- dominalsternits nicht sehr scharf und nicht über die Mitte desselben nach hinten reichend. Die Schenkel in der Apicalhälfte spärlich punktiert. Gröüer. 3 siynaticollis. — Halsschild sehr dicht punktiert. Das Metasternum ohne Schenkellinien. Der Mediankiel des ersten Abdominalsternites scharf und erst kurz vor dem Hinter- rande desselben endigend. Die Schenkel in der Apicalhälfte glatt. Kleiner. 4 lurldus, b affinis. Subg. Enoplurus Hope. 1. Berosus spinosus Steven in Schönh. Syn. Ins. I, 2, 1808, 8, noto, Sturm X, 29, t. CCVIII, f. 8, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 30, f. 147, Thoms. II, 87, Bedel 303, 325, Rey 1885, 342, Fauvel Revue d'Entom. Caen VIII, 1889, 335, IX, 1890, 80; Schusteri Kuw. D. E. Z. 1888, 133, 143, Kuw. 1890, 111. — Oblong, ge- wölbt, die Oberseite bräunlichgelb, der Kopf hinten gewöhnlich dunkel, oft auch die Ober- lippe braun oder schwarz, die Flügeldecken meist mit einigen schwärzlichen Flecken, die Brust und das Abdomen schwarz, die Fühler, Taster und die Beine samt den Vorder- hüften rötlichgelb, die Kiefertaster mit schwarzer Spitze des Endgliedes. Der Kopf ziemlich kräftig und ziemlich weitläufig, vorn feiner punktiert. Der Halsschild nach vorn gerundet verengt, mit sehr breit abgerundeten Vorderecken und weniger breit abgerundeten Hinterecken, weitläufiger als der Kopf punktiert. Die Flügeldecken oblong, hinter der Mitte etwas erweitert, an der Spitze ausgerandet und zweizahnig, mit langen, scharf dornförmigen äußeren und nach außen divergierenden, beim -f an der Spitze abgestumpften oder abgerundeten, beim 9 scharfen inneren Apicalzähnen, gewölbt, punktiert gestreift, auf den flachen, beim $ mehr oder weniger deutlich chagrinierten Zwischenräumen in ziemlich einfachen oder teilweise verworrenen Reihen punktiert. Das Kinn ziemlich fein und weitläufig punktiert. Der Mesosternalkiel ein- fach. Das Abdomen ganz matt chagriniert, ohne daß sich selbst bei stärkster Lupen- 224 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hyilrophilinae. Vergrößerung eine Punktierung erkennen ließe. Das erste Abdominalsternit nur zwischen den Hinterhiiften gekielt. Das fünfte Abdominalsternit des (f ohne Aus- zeichnung. Die Schenkel bis weit über die -Mitte dicht punktiert und pubeszent. Long. 4"5— 5*5 mm. Nord- und Mitteleuropa, üstliches Mittelmeergebiet. In salz- haltigen Gewässern. 2. Berosus guttalis Rev Revue d'Entom. Caen 11, 1883, 88, Rey 1885, 340, Kuw. D. E. Z. 1888, 134, 1890, 112, Fauvel Rev. d'Entom. Caen VllI, 1889, 335, IX, 1890, 80; guttalis v. ftilvus Knw. 1888, 134, 1890, 112; spinosiis Kuyr. 1888, 134, 1890, 113. — Dem spinosus äußerst nahestehend, auf den etwas glänzenden Abdominalsterniten ist aber unter starker Lupenvergrößerung eine sehr feine und dichte Punktierung deutlich zu erkennen, das fünfte Abdominalsternit zeigt beim rf am Hinterrande zwei kleine, ziemlich breit getrennte Zähnchen, zwischen welchen es leicht niedergedrückt und abgestutzt oder flach ausgerandet ist, und beim 9 divergieren die scharfen, mehr oder minder dornfnrmigen inneren Apicalzähne der Flügeldecken nicht nach außen, sondern konvergieren leicht nach innen und kreuzen sich etwas, wenn die Flügeldecken enge aneinanderschließen. Auch beim cf sind die inneren Apicalzähne der Flügeldecken scharf, divergieren aber etwas nach außen. Der zweite Zwischenraum der Flügeldecken zeigt meist zahlreichere und mehr verworren angeordnete Punkte als bei spiiiosits. Long. 4 '5 — 5 "5 mm. Mitteleuropa, Bosnien, Serbien, Türkei. Sowohl in süßen als in salzigen Gewässern. Subg. Berosus s. str. 3. Berosus signaticollis Charp. Horae Entom. 1825, 204, Sturm X, 27, Thoms. II, 86, Bedel 303, 325, Kuw. D. E. Z. 1888, 138, Kuw. 1890, 118; luridus Oliv. Entom. III, 39, 13, pl. I, f. 3 f.; aericeps Gurt. Brit. Entom. V, 1828, pl. 240, Muls. 99, Rey 1885, 344; — signaticollis disp)ar; rUspar Reiche et Saulcy Ann. Soc. Ent. Fr. 1856, 355. — ■ Oval, stark gewölbt, der Kopf metallisch grün oder kupfrig, der Halsschild und die Flügeldecken bräunlichgelb, der erstere mit zwei bisweilen verschmolzenen, wie das Schildchen dunkel metallischen Längsstreifen in der Mitte, die Flügeldecken meist schwärzlich gefleckt, die Unterseite schwarz, die Fühler, Taster und Beine samt den Vorderhfiften rötlichgelb, die äußerste Spitze der Kiefertaster und meist auch die Wurzel der Mittel- und Hinterschenkel in größerer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich. Der Kopf kräftig und dicht, vorn etwas feiner punktiert. Der Halsschild mit kräftiger, mehr oder minder weitläufiger oder wenigstens wenig dichter Punktierung, in der Mitte mit glatter Mittellinie, beim 9 im Grunde äußerst fein chagriniert und weniger glänzend. Die Flügeldecken hoch gewölbt, tief punktiert gestreift, auf den beim cf glänzenden, beim 9 chagrinierten und daher ziemlich matten Zwischenräumen mehr oder minder verworren einreihig punktiert, auf dem dritten, fünften und siebenten Zwischenräume mit eingestreuten größeren Punkten, beim cf an der Spitze einzeln schmal abgerundet, beim 9 hinten gemeinsam zugespitzt oder an der Spitze einzeln schmal und schräg abgestutzt oder ausgerandet, mit scharfer, oft als Zähnchen vorspringender Nahtecke. Das Kinn glänzend, sehr spärlich punktiert. Der Mesosternalkiel vor den Mittelhüften zahnformig er- hoben. Das Metasternum jederseits mit einer von der Insertion der Trochanteren der Hinterbeine gegen die Mitte der Mittelhüften schräg verlaufenden Kiellinie (Schenkel- linie für die Hinterbeine). Der Mittelkiel des ersten Abdominalsternites nur in der vorderen Hälfte desselben ausgebildet. Das fünfte Abdominalsternit hinten bei beiden Geschlechtern mit einem Ausschnitt, in dessen Grunde sich zwei kleine, beim cf sehr nahe aneinandergerückte Zähnchen befinden. Vor diesen Zähuchen ist beim -f noch ein kurzes Mittelfält chen oder ein kurzer Mittelkiel ausgebildet. Die Schenkel etwa bis zur Mitte sehr fein und äußerst dicht punktuliert und fein pubeszent, in der Apicalhälfte spärlich punktiert. Beim d" Jas erweiterte zweite Glied der Vorder- tarsen weniger verlängert als liei den zwei folgenden Arten. — Von B. signaticollis 6. Gatt. Berosus. 225 differiert der syrische B. dispar Reiche durch weniger differenzierte größere Punkte auf den ungeraden Zwischenräumen der Flügeldecken, beim (f hinten einzeln drei- eckig zugespitzte, beim $ in gleicher Weise wie beim .h" nicht chagrinierte und daher glänzende, hinten an der Naht einzeln in eine scharfe dornförniige Spitze aus- gezogene Flügeldecken. Ich kann aber li. dispar nur als Rasse des siiinatkollis betrachten, da er durch eine von Kustos Apfelbock bei Konstantinopel gesammelte Form [siijnaticollis byzaiilinus m.) mit sitjnaticollis verbunden ibt. Diese Form unter- scheidet sich von signatkollis im männlichen Geschlechte nur durch weniger diffe- renzierte größere Punkte auf den ungeraden Zwischenräumen der Flügeldecken, im weiblichen Geschlechte durch die hinten wie bei dispar, aber meist etwas kürzer dornförmig ausgezogenen, auf den Zwischenräumen aber matt chagrinierten Flügel- decken. 9 von Konstantinopel mit kürzer ausgezogener, abgestutzter oder ausgorandeter Spitze der Flügeldecken bilden vollständige Übergänge zu normalen siijnaticollis-'^ . Long. 4 — 5'5 7ntn. Süd-Skandinavien, Mitteleuropa, Mittelmeorgebiet. Häufig. 4. Berostts luridus Linn. Fn. Suec. 1761, 214, Erichs. Kf. Mk. Brandb. 205, Muls. 100. Thoms. II, 86, Bedel 304, 325, Rey 1885, 345, Kuw. D. E. Z. 1888, 135, Kuw. 1890, 114; fttscus üegeer Mem. IV, 378, pl. 15, f. 12; rhal- raspis Eschsch. Mem. Ac. Petr. VI, 1818, 457; (jlohosus Curtis Brit. Ent. V, 1828, 240; lapponiciis J. Sahlbg. Medd. Soc. Fn. Fl. Fenn. XX, 1894, 47, Acta Soc. Fn. Fl. Fenn. XIX, Nr. 3, 1900, 8. — Dem signaticollis ähnlich, aber kleiner, der Halsschild viel gröber und sehr dicht punktiert, in der Mitte mit zwei großen, häufig verschmolzenen, hinten nach außen erweiterten Dorsalflecken, die meist dunkler bräunlichgelben oder braunen Flügeldecken mit viel gröberen Punktstreifen und deutlicher gewölbten Zwischenräumen, in den Punktstreifen mit viel gröberen, weitläufiger aufeinanderfolgenden Punkten, auf dem dritten, fünften und siebenten Zwischenräume ohne eingestreute größere Punkte, das vorn abgerundete Kinn viel dichter punktiert. Das Metasternum ohne Schenkellinien, der Mittelkiel des ersten Abdominalsternites weit über die Mitte desselben nach hinten verlängert und scharf, die bis zur Mitte dicht punktierten und pubeszenten Schenkel in der Apicalhälfte glatt, beim t^ das erweiterte zweite Glied der Vordertarsen ziemlich langgestreckt und das fünfte Abdominalsternit hinten mit zwei scharfen, nach hinten leiclit konvergierenden Kielfältchen, welche in den zahnförmigen Seitenecken des Aus- schnittes enden. Long. 3-5— 4-8 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Häufig. 5 Berosus af/inis Brüll. Hist. nat. Ins. V, II, 1835, 285, Muls. 102, Bedel 304, 325, Rey 1885, 347, Kuw. D. E. Z. 1888, 139, 1890, 119; Inridus Oliv. Entom. III, 39, 13, pl. I, f. 3, b; murinus Küst. Käf. Eur. I, 36; suturalis Küst. Käf. Eur. I, 37; hispanicus Küst. Käf. Eur. XII, 80; salmuriensis Ackerin. Ann. Soc. Maine et Loire I, 1853, 197; affitiis var. subciliaris Rey 1885, 348; suturalis, suturalis var. pelagiais und var. sardous Kuw. D. E. Z. 1888, 139; suturalis Kuw. 1890, 119; afßnis var. hispanicus, var. pelagicus Kuw. 1890, 119, n\: alger icus, var. sardous, v&v. lineicollis Kuw. 1890, 120. — Von luridus durch längere, weniger gewölbte Körperform, viel feinere, sehr scharf eingeschnittene Punktstreifen und ganz flache, viel dichter und gleichmäßig punktierte Zwischenräume der Flügeldecken, sowie durch das dichter punktierte, in der Mitte des Vorderrandes etwas stumpf- winkelige Kinn sehr leicht zu unterscheiden. Die meist verschmolzenen Discalflecken des Halsschildes wie bei luridus variabel, bisweilen auf zwei durch die glatte Mittellinie schmal getrennte, nach hinten erweiterte Längsstreifen reduziert (hispanictis Küst.). Die Fleckenzeichuung der Flügeldecken gleichfalls variabel, bisweilen auch die Naht dunkel {suturalis Küst.). Bei frischentwickelten Stücken sind bisweilen an den Seiten des Halsschildes einige Wimperhaare erhalten (subciliaris Rey). Long. 3-5— 4*5 mtn. Über das westliche Mitteleuropa und das Mittelmeergebiet verbreitet. In Südeuropa sehr häufig. Ganglbaoer, Käfer von Mitteleuropa. IV. 15 226 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. II. Tribus. Hydrophilini. Hjldrophiliaires Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palp. 1844, 103; Hyärophilules Lacord. Gen. Cöl. I, 1854, 447; Hydrophilini Bedel Fn. Col. Bas.s. Seine I, 1881, 302, 304, Leconte Clas- sific. (^ol. North Am. 1861—62, 45, Leconte and Hörn Classific. Col. North Am. 1883, 71 ; Hydruphiliaires, ex parte, Rey Ann. Soe. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885,220; Hydro- philitae Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 16. Von den Hydrobiinen durch das in der Mittellinie in einen gemeinsamen Kiel erhobene Meso- und Metasternum verschieden. Dieser Kiel bildet nach vorn eine hohe Mesosternallauielle und endigt nach hinten in einen das Metasternum mehr oder weniger überragenden Metasternalstachel. Die Fühler neungliedrig, ihre drei letzten Glieder pubeszent. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Die Mittel- und Hintertarsen sehr stark zusammengedrückt und am Innenrande mit Schwimmhaaren besetzt, ihr erstes Glied sehr schräg abgestutzt und schuppenförmig der Wurzel des zweiten aufliegend. Bei den Larven die Ocelien in die Länge gezogen, flach, voneinander entfernt, das Abdomen nach hinten verengt, oben und unten gewölbt, an den vortretenden Pleuren der sieben ersten Segmente mit längeren oder kürzeren, als Tracheenkiemen fungierenden Anhängen, das achte Abdominalsegment mit einem terminalen, von hinten durch eine dreiteilige Klappe verschließbarem Atemraum, in welchem sich das letzte Stigmenpaar befindet, unter dem achten Abdominalsegment nach unten gerichtete Cerci. Das erste Fühlerglied an der Innenseite bewimpert. Der Stamm der Maxillen schlank. Die Tribus, welche die besten Schwimmer und in der Gattung Hydrons die größten Formen der Familie enthält, umfaßt außer den zwei in Europa vertretenen Gattungen noch die Gattungen Stemolophus Sol., Pleurhomus Sharp (Transact. Ent. Soc. Lond. 1883, 114) und Tropisternus Sol. Die Gattungen Tropisternus und Pleurhomus sind Amerika eigentümlich, die Gattung Stemolophus ist über Afrika und Sudasien verbreitet. Bei diesen Gattungen sind alle Schenkel an der Basis pubes- zent, bei den zwei folgenden nur die Vorderschenkel. 1 Die zwischen die Vorderhüften tretende Mesosternallamelle reicht über die- selben nach vorn. Die Mitte des Prosternums zur Aufnahme derselben in einen hinten gefurchten oder ausgehöhlten Höcker oder in zwei durch eine Mittel- furche getrennte Höcker erhoben 7 Hydt'Oiis. — Die zwischen die Vorderhüften tretende Mesosternallamelle reicht nicht über die Mitte derselben nach vorn. Das Frosternum in der Mittellinie dachförmig in einen scharfen Kiel erhoben 8 Uydt'opllilus. 7. Gatt. Hydrous. (Dahl Diss. ent. bigas ins. sist. 1775, 7. note), Leaoh Brewster Edinb. Eacyolop. IX, 1815, 96, Zool. Miscell. HI, 1817, 92, 94, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 206, Hope The Col. Man. II, 1838, 125; Seidl. Fn. Balt. 2. Aufl. 21, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 16, D. E. Z. 1893, 81. Syn. Hydrophilus (Degeer M^m. IV. 1774, 371, Fabr. Syst. Ent. 1775, 228.) Brülle Hist. nat. V, II, 1835, 274, Gast. Hist. nat. II, 1840, 49, Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palp. 1844 107, Lacord. Gen Col. I, 450, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 86. Thoms. Skand. Col. II, 88,' Bedel Fn, Col. Bass. Seine 1881, 304, Rey Ann. Soc. Linn. Lyon. Ann. 1884, XXXI, 1885, 222. Hydrous -f- Siethoxus + Tcmnoptenis Sol. Ann. Soc. Ent. Fr. 1834, 302, 304, 307. Stethoxus Bedel Revue d'Entom. Caen X, 1892, 307. StethoxHS + Diholocelus Reg. Ann. Soc. Ent. Fr. 1901, 192. Subg. Temnopterm Sol. Ann. Soc. Eut. Fr. III, 1834, 302, 307, Lacord. Gen. Col. II, 451, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 16, Bedel 1. c. 309, 314, Reg. 1. c. 192; Tetra- canthicus Hope Col. Man. II, 1838, 126. 7. Gatt. Hydrous. 227 Subg. Hydrous s. str. Leacli, Kuw. Verli. iiat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 16; Hifdrous + Stetliuxiis Sol. Ann. Snc. Ent, Fr. III, 1834, 302, 304, 307; Uydioun s. str. + Mesaoaulhicus Hope The Col Man. IT, 1838, 125— 1 26; Htidrophilus s. str. + fli/ilrosoma ■+■ lludradema Gast. Hist. nat. 11, 1840. 4',) — 51; Stetlwxus s. str. licdel I. c. 309, 315, Rög. 1. c. 192; Hydruus s. str. 4- Stethoxus + Pagiphcms Kuw. D. E. Z. 1893, 82. Subg. Dibolocelus Bodel 1. c. 309, 321, Reg. 1. c. 192. L. Bedel „Synopsis des grands Hydrophiles" in Revue d'Entom. Caen X, 1892, 306-323. A. Kuwert „Die großen Hydrophilidcn des Erdballs des Genus Hi/droiis Leach' in Deutsch. Entom. Zeitschr. 1893, 81—93. M. Regimbart „Revision des grands Hydrophiles" in Ann. Soc. Ent. Er. Vol. LXX, Ann. 1901, 1902, 188—231, pl. 7 und 8. Dio Gattung enthält die größten Repräsentanten der Fauiilio. Der Körper von 20 bis gegen 50 mi)i Länge, von länglich ovalem Umriß, oben gewölbt. Der Kopf mit den großen gewölbten Augen dicht an den Halsschild anschließend, mit sehr großem, von der Stirn durch eine sehr feine, winkelig nach hinten gezogene Naht gesondertem Olypous, auf der Stirn jederseits neben dem Auge mit einer Gruppe härchentragender Punkte, auf dorn Clypeus mit ebensolchen, aber größeren Punkten, welche meist in zwei nach vorn stark divergierenden, hinter den Vordorocken win- kelig umgebogenen und dann längs der Seiten verlaufenden Reihen angeordnet sind. Der Clypeus vorn breit und seicht ausgeschnitten, mit stumpf vorspringenden Vorder- ecken, im Ausschnitte mit vortretender Artikulationsmembran der Oberlippe. Die Fühler kurz, neungliedrig, ihre sechs ersten Glieder kahl, dio drei letzten sehr fein und dicht pubeszent, das erste Glied gestreckt und zusammengedrückt, nach vorn knieförmig gebogen, das zweite bis fünfte Glied gleichbreit, das zweite zylindrisch, meist so lang wie die drei folgenden Glieiler zusammengenommen, diese kurz, das sechste Glied groß, dütenförmig, die Wurzel des siebenten umfassend, hinten tief winkelig ausgeschnitten, am Vorderrande oben lang bewimpert, die drei letzten Glieder hinten ausgehöhlt, das siebente und achte unregelmäßig halbmondförmig, am längeren oberen Fortsatz bewimpert, das Endglied asymmetrisch oval, zugespitzt. Die Oberlippe sehr breit und kurz, an den Vorderecken breit abgerundet, am Vorder- rande seicht ausgebuchtet. Die Mandibeln an der Basis mit sehr großer querer Mahl- fläche, vor derselben und auf der Dorsalseite längs des Innenrandes sehr dicht be- bartet, an der Spitze in zwei ungleiche Zähne geteilt, hinter derselben mit drei hintereinanderstehenden, quergestellten, langen Zähnen, die an der Spitze durch eine Ausrandung selbst in zwei Zähne geteilt sind. Die Masillen mit mächtig entwickelter Starampartie. Die Innenlade der Maxillen kurz, nach innen gekrümmt und zugespitzt, an der Spitze sehr dicht mit langen und schlanken Dornen, im übrigen an der Innenseite mit groben Wimperhaaren besetzt, außen mit einem verhornten griffei- förmigen, an der Spitze mit langen Dornen besetzten Anhang. Die breite und ver- hornte Außenlade der Maxillen in einen sehr schräg nach innen abgestutzten Basal- teil und in einen dreieckigen Apicalteil gegliedert, an der Außen- und Innenseite des letzteren mit sehr dichtstehenden groben Wimperhaaren und langen, schlanken Dornen besetzt. Die Kiefertaster lang, viel länger als die Fühler, ihr erstes Glied sehr kurz-, das zweite sehr lang und mehr oder minder gebogen, gegen die Spitze meist schwach keulig verdickt, das dritte kürzer als das zweite und meist schwächer als dieses gegen die Spitze vordickt, das Endglied meist viel kürzer als das dritte, an der Spitze abgestutzt. Bei den (f der australischen Arten latipalpus Gast, und ;)cfl'(7w^7"'sBed. und einigen Arten der Untergattung Dibolocelus sind die Kiefertaster eigentümlich modifiziert. Das einem quer rechteckigen, bis zur Mitte der Masillen reichenden Kehlfortsatze angefügte Kinn groß und quer, vorn abgerundet und in den Vorderecken mehr oder weniger ausgerandet. Die Zunge fast so breit wie das Kinn, in Form von zwei schmal getrennton, kurzen, queren, am Vorderrande kurz und dicht bebarteten Lappen vortretend. Die Lippentastor meist kürzer als das zweite Glied der Kiefertaster, ihr erstes Glied klein, nur halb so groß als der vor- tretende Tasterträger, das zweite Glied meist langgestreckt und gegen die Spitze leicht erweitert, beim rf einer Art der Untergattung Dibolo'-elus (tnasriilinuFi Reg.) 15» 228 XL. Familie. Hydiophilidae — IV. Subfamilie. Hydropbilinae aber sehr stark dreieckig erweitert, das Endglied schlanker und viel kürzer als das zweite, meist etwas gekrümmt. Der Halsschild quer, hinten fast so breit wie die Wurzel der Flügeldecken, nach vorn gerundet verengt, am Vorder- und Hinterrande flach bogenförmig ausgeschnitten, mit abgerundeten Vorder- und Hinterecken und schmal gerandeten Seiten, auf der Scheibe jederseits mit einigen Gruppen hinfällige Häichen tragender Punkte. Das Schildcben sehr groß, dreieckig. Die Flügeldecken stärker oder flacher gewölbt, hinten eiförmig zugespitzt oder abgestutzt, oft mit dornförmig ausgezogener Nahtspitze, in der Untergattung Temnopterus an der Spitze einzeln breit ausgeschnitten, mit dornförmig ausgezogener Nahtspitze und in gleicher Weise ausgezogener äußerer Apicalecke. Auf den Flügeldecken treten stets fünf Eeihen mehr oder minder regelmäßig stehender, härchentragender Punkte hervor, deren Härchen aber gewöhnlich bis auf die der marginalen Reihe sehr fein und hinfällig sind. Zwischen diesen normalen Punktreihen sind bei vielen Arten je zwei, hinten mehr oder weniger scharf eingeschnittene, nach vorn erloschene Streifen aus- gebildet. Nach unten greifen die Flügeldecken nicht nur mit ihren, auch vorn wenig breiten, nach hinten verschmälerten und konvexen Epipleuren. sondern auch mit einem schmalen Seitenstreifen ihrer Unterseite über den Seitenraud der Brust und des Abdomens herab. An der Wurzel ihrer Unterseite ist wie bei Calosoma, Dytisciis etc. eine häutige Alula wohlausgebildet. (Conf. Regimbart Ann. Soc. Ent. Fr. 1901, 189, pl. 8, f. 24a.) Das Meso- und Metasternum ist in der Mitte in einen gemein- samen Kiel erhoben, der sich nach vorn zwischen den Vorderhüften als hohe Meso- sternallamelle, nach hinten über die Basis oder sogar bis weit über die Mitte des Abdomens als scharf zugespitzter Metasternalstachel fortsetzt. Die Mitte des Proster- nums ist in den Untergattungen Temnopterus und H//d>-ous s. str. vorn zur Auf- nahme der vor den Vorderhüften mit abgerundetem Vorderrande senkrecht abfallenden Mesosternallamelle in einen hinten ausgehöhlten oder gefurchten, bisweilen in eine dornförmig zurückgekrümmte Spitze ausgezogenen Höcker, in der Untergattung Diho/orelus in zwei, durch eine Mittelfurche getrennte, zugespitzte Höcker erhoben. Die Episternen der Vorderbrust sehr groß, die mit ihnen verschmolzenen Epimeren nach innen verkürzt. Die Mittelbrust groß, nach vorn jederseits schräg abfallend. Der Metasternalkiel ist vom Mesosternalkiel nur durch eine feine, nach hinten konvexe Bogenlinie gesondert. Das Metasternum groß, die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit, parallelseitig oder nach hinten leicht verschmälert. Das Abdomen mit fünf ziemlich gleichlangen freiliegenden Sterniten, in der Mittellinie oft dachförmig ge- kielt. Die Brust, die Hüften, die Basis der Vorderschenkel an der Vorderseite, die Basis und der Seitenrand oder wenigstens seitliche Flecke des Abdomens oder das Abdomen in größerer oder in der ganzen Ausdehnung pubeszent. Die Schenkel leicht zusammengedrückt. Die Vorderschienen am Außen- und Spitzenrande mit regel- mäßiger Reihe sehr dichtstehender Dörnchen und außerdem noch an der Vorderseite mit einer regelmäßigen Dörnchenreihe. Die Mittel- und Hinterschienen kürzer als die Schenkel, an der Spitze mit einem Kranze dichtstehender Dörnchen, im übrigen un- regelmäßig bedornt, ihre Endsporne sehr lang und ungleich. Die Vordertarsen beim 9 einfach, mit gleichgebildeten, auf der Unterseite mit einem Dorne bewehrten Klauen, beim d" meist mit mehr oder minder stark und sehr häufig nach unten dreieckig lappenförmig erweitertem Klauengliedo oder wenigstens mit verlängerten und vordickten, meist ungleich gebildeten Klauen. Die Mittel- und Hinterschienen sehr stark zusammengedrückt und gegen die Spitze allmählich verschmälert, innen mit langen Schwimmhaaren, außen mit kurzen Dörnchen dicht besetzt, ihr erstes Glied außen der Wurzel des zweiten schuppenförmig anliegend, das zweite bis vierte Glied an der Spitze schräg abgestutzt und leicht ausgebuchtet, das zweite meist so lang wie die drei folgenden Glieder zusammengenommen, das vierte kürzer als das dritte und das Endglied, das Endglied mit mäßig gebogenen, an der Wurzel mit einem Zahne bewehrten Klauen. Bereits Frisch (Beschreibg. von allerley Ins. in Deutschi., Anderer Theil, 1721, 26 — 32, T. VI) hat die Larve und Nymphe des „großen gantz schwarzen Wasser- 7. Gatt. Hydroiis. 229 käfers" beschrieben und abgebildet, aber wegen der zurückgekrüramten Stellung des Kopfes und Hinterloibsondos die Küokonsüite der Larve für die Bauchseite gehalten und der Larve Dorsalbeine zugeschrieben. Lyonot (Rech, sur ranatomie et les metamorph. de diff. esp. d'insectes, ouvrage posthume publ. par M. W. De Haan, Paris, 1832, 133—151, pl. 13) und Migor (Annal. du Mus. d'hist. nat. T. XIV, Paris 1809, 441 — 459, pl. 28) haben die Metamorphose der großen Wasserkäfer und die komplizierte Verfertigung ihrer Eierkokons zum Gegenstände ausführlicher Abhandlungen gemacht. Weitere Deschreibiingen der 7/y(/ra«.s-Larven üuden wir bei Erichson (Archiv für Naturg. VII. Jahrg. I. Bd. 1841, 108 — 110), Letzner (Denkschr. zur Feier ihres 50-jähr. Bestandes, herausgogeb. von der Schles. Ges. für vaterl. Kultur, Breslau 1853, 212—213, T. II, f. 31—33) und bei Schiodte (Naturhist. Tidsskr. III. K. I. Bd., 1861-63, 216, T. III, f. 10—21), bei letzterem die exakteste. Der Ktirper der großen Wasserkäferlarven spindelig schlauchförmig, mit auf- wärtsgebogenem Kopfe und aufwärts gebogenem llinterloibsondo, bis auf den ver- hornten, glänzend kastanienbraunen Kopf und die ebenso beschaffenen Beine nahezu vollkommen häutig, weich und durch sehr dichte Granulierung und äußerst kurze Börstchen rauh, bei ausgefärbten Stücken von graubrauner bis schwärzlicher Färbung. Der mit den Mundteilen aufwärts gerichtete Kopf quer, an den Seiten schwach ge- rundet, oben ziemlich flach, unten gegen die Basis stark gewölbt. Die Kehle infolge der ausgedehnten Verschmelzung der Kehlnähte nicht über das erste Viertel der Kopfunterseite nach hinten reichend, durch eine Querfurche in einen kurzen vor- deren und in einen dreieckigen hinteren Abschnitt geteilt. Das Hinterhauptsloch schräg nach oben gerichtet. Der Clypeus mit stumpf dreieckig vorgezogenen Vorder- .'(•ken. Die Stirnfurchen breit getrennt, nach vorn und hinten konvergierend, ein breites, queres Mittelfeld einschließend. Die Ocellen nur bei unausgefärbten Individuen deutlich, sehr schmal oblong und ganz flach. Die Fühler weit innerhalb der äußeren Basalccke der Mandibeln eingefügt, die Mandibeln wenig überragend, viergliedrig, ihr erstes Glied sehr langgestreckt und schlank, fast so lang als der Stamm der Maxillen und viel länger als die drei folgenden Glieder zusammengenommen, an der Innenseite fein bewimpert, das eingeschobene zweite Glied sehr klein, das dritte etwa ein Drittel so lang und ein Drittel so dick wie das erste, schlank, hinter der Spitze schwach und stumpf nach außen erweitert, das Endglied viel schlanker und etwas länger als das dritte. Die Mandibeln kräftig, innen stumpf gezähnt. Die Maxillen und die Unterlippe in demselben Querschnitte des Kopfes wie die Mandibeln eingefügt und daher vollkommen über den Vorderrand des Kopfes vorragend. Die Artikulationspartie der Maxillen ist verhornt und bildet ein ziemlich großes, vom Kinne schmal getrenntes Querglied, dem außen das kleine, quer dreieckige, mit dem Maxillarstamme eng verbundene Angelglied angefügt ist. Der Stamm der Maxillen schlank und sehr langgestreckt, die Spitze der Lippentaster weit überragend, ziemlich zylindrisch, gegen die Basis leicht verdickt, an der Spitze schräg ab- gestutzt. Der Stamm der Kiefertaster etwa ein Fünftel so lang als der eigentliche Maxillarstamm, etwas länger und gegen die Spitze dicker als das erste Glied der Kiefertaster, innen kurz hinter der Spitze mit einem kleinen, schmal konischen An- hangsgliede (Innenlade nach Schiodte). Die zwei ersten Glieder der Kiefertaster in der Länge wenig verschieden, das Endglied viel kürzer und zugespitzt. Das Kinn groß, quer herzförmig, mit weit vorgezogenen, stark zahnförmig vorspringenden Vorderecken. Der aus den verwachsenen Stämmen der Lippentaster gebildete Teil der Unterlippe*) klein, über die Zähne des Kinnes wenig weit vortretend, nach *) Degeener bezeichnet in seiner Arbeit: „Entwicklung der Mundwerkzeuge und des Parmkanals von Ili/drophilus" (Zeitschrift für wissensch. Zoologie LXVIII. lid. 1900, pag. rj.'J, T. VIII, f. G 8) die Basalpartie der Unterlippe (unser Mentum oder Kiun) als Sub- mentum. die aus den verwachsenen Stammen der Lippentaster gebildete Partie der Unter- iipjie aber als Mentum. Zur Rechtfertigung unserer Terminologie genügeu folgende Er- wägungen. Der Terminus Mentum stammt von llliger und wurde von demselben (Verzeieb. 230 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydropliilinae. vorn erweitert, mit kleiner, konischer Ligula. An den Lippentastern das zweite Glied etwas länger und .schlanker als das erste. Die Thoracalsegmente mit sehr unvoll- ständigen lind vollkommen in zwei Teile geteilten, durch etwas festere Konsistenz und mangelnde Granulierung differenzierten Riickenschilden. Der Prothoras länger als der Mesothorax, die durch einen vorn und hinten breiten, in der Mitte verengten Mittelzwischenraum getrennten Teilhälfteu seines Rückenschililes bei ausgewachsenen Larven vorn am Innenrando mit einem glänzenden verhornten Längsüeck. Aus- gewachsene Larven zeigen auch den Vorderrand der Vorderbrust mehr oder weniger verhoint. Der Eückenschild des Mesothora.x in zwei dreieckige, der des Metathorax gleichfalls in zwei dreieckige, aber viel kleinere Hälften geteilt. Der Mesothorax auf der Unterseite hinter dem Vorderrande mit dem ersten Stigmenpaare, dessen Stigmen ziemlich weit nach außen gerückt sind. Die Segmente des Abdomens an den Seiten in Längs- und Querwülste und oben und unten durch teils vollständige, teils seit- lich verkürzte, teils nur seitlich ausgebildete Querfurchen in einer Weise in unregel- mäßige Querwülste geteilt, daß die Grenzen namentlich der hinteren Segmente nur durch Rücksichtnahme auf die Stigmen und die Anhänge der seitlichen Längswülste bestimmt werden können. Die Stigmen der sieben ersten Abdominalsegmente liegen dorsal innerhalb der oberen seitlichen Längswülste des großen vorderen Abschnittes jedes Segmentes. Diese Längswülste sind mit kurzen, dick fadenförmigen seitlichen Anhängen versehen, welche rudimentäre Tracheenkiemen darstellen. Das auf der Ober- seite zweiteilige achte Abdominalsegment zeigt an den Seiten des vorderen Ab- schnittes an Stelle dieser Anhänge nur ein kleines Höckerchen. Hinten besitzt das achte Abdominalsegment einen von unten durch eine kompliziert gebaute, in der Hauptsache dreiteilige Klappe verschließbaren Atemraum, in dessen Grunde die zwei Tracheenhauptstämme durch zwei Stigmen münden. Durch diese Stigmen atmet die Larve, wenn sie das Hinterleibsende über den Wasserspiegel bringt. Unten zeigt das achte Abdominalsegment unter der terminalen, den Atemraum verschließenden Klappe einen wohl als Rest des neunten Abdominalsegments zu deutenden Quer- wulst und zwischen diesem und der Analöffnung zwei nach unten gerichtete, dick fadenförmige, die Tracheenkiemen in der Länge bedeutend übertreffende Anhängo, welche ohne Zweifel als Cerci zu betrachten sind, während Schied te zwei kurze, in den Atemraum zurückgezogene und der unteren Klappe desselben angehörige Fortsätze als Cerci deutet. An den Beinen die Hüften lang, zylindrisch, wenig kürzer als die Trochanteren und Schenkel zusammengenommen, die Trochanteren ziemlich klein, die Schenkel langgestreckt, zusammengedrückt und gegen die schräg abgestutzte Spitze allmählich erweitert, am Innenrande dicht mit langen Schwimm- haaren besetzt, die Schienen um ein Drittel kürzer als die Schenkel, gegen die Spitze verschmälert, am Innenrande ziemlich dicht bewimpert, die klauenförmigen Tarsen schlank und wenig gekrümmt. Vor der Verpuppung verläßt die Larve das Wasser und baut sich in der Nähe desselben in feuchter Erde eine Höhlung, in der sie sich in die Nymphe verwandelt. Käf. Preuss. 1798, XXXV) bei den Coleopteren für den Basaltcil des Labiums oder der Unterlippe eingeführt. In diesem Sinne akzeptierte ihn Latreille (Hist. nat. Crust. Ins. Tome II, 1802, 114) und in diesem Sinne wurde er durch Burmeister, Westwood, Ncwport, Krichson, Brülle etc. in der Coleopterologie allgemein eingebürgert. Der Terminus Submentum stammt von Newport („Insecta" in Todd's Cyclopaedia of Anatomy aud Physiokigy, Vol. II, 1836—1839, 853—994). Als Submentum bezeichnete aber Newport bei den Coleopteren gar keinen Teil der Unterlippe, sondern bei lii/drupliiliis piceus (1. c. f. 369) den Kehlfortsatz, dem das Mentum angefügt ist. (Vergl. auch Schaum in Berl. Ent. Zeitschr. 1861, 82.) — In seinen „Studien über das Labium der Coleopteren" (Jenaische Zeitschr. für Naturw. XXXVI. Bd. 1902, pag. 207—228, T. XII) hat Herr Otokar Kadic, von Periplaneta orientalis ausgehend, das^Labium einiger Coleopteren (Necrophorus ves- pillo, Carahus cancellatus, Melolontha vulgaris nnd Agabus guttatus) zu erörtern gesucht. Was Herr Kadiij als Submentum betrachtet, besteht bei Periplaneta aus der ganzen Gula oder Kehle, also einem gar nicht zum Labium gehörigen Teil der Kopfkapsel, und aus dem Mentum, bei den Coleopteren aus dem von Newport als Submentum bezeichneten Kehlfort- satze und aus dem Mentum!! 7. Gatt. Hydrous. 231 Die Nymphe besitzt jederseits am Rande des Prothorax drei lange, eingelenkto, nach hinten gebogene und etwas iinieinamler gedrelito üorno. Das Meso- und Metanotmn, sowie die sieben ersten Abdoniinalsegmente in der Mitte des Kiicivens mit zwei breit getrennten, ziemlich kurzen, die Kückenscliienen der sieben ersten Abdorainalsegmento an den Seiten mit einer langen, nach außen gerichteten, die Pleuren des zweiten bis siebenten Abdominalsegmentes mit einer kürzeren, nach außen gerichteten dorn- förmigen Borste. Die Spitze des Abdomens mit zwei langen, rauh geringelten Cercis, welche in zwei kleine dornförmige Spitzen endigen. Zur Versorgung der Eier spinnt das $ mit Hilfe der Vaginalpalpon aus dem Sekrete der Anhangsdriisen der Eierkelche und Eileiter einen schwimmenden, in einen rechtwinkelig abgebogenen Fortsatz auslaufenden Kokon, der mit jenem, offenbar den Luftzutritt vermittelnden Fortsatz über die Oberfläche des Wassers hervorragt. Die Käfer erneuern nach den zuerst von Nitzsch (Reil Arch. 1811, 440 bis 458) publizierten und in neuerer Zeit von v. Fricken (Tagbl. 60. Versammig. Deutsch. Naturf. Ärzte 1887, 114—115, Entom. Nachricht. XIII, 1887, 306—309, Natur u. Ofl'enbarung, 34. Bd. 1888, 20 — 37) bestätigten Beobachtungen den Luft- vorrat ihrer Unterseite durch Vermittlung der Fühler. Zu diesem Zwecke kommen sie mit dem Kopfe über die Oberfläche des Wassers und bringen einen Fühler in eine solche Stellung, daß das erste Glied der Fühlerkeule in die Luft ragt, die Spitze der Fühlerkeule aber unter Wasser die Vorderecke der Vorderbrust berührt. Das luftführende Haarkleid der Unterseite steht nun durch das gleichfalls unbenetz- bare Haarkleid der drei letzten Fühlerglieder mit der äußeren Luft in Verbindung und über die drei letzten Fühlerglieder findet der Luftaustausch unter zitternder liewegung statt. Während die Larven der großen Wasserkäfer als räuberische Fleischfresser hauptsächlich von Wasserschnecken leben, sind die ausgebildeten Käfer Pflanzen- fresser, die nur ausnahmsweise beim Mangel entsprechender Pflanzennahrung animali- sche Kost angehen. (Conf. Ren gel: „Zur Biologie des Hijdrophilus piceus" in Biol. Centralbl. XXI. Bd. 1901, 173—182, 209—220.) Die Gattung enthält nach Regimbarts vortrefflicher Revision 39 bekannte Arten, von welchen zwei der afrikanischen Untergattung Teynnopteriis, sechs der südamerikanischen Untergattung Diboloceliis, die übrigen der über die ganze Erde verbreiteten Untergattung Hydrous s. str. {Stethoxus s. str. Bedel, Reg.) an- gehören. 1 Das Abdomen in der Mittellinie der Sternite der ganzen Länge nach dach- förmig gekielt 1 piceus, 2 pistaceus. — Das erste bis vierte Abdominalsternit in der Mitte einfach gewölbt, nur das fünfte gegen die Spitze gekielt oder in eine Längsfalte erhoben. 3 aterrimus. 1. Hydrous piceus Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 411, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 206, Muls. 108, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 29, f. 141, Thoms. II, 90, Bedel 305, 325, Rey 1885, 224, Kuw. 1890, 26, Bedel Revue d'Entom. Caen X, 1892, 313, 318, Kuw. D. E. Z. 1893, 85. Regimb. Ann. Soc. Ent. Fr. 1901, 211; rnficornis Degeer Mem. IV, 371, pl. 14, f. 1, 2; viridkollis Redtb. Hügel Kaschmir IV, 2, 1844, 513, t. XXIV, f. 3; iurkestanus Kuw. D. E. Z. 1893, 85; — 9 var. plicifer Bedel Rev. d'Entom. Caen X, 1892, 313; — var. angttstior Rey 1. c. 227, Kuw. D. E. Z. 1893, 85, Regimb. 1. c. 212. — Oblong oval, bald breiter, bald schmäler, hinten kahnförmig zugespitzt und gegen die Spitze in ziemlich flacher Wölbung abfallend, schwarz, auf der glänzenden, im Leben schwarzgrünen Oberseite bisweilen mit violettem Schimmer, die Fühler und Taster rostrot, das Abdomen an den Seiten der Sternite mit rötlich durchscheinenden Flecken. Die Flügeldecken mit kurz dornförmig ausgezogener Nahtspitze, zwischen 232 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. den normalen Punktreihen nach hinten mit je zwei, gegen die Spitze allmählich tiefer werdenden, oft deutlich punktierten Streifen, in den dorsalen Punktreihen mit sehr feinen und hinfälligen Härchen, in der marginalen Punktreihe bei wohl- erbaltenen Stücken mit kräftigeren Schwimmhaaren. Unten die Brust, die Hüften, die Wurzel der Vorderschenkel an der Vorderseite, das ganze erste Abdorainalsternit und der Seitenraud der vier folgenden Sternite dicht pubeszent. Der Metasternal- ätachel erreicht wenigstens die Mitte des zweiten Abdominalsternites, überragt aber nicht den Hinterrand desselben. Das Abdomen in der Mittellinie der Sternite der ganzen Länge nach dachförmig gekielt. Beim cf das Klauenglied nach unten in einen großen dreieckigen, an der Basis über die Wurzel der Klauen vorgezogenen, an der Spitze abgerundeten, lamellenartigen Lappen erweitert, die Vorderklauen ver- längert, die längere Außenklaue meist viel breiter als die innere, die Mittelschienen an der Spitze innen mit einem Büschel langer rostgelber Schwimmhaare, der Meso- sternalkiel in der Mitte lanzettlich erweitert und breit längsgrubig ausgehöhlt. Beim 9 die Vordertarsen und Vorderklauen einfach, die Mittelschienen an der Spitze ohne Haarbüschel, der Mesosternalkiel ziemlich schmal und in der Mittellinie seicht ge- furcht. Bei manchen 5 zeigen die Flügeldecken neben der Mitte des Seitenrandes eine Längsfalte. (9 var. pUcifer Bed.). — Der in der Provence in Brackwasser aufgefundene //. aiigustior Key unterscheidet sich von kleinen piceus durch schmälere und gestrecktere Körperform und namentlich im männlichen Geschlechte durch die Form des Klauengliedlappens, welcher an der Spitze breit abgestutzt und ausgerandet ist. Von Eegimbart wurde angiistior als Varietät zu piceus gezogen. Long. 34—47 mm. Europa, östliches Mittelmeergebiet, Turkestan, Westsibirien, Nord-Indien. 2. Hydrous pistaceus Casteln. Hist. nat. II, 1840, 50, Bedel 304. note, Ray 1885, 228, Kuw. 1890, 26, Bedel Rev. d'Entom. Caen X, 1892, 312, 318, Kuw. D. E. Z. 1893, 85, Reg. Ann. Soc. Ent. Fr. 1901, 214; inennis Luc. Expl. Alg. 1849, 244, pl. 23, f. 3, Leprieur Ann. Soc. Ent. Fr. 1854, 69, pl. 3, f. III, 3, Jacq. Duval ibid. 1857, 88. — Dem piceus sehr nahestehend, von dem- selben durch die nach hinten weniger verengte, gegen die Spitze in stärkerer Wölbung abfallende Körperform, die rechtwinkelige oder etwas abgestumpfte Nahtecke der Flügeldecken und im männlichen Geschlechte durch den nicht gegen die Wurzel der Klauen vorgezogenen, nach unten schärfer dreieckig zugespitzten lamellenartigen Lappen des Klauengliedes der Vordertarsen, die an der Spitze mit einem kleinereu Haarbüschel versehenen Mittelschienen und die bis zum vorderen Ende längsfurchen- artig ausgehöhlte Mesosternallamelle verschieden. Beim $ ist die Mesosternallamelle nur wenig schmäler und nur wenig schwächer gefurcht als beim ff. Long. 32 bis 41 mm. Westliches Mittelmeergebiet. 3. Hydrous aterrimus Eschsch. Entom. I, 1823, 184, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 206, Muls. 110, Thoms. II, 90, Rey 1885, 229, Kuw. 1890, 24, Bedel Rev. d'Entom. Caen, X, 1892, 312, 318, Kuw. D.E.Z. 1893, 84; Regimb. Ann. Soc. Ent. Fr. 1901, 214; morio Sturm IX.'1835, 109, t. CCXV; africanus Kuw. D.E. Z. 1893, 86. — Von den zwei vorhergehenden Arten durch das in der Mitte einfach gewölbte und nar gegen die Spitze des fünften Sternites in der Mittellinie längsfaltig erhobene oder gekielte Abdomen sehr leicht zu unterscheiden. Vom Umriß des pistaceus, aber etwas ge- wölbter. Die Flügeldecken an der Spitze mit kurz zahnförmig vorspringender Naht- ecke. Beim /palpus Rey AuQ. Soo. Linu. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 273; Creiiiphilns Des Gozis Ann. Soc. Ent. Fr. 1881, CXXXV; Cremphiluft, ex parte, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 267*J: LaccubieUus Abeille L'Echange XVII, 1901, 60. Von der Gattung Hydrobius durch viel geringere Größe, wenig oder kaum vortretende größere Punkte auf dem Kopfe und Halsschilde, ganz verworren punk- tierte, aber mit einem hinten scharf eingeschnittenen, im vorderen Drittel er- loschenen Nahtstreifen versehene Flügeldecken, durch kürzere Taster, verdicktes zweites Glied derselben und durch kürzere Tarsen verschieden. Die Fühler neun- gliedrig. Sämtliche Schenkel bis zum apicalen Drittel dicht pubeszent. Die Mittel- und Hinterschienen ziemlich kräftig, die Vorderschienen feiner bedornt. An den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied viel kürzer als das zweite. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region verbreitet. 1 Das Mesosternum einfach oder in der Mittellinie vor den Vorderhüften mit einem kleinen Höckerchen oder einer kleinen Querleiste. Körper sehr kiu'z und breit oval, an den Seiten stark gerundet, hoch gewölbt. 1 glohufus. — Das Mesosternum in der Mittellinie vor den Mittelhüften in ein scharfes, mit der Spitze nach hinten gerichtetes Zähnchen erhoben. Körper weniger kurz und breit oval, an den Seiten schwächer gerundet, weniger hoch gewölbt. 2 linibata, 3 bipustuUtta. *) Motsohulsky hat (Bull. Mo.sc. 1845, I, 32) eine Gattung Crtiniphüus mit fol- genden Worten einzuführen gesucht: „Les petites Hydrophiliens, eomme le H. limbatus F., H. pimctulatus ÜU. ne convenaient ä aucun des genres formes par Mr. Erichsou; j'ai donc fait un nouveau genre qui contient maintenant neuf espeees". — Das ist keine, auch nur den bescheidensten Anforderungen genügende Gattungscharakteristik, und der Name Cryni- phüus. reete Crenipbilus:. kann daher auch keine Prioritätsrechte beanspruchen. Mit Unrecht gebraucht ihn Des Gozis für ÄHctcaena Thoms. und Hörn für eine Gattung, die er durch Vereinigunsr von Paraofinus Thoms. (1867) und Cre>iitis Beä. [ISül) mit -Irtacat;«« Thoms. (1859) bildet. 240 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. 1. Anacaena globtilus Payk. Fn. Suec. I, 188, Thoins. II, 99, Opusc. Entora. II, V2i). Sharp Entom. Monthly Mag. VI, 255, Kiesw. D. E. Z. 1875, 230. Bedel 309, 327, Key 1885, 276, Kuw. 189U, 69; 'i allahroix Gast. Eist. nat. 1840, II, 58; limhata Fairm. Lab. Fn. Franf. I, 229; glohulus var. nitidior Knyf. 1890, 69. — Sehr kurz und breit oval, an den Seiten starl£ gerundet, hoch gewölbt, schwarz, oben glänzend, die Seiten des Halsschildes und der Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichgelb, die FühlergeiCel und die Taster bräunlichgelb oder rostrot, das Endglied der Kiefertaster wenigstens in der Apicalhälfte schwärzlich, die Beine samt den Vorder- und Mittelhüften braunrot. Der Kopf mäßig fein und wenig dicht, der Halsschild und die Flügeldecken weitläufiger punktiert. Clypeus, Stirn und Halsschild bisweilen jederseits mit einigen größeren Punkten. Das Mesosternum einfach oder in der Mitte vor den Mittelhüften mit einem kleinen stumpfen Höckerchen oder mit einer kleinen Querleiste. Long. 2'5 — 3 mm. Über den größten Teil der paläark- tischen Eegion verbreitet. Namentlich in kälteren Gebirgswässern häufig. 2. Anacaena limbata Fabr. Ent. syst. I, 1792, 82, Bedel 309, 328, Seid). Fn. Salt. 2. Aufl. 108, Kuw. 1890, 68; mimäa Marsh. Ent. Brit. 406; Mescens ^i^^\i. III. Brit. II, 134;/öweo/f/to Steph. ibid.; glohidus Seidl. Fn. Balt. 1. Aufl. 65; ambiijua Key Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 13, Key 1885, 277; — var. ochracea Steph. 1. c. 134; immafiira Abeille L'Echange XVII, 1901, 59; — var. nitida Heer Fn. Helv. I, 1841, 485; limbaia Erichs. Kf. Mk. Braudbg. 1, 208, Kiesw. D. E. Z. 1875, 230, Key 1885, 278; ovata Reiche Ann. Soc. Ent. Fr. 1861, 203, Seidl. Fn. Balt. 2. Aufl. 108, Kuw. 1890, 68; caritiata Thoms. Opusc. Entom. II, 1870. 126; variahilis Sharp Entom. Monthl. Mag. VI, 255, J. Sahlbg. Not. Fn. Fl. Fenn. XIV, 1875, 219. — In den dunkelsten Stücken der vorigen Art sehr ähnlich, von derselben durch weniger kurz und breit ovale, an den Seiten weniger gerundete, weniger hochgewölbte Körperform und durch das Mesosternum verschieden, welches in der Mitte vor den Vorderhüften in ein scharfes, nach hinten gerichtetes Zähnchen erhoben ist. Dunkle Stücke (limbata F.) auf der Oberseite glänzend pechschwarz, der Halsschild und die Flügeldecken mit braunroten oder bräunlichgelben Seiten, die Fühlei-geißel und die Kiefertaster bräuulichgelb, das Endglied der Kiefertaster schwarz, die Beine braunrot, die Schenkel mit Ausnahme der Spitze braun oder pechschwarz. Bei var. ochracea Steph. die ganzen Flügeldecken kastanienbraun oder gelbbraun. Bei var. nitida Heer der Kopf oft mit schmal rötlichen Hinterecken des Clypeus, der Halsschild und die Flügeldecken glänzend kastanienbraun oder gelbbraun, der Halsschild auf der Scheibe mit drei schwarzen Flecken, welche meistens zusammen- hängen und vor der Basis zwei helle Flecken freilassen, bisweilen aber vollständig getrennt sind, das Schildchen schwarz, die Flügeldecken meist mit schwärzlicher Naht und einem hellen Streifen neben derselben, oft auch mit eineui schwarzen Schulter- fleck oder auch auf der Scheibe gebräunt, wobei dann der hellere Streifen neben der Naht umso deutlicher hervortritt. Bisweilen sind die Flügeldecken ganz bräunlich- gelb oder durch dunkle Umrandung der Punkte fein und dicht braun gesprengelt. Long. 2 '3 — 2*8 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Eegion verbreitet. In stehenden Gewässern häufig. 3. Anacaena bipustiilata Marsh. Ent. Brit. 1802, 406, Steph. 111. Brit. U, 133, Sharp Entom. Monthl. Mag. VI, 1870, 256, Kiesw. D. E. Z. 1875, 231, Bedel 309, 328, Key 1885, 280, Kuw. 1890, 67; similis Gast. Hist. nat. H, 57; Kiesemretteri Reitt. B. E. Z. 1872, 178 (Laccobius). — Von limhata var. nitida nur durch geringere Durcbschnittsgröße und hellere Färbung, namentlich aus- gedehnt rötlichgelbe Seiten des Clypeus, das nur an der Spitze schwarze oder wenigstens an der Wurzel in größerer Ausdehnung rötlichgelbe Endglied der Kiefer- taster verschieden. Der Kopf schwarz oder rotbraun, vor den Augen jederseits aus- gedehnt rötlichgelb, der Halsschild, das Schildchen und die Flügeldecken hell bräunlichgelb, der erstere mit drei leicht zusammenhängenden oder vollkommen ge- trennten, bisweilen nur schwach angedeuteten braunen oder schwarzen Discalflecken, 12. Gatt. Paracyraus. 241 das Schildclien oft dunkel umrandet, die Flügeldecken oft mit schwärzlicher Naht oder auch mit einem schwärzlichen Schulterfleck, durch bräunliche Umrandung der Punkte oft fein gesprenkelt, die Fühlergeißel und die Kiefertaster riitlichgolb, das Endglied der Kiofcrtaster an der Spitze oder in der Apicalhälfte schwarz, die lioine braunrot mit dunkleren Schenkeln. Die Oberseite ist im allgemeinen etwas weitläufiger punktiert als bei <ßobuhis und limhnta. Long. 2 — 2'b mm. Mitteleuropa, Mittelmeer- gebiet. Selten. 12. Gatt. ParaeyiUHs. Thoms. Skand. Col. TX, 1867, 120, Sharp Entom. iAlonthl. Mag. VI. 1870, 255, Redel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 306, Rey Ann. See. Linn. Lvon Ann. 1884, XXXI, 1886, 268, Kuw. Verh. nat. Ver. Briinn XXVIII, 1890, 19. Creiiiphilus, ex parte. Hörn Transact. Am. Ent. See. XVII, 1890, 267. Von Tlijdrobius durch dieselben Charaktere wie Anacaena und außerdem durch den Mangel einer dichten Pubeszenz an der Basis der Hinterschenkel und durch das längere erste Glied der Mittel- und Hintertarsen verschieden. Die Fühler bei den in unserem Faunengebiete vorkommenden Arten achtgliedrig, bei den nordamerikanischen Arten sieben- bis neungliedrig. Die Oberseite zeigt in der Regel einen sehr aus- gesprochenen Bronzeschimmer. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region verbreitet. 1 Das Mesosternum in eine vorn hohe Lamelle erhoben, deren vorderes Ende ein nach hinten gekrümmtes Zähnchen bildet. Die Mittelschenkel kaum bis zur Mitte pubeszent. Die Kiefertaster rötlichgelb mit schwarzer Spitze des End- gliedes l aeneus. — Das Mesosternum in einen nach hinten gerichteten Zahn erhoben. Die Mittel- schenkel bis über die Mitte pubeszent. Die Kiefertaster gewöhnlich dunkel. 2 scutellaris, 3 pnnctiUatus. 1. Paraciimus aeneus Germ. Ins. Spec. nov. 1824, 9C), Thoms. IX, 120, Bedel 308, 327, Rey 1885, 270, Kuw. 1890, 66; pmwtulaius Sturm X, 15, t. CCXVII, f. C; salintis Bielz Verh. siebenb. Ver. Nat. Hermannst. II, 1851, 152. — Oblong, gewölbt, oben dunkel bronzefarbig, die Fühler, Taster und Beine rostrot oder gelb- rot, das Endglied der Kiefertaster an der Spitze schwarz, die Schenkel häufig ganz pechschwarz oder nur an der Spitze rötlich. Kopf und Halsschild kräftig, die Flügel- decken noch etwas gröber punktiert. Das Mesosternum in eine hohe Lamelle erhoben, deren vorderes Ende ein nach hinten gekrümmtes Zähnchen bildet. Die Mittelschenkel kaum bis zur Mitte pubeszent. Long. 2"ö — 3"2 mm. Südschweden, Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Ausschließlich in salzhaltigen Gewässern. 2. JParacynius scutellaris Kosenh. Thiere Andalus. 1856, 57, Kuw 1890, 64; aeneus, ex parte. Muls. 125; nigroaeneus J. Sahlbg. Not. Fn. Fl. Fenn. XIV, 1875, 219, Bedel 308, 327, Rey 1885, 272. — Dem aeneus sehr ähnlich, kürzer gebaut und gewölbter, die Fühler, Taster und Beine dunkler, die Fühler mit schwärz- licher Keule, das Endglied der Kiefertaster ganz schwarz oder nur an der Wurzel rötlich, die Beine pechschwarz oder pechbraun mit braunroten Tarsen, bisweilen auch mit rötlicher Spitze der Schenkel, das Mesosternum in einen nach hinten ge- richteten Zahn erhoben, die Mittelschenkel bis über die Mitte pubeszent. Long. 2-5 bis 3 tum. Nord- und Mitteleuropa. 3. Paracynius punctillatus Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 273, Kuw. 1890, 64. — Von den zwei vorhergehenden Arten durch viel geringere Größe und die viel feinere und weitläufigere Punktierung der Ober- seite verschieden. In der Körperform und in der dunklen Färbung der Fühler, Taster und Beine, sowie in der Bildung des Mesosternalkieles und in der Pubeszenz der Ganglbaaer, Käfer toq Mitteleuropa. IV. 16 242 XL. Kamilie. Hydrophilidae. — IV. Siibfamilie. Hydrophilinae. Mittelschenkel mit scutellarit übereinstimmend. Kopf und Halsschild fein und ziemlich weitläufig, die Flügeldecken weniger fein, seichter und dichter punktiert. Long. l'Ü bis 2 '2 mm. Provence; namentlich bei Nizza. 13. Gatt. Creiiitis. Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1, 1881, 306, uote, Kuw. Verb. nat. Ver. Brunn, XXVIII, 1890, 18. Creniphüus, ex parte, Hörn Transaot. Am. Ent See. XVII, 1890, 267. Von Hi/drobhiK durch viel geringere Körpergröße, den Mangel größerer Punkte auf dem Kopfe und Halsschilde, die auf der Oberseite gewölbteren, etwas vor- springenden Augen, die nur achtgliedrigen Fühler, das ungekielte Mesosternum, die nur fein bedornten Schienen und das viel längere erste Glied der Mittel- und Hintertarsen, von Anacaena und Paraci/miis durch die oben gewölbteren, etwas vor- springenden Augen, die in Eeihen punktierten Flügeldecken, die schlankeren Beine, die sehr fein bedornten Schienen und die viel längeren und schlankeren Tarsen ver- schieden. Der Körper ziemlich klein, nur flach gewölbt. Der Clypeus am Vorder- rande ausgebuchtet, die Oberlippe stärker ausgerandet. An den Fühlern das dritte Glied ziemlich gestreckt, etwa so lang als die zwei folgenden zusammengenommen, diese kurz, das fünfte die Basis der lose gegliederten Keule bildend. Die Kiefertaster kräftig. Das Mesosternum ohne Mittelkiel. Sämtliche Schenkel bis über die Mitte dicht pubeszent. Die Schienen nur sehr fein wimperartig bedornt. Die Tarsen schlank. An den Mittel- und Hintertarsen das erste Glied nur wenig kürzer als das zweite. In die auf die mitteleuropäische Art gegründete Gattung gehört auch Crcni- philus montirola Hörn (Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 271) aus Nord- amerika. 1. Crenitis punctatostriata Letzn. Arb. schles. Gesellsch. vat. Kultur 1840, 81, Kuw. 1890, 63. — Oblong, flach gewölbt, schwarz, oben mäßig glänzend, die Ränder des Halsschildes, der Seitenrand der Flügeldecken, die Fühlergeißel, die Taster, die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen rötlichgelb oder bräunlich- gelb, das Endglied der Kiefertaster in der Apicalbälfte oder in noch größerer Aus- dehnung gegen die Basis schwarz. Kopf und Halsschild im Grunde mikroskopisch chagriniert, mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Der Halsschild sehr stark quer, fast dreimal so breit als lang, nach vorn stark verengt, sowohl am Vorderrande als an der Basis jederseits deutlich ausgebuchtet, an den Hinterecken breiter abgerundet als an den Vorderecken, an den leicht gerundeten Seiten äußerst fein gerandet, flach gewölbt, innerhalb der Hiuterecken und längs der Seiten flach niedergedrückt. Die Flügeldecken mäßig gewölbt, mit hinten etwas verflacht abgesetztem Seiten- rande, gröber, seichter und meist etwas dichter als der Halsschild punktiert, jede außer dem hinten scharf eingeschnittenen bis zum vorderen Drittel reichenden Naht- streifen mit neun gegen die Spitze leicht vertieften, gegen die Basis erlöschenden Reihen etwas gröberer Punkte. Long. 3 — 3" 5 mm. Schlesien, Mähron, Böhmen, Hessen. Im Gebirge in Tümpeln und langsam fließenden, im Grunde mit Moos be- wachsenen Bächen. Nach einer freundlichen Mitteilung des Herrn Karl Hänel in Leipzig läuft diese Art, durch die der Unterseite anhaftende, silberglänzende, spezi- fisch leichtere Luftblase mit dem Rücken nach unten gekehrt, ziemlich schnell an der Oberfläche des Wassers. 14. Gatt. Pliilydrus. S(.l. Ann. Soc. Ent. Fr. 1834, 315, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 307, Korn Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 241. Enuchrus + Phili/drus Thoms. Skand. Col. I, 1859, 18, II, 93, 94, Sharp Entora. Monthl. Mag. VI, 1870, 254, Ray Ann. Soc. Linn. Lvon Ann. 1884, XXXI, 1885, 247, 251, Kuw. Verh. nat. Ver. Briiun XXVIII, 1890, 18. ( 14. Gatt. Pliilydrus. 243 Subg. Jinochrus 'l'homs. 1. c. Subjj. Methydrus Rev 1. c. 263; Agraphili/drua (recte Agraphophihjdrus) Kuw. D. E. Z. 1S88, 280, 1890, 56. Durch das nach vorn konvexe zweite Glied der langgestreckten Kiefertaster sehr ausgezeichnet und dadurcli sowie durch das höchstens die Lange des vorletzten Gliedes erreichende Endglied der Kiofertastor von den vorhergehenden Gattungen verschieden. I5eim Vergloiciie mit Hi/drobius ergeben sich folgende Unterschiede. Der Körper kleiner. Der Kopf mit vorn ausgobuchtetem Clypeus und fast senkrocht gestellter, am Vordorrande ausgebucbteter Oberlippe, sowie der Halsschild und die Flügeldecken nicht immer mit deutlich differenzierten größeren Punkten. Die Maxillen mit kürzeren Laden und viel länger gestreckten schlanken Tastern. Das zweite Glied der Kiefertaster langgestreckt und nach vorn konvex, das Endglied kürzer oder (Subg. Enochrus) höchstens so lang wie das vorletzte Glied. Die Lippentaster schlanker, ihr Endglied nur wenig kürzer und schlanker als das vorletzte. Der Halsschild an der Basis äußerst fein gerandet. Die Schenkel in größerer Ausdehnung gegen die Spitze pubeszent, die Schienen schlanker und feiner bedornt. Die Larve und Nymphe von Philijdrus iestaceus wurde von Schind te (Nat. Tidsskr. 3. K. l. Bd. 1861—63, 218, 222—223, T. IV. f. 6-9, T. V. f. 5—7) beschrieben und abgebildet. DieP/i(7//rfr!/s-Larven unterscheiden sich von denlli/drohius- Larven hauptsächlich durch das auf dem dritten bis siebenten Segment mit Bauch- füßen versehene, unten ziemlich flache, oben gewölbte Abdomen um! durch die an der Außenseite mit einer Schenkelfurche versehenen Hüften. Im weiteren beschreibt sie Schiodte in folgender Weise. Der Kopf länglich viereckig. Der Clypeus in der Mitte gewölbt, mit vierzähnigem Vorderrande, seine Vorderecken (bei Schiodte anguli frontis) über denselben etwas vorspringend, scharf zahnförmig. Die Stirnfurchen hinten verbunden. Die Kehle dreieckig. Die hintere Partie des Kopfes in der Mittel- linie der Unterseite gefurcht. Die zwei ersten Glieder der Fühler fast gleichlang, das dritte klein. Die Mandibeln schmal, scharf zugespitzt, ungleich gebildet, die rechte hinter der Spitze fein gesägt und in der Mitte mit zwei scharfen Zähnen bewehrt, die linke in der Mitte nur mit einem Zahn. Die Stämme der Maxillen dick, fast zylindrisch, die Lippentaster weit überragend. Die Kiefertaster konisch, ihr Stamm um die Hälfte größer als ihr erstes Glied. Das Kinn herzförmig, vorn abgestutzt. Der aus den verwachsenen Stämmen der Lippentaster gebildete Teil der Unterlippe kurz, an der Spitze abgerundet. Das erste Glied der Lippontaster sehr kurz. Die Ligula dünn und zugespitzt. Der Prothoras mit vollständigem, ungeteiltem Rückea- schild. Der Rückenschild des Mesothorax unvollständig und in gelappte Fortsätze auslaufend. Der Rückenschild des Metathorax unvollständig und in zwei gelappte Hälften geteilt. Die Hüften groß, außen mit häutiger Schenkelfurche. Die Proterga und Torga des Abdomens quer gefaltet, die letzteren mit je sechs sehr kleinen, queren, flachen, leicht verhornten Schildchen, von welchen die vier mittleren paar- weise hintereinander stehen. Die Bauchfüße auf der Sohle mit zahlreichen gekrümmten Häkchen. Die Farbe gelblichweiß, die verhornten Teile braun, der Kopf und die Rückenschilde des Thorax hell gefleckt. — Die Nymphe diö"eriert von der des Hi/drophilns mraboides hauptsächlich durch die einfach zugespitzten Cerci und durch die innerhalb des Seiten- und Vorderrandes gleichmäßig verteilten, weniger zahl- reichen Dorne dos Prothorax. — Die eigentümlich geformten, von Schiodte (1. c. T. V. f. 8) abgebildeten, aber nicht speziell beschriebenen Eierkapseln, die aus zwei mit- einander verbundenen zylindrischen Kokons zu bestehen scheinen, werden au Wasser- pflanzen befestigt. Die Gattung ist über alle Teile der Erde verbreitet. 1 Das letzte Glied der Kiefertaster vom vorletzten in der Länge nur sehr wenig verschieden. Subg. Eliochras. Halsschild und Flügeldecken ganz gelb, die letzteren auf der hinteren Hälfte mit acht regelmäßigen Reihen größerer Punkte. 1 nielanocephalus. 16* 244 XL. Faiuilie. Hyrlrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. — Das Endglied der Kiefertaster viel kürzer als das vorletzte 2 2 Halsschild ganz gleichmäßig punktiert oder jederseits nur mit wenigen etwas größeren Punkten. Körper kleiner. Long. 3—4 mm. Subg. Methydl'US. 2 minutus, 3 coarctatus. — Halsschild jederseits mit größeren, ungefähr im Umkreis einer Ellipse unregel- mäßig gestellten Punkten. Körper größer. Long. 4^2 — G mm. Subg. Phily- (Inis s. str 3 3 Flügeldecken ziemlich kräftig, dicht und gleichmäßig punktiert, ohne deutliehe Längsreihen größerer Punkte 4 ffontalis. — Flügeldecken mit drei mehr oder minder deutlichen unregelmäßigen Längs- reihen größerer Punkte 4 4 Vorderrand des Prosternums in der Mitte mit einem ziemlich langen, abwärts gerichteten, mit der Spitze hakig nach vorn umgebogenen, auf der Vorder- seite behaarten Fortsatze 5 haniifet: — Vorderrand des Prosternums in der Mitte höchstens in eine kurze dreieckige Spitze ausgezogen 5 5 Der Kopf bei beiden Geschlechtern samt der Oberlippe schwarz und nur jederseits vor den Augen bräunlichgelb 6 fuscipennis. — Bei den an den stark hakig gebogenen Vorderklauen leicht kenntlichen (f die Oberlippe und der Clypeus bis auf einen variablen Medianfleck oder selbst der ganze Clypeus gelb 6 6 Das zweite Glied der Kiefertaster ganz gelb. Körper schmäler. 7 quadripunctatus, 8 hicolor. — Das zweite Glied der Kiefertaster bis auf die Wurzel und Apicalpartie, oder wenigstens in der Mitte der Unterseite geschwärzt. Körper breiter. 9 testaceus. Subg. J^nochrus Thoms. 1. Philydrns melanocephnJus Oliv. Encycl. method. VII, 1792, 127, Jacq. Duval Gen. Col. I, pl. 29, f. 144. Bedel 310. 328; bicolor Payk. Fn. Suec. I, 184, Sturm X, 7, t. CCXVII, f. A, Muls. 124, Thoms. II, 94, Eey 1885, 249, Kuw. 1890, 61; atricapilbis Steph. Hl. Brit. II, 131, pl. XIV, f. 6; - var. italm Kuw. 1890, t)2. — Oval, stark gewölbt, iler Kopf bei beiden Geschlechtern bis auf die vor den Augen gelben Seiten des Clypeus schwarz. Der Halsschild und die Flügeldecken ganz gelb, die Taster gelb mit schwarzer Spitze der Endglieder, die Fühlergeißel heller oder dunkler bräunlichgelb, die Unterseite samt den Beinen bei ausgefärbten Stücken schwarz. Die ganze Oberseite ziemlich kräftig nnd dicht punk- tiert, Stirn und Halsschild jederseits ohne wesentlich größere Punkte, die Flügel- decken aber auf der hinteren Hälfte mit acht regelmäßigen Reihen größerer Punkte. Das Endglied der Kiefertaster nicht oder kaum kürzer als das vorletzte. Die Tarsen etwas kürzer und kräftiger und die Vordertarsen des cf viel schwächer gekrümmt und gezähnt als bei den Arten der folgenden Untergattung. Var. iialus Kuw. aus Italien ist auf etwas kürzer ovale und etwas gröber punktierte Stücke begründet. Long. 4*2 — 4*6 mm. Nord- und Mitteleuropa, Italien, Algier. Nicht häufig. Subg. 3Iethyflrus ßey. 2. jPJiihjdrus mitmtus Fabr. Ent. Syst. I, 1792, 186, Bedel 311, 330, Key 1885, 262; a/ßnis Thunbg. Dissert. Ins. Suec. VI, 1794, 73, Payk. Fn. Suec. I, 185, Gyllh. Ins. Suec. I, 123, Kuw. D. E. Z. 1888, 280, Kuw. 1890, 58; marginellvs Thoms. II, 97; mimßnelhis, ex parte, Schwarz Zeitschr. Ent. Breslau 1872, 19. — Oblong oval, ziemlich gewölbt, der Kopf ganz schwarz oder an den Seiten des Clypeus vor den Augen in geringerer oder größerer Ausdehnung bräunlich- U. Gatt Philvdrus. 245 gelb, die FühlergeiL^el und die Taster bräunlichgelb, an den Kiefortastern das End- fi:lied wenigstens an der Spitze, meist aber in größerer Ausdehnung schwarz und meist auch das zweite Glied mit Ausnahme der Wurzel und Spitze geschwärzt oder angedunkelt. Der Halsschild in der Mitto in gniiiprer oder geringerer Ausdehnung schwarz, an den Seiten und meist auch am Vordurrando oder auch am Hintorrando bräunlichgelb, die Flügeldecken dunkler oder heller gelbbraun mit helleren Seiton, zwischen dem nach vorn verkürzten Nahtstreiten und der Naht häulig geschwärzt, die Unterseite und die Schenkel schwarz, die Spitze der letzteren und die Schienen braun oder braunrot, die Tarsen heller. Die ganze Oberseite ziemlich dicht punktiert, die Stirn und der Halsschild joderseits höchstens mit spärlichen, etwas grölieren i'unkten, die Flügeldecken ohne Reihen größerer Punkte. Beim -T die Vorderklauen wenig stärker gekrümmt als die Mittelklauen, an der Wurzel mit einem kleinen, an der inneren Klaue etwas stärkeren Zahne. Long. 3 — 4 mm. Über den größten Teil der paläarktischen Region verbreitet. Häufig. 3. Philydfus coarctatus Gredl. Käfer Tirol 1863, 75, BedelSll, 330, Rey 1885, 264, Kuw. D. E. Z. 1888, 281, Kuw. 18'JU, 60; suturalis Sharp Entom. Monthl. Mag. IX, 1872, 153, Heyd. D. E. Z. 1875, 395; marginellus, ex parte, Schwarz Zeitschr. Entom. Breslau 1872, 19. — Vom Umriß breiterer Stücke des »ihiutMs, durchschnittlich größer, heller gefärbt, an den Kiefertastern das Endglied stets mit heller Spitze, meist aber in der Mitte oder hinter der Spitze angedunkelt, der Clypeus vor den Augen stets ausgedehnter gelb, der Halsschild und die Flugei- decken merklich weniger dicht als bei minutus punktiert, die Flügeldecken stets mit schwarzem Nahtzwischenraume und neben demselben fast immer mit einem hellen bräunlichgelben Streifen. Long. 3" 8 — 4 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Dal- matien. Im allgemeinen weniger häulig als minutus. Subg. Philydrus s. str. 4. Philydrus frontalis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 210, Schwarz Zeitschr. Entom. Breslau 1872, 17, Bedel 310, 329, Rey 1885, 254, Kuw. D. E. Z. 1888, 274, Kuw. 1890, 40; nigricans Thoms. II, 97; "i dermestoides Forst. Nov. Spec. Ins. Cent. I. 1771, 53. — Kürzer, breiter und gewölbter als quadripunctatus, der Kopf beim $ ganz schwarz oder vor den Augen mit schmal rötlichen Seiten des Clypeus, beim ,:f der Clypeus bis auf einen oft sehr reduzierten oder nur an der Basis angedeuteten Medianfleck und die Oberlippe rötlichgelb, der Halsschild und die Flügeldecken rötlich-gelbbraun oder braunrot, der Halsschild mit mehr oder minder ausgedehnt geschwärzter Mitte, die Flügeldecken oft mit einem schwärzlichen Fleck auf der Schulterbeule, die Taster und die Fühlergeißel rötlichgelb, das End- glied der Kiefertaster bisweilen an der Spitze schwärzlich, die Unterseite schwarz, die Beine ganz rostrot oder die Schenkel am oberen Rande oder mit Ausnahme der braunroten Spitze schwarz. Die Oberseite kräftiger, tiefer und dichter punktiert als bei quadripunctatus, der Halsschild gegen die Seiten mit weniger deutlich hervor- tretenden größeren Punkten, die Flügeldecken zwischen der sehr dichten Punktierung ohne deutliche Reihen größerer Punkte. Die Vorderklauen des ^ viel weniger kräftig als bei quadripunctatus, die innere mit einem viel kleineren Zahne als bei diesem. Long. 4" 5 — 5 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien, Oberitalion. Namentlich in waldigen Gegenden. Nicht häufig. 5. JPhUydrii.s hamifer Gangib. Verh. zool. bot. Ges. Wien, 1901, 332. — Dem quadripunctatus sehr nahestehend, von demselben durch den in der Mitte mit einem hakenförmigen Fortsatze bewehrten Vorderrand des Prosternums ver- schieden. Dieser ziemlich lange, nach unten gerichtete, mit der Spitze hakig nach vorn umgebogene Fortsatz ist auf der Vorderseite behaart. In der Körperform mit quadripunctatus übereinstimmend, die Oberseite bräunlichgelb, der Kopf beim $ bis 246 XL. Familie. Hydrophilidae. - IV. Subfamilie. Hydrophilinae. auf die vor den Augen gelben Seiten des Clypeus schwarz, beim rf schwarz mit gelbem Clypeus und gelber Oberlippe und meist mit einem, oft nur an der Basis angedeuteten, schwarzen Mittelfleck auf dem ersteren, die Taster und die Fühler- geißel gelb, die Endglieder der Taster mit gleichfarbiger oder nur leicht angedunkelter Spitze, der Halsschild häufig mit geschwärzter oder gebräunter Mitte und oft mit vier im Viereck stehenden schwarzen Punkten, die Flügeldecken fast immer mit einem schwärzlichen Fleck auf der Schulterbeule, die Unterseite und der größere Teil der Schenkel schwarz, die Spitze der Schenkel und ein oft sehr reduzierter Streifen in ihrer oberen Hälfte sowie die Schienen und Tarsen rötlichgelb. Die Oberseite wie bei qnadripunctattts punktiert, die Vorderklauen des cf wie bei diesem gebogen und gezähnt. Long. 43 — 5»«»». Am Nensiedlersee bei Wien sehr häufig. 6. Philydt'us fuscipennis Thoms. Opusc. Entom. X, 1884, 1031; ? ochropterus Marsh. Ent. Brit. 1802, 409, Steph. 111. Brit. II, 130; nigricans Schwarz Zeitschr. Entom. Breslau 1872, 18; berolinensis Kuw. D. E. Z. 1888, 278; melanocephaliis var. fasciatvs Kuw. D. E. Z. 1888, 278, Kuw. 1890, 53; melano- cephalus var. ochropterus Kuw. D. E. Z. 1888, 278, 1890, 52; nigricans ? var. similis Kuw. D. E. Z. 1888, 278; melanocephaliis var. similis Kuw. 1890, 53; melatiocephalus var. dermestoides Kuw. 1890, 53. — Gewölbter, dunkler gefärbt und durchschnittlich größer als qiiadripunctatus, der Kopf bei beiden Geschlechtern samt der Oberlippe schwarz und nur jederseits vor den Augen bräunlichgelb, der Halsschild in der Mitte ausgedehnt schwarz, an den Seiten breit, am Vorder- rande in der Mitte oft nur sehr schmal bräunlichgelb, die Flügeldecken meist pech- braun mit bräunlichgelben Seiten, oft auch in der Umgebung des Schildchens oder an der Basis bräunlichgelb, bei hellen Stücken aber gelbbraun mit einem schwärz- lichen Fleck auf der Schulterbeule, die Taster und die Fühlergeißel bräunlichgelb, die ersteren fast immer mit schwarzer Spitze, bisweilen auch das zweite Glied der Kiefertaster zum Teil geschwärzt, die Unterseite und die Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz, die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen bräunlichrot. Die Oberseite meist etwas feiner und weniger dicht als bei qiiadripunctatus punktiert. Die Vorderklauen des c? wrie bei diesem. Long. 4'5— 5'5 mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Seltener als quadripunctatus. 7. Philydrus qtiadripimctatus Herbst Käf. VII, 1797, 305, t. CXIV, f. 4, Bedel 311, 329; melanocephalus Fabr. Syst. Eleuth. I. 253, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 209, Thoms. II, 96, Schwarz Zeitschr. Entom. Breslau 1872, 19, Key 1885, 261, Kuw. D. E. Z. 1888, 277, Kuw. 1890, 53, es parte; minulus Payk. Fn. Suec. I, 182. ■ — Oval, mäßig gewölbt, der Kopf beim $ bis auf die vor den Augen rötlichgelben Seiten des Clypeus schwarz, beim i^ der Clypeus bis auf einen drei- eckigen, oft sehr reduzierten schwarzen Basalfleck, sowiedie Oberlippe gelb, der Halsschild bräunlicbgelb, auf der Scheibe meist mit vier im Viereck stehenden schwarzen Punkten und mit einem schwarzen Mittelfleck, der sich so ausdehnen kann, daß die vier schwarzen Punkte mit ihm verschmelzen, die Flügeldecken bräunlichgelb, meist mit einem schwarzen Fleck auf der Schulterbeule, die Taster und die Fühlergeißel rötlich- gelb, die ersteren fast immer mit schwarzer Spitze des Endgliedes, die Unterseite und die Schenkel schwarz, die letzteren mit rötlicher Spitze und meist mit einem rötlichen Längsstreifen in der oberen Hälfte, die Schienen und Tarsen rostrot oder rötlicligelb. Der Kopf dicht und mäßig fein punktiert, auf der Stirn jederseits mit einer Gruppe größerer Punkte. Der Halsschild etwas kräftiger und etwas weniger dicht als der Kopf punktiert, gegen die Seiten mit größeren, etwa im Umkreis einer Ellipse unregelmäßig angeordneten Punkten. Die Flügeldecken etwas gröber und seichter und etwas weniger dicht als der Halsschild punktiert, jede mit drei oft un- deutlichen Reihen größerer Punkte. Beim cf die Vorderklauen sehr stark hakig ge- bogen, die äußere an der Basis mit einem kleinen, die innere mit einem langen und kräftigen Zahne. Long. 4"2— 5-2 mw. Über den größten Teil der paläarkti- schen Region verbreitet. Gemein. 14. Gatt. Philydrus. 247 8. rJnhjfJrus hirolor Fabr. Ent. syst. I, 1792, 184, Bedel 310, 329; torquatus Mansh. Kut. Brit. 405. Steph. 111. Brit. II, 129, Kuw. D. E. Z. 1888, 277, Kuw. 1890, 49; grisesrens Gyllh. Ins. Suec. IV, 276, Key 1885, 257, Kuw. lt. E. Z. 1888, 277, Kuw. 1.S90, 48; fen-ugiimta Küst. Kf. Europ. XVIII, 10, Kuw. 1). E. Z. 1888, 275, Kuw. 1S90, 46; maritimiis Tlioms. Ufv. Vet. Ac. Förli. 1853, 51, Skaiid. Col. II, 96, Schwarz Zeitscbr. Entoin. Breslau 1872, 17, Kuw. D. E. Z. 1888, 277, Kuw. 1890, 51; ferrmjimus var. riihicundus Kuw. D. E. Z. 1888, 275; testacevs var. rubiciimlns Kuw. 1890, 45; sternospina Kuw. D. E. Z. 1888, 277, 288, Kuw. 1890, 47; Sahlbcnji Kuw. D. E. Z. 18,S8, 27G, 286, Kuw. 1890, 49; Levamh-ri J. Sahlbg. Medd. Soc. Fn. Fl. Fenn. XVIII, 1891—92, 225; meditcrraiieiis J. Sahll)^. Öfv. Finska Vet. -Soc. Forh. XLll, 1900, 185; — bicolor halophihix; halopliilus Bed. Ann. Soc. Ent. Fr. 1878, CLXIX, Bedol 310, 829, Key 1885, 259, Kuw. D. E. Z. 1888, 279, Kuw. 1890, 54; salinus Kuw. D. E. Z. 1888, 279, Kuw. 1890, 41. — Oblong oval, liinglicher als qiiadn'piowfafns und auf den Flügeldecken feiner punktiei't, oben braunlicligolb, mit etwas fettigem Glänze, die Stirn ganz gelb oder mit zwei kleineren oder größeren, hinten oft zusatumen- hängeuden schwärzlichen Flecken, beim 9 auch die Oberlippe und häutig ein Fleck in der Mitte des Clypeus schwärzlich, der Halsschild oft mit vier im Viereck ste- henden kleinen schwarzen Punkten und bisweilen mit angedunkelter Mitte, die Flügeldecken oft mit einem schwärzlichen Längsfleck auf der Schulterbeule, die ganzen Taster und die Fühlergeißel gelb, die Unterseite und ein Teil der Schenkel schwarz, die Spitze der Schenkel und ein oft sehr reduzierter Längsstreifen in ihrer oberen Hälfte, sowie die Schienen und Tarsen bräunlichgelb. Kopf und Halsschild etwas, die Flügeldecken sehr deutlich feiner und weitläufiger als quadripunctatus punktiert. Die Vorderklauen des c? stark hakig gekrümmt, die äußere an der Basis mit einem kleinen, die innere mit einem großen, oft lappenförmigen Zahne. — Ph. halopliilus Bed. von den Meeresküsten des westlichen Mitteleuropa und des Mittel- meergebietes diiferiert von bicolor durch dunkle Oberseite, in größerer Ausdehnung oder bis zur Clypealsutur ganz schwarze Stirn, meist ausgedehnt dunkle Scheibe des Halsschildes, dunkle, rötlichbraune oder braune, nur an den Seiten hellere Flügel- decken, bis auf die rötliche Spitze ganz schwarze Schenkel, braunrote, an der Wurzel oft schwärzliche Schienen und rostrote Tarsen, scheint mir aber von bicolor nicht spezifisch verschieden zu sein. Von qiiadripunctatus ist halophilua durch die läng- lichere Körperform, die feinere Punktierung der Flügeldecken und durch das etwas längere, an der Spitze nicht geschwärzte Endglied der Kiefertaster leicht zu unter- scheiden. Long. 4" 5 — 6 mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. In salz- haltigen Binnengewässern und an den Meeresküsten häufig. 9. Philydrus testaceus Fabr. Syst. Eleuth. I, 252, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 209, Thoms. 11, 95. Schwarz Zeitschr. Entom. Breslau 1872, 16, Bedel 310, 328, Rey 1885, 255, Kuw. D. E. Z. 1888, 275, Kuw. 1890, 45; melano- cepJialiis Zetterst. Ins. Läpp. 123; — var. lineafus Kuw. D. E. Z. 1888, 275, Kuw. 1890, 45. — Von den zwei vorhergehenden Arten durch die kürzere, breitere Körperform und das in der Mitte wenigstens unten geschwärzte zweite Glied der Kiefertaster leicht zu unterscheiden. Kürzer, breiter und gewölbter als bicolor, größer und breiter und auf der Oberseite viel feiner punktiert als quadripimctatus, oben bräunlichgelb, die Stirn bis zur Clypealsutur und beim 9 auch die Oberlippe, sowie gewöhnlich ein variabler Fleck in der Mitte des Clypeus schwarz, der Halsschild oft mit vier im Viereck stehenden schwarzen Punkten, die Flügeldecken meist mit einem schwärzlichen Fleck auf der Schulterbeule, bei manchen Stücken mit durchscheinenden schwarzen Linien (var. liiieatus), an den rötlichgelben Kiefertastern das zweite Glied bis auf die Wurzel und Apicalpartie wenigstens auf der Unterseite geschwärzt, das Endglied an der Spitze oft gebräunt, die Lippentaster und die Fühlergeißel rötlich- gelb, die Unterseite schwarz, die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tar.sen rost- rot. Die Oberseite ebenso fein, aber etwas dichter als bei bicolor punktiert. Beim 248 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. (f- die Vorderklauen sehr stark gebogen, die äußere an der Basis mit einem kleinen, die innere mit einem langen und sehr kräftigen Zahne. Long. 5'5 — Q'bmm. Europa, Sibirien. Nicht häufig. 15. Gatt. Helochares. Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palpic. 1844, 197, Thoms. Skand. Col. IL 98. Sharp Entom. Moiithl. Mag. VI, 1870, 254, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881. 307. Rey Ann. Soc. Lina. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 281, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 18, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 250. Syn. Helophüus Muls. 1. c. 132. Subgenera: Crepidelocliares (Crephelochares) Kuw. 1. c. 34; Grapidelochares (Graphelo- cliares) Kuw. ibid. Von Philydrus hauptsächlich durch die wie bei Ctjmbiodyta gebildeten, aber längeren Kiefertaster, von Cpnhiodi/ta durch die wie bei Philydrus fünfgliedrigen Mittel- und Hintertarsen verschieden. Außerdem differieren wenigstens die europäi- schen Arten dieser Gattung von Philydrus und Cymbiodyta durch die viel breiter abgerundeten Vorderecken und den viel tiefer ausgeschnittenen Vorderrand des Clypeus, durch das vorn ausgerandete Kinn und das an der Spitze eine sehr kleine Ausrandung zeigende letzte Abdominalsternit. Die Flügeldecken in der Untergattung Grap/delochures mit zehn regelmäßigen Punktstreifen, in der Untergattung Crepide- lochares verworren punktiert, aber mit einem nach vorn verkürzten Nahtstreifen, in der Untergattung Helochares s. str. verworren punktiert und ohne Nahtstreifen. Die Larve und Nymphe von Helochares Uvidvs wurde von Cussac (Ann. Soc. Ent. Fr. 1852, 624—626, pl. 13, f. 17—26) beschrieben und abgebildet. Es sei aber hier auf die von Cussac gegebene Larvenbeschreibung nur verwiesen, da sie im Vergleiche mit den Schiodteschen Beschreibungen von Hydrophiliden-ha,rveü zu sehr einer Korrektur bedürftig und zu unvollständig erscheint. — Die $ tragen die Eikokons bis zum Ausschlüpfen der Larven auf der Unterseite des Abdomens. Die Gattung ist über den größten Teil der Erde verbreitet. 1 Flügeldecken mit einem Nahtstreifen. Das Mesosternum mit einer bogenförmig erhobenen Mittellamelle. Das Kinn am Vorderrande tief dreieckig bogenförmig ausgeschnitten. Subg. Crepidelochares 1 livomicus. — Flügeldecken ohne Nahtstreifen. Das Mesosternum vor den Mittelhüften nur leicht und sehr stumpf beulig erhoben. Das Kinn am Vorderrande schwächer ausgeschnitten. Subg. Helochares s. str 2 lividus, 3 griseus. Subg. Crepiäelochares Kuw. 1. Helochares livomicus Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 38, 327. — ■ Oblong, mäßig gewölbt, schwarz, auf der Oberseite sehr stark glänzend, die Seiten oder auch der Vorderrand des Clypeus und dann auch die Oberlippe, die Bänder des Halsschildes und der Seitenrand der Flügeldecken braunrot, die Fühler, Taster und Tarsen hell rostrot, die Trochanteren, die Spitzen der Schenkel und die Schienen dunkler oder heller braunrot. Der Kopf fein und ziemlich weitläufig punk- tiert, auf dem Clypeus und auf der Stirn jederseits mit einigen größeren Punkten. Der Halsschild mit abgerundeten Hintereckeu und sehr fein gerandeter Basis, in der Mitte wie der Kopf, gegen die Seiten allmählich feiner und weitläufiger punk- tiei't, jederseits mit größeren, etwa im Umkreis einer Ellipse unregelmäßig gestellten Punkten. Die Flügeldecken etwas seichter und weitläufiger als der Halsschild punk- tiert, mit tieferem, im vorderen Drittel erloschenem Nahtstreifen und drei oder vier unregelmäßigen Reihen gi-ößerer Punkte. Das Kinn vorn tief dreieckig bogenförmig ausgeschnitten. Das Mesosternum in eine kräftige bogenförmig begrenzte Mittel- 16. Gatt. Cymbiodyta. 249 lamelle erhoben. Die Klauen ziut und uiigeziLlmt. Lonj,'. 4" 3 — 4' 7 mm. Von Herrn Strasser bei Livorno in Mittelitalien, von Kustos Apfelb eck in der Herzegowina gesammelt. Subg. Helochares s. .str. 2. Helochares liridus Forst. Nov. Spec. Ins. Cent. 1, 1771, 52, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 29, f. 145, Sharp Entora. Monthly Mag. V, 1869, 241; pallidus Rossi Maut. Ins. Etrur. I, 1792, Ü6; bicolor Brüll. Hist. nat. V, II, 277, pl. II. f. 3; diluttis Erichs. Arch. Naturg. IX. Jahrg. I, 1843, 228, ßoy 1885, 287, Kuw. 1890, 37: Ludorici Schanf. üeitr. Kenntn. Col.-Fn. Balear. 1869, 11. — Oblong, ziemlich flach gewölbt, auf der stark glänzenden Ober- seite hell rötlichgelb oder blaß bräunlichgolb , die Oberlippe meist braun, die Stirn hinten bisweilen mit zwei rotbraunen Flecken, die Flügeldecken oft mit dunklen Linien oder mit einem schwärzlichen Wisch auf der Scheibe, der sich so ausdehnen kann, daß nur die Ränder hell bleiben, die Piihlergeißel und die Taster rötlichgelb, das Endglied der Kiefertaster nur an der äußersten Spitze schwärz- lich, die Unterseite und die Schenkel mit Ausnahme der Spitze schwarz, die Spitze der Schenkel, die Schienen und Tarsen rostrot oder rötlichgolb. Die ganze Oberseite fein und nicht sehr dicht oder etwas weitläuüg punktiert. Der Kopf jederseits auf dem Clypeus und auf der Stirn mit größeren Punkten. Der Halsschild mit ab- gerundeten, in der Anlage nicht ganz rechtwinkeligen Hinterecken, an der Basis ungerandet, auf der Scheibe jederseits mit größeren, etwa im Umkreis einer Ellipse unregelmäßig angeordneten Punkten. Die Flügeldecken ohne Nahtstreifen, aber mit drei deutlichen unregelmäßigen Reihen größerer Punkte. Das Mesosternum in der Mitte in eine flache Beule erhoben. Beim (j" die Klauen aller Tarsen etwas stärker gekrümmt und an der Basis kräftig gezähnt. Long. 4 — 6 mm. Mitteleuropa, Mittel- meergebiet. Im westlichen Mitteleuropa und in Südeuropa sehr häutig. 3. Helochares griseus Fabr. Mantissa, I, 1787, 189, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 211; enjthrocephalus Fabr. Ent. syst. I, 185, Erichs. 1. c. ; V chryso- melinus Panz. Ent. Germ. I, 72; ? variegaUcs Eevhst Kkl VII, 304, t. CXIV, f. 3; lividus Steph. III. Brit. II, 130, Thoms. II, 98, Rey 1885, 283, Kuw. 1890, 36; pundatus Sharp Entom. Monthl. Mag. V, 1869, 241 ; subcompressus Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 14, 286; punctulatus Rey ibid. 286. — Im allgemeinen länglicher, flacher gewölbt, oben weniger glänzend und dunkler gefärbt als lividus, stets aber auf der ganzen Oberseite viel gröber und überall sehr dicht punktiert, der Halsschild meist mit mehr rechtwinkeligen, an der Spitze schmäler abgerundeten Hinteiecken, die Flügeldecken meist ohne deutliche Reihen größerer Punkte. Die Oberseite braunrot oder bräunlichgelb, die Oberlippe und meist zwei Flecken auf der hinteren Partie der Stirn schwärzlich, der Halsschild oft mit an- gedunkelter Mitte, die Flügeldecken häufig mit einem schwärzlichen Schulterfleck, oft mit schwärzlichen Längslinien oder mit einem schwärzlichen Längswisch, der sich so ausdehnen kann, daß nur die Ränder hell bleiben, die Unterseite schwarz, die Fühlergeißel, die Taster, die Spitzen der Schenkel, die Schienen und Tarsen rostrot oder bräunlichgelb, die Spitze der Kiefertaster meist in größerer Ausdehnung als bei lividus geschwärzt. Long, i-b—6'b mm. Nord- und Mitteleuropa, östliches Mittel- meergebiet. In stehenden Gewässern sehr häufig. 16. Gatt. Cymbiodyta. ßedel Fn. Col. Bass. Seine I, 1881, 307, 311, Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 266, Hern Transact. Am. Ent. See. XVII, 1890. 252, Kuw. Verh. nat. Ver. Brüun XXVIII, 1890, 18. Von Philydrus durch das nicht nach vorn gebogene, sondern an der Uinter- seite konvexe, an der Vorderseite konkave oder gerade zweite Glied der Kielertaster, 250 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. ungeiandete Basis des Halsschildes und durch viergliedrige Mittel- und Hintertarsen verschieden. Das Kinn wie bei Philydrus am Vorderrande gerundet. Die Gattung ist in Europa nur durch eine, in Nordamerika nach Hörn durch neun Arten vertreten. 1. Cymbiodyta mat-ginella Fabr. Ent. syst. I, 1892, 185. Bedel oll, 330, Rey 1885, 266, Kuw. 1890, 61; marginata Duft. Fn. Äustr. I, 241; ovalis Thoras. II, 97; carhonaria Kuw. D. E. Z. 1891, 364 {Philydrus). — Oblong, mäßig gewölbt, schwarz, oben maßig glänzend, der Seiten- und Vorderrand des Halsschildes und der Seitenrand der Flügeldecken bräunlichgelb, die Fühlergeißel, die Taster und Tarsen bräunlichgelb oder rostrot, die Kiefertaster bisweilen braun mit heller Spitze des zweiten bis vierten Gliedes, die Schenkel oft mit rötlichen Knieen. Die ganze Oberseite dicht und ziemlich kräftig punktiert. Der Kopf auf dem Clypeus und auf der Stirn meist jederseits mit einigen größeren Punkten. Die Kiefertaster ziemlich lang und schlank, ihr Endglied vom vorletzten sehr wenig an Länge verschieden. Der Halsschild an der Basis ungerandet, auf der Scheibe jederseits mit größeren, etwa im Umkreis einer Ellipse unregelmäßig angeordneten Punkten. Die Flügeldecken mit hinten tieferem, im vorderen Drittel erloschenem Nahtstreifen und mit drei sehr schwach angedeuteten, oft kaum erkennbaren Reihen größerer Punkte. Das Meso- sternum in der Mitte in einen hohen scharfen Zahn erhoben. Long. 3 — 4 mm. Nord- und Mitteleuropa, Kaukasus. In stehenden Gewässern sehr häufig. 17. Gatt. Laccobius. Erich.s. Kf. Mk. Brandenbg. 1837, 202, Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palp. 1844, 129. Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 88, Thoras. Skand. Col. II, 92, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881. 306, Key Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 18s4, XXXI, 1885, 289, Kuw. Verh. nat. Ver. Brüun XXVIII, 1890, 19. Brachypalpus Gast. Hist. nat. II. 1840, 56, ex parte. Durch die achtgliedrigen Fühler, den Mangel eines Nahtstreifens auf den Flügel- decken, das aus sechs freiliegenden Sterniten gebildete Abdomen, die vergrößerten Trochanteren der Hinterbeine, die fast immer einwärts gekrümmten Hinterschienen und die erweiterten Vordertarsen des cf ausgezeichnet. Der Körper von ovalem oder rundlich ovalem Umriß. Der Kopf ziemlich groß, mit den oben flach, unten viel stärker gewölbten Augen an den Halsschild anschließend. Der Clypeus flach quer gewölbt, nach vorn mehr oder weniger gerundet verengt, am Vorderrande bogen- förmig ausgeschnitten, mit abgerundeten Vorderecken. Die Fühler kurz, achtgliedrig, ihre fünf ersten Glieder glatt und glänzend, die drei letzten fein pubeszent, die zwei ersten Glieder verdickt, das erste langgestreckt und in der Basalhälfte gekrümmt, das zweite kaum halb so lang und gegen die Spitze verengt, das dritte klein, das vierte sehr kurz und breit verkehrt konisch, das fünfte napfförmig, die Basis der lose gegliederten Keule bildend. Die Oberlippe ziemlich groß, nach vorn steil ab- fallend oder senkrecht gestellt, am Vorderrande meist leicht ausgebuchtet. Die Man- dibeln sehr breit, mit mäßig entwickelter, mit einer großen Mahlfläche versehener Basalpartie und plötzlich abgestutzter, schlanker, fast rechtwinkelig einwärts ge- bogener, an der Spitze schmal gespaltener Apicalpartie, innen mit einem bewimperten Hautsaum. Die Maxillarladen kurz, die abgegliederte Apicalpartie der Außenlade etwa doppelt so breit als die Innenlade, wie diese häutig und an der Spitze mit langen, einwärts gekrümmten Dornen besetzt, außen dicht bewimpert. Die Kiefertaster mäßig lang und ziemlich kräftig, ihr erstes Glied kleiu, das zweite gestreckt und meist leicht keulig verdickt, das dritte kürzer als das zweite, das Endglied länger als das dritte, stumpf zugespitzt. Das Kinn groß, quer rechteckig oder leicht nach vorn verengt, in der Mitte des Vorderrandes meist etwas ausgerandet. Die Zunge in Form von zwei kurzen und breiten, am Vorderrande dicht bewimperten Lappen vortretend. Die Lippentaster klein, etwa so lang als das zweite Glied der Kiefer- taster, ihr erstes Glied sehr klein, viel kleiner als der vortretende Tasterträger, die 17. Gatt. Laccobius. 251 zwei folgenden Glieder in der Länge woni;,' verschieden, das Endglied stumpf zu- gespitzt. Der Halsschild hinten so breit wie die Flügoldocken, nach vorn verengt, an den Seiten flach gerundet, quer gewöllit, an der Basis abgestutzt, vorn ausgeschnitten und in der Mitte etwas vorgezogen. Das Schildchen mäßig groß, dreieckig. Die Flügeldecken an den Seiten gerundet, hinten stumpf zugespitzt, meist in Reihen punktiert, ohne Nahtstreifen. Das Prosternum sehr kurz, in der Mittellinie mehr oder minder dachförmig gekielt, selten (c/ecorns) ungekiolt. Das Mesosternum in eine vorn pliitzlich und steil und nur ausnahmsweise (r/(ror(/s*) nach vorn allmählich und flach abfallende Lamelle erhoben. Das Abdomen mit sechs freiliegenden Sterniten. Die Trochanteren der Hiuterboino viel großer als die der Mittolbeino, mit der Basal- partie etwas über die Wurzel der Hinterschenkel vortretend. Die Schenkel gegen die Basis leicht keulig erweitert und zusammengedrückt, die Vorderschenkel in der Basalhälfte pubeszent. Die Schienen etwa so lang als die Schenkel, bedornt, an der Spitze mit zwei langen, ungleichen Endspornon. Die Hinterschiouen fast immer einwärts gekrümmt und nur au.'^uahmsweise (bei L. [Ortltolaccübins] Pommai/iliod. aus Algier) ge- rade. Die Tarsen schlank, die Mittel- und Hintertarson an der Innenseite mit hinfälligen Schwimmhaaren besetzt, das erste Tarsenglied kurz, das zweite an den Mittel- und Hintertarsen etwa so lang wie die zwei folgenden Glieder zusammengenommen und so lang wie das Endglied, das vierte Glied kürzer als das dritte, die Klauen zart, an der Basis iu einen stumpfen Zahn erweitert. Beim .-T ist das zweite Glied der Vordertarsen mehr oder minder stark, das dritte schwach erweitert. Die Gattung ist namentlich über die paläarktische und nearktische Kegion ver- breitet. Die Arten leben in süßen und salzhaltigen stehenden und fließenden Gewässern und erscheinen sofort an der Oberfläche, wenn das Wasser aufgerührt wird. 1 Flügeldecken verworren punktiert. Körper länglich oval. Halsschild zwischen der Punktierung dicht punktuliert 10 iHlllidus. — Flügeldecken in Reihen punktiert 2 2 Die alternierenden Punktreihen der Flügeldecken bestehen aus spärlichen oder weitläufig angeordneten Punkten oder verschwinden fast vollständig. Long. 1 '8 bis 3 mm 8 gracilis, 9 alternus. — Die Punktreiben der Flügeldecken mehr oder weniger gleich gebildet 3 3 Die Punktreihen der Flügeldecken sehr regelmäßig 4 — Die Punktreihen der Flügeldecken weniger regelmäßig 5 4 Das Kinn nicht sehr dicht punktiert. Die Mittelschenkel des cf hinter der Trochanterenspitze ohne dichte Punktulierung und Piibeszenz. 1 minutus, 2 bigutfatus. — Das Kinn sehr dicht runzelig punktiert. Die Mittelschenkel des c? hinter der Trochanterenspitze dicht punktiert und pubeszent. . . .3 hipunctatus. 5 Die Mittelschenkel des d" hinter der Trochanterenspitze dicht punktiert und pubeszent. Größte Art 4 nigriceps. — Die Mittelschenkel des cf hinter der Trochanterenspitze nicht dicht punktiert und pubeszent " 6 Körper länger oval, flacher gewölbt, hinten eiförmig zugespitzt. Die Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine ebenso lang und schlank wie bei nigriceps. Die Oberlippe am Vorderrande deutlicher ausgebuchtet. 5 sinuntus. — Körper kürzer und mehr gerundet oval, stärker gewölbt, hinten stumpfer zu- gerundet. Die Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine kürzer und weniger schlank als bei nigriceps. Die Oberlippe vorn abgestutzt oder nur schwach ausgerandet 6 scutellaris, 7 alutaceus. *) Die Bildung des Pro- und Mesosternums veranlaßt mich, für den auch in anderer Hinsieht ausgezeichneten nordischen Laccobius decorus Gyllh. eine eigene Untergattung (Compsolaceobius m.) vorzuschlagen. Eine weitere Untergattung [Ortholaccolmcs m.) pro- poniere ich für den durch gerade Hinterschienen ausgezeichneten L. Fommayi Bed. 252 XL. Familie. Hydrophilidae — IV. Subfamilie Hydrophilinae. 1. Laccobius mi/nuttis Linn. Syst. Nat. ed. X, 1758, 372, Thoms. II, 93, X, 312. ßüttbg. B. E. Z. 1874, 316, Bedel 314, 331, Eey 1885, 302, Kuw. 1890, 83; V chrysomelinus Müll. Zool. Dan. Prodr. 69; ? coccinelloides Schrank Enum. 199; ? mfirf/uielliis Herbst Fiießly Arch. V. H. 129; ? bipimctatus Marsh. Eat. Brit. 406, Steph. III. Brit. II, 132; ijlobusus Heer Fii. Helv. I, 481; pallid i perhi Foiircr. Ent. Paris 1785, 12; striaiidiia Ynhi: Syst. El. I. 1801. 254; minutus Brüll. Eist. nat. Ins. V, II, 286, pl. 12, f. (!, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 30, f. 14t); nigriceps, ex parte, Kottbg. B. E. Z. 1874, 308; sinnatus, ex parte, Bedel 313, 331; sinuatus Kuw. 1890, 78; — var. macidiceps Rottbg. 1. c. 308, 310, Gerh. 1. c. 17; sinuatus var. signiceps Ku^. 1890, 78. — Unsere größte Art. Breiter oder schmäler oval, gewfdbt, der Kopf, ein großer Discalfleck auf dem Halsschildo und das Scliildchen schwarz, meist mit purpurnem oder grünem Schimmer, die Seiten des Clypeus vor den Augen oft in geringer Ausdehnung gelb (var. niaculiceps). die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken strohgelb oder hell brüunlichgelb, die Klügeldecken mit bräunlichen oder schwärzlichen Punktlinien, oft mit einem schwärzlichen Schulterfleck und durch stellenweise Verbreiterung neben- einanderlaufendcr Punktlinien mit weiteren dunklen Flecken, vor der Spitze oft mit einem wenig scharf begrenzten hellen Flerk, die Fühler und Taster blaßgelb, die Fühler meist mit ganz oder an der Spitze bräunlicher Keule, das Endglied der Kiefertaster an der äußersten Spitze schwärzlich, die Unterseite schwarz, die Beine hell bräunlichgelb, die Wurzel der Vorderschenkel sowie die Vorderhüften braun. Der Discalfleck des Halsschildes ähnlich wie bei minutus und wie bei diesem etwas variabel, niemals aber sehr weit gegen den Seitenrand ausgedehnt. Der Kopf ziemlich weitläufig, bald kräftiger, bald feiner punktiert, zwischen der Punktierung mit dichter, schon unter starker Lupenvergrößerung erkennbarer Punktulierung. Die Oberlippe am Vorderrande leicht ausgebuchtet. Der Halsschild etwas gröber und weitläufiger als der Kopf punktiert, zwischen den Punkten in der Kegel glänzend glatt, bisweilen aber mit deutlicher und oft schon unter starker Lnpenvergrößerung erkennbarer Punktulierung. Die Flügeldecken im Umriß weniger kurz als bei minutus, in wenig regelmäßigen Reihen punktiert, hie und da mit eingestreuten größeren Punkten. Das Kinn grob und dicht oder äußerst gedrängt und runzelig punktiert. Die Mittol- schenkel des rj" hinter der Trochanterenspitze dicht punktuliert und pubeszent. Die gekrümmten Hinterschienen lang, gegen die Spitze nur wenig erweitert. Die Mittel- und Hintertarsen lang und schlank. Die Klauen lang und zart. Long. 3'3 — -kmni. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Häufig. 5. Laccobius sinuatus Motsch. Bull. Mose. 1849, III, 80; nüiriceps var. minor, var. alhesaiii, var. neapolifanus Kottbg. B. E. Z. 1874, 308, 310, 311; obscuratus Eey 1885, 299; obscuratus var. minor, var. albescens, -var. su/jirgnlarin Rey 1885, 299. — Dem nigriceps äußerst nahestehend, etwas schmäler und länger oval, die Mittelschenkel des cf hinter der Trochanterenspitze ohne dichte Punktu- lierung und Pubeszenz. In der Färbung mit nigriceps übereinstimmend, doch ist der Discalfleck des Halsschildes oft weniger ausgedehnt und mehr zerrissen. Der Kopf ganz schwarz oder die Seiten ies Clypens in geringer Ausdehnung gelblich. Die Oberlippe am Vorderrande deutlich ausgebuchtet. Der Halsschild zwischen der Punk- tierung gewöhnlich glänzend glatt, bisweilen aber schon unter starker Lupen- vergrößerung erkennbar punktuliert. Die Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinter- beine ebenso lang und schlank wie bei nigriceps. Long. 3 — 3 "6 mm. Über das ganze Mittelmeergebiet verbreitet. 6. Laccobius scutellaris Motsch. Etud. entom. IV, 1855, 84, Kuw. 1890, 79; nigriceps var. obscuratus, var. airatus, var. ru/escens Rottbg. B. E. Z. 1874, 308, 311; nigriceps var. obscurus Rottbg. ibid. 311; obscurus Gerh. Zeitschr. Entom. Breslau 1877, 20; regularis Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI. 1885, 14, 300: — var. laevis Gerh. 1. c. 20. — Gleichfalls dem nigriceps äußerst nahestehend, kleiner, von kürzerem, hinten stumpfer zugerundetem Umriß, stärker gewölbt, der Kopf ganz schwarz oder nur an den Hinterecken des Clypeus in 254 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. geringer Ausdehnung gelblich, die Oberlippe am Vorderrande abgestutzt oder nur sehr schwach ausgebuchtet, das Kinn mehr oder weniger weitläufig punktiert, der Halsschild mit weiter gegen den Seitenrand reichender schwarzer Discalfärbung, zwischen der Puiilitierung stets ganz glatt, die Flügeldecken von kürzerem Umriß, höher gewölbt, hinten stumpfer zugerundet. Die Schienen und Tarsen der Mittel- und Hinterbeine kürzer, die Mittelschienen kräftiger, die Hinterschienen gegen die Spitze stärker erweitert, beim cf die Mittelschenkel hinter der Trochanterenspitze ohne dichte Punktulierung und Pubeszenz. Die Flügeldecken auf dem Bücken oft mit ausgebreiteten schwärzlichen Flecken, welche häufig zusammenfließen und die Grund- färbung bis auf einige Flecken oder kurze Längslinien verdrängen. Im extremsten Falle der ganze Rücken der Flügeldecken schwarz und nur der Seiten- und Hinter- rand breit bräunlichgelb. Auf Stücke von Korsika mit feineren und alternierend spärlicher punktierten Punktreihen der Flügeldecken ist var. laevis Gerh. aufgestellt. Long. 3 — 3'5 mtn. Mitteleuropa, Mittelraeergebiet. Häufig. 7. Laccobius alutaceus Thoms. Skand. Col. X, 1868, 313. Rottbg. B. E. Z. 1874, 317, Bedel 314, 331, Key 1885, 301, Kuw. 1890, 81; 'iUguttatus Kuw. 1890, 82; — var. graecus Rottbg. 1. c. 318. — Von sciitellaris durch die vor den Augen ziemlich ausgedehnt gelben Seiten des Clypeus, den wie bei nigriceps weniger weit gegen den Seitenrand ausgedehnten schwarzen Discalfleck des Halsschildes, weniger kräftige Mittelschienen, etwas weniger gegen die Spitze erweiterte Hinterschienen und in der typischen Form auch durch die schon unter starker Lupenvergrößerung erkennbare Punktulierung des durch dieselbe etwas fettig glänzenden Halsschildes zu unterscheiden. Bei der im östlichen Mitteleuropa (Ungarn, Serbien) vorkommenden var. laevicollis m. ist aber der Halsschild zwischen der Punktierung glänzend glatt. Var. graeciis Rottbg. ist auf Stücke von Nauplia mit feineren Punktreihen der Flügeldecken aufgestellt. Long. 3 — 3 "5 mm. Über den größten Teil von Europa ver- breitet. Häufig. 8. Laccobius graciUs Motsch. Etud. entom. IV, 1855, 84, Rey 1885, 306, Kuw. 1890, 72; viridiceps Rottbg. B. E. Z. 1870, 23, 1874, 312; intermittens Kiesw. Heyd. Reise Span. 1870, 69; suUilis Kiesw. ibid. 69; — var. sardeiis Baudi B. E. Z. 1864, 222, Rottbg. ibid. 1874, 312, 313, Kuw. 1890, 70; ther- marhis Tourn. Mitthlg. Schweiz. Ent.Gesellsch. V, 1879, 436, Rey 1885, 309, Kuw. 1890, 73; Sellae Sharp Bull. Soc. ent. Ital. VI, 1874, 317, Rey 1885, 307, Kuw. 1890, 70; gracilis vai\ nicjritus Kuw. 1890, 72. — Neben dem korsischen L. Revelierei Perris die kleinste europäische Art, leicht kenntlich an der geringen Größe, an dem gänz- lichen Mangel einer Punktulierung auf dem Kopfe und Halsschilde, an der weitläufigen Punktierung des Halsschildes und an den weitläufig punktierten oder nur durch spärliche Punkte angedeuteten alternierenden (geraden) Punktreihon der Flügeldecken. Kurz oval, hochgewölbt, der Kopf bis auf die vor den Augen gelblichen Seiten des Clypeus, ein großer, halbmondförmiger, die Basis und den Vorderrand berührender, au den Seiten meist schwach zweilappiger Discalfleck auf dem Halsschilde und das Schildchen schwarz oder pechbraun, häufig mit grünem oder kupferigem Metall- schimmer, die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken bräunlichgelb, die letzteren mit braunen oder schwarzen Punktlinien oder auch mit dunklen Dorsal- flecken, welche bei var. sardeus sieh so erweitern und zusammenfließen, daß auf dem Bücken die gelbe Grundfärbung nur an der Basis oder in der Umgebung des Schildchens und in einigen dorsalen Längslinien erhalten bleibt oder gänzlich ver- schwindet, und die oft etwas metallisch glänzenden Flügeldecken nur an den Seiten und in größerer Ausdehnung an der Spitze gelb bleiben, die Fühler und die Taster, mit Ausnahme der äußersten Spitze der Kiefortaster, blaßgelb, die Unterseite schwarz, die Beine blaß bräunlichgelb, die Schenkel an der Wurzel in geringerer oder größerer Ausdehnung braun. Kopf und Halsschild im Grunde glänzend glatt. Der Kopf mehr oder minder weitläufig, der Halsschild meist weitläufiger und oft nur spärlich punk- tiert. Die Flügeldecken mit feinen Punktreihen, von welchen die ungeraden fast regel- 17. Gatt. Laccobius. 255 mäßig ausgebildet sind, wahrend die geraden ans weitliiuflger angeordneten oder nur spärlichen Punkten bestehen und oft zum Teile gänzlich erloschen. Die Tarsen ziemlich schlank. Long. 2 — 2'5 mm. Südfrankreich, Schweiz, Süddeutschland, Öster- reich-Ungarn, Mittelmeergebiet. Diese Art kommt auch in Thermalquellen vor. Nicht selten. it. Lacvohius alternus Motsch. Etud. entom. IV, 1855, 84, Rottenberg R. K. Z. 1874, 320, Key 1885, aO.'l. Kuw. 1890,72; alti-rnns var. (imrUisnotthg. 1. c. 320, 321; — var. nigritus Kottbg. 1. c. 320, 321; s<7r(kus Roy 1885, 305, Kuw. 1890, 70. — Dem gracilis nahestehend, von demselben durch bedeutendere Größe, länglichere, weniger gewölbte Körperform, die gröbere Punktierung und die sehr dichte, schon unter starker Lupenvergrößerung erkennbare Puuktulierung, sowie den infolge derselben nur matten Glanz von Kopf und Halsschild, die viel gröberen Punktreihen der Flügeldecken, den ganz dunklen oder jederseits vor den Augen nur in geringer Ausdehnung bräunlichgelben Kopf und die weiter gegen den Seitenrand ausgedehnte Discalmakel des Halsschildes sehr leicht zu unterscheiden. Die Färbung der Flügeldecken in ähnlicher "Weise wie bei gracilis variabel. Var. nigritus von Korsika entspricht in der Färbung der var. sardeus des gracilis. Long. 2 '5 bis 3 mm. Frankreich, Schweiz, Süddeutschland, Osterreich- Ungarn, Mittelmeergebiet. Nicht selten. 10. Laccobius pallidus Muls. et Rey Opusc. Entom. XII, 1861, 61, Rottbg. B. E. Z. 1874, 321, Bedel 314, 332, Rey 1885, 292, Kuw. 1890, 75; — var. dchilis Rottbg. 1. c. 322; — var. femoralis Rey 1885, 294. — Durch die längliche Körperform, die Färbung, die äußerst dichte, unter starker Lupen- vergrößerung sehr deutliche Punktulierung von Kopf und Halsschild und die ganz ver- worrene Punktierung der Flügeldecken sehr leicht kenntlich. Länglich oval, nur mäßig gewölbt, der Kopf mit Ausnahme der vor den Augen blaßgelben Seiten des Clypens, ein bei der typischen Form wenig ausgedehnter, den Vorder- und Hinter- rand berührender Discalfleck auf dem Halsschilde und das Schildchen metallisch schwarz, die Seiten des Halsschildes und die Flügeldecken blaßgelb, die letzteren oft mit einem schwärzlichen SchulterÜeck, die Unterseite schwarz, die Fühler, Taster und Beine gelb, die äußerste Spitze der Kiefertaster und die Wurzel der Vorder- schenkel schwärzlich. Bei var. femoralis von Korsika der Discalfleck des Hals- schildes viel weiter gegen den Seitenrand ausgedehnt und an den Seiten oft verwaschen oder durch einen hellen Fleck unterbrochen und sämtliche Schenkel an der Wurzel in größerer oder geringerer Ausdehnung schwärzlich. Kopf und Halsschild bei der typischen Form und bei var. femoralis infolge der sehr dichten Punktulierung nahezu glanzlos und ziemlich kräftig und mehr oder minder weitläuflg punktiert, bei der kleineren var. dehilis von Portugal glänzender und feiner und spärlicher punktiert. Die Flügeldecken länglich oval, hinten eiförmig zugespitzt, nur mäßig gewölbt, ver- worren punktiert, höchstens an den Seiten mit zwei oder drei unvollständigen Reihen größerer Punkte. Die Tarsen ziemlich schlank. Long. 2 '5 — 3'3 mm. Frankreich, Portugal, Spanien, Korsika. IV. Tribus. Chaetarthriini. Cyllidiaires Muls. Hist. nat. Gel. Fr. Palpic. 1844, 143; Chaetarthriini Bedel Fn. Coi. Bass. Seine 1881, 302, 314; Chetarthriaires Rey Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 310; Chaetarthrütae Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 20. Der Körper klein, mit leichtem Kugelungsvermögen, im gekugelten Zustande fast halbkugelig oval. Die Fühler neungliedrig, ihre drei letzten Glieder pubeszent. Der Halsschild nach vorn gerundet verengt, an den Seiten viel kürzer als längs der Mitte. Das Schildchen ziemlich groß, dreieckig. Die Flügeldecken mit eijiem Nahtstreifen. Die Vorderhüften quer und schräg gegeneinander gerichtet, aus der 256 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV Subfamilie. Hydrophilinae. Brust mäßig heraustretend. Die Mittelhüften weit nach außen ausgedehnt, quer und schräggestellt, am Vorderrande mit sehr schmalem und langem Trochantinus. Die zwei ersten Abdominalsternite jederseits gemeinsam ausgehöhlt und von einer eigen- tümlichen, hinten breit zweilappigen, abhebbaren Masse überdeckt. Das erste Ab- dominalsternit am Vorderrande mit langen, nach hinten gerichteten Haaren, welche diese Masse stützen. Die drei folgenden Abdominalsternite unbedeckt. Die Tarsen kurz, ihr Endglied etwa so lang als das dritte und vierte Glied zusammengenommen. Die Larven noch unbekannt. Die Gattung enthält nur die über die paläarktische und nearktische Region und über Zentralamerika verbreitete Gattung Chaetarthria. 18. Gatt. Chaetarthria. Steph. 111. Brit. V. 1832, 401, Thoms. Skand. Col. II, 99, Bedel Fn. Col. Bass. Seine 1881, 314, Key Ann. See. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 310, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 20. Syn. Ciillidium Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 1837, 211, Muls. Hist. nat. CoL Fr. Palpic. 1844, 143, Lacord. Gen. Col. I, 461, Jacq. Duval. Gen. Col. d'Eur. I, 90. Durch das leichte Kugelungsvermögen und durch die Körperform etwas an Clambiden erinnernd. Der Körper klein, sehr hochgewölbt, im gekugelten Zustande fast halbkugelig oval, mit abwärts geneigtem Halsschilde und senkrecht gestelltem oder etwas zurückgebogenem Kopfe. Der Kopf ziemlich groß, mit kaum vorspringenden, oben flach, unten viel stärker gewölbten Augen, flach gewölbter Stirn und mit dieser ohne Andeutung einer Naht verschmolzenem, vorn abgestutztem Clypeus. Die Fühler kurz, neungliedrig, das erste Glied fast so lang als die übrigen zusammengenommen, langgestreckt und schlank schaftförmig, an der Basis knieförmig gebogen, gegen die Spitze leicht verdickt, das zweite Glied fast kugelig, breiter als die Spitze des ersten, die drei folgenden Glieder klein und sehr kurz, dicht aneinandergedrängt, das sechste Glied napfförmig, die Basis der dichtgegliederten, zugespitzt ovalen Keule bildend, das Endglied klein. Die Oberlippe ziemlich groß, quer, am Vorderrande ausgebuchtet, bewimpert und mit kurzen Dörnchen besetzt. Die Mandibeln mit mächtig entwickelter, mit einer Mahlfläche versehener Basalpartie und schlanker, stark einwärts ge- krümmter, an der Spitze gespaltener Apicalpartie, innen vorn mit einem langen, ge- krümmten, zabnförmigen Vorsprung, hinter demselben sehr fein bewimpert. Die Innen- lade der Maxillen häutig, kurz, am Innenrande und an der schräg abgestutzten Spitze bewimpert, an der apicalen Innenecke mit einem schlanken Dorn. Die Außen- lade kurz und sehr breit, mit nicht deutlich abgegliederter verhornter Basalpartie, an der Spitze mit Querreihen sehr dicht stehender und langer einwärts gekrümmter Wimperhaare. Die Kiefertaster viel kurzer als die Fühler und ziemlich kräftig, ihr erstes Glied sehr klein, das zweite viel dicker als die zwei folgenden Glieder, das dritte Glied viel kürzer, das Endglied fast so lang wie das zweite, das letztere stumpf zugespitzt. Das Kinn quer, vorn in einen breiten, abgestutzten Lappen vor- gezogen, jederseits desselben schräg ausgebuchtet. Die Lippentaster sehr kurz, ihre zwei ersten Glieder von gleicher Dicke, das erste sehr kurz, das zweite zylindrisch, das Endglied nur halb so lang und halb so dick wie das zweite, zylindrisch, an der Spitze mit einigen längeren Wimperhaaren. Der Halsschild eng an die Wurzel der Flügeldecken anschließend, nach vorn gerundet verengt, an den Seiten viel kürzer als längs der Mitte, mit abgerundeten Ecken, am Vorderrande innerhalb der Vorderecken jederseits ausgebuchtet, am Seitenrande fein gerandet. Das Schildchen ziemlich groß, dieieckig. Die Flügeldecken hochgewölbt, mit wenig stumpfer Basal- ecke und sehr fein gerandetem Seitenrande, neben der Naht mit einem tiefeo, nach vorn erloschenen Streifen. Das Prosternum äußerst kurz, von den Vorderhüften über- deckt, zwischen denselben einen sehr schmalen Fortsatz bildend. Die Mittelbrust zur Aufnahme der Vorderhüften und Vorderschenkel sehr steil abfallend. Der in der 18. Gatt. Chaetarthria. 257 Ebene des Metasteinuiiis liegoiulü Mesostenialfortsatz und der mit ihm zu.sammen- troffende Intorcoxalfoitsatz des Metasternums sehr schmal und kurz. Die Epimeren der Mittelbrust dreieckig'. Das Metasternum kurz, in der Mitte etwas erhoben. Die Episternen der Hinterbrust wenig breit, hinten leicht verschmillort. Das Abdomen auf den zwei ersten Sterniten in der ganzen lireite mit einer eigentiimliciion, ab- hebbaren, hinten kurz und breit abgerundet zweilappigen Masse, welclie von langen, am Vorderrande des ersten Sternites sitzenden Wimperhaaren überdeckt wird. Wird diese Masse abgehoben, so zeigen die zwei ersten Stornite jederseits eine breite ge- meinsame Aushöhlung. Die drei folgenden Abdominalsternito kürzer als die zwei ersten. Die Beine kurz und kräftig. Die Schenkel gegen die Basis ziemlich stark erweitert und mäßig zusammengedrückt. Die Vorder- und Mittelschenkel mit Aus- nahme der Spitze dünn pubeszcnt. Die Schienen bedornt, die Vorderschienen an der Spitze mit zwei undeutlichen, die Mittel- und Hinterschienen mit wenig langen, un- gleichen Endspornen. Die Tarsen kurz und dick, ihre Glieder an Dicke abnehmend, die vier ersten Glieder kurz, das Endglied etwa so lang als das dritte und vierte zusammengenommen, mit kleinen Klauen. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region und über Zentralamerika verbreitet. Die nacli dem Bau der Beine kaum zum Schwimmen be- fähigten Arten leben im Sande und im Detritus am Ufer von Gewässern. 1. Chaetafthrid stminulimi Herbst Käf. VII, 1797, 314, t. CXIV, f. 11. Payk. Fn. Suec. I, 190, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 1, 212, Muls. 144, Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 30, f. 149, Thoms. II, 100, Bedel 314, 332, Rey 1885, 312, Kuw. 1890, 107; carhonaria Sturm II, 61, t. XXVII, f. D; f picea Hochh. Bull. Mose. 1871, Nr. 1 et 2, 246. — Halbkugelig oval, schwarz, auf der hochgewölbten Oberseite glänzend, der Halsschild mit bräunlichgelb durchscheinenden Seiten, die Flügeldecken oft gegen die Spitze rötlich, die Fühler. Taster und Beine braunrot oder rostrot. Unausgefärbte Stücke ganz rotbraun. Kopf. Halsschild und Schildchen ohne Punktierung, aber im Grunde sehr fein, seicht und dicht mikroskopisch punktuliert. Die Flügeldecken mit mehr oder minder feiner, weitläufiger, an der Spitze oft deutlich in Reihen geordneter Punktierung und im Grunde mit wenig dichter und verwischter mikroskopischer Punktulierung. Der Nahtstreifen reicht oft mehr oder weniger weit über die Mitte nach vorn. Ch. picea Hochh. aus SüdruUland soll sich von scmi- nndim durch viel geringere Größe, feinere Punktierung der Flügeldecken und fast bis zur Basis reichenden Nahtstreiten unterscheiden, dürfte aber kaum spezifisch ver- schieden sein. Long. 1"1 — l"5wiw(. Fast über die ganze paläarktische Region ver- breitet. Häufig. V. Tribus. Limnebiini. Limnebiaires Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palpic. 1844, 88; Liinnebiidae Thoms. Skaad. Col. II, 160, 67; Limnobiini Bedel Fn. Cd. Bass. Seine I, 1881, 302, 314; Limnobiates Rey Ann Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 314; Limnebitae Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIII, 1890, 19. Der Körper von geschlossenem, länglich ovalem Umriß. Die Fühler neun- gliedrig, ihre fünf letzten Glieder pubeszent. Das Schildchen klein. Die Flügeldecken hinten oft abgestutzt und die Spitze des Abdomens freilassend, verworren oder er- loschen punktiert. Die vorderen Hüfthöhlen hinten durch die sehr schmalen Epimeren der Vorderbrust geschlossen. Die Vorderhüften quer und schräg gegeneinander ge- richtet, aus der Brust mäßig stark hervortretend. Die Mittelhüften etwas quer, mit ziemlich kleinem Trocbantinus. Das Abdomen mit sieben freiliegenden Sterniten. Die Tarsen anscheinend nur dreigliedrig, indem ihre drei ersten Glieder so eng mit- einander verbunden sind, daß sie nur ein einziges Glied zu bilden scheinen. Die Larven noch unbekannt. üanglbauer, Käfer von Mitteleuropa. IV. 17 258 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydropbilinae. Die Tribus enthält die Gsbttnng Limnehius, von der nachLeconte und Hörn (Classific. Col. North. Am. 1883, 72) die nearktische Gattung Limnocharis Hörn (Transact. Am. Ent. See. 1872, 144) nicht verschieden ist. 19. Gatt. Liiunebius. Leach in Brewster Edinb. Encyclop. IX, 1815, 96, Zool. Miscell. III, 1817, 92, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. 201, Muls. Hist. nat. Col. Fr. 184+, 88, Jacq. Diival Gen. Col. d'Eur. I, 89, Thoms. Skand. Col. II, 68, Kuw. Verb. nat. Ver. Brunn XX VI II, 1890, 19. Linmohius Bedel Fa. Col. Bass. Seine 1881, 314, Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 314; Limnocharis Korn Transact. Am. Ent. Soc. IV, 1872, 144. Subg. Limncbius s. str. = TrichoUmuebius -\- Embololinmebius -{- Odontolimnebius -(- Limnebius i. sp. Kuw. L c. 88, 91, 96, 99. Subg. Bolimnius Bey 1. c. 318 = Crepilimnebius (recte CrepidoUmnebius) Kuw. 1. c. 105, Körper klein, oval oder oblong, nach hinten verengt, auf der flacher oder stärker gewölbten Oberseite meist sehr dünn pubeszent. Der Kopf mit den kaum vor- springenden, oben flach, unten stärker gewölbten Augen eng an den Halsschild an- schließend, wenig geneigt, mit sehr feiner oder wenig deutlicher Quernaht zwischen Stirn und Clypeus. Der Clypeus nach vorn verengt, vorn abgestutzt. Die Fühler kurz, neungliedrig, ihre vier ersten Glieder kahl, die fünf letzten fein pubeszent, die zwei ersten Glieder langgestreckt und leicht verdickt, sehr eng miteinander ver- bunden und anscheinend nur ein Glied bildend, das erste an der Wurzel gekrümmt, das zweite gegen die Spitze verengt, das dritte kaum halb so lang und schlanker als das zweite, gestreckt, das vierte kurz, verkehrt und asymmetrisch kegelstutzförmig, an der apicalen Innenecke dornförmig ausgezogen, die fünf folgenden Glieder eine gegen die Spitze allmählich verdickte Keule bildend. Die Oberlippe quer, geneigt, am Vorderrande ausgebuchtet. Die Mandibeln breit, mit stumpfer Spitze, hinter der- selben mit einem langen, schlanken, an der Spitze meist ausgerandeten Fortsatz, hinter demselben mit einem ähnlichen Fortsatz oder mit einem kleinen gekrümmten Zahn un, .•!09) mit der friigliehen VaterlauJs;uigabt' „Hollaud" dürfte nach Everts (Coleoplera Neerhuidica I, 1898, 619, Note 1) nach eiuom griochischeu Stücke beschriebeu sein. lu der Tat liegt mir auch ein Limiiebius vou den Cycladen vor, auf welchen die Beschreibung des crassipes zutrifft. 262 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. so breit als das Endglied, die Hinterschenkel mit ziemlich konvexer Außenseite und' fast geradem Innenrand, die Schienen gerade, das sechste Abdominalsternit mit breit und schwach gerundet ausgezogenem, in der Mitte schwach ausgebuchtetem Hinter- rande^ in der Mitte mit einem großen Fleck langer Haare, welche oft teilweise auf- gerichtet sind und zwei divergierende Büschel bilden, das Pygidium mit zwei ziem- lich breit getrennten, als einzelne Borsten erscheinenden Borstenbüscheln. Das $ etwas kleiner als das cf, auf dem hinten breit und gleichmäßig abgerundeten sechsten Abdominalsternit ohne Haarfleck, an der Spitze des Pygidiums mit zwei weniger weit getrennten Borstenbüscheln. Long. 1"8 — 2' 1mm. Über den größten Teil von Europa verbreitet. Sehr häufig. 5. Limnebius frtincatnltis Thoms. Öfv. Vet. Ac. Forh. 1853, 48, Skand. Col. II, 69, Gerh. B. E. Z. 1866, 400, Kuw. 1890, 96. — Dem crinifer äußerst ähnlich, von demselben nur im männlichen Geschlechte durch breitere, am Außenrande konvexere, in der Mitte des Innenrandes in eine stumpfe Ecke erweiterte Hinterschenkel verschieden. Das 9 etwas kleiner als das ,:^. Long. 1*7 — 2 mm. Nordeuropa, Deutschland, Österreich, Pyrenäen. 6. Limnebius crinifer Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 15, 325, Kuw. 1890, 89; barbifer Kuw. 1890. 90; nitidus Kuw. 1890, 91. — In der Größe, Körperform und der äußerst feinen Skulptur der Oberseite mit papposus übereinstimmend, aber in ausgefärbten Stücken schwarz mit rotbraun durchscheinendem Seitenrande des Halsschildes und der Flügeldecken, die Fühler- geißel und die Kiefertaster bräunlichgelb, die Beine braunrot mit schwärzlichen Schenkeln. Die Oberlippe am Vorderrande nicht ausgebuchtet, das Kinn eben oder in der Mitte nur sehr flach eingedrückt. Beim d" die Kiefertaster und Beine ein- fach, das sechste Abdominalsternit mit breit gerundet abgestutztem Hinterrande, in der Mitte mit einem großen, dichten Fleck langer, nach hinten leicht divergierender Haare, welche oft teilweise aufgerichtet sind und zwei divergierende Büschel bilden, das Pygidium an der Spitze mit zwei ziemlich breit getrennten, als einzelne Borsten erscheinenden Borstenbüscheln. Das $ etwas kleiner, auf dem sechsten Abdominal- sternit ohne Haarfleck, an der Spitze des Pygidiums mit zwei mehr nebeneinander- stehenden Borstenbüscheln. Long. 1'7 — 2"lw(»>. Deutschland, Holland, Schweiz. Österreich-Ungarn. Bei uns neben papposns die häufigste Art. 7. Limnebius stagnalis Guillebeau Kevue d'Entom. Caen IX, 1890, 33; nitidus Gerh. B. E. Z. 18G6, 402. — Von crinifer nur im männlichen Geschlechte durch die Bildung des sechsten Abdominalsternites zu unterscheiden. Der Hinterrand dieses wie bei crinifer behaarten Sternites ist in der Mitte breit vorgezogen und ausgerandet, so daß der ganze Hinterrand dreifach ausgebuehtet erscheint. Long. 1"7 — 2\ mm. Schlesien, Österreich, Bosnien. Bei Wien und in den Ostalpen- ländern häufig. 8. Limnebius furcatus Baudi Bull. Soc. Ent. Ital. IV, 1872, 37, Bedel 316, 333, Kuw. 1890, 97; nitidus 'K\x\s. 94, Eey 1885, 323; .s/wnY/s Baudi 1. c. 37; "i fallax Kuw. 1890, 100. — Kleiner, gewölbter und glänzender als die vorhergehenden Arten, im männlichen Geschlechte durch die neben dem Trochanter mit einem hingen, feinen Dorn bewehrten Hinterhüften und durch die Bildung des sechsten Abdominalsternites leicht kenntlich. Oval, ziemlich gewölbt, tief schwarz, auf der Oberseite sehr stark glänzend, die Fühler und Kiefertaster bräunlichgelb, die Beine braunrot mit pechschwarzen Schenkeln. Die Oberseite noch feiner punktiert als bei den vorhergehenden Arten. Die Oberlippe am Vorderrande schwach aus- gebuchtet. Beim c? die Hinterhüften neben dem Trochanter mit einem langen, scharf zugespitzten, mit der Spitze meist etwas einwärts gekrümmten Dorn, die Hinterschenkel verdickt und gekrümmt, am Außenrande stark konvex, am Innenrande flach konkav, die Hinterschienen gegen das erste Drittel allmählich erweitert, gegen 19. Gatt. Limnebius. 263 ilio Spitze wieder sanft veischmaleit, das sechste Abdoiiiinaisternit in der Apical- partie dicht und hing anliegend behaart, an der Spitze mit zwei unter der Behaarung oft wenig liervortretenden Zähnen, zwischen denselben winkelig oder bogenförmig ausgerandet. Das rvgidium an der Spitze mit zwei mäßig breit getrennton, als ein- zelne Borsten erscheinenden Borstenbüsoheln. Das etwas kleinere $ mit einfachen Beinen, am Hinterrande Üach abgerundetem, ebenso fein und kurz, aber viel spärlicher als die vorhergehenden Sternite pubeszentem sechsten Abdominalsternit und weniger breit getrennten Borstenbüscheln an der Spitze des Pygidiums. Für seinen L. fallax, der in Frankreich, auf Sardinien und in Kleinasien vorkommen soll, gibt Kuweit keinen anderen Geschlechtsunterschied an als den, daß beim 5 das Pygidiuui zwei ziemlich weit voneinanderstehende, das cT (0 zwei dicht nebeneinanderstehende, nur als eine erscheinende Borsten zeigt. Es ist sehr wahrscheinlich, daß die von Kuwert als fallax-;} angesprochenen Stücke gleichfalls 9 sind und daß fallax nur nach 9 des furcatus aufgestellt wurde. Long, l"? — 2 mm. F'rankroich, Italien, Korsika, Sardinien, Algier. In der Provence häufig. !». Limnebius nitidus Marsh. Ent. Brit. 1H02, 407, Stoph. 111. Brit. II, 122. Bedel 316, 333 ; scrkans Muls. et Key Opusc. ont. XII, 1861, 59, Bey 1885, 327, Kuw. 1890, 102; Fitssi Gerh. D. E. Z. 1876, 167; dissimilis Knv>. 1890, 102, 313. — Von den vorhergehenden Arten durch viel geringere Größe, ganz bräunlich- gelbe Beine, mehr gerundete Spitze der Flügeldecken und das einfache sechste Ab- dominalsternit des c^ verschieden. Oval, mäßig gewölbt, pechschwarz, die Seiten des Halsschildes, der Seitenrand und die Spitze der Flügeldecken rotbraun durchscheinend, die Fühler, die Kiefertaster und die ganzen Beine samt den Vorder- und Mittel- hüften bräunlichgelb. Die Oberseite äußerst fein und weitläufig punktiert. Kopf und Halsschild nur an den Seiten mikroskopisch genetzt, in der Mitte im Grunde glänzend glatt. Die Oberlippe am Vorderrande kaum ausgebuchtet. Beim (f die Vorderschienen gegen die Spitze allmählich, aber ziemlich stark erweitert, das sechste Abdominalsternit ziemlich glatt, an der Spitze gerundet abgestutzt, das Pygidium mit zwei mäßig breit getrennten, als einzelne Borsten erscheinenden Borstenbüscheln. Beim 9 die Vorderschienen gegen die Spitze nur mäßig erweitert, das sechste Ab- dominalsternit am Hinterrande äußerst flach ausgebuchtet, das Pygidium an der Spitze mit zwei näher nebeneinanderstehenden Borstenbüscheln, die häufig zu einer einzigen Borste verschmolzen erscheinen. L. dissimilis Kuw. von San Remo, bei dem das Pygidium des cf (!) mir eine Borste besitzen soll, ist nach 9 des nitidus aufgestellt. Long. 14 — l'bmm. England, Frankreich, Deutschland, Algier. Selten. 10. Limnebius niticronatus Baudi Bull. Soc. Ent. Ital. IV, 1872, 39, Key 1885, 328, note, Kuw. 1890, 101. — Noch viel kleiner als nitidus, in beiden Geschlechtern an den verdickten zwei letzten Gliedern der Kiefertastcr, im männlichen Geschlechte an der Bildung des sechsten Abdominalsternits, im weib- lichen Geschlechte an den das Abdomen vollständig überdeckenden, hinten einzeln stumpf zugespitzten Flügeldecken leicht kenntlich. Kleiner, schmäler und etwas ge- wölbter als nitidus, glänzend schwarz, der Seitenrand des Halsschildes und die Spitze der Flügeldecken nur schmal rotbraun durchscheinend, die Fühler, Kiefertaster und die ganzen Beine samt den Vorder- und Mittelhüften bräunlichgelb. Bei unaus- gefärbten Stücken die Oberseite gelbbraun mit schwärzlichem Kopfe. Die Oberseite sehr fein und weitläufig, aber deutlich erkennbar punktiert. Kopf und Halsschild nur an den Seiten mikroskopisch genetzt, in der Mitte im Grunde glänzend glatt. Die zwei letzten Glieder der Kiefertaster bei beiden Geschlechtern, beim cf aber etwas stärker verdickt. Die Flügeldecken beim cT an der Spitze gerundet abgestutzt, beim $ kurz verlängert, die Spitze des Abdomens überdeckend, einzeln kurz zu- gespitzt oder gemeinsam abgerundet, mit einspringendem Winkel an der Naht. Die Beine kurz. Beim (f das sechste Abdominalsternit glänzend, nur spärlich und fein pubeszeut, hinten in der Mitte mit einem nageiförmigen Zahn. Long. 1'2 mm. Mittelitalien, Korsika, Sardinien, vielleicht auch in Ligurien aufzufinden. 264 XL. Familie. Hydrophilidae. — IV. Subfamilie. Hydrophilinae. 11. Limnebius aluta Bedel Fn. Col. Bass. Seine, I, 1881, 315, 333, Rey 1885, 326, Kuw. 1890, 100; picinus Gerh. D. E. Z. 1876, 163; atotniis Gerh. I. c. 169; ? afomus Kuw. 1890, 106. — Kaum größer, aber breiter und nach liinten weniger verengt als picinus, durch die gleichförmige mikroskopische Netzung der ganzen Oberseite und die erloschene, sehr spärliche Punktierung sehr ausgezeichnet. Schwarz, die Seiten des Halsschildes und die Spitze der Flügeldecken rotbraun durchscheinend, die Fühler, Kiefertaster und Beine braunrot oder bräunlichgelb, die Schenkel häufig dunkel. Kopf und Halsschild in der Mitte in gleicher Weise mikroskopisch genetzt wie an den Seiten. Die Punktierung der Oberseite äußerst fein und zerstreut, nur mikroskopisch erkennbar. Beim (f die Basalglieder der Vorder- tarsen schwach erweitert und die kurzen, als einzelne Borsten erscheinenden Borsten- büschel an der Spitze des Pygidiums breiter getrennt als beim 5. Long, l'l mm. Mitteleuropa. Namentlich in stehenden Gewässern waldiger und gebirgiger Gegenden. Selten. 12. Limnebius niyrtnidon Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 17, 329. — In der minimalen Größe mit den zwei folgenden Arten, in der Körperform mit obloiigus, in der Färbung mit picinus übereinstimmend, von beiden durch die deutlich mikroskopisch genetzten Seiten von Kopf und Halsschild und durch die hinten nicht gerandete Naht der Flügeldecken verschieden. Schmäler und gestreckter als picinus, der Kopf schwarz, der Halsschild und die Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichgelb, der erstere in der Mitte schwärzlich, die Unterseite schwarz, die Fühler, Kiefertaster und Beine bräunlichgelb. Kopf und Halsschild nur an den Seiten mikroskopisch genetzt, der Scheitel und die Mitte des Halsschildes im Grunde glänzend glatt. Der Halsschild sehr fein und spärlich, aber schon unter sehr starker Lupenvergrößerung erkennbar punktiert. Die Apicalborsten des Pygi- diums lang und aneinandergelegt, so daß sie wie bei picinus nur eine einzige Borste zu bilden scheinen. Das cf vom 9 iiur durch das größere sechste Abdominalsternit und die schwach erweiterten Basalglieder der Vordertarsen zu unterscheiden. Long. 1 mm. Diese nach Stücken von Tarbes im Dep. Hautes-Pyrenees beschriebene Art wurde von Herrn J. Sainte-Claire-Deville auch im Departement Var auf- gefunden. Subg. Bolimnius Rey. 13. Limnebius oblongus Rey Revue d'Entom. Caen II, 1883, 88, Rey 1885, 330. — Mit picinus in der Größe und in der gegen die Spitze gerandeten Naht der Flügeldecken übereinstimmend, von demselben durch viel schmälere, läng- lichere Körperform, schwarze Färbung und durch viel kürzere, auch beim $ ge- trennte, wiewohl viel näher als beim cf aneinandergerückte Borstenbüschel an der Spitze des Pygidiums verschieden. Oblong-oval, ziemlich gewölbt, pechschwarz, oben glänzend, die Fühler, Kiefertaster und die Beine samt den Vorder- und Mittelhüfteu braunrot. Die Oberseite erloschen und auch auf dem Halsschilde kaum erkennbar punktiert. Long. 1 mm. Provence, Korsika, Sardinien. Selten. 14. Lininebins jjicinus Marsh. Ent. Brit. 1802, 407, Steph. III. Brit. II, 121, Bedel 315, 334, Kuw. 1890, 105; mollis Marsh. 1. c. 407, Steph. 1. c. 121; atomus Duftschm. Fn. Austr. I, 1805, 245, Mnls. 95, Thoms. X, 297, Rey 1885, 332; mimitissimus Germ. Ins. spec. nov. 1824, 96, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 202; sericans Gerh. D. E. Z, 1876, 165. — An der minimalen Größe, an der Färbung, an der gegen die Spitze fein gerandeten Naht der Flügeldecken und an den sehr nahe aneinandergerückten, meist aneinandergelegten und scheinbar nur eine lange Borste bildenden Borstenbüscheln an der Spitze des Pygidiums leicht kenntlich. Ziemlich kurz oval und ziemlich gewölbt, oben glänzend, der Kopf und die Mitte des Halsschildes schwarz, die Seiten des Halsschildes und die ganzen Flügeldecken gelbbraun oder bräunlichgelb, die Unterseite schwarz, die Fühler, V. Subfamilie Sphaeridiinae. 265 Kiefeitaster und Beine bräunlichgelb. Die Oberseite erloschen und auch auf dem Halsschiliie nur mikroskopisch erkennbar punktiert. Kopf und Halsschild im Grunde fast ganz glatt. Die Flügeldecken nach hinton ziemlich stark verengt, an der Spitze ziemlich breit abgestutzt, an der Naht gegen die Spitze sehr fein gerandet. Das c^ vom 9 durch das größere sechste Abdomiualsternit und die schwach erweiterten Basalglieder der Vordertarsen zu unterscheiden. Long. 1 »im. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Häutig. V. Subfamilie. Sphaeridiinae. Sphaeridiota Latr. Gen. Crust. Ins. II, 1807, 70; Sphaerididea Leach Zool. Miscell. III, 1817, 95; Sphaeridiutes Latr. Cuvier Regn. anim. nouv. ed. IV, 1829, 52.5; Sphaeridiidae Steph. in. Brit. H, 1829, 135; Sphiridtens Brüll. Hist. uat. V, l\, 183."), 247, 287; Sphaeri- diini Erichs. Käf. Mark Brandbg. I, 1837, 212; Spheridiotes Casteln. Hist. nat. II, 1840, 58; Spheridiens Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palpio. 1844, 145; Spkrr idiides Lacord. Gen. Col. I, 1854, 470; Spheridiites Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, 18.')7. 94; Sphaeridiidae Thoms. Skaud. Col. II, 1860, 100; Sphaeridiini Leconte Classifio. Col. North Am. 1861— ü2, 47, Le- conte and Hörn Classific. Cül. North Am. 1883, 73; Sphaeridiidae Bedel Fn. Cid. Bass. Seine 1881, 289; Geophilides Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1884, XXXI, 1885, 218, Ann. 1885, XXXII, 1886, 112; Sphaeridiini Kuw. Verb. nat. Vor. Brunn XXVIII, 1890, 21, Hörn Transact, Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 279; Spheridiens Lameere Man. Fn. Belg. T, 1900, 328. Der Körper von geschlossenem Umriß. Der Kopf mit oben flach, unten stärker gewölbten, nicht oder wenig vorspringenden Augen. Die Fühler neun- oder acht- gliedrig, ihre drei letzten Glieder pubeszent. Der Halsschild hinten so breit wie die Flügeldecken, nach vorn verengt. Die Vorderhüften zapfenförmig vorspringend oder quer und bisweilen nicht über das Niveau des Prosternalfortsatzes vortretend. Die vorderen Hüfthöhlen hinten offen. Die Epimeren der Mittelbrust erreichen die mitt- leren Hüfthöhlen. Die Mittelhüften stark quer und schräg gestellt, ihr Trochantinus klein oder fehlend. Das Abdomen mit fünf freiliegenden Sterniten. Das erste Glied der Mittel- und Hintortarsen länger als das zweite. Die Arten leben teils im Wasser, teils im Dünger und unter faulenden Ptlanzen- stoffen. Bei den Larven von Sphaeridium und Cercyon der Kopf etwas aufwärts ge- bogen, mit schräg nach oben gerichtetem Hinterhauptsloche, die Ocellen ziemlich flach, rundlich, dicht beisammenstehend, die Fühlerwurzeln weniger weit als die Basis der Mandibeln nach außen gerückt, die Ma.^illen und die Unterlippe am Vorder- rande der Kopfunterseite eingefügt, der Stamm der Ma.\illon nach außen zusammen- gedrückt erweitert und mit Hörnchen besetzt, die Ligula zugespitzt, die Kehlnähte in großer Ausdehnung miteinander verschmolzen, die Kehle daher sehr reduziert und vom Hinterhauptsloche weit entfernt. Das Abdomen mit nur acht ausgebildeten Seg- menten, zylindrisch, nach hinten etwas erweitert, mit nicht vortretenden Pleuren und großem achten Segmente. Sehr kleine Cerci vorhanden. Neun Stigmenpaare. das achte Stigmenpaar des Abdomens terminal. Die Beine sehr kurz und tarsenlos (Sphaeridium) oder gänzlich fehlend (Cercyon). Die Tribus enthält außer den in unserem Faunengebiete vertretenen Gattungen noch drei nordamerikanische und etwa ein Dutzend anderen geographischen Regionen angehörige Genera. Die von Sharp unter die Sphaeridünen gestellte neuseeländische Gattung Cyloma Sharp (Entom. Monthl. Mag. IX, 1872, 152), die sich von Cydo- nolum durch kürzeres, die Länge des zweiten nicht erreichendes erstes Glied der Hintertarsen unterscheidet, dürfte unter die Hydrobiinen gehören. Dasselbe gilt wohl auch von der von Sharp zwischen die Cyclonotum- und (7erc^o?«-Gruppe gestellten zentralamerikanischen Gattung Perochthes Sharp (Biologia centrali-americ. Vol. I, pt. 2, 1882, 101, t. III, f. 11), bei welcher alle Tarsen viergliedrig sein sollen. 266 5L. Familie. Hydrophilidae. — V. Subfamilie. Sphaeridiinae. 1 Die Fühler achtgliedrig. Die Augen vorn ausgerandet. Der Halsschild an der Basis jederseits ausgebuchtet. Das Schildchen sehr lang dreieckig. Die Flügeldecken die Spitze des Abdomens freilassend, sehr dicht punktiert, mit nach vorn verkürztem Nahtstreifen und höchstens mit schwachen Lilngsreihen größerer Punkte. Der Seitenrand der Flügeldecken über das Niveau der Seiten der Brust und des Abdomens übergreifend, die Epipleuren im Zusammen- hange damit gegen die Vorderecken und längs des Abdomens fast vertikal gestellt. Der Prosternalfortsatz scharf dreieckig zugespitzt. Das Mesosternum in der Mittellinie stumpf gekielt. Das Metasternum zwischen den Mittelhüften nur kurz dreieckig vorspringend, in der Mitte leicht erhoben. Die Episternen der Hinterbrust breit und parallelseitig. Das erste Abdominalsternit ohne Mittelkiel. Die Schienen lang und kräftig bedornt. Die Glieder und die äußere Klaue der Vordertarsen beim ,-f sehr stark verdickt. 22 Sphaeridium. — Die Fühler neungliedrig. Der Halsschild an der Basis fast gerade abgestutzt. Das Schildchen nicht oder nur wenig länger als an der Basis breit. Die Flügeldecken das Abdomen vollständig umschließend. Die Schienen mäßig lang, kurz oder sehr kurz bedornt. Die Vordertarsen beim cf nicht erweitert. 2 2 Das Metasternum bildet zwischen den Mittelhüften einen über die Mitte der- selben nach vorn reichenden zugespitzten Fortsatz. Die Augen vorn aus- gerandet. Der Seitenrand der Flügeldecken über das Niveau der Seiten der Brust und des Abdomens übergreifend, die Epipleuren im größten Teil ihrer Länge vertikal gestellt. Das erste Abdominalsternit mit oder ohne Mittelkiel. 3 — Das Metasternum springt zwischen den Mittelhüften nur kurz oder in Form eines breit abgestutzten Intercoxalfovtsatzes vor. Die Augen vorn nicht aus- gerandet. Der Seitenrand der Flügeldecken greift nicht über das Niveau der Seiton der Brust und des Abdomens über, die Epipleuren horizontal und nur gegen die Vorderecken mäßig eingesenkt oder äußerst schmal. Das erste Ab- dominalsternit mit einem Mittelkiel 4 3 Körper viel flacher gewölbt. Die Flügeldecken mit regelmäßig ausgebildeten Punktreihen oder Punktstreifen. Das Prosternum in der Mitte dachförmig erhoben oder gekielt. Das erste Abdominalsternit mit einem Mittelkiel. 20 Dactylosternum. — Körper hoch gewölbt. Die Flügeldecken dicht verworren punktiert, mit nach vorn verkürztem Nahtstreifen. Das Prosternum und das erste Abdominalsternit ungekielt 21 Cyclonotum. 4 Die Flügeldecken längs der Brust mit ziemlich breiten Epipleuren. Das Pro- sternum mit dreieckig zugespitztem Prosternalfortsatz. Das Mesosternum mit einer Mittellamelle, die im Niveau des Metasternums in Form einer länglichen oder ovalen Fläche horizontal abgestutzt ist. Die Mitte des Metasternums er- hoben. Die Episternen der Hinterbrust ziemlich breit und parallelseitig. Die Seiten der Hinterbrust und das Abdomen sehr fein und dicht pubeszent . . 5 — Die Flügeldecken mit äußerst schmalen, fast geschwundenen Epipleuren. Das Prosternum in der Mitte in eine sechseckig ovale oder ungleichseitig sechs- eckige, hinten winkelig ausgeschnittene, das Mesosternum in eine scharf fünfeckige, nur durch eine Quernaht vom breit abgestutzten Intercoxalfortsatz des Metasternums gesonderte Platte erhoben. Das Metasternum in der Mitte nicht erhoben. Die Episternen der Hinterbrust vorn schmal und nach hinten erweitert oder vorn ganz vom Seitenrand der Flügeldecken überdeckt. Die ganze Unterseite kahl 6 5 Die horizontale Fläche der Mesosternallamelle linear, nach vorn und hinten zugespitzt oder oval, mit dem Interco.xalfortsatze des Metasternums nicht in fester Verbindung 23 Cercyon. — Die horizontale Fläche der Mesosternallamelle nur nach vorn zugespitzt, hinten parallelseitig und vom Intercoxalfortsatze des Metasternums nur durch eine feine Quernaht gesondert 24 JPelosonia. 21. Gatt. Cyclonotum. 267 6 Die Voiderschienen am Außenrande im apicalen Drittel ausgeschnitten. Der Clypeiis von der Stirn nicht gesondert. Der Soitenrand des Haisschildes normal herabgebogen, leicht gerundet. Die FlügeKiuclfen mit sehr feinen Punktreihen. Die Episternen dertHinterbrust vorn schmal, nach hinten er- weitert. Oberseite kahl 25 Mew. Nord- und Mittel- europa. Unter Dünger; ziemlich selten. 23. Gatt. Cercyon. 281 15. Cercyon pyr/maeus Illig. Mag. T, 1801. 40, Eiiclis. Kf. Mk. Bnindbg. 1, 219, Murray Ann. Mai?! Nat. llist. Ser. 2, XII, 1853, 83, Thoms. 11, 109, Hede! 339, 343, Key 1886, 153, Kiiw. 1890, 1H8, Ilorn Transact. Am. Ent. Soc. 1890, 301; p!/(jmaeus, ex parte, Muls. 110; ferrugineiis Herbst Kiif. IV, 70, t. XXXVII, f. 5; conspurcatus Sturm II, 15, t. XXli, f. B; stercorator Steph. 111. Brit. II, 147; en/(/iropiis Steph. 1. c. 148; minutus Steph. I. c. \i9,\ fuscescens Steph. I.e. 150, apicalis Say Journ. Ac. Phil. III, 1823. 203: — var. merdarius Sturm II, 26, t. XXII, f. F. — Unsere kleinste Art. Oval, mäßig gewölbt, schwarz, oben glilnzonrl, die Flügeldecken bei den dunkelsten Stücken (var. tnerdarins) nur an der Spitze nitlich, gewöhnlich aber briiunlichrot oder bräunlichgelb mit einem mehr oder minder aus- gedehnten schwarzen Fleck in den Vordorocken und einem bald bis zur Mitte reichenden, bald reduzierten gemeinsamen schwarzen Scutellarfleck, die Fülilergeißel und die Kiefertaster bräunlichgclb oder bräunlich, die Beine rötlichgolb oder bräunlicbrot. Bei unausgefärbten Stücken oft die ganzen Flügeldecken bräunlichgelb oder auch der Halsschild braun. Kopf und Halsschihl ziemlich fein und wonig dicht punktiert. Der Halsschild mit ziemlich scharfen, fast rechtwinkeligen Hinterecken. Die Flügeldecken an der Spitze gemeinsam etwas zugespitzt eiförmig abgerundet, mit ziemlich feinen Punktstreifen, von welchen die drei inneren auf der vorderen Hälfte schwächer werden oder erlöschen, die äußeren nach vorn verkürzt sind, auf den Zwischenräumen vorn mäßig fein und wenig dicht, gegen die Spitze erloschener punktiert. Die Fläche der MesosternalhimoUe schmal, nach vorn und hinten zugespitzt. Das Metasternum in der Mitte woitläutig punktiert. Die Schenkellinien .ies Meta- sternums bis in die Vorderecken desselben verlängert. Long. 1'3 — iMiwm. Über die ganze paläarktische Region und über Nordamerika verbreitet. Im Dünger häufig. 16. Cercyon nigrlceps Marsh. Ent. Brit. 72, Bedel 339, 343, Kuw. 1890, 167, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1890, 302; atricapillns Marsh. 1. c. 72; laevis Marsh. 1. c. 73; concinnus Jlarsh. 1. c. 74; centrimiculatus Sturm II, 23, t. XXII, f. E, Erichs. Käf. Mk. Brandbg. I, 218, Muls. 169, Murray Ann Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 82, Thoms. II, 109; centromacidatus Key 1886, 150; atrkeps Steph. 111. Brit. II, 151: inustus Steph. 1. c. 152; ustulatus Steph. 1. c. 152; bimaculaliis Steph. I. c. 152; nuhiUpennis Steph. 111. Brit. V, 401; ? pukhelliis Heer Fn. Helv. I, 492; mtindiis Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 1844, 102. — Sehr leicht kenntlich an der geringen Größe, an der kurzen, gedrungenen Körperform, an dem verhältnismäßig breiten Kopf, an dem kurz vor der Basis an den Seiten gerundet erweiterten, an der Basis jederseits fein gerandeten Halsschild, an den abgerundeten Hinterecken desselben und an den nach hinten ziemlich tiefen Punktstreifen der Flügeldecken. Kurz und breit oval, ziemlich ge- wölbt, Kopf und Halsschild schwarz, der Halsschild mit rotbraunen Seiten oder rot- braun mit dunklerer Mitte oder ganz rotbraun, die Flügeldecken bräunlichrot oder bräunlichgelb, jede auf der Mitte der Scheibe mit einem größeren oder kleineren schwärzlichen Fleck oder einfarbig, die Fühler, Kiefertaster und Beine rötlichgelb. Kopf und Halsschild mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Der Kopf verhältnis- mäßig breit. Der Halsschild an den Seiten kurz vor der Basis, etwa im hinteren Viertel, gerundet erweitert, seine Seiten von da gegen die Vorderecken von der Seite gesehen geradlinig, die Hinterecken in der Anlage stumpfwinkelig, an der Spitze aber abgerundet, die Basis jederseits fein gerandet. Die Flügeldecken mit hinten tieferen Punktstreifen, von denen der dritte und vierte gegen die Basis sanft einwärts gekrümmt ist, auf den Zwischenräumen fein und weitläufig punktiert. Die Fläche der Mesosternallamelle sehr schmal. Das Mittelfeld des Metastornums weit- läufig punktiert. Die Schenkellinien des Metasternums weit gegen die Vordereckon desselben verlängert und leicht geschwungen. Long. 1-3 — 1-7 mm. Über die ganze paläarktische Region und über Nordamerika verbreitet, nach Bedel fast kosmo- politisch. Im Dünger und unter faulenden Pflanzenstoffen häufig. 282 XL. Familie. Hydrophilidae. — V. Subfamilie. Sphaeridünae. 17. Cercyon tristis lUig. Mag. I, 39, Sturm II, 14, Bedel 339, 344; mimitus Gyllh. Ins. Suec. I, 110, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 220, Muls. 180, Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 86, Thoms. II, 106, IX, 126, Eey 1886, 158, Kuw. 1890, 169; laerigaius Steph. 111. Brit. II, 140; convexium Steph. 1. c. 145; con- vexior Steph. 1. c. 146. — Von den folgenden Arten durch die gegen die Spitze er- loschenen, verworrenen oder schwächer ausgebildeten Punktstreifen der ziemlich matt glänzenden Flügeldecken verschieden. Oval, gewölbt, Kopf und Halsschüd glänzend, die Flügeldecken äulierst fein chagriniert uml infolge davon ziemlich matt, schwarz, der Halsschild oft mit braunrot durchscheinenden Seiten, die Flügeldecken mit ver- waschen braunroter Spitze, die Kiefertaster bräunlichgelb mit braunem oder pech- schwarzem Endglied oder ganz braun, die Fühlergeißel bräunlichgelb, die Beine braunrot. Kopf und Halsschild mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Der Hals- schüd mit annähernd rechtwinkeligen, an der Spitze aber etwas abgerundeten Hinter- ecken. Die Punktstreifen der Flügeldecken gegen die Spitze mehr oder minder er- loschen oder verworren oder wenigstens schwächer ausgebildet und ihre Punkte nicht viel größer als die der Zwischenräume, die Zwischenräume fein und weitläufig, viel feiner und weitläufiger als der Halsschild punktiert. Die Fläche der Mesosternal- lamelle etwa doppelt so breit als lang, an den Seiten gerundet, vorn und hinten stumpf zugespitzt. Das erhobene pentagonale Mittelfeld des Metasternums breiter als lang, ziemlich fein und weitläufig punktiert. Die Schenkellinien des Metasternums nicht nach vorn verlängert. Long. 1'7 — 2' 3 mm. Nord- und Mitteleuropa. An Ge- wässern unter Detritus; nicht häufig. 18. Cercyon qranaHiis Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 221, Thoms. IX, 126, Bedel 339, 344, Key 1886, 160, Kuw. 1890, 169, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1890, 304. — Dem tristis sehr ähnlich, in der Färbung mit demselben überein- stimmend, stärker gewölbt, die Flügeldecken fast ebenso glänzend wie der Hals- schild, ihre Punktstreifen bis zur Spitze regelmäßig ausgebildet, ihre Zwischenräume in der Regel viel feiner und weitläufiger als der Halsschild, bisweilen aber ebenso stark wie dieser punktiert, die zugespitzt ovale Fläche der Mesosternallamelle und das pentagonale Mittelfeld des Metasternums ziemlich kräftig punktiert. Long. \ 1 bis 2 '4 mm. Nord- und Mitteleuropa und angrenzende Teile von Südeuropa, öst- liches Nordamerika. An Gewässern unter Detritus; nicht häufig. 19. Cevcyon luqubris Payk. Pn. Suec. I, 59, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 220, Muls. 181, Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 86, Thoms. IX, 125, Bedel 339, 344, Key 1886, 161, Kuw. 1890, 170, Hörn Transact. Am, Ent. Soc. 1890, 302; comexiuscultis Steph. 111. Brit. II, 146. — Gleichfalls dem tristis sehr ähnlich, etwas kürzer oval und gewölbter, die Flügeldecken noch matter, mit hellerer, schärfer begrenzter Apicalfärbung und bis zur Spitze regelmäßigen Punktstreifen. Oval, stark gewölbt, schwarz, Kopf und Halsschild glänzend, die Flügeldecken infolge feiner Chagrinierung matt, der Halsschild meist mit braunroten Seiten, oft auch am Vorder- und Hinterrande schmal rötlich gesäumt, die Flügeldecken mit rötlichgelber Apical- färbung, welche durch die bis zur Spitze dunkle Naht und den bis weit gegen die Spitze dunklen neunten Zwischenraum geteilt wird und sich am Seitenrande wenigstens bis zur Mitte nach vorn erstreckt, die Fühler und Kiefertaster rötlichgelb, das End- glied der Kiefertaster bisweilen bräunlich, die Beine hell braunrot. Kopf und Hals- schild mäßig fein und ziemlich dicht punktiert. Der Halsschild mit etwas stumpf- winkeligen, an der Spitze leicht abgerundeten Hinterecken. Die Flügeldecken mit mäßig feinen, bis zur Spitze regelmäßigen Punktstreifen, von welchen die inneren gegen die Spitze kräftiger punktiert sind als vorn, ihre matt chagrinierten Zwischen- räume sehr fein und weitläufig, aber deutlich punktiert. Die Fläche der Mesosternal- lamelle viel schmäler als bei tristis, fast dreimal so lang als breit, spärlich punktiert. Das erhobene pentagonale Mittelfeld des Metasternums etwa so lang als breit, vorn ziemlich zugespitzt, weitläufig punktiert. Long. 1-7 — 2 mm. Nord- und Mitteleuropa, Sibirien. An Gewässern unter Detritus; nicht häufig. •24. Gatt. Pelosoma. 283 20. Cefeyon subsuJcatus Roy Ann. Soc. Linn. I,yon Ann. 18S4, XXXI, 1885, 32. Ann. 1885, XXXII, 1880, Hiß. Kuw. 1890, 170. - Dom liujuhrhinAw nalio- stehond, wie dieser gefärbt, die Flii>?oldockoa mit hiiiton tiefer, fast fiirolieuförniifj eingesclinittonen runktstreifon und nicht oder kaum erkennbar punktierten matten Zwischenräumen, die Fläche der Mesostcrnallamelle viel breiter als bei luijubris, länglich oval, vorn und hinten stumpf abgerundet, da.s erhobene pentagonale Mittel- feld des Metasternums vorn abgestumpft, sowie die Mesosternallläciio etwas kräftiger und dichter punktiert als bei /»;/(^/'r/,s-. Long. 1"3 — 2 mm. Frankreich, Deutschland, Österreich- Hngarii, Bosnien, Italien und wahrscheinlich noch weiter über Mittel- und Südeuropa vorbreitet, aber bisher mit Inijubris konfundiort. Am Neusiedlersee häutig. Subg. Paracercyon Seidl. 21. Cerci/on anall.s l'ayk. Fn. Suec. I, 187, Erichs. Kf Mk. Brandbg. I, 219, Muls. 183, Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, Xll, 1853, 87, Thoms. II, 106, Bedel 337, 344, Rey 1886, 155, Kuw. 1890, 1G8, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1890, 299; ßaripes Thunbg. Ins. Suec. VIII, 102; terminatus Gyllh. Ins. Suec. I, 108; aquaticKs Steph. III. Brit. II, 138; acutus Steph. I.e. 139; calthae Steph. I.e. 139; apicalis Steph. 1. c. 140; maculatns Melsh. Proceed. Ac. Phil. II, 1844, 101; — var. mnrgineUus Payk. Fn. Suec. 1, 186. — Von den vorhergehenden Arten, abgesehen von der Brustbildung, durch die nach hinten mehr zugespitzten, ebenso kräftig wie der Halsschild punktierten Flügeldecken und den schmäleren, fast nur einreihig punktierten zehnten Zwischenraum derselben verschieden. Oval, ziemlich gewölbt, schwarz, oben glänzend, die Flügeldecken mit bräunlichroter oder gelbroter Spitze, bisweilen auch der Seitenrand des Halsschildes und der Flügeldecken rötlich (var. mar(jinellus), die Fühler und Kiefortaster rötlichgelb, die Beine braunrot. Unaus- gefärbte Stücke ganz braunrot oder rötlicbgelb. Kopf und Halsschild mäßig fein und mäßig dicht punktiert. Der Halsschild mit fast rechtwinkeligen Hinterecken. Die Flügeldecken hinten eiförmig oder schwach kahnförmig zugespitzt, mit hinten kräftigeren Punktstreifen, auf den Zwischenräumen mindestens ebenso kräftig wie der Halsschild und ziemlich weitläufig, auf dem zehnten Zwischenraum fast nur ein- reihig punktiert. Die Fläche der Mesosternallamelle etwa dreimal so lang als breit, vorn und hinten ziemlich stumpf zugespitzt. Der Metasternalfortsatz zur Aufnahme der hinteren Spitze der Mesosternallamelle mit einem kleinen, scharfen, winkeligen Ausschnitt. Das Mittelfeld des Metasternums weitläufig punktiert. Die Schenkellinien des Metasternums nicht nach vorn verlängert. Long. 1'8 — 2'2w«m. Über die ganze paläarktische Region und über das östliche Nordamerika verbreitet. An Gewässern unter Detritus häufig. 24. Gatt. Pelosoiua. Muls. Hist. nat. Col. Fr. Palp. 1844, 184, Rey Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 1885, XXXII, 1886, 165, Kuw. Verb. nat. Ver. Brunn, XXVIII, 1890, 21, Hern Transact. Am. Ent. Soc. XVII, 1890, 306. Von Cercyoii nur durch die Form der im Niveau des Metasternums liegenden Fläche der Mesosternallamelle verschieden. Diese ist nur nach vorn zugespitzt, nach hinten parallelseitig und vom Metasternum nur durch eine feine, gerade Quernaht gesondert, an das Metasternum also sehr eng angeschlossen. Die Gattung ist über die südlichen Teile von Nordamerika, über Zentral- und Südamerika verbreitet. Eine Art wurde nach Europa importiert. 1. JPelosonia Lafertei Muls. Palp. 1844, 185, Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 87, Rey 1886, 165, Kuw. 1890. 159, Sharp Biolog. centr. americ. Vol. I, pt. 2, 109, t. III, f. 14. — Kurz oval, mäßig gewölbt, pechschwarz, oben 284 XL. Familie. Hydrophilidae. — V. Subfamilie. Siihaeiidiinae. glänzend, der Clypeus und die Seiten des Halsschildes rotbraun durchscheinend, die Fühler, Kiefertaster und Beine rötlichgelb. Kopf und Halsscbild fein und ziemlich dicht punktiert. Die Flügeldecken mit ziemlich feinen, hinten stärker vertieften Punkt- streifen, auf den Zwischenräumen etwas feiner und weitläutiger als der Halsschild punktiert. Long. 2-2—2-imm. Bei Chinon in Mittelfrankreich und bei Genua auf- gefunden. Die Art ist über Zentral- und Südamerika weit verbreitet. 25. Gatt. Megasteriium. Muls. IlLst. nat. Col. Fr. Palp. 1844, 186, Jacq. Duval Gen. Col d'Eur. I, 96, Thoms. Skand. Col II HO Bedel Fu. Col. liass. Seine 1881, 335, Rey Auu. Soü. Linn, Lyon Ann. 1885, XXXIl 1886, 166, Kuw. Verh. nat. Ver. Brunn XXVIIl, 1890, 21, Hörn Transact, Aui. Ent. Soo. XVII, 1890, 308. Ganz vom Aussehen der kleinen Cerci/on- Arten aus der Gruppe des (jranariiis, von der Gattung Ccrcijon aber durch die Bildung der Brust und durch die äußeist sclimalen Epipleuren der Flügeldecken sehr wesentlich verschieden. Die Mitte von Pro-, Meso- und Metasternum in einer Ebene. Das Prosternum bildet zwischen den Vorderhüften eine sechseckig ovale, hinten zur Aufnahme der Spitze der Mesosternal- platte winkelig ausgeschnittene Fläche, deren Ränder in der vorderen Hälfte auf- gebogen sind. Das Mesosternum bildet zwischen den doppelt so breit als die Vorder- hüften getrennten Mittelhüften eine quer fünfeckige Platte, deren Basis durch eine Quernaht von dem bis über die Mitte der Mittelhüften nach vorn reichenden, breit abgestutzten Interco.xalfortsatz des Metastcrnums getrennt ist. Das Metasternum in der Mitte nicht erhoben, aber jederseits gegen die Vorderecken mit einer Schrägleiste, die mit dem Vorderrand des Metasternums eine Furche zur Aufnahme der Mittel- schienen umschließt. Die Episternen der Hinterbrust vorn schmal, na.ch hinton er- weitert. Außerdem ist die ganze Unterseite kahl, die Filhlerkeule ist kürzer und breiter als bei Cerci/on und ihr Endglied ist an der nicht abgesetzten Spitze breit abgerundet, an den" Kiefertastern ist das zweite Glied stärker und mehr birnförmig verdickt und das in der Mitte dickere, gegen die Basis und Spitze mehr verengte, gestreckt spindelförmige Endglied derselben ist länger als das vorletzte und endlich sind die Vorderschienen am Außenrande im apicalen Drittel stark ausgeschnitten. Die Gattung ist über die paläarktisehe und nearktische Region und über Zentralamerika verbreitet. 1. Megasternum holetophag mn Marsh. Ent. Brit. 72, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 221, Muls. 187, Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 88, .lacq. Duv. Gen. Col. d'Eur. 1, pl. 32, f. 159, Thoms. 11, 110; bolüophagvm Steph. 111. Brit. H, 140, Bedel 339, 345, Rey 1886, 168; ? ohscumm Marsh. 1. c. 72, Steph. 1. c. 149; fernigiimim Marsh. 1. c. 74, Steph. 1. c. 149; ? slerco- rarium Marsh. 1. c. 70, Steph. 1. c. 150; immune Steph. I.e. 140; immaculatum Steph. 1. c. 147; contaminatmn Steph. 1. c. 149; concinnxm Steph. 1. c. 149; immniuhnn Steph. 1. c. 150; testuccnm Steph. 1. c. 152; vhscunim Kuw. 1890, 172; V rancasktimKu^. 1890, 171; 'i calabricmn 'K\m. 1890, 172. — Kurz oval, stark gewölbt, glänzend pechschwarz, braun oder braunrot, die Fühler, Taster und Beine braunrot bis rötlichgelb. Der Kopf mäßig fein und ziemlich dicht, der Hals- schild etwas feiner und weitläufiger punktiert. Der Halsschild mit sehr schwach gerundeten Seiten und fast rechtwinkeligen Hinterecken. Die Flügeldecken mit feinen Punktreihen, von welchen auch die neben der Naht nicht kräftiger ausgebildet ist als die übrigen, auf den Zwischenräumen viel feiner als der Halsschild und sehr weitläufig punktiert. Die fünfeckige Mesosternalplatte kräftig und dicht, das Meta- sternum und das erste Abdominalsternit ebenso kräftig, aber weniger dicht punktiert. Die nach vorn stark verbreiterten Vorderschienen an der Außenseite mit einem mehr 2G. Gatt. Cryiitoplounim. 285 als das apicale Drittel cinnolimemien Ausschnitto. Long. 1*7 — 2 mm. Nord- und Mitteleuropa, Mittelmeorgebiet. Unter faulenden Pflanzonstoffon, im Diinper und auch in Schwämmen gemein. 26. Gatt. Cryptoplouruiu. Mnls. Hist. nat. Col. Kr. 1844, 188, ,T;icii. Duval Gen. Col. il'Eiir. I, OG. Thoms. Skand. Col. II, 111, litdfl Fn. Col. Bass. Seine 1881, H.SÖ, Roy Ann. Soc. Linn. Lyon Ann. 18.S5, XXXII, 1886, 1G9, Kuw. Verh. nat. Ver. Brüuii XXVIII," 1890, 22, Hörn Transact. Am. Knt. Soc. XVII, 1890, 310. Mit Megasternimi in der Brustbildung sehr übereinstimmend, die Prosternal- platte aber vor den Vorderhiil'ten viel breiter, quer und ungleichseitig sechseckig, mit nicht aufgebogenen Rändern des vorderen, hier kürzeren Abschnittes, und die fünf- eckige Mcsostornalplatte viel größer. Das Metasternum zeigt jederseits eine von der Wurzel der Hinterschenkel doppelt geschwungen gegen die Vorderecken verlaufende Schenkellinie, deren hintere Partie die Bewegungsgrenze der Hinterschenkol nach innen bezeichnet, während die vordere Partie jederseits mit dem Vorderrand des Metasternums eine Furche zur Aufnahme der Mittelschienen einschließt. Die Epi- sternen der Hinterbrust sind vorn vollständig vom Seitenrande der Flügeldecken überdeckt. Außerdem ist der Clypeus von der Stirn durch eine in der Mitte unter- brochene Quernaht gesondert. Die Seiten des Halsschildes sind sehr stark umgebogen und in der Mitte stumpfwinkelig. Die Oberseite ist wenigstens bei den europäischen Arten fein pubeszent und die Vorderschienen sind nicht ausgeschnitten. Das Kinn ist viel breiter und kürzer als bei Megasternum und an den Kiefertastern ist das zweite Glied noch stärker verdickt, gestielt eiförmig, mit abgeschnürter Basalpartie. Die Gattung ist über die paläarktische und nearktische Region und über Zentraiamerika verbreitet und auch im Kapland und auf Ceylon vertreten. Die Arten leben im Dünger. 1. Cryptopleurutn nilnutum, Fabr. Syst. Ent. 1775, 68, Payk. Fn. Suec. I, 1798, 63, Bedel 340, 345, Hörn Transact. Am. Ent. Soc. 1890, 311; atomarivm Oliv. Ent. II, 15, 11, pl. II, f. 5, Erichs. Kf. Mk. Brandbg. I, 222, Mnls. 188 (ex parte), Murray Ann. Mag. Nat. Hist. Ser. 2, XII, 1853, 89, Thoms. II, 111, Rey 1886, 173, Kuw. 1890, 174; sordidum Marsh. Ent. Brit. 69, Steph. 111, Brit. II, 145; merdarivm Steph. 1. c. 147; vayatis Lee. Proceed. Ac. Phil. 1855, 375. — Kurz oval, ziemlich gewölbt, auf der mäßig glänzenden Oberseite fein und spärlich anliegend pubeszent, die Flügeldecken mit rötlicher Spitze und meist auch mit rötlicher Schulterbeule, die Kiefertaster pech- schwarz, braun oder braunrot, die Föhlergeißel oder die ganzen Fühler bräunlich- gelb, die Beine braunrot. Bei unausgefärbten Stücken {sordidum Marsh.) die Flügel- decken oder auch der Halsschild braunrot bis bräunlichgelb. Kopf und Halsschild mäßig stark und ziemlich dicht punktiert. Die in der Mitte unterbrochene Quor- furche, durch welche der Clypeus von der Stirn gesondert wird, mäßig tief. Die Flügeldecken mit ziemlich kräftigen, hinten tieferen Punktstreifen und vorn llacheren, hinten gewölbten Zwischenräumen, auf denselben etwas kräftiger und weitläutiger als der Halsschild punktiert. Die Mesosternalplatte, die Hinterbrust und das erste Abdominalsternit grob, tief und ziemlich dicht, die Prosternalplatte feiner, das zweite bis fünfte Abdominalsternit äußerst fein und spärlich punktiert. Long. l'(> — 2 mm. Über die ganze paläarktische Region und über das östliche Nordamerika verbreitet. Im Dünger sehr gemein. 2. Ci'i/ptopleuruni cvenatum Panz. Fn. Germ. 1794, 23, 3, Bedel 340, 345, Roy 1886, 172, Kuw. 1890, 173; atomarium, ex parte, Muls. 188; atomarivm Jacq. Duval Gen. Col. d'Eur. I, pl. 32, f. 160; Vaitcheri Tourn. Ann. 286 XL. Familie. Hydrophilidae. ~ V. Subfamilie. Sphaeridiinae. Soc. Ent. Fr. 1867, 566. — Größer als minuium, Kopf und Halsschild -kräftiger und dichter punktiert, der Kopf mit breiterer Querfurche zwischen Clypens uiid Stirn, die Flügeldecken mit durchaus tiefen, furchenförmigen Pimktstreifen und in ihrer ganzen Länge gewölbten Zwischenräumen, von denen die äußeren rippenartig er- hoben ""sind, in den Punktstreifen mit viel dichter aufeinanderfolgenden Punkten, auf den Zwischenräumen weitläufiger und etwas feiner als der Halsschild punktiert. Long. 2'1 — 2' 2 mm. Mitteleuropa, Mittelmeergebiet. Ziemlich selten. 304f P QL Ganglbauer, Ludwig. 591 Die Käfer von Mitteleu- A1G3 ropa : Käfer der osterrei- V.4 chisch-ungarischen Monarch- Ent. ie, Deutschlands, der Schweiz, snuip rlt^c