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DIE

KÜNSTDENKMÄLER

DER

RHEINPROVINZ

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DIE

KUNSTDENKMÄLER

DER

RHEINPROVINZ

IM AUFTRAGE DES PROVINZIALVERBANDES

HERAUSGEGEBEN VON

PAUL CLEMEN

ZWEITER BAND in.

DIE KUNSTDENKMÄLER DER STADT UND DES KREISES ESSEN

*

DUSSELDORF

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN

18'J3

DIE

KUNSTDENKMÄLER

DEK STADT UND DES KREISES

ESSEN

IM AUFTRAGE DES PROVINZIALVERBANDES DER RHEINPROVINZ

HERAUSGEGEBEN

VON

PAUL CLEMEN

MIT 4 TAFELN UND 47 ABBILDUNGEN IM TEXT

<k

DÜSSELDORF

DRUCK UND VERLAG VON L. SCHWANN

1893

a

ALLE RECHTE VORBEHALTEN

VORBEMERKUNG.

Das vorliegende Heft, mit dem der /weite Band seinen Abschluss erreicht. sui lit seinen Schwerpunkt in der Behandlung der beidi n ältesten kirchlichen Bau- werke des Niederrheins, der Münsterkirche zu Essen und der Abteikirche zu Werden. die zugleich baugeschiehtlieh unter sämtlichen architektonisi hen Monumenten der Rheinprovinz in der vordersten Reihe stehen.

Bei der Unterem hung und Beschreibung beider Bauwerke erfreute sich der Ver- fasser der Unterstützung zweier durch jahrelange Studien mit ihnen vertrauten Ge- lehrten. In erster Linie ist er Herrn Architekten Georg Humann in Essen zum wärmsten Danke verpflichtet, der seit dem Beginn der Bereisung des Kreises im Herbst iS9i mit unermüdlichem Eifer die Vollendung des Werkes zu fördern bemüht war; che Darstellung der Baugeschichte des Essener Münsters beruht in der Haupt- sache auf seinen Forschungen. Da eine umfassende Publikation des Schatzes der Essener Münsterkirche in Lichtdrucktafeln, von Herrn Humann im Auftrage des Kirchenvoretandes unternommen, in Aussicht steht, konnte die Behandlung dieser Kunstschätze bei der Abmessung der Zahl der Abbildungen und der Abgrenzung des Textes eine gewisse Einschränkung erfahren. Ebenso darf der Verfasser für die Ge- schichte der Werdener Abteikirche auf eine zukünftige Publikation verweisen. Herr Professor Wilhelm Effmann in Freiburg (Schweiz) ist seit Jahren mit dem Abschluss eines umfangreichen Werken über Werden und che karolingisch-ottonische Früharchi- tektur beschäftigt. Das Erscheinen dieser reich illustrierten Veröffentlichung abzuwarten, war bei dem plannlässigen Vi irsi breiten der Denkmälerstatistik ausgeschlossen, der Verfasser konnte aber durch die Güte des genannten Autors von dessen wichtigsten Forschungsergebnissen Kenntnis nehmen und diese für seine, in manchen Punkten freilich abweichende Darstellung der Baugeschichte verwerten.

Die Vorarbeiten wurden ausserdem in der zuvorkommendsten Weise gefördert durch den Königlichen Landrat des Kreises Essen. Herrn Geheimen RegierungM.it Freiherrn von Hövel, und durch Herrn Oberbürgermeister Zweigert in Essen. Die Vollständigkeit in der Zusammenstelluno- des weit zerstreuten historischen Materiales ist dem Entgegenkommen des Herrn Wilhelm Grevel in Düsseldorf zu danken, der seine reiche Bibliothek wie seine handschriftlichen Sammlungen bereitwilligst zur Ver- fügung stellte. Bei der Aufnahme der Werdener Abteikirche wurde der Verfasser durch Herrn Regierungsbaumeister Sexz aufs bereitwilligste unterstützt. Der letzte Darsteller der Geschichte der Abtei, Herr Anstaltspfarrer Dr. Jacobs in Werden, stellte seine reichen historischen Kenntnisse in den Dienst des Unternehmens. Herr Professor Dr. Geuer, der Vorsitzende des historischen Vereins für Stadt und Stift

VI VORBEMERKUNG

Essen, ermöglichte die Benutzung des städtischen Archives in Essen. Herr Professor Dr. aus'm Weer mi in Kessenii h stellte in der liebenswürdigsten Weise seine Materialien an Abbildungen und Notizen zur Geschichte des Schatzes der Essener Münsterkirche zur Verfügung, dessen Untersuchung auch durch Herrn Kaplan Goebei in Essen bedeutend erleichtert wurde.

Weiterhin ist der Unterzeichnete /um Danke verpflichtet dem Herrn Freiherrn Maximilian von Vitinghoff, gen. Schell zu Schellenberg, Herrn Freiherrn Franz von Schirp zu Baldeney, dem Königlichen Kreisbauinspektor, Herrn Baurat Spillner, sowie Herrn Architekten 1'. Zindel in Essen, Herrn Domkapitular SchnOtgen in Köln, Herrn Professor Averdunk in Duisburg, Herrn (ich. Archivrat I>r. Harless in Düsseldorf, Herrn Staatsarchivar Dr. Ilgen zu .Münster i. W., den Herren Pfarrern

De. hauten GlSBERTZ in Werden, Dr. BEISING und ReVNERS in Essen, Kaplan HELLINGS in Werden, Herrn Bürgermeister SüLDAN in Werden, Herrn Postbauinspektor PRINZ- hausen in Aachen, Herrn Dr. Redlich in Düsseldorf, Herrn Dr. Voullieme in Bonn

Die Abbildungen Nr. iz, 27, 28, 29, So, 3l sind nach Zeichnungen des Herrn Landbauinspektors Ludwig Arntz in Köln, Nr. 2, 6, i3, i4, i5, 36, 37 nach Zeich- nungen des Herrn Architekten Friedrich PÜTZER in Aachen, Xr. 3,4,8,9,11,5 um h Aufnahmen des Herrn Architekten Zindei. in Essen, die ersten von dem Kir< hen- vorstand der Münsterkirche, die letzte von Herrn Zindel selbst der Kommission zur Veröffentlichung überlassen, hergestellt. F.s wurden ferner vervielfältigt: Xr. 7 und 42 nach den von Herrn Domkapitular Schnütgen /m Verfügung gestellten Vorlagen, Xr. 22, 23. 24, 4i, 47 nach Vorlagen des Herrn Professors Dr. aus'm Wberth in Kessenich, Nr. 25 und 26 nach Aufnahmen des Herrn Creyfelds in Köln, Xr. 43, 44. 45 nach Aufnahmen des Herrn Wippermann in Werden, Xr. 32. .^.^. 34, 35 nach den von dem Königlichen Kreisbauinspektor Herrn K. Hesse in Biedenkopf der Kommission und dem Denkmälerarchiv <\ry Provinz auf Grund der im Centralblatt der Bauverwaltung ~vom 3i. Januar i89i veröffentlichten Bitte überwiesenen Auf- nahmen. Nr. 38, 39, 4o sowie Tal". III nach den von Herrn Regierungsbaumeister Senz in Werden zur Verfügung gestellten Vorlagen, Xr. 46 nai h einer photographisi hen Aufnahme desselben Herrn. Die Lichtdrucktafeln I, II und IV sind in dir Kunst- anstal! von B. Kühlen in M.-Gladbach angefertigt worden.

Die Stadtverordneten -Versammlung zu Essen und der Kreisausschuss des Land- kreises Essen haben sich in einsichtsvoller Würdigung der Bedeutung und Nützlich- keil der Denkmälerstatistik deren Förderung durch Bewilligung namhafter Geldbeiti angelegen sein lassen. Ein gleich grossei Beitrag, dei die Druckkosten und /um Teil die Vervielfältigung der Illustrationen der dem Kreise im /weiten Hefte dieses Bandes gewidmeten Beschreibung deckt, ist auch noch nach dem Erscheinen jenes II von dein Ausschusse des Kreises Mülheim a. d. Ruhr bewillig) worden.

\ ened ig, im funi 1 893.

PAUL CLEMEN.

EINLEITUNG.

Der Kreis Essen umfasst den nordwestlichen Stock des rheinisch -westfälischen Kohlengebirges in der grossen Krümmung der Ruhr, seine Grenzen bilden die folgen- den Kreise: im Norden Ruhrort, im Westen Mülheim an der Ruhr, im Süden Düssel- dorf und Mettmann, im Osten die westfälischen Kreise Gelsenkirchen und Hattingen. Er umfasst ausser der Stadt Essen, die mit 35 211 Einwohnern (1892) unter selbstän- diger Verwaltung steht, die Städte Kettwig, Steele, Werden nebst 21 Landgemeinden und hat eine Einwohnerzahl (i892) von i 74 65 1 Seelen.

Der Kreis besteht aus den Gebieten der alten Abteien Werden und Essen, die infolge des Reichsdeputationshauptschlusses vom Jahre i8o3 an Preussen gefallen waren. Drei Jahre darauf, nach der Bildung des Grossherzogtums Berg, verlangte aber Frankreich Essen und Werden ,als von Alters her zu Kleve gehörig'. Die beiden Territorien wurden noch 1806 von den französischen Truppen besetzt und ihre Ver- einigung mit dem Grossherzogtum wurde am 21. Januar 1808 durch einen besonderen Vertrag besiegelt. Nachdem das Grossherzogtum an Frankreich gefallen war, wurden die Kantone Essen und Werden dem zum Rheindepartement gehörigen Arrondisse- ment Essen zugeteilt. Im November 18 13 rückten die Truppen der Verbündeten in Essen ein, die förmliche Besitznahme durch Preussen erfolgte am 5. April 181 5, im folgenden Jahre wurden die nunmehr als Grafschaften bezeichneten Stifter Essen und Werden der Provinz Kleve -Berg und der Königlichen Regierung zu Düsseldorf über- wiesen. Der neugebildete Kreis Essen, der ausser Essen und Werden noch die frühere bergische Unterherrschaft Broich enthielt, war von 1823 1859 mit dem ehemaligen Kreise Dinslaken zum Kreise Duisburg vereinigt. Er wurde i859 in seinen jetzigen Grenzen abgetrennt und nachdem i873 die Stadtgemeinde Essen aus dem Kreise aus- geschieden worden, war der Landkreis Essen in seinem heutigen Umfange ausgestaltet.

Als die Legionen Cäsars zum erstenmal das rechte Rheinufer betraten, sassen an den Ufern der Ruhr und nordwärts bis zur Lippe hin die Sigambrer, in den ersten Jahrhunderten der christlichen Zeitrechnung die Tenkterer, hinter die sich an der Emscher herab bis nach Borbeck hin die Brukterer schoben. Die Grenze zwischen Sachsen und Franken ging mitten durch das Gebiet des Kreises: noch heute ist die Sprachgrenze deutlich und scharf nachzuweisen. Nur gering aber sind die Spuren, die die lange erste Kulturperiode bis zur Einführung des Christentums in dem Land- strich hinterlassen hat, spärliche Grenzwehren und Erdwälle, die sich mit den Befesti- gungsanlagen der nördlichen Kreise nicht messen können.

1 249

2 EINLEITUNG

Aus dem Dunkel der Vorzeit treten im 9. Jahrhundert erst die beiden Irte hervor, die die frühesten und bedeutendsten Kulturmittelpunkte des Niederrheins darstellen, Werden und Essen. Im Jahre 802 gründete Ludgerus, ein Liebling Karls des Grossen, an der landschaftlich schönsten Stelle des Ruhrthaies eine Kirche und ein Kloster nach den Regeln des h. Benediktus. Auf seinem Oberhofe Essen stifl vor 874 AJfrid, der Bischof von Hildesheim, eine Kirche und ein Nonnenkloster.

Bis zum i4. Jahrhundert dauert die lange Blütezeit der beiden Stifter an. Die grossen Kirchenbauten der karolingischen Aera wurden erst in der zweiten Hälfte dieser Periode durch monumentale Neubauten ersetzt: Werden erhielt in der zweiten Hälfte des i3. Jahrhunderts seine neue Abteikirche, der Neubau zu Essen begann wenige Jahrzehnte spater zwischen beiden aber liegt als ein scharfer Ehisi hnitl

der siegreiche Einzug des gothischen Stiles in Deutschland. Essen wie Werden sind durch eine Reihe von Fäden mit Obersachsen und seiner Kultur verknüpft: der Abt von Werden war zugleich Abt von Helmstädt, Essen war schon durch die Pen seines Gründers mit Hildesheim verbunden, ein Jahrhundert hindurch diente die Äb- tissinnenwürde von Essen zur Versorgung von Prinzessinnen des sächsischen Königs- hauses, die ihre Kirche mit kostbaren Kunstwerken des Bronzegusses, der Gold- schmiedekunst, der Buchmalerei ausstatteten, welche möglicherweise in einer der sächsi- schen Kunststätten, etwa in Hildesheim oder Magdeburg, hergestellt waren.

Nachdem am Ende des l5. Jahrhunderts innere Streitigkeiten und die äusserste Misswirtschaft die beiden Stifter arg geschädigt hatten, sehen wir nach i5oo eine neue kurze künstlerische Blüte, die aber am Ende des Jahrhunderts jäh abbricht Essen wie Werden stehen damals vollständig unter kölnisch -niederländischem Ein- flüsse, der seinen glänzendsten Ausdruck in den grossen Hochaltären der beiden Kirchen findet. Die neuen Gedanken der Renaissance, des Humanismus und der Reformation fanden in Werden einen günstigen Boden; die Reformation, der der Abt Hermann Duden sich günstig zuneigte, ward bald verfolgt; alier erst der Beginn des dreissigjährigen Krieges und der Einzug der Spanier gab d 1 zur allgemeinen

Unterdrückung. Durch zwei Jahrzehnte hindurch bildete das Gebiet der beiden Ab- teien den Tummelplatz der Kriegsvölker - hintereinander hausten liier Spanier. Holländer, Schweden, Hessen, Brandenburger und Kaiserliche. Nur langsam konnte sich das unglückliche Land von den Brandschatzungen erholen.

In der Mitte des 18. Jahrhunderts findet sieh dann eine dritte kurze Blüte, die der Prachtliebe der Fürstäbtissinnen und der Abte- ihre Geburt verdankte. Hintei der grossartigen Bauthätigkeit, die die rheinischen Kurfürsten in Düsseldorf und Köln entfaltet hatten, sollte Essen und Werden nicht zurückstehen, So entstand der Um- bau des Essenschen Sommersitzes Borbeck, wuchs in Steele die riesige Anlage des Waisenhauses empor, beides Schöpfungen der baulustigen Äbtissin Franziska Christine, während in Werden eine neue und geräumige Residenz neben der im Inneren mit

barocker Pracht schonungslos ausgeschmückten Abteikirche entstand.

2S0

EINLEITUNG 3

Die Preussischen Rechte an den beiden Stiftern hatten sich allmählig aus der Vogtei entwickelt Die ältesten Vögte von Essen waren die Grafen von Altena und Berg, dann die Grafen von Isenburg, bis am Ende des [3. Jahrhunderts die Vogtei .in die Grafen von der Mtfrk überging, von welchen sie wieder an die Herzöge von Kleve kam. Auch die Werdensche Vogtei gelangte von den Grafen von Altena an die Grafen von der Mark und von diesen t4oi an Kleve. Nach dem Erlöschen des Klevisi lien Regentenhauses kam i6o9 die Vogtei an Kur-Brandenburg, das freilich thatsächlich erst 1624 und 1666 von den beiden Gebieten Besitz ergreifen konnte. Vergebens suchten sieh Abt und Fürstäbtissin der immer drohender anwachsenden Macht Preussens zu entziehen. Das ganze 18. Jahrhundert ist erfüllt von Streitig- keiten, Prozessen, Verträgen, Vergleichen. So konnte der Reichsdeputationshaupt- schluss nur erfüllen, was die vorhergehenden Jahrhunderte vorbereitet hatten.

Erst von der Mitte unseres Jahrhunderts datiert der unerhört rasche wirtschaft- liche Aufschwung lies Landes, der der Stadt Essen, die noch vor fünfzig Jahren ein unbedeutendes Landstädtchen war, innerhall» weniger Jahrzehnte einen Weltruf ver- schaffte. Die Namen der ersten Grossindustriellen Deutschlands, Alfred und Friedrich Krupp, haben den Ruhm der kleinen reichsunmittelbaren Herrscher von Werden und E ssen verdunkelt. An Stelle der kirchlichen und municipalen Gebäude, die in Städten von langsamer und stetiger historischer Entwickelung das architektonische Bild be- herrschen und bestimmen, treten rauchende Hochöfen und das zahllose Heer riesiger Fabrikschornsteine dominierend in den Vordergrund. Aber der Kreis hat doch noch tug von bedeutenden Geschichts- und Kunstdenkmälern bewahrt, um den Faden einer Pflege der geistigen Lebensmacht, die in der Kunst liegt, jederzeit wieder an- knüpfen zu können.

Der rasche Aufschwung ist den Schätzen zu danken, die der Boden des Kreises zu Tage gefördert hat. Wohl begann der Kohlenbergbau schon im i5. Jahrhundert, wurden Poch- und Schmelzwerke schon um die Witte des 18. Jahrhunderts angelegt, aber erst die wissenschaftliche Erkenntnis der unerschöpflichen Reichtümer des Bodens konnte die metallurgische Grossindustrie hervorrufen. Den Grundstock des Kreises bildet das produktive Kohlengebirge, in das nur von Essen nach Mülheim zu eine Mulde von rlötzleerem Sandstein eingreift. Das Kohlengebirge wird direkt von den Schichten der Kreideformation, dem oberen und unteren Pläner bedeckt, während die ganze Reihe der marinen Ablagerungen fehlt. Bei Borbeck, Frintrop und Stoppen- berg treten kleine versprengte Partien von Lenneschiefer zu Tage, der flache nordöst- liche Teil des Kreises wird durch Diluvium gefüllt. Für die Bauthätigkeit bot allein der flötzleere Sandstein das geeignete Material, der hier im Gegensatz zu dem Nachbar- kreise Mülheim auch bei monumentalen und an Zierformen reichen Anlagen Verwen- dung fand.

I I IM.

LITTER ATUR.

\V. Teschenmacher, Annales Cliviae, Juliae, Montium, Marcae, Westphal Kavensbergac, Geklriae et Zutphaniae, Frankfurt und Leipzig 1 7 2 1 (abgekürzt mit: Teschenmacher, Ann.). J. Tbl Brosius, Juliae Montiumque comitum marchio- mim et ducum annales, Köln i73i, 3 Bde. (abgekürzt mit: Brosius, Ann.). C. J. Kremer, Akademische Beiträge zur Jülich -Bergischen Geschichte, Mannheim 1 776.

Aug. Christ. Borheck, Geschichte der Länder Cleve, .Mark. Jülich, Berg und Ravensberg, Duisburg 1800. F. v. Kesiorik, Topi »graphisch -Statistische Beschrei- bung der Königl. Preussischen Rheinprovinzen, Berlin i83o, S. 449. W. von »er Nahmer, Entwickelung der Territorial- und Verfassungsverhältnisse der deutschen Staaten an beiden Ufern des Rheins, Frankfurt a. M. [832, S. 789, 8i3. J. F. Knapp, Regenten- und Volks-Geschichte der Länder Kleve, Mark, Jülich, Berg und Ravens- berg, Krefeld i836. O. v. Mülmann, Statistik des Regierungsbezirks Düsseldorf. Iserlohn l864, I. Beiträge zur Geschichte Dortmunds und der Grafschaft Mark. - W. TOBIEN, Denkwürdigkeiten aus der Vergangenheit Westfalens. Elberfeld i869 u. 1 873.

Franz Darpe, Geschichte der Stadt Bochum, Bochum 1888 1889, 3 Bde. Stati- stik des Kreises Essen für die Jahre 1 859 186 1, Essen i863. Statistik des Land- kreises Essen für die Jahre 1 875 1880, Essen 1 883 (mit histcr. Übersicht von VY. Grevel). W. Velten, Beschreibnng des Stadt- und Landkreises Essen, Essen 1 887.

- F. Pn. Funcke, Geschichte des Fürstentums und der Stadt Essen, Elberfeld i85i.

Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, herausgegeben von dem bist« >r. Verein für Stadt und Stift Essen I (1880)— XIV (i892). - Alb. Schuncken, Ge- schichte der Reichsabtei Werden a. d. Ruhr, Köln 1 S65. -- W. FLÜGGE, Chronik der Stadl Werden, Düsseldorf 1 887, dazu Ergänzungsheft I und IL - träge zur schichte des Stifts Werden, herausgegeben von dein histor. Verein für das Gebiet des ehemaligen Stifts Werden I (i89oi. II 1 1 892). A. Tibus, Gründungsgeschi der Stifter, Pfarrkirchen. Klöster und Kapellen im Bereiche des alten Bistums Müii mit Ausschluss des ehemaligen friesischen Teils. I. Die vom h. Ludger gegründeten Kirchen, Münster 186 7 1880.

Chr. E. Weise, t'ber die Sekularisation deutscher geistlicher Reichsländer, Leipzig 1 798. [Hardung], Staatsrechtliche Untersuchungen über die (lewalt der neuen Regenten in den säkularisierten Lande steilen, Düsseldorf 180S (unterdrückt), Provinzialrecht des Herzogtums Cleve ostseits Rhein und der Grafschaften Essen, Werden, Elten, der Herrschaft Broich und Klein -Netterden, Berlin 1 83 7. J. A. Engels, Denkwürdigkeiten der Natur und Kunst. Religion und Geschichte, Schiff- fahrt und Handlung, Werden i8i7, Elberfeld 1818. J. J. Lenzen, Beyträge zur Statistik des < Irossherzogtums Bcig, Düsseldorf 1803. J. SCHMIDT, Geographie und Geschichte des Herzogtums Berg und seiner Herrschaften, .. des 1 Essen und Werden Crefelä lSo4. De statu civitatis Es rsÜS

.• 5 -•

EINLEITUNG 5

cum principe abbatissa illius loci: m Limjoi.kk, Svmphor. Cunsultat. et Decis. II, miscell. n. V, p. 282 und in dessen Observationes forenses I. obs. 33. Über den Wechsel der Gesetzgebung im Stift Essen: Jahrbücher der Preussischen Gesetzgebung XIX, S. 9, 39. - v. Kamptz, Die Provincial- und statutarischen Rechte in der Preuss. Monarchie, Berlin 1S27, II. S. 562. C. D. Biester, Entwickelung der Rechtsverhält- nisse der verschiedenen Arten der Bauerngüter in der Provinz Essen, Essen 1818. Über die Essens« lim Hobs- und Behandigungsgüter: v. Cramer, Wetzlarisi he Nebi q- stunden IX. Abh. 7. de Ludolff, Observationes forenses I, obs. 101 : de variis feudorum qualitatibus, speciatim abbatiarum Hervordiensis, Kssenensis et Werdensis.

P. Fr. J. MÜLLER, Bestimmung der Grenzen zwischen den Franken und Sachsen der Vorzeit, Essen i8o4. Ders., Über das Güterwesen, Düsseldorf 18 16. -- Jacob Schneider, Neue Beiträge zur alten Geschichte und Geographie der Rheinlande, Düsseldorf 1860 i89o, Heft 1 14. Vor allem Hdt IV: Lokal -Untersuchungen über die Denkmäler des Altertums im Kreise Essen, Düsseldorf 18 73. Jos. Bender, Das Kolnische Westfalen: Westfäl. Zs. XIX, S. 1. Werneke, Die Grenze der sächsischen und fränkischen Mundart zwischen Rhein und Weser: Westfäl. Zs. XXXIII, S. 33. G. W. H. Sethe, Urkundliche Entwickelung der Natur der Leibgewinnsgüter, Düssel- dorf 1S10. Rive, Über das Bauerngüterwesen, Köln 1S24, I, S. 322. J. P. Berg, Reformationsgeschichte der Länder Jülich, Cleve, Berg, Mark, Ravensberg, herausge- geben von Ludw. Tross, Hamm 1826. C. H. E. v. Oven, Über die Entstehung und Fortbildung des evangel. Cultus in Jülich, Berg, Cleve und Mark, Essen 1828. J. A. V. RECKLINGHAUSEN, Reformationsgeschichte der Länder Jülich, Berg, Cleve und Meurs, III. Bd. von C. H. E. v. Oven, Solingen iS37. Ed. Demmer, Geschichte der Reformation am Niederrhein und die Entwickelung der evangel. Kirche daselbst bis zur Gegenwart, Aachen 188S.

Zu vergleichen die Litt'-raturangaben unter Essen und Werden und zu den Kunst- denkmälern der Kreise Duisburg, Mülheim a. d. Ruhr und Ruhrort.

2 53

EINLEITUNG

ABKÜRZUNGEN" für die häufiger genannten Werke.

Lacomblet, ÜB. Th. J. Lacomblet, Urkiindenbuch für die Gcschichle des Niederrheins, Düssel- dorf 1840—1857, 4 Bde.

Hinterini u. Mooren, E. K. Binterim u. Mooren, Die alle und neue Erzdiöcese Köln, in Dekanale eingeteilt, Mainz 1828—1830, 2 Bde. Die 2. Autl. unter dem Titel: Die Erzdiöcese Köln bis zur französischen .Staatsumwälzung, bearbeitet von Alb. Mooren, I, Düsseldorf 1 -

Binterim u. Mooren, D. C. Binterim u. Mooren, Rheinisch- westfälischer diplomatischer Codex, Mainz 1830, 2 Bde.

Sloet, Oork. L. A. J. \V. Baron Sloet, Oorkondenboek der graafschappen Gelre en Zutfen tot op den slag van Woeringen, 5. Juni 1283, 'sGravenhage 1^72 187G.

B. J. Jahrbücher des Vereins von Altertumsfreunden im Rheinlnnde, 1 '1S41- X1 III 1S92\

Ann. h. V. N. Annalen des historischen Vereins für den Niederrhein, I (1855)— l.V (1892 .

Berg. Zs. Zeitschrift des Bergischen Geschichtsvereins, 1 (1863) XXV11I (1892

Westfäl. Zs. [Westfälische] Zeilschrift für vaterländische Geschichte und Altertumskunde, I (1838)— L (1892).

Picks Ms. Monatsschrift für rheinisch-westfälische Geschichtsforschung und Altertumskunde, heraus- gegeben von Richard Pick, 1 u. II (1875, 76). Monatsschrift für die Geschichte Westdeutsch- lands, herausgegeben von dems., 111 (1877) VII (1881).

Wd. Zs. Westdeutsche Zeitschrift für Geschichte und Kunst, herausgegeber. von Hellner und Lamprecht, I (1882)— X (1891), von Hettner u. Hansen, XI (1892 .

Nrh. Der Niederrhein. Wochenblatt für niederrheinische Geschichte und Altertumskunde, 1878, 1879, 1884—1886.

Nrh. G. Niederrheinischer Geschichtsfreund, I (1879)— VI (1884).

Aus'm Weerth, Kd. E. aus'm Weerth, Kunstdenkmäler des christlichen Mittelalters in den Rhein- landen, Leipzig 1857 1868, 5 Bde. Tafeln und Text.

Brambach, C. I. R. W. Brambach, Corpus inscriptionem Rhenanarum, Elberfeld 1867.

254

STADT ESSEN

Figi 1 Essen im 16 Jahrhundert.

ESSEN.

i. Allgemeine Darstellungen. M. Merian, Topographia Westphaliae, p. 25. - Teschenmacher, Ann. p. 121. Schatex, Annales Paderbornenses I, p. i75. Magazin von und für Dortmund I, 1 796, S. 1 95. N. Kindlinger, Münsterische Beiträge zur Geschichte Deutschlands, Münster 1 787, II, S. 355. Ders., Fragmente zur Geschichte der Vögte und der Vogtei des Stifts Essen: Westphalia, Zs. für Geschichte und Altertumskunde Westphalens und Rheinlands II. 1823, S. 9, l7, 2S, 33, 53, 80, 87. - C. F. Meyer, Ansichten einer Reise durch das Clevische im J. 1 794, Düsseldorf 1 797. - J. Grüner, Schilderung des sittlichen und bürgerlichen Zustandes West- phalens am Ende des 1S. Jh., Frankfurt a. M. i8o3. v. Ledebur, Bruchstücke zur ( ',im Im hte des Stiftes Essen, aus einer älteren Hs. mitgeteilt: Westphalia III, 1826, S. 2o3, 2 1 7, 2l9. 227. Einzelne Urkunden: Westphalia II, S. 36, 55, 61; III, S. 125, i9i, 200, 206, 21/, 223, 232, 239, 264, 281, 286, 294, 3i9. F. Ph. Fuxcke, Geschichte des Fürstentums und der Stadt Essen, Elberfeld i85i. - - Devens, Statistik S. I. - Grevel, Übersicht S. 5. v. Mülmann, Statistik I, S. 4i5. W. Velten, Beschrei- bung des Stadt- und Landkreises Essen, Essen 1 887. Ders., Fremdenführer durch die Stadt Essen und ihre romantische Umgebung, Essen 1 887. Urkunde über die Grundsteinlegung zum neuen Rathause, Essen 1 884. Die für die Gemeindeverwal- tung der Stadt Essen geltenden reglementarischen Bestimmungen, Essen 1 874. Bilder aus der Geschichte Essens: Essener Volkskalender Glückauf 1 876 1880. Gerh. Loebker, Wanderungen durch die Mark und das Ruhrthal, Münster l883, S. 18.

Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen, herausgegeben von dem histor. Verein für Stadt und Stift Essen. I. (unter dem Titel: Drei Vorträge, gehalten am 16. Dec. 1880): Seemann, Der Bauernsturm von 1662. Müllers, Die Marmorsäule in der Münsterkirche zu Essen. W. Grf.vel, Das Gerichtswesen im Stift Relling- hausen. Dazu v. Sybels Histor. Zs. XLIX, S. 3 1 3. -- IL W. Grevel, Die Anfänge der Eisenindustrie im Stift Essen. Ders., Die Anfänge der Gufsstahlfabrikation im Stift Essen. III. W. Grevel, Der Essendische Oberhof Ehrenzell (Philipsenburg). IV. Jur.. Heidemann, Empfang der Fürstin Franziska Christina in Essen am 6. Juni i727. O. Seemann, Noch einmal der Bauernsturm von 1662. V: O. Seemann,

Litteratur

Allgemeine Darstellungen

257

IO KREIS ESSEN

Litteratur Di> Äbtissinnen y. ,n Essen. Nach dem Brüsseler Katalog mit Varianten und Anmer- kungen. — VI. W. Gki-.vel, Übersicht der Geschichte des Landkreises Essen (Ab- druck aus der Statistik des Landkreises Essen für die J. 1 875 1880). VII. W. '.1:1 vii.. Die Militärorganisation im Stift Essen. VIII. Büscher, Die Statuten der früheren Gilden, Ämter und Ziinft.- hinnen der Stadt Essen. IX. Jul. HEIDEMAKN, Die Beguinenkonvente Essens. X. O. Seemann, Über einige Hexenprozesse im Stitt Essen, S. u3. XI. W. Baumann, Die Essener Schützen und der Schütze] nach Weiht im. S. 87. XII. H. G00SSENS, Geschichte der spanischen Einfälle in Stadt um] Stift Essen zu Ende des 16. und am Anfang des 1 7. Jh. W. Grevii. Der Anfang dir Reformation in der Stadt Essen, S. 95. XIII. W. Grevel. Elisa- betha, Gratin von Manderscheidt und Blankenheim, Fürstäbtissin v<mi575 i57S. Ders., Der Anfang der Reformation in der Stadt Essen II, S. 99. F. Geuer. Der Kampf um die Essensche Vogtei, S. io5. XIV. F. Geuer, Ein Äbtissinnenstreit im Stift Essen. S. 49. Ders., Zur Geschichte des Stadtrates von Essen, S. 7i. Fr. Aki ns, Die beiden Kapitel des Stiftes Essen, S. 10 1.

Äbtissinnen- 2. A b t i s s i n n e n k a t a 1 lt. Der Äbtissinnenkatalog ist in verschiedenen Fassun-

gen erhalten. Lateinisch in Berlin, Kgl. Bibh. Man. Boruss. ful. i77, 1 6. Jh., Wirici Hiltrop catalogus abbatissarum regalis ecclesiae Assindiensis i6i4 1 644, abgedruckt bei Seibertz, Quellen II, S. 455. Stangefol, Op. chronolog. circuli Westphalici II. p. 1 53. - Ditmar bei Teschenmacher, Ann. p. 247. Gaur. BüCELINUS, Germania topo. chrono, stemmatographica Sacra et profana, Augsburg 1662, IL p. 1 43 (Abschrift mit einigen Abweichungen Hs. A. 63 in Düsseldorf, Staatsarchiv!. Deutsche aus- führliche Hs. im Cod. 14 742 der Bibl. du roi zu Brüssel, publiziert von Seemann in den Beitr. V. Kürzere (bis 1 6 1 4 ) in den Farragines des GeleniüS VIII, Bl. 47o (Köln, Stadtarchiv 1. Weitere Hsn. im Staatsarchiv zu Düsseldorf und im Stiftsarchiv zu Essen. Verzeichnis einiger Äbtissinnen des Stifts: J. Strange, Beiträge zur Genealogie der adeligen Geschlechter, Köln 1 864, VII, S.u. 42. -- W. |. Biesten. Les deux demieres princesses abbesses d'Essen et de Thorn: Publications de la societe d'ai ie dans le duche de Limbourg XIII, p. 124.

Politische, und 3. Politische- und Verfassuneseeschichte. Actenmäasieer Extractus in

\crfassungs. ° a

gwchichte ' Sachen zu Essen Fürstin Abbtissin contra Bürgermeister und Rath daselbst, i73o. Genuina facti species, die Vertrettung des Stifft- Essendischen Reichs -MannschafRs- Contingents betreffend, Düsseldorl 1 735. Si hifi er. Von den Hobs- und Behau- digungsgütern im Stift Essen, Köln 1 777. Heberegister des Stiftes Essen: AJlg litterar. Anzeiger, Leipzig I 799, S. I io. Ders. bei DOROW, Denkmäler alter Sprachen und Kunst, Berlin 1824. I. S. 38. Heberolle des Stiftes Essen: Lacomblets Archiv I. 5. 9. Harless, Die ältesten Nekrologien und Namensverzeichnisse des Stiftes E- Lacomblets Archiv N. F. I, S. 63. - - H. J. Litzinger, Die Verfassung des Hoch- stifts Essen nach dem Vergleiche von 1 794: fahresberichl des Kgl. Gymnasiums zu Essen i85 1/52. Über die Rechtsverhaltnisse in dt Essen: Jahrbücher der

Preussischen Gesetzgebung XIX. S. 98; XXI, S. 343, Die Schutz- und Schirm-

pakten, wie selbige im J. r648 zwischen sr. Churf. Durchl. zu Brandenburg und der Frau Äbtissin zu Essen etc. erneuert und bestätiget wurden. Mitgeteilt durch H. J. Litzim.i r. Gymnasialprogramm Essen [843. Warheit, Kettung vnnd in iure et facto wolbegründeter Absatz . . . bewahrend der Stadt Essen summarische Remonstration dass die Stadt Essen ein Immediat-Reichs-Stadl sey, o. O. u. f., fol. 11 des Stifts Essen vom J. 1 454 bei |. U. V. CrAMER, Wetzlarische Xebenstunden IX. s. i57; \ Steinen, Westphälische Geschichte VI, S. t752; v. Hymmen, Beitrage III.

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ESSEN I 1

S. 385; Jahrbücher der Preussischen Gesetzgebung XIX. S. 96. Reformation der Hufes- Litteratur rechte bei Lünig, Corpus iuris feudal. German. T, p. 2o4. Weitere Revisionen bei N. Kixdlin-gkr, Von der Hörigkeit, Anl. 20», 2ob, 86, 87, t32, 1 37. [38, 1 14. [48, [ 56. 1 7 2 b. Churbrandenburgisches Edikt vom 3i. A.ug. [678 über die Kssenschen Hofes- rechte bei Scott[, Clevisch- Märkische Landesgesetze I, S. 554. -- Fr. Gerss, Höfe und Hofesrechte des ehemaligen Stifts Essen: Berg. Zs. XI, S. i74; XII, S. 121. - |ui.. Heidemaxx. Das Hofesrecht im Stift Essen und Rellinghausen : Berg. Zs. VII, S. 298. W. Harless, Eine Essener Stadtchronik von 1 593 1622: Berg. Zs. XI. S. 1 4 1 . Goossens, Geschichte dir spanischen Einfälle in Stadt und Stift Essen am Ende des 16. und am Anfang des [7. Jh., Berlin 1S88. -- II. Pfannenschmid, Über .Festcheiv im ehemaligen Stift Essen: Berg. Zs. XI. S. io3. -- Büscher, Die Statuten der früheren Gilden, Ämter und Zünfte binnen der Stadt Essen: Essener Ztg., 2. Kl. 1SS1, Nr. 258. 264, 27o, 276, 282, 288, 294, 3oo, 3o5; 1S82 Nr. 6, 12, 18, 24, 3o, 36, 42,48.

4. Kirchengeschichte. Acta Essendensia, worinnen enthalten: I. Die Ver- Kirchen.

0 geschiente

anlassung des in der Evangelisch -lutherischen Gemein der Stadt Essen anno [7oi entstandenen und biss ins Jahr l7o5 continuirten Kirchen-Streits; II. Die von Herrn fohanne Mercker, pastore daselbst, vorgetragene streitige Lehr-Sätze, etc., Mülheim a. Rhein t7o6. -- Histor. Remarques über die neuesten Sachen in Europa, LH. Woche. 29. Dec. i7o5 (üb. [oh. Mercker). Vorlaufiger Bericht von der eigentlichen Be- schaffenheit und wahrhaften Ursachen des in der Stadt Essen von seinem Prediger- dienst removierten Pastors Herrn Johannis Merckers, Mülheim a. Rh. i7o5. Ci.ar- mundds Clericus, Kurze Abfertigung jenes Förderers der Essendischen Zeitungen in seinen Desiderandis, die Herrnhuter betreff., Dortmund 1 747. -- Kurze Beleuch- tung neugewagter Kapuzinaden am sogenannten Portiunculafeste im Stifte zu Essen, Frankfurt 1802. - - Baedeker, Die 200jährige Jubelfeier der märkischen Synode, Hagen 18 12, S. 1 5 7. -- D. Baedeker, Über die Einführung der Reformation in den evangelischen Gemeinden der Grafschaft Mark, Dortmund i838, S. 100. - K. Maass, Erinnerung an die evangelischen Pfarrer Baehrens und Hengstenberg in Essen, Essen [843. Wächtler, Geschichte der evangelischen Gemeinde zu Essen und ihrer An- stalten, Essen [863. Dazu C. Krafft in den Theolog. Arbeiten aus dem Rheinisch- Wissenschaftl. Predigerverein III, S. i37. Ders., Die Feier des 3oo jährigen Refor- mationsjubiläums der evangelischen Gemeinde zu Essen, Essen [863. Ders., Ur- kunden aus den ersten Jahren der Reformation in der freien Reichsstadt Essen 1 56 [ bis [576: Theolog. Arbeiten VI, S. 106. F. G. H. J. Baedeker u. H. Heppe, Ge- schichte der evangelischen Gemeinden der Grafschaft Mark, Iserlohn [87o, S. 492; Nachtrag, Leipzig i89o, S. 120. H. Heppe, Geschichte der evangelischen Kirche Rheinlands und Westfalens II, S.492.

5. Schultreschichte und Vermischtes. F. W. Wilberg, Geschichte des Schuigeschichte

0 . und Vermischtes

Gymnasiums zu Essen, Gymnasialprogramm Essen [845. - - Beiträge zur Geschichte des Gymnasiums zu Essen, Jahresbericht des Gymnasiums 1862/63. J. H. Zopf. Programma de fastigio domus Austriacae, Essener Programm, Duisburg 1 724. - , Kurtze Nachricht von der gegenwärtigen Verfassung des Gymnasii zu Essen, Essen [752. Wilhelm Buddeberg, Friedrich Laar, Essen [842. J. B. Deussen, Fest- schrift zur Feier der 25jährigen Vereinigung der gewerblichen Fortbildungsschule mit der Realschule, Essen [889. Festschrift zur Feier des 25jährigen Bestehens der Reallehranstalt, Essen [889. Geschichte der evangelisch -lutherischen Gemeine und ihrer Schulen zu Essen, Gymnasialprogramm Essen i8i5. -- J. H. Zopf, Solemnia saecularia oder Denckmal der Essendischen Jubel -Freude über das zweyhundert-

259

12 KREIS ESSEN

Litterntur j ;" i 1 1 r i L4 1 Gedächtniss des im J. [555 den 25. Sept zu Augspurg geschlossenen Reli- ns- Friedens, Essen 1 7 5 5. Dazu Essener Allgem. Polit. Nachrichten i83o. Nr.5o,5i. Ders., Denkmal der doppelten Jubelfreude über die vor 200 Jahren, als den 28. April 1 563 in der kaiserlii hi u Ri ii hsstadt Essen geschehene Kirchenrefonn wie ich den allgem. Frieden vom i5. Febr. 1 763, Essen 1 8 1 3. E. F.W. Baehrens, Geschichte der evangelisch - lutherischen ' '.< meinde und ihrer Schulen zu Essen, J i8i5. - Gründung einer Schule in der Stadt Essen: Westphalia II. 1 s 2 5 . S. 95. -

mii. 11 i. her Beitrag der Schulen in Essen: Westphalia III, 1S26. S. 7o. -- Festschrift zur fünfzigjährigen Gedenkfeier der am r. Mai [824 erfolgten Anerkennung des Gym- nasiums zu Essen, Kssen 1 874. Tophoff, Nachrichten über die höheren Schul- anstalten, welche in Essen vor der Vereinigung derselben zu dem jetzigen Gymnasium ( 1 8 1 9) bestanden haben, Gvmnasialpmgramm Essen 1862. Renier Chaxon, Mon- naies de I'abesse d'Essen : Revue de la numismatique Beige IV, 2. Serie, 1 854 Zur Essener Münzgeschichte in alter Zeit: Essener Zeitung 1877. Xr. io7, 2. Bl. l die Münzen: v. Ledebors Allgem. Archiv IX, S. 243. -- W. Baumann, Die Essener Schützen und ihre Feste, Essen i89o. A. Waldthausen, Beitrage zur Geschichte dei Familie Waldthausen, Essen 1 884. - Endrulat, Niederrheinische Städtesiege] Tat'. XI, 1, 2. W. Grevel, Der I »berhof Ehrenzell oder die Philipsenburg: Essener Zeitung 1S80. Xr. 29o, 296. Die Alfredi- Quelle bei Essen: Essener Y..lk*zeitung, 1?. Aug. i S87. Oesterlev, Litteratur der Urkundensammlungen I, S. 2o3. Handschriftl. H a n dschrif tl. Qu. Im Stadtarchiv [kurzes Inventar vorhanden, Ad), B. (II)

Quellen , T . ,

Stndtarchiv A- I. Gefach ia, Kaiserurkunden für die Stadt von i378, i486, i5o7, i56o, 1 566, 1 5 7 9. i1, Kaiserurkunden für das Leprosen- und Siechenhaus, das Paradies, das Hospital S. Spiritus von i379, i475, i486, i5z3, i579, 1623.

A. I. Gefach 2. Statuten, Verordnungen des Magistrats, darunter A. 2. 1. statuta Essendensia publicata a. 1666 neenon ordinatio procuratorum publicata a. 1680 aueta- que a. 1 685. A. 2. 2. Statuten von 1668, confirmierte Kirchenordnung der eva lisch -lutherischen Gemeinde von 1 664. A. 2. 3. Statuta Essendensia von 1668, Rats- ordnung der Stadt von G22, Processordmmg von 1 699 etc. 0. X. Ordnung und Rolle der Vier und Zwantziger oder Vorsteher der G <«. N. Sammelbd. Pap. in Perg. 4", von 1 467 i54o, Eintragungen chronikalischer Art von verschi nen Stadtsekretären mit historischen Notizen und Protokollen, darin Mitteilungen über die Unruhen von 1 49 1 1495 und das Interdikt. - 0. N. Convolut von Statuten 1 576 1 769. A. I, Gefach 3 u. 4. Streitigkeiten zwischen Äbtissin und Stadt

A. 4, Gefach 20. Fürst!. Essensche resp. stift Gesetze und Verordnungen. 1. II rechte des Stiftes von 1 454, Pap. fol. 2. Reformation der Hofesrechte von 1 454. Pap. fol. 3. Hobs-recht inn Stift Essen, Pap.-Bd. in Perg. bis 1 56 1, mit Eintragungen sämt- lichei Hofrechtstagungen bis 1 665. 4. Fürstl. Essendische Hof-Oidnung 1 58 1. 5. Ess dische Hobs-Rechte 1 678. Hofesrechte von Essen und Rellinghausen, lö.Jh.

A 5, Gefach 22. Gerichtsprotokolle 1 538 [546, 1 57 J 1 573, 1601 i6o3. i6i3 bis 1618, 1 63 1 1632, 1 639 i64o, 1 649 1653, 1660 1662. von i665 bis zur Mitte

des |8. Jh.

B. 1, Gefach 1, 6. Memorienstiftungsrechnungen von 1 569 ab. B 2, 1 .«lach 1. 4. Re< hnungi d des Paradieses von i553 ab. B. 2. Gefach 4. Rechnung« n des Leprosen- hauses von i5i4 ab. B. 3, Gefach 3. Kirchenrechnungen dei Gertrudiskirche von 1618 i8o3. ]!. t. Gefach t. Angelegenheiten dei reformierten Gemeinde in Essen,

B l. Gefach 2. Urkunden ubei die [ohannis- und Münsterkirche (23 Stück). 1 Bd. Abschriften von Essener Urkunden von Jül. Heidemann. Briefe von und an Abtis-

260

I SS] \

i3

sinnen i5 iö.Jh.. von 1 4 1 7 an. 100 Stück Briefe von und an Stadt Essen von i32Ö H»ndschrifti.

Quellen

ab, 14. 16. Jh. Vgl. W. Zs. I. S. 4io.

Im ehemaligen Stiftsarchiv, jetzigem Pfarrarchiv (ursprünglich geordnet. Stiftsarchiv die Ordnung aber wiedi n): Urkunden von 1 2 9 7 ab. Register der Ein-

künfte von i39S und 1426, Fragmentarisch (sect. II, Caps. 2, Nr. 11). - Compendium fundatorum festorum et anniversariorum reverendi capituli dd. canonicorum Essen- densium sub manu d. canonici Broehl. Sehr ausführlich, wi< htige Quelle. Ein kurzer Catalogus abbatissarum Essendensis. Cathalogus fundationum rev. capituli dd. cano- 1 1 i > -mm 1 ollegiatae & 1 lesiae Essendiensis. Catalogus omnium anniversariorum totius anni, [ 7. Jh. Copia litterarum pro novis altaristis, in Perg.-Bd., Anfang des 16. Jh.. mit Urkunden von i44o i5o5. Kalender, Perg. fol., 9 Bl., mit Nekrologium, kurzen Biographieen der Si hi nki 1. Verzeichnis der Altäre, [5. Jh. Einkünfteverzeichnis der Kanoniker, Perg. fol. min, 1 5. Jh. Rentenverzeichnis: Dusse nabeschreven renten sollen boeren den kvrehmeisteren sunte [ohans kyrehen tot behouff der getymmers dei vurgeM hieven kyrehen, mit Urkunden von i42i 1482, fortgesetzt bis Anfang des 1 7. Jh. Liber memoriarum octo seniorum vicariorum, qualiter olim servatae fue- runt ab a. Chr. 1 4SS et per annos subsequentes. zwischen 1 49^ und iSoo, in Form eines Kaiendars mit verschiedenen Eintragungen. Einkünfteverzeichnis von 1 536, Pap. fol. in Perg.-Bd., mit vielen Abschriften von Urkunden. Registnim proventuum altaris s. Salvatoris in collegiata ecclesia Essendiensi a. d. i492, am Schluss: Initium seetae Lutheranae irrepentis in ecclesiam s. Gertrudis oppidi Essendiensis von 1 56 1 bis 1 63 7. Verzeichnis der Altarfundationen. Verzeichnis der i74o vorhandenen ,/iehrathen zu behueff der bildtnüss der allersehligsten jungffrau Maria aufm Altar B. M. V.' Teilweises Schatzinventar vom J. [645. ■- Kettenbuch i.Katenat'i. Perg., 128 Bl. fol., lat., von loo--1 ab deutsch, wichtige Quelle, enthält zunächst das Verzeich- nis von 16 Höfen mit ihren Abgabepflichten, darnach Bona et observationes, consue- tudines eccl. Assindensis, sehr ausführlich (Beschreibung i. d. Beiträgen XIV, S. io9i. Das letztere in der Schatzkammer aufbewahrt. Vgl. Wd. Zs. I. S. 4 10.

In der Bibliothek des historischen Vereins: Register des Hauptarchivs Histor. Verein der Stadt Essen, von Kixdlixger vom J. 1800, aus 5 Registraturen bestehend: Haupt- oder Stammarchiv. Reichsarchiv, Landesarchiv, Hobs- und Behandigungsarchiv, Geist- liches Archiv, mit Urkunden von S7 7 ab, mit vollständigen Regesten | 5 f. 4"). Re- gistratur des Stift Essenschen Landes -Archive» in 4 Abteilungen, darin eine Reihe von Weistümern aufgezählt i5f. 4b).

In der Landesbibliothek zu Düsseldorf: C. 47. Ordinarius canonicorum Dusseldorf ecclesiae Assindensis, Hs. von lSi3. D. 1. Missale mit Kalender und Nekrolog, 9. Jh. (gedruckt Lacomulet, Archiv VI, S. 69). B. 80. GREGORS-Homilien mit Hebe- register 1 gedruckt Lacomblet, Archiv I, S. 12. -■ Müllenhoff u. Scherer, Denk- male deutscher Poesie und Prosa S. 483).

Im Staatsarchiv zu Düsseldorf: 982 Urkunden von 874 l8o9. Über die Staatsarchiv Akten und Hsn. Ilgex, Rhein. Archiv S. 43. 1. Kapitularsachen, 2. Geistliche Sachen, darin Nachrichten über die Klöster, die Münsterkirche, ihre Vikarien und Officien, Kapellen, und die dem Patronat der Äbtissin untergebenen Pfarren und Belle- nden; 3. Reichs- und Kreistagsachen; 4. Schirmvogtei; 5. Regierungssachen: 6. Grenz- sachen; 7. Landständische Sachen; 8. Militärsachen; 9. Steuersachen; 10. Judenschaft; 11. Flüsse; 12. Bergwerke; i3. Forst- und Markensachen; i4. Jagd und Fischerei; 1 5. Wege; 16. Stadt Essen; i7. Stadt Steele; 18. Herrschaft Breisig; 1 9. Lehensachen; 20. Kameralsachen; 21. Register über das Güterwesen; 22. Stiftsgüter in specie.

261

|4 KREIS ESSEN

Handschrift). Im einzelnen unter I. ib u. i'1: Inventar di - Nai hlasses der Gräfin Sibylla von Mont- forl (t i55i) und der Gräfin Elisabet von Sain (t i588). -■ II, 12: Kirchenschatz; Administration der Kirchenfabrik i 705 180.1: Kirchenrechnungen von 1 4 1 4. 1 4 1 6, i453. 1 47 1 . i5o3, i5 1 5, i53o, i53i, 1 535, i537 1543, 1 5 4 5 . [546, [547, i554- [557, [559 [572, [575—1583, i597— [632, [676, 1 6 7 9 -i684, 1686, [687, [689— [699,

u. s. \v. bis 1802.

I ater den Kameralsachen (Nr. 20) Rentmeistereirechnungen über die Gefälle der Abtei von 1600 ab. Der Katenat, Hs. A. 62. 116BI., mit Urbar der sämtlichen Oberhöfe, vorher Aufzeichnungen über Rechte und Einkünfte dei ai honorii,

der Kapellen, der dem Patronal der Äbtissin unterstellten Pfarrkirchen etc. (Lamp- recht, Verzeichnis niederrhein. Urbarialien S. 9). - Das rote Buch (A.62»), Hs. des 1 5. Jh., enthalt zum Teil die im Katenat beschriebenen Oberhöfe und Amter. - schwarze Buch (B. 67), IN. des 16. Jh., enthält das Ceremonielle bei der Einführung einer Äbtissin, Verzeichnis der von ihr Äbtissin abhängigen Lehen, Nachrichten über [agd und Fischereigerechtsame. Altere Hofesrechte von [454 (Reg. 21, 5). tokollbücher der Behandigungen (Reg. 21, 6 19). -- Kopiare des 16. u. [7. Jh. (Reg, 21, 20 u. 42). Über weitere Urbare 1. \mpki t 11 1. Verz. niederrhein. Urbarialien

IIs. A. 6.1 Memorabilia des adligen Damenstiftes Essen vom Canonicum A.W. Brockhoff, 18. Jh. - A. 2o9 Chronik, was sieh zu Essen von 1 593 -1622 zug von Everhard Wittgen. -- A. 238 J. Fassbender, Beschreibung dei Entstehung der Rentei Essen. Manster Im Staatsarchiv zu Münster i. \V. : KlNDLENGERSche Handschriftensammlung

Bd. CIY: Nachrichten über Stiftung des Stiftes Essen im |. 877, Kaiser). Schenkun und Verleihungen an dasselbe. Belehnung der Äbtissin mit den Regalien von 899 bis 1 793. Vogteigerechtigkeit. Güter- und Renten -Verzeichnisse. Verschiedene Stifts- Angelegenheiten. Befestigung der Stadt Essen und Rechte derselben, Bescheinigungen über die adelige Herkunft mehrerer Stiftsfräulein. Verzeichnis derselben von 1222 bis 1 444. Testamente u.a., Mai kenreeht. Belehnungen, Reichsstetiern. Päpstliche Privi- legien. — Bd. CV. Wahl der Äbtissinnen, deren Bestätigungen, Eidesleistungen, Re- galien u. s. w. -- Bd. CVI. Nachrichten über die Vogtei, Streitigkeiten mit Kleve. Bd. CVII. Essensche Urkunden von 997 1 7 2 1 . -- Bd. ( VIII. Urkunden übei die Stadt und das Gebiet von Essen, sowie über Rellinghausen. -- Bd. (IX. Nekrolo- gium des Stifts Essen, Verzeichnis der Äbtissinnen. Bd. CX. Urkundliche Aus zur Geschichte des Stifts; Reichs-, Kreis- und Landessachen, Schatzungsregister. Bd. CXI. Über die Landesgrenze von Essen, Hexenprozesse, Handwerkergilden und Privilegien, Bd. CXII. Verzeichnis der Essenschen Lehngüter nach alphabetische) Ordnung. Lehenprotokolle von i4i3 1488. Register übej die Belehnungen, Nach- richten von einzelnen Lehenshöfen. -- Bd. CXIII. Weitere Nachrichten über die Lehngüter. - Bd. CNIV. Einkünfte d<t Abtei Dach alten Verzeichnissen, alte Hof- rechte einiger Oberhöfe. Abschrift des sog. Essenschen Kettenbuches, Abgaben und Dienste der Höfe, Gewohnheiten und Reihte im Stift Essen, - Bd. CXV, CXVI, CXVII, CXVIII, Vermischte Nachrichten über Güter und II Bd. < XXIII.

Die Essendischen Höfe Arweiler, Gudesberg, Holzweiler, Kirdorf, Paffendorf, Ver- zeichnisse der zugehörigen Güter, Hof- und Lehensleute, deren Rechte- und Pflich- ten, verschiedene Weistümer dieser Oberhöfe, Verpachtungen derselben, Reverse, Ver- gleiche des Stifts mit deren Besitzern.

In der Kgl. Bibl. zu Hannover: Hs. XXII, 1 354. Privilegien von Esset Westfäl. Zs. XIII, S. 27i : XI. IV. S. 89).

2 1 > 2

11™

ESSEN I 5

Im Staatsarchiv zu Hannover: Privilegienbestätigungen für Essen von i37o. Handschrift!. 1 3 79. l4l7 (Archiv der Gesellschaft für ältere deutsche Geschichtskunde XI, S. 455).

Im Stadtarchiv zu Köln: Gesetze uinl 1 '. . - 1 1 1 1 1 1 1 1 u 1 1 - < 1 1 der Reichsstadt Essi Köln

Hs. des 1 7. Jh. (i. d. Farragines des Gelenius XVI, Bl. 27).

Im Stiftsarchiv zu'Xanten: Des kayserlichen freyweldtlichen Stifts Essen Xnmeo hovesrechten, Abschrift vom f. i?23 nach dem Essener Lagerbuch, gen. das l\.>t. Buch, Bl. 281 (Pels, Sammelbd. IV. Bl. 56 1

Ansichten und Pläne: i. Ansicht bei Braun u. Hogenberg, Städtebuch III, Ansichten und

Plane

pl. 4o. 4 1,5 x 1 4. 5 cm, oben links in Kartou« he: civitatis essensis exactiss. descrip., mit Angabe der Stadtmauer (Fig. 1). Nachbildung, Zeichnung von G. 4. Fischer als Beilage zur Berg. Zs. XXVIII.

2. Ansicht bei Merian, Topographia Westphaliae p. 25. 3i,5 io,3 cm, mit .Mauerring.

3. Ansicht in Meissners Thesaurus, D. 54, i4,5x7cm, bez.: essend im ber- gischen LAND.

RÖMISCHE UND GERMANISCHE FUNDE. Südlich vom Dorfe Buer, Römischen.

Germanische

zwischen F.ssen und Westerholt, sind germanische Gräber mit Urnen gefunden worden Funde (A. Fahne, Die Dynasten von Bocholtz 1. S. 243).

Im f. i875 wurde bei der Zeche Helene und Amalie in der Gemeinde Alten- essen eine fränkische oder sächsische Grabstätte aufgedeckt, darin zwei Urnen, drei eiserne Schwerter, ein Schwert mit Goldverzierung, eine eiserne Lanzenspitze. Dem Pm- vinzialmuseum zu Bonn überwiesen. Vgl. B. J. LXIV. S. i9i. Grevel, Übersicht S.3.

Ein Grabhügel befand sich früher auf der Frintorper Höhe. Die Römerstrasse von Ruhrort. die bei Lipperheiderdamm in eleu Kreis eintritt, geht unter dem Namen .alte Römerstrasse' bis F.ssen und weiter nach Westfalen (Schneider, Neue Beitrag III, S. 10: IV. S. 6). Von einer anderen Römerstrasse waren i873 in einer Waldparzelle noch Gräben und Wälle erhalten (Schneider III. S. i3; IV, S. Tu jetzt verschwunden. Eine dritte Strasse führte von Werden über Essen nach Norden (Schneider, Neue Beiträge IV, S. 7).

MÜNSTERKIRCHE. Prisac im Kölner Domblatt iS44, Nr.ioo, toi. Die Münster.

kirchc

Münsterkirche in Essen: Baudris Organ für christl. Kunst iS5i, S. 89; i852, S. 3 mit Litteramr Taf. v. Quast. Die Münsterkirche in Essen: Zs. für christl. Archäologie und Kunst [, S. 1 mit Taf. und Abb. im Texte. Die Münsterkirche in Essen, die gemeinsame Pfarrkirche für die katholischen Pfarren S. Johann und S. Gertrud, Essen i863. G. Humann, Die Kunst des 10. Jh. in Essen: Kunst und Gewerbe XX, 18S6, S. 36o.

Ders., Die deutsche Kunst zur Zeit der sächsischen Kaiser: Archiv für kirchliche Baukunst und Kirchenschmuck XII, 1 889. Ders., Einzelne kunstgeschichtlich merk- würdige Einzelheiten im Münster zu Essen: B. J. LXXX, S. l84. Taf. V. Ders.. Der Westbau der Münsterkirche zu Essen: Korrespondenzblatt des Gesamtvereins der deutschen Geschichtsvereine i885, Xr. 11. Ders., Der Westbau des Essener Münsters, Essen i89o. Dazu Dehio im Repertorium für Kunstwissenschaft XIV, S. 161 : Clemex im Korrespondenzblatt der Wd. Zs. IX. S. 285. -- Ders., Über die Entstehung des Würfelkapitäls: B. J. LXXXIII, S. i73. -- Ders., Die ältesten Bauteile des Münsters zu Essen: B. J. LXXXXIII, S. 89. -- Ders. in der Zs. für christl. Kunst II. S. 29i. Dehio u. v. Bezold, Die kirchliche Baukunst des Abendlandes I, S. 1 55, i7i, i95, 2i7; Taf. 4i, Fig. 5, 6, 7. Förster, Baukunst II, S. 33, mit 3 Taf. Kallex- BACH u. Schmitt, Die christl. Kirchenbaukunst des Abendlandes, i85o, Taf. IV, 4. ;

Kugler. Geschichte der Baukunst II. S. 3o4, 3i5: III. S. 379. Schnaase, Gi -

2 63

i6

ESSEN

264

ESSEN l7

schichte der bildenden Künste IV, S. 373. - Di nkmäler dei Baukunst, von den Stu- Munster. dierenden der Kgl. Bauakademie Lief. 5, Taf. 20. - Essenwein, Handbuch dei Architektur II, III, S. i32. - «js'm Weerth, Kd. II, S. i9. - Otte, Handbuch der Kunstarchäologie I, S. 97: II, S. 33, 45, 68, 286. -- Dhiime, Geschichte der deutschen Baukunst S. 11,22. F. J.J'iiuk. Das Ruhrthal, Werl 1881, S. 295. - Die Münster- kirche zu Essen: Echo de: Gegenwart i856, 26. Juli. Die Gründung der Abtei Essen: Essener Zeitung 1880, Nr. 284. Einiges zur Baugeschiehte des Kssener Münsters: Essener Zeitung 1881, Xr. 60. Über die Restauration ausführlich: Cen- tralblatt für Bauverwaltung I, S. i56; Essener Zeitung i5. Aug. t884; 6. Jan. i885: Rhein. -Westfäl. Volksztg., Jan. 1 885, i7. Dez. t885; Essener Volksztg., z4. Okt, i885.

Alfrid, der vierte Bischof von Hildesheim, gründete auf seinem Gute Astnide c.eschichtc ein Frauenkloster, das schon von 868 863 bestand (Müllenhoff u. Scherer, Denkmäler deutscher Poesie und Prosa S. 543. G. Humann i. d. B.J. LXXXXIII, S. 98) und eine Kirche zu Ehren der h. Dreifaltigkeit, der Jungfrau Maria und der hh. Cosmas und Damianus, die erst S74 vollendet gewesen zu sein scheint (Lacom- hi.it. V B. I, Xr. 69. FUNCKE, Urkunden I, S. 243. DÜMMLER, Geschichte des ostfränkischen Reiches I, S. 8o7. -- Fr. Arens i. d. Beiträgen XIV, S, 101). Im |3. [h. galt als das Jahr der Gründung 866 (im Äbtissinnenkatalog wird zu 1265 an- gegeben, dass seit der fundatio Alfridi 399 Jahre verflossen seien).

Im J. 944 oder 946 wurde das Kloster und wohl auch die Kirche durch einen Erster Brand Brand teilweise zerstört (Annal. Colon.: Mon. Germ. SS. I, p. 98; XVI, p. 73i). Der Brand scheint die westliche Vorhalle und den Ostchor vernichtet zu haben, während die Wände des Langhauses stehen blieben (B.J. LXXXI, S. 112).

Gegen das Ende des 10. Jh. wurde an die alte westliche Vorhalle der Alfrids- Bau des 10. Jh. basilika der Westbau angefügt und gleichzeitig ein neuer geradlinig geschlossener Chor an das Querschiff im Osten angesetzt. Dem mittleren Chor traten zwei geradlinig ab- geschlossene Seitenchöre zur Seite. Unter dem mittleren Chor wurde die Krypta errichtet. Gleichzeitig erhielt wahrscheinlich das Langhaus über den Seitenschiffen Emporen (Humann, Westbau S. 28).

Auf diese Krypta weist anscheinend die in dem Essener Missale D. I. der Landesbibliothek zu Düsseldorf befindliche, aus dem Ende des 10. Jh. stammende Ein- tragung: Dedicatio criptae (5. Januar) (Harless in Lacomblets Archiv VI, S. 64, 68 Humann, Westbau S. 3 i). Als Bauherrin hat Humann (Westbau S. 33) die kunst- sinnige Äbtissin Mathilde IL (974 1011) wahrscheinlich gemacht.

Schon nach einem halben Jahrhundert wurde eine Erweiterung des Chores nötig. Erweiterung von Die Äbtissin Theophanu durchbrach die Aussenmauern der alten Krypta und fügte einen neuen geradlinig geschlossenen Teil an, über dem sich der neue Chor erhob. Die Krypta wurde Io5l durch den Erzbischof Hermann eingeweiht nach der in ihr be- findlichen Inschrift (s. u.). Der Äbtissinnenkatalog berichtet (Seemann S. 4): Theophanu hatt die knifft (crypta) unter dem hohen chor zu Essen bawen und fundiren lassen.

Um die Mitte des 12. Jh. fand ein Umbau des Ostteiles statt. Unter der 23. Umbau des 12. jh Äbtissin Ermentrud (1 i4o ii48) hatte die Kirche viel zu leiden. Damals möglicher- weise wurden Querschiff und Chor mit auf Ecksäulen ruhenden romanischen Grat- gewölben versehen, von denen nur das südliche noch erhalten ist; ausserdem wurden die Innenseiten der Querarme umgebaut und durch sie und die anstossenden Seiten- chöre ein Laufgang geführt, die Seitenschiffe erhielten wahrscheinlich gleichzeitig Em- poren, auf die dieser Laufgang führte (vgl. Dehio, Kirchliche Baukunst S. 2 1 7 ; Re- pertorium XIV, S. 162).

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265

18 KRI.1S ESSEN

Munster- Bis zur Mitte des 1 3 . Jh. bestand die Abteikirche in dieser Fun»: die Aussen-

mauern des dreischiffigen Langhauses noch von dem Alfridsbau herrührend, nach dem Brande von 944 mit neuen flachen Balkendecken versehen, überragt von dem Westbau und dem io5i erweiterten Chor, dessen Umfassungsmauern sich um 2 m über die flachen Decken der Seitenarme des Alfridschen (.»uerschifles erhoben, das nur im Innern um 11S0 erneuert worden war. Die Kirche war um diese Zeit bereits sehr baufällig, im J. 1246 bittet der Erzbischof von Köln um Almosen für den Wieder- aufbau der den Einsturz drohenden Kirche (Lacomblet, U B. II, p. XVIII). Da

Branü von 1275 zerstörte ein grosser Brand im |. 1262, 1265 oder 1275 (das letztere |ahr am wahr- scheinlichsten: Seemann S. 33) den ganzen alten Bau. Der Äbtissinnenkatalog be- richtet: Bei dieser abtissin (Mathilde) zeit ist die kirch und abdev mit allen beiliegenden Häusern durch versäumung des beckerss abgebrandt a. 1 265. Bucelinus II. p. i4S berichtet: A. 1262 coepit Mechtildis abbatissa magnis sumptibus incendi" pene con- sumptam ecclesiam restaurare in ea forma, in qua modo conspicitur. Neubau Der von Mathilde noch selbst begonnene Neubau des Langhauses wurde erst

unter der Äbtissin Beatrix \"ii Il"lte(i292 i3i 7) abgeschlossen. Äbtissinnenkatalog 3i i manx S. 10): Bei regierung dieser abtissinn ist die münsterkirche mit der abte) von grundt aufl' wieder erbawet. Als Architekt (artifex seu magister fabrice) erscheint im J. i3o4 der Meister Marlin, ein Bruder des Schlosskaplans zu Munterberg (Ann. h. V. N. XXXI. S. : 39. Essener Zeitung 188 1 Xr. 601. In einzelnen Bauperioden wurde bis zur Mitte des i4. Jh. der Bau von Langhaus und Hochchor durchgeführt. Der Gräfinnenchor und der hohe Dachreiter auf der Vierung wurden erst unter der Äbtissin Elisabeth von Beeck (1426 1445), nachdem ein neuer Brand diese Teile zerstört hatte, in ihrer heutigen Form errichtet. Äbtissinnenkatalog ed. Seemann S. 1 5 : Diese abtissin hat den hohen chor der münsterkirchen, so hiebevor durch den brandt verwüstet, mit gehauwenen steinen auffführen . . lassen. Bei zeiten dieser ab- tissinne ist der hohe thurm nebens dem hohen chor a. 1439 durch Gerharden de Molheimb erbawet. Diese Nachricht ist insofern irrig, als der Gräfinnenchor mit dem hohen Chor verwechselt worden ist. Die Düsseldorfer Hs. A. 63, Bl. 8b, berichtet aus- drücklich: Chorum virginum e secto quadrato lapide ante coUapsum reparari et erigi curavit, iuxta chorum excelsam turrim. Der Hochchor selbst ist etwa ein Jahrhundert früher entstanden (Bucelinus II, p. [46 ausdrücklich: ecclesiam Assindiensem mag- nifice complevit). Im |. 1 454 wurde das Gewölbe der Vierung erneut 1 Beiträge I. S. i3), im Laufe des 16. und i7. Jh. tue Bedachung verschiedentlich umgestaltet.

Bauten des 17 | . Über Restaurati. .neu im 1 7. Jh. berichtet der Äbtissinnenkatalog ed. SEEMANN S. 22:

bei Zeiten der abtissin Maria Clara 1 1 6 1 4 1 644 ) ultimo lere annO ist die münsterkirche überall mit neuem ble\ bed& ket und'mit nöthigem holzwerk reparirt; S. 23: bei zeiten dei abtissin AnnaSalome (um i65o) ist der presse gl... kenthurm mit blej renovirt und darauf! die uhrglock ad 3 man hoch ungefehr elevirt Die alte Einrichtung der Kirche blieb bis 1 752 bestehen in diesem Jahre wurden die meisten Altäre entfernt und durch schwerfallige barocke Bauten ersetzt, die erst der letzten Restauration wichen.

Restauration Die Restauration (Centralblatt für Bauverwaltung I. S. I 56. Essener Zeitung

August [884, 6. [an. iSSSi begann i848 auf Anregung von \. <,Hiast. Hie Gewölbe in Chor und Langhaus wurden ausgebessert und neu geputzt, etwas spätei sodann die südliche Umfassungsmauei nebst den gothischen Masswerkfenstern und Strebepfeilern wiederhergestellt, 1 87 7 die Taufkapelle und die Krypta restauriert Nachdem die Gefahr, in der [879 der Bau durch die Bodenbewegung infolge des unter dei Stadt betriebenen Bergbaues geschwebt, beseitigt war, wurde 1880 mit einer neuen gründ-

266

1 SS] N

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Miiiniti ki rc h e

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Fig. 3. Essen. Grundriss der Münsterkirche. 2Ö7

2*

20 KREIS ESSEN

Münster- liehen Restauration durch den Architekten Zindel begonnen, die mit mustergültiger Pietät durchgeführt worden ist. Das ursprünglich einen einzigen niedrigen Sattel bildende I (ach wurde in mehrere Dächer gruppii rt, i in neuer 25 m hoher Dachreiter aufgesetzt

ler folgenden Beschreibung werden, der Übersichtlichkeit halber, dii zelnen Bauteile nach der Zeit ihrer Entstehung angeführt.

Baubeschreibung Die A If ri ds bas i 1 i k a (ausführlich Humann, Westbau S.3) war ein tln-i-., hiffiger

bas.uka )]ac]1ge(jeciiter Bau mit westlii her Vorhalle und breitem Ostlichen Querschiff, dem eine grosse Mittelapsis und zwei kleinere Seitenapsiden vortraten (Grundriss Humann, Wcst- bau S. 4. B. J. LXXXII, Taf. \r). Die Längsmauem enthielten an den Innenseiten einen besonderen Schmuck durch je 16 Nischen, von denen an der Nordseite 12, aller- dings zum Teil vermauert, an der Südseite 7 erhalten sind. Der Bau bestand aus Ruhr- sandstein, die Basen und Kampfer der Pilaster zwischen den Nischen sind aus Kalk- stein, die trennenden ff .sten und die Kuppeln von Tuff. Die drei Nischen der west- lichen Vorhalle waren höher als die des Langhauses die seitlichen Räume des letztern waren ehemals wohl in gleicher Höhe wie der mittlere Teil mit einer flachen Decke versehen, worauf die an der Nordwestecke des südlichen und an der Südwest- ecke des nördlichen Teils des Querschiffes befindlichen Überreste von je einem Pilaster mit derbem Kapital deuten (B. J. LXXXII, S. uz; LXXXXIII, S. 92, 94 mit Abb.).

Ktcuischiffarme Eine sonst bei karolingischeii Bauten nicht weiter nachgewiesene Form hatten

die Xord- und Südseiten der Kreuzschiffarme, die innen dreiseitig abschliessen, mit einem mittleren Portal und rundbogigen Nischen in den seitlichen schrägen Flächen. Die Querschiffarme hatten na< h Westen oberhalb der Dächer der Seitenschiffe je ein I i nster. die lunter dem Putz) eingeschnitten in die sichtbaren Spitzbögen erhalten sind. Bei der gothischen Umgestaltung blieben die oberen Teile der Mauer bestehen, wurden nur abgestützt und dann mit gothischen Bögen unterfangen (HüMANN i. d. B. J. LXXXXIII, S. 9 i.i. A'«e Aii den Kreuzschiffarmen sind noi i. Reste der alten Ornamentation erhalten. Um

Ornamentalion ,

das ganze Querschifl" scheint sich ein So cm hoher aus Stuck (nicht Gips j Uter

Fries mit kaum erkenntlichen breiten steifen antikisierenden Blattmotiven gezogen zu haben, der an der Ostseite des südlichen Armes von u an (Grundriss Fig. 5) l.Som unter den Trägern des Dachstuhles, erkenntlich ist. An der Innenseite derselben Mauer nach Westen ist 2,20 m unter dem Dachstuhl ein gemalter Zickzackfries (gebrochenes Band) in Rot und Grün erkenntlich, der unter der flachen Balkendecke hinlief, di Fuge sich direkt darüber befindet. Die kleinen Seitenabsiden können nur sehr niedrig gev. 1 n, da unter dem Stuckfries sich noch ein kleines Blcndfenster befindet

Erweiterungsbau Von dem Erweiterungsbau des 1 o. I h., der über der älteren Krypta errichtet

des 10. Jh. ° -' ' '

wurde, sind unter dem Dachstuhl noch Reste nachweisbar, die Xord- und Sudmauer des vierseitigen Chorhauses. Zwischen p und u und zwischen w und 0 sind Mauern erhalten von Tuff mit je drei Fenstern mit stark abgeschrägten Gewänden (äussi Breit.- 75 cm), zwischen ihnen kleine Kämpfer. Die Gewände zeigen Reste von Malerei: auf weisser grüngesäumter Grundfläche rote vierseitige Sterne. Westbau Westbau (Grundriss Fig. 3. Querschnitt Fig. 4) ist rechteckig und in

Rechtecke zerlegt, in deren mittelstes ein dreiseitiger Choi eingefügt ist. Der zwischen Chorwand und Westmauer befindliche Raum, der >i. h mit drei grossen Bögen nach dem Chore zu öffnet, ist in zwei Geschosse geteilt In den westlichen Abschrägungen des unteren Raumes liegen die Zugänge zu den Treppentürmen, in der Westmauer befindet sich eine rechteckige Blende. l>i.- Gratgewölbe des Raumes sind mittelst Durchdringung von Tonnengewölben gebildet.

263

ESSEN

Die darüber gelegene Empore, durch vier Fensterchen erhellt, zeigt in der Westmauer eine Nische mit zwei kleinen Seitennisehen und in den Treppentürmen grosse Nischen, in die kleine Vertiefungen gebrochen sind. Die drei grossen Bögen sind mit doppelten Säulenstellungen ausgefüllt. Je zwei, mit attischen Basen, korin- thischen Kapitalen und würfelförmigen Aufsätzen versehene Säulen, die durch kleine Bögen verbunden sind, tragen einen schmalen Architrav, auf dem sich wiederum ein /weites Säulenpaar erhebt, welches mit abgeschrägten Würfelaufsätzen gegen die Laibungen der grossen Gurtbögen stösst. Die oberen Säulen zeichnen sich durch eine eigenartige Form der Basen (ohne eigentliche Plinthe) aus, ihre Kapitale zeigen einen einfachen ausgezackten Kelch, während die unteren Kapitale reiche korinthische Kompositkapitäle nachahmen (Abb. Humann, Westbau S. iou. n). Die drei Bögen tragen eine Halbkuppel, nach Osten mit einem Triumphbogen abschliessend, der auf zwei Halbpfeilern mit Bossenkapitälen ruht, über denen sich wieder niedrige Würfel- aufsätze mit Deckplatten erheben.

Münster- k ir c h e Empore

Essen. Querschnitt durch den Westbau.

Die beiden freien Pfeiler des Chores sind durch je zwei Bögen abgestützt, die nach den Umfassungsmauern und zwar deren stärkstem Teil zur Seite der Treppen- türme geschlagen sind. Zwischen die Bögen sind dreieckige Gratgewölbe eingefügt. Die hohen Belastungsmauern, die über den Bögen errichtet sind, schliessen kleine Em- poren ein von hufeisenförmigem Grundriss mit kleinen Nischen in den Wänden, nach dem Räume G mit zweiachsigen, nach den dreieckigen Seitenräumen mit einachsigen Arkaden geöffnet, mit flacher Holzdecke. Die Säulchen der Arkaden zeigen attische Basen und jonische Kapitale über einem unteren Kelche.

Der über dem Westchor sich erhebende dreistöckige Glockenturm (Fig. 2) enthält in den beiden unteren Geschossen je ein Rechteck mit an der Westseite abgeschrägten Ecken, während das oberste Geschoss aussen durch ansteigende dreiseitige Flächen, innen durch Pendentifs in ein oblonges Achteck übergeführt wird. Die beiden unteren Turmgeschosse zeigen einfache Gliederung durch Nischen und Blenden, während jede Seite des Achtecks vi in einem von einer rundbogigen Blende eingeschlossenen roma- nischen Doppelfenster durchbrochen wird, dessen Säulen attische Basen und korin- thisierende Kapitale mit ein oder zwei Blattreihen zeigen. Die äussere Gliederung

Glockenturm

269

Münster, kirchc

Seitenemporen

2 2 KREIS ESSEN

besteht in schwachen Pilastem, die mit steilen Schrägen über dem reichen Sockel- gesims aufsetzen und mit Bossenkapitälen den Architrav tragen. Die Verbindung der Geschosse des Mittelbaues bilden die an den Ecken vortretenden achtseitigi türme deren Stufen auf ansteigenden Tonnengewölben ruhen und weder in das Mauer- werk noch in die Spindel eingreifen.

Di'- rechteckigen Seitenschiffe des Westbaues II und J sind an zwei 1; Seiten mit Laufgängen versehen, die an der Nord- und Südseite von je drei auf Pfeiler- vorsprüngen und zwei Säulen ruhenden Rundbögen getragen werden (die Schal

BS

Fig 5. Essen Grundriss der Krypta.

X. irden rund, im Süden achtseitig). Die westlichen Arme der Laufgänge erweitern sich zu (von gedrückten, mit Gurtbögen verstärkten Tonnen ten) Emporen,

deren Abschrägungen auf Pendentifs ruhen. Die unteren Stockwerke öffnen sich mit gruvscii i undln >uil:< ii Portalen die eigentliche Thür mit horizontalem Stm j -

schlössen gegen die Vorhalle, in die acht Stuten hinaufführen. Im zweiten schoss in den Westmauern Nischen, in denen die Durchgänge zu den Wendeltreppen liegen. Über diesen im Mauerwerk schmale Durchgänge mit Tonnen überdei Aussengiiederung i ),, \ ussengliedet um; der Seitenschiffe des \\"t>tbaues besteht aus einer schlich-

ten Stellung von Pilastem im eisten Stockwerk über einem schmalen Gurtgesims, die

270

ESSEN

mit ionischen Kapitalen einen Architrav trauen. Das Gurtgesims setzt sich um die Treppentürme fort, ebenso wie das grosse Gurtgesims des Mittelbaues. Das zweite Stockwerk des Mittelbaues ist nach aussen durch eine reiche Gliederung von Vertikal-

lisencn und Rundbogenfries ausgezeichnet, während das untere nur dun li drei grosse Rundbögen abgeschlossen ist.

Der aus dem io. Jh. stammende ältere Teil der Krypta (im Grundriss Fig. S tiefschwarz angelegt) ist durch neun buhe von .ms Ruhrsandstein bestehenden Grat- gewölben überdeckt, die aus zwei durcheinander geschobenen Tonnen gebildet sind. Die vier i,_65m hohen Kalksteinpfeiler, deren abgefassten Kanten Rundstäbe vortreten, Italien eine 18 cm hohe aus Plinthe und Schmiege bestehende Basis und einen 1 7 cm

Münster- kirche

Krypta

Allester Teil

Fig. 6. Essen. Innenansicht der Krypta.

hohen einfachen dreimal abgetreppten Kämpfer. An den Aussenwänden finden sich in der westlichen Hälfte noch schmale Halbpfeiler, sowie in den westlichen Jochen an der Nord- und Südseite 1 ,5 5 m hohe, 46 cm tiefe Nischen.

Der zweite, 10S1 eingeweihte Teil der Krypta (im Grundriss Fig. 5 schraffiert1), der sich um den alten Bau herumlegt, wird von vier 1,60 m hohen Pfeilern getragen auf Basen mit auffallend breiter, flacher Schmiege und dem gleichen Kämpfer wie im älteren Teil. Der Pfeilerkern hat in der Mitte jeder Seite eine Rinne erhalten, den Kanten treten Ecksäulchen vor, stärker als die Rundstäbe im älteren Teil, die Würfelkapitäle tragen, deren Halbrundverzierung sich um den Pfeilerkern fortsetzt. (Abb. Zs. für christliche Arch. I, Taf. 1. S. 11, 12. Otte, Roman. Baukunst S. i69.— Humann i. d. B. J. LXXX. S. iS5, Taf. 5. B. J. LXXXVIII, S. 182, Abb. 8). Die aus Ruhrsandstein zusammengesetzten Gewölbe bestehen aus durcheinander geschobenen

Späterer Teil

24

KREIS ESSEN

m armer. Tonnen, die nur in A und B (nicht in dem entsprechenden C) ein vollständiges Kreuz-

völbe bilden, während sich die übrigen Joche als Tonnen mit eingeschnittenen

Kappen darstellen. Die gleiche ängstliche und befangene Konstruktion herrscht auch

bei den Gurtbögen, die durchweg einen Halbkreis mit der gleichen Scheitelhöhe bil-

Bei kürzerer Spannweite der Sehne wurde der Bogen gestelzt. An ln-ii Aussenmauer findet sii h an den gestelzten Teilen der Halbpfeiler zwischen je zwei Kämpfern die unten wiedergegebene Stiftungsinschrift. Die Decke der Krypta enthalt bei OO grosse achtseitige, jetzt mit einem Eisengitter geschlossene Öffnun- gen, die die Verbindung mit dem Hochchor herstellen. Um diese Öffnungen n massig zu gestalten und zugleich auch von den seitlichen Zugängen aus den Blick auf den Altar in der Krypta zu ermöglichen, ist der ehemals geradlinig rechtwinkelige Ab- vc hluss d( i Aussenmauer der älteren Krypta aufgegeben und diese abgeschrägt worden. Wandgiie icrung Von feiner künstlerisi her Wirkung ist der Abschluss der Nord- und der Südmauer

unter den achtseitigen Durchbrechungen. Das Viereck ist durch Pendentifs in das ( iktogon übergeführt (Fig. 6). Die Aussenmauer ist durch zwei Rundbogen geglie- dert, die in der Witte auf einer monolithen Säule mit Basis ohne Eckblatt und inter- essantem Kapital ruhen, das unten aufrecht stehende Akanthusblätter zeigt, darüber je zwei Blattkelche, aus denen wieder Voluten herauswachsen. Auf dem Kapital sitzt ein kleiner Pfeiler mit weitausladendem Kämpfer auf, der wieder mit einem Penden- tif an die parallel der Aussenmauer laufende Seite des Oktogons ansetzt. In der Süd- mauer befinden si< h vier alte Fenster mit sehr stark abfallenden Sohlbänken, denen nach Norden (wo die Keller der Abteigebäude anstossen) nur Blenden entsprechen, die nach Osten führenden Fenster sind erneut. Bei d führt eine Treppe zur Kirche herauf, der entsprechende Aufgang bei c ist vermauert. In die Aussenmauer der alten Krypta sind bei uu zwei Nischen gebrochen.

Bei der Restauration wurde das ans Tuffstein und Gussmörtel regelrecht kon- struierte Gewölbe mit einer Ziegelschicht bedeckt, die einen Belag von Mettlacher Fliesen erhielt. Für die Einfassung der Achtei ke wurden die alten Profilsteine wieder benutzt. Die Stufen der Kryptentreppe sind aus Baumberger Fliesstein hergestellt

Über den Kämpfern der vier Halbpfeiler an der < Istseite auf 4o x 4o cm grossen Kalksteinplatten in 22 cm hohen Kapitalen die folgenden dem 11. Jh. angehörigen In- schriften (v. Quast im Correspondenzblatl des Gesamtvereins I, S.37) von Norden nach Süden, die 1.. 3.. 4. auf Altäre bezüglich, die 2. die Gründungsinschrift enthaltend.

1. IN HAC ÄRA HABENTUR RELIQUIAE SAN« rORUW 1 HRISTOPHORI CYRINl CYRIACJ CORNELII CYPRIANI PANCRACII NEREJ Achim in (so).

2. ANNO INCARNACIONIS DO.MINIC'AE MII.LESIMO II. [NDICTIONE im. V. JD. SEPT. DEDK WIM hl II'M ORATORIUM A VENERABILI ARCHIEPISCOFO HERIMANNO PRECATU MOBILISSIMAE SORORIS SUA] rHEOPHANTJ VBBATISSAE.

3. IN HOC ALTAR] CONTINENTUR RELIQUIAI SANI TORUM JOHANNIS BAPTTSTAE [OHANNIS EVANGELISTAE MAII1II (so) [eJvVANGELISTAl QUINTIN] MARTIRIS DIONTSD RUSTIC1 SANCTORUM CLEMENTIS BLASIJ INNOCENTIUM GORGONI] (sanctomm inii. ■. >ii-

tium gehört zusammen und an das Ende der Inschrift).

4. IN [STA ÄRA HABENTl R RELIQUIA] SANI LORUM JOHANNIS PAUL] MAURICI] EXUPE] LANDBERHT] CRISPIN] CRISPINIAN] SEBASTIAN! ALBANI.

has Querschiff enthält noch die Reste des romanischen Einbaues aus der

Mitte des 12. Jh. in Gestalt dei viei Vierungspfeiler, von denen die beiden östlichen

wahrscheinlich noch einen von der Alfridsbasilika herrührenden Kern enthalten. Dil

Gewölbe in der Vierung wie in F und A ruhen auf starken Ecksäulen mit Eckblatt-

ich skulptierte stark unterarbeitete Kapitale tragen, bedeckt mit \ -i ti t-tt-

Restauration

Inschriften

QucrschiflT

272

ESSEN 25

lieh stilisierten romanischen Ranken mit Menschen- und Tierfigürchen, die Kapitale M«nster. aus dem Klever Schloss (Kunstdenkmäler d. Kr. Kleve S. u4> noch übertreffend. Von den romanischen Gewölben ist nur F alt, aus Ruhrsandslein bestehend und der Rippen entbehrend. Die Vierung B isl I4S4 durch ein gothisches Gewölbe ersetzt worden, E ist in Ziegel»* erneut worden, als heim gothischen Umbau der Kirche dieser Teil des Querschiffes zugleich mit dem nördlichen Seitenchor nach Norden hin zum Grafinnenchor erweitert wurde (Humann i. d. B. J. LXXXII, S. 120). I>.^ alte Gewölbe in A ist erst bei der letzten Restauration erneuert worden. Das [och A wird nach C und D zu abgeschlossen durch gestelzte Spitzbogen, die auf kleinen Kämpfern aufsetzen, welche um die Pfeilervorlagen verkröpft sind. Bei der Anlage des Grafinnenchores musste auch der alte nördliche Zugang zur Krypta in Wegfall kommen. Dieser wurde aber später wieder als Zugang benutzt zu einem 1 7 6 1 unter dem Grafinnenchor angelegten rechteckigen mit einem Tonnengewölbe überspannten Räume. An der Scheidemauer zwischen den Pfeilern p und u befindet sich nach D zu ein merkwürdiges Gesims, das auf eine Bogenstellung zu deuten scheint, die ehe- mals in der Art von Chorschranken den Hauptchor gegen die Seitenchörchen ab- grenzte. In der südlichen Vorlage des Pfeilers u findet sich eine Nische in der Höhe des Umganges. Von besonderem Interesse ist das erhaltene frühgothische Ge- wölbe in D, in dem die Brüche der einzelnen Dreiecke (keine vollständigen sphärischen Dreiecke) rechtwinkelig auf die mit Rundstäben verzierten Schildbögen stossen. In der Südostecke ruhen hier die Rippen auf einem Dienst mit frühgothischem Kapital, in den übrigen Ecken auf einer Konsole mit schlichtem fein empfundenen dreiteiligen Blatte. Die Zwickel bestehen aus Tuffsteinen, deren Fugen senkrecht, nicht diagonal, zu den Sehildbögen stehen.

Die beiden Seitenchörchen sind nach Osten durch je ein grosses zweiachsiges Seitenchörchen spitzbogiges Fenster erhellt, dessen Stäbe nicht gekehlt, sondern einfach gefasst sind, das alte Masswerk mit drei in Kreise eingezeichneten einfachen Vierpässen noch erhal- ten. In dem Fenster in D tritt die Umfassungsmauer des Hochchores vor das äussere nördliche Licht: der Hochchor war demnach ursprünglich nicht in dieser Breite ge- plant. Nach Süden befindet sich in D ein einfaches einachsiges Fenster, die Pfosten nur gefasst, mit Dreipass, in C nach Norden ein spätgothisches einachsiges Fenster mit Fünfpass.

Der dreiseitige Abschluss der Nord- und Südseite des Querschiffes der Alfrids- Abschluss des

0 . Querschiffes

basilika war bei dem Umbau um 11 So gleichfalls verändert worden. Der Umbau ist an der Südseite völlig erhalten. Um den Laufgang einzuschalten, wurden die seit- lichen Nischen niedriger gemacht und über ihnen ein Bogen geschlagen, der den Laufgang und die Mauer in zwei Geschosse zerlegt, von einem Rundstab eingefasst, der auf zwei Ecksäulchen mit zierlichen romanischen Kapitalen und Eckblattbasen ruht. Von den Scheiteln der beiden Nischen wurde gleichfalls nach der Höhe je ein Bogen geschlagen, dessen Centrum in der Achse der Thüröffnung liegt, und der sich wie ein Pendentif über die Portalnische legt. Das obere Geschoss der Aussenmauer wurde gleichzeitig erneuert, die (unter dem Putz erhaltenen) grossen Nischen wurden bei Anlage der Gewölbe tiefer geschlossen ; das mittlere Fenster ist erst nach dem Anbau der Schatzkammer erneut worden.

An der Nordseite ist der Abschluss niedergelegt worden bei der Einfügung des Gräfinnenchores, der ehemals in der Höhe des Chores selbst lag, zu dem jetzt zehn Stufen hinaufführen. Bei der letzten Restauration ist die Orgelbühne hier eingesetzt und die gleiche Architektur wie an der Südseite ergänzt worden, in C ist eine ganz

273

26

KREIS ESSEN

Münster- kirche

Umgang

Hochchor

Langhaus

neue Bogenstellung eingefügt Der Gräfinnenchor selbst hat das Niveau des Lang- si hiffes erhalten.

im das Joch I> ist ein romanischer Umgang herumgeführt, der durch eine Tluir in der Nordostecke mittelst einer Treppe vom Chor aus zugängig ist Kr ruht auf grossen Rundbogen, die Abschrägungen der Ecken auf Pendentifs. In der Süd- ostecke ein interessanter romanischer Pfeiler eingemauert, bestehend aus übi gestelltem viere« kigen Kern mit je zwei gekuppelten Säuli hen an jeder Seite mit reü h- gegliederter Deckplatti (Schmiege, Kamies, Plinthe, Karnies hintereinander), jedes Jäulchen mit einem zierlichen Kompositkapitäl gekrönt. In der Mitte der Ost- wand ein achtseitigei Pfeiler mit (erneutem) frühgothischem Blattkapitäl.

I (er im i4. fh. enii htete Ho< h- chor (Ansicht Fig. 7. Quer- schnitt Fig. 8. Längsschnitt Fig. 9) wird von zwei Säulen tragen mit achtseitiger Base und Kelchkapitälen. Die Säulen ver- lassen die durch das Langhaus angegebene Achse und treten mehr nach der Mitte zusammen. Hierdurch sind die schmalen re< hteckigen Gewölbejoche ver- mieden und wird zugleich dem Mittelschiff ein höchst wirkungs- voller Abschluss gegeben. An der östlichen Aussenmauer ent- spre< hen den Säulen Halbsäulen, die Kapitale aus Stein mit drei Reihen gut stilisierter Blätter tra- gen (an den freistellenden Säu- len sind diese aus C'ement auf- klebt), an den Pfeilern o und p je ein alter Dienst mit zwei jungen Diensten zur Seite, mit Kapita- len von ausserordentlich schönen goth. Blattkränzen. Reich und hohl profilierte Gurte trennen die Kreuzjoche, bei m und n nur von Rippenbreite. Die Ostmauer ist von einem grossen dreiachsigen Mittelfenster mit Fünfpass (dieser erneut) und zwei Dreipassen in Masswerk und zwei einachsigen Kenstern durchbrochen, nach Norden und Süden je ein zwei- und ein einachsiges Fenster, nach dei Nordseite zu ein Drittel der Höhe versetzt. Bei >| befinden sieh neben der mittleren Halbsäule noch zwei kleine ganz kurze- Dienststümpfe, die an dei Südseite fehlen.

Das Langhaus (Längsschnitt Fig. 9) wird von drei Paaren freistehender aus grossen Ruhrsandsteinquadem aufgemauertei Säulen getragen, denen im Osten und Westen Halbsäulen entsprechen. Die Säulen haben eine i,oS m hohe Basis, zunächst achtseitig in zwei Stockwerken, darüber mit einer runden Wulst Entsprechend ist das runde Kelchkapitäl gestaltet, erst rund, darübei ein* achtseitige Deckplatte. Die nörd- liche und südliche Hälfte des Langhauses sind nicht gleichzeitig, sondern zeigen be-

Fig 7 Essen. Blick auf den Hochchor der Münsterkirche.

274

ESSEN

27

deutende Abweichungen. Die nördliche Seite scheint die frühere zu sein, Hier sind die Kapitale der Säulen etwas feiner profiliert, vor allem ist der obere Saum des Kelches schmäler als an der Südseite. Die Strebepfeiler sind auf beiden Seiten zur Hälfte nach innen gezogen, ähnlich wie in den Minoritenkirchen des 1 3 . Jh., nur an der Nordseite mehr als an der Südseite, wodun h auch die Bögen über dem Umgang .in der Südseite schmäler ausgefallen sind. An der Nordseite entsprechen den Säulen des Mittelschiffes gemauerte Halbsäulen vom gleichen Durchmesser, die nicht direkt in die (inneren) Strebepfeiler übergehen, si indem von ihnen durch eine leichte Schmiege getrennt werden. Die Kapitale entsprechen gleichfalls denen der Mittelschiffsäulen, nur bei k ist der Kelch mit zwei Reihen vortrefflich stilisierter frühgothischer Blätter bedeckt: stark gekrümmte und unterarbeitete gleichsam angeklebte Eichenblätter. An der Südseite entspricht den Säulen ein polygonaler Pfeiler- kern, dem ein alter Dienst als Quergurtträger und zwei junge Dienste als Rippenträger vor- treten, jeder mit seiner beson- deren polygonalen Basis und besonderem Blattkapitäl.

Der an der Innenseite der Aussenmauern herumge- führte Umgang durchbricht die inneren Teile der Strebepfei- ler mit schmalen Thürchen. An der Nordseite fällt seine ganz verschiedene Höhe und die verschiedene Profilierung der Gesimse sehr stark auf.

Das Mauerwerk zeigt an dir Aussenseite Schichten von meist viereckigen, leicht mit dem Hammer gerichteten Ki ihlensandsteinblöcken, aber in ranz unregelmässiger Lage-

rung und verschiedenen Grössen. Unter dem grossen östlichen Mittelfenster am Chi ir ein breiter, die ganze Breite des Mittelschiffes einnehmender Entlastungsbogen. Die dreimal abgetreppten Strebepfeiler bestehen aus grossen Kohlensandsteinquadern in ganz regelmässigem Verband, Das unter den Sohlbänken laufende Horizontalgesims, das um die Streben verkröpft ist, ist wie die Fenstergewände erneut. An der Süd- seite der Kirche sind die zweimal abgetreppten Streben, um die das Horizontalgesim> verkröpft ist, mit Giebeldächerchen gekrönt, der ganze Mantel ist hier aus Ruhrsand- steinquadern erneut. Die Nordseite ist gleichfalls gänzlich erneut und hat einen einen Fuss starken Mantel erhalten. Die Konsolen an der Nordmauer im Kreuzgang sind nach den alten, ehemals hier befindlichen erneut.

Die Alfridsbasilika nimmt unter den karolingischen Bauten durch die ganz einzig dastehende Gliederung der Schmalseiten des östlichen Querschiffes einen besonderen Rang ein. Die westliche, ein zweites Querschiff andeutende Vorhalle erinnert an S. Emmeram in Regensburg, die Nischenarchitektur der Langseiten teilt sie mit S. Stephan

llinstei - k i r c li e

Fig. 8. Essen. Querschnitt durch den Hochchor der Münsterkirche

Umgang

Aussenseiten

Künstlerische Würdigung

275

28

KREIS ESSEN

Münster-

k irch e

Künstler

und S. Hmmeram zu Regensburg, der Luciuskin he und der Krypta der A

irche zu Werden, der Ludgerikapelk- zu Helmstadt i Dehio u. v. Bezold, Die kirch- liche Baukunst des Abendlandes Taf. i 7o, 9, io, ii), der Stiftskirche zu Meschede (Nordhoff i. d. B. J. LXXXXIII, S.in), und S. Georg in Kr, In.

Der Westbau, in Anlage wie Durchfüh- rung gleich hohe Bewunderung weckend, ist eine Nonnenempore, verwandt dem um das J.iooo entstandenen Westbau zu Corvei und vielleicht dessen Vorbild (J. B. Nordhoff, Corvei und die westfälisi h- ische Früharchitektur: Repertorium für Kunstwissenschaft XI, S. i46, 1 57, 396, 4o3), , eines der merkwürdigsten Inkunabel- werke der deutschen Baukunst', das .geist- reichst komponierte und sorgfältigst aus- geführte rheinische Bauwerk des io. Jh.' (Dehio im Repertorium XIV, S. 161; Die kirchliche Baukunst I, S. 1 95).

Als Urheber sind deutsche, nicht aus- ländische Künstler anzusehen. Der West- bau ist keine Wiederholung der Aachener Palastkapelle, sein verdienter Erforscher HUMANN geht aber zu weit, wenn er l West- bau S. 36 und B. J. LXXXXIII, S. io4) diesen Einfluss ganz abweisen will (da- gegen Dehio im Repertorium XIV, S. 162. Clemen im Korrespondenzblatt der Wd. Zs. IX, S. 285). Die doppelte Säulen- Stellung in den Bögen, die Essen mit Aachen und Maria im Kapital zu Köln teilt, i>t zu auffällig und selten, als dass die Verwandtschaft eine zufällige sein könnte. Durch diese Anlehnung wird das Verdienst des Essener Künstlers in Nichts geschmälert. .Gerade die ^^■. * _§■ ganz verschiedene Na- tur der zu Ii isenden Auf- gabe lässt die Bemü- hungen des Essener Meisters, Anklänge an A.k hen,manmuss sagen . doppelt mei kw ürdig er» heinen'

| Dl MM').

276

I ss | \

29

Die westliche Vorhalle (Innenansicht Fig. 10. Grundriss Fig. ii), in der ursprünglichen Form aus dem Ende des 10. |h. stammend (als porticus in dem Essener Missale der Landesbibliothek zu Düsseldorf genannt: Harless in Lacomblets Archiv

VI, S. 64, 68. Humann, Westbau S. 3i) verbindet den Westbau des Münsters mit der [ohanniskirche, .sein Xusa-tz krönt gleichsam das ganze Werk des Westbaues' (Nordhoff im Repertorium XI, S. 397). Er besteht aus zwei Säulengängen, jetzt mit Pultdächern überdeckt, die sich mit einer von je vier Säulen getragenen Bogenstellung nach dem Atrium öffnen. Die ganze Anlage ist durchgreifend erneuert. Die verjüngten Säulen sind bis auf eine, die aus drei Stücken zusammengesetzt ist, Monolithe aus rotem Sandstein, sie zeigen attische Basen ohne Eckblätter und (überarbeitete) mächtige Würfelkapitäle von Kalkstein mit einfach profilierter Deckplatte darüber. Die Bogen- stellung ist in Tuff ausgeführt, der Rundbogenfries unter den Pultdächern gänzlich erneut. Die Dächer ruhen auf horizontalen Balken, die im Südschiff in die Mauer eingebunden sind, während sie im Nordschiff an der Aussenmauer auf einem auf

Kragsteinen aufruhenden Querbalken lagern. Die süd- liche Aussenseite (Fig. 2) zeigl zur Seite des grossen rund- bogigen Mittelportales je drei Nischen, die in kleinen Blen- den stehen, durch Pilaster mit schlii litem Kämpfer getrennt. Die Blenden und die Wöl- bungen der Nischen sind in füll erneut, während das Ma- terial des Hauptbaues Ruhr- sandstein ist. Die Thür hat dreimal den Platz gewechselt. An der Südwestecke ist ein Treppentürmchen eingebaut, die nördl. Aussenseite (gänz- lich erneut) ist durch Vertikal-

Iisenen und Rundbogenfriese in fünf Felder zerlegt, über dem mittleren Portal ein Giebelchen, das Portal neu eingefasst mit Ecksäulchen und Rundstab. An der Innen- seite derselben Mauer zwei Nischen, die im Süden fehlen.

An der Ostseite der Johanniskirche in dem Vorhofe unter einem verwitterten hölzernen Baldachin des 18. Jh. ein steinerner Kruzifixus (Fig. 12) in Lebensgrösse, ein edles gothisches Werk um i4oo, das Haupt auf die rechte Schulter geneigt, der Leib sehr schlank, der Rippenansatz stark betont, ohne genaue Kenntnis des anato- mischen Baues, ähnlich dem zu Dinslaken (Kunstdenkmäler d. St. Duisburg und d. Kr. Mülheim a. d. Ruhr und Ruhrort S. 5o, Taf. III).

An den südlichen Kreuzarm stösst die Taufkapelle T an, über der sich die Schatzkammer befindet. Die letztere ist mit einem schweren Kreuzgewölbe über- deckt und nur durch zwei kleine Rundbogenfenster von Westen erhellt. Die Tauf- kapelle, um drei Stufen tiefer liegend als das Querschilf, ist mit einem Gratgewölbe überspannt und zeigt Ecksäulen mit Eckblattbasen und Würfelkapitälen mit Bogen- verzierung. An der Nord- und Ostwand je eine Nische. Nach Westen eine grosse Nische, die oben in eine Blende absetzt, mit einem kleinen rundbogigen Fenster in

Munster-

kirche

Anbauten Vorhalle

Fig. 10. Essen. Vorhalle der Münsterliirche.

Kruzifixus

Romanische Anbauten

277

3o

KREIS ESSEN

Münster- k i r che

Sakr

Kreuzgang

Allcsfr Teil

der Mitte, eingerahmt von einem Rundstab mit Ecksäulchen, entsprechend der gleichen Gliederung an der Aussenseite.

An diesen Bau ist ein zweiter zweistöckiger romanischer Bau gefügt, jüngi T und ursprunglich von aussen mittelst einer Treppe zugänglich, der wahrscheinlich als Archiv diente (jetzt Wächterwohnung), im oberen Teile durch vier kreisrunde und vier quadratische Fenster erhellt. In einem der letzteren eine Fensterplatte mit

di m Namen wendel- boldvs i Humann i.d. 15. J. LXXX, S. i87, Taf. V). Ursprünglich aus Kohlensandstein errichtet, die Vertikal- lisenen und Bögen aus Tuff.

I »ie Sakristei be- Steht aus drei Räu- men, \< in denen zwei durch Sterngewölbe, der östliche durch ein einfai lies Kreuzge- wölbe überdeckt sind. an der Ostseite unter dem Fenster eine Al- tai in'

Mit- goth. Doppel- Fenster sind in ihrer Einfassung gänzlich neu, nach Osten er- halten ein altes go- thisi lies Fenster mit Stabwerk- einfassung. C'her der Thür zur Sakristei im Hochchor die ln- ^c hrifl : in» ^\c ka-

KITM c ONS1 KCl UM

i -i vnno i5:4. I lie gleiche Jahreszahl er-

t die in der Sa- kristei angeheftete I Yi-

gamenturkunde: Anii- domini millesimo quingentesimo vicesimo quarto, die sanetorum Petri et Pauli aposto- lorum consecrata est hec capella ad honorem salvatoris nostri domini fesu Christi et beatae Mariae virginis matris ein- neenon sanetorum Petri et Pauli apostolorum, Lazari, Mariae Magdalenae et Marthae, Odiliae, Erasmi et omnium sanetorum. Dedi- catio sempei erit servanda dominica prima post Kiliani. Soli Deo gli

hei an der Nordseite ihr Kirche gelegene Ki euzgang um de nebsl dem Abtei- äude mitei der Äbtissin Beatrix von Holte 1292 iii7 neu errichtet und geigt

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Fig. 11. Essen. Grundriss der Münsterkirche mit Vorhalle, Johanniskirche und Krcuzgnng.

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I SSEN

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in seinen alten Teilen die frühgothischen Formen. Nui dei östliche, den A.bteige- bäuden eingemauerte Teil ist in seiner alten Gestalt erhalte n (Ansieht Fig. i3i. Er be- steht aus sieben Spitzbögen, ilie durch kräftige vierseitige Pfeiler mit schmaler Basis getrennt werden. In jeden der Bögen sind zwei schmälere Spitzbögen eingefügt, ge- tragen durch kurze monolithe Säulen, die wahrscheinlich noch von dem älteren Kreuzgang stammen, mit schmaler attischer Basis und romanischen Blattkapitälen von aufsteigenden Akanthusblättem. Der Ostteil besitzt noch den alten Bodenbelag, übei

den sieh die Fensterbänke nur um l5cm erheben.

Der übrige Teil des Kreuzganges ist bei den letzten Restaurationen gänzlich erneut wurden. Er besteht an der Süd- und Westseite aus je sieben [ochen, an der Nord- seite bricht er nach dem ersten Joch ab. Die Fensteröffnungen sind an der Westseite einachsig, über dem Mittelpfosten ein Me- daillon mit verschiedenem Masswerk, die Pfeiler vierseitig, an der Kante leicht ab- gefasst, die Gewölbe Sterngewölbe, die scharf profilierten Rippen wachsen aus der Wand heraus. An der Südseite die Formensprache einfacher und früher, die Rippen auf Blattkonsolen ruhend, die Ge- wölbe Kreuzgewölbe. Ausstattung der Münsterkirche.

Ehemaliger Hochaltar, im nörd- lichen Seitenchörchen aufgestellt, Reli- quienschrank mit Flügeln, der Schrank 2,65 m hoch, 3,55 m breit. Die Predella t m hoch, 2,7o m breit, die Bilder der Flügel (ohne Rahmen) 2,35 m hoch, 1,53 m breit. Der in drei Stockwerke zerlegte Reliquienschrank, gold, rot und blau polv- ehromiert, enthält in der Mitte eine grosse, mit einem krabbenbesetzten Kielbogen ab- geschlossene Blende, die eine polychro- mierte Holzstatuette der Madonna, vor einer Strahlensonne auf der Mondsichel stehend, enthält. Die einzelnen Abteilun- gen sind durch Reihen von Baldachinen gekrönt, deren unterer und oberer Ab- schluss Kanten von durchlaufendem reichen spätgothischen Blätterwerk bilden, das ausgezeichnete kunstgewerbliche Vorbilder abgiebt. In den einzelnen Feldern Reli- quien, zumeist Schädel in roten Sammthüllen mit Stickerei, durch (erneuerte) rote Eisengitter abgeschlossen.

Die Flügel enthalten die Gemälde des Bartholotnaew de Brttyn, im J. i522 be- stellt. i524 vollendet und i525 aufgestellt. Der Äbtissinnenkatolog berichtet (See- mann S. (7): a. 1 5 2 2 ist die taffei (pictura) auf dem hohen chor in summo altari bei den weitberümten Meister Bruin bedingt zu mahlen und a. i525 auffgehangen, kostet allein zu mahlen 247 goldgulden (bei Braun u. Hogenberg, Städtebuch III, p. 4o: Georg Bruin i. Der Vertrag vom i 7. Juli i522 und eine Generalquittung vom 20. Dec. i525 im Stiftsarchh Reg. II, caps. t4 erhalten (den Text giebt P. Ci.emex, Zu Bar-

Münster.

k i r c h c

Fig. 12 Essen. Kruzifix in der Vorhalle der Münsterkirche

Neubauten

Ausstattung Hochaltar Schrank

Flügel Künstler

279

32

KREIS ESSEX

M'inster. kirchc

tholomäus de Bruyn: Repertorium für Kunstwissenschaft XV, S. 245). Vgl. Baudris Organ für christl. Kunst 1 85 1 , S. 29. Woltmann-Woermann, Geschichte der Malen i

II. S. 498. Meri.o, Nachrichten von kölnischen Künstlern S. 73. Jaxitschek, Geschichte der deutschen Malerei S. 523. Lübke, Geschichte der deutschen Kunst. S. 7o5. Firmenich-Richartz, Bartholomäus Bruyn und seine Schule S. 5o, io5. Li' htdrucknachbildungen der vier Tafeln wird die zu erwartende grosse Publikation vi Mi ( ',. 11 i'man.v bringen.

Auf der Innenseite des linken Flügels die Geburt Christi. Maria in reii hem dunkelblauen Gewände und weissem Kopftuch mit gefalteten Händen knieend vor dem auf einer Art Kiste liegenden nackten Kinde, von dir anderen Seite Joseph mit einer Kerze, dahinter eine Reihe von Engeln, in reichen Gewändern knieend, an-

Fig. 13. Essen. Kreuzgang nn der Munsterkirchc.

betend und musizierend, mit köstlichen Köpfen, wie auf den florentinischen und venezianischen Geburtsbildern. Im Hintergrund Ruine mit Renaissancearchitektur, in

der Mitte Ausbiirk auf offene Landschaft, durch die Thüre Hirten herbeieilend. Oben in den Lüften vier musizierende Engel, die zur Rechten ganz als kölnische Engel, die links wie italienische Putten. Hinter der Madonna kleiner die Stifterin, Äbtissin Monika von Oberstein.

Auf der Innenseite des reihten Flügels die Anbetung dir Könige. Im Vorder- gründe sitzt in tiefdunkelblauem Gewände die Madonna mit rundem Gesiebt und weissem Kopftuch, in beiden Händen das nackte, nur mit einem dünnen Sei.! bekleidete Kind haltend, vor ihr knieend der älteste der Könige in pelzverbrämtem Mantel von purpurnem Sammtbrokat, in der rechten Hand sein Barett, mit der linken die Hand des Kindes an seine Lippen führend, hinter ihm stehend die beiden an- deren Könige, zur Reihten Joseph. Als Hintergrund reiche Renaissancehalle, links

2§0

ESS] \

ii

Münster- k i rch e

Aussenseiten

rin Bogen mit Durchblick auf eine blühende Landschaft. Die Halle füllt eine Gruppe Zuschauer, einige mit flachen schwarzen Baretts, wahrscheinlich Portrats wie auf dem Xantener Bilde. Rechts in der Ecke ein Täfelchen mit der Zahl 1 5 25.

Auf der Aussenseite des linken Flügels die Kreuzigung in offener Landschaft, links vorn die zusammenbrechende Maria von [ohannes gestützt, neben ihr zwei Krauen, rechts neben dem Kreuzstamm knieend Maria Magdalena, Gruppe von Kriegern und Rettern, an einem Hügel zur Linken Judas erhängt. Auf der Aussenseite des rechten Flügels die Kreuzabnahme. In weiter düsterer felsiger Landschaft einsam bis zum oberen Ramie ragend das Kreuz, vorn der Leichnam Christi, realistisch wieder- gegeben, langausgestreckt, von [ohannes gestützt, Maria Magdalena führt knieend die schlaft' herabhängende Hand Christi an die Lippen. Links vier, rechts zwei weitere Figuren als Zuschauer mit vor-

trefflich modellirten Köpfen.

Die beiden Innenseiten I sind warm und leuchtend im Ton, von hohem koloristi- schen Reiz, besonders durch das dunkle Blau und Rot, die Gestalten in weichen ruhigen Umrissen gezeichnet. Der Re- naissancecharakter ist sehr stark, namentlich in den Put- ten, der Parklandschaft bei der Anbetung der Könige ent- wickelt. Die Aussenseiten sind auch dem Charakter der Dar- stellungen angemessen, schwe- rer und trüber in den Farben, etwas nüchterner und weniger gesi blossen in der Komposi- tion, bei der Kreuzabnahme schauen die Seitenfiguren teil- nahmt« >s zu. DasWerk bezeich- net den glänzenden Höhe- punkt der Jugendperiode des Künstlers und steht an Frische weit über dem Xan- tener Altarwerke (Kunstdenkmäler d. Kr. Moers S. toS). Die Flügel sind i839 durch Professor Busen mit Unterstützung des rheinischen Kunstvereins und des Königs von Preussen für i5oo Thaler schlecht restauriert worden. Das zweite Flügelpaar, das nur in der Passionszeit benutzt ward, ist erst in den letzten Jahren untergegangen, die .cleyn flogellen' von der Predelle, die die Quittung nennt, sind nicht erhalten. Das kostbare Werk, das einen prachtvollen Abschluss des Hochchores abgeben würde, ist von seinem Platz im Chor entfernt und in den Gräfinnenchor versetzt worden, \v< > zumal die Aussenseiten in unmittelbarer Nähe der Mauer langsam aber sicher ver- kommen, während seine Stelle ein kleiner sorgsam gearbeiteter, aber unbedeutender Hochaltar von Verhaegen einnimmt.

Der ehemals in der Vierung aufgestellte Dreikönigsaltar wurde tSoS der Pfarr- DreiköniBsaltat kirche zu Pfaffendorf im Kreise Bergheim geschenkt, woselbst er sich noch befindet (Organ für christl. Kunst XII, S. 262). Über den nicht erhaltenen Kreuzaltar vgl. S. 46.

3 281

Fig. 14. Kssen. Römisches K ompositkapitäl im Westbau.

34

KREIS ESSEN

Münster. Die beiden Pfeiler bei o im südlichen Seitenschiff sind durch einen Bachen

Blenden- Bogen vcrl mnden mit hohlprofilierter Stabeinfassung. Der Bogen ist mit fünf kleinen

Verzierung ■"> nasenbesetzten Kleeblattbögen verziert, mit Krabben und Kreuzblumen geschmückt, lüdl. Seitenschifl ° °

die Pfosten zwischen ihnen auf menschlichen Büsten ruhend, dahinter eine Stab- werkbalustrade mit Fensternachahmung. Den beiden Pfeilern treten kleine vierseitige Pfeilerchen vor, darauf die in Dreiviertellebensgrösse ausgeführten Statuen der hh. Knsmas und Damianus, in langen Gewändern, ein jeder mit einer flachen Haube, in der äusseren Hand ein Schwert, in der inneren eine turmartige Büchse, bärtig, lang- gelockt, in Brust und Schultern ziemlich schmal, die langen Mäntel von edlem Wurf, gute Skulpturen um l38o l4oo. Skulpturen In der Blende eine Gruppe des h. Grabes, beinahe lebensgrosse Steinfiguren,

um i52o, im Stile der Berendonk sehen Skulpturen in Xanten (Kunstdenkmäler d. Kr. Moers S. 100 aber steifer und härter. In der Mitte auf später barocker Tumba ruhend

der langausgestrei kte Lei« h- nam Christi, um ihn - Figuren, in der Mitte Maria von Johannes gehalten.

Säule im Westbau iMül- lers i. d. Beiträgen I, S. 1 1), 5, 1 8 m hoch, aus zwei Teilen bestehend, der untere kürzer, vi .n Sandstein mit Kannel- luren, der obere, leicht ver- jüngt, von poliertem braun- gelben Marmor, die attisch, grosses aus zwei 'fei- len bestehendes Komposit- kapital (Fig. i4). Die Säule ist antik, stammt wahrschein- lich aus Italien und kam möglicherweise über M bürg nach Essen (H IM ANN in Kunst u. Gewerbe XX, S. 362). Sie stand ursprünglii h im Ostbau unter der Vierung hinter dem Kreuzaltar und trug das goldene Reliquienkreuz der Äbtissin [da is. u.). Vgl. Fr. Arens i. cl. Beiträgen XIV, S. 11 7, Anm. 2.

Kompositkapitäl aus der 2. H. des io. Jh. (Abb. Humann i. d. B. J. LXXX, S. i89, Taf.V, 6; Westbau S.28; Korrespondenzblatt [884, Heft in. als Trägei eines gothischen pnkalfürmigen Weihwassersteines dienend.

Kapital

Alfrielsgrreb

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S:.rg

Fig. 15 Essen. Alfridsnrkophreg in der Munsterkirche

Grab des h. Alfrid (Fig. i5)

um

1280 i3oo, i,o5 in hoch, 2.o5 m lang,

65 cm breit, von Kalkstein. Die Tumba. ganz ähnlich der des h. Gerricus in G heim, enthält an jeder der Langseiten sieben, an jeder der Schmalseiten zwei mit Krabben besetzte und mit Kreuzblumen abschliessende spitzbogige Blenden, zwischen ihnen zweimal abgetreppte Pfeüerchen mit Fialen. Die Stäbe schon leicht gekehlt, innen ein Rundstab herumgeführt. Vgl. Essener Volksztg., 24.itkt.tss?.

Grabstein des 9. oder io. Jh. mit der Inschrift: 111 n"\ sin vlboro Ol, in den Fe ken mit Palmettenvi rzierungen (Abb Humann i. d. B. J. l.XX.X. S. 188, Tai. V,5).

Sarg .ms rotem Sandstein, i88S entdeckt, aul der Sargplatte die Inschrift: x

Kl. fTOVEMBR min OBin (HUMANN ebenda S.

282

ESSEN

35

Über dem Eingang zur Taufkapelle ein 60 cm hoher schwebender Engel aus Munster.

k i r c h e

Sandstein, mit aufgerichteten Flügeln, das bekleidete Christkind in den Armen haltend, Skulpturen vollkommene und als Abschluss höchst wirkungsvolle Figur um i5oo.

Steife Holzfiguren der hh. Se- bastian und Rochus, 1,10 m hoch, neu polychromiert, Ende des [5. Jh.

Lebensgrosse Holzfiguren der hh. Kosmas und Damianus (Fig. 16) im H01 hchor, mit Schwert und Bü' hsi in der alten Polychromierung geschickt erneut, in langen gut drapierten Män- teln mit stark durchgearbeiteten ältlichen Köpfen, bartlos, vom Ende des iS.Jh.

Grabstein der Äbtissin Elisa- beth von Berge (Äbtissinnenkatalog ed. Seemann S. 21), vom J. 16 [4, von schwarzem und weissem Marmor, jetzt im Dördlichen Seitenschiff eingemauert. Die Äbtissin auf dem Rücken liegend mit steifem Kragen und Reifrock, über ihr von zwei Engeln mit umgekehrten Fackeln gehalten ihr Wappen, zur Seite ihre Aufschwörung. Umschrift: ixt IAER

NACH DER GEBURT CHRISTI l6l4 DEX iS. JAXUARII IST DIE HOCHWIRDIGH HOCH UND WOLGEBORNE FURSTIX UND FRAUW FRAUW ELISABETH, DES KAY- SERLICHEN FREYWELTLICHEX STIFTES ESSEN, AUCH ZUE FRECKEXHORST UND NOTTULN ABDISSINN, GEPORXE GRA- YIXXE ZUE DEM BERGH, IX GOTT SE- LIGLICH ENTSCHLAFFEN, DEREN SEELE DER ALMICHTIGE GNEDIG SEI.

Im Hochchor reichgeschnitzter hölzerner ehemals vergoldeter Tisch, Stil Louis XV. Unter den Figuren der hh. Kosmas und Damianus reichge- schnitzte barocke Konsolen.

Wandgemälde im West bau. (W. TÖNNISSEN, Alte Wandmalereien in der Münsterkirehe zu Essen : B. J. LXXXII, S. i34. Ders. in Prüfers Archiv für kirchl. Kunst XI. Xr. 11). Im J. l883 kam ein Cyklus von Wand- gemälden aus der 1. H. des 11. Jh. im Westbau zum Vorschein, zwar nur in dürftigen Resten erhalten, aber durch die Zeitstellung sie sind die frühesten in den Rhein- landen — wie die ikonographischen Beziehungen Verbindung der traditionellen neutestamentlichen Darstellungen mit Bildern aus der Engelsgeschichte von beson- derem kunsthistorischen Wert.

283

Wandgemälde im Westbau

Fig. 16. Essen. Holzfigur des h. Kosmas

36

KREIS 1 !SS1 N

Münster*

tc i rchc

Hangekecppel

Millelempore

Sänger trilm EM-n

GLirtbögcii

Die grosse mittlere Hängekuppel des Westbaues enthielt eine einzige grosse Darstellung des jüngsten Gerichtes auf tief blauem rotgesäumten Grunde. In der Mitte, zu untcrst war die Auferstehung der Toten dargestellt, die aus den Sargen, d Deckel zurückgeschlagen sind, aufsteigen, die ganze Darstellung [durch eine Mauer eingeschlossen. Ober ihnen wahrscheinlich S. Michael, darüber in Mandorla Christus thronend. Nach Norden Adam und Eva kenntlich.

Die beiden apsidenartigen Nischen der mittleren Empore zeigen gleichfalls zwei grössere Darstellungen, nach Norden eine schlecht erhaltene Darstellung: Christus und die Apostel, von denen nicht viel mehr als die Köpfe erkennbar sind iFig. t7). Die

in dem Gewölbezwickel darüber be- findliche Gestalt hält ein Spruchband mit der Inschrift (nisi) v(i)D(e)uo in MiaixiiiHius) (Joh. XX, 25). Darnach war in der genannten Nisi he die & ene zwischen Christus und Thomas dar- gestellt In der gegenüber im Süden gelegenen Nische war Christus bei den Jüngern von Emmaus abgebildet, auf dem Tisch drei S< hüsseln, die eine mit einem Fisch, der «ine fünger wi sieh, die Hände anbetend erhebend,

Christel ZU, der ihm das Brut reicht.

Die Mauerflächen der dreiteiligen Sängertribünen im Umgang trugen zur Seite der oberen Fenster wie in den Zwickeln der unteren Bogen clie fol- genden Bilder: Im Norden zur Seite des .liieren Doppelfensters ein Engel in kurz geschürztem Gewand, der einen mit Reisestab versehenen füngling an der Hand führt, also wohl Raphael mit Tobias. Gegenüber eine knieende Männergestalt, den Kopf einem hinter ihr stillenden Engel zugewendet, mit der Inschrift: BGRESSVS SVM VT DO- cere.m te, demnach Gabriel, dem Pro- pheten Daniel erscheinend (Fig. 18). Die entsprechenden Darstellungen im Süden ent- halten zwei Engel, der eine- auf einer Leite, vor einem schlafenden Manne stehend: das Gesicht fakobs von dei Himmelsleiter. In den Zwickeln der unteren Bögen je eine männliche, nicht näher zu bestimmende Einzelfigur. An den Kappen des drei- eckigen Gewölbes im Norden wiederum eine Darstellung des auferstandenen Christus unter seinen [üngem, im Süden Petri grosser Fischzug

Die Gurtbögen, welche aul jeder Sein- zwei zwischen die fünf Haupt- räume der Empore eingespannt sind, trugen je fünf runde Medaillons mit blaugrauem Grunde, während die Laibungen gelb mit roten Säumen bemall waren. Im äusseren südlichen Gurl sind drei Medaillons ganz, zwei teilweise erhalten, im inneren Reste von drei, im inneren nördlichen Gurt eines vollständig, Reste- von zwei, im äusseren zwei ganz, Reste von drei. Dargestellt ist zumeist eine lehrende Figur mit Zuhörern,

Fig 17. Essen Reste der Wandgemälde im Westbau.

284

I^sl \

.57

wohl Apostel. Im äusseren südlichen Bogen erkenntlich Philippus und der Kämmerer der «Lthii ipis< hen Ki inigin.

Die Zwickel der doppelten Säulenstellung innerhalb des mittleren grossen Rund- rens tragen in rotbraunen Säumen auf kobaltblauem Grunde weibliche Brustbilder en face mit gelben Nirrfben, die Köpfe schema- tisch, aber sorgfältig ausgeführt, wahrst heinlii h die Porträts der Äbtissinnen i Fig. i9). Die Laibungen dieser Bogen zeigten als Verzierung dunkelrot- braunen Grund mit gelb aufgemalten die Mosaik- technik nachahmenden Punkten, von gelben Rän- dern eingeschlossen, die mittlere mit einem, die seitlichen mit drei Medaillons. In der Laibung des grossen nördlichen Rundbogens gelbe vier- blätterige Sterne auf rotem Grunde (dasselbe Motiv wie in Werden, s. u.), eines der Medaillons zeigt das Brustbild einer mit einer Reifenkrone ge- schmückten Gestalt en face in rötlichem Mantel mit braungelbem Saum, vielleicht einer der sächsi- schen Prinzessinnen. Weitere dürftige Reste sind nicht zu deuten.

Die Technik besteht in starker rotbrauner' und schwärzlicher Iv »nturvorzeichnung, skizzierend aufgetragen, von Farben nur zwei verschiedene Töne von Blau (hell und dunkel) für den Grund gebraucht, ausserdem Ockergelb und Rot in zwei Tönen, rein und bräunlich, für einzelne Gewänder noch weiss.

In dem östlich von der Vierung gelegenen Gewölbejoche sind 1 88 1 bei dem durch die in der Längsachse entstandenen Risse notwendig irdenen Abbruch Deckenmalereien zum Vorschein gekommen, die auf dem erneuten Ge- wölbe nach den aufgefundenen Resten durch den Maler Stummel aus Kevelaer wiederhergestellt worden sind (Fig. 20. W. Heilermann". Kosmas und Damianus: B. I. LXXIII, S. 89, Taf. V. mit Darstellung des Befundes bei der Aufdeckung). Die Gemälde gehören dem Ende des 12. Jh. an, sie sind etwas jünger, als die zu Brauweiler und Schwarzrheindorf; doch erscheint es aus stilkriti- sc hen Gründen ausgeschlossen, sie erst der Zeit nach dem Brande von 1265 zuzuweisen.

Dargestellt sind vier Scenen aus der Legende der hh. Kosmas und Damianus. der alten Patrone der Kirche. An der Südseite: sie werden ins Meer geworfen, an der Westseite : sie werden ins Feuer geworfen, an der Nordseite : sie werden, an Kreuzen hängend, gesteinigt und mit Pfeilen beschossen, an der Ostseite enthauptet (genaue Erklärung bei Heilermaxn a. a. O.). Die Figuren waren in gelben Linien entworfen, mit vielen Pentimenti, die Gewänder meist n 't. alles Nackte gelb, der

Münster- kirche

Zwickel

Fig. 18- Essen- Daniel und Gabriel, Wandgemälde aus dem Westbau.

Technik

Deckengemälde des 12 Jh.

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38

KUIJs ] -

Münster

k i r c h c

Wandmalereien

an den Pfeilern

Hintergrund blau. Die Schildbögen trugen einfache Blattfriese, der Gurtbogen ein fortlaufendes Blattornament mit phantastischen Tierfiguren'; beide wurden bei der Restauration durch reicheren Farbenschmuck ersetzt.

Aus der Mitte des r4. Jh. sind an den Kreuzschiffpfeilern Reste von Wand- mah ri ien erhalten (durch Stummel wiederhergestellt). Am nordöstlichen Pfeiler ein grosser Salvatoi mundi (Fig. 21) nach rechts geneigt, in beiden Händen haltend ein langes dünnes Spruchband mit «1er Inschrift: hic est panis qui de cei.o descendit et QU! MANDUCAT. Der Mantel in reichem Wurf, die Saume erhaben im Putz mo- delliert. An den Pfeiler gegenüber die Madonna mit dem Spruchband: ix ho<

BEATAM MIC DICENT OMNES GENERATIONES (gänzlich erneut).

Fig. 19 Essen. Porträt einer Äbtissin nus dem Westbnu.

il.iilr

An dem ersten Pfeiler nach Westen übereinander drei Bilder, zuerst ein jugend- licher König mit der Überschrift propheta und dem Spruchband: im bsi dbds

DEUS Mimik [N ETERNUM ET IN SECULUM SECUXI; [PS] Kl'. II HOS IN SECULA. I ».um

der h. Ambrosius mit dem Spruchband : 111 \ qi t Fi erunt in utero VTRGrNis susn in hoc. Endlich der h. Augustinus mit dem Spruchband: tu es deos vbsconditüS

IN IIch kam. An der ( »stseite <les Pfeilers Kusel.ius und Paulus (ernenn, an dem

östlicher Pfeilerpaar Laurentius und Stephanus (erneut). I > i « - ganze Kirche wird augenblicklich durch Friedrich Stummel ausgemalt l'i'- Fenstei haben neue Glas- gemälde von de Bethune in Gent erhalten.

Im Hochchor über dem Eingang zur Sakristei niederländisches Gemälde um

l5oo, Holz, Maria Magdalena in ganzer Figur.

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ESSEN

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Münster- kirche

Fig 20. Essen Deckenmalereien im Chore der Münsterkirche.

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4o

KREIS ESSEN

Munster- k i r c ll c

Epitaphien

Stiftung

Kreuzigung mit zwei fast ganz abgeblätterten Ncbenscenen, Anfang 16. Jh., ohne Wort.

Himmelfahrt Christi, Holz, [.Hälfte des i7.Jh., deutsche Arbeit.

Kniestück, den h. Engelbert darstellend, neben ihm auf einem Tisch eine Rolle mit Ansicht der Münsterkirche.

Im südlichen Querschiff zwei Ölgemälde auf Leinwand in barockem Rahmen, vorti

Werke nach i7oo, mit fein abgewogenem Halbdunkel in virtuoser Behandlung, darstellend das Martyrium des h. Stephan sowie Christus und Thomas.

Yierlcbensgrossc handwerkmassige Heiligen- bilder vom alten Hochaltar.

Barockes Epitaph der Anna Salome von Salm und Reinerscheid von weissem Marmor auf der Orgelbühne. In der Mitte vor einem Tischchen, über dem sich ein Kruzifix erhebt. nach rechts gewendet die Verstorbene in Lebensgrösse knieend. In der Krönung ihr Wappen zwischen zwei allegorischen Figuren, neben den seitlichen Pfeilern, an denen die Aufschwörung der Toten angebracht, zwei weitere Figuren stehend, unter dem unteren Architrav zwei Engel mit ausgebreiteten Flügeln, halb schwebend, halb stützend, zwischen ihnen eine Muschel.

Epitaph der am 16. Nov. 1 69 1 verstorbe- nen Äbtissin Anna Catharina von Salm und Reifferscheid (jetzt durch die Orgel verdeckt). Siebenarmiger Leuchter von Br'.n/'-. 2,33 m hoch, 2 m breit, auf Basis von weissem Marmor von 58 cm Höhe und quadratischer Grundfläche mit 84 cm Seitenlänge (Fig. 22. aus'm Weerth, Kd. Tat". XXVIII, v< irtrcffliche Abb., II, S. 36. Chr. W. Schmidt, Kirchen- möbel und Utensilien Tal". 2 9 mit Grundriss des Fusses. Annales archeologiques i85i, p. 295. pl.; iS5S, p. 322. v. Quast i. d. Zs. für christl. Archäologie und Kunst I, S. l4; II, S. 259. Schnaase, Geschichte der bil- denden Künste IV, S. 668. Baudri, 0 für christl. Kunst II, S. i9, Taf. Oni . Hand- buch il. Kunstan häologie I, S. l65. HUMANN

i. d. B. J. I.XXX, S. i84 über die Details. - Seemanns Kunsthistorische Bilderbogen Taf. [49, 5).

Der Leuchter ist ein Geschenk der Äbtissin Mathilde II. (974 1011). Um den untersten Knauf befindet sich die Inschrift: t mahthild abbattssa mi hiri iussit et chris KSECRAvn | 1 l'"a. Minile bei vus'mWeerth, Kd. II, S.36). Der deutsche

Fig. 2t. Essen. Wandgemälde aus d. Hochchor der Münsterlcirche.

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ESSEN

41

Äbtissinnenkatalog berichtet (Seemann S. 4): .Diese abtissin hei auch die kuffer oder Münster, die 7 grosse leuchter gegeben, welche vor s. crucis altar stehen.' Der Leuchter ist in Beschreibung einzelnen (Mindern und Trommeln gegossen, die mit starken Eisenstangen zusammen-

Fig 22. Essen. Siebenanniger Leuchter mit Details

gesetzt sind (nur die unter den Leuchtertellem hingeführte horizontale Stange ist spaterer Zusatz1). Die Bronze war ehemals vergoldet, in die Knäufe waren Krvstalle und Edelsteine eingefügt (jetzt durch farbige Glasflüsse ersetzt). Die Ciselierung ist

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42 KREIS ESSEN

Munster- mit technischer Virtuosität durchgeführt Der Leuchter ruht mit vier Löwenfüssen auf dem marmornen Untersatz. Die sechs Dübellöcher, die siel» in dessen - 'lin-

den, weisen auf ehemaligen Metallbesi lilag. Die nägelartig rund herum auf den Unter- satz aufgesetzten Löwenköpfe sind verlötet An den vier Ecken des Fusses ehemals die vier Winde, zwei abgebrochen, nur der Aquilo ganz erhalten, sitzende halbnackte

Würdigung menschliche Gestalt mit Spruchband aber Tierkopf mit Hörnern. E. aus'm Weerth (Das Siegeskreuz der byzantinischen Kaiser Kunstantinus VII. Porphyrogenitus und Romanus IL, S. i9) hatte schon auf die Verwandtschaft dieser Figürchen mit denen am Fusse der Bernwardssäule zu Hildesheim hingewiesen, G. Humann (Die Kunst des 10. [h. in Essen: Kunst und Gewerbe XX. 1886, S.36o) sucht die Verwandtschaft mit den Hildesheimer Werken abzuweisen. Der Leuchter steht in der vollendeten Ausbildung der Ornamentik über den Hildesheimer Arbeiten. Von den bekannten romanischen siebenarmigen Leuchtern im Dom zu Braunschweig, in S. Gangolf zu Bamberg, in der Bustorfkirche zu Paderborn, im Dom zu Prag und in Klosterneu- burg, steht der erstere dem Essener am nächsten 1 Kai. 1.1 nt.ach, Album mittelalter- licher Kunst, Heft 2, Xr. 6. Görges, Beschreibung vom S. Blasius-Dom zu Braun- si hweig Taf. 3. W. A. Neumann, Der Reliquienschatz des Hauses Braunsi hweig- Lüneburg, Abb.) Ausstattung der In der Krvpta auf dem Altar Pieta, Holz, 9o cm hoch, Ende des i5. Jh.,

Krypta '

neu polychromiert

Skulpturen Holzfiguren der h. Elisabeth, 1 m hoch, dos h. Johannes Evangelist 1.10 m

hoch, nach 1 5oo, in eckigem Faltenwurf, beachtenswert die auf dem Saum einj schlagenen hölzernen Nägelköpfe. Figuren der Maria Magdalena, 1,10m hoch, vom Anfang des 16. Jh., des h. Antonius und einer weiblichen Heiligen aus der Mitte des iS. Jh. in alter Polvchromierung. Reste barocker Figuren.

Epitaphien Epitaph der Äbtissin Katharina von Teekienburg, gravierte Bronzetafel.

78x57 cm hoch, in Holzrahmen; unter von zwei Pilastern getragenem Bogen die Wappen des Grafen Otto von Tecklenburg und der Gräfin Irmgard von Rietberg mit frei behandelten Helmdecken. Zwischen den Wappen vor dem Kruzifix knieend die Äbtissin mit Spruchband: o her erbarm DICH MEINER. Oben Kartouche mit: H. G. M. G. l56o. Links Täfelchen mit: SELICH 5E1NO DIE FRIDTFERTIGEN DAN SIE WERDEN GOTTES KINDER HEISSEN. UATHAEI 5. t AI'. Rechts Kartouehe mit: ANNO l56o DEN 9. MARTI] OP DEN MIDDACH STARE I>IE EDEL UND WALGEBAREN KATRINA V.G.GNADEN ms KEISERLIKEN FREIWELTL. STIEETES ESSEN AUDIS, GEBAREN GRAFIN ZO TEKENBORGH, WELKE IM FRIDE REGIER I INI IN FRIT GESTORVEN IS, DER SEL GOT GNADE.

Epitaph der Gräfin Agnes von Iiichlingeii, gravierte Bronzetafel mit aus- gehobenem «'.runde, [,l5xo,83 cm, aus zwei Stücken bestehend, in der Mitte in gothischei Umrahmung das prächtig gezeichnete Alliancewappen der Reichlingen und Mannsfeld, in den vier Ecken Vierpässe mit weiteren Wappen. Umschrift: in dem

JAIR UNSERS HEREN DUYSEOT VYFFHUNDER1 UND DREINDDERTTICH OP DES HILLIGEN SACRAMENTSDACH, DEN rWELFFTEN I > \< H DES MAINDTS JÜNTI, IST GESTORVEN DIE EDELL UND WAILGEBOREN AGNES GRAEFFIN ZO BICHLINGEN, DES VRYEN W ERLTUCHEN STIFFTS ESSEN PRAESTINNE, WELCHER SIEL1 GOTT VLMECHTICH IN DEM FREDI WILL I.All IN RASTEN, Schnt/kacuintr Sc hat z kam in er.

\i s'm Weerth, Kd. II. S.22. Die Kunstschätze cler Münsterkirche zu Essen: BAUDRIS Organ für christl. Kunst II. [85a, S. i7. 26. - Die goldene Kammer der Miinsterkirche: Essener Volksztg., 188S, Xr. 120. Vgl kunsthistor. Ausstellung zu

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z

W

ESSEN 43

Köln, 1876, Nr. 5.55. 5.58, 5.59, 54.5 -46, 557— 62, 575 79, 5Si, 583. Didron, Quel- «tun«« ques jours en Allemagne: Ann. archeol. XVIII, p. 273 87, 3 1 3 3o.

Den wertvollsten Teil des Schatzes bilden die vier grossen goldenen Vortrag- Kreu»c kreuze (Abb. Taf. I u. II. aus'm Weerth, Kd. Taf. XXIV u. XXV, 1- 4; XXVI, 1 4. Labarte, Rccherches sur la peinturc en e-mail. Ders., Histoire des arts in- dustriels II, p. 1 10. KüGLER, Zur Geschichte des Emails: Deutsches Kunstblatt i858, S. 69. E. Garnier, Histoire de la verrerie et de l'emaillerie, Tours 1886, p. 396.

v. Quast, Beiträge zur Geschichte der ältesten Arbeiten in Schmelzwerk: Zs. für Christi. Archäologien. Kunst II, S. 259. Baudris Organ II, S. i7. Bucher, Ge- schichte der technischen Künste I, S. i9. G. HüMANN, Die Kunst des 10. Jh. in Essen: Kunst u. Gewerbe XX. 1S86, S. 36o. Otte, Handbuch der Kunstarchäologie I, S. 1 5a. J. v. Falke, Geschichte des deutschen Kunstgewerbes S. 35. Rohault de Fleury, La messe V, p. i3o.

Als verwandte Arbeiten zu vergleichen vor allem das Lotharkreuz in Aachen Verwandte | \is'.\i Weerth, Taf. XXXIX, 1. Bock, Pfalzkapelle I, Fig. i5, 16), das in einer deutschen Werkstatt zwischen dem Ende des 10. und dem Anfang des 1 1. Jh. angefertigte Kreuz von Velletri (Borgia, De cruce Veliterna i78o. Verkleinerung bei Martignv, Dictionnaire des antiquites chretiennes p. 216. Kraus, Realencyklopädie II, S. 242.

Stockbauer, Kunstgeschichte des Kreuzes S. 220. Grimouard de Saint- Lau- rent i. d. Revue de l'art chretien X, p. 1), das Soltvkoffkreuz (7234 60) des South- Kensington Museums. Abb. J. Hungerford Pollen, Gold and Silver Smith's ■Woik, London iSS3, p. 94), das Prachtkreuz des Museums zu Rouen (Revue des arts decoratifs i889, II, portefeuille), das Kreuz aus der Abtei von Frassinovu im Museo civico zu Modena, das Kreuz von S. Peter zu Fritzlar (Rohault de Fleurv, La messe V, pl. 4o9. Katalog der Ausstellung kunstgewerblicher Altertümer in Düssel- dorf 1 8S0, Xr. 6o3), die beiden Gertrudenkreuze des Weifenschatzes (Neumann, Re- liquienschatz S. 93, 97), das Giselakreuz der reichen Kapelle zu München (Neumanx S. 101. - - Labarte, Hist. I, p- i43: IL p. n5, Album pl. ii3), das Goldkreuz zu Münster (Rohault de Fleury, La messe V, pl. 4o9, p. i3o), das Kreuz der Kirche zu Senden (Lübke, Die mittelalterliche Kunst in Westfalen S. 4i2), das Kreuz der fohanneskirche zu Herford (Düsseid. Katalog 1S80, Nr. 6o3"), als echt byzantinische Arbeit des 10. Jh. das Sevastianoffsche Kreuz in der Sammlung Botkin in Petersburg (Labarte, Hist. III, p. 424. Schulz, Sammlung Swenigorodskoi S. 4i. Kopie von Owtschinikoff im Suermondt- Museum zu Aachen). Vgl. ferner van Drival, La croix d'i Hsv et autres croix anciennes: Revue de l'art chretien II, p. 3o6, 348. 48 1 ; III, P- 49. Weiterhin Revue de l'art chretien XIV, p. 34o.

Alle vier Kreuze sind unter byzantinischem Einflüsse entstanden, zeigen Nach- Ursprung ahmung byzantinischer Werke, drei von ihnen enthalten auch echt byzantinische Emails, die ganze Arbeit ist aber eine deutsche und kann ebensowohl am Rhein (Köln oder Trier) wie in Hildesheim angefertigt sein, worauf mannigfaltige Beziehungen verweisen. Alle vier sind cruces stationales. Das Theophanukreuz ist von Labarte (Hist. d. arts ind. II, p. iio) ohne Grund als byzantinische Arbeit bezeichnet worden, in den Re- cherches sur la peinture en e-mail p. 1 58 als deutsche Arbeit, ebenso als byzantinisch V. >n J. Schulz (Der byzantinische Zellenschmelz, Frankfurt 1 89o, S. 5 1 ).

1. Erstes Mathildenkreuz. 44 cm hoch (Taf. I. 3. ads'm Weerth, Kd. ., S'*tcs,

Mathildenkreiu

Taf. XXIV, i : II, S. 23, 29. Otte, Handbuch I, S. i54, Fig. 56. v. Falke S. 35, Fig. 10, Köln. Ausstellung Nr. 557), Holzkern, auf der Vorderseite mit Goldblech, an den Seiten und auf der Rückseite mit Rotkupferblech überzogen, die beiden Seiten-

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KRKIs ESSEN

Münster»

ki rc h e

Zweites

M:<lliiUcnkreuz

arme und der untere stark besi hädigt In der Mitte der schlanke Christuskörper mit langem Lendentuch, hinter dem bärtigen leicht zur Seite geneigten Haupt Nimbus von Filigran mit drei Steinen. Die Eckstücke, auf die dreieckige Felder aufgesetzt sind, mit starkem Goldfiligran bedeckt. Unter dem Trittbrett, auf dem die Füsse mit zwei Nägeln befestigt sind, die S( lilange. Die Ränder besetzt abwechselnd mit einem grossen ovalen oder viereckigen Edelstein und zwei kleinen Perlen. Ober dem Kreuz Inschrift in Grubenemail (blaue Füllung): jesus NAZARENUS kex JüDEORUM, unter

ihm ein Täfelchen in deut- schem Zellenemail, auf rotem Boden in blauem Grunde

MAHTHII.I) AHISA Und OTTO

DUX darstellend, gemeinsam das von ihnen geweihte Kreuz auf hoher Stange haltend. Die Rückseite im 12. Jh. gra- viert (Fig. 23 1, ähnlich der Gravierung auf dem vierten Kreuz. Der Fuss auf einer Krystallkugel. Die Schenk- geberin ist die Äbtissin Ma- thilde II. (974 101 1), die Tochter von Ottos I. Sohne Ludolf. Da ihr Bruder < >tto, Herzog von Baiern und Schwa- ben, s< hon 982 starb, ist die Entstehungszeit des Kreuzes auf 974 982 bestimmt. Un- richtig die Angabe des Ah- tissinnenkataloges, der sie eine Tochter Ottos II. nennt, und die Meinung Kuglers, da dies und das folgende Kreuz für eine -Stiftung der Äbtissin Mathilde III. und des Her- /, ,gs i itti 1 von Nordheim hält (vgl. B., Wer war die Ge- schenkgeberin der mit dem Namen Mathilde bezeichne- ten Kreuzein Essen: Bauoris l >rgan XIV, S. 27o, 2. Zweites Mathildenkreuz, 4Scm hoch (Taf. I. 1. mjs'm Weerth, Kd. Taf. XXTV, 2. II, S. 27, 3o. - Köln. Ausstellung Nr. 558), Holzkern, vorn mit Gold- blech, auf den Schmalseiten und der Rückseite mit Rotkupferblech überzogen, das in Gravierung des 12. Jh. in der Mitte das Lamm, auf den Ecken die vier Evangelisten- symbole zeigt (Abb. vus'w Weerth Taf. XXVI, 2). [n der Mitte aufgestiftet der ene und vergoldete bärtige Kruzifixus, der Nimbus mit kleinen Perlen besetz) l>i' Eckstücke sind mit Filigran bedeckt und mit ein/einen grossen Steinen in der- selben Fassung wie beim ersten Kreuz besetzt, der überladene Rand enthält mit ovalen

Fig 23. Essen. Rückengravierung des ersten Mathildenkreuzes.

ESSEN 45

■der rechteckigen Steinen abwechselnd kirim- rechtwinkelige Plättchen von byzan- Münster-

.* kirchc

tinischem Zellenemail mit geometrischen Teppichmustem. Zur Seite des Christus und am Funni- weit gröbere deutsche Zellenemails, oben Sonne und Mund, unten in grü- nem Grunde die Madonna mit dem Kinde auf dem Schusse thronend, vor der die Stifterin mit dem Kreuz auf einem Stabe kniet. Die Inschrift lautet links: MATHILD ABBATi(ssa), darüber a u h i. v m (wahrscheinlich: Accipe has hostias; largire, virgo Maria . . . ), die drei auf der rechten Seite stehenden Zeichen nicht zu deuten.

Auf dem linken Kreu/.arm ein antiker Intaglio (Krieg! t \ 'Ol Herme), auf dem rech- ten ein antiker Cameo (Kleopatra mit S( hlange), unter dem Kreuz ein Cameo mit einem Löwen. Der Fuss auf geschnittenem Krystall (Abb. aus'm Weerth, Taf. XXXIX, 10).

3. Theophanukreuz, 45 cm hoch (Taf. II, r. - aus'm Weerh, Kd. Taf. Theophnnukreiiz XXIV, 3; II, S. 28, 3o. Köln. Ausstellung Nr. 56o), Holzkern, mit vergoldetem Rot- kupfer überzogen, auf der Rückseite graviert in der Mitte die Halbfigur des bärtigen

Christus, in den Ecken die Evangelistensymbole (AUS'.M YVefrth, Taf. XXVI, 3), unter dem Fuss ein 7 cm hoher geschnittener Krystall (Abb. aus'm Weerth, Taf XXXIX, 9). Die Kreuzarme sind der Länge nach in drei Streifen zerlegt, der mittlere ist mit Goldfiligran überkleidet, die seitlichen in Goldfiligran abwechselnd mit einem von vier Perlen umgebenen ovalen Stein und einem Zellenemail. Auf den Eckstücken je zwei Emailtäfelchen, oben mit Adlern, links mit Löwen, rechts mit Greifen, am Fusse mit Bäumen. In der Mitte auf einer aufgesetzten kreisrunden mit Filigran be- setzten Platte ein mit lilienförmigen Zähnen gehaltener grosser ovaler Bergkrystall. Die auf den Schmalseiten der Arme befindliche Inschrift: ed . t . . egali^genere NOBILISSA theopha . . . hoc s . . . (Edita regali genere nobillissima Theophanu hoc signum dedit) weist auf die Äbtissin Theophanu (io39 io54) als Geschenkgeberin. Die Emails, die in den breiten goldenen Stegen eine Vorbereitung des Grubenschmelzes zeigen, zwischen die die Goldlamellen des Zellenschmelzes eingesetzt sind, sind erst nachträglich und zwar wohl in Essen selbst aufgenietet, da für sie in dem Filigrannetz nicht überall Raum gelassen ist. Die geschwungene Form deutet ausserdem, zumal bei den oberen sechs auf die Arme aufgesetzten Emails, auf ursprüngliche Zugehörig- keit zu einem kreisförmigen Gegenstand. Diese sechs Stücke weichen auch in der Farbengebung mit dem krvstallinisch grünen Grunde und der Ornamentik ziemlich von den übrigen Emails des Theophanukreuzes ab. Auf der Paxtafel (s.u. Nr. 7. - Taf. II, 3) finden sich vier zugehörige Emails von der gleichen Grösse, Form, Farbe und Zeichnung. Alle zehn Stücke zusammen bilden einen Zweidrittelkreis, der genau als Nimbus auf das Haupt der Essener Madonna, (s. u. Nr. 6. Fig. 24) passt, deren Nimbus in der That fehlt, während der emaillierte Nimbus des Kindes erhalten ist. (Ähnliche emaillierte Nimben in der Sammlung Swenigorodskoi : Schulz, Der byzantin. Zellenschmelz Taf. 16, i9, 20).

4. Viertes Prozessionskreuz, 46 cm hoch (Taf. II, 5. aus'm Weerth, Kd. viertes Taf. XXIV, 4; II, S. 28, 3i. Köln. Ausstellung Nr. 559.), Holzkern, auf der Vorder- seite mit Goldblech überzogen, auf den Schmalseiten und auf der Rückseite mit gra- vierten Rotkupferplatten des 12. Jh., auf der Rückseite Lamm und Evangelistensymbole,

der Grund wie bei dem 2. u. 3. Kreuze punziert (Abb. aus'm Weerth, Taf. XXVI, 4). Die Ausführung des feineren Filigrans und die Fassung der Steine und Perlen in hohen aufgebogenen, mit einem Goldkördeichen umwundenen Kasetten, bei den grösseren Steinen auch mit übergreifenden Zähnen (en cabochon) ist hier vollendeter und kunstvoller als bei den übrigen Kreuzen. Auf dem mittleren Streifen grosse ovale Steine und Perlen, am Fusse ein Cameo mit Kopf aus Chalcedon. Auf dem 16 cm

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KREIS ESSEN

Münster

k ir c he

F.ni:nls

Id.-ikr

Thcoplinml- hnndschrifl Vorderseile

Elfenliein

breiten Rande abwechselnd ein von vier Perlen eingefasster ovaler Stein mit 7 xiocm grossem Täfelchen von byzantinischen Zellenemails, die wie bei dem zweiten Mathilden- kreuz geometrische Teppichmuster und einige pflanzliche Motive zeigen. Das Mittel- feld und die vier Eckstücke bedeckt mit einheimischen Zellenemails, auf den Ecken die vier Evangelistensymbole, in der Mitte der Gekreuzigte zwischen Maria und Ji ihannes mit Sonne und Mond.

Die Ausführung des figürlichen Emails verrät dieselben ungeübten deutschen einheimischen Hände wie bei den beiden Mathildenkreuzen: die auf den Rand auf- gesetzten Zellenemails, unvergleichlich feiner und mit vollkommener Beherrschung der Technik ausgeführt, sind sicher von ganz anderen Künstlern gefertigt und mit grösster Wahrscheinlichkeit als byzantinische Importartikel zu bezeichnen (genau die- selben geometrischen Zickzackmuster an sicher byzantinischen Arbeiten: Schulz, Die byzantinischen Zellenemails der Sammlung Swenigorodskoi S. 38, Taf. ; Der byzan- tinische Zellenschmelz Taf. i7), die dort fabrikmässig wie heute die MUlefiori hergestellt, ins Ausland versandt und hiervon den Goldschmieden zur Ausschmückung ihrer Arbeiten verwendet wurden. Das vierte Kreuz reiht sich durch die enge Ver- wandtschaft mit dem zweiten Kreuze den übrigen Mathildenkreuzen an. und ist wahr- scheinlich gleichfalls eine Stiftung der Mathilde, übertrifft aber die beiden anderen durch die Feinheit der Ausführung und die geschma« kvolle Verteilung des S. hmuckes. Dass die gleichen Emails auch auf anderen Arbeiten so vor allem am Haupt des h. Oswald in Hildesheim vorkommen, bedingt noch keine enge Verwandtschaft zwischen diesen und den Essener Arbeiten.

Ein fünftes grosses goldenes Kreuz befand sich ehemals auf der Marmorsaule im Westbau, eine Schenkung der Äbtissin Ida (um 1120). Der Äbtissinnenkatalog berichtet: (Seemann S. 6): Haec abtissa auream crucem in columna marmorea dedit cum hac inscriptione : Ida abatissa nie fieri fecit. Das Kreuz ist verloren, die Inschrift ist noch erhalten, eine 52Xi5cm grosse auf Holz aufgeheftete Tafel von vergoldetem Kupferblech mit der Inschrift in grossen Kapitalen: t ista.m CRUCEM ida ABBATISSA fieri iussit v Vgl. Beiträge I, S. i3. Am Fusse des Kreuzaltares, hinter dem die Säule stand, befand sich eine Tafel mit neun Hexametern, enthaltend das Verzeich- nis der in dem Kreuz enthaltenen Reliquien (Beiträge XIV. S. 11 7. i47).

5. Deckel der Evangelienhandschrift der Theophanu vom J. io39, 26 x 35,5 cm gross, mit 1 1,7 x i7 cm grossem Elfenbein in der Mitte (Taf. I, 2. AUS'm Weerth, Kd. Taf. XXVII, 1; II, S. 32.— Baudris Organ II, S. 18, Nr. 1. Schnaasj IV, S. 656. Köln. Ausstellung Nr. 562). Der Holzkern des Deckels ist mit Gold- blech überzogen, das in sorgfältig getriebenen Figuren zu oberst in der Mandorla thronend den bartlosen Christus mit Buch und Kreuzstab zwischen zwei Engeln mit Sonne und Mond zeigt, auf den Seiten unter rundbogigen Arkaden Petrus und Paulus und Kosinas und Damianus, zu unterst zwischen zwei Säulen, um die die zurück- geschlagenen Vorhänge geschlungen sind, die en face thronende Madonna, zu deren Füssen die Schenkgeberin mit der Beischrift: rHEOPHAKU ABBAT1SSA knieend die Hands( hrift niederlegt, von links S. Pinnosa, von rechts S. Walburga. I »er schmale Rand ist mit feinem Goldfiligran besetzt, die abfallende Schmiege mit getriebenem entarteten Akanthusblattfries. Das Elfenbein ist von einem Rahmen umgeben, der /wischen Filigran ovale Steine in Kasettenfassung zeigt, nai h den E< ken diagonale breite Streiten mit grösseren Steinen.

Die Elfenbeintafel, mit Geschil k behandelt auf glattem (".rund mit harten parallelen Schnitten, ist von einem Akanthusblattfries umgeben und zeigt in den Ecken die Ge-

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stalten der vier Evangelisten mit ihren Symbolen, in der Höhe die Himmelfahrt, in der Mitte die Kreuzigung - neben Christus Longinus und Stephaton, Maria und Johannes, Ecclesia und Synagoge, am Rande die Schacher und die aus den Gräbern steigenden Tuten. - 7.11 unterst die Geburt Christi. Vgl. Westwood, A descriptive catalogue of the fictile ivories in the South Kensington Museum p. 448.

Die Rückseite des Einbandes ist mit gepresstem Purpurleder überzogen, mit silbernen Eckstücken und Mittelmedaillon des 18. Jh. Die Hs. enthalt jetzt die An- fänge der vier Evangelien (für die Fronleichnamsprozession 1. ausserdem einen kurzen Äbtissinnenkatalog, 1688 geschrieben, bis 1826 fortgeführt. Inschrift: rHEOPHANU, EZE-

LINI COMITIS PAI.ATIXI FILIA, ABBATISSA ASNIDENSIS, MXXXIX FIERI FECIT. FRANSISCA CHRIS- TINA PRINCEPS. EODEM SAN- IHIXE ORTA, EADEM DICiNITATE ABBATIALI AUCTA, SEPTEM SAE- CULORUM ET ATE MINOR, SEPTEM TITULORUM SPLENDORE MAIOR, ANNO CHRISTI MDCCXXVI1, RE- G1MINIS PRIMO, AVITAE IJBE- RALITATIS MONUMENTUM REFICI

mandavit. Über die ursprüng- lich im Einband enthaltene Hs. vgl. unten.

6. Madonnenstatuette (Fig. 24. aus'mWeerth, Taf. XXIV. 5; II, S. 3i. Köln. Ausstellung Nr. 56 1), aus Gold- blech getrieben über sehr mor- schem Holzkern, 75 cm hoch, vom Anfang des 11. Jh. Die Madonna sitzt auf einem vier- beinigen lehnenlosen Sessel (die vier runden Beschläge am Stuhl über dem Sitz fehlen), ihre Rechte hält einen reich ge- schmückten Apfel, mit der Lin- ken stützt sie das ältliche, in lange Gewänder gehüllte Kind,

das, stark zurückgelehnt, ein Buch mit der Linken an sich drückt. Die Augen sind in Email eingesetzt, die Lippen rot bemalt, die Ärmel, das Buch, der Apfel mit Steinen verziert. Der Nimbus des Kindes ist noch der ursprüngliche, mit Zellenemails verziert, durch drei viereckige mit Steinen en cabochon und Perlen geschmücke Platten unterbrochen, der Nimbus der Madonna ist in einzelne Teile aufgelöst und auf das Theophanukreuz (s.o. Nr. 3) und die Paxtafel (s.u. Nr. 7) aufgesetzt. Der Adler- schmuck auf der Brust der Madonna mit dem reichen Anhänger ist spätere romanische Zuthat. Überaus charakteristisch ist die Gewandung, der Mantel durchaus wie ein antikes Gewandstück um den Rücken gelegt. Die auf dem Haupte der Madonna be- findliche Krone (Taf. II, 2) besteht aus einem Reifen mit drei lilienblattförmigen Auf- sätzen, ist mit schweren Steinen, am Rande mit Perlen dicht besetzt und stammt aus

Münster.

kirchc

Fig. 24. Essen. Madonnenstatue aus Goldblech.

Madonnen Statuette

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KREIS ESSEN'

M ti nst er- k irchc

Figi 25. Essen Atinreliquinre und PrachtSChwett DIU der Schruzknmmer.

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l-^-l N

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dem 12. Jh. Das Bild ist am nächsten verwandt der etwa gleichzeitigen 65 cm hohen Madonnenstatuette im Schatze zu Hildesheini Nr. 82) und der Statuette von Conques (Rohault de Fleurv, La messe II, pl. 1 59, p. i7i).

7. Paxtafel (Taf. II, 3. Köln. Ausstelluni; Xr. 611), 12,5 * 1 3,5 cm, in Gestalt eines vierseitigen Kastens mit Holzkern, in der Mitte mit einem grossen nachge- schliffenen Bergkrystall, der eine Kreuzpartikel enthalt. Der breite Rahmen mit Gold- Met h verkleidet, das mit feinem Filigran bedeckt ist. Der innere Saum um den Krvstall besonders aufgestiftet und mit Filigran und Steinen besetzt. Der Rahmen enthält vier Zellenemails vom Nimbus der Madonna (Nr. 6, die übrigen am Theophanu- kreuz Nr. 3), vier kleinere Emails in den Ecken, dazwischen grössere Steine und

»luiiilcr. k irc h e

Paxlsfel

Fig. 26. Essen. (Copfi

des h. Marsus.

Prachlschwerl

Perlen. Die aus dem 11. Jh. stammende Tafel im Anfange des [4. Jh. mit dreiteiligem Aufsatz (mit in cabochon gefassten Steinen besetzt) und Untersatz nebst Hülse für eine Stange versehen.

8. Prachtschwert (Fig. 25, 3. aus'm Weerth, XXVII, 2; II. S. 35), die Scheide 84 cm lang, der Griff noch 1 2,5 cm lang. Die Scheide, um 1 100, besteht aus dünnen Holzplättchen, mit Goldblech belegt, das in getriebener Arbeit Ranken mit Löwen, Adlern und Greifen zeigt. Das Schwert, um i4oo, die Klinge graviert mit Darstellung der hh. Kosmas und Damianus und der Inschrift: gladius cum QUO fuerunt decollati patroxi XOSTRI. Aus derselben Zeit die Einfassung der Scheide.

9. Armreliquiar (Fig. 25, 4. Köln. Ausstellung Nr. 535), 46 cm hoch, Anfang Armreliquiare des 12. Jh., Holzkern, mit dünnem Silberblech überzogen, roh und hart modelliert.

Auf dem Rücken der Hand Medaillon mit Hand auf Kreuz und Umschrift: dextera

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5o KREIS ESSEN

Münster- di'.i. Die Säume des inneren und äusseren Ärmels aus vergoldeten Rotkupferstreifen, der obere 2,5 cm breit mit einfachem gravierten Ornament, der untere mit der Inschrift: sancte p.asii.i skrvk dei vivi benedic nos und einer t cm breiten romanischen Ranke.

10. Armreliquiar (Fig. 25, 2. Köln. Ausstellung Nr. 538), 72 cm hoch, ent- haltend den Arm des h. Kosmas, um ijoo. Die zierlich aufgerichtete Hand von Silber hält mit spitzen Fingern das Modell eines sechsseitigen gothischen Türmchens. Der Fuss von Rotkupfer mit vier Löwenklauen. Um den Arm drei breite Bänder gezogen von Silberblech mit aufgelötetem Filigran und ungeschliffenen Steinen. Auf der einen Seite ein Thürchen, darauf in Niello die Donatorin en face, die Hände über der Brust gefaltet mit der Umschrift: BEATRIX abba ASNIDENSIS DE HOLTHE Mi

FIERI FECIT (1292 1326).

11. Armreliquiar (Fig. 25, 1. Köln. Ausstellung Nr. 539), 55 cm hoch, ent- haltend den Arm des h. Quintinus, 1 5. Jh. Der Untersatz getragen von vier kleinen Fngelsfigürchen mit den Leidenswerkzeugen Christi, umwunden von einer freigearbei- teten geschnittenen Blattranke, mit einer nicht völlig zu entziffernden Inschrift. Der faltige Ärmel mit vergoldeten Gravuren bedeckt, auf der einen Seite ein zweiachsiges Fenster, darüber das Wappen derer von Castell. Die Hand mit unter die Finger- nägel geschlagenen Eisennägeln.

12. Armreliquiar, 53 cm hoch, von vergoldetem Silber, i5.Jh., der Untersatz von drei reizenden massiven musizierenden Engelsfigürchen getragen, auf dem Ärmel graviert ein spätgothisches Stoffmuster.

Kopfteiiquiar i3. Kopfreliquiar des h. Marsus (Fig. 26), von vergoldetem Rotkupferblech,

Ende des i5.Jh. Bartloser, besonders um Auge und Nase gut und weich modellierter Kopf mit reicher Lockenfülle. Auf dem priesterlichen Kleide grosse ungeschliffene Steine in spätgothischer Fassung.

Agraffen i4. Sechzehn Agraffen der Essener Äbtissinnen, jetzt auf einem Bande von

rotem Sammet befestigt, das auf der Abb. 26 um die Schulter des Kopfreliquiars ge- legt ist, alle mit Goldemail bedeckt, das farbig auf den getriebenen und gravierten Grund aufgetragen ist, besetzt mit Perlen und echten Steinen, einige mit figürlichen Darstellungen, im Entwurf wie in der technischen Ausführung gleich vollendet, von sehr bedeutendem Werte. Vortreffliche farbige Publikation von A. Viru VEGEN, < lollier en or conserve dans le tresor de l'eglise d'Essen in der Revue de l'art chretien 1 SS7, 3. Heft, Taf. 3 u. 4 (Köln. Ausstellung Nr. 618).

i5. Agraffe (Abb. ais'm Weerth, Taf. XXIV, 6. Köln. Ausstellung Nr. 6o3), von vergoldetem Silber, um i5oo. in der Form eines Vierpasses mit durchgeschobenem achtseitigen Stern, die Einfassung mit reich profiliertem Stabwerk. . In der Mitte unter reichem spätgothischen Baldachin mit umgebogenen Blumen die Madonna, zur Seite die hh. Kosmas und Damianus.

Reliqubi 16. Reliquiar, 44,5 cm hoch, aus vergoldetem Rotkupfer, um i4oo. mit Fuss

von sechsseitigem Stern und sechsseitigem Knauf. Der Behälter bestehend aus einem horizontalen und einem vertikalen Cvlinder mit Reliquien der hh. koiiielius und Sinieoii. Überdem mittleren Cvlinder ein kegelförmiges Türmchen mit einer Madonnen- statuette, zur Seite des liegenden Cylinders würfelförmige Aufsätze mit emailliertem Grunde, auf denen vierseitige Türmehen mit den Figuren der hh. Kosmas und 1 >.i- mian stehen. Osiensorium i7. Ostcnsotium in Monstranzenform, 49cm hoch, von vergoldetem Silber,

aus der 2. H. des i5. Jh.. der glatte l-'uss auf der Seite a jour durchbrochen, zierlicher sechsseitiger Knauf mit Zinnen und Ecktürmchen, ttbei dem Glascylinder, der einen

298

IsslN

Si

Zahn der h. Apollonia enthält, ein sechsseitiger zweigeschossiger Aufbau mit offenem Munster einachsigen Fenster, auf dem Dach als Krönung ein Engel, im ganzen ziemlich schwi r- fällig und plump (Kolli. Ausstellung Xr. 578).

18. Monstranz, 58cm hoch, von vergoldetem Silber, Mitte des 1 5. Jh., mit Monstranz glattem Fuss aus der sechsblättrigen Rose (zwei Blätter zugespitzt), der Knauf mit sechs aufgesetzten Rosetten, der Glascylinder oben und unten von Gitterwerk einge- fasst, über der Kuppel vierseitiger Aufsatz mit silberner Madonnenstatuette, zur Seite zwei durchbrochene Strebepfeiler mit je einer Heiligenfigur.

i9. Ostensorium in Monstranzenform, 46,5 cm hoch, von vergoldetem Rot- Ostensorium kupfer, vom J. i458. Auf dem aus der sechsbliittrigen Rose konstruierten glatten Fuss die Inschrift: dedit Albertus past . . . .r anno m cccc lviii. Über dem Cylinder vierseitiger durchbrochener Aufsatz, von einem Kreuz gekrönt, die Strebepfeiler mit rohen Gravuren.

20. Monstranz, 78 cm hoch, von vergoldetem Silber, l4 Pfund schwer, aus Monstranz der 2. Hälfte des 1 4. Jh. Der sechsseitige Sternfuss (vier Blätter, zwei mit je zwei Spitzen) mit gothischen Gravuren bedeckt. Um den auffallend massigen und schweren

Schaft ein prächtig durchgearbeiteter sechsseitiger Knauf mit den Figürchen der Ma- donna, Christi, der hh. Kosmas, Damian, Petrus, Paulus unter Giebeln auf emailliertem Grunde. Der Unterbau des Glascvlinders mit dem Schaft durch zwei grosse ge- schnittene Krabben verbunden. Das doppelte Strebesystem zur Seite des Glascvlinders besteht aus übereck gestellten vierseitigen Pfeilerchen, die Krönung des Ganzen bildet ein vierseitiges durchbrochenes Türmchen, gekrönt von einem Pelikan (Köln. Aus- stellung Nr. 546).

21. Ostensorium, 56 cm hoch, von vergoldetem Silber, vom J. i385. Der Ostensorium Fuss in Gestalt einer vierblättrigen gedrückten Rose mit reichen gothischen gravierten Blattarabesken. am Rande durchbrochen, mit der Inschrift: Elizabeth de nassauwe

abba. essexdiensis mccclxxxv. Der sechsseitige Knauf mit kleinen Fensterchen, der Schaft in den Untersatz übergeführt durch verschnittenes Blattwerk (Motiv das wenig stilisierte Weinblatt), an den Ecken durch schlanke langgewandete Engelsfigür- chen mit Sonne und Mond in den Händen. Auf dem polygonalen Untersatz der kreisrunde Reliquienbehälter, zur Seite ein doppeltes Strebesystem, das Ganze gekrönt durch ein zierliches vierseitiges dreistöckiges Türmchen, im zweiten Stock an den Ecken mit musizierenden Engelsfigürchen, darüber eine langgewandete weibliche Fi- gur mit Spruchband und Lilie. Auf dem Untersatz reizvolle musizierende Engels- figürchen, mit ausgebreiteten Flügeln knieend, von höchster Anmut in ihren über- schlanken Formen, mit Harfen, Handpauken, Dudelsack und Glocken ( Köln. Aus- stellung Nr. 575).

22. Monstranz, 62 cm hoch, von vergoldetem Silber, um i4oo i43o, durch Monstranz seine schlanken, graziösen und reinen Formen ausgezeichnetes Werk. Der Fuss in

Gestalt eines dreiseitigen Sternes, am Rande ä jour durchbrochen, auf eine Rotkupfer- platte der gleichen Gestalt aufgelegt, deren Blätter zwischen die des ersten Fusses treten. Alle sechs Blätter besetzt mit grossen Medaillons mit email champleve. Der äusserst zierliche sechsseitige Schaft von der Gestalt eines Pfeilerbündels mit hervor- tretenden Diensten ist ähnlich der Monstranz von Donauwörth (Abb. Ferd. de Las- tevrie, Histoire de l'orfevrerie p. 252, Fig. 49. Bucher, Geschichte der tech- nischen Künste II, S. 261) durch drei Stützen abgestreift. Über dem mit drei massiven Figürchen verzierten Knauf schliesst der Schaft mit drei Greifen ab, die mit Kopf und Flügeln den sechsseitigen Aufsatz tragen. Zur Seite des Glascvlinders ein drei-

299

52 KREIS ESSEN

Münster. Faches Strebesystem, die Halbkuppel gekrönt von einem zweistöi kigen offenen Turm- bau mit den Figuren der Madonna und des h. Antonius (Köln. Ausstellung Nr. 543).

Rdiquiare 23. K r e u z re I i 1 1 u i a r , 4o im 1im.Ii. vom Anfange des 1 5. Jh. Auf dem Fuss

in Gestalt des sechsseitigen Sternes erhebt sich der dünne sechsseitige Schaft, der das Kreuz trägt, dessen Balken aus Achaten mit ovalen ( »palen an den Ecken bestehen, in der Mitte ein Medaillon mit einem Krystall, hinter dem die Reliquien geborgen sind (Köln. Ausstellung Nr. 58 1).

24. Reliquiar, 33 cm hoch, von Rotkupfer, feine Arbeit, um i4oo. Auf dem Fuss in Gestalt des sechsseitigen Sternes zweimal die gleichen Wappen. Der runde Schaft trägt einen sechsseitigen, von fein stilisierten Blättern gestützten Knauf, dessen Pasten sechs jugendliche Köpfe vortreten. Den Hauptkörper bildet ein achtseitiges horizontales Krvstallgefäss, über dem sich eine grosse rote Koralle erhebt (Köln. Aus- stellung Nr. 544). Kreuz 25. Kreuz, 1,20 m hoch, vom Ende des 1 5. Jh.. von Holz, der Schmuck von

Silber. An den Ecken schöne Eckstücke von vierblätterigen Rosen mit dun hbrochenem Masswerk, im Mittelmedaillon die reliefierten Figuren der vier Evangelistensymbole. Der 65 cm hohe getriebene Christuskörper mit dem auf die rechte Schulter gesenkten Haupt, ziemlich weich in den Formen, enthält Reliquien. Sehr beachtenswerte und wirkungsvolle Arbeit. Das Kreuz enthält die ehemals in dein Kreuz der Äbtissin Ida (noch 1 454 restauriert) befindlichen Reliquien (Beiträge I, S. i3).

Rciiqui.-ire 26. Reliquiar, 44,5 cm buch, von vergoldetem Silber, ursprunglii h i in gothisches

Ostensorium, um i5oo, von dem der Schaft mit seiner interessanten Überführung, der mittlere Baldachin und die Streben erhalten sind. Im J. i 643 wurden zwei senkrechte Glascylinder eingefügt, zwischen denen sich zwei ovale, auf beiden Seiten mit < I platten abgeschlossene Kästchen befinden. Als Krönung die Figuren der Madonna und der hh. Kosmas und Damian. Inschrift: MARIA clara hei gratia abbatissa

NATA EX COMITIBOS DE SPAIR ME FIER1 FECIT ANXi) 1 64.3.

27. Getriebenes silbernes Rokokoreliqu ia r, 45 cm hoch, Mitte des 1 8. Jh. mit Strahlensonne. Kelche 28. Kelch, i6,5 cm hoch, interessantes Werk des i4. Jh., auf vollständig rundem

und plattem Fuss, auf dem ein kleiner Kruzilixus aufgestiftet ist, der Knauf mit sechs ehemals mit blauem Email verzierten Basten, der Schaft rund mit leicht gravierten Bändern, spitze Kuppe. Inschrift des 18. Jh.: calix M. ECCLESIAI ESSENDENSIS.

29. Kelch, 22 cm hoch, von vergoldetem Silber, um l5oo, der Fuss in Gestalt der sechsblätterigen Rose, um die eine zweite ebensolche gelegt ist, auf einem dir Blätter aufgestiftet eine Kreuzigungsgruppe. Der Schalt als spätgothisches Säulen- bündel mit vortretenden Diensten. Inschrift: DOMINUS JOHANNES VORMAN DEDIT IS'ir.M CALICEM (ANONICUS ESSENDENSIS.

30. Kelch, t9 cm hoch, von vergoldetem Silber. Anfang des 16. Jh., auf dem Fuss graviert die hh. Kosmas und Damianus und die [nschrift: calix dominorum

CANONICORUM DIACONORUM ECCLESIAE ASSUNDENSIS.

"tn. 3i. Reliquienkästchen von Holz mit abgewalmtem Dach, vom Ende des 12. Jh..

von hohem Interesse durch die Vereinigung von Schnitzerei, Intarsia und Metallbeschlä- gen, an den Seitenflächen in einem breiten Rahmen mit in Kerbschnitt ausgeführtem polychromierten Palmettenfries verziert Das Kästchen diente seit dem 1 5 . Jh. zur Auf- bewahrung der Reliquien des b. Alfrid. Ausführliche Best hr< ibung mit farbiger Abbildung von (;. Humann in Kunst und Gewerbe XIII, i879, S 2i7. Ein ähnliches Kästchen im Si I1.1t/ dei Kathedrale zu ( hur i Mitteil. d. antiquar. t li sellsch. zu Zürich XI. Taf. V 1 1

3oo

ESSEN

53

32. Kasel und zwei Dahnatiken von neuem roten Sammet mit flandrischen Stickereien um 1S20 von grosser Schönheit, auf Goldgrund in Plattstich, mit dem Faden modelliert Auf dem Kreuz der Kasel der Stammbaum Christi, in der Mitte die Madonna, auf dem Stall der Vorderseite die Madonna mit den anbetenden drei Königen. Die Dalmatiken enthalten auf den Längsstreifen der Vorderseiten die- Einzel- figuren von.je diei Heiligen, auf der Rückseite je zwei, in der Mitte die Wappen Christi, .ml Grund von Flockstich, auf dem Riegel der einen die Verkündigung Maria, der anderen die Madonna zwischen den hh. Katharina und Barbara in feiner Bouillon- s tickerei.

Zwei kleinen 1;. I fenbeinta fein des 1 1. Jh. (abg. ws'ia Weerth, Kd. Taf. 26, 6), im Stile den Quedlinburgern ähnlich, eng verwandt den Platten der Sammlung Rohde Hawkins (WESTWOOD, Catalogue p. 1 57), sind zur Zeit nicht nachweisbar.

An Bilderhandschriften (ausführlicher beschrieben in den , Bilderhandschriften der Rheinprovinz') bewahrt der Schatz (Humann i. d. Wd. Zs. III, S. 4i8):

Evangelienhandschrift des 8. Jh., i87 Bl., 23 x 34 cm, kostbares Werk der Schule von Corbie, mit reichverzierten Kanonestafeln. Initialen und Titelbild mit Brustbild Christi und den vier Evangelistensymbolen. Vgl. ausführlich G. Humann, Ein Evangeliar der Münsterkirche zu Essen: Berg. Zs. XVII, S. 121, mit 5 Taf. Ann. h. V. N. XXXVIII, S. 145.

Evangeliar aus der I. H. des 11. Jh., 35,5 x 25,5 cm, mit einfachen Kanones- tafeln, vor jedem Evangelium drei Zierblätter, auf dem ersten das Bild des Evangelisten. Den Deckel der Handschrift bildet die Platte mit dem Elfenbein (s. 0. S. 46, Nr. 5).

Evangeliar aus dem 11. Jh., 21x16 cm, die Kanonestafeln von Gold- und Silberranken umzogen, vor jedem Evangeliar zwei Zierblätter.

Glocken. Die älteste aus dem i3.Jh. mit der Inschrift in frühgothischen Ma- juskeln: dum sono signo Christum de ligxo (t.amaxtem. Die zweite von l546 mit guten Renaissanceornamenten, Reliefs: Madonna (zweimal), Christus mit Lamm und Wappen. Inschrift: jesus, MARIA, s. cosmas, s. damianus, s. Marcus, s. chri-

STOFFORUS. DAVIT PSALMO XnXu: PERIIT MEMORIA EORUM CUM SONITU ET DOMINUS IX ETERXUM PERMANET. SIBILLA GEBAREN GRAFIN TZO MUNTFORT UND ROTEN- FELTZ, ABDISSE TZO ESSEN, CATRINA GEBAREN GRAFIN TZO TECKELENBORCH, COSTERSSE VAN GÖTZ GENAUEN. TZO ESSEN GERHARDUS WESSEL WERCKMESTER l546.

Im Dachreiter zwei Glocken, die erste von 1 525 mit der Inschrift: wei got

WEL DEINEN, DEI BIDDE VOR DE KRESTEN SEILEN. ANNO l5z5. Die Zweite VOll l6oo mit

der Inschrift: nuxquam te crastina fallet hora. dr. Joannes a geldren, cano-

NICUS ET AEDIL1S ECCLESIAE ASSNIDENSIS, FIERI FECIT ANNO 1600. JOHANN NEELMAX VON BOEIST GOEIS MICH.

Der goldene Schrein der hh. Marsus und Lugtrudis, der von der Äbtissin Theophanu (io39 io54) gestiftet worden war, nachdem Mechtild II. die Reliquien des h. Marsus nach Essen gebracht, ist nicht erhalten. Die Inschrift davon giebt nur der lateinische Äbtissinnenkatalog (Bucelinus II, p. i43t:

HOC OPUS EXIMIUM GEMMIS AUROQUE DECORUM

MECHTILDIS VOVIT, QUAE THEOPHANUM QUOQUE SOLV1T,

ABBATISSA BONA MECHTILDIS CHRISEA DOXA

REGI DANS REGUM, QUAE REX DEPOSCIT IN AEVUM

SPIRITUS OTTONIS PASCIT CAELESTIBUS ORIS.

Eine Abschrift ex ipsa perigraphe sacrae tumbae enthält das Stiftsarchiv sect. II, caps. 1 4, Nr. 3 :

Munster-

k i r che ParameDtc

Bilder- handschrifien

Glocken

Goldener Schrein

Inschrift

301

54

KREIS ESSEN

Münster» ki rch e

Gieljclseit«:

Reliquien

Hm i>] ms eximium gemmis auroque decorum Mathildas vovit, Theophanu quod bene solvit, Rcgi dans reguin Mathildt haec crysea dona

um

Spiritus Ottonis pauset caelestibus o.... Am Kusse der Tumba die Verse (Bucelinus II, p. i43):

HOCCE D1-« rs GEMMIS COSMA DAMIANEQU) VOBIS

FECIT MATHILIHS MERLANS AETERNA CADUI [S

THEOPHANU CAELIS ETC

Die genannte Abschrift im Archiv und ebenso im Museum Alfterianum XI. VII, 111. Slb (K<")ln, Stadtarchiv) giebt die Ansicht einer Giebelseite.

DOMINA

Ml. EIERI

MATHILDT

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EFFIGIES

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OTTONIS II.

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IM TER ATORIS

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KAZ

AlilN EO

1A

Quae sie latine interpretor:

Una in Christo firma germanitas.

UnfrtM-gangene Denkmäler

Grabsclirift

Evangelist

Imperator

Romanorum gloriosus

Otto (fvdoiot; 'Ohm)

Tumba horum sanetorum mero ex auro gemmisque pretiosissimis et penitus raris elaborata. Donum Ottonis seeundi imperatoris et Theophaniae Augustae eius coniugis; tunc Ascetenio Assindiensi collatum, quando ibi Mathildis, eorundem Augustorum filia illustrissima, tum pietate tum generis splendore praesedit. In den Farragines des Ge- lenius XXI, Bl. 673 (Köln, Stadtarchiv) findet sich eine Speeificatio reliquiarum in tumba inventarum von i5oi. Vgl. F. Gerss, Das Heiligtum von Essen: Berg. Zs. XI. S. 108. Das Compendium fundatorum festorum im Stiftsarchiv (vgl. o. S. i3) enthält zum 6. Okt. : S. Marsi reliquiae praesertim in aurea hyerotheca a Mechtüda antistita, filia Ottonis rev. imperatoris et Theophana dono datae sunt caputque eiusdem sani li in argentea theca asservatur (s. o. S. So Nr. i3) cuius et statua in summo choro ereeta ad columnam pr< >pe sacrarium conspicitur.

Über weitere zu Grunde gegangene Denkmäler enthalten die verschiede- nen Fassungen der Äbtissinnenkataloge mich weitere Nachrichten:

Das Grab der eisten, nach 878 gestorbenen Äbtissin Gerswida trug die Inschrift (Bucelinus II, p. i43):

QUISQUIS IN HOC TEMPLO CHRISTUM R] Vl-RENTER AHORAS,

SIS SIMUL IPS1 MEMOR GERSUIDAE [STHK 1 i M UI.ATAE.

HAEC ALI1S 1)IV1>. PAUPER Sllil REBUS, U.UMNIS

PRIMA MONASTERIUM KUNDANS EREXERAT ISTUD

EXEMPLISQUE REGENS SANCTIS MoNI'.MINIA RELIQUTT.

(desiderantur aii< [ii.i . |

CLARA SU I Kl kum LUCRIS II DOGMATE

OBI1T CHRISTI 1AMUI.A 3.KAL.JAN.

Die Äbtissin Suanahild (um loioi hatte ein kostbares Evangeliar geschenkt, dessen Deckel, ahnlich der Tumba eine Inschrift in griechischen Lettern trug (BuCE-

taa

I-S.SJ N

55

Munster. Ic i rche

Glasgemälde

Grabschriften

i.ixrs II. p. i44): extat hodii issindiaj libek ouatuor evangeliorum auro

ET GEMMIS ORNATUS, 1\ CUIUS FRONTISPICIO DEPICTA I S I [MAGO DEIPARAE VIRGINIS GESTNNIls CHRISTUM INI AN 1 IM. AH CUIUS PEDES \ DEXTRA II A SINISTRA DUAE \ l MALES VIRGINES PROC1 MBENTES CONSPICIUNTUR CUM KAI INSCRIPTIONE I Sl \NE- H1LIHS VBBATISSA, BRISIDA. VDDITO HOC VERSU RITHMICO GRAECIS II KI- CHARAC-

xeribusexornato: it UPOIlPIäM NATßM (-)EP NQ2TPQM llPlil

Fl P t' r P ATil XI. AD PROPRIUM NATUM TER NOSTRUM VIRGO PREGRATUM.

Zur Erinnerung an den Neubau des Langhauses befanden sich dort zwei Glas- gemälde mit Darstellungen des Königs Rudolph von Habsburg und der Äbtissin Ma- lhilde Bucelinus II, p. 1 45 : Superest adhuc perantiqua fenestra vitrea, ...cum hac inscriptione :

MECHTILDIS ABBATISSA, HUIUS CONVENTUS OLIM MATER PIA.... JANUA I'ATET, QUAE I'ARATAE SUNT. 1NTRENT. SERVITE DOMINO IX TIMORE. MECHTILDIS DE HAR- DENBERG.

Versus antiqui in eadem fenestra circa effigiem Rudolphi:

ANNO MILLESIMO DOMINI DECTESQUE VICENO

CUM SEXAGENO QUTNTO CURRENTEQUE DENO,

GREX HIC COMBUSTA RECTRICE FIDE BOXA NOTA

FORMA SUB CERTA FUNDENS IN Nos SUA VOTA

INXOVAXDO STATUM IURIS SOLITUM QUOQUE MOREM.

Vgl. auch Seemann S. 33.

Das Epitaph der l36o verstorbenen Äbtissin Katharina \"n der Mark trug die Inschrift (Bucelixus II, p. i46):

GRATIA DIVINA SICUT IUSSIT CATIIAR1NA

VIRTUTUM LATRIX ET EARUM SEMPER AMATRIX,

ISTHIC PRAELATA, QUAM XOBILIBUS GEXERATA,

DE MARCA DICTA, CARNALI MOLE RELICTA,

oh! HEU XATURAE SOLVEBAT debita durae.

MCCCL SIMUL X, cosmae festo vocat hanc rex.

Die Inschrift vom Grabmal der 1 525 verstorbenen Äbtissin Moena von Ober-

steiii (Seemann S. i7. Bucelinus II, p. i47) lautete:

ILLUSTRIS MOEXA DE LAPIDE SAXGUIXE CLARA ABBATISSA PIA MORITUR MAI DIE QUINTA.

JOHAXNISKIRCHE. Essener Zeitung i887, 16. Aug. Fr. Arexs i. d. Beiträgen XIV, S. 121. Ursprünglich scbloss der porticus, die Vorhalle, nach Westen mit einem einfachen Oratorium ab (dedicatio oratorii in porticu S. Johannis baptistae, Eintragung im Essener Missale des 10. Jh: Harless in Lacomblets Archiv VI, S. 64, 68). Die Kapelle war vermutlich der h. Walburg, als zweiter ehemaliger Patronin (neben der h. Gertrud), ausserdem dem h. Johannes Bapt. geweiht (vgl. Seemann S. 8). Bei einem ersten Erweiterungsbau wurde von den Arkaden der Vorhalle auf jeder Seite ein Stück abgeschnitten.

Die alte Pfarrkirche (tit. s. Johannis) wurde unter der Äbtissin Sophia von Gleichen (i459 —1489) abgebrochen und 1 47 1 neu aufgebaut. Der Äbtissinnenkatalog berichtet (Seemaxx S. 16): Bey dieser zeit ist die pfarrkirch s. Joannis abgebrochen und wieder mit gehawenen steinen erbawet a. 1 47 1 .

Die Kirche (Ansicht Fig. 2, Grundriss Fig. 1 1 A) ist ein dreischiffiger gothischer Beschreibung Hallenbau aus grossen Kohlensandsteinblöcken von fast quadratischer Form, mit drei Satteldächern überdeckt, im Westen über dem mittleren risalitartig mit übereckgestellten Streben vorspringenden Schiff ein sich über dem Dachgesims noch um zwei Stock- werke erhebender mit achtseitiger geschieferter Haube gekrönter Turm, im Oberstock

Johannis- k ir che

Geschichte

3o3

56

KREIS ESSEN

J o h » nnis - k irch e

Inneres

Ausstattung

Hoch.ihar

Chorgestühl

Tnufslein

Glocken

1 '< e r t r u il c n k i r c h e

Monstranz

an jeder Seite zwei nasenbesetzte Fenster. An der West-, Nord- und Südseite über dem ziemlich hohen £ ms je drei gross« spitzbogigi r mit abgeschi g-

i,n Gewänden (das Masswerk herausgeschlagen), nach Westen zwei mit Flachbof überspannte Thüren. An der Nord- und Südseite, i.Som unter dem Dachgesims hin- laufend, eine zweite Horizontallisene. An der Nordseite die Sakristei, später Anbau von 1 763, das Obergeschoss schlecht aus Fachwerk.

Da Innere wird von vier unregelmässig gebildeten Pfeilern getragen. l>as im Osten eingebaute alte Oratorium (Fig. 1 1, S.3o) bestimmte die Breite des ostlichen Mitteljoi hes. Um dieses mit den inneren Trägern des Westturmes, dem die Breite eines Drittels ide bestimmt war. in Verbindung zu setzen, mussten die mittleren

Gurte in den Längsachsen eine schräge Richtung erhalten. Von dem alten ( tratorium

sind h die nördliche und die südliche Aussenmauer erhalten, aus sorgfältig ab-

gepassten Hausteinen errichtet, in die nördliche Mauer später eine geradlinig ge- schlossene Thür und zwei Fenster mit abgeschrägten Gewänden gebrochen, darüber nach Norden eine grosse Öffnung für die Orgel, nach Süden eine kleinere für i eingebaute hölzerne Tribüne. Nach Osten eine grosse spitzbogige Blende, in ihr ver- mauert drei schmale Fenster und ein Rundfenster. Das Sterngewölbe ruht mit Kelch- kapitälchen auf Dreiviertelssäulen, die in Mannshöhe über dem Boden mit polygonaler Konsole "der Kopf abschliessen. Die beiden Seitenjoche liegen um zwei Stufen tief« r, in beide sind im i8. |h. Kniporen eingespannt, wobei die Gewölbe ausgebrochen wurden. Die beiden Turinpfeiler zeigen ganz unregelmässigen Grundriss mit 9o cm I... her um 12 cm vorstehender polygonaler Basis. Die Rippen wachsen ohne Ansätze aus ihnen hervor.

Die Ausstattung ist in dem dürftigen Bare k um i/oo gehalten, in der Gesamt- wirkung von hübschen Verhältnissen, an einzelnen Stellen derb und verdorben durch den hasslii hen grünen und weissen Anstrich.

Hochaltar, mit grossem Aufbau, gekrönt von der Figur des Auferstandenen, im Mittelbild die Kreuzigung zwischen zwei Paaren gewundener Säulen. An den Seiten auf Konsolen die Figuren der hh. Nepomuk und Joseph.

Chorgestühl, ursprünglich auf jeder Seite lo Sitze, mit Löwenköpfen und Festons, 1 699 von Georg Dollar in Münster gefertigt i Amins i. d. Beiträgen XIV, S. in, Anin. 3), zwei Nebenaltäre, Orgel und Kanzel in der gleichen Ausfühn

Taufstein, i,iom hoch, von Granit, schweres Becken mit Spitzbogenfries und kurzem cylindrischen Stumpf, iS.Jh.

Die drei Glocken sind im J. 1/87 von Henricus und Everardus Petit gegossen worden, die- erste dem S.Joannes Evangelista, die zweite dem S. Joannes Baptista ge- weiht, die dritte ohne Heiligennamen.

KATHOLISCHE PFARRKIRCII K (tit s. Gertrudis), von Architekt Rinck- lakt erbaut und im J. 1 87 7 vollendet, dreischiffiger frühgothischer Bau. Vgl. Deuts l lauzeitung X. S. 123.

.Monstranz iais'.m Weerth, Kd. Taf. XXIX, i; II. S. 37), 9i cm hoch, von vergoldetem Silber, mit der Jahreszahl l52l, ausserordentlich reich in Gliederung und Si hmui k. Auf dem Fuss graviert der Baum Jesse, der Knauf mit sechs kleinen Figürchen, jedes untei reichem architektonischen Auf bau, auf dem se< hsseitigen Unter- satz zur Seite des Glascylinders zwei hohe Strebesysteme mit den Statuetten der hh. Petrus und Paulus, in und Christoph. In dem dreistöckigen sechsseitigen Auf-

satz die Figuren der h. Gertrud, Gottvaters, Christi und des h. < '•> - i— t -. der oberste Baldachin in spätgothischer Manier ausgebogen.

3o4

ESSEN

57

Gertruden- k i rchc Kelche

Geistliche An- stalten

Murklkirche

Geschichte

Kelch, i7 cm hoch, Ende des i3. Jh., von dünnem vergoldeten Silber, mit rundem Knauf und Schaft.

Kelch, 18cm hoch, Anfang des 1 4 . Jh., mit rundem Fuss und gothischem Knauf.

Kelch, [5 cm hoch, 1 5 . Jh., mit Fuss aus achtseitigem Stern.

Kelch, 16 an hoch, i4. |h., mit rundem Fuss und Knauf mit sechs Pasten. Renoviert 1621.

Kelch, 1 7 im hoch. :4. |h., von der gleichen Form, bezeichnet CALIX s. steph \xi.

Es bestanden in Essen eine weibliche Kongregation genannt Konvent heim Turm, eine zweite genannt Kloster im Zwölfling, ein Nonnenkonvent genannt im Dunkhaus, eine weibliche Kongregation genannt zum neuen Hagen, ein Kloster zum alten Ilagen, später Congregation de notre Dame, ein [esuitenkollegium. Von den Gebäuden und Kapellen dieser geistlichen Anstalten sind bemer- kenswerte Überreste nicht erhalten.

MAR KT KIRCHE (ev.). Fr. Arens i. d. Beitr. XIV, S. 126.

Die Kirche wurde in der 2. H. des 1 1. Jh. erbaut, wahrschein- lich 1066 vollendet (Funke, Gesch. von Essen S. Si. Evelt i. d. Westfäl. Zs. XXXI, S. i3z) und der h. Gertrud geweiht. Eine durch- greifende Umgestaltung und Ver- grösserung erfolgte am Ende des i5. Jh. Der Äbtissinnenkatalog be- richtet (Seemann S. 16): St. Ger- truden pfarrkirch ist nach dem markt heraus erweitert 1 478. Im J. i522 wurde die Kirche dem Kanonichenkapitel der Stiftskirche inkorporiert (Düsseldorf, Staatsar- chiv, Urkunde Essen 4oobls), 1 563 von den Reformierten eingenom- men. Im J. 1 7S6 wurde das süd- liche Seitenschiff umgebaut, seiner

Gewölbe beraubt, die Aussenmauer erhöht und eine kleine Vorhalle angefügt. Gleich- zeitig wurde wohl das Masswerk aus den Fenstern herausgeschlagen.

Dem romanischen Bau gehört noch das Mittelschiff mit dem eingebauten ge- Beschreibung waltigen Westturm und zum Teil das nördliche Seitenschiff an, das letztere jedoch im 1 5. Jh. umgebaut und erweitert.

Der Turm ruht auf kolossalen schweren Mauern, die Turmhalle ist mit einem Gratgewölbe überspannt, in der Ecke kleine Eckpfeiler mit Kämpfern; es öffnet sich nur mit einem einzigen niedrigen Rundbogen gegen das Mittelschiff. Die Pfeiler des romanischen Baues wurden ursprünglich durch zwei durcheinandergeschobene Recht- ecke mit in die Ecken gestellten Diensten gebildet, sie sind indessen nur zum Teil erhalten. Die Rippen der Kreuzgewölbe ruhen auf den Diensten mit Kelchkapitälen unter polygonaler Plinthe, die Pfeiler selbst zeigen ein reichgegliedertes Kämpfer- gesims. Die Quergurte im Mittelschiff zeigen Rundbögen, die Arkaden Spitzbögen.

Fig. 27. Essen.

R IBM Grunrlriss der Marktkirche.

3o5

58

KREIS ESSEN

Marlttkirche

Kapuziner-

kloster

Geschichte

Kirche

Ausstattung

Abteigebäude

Kathaus

Skulpturen

Hörn Schwert

Im nördlichen Seitenschiff an Stelle der Gurte eine Rippe, die als Dienst an der Aussenmauer herabgeführt ist, ihr zur Seite zwei ganz kurz.- Dienststümpfe für die Diagonalrippen. Die Rippen des romanischen Mittelschiffes zeichnen sich durch ihre schwere und plumpe Profilierung vor denen des gothischen Seitensi biffes aus.

Im Äusseren zeigt der fünfstöckige Turm im obersten Geschoss auf jeder Seite \i<-i durch Vertikallisenen getrennte und Rundbogenfriese geschlossene Blenden, die mittleren mit Rundbogenfenster. Das Mittelschiff und das nördlii he Seitenschiff sind von einem gemeinsamen Satteldach überspannt, während das südliche Seitenschiff sein besonderes Dach besitzt.

Ehemaliges KAPUZINERKLOSTER, jetziges KATHOL. KRANKEN- HAUS. Das Kloster hiess ursprünglich Kloster Kettwig, 1288 gestiftet durch den Essenschen Kanonikus Heinrich de Kettwig, es wurde 16 lS von den Kapuzinern ein- genommen, die neue Klosterkirche 1 746 eingeweiht (nicht 1 764 : Fr. C. L. Meyer, Werden und Helmstädt S. 7o). Im J. i83i aufgehoben und der katholischen Gemeinde übergeben.

Einschiffiger, mit einem Tonnengewölbe überdeckter Bau mit je vier Fenstern in den Langseiten. Im Westgiebel über dem Portal in einer Nische die lebensgrosse Figur der Madonna, das nackte Kind mit einem Speer die Schlange unter den Füssen der Mutter durchbohrend. Am Giebel die Zahl mdccxlvi.

Hochaltar, riesiger, aber flacher und leerer Aufbau der Mitte des 18. Jh., zwei Seitenaltäre von der gleichen Form. Wertlose bemalte Holzfiguren der hh. Johann von Nepomuk, Joseph, Anna, Michael.

ABTEIGEBÄUDE. Wilh. Grevel, Das Abteigebäude zu Essen: Essener Zeitung 1882, Nr. 277, i883, 7., 29. Febr., i7. März. Essener Volkszeitung i883, Nr. 2, 39, 69, 7o. Rhein. -Westfäl. Zeitung i883, Nr. 65, 2. Bl.

Das alte Gebäude war im J. 1265 abgebrannt und wurde unter der Äbtissin Beatrix von Holte ( 1 29 1 i3i7) neu aufgeführt (Seemann, Äbtissinnenkatalog S. 10). Der grosse Saal in der Abtei wurde unter Elisabeth von Beeck (U26 i445) erbaut (Seemann S. i5). Das Kapitelshaus der Kanonichen wurde 1 5 1 6 errichtet. Die capella s. Panthaleonis in aula abatiali Hess Elisabeth von Manderscheid ( 1 588 1598) erneuern. Den versus meridiem (nach dem jetzigen Zeughaus zu) gelegenen Teil Hess Anna Sali ime 1 658 aufrichten (Münster, Staatsarchiv, Kindlingersche Sammlung CIX, p. 77).

Das Abteigebäude diente schon seit dem 14. Jh. nicht mehr als Residenz, son- dern nur noch zu Repräsentationszwecken und Festlichkeiten (so l377 für Karl IV. 1. Im J. t 787 war es ganz unbewohnbar. 181 5 wurde das Stadt- und Landgericht hinein- verlegt, 1823 beim Abbruch des Steeler Thores ein Teil demoliert, endlich i883 das Ganze niedergelegt. Veröffentlichung der letzten Reste in den Beiträgen zu erwarten.

Das RATHAUS, ein gothischer Prachtbau, i878 vom Architekten Paul Zindel in Essen begonnen, mit neueren Skulpturen, Gemälden und Glasgemälden reich aus- unückt, enthält von älteren Wirken nur

Drei Holzfiguren der hh. Kosmas, Damian und Sebastian. 55 cm hoch, vom Ende des i5.|h., mit fein durchgeführten Köpfen.

\v.i. hterhorn in Tubaform aus dem 16. Jh.

Zwei stählerne zweischneidige Richtschwerter des 16. Jh.

3o6

KREIS ESSEN

-$$&

BALDENEY.

SCHLOSS. F. A. Humann, Der Rittersitz Baldeney: Berg. Zs. VII, S. 75. Schioss Vorher in der Essener Zeitung 1 863, Nr. i5. v. Steinen. Westfälische Geschichte IV, S. 735. Grevel, Übersicht S. 25. - - L. Bender, Der Isenberg S. 106. v. Mering, Geschichte der Burgen in Rheinland I, S. i io. Flügge, Chronik von Werden S. 73. - Jacobs, Geschii hte der Pfarreien im Stift Werden S. 8o.

Baldeney war Werdensches Lehengut, ursprünglich im Besitz derer von Levtene. Geschichte Theodor und Eberhard von der Leiten stiften 1 337 hier eine Kapelle. Durch Heirat kam das Gut im Anfange des [5. Jh. an den Ritter Kraft Stecke zu Mylendonk und Meiderich, darnach an die vmi Vitinghnff, i 563 an die von Eyll, 1612 an die von Neu- hoff, 1 655 an die von Drimborn. Im J. 1 7 3 7 gelangte es an die Generalin von der Leiten, die es 1 747 ihrem Vetter, dem Freiherrn Franz Ernst von Bodlenberg gen. von Schirp übermachte. Im Besitz der Familie ist das Haus bis heute geblieben. Der jetzige Besitzer ist der Freiherr Franz von Schirp.

Den Grundstock des Schlosses bildet der aus Ruhrsandstein aufgeführte schwere Beschreibung dreistockige Bergfrid, an den sich von drei Seiten spätere Anbauten angelehnt haben. Die Fenster sind neu eingesetzt, über dem Portal das Wappen der Schirp. Die im Westen und Osten anstossenden Wohngebäude sind in diesem Jahrhundert gänzlich umgebaut.

BORBECK.

R< »MISCHE ANLAGEN. Nach Hölzermann, Lokaluntersuchungen S. 122, Römische ist der Borbecker Friedhof angeblich ein römisches Lager. Spuren nicht nachweisbar.

KATHOLISCHE PFARRKIRCHE (tit. s. Dionysii m.). Schon i3i3 ge- Kathoi. nannt (Kampschulte, Kirchlich-polit. Statistik, Lippstadt i869, S. 102). Ursprüng- lich Filiale der Johanniskirche zu Essen, im i4. Jh. neu erbaut unter der Äbtissin Katharina von der Mark (1 336 i36o). Vgl. Äbtissinnenkatalog ed. Seemann S. 11. Koester, Streitschrift S. 1 1. Grevel S. 74. In den J. 1861 1864 ersetzt durch einen dreischiffigen gothischen Neubau von Regierungsbaurat Krüger nach einem reicher gehaltenen Plan von Vincenz Stütz.

Madonnenbild, Holz, Ende des 1 5. Jh., neu polychromiert, lebensgross, mit Skulptur zierlichem Faltenwurf.

Epitaph der 1 598 verstorbenen Äbtissin von Essen, Elisabeth von Mander- Epitaph scheid und Blankenstein, kunstvoll aus Baumberger Stein gearbeitet (SEEMANN, Abtis- sinnenkatalog S. 20: ,gar zierlich und artig ausgehauen'), Mittelfeld zwischen zwei kanellierten Säulen, die einen reichen Arehitrav mit Muschelaufsatz und drei Statuetten tragen, mit der Darstellung der >r einem Kruzifix knieenden Äbtissin. Über ihr

3o9

62

KKFIS K

K a t h o 1. Pfarrkirche

Sc h los» Geschichte

Schild mit: IN te DOMINE CONFIDO, XON F.RUBESCAM QUONIAM speravi IX te. Dar- unter Inschrift in Kartouche: im jahr 1 598, sambstag den 2. may, ist die hoch-

\\ 1 RDIGE UND WOLGEBORNE FÜRSTINE INI) PRAUWE ELISABETH, I>Is KAYS. FREIWELT- LICHEN STIFFT ESSEN ABTISIN, GEBORKE GRAFFIN ZUR M ANDERSCHEID INI) BLANKEN- II1.I.M IN DEN HERRN SELTGLI« H ENTSCHLAFFEN, IHRES ALTERS ACHT UND FÜNFFZIG LAHR, DER SELEN (.OTT GNEDIG.

SCHLOSS. Grevf.l, Übersicht S. i5. Borbeck war ursprünglich ein 1 »berhol im Besitz der Herren de Borbeke (noch 1 257 genannt: W'ii.mans, Westfäl. LTB. III, Nr. 63o). der 1227 durch Ritter Hermann an die Äbtissin Adelheid von Essen ab- getreten ward (Westphalia III, 1826, S. 254). Die Burg wird zuerst i372 erwähnt: in

S^S H i?ji

Fig. 28. Borbeck. Ansicht des Schlosses.

Beschreibung Hatiptschloss

diesem Jahre verlegt Karl IV. hierher den Essener Freistuhl (Lacomblet, ÜB. III, Nr. 734). In den J. i59o und i593 hatte das Schloss in den Kriegsunruhen schwer zu leiden. Die Äbtissin Elisabeth von Manderscheid und Blankenheim ( 1 588 1 598) lies-, das Schloss daher neu in Stand setzen 1 Abtissinm -nkatalog ed. Seemann S. l9). Von da an war es neben Steele Sommerresidenz der Essener Äbtissinnen. Im J. 1 744 erfolgte durch die Äbtissin Franziska Christina. Pfalzgräfin bei Rhein, der letzte durch- greifende Umbau. Ein i79o geplanter (Düsseldorf, Staatsarchiv, Stift Essen Reg. A Neubau unterblieb. Im |. i8o4 wurde es an den Grafen von der Recke -Vollmestein verkauft und kam von diesem an die Reichsfreiherren von Fürstenberg. Der jetzige Besitzer ist der Herr Reichsfreiherr Leopold von Fürstenberg auf Hugenpoet bei Mintard. Das Hauptsi hloss (Fig. 28) ist ein rechtwinkeliger dreistöckiger Bau, an dei Facade von zwei vierstöckigen Ecktürmen mit quadratischem Grundriss flankiert Die ganze Aussenarchitektur zeigt die nüchternen Formen des Umbaues vom |.i744.

3io

BREDENEY HEISINGEN

63

Der Giebel ist geschweift, die Türme tragen geschweifte Hauben mit kleinen poly- gonalen Aufsätzen, jede der Längsseiten zeigt je acht Fenster und sechs Mansarden, auf dem Dache ein kleiner achtseitiger Dachreiter mit Schelle. Das ganze Schloss ist von tiefen und breiten Gräben umgeben und nur zugänglich auf einer kirn hin Brücke mit zwei an den Kanten abgefassten Mittelpfeilern, die je drei Kugeln tragen. Die Brücke führt auf das Hauptportal ztt, über dem. von zwei Lr.wen gehalten, das Essen Sehe Wappen angebracht ist. Darunter die Inschrift: VON GOTTES GNADEN FRAN- ZISCA i HR1MIXA PFALZGRÄFIN HEY RHEIN UND 1). II. R. R. FÜRSTIN UND ÄBTISSIN DER KAYSERLICHEN FREIWELTLICHEN STIFTER ESSEN UND THORN, IX BAYERN, ZU (.11. KU, CLEVE UND BERG HERZOGIN, FUERSTIN ZU MOERS, GRAFIN ZU VELDENZ, SPONHKIM, DER MARCK UND RAVENSBERG, FRAV ZU RAVENSTEIN, BREYSIG, RELLINGHAUSEN

h . . . re . . . (erloschen) anno i 744.

Westlich von dem vor dem Schloss gelegenen Rasenplan die schlossartigen Wirt- schaftsgebäude, i842 vom Reichsfreiherm Klemens von Fürstenberg errichtet. Im Giebel eingemauert einige Renaissanceköpfe aus Schloss Horst (Kr. Dorsten). Das prächtige schmiedeiserne Gitter am Eingange zum Vorhof, vom Ende des t7. Jh., stammt von Schloss Hugenpoet bei Mintard.

Schloss

Wirtschafts- gebäude

BREDENEY.

RÖMISCHE UND GERMANISCHE FUNDE. Der äussere Arm der älteren Grenzwehren, die durch den Kreis Ruhrort führen, durchschneidet unter dem Namen , Landwehr' einen Teil des Kreises (Schneider, Lokaluntersuchungen im Kr. Essen S. i). Spuren sind bei dem Hause ,auf der Landert', westlich von Bredeney. erkennbar, Wallreste an der Bredeney- Kettwiger Chaussee. Jenseits der Ruhr in Form eines Grabens in dem .Tälchen', durch das die Velberter Chaussee führt, sichtbar bis zum Hause Kimmeskamp ,an der unteren Landwehr'. Die alte Strasse, die bei Kettwig die Ruhr überschneidet, folgt der Bredenev-Rellinghausener Chaussee (Schneider S. 7).

KAPELLE in der Klüse (tit. s. Aegidii). Grevel, Übersicht S. 24, 75. - Flügge, Chronik S. 247. Jacobs, Geschichte der Pfarreien S. 78.

Der Ort 875 zuerst genannt (Crecelius i. d. Berg. Zs. VI, S. 36), im J. io36 hier eine Kapelle geweiht (Schuncken, Geschichte der Abtei Werden S. 67).

Die jetzige Kapelle ist ein spätgothischer Bau aus dem i5. oder iö.Jh., im J. 1 7 7 7 erneut, bestehend aus einem Querschiff, 4,20 m lang und 3,65 m breit, und einem kurzen 6,35 m langen, 2,80 m breiten Langschiff, flachgedeckt mit sichtbarer Balken- laue. Die romanischen Zierformen später eingesetzt.

Inschrift mit Chronikon, das zweimal die Zahl 1 7 7 7 ergiebt: aLoIsIVs broCkhoff CanonICVs essenDIensIs has aeDes qVa reCtor

CapeLLae restaVrarI feCIt, qVas sVo tVteLa et patroCInIo sanCtI aegIDII serVet oMnIpotfxs

Römische u.

Germanische

Funde

Kapelle

Beschreibung

Inschrift

HEISINGEN.

HAUS HEISINGEN. Grevel, Übersicht S. 24. Werden S. 7 7. Jacobs, Geschichte der Pfarreien S. 89. der Herren Stael von Holstein.

Flügge, Chronik von A. Fahne, Geschichte

3n

64 KREIS ESSEN

Haus Handschriftl. Qu. Im Staatsarchiv zu Düsseldorf: Akten Reg. Werden

Quellen VIII. b. 291/,. Verzeichnis der vom Junker Stael von Holstein 1 592 i6o5 er- hobenen Gefälle. Registrum redituum der Ländereyen des Hausses Heissingen, von 1 738. Geschichte Heisingen wird schon 796 genannt (Lacomblet, U B. I, Nr. 6, i7, 48.

Crecelius in der Berg. Zs. VI, S. 9). Der Haupthof, später Rittersitz, ursprünglii 1. Hof Kofeld genannt, war im i5. u. 1 6. Jh. im Besitz der Herren Stael von Holstein, (Fahne a. a. O. S. 26, 172). die 1 556 als Staill tho Hesingen erscheinen. Im J. 1 7o9 verkauft Johann Georg Graf von der Hauben, Gemahl der Amalie Eleonore Stael von Holstein das Haus an den Abt Coelestin von Werden, der es gründlich restau- rieren Hess (Schunken S. 2o7). Im J. 1802 die Besitzung zerstückelt. Das Haus angekauft vom Freiherrn von Diergardt in Viersen, darnach von der Zeche Wasser- schneppe. Beschreibung Das Haupthaus liegt auf dem Rande des Plateaus nach den Wiesen der Ruhr

hin und ist ein schlichter zweistöckiger Bau mit abgewalmtem Dach, das seltsam grosse Zwiebelknöpfe trägt und verzierte runde Mansardenfenster. Hinter dem Ge- bäude fällt der Abhang steil ab.

Breiter und geräumiger Wirtschaftshof, aus drei rechtwinkelig aneinander stossen- inschriden den Trakten bestehend. Über dem grossen Portal die Inschrift: REVERENDISSIMUS

ET ILLUSTRISSIMUS DOMINUS D. BENEDICTUS S. R. I. ABBAS WERDINENSIS ET HEI.M- STADIENSIS ME EXTRUXIT A. I 4 .

Über der Thür die Inschrift: reverendissimus et illustrissimus dominus

CAELESTINUS, MONASTERIORUM IMPERIALIUM ET IMMEDIATORUM EXEMPTORL'M WER- DINENSIS ET HELMSTADIENSIS ABBAS, HANC ARCE.M COM OMNIBUS tURIBUS ET PER- TINENTIIS IMPERIALI ABBATIAE S. LUDGERI INCOS.PORAVIT ANNO MDO IX EAMQUB VETUSTATE COI.LAPSAM RESTAURAVIT ET IN MELIOREM FORMAM A1TARI KKCIT.

Ähnlich die Inschrift über einem Kamin im eisten Stock (Flügge, Chronik 2. Ergänzungsheft, Anhang).

ISENBERG.

Germanische GERMANISCHE FUNDE. Bei Aufräumung der Fundamente eines Turmes

fünf Urnen (?) entdeckt. Grevel, Übersicht S. 2. schioss SCHLOSS. Harless, Die Burg Isenberg bei Werden :. Berg. Zs. I. S. 265.

Lmeraiuf L Bender, Der [senberg und die Geschichte seines Hauses, Langenberg i864, 1883. Dazu Harless in der Berg. Zs. II, S. 266. Crecelius, Die zwei Isenberge: Berg. Zs. VII, S. 82. -- v. Merino, Geschichte der Burgen im Rheinlande I, S. 1 10, 1 15. - Grevel, Übersicht S. i7, 26. Schunken, Geschichte von Werden S. io4. J. A. Engels, Die Reise nach Werden S. tSi. Flügge, Chronik von Werden S. 75, i99. Geschichte Das Schioss Alt-Isenberg bei Hattingen an der Ruhr, zuerst im J. I 200 erwähnt

Lacomblet, l'B. IV, Nr. 643), nach dem Chronicon Honselerianum (Berlin, Kgl. Bibl., Cod. Boruss. fol. 57o, p. 1 45) im J. 1208 erbaut, der Stammsitz der Grafen von Altena-Isenberg, war nach der Achtung des Grafen Friedrich 1225 oder 1226 zer- stört wurden und wurde nicht wieder hergestellt (Kremer, Akad. Beitrage II S. i35.

KlNDLINGER in der Westphalia I, l825, S. 28. Beide mit falsche) Datierai

Von Friedrichs ältestem Sohne, Graf Dietrich- nicht schon vom Abt Liudberl von

3ia

ISENHERG

65

Werden um 1120 wurde zum Schutz seiner Vogtei über Rellinghausen ein neues Sclil! iss auf dem 47o Fuss hohen Bromberge an der Ruhr errichtet Aber schon 1 247 musste er auf das neue Schloss zu gunsten des Erzstifts Köln verzichten (Lacom- blet. ÜB. II. Nr. 323), 1248 trat der Abt von Werden als Lehnsherr den Grund und Boden des Schlosses, ab mit Ausnahme zweier Wohnungen (Lacomblet. U B. II, Nr. 339. Kremer a. a. O. II, Nr. 49). Die Burg wurde 12S8 durch Graf Adolph von der Mark zerstört (Lacomblet, ÜB. 11. S. 532. Levold v. Northoff, i hro- nik: Seibert/. Quellen I. S. 29). Das Schloss wurde indessen wieder aufgebaut (diesei Bau ganz unabhängig von dem in geringer Entfernung gelegenen Haus zum Vitinghoffe), bestand noch im 1 5. Jh., wie eine ausführliche Beschreibung im Archiv zu Schellen- berg bekundet (Blätter zur näheren Kund. Westphalens 1869, Nr. 8, S. 69. Bender S. 81), und ging erst im 16. Jh. zu Grunde.

Die Besi hreibung lautet: Det hues van den Isenberg ligt in det revier van de Roer op enen hohen berge, in det suden tegen det closter Relinghusen, tegen norden utschende na en plat feldt, na osten tegen de berge un strüeke, so ok na westen. Et is gen togang anders als ut dem felde na dem huese, en grefte in de velsen ge- hauen mot man overgohen un dan dor de grote tom met de obtreckende brugge. Det erste oder onderhues hefft 8 tornen dick van steenen mit syne woningen, stelle vor perde un det andere vehe, det husgesin over 4oo syn in desen ondehuse, so vor de rovers acht hebben moten; van deren plas gaht men met i5 trappen na det hoverhus, ock dür enen tom, da de Juncker wont, veer tomen stöhn op de ecke un de torn an de brugge is de viffte; ob desen plas kan men te ganze revier van de Roer oversyn un det hues helft so veel kammers, dat ock so as ob det onderhues 4oo mans wonen kunnen. De kellers syn in de steenen gehauen, un met 2 74 trappen is men in de tyt wen de pott geen water hebt gegoen

Ruinen in grösserer Ausdehnung decken den Rand des Hochplateaus nach der Ruhr zu, sie gestatten aber keine Rekonstruktion des Grundrisses. Die mäch- tigen abgesprengten Stücke weisen auf eine Zerstörung durch Pulver. Erhalten ist vor allem das Fundament des Bergfrides. 5,5o m im Viereck im Lichten, die 1,80 m starken Mauern bis 2,5o m hoch aufstehend. Genau nach Süden ein 4,8o m hoher, 1,65 m starker Rest der Ringmauer. Die ganze Terrasse unter der jetzt dort befind- lichen Restauration ruht auf altem Mauerwerk. Nach Westen zu finden sich die Reste von zwei parallel laufenden Mauern, mit einer Art von Thorturm und Vorburg.

In den Addenda zum Äbtissinnenkatalog von Essen (Seemann S. 3o) die An- merkung: Bei Zerstörung der bürg Isenburg ist folgende inskription auff der pforte geschrieben gefunden : constructum furto durabit tempore curto. Da man aber den autorem davon nicht hat können antreffen, ist die meinung, der teuffei soll dies Carmen geschrieben haben.

Das HAUS VITINGHOFF, der eigentliche Stammsitz der Familie Viting- hoff, lag am Kortenbusch nahe bei dem Schlosse Neu-Isenburg und war wahrschein- lich von den Grafen von Limburg auf ihrem alten Allodium beim neuen Isenberg erbaut worden. (Grevel, Übersicht S. i7. Berg. Zs. II, S. 267; VII, S. 82. VgL die L'rk. von i37o bei Lacomblet, U B. III, Nr. 697). Bei der Erbteilung der Brüder Wilhelm und Dietrich von Limburg im J. l4l 2 fällt es dem ersteren als dat slaet to dem Vitinckhoeve zu (v. Steinen, Westfälische Geschichte XXXI. S. i332), später 1454 und i5oi dem Kapitel von Rellinghausen verkauft (Grevel S. 27). Nur Gräben und Wälle, die ein Rechteck umgeben, dicht bewachsen mit Buschholz, sind erhalten.

Schloss

Alte Beschreibung

Inschrift

Haus Vi ti ngho ff

3i3

66 KKFIS ESSEN

KETTWIG.

i.inerr.tnr W. Grevel, Übersicht S. 23. HERMANN, Zs. für die Lande zwischen der

WVser und Maas 1827, S. 663; 1828, S. 665; 1829, S. 552. Nrh. G. i883, S. 128. J. M. D. L. Deegex, Denkmal einer Jubelfeier, begangen in der evangel. Gemeinde zu Kettwig den 20. Juli 1821, Essen 182 1. A. Chr. Borheck, Archiv für deutsche Gesch., Erdbeschreibung etc. derdeutv heu Xieder-Rheinlande 1, 1S00, S. 42. F. Floth- MANN, Aus vergangenen Tagen : Kettwiger Zeitung 1886, Xr. 112, l38, l4o, i4i. i43. 1 48, [5o. -- v. MÜLMANN, Statistik I, S. 432. Jacobs, Gesch. der Pfarreien S. 76. Flügge, Chronik von Werden S. 7i. v. Reckxinghausen, Ref.-Gesch. III, S. i64. Germ.nische GERMAXISCHE UXD RÖMISCHE FUXDE. Vgl. Kettwiger Zeitung

1886, Nr. i4o. Germanische Gräber wurden bei den Hinninghofer Höhen gefunden, hinter der Meisenburg Urnen mit Knochenresten. Auf dem ,Boxmr>rder im ,Sonnen- schein' eine Schwertklinge und eine Lanzenspitze gefunden.

Ev.ngei. EVANGELISCHE PFARRKIRCHE. Der Ort wird zuerst io52 genannt

' (Lacomblet, U B. I, Nr. 188. Crecelius, Tradit. Werdin.: Berg. Zs. VI, S. 59. FöRSTEMANN, Ortsnamen, S. 937). Die Kirche wird i372 zuerst erwähnt iLacombi.et, ÜB. III, Xr. 73 1), i387 das Kirchspiel genannt (Grevel S. ?3 Anm. 6). Die Kirche war dem h. Petrus geweiht. Das Jus patronatus hatte im [7. Jh. der Kurfürst von Brandenburg (Engels, Reise nach Werden S. 100). Turm Der vierstückige Turm der Kirche, aus Bruchsteinen vi .11 Iv ihlensandstein mit

grossen unregelmässigen Eckquadern errichtet, stammt aus dem i4. Jh., das Langhaus ein grosser saalartiger Bau wurde im J. i72o errichtet. An jeder der Langseiten drei grosse rundbogige Fenster, an der Süd- und an der Nordseite einfaches Portal, v< in

Inschrift Pilastern eingefasst, im Süden die Inschrift: nVnC porro sIt ChrIstVs operIs fVnDaMex et fInIs (i72o).

Kaiuci Kanzel, interessantes Schnitzwerk aus dem 18. Jh., freistehendes s.

Gehäuse auf einem Palmbaum, durch einen horizontalen Gang mit geschnitztem Ge- länder mit der Mauer verbunden.

K.thoi. KATHOLISCHE PFARRKIRCHE (tit s. Petri ap.). Die Gemeinde i8o3

neu gegründet, die Kirche 1826 begonnen, i83o eingeweiht. Vgl. Westfälischer An- zeiger 1806, Nr. 56. Rheinisch -Westfälischer Anzeiger 1826. Xr. io4, Beilage. Essener Zeitung 1880, Okt. Jacobs S. 76.

Brücke BRÜCKE über den Mühlenkanal, 1 7 85 erbaut mit dem Wappen des Abtes

Bernard von Werden und dem Chronikon: pro opportVnIorI rVrae iransItV pons cd. IM CoLLapsVs sVb bernarDo abbate resVrgIt. Vgl. F. Flothmann in der Kettwiger Zeitung 1886, Xr. i4i. Das Wappen der Werdener Abtei mit der Jahres- zahl i72.5 auch an der früheren Abteimühle, die jetzt zu den Fabrikgebäuden der Firma [1 ih. Willi, s. heidt gehört Kattenturm KATTEXTURM, Haus < leite gegenüber hart an der Ruhr gelegen, der

letzte Rest der Burg Luttelnau, die schon 1295 genannt wird und denn Besitzer später die Herren v. Oefte waren. Die Burg wahrscheinlich seh.m im 1 4 . Jh. zerstört Grevel, Obersicht S. 28. Vgl. Kunstdenkmäler des Kr. Mettmann unter Oi

Von dem Kastell sind an der Ruhr auf einem kleinen Hügel die Mauern eines dreistöckigen Turmes erhalten, mit 1,80 m unterer Mauerstärke, das Erdgeschoss ehe- mals mit Tonnengewölbe versehen, im zweiten Stock die Reste eines Kamins und zwei si hartenartige Fenster,

!|4

RELLINGH VUS1 N

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RELLINGHAUSEN.

W. Grevel, Übersicht S. 10. Das Hofesrecht im Stift Rellinghausen: Berg. Litterawr Zs. VII, S. 284. - - Fr: A. Himaxx. Das Stift Rellinghausen: Her-. Xv VII, S. 61 (zuerst erschienen in der Essener Zeitung 1862. Nr. 243, 258, 393). Ders., Die Isen- berger Vogtei von Rellinghausen und die Entstehung der freien Herrschaft Biefang: Essener Zeitung 1S62, Nr. 243. Ders.. Rellinghausen. seine Klosterstiftung und älteste Gerichtsverfassung: Essener Zeitung 1862, Nr. 2S8. - W. Grevel, Das Ge- richtswesen im Stift Rellinghausen: Beiträge II, S. 1 5. KäRSCH, Zur Geschichte des Stiftes Rellinghausen im Zeitalter des 3ojährigen Krieges: Beiträge IV. S. 24. Grevel, Die neue Bürgermeisterei Rellinghausen und die Grenze zwischen Alt-Sachsen und Alt-Franken: Essener Zeitung i876, Xr. 2 u. 3. -■ Akten und geschichtsmässige Auf- klärung über die Immunität, Exemtion und Immediätät des Kayserlichen- Frey weltlich- Adelichen Damenstifts zu Rellinghausen, 1 7 7 7. Gerichtswesen und Hexenprozesse im Stift Rellinghausen: Rhein.-Westfäl. Ztg. 6. April l889.

Ehemaliges ADELIGES FRÄULEINSTIFT. Zu Rellinghausen, das 947 und Fräuleinstift 974 als selbständiger Oberhof genannt (Lacoiiblet, U B. I, Nr. 97, 1 1 7 > wird, gründete Äbtissin Mathildis IL von Essen um das J. 1000 eine Kapelle, an die sich bald ein Nonnenkloster anschloss (Äbtissinnenkatalog ed. Seemann S. 3), das im 1 3 . Jh. in ein adeliges Fräuleinstift überging. Erst die Essener Äbtissin Adelheid (1216 I24D gab dem Konvent einen eigenen Propst aus dem Prämonstratenserorden, was ihre Nachfol- gerin 1 24 1 bestätigte (Lacomblet, U B. II, Nr. 255). Das Stift wurde i8o4 aufgehoben, im selben Jahr in veränderter Form wiederhergestellt und erst 181 1 endgültig aufgelöst.

Die ehemalige STIFTSKIRCHE, jetzt KATHOLISCHE PFARR. KIRCHE (tit. s. Lamberti m.) wurde 1822 bis auf den Turm abgebrochen und von 1826 1838 durch eine neue ersetzt, die i852 konsekriert ward.

Der alte romanische Turm ist fünfstöckig, aus Bruchsteinen von Kohlensandstein errichtet, ohne Horizontalgliederung, im letzten Stock ehemals mit Rundbogenfries und Vertikallisenen (abgeschlagen), im vierten und fünften Geschoss nach Süden mit je zwei kleinen rundbogigen Fenstern. Die Turmvorhalle von 5 m im Quadrat mit einem Gratgewölbe überdeckt, an den Seiten Schildbögen, nach Westen zu zwei Dienste.

Taufstein, mächtiges rundes Becken des 12. Jh., ähnlich dem zu Stoppenberg (s. u.), 7o cm hoch, 1 m im Durchmesser mit vier sehr kleinen Eckköpfen.

Romanisches steinernes Weihwasserbecken, halbrund, mit Zickzackfries.

Die Kirche liegt auf einem Hügel, der nach Norden in der Entfernung von 23 Schritt um 5 m aufgemauert ist. Der geringe Raum nach Westen (nur 16 Schritt) spricht gegen die Annahme einer angeblich vorhanden gewesenen Kreuzkirche mit Vierungsturm wie in Bedburg (Kunstdenkmäler d. Kr. Kleve S. 12). Von den Stifts- gebäuden sind gleichfalls nur Reste vorhanden. Zunächst ein fünfachsiges zweistöckiges Gebäude von Kohlensandstein mit flachem Satteldach überdeckt, das ,St einhaus' genannt, ursprünglich mit grossen, von Flachbögen überspannten Fenstern, in die kleinere in Backsteinrahmen eingesetzt sind. Im Keller grosse 5 m breite Tonnen- gewölbe. Diesem gegenüber in dem Garten der Kaplanei lag das Stiftshaus, von dem sich Fundamente vi irgefunden haben.

Das Grabmal der Äbtissin Mathilde (t 1011), eine tiefe mit Bruchsteinen aus- gemauerte Gruft mit der Inschrift : mechtildis sororum nostrarum fidissima cura

3i5

Stiftskirche

Turm

Tnufstein

Weihwasser- becken

Stiftsh-nus

Grabmal

68 KREIS ESSEN

Stiftskirche (Berg. Zs. VII, S. 67), wurde bei dem Neubau entdeckt Im 1 7 . JH. waren noch die Enden vm drei weiteren Zeilen erhalten: ...quak tkansivit . . vis ornanda fide-

LES ...HÜIC MISERERE DEUS (BüCELINÜS II, p. l44).

Kreu? Das Stift besass als Geschenk der Äbtissin Theophanu von Essen (io39 io56)

ein Prachtkreuz, ähnlich den in Essen erhaltenen. Seemann S. 5. Blcei.inus II, p. 1 44 : i3. Donavit Theophanu abbatissa ecclesiae Rellinckhausanae argenteam auro obduetam crucem cum hac inscriptione et antiquo clypeo Palatinatus Rheni:

Christe Deus! Votum Theophanae cerne benignum

Qui crucis hoc mire Signum fecit redimire.

Pro servis dominum credimus quo Bamine passum,

Qui nunquam meruit vulnera sustinuit

Disce redemptoris pietatem, disce [idelis,

Haec, homo, perpendas, quae fucrit pietas. St. Annen- ST. A N N E N K A P E L L E. Vgl. ausführlich Niederrheinisch -Westföl. Kreis-

kapelle b

kalender, Köln i 766, S. i3o. Grevel, Übersicht S. 75.

Im J. 1S16 in kleinerem Mafsstabe erbaut, zur Erinnerung an einen Diebstahl

von Hostien, die in einem Domstrauch wiedergefunden wurden, l7o7 ersetzt durch

einen einschiffigen Bau mit dreiseitigem Abschluss. gedrücktem Tonnengewölbe, auf

dem gewalmten Satteldach kleiner Dachreiter mit Schelle.

Gemälde Gemälde des 1 7. Jh., darstellend tue Legende vom Hostiendiebstahl, mit der

Inschrift: contigit anno i5i6. Evangei. EVANGELISCHE PFARRKIRCHE. f. Karsch, Geschichte der evangel.

Pfarrkirche J

Gemeinde Rellinghausen : Beiträge X, S. i. Baedeker u. Heppe. Geschichte der evang. Gemeinden der Grafschaft Mark, Iserlohn 1 879, S. 5o6; Nachtrag S. 122.

Der erste Bau, i67o vollendet, wurde von den französischen Truppen in den nächsten drei Jahren verbrannt, von 1 772 1 77 5 wurde an Stelle der baufälligen hölzernen zweiten Kirche ein neuer massiver Bau errichtet Serichtshaus TURM von dem Gerichtshaus. 6,5o 111 im Quadrat, die Mauern So cm

stark, aus dem t4. oder 1 5. Jh., aus schweren und grossen Kohlensandsteinblöcken (an den Aussenseiten leicht verwittert) aufgemauert, mit Epheu dicht umzogen. Eigen- tum der Civilgemcinde.

SCHELLENBERG.

schioss SCHLOSS. Grevel, Übersicht S. 16. -- L. Bender, Der [senberg S. 106.

Quellen Handschrift! Qu. Im Archiv zu Schioss Scli el le nl ie i ^ : too Urkunden

von i325 ab, das Familienan hiv beginnend mit 1432 (genaues Repertorium vom (. iSo4, die Urkunden benutzt von Lacombli r), Nachrichten über die Herren von Vitinghoff gen. Schell und die Güter Schellenberg, Ripshorst, Wittringen, Burg, Heck, Overfel- dingen. Geschichte von Schellenberg von Homann vom |.

Geschichte I).,s Haus lii.ss ursprünglich nur das ,IIaus aufm Berge' und war im Besitz

der Herren von Broich, von denen es .<u die Familie von dei Horst kam. [mj. i3i3 verkauf) Heinrich von der Horst das Haus an Noldo von Kückelsheim (Lacomblet, ÜB. III, Nr. 586), [388 geht es durch Heirat über an Pilgrim von der Leiten und i452 an Johann von dem Vitinghofl gen. Schele. Im J. 1 177 bei der Erbteilung zwischen Cord und Berndt von dem Vitinghove erhielt Cord das Haus auf dem 1"

3i6

S< HEI.LENBERG

69

Schloss

Kig. 29. Schellenberg. Ansicht des alten Schlosses von Norden.

der die Schellenberger Linie der Familie stiftete. Der jetzige Besitzer ist der Erbdrost im Fürstentum Essen und Ritterhauptmann Maximilian Freiherr von Vittinghoff gen. Schell.

Das jetzige Schloss (Fig. 29) stammt im wesentlichen aus drei Perioden. Der Beschreibung älteste Teil ist der Bergfrid mit dem angebauten Steinhaus und der Kapelle, der aus dem i4. Jh. stammt (im Grundriss Fig. 3o tiefschwarz), im i7. Jh. wurde das Schloss wiederholt erweitert, zuerst 1660. danach 1 672 1674 (im Grundriss doppelt schraffiert), der letzte Anbau geschah 1820 (im Grundriss einfach schraffiert).

Fig. 30. Schellenberg. Grundriss des Schlosses

3i7

7o

KREIS ESSEN

Speisesaal

Schios» Der älteste Teil < ' erhebt sii h in vier Sti -i kwerken, die beiden oberen unverändert

mit kleinen Fenstern und unbenutzt, die unteren 1S20 umgebaut mit den Wappen der von Spee-Vitinghoff Die Kapelle A wird von vier Kreuzgewölben überwölbt, von einem schweren Mittelpfeiler mit Kämpfer getragen. Der nördliche Teil gehört noch dem älteren Bau an, die Gewölbe des südlichen sind in Holzverschalung erneut Die einachsigen gothischen Fenster neu cingefasst Ausserlich zeichnet sich die Kapelle durch ein im l7. |h. aufgesetztes a< htscitigcs gesi hweiftes Dach mit a< ht.seitigem Türm- chen aus. Die Kapelle wurde i67o umgebaut nach der an der Aussenseite befind- lichen inschrift: ANNO l67o. WILHELM FRANTZ von VITINGHOFF GENANNT SCHELL, DER HOHEN THUMSTIFFTER PADERBORN UND MUNSTER RESPECT. THUMCANTOR SENIOR.

Anbau Der im ]■ 1660 angefügte Anbau, der die Wappen der Vitinghoff-Ossenbroeck

trägt, schliesst mit einem dreistöcki- gen vierseitigen, von einei ges< hweif- ten Haube gekrönten Türm« hen ab,

das im unteren sehr tief liegenden Ge.sch"ss eine offene Renaissance- halle zeigt, deren Rundbogen auf schweren Rundsäulen ruhen.

Der grosse Speisesaal B enthält eine barocke magere Stuckdecke und Stuckomamente an den Wän- den, über den Thüren die vier Elemente, dazwischen allerlei Jagd- trophäen und Musikembleme, in der Mitte der Decke ein grosses Ölgemälde der Flora, umgeben von vier Eckmedaillons mit weiblichen allegorischen Gestalten. Der süd- liche dreisiöi kige Trakt, mit Bai hem Dach und kleinen Türmchen, mit fünf Achsen und südlicher Veranda wurde erst 1820 angefügt.

Der nördliche Anbau ist mit dem Thor durch eine Mauer ver- bunden, auf der sieben wirkungsvolle Büsten und drei allegorische Gestalten ai pflanzt sind, dazu zwei Löwen als Schildhalter, alle aus dem 1 7. Jh. stammend. In die Mauer ist ein ovaler Gedenkstein eingelassen (ehemals über der Thiir des Inschrift Binnenhofes) mit der Inschrift:

CHRISTUS REX REGUM, Ql'I HOS DOMTNATUR IN' \lvr.M,

PROTEGAT HANC AEDEM MECNON SIN] CRIMINE PLEBEM,

UT LICEAT DIVOS SUPERORUM SCANDERE CLTVOS.

hoc, pater (omnipotens), rogo te per stigmata christi,

PURPUREUMQUE ROREM, FUSUM IN MONTE RUOREM VETERNUMQUI FLAMEN SIC OPTO MEDÜLLTBOS. \M1\.

p,ric In dem Park, dessen herrlicher Baumschmuck dem Orkan des Sommers i89i

Pavillon zum grössten Teil zum ( »pfer gefallen ist, nach Süden ein hübsi her barocker Pavillon

von i674 (Fig. 3i), achtseitig, mit grosser zwiebeiförmiger Haube und achtseitigem

Türmchen (dii Beda - emeui-. üb« der Thür, zu der eine Freitreppe mit

Eig. 31. Schellenberg. Pavillon vom J. 1674.

3i8

SCHI i'i'i N si I I I I 7 I

steinerner Brüstung hinaufführt, das Vitinghoffsche Wappen und die [nschrift: wil- Schio«

HELM FRANZ VON VITTINGHOFF GENANN] SCHELL ZU PADERBORN UND MUNSTER. Ein

zweiter vierseitiger Pavillon nach Westen zu.

Von den dem Ilauptl.au gegenüber gelegenen Wirtschaftsgebäuden stammt die hintere Wand mit den" Wappen der Vitinghoff-Bönen vom |. 1660, der Vorderbau mit der Holzgallerie und den Wappen der Vitinghoff-Galen winde [78o erneut. Der im Süden sich vorschiebende Trakt wurde 1 67^ errichtet.

SCHEPPEN.

MAUS. Grevel, Übersicht S. 26. -- Flügge, Chronik von Werden S. i3. Ha,,s Ursprünglich mit Baldeney zusammengehörig und Werdensches Lehengut. im t4. |h. G«5chich": im Besitz derer von Scheppen, darnach derer von der Leiten, weiter derei von Steepe, von Vitinghoff, von Eyll, von NeuhofF, von Drimborn kam es an die Freiherren von der Keck, 1 7 1 7 an den Freiherrn Friedrich von Bottlenberg gen. Schirp, end- lich an den Freiherrn von Ritz. Jetziger Besitzer ist Herr Landrat August Freiherr von Hövel zu Essen.

Das Haus besteht aus vier rechtwinkelig aneinanderstossenden, aus Bruchsteinen Beschreibung von Kohlensandstein erbauten Trakten, der vordere zweistöckig, ehemals mit grossen Doppelfenstern mit Steinpfosten (drei erneuert), abgewalmtem Ziegeldach, flankiert von zwei dreistöckigen Türmen mit stumpfem Pyramidendach. Über der rundbogigen Durchfahrt das Wappen ausgebrochen. Rechts vom Eingang die flachgedeckte Ka- Kapelle pelle, vor dem (erneuten) Altar Grabstein der am 27. Aug. 1 786 verstorbenen Frau Theodore von Ritz geb.Freim von Bottlenberg gen. Schirp. Totenschilder des Joh- Wilhelm von Bottlenberg gen. Schirp (f 18. Aug. 1 783), und der Anna Kasparina von Schirp (f 10. Febr. 1 767).

STEELE.

W. Grevel, Übersicht S. 9, 74. Ders., Materialien zur Geschichte der Stadt Literatur Steele, Steele i879 und Ruhrbote i878, Nr. 95, i879, Nr. 100. Darunter: Die alten Thore der Stadt Steele. Ders., Die Statuten der früheren Gilden und Ämter in der Stadt Steele: Essener Zeitung 1882, Nr. 116, 122, 1 27, i33, i39, 1 45. Ders., Die märkischen Gemeinden des Kirchspiels Steele: Hattinger Zeitung i885, 10. Nov. v. Mülmann, Statistik I, S. 45 1. Devens, Statistik des Kr. Essen S. II. Ex- drulat, Niederrhein. Städtesiegel. Taf. XI, S. 36. J. D. v. Steinen, Westphälische Geschichte I, S. 533; XVI, S. 274. Baedeker, Über die Einführung der Refor- mation in der Grafschaft Mark, Dortmund i838, S. 47, 58. W. Grevel, Der Reichs- tag zu Steele unter Otto dem Grossen : Beiträge zur Geschichte von Stadt und Stift Essen X, i887, S. 1. -- Ders., Die Anfänge der Stadt Steele: Beiträge X, S. 53. Mit Anhang, Die ältesten Statuten der Stadt Steele.

Handschriftl. Qu. Im Stadtarchiv (Wd. Zs. I, S. 4io): Bürgerbuch mit Quellen den ältesten Statuten und Ordnungen von 1 549 i7o2, 39 beschriebene, 59 unbe- schriebene Blätter. 8 Perg.-Urk. von 1 575 1 75 1. Akten von i643 an. Ver- schiedene Urkunden und Akten im Besitz des Herrn Wilhelm Grevel zu Düsseldorf.

3i9

7 2 KREIS ESSEN

KathoL KATHOLISCHE PFARRKIRCHE (tit s. Laurentii m.i. Nach Fahne

(bei v. Mülmann a.a.O.) war ein Teil der alten Pfarrkirche Doch romanisch. Die erste Erwähnung findet sie im J. i3i4 (Düsseldorf, Staatsarchiv, Urkunden Essen Xr. [59), sie war Filiale von Essen (BlNTERIM u. MOOREN, F.. K. I. S. 449).

Die alte Kirche wurde iS7o abgebrochen und i87o 1 873 durch einen präch- n dreischiffigen gothischen Neubau von August Rinklake ersetzt Nach Entwürfen von Tüsshaiis in Düsseldorf (Chor) und Jansens in Utrecht (Langhaus und Oktogon) ausgemalt von Maler Büskens. Waisenhaus KATHOL. WAISENHAUS, gegründet für Waisenkinder des Essener Stifts-

gebietes von der Äbtissin Franziska Christina ( 1 7 26 1 776 1 um die Mitte des 18. Jh., 1 794 eingeweiht

Ein mächtiger Bau aus Kohlensandstein errii htet, nur die- Facade architektonisch ausgeschmückt, die der Chausseestrasse zugekehrte Facade zeigt zwei lange zwei- kige siebenachsige Flügel, an jedem Ende eine Art von vorspringendem Pavillon mit gebrochenem Dach. In der Mitte springt die Kirche nach der Strasse zu vor, der wieder ein Risalit mit abgerundeten von Pilastern eingefassten Kanten vortritt Der wirkungsvolle Giebel ist geschweift und mit Horizontalgesimsen versehen, ein aus dem Viereck in das Achteck übergeführtes Türmchen mit anmutiger Glockenhaube schliesst ihn ab. Das Portal zeigt eine zierliche Rokokoeinrahmung, darüber ein ovales, zur Seite je ein rundbogiges Fenster. Ausstattung Die innere Ausstattung der flachgedeckten Kirche ist sehr einfach. Der Haupt-

bau bildet ein Achteck, an das nach Osten ein Chorhaus mit halbrundem Abschluss angefügt ist.

Drei grosse Rokokoaltäre, der mittlere mit Säulen,, die seitlichen mit Pilastern. alle drei mit Strahlensonnen im Aufsatze. Zur Seite des Hauptaltares, der ein Bild mit der Himmelfahrt Maria enthält, die Holzfiguren der hh. Franziska und Christina, auf dem linken Seitenaltare ein Bild des h. Joseph, auf dem rechten eines des h. Aloysius.

Über den drei Beichtstühlen und dem seitlichen Eingang interessante Aufsätze, je eine Spitzpyramide mit Putten.

Im Mittelgang der Grabstein der Gründerin, der 1 7 76 verstorbenen Äbtissin Franziska Christina, ihr Totenschild an der Wand. Schioss Das SCHLOSS der Essener Äbtissinnen, .auf der Luft', an der Stelle des y

katholischen Pfarrhauses befindlich, wurde 1699 errichtet ^Kindi.inger, Essensche Registratur I, II. Abt., [I.Fach, Xr. 35 1, im 1 V. Jh. abgebrochen.

STOPPENBERG.

Fräuleinstift ADELIGES FRÄULEINSTIFT. Grevel, Übersicht S.i3.— Tu. I.inunik.

Anno IT., der Heilige, Leipzig l869, S. 11 5. Quellen Handschrift! Qu. Im Staatsarehiv zu Düsseldorf: 49 Urkunden von

Düsseldorf ,o73_l8o5 _ Kalendei vom Fnde des iS.Jh. (Hs. A uS), mit gleichzeitigen und späteren Aufzeichnungen über die Stiftungen und Schenkungen, am Schluss Urbar, 9 Seiten, bez.: I >vt synt dye rente inde guede. dye in dye praesencie hört toStopen- berch in dat capittel, vom |. 1 49.3. Bona, redditus et proventus ecclesie et capituli in Stopenberge in hoc libro tamquam auetentico continentur successive conscripta (Reu. 12), Perg., fol., Notarielle Kopie des Stiftsregisters von i357, i5a7 geschrieben.

320

MoPPEXBERG

73

Geschichte

,iin Schluss in 37 Abschnitten: Statuta ind aide lavelyche gewonheyt Vgl. Ilgen, FräuUinstift Rhein. Archiv S. 45. - Lamprecht, Verzeichnis niederrheinischei Urbarialien S. 9.

Im Geh. Staatsan hiv zu Münster: Statuta des Kapitels von Stoppenberg vom |. k>ii (KiNDLiNGERsche Sammlung CXVII, p. 463).

Im J. io73 wurde'durch die Äbtissin Suanehild von Essen (Äbtissinnenkatalog ed. Seemann S. S) in monte, quem vulgari lingua vocant Stophenberch, ein Oratorium gebaut, «las Erzbischof Ann.. II. von Köln noch im selben Jahre einweihte (Lacom- blet, ÜB. I. Nr. 2i 7. Westphalia II, [826, S. 62; III, S. 25o).

Die Kirche, die Anfangs nui Hülfspfarrkirche für Essen war, ward schon im 12. Jh. in ein grosses Nonnenkloster verwandelt, wie die grosse Empore ausweist. Erst t224 (Düsseldorf, Staatsarchiv, Urkunde 2. Laco.mklet, U B. II, Nr. 116) er-

Fig. 32. Stoppenberg. Südansicht der Stiftskirche.

fahren wir bestimmt, dass sich ein weiblicher Konvent daran angeschlossen habe, der bis 1225 mit Rellinghausen einen gemeinsamen Praepositus hatte (Lacomblet, ÜB. II, Nr. 255). Im J. 1227 nimmt Kaiser Heinrich VII die ecclesia s. Marie bea- tique Nicolai in seinen besonderen Schutz (Lacomblet II, Nr. 1 47). Das Stift wurde am 3. Mai i8o3 aufgelöst (Essener Allgemeine Politische Nachrichten i8o3, Nr. 36), darnach freilich reorganisiert und erst unter der Grossherzoglich Bergischen Herrschaft endgültig aufgehoben. Das romanische Kapitelshaus wurde 1826 auf den Abbruch verkauft.

Die STIFTSKIRCHE, jetzige KATHOLISCHE PFARRKIRCHE (tit. s. Nicolai ep.), ist eine hochinteressante dreischiffige romanische Pfeilerbasilika mit quadratischem Chorhaus, Apsis und kleinem Westbau. Das Material ist Kohlen- sandsteinbruchstein, die Kanten und Liseuen von sorgfältig abgepassten Quadern, die Bogen von Tuff. Der ursprüngliche Bau bestand nur aus drei Quadraten mit Seiten- schiffen (je zwei kleine Quadrate auf ein Mittelquadrat) neben den beiden westlichen

S t i ft skirch e Beschreibung

Äusseres

321

74

KKKIS I 5SEN

siifiskirche und hatte möglicherweise einen geradlinigen Abschluss. Die Apsis gehört jedenfalls einer zweiten Bauperiode an, da der an der Südseite des Chorhauses sichtbare Schmuck von Vertikallisenen und Rundbogen sich auch an der Ostseite und zwar hinter der Apsis fortsetzt

Mit dei Apsis zusammen wurde im 12 fh. der Westbau angefügt und damit die Empore erweitert. Zugleich wurden an Stelle der früheren Bachen Holzdecke Ge- wölbe eingesetzt. Da aber für Widerlager nicht gesorgl war, gab der Hau nach aussen nach. Tni 1 5. Jh. wurde das nördliche Seitenchörchen (jetzt Sakristei) angebaut, im J. 1 676 wurden die Fenster zum Teil umgeändert und der südliche Windfang vor- gebaut. Der ganze Bau ist stark gewichen, die Aussenmauern hangen nach aussen, an der Nordseite auf 2,5o m Höhe um 2 5 cm. Sie haben daher sehr starke Streben

Fig. 33. Stoppeiiberg. Grundriss der'Stiftskirche.

und Absteifungen erhalten. Es ist zweifelhaft, ob die Kirche ursprünglich auf einen Westturm berei hnet war. jetzt besitzt sie nur einen kleinen dreistöckigen südlichen Gloi kenturm, der im Untergeschoss romanische Formen zeigt, dessen beide oberen Stockwerke aber erneut zu sein scheinen. inner« im Inneren ist Mittelschiff und Chorhaus mit drei Kreuzgewölben überwölbt,

die aus Ziegeln hergestellt sind und hohlprofilierte Rippen zeigen. Die einzelnen Hauptpfeiler sind durch ein verhältnismässig reiches Kämpfergesims gekrönt, wahrend die Arkadenpfeiler nur in der Längsachse ganz einlache Kämpfer zeigen. Im süd- lichen Seitenschiff sind an den Aussenmauern noch Vorlagen mit einfach profilierten Kämpfern angebracht, im nördlichen Seitenschiff treten an ihre Stellen einfache Kon- solen, die Gewölbe der Seitenschiffe sind einfache Gratgewölbe. Der Westbau ist mit einem rechteckigen Kreuzgewölbe überdeckt, dessen Rippen nicht auf Kampfern. Mindern an der Westseite auf runden Diensten ruhen, über deren Kelchkapitalen noch einfache romanische Blattkapitäle eingefügt sind, nach Norden und Süden je

322

STOPPENBERG

75

ein einachsiges Fenster mit neuem Masswerk. Das Mittelschifl zeigt im ersten [och Stiftskirch« im Obergaden je ein, im /.weiten je drei rundbogige Fenster mit stark abfallenden Sohlbänken. Im Chorhaus in der Nordwand ein einfaches Rundfenster, nach Süden ist später ein grösseres, tiefer heruntergehendes gebrochen. Die Apsis enthalt drei

rundbogige Fenster, das initiiere versetzt.

Fifc. 34. Stoppenberg. Längsschnitt der Stiftskirche.

Die grosse Nonnenempore, neben der zu Elten (Kunstdenkmäler d. Kr. Rees S. 7o) eine der frühesten am Rhein, wird von vier flachen durch Gurte getrennten Grat- gewölben überwölbt, die nach Osten auf einem schweren niedrigen Pfeiler (Fig. 33, d) mit einfachem Kämpfer, in der Mitte auf einer kräftigen l,4o m hohen Säule (Fig. 33, c) mit niedriger Basis und merkwürdigem aus dem Würfel herausgeschlagenen Kapital (das mit dem Würfel selbst nichts zu thun hat) ruhen. Nach Westen zwei kleine rundbogige Fenster.

Im nördlichen Seiten- chörchen ruhen die scharf- profilierten Rippen auf klei- nen Konsölchen, in der Mitte bei s und t auf kurzen Dien- sten. Der morsche Dachstuhl hat sich gesenkt, so dass die Querbalken zum Teil schon auf den Gewölbescheiteln auf- liegen und dadurch die Mau- ern noch mehr auseinander drücken.

Taufst ein, 95 cm hoch, rundes Becken von schwer- fälliger Form mit vier sehr kleinen, nur wenig hervortre- tenden Köpfen und kleinen Ansätzen in der Mitte, auf schwerem Mittelcylinder mit Ecksäulen, von der ganzen bekannten Gruppe (Kunstdenkmäler d. Kr. Kempen S. 16) wohl der älteste, aus dem 12. Jh.

Fig. 35. Stoppenberg. Ostansicht der Stiftskirche.

Empore

Taufstein

3a3

76 KREIS ESSEN

Stiftskirche Kasel \ "ii | im ] iiinir ii i Saum let, ;tuf i h 'i i breiten weifsseidenen Stäben die Wappen

des Joh. Dederich v. Neuhoff gen. Ley und der Magdalena Maria v. Westrem. Glocken Glocken. Die älteste aus dem i4.Jh., ohne fahreszahl: AVE .makia gratia

l'I.I.NA DOMINUS TE( UM.

2. SANCTA MARIA ET SANCTUS NICOLAUS PATRON! ANNO l694.

3. S. ANDREAS PATRONUS ANNO [694.

4. EVERHARDUS PETIT. S. MARGARETHA ANNO 1 792.

WERDEN.

uueratui Teschenmacher, Ann. p. 22i. M. Merian, Topographia Westphaliae p. 7o.

Dar»eUungeii ' CHR. BrOWER, Sidcru illuslrium et Silin torum virorum, qui < .n iii.iniimi praesertim

manu, im olim gestis rebus ornarunt, Mainz 16 1 6, ]i. i9, 76. - Gabriel Bucelinus, Germania topo-chrono-stemmatographica sacra et profana, Augsburg 1662, II, p. 3o6.

[Cocceji], Kurtze . . . Vorstellung der Befugnuss S. K. Maj. in Preussen als H< zu Cleve . . .gegen den vermeintiiehen Abt zu Werden, ■>. ( >., i7ii. Ji>h. Hob ling, Beschreibung des ganzen Stifts Münster, Dortmund 1 742, S. 93, 226. - Chr. Jac. Kremer, Akademische Beiträge zur Gülch-Bergischen Geschichte II, S. i95; III. S. 1 ff. J. Grüner, Schilderung des sittlichen und bürgerlichen Zustande-, West- phalens am Ende des 18. Jh., II, S. 66. Niederrheinisch -Westphälischer Kreis- Kalender aus dem J. 1 766, S. 256. Beschaffenheit des Stifts Werden im J. 1 7S4 : Weddigens Westphäl. Magazin I, i784, S. 34. - - O. Bender, Das Kölnische West- phalen S. i7. Thaler der Äbte zu Werden: Wöchentliche historische Münzbelusti- gung, 25. Stück, 21. Juni 1 74 1; Weddigens Westphäl. Magazin I, 1 784, S. 374. - V. '/.., Die Abtei Werden: Aschebergs Niederrheinische Blatter für Belehrung und Unter- haltung I, 1801, S. 6o7. Nachrichten über die Einkünfte des Stifts Werden in alte- ren Zeiten: NlESERT, Münsterisches Urkundenbuch II, S. io5, i37. -- v. Kamptz, Die Provinzial- und statutarischen Rechte in der Preussischen Monarchie, Berlin 1827, II, S. 575. Lag Werden a. d. Ruhr in Altsachsen oder in Altfranken!': MÖLLER im Pfarrer von Elsev I, Abh. 4, S. 34. Sig. Abel, Jahrbücher des fränkischen Reiches unter Karl dem Grossen, I, S. i83, 220, 383, 393, 49i. E. J. K. von F AHNENBURG, Promemoria, ob der Herzog von Braunschweig-Lüneburg dem Herrn Reichsprälaten von Werden und Helmstädt aus dem Vermögen des hö< hstd« mselbcn zugetheilten Klosters Helmstädt eine Pension zu ertheilen schuldig seyen oder nicht, Regensburg i8o3. P. Fr. Jos. Müller, Vertheidigung der Rechte der Abtei Werden gegen die Krone Preussen, o. O., i8o7. L. Meyer, Kurze Nachrichten von den Reit hsprälaten der beiden Stiftei Werden und Helmstädt, Essen 1810. - Ders., Wenlen und Helmstädt, ehem. kaiserl. freie und unmittelbar exempte Abteien (geschr. 1825, fortgesetzt bis i83o von Fr. C. Ludw. Meyer), Düsseldorf 1 836. Dazu Forst, Bemerkungen und Er- gänzungen zu Meyer, Ils. im Kölner Stadtarchiv. [oh. Adolf Engels, Die Reise nach Weiden, mit Kupfern, Duisburg 181 3. Ders., Sammlung kleiner Schritten. Krefeld 1827. •• Ders., Denkwürdigkeiten der Natur und Kunst. Elberfeld 1818. - ( '.. M. in Lud« n. ee, Symphi ir. < !i insultat et decis. I. fasc. XX, p. 439. Ders., I »bservat forenses I, p. 439. - Ober das Heergewedde im Stift Werden Westphaüa von Tross 1S24. S. 1 33. J. U. v. Cramer, Über die wahre Natur dei Hobs- und Behandigungs- gütei in seinen Wetzlarischen Nebenstunden IX. Abh. 7. < Simons, Reise des Kronprinzen von Preussen durch Rheinland -Westfalen im Herbst [833, Iserlohn 1

324

WIR DEN 77

S. 38. P. Fr. Jos. Müller, Geschichte der Abtei Werden, 4i6 S., ohne Schluss Literatur und Titel (nicht vollendet, weil konfisziert). Ders., Beytrag zur Bestimmung dei Grunzen zwischen dm Franken und Sachsen der Vorzeit, Duisburg i8o4, S. 38, 53, 74.77. Vorlesung über die Befreiung Deutschlands von der französischen Herr- schaft, Werden I S 1 3 . ÜEVENS, Statistik S. l7. GREV] i . I fbersii ht S. 22. V. MO] - mann, Statistik I, S. 456. Ann. h. V. X. XXXII, S. i99. R. Hempel, Geschichte der evangelischen Gemeinde zu Werden a. d. Ruhr, Werden (85o, Langenberg i8S3. Dazu C. Krafft i. d. Theolog. Arbeiten a, d. Rheinisch - wissenschaftl. Predigerverein III, S. i36. Eine Werdensche Klosterli gende: Berg. Zs. II, S. il i. W. Crecelius, Berieht des Abtes Konrad II. von Werden über das Eindringen der Reformation in das Stift: Berg. Zs. VII, S. 84. Alu. Schuncken, Geschichte der Reichsabtei Werden a. d. R., Köln i865. Lacomblet. Archiv für die Geschichte des Nieder- rheins III, S. 16. H. Höfer, Die Benediktinerstiftungen in den Rheinlanden: Studien und Mitteilungen aus dem Benediktinerorden IX, S. 463 ; X, 488, 493. A. Tiisus, Gründungsgeschichte der Stifter. Pfarrkirchen, Klöster und Kapellen im Bereiche <1< s alten Bistums Münster. Münster 1 867, I. W. FLÜGGE, Erinnerung an Werden, illustrierter Führer durch Werden und Umgegend, Werden 1 887. Ders.. Chronik der Stadt Werden, Düsseldorf i$S7, dazu Ergänzungsheft I u. IL P. J. Pider, Das Ruhrthal, Werl iSSl, S. 3o7. Gerh. Loebker, Wanderung durch die Mark und das Ruhrthal, Münster 1883, S. 44. Geschichte und Rechtsverhältnisse der vormaligen Abteischule und jetzigen lateinischen Schule zu Werden a. d. R., Gladbach iSSl. Beiträge zur Geschichte des Stifts Werden, herausgegeben von dem historischen Verein für das Gebiet des ehemaligen Stifts Werden. I. Kranz. Die Gilden und Ämter der Stadt Werden. Werden i89i. IL P.Jacobs, Geschichte der Pfarreien im Gebiet des ehemaligen Stifts Werden I, Düsseldorf 1 89 2. Die Schützenfeste der Stadt und ehe- maligen freien Reichsabtei, Werden 1 S84.

Die vitae s. Liudgeri ed. Wilhelm Diekamp: Geschichtsquellen des Bistums Älteste Quellen Münster IV, 188 1. Mit kritischer Einleitung und ausführlicher Litteraturangabe. Ver- zeichnis der Drucke auch bei Potthast, Bibl. hist. medü aevi p. 785 u. Chevalier, Repertoire des sources historiques du moyen age, p. 1428. Die vita auet. Altfrido deutsch bei HüsrNG, Der h. Ludgerus, Münster iS78, S. 1 74 u. Pixgsmaxx, Der h. Lud- gerus, Freiburg i879, S. 1 99. Fundatio monast. Werthinensis : Ficker, Die Münste- rischen Chroniken 18S1, S. 352; Diekamp, Vitae Ludgeri, p. 286. Catalogus abba- tum Werthinensium ed. Eckhart. Comment. Franciae oriental. II, ]>. 9 1 S; Bucelixus a. a. O. II, p. 3o6; Mon. Germ. SS. XIII, p. 288. Sylloge abbatum Werthinensium ab Henningo Hagen elaboratum: Leibnitz, SS. rer. Brunsvic. III, p. 600. Calendarium neeröl. Werdinense de 801 i4oo: Leibxitz, SS. III, p. 747; Böhmer, Fontes IV, p.389. Vgl. Martene, Coli. VI, p. 679. Notizen aus einer Berliner Hs. im Archiv der Gesell- schaft für ältere deutsche Geschichtskunde VIII, S. 842. Ufftngus, Carmen de S. Lud- gero: Acta SS. Bolland. 26. Mart. III, p. 659; Diekamp S. 223. Liber de conversatione et miraculis S. Idae: R. Wii.mans, Die Kaiserurkunden der Provinz Westfalen I, S. 469.

P. W. Behrexds. Leben des h. Ludgerus, Neuhaldensleben i843. L. v. Borx- stedt, Der h. Ludgerus und die Bekehrung der Friesen und Westfalen, Münster i842.

J. B. Heirmaxx, De heil. Ludgerus. eerste Bisschop van Münster, Gent 1861. Moxe, Übersicht der niederländ. Volkslitteratur, S. 372. v. Üi.fers in der Westfäl. Zs. XIX, S. 355. Rettberg, Deutschlands Kirchengeschichte II, S. 425, 53S. - Struxi k, Westphalia saneta ed. Giefers, Paderborn iS55, p. 56. L. Th. W. Tixas- mann, Der h. Ludgerus, Apostel der Friesen und Sachsen, Freiburg 1 87 9, S. 9o.

325

78

KRKIS ESSEN

Littentui Hekm. Conring, De antiquissimo statu Helmstadii et viciniae coniecturae, Heim-

st, ult 1 665. Fr. Aug. Ludewig, Geschichte und Beschreibung der Stadt Helmstedt, Helmstedt 1821. P. W. BEHRENDS, Geschichte des ehem. Benediktiner Mannsklosters S. Ludgeri vor Helmstadt, i842— 46. Das S. Ludgerikloster bei Helmstädt: Rett- berg, Deutschlands Kirchengeschichte H, S. 479. Wilh. Diekamp, Das angebliche Privileg des h. Ludger für das Kloster Werden: Westfal. Zs. XLI, S. i48. Spc. i- Scation der Hofesrechte, welche die Abdinkhöve zu Werne und Seperade von alters her gehabt und gehören nach dem Berkhoff des Abts zu Werden: Westphalia I, 1825, S. 66. K. Ed. Verhoeff, Das Kartularium Werthinense, Geschichte der Stiftung der ehemaligen Benediktinerabtei in Werden a. d. Ruhr im 8. und 9. Jh.: WestfiÜ. Zs. XI, S. 1 und Münster i849. Zwei Heberegister der Abtei Werden aus dem 8. und 9. Jh.: Lacomblets Archiv II, S. 2o9; III, S. [81. Zwei Werden« Register aus dem i5. und 1 7. Jh. : Ann. h. V. X. XI.IV, S. 1 98. Wilh. Crecelius, Collectae ad augendam Dominum propriorum Saxonicorum et Frisiorum scientiam spectanl I. Index bonorum et redituum monasteriorum Werdinensis et Helmonstadensis saec. X. vel XI. conscriptus, Elberfeld i864 (Gymnasialprogramm). IIa. Indices anti- quissimi eorum quae monasterio Werdinensi per Westfaüam redibant. pars. I, Elber- feld 1869. IIR Traditiones Werdinenses I (auch Berg. Zs. VI, S. 1), Berlin i869.

IIIb. Traditiones Werdinenses II (auch Berg. Zs. VII, S. 1), Berlin i87o. Wii.h. Erben, Die älteren Immunitäten für Werden und Corvei: .Mitteilungen des Instituts für Österreich. Geschichtsforschung XII, S. 46. - - CRECELIUS, Das Güter- und Ein- nahmeregister der Abtei Werden: Neue Mitteilungen des thüring.-sächs. Altertums- vereins XI, S. 5 18. Ders., Aufzeichnung über die von Abt Johann von Werden i332 vorgenommenen Belehnungen: Zs. des histor. Vereins für Niedersachsen i87o, S. 1 77 ; i874, S. 98. H. Oesterley, Wegweiser durch die Litteratur der Urkunden- sammlungen I, S. 546.

Ansiciitcn A u s i ( h t e ii. I. Grosse Ansicht bei Braun u. Hogenberg, Städtebuch III,

pl. 4o, 4i,5xi8,3cm, links oben Kartouche mit: civitatis werdenae exactis. DES- CRIP. Vgl. Ann. h. V. N. XXXVI, S. 1 79. Nachbildung, Zeichnung von G.A. Fischer, als Beilage zur Berg. Zs. XXII.

2. Stich, Ansicht von der Ruhr, 1 7,3x8,7 cm, nach Braun u. Hogenberg, bei Merian, Topographia Westphaliae, p. 7o.

3. Stich von E. Thelott, i7,5xii cm, vom Anfang des 1 9. Jh., bez.: WERDEN an der RUHE im GROSSHERZOGTUM BERG, Ansicht von Abtei und Schloss.

Handschriftl. Qu. Im Pfarrarchiv: 1 59 Urkunden von t io3 an (geordnet, aber ohne Repertorium). Registrum receptorum et expensorum Theoderici abbatis Werdenensis ab a. i 47 7. Verzeichnis der Geldgeschenke der Abtei von 1600 i6i3.

Annales imperial, immediatarum liberarum et exemptarum ecclesiarum Werdinensis et Helmstadensis, von Greg. Overham i724. 4S4 p. mit Index (Abschrift). Index des alten Stiftsarchives vom |. 1 782, Pap. fol. Catalogus abbatum, wohl von B hard Rosskamp (t i7oS), in zwei Passungen.

[m Stadtarchiv: Städtische Privilegien von 1600 1681 (II, 1 1, Krii gsbesi hwer- den u.a. von 1 600—1 6S4 (XI, i3. t4i, Religionsbeschwerden 1618 1 774 (XIII. 1 >. Stadtische Rechnungen von 1611 ab (XIX, 3- XXII), Hebczettel der Stadt 1S00 bis 1 7 9o (XXVIII, 1). Urkunden von 1 554 an. ""'"Id""' Im Staatsarchiv v.w Düsseldorf: 679 Urkunden von So 2 1806, 4 aus dem

9., 1 aus dem io., i3 .ms dem 11.. 16 aus dem 1 2., 65 .ms dem t3. Jh. 53o Leh< ns- urkunden und Schuldbriefe von t4oa 1802. Vgl. Ilgen, Rhein. Archiv S I

Handschriftl.

Quellen Weiden

326

WERDEN 79

Die Aktenregistratur in l3 Abteilungen: i. Abtswahlen, Regalien, Auf- Hnndschriftl. nahine von Konventualen, 2. Pfarrkirchen und Kapellen, 3. Bursfelder Kongregation,

4. Vogtei über Stift Werden und Herrlichkeit Friemersheim, 5. Abtei und Stadt Helm- städt, 6. Stifts- u. Landeshoheit, Wissens« haftlii Ins, 7. Stadt Werden und Dorf Kettwig, 8. Lehensachen, 9. Hofesverfassung und Hofesgüter, 10. Rechnungen, 1 1. Reichs- und Kreissachen, 12. Kriegslasten, i3. Zunft- und Gewerbesachen. Von alten Rechnun- gen erhalten: Computus officiorum parvorum, granarii, fabricae von i33o, 142.5 bis 1475 u\. 1, 2). Computus cellariae von i432 ab (X, 3), Computus abbatiae von i392 bis 1438 ff. (X, 4).

An alteren Heberegistern und Urbaren (vgl. Crecelius, Collectae Einl. und Lamprecht, Verzeichnis niederrhein. Urbarialien S. 33) vor allem Hs. A. SS, Hebe- register des 10. 1 1. Jh., 4°, 4o Bl. (Lamprecht Nr. 1. Lacomblet, Archiv II, S. 21 7; III, S. i79. Crecelius, Collect. I, P- 24). Hs, A. S9, Heberegister des 10. 1 1 .Jh., S.unmelbd. 8°, 3o Bl. (Lamprecht Nr. 2). Hs. A. 1 33, Heberegister vom J. io32, 4", 22 Bl. (Lamprecht Nr. 3). Hs. A. i34, Prepositure antiquissimum registrum, conscriptum tempore Wilhelmi 32: abbatis (t 1160), fol., 32 Bl. (Lamprecht Nr. 5. - Berg. Zs. II, S. 3o6).

An Kopiaren: Hs. B. 591/,, Liber privilegiorum maior monasterii Werdinensis, um 1 160, fol., 66 Bl., enthält die traditiones und privilegia, vom Bl. 4ia ab Heberegistei des 12. Jh. (Lamprecht Nr. 4. Crecelius IIIa, S. 2. - - Lacomblet, Archiv II,

5. 2o9; III, S. 180). Hs. B. 59 1/4, Liber minor privilegiorum Werdenensis, i4. fh.. fol., 48 Bl., mit Index, die 1. Urkunde von 1002 (Berg. Zs. VI, S. 1; VII, S. 1). Redixg- HOVEXsche Hs. A. 24, Bl. 4Sa Decani eccl. Werd., 47" Scholastici, Bl. 33ia Catalogus dom. abbatum.

In der Landesbibl. zu Düsseldorf: Hs. G. 7, Annales imperialium imme- diatorum monasteriorum Werthinensis et Hehnstadensis, a viro historiarum gnaro d. Gregorio Overham, praeposito Helmstadensi, quondam cellerario, archivario et priore Werthinensi, studiose concinnati. bis i646 geführt, i836 aus der Bibl. Büloviana er- worben (Abschrift).

Im Herzogl. Braunschweig. Landesarchiv zu Wolfenbüttel (vgl. Jacobs Wolfenbüttel S. 6): Annales monasteriorum Werthinensis et Helmstadiensis autore Greg. Overham, fol., 583 Bl., bis i646 (VII, B. 21), Originalhs. Cod. Ludgeri Werdinensis. Varia sub diversis abbatibus actitata, Urkunden- Abschrift und Auszüge von Ad. Overham (VII, B. 22). Werdensia von der Hand Ad. Overhams, Auszüge aus dem Kalendarium, Einkünfteverzeichnisse, alte Grabschriften, Catalogi abbatum etc. (VII, B. 26). Collectanea Adolphi Overham in 8 Fol.-Bänden (Inhalt verzeichnet von Ficker in der Westfäl. Zs. XIII, S. 276). Chronicon monasterii Werthinensis 7 1 9 1685 (VII, B. 27). Catalogus abbatum Werdinensium, verfasst 1 693 vom Propst Aemil. RhamANN. - Catalogus fratrum Werdinensium professorum.de a. l65S 1 7 74 (VII, B. 25).

In der Herzogl. Bibl. zu Wolfenbüttel (Westfäl. Zs. XIII, S. 29i): Cod. 69o Heimst. 4. Kollektaneen Ad. Overhams über Werden und Helmstadt, Bl. 1 8 Wer- dener Urkunde aus dem Liber privileg. maior et minor, Bl. 11 1 161 Abschrift des alten registrum praepositurae Werthinensis (Original in Düsseldorf). Cod. io5. Heimst, fol. Pap., 1 5. Jh., Liber privilegiorum monast. Helmenstadensis, mit vielen Ur- kunden Werdener Äbte aus dem 12. 1 5. Jh.

In der Universitätsbibl. zu Leiden: Cod. Voss. 55, Traditiones Werthinenses, Leiden II. Jh., am Ende unvollständig, das erste Werdener Chartular enthaltend (Archiv der <ies. für älure deutsche Geschichtskunde VII, S. 997. -- Lacomblet, U B. I. S.xi).

327

Quellen Hannover

80 KREIS ESSEN

Hand.chrif.1. In der Kgl. Bibl. zu Hannover: (West&l. Zs. XIII. S. 264: XXII, S. 6i5)

Schrank [3, Markana: Werthinensia, Notizen von Meibom u. Leibnitz mit Urkunden in Abschrift. Chart. 1", i7.Jh., 12. B!., Catalogus abbatum bis i6i4, nebst Verzeich- nis der zu Werden gehörigen Pfarreien. - Epitaphien der ersten Abte Ins Hilde- grim II. Abtskatalog des 16. u. i7.Jh. Köln Im Stadtarchiv zu Köln: Abschriften von Urkunden in den Farragines des

Gelenius IV, Bl. 1 29. Observationes ex bibliotheca imperialis liberae abbatiae Werdenensis i646: Farragines XIV, Bl. 587. Catalogus dominorum abbatum Wer- theimens. et Helmenstedens. bis i667, fortgeführt bis i8i5: Farragines XX, Bl. 629.

- Hs. 48, Forst, Materialien zur Geschii hte der Abteien Werden und Helmstadt, i9.Jh. (Mitteilungen aus dem Stadtarchiv zu Köln XX. S. 73).

München In der Kgl. Bibl. zu München: In der Redinghovenschen Sammlung, Cod.

germ. 22i3, Bd. V, Bl. 288= Privilegien von 888 ab, Bl. 297b Epitaphien; XIV, Bl. 279», 285b, 299a Urkunden von 8S8, i3i7, i5ii, 1 575, i579; XV, Bl. u4 139, Urkunden von 802 ab; XVI, Bl. 66" älteste Diplome; XVII, Bl. 96 Index der Urkunden: XXXI. Bl. 532 Privilegien. Xamen Im S t i 1 "t s a r c :h i v zu Xanten: Kurzer Abtkatalog von 777 i78o bei Pels V,

Bl. 378. Berlin In der Kgl. Bibl. zu Berlin: Cod. Borrus. fol. 578, Pap., von i58o, Bl. 16«:

Insignis monasterii s. Ludgeri Uuerthinensis annales et catalogus abbatum. bis 1 57 2, aus dem Besitz von L. Tross 1826 (vielfach abweichend von BlICELINüS u. OvERHAM).

Münster Im Staatsarchiv zu Münster i. W.: Urkundenabschriften u. a. in der Kinii-

LINGER sehen Sammlung Bd. XI, XV. Abteikirche ABTEIKIRCHE. Reisak, Bau und Ausstattung der jetzigen Abteikirche:

[.itteratut Der Sprecher, rheinisch-west&l. Anzeiger i834, Nr. 6, S. 89. -- Prisac, Kirchen und Bauwerke: Kölner Domblatt i844, Nr. 100. - \\ 1 1 ff, Die Abteikirche in Werden a. d. Ruhr: Baudris Organ für christliche Kunst XVI, S. 97; XVII, S. 8. - Kölner Domblatt 1861, S. 200. -- H. Geck, Die Abteikirche zu Werden, Essen i856. Dazu Kugler im deutschen Kunstblatt VII, S. 24o; B. J. XXIX. S. 254; Baudris Organ VI, S. 168; v. Quasi in der Zs. für < hristlii he Archäologie und Kunst I, S. 47. CREMER, Die Stiftskirche zu Werden: ROMBERGS Zs. für praktische Baukunst 1 853, S. l95, Taf. 27. StÜler u. Lohde, Die Abteikirche zu Werden: Zs. für Bauwesen XII. .857, S. i63, 55», Bl. 20—25. Dazu B. ]. XXVIII, S. 99. Kugler, Geschichte der Baukunst II, S. 3i6, 339. -- Lotz, Kunsttopographie I, S. 620. Otte, Geschichte der romanischen Baukunst S. i87. Schnaase, Geschichte der bildenden Künste Y. S. 363. Otte, I [andbuch der Kunstarchäologie II, S. 9i. Döhmi . < resi hii hte der deutschen Baukunst S. 126, 1 33. Dehio u. v. Bezold, 1 >i<- kirchliche Baukunst des Abendlandes Taf. 12, 1. t '; 44, 6; i7o, 1; 182. 4; Text I. S. t64, i92. 2i7. - Pkixz- HAUSEN, Über die Rcslauiation der Abteikirelie : Essener Zeitung 1883, Nr. 26. 2. BL Bericht von Prin/.ii ai'sen' im Kultusministerium zu Berlin, Abschrift in Weiden.

- W. Sauer, Verzeichnis der Reliquien in der Abteikirche: Picks Ms. II. s. 47)

W. Diekamp, Die Reliquien des h. Ludger: Westfal. Zs. XL. S. 5o. - Ders. im Sonntagsblatt für katholische Christen, Münster 188 1, Nr. 5. H.Graf, Beitrage zur Entstehungsgeschichte dei kreuzförmigen Basilika: Repertorium für Kunstwissenschaft XV, S. 94. Ein umfassendes Werk von W. Effmakn befindet sich unter dei Presse.

Gochiehte Ludger, der nachmalige Bischol VOH Münster, der ZU Utrecht und \'ork seine

geistige Ausbildung empfangen, gründete vor dem Jahn- 796 in Uuerithina im Wenas- walde in der unteren Ruhr (ursprünglicher Name Diapenbeci von dem gleichnamigen

3x8

WERDEN

&l

Bach: Lacomblet, ÜB. I. Nr. n. 12, i3, i7, i9) ein Kloster, um die Sachsen im Abteikirche Christerjtume zu befestigen. Am 2A. Febr. 796 gescliielit die erste Schenkung für d;ts Kloster (Lacomblet, U B. I. Ni

js~ - _-■'

Fig. 36. Werden. Xordwestansicht der Abteikirche.

Im J. 800 begann Ludger den Bau einer Kirche (Schenkung vom J. 800 ad Ältester Bau construendam ecclesiam: Lacomblet, U B. I, Xr. 16), die am S. Mai 801 noch nicht vollendet war. Sie ward wahrscheinlich erst 8o4 eingeweiht (Jacobs S. i7). Das Diplom Karls des Grossen vom 26. April 802, das die Kirche schon vollendet nennt,

329

82 KREIS 1 SSEN

Abi^ikirche ist unecht i I.ai i im ni.i t, ÜB. I. Nr. 26. Böhmer - Mühlbacher, Regesten des Kaiserreichs unter den Karolingern Nr. 38o. Erhard, Regesta hist. Westfal. I. p. 82). Diese erste Kirche war, wie Effmann nachgewiesen hat, die bis in das l8.Jh. vorhandene Stephanskirche, die 1 534 wiederhergestellt wurde (Wolfenbüttel, Herzog]. Staatsarchiv, Varia VII, Bd. XXII, p. 3oi. -- Bu< i linus II. p. 322: ecclesiam anti- quam Salvatoris a sanetissimo .. Ludgero olim excitatam et dedicatam ante maiorem basilicam iam tum ruinam minitantem solidissime restauravit et quasi novam perfecit). Grabeskirche Nach dem Tode des h. Ludger im J. 8o9 wurde östlich (Vita s. Ludgeri I, Hb.

n, c. 8: extra ecclesiam in parte orientis) von der alten Kirche eine von ihr unab- hängige Grabeskirche errichtet, in der sich das Grabmal des h. Ludger befand (Vita s. Ludgeri I, lib. III, c. 6 : in ea porticu, quae est ante basilicae ianuam, infra quam s. sacerdotis sepulchrum suseeptum est). Vgl. Diekamp in der Westfal. Zs. XL, S. 6o. - Wulff i. Organ f. chrisd. Kunst 1866, S. 121. Grat i. Repert. XV, S. io3, A. 36— 4i. s.aivnturkirche Der Bau der grossen Salvatorkirche wurde gleichfalls von Ludger begonnen

mach dem Wortlaut der Einweihungsurkunde), aber erst 875 vollendet. In diesem Jahre kam der Kölner Erzbischof Willibert nach Werden, um mit dem letzten der Ludgeriden, dem Abte Hildegrim IL, zusammen die Kirche zu weihen (NlESERT, Münsterisches ÜB. II, S. 7. Erhard, Regesta hist. Westfal. III, Xr. 448. Hu- mann in den B.J. LXXXXIII, S. 101. - Düsseldorf, Staatsarchiv. Hs. A. 88, Bl. i5al. Die Basilika wurde nach Osten über das Grab des h. Ludger hinweggebaut, so dass der Hochaltar über der Grabkammer zu liegen kam (Vita s. Ludgeri II, c. i3: cripta needum peraeta erwähnt). Sie erstreckte sich, wie die Nachgrabungen der letzten Jahre ergaben, von der Ostseite des Westbaues bis zum Abschluss der Choranlage und besass kein Querschiff.

Westbau von 943 Tm j 943 vvurde durch Erzbischof Wigfrid von Köln eine Marienkirche ge-

weiht. Der Liber privilegiorum maior (Berg. Zs. VI, S. 46) redet Bl. 26 nur \.>n einer turris s. Marie, das Kalender des Cud. lat. 358 saec. XI. der Kgl Bibliothek zu Berlin, Bl. 106, enthält aber die Eintragung: XII. Kai. Sept. Dedi lesie

s. Marie sive tunis 1 Westfal. Zs. XLIV, S. 74). Über die Lage Wulff im < >rgan für christl. Kunst 1S66, S. 1 99. Dieser Marienturm kann nichts anderes v in als der spätere Petersturm, turris s. Petri, der jetzige Westturiu, ,1er demnach erst aus dem

Restauration der T. 943 stainmt. Im I. io59 stellt der 20. Abt. Gero, die verfallene Krypta wieder her

Krypta von 105« J ' - '

und errichtet vier Altäre in ihr. Bucelinus II, p. 3i4: antiquam et collapsam monu- i j ii ntis celebratam ac miraculis illustrem Werthinensem criptam restauravit (Cod. Boruss. 578 zu Berlin fügt hinzu: maioris ecclesiae), Erzbischof Anno II. von Köln weihte sie ein (Tu. Lindner, Anno IL, der Heilige, S. iii). nmt"SSui ^ln J-111'' zerstörte eine Feuersbrunst den gr.issten Teil der Kirche (BUCELI-

nus II, p. 3i5. -- Cod. Boruss. 578, Bl. 2 1 b. Overham p. 3o7 : coenobium cum

basiliea, prout a primis episcopis fundatoribus construeta tuei.it lflagravit

Schuncken S. 73, 106). Der Neubau dei Klosterbaulichkeiten erfolgte sofort unter AU Berengozus (1120— 1125). Cod. Boruss. 578, Bl. 21 b: herum orsus fuit coeno- bium igne consumptum reaedificare, domos et habitacula pro fratrum commoditate necessaria construere. Ein /weiter Brand erfolgte untei Abt Gerhard von Grafschap (1228 1 2 5 2 j . Overham p. 273: basiliea Werth. tristi incendio cum multo ornatu, sacra supellectile ei aonnullis sacris lipsanis conflagrasse legitur. Ein dritter Brand äscherte im J. 1 256 Kloster und Kirche aufs neue ein (Bucelinus II. p.3i7. Overham p.3o7. Schunceen S. 106), und diesmal vollständig bis auf den West- hsuj'ei "287.1275 bau und die Krypta. Abt Albero, Graf von Teklenburg (i257 i;77i. unternahm

33o

WERDEN' 83

sofort den Neubau, der achtzehn fahre in Anspruch nahm: erst 1275 konnte die Abicikirchr

Kirche durch Albertus Magnus eingeweiht werden (Overham p. 3o8. - S< m sj< ki-.x

S. io7. Bucei.inus II, p. 3 1 7 : Hie caepit ecclesiam Salvatoris combustam iterum

aedificare, quae completa est an. circiter XX. Tota nova basilicae struetura a summo

altari usque ad turrim s. Petri, struetura vere basilica in cireuitu, id est, ad latei

diversis quondam sacellis uti etiara supra inferiores utriusque lateris fomices, ubi nunc

fciris lalirefarta peristylii speetatur forma 9 choris Angelorum stipata, totidemque spiri-

tibus caelestibus erectis altaribus, quorum adhuc quaedam supersunt, quaedam tem-

P"ris lapsu collapsa sunt (so).

Unter Abt Johann III. von Spiegelberg (i382 1387) hören wir von einem Restaurati n

Xcul.au des Turmes S. Petri (Buceltnus II, p. 32o. Schuncken S. i33). Einer der Werdener Türme brannte [4SS bei einem Donnerwetter aus (Chronik des Johann Kerkhörde: Deutsche Städtechroniken XX. I, S. 1 27). Eine erste Restauration der Kirche fand dann unter dem 54. Abt, Johann V., statt ( 1 5 1 7 l54o).

In den J. i588 und 1 5 9S hatte Werden unter den Spaniern zu leiden, 1 629, Zerstörungen i6j2 und l633 durch die Schweden, 1 634 endlich unter den hessischen Truppen. Stadt und Kloster wurden geplündert, vom Turm der Salvatorkirche Hess der Haupt- mann Wolfesdorf, homo obscurus et infamis, wie Overham p. 475 sagt, die Bleiver- dei kung abreissen, um Kugeln daraus zu giessen. Die alte Ausstattung, die bei den einzelnen Plünderungen des 1 7. Jh. schwer gelitten hatte, wurde unter Abt Ferdinand. Freiherrn von Erwitte (i67o i7o6) durch eine neue reiche barocke Ausstattung ersetzt.

Die noch nicht abgeschlossene Restaurationsperiode des 1 9. Jh. begann 180S Restauration (Ausführlich Flügge S. 23 i). Das Gitter, das den Chor lettnerartig nach Westen abschloss, wurde entfernt, der Boden des Chores geebnet, die beiden nach Süden in die Kreuzgänge führenden Portale vermauert, das grosse Xordportal offen gelegt. Im ]. iSii wurde die Kirche gekalkt, 1823 der Turm gründlich repariert und mit Blei gedeckt. Infolge des Besuches des kunstsinnigen Kronprinzen Friedrich Wil- helm am 20. Oktober 1 833 wurde 1 839 eine umfangreichere Wiederherstellung be- gonnen, [844 1845 wurden die Kreuzgewölbe über den Emporen eingesetzt und die Dächer über denselben hergestellt, die massiv-steinernen Treppen, die zur Orgel und zu eleu Emporen führen, errichtet, 1 846 1 847 die Zwiebelhaube des westlichen Turmes abgebrochen und durch eine polygonale ersetzt, die Krypta neu überdacht, die Nord- portale erneut. In den ]. l848 1849 wurde das Innere ausgebessert, mit Ocker ange- strichen. i85o 1 S5 1 um die Krypta ein Entwässerungsgraben angelegt. Die Leitung der Arbeiten lag in den Händen des Baumeisters »0« Lassaux und der Bauinspektoren Felderhoff und Oppermann. Die zweite Periode der Restauration der Abteikirche be- gaon im Juni 1886 nach den von dem damaligen Regierungsbaumeister Prinzhausen ausgearbeiteten Projekten. Die Oberleitung der Arbeiten lag in den Händen der Kreisbauinspektoren Niedieck und Baurat Spillner in Essen und unterstand der Auf- sicht der Königlichen Regierung in Düsseldorf (Regierungs- und Bauräte Lieber und Hasenjäger) sc.uie der Ministerien der öffentlichen Arbeiten und des Kultus (Geheime Ober-Bauräte Adler und Persius.) Die Spezial-Bauleitung war nacheinander anvertraut den Regierungsbaumeistern Nienburg 1886 1887, Klehmet i887, Kniltge i889 bis An- fang i892 und Sern von 1892 ab. Von grösseren Arbeiten dieser Periode sind zu nennen: das Öffnen des grossen Westfensters im Hochschiff, die Herstellung des Vie- rungsturmes, dessen holzreiches, gedrehtes Dach durch ein eisernes mit Kupfer ge- decktes ersetzt wurde, ferner die Erneuerung des Hochschiffdaches, dessen First der ursprünglichen Anlage entsprechend gesenkt wurde, wobei auch hier die hölzernen

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KREIS ESSEN

Beschreibung Grabeskirche

Abieikirche Binder einer Eisenkonstrukti'.n weichen mussten, sowie schliesslich die Versteifung und Umdeckung der sämtlichen übrigen Dächer. Die Kosten der genannten Herstellungs- arbeiten belaufen sich bis jetzt auf n4ooo Mark.

Der älteste Teil der jetzigen Kirche ist die nach 8o9 als selbständiger Bau errichtete Grabeskirche des h. Liudger, in deren Vorhalle der Heilige (s. o. S. 8z) beigesetzt worden ist. Sie ist zum grössten Teil erhalten in dem östlichen Haupt- bau der Krypta. Ursprünglich bestand sie wahrscheinlich aus einem nahezu qua- dratischen Bau, dessen Ostteil im Inneren mit halbrunden Nischen versehen war. wäh- rend die Vorhalle als Begräbnis irt diente. Der Bau war äusserlich durch Pilaster und Rundbogenblenden gegliedert (Rekonstruierte Ansichl und Grundriss, beide etwas phantasievoll, im Organ für christl. Kunst XVI, Beilage zu Nr. 1 1, Bl. II, :3; Beilage zu Nr. iS, Bl. IV, 14. Vgl. ausführlich WULFF ebenda S. io9, 1211.

Fig. 37. Werden. Innenansicht der Grabeskirche.

Umbauten Nach dem Einsturz im 1. io59 (s. o. S. S21 wurde ,m die < Istseite eine halbrunde

Apsis angefügt (ihre spätere Ergänzung in die Augen springend, da sie die Blenden- architektur jäh unterbricht) und gleichzeitig in die Ostmauer ihr zur Seite

Rundbogenfenster gebrochen, die "Iure Hallte der eingestürzten Sudseite wurde

emeut (an der unteren sind die Pilaster noch sichtbar), die nördliche erhielt eine 75 em starke Vorlage idie Tretinun^silächen tler beiden Mauem sintl in den Fenster- laibungen noch sichtbar), später eine zweite 3o cm starke. Die Südmauer ist bei tler Anlage des Entwässerungsgrabens durch funl Bog teift worden. Der Umstand,

dass die Grabeskirche beinahe die gleiche Fussbodenhöhe mit der alten Peterskirche (di 1 alte Fussboden im Längsschnitt Tat'. 111 eingezeii hnet) hatte und ihre Aussenarchi- tektur beweisen, dass sie i li. 1 1 1 als halb in tue 1- 1 . i . versenkte Krypta geplant war.

Innenarchitektur Die Innenseiten tler Kl. II Hu \ ird( n und Sllden Nischen mit zweimal

abgetreppten Gewänden, in die zum Teil kleine Rundbogenfenster eingebrochen sind.

JJ2

WFRDEN

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Nach Osten in der stärkeren Mauer drei grössere Nischen für Altäre, die mittlere Abteikirche durch die Apsis ersetzt Die Wandpfeiler haben ganz Bache in den Stein hinein- geschnittene in einer Nachahmung des Kerbschnittes gearbeitete Kapitale mit Akan- thusblattmotiven (Abb. Organ für christl. Kunst XVI, Heilage zu Nr. i7, Bl. V, 8).

Die vier monolithen 2.55 m hohenSäulen auf ihren steilen eckblattlosen attischen Säulen Basen mit den sorgsam ausgeführten antikisierenden Blattkapitalen (Abb. Organ für christl. Kunst XVI, Beilage zu Xr. i7, Bl. V, io), die beiden östlichen mit zwei Reihen

E-y - +-

Fig. 3S. Werden. Grundriss der Krypta und der Grabeskirche.

von Blättern übereinander, darüber kleine Voluten, die beiden westlichen mit zwei Reihen von Akanthusblättern, darüber eine ausgeschweifte Deckplatte mit Mittel- köpfen, weit hen sowohl in der stilistischen Formensprache wie der Ausführung von den Wandpfeilern der Krypta und den Kapitalen im Westbau so stark ab, da— si( nebst den in Tuffstein ausgeführten Kreuzgewölben dem Erneuerungsbau nach io59 zuzuweisen sind.

Die litterarischen Nachrichten sind bestimmt genug, um darnach die Grabeskirche im Ganzen, nicht aber in ihren einzelnen Teilen srenau bestimmen zu können. Doch

Zeit

333

86 KREIS ESSEN*

Abteikirche rein stilistische Merkmale, einmal die für das 9. und 10. Jh. höchst charakteristische Nischenarchitektur ix u. S. 93), sodann der in die Augen springende Unterschied zwischen der technischen Behandlung bei den archaisch unbeholfenen Pilasterkapitälen

und den freieren Säulenkapitälen, endlich die deutlich zu scheidenden zwei Perioden im Mauerwerk scheinen mir, trotz Effmanns Widerspruch, auf den karolingischen Ur- sprung der Anlage hinzuweisen. Die Nachricht von der Wiederherstellung der Krypta im J. lo59 redet ausdrücklich nur von einer Restauration, nicht von einem Neubau. An der eigentlichen, unter dem Chor gelegenen Krypta, die durchaus die Formen des Baues von 875 zeigt (s. u. S. 93), ist aber von einer Restauration ni nerk-

bar die Nachricht kann sich also nur auf die Grabeskirche bezii K.ypia Die unter dem jetzigen Chor und unter der Apsis der 87S (nicht erst unter

Abt Adalwig um io7o, wie Graf a. a. O. S. io5 will) eingeweihten Salvatorkirche gelegene eigentliche Krypta (Fig. 38. Dehio u. v. Bezold, Taf. 4:, 4. 4», i7o. i) besteht aus der i.4o m lireiten mit einer Tonne überdeckten Grabkammer K. die auch von Süden durch einen nur 75 cm breiten Gang zugängig ist und den im Halbrund um sie geführten i ,25 m breiten, 2,10111 hohen mit Tonnen überspannten i langen OO in Gussmauerwerk. Die Apsis wurde in der Weise an die Westmauer der älteren Grabeskirche angefügt, dassdas neue Mauerwerk direkt in jene eingebunden wurde. Mosiiikfussbuden Die Grabkammer K bewahrt zwei verschiedenartige Reste eines Mosaikfuss-

bodens aus dein l4. Jh., die beide das Mäandermotiv nachahmen; der eine zeigt auf weissem Grunde einfache schwarzblaue Bänder, der andere ist noch durch eine rote Mittellinie reicher ausgestaltet (Kalkstein und Ziegelstücke). Abb. Organ für christl. Kunst XVI, Beilage zu Nr. i3, Bl. III, 18. E. aus'm Weerth, Der Mosaikfussboden in S. Gereon zu Köln, Bonn i873, S.U. Ähnliche Muster in Köln, S. Gereon und S. Severin (Abb. bei aus'm Weerth) und in St. Denis i Revue de l'art chretien I, p. 98). In der Tiefe von 1 5 cm unter dem jetzigen Fussboden der Grabeskirche wurde der gleiche Mosaikbodenbelag entdeckt, nach ihm der neue sorgsam hergestellt | ! .mann i. d. Zs. für christl. Kunst I, Sp. 368). Westbau Der zeitlich am nächsten stehende Teil ist der 943 vollendete Westbau 1

und 39 A). Der Westturm erhebt sich über der in i m Hohe über dem Ansatz der Pultdächer sichtbaren, über die Mauer nicht vorspringenden Horizontallisene in der Höhe von drei Stockwerken. In dem untersten befanden sich ehemals nach Norden und Süden je zwei hohe rundbogige Fenster, zwei weitere breiten- in dem /weiten Geschoss. B( l'aare sind vermauert, an die Stelle der oberen sind bedeutend - getreten,

in denen in der Mauerstärke an hölzernen Achsen di< n aufgehängt

sind. Über den Gewölben sind an den Innenseiten der Turmmauern nach Westen. Norden und Süden grosse rundbogige Blenden sichtbar. Der grosse Bogen, der sich nach dem Langhaus öffnet, ist von einem Entiastungsbogen überwölbt, zwischen beiden Bögen ist eine- Hand breit Kaum gelassen, damit der unti _ Q, sofern

dl r obere sich setzen sollte, nicht gedrüi kt werde. An der Nordwestecke des Turmes, befindet sich ein vierseitiger, an der Nordostecke ein halbrunder Vorsprung, deren Bestimmung nicht feststeht (Resl eines Treppenturms odei AuN.it/ für Skulpturei -rgeschoss Das in den vierziger Jahren unseres Jahrhunderts neu aufgesetzte Ob< -

zeigt auf jeder Seite je- zwei grosse rundbogige' Doppelfenstei von schweren und wuchtigen Formen, mit zweimal ibgetreppten Gewänden und einer Mittelsäule mit Würfelkapitäl. Den oberen Abschluss bildet ein Rundbogenfries, darüber ein aus aul- steigenden Akanthusblättern gebildeter Fries, dei ebenso ehe acht niedrigen Giebel des Turmes einrahmt. I i.is i, »ach ist sechzehnseitig. Vor der Restauration

334

WERDEN

87

trug der Turm eine einfache Zwie- belhaube des i7.Jh. (Abb. i. d. Xs. für Bauwesen i857, Bl. 21). Die früheren Turmhauben sichtbar in der Ansicht 1 (s. o. S. 7«).

Die Aussenmauern der Sei- tenschiffe des Westbaues scliliessen mit einem Klötzchenfries ab, im oberen Stockwerk drei vermauerte Fenster, im unteren gleichfalls drei Fenster von sehr einfachen For- men. Der Obergaden der Seiten- schiffe war ursprünglich durch grosse rundbogige Blenden geglie- dert, von denen nur an der West- seite und an der Nord- und Süd- seite je eine erhalten sind an der Südseite sind in sie zwei schmale rundbogige Fenster ein- gebrochen. Die westlichen Schmal- seiten der beiden Seitenschiffe zei- gen im Erdgeschoss je eine kleine vermauerte Thür. Die Westfacade ist durch die Restauration von 1886 stark verändert worden. Der (er- neute) Giebel ist durch Rundbogen- fries eingerahmt und durch drei Rundfenster belebt, in der Mitte der Wand zwischen zwei wenig vor- springenden spitzbogigen Blenden ein grosses dreiachsiges Fenster mit einem Sechspass und zwei Dreipässen im Couronnement des Masswerks.

In den Seitenschiffen des Westbaues befinden sich zwei mit Tonnen überspannte kapellenartige Räume, die trennenden schweren und ungegliederten Pfeiler sind durch 1,1 3 m breite etwas abge- flachte Bögen mit den Aussen- mauern verbunden. Nach den Aussenseiten in jeder Tonne je ein wenig abgeschrägtes Rund- bogenfenster.

In dem westlichen massiven Teil führen zwei nur 1,20 m breite Gänge nebeneinander her, die die

Abteikirche

Anftsenmauern

Seite

chiffe

Fig. 39. Werden. Grundriss der Abteikirche.

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88

KREIS ESS1 V

Abteikirche

Portal

Neubau

de« 13. Jh.

Äusseres

zu den Emporen führenden Treppen tnthalten. In den äusseren Gängen wölben si< h unter den Treppen aufsteigende Tonnen, der Raum öffnete sich nach Westen ur- sprünglich mit einem rundbogigen Portal; dieses wurde später vermauert und dafür ein klcinrs Rundbogenfenster eingesetzt.

Die Emporen des Westbaues sind von zwei durch Gurte getrennten Grat- gewölben überspannt, den Gurten entsprechen an beiden Seiten Halbpfeiler mit ein- fachen Kämpfern. An der Nordseite des Westturmes sind über den jetzigen Gewöl- ben 'hl Seitenschiffe bedeutende Ansätze von leicht nach aussen geneigten Tonnen- gewölben sit htbar. Die Emporen des Langhauses liegen um fünf Stufen höher als die im Westbau. Letztere öffnen sich nach dem Mittelschiff mit je drei Doppel- fenstern. Das äussere westliche Paar gehört nebst dem darüber befindlichen Fenster der Bauperiode vom i3. fh. an, die beiden unter dem Turm gelegenen Paare haben die Formen des alten Baues rein bewahrt. Sie zeigen tief herabgehende einfache Rundbögen, in die die Fensterbögen direkt eingespannt sind. Die Bögen werden getragen von je einer 2,55 m hohen Säule mit hoher und steiler Basis. Das Kapital besteht bei einer Säule aus einem doppelten Blätterkranz mit darüber gestellten rohen Voluten, bei den anderen drei aus umgeklappten pilzartigen Kelchen mit dreimal abgetreppten Kämpfern, eine Form, in der Dehio u. v. Bezold (S. i93) eine spezifisch angelsächsische Übung sehen.

Im Westen tritt der Kirche eine mächtige Voi halle (Fig. 36 und 39, B) vor, die sii h ii. ii h Westen mit einem einzigen 5,8o m breiten Rundbogen öffnet, der auf i,o5 m breiten Halbpfeilern ruht. Vorlagen von gleicher Breite treten an den äusseren Ecken nach Westen wie Süden und Norden risalitartig vor; um alle zugleich ist der einfai aus Deckplatte und Schmiege bestehende Kämpfer herum verkröpft. Nach Westen wird der Bogen von einem (in Backstein erneuten) flachen Giebel gekrönt. Die durch die wuchtigen Formen und die bedeutenden Spannungen äusserst wirkungsvolle Halle ist von einem aus Tuffziegeln aufgeführten Kreuzgewölbe getragen, dessen Schildbögen auf um 25 cm vorstehenden Eckpfeilern ruhen. Die Seitenwände sind durch je ein romanisches Doppelfenster gegliedert mit schwerem Bogen, einfachem Kämpfer und Mittelsäule mit Würfelkapitäl. Eine breite Freitreppe von zwölf Stufen, die den ganzen Raum der Halle einnimmt, führt zu dem Portal empor, dessen innere Gewände mit abgefassten Kanten zweimal abgetreppt sind und das in den Abschrägungen je zwei Säulchen enthält, die sich über den einfachen Kelchkapitalen als Rundstäbe fortsetzen. Der vordere Teil der Portalgewände bildet eine Tonne, in der drei zu einem Bündel vereinigte auf Konsolen ruhende Rundstäbe als Gurt herumgeführt sind (Instruktiver Längsschnitt durch Westbau und Vorhalle bei Dehio u. v. Bezold, Taf. 44. 6). Hinter dem jetzigen Portal befindet sich, durch das erstere verdeckt, in der Westwand der Kirche das alte Portal von dem Bau vom ). 943 (angegeben in Taf. III).

Die Vorhalle selbst gehört wahrscheinlich einem der Umbauten des ii. oder 12. Jh. an. Bei den Restaurationsari leiten des J. i89i iS92 ergab sich, dass sie nicht in den Westbau eingebunden war, und dass die Mauer, an die sie angelehnt ist. ursprO lii h mit Malerei bedeckt war.

In di! Entfernung von 6,3o m nach Westen zieht sich eine Mauer hin. an der den Stirnrisaliten dei Vorhalle Ansatzstümpfe entsprechen; der Vorhalle gegenüber öffnet sii h eine Bache und gedrückte Apsis C von 5m Sehnenspannung die ein- zigen Reste des vor der Vorhalle gelegenen Paradii

Der Neubau des i3.Jh., in den prächtigen Formen des rheinischen l Stiles aufgeführt, bildet eine dreischiffige Kirche mit Querschiff, achtseitigem Vierungs-

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89

Abteikirche

4fe

3*-

Fig. 40. Werden. Querschnitt durch das Kreuzschifi" der Abteikirche.

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9o KREIS ESSEN

Abteikirche türm und Emporen über den niedrigen Seitenschiffen, von denen zwei Gewölbejoche zusammen einem MittelschifFjoche entsprechen. Die lichte Länge dieses Teiles bc: 46,1 m, die hellte Breite 21,2 m, das Querschiff ist 28,4 m lang und 8,8 m breit, .iden Der Obergaden des Mittelschiffes ist unter dem Dachgesims durch einen Rund-

bogenfries gegliedert und durch vier grosse aus der achtseitigen Rose konstruierte Rundfenster belichtet. An den Westecken und zwischen dem zweiten und dritten Fenster eine Vertikallisene (Fig. 36). Seitenschiffe Die Seitenschiffe zeigen drei grosse dreiteilige Fenster von höchst einfacher

Gliederung, im Spitzbogen geschlossen, die einzelnen Lichter nur wenig abgeschrägt Darüber je ein einfaches nmdbogiges Fenster. An der Stelle des vierten westlichen Fensters befindet sieh an der Nordseite ein grosses romanisches Portal, 1 847 durch- B in Haustein erneuert, mit je zwei Säulchen in den abgetreppten Gewänden, die sii li über der durchlaufenden Deckplatte als ornamentierte Rundstäbe fortsetzen. Die Ornamentik roh und missverstanden 1 Fig. 36). ejuernrmc I i Querarme setzen in Dachgesims und Rundbogenfries die Gliederung des

Mittelschiffes fort. An den äusseren Kanten der Nordseite sind breite, um 10 cm vor- stehende Lisenen niedergeführt, die am Fusse die ausserordentliche Breite von i,5om erreichen. Die Ost- und die Westwand sind durch je ein grosses rundbogiges Fenster belebt, die Stirnseiten durch drei Fenster (im Norden in grosse, leicht spitzbogige Blenden eingebrochen), von denen das mittlere im Norden um 1 in hoher hinauf- rückt ist, die die Sohlbänke fortsetzende Horizontallisene schlägt dieselbe treppen- förmige Abstufung ein. In der Giebelwand darüber drei in Medaillons eingezeichnete Vierpassfenster. An der Xordseite ist 1 847 an Stelle des alten ein grosses, prunk- reiches Portal errichtet worden, mit je drei Säulchen in den abgetreppten Gewänden, der Giebel darüber getragen von zwei völlig freistehenden Säulen. Das alte Südportal gleichzeitig vermauert. (Der Sockel liegt 1 in unter dem aufgeschütteten Boden.) Es zeigt in den Gewänden zwei Säulen mit Ringen, die sich als Rundstäbe fortsetzen, über der Thürößhung das Tympanon ganz leer (für Bemalung bestimmt). Apsiden Die an die 1 Istseite eines jeden der Kreuzarme angebaute Apsis war ehemals

nur durch zwei dünne Vertikallisencn an der Seite und einen Rundbogenfries aus Tuff gegliedert und von einem grossen Rundbogenfenster erhellt. Sie wurden mit den Seitenschiffen des Chorhauses durch cin^efü^tc runde Treppentürmchen inVer- bindung gebracht, um die der Rundbogenfries verkröpft ward.

vierunKsturni Der achtseitige Vierungsturm ist mittelst im Inneren .sichtbarer Penden-

tifs aus dem Viereck übergeführt, denen im Äusseren Abdeckungen von Niedermen- diiM-r Basaltlava] >lattcn mit im stumpfen Winkel gebrochenen Kanten entsprechen. Die acht Seiten sind durch Vertikallisenen und einen Spitzbogenfries eingeschlossen und enthalten je ein einachsiges Fenster von höchster Einfachheit der Gliederung. Auf- fallend reich im Gegensatz hierzu erscheinen die kleinen Giebelchen darüber. Die Horizontallisene unter ihnen wie die Giebelgesimse zeigen nebeneinander einen Kl I - 1 hen- und einen Sc huppenfries ; jeder Giebel enthält ein dr< it< iliges Spitzbi genfenster, der mittlere gestelzte Bogen von zwei freistehenden Säulchen getragen. Die neue eiserne mit Kupfer bekleidete Turmhaube ist achtseitig. Chorh«ui Das Chorhaus ist wie das Mittel- und Querschifl im Obergaden unter dem

.ms zwei Wülsten und einei Kehle gebildeten Dachgesims mit einem Rundbogenfries abgeschlossen. An der Ostseite befinden sieb drei Rundfenster, darüber ein in ein

Rundmedaill angezeichnetes Vierpassfenster, Jede der Längsseiten ist durch zwei

se aus dei ai htblätterigen Rose konstruierte, von einem Rundstab eingefasste Rund-

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r.d.i in.

Werden. Längsschnitt durch die Abteikirdie.

WERDEN 9l

Fenster belebt. An dei Südostecke auf einem vorgekragten Halbrund ein gut stili- Abteikirche siertcr steinerner romanischer Löwe.

Das nördliche Seitensi hiff des Chorhauses ist nur an iler Längsseite durch einen Rundbogenfries gegliedert. Die alten romanischen Fensteröffnungen sind zum grossen Teil vermauert; erhaltet! ist nur an der Ostseite ein schmales Fenster im Obergaden, uml im l'ntergeschoss ein kleines, den südlichen Zugang zur Krypta erhellendes Rund- fenster. Im Hauptgeschoss ist ein grosses spitzbogiges Fenster eingebrochen.

Der Chor ist fünfseitig und mit einem fünfseitigen sternförmigen, mit Zinkblech Chor verkleideten Dach eingedeckt, über den fünf Feldern in Tuffstein iS46 aufgesetzte Giebelchen mit eigenen Satteldächern. Jede der fünf Seiten ist durch Vertikallisenen und aufsteigenden Rundbogenfries eingerahmt und enthält je ein schlankes rundbogiges Fenster mit herumlaufendem Rundstab.

Das zwischen das Querschiff und denWestbau eingespannte Langhaus (Taf. III) inneres besteht im Inneren aus zwei Doppeljochen, die durch einen an den Kanten abge- lassen auf Pfeilervorlagen ruhenden Gurt getrennt sind. Die Hauptpfeiler bestehen ähnlich den Vierungspfeilern im Grundriss aus zwei durcheinander geschobenen Recht- ecken, während die Zwischenpfeiler einen einfach quadratischen Grundriss besitzen. An den Ecken der Doppeljoche steigen Dienste empor, die dazwischen liegenden Rippenansätze ruhen auf dünneren mit einem Ring versehenen Dreiviertelssäulchen, i die unter der durchlaufenden Horizontallisene mit einer reichskulptierten Konsole ab- schliessen (Proben Rombergs Zs. für prakt. Baukunst 1 S53, Taf. 2 7 und Zs. für Bauwesen i857, Bl. z5).

Die unteren Arkaden zeigen nur nach den Laibungen zu einen Kämpfer, in die Arkadenbögen ist ein zweiter eingerückter Bogen mit niedrigerem Scheitel einge- spannt. Die Emporenfenster sind zweiteilig, von einem gemeinsamen Spitzbogen über- spannt und von einem auf Ecksäulen ruhenden Rundbogen umrahmt, die Fensterbögen, wiederum mit eingerücktem niedrigen Bogen, ruhen auf zwei gekuppelten Säulchen mit Blatt- oder Knospenkapitälen unter gemeinsamer Deckplatte. Im Obergaden in jedem Doppeljoch zwei achtblätterige Rosettenfenster, von einem Kreis mit Rundstab umrahmt. Die im 1 7. Jh. zerstörten Gewölbe der Emporen sind i847 erneut worden.

Die Seitenschiffe sind mit einfachen Kreuzgewölben überspannt, deren Rippen Seitenschiffe Rundstabprofile mit zwei Kehlen zur Seite zeigen. An den Hauptpfeilern ruhen die trennenden Gurte auf Vorlagen, denen an den Aussenmauern Halbpfeiler entsprechen, an den Zwischenpfeilern und entsprechend an den Aussenmauern auf Dreiviertels- säulen. Der aus Deckplatte, Kehle und Rundstab bestehende Kämpfer ist um die ganzen Pfeiler und die Wandvorlage herum verkröpft. Die dreiteiligen Fenster zeigen eine interessante und wirkungsvolle LTmrahmung durch Rundstäbe, die vor den beiden Pfosten auf je einer Säule mit Knospenkapitälen ruhen.

Die Vierung wird von vier schweren reich gegliederten Pfeilern getragen. Die Vierung inneren vier Vierungsbögen selbst ruhen auf stämmigen Halbsäulen. Eine gemeinsame Deckplatte ist über den Knospenkapitälen um den ganzen Pfeiler verkröpft und wird nur von den in den Ecken aufsteigenden jungen Diensten durchbrochen, die das horizontale, an den Seiten auf Klötzchen ruhende Gesims tragen, über dem die aus dem Viereck in das Achteck überführenden leicht gewölbten Pendentifs aufsetzen, die nicht aus übergekragten Schichten bestehen, sondern kuppeiförmig gewölbt sind. Die vier Bogenwände über dem Gesims sind gegliedert und erleichtert durch je drei Spitzbogenblenden, der mittlere Bogen gestelzt, von Rundstäben eingefasst, mit je zwei Paaren von gekuppelten Säulchen. Die Kuppel zeigt ähnlich wie der Chor-

339

92 KREIS ESSEN

Abteikirche abschluss eine überaus reiche Gliederung, indem alle Kanten abgefasst und durch Rundstäbe ersetzt sind. Die acht breiten Rippen des Gewölbes ruhen auf kurzen Diensten, die oberhalb der Pendentifs mit Konsolen abschliessen, die acht Bogen- laibungen werden zweimal von verschieden starken Säulchen mit Rundstäben belebt. Die einachsigen Fenster selbst haben dafür eine durchaus schwere, einfache Profi- lierung. Kuppel und Rippen bestehen aus Tuff. Der ganze Turm befindet sich in Bewegung. Die Scheitel der Bögen sind schon in der Anlage des 1 3. Jh. nicht ge- nügend belastet, da durch die Bögen der grösste Teil des Druckes auf die Ecken übergeführt wird. Kreu.iarme Die beiden K r e u z a r m «■ werden überwölbt von quadratischen Kiostergewölben

mit Diagonalrippen und senkrecht zu den Schildbögen im Scheitel der Kappen ge- zogenen Nebenrippen, die wie im Chorhaus aus einem Rundstab mit zwei Kehlen zur Seite bestehen, während die Rippen im Langhaus das gewöhnliche Schienenprofil zeigen. Die Diagonalrippen wie die dünnen Rundstäbe der Schildbögen ruhen auf schlanken Diensten, die Nord- und Südwand ist durch je drei, die Ost- und West- wand durch je ein höchst einfaches rundbogiges Fenster belebt. Die Emporen schliessen nach dem QuerschifF zu mit einfachem Doppelfenster mit zwei gekuppelten .Mittelsäulen von den Dimensionen der Emporenfenster des Chorhauses ab (Fig. 4o). Die kleinen Seitenapsiden sind von mit drei Ringen versehenen Rundstäben eingerahmt und durch je ein (vermauertes) Rundbogenfenster erhellt. Daneben öffnet sich der Zugang zur Krypta der südliche hat im 1 5. Jh. eine rechtwinkelige Stabwerkprofilierung erhalten. chorh.nus Das Chorhaus (Taf. III) bildet ein Quadrat, das gegen das Querschiff um zwei

Stufen erhöht ist. Der Altarplatz selbst steigt erst um sechs, dann um eine Stufe auf. Die Rippen und die Rundstäbe der Schildbögen ruhen in den Ecken wie im Lang- haus und QuerschifF mit Knospenkapitälen auf langen und schlanken Diensten. Die Kippen sind mit von Anfang an auf Polychromie berechneten Rosetten bi 51 tzt Die mittlere Rippe ruht an den Längsseiten auf einem dünneren nur bis zwei Drittel Höhe herabgeführten, mit einem Ring versehenen Dienste, der mit einem Allchen und einem kauernden Menschen abschliesst.

An den Längsseiten setzt sich über dem durchlaufenden Gurtgesims die Gliei rung des Langhauses fort. Zuerst die Empore mit je zwei Doppelfenstern mit Eck- säulen, gekuppelten Mittelsäulen und einrahmendem Rundstab, nur wenig schmäler als im Langhause und ohne die Abtreppung der inneren Bögen. Darüber je zwei achtblättrige, von einem Rundstab umrahmte Rosettenfenster.

Der Obergaden über dem Triumphbogen ist von drei Rundfenstern durch- brochen. Der Triumphbogen selbst gewinnt durch einen mit fünf Ringen versehenen Rundstab über dünnen Dreiviertelssäulchen an Feinheit der Gliederung.

Chorabschluis In dem fünfseitigen Chorabsch 1 u ss tritt jeder Kante eine Vorlage und dieser

ein alter, die Rippen des Sterngewölbes tragender I »ienst vor, dem wieder zwei schmälere junge Dienste, welche die die Fenster einrahmenden Rundstäbe tragen, zur Seite treten. Das Knospenkapitäl mit der polygonalen Deckplatte ist nebst zwei Ringen um das ganze Säulenbündel samt derVorlage verkröpft. Die Gliederung wird eine überreiche dadurch, dass der Bogenabschluss über den Fenstern noi h ein seh,, Profil erhalten hat und die Fenstei selbsi von einem weiteren dünnen Rundstab ein- asst sind. Der Chor wird von einer aus fünf Rundbogenkappen gebildeten Halb- kuppel bedeckt. M«t«riai I i,,s Material des Westbaues ist Ruhrkohlensandstein in Bruchsteinen, ebenso

das des Baues des i3.Jh., an dem abei die Fenster, Bögen, Gewölbe und profilierten

34a

WERDEN 93

Teile aus Brohlthaler Tuff hergestellt sind. Das spatere Westportal besteht aus TufT. Abteikirche Bei der Restauration wurde das neue Westfenster 1886 aus Oberkirchener Sandstein eingefügt, die älteren Teile aus den vierziger Jahren sind in Ruhrkohlensandstein er- gänzt. Der Autsat/ auf dem Westturm besteht aus Backstein mit Tuffverblendung, der Vierungsturm aus Bruchstein mir Tullverblcndung. Alle Gesimse bestehen au-- Sandstein. Der Langhaus-Dachstuhl und dei Helm des Vierungsturmes sind in Eisen erneuert. Ouersehill und Langhaus eingeschiefert, beide Türme mit Kupfer gedeckt.

Die Grabeskirche des h. Ludger, jetzt die äussere Krypta, stellt in ihrer Künstlerische

Würdigung

ursprünglichen Form einen der interessantesten karohngischen Bauten dar. Mit der Grabeskirchc

Alfridsbasilika und der älteren Krypta zu Essen (s. o. S. 20, 2/), S. Stephan und Emme-

ram in Regensburg, der Ludgerikirche zu Helmstädt (Dehio u. v. Bezold, Taf. iTo.

9, 10, 11), der Stiftskirche zu Meschede (B. J. LXXXXIII, S. 111), S. Georg zu Köln,

zeigt sie die dieser Gruppe eigentümliche Xisehenarchitektur, die sonst nur vereinzelt

an älteren Bauten Italiens, so der im 8. Jh. umgestalteten Kirche S. Maria in Cos-

medin in Rom (RoHAULT de Fleury, l.a messe II, ])1. l37) oder in S. Apollinare in

Classe zu Ravenna vorkommt. In ihrer Bestimmung als Grabeskirche nimmt sie eine

durchaus einzigartige Stellung ein. Hohe Bewunderung erweckt die Art und Weise,

wie der Baumeister der Salvatorskirche diese mit der Grabeskirche in Verbindung

brachte. In ähnlicher Weise zog beim Bau einer neuen Klosterkirche zu Helmstädt

Abt Bernhard v. Wefelkoven (1123 Ii38) die Felicitaskirche als Krypta mit in den

Umfang des Neubaues. In der Anlage der Kathedrale zu Carcassonne schliesst sich

gleichfalls an den Hochchor eine freigelegene niedrige ursprüngliche Grabeskirche

an. Die eigentliche Krypta, die in die Grabeskirche eingreift, zeigt das System Krypta

von mittlerer Grabkammer mit seitlichen Gängen, wie es neben den altchristlichen

Kirchen nur noch der Grundriss von St. Gallen, die Krypten von Konstanz und

Soissons, und etwa das Grab des h. Quentin in der Kirche Saint-Qucntin zeigt (Ch.

Gomart in der Revue de l'art chretien V. p. 3 20, 326).

Der Neubau der }. 1257 1275 ist die letzte und glänzendste Verkörperung des Langhaus rheinischen Übergangsstiles. In den Formen steht er S. Quirin zu Neuss am nächsten. dessen achtseitigen Vierungsturm er zumal in der Innengliederung vollständig wieder- holt, in der Bildung der Emporenfenster, aber nur in diesen, der Abteikirche zu Gerresheim und dem Langhaus von Limburg a. d. Lahn.

Ausstattung. Ausstattung

Hochaltar (Taf. IV). Alte romanische steinerne Mensa, i,o5 m hoch, 1,45 m Hochaltar breit, 2,55 m lang, mit Ecksäulchen und Rundbogenfries, die Bogen auf Blattkonsolen ruhend. Der in schwarzem und vergoldetem Holz um i7oo (s. o. S. 83) aufgeführte sehr wirkungsvolle und bedeutende Oberteil, der nur für den Chorraum etwas allzu machtvoll erscheint, enthält als Mittelbild eine Darstellung des h. Ludgerus in Ver- zückung, in reichem Goldrahmen, darüber von zwei Löwen gehalten das Wappen des Abtes Ferdinand von Erwine 1 i67o 1/06). Den Aufbau tragen Pilaster und gewun- dene Säulen mit korinthischen Kapitalen, zur Seite stehen Ludgerus und Karl der Grosse. Im Aufsatz, der mit einem geschweiften durchbrochenen Giebel abschliesst, ein gutes Mittelmedaillon mit der in Wolken thronenden Madonna, ganz frei herausgearbeitet und fast an italienische Arbeiten erinnernd, darüber die Gestalt Christi mit der Welt- kugel zwischen zwei knieenden Engeln.

Hinter dem Altar war schon unter Abt Adalwig (H. Graf im Repertorium XV, Schrei» S. io5) auf vier monolithen Säulen ehemals der Schrein des h. Ludgerus aufgestellt

341

94

KREIS ESS1 N

Aller Altar

Seitrnnltare

Mensa

Chorgesluhl

Abt=ikirche (zwei davon im nördlichen Querschiff). Hinter dem Altar öffnet sich in einer Blende ein Fenster mit Aussicht auf die Krypta, zur Seite zwei Reliefs aus gelblichem Sandstein (Fig. 4i. -- aus'.m Weerth, Kd. Taf. XXIX. 3; II. S. 39), 7o cm hoch, zwei Geistliche darstellend, 1 1. Jh., von einem früheren Bau herrührend.

Der ehemalige Hochaltar, dessen Verbleib unbekannt ist, war im J. l5l2 von Meister Johanna Jodoci Wesaliensis, insignis Apelleie artis pictor angefertigt und i?4i durch den Maler Bariholomeus Fuscus aus Köln gefirnist worden (Düsseldorf, Staats- archiv, Reg. Werden II, I, Nr. 7). Der Meister kann mit dem früher von Förster (Denkmale XII, S. 25; Geschichte der deutschen Kunst II, S. 1 53) in die Litteratur eingeführten Meister von Werden nicht identifiziert werden.

Seitenaltäre in den Seitenabsiden, barock, die geschweiften und durchbroi heni n Aufsätze getragen von je zwei marmorierten Säulen mit vergoldeten Kapitalen, auf den Kanten in sehr kühnen Posen Jünglingsfiguren, Engel, in Biegenden Gewändern. Im nördlichen Seitenaltar neues Gemälde der thronenden Madonna von Mintrop,

darüber in reich geschniztem Hqlzrahmen die h. Dreifaltigkeit tum i7oo), auf dem südlichen Seiten- altar Himmelfahrt und Gottvater, beide um i/oo. Im Westbau in der nördlichen Seitenkapelle gothische Mensa, i,8om breit, mit nasenverzierten Spitzbiigenblenden, aus dem i4. |h. Ein tat he bar' icke Altaraufsätze.

Chorgestühl von dunkler Eiche (um i7oo), von schwerfälligen, aber kräftigen und wirkungs- vollen Formen, zweireihig, mit hoher Rückwand, die Felder mit polvgonaler Einrahmung und Ara- besken, die trennenden Pilaster mit Frucht- und Blumenschnüren, unter dem Architrav Engelsköpfe. Als Krönung dienen geschweifte Giebel, darüber Medaillons mit den Reliefporträts der Heiligen S. Rupertus, S. Haimo, S. Wilhelm v. Aquitanien, S. Reinoldus (nur diese erhalten). Die Wangenstücke der hinteren Reihe mit Karyatiden und Engelsköpfchen, der vorderen mit sehr reichen Arabesken und Engelsköpfi hen. Nur die eine Hälfte ihs Gestühls vollständig erhalten, die andere zerteilt in den Seitenschifl

Barocke Kanzel, sechsseitiges Gehäuse mit den vergoldeten Figuren der vier Evangelisten, Treppengelände mit geschnitztem Rankenwerk, über der Thür das Abtei- wappen, grosser Schalldeckel mit der Gestalt des auferstandenen Christus.

Lebensgrosse Holzfigui dei Madonna, i5. |h., neu bemalt, der schmale Körper leicht ausgeschweift, mit lieblichem Köpfchen, charakteristisch die steifen und hölzernen l'nterarme mit dem mangelnden Handgelenk, das Kind ganz bekleidet

Im südlichen Querarm entsprechend die stark bewegte barocke Holzfigur des h. I oseph.

Romanist lies Steinrelief, l3. Jh.. über den Südeingang der Krypta eingemauert.

mit i4 Heiligen. Fragment (Abb. «js'm Weerth, Tai. XXIX. 5).

Steinreliel des ausgehenden t.vjh., im südlichen Eingang der Krypta, 5o cm hoch, i in breit, das Martyrium des h. Erasmus darstellend, dem die Gedärme ausge-

I ig 4t. Werden. Romanische Reliefs hinter dem Hochaltar.

Skulpturen

wunden werden.

I ,i bensgrosse bemalte Holzfiguren der hh, Nepomuk (um t7oo), untei barocken Baldachinen.

Erasmus und fohannes von

342

Werden. Chor der Abteikirche.

\\ I l.-IH \

95

Wandgemälde

Grabstein des Abtes Anton Grimhold (Fig. 42. - W. Effmann i. d. Zs. für Abteikirche christl. Kunst II. Sp. i9 mit Abb.), L'om x 1,45 m. an der Nordseite des Chores. Grab5Icin<! Der Abt ruhend dargestellt, mit dem Hirtenstab im Arm, gut behandelter charakte- ristischer Kopf. Umschrift: REVERENDISSIMO PATR1 VNTONIO GRYMOLT, OMNIS VIRTUTIS

ET PIETATIS SANCTO CUI.THUI .... Hills MONASTERI1 \Hll\II SECUNDO K [OSISSIMO,

SUCCESSOR ET FRATRES M. L. (monumenti IOCO). INNO DOMINI 1 5 1 7. 1.5. MENSIS Hl. II.

Ausserdem im Muttergotteschore die Grabsteine der Äbte Ferdinand (i67o bis i7o6) mit lebensgrosser Figur desselben, Coelestin (i7o6— l7i8), Anselm (i757 bis 1774), Simon (i 727) und des Herrn Ferdinand Wilhelm von Doomigh (Jahreszahl unkenntlich). Im Apostel- chore Grabsteine der Äbte Heinri« h V, (i646 1 6 6 7 ) mit lebensgrosser Figur und Adolf IV. (i667 i67o). Im nörd- lichen Seitenschiff der Peterskirche Grabstein des Abtes Conrad IL (1601 bis i6i4). Im Mittelschiff der Peters- kirche Grabstein der Abte Heinrich [V. (l572— 1601) und Theodor II. (i7i9 bis i/27).

Die ganze Kirche war nach 1275 prächtig ausgemalt worden. Die iSi i überkalkten Wandgemälde konnten nicht konserviert bleiben, da der Mörtel sich ablöste. Erhalten nur die Gestalten der vier Erzengel in Diakonentracht. Scepter und Reichsäpfel in den Händen haltend, auf den Pendentifs der Kuppel. Über dem Triumphbogen ursprünglich Maria zwischen Ludgerus und Karl dem Grossen. Die Dienste waren blau und von goldenen Bändern spiralisch umwickelt bemalt, die Kapitale zeigten vergoldete Blätter auf rotem Grunde. Die Gewölberippen waren wie die Dienste blau mit goldenen Bändern umwickelt oder mit goldenen Sternen besät. An den Gesimsen erschienen

die Farben Rot, Blau und Gold, die Laibungen der Triforienbögen zeigten gelbe Ranken Verzierungen mit abwechselnd grünen und roten Blättern, in der Vierung war über den Pendentifs der Kuppel ein Fries gemalt, der grün und violett ge- maltes palmettenähnliches Laubwerk auf rotem Grunde zeigte iLohde i. d. Zs. für Bauwesen i857, S. i7o, farbige Tafel, Bl. 20. - - Beissel u. Stummel i. d. Zs. für christl. Kunst I, Sp. i67. Baudris Organ für christl. Kunst XII, S. 208). Reste der Bemalung in den Kapellen des Westbaues erhalten: grosse vierteilige Sterne in Rot und Gelb. Das in der Pfarrkirche bewahrte Missale von Goswinus de Blanken- steyn (t 1457) giebt die an den Vorderseiten der Pfeiler im Mittelschiff befind- lichen Bilder an: Antonius, Jodocus, Barbara, Ludgerus, Katharina, Maria Magdalena.

Fig. 42.

Abtes Anton Grimhold.

343

96 KREIS ESSEN

Abteikirche Dazu die Eintragung: In anno i5i5 hae picturae per dealbationem ecclesiae dele- tae sunt Gemälde Eine Reihe sehr verblichener und wertloser Gemälde des i7. und 1 8. Jh. Die

Heiligenbilder von dem Pater Ludger Gebhardsöder ( 1 678 i73o) herrührend (S< ih'ni KEN S. 2o3). Im nördlichen Querschiff zwei gute deutsche Gemälde des 16. Jh., leider ganz verblichen: Eli;is mit dein Engel und der Mannaregen, auf dem ersten als Hintergrund eine ziemlich genaue Ansicht der Abteikirche. Grab de» Das Grab des h. Ludger befand si< h ursprünglich östlich von der von ihm

h. Ludgcr

rnic hteten Kin he (s. o. S. 82. -- W. Diekamp, Die Reliquien des h. Ludger: \\ Zs. XL, S. 5o), in der Vorhalle der Grabeskirche, in ea porticu, quae est ante basi- lieae ianuain. infra quam s. sacerdotis sepuli hruin susi eptum est. Vita I, Üb. II, C. 8, vita II, c. 7, 16, 27, 3 1. - II. Graf im Repertorium XV, S. io3, io5. Cod. Boruss. 578 der Kgl. Bibl. zu Berlin erzählt Bl. i7a: A. 8 1 5 s. Ludgeri sepultura ac monumen- tum novo templo desuper extrueto quasi pyramido splendidius dedicatur atque ab illo ob illius honorem nomen sortitur monasteriumque s. Ludgeri Werthinensis appellatur et in hodiernum retinet. Quod successu temporis, a. videlicet 1 1 i9, igne contlagratui denuo per abbates piorum opera extruetum atque seeundo sub Alberto abbate, anm. a priori incendi<> centesimo super XXXVII., iterum in favillis redactum, tandem ab ipsius sui cessore Albero comite de Teckeneborgh d. d. imp. Rom., regum, dueum ac comi- tum amplis largitionibus adintus multo magnificentius et splendidius . . . pyramidem ex quadrato lapide super aditum templi, quod chorum vocant, in altum eleganter pro- tensam et a successoribus postea extruetam, quam turris S. Petri vocant, quem ad- modum de praesenti conspicitur (so), conditum fuit, et ab Alberto Magno Ratispo- nensi ep., a. vid. 1 2 7 5 , consecratum. Bl. 2in Adalüuigus (1066 1081) ossa s. Ludgeri e crvpta in urnam argenteam in plerisque locis auro puro obduetam et exomatam collata, et ad summam aram ita ut in fronte per cancellos conspici possit, super duas columnas marmoreas cum hac rithmatica inscriptione per eum posita sunt.

Inschriften jn summitate dextrae columnae versus australem plagam aurichalco circum-

dueta habetur: confer adaluuigo requiem, deus, in paradiso.

Ad calcem columnae: qui peragebat opus, quo nitet iste locus. In summitate alterae columnae versus septentrionem, siinilitcr arculo ex aurichalco circumposita : inter coniuni cas fidei compage columnas. In pede: vivorum lapidum, da sibi, christe, locum.

Kürzer die Berichte bei BuCEXINUS II, p. 3i4. ClNClNNIUS, vita Ludgeri: Geschichtsquellen IV, S. 265. Abbildungen der beiden Tumben möglicherweise in der Berliner Hs. der Vita S. Ludgeri (Westfäl. Zs. XXXVIII, S. 1 76). Die Reliquien ruhen jetzl in einem hölzernen Kasten hinter dem Hochaltar. Erhebungen fanden im J. i8o9 und 1S60 statt (Verzeichnis der Reliquien bei Hüsing, Der h. Ludger S. 16S und i. d. Westfäl. Zs. XL, S. 67. Vgl. Kölner Domblatt 1861, Nr. 200 und das Reliquien- verzeichnis i. d. Westfäl. Zs. XLIV, S. 78). r der Aussei Ludger wurden die vier ersten Ludgeriden in der Krypta beerdigt. Die

Tumben wurden I 783 entfernt, ihre Lage ist in einer Zci< hnung des [7. Jh. im Cod. 64* Heimst, zu Wolfenbüttel erhalten (Westfäl. Zs. XL, S. 61. - Über den früheren Zust.md Meyer, Werdensche Chronik s.S. Pingsmann, Der h. Ludgerus S. i5o). Drei Steinsärge wurden [889 bei den Nachgrabungen Effmanns aufgedeckt (Jacobs S. 2-1, Anm. 2 1.

Epit.phicn Die [nschriften bei Browerus, Vita S. Ludgeri p. 9o. BucBUNUS II, p. 3o8.

Düsseldorf, Staatsarchiv, Reg. Werden II. 1. Wolfenbüttel, Landesarchiv, Ovbr-

344

WERDEN

9?

hams Coli. XXVI, i. Berlin, Kgl. Uil.l., Cod. Boruss. fol. 578, Bl. i7», iSa, i8b, i9a. Abteikirch.; Jacobs S. 20:

DE s. H1I.DEGRIMO.

AB EODEM CORNU VERSUS HORTUM.

JULIf TREDECIMIS RESOLUTüS CARNE CALENDIS

HILDGRIMUS TUMULO CLAUDITUR OPPOSITO:

KRATER LUDGERI, COEPISCOPUS ATQUE BEATI,

COMPAR HUIC MER1TIS SICUT IN OFFICIIS.

DE S. GERFRIDi

AB EODEM CORNU VERSUS HORTUM.

GERKRIDl PATRtS TUMBAM VENERARE FIDELIS,

CUIUS APUD DOMINUM FORTE VIGET MER1TUM,

1DUS SEPTEMBRIS PERSOLUI 1 DEBITA CARNIS

DEPONENS MASSAM PK1DIE CORPOREAM.

DE S. THIEDGRIMO.

A CORNU EPISTOLAE [UXTA ALTARE S. LUDGERI.

HÄC RECUBANT EOSSA THIEDGRIMI PRAESULIS OSSA,

TERRA TENET CORPUS. PNEUMA FOVET DOMINUS.

IDIliUS IN FEBRU1 SENIS OBIT ASSCILA (Adler) CHRISTI,

PROMERITUS VITAE GAUDIA PERPETUAE.

DE S. ALTFRIDO.

A CORNU EVANGELII UXTA ALTARE S. LUDGERI.

ALTERIDUS TUMULUM PRAESUL SIBI VENDICAT ISTUM,

PNEUMA CREATORI DANS, CINEREM CINERI.

OBIIT IN DECIMIS MAU PATER ISTE CALENDIS

CUIUS NOS SACRIS PROTEGIMUR MERITIS.

Bronzenes Kruzifix, I m hoch (Abb. AUS'm Weerth, Kd. Tai". 29. 2, 2"; II. Kruzifix S. 38), durch die Grösse hervorragendes Werk vom Anfang des 12. Jh. (nicht früher), aus fünf Stücken zusammengesetzt. Der lange hagere Körper bis zu den Knieen von einem Schurz bedeckt, die Füsse nebeneinander gelegt, das gesenkte Haupt mit den fest angedrückten Lockensträhnen von finsterem, starrem Ausdruck, in der anatomischen Durchbildung (Abgrenzung d^s Rippenkastens, falscher Ansatz des Ohres 1 unvoll- kommen.

Elfenbeinpyxis des 6. 7. Jh. (Fig. 43. aus'm Weerth, Taf. XXIX, 6; II, Eifenbeinpyus S. 4o. - Garrucci, Storia della arte cristiana VI, pl. 447, 1. p. 69. de Rossi im Bulletino i865, p. 26. Mitteil, der K. K. Centralkommission i876, S. So. Westwood, Catalogue of the fictile ivories in the South Kensington Museum p. 474. Rohault de Fleurv, La messe V, p. 66. Max S< HMIDT, Die Darstellung der Geburt Christi in der bildenden Kunst i89o, S. 37. Kraus, Realencyklopädie II, S. 678), derbe Arbeit mit altchristlichen Reminiscenzen. 10 cm hoch mit Durchmesser von 11 cm, der Boden mit drei alten ornamentierten Silberblechnieten. Auf dem Mantel dargestellt die Geburt Christi und die Hirten auf dein Felde; der Knabe unter der Hürde wohl nicht Samson, den Tempel niederreissend (Kraus), sondern ein einfacher Hirt. Sti- listisch am nächsten stehend die aus Aachen stammende Pyxis der Sammlung Walter Sneyd in Keele Hall, Xewcastle (Rohault de Fleurv Y, pl. 372).

Reisekelch des h. Ludger (Fig. 44. - m s'm Weerth, Kd. Taf. XXIX, 4; RdseUich II, S. 39. SchnCtgen i. d. Ann. h. V. X. XXXII, S. 206. Tu. W. Pingsmann. Der h. Ludgerus, Freiburg i879, S. 248. Münsterische Geschichtsquellen IV. S. 276, Anm. 5. Marlene et Durand. Voyage litteraire III. p. 23. -- Meyer, Werden und Helmstädt S. 6. Otte, Handbuch der Kunstarchäologie I, S. 221. Diekamp

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98

KKI-.I- ESS] N

Abi^itirchc i. (i. Westfäl. Zs. XL. S. 69. Katalog der kunsthistorischen Ausstellung in K-'iln i876, Nr.48o, von Münster Nr. 269. von Düsseldorf Nr. 567. Rohauxt de Fleury, La messe IV. p. 99. pl. 295. Ch. de Linas i. d. Revue de l"art chretien XXXI. 1 88 1. p. 54), aus Rotkupfer getrieben und vergoldet, 12,2 cm hoch mit 7 cm oberem Durchmesser, durch eine moderne Si hraube zusammengehalten. Auf dem tri' hter- förmigen Fuss in 9 mm hohen Kapitalen die [nschrift: hic calix sangvinis dni nri ihv xki (die zugleich ein Chronogramra mit der Zahl 788 bildet), um den Rand der Kuppa die Worte: agitvr hec svmmvs per pocla triymphys. Nächst dem Thassilo-

k eich im Stift Kremsmünsti r I 1 1 - men i. d. B. J. LXXXXII. mit Litt.i. der zwischen 777 und 788 entstand, der älteste der deut- schen Kelche. Im Werdener Re- liquienverzeichnis von 1 5 1 2 nicht erwähnt.

Trinkgefäss von Silber u -m Weerth. Taf. XXIX. 4. IL S. 39. Otte I. S. 232. Diekamp i. d. Westfäl. Zs. XL, S. 7o. Abb. Rohaiet de ky, La messe IV, p. 99, pl. 295 1, um den äusseren Rand leicht vergoldet, lange Zeit als Patene fälschlich mit dem Kelch in Verbindung gebracht, 4,5 cm

:. mit Durchmesser vi >n cm, aus dem II. 12. Jh.. Am Boden eine ihn he Büi hse, um den Rand die Inschrift in Ma- juskeln vom Anfang des [3. Jh.: in lim ( uro oixnxKxn k SAN-

GUIS S. LUDGER] ET PARS Dl ei\- GULO EIUS, DE CIL1CIO EIUS, D] S. HUPERTO, DE S. GEORGIO, DE

socns mauritii. Im Reliquien- verzeichnis vom J. i5u als .der nap s. Ludgers1 erwähnt (Mün- sterische Geschichtsquellen IV. S. 276). V< iv.. null die Trinks« hale des h. Scrvatius in Maastricht (Bock u. Wu leme Die mittelalterliehen Kunstschätze zu Maastricht, Köln 1 S7 -. S. 21). Kfii.iuicnwr.si^n R ,■ | i , | u i. ii 1, ,i s i e ii (Fig. 45. Westfäl. Zs. XL. S. 7i. Katalog der Aus-

stellung zu Düsseldorf 1880, Nr. 988 von Eichenholz, 39,4x2tX22 cm, auf das mit Bronzestiften im i4. fh. Beinplatten befestigt sind, I >ie Rüi kseite mit feinem rotbraunen spannt, auf den in Gold und Grün ein romanisches Muster aufgemalt ist. Die Vorderseite und die Schmalseiten zeigen Streifen mit fortlaufendem Flecht- werk, in den Ecken und am Rand Medaillons, an der Vorderseite drei verschieden grosse Beinplatten eingesetzt: 1. Christus bartlos mit Kreuznimbus, beide Hände flach zur seile erhebend, langes Gewand bis zum Knie, unten zwei Diachen, oben zwei

Fig 43 Werden. Elfenbc

346

WERDEN

99

Greife. -. Christus, bärtig, stehend, Gewand bis zur Mitte des Oberschenkels, unter Abteikirche seinen Füssen zwei Drachen, oben zwei Greife, die Anne (abgeschnitten) waren ehe- mals seitwärts flach ausgestreckt. 3. Engel, bärtig, mit ausgebreiteten Flügeln, die Hände erhoben, zu seinen Füssen zwei Drachen. Die Schmalseiten mit je vier Feldern, rechts alle ornamental, links zwei ornamental, im dritten zwei symmetrisch zu einander gestellte Drachen, im vierten vor einer mannshohen Hand ein Mann, der, vorüber- gebeugt, sich das Schwert durch die Brust stösst. Auf dem Deckel neun Beintafeln leine fehlt), jede mit einem fuchsartigen Tier, das, sich zusammenkrümmend, sich in den Schwanz beisst. Identisch

mit dein .indischen Elfenbein-

kastenmit Elefantenreliefs' l vtjs'm

Wl ERTH, Kil. II, S. 4l, Anni. 2).

Die Beintafeln sind irische oder angelsächsische Arbeiten des 8. bis 9. Jh., nahe verwandt mit dei sen Platte im Musee des antiquites zu Brüssel Nr. 48 c (Abb. Weale et Maes, Album des objets d'art religieux expi ises ä Malines en l864 pl. i. West- WOOD, Facsimiles of the minia- tures of anglosaxon and irish manuscripts p. iSo, pl. 52. ( li mkx i. d. B. J. LXXXXII, S. 125), einem Kastchen aus Wal- rosszahn im Britischen Museum (G. Stephens, Old - Northern Runic Monuments. London 1S66. I. p. 47o. Palaeographical So- ciety II, pl. 228, 229), von dem eine Platte (Inv. 25) sich im Bar- gello zu Florenz befindet, und einer Elfenbeinplatte des Musee Cluny (Nr. io54).

Lederner Gürtel des h. Ludgerus, aus fernem Leder, mit Pferdehaaren gefüllt, unbestimm- ten Alters, Schloss von vergi >Ide-

tem Silber mit Gravierungen der Madonna und des h. Ludgerus vom Anfang des 16. Jh. (Diekamp i. d. Westfäl. Zs. XL, S. 7 2). Wenn auf den Stifter bezüglich, auf starke Gestalt des Heiligen deutend. Reliquienverzeichnis von 1 5 1 2 : De gordel s. Ludgers, dar men swangere frauen mede umbegordt (Münsterische Geschichtsquellen IV, S. 2 76).

Kästchen aus Bein, i4. Jh., 12x8x8 cm, mit Beschlägen von vergoldetem Rotkupfer, auf dem Schlösschen Löwe und Adler.

Büchse aus Bein gedreht. 1 4. Jh., i3 cm hoch, mit Rotkupferbeschlägen, sehr sauber gearbeitet.

Kreuzreliquiar, Ende des i5.Jh., 26,5 cm hoch, aus vergoldetem Rotkupfer, in der Mitte ein Krystall.

Fig. 44.

•den. Reisekelch des h Ludg

Kästchen

347

loo

KREIS ESSEN

Abteikirche Kreuz

L:ivabokessel

Kapitelskreuz, aus vergoldetem Silberblech, 88 cm hoch, i4. Jh., umi7ooneu gefasst, durch Baeumers restauriert. Alt der etwas derbe Kruzifixus und der h. Lud- gerus am Fuss; die getriebenen Eckstücke mit den Evangelistensymbolen und Weih- rauchfässer schwingenden Engeln barock.

Kupferner Lavabokessel des 1 5. Jh. mit zwei Ausgussrohren von der üb- lichen Form.

Kleiner unbestimmter Rest eines Gewandstoffes, bezeichnet: de casula s. LTJD-

GERI IN QUA FÜIT SEPULTUS.

Stück eines Armeis von der Grabalba des h. Ludger, byssusartiger orien- talischer Stoff, bestickt mit systematisch sich wiederholenden, in Gold- und Purpur- fäden aufs feinste durchgeführten rautenförmigen Mustern, von zwölf ebenso behan- delten Rusettchcn umgeben, mit Pergamentstreifen des 13. Jh.: MANICA tna de CAMI-

Kig. 4Ü. Werden. Deckel des Reliquienknstrn*. SIA IN' QUA SANCTUS LUDGERUS SEPULTUS tACUIT. DlEKAMP i. iL WeStM Z-. XI..

S. 73. SchnOtgen i. d. Ann. h. V. X. XXXII. S. 206. Münsterische Geschichts- quellen IV, S. 277, Anm. 5. Katalog der Ausstellung kunstgewerblicher Altertümer in Düsseldorf 1S80, Nr. 523.

Kasel von violettem Sammetbrokat mit reliefartig aufgelegtem < Iranatapfelmuster, nach i5oo, auf dem Kreuz der Kruzifixus, darüber Gottvater, daruntei Maria und [ohannes, zur Seite die hh. Katharina und Barbara. Die Figuren appliziert und in Iiiiuillonstickerei ausgeführt, die Gewänder in Lasurmanier und Flockstich, dir Ranken ehemals mit Perlen besetz! (Katalog der Düsseldorfer Ausstellung [880, Nr. 53

Kasel von neuem rotem Sammet mit i3 cm breiten Kölner Borden besetzt, treff- liche Arbeit der 2. II. des i5. fh., mit Gabelkreuz, bestickt mit den Figuren dir Ma- donna und dei hh. Servatius, Viktor, Benediktus, Helena. Ursprünglich für Xanten bestimmt [nschrift: d. henkicus mui cus sanctensis (Katalog dei Dussel-

Ausstellung 1880, Nr. 543).

.548

WERDEN IOI

K.isfl von purpurnen] flandrischem Sammetbrokat mit reliefiertem Granatapfel- Abteikirche muster von sehr grossem Dessin auf goldenem Grunde. die Früchte frises en or, Anfang des 1 6. Jh. Auf den Stäben Christus am Kreuz zwischen drei Engeln, Gott- vater. Maria. Johannes und S. Ludgerus, Petrus, Stephanus und Paulus.

Psalterium des' i 5. Jh., 29,5 x 56 cm. mit Initialen und reichen Miniaturen, Handschriften i584 zu Xanten neu gebunden. Vgl. Humann i. d. Wd. Zs. III, S. 4i8. Proben und Titelblatt Zs. für christl. Kunst I, Sp. 1 75, 229, 281, 293; II, Sp. i9, 343.

Die übrigen wertvollen und zum Teil reich mit Bildern verzierten Werdener Handschriften sind nach Düsseldorf oder I'.erlin gelangt. In Berlin vor allem die vita S. Liudgcri (über ihre Miniaturen DlEKAMP i. d. Westfäl. Zs. XXXVIII, S. 1 55). Die übrigen verzeichnet von Diekamp i. d. Westfäl. Zs. XL, S. 74; XI.IV, S. 58. Vgl. ausserdem Pertz im Archiv VIII, S. S4t. Wattenbach im Neuen Archiv IX, S. 624. Krabbe. Geschichtl. Nachrichten über die höheren Lehranstalten in Münster S. 25. L. v. Bornstedt. Der h. Ludgerus S. 1 77. Nordhoff, Buch- binderkunst und Handwerk in Westfalen: Westfäl. Zs. XXXIX, S. i56, iS4.

Glocken. Bis i889 im Vierungsturm aufgehängt sechs Glocken. Die grösste Glocken von i674 mit der Inschrift in zwei Distichen: laudo deu.m sanctosque meo clan- '"' v,™unss<"n,'

(iORE PATROXOS, PETRE ET PAULE DIU PROPITIARE MIHI, FULMIXA DISPELLAT VENTOS- QUE TONITRUA, STRIGAS ET MALA CUXCTA PROCUL ME RESONANTE DEUS. Auf dem Mantel: IX HONOREM SANCTORUM APOSTOLORUM PETRI ET PAULI REVERENDISSIMUS I). I-'ERDIXAXDUS ABBAS WERDINENSIS ET HELMSTADIENSIS ME FIERI FECIT ET BEXE- DIXIT A. 1674.

Die zweite vom I. 1 658 mit dem Chroniken: Ix hoxoreM saxCtI LVDgerI

KKYEREXDISSIMUS ET AMPLISSIMUS D. D. HEXRICUS DUCKER ME FIERI FECIT. M. AX-

thox Paris me fecit. Mit schönen Spätrenaissanceomamenten verziert.

Die dritte gleichfalls von i658 mit dem Chronikon: aD hoxoreM saxCtI gregorII pYLsor. reverexdissimus et amplissimus d. d. hexricus ducker me fieri fectt. Mit Ornamenten und Reliefs (Kreuzigung, Madonna) geschmückt.

Die vierte von i748 mit der Inschrift: LeVItae stephaxo praesens CaMpana VoVetVr, tYteLa et pater est DYXqYe perexxIs erIt. ix honorem s. stephaxi protomartyris reverexdissimus et illustrissimus d. bexedictus abbas werdi- nensis et helmstadiexsis me fieri fecit et bexedixit. durch feur und flam bin ich geflosen, carl engelbert und sein sohn peter henrich fuchs haben mich in collen gegossen 1 748.

Die fünfte mit der Inschrift: bexedictus dei gratia abbas werdinensis et

HELMSTADIENSIS IN HONOREM S. JOANNIS BAPTISTAE ME FIERI FECIT. CARL ENGEL- BERT UND SEIN SOHN PETER HENRICH FUCHS HABEN MICH IN COLLEN GEGOSSEN 1 748.

Die sechste 1 854 umgegossen.

Im Westturm befinden sich drei Läuteglocken. Die grösste vom J. i674 mit !■" westtuxm der Inschrift: ad tibi petre fieri me fecit honorem ferdinandus praesul. laudo

SONANDO DEUM A. 1 674. SANCTE PETRE PRINCEPS APOSTOLORUM ORA PRO NOBIS.

Die zweite von i7o5 mit der Inschrift: s. lucius britaxnorum rex. quot dedero sonitus toties saxctissime luci in te ter sanctum glorificabo deum. in tempestate tu fulmina, fulgura et ignes hac procul ex patria me reso- NANTE fuga. Darnach: reverendissimum capitulum werdinense me fieri fecit a. d. i7o5.

Die dritte 1 854 umgegossen.

Die beiden Uhrglocken (unzugänglich) tragen die Inschriften: reverendus d. johanes de groninga abbas huius monasterii me fieri fecit a. i 537. Die zweite: wilhelmus hachman fecit i 574.

349

102

KREIS ESSEN

Kicmcns- KLK M KN'SK I RCHE. Schon« ki.n S. 54. Flügge S. 3io. Jacobs S. 3i.

kirche

Von Abt Wigger am Bornerberge begonnen, unter Abt Reinher vollendet und 957 durch Erzbischof Bruno von Köln eingeweiht (Bucelinus II, 3io, 3n. Cod. Boruss. 578, Bl. 20». Overham p. 1 37;. Im J. 18 15 abgebrochen. Luciuskirche LU C I U S K I RC H E. Jacobs S. 32. Flügge S. 3oo mit Rekonstruktions-

zeichnung. Geschichte Die Kirche wurde unter Abt Werinbert (983 1002) begonnen, unter Abt Gero

von Friemershcim (io5o io63) im J. io53 vollendet und durch Erzbischof Anno ein- geweiht (Overham p. i83. Schuncken S. 68). Cod. Boruss. 578 Bl. 20=: Werim- bertus (i5.) postquam consenuisset prima novae parochialis ecclesiae prope Werthinam versus plagam aquilonarem, nunc Nyenkirchen dietae. extruendae iecit fundamenta

Fig. 46. Werden. Thorbau des Abteigebamles.

sed morte praeventus quae exorsus fuerat successoribus suis consummenda reliquit, atque tandem a Gcrone, 20. abbate, absoluta sunt. Bl. 21»: Gero de Vrimersheim, 20. abbas, .. absolvit strueturam parrochialis ecclesiae Newkirchen, quam in honorem S. Lucii regii Britanniae per S. Annonem 2. arch. Colon, dedicari curavit

Der mittlere Teil der Kirche isl schon vor dem 16. Jh. einmal eingestürzt, bei dem umbau wurden die drei Schiffe in ein einziges Langhaus verwandelt In den J. 1 7 7 5 i78o zum letzten Male restauriert. Nach 1806 vom Fiskus verkauft und zu einem Wohnhause eingerichtet. Neuerdings wiedei von da katholischen Gcmcind« angekauft. Baubeschreibung in,. Kapelle, deren wichtigst Teile, in Bauten des letzten Jahrhunderts ver-

steckt, noch erhalten sind, war eine ln.rliiiiirir-~s.niii' dreischiffige Pfeilerbasilika mit Westturm. Dem Turm tr.it eine als Nische gewölbte Vorhalle vor. Im Erdgeschoss wie im ersten Stockwerk Gratgewölbe mit schwerfälligen Schildbögen und

Eckkonsolen Dei östliche Abschluss dei Kirche bestand in einei grossen mittleren

35o

Niko la i- kapelt e

Abtei- g c bäude Geschichte

WERDEN Io3

Apsis mit zwei seitlichen, nur in die Mauerstärke gebrochenen Conchen. Die Chor- Lueimkirche

zeigte im unteren Stockwerk eine Gliederung durch Nischen, im oberen durch rundbogige Blenden, welche durch einfache Pilaster mit rohen Schuppenkapitälen ge- trennt waren. Baugesehichtlich steht dir Kirche dem durch die älteren Bauten von Essen, Werden, durch Meschede und Helmstadt vertretenen Typus nahe. Genaue Aufnahmen wird das Effmannsche Werk bringen.

NIKOLAIKAPELLE. Flügge S. 3oi. Jacobs S. 64.

Am Markt nördlich von der Kirche errichtet und io47 eingeweiht. Cod. Boruss. f'ol. 578 Bl. 2ia: Geroldus eonstruxit capellam s. Nicolai iuxta forum Werthinense, quam Hermannus II. dictus nobilis archiepiscopus in honorem s. Nicolai ep. 5. mensis

Decembr. a. io47 consecravit, nunc ah omni divino officio desolata Yisuntur

ibidem in gradibus ante adytum capellae eis forum ab utraque parte duo leones con- gestis quadratis saxcis recumbantes. collocati forte ab ipso Geroldo in perpetuam illius memoriam. Im J. 1806 bei der Anlage der Chaussee abgerissen.

ABTEIGEBÄUDE. Die alten Klostergebäude, nach den Bränden von ni9, unter Abt Gerhard von Grafschap (1228 12S2) und 1256 wiederhergestellt, wurden unter Abt Johannes Y. ii5i7 i54o) bedeutend erweitert (Xanten. Stiftsarchiv, Pels, Sammelbd. Y, p. 38 1: iaeta fundamenta variis et heroieis strueturis amplissime com- plevit. Bvcelixus II, p. 32 1.

OVERHAM p. 44o. SCHUNKEN

S. 1 5 S ) . Ausserdem baute er die Bibliothek, einen grossen Teil des Kreuzganges, das dormitorium und das abteiliche Haus ,in area' gänz- lich neu.

Die alten Gebäude wurden in der Mitte des 18. Jh. gänzlich

abgebrochen. Der Neubau begann um 1 745. i755 war der eine Hauptflügel vollendet, 1 764 der zweite, Abt Bernhard II. (i7So i/9Sl führte l785 den Bau zu Ende und fügte 1 794 noch den Thorbau hinzu. Im T. 181 1 (Flügge S. 3i3) wurde die Abtei zur Strafanstalt umgestaltet.

Die ehemalige Prälatur, die Residenz des Abtes, bildet eine ganz regelmässige Beschreibung Anlage, die sich im Süden der Abteikirche um den rechtwinkligen Hof mit dem ehe- maligen Kreuzgange legt (Grundriss bei Flügge, Ergänzungsheft I, zu S. 48o). Der frei in der Verlängerung der Hauptaxe gelegene Thorbau (Fig. 46), der erst nach- träglich durch angefügte festungsartige Gebäude mit der eigentlichen Residenz ver- bunden worden ist, ist zweistöckig und dreiteilig und zeigt nach der äusseren Auffahrt zu eine zierliche, aber etwas kleinlich wirkende Gliederung durch Säulenstellungen, Architrav und Attika. Darüber die Inschrift: reaeDIfICato aMpLIato eXorxa- toqVe prIYs YtYt oportet CoenobIo (i785) VestIbVLVM hoC beLLo propIVs saeVIexte berxarüYs abbas ereXIt m794). Die Rückseite des Thorbaues zeigt im Unterstock drei offene Bogen, denen je zwei in jedem der niederen Seitenflügel entsprechen, der Mittelbau zeigt ein gebrochenes Dach mit gedrücktem Giebel.

Der dreistöckigen Facade des Hauptbaues treten in der üblichen Weise zwei kürzere zweistöckige Flügel zur Seite. Die Wirkung des Mittelteils ist jetzt beeinträch- tigt durch die quer durch den Hof gezogene neue Mauer. Dem Hauptbau tritt ein schmaler Risalit vor, in dessen geschwungenem Giebel jetzt das preussische Wappen prangt. Der Portalbau wird getragen von zwei Säulen, zur Seite der Freitreppe hübsche

Fig. 47. Werden- Romanisches Relief im Abteigebäude.

35i

Io4 KREIS ESSEN

Abtei- Rokokofüllungen mit Festons. Darauf gesetzt ein romanisches Relief, 5o cm hoch, i,55 in lang, einen Löwen hinter einem Hirsch herjagend darstellend (Fig. 47. aus'm Weerth, Taf. XXIX, 7). Über dem Portal die Inschrift: pro DeI honore posterIs

HANC vLaM ERlG] ll'Il BENEDICTÜS DEI GRATIA S. R. I. ABBAS WEROINESIS ET helm- stadiensis ( 1 755). Über dem Portal des rechten Seitenflügels: reverendissimus

ET IIXUSTRISSIMUS. I > BENEDICTÜS SACKI R0MAN1 IHFERU ABBAS WERDINENSIS ET HELMSTADIENSIS HANI \I AM EXTRDXIT ANNO DOMINI . Cbcr dem Portal des

linken Seitenflügels: EnDb kb VMbILICo perfe< Ii <>pVs reverendissi.mis et illu-

STRISSIMUS n. D. ANSELMUS s. ROM. [MP. ABBAS WERDINENSIS ET HELMSTADIENSIS i |7

Eine vierte [nschrifttafel hinter dem Hauptbau eingemauert: qVI sVperIs i a- VentIbVs feLICIter \ fVnDaMentIs InCepIt (i 783), Is et eeLICIter eVeXIi In aLtVM, praesVL bernarDVs ( 1 785).

Die Keller unter dem Hauptflügel und das Refektorium überspannt mit sc h Gralgew. .11, en, im Keller mit Säulen, im Refektorium mit achtseitigem Pfeiler (die Zahl 1 7 46 tragend i. Reste der Pfeiler vom Kreuzgange noch nach dem Innenhof, ebenso in den Isolierstationen des ersten Stockwerkes. Kasten KASTELL. Ein Schloss befand sich schon zu Werden im J. 1 2 14 (Overham

:'',!! p. 248, 243), es war dies die arx antiquior, dieta ,Voer' (SCHUNCKEN S. 94) Im J. l3oo wird junckherrn Sobbens tome tho Werden zerstört (Lev. v. Northoffs Chronik: Seibertz, Quellen 1. S. 3 1).

Das neue Schloss errichtete Herzog Adolph von Kleve (i394— 1448). Gert van der Schuren (Glevische Chronik ed. Schölten S. 1 37) nennt es ausdrücklich dal m slott to Werdden (vgl. Chronicon de genealogia: Seibertz, Quellen III, S. 36i). Das Schi. .ss wurde als Brückenbefestigung ausgebaut von Herzog Johann II. im ]. 1 479 (Overham p. 4 1 9. Schuncken S.i5o). Die neue Ruhrbrücke wurde 1 545 erbaut. i633 durch die Flut zerstört (GECK, Abteikirche S. 6).

Das Kastell war der interessanteste und architektonisch bedeutendste Bau Herzog

Adolphs (gute Ansicht bei Braun u. Hogenberg, s. o. S. 78). Nachdem es seit

Ende des 18. Jh. als Armenhaus, Gefängnis, Lazareth gedient, musste es t847 den

Abbruch. Paulen der Wieses. hen Fabrik weichen (Grundriss bei Flügge S. 3 i i). Genaue

Zeichnung in Düsseldorf, Kgl. Reg., Akten gen. I, 1, Fach 24. t3.

ffe

35 a

KRF.IS ESSEN KARTE

Io5

. \ b rd

A

cKs\/£Ä;0

Kreis Essen

9 O JOOO 2M0 JtVO *W 500C 6000 7000 tOOO fOOOVl

Gex. von HKünkler in Bonn-

353

I. Ortsregister.

lOie stärkeren Ziffern bezeichnen die Stelle, wo über den Ort im Zusammenhange gehandelt wird.)

Seite

Altenessen 15

Baldeney 61

Borbeck 2, 3, 61

B »eck, Schloss 62

Boxmörder bei Kettwig 66

Bredeney 63

Broich, Unterherrschaft 1

Bromberg 65

Buer 15

Essen 1. 2. 3. 9

Frintrop 3

Frintroper Ilr.hr 15

Grenzwehren 1. 63

Haus auf dem Berge = Sehellenberg ... 68

Heisingen 63

Heisingen, H.ius 63

Helene und Ajnalie, Zeche 15

Hinninghofer Höhen 66

[senberg 6+

Isenberg, Schloss 64

Kattenturm bei Kettwig 66

Kettwig 1, 66

Seite

Kimmeskamp, Haus 63

Landert, auf der, Haus .63

Landwehr 63

Landwehr, untere 03

Lipperheiderdamm ...

Luttelnau, Burg 66

Meisenburg ...... 66

Oefte, Haus 66

Rellinghausen 67

Römerstrassen - 15

Römerstrasse, alte 15

Schellenberg, Schloss 68

Scheppen, Haus 71

Sonnenschein bei Kettwig 66

Steele 1, 2, 71

Steele, Schloss 72

Stoppenberg . . 3. ~'i

Tälchen bei Bredeney 63

Vitinghoff, Haus 65

Werden 1, 2. 15. 76

Werden, Kastell 104

Westerholt . . . , 15

II. Abbildung

Fig.

1

Fig.

2

Fig.

3

Fig.

4

Fig.

5

Fig.

6

Fii.'.

7

Rg. 8

Seile

Essen im 16. Jahrhundert .... 9 Essen, Ansicht der Münsterkiri he

mit der Johanniskirche 16

Essen, Grundriss der Münsterkirche 19

Essen, Querschn. durch d. Westbau 21

Essen, Grundriss der Krypta ... 22

Essen, Innenansicht der Krypta 23 i. Blick auf den Hochchor der

Munsterkirche 26

Essen, Querschnitt durch den Hoch- chor der Münsterkirche 27

en im Text.

Seite Fig. 9. Essen, Längsschn. d. Münsterkirche 28 Fig. 10. Essen, Vorhalle der Münsterkirche 29 Fig. 11. Essen, Grundriss der Münsterkirche

mit Vorhalle, Johanniskirche und Kreuzgang 30

Fig. 12. Essen, Kruzifix in der Vorhalle der

Münsterkirche 31

Fig. 13. Essen. Kreuzgang an der Münster- kirche 32

Fig. 14. Essen, Römisches Kompositkapitäl

im Westbau 33

355

io8

KREIS F.SSEN

Fig. 15.

Fig.

16.

Fig.

17.

Fig.

18.

Fig.

19.

Fig

20.

Fig

21.

Fig

22.

Fig

23.

Fig

24.

Fig

2.").

Fig

26.

Fig

27.

Fig

28.

Fig

29.

1 ig

30.

Fig

31.

Seite Essen, Alfridsarkophag in der

Mttnsterkirche 34

Essen, Holzfigur des h. Kosmas . 35 Essen, Ri sti dei Wandgemälde im

Westbau 36

Essen, Daniel und Gabriel, Wand- gemälde .ms dem Westbau .... 37 Essen, Porträl einei Äbtissin .ms

dem Westbau 38

Essen, Dei kenmalereien im Chor

di i MQnsterkin he 39

Essen, Wandgemälde aus dem II oi h-

choi 'I' i Münsterkirche 40

Essen, Siebenarmiger Leuchter mit

Details 41

Essen, Rüi kengravierung des ersten

Mathildenkreuzes 44

Essen, Madonnenstatue a. Goldblech 47 Essen, Armreliquiare und Pracht- s, bwert .ms dei Schatzkammer. 48 Essen, Kopfreliquiar des h. Marsus 49 Essen, Grundriss der Marktkirche 57 Borbeck, Ansicht des Schlosses 62 Schellenberg, Ansicht des alten

Schlosses von Norden 69

Schellenberg, Grundriss d.Si blosses 69 Schellenberg, Pavillon vom J. 1674 70

Seite Fi;.'. 32. Stoppenberg, Südansicht der

Stiftskirche 73

Fig. 33. Stoppenberg, Grundriss dir Stifts-

kiri he 74

Kit;. 34. Stoppenberg, Längsschnitt d. Stifts- kirche 75

Fig. 35. Stoppenberg, Ostansicht der stiits-

kin he 75

Fig. 36. Werden, Nordwestansi ht dir

Abteikirche 81

Fig. 37. Werden, Innenansicht dir Grabes- kirche 84

Fig. 38. Werden, Grundriss dir Krypta und

der Grabeskirche 85

Fig. 39. Werden, Grundriss dir Abteikirche 87 Fig. 40. Werden, Querschnitt durch das

Kreuzschiff dir Abteikirche .... 89 Fig 41. Werden, Romanische Reliefs hinter

dem Hochaltar 94

Fig. 42. Werden, Grabstein des Abtes Anton

Grimhold 95

Fig. 43. Werden, Elfenbeinpyxis 98

l-'i_:.44. Werden, Reisekelch des h. Ludgei 99 Fig. 45. Werden, Deckel d. Reliquienkastens 100 Fig. 46. Werden, Thorbau d. Abteigebäudes 102 Fig. 47. Werden, Romanisches Relief im

Ai.t. iu. bäude 103

III. Tafeln.

Seite

Taf. I. Essen, Goldschmiedearbeiten aus

dem Schatz dei Münsterkirche 43

Taf. II. Essen, Goldschmiedearbeiten .ms

dem Schatz dir Mttnsterkirche 47

Seite

Taf. III. Werden, Längsschnitt durch die

Abteikirche 91

Taf. IV. Werden. Chor der Abteikirche . 95

356

Nachträge und Berichtigungen zum zweiten Bande.

S. 12. BELLINGHOVEN. Zur Geschichte des Schlosses: Fahne, Geschichte der Kölnischen Geschlechter II, S. 6, 211.

S. i9. DIERSFORDT. Die Bilder aus der Geschichte von Eros und Psyche sind wahrscheinlich nach Kompositionen von Luffittt mit dein Druckverfahren Dtifoun um 1S10 hergestellt.

S. 22. DREVENACK. Fahne, Denkmale und Ahnentafeln des Geschlechtes Mumm I, S. 57 erwähnt eine handschriftl. Notiz A. v. Dorths (t 1 695) : Von alters ist mehr nicht den eine capelle gewesen, übriges sampt thurm ist nach der hand daran gebaut. Uffen chor hinderorts dem altar im mittelglass imago crueifixi et Marie. Ebendaselbst S. 65 Grabdenkmäler der Mumm und Schwarzenstein erwähnt.

S. 22. EMMERICH, v. Kamptz, Die Provinzial- und statutarischen Rechte in der Preussischen Monarchie, Berlin 1828, III, S. 57.

S. 2 5. Über die kleine vorgeschichtliche Sammlung im Gymnasium vgl. Korre- spondenzblatt des Gesamtvereins XXXVII, S. 61.

S. 3 1. Ein Grabstein von Richwin v. d. Sande in der Aldegundiskirche bei Fahne, Denkmale und Ahnentafeln des Geschlechts Mumm I, S. 29, 33, 47.

S. 3z. Über die Münsterkirche S. Martin noch Kugler, Geschichte der Bau- kunst II, S. 3i7. Springer, Die Baukunst des christlichen Mittelalters Taf. VIII, 11 13. Über die Krypta Otte, Geschichte der romanischen Baukunst S. 1 99.

S. 44. Das hölzerne Kruzifix erwähnt im Katalog der Ausstellung kunstgewerb- licher Altertümer in Düsseldorf 1880, S. i5i, Nr. 6o9. Die Madonnenstatuette S. 49 ebendaselbst S. 1 7 1 , Nr. 668.

S. 58. EMPEL. Vgl. Fahne, Geschichte der Kölnischen, Jülichischen und Bergischen Geschlechter I. S. 186; II, S. 69.

S. 67. HOCHELTEN. v. Kamptz, Die Provinzial- und statutarischen Rechte in der Preussischen Monarchie, Berlin 1827, III, S. 582. Rive, Über das Bauern- güterwesen S. 349. Über die Abteikirche auch Kinkel im Kunstblatt i846, S. i59.

S. 78. HUETH. Die Geschichte des Schlosses ausführlich von J. J. Sluyter in der Rheinisch -Westfälischen Volkszeitung i889, Nr. 23.

S. 93. REES. v. Kamptz, Die Provinzial- und statutarischen Rechte in der Preussischen Monarchie III, S. 72. D. A. C. Borheck, Bibliothek für die Ge- schichte, Erdkunde und Staatskunde . . . des niederrhein. Deutschlands I, 180 1, Nr. 8.

S. io3. RINGENBERG. Zur Geschichte derer von Spaen: Fahne, Denk- male und Ahnentafeln in Rheinland und Westfalen III, S. 87. Zu den Handschriftl. Quellen: Im Archiv zu Schloss Anholt: Lehnsregesten von M02 an.

357

1 IO WACH UND BERICHTIGUNGEN

S. in. WESEL Justiz -Punkten der Stadt Wesel, so von Ihro Churfürstl.

Durchlaucht zu Brandenburg .... a. 6. Nov. 1682 publiziert worden, Wesel 1 644.

lit en 1 8 1 3 et 1 s 1 4 dans le pays entre Meuse et Rhin, Paris 1818, p. 224.

S. 112. Zur Gesi hi< hte der Si hülst hen 1 »ffiziere: Wöchentliche Nachrii hten i8o9, Nr. 4o. - Zeitschrift des Düsseldorfei Geschichtsvereins 1.SS2. Xr. 2. S. 16.

S. 1 1 5. Zu den Handschrift]. Quellen: In der Kgl. Staatsbibliothek zu München: Privilegien der Stadt Wesel von 12/" ab in der Redinghoven sehen Sammlung, Cod. germ. 22 13, Bd. XXII. p. i3o. - Über das Stadtarchiv auch Wd. Zs. I, S. 394.

S. 116. Zu dem Verzeichnis der Ansichten und Pläne hinzuzufügen: io*. Ab- riss, eigentlicher auch gründtlicher Bericht yon der Eroberung der Stadt \Wsel den i9. Aug. 1629 durch Herrn von Dyden, Stich von G. Koler, Nürnberg. 2911. An- sicht der Stadt Wesel und von deren Umgebung, i4 x 24 cm. um 1680, bez.: j. pf.ei ERS oki. ix. G. bouttats FE< - 35 u. 36. Zwei Pläne mit Darstellungen di i Belagi rungen von 1 7 5 7 u. i758 bei du Bois, Camps topographiques de la campagne de MDCCLVII. Mi Westphalie, Haag i 76o. pl. i und 56. 37. Plan der Vestung Wesel vom J. i76o, 36 x 22 cm.

S. ii9. Die ehemaligen Inschriften der herzoglichen Grabmäler bei Gelenius, Farragines XI, p. 24o (Köln, Stadtarchiv) und bei Redinghoven, Cod. germ. 22 13, Bd. XVII, p. 283 (.München, Staatsbibliothek).

S. 120. Die grüne und die rote Kasel der Dominikanerkirche im Katalog der Ausstellung kunstgewerblicher Altertümer in Düsseldorf 1880, Xr. 544 u. 545.

S. 122. Matenakirche. Deutung des Namens in der Rheinisch -Westfälü Volkszeitung i889, Xr. 33.

S. i37. Die sämtlichen Grabsteine der Willibrordikirche sind nach Erscheinen der , Kunstdenkmäler des Kreises Rees' sorgsam publiciert bei Hii.lenka.mp, Inschriften und Denkmäler der Willibrordikirche in Wesel. Wesel

S. i5o. In der Beschreibung des Gerichtsbildes gehört die Inschrift: swaer .11 1 VALSELICK u. s. \v. zu dem Engel und nicht zu dem hinter ihm Stehenden Mönche.

S. i73. DUISBURG. Der Verfasser verdankt verschiedene .Mitteilungen und Nachträge zur Geschichte der Duisburger Denkmale] der Güte des Herrn Pn Averdunk in Duisburg, der in einer seit fahren vorbereiteten .Geschichte der Stadt Duisburg bis zum Schluss des dreissigjährigen Krieges' die Entwicklung der Stadt im Zusammenhange zu behandeln gedenkt. Das Werk soll binnen fahresfrist cr- scheinen. Die Benutzung der WASSENBERGschen Chronik wurde durch das liebens- würdige Entgegen! oen des Herrn Staatsarchivars Dr. Tu. Ilgen zu Munster i. W.

ermöglicht, der seine, für die Ausgabe in den deutschen Städtechroniken angefertigte Abschrift der ( »riginalhandschrift dem Verfasser zur Verfügung stellte. Der ältere Teil des Stadtarchives, geordnet von Dr. Kleine [835- i§38, vervollständigt durch Professor Averdunk, wird im Gymnasialgebäude verwahrt, nur die neueren S im Rathause. Stadtrechnungen sind von [35o'an vorhandei

S. 1 74. Auch die vor Dr, Wii.ms ausgegrabenen Urnen befinden sich im Besitt des Gymnasiums. Z. 5 v. u. lies: und bis nach Neudorf hin.

S. (75, Die Beguinenkirche gehörte zu dem S. 188 genannten Kloster Mona S, Elisabethae. Die Urkunde von i4i9 bezieht si, h auf Franziskanerinnen in dem S. i89 genannten Katharinenkloster, dem späteren Universitätsgebäude.

S. i78. Eine Kirche in Dui hne nähen B< eichnung schon erwähnt in

dem Heberegistei dei Abtei Prüm vom | 893 (Beyer, ÜB, zui ( reschii hte dei mittel- rheinischen Territorien I. Nr. i35),

358

NACHTRÄGE UND BERICHTIGUNGEN 111

S. 182. Z. 10 v. u. lies i426 anstatt 1420.

S. 1 85. Die Eilschrift .1111 Epitaph des Gerardus Mercator auf Schiefer,

S. 188. Die Stadtmauer besteh! aus dni an verschiedenen St.llen i, gicht- baren Bestandteilen. Den möglicherweise noch dem 12. |h. angehörigen Unterteil bildet eine i,7o 2,20 na* hohe Mauer aus Bruchsteinen. Der /weite etwa 2,7o m hohe Teil besteht aus Tuffquadern, der letzte Teil aus dem iS. u. 16. ]h. ist ebenso alle späteren Ausbesserungen in Backstein ausgeführt.

S 193. BROICH. Zu den Handschriftl. Quellen: In der Staatsbibliothek zu München: Chronik der Herrschaft Broich in Annalenform, ausführlich und wichtig, in der REDixc.HOVENschen Sammlung, Cod. germ. 2213, Bd. XIII, B1.374» LXXVI, KI. i79a. Consultatio iuris super qualitate feudali antiquissimae et celeberrimae olim Romanorum arcis et speculae Bruchterorum ad Ruram, Schloss Broich, ebenda IM. XIII. Bl. 383*.

S. 1 94. Z. 7 v. u. lies B und C anstatt B und B. Z. 2 v. u. lies Limburg an- statt Lottum.

S. 199. Z. 2 u. 14 lies 1 555 statt i589. '/.. 7 lies 246—296 statt 246, 296. '/.. 22 statt zwei lies drei steinerne Bogen.

S. 204. Z. i3 lies 1 755 statt 1 7 7 5.

S. 265. ESSEXT. Gegen die HüMANNSche Datierung der alteren Essener Ba- silika wenden sieh EFFMANN in der Deutschen Bauzeitung l89o. Nr. 93, und v. Bezoi :> im Centralblatt der Bauverwaltung iS9i, S. 128.

S. 328. Eine Entgegnung auf die Ausführungen von H. Graf bringt ein Auf- satz von G. Dehio, Zwei Probleme zur Geschichte der Anfange des romanischen Baustils: Repertorium für Kunstwissenschaft XII. S. 2 1 7. 226.

359

Gesamtregister zum zweiten Bande.

Vorbemerkung. Das Registei zerfall) in die folgenden 13 Hauptabteilungen

I. Römische R VII. Werke der Plastik.

11. Germanische und fränkische VIII G iten.

Koste. IX. G

III. Kirchliche Architektur. X. Paramente.

IV. Profanarchitektur. XI V. Ausstattung dei Kirchen.

VI. Werke der Malerei.

I rit'tcn.

XII. Kün hnis.

XIII. Klösterliche Niederlassunsren.

Überall ist die am unteren Randi di i Si ite befindliche dureiil.iiiten.le Ziffer angegeben.

irzungen: Ch. Chor. T. Turm. ug. umgebaut, ag. n, n. e. nicht erhalten,

z. zerstört, G. Gemälde, bar. barock, g. gothisch, K. Kelch, M.Monstranz, i irium. Ein Abb.

>der Tat", hinter den Ortsnamen bedeutet, dass von dem genannten Werke eine Abbildung

ifel gegeben ist.

I. Römische Reste.

I. Städte, Lager, Kastelle. Warten.

Aspel 11. Borbeck (?) 309. Diersfordt 17.

Dinslaken (?) 208. Fluiren (Lippermünd) IT, 117. Gahlen | - 1 217. Haklern 63. Hochelten 66. Mehr (?) 87. Schermbeck 105. Si Burgwart (Abb.) 106. Wesel 117.

2. Grenzwehren (vgl. II. 2 und IV. 8).

Hochelten 66. Hünxe 229. Schermbeck 107. Styrum 203.

3. Römerstrassen.

Aspel 11. Bislich 18. Bocholt 11. Bn

nev (?) 311. Diersfordt 17. Duisburg 175.

Emmerich 25. Eppinghoven 215. Fluiren 18.

Gahlen 21S. Harten 61. Haldern 63. Ham-

born 222. Hamminkeln 18. Hochelten 66. Schermbeck 17. 105. Spelten 238. Styrum 203. Wesel 117.

4. Gräber und Grabfunde.

Bruckhees 15. Diersfordt 17. Dinslaken 208. Eppinghoven 215. Gahlen 217. Hochelten 66. Mehrum 234. Spellen 23S. Vrasselt 110.

5. Skulpturen

(die Inschriften vgl. unten XI, 1 i. nerich (?) 25. Mehrum 234.

6. Münzfunde.

Duisburg 175. Emmerich 25. Hatten 61. Mehrhoog 87. Spellen 238. Vrasselt 110.

II. Germanische und fränkische Reste.

I. Befestigungen und Wallburgen.

Eppinghoven 215. Gahlen 217. I (Abb.)219. Hohloeken 218. Hünxe (Abb.) 229.

361

Hüthum 81. Katterbergsköppel 231. Loikum

| \!i. i 84. Schult am Berge vgl. Hünxe. Schulte Voss 238. Schwenumshof vgl. Loikum. Weselll7.

8

n4

GESAMTREGISTER ZUM ZWEITEN BANDE

2. Grenzwehren (vgl. I. 2 und unten Landwehren IV. 81.

ney 311. Du rsfordl 18. I In Vena« k 21. Duisburg 175. Gartrop 219. Hiesfeld 227.

84. Mehr 18, 88. Obrighoven 21. Saarn 200. 107. Styrum 203 Walsum 240.

3. Gräber und Grabfunde.

Duisburg 174, 175. Emmerich 25. Haldern 63.

Hochelten 67. [sselburg 67, 81. Loikum 21, Isenberg 312. Kettwig314. Rees94. s.um 201.

III. Kirchliche Architektur.

i. Bauwerke bis /um Schluss des 9 [ahrhunderts. Essen, Alfridsbasilika 268. Werden, Grabi kirche (Abb.) 332.

2. Bauwerke des romanischen und des Übergangsstiles. A. Hins, hiffige Ha Uten.

Sa., in i \l,l,. , 201.

B. Pfeilerbasiliken. Bislich in:;. i 15. Emmerich, Münsterkirche (ug., Abb.) 32. Essen, Münsterkirche (ug., Abb.) 269, Marktkirche (Abb.) 30.".. Hochelten (ug., Abb.) i>7. Meiderich (ag.) 236. Rees lag.l 95. Stoppenberg (Abb.) 321. Werden, Abteikirchi (Abb., Tal., ug.) 332, Luciuskirche 350.

('. Säulenbasiliken. Hiinx.- (ug.) 232. Wesel, Willibrordikirche (ag.) 128.

I). R ii m a ii i si h e K ryp ten. Emmerich, Münsterkirche (Abb.) 35, 38. Essen, Münsterkirchi (Abb.) 270. Werden, \i>- teikirehe (Abb.) 334.

E. Ro in anisi he K a pell en. \v. rden, Klemenskirche, Nikolaikap. (ag.) 351.

I-'. Reste lanisi l, i Ba uten.

Brünen(T.) 17. Götterwickersham (T.) 222. Hai, Inn il'., 63. Rellinghausen (T.) 315. Spellen IT.) 239. Wesel, Willibrordikirche (Fund.) 128.

3. Gothische Bauwerke.

A. Fünfschiffige Kirch, o,

Wesel, Willibrordikirche (Abb.) 125.

!'■. 1 1 1 1 i si h 1 1 1 1 u i K i rc hen.

i Pfei l,i n.

Beeck 207. Bienen 14. Duisburg i \m,.

182. i' rieh \ \i.i..i 25.

V.bti il ii. hi i Vbb.) 268. Essen, Johannis- i Vbb.) 303. 1 1,1.1. ,:

Hamborn (Abb.) 223. Holten 228. Himv 232, Mehr SS. Mülheim a. d. Ruhr 199. Nieder- ii i 91. Spellen 239. Wesel, Fraterherren- kirche 120. Matenakirche 125.

hl mit Säulen. Dinslaken l Vbb i 208. MiUingen 89. C. Zweischiffige Kirchen. m 17. Drevenack 21. Gahlen 21S. Hall, n 61. Hamminkeln 65. Loikum 86. Scheim- beck 107. Weitherbruch 111.

I). Einschiffige Kirchen. Bredeney 311. Dorni, h (ug.) 20. Duisburg, Minoritenkirche (Abb.) 176. Emmerich. Münster- kirche ug. Abb.) 32. Eppinghoven 215. Hies- feld 227. Marienthal 87. Praest 92. Wesel. Dominikanerkirche 119. Nikolauskapelle 123, Johanniterkirche 138.

E. II allen kire heu.

Dinslaken (Abb.) 208. Essen, Johanniskirche (Abb.) 303.

F. ECloste ra Diagen.

Emmerich 52. Essen 306. Hamborn 226. Rellinghausen 315. Saara 202. Steck- 320. Stoppenberg 321. Werden (Abb.) 350.

G. Rest, gothischer Rauten. Kettwig (T.) 314.

11. Wegkreuze, Kalvarienb,

Stat ionen.

Dinslaken 211. Wesel 153.

I. Kni Inn ,l,s in., i7. u. 1 8. Jh.

Dinslaken (1649) 211. Duisburg L788 L75,

il7.N0i 175. Emmerii h. Evang. K. ,171 1 1 1 306. Hüthuri, 1 IN. |l,.i so. Kettwig 1 1720 314. Mülheim a, ,1. Ruhr 199. Rees, l\ mg. K (1624) 98. 1;. Uingh L707 1:: 31c.

ibi . | 17. Jh.) 102. Schermbeck, Ref. K.

I 10 V.ass, Il 110.

362

GESAMTREGISTER ZUM ZWEITEN BANDE

i5

IV. Profanarchitektur.

i. Romanisch e Burgen und Festi

H ä Li s i i

Aspel (ug.) 11. DteVenack (z.) 22. [sen- i" rg (z.) 312. Luttelnau 314.

-'. < i "1 h isc li r I'.u r;i'ii und fcsf e

IIa us er.

Baldeney (ug.) 309. Broich (Abb., Tai L93 Diersfordt (Vorburg) 18. Dinslaken (Abb.) 213. Empel (ug.) 58. Groin (ag.) 61. Heisingen 312. Holten (ug.) 228. Hueth (ug., Abb.) 7". [sselburg (ag.) 82. Krudenburg (ug.) 83. Mehrum (ug.) 234. Ruhrort (ag.) 238. Schellen- berg i Abb. I 31n. Schermbei k i ug. | 1 10. Schwar- :i (ug.) 83. Si msf Id i ig.) 65. Wi ng<

21. Werden (ag.) 352. Wesel (Abb.) 148. Wohnung (ug., Abb.) 216.

3. Schlösser der Renaissam e und Barockzeit. Vspel 11. Aversforth 1 1677 ) 62. Bären- kamp 214. Bellinghoven (Abb.) 12. Borbeck il"44. Abb.) 310. Broich (ug., Abb., Tat.» 193. Bruckhees (1680) 16. Diersfordl (18. Jh.) 18. Empel (ug 1570, Abb.) 59. Gartrop (1675 219. H,.Iton 229. Offenberg (ag.) 93. Ringen- (1661, Abb.) 103. Scheppen319. Steele (1699, ag.) 320. Styrum (1658, ug., Vbb.) 204. Wesel 152.

4. Schi oss kapeilen.

LI D fordl (1775) 19. Gar-

■i i B 220.

5. Befestigungen, Thore, Türme. Dinslaken 212. Duisburg 188, 359. Emme- rich . [sselburg (Abb.) 82. R \bb. 101. Ri LUnghausen 316. Wesel (Abb.), i Thor, Klever Thor, 140.

6. Rathäuser. Emmerich (15. Jh.) 54. Essen 1 1878 > 306. Rees(15.Jh., Abb. 99. Wesel (1396, Abb.) 148.

7. Wohnhäuser.

A. Gothische. Emmerich (Abb.) 56. Rellinghausen 315. Wesel 152.

B. Der Renaissance und des 17. u. 18. Jh. Duisburg 189. Emmerich (Abb.) 56. Hoch- elten78. Mülheim a. d. Ruhr (Abb.) 200. Rees 98. Wesel 152.

8. Landwehren. Duisburg 175. Emmerich 57. Empel 61. Rees 57, 102. Wesel 117.

9. Bauernhäuser. Hünxe (Abb.) 233. Mehr 89. MiUingen 91.

V. Ausstattung der Kirchen.

I. Altäre. A. Steinerne Altäre o d e r ältere steinerne M e n sen. Werden, Abteikirehe 341. 342.

B. Schnitzaltäre. Dinslaken i Tat. t 209. Essen, Münsterkirche 279. Rees (ag.) 96. Wesel (Taf.) 121.

(.'. Altäre allein mit Gemälden. Haldera (Taf.) 63.

D. Altaraufsätze der Barocke und i Rokoko. Bienen 14. Dinslaken 210. Emmerii h, AM, - gundiskirche 28, Münsterkirehe 41. Essen, Jo- hanniskirche 304. Hamborn 224. Hochelten 72. Praest 92. Saarn 202. Steele 320. Werden Abteikirehe (Taf.) 341, 342.

2. Sakramentshäuschen und

Tabernakel.

Bislieh 15. Dornick 20. Duisburg 184. Gahlen 218. Millingen (Abb.) 89. Saarn 203. Spellen 239.

3. Lettner.

Wesel 136.

4. Chorstühle. Duisburg, Minoritenkirche (15. Jh.) 178, Sal- vatorkirche (15.Jh.) 184. Emmerich, Aldegundis- kirelie 1 1450t 20, Münsterkirehe (i486. Abb.) 42. Essen, Münsterkirehe tl6»9> 304. Ham- born 225. Hochelten (bar.) 72. Marienthal (15. Jh.) 87. Praest (1523) 92. Ruhrort (1483) 237. Werden, Abteikirche (1700) 342. Wesel, Dominikanerkirche (Rok.) 119, Fraterherren- kirche 1 1500 1 121.

8*

363

n6

M ZWEITEN BANDE

5. Taufsteine.

A. Becke n m it vier F.< k k m p

im 225. Loikum 86. Rellinghausen 315. Stoppenbi rg 323.

B. Romanische unbestimmter Form. Hoc hi Iti n 72.

( '. S |i.i tgothi si li e. Bienen 14. Dinslaken 210. I !0. Duis-

burg 184. 1 43. ] i 30+.

Haffen62. Hamborn225. MUlingen90.

6. Kanzeln.

L723 211. Duisburg (166+) 18+. Emmerich (bar.) 51. Kettwig (18. Jh.) 31+. Mehr (16. Jh.) 88. Werden bar.) 342. Wesel (Rok.) 119.

7. (rgeln und Orgelbüh nen. Wesel 136.

8. Kronleuchter.

Bislich 15. Dinslaken 211. Emmerich 51. Gahlen218. Hiesfeld227. Hünxe 232. Hill 90. SpeUen 239.

9. Standleuchter.

i rich44,46. Essen Abb.) 288. Marien- thal 87. Rees 97. Vra-elt 111. Wesel 121.

io. Reliquienschreine. Essen, Münsterkirche n. e.) 301. Werden, AM. ikii.hr (n. e.) 3++. 3+6.

ii. S( hm iedeeiserne A rbei ten. A . Kerzenhalter, nmerii h 52. Ho 7.'i. Saam 203.

B, A ndere Arbe iten.

Emmerich (Krahn) ++.

12. Grabdenkmäler und Epitaphien Borbeck 1598 309. Dinslaken (18. Jh.) 211. Duisburg, Salvatorische (16.— 18. Jh/ L8S. Emmerich, Aldegundiskirche 1+36. 151+. 1593) 31, Münsterkirche (1433, 151 1585 15 I Münsterkirch! 9. 10. Jh., 14. Jh., Abb., 1614 282, 283. (17. Jh.) 288. (16. Jh.] 290. Hamborn 227. HiesieKl 227. Hlinxi 1716 232. Millingen (16. Jh.) 90. Rellinghausen 11. Jh , z.) 31". Ringenberg (17., 18. Jh.) 103. Scheppi i

319. Schermbeck (1645) 109. Steele :

320. Werden, Abteikirche (1517, Abb. 17 18. Jh. 343 '• i 3++. Wesel. Willibrordi- kirche 1590 119, 1699) 121, (18. fl . 12+.

1574, 1555, 1576 u. a.) 137.

i.v Memoriensteine. Drevenack 21. Essen 282. Mehr 88.

1 4. Bodenbi Emmei terkirche 39. Werden, Abtei-

kirche 33+.

VI. Werke der Malerei.

i. Wandmali 1 » 357. Duisburg 16. Jh., Abb.) 185. Emmerich (12., 14. Jh.) +5. Essen, Müi

11., 13.. 1+. |h. Abb.) 283. Halt, n

(15. Jh., Abb.) 62. Hamminkeln 65. Hiesfeld

227. Pi li st 92 Wi rdi ii. Vbl il rch 13. Jh.,

343. Wesel, Willibrordikirche (16. Jh.)

137, (15. Jh.) 139.

2. Tafelgemäldi , \ i i

h 15. Broich 197. Bruckhei 1"

Diersfordt 19. Dinslaken (Tat.) 209. Emmerich 31, 46, 51 Taf.), 55. Essen 287. 288. i trop 221. Haldern (Taf.) 63. Hamborn 17. 18. [h. 22,", Hm th 80 Hüthum 80. 98 "l». 101. Rellinghausen 316. Schermbeck [Abb.) 109. Werden 344. Vt sei 119 121.150. 151. 153. Wohnung ( 16. lS.Jh.) 217.

3. Glasmalereien.

Dinslaken 211.

VII. Werke der Plastik.

i. Steinskulpturen. Empel 60. Hochelten Vbb 73. Marien-

i Ibteikirche 34: Wilhbn 1.17 153.

Wesel,

2 Holzskulpturen.

\. Utan («. o. V, 1 B B. Einzelfiguren. Borbi l 19. D 1 * 15. Jh

364

GESAMTREGISTER ZI M ' \\ 1 ! I I \ BANDE

i i 7

V.l. .. Taf.) 210, (1507 211, 212. Dornick l 15., li>. Jh. | L'o. I luisburg, Minoi itenkin he 1 5 17. Jh. 178 SaV 15 |h.l 184. I

rieh, Aldegundiskirchi L5., 16. Jh., Abb. 3 I Münsti rkin hi I I., 15,, 16. Jh., Abb.) 44, Christophsthor 16. Jh.) 54, Eppinghoven (16. Jh. 215, Essen, Münsterkirche (14., 15., 16. Jh., \Mi. 277,282,283,290, Rathaus) 306. Ham- 15. Jh 223 n chi Iten (Relief um 1500 78 Hüthum 15.11.. 80. [sselburg um 1500) 82. Marienthal (14., 15. Jh.) 87. Re I I 16. Jh., Abb. 96. Saarn 14.. 15. Jh.) 203. Vrasselt I 15. [h.) 111. Wi rd< n ^bteikirche

I i., 18. (h.) 342. Wi sei, Dominikam rkirche 15. Jh.) 119, Fraterherrenkirche L5. [h. 121.

Bronze- u n d Kupferarbeit en (vgl. .•. V. 8, Kronleui hti i \ . L a v a b o k < s s e 1. Bislich 15. Dinslaken 211. Praesl 92. Werden 34s. Wesel 122.

H. A ndere Arbeit e n. Duisbui Kei haltei 184. Essen (Leuch- ter, Abb.) 288. Werder Kreuz 345

4. Elfenbeina rbeiten. Werdi i Pj tis, Kasten, Abb.) 345, 346.

VIII. Goldschmiedearbeiten.

i. Bis zum J. 1 25o.

Emmerich, Münsterkirche ' Willibrordi -Arche,

\bb.. ". - 15. Jh. 4h. Essen, Münster-

kirche Vortragskreuze, Taf., Abb., 10. 11. Jh.,

Bui hdei K> l, Madonnenstatue, Vbb., Prachtschwert,

Rel., Kästchen, Abb.) 291—297, (Schrein, Evan-

geliar, n. e.) 300. Haffen (K.) 62. Relling-

hausen Kreuz, n. e.) 316. Werden, Abteikirche

K.. Abb., Trinkgefäss 345. 346.

2. Von i23o i55o. Emmerich, Aldegundiskirche M., Cib.. K.) 31, Münsterkirche (Kalvarienberg, Statuetten, Ri [.,

Kästi lien. K., Abb.) 49. Essen, Münsterkirche Rel., M., K., Ostensorien, Kreuz, Abb.) 298 bis

300. Gertrudenkirche M., K., 13.— 16. Jh.) 304.

Haffen (M.l 62. Haklern (M. 64. Hochelten KM., Agraffen, M., K„ Kreuze, Tal., Abi,.) 73.

Millingen Cib.) 90. Rees (Cib-, M.. K.) 97.

Werden, Abteikirche (Rel., Kreuz) 347. Wi

Dominikanerkirche (K.) 119.

3. Spater als i55o. Eppinghoven M.) 215. Essen, Münsterkirche

Rel., 17., 18. Jh.) kirche (K.) 122.

300. Wesel, Fraterherren-

IX. Glocken.

13. Jh. Essen 301.

14. Jh. Eppinghoven 216. Stoppenberg 3L'4. 1337. Emmerich 32.

1404. Rees 98

141'". Millingen 90.

1434. Emmerich (2) 51.

1453. Holten 2) 228.

1458. Beeck 207. Bislich 15. Walsum 241.

1467. Duisburg 187.

1472. Brünen 17.

1473. Nieder, lten 91. 1483. Rees 98. 1490. Hiesfeld 228. 1498. Emmerich (2) 32. 1501. Beeck 207.

1507. Duisburg 176.

1508. Emmerich 51.

1509. Millingen 2 90.

1512. Niederelten 91.

1520. Drevenack 21. Eppinghoven 215. Hies- feld 228. Hünxe 233.

1522. Holten 228.

1525. Essen 301.

1537. Werden 349.

1544. Dornick 21.

154i.. Essen 301.

1561. Rees 100.

1563. Rees 101.

1574. Werden 349.

1600. Essen 301.

1623. Drevenack 21.

1633. Praest 92.

1638. Hamborn 225.

1641. Gahlen 21S. Rees 98.

1642. Götterwi kersham 222. 11,4b. Rees 98.

365

iiS

1TREGISTER /'M ZWEITEN BANDE

1654.

Dinslaken 211.

1748.

Werden (2 349.

1658.

Werden i2 349.

Duisburg 187.

1673.

Haldern 3 64.

1766

Si hermbeck 110.

1674.

Werdi n 2 34''.

1770.

Hünxe 233.

1603.

Hamminkeln 65.

1773.

Loikum 86.

1694.

Praesl 03. Stoppenberg (2) 324.

1777.

Bislicli 1 5.

H,'',,.

Millingen 90.

1781.

[sselburg 82.

1703.

Wesel 125.

1782.

Domick 21. Ret

170.-,.

_ 1 75. Werden

349.

1783.

Dornick 21.

1 7 1 5.

Duisburg 17".

1785

iken 3) 211

1723.

222

17s7.

:i04

1731.

Loikum 86.

2) 98

1744.

nbeck 109.

1792.

nberg 324.

X. Paramente.

i. Kasein, Kapelli n, Chormäntel. Bislich 1500 15. Emmerich 1500. 16.. 17. Jh. 50. Essen 1520)301. Hambom(16.Jh. Rees(16. I7.jh.)98. Sa.im 203. Stoppen-

berg 324. Werden 9., 15., 16. Jh.) 348. v. 15. Jh.) 120 15 17. fh. 122.

2. Gobelins.

Hueth 17. Jh. 80. Wohnung 217.

XI. Inschriften.

i. Römische. Spi Ui n 239.

2. Inschriften vom J. 3oo 9oo

(vgl. Memoriensteine V, 13 . Emmerich (9. Jh.) 47, 49. Essen 282. Wer- 9. Jh.) 344. 345.

3. Romanisi Im- (9oo i25oi. li üsburg | um 1000 1S7. Emmi kirche H2.Jh.) 39. Essen, Münsterkirchi 1051 271' um 1000 | 288. 292. 293. 294, 295. 301. (um 1070 330. Rees 1040 95. Rellinghausen 1 1011, um 1050 315. 316. Werden, Abtei- kirche (10. Jh.) 345.

4. Gothische i i ?5o i5oo).

1421 L426 211. Duisburg (1415 L79, 1445. 14i.7i 1«7. Emmerii h 1483 26

1 4Sf, 43 [15. Jh. 54. Essen, Münsterkirchi

1400) 297. 114., 15. Jh. 298. 299, 1643

300, 1360 303 1525)303. Meiderich (1384

235. Rees (1458 95. Wes 1406 11" 14^

139. (1390) 150.

5. Späti Bienen (lo.Jh.i 14. Borbeck 1744 311. Bredeni j (177? 311. Dinslaki - 1681)

212. Emmerich I6.jh.) 50. (1596, 1692 ."1 1697 52. Empel (1570 59. '■ irtrop 1698 221. Heisingen 312. Hochelten (1671 70 1""7. 78. [sselburg 1624 81. Kettwig (1720. 1785 314 Rees 1600)102. Schellen-

11, 7(i L674 318 319 Si ei 1704

109. Werden ls.Jh 1 352. 353. Wesel 1501 121 U,l2. 127 L506 13" 1"',:; 139, 147. (1578 i"i.

XII. Künstlerverzeichnis.

1. A 1 , hitekten und Steinmetzen.

II 127.

hen, Amt. Wesel 141. Benoit Sterkradi 240.

127.

,1. 11. „II. Jean. Wesel 142 145. L48,

fohann. Wi

Emmerich 36. Ri es 99. Dupuy. Wesel 142.

366

GESAMTREGISTER ZUM ZWEITEN BANDB

Ii9

Felderhoff. Werden 331.

Flügge. Hamborn 224, Wesel 127.

Freudenberg. Sterkrade 240.

(Miss. Wesel 126. 148.

Gelsüif ' idor. Emmerii h 36, Hoi helten 70

sberg. Wese] 1 27. Grevenbroeck. Duisburg 179. Haller, Johannes. Duisburg 178. Hammelman, Hermann. Wesel 140. Hammer. Sterkrade 240. Hanemann. Bislich 15. Hartel, August. Mülheim a. d. Ruhr 200. Hillenkamp. Wesel 127. von Jülich, Berndt W( si ! 142. Klehmet. Werden 331. Kompütt, Johann. Wesel 141. Kruttge. Werden 331.

Borbeck 309. Sterkrade 240. i issaux. Werden 331. van der Leen, Arnold. Emmerich 51. Lehmgrübner. Wesel 127. Martin. Essen 266. Mecum. Wesel 127. Mertens. Sterkrade 240, Wesel 127. Niediei k. Werden 331. Nienburg. Werden 331. v.m Nieveit, Abraham. Wesel 141. Oppermann. Werden 331. Otter. Wesel 127. 150. van Pasqualin. Johann. Wesel 141. Persius. Werden 331. Pickel. Kaspar. Isselburg 81. Prinzhausen. Werden 331. Rincklake, August Essen 304, Isselburg 81,

Steele 320. Schröder. Wesel 127. Senz. Werden 331. Spillner. Werden 331. Stau, Vincenz. Borbeck 309. Stüler. Emmerich 36. Sültenfuss, W. Spellen 239. Vauban. Wesel 142. Wiethase. Haltem 63, Ruhrort 237. Spi Ui n

239. Walsum 241. Zindel. Essen 306, Hamborn 224.

2. Bildhauer.

Dollar, Georg. Essen 304. ther Heyden, Diedrich. Wesel 136. Langenberg. Bislich 15.

Meister von Emmerich. Emmerich (Abb.) 30, Hüthum 80.

3. IM a In-,

\ . h, nbroii h l linslaken 209.

Hau, Is, J, A. Broii li 197.

B H ius. Wohnung 217.

de i '■' "\ ii. Bartholomäus. Essen 279.

Büchtemann. Mallen 62

Büskens. Stiele 320.

I ii;ii-i i gge, I leinri, h. Ri i 98 s hermbei h 109

Wesel 150. Kuscus, Bartholomäus. Werden 342. Steel, 320.

fi doi ' Ji ihannes. Werden 342.

i in R, i s 99. von Lorenwett, Arndt. Wesel lüä. Mintrop. Weiden 342.

le Pei i,U. Wesel 151.

Pesne, Antoim . Diersfordt 19.

ROUSSeaU, J. |. Wesel 151 .

Rubens. Emmerich 31, Hambom 22+. 225 Stummel. Essen 285. Tüsshaus. Steele 320. Ziesenis, |. tl. Wesel 153.

N iede rrheinisc he M eist er. Bislich 15. Emm. l 55. Rees 99

Wesel 121, 150.

Niederländische .Meister. Dinslaken (Taf.l 209. Emmerich 31, 51 Hüthum 80. Rees 99. Wesel 151.

Westfälische Meister. Haldern , Tat. i 63. Rees 99. Schermbeck

All,. 108.

4. Gold- und Kunstschmiede.

Gillis, Sibrecht. Wesel 151.

5. Glockengiesser.

de Borch, Antonius. Rees (1561 100.

Fuchs, Carl Engelbert und Peter Henri, h. Werden

(174S;, 349. de Grave, Jan Albert. Götterwickersham (1723)

222. Hachmann, Wilhelm. Rees ' 1565 101. Werden

^1574) 349. Hatyseren (?), Segewinus. Niederelten ,1512) 91. Hellingh. Simon. Praest ,1633, 92. [an van Andernach. Duisburg (1507) 176. Johannes von Dortmund. Beeck 1458 207,

Bremen (1472, 17, Duisburg (1467) 187,

Walsum 1458 1 241. Jullien, Joseph. Drevenack 1 1623 21. Neelmann, [ohann. Essen lo00 301.

367

120

- 1 R ZUM ZWEITEN BANDE

I78i -• 21.

1785 211. 1765 187.

L787

iht-ck

1744 LI Philipp ! I

II !

171". 17 i 86, W.

Bi lii h 1777 ' Rutgcr. Haiti

i r, . , n,4l i 'i.s (1646 98

II. Halden (^ 1673 f>."). Mill

v.in Trier, Johann Peter un.l Hendrik. Dina (1654 211.

i, i"

1770 233. Loikum 1773) 86.

17-1 -_ - 17',', 110. ■hui-. Wolterus. Di l 520 -1

rerhardus. I] 207 I mm-

rieh (1498 32 Hiesfi Id (14

147:4 "I Rei L483 98.

XIII. Klösterliche Xiederlassungen.

(Da in die Statistik zunächst nur die architektonisch bemerkenswerten Ansiedelungen Aufnahme gefunden haben, so macht das vorliegende Verzeichnis keinen Anspruch auf Vollständigkeit.)

i . Augustini ken 212. Emmerii 1. 52. Marienthal Sft. Wesel

2. Beguinen. I" Wesel 140.

3. Cistercienser. Duisburg ISN. Eppinghovcn 216. 201. s, hledenhoi I 1 L0 Sh 2+0.

4. Deu .-r.

Duisburg 17s.

11 'in in i k Wesi llls.

6. Franziskaner. Duisburg 188. Emmi lt< n 91.

' 1- 120.

52

9. Johanniter.

241 v, - | 138,

10. Kapuziner.

306.

li. K;i rthäu

i j. K re uz I

Duisburg LS.S. Emmerich

i3. Minoril

Duisln :_ 17',

it. Prämonstratcn

Haml i 223. Wesel 139.

BINOING ?££!!, 0CT5 1973

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NA Clemen, Paul

1086 Die Kunstdenkmäler der Stadt

E7C5 und des Kreises Essen