P6EM72L 1890 . MokL: Mollendorff 1890 Die Landschnecken-Fauna der Insel Cebu Division of Molluske Von. Sectinna) Library Ms j j Sonderabdruck aus ‚über die Senekenbergische naturforschende Gesellschaft zu Frankfurt a. M.“ 7 1890. Frankfurt a M. Druck von Gebrüder Knauer. hair # We EEE EFA TER R ws « r Lee 9 200 ER PN REN R % ge a DISC PEMNAL M | D Sonderabdruck aus Bericht über die Senckenbergische naturforschende Gesellschaft in Frankfurt a. M.* 1890. SMTHEONGY DET 2 € 1289 Die Landsch Von Dr. 0. F. von Möllendorff. (Mit Taf. VII—IX). Den Notizen über die reiche Schneckenfauna von Üebu, welche ich nach eigenen Sammelergebnissen, sowie nach denen des daselbst ansässigen Herrn OÖ. Koch und seiner einheimi- schen Sammler bereits veröffentlicht habe (Jahrb. D. M. G. XIV 1887, p. 235—283. Malac. Bl. N. F.X, p. 144—163. Nachr. Bl. D.M.G. 1888, p. 72, 73), ist dank den weiteren Forschungen Kochs wieder vieles hinzuzufügen. Die schliessliche Auffindung der sämtlichen von Cebu beschriebenen Axzna-Arten, der Nach- weis einer mit der schönen Corasia reginae, die von Cebu er- wähnt, aber nicht wieder aufgefunden worden war, nahe ver- wandten Art, die Entdeckung von Vertretern mehrerer bisher auf den Philippinen noch nicht nachgewiesenen Gattungen, das Auftauchen von neuen Arten an fast jeder neubesuchten Lokali- tät noch in jüngster Zeit dürften beweisen, dass wir selbst diese eine wohl bisher am gründlichsten durchforschte ziemlich kleine Insel noch nicht vollständig kennen und dass danach auf den übrigen viel weniger aufgeschlossenen und meist grösseren In- seln noch eine reiche Fülle von Novitäten der Entdeckung harrt. Ich halte es für richtig, bei Gelegenheit der Beschreibung der neuen Arten und Varietäten auch sämtliche Arten der früheren Verzeichnisse wieder mit aufzuführen, einmal weil hie und da Richtigstellung der Bestimmungen notwendig ist und neue Fund- orte hinzukommen, und dann, weil eine vollständige Aufzählung des jetzt bekannten Artenschatzes wegen der zerstreuten Littera- tur erwünscht sein dürfte. Ein volles Verständnis der überaus mannigfaltigen Fauna des philippinischen Archipels und ihrer geographischen Beziehungen ist nur durch möglichst eingehende 3 u — 1% — Studien der einzelnen Inselfaunen zu gewinnen; erst durch den Vergleich der letzteren unter sich werden wir dann in den stand gesetzt werden, die Beziehungen zu den benachbarten Faunen- eebieten und den Ursprung der Philippinen-Fauna zu beurteilen. Wir werden freilich noch auf lange Zeit nicht im stande sein, annähernd vollständige Übersichten über die Fauna der übrigen Inseln zu gewinnen, und so wäre es verfrüht, schon jetzt Ver- gleiche sowohl mit den Cebu benachbarten Inseln als auch mit Ländern ausserhalb der Philippinen anzustellen. Semper hataller- dings (Die natürlichen Existenzbedingungen der Tiere. Leipzig 1880 II. p. 103—109) schon auf Grund der damals noch viel unvollständigeren Kenntnis der Verbreitung der philippinischen Landschnecken einen Versuch gemacht, die Entstehung dieser Fauna zu erklären, wobei Meeresströmungen eine grosse Rolle spielen. Aber schon nach meinen jetzigen Erfahrungen sind seine Deduktionen zum Teil unhaltbar und wir thun jedenfalls besser, solche verallgemeinernde Schlüsse aufzuschieben, bis wir in der Erforschung des Archipels weiter sind. In der folgenden Aufzählung sind die kleinen Küsten- inseln, wie Magtan im Osten und Bantayan im Norden, zu Cebu gezogen. Die bis jetzt nur von Cebu bekannten Arten sind mit * bezeichnet. Fam. Streptaxidae. Mierartemon n. sect. Streptazxidis. T. minuta, regulariter heliciformis, depressa, angustissime perforata, lamella parietali et callo dentiformi basali instructa. 1. Streptawis (Mierartemon) Boettgeri v. Möll. t. VIL, £.1. T. punctato-rimata, caleuliformis, alba, nitida, glabra, spira fere plana, brevissime convexa. Anfr. 33/4 —4 plani, regulariter accrescentes, sutura levi disjuneti, ultimus vix subangulatus, basi planior, ad umbilicum valde excavatus. Apertura sat obli- qua, semiovalis, parım excisa, lamella valida, compressa, Pro- tracta medio in pariete instructa. Peristoma simplex, hebes, margo superus strietiusculus, inferus peculiariter incrassatus, callo transverso strieto dextrorsum abrupte terminato munitus, cum columella brevi, strieta angulum subrectum formans. — 11 — Diam. maj. 1?/s, alt. °/s mm. Hab.advicum Bantayan partisseptentrionalis insulae Cebu. Erst bei Reinigung dieser aus Erde herausgeschlämmten Minutien entdeckte Dr. Boettger die Bezahnung, welche mir anfangs entgangen war. Die Zuteilung zu einer bekannten Gattung erscheint ohne Kenntnis des Tieres fast unmöglich. Endodonta ist wegen der glatten, weissen Schale von vorn- herein ausgeschlossen; an westindische Gattungen, wie Hyalo- sagda und Proserpina, ist aus geographischen Gründen schwer- lich zu denken. Hyalosagda fällt auch schon deshalb fort, weil ihr stets die Parietallamelle fehlt, aber Proserpina bietet durch die milchglasartige Schale und die Bezahnung allerdings eine auffallende Ähnlichkeit. Da indessen Proserpina stets einen geschlossenen Nabel und Basalschmelz wie Heheina zeigt, unsere Art aber eine deutliche, wenn auch feine Perforation besitzt, so wird für mich die Anschliessung an diese Antillengruppe unmöglich. Wenn ich sie vorläufig zu Streptaxis stelle, so ver- anlasst mich dazu die weisse, glänzende Schale und die Be- zahnung; die merkwürdige Leiste des Unterrandes findet sich auch bei Arten von Discartemon. Auf der andern Seite sind allerdings so flache Formen von Streptaxis aus der alten Welt bisher nicht bekannt, während auch keine der amerikanischen Gruppen recht passen will. Es erschien deshalb notwendig, eine neue Sektion für die kleine Schnecke zu gründen, welche ich zunächst als zu Streptaxis gehörig betrachte. Die Auffindung dieser bisher auf den Philippinen nicht nachgewiesenen Gattung hat insoferne nichts auffallendes, als inzwischen eine Reihe von anscheinend fehlenden Gattungen der asiatischen Fauna von uns entdeckt worden sind, wie Hypselostoma, Georissa, Opisthoporus, Ditropis. Die Schälchen fanden sich in am Fusse von Kalkfelsen aufgenommener Erde mit Arinia, Georissa u. a. zusammen, sämt- lich todt, aber noch frisch und glänzend. Ein einzelnes Stück, ganz übereinstimmend, fand sich auf der Insel Guimaras. 2. Einnea (Huttonella) bicolor Hutt. v. Möll. J. D.M. G. XIV, p. 260. Bei der Stadt Cebu, hier wie bei Manila; auf Mindanao (Cottabato) und anderwärts zweifellos mit Pflanzen eingeschleppt. *3, Ennea (Diaphora) tuba v. Möll. 1. c. p. 257, t. VL, f. 14, 14», 15, 19a. Auf den Bergen Licos, Mangilao, seltener am Uling und bei Balamban, alle Fundorte etwa im zentralen Teile der Insel gelegen. *4. Ennea (Diaphora) kochiana v. Möll. t. VII, f. 2. T. anguste perforata, gracilis, eylindraceo -turrita, con- fertim costulato -striata, hyalina, sericina, spira subeylindrica, sursum attenuata. Anfr. 10!/» convexiusculi, ultimus medio solu- tus, longe porrectus, compressus, superne et basi obtuse cari- natus. Apertura verticalis, late piriformis, peristoma latiuscule expansum, reflexiusculum, margo dexter nodulo munitus, ad sinu- lunı subeireularem attenuatus, lamella parietalis validissima, longe intrans, columellaris crassa intus longe producta, in fauce dentibus duobus profundis oppositis. Alt. 8!/s, diam. 1°/s mm. var. elongata. T. graciliore, anfr. 121/.—13 acutius costu- latis, alt. 10!/s, lat. 1'/s mm. Ennea (Diaphora) kochiana v. Möll. Nachr. Bl. D. M. G. 1888, p. 79. Diese elegante Form, welche noch nicht abgebildet war, wurde uns zuerst von der Westküste und zwar angeblich aus der Nähe des Dorfes Toledo gebracht, wie ich s. Z. angab. Der richtige Fundort ist indessen, wie Koch seitdem festgestellt hat, die Umgebung des Fleckens Barili, ebenfalls auf der West- küste, Hauptort des Tabaksbaues auf Öebu. Nicht weit davon, bei dem Dorfe Alegria, fand sich die zierliche, längere Varietät mit mehr Windungen, deren Abbildung hier gegeben wird. *5. Enmea (Diaphora) eutrachela v. Möll. n. sp. t. VII, f. 3. T. anguste perforata, gracilis, fere cylindracea, confertim costulato-striata, hyalina, sericina, spira cylindrata, sursum paullum attenuata. Anfr. 11 planiusceuli, ad suturam quasi con- tabulati, sutura profundissima disereti, ultimus ab initio omnino solutus, subito descendens et valde spiraliter tortus, a lateribus valde compressus, superne et basi subacute carinatus, pone aperturam protractus. Apertura parva, verticalis, subhorizon- taliter piriformis, peristoma latiuscule expansum, incrassatum, — 13 — margo dexter sub sinulo impressus, intus nodulo distineto mu- nitus, lamellae parietalis et columellaris aequales, validae. Alt. 8!/2, diam. 1'/s, apert. lat. 1'/ı, alt. 1 mm. Hab. prope vicum Dalaguete insulae Cebu. Nahe verwandt mit der vorigen Art, aber gut geschieden durch die schon von Anfang an lostretende letzte Windung, welche sich sofort nach unten biegt und alsdann eine voll- ständige Sförmige Spirale bildet. Auch ist die Mündung kleiner und namentlich schmäler, die beiderseitige Kantung der letzten Windung schärfer und es fehlen die Gaumenhöckerchen oder Zähne. Der Fundort liegt an der Ostküste, denen der vorigen Art etwa gegenüber. 6. Einnea (Diaphora) quadrası v. Möll. T. perforata, eylindrica, gracilis, apice subobtuso, con- fertim costulato-striata, hyalina, sericina. Anfr. 8 convexiusculi, secundus et tertius inflati, quartus subdevians, paullo angustior, ultimus a medio solutus, longe porreesus, a lateribus compressus, ventre longitudinaliter unisulcatus. Apertura parva. verticalis, fieiformis, peristoma expansum, albosublabiatum, sinulo non re- cedente, margo dexter nodulo acuto instructus, lamella parie- talis et columellaris validae aequales, dentes palatales 2 pro- fundi distantes, acuti, aequales. Alt. 4!/ı, diam. 1!/s, apert. lat. ?/s, alt. °/s mm. Ennea (Diaphora) quadrasi v. Möll. J.D. M.G. XIV, p. 259, t.8, f.1—16. var. minor. anfr. 7, ultimo minus porrecto, alt. 3—3!/ı mm. Der Typus hat sich ausser auf dem Licos nicht wieder gefunden, die Varietät ist dagegen in den Vorbergen der Ost- küste bis zum Nordende der Insel verbreitet und kommt ausser- dem auf Siquijor und Leyte vor. Die früher gegebene Diagnose habe ich oben in einigen Punkten abgeändert, um die Unterschiede von der folgenden, neuerdings aufgefundenen Art deutlicher hervorzuheben. *7. Ennea (Diaphora) devians v. Möll. n. sp. t. VII, f.4 T. latiuscule perforata, turrito-eylindrica, gracilis, apice obtuso, confertim costulato-striata, hyalina, sericina. Anfr. 13 — 194 — 8!/;s planulati, superne convexiores quam inferne, sutura pro- funda discreti, secundus et tertius inflati, quartus subdevians angustior, ultimus fere ab initio solutus, subito deflexus et spira- liter tortus, a lateribus compressus, ventre longitudinaliter dis- tinete bisulcatus, ante aperturam ampliatus. Apertura modica, verticalis, transverse piriformis, peristoma latiuscule expansum, albolabiatum, basi reflexum, sinulo recedente, margine dextro foveolato, intus nodulo hebeti munito, lamellae parietalis et co- lumellaris validae aequales, dentes palatales profundi gemini, fere confluentes, visu valde difficiles, inferiore majore. Alt. 5°/a, diam. 1?/s, apert. lat. 1'/s, alt. ?/ı mm. Hab. prope vicum Tuburan insulae Cebu. Diese vom Nordwesten der Insel stammende neue Diaphora steht etwa in demselben Verhältnis zu X. quadrasi, wie E. eutra- chela zu kochiana, indem auch sie einen in seiner ganzen Länge losgelösten, sofort nach unten gebogenen und dann frei spiralig sedrehten letzten Umgang hat. Es sind aber auch sonst ge- nügende Unterschiede vorhanden: sowohl der obere, als auch der äussere Mundsaum biegen sich bei ihrer Vereinigung zurück, so dass der Sinulus schräg nach hinten geneigt ist, die Gaumen- zähne sind undeutlicher und stehen näher zusammen, fast zu einem vereinigt, die letzte Mündung zeigt auf der Bauchseite zwei statt einer Furche, die Gestalt ist nicht wie bei guadrastı fast rein eylindrisch, sondern nach unten breiter u. a.m. Nachdem wir nun von der kleinen Insel Cebu schon fünf Diaphora-Arten kennen gelernt haben, gewinnt meine schon früher ausgesprochene Erwartung, dass noch eine Reihe neuer Arten auf den Philippinen aufgefunden werden müssen, noch mehr an Wahrscheinlichkeit. In der That haben wir von den zwischen Mindoro und Paragua liegenden Calamianes - Inseln 1889 zwei prachtvolle neue Formen erhalten, welche Hidalgo als FM. Moellendorffir und E. Morleti: kürzlich publiziert hat. Bekanntlich hat Quadras den Typus der Gruppe #. cumingiana auf der Insel Sibuyan gefunden, aber von den mittleren Inseln des Archipels, wie Panay, Guimaras, Negros, Bohol, Siquijor, Leyte, Samar, ist ausser E. guadrasi var. minor noch nichts bekannt. Auf Luzon scheint die Gruppe zu fehlen, wenigstens haben wir bisher nur die beiden Huttonella-Arten, E. sericına und /urdalgoi, daselbst nachgewiesen. — 15 — Fam. Vitrinidae. *8, Vitrinopsis cebuana v. Möll. Mal. Bl. N. F. X., p. 152, t. IV, 1. 10 M. Mangilao. 9. Vitrinoconus eyathellus (Pfr.). v. Möll. J. D.M. G.XIV, p. 269. Mein Freund Boettger machte mich darauf aufmerksam, dass die Abbildung in Martini-Chemnitz, 2. Aufl. (Helix IV, p.553, t. 166, f. 16—18), nicht zu meinen Exemplaren von Cebu passe, sondern etwa um !/s flacher sei. Diese Bemerkung finde ich bei Vergleich der Abbildung, welche mir in Manila nicht zu- gänglich war, durchaus bestätigt, glaube aber trotzdem, dass ich den Vitrinoconus von Gebu richtig als eyathellus bestimmt habe, und dass die oben zitierte Abbildung nicht diese Art, sondern cyathus Pfr. oder eine etwas kleinere Varietät desselben darstellt. Ich muss dazu vorausschicken, dass Pfeiffer bei Diagnostizierung seiner Art nur 1 Exemplar von Dingle auf Panay vorlag und dass erst Semper die Fundorte Bohol und Luzon hinzugefügt hat, ohne dass es feststeht, ob die Identi- fizierung der von letzteren stammenden Exemplare mit V. eya- thellus richtig gewesen ist. Aus dem Vorwort von Dr. Dohrn zu der betreffenden Lieferung von Chemnitz’ Conch.-Kab. geht nicht hervor, ob die Abbildung unserer Art noch von Pfeiffer oder schon von Dohrn besorgt wurde. Sei dem, wie ihm wolle, jedenfalls ergibt sich aus dem Vergleich der Diagnosen mit Sicher- heit, dass die abgebildete Schnecke nicht eyathellus sein kann. Letztere Art hat nach Pfr. 5!/s mm Breite bei 4 mm Höhe, also Verhältnis der Höhe zur Breite 1:1,53; das abgebildete Exem- plar misst 6!/s in der Breite, 4 in der Höhe, Verhältnis 1:1,63. Die Dimensionen von V. eyathus sind 8:4,5; mithin Verhältnis von Höhe zu Breite 1:1,78. Ferner soll V. eyathellus gerippt und fädlich gekielt, eyathus rippenstreifig und einfach gekielt sein; auch hierin stimmt die Abbildung zur letzteren Art. Endlich verlangt die Diagnose von V. eyathellus 9 Windungen, die von eyathus 6'/2; die Abbildung zeigt 7!/.. Es genügt ein Blick auf die Abbildung von V. eyathus (Chemn. t. 94, f. 19, 20), um zu zeigen, dass die neuere Figur nur eine kleinere Form dieser Art darstellt. Keinenfalls hätte Pfeiffer 1846 schon so scharf geschieden, um zwei Arten in diesen I3* — 196 — Formen zu sehen. Dagegen stimmen meine Stücke von Cebu in allen herorgehobenen Punkten ganz genau zu Pfeiffer’s Dia- onose. Sie haben 9—9'/» scharfgerippte Umgänge, einen fäd- lichen Kiel und teils absolut dieselben Dimensionen, diam.maj.5'/s, alt. 4 mm, teils sehr annähernde, diam. 5, alt. 4'/ı, diam. 5'/a, alt. 4!/s mm. Danach zweifle ich nicht, dass ich den echten V. eyathellus auf Cebu gefunden habe und dass die im Chemnitz abgebildete Art von Dohrn oder Pfeiffer irrtümlich so be- stimmt worden ist. Dass V. eyathellus in der That auf Luzon vorkommt, kann ich bestätigen; ich besitze 1 Exemplar aus der Provinz Ilocos Sur, welches von den Cebu-Stücken nicht art- lich getrennt werden kann. Es hat 10 Windungen, Breite 6'/s, Höhe 5!/a, Verhältnis von Höhe zu Breite wie 1:1,2, ist also noch etwas höher gewunden als der Typus. *10. Vitrinoconus quadrasi v. Möll. n. sp., t. VII, £. 5. T. pro genere modice umbilicata, umbilico !/s baseos testae adaequante, trochoidea, tenuiscula, superne distincte et con- fertim costulata, corneo-flavescens, nitidiuscula. Anfr. 6 con- vexi, sutura profunda discreti, ultimus carina haud valida sed filiformi earinatus, basi costulato-striatus et lineis spiralibus tenuissimis decussatus, antice haud descendens. Apertura mo- dice obliqua, rotundato-rhomboidea, peristoma simplex, rectum, acutum. Diam. maj. S—8!/2, min. 7/a—7!/e, alt. 51/a«—5?/ı mm. Hab. prope vieum Barili in litore oceidentali nee non in monte Mangilao insulae Cebu. Ohne dass die Art einer der bekannten Vilrinocomus- Formen nahe stände, schliesse ich die Zugehörigkeit zu der Gattung aus der Gestalt, der Verschiedenheit der Skulptur der Ober- und Unterseite. dem geraden Mundsaum, dessen Columellar- rand nicht umgeschlagen ist, dem offenen, trichterförmigen Nabel und der glänzenden, subhyalinen Schale. Ich hatte schon seit 1887 ein junges Stück, Quadras fand dann ebenfalls nur ein einzelnes Exemplar bei Baril, bis schliesslich Koch’s Sammler etwas mehr Material von den obigen zwei Fundorten brachten. Selten scheint die Art zu sein, wie sich auch von V., eyathellus immer nur einzelne finden lassen. — 117 — 11. Helicarion cumingi (Beck). Vitrina Cumingt Beck Mss. Pfr. Proc. Z. Soc. 1848. Mon. Hel. II. p. 498. — Helicarion Oumingt Albers-Mart. Hel. 1860, p. 47. Semper Landschn. EnletzIV, 252 Pfr Nomenel. p. 31. Tryon Man. Pulm-I p. 172) t. 39 £. 77. Hidalgo J. de Conch. XXXV 1887, p. 43. v. Möll. Mal. Bl.N. T. X, p. 150. — Xesta Cumingi Semper Landschn. Phil., p. 56, t.I f. 4, IITf.29, Vf. 5—10, VIf. 28. Pfeffer Naninid., p. 14. — cf. v. Möll. Mal. Bl. N. F.X, p. 123. Auf den höheren Bergen, z. B. Mangilao, selten. Über einen grossen Teil des Archipels verbreitet, aber, wie es scheint, auf den Osten desselben beschränkt. Bohol (Cuming), Mindanao (Semper, Quadras), Prov. Albay, SO-Luzon (Quadras), Polillo (Antonio Angara). Dass ich mich nicht entschliessen kann, trotz Semper’s kategorischem Dietum die altbekannte Vitrina Cumingi von Helicarion zu Xesta zu versetzen, habe ich anderwärts bereits ausgesprochen. Die Sachlage ist kurz folgende. Unsere Art stimmt durch die dünne, glashelle Schale und ihre Gestalt, die äussere Form der Weichteile, die Schleimpore mit darüber stehendem Horn, die die Schale zum grössten Teile einhüllenden Mantellappen und die Zähne der Radula völlig mit Aelcarion überein, während nur das Vorhandensein einer zylindrischen weiblichen Anhangsdrüse mit knorpeliger Endpapille Prof. Semper veranlasst hat, sie zu Xesita zu stellen. Wegen des- selben Kennzeichens hat er seine X. mindanaensis, welche nach Schale, Lebensweise und Weichteilen, wenigstens makroskopisch, eine Ahysota ist, ebenfalls in Xesta untergebracht. Diese ge- künstelte, auf ein einzelnes anatomisches Merkmal gegründete Klassifizierung bringt eine monströse Gattung zu Wege, in welcher dreierlei nicht bloss nach der Schale, sondern auch nach den Weichteilen gut geschiedene Typen einer einseitigen zootomischen Anschauung zu Liebe zusammengeworfen werden. Diese auffallende „Thatsache“‘, dass Tiere von „scheinbar“ ganz verschiedenen Gattungen in einer und derselben vereinigt werden, hat Semper zu einer an sich sehr geistreichen, aber schwerlich annehmbaren Erklärung geführt. Er nimmt an, dass » Xesta« Cumingi Helicarion-Arten, » Xesta« mindanaensis Rhysota-Arten in Gestalt und Farbe nachahmen, und rechnet namentlich das erste zu den auffallendsten Beispielen echter Mimiery. (Landschn. Phil., p. 57, noch entschiedener in: Die — 198 — natürlichen Existenzbedingungen der Tiere. Leipzig 1880, II. p. 241 ss.) Die Grundbedingung eines Falles von Memiery, nämlich dass durch die Nachahmung ein Schutz erreicht wird, findet er darin, dass die Helicarion-Arten im stande sind, durch Selbstverstümmelung ihr Fussende abzutrennen und dass sie sich dadurch nicht allein besser den Nachstellungen ihrer Feinde entziehen, sondern auch dieselben überhaupt vom Fange ab- schrecken. Durch die Nachahmung der Gestalt eines Helicarion würde » Xesta« Cuming? ebenso wirksam geschützt, indem sie mit einem solchen verwechselt wurde. Sehr geistreich in der That, aber nur für den ersten Augenblick bestechend! Die sehr interessante Beobachtung Semper’s, dass Helicarion-Arten sich bei Berührung äusserst lebhaft hin- und herschleudern, etwa wie ein Regenwurm, und sich ziemlich weit fortschnellen können, kann ich aus eigener Anschauung bestätigen. Dass sie ihr Fussende ablösen können, habe ich zwar nicht direkt gesehen, wohl aber fand ich ein Stück von Helicarion margarita auf Cebu. dem das Fussende fehlte und sichtlich erst kürzlich abhanden gekommen war. Helicarion Cuminge habe ich noch nicht lebend gesehen; es müsste zunächst festgestellt werden, ob er nicht dieselbe Eigenschaft besitzt, in welchem Falle der einzige Grund zur Nachäffung von vornherein wegfiele — Semper müsste denn so weit gehen wollen, auch die Er- werbung dieses Charakters der weiblichen Anhangsdrüse zu Liebe als Mömvery hinzustellen! Aber wenn wir dies dahin- gestellt sein lassen, so wirft sich die Frage auf, welche Heli- carion-Art »Xesta« Cumingt in Gestalt und Farbe nachahmt. Alle philippinischen Arten sind wesentlich kleiner und von un- scheinbarer Farbe; die stattliche Grösse und die auffallende Färbung und Zeichnung mit lebhaftem braunen Band sollte doch selbst einem recht dummen Vogel die Verwechslung unserer Art mit einem Helicarion unmöglich machen. Man müsste ein so feines zoologisches Unterscheidungsvermögen bei den schnecken- fressenden Tieren voraussetzen, dass sie trotz der Grösse und ins Auge fallenden Zeichnung sofort an den Mantellappen und dem Schwanzhorn erkennen, dass sie eines von jenen unan- genehmen Tieren vor sich haben, welche sich beim Fange hin- und herschleudern und mit Hinterlassung des Fusses sich retten. Aber selbst eine so hervorragende Intelligenz vorausgesetzt, — 199 würde denn die Erfahrung, ab und zu bloss einen Fuss, also immerhin den fleischigsten Teil der Schnecke, zu erwischen, den Vogel abhalten neue Versuche zum Fange von Helicarion zu machen? Würden sie nicht auch bald herausfinden, dass die grossen und gebänderten Helicarion - ähnlichen Schnecken diese „abschreckende* Eigenschaft nicht haben? Wo bleibt also der Schutzwert der sogenannten Nachahmung? Vor allem aber bleibt die Form und Anordnung der Zungenzähne, welche bei /. Oumingi ganz zu Helicarion passt, durch die Mimiery- Hypothese gänzlich unerklärt. Bei der angeblichen Nachahmung einer Arhysota durch » Nesta« mindanaensts ist Semper ein böser Lapsus mitunter- gelaufen. Die „nachgeahmte* Art soll Rhysota Antoni Semp. sein und diese mit X. mindanaensis zusammenleben. Nun stammt aber Rh. Antondi nach Semper's eigener Angabe aus dem Nordosten von Luzou, woher ich sie auch erhalten habe. Auf Mindanao lebt nur die grosse Ah. maxima und es fehlt bis jetzt jede Art, welche die angebliche Xesta nachahmen sollte. (Ganz abgesehen also davon, dass Semper selbst durchaus keine besondere Eigenschaft der Ahysota-Arten namhaft machen kann, durch welche sie besser gegen Feinde geschützt sein könnten als andere Schnecken, so fällt die ganze Nachäffungs- theorie von vornherein zu Boden, weil die vermeintlich nach- geäffte Art oder eine ihr ähnliche gar nicht auf derselben Insel vorkommt. Wir sind deshalb, denke ich, wohlberechtigt den Schluss zu ziehen, dass der systematische Wert der weiblichen An- hangsdrüse von Semper in hohem Grade überschätzt worden ist, und dass die einseitige Verwendung dieses einzelnen ana- tomischen Kennzeichens zur Zerreissung natürlicher Verwandt- schaftsverhältnisse und zum Zusammenwerfen incongruenter Arten führt. Wir werden daher ruhig fortfahren dürfen, Alelı- carion Cumingi und Rhysola mindanaensis zu schreiben, ohne Sempers ausserordentlich grossen Verdiensten um die Mollusken- systematik zu nahe zu treten. Wie allen Reformatoren ist es ihm hier wie in einigen anderen Fällen begegnet, dass er in der so notwendigen Bekämpfung der einseitig-conchyliologischen Methode zu weit gegangen und in das andere Extrem der völligen Nichtachtung der Schalencharactere verfallen ist. — 200 — 12. Helicarion margarita (Beck). Vitrina margarita Beck Mss. Pfr. Mon. Hel. II, p. 500. — Helicarion margarita Semper ].c., p. 27, Tryon 1. c., p. 173, t. 39, £.90—92. v. Möll. J. D. M.'G. XIV; 9: 261. Mal. Bl. N. F.X pa9. Höhere Berge von Cebu (Koch, ich), ausserdem Guimaras (Cuming), Alpaco auf Cebu (Semper). Meine Exemplare sind durchweg grösser, dabei hellgelblich, ohne Stich in’s Rötliche (carneo-hyalina bei Pfr.), sodass man wohl eine besondere Va- rietät abtrennen sollte: var. major. differt testa majore, spira leviter convexa, colore pallide flavescenti. Diam. 17'/;—18"/2, alt. 12 mm. 13. Helicarion polttissimus (Beck). T. globoso-depressa, solidula, laevigata, politissima, dia- phana, cornea saturatius radiata, spira mediocris, convexa. Anfr. 4 convexiusculi, celeriter accrescentes, sutura impressa, valde marginata (quasi duplice) discreti, ultimus depresso- rotundatus, basi latus; apertura obliqua, lunato-rotundata, paullo latior quam alta, peristoma simplex, margine supero antrorsum arcuato, columellari leviter arcuato. Diam. maj. 17'/s, alt. 10'/z mm. Vitrina politissima Beck Mss. Pfr. Mon. Hel. II, p. 499. Mart. Chemn. Vitrina p. 23, t. III, f. 12—14. — Helicarion pol. Semper 1. c., p. 28. Tryon l. c. I, p. 173, t. 39, f. 84—86. Eine schöne Felicarion-Art von der Westküste von Cebu stimmt ziemlich genau zu Pfeiffer’s Beschreibung und Ab- bildung von Vitrina politissima, welche nach Cuming von Üebu stammt. Pfeiffer hat jedenfalls ein jüngeres Exemplar ab- gebildet, da er nur 7° Durchmesser angibt. Die Angabe der Höhe 3°/4° muss auf Irrtum beruhen, da die Art danach flacher sein müsste, als meine, während die abgebildete Form im Gegen- teil kugeliger ist. Meine Exemplare geben ein Verhältnis von Höhe zu Breite wie 1:1,67, die Pfeiffer’schen Maasse wie 1:1,87, die Pfeiffer’sche Abbildung 1:1,33.. Ein jüngeres Exemplar ergab 1:1,5. Das Hauptmerkmal, das Pfeiffer schon hervorhebt, ist die tiefe, entschieden gerandete Naht, die an der letzten Windung eine deutliche Doppellinie bildet; ich habe deshalb auch die Diagnose entsprechend abgeändert, da Pfeiffer nur submarginata sagt. Auch diese Eigenschaft — 201 — tritt vermutlich bei alten Stücken stärker hervor. Die Färbung, horngelb mit dunkleren Striemen, stimmt ganz genau. Semper gibt die Art auch von Nord-Mindanao an. 14. Helicarion crenularis (Beck). v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 260. Licos, Mangilao. Durch die goldgelbe Schale sehr aus- gezeichnet. Auch auf Negros (Cuming). = In. Heheamon incertus Semp. 1r.€.,.P.26, t: I, 2.9. Alpaco (Semper). Die von mir (J. D. M. G. XIV, p. 261) erwähnten Exem- plare vom Uling haben sich als junge FM. margarita erwiesen, während wir die Semper’sche Art noch nicht wieder auf- sefunden haben. *16. Macrochlamys ceratodes (Pfr.) var. cebuana v. Möll. Malz Bl. N. Xp: 15: Höhere Berge auf Cebu. *17. Macrochlamys kochi v. Möll. n. sp. t. VII. £. 6. T. rimata, depresse subconoideo-globosa, tenuiscula, nitida, sublaevis, corneo-flavescens, spira sat conica, apex pro genere acutus. Anfr. 4!/s convexiusculi, sat lente accrescentes, striatuli, sutura appressa marginata disjuncti, ultimus haud ampliatus, peripheria rotundatus, basi convexus. Apertura modica, parum obliqua, rotundato-lunaris, peristoma simplex, acutum, margine dextro ab insertione substricte descendente, columellari breviter reflexo, rimam fere obtegente. Diam. 11, alt. 7, apert. lat. 6!/e, alt. 6 mm. Hab. prope vicum Bantayan insulae Cebu. Obwohl zum Formenkreis der vorigen gehörig, ist diese Art doch durch geringere Grösse, Glasglanz statt Seidenglanz, lanesamere Zunahme der Windungen, kleinere Mündung, blossen Nabelritz statt Perforation, auch durch höheres Gewinde recht gut geschieden, 18. Macrochlamys (Macroceras) spectabilis (Pfr.) Helix spectabilis Pfr. Proc. Z. 8. 1845, p. 41. Mon. Hel. I. p. 48. — Nanina (Mieroeystis) spect. Albers Hel. p. 60, Adams Gen. p. 224. — Maecro- ceras spect. Semper Phil., p. 49 t.If.6, 7. IV f.4, 4a. VIf.25. — Nanina (Maeroceras) spect. Tryon l. c. DH, p. 107 t. 36 f. 62—65. Tuburan, NW. Cebu (Koch). Sonst schon bekannt von Leyte (Cuming), Samar (Cuming, Jagor, Semper, Qua- dras), Camotes (Semper), Catanduanes (Quadras). Die Semper’sche Gattung Macroceras scheint mir auf etwas schwachen Füssen zu stehen. Hauptcharacter ist das sehr lange Schwanzhorn, alles übrige stimmt recht gut zu Macerochlamys. An der Schale ist die auffallende Färbung und Zeichnung, sowie die stärkere Cuticula hervorzuheben. Alles zusammen dürfte genügen Macroceras als besondere Untergattung, nicht aber als Gattung von Maerochlamys abzutrennen. *19. Euplecta (Pareuplecta) marginata v. Möll. n. sp. t. VII, £.7. T. auguste perforata, depressa, superne tenuiter plicato- striatula et lineis spiralibus tenuissimis, rugulosis, ad peripheriam magis confertis et distinctis decussata, subtus subglabrata, nitens, pellucida, superne corneofusca, subtus ad umbilicum pallidior. Anfr. 4'/» planiusculi, spiram brevissime conoideam efficientes, sutura parum distincta, appressa discreti, ultimus carina crassius- cula exserta, superne depressione spirali comitata carinatus, basi subsaccatus. Apertura obliqua, securiformis, peristoma rectum, acutum, ad columellam incrassatulum, superne reflexiusculum. Diam. 17, alt. 8!/ı, apert. lat. 91/2, alt. 7 mm. Hab. ad vicum Dalaguete insulae Cebu. Diese auffallende Art verbindet wie geographisch so auch durch die Form meine Krplecta carinarıa (Nachr. Bl. 1888, p. 143) von Morong auf Luzon mit E. exwcentrica Pfr. von der Insel Siquijor. Die letztere ist im System sehr viel herum- geworfen worden; Albers und nach ihm Pfeiffer, sowie die Gebr. Adams stellten sie zu Corasia, v. Martens zu Orobia, Paetel zu Thalassia, Pfeiffer-Clessin mit ? zu Macro- chlamys und schliesslich 7vyon definitiv zu Macrochlamys. Als gekielte Maerochlamys liesse sie sich auch schliesslich auf- fassen; dass ich sie lieber an Kuplecla anschliesse, dazu ver- — 205 — anlasst mich ausser dem Kiel die stärkere Skulptur der Ober- seite und das Stärkerwerden der Spirallinien nach dem Kiel zu. Der letztere Charakter ist noch deutlicher ausgeprägt bei der neuen Cebu-Art, und bei #. carinaria endlich laufen längs dem Kiel drei stärkere Spiralliren, schon sehr an die Doppelkiele der typischen Euplecten erinnernd. Es empfiehlt sich daher, diese Formen als besondere Gruppe zu Kupleeta zu stellen, wo sie als Übergang zu Macrochlamys aufzufassen sein wird. Ich schlage dafür den Namen Parenplecta vor, die ich wie folgt charakterisiere: T. anguste perforata, tenuis, pellucida, carina exserta carinata, superne fortius sculpta, lineis spiralibus ad carinam distinctioribus decussata. Die spezifischen Unterschiede der drei bis jetzt bekannten Arten liegen auf der Hand. #. excentrica ist in der Farbe heller als die beiden anderen und hat einen weniger herausgearbeite- ten Kiel, sowie eine ziemlich konvexe Spira. Bei E. marginata tritt der Kiel durch eine tiefe denselben begleitende Furche wie eine Wulst kräftig hervor, das Gewinde ist sehr flach konisch und die etwas runzeligen Spirallinien sind namentlich längs des Kieles stärker. #. carinaria endlich hat ein kaum erhobenes Gewinde, der Kiel ist namentlich unten noch entschiedener aus- gearbeitet und dabei viel schärfer als bei den beiden anderen und längs desselben laufen drei stärkere Spirallinien. *20. Huplecta cebuensis v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 262, t. VII, f. 16 — 16. Zu den früher namhaft gemachten Fundorten sind noch einige andere getreten, sodass im Allgemeinen die höheren Berge von Cebu als Verbreitungsgebiet anzugeben sind. E. boholensts habe ich mir noch nicht verschaffen können, so dass ich über das Verhältnis der Cebu-Form zu ihr nichts Weiteres sagen kann. Dr. Dohrn erwähnt (Nachr. Bl. 1889, p. 59) meine Art von der Insel Paragua, von wo sie Dr. Platen eingesendet hatte. Ich muss dazu bemerken, dass die Stücke, welche ich von den Herren Staudinger und Bang-Haas als E. cebuensis und als aus Dr. Platen’s Ausbeute stammend erhielt, in keiner Weise zu EP. cebuensis passen, sondern zu Trochonanina und zwar zur Gruppe von T. conicordes Mete. gehören. — 204 — +21. Euplecta confusa v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 265, t. 8, f. 2—2e. Mal. BI. N. F.X, p. 151. Auch die Zuteilung der konischen oder getürmten glas- hellen Naniniden, wie scalarina Pfr., confusa m., turrita Semp. zu Euplecta geschieht wegen des Kieles und der Verschiedenheit der Skulptur auf der Ober- und Unterseite. Ein Übergang zu Sitala und Kaliella ist aber nicht zu verkennen. 22. Sıtala philippinarım v.MölNl. Jahrb. XIV, p. 268, t. 8, f. — 76. Scheint über die ganze Insel verbreitet. Sie ist in der Ausbildung der Spiralkielchen ziemlich variabel, sowohl am eleichen Fundort, als auch namentlich nach den verschiedenen Fundstellen. Während der Typus vom Licos 4—5 Spiralkiele iiber dem peripherischen Hauptkiel trägt und die unteren der- selben im allgemeinen stärker entwickelt sind, als die oberen, zeigt eine Form von Mananga (bei der Stadt Cebu) viel häufiger nur drei, seltener vier Kiele, bei denen aber auch noch der unterste am kräftigsten entwickelt ist. Bei einer sehr abweichen- den Form von Balamban an der Westküste ist oft nur 1 Kiel vorhanden und zwar bleibt der genau in der Mitte zwischen Naht und Peripheriekiel liegende, an den sich gelegentlich ein zweiter oder auch beiderseitig je ein schwächerer anschliesst. Ferner hat die Form von Balamban ein deutliches zahnartiges Knötchen am oberen Drittel der Spindel, während beim Typus kaum eine Spur davon, sondern nur eine leichte Verdickung der Spindel zu sehen ist. Bei der Varietät steht die Entwickelung des Knötchens anscheinend im umgekehrten Verhältnis zu der der Kiele, es ist am stärksten bei den nur mit einem Kiel ver- sehenen. Auf den ersten Blick möchte man sich versucht füh- len, diese so abweichende Form als Art abzutrennen: da aber, wie oben geschildert, die Bildung der oberen Spiralkielchen bei allen Formen etwas schwankt und der Anfang zu einer Knötchen- bildung an der Spindel auch beim Typus schon sichtlich vor- handen ist, so betrachte ich die Balamban-Form nur als Varietät: var. Zubereulifera v. Möll. Difiert a typo testa paullo solidiore, columella superne dentato-tubereulata, anfractibus supra carinam periphericam carinulis 1—3 cinctis quarum media fortior esse solet. - Die Bildung eines Knötchens oder Zähnchens an der Spindel ist in mehreren Naninidengruppen nachgewiesen und hat zu generischer Abtrennung verleitet. So ist Microeystina Moerch auf Lamprocystis- Arten mit stark entwickeltem Knötchen ge- gründet, Sophina Bens. enthält Macrochlamys-Arten mit ähn- licher Bildung der Spindel und schliesslich wären auch Stylo- donta und Erepta hier anzuziehen, welche sich von Pemiplecta und Zhysota ebenfalls nur durch den Spindelzahn unterscheiden. *23. Kaliella doliolum (Pfr.). v. Möll. Jahrb. XIV, p. 268. An verschiedenen Punkten der Insel, aber überall nicht über die ersten Hügel hinaufgehend. 24. Kaliella pseudositala v. Möll. Mal. Bl. N. F. X, p. 151, t. f. 12, 2 M. Mangilao, Tuburan u. a. O., überall einzeln und selten. Auch auf Leyte in einer etwas abweichenden Form. 25. Kaliella pusilla v. Möll., var. deminuta v. Möll. Von der Westküste Cebus erhielten wir eine kleine Aaliella, welche sich von meiner Nachr. Bl. 1888, p. 81 beschriebenen K. pusilla aus der Gegend von Manila nur durch noch geringere (Grösse und etwas niedrigeres Gewinde unterscheidet. 26. Lamprocystis suceinea (Pfr.). v. Möll. Jahrb. XIV, p. 264. Überall häufig. 27. Lamproeystis myops (Dohrn et Semper). Nanina myops, Dohrn et Semp., Mal. Bl. IX. 1862, p. 205. — Helix myops, Pfeiffer, Nov. Conch. II, p. 221, t. LVIH, £. 5—8. — Mieroeystis myops, Semper, Landschn. Phil., p. 43, t. I, £. 14, IV, £.9. Einige Exemplare von der Westküste von Cebu stimmen sehr gut zu der Diagnose bis auf die absolute Rundung der letzten Windung, welche nach den Autoren ad peripheriam ob- solete angulatus sein soll. Pfeiffer’s Abbildung zeigt indessen ebenso wie meine Stücke keine Spur einer Kantung, sodass ich — 206 — von der Identität völlig überzeugt bin. Die Art gehört zum Formenkreis der vorigen, ist aber kleiner und beträchtlich höher. *28. Lamprocystis badia, n. sp., t. VII, £. 8. T. semiobtecte perforata, depressa,. tenuis, corneo-badia, nitidissima, laevis, spira humilis, depresse conica, apice acutius- culo. Anfr. 5'/s levissime convexiusculi, sutura distineta sub- appressa discreti, lente accrescentes, ultimus regulariter rotun- datus, basi convexus. Apertura parum obliqua, latior quam altior, transverse ovalis, valde excisa, peristoma simplex, acu- tum, marginibus bene rotundatis, columellari obliquo, superne brevissime reflexo et distincte incrassato, in perforationem sinis- trorsum protracto et subcanaliculato. Diam. maj. 6!/s, alt. 3!/z mm. Hab. ad vicum Tuburan in parte septentrionali insulae Cebu. In der Farbe der folgenden Art näher stehend gehört diese Art doch noch zum Formenkreis der L. szceinea, von der sie sich durch dıe zahlreicheren sehr allmählich zunehmenden Windungen bei geringerer Grösse, durch das flachere Gewinde und durch die Buchtung des oberen Spindelrandes gut unter- scheidet. Das letztere Kennzeichen erinnert etwas an die Spindel- bildung der hinterindischen Sophina- Arten (S. calias Bens., schrstostelis Bens.), ohne die extreme Form derselben zu erreichen. Eine Andeutung dazu ist bei vielen Zamprocystis-Arten vorhanden und es scheint, dass diese Eigenschaft nicht zu generischer Scheidung verwendet werden kann. Ähnlich steht es mit dem Knötchen an der Columelle von Mierocystina, welches sich bei einzelnen Arten zu einem förmlichen Zahn entwickelt, bei an- dern fast verschwindet. 29. Lamprocystis hıcidella (Pfr.). v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 266. Höhere Berge nicht selten. Bei der CGebu-Form sind die Windungen etwas flacher, die Naht etwas mehr oberflächlich und die letzte Windung oft eine Idee breiter, also jedenfalls keine genügenden Unterschiede, um eine Varietät abzutrennen. Sie ist über ganz Luzon verbreitet und findet sich auch in Nordmindanao, wird also auch auf den andern Inseln vorkommen. — 207 — *30. Lamproeystis gemmaudla v. Möll. J. XIV, p. 267, t. 8f. 5—5b. Höhere Berge häufig. Ausgewachsene Stücke etwas grösser, als die früher gegebenen Maasse; diam. 3'/a, alt. 1”/s mm. var. subcarinata v. Möll. Minor, anfr. ultimus distincte subangulatus, diam. 3%/s, alt. 1?/ı mm. Balamban, West-Cebu. *31. Lamproceystis imitatrix v. Möll. n. sp. t. VII, f. 9. T. L. gemmulae peraffinis, peranguste perforata, conoideo- depressa, tenuis, nitida, pallide rufo-brunnea, spira depresse conoidea, lateribus convexiusculis. Anfr. 5?/—6 convexiuscnli, minute striatuli, lente accrescentes, ultimus pro latitudine altus, supra peripheriam obtuse subangulatus, basi convexus, fere saccatus, in regione umbilicari excavatus. Apertura fere ver- ticalis, angusta, eircularis, sed valde excisa, peristoma simplex, acutum, margine columellari brevissime reflexo et subeffuso. Diam. 22a alt. 12/s mm. Hab. cum praecedenti. So bedenklich es auch erschien, eine so nahe Verwandte der vorigen, mit der sie anscheinend zusammenlebt, als Art abzutrennen, so sind Boettger und ich nach sorgfältigem Vergleich meines Materials doch darin übereingekommen, dass sie als besondere Art aufgefasst werden muss. Sie hat bei geringerer Grösse einen halben Umgang mehr, ist etwas heller gefärbt, das Gewinde hat etwas konvexe Seiten, bei yemmula sind sie fast grade (spira depresse conoidea lateribus fere strietis ist in der Diagnose nachzutragen). Die Mündung steht noch weniger schief und ist fast regelmässig kreisrund mit starkem Ausschnitt, bei gemmauda ist sie breiter, queroval mit geringerem Ausschnitt (lata, transverse ovalis, modice excisa statt lunaris der früheren Diagnose). * 32. Lamprocystis globulus v. Möll. J. XIV, p. 267, t. 8, f. 6 — 6b. Höhere Berge, ziemlich selten. — 208 — *33. Lamproeystis erystallina v. Möll. J. XIV, p. 266 t. 8, f. 4—4e. Nicht bloss bei Guadalupe, wie früher angegeben, sondern an vielen Punkten der Insel gefunden; sie geht, wie es den Anschein hat, nicht sehr hoch hinauf. + 34. Lamprocystis alba v. Möll. J. XIV, p. 265, t. 8, f. 3—3e. Berge Licos und Mangilao, selten. 35. Bhysota oweniana (Pfr.) Helix Oweniana Pfeiffer P. Z. L. 1853. Mon. Hel. III, p. 628. Reev. Conch. ie. f. 1013. — Rhysota Oweniana Semper Landschn. Phil., p. 74. — Nanina (Rhysota) Oweniana Tryon Man. Pulm. II, p. 32 t. 10 f. 39. — Ithysota Lamarkiana var. caducior. v. Möll. J. XIV, p. 269 (non Reeve). Die einzige grössere Naninide, die auf Cebu vorzukommen scheint — wenigstens hat sich bis jetzt weder eine lemiplecta noch auffallender Weise eine Hemitrichia finden lassen — ist im Süden, namentlich Südwesten der Insel häufiger als im Zentrum, wo ich zuerst gesammelt hatte. Einige Stücke, welche (uadras bei Barili an der Westküste fand, bestimmte Hidalgo anfangs als Ah. stolephora Val., was jedenfalls ein Missgriff war, später richtig als owenzana Pfr. Meine ersten Stücke konnten mich nicht auf diese Art lenken, da deren Hauptkennzeichen das hohe Gewinde, die fast kugelige Gestalt ist, während die meinigen viel flacher waren. Ein reiches Material, welches unsere Sammler von Boljoon und Dalaguete auf der Ostseite, von verschiedenen Punkten der Westküste zusammengebracht haben, klärte mich darüber auf, dass die Höhe des Gewindes bei dieser wie bei so vielen Arten stark wechselt. Formen, welche den Pfeiffer’schen Maassen und der Abbildung ent- sprechen, sind grade die seltensten; sie kommen besonders im Süden der Insel vor und sind bei Sambuan, nahe dem Südende, vorherrschend. Ich gebe nachstehend die Maasse einer Reihe verschiedener Formen: alt. 30, diam. 47 apert. lat. 29 alt. 20 mm. er 0 » 23 » 42 » » 25 » 19 » D) 22 D) 42!/3 ) » 251/a » 19 n 2lile z.30° Se or n„ 20%]2 » 37/2 » re „ 20 „ 33 — 209 - Pfeiffer gibt Höhe 17, Breite 32mm. an, im übrigen stimmt die Diagnose vortreftlich. Es fragt sich nun, wie sich Rh. owenian« zu lamarckiana stellt, mit der sie jedenfalls sehr nahe verwandt ist. Ich muss dabei vorausschicken, dass ich den Typus der letzteren noch nicht kenne. Lea (Transact. Am. Phil. Soc. 2d ser. vol. 7., art. XXI, read Febr. 21, 1840 p.7 t. XII £.11) gibt keinen näheren Fundort an, Pfeiffer nach Cuming die Insel Masbate; von letzterer könnte auch Lea’s Exemplar gestammt haben, da er gleichzeitig Cochlostyla polychroa als Dulimus virido-striatus Lea beschreibt, welche höchst wahr- scheinlich auf Masbate gesammelt war. Dagegen kursiert in den meisten Sammlungen als /amarckiana die Rhysota von der Insel Guimaras, welche Reeve als cadıeior beschrieb und ab- bildete und welche meist als kleinere, dünnschalige Varietät zu lamarckiana gestellt wird, z. B. von Pfeiffer, Tryon. Lea’s Abbildung lässt das wichtigste Unterscheidungsmerkmal, die Skulptur gar nicht erkennen; es ist mir daher nicht möglich zu entscheiden, ob die Guimaras-Form wirklich nur Varietät von /amarckiana oder eigene Art ist, und ich behalte einstweilen den Reeve’schen Namen bei. Mit dieser Ah. cadıueior, welche ich von Guimaras zahlreich besitze, verglichen, ist oweniana durchschnittlich höher und kleiner, der Wirbel stärker hammer- schlägig, die Spiralstreifen feiner und gleichmässig, während sie bei caducior gegen die untere Naht hin weitläufiger werden, das braune peripherische Band ist immer breiter, meist doppelt so breit, namentlich gegen die Mündung oft dreimal so breit, Der Oberrand der Mündung ist geradlinig, nur in seltenen Aus- nahmen etwas gekrümmt, bei caducior immer gekrümmt wie bei Ich. sagittifera. Die Unterseite ist viel weniger gerunzelt, fast glatt und glänzender. Danach lassen sich diese beiden Formen recht gut spezifisch trennen; es fragt sich nur, welche von bei- den der typischen /amarckiana näher steht, oder ob sie beide von ihr getrennt werden können, wie ich nach Lea’s Abbildung fast annehmen möchte. Ich besitze Ph. oweniana auch von Dapitan auf Min- danao. 14 — 210 — Fam. Trochomorphidae. 36. Trochomorpha (Videna) metcalfer (Pfr.) T. umbilicata, umbilico ?/s—!/; diametri adaequante, de- pressa, discoidea, acute carinata, striatula. pallide vel rufescenti- cornea, utrimque juxta carinam albam latiuscule castaneo-taeniata, spira vix elevata, subconvexa. Anfr. 6 vix convexiusculi, lente acerescentes, sutura appressa albofilosa discreti, superne minu- tissime granulati, ultimus antice non aut vix descendens, subtus planulatus et excepta regione umbilicari distinete spiraliter striatus. Apertura valde obliqua, irregulariter triangularis, peristoma simplex, acutum, margo superus valde antrorsum protractus, superne depressus et fere deflexus, basalis medio recedens, columellaris subprotractus, ambo subeallosi. Diam. 23?!Jı, alt.” 7, apentsat. 101], alt 74smm: Helix Metcalfei Pfeiffer, P. Z. S. 1845 p. 66. Mon. Hel. I p. 121 (excl. varr.). Chemn. ed. II, Helix no. 628 t. 97 £. 10—12. — Trochomorpha Metcalfei Semper, Landschn. Phil. p. 115 (exel. varr.). Tryon, Man. Pulm. III p. 85 t. XVII f. 17—19 (nec fig. 20--23). Hab. prope Sibonga insulae CGebu teste Cuming, in tota insula Cebu (ipse legi) nec non in insulis Siquijor, Leyte (leg. el. ©. Koch), Camotes (leg. cl. C. Semper). Die altbekannte Trochomorpha metcalfei ist vielfach falsch aufgefasst und mit andern spezifisch verschiedenen Formen ver- mengt worden. Schuld daran trägt Pfeiffer selbst, der von vornherein drei gut getrennte Arten zusammenwarf; ihm folgte namentlich auch Semper, der durch diese Vermengung zu ganz falschen geographischen Schlüssen gelangt. Pfeiffer’s Typus von Cebu, also die eigentliche Tr. metcalfei ist namentlich durch die starke Vorziehung, Einbuchtung und Herabbiegung des oberen Mundsaums ausgezeichnet, eine Eigenschaft, welche keinerlei Schwankungen zeigt und bei den kleineren Formen, welche mit ihr verwechselt werden, stets fehlt. Diese grosse Art ist keineswegs häufig; wie oben erwähnt, kommt sie ausser auf Cebu auch auf den umliegenden Inseln vor, ohne sich nach Süden oder Norden weit zu verbreiten. Dagegen ist die var. ß bei Pfeiffer, welche er nur durch geringere Grösse und schmale Binden kennzeichnet, welche aber zweifellos eine andere — 2ll — Art ist, anscheinend über den ganzen Archipel verbreitet. Sie hat bei erheblich geringerer Grösse die gleiche Zahl Windungen. welche viel langsamer anwachsen, schmalere Binden, welche direkt an den Kiel stossen — eigentlich nur eine Peripherie- binde, welche durch die schmale weisse Kiellinie geteilt ist — viel weniger schiefe Mündung, keinerlei Buchtung der oberen, stärkere Rundung und deutlichere Lippung des unteren Mund- randes. Diese Art, welche ich Tr. repanda nenne, scheint auf Cebu zu fehlen, dagegen besitze ich sie von einer grossen Zahl Fundorte, welche sich vom Suluarchipel bis nach Jlocos und Cagayan in Nordluzon erstrecken. Besonders hervorzuheben ist, dass sie auf Siquijor ohne jede Übergänge mit Tr. metcalfei zusammenlebt. Hidalgo hat diese Art durch Quadras fast von denselben Fundorten erhalten wie ich und auffallender Weise als Tr. boholensis Semp. bestimmt und abgebildet. Er muss die Beschreibung Semper’s gänzlich missverstanden haben, denn Semper sagt ausdrücklich, dass sich boholensis von metcalfei hauptsächlich dadurch unterscheidet, dass die braunen Binden entfernt vom Kiel liegen, während sie bei metcalfei daran stossen. Bei der vermeintlichen boholens’s Hidalgos sind sie im Gegen- teil noch dichter am Kiel als bei smetcalfei. Ich halte es für angezeigt, diese Art, obwohl nicht zur Fauna von Cebu gehörig, hıer zu beschreiben: Trochomorpha (Videna) repanda v. Möll. T. modica, umbilicata, umbilico ?/s diametri adaequante, depressa, discoidea, solidiuscula, acute carinata, olivaceo-fusces- cens, opaca, utrimque fusco-taeniata, taeniis perangustis, carinam albidam attingentibus, spira parum celevata, subeonvexa. Anfr. 6 planiuseuli, lente accrescentes, sutura leviter impressa, tenuiter albofilosa discreti, striatuli, superne minutissime granulatı, ultimus basi usque ad regionem umbilicarem obsolete spiraliter lineolatus, circa umbilicum convexus. Apertura obliqua, securi- formis, peristoma simplex, acutum, margo superus substrictus, leviter protractus, haud deflexus, margo basalis et columellaris bene ceurvati, modice callosi. Diam. maj. 15!/.—16, alt. 6'/a—6'/e mm. Helix Metcalfei var. 8. Pfeiffer, Mon. Hel. I p. 121. — Trochomorpha Metealfei var. 8. Tryon, Man. Pulm. HI p. 85, t. 17 £. 20. 21. — 14* a Trochomorpha boholensis Hidalgo J. de Conch. 1887 p. 94 +. IV f. 1 (non Semp.). Pfeiffer lag diese Art von der Insel Negros durch Cuming vor. Ich besitze sie von verschiedenen Fundorten in Mittelluzon, namentlich häufig von Montalban bei Manila, von wo die oben diagnostizierten Stücke stammen, sowie von llocos und Cagayan in Nordluzon; hierzu kommen die Inseln Catanduanes, Siquijor, Mindoro, Marinduque und, wie erwähnt, die Sulu-Inseln. Auch die Semper’schen Fundorte der schmalgebänderten Form, die er wie Pfr. als Varietät von metcalfei auffasst, dürften grösstenteils hierher gehören, sie liegen teils in Nord- und Mittelluzon, teils auf Mindanao, welcher letztere Fundort die Lücke zwischen Siquijor und Sulu überbrückt. Die Formen von den letzten beiden Inseln sind heller, mehr grünlichgelb, die Spiralskulptur fehlt oben gänz- lich und ist auch unten sehr schwach, die von Mindoro ist leb- hafter gelb, etwas grösser und flacher, diam. 17, alt. 6 mm., aber sonst nicht verschieden. Dagegen lassen sich einige Lokalformen als Varietäten abtrennen, wie ich anderwärts näher ausführen will. Um nun die dritte von Pfeiffer zu metcalfei gestellte Form hier ebenfalls zu erwähnen, so wird diese var. y. als kleiner, nur 15 mm. breit und ungebändert beschrieben und als Fundort Siquijor angegeben. Von Siquijor besitze ich, mit Tr. met- calfei und repanda zusammengefunden, eine Trochomorpha, auf welche diese sehr unvollständigen Notizen passen, welche aber durch eine sehr ausgeprägte Spiralskulptur von vornherein gut geschieden ist. Ich habe sie bereits als Tr. yranulosa v. Möll. (Nachr. Bl. D. M. G. 1888, p. 144) beschrieben. Welche von Semper’s zu var. y. gestellten einfarbigen Trochomorphen etwa zu dieser Art gehören, kann ich nicht feststellen, da weder Pfeiffer noch Semper auf die so wichtigen Skulpturunter- schiede Rücksicht nehmen. Eine ungebänderte Form von met- calfe! gibt es allerdings und zwar haben wir dieselbe auf Cebu selbst gefunden; sie stimmt aber in der Grösse, Gestalt, Skulp- tur und vor allem in der Bildung des oberen Mundsaums völlig mit dem Typus überein, ist auch nicht als Varietät, sondern als Form oder mautatio wunicolor zu bezeichnen. Stücke mit ver- blassendem Band bilden den Übergang und auch bei anschei- nend ganz einfarbigen Exemplaren ist immer noch die Stelle des Bandes durch etwas andere Färbung zu erkennen. — 213 — Eine auf Luzon lebende, der typischen Tr. metcalfei ent- sprechende grosse Trochomorpha glauben wir als Art, Tr. steno- xona m., abtrennen zu müssen. * 37. Trochomorpha (Videna) splendens Semp. t. VIII £.1. T. aperte umbilicata, umbilico !/ı baseos adaequante, de- pressa, lenticularis, tenuis, valde oleoso-nitens, corneo-cerea, acute carinata, spira depressa, parum conoidea. Anfır. 6 lente accrescentes, convexiusculi, sat distinete striati, lirulis spirali- bus nullis, sutura sat impressa marginata disjuncti, ultimus basi inflatulus, fere laevigatus, prope umbilicum vix rotundato-angu- latus. Apertura modice obliqua, fere rhombica, peristoma sim- plex, margo superus strietus, inferus obtuso angulo valde eurvatus. (18!/a, alt. 5'/s mm, Diam. maj. 18 61]. ” Trochomorpha (Videna) splendens Semper, Landschn. Phil. p. 118. Hab. ad vicum Alpaco leg. cl. C. Semper, in montibus Uling, Licos, Mangilao nec non ad litus occidentale insulae Cebu leg. ipse et cl. ©. Koch. Semper lag sichtlich ein junges Stück vor, da er nur fünf Windungen zählt und eine Breite von 13 mm angibt, im übrigen ist die Identität seiner Art mit der von mir zuerst auf dem Uling, ganz nahe dem Originalfundort gesammelten Trocho- morpha unverkennbar. Namentlich hebt Semper die beiden Hauptmerkmale, nämlich die Abwesenheit jeder Spiralskulptur und den starken Fettglanz richtig hervor. Seine Diagnose habe ich auf Grund erwachsener Stücke etwas erweitert. Dagegen gehört die von Hidalgo aufgeführte und ab- gebildete 7r. splendens (J. de Conch. 1887 p. 95 t. IV f. 2) von der Insel Sibuyan keineswegs hierher. Sie ist etwas enger ge- nabelt, dunkler gefärbt, hat viel geringeren Glanz, etwas Spiral- skulptur, ist bei gleicher Windungszahl kleiner u. s. w., Kurz, es ist nur eine allgemeine Ähnlichkeit vorhanden. Diese Form ist vielmehr eine neue Art, welche ich als Tr. Iuteobrunnea dem- nächst beschreiben werde. — 214 — +38. Trochomorpha (Videna) splendidula v. Möll. t. VII, f. 2. Sp. quasi intermedia inter Tr. splendentem et costelliferam ab illa testa minore, altiore, lentius acerescente, striis magis distinctis, ab hac testa paullum majore, non costellata nec spira- liter lineata diserepans. T. modice umbilicata, umbilico !/;s baseos adaequante, depressa, discoidea, tenuis, acute carinata, corneo- flavescens, spira depressa sed distinete conica. Anfr. 5 con- vexiusceuli, lente accrescentes, sutura modice impressa, sub- marginata discreti, sat regulariter dense striati, spiraliter haud sculpti, ultimus basi angulato-convexus, ad umbilicum rotundato- subangulatus, ad aperturam subtus flavido-strigatus. Apertura parum obliqua, irregulariter trapezoidea, peristoma simplex, acu- tum, margo superus leviter curvatus, inferus angulato valde curvatus. Diam. maj. 12!/2, alt. 4!/a—4!]s, apert. lat. 5!/a, alt. 31/2 mm. Hab. ad litus occidentale insulae Cebu. Die Unterschiede dieser schwerlich mit einer bekannten Art zu vereinigenden Form von der vorigen sind nicht gerade sehr ins Auge springend, aber deutlich, konstant und genügend, um sie spezifisch abzutrennen. Sie ist kleiner, dabei höher und entsprechend enger genabelt, stärker gestreift, ohne die Rippen- streifung der folgenden zu erreichen, weniger glänzend. Eigen- tümlich ist ihr eine gelbe Strieme auf der Unterseite, parallel mit und dicht hinter der Mündung, sowie die tiefe winkelige Buchtung des Unterrandes derselben. Wie splendens besitzt sie keine Spirallinien, was sie von der folgenden gut scheidet. Leider kann ich den genauen Fundort zunächst nicht mit Sicherheit angeben, wahrscheinlich das Dorf Balamban an der Westküste. “39. Trochomorpha (Videna) costellifera v. Möll. t. VIII, £. 3. T. umbilicata, umbilico !/ı baseos adaequante, conoideo- depressa, tenuis, nitens, corneo-flavescens, spira parum elata, fere regulariter conica, apex acutulus. Anfr. 5'/s lente accres- centes, convexi, regulariter costulato-striati, undique lineis spiralibus impressis subtilissimis distantibus decussatuli, sutura marginata erenulata disjuneti, ultimus carina filiformi carinatus, basi striatus, eirca umbilicum rotundato-angulatus. Apertura re obliqua, irregulariter rhomboidea, peristoma simplex, acutum, margo superus substrictus, inferus basi rotundatus, sublabiatus, columellaris brevis, strietiusceulus, vix incrassatus, leviter pro- tractus. Diam. 10, alt. 4°/ı, apert. lat. 4, alt. 3'/s mm. Berge Licos, Uling, Mangilao, ferner bei Tuburan im Nord- westen der Insel, überall nicht häufig. Zu keiner philippinischen Art hat diese hübsch skulptierte Trochomorpha nähere Beziehungen. Von den beiden vorher- gehenden, mit denen sie die einfarbige, helle Schale ohne weisses Kielband teilt, trennt sie die regelmässige, kräftige Rippen- streifung und das Vorhandensein der feinen Spiralskulptur. Tr. acutimargo, an welche nach Tryon’s Abbildung (Man. Pulm. III t. 17 f. 25—27) zu denken wäre, ist viel grösser, 16 mm. diam., und nach der Diagnose nicht gerippt, sondern spiralgestreift (supra carinam striis nonnullis confertis concen- trieis notata), was eher auf eine Zrrplecta schliessen lässt. Tr. alboeineta hat ein weisses Kielband bei dunklerer Farbe und ist ebenfalls nicht rippenstreifig. Obbina Semper. Semper, Landschn. Phil., p. 120 gen. Oxygnathorum = Obba Beck Ind. 1837, p. 30 subgen. Helieis. Semper hat seine anatomisch wie nach den Schalen wohlbegründete Gattung deshalb neu benannt, weil Typus der Beckschen Gruppe Helix ınamilla Fer. sei und diese einen ge- rippten Kiefer habe, also nicht zu der Philippinischen Gattung gehöre. Nun gibt Beck aber weder einen Typus seines sub- genus an, noch stellt er 7. mamrella zuerst; er führt überhaupt nur drei Arten und zwar in folgender Reihenfolge auf: ©. pla- nulata Lam., papilla O. Müll., mamilla Fer. Die erste Art ist also als typische zu nehmen und sie ist auch Typus der Semper- schen Gattung; papilla dürfte ebenfalls eine echte Obbina sein, dagegen gehört mamilla meiner Ansicht nach ohne alle Frage zu Hadra, wo sie mit 77. Quoyi eine besondere Sektion bilden mag. Wenn wir daher mit Semper für die philippinischen und indonesischen oxygnathen Arten dieser Gruppe eine besondere Gattung aufstellen, so wäre dafür Obba Beck anzunehmen ge- wesen, da die erste, also typische Art dieses Subgenus zu der — 216 — neuen Gattung gehört und, wie erwähnt, sogar den Typus der- selben bildet. Es ist ja eine offene Frage, ob die lediglich nach den Schalen und zwar oft nach sehr oberflächlicher Ähn- lichkeit aufgestellten, meist gar nicht beschriebenen Sektionen oder Untergattungen älterer Autoren überhaupt verdienen, in der neueren nach Schale und Weichteilen ordnenden Systematik berücksichtigt zu werden, aber so lange das geschieht — und Semper selbst thut es, z. B. bei Microcystis Beck —, müsste Obba Beck statt Obbina Semper angenommen werden. Ich behalte aber trotzdem den Namen Obbina bei, weil sich derselbe inzwischen eingebürgert hat und ein erneuter Wechsel nicht wünschenswert erscheint. Die Beobachtung, welche Semper bei O. planulata gemacht hat, dass sie einen rotgefärbten Schleim absondert, kann ich bestätigen und dahin erweitern, dass sich der Schleim beim Kochen grün färbt. Diese Eigenschaft scheint allen Obbinen gemeinsam zu sein, wenigstens habe ich sie bei allen beobachtet, die ich lebend erhalten habe, wie O. iasallei, bulacanensis, listert, parmula u. &. m. Eine Gruppierung der zahlreichen philippinischen Arten ist nicht ganz leicht. Das Vorhandensein oder Fehlen eines Kieles ist dazu in keiner Weise geeignet, da einerseits im allgemeinen gerundete Arten gelegentlich gekantet und selbst gekielt vorkommen, wie O. planulata, reeveana, moricandi, an- dererseits häufig eine gerundete einer gekielten Art sichtlich näher verwandt ist als andern gerundeten, z. B. planılata mit lısteri. Besser scheint sich der Zahn am Unterrand der Mündung zur Gruppentrennung zu eignen, doch ist auch hierbei hervor- zuheben, dass einige Arten, wie namentlich wieder planulata, mit und ohne Zahn vorkommen. Indessen haben die zahnlosen Formen solcher Arten immer eine schwielige Verdickung der Lippe, so dass die Tendenz zur Zahnbildung ersichtlich ist. Wir würden also a) ganz zahnlose, b) solche mit beginnender und wechselnder Zahnbildung, e) stets gezähnte zu unterscheiden haben. Dass ich Obbina mit Trochomorpha zu einer Familie ver- einige, wird ausser durch die anatomischen Verhältnisse auch durch die Schalen zu verteidigen sein, indem manche Nigritella- Arten, wie namentlich Trochomorpha beckiana Pfr. in der Schalen- form sichtlich einen Übergang zu Obbina bilden. — 217 — 40. Obbina parmula (Brod). T. modice umbilicata, depressa, discoidea, acutissime cari- nata, solidiuseula. oblique curvatim striatula, lineis spiralibus tenuissimis valde confertis decussata, pallide fulva, fasciis castaneis 4 signata, 2 supra et infra carinam albam latioribus, tertia medio inter carinam et suturam, quarta inter carinam et umbilicum angustissimis, interdum evanescentibus. Spira parum convexa, apice plano. Anfr. 4!/s—5 plani, ultimus ad aperturam rugosus, subito verticaliter deflexus. Apertura hori- zontalis, lanceolata, peristoma continuum, margine supero ex- panso, ad carinam plus minusve sursum reflexo, basali et colu- mellari reflexis callosolabiatis. Diam. maj. 39 alt. 11,5 mm, 38.5 „ lesen n n 5 » ” 38 n 11 ”» onz - » n 31,5 n 11,5 n » B)] 36 » 11,5 ” 345 „SREse N » 34 » u n» Caroecolla parmula Brod. P. Z.S. 1841, p. 38. Reeve C. syst. II. t. 167 f. 7. — Helix parmula Pfr. Symb. II, p. 36. Chemn. ed. II. Helix no. 668, t. 106 f. 4—6. Mon. Hel. I 1848, p. 396. Hab. in insulis Negros, Cebu (Cuming), in litore occiden- tali insulae Cebu (Quadras, Koch), in insula Siquijor (Koch). var. obscura v. Möll. t. minore, plicato-striatula, corneo- fusca, fasciis obscure fuscis. Diam. maj. 28, alt. 9,5 mm. Hab. ad vicum Matutinao insulae Cebu. var. elevata v. Möll. t. minore, solidiore, fortius rugoso- striata, spira magis elevata. Diam. maj. 32,5 alt. 14 al „. 14 ” » ” br) 30 ” 13,5 A 5 —..: forma trochordea Diam. maj. 26,5 alt. 13 26 el: 25 13 — 218 — Diam. maj. 24 alt. 12,5 23 Sa I 22’ 13 b7] 2 n ” deviat. subscalaris. Hab. ad viecos Sambuan et Malabuyoc insulae Cebu. Eine reiche Suite dieser, wie es scheint, auf die Westküste beschränkten Art zeigt eine selbst für eine philippinische Land- schnecke ungewöhnliche Variabilität. Der Abstand zwischen den trochusförmigen Stücken der var. elevata und dem flachen Typus ist so gross, dass man ohne die Zwischenglieder fast zwei ver- schiedene Arten in ihnen vermuten könnte. Indessen sind die Übergänge vollständig vorhanden, wie aus den oben mitgeteil- ten Maassen ersichtlich, und die Tendenz der im allgemeinen flachen Obbina-Arten zu hochgewundenen Bildungen auch sonst bekannt. Während am einzelnen Fundort die Schwankungen in der Höhe des Gewindes schon ziemlich erheblich sind, herrschen an den nördlicheren Fundstellen (Barili, Matutinao, Alegria) die flacheren Formen vor und nach Süden treten die höheren auf. Die höchsten Exemplare mit Tendenz zur Scalaridenbildung stammen von Sambuan, nahe dem Südende der Insel. 41. Obbina marginata Müll. var. griseola v. Möll. Ditfert a typo testa paullum minore, umbilico latiore, colore griseo-flavescente, fasciis angustioribus, anfr. ultimo ad aper- turam subito et verticaliter deflexo, apertura horizontali, peris- tomate continuo superne soluto. Diam. maj. 26 alt. 10 23 SO . rel 2 8) Obbina gallinula v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 271 nec Pfeiffer. Dass ich diese Obbina, welche in den Bergen von ganz Cebu nicht selten ist und auch auf Siquijor vorkommt, früher missverständlich als yallinula Pfr. bestimmte, habe ich bei der Aufzählung der in der Provinz Tayabas gefundenen Arten (Nachr. Bl. 1889, p. 102) bereits erwähnt. Nach Vergleich einiger von Quadras auf der Insel Camiguin im Norden von Mindanao gesammelten Stücke von ©. marginata finde ich, dass unsere Cebu-Form, wenn auch nicht unerheblich verschieden, doch sicher nur Varietät jener Art ist. Meine Exemplare des » ” — 219 — Typus sind grösser als Pfeiffer angiebt, Diam. 28, alt. 11'/s mm, stimmen aber sonst sehr gut zur Diagnose. Die Varietät ist kleiner, von graugelblicher Farbe mit schmaleren Binden, der Nabel ist etwas weiter, die letzte Windung vor dem Herab- biegen nicht oder kaum merklich aufgeblasen, entschiedener herabgebogen, die Mündung, welche Pfeiffer schon beim Typ. horizontalis nennt, die dort aber höchstens als fere horizontalis bezeichnet werden kann, ist hier wirklich horizontal und schliesslich der Mundsaum zusammenhängend und oben losgelöst. * 49. Obbina kochiana v. Möll. t. VII f. 10. T. sat aperte umbilicata, depressa, acute carinata, costulis sat distantibus, subtus evanescentibus eleganter sculpta et lineis spiralibus minutissimis decussata, pallide corneo-brunnea, fasciis angustis 5 eincta: superne tribus, una ad suturam, altera ad carinam, tertia mediana obscuriore, subtus duabus, una ad cari- nam evanescente, altera magis distincta sat remota. Anfractus 5 planulati, ultimus basi convexior, antice subito deflexus. Aper- tura fere horizontalis, angulato-elliptica, peristoma continuum, sat expansum, reflexiusculum, albo-labiatum, extus brunneo- marginatum. Diam. maj. 32 alt. 13!/ mm, 34, „besser x u 40 18 2 Obbina kochtana v. Möll. Nachr. Bl. D. M. G. 1888, pag. 88. br) ”» ” Hab. in parte septentrionali insulae Cebu, ad vicos Me- dellin et Bantayan. Wie bei Veröffentlichung der Diagnose bereits bemerkt, gehört diese schöne Art mit den beiden voranstehenden zu einem Formenkreise, dem sich noch ©. saranganica Hid. von Süd-Mindanao anschliesst, und der sich durch gänzlichen Mangel eines Mündungszahnes oder zahnähnlicher Anschwellungen neben flacher Gestalt und scharfer Kielung auszeichnet. Durch ihre elegante Skulptur ist ©. kochiana von vornherein sehr gut von den verwandten Arten geschieden. Nachträglich ist mir auf- gefallen dass Pfeiffer als Fundort seiner Helir horixontalis „Bantayon“, wohl sicher Bantayan, angiebt, also höchstwahr- scheinlich denselben Ort, von welchem meine Art stammt. Als Be O. horixontalis durch Hidalgo bestimmt erhielt ich von Qua- dras eine Obbina der Insel Tablas, welche von unserer Art sehr verschieden ist. Sie hat eine viel festere Schale, ist viel weniger scharf gekielt, schwach gestreift, dunkler mit zer- fliessenden Bändern, zeigt Tendenz zur Bildung eines Lippen- zahns u. a. m. In der That bezieht sich Pfeiffer’s Diagnose und Abbildung ohne alle Frage besser auf die Art von Tablas, die auch auf Romblon vorkommt; dann muss aber der Fundort Bantayan irrig sein, denn dass Pfeiffer zwei so scharf ge- schiedene Arten zusammengeworfen haben sollte, ist nicht an- zunehmen. *43. Obbina reeveana (Pfr.) v. Möll. Nachr. Bl. 1888, p. 73. In einzelnen Stücken von vielen Punkten der Insel er- halten. aber fast immer todt gesammelt. Nur vom Südosten der Insel erhielten wir sie etwas reichlicher und in frischeren Exemplaren. Zunächst ist zu kKonstatieren, dass der Typus frisch eine gelbe Epidermis hat, welche sehr leicht abblättert. Sodann fliessen die Bänder gelegentlich ganz zusammen und bilden dann scheinbar einfarbige dunkelbraune Stücke (forma castanea). Endlich bildet sich häufig eine leichte Kantung an der Peripherie, die gelegentlich sich zu einem scharfen Kiel entwickelt. Leider wissen wir nicht, ob der Sammler die Aus- beute mehrerer Fundstellen zusammengeworfen hat oder ob die verschiedenen Formen wirklich promiscue leben. Im ersteren Falle wäre es möglich dass die gekanteten bis gekielten Formen eine Lokalrasse, var. carinata, bilden, im letzteren würde sie lediglich als mztatio anzusehen sein. O0. Reeveana scheint auf Cebu beschränkt zu sein; sie ersetzt hier die Gruppe der O0, planulata, von der sie übrigens sehr abweicht. 44. Obbina rola (Brod.). Mit dem Typus von Siquijor gut übereinstimmende Formen, nur meist etwas kleiner, von Boljoon (SO) sowie von Bantayan (N). ee 45. Obbina livesayi (Pfr.) v. Möll. Mal. Bl. N. F.X., p. 155. Auf Cebu und Magtan seltener. Auf Olango und Pandano zwischen Cebu und Bohol die var. /utefasciata v. Möll. 1. e., p. 157 nebst mut. pallescens und mut. albina, sowie dev. subsealaris. Auch von den Camotes-Inseln bei Bohol und von Bohol selbst bekannt (Semper, Landschn. Phil., p. 127). Fam. Patulidae. 46. Eindodonta philippinensis Semper, Landschn. Phil., p. 140. v. Möll. J. D. M. G@ XIV, p. 272. Auf den höheren Bergen selten. Von Semper bei Anti- polo östlich von Manila entdeckt, von mir auch bei Montalban nahe Manila gefunden. 47. Plectopylis polyptychra v. Möll. J. XIV, p. 272 t.8 f. 8—8e. Berg Licos, sehr selten. Auch auf Siquijor. *48. Plectopylis trochosptra v. Möll. J. XIV, p. 273 t. 8 f. 9—9e. Mit voriger. Ebenso auffallend wie das Vorkommen dieser indisch- chinesischen Gattung auf Cebu ist mir, dass wir keine weiteren Arten auf anderen Inseln, namentlich auf Luzon, wo ihr Vor- kommen sehr wahrscheinlich ist, gefunden haben. Die versteckte Lebensweise auf fast unzugänglichen Kalkfelsen erschwert die Auffindung sehr, die einheimischen Sammler ziehen im Allgemeinen die grossen, schön gefärbten Baumschnecken vor und mir selbst sind weitere Exkursionen nur sehr selten vergönnt gewesen. Sichere Schlüsse auf die geographische Verbreitung der philip- pinischen Landschnecken und ihre Beziehungen zu den Nachbar- faunen, wie sie sich Semper trotz seiner damals noch viel mangelhafteren Kenntnis des Artenreichtums schon erlaubte, halte ich noch auf lange für unmöglich, da wir erst jetzt an- fangen die Fauna gründlicher kennen zu lernen. So würde es noch sehr voreilig sein, anzunehmen, dass Pleetopylis-Arten auf den anderen Inseln fehlen. —_— 22 — Fam. Hygromiidae. * 49. Satsuma trochus v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 274, t. 8, f. 10—10a. Diese prächtige Art ist eine grosse Rarität geblieben; ausser auf dem Uling, wo ich sie selbst sammelte, kommt sie nach Quadras auch auf der südlichen Verlängerung der Central- cordillere, zu welcher der Uling gehört, vor, und einer unserer Sammler hat sie auch von der Westküste gebracht, aber immer nur einzeln. Wie schon früher erwähnt, bilden die philippinischen Satsuma-Arten ein willkommenes geographisches Verbindungs- glied zwischen den chinesisch-japanischen Arten und den im malayischen Archipel gefundenen, Satsuma conulus v. Mart. und Gysseriana Pfr., zu denen sicherlich noch andere Arten treten werden, welche jetzt zu anderen Gattungen gestellt sind. 50. Satsuma trochomorpha v. Möll. Helix (Satsuma) mierotrochus v. Möll. J. S. M. G. XIV, p. 275, t. 8, f. 11—11b (olim nee H. (Satsuma) micerotrochus v. Möll. M. G. XIII 1886, p. 195, t. VI £.6, ex Sina). — Helix (Satsuma) trochomorpha v. Möll. Mal. BI.N.F.X, p. 157. Auf den höheren Bergen, nicht häufig. Eine kleinere Va- rietät hat sich auf der Insel Leyte, eine dem Typus nahe- stehende Form auf der Insel Siquijor gefunden. 51. Plectotropis visayana v. Möll. t. VIIT, f. 9. Helix (Plectotropis) vrisayana v. Möll. Mal. Bl. N. F.X, p. 157. — Helix Wintertana Pfr. v. minor. Mon. Hel. I, p. 202. — Vitrinoconus Winterianus Semper, Landschn. Phil. p. 93. Für die Beschreibung dieser bisher noch nicht abgebilde- ten Art darf ich auf meinen früheren Aufsatz verweisen. Die Artgültigkeit der Philippinerin hat sich durch Vergleich einiger Exemplare der P. vwinteriana von Buitenzorg auf Java zur Evi- denz erwiesen. Die Java-Art hat auf der Unterseite häutige, in unregelmässiges quincunx gestellte Schüppchen, an deren Stelle P. wvsayana nur eine sehr feine Spiralskulptur zeigt. Junge aber gleichgrosse Exemplare der P. zwwinteriana haben schärfere Nabelkante, die peripherische Kante etwa gleich, die Höhe des Gewindes geringer. — 223 — Unsere Art wurde auf Cebu seither an verschiedenen Stellen gefunden, am zahlreichsten bei dem Flecken Dalaguete an der Ostküste, ausserdem von Cuming auf Guimaras, von Semper auf Bohol. Puprtsoma Stol. Stoliezka J. As. Soc. Beng. XLII 1873 p. 33. Pfeiffer-Clessin Nomenel. p. 352, seet. Prrpae. — v. Möll. Nachr. Bl.D.M. G. 1888 p. 108, gen. an Buliminidarum ? Dass an den Anschluss dieser kleinen tropischen Schnecken an Pupa nicht zu denken ist, darin stimmt mir unser aus- sezeichneter Pupakenner Boettger völlig bei, auch darin, dass eine Ähnlichkeit mit 7. harpa nicht zu verkennen ist. Wir werden die Gattung daher zu den Frutieicolen (im weiteren Sinne) und zwar in die Nähe von Acanthinla und Zoogenetes (harpa) zu stellen haben. 52. Pupisoma philippinicum v. Möll. t. VIII f. 4, 4a, b. v. Möll. Nachr. Bl. 1888, p. 108. Auf Cebu und zwar bei der Stadt Cebu selbst, mit Aabrella ddoliolum zusammen auf Sträuchern und Stauden in Gärten von Koch gefunden; an ähnlichen Stellen findet sie sich auch in Manila. Ich bilde die Cebu-Form, welche vom Typus nur durch schwächere Streifung unterschieden ist, hier ab, weil die Exemplare besser erhalten sind, als die von Mont- alban und Manila. In der Diagnose ist am Schluss besser zu sagen: marginibus convergentibus, margine columellari superne dilatato, reflexo et supra umbilicum appresso, margine supero leviter protracto. Sehr nahe steht sowohl unserer Art als auch der typischen P. orcella Stol. von Pinang, Helix pulmisculum Issel von Borneo (Moll. Born. 1874, p. 43, t. V f. 24-=-27), unzweifelhaft ein Pupisoma. Sie unterscheidet sich von P. phrlippinicem durch geringere Höhe, weniger breit umgebogenen Columellarrand und offeneren Nabel. Nach der Abbildung würde sie auch spitzer sein, doch ist dieselbe wohl misraten, da die Diagnose den Wirbel planulatus nennt. Die Gattung ist wahrscheinlich in der indischen Region weit verbreitet, aber ihrer Kleinheit wegen übersehen. Ich kenne sie von Pinang, der Insel Samui im Golf von Siam, Borneo und den Philippinen. 224 — Aulacospira n. subgen. vel. genus. Testa parva, excentrice umbilicata, structura illi Frutici- colarum similis, tenuis, cornea, unicolor, spira ab initio mucro- nato subscalaris, carinata, anfr. 4—5 striatulis, planatis et sulco spirali concavis, in ultimo carina interdum evanescente, aper- tura obliqua, plerumque subeircularis, dentibus O—5 instructa, peristoma reflexum, vix labiatum. Habitat in saxis calcareis. Nachdem sich zu den beiden 18837 beschriebenen Arten von Cebu, H. hololoma und mucronata, welche ich im System in keiner Weise unterzubringen wusste, die dritte /7. scalatella m. (Nachr. Bl. 1888, p. 145) auf Luzon und endlich die seltsamste von allen auf der Insel Busuanga, Calamianes- Gruppe, gefunden hat, halte ich es für angezeigt für diese höchst eigentümlichen Arten eine eigene Abteilung zu schaften und zu benennen. Die Schalenstruktur, auf welche grosser systematischer Wert zu legen ist, schliesst sich zunächst an die Fruticicolen an, während der meist zusammenhängende Mundsaum und die Spiralfurche der Windungen an manche Ochthephila - Arten erinnert. Ganz eigentümlich ist die Be- zahnung, welche bei den einzelnen Arten sehr wechselt. 4. mucronata hat keinen Zahn, hololoma einen solchen an der Spindel, scalatella vier und die erwähnte, noch unbeschriebene Art von Busuanga deren fünf. Die letztere Form ist auch sonst ziemlich abweichend; die oberen Windungen bilden eine sehr nahe an A. mecronata herantretende flache Scheibe mit zitzenförmig aufgesetztem Wirbel, der vorletzte Umgang weicht in der Windungsrichtung Streptaxis-artig ab und der letzte ist sehr gross, völlig gerundet. Auch sind die Mundränder, wenn auch genähert, nicht zusammenhängend. Wenn diese Art mithin wegen der Form des Gewindes von den übrigen drei, wegen der Bezahnung speziell von A. scalatella nicht getrennt werden kann, so bleibt doch nichts übrig, als eine besondere Sektion für sie aufzustellen. Ich teile die Gattung oder Untergattung daher in zwei Sektionen. A. Mieropetasus. Carina usque ad aperturam producta, peristoma continuum, solutum a) edentula, spira valde depressa, vix elevata: 1) A. mucronata v. Möll. b) apertura dentibus instructa, spira magis elevata «) unidentata, trochiformis: 2) A. hololoma v. Möll. ß) 4-dentata, spira depresse scalaris: 3) A. scalatella v. Möll. B. Pseudostreptaxis. Anfractus penultimus distincte devians, ultimus non carinatus, teres, apertura dentibus 5 instructa, peristoma non continuum marginibus convergentibus: 4) A. n. sp. Busuanga. Die letztgenannte Art, welche Quadras und ich durch einen eingeborenen Sammler erhielten, wird von Herrn Hidalgo, hoffentlich bald, benannt und beschrieben werden. Andere Arten werden mit Sicherheit auch auf den übrigen Inseln des Archipels zu entdecken sein. *53. Aulacospira (Mieropetasus) mucronata v. Möl. Helix mucronata v. Möll. J. D. M. G. XIV 1887, p. 276, t. 8f. 13—15b. Auf den Bergen Licos und Uling, sowie bei Balamban und Tuburan an der Westküste. Sie lebt an schwer zugäng- lichen Kalkfelsen, in deren Spalten und Ritzen sie vermöge ihrer flachlinsenförmigen Gestalt leicht einzudringen vermag. Sie scheint sehr gesellig zu leben, da sich in herabgeschwemmter Erde am Fusse der Felsen todte Schalen recht zahlreich finden. *54. Aulacospera (Micropetasus) hololoma v. Möll. Helix hololoma v. Möll. J. D. M. G. XIV 1887, p. 275, t.8 f. 12—12b. Bisher nur auf dem Licos gefunden, wo sie mit voriger an den Kalkfelsen des Gipfels lebt. Odontognatha. 55. Dorcasia fodiens (Pfr.) Auf Cebu häufig, auch von Siquijor, Luzon u. a. Inseln bekannt. Der Name Dorcasia wird dieser nahe an Acusta heran- tretenden Gruppe schwerlich verbleiben können, da die typische Gruppe der Südafrikaner, D. globuhes Müll. und Verwandte, trotz mancher Schalenähnlichkeit doch nicht mit der Sippe von similaris, fruticum, fodiens u. Ss. w. in eine Gattung gehört. Gegen die Vereinigung mit Ckloraea, welche Semper befür- 15 ne wortet, habe ich mich anderwärts (Nachr. Bl. D. M. G. 1888, p. 99) ausgesprochen; sowohl Schalencharactere und Lebens- weise, als auch die anatomischen Verhältnisse lassen eine solche Verbindung als unhaltbar erscheinen, Chloraca gehört vielmehr wegen der einzigen weiblichen Anhangsdrüse neben Cochlostyla, der sie füglich als Untergattung angefügt werden könnte. Für die in Rede stehenden, bisher zu Dorcasia gerechneten Arten wird es dagegen der Aufstellung einer neuen Gattung bedürfen. Nun ist zwischen der Gruppe der /7. fodiens und Acusta nur schwer eine Grenze zu bestimmen, (Formen wie H. tourannensis können ebensogut in der einen wie der andern Gruppe ein- gereiht werden), die neue Gattung würde mithin auch Acusta miteinbegreifen müssen. Man könnte deshalb vielleicht den Namen Acusta in erweitertem Sinne für die Gattung verwenden, was auch dadurch plausibel wird, dass diese Gruppe die grössten und schönsten Arten enthält und durch die gebänderten Arten, wie kiangsinensts Mart., maackt Gerstf., lauıta Gld. u. a. m., auch zu den kleinen gebänderten Formen der sönzlaris-Gruppe hinüberleitet. Fam. Cochlostylidae. *56. Chloraea sirena (Brod.) var. cebuana v. Möll. Helix sirena var. 8. Hidalgo, J. de Conch. 1887, p. 121. cf. v. Möll., Mal. BI.N.E.X, p. 158. Differt a typo ex insula Guimaras testa minore, paullo altiore, anfractu ultimo nullo modo angulato, subtus magis in- flato, cvlore laete viridi, taenia peripherica pallide virescenti utrimque taeniola obscure viridi comitata. Noch immer fehlen mir Stücke vom typischen Fundort auf der Insel Panay, wie auch von der zwischen Guimaras und Cebu gelegenen Insel Negros, sodass ich zunächst bei meiner Auf- fassung der Cebu-Form als Varietät bleibe. Ich hebe aber nochmals hervor, dass die obigen Unterschiede ganz konstant sind und dass ich, wenn der Panay-Typus mit den Formen von Guimaras übereinstimmt und Negros Keine Übergangsformen liefert, entschieden für artliche Abtrennung der Cebu-Form bin. 57. Chloraea fibula (Brod.). Wahrscheinlich auf Cebu beschränkt, obwohl sie nach Cuming auf Luzon vorkommen soll. Wenn sie auf der letzteren a Insel wieder entdeckt werden sollte, wird es sicherlich im süd- östlichen Teile, Provinz Albay oder Camarines sein. Auf Cebu ist sie nicht selten. Hidalgo bildet (J. de Conch. 1887, p. 122, t. IV, f. 7) eine schöne Abänderung mit bräunlicher Grundfarbe und breiteren dunkelbraunen Binden ab, welche ich auch in der Sammlung des Mestizen Legaspi in Gebu gesehen habe; sie wird also wohl ebenfalls von unserer Insel stammen. Cochlostyla Fer. ex rec. Semper. I. Corasia Albers. a) Formenkreis der (. reginae (Brod.) +58. Cochlostyla almae v. Möll. n. sp. t. VIII, f£. 5. T. imperforata, valde depressa, tennis, subtiliter striata, lineis spiralibus sat validis undique decussata, pellucens, nitida, smaragdina, spira parva, plana, vix elata, apex planus, fusco- purpureus. Anfr. 3/2 rapide accrescentes, initio eonvexiusenli, tum plani, ultimus valde carinatus, carina compressa, brunneo- cingulata, basi convexus et inflatus, ad columellam subgibber, antice brevissime descendens. Apertura obliqua, irregulariter rhombica, taenia fusca intus conspicua, peristoma tenue, margo superus longior, strietus, media parte subprotractus, ad carinam subreflexus, margo dexter minor, strietus, reflexus, basalis hori- zontalis et collumellaris oblique ascendens reflexi, albi, zona flavidoviridi extus comitati. Diam. maj. 30, alt. 11'/s mm. Helix reginae var. 8. Pfeiffer, Mon. Hel. I, p. 299. Hab. ad vicos Alegria et Boljoon insulae Üebu. Pfeiffer gab als Fundort von (©. reginae nach Cuming die Insel Cebu an, welche Angabe Semper für „mehr als zweifelhaft“ erklärte, obwohl er nur wenig auf Cebu gesammelt hatte, hauptsächlich weil er die Art in der Sammlung des Mestizen Legaspi auch nicht von Cebu stammend gefunden hatte. Die Auffindung einer (Ü. reginae sehr nahestehenden smaragdgrünen Corasia im Centrum der Insel beweist, dass Cuming mit diesem Zweifel Unrecht geschehen ist und dass seine Fundorts-Angaben im Allgemeinen weit mehr Vertrauen verdienen, als Semper gelten lässt. Seine zu weit gehende Nichtachtung derselben hat ihn wiederholt zu falschen Be- stimmungen geführt, wie bei Hemitrichia veludina Sow. von 152 — 223 — Guimaras. Unsere Form stellt ohne Zweifel die Varietät 8 bei Pfeiffer dar, welche er lediglich durch die rotbraune Kiel- binde kennzeichnet. Da die letztere bei keinem der von uns gesehenen Stücke — mit den jungen und toten zusammen 16 — fehlt und die ziemlich kurze Diagnose des einfarbigen Typus nicht genau auf die gebänderten Formen passt, so dürfte die Sachlage die gewesen sein, dass Cuming in der That die ge- bänderte Form auf Cebu gefunden, aber gleichzeitig einfarbige Stücke von anderen Fundorten mit ihr zusammengeworfen hatte, während Pfeiffer die ausser der Färbung vorhandenen Uhnter- schiede entgangen waren. Die einfarbige Form besitze ich durch Quadras von der Insel Catanduanes im Östen von Südluzon, sowie von der Insel Polillo, und Pfeiffer’s Diagnose, nament- lich die Maasse, stimmen so genau zu derselben, dass Hidalgo’s Auffassung derselben als Corasia reginae typ. (J. de Conch. 1887, p. 118) zweifellos richtig ist. Von dieser ist aber die Cebu-Form sicher spezifisch verschieden, sodass ich mich genötigt sehe, sie neu zu benennen, worin mir Boettger nach sorgfältigem Ver- gleich beistimmt. Die Diagnose der typischen €. reginae würde ich jetzt so fassen: T. imperforata, convexo-depressa, tenuis, subtiliter striata, striis ad regionem umbilicalem validioribus, fere costuliformibus, lineis spiralibus subtilibus undique decussata, pellucens, nitida, smaragdina, ad aperturam e viridi flavescens, spira modica, de- presse convexa, apex planus, pallidior. Anfr. 3°”/s—4 sat rapide accrescentes, initio convexiusculi, tum plani, ultimus distincte carinatus, carina acuta, albo-filosa, basi convexus et inflatus, ad columellam subgibber, ante aperturam nullo modo descendens. Apertura perobliqua, irregulariter trapezoidea, peristoma simplex, acutum, margo superus strietus, media parte subprotractus, ad carinam subreflexus, margo dexter minor, strietus, reflexus, ba- salis horizontalis et columellaris oblique ascendens reflexi, albi. Diam. maj. 30 alt., 13 mm. Helix reginae Broderip. Pfeiffer, Mon. Hel. I, p. 299. Hidalgo, J. de Conch. 1887. Ob die von Jagor in der Provinz Albay, SO-Luzon, und von Semper an der Nordostküste von Luzon gesammelten grünen Corasien zu demselben Typus gehören, muss zunächst noch unentschieden bleiben. Die Unterschiede, wie sie sich aus den obigen Diagnosen ergeben, sind hauptsächlich folgende. C. reginae hat fast einen halben Umgang mehr als almae, bei letzterer ist dabei das Gewinde kleiner und daher die Zunahme der Windungen eine raschere, auch ist das Gewinde flacher und kaum hervortretend, während bei reginae die Oberseite deutlich gewölbt ist. Der Wirbel ist bei letzterer stets weisslich, bei almae rotbraun. Die Spirallinien sind bei der Cebuanerin schärfer ausgeprägt, umgekehrt bei regenae die Anwachsstreifen nach der Spindel zu kräftiger, fast rippenartig. Ferner ist bei almae der Kiel schärfer, die Mündung weniger schief und eine rotbraune Kiel- binde stets vorhanden. Ich bemerke dazu, dass ich etwa 30 Stücke von Catanduanes gesehen habe, welche zwar Unterschiede in der Grösse, aber keine in der Färbung und der gewölbten Ober- seite zeigten. Der Bestand der Gruppe ist nunmehr folgender: C. reginae (Brod.) Catanduanes, Polillo, (2? SO-Luzon, ? NO-Luzon). C. almae v. Möll. Cebu. ©. caerulea v. Möll. Morong, Mittel-Luzon. U. elisabethae OÖ. Semp. Jns. Calayan, nördlich von Luzon. * 59. O. papyracea (Brod.) var. delatata v. Möll. Mal. Bl. N. F. X., pag. 160. Die auffallende Lücke in der geographischen Verbreitung dieser Art, deren Typus nur von der Insel Mindoro bekannt ist, während die Varietät bisher nur auf Cebu gefunden wurde, ist noch immer nicht ausgefüllt, nur hat sich eine weitere Varietät auf der Insel Siquijor gefunden. Sowohl die Arten mit grüner Schale wie die vorigen, als die mit gelblich-weisser, sehr dünner Schale, durch welche das grüne Tier deutlich durchscheint, leben auf Bäumen und sind durch ihre mimetische Färbung nicht blos gegen die nachstellenden Tiere, sondern auch gegen den menschlichen Sammler vortrefflich geschützt. b) Formenkreis der (, virgo (Brod.). * 60. C. virgo (Brod.). v. Möll., Mal. Bl. N. F. X., p. 161. Bislang nur auf der Westküste von Cebu gefunden. Frische Stücke sind nicht weiss, sondern tragen eine feine gelbliche — 230 — Ontieula. Sie wechselt sehr in der Grösse, auch die Ausprägung des in typischen Stücken stark abgesetzten Kiels schwankt einigermaassen. Die a. a. O. aufgestellte Varietät subglobosa m. vom Uling und Licos ist zu streichen, sie gehört, wie ich unten erwähnen werde, zu (. intorta (Sow.). 61. Cochlostyla broderipi (Pfr.) var. fasciata v. Möll. Differt a typo testa minore, spira parva, pro sectione celeriter accerescente, anfr. initialibus violaceo-brunneis, ultimo minus distinete carinato carina antice evanescente, fascia peri- pherica brunnea ornato. Diam. 36/2, alt. 19 mm. Hab. in litore oceidentali insulae Cebu. Diese eigentümliche Form, von der wir bisher leider nur todte Exemplare besitzen, will zu keiner der bekannten Arten dieser sehr schwierigen Gruppe recht passen. Durch die Färbung und Bänderung tritt sie an die Formenreihe der (©. intorta, namentlich deren var. Zenzuxs m. (Ss. u.), heran, weicht aber durch das niedergedrückte Gewinde, die Kantung und vor allem das auffallend rasche Zunehmen der Windungen doch zu sehr ab, um sie dort unterzubringen. Zu Ü. virgo sie zu stellen, will wegen des schwachen Kieles ebenfalls nicht richtig scheinen. (€. broderipe kennen wir nur nach der Diagnose, die besser stimmt, als die irgend einer anderen Art; sie muss in der Ausprägung des Kieles unserer Art näher stehen, ist aber nicht gebändert. Leider hat sie unser Sammler von Siquijor, wo sie Cuming fand, nicht mitgebracht, so dass die Frage nicht definitiv ge- löst werden kann, zumal die eigene Artgültigkeit von ©. broderipi neben z7rgo mir nicht auf ganz festen Füssen zu stehen scheint. Zum Formenkreise von Ü. virgo wird unsere Uebu-Form in jedem Falle zu rechnen sein, einstweilen schliesse ich sie als var. an (. broderipi an. c) Formenkreis der (. aegrota (Reeve). 62. Cochlostyla aegrota (Reeve). Ein einziges Stück einer einfarbigen grünlich-weissen Corasia von Tuburan in NW.-Cebu stimmt auffallend genau zu der Corasia von Mindoro, welche allgemein als aegrotu Reeve angenommen wird. Sie ist nur ein wenige kugeliger und die Cuticula etwas — 231 — grünlicher, sonst ist die Übereinstimmung eine vollständige. Dieses merkwürdige Vorkommen einer Mindoroschnecke auf Cebu, ohne dass sie auf den zwischenliegenden Inseln gefunden worden wäre, ist dem oben erwähnten Auftreten von (. papy- racea auf Cebu analog, welche ebenfalls bisher nur auf Mindoro nachgewiesen war. Die letztere ist, wie erwähnt, auf Cebu einigermaassen modifiziert, bei C. aegrota kann dagegen von einer Abtrennung als Varietät keine Rede sein. d) Formenkreis der ©. intorta (Sow.). 65. Cochlostyla magtanensis Semper. Landschn. Phil., p. 170 t. X £. 11a, b. v. Möll., Nachr. Bl D. M. G. 1888, pag. 72. Am typischen Fundort, der Insel Magtan gegenüber der Stadt Cebu, von Koch wiederaufgefunden, mit Sempers Ab- bildung und Diagnose gut übereinstimmend. Wie ich a. a. O. bereits erwähnt, sind Exemplare wie das abgebildete gerade die selteneren, die meisten sind grünlich-weiss mit schmaler, brauner Suturalbinde, bei vielen verbreitert sich die braune Peripheriebinde nach der Mündung zu, so dass häufig die ganze Unterseite braun wird, einzelne schliesslich sind ganz braun. Auf Cebu selbst kommt die Art nur in einer sehr kleinen und dabei kugeligen Form vor, die ich als var. nana abtrennen möchte. Eine dritte Form erhielten wir von den Camotes-Inseln zwischen Bohol und Leyte, welche höher und kugeliger ist, aber in Färbung, Zeichnung, dünner Schale u. s. w. völlig mit dem Typus übereinstimmt; ich nenne sie var. globosa. C. magtanensis gehört im weiteren Sinne sicher zu der folgenden Art, mag aber als eigene Rasse einen besonderen Artnamen behalten. Hauptunterschied ist die sehr dünne Schale und sie steht zu (€. ?ntorta etwa in demselben Verhältnis wie O. limansauensis Semp. zu (. sphaerion SoW. 64. Cochlostyla intorta (SoWw.). Helix intorta Sow. P. Z. S. 1840, p. 168. Reeve, Conch. t. 164 f. 10. Chemn. ed. II Helix no. 307 t. 53 f. 8—11. Pfr., Mon. Hel. I, pag. 262. Diese weitverbreitete Art, welche auf Bohol, Siquijor, Negros, Capul, Tablas und Mindanao nachgewiesen ist, Kommt — 232 — auf Cebu in drei gut verschiedenen Varietäten vor. Die eine dünnschalige mit schmaler brauner Suturalbinde, einem breiteren braunen Peripherieband und einem senkrechten schmalen braunen Streif hinter dem schwarzbraunen Mundsaum, mit welchem die Binden zerfliessen, habe ich bereits als var. Zenwis (Mal. Bl. N. F. X. p. 161) publiziert. Sie ist dünner als die Form von Bohol, welche ich als Typus auffasse, dabei glänzend und weiss und die Cutieula ganz fein. Wir haben sie bis jetzt nur vom Berg Mangilao. Hierzu kommen nun noch zwei andere Varietäten: var. exrpansilabris m. differt spira depressiore, testa alba, nitida, peripheria distinctius angulata, fascia peripherica nulla, suturali evanescente, labro magis expauso, margine supero initio horizontali tum bene curvato. Cochlostyla (Corasia) virgo var. subglobosa v. Möll., Mal. Bl. N. F.X. pag. 161 (olim). Hab. in montibus Uling et Licos insulae Üebu. Wegen der weissen, glänzenden Schale und der Kantung der Peripherie glaubte ich diese Bergform eher an (. wergo anschliessen zu sollen. Indessen steht sie doch der obigen var. tenuis zu nahe, um sie nicht bei der ntorta-Reihe zu lassen. Sie hat die für die Art charakteristische senkrechte braune Strieme hinter der Mündung, die weisse Sutur und, was ich anfangs über- sehen hatte, eine zwar verblassende aber doch deutlich vorhandene Suturalbinde. So bleiben als Unterschiede von ?ntorta var. tenuis schliesslich nur das Fehlen der peripherischen Binde, die ge- drücktere Gestalt, etwas stärkere Kantung und breiter aus- geschlagene Lippe übrig. Eher liessen sich var. tenuis und var. erpaustlabris zusammen als Art gegenüber ?»torta halten, doch ist mein Material noch zu spärlich um ein sicheres Urteil zu gestatten. var. crassa m. differt a typo testa minore, muito solidiore, spira depressiore, anfr. 4 nec 4!/s, colore sub epidermide deceidua albo, fasciis fuscis binis peripherica lata, suturali angusta ad aperturam crescentibus et confluentibus, anfractum pone aper- turam usque ad basin omnino tegentibus, peristomate incrassato, parum expanso, albo, apertura intus fusca. Hab. prope vicum Medellin in parte septentrionali in- sulae Cebu. Auch diese sehr characteristisch und gleichmässig gefärbte Form könnte zur spezifischen Abtrennung verleiten. Sie ist — 233 — viel diekschaliger, dabei kleiner und flacher, hat einen halben Umgang weniger, der Mundsaum ist im Gegensatz zu der vorigen Varietät sehr wenig ausgebreitet, aber ziemlich verdickt und weiss. In der Färbung und Zeichnung stimmt sie auffällig mit der auf Siquijor lebenden Form, die ich als var. siquijorica demnächst beschreiben werde, überein und unterscheidet sich von ihr nur durch die geringere Höhe, festere Schale und das kräftigere Peristom. Hervorzuheben ist, dass alle diese Varietäten am einzelnen Fundort nur sehr geringe Schwankungen in Färbung und Zeich- nung aufweisen; von var. sigwijorica habe ich Hunderte, von var. crassa ca. 30 gesehen. Dagegen ist die Variabilität des Typus auf Bohol eine ausserordentlich grosse. Die dickschaligen Formen, wie namentlich die obige var. crassa, neben den dünnschaligen Extremen, wie (U. magtanensis Semp. sind für die systematische Stellung von Corasia sehr instruktiv; sie würden ohne Weiteres zu Callicochlias gestellt worden sein, wenn sie nicht eben sichtlich als Varietäten zu dünnschaligen Formen gehörten. In der That hat Pfeiffer CO. cromyodes (— Valenciennesii Eyd. wie Hidalgo nachgewiesen hat) bei Callicochlias, während dünnschalige Formen derselben sich sichtlich an intorta anschliessen. Wollte man etwa alle serundeten Corasien zu Callicochlias stellen und Corasia auf die gekielten Arten beschränken, so stösst man wieder auf grosse Schwierigkeiten, da scharfgekielte Arten mit weniger gekielten und schwach gekanteten so nahe verwandt sind, dass auch da kein Einschnitt zu machen ist. Wenn also von einer generischen Trennung der Corasien von Cochlostyla, wie sie trotz Semper’s klarer Beweisführung Pfeiffer und nach ihm Hidalgo noch immer befürworteten, keine Rede sein kann, so Ist Corasia auch als Sektion nur künstlich abzutrennen. Nehmen wir den Formen- kreis von €. virgo als typische Gruppe, so lässt sich, durch (, papyracea vermittelt, der Formenkreis von Ü. reginae noch ungezwungen anschliessen, doch ist ein Übergang zu Chloraea, den Ohl. dryope vermittelt, nicht zu verkennen. Auf der anderen Seite schliesst sich die Gruppe der schwach gekanteten bis gerundeten meist weissen Formen, als deren Mittelpunkt ich zunächst (C. aegrota Rve. betrachte, noch gut an virgo an; aber die gebänderten und meist lebhafter gefärbten Arten, welche — 234 — den Formenkreis von (©. intorta bilden, sind als Übergangsgruppe zu Callieochlias zu betrachten, zu welcher (. sphaerion überleitet. II. Sect. Axina Albers. Es bedarf zwar kaum mehr der Erwähnung, dass Axrına nicht von Cochlostyla getrennt werden darf; da aber die in Rede stehenden Arten noch in jüngster Zeit zu Helix, z. B. von Hidalgo, gerechnet worden sind, möchte ich hier nochmals hervorheben, dass sie sich ausserordentlich nahe an Callicochlias anschliessen und zwar so, dass Axina eigentlich kaum eine gute Section zu nennen ist. Gekantete bis gekielte Formen kommen in mehreren Cochlostyla-Gruppen vor, vor allem in Corasia, die unbeanstandet gekielte und ganz gerundete Formen enthält, unter Callicochlias ©. depressa Semp. (lgnaria Pfr.), die meisten KYlongatae, wie namentlich €. dactylus, Phengus-Arten (C. subcarinata u, a.), sodass der Kiel für Gruppenscheidung keine grosse Bedeutung hat. Gezähnte Spindel haben einmal nicht alle Axina-Arten und dann kommt auch dieser Charakter in vielen anderen Gruppen vor. Nur die extremen Formen, wie C. siquijorensis und xebuensis, scheinen mir überhaupt die Ab- trennung einer besonderen Gruppe zu rechtfertigen, die ich hauptsächlich deshalb beibehalte, weil die Arten in Färbung und Zeichnung viel gemeinsames und ein sehr beschränktes Ver- breitungsgebiet haben, in welchem sie die fehlende Onllicochlias ersetzen. * 65. Cochlostyla (Axina) zebuensis (Brod.). T. imperforata, convexo-depressa, fusca, cuticula hydro- phana ruguloso-striatula, opaca, isabellina, substrigata, ad carinam maculatim interrupta, subtus spiraliter adornata ob- ducta, acute carinata, spira conico-convexa, lateribus mazis minusve convexis, apex subrugosus, rufo-carneus. Anfr. 41a planiusculi, sat rapide crescentes, sutura subexserta disjuncti, striatuli, ultimus basi convexior, antice breviter deflexus. Aper- tura valde obliqua, securiformis, intus plumbea, peristoma fus- cum, superne tenue, a media parte expansum, basi expansum et reflexum, incrassatum, columella obliqua, callosa, subdentata, carnea, extus callo modico fusco cincta. Diam. maj. 36, alt, 18 mm, apert. c. callo 23 mm lata, 16 alta. — 239 — Carocolla xebuensis Broderip. P. Z. 8. 1841, p. 46. Helix xebuensis Pfr. Mon. I, p. 296. Chemn. ed. II. Helix no. 405 t. 68, f. 12, 13. — Cochlostyla (Axina) xebuensis Semper, Landschn. Phil. p. 191. Hab. ad vicos Badian et Matutinao litoris occidentalis insulae Cebu. Nachdem weder Semper, noch Quadras, Koch oder ich selbst diese von Cuming auf Cebu entdeckte Art wieder aufgefunden hatten, erhielten wir durch Professor Steere, welcher die Philippinen 1888/89 bereiste, die erste genaue Fundortsangabe, nämlich bei dem Dorfe Badian auf der West- küste. Auf einer Sammelreise, die daraufhin einer von Koch’s Dienern in jene Gegend unternahm, fand derselbe nicht nur bei Badian und Matutinao südlich davon unsere Art, sondern auch in fast jeder besuchten Thalschlucht eine andere Axina- Form, sodass ich in den Stand gesetzt bin, nicht nur die Arten, son- dern auch ihr Verbreitungsgebiet sicher abzugrenzen. Das letz- tere scheint denn in der That sehr eng begrenzt zu sein. Am nächsten Dorf, südlich von Matutinao, Alegria, setzt schon C. carbonaria ein; nördlich von Badian, bei Bonda, fand sich eine kleinere gerundete Art, die ich für phloeodes Pfr. nehme, und auf der Ostseite gegenüber von Badian, bei dem Dorfe Dalaguete wurde nur Ü. pfeifferö Semper (= cumingi Pfr.) ge- sammelt. Es bleibt daher für ©. xebuensis nur das Gebiet um die genannten zwei Dörfer, östlich etwa bis an die Central- cordillere. Wie die meisten andern Arten variiert sie ziemlich stark in der Grösse und der Höhe des Gewindes, sowie in der Zeich- nung der hydrophanen Oberhaut, auch etwas in der Entwicke- lung des Zahnes an der Columelle. Die obige Diagnose ist nach Exemplaren von Badian entworfen, welche Pfeiffer’s Diagnose am besten entsprechen. Sie sind meist oben regelmässig heller und dunkler gestriemt, unten entweder nur mit dunkleren Spiral- binden gezeichnet, oder mit gleichzeitigen Radialstriemen ge- gittert. Die Form von Matutinao unterscheidet sich durch fast einfarbige, isabellgelbe Epidermis, bei der die dunklere Striemen- zeichnung nur undeutlich ist, während die dunkle Fleckung an Naht und Kiel zwar vorhanden ist, aber die Flecken kleiner und zahlreicher auftreten. Die feine Runzelskulptur der Epi- dermis ist meist stärker, mitunter ganz prachtvoll aufs deut- — Dane lichste entwickelt. Auch ist die Form meist grösser, bis 39!/z mm diam. bei 20 mm Höhe. * 66. Cochlostyla (Axina) pfeifferi Semper. T. imperforata, depresso-convexa, fusca vel fusco-atra, euticula hydrophana albido-lutea, superne radiatim et taeniatim variegata, subtus interrupte multitaeniata obducta, angulata, spira convexa, apex planus, rugosus, violaceus. Anfr. 4!/ı con- vexiusculi, sutura sat impressa disjuncti, ultimus subinflatus, brevissime descendens. Apertura valde obliqua, rotundato- quadrangularis margine dextro non angulato, intus plumbea, peristoma fuscum, ab initio late expansum, margine infero in- crassato, columella subrecta, callosa, lamina dentiformi intus instructa, basi callo lato rosaceo cincta. Diam. maj. 39!/s alt., 22!/g mm, apertura c. callo 26/2 mm lata 20'/2 alta. Helix Cumingi Pfr. Proc. Z. S. 1842, p. 88. Chemn. ed. II Helix no. 423 t. 70 f. 3, 4. Mon. Hel. I, p. 264. — Cochlostyla (Axina) Pfeifferi Semp. lac-p2l91, Hab. prope vicum Dalaguete in litore orientali insulae Cebu. Von der vorigen hauptsächlich durch den fehlenden Kiel, der zu einer blossen Kantung abgeschwächt ist, das breiter ausgeschlagene Peristom und die Färbung und Zeichnung der Oberhaut verschieden, aber durch die gezähnte Spindel ihr näher stehend als die stärker gekielte carbonaria. Semper hat sie wegen des ebenfalls zu Cochlostyla gehörigen Dulimus cumingt Pfr. neu benannt. Auch die Verbreitung dieser Art ist sehr beschränkt, weiter nach SO. tritt schon bei Boljoon eine Form der ©. car- bonaria an ihre Stelle, auf der Westseite jenseits der Zentral- kette haben wir ©. zebueensis bereits erwähnt. Nur nach Norden kann ich ihr Gebiet nicht abgrenzen, da wir von der Ostküste weiter aufwärts noch keine Azxina kennen. ” 67. Cochlostyla (Axina) phloeodes (Pfr.) Helix phlorodes Pfeiffer P. Z. S. 1842, pag. 151. Mon. Hel. I, p. 265. Chemn. ed. II t. 150 £. 3, 4. Zu dieser Art stelle ich eine kleine Form, die wir nur in toten abgeriebenen Stücken von Bonda und Barili an der Westküste, nördlich von den Fundorten der (©. xebuensis, er- hielten. Sie unterscheidet sich von der vorigen durch geringere Grösse, etwas spitzeren Wirbel, konvexere Umgänge und tiefere Naht, etwas stärker vor der Mündung herabgebogenen letzten Umgang, im Verhältnis zur Breite weniger hohe Mündung, schiefere und weniger gezähnte Columelle. Über Färbung und Zeichnung kann ich nichts sagen. Zu Pfeiffer’s Diagnose stimmt sie recht gut, nur- ist sie etwas grösser; statt. diam. 29, alt. 17!/s mm wie Pfr. angibt, messe ich 31:19 mm. *68. Cochlostyla (Axina) carbonaria (SoW.). T. imperforata, depresse conoideo-globosa, fusco-atra, epi- dermide hydrophana canescenti-lutea varie multistrigata, subtus multitaeniata, minute rugulosa obducta, spira depresso -conica lateribus valde convexis, apex obscure violaceus. Anfr. 4?/ı fere plani, sutura superficiali disjuncti, striatuli, ultimus aut cari- natus aut subcarinatus aut angulatus, basi planus, antice sub- descendens. Apertura valde obliqua, late securiformis, intus plumbea, peristoma simplex, parum incrassatum, fuscoatrum, columella parum obliqua, dilatata, intus vix subdentata, sur- sum fuscidula, tum albescens. Diam. maj. 36!/e, alt. 20'/, lat. apert. c. callo 23, alt. apert. 19/2 mm. Helix carbonaria Sow. in sched. Pfr. P. Z. S. 1842, p. 86. Mon. Hel. I, p. 296. Chemn. ed. II, no. 275 t. 47 f. 6—8. — Cochlostyla (Axina) carbonartia Semper 1. c. p. 191. Hab. in parte meridionali insulae Cebu. Keine der Axina-Arten hat mir mehr Schwierigkeiten in der Bestimmung gemacht, als diese altbekannte, hauptsächlich weil Pfeiffer’s Diagnose und Maasse sich teilweise wider- sprechen. H. carbonaria steht in der Übersicht der Gattung unter depressae, carinatae (Mon. I, p. 15) und heisst in der Dia- gnose subtrochiformis, dagegen sind die Dimensionen zu: diam. maj. 31, alt. 24 mm angegeben, was einer recht hohen Schnecke entspricht. Ein reiches Material von den Dörfern Alegria, Mala- buyoc und Sambuan im Südwesten und Boljoon im Südosten der Insel hat mich darüber belehrt, dass die Art in der That For- men, die Pfeiffer’s Diagnose und solche, die seinen Maassen gut entsprechen, einschliesst. Als Typus nehme ich die Formen — 23 — von Alegria und Malabuyoc, die wenig von einander differieren. Sie sind im allgemeinen dunkelbraun, fast schwarz, worauf der Sowerby’sche Name recht gut passt, mit einer oft fast ein- farbigen, oft mehr oder weniger lebhaft gestriemten graugelben hydrophanen Cuticula bedeckt, die auf der Unterseite Spiral- bänder zeigt. Niedrige, scharfgekielte Formen herrschen vor, doch treten auch schon höhere, dann stets schwächer gekielte auf. Die von Sambuan sind durchschnittlich höher, 34:22 bis 30'/2:24 mm, dabei lebhafter gefärbt und gezeichnet und weniger gekantet. Die Columellarverdickung wird von den flacheren zu den hohen Stücken allmählich schwächer, ebenso die Kielung oder Kantung. So gehen sie allmählich in die Boljoon - Form über, welche noch höher wird bei entsprechend geringerer Breite; hier haben wir Stücke von 32 mm Breite 25 Höhe bis 27 Breite und 26 Höhe. Dabei unterscheiden sie sich durch dunklere, mehr rotbräunliche Epidermis, die auch mannigfacher gestreift ist. So umzieht das Verbreitungsgebiet von Ü. carbonaria von Westen nach Osten das Südende der Insel, ohne dass sich in der Formen- reihe ein sicherer Einschnitt machen liesse, so verschieden die beiden Extreme auch sind. Wie oben erwähnt, löst im Westen U. xebuensis unsere Art nach Norden ab, im Osten C. pfeifferö Semp. Sowohl bei Alegria als bei Malabuyoc fanden sich unter den typischen Stücken einzelne prächtig rot gefärbte mit feuer- rotem Mundsaum, ohne dass dieselben sich sonst unterschieden. Sie sind also als Farbenspielarten oder eine Art Albinos zu betrachten, die ich als dev. rubens hier registriere. *69. Cochlostyla (Axina) moreleti (Pfr.) T. imperforata, conoideo-globosa, solidiusceula, fusco-atra, eutieula nitida, luteo-castanea varie fulgnrata et strigata ob- ducta, spira subsemiglobosa, apex roseus, acutiusculus. Anfr. 4'/s parum convexi, sutura sat impressa discreti, ultimus amplior, ad peripheriam peculiariter planatus, versus basin angulatus, subtus planiusculus. Apertura perobliqna, rotundato-quadran- gularis, intus lactea, peristoma nigrum, breviter reflexum, colu- mella strieta, subobliqua, carnea, sursum albescens. Diam. maj. 37, alt. 28, apert. lat. 25!/e, alt. 21!/a mm. Helix Moreleti Pfr. Z. f. Mal. 1848, p. 118. Chemn. ed. II t. 130 £. 9, 10. Mon. Hel. III, pag. 177. ge Hab. prope vicum Boljoon insulae Cebu. Wie Pfeiffer richtig vermutete, lag ihm ein abgeriebenes Stück vor; frische sind mit einer gelbbraunen, gestriemten und blitzartig gestreiften Oberhaut versehen. Sie ist höheren Formen der vorigen Art im ganzen ähnlich, aber grösser, die Oberhaut besitzt einen starken Fettglanz und die letzte Windung zeigt an der Peripherie eine eigentümliche Abplattung. Die Art wurde uns in einiger Anzahl von einem Einwohner des Dorfes Boljoon gebracht, doch konnten wir leider nicht konstatieren, ob sie mit der von dort stammenden hohen Form von (. carbonaria zusammenlebt oder, wie ich annehmen möchte, aus einem anderen Winkel derselben Gegend stammt. Jedenfalls ist sie aus keinem anderen Teil der Insel gebracht worden und dürfte ganz lokal beschränkt sein. Ihr näheres Vaterland war bisher noch nicht bekannt. 70. Cochlostyla (Azxina) magistra (Pfr.) Helix magistra Pfr. P. Z. L. 1852, pag. 91. Chemn. ed. II Hel. no. 1887 t. 159 f. 33—40. Mon. Hel. III, pag. 178. Bei Medellin im Norden der Insel. In Pfeiffer’s Diag- nose fehlt die Erwähnung der schön gebänderten und gestreiften hydrophanen Cuticula, welche stets eine breitere weisse Binde unter der peripherischen Kante trägt. Bei meinen Exemplaren zähle ich nicht 5, sondern 5'/g Umgänge; die Breite beträgt 35, die Höhe 26 mm. Hierzu stelle ich nun die früher erwähnte (Nachr. Bl. 1888, pag. 72) Axina von der Küsteninsel Magtan als Varietät: var. ecarinata v. Möll. Differt anfr. fere 6, paullo con- vexioribus, ultimo non angulato, cuticula canescente quasi fene- strata, apice rosco, apertura dextrorsum nullo modo angulata, peristomate minus valide expanso et reflexo. Diam. maj. 32Y/e, alt. 22'/s mm. Ausser von Magtan haben wir diese elegant gezeichnete Form auch von der kleinen Insel Timobo bei Leyte erhalten. III. Sect. Helicostyla. 71. Cochlostyla collodes (Sow.). Im Süden der Insel bei Boljoon und Sambuan. Als Fund- ort giebt. Pfeiffer nach Cuming die Insel Tablas an, wo sie — 240 — indessen Quadras 1886 trotz sonstiger reicher Ausbeute nicht gefunden hat. Hidalgo (J. de Conch. 1887, pag. 143) führt nach Fungairino die Insel Mindanao (Zamboanga) als Wohn- ort dieser Art auf; es wäre aber doch noch zu konstatieren, ob F. sie dort selbst gesammelt hat, andernfalls würde auch dieser Fundort zu bezweifeln sein, wenn auch eine Verbreitung von Cebu bis Mindanao nicht ohne weiteres als unwahrscheinlich gelten kann. Die Art ist in der Gestalt, auch etwas in der Färbung variabel. Ich erhieit aus einer Partie folgende Maasse: Breite 36,5, Höhe 30 mm 535 50:7. 138 rer }, r..498 2:20.32, ee ae ! 0 , 30 A „0 28. 25 28 0 Te „a ee, Im Ganzen sind unsere Exemplare also erheblich höher als das von Pfeiffer gemessene, der diam. maj. 32, alt. 22 mm angibt. Die grosse Mehrzahl ist typisch gefärbt, d. h. mit einer gelben, wie lackiert glänzenden Oberhaut, einer feinen rötlichen Suturalbinde und einem innen und aussen dunkelbraunen Mund- saum versehen. Bei einigen wenigen ist der letztere hellbraun und die Suturalbinde fehlt; sehr selten ist die einfarbig dunkel- braune Abänderung (Pfr. Mon. III, pag. 173 var. ß). Die systematische Stellung von ©. collodes ist nicht ganz leicht zu bestimmen. Semper hat sie unter den Cochlostylae hypomelanae, was kaum anders zu erklären ist als dass er die Art nicht gekannt hat, Pfeiffer bei Helicostyla, was allerdings am nächsten liegt. Zu berücksichtigen ist indessen die eigen- tümliche Abflachung der Unterseite, welche gelegentlich zur Bildung einer stumpfen Kante führt. Solche Exemplare er- innern sehr an (. moreleti, deren abgeriebene Stücke namentlich der dunkeln Form von (©. collodes recht ähnlich sehen. So verbindet €. collodes die höheren Axina-Arten mit Helicostyla, während Azina andererseits durch die Gruppe von (©. depressa — 241 — Semp. (lignaria Pfr.) mit Callicochlias eng verknüpft ist. Soll irgendwo in diesen Übergangsreihen ein Einschnitt gemacht werden, der stets künstlich bleiben wird, so würde ich den Formenkreis von C. depressa Semp. (mit lgnicolor m., melano- chila Val.) ans Ende von Callicochlias stellen, darauf Azına folgen lassen und sodann Helicostyla mit dem Formenkreis von CO. collodes beginnen. Der zweite Formenkreis würde dann der von C. roissyana, bruguieriana, fuliginata und Konsorten sein, den ich Nachr. Bl. 1888, pag. 104 besprochen habe; hierauf folgt dann der von Ü. mirabilis Fer., wobei freilich nicht zu übersehen ist, dass derselbe durch (€. dubrosa und polillensis seinerseits wieder an Callicochlias angeschlossen ist. Es ist eben nicht möglich in linearer Anordnung allen verwandt- schaftlichen Beziehungen gerecht zu werden. IV. Sect. Helicobulimus (Brod.). 72. Cochlostyla (Helicobulimus) sarcinosa Fer. Ich führe diese herrliche Art, wohl die schönste der philippinischen Landschnecken, hier wieder mit auf, obwohl sie nicht mit Sicherheit auf Cebu nachgewiesen ist. Koch hat sie in einiger Anzahl von Cadiz nuevo, nahe der Nordspitze von Negros erhalten, und da sie nach Cuming auch auf Mas- bate vorkommt, so ist ihr Vorkommen auf Bantayan, von wo sie der Mestize Legaspi nach Semper hatte, keineswegs unwahrscheinlich. Die Gruppe Helcobulimus (Helicobulinus) hat Broderip speziell für diese Art gegründet, doch ist ihre Abgrenzung gegen die folgende nicht leicht, wie denn Mörch auch die gewöhnlich zu Orthostylıs gestellten grossen Cochlo- stylen bei Helicobulinus einreiht. Zunächst schliesst sich €. turgens Desh. an, sodann der Formenkreis von (©. woodiana Lea (= reevei autt.), zu dem furbinordes Brod. und portei Pfr. ge- hören, dann der von (. lignaria Pfr., grandis Pfr., zu welchem auch rwfogastra und macrostoma zu rechnen sein werden. Da- gegen möchte ich die Reihe von (. pithogastra Fer. mit philippi- nensis Pfr., imperator Pfr.. ticaoniea Brod., daphnis Brod. u.a. doch zu einer besonderen Gruppe stellen, wofür Orthostylus beibehalten werden kann. 16 — 2412 — V. Sect. Orthostyluıs (Beck) Albers. Bei wenigen Gruppennamen ist das Missverhältnis zwischen der ursprünglichen Auffassung des Autors und der späteren Anwendung ein so ins Auge springendes wie bei Orthostylus. Beck’s subgenus ist ein unkritisches Gemisch von unzusammen- gehörigen Arten, seine erstgenannte, also typische Art ist ©. viridis von Madagascar, also gar keine Cochlostyla sondern eine hochgewundene Ampelita, die mit FH. cerina zusammen jetzt die Gruppe Poeeilosiylus Pilsbry (Tryon, Man. Pulm. VI, pag. 56) bildet. Es folgen ©. metaformis, also Helicostyla im heutigen Sinne, ©. sareinosus — Helicobulimus, ventricosus, pythogaster, rufogaster, decoratus — Orthostylus s. str., ovoideus — Canistrum, Dufresnüi —= Caryodes und endlich eine Reihe Amphrdromus- Arten. Auch im Albers’schen Sinne enthält die Gruppe noch eine Reihe von Arten, die heute nicht mehr dazu gestellt werden können, doch beschränkt sie sich wenigstens auf Cochlostyla- Arten. Typus der Arten, die ich heute zu der Gruppe rechnen würde, ist Ü. prthogastra Fer. und da diese Art nach v. Martens auch der Typus der Albers’schen Gruppe ist, so können wir den Namen, der sich einmal eingebürgert hat, wohl behalten. Sollte aber die Scheidung von den oben bei voriger Art er- wähnten als Helicobulimes zusammengefassten Arten aufgegeben werden, so würde PHelcobulimus für die Gesammtgruppe vor- zuziehen sein. 73. Cochlostyla (Orthostylus) ticaonica (Brod.). Helix ticaonica (Oochlostyla) Broderip, Proe. Zool. Soc. 1840, pag. 155. — Bulimus tieaonieus Pfr. Mon. Hel. I, pag. 6. Chemn. ed. II, pag. 175, t. 52 f. 1—3. Diese nach Uuming auf Ticao und Masbate lebende Art erhielten wir in einer etwas abweichenden Form auch von Bantayan an der Nordspitze von Cebu. Da ich eine weitere Varietät auch vom nördlichen Teil der Insel Negros besitze, so erhalten wir einen zusammenhängenden Verbreitungsbezirk, ähnlich dem von ©. sareinosa. Die Cebu-Form ist kleiner, die Grundfarbe etwas dunkler, die senkrechten Striemen der grau- weissen hıydrophanen Oberhaut meist dichter und Spiralbinden fehlen gänzlich. Wie beim Typus lebt mit der dunkleren Form untermischt und etwa in gleicher Individuenzahl eine helle, gelblichbraune Abänderung mit weissen Striemen und weisser Lippe, welche Pfeiffer t.52 f.3 abbildet und die er Varietät nennt. Varietät in unserem Sinne ist sie nicht, sondern eine albine Abänderung. Dagegen lässt sich unsere Rasse von Nord- Gebu nebst ihrem Albino dem Typus von Ticao als var. minor segenüberstellen. 74. Cochlostyla (Orthostylus) daphnis (Brod.) et var. faumus Brod. Sowohl die typische C©. daphnis, als auch die von Pfeiffer als eigene Art betrachtete var. faunus kommen auf Cebu vor, doch muss bemerkt werden, dass die grössere Form mit spitze- rem Gewinde und grösserem letzten Umgang, welche meist leb- hafter gefärbt und gezeichnet ist, also typische (©. daphnis, auf den Süden der Insel beschränkt zu sein scheint; sie kommt ausserdem auf Bohol und Siquijor vor. Bulimus faunus Brod. ist nicht nur kleiner und einfacher gezeichnet, sondern hat auch namentlich meist eine etwas niedrigere letzte Windung und in- folgedessen ein regelmässigeres schlankeres Gewinde. Solche extreme Formen konnten allerdings die Abtrennung einer eige- nen Art gerechtfertigt erscheinen lassen, indessen finden sich Mittelformen, die sowohl in der Gestalt, als auch in der Fär- bung und Zeichnung einen Übergang bilden, mit solchen zu- sammen. Als Varietät kann fazmees indessen bestehen bleiben; ich kenne sie auch von den Camotes-Inseln bei Bohol, wo sie nicht so sehr zu variieren scheint, wie auf Cebu. Von Bohol und Siquijor haben wir nur typische daphnis, keine var. faunus erhalten. VI. Sect. Hypselostyla v. Martens. Für die langgestreckten, meist mit schwacher Kante an der Peripherie versehenen Arten hat Herr Prof. v. Martens sehr richtig eine eigene Section vorgeschlagen und dieselbe zu- erst brieflich Hypselostyla benannt, wie Pfeiffer Mon. Hel. VT, p. 7, 15, veröffentlichte; später änderte er indessen den Namen in Klongatae um (Östas. Landschn. 1867, p. 98). Diese adjektivi- schen Gruppennamen passen aber in keiner Weise zu dem sonst üblichen System der Benennung, sodass wir am besten zu dem ersten vom Autor aufgegebenen Namen zurückkehren. 16° er 75. Cochlostyla (Hypselostyla) camelopardalis (Brod.). Bulimus eamelopardalis Broderip P. Z. S. 1840, p. 157. Bulimus cam. Pfr. Mon. Hel. II, p. 12. Chemn. ed. II, p. 178, t. 52, £. 8, 9. Auf den höheren Bergen, nicht häufig. In verschiedenen Abänderungen; die typischen, d.h. Pfeiffer’s Abbildung ent- sprechenden kleineren, sehr schlanken, sind die selteneren, meist sind sie grösser, heller und etwas breiter, wie auch schon Semper hervorhebt. €. boholensis von der benachbarten Insel Bohol steht ihr recht nahe, lässt sich aber wegen der constant bauchigeren Gestalt und andern Zeichnung als Art halten. Da- gegen kommt die echte ©. camelopardalis auch auf der Camotes- Gruppe vor. VII. Sect. Canistrum Mörch. 76. Cochlostyla (Canistrum) velata (Brod.). Bulimus velatus Broderip, Pfr. Mon. Hel. II, pag. 31. — Bulimus Beleheri Pfr. Mon. Hel. III, pag. 311. Chemn. ed. II, pag. 110, t. 34 £. 5, 6. Diese nach Cuming auf den Camotes lebende Art hat sich auch auf Cebu gefunden, wie auch Hidalgo (J. de Conch. 1887, pag. 180) schon angab, und zwar sowohl im Norden wie im Süden der Insel. Sie variiert in Färbung fast noch mehr wie die ihr nahe verwandte 0, ovoidea Lam. von Masbate. Neben ungebänderten, hellgelben mit zierlich gestriemter Epi- dermis und nur einem braunen Basalfeld kommen Stücke mit Suturalbinde, andere ausserdem mit breiter oder schmaler peripherischer Binde vor. Solche dreifach gebänderte Formen stellen Pfeiffer’s Drrlömus Belcheri! dar, der als blosse Bänder- spielart, die mit dem Typus vorkommt, nicht einmal einen Varietätnamen verdient. Auffallend ist, dass wir auf Cebu bis jetzt weder eine Eudoxus- noch eine Phengus-Art gefunden haben, während beide (Gruppen auf benachbarten Inseln vertreten sind. Fam. Stenogyridae. Gen. Hapalus Albers. 77. Hapalus grateloupi (Pfr.) Bulimus Grateloupi Pfeiffer, Mon. Hel., p. 169. Chemn. ed. II, p. 240, t. 63 f. 19, 20. — Buliminus Grateloupi Semper, Landschn. Phil. p. 141. — — 245 — Stenogyra Grateloupi Semper, ibid. p. 139. — Stenogyra (Hapalus) Grateloupi v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 280. Zu dem schon 1887 gefundenen einzelnen Stück vom Berge Uling sind weitere von anderen Fundorten hinzugekommen, doch bleibt die interessante Art immerhin noch eine Seltenheit. Wie ich bei Erwähnung eines Hapalus von Montalban (J. D. M. G. XIV, pag. 90) bereits mitteilte, ist das Tier von gelber Farbe und äusserlich ganz mit dem der Stenogyra-Arten über- einstimmend, wie denn auch die Schale ganz nach Stenogyra hinweist. Die Cebu-Form stimmt vollständig zu Pfeiffer’s Abbildung und Diagnose bis auf die etwas grösseren Dimensionen, die Pfr. zu 18 mm Länge 8 Breite angibt, während ich 21!/s bis 22 mm Länge bei 9—9!/ı mm Breite messe. Cuming fand die Art auf der Insel Panay und in der Provinz Albay, Südost- Luzon, zwischen welchen Fundorten Öebu etwa in der Mitte liegt. *78. Hapalus umbilicatus v. Möll. t. VIII £. 6. T. modice umbilieata, conico-ovata, tenuis, nitida, hyalina, spira elate conica lateribus convexis, apex acutulus. Anfr. 6 sat rapide accrescentes, convexiusculi, sutura profunde impressa discreti, striatuli, striis valde sigmoideis, ultimus !/s altitudinis testae adaequans, superne planulatus, versus basin tumidulus et subsaccatus, ad umbilicum subcompressus. Apertura obliqua, basi recedens, irregulariter guttiformis, superne angusta, basi fere subangulata, peristoma simplex, rectum, acutum, margine supero versus suturam recedens, tum antrorsum curvatim pro- tractus, columellaris dilatatus, superne leviter protractus, non incrassatus, margines callo distinceto juneti, columella verticalis, longa, substricta. Alt. 14, diam. maj. 7?/s, apert. alt. 8, lat. 4 mm. Hab. in litore occidentali insulae Cebu. Diese interessante Novität, von der leider nur ein er- wachsenes Stück vorliegt, ist durch den offenen Nabel auffallend von der vorigen verschieden, während ihre Zugehörigkeit zu der Gattung sonst ausser Zweifel steht. Auch die übrigen Unter- schiede, der stärkere Glanz, die eigentümliche tropfenförmige Mündung, der unten aufgeblasene letzte Umgang u. a. m. sind in die Augen fallend. — 246 — Ich schliesse hier die Beschreibung einer weiteren Art an, obwohl sie nicht zur Fauna von Cebu gehört, um die Ab- bildungen dieser nahe verwandten Formen zusammenzugeben. Hapalus perforatus v. Möll. t. VIII f. 7. T. perforata, turrito-ovata, solidiuscula, cerea, opaca, Spira regulariter turrita, apex acutiusculus. Anfr. 6—7 convexius- euli, sat rapide accrescentes, sutura impressa disjuncti, micros- copice costulato-striati striis valde sigmoideis, praeterea lineolis spiralibus eodem modo minutis decussati et fere granulosi, ultimus infra suturam spiraliter compressus, basi regulariter rotundatus, 1/, altitudinis testae superans. Apertura parum obliqua, basi parum recedens, irregulariter piriformis, superne late canali- culata, ad sinulum impressa, peristoma simplex, acutum, margo superus ad suturam profunde recedens, tum fere angulatim rotundato-protractus, columellaris dilatatus, '!/e perforationis obtegens, margines callo distineto juncti, columella longa, stricta. Alt.20, diam. maj. 10'/s, aperturae alt. 10'/a, diam. 6!/ı mm. Hab. ad vicenm Montalban provinciae Manilensis in in- sulae Luzon. Wie die vorige von H. grateloupi durch die Perforierung unterschieden, doch ist der Nabel erheblich enger als bei 7. um- bilicatus; von letzterem trennt ihn auch die feine, nur mit der Lupe erkennbare Granulierung, welche die Schale matt erschei- nen lässt, während sie bei H. umbrlicatus glänzend ist. Gen. Prosopeas Moerch. Moerch J. de Conch. 1876, p. 358 sect. Bulimi, cf. G. Nevill Handl. Moll. Ind. Mus. 1878, p. 173. Pfeiffer Nomencl. 1881, p. 320. Diese für Pr. roepstorfi und achates von den Nikobaren aufgestellte Gruppe nehme ich — und Boettger stimmt mir darin bei — für die grossen altweltlichen Stenogyren, welche den westindischen Obeliscıs-Arten nahestehen, als Gattung an. *79. Prosopeas suturale v. Möll. t. VIII, f. 10. T. fere subrimata, elongato-turrita, tenuis, nitida, corneo- albescens, spira turrita, lateribus levissime convexis, apex acutius- culus. Anfr. 8'/s lentissime accrescentes, sutura impressa sub- marginata disjuneti, superi convexiusculi, ultimi media parte planati, striatuli striis obliquis sigmoideis, ultimus !/s altitudinis testae aequans. Apertura obliqua, semiovalis, peristoma simplex, acutum, margo dexter superne subprotractus, columellaris obli- quus, substrietus, incrassatulus et rimam callo distincto celau- dens, columella leviter torta, oblique intuenti media parte plana- tula, basi leviter emarginata, non truncata. Alt. 50/2, diam. 8'/s, apert. alt. 9!/s, lat. (ec. callo) 5 mm. Hab. ad vicum Tuburan in litore oceidentali insulae Cebu. Von den wenigen philippinischen grösseren Arten kommt zum Vergleich nur die Sitenogyra in Betracht, welche ich bei Montalban gesammelt und, soweit es die knappe Diagnose ohne Abbildung erlaubte, als pagoda Semp. bestimmt habe. Von dieser unterscheidet sie sich durch geringere Zahl der Windungen im erwachsenen Zustande, convex -turmförmige, nicht rein turm- förmige Gestalt, höhere und breitere Schale, den fehlenden Winkel zwischen Columellar- und Unterrand der Mündung. Wie alle Arten dieser schwierigen Gruppe variiert sie in der rela- tiven Breite der Schale, es fand sich ein Stück von nur 7°/s mm Breite bei 30'/» Länge, ein anderes von 8'/ı Breite bei 251/2 Länge. 80. Prosopeas macilentum (Reeve). Bulimus maecilentus Reeve Conch. ie. no. 586, f. 79. Pfr. Mon. Hel. III, p. 401. Dr. Boettger machte mich darauf aufmerksam, dass diese kleine Art, welche wir anfangs für neu hielten, nach der Diagnose die so gut wie verschollene Stenoyyra macilenta Reeve sein müsse. Das einzige, was nicht ganz genau stimmt, ist die Wölbung der Umgänge, welche Pfeiffer vix convexiusculi nennt, welche bei meinen Exemplaren aber als convexiusculi zu bezeichnen sind. Auch die Dimensionen sind etwas kleiner; Pfeiffer gibt alt. 12?/,, diam. maj. 4, apert. long. 5, lat. 2 mm, während bei der CGebu-Form die entsprechenden Zahlen 14, 5, 5'/s, 2!/amm sind. Nach Boettger das kleinste und am meisten oblonge Prosopeas, welches er kennt. Gen. Opeas Alb. Die Bearbeitung der äusserst schwierigen Opeas-Arten hat auf meine Bitte mein Freund Dr. OÖ. Boettger übernommen, der diesen kritischen Formen seit Jahren seine besondere Auf- — 248 — merksamkeit geschenkt hat. Er äussert sich über dieselben wie folgt: 81. „Opeas gractile Hutt. —= panayense Pfr. cf. Boettger, Nachr. Bl. 1890, p. 89. Über die ganze Insel, wie überhaupt die gesamten Phi- lippinen verbreitet. 82. Opeas clavulinum Pot. et Mich. Seltener. +83. Opeas hexagyrum Boettger, t. VIII, f. 11. T. minima, rimata, cylindrato-turrita, tenuis, nitens hya- lina; spira elato-turrita, apex obtusus. Anfr. 6 lentissime ac- crescentes, planulati, sutura profunda angustissime filomarginata disjuncti, striatuli, striis valde curvatis, ultimus ad peripheriam vix subangulatus, basi declivis, ?/ altitudinis testae aequans. Apertura obliqua, basi valde recedens, subovalis, utrimque angu- lata, peristoma simplex, acutum, margine supero stricto, superne rotundato-protracto, infero modice ceurvato cum columellari su- perne leviter supra rimam reflexo angulum subacutum formante. Alt. 5, diam. 1!/a mm, alt. apert. 1?/a, lat. ?/a mm. Hab. in monte Licos insulae Cebu leg. O. v. Möllendorff. Ähnlich kleine, schlanke, stumpfwinkelige Formen sind mir aus der Gattung nicht bekannt.“ Gen. @Geostilbia Crosse. "84. Geostilbia phelippintca v. Möll., t. VIII, £. 8. T. parva, non rimata, cylindrato-turrita, sat solida, flaves- cens, polita, spira elongato-turrita, apex obtusus. Anfr. 4 con- vexiusculi, sutura impressa late marginata. initio subhorizontali, tum paullatim valde obliqna disjuncti, penultimus peraltus, ulti- mus penultimo parum altior, ?/s altidudinis testae aequans. Aper- tura verticalis, basi recedens, anguste ovalis, peristoma simplex, obtusulum, marginibus callo levi conjunctis, margo dexter media parte curvato-protractus, inferus substrietus vel biangulato- curvatus, columellaris supra rimam reflexus, columella vertica- lis, basi vix oblique truncata, — 249 — Alt. 3°/s, diam. 1!/s, apert. alt. 1°/s, lat. vix °/ı mm. Hab. in monte Licos insulae Cebu. Diese niedliche Schnecke fand ich nur in einem Exemplar schon 1887 auf dem Licos und es ist leider noch immer das einzige geblieben. Nach der Abbildung von Geostilbia caledonica Crosse (J. de Conch. 1867, t. VII, f. 4) und dem Vergleich von einigen Exemplaren in Herm Strubell’s Sammlung ist die Zuweisung zu dieser bisher von Neucaledonien und Nossib& in zwei Arten bekannten Gattung zweifellos und das Vorkommen auf den Philippinen überbrückt teilweise die Lücke zwischen jenen Fundorten. Gen. Tornatellina Beck. 85. Tornatellina manilensts Dohrn. Mal. Bl. X. 1863, pag. 160. Pfr. Mon. Hel. VI, pag. 264. var. kochiana. v. Möll., Mal. Bl. N. F. X, pag. 163, t. IV £. 11, 11a, b. Stadt Cebu. Bei Gelegenheit des Besuches meines Freundes Schmacker in Manila entdeckte dessen japanischer Sammler ganz in der Nähe meiner Wohnung eine Tornatellina an einer Gartenhecke, die wohl sicher als 7. manilensis anzunehmen ist. Durch Semper’s Angabe, dass sie eine echte Sumpfschnecke sei und an Wasser- pflanzen lebe, irregeleitet, hatten wir bis dahin immer an Gräben und Flüssen oder in der Nähe des Meerstrandes nach ihr ge- sucht. Ich vermute, dass sie Semper zur Zeit des Hochwassers an überschwemmten Stellen gefunden und im Wasser stehende Landpflanzen für Wasserpflanzen gehalten hat. Jedenfalls ist unsere wie die Cebu-Tornatellina eine echte Landschnecke, welche mit Aalella und Pupisoma zusammen an Blättern von Sträuchern oder Schlingpflanzen (Winden etc.) lebt. Von dieser Tornatellina aus Manila ist nun die Cebuanerin nicht als Art, sondern nur als Varietät zu trennen. Es stellte sich heraus, dass Dohrn’s Diagnose in allen den Punkten, in welchen ich T. kochiana von manilensis verschieden fand, unvollständig oder ungenau ist. Die Cebuform ist etwas schlanker, der letzte Umgang weniger bauchig, Färbung dunkler, mehr bräunlich olivenfarbig, die Mündung kleiner. Die Spindel, welche Dohrn albocallosa, vix truncata nennt, ist bei beiden gleichmässig valde — 250 — spiraliter torta, distinete truncata. Die Cebu-Varietät misst 3'/ı mm Länge, 1?/ı Breite, meine Manila-Stücke 3!/ı: 2, da- gegen hat Dohrn long. 4'/s, lat. 3 mm. Sofern in Manila nicht zwei Arten leben, was ich nicht annehme, ist daher 7. kochiana nur als Varietät von manrlensis aufzufassen. Fam. Pupidae. $en. Hypselostoma Bens. 86. Hypselostoma luxonieum v. Möll. t. IX f£. 1. T. anguste perforata, tenuis, corneo-brunnea; anfr. 5!/e angulato-convexi, sutura valde impressa disjuncti, striatuli, supremi infra medium angulati, spiram turrito-conicam formantes, ultimus planatus, sulco levi spirali supra carinam basalem in- stitutus, fere a medio solutus, longe porrectus, subascendens, ad suturam et peripheriam, circa umbilicum et dorso cristatus, quasi tetragonus, basi distincte spiraliter lineolatus. Apertura aliquantulum sursum spectans, rotundato-quadrangularis, 4 vel rarius 5 dentata dentibus cruciatim oppositis, lamella parietalis valida, elata, longe intrans, subflexuosa, columellaris minor, horizontalis, recedens, dentibuıs 2—3 in faucibus. Peristoma simplex, tenue, expansiusculum. Alt. 21/s, lat. 2/2, apert. alt. et lat. 1. mm. Hypselostoma luxonicum v. Möll. Nachr. Bl. D. M. G. 1888, pag. 145. Hab. in saxis calcareis prope vicum Antipolo pro- vinciae manilensis. var, maor t, IX, 1; 2. Differt a typo testa majore, solidiore, anfractibus magis convexis, minus angulatis, ultimo spiraliter aut non aut vix sulcato, peristomate magis expanso, sublabiato, inter lamellam parietalem et columellarem denticulo minuto superaddito. Alt. 2!/s, lat. 3, apert. alt. et lat. 1!/s mm. Hab. in montibus altioribus distrietus Morong insulae Luzon. var. imbricata t. IX, f. 3. Differt testa paullulum minore, graciliore, anfractibus dis- tinetius angulato-carinatis, ultimo sulco spirali profundiore ex- cavato, apertura minore, peristomate minus expanso, dentibus palatalibus plerumque 3 parvis, acutis, Alt. 1°/s, lat. 2°/s, apert. alt. et lat. ”/s mm. Hab. prope vicum Medellin in parte septentrionali in- sulae Cebu. Die Auffindung von zwei weiteren Formen dieses bisher nur von der hinterindischen Halbinsel bekannten Genus, die eine von den höheren Bergen in Morong, nicht weit von dem Fundort des Typus, die andere von der Nordspitze von Öebu, machte eine sorgfältige Vergleichung der drei Rassen und eine Revision der erstentworfenen Diagnose notwendig. Es stellte sich heraus, dass die erstgefundene etwa in der Mitte zwischen den beiden andern steht und dass die letzteren nur als Varie- täten abgetrennt werden können. Die Unterschiede liegen ausser in den Dimensionen hauptsächlich in der Spiralfurche der Win- dungen, welche sich bei var. major abschwächt, bei der Varietät von Cebu aber stärker ausgeprägt ist. Zu keiner der beschriebenen Aypselostoma-Arten hat die unsrige nähere Beziehungen. Die typischen M. tubiferum, benso- nianuım haben die letzte Windung viel mehr nach oben ge- krümmt, sodass die Mündung fast horizontal nach oben liegt; auch ist das Gewinde viel niedriger. In dem spitzkegeligen Gewinde steht eine neue Art Aypselostoma transitans m. von der Insel Samui im Golf von Siam näher, doch ist bei dieser der letzte Umgang nur wenig losgelöst. Eine aus Tonking neuer- dings beschriebene Art kenne ich noch nicht. Das Vorkommen von Hypselostoma auf den Philippinen ist bisher unvermittelt, da auf den malayischen Inseln noch keine Art entdeckt worden ist. Wenn die Gattung im malayischen Archipel wirklich fehlen sollte, würde ihr Vorkommen nur durch eine alte Landverbindung der Philippinen mit Ostasien zu er- klären sein. Die kleinen Tiere sind echte Felsenschnecken; sie leben, etwa wie unsere Modicella-Arten, an Kalkfelsen, wo sie, meist mit Kalkstaub überzogen, in Ritzen und Löchern sitzen und oft schwer zu sehen sind. Mit ihnen fand ich bei Antipolo Oyathopoma, Georissa, wie auch Arlacospira scalatella. Die Kalkfelsen bei diesem Dorf sind die letzten Ausläufer der östlich von der Manila-Ebene etwa N—S verlaufenden Cordillere, welche aus älterem Tertiärkalk besteht; zu derselben Kette gehören auch die höheren Berge, wie M. Batay, von denen mir ein tagalischer Sammler die var. major brachte. — 232 — Die folgenden Notizen über die auf Cebu vorkommenden Pupen verdanke ich Herrn Dr. OÖ. Boettger, der die Güte hatte, mein leider recht spärliches Material zu bestimmen. Gen. Staurodon Lowe, Ann. Mag. N. H,. IX 1852, p. 278, Proc. Z00l. Soc. 1854, p. 214 (sect. Pupae). 87. Staurodon moreleti (A. D. Brown). T. parva, rimato-perforata, ovato-cylindracea, distanter costulato-striata et in interstitiis striata, fulva, pellucida, seri- cina; spira cylindrata, apex obtusus. Anfr. 5 convexiusculi, sutura profunda disjuncti, ultimus !/s altitudinis fere aequans, antice ascendens. Apertura fere verticalis, exciso-subeircularis, dentibus 5, 1 columellari, 1 parietali majusculo, recedente, l angulari sigmoideo, cum margine supero angulatim conjuncto, emerso, 2 palatalibus subaequalibus armata, peristoma expansum, ad sinulum angulatum, albidum, marginibus convergentibus. Alt. 2, diam. max. 1, apert. alt. ?/a, lat. °/s mm. (Boettger). Pupa Moreleti Brown, J. de Conch. 1870, p. 393. Pfr. Mon. Hel. VIII, p- 391. — Pupa (Alaea) Moreleti Pfr. Cless. Nomencl., p. 358. — Vertigo Moreleti Jssel Moll. Born., p. 52. — Vertigo malayana Jssel l. e., p. 53 t. V £. 30—32. Hab. in insula Borneo (Brown, Jssel), in insulis Cebu, Busuanga et Luzon Philippinarum. Sowohl die Identität der beiden von Borneo beschriebenen Arten als auch der philippinischen mit jenen, hält Boettger für sicher. Er rechnet zu dieser Gattung ausser der typischen Art St. sawicola von Madera noch St. seminulum Lowe eben- daher, sninztalis Morelet von Mayotte, Comoren und deren var. megalostoma Maltz. von Senegambien, sowie eine neue Art von der Insel Samui, Golf von Siam; fossil ist sie nicht bekannt. (sattungscharakter ist die Vertigo- Form, mehr oder minder cylindrische Schale mit rotbrauner Färbung und die Verbindung der rechten Parietalfalte mit dem Mundsaum. Letzteren Charakter teilt sie mit Pychochilus. Gen. Plychochtlus Boettger. Conch. Mitth. II 1881, p. 47. *88. Ptychochrlus moellendorffi Boettger t. IX f. 4. T. minima, breviter punctato-rimata, conico-ovalis, tenuis, corneo-fulva, sericina, spira conica lateribus modice convexis, apex acutulus. Anfr. 4'/» convexiusculi, sutura profunda dis- juneti, striatuli et costulis perobliquis, distantibus, deciduis ornati, — 253 — ultimus fere ?/s altitudinis aequans, ante aperturam lentissime ascendens, media parte spiraliter impressus et subtus a late- ribus subcompressus. Apertura obliqua, subcordiformis, 5—7 dentata, dentibus albis, parietalibus 2--3, medio lamelliformi, recedente, longiore, sinistro minimo, interdum evanido, dextro angulari emerso cum margine supero aut contiguo aut conjuncto, columellari superiore supra medium columellae sito valido, in- feriore subbasali minimo, interdum evanido, palatalibus 2 dis- tantibus, lamelliformibus, peristoma acutum, parum expansum, media parte marginis dextri leviter protracta. Alt. 1'/e, lat. max. ?/s, apert. alt. !/a mm. (Boettger). Hab. in monte Licos insulae Cebu (1 ex.) Lebt auch auf Siquijor. — Die westlichste bekannte Art dieser pacifischen Gattung, welche zu keiner beschriebenen Spezies nähere Beziehungen hat. Sie ist dünnschaliger, schmäler und schlanker als alle übrigen Arten. (Boettger). Gen. Leucochtlus (Mart.) Boettger. 89. Leuecochrlus pedieulus Shuttlew. ef. Boettger Conch. Mitth. II. var. ovatula Boettger. Ditfert a typo testa regulariter ovata, minus elongata, paullulum minore. Alt. 2!/s, diam. max. 1!/s mm. Hab. ad vicum Guadalupe insulae Cebu. Nur durch kürzere, gedrungenere Gestalt von dem poly- nesischen Typus verschieden; die Exemplare sind fünfzähnig, der Parietalzahn deutlich zweizipfelig, der Basalzahn sehr schwach. Dieselbe Varietät, in Grösse, Form und Zähnung völlig übereinstimmend, kommt auch auf den Inseln Siquijor und Mindanao sowie auf Yap, Karolinen, vor. „Pupa capillacea* bei Hidalgo, J. de Conch. 1888, p. 38, von Naga, Cebu, ist sicher nicht die von Dohrn und Semper von Mindanao beschriebene Art, sondern höchst wahrscheinlich die eben beschriebene Varietät von Z. pedieulus. Fam. Auriculidae. 90. Melampus luteus (Quoy et Gaim.). Pfr. Mon. Aur. I, p. 36. Cebu (Koch). — Marinduque (Quadras). — Mariannen, Java, Polynesien, Neukaledonien. —_ 254 — 91. Melampus caffer (Krauss). Pfr. Mon. Aur. I, pag. 40. Cebu (Koch). — Paragua (Quadras). Sonst von Ost- afrika, den Comoren, Madagaskar, Suluarchipel. Boettger macht mich auf den durchgreifenden Unter- schied von Melampus fasciatus — ausser dem stumpfkegligeren Gewinde und der braunen Lippe, beides wechselnd — auf- merksam, der in den zwei unteren Parietalfalten liegt. Bei M. fasciatus stehen sie etwas entfernter und unabhängig von einander, bei M. caffer sind sie durch eine Schmelzlage ver- bunden und bilden eine gemeinsame Erhöhung. 92. Melampus fasciatus (Desh.) Pfr. Mon. Aur. I, pag. 28. Diese weit verbreitete Art ist auf Cebu und anscheinend allen philippinischen Inseln häufig. 95. Melampus boholensis H. et A. Ad. Gen. rec. Moll. II, p. 243. Pfr. Mon. Aur. I, p. 38. Melampus variabilis Gass. Faun. N. Cal. 1863, page. 65. Pfr. Mon. Aur. III, pag. 315. Hidalgo, J. de Conch. 1888, pag. 41. Ost- und Westküste von Gebu (Koch, ich). Gubat, Prov. Albay, Luzon (eingeb. Sammler), Surigao auf Mindanao (Roe- belen), Camarines Norte, Luzon und Paragua (Quadras). — Bohol (Cuming). — Neukaledonien (Gassies). Den Fingerzeig in dieser weitverbreiteten philippinischen Art den verschollenen M. boholensis der Gebrüder Adams wiederzufinden, verdanken wir Hidalgo, der die Ähnlichkeit richtig erkannte, aber die Gassies’sche Art mit der viel früher beschriebenen philippinischen nicht identifizierte, weil er sich an dem Ausdruck dentes breves statt plicae transversae stiess. Gerade diese Ausdrücke sind aber tautologisch, da die älteren Autoren diese Fältchen Zähne nennen, wie sie sich denn in der Vorderansicht auch als solche präsentieren. Im übrigen stimmt die Diagnose, ohne sehr scharf zu sein, recht gut. Der Hauptunterschied von M. fasciatus ist die viel schlankere Gestalt, die stärkere mittlere Parietallamelle und genau gegenüber der unteren Parietale eine längere und tief ins Innere der Mündung reichende Gaumenfalte, welche die unterste zu sein pflegt. Auf die ausserordentliche Variabilität der Färbung und Zeichnung haben Gassies und Hidalgo schon hingewiesen. Die Identität der philippinischen und neukaledonischen Formen geht aus Gas- sies Diagnose nicht ganz klar hervor; da jedoch Hidalgo Originale des Autors vergleichen konnte und auch meine von E. L. Layard erhaltenen Exemplare aus Neukaledonien recht gut zu den Philippinern stimmen, so zweifle ich nicht. dass Hidalgo Recht hat, sie zu vereinigen. So grosse Exemplare, wie sie die Diagnose von M. boholensis beschreibt, long. 14, diam. 7!/s mm, haben wir nicht gefunden, im allgemeinen sind die unsrigen 10—11 mm lang und noch schlanker als der Typus. Bei Dalaguete, Ost-Cebu, fanden sich Stücke bis zu 12!/2 mm Länge bei 6°/ı mm Breite. 94. Melampus eristatus Pfr. P. Z. S. 1854, pag. 122. Nov. Conch. I, pag. 17, t. V f, 3—5. Mon. Aur. I, pag. 43. — Hidalgo, J. de Conch. 1888, pag. 40. Exemplare von der Westküste von Cebu stimmen vortrefflich zu Pfeiffer’s Abbildung und auch zur Diagnose bis auf die Angabe, dass die letzte Windung nur ?/s der Länge erreiche und nur drei Parietalfalten vorhanden seien. Der letzte Um- gang hat entschieden ?/a—*/s der Länge und es sind nicht drei, sondern 9—10 Parietalfalten vorhanden. Nun zeigt aber die Abbildung bei Pfeiffer den letzten Umgang genau ebenso hoch wie bei meinen Stücken, so dass ich einen Schreib- oder Messfehler annehmen möchte. Die Reihe von punktförmigen Parietalfalten, welche über den zwei grösseren steht, muss Pfr. übersehen haben oder er hat ein jüngeres Stück vor sich gehabt. Die Färbung ist einigermaassen wechselnd; die meisten Exemplare sind einfarbig dunkel rotbraun, andere haben das Gewinde dunkelbraun und den letzten Umgang hellkaffeebraun, noch andere zeigen dunkelbraune Binden auf demselben. Hidalgo erwähnt die Art nach Quadras von Marin- duque, während Pfeiffer nur allgemein die Philippinen als Fundort angiebt. Nach Gassies kommt sie auch auf Neu- Caledonien vor. — 256 — 095. Melampus brevis? Gassies. T. minuta, omnino imperforata, ovalis, solidula, luteo- brunnea aut unicolor aut fasciis sagittiferis brunneis ornata, interdum spira fusca et basi albida; spira convexoconica, apex minimus, mucronatus, acutissimus. Anfr. 8 planiusculi, sutura lineari lacera discreti, verticaliter irregulariter striati et lineis spiralibus punctatis (in anfractu penultimo 6—7) decussata, ultimus superne rotundato-angulatus, basi decerescens, levissime saccato-cristatus, ?/s altitudinis superans. Apertura fere ver- ticalis, angusta, arcuata, paries 3 lamellata, lamella supera nodiformis, media sat alta, horizontaliter intrans, infera cras- siuscula, parum alta, a columellari sulco profundissimo sepa- rata, columellaris valida, subhorizontalis, compressa, emersa. Peristoma acutum, inferne incrassatulum, margo dexter callo albo profundo et pliculis spiralibus 8—9, una vel duabus e superis longissime intrantibus, ceteris subaequalibus munitus. Alt. 6'/2, diam. max. 35/s, apert. alt. 4'!/z mm. Melampus brevis Gassies Faun. Nouy. Caled. Pfr. Aur. suppl. in Pneum. suppl. III, p. 313. Hab. Novam Caledoniam nec non insulam Cebu. Da mir Gassies’ Abbildung nicht zugänglich ist und seine von Pfeiffer mitgeteilte Diagnose sehr viel zu wünschen übrig lässt, so ist es mir nicht möglich, die Identität dieser kleinen Art von Cebu mit dem neucaledonischen M. brevis mit Sicherheit nachzuweisen. Nach der Beschreibung ergeben sich fulgende nicht sehr erhebliche Unterschiede: Die Cebu-Form ist etwas kleiner und etwas bauchiger, da Gassies 8:4 mm misst, also das Verhältnis von Breite zu Höhe wie 1:2, bei meinen Stücken 1:1,8; das Verhältnis des letzten Umgangs zur Höhe ist bei den letzteren wie 2:3, bei Gassies beträgt die Höhe des letzten Umganges *°/ı !/s der Gesamthöhe (so! — was soll das bedeuten?). Die Columellarlamelle ist ferner entschieden subhorizontalis, bei Gassies obliqua, ascendens. Trotzdem glaube ich bei der weiten Verbreitung der Melampus-Arten und ihrer starken Variabilität und bei der bekannten Ungenauig- keit der Gassies’schen Diagnosen unsere Art zu Melampus brevis stellen zu sollen, um nicht unnötig einen neuen Namen zu schaffen. — 257 — 96. Melampus granifer Mouss. « Moll. Java, p. 46 t.5 £.9, t. 20 £.7. Pfr. Mon. Aur. I, p. 42. v. Möll. J.D. M. G. XIV, p. 281, Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 42. Cebu bei der Hauptstadt selbst, Westküste, Insel Magtan u.a. m. (Koch, ich), Marinduque (Quadras), Burias (Cuming). — Java (Mousson). 97. Melampus semiplicatus Pease. T. impresso-subrimata, fusiformi-ovata, solidula, lutea, media parte indistincte brunneo-bifasciata, nitida; spira conica, lateribus convexiusculis, apex acutus. Anfr. 12 plani, sutura impressa crenulata disjuncti, usque ad peripheriam costati, costis latis, planatis (20 in anfr. penultimo), infra suturam lineis 2 im- pressis parum distinctis decussati, ultimus peripheria rotunda- tus, medio laevigatus, subtus attenuatus, in regione umbilicari suberistatus, erista costis circa 15 verticalibus exarata. Aper- tura fere verticalis, perangusta, paries infra medium lamella compressa intrante munitus, loco inferae lamellae callo spirali crassiusculo, usque ad regionem umbilicalem producto cinctus, columellaris crassiuscula sulco profundo a callo parietali se- juneta, tuberculo instar emersa. Peristoma acutulum, margine dextro strietiusculo, intus haud calloso, superne plieis 4 longe intrantibus munito. Alt. 11?/2, diam. max. 5!/2, alt. apert. 7!/e mm. Melampus semiplicatus Pease P. Z. S. 1860 p. 146, 1869 p. 60. Pfr. Aur. suppl., p. 304. Hab. ins. Sandwich et ins. Cebu Philippinarum. Die Beschreibung von Pease ist so unvollständig, es feh- len sogar die Maassangaben, dass auch diese Identifizierung nicht mit Sicherheit feststeht. Indessen stimmt das wenige, was Pease von seiner Art zu sagen weiss, völlig zu unserm halbgerippten Melampus von Cebu, und namentlich die auffallende Skulptur aus kräftigen, breiten aber flachen Rippen, welche unter der Naht des letzten Umgangs plötzlich aufhören, wie sie mir von keinem Melampus sonst bekannt ist, veranlasst mich, ihn für M. semiplicatus Pease zu erklären. Bei der grossen Zahl von Auriculaceen, die dem philippi- nischen Archipel mit Melanesien und Polynesien gemeinsam sind, b — 258 — ist das Vorkommen einer hawaiischen Art auf Cebu, wenn auch auffallend, doch keineswegs unwahrscheinlich; sie wird auf den polynesischen Inselgruppen sicher noch aufzufinden sein. 98. Melampus pulchellus Pet. P.Z. $. 1842, p. 202. Pfr. Aur. I, p. 35. v. Möll. J. D.M.G. XIV, p. 281. Vorstadt San Nicholas bei der Stadt Cebu (Cuming), Stadt Cebu und Insel Magtan (ich); auch Singapore (Bacon fide Pfeifter). Es sind von den philippinischen Inseln sonst noch bekannt M. eumingianus Recl. (Negros, Marinduque), sincaporensis Pfr. (Manila), tröticeus Phil. (Negros), costates Quoy et Gaim. (Phi- lippinen), sodass von den 13 Arten 9 auf Cebu vertreten sind. Gen. Trala Gray. Turt. Man. ed. II 1840, p. 21. H. et A. Adams Gen. rec. Moll. II, p. 244 excl. subgeneribus. Die von Gray richtig abgezweigte und von Mörch an- erkannte Gattung hatte Pfeiffer als nicht genügend begründet wieder eingezogen, hauptsächlich weil sie in der erweiterten Auffassung der Gebrüder Adams allerdings nicht haltbar er- schien. Gray hatte seine Gattung auf Azwreula nitens Lam. — Melampus pustllues (Gmel.) basiert und kurz, aber ganz kennt- lich charakterisiert, indem er auf eine innere Buchtung an der Stelle, wo Cassidula die Lippe zahnartig abbricht, hinweist. Thatsächlich haben die hierhergehörigen Arten an dieser Stelle eine mehr oder weniger nach innen verlängerte Spiral-Lamelle, welche Pfeiffer irreführenderweise eine Querrippe (costa trans- versa) nennt, und aussen eine leichte Einbuchtung, sodass aller- (dings oberhalb der Lamelle eine Art Sinulus entsteht. Die Ar- ten, welche bei Pfr. (Auric. I, p. 46) den S 7 von Melampus bilden, haben im Habitus viel gemeinsames, namentlich aber eine beginnende Lippenbildung, wonach sie nicht nur der Gattungs- diagnose von Melampus nicht entsprechen, sondern sogar nach Pfeiffer’s künstlicher Trennung überhaupt nicht in die Unter- familie der Melampea, sondern der der Avrzeulea gehören. Pfeiffer selbst nennt das Peristom bei diesen Arten richtig obtusuem, während die Diagnose der Unterfamilie ein Peristoma aculbum verlangt. Die Tralia-Arten haben ein wenn auch schwach — 259 — doch deutlich verdicktes Peristom, welches am Unterrand meist schon Lippenbildung zeigt, und so war es kein grosser Fehler, wenn der Autor und nach ihm Pfeiffer die folgende Art glatt zu Auricula stellten. In der That steht sie aber Traha pana- mensis und pusilla so nahe, dass sie nicht generisch von ihnen getrennt werden kann, und doch hat Pfeiffer diese letzteren unter Melampus. Wir werden daher Gray’s Gattung anzuneh- men haben und sie als Übergang der Gattungen mit scharf- randigem Mundsaum (Melampea Pfr.) zu den gelippten (Aurveulea Pfr.) auifassen müssen. Pfeiffer’s Einteilung der Aurieuliden in zwei Subfamilien fällt damit zu Boden. Zu Tralia sind mit Sicherheit zu rechnen: Tr. pusilla Gmel. (— nitens Lam.), die typische Art, panamensis ©. B. Ad., nitidula H. et A. Ad.; viel- leicht noch morosa Gass., letrica Gass., semisuleata Mouss., ? Bronni Phil., ? Pfeiffer Dunker. 99. Tralia hanleyana (Gass.) Aurieula Hanleyana Gassies Moll. Nouy. Caled. II, t. IV, £. 16. Pfeiffer, Auric. suppl. in Mon. Pneum. suppl. III, p. 361. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 56. Dalaguete, Ostküste von Cebu, sehr selten; von Quadras auf den Inseln Tablas und Catanduanes gefunden; sonst von Neu-Caledonien bekannt. Meine zwei Stücke zeigen drei un- deutliche braune Binden, wie sie auch Hidalgo erwähnt. Die Spiralskulptur mit Punktreihen ist nur auf dem Gewinde und auf dem letzten Umgang in der Nähe der Naht vorhanden. Gen. Pythia Bolten. 100. Pythia reeveana Pfr. Süd- und Westküste von Cebu. — Philippinen (Cuming), Balabac, Tablas (Quadras). Nach A. Adams auch auf Celebes und Borneo. 101. Pythia pantherina A. Adams. Proc. Z. S. 1850, p. 152. (Scarabus). Pfr. Aurie. I, p. 94. Searabus petiverianus Reeve Conch. icon. f. 15. — Scarabus ovatus Reeve ibid. f. 13 (non Pfeiffer). — ? Scarabus striatus Reeve ibid. f. 26. — Scarabus pantherinus et ovatus Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 44, 45. Cebu, häufig. Mindanao, Siquijor (Cuming, Koch), Mas- bate, Tablas, SO-Luzon, Balabac (Quadras). Auch von Borneo und Celebes bekannt. 14* — Abo Dass Se. petiverianus Reeve identisch mit P. pantherina A. Ad. ist, hat schon Pfeiffer richtig erkannt; aber auch Se. ovatus Reeve ist nichts weiter als eine etwas schlankere Form von pantherina, während die echte Pythia ovata Pfr. von Ceylon schon nach den Dimensionen, long. 31, diam. max. 26 mm, eine ganz andere Art sein muss. Reeve’s Abbildung zeigt eine Länge von 31'/s, Breite von 19 mm! P. pantherina variiert am selben Fundort sehr in der Grösse und der mehr oder minder bauchigen Gestalt. Auch Se. striatus Reeve, der speziell von Cebu angegeben wird, scheint mir nach der Abbildung nichts weiter zu sein, als ein kleines, bauchiges, etwas stärker als gewöhnlich gestreiftes Stück von P. pantherina, bei welcher die Streifung ziemlich stark wechselt. ?102. Pythia castanea Less. Pfr. Aur. I, p. 9. _Reeye Le. f. 3. soll nach Cımise auf Cebu bei dem Dorf Sibonga vorkommen. Was Reeve abbildet, scheint mir nur eine Farbenspielart von ?. scarabaeus L. zu sein, jedenfalls passt die Abbildung in keiner Weise zu der von Küster (Aur. t..9 f. 1, 2) und zu Pfeiffer’s Diagnose, da sie ein Exemplar von 36 mm Länge bei 23!/s Breite zeigt, während Pfeiffer long. 26, diam. maj. 15 angibt. Der letztere hat jedenfalls eher die echte Lesson’sche Art vor sich gehabt, da Lesson sie eine petite espece nennt. P. scarabaeus ist auf den Philippinen noch nicht nachgewiesen, wird vielmehr durch die rippenstreifige P. reeveana ersetzt, so dass bei Reeve, der seine vermeintliche castanea durch Cuming von Cebu er- halten haben will, jedenfalls eine Verwechslung vorliegt. Aber wir haben auch keine Pythia auf Cebu gefunden, welche Pfeiffer’s castanea, die er ebenfalls von Cuming aus Üebu erhielt, ent- spräche; freilich ist nicht ausgeschlossen, dass noch eine weitere Art zu den vier von der Insel bekannten zu entdecken ist. 103. Pythia sinuosa A. Ad. P. Z. Soc. 1850, p. 151. Pfr. Aurie. I, p. 92. Reeve Scarabus f£. 21. — Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 46. Danao, Ostküste von Cebu (Koch), Negros (Cuming), Marinduque (Quadras). = 104. Pythia cumingiana Petit. P.Z.S.1843, p. 3. Küster Aurie., p. 63 t.9 £.5, 6. Pfr. Auric. I, p. 89. — Reeve Conch. ie. Scarabus f. 12. Danao an der Ostküste von Cebu (Koch), Boljoon SO- Cebu, Negros (Cuming). Eine durch die bauchige Gestalt, feste Schale, einfache bräunliche Färbung ohne Flecken, den seitlich sehr stark ge- kielten letzten Umgang gut charakterisierte Art. Gen. Plecotrema H. et A. Ad. 105. Plecotrema typica H. et A. Ad. P. 2.8.1853, p. 120. Pfr. Nov. Conch. I, p. 16 t. V f. 12—14. Mon. Aur. I, p. 100. v. Möll. J. D.M. G. XIV 1887, p. 282. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 46. Cebu, selten. — Tacloban auf Leyte (Cuming), Sibuyan und NÖ-Mindanao nebst Küsteninseln (Quadras). 106. Plecotrema bella H. et A. Adams. P. Z. S. 1854, p. 37. Pfr. Mon. Auric. I, p. 102. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 47. Ein etwas kleineres, aber sonst mit der Diagnose gut über- einstimmendes Stück von der Westküste Cebus. — Philippinen (Cuming), Sibuyan (Quadras). 107. Plecotrema octanfracta Jonas. Z. f. Mal. 1845, p. 169. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 47. = Pl. clausa Hret A-Adı pP. 7,8. 1853, p. 121. Pfr. Noy. Coneh.-T, p& 15, 1. V, f. 9-14. Mon. Aur. I, p. 103. Westküste von Cebu (Quadras). Sibuyan und NO-Min- danao (Quadras). — Sandwich-Inseln. 108. Plecotrema punctigera H. et A. Ad. P. Z. S. 1853, p. 120. Pfr. Mon. Aur. ]J, p. 105. Bei der Stadt Cebu (ich). — Borneo, Singapore (Pfr.); Macao (ich), Swatow, China (Hungerford). 109. Plecotrema punctatostriata H. et A. Ad. P. Z. S. 1853, p. 121. Pfr. Mon. Aur. I, p. 106. v. Möll. J. D.M. G. XIV, p. 282, Cebu und Siquijor. — Borneo und Singapore nach Pfeiffer. Die Exemplare stimmen besser zu pumctatostriata als zu imperforata, obwohl letztere von Negros, also einer Cebu wie — 262 — Siquijor benachbarten Insel beschrieben worden ist. Die Dimen- sionen sind ganz dieselben, wie die der erstgenannten Art, auch ist ein Nabelritz vorhanden. Auf der andern Seite ist das Gewinde eher conoidea als conica, acutiuscula zu nennen, es sind meist vier statt drei Zähnchen auf der Aussenseite vor- handen und die Farbe stimmt vielleicht besser zu P. imperforata, welche sordide fulva sein soll, als zu P. punctatostriata, die als ferruginea angegeben wird. Die Form scheint daher beide Arten, welche nach den Diagnosen nur wenig verschieden sind, zu verknüpfen und Hidalgo, welcher (J. de Conch. 1888, p. 48) beide zu einer Art vereinigen möchte, wird Recht behalten. Gen. Cassidula Fer. 110. Cassidula labio v. Möll. J. D. M. G. XIV 1887, p. 282, t. 8, f. 14—14b. Cebu, Siquijor. Cassidula phelippinarum Hidalgo (J. de Conch. 1888, p. 53, t. VI, f.7) von Tablas, Sibuyan, Romblon, Mindanao und dem Sulu-Archipel unterscheidet sich von Ü. labio m. nur durch etwas geringere Grösse und schlankere Gestalt, sowie durch meist buntere Färbung. Die letztere will gar nichts besagen, da auch Hidalgo einfarbige gelbliche und braune Abänderungen erwähnt, und die Grösse und Gestalt wechselt am gleichen Fund- ort nicht unerheblich. Die Punktreihen (Haarnarben) fehlen auch bei /abio nicht, nur sind sie bei den älteren Stücken, die ich beschrieb, kaum mehr erkennbar. Alles in allem ist phxlip- pinarum allenfalls als Varietät zu halten, als Art sicher nicht. 111. Cassidula faba Menke Z. f. M. 1853 f. 124 (Auricula) Pfr. Nov. Conch. I, p.5 t. 2, f. 7—9. Mon. Aur. I, p. 110. Westküste von Cebu, Siquijor, selten und einzeln, mit Pfeiffer’s Beschreibung und Abbildung ganz genau überein- stimmend. Die Art wurde von Java beschrieben und war von den Philippinen meines Wissens noch nicht bekannt. 112. Cassidula quadrası Hid. J. de Conch. 1888, p. 51, t. VI, £. 6. Marinduque, Tablas, Sulu (Quadras), Cebu (ich). Meine Exemplare sind grösser als die von Hidalgo beschriebenen, stimmen aber sonst völlig überein. Ubrigens — a scheint mir Hidalgo’s Art auf etwas schwachen Füssen zu stehen, da sie ©. turgida Pfr. (Mal. Bl. I 1854, p. 154. Nov. Conch. I, p. 48 t. XIL f. 19, 20) von der Insel Negros bedenklich ähnlich ist. Unterschiede sind nur die Behaarung, welche aber wie bei so vielen Auriculaceen bei alten Stücken verloren geht und dann, wie Pfr. bei ©. turgida erwähnt, Punktreihen zurück- lässt, dann die doppelt gefurchte Spindellamelle, die dadurch dreifach erscheint, während sie bei Zurgida nur einfach gefurcht ist (subsulcata bei Pfeiffer), endlich ein deutlicheres Knötchen im Sinulus gegenüber der oberen Parietalfalte und die deutlicher zweizähnige Aussenlippe. 113. Cassidula sulculosa Mouss. Bir. Aur. L,p. 114. Cebu und Magtan, häufig. — Burias (Cuming), Manila, Marinduque, Tablas, Paragua, Balabac (Quadras). Beschrieben von Java. 114. Cassidula nucleus Martyn. cf. Hidalgo J.de Gonch. 1888, p. 50. Cebu (Quadras, ich), Alabat, Marinduque (Quadras). Neu-Caledonien (Fassies). Hidalgo behauptet a. a. O., dass die von Pfeiffer Mon. Aur., p. 115 beschriebene und von Reeve Üonch. ie. Aur. f. 26 abgebildete €. »zrcleus nicht die echte Martyn’sche sei und schlägt für diese Art den Namen (©. manidensis Hid. vor, während er für die von Quadras eingesandten Formen von den Philippinen den Namen n»xelers beibehält. Ich muss gestehen, dass mir Pfeiffer’s Diagnose ziemlich gut zu der auf Cebu lebenden Art zu passen scheint; jedenfalls hätte abgewartet werden müssen, ob bei Manila wirklich eine von C©. nueleus der südlicheren Inseln verschiedene Art lebt, ehe ein neuer Name für eine bloss vermutete geschaffen wurde. Bei der grossen Verbreitung, welche Auriculaceen im allgemeinen haben, glaube ich kaum, dass auf Luzon eine andere Cassidıula vorkommt als auf den Visayas. 115. Cassidula mustelina Desh. Cebu, nicht selten; Manila, Marinduque (Quadras). For- mosa, Singapore, Pinang, Neu-Seeland, Neu-Caledonien u. Ss. w. — 264 — Gen. Auricula Lam. 116. Auricula auris judae (Linn.). var. reticulata Küst. Cebu, auch sonst auf den Philippinen häufig. Die Exemplare von Cebu gehören zu der kleineren stärker granulierten Varietät. 117. Auricula ponderosa Fer. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 55 t. VI £. 4, 4a. — Aurieula turrita v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 283 (non Pfeiffer). Cebu (ich). —— Marinduque, Tablas (Quadras). Diese längere Art hatte ich anfangs für A. turita Pfr. gehalten; wie aber Hidalgo richtig hervorhebt, ist diese noch länger mit zahlreicheren, stärker gewölbten Windungen. Ob die zwischen aurrs judae und turrita stehende Art wirklich A. ponderosa Fer. ist, kann nach den wenigen Bemerkungen des Autors (Pfr. Aur. I, p. 131) kaum mit Sicherheit entschieden werden, doch stimmen die Kennzeichen, die er angiebt, auf unsere Art besser als auf irgend eine andere. 118. Auricula elongata (Parr.) Küst. Aur., p. 53 t. 8 f. 6—8. Pfr. Aur. E9.140. Gebu, (Koch, ich). Nach Cuming auf Burias. Ausserhalb der Philippinen noch von den Sandwich- und Fidschi-Inseln bekannt. A. pusilla H. et A. Ad. (Pfr. Aur. I, p. 142) von Cuming auf Negros, von Quadras (Hid. 1. c., p. 56) auf der Küsten- insel Balauan bei Mindanao gefunden, scheint mir auf uner- wachsene Stücke von A. elongata basiert zu sein. 119. Aurieula subula Quoy et Gaimard. Hid. J. de Conch. 1888, p. 55. Cebu (Koch, Quadras, ich). Marinduque, Paragua, NO-Mindanao (Quadras). Fam. Cycelophoridae. Gen. Oyathopoma W. T. Blanf. Sect. Jerdonia Blanf. cf. Beddome G. Z. S. 1875, p. 445. Pfr. Pneum, suppl. III, p. 375, — 265 — * 120. Oyathopoma (Jerdonia) meridionale v.Möll. Mal. Bl.N.F.X, ps 146; 1. IV. f 7, 0a Berge Licos, Mangilao. *121. Oyathopoma aries v. Möll. t. IX £. 5. T. tubiformis, anfractibus omnibus ab initio solutis, liberis, curvam spiralem, regularem formantibus, tenuis, albida, opaca, quasi irrorata; spira libera, depresso- conica, apex excentricus, leviter sinistrorsus, planiusculus. Anfr. 3!/a lente accrescentes, teretes, apicales glabri, nitidi, ceteri striis transversis annuli- formibus et lineolis undulatis spiralibus minutissime granulati, ultimus superne subcompressus, ad aperturam sensim ascendens. Apertura subverticalis, basi protracta, subeircularis, superne subangulata, peristoma simplex, acutum, haud expansum. Lat. max. 4!/s, alt. 2!/ı, apert. alt. 1'/s, lat. 1?/s mm, a ee © „ 2'/a mm. Hab. ad vicum Balamban litoris oceidentalis insulae Cebu. Anfangs geneigt, in dieser überraschenden Neuheit den Typus einer neuen Gattung, etwa mit Cyelosurus verwandt, zu sehen, habe ich mich überzeugt, dass, abgesehen von der ganz freien Aufwindung der schon von Anfang an losgelösten Umgänge, eine völlige Übereinstimmung mit den kleinen Cyatho- poma-Arten besteht, speziell mit der voranstehenden. Wir haben mithin in dieser seltsamen Form ein Cyathopoma zu sehen, bei welchem die Loslösung der Windungen von einander zum fest- erworbenen Artcharacter geworden ist. Die Tendenz zu solchen Bildungen ist ja bei Cyathopoma und der folgenden Gruppe sicht- lich vorhanden und die Verbindung der stielrunden Windungen ohnehin eine sehr lose. Bei (©. /atecostatus ist oft die halbe letzte Windung ganz frei gelöst, das gleiche kommt bei Opisthoporus vor u.s. w. Nur beginnt bei unserer Art die Loslösung sofort mit der Apikalwindung und ist bei allen den zahlreich ge- sammelten Stücken ganz konstant. Eine zweite Art (C. cornu m.) kommt auf Siquijor vor. Bemerkenswert ist das Auftreten des gleichen Charakters bei so zahlreichen Arten auf Cebu, wenn auch nur bei der einen ein solches Extrem erreicht wird. Die oben erwähnten Diaphora- Arten, wie E. tuba, kochiana, eutrachela, devians, quadrasi, das Hypselostoma, der schon erwähnte Cyelotus latecostatus, die unten — 266 — zu beschreibende Palaina trachelostropha m., alle mit mehr oder weniger losgelöstem letzten Umgang weisen auf eine gleiche bio- logische Ursache hin, die wir noch zu enträtseln haben werden. Gen. Cyelotes Guild. Nachdem die Trennung der amerikanischen Aperostoma- Arten, welche Pfeiffer noch bei Cyelotus hatte, als besondere Gattung wohl allgemeine Anerkennung gefunden hat, ist Cyelo- tus auf die asiatisch-polynesischen Arten mit gefurchtem Doppel- deckel, aussen mit einer vielgewundenen Kalklamelle, innen mit dünner Hornlamelle beschränkt. In dieser Auffassung enthält die Gattung aber immer noch sehr verschiedenartige Elemente, welche zu sichten und in besonders zu benennende Sectionen oder Subgenera zu ordnen sind. Prof. v. Martens hat in seinem klassischen Werke über die Landschnecken von Ostasien schon sehr wertvolle Fingerzeige in dieser Beziehung gegeben, nur hat er leider seinen richtig abgezweigten Gruppen adjectivische Namen, wie Oyeloti marmorati, suturales u.a. m., gegeben, welche, wie oben bei den Cochlostyla-Gruppen schon hervorgehoben, in der heute geltenden Nomenclatur nicht verwendbar sind. Die auf den Philippinen vertretenen Abteilungen werde ich daher neu benennen. Zunächst fragt es sich freilich, ob der alte Name Oyelotus überhaupt für die Gesamtgattung anwendbar ist. Er wurde, wie aus dem Namen und den dazu gestellten Arten her- vorgeht, für die Arten mit flügelförmigem Fortsatz am oberen Mundsaum gewählt und zwar erwähnt Swainson, welcher den (Guilding’schen Manuskript-Namen publizierte, ©. planorbuluıs Lam. und variegatus Swains. als Typen. Erstere Art hat einen dünnen hornigen Deckel und ist der Gattung Myxostoma Trosch. einzureihen, letztere hat dagegen einen typischen Cyelotus- Deckel. Wenn man nun die Bildung des Mundsaums als Gattungs- charakter annehmen will, so wird man consequenterweise ge- nötigt, ohne Rücksicht auf den Deckel Myxostoma, Pterocyclus, ja selbst Oprsthoporus und Spiraculum und die Gruppe von ©. variegatus Swains. zu einer Gattung zu vereinigen, wie sie P. Fischer in seinem Man. de Conch. in der That auffasst. Wenn man aber beachtet, wie diese „Flügel* nicht nur bei sonst nächstverwandten Arten, sondern auch bei einer und derselben wechseln, so sieht man bald ein, dass von einer — 267 — generischen Trennung auf Grund dieser Bildungen allein nicht die Rede sein darf. Maassgebend ist in erster Linie der Deckel, während auf Gehäuseform, Mundsaum, Färbung u. s. w. weitere Unterabteilungen begründet werden können. Hiernach wäre die Verwendung des Namens Cyelotus für die Gattung in unserm Sinne zu verwerfen und ein neuer Name zu wählen; da ich aber glaube, dass wir über kurz oder lang doch dazu kommen werden, die verschiedenen Gruppen als selbständige Gattungen anzuerkennen, so sehe ich von einer Neubenennung ab. I. Sect. Platyrhaphe v. Möll. T. parva, unicolor, plerumque lutescens, spiraliter lineo- lata, sutura profunda, peculiariter applanata, plerumque rudius Striata, apex mammillaris, anfractus ultimus saepe subsolutus. Typ. ©. pusillus Sow. Oyeloti suturales v. Matt. 122. Oyclotus (Platyrhaphe) pusillus Sow. Überall häufig. Eine kleine Form hat G. Nevill (J. As. Soc. Beng. L 1881, p. 143) var. nana genannt, doch sind die Schwankungen in der Grösse am gleichen Fundort so bedeutend, dass man keine Varietät aufstellen kann. Ausser auf Cebu auch auf Negros, Marinduque und ganz Luzon vorkommend. 123. Oyelotus (Platyrhaphe) latecostatus Kobelt Landdeckelschn. Phil pp. 81.123 Berge. bei Guadalupe, Licos, ferner bei Tuburan im Nord- westen der Insel. Von Semper auf Mindanao entdeckt. Die Loslösung des letzten Umganges ist häufig stärker als sie Kobelt angibt und abbildet und erstreckt sich oft auf die Hälfte des Umganges. II. Sect. Kueyclotus v. Möll. T, varie colorata, plerumque marmorata et zonata, spira plana aut parum convexa, peristoma superne plus minusve auriculatum. Specimina juniora hirsuta. Typ. ©. variegatus Swains. Oyelotus (Guild.) Swains. (ex parte). — 268 — 124. Oyclotus (Eueyelotus) caroli Kob. 1. e., p.8 t. 1, £. 8. v. Möll. Mal. Bl. X, p. 146. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 57. CO. variegatus meines ersten Verzeichnisses ist zu streichen, ebenso ist meine var. minor besser wieder einzuziehen, da doch einzelne Exemplare die typische Grösse erreichen, andere wieder und zwar am gleichen Fundort noch kleiner sind als die von mir früher erwähnten. Jedenfalls lebt auf Cebu nur die Form mit weniger verbreitertem oberen Mundsaum, wobei allerdings hervorzuheben ist, dass neben typischen Stücken, wie sie Kobelt abbildet, auch solche mit etwas stärkerem „Öhrchen“ vorkommen, wenn auch nie so stark wie bei typischem variegatus. Hidalgo bezweifelt die Artgiltigkeit des ©. caroli ebendeshalb und ich würde ebenfalls geneigt sein ihn nur als Varietät von varzegatus aufzufassen, wenn ich mehr Material vom Typus besässe und wir seine Verbreitung besser kennten. Einstweilen wird es besser sein die kleinen Formen mit schwach geöhrtem Mund- saum von den grossen entschieden geflügelten getrennt zu halten. Kobelt’s Typ stammte von der Insel Bohol; ausser von Öebu kenne ich sie noch von Siquijor und Nord-Mindanao, Quadras hat sie auch von Samar erhalten. Junge Exemplare sind behaart und zwar in der Weise, dass die Anwachsstreifen mit Hautrippen versehen sind und die letzteren kurze Borsten tragen. Diese Bewehrung verliert sich beim Weiterwachsen gänzlich und die Oberfläche wird glatt und glänzend. * 125. Oyelotus (Eueyelotus) sulcatus v. Möll. t. IX f. 6. T. late umbilicata, umbilico !/s latitudinis testae superante, discoidea, tenuis, transverse minutissime striatula, sulcis parum profundis regulariter fulguratis sculpta, valde nitens, aut uni- color olivaceo-lutea aut confertim castaneo vel fusco-fulgurata, ad peripheriam plerumque fusco-unifasciata; spira planiuscula apice vix prominulo. Anfr. 4!/a—5 teretes, ultimus antice sat descendens. Apertura parum obliqua, circularis, peristoma du- plex, internum breviter porrectum, externum paullum expansum, superne ad insertionem brevissime auriculatum. Operculum nor- male, parum concavum, anfr. 9 oblique striatis. Diam. maj. 17, alt. 8 mm. - Hab. ad vicum Tuburan insulae Cebu, — 269 — Auf den ersten Blick sehr nahe verwandt mit der vorigen Art, aber durch die eigentümliche Skulptur von vornherein verschieden. Dieselbe besteht aus im Zickzack verlaufenden regelmässigen Furchen, die namentlich auf der letzten Windung sehr deutlich ausgeprägt sind. Am besten sind sie zu sehen an den einfarbig gelblichen Stücken, während bei anderen die hübsche rotbraune Zickzackstreifung, welche auf den eingedrück- ten Linien verläuft, die Skulptur weniger deutlich erscheinen lässt. In der That ist sie auch in dem Maasse weniger ausgeprägt, je dunkler und dichter die bunte Streifung ausfällt. Zu diesem auffallenden Skulpturunterschiede treten als weitere Differenzen noch der etwas stärker herabsteigende letzte Umgang, die weniger schiefe Mündung, der lebhafte Fettglanz, die geringere Querstreifung, der flachere Deckel und dessen weniger stark sestreifte Windungen. III. Sect. Pseudocyclophorus v. Möll. T. modice vel anguste umbilicata, plus minusve turbinata, solida, fulgurata vel marmorata, peristoma aut rectum aut campanulatum, incerassatum, parum expansum, operculum parum coneavum, terminale. Typ. ©. guttatus Pfr. Oyeloti marmorati v. Mart. *126. Oyelotus (Pseudocyclophorus) eyclophoroides v.Möll. t. X £.7. T. modice umbilicata, umbilico '/s latitudinis testae ad- aequante, depresse globosa, valde solida, glabrata, subtilissime striatula, nitens, nigrescenti-brunnea, maculis flavidis confertis minutis fulguratim dispositis variegata, Spira convexo-conoidea, apex obtusus, nigricanti-caerulescens. Anfr. 4'/s—5 teretes, sutura ineisa disereti, ultimus amplus, antice paullum descendens, pone aperturam subito late dealhatus. Apertura parum obliqua, magna, cireularis, faucibus fuscis, peristoma duplex, internum vix porrectum, externum leviter campanulatum, paullum ex- pansum, incrassatulum, haud reflexum, ad anfractum ultimum triangulariter adnatum. Operculum fere terminale, duabus la- minis constitutum, externa calcarea, crassa, levissime concava, anfr. 7 transverse rugatis, subtus profunde sulcata, interna tenuis, cornea. — 270 — Diam. max. 191/s—22, alt. 13!/o—15 mm. Apert. lat. cum perist. (spec. majoris) 10, alt. 10!/2 mm. Hab. ad vicum Tuburan. Einer der interessantesten Funde, die Koch’s Samnler neuerdings gemacht hat. Die Art hat zu keiner der von den Philippinen bekannten Gruppen Beziehungen, sondern gehört zu den »Oyeloti marmorati< v. Mart., welche bisher nur von den Molukken, Celebes und Timor bekannt war. Ohne Kennt- nis des Deckels würde man sich versucht fühlen, sie zu (yelo- phorus zu stellen, wie denn in der That mehrere derselben zuerst als Cyelophorus beschrieben wurden. Der Deckel ist indessen ganz typisch. Das Vorkommen auf Cebu ist nicht isoliert, sondern eine zweite noch unbeschriebene Art Kommt auf der Insel Leyte vor, während eine dritte von der Insel Sulu (©. suluanıs m.) den Übergang zum malayischen Archipel vermittelt. * 1927. Ditropis cebuana v. Möll. t. IX f. 8. T. late et perspective umbilicata, umbilico !/s diam. ad- aequante, depresse convexa, tenuis, valde nitens, glabrata, olivaceo-sucinacea, Spira convexa, apex mucronatus, tumidulus, plerumque decollatus. Anfr. 5/2 convexi, sutura impressa filo- marginata discreti, ultimus initio carina filiformi ad peripheriam einctus, carina antice magis minusve evanescente, circa umbili- cum aut leviter carinatus aut angulatus, striatulus. Apertura diagonalis, irregulariter circularis, peristoma duplex, superne ad insertionem profunde incisum, margo superus arcuato-pro- tractus, dexter recurvus, basalis ad angulum carinulae umbili- calis (si adest) angulato-protractus, columellaris excavatus, valde recedens, callo sigmoideo cum supero conjunctus. Diam. max. 4, alt. 2!/s apert. ce. perist. lat. et alt. 1°/s mm. Hab. ad vicum Balamban litoris occidentalis insulae Cebu. var. secunda v. Möll. Differt a typo testa minore, anfr. 4 (apice eroso), superne lineis elevatis minutissimis einetis, carinis fortius exsertis, usque ad aperturam pertinentibus, umbilicali multo validiore, peristomate ad carinam umbilicalem magis an- gulato-protracto. Diam. max. 3'/a, alt. 1?/ mm. Hab. ad vicum Tuburan ejusdem insulae. — 271 — Obwohl der Deckel noch nicht bekannt ist, kann die Zugehörigkeit der kleinen Art zu Ditropis wegen der zweifachen Kielung, der etwas eckigen Mündung, der glänzenden, grünlich- gelben Schale keinem Zweifel unterliegen; sie steht Ditropis convexa Bedd. von Südindien selbst spezifisch sehr nahe. D. cebuana variiert in der Höhe des Gewindes und der Ausprägung der Kiele nicht unbedeutend; aus diesem Grunde habe ich auch die Form von Tuburan, von der nur ein Stück vorliegt, trotz der erheblichen Unterschiede nur als Varietät abgetrennt. Namentlich sind jüngere Stücke von Balamban erheblich schärfer gekielt, wenn auch immer noch nicht so scharf wie das von Tuburan. Es wäre möglich, dass das letztere trotz des wohlausgebildeten verdickten Peristoms noch nicht erwachsen ist. Die Auffindung eines Vertreters dieser bisher nur aus Südindien bekannten Gattung auf Cebu bietet ein schwieriges geographisches Problem dar. Während das Vorkommen von Plectopylis-, Hypselostoma-, Alycaeus- und Ennea-Arten auf einen früheren Zusammenhang der Philippinen mit Hinter-Indien schliessen lässt, fehlt bei Ditropis der Nachweis dieser Gattung östlich von Vorder-Indien bisher gänzlich. Allerdings ist Hinter- Indien noch ganz ungenügend durchforscht. 128. Oyclophorus lingulatus SoW. Kob. 1. c. p. 19, t.3 £. 17—20. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 77. Auf Cebu nicht selten, sonst von Bohol und Siquijor bekannt. Frische Stücke sind seidenglänzend und haben feine Membran- rippenstreifung; der Mundsaum ist mitunter gelb gefärbt. Hidalgo macht darauf aufmerksam, dass das von Kobelt noch zu ©. acutimarginatus gerechnete Stück, welches t. III f. 10—12 abgebildet ist, zu Zingulates gehört; ich kann ihm darin nur beipflichten. Es stammt von Bohol, wo bisher nur lingulatus, nicht acutimarginatıs gefunden wurde. Allerdings stehen sich die beiden Arten nahe, sind aber nach der Gestalt, Nabelweite und dem Kiel konstant unterschieden. Cyelophorus Semperit Kob. 1. e., p. 25 t. 2 £. 14, 15, welcher auf ein einzelnes Exemplar von Cebu begründet wurde, hält Hidalgo (J. de Conch. 1888, p. 77) neben lingulatus für zweifelhaft. Nach dem Originalexemplar im Senckenbergischen Museum muss ich bestätigen, dass es nur eine Abänderung — 22 — von lingulatus darstellt. Der letzte Umgang hat die Kantung verloren, die Spiralkielchen sind sehr abgeschwächt und die Färbung ist viel heller. Dadurch erhält das Stück ein sehr frappant abweichendes Ansehen, fast wie ein ÜUyclophorus aus der punctatus-Gruppe, doch ist mir seine Zugehörigkeit zu ©. lingulatus nicht zweifelhaft. 129. Oyclophorus philippinarum Sow. ex rec. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 79 — Ü. zebra autt. von Grateloup. Hidalgo hat in überzeugender Weise dargethan, dass Pfeiffer die Grateloup’sche Art gänzlich verkannt hatte, dass dieselbe vielmehr eine zu (©. tigrinus gehörige Form ist, während die von Pfeiffer als Ü. zebra neben O. philippinarum Sow. aufgefasste Art gerade den Typus der letzteren darstellt. Dieser (. phelippinarum Sow. im engeren Sinne, welchem sich ©. gwimarasensis Sow., Reevei Hidalgo und Sowerbye Hid. (— philippinarum Pfr. et autt., non Sow.) auf den mittleren Inseln anschliessen, scheint auf Luzon beschränkt zu sein, und die früher von mir aufgeführte Form von Cebu, welche übrigens verhältnismässig selten ist, bildet meiner Ansicht nach einen bemerklichen Übergang zu CO. guuimarasensis und muss als beson- dere Varietät abgezweigt werden. Sie ist kleiner, hat ein weniger konisches Gewinde, ist aber doch noch wesentlich höher als Ü. guimarasensis, die Spiralkiele sind weitläufiger und sehr ab- geschwächt, auch fehlt die bei ©. philippinarum fast nie mangelnde weisse oder helle peripherische Binde gänzlich. Ich stelle sie zunächst noch zu phelippinarum als var. transitans v. Möll. Höhere Berge, Cebu. Weiteres Material, namentlich von Südluzon und den zu- nächst liegenden Inseln und namentlich mehr Stücke von gaumara- sensts, als ich jetzt vergleichen kann, werden erst die Entschei- dung darüber gestatten, ob die Varietät etwa besser an die letztere Art angeschlossen wird, oder ob vielleicht sogar Ü. gau- marasensis selbst nur als var. von philippinarum aufzufassen ist. 130. Cyelophorus Sowerbyi Hidalgo]. e., p. 80 — (. philippinarum Pfr., Kob., non Sow. var. solida v. Möll. Differt testa majore, solidiore, sculp- tura fortiore, anfractu ultimo descendente. Diam. 11!/.—12, alt. 11—12!/2 mm. — 213 — ©. Sowerbyv var. 5. Hid. 1. c., p. 80 t. IV £. 8. Dies ist dieselbe Varietät, welche Hidalgo nach Quadras- schen Stücken von West-Cebu als var. ö beschreibt. Die gewiss richtige Abtrennung der Varietät darf indessen nicht, wie es Hidalgo thut, auf die Färbung und Zeichnung basiert werden, da dieselbe an jedem Fundort sehr erheblich wechselt. Viel- mehr ist sie durch die Grösse und Festigkeit der Schale, die kräftigere Skulptur, den etwas herabsteigenden letzten Umgang zu unterscheiden; von der Färbung ist nur zu sagen, dass sie durchschnittlich dunkler ist, aber noch stärker variiert als beim Typus. Ausser dem Quadras’schen Fundort an der Westküste sind noch der ganze Süden und Südosten von Cebu, ferner die Inseln Negros, Siquijor und Leyte zu nennen. *131. Lagochilus boettgeri v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 243 t. VII f. 1a—e. Uling, sehr selten. Hidalgo (l. e., p. 83) nimmt Anstoss daran, dass das Gattungsmerkmal, ein Schlitz in der Lippe, an meiner Art wenigstens in der Abbildung nicht sichtbar sei. Wie ich wieder- holt hervorgehoben habe, tritt dieser Schlitz oder Ritz nur dann deutlich auf, wenn die Art einen verdickten Mundsaum besitzt, bei dünnlippigen ist eine analoge Bildung nur insofern bemerklich als der äussere Mundsaum bei der Einfügung einen Winkel mit der Verbindungsschwiele bildet. Meine Art gehört durch die spalt- oder ritzförmige Schleimpore am Fussende sicher zu Lagochilus. 132. Lagochilus parvum (Sow.) v. Möll. Mal. Bl. N. F. X., p. 147. Auf Cebu selten. Nach Cuming auch auf Panay. *133. Lagochilus subearinatum v. Möll. J. D. M. G. XIV, p..243 t. VII fig. 2—2e. Berge Licos, Mangilao, bei Tuburan und Balamban an der Westküste, überall selten und einzeln. Gen. Leptopoma Pfr. Kobelt (l. e, p. 31) bezweifelt die Berechtigung der Gattung Leptopoma neben Cyelophorus, da er nach v. Martens’ 18 — 214 — Vorgange die Beobachtung der Gebr. Adams, dass 2. vitreum ein Hörnchen am Fussende trage, für irrtümlich hält. Die testa- ceologischen Unterschiede sind ja in der That an sich nicht sehr erheblich; der Deckel ist nur durchschnittlich, nicht bei allen Arten dünner und es bleibt nur die dünne, durchscheinende Schale, der meist engere Nabel und die Buchtung der Columelle übrig. Wie ich aber wiederholt erwähnt habe, beruht die Adams’sche Beobachtung keineswegs auf Irrtum, sondern alle von mir lebend gesammelten Leptopomen tragen wirklich auf dem Ende des Fusses ein kontraktiles Hörnchen, welches sie nur bei völligem Ausstrecken des Fusses zeigen und das daher leicht zu übersehen ist. Die Gattung ist daher auch nach den Weichteilen wohlbegründet. Auch den von Kobelt vermissten Nachweis eines durchgehenden Unterschiedes in der Lebensweise kann ich beibringen; alle Leptopomen sind Laubschnecken, die man nur an Bäumen und Sträuchern findet, die Cyelophorus- Arten dagegen Erd- oder Mulmschnecken. 134. Leptopoma helicoides (Grat.). Kobelt 1. c., p. 35 t. V f£. 10—14. Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 87. Auf den höheren Bergen von Cebu nicht häufig, zahlreicher an der Westküste, namentlich nach Süden zu. Schon von Semper auf Öebu (Alpaco) gesammelt. Nach Cuming auf Ticao, Masbate, Siquijor und Panay, nach Semper auch auf Samar und Siargao, nach Quadras in den Provinzen Camarines und Albay, Südost-Luzon, und auf der Insel Sibuyan. 135. Leptopoma vitreum (Less.). Weder Kobelt’s noch Hidalgo’s Bearbeitung der philip- pinischen Leptopomen ist ganz befriedigend, beide, namentlich aber der erstere, haben die Lösung der schwierigen Aufgabe wesentlich gefördert, aber zu einer abschliessenden Sichtung dieser äusserst schwierigen Formen fehlt noch mehr Material von den verschiedenen Inseln als wir bisher zusammengebracht haben. Ganz besonders schwierig ist die Gruppe der Arten mit gerundetem letzten Umgang, an deren Spitze Z. viütreum steht. Hier gehen die Ansichten von Kobelt und Hidalgo ziemlich weit auseinander. Die erstere nimmt Z. pellueidum eo Grat. ex rec. Pfeiffer als eigene Art neben witreum Less. an, stellt aber einige Formen zu ersterer Art, welche meo voto zu letzterer gehören. Hidalgo dagegen hat zwar den Typus von L. vitreum vichtig erkannt, beschreibt aber eine Anzahl Varie- täten, welche einerseits keine Varietäten in unserem Sinne, sondern blosse Farbenspielarten des gleichen Fundorts sind, andererseits aber mehrfach anderen Arten angehören. ZL. pellu- cidıem im Sinne von Pfeiffer und Kobelt, erkemt er über- haupt nicht an, sondern bringt die verschiedenen Formen des- selben je nach der Färbung und Zeichnung in seinen verschiedenen „Varietäten“ von Z. witreum unter. Die Kenntnis des wahrscheinlichen Typus von Lesson ver- danke ich wie so viele wichtige Aufklärungen meinem Freunde Boettger, der drei Exemplare von Neu-Guinea erhielt. Mit diesen stimmen sehr gut überein einige Stücke, welche mir der Reisende Kubary von der Gazellenhalbinsel in Neubritannien sandte. Sie sind rein weiss, haben eine schwache Kante an der Peripherie, ziemlich hoch gewundenes Gewinde und zeigen eine ziemlich tiefe Einbuchtung der Spindel mit gleichzeitigem Ausschnitt des Spindelrandes. Hierzu passen die philippinischen Formen, welche gewöhnlich als Z. vitreum aufgefasst werden, sowohl in der Höhe des Gewindes als auch in der Spindelbildung durchaus; nur sind sie meist grösser und die peripherische Kante fehlt gänzlich. Wir müssten demnach wohl eine besondere Varie- tät für dieselben aufstellen, doch unterlasse ich dies vorläufig, weil hierzu ein genauer Vergleich der Formen aus dem zwischen- liegenden Gebiet, Celebes und Molukken, notwendig ist, den ich jetzt nicht anstellen kann. Für dieses philippinische 2. vetreum kann ich als gute Abbildung zitieren Kobelt, Landdeckelschn. Phil. t. VI, f. 6—8 (als Z. pellueidum var. lactea), sowie Reeve Leptop. f. 15b. Als Fundorte sind vorläufig mit Sicherheit zu nennen Cebu nebst der Küsteninsel Agojo, Guimaras und Negros; es wird weiter verbreitet sein, doch fallen von den Quadras- schen Fundorten, die Hidalgo namhaft macht, sicher eine Anzahl fort. Auf Cebu kommen neben reinweissen, besonders grossen Stücken auch braun gestriemte oder ziekzackfleckige vor, und zwar leben diese bunten hier wie an den anderen Fundorten mit den weissen untermischt. 18* Bi 136. Leptopoma pellueidum Grat. ex rec. Pfr. Mon. Pneum. I, p. 103. Kobelt 1. e., p. 40 t. VI, £.1—5 (nec f. 6-8), 10-12. Leptopoma vitreum Hidalgo J. de Conch. 1888, p. 91 (ex parte). Ob die von Pfeiffer und nach ihm von Kobelt als L. pellueidum aufgefasste Art wirklich den Grateloup’schen Typus darstellt, vermag ich nicht zu entscheiden, aber jeden- falls schliesse ich mich genannten Autoren darin an, dass diese Form als eigene Art neben der vorigen festgehalten werden muss. Der augenfälligste Unterschied, dass L. pellu- cidum oberhalb der Peripherie fünf bis sechs entfernt stehende Spiralkielchen hat, ist allerdings nicht maassgebend. Denn einerseits zeigt auch das echte Z. vitreum diese Kielchen oder erhöhten Linien, wenn auch nur auf den ersten drei Windungen, andererseits sind sie auch bei Z. pellucidum, wo sie gewöhnlich bis an die Mündung reichen, gelegentlich auf den letzten Windungen fast erloschen. Ganz besonders in- struktiv dafür, dass die Entwicklung von Spiralkielen keinen hohen systematischen Wert besitzt, war uns ein Zeptopoma von Nord-Mindoro, welches ich in einiger Anzahl von einem ein- heimischen Sammler erwarb. Die grosse Masse sind glatte, teils reinweisse, teils braungestriemte oder gefleckte Formen, welche ohne Frage zu L. vitreum gehören, nur durch sehr grosse und nach rechts vorgezogene Mündung abweichend (v. eurystoma m.), vereinzelt treten Stücke mit ganz feinen Spiralreifen auch auf dem letzten Umgang auf und schliesslich finden sich, etwa 5—6°/o, Exemplare mit deutlich aufgesetzten Spiralkielen mitunter sehr kräftiger Entwicklung, sonst in nichts abweichend von den glatten und sicher nur als Varietät derselben zu betrachten! Leider können wir zunächst nicht konstatieren, ob diese var. maulticarinata wirklich mit dem Typus zusammenlebt oder etwa von einem nahegelegenen anderen Fundort stammt, da der Sammler seine gesammte Ausbeute aus der Gegend von Calapan und Baco in Nord-Mindoro zusammengeworfen hatte. Vielleicht dass die gekielte eine Höhenform ist, welche zum besseren Schutz gegen stärkeren Regen die Schale durch die Kiele verstärkt. Worauf es hier ankommt, ist aber das unbestreitbare Faktum, dass bei der gleichen Art glatte und gekielte Formen vorkommen. Wir haben also sichere Artunterscheidung durch andere Kenn- zeichen zu versuchen. Z. pellueidum hat 1) stets ein niedrigeres — 277 — Gewinde, 2) zeigt es in Färbung die Tendenz zu spiralen dunklen Binden, welche bei Z. vitreum zu fehlen scheinen und 3) ist der Spindelrand viel weniger tief konkav ausgeschnitten; dazu kann nach obigem noch erwähnt werden, dsss sich die Spiralreifen der oberen Windungen, welche bei witreum in der Regel mit der dritten Windung aufhören, fast immer bis zur Mündung fortsetzen. Entscheidend für die Arteiltigkeit dieser Formen ist für mich das Zusammenleben einer kleinen Varietät dieses L. pellueidum mit besonders grossen Formen des echten Z. vitreum, welches ich ohne jede Übergänge an mehreren Fund- orten von Cebu selbst beobachtet habe. Den Typus der Art kenne ich mit Sicherheit von einer Reihe von Fundorten des nördlichen und östlichen Mindanao, sowie von der Insel Leyte; ausserdem gehören hierher eine Anzahl der von Hidalgo als Varietäten von L. vitreum aufgeführten Formen. Sehr wahr- scheinlich ist mir auch, dass die von Prof. v. Martens als L. veitreum zusammengefassten Leptopomen des malayischen Archipels z. Th. zu Z. pellucidum zu rechnen sind. Die oben erwähnte Varietät von Cebu ist wie folgt zu charakterisieren: var. pusilla v. Möll. Differt a Z. pellueido testa multo minore, magis nitente, sculptura spirali minus distincta sed lirulis spiralibus — 5—6 in anfractu penultimo — distinctioribus, peristomate intus magis incrassato, minus expanso, retractione marginis columellaris breviore — 2!/s mm longa — basi testae semper unicolore. Diam. max. 9—10, alt. 9, diam. apert. c. perist. 5'/a—5!/s mm. Die Exemplare sind rein gelblichweiss oder mit einer braunen Binde oder mit punktförmigen Flecken (wie bei Z. pulcarium) versehen. Wenn Flecken- oder Bindenzeichnung vorhanden ist, reicht dieselbe immer nur bis zur Peripherie. Letztere Eigen- schaft erinnert an Z. bipartitum Kob., über dessen Artgiltigkeit neben Z. pellueidum ich noch nicht ganz sicher bin, das sich aber durch Kantung der Peripherie unterscheidet. Ich hebe nochmals hervor, dass diese kleine Form unvermittelt mit ty- pischem Z. vitreum von mehr als doppelter Grösse zusammen- lebt und daher als sicherer Beweis der Artgiltigkeit der mit schwach ausgeschnittener Spindel und Spiralreifen versehenen Leptopomen neben vitrerm von grossem Interesse ist. — 278 — Nahe verwandt mit dieser Varietät, welche auch auf der Insel Panay vorkommt, ist var. irtusxonata Hid. von der Insel Paragua, welche er auch noch zu Z. vitreum stellt (J. de Conch. 1888, p. 93). Sie gehört wegen der Spiralreifen auf der Ober- seite sicher in den Formenkreis unserer Art, nicht in den von L, vitreum; ausser einigen braunen Längsbinden hat sie hinter der Mündung eine dunkle Querbinde, welche an Z. mathildae Dohrn erinnert. Fam. Pupinidae. *137. Pupina bicanaliculata Sow. Kobelt 1. c., p. 62 v. Möll. J. D.M. G. XIV, p. 244. Überall in den höheren Bergen. Von Cuming auf Cebu entdeckt und, wie es scheint, auf unsere Insel beschränkt. +138. Pupina gracilis v. Möll. ]. ce. p. 245, t. VIL f. 3—3b. Von verschiedenen Fundorten in allen Teilen der Insel, nicht häufig. ?139. Registoma exigum (SoW.). Kob. 1. c. p. 67, v. Möll. 1. c. p. 246, Mal. Bl. N.F. X, p. 148. Vorstadt San Nicolas bei der Stadt Cebu (Cuming). Die von mir aufgeworfene Frage, ob bei A. ewigımm Sow. vom Autor wie von Pfeiffer die Parietallamelle übersehen worden ist, in welchem Falle diese bisher nicht wieder auf- gefundene Art mit meiner Pupina gracilis identisch sein Könnte, vermag ich noch immer nicht zu entscheiden. Wahrscheinlich ist ein solches Versehen bei Pfeiffer nicht und die Abbildung (Chemn. ed. II Cyclost., t. 30 f. 38) zeigt keine Spur von einer Lamelle oder oberem Kanal. Eher glaube ich an eine Fundorts- verwechselung. Dagegen möchte ich hier schon erwähnen, was ich anderwärts näher ausführen werde, dass die scheinbar scharf geschiedenen Gattungen oder Untergattungen der Pupi- nen, soweit sie auf die Incisuren des Mundsaums basiert sind, schwerlich haltbar sein werden. Einen argen Stoss versetzte der bisherigen Systematik schon die Entdeckung von A. ambigumm Semp., welches ausgewachsen eine normale Callia darstellt, aber in der Jugend einen Columellarkanal besitzt. Erschüttert wird — 279 — auch der Glaube an die Wichtigkeit der Mündungscharaktere durch das Auffinden von vier verschiedenen Arten auf den Phi- lippinen, welche sich in der Gestalt, Farbe u. s. w. zum Ver- wechseln ähnlich sehen, von denen aber die eine eine Cullia (n. sp. von Catanduanes), die zweite ein echtes Registoma (n. sp. cf. exiguum Sow. von Tablas), die dritte eine Pupina (gracilis v. Möll. von Cebu), die vierte noch unbeschriebene von Siquijor, aber eine Hargravesia, ohne unteren, aber mit oberem Kanal ist. Hierzu tritt als fünfte Callia microstoma Kob. von Bislig, welche zwar den Callia entsprechenden zusammenhängenden Mundsaum ohne Einschnitte, aber dafür eine kreisrunde Öffnung auf dem Nacken besitzt und dadurch den Typus einer neuen Gruppe bildet! Es kann keinem Zweifel unterliegen, dass alle fünf generisch zusammengehören und dass wir die bisherigen Gat- tungen deshalb nur als Sectionen oder höchstens als Unter- gattungen betrachten können. 140. Registoma pellueidum Sow. Kob. 1. e., p. 67. v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 246. In den Bergen, nicht selten. Nach Cuming und Semper auch auf Luzon, von wo ich Zegistoma- Arten ebenfalls von zahlreichen Fundorten besitze. Ich betrachte die Form von Gebu als den Typus der Art und glaube die von Luzon (und Polillo) als Varietäten abtrennen zu können. 141. Registoma fuscum Gray. Kobal..c., p..65. Cebu (Semper, ich), Luzon, Mindanao (Cuming), Mari- veles in Mittel-Luzon, Nord-Luzon, Bohol, Camiguin, Bislig auf Mindanao (Semper), Danao, Südost-Mindanao (Roebelen). Die Formen von Cebu und Danao zeigen nicht unwesent- liche Verschiedenheiten in der Gestalt, namentlich der Bauchig- keit der letzten Windung, die ganz konstant sind, und ich glaube deshalb, dass wir die verschiedenen Lokalformen als Varietäten unterscheiden müssen. Hierzu fehlt mir aber zunächst noch das nötige Vergleichsmaterial von andern Fundorten und die sichere Entscheidung darüber, welche Form den historischen Typus darstellt. x — 280 — Pfeiffer gibt an, dass der Mundsaum bald orangerot, bald gelb sei; danach sollte man annehmen, dass die Färbung am selben Fundort beliebig wechsle, also nur Farbenspielarten auftreten. Dies muss ich indessen nach meinen bisherigen Er- fahrungen bestreiten. Von Boljoon im Südosten und einigen Orten an der Westküste von Cebu erhielten wir die rotlippige Form ohne jede Beimengung von gelblippigen, ebenso von der Insel Bohol. Von andern Fundorten auf Cebu, von Danao auf Mindanao und aus der Provinz Albay auf Luzon habe ich unter teilweise sehr grossem Material der gelblippigen Form keine einzige rotgelippte erhalten. Danach verdient die letztere als Varietät abgetrennt zu werden, die ich var. erythrostoma nennen möchte; nur muss freilich erst konstatiert werden, wie weit diese Färbungsverschiedenheit mit sonstigen Unterschieden Hand in Hand geht. Auf Cebu kann ich zwischen den gelb- und rotlippigen einen Unterschied in der Gestalt nicht sehen. 142. Callia luıbriea (Sow.) Koh. 1. ce. £. 63. Auf Cebu, wie fast im ganzen Archipel häufig. Fam. Diplommatinidae. Gen. Helicomorpha v. Möll. T. helieiformis, aperte umbilicata, costulata, peristoma rectum, incrassatum, lamellae nullae. Opesculum terminale, paullum concavum, subtestaceum. * 143. Helicomorpha turricula v. Möll. t. IX, f. 9. T. aperte umbilicata, globoso-conica, costulis tenuibus acu- tis sat distantibus et in interstitiis lineolis minutissimis spira- libus sculpta, alba; spira convexo-conica, apex obtusulus, sub- excentricus, paullum dextrorsum inclinatus. Anfr. 4!/s teretes, ultimus ad aperturam paullum coarctatus, levissime solutus. Apertura parum obliqua, peristoma paullum incrassatum, saepe multiplicatum, porreetum, margine columellari dilatato in um- bilieum protraecto. Diam. max. 1!/s, alt. 1°/s mm. Hab. ad saxa calcarea litoris oceidentalis insulae Cebu. — 2831 — Eu Die erste Art dieses interessanten neuen Genus entdeckte Quadras schon 1887 auf der Insel Catanduanes, weitere For- men haben wir dann ausser der obigen von Cebu auch von den Inseln Leyte und Siquijor erhalten und schliesslich fand Qua- dras eine neue Art auch auf Busuanga, Calamianes - Gruppe. Wir haben mithin noch zahlreiche Formen aus dem Archipel zu erwarten. Ich hielt sie anfangs für junge Stücke einer Arinia oder Palaina und in der That erinnern sie lebhaft an die Jugend- zustände dieser Gattungen; indessen haben sie völlig ausgebilde- ten Mundsaum, der sich durch weitere Schichten vervielfältigt, wie bei vielen Cyelophorus-Arten. Die Gruppe scheint mir von hoher systematischer Wichtigkeit zu sein, indem sich von ihr die übrigen Gattungen der Diplommatiniden ableiten lassen. Der wichtigste Scheidungsgrund der Gruppen untex sich ist die Lage des Deckels beim Zurückziehen des Thieres; stets ist an dieser Stelle eine stärkere oder schwächere Verengung des letz- ten Umgangs vorhanden. Diese Verengung liegt bei Arinia etwa in der Mitte des Umgangs, bei Palaina etwas weiter zurück, etwa Ende des ersten Viertels, bei den echten Diplommatinen am Anfang der Windung. Bis zu dieser Stelle sind die Schalen meist regelmässig gewunden, während die Unregelmässigkeiten in der Aufwindung, wie Ansteigen, Loslösen, Buckelbilden u.a. m., erst von hier beginnen. Auch die Bildung der Lamellen bei Diplommatina s. str. fängt bei dieser Konstriktion an. Bei Helicomorpha tritt nun die Verengung erst an der Mündung selbst auf und der Deckel ist endständig. Anstatt von der Ruhe- stelle des Deckels an weitergebaut zu werden, wie bei den übrigen Gattungen, schliesst die Schale hier ab, indem nur noch zur Verstärkung des Mundsaumes weitere Kalkschichten ab- gelagert werden. Phylogenetisch ist mithin Zelicomorpha als ein sehr alter Typus der Familie zu betrachten, aus welchem sich die übrigen Formen, zunächst Arznia, entwickelt haben. Ich würde nach meiner jetzigen noch lückenhaften Kenntnis der beschriebenen Arten folgende Anordnung vorschlagen : A. Keine Lamellen vorhanden. a. Verengung an der Mündung, Deckel endständig. 1. Gen. Helicomorpha v. Möll. b. Verengung im Innern der letzten Windung, Deckel eingesenkt. .. x. Verengung in der Mitte der letzten Windung, Ge- häuse zylindrisch mit stumpfer Spitze. 2. Gen. Arinia H. et A. Ad. 3. Verengung am Anfang oder im ersten Viertel der letzten Windung, Gehäuse meist linksgewunden. 3. Gen. Palaina OÖ. Semp. (restr.). B. Columellarlamelle vorhanden. a. Verengung in der Mitte der letzten Windung, Schale trochusförmig. 4. Gen. Hungerfordia Bedd. b. Verengung am Anfang der letzten Windung, ausser der Columellare oft auch Parietal- und Palatal- Lamelle vorhanden. 5. Gen. Diplommatina Ss. str. Die letztere Gattung lässt sich weiter in Sektionen spal- ten, von denen ich Sinica für die Arten mit 3 inneren Lamellen (Columellare, Parietale und Palatale) errichtet habe. Auch Diancta Mart. und Moussonia O. Semp. werden sich als Sektio- nen von Diplommatina auffassen lassen. Nieida Blenf. kenne ich noch nicht näher, mit Arönia hat sie keinenfalls nähere Beziehungen. Gen. Arinia H. et A. Ad. 142. Arinta sowerbyt Pfr. Mon. Pneum. I, p. 121. A. minor (Sow.) Kobelt 1. c., p. 12 t.I £. 13. var. intermedia v. Möll. Differt a typo testa paullo minore, anfractibus superioribus distantius costulatıs, ceteris costulato- striatis, ultimo dense striato. alt. 3°/s—4 mm, diam. med. 2°/s mm. Hab. ad vicos Balamban et Tuburan insulae Cebu. var. holopleuris v. Möll. Differt a typo testa etiam var. intermedia minore, plerumque graciliore, anfractibus superioribus distantius costatis, costulis in anfractibus mediis distinete distan- tioribus. ultimo dense costulato. Alt. 3/2, diam. med. 2'/a mm. Arinia holopleuris v. Möll. J. D.M.G. XIV, p. 247. Mal. Bl. N. F.X., p. 156 t. IV f. 8-8b. Hab. in monte Uling insulae Cebu. — 283 — Ein reiches Material von verschiedenen Stellen der Insel Cebu, sowie von Negros und Siquijor hat mich belehrt, dass A. holopleuris m. durch Übergänge mit dem Typus verknüpft ist und daher nur als var. von A. sowerbyi angesehen werden kann. Der Unterschied liegt wesentlich in der Skulptur, welche an gleichem Fundort zwar nur sehr wenig variiert, aber an den verschiedenen Orten so verschieden entwickelt ist, dass sich alle Mittelformen zwischen den Extremen finden. Allen Formen ist gemeinsam, dass die Distanz zwischen den einzelnen Streifen oder Rippen von oben nach unten abnimmt, statt wie gewöhnlich wächst, Beim Typus sind die oberen Windungen mässig weit gerippt, die mittleren rippenstreifig, der letzte glatt; solche Formen habe ich von Cebu (Berge von Guadalupe, Licos, Man- gilao) sowie von der Insel Negros. Aber schon hier treten ein- zelne Stücke auf, bei welchen der letzte Umgang zwar glatt ist aber doch feine Streifung erkennen lässt. Die Form von Siquijor, welche ich noch zum Typus rechne, ist etwas schlanker und kleiner und schon fein gestreift auf dem letzten Umgang. Die Exemplare von Tuburan und Balamban in Westcebu (var. ?nter- media) bilden einen weiteren Übergang zu holopleuris: die oberen Windungen sind weitläufiger gerippt, die mittleren rippenstreifig, der letzte bis zur Mündung deutlich gestreift. Die var. kolopleuris endlich vom Uling ist noch kleiner und schlanker, die Rippen sind oben noch weitläufiger und der letzte Umgang ist dicht serippt. Bemerkenswert ist, dass die Grösse im umgekehrten Verhältnis zur Stärke der Skulptur steht. Eine weitere Varietät sammelte mein Freund Schmacker am Berge Haleon in Nord-Mindoro. Sie misst nur 2°/ı bis 3'/s mm in der Länge bei 2 mm Breite, ist frisch lebhaft orangegelb und steht in der Skulptur der var. holopleuris nahe. Sie darf als besondere Varietät benannt werden: var. aurantiaca v. Möll. Beddome erwähnt (Proc. Zool. Soc. 1889, p. 116), dass er von Hungerford ein Exemplar der A. scalatella aus Cebu erhalten habe. Diese von Semper auf dem Berge Arayat in Mittelluzon entdeckte Art ist sehr gut von A. sowerbyi durch ihre ausserordentlich schlanke Gestalt und die weite Rippung geschieden; ihr Vorkommen auf Cebu ist in hohem Grade un- wahrscheinlich, da die Arinien sehr gesellig leben und wir an — 2834 — allen besuchten Punkten nur Varietäten der A. sowerbyi gefunden haben. Eher möchte ich annehmen, dass Beddome eine var. holopleuris vorgelegen hat. * 145. Arinia minutissima v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 248 t. VII f. 4—4c. Licos, Mangilao, Tuburan. Frische Stücke sind weiss und durchscheinend, ebenso wie bei den beiden folgenden Arten. * 146. Arinia devians v. Möll. 1. c., p. 248 t. VII £. 5—5b. Ulling und Westküste. * 147. Arinia costata v. Möll. 1. c., p. 249 t. VII f. 6—6b. Berge bei Guadalupe, eine grössere Form auf dem Mangilao. Gen. Palaina O. Semp. (restr.) Beddome (P. Z. S. 1889, p. 112) bezweifelt die Haltbar- keit der Gattung Palaina und hat damit insofern Recht, als der Autor selbst in die richtig für P. alata geschaffene Abteilung andere nicht dahin gehörige Arten gestellt hat. Wie auf den Philippinen leben auch auf den Palao-Inseln Vertreter ver- schiedener Diplommatinen-Gruppen mit einander und die Gruppe ist so wenig geographisch beschränkt als es meine Sinzca ist, deren Arten sich ausserhalb Chinas auch in Indien und auf den Philippinen gefunden haben. Wenn man aber Palaina auf die Arten ohne Lamellen und mit der Einschnürung nahe dem An- fang der letzten Windung beschränkt, so ist sie sowohl gegen Diplommatina s. stv. als auch gegen Arinia gut abgegrenzt. Von den Beddome’schen Arten aus den Palaos gehören D. platychrlus, rubella, albata, patula zu Palaina in diesem Sinne, die übrigen zu Diplommalina. Die Skulptur der typischen Art, P. alata, ist kein generischer Charakter, ähnliche flügel- oder schaufelförmig verlängerte Rippen finden sich auch bei Arten anderer Gruppen. "148. Palaina wlingensis v. Möll. 1. e., p. 255 t. VII f. 13—13b. Berg Uling. Von Balamban an der Westküste erhielten wir eine abweichende Form, welche einen besonderen Varietät- namen verdient: — 285 — var. crassilabris v. Möll. Differt a typo testa solidiore, minus graciliÄ, oblonga, apice minus acuto, anfr. 6 nec 6!Ja, apertura minus ampla, peristomate multo magis incrassato. Auffallend ist die Ähnlichkeit dieser Art mit Palaina Diexi, welche Herr Dr. Flach (Verh. Phys. Med. Ges. Würzb. XXIV no. 3. 1890 f. 8) aus dem Obermiocän von Undorf bei Regens- burg beschreibt. *149. Palaina chrysalis v. Möll. 1. e., p. 254 t. VII f. 12—12b. Berge Licos und Mansgilao. Frisch rein weiss, durchscheinend. *150. Palaina trachelostopha v. Möll. t. IX f£. 10. T. sinistrorsa, vix rimata, subeylindrica, tenuis, albida, spira fere cylindracea, apex obtusus, subirregulariter convolutus. Anfr. 6 convexi, sutura profunda disjuncti, embryonales glabri, nitentes, ceteri verticaliter dense costati, ultimus decrescens, a media parte solutus, deflexus, ad aperturam leviter protractus et ampliatus, distanter costulatus. Apertura leviter obliqua, basi recedens, subeircularis, peristoma subexpansum, incrassatum, quasi duplex, margine columellari cum basali angulum levissi- mum formans. Alt. 21/s, lat. med. °/s, apert. lat. °/s mm. Hab. ad vicum Tuburan in litore oceidentali insulae Cebu. Augenscheinlich die nächste Verwandte der vorigen Art, aber durch die Loslösung des halben letzten Umganges von vornherein sehr abweichend. Diese Bildung erinnert sehr an die Eingangs beschriebenen Znnea- (Diaphora) Arten und unsere Form bildet ein weiteres Glied in der Reihe von Arten mit losgeschraubtem letzten Umgang, wie sie schon so zahlreich von Cebu und Umgegend bekannt sind. Weitere Unterschiede sind die schlankere Gestalt, die schärfere Skulptur und namentlich die entfernt stehenden Rippen des letzten Umganges. Gen. Diplommatina Blfd. (s. str.) a) Sect. typica. *151. Diplommatina cebuensis v. Möll. 1. e., p. 250 t. VIL f. 7— 7b. Licos, Mangilao, Tuburan. — 286 — var. gracilis v. Möll. 1. e., p. 250. Uling. Die Form von Mangilao ist etwas enger gerippt und tritt dadurch näher an D. latilabris ©. Semp. von Luzon heran, doch stehen die Rippen immer noch wesentlich weitläufiger als bei dieser. In dem spitzeren Wirbel, der geringeren Entwicke- lung der Columellar-Lamelle und in der tiefen Buchtung unter letzterer stimmt sie dagegen völlig zu D. cebuensis m. und be- stätigt, was ich a. a. O. über die Abgrenzung dieser Art gegen latilabris gesagt habe. * 152. Diplommatina elegans v. Möll. T. vix rimata, elongate conico-turrita, tenuis, costulis distantibus tenuibus in anfractibus ultimis in spinas cavas elongatis sculpta, alba. Anfr. 8 convexi, penultimus magnus, ultimus paullum distortus, initio leviter constrietus, dein inflatus, antice vix ascendens. Apertura obliqua, angulato -rotundata, peristoma duplex, externum late expansum, ad columellam subito desinens, internum sat porrectum, superne appressum. Lamella columellaris valida, obliqua, palatalis aut parietalis nulla. Alt. 2!/2, diam. 1 mm. Diplommatina elegans v. Möll. Mal. Bl. X, p. 145. » » graeilis v. Möll. ibid., p. 148 t. IV £.9—9b. (non Beddome). Durch einen Schreibfehler ist diese Art als D. gracilis publiciert worden, während sie in meiner Sammlung als D. elegans liegt und auch im Eingang derselben Abhandlung, in der sie beschrieben wurde, unter diesem Namen erwähnt ist. Die damals beschriebenen Stücke waren aus Erde gewaschen und abgerieben; später fand ein Sammler frische Exemplare, welche eine prächtige Skulptur mit gekrümmten, hohlen Fortsätzen der Rippen zeigten und mich nötigten, die Diagnose wie oben abzuändern. So sehr diese Skulptur an Palaina alata O. Semp. erinnert, so ist die Art doch wegen der kräftigen Spindelfalte keine Palaina, son- dern eine echte Diplommatina. Bisher fand sie sich nur am Berge Mangilao. *153. Diplommatina pimelodes v. Möll. t. IX f. 11. T. vix rimata, turrita, tenuis, corneo-fulvescens, nitens, spira exacte turrita, apex acutulus. Anfr. 7'/s lente acerescentes, a sutura profunda disjuncti, angulato-convexi, costis foliaceis acutis subdistantibus (18 in anfr. penultimo) sceulpti, ultimus initio con- strietus, tum in vesicam globulosam glabram inflatus, denique decrescens, regulariter costatus. Apertura vix obliqua, trans- verse truncato-ovalis, peristoma duplex, internum valde por- rectum, sublabiatum, externum expansum marginibus callo modico junetis, columellari cum basali angulum rectum formante. La- mella columellaris valida, horizontalis, emersa, introrsum longe producta, palatalis aut parietalis nulla, strietura anfractus ultimi callo debili transverso annulari intus instructa. Alt. 2?/s, diam. max. 1!/ı mm. Had. ad vicum Balamban insulae Cebu. Die merkwürdige blasenförmige Erweiterung des letzten Umgangs, welche mir bei dem ersten Stück wie eine monströse Bildung vorkam, ist bei allen Exemplaren ganz gleichmässig entwickelt. Das Bläschen ist glatt und anscheinend von dünne- rer Schalensubstanz, hinter demselben tritt bis zur Mündung die regelmässige Rippung wieder ein. Ein Analogon ist bei den sonstigen Diplommatina-Arten insofern vorhanden, als bei den meisten der letzte Umgang nach der Constriction aufschwillt, aber eine so extreme Ausbildung dieses Charakters, wie bei D. pimelodes, ist mir bei keiner Art, ausser der unten zu be- schreibenden D. (Siönica) thersites m., bekannt. Der Zweck des Bläschens ist ohne Beobachtung des lebenden Tieres kaum zu bestimmen: es könnte als eine Art Wasserreservoir dienen, wenn das Tier bei Eintreten trockener Witterung den Rückzug an feuchte Stellen antritt. Auch liesse es sich so erklären, dass das Tier seinen Leib durch die enge Strietur dürchzwängen muss und dann die langgezogenen Teile gleich hinter der engen Pforte in einem etwas weiteren Raume gewissermassen erst wieder in natürliche Lage bringt. 154. Diplommatina rupicola v. Möll. 1. e., p. 251 t. VII f. 8—8b. Berge bei Guadalupe, Uling. An der Westküste tritt eine etwas abweichende Form auf, welche ich als Varietät abtrenne: var. graeilispira v. Möll. Differt a typo testa paullum majore, graciliore, spira distinete acutiore, lateribus non con- vexis, peristomate latius expanso. — 288 — Alt. 1”/s, lat. ?/ı mm. Feine Skulpturunterschiede lasse ich unberücksichtigt, da die Rippenstreifung auch beim Typus wechselt. Eine weitere Varietät kommt auf der Insel Leyte vor. b. Sect. Sinica v. Möll. Neben der Columeilare stets eine innere Palatal- und Parietal-Lamelle vorhanden, Spindel mit dem Unterrand einen entschiedenen, oft spornartigen Winkel bildend. * 155. Diplommatina (Sinica) kochtana v. Möll. 1. e. p. 252, t. VII 1,496: Bei Guadalupe und Mananga. * 156. Diplommatina (Sinica) thersites v. Möll. t. IX, f. 12. T. rimata, conico-turrita, tenuis, flavescens, nitidula, spira regulariter turrita, apex acutulus. Anfractus 7!/sz convexi, su- tura perprofunda separati, lentissime accrescentes, costis alae- formibus valde retrorsum curvatis, antrorsum inclinatis, dis- tantibus (13—14 in anfractu penultimo) sculpti, ultimus initio constrietus, tum vesiculae instar inflatus, vesicula prominente, verticaliter angulato compressa, minute costulato-striata, pars ultima anfractus denuo regulariter ut supra costata. Apertura parum obliqua, irregulariter quadrangularis, peristoma duplex, internum protractum, parum expansum, externum late expan- sum, marginibus callo modico junctis, supero extus emarginato, columellari in calcar acutulum producto, media parte impresso, superne appresso, valde reflexo. Lamella columellaris valida, horizontalis, intus usque ad anfr. penultimum producta, pala- talis modica angusta in initio vesiculae translucens, parietalis interna, profundissima, elongata. Alt. 2/2, diam. max. 1'/s, apert. lat. ?/ı mm. Hab. ad vicum Alegria in litore occeidentali insulae Cebu. Wie schon erwähnt, die zweite Art mit -blasenförmiger Auftreibung des letzten Umgangs, aber sonst von D. pünelodes sehr verschieden. Vor allem ist sie durch den Schliessapparat mit drei sich im Innern gegenüberstehenden Lamellen oder Deckelschienen eine echte Siniea. Die Skulptur wird bei frischen Stücken ähnlich der von D. elegans sein; meist sind die — 289 — flügel- oder schaufelartigen Verlängerungen der Rippen ab- gebrochen, doch waren einzelne genügend erhalten, um auf die übrigen zu schliessen. Die Blase ist weniger vorstehend als bei D. pimelodes, seitlich zusammengedrückt und stumpfkantig, nicht glatt, sondern dicht rippenstreifig. Charakteristisch ist auch die sehr kräftige, nach innen bis in den vorletzten Umgang verlängerte Spindellamelle. * 157. Diplommatina (Sinica) microstoma v. Möll. 1. e.. p. 253 t. VII f. 10—10n. Licos, Mangilao. *158. Diplommatina (Sinica) irregularis v. Möll. 1. e., p. 253 t. VII £. 11—11b. Licos und Tuburan. Weitere Exemplare dieser seltenen Art stimmen mit der nach dem ersten entworfenen Diagnose gut überein, nur ist die unregelmässige Vergrösserung des vorletzten Umganges nicht immer ganz so ausgeprägt wie bei dem abgebildeten Stück. Fam. Realiidae. 159. Acmella hungerfordiana Nevill. J. As. Soc. Beng. L 1881 p. 143 t. VII £. 11. — Boettg. J. D. M. G, XIV 1887, p. 154. — v. Möll. ibid., p. 255. Mal. Bl. N. F. X., p. 149. Guimaras (Hungerford); Berge Licos, Mangilao auf Cebu, Insel Siquijor. Frische Stücke sind wie die von Guimaras gelblichweiss, doch verschwindet die Farbe sehr rasch, so dass man meist nur glasig weisse, obwohl frisch und glänzend aussehende findet. Fam. Assimineidae. 160. Assiminea brevieula (Pfr.). Boettg. J. D. M. G. XIV 1887, p. 163. Cebu häufig, wie überhaupt auf den Philippinen. Von Indien bis China weitverbreitet. In der Lebensweise steht sie den Aurieulaceen, namentlich Melampus gleich; sie ist eine Landschnecke, die aber die Bespülung mit See- oder Brack- wasser verträgt. 19 — 290 — Fam. Helicinidae. 161. Helieina acutissima SoW. Kobelt 1. c., p. 69 t. VII £. 30. Überall in den Bergen häufig. Auch auf Bohol, Siquijor, Leyte. 162. Helieina acuta (Pfr.). Kobelt.l. «., p. 73 t. VILT. 31. Boljoon Südost-Cebu, Westküste, sowie auf der Küsteninsel Agojo bei Cebu. Cuming hatte sie bei Sibonga auf Cebu in der Nähe von Boljoon entdeckt, Semper sie auch auf Samar und Nordost-Mindanao gesammelt. Ich besitze sie ferner von Siquijor. Es ist mir gelungen in der Form der Deckel einen durch- greifenden Unterschied dieser in den Schalen sehr nahestehenden Arten zu finden. Bei beiden besteht der Deckel aus einer inneren hornartigen und einer äusseren kalkigen Platte, welche links am Spindelende durch eine Randfurche getrennt sind. Bei acutissima ist die Kalkplatte an dieser Seite etwas auf- sestülpt und trägt ausserdem nahe dem Columellarrand eine kleine Querleiste, welche mit dem aufgestülptem Ende ein äusserlich sichtbares Grübchen umschliesst. Bei acuta ist die Aufstülpung schwächer, es fehlt die Leiste und infolgedessen das Grübchen. Hierdurch gewinnen auch die übrigen Unter- schiede an Bedeutung; 7. acırta ist kleiner, meist höher konisch, weniger scharf gekielt, stärker gekörnelt und meist oben ge- bändert, während ein oberes Band bei acutissima bisher nicht beobachtet wurde. 163. Helicina laxarıs Sow. var.? — Hel. trochiformis v. Möll. J. D. M. G. XIV, p. 256 (olim, non Sow). Die Bestimmung dieser kleinen gekielten Zelicina muss ich, seit ich die Abbildung von ZZ. trochiformis gesehen habe, berichtigen. Sie steht 7. laxarıs sehr nahe und dürfte als Varie- tät derselben aufzufassen sein. Zunächst ist sie aber mit den zahlreichen Formen dieser Gruppe zu vergleichen, welche Quadras gesammelt hat und die der Bearbeitung durch Hidalgo harren, — 291 — 164. Helieina diehroa v. Möll. T. minuta, depresse convexa, angulata, solidula, aut rubella aut flava, indistincte alboradiata, parum nitens, spira conico- convexa, apex obtusulus. Anfr. 4!1/s regulariter accrescentes, sutura simplici disjuncti, planiuseuli, striatuli et parum distincte spiraliter lineolati, ultimus paullulum lente descendens, ad peri- pheriam distincte angulatus, late albido-zonatus, basi convexius- culus. Apertura diagonalis, rotundato-triangularis, peristoma incrassatum, interdum duplex, parum expansum, margine supero strietiusculo, basali cum columellari brevi angulum distinctum formante, callo basali magno sinistrosum late effuso, crassius- culo, albescente. Diam. max. 5, alt. 3°/s, apert. lat. 21/s, alt. max. 2!/e mm. Hab. ad litus occidentale insulae Cebu. var. pallescens v. Möll. differt a typo testa paullulum mi- nore, colore albido-flavescente, spira magis depressa, angulo peripherico magis cariniformi, zona alba minus distincta, callo basali obscuriore. Diam. 4!/2, alt. 3'!/s mm. Hab. in insula Balatanai leg. el. ©. Semper. var. boholensis v. Möll. Differt spira magis depressa, an- fractibus distinetius distanter lirulatis, ultimo fere carinato, callo griseo. Diam. 4°/ı, alt. 3 mm. Hab. ad viceum Ubay insulae Bohol leg. cl. ©. Semper. var. siqutjorica v. Möll. Differt testa plerumque majore, sutura albofilosa, peripheria distincte sed obtuse carinata, callo plerumque tenuiore, minus late expanso, apertura magis obliqua. Diam. 5'/s, alt. 3'/« mm. Hab. in insula Siquijor. Diese kleine Art lag schon in Sempers Ausbeute vor- aber nur in wenigen ausgewachsenen Stücken, und zwar von Ubay auf Bohol und von der Insel Balatanai bei Basilan. Zahl- reicher fanden wir dieselbe in der Ausbeute unserer Sammler von West-Cebu und Siquijor. Die vier gut geschiedenen Formen bilden sichtlich Varietäten einer Art, welche sich am meisten an HH. albocineta Hombr. et Jacq., wie sie v. Martens (Östas. Landschn., p. 169 t. IV, f. 21) von den Molukken beschreibt, 19° — 292 — anschliesst. FM. albocincia ist indessen grösser, der letzte Um- gang nicht herabsteigend, der Winkel am untern Ende der Spindel schärfer, fast spornartig, der Callus sehr viel kleiner und dünner. 165. Helkeina eitrina Grat. var. Die Abgrenzung der kleineren Varietäten der weitver- breiteten 7. eitrina, von denen manche sogar Artgiltigkeit zu haben scheinen, muss ich mir ebenfalls vorbehalten, bis ich auch das Quadras’sche Material litterarisch verwerten darf. 166. Helieina parva Sow. Kobelt 1. c., p. 75., v..Mölly 4207.56. XIV, p. 25% Fam. Hydrocenidae. 167. Georissa subglabrata v. Möll. var. cebuensis v. Möll. 1. c., p. 257. Auf den höheren Bergen nicht selten. Fam. Truncatellidae. 168. Truncatella valida (Pfr.). Cebu und Masgtan. Von Hinterindien bis Polynesien verbreitet. 169. Truneatella vitiana Gld. Cebu. 170. Truneaiella semperi Kob: 1. c.,p.2.t1.1£.11. CGebu und Magtan. Von Semper bei Bohol entdeckt. Ich kann diese Arbeit nicht schliessen ohne meinem Freunde Dr. ©. Boettger meinen wärmsten Dank auszudrücken für die Freundlichkeit, mit welcher er sich nicht nur der Mühe des Zeichnens der neuen Arten unterzogen, sondern auch mich mit Litteraturhinweisen und mit seinem scharfen Blick und Urteil unterstützt hat. Ber d. Senckenb. naturf. Ges. 1890. Taf m. a y ESS 2 e nl) | Ber d. Senckenb. nalurf. Ges. 1890 Ta vM. —— Be" aan? 7: SW £EF | Ik 2 I 3 b SINN Ber d. Senckenb. naturf' Ges. 1800 Taf IX. Od 50 - * KN . F fi ; WEL, h i R # A « 2 H g = ’ N T, 1 x « h , % 4 % S r iR , SMITHSONIAN INST UTION LIBRARIES NN Il 3 9088 00567 5053