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25817 Division of Mollusies er Die Sectional Library

lebenden

Schnecken und Muscheln

der

Umgegend Berlins

beschrieben

von

J. P. E: Friedrich Stein.

EMITHSONIAN

MAY 20 1988 LIBRARIES

Mit 3 Kupfertafeln, Abbildungen von 73 Arten enthaltend.

®

Berlin,

Druck und Verlag von G. Reimer. 1850.

Seinem

verehrten Freünde und Gönner dem

Geh. Medicinalrathe, Dr., pract. Arzte und Geburtshelfer

Herrn Joh. Christ, Albers,

hochachtungsvoll gewidmet

vom

Verfasser.

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Vorwort.

D: Bearbeitung dieses Werkchens unternahm ich haupt- sächlich in der Absicht, unsern hiesigen, durch Farbe nicht ausgezeichneten Gonchylien, welche bisher nur spärliche Beachtung fanden, mehr Freünde zuzuwenden, oder bes- ser: ihnen dieselben leichter bestimmbar zu machen. Die Kupferwerke von €. Pfeiffer und Rossmässler, auf die nicht genug verwiesen werden kann, sind Vielen, ihrer Kostspieligkeit wegen, unzugänglich; ersteres aufser- dem schon etwas veraltet, letzteres nicht vollendet. Das Handbuch der Zoologie von Ruthe und Troschel, im Allgemeinen so sehr empfehlenswerth, enthält zwar auch kurze Beschreibungen hiesiger Mollusken, allein meistens nur die hervorragendsten Arten und Gattungen, und in der Regel nicht mit bestimmter Rücksicht auf unsere Gegend.

Eine blofse Aufzählung der Arten nebst Angabe des Fundorts würde ein, wie ich glaube, Wenigen angeneh- mes Verzeichnils geliefert, und dabei dem Anfänger kei-

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nen Nutzen gewährt haben. Mein Bestreben war daher, diesem Buche die Eigenschaften zu verleihen, welche man gewohnt ist, in botanischer Hinsicht bei Lokal-Floren zu beanspruchen.

Mehrjährige Durchforschung eines etwa viermeiligen Umkreises Berlins, hat mich, wie ich hoffe, so ziemlich alle hier vorhandenen Mollusken finden lassen. Neüe Arten zu entdecken, gelang’ mir nicht, und möchte über- haupt wohl in hiesiger Gegend zu den Unwahrscheinlich- keiten zu rechnen sein.

Die sehr reichhaltige und wohlgeordnete Sammlung von Land- und Sülswasser-Mollusken aller Länder, des Herrn Geheimraths Albers hierselbst, und die mit Sau- berkeit zusammengestellten, in Berlins Umgebung selbst gesammelten Schnecken und Muscheln der Herren ‚Ge- brüder Bichlie, haben mir wesentliche Dienste geleistet. Wenn ich daher. den Besitzern jener Sammlungen für die so anerkennenswerthe Uneigennützigkeit, mit der mir die genaue Ansicht ihrer Schätze gestattet wurde, hiermit mei- nen aufrichtigsten Dank ausspreche, erfülle ich dadurch eine mir mehr als angenehme Pflicht. Aufserdem habe ich auch der Güte des Herrn Dr. Stein, Custoden des hiesigen zoologischen Museum’s, die unbeschränkte. Er- laubnils zur Vergleichung deütscher Gonchylien, soweit mir dieselbe wünschenswerth schien, zu verdanken.

Die Diagnosen von Rossmässler, und noch in höherem Grade, wie mir Viele beipflichten werden, die von Ludw. Pfeiffer in seiner Monographie lebender

Heliceen, lassen nichts zu wünschen übrig; ich habe mich

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daher derselben, mit wenigen Ausnahmen, überall be-

dient, es aber auch stets durch „” gewissenhaft ange- deütet.

Hinsichtlich der Synonymie und Namengebung bin ich, eben wie es Ludw. Pfeiffer in seinem neüsten Werke gethan, dem Grundsatze der Priorität unwandelbar gefolgt; wenn gleich dadurch manche, nach und nach zur Gewohnheit gewordenen Namen beseitigt, andere dage- gen (bisweilen freilich nicht so bezeichnende) von Neüem ans Licht gezogen werden. Dieses Bestreben, dem, einer Art zuerst ertheilten. Namen, seine Geltung zu erhalten, respect. wieder zu verschaffen, wird leider noch nicht auf allen Gebieten der Naturwissenschaften mit gleicher Folgerichtigkeit durchgeführt, und scheint mir doch in dem Wirrsal so zahlloser Benennungen, die allein rich- tige Leitschnur abzugeben. Es ist aulserdem gewisser- malsen eine geschichtliche Sühne für die Milsachtung, welche später lebende Naturforscher ihren Vorgängern bewiesen, und dieserhalb meines Erachtens unpartheiische Rücksichtslosigkeit nach beiden Seiten hin vollkommen gerechtfertigt.

Die dem Werkchen auf drei Tafeln beigefügten Ab- bildungen von 73 Arten werden, wie ich hoffe, das Bestimmen den Anfängern wesentlich erleichtern ; sie ge- ben in Umrissen die Formen mit möglichster Naturtreüe, und sind mit Ausnahme von zweien nach Stücken meiner Sammlung gezeichnet, demnach aber von dem in ento- mologischer Beziehung bekannteren Herrn Wagenschie- ber in Kupfer gestochen. |

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Wenn solcher Weise mein Zweck: den Kennern ein Verzeichnils hiesiger Mollusken, den Anfängern einen Leitfaden zum Bestimmen zu liefern, somit erreicht sein sollte, halte ich mich vollkommen befriedigt. Dals hier und da kleine Fehler und Irrthümer miteingeflossen, war nicht völlig zu vermeiden, und wird von Kundigen zwei- felsohne mit derjenigen Nachsicht aufgenommen werden, welche Erstlings-Arbeiten fast immer zu Theil zu werden pflegt.

Berlin im Juni 1850,

J. P. E. Friedrich Stein.

Einleitung.

A. Verbreitung und Vorkommen.

Obgleich die Mark viel Sandflächen enthält, die sich für die Lebensweise der Schnecken nicht eignen, sind doch die nie- drigen Umgebungen von Seen, Flüssen und Gräben eben nicht allzu arm daran. Die Zahl grofser Laubwaldungen ist gleich- falls gemessen, und daher von Artenreichthum solcher Gattun- gen, die jene lieben, wie Clausilien ete., nicht zu reden. Den- noch wird sich, wie ich glaube, mancher Conchylien- Kenner wundern, wenn er hört, dafs wir hier Helix aculeata, erystal- lina, Acicula fusca und einige andere seltene besitzen.

Der vorzüglichste Ort zum Sammeln, welcher bei Bota- nikern und Entomologen ebenfalls in hohem Ansehen steht, ist der sogenamnte Brieselang; ein von grolsen Wiesen begränz- ter, zwischen Nauen und Spandow liegender Laubwald, von etwa 1 DMeile Flächeninhalt, der an einer Stelle von der Hamburger Eisenbahn durchschnilten wird. Er enthält nur wenige seichte Gräben, die im Sommer gröfsten Theils aus- trocknen, und dann einen Hauptaufenthalt guter Arten abge- ben. Die nennenswerthesten, von mir und Anderen dort ge- fundenen sind etwa folgende: Helix fruticum, H. incarnata, H. bidens, H. aculeata, H. erystallina, H. pygmaea; Bulimus obseurus; Clausilia laminata und nigricans; Valvata depressa. Dafs daselbst auch Acicula fusca noch entdeckt werden wird, ist ziemlich wahrscheinlich.

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Die Umgegend von Bukow, die sogenannte märkische Schweiz, enthält einige Arten in noch gröfserer Anzahl, als der Brieselang, z. B. Clausilia laminata und Bulimus obscu- rus. Dieses Gebiet, welches für Mollusken fast noch günsli- ger gestaltet ist, als jener, dürfte bei genauerer Durchfor- schung, als mir möglich war, noch manche unerwartete Art liefern.

Die Rüdersdorfer alkberge, im Osten 4 Meilen von Ber- lin gelegen, sind der lundort für Helix strigella; in den dor- tigen Gewässern lebt auch sehr haüfig Neritina fluviatilis und Ancylus lacustris. Helix umbilicata (rupestris autor.) und /apieida, die man daselbst wohl vermuthen möchte, habe ich bisher noch nicht aufgefunden.

Der Templower-Berg bei Berlin und der Brauhaus-Berg bei Potsdam beherbergen Zelix ericetorum in zahlreichen Stücken.

Nordwestlich, zwei Meilen von Berlin, liegi der Tegler- See, durch den an einer Stelle die Havel strömt. Dieser ist reich an Wasserschnecken, welche in schönen Stücken darin gesammelt werden können; z.B. Amphipeplea glutinosa; Lim- naeus auricularius; Neritina fluviatilis; Valvata contorta und viele gewöhnlichere. Sehr haülig sind darin ferner grolse, durch ihren Byssus zusammengehäkelte Klumpen der Tichogo- nia Chemnitzii, deren Kern in der Regel ein Unio oder eine Anodonta bildet.

Nördlich von Berlin flielst ein seichter Bach, die Panke, daher, welcher mit einem Gebirgswasser einige Aehnlichkeit hat. Im Sommer nur dürfüg mit Wasser versehen, hat er doch zuweilen im Frühjahr, nach dem Schmelzen des Schnees und durch Aufnahme der Zuströmungen vieler kleiner Gräben, bemerkenswerthe Zerstörungen und Veränderungen seines Bet- tes angerichtet; er ergiefst sich bekanntlich innerhalb der Mauern Berlins in die Spree. Seine Ufer bielen an einigen Stellen in geognoslischer Beziehung interessante Ausbeute, und es gelang mir, auf dem linken Ufer, zwischen dem Gesund- brunnen und der Papiermühle, ein Lager von Landschnecken, etwa anderthalb Fuls unter der Bodenfläche, aufzulinden; un-

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ter denselben waren auch Helix bidens, H. cellaria und Clau- silia laminata, die ich in solcher Nähe ('/ Meile) von Berlin lebend noch nicht wahrnahm. Diese Gehaüse sind meist in einem sehr zerbrechlichen Zustande, und liegen in einer mer- gelartigen, von Sumpfeisen durchsetzten Erdschicht; wie denn auch manche mit Eisenoxyd stark bedeckt und theilweis aus- gefüllt erscheinen. An Steinen in der Panke findet man Aneylus fluviatilis; ferner kommen darin schön gefärbte Stücke von Unio tumidus, und endlich in zahlreichen Exemplaren Pi- sidium fontinale, hier und da untermischt mit Pisidium amni- cum, vor.

Cyeclas Rivicola zeigt sich zuerst zwei Meilen westlich von Berlin, an den Ufern der Havelseen, auf der Seite der Pichelsberge. Ebendaselbst findet man auch die Gattungen Paludina, Valvata, Unio, Anodonta, ihren Arten nach, in schö- nen Stücken, und namentlich sehr grolse von Cyelas cornea.

Die Spree enthält aufser den gewöhnlichen, nicht grade bemerkenswerthe Arten; Tichogonia Chemnitzii verbreitet sich darin immer mehr; in ihren Anspühlungen sind einige Arten der Gattung Valvata sehr häufig.

Innerhalb der Stadtmauer Berlins, besonders zwischen dem Cotbusser- und Schlesischen-Thore, unmittelbar an ihrem Fufse, sieht man ein Lager von Gehaüsen kleiner Landschnek- ken, unter denen vorzüglich die Pupa minutissima erwähnens- werth ist, welche daselbst, wie ich vermuthe, mein Freund, der Mechanikus Herr Schacko zuerst entdeckte. Ferner lie- gen zahlreich herum die Arten: Fitrina pellucida, Helix co- stata. Achatina lubrica, Pupa muscorum und pygmaea; nicht häufig findet man Gehaüse mit lebenden Thieren.

B. Bau des Gehaüses.

Die Mehrzahl der Schnecken legt Eier, entweder einzeln oder in laichartigen Haufen; einige gebären lebendige Junge, die sie eine Zeit lang mit sich im Gehaüse, oder, wie bei den Uyclas-Arten, innerhalb der Schale herumtragen. Die Eier der Landschnecken werden an feüchte Orte, unter Moos oder Laub;

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die der Wasserschnecken, welche sich meist in einer Laich- Umhüllung befinden, an Wasserpiianzen gelegt; doch soll 4An- cylus dieselben auf die Oberfläche seines Gehäuses bringen. Die aüssere Schale dieser Eier ist gewöhnlich dünn und durch- sichlig, bisweilen jedoch, wie bei Zelix pomatia, ziemlich fest, kalkig und etwas uneben. \Wenn die Eierschale gesprengt ist, tritt die junge, mit sehr dünnem, in der Regel durchsichtigem Gehaüse versehene Schnecke hervor. Dieses Gehäus ist oben, an seiner Spilze, mit der Schnecke innig verbunden, und wächst ohne ihr Zuthun gleichmälsig mit derselben bis zur Vollen- dung fort, wozu ein Zeitraum von einigen Jahren (Sommern!!) erforderlich isst. Wenn man daher der Schnecke eine beson- dere, auf den Bau des Gehaüses gerichtete Thätigkeit zu- schreibt, so ist dies im Allgemeinen unrichtig, und nur in Be- zug auf Herstellung aüfserlich erfolgter Verletzungen anwend- bar. Der frisch gewachsene Jahresring ist anfänglich, wie man dies leicht und schön bei 7. arbustorum beobachten kann, dünn, empfindlich und elastisch, und erlangt erst spät die eigenthümliche Färbung und Härte des übrigen Gehäuses. Die Vollendung, d. h. das Aufhören seines Wachsthums, ist bei vielen Schnecken-Arten leicht wahrnehmbar; bei anderen wie- der wird es durch kein aüfserliches Zeichen angedeütet, und beruht dann nur auf der Erfahrung, dafs man noch keine grö- (sern Stücke fand. Die Mehrzahl der Arten aus der Gattung Helix beschlielsen die Ausbildung ihres Gehaüses durch einen mehr oder weniger schwieligen, umgebogenen oder graden Mundsaum, der theils einfach, theils mit Zähnchen oder Falten, mannigfalligen Abänderungen bei den verschiedenen Species unterliegt. Nur in seltenen Fällen entwickelt sich nach Her- vorbringung der Mündungs-Schwiele noch ein neuer Wuchs- ring, der dann den ersten überholt und sich ebenfalls zuletzt damit abschlielst; wir gewahren dies zuweilen bei 4. arbu- torum.

Von aulsen entstandene nicht allzu bedeütende Verletzungen des Gehaüses, vermag das 'Thier, wie schon erwähnt, wieder zu ergänzen. Dies beobachten wir am haüfigsten an Wasser- Mollusken, namentlih an Unionen und Anodonten, welche auf

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der Innenseite ihrer Schalen nicht selten kleine, mit Perlmutter bedeckte Erhöhungen zeigen.

Wie bei grünblättrigen Pflanzen bisweilen im Uebrigen gesunde Exemplare mit weissen Blättern, und bei dunkelhaa- rigen Thierarten einzelne Individuen weifshaarig ausfallen (— dies auch dauernd fortwährt, wie z. B. bei den weilsen Kaninchen und Mäusen —), so finden sich analoge Beispiele unter den Schnecken, und solche Stücke nennt man Blendlinge, Al- binae (Albinos). Dergleichen sieht man hier und da von He- lix lapieida, MH. ruderata und einigen anderen Arten. Vielleicht gehört hierher auch die weilshaüsige Form von Helix fruti- cum und Bythinia tentaculata.

Eine andere, meist sehr selten vorkommende Abweichung der gewöhnlich aufeinanderliegend - spiralförmig gewundenen Gehaüse ist die Skalaride, wo nämlich die Innenseite der Umgänge nicht von dem darunter liegenden geschlossen, son- dern selbstständig, stielrund über einander lagern; oderin Wen- deltreppenform, getrennt von einander, sich erheben oder ab- lösen. Solche Missbildungen fand man von Helix pomatia, H. arbustorum, H. hortensis, Planorbis nautileus und einigen anderen.

Zur Ausnahme gehört ferner, wenn gemeiniglich rechts gewundene Gehaüse links gewunden auftreten. Diese Abwei- chungen von der Regel sind gleichfalls selten, und werden fast nur bei den Arten beobachtet, die hier und da in sehr zahl- reichen Individuen vorkommen; z. B. bei Helix pomatia, H. arbustorum, H. nemoralis, H. austriaca.a Dals aber von gewöhnlich links gewundenen Schneckenarten, z. B. der Gat- tung Clausilia, auch rechts gewundene aufgefunden wären, ist mir nicht bekannt, aber gleichwohl nicht grade undenkbar.

Die aüfsere Oberfläche der Gehaüse ist sehr mannigfaltig; in den wenigsten Fällen findet man dieselbe vollkommen glatt; am häufigsten mehr oder weniger regelmälsig, fein quer- streifig. Bei den grölseren Muschelarten ist sie fast immer runzlig, mit tiefen Furchen versehen, und ihre Wirbel sind aufserdem oft noch, stärker oder schwächer, abgeschülfert. Bei Pisidium amnicum, Helix costata und einigen änderen er-

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scheint sie regelmälsig feingerippt, während bei Helix aculeata und Planorbis nautileus diese Rippen sich in stachelartige Fortsätze verlängern. Mehrere Schnecken haben behaarte Ge- haüse, wie Helix villosa, H. sericea, H. ciliata, H. hispida; diese Haare gehen leicht verloren, und man sieht öfters Stücke der genannten Arten, woran keine Spur von denselben wahr- nehmbar ist; wie denn auch Helix strigella, Planorbis corneus und Paludina vivipara nur im jüngeren Alter behaart gefun- den werden.

Nicht unerwähnt darf hier der, einigen Schnecken-Gattun- gen eigenthümliche Deckel bleiben. Unter den Landschnecken haben ihn die Galtungen Aeicula und Cyelostoma; unter den Wasserschnecken die Gallungen Valvata, Paludina, Bythinia und Neritina. Schon die jüngsten Individuen von Arten ge- nannter Gatlungen besitzen denselben; er ist anfänglich glas- arlig und dünn, später mehr undurchsichtiger und dicker; die Thiere können mittelst desselben ihr Gehaüs vollständig ab-- schlielsen. Er ist bei unseren hiesigen Arten gewöhnlich eine länglichrunde hornige oder schalenartige Scheibe, die nur bei Neritina fluviatilis einen nagelarligen Fortsatz hat. In dem Mafse, wie das Gehaüs sich vergrölsert, wächst auch der Deckel, theils durch Kreis- (— wie bei Bythinia, Paludina —) theils durch Spiral- Ansätze (— wie bei Cyclostoma, Valvata, Neritina —).

GC. Nahrung und Lebensweise.

Ein Hauptbedürfniss der Schnecken ist Schalten und Feüch- tigkeit; daher sieht man sie bei einem Mangel beider und na- mentlich bei trockner Witterung unter Blättern und Steinen, in Mauer- und Baum-Spalten versteckt, gleichsam im Zustande des Schlafes, ruhen. Die Wasserschnecken können, mit ge- ringen Ausnahmen, eine Entfernung aus ihrem Elemente nur kurze Zeit ertragen. Aın belebendsten jedoch wirkt auf alle ein warmer Sommerregen. Bei anhaltend warmen, regenlosem Wetter scheint die Mehrzahl nur des Nachts ihrer Nahrung

nachzugehen.

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Die meisten Arten leben von Vegetabilien, und lieben vorzugsweis solche Gewächse, die auch Menschen und höhe- ren Thieren zum Theil zur Ernährung dienen, z. B. sämmt- liche Kohlarten. Nicht selten sieht man Gartenschnecken mit Begierde an abgefallenem Obste nagen. Die Nacktschnecken fand ich zuweilen auch unter todten Cadavern; will es aber dahingestellt sein lassen, ob sie von diesen oder nur von der darunter befindlichen humosen Erde sich nährten; ich sah we- nigstens einen Limax agrestis, der von Moder, den er ver- schlungen, förmlich aufgeschwollen war.

Der gröfsere Theil der Wasserschnecken wählt zarte und weiche Blätier von Wasserpflanzen zur Speise; doch fehlt von vielen Arten noch directe Beobachtung dieser Thatsache. Die Muscheln scheinen eine Art Niederschlag (Sediment), welcher auf dem Grunde der Gewässer hin- und herschwankt und ih- nen gleichsam von selbst zugeführt wird, zu verzehren; ob- wohl sie auch feine Wassergewächse gelegentlich nicht ver- schmähen mögen. So sah ich den Magen-Inhalt einer An- zahl Anodonten aus dem Schlachtensee im Grünwald, mit unkenntlichen, halbverdauten Blättern untermischt.

D. Schmarotzer und Ungeziefer.

Ferussac erwähnt in seinem grofsen Conchylienwerke bei Beschreibung der Nacktschnecken, dafs auf einer Anzahl von Limax variegatus Milben (Acarus) hin und herliefen. Auch Ü. Pfeiffer beobachtete auf den Mantelhaüten einer Anodonta eine Milbe von ziemlicher Grölse, und liefs dieselbe abbilden.

In der Gehaüs-Naht von Paludina vivipara und Neritina Auviatilis findet sich nicht selten ein kleines zweischaliges Crustenthier, vermuthlich eine.Cypris, welches die eine Schale an das Schneckenhaus klebt, die andere aber zum Auf- und Zuschliefsen frei behält. Besonders haüfiıg auf Stücken ge- nannter Arten aus dem Tegler See.

In den Havelseen bei Pichelsberg fand ich ein Exemplar von Paludina vivipara, welches mit Ausnahme des Deckels, ganz regelmässig von Spongilla lacustris Esp, gleich einer

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Pelzumhüllung, bewachsen war, und worin das Thier noch lebte.

Die zweischaligen Flussmuscheln zeigen oft stecknadel- grolse, von aufsen hineingebohrte runde Löcher, die das Mu- schelthier inwendig wieder verkleidete, und die zuweilen perl- ähnliche Auswüchse vorstellen. Diese Löcher soll eine Art Fadenwurm (Gordius?) verursachen. Aulserdem soll sich, in- nerhalb der Muscheln, das Röhrenthierchen ( Melicerta) bis- weilen in Menge aufhalten, ebenso zahlreiche Infusorien. Nach Nordmann lebt auf Tichogonia Chemnitzii der Polyp Al- cyonella diaphana; und Blutegeln ähnelnde 'Thiere: Clepsine complanata und bioculata Sav. stellen überhaupt den Wasser- schnecken nach.

Auf der vertieften Seite der Gehäuse kleiner Planorbis- Arten entdeckte Herr Dr. Fr. Stein, Custos des hiesigen zoo- log. Museum, einige ihnen eigenthümliche Species der Infuso- rien-Gruppe: Rotatoria.

E. Fang und Zubereitung für die Sammlung.

Soviel als möglich hat man darauf zu achten, nur solche Gehaüse der Sammlung einzuverleiben, worin das Thier beim Finden noch vorhanden war; dasselbe wird, nach Brühung mit kochendem Wasser, vermittelst eines feinen Hakens her- ausgezogen, das Gehaüs sorgfältig rein gewaschen und dem- nach getrocknet. Durch öftere Uebung erhält man in diesem Geschäft bald hinreichende und befriedigende Fertigkeit. Diese Methode ist indessen doch nur bei den gröfseren Arten aus- führbar; die kleineren werden ebenfalls mit kochendem Was- ser gebrüht, und dann an einem luftigen Orte oder bei gelin- der Ofenwärme ausgetrocknet; auf dieselbe Weise behandelt man auch die kleinen Deckelschnecken, während bei grölseren die Thiere herausgenommen und der davon losgetrennte Dek- kel mittelst aufgelösten arab. Gummis in die Mündung des Gehaüses wieder eingeklebt wird.

Einige Gehaüse mit den Thieren, in mit schwachem Spi-

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ritus gefüllten, kleinen Glaseylindern jeder Art beigefügt, wäre wohl anzuempfehlen, und mufs ohnehin schon bei den Nackt- schnecken in Anwendung kommen.

Die völlig trocknen Gehaüse werden, jede Art für sich, in flache Pappkästen gethan, und mit Etiquetten versehen in Schubkästen systematisch aneinander gereiht. Kleine Gehaüse lassen sich am zweckmälsigsten in kurzen, mit Kork verschlos- senen Glasröhrchen aufheben, die man aufserdem noch in Pappkästchen legt, und so im Stande ist, leicht zerbrechliche Arten, ohne sie anrühren zu müssen, selbst mit der Loupe betrachten zu können.

Dieselbe Art aus verschiedenen Gegenden, selbst die aus verschiedenen Gewässern desselben Gebiets, getrennt aufzuhe- ben, ist sehr löblich und ralısam. Man hat so die beste Ge- legenheit, kleine, von örtlichen Umständen herrührende Unter- schiede in der Form oder Färbung wahrzunehmen.

Die kleinsten Landschnecken findet man durch sorgfälti- ges Suchen an ihren Wohnplätzen, indem man sich der Länge nach hinstreckt und Punkt für Punkt in Augenschein nimmt. Man kann auch faulendes Laub, Holz u. s. w. auf ein grobes Sieb bringen, und das Durchgesiebte zu Hause einer genauen Musterung unterwerfen. Bisweilen gelingt es auch, durch Ke- schern im feüchten Grase seltene Arten zu sammeln. Feüchte Holzstücke und Steine, die lange an dunklen Orten lagen, fer- ner die Schattenseiten alter Mauern und Gebäude, liefern oft gute Ausbeute.

Die Wasserschnecken fängt man durch Fischen mit eng- maschigen Keschern; aufserdem findet man ihre Gehäuse sehr oft in völlig brauchbarem Zustande am Ufer der Gewässer, und auf dem Grunde ausgetrockneter Bäche und Gräben. Einige Arten der Inseeten-Gattung Phryganea pflegen ihre Larven-Hülsen aulsen, mit kleinen, auf dem Boden der Seen und Flüsse gefundenen Schneckenhaüsern zu bekleiden; sam- melt man nun dergleichen Hülsen, die oft zahlreich am Ufer herumliegen, so findet man daran bei aufmerksamer Prüfung zuweilen seltene Arten, die sich bei einiger Vorsicht unverletzt davon ablösen lassen. Schlamm, Borke, Holz und andere an-

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gespühlte Gegenstände, mufs man ebenfalls sorgfältig durch- stöbern.

Unreinigkeiten, welche sich auf grölseren Gehäusen und Muscheln abgesetzt haben, entfernt man durch eine scharfe Bürste; oder man lest solche Stücke 24—48 Stunden in eine Chlorkalkmilch (— aus 1 Th. Chlorkalk und eilf Th. Wasser bestehend —) und putzt sie demnach mit einer nassen Bürste. Bisweilen findet man in Tümpeln, Bächen und Anschwemmun- gen kleine Conchylien, die nach dem Trocknen mit grünem oder braunem Schlamme bedeckt erscheinen; dergleichen kocht man in einer Porcellan-Schale etwa 1 Stunde hindurch, in einer Auflösung von I Th? Aetzkali in etwa eilf Th. destillirten Wassers, wäscht sie darauf mit demselben Wasser durch Schüt- teln in einer verschlossenen Flasche mehrmals aus, und reiht sie, wohlgetrocknet, der Sammlung ein.

Diese angegebenen Reinigungs-Methoden dürfen, wie sich von selbst versteht, bei den Schneckenhäusern, welche aülser- lich mit Haaren, feinen Stacheln oder einer dünnen Oberhaut versehen sind, nicht angewandt werden; vielmehr ist die Zer- störung dieser natürlichen Bekleidungen soviel, als irgend mög- lich, zu vermeiden.

Gehaüse mit den Thieren und Nacktschnecken, lassen sich in Spiritus von 40 50 Grad (Richter’s Alkoholometer) dauernd aufbewahren.

F. Kennzeichen, Terminologie.

Lebende Schnecken sieht man auf einer ebenen Fläche sich gewöhnlich so bewegen, dafs sie dabei ihr Gehaüs auf dem Rücken tragen, mithin die Spitze desselben nach oben, die Mündung nach unten gerichtet ist. Die Ausdrücke oben und unten sind demnach sowohl beim Gehaüse, als bei dessen Mündung in diesem Sinne zu nehmen.

Bei der Gatlung Planorbis ist, wenn man sich hinter dem kriechenden T'hiere stehend denkt, die rechte Seite die obere, die linke die untere; und hiernach der rechte und linke lündungsrand zu betrachten.

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Erheben sich bei einem Schneckenhause, dasselbe auf sei- ner Mündung stehend gedacht, die Umgänge von der rechten nach der linken Seite, wie bei den meisten Arten der Gattung Helix, so hat man einrechisgewundenes; und erheben sich dagegen, bei derselben Stellung, die Umgänge von der linken nach der rechten Seite, wie bei dem grölsten Theile der Gattung Clausilia, so hat man ein linksgewundenes vor sich.

In Bezug auf die Muscheln will ich das Hierhergehörige, weil es kaum deütlicher gesagt werden kann, mit ©. Pfeiffer's eigenen Worten *) anführen:

„lich denke mir die Muschel in ihrer natürlichen Lage, so wie sie lebt und sich fortbewegt: den Mund nach vorne, den After nach hinten, den Rücken da, wo das Herz liegt, nach oben; und diesem enigegengeselzt den Bauch nach unten. Demnach ist mir der Rand der Schale, welcher dem Munde am nächsten ist, der Mund- oder Vorderrand; diesem ent- gegengeselzt der After- oder Hinterrand; da, wo das Herz liegt, der Rücken- oder Oberrand; und endlich die- sem entgegengeseizt der Bauch- oder Unterrand. Die Schalenhälfte, welche in dieser Stellung dem Thiere zur Rech- ten liegt, ist auch mir die rechte Schale, dieser gegenüber, dem Thiere zur Linken, ist auch mir die linke Schale Die Entfernung vom Munde bis zum After, oder vom Vorder- bis zum Hinterrande der Schale, bestimmt dieLänge, die vom Rücken zum Bauchrande, oder vom Ober- zum Unterrande, die Höhe (Breite) der Muschel. Eine grade Linie von der höchsten Wölbung der einen Schale, bis zur höchsten der an- deren, ist der Durchmesser oder die Dicke der Muschel.”

An den meisten Schneckengehaüsen unterscheidet man ferner:

I) Die Naht, sutura; es ist die von der Spitze .bis zur Mündung äufserlich herablaufende, mehr oder weniger vertiefte

*) Siehe ©. Pfeiffer, Naturgeschichte deütscher Land- und Süss- wasser-Moliusken, 2, Abtheil. S. 28.

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Spirallinie, welche durch das Aufeinandersitzen der Umgänge gebildet wird;

2) Das Gewinde, spira; so werden die engeren, kleine- ren, erst entstehenden Umgänge genannt, und zwar namentlich bei solchen Gehaüsen, wo sich der letzte durch Erhebung und Erweiterung vor den vorhergehenden merklich auszeichnet;

3) Den Nabel, zmbiliceus; ıst das an der Unterseite vie- ler Gehaüse befindliche, engere oder weitere, mehr oder we- niger tiefe Loch, welches dadurch entsteht, dafs die Umgänge sich nicht vollständig aneinanderschlielsen. Die Wände dieses Loches (— welches gleichsam die Axe vorstellt, um die sich die Windungen des Schneckenhauses aufschichten —) bilden die sogenannte columella, Spindelsaüle, die deutlich wahr- genommen wird, wenn man alle Umgänge eines Gehaüses an einer Stelle, in der Richtung von unten nach oben oder um- gekehrt, öffnet. Der Nabel ist nun:

a) eng, dann heilst das Gehaüs durchbohrt, testa per-

forata; oder

b) er stellt blofs einen Spalt oder Ritz vor, dann heifst es gerilzti, rimata;

c) die Nabelöffnung ist durch den umgelegten Spindel- saülenrand verdeckt, dann nennt man das Gehaüs be- deckt genabelt, obtecte umbilicata, obtecte per- forata;

d) der Nabel geht bis zur Gehaüs-Spitze hinauf, so heifst esdurchgehend genabelt, pervio-umbilicata; z.B. bei Helix ericetorum ;

e) die Nabelöffnung wird sehr schräg enger, wie z. B. bei Helix rotundata, so nennt man das Gehaüs per- spectivisch-genabelt, perspective umbilicata.

Die farbigen Binden, welche einige Gehaüse tragen, wer- den Längsbinden genannt, wenn sie mit der Naht-, und Querbinden, wenn sie mit dem Mundrande parallel laufen.

Das Gehaüs der kopflosen Weichthiere nennt man bekannt- lich Muschel, cozcha ; diese ist:

a) zweiklappig oder zweischalig, bivalvis, und

b) diese Schalen sind hinsichtlich ihres Umfanges ein-

13 ander gleich, dann heifst die Muschel gleichschalig,

aequivalvis, ode !

c) wenn beide Schalen von einem durch beide Wirbel gehenden Querschnitt in 2 fast gleiche Hälften getheilt werden können, nennt man die Muschel fast gleich- seitig, subaeguilatera, 2. B. Cyclas Rivicola; davon das Gegentheil: ungleichseitig inaequilatera (ini- quilatera), z. B. bei Unio, Anodonta.

Eine ausführlichere Terminologie findet man im ersten

Hefte von Rossmässler’s Ikonographie u. s. w.

G. Feststellung der Arten; deutsche Namen.

Im Vergleiche mit anderen Thierklassen, z. B. den Insecten, sind bei den Conchylien gute und sichere Kennzeichen zur Ab- gränzung der Gattungen und Arten, meist nur in kleiner Zahl vorhanden; woher es denn auch kam, dafs namentlich ältere Schriftsteller jetzt so weit getrennte Gatlungen zusammen warfen. Erst der neüeren Zeit war es vorbehalten, in dies Chaos Licht zu bringen, wenngleich noch immer manche Ab- theilungen einer kritischen Sichtung bedürfen. Nicht wenig erschwert wird dies Geschäft durch den Einflufs, welchen ört- liche Umstände auf den Bau der Gehaüse aüfsern. Denn oft ist z. B. eine Wasserschnecke aus mehreren Gewässern eines kleineren. Gebietes schon mancherlei Formänderungen unter- worfen, die sich verdoppeln, wenn man dieselbe Art aus ent- fernten Provinzen oder Ländern herbeischafft. Gebirgsformen sind ebenfalls von: denen der Ebene fast immer abweichend.

In Bezug hierauf findet man in einem erst kürzlich er- schienenen Werke von A. Mousson ‘) wohl zu beherzigende Ansichten, deren wesentlichster Inhalt etwa in folgenden 4 Gesetzen ausgedrückt ist:

*) A. Mousson, die Land- und Süsswasser-Mollusken von Java Zürich 1849,

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1) Species (Art) ist die Gesammtheit der durch Abstam- mung und Begattung verbundenen Individuen, unter Erhaltung vollkommener Fortpflanzungsfähigkeit.

2) Varietas (Abart) ist eine durch äufsere oder innere dauernde Einflüsse hervorgerufene, erblich gewordene Gesammt- abweichung; z. B. die grölsere Form der Helix bidens.

3) Mutatio (Spielart) ist eine unbedeutende, nur schwach sich erhaltende Veränderung einzelner Merkmale; z. B. roth- gefärbte Stücke von Planorbis nitidus; volhgeränderte von Pisidium amnicum.

4) Deviatio (individuelle Abweichung) ist die am Orte sich entwickelnde, durchaus bewegliche Eigenthümlichkeit des einzelnen Individuums.

Zur Feststellung der Art würde demnach eine öfters beob- achtete, fruchtbare Junge hervorbringende Begattung von mehr oder weniger ähnlichen Individuen, immer das zuver- lässigste, wenngleich nicht haüfıg das am leichtesten zu erfor- schende Kennzeichen sein. Diesem im Range nachstehend bleiben dann die aüfserlichen, morphologischen Verschiedenhei- ten, die zwei Formen nur in dem Falle als bestimmt verschie- dene gelten lassen, wenn einmal die Abweichung nicht blofs in Grölse und Färbung beruht, und zweitens zwischen beiden keine vermittelnden Uebergänge Statt finden.

Für die lateinischen, öfters allgemein bekannten Namen, passende deütsche zu finden, ist sehr schwer; in vielen Fällen ist nur eine, oft nicht einmal genau bezeichnende, Uebersetzung möglich; da eine Menge Natur-Gegenstände von dem grölse- ren Haufen nie eines Blickes gewürdigt wurden. Gleichwohl giebt es hier und da Liebhaber, die kein Latein verstehen, denen erst durch die deütsche Uebersetzung der Begrilf von dem lateinischen Namen klar wird, und endlich werden in manchen Schulen Naturwissenschaften rein deütsch gelehrt, so dafs eben aus diesen Gründen deütsche Namen nicht ganz zu verwerfen sind. Ich habe daher mit Heranziehung schon vor- handener guter Bezeichnungen, überall, den Sinn und Begriff der lateinischen Namen möglichst treü gebende, deütsche bei-

gelügt.

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Die Gröfsen-Angaben, auf die im Allgemeinen nur ein be- dingter Werth zu legen ist, da selten zwei Individuen dersel- ben Art von ganz gleichen Umrissen sind, habe ich möglichst genau in pariser Linien, 10 auf einen par. Zoll, ausgedrückt, und zur Messung fast immer die grölsten Stücke meiner Samm- lung genommen.

H. Systematische Eintheilung.

Die älteren Systeme der Conchyliologie, beruhten auf äufserlichen, leicht wahrnehmbaren Unterschieden. So hat z. B. O0. F. Müller nur drei gröfsere Gruppen, nämlich Ohn- schalige = Nacktschnecken, einklappige Gehaüsschnecken und zweiklappige = Muscheln; die Unterabtheilungen wurden nach der Form und Zahl der Fühler, nach dem Sitz der Augen, und bei den Muscheln nach der Gestalt oder dem Mangel der Mantelröhren gebildet.

Die neueren Systeme sind mehr physiologisch - anatomi- scher Natur und berücksichtigen den Bau des T'hieres stärker als den des Gehaüses. Gleichwohl darf man behaupten, dafs das Gehaüs bei den Schnecken gleichsam ihr äufserlich liegendes Knochengerüst vorstellt; und wie dieses bei den höheren Thie- ren so wichtige Anhaltspunkte liefert, ist auch jenes in der Con- chyliologie keineswegs, wie Viele meinen, von untergeordnetem Werthe. Die Grundlage des hier angenommenen bildet das von Uuvier aufgestellte; die Abtheilungen und Familien sind die von neueren Schriftstellern empfohlenen, wobei ich nur die Namen ersterer etymologisch etwas veränderte, um die der leizten Abtheilungen aus der Gasteropoden-Gruppe mit denen der beiden ersten in Uebereinstimmung zu bringen.

Zu weit würde es führen, wollte ich hier selbst nur eine kurze Geschichte der Conchyliologie beifügen, oder ihre wich- tigsten Schriftsteller nebst deren Werken besprechen. Dem Aufmerksamen wird das haüfige Wiederkehren desselben Autors hinter den Gattungs- und Artnamen schon genügen, um dar-

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aus den Schlufs zu ziehen, dafs derselbe sich um diese Wis- senschaft verdient machte. Aufserdem sind in dem Verzeich- nisse der eitirten Schriftsteller die Namen der angesehnsten durch Sperrschrift ausgezeichnet.

Ich lasse das gewählte System nunmehr schemalisch dar- gestellt hiex, folgen:

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M. Pulmonata inoperculata Fer.

M. Gastero- poda Cuv.

M. Animalia 2 mollusca. Mm. M.

M. Acephala) y Cuv. .. ö

Pulmonata operculata Fer. Ctenobranchiata ......

Rhipidoglossata ....... Monopleurobranchiata ...

Dimya (Conchifera) ....

.

Helicea . .

Auriculacea Limnaeacea

Cyclostomea Paludinea . Neritacea . Ancylea . . Em P

Mytilacea . |Carai acea

jPimacea . ER

I Fer. Limas List. ( Vitrina Drap. Succinza Drap. Helix Linn. 1, Bulimus Scop. | Achatina Laın. Pupa Drap. \Clausilia Drap. Auricula Drap. Physa Drap. Amphipeplea Nilss. Limnaeus Drap. Planorbis Müll. Acicula Hartm. Valvata Müll. Paludina Lam. Bythinia Gray. Neritina Lam. Ancylus Geoflr. Anodonta Lam. | Unio Retz. Tichogonia Rossm. Cyelas Brug. Pisidium 0. Pr.

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Animalia mollusca, Weichthiere.

I. Gruppe:

M. Gasteropoda, Bauchfufs - Schnecken.

Whier mit freiem Kopfe; Augen und Fühler; Fortbewegung geschieht durch einen am Buche befindlichen, dickfleischigen Fuls. Das Gehaüs ist einschalig oder fehlt.

I. Abtheilung:

M. Pulmonata inopereulata Fer. Lungenschnecken ohne Deckel.

Zwitter. An der Rückenseite ein gefälstragender Sack, von dem eine Oeffnung zum Athmen nach aulsen führt. Ober- kiefer hornartig. Zunge mit knorpligen Zähnen besetzt. Mit oder ohne Gehaüs. Bei denen ohne Gehäus findet man statt dessen unter der schildförmigen Rückendecke entweder Kalk- körner oder eine kleine, aus Kalktäfelchen zusammengesetzte Platte.

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1. Familie: Limacea, Limaceen, Nacktschnecken.

Fufssohle der ganzen Länge nach mit dem Körper zu- sammenhangend. Kein Gehaüs. Auf dem Rücken, meist dem Kopfe genähert, ein fleischiger Schild, worunter die Lunge. Das Athemloch rechts am Rande des Schildes. Fühler sind vier; auf den beiden längsten die Augen.

1. Gattung:

Arion Fer. Theerschnecke. JLimaz (e. p.) Linn.

Schild dem Kopfe sehr genähert. Körper halbstielrund, besonders am Hinterende, und daselbst die Oeflnung eines Schleimbehälters. Athemloch elwas vor der Mitte, rechts am Rande des Schildes, und darunter die Geschlechtsöffnung. In- nerhalb des Schildes eine kleinere oder grölsere Menge in Schleim gehüllter Kalkkörner.

IX-Art? A. ater List die schwarze Theerschnecke.

Supra niger, tentaculis plerumque nigris; ora corporis li- neolis nigris transversis. Limax ater Linn. Müll. Drap. Arion empiricorum Fer. ß. Niger, margine rufo-flavo vel scarlatino. y. Totus rufus‘ vel. brumneus. Limax succineus Müll. L. rufus autor. d. Drumneus, margine flavescente. Limasx ‚luteus Razoumowski. L. marginellus Schrnck.

Das Hauptkennzeichen dieser Art, welches sich auch fast immer bei allen: ihren Abarten findet, sind die schwarzen (uerstreifen des Körpersaums, und die benah immer schwar- zen Fühlhörner; es sind mir nur einige Stücke der var. y und ö vorgekommen, wo die letzteren mehr grünlich-grau waren.

Aufser den angegebenen Abarten kommen in der Mark

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noch einige minder erhebliche Spielarten vor. Die Form «, welche sich am haüfigsten findet, ist im Leben auf der Ober- seite glänzend schwarz; der Schild fast glatt, der Körper ziem- lich regelmäfsig maschenförmig narbig. Die Fufssohle ist schmutzig olivengrün, immer aus drei abgeselzten Längsfeldern bestehend, wovon das mittlere eine an beiden Enden zuge- spitzte Ellipse bildet. Von Kalkkörnern fand ich unter dem

Schilde kaum eine Spur. Die Länge betrug bei grofsen Stük-

ken im Leben ungefähr 5 par. Zoll. Haülig im Thiergarten;

im Charlottenbureer -, Friedrichsfelder- und Schönhauser fe) D)

Schlossgarten.

Die Formen £ und y sah ich öfters im Thiergarten; die Form d im Brieselang; sie waren sämmtlich kleiner und nach Verhältniss schlanker als «.

Dafs die Fuhrleüte Deütschlands früher, und stellenweis noch jetzt, hauptsächlich diese Art auf die Achsen ihrer Wa- gen legen, um ein leichteres Umgehen der Räder zu bewirken, habe ich von mehreren Personen versichern hören. (Siehe auch Dr. H. Scholtz, Ergänz. z. Molluskenfauna Schlesiens, in der Uebersicht d. Arbeiten der schles. Ges. für vaterl. Kultur, im

J. 1844, S. 136).

2. Art: A. hortensis Fer. die Garten- Theerschnecke.

„@riseus vel nigricans, fascia utrinque longitudinali ni- gra; margine (magis minusve) rufescente. ©. Pf.”

Der Obertheil des Körpers ist in der Regel hell grau- schwarz, bisweilen braünlich; diese Farbe ist auf jeder Seite von einer dunkleren Längslinie begränzt. Der Saum des Lei- bes, der Rand des Fufses, und des letzteren Sohle, sind stets mehr oder weniger stark röthlich-gelb. Die Oberhaut des Körpers ist ebenfalls maschig genarbt; die des Schildes (wel- ches verhältnifsmäfsig klein erscheint) nur unter der Loupe fein gekörnt,

Hinsichtlich der Länge und Dicke erreicht diese Art etwa nur den vierten Theil der vorhergehenden. Bei einigen Stük- ken aus dem Grünwalde ist die Oberfläche grau, die Längs-

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binden sehr verloschen, und die Fufssohle schmutzig gelb; die Kalkkörner unter dem Schilde bildeten ein gleichsam erystal- linisches Conglomerat. Stücke aus emem Garten innerhalb Berlins Mauern, sind röthlich grau mit entschieden hervortre- tenden Längsbinden, die Seiten und Fufssohle mehr röthlich.

In tiefliegenden, feüchten Gärten haüfıg.

Dafs aulser diesen beiden Arten der Gattung Arion noch vielleicht 4. albus Fer. und subfuscus Drap. in der Mark vorkommen, steht zu vermuthen.

2. Gattung: Limax List. Wegschnecke.

Schild der Form nach wie bei der vorigen Gattung; das Athemloch ebenfalls rechts, aber hinter der Mitte des Schild- randes, Der Körper ist oben am Hinterrande mehr oder we- niger deütlich gekielt und ohne Schleimbehälter. Die Ge- schlechtsöffnung befindet sich hinter dem rechten Fühler. Der Schild umschliefst eine aus Täfelchen zusammengesetzte, ge- wöhnlich länglichrunde Kalkplatte, die zuweilen einen kleinen nagelarligen Fortsatz hat.

Art: EL. einereus Wist. die aschgraue Wegschnecke.

Cinereus, magis minusve flavo -maculatus, postice eviden- ter carinatus, carina albido-flava; celypeus postice leviter acu- tatus.

L. masximus Lion. L. cinereus Müll. L. antiquo- rum Fer.

Der Körper ist runzlich; die Runzeln bilden nach dem Fufse hin verlaufende regelmäfsige Reihen; die Farbe ist em maltes Grau; auf dem Rücken befinden sich zwei unregel- mälsige, gelbliche Binden, die nach aulsen von zwei deütlichen, schwarzen Linien begränzt sind. Die gröfste Dicke des Kör- pers bildet die Umgebung des Schildes, während der gekielte Hinterleib ziemlich spitz verlaüft. Der Schild ist einfach grau und glatt. Die Fulssohle besteht wie bei Arion aus drei ge-

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trennten Längsfeldern, von denen das mittlere ellipsoidisch, an beiden Enden zugespitzt und von gelber Farbe —, die beiden Seitenfelder jedoch aschgrau sind. (So an den mir vorliegen- den Stücken; ob nur eine Ausnahme?) Die Kalkplatte im Schilde ist an 4% lang und 2 breit, dünn und durch- scheinend.

Ich fand, wenn ich mich nicht irre, meine Exemplare im Thiergarten, deren Länge im Leben 5'%'' betrug.

2. Art: L. variegatus Drap. die bunte Wegschnecke.

Supra cinereo-coerulescens, maculis flavescentibus; subtus et lateribus lutescens; tentacula subcaerulea; clypeus postice rotundatus; carina medivcris.

L. flavus (maculatus) Linn. L. flavescens Brard.

Der Körper ist mit reihenförmig gestellten Runzeln be- deckt, die an ihren Enden nicht wie bei der vorigen Art eckig, sondern mehr abgerundet erscheinen; einige derselben behalten die gelbliche Grundfarbe, andere werden graublau, und deshalb sieht das Thier gesprenkelt aus. Der Schild ist an den Rän- dern, besonders vorn, gelblich; in der Mitte ebenfalls blaülich mit vielen gelblichen Flecken, die Runzeln des Schildes sind viel feiner, als die des Körpers; die Fühler blaülichgrau. An der Fufssohle sind die drei Längsfelder rein gelb. Die Kalk- platte im Schilde fand ich etwa 2',"' lang und 2 breit, un- durchsichtig und ziemlich dick.

Einige noch nicht ausgewachsene Stücke sammelte ich in der Nähe einer Wiese unter feüchten Brettern; andere in einem Keller Berlins, wo sie vielleicht durch frischen Kohl oder feüchtes Klobenholz hineinkamen; das grölste dieser leizte- ren war lebend etwa 2'," lang und nach dem Schilde hin ansehnlich verdickt.

Ferussac erwähnt bei dieser Art, dafs einige Stücke in ein bedecktes Glas gesetzt, nach einiger Zeit einen starken, unerträglichen Geruch entwickelten, der entweder von der Nahrung oder dem Aufenthaltsorte herrühre. Auch sah er eine

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Menge Milben (Acarus) auf den Thieren mit Schnelligkeit hin- und herlaufen.

3. Art: EL. agrestis Linn, die Achker-Wegscehnecke.

Flavescens, supra et lateribus irregulariter fusco -retieu- latus; elypeus postice rotundatus; tentacula fusco-nigra; ca- rina brevis.

L. reliculatıs Müll. L. filans Hoy.

Der Körper ist mit Runzeln in ziemlich regelmäfsigen Rei- hen bedeckt; seine Grundfarbe ist ein schmutziges Gelb; die Ränder der Runzeln sind mehr oder weniger dunkelbraun, die Enden derselben nicht abgerundet, sondern zugespitzt. Der Schild ist braun und gelblich marmorirt, an den Rändern hel- ler; das Athemloch ist stets mit einem gelblichen Saume um- geben; seine Oberfläche ist fein gekörnt. Die beiden obersten Fühler sind dunkelbraun. Die Fufssohle ist von der Grund- farbe des Körpers, und wie bei den vorigen aus drei Längs- feldern bestehend. Die Kalkplatte im Schilde fand ich läng- lich rund, kaum 2’ lang, 1%," breit, undurchsichtig und ziemlich dick.

Meine Exemplare, von denen nur wenige ausgewachsen sind, sammelte ich in der Nähe der Pichelsberge unter ange- schwemmiler Borke; die gröfsten waren im Leben 2 lang und nach vorn mäfsig verdickt.

Aufser diesen drei Arten besitze ich noch einen im Grün- walde gefundenen Zimax, welcher nicht unwesentlich von den beschriebenen abweicht, und vielleicht eine neue Species ist. Die Farbe seines Körpers ist gröfstentheils gelblich, nur auf dem Schilde bemerkt man zwei braünlich- graue Längsbinden, die neben dem Kiele beiderseits, etwas verblalst, nach dem Hinterende des Leibes fortlaufen. Die oberen Fühler sind blass- grau. Die Form der Runzeln ist ungewöhnlich; dieselben bil- den nämlich nach den Seiten hin regelmälsige, schmale, linien- lange Parallelogramme, von denen die aülsersten, welche den Fufssohlenrand berühren, am Grunde breiter werden. Die Fulssohle hat die Farbe des Leibes. Die Kalkschale im Schilde

[2%

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ist 444 lang und etwa %,* breit, verhältnifsmäfsig hart und durchscheinend. Er ähnelt den Abbildungen von L. Valen- tianus Fer. und L. marginatus Drap. Mit dem ersteren hat er die Lage des Alhemloches hinter der Mitte des Schildes —; mit dem letzteren die bandförmigen Seitenstreifen des Schildes und die hellere Farbe des Kieles gemein; nur sind keinerlei isolirte Punkte, wie in der Abbildung des L. marginatus an- gedeütet, auf dem Körper bemerkbar.

Endlich bemerkte ich noch in der Gegend von Tempel- hof bei Berlin, einen, wiewohl sehr jungen Limax, von schlan- ker Form und glänzend schwarzer Farbe des Körpers, den ich geneigt bin, für L. @agates Drap. anzusehen.

Die Bestimmung beider Arten kann mit Sicherheit erst nach Auffindung mehrerer Stücke, wozu ich hiermit Anregung gegeben haben will, erfolgen.

2. Familie: Helicea, Heliceen, Gehaüsschnecken.

Fufssohle am vorderen Theile des Körpers, dessen übri- ger Theil sich in einer, stärker oder schwächer, allermeist spi- ralförmig gewundenen Schale befindet, in die sich das 'Thier, mit wenigen Ausnahmen, vollständig zurückzuziehen vermag. Athemloch rechts oder links am Mantelrande. Fühler sind vier; auf den längsten die Augen. Verschlielsen das Gehaüs

nur im Winter durch eine kalkige Absonderung, die aber mit

oO? dem Thier nicht verwächst und im Frühjahr abgeworfen wird.

1 Gattung:

Vitrina Drap. Glasschnecke. Cobresia Hühn. Hyalina Stud. Helixarion Fer, Helicolimaxs Blainv. „Testa imperforata, tenuissima, depressa; spira brevis, anfractu ultimo magno; apertura magna, lunata vel rotundata, margine columellari subinfle.vo, saepe membranaceo-marginato.

ra

28

Das Gehaüs ist nicht durchbohrt, sehr dünn, niedergedrückt; das Gewinde kurz, der letzte Umgang grols; die Mündung weit, mondförmig oder zugerundet, mit eingebogenem Spindel- saülenrande, der oft einen haütigen Anhang hat. Das Thier ragt fast immer aus der Schale etwas hervor, und hat auf der rechten Seite einen haütigen Anhang, den es in die Schale zu- rückziehen kann; der Fuls ist schmal und spitzig.

1. Art: V. pellueida Müll. die durchsichtige Gl.

»T. converiusculo-depressa, sublaevis, nitidissima, pellu- cida, beryllina; spira mediocris, prominula; sutura suberenu- lata, concolor vel rufescens ; anfractus tres celeriter accrescen- tes, converiusculi, ultimus subtus latus, planiusculus, medio impressus, via membranaceo-marginatus; apertura obligua, lu- nato-rotundata, aeque alta ac lata; peristoma subinflerum, undigue regulariter arcuatum. 1. Pf.”

Helix pellucida Müll. V. beryllina C. Pf. V. Mül- leri Jeffr. V. pellucida Rossm.

Das Gehaüs ist von rundlicher, etwas gedrückter Form, fast glatt, sehr glänzend, durchsichtig; das Gewinde klein, we- nig vorstehend; die Naht ist fein gekerbt, einfarbig oder röth- lich; die drei schnell zunehmenden Umgänge sind schwach gewölbt, der letzte unten breit, abgeflacht, in der Mitte einge- drückt und kaum haülig-gerandet; die Mündung ist schief, mondförmig rund, so hoch als breit; der Mundsaum ist etwas nach innen gekrümmt, überall gleichförmig gebogen. Das Thier ist von blaülich grauer Farbe; seine Fufssohle weilslich und deren Rand röthlich braun.

Die leeren Gehaüse findet man fast überall in feüchter Wiesen- und Gartenerde; lebende Stücke an Grabenrändern und in den ausgetrockneten Gräben selbst. (Wenn man die lebenden Schnecken, nach der 'Tödtung, mit wenigem Wasser übergossen einem Faulungsprocess unterwirft, und dann mit vielem Wasser in einer Flasche schüttelt, erhält man reine und unverletzte Gehaüse).

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Möglicherweise kommen in der Mark noch die Arten V. diaphanaDrvap. und PV. elongataDrap. vor, weshalb ich mir erlaube, hier darauf aufmerksam zu machen.

2. Gattung: Suceinea Drap. Bernsteinschnecke.

Amphibulima Lam. Tapada Stud. Lucena Oken.

„Testa imperforata, tenuis, ovata vel oblonga; spira par- vula; apertura magna, oblique ovalis; columella simplez, acuta, . . recta; ‚peristoma simplex, acutum. L. Pf.

Das Gehaüs nicht durchbohrt, dünnschalig, eiförmig oder länglich; das Gewinde klein; die Mündung grofs, schief eirund; die Spindelsaüle einfach, spitz, grade; der Mundsaum ebenfalls einfach und scharf. Die unteren Fühler des Thieres sind kurz.

I Arte S. putris Linn. Die stinkende Bernsteinschnecke.

„T. ovata, tenuis, rugoso-striatula, pellucida, nitidula, succinea vel straminea; spira conica, acutiuscula; anfr. 3— 3/, comveziusculi, ultimus ventrosior, ’/, longitudinis sub- aequans; sutura laevis; columella simplex, leviter arcuata; apertura vir obliqua, ovalis superne angulata. L. Pf.”

Helix putris Linn. H. succeinea Müll. Bulimus suc- cineus Brug. Succinea amphibia Drap., Lam., Rossm. ete. Amphibia putris Hartm. Neri- tostoma vetula Klein. Suceinea Mülleri Leach.

Das Gehaüs ist eiförmig, dünnschalig, runzlich - gestreift, durchsichtig, ziemlich glänzend, bernsteinroth oder strohfarben; das Gewinde kegelförmig und etwas zugespilzt; 3—3', Um- gang, der letzte bauchiger und ”%, der Länge ausmachend, alle ziemlich gewölbt; die Naht seicht; die Spindelsaüle einfach, leicht gebogen; die Mündung kaum schief, von Eiform und oben winklig. Inwendig ist das Gehaüs stark glänzend, wie

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mit einem Firnis überzogen. Das Thier schmutzig gelb- grau. In der Grölse sehr schwanckend; die Höhe geht bis 16, die Breite 74:

Die schönsten und gröfsten Stücke findet man im Briese- lang; aufserdem im Charlottenb. Schlofsgarten und an vielen anderen Orten; auch fossil an der Panke.

2. Art: S, Pfeifferi Rossm. Pfeiffers Bernsteinschnecke.

„T. solidior, elongata, intus margaritacea ; apertura am- pla, elongato - ovata, perobligua. ossm.”

S. intermedia Bean. 8. levanlina Desh. S. caly- cina Menke. S. yracilis Alder.

Das Gehaüs ist gewöhnlich etwas dickschaliger und in- wendig perlmutterfarben; (— nach meiner Beobachtung jedoch nur bei solchen Gehaüsen, die, eine Zeil lang des Thieres be- raubt, der Luft ausgesetzt lagen —) von etwas gestreckter Form; die Mündung ist weit, verlängert eirund und sehr schief. Leere Gehaüse, und noch haüliger blofs deren Gewinde, neh- men nicht selten eine rosenrothe Farbe an. Die Höhe be- trägt 6— 7", die Breite 3%. Das Thier ist grauschwarz.

Man findet diese Art nicht wie die vorige an feüchten Or- ten auf dem Lande, sondern an den Rändern von grolsen Flüs- sen und Seen, soweit der Wellenschlag reicht, gewöhnlich auf der Erde herumkriechend. Sehr haüfig am Ufer des Stienitz- sees bei Tasdorf, des Tegler Sees etc.

3. Art: Ss. oblonga Drap. Die Jängliche Bernsteinschnecke.

„I. ovato-oblonga, acuminata, subventricosa; sutura pro- Jfunda; apertura rotundo-ovata. Rossm.” Helix Buccinum Schrnck. H. elongata Fer.

Das Gehaüs hat 3), Umgang, ist länglich-eirund, zu- gespitzt; der letzte Umgang etwas bauchig; die Naht tiel; die Mündung von rundlicher Eiform; die Farbe stets hell horn-

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artig. Höhe 3—4!", Durchmesser 2“, Das Thier ist gelb- lich grau. Im Allgemeinen seltener, als die vorigen Arten; an eini-

gen Stellen nahe der Panke; im Brieselang; bei Friedrichs- felde.

3. Gattung: Helix Linn. Schnirkelschnecke.

„Testa umbilicata, perforatu vel imperforata, discoidea, globoso-depressa, vel conosidea; apertura transversa, obliqua, lunaris vel subrotunda, marginibus distinctis, remotis vel callo iunctis. L. Pf.”

„Animal gracile, inclusum, pallio in testa condito, tenta- culis quatuor cylindricis, superioribus maioribus apice capitu- liferis, oculiferis. Rossm.”

Das Gehaüs ist genabelt, durchbohrt oder nicht, scheiben-, kegel- oder gedrückt kugelförmig; die Mündung verquer, schief, mondförmig oder fast rund, mit sich entfernenden oder nähern- den, durch Schmelzergufs verbundenen Rändern, Das Thier ist schlank, wird vom Gehaüse vollständig aufgenommen; von den vier stielrunden Fühlern, sind die gröfseren, oberen, mit Köpfchen versehen, auf denen die Augen befindlich.

NZATt: H. pomatia Linn. Die Obstgarten »Schnecke.

„I. semiobtecte perforata, globosa, rugoso-striata, lineis confertis, concentricis magis minusve decussata, rufescens vel Jlavescens, fasciis fuscis obsoletis notata; anfr. D conveszius- euli, ultimus magnus, subcompressus ; columella arcuata; aper- tura ampla, lunato= ovalis, intus nitida; peristoma palulum, subincrassatum , margine columellari dilatato, reflexo, carneo vel fuscescente. L. Pf.”

Pomatia antiquorum Leach. Coenatoria pomatia Held.

Helicogen« pomatia Hartm. Das Gehaüs ist halbbedeckt-durchbohrt, kuglig, runzlich gestreift, rölhlich oder gelblich, mit braunen, etwas verwasche-

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nen Längsbinden; die fünf Umgänge sind ziemlich gewölbt, der letzte grols, etwas zusammengedrückt; die Spindelsaüle ist gekrümmt; die Mündung weit, mondförmig, inwendig glän- zend; der Mundsaum ist aufgeworfen und etwas verdickt, am Spindelsaülenrand erweitert, umgeschlagen, und ebendaselbst fleischfarben oder braünlich. Bei grofsen Stücken sind die bei-

den Ränder des Mundsaums oft durch Schmelzerguls verbun-

den. Die Höhe des grölsten von mir in hiesiger Gegend gefundenen Stückes beträgt 28°, der Durchmesser beinah eben- soviel. Das Thier ist schmutzig gelb -grünlich; die Ober-

fläche fein gekörnt; sein Winterdeckel dick und undurch- sichlig.

Blendlinge, Scalariden und linksgewundene habe ich hier- orts nicht wahrgenommen.

Im Schönhauser Schlossgarten nicht selten; in den Rü-

dersdorfer Kalkbergen haüfig.

2UATE: H. arhustorum Linn. Die Baumgarten- Schnecke,

„I. obtecte perforata, depresso-globosa, tenuis, concen- trice minutissime striata, longitudinaliter, praesertim ad sutu- ram, ruguloso-striatula, fusca, stramineo-conspersa, plerumque rufo-unifasciata; spira magis minusve elevata; anfractus 6 convezi, ultimus antice vix descendens; apertura lunato-ro- tundata; peristoma candide labiatum, margine supero expanso, basali reflexo, ad umbilicum dilatato. L. Pf.”

Helix rudis Mühlf. Arianta arbustorum Leach. Cochlea unifasciata Costa. H. picea Ziegl.

H. Xatartii Fer. H. Wittmanni Zawadz. H. turgidula Wood. H. subalpina Hartnm.

Das Gehaüs ist bedeckt-durchbohrt, gedrückt-kuglig, dünn- schalig, sehr fein gestreift, der Länge nach, besonders an der Naht, runzlich gestrichelt, braun, strohgelb gefleckt, meist mit einer rothbraunen Längsbinde; das Gewinde stärker oder schwächer hervortretend; die sechs Umgänge sind gewölbt, der letzte vorn kaum herabsteigend; die Mündung ist rundlich-

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mondförmig; der Mundsaum weils gelippt, der obere Rand aus- gedehnt, der untere zurückgebogen, über den Nabel hingestreckt. Bei grofsen Stücken findet man die Mundsaumränder nicht sel-

ten dnrch Schmelzerguls zusammenhangend Das Thier ist blaulich schwarz. Die grölsten hier gefundenen Gehaüse

haben eine Höhe von 15, und einen ebenso starken Durch- messer.

Mehrere der oben angegebenen Synonymen beruhen auf Formen der Gebirge, wo diese Art in ihren Umrissen und Fär- bung nicht unbedeütenden Veränderungen unterworfen ist. Auch hat man von ihr nicht selten Monstrosiläten gefunden.

In vielen Gärten Berlins, Charlottenburgs; im Thiergarten; in feüchten Laubwaldungen; überall gemein und gewöhnlich in allen Stadien der Entwicklung.

3, Art: 32. horiensis TTüEl. Die Gartenschnecke.

Testa depresso -globosa, seguente plerumque minor, fa- sciata vel concolor ; peristoma intus albo-labiatum.

Helix hybrida Poir. Tachea hortensis Leach. H. mutabilis Hartn. Cepaea hortensis Held.

Das Gehaüs gedrückt-rundlich, in der Regel von geringe- rem Umfange, als das der folgenden Art, gebändert oder ein- farbig; der Mundsaum inwendig weils gelippt. Höhe 10, Durchmesser 14‘; doch sind manche Spielarten beständig kleiner. Das Thier ist gelbgrünlich.

Viele Schriftsteller (— erst neüerdings Ludw. Pfeiffer in seiner Monographia Heliceor. vivent. —) werfen diese und die folgende Art zusammen. Aber ihre Form- und Farben- unterschiede, und der fast stets weilsgelippte Mundsaum wer- den schon seit vielen Jahren dauernd beobachtet; es ist mir auch, wenigstens in hiesiger Gegend, kein Ort bekannt, wo diese und die folgende gemischt vorkämen. Besonders haülig bemerkt man bei ihr ein Ineinanderfliefsen der Binden, wo solche vorhanden.

In hiesiger Gegend fand ich der Färbung nach folgende

Verschiedenheiten: 3 % «

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a) Rein gelb; ändert wieder darin ab, dafs oft nur die drei ersten Umgänge dunkel-, die übrigen weilsgelb sind; es kommen ferner davon kleinere, abgeflachte und gröfsere, mehr konische Stücke vor. Haülig.

b) Gelb, auf der Mitte der Umgänge verloschen blals- braun. Selten.

c) Schmutzig- weils, mit 3—5 helleren oder dunkleren, schmaleren oder breiteren braunen Längsbinden; die zwei ersten Umgänge öfters schön gelb. Haüfig.

d) Weils mit einer breiten und zwei schmalen braunen Längsbinden.

Zwischen diesen bestimmteren Spielarten kommen noch mancherlei Uebergänge vor; dunkelfleischfarbene, wie mir Herr 0. Goldfufs aus der Umgegend von Bonn mittheilte, schei- nen bei uns nicht vorhanden zu sein; bei diesen ist übrigens die Lippe blafsröthlich, und das Innere schön lilafarben.

Nicht selten in den Gärten Pankows; im Brieselang; sehr haüfig in den Rüdersdorfer Kalkbergen. Auch fossil an der Panke.

4. Art:

H. nemoralis Linn. Die Waldschnecke.

„T. imperforata, subglobosa, striata, fasciata vel concolor; anfractus 5 conveziusculi, ultimus antice descendens; apertura late angulato-lunaris; peristoma reflerum, labiatum, margine dextro arcuato, columellari illum superante, strictiusculo, dila- tato, calloso ; faur et peristoma fusca velnigricantia. L. Pf.”

Helix turturum Stew. Helicogena nemoralis Risso. —- Tachea nemoralis Leach. Cepaea n. Held.

Das Gehaüs nicht durchbohrt, fast kuglig, gestreift, mit Binden oder einfarbig; 5 ziemlich gewölbte Umgänge, der letzte vorn herabsteigend; die Mündung breit winklig-mond- förmig; der Mundsaum umgebogen, gelippt, sein rechter Rand gebogen, der Spindelsaülenrand über jenen fortragend, etwas eingeschnürt, erweitert - schwielig; Schlund und Mundsaum braun oder schwärzlich. Höhe 11’, Durchmesser 15%

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Das Thier ist gelbgrünlich; sein Winterdeckel mäfsig dick und undurchsichtig.

Folgende Farben-Veränderungen des Gehaüses sind mir

aus hiesiger Gegend bekannt:

a) Rein gelb. Haüfig.

b) Gelb mit einer rothbraunen Längsbinde auf der Mitte der Umgänge. Haüfig.

c) Gelb mit 3—5 rothbraunen, mehr oder weniger breiten Binden. Haüfig.

d) Dunkel fleischfarben. Haüfig.

e) Dunkel fleischfarben mit einer braunen Längs- binde. Haüfig.

f) Blafs fleischfarben mit 3—4 braunen Binden von verschiedener Breite. Nicht selten.

g) Fleischfarben, unten zwei breite braune von einer weilsen getrennte Längsbinden, darüber eine breitere weilse und dann eine schmale braune. Selten.

In fast allen älteren Gärten Berlins, im Charlottenburger-

und Friedrichsfelder Schlofsgarten haüfig.

9. Art: H. fruticum Müll. Die Strauchscehnecke.

„T. aperte umbilicata, globosa, opaca, rufescens aut al- bido-lutescens (raro castaneo-unifasciata) ; anfractus 5—6 con- veri, concentrice obsolete striolati, ultimus basi inflatus, circa umbilicum mediocrem, pervium excavatus; apertura lunato- rotunda; peristoma subpatulum, sublabiatum. L. Pf.”

Helix terrestris Gmel. H. cinereaw Poir. Helicella fruticum Fitzing. Bradybaena fr. Beck. Fruti- cola fr. Held. Eulota fr. Hartn.

Das Gehaüs ist deütlich genabelt, kuglig, undurchsichtig, röthlich oder weilsgelblich (selten mit einer kastanienbraunen Längsbinde); 5—6 mälsig gewölbte Umgänge, welche kaum merklich überkreis gestrichelt sind, der letzte am Grunde etwas aufgetrieben, um den mälsig grolsen Nabel herum durchgehend ausgehöhlt; die Mündung mondförmig-rund; der Mundsaum etwas aufgeworfen, schwach gelippt. Bei frischen Stücken

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von hier ist die Lippenwulst vorn blafsroth, nach Aufsen roth- braun durchscheinend. Höhe 10, Durchmesser 11144. Das 'Thier von gelblich grauer Farbe und etwas fleckig.

Stücke mit einer braunen Längsbinde kommen im Briese- lang, wo diese Schnecke zunächst um Berlin gefunden wird, gleichfalls, aber selten vor; ich besitze von ebendaher eins, auf dessen letzten und vorleizien Umgang, mehr nach oben, eine sehr feine weilse Linie hinläuft.

Durch die Güte des Herrn O0. Goldfufs erhielt ich aus Bonns Umgegend einige Exemplare, die von schmutzig-weilser Farbe sind, und sich aulserdem von den hiesigen durch den Mangel des nach Aufsen rothbraun durchscheinenden Lippen- saums unterscheiden.

6 Art

H. strigella Drap. Die fein gesiwieheite Schnecke.

„T. aperte umbilicata, depresso-globosa, striata, cornea, albido-cingulata (fugacissime-pubescens) ; anfr. &'/,—6 planius- culi, ultimus antice descendens; apertura lunato-rotundata; peristoma reflexiusculum, remote labiatum, marginibus ap- prozimatis, columellari dilatato. L. Pf.

Helix sylvestris v. Alt. H. plebeia Kryn. H. apen- nina Mühlf, Hel. cornea Hartm. H. Alltenana Gärtn. H. piligera Audız. H. fruticosa Parr.

Das Gehaüs weit genabelt (noch weiter, als bei der vor- hergehenden Art), gedrückt rundlich, gestreift, hornfarben, mit einem weilslichen Gürtel; 5/, —6 abgeflachte Umgänge, der letzte vorn herabsteigend; die Mündung mondförmig zugerun- det; der Mundsaum etwas zurückgebogen, wenig von Aulsen entfernt gelippt, mit genäherten Rändern, der Spindelsäulen- rand etwas. ausgebreitet. Die Lippenwulst ist bei frischen Stücken röthlich weils, nach Aufsen gelbbraünlich durchschei- nend; junge sind bis etwa zu , ausgewachsen, dicht behaart; die Haare gehen später verloren. Höhe 6, Durchmesser 94. Das Thier ist gelbgrünlich, etwas gelleckt.

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Stücke aus Bonn’s Umgegend sind dunkler hornfarben, und nicht undeütend kleiner, als die hiesigen. An einigen Stellen der Rüdersdorfer Kalkberge nicht selten.

TR AT:

MH. inearnsta Müll. Die fleischfarbene Schnecke.

„I. perforata, depresso-globosa, leviter carinata, tenuis, opaca, pruinosa, rufescens, pellucide unifasciata, minutissime granulata; anfr. 6 conveziusculi, ultimus anticedeflexus; aper- tura lunaris; peristoma acutum, subreflerum, extus rufescens, intus labio incarnato, marginem non attingente munitum L.Pf.”

Helix sylvestris Hartm. H. tecta Ziegl. H. Weele- bitana Stentz. Monucha incarnata Fitz.

Das Gehaüs ist durchbohrt, flachkuglig, elwas gekantet, dünnschalig, undurchsichtig, bereift, röthlich, mit einem durch- scheinenden Gürtel, sehr fein gekörnt; sechs ziemlich gewölbte Umgänge, der letzte vorn etwas herabgebogen; die Mündung mondförmig; der Mundsaum scharf, schwach umgewandt, aufsen röthlich, inwendig, vom Rande etwas entfernt, mit einer fleisch- farbenen Lippenwulst. Höhe 5'/,'", Durchmesser 81/4. Das Thier ist grünlichgrau, stellenweis mit reihenförmigen Flecken.

Bei 250facher Vergröfserung erscheint die Oberfläche des Gehaüses fein längsstreifig; auf diesen Streifen sieht man in regelmälsige Querreihen geordnete, schwach gebogene, an bei- den Enden etwas zugespitzte Leisten, die mit einer blofsen Loupe betrachtet, gleichsam ein netzartiges Gewebe vorstellen. Nur bei sehr wohl erhaltenen, namentlich jungen Gehaüsen, ist jene Eigenthümlichkeit deütlich wahrzunehmen; bei älteren bleibt davon zuweilen kaum eine Spur übrig.

Durch Herrn O0. Goldfufs erhielt ich einige Stücke dieser Art aus Bonn’s Umgegend, die etwas kleiner als unsere, schmut- zig hornfarben und unregelmälsig gestreift sind, aber von der erwähnten Structur der Oberfläche nur geringe Ueberbleibsel besitzen.

Diese Schnecke bildet gleichsam eine Mittelform zwischen den beiden vorhergehenden Arten. Den Bau des Mundsaums

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hat sie mit beiden gemeinschaftlich, nur ist seine Farbe etwas gesätligter, als bei Z. fruticum, dessen Gröfse sie auch nur zur Hälfte erreicht. Die helle Längsbinde besitzt sie ebenso, wie JH. strigella, nur ist dieselbe etwas feiner. Die Nabel- öffnung ist kaum halb so grofs, als die von ZH. fruticum.

An einigen Stellen im Brieselang, ausgewachsene Stücke sehr selten.

8. Art:

EH. eriecetorum Müll. Die Haideschnmecke.

„TI. late umbilicata, depressa, striata, albida vel pallide fuscescens, concolor vel fasciis variis fuscis et corneis ornata; spira vix elevata; anfr. 6 converiusculi, ultimus eylindricus, antice deflewus ; apertura subeircularis ; peristoma rectum, intus leviter labiatum, marginibus approximatis. L. Pf”

Helix media Gmel. H. Erica da Costa. H. zonaria Schrnk. H. dubia Hartm. Zonites ericetorum Leach. Osxychilus ericetorum Fitz. Theba e.

Beck. Xerophila e. Held.

Das Gehaüs breit genabelt, niedrig, quergestreift, weilslich oder hellbraünlich, einfarbig oder mit verschiedenen braunen und hornfarbenen Längsbinden geschmückt; das Gewinde kaum hervortretend; sechs ziemlich gewölbte Umgänge, der letzte stielrund, vorn niedergebogen; die Mündung fast kreisrund; der Mundsaum gerade, inwendig schwach gelippt, mit genä- herten Rändern. Höhe 5, Durchmesser 9. Das Thier von grüngelblicher Farbe.

Bei allen in hiesiger Gegend gefundenen Stücken ist die Grundfarbe des Gehaüses weils; und die Längsbinden, der Zahl nach zwischen 2—6 schwankend, bestehen meist aus mehr oder weniger grolsen, reihenförmig gestellten gelbbraünlichen Flecken; auch sind die 2 ersten Umgänge fast immer, wenig- stens an frischen Stücken, röthlich fleischfarben. Ganz weilse habe ich hier nie bemerkt.

Stücke aus der Gegend von Frankfurth a. M. sind um '/ grölser, als die hiesigen, und bei dergleichen von Bonn ist die

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braune Farbe vorherrschend, so dals die weilse gleichsam nur als schmale Binden auftritt.

Auf dem Templower Berge bei Berlin, wo sie meines Wissens der in entomologischer Beziehung mehr bekannte Herr Oberlehrer Ruthe zuerst fand, und auf dem Brauhaus- berge bei Potsdam; an beiden Stellen sehr haüfig.

9, Art:

H. rotumdata Müll. Die serundete Schnecke.

„I. perspective umbilicata, depressa, arctispira, corneo- lutescens, rufo-maculata, subtiliter costulato-striata; spira con- vera; anfr. 6'/, planulati, ultimus angulatus; apertura depressa lunaris;, peristoma rectum, simplex, acutum. L. P£.”

H. radiata da Costa. Zonites radiatus Leach. Discus rotundatus Fitz. Euryomphala r. Beck. Patula r. Held.

Das Gehaüs ist schrägverlieft- genabelt, niedrig, eng ge- wunden, horngelblich mit röthlichen Flecken, fein rippenstreifig; das Gewinde hervorragend; fast 7 abgeflachte Umgänge, der letzte kantig; die Mündung gedrückt-mondförmig; der Mund- saum grade, einfach und scharf. Höhe fast 2, Durchmesser 4.4, Das Thier von grauschwarzer Farbe.

Helix ruderata Stud. ist dieser Art sehr verwandt, aber etwas grölser und ungefleckt; auch sind deren Umgänge mehr stielrund und die Mündung viel gewölbter; sie ist viel seltener als AM. rotundata, dürfte aber in der Mark wohl vokommen.

In den Gründen der Rüdersdorfer Kalkberge unter feüch- ten Kalksteinen haüfig; im Brieselang an fänlenden Stubben und im Grünwald hier und da; auch fonsih an der Panke.

10. Art: H. pulchella Müll. Die niedliche Schnecke.

„T. umbilicata, subdepressa, albida, nitida, glabra; anfr. 5, eonveziusculi, ultimus antice dilatatus, non deflexus; aper- tura obliqua, subcircularis; peristoma reflerum, candide sub- labiatum, marginibus approzimatis. L. Pf.”

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H. paludosa Walck. AH. nitidula Stud. H. minuta Say. Vallonia rosalia Risso. Zurama pulchella Leach. Chilostoma p. Fitz, Circinaria p. Beck.

Corneola p. Held.

Das Gehaüs genabelt, etwas gedrückt, weifslich, glänzend, glalt; fast 4 mäfsig gewölble Umgänge, der letzte vorn erwei- tert und nicht herabgebogen; die Mündung schief, fast kreis- rund; der Mundsaum zurückgebogen, dünn weifsgelippt, mit genäherlen Rändern. Höhe %,‘“, Durchmesser 1',"' Das Thier weifslich, durchscheinend; sein Winterdeckel glänzend- glasartig.

Haüfig in Gärten und Treibhaüsern Berlins, an Graben- rändern in der Jungfernheide, an faulenden Stubben im Brie- selang etc.

11. Ark: H. costata Müll. Die zserippte Schnecke.

„T. umbilicata, fulvescenti-albida, membranaceo-costulata, subopaca; anfr. 5‘, convezxiusculi, regulariter accrescentes, ultimus antice subdeflexus, non dilatatus ; apertura perobligua, subcircularis; peristoma albo-labiatum, superne erpansum, basi reflerum, marginibus fere contiguis. L. Pf.”

Turbo helieinus Lightf. -— Helix crenella Mont. (ir- cinaria pulchella # Beck.

Das Gehaüs genabelt, braünlich-weifs, haütig-gerippt, fast undurchsichtig; fast’vier ziemlich gewölbte, regelmäfsig zuneh- inende Umgänge, der letzte vorn kaum etwas niedergebogen, nicht erweitert; die Mündung sehr schief, fast kreisrund; der Mundsaum weils;gelippt, oben aufgetrieben, am Grunde leicht zurückgeschlagen, mit fast zusammenhangenden Rändern. In der Regel etwas Weniges grölser, als die vorige Art; das Thier nicht verschieden.

HH. costata und pulchella werden von vielen Schriftstellern nur für verschiedene Formen eier Art gehalten, weil mit Aus- nahme der Oberfläche ihrer Gehaüse, alle übrigen Unterschiede sehr schwacher Natur sind. Hierzu kommt noch, dafs beide zuweilen gemischt an denselben Orten vorkommen, wie z. B.

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im Charlottenburger Schlofsgarten, wo indessen pulchella vor- herrschend ist. Doch giebt es auch genug Stellen, wo stets nur eine von beiden gefunden wird; so sieht man am Fulse der Stadtmauer, innerhalb Berlins, z. B. zwischen dem Schle- sischen- und Cotbusser-Thore nur /. costata, in grolser An- zahl; während ich in einigen Gärten und Treibhaüsern wieder nur . pulchella bemerkte. Uebrigens sind schon die jüngsten Stücke der 4. costata deütlich gerippt.

12. Art:

H. aculeata FEüll. Die gestachelte Schnecke.

„I. perforata, pusilla, globoso-turbinata, corneo-lutescens, lamellicostis: costis in cilias (aculeos! St.) elongatis; anfr. 4 converi, apertura rotundata; peristoma membranaceum, subes- pansum, marginibus. approsimatis. L. Pf.”

. Helix spinulosa Lightf. H. Granatelli. Bivon. H. nucleats 'Turt. Trochus terrestris Penn. Tro- chilus terrestris da Costa. Teba spinulosa Leach.

Fruticola aculeata« Held.

Das Gehaüs ist durchbohrt, klein, rundlich-kreiselförmig, horngelblich, gerippt, die Rippen stachelartig verlängert; 4 ge- wölbte Umgänge; die Mündung gerundet; der Mundsaum haü- tig, etwas aufgetrieben, mit genäherten Rändern. Höhe und Durchmesser etwa 1,

Bisher erst wenige Stücke, von den Herren Gebrüdern Bichlie und mir im Brieselang gefunden. Bei älteren bleiben fast nur die Rippen übrig, indem die Stacheln verloren gehen.

15. Art?

H. sericea Drap. Die seidenhaarige Schnecke.

„I. perforata, subglobosa, cornea, pilis minutis, densis hirta;, anfr. 5 convexiusculi, celeriter accrescentes; apertura late lunata; peristoma vi.r patulum, acutum, intus sublabiatum, margine columellari refleriusculo, perforationem semitegente.

L. Pf.

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H. pallescens, rubiginosa et piligera Ziegl. -— H. granu- lata Alder. Monacha sericea Fitz. Fruticola s. Held.

Das Gehaüs ist durchbohrt, ziemlich kuglig, hornfarben, mit kleinen Haaren d’cht bedeckt; 5 mälsig gewölbte, schnell zunehmende Umgänge; die Mündung breit mondförmig; der Mundsaum kaum aufgeworfen, scharf, inwendig sehr unbedeü- tend gelippt, der Spindelsäulenrand etwas umgeschlagen, das Nabelloch halb bedeckend. Höhe 2',‘, Durchmesser bis 4, Das Thier blaülich-schwarz.

Grofse Stücke dieser Art haben einen nicht undeütlichen, besonders auf dem letzten Umgange bemerklichen, schmalen, durchscheinenden Gürtel, der bei einem an der Panke fossil gefundenen Stücke noch viel merklicher hervortritt. Von der nachfolgenden Art unterscheidet sie sich hauptsächlich durch den stets viel engeren Nabel, die hohe und weite Mün- dung und den Mangel der Schmelzleiste innerhalb derselben.

Sie ist in hiesiger Gegend etwas seltener, als ZH. hispida, und liebt mit Moos bewachsene, feüchte Sumpfränder.

14. Art:

H. hispida Linn. Die rauhhaarige Schnecke.

„T. aperte umbilicata, suborbiculato-depressa, cornea, pi- lis brevibus hispida, nitidula, spira convexa; anfr. 5—6 con- veriusculi, angusti; apertura late lunaris;, peristoma patulum, intus albo-labiatum, labio in margine basali strictiusculo, acute prominente. L. Pf.”

Helix coneinna Jeflv. Testa pilis abruptis: H. depi- lata C. Pf. Helicella hispida Fitz. Fruticola h. Held. Bradybaena h. Beck.

Das Gehaüs ist weit genabelt, fast scheibenrund abge- flacht, hornfarben, mit kurzen Haaren besetzt, schwach glän- zend; das Gewinde gewölbt; 5—6 mälsig gewölbte enge Um- gänge; die Mündung breit mondförmig; der Mundsaum aufge- worfen, inwendig weils gelippt, die Lippenwulst in der Nähe des Spindelsäulenrandes zu einer scharf hervorragenden, klei-

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nen Leiste zusammengeschnürt; aufsen scheint die Lippe braungelb durch, und über der Leiste befindet sich eine kleine Vertiefung. Höhe bis 2“, Durchmesser bis 5". Das Thier ist blaülich schwarz.

Diese Schnecke bildet durch die innerhalb des Mundsau- mes vorhandene kleine Schmelzleiste gewissermalsen den Ueber- gang zu H. Cobresiana v. Alten (H. unidentata autor.), mit der sie auch die Behaarung gemem hat, obwohl die Form und die Umgänge des Gehaüses von H. Cobresiana mehr zu H. bidens hinneigen.

H. depilata C. Pfr., welche Ludw. Pfeiffer in seiner Monogr. Heliceor. vivent. wiederum als bestimmte Art auf- stellt, und hauptsächlich durch den undeütlich eckigen, mit einem hellern Gürtel versehenen letzten Umgang characterisirt, habe ich in wohl 20 ausgewachsenen und ebensoviel unaus- gewachsenen, zum gröfsten Theile an der Panke fossil gefun- denen Stüchen vor mir; bin aber nicht im Stande, die Ueber- zeügung von ihrer specifischen Verschiedenheit zu erlangen. Bei den grofsen, ausgewachsenen Stücken sieht man deütlich die kleine Schmelzleiste und darüber die Vertiefung, an allen aber den hellen Gürtel auf den Umgängen. Dieser scheint jedoch immer nach der erfolgten theilweisen Verwitterung der Gehaüse erst in höherem Grade hervorzutreten, wie ich schon bei dem fossilen Stücke der Z. sericea anmerkte; während derselbe an frischen Gehaüsen aus hiesiger Gegend nur schwach, dagegen an einigen aus der Umgegend von Bonn, durch Hrn. OÖ. Goldfusfs mitgetheilten, ungemein klar hervorleüchtet, und gleichwohl letztere auch noch ziemlich dicht behaart sind. Was mich aber am entschiedensten veranlafste, die sogenannte H. depilata wiederum mit AH. hispida zu vereinigen, ist die Uebereinstimmung im Baue der jungen Gehaüse beider. An diesen ist nämlich der zeitweis letzte Umgang unfern der Naht, also nach Oben, stets fast kielförmig zugekantet.

An verschiedenen Stellen in Berlins Umgegend, z. B. im Brieselang, haüfig und in grofsen, ausgewachsenen Stücken. Fossil, wie bereits erwähnt, an der Panke.

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15JArt:

H. bidens Chemm. Die zweizähnige Schnecke.

„I. obtecte perforata, turbinato-globosa, cornea, pellucide cingulata, superne eleganter costulato-striata, multispira; anfr. 6—7 vix converiusculi; apertura depressa, trisinuato-lunaris; perist. subreflewum, albo-vel rufo-labiatum, basi intus bidenta- tum, extus scrobiculatum. 1. Pf.”

Trochus bidens Chemn. H. bidentata aut. plurim. -— Conulus unidentatus var. bidentatus Fitz. Trochis- cus bidentatus Held. Petasia fulva Beck,

Das Gehaüs ist verdeckt durchbohrt, rund-kreiselförmig, hornfarben, durchscheinend gegürtelt, oben sauber rippenarlig- gestreift, vielgewindig; 6—7 kaum elwas gewölbte Umgänge; die Mündung geprelst und dreibuchtig-mondförmig; der Mund- saum etwas zurückgeschlagen, weils oder rothbraünlich gelippt, am Grunde inwendig mit zwei Zähnen, über denen sich aulsen 2 kleine Grübchen befinden. Höhe 4%, Durchmesser 5% Das Thier ist hell grauschwarz.

Hier und da in Deütschland kommt von dieser Art eine nach Verhältnifs um die Hälfte gröfsere Form vor.

Nicht selten im Brieselang, an und in ausgetrockneten Gräben. Auch ziemlich haüfig fossil an der Panke.

16. Art: EI. eellari» MWüll. Die Kellerschmecke.

»T. aperte umbilicata, depressa, planiuscula, nitida, sub- pellucida, striatula, pallide virenti-cornea, subtus albida; anfr. 6 planulati, ultimus depressus; apertura vix obligua, dejressa, oblique lunaris; peristoma simplex, acutum, margine columel- lari non reflexo. L. Pf.”

H. tenella Gmel. H. nitida Drap. Polita cellaria Held. Oxychilus Cellaria Fitz. Zonites_ cel- lurius Gray. Das Gehaüs ist weit genabelt, flach und gedrückt, glän- zend, fast durchsichtig, fein gestreift, hell horngrün, unten weils-

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lich; von den sechs abgeflachten Umgängen ist der letzte et- was zusammengedrückt; die Mündung kaum schief, zusammen- geprelst, schief mondförmig; der Mundsaum einfach, scharf, am Spindelsäulenrande nicht zurückgebogen. Höhe bis 2, Durchmesser 7—8'".

Sie kommt in der Umgegend Berlins nicht haüfıg vor, und soll früher auch in einem Keller, im Mittelpunkte der Stadt gelegen, in schönen und grolsen Stücken gefunden worden sein. Viel haüfiger, und vollkommen ausgewachsen, entdeckte ich sie im fossilen Zustande an der Panke.

17. Art:

H. nitidula Drap. Die fetislänzende Schnecke.

»J. late umbilicata, globoso-depressa, sublaevis, superne rufescens, subtus albida, parum nitida; spira subelevata; unfr. 4'/, vix converiusculi, ultimus antice dilatatus, apertura per- obligua, lunato-oblonga; peristoma simplex, acutum, margine supero antrorsum dilatato, columellari breviter arcuato. L. Pf.”

Polita nitidula Held. Oxychilus nitidulus Fitz. Helicella nitidula Beck. Zenites nitidulus Gray:

Das Gehaüs ist stark genabelt, gedrückt-rund, fast glatt, oben blafsröthlich, unten weilslich, wenig glänzend; das Ge- winde ragt schwach hervor; von den fast 5 kaum gewölbten Umgängen ist der letzte vorn erweitert; die Mündung sehr schief, länglich mondförmig; der Mundsaum einfach, scharf, der Oberrand vorm ausgedehnt, der Spindelsaülenrand kurz ge- krümmt. Höhe kaum 2 Durchmesser d4—5'', Das Thier geiblich grau.

Von der vorhergehenden unterscheidet sich diese Art aufser der geringeren Grölse namentlich durch die mehr stielrunden Umgänge, von denen der letzte viel schwächer, als bei 4. cellaria zusammengeprelst ist, und endlich durch die ins Braün- liche übergehende Färbung.

Auffallend war es mir bei dieser Schnecke, davon in den mir zugänglichen Sammlungen niemals junge Stücke vorzu- finden; und wiederum andererseits scheinen eben die jüngeren

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oft für 4. pura Alder (H. nitidosa Fer. Rossm.) genommen zu werden, wovon sie sich allerdings, wie ich mich überzeügte, schwer unterscheiden lassen.

Ausgewachsene Stücke fand ich in hiesiger Gegend eben nicht haüfig.

18. Art: H. nitida. Müll. Die glänzende Schnecke.

„I. aperte umbilicata, globoso-depressa, striata, pellucida, fulvo -fusca, concolor, nitida; anfr. 5 convexiusculi, ultimus teres, circa umbilicum excavatus; apertura lunato-circularis; peristoma tenue, acutum, margine basali arcuato. L. Pf.”

Helix lucida Drap. Rossm. etc. H. suceinea Stud. H. Hammonis Ström. H. nitescens Andrz. Tany- | chlamys lucida Bens. Helicella nitidu Beck.

Das Gehaüs ist ziemlich weit genabelt, niedergedrückt-kug- lig, gestreift, durchsichtig, gelbbraun, einfarbig, glänzend; von den 5 ziemlich gewölbten Umgängen ist der letzte rund, um den Nabel herum ausgehöhlt; die Mündung mondförmig-kreis- rund; der Mundsaum dünn, scharf, am Unterrande etwas ge- krümmt. Höhe 2%, Durchmesser 3% Das Thier von blaülich-schwarzer Farbe. Jüngere Stücke sind schwer von denen der vorigen Art zu unterscheiden, da bei ihnen die röth- lichbraune Färbung noch nicht so entschieden hervortritt.

An vielen niedrig-sumpfigen Stellen hiesiger Gegend, aber grolse, ausgewachsene nicht allzu haüfig.

19. Art: H. fulva Drap. Die rothgelbe Schnecke.

„I. imperforata, turbinato-globosa, cornea, minutissime striatula, nitida; anfr. 6 convezi, angustissimi, ultimus basi converiusculus; apertura depressa, lunaris; peristoma rectum, simplex, acutum, L. Pf.”

Helix trochiformis Montag. H. Trochulus Dillw. H. chersina Say. H. Mandralisci Bivon. H. Mor- toni Jeffr. Conulus fulvus Fitz. Polita fulva Held. Petasia trochiformis Beck.

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Das Gehaüs ist nicht durchbohrt (wir perforata Rossm.), kreiselförmig-kugelrund, hornfarben, sehr fein gestrichelt, glän- zend; 6 gewölbte, sehr enge Umgänge, der letzte am Grunde etwas erhöht; die Mündung niedergedrückt-mondförmig; der Mundsaum grade, einfach und scharf. Höhe 1", Durch- messer bis 4'/,“‘. Das Thier fast schwarz.

Bei oberflächlicher Betrachtung gleicht dieser Art 4. um- bilicata Montag. (H. rupestris autor.); dieselbe ist jedoch deütlich genabelt, die Naht tiefer, ihre Mündung zugerundet, und ihr Vorkommen in den feüchten Spalten der Kalkgebirge.

An feüchter Borke und nassem Holze in der Nähe von See- und Flufsufern, aber nicht haüfig.

20. Art: H. pysmaca Drap. Die Zwergschnecke.

„T. aperte umbilicata, orbiculato-convexa, fuscula, minu- tissime striata, sericina; anfr. 5'/, subaequales, conveziusculi; apertura lunaris; perist. simplex, rectum, acutum. L. Pf.”

Helix minuta Stud. H. Kirbü Shepp. Discus pyg- maeus Fitz. Patula p. Held. Euryomphala p. Beck, Zonites p. Gray.

Das Gehaüs ist weit genabelt, gewölbt- scheibenförmig, braünlich, sehr fein gestreift, seidenschimmernd; fast vier mä- [sig gewölbte, kaum zunehmende Umgänge; die Mündung mond- förmig; der Mundsaum einfach, grade und scharf. Höhe Y, bis '4'", Breite %—1'".

Von jüngeren Stücken der H. pulchella unterscheidet sie sich fast nur durch die braünliche Farbe und deütlichere Strei- fung; von denen der M. umbilicata Montag. (H. rupestris aut.) durch gröfsere Flachheit und weiteren Nabel. Sehr junge In- dividuen der Pupa muscorum gleichen ihr, oberflächlich betrach- tet, auch einigermafsen; haben jedoch eine enge Nabelöffnung, und der resp. letzte Umgang ist nach Aufsen scharfkantig oder fein gekielt.

Sie findet sich unter feüchter Rinde an morschen Stubben in Laubholzwaldungen, im Allgemeinen nicht haüfig, z. B. im Brieselang; zuweilen auch in Anschwemmungen.

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2 AAnt;: H. erystallina Wüll. Die Krystallschnecke. „T. perforata, depressa, vitrea, diaphana, glabra, niti-

dissima; anfr. 4—4'/, planiusculi; apertura lunaris; perist. rectum, simplex. L. Pf.”

H. pellucida Penn. H. eburnea Hartm. H. vitrea Brown. Polita er. Held. Discus er. Fitz. Helicella cr. Beck. Zonites er. Gray.

Das Gehaüs ist durchbohrt, niedergedrückt, glasartig, durch- scheinend, glatt, schrglänzend; fast 5 ziemlich flache Umgänge; die Mündung mondförmig; der Mundsaum grade und einfach. Höhe %,"', Durchmesser bis 174.

Des Thieres beraubte Gehaüse werden im Freien un- durchsichtig, milchweils, und verlieren fast allen Glanz (4. eburnea Hartm.).

Dieser Schnecke ähnelt 4. hyalina Fer.; sie ist etwas gröfser, der Nabel ganz flach und die Mündung gedrückter mondförmig; sie soll sich an ähnlichen Orten aufhalten.

Im Brieselang ziemlich haüfıg, namentlich unter alten Ha- selnulsstraüchern; auch hier und da in den Gärten Berlins.

4. Gattung: Bulimus Scop. Vielfrafsschnecke.

Bulla aut. vet. Helix (e. p.) Linn. Ena Leach.

Orbitina Risso. Pythia Oken. Bulimus Stud.

„Testa ovata, oblonga vel turrita; apertura longitudinalis

marginibus inaequalibus, edentula vel dentata;, columella inte-

gra, extrorsum revoluta vel subsimplex; perist. simplex vel ew- pansum. 1. Pf.” Animal heliciforme.

Das Gehaüs von Eiform, länglich oder thurmartig; die Mündung gestreckt mit ungleichen Rändern, zahnlos oder ge- zähnt; die Spindelsaüle ganz (— nicht abgestutzt wie bei Achatina —), nach Aufsen zurückgeschlagen oder fast einfach; der Mundsaum einfach oder ausgedehnt. Das Thier von dem

der Gattung Helix nicht verschieden.

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IrsArt: B. obseurus Müll. Die dunkle Vielfrassschneeke.

„T. rimata, ovato-oblonga, apice aculiuscula, nitidula, Jusca, pellucida, oblique striata; anfr. 7 convesi, ultimus '), longitudinis vix aequans; apertura rotundato-ovalis; peristoma albo-sublabiatum, expansum, margine columellari brevi, dila- tato, patente. L. Pf.”

Helix obscura Müll. Bulimus hordeaceus Brug. Turbo rupium da Costa. Ena obscura Leach.

Merdigera obscura Held.

Das Gehaüs mit Nabelspalt versehen, länglich-eiförmig, oben zugespitzt, ziemlich glänzend, braun, durchsichtig, schief gestreift; sieben gewölbte Umgänge, der letzte /, der Länge kaum erreichend; die Mündung zugerundet eiförmig; der Mund- saum etwas weilsgelippt, ausgebreitet, mit kurzem, erweitertem und umgeschlagenem Spindelsaülenrande. Höhe 5—6', Durchmesser 2%. Das '[hier von grauschwarzer Farbe; sein Winterdeckel glänzend und durchsichtig.

Die hier und auch anderwärts vorkommenden Stücke, be- sonders die noch unausgewachsenen, sind fast immer mit einer Schmutzkruste überzogen (— daher Merdigera o. Held —), was davon herrühren soll, dafs sie ihren Winteraufenthalt in der Erde nehmen; warum aber sind andere Schneckenarten, die dasselbe thun, nicht ebenso überzogen ?

An den glatten Stämmen der Rothbuche, im Thiergarten sehr selten, in den Papenbergen einzeln, im Brieselang nicht selten, in der märkischen Schweiz bei Bukow gemein; auch unter abgefallenen Blättern.

5. Gattung: Achatına Lam. Achatschnecke.

Bulla (e. p.) Linn. Helix (e.p.) Gmel. Buceinum (e. p.) Müll. Bulimus (e. p.) Brug. Glandina (e. p.) Schum. .„Testa imperforata, bulimiformis; columella intorta, versus basin aperturae truncata; apertura ovalis vel oblonga, superne

4

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angulata, peristoma simplex, acutum. L. Pf.” Animal helici- forme.

Das Gehaüs ist nicht durchbohrt, von der Gestalt eines Bulimus; die Spindelsaüle ist eingerollt und nach dem Grunde der Mündung hin abgestutzt; die Mündung selbst ist eiförmig oder länglich, oben winklig; der Mundsaum einfach und scharf. Das Thier wie das der Gattung Helix.

IrArt: A. lubriea Müll. Hie fetigslänzende Achatschnecke.

„T. vvato-oblonga, apice obtusiuscula, laevigata, lubrica, pellucida, cornea; anfr. 6 convexi, ultimus ’/, longitudinis subaequans, basi rotundalus; columella leviter arcuata, sub- callosa, basi introrsum obsolete truncata; apertura ovali-ellip- fica; peristoma rectum, margine dextro plerumque callo tenui intus munito, subinflexo. L. Pf.”

Helix lubrica Müll. Bulimus lubrieus Brug. Cionella l. Jeffr. Zua 1. Leach. Columna 1. Jan. Siyloides I. Fitz. Bulinus |. Sow.

Das Gehaüs eiförmig-länglich, mit etwas abgestumpfter Spitze, geglättet, fettglänzend, durchsichtig, hornfarben; sechs gewölbte Umgänge, der letzte %/ der Länge erreichend, am Grunde abgerundet; die Spindelsaüle leicht gebogen, etwas schwielig, am Grunde inwendig unmerklich abgestutzt; die Mün- dung eiförmig-elliptisch; der Mundsaum grade, auf der rechten Seite meistentheils mit einer etwas nach innen gebogenen dün- nen Schmelzwulst versehen, deren Farbe in der Regel blals- röthlich ist. Das Thier von grünlichgrauer Farbe; sein Winterdeckel glänzend und durchsichtig.

In Betreff der Höhe und des Umfanges ist diese Art ziem- lich veränderlich; mir sind folgende Formverschiedenheiten aus hiesiger Gegend bekannt:

a) Die Normalform, etwa 3 hoch und 1 im Durch- messer, findet sich im feüchten, humosen Boden der Wälder und Gärten haüfıg, auch fossil an der Panke. In Höhe und Dicke etwas unbeständig.

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b) Sehr schlank, etwa 2” hoch und kaum °/' im Durch- messer, mit höchstens 5', Umgang; einmal gefunden. (Vielleicht Achatina lubricoides Mich. ?)

c) Dick, von dunkelbrauner Farbe, 3“ hoch und fastl im Durchmesser; mehrere Stücke aus dem Schlofsgarten zu Friedrichsfelde, aber nur eins, welches beinah voll- ständig ausgewachsen ist.

d) Fast steil so grols, wie die Form a, und von ähn- lichen Umrissen; schön glänzend mit deütlich hervor- tretendem, sillichen Mundsaume; reichlich 5 hoch und 1'/,'“ im Durchmesser; mehrere Stücke von den Herren Gebrüdern Bichlie, angeblich an Graben- rändern, und eins von mir in Berlins Umgegend gefunden. (Achatina nitens Kokeil. Bulimus nitens Schmidt. —)

Eine andere, zu dieser Gattung gehörige Art, A. Acicula

Müll., dürfte in der Mark wohl noch entdeckt werden; sie lebt 4—1', Fuls tief in der Erde, an feüchten Baumstubben und Pfählen; ihr Gehaüs ist nadelförmig zugespitat, etwa 2'/,‘' lang, 1/,'4 im Durchmesser, und von weilslicher Farbe.

6. Gattung: Pupa Drap. Puppenschnecke.

Turbo Linn. Gmel. Helix et Vertigo Müll. Buli- mus Brug. Cochlodonta, Cochlogena, Cochlostyla Fer. Jaminia Risso. Otala (e.p.) Schum. Pupilla, Alaea, Torquilla, Beck. Cylindrus, Don- tostoma, Hartın. etc.

„Iesta rimata vel perforatu, cylindrica, ovata vel bulimi- formis; apertura subregularis, semiovalis vel subrotundata, edentula vel dentata; peristoma subsimplex vel erpansum mar- ginibus aequalibus, subparallelis, distantibus, plerumque lamina callosa iunctis. L. Pf.”

Das Gehaüs ist geritzt oder durchbohrt, stielrund, ei- oder Bulimus-förmig; die Mündung fast regelmälsig, halbeirund oder beinah ia zahnlos oder gezähnt; der Mundsaum entwe- der beinah einfach oder ausgebreitet, mit gleichen, fast paralle-

la

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len, abstehenden und meist durch eine Schmelzplatte verbun- denen Rändern. Das Thier gleicht dem der Gattung Heliz, nur sind die unteren Fühler sehr verkürzt.

+ + *

Die Falten oder Zähnchen, welche sich in der Mündung vieler Arten vorfinden, werden, ihrer Stellung nach, von Ludw. Pfeiffer folgendermalsen benannt:

l) Plicae (vel dentes) parietales, diejenigen Falten,

welche auf der Wölbung des letzten Umganges stehen.

2) Plica angularis, die oft gar nicht vorhanden, sonst aber im Winkel der Anheftung des Randes entstehend, mehr oder weniger schief auf die Mündungswand hin- zieht.

3) Plicae columellares, auf der Spindelsaüle stehende Falten.

4) Plicae palatales, Gaumenfalten, auf der, der Mün- dung gegenüberliegenden Innenwand des letzten Um- ganges befindlich, und aüfserlich als längere oder kür- zere weilsliche Linien durchschimmernd.

* ED E2 a) Pupae genuinae. 1% Art: pP, muscorum Linn. NVHoos- Puppenschnecke.

„T. breviter et profunde rimata, ovato-Cylindrica, sub- laevigata, corneo-fusca, nitidula, apice obtusa; anfr. 6—7 con- veriusculi, ultimus '/, longitudinis paulo superans; apertura subsemicirceularis; paries aperturalis edentulus vel denticulo obtuso, raro 2 obsoletis munitus; peristoma subsimpler, eıtus pone aperluram callo albido cinetum. L. Pf”

Turbo muscorum Linn. Helix m. Müll. Bulimus m. Brug. Pupa marginata Drap. P. uni-et biden- tata C. Pf. Pupilla marginata Leach. Jaminia marginata Risso.

Das Gehaüs ist mit einem kurzen, aber tiefen Nabelspalt versehen, eiförmig-stielrund, fast geglättet (— bei zehnfacher

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Vergrölserung fein gestreift —) hornbraun, schwach glänzend, mit zugestumpfter Spitze; 6—7 mälsig gewölbte Umgänge, der letzte /, der Länge wenig überschreitend; die Mündung fast halbkreisföormig; die Mündungswand entweder zahnlos oder mit einem abgestumpften, selten mit zwei unscheinbaren Zähn- chen versehen; der Mundsaum fast einfach, aulsen nahe der Mündung mit einer weilslichen Schmelzwulst umgeben. Höhe 1, 2", Durchmesser %/, 1".

Stücke mit zwei Zähnchen in der Mündung habe ich hier- orts noch nicht gefunden.

Sehr haüfig in Anschwemmungen der Flüsse und Seen, unter feüchten Steinen, an Grabenrändern; innerhalb Berlins am Fulse der Stadtmauer aülserst zahlreich; auch fossil an

der Panke.

2. Art: P. minutissima Hartm. Die winzig-kleineP.

„T. profunde rimata, cylindrica, obtusa, eleganter et con- fertim striata, tenuis, pellucida, cornea; anfr. 5—6 conveni, ultimus '/, longitudinis fere aequans; apertura oblongo- sub- circularis, edentula; peristoma reflexiusculum, margine dextro superne arcuato. L. Pf.”

Vertigo cylindrica Fer. -— V. muscorum Mich. V. Pu- pula Held. V. minutissima Graells. Alaea m. Beck. Eruca muscorum Swains. Stomodonta musc. Mermet.

Das Gehaüs mit tiefem Nabelspalt, stielrund, abgestumpft, fein und dicht gestreift, dünnschalig, durchsichtig, hornfarben; 5—6 gewölbte Umgänge, der letzte '/, der Länge beinah er- reichend; die Mündung etwas länglichrund, zahnlos; der Mund- saum- schmal umgebogen, der rechte Rand oben gekrümmt. Höhe %,"'", Durchmesser '/,'". Das Thier von grünlich- grauer Farbe.

Innerhalb Berlins am Fufse der Stadtmauer zwischen dem Schlesischen und Cotbusser Thore nicht selten, aber mühsam zu suchen; die allermeist leeren Gehaüse liegen daselbst ver- mischt mit Papa muscorum, Helix costata, Achatina lubrica,

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Vitrina pellucida und einigen anderen Arten, in lockerer, spär- lich mit Gras bewachsener Erde. Die Herrn Gebrüder Bichlie fanden sie auch im Dorfe Britz bei Berlin.

3. Art:

», edentiula Drap. Die zahnlose Puppenschnmecke. „I. subperforata, eylindrico-ovata, cornea, nitida, laevis ; sutura mediocris; anfr. 5—6 convexiusculi, ultimus '/, longi- tudinis paulo superuns; apertura semiovalis, edentula; perist.

seiunctum, rectum, acutum, simplex. 1. Pf. Vertigo nitida Fer. Helix ewigua et Vertigo edentula Stud. V. lepidula Held. Jaminia ‚edentwla

Risso. Alaea nitida Jeffr. Das Gehaüs kaum durchbohrt, stielrund-eiförmig, horn- farben, glänzend, glatt; die Naht mittelmäfsig; 5—6 schwach

fo)

N A I me 1/ A ae ssalua® gewölbte Umgänge, der letzte '/, der Länge wenig überschrei-

tend; die Mündung halbeiförmig, zahnlos; der Mundsaum grade,

fo)) scharf und einfach, mit von einander sich entfernenden Rän- dern. Höhe 1'/,"', Durchmesser stark 4.

Der Form nach ähnelt diese Schnecke im Baue ihres Gehaüses der P. muscorum;, dasselbe ist jedoch schlanker, mehr hell hornfarben, und erhält durch das 'etwas wulstige Hervortreten des letzten Umganges, ein sogleich in die Augen fallendes, eigenthümliches Ansehen.

Mehrere Stücke wurden von den Hrn. Gebrüdern Bichlie, ihrer Versicherung nach, in der Gegend von Friedrichsfelde bei Berlin gefunden.

b) Vertigo Müll. et autor. plurim. 4. Art: », Antivertise Drap. Die siebenzähnige P.

„I. rimata, ovata, laevigata, splendida, castaneo-fulva; spira subconica, obtusiuscula, anfr. 5 planiusculi, penultimus convezior, ultimus pone aperturam tumidus, subcristatus, ertus impressus, apertura oblique subcordata, 7dentata; dentibus parietalibus 2, columellaribus 5, palatalibus 2 sublamellifor-

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mibus; perist. vir erpansiusculum, marginibus callo tenui iun- ctis, destro angulatim producto. L. Pf.”

Turbo 6dentatus Mont. Vertigo 7dentata Fer. V. Sdentata Stud. Pupa Sdentata Hartm. P. 6dentata Flem. Vertigo 6dentata C. Pf.

V. Antivertigo Mich. -— V. pulustris Leach.

Das Gehaüs mit einem Nabelspalt verschen, eiförmig, ge- glättet (— bei 10facher Vergröfserung fein gestreift —) glän- zend, kastanienbraun, mit fast kegelförmigem, etwas abgestumpf- tem Gewinde; von den 5 ziemlich flachen Umgängen ist der vorletzte gewölbter, der letzte nahe der Naht aufgeschwollen, beinah kammartig, aulsen eingedrückt; die Mündung schief herz- förmig, siebenzähnig; 2 oben, 3 auf der Spindelsaülen- und 2 auf der Rückenwand, welche letzteren plattenförmig sind; der Mundsaum kaum etwas aufgetrieben, seine Ränder durch eine dünne Schmelzschicht verbunden, der rechte winklig vorge- streckt. Höhe kaum ”/'", Durchmesser 1%. Das Thier ast von blaülich-schwarzer Farbe und bildet sich einen glas- artig durchsichtigen Winterdeckel.

An feüchten Steinen, Mauern und in Anschwemmungen bisweilen sehr haülig.

HRATE: P. pygmaer Drap. Die Zwerg - Puppenschnecke.

„I. subperforata, cylindraceo-ovata, laevigata, nitida, fulva; spira sensim attenuata, apice obtusa,; anfr. 5 comvexi- usculi, ultimus antice tumido-subcristatus; apertura semiovalis, ödentata; dente parietali 1, columellaribus 2 (altero minimo), palatalibus 2; peristoma albidum, expansum, marginibus callo tenui iunetis. L. Pf.”

Vertigo pygmaea Fer. V. alpestris Fer. (Forma magis cylindrica et leviter striata, teste L. Pf. V.4 et 5 dentata Stud. Aluea vulgaris Jefir.

Das Gehaüs kaum durchbohrt, stielrund eiförmig, geglät- tet, glänzend, braungelb; das Gewinde allmählig verengert, mit stumpfer Spitze; 5 ziemlich gewölbte Umgänge, der letzte

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vorn aufgetrieben-kammartig; die Mündung halbeirund, fünf- zähnig; 1 oben, 2, von denen einer sehr klein, auf der Spin- delsaülenwand, und 2 im Hintergrunde; der Mundsaum weils- lich, ausgebreitet, mit durch dünne Schmelzschicht verbundenen Rändern. Jn Höhe und Durchmesser kaum verschieden von der vorigen Art, nur ganz wenig schlanker, aulserdem etwas hellbrauner.

Mit der vorhergehenden an denselben Orten, auch inner- halb Berlins am Fufse der Stadtmauer, im Allgemeinen nicht selten.

6. Art: P. pusilla Müll. Die Sandkorn- Puppenschmecke.

„I. sinistrorsa, subperforata, ovata, subtilissime striatula, nitida, pellucida, corneo-lutea; spira sensim attenuata, obtusi- uscula; anfr. 5 parum convexi, ultimus basi compressus, latere subtiliter scrobiculatus; aperltura semiovalis, 6dentata: den» tibus 2 parietalibus, 2 columellaribus acutis, 2 palatalibus e callo transverso exeuntibus; perist. tenue, vix reflewiusculum.

L,Di.

Helix Vertigo Gmel. Vertigo pusilla Müll. Pupa Vertigo Drap.

Das Gehaüs links gewunden, kaum durchbohrt, eiförmig, sehr fein gestrichelt, glänzend, durchsichtig, horngelb; das Ge- winde allmählig verengert und etwas abgestumpft; 5 wenig gewölbte Umgänge, der letzte am Grunde zusammengeprefst, daneben mit seichten Grübchen; die Mündung halbeirund, sechszähnig: 2 oben, 2 spitzige auf der Spindelsaülen- und 2 aus einer Querschwiele entspringende auf der Rückenwand; der Mundsaum dünn und kaum etwas umgeschlagen. Noch schlanker als die vorige Art und wenig niedriger, auch mehr gelblich.

In Anschwemmungen auf Wiesen, zugleich mit den an- deren Arten, aber stetsZviel seltener.

57 7e Ant

P, Venetzii Charp. Venetz’s Puppenschnecke.

„T. sinistrorsa, subrimata, ovata, striata, fulva; spira superne conica, oblusiuscula; anfr. 4'/,— 5 vix convezxiusculi, ultimus basi compresso - gibbus, latere sulcatus; apertura sub- cordato-triangularis, Adentata: dentibus 2 parietalibus, 1 co- lumellari, obliquo (lamellae Olausiliarum inferae simili), 1 pli- caeformi elongato palatali; perist. reflexiusculum, margine si- nistro angulatim producto. L. Pf.”

Vertigo Venetzii Charp. V. hamata Held. V. pli- cata A. Müll. V. ungustior Jeffr.

Das Gehaüs links gewunden, mit fast unmerklichem Na- belspalt, eiförmig, gestreift, braünlichgelb; das Gewinde oben kegelförmig, etwas stumpf; 4,—5 kaum etwas gewölbte Um- gänge, der letzte am Grunde zusammengeprelst-höckrig, dane- ben eine kleine Furche; die Mündung fast herzförmig-drei- eckig, vierzähnig: 2 oben, 1 auf der Spindelsaülen- (— dieser schief, der unteren Falte der Olausilien ähnelnd —) und ein faltenförmiger,, verlängerter auf der Rückenwand; der Mund- saum etwas umgeschlagen, der linke Rand winklig vorgestreckt.

Von den hiesigen die kleinste Art, kaum %* hoch und Y," im Durchmesser; findet sich mit den übrigen in Wiesen- Anschwemmungen, aber, wenigstens hierorts, aülserst selten.

7. Gattung: Clausilia Drap. Schliefsmundschnecke.

Turbo autor. veter. Helix Linn. Müll. Bulimus Brug. Cochlodina (e. p.) Fer. —- Volvulus Oken.

„lesta fusiformis, plerumque sinistrorsa; apertura elliptica

vel piriformis, semper lamellis 2 parietis aperturalis coarctata

et clausilio in fundo clausa. L. Pf.” Animal heliciforme, gracile.

Das Gehaüs spindelförmig, meist links gewunden; die

Mündung elliptisch oder birnförmig, oben immer durch zwei

Platten verengert und im Hintergrunde durch ein Schlielsorgan

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abgesperrt. Das Thier nicht verschieden von dem der Gat- tung Helir, aber von schlankem Wuchse.

* * *

Zur Unterscheidung der Arten sind aufser den Umrissen und den Verschiedenheiten der Oberfläche des Gehaüses, vor- zugsweise die Anordnung, Gegenwart oder beziehungsweise Mangel der verschiedenen faltenartigen Zähnchen in der Mün- dung desselben, geeignet; von Rossmässler schon 1836 in folgender Weise benannt und eingetheilt, und seitdem allge- mein angenommen. Diese Gesetze lauten möglichst wortgetreü nach L. Pfeilfer’s Monogr. Heliceor. vivent. also:

l) Lamellae, Platten, meist 2, welche sich zu einander neigen, bisweilen unvollständig sind, nie aber gänzlich fehlen, und zwar:

a) supera, eine obere, neben derLippe, = plica parietalis Cantraine;

b) infera, eine untere, auf der Mitte des Spin- delsaülenrandes an der Mündung, = plica colu- mellaris Cantr.

2) Lunella, s. plica lunata, Mondfalte, aufsen durch einen weilslichen Schimmer angedeütet, auf der, der Mündung gegenüberstehenden Innenseite des letz- ten Umgangs befindlich.

3) Plicae palatales, Gaumenfalten, selten ganz feh- lend, und zwar:

a) superae, obere, mit der Naht parallellaufend, eine oder mehrere, = plicae suturales Cantr.;

b) inferae, untere, schräg herabsteigend, oft her- vortretend, = plicae basilares Cantr.

4) Plica columellaris Cantr. Spindelsaülenfalte, um- giebt oder umschreitet die Spindelsaüle, und fehlt viel- leicht niemals, aber oft ist sie hinter der Zamella infera versteckt, öfter noch tritt sie unter dieser hervor = plica columellaris Rossm.

* + *

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1." Art: C1. Iaminata Wontag. Die Platten = Sehl.

„T. minutissime rimata, fusiformis, glabriuscula, fusco- cornea vel corneo-rufa;, spira turrita, apice obtusiuscula; anfr. 10—11 vix conveziusculi, ultimus antice striatus, iuxta rimam subtuberculatus; apertura ovali-piriformis; lamella supera mi- nuta, infera valida; lunella_ nulla, plicae palatales subA (prima et tertia longiores), subcolumellaris emersa; peristoma connezum, album, limbatum, superne subungulosum; palatum oblique callosum. L. Pf.”

Turbo laminatus Montag. Helix bidens Müll. (?)

Cochlodina denigata Fer. Clausilia bidens Drap. Rossm. etc. Ol. lamellata Leach. Cl. luminata Turt.

Das Gehaüs hat einen sehr engen Nabelritz, ist spindel- förmig, ziemlich glatt, hornbraun ‘oder hornrothbraun; das Ge- winde thurmförmig, mit ziemlich stumpfer Spitze; 10—11 kaum gewölbte Umgänge, der letzte vorn gestreift, und neben dem Nabelspalt etwas höckrig; die Mündung rundlich-birnförmig; die obere Platte ist klein, die untere kräftig; keme Mondfalte; Gaumenfalten beinah 4 (die erste und dritte länger), die auf der Spindel hervorragend; der Mundsaum zusammenhangend, weils gerandet, oben fast winklig; der Gaumen ist schief schwie- lig. Höhe bis 10, Durchmesser bis 1," Das Thier von schwarzer Farbe.

Das Schliefsorgan ( Clausilium) bildet eine unten breite, stumpf zweihörnige Platte von milchweilser Farbe, die nach oben zusammengefaltet, als eine der Länge nach offene, enge Röhre, um die Spindelsaüle gewunden verläuft.

An und unter Rothbuchen: nicht haüfıg im Brieselang, sehr gemein bei Bukow in der märkischen Schweiz; fossil, aber selten an der Panke.

2. Art: Cl. nigricans Pulten. Die schwärzliche Schl.

„2. vix rimata, cylindraceo-fusiformis, solida, subtilissime striato-costulata, sericina, nigricanti-castanea, plerumque albido-

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strigillata; spira sensim attenuata, apice acutiuscula; anfr. I0— 11 convexiusculi, ultimus basi subsulcatus,, breviter cri- status; apertura piriformis, magis minusve oblonga, saepe busi subcanaliculata; lamella supera marginalis, infera intror- sum bifurcata vel ramosa; lumella distincta; plica palatalis una supera, altera e callo palatali transverso exiens (saepe obsoleta), subcolumellaris emersa; peristom. continuum, breviter solutum, reflexiusculum. L. Pf.”

Turbo nigricans Pulten. Clausilia dubia Drap. Cl. rugosa C. Pf. Cl. obtusa Rossm. Andraea dubia Hartm.

ß) Lamella infera distincte eruciatim biramosa.

Cl. eruciata Stud. Ol. plicatula $ Hart.

y) Maior, lineis impressis, confertis distincte reticulata.

Cl. undulata Parr.

ö) Maior, remotius striata,

Cl. roscida Stud. Cl. plicatula d Hartm,

€) Gracilior.

Cl. rugulosa Ziegl.

&) Minor.

Turbo Everetti Mill. -—

n) Peristomate superne subappresso.

Cl. obtusa C. Pf.

+) Albina, virenti-hyalina. (Rarissima.)

(Diese vielfachen Abweichungen, welche L. Pfeiffer in seiner Monogr. Heliceor. vivent. namhaft macht, habe ich, ob- wohl bei uns nur die Form « vorkommt, in der Absicht hier beigefügt, um Anfänger auf die grolse Veränderlichkeit dieser Art aufmerksam zu machen.)

Das Gehaüs mit einem fast unmerklichen Nabelspalt, stiel- rund-spindelförmig, dickschalig, sehr fein streifenartig-gerippt, seidenglänzend, schwärzlich-kastanienbraun, meist weifslich ge- strichelt; das Gewinde allmählıg verengert, ziemlich zugespitzt; 10—11 mälsig gewölbte Umgänge, der letzte am Grunde fast furchig, kurz kammarlig; die Mündung birnförmig, mehr oder weniger länglich, oft unten fast rinnenarlig; die obere Platte geht in den Mündungsrand über, die untere ist nach Innen dop-

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pelt gabelförmig oder ästig; die Mondfalte deütlich; eine obere Gaumenfalte und eine andere aus seiner Gaumen-Querschwiele hervorkommend (oft undeütlich); die auf der Spindelsaüle sichtbar vorspringend; der Mundsaum zusammenhangend, kurz abgelöst, schwach umgeschlagen. Höhe (der hiesigen) bis 7°“, Durchmesser 1—1'/,"". Das Thier von blaülich-schwar- zer Farbe.

Das Schliefsorgan ist unten abgestutzt, und verläuft ein- fach und scharf nach oben um die Spindelsaüle.

Bisher in Berlins Umkreis nur im Brieselang, theils an Rothbuchen, theils unter feüchter, faulender Baumrinde ge- funden; sie ist dort haüfıger, als die vorige Art.

3. Familie: Auriculacea, Ohrschnecken.

Von der vorhergehenden Familie hauptsächlich . dadurch abweichend, dafs nur zwei Fühler vorhanden, und die Augen an deren Grunde befindlich sind, aulserdem leben sie nur an sehr feüchten Orten, meist unmittelbar in der Nähe der Ge- wässer.

l. Gattung: Auricula Drap. Ohrschnecke.

Carychium Müll. Bulimus (e. p.) Brug. Helix (e. p.) Gmel. -—-

Testa destrorsa, subturrita; apertura oblonga, plerumgue plicis vel denticulis; peristoma expanso-reflerum. Animal tentaculis duobus brevibus, subclavatis vel cylindraceis, postice basi oculiferis.

Das Gehaüs rechts gewunden, etwas thurmartig; die Mün- dung länglichrund, meist mit Falten oder Zähnchen; der Mund- saum aufgetrieben und umgeschlagen. Das Thier mit zwei kurzen Fühlern, die entweder keülenartig oder stielrund, und am Grunde nach hinten mit Augen versehen sind.

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N Art:

A. minima Viüull. Die Kleinste Ohrschnecke.

T. subrimata, parum elongata, ovata, albo-hyalina, nitida, striatula; anfır. 4—5 convexiusculi, ultimus dilatatus; spira conica; apertura oblique ovata, inaequilatera, pariete dextra et columellari unidenticulala, aperturali antice plicula elavata; peristom. subtrisinuatum, reflexum, subtiliter labiatum.

Helix Carychium Gmel. Carychium minimum Müll. Bulimus minimus Brug.

Das Gehaüs mit einem kaum merklichen Nabelspalt, we- nig gestreckt, eiförmig, weilslich durchscheinend, glänzend, ge- strichelt; 4—5 kaum gewölbte Umgänge, der letzte erweitert; das Gewinde kegelförmig; die Mündung schief eirund, un- gleichseitig, die rechte und die Spindelsaülenwand mit einem Zähnchen, oben nach vorn eine kleine erhabene Falte; der Mundsaum gleichsam dreibuchtig, zurückgeschlagen und zart gelippt. Höhe bis 1’, Durchmesser bis fast ',*" Das Thier ist im Leben wässrig-durchsichtig, nach dem Tode gelblich.

Leere Gehaüse, wie z. B. auf den grolsen Wiesen bei Nauen, namentlich an Maulwurfshügeln, nicht selten herum- liegen, haben fast immer einen Umgang weniger, als die in Anschwemmungen und an feüchten Gegenständen in der Nähe der Spree, des Tegler- Sees, der Havelseen etc. gefunden werden.

4. Familie:

Limnaeacea, Wasserschnecken (ohne Deckel).

Die Augen am Grunde der zwei Fühler, welche entweder dünn und borstenförmig, oder unten breit und oben zugespitzt sind; das Gehaüs eirund, scheiben- oder thurmförmig. Leben blofs im Wasser und können aufserhalb desselben, mit geringer Ausnahme, nur kurze Zeit bestehen.

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1. Gattung: Physa Drap. Blasenschnecke.

Bulla (e. p.) Linn. Planorbis (e.p.) Müll. Bulimus (e. p.) Brug.

Testa tenuis, sinistrorsa, acuta vel ovata;, columella sinu- osa. Animal crassiusculum, tentaculis gracilibus, intus basi oeuliferis.

Das Gehaüs dünnschalig, linksgewunden, zugespitzt oder eiförmig; die Spindelsaüle buchtig. Das Thier ziemlich dick, mit schlanken, unten nach innen Augen tragenden Fühlern.

1. Art: Ph. fontinalis Linn. Die Quellen - Elasenschnecke.

T. obtuse ovata, brevispiru, tenuis, striatula, nitida, pel- lucida, lutescenti-cornea; anfr. 4, ultimus fortissime ampliatus; apertura oblonga, inaequilatera, superne acutata, inferne ro- tundato-sinuata; perist. acutum, columellam versus callose sub- reflexiusculum.

Bulla fontinalis Linn. Bulla rivalis da Costa. Physa f. Drap.

Das Gehaüs von stumpfer Eiform, mit kurzem Gewinde, dünnschalig, gestrichelt, glänzend, durchsichtig, gelblich horn- farben; 4 Umgänge, der letzte sehr stark vergröfsert; die Mün- dung ungleichseitig, länglich, oben zugespilzt, unten zugerun- det-buchtig; der Mundsaum scharf, nach der Spindelsaüle hin

etwas schwielig zurückgeschlagen. Höhe bis 6, Durch- messer bis 3/5. Das Thier grünlich-grau, gefleckt.

Haüfig, aber selten grofse Stücke, in den Gräben des Thiergartens; sehr schön und kräftig im Tegler-See und in den Havelseen bei Pichelsberg.

2. Art: Ph. Hypnorum Linn. Die Astmoos-Blasenschnecke, T. elongato-ovata, acutispira, tenuis, suhstriatula, niti- dissima, pellucida, lutescenti-cornea; anfr. 6 celeriter aceres- centes, ultimus forte ampliatus; apertura ovali-acuta, inaegui-

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latera; perist. acutum, margine columellari reflexiuscul , rufe- scenti-albo, calloso. Bulla Hypnorum Linn. Physa H. Drap.

Das Gehaüs ist verlängert- eiförmig, mit spitzigem Ge- winde, dünnschalig, sehr fein gestrichelt, aufserordentlich glän- zend, durchsichtig, gelblich-hornfarben; 6 schnell zunehmende Umgänge, der letzte stark vergröfsert; die Mündung spitz- eiförmig, ungleichseitig; der Mundsaum scharf, sein Spindel- saülenrand etwas zurückgeschlagen und röthlichweils - schwie- lie. Höhe bis 9", Durchmesser bis 2'4% Das Thier grauschwarz, ungefleckt.

In flachen Gräben bisweilen sehr haüfig, z. B. in der Jung- fernheide, bei Nieder-Schönhausen, im Brieselang etc. Oft findet man in den ausgetrockneten Gräben die leeren Gehaüse rein und grofs zwischen faulenden Blättern.

2. Gattung: Aınphipeplea Nilss. Mantelschnecke.

Buceinum Müll. Limnaeus Drap.

Testa ovali-rotunda, fragilissima. „Animal crassum, breve, velo os tegente antice subrotundato; tentaculis duobus brevi- bus, triangularibus, compressis, basi antice oculiferis; pede ovato, oblongo, postice rotundato; pallio largissimo, testam involvente. Nilss.”

Das Gehaüs eiförmig -rund, sehr zerbrechlich. —- Das Thier dick und kurz; der das Maul bedeckende Lappen vorn zugerundel; zwei kurze, zusammengeprelste, dreieckige, unten nach vorn mit Augen versehene Fühler; der Fuls länglich- eiförmig, hinten abgerundet; der Mantel sehr breit und das Gehaüs umhüllend.

1.,Art: &. glutinosa Müll. Die Klebrige Mantelschmecke., T. imperforata, subglobosa, paucispira, tenerrima, nitida, striatula, pellucida, dilute cornea; spira vix prominula; 5% anfr., ultimus celerrime accrescens, ampullaceo-dilatatus ; aper-

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tura inaequilatera, late oblongo-ovata, superne aculata, inferne rotundata; perist. acutum, marginibus callo late profuso iun- ctis, columellari reflexiusculo.

Buccinum glutinosum Müll. Limmaeus gl. Drap. Das Gehaüs nicht durchbohrt, kuglig, mit wenigen Um-

gängen, sehr dünnschalig, glänzend, durchsichtig, hell horn- farben; das Gewinde kaum hervorragend; drei und einen hal- ben un erweitert; die Mündung ungleichseitig, breit länglich-eilörmig,

der letzte selır: schnell ed, blasenarlig

oben spitz, unten zugerundet; der Mundsaum scharf, mit durch breit ergossenen (dünnen) Schmelz verbundenen Rändern, nahe der Spindel etwas zurückgeschlagen. Höhe bis 10, Durch- messer 8'/,‘4. Das Thier gelblich grau, oben schwarz mit gelblichen Flecken.

Nicht selten im Tegler-See, an dessen Ufer «ie leeren Gehaüse stellenweis herumliegen, jedoch bemah nur im Früh- jahre; später werden sie wahrschemlich zertrümmertl; vom Prof. Troschel auch in der Nähe des Rummelsburger- Sees gefunden.

3. Galtung: Limnaeus Drap. Schlammschnecke.

Helix Linn. Buceinum Müll. Limnaea Lam. Neritostoma Klein. Stagnicola et Gulnaria. Leach. „Testa plerumgue rimata, ovata seu ovalo-elongata; spira acuta, interdum turrita, apertura longitudinali, acute ovata; peristomate replicatione lamellae columellaris quodammodo continuo, simpliei; columella fleruosa seu plicata. Animal crassiusculum, velo os tegente antice emarginato; tentaculis duobus contractilibus, compressis, triangularibus, basi intus oculiferis; pede cuneiformi, antice truncalo, postice acute ro- tundato; pallio incluso. Rossm.”

Das Gehaüs meist mit einem Nabelspalt versehen, eiför- mig, oder verlängert eirund; das Gewinde spilz,, zuweilen Ihurmförmig; die Mündung langgestreckt, zugespilzt eirund; der Mundsaum gleichsam durch Erweitersng der Spindelsaü-

r 5)

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lenfalte zusammenhangend; die Spindelsaüle selbst hin und her gebogen oder gefaltet. Das Thier gleicht ganz dem der Gattung Amphipeplea, nur pflegt es seinen Mantel nicht aufsen um die Schale zu schlagen, und der das Maul bedeckende Hautlappen ist vorn ausgerandet.

a) Das Gehaüs mit gestrecktem, thurmartigem Gewinde.

Art: EL. stagnalis Linn Die Sumpf- Schiammschnecke.

T. imperforata, acute elongato-ovata, diaphana, striata,

nitidula, albo-carneo (raro carneo-purpurascens); anfr. 7 cele- riter accrescentes, primi conveziusculi, ultimus elongato-ven- tricosus, omnes ad suturam albescentes; apertura inaequilatera, obligue rotundato-sublunata ; perist. acutum, subreflexiusculum, marginibus callo lato, tenui, iunctis.

Helix stagnalis Linn. Buceinum st. Müll. Bulimus st. Brug. Stagnicola vulgaris Leach.

Das Gehaüs nicht durchbohrt, spitz verlängert- eiförmig, durchscheinend, gestreift, ziemlich glänzend, weils-fleischfarben (selten fleischroth); sieben schnell zunehmende Umgänge, die ersten schwach gewölbt, der leizte verlängert bauchig, alle an der Naht weifslich; die Mündung ungleichseitig, schief zuge- rundet mondförmig; der Mundsaum scharf, sehr schwach zu- rückgebogen, mit durch breiten aber dünnen Schmelz verbun- denen Rändern. Die Höhe grolser Stücke hiesiger Gegend beträgt an 36‘, der Durchmesser 15. Das Thier grün- lichgrau, mehr oder weniger gelleckt.

Je nach ihrem Aufenthalte ändert diese Art in Höhe und Dicke nicht unbedeütend ab, auch kommen monströse Formen vor. Ich besitze ein sehr schlankes, pfriemförmig zugespilztes Stück, woran die ersten Umgänge fast flach, der letzte aber kaum bauchig zu nennen ist. Hier und da, z. B. im Rum- melsburger-See, findet man zuweilen dunkel rosenrolhe, und der Herr Geheimrath Albers besitzt ein derartig gelärbtes Stück, auf dessen Umgängen sich vier, gleichsam schraflirte

B 67

Längsbinden befinden. Stücke aus der Gegend von Rom sind beinah doppelt so grofs, als die unsvrigen.

In fliefsenden und stehenden Wassern, in letzteren öfters von ansehnlichem Umfange.

2NATE: 5. fragilis Linn. Die zerbrechliche Schlammseiım.

T. imperforata, elongalo-ventricosa, tenuiter eicatrisato- striata, serieina, opaca, corneo-fusca;, spira subconica vel tur- rita, anfr. 6—7, primi subdeplanati, ultimus elongato-dila- tatus; apertura inaequilatera, oblongo-sublunata, intus saepe violacea, fusco-fasciata; perist. acutum, marginibus callo tenui iunctis, columellari parum reflexiusculo.

Helix fragilis Linn. Helix Corvus Gmel. Limnaeus palustris Drap. Stagnicola communis Leach. P) Junior, testa sublaevi, pallide fusca. Limnaeus fuscus C. Pf.

Das Gehaüs nicht durchbohrt, verlängert-bauchig, sehr fein gitterförmig gestreift (— stets wenigstens die ersten Um- gänge, während der letzte, namentlich bei älteren Stücken, kleine reihenförmig gestellte, runzliche, gleichsam viereckige Felder zeigt —), seidenschimmernd (— ebenfalls nur die ersten Windungen —), undurchsichtig, hornbraun; das Ge- winde entweder kegelartig oder thurmförmig; 6—7 Umgänge, die ersten fast abgeflacht, der lelzte verlängert-ausgeweitet; dje Mündung ungleichseilig, beinah länglich - mondförmig, in- wendig oft violett und mit braunen Querbinden; der Mundsaum scharf, mit durch dünnen Schmelz verbundenen Rändern und schwach umgeschlagenem Spindelsaülenrande. Höhe bis 28%, Breite bis 10. Das Thier blaülich schwarz.

In Gröfse und Form des Gehaüses und Beschaffenheit sei- ner Oberfläche sehr veränderlich, selten jedoch ohne braune Querbinden innerhalb der Mündung. Jüngere, glalte, hell- braune und mehr schlanke Individuen sind C. Pfeilfer’s 1. fuseus, der indessen oftmals nicht zu verkennende Uebergänge zu der Normalform bildet.

*

5)

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Fast nur in stehenden Gewässern und langsam fliefsenden Gräben, im Allgemeinen seltener, als der vorige. Sehr grofse Stücke in den Sümpfen zwischen Tempelhof und Mariendorf.

3. Art: E. glaber Will. Die gintie Schlammschmecke.

T. imperforata, turrita, striatula, apaca, pallide corneo- jusca; anfr. 7—68 convexi, sensim accrescentes, ullimus me- diocriter ampliatus; apertura inaequilatera, depresse subovata; perist. acutum, marginibus callo tenui dunetis, intus elevate albo-labiatum.

Buceinum glabrum Müll. Helix octona Penn. Bu- limus Leucosioma Poir. Limnaeus elongatus Drap. Limnaea Leucostoma Lam. Limnaea oclon« Flem. Stagnicola octanfracca Leach,

Das Gehaüs nicht durchbohrt, thurmförmig, gestrichelt, undurchsichtig, hell hornbraun; 7—-S gewölbte, allmählig zu- nehmende Umgänge, der letzte mälsıg vergrölsert; die Mün- dung ungleichseitig, gedrückt eirund; der Mundsaum scharf, mit durch dünnen Schmelz verbundenen Rändern, inwendig (— wenig vom Aufsenrande entfernt —) eine etwas erhöhte weilse Lippenwulst. Höhe meines hier gefundenen Stückes 4'/,', Durchmesser 24,

Das einzige von mir in hiesiger Gegend gesammelte Exemplar ist ein leeres, schon etwas von der Luft angegriffe- nes Gehaüs, das mit den aus dem südlichen Deütschland her- rührenden recht gut übereinstimmt, von denen aus Frankreich jedoch nicht unbeträchtlich abweicht; denn es ist überhaupt von geringerem Umfange, und hat kaum 7 Umgänge. Gleich- wohl scheint mir die Richtigkeit der Bestimmung unzweifelhaft. Da ich indessen dasselbe erst neüerdings unter einer gröfseren Menge der folgenden Art in meiner Sammlung entdeckte, ver- mag ich den Fundort nicht mit Gewilsheit anzugeben.

4. Art: L. iruneatulus Will. Die abzgestutizie Schiammmschn. T. ovato-elongalula, rimata, acutispira, striatula, opaca, pallide corneo-fusca; anfr. 5'/, converxi sutura profunda, ul-

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timus ventricoso-amplialus; apertura inaequilatera, ovalis, su- perne acutata; perist. acultum, margine columellari plicatim reflexo. Bucsinum truncatulum Müll. Helix truncalula Gmel. Bulimus truncatus Brug. Limnaeus minulus Drap. Limnaea minuta Lam. Stugnicola fossariu Leach. Limnophysa minuta Fitz.

Das Gehaüs etwas länglich -eiförmig, mit Nabelspalt, und spitzem Gewinde, fein gestrichelt, undurchsichtig, hell horn- braun, fast sechs gewölbte Umgänge mit tiefer Naht, der letzte bauchig erweitert; die Mündung ungleichseilig, eiförmig, oben zugespilzt; der Mundsaum scharf, mit faltenarlig umge- schlagenem Spindelsaülenrande, durch welchen hauptsächlich der Nabelritz gebildet wird. Höhe bis 7‘, Durchmesser bis 2'/,'%. Das Thier grauschwarz.

In ihren Umrissen eine sehr veränderliche Art; bald mehr schlank, die Naht nicht sonderlich tief, und dann der letzte Umgang mälsig aufgetrieben; bald ist die Naht tief, der letzte Umgang sehr bauchig und der umgeschlagene Spindelrand nach ‘oben hin gleichsam eingeknickt —, solche Stücke sehen rund- lich zugestutzt aus, und auf sie palst der Name sehr gut. Endlich ist die Oberfläche der Gehaüse selten rein, vielmehr fast immer mit einer mehr oder weniger dunklen Schlammkruste überzogen.

Hier und da in seichten Wiesengräben haüfig, wo man auch die leeren Gehaüse nach dem Austrocknen bisweilen in Menge findet; z.B. zwischen Charlottenburg und der Jungfern- heide, zwischen Heinersdorf und Nieder-Schönhausen.

b) Das Gehaüs mit kurzem Gewinde.

5. Art: L. auricularius Linn. Die Ohr - Schlammschnecke.

T. plus minusve rimata, interdum subperforata, elongato- ovata vel auriforme dilatata, striatula, diaphana, flavescenti- vel virescenti-cornea; spira acute prominens vel obtusiuscula (rarissime involuta); anfr. 5—8, primi convexiusculi, celeriter

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accrescentes, ultimus ampliato-ovatus vel ampullaceo-inflatus ; aperlura inaequilatera, plerumque rotundato-ovata; perist. acu- tum, reflerum vel auriculatim dilatatım, marginibus callo tenui tunctis, raro intus albo-sublabiatum, Helix auricularia Linn. Buceinum Auricnla Müll. Bulimus auricularius Drug. Limnaeus auricula- rius Drap. Gulnaria auriculuria Leach. BP) T. plerumgue minor, spira longiore; apertura elongato- ovata; peristoma subpatulum. Helix limosa Linn (?) Bulim. limosus Poir. Lim- naeus ovalus Drap. Rossm, ete. y) T. oblique ovata, spira acuta, brevi; aperlura ovala; perist. acutum, rectum, simplex.

Limnaeus vulgaris C. Pf. Rossın.

Das Gehaüs mit einem mehr oder weniger grolsen Nabel- spalt, bisweilen fast durchbohrt, verlängert-eiförmig, oder ohr- artig-ausgebreilet, gestrichelt, durchscheinend, gelblich- oder grünlich - hornfarben; das Gewinde spilz hervorragend oder etwas abgestumpft (sehr selten eingerollt); 3—5. Umgänge, die ersten etwas gewölbt, schnell zunehmend, der letzte erweiterl- eiförmig oder blasenarlig aufgetrieben; die Mündung ungleich- seilig, meist zugerundet-eiförmig; der Mundsaum scharf, zu- rückgeschlagen oder ohrarlig ausgedehnt, mit durch dünnen Schmelz verbundenen Rändern, selten inwendig etwas weils gehppt.

Nach meinen Wahrnehmungen ist die Namen - gebende, ohrmuschelartige Form, in ihrer reinsten Ausbildung nur den gröfseren Landseen und Strömen eigenthümlich; so bei uns am schönsten im Tegler-See und in den Havelseen; sie ändert jedoch in ebendenselben Wassern gleichwohl noch mannig- falig ab, nicht selten monströse Gestalten annehmend. Das Gewinde ist zwar in der Regel kurz und spilzig, doch auch öfters hervorgestreckter und zuweilen stumpfspitzig, ja ganz eingerollt, wie bei einem Stücke von der ausgezeichnetsten Ohrmuschelform, in meiner Sammlung befindlich. Die gröfsten erreichen eine Höhe von 20°, und eine Breite von 15‘; das

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Thier ist hier, wie bei den im Baue abweichenden, von grün- lich-grauer Farbe, und stets gelleckt.

Die Abart 5 findet sich mehr in langsam fliefsenden Grä- ben und kleineren, stehenden Gewässern, und ist ebenfalls von veränderlicher Gestalt. In emem Graben, welcher durch den hiesigen zoologischen Garten flielst, sieht man diese Form in allen Abweichungen bis zur entschiedensten Ohrmuschelbildung ; indessen, wie sich von selbst versteht, nie die Gröfse jener Stücke aus dem Tegler-See erreichend. Das Gewinde ist ge- wöhnlich vorgestreckter und die Mündung allerdings meist länger, als breit, so wie der Mundsaum mehr blofs aufgewor- fen (patulum) als ausgedehnt; auch ist hier innerhalb des Mund- saums nicht selten eine weilsliche, dünne Lippenwulst. Aber wie bei der Form & die Ohrmuschelgestalt die Regel, ist sie hier die Ausnahme,

Die Abart y ist mir in reinstem Baue hierorts nnr selten vorgekommen, wenn nämlich der scharfe, grade Mundsaum ihren Hauptcharacter abgiebt. Ein mit dieser Eigenschaft vor- züglich begabtes Stück hat jedoch wiederum nur ein kurzes, stumpfliches Gewinde, während viele andere zwar ein mehr gestreckteres, dafür aber einen nicht so völlig graden Mund- saum besitzen. Meine Sammlung enthält von dieser Form ein mälsig grolses Stück, an welchem die Basis des Mundsaums ziemlich tief und scharf ausgeschnitten ist.

Da die von den meisten Autoren angegebenen Unter- schiede der drei hier vereinigten Arten, als der Nabelspalt, das Durchbohrtsein, die Bildung des Gewindes und einige an- dere, den mannigfaltigsten Veränderungen unterworfen und demnach nicht stichhaltig sind (— wie mir wohl Jeder bei- pflichten wird, der diese Formen in ihren verschiedenen Alters- stufen aus grolsen und kleinen Gewässern und vielleicht noch aus mancherlei Ländergebieten vor sich liegen hat —) wird man, wie ich hoffe, die Einziehung jener beiden Arten nicht milsbilligen. Die Gattung Limnaeus ist ja überhaupt auch die- jenige, in welcher alle Arten mehr oder weniger zahlreichen Gestaltabänderungen, vorzugsweise von der Beschaffenheit des Aufenthalts abhängig, unterworfen sind.

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6. Art: A. pereger Hill, Die wamdernde Schlammschmecke.

T. rimata, elongato-ovata, subventricosa, slriata, opaca, plerumque flavecenti-brunnea ; spira brevis, acutiuscula; anfr.A, primi conveziusculi, ultimus elongato - ventricosus, superne attenuatus; apertura inaequilatera, acute ovala; peristoma aculum, intus saepe tenuiter albo-callosum, marginibus callo tunctis, columellari plicatim reflexo.

Buceinum peregrum Müll. Helix peregra Gmel. Bulimus pereger Brug. -— Limnaea peregra Lam.

Gulnaria peregra Leach.

Das Gehaüs mit einem Nabelspalt, verlängert eiförmig, elwas bauchig, gestreift, undurchsichlig, meist gelblich-braun; das Gewinde kurz und ziemlich spitz; vier Umgänge, die er- sten schwach gewölbt, der letzte verlängert-bauchig, nach oben verengt; die Mündung ungleichseitig, spitz eiförmig; der Mund- saum scharf, inwendig oft dünn weilsschwielig, mit durch Schmelz verbundenen Rändern, von denen der an der Spin-

delsaüle befindliche faltenartig umgeschlagen ist. Höhe der hiesigen bis 7, Durchmesser 3%. Das 'Thier gelblich-

grau, ungelleckt.

In ihren jüngeren Altersstufen hat diese Art grolse Aehn- lichkeit mit Z. truncatulus, von dem sie sich durch eine ge- ringere Zahl von Umgängen und die gestrecktere Mündung unterscheidet; auch bemerkte ich an lebend gefundenen Stücken von L. pereger aul dem Gehaüs fast stets einen haütigen Epi- dermis-arligen Ueberzug.

In der Gröfse sehr veränderlich; so sind Stücke aus Bonn’s Umgegend viel länger und gestreckter, dergleichen aus dem südlichen Büropa fast noch zweimal grölser, als die hiesigen.

In der Nähe Berlins ist mir kein Fundort bekannt; die Stücke meiner Sammlung fand ich in einem kleinen Sumpfe unfern der Rauenschen Berge bei Fürstenwalde.

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4. Gattung: Planorbis Müll. Scheibenschnecke. *)

Helix (e. p.) Linn. Hemöthalamus Leach. (Seg- mentina Klem.)

„Testa in discum obvoluta; spira plana, in nonnullis de- mersa; anfractibus omnibus utrimque conspicuis; apertura pa- riefe aperturali lunatim exeisa;, peristomate simplici plerumque connexo; margine exteriore (dextro) magis producto. Ani- mal gracile, velo os tegente antice emarginalo; tentaculis duobus contractilibus, setaceis, longis, basi dilatata intus ocu- liferis; pede breviusculo, aequilato, antice truncalto, poslice rotundato. Wossın.”

Das Gehaüs in eine Scheibe zusammengerollt; das Ge- winde flach, bei einigen eingesenkt; alle Umgänge von beiden Seiten durchsichtig; die Mündung oben mondförmig ausge- schnitten; der Mundsaum einfach und meist zusammenhangend, der aüfsere (rechte) Rand mehr vorgestreckt. Das Thier schlank, das Maul mit einem vorn ausgerandeten Haullappen bedeckend; zwei zusammenziehbare, borstenförmige, lange, am Grunde erweiterte und nach innen Augen tragende Fühler; sein Fufs ziemlich kurz, gleichbreit, vorn abgestutzt, hinten zugerundel,

a) Die Umgänge zugerundel; Spirodiscus m.

DERARTIG

P1. corneus Linn. Pie hormige Scheibenschnecke.

T. utringue (supra profundius) concava, arcuatim striata, opaca, nitida, olivaceo-cornea vel rufo-fusca; anfr. 6 rotun- dati, celeriter accrescentes, primi (praesertim supra) subcica-

*) Der so eigenthümliche Bau des Gehaüses und noch einige, freilich minder bemerkenswerthe, Eigenthümlichkeiten des Thieres dieser Gattung würden es, meiner Ansicht nach, rechtfertigen, daraus eine eigene Familie, die Planorbea, zu bilden.

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trisato - hispiduli; apertura oblique lunato- rotundata, intus fusca;, peristom. simples, albo-sublabiatum.

Helix cornea Linn. Planorbis purpura Müll. ß) Testa anfract. 4'/,, apertura expansa, tubaeformi.

Das Gehaüs beiderseits (oben stärker) ausgehöhlt, bogen- förmig gestreift, undurchsichlig, glänzend, grünlich-hornfarben oder rothbraun; 6 zugerundete, schnell zunehmende Umgänge, die ersten (hauptsächlich oben) fast gilterförmig-rauh; die Mündung schief mondförmig rund, inwendig braun gefärbt; der Mundsaum einfach, dünn weilslippig, Höhe bis 8%, Breite bis 24% Das Thier ist grauschwarz.

Ganz junge Gehaüse mit lebenden Thieren sind beiderseits deütlich gilterförmig-rauh, später bleiben davon bis etwa zu Yo der vollendeten Gröfse des Gehaüses nur parallellaufende, mil kleinen Borsten beselzte Längslinien übrig, zwischen denen feine (Querstreifen bemerkt werden.

Die Abart 8 habe ich einigemale am Ufer der Havelseen bei Pichelsberg gefunden; sie hal nur 4, Umgang und trom- pelenarlig erweiterte Mündung.

Sehr gemein in stehenden und fliefsenden Wassern; grols und schön in den kleinen Seen bei Tempelhof.

ALL: Pi. Keueosiomn Mich. Weissenaul - Scheibenschn.

„I. depressa, supra vix concava, subtus plana; anfracti- bus 6 tardissime accrescentibus, supra semiteretibus, subtus planiusculis, extremo vix latiore, deorsum obtuse carinato; apertura suhrotunda, subangulata; peristomate leviter albo- labiato. Rossm.”

Das Gehaüs niedergedrückt, oben kaum ausgehöhlt, unten flach; 6 sehr langsam zunehmende, oben fast slielrunde, unten etwas abgeflachte Umgänge, der letzte kaum stärker, abwärts stumpf gekielt (— vielmehr stumpfkantig —); die Mündung fast rund, etwas winklig; der Mundsaum leicht weilsgelippt. Höhe Y,", Breite 37.

Diese Art unterscheidet sich von der folgenden haupt- sächlich durch etwas gröfsere Flachheit, kaum merkliche Zu-

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nahme des letzten Umganges, hellere weilsgrünliche Hornfarbe und durch das Vorhandensein von einem Umgange mehr im ausgewachsenen Zustande; während Pl. Spirorbis, namentlich überwinterte Stücke, die weilsliche Mündung mit ihr gemein haben.

Ich fand bisher nur wenige Stücke; die Herren Gebrüder Bichlie besitzen mehrere, angeblich in Gräben bei Friedrichs- felde gesammelte.

>, Amt: Pr}, Spirorbis Linn. Pie Spirnalkrveis- Scheibenscha.

T. depressa, ulrinque parum concava, lacevis, nitidula, cornea vel fuscescens; anfr. 5 lereliusculi, ultimus amplior; apertura oblique rotundata;, perist. tenuiler albo-callosum.

Helix Spirorbis Linn.

P) Testa anfractibus arctivribus, planulatis, ullimo parum ampliato, aperturam versus subdilatato, rufescenti-fusca. Das Gehaüs niedergedrückt, beiderseits schwach ausge-

höhlt, glatt, etwas glänzend, hornfarben oder braünlich; 5 rund-

liche Umgänge, der leizte elwas stärker werdend; die Mün- dung schiefrund; der Mundsaum inwendig dünn weilslippig.

Höhe fast ?/4", Breite bis 3'4"".

Sehr oft findet man in ausgelrockneten Gräben überwin- terte Gehaüse dieser Art, die das T'hier mit einem gelblich- weilsen Deckel geschlossen halte; und weil sie überhaupt mehr in seichten, schlammigen Gewässern lebt, sind auch die Gehaüse selten rein, vielmehr fast immer mehr oder weniger mit einer Schlammkruste bedeckt. Dann sind ferner die neüen Anwüchse der Umgänge oft durch weifsliche Querringe be- zeichnet, wodurch sie ein buntes Ansehen erhalten.

Die Abart % sah ich zu mehreren Stücken in der Samm- lung der Herren Gebrüder Bichlie, welche dieselben, ihrer Aussage nach, in Gräben unweit Nieder-Schönhausen fanden. Die Umgänge sind dichter und etwas abgeflachter, der letzte sehr wenig stärker, nach der Mündung hin etwas ausgeweilel, im Allgemeinen von röthlich brauner Farbe.

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Die Form «@ ist in den Gräben von Berlins Umgegend ziemlich gemein; besonders grofs und schön im Brieselang. Auch fossil an der Panke, doch selten.

b) Die Umgänge mit einem Kiel versehen;

Tropidiscus m.

4. Art:

Pl. compinmeties Hamm. Die geehmete Scheibenschn.

T. utringue concava (supra profundius); arcuatim stria- tula, opaca, lulescenti-fusca; anfr. 6—7 sensim accrescentes, supra convexi, subtus magis minusve plani, deorsum carinu filiformi cinctiz apertura obligue ovata, subtriangulata; perist. acutum, margine dextro arcuate producto, intus saepe tenuiter albo-callosum.

Helix complanata Linn. Planorbis umbilicatus Müll, Planorbis marginatus Drap. et plurim. autor.

Das Gehaüs beiderseils (oben tiefer) ausgehöhlt, bogen- förmig gestrichelt, undurchsichtig, gelblich-braun; 6—-7 all- mählig zunehmende Umgänge, die oben gewölbt, unten mehr oder weniger abgeflacht, auf dem Rücken nach unten hin mit einem fadenförmigen Kiel umgürtet sind; die Mündung schief eiförmig, fast dreiwinklig; der Mundsaum scharf, sein rechter Rand in einem Bogen vorgestreckt, inwendig oftmals dünn weilsschwielig. Höhe bis 2, Breite 12 und darüber.

Der Kiel ist schon an ganz unausgewachsenen Stücken bemerklich und wird von den späteren Umgängen überdeckt; es kommen auch nicht selten Stücke vor, wo der Kiel auf die Mitte der Umgänge rückte; und endlich solche, wo jener auf dem letzten Umgange fast verschwunden ist, so dals der- selbe kaum zugekantel erscheint. Diese letztere Form sam- melte ich einigemale im Brieselang.

In stehenden und fliefsenden Gewässern sehr gemein; vorzüglich grofse Stücke in den kleinen Seen bei Tempelhof.

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5. Art: Pl. earinatus Müll. Die gekieltie Scheibenschneche.

T. utringue vir concava, tenuiter arcualim striatula, subdiaphana, nitidula, virescenti-cornea; anfr. 5 celeriter ac- crescentes, ulrinqgue depresse convexi, in medio dorsi acute carinati, (carina rugulosa) ultimus aperturam versus leviter ampliatus; apertura oblique acutato-elliptica, superne subeana- liculata; perist. acutum, continuum, margine dextro arcuate

producto. Helix Planorbis Linn. Planorbis acutus Poir.

Das Gehaüs beiderseits kaum ausgehöhlt (oben jedoch stets etwas tiefer), fein bogenförmig geslrichelt, fast durch- scheinend, schwach glänzend, grünlich- hornfarben; 5 schnell zunehmende Umgänge, die auf beiden Seiten flach gewölbt, und auf der Mitte des Rückens mit einem scharfen, etwas runzlichen Kiel umgürtet sind, der letzte nach der Mündung hin leicht erweitert; die Mündung schief zugespitzt-elliptisch, oben rinnenartig; der Mundsaum scharf, zusammenhangend, der rechte Rand bogenförmig vorgestrecktl. Höhe 1", Breite 94 und darüber.

Nicht selten in fliefsenden und stehenden Gewässern, z.B. im Thiergarten, bei Tempelhof, in der Spree. Stücke aus dem Tegler-See sind grofs und haben eine reine Oberfläche; der- gleichen aus einem Sumpf bei Tempelhof sind mit einer dun- kelbraunen Schlammkruste bedeckt und sämmtlich in der Mün- dung, etwa eine Linie vom Aufsenrande entfernt, mit einer ziemlich breiten, blaülich weilsen Schmelzwulst versehen.

6. Art: Pl. Vortex Linn. Die Wirbel - Secheibenschneceke.

„TI. depressissima, supra concaviuscula, subtus plana, te- nuis, arcuatim striatula, subdiaphana, lutescenti-viridis; anfr.7 sensim accrescentes, supra convewiusculi, subtus subplani, ulti- mus amplior, omnes deorsum acute carinati; aperlura perverse subcordata; peristoma simplex, acutum, continuum, margine dextro parum producto.

Helix Vortex Linn. Pl. compressus Mich.

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Das Gehaüs sehr niedergedrücki, oben etwas ausgehöhlt, unten eben, dünnschalig, bogenlörmig gestrichelt, etwas durch- scheinend, gelblich-grün; 7 schr langsam zunehmende, oben etwas gewölbte, unten fast flache Umgänge, der letzte um- fangsreicher, alle abwärts scharf gekielt; die Mündung umge- kehrt herzförmig; der Mundsaum einfach, scharf, zusammen- hangend, der rechte Rand nur wenig vorgestreckt. Höhe bis 1a. Breite ‚his DU.

Lebt haüliger in fliefsenden als in stehenden Gewässern; sehr gemein in der Spree, im Tegler-See elc.

c) Das Gehaüs mil wenigen, zusammengeprelsten und scharf zugekanteten Umgängen, Segmentina Flem.

7. Axt: PI. nitidus Mill. Die glänzende Scheibenschnecke.

T. supra convexa, subtus planiuscula et umbilicata, ni- tida, subpellueida, viridi-cornea (raro rufo-fulva) ; anfractus 4 celeriter accrescentes, ultimus amplior, omnes deorsum acutius- euli; apertura perobliqua, perverse cordata; peristoma acutum, margine deatro arcuate producto, sinistro subrecto. Anfractus ultimus intus ter aut quater plicis binis vel ternis coarctatus.

Helix nitida Gmel. Segmentina nitida 'Turt. Seg- mentina linearis Flem. Hemithalamus lacusiris Leach.

Das Gehaüs ist oben gewölbt, unten ziemlich flach und genabelt, glänzend, fast durchsichlig, grün-hornfarben (selten braunroth); 4 schnell zunehmende Umgänge, der lelzte um- fangsreicher, alle abwärts ziemlich scharf zugekantet; die Mün- dung sehr schief, umgekehrt herzförmig; der Mundsaum scharf, sein rechter Rand bogenarlig vorgestreckt, der linke fast grade. Der letzte Umgang ist inwendig drei- oder viermal durch je zwei oder drei Falten zusammengeschnürt. Höhe bis 1, Breite bis 3%," und darüber.

Die Anzahl der Zusammenschnürungen im letzten Um- gange muls von bestimmten Einflüssen abhängig sein, da selbst

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bei grolsen Stücken oft nur 2, höchstens 3 angetroffen werden, während ein mir vorliegendes, mäfsig ausgewachsenes, deren vier besitzt; ich habe mich indessen durch Oelfnung des Um- gangs überzeügt, dafs nur die letzten beiden Verengerungen durch drei, alle übrigen aber blofs von zwei seitlich gesen- überstehenden, nicht sonderlich erhöhten Leistchen gebildet werden; diese letzien Zusammenschnürungen lassen, wie be- kannt, für das Thier nur emen Raum in Form eines umge- kehrten lateinischen x frei, weshalb dasselbe (— nach der Beobachtung des Hrn. Geheimraths Albers —) nicht kriecht, sondern schreitet, was mir jedoch nicht gelang zu bemerken.

In stehenden, schattigen Teichen und Gräben bisweilen sehr haüfıg, z.B. im Thiergarten, bei Nieder-Schönhausen ete. Die braunrothe Farbe mancher Gehaüse wird vermuthlich von Eisengehalt rühren, da derartig gefärbte bestimmten Gewässern eigen sind.

8. Art: Pl. fontanus Montag. Bie Quellen » Scheibenschn.

T. lenticularis, utrinque subaequaliter deplanato-couvexi- uscula, supra vix excavata, subtus umbilicata, nitidula, pel- lucida, lutescenti-viridis; anfr. # depressissimi, ultimus forte ampliatus; apertura perobligua, perverse cordata; peristoma simplex, acutum, intus albo-sublabiatum, margine dextro ar- cuate producto, sinistro subrecto.

Helix fontana Montag. Planorbis complanatus Drap. Planorbis lenticuleris Sturm. Helix lent. v. Alten. Plunorbis fontanus Turt.

Das Gehaüs linsenförmig, beiderseits fast gleichmäfsig flach gewölbt, oben kaum ausgehöhlt, unten genabelt, ziemlich glänzend, durchsichtig, gelblich-grün; vier schr niedergedrückte Umgänge, der letzte viel gröfser; die Mündung sehr schief, umgekehrt herzförmig; der Mundsaum einfach, scharf, inwen- dig ganz fen weilslippig, der rechte Rand bogenförmig vorge- streckt, der linke fast grade. Höhe '/", Breite bis 21,,

Obwohl diese Art keine Spur von Zusammenschnürungen im letzten Umgange zeigt, scheint mir doch der Bau des Ge-

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haüses und dessen Mündung genüsgende Andeütung zu geben, sie mit der vorigen unter dieselbe Abtheilung zu stellen.

In stehenden und fliefsenden Wassern, an Stellen, wo Myriophylium- und Callitriche-Arten wachsen, nicht selten, aber seiner Kleinheit wegen leicht zu übersehen. Im Thiergarten, im Schlofsgarten zu Friedrichsfelde, in der Spree etc.

d) Das Gehaüs mil behaarter oder haülig-geripp- ter Oberfläche und wenigen schnell zunehmenden Umgängen; Nautilina m.

ISA:

ae. albus VRüni. Die weisse Scheibenschnecke.

T. depressa, utrinque concaviuscula, clathratim striata, hispidula, opaca, viridiuseula; anfr.5'/, celerrime accrescentes, primi eylindracei, ultimus finem versus dejressus, ampliatus ; apertura oblique angulato-rotundata;, perist. ucutum, margine dextro rotund«te producto, sinistro subsinuato.

Helix alba Gmel. Planorbis hispidus Drap. Pl. villosus Poir.

Das Gehaüs niedergedrückt, beiderseits flach ausgehöhlt, gillerförmig gestreilt, fein rauh, undurchsichtig, grünlich; fast vier sehr schnell anwachsende Umgänge, die ersten stielrund, der letzte gegen das Ende hin niedergedrückt und erweitert; die Mündung schief winklig-rund; der Mundsaum scharf, der rechte Rand zugerundet vorgestreckt, der linke schwach aus- gebuchtet. Höhe beinah 4‘, Breite 3 und darüber.

Der feinhaarige Ueberzug des Gehaüses findet sich am vollständigsten bei jüngeren Individuen, etwa bis zu °%, ihrer Ausbildung; später geht er mehr oder weniger verloren, worauf dann die gitterförmige Oberfläche deütlicher wahrnehmbar wird. Es kommen auch nicht selten wohlerhaltene lebende Stücke vor, auf deren lelztem Umgange ein gleichsam aus kleinen Schuppen bestehender, zackiger Kamm zu bemerken ist. Ab- geslorbene Gehaüse werden an der Luft kalkig-weils.

Sehr haüfig in den Gräben des Thiergartens; ım Müggel- see schr grolse Stücke; in der Spree ele.

81 10. Art:

PI. nautileus Linn. Die Nautilus-Scheibensehnecke.

T. depressa, supra planiuscula, subtus umbilicata, pellucida, fuscescenti-cornea; anfr. 5 celerrime accrescentes, primi con- veriusculi, ultimus depresse ampliatus, lateribus costatus, costis in dorso denticulatim porrectis; apertura oblique oblongo -ro- tunda; perist. acutum, continuum, margine destro rotundate

producto, sinistro leviter sinuato.

Turbo nautileus Linn. Planorbis imbricatus Müll. Drap. Pl. cristatus Drap. (?)

Das Gehaüs flach gedrückt, oben fast eben, unten gena- belt, durchsichtig, braünlich hornfarben; drei sehr schnell zu- nehmende Umgänge, die ersten mälsig gewölbt, der letzte ge- drückt erweitert, an den Seiten gerippt, die Rippen auf dem Rücken zahnartig vorgestreckt; die Mündung schief länglich- rund; der Mundsaum scharf, zusammenhangend, der rechte Rand abgerundet vorgehend, der linke seicht ausgebuchtet. Höhe !/'", Breite bis 2.

Lebende, etwa °/ ausgewachsene Stücke lassen die zahn- arlig fortgesetzten Rippen auf dem Rücken des letzten Um- gangs sehr deütlich wahrnehmen; während bei grolsen Indi- viduen oft, weder von den Zähnen noch den Rippen, nicht eine Spur übrig bleibt.

Diese Art scheint eine vorherrschende Neigung zur Ska- laridenbildung zu besitzen. So berichtet Hr. Dr. H. Scholtz von dergleichen in allen Abstufungen, welche er an einer Stelle in Schlesien fand, und leitet diese Erscheinung von mechanischen Einwirkungen sehr fein zertheilter Blätter der Vallisneria spiralis ab. In meiner Sammlung befindet sich ein Exemplar von hier, an welchem der letzte Umgang etwa /, abgehoben ist.

Haüfig in allen kleineren und gröfseren Wasseransamm- lungen, wo Lemna minor und polyrhiza wachsen; erfordert jedoch, seiner Kleinheit wegen, beim Sammeln grolse Auf- merksamkeit.

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823

e) Alle Umgänge des Gehaüses fast von gleicher Stärke, und so aufgerollt, dafs dasselbe überall von gleicher Höhe erscheint; Discoidina m.

11. Art:

Pl. contorius Linn. Die eng zusammengerollte Sch.

T. discoidea, arctissime spirata, supra plerumque plana, subtus perspective umbilicata, subtiliter arcuatim striata, opaca, cornea-fusca; anfr. 7—8 vix accrescentes, anguste compressi; apertura oblique depresso -lunata; peristoma acutum, margine dextro parum producto.

Helix contorta Linn. Planorbis contortus Müll.

Das Gehaüs scheibenartig, sehr gedrängt zusammengerollt, oben meistentheils eben, unten mit schräg vertieftem Nabel, sehr fein bogenförmig gestreift, undurchsichtig, hornbraun; 7 bis S kaum zunehmende, eng zusammengeprelste Umgänge; die Mündung schief gedrückt-mondförmig; der Mundsaum scharf, sein rechter Rand wenig vorgestreckt. Höhe %,— 1, Breite bis 2," und darüber. Das Thier blaülich schwarz.

Den goldgelben Schimmer, dessen schon v. Alten ge- denkt, habe ich auch hier an frischen Stücken mit lebenden Thieren oftmats beobachtet. Nicht selten findet man ”, aus- gewachsene Gehaüse, welche auf beiden Seiten völlig gleich- mäfsig genabelt erscheinen.

In stehenden und flieisenden Gewässern; sehr haüfıg in den Gräben des Thiergartens, in der Spree etc.

I. Abtheilung:

M. Pulmonata opereulata Fer. Lungenschnecken mit Deckel. Getrennten Geschlechts. Die Zunge der Länge nach mit

sieben Reihen kleiner Platten belegt (t. Troschel). Das Gehaüs thurmförmig, mit einem Deckel verschlielsbar.

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1. Familie: Cyelostomea, Kreismundschnecken.

Zwei Fühler, an deren Grunde nach aufsen die Augen; die. Mündung fast kreisrund; der Deckel besteht aus einer spi- ralförmig aufgelegten Schichtung von Schalenmasse. Leben an feüchten Orten auf dem Lande.

1. Gattung: Acicula Hartm. Nadelschnecke.

Auricula Drap. Carychium Stud. Acme Hartn. Pupula Agass. „Operculum tenuissimum, hyalinum, paucispirum. Testa subimperforata, eylindrica. Peristoma subincrassatum, margi- nibus subparallelis, callo tenui iunctis. L. P£.” *)

Der Deckel aülserst dünn, glasartig, wenig gewunden. Das Gehaüs kaum durchbohrt, stielrund. Der Mundsaum etwas verdickt, mit beinah parallelen, durch dünnen Schmelz ver- bundenen Rändern.

1.. Art: A. fusea Walk. Die braune Nadelschnecke.

T. cylindraced, laevis (— interdum subtilissime striatula —), nitida, corneo-fusca ; anfr. 6 subplani, parum accrescentes; apertura subsemicircularis;, peristoma callo tenui albo-pur- purascente labiatum.

Turbo fuseus Walk. -— Auricula lineata Drap. Cary- chium Cochlea Stud. Acme linearis, Pupula aci- cularis (lineata et polita) Hartm. Carychium li- neatum Rossm.

Das Gehaüs stielrund, glatt (— zuweilen sehr fein ge- strichelt —) glänzend, hornbraun; sechs fast flache, wenig zU-

*) In: Uebersicht aller bekannten Arten der Cyclostomaceen, in der Zeitschrift für Malakozoologie, herausgegeben von Menke und Anderen, IV. Jahrgang 1847. p. 111.

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nehmendet Umgänge; die Mündung beinah halbzirkelrund; der Mundsaum durch dünnen weilsröthlichen Schmelz gelippt. Höhe 1'4"', Durchmesser fast 14".

Das Thier ist nach Hartmann schlank, die Augen etwas entfernt hinter den langen, stielrunden Fühlern liegend. Zwi- schen jedem Auge und Fühler befindet sich ein halbmond- förmiger, am innern Rande gezackter schwarzer Fleck. Es zeichnet sich durch farblose Durchsichligkeit aus, und ist, wenn es sich ins Gehaüse zurückgezogen, kaum darin wahrzuneh- men; nach dem Tode wird es gelblich und undurchsichtig. (. D. W. Hartmann, Erd- und Sülswasser - Gasteropoden der Schweiz.)

Ein einziges Slück dieser Art wurde von Herrm Bichlie sen. in der Gegend zwischen dem zoologischen Garten und Wilmersdorf vor einigen Jahren gefunden; es ist wohlerhalten und zur Forın £ polita Hartm. gehörig.

;; Sollten nicht vielleicht beide Formen in Geschlechtsunter- schieden beruhen?

II. Abtheilung: M. Ctenobranchiata,

Kammkiemenschnecken.

Getrennten Geschlechts. Statt der Lungen kammförmige Kiemen. Der Kopf mit einem kurzen, einziehbaren Rüssel. Der Mantel ist oft zu einem haütigen Schlauch, um Wasser einzuziehen, verlängert. Leben nur im Wasser,

1. Familie: Paludinea, Sumpfschnecken.

Die Augen aufsen am Grunde der beiden Fühler; das Gehaüs meist kreisel- oder thurm-, seltener scheibenförmig, von dem Thiere mittelst eines horn- oder kalkartigen Deckels zu verschlielsen; leben, mit geringen Ausnahmen, fast nur im sülsen Wasser.

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1. Gattung: Valvata Müll. Federschnecke.

Nerita (e. p.) Müll. Helix (e. p.) Gmel. Cyclo- stoma (e. p.) Drap.

Testa magis minusve turbinata vel disciformis; apertura rotundata; peristoma plerumgue continuum; operculum cor- neum, spiratim striatum. Tentacula animalis setiformia; pes antice bilobatus; branchiae pinnatae, appendice basi filiformi.

Das Gehaüs mehr oder weniger kreisel- oder scheiben- förmig; die Mündung zugerundet; der Mundsaum meist zusam- menhangend; der Deckel hornartig, spiralförmig gestreift. Die Fühler des Thieres sind borstenförmig; der Fuls vorn zwei- lappig; die Kiemen gefiedert, am Grunde mit einem fadenför- migen Anhange.

1. Art: V, eontorta Müll. Die Kreisel-Federschnecke.

„I. obligue ovato-conoidea, perforata vel anguste umbi- licata; spira brevi conica, obtusiuscula; anfractibus 5, su- tura profunda distinctis, ultimo rotundato; apertura putente. Menke.” *)

Nerita contorta Müll. Helix contortuplicata« Gmel.

Das Gehaüs schief eirund-kegelförmig, durchbohrt oder eng genabelt; das Gewinde kurz und abgestumpft kegelartig; 5 durch eine tiefe Naht getrennte Umgänge, der letzte zuge- rundet; die Mündung ganz schwach aufgeworfen. Höhe bis 4%, Durchmesser 1Y, bis 2%,

Es ist von den hiesigen die am meisten kreiselförmig er- höhte Art; ihre Umgänge nehmen langsam zu, und betrachtet man das Gehaüs von hinten, so ragt der letzte Umgang nur wenig über die anderen hinaus.

Ich fand bisher nur leere Gehaüse im Tegler-See, welche ebenso, wie die in der Bichli@’schen Sammlung befindlichen»

*) In der Zeitschrift für Malakozoologie, herausgegeben von K. Th. Menke, Jahrgang 1845. p. 115,

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aus demselben Gewässer stammenden, von gelblich - weilser Farbe sind; lebende sind gelblich-grün.

Nach Menke kommt diese Art auch im Müggelsee bei Cöpnick vor; wenn übrigens derselbe verehrl. Autor unter den Synonymen zu dieser Species, Oyclostoma simile Drap. heran- zieht, kann ich dies weder in der Beschreibung noch in dessen Abbildung, welche den entschiedenen Ausdruck einer kleinen Paludina trägt, begründet finden. Denn Draparnaud sagt von seinem Oyel. s., dals der letzte Umgang verhältnifsmäfsig sehr grols und die Mündung eirund sei, „spire composee de 4 a 5 tours, dont le dernier est tres-grand relativement aus autres. Ouverture ovale etc.”

2ATL: v. piscinalis Wüll. Die Fischteich - Federschnecke.

„I. obligue orbiculato-trochoidea, aperte s. obtecte umbi- licata; spira convexa, anfr. A—5, sutura mediocri-profunda distinctis, ultimo ampliato, subventricoso; apertura hiante.

Menke.” Nerita piscinalss Müll. Helix piscinalis Gmel. Cyclo- stoma obtusum Drap. Valvata obtusa C. Pf.

Das Gehaüs in Form eines abgestumpften Kegels mit breitem Grunde, schief, mehr oder- weniger offen genabelt; das Gewinde gewölbt; 4—5 durch eine mälsig-tiefe Naht ge- trennte Umgänge, der letzte erweitert, gleichsam etwas bau- chig; die Mündung klaffend. Höhe bis 2’, Durchmesser bis fast 3,

Je nachdem es ausgewachsen, ist das Gehaüs dieser Art von veränderlichen Umrissen; in der Regel etwas durchschei- nend und von weilsgrünlicher Farbe (— abgestorbene werden an der Luft weils oder ocherartig gelb, und derartige liegen in den Anspühlungen unserer Seen und Flüsse oft in zahlloser Menge umher —). Grolse Stücke, von hinten betrachtet, zeigen ein ziemlich starkes Vorragen des letzten Umganges. An meh- reren Exemplaren dieser Art ist der Mundsaum oben gleichsam eingerissen und dadurch mit einem '/,“ breiten Spalt versehen.

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In der Spree, in den Havelseen, im Tegler-See ete. über- all sehr gemein; grofse Stücke jedoch nicht eben haüfig.

3. Art V, depressa ©. Pf. Die niedergedrückte Federschn.

„T. orbiculato - convexiuscula, subdiscoidea, late umbili- cata;, spira depressa; anfractibus Tribus, sutura mediocri distinctis; ultimo rotundato, iurta suturam mediocrem de- presso. Menke.”

V. pulchella Stud. V. Spirorbis Hartm, V. sincera Say. (t. Menkel).

Das Gehaüs fast kreisrund, schwach gewölbt, fast schei- benartig, weit genabelt; das Gewinde abgeflacht; drei durch eine nicht sonderlich tiefe Naht getrennte Umgänge; der letzte zugerundet und neben der Naht eiwas niedergedrückt. Höhe bis 174“, Breite bis 21,4.

Mehr flach gedrückter, als die vorige Art; der letzte Um- gang zwar nach der Mündung hin weiter werdend, aber doch nie so stark, als bei V. piscinalis; auch ist die Mündung voll- kommner kreisrund. Die Färbung der aus sumpfigen Gräben herrührenden Stücke ist gelbbraünlich, an den Wuchsringen mit weifslichen Querbinden; Stücke aus der Spree, worin sie sehr selten vorkommt, sind rein gelblichgrün; alle Umgänge erscheinen, mit der Loupe betrachtet, regelmälsig und fein eon- centrisch gestreift. Grolse Exemplare von hinten gesehen, lassen ein noch stärkeres Vortreten des letzten Umganges wahrnehmen, als bei V. piscinalis.

Unter dem Namen V. sinaitica befinden sich im hiesigen eonchyliologischen Museum, von Hemprich und Ehrenberg am Fulse des Sinar’s in Palästina gesammelte Stücke, welche von V. depressa, wie sie hier vorkommt, kaum zu unterschei- den sein dürften; obwohl die Färbung derselben etwas heller ausfällt, als bei den, unserer Gegend entnommenen Exempla- ren von V. depressa.

In einem Graben des Brieselangs haüfıg; von den Herren Gebrüdern Bichlie schön und grols auch hinter Rixdorf, an einer ähnlichen Oertlichkeit gefunden.

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4, Art:

V, eristata Müll. Die kammförmige Federschnecke.

T. discoidea, supra subplana, subtus concava, striatula, nitidula, viridi-vel fuscescenti-cornea; anfr. 5 mediocriter ac- crescentes, subeylindracei, ultimus finem versus subelevato-

ampliatus ; apertura subecircularis.

Valvata Plunorbis Drap.

Das Gehaüs ist scheibenförmig, oben fast eben, unten aus- gehöhlt, fein gestrichelt, ziemlich glänzend, grün- oder braün- lich-hornfarben; drei mäfsig zunehmende, fast stielrunde Um- gänge; der letzte gegen das Ende hin etwas erhöht-ausgedehnt; die Mündung fast kreisrund. Höhe '/,'", Breite 2.

Für diese Art wäre, der Flachheit ihres Gehaüses wegen, der von Draparnaud erwählte Name „Planorbis’” sehr be- zeichnend, wenn ihm nicht der ältere, von Müller gegebene, vorgezogen werden mülste. In der Regel sind die Gehaüse dieser Schnecke mehr oder weniger dicht mit einer dunklen Schlammkruste bedeckt, so dafs oft nur der letzte Wuchsring durchsichtig und rein hell hornfarben geblieben ist. Auch fin- det man nicht selten, wie schon Müller erwähnt, dieselben in unserer Gegend von einer Phryganeen-Larve zur aüfseren Bekleidung ihrer Hülse verwandt. Der Deckel kann von dem Thiere sehr weit in das Gehaüs zurückgezogen werden, was offenbar ein Beweis seiner Dünnheit und Biegsamkeit ist.

Ob V. minuta Drap., die mit dieser die gröfste Aehnlich- keit haben soll, und auch von Menke wieder anerkannt wurde, eine gute Art, und nicht vielmehr jüngere Individuen der P. cristata vorstellt, wage ich zwar nicht mit Gewilsheit zu be- haupten; kann aber, nach dem, was ich hierorts davon gese- hen, meinen geringen Glauben daran nicht verhehlen. Auch sagt Albin-Gras, wie er von M. Terver die Versicherung erhalten habe, dafs die Arten V. Spirorbis und minuta Drap. nicht existirten, vielmehr mit V. Planorbis Drap. eins seien.

Sehr haüfig in der Spree, im Tegler-See, in den Ha- velseen, in einem Graben des Brieselangs etc.

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2. Gattung: Paludina Lam. Sumpfdeckelschnecke.

Ex parte: Turbo Linn. Nerita Müll. Helix Gmel. Bulimus Poir. Cyelostoma Drap.

Testa operculata, perforata, ovata vel conoidea; anfr. convexi vel subeylindracei, sutura magis minusve profunda; apertura rotundo-ovata, superne angulata, peristoma conti- nuum; operculum corneum, concentrice striatum. Maris pe- nis tentaculo deztro incrassato inclusus; femina vivipara em- bryones per tempus aliquantulum in testa secum ducit.

Das Gehaüs ist mit einem Deckel versehen, fast durch- bohrt, ei- oder kegelförmig; die Umgänge gewölbt oder beinah stielrund, mit einer mehr oder weniger tiefen Naht; die Mün- dung rund-eiförmig, oben einen Winkel bildend; der Mundsaum zusammenhangend; der Deckel hornarlig, kreisförmig gestreift. Die Ruthe des Männchens befindet sich im rechten, ver- diekten Fühler eingeschlossen; das Weibchen gebiert leben- dige Junge, welche es einige Zeit hindurch mit sich im Ge- haüse herumträgt,

12 Art: P. vivipara Linn. Die lebendiggebärende 8.

T. perforata, globoso-conoidea, ventricosa, striata, magis minusve pellucida, virescens vel corneo-fusca, fasciis tribus rufo-fuscis longitudinalibus (raro nullis); spira speciminibus iuvenilioribus mucronata; anfr. 7 convezi, celeriter accre- scentes, sutura profunda, ultimus ampliato-tumidus ; apertura rotundato-ovata, superne leviter sinuata; perist. acutum, mar- gine columellari refleriusculo.

Helix vivipara Linn. Nerita vivipara Müll. Cyelo- stoma viviparum Drap.

Das Gehaüs durchbohrt, rundlich - kegelförmig, bauchig, gestreift, mehr oder weniger durchsichtig, grünlich oder horn- braun, mit drei rothbraunen (selten keinen) Längsbinden; das

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Gewinde ist an jüngeren Stücken stachelspitzig; 7 gewölbte Umgänge mit tiefer Naht, der letzte erweitert-aufgetrieben; die Mündung von zugerundeter Eiform, oben leicht stumpf- winklig; der Mundsaum scharf, der Spindelsaülenrand etwas zurückgeschlagen. Höhe 26 und darüber, Breite 20%. Das Thier braünlich, oben dicht mit gelben Punkten besäet.

An jungen bis zu '/, ausgewachsenen Gehaüsen, selbst schon an den Embryonen, welche sich noch innerhalb des mütterlichen Gehaüses befinden, bemerkt man am oberen Saume der braünlichen Längsbinden einen regelmälsigen Kranz ziem- lich langer Wimperhaare, und aufserdem die ganze Oberfläche mit reihenförmig gestellten kurzen Borsten, die später sämmt- lich verloren gehen, bedeckt. Auf emem ”/, ausgewachsenen Stücke meiner Sammlung, namentlich auf dessen letzten Um- gange, kann man mehr als 50 solcher regelmäfsigen Borsten- reihen zählen.

In der Naht des Gehaüses findet man oftmals die eine Schalenhälfte einer Cypris-Art (?) angeheftet, selten mit der dazu gehörigen Deckschale. Auch besitze ich ein Stück, welches mit Ausnahme des Deckels, ganz gleichförmig von Spongilla lacustris Esp., wie mit einem Pelze, bekleidet ist, und worin das Thier noch lebte.

Sehr haüfıg und schön im Tegler-See, in den Havelseen, im Stienitzsee bei Tasdorf, in der Spree; seltener in stagniren- den, kleinen Gewässern.

2. Art: P. faseiata Müll. Die Band - Sumpfdeckelschnecke.

T. obtecte perforata, ovato-conoidea, striatula, nitidula, diaphana, pallide lutescens vel obscure virescens, fascüis lon- gitudinalibus rufo-fuseis tribus; spira obtusiuscula;, anfr. A—5 parum conveai, celeriter accrescentes, sutura mediocri, ultimus tumescenti-ampliatus; apertura rotundato-ovata, superne sub- acute sinuata; perist. acutum, margine columellari reflexo.

Nerita fusciata Müll. Helix f. Gmel. Paludina achatina Brug. Rossm, etc.

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Das Gehaüs bedeckt - durchbohrt, rundlich - kegelförmig, gestrichelt, ziemlich glänzend, hellgelblich oder schmutzig dun- kelgrün, mit drei rothbraunen Längsbinden; das Gewinde et- was stumpflich; 3—5 wenig gewölbte, schnell zunehmende Umgänge mit mäfsig tiefer Naht, der letzte etwas geschwollen- erweitert; die Mündung zugerundet eiförmig, oben fast spitz- winklig; der Mundsaum scharf, der Spindelsaülenrand zurück- geschlagen. Höhe 16° und darüber, Durchmesser 10—12",

Die Gehaüse der Embryonen dieser Art sind völlig un- behaart, und ihr letzter Umgang ist fast kielförmig zugekantet; ich fand davon in weiblichen Individuen nie mehr, als 5— 6 Stück, während dergleichen von V. vivipara öfters über zwei Dutzend enthielten.

Sie kommt in hiesiger Gegend nicht eben haüfig vor, und scheint überhaupt mehr die gröfseren Landseen zu lieben; ich besitze Stücke aus dem Tegler-See, aus den Havelseen und dem Stienitzsee bei Tasdorf.

Wenn ich hier den von Müller dieser Art ertheilten Namen wieder zur Geltung zu bringen suche, bedarf dies allerdings einer Rechtfertigung. Bei sorgfältiger Zergliederung der Müller’schen Beschreibung finde ich, dals alle darin an- gegebenen Eigenschaften, mit Ausnahme einer, auf unsere hie- sigen und aus anderen Gegenden Deütschlands herrührenden Stücke sehr wohl passen. Nur eben der Ausdruck „Muero verticis acutus” ist geeigneter auf die aus dem südlichen Eü- ropa (Italien) stammende var. pyramidalis Jan. anzuwenden. Da nun Müller, wie derselbe ausdrücklich erklärt, seine Be- schreibung nach Exemplaren aus Sachsen uud Italien entwarf, findet auch jene Phrase darin zugleich ihre Erledigung, und kann demnach, von diesem Standpunkte betrachtet, weiter keinen Anstofs erregen. Inwiefern aber auch noch die beiden von Müller aufgestellten Arten P. elegans und ligata hierher zu zählen sind, darüber will ich an diesem Orte kein Urtheil fällen.

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3. Gattung: Bythinia Gray. Bythinie. *)

Paludina autor, plurim.

Testa operculata, rimata vel perforata, magis minusve ovato-Lurrita; sutura profunda vel aequa, itaque anfractus convexi vel subplani; apertura rotundato-ovata; peristoma ple- rumque continuum; operculum magis minusve calcareo-incras- satum, concentrice striatum. Maris penis intra cavitatem basi tentaculi destri sitam; femina ovipara.

Das Gehaüs ist mit einem Deckel verschliefsbar, nabel- ritzig oder durchbohrt, mehr oder weniger eirund-thurmförmig; die Naht tief oder flach, und demgemäfs die Umgänge ge- wölbt oder ziemlich flach; die Mündung zugerundet-eiförmig; der Mundsaum meist zusammenhangend; der Deckel mehr oder weniger kalkartig verdickt, kreisförmig gestreift. Die Ruthe des Männchens befindet sich in einer am Grunde des rechten Fühlers gelegenen Grube; das Weibchen legt Eier.

i. Art: B. tentaculata Linn. Die tastende Bythinie.

T. ovato-ventricosa, subturrita, angustissime rimata, ni- tida, pellucida, pallide cornea; anfr. 5—6 sensim accrescentes, converiusculi, sutura mediocri, ultimus ventricoso- ampliatus; apertura ovalis, superne acute sinuata; peristoma intus tenui- ter albido-labiatum, margine columellari reflexo, operculum

conchaceum. Helix tentuculata Linn. Nerita Jaculator Müll. Bulimus tentaculatus Poir. Cyclostoma impurum Drap. Cyclostoma Jaculator Fer. Paludina

impura Lam.

ß) T. minor, albido-hyalina; anfr. 4'/,. (Albina?) alt. 8'/'". y) T. fasciis duabus longitudinalibus subdiaphanis.

*) Der Name dieser Gattung wird doch zweifelsohne aus dem Grie- chischen von Bv9aw, Bb91os, Teßudıe etc. abgeleitet sein, und dann ist die Schreibart ‚‚Bithinia“ jedenfalls unrichtig.

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Das Gehaüs eiförmig-bauchig, thurmartig, mit sehr engem Nabelspalt, glänzend, durchsichtig, hell hornfarben ; 5—6 all- mählig zunehmende, durch eine mäfsig tiefe Naht getrennte Umgänge, der letzte bauchig erweitert; die Mündung eirund, oben spitzwinklig; der Mundsaum inwendig ganz dünn weils- lippig, der Spindelsaülenrand zurückgeschlagen; der Deckel diekschalig. Höhe bis 9, Durchmesser 4," Das Thier blaülich-schwarz, mit gelblichen Punkten besät.

Die kleinere, weilslich durchscheinende Form £ ist viel- leicht ein Blendling; sie findet sich im Tegler-See, wiewohl nicht eben haüfig. Die Form y mit zwei regelmälsigen, etwa eine halbe Linie von einander getrennten, schmalen Längs- binden, sah ich in der Sammlung der Hrn. Gebrüder Bichlie, und stammt dieselbe aus hiesiger Gegend. Im Allgemeinen ist diese Art in ihren Umrissen ziemlich veränderlich; es kom- men Stücke vor, wo das Gewinde ziemlich gestreckt und der letzte Umgang wenig bauchig erscheint, während doch in der Regel das Gewinde nur kurz, dagegen der letzie Umgang im Verhältnifs zu den übrigen ansehnlich umfangsreicher ist. Durch die ziemlich flache Naht, und die oben zugespitzte eirunde Mündung, kann man sie jedoch leicht und sicher von der fol- genden unterscheiden. Dafs die Oberfläche der Gehaüse nicht selten mit einer Sclammkruste bedeckt ist, die nach dem Ab- sterben des Thieres an der Luft ocherartig wird, will ich nicht unerwähnt lassen.

Sehr gemein in der Spree, im Tegler-See, in den Ha- velseen etc.

ZRALL: B. similis Drap. Die ähnliche Bythinie.

T. rimata, ovato-turrita, nitidula, pellucida, pallide cor- nea; anfr. 4—5 sensim accrescentes, convexi, sutura profunda, ultimus ampliato-tumidus; apertura. oblongo-rotunda, superne leviter sinuata; perist. intus tenuissime albido-labiatum, mar= gine columellari reflexiusculo; operculum subeonchaceum.

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Cyclostoma simile Drap. Paludina similis Mich. Pa- ludina Troschelii Paasch. Paludina Kicksii Nyst.

Das Gehaüs ist mit einem Nabelspalt versehen, eirund- thurmförmig, ziemlich glänzend, durchsichtig, hell hornfarben ; vier bis fünf allmählig zunehmende, gewölbte Umgänge mit tiefer Naht, der letzte gewölbt-aufgetrieben; die Mündung läng- lichrund, oben leicht stumpfwinklig; der Mundsaum inwendig sehr dünn weilslippig, nahe der Spindelsaüle etwas zurückge- schlagen; der Deckel ziemlich dickschalig. Höhe bis 8, Durchmesser 3/4. Das Thier von grünlich-grauer Farbe.

Die tiefe Naht, die starke Wölbung namentlich des letzten Umganges, die sehr zugerundete Mündung und die stets um einen geringere Anzahl der Umgänge unterscheiden diese Art am bestimmtesten von der vorigen. Es kommen Stücke mit beinah zirkelrunder Mündung vor; und obgleich der Mundsaum fast immer zusammenhangend ist, besitze ich doch ein grolses Stück, an welchem sich derselbe ziemlich weit unterbrochen zeigt; auch fand ich ein Exemplar, wo der Spindelsaülenrand breit dreieckig, die Spitze aufwärts gerichtet, aber anliegend, umgeschlagen ist.

In der Spree, in den Gräben des Thiergartens, des Brie- selangs, im Tegler-See, in den Havelseen etc. überall nicht selten.

Diese Art scheint sehr verbreitet zu sein; durch die Güte der Herren Repellin und Albin-Gras erhielt ich dieselbe aus Languedoc und der Umgegend von Rom (— unter dem Namen Paludina similis Mich. —); durch Herrn Geheimrath Albers (— unter dem Namen Palud. Kicksii Nyst —) aus der Gegend von Antwerpen. Die südfranzösischen Stücke sind junge, noch nicht völlig ausgewachsene; das römische hat nur ®/, des Umfanges unserer grölsten, und ist überhaupt von den- selben Umrissen, wie die Antwerpner Exemplare. Das von Herrn Dr. Paasch m Wiegmann-Erichson’s Archiv f. N. Jahrg. 1842 beschriebene und abgebildete, Paludina Tro- schelii benannte Stück, ist ebenfalls nur von %, der Grölse hiesiger, vollkommen ausgewachsener Individuen.

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3. !Autz B. acuta Drap. Die spitze Bythinie.

T. subperforata, acute ovwata, subturrita, nitidula, substri- atula, pallide virescens; anfr. 5—6 sensim accrescentes, con- veri, sutura mediocri - profunda, ultimus parum ampliatus; apertura oblongo-rotunda, superne vix sinuata; perist. acutum, margine columellari vis reflexiusculo; operculum tenue, laeve, (t. Albin-Gras!),

Cyclostoma acutum Drap. Paludina acuta Mich.

Das Gehaüs fast durchbohrt, spitz eirund, fast thurmförmig, ziemlich glänzend, fein gestrichelt, hellgrünlich; 5—6 allmäh- lig zunehmende, gewölbte Umgänge, mit ziemlich tiefer Naht, der letzte wenig erweitert, die Mündung länglich-rund, oben kaum buchtig; der Mundsaum scharf, der Spindelsaülenrand sehr unbedeütend zurückgeschlagen; der Deckel dünn und glatt (nach Albin-Gras!). Höhe 1'4', Durchmesser %,".

Von P, viridis autor. unterscheidet sich diese Art vor- züglich durch das spitze Gewinde und einige Umgänge mehr; auch sind bei ihr die letzteren gleichförmig gröfser werdend, während bei P. viridis der letzte Umgang etwas hochgestreckt erscheint. P. marginata Mich. ist mehr cylindrisch und der Mundsaum. etwas aufgeworfen.

Bis jetzt nur vier deckellose Stücke, eins im Müggelsee, zwei im Tegler-See und eins an einer Phryganeen-Hülse hin- ter Spandow am Ufer der Havel gefunden, und zwar: von mir; sie kommt vielleicht nicht so gar selten vor, wird aber’ ihrer Kleinheit wegen leicht übersehen.

Ob diese Art wirklich zu Bythinia gerechnet werden muls, will ich. vorläufig noch nicht bestimmt behaupten, und. mir vielmehr die Bestätigung bis zum Auffinden lebender! Stücke vorbehalten. In Frankreich, nach Albin-Gras im Brakwasser (ob auch salzigem?) unfern der Meeresküste, ist dieselbe nicht selten; Stücke aus der Umgegend von Montpellier, durch Charpentier dem Herm Geheimrath Albers mitgetheilt, siimmen mit den unsrigen ganz überein, nicht minder derglei- chen aus der Gegend von Venedig.

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IV. Abtheilung: M. Ehipidoglossata,

Fächerzungenschnecken.

Getrennten Geschlechts; Kiemen federförmig; Augen am Grunde der Fühler; Zunge mit hormigen Platten, fächerartig belegt (t. Troschel); Gehaüs kahnförmig, dickschalig, wenig gewunden, mittelst eines Deckels verschliefsbar,

1. Familie: Neritacea, Neriten, Kahnschnecken.

Gehaüs ungenabelt; das Gewinde kaum hervortretend; der Deckel ziemlich dick, mit einem Ecknagel. Die Augen des Thieres auf einer kleinen Erhöhung, am Grunde der Fühler.

1. Gattung:

Neritina Lam. Schiffchenschnecke, (Schwimmschnecke C. Pf.).

Nerita Linn. Müll.

„Testa operculata, imperforata, paucispira, celeriter evo- luta, tenuis (?), hemisphaerica, oblique dilatata;, apertura he- misphaerica, columella planulata, marginem internum formante, integra, vel raro denticulata; operculo oblique lunato, conchaceo, spirato, in inferiore latere dente clausorio praedito. Rossm.”

Das Gehaüs ist mit einem Deckel versehen, nicht durch- bohrt, wenig gewunden, schnell entwickelt, dünnschalig (?), halb- kuglig, schief erweitert; die Mündung halbkuglig; die Spindel- saüle abgeflacht, einen innern ganzen, oder (selten) gezähnelten Rand bildend; der Deckel schief mondförmig, schalenartig, spiralförmig, an der Unterseite mit einem Schliefszahn versehen.

1. Art: N. fluviatilis Linn. Die Fluss - Schiffehensehnecke. T. oblongo-subhemisphaerica, subtiliter striata, opaca, obscure purpurascens alboguttata, vel alba purpurascenti-reti-

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culata; spira parum esserta; anfr. subtres, ultimus naviformis, elongatus; apertura intus et columella margaritacea; perist. acutum; operculum incrassatum, supra striis spiratis, margine externo miniato. Nerita fl. Linn. Neritina fl. Lam. Neritina fonti- nalis Brard. Theodoxus lutetianus Montf.

Das Gehaüs länglich-halbkuglig, fein gestreift, undurch- sichtig, dunkel purpurfarben mit weilsen Sprenkeln, oder weils und purpurfarben-netzförmig; das Gewinde wenig vorgestreckt; fast drei Umgänge, der letzte verlängert-kahnförmig; die Mün- dung nach innen und die Spindelsaüle perlmutterfarben; der Mundsaum scharf; der Deckel verdickt, oben spiralstreifig, an der Aufsenseite mennigroth gerandet. Höhe 4, Breite bis 7 Das Thier ist weifslich, Kopf und nächste Umge- gend schwärzlich.

Ebenso wie bei Paludina vivipara, findet man in der Naht des Gehaüses nicht selten die Schalen einer kleinen Cypris (?) angeheftet, die vielleicht auch dieselbe Art sein mag. Oft ist die Mündung ziemlich tief mit einem orangegelben Schmelz bedeckt. Leere, am Ufer längere Zeit herumliegende Stücke, werden weilser und die dunkle Purpurfarbe geht allmählig ins Blafsrothe über.

Im Tegler-See, in den Havelseen, in den Gewässern bei Rüdersdorf, überall haüfig an Steinen und Holzstücken.

V. Abtheilung:

M. Monopleurobranchiata,

Einseitskiemenschnecken.

Zwitter; zwischen der breiten Fufssohle und dem Mantel- rande liegen auf einer Seite die Kiemen (t. Troschel). Die Schale fehlt entweder ganz, und ist dann, wie bei Limaz, durch eine kleine innere Platte vertreten (t. Troschel), oder sie ist vorhanden und dann von napfartiger Form.

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1. Familie:

Ancylea, Ancyleen, Schüsselschnecken.

Die Kiemen links befindlich; die Schale, welche in eine Spitze auslaüft, bedeckt das Thier nur von oben; finden sich blols in sülsen Wassern.

1. Gattung: Ancylus Geoffr. Napfschnecke.

Patella (e. p.) Linn. Bullinus Oken.

Testa pateniformis, tenuis (saepissime cuticula epidermoi- dea vestita), in dorso acutata. Animal tentaculis duobus, subuliformibus, brevibus, basi oculiferis; labio supero bilobato.

Das Gehaüs napfarlig, dünnschalig (sehr oft mit einer epi- dermisartigen Oberhaut bekleidet), auf dem Rücken zugespitzt. Das Thier mit zwei pfriemförmigen, kurzen, am Grunde die Augen tragenden Fühlern; die Oberlippe zweilappig.

1. Art:

A. fluviatilis List. (Müll.) Die Fluss- Napfschnecke.

T. mitraeformis, oblique conoidea, tenuis, cornea, apice obtusiusculo subhamate resupinato; apertura subrotunda, inter- dum fere circularis.

Patella fluviatilis da Costa. Ancylus riparius Desm.

Das Gehaüs mützenförmig, schief kegelartig, dünnschalig, hornfarben, mit stumpflicher etwas hakenarlig zurückgebogener Spitze; die Mündung ziemlich rund, bisweilen beinah zirkel- rund. Höhe bis 2, Breite 4, Länge 4',''.

Bisher bei Berlin wohl nur in der Panke gefunden, wo- selbst er an kleinen Kieselsteinen, seltener an pflanzlichen Gegenständen, wohnt, und daran ziemlich fest haftet.

2.) Artt A. lacustris Linn. Die See -Napfschnecke. T. oblongo-rotunda, mediocriter convexa, tenuis, pallide cornea, apice brevi resupinato et oblique declinato; apertura elongato rotunda, subelliptica.

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Patella lacustris Linn. P. oblonga Donov. P. cor- nea Poir.

Das Gehaüs länglich rund, mäfsig gewölbt, dünnschalig, hellhornfarben, mit kurzer, zurückgebogener und schief abge- lenkter Spitze; die Mündung verlängert rund, fast elliptisch. Höhe 1'4,', Breite 2/,'", Länge 5".

Findet sich an Wassergewächsen in Flüssen und Seen, viel haüfiger als die vorige Art; nicht selten sind Phryganeen- Hülsen aülserlich damit dicht bedeckt.

Die dünne Oberhaut, womit beider Gehaüse meist bedeckt sind, reist nach dem Trocknen oft strahlenförmig ein. Das Weibchen soll den Laich eine Zeit hindurch, auf der Ober- _ fläche seines Gehaüses befestigt, mit sich herumtragen.

I. Gruppe:

M. Acephala, Kopflose Schnecken, Muscheln.

(Conchifera Lam. Lamellibranches Blainv. —)

Das Thier ohne Kopf, Augen und Fühler; Fortbewegung geschieht durch einen zungenförmigen, dickfleischigen Fufs. Das Gehaüs ist zweiklappig.

Die Kiemen liegen in Form von blattartigen, gefäls- reichen Organen, je zwei auf jeder Seite des Körpers; das Maul des Thieres befindet sich unterhalb der Wirbelgegend, zwischen den Mantellappen.

Man hat diese Gruppe nach dem Vorhandensein von einem oder mehreren Muskeln, durch welche das Thier die Oefinung und Schliefsung der Schalen bewirkt, eingetheilt; von den einmuskligen (Monomya) besitzen wir hierorts keine Reprä- senlanten, vielmehr gehören alle hiesigen Muscheln zu den zwei- (drei?) muskligen (Dimyau).

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I. Abtheilung: M. Dimya, zweimusklige Muscheln.

Getrennten Geschlechts. Die beiden Schalen sind durch ein elastisches, hornartiges Band (ligamentum) an der Ober- seite der Muschel, verbunden.

1. Familie:

Naiadea, Najadeen, Teich- oder Flufs- muscheln.

Die Muscheln gleichschalig, die Schalen ungleichseitig; in- wendig, am Vorderrande, drei nebeneinander liegende Muskel- eindrücke; die Kiemen hinter dem Fufse zusammenhangend, dieser selbst lang und kielförmig; kein Bart (Byssus).

1. Gattung: Anodonta Lam. Ohnzahnmuschel.

Mytilus (e. p.) Linn. Anodontites Brug. Anodon Oken.

„Concha aequivalvis, transversa, cuneato-ovata, inaequi- latera, postice prolongata, attenuata, tenuis; verticibus sub- retusis; cardine lineari edentulo;, ligamento longitudinali, va- lido, externo, sinu ligamentali rotundato. Animal crassum; pallio toto aperto, postice aperturis duabus spuriis. Rossm.”

Die Muschel gleichklappig, verqueer, keilartig-eirund, un- gleichseitig, hinten gestreckt, verengert, dünnschalig; die Wir- bel ziemlich abgestumpft; die linienförmige Drehangel zahnlos; das Längsschlofsband kräftig, aufsen hegend; der durch das- selbe gebildete Winkel gerundet. Das Thier dick, sein Mantel ganz offen, hinten scheinbar mit zwei Oeflnungen.

1. Art: A. cygnea Linn. Die Schwanen - Muschel.

Concha late oblongo-ovata, ventricosa, marginem. infe- riorem versus sulcata, circa vertices striata, estus viridi-fusca,

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intus margaritacea; vertices deplanati, concentrice et gyrate striati, subsulcati. Mytilus cygneus Linn. Anodonta c. autor. plurim. ß) Concha elongato-ovata, ventricosa, postice subrostrata. Mytilus cellensis Schröt. Anodonta c. aut. plurim.

y) Concha ovali-subrhombea, plerumque splendenti-viridis, ra- diis pallidis, postice margine supero aurito, subalato. Anodonta intermedia Lam. (?) A. piscinalis Nilss. 0) Concha ovato-subelliptica, ventricosa, plerumque lutescenti- fusca. Mytilus anatinus Linn. Anodonta a. autor. plurim. &) Concha ovato-subelliptica, ventricosa, crassa, plerumque obscure virescenti-fusca. Anodonta ponderosa G. Pf.

Die Muschel breit länglich-eirund, bauchig, nach dem Un- terrande hin gefurcht, in der Wirbelgegend gestreift, aulsen grünbraun, innen perlmutterfarben; die Wirbel abgeflacht, ge- wunden und kreisförmig gestreift, fast gefurcht. Länge 10°", Dicke bis 4“, Breite 5. Das Thier gelblich, mehr oder we- niger ins Graue spielend.

Nach Vergleichung einer ziemlichen Anzahl von Anodon- ten, aus verschiedenen Flüssen und Seen, und aus mehreren Gegenden Deütschlands, gelang es mir nicht, zwischen den oben characterisirten Abarten, dauernd-stichhaltige Unterschei- dungszeichen aufzufinden; ich nahm vielmehr wahr, dafs selbst die unter ®—e angegebenen, von den meisten Schriftstellern als Arten aufgestellte, Varietäten kaum einigermalsen fest ab- zugränzen sind. Die stärkste Veranlassung jedoch, alle diese bisher als bestimmte Arten betrachteten Formen, in eine zu- sammenzufassen, lag für mich in der fast vollkommenen Gleich- heit ihrer Jungen; an diesen, welche ich in vielen Gewässern sammelte, bemerkte ich nie einen erheblichen Unterschied.

Da ferner diese Muscheln getrennten Geschlechts sind, so scheint mir darin ein nicht unerheblicher Grund ihrer Formverschiedenheit zu liegen, der noch sorgfältiger, als bis- her geschehen, zu beachten sein dürfte. Einen viel grölseren

Einfluls auf den Wuchs der Muschel, hat aber jeden Falls der

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Wohnort; schnell oder langsam fliefsende, gröfsere oder klei- nere Ströme, kleinere oder grölsere Seen, Teiche, Mühlen- wehre u. dergl. liefern dieselbe Art stets in durch Form und Structur mehr oder weniger von einander abweichenden Stük- ken. Dieselben Verhältnisse müssen aber auch bei der Grölse in Anschlag gebracht werden; in stillen, mit Sumpfpflanzen be- wachsenen Mühlenwehren namentlich, erreichen einzelne Indi- viduen einen bedeütenden Umfang und gewils auch ein, dem entsprechendes Alter; welches, vorausgesetzt, dafs die Schalen alljährlich um einen Ring sich vergrölsern, zuweilen wohl über 50 Jahre betragen mag. (Ü. Pfeiffer schätzte jedoch die Lebensdauer unserer gröfsten Anodonten nur auf 8—12 Jahre.)

Die oben angegebenen Maalse hat ein in meiner Samm- lung befindliches Stück, welches von einem Fischer unweit Cöpnick in einem Mühlenwehr gefunden wurde, wo nach des- sen Versicherung noch um die Hälfte grölsere vorkommen. Form ß erreicht dieselbe Länge und Dicke, gewöhnlich aber nicht ganz die Breite. Form y ist fast stets um die Hälfte kürzer, Y, weniger breit, und bemah °%, weniger diek; des- gleichen Form d, die in der tegel mehr eiförmig aussieht. Form & ist mehr oder weniger länglichrund, stärker oder schwächer bauchig, aber diekschalig (— wiewohl ich von den übrigen Formen nieht minder diekschalige Stücke besitze —); sie soll sich hauptsächlich die Mündungen der Flüsse zum Aufenthalte wählen; ich sah bisher nur zwei, angeblich in hie- siger Gegend gefundene Stücke.

Von hier besitze ich Anodonten aus der Panke, Spree, Havel, den Seen im Grünwald, den Havelseen, dem Plötzen- see in der Jungfernheide, den Seen bei Rüdersdorf und dem

Müggelsee bei Cöpnick.

2. Gattung: Unio Retz., Flufsmuschel. Musculus Klein. Mya (e. p.) Linn. Mysca Turt.

„Concha transversa, aequivalvis, iniquilatera, postice at- tenuata, producta, crassa; umbonibus turgidis; cardine den-

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tato; dente uno cardinali et lamella longitudinali sub liga- mento in destra valva; dentibus duobus cardinalibus cum fos- sula interposita, et canali longitudinali lamellam illam excipi- ente in sinistra valva; ligamento externo; sinu ligamentali angusto, elongato. Animal Anodontae. \ossm.”

Die Muschel ist verquer, gleichklappig, ungleichseitig, hin- ten verengert, ausgestreckt, dick; die Wirbel aufgetrieben; die Drehangel gezähnt; ein Zahn und eine Längsleiste unter dem Schliefsbande an der rechten Schale, und zwei Zähne mit da- zwischen befindlicher Grube und eine Längsfurche, jene Leiste aufzunehmen, an der linken Schale; das Schlielsband nach Aufsen gerichtet, die darunter nach hinten zu liegende an bei- den Schalrändern befindliche Ausbuchtung ist schmal und ge- streckt. Das Thier von dem der Gattung Anodonta nicht wesentlich verschieden.

ie Art: UV. tumidus Retz. Die aufgetriebene Flussmuschel.

„Concha ovato-oblonga, cuneata, tumida, posterius rostrata, crassa, fusca; margine inferiore curvato;, dentibus cardinali- bus crassis, compressis, validis, sinistrorsum posteriore valido. Rossm.”

Mysca solida Turt.

Die Muschel ist länglich eirund, keilförmig, geschwollen, hinten schnabelartig, diekschalig, braun; der Unterrand einge- bogen; die Angel-Zähne dick, zusammengedrückt, kräftig, der hintere auf der linken Schale stark.

Aulser den angegebenen Kennzeichen findet man noch den Rand des rechten Zahns stets mehr oder weniger stark ge- kerbt; die Farbe ist bisweilen schön grün mit gelblichen Strah- len; die Wirbel sind oft abgeschülfert, und das Schliefsband ist kräftiger, als bei der folgenden Art, und ragt namentlich hinten wulstiger hervor. Bei ganz jungen Individuen, welche sich übrigens auf den ersten Blick von denen der folgenden Art unterscheiden lassen, sind die Wirbel höckrig und furchig.

In der Panke, Spree, Havel, im Tegler-See, in den Ha- velseen, überall haüfig; doch am gröfsten in dem See bei

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Damm’s Mühle, zwei Meilen von Berlin, an der Prenzlauer Chaussee; diese letzteren sind zum Theil 6%, lang, über 21, breit und 2 dick.

2. Art:

U. pictorum Linn. Die Waler - Flussmuschel.

„Concha ovali-oblonga, ventricosa, posterius in rostrum truncato-obtusatum producta, viridi-lutescens (fusco-cingulata), posterius virescens; margine superiore rectiusculo, inferiore subretuso; dentibus cardinalibus compressissimis, acuatis, cre- natis, sinistrorsum posteriore minore vel evanescente. Rossm.”

Mya pietorum Linn. Mysca p. Turt.

Die Muschel ist lang-eirund, bauchig, hinten in einen ab- gestutzt-stumpfen Schnabel fortgesetzt, grüngelblich (braunge- gürtelt), nach dem Hinterende mehr grünlich; der obere Rand | fast grade, der untere etwas eingedrückt; die Angel- Zähne sind sehr zusammengedrückt, scharf, gekerbt, an der linken Schale ist der hinterste kleiner oder ganz ausgeblieben. Länge 5—7', Breite 2”, Dicke bis 1','.

Von der vorigen unterscheidet sich diese Art noch durch die mehr gestreckte, zungenförmige, und viel weniger bauchige Gestalt; das Schliefsband ist nie so wulstig hervorragend, son- dern überhaupt schwächer und schmaler. Bei jungen Indi- viduen, die ebenfalls schon die eigenthümlichen, characteristi- schen Umrisse besitzen, und an denen namentlich der Oberrand fast horizontal verläuft, sind die Wirbel nicht minder höckrig und furchig als bei denen von U. tumidus. Die Färbung ist nach Gröfse und Aufenthalt veränderlich, vom schönsten Grün bis zum dunklen Braun Uebergänge bildend.

Sie findet sich in denselben Gewässern, wo die vorige Art lebt; nur ist in manchen diese, in anderen jene haüfiger.

Von Unio batavus Lam., welcher nach Einigen in der Mark vorkommen soll, habe ich bisher keine in hiesiger Um- gegend gefundene Stücke gesehen. Derselbe ähnelt den Um- rissen nach einer kleinen Anodonta eygnea, var. d, ist mehr nach der Mitte hin bauchig und %, so breit, als lang; sein

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det, und die beiden: Angel-Zähne sind nicht breit und flach,

oberer Rand Velden, einem % gleichmälsigen Bogen zugerun- sondern fast en. sturigf zugespitzt,

2. Familie: Mytilacea, Miesmuscheln.

Die Muschel gleichschalig; das Schlofs mit kaum merk- lichen Zähnchen oder zahnlos; die Schliefsmuskeleindrücke klein. Der Fuls des Thieres schmal und gefurcht, am Hin- tergrunde mit einem Barte (Byssus) zum Anheften an fremde Körper, versehen.

1. Gattung: Tichogonia Rossm. Flufsmiesmuschel.

Mytilus autor. veterior.

„Concha scaphaeformis; valvis carinatis; ligamento in- terno, utringue fossula excepto; sub valvae dertrae umbone dente cardinali rudi, in altera excavatione respondente; in angulo umbonali utriusgue valvae pariete libero transversali musculum clausorium gerente; valvis margine inferiore ad exserendam *) byssum hiantibus. Rossm.”

Die Muschel ist nachenförmig, mit gekielten Klappen; das Schliefsband liegt nach innen und wird beiderseits von einer kleinen Grube aufgenommen; unter dem Wirbel der rechten Schale (Klap ) befindet sich ein unförmlicher Angel - Zahn, welchem eine shöhlung der anderen entspricht; im Wirbel- Winkel beider Schalen sieht man eine kleine, den Schliefs- muskel tragende Querwand; beide Schalen lassen am Unter- rande einen Spalt zur Hervorstreckung des Bartes offen.

*) Byssus von PVooog ist im Lateinischen u. Griechischen gen. femin.

8

106 1..Art:

zn, Chemnitzii Fer. Chemnitz’s Flussmiesmuschel.

Concha subelongato-scaphaeformis, antice arcuate striata, postice suleata, extus (iuvenilior) albido-flavescens, transverse et undulate fusco-fasciata, (maturior) obscure nigro-fusca, intus coerulescenti-margaritacea; byssus criniformis, initio fla- vescens, tandem rufo-fusca.

Mytilus polymorphus Pall. M. Wolgae Chemn. M. Chemnitzii Ker.

Die Muschel ist etwas gestreckt-nachenförmig, vorn bo- genarlig gestreift, hinten furchig; aulsen (die jüngere) weils- lich-gelb, verquer und wellenarlig braun-gebändert, (die ältere) dunkel schwarzbraun, inwendig blaülich perlmutterfarben; der Bart ist haarförmig, anfänglich gelblich, zuletzt rothbraun. Länge über 2”, Breite 11’, Höhe 10".

Diese Muschel, welche vor weniger, als 50 Jahren, hier noch so selten war, dals einzelne von Berlin nach Wien ge- sandte Stücke mit etwa 5 Silbergroschen bezahlt wurden, und die wahrscheinlich durch Schiffe oder Flofshölzer (aus der Wolga?) zu uns kam, hat sich jetzt so vermehrt, dals man sie scheffelweise sammeln könnte. Ihre leeren Gehaüse liegen hier und da zu Tausenden am Ufer des Tegler-Sees, gewöhn- lich in Klumpen zusammengehäkelt, die eine Anodonta oder einen Unio umschlielsen; durch diese Gewohnheit, sich an an- dere Gegenstände zu hängen, werden sie allerdings, wie schon Troschel nachwies, den Anodonten verderblich, indem die Wogen solcher Art bedeckte Muscheln aus dem Grundschlamm herausreilsen und nach und nach auf das Ufer werfen, wo dann aber auch mit einer Muschel 30 —40 Tichogonien zu Grunde gehen.

Der Bart wird ähnlich, wie Spinngewebe, abgesondert; anfänglich weich und farblos, wird er später braun und hart; die Anheftepunkte bilden eine kleine Platte, die sehr fest hält. Schon die kleinsten Individuen heften sich derartig irgendwo fest; alle aber, einmal befestigt, können sich nicht beliebig

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wieder loslösen; gleichwohl jedoch, wenn dies durch aüfsere Gewalt geschah, wiederum von Neüem anspinnen.

Von der Gattung Mytilus unterscheidet sich übrigens 7i- chogonia nur durch die kleine Winkel-Querwand; aulserdem lebt jene im salzigen, diese im sülsen Wasser.

3. Familie: Cardiacea, Herzmuscheln.

Die Muschel rundlich und kurz, gleichschalig, mehr oder weniger gleichseitig, mit Schliefsmuskeleindrücken; unter dem Schliefsbande ist der Rand der beiden Schalen mit mehreren Angel-Zähnen besetzt, für die beiderseits entsprechende Ver- tiefungen oder Auslenkungen vorhanden sind. Der schmale, aber kräftige Fuls des Thieres besitzt kein Bart-Organ.

1. Gattung:

Cyclas Brug. Flufs-Herzmuschel.

Tellina (e. p.) Linn. -— Cornea Mühlf.

Concha oblongo-rotunda, subcordata, ventricosa, aequival- vis, subaequilatera, magis minusve tenuis; ligamentum breve, internum; in margine ligamentali valvae utriusque dentes car- dinales plicaeformes subquatuor, et denticuli minuti acuati duo in una valva, altera unus sub umbonibus. Animal tu- bulis pallii duobus basi adnatis; femina vivipara.

Die Muschel länglieh-rund, fast herzförmig, bauchig, gleich- klappig, fast gleichseitig, mehr oder weniger dünnschalig; das Schliefsband kurz und inwendig liegend; auf dem Schlielsrande jeder Klappe befinden sich fast vier faltenförmige Angelzähne, und unterhalb der Wirbel auf dem einen Schalenrande zwei kleine scharfe Zähnchen, auf dem der anderen einer. Das Thier hat zwei, nur am Grunde verwachsene Mantelröhren; das Weibchen gebiert lebendige Junge.

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Von den vier faltenförmigen Angelzähnen auf dem Rande jeder Schale sind allemal die der Innenseite am stärksten aus- gebildet, die der Aufsenseite dagegen gewöhnlich nur durch die Loupe wahrnehmbar.

1. Art:

© KRivicola Lam. Die Ufer -Fluss- Herzmuschel.

Concha oblongo-rotunda, ventricosa, arcuatim striata, ni- tida, corneo-fusca, saepe margine infero luteo-limbato ; um- bones rotundate obtusi.

Die Muschel ist länglich rund, bauchig, bogenförmig g ge- streift, glänzend, an der untere Rand oft mit einem gelben Saume; die Wirbel abgerundet -stumpf. Länge bis 14, Breite 10, Dicke 7,

Die jüngeren Individuen dieser Art sind fast immer von grünlicher, die älteren von brauner Farbe; ganz junge Embryo- nen haben eine beinah scheibenförmig-abgeflachte Muschel; der gelbe Saum am Unterrande fehlt sehr vielen, vollkommen ausgewachsenen Stücken. In einer weiblichen Muschel fand ich einmal- etwas über ein Dutzend Junge, die ihrer Grölse nach zwischen '/, und 2% schwankten.

Am Ufer der Havelseen bei Pichelsberg nicht selten; die dort vorkommenden sind in Gröfse und Färbung von denen aus der Elbe und Oder nicht zu unterscheiden.

2. Art:

C, eornmea Linn: Die hormige Fluss - Herzmuschel.

Concha globoso-ventricosa, subcordata, arcuatim striatula, nitidula, virescenti-fusca, saepe margine infero luteo-limbato; umbones obtusi, magis minusve protuberantes.

Tellina cornea Linn. Tellina rivalis Müll. Cyclas rivalis Drap. ß) Concha minus ventricosa, subrhomboidea, plerumqgue cinereo- fusca. Tellina lacustris Müll. Oyclas lacustris Drap.

109

Die Muschel ist kugelförmig-bauchig, fast herzförmig, bo- genarlig gestrichelt, ziemlich glänzend, grünlich braun, oft mit einem gelben Saume am Unterrande; die Wirbel sind abge- stumpft, mehr oder weniger stark vorstehend. Länge bis 91,14, Breite 8, Dicke bis 6'4'.

In ihren Umrissen und in der Färbung ist diese Art sehr veränderlich; ich habe sie aus hiesiger Umgegend von fast entschiedener Kugelform (— vielleicht Cyclas Nucleus Stud.? —) bis zu dem abgeflachten und rhombenartigen Baue vor mir; diese letzteren bilden allmählige, unmerkliche Uebergänge zu den rundbauchigen, und sind diejenigen, in welchen ich oft- mals Junge fand, die sich von denen (— aufserhalb der Mut- ter-Muschel —) in verschiedenen Gräben und Bächen gesam- melten, wo ausgewachsene stark bauchige haüfig vorkommen, durch nichts unterscheiden lassen. Dagegen bemerkte ich noch niemals in bauchigen, mit aufgetriebenen Wirbeln versehenen Muscheln, Junge; und bin aus diesem Grunde geneigt, diese für die männlichen, und jene. flacheren, rhombischen, für die weiblichen Individuen dieser Art zu halten.

Haüfig in den Gräben des Thiergartens, bei Tempelhof und im Grünwald; grols und schön in den Havelseen bei Pichelsberg, wo man auch die kugelrunde Form findet.

3. Art: ©. ealyeulata Drap. Die kapselförmige Fluss-Herzm.

Concha subcompresse rotundo-ventricosa, subrhomboidea, tenuis, arcuatim striatula, nitidula, diaphana, pallide cornea; umbones protuberantes, obtuse acutati.

Tellina tuberculata v. Alten. Cyclas stagnicola Leach.

Die Muschel ist ziemlich zusammengedrückt rundbauchig, etwas rhombisch, dünnschalig, bogenförmig gestrichelt, ziem- lich glänzend, durchscheinend, hell hornfarben; die Wirbel ragen hervor und sind stumpf zugespitzt. Länge bis 7, Dreite „64, Dicke A’

In ihren Umrissen, und selbst in der gewöhnlich mehr horngrauen Färbung, gleicht diese Art einigermafsen der Form £

110

voriger Species; aber die ziemlich spitzig hervorragenden Wir- bel und die dünneren und zerbrechlicheren Schalen unter- scheiden sie sehr bestimmt. Bei ganz jungen Individuen sind die Wirbel zwar schon bemerklich, aber noch nicht zugespitzt. Diese Jungen, welche nach Verhältnifs noch zerbrechlicher, als die Ausgewachsenen, sind, habe ich in sehr verschiedenen Gröfsen-Abstufungen vor mir, und mufs nach Allem, was ich, hierorts wenigstens, von Pisidium obtusale Lam. gesehen, meine Meinung dahin aüfsern, dafs diese letztere Art eben nur Jungen von C. calyculata ihre Aufstellung zu verdanken habe.

In stagnirenden kleinen Sümpfen und Gräben zuweilen sehr haülig; z. B. im Brieselang, bei Weilsensee; einzeln am Ufer der Havelseen bei Pichelsbere.

2. Gattung:

Pisidium C. Pfeiffer. Erbsmuschel.

E. p. Tellina Müll. Cyclas autor. veterior.

Concha ovali-subtrigona, evidenter inaequilatera, tenuis; ligamentum breve; dentes cardinales et denticuli sub umboni- bus formae eiusdem gener. Oycladis. Animal tubulis palliü brevibus, longitudinaliter adnatis; femina vivipara.

Die Muschel ist eirund-dreieckig, deütlich üungleichseitig, dünnschalig; das Schliefsband kurz; die Angelzähne und die Zähnchen unter den Wirbeln sind von derselben Gestalt, wie bei der Gattung Cyelas. Das Thier hat kurze, der ganzen Länge nach verwachsene Mantelröhren; das Weibchen gebiert lebendige Junge.

1. .Artı P. ammnicum Müll. Die Bach-Erbsmuschel. Concha rotundate subtrigona, subcordata, parum ventri-

cosa, arcuatim sulcata, opaca, cornea, saepe luteo- vel (raro) rosaceo-limbata; umbones parum protuberantes, obtusi.

111

Tellina amnica Müll. Cyclas obliqua Lam. - - Oyeclas pulustris Drap. Cyclas amnica 'Turt. Pisidium obliguum C. Pf.

Die Muschel ist zugerundet-dreieckig, fast herzförmig, we- nig bauchig, bogenförmig gefurcht, undurchsichtig, hornfarben, oft mit einem gelben oder (selten) rosenrothen Saume, die Wirbel ragen nicht stark vor, und sind abgestumpft. Länge bis 6", Breite 5144, Dicke 34".

Am Ufer der Havelseen bei Pichelsberg und in der Panke nicht selten; an denen aus dem letzteren Bache sieht man oft nicht nur einen rothen Saum, sendern selbst auch die Wirbel rolhgefärbt, was wohl nur in dem Eisengehalt der Panke sei- nen Grund hat.

2. Art: P. fontinale Drap. Die Quellen-Erbsmuschel.

Concha ovato-ventricosa, subtrigona, subcordata, arcuatim striatula, nitidula, magis minusve diaphana, tenuis, pallide cornea; umbones forte protuberantes, obtusiusculi.

Cyclas fontinalis Drap. C. pusilla Turt. Pisidium fontinale C. Pf.

Die Muschel ist eirund-bauchig, fast dreieckig, herzförmig, bogenarlig gestrichelt, schwach glänzend, mehr oder weniger durchsichtig, dünnschalig, hellhornfarben; die Wirbel ragen stark hervor und sind etwas abgestumpft-spitz. Länge bis 24, Breiteol’/. "Dicke. 174".

In Gräben zwischen Charlottenburg und der Jungfernheide, am Ufer des grofsen Wannsees hinter dem Grünwald, und in der Panke.

Die Stücke aus der Panke, worin diese Art sehr zahl- reich, sind sämmtlich von einem röthlichbraunen Ueberzug be- deckt, und ihre Wirbel so stark nach vorn gerückt, dafs der Vorderrand fast gradlinig abschneidet; diese Eigenthümlichkeit ist an denen, aus den übrigen genannten Wassern, nicht so

112

scharf ausgeprägt. Mehrere Pank-Exemplare enthalten Embryo- nen, die übrigens ziemlich flache kleine Muscheln vorstellen. Stücke aus der Umgegend von Bonn (aus dem Rhein?) sind etwas weniger bauchig, als die hiesigen, aber von einer dichten schmutziggrauen Schlammkruste bedeckt. Pisidium obtusale C. Pf. u. a. Schriftst,, kann ich, wie

schon bei Oyelas calyculata erwähnt, vorlaüfig nicht für eine bestimmte Art ansehen.

Nachträge und Berichtigungen.

Vorwort, Seite vı., Zeile 15 v. o. statt Herren lies Herrn. Seite 9, Z. 12 v. u. statt, Ausbeute lies Ausbeüte. - 12, Z. 13 v. o. statt deutlich lies deutlich. - 15, Z..2 v. 0,,statt ode lies oder. - 13, Z. 11 v. o. statt deutsche lies deütsche. - 14, Z. Aw. o. statt äulsere lies aülsere, - 14, Z. 7 v. o. statt unbedeutende lies unbedeutende. - 21, Z. 7v. o. statt Buche lies Bauche. - 24. Limax cinereus List. fand ich neuerdings in zwei Formen im sogenannten Brieselang; die eine war oben glänzend schwarz, die andere grau mit den erwähnten dunkleren Längsbinden: beiden gemein- schaftlich war der Halsschild im Leben sehr regelmäfsig wellenförmig (gyrate!) gerippt, und ein grünlichgelbes Mittelfeld der Fufssohle.

Seite 31. Helix Linn., im Deütschen Schnirkelschnecke, wel- cher Name durchgängig allen Arten der Gattung beizufügen ist, was bei der Correctur leider übersehen wurde.

Seite 36. Helix fruticum Müll. Das Thier ist bald rein gelbgrün- lich und ungefleckt, bald grünlich-grau mit vielen Flecken, oder schwärz- lich-grau mit einem helleren Streifen auf der Mitte des Rückens. Ich habe neüerdings auch ein Stück dieser Art im Schlolspark zu Friedrichs- felde gefunden.

Seite 36. Helix strigella Drap. Ich fand kürzlich ein lebendes ausgewachsenes Stück dieser Art in den Rüdersdorfer Kalkbergen, wel- ches noch dicht behaart war. Uebrigens ist das Thier zuweilen dicht und öfters gar nicht gefleckt.

Seite 38, Z. 17 v. o. statt Theba lies Teba.

- 39, Z. 10 v. u. statt vokommen lies vorkommen.

- 43, Z. 17 v. o. statt Stüchen lies Stücken.

- 58, 2.5 v. u. statt columellaris Cantr. lies subcolumella- ris Cantr.

Seite 64, Z. 1 v. o. statt reflewiuscul lies reflewiusculo.

- 66, Z. 11 v. o. statt albo-carneo lies albo-carnea.

114

Seite 68, Z. 6 v. o. statt apaca lies opaca.

- 69. Limnaeus auricularius Linn. Während des Druckes die- ses Werkchens fand ich am Rande des Müggelsees bei Cöpnick eine Reihe von Monstrositäten dieser Art, welche die Identität der Formen ß und y mit « noch mehr herausstellen. Aus einem L. vvatus oder vul- garis bricht nämlich, ohne die Umrisse der Grundform fortzusetzen, plötzlich der ohrartig erweiterte L. auricularius hervor. Ferner habe ich mich auch nach authentischen Stücken in der Sammlung des Herrn Geheimraths Albers überzeügt, dals L. ampullaceus Rossm. ebenfalls nur eine Form von L. auricularius ist —, eine Abweichung, welche sich auch im Tegler-See in characteristischen, schönen Exemplaren vorfindet.

Seite 74, Z. 3 v. o. statt purpura lies Purpura.

- 85. TValvata contorta Müll. Neüerdings fand auch ich diese Art in beträchtlicher Menge am Müggelsee bei Cöpnick; doch sind da- selbst grolse, ausgewachsene Exemplare nur selten. Ferner sammelte ich schöne Stücke am Ufer des Stienitzsees bei Rüdersdorf.

Seite 89. Paludina vivipara Linn. Kürzlich fand ich am Müggel- see ein grolses, weibliches Individium dieser Art, welches nur eine Längsbinde auf dem Gehaüse hat, die aber nach Verhältnifs viel brei- ter, als je eine der gewöhnlichen drei ist.

Seite 92, Z. 2 v. u. statt zaßuna lies ra Bude.

- 95. Bythinia acuta Drap. Ausgewachsene Stücke dieser Art, welche ich vor Kurzem am Tegler-See fand, sind 2‘ hoch, wonach das Mafs im Texte zu berichtigen wäre.

Seite 103, Z. 10 v. o. st. eine Längsfurche 1. einer Längsfurche.

Register der Arten.

Achatina Acicula Müll. .

Achatina lubrica Müll. 5

- lubricoides Mich.

- mitens Kokeil, .

Acicula fusca Walk. . .

Acme linearis Hartm. . . Alaea minutissima Beck.

= "mtiuandelle .*. >.

- " vulgaris Jefir. . .

Amphibia putris Hartm. .

Amphipeplea glutinosa Müll.

Ancylus flüviatilis List. . = lacustris Linn. - riparius Desm. Andraea dubia Hartm. h Anodonta anatina aut. a - cellensis aut, . - cygnea Linn. .

- piscinalis Nilss. - ponderosa C. Pf. Arianta arbustornm Leach. Arion albus Fer. . . . a re

- empiricorum Fer. .

- " Rortensiswer. wet

- subfuscus Drap... . Auricula lineata Drap.

= minima Müll... .

Seite

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oO WW or mn DD 90

1 ww © 2

[Re ur Cr CR CR CE X) DOOR UDyOn

Bradybaena fruticum Beck. er hispida Beck. Buccinum Auricula Müll. - glabrum Müll. . - glutinosum Müll. - peregrum Müll. . - stagnale Müll. . - trunentulum Müll. Bulimus auricularius Brug. - hordeaceus Brug. - Leucostoma Poir. - limosus Poir. . . - lubrieus Brug. . - minimus Brug. . - muscorum Brug. ı - nitens Schmidt. . - obseurus Müll. . - pereger Brug. . - stagnalis Brug. . - succineus Brug. . - tentaculatus Poir. - truncatus Brug. Bulinus lubrieus Sow. . » Bulla fontinalis Linn. . . - Hypnorum Linn. . - - rivalis da Costa . Bythinia acuta Drap. . » - similis Drap.

Seite

29

Bythinia tentaculata Linn.

Carychium minimum Müll.

- lineatum Rossm.

Cepaea hortensis Held.

- nemoralis Held. . Chilostoma pulchella Fitz. Cionella lubrica Jeflr. . » Circinaria pulchella Beck. Clausilia bidens Drap. . .

- eruciata Stud. - dubia Drap. . » - lamellata Leach.

- laminata Montag.

- nigricans Pulten. _ obtusa Rossm. . 5 roscida Stud. . - rugosa C. Pf, . - rugulosa Ziegl. . - undulata Parr. . Cochlea unifasciata Cost. Cochlodina derugata Fer. Coenatoria pomatia Held. Columna lubrica Jan. . Conulus bidentatus Fitz. . - fulvus Fitz. , .:» - unidentatus Fitz. Corneola pulchella Held. . Cyclas amnica Turt. - calyculata Drap. . - cornea Linn. . - fontinalis Drap. - lacustris Drap. - - obliqua Lam. . » - palustris Drap. » - pusilla Turt. » - rialis Drap.. - - KRivicola Lam. . . - stagmicola Leach. . Cyclostoma aculum Drap. » 4 Jaculator Fer. - impurum Drap. - obtusum Drap. D - simile Drap.

116

Seite

92

60

32

111 109 108 141 108 111 111 111 108 108 109

Oyclostoma viviparum Drap.

Discus erystallinus Fitz. - pygmaeus Fitz. .

- rotundatus Fitz. ._.

Ena obscura Leach. . . Eruca muscorum Swains. Eulota fruticum Hartm. Euryomphäla pygmaea Beck.

*

- rotundata Beck.

Fruticola aculeata Held. . - fruticum Held. . - hispida Held. . = sericea Held. .

Gulnaria auricularia Leach. - peregra Leach. .

Helicella erystallina Beck. - fruticum Fitz. - hispida Fitz. - nitida Beck. . - nitidula Beck.

Helicoyena nemoralis Risso. .

- pomatia Hartm.

Helix aculeata Müll. . .

- alba Gmel. .

- Altenana Gärtn.

- apennina Mühlf. .

- arbustorum Linn. .

- auricularia Linn.

- bidens Chemn. . .

- bidens Müll. . .

- bidentala aut. . »

- Buccinum Schrnck. .

- Carychium Gmel.

-, cellaria Müll; 7 a...

- chersin® Say...

- _ cinereo „Boll... arurd

- Cobresiana v. Alt, .

- complanata Linn. »

- coneinna ıJeffr.;.....»

mn nm ww = u Sm ID Dr

mn www .-

50

117

Seite

contorta Linn. 2... 8% Helix nitidula Stud. .

contortuplicata Gmel. . 85 cornea Hartm. . . . 36 cornea Linn. W'..- DR Corvus Gmel: 2. .- 67 costata Müll... „.. erystallina Müll. . . 48 erenella Mont. .. % depilata C. Pf. . . 42 dubia Hartm. . . ...38 eburnea Hartm, . . . 48 elonygata Fer. . . . 30 Erica: da Cost. . . . 38 ericetorum Müll. . . 38 fasciata Gmel. . . . 9% fragilis Linn. "2... © 67 fruticosa Parr. . . . 36 frutieum Müll. . . . 0535 fuwa®Drap. Wr. 2046 Granatelli Bv. . .. 4 granulata Ald. 2’ 212

:Hammonis Ström. . . 46

hispida Linn N „742 hortensis Müll. . . . 33 hyalina Fer... . 48 hybrid Poli’ PA Dı138 incarnata Müll. . « „. 537 Kirbii Shepp. Se 47 lenticularis v. Alt. : . 79 lubrica Müll... . » . 50 lueida Drap. . . . . 46 Maundralisei Biv. . . 46 media Gmel. . . . . 98 "minuta Say. . vv 40 minuto Stud“ DW, 2-47 Mortoni Jefir. .. . 46 mutabilis Hartm. . . 33 memoralis Linn. . . . 34 nitescens Andız.. . . 46 nitida Drap. . » mitideli&nePtiligw,. - 78 mitida Müll. ». » 2.246

mitidosa Fer. » 2.46

nitidula Drap. « .. 4

nucleata Turt. obscura Müll. » octona Penn. . pallescens Ziegl. paludosa Walck. pellucida Müll. pellucida Penn, peregra Gmel. . picea Ziegl. piligera Andrz. » piligera Ziegl. piscinalis Gmel. . Planorbis Linn. plebeia Kryn. pomatia Linn. pulchella Müll. . pura Alder. . » putris Linn. . » pygmaea Drap. radiata da Cost. rotundata Müll. . rubiginosa Ziegl. rudis Mühlf. . . rupestris aut. sericea Drap. spinulosa Lightf. Spirorbis Linn. . stagnalis Linn. . strigella Drap. subalpina Hartm. succinea Müll. . succinea Stud. .

‚sylvestris v. Alt.

sylvestris Hartm. tecta Ziegl.v .ı. tenella Gmel. . tentaculata Linn. terrestris Gmel.

trochiformis Montag

Trochulus Dillw. truncatula Gmel.

‚turgidula Wood,

turturum Stew.

Helix umbilicata Mont. - wnidentata aut. . » - Vertigo Gmel. . - vivipara Linn. . - - - vitrea Brown. » - Vortex: Linn . .. - Welebitana Stentz. - Wittimamni Zaw. » = ‚‚Xatartiüi .Ber:) wur - Zonaria Schrnck. .

Hemithalamus lacustris Leach.

Jaminia edentula Risso. « - wmarginata Risso.

Limaw ayrestis Linn. . » - - antiquorum Fer. . - - ater Linn. . » - cinereus List. » - filans Hoy. - - - flavescens Brard. . - - flavus Linn. . » » - Gagates Drap. . » =. + luteus Raz. . '..@1% - marginatus Drap. - marginellus Schrnck. - masximus Linn. F - reticulatus Müll. . - . rufus aut. . - . succineus Müll... - Valentianus Fer. . - variegatus Drap. » Limnaea Leucostoma Lam. - minuta Lam. - - octona Flem. . - pereyra Lam. » Limnaeus auricularius Linn. - elongatus Drap. - fragilis Linn. . _ fuscus C. Pf, . -. . glaber Müll. o = glutinosus Drap. u minutus Drap. . - ovatus Drap.

118

Seite AT 43 56 89 48 77 37 32 32 35 78

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Limnaeus palustris Drap. - pereger Müll. . - staynalis Linn. . - truncatulus Müll. - vulgaris C. Pf.

Limnophysa minuta Fitz.‘ .

Merdigera obscura Held. . Monacha incarnata Fitz.

- sericea Fitz. . . Mya pictorum Linn. . . Mysca pictorum Turt. . » - solida Turt. . » Mytilus anatinus Linn. . - cellensis Schröt. .

- Chemnitzü Fer. .

- cygneus Linn. . »

- polymorphus Pall. - Wolyae Chemn. .

Nerita contorta Müll. . . - fasciata Müll. . . - fluviatilis Linn. . - Jaculator Müll. . - vivipara Müll. . .

Neritina fluviatilis Linn. . - fontinalis Brard.

Neritostoma vetula Klein.

Oxychilus Cellaria Fitz. . - ericetorum Fitz. - nitidulus Fitz. »

Paludina achatina Brug. » - acuta Mich. » » - fasciata Müll. » - impura Lam, . » - Kicksü Nyst. » » - similis Mich. » » - Troschelii Paasch. - vivipara Linn. »

Patella cornea Poir. » » - fluviatilis da Cost. - lacustris Linn. -

.

92 94

Patella oblonyga Donov. . » 99 Pupa muscorum Dans una u

Patula pygmaea Held...» » 47 - 8denlata Hartm. . . 55 - rotundata Held. . . 39 - pusilla Müll: „....,. 96 Petasia fulva Beck...» «+ 4 - pygmaca Drap. «+ + 5 - trochiformis Beck. . 46 - 6dentata Flem. . » 55 Physa fontinalis Linn... . » 63 - widentata C. Pf. . . 53 - Hypnorum Linn. . . 63 - Venetzü Charp. »...» 57 Pisidium ammicum Müll. . . 110 - Fertige Drap. . . . 56

- fontinale Drap. . . 111 Pupilla marginata Leach.....a „92 - obliguum C. Pf... . 111 - obtusale C. Pf. . . 112 Seymentina linearis Flem. . 78

Planorbis acutus Poir. » » » 77 = itida, Durt, a 2.118 - albus Müll. . » 80 Stagnicola communis Leach. . 67 - carinatus Müll... » 77 - fossaria Leach. . 69 - complanatus Drap. . 79 - octanfracct Leach. 68 - complanatus Linn. . 76 - vulyaris Leach. . 66

- compressus Mich. . 77 Stomodonta muscorum Merm. 53 - contortus Linn. . . 82 Sityloides lubrieus Fitz, . . 50 - corneus Linn. . » 73 Suceinea amphibia Drap. . . 29

- cristatus Drap. . . 81 - calyeina Menke, . 30 - fontanus Mont. . 79 - gracilis Alder. . . 30 - fontanus Turt. . . 79 - intermedia Bean. . 30 - hispidus Drap. . . 80 - levantina Desh. . . 30 - imbricatus Müll. . 81 - Mülleri Leach., . 29 - lenticularis Sturm. . 79 oblonga Drap. . . 30 - Leucostoma Mich. . 74 - Pfeifferi Rossm. . 30 - marginatus Drap. . 76 - putris Linnsuiluo, © - 29

- mautileus Linn. . . 81 - nitidus Müll. : 78 Tachea hortensis Leach. . . 33

- Purpura Müll. . . 74 - memoralis Leach. . . 34 - Spirorbis Linn. . . 75 Tanychlamys lucida Bens. . 46 - wmbilicatus Müll. . 76 Teba ericetorum Beck. . . 38 - villosus Poir. -. . 80 - spinulosa Leach.. . . 4

- Vortex-lanın, ... 77 Tellina amnica Müll. . . -. 11 Polita cellaria Held. . . . 44 - cornea Linn. . © . 108

- cerystallina Held. . . 48 = lacustris Müll. . . 108 =... Meaeld. ii... .. 46 - rivelis Müll. . . . 108 - mitidula Held. . . . 45 Theodoxus lutetianus Montf. 97 Pomatia antiquorum Leach. . 31 Tichoyonia Chemnitzii Fer. . 106 Pupa Antiwertigo Drap. . . 54 Trochilus terrestris da Cost. 41 - bidentata C. Pf... © . 52% Trochiscus bidentatus Fitz. . 44 - edentula Drap. 54 Trochus bidens Chemn. . 44 - marginata Drap. . . 52 - terrestris Penn. . . 4 - minutissima Hartm.. . 53 Turbo Everetti Mill. . 60

120

Seite Seite

Turbo fuscus Walk... . . . 83 Vertiyo lepidula Held... . . 54 - helicinus Liehtf. . . 40 - minutissima Graells.. 53 - laminatus Mont... . . 59 - muscorum Mich. . . 53 - nautileus Linn. . .». 8 - * mitida Fer’, Wi. 7154 - nigricans Pulten. . . 60 - Scdentata Stud. .„. 55 - rupium da Cost. . . 49 - palustris Leach., . . 55 - 6dentatus Mont. . . 55 - plicata A. Müll. . . 57 - * Pupula’ Held. "sw wann

Unio batavus Lam. . . . . 104 - pasilla Müll. . . . 56 - pictorum Linn. . . . 104 - . pygmaead FerW.%, ı.- 55 - tumidus Retz. Bde un 1 - : 5dentata' Stud. ”. . - 55 - +, Tdentata Fer.» gvpwny5

Vallonia rosalia Risso. . . 40 - + 6dentata EC. Pf... 55 Valvata contorta Müll. . . 8 - Venetzii Charp. . . 57 - eristala Müll. . . . 88 TVitrina beryllina ©. Pf. . . 28

- depressa C. Pl . . 87 - Mülleri Jefir. . . 028

- minuta Drap. . » . 88 - pellueida Müll. . . 28

- obtuse! C+PE.I# FPbloin86 - piscinalis Müll. . . 86 Xerophila ericetorum Held. . 38 - Planorbis Drap. . . 88 = pulchella Stud. . . 87 Zonites cellarius Gray. . . 44

- Sincera Say. . . . 87 - erystallinus Gray. . 48 - Spirorbis Hartm. . 87 - ericetorum Leach. . 38 Vertigo alpestris Fer. . . . 55 - nitidulus Gray . . 45 - . angustior Jeflr... 57 - pygmaeus Held. . . 47 - Antivertigo Mich. 55 radiatus Leach., . 39 - - ceylindrica Fer. 53 Zua lubrica Leach. 2." . 2 50 - hamata Held. 57 Zurama pulchella Leach. . . 40

I. Tafel.

1) Pitrina pellucida Müll. 2) Succinea putris Linn. 3) Succinea Pfeifferi Rossm. 4) Succinea oblonga Drap. 5) Helix pomatia Linn. 6) Helix arbustorum Linn. 7). Helir nemoralis Linn. 8) Helix hortensis Müll. 9) Helix fruticum Müll. 10) Helix strigella Drap. 11) Helix incarnata Müll,

b) die 250mal vergröfserte

Oberfläche des Gehaüses.

12) Helix ericelorum Müll. 13) Helix rotundata Müll. 14) Helix pulchella Müll. 15) Helix costata Müll. 16) Helix aculeata Müll.,

a) ein der Stacheln beraub- tes, etwa 6mal vergrö- (sertes Stück.

17) Helix sericea Drap.

18) Helix hispida Linn.

19) Helix bidens Chemn.

20) Helix cellaria Müll.

21) Helix nitidula Drap.

22) Helix nitida Müll.

23) Helix fulva Drap.

= 4) Helix pyzmaea Drap. =) Helix erystullina Müll. 6) Bulimus obscurus Müll. 7) 25)

x =

Achatina lubrica Müll. Pupa minutissima Harlın., etwa viermal vergrölserl. 29) Pupa muscorum Linn., etwa doppelt vergrölsert.

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U. Tafel.

1) Pupa edentula Drap., etwa doppelt vergrölsert. 2) Pupa Antivertigo Drap. 3) Clausilia laminata Montag. 4) Clausilia nigricans Pulten. 5) Auricula minima Müll.,

ungefähr 20 mal vergrölsert.

6) Physa fontinalis Linn.

7) Physa Hypnorum Linn.

8) Amphipeplea glutinosa Müll.

9) Limnaeus glaber Müll.

10) Limnaeus truncatulus Müll.

ll) Limnaeus pereger Müll.

12) Limnaeus auricularius Linn.

13) Limnaeus stagnalis Linn.

14) Limnaeus fragilis Linn.

15) Planorbis corneus Linn.

16) Planorbis Leucostoma Mich.

17) Planorbis Spirorbis Linn.

18) Planorbis complanatus Linn.

19) Planorbis carinatus Müll.

20) Planorbis Vorter Linn.

21) Planorbis nitidus Müll.; c) die durch drei Leistchen gebildete Zusammenschnü- rung.

22) Planorbis fontanus Mont.

23) Planorbis albus Müll., die

selten vorkommende, mit

haütigen Zacken verse-

hene Form.

Planorbis nautileus Linn.

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Acicula fusca Walk.

5) Planorbus contortus Linn. 6) 7) Valvata contorta Müll.;

2 b) von hinten gesehen. 28) Valvata piscinalis Müll.; b) von hinten gesehen;

c) der spiralförmig gestreifte Deckel. 29) Valvata depressa U. Pf.; c) von hinten gesehen. 30) Valvata cristata Müll.

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I. Tafel.

Paludina vivipara Linn.

Paludina fasciata Müll.

Bythinia tentaculata Linn.; 5) die kleinere, weilsgehaü- sige Form.

Bythinia similis Drap.; a) aus hiesiger Gegend; 5) aus der Umgegend von Rom; ce) von Antwerpen.

Bythinia acuta Drap.

Neritina fluviatilis Linn.; c) der Deckel.

Ancylus fluviatilis List; 5) Umrifs der Mündung.

Ancylus lacustris Linn.

Tichogonia Chemnitzii Fer.; a) ein altes Individuum; b) ein jüngeres mit den zackigen Binden; c) die eine Schalenhälfte von innen mit der eigenthümlichen kleinen (uerplatte.

Cyclas Rivicola Lam.,; a) von der Seite; 5) von oben.

Cyclas cornea Linn.; a) von der Seite; 5) von oben.

Cyclas calyculata Dvap.; a) von der Seite; 5) von oben.

Pisidium amnicum Müll.; a) von der Seile; 5) von oben.

Pisidium fontinale Drap.; a) von der Seite; 5) von oben.

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