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Adoif Bastian.

;3i2 £ehrc vom Senken.

Zur Ergänzung'

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Nfitorwissenscliafüiclieii Fsjcliologic

Ä3wcn.ilii!!ö aat 'Jis Gfileswissssfkf!;!!,

I. Teil.

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D,g,i,.™b,G00^1t:

Der vorliegende Band darf als eine typo- graphische Merkwürdigkeit gelten, da er gelegent- lich eines Aufenthaltes des belegten Verfassers auf der Insel Ceylon dort von singhalesischen und lamilischen Setzern hergestellt worden ist. Die hierdurch bedingten Mängel im Druck mögen dcs- h'ilb nachsichtige Beurteilung finden.

Der II. Teil wird im Laufe des Jahres 1903 in der eigenen Offizin der Verlagsbuchhandlung her- gestellt werden.

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Die Lehre vom Denken

ZUK EBGÄNZUKS DER

NATURWISSENSCHAFTLICHEN PSYCHOLOGIE.

für UeberifcituQff aul die Geisteswissenschaften

I.

BERLIN igo2.

Ferd. Dümmler's-Verlagshandlung.

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THE MIW TORI

PÜBUC LIBRARY ''"779H

. CAVE ft CO.

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gorwexrmerk.

I N FOLGE technischer Schwierigkeiten, die sich bei der J Drucklegung hier draussen, nicht geniiegend haben u eberkommen lassen, werden dem Leser dieser Publikation allerlei Unbequemlichkeiten aufstosseo, derent- wegen seine nachsichtige Entschuldigung zu erbitten ist.

Auf einer englischen Druckerei ist manchen Eigenartig- keiten des deutschen Alphabetes nicht vorgesehen, und ein in diesem niedergeschriebenes Manuskript wird unter den Haenden singhalesi scher und tamilischer Setzer nicht handlicher fuer die Revisionen. Die dem Griechischen entnommenen Citate haben transcribirt werden muessen (im cursiven Satz), da die erforderlichen Letter in der Officio der Buchdruckerei nicht beschaffbar waren. Hinderlich war zugleich die Ermangelung eines Correctors, so dass Druckversehen (wie ich fuerchte) unverbessert geblieben sein moegen, und bei Beschraenkung der litterarischen Hilfsquellen, die zur Benutzung standen, wird den, solcher beduerftigen, Nachweisen ihre Kuerze zu Gute zu halten sein.

Um diesen verschiedentlichen Maengeln, soweit thunlich. abzuhelfen, bei Fortsetzung des Druckes, ist darueber mit der Veilagshandlung eine entsprechende Vereinbarung getroffen, fuer einen zweiten Band.

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Derselbe hat den, im vorliegenden zur Eroerterung gelangten, Tagesfragen weitere Ausfuehrungen beizufuegen, in AnbetreS der aus einer Noetik gestellten Probleme, um im Fortveifolg der ( durch die Psycho- Physik) naturwissens- chaftlich reformirteu Psychologie die comparativ-geneiisclie Methode, wie fuer die exact begruendeten Fachdisciplinen als suverlsessige erprobt, auch auf die humanistischen Studien (bei derea demgemaesser Beha ndlungs weise ) zur Anwendung zu bringen seit die Aussicht «ch eroeffnet hat, ihnen in ethnischen Belegstuecken ein thatsaechlicb constatirtes Arbeitsmaterial zu beschaffen; wenn die durch den accumulirend gesteigerten Welt-und Voelkerverkehr gebotenen Gelegenheiten zu rechtzeitiger Ausnutzung gelangen (in momentan guenstiger Constellation des Heute),

Ueber die, auf dem zeitgueltigen Barometerstand der Kenntnisse, leitenden Gesichtspuncte ist Anschluessiges aus dem Nachwort einzusehen, an Stelle einer Vorrede (zur Einleitung).

A. BASTIAN. Colomho, Od., 1902.

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Iinirex.

Ethnische Ethik

Die Reugion

Das Zoopoutikon

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JN Gegenwart des Heute ist den um der Menschheit heilige Gueter Streitenden das '* Zeitalter der Natur- Wissenschaften" zu leitender Parole ausgegeben, um aus der Devise solchen Wahrzeichens ihr Wappen- schild zu praegen.

Mit diesem auf der Naturforscher- Versammlung zu Berlin ausgesprochenem Schlagwort war der Nagel auf den Kopf getroffen, denn laengs des von naturwissenschaftlicher Forsch uDgsrichtnng ausverfolgtem Triumphzug ist an dem in mitlebender Generation erreichten Standptmct die Aufgabe gestellt, die in glaenzenden Errungenschaften exact bewaehrt gefundene Methode auch bei Behandlung der Geisteswissen- schaften zur Anwendung zu bringen, um die angestrebte Einheitlichkeit im "conceptus kosmikus" anzubahnen fuer die Weltanschauung der Zukunft.

Den Geisteswissenschaften gleichfalls ist ihre Unterlage naturgerecht zu fundamentiren, oder nach anderer (dasselbe besagender) Version würde dernatura listische Materialismus zu vergeistigen sein, um dem imposanten Torso im Unterhau der Naturwissenschaften sein denkendes Haupt binzuznfue- gen, " L'homme est un fitre purement physique " ( s, Holbach), " animus corpus est " (s. Seneca) oder : " hgmo in quantum homo intellectus est " (s, Alb. M). " La source de la mgcanique est dans la metaphysique " (s. Leibniz), und dieses unter Hegemonie der Deduction gueltige Dictum waere jetzt durch die Induction von dem entgegengesetzten Ausgangspunkt her zu bestaetigen ( unter gegenseitiger Controlle ).

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Die durch die accumulirende Steigerung des Welt-imd Voelkerverkehrs eroeflTnete Umschau ueber den gesammten " Globus inteilectualis," beim Durchblick des Menschenge- schlechts unter all seinen Variationen, bat das Arbeitsmaterial beschaSl, um auch die Humanitas (und ihre Humanitaet) nach comparativ-genetischer Methode in Angriff zu nehmen (auf Grund der ethnischen Thatsachen),

Der gefeierte Gelehrte, dem dieser Wahlspruch zu danken ist, hatte ihn dem aus seiner Fachdisciptin ihm entzuendeten Lichte entnommen, auf den Arbeitsstaetten der Electrotechnik, und von nirgends woher haette es durchschlagender auftreffen koennen, als von Seiten unserer modernen Za übe rkuen stier in Physik und Chemie, welche die Naturmaechte tagtaeglich mehr zu Diensten stellen, fiier Verschoenerung des leiblichen Lebens sowohl, wie des geistigen, um die Wunder der Schoepfung zu preisen in staunender Bewunderung (einer "admiratio majestatis.")

Sympathisch klang es zurueck aus dem Kreise natur- wissenschaftlicher Forschungsgebiete, imler denen vornehm- lich der ethnischen " Lehre vom Menschen " dieses zeitgerechte Geschenk zu Nutzen zu kommen hat, und so ist damals nicht versauemt worden, in ihrem Jnteresse gleichfalls, den schuldigen Dank abzustatten ; und zwar um so waermer, weil an einen Maecen der Ethnologie gerichtet, an einen verdienstvollen Goenner und Foerderer ihrer musealen Sammlungen, (denen das Gedaechtnis dieses unvergesslichen Freundes eingeschrieben bleibt).

Mit der Namenstaufe eines " Zeitalters der Naturwissen- schaften" ist der Gegenwart, in der wir leben, der sie cbaracteristisch kennzeichnende Stempel auf<jedrueckt, aus den Spuren vergangener Tage im cult urhistorischen J.auf der Dinge, die jetzt der ihrer Zukunft eroeffneten Aera entgegen rollen.

Als beim Morgenanbruch unserer Neuzeit, aus der durch eine DoppelrevoluCion (der geographischen und astronomi-

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sehen) herbeigef nehrtea Katastrophe, die Inductionstnethode auf ihrem Siegeszuge ansetzte durch die Arbeitsfelder der Naturforschung hin, und im Laufe der Jahrhunderte an die Physiologie gelangt, auch davon Besitz zu nehmen Anstalt machte, erhob sich seitens der Deduction, die bis dahin gleichgucltig oder doch gelassener der rivalisirenden Schwes- ter zugeschaut hatte, ein erster Protest g^en Uebergriffe, da bei den biologischen Untersuchungen, um die es sich hier handele, das von Experten in mechanisch lebloser Natur abgegebene Urtheil kein competentes zu erachten sei.

Die naturwissenschaftliche Einkleidung der Physiologie war indess im Handumdrehen vollzogen (unter Rueckscheu- chung der seelisch vertakelten Lebenskraft, als "qualttas occulta," in ihren Occultismus ), und anschluessig begannen die Verstoesse auf das psychologische Nachbargebiet, Dadurch wurde ein lauterer Widerspruch angeregt aus dem metaphysischen Lager, um die ihre Grenzen verkennende Physik zu ruecbzu weisen, und so setzte der "Kampf um die Seele" ein, das Streiten ueber " Koehlerg taube und Wiss- enschaft," mit dem "metaphysischen Struwwelpeter" (unter den Naturforschern) und dem " Menschen, der ist, was er isst," und die ihn aufgetischten Gerichte vielerlei in " tempi passati " einer mit naechtlichem Verbleichen abdaemmern- den Erinnerung (vor den ihrer im Strahlenglanz aufoeffnen- den Zukunft zugewandten Augen). Jetzt weht unbestritten ueber der Psychologie, im Gewandte der Psycho- Physik, das Banner der Naturwissenschaften, zum Schutze gegen jegliches Antasten.

Dass dadurch feinfuehlerische Sentimentalitaeten ver- letzt sein mussten, konnte nicht geholfen werden, denn die exacte Methode macht nicht viel Federlesen mit ihrem die Atmosphaere klaerenden, und anachronistifche Scharteken (brtkehrenden, " Donnerbesen." Das unceremonioese Ausfe- gen der Vis vitalis (und ihres Archaeus) hatte als Warnung zu dienen, um mit einem aengstlichen Vorgefuehl zu ueber-

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kommen betreffs dessen, was nachfolgen moechte, und als deshalb, nach Reform der Physiologie, die Psychologie an die Reihe kam und ans Messer genommen werden sollte, fand die durch das vorangegangene Schicksal ihrer Halb- schwester gewitzigte Seele es rathsam, aus dem Geschaeft sich zu rueckzu ziehen und zu liquidiren, in ihre Functionen aufgeloest, fuer eine "Psychologie ohne Seele" (in Apsychie\

Damit ist eine kritische Sachlage geschaffen.

Als um " Einen zu bereichern " die polytheistisch bun- ten Welten gepluendert waren, machten ueber die " Ent goetterung der Natur" dichterische Klagen sich Luft, die jedoch von ptactisch robusterem Naturell auf die leichte Schulter genommen sind.

Bedenklicher klingt eine " Entseelung der Natur," wie sie jetzt zu t>edrohen scheint, und falls der armen Seele nicht laenger zu helfen waere, muesste zum wenigsten darauf Bedacht genommen werden, ihr bestes Theil zu retten, in dem seinem Denkwesen (oder Manisco) erbeigenthuemlich zugehoerigen Denken, das wenn die bisher mit seinen Ges- chaeftlichkeiten beauftragte Seele ihren Laufpass erhaelt, nach einem anderen Traeger umzuschauen hat, um sein {Wissens -) Kapital gesichert anzulegen.

So gilt es hier eine bedeutsame Zeitaufgabe : das Den- ken in die ihm zukommende Stellung zu rehabilitiren und in Sicherheit zu bringen, nach dem ihm von den Tri a listen oder in (Crusius') Noologie zugedachten Zufluchtsort des Geisti- gen naechstliegendst vielleicht, der aber vor den streng rigoroesen Anforderungen der naturwissenschaftlich exacten Methode seine Existenzberechtigung dann nur zu rechtferti- gen im Stande sein wird, wenn fuer seinen organischen Zusammenhang im Naturganzen ein strict genauer Nachweis geliefert werden kann.

Der im Seelengespen st spukende Geist, der vor der populaeren Volksseele in leiblicher Person des Toten umgeht.

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ist da frostig* u inheimliches Ding fuer den seinek durch- waermten Koerperhuelle noch einsteckenden Mensch enge ist, wie in ethnischen Erinnerungsbildern, die den Todtenpfad ** hinwandernden Eidola der Abgeschiedenen (auf " Nachtseite der Natur," wo das U ebersinn liehe hereinragt).

" Ha, wie kalt " wimmeni, in Polynesien, die abgeschieden Verbli- cheneD, selbst in Iroplscher Almosphaere. und sind deshalb ueberall auf Einfahren in lebendig durchwaermte Koerpcrlichkcit erpicht, gleich den Abiltu in Guinea (und ihren polyglol tischen Confratres lu Häuf), Die Eskimos, ihrer geographischeu Prouinz gemaess. verlegen deshalb die Seeligkeitsgruende in die Unterwell, von vulcanischei Esse erhitit und rclegiren die Faulen in kalte Himraelsluft, zum Abschuettehi ihrer Ti-aeg- beit, da sie eifrigst " Ball lu spielen " hnben, um nicht lu erfrieren. Der Geistals "Ghost,'' in europaeischer Folkslore, pflGgt In Person (eines "Aulos"! umzugehen, weshalb auch das Rasseln &i mitgeschleppten Ketten gehoert werden kann, bei lemporoerer Entlassung ans dem Hoellenkerker, dessen feurigen Kammern eisige zugefuegt sind in den Naraka, um b«i Verschieden tlichkeit der Geschmaccke ihnen geuuegt zu haben. Zum Bestreichen der Brandwunden wird von deu Verwandten ein Oelnaepfchen auf dem Ueerde hingestellt (im Atpachthal) (uer die waehrend des jaehrlichen Uilaub's Heimkehrenden, am Allerseelen tage (odor-Nacbl-l

' Dieser Totenweg (Yama's) auf dem (bei Hidatsa) der "Erste Mensch " als Fsychopompoa teilet, pSegt hinzufuehren— wenn nicht in einer Jtrmingstraet oder im (australischen) Slernenweg am Himmel vorge- zeicbnet ^zu (nigritisch) unterirdischen Kotomen, als Hades oder " Aides," der in seiner Unsichtlichkeit verbleiben kann, da die Einfoermigkeit der Lotuswiesen (auf die zu Ludan's 2^1t hin abgeblickt war) keine besondeien Antiehnngeo bieten konnten, fuer eines Achüles' Thatendurst (in homeri- schen Epen). Um deshalb den Totenseelen Beine zu machen, damit sie rascher nndruehriger sich auf die Wandarschaft begeben, ist der ethnische E lerne ntargedanbe, "semperet ubique." auf das Auskunflsmiltel verfallen, die " vielen Wohnungen " des Jenseits mit Seeligkeitsgenuessen auszus- tatten, vornehmlich Iubt die, welche in Fuelle der Lebenskraft (von der Nome) foclgeraffl, gefaehrlichsf, denen deshalb durch die in einer Walhalla, Tawanlinsa, Kiiia-balu und sonst vorgesorglen Beschaeftigun- gen das Irdische (und der Gedanke als " Revenanla " dahin zurueck- zokehrenj, in Vergessenheit zu bringen gehofft wurde. Da hei dem fortgehenden Absterlien die Bedraeiignisse aus naechster Almotsphaere ■ich steigerten, konnte das Radicalmittel eines Hexentreibens, unter dem Gelaerm des Mengapi {auf Bali), nicht gespart werden, am alljaehdich

Eossen Reinmachertag, bei dem die Kalabaresen in der Luft umher- chteln, wie die Kaunier einst, und zur Abhilfe dabei, ist man am Kamerun, wie in Fiji, auf den classischen Kunstgriff der " laneae effigies " verfallen, wie auch die analoge Parallele des stygischen Flusses auf den Inseln des Volla's sich wiederholt, oder bei Hinaus Verlegung der äcelen- insein in (alfurische) Meereswuesten, da das Wasser die Rueckkehr absch- neidet, weshalb beim Austragen der Leiche, ein Eimer nachgegossen wird, ("taut comme chez nous"). Da den ethnologischen Sachkundigen dieserart Belege in vorangegangenen Pnblicationen bis tum Ueberdrura oftmals wiederholt sind, und in ihrem Athen der den naechtllchen Studien ZDgeaelllen Weisheitsvoegel schon genug sind, wird von Weiteren ab- göeben, da Kohlen nach Newoulle zn tragen doch nichts nuelcl, wenn

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Jn peripatetischer Philosophie war der Nous aus jeasei- tiger Herkunft herbeigekommen und dort von ihrem Vorg- aenger zum Rang eines *'Nous KosmopoioE" erhoben, zugleich jedoch dem Volksgeist naeher gebracht worden im " Zoon politikon " (oder Ethnos), und da dieses naturnoth wendig {Phytei) mit dem Anthropos zusammengehoert, mag demnach die Anthropologie versuchen, was mit ihm zu machen sein moechte, um mit seiner Huelfe aus der Gesell Schafts Wesen- heit auf das individuelle Denkwesen zurueckzukommen, als (stoisches) "Zoon It^ikoo," im rationell veinunftgemaessem Denken (eines logischen Rechnen's).

Die naturwissenschaftliche Reform war eine um so willkommen dringendere fuer die moderne Psychologie, bei dem traurigen Nothzustand, in den sie sich versetzt fand, in Fo^e der barbarischen Verstue mmelungen, die im scholastischen Durchgangstadium zu erleiden gewesen waren.

Solange die Philosophie der " Frau Theologia " als '* ancilla " zu dienen hatte, waren Abkappungen nach rechts oder links aa der Tagesordnung, wie es der despotischen Herrin beliebte und in ihren Kram passte, so dass nur ein verkrueppeltes Missgeschoepf uebrig gelassen war, zur Uebernahme in die Neuzeit.

Um hier Abhuelfe zu schaffen, wird deshalb eine in exacter Methode geschulte Seelenheilkunde ihre Kunst zu versuchen haben, uud die Prognose ist guenstig soweit, da es nur um einen, bei temporaerer Erkrankung aus klimacte- rischen Jahren, im historischen Wachsthum ausgearteten, Entwicklungsfehler sich handelt, auf mittelalterlicher Ueber- gangsstufe, denn der Mutterboden ist gesund genug, weil, wie der gesammten Civilisatlon, im classischen Alterthum Slockblindbcil verhindert, eu sehen, dass " Nichts Neues unter der Sonne " ;

darch allzu grelle Helle zu blenden. Stuitorum numerus est infinitus (». Galilei), und den " Dummen, die nicht alle werden," kann nlcbt geholfen werden, denn " mit Dummheit kaempfen Goctter selbst verge- bens " (nach dem Dichlcrwort).

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gebreitet, wo das peripatetische System zur Verfuegung stand, ein Meisterstueck aus einem Gusse, ( wie aehnlich, in ' ihrer Art, die im Verlauf von Avidya zu Bodhi abgerundete und innerlich zusammei^eschlosseae Psychologie des Abhi- dharma). Undsohat esaufeine"Noetik" hinauszukommen, zur sachgerechten Ergaenzung der naturwissenschaftlichen Psycholc^ie.

Die Scholastiker waren der Verehrung voll fuer ihren idolatrisirten " Philosophus," qua talis, aber in seinem **Nous" war ihnen eine unverdaulich harte Nuss aufgegeben, fuer die kein Nussknacker genuegte. Den im "Hagion Pneuma " zu tri ni tarischen Ehren erhobenen Nous anzutas- ten war allzu bedenklich, und so liess man ihn lieber allein, um sich nicht die Pinger zu verbrennen (oder den ganzen Leib wohl gar, " in Gloriam Dei " ).

Die mosl emilischen Seitengaenger in scholastischer Ge- schichtsperiode, unter Motakallimum und coU^aljsch " Loqueotes," denen ihr monistischer Wuestengott freiere Bewegung gelassen hatte, (und denen die auf oekoumenl- schen Synoden geschleuderten Bannflueche Wurst sein konnten) waren auf den " Intellectus " verfallen, um im activus und passivus (possibilis) d*^m Nous poietikoa und Nous pathetikos ein Paroli zu bieten, aber als aus den Agitationen des Intellectus* agens das Schreckgespenst des " Averrhoismus " sich erhoben hatte, wurden die Verpoen- uDgen umsomehr verschaerft, zumal wenn Erinnerungen auftauchten an goostische Haeresien : an den Nous, als Vater des Logos, und seinerseits einem Patehr agnokttot entflössen (der sich seitdem den " Agnostikein" zur Aus- verwerthung empfohlen hat ).

* Der Noiu Epiklehtoi (b. AI. Aptir.) oder (scbolastiich) " inletlectos ,-icqaisillvns " wird mit der eoettlichen Vernunft idemiticirt als Nous poietikoi in Activitaet, wahrend der Mous paihclikos ■' phartos " |i. Arislolelca), soweit in das sennualisiincbe Geruest verwoben (wogegen iu Minen Denkschoepfungea allgemieiu durch wallenden Gesetzlich üeilen eingefügt). " Jntellectum subatantiHin esse oinnino ab anima separatsm, esseqoe aoum in omiiibtis hominibui " (». Averroes), aus naiumoth-

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Fuei den Verstand, wo Gemein verstaendliches aufge- draengt war und als solches sich nicht laeugaen liess, mochte der Intellectus zugelassen sein, aber von einer rationeilen Betrachtung der Vernunft ( " ratio " ) konnte an sich ( selbst- verstaendlich genug) keine Rede sein, bei einem radical irrationellem Heilsplan, dem auch keine legalen Kritteleien helfen konnten, wie mit " Satisfactionstheorien " in oeder Klosterzelle ausgetuepfelt ; zum Verderb des real wirklichen Volkslebens (das auf Gedeihen innerhalb seiner angeerbten " Politeia " hingewiesen ist ).

So stand es schlimm in der Psychologie mit dem Denken (noein), und um den bei Ausfall eines "Nous" (oder Soys) in Verstoss gerathenen Karren in Bewegung zu halten, wurde die Seele eingespannt, die indess an den ihr bereits aufgebuerdeten Lasten allzu muehselig * * schon zu tragen hatte, so dass das ihr ausserdem noch zugemuthete Geschaeft kuemmerlichst nur besorgt werden konnte, wes- halb auf eine Aushülfe Bedacht zu nehmen war, und das Denken sich unter den "formalen" Gesetzen der Logik kalt gestellt fand ; unfruchtbar steril, keiner frischen Ent-

wendig gleichartigen Voraidagen, die ( im Geistigen auch ) in deo ferneren Bntwidclungsslafcu gleichfalls sich zu entsprechen haben (bei Einwirken des activen Intelledus auf den potentiellen}. "Intellectus possibilis in anitna est " (i. Alb. M.). neben dem Intellectna infusas und adeptns,— als *' forma ! peraddtta" (b. Telesio)— oder receptus (s. Alfarabj). Der intellectus agcns es, (b. Tham. Aq.) " separatuc a corpore " (wie der Nous hexoilien hinzulritl]. Gott ist " Intellectus infiailua" (s. äpinoia) und die Dinge sind zu betrachten "als ob sie von einsr hoeclislen Intelligenz das Dasein haelten " (s. Kant), im intellectus archetypus (oder ectypus). " On peut diie, que rien n'est dans l'entendemeot qui ne soit venu des aena, excepte l'enlen dement meme" (s. Leibniz), als Nisua formativus (im geistigen Wacbslb um). Der Iiitellect ist "the Ihinking function of ihe mind " (s. Bain), im " Princip des Wachsthums geistiger Energie " ja. Wundt). aijs Dyn.-imia logikeh (b. Epictet), bei Thaetigkeit der Gesellachaftsgedaiiken erweckt auf noetiacher Sphaere, im Geinelnver- ataude; dem dann beim individuellen Reflex die Vernunft hinzutritt im logiaclien Rechnen, mit seiner Vervollkommnungsfaehigkeit 2u einem Infinitesimalcalcul (auf die Ewigkeiten hinaus),

* * " Was hat das arme Ding nicht alles zu leiden gehabt," beklagt schon im vorvorigen Jahrhundert ein weichherziger Psychol<^ sein lieb- eutea See leben der Miss handlangen wegen, die sie als "Maedchen fuer Alles" lu erdulden gehabt hai (in culturellen Versionen). Und seitdem sind alt die aniraistischen Seetenbekleidungen aus complidrter Seelen-

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Wicklung faehig, da der, durch Vermittlung des Seelischsn mit den in Koerperlichkeit eingeschlagenen Wurzeln Ver- knuepfende Lebensfaden abgeschnitten war.

Die dort (in "altera philosophiae parte") eingerichtete Rubrik, "quae logike dicitur" (s. Cicero) musste sich deshalb als unbrauchbar erweisen— "logika, quae nunc habetur, inutilis " ( s. F. Bacon ) , als mit der Inductioa ein neues Leben angefacht war, zum Aufbau eines " Novum Organum;" das jetzt bis zu demjenigen Stockwerk empor- gefuehrt ist auf dem auch die Geisteswissenschaften in naturwissenschaftlich inductive Behandlung werden genom- men werden koennen, unter Controlle der Dednction (auf Grund des aus ethnischen Aussagen thatsaechlich gelieferten Arbeitsmateriales ).

Da die dem Denkwesen als Zoon logikon typische Eigenart in seinem Denken gipfelt, faellt in die Psychologie, als " Ganzes der Philosophie " ( s. Waitz ) der Schwerpunct fuer den " self-made-man," und indem ihre Tendenzen auf Reclamirung der Menschenrechte in inquisitorischen Spuer- nasen, als verdaechtige, her ausgewittert waren, hatte sie umsomehr einer stiefmuetterlichen Behandlung verfallen zu bleiben, als Aschenbroedel, ehe der goldene Schuh gefunden (zum naturwissenschaftlich gesichertem Fussauftritt ). Jm uebrigen war ihre eigene Brust, seit dem ^^.uf Selbsterkennt* nis hinweisenden Orakelspruch, mit ehrgeizigen Praetentio- nen geschwellt gewesen, bis zum Ambitioniren hoechster Aspirationen in der " metaphysischen Psychologie," die durch Eingraben in innerliche Tiefen sich mit Staubwolken

künde naturalistisch verwilderter Philosophen,— mit indianischen Vervler- bchnngen der Seele cxler die (stoische) Verachtfach ang annaehernd, tn sieben Seelen (der Karen) oder mehr noch (je nach der Zxblungsinelhode) hinzugekommen. In wirren Hexentaenzen des Seelen getrudeis, so dass es Zelt war, reine Bahn zu machen mit dem Reiche der (oder dea) Unsicht- baren, die im " Bangaa-alus " miteinander sich herumschlagen, und »af das Menschenkind als Pniegeljungen zu rueckt rommein, so dass seine empfindsame Natur peinlichst darunter zu saeufzen bat, so lange zur Abwehr noch keioe " Apotropaioi " erstanden sind (in begleitenden Scbatigösteni).

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und Wolkendunst umhuellte mittelst intuitiver " Inscientia sui," io Betrachtung seiner selbst, die zur " Kopfverwirrung" (s. Kant) fuehrt (in Geisterseherei ). Daraus folgten all jene (in "Geschichle der Jrrthueiner" verzeichneten) MuenchhausiadcD, um bein Versinken in den Sumpf durch Zerren am eigenen Zopf sich daraus hervorzuziehen, und je mehr die Athemnot an den Kragen ging, desto waghalsiger riskirte der " Kerl, der speculirt " seinen gesunden Menschen« verstand, bis Hab und Gut desselben verthan war und die als "blinde" gescholtene Vernunft sich dem Glauben zu fu^en hatte ( credo, quia absurdum ),

Erst aus objectiver Zuschau ist in das Dunkel der Subjectivitaet (en bytho) eine aufhellende Einsicht zu gewinnen. Um in den eigenen Koerperleib hineinzublicken und die Lagerung der Organe zu erkennen, muss diese vorher bei "den Anderen" erforscht sein (durch anatomische Section der Leichen), und um in sein psychisches Geaeder niederzuschauen ( bei Introjection ) hat der Insasse intelligibiler Welten vorher die entsprechenden Verglei- chungspuDcte zu beschaSen, da das Denken, innerhalb vernunftgemaesser Schranken, zwischen seinen Relationen umherbewegt ist, um die proportioneil gerechten Verhaelt- niswerthe rationell erweis zu berechnen, und statt in metaphysischer Zahlenkabbalistik zn wuehlen, feste Ziffern- werthe zu fixiren (wie fuer die exacte Methode verwerthbar).

Neben den physikalischen und chemischen Processen somatischer Functionen und deren phycho- physischen Verla enger ungen, entspringt, unter Umsatz der Energien, das Denken als ein neuer '' Modus essendi " ( vel dispositio substantis) in der "Vis cogitativa," wie menschlicher Existenzform inhaerent, die den animalischen Organismus ■jeberschwebend, als " forma superaddita" (s. Telesio) auf .die noetischen Regionen fuehren wuerde, aus denen der Nous i^kexothen) herbeigekommen war, die bei jetzig mechanistischer Naturbetrachtung dagegen, mit dem Ganzen

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II

einheitlich sich verwachsen zeigt, obwohl aus dem "Widerwurf" (s. Eckhart) in praedeterminirt gesetzlicher Communication mit jenseitigen Agentien, im Gesichtskreis der "Visio intellectualis," auf der "pars rationalis qua carent bestise" (s. Cicero), "specie nicht giadu nur" (s,KTug) verschieden, aber dennoch in gleich graduelle Evolution einbegriffen (und daraus begrifflich erkennbar).

Jnsofem gehoert das Denken, in einem "dritten Aeon" (s. Hermas) etwa oder " third kingdom " (b. Drummond), einer anderen Sphaere des Daseins an, die jedoch bei der dem Anthropos soopolitisch zugehoerigen Ergaenzung mit dem Gesellschaftswesen naturnoth wendig eingegliedert und verbunden steht ( auf gesellschaftlicher Sprachschichtung).

Dieser naturgerecht vorliegende Sachverhalt ist dadurch ausser Gesicht geblieben, weil in Geschichtslaeufteu, wo das nationale Volksthum hinsiechte, die aus hellenischer "Politeia" der peripatetischen Philosophie aufgepraegte Lehre vom " Zoon politikon " (ihr gewichtigster Haupttheil) reinweg in Vergessenheit geiathen war, und erst neuerdings dem Gedaechtnis wieder aufgefrischt ist, in der Sociologie, die um ihre bisher deductive Behandlungsweise durch eine inductive zu stuetzen (im Sinne einer naturwissenschaft- lichen Methode ), die facti&chen Belegstuecke den ethnisch angesammelten Tfaatsachen zu entnehmen haben wird. Denn auch hier hat es um Vergleichnngen sich zu handeln, in obrjectiver Umschau, seit die bisher auf ihren Isolirsche- meln von einander getrennten Voelker der Erde, (ein jedes versenkt in sich und gruebelnd ueber selbstgelegte Eier), durch die gegenwaertige Steigerung des Voelker-und Welt -Verkehrs, alle untereinander, die grossen und die kleinen, alt und jung, praehistorisch vergangene und ihrer Zukunft entgegenreifende : die ethnischen Gesellschaftskreise- insge- sammt, einheitlich zusammengefuehrt sind, fuer den Ueberblick des Menschengeschlechts unter all seinen Varia- tionen, in der Menschheitsgeschichte (durch Raum und Zeit).

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Jndem in Wesenheit des Anthropos (^to anlhropo einei) als natumothwendige Ergaeazung das Zoon potitikon zuge- hoect Anthropot phifuei zoon politikon (s. Aristoteles) , SO werden die hier bevorstehenden Arbeiten von der, anfaea- glich in der " Psycliologia anthropologica " (1594) schon mit der Psychologie verquickten, Anthropologie zu uebernehmen sein, im Zusammengehen mit der Ethnologie des Ethnos (oder Zoon politikon), um die "Lehre vom Menschen" zu begruenden, auf ünem durch Pruefungen nach exacter Methode gesichertem Fundament des Wissensbau (fuei seinen Ausbau durch die kommenden Generationen ).

Statt den " Hausbau am Dache zu beginnen " ( s. Beneke ), wie philosophische Deduction dies bequem fand, wird fuer den inductiven Autbau vorher der Untergrund zu fundamentiren sein und mit thatsaechltchen Belegstuecken zu pflastern, und statt den Unterricht mit metaphysisch vecknaeuelteu Unendlichkeitsrechnungen zu beginnen, wird vorher in der Klippschule das Einmaleins zu erlernen sein, um im "logischen Rechnen" Geuebtheit zu gewinnen, die wenn deissig fortbetrieben, dermaleinst zur Er&ndung eines In&nitesimalcalculs befaehigen moechte ( weim's gut geht).

Die formalen Gesetze der Logik, die nach allgemeia vagen Praemissen entworfen, vorlaeufig haben genuegen tnuessen ("faute de mieux"), werden fortab an lebendigen Wachsthumsprocessen ethnischer Gebilde aus Fleisch und Blut nachzupruefen sein, um zunaechst die factischea Aussagen festzustellen, aus denen bei normalem Verhalte die theoretischen Weiterfolgerungen consequenter weise zu denjenigen Schluessen fuehren, die als richtige sich zu bewaehren haben ( bei dem vom logischen Rechnen gezoge- nen Facit).

Um den Worten die ihnen zukoemmlich einwohnende Bedeutung zu wahren und nicht durch leer umher&atternde " Flatus vocis " in nichtige Wortfechtereien mit Wind-

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mueblenfluegeln hineingejagt zu sein, bedarf es fuer jede DiscipÜD der "Scientia" ("rei perfecta cognitio " ) einer kritischen Sichtung der Terminologie ; und so in der psycho- logischen also, um die zur Anwendung kommenden Aus- druecke in fachgerechte Rubriken einzustellen.

Wegen unbedachtem Uebersetzen aus heiligen Sprachen hatte Boethius seine patristischen Zeitgenossen gewarnt, ohne Erfolg freilich, denn die in den Hypostasen bereits verbissenen Wortschlaechtereien zeräeischten sie um 80 ingrimmiger, je mehr unter den, in Anathemata der Raeuber- Synoden und sonstiger Conciüen, umhergeschleuderten Verfluchungen erbittert (durch einen jedes Sinn und Ver- standes beraubten Galimathias). Und als die griechische Theatermaske in roemischer Seh au Spieler rolle die Anerken- nung einer Persoenlichkeit (in ternarischer Geltung sogar) erhalten hatte, nahm das auf der Weltenbuehne abgespielte Menschheitsdrama jene blutige Wendung, die in Ausbruch psychischer Epidemien unsere occidentalische Culturge- schichte Jahrhunderte hindurch entetellt hat. Um bei Heilung psychiatrischer Abirrungen auf den richtigen Weg zurueckzulenken, ist eine gruendliche Schulung in der Seelenkunde voranssetzlich zu setsen, und so bleibt lathsam, mit den "Termini technici" es genau zu nehmen, (dem "Ter- minus a quo" am peinlichsten, wo der "Terminus ad quem" dem Menschen sich vorlaeuäg noch entzieht), um anarchi- stischen Tolihaeuslern, deren Augen die Welt des Draussen auf den Kopf gestellt erscheint, denselben zurecht zu setzen innerhalb der vier Waende des Irrenhauses, denen sie sich eingesteckt finden mcegen (solange Besserung noch moeglich).

Fuer eine rationelle Loesung der social gestellten Fragen wird die naturwissenschaftlich reformirte Psychologie ihre exacte Methode auch auf die Geisteswissenschaften zur Anwendung zu bringen haben, denn dann entscheidet in Zweifelsbellen nicht der Redeöuss einer discursiven Dia* tectik unter launigen Schwankungen im Meinen und Scheinen,

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sondern ein apodictisches Ja oder Nein, wie auf uaabweisli- chem Natuigesets begruendet.

Das stolze Dictum von '' Autonomie" der reinen Ver- nunft (der Natur ihre Gesetze vorschreibend) ist "cum grano salis" zu nehmen, und bedarf einer schaerfer saeu- bernden RaSinirung, als ihm durch philosophische Kritik ertheilt werden konnte, um einem durch unverfiaielschte Naturgenuesse verfeinerten Geschmack za munden und dem geistigen Digestion sappärat Unverdauhchkeiten zu ersparen (sowie die aus ihnen belaestigenden Obstructionen),

Jm Gefuehl gebrechlicher Schwaechen beugt demuths- voU sich das Menschenkind vor dem uebermaechtigeo Walten seiner Mutter Natur, aus "inspectio et despectio sui" (als"partes humilitatis"). Wenn jedoch beim Aufwach- sen in intim vertrauteren Verkehr dem zu Jahren der Discretion Gelangten gelungen ist, dem geheimnissvollen Umwalten seine Zaubersprueche abzulauschen, aann ist da und dort ein Rumpelstilzchen eingefangen durch Entlarvung seines (im Ensoph verborgenen) Namens, und dann liegt die Natur, hilflos gefesselt, in den Hsanden jeder naturwissens- chaftlichen Fachdisciplin, nach Weite des von ihr beherr- schten Horizontes, um ueber die darin einbegriSenen Natur- krsafte zu schalten und walten, nach Maas und Kraft der durch zunehmende Erkenntnis gestsehlten Fähigkeiten,

Und sofern also eine auf naturwissenschaftlich exacten Principien begruendete Psychologie eu gleicher Grossthaten sich angestachelt und befxhigt finden sollte, dann Isege demnach die vernunftgemsesse Ordnung des Gese lisch aftsle- bens in dessen eigener Macht, der sich die widerstrebenden Ruhestoerer zu fuegen haetten, ob willig oder nicht.

Und da es sich hier zunächst also um die Psychologie des Zoon politikon handeln wird, um die Volksseele und den Volksgeigt, wird sonach die verschleppte Zerfohrenbeit in schlaff vager Redeweise einer sseubernden Sichtung zu

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untenieheo sein, und in erster Linie also bei der Seele selber, oder germanische Saiwala, als uasutreffende Ueber- setsung der griechischen Psyche oder der, romanischen Sprachen aus lateinischem Aequivalerft nebereinkommender, Anima. In peripa tetischer Philosophie vertritt die Psyche» als " Erste Entelechie", den aus alldurchwaltendem Pneuma * (einer weit seeleri sehen Anima mundi) eingewebten Lebens- hauch, " den Koerperleib durchdringend, als Euergeia (somatos). Aus den somatischen Functionen der Psyche threptike, fuer deren Getriebe die Wurseln . in der vom Unbew^ Bewegenden her datirenden kineeis eingeschlagen 1^, verlaengern sich die Empfindungen zur Piyehe authttiiteh, und dann im Sinnesbereich (zur Pti/ehe äianoieiikeh) bei der das Denken anhebt, aus Communication mit dem von Ausser- halb her BUgetretenen Nous. Was also etymologisch mit Seele (Saiva) besagt sein soll, entspraeche nur dem mittleren Stufengrad der Psyche als Psyche aisthetike, in aeestbe- tischen Gefuehlswalluogen, und hat nichts mit dem Denken 2u thun, weil auf " niederem Erkennt nisvermoegen " (s. Baumgarteo) verbleibend, im " dumpfen Weben des Geistes" (s. H^el), den leidenschaftlichen Affectionen anheimgegeben

* 1d der Pneamatologle (s. Ebert), ehe die Psychologie her»us- geachaell war (b. Goclenioal, da in der CUsaidtaet den "Pbysiologoi" nebenticseD (als lur Physiologie gehoerig). Bei jetziger Rueckkebr lur naturwissenschiiUicheD AnEFassang handelt es sich dämm iDnaed»!. in der '* Lelire von Denken " (einer Noetik) die compamtiv geoetiscbft Methode, wie naturforsehlich als bewaebrtc erprobt, gleichfalls lar Anwendung zu bringen [auf die Geisteswissenschaften also auch). Bei solcfaer Rnechkehr zur naturwissenschaftlichen Auffassung wird es äicli fuer Behandlung der humanistischen Studien nach comparativ— gene- tischer Uetbode zunaechst um das Artieitsmaterial handeln, an dem dieselbe zur Verwendung gebracht werden koennte.

** Oder aus dem Pyr lechnikum (des Urfeuen), wenn die Psyche oder (b, Epicur) Ptiiuma (als Seele), to symfhius hymin ftuma (in der Stoa), waehrend aus dem Hegemonikon ein Pneuma hinabweht in A\c AisthibUhria (um die SinnesempfinduDgen zur Wahmshmung zu bringen). Die Unterscheidung von pneuma paycbikon, pneuma zotikon.

pneuma pbvsikon ( b. Galen) in damaliger .Pneu matok^ie (als met- physische Psycholagie) trat das theologische pntuma h^ion hinzu, und n gnostischen Haeresieii erhoben sich die In seiner Zunge Lallenden

oeber Hyhker und Psychiker, fals Pneumaiiker) in auserwaehlter Gemeinde!, die seitdem allzu kurzathmig geworden ist, um ein durchschla. geodes Wort mitzusprechen. In beutigen Tagesfragen.

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die durch Zutritt nuechterner Vernuuftthaet^[keit mittelst ihres " Caiculus philosophicus " (im logischen RechoeD) gesuegelt werden muessen, fuer eio measchenwuerdiges Daseia.

Und damit ist demnach das Programm aufgestellt, in Zielrichtung der Ethnologie, der als naechste Aufgabe die der MaterialbeschafTimg zugefallen ist, um die " Lehre vom Menschen " zu begruenden, auf die Zukunft hin. Die mitlebende Generation steht an der Schwelle zur Betretung eines neuen. Forscbungsweges, der bisher nicht begangbar, in unermessene Fernen sich forterstreckt. Dadurch indess darf der Blick nicht abgelenkt werden, der vorderband vielmehr auf monographische Detailarbeiten concentrirt zu halten ist, seit allgemein markirende Grundzuege vorgezet- chnet sind (in der Lehre von den Elementargedanken).

Apage ! also die verfuehrerische Erklaerun gesucht, aus dem »'geheimem Bautrieb " oder ( s. Schopenhauer ) " metaphysischem Drang " (zum Suprarationalistischen), Nicht aus gebrechlicher Vernunft sind deren Anwandlungen in die Natur hineinzutragen, sondern im sorgsamen Fortarbeiten an den angehaeuften Stoffmassen ( zu streng genau^ Sichtung und Durchpruefung in erstur Linie), haben wir abzuwarten, dass die Gesetzlichkeiten sich selber erklaeren, in deutlichen Manifestationen. Auf solch ihre eigenen Aussagen kann dann als festgesichertes Fundament vertrauensvoll fortgebaut werden, im gesicherten Besitz des Wissens, dem (Noch-) Nichtwissen gegenueber, waehrend durch Zwibchenschieben vermeintlicher Ansichten im " Meinen und Scheinen " (eines Glaubens) die Zuverlaessig- keit des Geiuestes abgeschwaecht sein wuerde und zu Fall gebiacht (frueher oder spaeter).

Das "Buch der. Natur" (Bruno's) ist mit ^'geoinetri- sehen Zeichen " (s. Galilei) beschrieben, und ihre Gesetzlich- keiten haben einer Entzifferung sich zugaenglich zu erwei- sen, wenn mit den im Denken arithmetisch imminenten

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zusammeiistimmend (im logischen Rechnen). Und auf dieses, Inder Bestimmung des Menschen ihm au%egebene, Rechenexempel bleibt derselbe hingewiesen (wenn aus dem Weltgeraethi>el sein Sinn entwirrt werden soll).

Ringsum eroeffnen sich neue Perspectiven, werden bisher unbekannte Fragen gestellt, bei naturwissens- chaftlichem Hinblick durch das Weltall.

Den Wundern, mit denen aus unerschoepflichem Fuell- borne Physik und Chemie uns uebetschuetten, in tagtaeg- licher Mehrung, steht der Laie, dem sonstige Beschaefti- gungen waehrend der letzten Jahrzehnte einen schrittweis begleitenden Ausverfolg nicht gestattet haben, mit stummen Staunen gegenueber, fuer glaeubige Hinnahme dessen, was in ihrer gruendtichen Schulung vettrauenswuerdige Fach- gelehrte ihm kuenden aus den Offenbarungen, die sich ihnen erschlossen haben, unter den im " Zusammenhang der Dinge" durch waltenden Gesetzlichkeiten, die aus wechsel- weisen Pruefungen in ihrem orthodoxen Conclave au- thoritalivisch sich correct erfunden haben. Und hier, insofern, ist der Glaube* zulaessig, der in den Kinderstuben der Vergangenheit als allzu gefaehrliches Spielzeug sich erwiesen hat, um jetzt, seitdem das Denken zu seiner Mannheit erwacht ist, fernerhin einen Sitz eingeraeumt zu erhalten, auf den kuenftigen Arbeitsfeldern der Wissens- chaft.

•Als "subjectives Fnerwahrhalteo"' beruht der Glaube (belief) im einen " feeling" oder "aenitment" {s, Hume), in Gefuehlen, deren repraeseotatis confusa {b. Leibnz) in " .ilogisehen " Affecten (b, Stobaus) durch das hoehsre Eakemitniss vermögen zu klaereu sind (Im nuechlernen Denken); wogegen (s. Cleiii. AI.) kyriohteron " Fides es l habitua a Dso datua" [i. Abaelard) und gewinnt dann (im Gott vertrauen) die Bedeutung einei "üebeizeagungsgefuehts" (a. Scbleiermacher ) ia treulichem Vertrauen (faith). Aber dem nur darf getraut werden, was im Wissen gewiss, nach bestem Wissen aim Wollen, (des Verstaendnisses) um nicht unter den launigen Schwankungen des " Meinen's und Seheinen's " uin hergeworfen auf uferloser Meereswueste an oeder Kuesle anzutandeo, statt in dem ersehnten Hafen, der dii: unter den Compass- richlungen gesicherter Polweisung gestenerie Barke in sich aufnimmt (au( festem Ankergrund]. Jeder mag glauben, was und wie er will, woiin ihm niemand bineinzuspiechcn hat. Da er indess schon im

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Wozu ein Glauben, io dialectisch vagem Umherrathen eines Meioen und Scheinen, worin das Quentchen Wahrheit, dasDrinnenstecken mag, durch unvermeidliche Taeuschungen in Gift verkehrt seinkoennte? Nicht um Glauben handelt es sich, sondern um Wissen und Nichtwisseo, " tertium non datur," ausser der ueberleitenden Bruecke des Noch-Nicht- Wissens, auf deren unablaessig weitererstreckten Forschungs- wegen das Erfahr ungs wissen fortschreitet, um das bisher Unbekannte in Bekanntes ueberzufuehren, und der Erkennt- nis verstaendlich zu assimilireu.

Ein jeder mag glauben, wie er Lust verspuert und sein Schnabel ihm gewachsen ist, je nach idiosynkrasischer Lieb- haberei, die keinem was angeht und von keinem gestoert sein darf, am wenigsten durch bekehruugssuechtige jdioten, die selber im Dunkel umhertappend, noch Andere mehr auf ihre Jrrwege abzufuehren bestrebt sind. " Solamen miseris, socios habere malorum." So ist sein Glaube in jed* Einzel- nen's Hand gegeben, zu glauben, was er will und dafuer annehmlich findet. Kein Vetnuenltiger jedoch wird mit einem Glauben unter hin-und herschwankenden Ansichten sich genuegen lassen wollen, wo zum deutlichen Wissen Gelegenheit gegeben ist, und wer unvernuenftig genug sein sollte, das andere vorzuziehen, der wueide in Praxis des Geschaeftslebens schon aus eigener Tasche zu lahlen haben (bitterlich uebergenug).

Wenn so, wenn in den alltaeglich gewoehnlichen Ange- legenheiten des Lebens, der gemeingesunde Menschenver- stand, statt einem bequemlich erstbesten Glauben sich

Ucglichen Geschaeflsleben mit einen ungewissen Glaubet) sich um so weniger begnucgen wird, je mehr der im Herzbeutel empfindliche Geldpunct bemehrt wird, so hckette sich dies bei den vitalsten Herzens- fragen dea gesundm Menschenverstand um so weniger zu Brlauben, sondern auf klacdeutliches Wissen zu droengen (soweit das Verstaendnls reicht). Das im Gewussien binzugewonnene wird dem eigenen Besiiz- thuRi eiagefuegt, und statt bei dem noch nicht GeivuEslen mit (rein ueberfluessigen) Glauben nutzlose Zeit zu vertcoedeln, wird diese b^ser darauf verwandt, das Bereich des sowciligen Wissens zu erweitern (im sletigem Foituchritl).

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binsugeben, eine sorgsame Durchpruefuog desselben anraeth, ehe die Entscheidung getroffen wird, wenn also in jedem Sonderfalle mehrweniger ein vernunftgemaesser Einblick nabegelegt ist, so haette als Hoehe thoerichter Unvernunft das Thun und Treiben dessen zu erscheinen, wer sich einen blinden Glauben zumuthen laesst, in Sachen, wo es sich um hoechstheilige Jnteressen handelt, um Sein oder Nichtsein selbsteigener Existenz,

Dass diejenigen Buchreligionen, denen nach dem tradi- tionellen Cursus die confessionellen Formeln eines Glaubens- bekenntnisses entnommen werden, von jeher auf schwachen Puessen standen und seit an ihre " pi^ces justiöcatives" das Pruelungsmaas einer exacten Methode angelegt ist, jeder Beweiskraeftigkeit aus solch wackligen Belegstuecken laengst verlustig gegangen sind, liegt aus dem Geschichtsgang allzu offenkundig vor Augen, um nicht gesehen werden zu muessen (so gerne das vielleicht gewollt sein moechte). Je aetzender die Kritik einer scharfsinnig angefeilten Exegese, desto rettungsloser sind die Documente zersetzt : da hilft ihnen kein Gott ; und wie es betreu Zeugnissablegung im Grau der Jahrtausende Verblichener (ohne Geburt , Tauf und Sterbeschein um die Persoenlichkeit zu verificiren) bei Einleitung eines Gerichtsverfahrens fahren wuerde, Hesse sich (si parva licet componere magnis) nach actuell coDtem- poraeren Verhandlungen beurt heilen, wo ein scheinbar einfachster Rechtsfall, je mehr Zeugen abgehoert werden, desto wirrer steh vertakelt (um schliesslich in Meineids- processe auszulaufen). Wenn die theologischen Herrschaf- ten,denen pffichtgemaess obliegt, in diesen Fragen bewandert SU sein, darin umherzuwandern fortfahren, ist das ihrem Frivatvergn liegen zu ueberlassen, bis gar bald in toedtticher Oede der Langeweile das letzte Lebenslicht au^eblasen sein wird. Der wohlmeinende Entschuldigungsgrund, die Ethik, aus mystischem Hintergrunde der Religion, durch das damit gewaehrte Relief profitirea zu lassen, ist aus den

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historischen Thatsachen erfahrungsgemaesa widerlegt, nach deren Lehren sie besser jeder kuenstlich angebotenen Aushuelfe sich entschiaegt (derer von Frau Theologia sowohl wie von ihrer philosophischen "Ancilla" angebotenen), um ungestoert und ungehindert die ihr in der "PoÜteift" angewiesene Behausung zu bewohnen. Nach den ethnischen Aussagen naturgemaess gleichartiger Elementargedanken sind die Moralgebote, als " natumothwendige Voranlagea socialer Existenz," unwiderleglich erwiesen und festgestellt. Die den Bestand des zoopolitischen Organismus erhaltenden Functionen sind in dieser Modification biologischer Existenz auf die ethische Scala transponirt, und ohne die aus solch ethisch durch wallenden Functionen ausges^prochenen Vor- bedingungen haette das Zoon politikon in sein Dasein ueberhaiipt nicht eintreten koennen, so dass also dem Denkwesen/: weil seiner Gesell Schafts Wesenheit ("physei") verwachsen:/, all' diese seine Gruebeleien von vornherein erspart geblieben sein wuerden (und dem Willen das Ver- brechen eines selbstmoerderischen Eingriffs).

Nachdem somit der Alp eines liereditaer aufgezwaengten Glaubens gluecklich abgeschiiettelt ist, moegen wir der Gedankenfreiheit uns freuen mit ihren segensreichen Spen- den, nachdem ihr das Veretaendnls gekommen sein wird, autonomische Gesetze sich selbst zu setzen (im rationellen Vernunftgebrauch). Und gerne daneben fuegen wir uns in den Glauben an diejenige Religionj die grossartiger, als irgend eine andere, aus ihren Mirakeln sich erwiesen hat. Was sind all' jene Mirakelchen und Wunderlein, die den deistisch oder theistisch anthropomorphisitten Popanzen in die Schuhe geschoben sind, in Verhaeltniswerthen zu jener Wunderfuelle, mit denen die Naturwissenschaften all- und tagtaeglich uns ueberraschen, von den im All des Daseienden durch waltenden Gesetzlichkeiten redend, im (pythagoraei sehen) Sphaerensang kosmischer Harmonien, Hier zu glauben, lehrt schon die Verstaendigkeit, um an

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den piactisch bequem liehen Verscboenerungeii des Lebens ■u participireo. Und ein solcher Glaube traegt keine Gefahren in sich, weil er, wenn es aus irgend welch vitalem Grunde so sein muesste, von jed' Einzelnem jederzeit nachgeprueft und conlrollirt werden kann, innerhalb des Bereiches des normalen Menschenverstands.

Der Laie, dem die vor einem halben Jahrhundert in physikalischen und chemischen Auditorien aufgenommenen Notizen allzu eingerostet äind, um sie (unter anderweit^ aufliegenden Beschaeftigungen) genugsam aufzufrischen, und dem rapiden Fluge der Entdeckungen im Heute zu folgen, wird die theoretischen Erklaerungen seinen, als authoritativ experten Sachkundigen aneikannten, Collegen anheimgestellt sein lassen, bei denen sie in bester Hut sich finden, immerhin aber, wenn daraus gezogene Weiterfolge- rungen seine vital eigenen Interessen beruehren sollten, dann nicht unterlassen, sie genuegend nachzupruefen, um aus ihrem "zureichenden Grunde" verstaendlich zu sein ( als veitrauenswuerdige ).

Das Zoon politikon, als " corpus politicum " (s, Hobbes) in dessen social gegliedertem Koerperleib das somatische (oder psycho-psysische ) Individuum integrirend drinnen- ste'ckt, bildet fuer dasselbe das "Animal Magnum" (s. Bruno) oder sein (mikrokosmisches) "Universum," aus dessen " semina aeternitatis " ( s. Scaliger ) oder " ewige Wahrheiten" (b. Descartes), weil selbstverstaendliche des Gemein verstand es ( im " common ser.se " ), angesammelt in dem fiir den " Conceptus mnndi " aufgespeicherten Com- munalbesitz (auf gesellschaftlicher Sprach Schichtung), wo raus die zum Bewusstwerden erweckte Vetnunftthaetigkeit (unter den rationell verlaufenden Entwicklungsvorgaen^jen ihres heranreifenden Wachsthums) mit geistiger Speisung verse- hen wird ; indem aus jenseitig noetischen Kegionen die adaequat praestabilirten "Gegenwuerfe" auftretfen, die in den lautlich umkleideten Anschauungsbildern des, seiner

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Visio iatellectualis anverwachsenen, " Oculus rationalis * zur Verarbeitung kommen : um das aus gesetelicher Ueber- einstimmung Verstaendliche zu assimiliren, fuer humanistisch naturgemaesse Ernaehrung des Anthropos ( dem das Zoon politikon, normativ, zugehcert ).

Die Drei t heil ung des Epithymetikou, Thymos und Logistikon (s. Plato) oder des Threptischen Aisthetischeo und Dianoieti sehen (b. Aristoteles) Hesse die in Naehr- Wehr-uod Lehrstand analoge sich parallelisiren und die digestiven, respiratorischen und sensuali st Ischen oder cerebralen Functionen, verlaufen, unter den Modifir^tionen des fuer sie gueltigen Organisation sprincipes unter dem Gesammteffect der ethischen Functionen, wie begruendet auf den MoralgeboCen, als naturnoth wendige Voranlagen der ethnisch (oder socialpolitischen ) Existenz, die ohne diese, aus logischen Voraussetzungen postulirten, Vorbe- dingungen in das Dasein ueberhaupt nichte haette eintreten koennen, fuer eine dem Denken aufTassbare Welt, und demnach, soweit die Mitbetheiligung des Denkwesens oder Zoon logikon in Frage kaeme, dem ( Vorhanden - ) Sein ausgestrichen waere ( in Nichtigkeit eines Nicht-Seins annthilirt).

Ein jeder Organismus lebt in seinen FuDCtioneo (la fonction pr6c^e l'organe), und so das Gesell schaftswesen in den seine Organisation ethisch durch waltenden, mittels deren (aus organischen Wechselbeziehungen causal inein- andergefue^^tem) Zusammenwirken, der "Politeia" (eiir Einbehausung des Zoon pohtikon) ihr Unterban lestgesi- chert fiindamentirt ist, sofern nicht durch die aus verschro benen Uirnconvoluten verschraubten Schraubenzieher gelockert, im Selbstbetrug der Seelenverkaeufer, die nach einer in die Nebel ihres Wolkenkukuk&heim gehuellten " Civitas Dei " die dem Vaterlande, auf dem Mutterbodeo der Erde, benoetbigten Soehne fortwerben, durch Verheis- sung eines hoeheren Lohnes ; zahlbar auf einer Himmelsbaok

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deren Papiere nach heutigem Kurs allzu unsicher notirt stehen, als dass ein VernuenitigRr ihnen trauen wird : falls ihm ein Graenchen gesunder Menschenverstand geblieben (um damit zu wuchern, nach den auf seinen Lebensweg ihm mitgegebenen Talenten.)

Den durch erblich verschleppte Schaeden durchseuchten Constitutionen ist der Appetit nach naturgesunder Nahrung vergangen, und im Haschen nach sentimental prickelnden Enthuellungen wird dem erstbesten Geplapper das Ohr geliehen, wenn Ignoranten, die nicht einmal wissen, dass sie nichts wisseng, ueber, wie all Anderen, auch ihnen unfass- baren Dings faselnd, das Nichtige und Widersinnige ihres Greredes mit salbungsvollem W rtschwall umkteistern, damit die Pille leichter geschluckt werde, " suess im Munde und im Bauche grimmend" (gleich dem apocalyptischem Buch).

Wenn bei verfeinerten Herzensbeduerfnissen eines zu hoeberen Evolutionsstufen era porschwellenden Geistes- lebens, dem nach Saettigung hungernden Wissensdurst die Fragen ueber das Warum sich stellen (im dioli der durch das koti nicht laenger befriedigten Epi$tehma), dann kann, wo in ueberschaubaren Sonderfaellen die Relationen zu entbrechen binnen, das dem Denken immanente Cau- salitaetsprincip nicht laenger aushelfen fuer zureichende Beantwortung, da es dann um den Rueckschluss aus den der Erkenntnis (durch exacte Forschung) bekannten Bedingungen auf die Vor bt dingungen im Unbedingten (eines Absoluten) sich handelt, um das im Unbekannten bisher unzugaengliche dem Wissensbesitz zuzufuegen.

Die zum Ausverfolg solcher Zielrichtung erforderte Communication mit der Intel ligibilen Welt ist durch die Naturanlage humdnistischer Organisation bereits vor- gesorgt, indem die auf mentale Schau im " Widerwurt " (s. Eckhait) treffenden Agentien in ' species intelligibiles," in

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gleicher Weise nach exacter Methode durchforscht werden moegen, wie die " specJes sensibiles," in beiden Faellen aus unerlaesslichen Voraussetzungen, da aneu pkantatmaio» kein Sehen, im Wechselspiel zwischen " Ayatana " und " Aromana," die, fuer den Manas, das Dharnia einbegreifen, unter gesetzlichem Walten, bei Einheit des physischen und ethischen Gesetzes (einer "moralischen Weltordnung''). Wenn hier aus correct antreffender Antwort die Aufklaerung sich erschliesst, mag dieselbe mit Wort beseich nun gen der Revelationen oder Manifestationen ( in Offenbarungen ) belegt werden (oder was sonst dem theologischen Kauder- welsch beliebt), und (bei Fernhalten illusorischer Halluci- nationen) als Inspirationen, aus der fuer Lebenserhaltung beduerftigen Respiration : denn schon der Wildling athmet in religioeser Atmosphaere ; und auf seinem primaeren Niveau gerade erst recht, da jede seiner tagtaeglichen Lebenshandlungen mit reli^ioesem Ccremoniell durch- traenkt ist. Wenn, in weiterer Umschau durch das Weltge- triebe, der Geschaeftlichkeiten viele sich strllen, wodurch die Aufmerksamkeit beansprucht ist., moegen die contempla- tiven Meditationen auf die fuer Andachtsstunden gewaehrte Müsse beschraenkt bleiben, aber aus dem, was der Theot en A^ffltM seinem " Goltesfreuude " im Herzkaemmerlein flues- tert ist dann ein gesicherter Anhalt geboten, um wenn in Noth des Lebens Troestung erheischt ist, diese in Autarketa gewaehrt zu erhalten, beim Schwelgen in Seeligkeits- genuessen wie sie den neu-platonischen Meister umtaenselt haben moegen, bei Empfang seiner Einladung zum chora* enihem ( s, Porphyr.); waehrend in der zu Prrosa ernuech- terten Gegenwatt nicht um Sang und Tanz es sich handelt beim "amor intellectualis " (s. Spinoza), sondern um ernstehrliche Arbeit (zu stetiger Mehrung der Kenntnisse.) Im Organismus, als selbstregulirte Maschine ", worin

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die Mittel deo Zwecken und diese jenen dienen, ist das Getriebe seiner Functionen organisch Eusamroen geordnet, unter allgemein gueltigen Gesetzen im Naturwalten, Die biologische Organisation lebt in ihren Functionen, zunaechst koerperteiblich die somatischen Functionen, im Stoffumsats ihrer chemischen Processe, derentwegen sich der Biologe keine Sorgen zu machen hat, da der Chemiker (in collegiali- scher Arbeitstheilung) fuer ihr correctes Betragen einsteht und wo Auskunft benoethigt, diese zu ertheilen vermag ( vorbehaltlich der, bei Hinrichtung auf gemeinsamen Zweck, durch das Organisationsprincip bedingten Modifi- cation).

Aus diesen, in der " Concatenatio rerum " wurzelnden Anfaengen, entstroemen die durch wähl verwandtschaftlich betbaetigte AfTinitaeten angeregten Energien, deren psycho- physische Verlaengerungen, die laengs der das irritable Muskelgewebe durchspinnenden Nervenbahnen binstreifen, auf sensualistiscbem Bereiche anlanden, wo sie in den AitiieUhria, (der Stoa) oder den Prasada (im Abhidarma) von physikalischen Reizen getroden, werden, wenn aus dem " Widerwurf " das adaequate Aussenobject entgegentritt, um bei Neutralisirung der dadurch hervorgerufenen Reactionen die (Sinnes-) Wahrnehmung aus ihrer Vorstellung zu- rueckzuspi^eln (fuer automatisch anschluessige Reflex- bewegungen).

Soweit ist alles im woblgeregelCen Zusammenhang sch- rittweis nachpruetbar, im animalischen Organismus, dem nun mit humanistischer Existenzform ein neuer Factor hinzutritt, mit der zoopolitischen Organisation des An- thropos, und dem ihm, als Denkwesen (oder Zoon logikon) eignenden Denken (in typisch kennzeichnender Wesenheit).

Davon abgesehen, war was unter Qnalitates "quas foittetei Graeci vocant " (s, Cicero) in Betracht kam, sachgerecht erledigt. Der Lebenskraft wurde heimge- leuchtet, als " Qua Utas occulta ", deren Pretensionen in

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diemischeti und phy^tkalischeo Vorgaengen, entlarvt stand«i, und auch die capricioese Seele, ein arg misshandeltes Ding in philosophischer Terminolt^ie, fand sich durch Auäoesung in ihre Functionen beseitigt, fuer eine " Psychologie ohne Seele " (s. A. Lange) ; und dass sieb auch mit einer solchen leben laesst, zeigt der von der Atma (der Jainas) losgesagte Buddhismus, dessen Seele aus Khanda oder (b, Hume) " Bnndles " sich zusammenbuendelt.

Und soweit erweist ^ch Alles also in bester Ordnung fner den animalischen Organismus, und seine Parallelen mk dem Vegetabilischen.

Nun aber tritt ein neues Item hinsu mit dem, in der (als vorhanden gegeben, angetroffenen) Welt, noch nicht vor- handenen Zooii politikon, im Character einer nachtrae- glichen Neuschoepfung, durch das Sprachband in seinem Bestände umschlungen ; auf gesellschafdtc4ieT Sprachschich- tung also.

In dieser auf einer anderen Sphaere des Daseins in Existenz gerufenen GeselUchaftswesenheit fjngiren die somatisch psych ophysi sehen Individuen als Organe im Gancen der zoopolitischen Organisation (von ethischen Functionen durch waltet).

In mechanistischer Naturbetrachtung muss indess der einheitliche Zusammenhang der Dinge bewahrt sein, und die dafuer benoethigte Ueberleitung wird dadurch vermit- telt, dass die psychoph] si sehen Entelechien, der den jedes- maligen Gesellschaftskreis componirenden Constituenten, auf dem gemeinsam einigenden Centrum der sprachlichen Gesellschaftsschichtung zusammentreffen, wohin sie die aus den Sinne&wfthinehmungen forte ittern den Nachschwingun- gen hinueberfuehren, und indem nun hier wieder, in bildun- gsfaehiger Masse einer Mutterlauge, die wahlverwandt- schaftlichen AfiTmitasten in Action treten, so entspringt als eigenartiger "Modus essend i " (aus den Umsetzungen der Energien ineinander ) die " Vis cogilativa," ( Dynamit

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togikeh ) in den aus dem G eraeiaverBtande oisderge- schlafteoen "Notiones communes " s unaechst bethaetigt, im Communalbesits des " Conceptus miind) ", und desMO Rueckwirkungea auf jed' Einzelnen (der im Gänsen integci- rendeo Theile), aus der rationell erweckten Bethaetigung der Vernunft ("ratio"), die nun das ihr in Erkenntnis der Welt und der eigenen Stellung innerhalb derselben) aufgegebenen Rechenexempel in Angriff nimmt, mittels des "Calculus pbilosopbicus " {s. Leibnis) oder (b. Hobbes) " computatio " (im logischen Reebnen). Und bo findet sich auch der von Ausserhalb {hrxotken) herbeigekommene Nous in den mi- kro kosmisch umsch au baren Horizont eingefuegt, obwohl jedoch fuer seine " Gegenwuerfe " mit dem Jenseitigen communicirend, und da hier, beim Ausfall von Relationen, die Auseinftnderleguog von Ursachwirkungen versagt, wird (f'iei den Index der Progressionen) aus den der Erkenntnis (durch exacte Forsch ungsmeth od e) bekannt gewordenen Bedingungen auf die "Vorbedingungen" im ''Unbedingten" (eines Absoluten) zurueckgescblossen werden muessen, um aus den in makrokosmischen Unabsehbar keilen noch Un- bekannten, die dem Exploriren zugasngliche terra incognita (üne nach der anderen) dem Wissenabesitz zu erobern und ihm einzufuegen (unter stetiger Mehrung desselben). Indem das Denken, vom Standort objectiver Zuschau, tn die den animalischen Organismus durchschaltenden Vorga^nge hinein- blickt, kommen die bis dahin automatischen Empfindungen XU ihrer '- Jnnenfindung" (im Empfinden), und auch das subjectivistisch unter unloesbare Weltrsethsel verwiesene Bewusstsein gelangt zu sachgerechter Aufklärung aus der Doppelung, im Zwiegesprsech des psychophysischen und des zoopolitischen Individuums,

Die aus den leiblich getrennten Individualitäten auf noetisch gemeinsamer Region zusammen treffen den Energien der psycbophysischen Entelechten, umgrenzen sich nach den Diflerensirungen der Üiosyncrasisch inhscrenten Vers^

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chiedenheiten, und indem nun jeder Einzelne den ihm gehoerigen Antheil. als bewussten, an sich nimmt zu eigenem Besitz, wird der, aus der (auf zoopolitischer Sprachschich- tung sich selber setzenden) Ichheit, in den animalischen Organismus hinabgeworfene Schatten dort als Persoen- lichkeitsgefuehl festgehalten, im Anschluss an substanzielle Unterlagen (im mikrokosmisch gefestigten Horizont).

Die so in selbstiger Eigenheit centrireaden Individuen kommem zu gegenseitigen Verhandlungen untereinander ( im Sprachverkehr des Gedankenaustausche - ), um mit- einander zu gemeinsamen Abgleich sich abzufinden ; den nach ErfueUung obliegender Pflichten zustehenden Rechten gemEess (um den eigenen Ziffernwerth sich heraus zu- rechnen).

Die Theilhaberscbaft am gemeinsamen Besitz im " Con- ceptus kosmikos" ist in der Juj^end eine passive (zur Auf- nahme von Belehrungen), aber eine active, wenn heran- gewachsen zu Jahren der Discretion zuni Mitthun, je nach dem Maas der Befaehigungen (um in Wohl des Ganzen das eigene zu f<erdern).

Im biologischen Organismus erkennt die mechanistische Naturbetrachtung eine ununterbrochene Reihe^ineinander- gegliederter Wechselbeziehungen, die sich, vom materiellen* Anbeginn ab, bis zum geistigen Denkverlauf, im Causal- nexus ihrer Ursachwirkungen versttendlich auseinanderlegen Icesst, wie dem immanenten Causalitastsprincip conform, und ihm daher congenia! assimilirbar (in der Erkenntnis), so dass der dualistische GegensatJi, zwischen " res extensa " und " res cogitans " monistisch wiederum zusammenfliesst.

Den Ausgangspunct bilden die sinnlichen Wahrneh- mungen (in Eiiargeia oder " evidentia ";.

* " Omnia corpus est " ib. Seneca), lo pan csli soma (s. Kpicur), id (Spinuza's) SubsUQia, aber nicht im ■' Deus sive Natura," sondern: jenseits der materielleQ, machen dem InleJicdus inlelligibila Gcbelzc sich merkbar, die in ihrer intelligibileti Well (eines Kosmos noelos} in gerechte (der Dikaiosyneh) sich umsetzen, fuer etbisdie Auffassung (unter kosmischen Harmonien).

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Was dem optischen Apparat aus dem correspondi- renden Gegenwurf des Aussenobjectes innerlicher Subjecti- vitaet sich einprsegt, ist aus den dadurch hervorgerufenen Wechselwirkungen erforschbar, nach beiden Richtungen hin. Der tellurische Stoff lasssC seiner Gesammtmasse nach sich durchwandern, auf naturwissenschaftlichen Forschun- gswegen (mittelst einer 'Epagokgch dia pamohn'), weil inner- halb des mikrokosmischen Horizontes einbegriffen, und ebenso lassen all die aus kosmischen Agenden in seine Peri- pherie einfallenden Kraft energien, betreffs ihrer Auswirkung am Stoff, durch die exacte Methode sich pruefen. soweit in die sensualistisch ausgestreckten Fuehlfseden einfangbar, - innerhalb uebersc hau barer Sonderfselle.

Wenn dem auf Vergleichungen hingewieseoen Denken seine Relationen* ausfallen (beim " non liquet), macht es vorlseufigen Halt (bis auf Beschaffung neuer Daten), so oft auf letzte (oder erste) Unitset am elementaren und cellul- xren Grenzbegriff gelangt, um die rationeller weis seiner Vernunft vorgeschriebenen Grenzen innezuhalten (im logis- chen Rechnen). Bei dem fuer Erhaltung der Energien gueltigem Gesetz, lassen ihre Umsetzungen sich ausver- folgen im Ambitus jedesmaliger Durchschau, waehrend ihre Herkunft in makrokosmische Unabsehbarkeiten hinausliegt, einem ümbegriff entzogen, ueber einen "gegebenen Erfah- ruDgsinbalt " hinausgehend (s. Wundt), ■' bei Verbindung der Begriffe aus Giund und Folge" (zur Folgerung aus Effecten auf die Ur.-tache). Der Denkapparat hat seine Rechnungsmaschine also auf eine andere Scala einzustellen,

* Das Denken, ein "Verbinden und Trennen von Vorstellungen" [s. Valkmann), zum Feststellen von Beziehungen— 'estnblishment of relalions" {s. Spencer)— fuehrt aul ein Vergleiclien, '' Aelinlichkeicen Otter Unierschiede oder Beides zu finden" |s. Hteffding), um die Correc- ttieil der Verblei In is wert he mileinander abzuwägen (im logischen Rechnen). Wie das ens reale in dem optischen Kocua, wird d.is ens rationis der Visio tnentis in ibre Blickflscbe oder |b. Uaumgarten) " Campus clarilaliü " cingeateBlt, nenn "clare el distincte" (b. Deacartes), erkannt als richtiges, wie aus doppelter Con trolle (in der hodos ano kai iia,to\ liewiehrt, im Addiren und Sutislrahiren (induciiv und deductiv}.

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da ( bei bisheriger Erklferung gültig ) die aus Gegenstetz- iichkeiten bestaetigte Causalitxt fuer fera'rhin versagt.

Fortab kann ein Anhalt da nur geboten sein, wo aus den der Erkenntnis bekannt gewordenen Bedingungen auf adaequate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) sich zuriieckschliessen laesst, wie e. g. durch die Spectral- analyse, ueber die Constitution der Sonne (trotz ihrer facti- schen Un an na eher barkeit).

All die beim Sehen gueltigen Vorgaenge wiederholen sich in gleichen Analogien bei geistiger Schau, auf der "Visio intellectualis," im Focus des "Oculus rationalis," das der zoopolitischen Organisation angewachsen ist, wie der "Oculus naturalis" der des Anthropos (dem die Aus- schuerfung eines "Oculus contemplativus" ueberlassen bleibt). Auch hier tritt der ( wie im Wechselspiel der Ayatana und Aromana) normativ entsprechende "Wider- wurf" (s. Eck hart) entgegen, mit " gegenueberstehendem Sein" (s. Trendelen bürg), im 'VorwurC (b. Reinhold) oudepole tinei aneu phantatmato* he pii/ehe (s. Aristoteles), das Denken erfolgt nur hama phantasmali vom pkaet erhellt {aneu photos ouk estin idein), und hat sich der Denkgeist dabei vor Phantastereien \Jn Phantasmagorien taeuschender "Maya") zu hueten, um nicht durch allzu grelle Helle des Lichtes geblendet zu sein (in "goettlicher Finsternis" der Mystik).

Das nach specifischen Sinnesenergien adaequate Object wird von dem leiblichen oder geistigen Organismus einge- schliierft und absorbirt im Wissensbesitz, um seine organisch geregelten Wachsthumsprozesse zu ernaehren und zu staehlen. Auf dem Bereich sinnlicher Sehweite sind die assimt Urbaren Gegenstaende (des " Objectum " ) aus mate- rieller Hyle ( oder " Dravya " ) aus der am Eidot formenden Energeia geschnitzt, wogegen das in noetischen Kegionen gebreitete Hypokeimenon diejenigen Bausteine liefert, durch welche die Gedankenregungen in Worthuelsen elngecapseU

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werdeo, als lautlich umkleidete Anschauungsbilder / : oder (b. Democrit) agalmala phoneheuta : / umgrifflich.

Bei den zwischen den Gesellschaftsgedanken einge- leiteten Wechselgespraechen wird an den B^riffsbildungen umhergefeilt, um sie deutlicher zu klaeren, zur Aufspfiche- mng in dem Co mm unal besitz eines gemeinsamen "Concep- tus mundi," und aus dem so anf^esammelten Vorrath des Gemeinverstandes (oder " common sense " ) ist jeden der ihren Gesellschaftskreis constituirenden Individuen in Belieben gestellt, seine geistige Speisung zu entnehmen fuer Ernaebrung des (im " Vernehmen " der Wahrnehmungen) aus ihm, zur Betbaetigung seiner Vernunft (" ratio "), als " Vermögen der Principien " ( unter dessen rationellem VerlauO erweckten Denkens, denn (s. Kant) *'der Veistand macht fuer die Vernunft et>enso einen Gegenstand au;:, wie die Sinnlichkeit fuer den Verstand" ("das Vermoegen der R^eln " ) .

So wiederholen dch in gleichwerthigen Parallelen die in Optik des Sehens naturforscblich offen gelegten Vorgaenge im Gesichtskreis geistiger Schau (oder " Visio mentif") auf hoeherer Potenz, die da der Anwendung einer comparativ- genetischen Methode ( zur sachlichen Conitatirung im ueberblickbaren Sonderfall ) entzogen, aus dem Index der Progressionen t>erechnet werden mag, bei gradueller Vervoll- kommnung des logischen Rechnens zu einem Infinitesimal- calcul. wodurch in metaphysisch wuoster Zahlenkabbalistik feste Ziffernwerthe zu fixiren die Befaehigung gewaehrt sein wird, um durch ihre Substituirung die im Weltgeraethsel flimmernden Symbole zu entziffern (in lesbarer Schrift),

Weil " specie, nicht gradu nur " verschieden (auf der " pars rationalis " ), proclamirt die Vernunft eine wesentliche Eigenart fuer die humanistische Existenzform, imter den zoologischen Verwandten der Animalien, aber soweit die Subjectivitet in Frage kommt, verlaufen die Vorgänge nach gleichen Regulativen beidenfalls, uud das auf tellurische

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Substanz mit kosmischen Agentien einwirkende Objcct steht im U ebersinn lieben, bei dem einen Falle, wie bei dem anderen, ob es sich um das durch die Sonne im solarischen System erhellte Sehen oder um das durch jenseitig fernere Einäuesse Betroffene handelt, aus Fixsternraeumen oder stellarischen Unendlichkeitem mehr, so vieler man deren will (auf die Ewigkeiten hinaus) ; im apospatma tkou theou aufleuchtend,* durch Frajna / im Abhidharma).

Fuer die Praxis kommt es darauf hinaus, dass nun intelligihile Gesetilichkeiten reden, wodurch also all die tn den Gefuchlswallungea durchwogenden Sehnungen, bei Fortfuehrung der in den Natur wissensehaften als exact erprobten Methode aut das Reich der Geisteswissenschaften, ihre nuechtern verstaendliche Befriedigung zu erhalten haben werden (im Einklang kosmisch umtoenender Har- monien),

Und indem der aus dem Denken redende Logos einklingt in kosmische Harmonien, ist ihm bei den, aus mechanischen in ethische umgesetzten, Gesetzen der " intelügibilen Welt " aus dem ( ethnisch durchgaengigen ) Erloesungszug diejenige Beantwortung gewaehrt, mit der er sich bestens zufrieden geben kann, weil eine dem Gerechtig keitssinn " gerechte," und somit die " richtige " an sich.

Unter den ueber die socialen Fragen der Gegenwart gefuehrten Debatten ist als der wunde Punct, an dem sie krankt, ein ethisches oder morahsches Siechthum erkannt, das "legeartts" auszuheilen sein wird, durch eine "natur- gemaesse Lebensweise," {homohlogoumenoh») wie aus den ein "Zeitalter der Naturwissenschaften" kennzeichnenden Anzeigen indicirt.

Der normale Gesundheitszustand jeglicher Organisation

als " loiiieii iiilellGctuale " (b. Nie Cus.), lumen naluralU rationis participatio est divini lumiDi« (s. Thom. Aq.). im "lumiere aaturelle"

(fi. Ctiarroiil, aus menschlich eingepflangtent Naturgcselz |Zui Aulklaei ung suebend).

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haengt ab vou dem correcten Durchwalten der die Lebeos- ^ehigkeit garantirenden Functionen, welchen, als somati- schen des koerperleiblichem Organismus, im "corpus politicum," (s. Hobbes) die auf ethische Scala transponirtea entsptechen, als lebenserhaltende fuer die den Anthropos umkleidende Organisation seines " Zoon politikon," die als praesnpponirte Ergaenzung ihm zugehoert (phi/gei).

Auf den Moralgeboten, als naturnothwendige Voranlagen socialer Existenz vorbedinglich begruendet, hat die Ethik ihren pathologisch stoerenden Anstoss dadurch erha'iteo, weil den theologischen Lehren, auf welche sie nebenher geetuetzi sein sollte, ihre document arischen Urkunden, durch die aetzend zersetzende Schaerfe exegetischer Kritik, derartig verfetzt und gelockert sind, dass das im guten Glauben ihnen geschenkte Vertrauen verscherzt worden ist, und es wird sich deshalb rathsam erweisen, zum Fundamen- tiren der naturgemaess angewohnten Ethik, (aus Hexis, oder dem Ethoß * der Ehlhikeh) wiederum die dem Unterbau der "Poüteia" eingemauerten Quadern hervorzuholen, die in Notnoi agruphoi den Wildliugen der Naturkindsr automatisch eingesehrieben, oflFenkundig zu Tage liegen, auf primaerem Niveau, um sie von den durch cuiturelle Geschieh Isbewegung darauf niedergeschlagenen Schlacken rein zu putzen und verfeinerter auszupoliren, nachdem durch ethno-praehistori- sche Schuerfungen wiederum aus Tageslicht gebracht.

Der richtige Einblick in den functiouell durchspinnenden . Zusammenhang des Organismus, wie durch naturwissen- schaftliclie Reform der Physiologie gefordert imd aufgehellt, hat aus der merkbaren "Zielstrebigkeit" (s. v. Baer) in den Organisationstrieb auszulaufen, auf seine causae anales, soweit sich ihr Wesswegen (das Hou-Heneka) fuer den Einzelnfall beantworten laesst, ohne in teleologische Kurzsichtigkeiten zu verfallen, und so kann die Ethik, wenn

•'Heh de ehthikcli ex illious ptrinigiicUii [s. Arisloitlcs), ehllibs gat anthrohpoh daimohn [s, Heiaklit], iin Mystagoligos tau biou [tls Scbutigeist der Seele (Kla) im (nigriiischen) Aklama]

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die aus Beobachtung der Entwickiungsprocesse im zoo- politischen Organismus (und seinen ethisclien Functionen) erfahiungsgemaess practisch festgestellten Resultate theo- retisch verallgemeinernd, einer eschatologi sehen Auschau nicht entrathen, deren (in den Jugend-und Flegeljahren des Volkslebens) in bunten Phantasiegebilden mythologisch spielende Bilder (in Rikotes-Mt/thoi), bei herangereifteren Geschichtsstadien auf die ihnen logisch unterliegeudea Principien zurueckzufu ehren sind.. "Die Moral fuehrt unausbleiblich zur Religion" (s. Kant), und so (s. Bacon) die Philosophie (in ihren "plenlores haustus"),

In humanistischer Existenz ist liie aus ihrer Bestimmung im Warum (des dem ioti zutretendem dioti) gestellte Frage durch den Hinweis auf eigene Erkenntnis (im Gnothi Seaütoii) beantwortet worden, und hatte dadurch die " IntuJtio (Inscientia) sui" nahegelegt, die indess mit "Kopfver- wirrung"* (s.Kant) bedroht (in Geisterseherei ) und deshalb mit ihren aus des Innern dunkeln Tiefen hervor- brodelnden Speculationen in einer metaphysischen Psycho- logie ueber Bord zu werfen war, als die Psychologie durch die Psycho - Physik von altverschleppten Scharteken gesaeubert wurde unter der von naturwissenscbaftHch exacter Methode heraufgefuehrten Tageshelle.

Der Kern der Philosophie liegt in der " Psychologie," als "die Darstellung des nothwendigcn Entwicklungsganges, den die Weltansicht des natuerlichen Menschen nimmt und nehmen muss" (s. Waitz), und sie ist fortab in authoritativ zuverlaesdge Behandlung geuommen, unter best hefaehigteo Haenden, denen das Weitere ueberlassen bleiben kann.

Im Gange der Forschung ist freilich die aus der Psyche h er u ebergenommene Seele dem Griffe (und den Begriffen) entschluepit, bei Aufloesung in ihre Functionen, mit einet "Psychologie ohne Seele *' (s. A. Lange), und so wird fuer

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das Denken, dessen Geschaeftlichkeiten in der Hauptsache ihr ebenfalls aufgebuerdet waren, ein anderer Traeger zu suchen sein. Und um so besser fuer dasselbe, da die ihm in der Psychologie zuenheilte Behandlung eine karg kuemmei liehe verblieben war, solange sein bester Theil in der formalen Logik kalt gestellt gehalten ward, so dass der lebendig quellende Verbind ungsfaden wieder anzuknuepfen sein wild, in einer " Noetik," statt abortiv abgeschnitten, in jener Logik, die schon beim ersten Einsetzen der exacten Methode von der (mit der ihr angewachsenen Logik soweit befriedigten) Induction, als ''inutilis" (s. F. Bacon) erklaert worden ( weil, in deductiver * Regression, der damals einsetzenden Progression zu dienen unfaehig); und trotz der Controversen zwischen Semi-Rha misten und Anti- Rhamisten ist daran nicht viel geaendert wurde.

Wenn also dem Denkwesen (als Zoon logikoti) die Entscheidung abzugeben obliegt, ueber seine vitale Lebens- aufgabe, wird dasselbe zunaechst betreffs seiner eigenen BefaehiguDgen sich zu orientiren haben : die dem Gebrauch seines Denkapparates vernunftgemaess vorgeschriebenen Grenzen, in der Erkenntnistheorie, um vor den frueheren Ausschreitungen kuenftighin bewahrt zu blieben.

Es gilt vorerst einen objectiv nuechiernen Standoit der Betrachtung, ein Durchwandern der Umwelt, soweit sich dieselbe in das von den Denkfaeden gesponnene Maschennetz einfangen laesst und in sachgerechte Fach- disciplinen einstellen, um dann im Schlussresultat erst auf die Krone der Schoepfung zurueckzukommen und das (aus der Controlle zwischen Induction und Deduction) als richtig bestaetigte Facit zu ziehen (in eigener Subjectivitaet ), " Nous ne pouvons savoir, que nous sommes, qu'ä )a condition de savoir, ce que c'est qu'fitre" (s. Descartes) Und so stecken wir in jener Zwickmuehle, die von jeher

Die Logik, als synl heiisch aufzubauen deductiver Coiiirclle).

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gehaensdt hat, in der "Geschichte der Irrttiuemer" (wie die der Philosophien beibenannt ist) und die jetzt ihre Klarstellung erwartet, auf der am heutig kritischen Wendepunct der Menschheitsgeschichte neu eroeSheten Forschungsbahn, um auch auf die Geisteswissenschaften die in den Naturwissenschaften exact erprobte Methode zur Anwendung zu bringen, auf Grund des in den ethnischen Aussagen thatsaechüch gelieferten Arbeitsmateriales.

Die Ethik ruht naturgemaess, weil auf dem Gemeinwohl begruendet, auf denausinstinctiven Unterlagen zum Bewusst- sein gelangenden Gefuehl, dass nach dem zoopoli tischen Character des Menschen, als Gesellschafts wesen, nur im sympathischen Einklang mit der socialen Umgebung, dem allgemein diirchstroemenden Leben sein gesundheitlich nor- maler Verlauf bewahrt bleiben kann, wie (uer das Ganze, so fuer jeden Einzelnen, als integrirender Theil desselben.

Der Organismus, als selbstregulirte Maschine, wotin die Mittel den Zwecken und diese jenen dienen, ist in Auswir- kung der ihn durchwaltenden Functionen durch sie bedingt, und die gesellschaftliche Organisation aus denjenigen also, die bei ihm als ethische gekennzeichnet stehen, um die, mit ihrer Geseilschaf tswesenheit die Individuen pflichtgemaess verknuepfenden, Moralvotschriften nur Geltung zu bringen.

Diese in Natur der Dinge vorgesehene Sachlage, die als solche aus automatischer Uebung der Mora'gebote auf pri- maerem Niveau des Wildzustandes factisch erwiesen steht, ist waelirend der durch die culturelle Geschichtsbewegung herbei gefu ehrten Uebergangsstadien in vielerlei Verschiebun- gen gerathen, und wirJ, aiil dem jeizt gewunnenen ütandort einer objectiven Umschau, wieder ins Gleis zu bringen keine Schwierigkeiten haben, oder doch, soweit sie vermuthet werden, keine unueberwindlichen jedenfalls, da die funda- mentalen Elementargedanken, die hier in Betracht kommen, dem gesunden Volksgeist immanent verbleiben, weil unzer- stoerbar an sich, und aus ihrer temporaeren Latenz um so

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leichter erweckbar sein werden, je mehr derselbe im frohen Selbstgefuehl seiner zu GroRstbaten berufenen Nationalitaet emporschwiltt, um seiner Bestimmung gemaess die ibm ges- tellten Aufgaben zum Austrag zu bringen, in der, zu den ihr gesteckten Zielen entgegenreifenden, Menschheit [ihren, als Telhis (den Planeten) einregistrirten, Erdball bewohnend]. Und in der, dem Menschengeschlecht sein Gesammt abrundenden, Umschau bleibt dabei der singulaeren Indivi- duahtaet, je nach einwohnenden Befaehigungen, ihre Entfaltung vorbehalten (auf die Ewigkeiten der Zukunft hinaus).

In der naturwissenschaftlich ethnischen Ethik handelt es sich nicht laenger um dogmatisch pertri&cirte Ermahnun- gen und Belehrungen, die als Anachronismen einer dahinge- schwundenen Vergangenheit fuec die contemporaere Zeit- stimmung kalt und tot, in lebendige Verwachsung nicht hineingezogen werden koennen, sondern um eine humanis- tische Wiederweckung der in innerlichen Tiefen schlummern- den Accotde, um mit ihren Melodien hineinzuklingen in die kosmisch umrauschenden Harmonien, unter bewunderndem Preisen der Wunder, die rings umgeben ; und staunend ueber das wunderbarste aller im Geheimniss des eigenen Selbst, dem (beim uebereinstimmigen Zusammentreffen congenial versta endlicher Gesetzlichkeiten) neue Offenbarungen sich erhellen, jeu' folgende grossartiger, als die vorausgegangenen (aus Ueberfuelle des entgegenstrahlenden Lichtes).

i>ie Foerderung der Ethik erfordert einen veistaend- lichen Einblick in die den socialen Organismus naturgerech lebenserhaltenden Regulative, betreffe seiner ethisch elementaren Unterlagen, wie aus factischen Itelegstuecken illustrirbar, untet Hinblick auf ver^leichungsfaehige Beispiele im Voelkerleben auf der Erde, sowie betreffs der legalen Maasnahmen, die in deu Phasen nationaler Cult Urgeschichte zur Anordnung gelangt sind fuer ihre Fortentwicklung nach zeitgerechten Modificationen, wie sie bei Richtigkeit des

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logischen Rechnens als correcte sich zu empfehlen haben ; und bei genuegender Schulung desselben solcherart festge- stellt werden moegen, da es bei den in beiden Paellen gelieferten Vorlagen auf sachlich begruendete Gesetzlichkei- ten hinauskommt ; auf naturwissenschaftliche, aus actuellem Bestände erwiesen, und auf intellectudle, um organisch geregelte Entfaltungen auszuverfolgen (auf dem Bereich der Geisst es Wissenschaften ). Wenn ( durch ' Hexis " ) im gewohnheit liehen "Habitus" das Hineinleben in die ethi- schen Gesetze des socialen Lebens zur anderen Natur geworden in Uebung (tauglicher) Tugenden ( Hexeit /•»^cAc«), wird damit zugleich den in ihrem Gesellschafts- kreis integi irenden Einzelnen die Einschau in eigene Natur gelaeutert und geklaert sein, um klarJdutlich zu erkennen, was, wie dem gemeinsamen Wohl, so auch dem selbsteigenen bestens zu Gute zu kommen hat, in eii.em " summum bonum " hoechster Gurter (ohne deren Besitz das Leben des Lebens nicht werth.)

Im Wissensdurst des "metaphysischen Dranges" (s. Schopenhauer) oder eines "geheimen Bautriebes" (b. A, Lange) bellt der Hunger des der denk wesentlichen Orga- nisation eingefuegten "Archaeus" (im Magen), um den ans seinen Beduerfnissen gestellten Fragen eine befriedi- gende Antwoit zu finden. Im G esc haeftsver kehr des durchschnittlichen Gemeinmannes kommen die im Innern des Herzkaemmerchen redenden Stimmen nicht zur Hoerbar- keit, weil durch die Ansprueche des Augenblicks uebertoent, ausser wenn in den, beim Siechthum oder mit unbehuelSi- chem Alter, aufgezwaengten AndachCsstunden (in einer aus Langerweile quaelenden Müsse) der Empfindung auf- gedraengt.

Wenn dann in den aus verworrenen Gefuehlsempfind- ungen aufgeregten Denkwallungen, fuer ihre vernunftge- maesse Anordnung, nach einem leitenden Regulativ um hergeschaut wird, ist dieses naechstliegend denjenigen

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Belehrungen entnommen, die fuer religioese Troestungen mundgerecht gemacht sind, je nach dem "Conceptus mundi " des jedesmaligen Gesellschaftskreises.

Sofern sie ausreichen, um auf einem vom Glauben untergeschobenen Ruhekissen gemaechlich auszuruhen, braucht niemand darin gestoert zu werden, denn "des Menschen Wille i^t sein Himmelreich," nach der aus UDveraenderlichen Menschenrechten garantirten Glaubens- freiheit. Wenn jedoch eine Gedankenfreiheil ambitionirt, wird, dann gilt es strengst genaue Gewissenspruefung dessen, was dem Nicht- Wissen gegenueber aus dem Noch- Ntcht- Wissen zuverlaessig als vertrauenswuerdiges Wissen angenommen werden darf, unter Eliminirung jedes Glau- bens, im launig schwankenden " Meinen und Scheinen " {der " Doxa"). Und hier kann ein fest gesicherter Anhalt, der auch unter unversehens eintreffenden Katastrophen Stich haelt, dann nur gewaehrt sein, wenn mit der zeitguet- tigen Weltanschauung uebereinst immig, dem jedesmahgen Barometerstand der Erkenntnisse gemaess ; wo sie vom Verstaendnis congenial sich assimiliren lassen, um durch geistig gesunde Speisung ihre Entfaltung aus eigener Wesenheit zu foerdern und zu zeitigen ( auf die Ewigkeiten ihrer Bestimmung hinaus ).

Dem Denkwesen oder (stoischen) '*Zoon logikon" gipfelt seine Wesenheit im Denken des Nous ( noein ), um beim Ueberstroemen der psycho-physischen Entelechien, mit den in ihnen fortzitternden Nachschwingungen der Sinnes Wahrnehmungen, auf zoopoliti scher Sprach Schichtung die Denkthaetigkcit zu zeugen, aus wähl verwand tschaft lieh angeregten Affinitaeten, in lautlich umkleideten Anschau- ungsbildern, bei opto-acustischer Concordanz ( einer " Audition color6e"). Und dies aus den "notiones CO mm unes" des Gemein verstau des, in "seifevident truths" entsprungene Denken erweckt, beim Reflex aus dem socialen Communai besitz auf die Einzelnen (der im Gesells-

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chaftskreis integrirenden Individualitaeten) die in ihnen (den potentiellen Keimungen nach)innate Vernunft ("ratio") zu rationeller Ausgestaltung, um im logischen Rechnen die fuer das All des Daseienden gueltigen Verhaeltnisse in propcrtionell gerechte Betrachtung zu nehmen, zur Ueber- einstimmung der im Denken immanenten Gesetzhchkeiten mit den allgemein durcbwaltenden ; unter kosmischen Harmonien eines pythagoraeischen Sphaerensangs dessen (xietische Erguesse indessen im "Zeitalter der Natur- wtS'-enschaften" aus nuechtetner Prosa interpretirt sein muessen, fuer Umsetzung aus dichterisch und metaphysisch verschnoerkelten Symbolen in lesbare Schrift ; wie dem Gemeinverstand congenial verst aendlich, um sie in selbstiger Wesenheit vernunftgemaess zu assimiliren und auszuwer* then, fuer fernere Entfaltung ( auf die Zukunft hinaus ).

Der ( atheistische ) Buddhagama ist durch theistische oder deistische Ablenkungen weniger gestoert,als theolc^ische Systeme, die (dem gesicherten Wissen vorlaeu&g noch) ausfallende Luecken durch mythologische Phantasien zu umschleiern lieben, statt gegentheils die wunden Stellen um so offenkundiger bloszulegen (fuer rationelle Ausheilung).

Da der "Mensch in der Geschichte" anstelle des von ihm anthropomorphosirten "Gott in der Geschichte" in seine Rechte als " self-made-man " rehabilitirt ist, wird die humanistische Wesenheit, wie naturgemaess begruendet, zum Ausgangspunct der Betrachtung genommen sein (bd Ergaenzung des " Anthropos" durch sein '*Zocn politikon").

In den durch den Heilsplan angezeigten Bhavana werden in Maitri, Mudita, Karuna, Upekha (Zuneigung, Hilfsbereitschaft, Mitgefuehl, Stetigkeit) in der Meditation die gesellig* tauglichen Tugenden (b. Aristoteles) als

° Die noachischeii Fuenfgebote ( vor ihrer ErweiLening zum Decalog) wiederholen sich in der Paiischa-Sila, wie ueberaJI dnrcbweg in Nomai aeraplioi {eheöeo Tafeln aufgeschrieben) auf primaerein Niveau des Wildzuütatids, in den Müralgeboten, weil naluinoth wendig prae- condiüoiielle Voraussetzucigen fuer die sociale Exiatenj; ucberhaupt, In

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elAitche ( neben den dianoietiiektn ) geuebt, in den Brahma- Vihara-Bhavana, und obwohl aus individuellen Herzens- bediierfnissen die als " asublia " oder " unreine " ( zur Reinigung •• in Heiligkeit, fuer Anreichung des Nirvana ) zugefuegt sein mag, darf doch derjenige bereits, der seine socialen Pflichten treulich geuebt hat, gewiss sein, dass das, dem " Akuson " { in seinen Chetasika der Chitr ueber- wiegende) "Kuson" die Karma zu einem guenstigen Rechtsspruch zu zwingen haben wird, nach unabaenderlich einwohnenden Gesetzen der Erinnyien ( s. Heraklit ), im Dfaarma; der Gerechtigkeit (oder Dikaiotyne) gemaess (zu ioDerlicher Befriedigung).

Wenn in Cardinaltugenden dem Gebot der "Liebe" des Naechsten, oder mit (des Dichtere) " Kuss der ganzen Welt," neben der "Hoffnung" (in Zukunftsmusik, je nachdem sie dem Ohre gefaellt ), das des " Glaubens " zugefuegt ist, so bleibt der practische Nutzen der aus dem Geloben von Geluebden (in B e kenn tnigform ein) auferlegten Hingaben dem Maas der Urtheilsfaehigkeit anheimgestellt. "Glauben" ist ein Fuerwahrhinnehmen von Erzaehlungen, die sich im Hirn eines Neben menschen, je nach Capacitaet desselben, zur Ueberzeugung incrustirt haben, sei es, dass ihm solche Ansicht von Kindheit auf automatisch ange- wachsen, sei es, dass er selbst die ihn umflirrenden

den elbniscbeii FunclioDen, (wie der Lebeoafactilgkeit bumaniaiischer Organisalion vorveranlagt ).

••Durch "Katharsis" werden die bediueckeaden Affecte zu harmonischer Ansicht gereinigt, fuer sittliche Laeutening [der Peripatetik) inder "Tragoedie" de» Menschheitsdramas, »ie auf der Welteobuehtie abgespielt, soweit es um den Menschen und seinen Menschheitsgedanken ( in human isirter Humanitaet der " Humanitas " ) sich handelt. Die Reinigung sieht bei bei allen Kulthaadlungen voran, zum "Ausfegen des Kehrichts," mit dem ( in Guinea | heiligen Besen- auf dem die Hexen reiten, um (auf Bali) den Saal der Goelierveraammlung reinzufegen (vorder Sitzung)— , und ztun Reinfegeu des leiblichen Schmutzsackes, fuer Einfahren des vom "Taku" angezeigten Deva ; nicht nur in Waschungen (der" Phu-loi "), sondern [um beim Disput mit Sankhata- Adiarya die bis auf den. fuer Pillendreheit der Reliquien benoethigten, Rest gereinigten Eingeweide des Dalai-Lama vorzuzeigen ; durch Purgaliveanä /:and Emetica (in Texas) zugefuegt:/.

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Wahrscheinlichkeiten miteinander abgewogen hat, wobei die Glaitbwuerdigkeit einmal von der ihm zutraubaren Erkenntniskraft abhaengig bleibt, und dann, ob das, aus subjectiven Errungenschaften, Mitget heilte nicht etwa unglaublich an sich, weil gegen die Denkgesetze des gemeingesunden Menschenverstandes vcrstossend. Die Berufung auf alt erthuem liehe Vererbung kann dabei nicht helfen, da sie vielmehr gegen sich selber plaedirt, weil je weiter in graue Vergangenheit die Zeugenaussagen zunieck- liegen, desto schwieriger ihre genaue Constatirung sich verhaekelt ; und an sich bereits nicht in Vermuthung stehen kann, dass das damals Gelehrte noch heute zutreflbn koennte, ohne entsprechende (vielleicht grundumwaelzende) Reformen, denn sonst mag Hab und Gut verthan werden, (bei alchy mistisch er Gold sucherei), wie beim jahrhunderi- jaehrigen Glauben an das Phlogiston etwa, bis es sich im Osygen verbrannte, und die Atmosphaere somit gesaeubert war (chemisch rein); "tempora mutantur et nos niutamur in illis " (Paula rhei).

Den als Autoritaeten bekannten (oder einer Bekannt- schaft zugaenglichen) Naturforschern wird gern geglaubt werden, in dem was sie zu sagen haben, und von den aus ihren Werkstaetten auf dem Lebensmarkte zur Schau gestellten Wissensfruechten kann unbedenklich genossen werden, da diesen als wahr, aecht, treu zu trauen ist, und was der Flunkereien etwa verdaechtig ei scheinen sollte, sich nachpruefen laesst, in streng eiacter Controlle. Als un- erla esslichste Conditio-sine-qua-non, bei dem, was ein daran Glauben beansprucht, steht das rationell aufgezwaengte Postulat voran, das unter den anschluessigen Demonstra- tionen den, dem Denkwesen (oder Zoon logikon) immanenten,

* Practisch nueliliche sowohl, wie (uer die " cultura animi," um " das menscblicbe Leben durch ueue HrficduDgen und Mitlel zu bereichen" (s. Bacon), bei tieuschoepfungen und Nacbabmungen der "Koettlicbcn Werke" (in der Naturwissenschaft, als "Grosse Uutttr"). "Der Selbsterhaliuiigstrieb geht auf das Kueüljche (s. Spinoza), als CturesimoD [nnd (Plito's)" /^athon].

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Denkgesetzea seiner Logik ihre Integritaet zu wahren gestattet bleibt, ohne aus innerlichem Widerspruch sich selbst zu vernichtem. An diesem Vernunftgebot zweifeln zu wollen, waere eine suicidische That, in der unverzeihlichen " Suende gegen den Heiligen Geist," weil mit einem Fuer- Wahr- Hin nehmen, was unwahr, die Wahrheit in hoechst eigener Person verletzt waere, "die Totalitaet des mensch- lichen Wesens und Lebens" (s. Feuerbach), so dass wir dann einpacken und uns alle miteinander begraben lassen koennten, (indem dann Nichts mehr des Lebens werth).

Bei Anlegung des Wahtheitskriterium's an das Denken ergiebt sich dasselbe zunaechst auf seine Relationen hinge- wiesen— " we think in conditions " (s. Spencer) , auf ein " Vergleichen und Trennen " (s. Volkmann), in proporiionell (•erechten Vergletehungsn (nach com parativ- genetischer Methode).

So oft das Denken aus der durch die Erkenntnistheorie erkannten Schraken waghalsig hinaustritt, treibt es auf dem uferlosen Ocean der von Speculati' nen durch st uermten Metaphysik einer " ganz isolirten speculativen Vernunft- erkenntnis, die sich gaenzlich ueber Erfahrungsbelehrung erhebt" (s. Kant), deren Urtheile "insgesammt synthetisch" /- und so (weil des Abschlusses entbehrend) jeder ControUe enthoben : /.

Bei u eberschau baren Sonderfaellen innerhalb des mikro- kosmischen Horizontes, laesst sich fuer jeden derselben, (eine genuegende Unterlage an correct gesichertem Arbeits- material vorausgesetzt), der Causalnexus der Ursachwirkun- gen aus naturgemaessen Wechselbeziehungen miteinander, sachgerecht darlegen (und genugsam durchpruefen, erfah- rungsgemaess), um das demgemaess gezogene Facit als

* " The determinalion DOt to tMlieve anything, which is not supportcd by indubitable evidence inust evenlually become the failh oE the tulure" I s. ThompsoD I, bei "unsbakeabla coii<idence in Itae Power, the Wisdoin and tbe Beneficenee which pervades and tules Ihe universe" (1902), aus nalnrgpioLhlen Gesel?licbkdtcn gekündet für die Reden des Logos [ unler Kosmischen Har '" '

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richtig zu treffen des hinnehmen zu muessen, fuer Einfuegung in den Wissensbesitz. So oft dagegen der Blick in makro- kosmische Unabsehbarkeiten hinausschaat,* ist dem Denken der direkte Fortgang abgeschnitten, da das bisher verwandte Werkzeug versagt, und dasselbe auf eine andere Scala eingestellt werden muss, laengs der dadurch angezeigten Aus-oder Umwege, wie beim Rueckschluss von den fauf exacten Forsch ungs wegen ^ bekannt gewordenen Bedingun- gen auf adaequate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten), soweit sich dadurch dem (im Weltgeraethsel) unbekannt Umgebenden ein neues Terrain aberobern laesst (nach dem zeitgueltigen Barometerstand der Kenntnisse),

Und den aus des Herzens Tiefen gestellten Fragen ist ihre Beantwortung dadurch vorgesehen, dass die in "verworrenen Vorstellungen" (b. Leibniz) das Gemueth durchwogenden Gefuehlswallungen, aus " hoeherem Er- kenntnisvermoegen" (s. Baumgarten), bei Zutritt des nuechternen Rechenknechts dahin sich klaeren lassen, dass die in mechanistischer Naturbetrachtung ehernen Gesetze bei intellectueller (in "intelligibiler Welt") auf ethische Sphaere sich transponiren ; in gerechte " umgesetzt, wie aus "Gerechtigkeit" gerechtfertigt" (so dass jeder des ihm richtig Gerechten gewiss sein darf).

Um unsere in Macht und Pracht erbluehenie Civilisa- tion, die von den germanischen Nationen ( den europaei- schen und iransatlantischen) getragen, den Erdball zu ueberschatten hat, vor den anarchistisch einfressenden Krebsschaden zu bewahren, gilt es eine Auffrischung des ethisch durchstroemenden Blutes, in den als religioese

* ''The seeds of plant9 nnd treea, wtio are cootinually \a a stale o[ reproduction, have a beginmng, bul what Ibeir beginnicig 19, no oiie presumestodetei-tnine; soitia witbmaDandainivingbodies" |a. Bigandel), den Wccb Seiwirkungen aus VibaJc Im Khitrma untei'wDi fen, bia zur Losloesung (im Neibbhan ). Dies (vom Uuddha) dem Baum und seinem Wacbsthumenlnummen<: Glcicbnisentsprictit woerilich dem des alten Atua Hawaci's {cf. Hlg. Sg. d. Hnr), aus Evidenz (oder Enargcia), in "self-evidenl-lruths" oder "noliones coromunes" (dei- Elementarge- danken ).

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zur EmpäoduDg gelai^enäen Gefuehlen ; gezu^elt und geleitet von ratioaell DuechlerDem Deakea des gesunden Measchenverstaades (innethalb seiner vernunftgemaess gezogenen Schranken).

Die Moralitaet wohnt jedem ein aus Achtung vor dem SittengesetK (b. Kant), und dieser theoretisch ausgesprochene Satz hat seitdem seine faclischen Bestaetigungen gefunden aus den ethnischen Aussagen ueber die Moralgebote, als '* na turnoth wendige Voranlagen socialer Exifjtenz," die sonst, weil ihrer Lebensfaehigkeit entrathend, in das Dasein ueberhaupt nicht haette eintreten koennen (ohne das Durch- walten der ethischen Functionen, im Organisationsprincip selber).

Im national oeconomischen Staatshaushalte gliedern sich die componirenden Theile, in dem Naehrsiand, der durch seine Arbeit den Bestand in seiner Selbsterhaltung erst ermoeglicht, in den Wehrstand zur Abwehr des Feindlichen, und in den Lehrstand zur Belehrung (seiner Namensbezeichnung gemaess).

Für Aufnahme solcher Belehrungen muss praecondj- tionell die Empfaenglichkeit dafuer in ihrer materiellen Unterlage vorbereitet sein. Solange der Magen bellt koennen die idealistisch redenden Stimmen sich nicht hoerbar machen, und demgemaesse Einrichtungen mu essen also getroffen sein, um aus dem Ueberfluss auf der einen Seite dem Mangel auf der anderen vorzusehen, wie auszuönden den fachgerechten Nationaloekonomen nicht schwer sein kann, da sie in dringenden Faellen stets ihre Millioenchen fluessig zu machen verstehen, ohne dass solche Finanzoperationen auf imueber windliche Schwierigkeiten stossen. Kein vital dringenderer Fall kann vorliegen, als dieser sociahstische, und nach seiner Regelung wird dann fuer die religioes ethische Erziehung vorzusehen, ein unbehindert begangbarer Weg geoeffnet sein, da es sich nur um eine Wiedererweckung potentiell schlummernder Keimungen handelt, die der

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humanistischen Wesenheit, der sie typisch kennzeichnenden Eigenart nach, naturgemaess eiogesaeet sind, fuer spontan organische Entfaltung, beim Hervorspriessen der Kraefte aus ihrer Latenz, um im gesundheitlich normalen Entwick- Uingsprocess gedeihlich heranzureifen lu den Fruechten des Wissens /: wie dem Denkwesen (oder Zoon logikoD) geziemlich :/.

Darueber im Einzelnen Rathschlaege zu geben, steht dem Laien nicht zu, und bleibt das also den experten Sachkundigen ueberlassen (fuer die dem Gemeinwesen dienlichen Maasnahmen),

Bisher haben wir aus unserer Vergangenheit und an dem in ihr angesammelten Wiss senskapital gezehrt, und sind dadurch wohlbehaebig fett geworden, beim Aufwachsen im Geschichtsverlauf. Allmaehlig freilich, die Jahrhunderte und Jahrtausends hindurch, sind die gierig und begehrlich au%esogenen Nahrungsstoffe ziemlich erschoepft, bis auf die Nagelprobe fast, so dass wir uns vom Hungerleiden (im Sehnen des Di chterfii ersten nach " Mehr Licht ") bedroht finden wurden, wenn rechtzeitig nicht durch die Steigerung des Weltverkehrs die engbeschraenkte Heimath zum Aus- blick ueber die Gesammtheit des Globus erweitert waere, und der bisher durch das Vergangene gefesselte Blick hingewandt auf eiue grossartig ausoeffoende Zukunft, (die kommenden saecula saeculorum hindurch).

"Wyshouldwe work for posterity, posterity hasdone nothing for us" wirft der practische Boersenmann ein, kurzsichtiger allerdings als einem in Geldsachen bewander- ten geziemlich scheint. Wer fuer die Gegenwart nur, von Hand zum Munde leben wollte, der wuerde dtir schoensten Genuesse des Lebens verlustig gehen.

Bei der Gebrechlichkeit des Wissens, wo es so vieles noch zu erlernen giebt, ist die beste Garantie darin eben geboten, dass die von den Mitlebender, des Augenblick's gefuehrten Geschaefte auf die Irisch und jung heran l retenden

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Geaecationen aur Erbschaft uebertraKen werden koenneD, um in ihnen einer Verju engung gewiss zu sein, bei Consolidaritaet des Menschengeschlechts durch Raum und Zeit. Und was im Heute gesaet ist, reift demnach heran, im Morgen einer neuen Zeit, wie sie durch Gunst des Geschickes glanzvoller uns geschenkt wordea i^t, als je einer anderen Phase in der Menschheitsgeschichte, so viele ihrer sich abgespielt haben moegen, unter dem Drehen des Krdballs ; dem seine Zielrichtung gesteckt sein muss, unter den im All des Daseienden durchwallenden Gesetzlichkeiten, die neben den materiellen auch die immateriell intelligibilen einbegreifen, wie dem Denken verstaendlich ( um seinen Herzensbeduerfnissen ausreichend zu genuegen). Was, weil fuer das Allgemeine, im Grossen und Ganzen, gueltig die Anschauung einheitlich umschwebt, hat auch in den integri- renden Theilen zur Auswirkung T,a kommen, im Selbst eines Jeden, der zu sobezueglich festem Willen sentschluss sich M-mannt (um den in seiner Bestimmung ihm gestellten Aufgaben recht^emaess zu genuegen)-

Ira Gesetz, als selbst gesetztes, liegt das Gerechte involvirt, als richt^ Rechtes, da widersprechend Unrichti- ges den Keim des Zerfalles in sich zu tragen hat. Wo also Naturgesetze sich manifestiren aus intelligibiler Welt, beeindruecken sie im ethischen Sinne, als die gerechten der Dihaiott/ne : nicht nur die vornehmste /: unter (stoischen) Cardinaltugenden :/, sondern die ganze {all kola) Tugend ( s. Aristoteles ).

"Recht muss recht bleiben" (im Volksspruch), Jedem das seine (wie richtig gerecht).

Auf Gerechtigkeit oder (s. Chr. Wolf) "Justitia" ("virtus, qua jus suum cuique tribuitur") liasirt das Staatsgebaeude des Gemeinwesens und in (Fichte's) " morali- scher Weltordnung " eines Karman (auf dem Buddhagama) zahlen die Dinge/; in (Anaximander's) Apeircn :/. 2*1(1« Itai Dikek» "nach der Ordnung der Zeit" (s. Simplicius),

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denn " die Harmonie bewirkt, dass die Dinge auf den «genen Wegen der Natur zur Gnade fuehren" (s. Leibniz) in harmonia praestabilita ("rapport mutuel regl6 en avanc^"}.

Nicht nach Launen der Tyche in Fatum ("a fando"). wie von Feen gesprochen (phata) treffen die Geschicke eines unabaenderlichen Taqdir, sondern sie erfolgen naturgemaess in den Verwebungen einer " Heimarmene," der eine "Pronoia" eingesetzt sein mag (in eikotei mylhot), aber bei Eincapselung des " Weltgehirns," dieses zu einem abschreckenden Wass- erkopf entstellen wuerde, so dass das Denken besser von seinen Acthropomorphisirungen absieht, Lira im Selber sich zu versenken [bei Noehiia Noehsehohs), da die ihm immanen- ten Gesetzlichkeiten, wenn mit den allgemein durch waltenden uebereinstimmend, dadurch ihre ( im logischen Kechnen ) pruefend gewaehrte Correctheit erweisen (unter kosmischen Harmonien). Und indem somit dem naturgesunden Volks- geist sein Wahlspiuch : ''Was Recht ist, muss Recht bleiben " erwiesen steht, kann ihra eine bessere Befriedigung nicht erwuenscht sein, um mit den durch schauernden Ewigkeiten (eines " Infinitum " oder " Indefinitum ") denjenig congenialen Abgleich herzustellen, der factische erlebt ist (im Denken, das sich selber denkt). Der Wuerdigkeit eines " self-made-man " widerstrebt das Betteln um Gnaedigkeit, im Hinblick auf das Jedem Gerechte, seinen Verdiensten gemaess, worueber im eigenen Gewissen Rechenschaft abzulegen ist, nach bestem Willen und Wissen, da "ultra posse nemo obligatur." und jeder also darauf hingewieseQ ist, die ihm verfuegbaren Faehtgkeiten auszunutzen ; ernst ehrlich, und gewissenhaft sofern (wie seiner Denkwesenheit geziemend).

Die mechanischen Gesetze in der von ihnen beherrschten Natur manifestiren sich, in organischen, als biologische, ans somatischen Functionen, und aus geistigen als ethische fuer das in " intelligibiler Welt " lebende Denken, so das? dem aus seinen Herzensbeduerfnissen redenden Fragen die

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conforme Beantwortung vorgesehen ist, rein und klar umschrieben, und unverfaelscht durch die aus KurzsicntigKeit irdischer Sehweite hineingebrachten Verschiebungen, die bei objectiver Umschau sich eliminiren, so dass der inneren Uiberzeugung desto unbeeinflusster die Entscheidung anheimgegeben ist, weil aus den Reden des Logos gekuendet, bei richtig zutreffendem Verstaendnis derselben (aus dem im logischen Rechnen gezogenen Facit).

Der heilige Schauer vor dem Unbekannten ringsum, der mit, dem im " Thaumazein " (s. Aristoteles) ai^eregten Philosophiren zur "admiratio majestaetis" (s. Bernard Ci.) sich steigert, aus dem Staunen. * wird andererseits auf prtmaerem Niveau, aus instinctivem Gefuehl hilSoser Ab- haengigkeit von ueberm aecht igen Maechten, zum PkoboM {thou theov) oder (b. Petronius) " timor " (•' qui primus fecit deos " ) contrahirt, in engster Umspannung,

Der Wildling athraet in religioeser Atmosphaere, eine jede seiner Lebenshandlungen, in Mikronesien (s. Kubary) und sonst, ist religioes tingirt, und was fuer den Einzelnen, gilt auch fuer dit; Individualitaet des Gesellschaftskreises. Wo das Rechtliche und Religioese ineinander verquickt liegt, wie in sacrosanctem Ceremonialgesetz eines (sabini- sehen) "Jus Quiritium," mag bei nachgiebigem Recht der Fetialen auch ddS der Sacerdoten sich anschmiegen, in Einfuehrung auslaendischer Cnite, (einer urmuetterlichen Magna mater oder serapischer Zusammenstoppelung), sie in sich aufnehmen und unschaedlich assimiliren, bis in die panlheistische Hauskapelle des Ht>eralen Imperator.

Mit solcher Toleranz was es vorbei, als in einer aus der Fremde zugefuehrten Theologie der / : in (Baader's) " Ternar " :/ verdreifachte Alldngott auf seine monotheistis- chen Rechte bestand, ohne aus semitisch vererbter

'Wer nicht mit " Erstaunen und licwunderung aufangea will, der findet Dictit den Zugang in das innere Heiliglhutn " {b. Gcellic), im Walcan (des Dacotali )

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Stanhalsigkeit ein Ruetteln daran zu erlauben. Und so sind bei Aufschwung der Cultur die anachronistisch mehr und mehr zur Versteifung incrustirten Dogmen mit fortzuschlep- pen gewesen, bis aui den heutigen Tag.

Auf solche Parapher nahen kaeme nicht viel an, sofern die Ethik gesund ist, und in der Hauptsache tiesse sich mit der christlichen ganz wohl auskommen, fuer ihre Fragestellungen im Leben. Gar manches klingt lieblichst anmuthend im Munde ihres Stifters und seit apostolischer Zeit sind fromme Kirchenvaeter und die ihnen aus der Scholastik zugetrete- nen Gehilfen ernst emsig auf theoretische Ausfuehrungen bedacht gewesen, so dass gegen die philosophischen Hand- buecher der Ethik, von ihrer Langstieligkeit abgesehen, keine besonderen Einwendungen besteben, ausser wo unscrupuloese Probabilist iker hineinzupfuschen sich erfrech- ten; und durch gletssnerische Ueberredungen zum Trauen auf guten Glauben " versucht wurde, die der auf heimischen Boden der Politeia zur Vertheidigung des Vaterlandes benoethigten Soehne (die dem Staat gehoerige "proles") fortzuwerben in Diensten einer hyperomanischen "Civitas Dei ", und so die Geschichtsannalen mit blutig bruder- moederischen " Episoden geschaendet habi n (aus dem Kampf der "zwei Schwerter").

Der Glauben kommt auf ein Geloben (im Geluebde) hinaus, beim Trauen <failb| und Vertrauen (neben dem Belief), auf die "Zuverlaessig- Iteit des Sprechenden " (s. L.ocke) gesluetzt (fuer seine Zengungsaussagen), als "das Fuerwahrhalten aus einem Grunde, der iwar i^jectiv unzurei- chend, aber subjectiv zureichend isl " (s. Kaiit), wotxi indess der Vernuenitige das objecliv in seiner Gewi ssli ei t Prnefbare schwankender SubjectJvitael vorziehen wird (im Gefuehl eigener Schwaechen). Beim Glauben, als " Ueberieugung^efuehl " gefasst (s. Schleier in acher) widerspricht die Doxa sich selbst, da nur der (stoische) orlhos logoi Richtigkeit gcwaehren kann Im togisch nuechlernen Reebnen). "Was nicht aus dem Glauben entspringt, ist Suende" (s. St. Aug.), Kyrithteron oun tebs epistehmehs hck fislis t s. Clem, AI.), und dann isl der Vernunft, als " blinde" (b. Luther) die Thuer gewiesen |in Alogie der Unvernunft). Der "Glaube" an die Gleich maessigkeit dei Natui, woraus die berechtig- te Erlaubnis, Seh luss folger ungeii zu ziehen, sich entnimmt (s, Balfour), ist entweder eine auf Kenntnis der fuer jedesmaligen Fall gnettigen Gesetze begruendete Gewissheit oder sonst ueberhaupl nichts (und uetier&uensig mithin).

* Wie die von den Skeptikern (ä. Dlog, L.) als Dogmatiker bespoet-

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Ihren sophistisch verfilzten Argumentatiooen beizukoni- tnen, liegen dem zu rein ehrlich orthodoxen Bekenntnis Gestimmten Schwierij^keiten vor, infolge des zu einem wunderlichen Rattenkoenig vertakelten Heilsplan, an dem weder Kopf noch Schwanz auszumachen ist, und die zur Erklaerung hinzugelieferten " Satisfdctionstheorien " ( s. Anselm) haben ihre Ueberzeugungskraft verloren, seitdem die frueher mit ordalen Gottesurtheilen in dubioesen Faellen zufrieden gestellten Gerichtshoefc es genauer nehmen, nach Angewoehnung an die exacte Methode, die im " Zeitalter der Naturwissenschaften " dem Denken gewohnheitsgemaess sich au^edraengt haben.

Und hier, seit die aetzende Schaerfe der Exegese die Grundtexte rettungslos zu zersetzen und zerfetzen nicht behindert werden konnte, beginnt es boeslich zu hapern, schon mit den ersten Vorbedingungen fuer zuverlaessige Zeugenaussagen, wenn in laengst verblichener Vergangenheit, ohne legitimen Geburts-noch Taufschein Dahingestorbene ueber ihre Ansichten examinirt werden sollen, und das Aufweisen von Monstranzen (zur Demonstration) hat den vom altanhaftendem und angebackenen Schleim (und dessen Ueberschleierung) klargewaschenen Augen, um so monstroeser zu erscheinen, je mehr die leere Nichtigkeit des Innern durch äusseren Aufputz mit funkelnd flunkernden leiten Philosophen, stellten die Theologen ihre Dogmenauf, unkritisch umherfahreiid, wie das vom Vetnuaftkritiker an der Metaphysik dos- raalitch bekrittelte Verfahren der rtnnen Vernunft, lohne vorangehetide Kritik ihres eigene» Verinaejens "), oder in Mythen bildem allegorisirend, mit Einschluis von Hy^olypseis pseudeis {i. Epicnr), fuer PopularisiranK (in EikoUs-Mylhoi), Uta den "Staat im Staat" zn meiden, hat der Staat die Art der Religion fucr alle Buerger als gleich maesiige " zu bestimmen " (s. Hobbes), fuer das aeussere Ceremoniell unter Verquickung des weltlichen tind kirchlichen Rechtes, im " Jus Quiritium," waehrend der Ansverfnlg dn Individuellen Glaubens jedem nacb seinem Belieben (und eigenem Gewissen) zu ueberlassen ist, in unbedinüter Glaubensfreiheit, und bier ist keime Gefahr zu fuerchten, wenn der als Atheist gescholtene Philosoph auf seine " moralische Wellordnung " kommen sollte, oder andere Fasaungs weisen des Dharma ( in all durcbwaltcnden Gesetzlich- keiten). " Leves gustas in pbilosophia movere fortaise ad atbeismum ■ed pbenioresad religionem redticere" |s. Bacon), um die Wunder der Welt, je voller durchschaut, desto staoneiider tu preisen ( in " admiraüo majesülis.")

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Juwelenkram verdeckt werden soll, (aus irdisch aluminischeni Dreck oder geschwaerzte Kohlenhydrate vielleicht, in diamaDti&ch, je theurer, desto hohlerem Gellitter).

Es stuende scblimm mit Vernuenftigkeit der armen Ethik, wenn sie fuer ihre " raison d'etre ' auf die durch, solcher Denkungeheuerlichkeitea capable, Hirnmaschinen gelieferten Documente gestuetzt sein muesste, oder auf Moralgebote, die (zornmuethig zerbrochenen) Tafeln einge- schrieben gewesen, von einem der mit Bobowisi auf Winnebago's Huegelspitse oder mit dem auf Jda's Gipfel- flaeche, im dortigen *'Tawatinsa," einbehaustem Olympier rangirenden Berggoetter, deren Hand zum Schleudern des Blitzstrahls (oder Vajras) gewebter za sein pflegt, als zu kalligraphischem Gekritzel. Habeant sibi.

Unsere ethnische Ethik liegt aus allgemein durchge- henden Elementargedanken (im "consensus gentium") unzerstoerbar eingemauert im Fundamcntalbau der staatli- chen " Politeia," fuer Leben sfaehigkeit ihres Zoon politikon den socialen Organismus des Gesellscbafts Wesens mit ethischen Functionen durchwallend, aus den Moralgeboten, als naturnoth wendige Voranlagen der socialen Existenzi die ohne sie ins Dasein ueberhaupt nicht haette eintreten koennen.

Wie im jedesmaligen {Sonderfalle des historisch actuetlen Bestandes ein abgleichender Modus vivendi in zeitgueltiger Reform ( ohne gewaltsame Revolution ) herzustellen waere, bleibt dem Denkwesen oder Zoon logikon ueberlassen, das in rationeller Betrachtung mit seinen ( unter den Metaphern der Sprache wechselnden ) Wortdeutungen handthierend, dieselben als semieutische Zeichen ( wie in Buchstabenrech- nung einer hoeheren Analysis ) verwendend, den ihnen zugehoerigen Ziffernwerth genaulichst, als fest gesicherten zu bewahren hat (im l<^ischen Rechnen). "Voll ist alles von Zeichen und weise der aus dem Einen das Andere

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lernt " ( s. Plotin ), um das in Symbolen geschriebene " Buch der Natur " zu entziHern ( in lesbarer Schrift ).

In Mechanik der Natur bethaetigt die Anangkeh (s. Plato ) ihre ehernen Gesetze auch in ( Aristoteles' ) " Poli- teia "—die Einbehausung des Zoon politikon oder ( b. Tbom. Aq. ) "naturaliter animal sociala," im "corpus politicum " ( b, Hobbes ), wie im Organismus jedes " Soma '■' nach somatischen Functionen wirkend, waehrend die Vari- ationsweite sich mildert ( oder lockert ) in der auch die inteliigibilen Welten durchwebenden " Heimarmene," die aus ihrer ( stoischen ) " Pronoia " im Bilde der Gerechtig- keit symbolisirt werden mag ( soweit anthropomorphischen Entstellungen vorgebeugt ist ).

In jed' geschlossenem Ganzen hat Bevorzugung eines Theils auf Beeint raechtigung anderer rueckzu wirken, um das normative Gleichgewicht ( innerhalb gerechter Verhaelt- nisswerthc ) zu erhalten oder dasselbe, aus Correlation eines organisch geregelten Wachsthums, wiederzugewinnen auf hoeherer Potenz, soweit das dadurch modi&cirte Totum ( oder Soton ) dem Pan gleich gewichtig eingefuegt bleibt (im Zusammenhang der Dinge). Durch willkuehrliche Gnadenbezeugungen in einem "Regnum gratiae" wuerde der gesetzmaessige Abgleich verschoben sein, wogegen die als gerechte erwiesenen Gesetze zu Jedes Besten ausasusch- lagen haben, in der Ueberzeugung, dessen gewiss zu sein, was ihm zukommt ( wie recht und Billig ).

In socialer Organisation durchwalten als lebenserhal- tende Functionen die ebthitckert Gesetze (aus ElAot dem " Habitus " angewachsen zur Hexit ), infolge der äikeh* aidhoi ( b. Protagoras ) gehuetet, in Nomoi agrapkoi des Primaerzu- standes naturnoth wendig {phgiei), waehrend beim cultu- rellen Wachstbum, aus " georgica animi " ( s. Bacon ), legale Maasnahmen, thetei (in der Stoa), benoethigt werden, zu temporaer conelaten AbgleicU ( je nach benoethigter

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Satzung), Daaebsn macht, was dianoietisch zur Tugend tauglich, sich merkbar in iDdividuellem Hinstreben zu eigner Entfaltung.

" Lex divina est participatio legis aeternae in ordine ad finem naturalem " ( s. Thom. Aq, ). Und das im Sinnlichen als Uebersinnliches Beeindrueckende reiht in organisch geregeltem Entwicklungsgang einheitlich sich an, wenn die noetische Ausgestaltung (im Emporwachsen) seine intelli- gibilen Welten anreicht, im Reifen der aus einwohnenden Potent ialitaeten entfalteten Denkschoepfungen durch Spei- sung mit den aus Uebereinstimmung assimilir bar erfundenen Gesetzlichkeiten ( und ihrer Aneignung im Verstaendnis ). Bei gesetzlich normalem Verlauf blueht alles frisch froehlich hervor, im Gesundheitsgefuehl der Leben skraeltigkeit, das auch die Organisation des Denkwesen's verjuengend durchstroemt, wenn den vernunftgemaess gestellten Postul- aten des Denken's ausreichend entsprochen werden kann, durch befriedigende Beantwortung der Fragen, wie sie sieb stellen ( aus den Problemen des Daseins ).

Im Menschen, als " Automaton spirituale " (b. Spinoza), dem auf hoeberen Stadien seines Wachsthumsprozesses die somatischen ( und psycho-physischen ) Functionen zu ethischen hinueberfuchren ( auf den noetischen Regionen seiner zoopolitischen Sprachschichtung), entfalten sich die organisch geregelten Vorgaenge des, dem Organisations- princip inhaerirenden, "Nisus formativus'' zu denjenigen Ausgestaltungen, wie durch die dort umgebene Sphaere bedingt (in intelligibiler Welt),

" Der Verstand schoepft seine Gesetze nicht aus der Natur, sondern schreibt sie dieser vor" (s. Kant), in einer aus Subjectivitaet umflorenden Vorspiegelung, da die in den "Formen"/; eines "Eidos," woran ( b. Aristoteles ) die " Energeia " schafft ; / ursaechlich verwirklichten Effecte aus dem erfahrungsgemaess unterliegenden Stoffe gespeist sind,

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worin oat urgerecht die Wurzeln eingeschlagen liegen, zu ru eckreichend auf ihre Voranlagen in den, das All des Daseienden durch wattenden, Gesetzlichkeiten ; die wenn das Denken, am Endverlauf der Reifung, auf sich selber umbeugt (in ** Noesis Noeseos"), zur Erkenntnis gelangen, in all den Faellen, wo fuer den Wissensdrang eine U ehe reinst immung sich herstellt zwischen dem in der Denkthaetigkeit spuerbaren "Trieb zur Organisation" (s. Fichte) mit den ihm gestellten Fragen aus der (durch die Controlle als richtig bestaetijten) Beantwortung und nachdem saemmtliche einer exacten Durchforschung augaenglichen Gebiete (im Detail ihrer Einzelnheiten) durchwandert sind, wird dann (bei Erschoep- fuag der Denkmoeglichkeiten) ein allgemein gueltiges Facit sich ziehen lassen (aus dem Einklang kosmischer Harmonien).

Der Anthropos findet seinen zoologischen Verwandten im Reiche der Animaüen sich angereiht, in Sphaere (oder Atmosphaere) der von ihnen im gegebenen Vorhandensein angetroffenen Welt. Seine nat ur not b wendige Doppelung dagegen bewohnt, in zoopolitischer Ergaenzung, die NeuschoepfuDg des humanistischen Mikrokosmos, vom LMgps au%ezimmert aus den Baumaterialien einer sprachlich immateriellen Hyle oder Dravya, aus den Einkoerperungen seines (schoepferi sehen) Wortes actualisirt oder realisirt (Virtual iter). Auch hier, beim Hervortritt aus unterliegen- dem Hypokeimenon (im dynamei-on), handelt es sich um eine in Formunrissen (des Eidoi) verwirklichte " Energeia," die gleich der in materieller Substanz ausgewirkten, auf Wahrnehmungen zurueckfuehrt, wie sie durch die Reaction der specifischen Sinnesenergien, beim Zum eck prallen des Widerwurfes vom Gegenstand im Draussen, als Vorstellun- gen gegenueberges teilt (und reflectirt) sind : sensualistische unter den phaenomenalen Erscheinungen, und als ideelle umschwebend, auf noetischen iiegionen.

Den Fuenfsinnen animalischer Constitution waechst

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also in Orgaaisation der Gesellschaftswesenheit (oder des Zoonp'olitikon) ein sechster hinxu, als "sensus interior," oder " Manas " (des Manu), der unter den Wechselbezie- hungen zwischen Aromana und Ayatana mit dem "Dharma" coriespoadirt (zum Verstaendnis seiner Gesetzlichkeiten).

Was mit stofflichen Substraten der Auffassung (oder Anschauung^ entgegentritt, liegt fuer seine ursaechliche Veranlassung ueber die Sehweite des optischen Horizontes hinaus, da die anregenden Kracfte aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten einfallen (im tellurischen Dunstkreis),

Was dagegen in Noumena (oder " Intetligibilia ") redet, aus den lautlich umkleideten Anschau ungsbildem einer intelligibilen Welt, gehoert der Wesenheit des Denkens in sich selber an, weil aus dem Reflex seines eigenen Innern zuru eckgespiegelt ( " Mens se ipsam novit " ).

Immerhin ist es ein Product (sofern ein " Causatum "}, als das Erzeugnis innerlich durchwaltender Kraftenergien, die (wie stets, auch hier), ihrer hypokeimenischen "Sub- stantia" beduerfen, um zur Merklichkeit zu gelangen, " Ex nihiio nihil fit," ouden ginetai ei tou meh onlos (b. Epicur),— und so hat voraussetrlicb ein Seiendes unterzu- liegen, aus dessen Multerschoose die Wurzeln desjenigen hervorgesprosst sind, was zu seinen Idealen entfaltet, von einem all umfangenden "Ouranos" (s. Xenophanes) redet ; im Vater der Gnosis : ein Patehr agnokiloa freilich fuer die Agnostiker, in ihrer " Docta Ignorantia" (s. Nie. Cus,), so dass sie, unter Absehung von speculativen Liebeleien, vor* gezogen habe, ihre Aufmerksamkeit demjenigen zuzuwenden, was in porportionell gerechtfertigten Gesetzlichkeiten hethaetigt und aus logischem Rechnen bestaetigt, dem Verstaendnis sich assimiljrbar erweist und practisch brauch- bar (in Mehrung rationeller Erkenntnis.)

Was solcherweis auf den Forschunswegen des Denk- ens seinem Wissensschatz sich zufuegt, hat im Grundkem innerer Sinne^deutung dasjenige einzu bereifen, was in

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VorbediagungcD das Daseiende durchwaltet, aus dem Jenseits der im Kffkloa genehieohi veigaenglicheD Welt : aus einem UnvergaeDglichea demnach. Uad wenn also solch athanasische Speisung aus Coageatalitaet des seine Vernunft zufriedenstellenden Verstaendoisses in die geistige Organi- sation angenommen, mit dessen Bestandtheilen {Etoicheiai kai rhitai) sich indentificirt, dann wird durch das zur Zehrung auf den Todespfad mitgegebene " Viaticum " den- jenigen Sehnungen entsprochen, die ethnisch uebecall, im Amrita oder sonstigen Lebenswassers (vai-ora), sich erflehen, in Eikoie»-Mythoi, deren mythologische Symbole zu lesbarer Schrift zu entziflfern sind ; im heutigen " Zeitalter der Natur- wissenschaften " nachdem auch auf die Geisteswissen- schaften (durch das hinzugewonnens Arbeitsmaterial) die natucforschlich exacte Methode sich hat zur Anwendung bringen lassen, fuer einheitliche Abrundung des " Conceptus kosmikos" (unter den Harmonien kosmischer Gesetzlich- keiten).

Aus der "prona statua" " des ("emporschauenden") Anthropos entnahmen die Scholastiker die den Natur- philosophen ebenialls gelaeufige Vergleichung mit einer auf den Kopf gestellten Pflanze, die Wurzeln im Erdboden eingeschlagen und ihren Bluethestand mit den Zeugungsor- ganen gekroent, die beim Thiere nach unten verlegt seien.

Immerhin liegen in der Keimanlage des v^etabilischen Saamens diejenigen potentiellen Auswirkungen involvirt oder {'la Diartatia) disponirt, welche bei Abfindung des Nucleus mit seinem Cytoblast, von fruehesten Zelltheilungen an, diejenigen Vorgaenge regeln, die in organischer Entwick- lung der Metamorphosen, concentrirter verdichtet, bis zur Akme aufsteigen, im Endverlauf der im pflanslichen Dasein

* "Der Mensch ist der erste Freigelasaeae der Schöpfung, er steht aufrecht " (3. Herder), aU "Blutheder Erdenscttopfuog" (sursum cord» emponchauead {im AoUiropoa),

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gestellten BestimmuDg. Und aehnlich producirt sich die Evolution im animalischen Organismus, der mit den, zum Ansatz lebenserhaltender Functionen bonoethigten, Organen nebeneinander** fertiggestellt, ins Geborensein eintritt, nach den im Embryonalzustand schon kenotlichen Voran- merkuQgen derselben. Das Kind verdaut mit seinem kleinen Magen nach gleich chemischen Prozessen, wie mit seinem digestionskraeftigeren der Erwachsene, es athmet gleich ihm, lernt bald zu sehen, zu fuehlen, zu gehen etc., aber die bei ihm (in " inertia materiae ") unthaetig schlaffen Geschlecht- sorgane (mit oder ohne Theilung) beginnen im Laufe der klimacterischen Jahre erst zu schwellen, um das Zeugungs product loszuloesen, wie von dem ( aus Evolution in Involution umgebeugten ) Stamm die gereifte Frucht sich abtrennt. Wenn den Animalien, in humanistischer Existenzform, das Denkwesen* oderZoon logikon hinzutritt, aus dessen (im Denken gipfelnder) "Zielstrebigkeit" (s.v. Baer ) der Schwerpunct der Ausentwicklung aus dem sexuellen Pol auf den cerebralen verlegt wird (wie tn Anlage der ** Chorda dorsalis " bereits gegenuebergestellt ), so manifestirt sich auch hier ein Effect aus Ursach Wirkungen, die im naturgerechten Zusammenhang der Wechselbezie- bungen aus deren Causalnexus zur Actualisirung zu gelangen hatten. Die ihre Flora mit Blumenschmuck bekraenzende Geschlechtsreife faellt allegorisch in idie Festeszeit der

* * Die praeformirten Einschachtdungen f der Ovullsten and Animal- culisten ) haben fuer Entfaltung der Organe die Flagge gestrichen vor der Eplgenese, die indess wieder auf die vorbedin glichen Unterlagen des lum Totum ausgestalteten Organismas zuraeckfuehrt ( nach logischem Postu- lat). Nicht angeboren sind die Ideen, sondern vorveranlagt in denjenig

Ktenllellen Keimungen, die zu ihnen sich auszugestalten haben (nacn DUDenten Gesetzlichkeiten).

In "faculK de penser" gehoert das Denken (b. Holbach (dem "etrede rhomme" [b. Helvctius) ao, als Denkwesen (oder Manisco), dessen Existenzform aui der "pars rationalis, qna carenl besliae" (3. Cicero) typisch durch das Denken gekennzeichnet wird (s. Alkmaeoii), in Hinrichtung auf das Wissen, denn fatites anthrophoi tou e'tdenai oTcgaiiiai physei ( b. Aristoteles ), im naturbegruendelen Ziel (tu stetiger Huirung der Erkeiiiitnisiej.

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ethntscheo Pubertaetsweihen. womit der Jueogling als Tollwerthiges Glied in seine Gesellschaftswesenheit eintiitt : in die OrgaDisation des Zoon politikon oder Ethnos (als Wildstamm auf primaerem Niveau). Uud unter cultureller Pflege werdeo hier ebeufalls die aus ihrem Emporwachsen gezeitigten ( Denk -) Fruechte civilisatoiisch veredelt, als Denkschoepfungen (auf deren Zielrichtung hin).

Und so vereinfacht sich der Einblick in die "con- catenatio rerum" fuer mechanistische Naturbetrachtung der aus dem Hypokeimenon (eines Moeglichkeit ssein) realisirten Erscheinungen, ob in substantieller, ob in "intelligibilet " Welt ( einer phaenomenalen in beiden Faellen ), da bei Ausverfeinerung der materiellen zu immaterieller Hyle der Grenzstrich zwischen "res cogitans" und "res extensa" fortgewischt ist, und bei thatsaechlich fundamentirlem Arbeitsmaterial das "ens rationis" im Focus der Vido mentis ebenso kenntlich auftriSt, wie ein irgend anderes " ens positivum," soweit es um Dinge sich handelt, in immanenten Gesetzlichkeiten gestetigt, die bei "Gedanken- dingen," in der Stichprobe sich bewaehrt erwiesen haben muessen (ehe als vernunftgerecbte zulaessig).

Uass mit den Denken in die als gegeben vorhanden* angetrofiene Welt etwas neuartiges hinzugekommen sei, als " forma superaddita " ( b. Telesio ) hatte dem philosophischen Spuersinn von jeher sich auFgedraengt, und so war der Nous (noetn) von Ausserhalb {hexoihen) herbeigekommen (b, Aristoteles) zum Ordnen der panta chrehmala (s. Anaxagoras), um seine Gesetze in die Natur hineinzudenken oder sie ihr vorzuschreiben (als der Metaphysik der Kamm geschwollen war). Den "Logoi spermatikoi" (der Stoa) war ihre Spaanungsweite vorge* schrieben, nach Maass des aus dem " Urfeuer " aufgespeich-

Wirklichkeit (b. Chr. Wolf) ist "Erfuellung des Moeglichen" in " gegen waertigcr Welt," als "Vorbandensein der anschaulichen Welt"

äs. M. K^ußmanD), aus den Wech selbe ziebnngen (im Zusammenhang er Dinge) eines dynamei-on (aus dem die Energien sich belhätigen).

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erten Waermevorrathes und ihrem in "arce" (s. Cicero) thronenden Hegemonikon wai ein "Pneuma" (aus dem alldurchwaltendem in ihn hineingeweht) zur Verfuegung ueberlassen (fuer somatische Conceptionen), aber die Fuelle des Denkens kam zur Geltung erst, wenn aus Anfiu:hung des als apotpaama tou theou eingesenkten Gottesfunken dessen Erhellung hervoTstrahlte fuer eine Eclampsis (b. Plotin), aus der, als Vater des Logos, der " Nous " emaniren mochte, wie in gnostischen Versionen vom Dens ignotus (agnostos) her. Diese Anerkennung einer " docta ignorantia " (s. Nie. Cus.) hat ihren sympathetischen Widerhall bei heutigen Agnosti- kern gefunden, unter Koryphaeen der Naturforschung, denen die Ausschreibung dieses Kapitels ueberlassen bleiben kann vorausgestzt, dass die Naturwissenschaft vor der Entstellung mit einem metaphysischen Schwanzanhang bewahrt bleibt (womit sie durch die aus Evolutionstheorien eingesogene Berauschung fast bedroht gewesen waere).

Vorlaeuflg genuegt, bei dem klardeutlichen Sachverhalt der Tbatsachen 2u bleiben, wie sie bei exactem Verfolg der aus dem Verlauf der Entwicklungsvorgaenge kenntlichen Phasen sich factisch haben bestaetigen lassen.

In humanistischer Existenzform gehoert zum Anthropos als naturnothwendige Ergaensung sein Zoon politikon (der Peripatetik ), und so muss in den urspruenglichen Anlagen nicht nur fuer die Ausbildung des leibhch greifbaren Individuum vorgesorgt sein, sondern auch fuer die Erweite- rung zu seiner gesellschaftlichen Individualitaet, und die diese Doppelheit auf höherer Potenz wiederum einigende Bruecke muss ihre Stuetze gleichfalls in einem fundamental materiellen Unterbau eirgerammelt haben, dessen Quadern (von wem immer gebacken oder beschafft) sich als euverlaessig brauchbare Bausteine erwiesen haben, fuer den methodisch na tu rfor schlichen Untersuchungsgang, der es zunaechst nur mit der aus ihrer " natura naturans " gesprosse len " Natura naturata " zu thun hat.

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Der aus cellulaeren Unitaeten au^ebaute Koerperleib ist in seiner Lebeasfaehigkeit von somatischen Functionen durcbwaltet, unter der Form chemischer Processe, worueber sich der Biol<^e keine Sorgen zu machen braucht, da ihr correctes Betragen* von den im Chemie und Physik Sachverstaendigen garantirt ist. Als ihre Verla en gerungen ( aus Ueberschuss der angeregten Kraitenergien insofern) durchstreichen psycho-physische Entelechien das irritable Muskelgewebe laengs der dasselbe durch spinnen den Nerven- bahnen, und wenn unter solcher Leitung auf sensualistisches Bereich gelangend, wo fuer ihren Empfang die Sinnesorgane als Aittetheria ( der Stoa) oder " Prasada " ( im Abbtdharma) eingerichtet sind, werden sie dort aus dem "Widerwurf" (s. Eckhart ) des Aussenobjectes ( der ihren Ayatana entsprechenden Aromana) mit physikalischen Reizen ge- troffen, bei denen die (Sinnes-) Wahrnehmungen in ihren Vorstellungen zurueckspiegeln /: die (scholastischen) Species impressae der Species expressae fuer die Species sensibiles !d den Species intelligibiles :/, (unter Species intentionales), im physiologischen Aus verfolg der specifi sehen Sinnesenergien und deren Verwebung mit den ihren Organismus durchstroe- naenden Empflndungen.

Hier breitet sich das erntereiche Arbeitsfeld der Psycho- Pbysik die dasselbe von alt verschleppten Scharteken gruendlicb gesaeubert bat und " tabula rasa " gemacht fuer die Psychologie (zum Aufbau eines " Novum Organum ").

Wie nun mit dem Denken 7, um dafuer die Ueberleitung zu finden, auf die "pars rationalis, qua carent bestiae" (s. Cicero). Bis ddhin war davon keinerlei Rede im animalis- chen Organismus, und unser Seelchen, das man damit bat belasten wollen, wuerde unter solcher Buerde zusammenge- brochen sein, so dass sie vorgezogen hat, sieb freiwillig zu

* Unter Ab&nduDg mit den Bus dem Organ isMioiispringip bedingteo ModificatioDcn ( beim ZuBammenwirkeii der Tbeile auf { Zweck

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verabschieden, und haftbar nur fuer das, wofuer sie functionell verantwortlich gemacht werden kann.

Da es sich hier, beim Fortschritt zur humanistischen Existenzform, um eine hoehere Abstufung handelt, im Verhaeltois zum animalischen Organismus, wird an dessen hoechst letzten Productionen er klaerlich erweise der Ansatz EU nehmen sein, um einen haltbaren Ausgangspunct zu gewinnen : an die in den Sinneswahrnehmungen ausverlau- fende Bethaetigung der psycho-physischen Entelechten demgemaess. Und diese sind es sonach, die aus den ihren jedesmaligen Gesellschaftskreis componirenden Constituen- ten ausstroemend, auf zoopolitischer Sprach Schichtung gemeinsam zusammentTeffen, um dort aus dem Kreuzen Wahlverwandtschaft lieber Affinitaeten als Effect derselben das Denken hervorzurufen, io Neu-Zeugung (oder-Schoep- fung), als sobezuegltcher "modus essendi" (unter den ineinander sich umsetzenden * Energien),

Was demnach in hypokeimeniscb bildungsfaehiger Masse (einer aeide* kai amorphon) uebergefuehrt ist, kaeme auf Forteittern der in den Sinneswahmehmungen angeregten Schwingungen hinaus, auf Nachschwingung derjenigen Energien, die unter andersartig umgebender Sphaere (auf noetischen Regionen) zu dementsprechend andersartigen Worthuelsen eingecapselt, aus dem Li^os reden, fuer Verstaendlichkeit des Zooa logikon : im Denken, das sich seiherdenkt, innerhalb des humanistischen Mikrokosmos

* Die in Enlfaltung blologischur Organisation wirkenden Energien streben eine losloesung von der Gravitationskraft an, die Pflanzen iu Ihrem aufrechten Wachsthum, das mit de:i Wurzeln dem Boden einge- fesligt bleibt, nnd das Thier in freier Bewegnug unter lemporaerer Verschiebung des Scbwerpuncles, aus den im Willen betbaeliglen Acten, die bei der, humanistisch [aus animat ischer Individualitaet) in zoopolitis- che uel>erl feienden, Euiaienzform in der Denkkraft centrirend, dort in sich selbst gefestigt stehen, als ein Sein an sicli {im Fueisichsein), Es handelt sich also um eine in die Umsetzung der Energien nach chemi- schen und physikalischen Processen (in den somatischen Functionen) ein- begriffenc, aber zugleich iu ihrer Zielrichlung danieber hinausgehende AeuEsening, die ihie Etnfuegung unter die Gesetzlichkeiten im All des Daseins, zum eigenen Bewnsslsein zu bringen bestrebt ist, soweit eine Uebereinstinimigkeit sich heraicUbai erweist.

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aus dessen tellurischer Einbehausung, der Blick hinausspaeht in makrokosmische Unabsehbarkeiten, die fuer directes Antasten durch das vernunftgemaess auf seine Relationen hingewiesene Denken unzugaenglich, dann erst annaeherbar sein koennten, wenn das logische Rechnen, in emsig fort- gesetzter Uebung, zur Erfindung eines In&nitesimalcatculs sich vervollkommet haben sollte.

Unter den so betheiligten Sinnesenergien kommen vornehmlich die optischen und acustischen in Betracht, und im Echo ihrer aus cerebralem Kreuzen der Nervenfaeden hervorkliugendeo Concordanz ( in " Audition coloree ) kommen auf der zoopolitischen Sprach Schichtung die lautlich umkleideten Anschauungsbilder zur Ablagerung, da aus den durch Verfeinerung der menschlichen Sprachwerk- zeuge articulirbarem Wort ein handelbares Sachding gegeben ist, zum Sprachverkehr im Gedankenaustausch (zwischen Zunge und Ohr),

Das in organischen Entwickluuggsprocessen eines geis- tigen Wachsthums zu den, in generalisirender Verallgemei- nerung (durch Zusammenbegrifi besonderlicher Vielheiten) verdichtenden Abstractionen vorschreitende Denken schafft zunaechst in Wortbildung, bis an die Grenze solcher Gestaltungsfaehigkeit gelangt { in den Kategorien ), in Satzgefuegen weiter gedacht wird (vom onoma zum rhema), nach den in der Logik als formal gueltig adoptirten Gesetzen, die auf ihre Richtigkeit hin sich jetzt werden nachpruefen lassen, seit thatsaechliche Belegstuecke geliefert sind (in ethnisch vorliegenden Aussagen).

Als erste Ergebnisse des so fuer seine Arbeiten ausge- ruesteten Denkens kommen, nach den Arten der Aussehen

•"To Ihink is to condition " (s. HaraillonI, im " e stabil sh ment ot relatioDs " (b. Sponeer), da das Denken bestehl im Vergleichen [s. Hume); aus Beziehunjtcn (s. Lolze) uDter allgemein durchgebendcn Wechsel- wirkungen, in der "cuncatenatio feiiun " (einer Krasii lii holohit].

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{ta genekloAn Kauhgoriohn), die notitiae * communes " zum Niederschlag, als " semina aeteinitatis " (s. Scaliger ), weil in " ewigen Wahrheiten " (s. Descartes) begruendet, aber zugleich "seifevident truths" (s. Dugald-Steward) eines " Common sense " oder gemeiagesunden Menschenver- stand's. Damit waeren wir m den sicheren Hafen der Selbst verstaendl ich keit eingelaufen, und mit ihr beginnt nun eben das Problem (in der Lehre vom Menschen).

Der durch den Cemeinverstand angesammelte Com- munalbesitz der zoopolitischen Stammeseinheit (in dem " Conceptus mundi ") liefert die geistige Speisung, um die in dem Einzelnen durch den Reflex aus ihrer Latenz erweckten Denkthaetigkeit der Vernunft (ratio) zu zeitigen und foerdern, je nachdem die Ausverwerthung innater Befaehigungen in Betracht gezogen wird und ausverfolgt im ernstgemeinten Willensentschluss " *,

Indem bei gemeinsamen Zusammentreffen auf sprach- licher Gesell scaftsschichtung die idiosynkrasischen Differen- zirungen der den socialen Kreis constituirenden Individuen unter ihren Verschiebungen miteinander zu g^enseitiger Begrenzung gelangen, umschreibt sich jed' Einzelnem sein Bewusstsein, in seinem Stellungswerth zum Ganzen, je nach den aus Erfucllung obliegender Pflichten zustehenden Rechten.

nicht im Allgemeinen (s, Schopenhauer) der " Lehrsaetze " ( " aaaljrtischer Hethi>de " |. loiidem im elementar Gemdngueltigen der "Noliones communes'' «). Herb Cl.) oder (b. Kant) ■•Notionen" (als " apriori gegebene BegdHe " ) in " seifevident truths " fs. Collier), aus deren organischer Enllaltung die Allgemeingueltigkeiten ke epUtehmelt lohn ATalAa/uit— sprossen, wodurch da« Wissen gespeist wird ( zum Reifen der Denkschoepfungen).

** Aus den Slreberichltugen dei Conatus {a. Leibniz) oder (b. Goclenius) " Appetitus" | " impulsus quidam ad rem qaindajn" ) sind die in der Organisation— aus "Urvermo^en" (b. Benecke) oder "Uraein" (3. Schelling) treibenden Functionen materieller Sloffumset- zung zu denen des Willens umgeaelzt, als " percepturitio " (f. H.Wolf), in Variation der " force psychiqne " ( s. Sergi }, zur '■ herrschenden Kraft in der Welt " (s. Crusiua), ans " Willenskraeften " bestehend (s. Martineau), mit " inlellectuellem Bestrebungsvermoegen " (s. Kmg), zum " letzten Eiobeitspuncl des Bewusstaelns " ( s. Schopenhauer ), iin Ausverlauf der Zielrichtung ( beim Reifen des gcialigen Wactuthami).

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Beim Hineinwachsen in den zugehoerigen Gesellschafts- kreis waehrend der Jugend ist die Theilhaberschaft an dem geistigen Gemeinbesitz eine passive [durch die aufgenomme- nea Belehrungen erprobt), waehrend wer, nach Bestehung der in der Juengiingsweihe auferlegten Pruefungen, unter die Klasse der vol (erwachsenen Maenner eintritt, dann activ mitzuthun hat zum Erhalt und Bestand seiner zoo politischen Gesellschafts Wesenheit, worin die Wurzeln des eigenen Daseins vital verzweigt liegen. Und je scharf genauer der eigene Zi£fernwerth herausgerechnet ist, desto klardeutlicher kommt zur Erkenntnis, dass mit dem Wohl des Gemeinwe* sens das selbsteigene sogefoerdert ist, wie bestens zu Gute zu kommen hat im Endverlauf (Ende gut Alles gut).

Wenn aus humanistischer Verfeinerung der Mundwerk- zuge der emotionell hervorbrechende Schrei zur acustisch umschriebenen Auffassung seiner Articulation eine dingliche Befaehigung erlangt hat, schlagen sich naturgemaess (.pht/Mti) auf die Sinnesdeutungen ihre Worthnelsen nieder, die nachdem die erweiternd anschwellenden Begriffsbil düngen in die Umkapselung nicht laenger eingezwaengt gehalten werden koennen, nur noch zu semeiotischen Kennzeichnun- gen dienen (s. Locke), fuer couventionellen Gebrauch ((Ae«ei) in den dem Wissen vorbeding liehen Worten * (s. Gerber). Im "intellectum principale" oder objectum primarium (des Verbum intellectum) wird das objectum secundarium (s. Thom. Aq.) wie in einem Spiegel erkannt ("tanquam speculum, in quo res cernitur"), aus Ruecks- piegelung im Reflex, und dann gilt (bei Reflexion) "die Zurueckbeugung des Gedankenlaufs auf einen bestimmten Punct "(s. Herbart), wenn nxht laenger (wie auf ethnisch primaerem Niveau) grammatisch nur, sondern in freien

* Wie die Sprache " der dem Metiacben eigeiithuemlicbste Gebrauch Beines Leilies" fs. Aristoteles) ist das Denken "une maiiiere d'Sire de l'tiomme " |s. Helvelias), im Deokwesen.oder " Manisco," als Menscbleia des Mann (der " Maiia "), aus dem Logos (des Zoonlogikoii) redend (nach " Ralio " uänat Vcnmofll.

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Satzgefnegen ( logisch ) gedacht wird (in culturell gefordert ter Meditation). Formata cognitio ab ea re, quam scimus, verbum est, quod in corde dicimus (s. Varro), beim inneren Sprechen (des Denkens). Im Ausverlauf des animalischen Organismus kann die Sinnes Wahrnehmung ueber sich selber nicht hinaus, ihren eigenen Schatten nicht ueberspringen, und ist damit soweit also zu Ende, wenn nicht in humanistischer E^tistenzform durch den ihr innaten Organis- ationstrieb auf die zoopolitische Sprachschichtung hinueber gefuehrt, zum weiteren Schaden der Vernunft, als ein "Vernehmen" (s. Schopenhauer), unter dort intellectuell gebotenen Wahrnehmungen (auf hoeherer Potenz immanen- ter Äugest altung). Das psycho-physischs Individuum denkt nicht (s. Muensterberg), indem das Nbein ( s. Aristoteles ) heleron ikou ai$lhene*tkai ( im Seelischen ) da aus den umgesetzten Energien die " Vis cogitativa " auf anderer Sphaere des Daseins erst entspringt (als dortiger "Modus essendi"), auf das Wissen hingerichtet, wo das "Gefundene als Eigenes", gesetzt wird (s. Hegel). " Omnis cognitio fit per assimilationem cognoscentis et cogniti" (s. Thom. Aq.), bei Uebereinstimmung der Gesetzlichkeiten (der im Denken immanenten mit allgemein durch waltenden). Aeterna sunt primordia atque principia (s. Valla), als "semina aeternitatts" (b. Scaliger), in den "notiones communes" des Gemein Verstandes, aus dessen intellectuellen Niederschlaegen die "constructive Bewegung des Denkens" (s. Trendelenburg) anhebt, im geistigen Wachsthum, aus seinem "Nisus formativus" als "Intellectus ipse" (s. Leibniz). Indem das im " Verbinden und Trennen " arbei- tende Denken zunaechst an den Wortformen seine Kunst versucht, werden (auf primaerem Niveau) complwirte Grammatiken zusam mengestoppelt, bis wenn in den " träl^ cendentalen" Formen der Dinge (s. Br-jno) an ti Genihotata (der Stoa) gelangt, bei letzt raoeglichster Ausdehnung zu den Kategorien, das Schablonenwerk aufgegeben wird und

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seio unbehueläicbes Werkzeug gegeatheils vereiofackt (in den Cult Ursprachen), um ia freien Satzgefuegen fortzuden- ken, aui dem " Qui vive " g^en Worttaeuschungen ( rathsa- merweis).

Zum Unteschied vonden Animalien, deren Organisation (gleich der vegetabilischen) in Reproduction dch erfuellt (innerhalb des Kyklot Geneh$eoh*) ist bei humanistischer Existenzform der Schwerpunct vom sexuellen Pol auf den crebraleu verlegt, wobei die " Via aurea " eines Mittelmaases einzuhalten bleibt (denn "allzuviel ist ungesund", bekanter- weis).

Durch einsiedlerische Losloesung vom socialen Leben, einen gewaltsamen Abburch also der dem zoopolitischen Organismus des Anthropos ethisch einverwachsenen Func< tionen, hat das in der Patimokha vorgeschriebene Institut der Samgha die orientalischen Laender mit den Bettler- schaaren paradtischer Drohnen Kefuellt, einschliesslich der, mittelst kuenstlicher Steigerung der Contemplation an den Kasina, zu " Alienatio Menlis " (der Mystik) verdummten Idioten, und die in scholastischer Klosterzelle isolirten Geistesgefangenen sind bei Hinsiechen ihres Intellect's in stupiden Glaubensdusel ( " credo quia absurdum " ) durch die metapysisch nichtigen Gespenst er weiten umflort, aus deren Truebung die, in der Classicitaet mit ihrer Politeia in Fuehlung verbliebene, Philosophie den Gang occi den talischer Culturgeschichte zu Verirrungen abgelenkt hat, ehe mit ErstarkuEg naturgerecht exacter Methode die dem ration- ellen Vernunftgebrauch vorgezeichnet en Schranken wiederum zur Anerkennung gebracht werden konnten. In oeder Lange- weile, wo es practisch Nutzbares nicht zu thun giebt, geraeth, weil stets lebendig ( aei zoth ) das Denken ( " um auszu- fuellen die Leere der Stunden und die lange, unendliche Zeit") auf den desperaten Gedanken aus seinen eigenen Resourcen sich zu ernaehren, und durch die in qualvollem Umhersuchea hervorgequetschten Quintessenzen benebelt

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( bis zu eDthusiasm trender Berauschung oftmals ), verint es sich aus speculativ verwetteten Abstractionen in wueste Zahlenkabbalistiken, wo (bei Ausfall thatsaechlicher Beleg- stuecke) zur Anlegung pruefeadcr Controlle jeder Anhalt mangelt und somit die Moeglichkeit, den schwankenden Daten feste ZifFernwerthe zu substituiren, um sie dadurch in verwendbaren Gebrauchswerthen zu fixiren (fuer das Ic^sche Rechnen).

Was in formaler Logik nach den Beeindrueckungen aus ungefaehren Generalisa tionen als gesetzgueltig entgegen- genommen war, wird deshalb ( in naturwissenschaftlich gepflegter Noetik ) einer nachpruefenden Revision zu unter- ziehen sein, um an den aus leiblebendtgen Gesellschaft- skreisen, (den ethnischen Voetkerleben in Leib und Blut), mit erfahrungsgemaessen Facta redenden Vergleichsobjecten, die Entwicklungsphasen des geistigen Wacbsthums (im Detail ihrer Metamorphosen) au szu verfolgen, unter Rueck- gang auf die durchsichtig einfachsten Anfaenge (in den Elementargedanken), da bei ihnen im causal verknuepfenden Zusammenhang die bedingenden Gesetzlichkeiten am raschesten ueberschaubar, einen Leitungsfaden liefern, um in den labyrinihisch verschlungenen Kreuz-und Quer- gaengen, auf civilisatorisch gesteigerten Stufengraden, eine lichtige Compassweisung einzuhalten.

Nachdem sodann die automatischen Ausgestaltungen

der GeseJlschaftswesenheit in ihren normativ geregelten

Vorgaengen bemeistert worden sind, wird das aus den

noetischen Niederschlaegen des Gerne inverst an des (in

" seifevident truths " der " nottones communes ") in seiner

Vernunft thaetigkeit rationell gespeiste Individualdenken

furchtlos angenaehert werden koenneo, da der Gefahr von

den in imergruendlichem Bythos (oder " Bathos "} versenkten

Tiefen seiner Subjectivitaet verschlungen zu werden, bestens

vorgesorgt ist, durch den ( kraft objectiver Forschung ),

V ' ~°<:tellen Pol, der in geistiger Sternennacht aus seiner den Kat«(,

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Hoehe niederstrahlead, der Lebensbarke ihre Steuetuag anwast, um an jenseitiger Kueste su landen (wo die Sonne einer vollen Tageshelle emporzuleuchten bat).

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©tljnteclje ffitljtk.

^k^^ Ethik, als Ausdruck fuer die socialen Functio- I I nen, worin die Lebensfaehigkett des humanistis- ^^^ clien Organismus beruht (in der "Politeia"), ist aelter als jede Religion, soweit damit, nach losem Sprachge- brauch, ein theologisches Sjstem bezeichnet werden soll, gleichaltrig dagegen mit der Religioesitaet, oder vielmehr das gleiche besagend, auf primaerem Niveau des Wildzu- Etandes, ehe die aus cultureller Geschichtsbewegung veranlassten Spaltungen merkbar geworden sind.

Aus den dem Wildling automatisch in seinem "moral sense" (s. Shaftesbury) eingeschriebenen Notnoi agraphm wurde die Ethik von Socrates (s. Diog. L.) lehrbar gemacht, und dann von seinem peripatetischen Schueler in des Zoonpolitikon " ethischen " (neben " dianoietischen " ) Tu- genden zur Verwendung gebracht, fuer die einheimische Nationalitaet, um mit Erweiterung des geschichtlichen Umblicks (inderStoa) diejenige Ausweitung im Sytlema ek iheokn hai anlkropohn zu erhalten, welche von den orientalischen Missionaeren bis zum EinbegrifT einer "Civi- tas Dei" fortgeweitet wurde, so dass der als Glied einer uebetsinnlich moralischen Weltordnung (oder "Regnum gratiae," als Gottesstaat) eingestellte Mensch in Conflict gerathen konnte mit den buergerlichen Pflichten seines Volksthums,

" Die Ethik, welche auch die Moral Im eigenen Verstände genannt wird, lehrt die Pflichten, welche der Mensch gegen sich selbst zu beobachten hat und die Mittel

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zui Tugend " ( 3. Kant ), aber die Ethik io ihrer normalen BegTuendung, abgesehen noch von den Thatsachen sittli- cher Entwicklung (b. Spencer), hat nichts zu lehren, ausser was die in ihren Functionen diirchwaltete Organisa- tion * in sich selber erlebt und, weil Denkwesen, denkt, zum innerlichen Verstaendnis ( in humanistischer Existenzform).

Unter den ethischen Functionen des zoon politischen Organismus, auf naturnothwendigen Voranlagen gesell- schaftlicher Existenz, centrirt das in Belehrung der jung heranwachsenden Generation vererbliche Moralgebot im Verbot der Luege, •• um der Wahrheit ihre ungetruebte Reinheit zu bewahren, in treu ehrlicher Verhandlung mit dem Naechsten (im gemeinsamen Gesellschaftskreis),

Der Mord ( des Stammesgenossen ) ist bei der einheit- lichen Individualitaet im Stammesganzen an sich ausgesch- lossen, weil sclbstmoerderisch und unverständlich [ bei der (den Kayan) im Contact mit der Civilisation gestellten Frage ] , der Diebstahl faellt stillschweigend aus bei communalem Eigenthum, (das, solange die Frauen darin eingeschlossen liegen, die auf diese beanspruchten Rechte ebenfalls schuetzt), und neben der Verdammung der Ber- auschung, findet sich durchweg gleichartig die der Unwahrheit betont, im primitiv noachischer Fünfheit (der Pancha-Sila).

Auf fortgeschritteneren Culturstufen bewahrt sich daraus dem Eidschwiir seine (im Doppelsinne des "Sacer" gefasste) Heiligkeit, und um den fuer Intacthaltung der •* Politeia " l^al erforderlichwerden Bestimmungen ihre Unverbruechlichkeit desto strenger zu erhalten, pflegt der Staat leicht verleitet zu sein, die fuer ihn folgeschwere

' Der Geist [b. Heget} ist die " sittliche Wirklichkeit," bei Ueiebung der zoopollti sehen Organisation, von ethisctien Functionen durchwaltet, im " GecaramtgeiBt " | s. Wandl), aus Einheit der Willensindividuen (im nationalen Gesellschaf Iskreii).

* * '• They nevcr lie," heiait es in dem Bericht ueber die " real wild inen and women" (1902) in Lamontjong (als juengate Mehrung der aus ethnlsäieD Aussagen berslts belumotea Reiben ).

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Verquickui^t mit der Kirche einzugehen, damit der die weltlichen Gerichte etwa betrübende Verbrecher eioem unsichtbar Jenseitigen ueberliefert sei, dem Keiner ent- kommt, und " floehe er bis an die Enden der Erde," wofuer neuerdings die Telegraphendraehte vorgesehen haben, in deren Gespinnst der Missethaeter verstrickt bleibt, wenn auch der letzte der "weissen Flecke" auf dem Globus in sie hineingezogen sein wird.

Veritas est conformitas intellectus ad rem intellectam (s. Durand St. Pourcain), aus der (stoischen) Phanttliia KalaleplikeA aufgezwaengt ( im packenden Begreifen ). "Erit igitur veritas, etiamsi mundus intereat" (s, St. Aug.)> fiat justitia, pereat mundus (oder "ruat coelum"), "Wer nicht anders spricht, als er denkt, der redet die Wahrheit " (s. Mendelssohn), und dies liegt dem Wildling am naechsten, um die Gedankenarbeit des civilisatorisch Schlauen zu ersparen, der je mehr in sein Luegengewebe verstrickt, desto unausbleiblicher sich darin erwuergen wird ( am Endresultat). Die "ewigen Wahrheiten" haben nicht als angeborene zu gelten, sondern werden nur durch das darauf hingerichtete Denken als Wahrheiten erkannt ( s. Locke ), aus oaturgemaess organischer Entfaltung der latenten Potentialitaeten (ihren Gesetzlichkeiten gemaess).

Neben der " transcendentalen " Wahrheit (der Vernunft) gehoert die "empirische" dem Verstände an (s.Kant), in Koinai ennoiai ( der Elementargedanken ). Das wahre Unheil hat dem " Satz vom Grunde " zu genue^en ( b. Schopenhauer), aus causaler Verknuepfung (im logischen Rechnen). "Erst durch die Zurueck Weisung der moegli- chen Negation, durch Negirung des Irrthums, entsteht im Bewusstsein der Begriff d«r Wahrheit des Urtheils " ( s. Jerusalem ), aus Uebereinstimmung des Denkens mit dem Sein ergiebt sich die Wahrheit (s. Schleiermacber ), in Wirklichkeit (soweit aus den Relationen bestaetigt, fuer den Index der Progressionen ). "Was fruchtbar ist, allein

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ist wahr" (b. Goethe). "Eia Urtbeil ist gewiss, sofern man sich der Wahrheit desselben bewusst ist " ( s. Mass ), "certitudo nihil aliud est, quam deternninatio intcllectus ad unum " (s. Thom Aq.), wenn die Gesetzlichkeiten einheit- lich stimmen (die des Draiissen mit den immanenten des Denken's) .

Neben den ethischen Tugenden aus naturgemaessem Gewohnheitszwang (weil die lebenserhaltenden Functionen socialer Existenz), stellen dem an der Gcsellschaftswesen- heit tlieilltabenden Kini^elnem tlic d'anoictisclicn ( s. Aristo* teles ) sicli in Betrachtung, aus dem Gedankenspiet der I'tyche diniiiiietike mit ihrem Nous. der von Jenseitsher kosmische Anschauungen hinzutraegt (den diesseiis sensu?- listi sehen ).

In Uebung solcher Tugenden entnahn der stoische Weise sein "Summum bonum " (der Eudaimoneia ) aus der in Beschaeftignng gewaehrten Befriedigung ( bis zur Autarkeia). " Perfecta virtus est aequalitas et lenor vitae per omnia consonans sibi" (s, Smeca) und so w.ir die epikuraeische Heiio-ick in Aretch gesetzt ( s. Diog. L ) " Beatitudo est Status omniuni bonorum afigregalione perfectiis*' (s. Boethius). Von Lii<it und Unlubt ist das Leben bewegt, imd angestrebt wird, im Abgleich der Lust, ein Holon li, "im Anschauen der Vollkommenheit" ( b. Wolf), unter (Descartcs') "passiones animae" (der Leidenschaften, die Leiden schaffen ).

Wenn das fluechtig Vergaengliche der sinnhchen Genuesse zur Erfahrung gekommen, (anatta, aneiza, dukha) wird das uebersinn liehe Lustgefuehl (Aiistipp's) gesucht, in aesthetischem Schwelgen bis zur Berauschung, deren ecstasischem Uebermass das wehmutbsvolle Gefuehl einer Ekelkur ( im Katzenjammer ) zuruecklaesst, so dass angezeigt bleibt, die " verworrenen Vorstellungen " ( s. Leibniz), wie in den Gefueblswallungen wogend, aus der

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" lacultas cogDoscitiva superior " (s. Baumgarten) zu zuegelo und lenken ( in Nuechternheit des logischen Rechnen's).

AuB dem in der Natur durchgehenden "Trieb aur Organisation " (s, Fichte) draengt es zu organischer Entbl- tnng, um die Kraefte, wie sie frei werden ( ia unruhiger * Bewegung), proportioneil gerecht wiederum zu neutralisireo (im behaglichen Ruhestand).

Die Ausentwicklung des geistigen Wachsthum's im " Zoonlogikon " oder Denkwesen gipfelt in seinem Denken, mit dessen neuartigem'* "Modus essend!" (in der Vis cogitativa und ihrer Dynamit logike ) frisch umgesetzte Energien (aus dem Logistikon) abgeloest werden, um mit ihren verlaengerungsfaehigen Gedanken reihen hinauszu- streifen in die Weiten des Weltall's, und dort, laengs exact begangbarer Forschungsbahnen, die (fuer congeniale Assi- milation ) einfangbaren Cesetzmaessigkeiten anzueignen, fuer den Wissensbesitz (waehrend beim speculativ vagen Umher bch weifen die besten Kraefte nutzlos vergeudet werden ).

So erwaechst, vom " Oculus rationalis " getragen (auf der "Visio intellectualis"), der humanistische Gedanken- baum, hinausveraestelt in des Daseienden All, und zwar um so ueppiger in Machtfuelie prangend, je sorgsam ernstlich genauer in seinen terrestrisch eingeschlagenen Wurzeln gepflegt (fuer gesundheitlich normales Gedeihn),

Ob die bei der Reife ansetzenden Wissensfruechte umflattert sein moegen (aum Naschen daran) von leckerhaf- ten Abhassara oder sonst auf seelisches ^oma erpichten

Das Ganze isi nur "das diiicb seine Eulwicklurig sich vollendende Wesen " ( s, Hegel |. Hei '' complicatio " ( der Wechsel bezieliungen unter einnnder), wendet die Evolution |explic3tii>) an ihrer Akme zur InvolulioD »ich zurueck (ftir innerliche Verjuen^ung}.

•* "Ratio, qna nna piaeslamus beluis" (s. Cicero) *' nihil aliud est, quam in corpus humanuni pars divini spiritus mersa" (b. Seneca). I>e natura rationis est, res sub quadain aeternitalis spede percipere ( s. Spinota), Inlellectus (s.isaakSt.) "ea vis animaeest, quae retum vere incorporearum percipit fonnas" (in Spracbschoepfungen),

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Deva, kann den Liebhabereien solch stipernaturalistischer Creaturen (in theologischer Metaphysik) aaheimgestellt gelassen werden. Dem " Selfmademan " bleibt dies gleich- guellig, da sein gemeingesunder Menschenverstand ihm lehren wird, von den aus dem Denken, das sich selber denkt, gereiften Fruechte die bestgeeigneten zu eigenem Gebrauche hinzunehmen (und zu dem, ihm unbrauchbaren, Rest ist willkommen, wem er dienen kann).

Immerhin ist, wie mit sexuellem Zeugen, auch mit dem cerebral intellectuellem ein WolJustgefueht verbunden, zam Anreiz der Thaetigkeit, die umsomehr auf verstaendiges Maashalten hingewiesen ist (In beiden Faellen).

Obwohl in religioesen Sehnungen die Gemuethsbene- gungen der " Emotions " ( commotiones sive pathemata ") hindurch toenen, wuerde doch zu schlimmen Verderben ausschlagen, wenn dem, von den Affecten und ihrer " confusa idea " (s. Spinoza), in die Feder dictirten Wunsch- zettel ( der " appetitiones averdationesque ex confusa cognitione ") weichherzig nachgegeben wuerde, da vielmehr die unverstaendigen Begierden (in Cupido's "cupiditas") durch vernunftgemaesse Ueberlegung zu reguliren sind (wie ueberall, auch hier.)

Das individuell durch den Nisus formativus seiner " Ratio " geregelte Denken ist gespeist aus den noetischen Niederschlaegen des Genie in verstand es, in den, aus entwick- lungsfaehiger Mutterlauge der psycho -physischen Entelech- ien, hervorkristallisirten " Notiones communes " oder koinai annoiai als Communalbesitz auf zoopolitischer Sprachscbich- tung (in ihrem '* Conceptus mundi ").

Dadurch findet das seinem S^ma Piyehehi oder Koerperleib (aus Wurzel Verzweigungen) eiubehauste Denk- wesen in eine andere Sphaere des Daseins sich tran^ponirt, in intelligibiler Welt, weil die der. mit ihrer gesellschaftlichen Organisation bekleideten, Existenzform adaequat entsprech- ende" monde ambiant \ " und wie das tellurisch biologische

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Wachsthnm ans Aen geo-meleorologi sehen Ageotien seioet geographischen Provinz ernaehrt wird, so das noedsche durch diejenig intellectuellen, wodurch der Einblick aufg^es- chlossen wird in die kosmische Umgebung, im Fociis der Sehweite (auf dem "campus ciaritatis"), um Avidya's Dunkel xa erhellen.

Je nachdem hier die Fragen sich stellen, ob schwerfaellig vertiefte, ob leichtlebig befluegette, ist die zu beruhigendem Abgleich dienliche Antwort zu finden, die ob beim Ausblick in Unermessbarkeiten gross (voll oder auch hohl) toenend, ob vertraulich im Herzen lluesternd (bei sympathischer Durchwrbung mit naechstem Kreis) stets dem Gesundheits- wohl EU Gute kommen wird, wenn im innerlichen Einklang (nach der im logischen Rechnen angelegten Controlle).

Mit der Ethik und ihren ethischen Tugenden hat All dieses jedoch das Mir.deste nichts zu thun, weil in den Moralgeboten begruendet, als naturgemaesse Voranlagea socialer Existenz, in der " Politeia" und dort einem Jeden aus " Xomoi agraphot" stillschweigend aufliegend und geuebt, solange in ihrem Rechtsgang belassen (unbehelligt von zweckwidrigen Maasnahmen).

Wenn der in Erfuellung sogemaess obliegender Pflichten der, dadurch ihm zustehenden, Rechte sich erfreuende Buerger (seines Volksthum'a) sich ausserdem durch Hera- bekuemmernisse bedrueckt fiiehlt, bleibt es seine Privatsache, wie ihnen zu genuegen (nach Maas des Verstaendnisses), ob aus mj thotbeologischen Vorspiegelungen (in religioesen Bekenntnisformeln), ob in philosophischen (oder religions- philosophischen) Demonstrationen, bei denen einer metaphy- sischen Zahlenkabbalistik der " Catculus philosophicus " (im lofjischen Rechnen) vorzuziehen sein wird (nach exact bewaehrter Methode).

Hier ist eine unbehinderte Gedankenfreiheit gewaehrt (auch in Glaubensfaseleien, wenn solche zusagen), aber weder durch theologische noch durch philosophische

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Deutungen darf diejenige Ethik beeintracechtigt sein, auf deren Fundamenten das Staalsgebaeude beruht, automatisch gefestigt im Wildztistand, auf primaerem Niveau, und auf den hoeheren Stufengraden der Civilisation am gesichertsten dann, wenn den im nationalen Bewusstsein schlummernden Keimen, bei Erwachsen, Ihr natnrgerechter Gang gelassen sein sollte, der allzu oft freilich, aus historischen Erfahrungen, leider in Unordnung gebracht ist, durch die Compromisse mit der Kirche, von denen der gutmuethige Staat sich hat uebertoelpeln lassen, so dass es jetzt bei Anbruch eines neuen Jahrtausends Ernst zu machen gelten sollte, um reine Bahn zu schaffen, fuer den aus glaenzend eroellneter Zukunft verbeissungsvoll entgegen strahl enden Aufbau, am jetzigen kritischen Wendepunct der Menschheitegeschichte (bei ihrem Ueberblick durch Raum und Zeit).

An sich ist das Gute, weit normales, das gut Gueltige, aus immanenten Streben (in tauglich erprobten Tugenden). *' Id bODum solum eöse dicebat, quod esset unum et simile et idem sempei" (Euclid. M.) "Voluntas per naturam bona est" (s. Alb. M.). Wenn in rigor ist i sc her Ethik das Gute "

' Fuer das gut gueltig Noimale verschiebt sich dns ßoese aus privatio (s.Origenes) oder amissio (s. St. Aug.) alaSUresis (b. Aristot^ea) in Negation (des Akuson lutn Kuäon), sur Hervorhebung des Guten dienend (b. KlenDtlies], "iioii ergo in natura huinana plaiitatum est inalum, sed in perverso et irraliiinabili motu rationalis litKraeque voluntatisest cod- siilutum " (s. Erigeiia). Das Gute ist gut, weil Gott es gebietet (b. Duds Scolas). Aus Gottes "Zornfeuer" (s, Boebme) treibt das Boese hervor { als " Gegenwuef " I, aber tou de kakoii all' alta dei if klein la ailia, all' Oll tou iheou Ib. Piato), um durch Tlieodiceen, Colt, als am Uebel schuldlos fniMifios^ zu rechtfertigen : und dann, aus "boeser Weltseele" (n. Plaiarch) oder aus "alterNatur" (b. Plotin), der { Manichaeische) Kampf zwischen Orrauz und Abriman (im dualistischen Zwicspall). Pantheislisch— ''InDeoiramutabililerel essenllalilei' sunt omnia" (^. Job, Scotus), der Mundus (in der Stoa). Deus sive Natura (b. Spiuoza)— tritt zum Ali-Eincn jedfa Kj^enwescn iii feindlichen oder [b. Bruno) nichtigen Gegensalz, weil der Thell erst im Ganten wieder zur Vervoilkommenneit sich abrundet, und so haben als abnormal alle diejenigen Uebergangszu- ataende zu spielen, die der Noim ( am Anfang und am Ende ) zwischen- liegeu, in organischer Entwicklung ; aus der in potentiellen Keimungen ( einer Ersten Eins ( gesetzten Unitaet auf ihre Zielrichtung hin iin Kyklos genehscohs unter seibststaendiger Abloesung des daraus Geieiften (was bei den Denk scfaoepfun gen in Uebereinalimmung der Gesetzlichkeiten seine Eigenart zu festigen hat).

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des Guten wegen geuebt sein soll, ohne eudaimonistische Hintergedanken, so haette dies als Pflicbtgebot nur fuer mitwirkende Motive zu gelten, denen aber dann wieder der Motor ausfallen wuerde.

Das naturgemaess sachgerecht Gute bildet den Aus- gangspunct, und ein "criniinel-n6" (s. Lombroso), weil von vornherein in sich zersetzt, koennte in Lebensfaehigkeit ueberhaupt nicht eintreten, sowenig wie ein fauler Saame, der von rechtswegen verfault. "Quidquid est, bonum est (s. St. Aug.).

Sofern Nanna's l'flanzenseele uebei das Warum ihrer normativ gesundheitlich guten Entwicklung befragt waere, haette sie zu antworten : Weshalb eine andere herauskuen- stein, da die natuerliche, die, wie einfachste, bequeniliche ( und die angenehmste zugleich, weil vor krankhaften Leiden bewahrend). Falls nun aber bei, dem Zusammen- hang herausgenommenen, Processen der Uebergangszu- staende die Probe angelegt waere, wuerden sie dieselbe nicht bestehen, weil als unfertige (des in abgerundetem Ganzen aufgedrueckten Stempels) einer soweitigen Vollen- dung entbehrend. Und analogerweis demnach, wenn aus den psycho-physischen Functionen, als Verl aen gerungen der somatischen, bei Rueckschlag aus noetischen Regionen, das geistige Wachsthum emporsprosst und in dem Organi- sationätrieb zu Willensrichtungen umgesetzt ist, so dass es hier also einer vernunft gemaessen Abwaegung bedarf um das Richtige * zum Verstaendnis zu bringen, fuer leitende Richtschnur des Handelns.

•Bei UnterscbeiduDK der AUhthcia vom Aldilhcs (tnderStoa) bedintft sich äaa Wahre ta koineh pasi phainomena ( a. Aenesidemui |. "VeriWs notrai eiit coiiscnsua universalis" ( s. Herbert Chr. ). Aber "praecisa veritns est incomprehensibilis" (s.Nic.Cus.), aU (dem Gotle eignende) "Veracilas" (9. Descartes), so dass nur in Soiiderfaellen eine Entscheidung abgegeben werden kann ( weil von deren Richtigkeit abhaengig). " Wahrheit meint immer wahre Urtheile und Erkenntnitse " (s. Schuppe) und (in der Logik) "die Ucbereinsiiminigki^it der Gedanken mit den Dingen selbst" (b. Ebert), Bei Absehuug von legalen Special- faelleu gilt (absolut gesprochen} '-Fiat justitla pereat mundus" (an*

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"BoDum est, quod amamus, malum quod i utile est medium boni " ( s. Geulinx ), als ( socratisches ) chrehsimon ("ia Praxi"). "Nihil certo scimus bonum aut malum, nisi id, quod ad intelligenduni res vera conducit, vel quod impedire potest, quo minus iDtelligimus" (s. Spinoza), so dass es auf Uebereinstimmigkeit der Gesetzli- chkeiten hinauskommt, Fuer jedesmalige Richtigkeit (zu durchgaengiger Bewaehrung).

Gut oder uebel sind die Dinge nur "durch ihte Beeie- hung auf Lust oder Schmerz " fs. Locke), " das Gute ist das angenehme oder nuetzliche " ( b. Leibniz ), aber " der freie Wille geht auf das Gute " (um aus Nuechternheit des Verstaeudnisses die verworrenen Gefuehlswallungen zu ihrem richtig Besten zu klaerea ).

" Alles was mein Gefuehl mir sagt, dass es gut ist, das ist auch wirklich gut" ( s, Rousseau), und bei solcher' Beherrschung durch " Repraesentatio confusa " folgen dann

einwohneudem Rechtsgefuetil). Und so das. als ueberseiend, unzugaeng- Ucbe Gute {b. Plotio) he ton agathon idca mcgiston malhehma (b. Ftato] wäbrend, in Praxis, das Agalkon \ und Kolon ) mit dem chrehsimon zusammenkommt ( s. Xenoptaon). Utile medium boni (s. Gculini), agathon de koiiiahs men U hau li opbolon linder Slua.). Bomim est

quidquid nos stalumque noslrum peiticit |s. Wolf)- " Der Gegenslatid des Begehrens heisst ein Gut." und boechstes Gut (s. Marc. Aurel) die Selbstzufriedenheit {autarkeia) Als Hormeh alldurch wallend, geht der "Trieb der Selbslerhaltung " (s. Fichte) "au[ «ine bestimmte Existenz" (als Voraussetzung ihres Lebeiisbestaitdes), zum ' ' suum esse contervare " (s. Spinoza), in Individualitaet des Seins, die indess t>eim Menschen, als iiitegtirendes Glied seines " corpus politicum" (s. Hoblses) das Wolil des Ganzen mit dem der eigenen Interessen einheithcli verquickt (bonum autem primnm est, sua cuique conservatio). Und so hal. aus Uebereins- timmungder Gesetziictiiceiten, das Gute sich als wahr zu erweisen, wenn wahrhaft nuetilich (zum Besten Aller nud eines Jeden unter ihnen). Das "selbstig inallruislische Degebren" ist eineeg<)isliscbcs(s. Maimone), und "die Haupt-und Gmndiriebfeder im Menseben wie im Tbierist der Egoismus, d. b. der Drang zum Dasein und Wohlsein " |s. Schopenhauer), woran das in bunianisiischer Existenzform dem Anthrupus {im Zwilling- spaar) verbruederle Zoonpolitikon zu participiren hat, und zwar um so reichlicher, je deutlich verstaendlicher der Einblick in organisch wallende Gesetze (aus deren Kesultaten der LoewenanLheil dem eigenen Organismus verbleibt). Die umgreifend gepachte und packende Wahrheit in den dadurch aufge<ti-aenglen Vorslellungen oder ( in der Sloa ) Phantasia kaljilehptikeh, welche '' comprehensionem eisedicebal " |s Zeno) gewaehri Gewissheil, wenn bei Uebereinstimmigkeit der Gesetzlichkeiten dieselben ihre Anerkennung eriwingea ((uer die Erkenntnis).

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all die Fehlgriffe, wodurch eine, an aesthetische Hegemonie hingegebene, Zeitrichtung ihre socialen Leiden sich herauf- beschworen hat, die durch ein rationelles Verounftdenken auSEuheilen sein werden [mittelst der (nach exacter Methode geschulten ) " Lehre vom Denken " : / .

Der im Naturtrieb wurzelnde Hang zum Boesen (b. Kant) simulirt sich aus den in ihren Durchgangsstadien noch unvollendeCen Uebergangszustaenden ( und deren Neigung zu pathologischen Abweichungen), aber der im Organisa tioDsprincip treibende " Nisus formativus" ist als ein normal gesundheitlicher zu setzen, weil wenn in den Keimungen faulig bereits verderbt, nichts Lebensfaehiges daraus haette emporspriessen koennen, um bei Bevorzugung des cerebralen, statt des sexuellen Pols, denjenigen Wende- punct anzureichen, wo mit Beginn eines hoeher geistigen ^ebens die Menschenseele ihre "Unsterblichkeit" sich erwirbt (s. Rothe ), wenn ihr (auf dem Buddhagama) das Nirwana gesichert ist ( im leiblichen Leben schon '. " Mitten in der Endlichkeit einswerden mit der Unendlichkeit und ewig sein in jedem Augenblick, das ist die Unsterblichkeit der Ueligion" ( s. Schleiermacher ), sofern die aus den in nrngebeuder Welt zugacnglichen Gesetulichkeiten ernaehrten des Denken's sich befaehigt erweisen, zur Abloesung vollge- reifter (Wissens } Fruechte, die auf die in hoeherer Potenz des Daseins adaequat ihnen zukommenden Stellung rechts- gemaess sich einfuegen (richtig und gerecht ) .

Die gesammte Ethik, wie in langathmigen Handbue- chera ventilirt, fuehrt in " nuce " zunieck auf das ( Moral ) Gebot der N aechstenliebe, den Anderen so zu behandeln, wie zum Wohl des eigenen Selbst angezeigt, ihm nichts zu

Die Hegulalive der ethischen Fiuictioiieo ci;du»;iicii sich eiii/^tcli&t auf die Kegel, dasa was dem Einen rechl | im eigenen Selbst) dem Anderen billig. " Was du nicht wilUI, (l.is3 man dir Ihn, das tuege keinem Andern zu, das ist das ganze Gesetz " |s. Uillel), auE dem durclischlagendsteli Moliv des E^joismus begruendel, " iiiteiet bien entendu" {». Hclvelius|, in der ricbLigen Einsicht, das was dem Wohl des GeiiieinweseDa dienlich, jed Einzelnem bestens zu Uute kommen wird |wie er böseres nicht

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thun, was diesem widerspricht, um im allgemeinen Besten das private zu foerdern, bei Verbot jeder Schaedigung an Gut und Blut ; und was in idealeren Ausblicken sich ansch> liesst, i^t durch sympathisch einwohnende Stimmung an sich gegeben, im normativen Verhalt oder wird bei krankheit- lichen Stoerungen auszuheilen sein " si ferrum non sanat, ignis " ( im Feuer der Liebe ) .

Es handelt sich um den harmonischen Ausgleich mit der Umgebung, wie am einfachst leichtesten herstellbar im naechst engen Kreis, wogegen wer diesen erweitert, um beim Umblick durch freigelegten Horizont in geistigen Genuessen zu schwelgen, dafuer dann zu zahlen bat, durch meditative Denkarbeit, um den einheitlichen Einklang zu bewahren, aus fest gesicherter Ueberzeugung, die niet-und nagelfest bewaehrt, unter den Stuermen des Lebens, auch dessen Leiden eine, durch innerlich vertieften Einblick gewaehrte; Befriedigung zu entnehmen probat sich erweist.

Als naturnothwendige Voranlagen socialer Existenz, die ohne das Durch walten ethischer Functionen ihrer Leben sfaehigkeit entrathen sein wuerde, werden die Moral- gebote im Sittlichen / : als Resultat ( s. Benecke ) " der allgemein gleichartigen Beschaffenheit der psychischen Urvermoegen " : / in noachischer Fuenfheit ( oder Fancha- Sila) auf primaerem Niveau des Wildzustandes automatisch, auf gradem, weil kuerzestem Wege "virtus nihil aliud, quam recta ratio est " ( s. Seneca ) geuebt, aus dem Selbsterhaltungstrieb des zoopolitischen Individuums, wie im dortigen Gesellschaftskreis des Stammes incarntrt, ehe die geschichtliche Ausgestaltung anhebt (zum Volk bis zur

wnenschen kann) schlechte Handlungen m vermieden, durch Ausuebung

filer Verdienste za erwerben und Reinhaltung aller Gälanken das ist des udd ha Lehre im Dhaimapada dem Dhaima gemacsü (bei Einheit des pfayiischen und ethischen GeBelzes). " Handle nach derjenigen Maxime, durch die du zugleich »ollen kannst, dass sie ein allgemeine Geseti " (•. Kant), als Forderung des "SittengesSGlzes" [und leines " Kategorl- lehen Imperativ " (in Praxis der "reinen Vernunft"],

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Nation). Wenn dadurch die normativ gegebenen Verhaelt- niswerthe sich verschieben, haben die somit herbeigefii ehrten Ungleichheiten eu irritirender Empfindung fu kommen, Partheiungen rotten sich zusammen, unter dem Panier ihrer Privatinteressen, und beim Einsetien der " Klassenkaempfe" bedroht ein anarchistisches Chaos, aus dem (ex tenebris) EU Hoeherem und Besserem hindurchzudringen zur Aufgabe gestellt ist, um wiederum mit gleichgestimmten Harmoniea das Dasein zu umtoenen, wie als menschenwuerdigem ihm geziemend.

Der Weg ist ein langer freilich, ein rauh beschwerlicher, mit Faehrlichkeiten besetzt. Doch mag man es ruhig gehen lassen, mit dem Begehen desselben, denn am Ende muss alles zurecht kommen, ein jeder zu der Gerechtigkeit, die ihm gebuehrt, und was in der Zwischenzeit als leere Spreu verwehte, oder als Unkraut ausgerottet werden musste, hat es dann gleichfalls eben nicht besser verdient, so dass das Finale in schoenster Zufriedenheit auszuklingen hat.

Dagegen murrt die contemporaer mitlebende Generation, Was nuetzt uns solche Zukunftsmusik, uns abzuarbeiten fuer die, nach uns kommen ("why work for posterity, posterity has done nothing for us " ), von der kurz zuge- messenen Lebensspaune wollen wir selber profitiren, am eigenen Leibe, statt geistig gewuerzier Speisung, gebt uns hausbacken nahrhaftes Brot fuer Gesundheit des Koerpers, damit in seiner Bewohnung die "Mens sana" sich wohl findet. Behaltet eure '* Sklavenmoral " fuer Euch selber zu eigener Knechtung, soviel davon beliebt, wir ziehen die " Herrenmoral " vor, um den Herren gleichgestellt zu sein (egalitä, libert^).

Und hier nun das Dilemna des socialen Problems, dessentwegen manch weislich Verstaendiger sich hinter den Ohren gekratzt hat, um ein Heilmittel zu finden. Die philosophischen Ansichten difieriren, wieesbei den Disputen in gelehrten Conclaven zu gehen päegt, aber in einem

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CoDclave, wo in "Infallibilitas" der Drei-Gekroente praes!* dirt, ist die unfehlbare Antwort leicht genug gefunden, kurz und buendig in der, theologischen Predigten einverwacbse- nen, Ausdrucks weise, gefeit gegen skeptische Zweifel, die in patristiscben *' tempi passati " durch Bannflueche schon verdonnert und niedergeschmettert sind. Die Unzufiiede- nen werden einem katerhetischen Examen unterzegen. Liebe Kinder, wie die Welt nun einmal ist, haben wir mit ihr zufrieden zu sein, Sie ist durch All Weisheit und Allguete als beste eingerichtet, welche bessere Garantie kann verlangt sein fuer ausreichenden Trost. Jedes Unrecht hienieden wird im Ausgleich einstens vergolten werden, ueberreichlich verzinst auf der Himmetsbank dort droben. Das Gute ist seiner Belohnungen gewiss, wie das Boese seiner Strafen. Was hier bekuemmeit und nieder- drueckt, wird bei seiner Erhoehung die Suesse der Seeligkeiten schmecken, die ihm vorbehalten sind, im Jenseits. So gilt es Epictet's Wahlspruch vom "Entsagen und Ertragen " auf diesem kurzen Lebensweg, der ohnehin bald genug eu Ende sein wird (auch fuer den, der dem Urtheilsspruch mit Bangen entgegengeht ).

Herrlich und echoen alles dies ( wenn keine Gnadenwahl eingemengt ist, die Elecli von den Reprobaten zu .■scheiden). Und wem der im anthropomorphischen Procustes bette verhunzte Gott ( unter den Maskirungen seiner " persona " ) nicht gefaellt, mag sich ein " astronomisches Weltgehirn " fingiren ( wenn die Ungestalt des zur Einkapselung erford* etlichen Wasserkopfes nicht abschreckt ) oder sonst ein selbstgesetztes Gesetz der Gesetzlichkeiten sich zurechtle- gen, die nicht laenger von einer die Erde ucbeirollenL'en Himmelsfeste reden, sondern das All des Daseienden durcbrauschen in ihren Unendlichkeiten (unter kosmischen Harmonien ). " Substantia, quam per se summe perfectum esse intelligimus, et in qua nihil plane concipimus, quod aliquem defectum sive perlectionis limiiationem involvat.

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Deus vocatur" (s. Spinoza). "Aus hoechsten Vollkom- menheiten Gottes folgt, dass er bei Erschaffung der Welt das moeglichst Beste erwaehll hat " ( s. Leibniz ), und hoffentlich richtig getroffen bei seinem Haendewerk ( tiotz der mit menschlichen Gebrechlichkeiten anthropomorphisch verquickten Persoenlichkeit).

Dembezueglich und sonstiger Einzelnheiten wegen peinigt nun die "Cupiditas renim novarum" (mit dem Stachel der Neugierigkeit). Man versucht geaueres zu erfohren, wie es mit diesen vielversprechenden Verheissun- gen bei den Sonderfaellen sich verhalten moege, in umgreif* baren Ausgestaltungen,

Das macht dem im Mysterienkram eingeschulten Hie- rophanten keine grossen Verlegenheiten. Vormals konnten sie sich auf " Reporters " berufen, die aus [>ecsoenlichen *' Interviews " ihre Berichterstattungen zurueckgebracht hatten, ausden Bereisungen von "Himmel und Hoelle," durch Sir Owain, Tindall oder ( im Buddhismus ) Mogalhana, den objibwaeischen Propheten u. A. m. Die von Spiritisten angebotenen Ergaenzungen haben sich leider als Flippereien erwiesen, und so bleibt nur die Berufung auf geheiligte Texte in deren zerfetzten Rudera, die aus kritischer Aetze der Exegese daraus uebriggeblieben sind, nicht sehr vertrauenserweckend freilich fuer die an Genauigkeit documen tarischer Urkunden Gewohnten.

Immerhin fehlt es, neben possenhaften Fanatikern und hohlen Pedanten, unter den Kreuzdummen, aber Braven, nicht an aufrichtig wohlgesinnten Seelsorgern, denen ihre Pfarrkinder gerne sich hingeben moegen, um von ihnen Belehrungen entgegenzunehmen ueber die reltgiocs durch- wallenden Gefuehle, und was aus ihnen edle Gemuether empfunden haben, kann den ungeschulteren zu andaechtiger Erbauung dienen, wenn die H erzen sbeduerfnisse darnach verlangen. Das nuechterne Vei Standesdenken -eines "ethis-

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chen Intellectualismus " ( b. Ciidworth) —stellt indess strengere Aasprueche.

WeDQ vor seinen Augen hochgestellte Wuerdentraeger, in prunkvoll prangenden Gewaendern priesterlicher Orn^ite, unter Baldachinen, mit wehenden Fahnen, in Processionen dahinziehen, Litaneien plaerrend / : die wenn nicht lateinisch oder griechisch "(graeca non leguntur)" fuer den Regen- macher des dunkeln Continentes, ihm zum Ankauf sich empfehlen muessten, fucr Ausuebung seines Metier :/, wenn auf dem Markt des Lebens nach Willkuehr der Calendertage ein (wenn zur Unzeit der Gesundheit nicht dienliches, son- dern sie zerruettendes) Fasten auferlegt wird, damit der niederschauende Herrgott wohlgefaellig darueber schmunzele, und wenn wieder aus seinem Fleisch und Bluth ein Festmahl bereitet wird, bei dem die Gastgeber den Weinkelch fuer sich reservirec, wenn mittelst des aus den Taschen der Retchen nicht nur, sondern der mittellos Armen auch erhobenen Zins der Peterspfennige die Ausgaben eines verschwenderischen Hofstaates bestritten werden, fuer den irdischen Stellvertreter des ueberbimm lisch am Topos kyperouranioM ( eines Nirgendwo ) thronenden Prototypen, wenn u.s.w. Und wenn nun Creaturen, unter deren Hirnschale solch ungeheuerliche Convolute von Widersin- nigkeiten sich umherwaelzen, fuer die cerebralen Erzeugnisse ihrer verschrobenen Denkapparaten von den Schafen (und Schabkoepfen) ihrer Heerde Glaeubigkeit verlangen; nicht Glauben allein, sondern das Geloben jener Treue, die dem nationalen Volksthum zu gehoeren hat; und zwar Glaube, Treue, Vertrauen in den die hochheiligsten Menschen- Interessen betreffenden Fragen, bei denen es sich um ein Sein und "Nichtseinhandelt, wenn unverfroren solchartige Zumuthungen" * gestellt werden, dann liesse sich allzuviel darueber sagen, um nicht der Vernunft ein Schweigen auf-

is des Bekebi'UngseiEer).

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zuerlegen, denu das geht wahrlich doch ueber die Puppen, selbst die in der Kinderstube der Naturlcinder aufgeputsteo. Wenn die arme Wittwe ihr Schaerflein in den Gotteskasten niederlegt, so stimmt dieser ruehrend ergreifende Zug aus Machtfuelle der Religion zu innerlich warmen Mitgefuehl. Aber zu beweinen ehen, als zu verlachen, ist ein Kult, unter dessen Gesichtspuncten eine derartige Aufopferung unter lobenswerthe Handlungen sich einreiht : das Auspressen des letzten Hellers aus dem aermlichst Aermsten, um einen Financier zu beschenken, dem alle Schaetse der Weit zu Gebote stehen (so dass all unsere Millionaere zu Häuf vor ihn in ein Nichts zusammenschrumpfen ).

So kann es kein Wunder nehmen, dass die Ethik eines derartig die socialoec anomischen Maximen auf den Kopf stellenden System auf diejenigen, denen es eugedacht ist, seinen Eindruck verfehlt, und nicht viel mitzuhelfen vermag, bei jetzig kritischer Sachlage der Civilisation. .

Der Moslemin nimmt die Dinge indifferent gleichguel- t^er. In sein Taqdir ergeben, ucberlaesst er des Schicksal's Gang seinem Allah, der Barmherzige ( AI Rah man ) beibenannt ( zur " captatio benevolenciae " ) , und dass seine Wege nicht die der Menschen, ist genugsam nachgewiesen aus den Erzaehlungen Al-Khidr's ( auf seinen Wanderungen eines " ewigen J uden " ) .

Am subtilsten hat der Buddhagama an dem hier vorliegenden Problem herumgekluegelt. In seiner durch das Karman aus unverrueckbaren Folge Wirkungen zusam- mengefuegten Welt, besitzt der auf socialer Skala Hoehei gestellte das Vollrecht zu den ihm verfuegbaren Genuessen, als Lohn fuer die in fcueherer Existenz erwor- benen Verdienste. Es tiandelt sich um eine einfach geschaeft liehe Abrechnung im Soll und Haben, und wer die fuer geleistete Arbeit ihm schuldige Zahlung einstreicht, darf unbestritten die freie Verfuegung darueber beanspru- chen. Der Verstaendige wird das so erlangte Capital auf

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gute Zinsen anlegen (in Ausuebung der, die Mildthaetigkeit einschliessenden, Tugenden ), um hoeher hinaufzusteigen in der Wesensreihe, und wenn der in goldener Wi^e Geborene die ihm zufallende Erbschaft leichtsinnig vergeudet, hat er fuer den Schaden sich selber nur anzuklagen. Der Untergeordnete zollt ehrende Anerkennung der in seinen Herren ausgereiften Tugenden der Vergangenheit, fuehlt fuer die Gegenwart indess sich als der besser Gestellte, da die ihn bedraengende Noth des Lebens darauf hinfuehrt, auf Besserung des Looses bei naechster Wiedergeburt um so emsiger hinzuarbeiten.

Es gilt hier Eulenspiegeis Lebens Philosophie, der weinte beim Niederstieg vom Berge, beim Auflclettern dagegen lachte, da ihn jeder Schritt (in der augenblicklich harten Arbeit ) der Erleichterung naeher fiiehrte ( in der leichteien )

Die ethische Fassung ist im Einklang mit der " morali- schen Weltordnung " ( ordo ordinans ) des Dbarma ( in Einheit der physischen und psychischen Gesetze ). Hier ebenfalls hat der Narr, "der mehr fragt, als sieben Weise beantworten koennen," dieselben um eschatologische Aus- malungen belaestigt, und ist ihm mit Lehre von den Metempsyc hosen und Metasomatosen der Mund gestopft, aus Lokman's und Aesop's Fabeln der Jataka, an Stelle platonischer Wiedergeburten ( in " eikotes mythoi " ), Damit seinem Geschmacke nach an sich abzufinden, ist in jedes Belieben gestellt, aber jedenfalls waere es offenkundige Thorheit, durch gewaltsame Eingriffe die in Maya's Wasser- blase kurztebiee Existenz verbessern zu wollen, da dafuer in

* "A BnddhiBi, who has passed [hrougb misfortune or suSeriog loobi upOD it as so mach gain, aa he has tbuu wurked out to uuch ot Ihe evil Karma accumulated in his former enisteoce " { s, Childers}, so dasa ein *teter Antass gegeben ist, inr Ausnutzung jedei' der kostbaren Minnten in kurz bemessener Leben^frist, da sonst das grosse Loos einer Wiederge- burt in der Mannshaloha zu ziehen, wenig wahrscheinlich nachdem GleichnJB vcn der im Ocean treibenden Scfaildkroele und ihrem Halskia- gen, (Dm cinspaDnenden Joch). Die Dinge zahlen Strafe and Bnssc/; im { Anaiimander's ) Ap«iroii : /, und anf Kosten der moralitcben Verant^or- lung ( wie hnmanlstisch Innal ) begleicht das Karmaii die Kosten d«r Abrecbonng, alle £Ma(Qzwandel hindurch, bis zur Quittung (im Nirvana).

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ungezaehiten Nachgeburten durch Qual und Jammer bu buessen sein wuerde.

Diese an Passivitaet tropischer Umwelt accomodirbare Auffassung wuerde freilich auf das active Temperament, wodurch die occidentalische Cultur geschaffen ist, seinen Eindruck verfehlen, so dass dort ein anderer Ausweg su suchen sein wird, fuer Loesung des socialen Problem's

Je nach den aus ihrem Zeitgeist der Volksart gespiegelten Beduerfnissen verlangen die Empfindungen derselben eine verschiedenartige Befriedigung, aber anbe- treös der Ethik, die naturnothwendige Voranlage socialer Existenz, bedarf der Staat keiner Unterstuetsung seitens der Theologie, da dieser der " Politeia" erbeigenthuemlich einverwachsene Besitz, durch fremde Keclamationen auf Th eil haberschaft nur abgeschwaecht sein wuerde.

Die Religion ist Privatsache jedes Einzelnen, und zwar eine vitalste, mit der es ernstlich zu nehmen ist, weit in der Heitsfrage ueber Sein oder Nichtsein entscheidend, aber mit deistischen oder theistischen Dogmen insofern nur ver* knuepft, wie weit dieselben im "theologischen Stadium " der Civilisation (s. Comte) fuer Loesung der aus den Herzens- beduerfnissen gestellten Fragen diejenige Beihilfe gewaehren koennten, die spaeter vom "metaphysischen" geleistet werden seilten, und jetzt, im " Zeitalter der Naturwissen- schaften," von ethnischen uebernommen sind, um auch die Geisteswissenschaften ei nzu begreifen (in eine einheitliche Weltauffassung).

Dabei koennen die den ethischen Tugenden, als dia- noietische (b. Aristoteles), zur Seite gestellten in Betracht kommen, unter deren verschieden! liehen Versionen, die aber den jedesmaligen Zeiterfordernissen sich zu accomodiren haben, und also den auf exacter Methode begruendeten ia der Gegenwart des Heute (je nach den congenial erwiesenen Deutungen).

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Auf religioeser Unterlage beruhend, erweist sich die Ethik, ihren Hauptzuegen nach (von lokalen Versionen abgesehen) als eine gleichartige durchweg, in allen theo- logisch dogmatislrten oder philosophisch formulirten Syste- men, weil in den naturnothwendigeu Voranlagen socialer Existenz begruendet, in denjenig ethischen Functionen, ohne deren lebensfaehiges Durchwalten der zoopolitische Organismus in sein Dasein ueberhaupt nicht haette eintreten koennen (um im Haushalt der Natur, bei ihrer Rechnungs- ablegung an den kosmischen Weltstaat, eine Rubrik fuer die Menschheit hinzuzufuegen).

Die ethischen Tugenden (aus gewohn heitsgemaessem Elkos des Habitus in Hexit ) binden ueberall und wenn die Empfindnis solcher Bindung das Gefuehl zu befreiender Erloesung anregt, dann weckt der seiner Ptyehe dianoietiheh zugetretene Nous, in der aus den intellectuellsn Operationen des Verstandes (in den Gesellschaftsgedanken auf gsscll- schaftticher Sprachschichtung) gespeisten (und bu rationeller Entfaltung gekraeftigten) Vernunft die Auswirkung dianoi- etiscli tauglicher Tugenden, durch deren Tuechtigkeit (wenn gediegen aecht) der Spondaio» aus individueller Reinigung (Knt/iarsig) seiner eigenen Constitution, sich aur Erkenntnis dessen befaehigt findet, was bei Uebereinstimnuing der Gesetzlichkeiten congenial sich assimiliren laesst (in Gewiss- lich keit des Wissensbesitzes),

Mit dem, was im erbeigenthuemlich verwachsenen (und somit «ugehoerigen ) Gefuehl des Daseins innerlich lebt und webt, sind wir hineingstellt in jenen Fluss, wo " panttia rei" (b. Heraklit) nicht jedoch fortgeschwemmt von dunkeim Woher nach dunklerem Wohin, sondern verwoben in normativ g^liederte Verkettungen der unter adaequaten Wechselbe- siehungen kreuzenden Ursach Wirkungen, in der " concatenatio rerum " ( b. Kant ], so dass, was hier fragt, wenn die im

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Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit den das Draussen durch walten den ueberein stimm ig zusammenklingen, in der Beantwortung seine Befriedigung erhaelt ( unter rationeller Erhellung der in noch ungeklaerten Empfindungen wogenden Sehnungen).

Unter selbstgeregelten Normen ist Alles geordnet, nach normalem "Nomoi" (agraphoi automatisch, ehe zum Niederschieiben verdeuthcht), und sie haben, weil gesetzliche, sich als gerechte zu erweisen (und somit richtige).

Oas in VoUgefuehl der Gesundheit durchdringende Leben kommt, weil als solches immanent gelebt, aus dem G^ensatz seiner pathologischen Stoerungen erst zur Empfindung, im Schmerz oder " Dukha ", dessen Ausheilung durch das auf dem Buddhagama formulirte Heilswort bezweckt wird. Fuer die koerperlichen Leiden sind einer auf physiologische Kenntnisse basirter Medicin ihre the- rapeutischen Ueilsmittel indicirt, und wenn aus den Gefuehls Wallungen des Herzens seine Bekuemmernisse sich spueibar machen, sind die aus dem Areneischatz einer Doetischen Heislkunde gewaehtten Heilmittel angesehnt, um fuer die aufdraengenden Fragestellungen eine rationell befriedigende Antwort zu finden, und die skeptisch eerrissene Einheitlichkeit wieder " in integrum " zu restauiiren, innerhalb eines umgreifbar verst aendlichen "Conceptus mundi "(in monistischer Weltanschauung).

'* Das Streben nach einer vernunft-und naturgemaessen Gestaltung aller menschlichen Verhaeltniase, in Vernunft und Natur "(s. F. Schulze), das ist das Stichwort des "Zeitgeistes" (im XX. Jahrhundert), fuer (Drummond's) •' Naturgesetz in der Geistesweh " ( natural laws in the Spiritual world ), und so hat es sich darum zu handeln, die in den Naturwissenschaften bewaehrt gefundene Methode auch auf die Geisteswissenschaften zur Anwendung au

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briagen ( auf Grund der ethnischen Thatsachen ). Auf sittlicher Gesinnung (in practifche'r Vernunft ) begruendet sich -'die Religion innerhalb der Grenzen der reinen Vernunft" (s. Kant ), auf den ethisch na turnoth wendigen Voranlagen der socialen Existenz, der zoopolitischen in humanistischer Existenzform des Anthropos (die ohne sie ins Dasein ueberhaupt nicht haette eintreten koennen).

Die Auswirkung physikalischer Kraefte am Stofi in chemischen Processen gilt auch fuer den biologischen Mechanismus der Natur, und das in organischer Ausgestal- tung leitende Band hat, bis zum Denken hinauffuebrend, auch dieses einzu begreifen, weshalb gegen die platonische Abtrennung der Ideen, als ehohriitai, Protest eingelegt war (im peripatetischen System).

Ausden somatischen Functionen verlaengert, fuehren die psycho-physischen Entelechicn bei ihrem Ausverlauf im Sin- nesbereich hinueber au< die zoopolitische Sprach Schichtung, wo unter Umsetzung der Energien in einander der noetische '■ Modus essendi " entspringt, der dann aus den intellectuellen Niederschlaegen des (mit jenseitigen Agentien communici- renden) Gemein Verstandes (in seinen "notiones communes") auf das den individuellen Constituenten inhaerirende Organisationsprincip zurueckwirkt, als " Dynamis logike " (b. Epictet), um die Vernunftthaetigkeit zu ihrer rationellen Entfaltung anzuregen, zum Heranreifen in den, das Wissen constatirenden, AUgemeinbegriSen der Epitlthmeli (b. Aris- toleles), die indess, ehe correct anerkannt zu werden, die von der Induction angelegte ContToUe (mit der Deduction ) bestanden haben muessen, unter rigoroeser Pruefung. wie aus heutig naturwissenschaftlich exacter Detailkenn tnij ermoeglicht, ehe das It^ische Rechnen zum Ziehen eines apodictischen Facit's sich berechtigt fuehlen darf.

Die Stichprobe liegt in der Uebereinstimmung der Gesetzlichkeiten, indem die dem Denken immanenten (inner- halb der Uebcrschaubarlichkeit seines mikrokosmischen

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Hoiisontes) mit den die makrokosmischen U na bseli barkeiten durch waltenden im jedesmal gegebenen Sonderfalle zu- sammenklingen, und demgemaess aus, der Erkenntnis (unter Abwaegung der Relationen) bekannten, Bedingungen Schlussfolgerungen gestatten auf adaequate Vorbedingungen im Unbedingten eines Absoluten (unter kosmischen fiar- monien).

Mit der Vergangenheit ist gebrochen' fuer die einer verheissungsvoll eroeffneten Zukunft zugewandten Augen, die von neuen Offenbarungen sich umstrahlt fuehleii. "The old taiths tounded on so calied revelation, have long been tested and are found wanting " (s. Thompson), aber wenn an Stelle der Anthropomorphisirungen " die Erkenntnis Gottes ist die Selbsterkenn iniss des Menschen" (b. Feuer- rbach) , eine "Infinite and Eternal Energy, from which proceed all things " (s. Spencer) gesetzt wird, so ist das nur die alte Leier der Tantalusqualen, das Unendliche in die Umrisse eines endlichen Gefaesses hineinzupressen, durch den Parallelismus mit irdisch fassbaren Energien (in diesem naturwissenschaftlicher Zeitrichtung angepasstem Falle), aus dem " Dynamei— on " (b. Aristoteles}, Was in dem der Natur inhaerenten " Trieb zur Organisation " {s. Fichte) das Denken anzureichen strebt, ist die Uebereinstimmung der in ihnen "arithmetisch " immanenten Gesetzlichkeiten mit den "geometrisch " (b. Galilei) im Daseienden durch waltenden, auf den "mathematischen" Unterlagen des All (s. Kdnt). Wie auf dem Buddhagama (in der Rituja bestehenden Welt) das Hetuja (aus Hetu) nur fuer biologisch ueberschaubare Sonderfaelle gilt, (das Karmaya iu moralischer Verantwor- timg einer "sittlichen Weltordung'* als " ordo ordinans "), so faellt in der vorhanden gegeben, (in Didomena), ange- trofTenen Welt eine "Erste Ursache" aus, weil in das " Unentstandene " und Ungeschaffene" hinausliegend, ohne welche auf die Erloesung als un-moegliche zu Verzichten

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waere (nach der Thatagata Heilswort), Uad was hier in deductiv allgemeinen Umrissen ahnungsvoll geschaut war, das wird im heutigen " Zeitalter der Naturwissenschaften" durch die Induction in Eiazeinfaellen zu bestaetigen sein {fuer klardeutliches Wissen), Nachdem all die durch exacte Methode strict genau erledigbaren Aufgaben / ; in dem ( aus Weltgeraethseln ) gestellten Rechenexeinpel der Welt :/ als correcte absolvirt sein werden, waere dann allmaehlig Aussicht eroeShet, ein apodictisches Facit zu ziehen, bei '■ Erschoepfung der Denkmoeglichkeiten" (im logischen Rechnen). Und damit haben die in " verworrenen Vorstellungen " (b. Leibniz) durchwogenden Gefuehlswall- ungen dem Verstaendnis sich zu klaeren, aus den vernunft- gemaess einwohnenden Faehigkeiten, wie dem JOenkwesen (in humanistischer Existenzform) geziemend, in der (zur Autarkeia) genuegenden Selbstbefriedigung (wie eine bessere nicht gewuenscht werden kann ) fuer den aus des Wunsches Kraft (s. Glimm) zu seiner Verwirklichung draengenden Daseinstrieb im ernst ehrlich gefassten Willen sentschluss, und seinen Ausverfolg im Gewissen * ( bis auf die Nagelprobe ).

Dem eine Ue herein Stimmung der ihm immanenten Gesetzlichkeiten mit den allgemein durchwaltenden anstre- bende Denken steht in unerlaesslicher Praesumption, dass bereits auf all den Zwischenstufen der heranreifenden Entfaltung ein sympathetischer Ahgleich mit der Umgebug stattgehabt hat, also im engsten Kreis der Familie schon, im verwandtschaftlich erweiterten und im socialen des zoopolitiscb angewachsenen Organisums (zur Ergaenzung

* " das anmittelbare BewussIseiD unserer bestimmten Pflichl " (■.Fichte), in (Kaot's) "kategorischen Imperativ" ( aus dessen Befolg die demgemaess zDstehenden Rechte gewiss sind). "Nenest peccatua nisi contra conscientiam " ( s. Abaelard ), in schwerster Saeade gegen den " Heiligen G«i«l " (den d<^ eigene heilig und in Ehren zu hallen hat).

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des Anthropos in humanistischer Existenzform). Ere nachdem ueberall hier das normale Verhalten ( in ethisch gesundheitlichem Functioniren ) eingehalten ist, kann die individuell angeregte Denkthaetigkeit einer zuverlaessigen Unterlage sich gewiss sein, um auf solch' gesichertem Anhalt dtn Abgleich mit der ihm weitesten Peripherie eu wagen { im All des Daseienden ).

Bei dem animalischen Organismus (in psycho- physisch er Koerperleiblichkeit ) Ist die correspondirende Wechsel- beziehung automatisch' schon hergestellt fuer die, auf dem Wahrnehmungsbereich ihrer äquivalenten Gegenwuerfen entsprechenden, Sinneswahrnehmungen, denn " waere nicht das Auge sonnenhaft, wie koennte es das Licht empfinden", und das gleiche gilt fuer die uebrigen Apparate der Fuenfsinne, denen (im sensus internus) Manas sich anschliesst, als Ayatana (mit Dharma zum Arom ),

Und so lieht ein gleicher Entwicklungsfaden sich hindurch, wenn aus dem Communalbesitz des intellectuell Gemein verstaend liehen ( auf gesellschaftlicher Sprachschich- tung) gespeist und gekraeftigt, die Vernunft des Einzelnen (unter rationell geregelter Ausgestaltung) die Verarbeitung der ihr gestellten Vorlagen anhebt (fuer gesetzliche Erkenntnis ).

Im Umherbewegen oder-mengen (der Cogitatto) wirkt, wie die Energeia am Eidos, am Stoff bildungsfaehiger Masse die Denkkraft, um die Gegensaetze abwaegend im Denken ( "penser " ) sie au pruefen (pondere ac mensura).

Wie das Verstandesdenken, handelt (oder fungirt) nach gleichen Operations weisen / : um aus proportionellen Aeqüivalentgewichten die ( deren Verschiede ntlichkeiten abgleichende) Folgerungen za ziehen ; /, das Vernunftdenken, dessen ( vom Verstände jreliefertes) Arbeitsmateria] (der Sprachschicbtung entnommen), weil (in seinem Ekmageion) nachgiebig plastisch, ein Modelliren zulaesst (fuer Erwei- terung der Begriffe).

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Diese Vorgaenge üessen mit mineralogischen oder biologischen sich paiabelisiren (und parallel isiren), unter verbalen Metaphern, ( fuer makrokosnn Ische Spiegelung im Mikrokosmos). Auch die Kristallisation setzt (in " coinci- dentia opposttorum") eine Neutralisation (unter wahlver- wand tschaft liehen Affinitaeten) voraus (um, dialectisch *), das Dritte zu gewinnen) und der hier im Moment des Entspringens erstarrende Lebensact, wird vegetabilisch in organische Entwicklung hineingezogen (durch die im '■ statu nascenti" auftreffenden Reite), um (nach Umlauf der Spannungsweite) zur Akme aufgestiegen, nieckzubeugen (aus Evolution in Involution).

Aus dem, ueber den Erdball hin ueberall gleichartig verbreiteten, Gestein in ihrem Wurzel wach st hum ernaehrt, bluehen in buntester Verschiedenheit die Pflanzen hervor, zur Entfaliungin der vom Sonnenlicht erhellten Atmosphaere, und so keimen auf den gemeinverstaendlichen " notiones com- munes " des Verstandes ( im Gemeinbesitz des Gesellschaft- skreises) die Gedanken der Einzelnen unter individuellen Verschiedenheiten hervor ( in " Haeccitas " eines Tode-ii), je nach den fiier rationellen Gebrauch der Vernunft innalen Faehigkeiten ; und je nach den, durch die Verhaeltnisse gegebenen, Bedingungen : dem Denken gesundheitliche Nahrungsstoffe zu beschaffen, der historisch veranlassten Sachlage gemaess (zur Foerderung der Cultur),

Das Denken blickt als Zu3(;1iauer auf die vernaenflige Entwickhiog der BegriKe hin (s. Hegel), in der Dialeclik ["die eigene, wahrbafle NMor der Verstandes besli in mun gen der Dinge und des Endlichen iieber- haupf'li indem der im Denken logische "Widerspruch" jeden Begriff in s^n Gegentbeil "umscitla^eii" laesst, fuer Wiedereiiiigung im lioeheien Benriff {zum Abglcich), bei Rueckkehr {hypestrophch) der Gedankenbewegung' Is. ProdusI zur KiDheit (woraus hervorgetreten), nachdem ''Gegcniauf" (». Her-iklil). enanlia rlioch f,kat ciiantioUhla). Um nicht bei oberBacchlichem Gerede in Etisiik (der Megarikerl oder " Dociriiia dis^eceiidi " (b.KhamusJ auszuarten, liat die Dialeclik, als Kaiionikeh (b Epikur) ihr Richimaass festzuhiilten, wie /: in (Laotie's] Tao : /. Dach exader Methode liemessen (zum leitenden Pol).

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Dem unter den Aoimalien ( auf der pars rationalis, qua carent bestiae) zu -humanistischer Existenzform potenzirten Menschen, als Denkwesen ( oder Zoon logikon), gipfeln seine vitalen Interessen in dem Denken, betreifs der aus den psycho-physischen Entelechien ( in Verlaen- gerung der somatischen Functionen) bei ihrem Durchkreu zen auf zoopolitischer Sprachschichtung hervorgerufenen Thaetigkeit, die auf die individuelle Einzelnheit reflectirend, dort deren rationelle Ausgestaltung anregt, um mit ihrem Heranreifen in die das All des Daseienden durchwallenden Gesetzlichkeiten sich zu entfalten, fuer deren Assimilation in der Erkenntnis, soweit (und so oft) eine Uebereinstimmigkeit zusammenklingt (um die fuer den Specialfall gestellten ausreichend zu beantworten). Und in solche Entwicklung hineigezogen, findet dann das in den Gefueblen durchwallende Leben (zur Einschan in eigene Vorgaenge ) auf eine andere Sphaere des Daseins sich transponirt ( im Jenseits der Ewigkeiten ),

Es handelt sich weder um ein mystisches Versinken in "goettliche Finsternis '^ noch um eine Absorption in vedantisches Brahm, sondern um ein fa^sbares Verstaendnis der im humanistischen Rechenxempel aus den im Weltwandet verhuellten Raethselfageu hervorredEnden Gesetzlichkeiten, fuer ihre Aneignung, mit Aussicht auf mehr, da die aus Unendlichkeiten gespendete Speisung dem Geistigen fuer all seine Beduerfnisse ausreichend genug ist ( um ein stetiges Schwelgen in Seeligkeiten vollauf zuzusichern ).

Wenn das Persoenlichkeitsgefuehl, das dem koer- perlichen Geruest eingewachsen, mit diesem zu zerfallen hat, so waeren damit all die Beschwerden gespart, welche aus nosologischen und pathischen Stoerungen der somatischen Functionen laestig fallen, und des Selbstes "bessere Haelfte" / : die von den (das Weibliche zum

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Mäennlichen veredelnd ) Bramayika dem ( unpolirt ) Ftaerkeren Geschlecht vindicirt ist : / vermoechte, des /: der ( tasmanischeti ) Eidechse bei menschlicher Met- amorphose abgeschnittenen : / Schwanzanhanges quitt, um so unbehinderter dann bei zugehoeriger Ichheit zu verweilen, die den eine Persoenlichkeit Bnglrenden Schatten hinabgeworfen hat, aus den Kegionen anderer Sphaere wo wenn (im Dichteriied) "mit den Goettern wandelt die Gestalt", sie ihres Namens wuerdiger zu erhoffen sind, als die durch memschliche Gebrechlichkeiten missgeschoepäich entstellten ( etwa nach der Version ;n "Scipio's Traum").

Wenn somit in der Stille das Sehnen sich regen mag, die koerperlei bliebe Buerde " abzuwerfen, waere doch, solchen Wunsch zur That werden zu lassen [ bei ( Hegesias') "Verneinung des Lebens"] thoerichter Unverstand, da

* Aus unueberlegter NachgiebiKkei in aergcrlkh aufccdrnengter VerslinunuDK gegeu den nrnten Koeper— acf :<ein ancetisches Zermarlem ainneiid/: ihn (lur Verbeasening des SchoepfunßsplaneH) ausinlilfiCD :/, oro das aas jenseilig Ueberirdiscbeii ibm üeistip Biiigcwobene in Freibeil zu seilen sind all die corrapien IJ^rifiidicbtiineen resullin, die, in Geschichte der Menschheit {den ethnisch cutlurellen Zeugnissen nach) mit theologischer Glaeu bigkeil die Ralionalilaet der Vernaiift lu eislichen bedacht waren, oder sie ia metaphysischen Phantomen (tmnscenden laier Püralogismeo ) zu umduseln (dem gebunden Mensclien verstand lum Hohn). Und so sind die "GeJehrien die Verkehdcii" (im VollLswitz). Die nach Ihrer Reinigung im (unter weillichen) "Flu" deiflcinen Ahnen (der Karen), die bei ihrem Goltvater weilen (auf Himmelshoehen ), sind mit dem MenscheuscbafiTeu beauftragt, in commuiier Durchschnittsmasse, denn wenn dem alten Herrn mitunter in den Kopf liommt, selber Hand anmieten, pflegt es ibm meist zu raissgluecken, weil inil allzu vielerlei Gescbaeflig keilen ueberhaeuft (die Hacnde uebervoll), so dass nur Krveppel zu Tage kommen ; Lehme, Blinde, Taube auch (als sein Werk beehrte! itTsinaige darunter, die (des durch exacte Methode gelieferten L«iifadens eniralbendl irregehen in den Labyrinthen cerebraler Hirnge- spinnste, auf der Grenüschei de zwischen Genia1it:iet |dcr "Riltervom Geist '■) lind Wahnwiu, da dem iillzu sublim ausgefcillen Witz die Splzc sich abbricht, and die Pointe verloren geht, fuer die Zielrichtung— nach dem aus Wolkengeroll herabblinkenden Pol (b. Nunieiiius), zu dem der SehiSer aufblickt, wenn auf dem durch Scliicksntswellen aluermisch bewegten Meer seine Lebensbarke steuernd (dem Hafen der Heimatb entgegen). Gleich den Jtaeimcnen au dem missgliiecklcn Schocpfungswerk macketnd, schreiben die Dusun der obeifla« chlichen und n.ichlarss igen Veiiahnings weise ihres hoechslen Wesen's (s. Cliffiird) die Unannehmlieli- k^len des Letiens lu (auf BorncoJ.

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unter all den verkuenstelten ( und dadurch Veruaord- nungen ausgesetzten) Maschinerien seines Apparates der Koerperieib (nicht nur trotz, sondern grade wegen derselben ) eine unerlaessliche Vorbedingung bildet, die im Denken reifenden Fruechte zu zeitigen, und um so vollkommener also, je normaler die Entfaliungsprocese verlaufen (mens sana in corpore sano). Wo demnach pathologische Leiden nicht auszuheilen ( oder abstossbar ), sind sie thunlichst auf ihren Bezirk beschraenkt zu halten, um die noe tischen Wachst hu ras vorg aenge unbe- helligt zu lassen, da je freier die Bewegung, desto baldiger diejenige Befreiung angereicht sein wird, die dann weiter schaffe nach selbstgesetitem Gesetz ( im Einklang mit den aus kosmischen Harmonien umwallenden Gesetzlichkeiten ).

Im "Zusammenhang der Dinge"* als " concatenatio reum " oder (b. Campatiella) " ordo causarum coanexarum "

* In (Blirfscher) Symfatheia di Iwlohn (oder Holbach's) Nsiurordnuiig (ta chaiiie liee des cnuse» et des effets) ist aus eiiaHÜa rhoeh (t. Plato), b«i (Heriiklil's) "Gegealanf " Alles ineinander verwoben, da alle SubstaaocD in dci' Erscheinung, " sofern sie iiigleich sind, nothwendig In durcbgaen- giger Gemeinschaft der Wechselwirkung untereinander stehen "(s. Kant)", indem kein Causalverhaelliiis cunstruirbiir ohne Wechselwirkung" (9. Schelling), auf die fuer Vergteichbarkell erforderte " Aefanlichkdt" |b. Hume) begniendet (''ohne welche ueberhaupt keine philosophische Beziehung bestehen kan» "); und bei der "Relalio secuodum esse "und "secuiidum dici" (s. Franc. Mayr. )nuf die Wecbseltwziehunfc der dem Denken iminaneDlen Gesetze mit denen des Draussen fuehrend (zur Berechnung der geometrischen durch arithmetische). Als "renim diffeientiürumeadem qnalitas" (s. Boethius), ist Aehnlichkeit (similitudo) zur " relativen Idenlitaet" (s. Ulrici) in Gleicht it, bei (Fries') Gesell der " Honicgeneit:iet " (fuer Unterordnung zweier Begriffe unter ei dmi) ''hoeher gemeinschnfilichen"), auf die Haeccitas (eines Todc-fi\ hinge- wiesen Ifuercausale Erforschung jedesinaliRen Sonderfalles). lu Ueber- einstimmuDg und Unterscheidung (s, Wundl) meint " Vergleichen" is. Hoeffding) " Aehnlichkeileii oder Unterschiede oder Beides zu finden " (fuer rationelle Anordnung durch die Verwendung der Logik ( s. Aristo- teles}, als "Organon" des Denkens (im logischen Rechnen]. Dinge sind (s. Platner) " miteinander verknuepft, wenn sie sich verhalten wie Grund und Folge " (zum einheitlichen Abschluss), Die im Mebeneinan- der proportioneil abgeglichenen (Wechsel ) Bedingungen, gehen im (orgnnisclien) Nacheinander aus der im Vergangenen iuruecl[li«endeD Wurzel von der Gegenwart auf die Znknnft hin&us fzur Reitiuig),

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leben die innerlich einander verwobenen Wechselbezie- hungen ihr eigenes Dasein im steligen Fluss (stehender Schwingungen), unter gegenseitig geregelter Causalver- knuepfuDg, Kum Ordnender verhaeltniswerthig proportionel- len Relationen ( an vergletchungsfaehigen Objecten ) durch das Denken, aus dem ihm immanenten Causalitaetsprincip. Bei jedem in peripherisch begrenzter Umschau greifbaren Sonderfalle kann ( bei erfahrungsgemaess genuegendem Einblick in das Detail) aus der Wirkung die Ursache und aus dieser jene dargelegt werden (unter doppelt bestaeti- gender ControUe).

Wo dagegen der Ausblick ueber die rationell gezogenen Schranken transcendentirend, auf einen der Sehweite undeutlich ver seh wimmenden Horizont hinausschaut, in makrokosmische U nabseh barkeiten hinein, da darf nur aus festgesicherten Anhaltspuncten / : innerhalb des dem "Homo (sum") verfuegbaren Mil^rokosmos :/ ein bedacht- samer Rueckschluss gewagt werden, aus den (auf den Wegen exacter Forschung) deutlich bekannten Bedingun-

" f diicipiuin exislculiac tat (.^lu^.i, piiiicipLilum cjusae c.iu^alum ( s. Daamgarten ). He gar archeh, frohteh lohn aitiohn (9. Aristoteles), im Priiicipium (des Anfangs, als causalem). " l-ea seiils vrais pi-iiicipes, ce sont Ics fails " (s. Ueslutt de Tracy), " stubborn (hjngs " als Thntsachen (beim Abgeben ihrer EDtscheidung), Die Uriiache, in Bezug auf ihr Pros-Ii, isl in |Herak1it's) HeimarDiene ver woben (unter Ausschluss des Znfe^lligen), vuäen chrehnta matehii gintiai, alla paiila ck logan it kai aiutgkchs (s. Stobaeus). Nihil existil, ex cuju» natura aliquia effectus non seqoatur (s. Spinoza). "Toute cause produil \m effet, il ne peut avoir d'eflel saus cause " (i. Holbach I, " cause and effecls are discoverable, noi by reason, but by experience " ( aus experimenteller Bestaetigung ). " Apr*s les effeU, qu'on voit, oq juge des causes, qu'on ne voil pns " ( s. Condiilac ), um so I bei Ausfall von Relationen) durch liueukschhiesse m folgern, aus bekannten Bedingungen auf adaequnt stimmende Vorhcding- uneen im Unbedingten ( eines Absoluten ). In der Kategorie der Rcutionen ist die Causnlitaet eine urspruen (■liehe Denk form (s. Kant), "die einzige Kategorie, die sich nidit wegdenken laesst " |s. Schopen- taauer). aus intiaien Gesetzen (des Denkens), soweit der Grund ein priiici- fiellec und die Folgen in ihm einbegriffen, in potentiell gescbwaeniierten Keimungen, wo zu organisch geregelter Entfaltung befachigl (auf ihre Reifung hin). ''Organum dicitur corpus, quod vi compositiunis ad pecoharem quandam aciionem aplum est" |s. Wolf), im Organismus, als ans ineinand ergreif endno " Selbatregulirungen " z usain mengeselzter Apparat (s Wundt), zur Erfueltung der ihm geslelllen Aufgab.ii (in der auf die Bestimmung gerichteten Z-cIweisunj;),

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gen auf adaequat slimmende VorbediDguDgen im Unbe- dingten (eines Absoluten ). Im All (des Daseienden), als " eiu sich selbst cytnpatbischer Organismus " ( b, Plotin ) kuenden die kosmischen Harmonien ihre Gesetzlichkeiten, bei ue berein stimm! gen Einklang ( zur Beantwortung der gestellten Fragen ).

In heutig mechanistischer Naturauflassung bezeichnet die Natur forfchung in dem jedesmal erreichten Stufengrad . ihres Fortschrittes den zeitgueltigen Barometerstand des Wissens. Fuer einen abgerundeten Conceptus kosmikos wird sie inJess dann erst sich ausreichend erweisen, wenn auch die Geisteswissenschaften in die naturwissenschaftliche Behandlungsweise (nach comparativ genetischer Methode) werden hineingezogen sein ( auf Grund der ethnischen Thatsachen).

In der Zwischenzeit haben philosophische Supplemente auszuhelfen, metaphysische, wenn's hoch kommt oder fuer den Gemeinmann die hausbackene Kockenphilosophie, wie sie den religioesen Belehrungen beizugeben, zur Gettohnbeit geworden. Mit den ethischen Lehren ist kosmogonische Auskunft verknuepft, um FragehaeJsen autoritativisch den Mund zu stopfen, und wem die aufgetischten Gerichte schmecken, mag sieb damit genuegen lassen, (wie ihm nicht verdacht werden darf, wenn seinem Vers Caendnism aas conform) .

Da sich indess die Zahl der Skeptiker tagtaegÜch zu mehren beginnt, wird einem gediegeneren Abglcicb vorzu- sorgen sein, um den Zwischenfall eines Krach's zu vermeiden.

Was die verschiedenen Religionen ethisch zu lehren haben, ist (von nebensaechlicheu Nuncirungen abgesehen)

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gleichartig dasselbe, weil auf den oaturnoth wendigen * Voranlagea socialer Existenz beruhend (in ethnischen Ekmentargedanken ).

Seit die heimisch beschraenkte Weltanschauung durch den das Reisen erleichternden Weltverkehr erweitert ist, kann jeder durch persoenliche Erfahrungen sich ueberzeugen, dass unter allen Religionsbekenntnissen zuvcrlaessige Freunde und leichtfertig zum Verjubeln neigende Springin- sfelde angetroffen werden, und dass nicht die Heligion den Volkscharacter tingirt, sondern dieser jene (zur Herstellung eines Modus vivendi).

Was an kosmogoni sehen Theorien den heiligen Texten sich antraben laesst, mag nach der allegorischen Exegese, worin Baroabas und seine patristischen Collegen das Unglaublichste leisteten, mit irgend etwas parallelisirt werden, und so auch mit den contemporaeren Naturanschau- ungen, wird aber besser, um diese objectiv unberuehrt zu lassen, von vornherein zum alten Eisen geworfen, wohin anachronistische Verknoeclierungen gehoeren.

Die Nutzbarmachung der ethischen Lehren haengt von der Interpretirk unst des Lehrers ab. Keine der Jandlaeufigen Religionen, weil aus rhapsodischen Ergitessen zusammen- gestapelt, bildet ein innerlich abgeschlossenes System, jede derselben enthaelt Sentenzen die einer erbaulichen Predigt zur Unterlage dienen koennen, da die ethischen Grund- striche in ihren Hauptzuegen ueberall die gleichartigen sind, weil auf den naturnothwendigen Voraniagen der socialen Existenz basirend. Um dies an thatsaechlichen Beispielen voraufuehren, ist der classische Unterricht zur Empfehlung gekommen, weil ein bevorzugtes Stueek der Menschheits- geschichte im ueberstchtlichen Ablauf repraesentirend, aber

* Wjedie Physik eine " Ethik des Uabeseelten " {s Schleiermacher), liesM sich die Elbik, als eine Mechanik des Geistigen Bezeichnen, nach' dem "Mos genmetricDs" (b. Spinuza ), üur Behandlung der elhischen Functionen, wie den zoopolitischen Ürganismua durchw:illend (in der Ariihtnclik de» lagisch^n Rechnen's ).

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diese einmalige Vorfuehrung muss beim jetzigen Umblick ueber das Menschengeschlecht in all seinen Variationen aus deren Totalitaet vervollsiaendtgt werden ( um die daraus sich ergebenden Gesetziichkeitea festzustellen).

Dass wir uns bestaendlg von jenseitigen * EtnHuessen umgeben finden aus den das All des Daseienden durchwal- tenden Maechten, ist eine, aus dem Zusammenhang der Dinge, in sich begruendete Folgerung, unbeduerftig weiterer Eroerterungen, die dagegen weitestens darueber auseinan- dergehen, wie dies iuer die Erktaerung zurechtzulegen sei, ob aus einem " Quellbrunn" (s. Boehme), oder einem Un Omnia (s. Patritius), ob aus den Eingriffen eines durch seine Anthropomorphisiiung nicht verbesserten Gottes, cder ob etwa aus spiritistischen Faseleien die einen auf ptimaerem Niveau durchgaengigen Elementargedanken auf Hoehe un- serer Civilisation wiederholt haben, ohne ihn, zur Schande derselben, ihr enisprechenderweis zu accomodiren (den einer congenialen Entwicklung innaten Gesetzen gemaess)- Schon im tellurischen Ambitus ist das Einzelnsein mit seiner Umgebung ununterbrochen verwoben, durch die geo- meteorologischen Agentien nicht nur, die das Wachsthum vegetabilisch auch, influenciren, bei den Animalien ebenfalls, mit Unterbrechen der Respiration im gleichen Augenblick den Tod { eines relativen Nicht-Seins), herbeifuehrend.

* -' Tl)<3 bellet, Itlat mankind »Iways li<u becii subjeci lo iiilluctiuaa from Intelligeoces, invisibU lo the iiioital eye, but who are capable of Inpreasiiig ideas, imp.-irling in forma tion and communicaCing impulses to human beinjjs" (s. Slead), waere erst von seinen pathcJogischen Stoerungen ausmheilen— in betreffs von Kevelation oder durch " super- normal nieans " ( a. E. W, Cook )— , ehe er sich in vernunftgerechte BehanHluDg nehmen liesse ( durch ein auf seine Gesundheit bedachtes Denken ). We look back Ihrough cüunlless mitlions of years and see Ihe great Will to Live strugliDg fiom shape to shape and from power to power etc. (s. Wells), aber unter den wunderbar uebErwaelligenden Wundern der Well, wo alles gesetzlich zusammen wirkt, ist es eine zu jaem nierlichster Verkleinerung fuehreitdeii Anmassung des Menschen- geistleint. Alles an einem fadeiischeioigeii Kntuiicklungsfaden aufreihen au wollen, was fucr den eignen soweit nur pftsst. wie auf causa! gesicherter Forschungsbahn ausverfolgl werden kann; von embryonalen Vorantagen ab, bis auf die Unermesslichkeiten hin (fuer dortig gesetalicbe Uebere inStimmung).

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Und analogerwets athmet die geistige Wesenheit bestaendig in ihrer religioesen Athmosphaere, oder einer religioosphilo- sophischeo, die im beutigen" Zeitalter der Naturwissens- chaften in die fuer dieses lesbar gueltigen Schriftzuege sich umzusetzen hat.

In jedem Denkact actualistrt sich die Coromunication mit den potentiell unterliegenden Vorbedingungen im Sein, und die Aufgabe ist dahin gestellt, aus Uebereinstimmigkeit der Gesetzlieh keiten (der im Denken immanenten mit den allgemein durcbwaltenden ) die thatsaechliche Assimilation zu realisiren, zur Verwirklichung ( im Selbst).

Der Nachweis einer causalen Verknuepfimg, weil bei ermangelnder U eberschau barkeit der makrokosmischen Un- absehbarkeiten ausgeschlossen, hat eu den mit menschlichen Gebrechlichkeiten unabweislich verknuepften Entstellungen zu fuehren, so dass (beim ouden horizein, wo kein Horizont sich umgrenzt) nur der Rueckschluss aus den in ihren Relationen (innerhalb des Mikrokosmos) bekannten Bedingungen auf den aus Wechselbeziehungen vergliederten Zusammenhang in seinem GesammtefTect dem Wissen gewiss ist ; und an den Sonderfaellen ue berein stimm ender Gesetz- lichkeiten exact nachweisbar ( im vernunftgemaess sich selber lebenden Denken).

Die ethnisch ethischen Elementargedanken sind die gesellschaftlich gemeinsamen, wie (im durchschnittlichen Ueberschlag) fuer den Stammeskreis gueltig, als Erzeugnisse eines organischen Sprossens aus der, in den vom Gern ein verstand ("common sense") niedergeschlagenen* Gemeinvermerke ("nctiones communes"), eingebetteten Wurzel.

* Das Hypokeimeiion, fuer Auswirkung wabiverwandlscbafll icher AfiinilaeteD, ist i[i den btldungsfachigen Substialen geliefert, die auf die zoopotitischa Sprachechichlung durcti die psycho- physischen Enielechisn (als Verlaenge runde somatischer Functionen | hiiiuebergefuehrt sind, mit den AUS den Siuneswalirnehinungea forlsilterndeii Nac tisch wingungen.

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An dieser zum Commimalbesilz angesammelten Votstell- uDgsweite, die im ( grossen oder kleinen ) " Conceptus mundi" den Sinn der (Gemein-) Masse umfangen haelt, wird dann, je nach den Idiosyncrasien der Individualitaeten, aus diesen das Denken zu seiner Vernunft thaetigkeit angeregt, die in ihrer rationellen Entwicklung sich ausgestaltet, am weitgreifendsten bei den eine Kopfeslaenge (ein halb, viertel oder wieviel) ueber die Durchschnittsmenge Hervorragenden, die eines vertrauteren Verkehrs mit dem " Bangsa-alus " (und seinem gespenstigen Treiben) wegen verdaechtig, zugleich jedoch, weil gefuerchtet, geehrt sind, xumal bei Anbetracht der Nuetzlichkeit im privaten Interesse des eigenen Koerperleib's, um die durch unsichtbar feindliche Agentien hineingeworfenen (oder -geschossenen) Krankheits- stoffe abzuwehren in ihren Schaedlichkeiten, mittels Aus- saugekuren o. dg!, m, (durchweg).

Indem hier innate Kunstfertigkeiten (je nach begabenden Talenten) zu practischer Brauchbarkeit durch fortgesetzte Uebung vervollkommnet werden oder, spirituelle und spiritistische Veranlagungen (auf neurotischem Grenzgebiet des "Genie oder Wahnsinn's") durch "assidua cura deorum," mehrt sich das culturell anfge speicherte Capital, je mehr die auf den ihre geographischen Provinzen verbin- denden Geschichtsbahnen fremdartig hinzugetragenen Factoren in das nationale Gepraege sich schmiegsam hineinverleiben lassen, bei gesundheitlich kraeftiger Ver-

Aus dem vierfachen Sati / : wie ititell«cluclt (nach VoraussetzuriEen einer inlelUgibileii Welt) verwoben:/ eFfecluirl sicli im principiell (selbst-) Vera lacod liehe II, zunaechsl das " Principium cuiitradiclionis " aud das das " zureichenden Grundes," um die ( aus Natur der Sache geforderte ) "Ideulitaet" herxustelleii / : waehreiid mil dem rationell dnsetzeodea Portscliritt (iu vernehmcndcT Vernunft) dann die regula de tri des Salzes vom ausi;i.'schl(i$sencn Dritten (''exclusü lertii") fainzulrill; (uer das logische Rechnen : / . Aus diMen auf gesellscbafl Melier Schichtung verlaufenden Processen gelangen die elliisciKn Functionen (bei entsprechender Transponirung der aus den somatisch forterstreckten Ehergien) lur Aclualisaiioii, als naiurgemacsse Vorbedingungen des socialen Organismus, in seiner tebenafaehigen üxisteni (als Gesellichaftt-

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dauuDg, zum gedeihlicbeo Autblueheo des Volkslebens, um auf dea durch seine geistigen Pioniere ausgekundschafteten Kegionen ( auf ooetiscber Sphaere) die ihnen einwohnende Eigen thuemlichkeit zur Reifung zu eeitigea (in den, seine Weltanschauung kennzeichnenden, Gedankenwelten).

Wenn dem im Schatten tropischer Waldungen in monotoner Existenz dahinlebender. Indier durch seine in Erd-und Himmerlsreisen bewandertem Besseren von den an dem fernher mit schneeigen Spitzen herueberschimmernden Bergwall des Himavant aufgebauten Terassen erzaehlt wird, bis zu den von Pandava und ihrem Hunde gewanderten Gletscher wegen zu den in eisigen Hoehen unzugaengllchen Goettersitzen ( Vakuntha's oder Kailasas), so moegen die aus den Besuchen der Stadt heimgebrachten Vorstellungen ueber die am Hofe seiner Herren entfaltete Pracht und Herrlichkeit unter magnificirten Vergroesserungen die Wohnsitze der Dewa sich ausmalen, wo auch Visvacarma mit den daemonischen Geistern seiner Werkstaette einlogirt Ist, so dass die Herstellung eines Weltbau's auf keine Schwierigkeiten stoesst. Und wenn er darueber hinaus Weiteres zu wissen wuenscht, ueber die dem herrschenden Koenig vorausgehenden Ahnen oder ueber die Herkunft all der ihn schmueckenden Kostbarkeiten, wird durch die erthcilten Autworten sein armer Kopf bald schon genugsam verwirrt sein, um weitere Fragen zu unterlassen, zumal dieselben, wenn die üoetter betrefiend, in der diesen gelaeufigen Sprache gestellt sein muessten.

In kleineren Maasstabe verhaelt es sich aehnlich mit dem hellenischen Olymp, dem, als den an seinem Fusse siedelnden Menschenkinder allzu vertraut geworden, Leitern angelegt wurden, um in die Regionen des (einst entthronten) Uranos hinaufzufuehren, geraenmig genug, um Intermundien fuer epicuraeisch sorglos schwelgende Goetler auszubauen die indess zu sammenzustu erzen hatten, als das Firmament der Himmelsfeste von den Astronomen ins Rollen gesetzt

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war ; und in Ansehung der Weltentstehung Hess man es gerne mit des Dichters Chaos bewenden, wo unter dem (b. Hesiod) umdunkelnden Erebos die " Leges naturales " (Lucrez') ihr Wesen tieiben mochten (in bildungsfaehigen Massen).

Mit heliocentrischer Revolution (det St/Hema ek Iheohn kai anihrohpokn) raussten dem auf sinaitischen Gipfelungea in Wolken umhuellten Berggott Schwierigkeiten anwachsen, um den Fussschemel seines "Kursi" (im Islam) einzu- schrauben, waehrend sie dem -'Conspectus mundi" des Inca haette zu Gute kommen koennen, da dessen Zweifel ueber seinen laufenden Gott, nachdem dieser am Centralsits inthronisirt worden, gehoben gewesen waeren, wenn nicht, ehe solche Belehrung ihm verzapft werden konnte, sein Nachkomme zur Hoehe des Galgens sich erhoben gefunden haette ; und aufgehaengt, auf Geheiss eines jenem Tribunal eingeschworenen Sendlings, das wegen copernica nischer Ketzerei Galilei der Inquisition (und ihren Folterkammern) zu ueberliefern, nicht unabgeneigt gewesen.

So gehen im tellurischen Dunstkreis dieser Erdenwelt gar wimderlich die Wege durcheinander, die, weil "uner- forgchliche" in theologische Geheimnisse sich zu verirren haben, soweit nicht etwa kosmisch klaerbar (aus den Harmonien dort durch waltender Gesetzlichkeiten).

Und das bleibt nun eine Sache iuer sich, im heutigen "Zeitalter der Naturwissenschaften," wo nach der in ihm bewaebrt gefundenen Methode auch die Geisteswissenschaf- ten exact zu behandeln, Aussicht eroeffnet ist (auf Grund der ethnisch hinzugewonnenen Thatsachen).

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gie Religion,

ZUR Deckung einer Vielheit civil isa torisch gespuerter Bedueifnisse, um ihrer begrifflich abstrahirten Gesammtsumme eine summarische Beantwortung zu finden, ist dem Gedanken-( oder Wort-) Ding der Religion ihr sprachlicher Mantel umgeworfen, zur Be- maentelung und (ihren Rang auspraegende ) Schilderung der geheimnisvoll aus den, das individuell specialisirte Sein mit den allgemeinen verwebenden, Tiefen hervorqu- ellenden— Gefuehle, die einer erhellenden Entfaltung zustre- ben (aus innerlichem Wachsthumsdrang).

Etymologisch auf " religare " zurueckgefuehrt, ist dieser Terminus dem ( sabini sehen ) "Jus Quiritium," bei Ver- quickung des. reiigioes und legal Rechtlichen, entnommen, auf Grund der nach gegebenen Anlaessen formulirteu Orakel spruechen (in sybillinisch pontificalischen Buechern /, waehrend der monotheistisch abgeschlossene Bund von dem Vertreter des " auserwaehllen Volkes" mit einer auf gottgeweihler Bergeshoehe thronenden Persoenlichkeit at^eschlossen werden konnte, klippklapp ( wie den Tafeln aufgeschrieben ),

Auch in chiistlicber Fassung des orthodoxen Reli- gionssystems spielt eine " Satisfactionstheorie " hinein pietasest justitia erga deos (futr den roemischen Staats- mann )— , waehrend eine gefuelvoUer vorwiegende Faerbung aus den Zuthaten hellenischer "Eusebeia" entnommen ist, die auch dem im Herzkaemmerlein mit des " Daimonion " Stimme redenden Gotte des " Gott es freundes " zugewandt sein mag, oder ( aus den Symphonien eioer " moralischen

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Weltordoung") dem gegen den Vorwurf des Atheismus protestirenden Philosophen ofienbart ( im Einklang der Gesetzlichkeiten ).

Wer fuer dieses Losungswort eines, zu culturellea Hoehen fortgeschrittenen Stufengrades bei den Wildlingen auf primae rem Niveau ein Aequivalent erfragen will, faelscht von vornherein die zur Untersuchung vorliegende Aufgabe durch eine unrichtige Fragestellung in Unterhalt- ung mit dem Primitifen, wie wenn sie ueber ihre Kunstkritik ausgefragt wuerden betreffs des Ideals, einer al fresco oder auf Oelleinwand zur Madonna verherrlichten Sqaw oder ueber, die Farthogenesis der Bacillen ( als Krankheitserreger) mikroskopisch verfolgende, Physio- logien. Allerdings werden Felsgekritzel oder Bastzeich- nungen angetroffen sein, und in siechenden Koerperorganen nisten " Begu " oder sonstige Krankheitsdaemone zu Häuf, aber obwohl die zu Bluethen und Blumen ausverlaufenden Vorgaenge schon in fruehesten Zell th eil ungen wurzeln, sind die verschiedenen Stadien nicht wirrig durcheinander zu mengen, sondern vielmehr in genau praecisen Differen- zirungen von einander zu unterscheiden ( um den Worten ihre Sinnesdeutung zu wahren ).

Bei naturnothwendrg gleichartiger Disposition in humanitisch (somatisch und noelisch) umschriebener Exis- tenzweise, sind glelchaehnliche} Gedankenkeime durchweg eingesaet, identisch in letzt aeusserster Unitaet, aber in weitesten Variationen auseinandergehend, je nach der

" Abieilen heiast nicht idantificiren, ebensowenig, wie vergleicfaen idetilificiren heissl, mit dem Ausdruck Toene bezeichnen wir sowohl das

Sluakeii der Froesche, wie eine Symphonie von Beclhofen ; identisch sind esbalb beide nicht " (s. Forel). Jn SuccesiviUet der EnlwicUtuig / : wie bei organiaeber Veiliieiigerling der psychischen Entelechien aus somali- schen ( physischen oder pbysiolcgischen ) Functionen : / kann ca nie sich um einen mechanisch directen Parallelisnius handeln, londera nur um denjenigen, der aus dem Index der Progressionen sich beitaetigi ((uer Proportionen guellige Vergleichungsn),

t Jeder "katia seine eigene Wahrheit haben and es ist doeb immer dieselbige " ( s. Goihe ) , auf na (urnoth wendig gleicharliger Unterlage (der Elemenlargedaiikei)) .

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socialen Atmosphaefe, worin gezeitigt ( zur Ausenthltung latenter Potentialitaeten).

WenD Religion (b. Kant) " fiikenntnis uoseret Pflich- ten als gesetzliche Gebote " definirt wird, so gilt ea zimaechst jedoch der Ethik, die dem Menschenthum immanentcD Gesetze festzustellen, in den Moralgeboten als natumnoth- wendig Voranlagen socialer Existenz.

0er Kern der Religionen liegt in der aus dem " Unbe- kannten" bedraengenden Gefuehlsempfindung, da dem Denkwesen (oder Zoonpolitikon ) seine Erhellung aus Nacht der Unwissenheit (oder Avidya) zur Aufgabe gestellt ist, denn alle Menschen ( s. Aristoteles ) treibt naturgemaes der Wissensdrang oregonlei phyuet), und solange diesem nicht genuegt worden, (nach zeitgueltig befriedigenden Umrissen) peinigt das Gewissen (im instinctiven Bewusst- sein unerfuellter pflicht).

Das Ansehnen eines Hoeheren und Besseren ist dem (zum Reifen hinstrebenden ) Nisus formativus ueberall immanent, und so dem Wachst hu m des Denkens, aus geistiger Speisung ernaehrt, zur Veredelung durch "georgica" (oder "cultura") animi (s. Bacon) in der Cultur, beim Emporklimmen eu hoeheren Staffeln.

Solange das Unbekannte den Natuckindein platt vor der Nase liegt (ueber die Nasenspitze nicht hinaus ) wirkt es kitzelig irritirend, im schaurigen Gruseln, da jeder Augen- blick des Daseins die Abwehr von Todesstreichen verlangt ( aus Reactton des Selbsterhaltungstrieb's).

Der Wilde athmet in einer religioes durchtraenkten Atmosphaere, jed' kleinste Lebenshandlung ist ihres rituellen Ceremonials beduerftig, aber durch diese Unsumme von Kleinlichkeiten stets beansprucht, kommt er darueber nicht hinaus, und bleibt seiner gespenstigen Umgebung eingewirrt

Wenn dem zu seiner Bethaetigung einsetzenden Fors- chuDgsdrang die AuCklaerung der naechsten Nachbarschaft

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gelungen und dadurch der den Gesichtskreis der "Visio mentis " umziehende Horizont in weitere Fernen hinausges* choben ist, dann auf dem fuer leichtgeschuerste Gebilde der Phantasie freigemachten Spielraum, taucht es auf mit den Wundern der Welt, aus Imposanz der Naturerscheinungen, und dann, wenn den aus koerperticher Gebrechlichkeit lur Unthaetigkeit verdammten Alten (als " Greise und Weise." auch glatzkcepfig auffrisirt ), oder den idiosyncrasisch meditativ Vor veranlagten, Mussestunden gewaehrt sind, zur Contemplation dann nun macht das religioese Gefuelil sich Luft, im hervorbrechenden Preisen ("Puja") des "Wunderaere" und seiner Heiligkeit, mit "admiratio niajestatift" erfnetlend, aus bewunderjidem Staunen im fAaumareitJ, dem Anbeginn alles Philosophirens " ueber das " Wakan," (fuer religionsphilosophische Weiterfolgerungen). Das "Gloria in excelsis bleibt eine weltgeschichtliche i

Macht " (s. A. Lange), seine Hymnen polyglottisch varitread, aber angestimmt unter einheitlicher Melodie ( in den |

Symphonien des Weltconcerts). I

Und damit wird der Grundriss fuer ein (stoisches) Syttema eh iheckn kai anlhrohpohti entworfen, wenn das in ,

Waldeinsamkeit von den Vanaprashta durch Sruti (der Rishi) "Gehoerte," von poetischen Talenten abgebeert, in Singsang sich umgesetzt findet, um (den "Hellenen") " ihre Goetter zu schaffen," in mythologisch ausgeschmueck- ter Welt (nach der Namensaustheilung in Dodona),

Wenn bei Erfindung der Schrift das Memoriren der heiligen Lieder (im Hieros Logos] sich dauernd fixirt, j

werden die Buchreligionen durch die Welt gelragen durch die aus Begeisterung Enthusiasimirten, im Eifer der 1

Missionen ( und Uebereifer manchmal auch), I

* Die auf dem Vernunftelauben oder ( b. Cousin ) Intuition beruhende : "Naturalis ßeli^io" (b. Hn-bect Cfa.), die su den offenbarten entstellt

worden ist ( s. Diderot)— oder zum " Cult " des " Grand-Etre," von den '

" Priestern der Menschheit " ( nach ihren positivistischen Festkalender ) i

bedient (s. Comte)— wird «Is" natoerlicbe Theologie" (Kaut's) den |

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So oft das Denken seine fuer Einstellung unter die Verhaeltnisswerthe proportiooeller Gleichungsformeln ver- wendbaren Relativitaeten bis auf ihre elementaren Unterlagen aufverbraucht hat, frueher oder spaeter, je nach dem Barometerstand des Wissens, ehe in neu verfuegbaren Vergleich ungen weiteres Arbeitsmaterial beschafft ist (im Fortgang der Forschung) ,ist ein temporaer transi torisches Hält geboten ( zum Abwarten, in epoekek ), um nicht bei unbedacht transcendendirendem Uebersc breiten des rationell markliten Grenzstrtches dem " Regressus ad infinitum" anheimzufallen (und seinen Aeffungen).

Um diesen, durch Fortreissen in Sinnlosigkeiten die gesunde Vernunft erdrosselnden Galgenstrick abrupt abzu- schneiden, hat die Dialectik (ihrer Logik zum Hohn) das "principium contradictionis " zur Abhilfe herbeigezogen, mit dem KunststuRck der Negation, im " Absolut- Negativen " (s, Hegel), als "Unsagbares" ( im gegensaetzlichen Wider- spruch des Nicht-Seins zum Sein). Um zum Ausgang von erster Eins der Zahlenreihe einen Anhalt bu gewinnen, setzt die Sank hya der Prakiiti ihre "wurzellose Wurzel" oder/:

" Thcisten " zugeschrieben ntid iliiein " Wellurhebe," an Stelle einer Weltursacbe " der Deialen ( betreffs ihrer " lran»cenden(alen " Urwesena). Eine " Erste Ursache," wie immer Refasst, hut stets in den Regressus ad iofinitum abzugleiten (uud seine Aenungcn). Wenn die unter Controlle der Deduction aufbauende Induciion auf eine "Infinite and Eternal Energy, from which all things proceed " ( s. Spencer ) hingelangt, mag noch dem snweitigen " Unknowable " fernere Erhellung beschäm sein, bei enlspre- chender Mehrung des Arbeit smaleriales, auch auf dem Bereiche inielll- gibiler Welt " oder ib. Phiiii) kasmas nodos (der Ideen), wo die mechani- schen Gesetze lu gerechten sich umscfzuii, fuer ethische Fassung. " Est aulem jus naturale adeo immutabile, ut ce adeo quidem mutari queat " (s, Hngo Groliu^). Aus den aus immanenten Gesetzlichkeiten festge- mauerten Fundamenten der Gerechtigkeit oder (s. Wolf) Justitia " (virtu5, qna jus suum uuique tribnitur "}, hat wie der Mikrokoscnos des Menschen, ^s uatuerlichea " animal socinle " (s. Thom. Aq.) auch der Makrokosmos: in den (der individuellen Pflege gemaess) die Gidankcnreihen bineiner- strccken :/ zu bemhcn, fuer die an Spilse der Tugenden (Aristoteles) gestellte Dikatasynt lihs Ulnas arttiks chrtsis unter ko&mischen HarmonicD. bei deren Einkliuig das Richtig Rechte verbuergt ist (wie einem Jeden ■um Beaten).

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um den (skoteinischen) Fluss eines absoluten Werdens zu stetigen : / die Peripatetik das " Bewegend-Unbewegte " oder unbewegt Bewegende (prohton kinou» akineton hanto), in (Proklus') ursachloser Ursache {auaitiohi ailio«). Wenn die Controverse zwischen " Dens sive Natura " fuec goettliche Betitulirung zu entscheiden geneigt ist, "nee nomen deo quaeras, deus nomen est " ( b. Mioucius Felix) , so kaeme das auf (Basilides*) Nichtgott {ho ouh ohn tkeot) oder den im Abgrund eines Bi/lho» (" Kumulipo") Verborgenen hinaus, wenn nicht dem in Fernsicht des teieiot aiohn (b. Valentin) der Sehweite entschwindenden, gleich dem hifperouraniot f : am ( Pbilo's ) lopoa : /, und fuer die auf Reiativitaetea hingewiesene Vernunft ist der in absolut Abgeloestes hinauEverlegte Gott an sich gerichtet, das "ensabsclute iniinitus" (s. Spinoza) "deus est absolutus" (s. Nie Cus.), etc. " Von Gott ist nicht zu reden, sondern zu schweigen ** (s. Philo). So verbliebe es beim unaussprechbaren Namen des Patekr agTiohslos (der Agnostiker) en loit Hj/perouranioit, als anohnomattoa anonym (b. Justin), wenn ueber der " Hen " (Plotin's) die patiieh arrehtos orcAeA (s. Porphyr) gestellt ist / : fuer (Jamblichos') Taschen Spielereien : /.

Wenn andererseits " l'appetil vient en mangeant," au Ueberlreibungen fortreissend, stoeren diese die rationelle Gesundheitlichkeit, denn "allzuviel ist ungesund" (qui nimium probat, nihil probat " ), sofern " Deus ipse est esse " (s. Eckhart), "omnia in omnibus" (b. J. Scotus), "esse omnium " ( s. Dionys. Areop. ), im alldurchwehenden " Pneuma," als "Animamundi" (fuer Asorption im ve- dantischen Brahm). oder ein " ens realissimum " im summunn * " Was die Erziehung bei d«m eiazeloeD Mensclieu] ist die Offen- bumiig bei dem ganMti Menschcngescblecbt " Cs. Leibniz), wenn die WabctieiC aich selber ausspricht (b. Spinoza), fuer die \a ihrer Richtigkeit erkannteo Gesetze, unter solch Ifosmiachen Haimonien, die aus der ihoen zugehoerigeii Menschen weseiihuit zuraeclttoenen (>u eigener Bestaeti- guDg). "Religion, wirkliche Lebensgemeinschaft des Mensclien mit Gott, ist dann nur moeglich, wenn daa Ve'baellnis ein persoeiiliches ist " (s. VDD Hase), wena die aus den Gesetzen des Dciiicens her vorsprechende Ichheit durcli adaequat gleich weilbige ihre Fragen beanlwortet crbaelt (unter kounitchen Harmomen).

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bonum / : aber (b, Plato) epekeina Ifkt ousiat ; /, fuer den GrensbeRriff {"quo majus cogitari non potest " ), im "per seipsum" (b. Anseltn), aus " causa sui" insofern, "causa universalis essendi " ( b. Thom. Aq. ) im " possest " oder {b. Leibniz) "actus purus" (fuer Actualitaetstbeorien ). "Deus est causa efficiens, fiualis et formalis" (b. Alb. M.), das " Hers oder Queilbrunu der Natur " (b. Boehme), gleich " Uthlanga " (der Banthu) zur " Indifferenz " (b, Schelling) abbleichend (und so aus dem Gesicht).

Gott (b. Ulrici) ist das "absolute Denken" (wenn das Veto der factisch benoethigten Relationen nicht entgegenstuende ), "die unendliche Summe aller Natur- kraefte" (s, Haeckel), "die kosmische Intelligenz" (b. Reinke), der " schoepferische Weltwille" (b. Wundt), (uer seine Verneinung ( b. Schopenhauer ) zur Annihilation (im Nihilismus), bei Verkehrung des buddhistischen Nirvana aus dem (die taeuscliende Maya aufhebenden) Gegensatz seiner Realitaet (im Asangkhata-Ayatana ), wie im Dharma befestigt, als "ordo ordinans'* (b. Fichte) einer " moralischen Weltanschauung " ( bei Einheit des physischen und ethischen Gesetzes). "Das hoechste Wesen bleibt fuer den blos speculativen Gebrauch der Vernunft ein blosses, aber doch fehlerfreies Ideal " (s. Kant), fuer Idealisten ("in puris naturalibus"), waehrend im beutigen "Zeitalter der Naturwissenschaften" der in ihren naturwissenschaftlichen Disciplinen durch substantielle Emaehrung verwoehnte Geschmack, auf geistigem Bereiche ebenfalls nicht durch Kuchen und Confect befriedigt sein will, sondern nahrhaft thatsaechlich durchwuerzte Speisung verlangt (zum gesundheitlichen Gedeihen).

Wenn beim Hinblick auf Ewigkeiten von einer Ersten Ursache abzusehen ist, weil einen zeitlichen Anfang prae- sumiread, kann, zur fundamentalen Begruendung, keine

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Grundursache substituirt sein, da falls ein Causalnexus in gliedernder Verkettung: nicht laenger nachweisbar ist, Vorbedingungen nur der in ihren realen Auswirkungen erklaeilichen * Bedingungen, in Frage sieben, soweit aus gesetzlichen Wechselbeziehungen eine exacte Kenntnis dieser auf jene Rueckschluesse zu ertauben haette, um der Erkennt- nis aus dem Unbekannten ein neues Terrain zu erobern (das bisher im Unbedingten verhuellt lag).

Bei den im Tellurischen, innerhalb der so gezogenen (Seh-) Weite verlaufenden, und dort u eberschau baren, Wandlungsprocessen materieller Substanzirung,^ kann be- reits begonnen werden, auf zuverlaessig gesicherter Forsch- ungsbahn in solariäcbe und stellarische Unabsehbarkeiten hinauszuschreiten, um aus gleichen Ursachen gleiche Effecte aucli dort auszu verfolgen, und Rueckschluesse auf physiko-chemische oder biologische Vorgaenge lassen sich ausverwerthen zu fernerer Kraefiigung eines mechanisch gefuegten Zusammenhangs der Dinge in der " concatenatio rerum" aus sympatkeia lohn holohn (im Pneuma ), Tur Alaraxia ( innerlich ).

Da nun ueber diesen anorganischen und organischen Reichen (nach der im zeitlaeufigen Natursystem ueblichen Rubrificirung) ein intel'.ectuell andersartiges noch schwebt, wie der humanistischen Existenzform eignend, muessen fuer dieses auch, soweit seine aus Relationen bestaetigten Bedingungen erforschbar, die vor anliegenden Vorbedingun- gen ebenfalls annaeherbar sein, aus naturnoth wendiger Verknuepfung/ : im Zusammenhang der (Gedanken-) Dinge

Nihil est sine latione sufficienie |s Bnumgarten), "Da aiimoeglich ist, dass aus Nichis Etwas werden kann, si> muss auch Alles, was ist, aeineD zureichenden Grund haben, waium es ist, das ist, es muss alles«! etwas sein, das man. verstehen kann, warum es wirklich werden kann" |s. Wolf ) Dem Veniunftgrund { '' raison " | entspricht die Ursache ("cause") in den Dingen (b. Leiliaiz ), Anlecedenter determinans est i 8. Kant) ratio (im Ingischen Grund, neben dem Realgrund}. Im isoslheiuia tohn logall H ( ah logisches Gleichgewicht), ouk estin atitit^ia (inderStoa), aus zwingenden Postulat (des Vernunftdenkens). Prima- litasest, unde cns primitus essentiatur (s. Campanella), als Proprincipia der " species piimigeiiiae " (s. Paracelsus), aus der archeb (im Archetyp).

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wiederum :/. Wir tnoegen hier also aus dem eng ("clare et distincte") insichgeschlosseoeD Gedankengang des seinen Mikrskosmos bewohnenden Denkwesens Ausfluege wagen in makrokosmische Unabsehbar keiten hinein, aber das bei solcher Speculation (in iheohria) die Fuehlung mit den einem rationellen Vernunftgehrauch gezogenen Grenzen festtu- haiten sind, lehrt der gemeingesunde (Menschen-) Verstand, weil bei geseetz widriger Stoerung des normalen Verhaltes pathologische Leiden sich su mehren drohen, im Leid des Lebens (Keinem zu lieb).

Die Empfindung eines mit den auf Ewig-Unendliches hingerichteten Ahnungen einigenden Znsammenhanges spricht am unmittelbarsten aus dem Anstreben eines harmonisch sympathischen Abgleiches mit der Umgebung, um daraus einzuklingen in die Harmonien kosmischer Gesetzlichkeiten, wie aus dem auf heutigem Barometerstand der Kenntnisse, aus den d(r "Visio intellectualis" gezeich< neten Umrissen hervortoenend, um die Lehren desjenigen Logos zu kuenden, der mit dem innerlichen sich zu versta endigen weiss, wenn beim Gedankenaustausch Zirischen Frage und Antwort in gegenseitige Unterhaltung eintretend, im Herzkaemmerlein des Gottesfreundes (vom " Oberlande " oder der ihm Gleichgesinnten ). Wenn durch die " passiones animae " aufgeregt, die Gefuehlswogen ihre Schranken ueberfluthen, mag die bei Doppelheit des (platonischen) Eros, aus Unterscheidung des "amor sensitivus und " amor intellectivus ( b. Th. Aq.) aus sinnlichen Trieben angestachelte Liebe auch beim ( Spino- za's) "Amor dei inteltectunlis" oder (Bruno's) "Gott Amor" in Excesse verfallen und so das, bis zu suicidischer Aufop'erung gesteigerte, Mitleid (auf dem Buddhagama), statt Dukha aufauheben, "dolor" (s. Hobbes) oder (s. Descartes ) " Tristitia " verursachen. " Misericordia . est aegritudo ex miseria alterius, injuria laborantis" (s. Cicero). Mit den "verworrenen Vorstellungen" (s. Ldbniz), die

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beim dumpfen Weben des Geistes ( b. Hegel) auf dem "niedären ErkenDtnisvetmoegen " (s. Baumgarten) umher- treiben, ist keinem geouetzt, indem vielmehr die unklar das Verstaendnis truebenden Emptindungen aus den rationellea Vorschriften der Vernunft, durch die "gesetzgebende Vei- nunlt" (8. Kant) zu klaeren sind, um. der Erkenntnis assimilirbar sie zu staehlen, luer fruchtbriogeade Entfaltung (in ihrem geistigen Wachsthum).

Die aus edel geadelten Gemuethswallungen hervorstroe- menden Gefuehlsempfindungen dtirchgluehen die psycho- physischen Functionen, um ihr noetisches Hervoispriessen ueppiger zu zeitigen, aber hier, wie in allen Dingen, ist Mass und Ziel einzuhalten, in einer "pondere ac mensura" ausgestalteten Welt (wie in vernunftgemaessen Erwaegun- gen gespiegelt).

Indem auf dem Sinnesbereich des animalischen Orga- nismus, aus vorbedinglich (im "Zusammenhang der Dinge") gegebenen Wechselbeziehungen, ein Draussen im Innern zurueckspiegelt, kommt dieses zur Empfindung und zwar zu bewusster in humanistischer Existenzform, auf deren zoopol itischer Sprachschichtung aus den gegenseitig dort umgrenzten Differeuzirungen das Gefuehl einer eigenge- hoerigen Selbslstaendigkeit gefestigt ist, auf noetischen Regionen, um von dem Standort objectiver Zuschau hineinzublicken in die psycho-physischen Vorgacnge soma- tischer Organisation, aus denen, unter Entfaltung potentiell gescbwaengeiter Keimungen, die der Individuahtaet ration- elle Thaetigkeit emporstrebt, fuer die Reifung auf jenseitiger Sphaere.

Die intellectuelien Schoepfungen des Verstandes, aus naturnoth wendigen Voranlagen realisirt, fuer die ins Dasein gerufene Gesellschaflswesenheit, helern die geistige Spei- sung, fuer den Vernunftgebrauch jed' EtDselnen's dem

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dadurch die Befoehigung geboten ist, die seine Wertbbe- stimtnung auadrueckenden Fruechte auf eiaer das Tellucische uebersch nebenden Schichtung absuloesen, als iortab dem gesetzlichen Walten eingefuegt (unter dem, was da ist) Die beim automatischen Verlauf des unter dem Duichkreu* »en dei Gesellschaftsgedanken ( oder deren Vorregungen ) anhebenden Denken niedergeschlagenen "notiones commu- nes" des Gemeinverstandes ("common sense") liefern, als arckai lagibai (s, Galen), die geistige Speisung fuer die, zum organischen Wachsthum (unter Vernunft gern aesser Rege- lung ) in den ihren Gesellschaftskreis componirenden Constituenten, individuell angeregte Denkthaetigkeit, einer intellectuellen Evolution ( b. Comte ), um bei einsetzender Unordnung der das Zoon politikon durch waltenden und erhaltenden Functionen den logisch angezeigten Ausgleich zu schaffen ( im methodisch ausgefolgtem Forschungsgang).

Daneben wird jedoch (auch vorher schon) die Ueberle- gung, in rationell noch ungeschulten Stadien bereits bean- sprucht, um den Interessen des Individuums 7U dienen, wenn in seiner Koerperlichkeit durch die pathologisch auftreßenden Stoerungen bedroht, Ohne vorausgegangener Uebung und Praxis, jeder Schulung noch entiathend, vermag das Denken der ihm hier gestellten Aufgabe un- vollkommen und gebrechlich nur zu entsprechen. Von Schmerzen gepeinigt, im L^id des Lebens, zum schreckhaf- ten Entsetzen au%eregt vor einem Feindseligen, das im eigenen Innern sich eingenistelt hat, von den demgemaess bang, aus angstvollen Gefiiehlsempündungen, hervorbrech- enden Fragen umstuermt, verbleiben die abgelegten Ant- worten unklar verworren, in der " Repraesentatio confusa " des " niederen Erkenntnisvermoegen " ( s. Baumgarten ), beim "dumpfen Weben des Geistes'* (s, Hegel), ohne sich "clare et distincte" (s. Descartes) zu klaeren befaehigt (wie dem Vernunftdeuken geziemend).

Aus diesen seelisch umwogenden Emotionen wird nach

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Aussen hin die daemonische Gespensterwelt eines ' alus" projicirt, nnter religioeser Beeindrueckung, aus dem " seh lechth innigen Abhaengigkettsgefuehl" (s, Schleierma- cher), von uebermaecbtig gewaltig umwaltenden Maech- ten, deren Manifestation zunaechst freilich auf das Minimum eines als "Spiritus familiaris" begleitenden Schutzgeistes oder Totem sich reducirt, unter den Apotropaioi, deren Beistand erfleht oder durch bestechende Opfer zu erkaufen gesucht wird.

Wa ehrend bei den Gesellschaftsgedanken der socialen Sprachschichtung die ethischen Motive des (eine Mehrheit voraussetzenden) Altruismus im Vordergrunde stehen (unter ihren deutlichen Unigrenzungeu innerhalb der "Politeia") ist das Einzelndenken im Sohipsismus auf sich selber concentrirt, in der Mystik religioeser Umdaemmerungen, einer deutlichen Begriffsbestimmung beraubt. Beim An- streben einer solchen wird im daemonisch wuesten Treiben die Formgestaltung einer Gottheit abgeklaert und verklaert, unter mehrweniger idealistischen Umrissen, und auf ihre Anschauung hin, pflegt ueberwiegend nun das Denken gefesselt zu bleiben, weil damit die privat naechtsliegenden Interessen gefoerdert sind, zur Benachtheil igung der zoo- politisch socialen, denen indess in erster Linie ihre vollen Rechte vindicirt sein muessen, ehe der Einzelne hoffen kann, in der ihm zustaendigen Stellung mit gesundheitlich normaler Entwicklung seiner Bestimmung zu genuegen.

Die religioesen Aspirationen sind stets, wie naturgemaess gegeben, auf selbstsuechtig vitale Privatinteressen hinge- richtet— sie koennen an sich nicht anders, weil die altruisti- schen Gesicht spuncte (der Sociologie), die eine Mehrheit voraussetzen, in Ausfall kommen , und wenn der Staat in sobezueglichen Phasen seines Geschichtsverlaufes zu einem Compromiss mit der Kerche veranlasst oder verleitet worden ist, um zur Bekaempfung socialisliscb au%aebrender Elemen- tarm^echte eines ueber irdischen Bundesgenossen sich

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versichert zu sehen, so bat eine derartige Vertakelung des Ethischen mit Religioesem schlieslich stets bu seinem Schaden ausschlagen muessen. Dass die Geschichte, nach Absolvirung des Irdischen, in eine " Civitas Dei" auslaeuft,* darffuer den Einzelnen dann erst gelten, wenn seiner der Gesellschafc geschuldeten Täichten quitt, ihm das Recht zusteht, seinen religioesen Sehnungen sich hinzugeben, oder, wenn theologischer Bevormundung ueberdruessig, seinen religionsphilosophischen, unter Leitung derjenigen Welt- weisen am Besten, die bei ihren Arbeiten anf dem gesicherten Fundament der Naturwissenschaften zu verbleiben gewohnt sind (auch bei der den Geisteswissenschaften zugewandten Behandlung).

Wenn insofern das auf Pflichten und dadurch zustehen- den Rechten begru endete Abkommen der Theilgüeder miteinander zu dem GesellschaftsgaDsen in unabweislicher Voraussetzung steht, bann daraus andererseits den im Busen jed'Einzelnen's pulsirenden Herzensfragen eine Befriedigung nicht gewaehrt sein, wohl aber die naturgerecht gebreitete Unterlage, um deren Loesung einzuleiten und anzunafhern.

Die gesuchten Antworten entziehen sich einer zutreffen- den Deutung, da die den mentalen Horizont umwoelkendeo Nebelmassen von einem wuest Daemonischen durchwuehlt sind, die zu feindlichen Aspeclen sich verzerren, im Wider- sacher des Gottes, dem der Anthropomorphosirung hier und da gelungen sein mag, daraus abzuscheiden, um ihn der Seele zuzugesellen, in Gottesfreundschaft.

Der Wildling athmet in religioeser Atmosphaere, eine jede Handlung seines Tageslebens ist religioes caerimoniell durchtraenkt, aber diese Wucht einer in religioesen Fesseln bindenden Uebermacht lastet derartig niederdnieckend auf

Der Meiiächen Weisheit isl Froemmigheit (s. Sl. Aug.), die Seinen und das Vaterland nicbt des eigenen Selbslcstes wegen zu lieben, sondern um Gottes willen, abgewandt von Beschaeftigung mit der Naiur (in " eitlar nnd vergänglichen Nengier "). Und da der Gottesdienst nicht hestehen kann, "tiae qnodam gravi antoritatia imperlo" gilt es das "imperium in imperio " (der Kirche im Slaat, zu dessen Verderb).

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ihm, dass er keiaen Aufblick wagt und lieber die Augen schliesst in verdutnpfender Resignation. Nachdem die Culturbewegung ins Rollen gekommen ist, nnd aus den schwellend aufspri essenden Keimungen seiner Potenlialitae* ten das Denken von anheimelnder Thatkraft sich angemuthet fuehlt, dann im freudvoll ersten Aufschwung seines Pluegelgefieders schiesst es ueber die Physik (oder Natur) seiner eigenen Wesenheit hinaus, in Speculationen kopfueber (meta-physich).

Diese metaphysisch aufgebauschten Gedankenwelten abzuwaelzen und ueber Bord xu werfen, war die naechste Aufgabe der Erkenntnistheorie, um das Denken auf eine unechtere Betrachtung der ihm zur Verfuegung stehenden Faehigkeiten zurueckzufuehren und zu ihrer Erforschung anzuleiten, denn solange die von ihm gelieferte Handhabe, mit der die mikrokosmische Welt der Anschau schoepferisch aufgebaut und zusammengezimmert ist, in seinen Einzeln- heiten nicht bekannt geworden, ist die Verwendung eines solchen Werkzeug's gefaehrlichem Risiko ausgesetzt, weil es nenn zweischneidiges, zu eigener Verwundung fuehren koennte. Dem Denken sind seine vernunftgemaessen Schranken aus wechselseitig tiedingten Relationen gezogen, nach comparativer Methode, { in Verbindung mit der genetischen). Wo Vergleich ungen ausfallen und die Fass- lichkeit entschwunden, ist ein Stillstand geboten an letzt aeusserstem Grenzbegriff, und wenn, diesen Scheidungsstrich miss achtend, der Drang der dem Denken immanenten Causalitaet (sein "geheimer Bautrieb'') ins Absolute eines Unbedingten hinuebertreibt, dann schwemmt der "regressus ad iofinitum" ins Sinnlose dahin (zur Verhoehnung des gesunden Menschenverstands), Dem Denken ist das in Avidya umdunkelnde Unbekannte bekannt zu machen zur Anfgabe gestellt, die indess nicht sprungweis erledigt sein kann (in glaeubigem Enthusiasmus), denn nur bei schrittweis systematischem Ausverfolg der zwischen Nicht-wissen und

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Wissea geschlagenen Bruecke eines Noch-Nicht- Wissens kann die graduelle Annaeherung des Zieles erhofft sein (auf den Erntefeldern correct gesicherter Kenntnisse). Das verhuellend umgebende- Dunkel des (noch) Unbekannten, schwindet vor der Beleuchtung zurueck, je mehr aus den bereits erhellenden Lichtern* neue aufflammen, bei znneb- mend zusammentreffenden Gesetzlichkeiten, wenn ueberein- siimmig fuer die Erkenntnis (im Gefuehl innerlicher Befriedigung).

Wenn der in ein anthropomorphisches Proer ustesbett eingepferchte Gott an menschlichen Gebrechen An t heil hat, (und zwar magniiicirt, je nach dem Vergroesserungs- mass) so kann ihm das nicht zur Last gelegt werden, weil seinerseits unschuldig an solcher Misshandlung, wer aber dran mitzuthun sich betheiligt oder berufen haett, ueber- nimmt die Verantwortung, den seiner Namensbezeichnung Guten von All dem Boesen zur Befoerderung des Guten (b, Thom. Aq.) ans "Zornfeuer" ( s. Boehme ) in seiner Schoepfung zu exoneriren und fuer diejenigen Verkehrthei- ten einzustehen, die der koenigliche "Sabio" hesser machen zu koennen meinte, als der astronomische Weltenbauer ( oder sein " Weltgehirn " ).

Wegen toelpelhalter Einrichtung der Welt wird (wie bei den Dusun auf Borneo) der liebe Gott (Kutka) von seinen sibirischen Schoepfern ausgelacht, im Humor des *' lachenden Philosophen," waehrend der " weinende " ( der Classicitaet ) eher zum pessimistischen Gejammer sich geneigt findet. "Nun itt diese Welt so eingerichtet, wie

* Noater intellecliis perüdtur lumiiubus el elcvatur (s Alb. M | Ipsnin Intiien natuTalis ralionis participatio e^l divini luminis (-. Tlium. Aq ), in Gesetzlichkeiten erstrahlend, aua dem ihnen eingefiiegiem Kleinodium der Gerechtigkeit (von aechleslem Schaclzcnswenhe fuei' die ihre Vi/ahrheii anilrcbende Zielrichtung). " Wenn die Gerecht i|;iieit unler);etit liat e* lehnen Werth mehr, dass Menschen -luf Erden leben," (s. Kanl( und »o statt in einer "n profnnditale bonilatis'' (s. Sl. Aug.! (;eschaifrnen Welt [in der das " decrelain tiorribiie" {». Calvin) mceKlich Kewe:^en ] auf Gnade, wird besser den GeseUlichkelten zu trauen sein (dass jedem sein

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sie sein niusste, um mit genauer Noth bestehen zu koennen, waere sie aber noch ein wenig schlechter, so koeonte sie nicht mehr bestehen" (s. Schopenhauer ). Das allerdings ist traurig genug, wenn dem Gott des modernen Philosophen ein derartig schlimmes Attest ausgestellt werden muss, im "Lande der Denker." Unsere (bogumilisch) bulgarischen Nachbarn haben diesen halsbrecherischen Kopfsprung sich SU ersparen gewusst, indem bei ihnen Al-Khtdr umgeht, um wo ' in intriguanten Gewissensfragen der gemeine Menschen verstand die Raethselloesung aufgiebt, mit dem von Allah ihm zugesteckten Schluessel die Preisaufgabe einzuheimsen, wenn eine solchen auszusetzen, seine Zu- hoerer reich genug sind. Pracdsch ist damit zwar nichts geholfen, aber immerhin mag der Witz eines "ingenium comparans" oder "ingenium argutum " durch momentane Aufheiterung die dumpfe Resignation erleichtem, beim Hineinfinden in das Fatum "a fando dictum est" ( s. Alb. M.), von Zeit der Feen her ( in der Kinderstube ), Immerhin koennte, unter jahrtausendjaehrig civilisatorischer Pflege, die Psychologie allmaehlig zu Jahren der Discretion herangewachsen sein, um das Menschenkind an der ihm gerechter weise im All des Daseieoden zustehenden Stellung einsufuegen, aus dem Gleichklang der GestzUch- keiten gekuendet, als richtig rechte ; und wer ueber das rechte hinaussieht, macht sich des Unrechts schuldig ( aus eigener Verurtheilung),

Was in den Buchrtligionen vorliegt, ist der in der Phase eines kritisch geschichtlichen Wendepunctes stabil gewor- dene Ausschnitt einer momentanen Weltanschauung (ein damals aus den fluessigen Entwicklungsgang erstarrtes Stueck der Menschheitsgeschichte), das den z. Z. gespuerten Beduerfnissen mehrweniger entsprochen haben mochte, das aber nach Jahrhundert— oder Jahrtausend jaehrigem Aus- leben laengst abgethan ist, als anachronistisches Ueberlebsel. Soweit jedoch die besondere Religionsform mit dem

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nationalen Lehen historische Verwachsungen eingegangen ist, laesst sie sich nicht durch chirurgischen Eingriff herausschneiden, sondern muss tlierapeu tisch in die Wege geleitet werden (durch rationell geleiteten Naturheilprocess). Und in der Zwischenzeit geniesst ein jeder volie Glaubeng- freiheit * dasjenige fuer sich hinzunehmen, was mit seinem Verstandesmaas quadrirt, das freilich gegen stoerend ein- fallende Zweifel dann nur gesichert sein kann, wenn mit dem zeitgueltigen " conceptns kosmikos " uebereinstimmig (nach jedesmaligem Barometerstand der Kenntnisse].

Die Wesentlichkeit der humanistischen Existtnzform (des Menschen, als Denkwesen) liegt in seinem Denken, weil diejenige Auswirkung seiner Organisation, worin, als ihre Zielrichtung, dieselbe sich erfuellt (wie, analogerweis, die PSanze im Reifezustand zu ihrem Abschluss gelangt).

In solch organischer Entwicklung setzt die nurmale Gesundbeitlichkeit ein regel gerechtes Functioniren der

* Gefahr besteht, wo ein )eichif<:rti);, im Augenblicli lies Enthusiasmus vieilncht (bei Betaeubunjt durch " Revivals," wie ex vorkommt), aufgeraff- tes Bekeuntnis mit Hartnaeckigkeit einer fixen Idee dem Ulaubeu so stairkoepGg einnistclt, um, jed' vernuenftiger Uehetlegung zum Hohn, auf uebernatuerlich fremde Hilfen zu tiauen, wie sie eigennueutzigen Fanatikern zu versprechen, in ihren Kram piissen mag. Clerical ange- masiter Rechte wegen, siud die Graeu el ^er Albigenseikriege entschuldigt worden " Mordet Alle, der Herr kennt die Seinen" (in den Worten des paepstlichen Legalen). Hohileerer Glaubensformelc halber bat im Herzen Europas ein dreissigjaehtigea Schlaclilen geivuethel : in cultureil benoetbigter Aufopfernng freilich (um von ultramonlaner Geisteüverdump- zn befreien). Um ein Grab, das, weil von Archaeologeii leer lu finden (an Knochen leliquien), nicht constatirt werden kann, ausser durch mirocuioes vermehrbare Holssplitter eines Kreuzes etwa, sind auf solchen Kreuzzuegen Taufende und Aljertausende ihren familiaer geknuepften Banden entrissen worden, um auf fremder Erde bestattet zu werden. Im Kampfe mit den (unter der, fuer den heiligen Krieg entrollten, Fahite ihres Propheten) gleich frenetisch Sireitenden.

Wiesich dies ausgenommen haben mag, unter den "wechselnden Monden " i. In dem von dortberab schauenden Mannesgesicbl auf (Lucrez') "tanta malorum " etc., die indess nicht der ''religio" zur Last zu legen sind, sondern ihrer theologischen Interpretation (in kurzsichtiger Verblendung). Historisch Eeschliffeno lirillenglaeser haben darin, wie das "lux ex Oriente" ihnen geschienen, ans dem Hinwandeln des Geschichtsgenius Spuren aufgespuert, aber wenn weniger blutige Mittel gewaelilt gewesen waeren, wuerde ihm dies nicht uebel genommen sein, da gleiche Zwecke auch im friedlichen Welttiewerb sich erreichen lassui, wie ägura zeigt (im Hente).

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einwohnenden Gesetzlichkeiten voraus, der materiell mecha- nischen also im Koerpeileiblichen, und der durch die Postulate der Vernunft geforderten da, wo aus somatischeo Processen unter Neutralisirung der electroly tischen Gegen- saetze (in "coiocidentia oppositorum" )— verlaengert, die Energien der psycho-pbysischen Entelechien, aus ihrem Wechsel beziehen seh causal bedingten Zusammenwirken (auf Eoopolitischer Sprachschichtung), eine individuelle Deiik- thaetigkeit hervorgerufen haben ( mit dem, der Humanitas aOaequaten, "Modus esserdi," als der ihr typische ) im Denken, das sich selber denkt, wenn aus objectiver Ueberein- stimmunggesetEÜchen DurchwalCens das, unter pruefender Controlte als corrcct erwiesene, Facit sich ziehen laesst, fuer die Subjectiviiaet eines in sich selbst befriedigten Bewusst- seins (dem die gestellten Fragen die ihnen beduerftige Beantwortung erhalten ).

Was somit, weil vernunftwidrig, seinen inneren Wider- spruch in sich selber traegt, ist damit vernichtigt, im Nichtsein, und kann keine Wirklichkeit (im Dasein) beanspruchen, wenn der in seiner Freiheit unbeschraenkte Glauben in jedesmaligen Einzel nfaellen mit sich zu Rathe geht, um gewissenhafte liechenschaft abzulegen (ueber sein Thun und Treiben).

Wie ein jeder seine Weltanschauung sich zurechtlegen will, bleibt dem Maas des Verslaendnisses ueberlassen, das jedeneit nach dem zeitgueltigen Barometerstand der Kennt- nisse sich zu bemessen hat (als einzig und allein dafuer zuverlaessig gesicherten Anhalt).

Nach heutig mechanistischer Naturbetrachtung im astronomischen System ist die aus EikoUt Mythoi projicirte Vorstellung einer anthropomorphisirten Gottheit, die aus ihrer Schoepfung das All gebildet, laengst zum Unding und "Non-Ens" (eines "Nonsense") geworden, und wenn, was solchem, als Guten fingiiten, Gott fuer gut duenkt, als gut decrelirt wird, waere damit die vitalst beruebrende

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Lebensfrage, wodurch das Hinstreben sum Gut«i als Pätcbt aufliegt, rettungslos unterminirt ( in den faeiligbten Guetern der Menschheit). " Si papa erraret praecipiendo vitae, vel probibecdo virtutes, teneretur Edesia credere vilia esse bona et virtutes malas" (s. Bellarmin). Das mag in dem vermeintlichen Sinne hingenotnmeit werden, von Denjenigen, deren (fuer die aus menschlichen Gebrechlich- keiten innaten Schwaechen gefuehlloser) Stumpfsinn auch derartige Ungethueme eines in Haut und Haar leiblebendi- gen Blephanten ( aus lauterer Unvernunft zusammenge- kleistejt ) uobedenklich uebereuschlucken keine Herzens- bekuemmernisse spueren.

Wie der Glaube umherzufnhren beliebt, ob so oder so, ist, weil seinen Launen anheimgegeben, vernuenftiger Zuegelung entzogen, die indess io "praxi" ihren Griff nicht lockern darf, denn jede Garantie eines menschen- wuerdigen Daseins waeie schmaehlichst verpufft, unter Abhaeagigkeit von Theorien, bei denen, am Tage einer klerikalen Aussprache ("ex cathedra") der Anfall im Gehirn prickelnder Migraeue, eine auf dasselbe rueckwirk- ende Indigestion oder sonst bilioese* Verstimmung die Entscheidung abeugeben haette ueber Gut und Boese (zu rationeller Ordnung der den socialen Organismus normativ reguiirenden Bedingungsverhaeltnisse ).

Waere nicht die Ethik unverwuestlich und unzerstoet- bar der zoopolitischen Organisation eiover wachsen, im jedesmaligen Gesellschaftskreis ihrer Politeia, so muesste sie den jahrtausendjaehrigen Angriffen der, die Launen ihres ( unerforschliche W^e wandelnden ) Gottes nach Gebrechlichkeit des menschlichen Verstandes interpreti-

* " Der UiilerJeib savut dafuer, dass der Meo^ch sich nicht fuer eiocD Gotl haeU" {b. Nielrsche) und Koenig Antigonus verwies die seliie Dei&calion beantragenden Hoeflinge auf seinen NachttapfaustraeRBT oder Kammerdiener (vor dem die Koeniglichkeit sich entkleidet). Ob es bei riaem Halb-Go« (oder Stellvertreter) tich ander« verhaelt. wird dieiBr Bclbit am beiten wJMen ( bei alltaeglich zur Reinigung aufliegenden Morgeoandacbf).

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rende, Dienerschaft laengst bereits erlegen sein. Ein (ystetnatischer auf ihre Vernichtung bedachtes Wuethen koennte aicht herausgekluegelt werden, als wie es. zur Untergrabung jedes Sittlichkeitsgefuehls, mit Verhaetsche- lung der Suendhaftigkeit in Betiieb gesetzt ist, g^en courrante Muenzsorlen, um dem Hofstaat auf Tibets Hochebenen oder des seines ultramontanen Widerparts (hinter den Bergen ) den Saeckel zu fuellen, durch Absatz der unter 0-mi-to-fu's Namen die Seeligkeit garantirenden Besiege hin gen ( mit Wind-und Wassermuehlen fuer Gebetraeder in den Kauf), sowie durch die bis asum "Toties- Quoties " verbilligten Abtaesse ( plenipoten tiarisch, aus unbegrenzter Vollmacht ertheilt), oder die, Medaillen (auch apostolische Ketten ) weihevoll impraegni rende, Zauberkraft, die schon Totengebeinen einwohnen mag, wenn der sie einst Beseeligende einer Erhebung in den Heiligenstand wuerdig befunden, nach den Graden der Promotion ; die freilich der Kostspiehgkeit wegen einigerniaassen in Rand und Band gehalten werden, aber die Acta Sanctorum genugsam angeschwellt haben ( um die Arbeit svertheÜung zu erleichtern).

Nach dem gewohnheitsgemaessen Schlendrian des traditionell ueberkommenen Denkens laesst man diese Dinge geben, wie sie sind, da vorlaeuBg doch nichts daran zu aendern ist. Wenn jedoch durch irgend welchen Änlass die Aufmerksamkeit darauf stoesst, dann steht jedesmal der Verstand stockstill : in Verwunderung, dass diese suendfaafte Welt nicht schon laengst hinabgeschlungen sei, in den Abgrund ihres Verderbnisses ( wie sie besser es nicht verdient zu haben scheinen moechte).

Die Wunder der Religionen sind ( s. Hobbes ) wie Pillen ueberzuschlucken, weil wer sie zerkaut, ihre Bitter- keit nicht los wird, und die sacerdotalen Kunststuecke laesst man besser ungesehen, um nicht ueber die Blasphemien zu fluchen— was nicht schoen ist und die Gemuethlicukeit

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stoert, " Mensch aergere Dich nicht " ( ueber Aergemisse, die ihrer Verbesserung noch spotten).

Wie unter den materiell realisirten Gesetzen einer mechanistischen Nattirbetrachtung in phaenomenaler Welt, handelt es sich auch fuer die Gebiete einer " intelligibilen Welt "( in Sehweite der Visio intellectuaüs") um jenseitig waltende Vorbedingungen, auf welche aus den noetisch (der Denkthaetigkeit ) verstaendüch gefuehllen (und er- forschbaren) Bedingungen unter den Wechselbeziehungen des actuellen Lebens, zurueckzuschliessen Aussicht sich eroeffnet hat, aus 'gesetzlich verknuepfenden Faeden einer, dem methodischen Porschungsgang dienlichen, Ueberlei- tung.

Das Gesetzliche, auf ethische Scala transponirt, meint das Gerechte, die Gerechtigkeit, als erste und einzige unter tauglichen Tugenden, haateh men ann heh dikainsyneh ou merot arelehi, all holeh areteh (s. Aristoteles), "virtus est, qua jus suum cuique tribuitur" (s, Wolf), einem Jeden das Seine, wie ihm gerecht (und "Recht muss recht bleiben," dem Volksspruch maess). Und was sollte dann noch mehr gewollt werden P in der Zuversicht, dass Alles zum Besten sich zu wenden hat. Wem mythologische Ausmalungen des Kuenftigen gefallen, braucht in «einer Liebhaberei fuer &*ort»-J/ff(Ao( (in platonischer Philosophie) nicht gestoert zu werden, denn "des Menschen Wille ist sein Himmelreich." Der practisehe " Self-made-man, dem das aus theologischen, theosophischen, theistiscben, deistischen oder sonst reli- gionsphilosophischen Arzneischatz ( der Seelen hei Ikunde ) verzapfte Gebraeu nicht schmecken will, antwortet kurzweg '* 1 do not know," wie von Cecil Rhodes berichtet wird ("upon many questions relating to the other world"), '■'■ Uod ein Narr wartet auf Antwort " ( im Spottlied ), wenn mehr fragend, als sieben Weise zu beantworten vermögen

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(seit Zeiten der CUssicitaet ). Und ihm, wie seinen Besseren auch, ist das Gruebelo ueber diese (oder jene) Dinge zu einem derartig habituell abgeleierten Gedanken- gang verwachsen /; ans constitutione)! (oder traditionell) vererbter Krankheit, im Laufe bisheriger Culturgeschichte/:, das9 die Ungeheuerlichkeit desselben kaum zur Erwaegung gelangt. Wir arme Erdeawuermer, die nicht wissen, was der naechste Tag uns eu bringen beschieden ist unter Launen eines durch menschliche Gebrechlichkeiten barm- herziglich abgeschwaechten Geschickes wollen klipp klapp garantirt haben ( eidschwoerlich sacramental verbrieft )> was in den saecula saeculorum der Aeonen bevorsteht. Kur Lumpe sind bescheiden, und solch grossherzige Aspirationen waeren aller Ehren werth, wenn den ihrent- wegen vergossenen Angstschweiss trocknend (im Todes* bangen ).

Freuen wir uns des eugefallenen Looses, seit in der Sympatheia tohn holohn unsere " Admiratio majeetatis " von tagtaeglich neuen Wundern getroffen wird, die von correctest gerechten Gesetzlichkeiten reden, um (in Puja) zu preisen, aus jubelnden Lobliedern der Amschaspands (wie bei ihres Ormuzd's Schoepfung gehoert sein sollen), beim pythago- raeischeo Sphaerensang ton höhn ouranon harmonian einai kai aritkmon ( im logischen Rechnen ] , unter kosmischen Harmonien, die klardeutlich ("clare et distincte") sich enthuellt und offenbart haben ( auf heutigem Barometerstand des Wissens ).

Wem die vom eigenen Ex)gos, dem Schoepfer des huma- nistischen Mikrokosmos, gekuenOeten Revelationen nicht genuegen, bleibt freigestellt, sich nach hyperouranischeo umzusehen, die in den ethnischen Aussagen, bei Huelle und Fuelle, xur Auswahl stehen. Euer ihr richtiges Verstaend- nis wuerde vorher indess die, Sprache der Ambroloi ( in Polyglottie der Goettersprachen ) eu erlernen sein, so dass es mit der Mensshensprache leichter abgehen wird, da bei

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ihr OD Hineinfinden in die Terminologie naturwisaenschaf- tUcher Ausdrucksweise ausreicht, auch fuer die Geistes* wissenschaften^-bei allgemeiner Selbstverstaendlichkeit der unterii^endeD Onindsaetze; die in "nuce" schon beiden durchsichtig kleinen Elementargedanken uebergeschluekt und assimilirt werden koennen, zu geistig gesunder Speisung ( wie eine bessere nicht geliefert werden kann ).

Im animalischen Organismus verlaufen die sein Leben erhaltenden Vorgaenge automatisch ( in seibstregulirter Maschinerie naturgemaess bedingt ), die somatischen Fun- ctionen sowohl, in chemischen Processen des Stoffiimsatzes substanciell erledigt, wie deren psychische Verlaengerungen. die aus dem "influxus physicus" zum iainnenbereich fortstreifend, dort mit ihren physikalischen Ketzen sich abgleichen (aus der im Selbsterhaltungstrieb einwohnenden Reaction).

Die bei humanistischer Existenzform aus dessen zoopoli- tischer Organisation hinzutretende Denkthaetigkeit findet in die reflexiv verarbeitenden Empfindungen sich mit hineingezogen und erhaelt demnach, wenn dem individuellem Persoenlichkeitsgefuefal seine Bewusstheit aufdaemmert, und zur Beachtung sich aufdraengt, dieses zunaechst als seelischen Anhang nur geschenkt, in der auf culturellen Entwicklungsstadien der Psychologie ( und deren, auf primaerem Niveau bereits merkbaren, Complicationen) zugefuegten Logik (als psychologische Disciplm),

Seit naturwissenschaftlicher Reform der Psychologie ( in der Psycho-Physik ) tritt damit die Aufgabe heran, das Denken in die seinem An-sich eigenartig zustehende Rubrik einzustellen, um die im geistigen Wachsthum waltenden Gesetze (ehe in logischen Aligemeinheiten d<^matisch formulirt ) an ihren Productionen thatsaechlich EU pruefen: an den Schoepfungen der Gesell seh atisgedanken naemlich, die beim Auslauf der psycbo-physischen Ente- lechten in ihre noetischen Regionen tn Action zu treten

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beginnen, auf die, den jedesmaligen Gesellschaftskreis consti- tuirenden, Individualitaeten zurueckspi^elnd ( zur Erk- enntnis Jeden's fiier sich ).

Beim vegetabilischen Wachsthumjliegt die Spannungs- weite der Entfaltung in den die Saamenkeimung schwaen- gernden Potentialitaeten vorveranlagt, wie nach Weisungen der Zellenlehre (im Causatnexus der Wechselbeziehungen) ausverfolgbar, und im noetischen Wachsthum nach einer aus den Metaphern der Sprache analogerweis gebotene Bezeichnungsweise/ : fuer die " constructive Bewegung des Denkens" (s. Trendelen berg) sind in solchem Gleichnis die Eiementargedanken (als einfachste Uoitaeten der Gesellschafcsgedanken) zum Ausgang zu nehmen, auf dem Forschungsweg, der mit den durch Steigerung des kosmo- politischen Weltverkehrs ermoeglichten Ansammlungen der Ethnologie sich eroeffnet hat, um auch auf die Geistes- wissenschaften die comparativ-genetischen Methode (eine in den Naturwissenschaften bewaehrt erwiesene) zur Ver- wendung zu bringen (in der " Lehre vom Menschen ").

Wenn die primitiven Vorlegungen des Denkens, wie durch die ethnischen Aussagen des vorliegenden Materials bei den Wildstaemmen zur Merkbarkeit gebracht, als Elementargedanken rubriücirt werden, moegen dadurch die Unbequemlichkeiten neuartiger Wortpraegungen erspart sein. Es handelt sich noch nicht um den Gedanken, als fertig abgeschlossenes Erzeugnis des Denkens, (im " cogito ergo sum ") das Ennoehma (der Stoa), in logischer Faerbung der Phaatasmata (unter kaleidoscopischen Phantasmagorien), sondern um das "dunkle Weben des Geistes" (9. Hegel), in "verworrenen Vorstellungen" (s. Leibniz), der "facultas cognoscitiva inferior " (s. Baumgarten), unter Herrschaft der Gefuehlswallungen, bis durch ein vernunftgemaess nuechter- nes Denken zur " raison " gebracht (im logischen Rechnen).

Die Unterscheidung ist ausschlaggebend, wie bei den Controversen ueber die Religion. Der Wilde lebt und atbmet

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in reli^ioeser * Atmosphaere, eine jede seiner tagtaeglichen Handlungen ist religioes durchtraenkt, und obwohl eines theologisch ausstaffirten ßeligionssystems entbehrend, stehen in seinem Benkbereich die ethischen Denhcegungen voran, in den Moralgeboten, als naturnothwendigen Voranlagen soeialer Existenz, instioctiv geuebt, in den ( noachischen ) Pancha-Sila zum Wenigsten, wie spaeterhin decalogisch formulirt.

Dem Wildling ist das Gute, was ihm gut und wohlthuend, weil (b. Socrates) chrekttmon (oder okpkelimo»), das Boese eine Negation nur (wie Äkuson zum Kuson) vorhanden, also ueberhaupt nicht/: oder etwa in ( peri patetisch er ) Steresis :/.

Die ethischen Maxime wirken als vorbedinglich im- manente Functionen (ohne deren Voraussetzung das Zoon politikon in sein Dasein ueberhaupt nicht haette eintreten koennen) an den durch die Unterschiede sexueller und klimacterisch gradueller DifTerenzirungen specialisirten Organen des zoopolitischen Organismus, auf Basis urspruen- glicher Dreiheit, indem bei communalem Eigenthum der Diebstahl an sich ausfaellt, der durch Kluegeleien mehr und mehr in ihre Schlingen verstrickende Luege das unbeein- flusst bequeme Wahrheitszeugnis voransteht und der Mord eines Stammesgenossen, weil suicidisch, aus dem Selbster-

* Der ''Unpning uralter Sitten" fiiehrl auf Reste oder UmwaDd- iQDKiproducle beitimmler " Culltormen " ( s. Wundt ), indem beim Verlorengehen des " urepraeo glich mythischen Motiv" die Sitte nur infolge der Instincliven Uebung fortdanerl oder an Stelle der urspnieng- lieh mythisch-religioesen Motive sittlich sociale Zwecke ti'eten (nachdem naemiich der Wildiustand durch cullurelle Bewegung genuegend erhellt ist, um aaf Zwecke hinzublicken, unter leitender Zielrichtuiigl. Obwohl indCBS in seinem religioes durchirre nklen Leben der Wildling jede Hand- lung ceremcniell verbraemt, so dienen doch diese Anhaeiigsel nur dein eigenen Interesse, um dem Leben Unterhalt zu schalfen oder, bei Krank- heitsstorungen "in integrum" zu cestituiicn, waehrend die altruistisch aufliegenden Gebote stillschweigend geuebt sind ( aus ethisch inuaten Functionen], und spaeter das dem Einzelnen in seinem Verkehr mit deir Unbekannten [oder (im Bangsa-alus) Unsichtbaren], aucli fuer das allgemein Beste ausgenotit wü^ei) kann, (unter den daiueber getroffenem Uelie ■-■

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haltuogstrieb undeckbar aa sich, waehrend den Fremden als Feind niederzustossen, ein instinctiv desto Ewingenderes Pflichtgefuehl gebiet ( wie das patriotisch im Nationalsinn durchgluete, in Kriegen der Civilisation).

Wenn die fluessigen Scheidungen der Altersklassea unter denen, weil jeder daran participirt, Bedrueckui^en nicht gespuert werden, (und ohnedem durch das Staerkeren- Recht rasch zum Schweigen gebracht sein wuerden) zu den heredttaeren der Standeskasten verknoechern, dann wird die Begierde erregi, die verschobene Gleichheit wieder herzustellen ( auch bei dem " schwaecheren " Geschlecht vielleicht), so dass fortab legislative Maasnahmen sich benoethigen, um dem Zoon politikon eine lebenslaehige Einheitlichkeit zu bewahren (in seiner " Politeia").

Der als erster, zur Fixirung in bestimmter Fassung, gelangende Gedanke ist der aus der " Conservatio " (im Selbsterhaltungstrieb des Organismus) aufgedraengte der Abwehr (lehn de prohtekn hnrmehn phati lo tohon itihein epi Iq lehrein heauio ) aus innerlicher Reaction ( in lebendiger Wechselbosiehung zum 0raussen ).

Das das Zoon politikon (im Stamme^anzen) gemeinsam bedrohende Feindliche wird von allen Theilgliedern allzu unmittelbar gefuehlt, um viel Raum zu geben fner Gruebe- leien ueber "Amanut" (oder Nicht- Menschen), die dem Menschen qua talis an Grenze seiner deutlichen Sehweite phantomartig sich umhertreiben, zumal v<m den zum Kampfe angeregten ( und dann auf ihre Vernichtung bedachten) Gemuethern. Wenn jedoch von ihren gespen- Btigen Waffen auch in Friedenszeit ( bei Müsse zur Meditation) sich der Einzelne betroffen fneblt, im zuckenden Schmerz der Krankheit / : aus des Hexenschusses Pfeil

* Nach dem Recht des SLierkerea herrscht das St^ieikste ischorotalou, all Auaiifkcli (b. Thaies) in der Natur (iitr IdeaJisirung des Brutalen), panla tc kat a»aiig,kebn gciicslhai. ( s. Dcmocrit } aus Hcimanneoe ( der Stoa), mit Pronoia begabt, bei UmsetzuoK der materiell mechaiiiscbes G«5ciie iD ethisch gerechte ( der iateUigibUeu Welt] .

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(auf TaDDa) oder (austialiscfaen) Wurfstock : /, dann wird da aus noetischea Hilfen verwendbare Denkapparat ia in Bewegung * gesetzt, um eia Heilsmitted bu finden.

Und hier U^ (mit seinem Naturgewande bekleidet) der Grundzug all' der durch geschichtliche Cultur auf hoehere Scala transponirten Speculationen, unter verfeinerten oder plumperen Versionen, aus dem das I^ben der Voelker gemeinsam gleichartig durch wallenden Erloesungesug, wie immer aus ihm es toenen mag, mit den Reden seines Logos ob tbeistiscti oder deistisch predigend, ob philo&ophiich demonstrirend.

In den SinnesaDEchauungen, den optischen vornehmlich, schwillt innerlich die " Innenßndung (oder Empfindung) der Lebenskraft, in jeglichem Sondersein aus Vorbedingung seiner Existenz. Unheimlich aus dem Unbekannten beein- druckt das Unsichtbare im "Daimonion," zumal wenn sein GeÖuester im Herzen sieb fuehlbar macht. Aus der Duesternis, wo alle Katzen grau sind (trotz des glimmend mitgefuehrten Holzscheites), Irifft der Schrecken ans ueber- gewaltigen M aechten, bis bei einer aus Gewohnheit vertrauteren Hinschau der " Theos " in seinen anthiopomor- phischen Umrissen erkenntlich wird, und nun mit sich verhandeln laesst, um vielleicht zum Schutz-und Begleitgeist gekoedeit zu werden (fuer weitere Ausnutzung als " Spiritus familiaris"). Da in dem fuer sinnliche Auffassung des " Ocnhis naturalis " / : solange nicht zum (scholastischen) "ocnlns rationalis" verschaerft : / allzu ausverfeinerten Reich der (oder des) Unsichtbaren alle Vorstellungsanwacd- lungen Kuddel-Muddel beisammen sind (im sobezueglichen " Bangsa-alus " ), ist Platz genug, um auch die dem Koerperverkehr entzc^enen Abgeschiedenen dort unterzu- bringen, um dem in der Erinnerung verbliebenen Seeleoiest ein Sitzlein zu goennen. Und das Weitere haengt zunaechst

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davon quq ab, wie diese DaemoDe, Goetter, Seelengeister und sonstige Gespenster ueber ihre Amtsbefugnisse mitei- aaoder sich abzufinden, reussiien moegen.

Die auf PlotJn's Leiter auf-und niederkletternden Daemone, haben beim Zusammentreffen Gelegenheit fuer gegenseitige Verstaendigung, die Menschenseele bann auf Euhemeius' Tafel die Gunst erhatten, zu Goettern apotheo- sirt * zu sein oder als Elementargeist im Naturgegenstande einfahren, wenn ihr die Gelegenheit zu humanistischer Wiedergeburl versagt bleibt ( trotz der den Abiku gelaeu- figen Schlichen ) .

Fuer all diese Geschicke, und ungezaehlt andere, liefert die vergleichende Mythologie, seitdem ueber das Menschen geschlecht unter all seinen Variationen der ethnische Umblick gewonnen ist, factische Belegstuecke (manche noch rectificationsbeduerftig, doch correct constatirte schon uebergenug ) in derartiger Massenhaft ig keil, dass wer hier noch an der Allgemeingueltigkeit X <ie' Elementargedanken (** Semina Seminum ") in Koinai ennoiai oder " notiones com- munes" als "semina aeternitatis" (b. Scaliger) zu cweifeln sich gemuessigt fuehlen sollte, seinem Schicksal zu ueber- lassen sein wuerde ( da ihm vom gesunden Menschenverstand nicht ferner mehr geholfen werden koennte ).

Wie mit Angstgraus dem Wilden seine Religion, beginnt mit dem Staunen im Thaumazein " ( b. Aristoteles) das Philosoph iren, denn das " Gloria in ezcelsis bleibt eine weltgeschichtliche Macht " (s. A. Lange), und wenn

* DiejeniKen waren lu Gotter gemacht, die auf Irrfahrten neue Fruechta gefunden und " ulilitati homtnura profuei-unt (s. Prodikns), weshall) "ftuges et frugum ipaorum reperlores iisdcm nominibus" (b. Persaeus), wie beim Tabak (Nicot's). Und so der englische Nimrod (in Indien) oder der Kangani (auf Ceylon).

t Der Mikrokosmos {des Menschen) itt " ein gcettlicbes Saaoienkom, das aller Dinge Urbilder in sich trxfit" (s. Nie, Cus ], lur Schau, wenn der Gedaoke umbeugt (i. Plotin |, aber ihm dentlich erkennbar erti, uachcm er sich tuecblig, emslgesinnt ehrlich, abgearbeitet hat, anf den objectiven Porschungsfeldem, um innerlich dann auszumhen (bei Erscboepfuog der DsiikmoeglichkeiteD),

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bei HiDschau auf die Wunder ringsum, im AH des Dasäen- den, unter der Ueberwallung mit einer "admiratio majestatis '* (s, Berh. Cl. ) das Denken seine besonnene Nuechternhett zu bewahren vermag, so triSl zunaechst der Eindruck derjenigen Ordung, wie sie nach den ihm imma- nenten Gesetzen, als eine congeniale sich empfindet,

" Ordo et connexio idearum idem est ac ordo et connexio rerum " ( s. Spinoza ), auio noein ttii le hat einai ( b, Par- menides). Dies kommt zum naechstliegenden Ausdruck, fuer den ( b, Aristoteles ) von Ausserhalb zugetretenen Nous, wenn sich derselbe (b. Anaxagoras) mit Ordung der pantha ehrthmata beauftragt findet, nm die Weltmaschi- nerie ins Werk zu setzen. Wem diesen, dem "Genius" im Menseben (s. Varro) entsprechendem, "Deus" (des Universums) sich in anthropomorphtscher Gestaltimg zu all^orisiren bequemlich erscheint, kann die Gedankenfrei- heit dies nicht verwehren, zumal wenn die Alternative zwischen " Deus sive Natura " gelaeufig bleibt.

Sollte mit dem gesetzgeberischen Nous, als " astrono- misches Weltgehirn " Ernst gemachet werden, so droht die Entstellung des Schoepferes durch Aufmutsen eines gigan- tischen Wasserkopfes, weshalb der genuegsame Durchschnitt sich besser mit den becheideneren Dimensionen eines Persoenlichkeitsgottes begnuegt hat unter dementspre- chender Vergroesserung der Menschengestalt, in allen Gliedmaassen gleich maessig, ohne Bevorzugung im Ein- zelnen— der ( mit der Wucht des Denkens beschwerten ) Himkapsel z.B., in der Trimurti durch (bram ahnische) Ver vier fach ung, nachdem der Excess des fuenften Hauptes abgeschlagen ( beim Zausen der Goetter miteinander ).

Wem keine Seelench merzen kommen ueber die Tragfaehigkeit des Standorts auf dem der "Kursi" (seines Allah ) mit obligatem Thronscherael placirt werden soll, dem hat ueb erlassen zu bleiben, die Luecke in seiner V^eltanschauung nach bester Absicht auszuSicken, um mit

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ihr, als befriedigend zusagender, sich abzufinden, Immerhin wird er bestrebt sein miiessen, seinen Gottesherrn * mit allen Vonuegen aufzuschmuecken, die zu Gebote stehen, mit Allweisheit vornehmlich ( um den Anspruechen des Nous zu genuegen). Das ist leichtverst aendlich genug. Zwar giebt es Krakehler (hier, wie ueberall), Misanthropen, die pessimistisch stoehnen ueber eine schlechteste der Welten um dem Optimismus eins anzuhaengen, aus grollender Disputirsucht (denn woher sonst fuer compara- tiviscbe Vergleichungen die Daten entnommen sein koennten, ist nicht wohl einiusehen ) , oder auch Spoetter, die ( wie die Italmenen ) ihren Gott ( Kutka ) verlachen, ob snner Toelpeleien, da er alles verkehrt X gemacht habe, in diesem unseren Weltchen hinieden. Um solche Querkoepfe Eurechtzusetzen, sind Al-Khidr's Belehrungen vorgesehen, und so mag der Forscher üch darin finden, in jedem Kunstwerk der Natur ihr wunderbares Geaeder bloszulegen, (das je nach tiefer hinab, zu desto maechtigeren Ueber- raschungen fuehrt ), und die das aus dem " Zusammenhang der Dinge" redende Ganze aufhellende Erklaerung bis dahin hinauszustellen, wenn das Denken seine Befaefaigun-

WeshgJb der monotheistisch eifersuechttge Gott eines Isnelitiscb isolirten Stammes von seinem Bergessitz zum islamitisch moiiotonen Wueslengott sich erweiterte, waehrend ihm, in die banten Vorstellangs- weltea des Westens ueheriragen, dort verdreifachende Zuihaten anwuchsen, weshalb mit arimahnischen Widersacher Onnnsz streitet (in den politischen Kaempfen zwischen Iran und Tunui ), weshaib Odhln mit seinen Piilndincn in der GoetterschUcht erliogt beim Rannaroekr (zur Wledei«meuerung auf Idavoellr), weshalb aus traeumerischer Con(etn[da> licii der indische Brahma schafft, beim Umschwung der Kaipen, weshalb auf Winnebage's Huegelspiixe Bobowisi donnert oder hinter slavischen Himmels Eensterii Perkunas und Consorten mehr— fuei All dM und Anschluessiges sind aus den Agenlien der geographisch -historisches Provinzen Anhalte gegeben, um luer die in EincelfaeDen trennenden Hesonderlich keilen sachgerechte Eiklaerungen auszufulgen, auf Grand humanistisch gemeinsamer Unterlagen ( in ethnischen Elementarge- danken).

t Theodicee (i. Kant) ist " die Vcrtbeidigung der hoechslen Weisbett d;s Welturbeber's «gen die Anklage, welche die Vernunft aus dem i! weck widii gen in der Welt gegen ihn erhebt " ^elne bestmoeglJche W^ conciinrend), im Optimismus. Die Weit, weil "nichtswuerdig" js. 6<Äiop«tihaner) verdient all ihr Elend (decrctirt der remimial sich selb^).

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gen gcDuegend vervollkominDet haben witd, um die eadgueli^en Loesungen der im Leben gestelltea Probleme aazunaehem ( auf den nach exacter Methode ausverfolgten ForscbuBgswegeii ).

Das kann vortaeufig beiseits gestellt bleiben, um zunaechst die Weisheit in Betracht xu ziehen, die der menschliche Intellect (oder Nous) anzustreben berufen ist ( gradatim, aposterioii ) und die bei der Gottheit als ionat vorausgesetzt wird (a priori), aus jener Allwissen- heit *, die auch die Pronota einbegreift ( in Vorhersehung des "decretnra horribile" e. g. )- Hier stoesst eine erste Schwierigheit auf, in den aus theologischem Cult anempfoh- lenen Gebelen. Um was soll ein Allweiser, der besser, als seine Menschenkmder, weiss, was ihnen gut ist, rationeller- weise gebeten werden ? (bestochen wohl gar durch clericales Gepraenge^ in Processionen, Opfern Litaneien u.s. w. ).

•nie Theologie kann ihren eigenen Credil (»oviel ihr davon noch verUlebeo) iniilhwilliger nicht uniergraben, al-i wenn b«staendig ihre Hilfen in Faellen, wo, wie jeder weis?, sie nichts helfen kann, angebolen und aufgedraengl werden, in Buasiagfn, Betgaengen, kirchlichen Inler- cessionen u.a.w., bei denen siels die "uneiCorscliliclien Wege der Vorsehung" als Grundbasis durchtocnen, und besser, »Ua gelassen werden, wie sie sind {oder sein wollen). Einem hohen Herrn, der seine " unerf erschlichen Wege" zu gehen beliebt, kann n.ich irdi:>chen Verhaelt- nissco zu urtheilen (die ans Erden menschen einzig und allein (uer Vergleichnngen veHuegbar sind) nicht lieb, sondern das Gcceniheil eher sein, wenn bestnendig ueber seine Anordnungen beinaekelt und inil Biltgebetlel umBehl, in Sachen, die er selbst doch wahrlich am Besten zu nachcn wissen mnsa, wenn unter seinen Atliibuten die Allwissenheit und Allweisheit geruehmt wird, als apecifischer Unterschied von dem discurslven Erkennen des Menschen, so das« dieser lich damit tufrieden geben koennle, und die weiteren Sorgen dem ueberiasseu, wodurch auch seinem Besten bestens vorgesorgt sein inuss (wie es besser also nicht in wuenschen). " Das ewige Schweigen der unendlichen Raeume ersch- reckt" ( S.Pascal), bis zum Reden gebracht durch den Logos (im einheitlichen Rueckklang der G«selzlichkellen). Im Ucbrigeii ist Jedem

g:rna das Ruhekissen zu belassen, das er aus einem ihm zusagenden lanben sich untergeschoben haben mag, in " Ihe beliefs of those, who <J«rive comfort from Ihe hope of a happy future in another worid and a motive for well-dotnK in tbis " (s. Thompson!. Wo [uer das Verslaeiidnis correct berechneter Gleichungen die Uebung noch fehlt, wird in Gleich- nissen zu reden sein (iii angepasster Belehrung).

t Nicht In den elenden Mysterien der Roemlinge ('' roinanticomni viliamyateria") ist GoU >u suchen, sondern in der Natur |$. Brono) und don, was der gewissenhafte Forscher darueber ( der ControUe sagMagbdi) beringtet, mag Glauben geKbenbt werdeu, nicht jedoch des

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Vermienftige Eltern lassen ihren Kindsra den erprobt gefundenen Erziehungscurs angedeihen, und wenn sie aus Affenliebe durch kindisches Geplaerr sich zur Abweichung veranlasst finden sollten, wuerde dies nur zum Schaden derer ausschlagen, die ihrer Hut anvertraut sind.

Es laesst sich also erwarten, dass die dem Nous oder seiner deistisch aufgestutzten Puppe einwohnende Weisheit vor solcher Unvernuefligkeit bewahrt bleiben wird, so dass wir sorglos Vertrauen hegen duerfen, auf Sorgetragung cu unserem Besten, denn die im Mechanismus der Welt eisern kalten Gesetze, schlagen bei ihrer intelligibilen Erklaerung in ethische um, um den ihrem warmen Herzen entstroe- menden Beduerfnissen congenial zu genuegen (im Gerech- tigkeitssin), wie aus gesetzlichem Walten zur Ausspr&cfae gelangend).

Die im Hause eines Cannibalen eingeschlossenen Gefangenen haben mit dumpf resignirtem Schweigen ihrem Geschicke entgegenzugehen, dem als unausbleiblichem vorhergesehen wird. Alltaeglich ( und naechtiich auch ) ergreifen auf die ihnen gegebenen Winke seine Trabanten die Schlachtopfer, um sie zum Fruehstueck oder Abend- und Mittagsmahl herzurichten, fuer den Genuss ihres Herren. Er frisst seine Menschenkinder aus reiner Liebe, aus seiner Liebhaberei fuer Menschen fleisch, um durch das Verschlingen seiner eigenen Erzeugnisse sieb selber zu staerken (in Verjucngung),

Wie die Dewa am Soma zehren, an den in den Mond getluechieten Seelen, so der unter ihnen als AUeinherr anthropomorphisch auffrisirte Gott an den Lieben, die er

Faseleien solcher, die mit verdummender Ignoranz Andere auzuafecken liel>en. " Quelle bestiale slupidllä " (s. Montaigne), die eigene Anüiiit anderen aufdraengen (Im Bekehrungseifer].

* "Von Gott ist nicht zu reden, sondem lu schweigen " (s. Philo) ond so seien seine Schwaechen mit dem Mantel der Liebe tMdeckt, fiii (Spinoza'B) amor dei inlellectualis], da diese boesarlige Creator, die mensch lieber Unverstand aus seinem Gotte gemacht hat, beulcutaf[e nicht mehr viel Schadem ihno kaon, nachdem der in den pontbibctien Suempfeo noch lauernde Gifizabn ausgebrochen sein wird. Dasu weö^en

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EU sich Dimmt, um bei ihm zu wohnen, im Himmel (des Wchter's ) welcher Liebeleien auch die " Oromatua " beschuldigt werden, wenn sie aus den Hinterbleibenen die ihnen Lieben zu sich locken (trotz jammernder Klagen der dadurch Beraubten).

Da ist kein Entkommen aus diesem Schicksals<i[>riich, Was sollen die Armen thun ? Da sie aus dem ummauernden Kerker nicht zu eutSichen veimoegen, gerathen die Schlaueren unter ihnen auf die Auskunft fuer das eigene Leben Substitute darzubiingen, in den ihrem Moloch dargebrachten Schlachtopfer, wofuer die Schwachen den Staerkeren zu dienen haben. Aber was hilft's ? wenn selbst die kurze Frist gegoennt waere, Frueher oder spaeter kommt die Reihe auch an sie. Da hilft kein Gott, zumal derselbe daran ueberhaupt nicht denken darf, Denn wenn in flehentlichem Gewinsel um Gnade angebettelt, darf solche sparsam nur gewaehrt sein, aus der grausen Nothwendig- keit, infolge welcher selber verhungern wuerde, wer auf die ihm adacquate Speisung (im Endocannibalismus) verzichten wollte (als "Orcus esuriens"). In Buddha's Jataka wird von solchen Selbstauiopferungen erzaehlt, wodurch indess in seiner " Psychologie ohne Seele ", diese nicht mitbegriß'en wird, da die dortige Weltmaschine durch das Karman regulirt wird, in unerbittlicher Gerechtigkeit (einer durch Gebete unbeugsamen), die jedoch (im "Bun" und " Bab") eine gegenseitige Abrechnung zulaesbt ( im logischen Rech- nen), "lustitia fiat, pereat mundus", und so braucht vor keinem Zusammensturz (im Umschwung der Kalpen) besorgt zu sein, wer auf das Rechte * baut und seine Rechte (ia Nachfolge voti KubUi-khaii's und Akhar's Hofgespraechen) die Religion scongresse milhelfen, auf dem durch alle TradiliODeii weniger bebi äderten Boden eines neuen Conti iieiites. wohiii der beste Sproessting des Menschengeschlechts verpfi;init worden isl, JD anglo-saethsischer Ruse dea Germanen Lltuma von Hueben und Ürueben des Canala. unseres deutschen Meeres (und seiner die Voelker verbindenden Wasserstrassen). •"Justitia" (s.WoJf) "virlasest, qua suum cuique tribuilur" /: onler den IKloiseben Cardinaltugendeii), Itauleh men eiiti lieh dikaiosytie ou meros aretehs, all holeh areteh (si Airisioielex), ausreichend und 1 (»was recht ist, muas recht bleiben").

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dass ihm zukommen wird, was recht ist, unter Abwaegang all der im thatsaechlichea Sachverhalt mitsprechenden Motive ; so dass auf eine vollgerechte Abrechnung getraut werden kann ( denn " Alles wissen, heisst alles verzeihen").

In den Aspecten dessen, was als Weltall umwaltet, herrscht majestaetisch beeindruckende Gleichmaessigkeit in den beobachtbaten Vorgaengen, soweit den tellurischen Dunstkreis ueberschwebend. Innerhalb desselben moegen katastroph'enattig * im Luftreich verheerende Stuerme hervorbrechen, vuicanische Umwaelzungen aus noch nicht gedaempfteu Feuerstrom in fester Erdrinde oder uebersch- wemmende Wasserfluthen aus dem ßuessig verbleibenen Aggregatzustand.

Darueber hinaus dagegen wandeln in unabaenderlichem Einklang die Himmelskoetper, der Mond und seine Gestirne bei Nacht, die Sonne am hellen Tage, unter jenen Gesetz- esnormen, fuer deren Einhaltung die Erinnyien (b. Heraklit) EU sorgen haben (zur Erhaltung des Seins).

Und auch, was aus dem "Trieb zu Organisation" ( s. Fichte ) biologisch hervortreibt ( im Werden ), findet normativ sich verknuepft, das pflanzliche Wachsthum an dem Wechsel der Jahresseiten schon und der zoologische Organismus aus Accomodation an die geographische Provinz (bei Abhaengigkeit von klimatischen Einfluessen).

Indem nun, bei humanistischer Existenzform, der zu organischer Ausgestaltung strebende Drang auf zoopoh tischer Sprach Schichtung durch Vermittlung der psycho-physischcn Entelechien ( als Verlaengerung der somatischen Func- tionen ) in noetische Regionen hinuebergefuehrt, dorthin

' In Umschwung der Kaipen folgen nach praedetermtDirtcn Gang die Zei'sloeruiigeii auftinaiider, mit ■□scblksseiiden EmeueruEgcn, in geulogi sehen Kataslroplienlheorien. wüehrend in Dauer jedweder Perloda die CRiwaDdlungeii allmaehMg sUtthabMi (n&ch naturgeseliticbeii Kege- lungeii).

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auch dem individuellen Denken einen Weg eroeffnet, wenn aus den jntellectuellen Niederschlaef;en des Verstandes genugsam gesteaerkt im lationellem Gebrauch der Vernunft (bei gesundheitlicher Speisung), so hat bei solcher Evolution geistiger Wachsthumaprocesse die Mitwirkung jenseitiger Ageutien ebenfalls sich merkbar z\i machen, in Sphaere (oder Atmosphacre) einer " intelligibilen Welt," und der Geschieh tsverlauf, in jedesmaligem Sonderfalle nicht nur, sondern fuer die Menschheit im Ganzen hat demgemaess tingirt zu sein.

Um hier auf das Wie ? und das Was ? ( in " Quidditas " der hineinspielenden Wesenheiten ) zu kommen, gilt es control lirbare Rueckschluesse, aus Bekanntem auf noch Unbekanntes. Dem experten Botaniker, phytophysiologisch eingeschult, mag die Anschau einer exotischen Pflanee aus sich selber erzachlen, welchen geo-raeteorol epischen Einfluessen sie ausgesetzt gewesen, waehrend ihres Spries- sens, und eine der Ocularinspection verschlossene Fabrik hat aus den von ihr gelieferten Erzeugnissen, in allgemein- guehigen Hauptumrissen darzulegen, welchen Zwecken zu dienen, ihre Maschinerien eingerichtet sind, ob den ehrsamen Buerger mit Kleidung zu versehen etwa, oder ihn niederz uschiessen lassen, wenn uniformirt u.s.w.

Das Geheimnis verraeth sich durch eigenes Ausplappern in seinen Productionen, und so sind die Naturgesetze in ihren Schoepfungen zu belauschen, um die in jedesmaliger Fachdisciplin brauchbare Zauberformel zu erlernen und dadurch sie selber fortab zu beherrschen. Und wie es im culturellen Fortschritt gelungen ist, die terrestrisch ablau- fenden Entwicklungsvorgaenge des Natur mechanismus auf ihre regelrecht guelttgen Normen zurueckzufuehren, und sie dadurch zu verstehen ( auch fuer therapeutisch practische Nutzbarkeit ), so werden die Geisteswissenschaften ebenfalls nach gleich exactec Methode zu behandeln sein, da deren Verwendung durch BeschafTung thatsaechlicben Arbeits-

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materiales ermoegticht worden ist ( anf Grund der ethnisch angesammelten B«legstuecke).

Nachdem hier eine abschliessende Umschau des " Globus tnteil ectualis " mit zeitgueltiger Peripherie umschrieben sein wird, haben aus detaillirter Durchforschung der Voelkergedanken in ihren geographisch- historischen Wech- selbeziehungen die fuer dem Mensch hei tsgedanken gueltigen Gemeingesetze sich festzustellen, bis zur Erschoepfung der Denkmoeghchkeiten soweit ; bis zu derjenigen Weite also, aul welche hin aus immanenter Span oungs weite die humanistische Existenz sich zu entfalten bcfaehigt ist ( betreffs des in seinem Zoon politikon gedoppelten Anthropos),

Das waere jedoch nicht das Ende, sondern vielmehr der Anfang erst fuer das in der Tndividualitaet auspressende Denken, zu gedeihlicher Vollreife auf dem ihm in noetischen Sphaerenregjonen gebreiteten Keimboden, zu selbsteigener Entwicklung all dessen, was potentialiter in ihm schlummert, aus inhacrent naturnoth wendigen Voranlagen, deren bisher verhuellte ( und an eiserne Fesseln gekettete) Gesetze mit dem Zusammentoenen kosmischer Harmonien aus eigener Aussage sich zu kuenden haben, auf des Geistes freiem Reich, wo was von Gesetzlichkeiten redet, dieselbe als gerechte proclamirt { im ethischen Sinne), da Ungerechtig- keit sich selber zu zerstoeren haette und dann es also aus waere, mit uns und mit Allem ; oder vielmehr ueberhaupt niemals je haette anfangen koennen (und zurecbt kommen), wenn dem sobezueglich gestellten Postulat der Vernunft nicht sein Recht gewaehrt waere, Und dass sie wohlweiss- lich also auf diese ihr zustehenden Rechte strictest wird bestehen wollen, liegt im gesunden Menschenverstand begtuendet (als selbst verstaend lieh).

Das durch den noetisch intellectuellen Reflex der ihre

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" notiones communes " niederschlagenden Verstandesschoep- fuDgen auf zoopolitischer Sprachschichtung im psycho- physiscben Individuoi angeregte Denken zum rationellen Vernunftgebrauch, kommt im Wildzustande auf primaerem Niveau selten nur zur Verwertung, weil das Stammesleben ganz noch in die Gemeinsamkeit der die Gesellschaftsge- danken einheitlich verflechtenden Thaetigkeit aufgeht und das, was sie zu sagen haben.

Auf die im eigenen Innern fluesterade Stimme ist der unter dem mechanischen Verlauf des Tageslebens beschaef- tigte Einzelne kaum schon aufmerksam, wird aber desto gewaltiger von einem inneren Graussen gepackt, wenn sie aus tiefer aufgeregten Empfindungen unversehens sich ihm hoerbar macht, und zwar ist der Eindruck (des Entsetzens) ein um so unheimlicher, weil kein Weg geoeffnet steht, dieser gespenstigen Macht zu entfliehen, die im selbstigen Innern steckt. Ein solcher Fall tritt ein, wenn das Wuethen als Krankheitsdaemon (oder Begu der Batak) im Koerperleib sich fuehlbar macht, wenn der Pfeil des Gan im (önnischen) Hexenschusse sticht oder der Wurf des Zauberknochens (in Australien) auftrifft.

Der Patient sparreit umher, je mehr er spueM, dass es ihm an den Kragen geht, mit der ueber Sein oder Nichtsein gestellten Frage, er baeumt sich auf, wuethet und straeubt, aber was hilfts, da ist keine Rettung, und so ueberkommt das Gefuehl apathischer Resignation, in das Geschick sich zu fuegen j wenn andrerseits nun eben nicht, an diesem Wendepunct zwischen Leben und Sterben, dasjenige zur Aussprache kommt, was aus der im Herzen redenden Stimme mit dem Gefuehl der Religioesitaet durchdringt (und ihren Troestungen), in der Religion ( b. Hume ) als Bewusstsein des Ueberirdischen ( aus dem Eindruck des Unbekannten), mit dem Gefuehl der "Abhaengigkeit" (s. SchleJermacher ) von ueber maechtigen Maechten (dem gebrechlichen Erdenwurm gegenueber).

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Wenn aus dem Reich der ( oder des) Unsichtbaren ( im " Bangsaalus " ) jedoch ein Widersacher herantreten konnte, um all dies Elend zu stiften, so moechte dort auch das Ein- wohnen eines wohlgeneigt gesinnten Gutgottes vermuthbar sein, und es kaeme also nur darauf an, wie ihn aufzufinden und wie um seine Hilfe angefleht zu werden, ihm genehm sein moechte.

iJafuer, wie die ethnischen Belegstuecke beweisen, gewa ehren die bei melancholischem (oder sanguinischem) Temperament aus hysterischen Neurosien zu spiritistischem Verkehr empfaen gl icher Veranlagten ihre Unterst uetzung, die " Medicinmaenner" der Seele (wenn es mit kraeuter- kundiger Kurpfuscherei zu Ende),

Hier haette nun die Ethnologie das fuer das religioese Verstaendnis bedeutungsvoll maassgebende Kapitel ueber die Totem oder Kobong ku schreiben, betreffs des begleiten- den Schutzgeistes, als Apoiropnini (wie dies oftmals zur Erwaehnung gekommen ist). Ob in Suman durch den " Wongschae" rituell geweiht, ob in (polynesischer) Namens- gebung zuertheilt, ob nach gewohnheiCsgemaessen Regelun* gen im (indianischen ) Juenglingstraum gesucht, oder sonst bei Puber taetsfesten suggerirt, immer ist das so erlangte Goettchen ( oder Huetchen ) mit dem ferneren Schicksal unaufloeslich verknuepft, wie in der Buschseele des conge- sischen Waldthieres (unter thereomorphischeu Wandlungen wandernd).

Und wenn vom " Gott es freund im Herzkaemmerlein aufgesucht, mag ho iheos en hehmiu mit der Stimme eines Daimonion reden, im Ohre dessen, der (s. Cicero) die Philosophie vom Himmel zur Erde brachte, Sohralthi ha tehn ehlkike/m eisapagobn (s. Di>g. Laert.), um die in der "Politeia" aus dem "instinctus moralis" {b. WolfJ oder (e. Ferguson) " nioral sentiment " incarnirte Ethik mit ihrem religioesen Gewandte zu bekleiden ( soweit faltenlos ange- schmiegt), " Die Moral fuehrt unausbleiblieb zur Religion "

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(& Kant) oder Keligiotuphilosophie (je nach der Lebens- fuehrung).

Dem Stamm ist aus NuetElichkeitsruecksichteo nahege- legt, die Kenntnisnahme aus einer uebersinntichen Welt, welche von den durch ihr in Stuti verfeinertes Gehoer sur Entgegennahme von Offenbarungen befaehigten Stammes- gliedem erworben sind, zum gemeinsam Besten aussunutsen, durch Regulirung der den Totems schuldigen Festfeier nach den Jahreszeiten nnd ist die kalendarische Einhaltung erleichtert, wenn mit Erfindung der Schrift eine memortrende ( und consultirbare ) Niederzeichnung ermoeglicht ist (in pontißcalischen Buechern). Wieweit ein solches Ceremoniat unter die Oberaufsicht einer anthropomorphisirten Gott- heit gestellt ist, haengt von den Conjunctucen historisch einsetzender Mitbedingungen ab, wenn aus den die Pkanta- tia der arehaioi poehlai oder theoingoi ( s. Aristoteles ) umspielenden Mythenbilder die Dichter (b. Herodol) ihre Goetter schaffen ( den Hellenen ), und nachdem in den Dohntata auf dem Olymp eine Dodecarchie einlogirt ist, werden unter ihr die Amtsgeschaefte vertheitt werden (um Streitigkeiten darueber vorzubeugen). Schwieriger ist das Abkommen mit einem auf sein Monopol eifersuecbt^en Gottes, der sich meist aus dem Munde eines in prophetischen Zungenreden Lallenden proclamirt und, wenn dessen Schlagworte zuenden, lu Massen bekehr ungen fortreissen mag (in psychischen Epidemien).

Bei diesen aus der Fremde eingefuehrten (Buch-) Religionen liegt, unter den Versuchen, ein gegenseitig zusagendes Abkommen zu treffen, dem Staat die Gefahr nahe, ueber das Ohr gehauen (entohrt) zu werden (durch apostolischen Saebelbieb ), da er als irdisches Institut mit einem ueberirdischen zu thun bekommt, das von vorneherein ihm ueberlegen sein muss, weil im Ruest-und Wappenzeug uoäcbtbarer Bundesgenossen kaempfend, mit denen schon deshalb sich nicht disputiren taesst, weil ueber dem Bereich

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der Verauenfirgkeit hinausli^end (und einer Bemeisteruog durch rationelle Rechouagen also entzogen],

" Viele Wege fuehren nach Rom," aber die dieselben sieheDdeD Pilger hatten stets in ihren Reiseberichten m\i vermerken, dass jemehr sie der heiligen Stadt sich naeberten, desto betruebender das unheilige Leben der grossen Masse sie erschreckte,

" An ihren Fruechten sollt ihr sie erkennen " und iras lehrt dann die jahrtausendjaehrige ErsiehuDg in rel^ioeser Ethik, nach den heutigen Criminalstatistiken ? (occidentali- scher Laender ).

Auf primaerem Niveau wirkt die Religioesitaet zwin- gend ueberwaeltigend, so dass, wer den Tabu gebrochen, stirbt, aus Herzensangst, da das Befolgen der ethischen Vorschriften automatisch eingeschrieben ist, aus den instinc- tiv naturgemaessen Dictaten, einen normativen Gesundheit»- zustand zu wahren in gesellschaftlicher Organisation, wie humanistischer Existenzform innat.

Mit cultureller Veredlung klaert sich die Einsicht in aufliegende Pflichten, wodurch die dadurch zustehenden Rechte garantitt sind, auf den Rangstufen derer denen aus socialer Stellung ihre Mittel die Einreihung in die Klasse der Gebildeten erlauben, und den unteren Schichtungen der Durchschnittsmasse haben die im Naturzustand instinctiv ueberzeugenden Lehren der Ethik, bei ihrer Lockerung durch civilisa torische Verschiebungen, unter der aus religioesem Hintergrunde reflectirten Beeindrueckung vorgefuehrt wer- den sollen (in katechetisch fassiichen Lehren),

Das indess laesst durch einfachste Mittel sich erreichen, und der jedes Sinnes und Verstandes entbehrende Pomp kirchlicher Hofstaaten wirkt vielmehr irritirend, weil trota aller sententioesen Verschleierungen, im lezten Grunde auf den Geldbeutel ' speculirend, um ihn durch (Peters-)

* In staatlichen Rechts- In ati tu lioneii hat es sich klug und rathaam erwiesen, dea Gaadeaax:! auf wenigsie Reservatfaelle dneeschraenkl ta hallen, wogegen die Cutie aus Ibrem "Theunnit memDrum Bupei-

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Fienai|^ eu «DtJeeren, wenn äa jeder beizusteuern bat ( aus der Gesammtmasae ).

Auch das moechte hingehen, sofern ein practischer Zweck Bu erreichen, in Aussicht steht.

Sofern jedoch die Absicht darauf hinangeht, perniiioes verderbliche Doctrinen zu unterstuetzen, die durch einen Staat im Staat auf Untergrabung der Politeia (der dem Zoon politikon angewachsenen Behausung) hinausgehen) dann ist jede Bcschoenigung, der eine Doppelschneidigkeit einsteckt, fortzuwischen, je radicaler, desto i>esser (Schwamm drueber ).

Klug wie die Schlange, werden die von dem durch die Taube berabgebrachten Oel eingesalbten Gottesdiener geschmeidig sich durchwinden wollen, dass sie nur das Beste meinten, aber xum Besten des Gemeinwesens wird der gesunde Menschenverstand verlangen dass jede Zweideutig« keit einfach und klar eliminirt sei, da keinerlei vernuenfttger Grand vorliegt, bedenkliche Zweideutigkeiten fortzuschlep- pen, mit denen es bei Ermangelung exact eingebender Kenntnis, verkehrt schneiden mag, in's Lebensfleisch der Gesellschaftswesenheit hinein ( und also zu ihrem Schaden ). Cui bonum ? ( in diesem Falle schlagender, als in irgend welch' anderem ) .

In " moralischer Theol<%ie " ( als " Nomothetik der Freiheit " ) " ist der BegriAT von Gott ein ursprueuglich nicht zur Physik, d.h. fuer die speculative Vernunft, sondern zur Moral gehoeriger Begriff" ( s. Kant ), der als " Postulat der

abundandum " I seit Halea ] mit vollen H senden zu spenden vecmocfale (nun Besten der"Camera apostoHca mater pecuniaruni "). Jemehr die Gnaden anwuchsen deaio verschwenderischer wurden, ausser den Berufs- collegen, auch casuislisch gewissenlose ProblematiliGr mit Indulgcnzen neberacbnettet. Die " Tuae sacrae punitenliariae aposlolicae" kennen kein MaasB und Ziel in ihren billigst kacuflichcn Lossprechuiigen : " " Absolntin pro eo. qni inlerfecit patrem, matreni, soioretn, uiorem au< ■diiuii coDsangnioem " oder ''Absolutio et dispensatio pro spcliis, incendii» _^..i. i,:_Tiu.,. i, :_ij::. ■• .._j „„ weiter nachzulesen ist (in d<

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practiscben Vernunft " ein&ichst dasjenige ausdnieckt, was die bumanistische Gesellschaftswesenbeit naturnothwendig SU befolgen bat, mit den, in etbischen (ihre Organisation durchwaltendeo ) Functionen, social verknuepfendeo Vei- pflicbtuogen durch diejenigen Päichten, bei deren Erfuellung die demgemaessen Rechte sustehen (im lebensfaebtg einheitlicben Zusammenwirken ) , Und aus den vom Logos auf Boopolitischer Sprachschichtung gekuendeten Lehren des Gemein Verstandes, entnimmt dann (fuer seine "Visio intellectualis " } das der ladividualitaet mit potentiellen Keimungen innate. Denken die ihm congeniale Speisung (zu rationell vernunflgemaesser Ausgestaltung).

Nachdem somit hei saemmtlicben Gesellschaftskreisen der Erde die ethisch bindenden Wechselbeeiebungen in ihrer causalen Verknuepfung bekannt und durchforscht sind (ihren elementaren Unterlagen nach sowohl, wie den die culturelle Entwicklung organisch regulireaden Voran- lagen ), dann wird eine thatsaechliche Unterlage gewonnen sein, fuer Behandlung der hier gestellten Fragen nach exacter Methode, mit gleicher Apodikticitaet, wie von jeder naturwissenschaftlichen Facbdisciplin beansprucht werden kann (auch auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften also).

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^ae gacmpolititum.

"^ER Gesell Schafts Wesenheit des Menschen gemaess I I erfuellt sich seine Bestimmung, wenn die ethisch ^•^^ verknuepfenden Paeden intact geblieben sind, unter Erfuellung obliegender Pflichten und mit Genuss der dadurch zustehenden Rechte, im sympathischen Einklang mit der Umgebung : des familiaer engst vertrauten Kreises sowohl, wie des politisch weiteren auch, soweit die Interes- sen reichen, je nach dem gegebenen Fall, um in gesundheit- licher Entwicklung zm der ihr naturf^emaess praedestinirten Akme heranzureifen.

In solch* noetisch durchschwaengerter Atmosphaere durch jenseitig hereintrefifende Einfluesse au Fragestellungen angeregt, strebt das Denken auch hier einen Abgleich an, der dann gewaehrt ist, wenn die dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit den allgemein durchwaltenden ueber- einstimmig sich erweisen.

Dies ist die interne * Angelegenheit jed' Einzelnen, der aber dann nur gewissenhaft genuegt sein kann, wenn das Denken der ihm rationell innaten Vernunftthaetigkeit

'' No matter, what you believe, as long 33 you do right " / ; ist unter sectirendeu Differenzen uebei das Dogma ( in Higb Church oder Low-Charch i und No-Church ) zum Ausdruck gekommeD:/, um im jedestnat gegcbenec Falle ueber das Richtige, nls Wahre, die practiicbe EotJcheidimg zu treffen, | unter vernunflgerechler Abwaegung relativer Verbae Ulliswert he ) : dieabsoiute Wahrheit ibrer Frage><telluiig ( nnd den Theorien darueber j ueberlassend | soEeru " the dogma of Papal Infallibilily ja Ibe ttultJficaliOD of Tcuon " ).

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IfiO

Rechnung traegt, unter Abweisung all des aus verworrenen Gefuehlswalluagen ta palkeh kriseis ( s. Diog. L. ) in uaklaien Erkenntnissen (stoisch) verfuehrerisch anmuthen- den Hinneigungen zu einem Glauben, um denselben als bequemes Ruhekissen unterzuschieben fuer Träumereien, aus denen in jedem Augenblick ein Erwachen bevorsteht, das infolge seiner Enttaeuschungen desto grausiger dann mit dem Zwiespalt bedroht, in dem die einheitlich angesehnte Weltanschauung auseinanderklafft ( in stachelndem Ge- B weife] ).

In Praxis vereinfacht sich die Aufgabe dahin, dass Eunaechst in soonpolitischer Organisation eine klardeutliche Harmonie bewahrt sein muss, in irdischer Politeia, unter Abweisung all der auf Fortwerbung nach einer "Civitas Dei " bedachten Zumuthungen, da wie mit dem Hyperou- ranischen eine Abfindung zu treffen, von dem zeitgueltigen Barometerstand der Kenntnisse abhaengt ( und weicherweis dafner ein " Modus vivendi " sich finden laesst ) was in eigener Hand liegt, nach Maass der Befaehigungen, wenn diese nach bestem Wissen und Willen ausgenutzt sind, um in ernst ehrlicher Rechenschaftsablegung sich als richtig gerechte zu erweisen und dadurch dem einwohnenden Reohtsgefuehl sdne, ob koerperlich (und im "corpus politicum " ), ob fuer verlaengerte " Visio intellectualis " ausreichende Befriedigung zu gewaehren ; die im Ewigen oder Unendlichen einem absoluten Abschluss entzogen, aus den ProportionalitEeten der Verhaeltniswerthe sich herzu- stellen hat ( unter kosmischen Harmonien ).

Unter den animalischen Functionen verlaufen die des Blutkreislaufs / : aus dem, vom Anfang des embryonalen I^cbens bis eu seinem Ende ( wenn nicht gewaltsam unter- brochen] forttickeoden Hersen / : unberuehrt vom Willen, dfer dagegen auf die Respiration ( in Inspiration und Expiration ) eingreift, waehrend der den materiellen Stoff- umsats erhaltende Digestionsapparat (den vom Diaphragma

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abgebaelfceten Leib darcbschUngend ) in peristattiicbM BeweguQgsD seine VerarbeitungeD erledigt, mit trantitsn- sehen Ruhestaenden,

Beim Aasverlauf der aus threptischen Processen xa psycho- physischen Empündungen rerlaengsrten Energien tritt auf ihrem sensualistischen (Bereich (infolge der durch dort einfallende Reise, herbeigefuehrten Ermuedung) eine periodisch voeUige Unterbrechung ein, wen» der Tiefscblaf sich niedersenkt, wachrend sonst bunt wirre Traumgebilde umspielen, aus dem was, im Koerperleiblichen, noetisch haengen geblieben ist. Im Uebrigeu ist das Geistesdenken ( oder der Denkgeist ) dann fort duer den Somo als Sj/maf nicht jedoch aufgehoben, da er am naechsten Morgen sich wieder einstellt, frisch und thaetigkeitsfroh, wie frueher. Auch im Wachzustand weilt das auf zoopolitischer Sprach- Schichtung ( humanistischer Existenzform ) entsprungene Denken ausserhalb des Koerpergerueestes, dessen aus stoffumsetxeoden Yorgaengen nachgebliebenen ( und zu Uueckaeuseerungen auf irritables Muskelgewebe bebehi- genden) Empfindnissen, es swar zuschaut, um sie im gemeinsamen Interesse sich zum Verstaendnis zu briagea ( fuer vernunftgemaesse Ueberwachung ), im Uebrigen indess nicht dadurch afficirt zu sein braucht, wenn es davon sich abwenden will ( soweit innate Gebrechlichkeiten dies erlauben sollten ).

Immerhin, obwohl seinen Wurzelendea naeh mit dem Leiblichen verknuepft, findet das Denken in sich eine vor^'eranlagte Befaehigung zu selbststaendig unabhaengiger Abloesung ( sofern seine Kraft ausreicht, diesen ihm suste- henden Besitz «u wahren).

In dem, am Tagesteben, wenn zur Erhellung des Einblicks seine Sonne darauf niederscheint, stolzirenden, Persoenlichkeitsgefuehl spielt ein von der auf anderer Sphaere des Daseins weilenden Ichheit " das Allgemeine, <Us bei sich ist " (s. Hegel) als (stoisches) Hegemooikoo—

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darauf herabgeworfener Schatten, der wenn im (protogoni- Bchen) Lc^os ( b. Plotia) als tkia theom gefasst, die Reden seines Prototyp's su kuendcn haette ; wenn nicht von goettlichen, doch jedenfalls von jenseitigen Dingen, die aus solchen Beruehrungspuacten— des ( ueberschaubaren ) Mi- krokosmos mit makrokosmischen U nahseh bar keiten, (woraus dem Contact eine rationell auffassbare Wechselbeziehung hergestellt ist ) sich als kosmisch durchwaltende erweisen.

Der von Aussenher ( kexothtn ) herbetgefuehrte Nous (der Peripatetik)— "separatus a corpore" (s, Thom. Aq. ), als "Intellectus" (agens) ist im "Zeitalter der Natur- wissenschaften" auf gleicher Reihe mitral!' Sonstigem, tn ein Geschoepf der aus ihrer "Natura oaturaus" spriessen- den "Natura naturata" gewandelt (weil seiner Herkunft nach somatisch verzweigt ), zeigt sich jedoch bei Reife seiner potentiell keimenden Entfaltungen in ein Ausserhalb des irdischen Horizontes ( die Sehweite der Visio mentis ueberragend) hinuebergetreten, um dort auf noetischen Begionen (wo die Denksclioeptungen ihr Oaseinsleben erfuellen ) in gegenseitig bedingte Auswirkungen gesetzt ta sein mit ( die VergaengÜcbkeiten des Kykloi gfneteot ) ueberdauernden Agentien. denen seiner Wesenheit nach er angehoert ; um ihnen fortab zu verbleiben.

Was hier im Immanenz sich lebt, unter stetigen Actualisationen, entzieht sich einem objectiven Umblick, bringt jedoch die auf " intelligibiler Welt " realisirten Gesetze als gerechte zur Erkenntnis, weil adaequat contorm (in Congenialitaet ). Und da Jedem somit das Seine zugesichert ist, nach Recht und Billigkeit, wird niemand murren wollen, da wenn was nach Aussagen seines Ge- wissens als verdient zuzugeben und einzu verstehen ist, ihm nicht lusagen sollte, in eigene Hand gelegt ist, fuer Ver- besserung des in Kuenftigkeit Vorausgesehenen selber Hand anzulegen, so dass es einzig und allein auf den guten Willen ankommt ; und in dem Verlangen, mit ihm es ernstlich zu

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nehmen, vird kein BUligdenkeader eine unlültig gntdlle Znmiithnng Termuthen (da es anders ueberhaupt nicht geht).

Bei mechanistischer Naturbetrachtung ergiebt sich, aus allgemeinem Durchblick gleichmaessig (innerhalb der ueber- scbaubaren Peripherie ) und demnach, als correct, gesicherte Folgerung, dasa welcherleiweis die Bestimmung gesteckt sein mag, sie durchweg um so vollkommener angeceicht sein wird, jemehr die normale Gesundheitlicbkeit von pathischen Stoerungen freigehalten ist.

Die Vorsuege eines gesundheitlichen Abverlaufs der somatiacben Functionen kommen leiblich bereits sum un- mittelbaren Eindruck, und das Gleiche hat fuer den Charactei des Menschen als Gesellschaflswesen su gelten, wo ebenfalls also durch den Einklang mit dar socialen Umgebung ein normatives Verhalten documentirt ist. Und in solchem Sinne demgemaeas spricht die Aufgabe, wie dem Irdischen Dasein gestellt. Die mit dem Genüsse der aus Erfuellung aufliegender Pflichten dadurch zustehenden Rechte innerlich gewaehrte Befriedigung hat nachzuwirken aus dem Hier auf das Dort. Wer neben den "ethischen* die '* dianoietisch " tauglichen Tugenden zu pÜegen geneigt ist, handelt gut und schoen und Im eigenen Interesse zu- gleich, um die bei Ruehrigkeit des Inteltectus auftauchenden (und mit ihrem Ge tachel irritirenden ) Fragestellungen zufriedenstellend zu beantworten. Dabei jedoch darf dem intellectuellen Verslaendnis seine rationelle Sensibilitaet nicht verletzt und missbandelt werden, durch unbedachte Hingabe an launige Schwankungen im '* Meinen und Scheinen" (einer "conceptio confusa"), sondern scharf und gMiau hat die Vemunftthaetigkeit das ihr vorgesch- riebene Verfahren einzuhalten, um nur daß durch pruefende Controlle Bestaetigte als gewiss entgegenzunehmen (im Wissen). Was einer deutlichen Erkenntnis noch nicht eingeteibt werden kann, ueberlaesst der Ephektiker einem

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IM

Vorlaeufigen Noch-Nicht-Wissen ( im " non-Iiquet "), bis im Fortgang der Forschung neue Daten herbeigeschafit sein moegen, zu factisch gesicherter Unterlage, fuer Weiter- folgeruDgen..

Alles wissen zu wollen, kann das Menschlein auf dem excentrischen Standort eines irrenden Planeten vemunft- gerechterweis nicht wohl verlangen (noch erwarten), und bei der Unermessenheit des Noch-N ichtgewussten kommt es auf ein Wenig oder Mehr nicht viel an. Nicht die Polymathie macht gluecklich, sondern das Schwelgen in solchen Wissen sguetern, die aus harmonischen Uebereia- stimmungen als vergewisserter Besitz zugesichert sind. Dafuer mag bescheidenstes Maass genuegen (je nach dem), wogegen wenn gegen die Dictate eines vernunftgemaess rationellen Denkens gewuethet wird, dadurch dann die Gesundheitlichkeit unrettbar zerstoert ist ( und Noth habeo wird, wieder ins Gleis zu kommen).

Der hexochen herbeigekommene Nous, als chorütheU, verbleibt alhanaloi ( b. Aristoteles ), in der Seele, weil aeikinehtoi (s. Plato), ex se ipsa causa (b. Alb, M.), " Mens humana non potest cum corpore absolute destrui, sed ejus aliquid remanet, quod aeternum est " (s. Spinoza), aus einem mit " Begierde nach der Unsterblichkeit " ( s. Ferguson ) einwohnenden Instinct (der Naturveranlagung nach). An Stelleder "bestimmten Person" (als " Object des Bewusst- seins") "kommt eine neue frische Person in die Welt des Bewusstseins " (s. Peuerbach), dem Denken (das sich selber denkt).

Obwohl die " Beharrlichkeit der Seele, als b!os Gegen- stand des inneren Sinnes, unbewiesen und selbst unerweisUch" bleibt (s. Kant), Ist die "Unsterblichkeit der Seele" voraussetzhch, weil "als unzertrennlich mit den moralischen Gesetzen verbunden, ein Postulat der reinen practischeo Vernunft " (wie auf der humanistischen Gesellschaftswesen-

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heit, worin die ethisch einigeaden Paeden organisch sich verweben, naturnothwendig begruendet).

Ein aus " Erhaltung der Substanz " deducirte " Unster- blichkeit," da der " ganze Kosmos unsterblich " (s. Haeckel), wuerde den durch Sehnsuchtsgefuehle Beknemmerten nicht viel begluecken, da er sich dann vertraulicher vom vedanti- schen Brahm ueberschlucken lassen moechte ( der in der Toga, bis auf den Dutzcomment, bereits annaeherbar).

Mit Krfuellung der zum Genuss der dadurch euste- benden Rechte obliegenden Pdichten ist fuer jeden an der zoopolitischen Organisation Theilhabernden die Aufgabe seiner Bestimmung erfuellt, um eines Abgleiches zu seinem Besten gewiss zu sein, da die das All des Daseienden durch wallenden Gesetze auf Sphaere " intelligibiler Welt" zu gerechten sich umsetzen, und also weil (ohne Fehl) ein billig gerechtes Urtheil faellend, die aus dem richtig Gerech' ten gewaehrte Befriedigung vergewissern.

Und hier sind alle gleichgestellt, die " Armen an Geist " wie die " Ritter vom Geist," da soviele Feenlaender die- selben auf ihren Abentheuerfahrten auch durchschweifen moegen mit Schwelgen in poetischen nnd metaphysischen Genuessen, bei Rueckkehr zur Heimath, sie sich wieder auf den alten Fleck gestellt finden, und wenn aus enthusiastischer Berauschung groben Unfug veruebend, dort schlechter zu fahren haben, als die ehrlich getreu an ihrem Pensum fortar- beitenden Genossen (im nu echterneu Geschaefts verkehr).

Die vitale Frage fuer froehlich lebenskraeftiges Gedeihen faellt in normale Gesundheitlichkeit, beim Auswirken der organischen Functionen. Und so hat das Denkwesen vor Allem seinem Gesundheitszustand zu bewahren in den ihm innaten Vernunftgesetzen, ohne dieselben durch Vernunft- widrigkeiten zu stoeren.

Wer innerhalb seiner Mittel einer bescheidenen Existenz dahinlebt, ist der, durch ein nach Coursnotirungen des Weltverkehrs schwankenden Vermoegen belaestigenden,

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Sorgea uebtHrhoben, und so : "viel Wissen, viel Peitt," weaa die Wissensschaetse anwachsen, ohne doch in Anhaeufung von Milliarden kaum einen ( oder noch k^nen ) Deut zu raehlen, im Verhaeltnis eu dem, was dem Wissen su erforschen noch eruebrigt, unter ewig umrauscbeaden Unendlichkeiten. Wenn (und so oft) Beduerfnisse fuehltur werden, heischen sie, dem Organ isatioostrieb gemaesE^ ihr Heranzureifen, aber je mehr auf solcher Forsch ungsbahn die Accumulationen sich steigern, desto sorgsamer muss jeder Fussauftritt geprueft werden, Schritt fuer Schritt, um die erforderliche ControUs einzuhalten. Beim Verschwinden des Kleinen und Grossen im Universum, kommt es beim Ericeonen nicht auf ein Viel oder Wenig an, sondern um das gesichert Gewisse, was bei gewissenhaft genaaer Pruefung als solches sich bewaehrt.

Die in SinnkMigkeiten sich herumsdilageoden Culture- pochen bleiben unfruchtbar retardirend und. dem Natursu- stand gegenueber, die Contraste in jenes schiefe Licht stdlend, unter dem sie durch revoiutionaere Ausbrueche £u verbessern gewesen sind.

In dem wenigen Jahrzehnten, seit eine natnrwisaeos- cfaaftlich exacte Denkweise zur Gewohnheit gekotnnfen, ist hier materielle and geistige Verscfaoenerungen des Lxixa& in nfacher VervieUaeltigung mehr geschrien, als im Gesammt all der vergangenen Jahrhunderte und Jahrtausende, in denen theologische und metaphysische Zahleokabbahstikea ihre Unbegreiäichkeiten umherwaelzten, unter denen das dem gesunden Menschenverstand B^reiätche uebersehen wurde, und so seinen Abirrungen keine fiemedur bescfaafik werden konnte wie sie jetzt in Aussicht steht ( nachdem auch die Geisteswissenschaften nach com parativ-gene tischer Methode su behandeln das Arbeitsmaterial beschaft ist).

In der wunderbaren Zeit, worin wir das Heute leben, bat eine waltumwaelzeade Katastrophe (so za Bageny^n AusGchii^ gegeben, indem die graduell accumuUrteo Sin-

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inscliaftlicben Fonchungtgaagee, bu ihrem soweitigen Reiiepucct geUngt, urploetzlich faerTor- bracben, in der Pracht ihres Bluetbestaodes. Wer nnter der fDittebenden Generation auf ein halbes Jahrhundert sunieck- blkkea kann, und diesen Umschwung also an sich selbst thatsaechlich erfahren hat, wird in Staunen befangen bleiben ueber die durch ein wohl^meintes Geschick gewaehrten Offenbarungen ( und demgemaesser "admiratio majestatis").

Alles geht frisch frochlich voran, in Kraeftiguug des dem Zoonpolitikon eiiiwulinenden National sgefuehls and tagtaeglicher Mehrung der Wissensschaetse fuer die auf eigene Erkenntnis hiogewiesene IndividuaUtaet, An Einem aar hapeit es im socialen Zusammenleben, an dem sie vital betreffenden Punct der Ethik, * die Vorbedingung fuer ge- sundheitliches Gedeihen in menschenwuerdiger Existenz.

Eine Abbilde ihrer Gebrechlichkeiten, die durch ein jahrtausendjaehrig systematisches Wuethen gegen die der Politeia eingemanerten Grundpfeiler herbeigefuebrt sind, wird einfachst genug effectuirt sein, wenn unter Abstossunj; der tbeologiscb«D und metaphysischen Hissdeutungen der naturgemaesse Gesundheitszustand in Betracht gezogen Ist, wie Tationellerw«s vernunftgemaess erwiesen ( im logischen Recluien).

Seit foer objectiven Dmblick die ethnischen Thatsachen beschaffi sind, werden auf den Unterlagen der comparatir- gettetiscfaen Methode, wie als ezacte bewaehrt, auch die Geisteswissenschaften in Behandlung zu eiehen sein {um Jedes Einzelnen geistigen Beduerfnissen ihre Befriedtgöog gewaehren).

* " WbiUt toence iuu «diimiioed whh rapid Btridea and the c af^M>wlEdgclu««iiiBencMa)ded,tbeieh«sb«eDainaEfcBd mocal ikäiiie " (LGodndj.iiid mn hier aiitzubelfen, wird also aui der Üwologitctaen Hot (jEÜ ita^tnB der Zehncbnimg) die Ethik glmiifaUi !■ di« i<Mm jamgathcr dnireidB) Pflqp ddr BalanritKDEchaftbdi "caaoten WiiMiiiihiiriiin" la uebeadoBBB aom, auch iuor de "idawoBtclai" (m. [jäiuaE^ taal dem Jleiotcb Jlei Geistes w.iaaeuichaftei:, biA deren Bebaadlang aach ^TTimparati"-g""*^^f ^^'' MnfT^fnif ( Jiif Ciriinfi ijar cfhniirh Tm^nMTninrrlfan TbaUachesi^

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In dem auf Angewoehoung an einen naturwissenschaft- lich correcten Gedankengang hingerichteten Unterricht muss, betreffs der Moralitaet, an das [Ehrgefuehl " appellirt werden, das bei den blasirt Ueberbildeten eu der Kitzlichkeit des EhrenpuDctes gefuehrt hat dessentwegen, nichtigster Lappalten halber, die vitalsten Interessen auf das Spiel gesetzt werden ( unter dem, Sinne und Verstand betaeuben- den, Ansporn des Augenblicks ) , das indess bereit den Schuljungen genugsam packt, um fuer seine Erziehung lum Anhalt und Ausgang genommeD tu werden, im Verfolg der Elementargedanken nach ihren cuJturell manifestirten Ent- wicklungsgänge (unter den Illustrationen durch ethnisch lebensvolle Bilder, die Menschheitsgeschichte hindurch).

Unter den ethischen Tugenden steht voran, in Ge- sammt Umfassung, die Vaterlandsliebe f ; die aus social engstem Kreis, im Verkehr mit den Neben menschen, bis

* Die religioes beihaetigte Verehrung fuehrt im eigenen lonerD auf Ehrung des SellMigefuehIa ( wie in Wuerdigkeit des Menschen von ibm verlangt), and vor allem die Luege/: aus Scham {aidohs) vor der Entlarvung : / verpoenend (nrie Diebsgetriebe durch Verachtung ) xur AusmerzuQg von Falichheit und Trug, im oft enehrl Sehen Verkehr, worin

i'e instinctiver ein einigender Zuwmiuenhang gespaert ist, desto reich- ichcr (aus Anregung des Milgefuehls in liebevoller Stimmung) die Mildtbaetigkeit geuebt sein wird (an Spitze der activen Tugenden). Beim roheaten Bruch gesellschafl lieber GesBlie, im Menschenmord, kommt durchschnittlich nicht so sehr die feindlich Cueckische Absicht in Betracht, sondcrD die Verdunkelung verstaendiger tieberlegung, durch ueberman- neude Afiecte, wobei es eich Kar Ausheilung des Feh^ehens, um psychologische Anleitung handelt, fuer Aufhebung der Hoho oder Dumm- heit, In Avidya (des Buddhagama), als Grunduebel neben (Doso) Zorn (und Hasa). Der durchschlagende Effect der Handlung (inm Guten oder Bocsen) liegt in der Absicht roil dem sie geuebt ist (das Motiv ist enlncheidend). Wahrheit und Klarheit ist aiiEutrebeu, automaliscb (physei) schon, aus organischem Wissenstrieb, auf lou cidcnai hin (b. Aristoteles). "Die wahre Exactheit" |s. Duehring) ist aeberall su bescliaffen, " wo man sieb nur entscblicssen will, redlich das, was mao weiss, von dem zu unterscheiden, was man nicht weiss " ( unter genauer Festlegung, so dass (auf selbstgesctztem Gericbtstribunal) die C^wisten baftigkeit entscheidet { unter Eliminimng jedes seiner Rechtfertigung entbäirenden Glautiens ). Fuer " idees eiactes" (s. Lmtmli) sind aach die Geistes wissenscliaflen den "exacten WlsseDScbafleo" aozufuegen.

ir quantitativen Bestimmungen [m Praxis) und, {\n Voiehsis), Tat Abschaetznng der Qualllaeten gleichfalls (im logischen Rechnen).

t " Ans Vaterland, ans theure schliess dich an / Hier sind die wahren Wurzeln deiner Kraft / Dort in der weiten Well stehst du allein / ein schwaches Reis, das jeder Sturm serknickt" (wie der Dichter singt), und

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zum politisch weitest ausgedehnte Naechstenliebe aaem* lieh, ( in Beziehung zu den leitend beauftragten Factoren und zur Abwehr des Draussen Fdndlichen),

Die aus patriotischer Liebesgluht praechtig entfalteten, in Wort und Bild gefeieiten Bluethen, sind aus duerr harten Fiber st raengen des Mutterstammes erwachsen, ein jeder derselben scharf genau ausverfolgt nach den Methoden des nuechtern trockenen Rechenknechtes, der als wohlconsta- tirtes Resultat dasjenige Facit gezogen bat, dass im bewussten Besitz seiner Nationalitaet ihm zu rationeller Ausverwerthung uebergeben ist vernunftgemaess gerecht, bei normalen Gesundheitszustand, ohne Schaedigung durch unverstaendig ueberkommende Stimm ungsgefuehle (und ihre, weil den richtigen Weg verblendend, auf gefaehrliche Irrwege abfuebrenden Gefuehlspolitik).

"In dem Dasein eines Volkes ist der substantielle Zweck, ein Staat zu sein und als solcher sich zu erhalten" ( s. Hegel ), in ( peripatetischer ) " Politeia " des Zoon politikon, innerhalb dessen Gesellschaftskreis den theilha- benden Einzelnen ihre Bewusstheit sich realisirt (fuer selbststaendige Fortverfolgung), waehrend sie in Isolation nichtig zu vewehen hat, aus Verstuemmelung humanisti- scher Existenzform (die dadurch zur Lebensunfaehigkeit degradirt sein wuerde ).

In(Plato's) doppelten Eros scheidet sich der "amor sensitivus" vom "Amor intellectivus " (s. Thom. Aq.). "Gott Amor thut mir auf die Himmelspforten, die hohe Weisheit lehrt er mich verstehen " ( s. Bruno ), im " amor dei intellectualis " ( s. Spinoza ), aus Erkenntnis der Dinge "sub specie^'aeternitatis," und zwar der irdisch fasslichen zunaechst, die weiterhin sodann aus den in ihnen ueber-

xur Lebensexistenz aeberhftupt unfaehig (nach der zoopolitlscbeo OrgaDi- Mition des Anthropos). Im Hier, an Ort und Stelle, moss der Anhalt gefunden sein, tun im Dort, irgendwo, sich lurechtzufinden (fuer rechtt- gemaeu (nkomtnend« SteUong).

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einstimmig: erkannten Gesetzlichketten als ewige sich zu erwriaefi haben ( unter kosmischen Harmonien ).

Aus den mit innetlichen Wechselbexiehunf;en ineinander verwobeaen Erscheinungen, wie in den Manifestationen des Weltwandets gewandelt und wandelnd, reden die das All des Daseienden durchwaltenden Gesetzlichkäten, die je tiefer der Einblick, desto wundersamer sich enthuelleo betreffs der humanistibch eigenen Interessen, mit deren Grundstimmung eines ( seine Befriedigung fordernden ) Ger echtigkeitsgefuehls einklingend.

Darauf begruendet sich die dem Volksgeist inoate Ueberzeugung, wie in seinem Wahrspruch summend : " Recht muss Recht bleiben," denn die Dikaiosyne ( b. Aristoteles) ist nicht nur die vornehmste, sondern die ganse Arttek odei"Virtus" (in Wuerde des Mannes und seiner Menschlichkeit),

Oftmals allerdings simulirt " summum jus summa in- juria," dem ungeschuhen Anblick ; ein eclatantes Unrecht schreit hervor, die edelst gemeinten Empfindnisse verlebtend, und dio, in emotionell wogenden Gefuehls Wallungen "ver- worren Vorstellungen " (s. Leibntz) beduerfen aus " boeherem Erkentnisvermoegen " (s. Baumgarten) eines Zutritts der Vernunft, um sie zu klaeren und dem in Gerechtigkeit verknuepften Zusammenhang auf den Grund zu sehen, da bei seiner Ermangelung der Bestand als solcher vernichtigt waere (im Zusammenhang der Dinge ). Unter den Harmo- nien kosmischer Gesetzlichkeiten hat Alles zum Besten auszulaufen (und Ende gut, alles gut). Die ganze Natur " clamat*' (s. St. Victor) ihren Gott und waere er nicht, so baette man ihn zu "inventer" (s. Voltaire). *'Deus ipae est esse " (b. Eckhart) oder (b. Thom. Ag.) in " omibus rebus " (" actus ipse "}, Aber " nee nomen deo quaeras, deus

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nomen est" (s. Mine. Felix), uod dabei dann die Coatro> verse "Deus sive Natura" (b. Spinosa).

Aus uebereifrig voreiligem Draenf^en der GefuehUein- pfindungen projiciren sie die aus ihren ReSexen zurueck- treffendea Aathropomorphisirungen, die unter buntscheckig mythologischen Costucmen sowohl, wie unter metaphysisch absCrahirten Umkleidungen ihre aus menschlichen Gebrech- lichkeiten entschuldbaren, aber nichtsdestoweniger die " Admiratio majestatis " verletzenden EntstellungeD zur Schau tragen, so dass der im Laufe des Culturganges zum "Zeitalterder Naturwissenschaften" herangereiften Erkennt- nis der Standort objectiver Umschau sich empfohlen hat, um bei methodischer Entkettung der Vergliederuogen einem Jeden das Seien, wie rechtsgemaess reclamirbar, zuzuer- kennen, und wie in sinnlich materieller Natur, deren mechanische Gesetze, so in uebersinnlich intelligibiler Welt ihre intellectuellen auszu verfolgen, um den aus Herzensbe- kuemmernissen gestellten Fragen ihre zufriedenstellende Beantwortung zu finden.

Und so, wenn im "Conceptus kosmikos" (und seinem ** Conspectus " der Umschau ) das richtig Rechte prociamirt steht, gerecbteiweis, kann weiteres zu verlangen keine Berechtigung gespuert werden, in rationeller Vernunftbe- trachtung,— und einer Unvernunft ist, bekanntermaassen, nicht abzuhelfen, wenn gegen Belehrungen taub und einer Ausheilung ihrer Defecte wiederstrebend; da bei normativ verstaendigem Naturheilprosess Hindernisse nicht entgegen- stehen koennen, soweit der Wurzelstamm noch gesund ( und nicht, weil laulig verderbt, der Ausrottung Preis zu geben waere).

Eis kaeme also darauf an, welche Wege einzuschlagen waeren, um einen derartigen "Conceptus mundi'' als all- gemein gueltigen zur Anderen Natur zu machen ( in Htxit ), mittelst der bei organischer Ausgestaltung humanistischer Kxifiienslorm klimacterisch ihr inhaerenten Abstufungen

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voraussetzlichen, Er&iehuog, um beim psycho-physischeQ Wacbslhum das Kind von den durch Bejahrtere angesam- melten Erfahrungen profitiren zu lassen, und unter den zoopolitischen Individualitaeten auf noetischen Regionen den FoTtRchritt vom primaeren Niveau zu civilisatorisch hoeheren Rangordungen x,a erleichtern.

Um hier das biologisch ( und organisch ) geregelte Walten somatischer Functionen im koer perleiblichen Orga- nismus mit ethischen auf gesellschaftlicher Sprachschichtung zum Eindruck zu bringen, muss das recht Gerechte aus allgemein durch waltenden Gesetzlichkeiten zunaechst ( erklaerlich genug ) im social engsten Kreis zur unmittel- baren Empfindung gelangt sein, denn wer hier auf Widersprueche stoesst und in seinem persoenlich vitalsten Wohlsein sich beeint raechtigt findet, dem wird eine in kosmischen Harmonien besungene Gerechtigkeit in allzu ferne Zukunftsmusik verklingen, um viel darauf hinzuhoeren.

Jedem das Seine, den aus Erfuellung obliegender Pfiichten zustehenden Rechten gemaes; das bildet die "conditio bine-qua-non," der genuegt sein muss, im politisch um zogen en Gesellschaftskreis, ehe Speculationen ueber seine sachgerechte Einfuegung in die "Concatenatio rerum" Aussicht haben koennen, andaechtig zu stimmen, zum Nachdenken (in meditativer Uebcriegung).

Dafuer hat man durch socialistische Theorien Abhilfe zu schafiFen gesucht, aber "es ist noch zu frueh fuer Theorien," nach dem, den kritischen Wendepunct der Neuzeit kennzeichnenden, Warnungswort unseres Natur- forschers, als an die Naturwissenschaften der Anschluss der Geist es wisse nscnaften sich vorbereitete; denn vorher war das^Buendnis" noch zu frueh (in den Xenien).

Im naturwissenschaftlichen Zeitalter des Heute steht fuer die Naturbetracbtung der objective Standort in Voraussetzung fuer eine Epagogth di holohn, um dann, nach Absolvirung aller Detailarbeiten, das Facil zu ziehen,

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unter Cootrolle der Induction mit der Deduction ( im logischen Rechaen ).

Wer dilettantisch aufgeraSte Ingredienzien in seiner Hexenkueche zusammenbraut, wird unappetitliche Gerichte auftischen, auch giftig schaedliche leicht genug, da es der umfassenden Sachkenntnis des Chemikers bedarf, seiner Vertrautheit mit all mitsprechenden Einzelnheiten, um dem Leben diejenigen practtschen Verschoenerungen zu schenken, die ihm zu verdanken sind.

Um bei Zergruebelung der Gesellschaftswesenheit in ihrer zoopolitisch socialen Organisation den in deren Organen wirkenden Functionen sachgerecht nachzugehen, muessen vorher deutlich greifbare Vergleiclisobjecte zum Seciren geboten sein, um das anatomische Geaeder fein saeuberJich auseinanderzulegen, und erst nachdem die beim jetzigen '• Ueberblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen " ethnisch verfuegbaren Gebilde in Fleisch und Blut nach comparativ exacter Methode, in Verbindung mit der genetischen durchforscht sein werden, kann mit vertran- enswuerdiger Zuverlaeseigkeit auf diejenigen Gesetzlichkeiten rueckgeschloEsen werden, die hier als apodictisch gewisse hinzunehmen und zu decretiren sind, fuer vernunftgemaess rationelle Ordnung, wie der Wuerdigkeit des Denkwesens (oder Zoon logikon) geziemend, in Ansehung des gesellschaft- lichen Organismus zunaechst.

Und wenn hier, aus den Dictaten materialistischer Naturgesetze, ein sympathisches Zusammentoenen herge- stellt ist, dann bleibt jed' Einzelnem unbehinderte Freiheit mit den Problemen des Daseins (und des eigenen Seins), sich abzufinden, wie der im Henkaemmerlein fluesternden Stimme congeuial, nach Mass des Verstaendnisses, dem zeitgueltigen Barometerstand der Kenntnisse entsprechend, und dafiier ausreichend, wenn in gewissenhafter Pruefung bewaehrt gefunden. "So kann jeder seine eigene Wahrheit

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haben, und es ist doch immer diesetbige " (in des Dichters Wort).

Wenn ein jeder in zuf^ehoerigei Stellung im socialen Organismus instinctiv sich cingefuegt fuehlt, dann hat das eigene Interesse darauf eu fuehren, die ethischen Functionea in ihrem gesundheitsgemaessen Betrieb zu erhalten. Und dann, gefestigt in seinen nalurgema essen Unterlagen, mag in unbeschraenkter Freiheit der Gedanlie hinausschweifen in die Unermessbarkeiten des Alles, um dort sich surecht- zuflnden auf jedesmaligem " point de vue " ( s. Leibniz ) der Monade (im Universum) nach Mass seines Verstaend- nisses; worueber er sich selbst Rechenschaft abzulegen hat, auf selbsteigenes Bestreben hingewiesen, um den aus dem Inneren redenden Fragen die cusagende Beantwortung zu finden.

Bei normalem Verlauf faellt der Gegensatz aus, und so sind auf primaerem Niveau die Handlungen weder gut noch boese zu schaetzen, nach ethischer Scala, sondern den Adiaphora einzureihen.

Im Mechanismus der zoopolitischen Organisation denkt jeder wie der Andere, im gemeinsamen Zc^ der auf sprach- licher Gesell seh 8 ftssch ich tung zusammenlaufenden Entele- chien (aus psych o-physi scher Verlaengeruug der somatischen Functionen ), automatisch insofern heim instinctiven Agiren derjenigen Functionen, auf deren Auswirkung die " Conser- vatio" des socialen Organismus beruht, in seinem Selbstbe- stand ( aus dem Selbsterhaltungstrieb ).

Die difierenziiende Tingirung im Denken des Eincelnen, nach sexuellen (eines staetkeren und schwaecheren Geschle- chts ) oder ( in den Altersklassen ) sertatitn graduirten Unterschieden dient, weil in physischer Natur bereits begruendet, nur zur Bekraeftigung des aus gegenseitigem Gleichgewicht in seiner Einheillichkeit gestetigten Ganzen.

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Aus den Differenziiungen der auf noetischer Sphaere nebeneinander sich umgrenzenden Eigenheiten wird diejenige Bewusstheit erst vorbereitet, die dann im psychischen Personenlicbkeitsgefuehl sich reflectirt, waehrend sie, ohne das durch die Vergleichungen hier gebotene Hil&mittel, in die Unioesbarkeit der " Wettraethsel " rel^irt «u bleiben haette, denn die Eins ist starr und stumm, und keine "inscientia sui" vermag das psychische Geaeder des eigenen Organismus zu durchblicken, so wenig wie die Nebeneinanderlagerung der Organe im somatischen, wenn sie aus anatomischer Section des gleichartig Anderen vorher nicht sich aufgekiaert hat, fuer comparative Weiterfolgerun- gen.

Im primitiven Verlauf des gesellschaftlichen Lebens geht es glatt ab und von Statten, mit Alljedem, ohne stoerenden Anstoss.

Die nach naturgemaessem " Recht des Staerkeren " auf die ( in der Soldatenkaste ) physisch staerkste, und dann auf die geistig ueberlegene ( der Geronten oder Gnekbade im Senatus der " Aeltermaenner") fallende Herrschaft wird nicht als Bedrueckung empfunden, weil im graduirten Gang der Altersklassen Jedem sein zeitgerecbtes Participiren " in Aussicht stellend (den klimacterischen Jahren gemaess). Eine Aendening tritt dann erst ein, wenn die Suessig ineinander ueberlaufenden Unterschiede der Altersklassen in der hereditaer permanenten der Standeskasten zum Stehen gebracht sind, so dass bei dem wechselweisen Wund- reiben der Verknoecherungen aus der dadurch erregten Irritation Confiicte zu folgen haben, indem der bisher in bequemlich ungetruebter Gemeinsamkeit denkende Einzelne jetzt auf den Privatgebraucb der ihm aus dem Denkapparat Eustehenden Quota auf demgemaesse Kopfarbeit (wenn ihm das "Argumentum a baculo" nicht handlicher)—

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BurueckgeworfcD wird, um sein separat eigenes lateresse zu wahren.

Der ursaechliche Motor zu solcher Umgestaltung der socialen Aspecten liegt wiederum naturgemae»s g^ebenen Verschieden tlichkeiten eingesaet, den idiosyncrasisch vererb- lichen naemlich, welche nach jeder Constitution verschie- denartig sich temperiren / ; mit dem cholerischen Tempera- ment (b. Stahl), als kraeftigsten durchschnittlich : /.

Soweit das Stammeseigenthum Communalbesitz, kann darueber nicht gehadert werden, und wer aus eigener Initiative Frivateigenthum sich schafft, dem laesst man solchen Erwerb zum Sonderbesitz. Der im Haendewerk Geuebte schnitzt bessere Waffen, die ihm einen reichen Gewinn verschaffen, in Jagd oder Fischfang, man ehrt seine Geschicklichkeit, die auch den Begleitern zu Gute kommt, und goennt ihm gern die Vorzuege, welche dadurch 7u beanspruchen ihm nahegelegt sind. Gleichgestimmte Seelen finden sich zusammen, und wie nicht nur die Altersklasseu "en gros," sondern in all' ihren kleinen und kleinsten Bruchtheilen zusammeuhocken, so werden auch die eine Kopfeslaenge ueber die Geraeinmaasse hervorragenden ihre Koepfe zusammenstecken, fuer Unterhaltung " sub rosa.** Das sogemaess politisch aufgedrueckte Gepraege erscheint Eunaechst in Form der Timokratie, ohne die aus merkantilen Compagnien spaeterhin den Unterworfenen fuehlbaren Bedrueckungen, weil vielmehr, statt Belastungen dieser, sie bereichernd, aus den bei Fotleach-Festen freigebig ver- theilten Geschenken ; je reichlicher, je besser (in Sachen des Ehrenpunct's).

Neben dieser meistens mit den Schrecken der Geheim- buende (wenn es fuer Lynchlaw einer " Vigilance-Comity" bedarf, in Vehmgerichten) verknuepften Regierungsform gebt diejenige nebenher, die im Geschichtslauf durch die Kriegsgefahr herbeigefuebrt wird (im Entscheidungskampf um die eigene Existenz).

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Vielleicht ist die Regier ungsform vom brutalcQ Recht des Staerkeren bereits fortgeschritten zu dem ideal staerker erstarkten und uebergegangen aus nigritischen Sedibo der (indianischen) "Soldatenkaste" (s. Neuwied) auf die "Gnekbade" eines Senatus (in ''Sachcm" oder deren Confratres), unter Hut der Weisen und Greise (oder Grafen als Graue). Da bricht das Kriegsgewetter herein, das Schutz und Abwehr verlangt, Die Aelteren, die ihren versteiften Gliedern nicht mehr recht trauen, wenden sich an die Jungen, mit Jugendmuth durchglueht, und die zustehende Autoritaet wird ihrem Fuehrer uebertragen, denn " Noth kennt kein Gebot." Der Tapferste oder " Tua " ( polynesisch ) wird an ihre Spitze gestellt, als " Dux ex virtute," um vor anzuziehen, in der Wuerde eines Dictators. Ihm gesellen seine (kaffiri- schen) Altersgenossen sich zu, um ihn auf Feldzuegen zu begleiten. Und wenn der Sieg errungen ist, mag diese Leibwache gegen die aus Gewohnheitsrecht verpäicbtende NiederleguQg der temporaer uebertragenen Dictatur protes- tiren, und ihren Ersten oder Fuersten (als " Primus inter pares") auf den Schild erhebend, als Koenig ausrufen, zu herrschen ueber Franke oder "Freie," in der, dem Ges- chlecht anwachsenden, Erblichkeit.

Jetzt, wie das Durcbblaettern der Geschieh tsannalea lehrt ( in hundertfaeltigen Beispielen ), folgt die feudale Ordnung der Regierungsform, eine bis ins innerste Detail identische auf transatlantischer Hemisphaere bei chichi- mektschen Eroberungen, mit dem, was die germanischen Chroniken erzaehlen, als mit Zerfall der roemischen Schutz- wehren, die Beute zu vertheilen war, denn die Geschichte wiederholt sich, in gleichartigen Parallelen dessen, was der Natur der Sache nach anders, an sich, nicht sein bann.

Neben diesen beiden Regierungsformen, der timocra- tischen und aristocrati sehen (oder autocra tischen, je nachdem), mag dann die democratische zur constitutionellen fuehren "Salus populi, suprema lex," als Devbe wenn

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die Klippe der Ochlokratie unbescfaaedigt umschifft ist ( im anarchistiscbea Nihilismus ).

Dem saemmtliche Vorgaeoge in der Natur durchwal- lendeD Recht des Staerkeren gemaess, hat vor ihm der Schwache zu erliegen, und der gebrechliche Alte, der dem jugendlichen Genossen im Wege steht, wird im Ansturm von ihm uebergerannt sein, oder in die Wildernis hinausge- stossen, nach dem Schicksal der Depontani, (wenn in das Wasser abgestuerzt ).

Indem nun auf der den Stamm umkleidenden Gesell- schaftssphaere, diejenigen deren Bgri^bildung aus laenger herangereiften Erfahrungen als schwerere ueberwiegt, darueber collegialisch berathen, im Sprachverkehr des Gedankenaustausches, so draengt aus ihrem ^enem Inte- resse zunaechst das Vorbeugen des sie selber naechsthin bedrohenden Geschickes sich ihnen auf, und der Jugend wird die Achtung der Aelteren gepredigt sein, bei den Lehren Daramulan's oder in den Quimben ( und analogen Institutionen ).

Und der U ebergang der Hegemonie vom brutalen Sta er ke renrecht ssum idealen von (indianischer) ** Soldaten- kaste" oder (Kedibound) Sedibo (Nigritien's) auf einen Senatus der Geronten oder Gnekbade wird dann aus pratischen Ruecksichten zur Empfehlung kommen, aus dem nuetzlichen Erfahrungsschatz der Weisen und Greise (bei den Kirgisen), fuer den Pagodenbau auf Bali (cf. L.B, ) oder zur SalzconserviruDg (s. Petn), in folkslor istischen lieber- lebsein, zur Beseitigung der " Wendenkeulen " ( nach ihren Inschriften).

Der Gefuehlston ( s. Zieher ), als " Lust oder Unlust- gefuehl " die Empfindungen tiegleitend, und (b, Theophrast)

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auf Mischung des Blutes mit Luft suruecligefuetirt, spielt launenhaft seine Melodien (blutig grausige oder luftig leicht- fertige). " Lust ist ueberall Ergebnis seelischer Foerderung, Unlust Reflex seelischer HemmuDg" (s, Lipps), uud Im hehiieithai kai Iffpsitt/iai (s, Aristoteles) wirkt als Motor im Anstreben die Lust auf ein Ganzes ( kolan li) hin, in dem jede Fiber mit Wohlbefinden durchdringenden Gesundheitsgefuehl zum Besten der Organisation, weil ihr gut ( und gutthuend ), einai de tekn hedonehn agathon kan apo lohn achehmolatokn genehlai (s. Diog. L.). An Stelle der koerperlich sinnlichen Lust, wie maechtigst in dem sexuell aufregenden Ero?, wurde von verfeinerter Gefuehlsempfindung die aesthetisch psychische vergezogen, je mehr die fluechtige Vergaenglich- keit physischer Genuesse zur Erfahrimg kam, und dann ist nicht das kurz Augenblickliche anzustreben, sondern das, in CAara (s. Theodor,), Dauernde als Freude oder die in Aufschwung zu den Dhyaui- Regionen angereichte Piti(bi5 zu Suka's seeliger Wollust).

" Glueckseeligkeit ist das Losungswort aller Welt" (s. Kant )i das Gute jedoch darf nur des Guten wegen (a-js sittlichen Motiven) gewollt werden ( in rigor ist i scher Ethik), aber wenn " alle Eudaimonisten practische Egoisten," laesst der elementar ihnen drin nens (eckende Egoismus, als "Haupt-und Grundtriebfeder" (s. Schopenhauer) sich nicht eliminiren, weil mit dem Selbsterhaltungstrieb verwoben, sondern waere in seiner Urtheilsfaehigkeit auszuschaerfen und zu veredeln, um bei Erweiterung des kurzsichtigen Gesichtskreises das den eigenen Interessen Beste aus den Interessen des Gemein-Besten zu verstehen (im casual verknuepften Zusammenhang).

Fuer solchen Zweck hat die individuell erweckte Vernunftthaetigkeit die aus zoopolitischer Sprachschichtung gelieferten Betrachtungen zu cultiviren, wenn das Denk- wesen den Schwerpunct seiner Existenz aus dem sexuellen

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Pol auf tlen cerebralen Pol verlegt (um sie im Denken eu leben ).

Ehe dieser Wendepunct eingeiTeten ist, kann dem Geistesleben, so sehr ihm auch gelungen sein mag, von leiblichen Affecten und "passiones animae" (in Leidenschaf- ten, die Leiden schaffen ) sich zu reinigen und loszuloesen, eine volle Befriedigung nicht gewährt sein, weil stets aus den noetischen Regionen (halb-oder unbewusst) Fragen zwis' eben hinein fallen, welche diejenige Beantwortung verlangen, zu der sie sich, aus Vorveranlagungen des auf seine Gesell Schafts Wesenheit hin angelegten Organismus, natur- gemaess berechtigt finden. Und der sogemaesse Sachverhalt hat ( um die Quaelgeister temporaer zu betaeuben) zu dem, bei allen Voelkern oder Voelklein ( und zu allen Zeiten), angetroffenen Hang zur Berauschung gefuehrt, unter ver- schied entlich er Auswahl der dafuer gebotenen Mittel ; und folgegemaess deshalb pflegt das Verbot des Rauscbtranks dem primitiven Fuenfgebot eingefuegt zu sein, aus einem "lex naturalis, quod natura omnta animalia docüit " und automatisch (in nomtn agraphoi) auch dem durch die " pars rationalis " darueber erhabenen " Homo sapiens," in seinem auf primasren Niveau naturnothwendigen Zustand, waehrend fernerhin bei dem Einsetzen cultureller Entwick- lung ( in den nneilaesslichen Uebergangsstadien ) diejenigen Verschiebungen eintreten, die erst beim Anreicben der Reifung im vollen Gleichgewicht wiederum zum Abschluss gebracht sein koennen ( auf hoeherer Potenz des Daseins).

Wenn die auf primitivem Primaerz ustand automatische Auswirkung der ethischen Functionen, unter den mit culturell ausgestaltender Bewegung sunehmenden Conapli- cationen in Verschiebungen geraeth, wird der fuer das sociale Ganze benoethigte Zusammen häng durch den religioes bekleidenden Character gewaehrt, aus der Beetn-

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druckung eines Uranfaenglicheu, weil aus naturgececht vorveranlagten Gesetz! ichkeitea sprossend, bei den Manifes- tationen aus organischer Entfaltung ( auf abschliessende Zielrichtung hin).

Da indesB, nachdem die nomoi agrapktd zur Niederschrift gekommen, deren Setzung {phy*ei) von zunehmender Ergaenzung {tkeiei) in legalen Maassnahmen ueberdeckt ist, lenkt das Bild eines nomothetischen Gesetzgebers auf seine anthropomorphische Projection ab, imd der mit der buergerlichen Gesetzgebung beauftragte Gott wird dann mit der Zumuthung behelligt, auch die physischen Gesetze aus seiner Machtvollkommenheit erlassen zu haben was ihm absonderlich genug muss vorgekommen sein, bis er durch das ernstliche Andraengen seiner im Uebetschwall der Verehrung auch ihres Gleichen / : wie die Drusen ihren Kalifen oder die Agapomenen den ( Schaf-} Hirten : / mit Allmacht bekleidenden Dienerschaft, ihren Bitten nachzu- geben sich gezwungen gesehen hat.

Wenn das in den Metamorphosen seines Werdens wandelnde Sein, beim Rotiren an ruecklaeufiger Kreislinie in organischer Evolution (mit anschliessender Involution) die darin ausverfolgte Regel der Stoffumsetzungen auch darueber hinaus * fortbewahrt fuer die Reproduction aus einwohnenden Kraeften, so faellt deren, der Bemeisterung durch das Causalitaetsprincip entzogene, Ursachwirkung in jene Voranlagen hinaus, welche in humanistischer Existenz nur sich annaehern lassen, wenn die dem Denken imma- nenten Gesetze uebereinstimmig einklingen in allgemein durchwaltende (unter kosmischen Harmonien),

* "Kein Gruudaatx des Verstandes " (aus Moeglichkeif der Erfah- runfj], ist (im Regulativ) die Regel (dergemaess "keine empirische Grenze fner absolute Grenze gelten mnsa") ein " Principium der Ver- nanft" (s. ICanl), "bei einem schlechthin Unbedingten stehen za bleiben" verbietend (im Regresaus), unter Hinweis auf [des Buddhagama) Ajata (im Asangkbata). Die Stetigung (um nicht in den "Regressua ad iofiniltim" abzugleiten), tat von dem Dharma geboten, ans dem Gleich- gewicht der ciesetzDchkeiteD / : wie das Denken solchen Bioklaiig fuer (und milj sich selbst herzustellen hat : /.

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Von einwurzelnder Dreiheit der Uebel wird auch Raja ( die Gier ) und Doso ( der Zorn ) geheilt, wenn Moho ( die Dummheit) aus ihrer Avidya sich klaert (zurBodhi), in PhronehsU (b. Kpicur) oder (b. Piato ) Sokpkrotynek, neben der Tapferkeit (^Andreia), Freigebigkeit EUulherioleka, Hochherzigkeit Megalophsychia und als hoechste Tugend (b. Aristoteles) die Gerechtigkeit (DikaiotyTie), eingerechnet in die ethischen Tugenden ( der Etkikth ex ethout), wie dem socialen Leben vorbedinglich ( in Organisation des Zoon politikon ), neben den dianoietiscben ( Sophia, Synetia und Phronehtis), deren Ausverfolg jed' Einzelnem (in seinen religioesen Privatinteressen) ueberlassen bleibt (je nach den Befaebigungen des Verstaendnisses ), bei Einhaltung des Mittelweges (in Menotehs'), "virtus nihil aliud quam recta ratio est" (s. Seneca), auf das Richtige hin (aur inneren Befriedigung).

Von den christlichen Cardinaltugsnden ( b. Ambrosius ) sind Glaube/: der epitUkmth (b, Clem. AI.) vorangestellt:/ und Hoffnung "spes est voluptas ex bono obtinendi percepta " ( s. Wolf ) Sache des Einzelnen, wogegen die Liebe oder (b. Aug.) "vita quaedam copulans vel copulare appetens,'* im socialen Besten verwerthbar ist ( schon der dem Staat benoelbigten Proles wegen), aber, als Effect die rationelle Zuegetung erheischt (bei sentimentalen Excessen). Von einem "Furioso eroico" oder sonst Enthusiasmirten aus Liebe gefressen zu werden, wird Niemandem dienlich sein, und wenn was in irdischen Wohnungen lieb und wertb, nach himmlich entfernten forgefuehrt wird, und dafuer die goettliche Liebesbrunst als Entschuldigung gilt, koennen auf solche auch die ( tahitischen ) Oromatua sich berufen, die/: gleich ( alfurischen ) Nitu :/ ihre Hinter- bliebenen ueberwachend, die ihnen Lieben zu sich locken, um die anderen Lieben deren Lieben zu berauben, und bei

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Austragung eines Sarges werden (in China) deshalb die Kinder festgebunden ( um nicht, beim Nachruf, su folgen ), " Deus se ipsum amore inteltectuali infinito amat " ( s. Spinoza), und da / : das " Zornfeuer " ( b. Boehme ) zu Gute gehalten : / Gott die " liebenswuerdigste Substanz " ist, muss seine Liebe zur "groessten Freude" gereichen (s, Leibniz), was indess, da zum Lieben des geliebten Gegen- standes dem Liebhaber eine Bekanntschaft mit demselben voraussetzt ich bleibt, wieder auf ein (rationelles) Erkennen fuehrt, so dass der als "Gott Amor" oder (platonisch gedoppelter ) " Eros " verdaechtig deutbaren Betitulirung auch eine nuechternere Bezeichnung sich substituiren Hesse ( tc hala logon tehn ortkoh» ginetthai aitloit to kata phytin). Je nuechterner die Vernunft, desto richtiger das Urtheil. "On devrait tiaiter la Morale comme toutes les autres Sciences et faire une Morale comme une Fhysique expe- rimentale " ( s, Melvetius ), nach dem Mos geometricus ( b. Spinoza ). Philosophia moralis Tel Ethica est scientia practica ( s. Wolf) und hat also zunaechst die practische Stichprobe zu bestehen ( den Theorien unbeschadet ).

Was so in Tugenden tauglich, weil nuetzlich-^ala Chreämon (b, Flato) im Agathon , sich erweist, ist besagt in den ethischen Tugenden (s, Aristoteles), ex ethous ( im Ehtkot des Eihot ), diejenigem naemlicb, welche ge wohn hei tsgemaess sur anderen Natur geworden sind oder der Natur (aus Hexis) inhaerent, und hierin begreifen sich diejenigen Moral geböte, die als naturnoth wendige Voranlagen socialer Lebensfaehigkeit dieser praeconditionell zu setsen and.

Daneben, aus dem allgemein einwohnenden Streben zum Eidenei ( pAjrMt ) fuehrt das Ansehnen einer Befriedi- gung, cur Ausuebung der dianoietischen Tugenden (eA didashaliai ) , und wenn diesen philosophisch zu genuegen

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die Schulung fehlt, mag in religioesen Zweifelsfragen zum Sorgenstilien das hingenommen werden, was von Bekehrung- seifrigen gepredigt wird uebei "virtutes theologicae " (s. Alb.M.), neben den "virtutes polttcae" ("connaturales").

Und so wird neben dem "polUieai aretai" fuer die "katharsis" (b. Flotin) die Reinigung vorgeschrieben, wie neben den ( in Maitri, Mutita, Karuna, Upekkha dem Gemeinwesen dienlichen) Bhavana, die der "asubha" als unreine empfohlen wird ( im Abhidarma ). Das bleibt also Privatsache in den " individuellen " Tugenden (*' Ausuebung der fuer das Individuum und der Gesellschaft nuetzlichen Handlungen ") neben den socialen (s. Volney) und haeus- lichen (im engeren Kreis).

Was nutzbringend gut zu erachten sei, hat aus der factischen Sachlage naturgemaess sich festzuteilen. Die Wahrheit spricht von selbst sich aus ( s. Spinoza), im "sequi", wenn den Folgerungen ihr richtig correcter Gang gelassen wird, ohne sie durch aufdringliche Erklaerungssucht zu stoeren.

Was dagegen einem in Bergwuesten vereinsamten Wuestengott als gut zu decretiren beliebt gewesen, droht voraussichtlich in boesliche Conflicte zu kommen, mit den gesundheitlichen Interessen des Gemeinwohls, und mehr noch die in biss^en Butten condensirten Expectorationen eines trotz menschlicher Gebrechlichkeiten als intallibel proclamirten Gehirnbrei's, dessen Sputa, weil infectioes im Reformeifer verbrannt sind oder sonst auf den Schindanger hinausEufuehren waeren, um nicht unsere Civilisation laengcr noch mit Schandmalen zu betlecken (von deren Brand- marken genug schon ihrer Geschichte eingeaetzt stehen ).

Wenn in paepstlichen Bannfiuechen die Unterthaaen ihres der Staatsregierung abgelegten Eides enthoben werden, so erhaelt, in Doppelheit des Menschen, die zoopolitische Haelfte ihren Todesstreich, und ihrer Mitwirkung beraubt, vermag das psycho-physische Individuum (das ohne sie in

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seiae Existenz ueberhaupt nicht haette eintreten koennen) kuemmerlich nur fortzuv^etiren, bis ^ata Absterbeui wann der letzte Itest der geistig angesammelteD Nahrung verzehrt sein wird (unter theolofi:isch zunehmender Verdummung). Wenn andererseits, in Opposition zum staatlichen Gesell- schaftsbunde, weil ein slavisch' versklavter (b. Tolstoi), ein allgemein menschlicher ausgehimmelt wird, ( wie einst im Weltschmerz der Klein st aatlerei), so entgeht auch hier dem EioEelnen die Stuetse, woran er emporzuranken hat fuer genuegende Kraeftigung, ehe den Verwand tschaftsgefuehlen zur grossganzen Menschheitsfamilie nachgegeben werden duerfte (im Zuge organischer Entwicklung),

Die religtoesen Privatinteressen des Einzelnen koennen dann nur zu einer gesundheitsgemaess gedeihlichen Entfal- tung gelangen, wenn aus den gesellschaftlich verzweigten Wurseln normativ ernaehrt.

Anschluessig an apostolische Briefe (Leo's XIII.) heisst es dagegen in der Ansprache eines kirchlichen Wuerden- traegers (igca) : " A CathoHc ought to be a Catholic not in his private life alone, but he should be a Catholic always " ("Every Catholic isa soldier of Jesus Christ, called by God to fight for tbe chiirch in the arena of the world ")• Der " Catholic by the fact, that he is a Catholic, is an acquain- tance or [riend, or brother " (s. Hadley). " The church holds the first place in every CathoUcs afTections" (s. Browuson).

Zum Teufel : Nein 1 und aber Nein 1 1

Sei Catholic, wenn Dir so behagt, roemischer oder griechischer, auch jacobitiscber, meinetwegen, dem Patriar- chen in Antiochien oder Mosul (auch seinem Metropoliten im Cottayam) die Fuesse zu kuesseu * (sofern St. Peters

* " Les Peres apportaient des petits gaicons et les faisaient baiser les pjed&de Moaseigneur" (s. Zaieski), ia Colombo (iSSö). Der Bräbmane schluerft das Fusswaachwasser seines Guru, waa besonders bei tropischer Hitze picani achmecken sali, aehnlich wohl dem Urin seiner heilieen Kuh □der jeaeu Kabfiaden , womit sein " taegliches Biot " zu bestreichen dem ■emiUBcbcD Propheten veigoennt war (an Stelle des anfaenglich otdinir-

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Pantoffel bacteriologisc)i verd aecht ig ), se[ eingeschworfo, auf welches Glaubensbekenntnis Dir gefaellt, aber zunaechst bist Du Buerger Deines Staats, mit den dort naturnoth- wendig aufliegenden Pflichten ( zumal in protestantischen Laendern, um weder offen noch versteckt gegen die R^ierung zu intriguiren). Niemand kann zweien Herren dienen und zwar um so weniger, je aufrichtiger die Gesinnung. " Ans Vaterland, als theure, schliess Dich an / da sind die wahren Wurzeln Deiner Kraft," um Lebenskraft und Lebensmulh zu saugen aus der zugeboerigen " PoliteJa," der das Zoon politikon eiaverwachsen ist.

In der "Civitas Dei" soll es ganz schoen hergehen, mit Harfenspiel und Lautenschlagen, nach Ansicht derer, die einer beatrizischen Betschwester dahingefolgt sind und davon zu erzaehlen sich geprickelt fuehlen, " quelle bestiale stupidit4" (9. Montaigne), Anderen weiss machen wollen, worueber man selber nichts weiss , aber aus solcher Zukunftsmusik wird Niemand fett, im Dasein hienieden. Welch' Vernuenftiger wird das Brot aus dem Munde fallen lassen, um nach dem Schatten im Wasser su schnappen.

Was bei Bekuemmemtssen um Deine liebe Seele das Privatintresse eingiebt, nach Maass des Verstaendnisses, dem braucht nicht hineingesprocben zu werden, aber vorher muss den, aus "verfluchter Schuldigkeit und Pflicht " (nach einem an hoher Stelle gesprochenen Worte) auflie- genden Verpflichtungen genuegt sein, wie der Nationalitaet geschuldet. Wenn diesen ethischen Tugenden nicht volle Rechnung getragen, ist altes Uebrige, was in Cardinal- Tugenden gepriesen wird, ein Ueberher, wie in cardinaliscben Conclaven zugestutzt, statt dianoielisch eu geniessbaren Fruechten geseitigt zu sein, wenn unter naturgerechter

ten MenacheDkoth ). Was die Atua ( PoIyneslcD's ) Im "GoetteilEoth" evacuiren. krabbelt lebendig wieder hervor ( in den beictimulzten Windeln des Saeuglings), und so der Wanderlichkeiten zu Hanf, w«Dn, einer vergotteten Pnantasle— cum deo coufuno (i. Philo ) in Theoais ihr Lauf gelasien wild (wovon auch unsei-e Civiiisalion manch Uedch«n ■» ■insen weiu).

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Pfl^e dem Denken, aus ihm immaheDten Gesetzen, seine Verwand Iscfaaft zu den allgemein durch waltenden zur Merkbarkeit gelangt, kraft der von kosmischen Harmonien kuendenden Reden seines Logos.

Wer den ihm aus naturnoth wendigen Voranlagen socialer Existenz auferlegten Pflichten voll genuegt hat, kann der Dikaiosyne und ihrer in Heimarmene verwobenen Gerechtigkeit trauen, dass Alles bestens zurecht kommen wird (am Ende), denn " was recht ist, muss Recht bleiben," wogegen wer um Gnade zu betteln vorzieht, das Risico laeuft, einem ''Decretum horribile" zu verfallen, oder dem, was mit Bullen und Syllabeln bei Aussprache "ex cathedra" in den Kopf kommen mag, zur ( infallibilen) Stupefaction der Vernunft, die dann als " blinde " besser kalt gestellt ist, um nicht Schaden mehr noch anzurichten. Wer seiner Mannesehre und Menschen wuerde sich bewusst, im Gefuehl eines " self-made-man," wird dem Bettelgesindel seine Bitt- gebete ueberlassend, einen gerechten Riehterspruch verlan- gen, wie rechtsgemaess in Erwartung stehend ; der uner- schrocken entgegengesehen werden kann, wenn bei ernstlich gewissenhafter Abrechnung mit sich selbst, der Ueberz.eu- gung ( in gut treuem Glauben ) getraut werden darf, dass mit dem ihm uebergebenen Talenten " nous apportons en naissance le germe de tout ce qui ce developpe en nous " (s. Voltaire) bestmoeglich gewuchert ist (nach bestem Wissen und Willen). " Ultra posse nemo obligatur," und dn Hundsfott, wer mehr verlangt, im Namen eines durch die menschlichen Gebrechlichkeiten seiner uebereifrigen Dienerschaft verhunzten Dens oder Theos, ein "Quodlibet in quolibet " in ( Nie, Cus'.) " Maximum " und " Minimum " (innerhalb welcher Grenzen dem " Calculus philosophicus" die Berechnung aufliegt). Der Verstand "ist selbst die Gesetzgebung der Natur" (s. Kant), sofern die aus seinen (selbstversta endlichen) Gemein begriffen gespeiste Vernunft ( in ihren innaten Kraeften gekraeftigt ) auf ge-

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setzliche Erkeantnis hinstrebt, wie dem Denken (des Denkwesens) geziemlich (um der im Ali des Daseienden ihm zugehoerigen Stellung sich einzufügen ).

Auf primaerem Niveau ist ein Jeder seinem Gesell- schaftskreis (im Wildstamm) ein verwachsen, aU unabloes- bares Glied, Einer fuer Alle und Alle fuer jed' Eioselnen, hetsst es dort.

Wenn in culturell geschichtlicher Bewegung der enge Zusammenhang sich weitet, treten mancherlei Lockerungen ein, wodurch manchmal kurzsichtige Privat in tresssen i>er- anzustehen scheinen, die im frei weiten UmbHck mit dem Besten des Gemeinwesens sich auszugleichen haben.

" My country right or wrong " ist die kernhafte Aus- sprache derjen^en Abzweigung des germanischen Stammes, die durch ihre insulare Isolirung am entschiedensten cum Bewusst^ein nationaler Einheitlichkeit gefuehrt ist. Das was dem Oesammtwesen nuetzlich (ohpkelimon) und damit gut (agalhon) sich erweist, verbleibt die leitende Maxime unter all den Debattirungen ueber das, was theoretisch das Rechte sein moechte, und sobezueglich das Wahre, denn "was ist Wahrheit ?" im absoluten Sinne fuer das auf seine Relationen hingewiesene Denken, das um hier eine apodic- tisch befriedigende Beantwortung lu finden, vorher den Menschheitsgedanken in all seinen Wandlungen ducchschaot haben muesste ( bis zur Esschoepfung der Denkmoeglich- keiten).

Je complicirler mit Steigerung eines kosmopolitischen Welt- und Voelkerverkehrs die internationalen Fragen tn ihren Ausgestaltungen sich verwickeln, c'esto mehr darf nur

* Obwohl den elhischeo Functionen, jIs iiaiurnolhwendigeii Vüranlagen socialer Existeiii eingewachsen, hal andrerseit das Individuum zur Wahrung seiner Selb3lBta(;ndiglieit. bedacht zu nehmen, sich unabhaengit! zu balteil von den Modelaunen guter oder schlechter Gesellschaft (in ihren Complimentlrbuecliem.)

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ein trocken nuechternes Versta Ddesrechnen (nach Rationali- taet der Vernunft) die Entscheidung abgeben, unter Aus- merziing jeder Gefuehlspolitik, die zu den scheusslichsten der aus der Hoelle au^ezerrteii Missgeschoepfe zu fuehren droht: im Voelkerhass, unter (und trota) einer die einheitliche Einigung der MensehheiCsfamiüe inaugurirenden Zeitstim- muDg (aus den Zeichen der Zeit).

Wenn der primitiv naturwuechsige Gesellschaftskreis su einem erweitei ren Staatsgebaeude civilisa torisch sich aus- stattet (in der Politeia des Zoon politikon), werden die hervortretenden Klassenscheidungen nach ihre Rangordun- gen eingegliedert sein, die des Naehrstandes, als lebenserhal- tenden, vorwiegend im Parterre, wogegen die eines allgemeineren Umblickes beduerftigen des Lehrstandes in oberen Stockwerken und die gegen aeussere wie innere Feinde schuetzenden des Wehrstandes hindurch vertheilt, um stets Bur Abwehr fertig zu stehen, unter ihren mit discretionaerer Macht betrauten Befehlshabern fuerdieim kritischen Wendepunkte entscheidend erforderlichen Mass- nahmen, Wie bei theologischen Dogmen ist einer Verknoe- cherung ( in Kastenordungen ) vorzubeugen, um im fluessig durchwogenden Aggregatzii stand das gesellschaftliche Leben rege zu halten, fuer organische Verjuengungen. In der Hauptsache werden die von den Gesellschaftsgliedern fuer ihre Vertheidigung (und die Geschaeftsfuehrung im Staats- haushalt ) bestellten Beamten als die geeignet dafuer auserwaehlten zu erachten sein, und ihre Ansichten als durchschnittlich zulrefiTende, je mehr bei den zunehmenden Complicationen der nationaloekonomischen und internation- alen Verhaeltnisse ein sachkundiger Einblick erfordert wird, der seine in Fachdisciplinen gepÖegten Specialstudien voraussetzt, so dass beim naturgemaessen Gang der Dinge das Publikum die zweckdienlichen Anordnungen hier, wie sonst ( in gesundheitlich dienlicher Aufsicht ), den dafuer Experten ueberlassen wird, um unter den durch Privatin-

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tressen beanspruchten Geschaeftltchkeiten sobetueglichei Sorgen ueberhoben su sein. Und insofern waere mit dem nach Aussen hin den Staat repraesentirenden Vertretern durch Dick und Duenn zu gehen, zumal in Augenblicken vitaler Gefahr, wo die Staatsbarke von Scheitern bedroht sein sollte, und allermann Hand aneulegen hat, sie flott bu halten.

Da indess die eu logischen Folgerungen befaehigenden Talente verquert angelegt sein moegen, so dass weder durch einen "ex cathedra" in Heiligkeit redenden Spiritus, noch durch "Gottes Gnaden" Infallibilitaet gaerantirt sein kann, und da ohnedem, aus menschlich innaCen ächwaechen, die aus Sitte und Brauch zum Gebrauch anhei mg es teilte Machtgewalt auch eu ihrem Missbrauch fuehren mag, sind aus historischen Zeugnissen die Beispielsfaelle bekannt wo die Warnungen eines bevorstehenden Krach's derartig deutlich reden, dass wenn Reformationen nicht laeoger aushelfen koennen, das Risico einer Revolution zu wagen waere (si ferrum non sanat, ignis); und sonst bleibt freigestellt, hinauszuEichen in Gottes freie Natur, um auf neuer Erde, eine neue Heimat sich su begruenden. Coelum, noD patriam mutant, denn der Begriff des Vaterlandes haftet nicht an der Scholle, sondern umgreift sich mit dem in familiaer verwandtschaftlichen Kreis heiligen Guetern, und dem Besitz der Sprache sugleich, in Weite dialectisch zulaessiger Versionen, die in Varlations weite sich ausweiten (je nach den veraenderhchen Umstaenden der Lebensbedin- gungen ).

In einer constitutione!! organisirten Poüteia werden (der Regel nach ) Anhalte genugsam vorgesehen sein, um die in Combinationen und Cooperationen abklaffenden Spaltungen unter dem Gesichtspuncte hoeherer Einigung, wie dem Gesammtbesten des Gemeinwesens gerecht, miteinander abzugleichen, unter vernunftgemaessen Ueberlegungen, und dass ein jeder aua patriotischen Gefuehlen, daran mitzuhelftn

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Itil

sucht (Dach bestem Wiessen und Wollen), ist gut und schoen und dem social ist ischem Wachsthum foeiderlich (durch die im Gedankenaustausch geklaerten Anscbauungeu.)

Freilich bleibt hier, auf Leben und Sterben ( fuer Sein oder Sichtsein ), eine conditio-sioe-qua-non zu erfuelten : die eines sachgerechten Verstaendnisses naerolicb (wie in allen Dingen) .

Wer in pohtischen Debatten mitsprechen will, hat denjenig jedmaligen Fall, worucber er seine Weisheit zu Markte zu tragen beabsichtigt, einem gruendlich eingehen- den Studium zu unterziehen, denn wenn er mit Hineinplap- pern auf's Gerathewohl, durch aufregende Agitationen, seine Mitbuerger lu unueberlegien Thaten {ortreist, vielleicht sc^ar psychische Epidemien anfacht, mit ihren moerderi- schen Consequenzen, dann ist solch vermeintlicher Vater- landsfreiind als Volksverraether eu brandmarken, und haenge besser an jenem Galgen, an dem der " letzte Priester " haengen sollte ( in eines Tyrtaeus Streit 11 ed ern ) an Stelle des ihm (aus democratischem Partheihass) als Gefaehrten zugedachten Koeaig ( da dieser dem Volkswohl oftmals räch dienlich erniesen hat).

Aufsich selbst hingewiesen, als "Selfmademan," ist ein Jeder seines Glueckes Schmied,— atithrahpo* einai archeh to&n praxeohn (b. Aristoteles}, durch das aus eigener That bestimmte Karman (auf dem Buddhagama).

Das im Denken treibende Gestaltungsprincip ist, wie jedwed organisches Wachsthum, auf das fuer seinen Entwicklungsgang normal Gesunde (und sohin Gute) hingerichtet, wenn in Freiheit ungestoert, wogegen aus aufgezwungener Unfrei Willigkeit Fehlgehen folgt ahonttt ei*i iafioi (s. Plotin).

Um insofern die rechtsgemaess zustehende Freiheit zu wahren, hat das Denken die vernunftgemaess vorgeschriebe-

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nen Regeln einzuhaltec, " übt rationalitas tbi necessario libertas " (s. Job. Scotus). Zu irren steht frei, aber kein Vernuenfti^er ( im Besitz seines gesunden Menschenver- standes) wird Falsches fuer Wahr annehmen, " si tantnin iis assensum praebeamuss, quae clare et distincte percipi- mus " ( s. Descartes), bei streng genauer ControHe ( im l(^ischen Rechnen). "Libertas est spontaoeitas intelligen- tis" (s. Leibniz). "Du kannst, was du sollst," im selbst- gesetetem Gesetz, " l'obeissance ä la loi qu'on s'est presente est la libert^" (s. Rousseau). "Wenn nur der Mensch will, so ist er frei " (s. Fichte), in Uebereinstimmung mit allgemein durch waltenden Gesetzlichkeiten kraft desjenigen, was idd Einklang mit den dem Denken immanenten Gesetzen von ihnen verslaendlich sich hat assimitiren lassen { fuer des Wissens gewissen Besitz).

Aus dem die Menschheit geistig durchstroem enden Wach st hu msproc essen traegt das Kind seiner Gegenwar- den aus jedesmal zeit- (und orts-) gueltigen Entwicklungs- stadien aufgepraegten Stempel zur Schau, und hat, aus Auswirkung potentiell innater Faehigkeiten in sie hineinver- webt, mit ihnen fortzuleben, fuer gesundheitlich organische Entfaltung immanenter Gesetzlichkeiten, im Einklang mit den aligemein durch waltenden [im All des Daseins).

Der culturelle Geschichtsgang unserer occidentalischen Civilisation hat zu dem heutigen "Zeitalter der Natur- wissenschaften" gefuehrt, das die ihm als exact bewaehri gefundene Methode (dem soweitigen Barometerstand der Kenntnisse gemaess) fortab auch bei Behandlung der Geisteswissenschaften zur Verwendung zu bringeu haben wird, auf Grund der ethnisch beschatten Tbatsachen, zum Ueberblick des Menschengeschlechtes unter all seinen Variationen ( in Geschichte der Menschheit durch Raum und Zeit).

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AU den aus humanistischer Existenzform darin integri- renden Individnalitaeteo ist somit die Aufgabe gestellt, nach Abgleich der in soopolitischer Organisation aufliegenden Pflichten (mit den dadurch zustehenden Rechten), fuer die eigene Selbstigkeit die (ihr aufdraengenden) Fragestellungen befriedigend zu beantworten, bei Ueberein Stimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit den im Draussen gespuerten (unter kosmischen Harmonien).

Puer die aus den Raethseln des Daseins ueber die Bestimmung beunruhigenden Fragen ergiebt sich, naechstlie- gendst sunaechst, die abgleichende Antwort aus sympathi- scher Uebereinstimmung mit der Umgebung (wienatur- nothwendig aum organischen Bestände erfordert ), dem familiaer engsten Kreis im socialen Leben sowohl, wie dem zoopolitisch weitesten (bei staatlichem Ausbau der "Politeia"),

Aus sogemaess bei Erfuellung obliegender Pflichten (zur Beanspruchung der dadurch zustehenden Rechte) hergestellten Unterbau * ist demnach das festgesicherte Fundament gebreitet, worauf gestuetzt die Individualitaet dasjenige anstrebt, was dem innerlich eigenen Sehnen seine Fragen beantwortet, in Uebereinstimmung der Gesetzlich- keiten, die vom Verstaendnis correct asstmilirbar sich erweisen, nach Weite des Umblicks (und diesem deshalb genuegend).

Es handelt sich um die dem Vernunftgebrauch vor- geschriebenen Schranken, und wo innerhalb derselben das logische Rechnen zum Ziehen seines durch die Controlle bestaetigten Facits sich berechtigt fuehlt, da ist die Rich- tigkeit verbuergt und sein Recht einem Jeden, als gerechtes (wie es besser nicht gewuenscht sein kann).

'"Alles Gute, (las nicht auf moralische Gesinnung ge[rfi'opft isi, ist nichts aU Schein und schimraerudes Elend " ( 3. Kant ), den Missdeu- tungen preisgegeben (duicb tbeologische Parllieigaenger).

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Aus (per ipateti schein) Dt/namei-on hervoit reibend sctiafit die Energeia * am Eidos (hylischen Stoffes) sowohl, wie weiterhin an den Ideai innerhalb der, wie einen (relativen) Anfang auch den Endverlauf durch waltenden Gesetelich- keiten (fuer deren Erkenntniss).

Wenn man den Wagen in seine Bestandtheile ausein- audernimmt (nach Nagasena's Gleichnis), bleibt nichts uebrig von ihm, als sein Name, der indess genuegt, dasjenige auszudruecken, was dieses Menschen werk fuer die Menschen- welt hatte bedeuten sollen.

Wenn wir den Apfel von seinen Eigenschaften entkleidet haben, Farbe, Gestalt, Ausdehnung, sowie Undurchdring- lichkeit weggenommen, ist " nichts von ihm auszusagen " (s. Uphues), von dem Ding, als "Gruppe von Merkmalen " ( s. Herbert ), soweit aus den Sinneswahrnehmungen (b. Hume) oder den Empfindungen ( b, Mach ) aufgefasst ( innerhalb des menschlichen Mikrokosmos), aber, unbescha- det unserer Deutungeu, verbleibt dem '' ens reale" seine Bedeutung in der dem Makrokosmos ihm einfuegenden Stellung, und so dem (scholastischen) "ens rationis" der " res cogitativa " (s. Descartes), neben "res extensae" fuer Coexistenz im Raum (b. Ardigo), als "Einheitlichkeit von Unterscheidbarem" (b. Avenarius), da "omois determinatio

* Als messbare Groesse von Acbeilsleiitung (s. J. B. Mayer) Ist Kraft "die unbekannte Ursache derjenigen Wechselwirkung der Koerper, die sich durch Bewegung oder durch Druck äussert (s. E. H. Weber), "eine unbekannte Eigcuschaft der Ursache " \s. Volkmann), aus dem " Maskel- gefuehl" |s, Uphues), mit Materie, in ■' untrennbarer Einheil" (b. Uebcrweg), aus GoUeaUrkraft(3, Bruno), in der Well, als -ein Ganzes von reinen Kraeften " ( s. Mainlaendcr ) oder ( b. d'Alembert | lu elimiai- ren (im Kraf t begriff ). " Quod in se conlinet rationem soffidenten actualitatis aclionis vim appelltmus" (s. Wolf). Die geialigen Kraefte (HOtMi fjjwanteu) oder Ideen wirken als logüi in den Dingen |b. Plotin). Vom "esse objective" (neben "esse reale") unterscheide! sich objecliv genommen ''realilas actualis" (s. Descartes), wie (b. Boulerweck) Virlualilaet ( in praclischer Realilaet ), " Finita« sunt et delerminalam babent exislentiam" (b. Spinoza) die"ruseiDgulares"(als Einzelndinge), fner eigene Festigung (in Individualjiaet),

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est D^atio (b. Spinoza), aus Vergleichungen das Facit zu ziehen ( im logischen Rechnen).

Obwohl wir also, bei mangelnder Durchschau des Naturplan's, nicht darzulegen verinoegen, was der Apfet ( im obif^en Beispiel ) will und soll ( im All des Daseienden ), so ergiebt er sich doch als nolhwendiges l'roduct, aus einer Reihe organischer Vorgaenge, im Complex eines Ganzen zusammengefasst, und zwar in Selbst staendigkeit seiner Existenz (bei der von Stamme abgeloesten Fruechl ), die in diesem Falle auf solch' anderer Sphaere des Daseins, wiederum der Menschenwelt bestimmt ist (wenn die Ver- wcrthung passt).

Analogerweis haben also auch die "res cogitantes " (eines "ens rationis" ) ihre Eigenart zu beanspruchen, in den noetischen Regienen, zu denen sie hinau%ewachsen sind, bei Ausreifung (unter rationeller Entfaltung), Die Substanz in Materialitaet ihres ruhenden Seins ist ausge- wischt, weil aufjceloest in die Processe des Werdens,

* AU Dinglichkeit, der alle Eigen seh a freu (duich die Analyse) fort ge Dom meD sind, bis auf llDdurchdringlichkeit und raeumliche Coexi- stem. wird das Element bei Coiitact mit anderen t oder dessen Potenzen) wieder in StoSumsetzungen hineingezogen bis zum Heivorkrislallisireti aus chemiscben Processen, und was im (Jeberschuss der Krafwirkungen in nachbarlicben Substanzen an aussenhin abstrahlender Waerme sieh merkbar macht, mag fuer Aenderuagen des Aggregat zus lande s innerlich auch eindringen, waehrend das elecrlriscb dadurch Erregte und Regende in Bewegung entschwindet ( bis an Grenie der Messbarkeit), Die in potentiellen Keimutigen aufgespeicherte Spannungs weite gelangt auf den Elappeo ihrer organischen Evolution zur Akme, an Erschoepfung der Ausdehnung, um dann lu collabiien, in Involution (unter Abloeiung der zur Regeneration vorbereiteten Un(eilageri). Hei den Animalien tritt raumaendernde Bewegung hinzu im Tonus des irriiabeln Mnskelgewebes, nie von den Verlaengcrungen somatischer Functionen durchsirnemt, und wenn bei bumania lischer Existenrform auf zuopolllischer Sprachschich- lung das Denken entsprungen, vermag es, bei gedeihlichem Emporwach- sen in noelischer Atmospbaerc auf das individuelle Selbst sich zurueck- zubeugen, fuer Actualisirung in rationell gereiften Schoepfungen, die aus ge^lzlichem Gleichgewicht ihre Stetigung eibalten, zum Bewahren | im AU des Daseienden). Auch bei biologisch geregeltem Verlauf der Metamorphosen beruhen die Effecte der chemisch physikalischen Aus- wirkungen nuf Anderswerden <in Aenderimgeii), dl^c V^esenllichheit nach, wobei die Materialitaet der SloEfumsetzung nur als Accidenz biniulntt, (innerhalb de» telluriachen Dunstkreises). Die in ein Jenseitiges htnue- herstreif enden Denkregutigcn werden an dortige Bedingungen accommo- diil Min, unter welchen die im Kyklos geneseos auf die Art oder Gattuiig

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durch die aus Latens geweckten Energien, die zur Bethaeti- gung ihrer Kraftwirkung hinstreben, bei Uinbeugung des Denkens auf sich selbst, wenn aus Gesetzh'chkeiten im Ein- klang uebereinstimmen (unter kosmischen Harmonien).

Die keimfaehige Frucht, wann aus normaler Gesund- heitlichkeit zeuKungsfaehig, hat ihren Zweck erfuellt, bei Ausstreuung der Saainen, und ob diese den geeigneten Mutterboden finden, um daraus wieder keimend hervorsus- prossen, bleibt deren Sache.

Wie es mit der die Bewusst heitlichkeit selbstiger Wesenheit einscli liessenden Denkschoepfung fahren mag, entzieht sicli diesseitigem Ausblick, dass aber den in ihrer Wesenheit gespuerten Bediierfnissen Rechnung getragen sein muss, liegt in dem Begriffder Gesetzlichkeiten b^ruen- det, wie sie als grechte »um Ausdruck gelangen ( und ihren sobezueglichen Ausgleich demnach zu erhalten haben).

In humanistischer Existenzform (gleich jeder anderen ) sind wir hineingestellt in ein dynamisches Durch walten, dessen Energien in organisch geregelten Gruppen zu lebens- voller Auswirkung in verschiedenen SonderfaeJIen zusam- mentreten, und was innerhalb dieses Reiches der Kraefte in den Bereich der Sinns st haetigkeiten faellt, wird als Stoff empfunden, im Horizont des nach menschlichem Maass ge7eichneten Ausschnittes (aus dem All des Daseienden).

Dieses stofilich materielle Sein, im Ambitus tellurischer Sehweite, entschwindet (als transitorische * Durchgangs- oder Mittelstufe) f'jer sein Anfang und Ende, in gesetelich

verwiesene Reproduciion bei dem, im Ambilus der Kesel Uefa atl liehen Horizontes durch di(Teren;:irende Unlerscheiduiigen zur Eigenut fiefeS' (igten. Selbst sich erfuelll, wenn mit sich selbst dameber eins (im einbeillicben Einhlang).

Im leliurischeii Dunalkreis, wo die Kraefte udv aus SloffDinsetzui- gen begrifflich sind, becindi-uckt die Materie in ihrer Herkunft ( als die crux iDlerpretatOEum 1, waebreud t>eim kosmischen Hinblick In die im Denken belhaetigteii diese Energien ihren aequivalenlen Abgleidi sich ZD lichem beloehlgt sind {aus Eiälang der Gesetslicbkcileu, als richtig

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unterliegende Vorbedingungen, deren Vestaendnis darin nur sich annaehern laesst, wo und wann die dem Denken immaaenten Gesetzlichkeiten mit dem im Draussen alf allgemeingueltige gespuerten sich uebereinstimmig erweisen ( unter kosmischen Harmonien.)

Indem insofern fuer die Wechselbeziehungen der Ayalana mit zugehoerigen Aromana die Tanmatra praede- terminirt stehen, ist dadurch ein Anhalt geboten, um aus vergle ich ungsfaeh igen Verhaeltniswerthen (proportionell er- forschbarer Kelationen) fortzurechnen auf das Absolute hin, aus dem in causäl verknuepften Bedingungen Bekannte auf adaeqiiate Vorbedingungen (im Unbedingten).

Aus den biologisch normativen Vorgaengen In somati- schen Functionen entsprossen, und durch die psycho-phy- siscben Entelechien auf zoopolitische Sprachschichtung hinuebergefiiehrt, schafft dort das Denken aus dem Gemein- verstaendlichen / ; des (gemein-) gesunden Menschenver- stands :/ die noetische (Atmo-) Sphaere, unter deren mit jenseitigen Einfluessen durchschwaengerten Agent ien die in der IndiTidualitaet wurzelnde Vernunftthaetlgkeit ihre Erkenntnis anstrebt (in Rationahiaet eines lo^rischen Rechnen 's ).

Gerechte). !□ einer aus Keisligen Krae/ten (s. LachPlier) twstebenden Well (a, Mainlaender), <»ls " Ganzes von reinen Kraeflen," welche dem Sabject su Objecten werden (iiu Gesammtwert der Dinge an sich}, handelt es sith nicM laenger um den peinigenden Uraprimo der Malerie, ein Totes— Afh mtn ^r hyleh ttekron (b. Philo) ein prohteti kakon, (b. Ploliii), nicht um die (gnoslisclie) Frage fothcn io kakon, sondern «m das Hothen heh kineksis [b. Aristoleleü ), und wenn " Kraft eine unbekann- te Bigeiiscbaft der Ursache" (s. Volkinann), mnss dann eben die bis dahin durch die Cauialitaei geleilcle Forschung auf anderer Scilla [»il- gefuehrt wcrdeii ( beim Kneckschluss aus bekannten Bedingungen auf adaequate Votbedingungen ini Unt>edinglen). Die ihre Relationen verlangende Untersur.hung bleibt beim Element stehen, als lelztaeusser- Bies, und wenn dahinter um das Wirken von Kraft-Centrenes sich handelt, muss fuer ihren Angriff die Melhixic darauf zugespitzt sein. Die Malerie war das Schreckbild der frneheren Philosophen, die inslinctiv j^leichsnm ihre kuenflige Suprematie vurherwilterlen, ;iber eine nur burxIubiKe, weil mit naturwissenschaftlicher IJehatidlung der Geialeswissenacliaften end- Kueltig erledigt [fortab).

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Bei al]' denjenigen Vorgaengen, die in biologischer Organisation sich ueberschauen lassen, in ihrem Causalnexus (einer Hetu-pachchayo ), vom relativen Anlang (eines potentiellen Beginnens) an bis zu dem Enderlauf im Reifezu- stand, handelt es sich, fuer den normalen Sachverhalt, um ein gesundheitliches Functioniren der am Stoff wirkenden Energien ; beim Anthropos in seiner Koer perleiblich keil sowohl, betreffs der somatischen Functionen, wie der ethischen in seiner zoopoUtischen Organisation.

Da Keiner in sich selber hineinsehen kann, fuer die Lagerung und Aufgaben seiner innerlichen Organe, bedarf es der ( peripatetischen ) Heterutekt ( heleron poiein tnuto auto ) oder " Alteritas " ( s. Boethius ) sum Hinblick auf die Anderen, fuer anatomische Kenntnis somit in der Physio- logie, und ebenso fuer psych o-noetische, wie sie beim Umblick ueber die ethnischen Aussagen ^^waehrt ist, in Geschichte der Menschheit, zum Ausverfolg in Ewigkeiten, als Azl ( ohn Anfang ) und Abil ( ohn' Ende ). Und was daneben in der aus den Gern ein begriffen des Verstandes gespeisten Vernunft in jed' Einzelnem angestrebt wird, zur Beantwortung seiner Fragestellungen, ist hingewiesen auf die, als exacte erprobte Methode der Naturwissenschaften, um sie bei Behandlung der Geisteswissenschaften gleichfalls zur Verwendung zu bringen, fuer rationelle Loesung der Weltgeraethsel, im logischen Rechnen nachdem durch Einuebung in einen Inhnitesimalcalcul zur Loesung der ( in hoeherer Analysis) complicirteren Aufgaben genuegend befaehigt worden.

Soweit dagegen die ( aus somatisch eingeschlagenen Wurzeln hervorgespiossten und unter noetischer Atmos- phaere entfaltete ) Gesellschafts Wesenheit in Betracht kommt, ist der naturwissenschaftlich erprobt erfundene Foisclmngsweg fort zu verfolgen ( nach gleicher Methode ).

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Der Glaube an daa Sittengesetz, "der deutlich von allem kirchlichen und historischen Glauben geschiedene Vernunftgiaube " (s. Eucken), ist Sache der Pflicht ( b. Kant ), weil (in den naturnoth wendigen Voranlagen zoopoli- tischer Existenz) auf innerlichen Gesetz tichkeiten begruen- det, die bei organisch normativer Ausgestaltung zu deutlichem Wissen sich zu entfalten haben.

Vor den Augen wandeln die Erscheinungen in ihren Werdeprocessen, wie abgespielt auf dem Erdplaneten, unter dem Tacte der am Himmelsgewoelbe unter messbaren Feriodicitaeten umlaufenden Gestirne, und wenn mittelst der ihnen durch " actio animi " (s. Hobbes) entnommenen Zaehlungen die Vorgaenge biolc^ischer Entfaltung ( aus deren Causalverknuepfungen) dem Verstaendnis sich klaeren, dann ist fuer die Gesetzlichkeiten des Naturwaltens eine jedesmalig neue Offenbarung hinzugewonnen, zur Mehrung des Wissensbesitzes ( dem Denken und durch dasselbe ).

Wenn also das auf sich selber ziiru eckgewandte Denken, bei den sein eigenes Dasein bedingenden Actualisationen, EU Zaehlen und Messen sich befaehigt findet, dann ist damit ein Einblick eroeffnet in das den Gesetzlichkeiten unter- liegende Gesetz an sich, wie als gerechtes congenial fuer jedes Selbst, wenn unter bestaetigender Cont rolle als richtiges erwiesen, im logischen Rechnen, um den vernunft- gemaess gestallten Anspruechen ihre abgleichende Befrie- digung zu güwaehren ( in seelig beseeligender Friedensruhe) nicht indem die "Anima" an passives Ueberschlucken durch eine "Anima mundi" sich hat hingeben muessen, sondern weil ( in der Vermaehlung * mit dem Animus) in eigener Activitaet zum "realen Ich" (s. Lipps) geatetigt,

* Bei blasii'ter Abwendung von Prahriti's Taetizen. f:iehrt dei' hage- stoJie ' Puruaba" in oede Vereinsamung dahin, anf seinem Rechenbrett der Sankhya), denn C9 gilt mii " UuetleilusI " ( Pygmaleon's, im Dicfa- terlied)<lie Natur tu uinscIiliDgen (zum gegenseitigen Verstaendnis).

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aus innerer Animirung und Innervation (zu dauernder Selbstigkeit ).

Die Erscheinungen in phaenomenaler Welt schweben Suechtig dem Auge vorueber, in kurzer Spanne des Daseins " Busse und Strafe " (im Apeiron) zahlend, oder in ihren Reincarnationen durch das Karman regulirt ( auf dem Buddhagama ), im Kyklot geneseoM (eines Entstehens und Vergehens). Das Leben des soopoli tischen Organismus rechnet mit groesseren Zahlen, auf Jahrhunderte oder Jahrtausende hinaus, die Lebensthaetigkeit der individuellen ExistBnzen, als lebenserhaltende Functionen, in sich absor- birend und lebenskraeftig verarbeitend, zum Besten des seine Theilganzen umgreifenden Totum (in Totalitaet).

Die Individuen sterben ab, die Gesellschaftswesenheit lebt fort, im geschichtlichen Wachsthum fort schwellend von Generation zu Generation, mit gedeihlicher Entfaltung, solange durch feindliche Eingriffe nicht gestoert, oder sie siegreich zu ueberwinden befaehigt, als ethnisches Zoon- politikoD (in Weite seines politischen Dominirens).

Auch ihm ist frueher oder spaeter sein Untergang bescbieden, wie die Geschichtsannalen der Vergangenheit beweisen, waehrend jetzt mit dem durch Steigerung eines kosmopolitischen Voelker Verkehrs herbeigefuehrten Wende- punct der Blick auf die Zukunft hingerichtet ist, auf das cur Menschheit sfamitie erweiterte Gesellschaftswesen, das dann Zeit und Raum zu ueberdauern haette, im Leben der Menschheit selber, solange das planetarische Erdenhaus fuer sie vorhaelt (auf rollendem Globus).

Jedweder Individualitaet waere somit die Theilhaber- schaft (meMex») gesichert, und im grossmuethig kitzelndem Gefuehl einer Aufopferung fucr gemeinsame Zwecke, haben contemplativ angelegte Gemueter mit der Aussicht sich at»ufinden gewusst, von einem ßrahm oder sonstiger

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" Anima mundi" endgiltig aufgescbluerft zu sein, waehrend die vor den, aus einem Amalgations-oder Verdauungspro- cesse drohenden, Unbehaglichkeiten Zuru eckschreckenden sich lieber mit einem Ausstreichen aus dem Dasein haben begnuegen lassen wollen (bei Verneinung des Lebens, oder doch des Willens dazu^.

Allzu verfuehrerisch fuer eudaimonistische Neigungen ist keiner der beiden Prospecte, und so hat von jeher ein thatkraeftiger Sinn sich dagegen aufgebäeumt, und an den Ketten seines Kerkers ruettelnd, ein Heilswort geheischt (im allgemein durchgehenden Erloesungszug).

Solche, aus den Vorveranlagungen telluriscber Existenz zu instinctir automatischer Aussprache kommenden Elemen- targedanken reden allzu gebieterisch, als dass ihnen nicht Gehoer zu f^chenken waere, und so wird auch der moderne "Conceptus mundi" im heutigen Zeitalter der Natur- wissenschaften ihnen Rechnung zu tragen haben.

Und nachdem die naturwissenschaftliche Reform der Psychologie (in der Psycho-Physik) zur Noetik fortgesch- ritten ist (auf Grund der ethnisch angesammelten That- sachen), liegt die naturgerechte Ordnung auf der Hand, zur LoesuDg des dem Menschen aus seiner eigenen Bestimmung gestellten Problem's,

Das Zoon politikon lebt und webt innerhalb seiner noetischen Sphaere, wie auf t;e Seilschaft lieber Sprachschich- tung unter dortigem Zusammenstroemen der psycho-physis- chen Entelechien, durch die Ihaetigkeit der Gesellschafts- gedanken geschaffen, im sprachlichen Gedankenaustausch, und wenn die den jedesmaligen Gesellschaftskreis componi- renden Constitiientea, als fnnctionirende Theilglieder, fuer den gemeinsam foerderlichen Zweck des socialen Ganzen verbraucht werden, so brauchen sie damit jedoch nicht aulverbraucht zu sein, falls demgemaess gewillt, da ihnen in den somatisch erweckbaien Persoenlichkeitsgefuetil ein sei bststa endig eigener Kest verbleibt, der bei Ausnutzung

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der innaten Faefaigkeiten (den aum Wuchern mitgegebenen Talenten, en t sprechender weis ) ausgewerthet werden kann, um die Eeitraeumlicb umgrenzte Spanne der Lebenfrist su ueberdauern, nicht zwar betrefi^ der aus somatischen Wurzeln iinabaenüerlich vorbedingten Vergaenglichkeit des Koerperleib's, wohl dagegen in der durch geistiges Schaffen angeregten Zielrichtung, wenn aus dem noetischen Wach- sthum, bei organischer Entfaltung der potentiell latenten Keimungen, voligereifte ( Denk-oder Wissens- ) Fruechte hervorspri essen, die von dem hinfaelligem Stamm frei sich abloesen, iuer eine andere Sphaeren schiebt der Existenz (auf jenseitigem Bereich).

In Doppelheit der humanistischen Existenzform ist die noetische des Gesellschaftswesens mit der psycho-physi sehen des somatischen Individuums zusammengekoppeli, und dessen organischer Entfaltungsprocess gipfelt in der Eigenart des Denkwesens (b. Alkmaeon), als Zoon logikon (der Stoa). Homo in quantum homo intellectus est (s. Alb. M. ), in intelligibiler Welt (auf der Visio intelleclualis).

Die Constiluenten des Gesellschaftskreises fuehren diesem, auf den psycho- physischen Veria enger un gen der somatischen Functionen, das ihm fuer seine noetischen Schoepfungen benoethigte Arbeitsmaterial zu, zum Nieder- schlag der Koinai Ennoiai oder notiones communes aus dem "sensus communis" des gemeingesunden (Menschen-) Verstandes, und verbleiben dabei in ununterbrochen leben- diger Communication, passiv aufnehmend und activ mitwirkend (wenn die aus dem Communaleigenthum des Gesellschafts Wesens aufgenommene Belehrung wiederum, aum Fortbau daran, a uszuver wert hen, die Faehigkeit erlangt ist). Das wird vermittelt durch das bei Eiweckung der Bewusstheit (aus den auf der Gesellschaftsschichtung sich umgrenzenden Differenzen) zur Erkenntnis seiner Kraefte gelangte Vernunftsoigan, und indem nun die durch noetische Speisung (aus den Vorrathskammern der Geiellschaits-

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Schichtung) zu ihrer ueppigen Entfaltung gestaerkte Vernunft (ratio) eum vollen Aufschwung der ihr einwohnen- den Energien gelangt, spuert sie den Drang (und die Lust), die zeitraeum liehen Fesseln abschuettelnd, hinauszufliegen in die Unendlichkeiten, ins freie Reich der Ideen (ein ewig Unvergaen gliche s an sehnend).

Hier nun droht die Gefahr jener Klippe, an der bisher die metaphysisch ausgeruesteteii Lebensbarken gescheitert sind (in der "Geschichte der Irrthuemer" ). Vom Seelig- keitsgefuehl berauscht, vergisst die Vernunft die ihr naturgemaess gesteckten Schranken eines rationellen Vernunftgebrauchs und verplempert die Anstrengungen in alchymistisch nichtigem Goldschaum, statt durch sorgsame Arbeit im chemischen Laboratorium das (Edel-) Metall auf seinen Element arwerth zu pruefen zunaechst (nach com parativ- genetisch er Methode). Bei der verfuehreiisch taeuschenden Fata morgana auf ihren realen Untergrund zu gelangen, ist dadurch nicht ausgeschlossen, da bei genue- gender Geuebtheit des logischen Rechnens die Vervoll- kommnung zu einem Inhnitesimatcaicul in Aussicht verbleibt, nnd dann liesse in Unendlichkeitsrechnungen sich schwelgen, soviele man deren will (auch dem Unersaettigstec

Die Verlaengerung der somatischen Functionen, ( aus ihren stofTumsetzenden Processen ) durch das irritable Muskelgewebe ergossen, kommt dort mit Zutritt oder ( b. H^el )" Zuschau " des Denkens in den Empfindnissen bu ihrer Innenöndung.

Von den functionell agirenden Systemen des animali- schen Organismus ist das des stabilen Blutumlaufs passiv nur betheiligt, in Beeinflussung der Pulsationen, und das respiratorische so durchgreifend activ, dass wenn (asthma-

* ■' Putting forth of energy " (s. Bain) In " mascular feeling," als "KrafUinn" (s. Weber) oder Jnnervalionsempfindiing (b. Heimholte), automatisch im Gemcinsinn kreuzend, fuer EmpQndung, wie bewussitiar

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tischen ) Stoeruagen rechtzeitig nicht abgeholfen wird, dem athmenden Wesen damit sein Ende bereitet ist, waehrend das digestive auf die Gefuehlsempfindungen (in Lust oder Unlest) durch dauerndes Geprickel (in "continuse rixae**) einwirkt, aus seinem peristaltisch den Unterleib durchschlin- genden Windungen, wo bald hier, bald da, in deo Bewegungen hin und her, eine Obstruction sich merkbar macht, um empfindsam spuerbar, emotiell fortzurollen, zur Faerbung der Stimmung, die unter ihren launigen Wechseln das Handeln zu bestimmen sucht, wenn aus rationeller Zuegelung nicht eines Besseren belehrt (und dieser tuegsam). Bei den " unmerklichen Wahrnehmungen " ( unbewusst und schmerzlich) streben die "kleinen Anregungen" (s. L/Cibniz) dahin, "sich fortwaehrend von kleinen Hemmungen zu befreien, woran unsere Natur, ohne dass man daran denkt, fortwaehrend arbeitet " ( in demgemaess empfundener "Unruhe").

Und hier gilt es somit, den auf noetischen Regionen in Freiheit gekraefftigten Energien, eine Beruhigung heriu> stellen, bis zur Befriedigung (in Ataraxie), unter Ueber- wachung des normalen Verlaufs ( in gedeihlicher Gesund* heitlichkeit), um "phaenomena naturae ad leges mathema- ticas revocaie " (a. Newton) ; und in " intelUgibiler Welt " (bei Anwendung der exacten Methode auf die Geisteswis- senschaften) gleichfalls (zum inneren Genuss).

Aus der (fuer allgemeine Bediaguogen gueltigen) " Regel" (als Gesetz gesetzt), "stehen alle Erscheinungen in einer durchga engigen Verknuepfung nach naturnotbweo- digen Gesetzen " (s, Kant), als "das gemeinsam Bleibende in der Reihe des Mannigfaltigem, sowohl an ewigen, wie an zeitlichen Dingen" (s. Chr. Krause), in "fester Ordnung des Seienden" (b, Schuppe), wie normativ richtig, im Gerechten (unter kosmischen Harmonien).

Wer unter den leidensvollen Schicksalsschlaegen des Lebens einem martervollen Siechthum entgegengeht, das

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bei pathologischen Stoerungen des leiblich Dormalen Gesundheitszustandes nicht erspart sein kann, dem richtet sich sein aus Wunsches Kraft stimulirtes Sehnen auf die Euthanasie, ein schmerzlos leichtes Abscheiden aus dem Hiniedem in jenes Jenseits, wo den noetischen Energien ihre Athanasie aus sich selbst verbuergt ist. Komme, was mag die vom Stapel gelassene Lebensbarke hat ihren Weg zu finden, wenn dem Denken sein unter den Wetterstuer- men leitend hervorleuchtender Pol gesichert ist, um hinzufuehren zu dem Hafen der Ruhe, wo die Gesetzlich- keiten sich abgleichen : die dem Denken immanenten mit den des Dasein's All durch waltenden (unter kosmischen Harmonien ).

Das erloesende Losungswort ist aus sympathischer Uebereinstimmung gesprochen, die anzustreben in jedes eigene Hand gegeben ist, im engen (und engsten) Kreise nicht nur, sondern auch den weitesten, wie ihn die Herzens- beduerfnisse zu projiciren vermoegen, im Einklang des aus einwohnenden Betraehigungen zu rationellen Ausge- staltungen hintreibenden / ; und ( im Selbsterhaltungstrieb ) getriebenen : / Vernunft gebrauch, der den Kern der Fragestetlungen im correcten Verstaendnis assimilirt ( und sich identiäcirt), wenn aus gewissenhaft pruefender Con- troUe die Antwort als richtig erfunden ( und somit dem Wissen gewiss ).

* Der Tod, der " Musaget der Philosophie " (9. Schopenhauer), dem Aggregatzustand einer anderen Dasei nsexis lenz angehoerig, verbleib! (uer die hiesige in Gleichgueltigkeit ho tkanalos oudcn pros hehmas ( s. Epicur). Im kritischen Wendepunct des Sterbens wivd dns materiell mechanische in den, an sich gerechten, Gesetzen eliminlrt, [uer ihre tein lautere Erfuellucg der Gerech ligkeil, nach " den ewigen Regeln der Weisheit und Guete " (s. Leibniz ), wie aus dem Einklang kosmischer Uebereinslimmigkeiten bereits zur Vorempfindung gelangt t in der aus den Fragestellungen rechtsgemaess angestrebten Heanlworfung). Da "die Begierde nach Unsterblichkeil ein lastinet" (s. Ferguson ), hal ihre Verwirklichung sich auszuwirken, und zwar (■' weil unzertrennlich mit dem morallBCben Gesetz verbunden "j nach dem " Postulat der reinen practischen Vernunft" (s. Kant), in den ethischen Tugenden zunaechst (wie in humanislisch zoopolitischer Organisation begruendet ).

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WeDD aus phaenoraenaler Welt eine Individualitaet entschwindet, die bisher ( in zoopolitischer Existenzform ) darin tntegrirend mitgearbeitet hat, so nimmt sie in die fortab andersartige Sphaere des Daseins die vorhin verkuep- fenden Bezieh ungsfaeden mit hinueber, um / : wenn lebens- voll (in gesundheitlicher Lebenskraft) schwellend:/ aus potentiell geschwaengerten Voranlagen wiederum die den Keimungen entsprechenden Entfaltungen * zu zeitigen, auch weun die Zeit, in ihre Ewigkeiten verlaenffert, sich darin aufloest ( fuer diesseitigen Ausblick ).

Wie das Sein ( im An-sich ) fuer sein Bestehen gerechts- gemaesse Gesetzlichkeiten voraussetzt, muss alles zu seinem Rechte kommen, und so auch fuer diejenige Betrachtung. der die mechanischen Gesetze in ethisch gerechte sich umsetzen, um innerlicher Befriedigung in der angesehnteo Friedensruhe ihre Fragestellungen zu beantworten ( unter dem Einklang kosmischer Harmonien).

Ein jedes Seiende ist aus den Principium individuationis in seinem Dasein erfuellt, und wenn in einem biologischen Werdeprocess aufgeloest, umzieht dessen Kreislauf die seine Bestimmung aufpraegeode Peripherie.

Was die Pflanze bedeuten soll, besagt sich in ifaiem Bluehen und Fruchtlragen, was das Thier, je nach seiner Veranlagung, im Nestbau des Vogels, die Nachkommen- schaft zu hueten, in Einbehausung des Bibers, im Zusam- menarbeiten der Ameisen, Wabenbildung der Bienen etc.

Dem Menschen ist seine rechtsgemaess sociale Organi- sation zum Ziel gesteckt, fuer ein menschen wnerdiges

* Was BUS dem Erlebten koerpeilich ( mit der Ty^oksis im Gedaecht~ nis ) verbleibt, vecbleichl mehr und mehr fuer die Etinneiungeu, je mehr mit den Jahren die Stuffumseizungen si(;h mebren(und einer darauf gebauten " Athanasie " ihre Unterlagen also mindern ). Waa dagegen im Lebenswallen geistiger Eneigie von diesen absürbirt und assimilirl wird, haftet in den jenlzen Keimsaameii, die ans ihrer Lateni wiederum sich zur BewuistheiUldikeit auszugestalten haben ( bei dem ihaeit ttevorste- henden Reifezustand),

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DaaeiD ja seiner zoopol itischen Organ isation. uad was daneben mit den, durch die in dem Einzelnen angeregten E>enkthaetigkeit zur Empfindung kommenden, Beduerfnisse seinen Abgleich in rationeller Ausgestaltung verlangt, ist sobezu^lich die Sache dieser, um die individuell befrie- digende Antwort zu finden. Solange dieselbe ungenuegend verbleibt, muss zur Verbesserung weitergestrebt werden, nach bestem Wissen und Wollen, und wer damit es ernstlich gemeint hat, braucht um das Weitere nicht besorgt zu sein, wogegen wer die social auäiegenden Pflichten versaeumt, entsprechender weis den humanistischen Gesund- heitszustand zerruettet, und seine eigenen 'Interessen, die darin ein begriffen liegen, toetlich verletzt ; was dem gesunden Menschenverstand nicht in den Sinn kommen kann, wenn seiner Vernunft die ihr zustehenden Rechte eingeraeumt sind (in sogemaesser Ueberlegung).

Wer darueber mit sich selber eine Abfindung zu treffen, unfaehig, dem ist nicht zu helfen, ausser wenn er fuer weitere Einschulung im logischen Rechnen die dafuer erfor- derlichen Uebungen fortzusetzen geneigt ist. Und da so Jedem sein Geschick in eigene Hand gegeben ist, hat es dabei belassen zu bleiben ( wie er selber es meint ).

Aus den Vorveranlagungen potentiell geschwaengerter Keime entfaltet sich der p&anzliche Wachsthumsspross, in seiner Ernaehrung aus terrestrisch eingeschlagenen Wur- zeln, unter AnCachung durch atmospherischer Agentien (in Luft und Licht) gefoeidert zu seinem Reifezustand in Bluethe und Frucht. Die den Saamen bei seiner Reproduction vervielfaeltigende Blume lag ihm im primaeren Keimsaamen noch nicht eingeschachtelt, sondern war dort verbedingt in einem D^amei-on durch die sie, beim Wirken am Eidot ausgestaltende Energeia, indem die Metamorphosen der ceilulaeren Substrate sich ineinander umsetzen, bis zui

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hoechsten Verdichtung in der Akme ( wo die Evolution rueckschlaegt in InvolutioD ),

Das Thier tritt in Lebensfaehigkeit mit a)l seinen Organen, (ausser den bei der Pubertaet sexuell erst schwellenden), wechsel beziehen seh angelegt ; mit deren func- tionellem Zusammenwirken (in dem sie einbegreilenden Organismus ) hingerichtet ebenfalls auf seine Reproduction ( unter Abloesung des aus der Zeugung Geborenen ).

In humanistischer Existenzform treffen die, aus psycho- physischen Sinnesbereich der den Gesellschaftskreis cona- ponirenden Constituenten ausstroemenden, Entelechien auf ZOO politischer Sprach Schichtung zusammen, und mit ihrem Durchkreuzen ( in wahlverwandtschaftlichen Affinitaeten ) tritt in den biologischen Wesensreihen ein bis dahin aus- £allendes Agens hinzu, kraft des als besonderlich neuer " Modus essendi," aus den Wechselbeziehungen der Ener- gien miteinander, entsprungenen Intellects, als Denken (einer " Vis cogitativa") lim Verstehen (bei den automati- schen Operations weisen des Gemeinyerstandes ), und indem hieraus geistige Einduesse (noetischer Regionen) rueck- wirken, wird im " Vernehmen " (der Vernunft) die Denkthae- tigkeit zu ihrer rationellen Entfaltung angeregt, im Anscbluss (und Anhalt) an dasjenige, was in den Sinnes Wahrnehmungen, mittelst der durch die Gegenwuerfe des Draussen hervor- gerufenen Correspondenzen, energetisch durchwaltet (zum Anhalt an "Evidentia" oder Enargeia ),

Insofern entstammt das Denken einer anderen Sphaere des Daseins, wenn ( innerhalb des Tellurismus ) mit den in den uebrigen Geschoepfen der ( aus ihrer natura naturans spriessenden ) "Natura naturata" in vergleichsweise Ab- waegung gesetzt. T>^a Panta Ckrehmala ( b. Anaxagoras ) tritt der Nous aus einem Jenseits hitizu oder (b. Aristoteles) kexolhen (von Aussen her), nicht jedoch aus einem Hepekaina ton nou, als panlkeh arrhi/loi areheh (b. Porphyrius), sondern vielmehr aus einer durch das Denken ( noein ) anreicbbaren

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Herkunft, iodem dasselbe, bei Umbeugung auf sich selbst (s, Ptotia), in abstrahirten Generalisationen denjenigen Zusammenhaag kosmischer Gesetzlichkeiten zu erkennen strebt, aus denen {en bt/liio/t) der Anfang des eigenen Werdens hervorgetreten war j und das in Vorschoepfung (eines Aoimos noeto») von Zeruane Akerene gesprochene " Honover " klingt dem " Zoon logikon " auifasslich zurueck aus den Reden seines Logos, der aus Rueckschall von den die Gesellschaftswesenheit einbehausenden Hallen mit Sprache begabt ist, um der ihrer zoopolitischen Organisation eingefuegten Individualitaet die ihr, aus relativen Verglei- chungen der tdiosyncrasisch kennzeichnenden Differenzi- rungen, umgrenzte Stellung anzuweisen ; auf der die dort, nach Erfuellung obliegender Pöichten, zustehenden Rechte beansprucht werden duerfen (in bewusstheitlicher Selbst- staendigkeit ).

Ratio neilerweise also an naturgemaesse Gesetzlichkeiten gebunden, um zum Besten des mit Wohlsein durchdringen- den Gesundbeitsgefuehls die ethisch (in tauglich bewaehrten Tugenden ) durchwallenden Functionen vor Stoerungea au bewahren, bleibt im Uebrigen dem Einzelnen, in Unab- haengigkeit seiner Persoenlichkeit, unbehindert anheimge- stellt, was zu treiben ihm geluesten sollte ( uach Freiheit seines Willens), Wie er seinen "Conceptus mundi" je nach jedesmalig zeitgueltigei Weltanschauung zurechtl^en will, ist seine Sache (und sein Risico).

Da indess in der " coucatenatio rerum" durchweg, aus (stoischer) lympatheia di holohn ein sympathetischer At^leich ( mit der Umgebung und mit sich selbst ) angestrebt wird, um die traulich anheimelnde Friedensruhe zu gemessen, hat vernunftgemaesse Ueberlegung rathsam zu machen, die Naturbetrachtung moeglichst im Einklang zu halten mit dem contemporaeren Barometerstand der Kenntnisse, da dann allein die Quaelgeister der Fragen, so oft sie auftauchen, durch den Bannspruch einer correct formulirten Antwort

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soo

gebieterisch sich legen lassen, waehrend sonst in der auf Gewissenhaftigkeit bedachten Ueberzeugung die Tropoi der Skepsis nagen und sie nicht zur Ruhe kommen lassen. "Quod nihil scitur" (s. Sanchez) in "docta ignorantta" (b. Nie. Cus.), giebt es (b. Arkesilaos) kein Kriterium der Wahrheit (da weder die Sinne, noch das Denken Erkenntnis verschaffen), aber im Euiogon verbleibt als Pitkanotkeh { b. Karneades ), eine Wahrscheinlichkeitserkennlnis ( s. Sext. Emp. ), die freilich, wenn jesuitischen Prababilisten [und dem aus dem Gebraeu ihres, mit infallibilen Ingre- dienzen inficirten, "Hirnbrei" (s. Schopenhauer) hervorge- kiabbelten Denkgewuerm] an die Hand gegeben, Hab und Gut des gesunden Menschenverstandes zu zerfressen und ruiniren hat, ihn aber (nach den Ergebnissen des practischea Lebens) mit klingender Muenze zu bereichern vermagt wenn nach den mathematischen Principien einer Wahr- schein Ucbkeitsrechnung ausverfolgt (im logischen Rechnen). Und darum also handelt es sich: um stetig vervoll kommende Einuebung im logischen Rechnen, um der Menschheit den Besitz ihrer heiligsten Gueter zu sichern, und im thatsaech- liehen Bestände dauernd zu mehren (auf die Ewigkeiten hin).

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^ocijwort.

^J'eITDEM in mecliaiiistischer Nattirbetrach- J^^ tuug der Aufbau unter sachgerecht erprohten ^ Fachdisciplinen sich vertheilt hat, deneu

nach exacter Methode geleitete Forschungswege eiu in thatsaechHcher Begriiendung substauzürtes Arbeits- tnaterial zusammentragen, ist der durch solch' real gesaettigte Speisung verwoehiite Geschmack des Zeitgeistes luestern geworden, eine gleich nahrhafte auch auf denjenigen Regionen sich zu Gute zu kommen lassen, wo er bisher durch schoene Worte sich hatte abspeisen lassen ( wenn suess auf der Zunge, in picant gewuerzter Wohlrednerei), Der im Privatkabinet seiner " iutelligibilen Welt" einloglrte Intellect war billigst zu unterhalten gewesen, weil von weltweisleri- schen Praeceptoren angelernt, sich mit Schaugericliten zu begnuegen, oder auch ( in seinen immateriellen Regionen) auf materielle Nahrung gaenslich zu ver- zichten, um berauschenden Trankes sich zu erfreuen ; wie aus poetischen Erguessen verzapft oder ( fuer ernstere Gemuether) aus metaphysischer " Begriffsdich- tuug."

Fuer dieser Art Liebhabereien waren der unter emotionellen Gefuehlswalluugen euipfindsam gestimm- ten Seele Eutschuldiguugeu zulaessig gewesen aus

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Weichherzifikeit ihrer sentimentalen Schwaeclien, deren alhnaehliger A.usliet1ung; indess eine guenstigere Prog- nose gestellt ist, seit sie durch naturwissenschaftliche Reform der Physiologie (auf dem psychischen Nach- bargebiete) in strengere Schulung genommen ist. Das arme Ding war augenscheinlich ueberbuerdet, durch die vielerlei incongruenten Geschaeftlichkeiten, die ihr hatten zugemutbet sein sollen, und so (nach dem auf Realfaecher zugeschnitteneu Unterrichtskurs) hat es sich ratlisam erwiesen, sie ztinaeclist von der Beauftragung mit dem Denken zu entlasten, und dieses auf eigene Fuesse zu stellen ; unter persoenlicher Ver- antwortung fortab, dass sein Geschaeft correct versehen sei (wie rationellem Veruuftgebiauch geziemlich).

Im Denken, "une manieie d'Stre de l'homme" (s. Helvetius) gipfelt die Bestimmung des Denkwesens * oder (stoisches) Zoon logikottf das als Anthropos physei zoon pölitikon ( b. Aristoteles ) sich zunaechst mit seiner Gesellschaftswesenheit abzufinden hat, fuer die Be- wusstheit seiner selbst.

In die " Lehre vom Denken " faellt also die Kernfrage unter den vitalen Zeitaufgaben der Gegen- wart, und um sie nach den Vorschriften der comparativ- geuetiscben Methode in Behandlung ' zu nehmen, ist neuerdings jetzt das thatsaeclilich verwendbare Arbeits- material verscbaSt, in den ethnischen Aussagen, beim Ueberblick des " Menschengeschlechtes unter all seinen Variationen " (auf dem " Globus intellectualis " ).

Und damit ist die Aussicht eroeffnet, auch bei den Geisteswissenschaften die in den Naturwissenschaften als zuverlaessig bewaehrte Behandlungsweise zur An- wendung zu bringen (fuer Abrnnduug eines einheitlichen " Conceptus kosmikos " ).

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SOS

" Die Geister erwachen, es ist eine Lust zn leben "* (wie damals, als der Bann ultramontaner Geistesknech- tnng gebrochen war). Nach allen Richtungen hin eroeflFnen sich, ins Unennesseue, wundersamste Per- spectiven, aus denen in Ueberfuelle neuer Probleme geistige Speisung zugefuehrt wird, um in deren Genuessen zu schwelgen, auch dem Unersaettlichsten ueberreichlich genug. So ist der " Langeweile " vor- gebeugt, die aus pessimistischer Verbissenheit bis zur Verneinung des Lebens fuehrte, da bei der Aufzehrung des aus der Vergangenheit gelieferten Nahrungsvor- rathes eine Erschoepfiing zu drohen schien, so dass "mehr Licht" ersehnt wurde, auf dem Sterbebett unseres Dichterfuersten. Wenige Deceunieu spaeter ist die Lichtfuelle hereingebrochen, bei accumulirender Steigerung des Weltverkehrs; und seitdem sind die Blicke auf eine verheissungsvoU aufoefFuende Zukunft hingerichtet, aus national eingeschlagenen Wurzeln mit Lebensmuth und Lebenskraft durchstroemend.

Wie mit den aus dem Gegruebel ueber die Raethsel des Daseins ahnungsvoll auftauchenden Fragestellungen sich abfinden, bleibt ( nach Maass der Befaehigungen ) Sache des Einzelnen, dem bei rationellem Ausverfolg einen Abgleich zu erlangen nicht schwer sein kann, bei ernstlichem Wissen und Willen, da es um die in der " Visio intellectualis " aus mechanisch kalt eisernen zu lebensvoll gerechten umgesetzte Gesetzlichkeiten sich handelt, und deren allgemeines Durchwalten in Ueber- einstimmung mit den im Denken immanenten (fuer ein congeniales Verstaendnis). Ehe jedoch dem in solchem Preiheitszug durchdringenden Hinsehnen an geistige Gennesse nachgegeben sein darf, muss, vor den dianoietiscben, den ethischen Tugenden genuegt sein,

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aus demgemaess obliegenden Pflichten, um die bei Brfuellung derselben zustehenden Rechte zu gcniessen.

Wenn hier Nachteulen aechzen ueber die ihrem Verderbnis und Untergang entgegenrollende Generation, die ihnen ein Mitleben erlaubt hat, so kann es solclie Kaeuze unter denen nur geben, welcherart, aus Erbostlieit oder Verstimmung ueber die in katastrophen- artigen Uebergangsstadien unausbleiblichen Missstaeude, die mit der Gesellschaftswesenheit verwebenden Faedeti wirrsch loszureissen und abzuzerren, durch den Kopf gefahren ist, in moroser Misanthropie (des vom Leben abgewandten Pessimisten).

Nicht auf kurzsichtig hilflose IsoHrung, sondern auf grossniaechtige Vereinigung geht der Zug der Zeit, fuer gemeinsame Ausrnestung auf die Grossthaten der Zukunft, "viribus unitis," die gesammte Mensch- heit, als ein Mann.

Naechstliegeud * und zunaechst haudelt es sieb um den friedlichen Verkehr der Voelker untereinander, dass alle sie, die Bewohner unseres Erdballs, gegen- seitig sich aushelfen, im Austausch der ihren Land- strichen cliaracteristischen Erzeugnisse, wie (klimatisch oder industriell) nach specifischen Eigenheiten differ- enzirend, um sie gemeinsam zu verwerthen, fuer practische Verschoenernngen des Lebens.

Daneben aber stellt sich das Problem des "Mensch- heitsgedankens": zur Kenntnisnahme dessen, was jemals und ueberall von der Menschheit gedacht worden ist, um in solchem Ueberblick der intellectuellen Erzeug- nisse die realen Unterlagen zu gewinnen, fuer sachge- rechte Beantwortung derjenigen Fragen, die aus seinen geistigen Beduerfiiissen dem Menschen sich stellen.

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Da das Denken auf vergleicliungsfaeliigie Relativi- taeten sich hingewiesen findet, um controllirbare Folgerungen zu ziehen, haben zum Arbeitsmaterial die geographisch-historischen Wandlungen der Ge- sellschaftsgedanken (in sobezueglichen Voelkergedan- ken ) au dienen, fuer Verwendung der comparativen Methode, die bei ihrer Verbindung mit der genetischen, —um deren Erleichterungen sich nutzbar zu machen (beim Fortgang vom Einfachen zum Zusammengesetz- teu ) auf die Elementargedanken * zurueckfuehrt ( in den Unitaeten der Gesellschaftsgedanken ). Und nach- derj sobezueglich in den Didomena der ethnisch constatirten Aussagen ein festgesichertes Fundament gebreitet ist, mag dann der aus den { idiosyncrasischen ) DifFereuzirungen der Gesellschaftsgedanken im jedes- mal socialen Kreis, zum selbststaendigen Bewusstsein umgrenzte Gedanke des Einzelnen diejenigen Zielrich- tungen ausverfolgen, die aus seinen innaten Voranlagen (bei Entfaltung potentiell geschwaengerter Keimungen) sich ihm merkbar machen, um den im Denken imma- nenten Gesetzlichkeiten ihren Ausgleich mit den allgemein (im All des Daseienden) durchwaltenden anzustreben ( unter kosmischen Harmonien ).

Innerhalb des humanistischen Mikrokosmos liegt eine Ueberschau in den Grenzen der Moeglichkeit, nachdem die, naturwissenschaftlicher Untersuchung geoeffneten, Forschnngswege saemmtlich durchwandert sein werden, und aus den hier als bekannte vergewisser- ten Bedingungen ist dann ( beim Auslug in makrokos- mische Unabsehbarkeiten) auf adequate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) zum eckzusch Hessen ( soweit dem Aoristen ein Horizont sich ziehen laesst, im Peperasmenon ), kraft des logischen Rechnens, je

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S06

mehi dasselbe in Bemeistening der Wahrscheinlichkeits- rechnungen der Richtigkeit seines Facits sich gewiss sein darf: bei " Erschoepfung der Denkmoeglichkeiten ** nach einer Exchaustionsraetliode (der die Vervollkomm- nung zu einem Infinitesimalcalcul in Aussicht verbleibt ). Wenn bei Einfuegung in die ihm, im All des Dasienden, zugehoerige Stellung der schoepferische Denkgeist mit demjenigen identificirt sich empfindet, was aus dem Unendlichen der Ewigkeiten zu ihm redet, bleibt, das im Endlichen Bekuemmemde imbeknemmert fortab, sofern { bei gewissenhafter Pruefung) der Ueberzeugung getraut werden darf, die in der Bestimmung gestellten Aufgaben erfuellt zu haben ( nach bestem Willen und Wissen ).

Mit dem Gesellschaftsleben, worin hineingeboren, bleibt jeder nnaufloeslich verwachsen, und hat mit ihm zusammenzugehen auf Ischen und Sterben. Hier hat das Gute ( Agathon) im Nuetzlichen ( Chreksimon ) sich zu erwiesen fuer die Praxis und ihre Modificationen, soweit iu lyebensfaehigkeit zulaessig.

An dem in seiner Culturgeschichte angebrochenen "Welttag" (s. Hegel), ist der germanische Stamm /: wie aus seinen Verzweigungen ( anglo-saechsischer, niederlaendisclier, skandinavischer Voelker) zur domini- renden Nationalitaet zusammengeschlossen : / berufen und ( vom Geschichtsgeiiius ) beauftragt, des Bauner voranzutragen zur Einigung der Menschheitsfamilie, beim Ueberblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen ( der Voelker gross und klein ).

der bei Erschoepfung der Denkmoeglichkeiten daraus gezogenen Quintessenz ( und Consequenz ) muss dasjenige ausgedrueckt liegen, was der Humanitas ihre Humanitaet behuetend, zugleich jeden Einzelnen ucber

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die aus inneren Sehnungen zur Beantwortnng draen- gendeu Fragestellongen vergewissert (wie im Wissen gewiss).

Unter den ihren jedesmaligen Gesellschaftskreis coiistituirendeii Individuen, den activ integrirenden Theilgliedern im socialem Organismus, liegt alljedem die Verpflichtung auf, an Ausbesserung von Schaeden mitzuwirken, wo diese sich ihm kenntlich machen ( in Weite seines Gesichtskreises). Von den auf der Staatsbarke miteinander KingeschiSten hat ein Jeder auszulugen auf die aus Untiefen und Klippen bedro- henden Gefahren, inn wo es brandet und gisclit, die Sturmesboten zur Kenutniss zu bringen, fuer gemein- same Durchrathuug. Vielleicht ist er genugsam mit Schwimmguerteln ausgestattet, um sein eigenes Leben iu Sicherheit zu bringen, aber auch dann bleibt rathsam, lieber mitzuhelfen an Rettung der gemeinsamen Barke (wenn es fuer die ihm zweckdienlich vermeinten Maass- nahmen zu spaet sein sollte), im Verein mit dem Gesammt "Alle Manu" (wie die Noth des Augen- blickes erheischt ).

Bei naturgemaesser Verwachsung mit zoopolitischer Organisation, ist im Wohl des Gemeinwesens jed' Eiuzelnen's Beste bestens gefoerdert, sobald die durch Uebergangszustaende des culturellen Geschichtsganges herbeigefnehrten Misstaende zurecht gerueckt sein werden, unter social correcten Maximen ; fuer deren theoretische Formulirung zunaechst eine Kenntnis- nahme des realen Thatbestandes tu Voraussetzung steht, aus den ethnisch gelieferten Aussagen iu der " Lehre vom Menschen " ( wenn durch ihre Belehrungen das " Oculus rationalis " ausgeschaerft sein wird ).

Da der Meusch auf eine bevorzugte Ausnahme-

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Stellung vetzichtet, uud den biologischen Schoepfungen seines Planeten gleichwertig sich angereiht hat (um, als primus inter pares, desto ausgiebiger ihre Dienste ftier sich zu verwerthen), wird fuer seine internen Angelegenheiten ebenfalls der objective Standpunct der Betrachtung vorgeschrieben sein, nach der erfah- ruugsgeuiaess ' erprobten Methode in all' uebrigen Disciplinen exacter Forschung.

Solange die Voelker des Erdballs, im Ambitus ihrer weiteren oder engeren Areale, von einander abge- trennt, isolirt waren, fand sicli ein jeder der ethnischen Gesellscliaftskreise auf seine Subjectivitaet hingewiesen, im Brueten ueber selbstgelegte Eier, aus denen, nach legitim vollzogener Ausentwicklung, Neues weiterhin nicht zu Tage kommen konnte, fuer reale Vermehrung des Wissenskapitals.

Jetzt dagegen, mit Umschiffung des "Globus in- tellectualis," liegt das Gesammt der Menschheit ausge- breitet, um in ihr Geaeder einen unter controtlirbaren Vergleichnngen ' correct gesicherten Einblick zu gewinnen, und so ist derjenige Forschungsweg vorge- zeichnet, der auf Grundlage der ethnischen Aussagen, bei Ausverfolg der comparativ-geuetischen Methode, auf solche Maxinten hinzufuehren hat, wodurch dein Menschen sein menschenwuerdiges Dasein gesichert sein wird, im Character der Gesellscliaftswesenheit fuer Alle miteinander; und im eigenen Selbst jed' Einzelnem, der darum zu bemuehen der Muehe werth halten sollte was seiner privaten Ansicht neberlasseu bleibt, bei unbehinderter Gedankenfreiheit (die Niemanden verkuemmert werden darf).

Je voller jedoch die Freiheit, desto mehr bedarf es ihrer rationellen Znegeluiig aus selbstgesetztem Gesetz,

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da durch Excesse das gesundheitlich normale Wohl* seinsgefuehl beeinttaechügt wird, und um dem "animal rationale " seine Gesundheit zu bewahren, macht dem- gemaess die Einhaltung der erkenntnistheoretisch vorgeschriebenen Schranken, beim Gebrauch seiner Vernunft dem gesunden Menschenverstand sich rathsam ( aus seinen eigenen Interessen ). So empfiehlt es sich dem Denken, an dem zuverlaessig gesicherten Anhalt festzuhalten, der auf dem exact gefuegten Unterbau der Naturwissenschaften gewaehrt ist, und mit ihm die Fuehlung zu bewahren, auch bei den Ausfluegen in das Reich des Geistes und seinen Wissenschaften, unter Fortfuehrung eines, an unerschuetterlich einge- rammelte Grundpfeiler angeknuepften, Leitungsfaden, damit bei den dort erlangten Wissenschaetzen gleich- falls die Richtigkeit derselben vergewissert sei { wenn sie aus pruefend angelegter Controlle als correcte erwie- sen stehen ).

Zum systematischen Ausverfolg solchen For- schungsweges ist jetzt eine Aussicht eroefihet, seitdem den humanistischen Studien, fuer ihre Behandlung nach comparativ-genetischer Methode, eine thatsaech- lich gebreitete Unterlage beschafft ist ( auf Grund der ethnischen Aussagen).

I. Im "Manaa" des " Manu" (oder Maniska) Ist die hnmaDlstitcbe Existenzform geken Die lehnet im (innerlich) sechsten Sinne (AToiiui aisilukais ) durch eine " forma superaddita " (b, Tolesio) aus dem thyrathen eingelreteiten Hous (b. Arisiateles). Die auf ihrem Ochetna fahrende Seele (P^lo'a) hatte oeben der Zuegelung seines Doppelgespannes das Denken zu besorgen, als J'fjHrAeft loäikck (b. Porphyr), " Neque eiiim In homine uno alia essentia ejus spinlus, atquo alia ejus anima, sed prorsus una eademque" (b. Rob. St. Victor). "L'äme pense toujuurs" (b. Male- braoche), '• Penser c'est sentir " (s. Coudillac) im "Vernioegen der Seele" (b. Telens). Denken, "das grosse Verlangeo der Zeit" (a. Berkeley ), kennzeichnet das Denkwesen (b. Alkmaeon). " Cogttatto attributum Dei est" ( 9. Spinoza), in " res co^itans " (s, Descartes). "Das Denken als Snbject vorangestellt, ist Denkendes" (s. Hegel), in Noelisis Neehseohs (sich selt>er denkend). Dass die Seele dem vom Denken aufgegebenen Rectwoexeinpel nicht gewachsen sei [um den vom Nous (aus Weisheit

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seiner Matter Sophia) gestelUeo Fragen gerecht zd ncrien] taattn dfa Philo-Sopboi bereits hccausgeapuert, als durch die ( perimtetisclM ) Analytik Aushilfe gewaehrt sein sollte und so war in " altera pnüoeopUae parle, quae est quaiendi ac dissereadi, quae logikch dicilur " (a. Cioero) eine epedelle Einbehausung des Denkens vorgescheci, Aber "logika, qoae nunc habetur, inutilia ad icventionem tdeiitiarum" (s. Bacon), and benuethigte sumit einer AufbesiteruDg und Belebung, um durch die damab sur Aaswirkunfc gelangende Induction die Synthese bdsafneecii ifaei gegenseilige Contrclls mit der Deductioa).

3.— Im vierfachen Paralogismus der rnlionalen Psydiologie wird das Denken, ''dieses Ich oder Er oder Es (das Ding), du sich selber denkt" ( s. Kant ), mit X gleichgestellt, als " Iransccn dentales Subject da Gedanken," oder vielmehr zum Problem hingestellt im logischen Rechnen, um mit objectiver Umschau aus seinen (Denk-) Schoepfnngen sieb m erkennen \ fuer eJKenes Verstaendnis ].

3. Stall "Verneinung des Lebens" gilt volkraeftigste Bejahung fner jeden, der mit Muth und Lebenskraft vertrauensvoll den Entfaltungen dessen folgt, ivas aus des Denkens Wachsthumsdrang bervorspiiessend durchdea Alles Weiten sich erweitert (und ausgcAeilet), herrlich erbabenei von Tag EU Tage sich gestaltet (auf "hoehere Zwecke" hin); und aas den bestaendig neu erhuellten Wundern, im Einklang durch waltender Gcselxlicbkeilen, den das Menschenleben bewegenden Fragen ihre vollste Beantwortung verspricht. Wer unter den Kaempfen des Lebens ermattet niedersinkt, in dumpfer Resignation, dem ist nicht zu helfen (denn "des Menseben Wille ist sein Himmelreich"), wogegen jeder Wille, der so will, zur Mnnnbeit sich aufiunifen vermag, bei ernstlichem Wollen (nach bestem Wissen).

4.— "Der neuen Zeit" (im XIX. Jahrhundert) "ist e i gen thuem lieh die Ricbtang des Menschen auf die umgebende Welt " (a. Eucken |, beim Uebergang einer "Idealcultm" zur "Realcultur" (unter "Gross-uod M aecht ig werden der Arbeit), bei fortgehender Mehrimg der reellen Gueter, aber : " im Verhaeltnis der meisten Gebildeten zur Religion herrscht heute eine peinliche Unwahrhaftigkeit " (190a). "Der furcht- bare Fluch unserer Zeit in religioeser Beziehung ist der Wideispruch zwischen Katheder und Kanzel" (s. F. Schulze). Die Wahrheit will keine Goetler neben Eich(s. Nietzsche), aber die ''praeeiaa verilasest Incomprebensibilis " | s. Nie. Cue. ), soweit nicht der orihos logoi | b. Empedocles)ein Kriterium der Wahrheit abgiebt, (im logisch correcten Redinen), und da "summa veritatis norma eiit consensns universalis" (s. Herbart Ch. ), wird zunaechst, "quod ab omnibus, quod nbiqoe,

Snod seinper creditur " ( s. Cicero ) festzustellen sein, ueber die Problame es Lebens (in ethnischen Elementargedanken), um die darin leitenden Gesicbtspuncle in Einklang zu seizen mit dem zeitgueltigen Baromeier- stand der Kenntnisse,— an dem sieb seil Mitte des vorigen jahrhoDdeni der Wendepuncl markirt hat. um die in den Naturwissenschaften exut erprobte Methode doch bei Behandlung der Geisteswissenschaften zur Verwendung zu bringen (auf Grand der ethnologisch bescba0ten ThatsBCtwn ).

S.^Nachdem sie als durchgaengig gleichartige sich erwiesen haben, (im "consensus gentium"), ist damit ein Zauberschluessel gegeben, um all die Plmntasmagoden der Gedankenwelten aus ihrer bunten Fudte aufzuschliessen und n:ich den, in ihrer Sonde rlichkeit durch waltenden, Prinzipien, deutlich zu klaeren, so dass bei EnlzifTerung des in Symbolen

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Sesctiriebeiien " Buchs der Natu " (ia lesbarer Schrift ) die RMthsal es Daseins einer Deataog sagaeoglich gemacht &elD werdan (foer eigene Erkenmnii].

6.—" Seine Nation " ( " die besondere geistige Natar der meDscUlcben Umgebung, aus welcher er selbst mit allen seinem Denken und Thun and mit seinem Glantien an die Ewigkeit dessellxn hervorgegangen Ist, das Volk, von welcbero er abstammt nnd unter weltfern er gebildet wnrdetmd tu dem, waier jelitist, henof wachs " }, ist das "Ewige" (s. Fichte ), fuei den Menscbeu (das "Ewig-Einc" anstrebend). Aus, ireil naturnoth wendigen, ewigen Gesetzen durchs! roemt sich die Gesell Schafts wesenheil { in social sprachlicher Organisatton ) mit ihren ethischen Functionen, und aus (leren gemeißverEtaendlich innerlichen Reden gespeist, sprosst sodann im Individuellen Organismna die Ver- nun fttha et igkeii hervor, lu rationeller Klaening des Umblicks, nach den der Sehweite jed' Einzeinen's conformen Gedacikenverlaeu gerungen (ilioeibalb des von seiner Periphericlinie gezeichneten Horizontes ).

7-— Nachdem wie fuer die " Entia realia " auch den "Entia raUonis" ihre " res facti" (empiriokritisch) erfahrungsgemaess beschaEEl sind, < in ethnischen Belegs tuecken ), wird dem Idealen gleichfalls, ein lester ZiETentwerih zu subslituiren sein, in realen Wertbgroeasen, um die bisherige Bececbnong mit iinaginaeren Zahlen lu consolidiren. ''Sensale esperienze " (a. Galilei) in der "experientia literala " (s. P. Bacon), •' sine c«perJmen(o nihil sufficiente sciri potesi " ( s, R. Bacon ) und so werden die, auf heuligem Barometerstand der Kenntnisse von einem " Zeilalter der Naturwissenschaften " kuendenden Wetterzeichen seinen Tagesfiag^n conform zu deuten sein (auch in der noelisch umgebenden AlDio«phaere). In Anreihuog an die "le* eziensae" sind die "res cogitantes" desgleichen in die ihnen sachgerecht zukommende Ordnung einzurueckeu, damit die Natur '' aus sich selber ausspricht " (b. Spinoza), was sie zu sagen habe uelier inhaerirende Geselze. Seine "Zusaetze " sofern voreilig eingemengt— elimiiiiiend (b. AvenaiiupJ, hat diis Denken als " Zuschauer " | b. He);el ) hinzu blicken, wenn umbiegend in die Tiefen seiner Subjectiviiaet, um auch sie mit dem auf objeclivem Standort der Bnlrachtunß eiitzuendeten Lichte zu erheDen, fucr deultiches Verstaend- uis (klar und wahr).

tj. Was bisher vergleichsweise in den durch verschiedene Umstaeude bedingten ModiGcationen der buergerlichen Einrichtungen zur Ver- biegung stand, beschraenkle sich auf die in der Cullur vorgescbilileiten Stadien im Vergleich mit den Unsrigen, nach Daten der Texte, worin sie von Schrift voelkern hatten niedergelegt werden koennen, und sind daraus der vergleichenden Recbläkcnde manch' unterrichtende Folgerungen an die Hand gegeben (je nach, den Ansichten dameber). In den ethno- logischen Vorrathskammein ist jetzt der Einblick forlgefuehrl bis auf nalurwuechsige Voranlagen Im Werden der primitifen Zustaende, also auf antomatisch nolhwendige Gesetzlichkeiten hin, die (in Homoi agrapAoii durch Dikehs aiiiohi gehuetet, aus sich selber aussprechen, was sie zu sagen haben, nnberuehrt von den Ansichten darueber. Wenn die "reine und unverfael sehte Natur zum Losungswort wird" ( b. Rousseau), so bat die bei den Cullur voelkern (in deren Schule) geslaehlte Civilisation beim Rneckblick anf wilde Naturkindem, daraus keine Lehren entge- genzunehmen, wohl albct diejenigen, die aus objectiver Beobachtung der Erkenntnis sich bieten, zu foimnliren, wie gesundheitlich gut befunden (fner eine den eigenen Gebrechen nutzbare Naturbeilinethcde).

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Adolf Bastian. , ^ f^, > \ \

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Die £ehre vom Denken.

Zur Ergänzung

der

Natüriissenscliaftliclien Psychologie

in

Amendwg anf die GeisteswissenscMten.

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Berlin 1903.

Fetd. Dlimmlers Verlagsbuchhandlung.

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Die Lehre VOM Denken

ZÜB EE8ÄNZUNG DBB

NATURWISSENSCHAFTLICHEN PSYCHOLOGIE

für Überleitung auf die Geisteswissenschaften.

n. BERLIN 1903.

Ferd. Dümmlers Verlagsbuchhandlung.

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Vorvermerk.

Was im iZusammenhang der Dinge« eine am konformen AVechselbeziehimgen ineinander verschUrzte Heimarmene sich denkt -- das Denkwesen nämlich, als Tiitger solcher Denk- weise — , findet selber sich hineinverwoben in diese »Con- catenatio rerum«, und da, wenn die über eigenes Dasein ge- stellten Fragen ihre Beantwortung heischen, weder ein Anfang erblickt ist, noch das Ende (innerhalb zeiträumlich umgrenzten Horizontes des Gesichtskreises), kann (zur Durchforschung einer im selbsteigenen Auge getragenen Welt) der, zum Ausgang dienliche, Ansatzpunkt zentralem Kontakte nur entnommen sein, wo ein neutralisierter Abgleich wahlverwandtschaftlicher Affinitaten in lebensfähigem Effekt sich stetigt, für soweitige sContinuitas« (oder »avvfxigt).

Auf Unterlage starr stummer Eins kommt mit der Zwei, als Gleichgewicht entsprechender Gegensatzpaare, die Zahlen- reihe in Fluls, um (von dem Dritten) fortzuströmen, mit (des Cusaners) >Explicaiio unitatis«, in die Vielheiten hinaus und die TnqaYfiaxa* ägid-fiov? rtval tfamv (die Pythagoreer) zu ordnen, in einer nach Mals und Zahl (ipondere ac mensura<) geschaffenen Welt: dem in makrokostnischen Unabsehbarkeiten eingebeneten Mikrokosmos, wie vom Logos geschaffen oder (zu seiner Erbauung) sich gesprochen, in verstandsamen Reden; wenn durchwaltende Gesetzlichkeiten Ubereinstimmig zu- sammenklingen (unter kosmischen Harmonien).

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IV

In der Vorstellungswelt (und ihren DenkschOpfungen) spiegelt das aus makrokosmischen Weiten im umschriebenea Horizont des humanistischen Mikrokosmos Reflektiene, um dann aus solcher Reflexion (der Über ihren Gegenstand siaoen- den Betrachtung) zurückzuspiegeln auf eigenes Selbst.

»Die Ordnung und Regelmäfsigkcit« (in den &schei- nungen der Natur) bildet die Vorausbedingung ihres rationell vemunftgerechten Begreifens, da 'alle Erscheinungen in einer durchgängigen Verknüpfung nach notwendigen Gesetzen« stehen (s. Kant), und »der Verstand ist selbst der Quell der Gesetze in der Natun (zur »Übereinstimmung seiner Erkenntnis mit dem Gegenstande«); und insofern sind sie von ihm hineingetragen, wie von (Anaxagoras') >iVovc<: in die nävta X^litna. die [im (peripatedschen) xtfo]uog alüvsos] als vorhan- den gegeben entgegenzunehmen sind (»rituja* auf dem Buddfaa- gama).

Gleich den »Riti« (vedischen Rituals), regieren*) die »Regin« (eines >Regnanogiscapu< oder »Mitodogiscapu«) die Weltditige, nach dem im >Dharmac (der Trirama) begründeten Gesetzlich- keiten, die indes, weil über den zeiträumlichen Gesichtskreis des Menschenkindes hinausliegend, auf dessen Empfindung mit den im Fstum**) des *Fas« (for) ausgesprochenen Diktaten eines

•) Bis zur »Verfinsterung der WeltmSchtet (am RagnarSkr), für künftige Erneuerung auf dem Idavöllr. Zu dem Feuer, in (stoischer) Ekpyrosis, kommen (im Umschwung der Kalpen oder Tonatuch) die Zerstörungen durch Wasser [in Sintfluten), durch Erdbeben (auf vulkanischem Boden), durctiWind [in (antillenischea) Hurricanen], und dieser rtlumt am gründlichsten auf, bis zu Akanishta's Höhen hinauf und bis zu Awiichi's Tiefen hinab; aber stets ist ein sUnd- licber Rest {noch zu tilgen diM^y xai ruur zu zahlen (b. Ansxi- mander) , was eine Apokalastasis benötigt, ehe nicht die Meggs betreten sind (auf Neibhan hin).

**) >Fieri omnia fato ratio cogit faieri* (s. Cicero), »ei omui aeternitate fluens veritas sempiternac der Heimarmene (»ordo serie»- que causarum, cum causa causae nexs rem ex se gignat*, und der- artig gültige Regulative [zur Deutung des Fatum oder (Aba's) Divum

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unbeugsamen Schicksals oder •Taqdir« auftreffen, ehe über AUah's wohlwollende Absichten El-Khidr nicht seine Beleh- rungen eneilt hat. Einer Ov^yfa NifuOK des Nomos (vifta) entsprechend, redet der Himmel (am Niger) seine Gesetze, als so tief noch zur Erde herabhangend, dafs er vom (mikro- nesischen) Tiki emporgeschoben werden mufste, und auf Pfosten gestutzt (bei den Maori). In Einigkeit des (stoischen) Pneuma (ätp^aQvös iffvt tia\ äyivvrini) bewegt (in Kinesis) der Unbewegt -Bewegende (s. Aristoteles), im «Nunc stans« (b. Hobbcs), Vor dieser Verzeitlichung durchflutet die »Aeter- nitasc als >Aevum« (s. Suarez) in Zeruane- akerene's zeitloser Zeit, bis Ormuzd (um dem Ahrimanischen Widersacher die Wage zu halten) seinen xötr/äos vo^i6; in den Raumbehalter oder (b. Plato) ^s^Ufity^ hinablälst, »a^ aväyxijv (äyyoi).

Die jedem das Seine zuerteilenden MoTeat (futgsa&m) machen menschlich sich merkbar zunächst, in (Livius') «Mona' (fiiieog), mit dem alljeden ereilenden Tod (»mors«), je nach Länge des von den Parzen gesponnenen Lebensfadens, seit der Gebun [>parca a paitu« (s. Gellius) als Wiegenfee], und dann wird ihm (von »Nortia«) sein kalendarischer Nagel ein- geschlagen, zum Fixieren irdischer Daseinsdauer, »figit ada- maminos summis verticibus dira Necessitas clavos« (b. Horaz); welche Prozedur auch zum Einpflöcken dient (den kongesischen Fetizeros).

Aus dem Hintergrund des vom Vorhang (des Himmels- zeltes) Verschleierten glitzern die Gestirne hervor, für die Kon- stellationen des von der Motra (Tochter des Erebos und der Nyx) geschickten Schicksals, wie der Mensch nach Kastenzwang (in der Bhagavadgita) hineingeboren ist oder nach dem Karman (auf dem Buddhagama) verdienstge recht zuerteilt erhält (sodafs, ob zum Guten oder Bösen, in eigene Hand gelegt ist).

Praktischer Anlafs zur Kenntnisnahme von beherrschen-

jussum, in Daivya] liefsen sich in den »Libri fatales* konsultieren (in etrurischen Weisheils lehren).

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- VI -

den Gesetzen war nSchstliegendst im Gesellschaftsleben ge- geben, um (der Annehmlichkeit des GesundheitsgefUhls wegen) die den zoopolitischen Organismus (eines >Corpus sociale«) regulierenden Funktionen arzneikundlich zu Überwachen, und den Legislatoren war dann nahegelegt, den Empfang ihrer Gesetzestafeln aus den HSnden höchster Autorität zu beiglau- bigen, von der, wenn an einem durch Blitzgedonner (auf dem Sinai) unzugänglichen Sitz lokalisiert, all das sich aussagen heb, was und wie (zum allgemeinen Besten) bestens wUnschenswen erschien (töv &töy ttvat ^äov oidto» äqtaxov u. dg), m.). Da solche Kunde indes »sola fide teneiur' (s. Thom. Aq.)) uo'^ der Glaube im Tagesleben sich leicht als unsicherer Kimde bewahrt, verspricht neuerdings die Naturwissenschaft abzu- helfen mit ihrem energetisch durch waltenden Weltbild, wo die in tatsächlichen SonderfUlen aus proporüonellen Ver- hfiltniswerten nachgewiesene Richtigkeit der Gesetzlichkeiten, wie in > phänomenaler«, auch in >intelligibeler' Welt sich zu bewähren hat, weil gerechte (einer dtxatoavv^*), als xeXeta im Endziel) sohin, auf 'ethischer* Skala (und der »dianoetiscb« zu- tretenden Tugenden). >Das Erforschliche erforscht zu haben und das daneben Unerforschliche ruhig zu verehren«, gilt (b. Goethe) als »höchstes Glück des Menschen*. Je tiefer jedoch das GemUl in die Wunder der Welt und ihre Wundersam- keiten sich versenkt, desto mächtiger, in »Admirado majestatis«, ergreift das Staunen, um keine Ruhe zu lassen, in »Beschäfti- gung, die nie ermanet« [s. Schiller), und, den mit Mehrung des Wissens begangbar verlängerten Forschungsweg fortver- folgend, in die dunkel umwogenden Geftlhlswallungen er- hellendes Licht zu tragen, durch nüchterne Verstandesarbeit. >lmmer weiter, immer weiter reicht die unendliche Leiter«, und auf jeder Stufe ist ein Ruhestand gegönnt, weim die selbstgelebten Gesetzlichkeiten mit den im Draußen unuau-

*) Ahjii fiir oSy ^ dixitioviv^ or fiifoc i'ftt^f, dU>' Slq Agni (s- Aristoteles), in Tauglichkeit (der Tugend).

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VII

sehenden symphonisch sich einigen, mit den Setigkeitsgentlssen innerer Befriedigung erfQllend {in »aitäuxtta*], bei Umbeugung des Denkens auf sich selbst (fur eigene Erkenntnis).

In der Klassiziat war die Lehre von der >Psyche« den »Physiologoi« (b, Aristoteles) zugewiesen, im naturwissenschaft- lichen Sinne der Psycho-Physik, und erst bei dualistischer Spaltung zwischen »Res extensa< und -Res cogitans« wurde aus allgemein umfassender >Pneumatologie« die »Psychologie« her- ausgeschält, um in besondere Rubrik der Philosophie eingestellt zu werden, auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften, das jetzt, unter gemeinsamer Behandlung nach der in den Natur- wissenschaften exakt erprobten Methoden, mit diesen einheit- lich sich wieder abzurunden hat.

Das [gleich dem Atmen (vedischen) Tad's] allgemein durch hauchende Pneuma, als (wehseelerischer) «Spiritus mundi« (der Stoa), weht, wie in alle Dinge, auch in die biologische Organisation hinein mit der ipvx^ d-Qimfxij, deren Ssthetische Entelechie [in (Plato's) ^v/töf] zu dianoetischer sich ver- längert, und hier tritt (^S^a9iv) der Nov^ hinzu, die (>rituja'.) vorhandenen Dinge zu ordnen (allsamt) und, beim Nteder- blick als »Zuschauen [gleich (Kapila's) Purusha], in eigener Organisation, die automatisch durchwogenden Empfindungen zur Enipfindnis zu bringen, in den Gefühlen; deren »ver- worrene Vorstellungen« (s. Leibniz) zu deutlicher Anschaulich- keit zu klären sind, kraft des Denkens (in seinem »logischen Rechnen').

Dem Pneuma, als >primus motor« (ni nqätov xtvovy), ist das Geschäft des ■Flamen« zugefallen, zum Anfachen dessen, was mit Feuerskraft*) eines nSß äslZuov (b. Heraklit) bereits

*) Das, wie durch Prometheus vom Sonnenwagen, durch Maui aus (vulkanisch) unterirdischer Esse (seiner Urgroßmutter) gestohlene Feuer wird in die Bäume geworfen und aus ihnen, durch Reibung der Zweige (in phönizischer Kosmogonie), wieder- hervorgerufen, mit Agni's Schöpferkraft (im brahmanischen Zere-

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latent liegt im Stoff, um (durch konform entsprechende Knfi- energien zur Tätigkeit erweckt), in den Erscheinungsweisen phänomenaler Welt hervorzutauchen [aus (Homer's) urvlter- Jichem Okeanos oder (gnostischetn) Bythos], unter den durch das (demlurgische) ntSp Tsjfixov geschmiedeten (oder in Form gegossenen) Gestaltungen, wenn (aus dem iot^ftei Sv hervonreibend] die Energeia formt am tt^og, auf hypokei- menisch Unterliegendem (in der >Substaatia<). »Materia jacet inersi (s. Seneca), ihren Befruchter erwartend, damit der «kreisenden Gebarerin« (b. Bruno) ihre Weben kommen und nun aus der >Natura namraos« die iNamra natiirata< hervorbluht (»pua-ua-mai«). im »Energismus» (eines »ener- getischen Weltbildes«) fallen aus makrokosmischen Weiten die Energien [für ihre (thermisch) regulierten Umsetzungen] in tellurischen Dunstkreis hinein, um dort (innerhalb mikrokos- mischer Peripherie der Sehweite) in »Prakriti's« (der Sankhyal Tanz oder aus den Schöpfungen der vor des Thrones Folsen spielenden »Sophia* das »Buch der Natur« mit denjenigen Zeichen zu beschreiben, aus denen die unter kosmischen Har- monien durch walten den Gesetzlichkeiten zu entziffern sind. Im apathischen Indien wendet, durch den HinbUck auf Prakriti's Tanzgespiel ermüdet, der blasierte iPurusha« [als (daktylischer) Dttumling] sich ab, um (weim er so wollen mOchte), in (ve- daniischem) Brahm absorbiert, sich zu vernichtigen (nach dem Geschmack des modernen Pessimisten), während dem aktiven Volksgeist (occidentalischer Kultur) die Arbeit gilt (adelnd und veredelnd), um zu klardeutlicher Erkennmis (»clare et distincte«) hindurchzudringen (bis zum »/»-m^ asmirö}'*).

Was im humanistisch zeitraumlichen Horizont der An- schauung (zur Apperzeption) vorliegt, in lautlich unkleideten Anschauungsbildem (der »Visio intelleaualis«), kann aus ur- sächlicher Verkntipfung der Wechselbeziebungen (nach pro- portionell kontrollierbaren Verhältniswerten) so auseinander- gelegt werden, wie es sein mufs (naturnotwendig), mittels des dem Denken innateo KausalitBtsprinzips, und wo diesem

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(im Fortschritt der Forschung) die fUr Vergleicbungen be- nttttgten Relationen zu ermangeln beginnen, verbleibt dann die (durch den Index der Progressionen) geleitete Schlursfolgening von vergewissert bekannten Bedingungen auf adBquate Vor- bedingungen im Unbedingten (eines Absoluten). Und hier ist die Richtigkeit angenflbert, wenn die der DenktStigkeit imma- nenten Gesetze mit allgemein durchwaitenden Ubereinsdmmig zusammenklingen (im symphonischen SphBrengesang). Damit wflre am Endverlauf der Zielrichtung das aus organischer Entwicklung Herangereifte identifiziert mit dem, was in den Potentialitäien der zu ihr Aktualisierung drängenden Keimungen voranlag (in proprinzipiellen Anfängen).

Was sogemsrs in dem, durch das Wel^erBtsel, gestellten Rechenexempel verborgen liegt und seine Lösung erheischt, ergibt sich, weil richtig korrekt (in mechanischer Vergliederung), als gerecht zugleich (auf ethischer Skala), und demnach ist ein' jedem gewährleistet was sein Rechtssinn will: dafs nämlich sein Recht ihm werde, in demjenigen, was rechtsgemOfs ihm zukommt so wie er selbst es gewollt hat (als »seines eigenen GlQckes Schmied«).

Wer also, der Philosophie durch den auf das Todesgespenst hinweisenden »Mystagogosi (s. Schopenhauer), zugeführt, Über sein Seelenheil'BekUmmernisse spUrt, wird ratsamer tun, suit auf eschatologisch unbeglaubigtes Geschwätz hinzuhören, mit sich selber zu Rate zu gehen, um gewissenhaft die ihm verfügbaren Befähigungen zu prüfen, zur Erlernung des Einmaleins im logi- schen Rechnen, das weiterhin zu Unendlichkeitsrechnungen zu vervollkommnen nichts im Wege zu stehen hat, zu ange- sebntem (und ernstlich angestrebtem) Übertritt in das Jenseits der Ewigkeiten; wenn beim Zerbrechen zeitr&umlic her Schranken die Befreiung errungen und gewonnen ist (dem Denkwesen, durch seines Denkens Kraft).

Des Denkwesens Wesenheit gipfelt in seinem Denken (im Logistikon des Zoon logikon, als iHegemonikon«), und mit Aus- wirkung proprinzipiell ursächlicher PotendalitHten hat, beim

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Heranreifen des psycho - physischen Organismus zn seiner pö^atg vo^fftmt, das in den Anfangen Verborgene [mittels der Logik des (logischen) Rechnens, im »Calculus philosophicus«] sich aufzuhellen, kraft des von zoopolitischer Sprachschichtung zurückgespiegelten Reflexes, wenn Ubereinstimmig die Gesetz- lichkeiten zusammenklingen: die dem Denken kongenialen mit allgemein durchwaltenden (unter kosmischen Harmonien).

Berlin, Nov. 1903.

A. B.

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Die Sachlage.

Oeitdem eine naturwissenschaftlich konsequente Reform der Psychologie mit ihrem Seelenspuk abgewirtschaftet hat uQd von den Schaugerichten der Dialektik (einer »Logik des Scheins«) reiner Tisch gemacht ist, findet sich derselbe fertig gestellt zu geistiger Speisung aus real gesattigten Ingredienzen, um der unter transzendental umwogenden Agentien (auf zoopolitischer Sprachsphäre) zu normativer Entfaltung ge- zeitigten Individualitat ihre iVisio intellectualis« auszuschärfen (fUr vernunftgerechte Umschau im Daseienden).

Als nächste Aufgabe ist deshalb eine nomologische Be- gründung der Noetik in Betracht zu nehmen, um dem Denken seine «raison d'Strei zu wahren (wie dem >Animal rationale« geziemUch).

Die Anima ist gleich der Psyche von jenem Pneuma durchweht, das, durch das nv^ ttxvtxoy erhitzt, mit der Vis ■viialis {und ihren «Spiritus animales«) in seelische Vertakelung geraten, einer physiologisch säuberlichen Emwiming so vielerlei Hakligkeiten in den Weg legte, dafs die gordbche Knotung vorlaufig zu zerhauen angezeigt erschien, bei radikaler Spaltung in zwei Hälften, die in gemeinsamer \yurzel zusammen- begiiffen gewesen waren.

Die humanistisch vitalen Interessen hatten sich durch solche Verquickung nicht weiter betrofien gefunden, da der

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>Antma< der «Animus« zugesellt war, das, bei Verlängerung der (von der ipvx^ ^ßtntix^ zur tpr^ij aiad-i/uu^ erstrecktec) Enielechie bis zur tfivxT^ StavM^txif (aus deren Verhand- lungen mit dem Nous) entsprungene. Denken, als eigenanigcr iModus essendii der ineinander umgesetzten Energien und ihrer Dynamb (in SvyafU( loyt*^).

Und als durch den seinem arrhetischen Anfang (im Nous) entflossenen Logos das »FUnklein« des anöonaitfta toP &10V zum Aufflackern angeschUn war, übernahm (unter auf- klärender Erhellung) das >Logislikon< (des >Zoon logikon<) die Leitung als Hegemonikon >in arce« (am Sitz des Genius).

Bei abgeschwächter Differenzierung der inhärenten Ge- schlechtsbezeichnungen in den romanischen Filialen der Klassizität ging der Unterschied verloren, und unter Verab- schiedung des gebieterisch strengen Herren blieb seine weib- liche Htilfte nur Übrig, der, da ein anderer PacktrSger nicht zur Verfügung stand, auch das Denkgeschäft aufgebürdet worden, als »Madchen fUr alles«. Dafs eine mit hysterisch femininen Schwächen behaftete Person den ihr sobezUglicb zugemuteten Besorgungen kläglichst nur nachzukommen ver- mocht hat, darf ihr kaum zum Vorwurf erhoben werden, da das arme Ding besser eben nicht konnte.

Desto dringlicher aber ist es an der Zeit, da& der mann- hafte Denkgeist seine eigenen Angelegenheiten selbst wieder in die Hand nimmt, In Nüchternheit des logischen Rechnens schon aus praktischen Rtlcksichten, um den sozialpolitischen Organismus vor Schädigungen zu bewahren: solange im Kalonkagaibon das Schöne dem Guten (als jfi^aiftoy) Überwiegt (und dem Wahrhaften seine Richtigkeit beeinträchtigt). Unter der Hegemonie sentimentaler Kunstduseleien bedrohen die Nachgiebigkeiten einer das >Ewig- Weibliche c verhätschelnden Stimmung mit all ihren Gefahren, nicht nur in ZerrUnung des dem Volkssinn naturwüchsigen SittlichkeitsgefQhls, sondern daneben auch mit den akuten Fieberanf^Uen einer GefUhls- politik, bei denen eine energische Vorbeugungskur indiziert

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ist, ehe sie, zu chronischen Leiden ausgeanet, in die Kon- stitution sich hineingefressen haben, unter pathologischen Störungen des national kerngesunden Volkstums.

Grade an dem heutig kritischen Wendepunkt eines durch kosmopolitisch akkumulierende Steigerung des Welt- und Völkerverkehrs totaliter (>de toto coeto«) umgestalteten >Con- ceptus kosmicos« ist um so ernstlicher darauf Bedacht zu nehmen, dafs dem rationellen Vemunftdenken die Rechte un- bekümmert gewahrt und respektiert verbleiben, um in tnit- lebender Generation die Fundamente zu festigen fUr ein menschenwürdiges Dasein der nachkommenden (auf die Zu- kunft hin).

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Die Gesellschaftswesenheit.

Ab >Ani[nal sociale« gehön der Anthropos mit seinem Zoon politikon zusammen; die Gesellschaftswesenheit ist äa StUck von ihm und mit ihren ethischen Funktionen seiner Organbation ebenso vorbedinglich einverwachsen, wie die somatischen und psycho -physischen dem leiblichen Or- ganismus.

Das aus dem Organisationsprinzip die individuelle »En- titas positiva« (s. Duns Scotus) in charakteristischer Begren- zung (unter den »Res singulares«) umziehende Band wird durch die Sprache geliefert, die den jedesmaligen Gesellschaftskreis als >Totum« unum, quod idem est cum multis (s. Wolf) zusammenhält, in geeinigter Selbständigkeit, aus gemeinsam verstandlichen Wonen, denn (s. Locke) >der Mensch hat von Natur so eingerichtete Organe, dafs er anikuliene Laute bilden kann« (als Zeichen innerer Auffassung zu gebrauchen).

Das innerhalb der Umgebungsweh solcher Wortgebilde (oder lautlich umkleideter Anschauungsbilder) lebende Ge- sellschatewesen findet sich dadurch auf die Regton einer anderen Daseinsschichtung, in intelligibeler Welt der >Nou- mena< (b. Kant) transponiert, wo, aus den Niederschlugen des Gemeinversundes gespeist, in jedem einzelnen wiederum die Vemunfttätigkeit (des Animal rationale) ihre Unabhaogigkeii anstrebt, kraft rationeller Berechnung, und, den ihr eignenden

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StelluDgswen (aus den nach Erfüllung obliegender Pflichien tustebenden Rechten) fixierend, weiterhin dann mit jenseitigen Agentien sich in Verkehr zu setzen hat, zur Abfindung mit den kosmischen Fragestellungen für sobezUglich korrekte Be- antwortung (dem zeitgUltigen Barometersland der Kenntnisse gemars).

Die Wortlaute, in automatischer Äufserung der Emp- findungen, erhalten durch die, ihre typische Auffassung er- möglichende, Artikulation (des Schreies) die Befähigung, in die Wechselbeziehung verwandtschaftlicher Affinitfiten einzutreten, und so, aus sprachlichem Gedankenaustausch der Gesellscbafis- glieder miteinander, entspringen höher potenziene Gebilde, die, mit ihrem >Oculus rationalis« (auf der »Visio meniis«) Über die Sehweite des >Oculus naturalis* biaausschauend, die ihnen konformen »WiderwUrfe« begrifflich zu umgreifen haben (zum «Modus vivendi« mit den xustrOroeadea Einflüssen). Und indem nun das Denken des Denkwesens für die ihm auf- treffenden Gesetzlichkeiten am den immanent eigenen einen kongenialen Abgleich herstellt, ist sogemäfs eine Kommuni- kation mit dem Jenseits eingeleitet, die zur Brücke dienen mag, um atjs tellurischem xtfxio( rtviatug hinUberzuleiten in Transcendentalia (eines >Apriori«). »Aeterna sunt primordia atque principiac (s. Laur. Valla), in den Vorbedingungen eines Unbedingten, dessen Unbekanntes (eines Absoluten) vom Be- hüten der in ihren relativ proportion eilen Bedingungen durchforschter SonderMle anzunähern sind (um das für All- gemeingOltigkeit zutreffende Fazit zu ziehen].

In den aus den Sinnes Wahrnehmungen reflektierten Vorstellungen spiegeln mit iliren Effekten die organisch ver- gliedenen Foruetzungen der im (animalischen) Organismus

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lebenserhaltenden Vorgänge (eiaer »Creatio continua«). Aus den somatischen Funktionen (in chemischen Prozessen des Stoffumsatzes) verlangen, gelangen die psycho - ph3rsischen Entelechien längs der das irritable Muskelgewebe durch- spinnenden Nervenbahnen zu den (in Aistheteria oder Prasada) vorbereiteten Wachposten der sensualistischen Organe, um was im Draufsen vorgeht zu vigilieren und die (in Licht- uod Luftschwingungen) physikalisch einfallenden Reize zu neutralisieren, aus innerlicher Reaktion,' die durch solche Ein- drücke (aus dem Jenseits des Materiellen) zu reflektorisch koordinierten Bewegungen befähigt wird, unter tempoiürer Aufhebung der Gravitation [in einer ttivi/ais »cnä t6noy).

Da wo (in cerebralen Ganglienknoten) die fortzitternden Vibrationen der FUnfeinne (des Auges und des Ohres vor- nehmlich) konkordierend miteinander kreuzen, sietigt sich, unter komparativem Ausgleich der Differenzierungen, das Gemeingefühl im »Sensorium commune« (eines >Manas«), um dem Organbationsprinzip seine EinheiUtchkeit zu bewahren (wie vorbedinglich für den Bestand des Organismus). Und die aus kausal verknüpften ürsachwirkungen auf dem Sinnes- bereich zu Tage tretenden Produktionen bilden demnach in ihrem Endverlauf (mit den aus physiologischer Veranlagung anschlussigen Folgen) den Abschlufs des animalischen Zoon, in Weite der seine (scholastische) »Quidditas« um- zirkelnden Peripherie (für das [peripatetische] li tJvtu im aifoXav),

Bei humanistischer Existenzform streben, aus den ihren l'edesmaligen Gesellschaftskreis komponierenden Konstituenteo, die psycho- physischen Energien weiter hinaus, um auf der noetischen Sphäre des Zoon politikon zusammenzutre£Fen, wo kraft der, aus den intellektuell gemeinverständlichen Nieder- schlügen (der »Ngtiones communes») in ihrem eigenartigen »Modus essendi« aufspringenden, DenktStigkeit (als >Vis cogitativa*) die in dem Ambitus ihrer Gesichtsweite proji- zierten Gedankenregungen, aus social vorbedinglicher Artiku-

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laiioQsßthiglceit*) ia ihre WorthUben eingekapselt (unter laut- lich umkleideten Anschaungsbildem), ihrerseits als »Wider- wUrfe« zurückwirken, fUr Anregung weiterer Zeugungen (in den DenkschOpfungen).

Indem nun der jeder biologischen Individualität ein- wohnende Organisationstrieb (als Nisus formativus) in diese geistig durchschwaogerte Atmosphäre hineinwachst, hat er durch sobezUgUche Agentien seiner >Surroundings> (in der >Monde ambiant« oder >Milieuc) sich beeinAufst zu finden, in Idiosynkrasisch kennzeichnenden Modifikationen seiner Evolution, wie durch die, aus der in intelligibeler Welt hervor- reifenden Früchte gespeisten**} Vernunft ihr aufgedrückt, bei rationeller Ausgestaltung der Svvafui Xoyixj, dem Zoon logikon eignend (der dem Denkwesen gesteckten Bestimmung gemafs).

Wie also im p6anzlichen Wachsturosprozefs seine aus terrestrischen Wurzeln aufquellenden Entwicklungsweben durch die meteorologischen Agentien seiner geographischen

*) iForinata cogitatio ab ea re, quam scimus, verbum est, quod in corde dicimus, quod nee Graecum est, nee Latinum« (s. Aug.) als (fiati) in der Sprache, als »der dem Menschen eigentüm- lichste Gebrauch seines Leibes« (s. Aristoteles), natumotwendig hervorbrechend (s. W. v. Humboldt), auf der lEntwicklungsstufe des Geistes« (s. Sieinthal), um dem seinem Mikrokosmos einwoh- nenden Menschenkind die Reden des Logos zu kUnden, im huma- nistischen Widerhall aus makrokosmisch Unendlichem, von denen das in das ausgeworfene Denknetz gesetzlich Einfangbare dann eingelieimst wird (zum selbsteigenen Besitz).

*•) »Der Verstand macht f\lr die Vernunft ebenso einen Gegen- stand aus, als die Sinnlichkeit fUr den Verstand* (s. Kant), und die iself-evident truths« des icommon sense« (s. Reid), in denen als iSemina aeternitatisf (s. Scaliger) das einheitliche Walten nach- baut, haben in ihren Elementargedanken die Unterlage zu bilden, um bei Ausgang der Forschung mit der komparativen die genetische Methode zu verbinden, in bequemlichsl annehmbarer Erleichterung fUr den gesunden Menschenverstand, um die ihm aufliegenden Arbeiten zu absolvieren (nach bestem Wissen und Wollen).

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Provinz sich modifizien finden (zu lebensfähig entsprechender AkkommodaiioQ), so die der, aus (Paracelsus') >FUnklein< oder (sioischem) anötmaOfta %ov ^«oC entzündeten, Wesenheit in ihrem Leben, «mens est viva substantia* (s. Nie. Cus.) , von jenseitigen Faktoren angeweht, aus suprasensualistischen Regionen entsprossen; die indes, weil auf regelrecht p«deter- minienen GegenwUrfen beruhend, zur Einflkgung in genauere Kenntnis dem Oculus rationalis ebenso unbehinden zuganglich sind, wie dem Oculus naturalis seine optisch entgegeotreteoden Objekte. Insofern wird die Willensrichtung im Denkleben durch aufserlich umragende Motive (oder Motoren) bev^egt, vermag indes, nach einheitlicher Veranlagung der Organisation (wie der sinnliche Bezirk derselben in seinem Gemeinsinn) einen zerebralen Stetigungspunkt in sich selber zu finden, fUr die Persönlichkeit eigener Bewufstheit, nachdem dieselbe, unter Vergleichung der Differenzierungen daraus abgezogen, sich umgrenzt hat, beim Sprachverkehr der Gesellschaftsgedanken miteinander (um in der Gedankenwelt jedes einzelnen die demgemä&e Klarung zu erhalten).

Indem aus den Nachschwingungen sensualistischer Ein- drucke die optischen Nachbilder in akustisch konkor dierendem Nachhall von den psycho-physischen Entelechien auf die (noetisch) zoopolitische Sprachschichtung hinUbergeßihrt werden, in lautlich umkleideten Ans chauungs bilden), so gleichen die individuellen Differenzen sich ab, in gemeinsamer Auffassung des gesellschaftlichen Ganzen. Das Gleiche fliefst zusammen, die Gegensatze neutralisieren sich, und so wird, beim Durchkreuzen wahlverwandtschaftlicher AffiititSien, eine Gleichung hergestellt, im abstrahiert erweitenen ßegri0^ als ein (gleich dem Kristall aus stOchlometrischen Verhaltnissen der Mutterlauge) niedergeschlagenes Produkt, dessen Eigenart in dem der zuerteilten Woribezeichnutig einwohnenden Sinne

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aufgeht und in solch fafslicher Umschriebenheit zu praktischer Verwendung verfügbar steht, im Sprachverkehr des Gedanken- austausches (zwischen den Konstituenten des jedesmaligen Ge- sellschaftskreises).

Die aus der Sprachsphare redenden Wone künden sich demnach als ein Erzeugnis der Gesellscha^edanken wie aus den Unitäten derselben (in den Elementargedanken) organisch herrorgewachsen, beim Entfallen potentiell geschwängerter Keimungen (bis auf deren Modifikationen durch kulturelle Deutungen).

Der zoopolitischen Organisation, als dem Anihropos an- gehorig, steht für ihre Entwicklung deren Anfang in Voraus- setzung, wie d em somatischen Organismus in der Zelle oder Monere (bei primär einfachster Reduktion).

Bei fortgehender Übung seiner GliedtnaTsen mOgen die- selben zu nützlichen (oder akrobatisch spielerischen) Kunst- stücken vervollkommnet werden, aber die zum Bestand des Organismus präkonditionellen Organe (die Handhaben der das Leben erhaltenden Funktionen) sind seit der Geburt in ihren Anlagen naiumotwendig bereits vorhanden, in Magen, Lunge, Niere u. s. w., welche nachträglich als hinzu- oder angewachsen zu denken, wie die empirische Erfahrung [in tatsächlichen AufweisuDgeo), schon die logbche Konsequenz verbietet, durch ein dem Denkwesen (oder Zoon logikon) unverbrüch- liches Veto.

Der noetische Organismus des Zoon politikon ist im Verhältnis zum psycho-physisch-somatischen zu einer uner- mefslich grOfseren Vervollkommnung befähigt, aber seinen (erst) natu motwend igen Vorveranlagungen nach ist auch er als fertig bereits vorhanden entgegenzunehmen, weil er sonst ins Dasein Überhaupt nicht hätte eintreten können, denn das rationelle Denken verlangt seinen Ausgang von erster Eins, weil sonst (beim Entschwinden proportioneller Relativitäten) im Apeiron verloren (ohne vemunftgemäfs umgrenzendes Peras).

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Die embryonalen Ursnlagen oder (b. Beneke) lUrkräfie* (Urformen) der für den Aufbau des zoopolidschen Organismus tmiöiigten Organe kommen (in Sehweite der aVisio intellcctu- alis<) mit den »Notiones communesc oder tiotvai syyouu zum Ausdruck, vom Veratande (aus seinem >Sensus communis«, eines gemeingesunden Menschenverat&ndes) geschaffen, in so- weit automatischer Tätigkeit (mit immanentem iNisus forma- tivus« sprielsend), und die an diesen Organen wirkenden Funktionen bewegen sich auf ethischer Skala, aus den Moral- geboten redend, als naturnot^vendige Voranlagen sozialer Existenz.

Damit der, durch sein Sprachband umschlungene, Ge- sellschaftskreis ein lebensfähiger an sich, mUssen die Wechsel- beziehungen zwischen den ihn konstimierenden Komponenten mit ethischen GrundzUgen durchwoben sein: aus P&ichien mit den dadurch zustehenden Rechten zusammengeknüpft

Dafs sich dies faktisch so verhält, dafUr legen dte aus dem Gesellschaftsleben der WildstSmme auf primirem Niveau geliefenen Beobachtungen derartig unwiderlegliche Beleg- stücke ab, dafs mit den gegen solche Beweise Streitenden überhaupt nicht zu streiten w9re, da das durch logisches Rechnen gezogene Fazit, wenn in prüfender Kontrolle als korrekt bewfihrt, seine Richtigkeit aufzwangt, nolens, volens (solange 2x2 4). ^^i vielfach wiederholter ErOneruog des hier gültigen Sachverhaltes mag bei dieser Gelegenheit der Verweis darauf genügen.

Nachdem solcherweis das Zoon politikon in seiner eigen- artigen Wesenheit etabliert und konstitniert ist, für unbewufstes Auswirken seiner ethischen Funkdonen, wird aus denselben, beim Durcheinanderschieben der individuell idiosynkrasischen Differenzierungen auf gesellschaftlicher Schichmng (unter den darin einbegriffenen Individualitäten), das persönliche Bewufst- heitsgefühl in den Einzelnen geweckt, durch gegenseitig einander begrenzende Umschreibungen (zum Abgleich im gemeinsamen Ganzen).

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Damit tritt das, dem humanistischen Individuum gleich- fatis (seinen latenten Voranlagen nach) inhärierende, Vernunft- organ in Aktion, das, aus dem auf der Gesellschattsschichtung angesammelten Wissenskapital (im dortigen iConceptus mundi») seine geistige Speisung entnehmend (durch passive und aiclive Teilhaberschaft), den ihm individualistisch eigenartigen Ent- wicklungsgang betritt (im Ausverfolg der rationell geregelten Denkbetfitigung), um unter Abgleich der {dem Gesamt gegen- über) aufliegenden Verpflichtungen seine Rechte selbständiger Unabhängigkeit zu beanspruchen und (sofern dazu befähigt) tu behaupten (in unbehinderter Freiheit auf dem Reiche der (ledankenwelten).

Das, durch RUckspiegelung des auf zoopolitischer Sprach- schichtung anhebende und aus den Effekten der GesellschaFts- gedanken reallsiene (Verstandes-) Denken (des > Int eile crus«), in den individuellen Stamm esgUedern der Gesellschaftskreise angeregte (Vernunft-) Denken (in [rationeller] Tätigkeit der •ratio«) verfolgt nun seine privaten Zwecke, die sich indes, des eigenen Besten wegen, im Einklang mit den durch die >PoUteia< auferlegten Pflichten und sohin gestellten Ansprüchen zu halten haben, wenn durch religiöses Sehnen (nach Abschluß einer einheitlich befriedigenden Weltanschauung) aufgedrängten Strebungen folgend. Die demgemäfs gewohnheitsmülsige Ubeasphilosophie,wenn die dogmatischen Auseinanderlegungen nicht genügen, mOgen metaphysisch ergänzt sein, ohne jedoch den durch die Gesellschaftswesenheit auferlegten Geboten sich zu entziehen, obwohl im Übrigen jedes Wahl anheimgestellt, wie ihm der Schnabel gewachsen, um (beim Einhalten natur- forschlich exakter Methode am naturgemSlsesten) die ihm naiurgerecht kongeniale Speisung aufzunehmen (zur Forderung geistiger Gesundheit).

Die Schöpfungen der Gesellschafisgedanken tragen ihr ethisches Gepräge, unter dessen Stempelung dem Gesellschafts- kreis seine Lebensfähigkeit garantiert ist (zum Ausverfolg seiner praktischen Zwecke), wogegen das durch den zoo-

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politischen Reflex des Denkens in Individualist des Einzelnen erweckte Bewurstsein, von den Ahnungen seines Ursprunges durchdrungen, aus den sobezUglich potentiellen Keimungen das religiöse Sehnen entspriersen lärst, um den beraufdrüagen- den Fragen ihre Antwort zu findea

Insofern könnte, der Theorie nach, den gesellschaftlich und den religiöserweise gestellten Ansprüchen unbehinden nebeneinander genUgt sein. Indem nun aber der, bei ge- schichtlich eingeleiteter Verschiebung der primlren Stammes- verhaltnisse, legislativer Aushülfen benötigende Staat, zur Stütze des weltlichen Richters (durch den Hintergrund eines unsichtbaren), zu Kompromissen mit der Kirche sich veranlaist zu sehen pfiegt, so treten die Konflikte ein, zwischen den zwei Schwenem, im selbstmörderischen Kampf miteinander (nach dem, was die Geschichtsbücher darüber zu erz&hlen haben).

Indem die idiosynkrasisch geßlrbten Sinnesanschauungeo der Individuen unter wechselnden Umrissen der ihnen ge- zogenen ürenzstriche, mit dem Ausströmen der psycho- physischen Entelechien auf die zoopolitische Sprachschichmng Übergeführt, don miteinander in Kontakt kommend, gegen- seitig sich berühren und verschieben, so markiert sich aus den sogemttfs merkbaren Differenzierungen die dem Einzelnen (oder »Einzigen«) zukommende Eigenart, die, in dem persön- lichen Gemeingefühl, (das Zentrale, für die das KOrpergerüst durchstreifenden Empfindungen), eine Bewufstheit weckend, dadurch ihm nahelegt, die in Funktionsweite des Zoon Po- litiken zur Verfügung gestellte Denkiätigkeit (in den vom Intellectus niedergeschlagenen Vorbegrifi'en) für die Separat- zwecke der Ichheit auszunutzen, bei rationeller Betrachtung durch die Vernunft (»ratio«).

Die damit einsetzende Evolution des für das Denkwesen (>Manisco< oder »Manu« im »Manas«) charakteristischen Typos

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ist zunächst durch die mit der Gesellscfaaftsweseaheit einigenden ßindungsföden beansprucht, auf die ethischen Funktionen hin- gerichtet, die den zoopolitischen Organismus durchwalten und erhalten (als naturnotwendige Vorbedingungen seiner Existenz- Milgkeit Überhaupt). Dem primitiven Stammesganzen sind die (Noachischen) Moralgebote präconditionell immanent, auf- gezwfingt aus einem kategorischen »Imperativ«, der vor philo- sophischer Formulierung in vöfioi Sy^aipoi redet (naturgesetz- lieh). Wenn der automatisch einheitliche Ausgleich, im Laufe historisch anhebender Bewegung, durch fremdartig einfallende Störungen in Unordnung gerat, wird (aus dem Naturheil- prozefs) das Streben angeregt sein, die Ordnung wiederher- zustellen, mittelst ergSnzender Aushülfen in legal proklamierten Satzungen, deren >Repräseatationen< (oder Vorstellungen) im Gesichtskreis der Visio mentis auf der Retina des »Oculus rationalisi gleich umschrieben abgezeichnet stehen (in res [ens] rationis), wie (im Ens reatis) optbch {auf der des >Oculus naturalis«) unter entsprechender Erweiterungsfahigkeit (im >0culus contemplationis«). Aus der avftnd&sta iwv öXav im »Zusammenhang der Dinge* durchdringt sympathisch (im Leiblichen schon) das Mitgefühl der im gleichen Gesellschafts- kreis vereinigten Genossen, ein derardg selbstverständliches, (in iself-evident truths«), dafs gegen den Mord eines Stammes- genossen, weil ein Undenkbares an sich, Gesetzesbestimmungen aussen (bei den Kayan), im Gesetzbuch (der Lampong), Das bleibt unbeachtet sonach, weil eindruckslos (im Nicht- vorhandensein}. Erst wenn mit dem Ansatz der »Klassen- klrapfe« das unerhört Entsetzliche geschehen sein mag, wird die Aufmerksamkeit geweckt aus dem Selbsterhaltungstrieb, um dem aus suicidischen Gefahren drohenden Untergang (der Stammeseinheitlichkeit) vorzubeugen und durch therapeutische Heilminel die geschlagenen Wunden auszuheilen. Vor den A.ugen der meditativer Kontemplation (in Waldeinsamkeit der Vanaprashta) Hingegebenen erhebt sich das Ideal der Nächsten- liebe, das, wie im Ohr der durch Sruti erleuchteten Rishi

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Tönend, von ihnen gepredigt sein mag (im polyglotttscben Zungenlallen). Mit der Gastfreundschaft Mli erst erhellender Lichtstrahl auf die dunkeln Abgrunde der Barbarei, mit Ehrung der Weisen und Grebe (denen vormals [aus schierer Not- wendigkeit] das Schicksal der Depontani beschieden sein mufste), wenn aus deren Erfahrungsschatz belehrt, nachdem das allüberall durchgängige >Recht des Stärkeren« aus seiner Brutalität sich idealbien hat (mit fortgehenden Veredlungen). Das Sondereigentum wird dem zugesunden, der es durch eigene Fähigkeit sich erworben hat, was wiederum dem Ge- meinwesen zu gute kommt. Und wenn nun das Denken, durch Erprobung der potentiell ihm einwohnenden Kräfte gesohlt, zu weiteren Grofsiaten Lust verspUn (innerhalb der dem Vemunftgeb rauch verständlich gezogenen Grenzen), so wird das Böse, im schroffen Gegensatz zum annehmlich Guten, in seine Verdammung verwiesen, das Schöne gehätschelt, io schmeichlerisch umwogenden Gefühls Wallungen, und das Wahre angestrebt, in Nüchternheit des logischen Rechnens, um bei Aufnahme geistiger Nahrung ihrer Gesundheitsunschäd- lichkeit gewifs zu sein, mit demgemäfs zuverlässiger Brauch- barkeit in Mehrung des Wissensbesitzes (auf die Zukunft hinaus). Gewifs ist dasjenige, was in seinen Gesetzlichkeiten*) sich bewährt, bei piüzis genauer Berechnung derselben, ftir Ziehen des Fazits, sofern dasselbe in prüfend angelegter Kon- trolle korrekt erfunden ist (und somit bewiesen steht).

So hat das Denken durch gesetzlich gerechtfertigte Be- meisterung der seinen zeitgUltigen Standpunkt umgebenden Anschauungen normativ sich zu entfalten, um aus Erkenntnis

*) Alle Erscheinungen stehen in >einer durchgangigen Ver- knüpfung nach notwendigen Gesetzen« (s. Kant], da die allgemeine Geseizmäfsigkeit der Natur ein Postulat der Erkenntnis (s. Riebl) in (fester Ordnung des Seiendem (s. Schuppe). »Law means a rule, wbich we have always found to hold good and which we expect always will hold good« (s. Huxley), wenn aus Überein- stimmung der Gesetzlichkeiten erwiesen (durch die vom Denken angelegte Kontrolle).

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des Draufsen, soweit im Fangbereich seiner Relationen, zur eigenen sich zurückzuwenden, und die dortigen Vorbedin- gungen, im Einklang mit den allgemein Ubereinstimmigen : um aus dea bekannt gewordenen Bedingungen in die noch unbekannten (des Unbedingten) einzudringen zum befriedigen- -den Abschluis für die Gewissenhaftigkeit des Selbst.

Das durch Übung in den Funktionen der den Anthropos mit seinem Zoon politikon verwebenden Fflden gestärkte Denken ist darauf hingelenkt, die Weltanschauung einheitlich aus- zubauen, um das eigene Selbst in die ihm zukommende Stellung einzufügen. Früher aber bereits war dem Denken Veranlassung gegeben gewesen, dem selbstigen Wohl sich zuzuwenden, wenn krankhaft zerrüttet, und hier, in dem un- fertigen Stadium einer noch schwächlichen Kindheit, verwirrt es sich in die Schrecken einer dämonischen Gespensterwelt lehe die Gonheit daraus sich zu verklaren vermochte).

Sofern bei ineinander verknüpften Wechselbeziehungen ihre Auswirkungen im überschaubaren Sonderfalle umgrenzt vorliegen, lassen die Vert^toisbedingungen zwischen den Ur- sachen und ihren Effekten erkltlrend sich auseinanderlegen (zum verstitndlichen Einblick).

Das Warum der Pflanze ist, beim organischen Abverlauf der Wachstumsprozesse, aus dem Produkt ihres Reifestandes erwiesen (unter Ablösung der Frucht, in vervielfältigtem Keimsamen, die [relativen] Anßiage wiederholend, an letzt- erster Unitat), wenn rationelierweise dort behütet vor dem Abgleiten in einen >Regressus ad infinitum« (ins Absolute hinaus).

Analogerweise verhalt es sich m. m. bei den Animalien, mit Abtrennung der gezeugten Nachkommenschaft, zur Art- erhaltung (einer >Materia signatat).

Soweit in humanistischer Existenzform die Zeugung aus dem sexuellen Pol auf den zerebralen verlegt ist, ändert sich für die daraus geistig beteiligte Wesenheit deren Ziel- richtung.

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Die dafür malsgebende Umwandlung vollzieht sich auf den noetischen Regionen, die im Übrigen, betreffe ihres aktu- ellen Bestandes, als gleiche Folgewirkung des in der Natur betätigten Organisadonstriebes sich ergeben, wie alle sonstigen Erscheinungen in phänomenaler Welt.

Auf gesellschafdicher Sprachschichtung wird sie dadurch, ins Dasein gerufen, dafs, bei der Erj^nzung des Anthropos durch seine zoopolitische Organisation, die im jedesmal so- zialen Kreis umgriffenen Konstituenten, auf einheitlich gemein- samen Zweck hin zusammenwirkend, aus dem Durchkreuzen der zu psycho-physischen Enteiechien verlüngenen Funktionen (somatisch stoffumsetzender Prozesse), kraft der untereinander subsdtuierten Energien einen neuartigen »Modus essendi« (in der »Vis cogitativs«) realisiert haben, und indem dieser nun, auf Grund der von den Gemeinbegriffen des Verstandes (als »Notiones communes« oder xotval wvotat) gebreiteten Basis. in korrespondierende Wechselwirkung tritt zu individuell bereits inoaten Fähigkeiten, werden diese mittelst der Ver- nunft (als dvya/us Aofisi^) zu regelgerechter Entfaltung ge- bracht, für deren Reifung in den Denkschöpfungen, um durch die ihnen immanenten Gesetze, was in den allgemein durch- waltenden ihnen äquivalent adäquat, für sich zu assimilieren und dem eigenen Besitz anzueignen (unter stetiger Mehrung der Erkenntnis).

Indem diese Vorgange sohin auf einer anderen Sphäre des Daseins verlaufen, im Jenseits des Vergänglichen (worin der »vxXot ysyiasie; umrollt), bleibt jedem, nach dem sich selber messenden Mafs, anheimgesteltt, aus den innerhalb seines Mikrokosmos zur Bekanntschaft (und Kenntnis) gebrachten Bedingungen auf (gleichwertig] adäquate Vorbedingungen im Unbedingten zurUckzuschliefsen, um unter makrokosmischen Unabsehbarkeiten gleichgewichtig sich abzufinden, mit dem noch Unbekannten (das fernerhin dem Bekanntwerden zu er- schliefsen bleibt).

Hier ist kein anderer Richter eingesetzt, als der des

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eigenen Gewissens, das selber darüber zu enischeiden hat, ob mit ernst ehrlichem Willen darauf Bedacht genommeti worden, die innerlichen Fragestellungen im deutlichen Lichte des Wissens zu lOsen, nicht etwa nur, in vorgeäluschter Gläubig- keit, sie temporär bequemlich aus dem Gesicht zu schieben (auf das Risiko eines skeptisch doppelt ungemütlichen Er- wachens, aus vorgegaukeltem Geti^um).

Das Zoon logikon bringt sein Logistiken mit sich zur Welt, in keimgeschwängerten Potential! taten (fUr organische Evolution).

SobezUglich braucht Niemanden in sein Tun und Treiben hineingeredet zu werden, denn die Unetlsfällung liegt bei ihm selber; und ob er zu Beratungen sich gestimmt fühlen m&chte (fQr die im Gedankenaustausch gewahrten Auf- klarungen)?

Ein strengst*) genaues Richtertribunal dagegen Über- wacht all die Vorsradien des menschlichen Daseins, soweit das >Aniinal sociale« im tellurischen Horizont sich noch ein-

*) »No matter what you bclieve, as long as you do rightc, nach den (in den Moralgeboten) natumotwendig eiawohnenden Voranlagen sozial zoopolitischer Existenz, die Niemand miüsver- stefaea kann, bei objektiv ungetrübter Hinschau (innerhalb des mikrokosmisch umgrenzten Horizontes). Was darüber hinaus als idiosynkrasisch zusagender Glaube hingenommen werden mag, bedingt sich nach dem Mafs des Verständnisses. Da beim Ausblick iu makro kosmische ünabsehbarkeiten der Abschlufs entbricht, er- gibt sich das wissen s würdig Gewisse aus sobezUgiichen Wahrschein- lichkeitsrechnungen, wenn bis auf letzte Dezimalstellen genau (unter gewissenhafter Prüfung). Das bleibt eines jeden eigene Sache, während, durch Einmischung darin, die Geschichte der Menschheit ihre entsetzlichsten Episoden gerade zu überstehen ge- habt bat, in blutig verwüstenden Religionskriegen und in den Ge- wissensmartem der Beichte (wie in den Folterkammern der In- quisition brutalisierl). >Cui bonoc all dasi Utile est medium boni (s. Geulini); das Gult(dya»iy) bewShn sich als (praktisch) Nütz- liches (/pijst^f oder tägiikt/iov), was der realen Existenz zu gute kommt, in ihrem GesundbeitsgefUhl (leiblich und geistig).

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begriffen Bndet. Um im Ktjrperleiblichen des (die Leiden des Lebens abschwächenden) GesundhettsgeFUhls dch zu erfreuen, bedarf es einer Beachtung der diätetischen Vorschriften, bei Respiration in umgebender Atmosphäre und Aufnahme der lebenserhaltenden Substrate (um pathologischen Störungen vor- zubeugen).

Und wie solcherweise dem somatisch psycho-physischen Individuum seine Gesundheit ans Herz gelegt ist, so dem noetisch-zoopolitischen gleichfalls, auf der dem Gesellschafts- wesen eignenden Lebensschichtung, um die Auswirkung der ethischen Funktionen intakt (und unverletzt) zu halten, in so- zialer Organisation.

Hier gilt unabänderlich und unverrückbar der eiserne Gesetzkodex der Moralgebote (in >stttlicher Weltordnung«), um beim sympathischen Abgleich mit der Umgebung den geistigen Gesundheitszustand in seinem normalen Gedeihen zu erhalten, und wer hier als fauler Knecht sich erweist, wird gleich dem Unkraut ausgeweidet sein, und zwar um so ra- dikaler, je mehr er etwa durch asketische Isolierung seinen gesellschaftlich aufliegenden Verpflichtungen sich entziehen zu können meinen sollte. Solange nicht die ethischen Tu- genden, aus natur not wendigen Voranlagen sozial zoopolitischer Existenz, zur anderen Natur geworden (in ^t;)) ^i'^'^ ^ '^'^ dianoietischen für die Katz; ob aus theologischen Predigten oder metaphysischen Demonstrationen empfohlen.

Wer dagegen, im Vollgcnufs ethischer Gesundheit, die in Praxis des Tageslcbens erfahrungsgemäfs ausverfolgten Forschungswege, auch über den tellurisch umschwebenden Dunstkreis hinaus, auf die »Terra incognita« jenseitiger ICUste zu explorieren sich geneigt fühlen sollte, der wird bei ratio- neller Einhaltung exakt prüfender Methode durch das Um- tßnen kosmisch symphonischer Harmonien sich belohnt finden und, bei etwaigem Fehlgehen, durch ohrzerreifsende Dis- harmonien bald genug gewarm sein, aus 'metaphysischem Drang« in zunehmende Sinnlosigkeiten sich fönreilsen zu

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lassen, sondern, an solchem Punkt-um eines >Non liquet«, vorlaufigen Halt zu machen, bis auf korrekte Rekdfikationen (.und den damit gebotenen Anhalt zum rationell gerecht- fertigten Fortgang).

Der ihm gesteckten Zielrichtung gemafo gipfelt die Be- stimmung des Denkwesens (oder Zoon logikon) in seinem Denken, um die dunkel verschleierade Nacht der Unwissenheit loder Avidya) divch Entfaltung der potentiell einwohnenden Fähigkeiten (oder >FacuIiatesc, als >Agendi possibilitatess) mit dem in Erkenntnis entzündeten Licht zu erhellen für Umschau des Denkbereichs (auf noetischen Regionen).

Wie, analogerweise, die Pfianze die in topischer Um- gebung assimilierbaren Agentien absorbien zur Kräftigung reifender Ausgestaltung, so ernährt sich das durch seine Denk- Oltigkeit belebte Individuum (irbomme plante*) aus geistiger Speisimg seiner intelligibelen Umwelt (eines »öofiag yo^öq).

Solange die vegeubiüschen Wurzeln im Erdboden ver- senkt sind, wird daraus die materielle Nahrung eingesogen, während dieselbe, nach Hervorspriefsen der Kotyledonen zum Tageslicht , den Einflüssen meteorologisclier Faktoren em- Dommea wird, um Erbaltungsstoffe im Summe niederzulegen, aus dessen Verästelung die mit Früchten beladenen Zweige zur Benutzung gelangen (wenn schmackhaft, echt und probat erfunden).

Und demgemflfs das Gleichnis.

Solange (dementsprechend) die humanistische Existenz in ihrer somatischen Hülse eingehüllt liegt, wird aus den Sioneswahmehmungen die ihr adäquate Speisung aufge- nommen (»nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu*). Nachdem jedoch, auf die zoopolitische Sprachschichiung (des einheitlichen Stammes oder Gesellschaftskreises) ausgeströmt, die psycho-physischen Entelechien in ihrem wechselweisen

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Durchkreuzen aus wahlverwaadtschaftlichen Affinitatea das Aufepriefsen der Denktadgken hervorgerufen haben, in deren Organisation der »Inteilectus ipsec als >Nbus formarivus« emponreibt, dann liegt eine andersanige Weltwandlung den Blicken vor (im Gesichtskreis der »Visio intellectualis«), und was hier an adäquaten Nahrungsstoffen sich aulTarsbar zeigt, ist aus einem immateriellen vnoxetftsvov oder ixfutyeTop durch den >Wunderaere« hervorgezaubert (wenn aus dortiger iX^ [oder Dravya] geschniut).

Beim Zeugen der Gesellschafbgedanken miteinander (im Sprachverkehr des Gedankenaustausches) werden, als >self- evideni truthsc die >Notiones communes« des Gemeinverstandes niedergeschlagen, um im kulturell angesammelten Wissens- kapital das Kommunaleigentum zu liefern, woraus jedwedes Individuum (der den Gesellschaftskreis komponierenden Kon- stituenten) den ihn zustehenden Anteil zu seiner privaten Ver- wendung entlehnen kann, um die fUr rationellen Vemunft- gebrauch entwicklungsf^ig in ihm schlummernden Keime zu WissensfrUchten zu zeitigen, die als gesundheitlich normale entgegengenommen werden mOgen, wenn bei prüfend an- gelegter Kontrolle als korrekte bestätigt (im logischen Rechnen).

Die dem Denken in dem ihm überwiesenen Rechen- exempel gestellte Aufgabe kommt darauf hinaus, das »Unbe- kannte«, in düster umlagernder Nacht der Unwissenheit, be- kannt zu machen, das Nichtwissen in ein Wissen überzuführen, wenn auf der im iNochnichtwissen« geschlagenen Brücke die Explorierung der >Terra incogniu« beginnt, um ein Terrain derselben nach dem anderen dem Wissensschaiz zu erobern und den naturforschlich zugehörigen Disziplinen zur Hut zu übergeben (unter Wahrung der dem Denken vemunft- gemtlk gezogenen Schranken).

Im ersten Eindruck grinst das »Unbekannte» feindlich an, und um so erdrückender, je Obermachtiger empfunden. Dem armschwachen Denkgeist graust vor demselben, im reli-

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^Osen Durchschauern. Kaum wird gewagt, zur Abwehr der von aufsen drohenden AnßUle ein Fingerchen zu regen, wenn nicht etwa das Wüten des Krantüieitsdämons im eigenen Leibe zur Ermannung zwingt (aus dem Selbsterhaltungstrieb), um ihn auszuscheuchen, da es sonst der Vitalität selber an den Kragen geht (aus Bangen in Todesangst).

Wenn hier ein »Modus vivendi« gefunden ist, mit Hülfe von äjioTQÖrratot (deren Gesamt im >Bangsa-alus( durch Hin- zunahme der aus früherer Vertrautheil aus dem Lebensverkehr in der Erinnerung nachdammernden Abgeschiedenen sich ver- starken läfst), wenn bei gewohnheitsgemäfs zunehmender Ver- trautheit mit dem Reich der [oder des) Unsichtbaren (bei lassidua cura deorum«) fernere Hülfen zu begleitenden Schutz- geistern gewonnen sind, in Suman und Totem (oder sonstigen Spiritus familiäres), wenn so das Menschenleben einigermafeen emtlgUch gemacht ist (unter Erledigung der Tagesinieressen), dann mögen gelegendich Mufsestunden geboten sein, in denen der immanente Forschungsdrang (aus Langweile schon) auf kontemplative Betrachtungen gerat, um die Peripherie der Umschau aus nächst enger Umgebung zu erweitem.

Beim HinbUck auf die Wunder der Welt, im Wunder- baren des Wakan, ergreift die »Admiratio majestatis« mit be- wunderndem Preisen (im Puja) aus dem ^av/tä^tty (dem An- fang alles Philosophierens), und bei Verlängerung der Andachts- siunden akkumulieren sich die aus dämonisch unheimlichen (oder religiös verklärten) Gefühlen aufdrängenden Impressionen, so dafs Bücher damit volJgeschneben sind (in Buchreligionen). Was in ihrer Waldeinsamkeit die Vanaprashta durch >Sruti« (der Risbi) gehön (und offenbarlich geschaut), wird beim An- hören durch poetisch veranlagte Talente in Singsang umge- setzt, und wenn die »Dichter« (den Hellenen) ihre Götter geschaffen haben, steht die Welt der Mythologien dem »Con- ceptus mundi« fertig, in einer mythologisch ausgeschmückten Welt (aus eiKÖte^-fiv^oi).

Hier handelt es sich um den Wendepunkt, wo die

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1 VorstellungeiK (der auf ein «niederes Erkenntnis- vermögen verwiesenen GefUhisempfindungen«), aus >duinpfeiD Weben des Geistes«, geistig zu erhellen sind, in Religions- philosophien, und da solche, beim EingrUbeln in die Welt- Tlttsel, meuphystsch nebular utnschleiert bleiben, bleibt kein anderer Ausweg, als »Teilung der Arbeit«, um in Nüchtern- heit des Vernunftgebrauches StUck fUr Stück im Detail ans Messer zu nehmen, zum minutiös monographischen Seneren, und dann aus übereinstimmend gleichartigen Gesetzlichkeiten das zeitgOltige Fazit zu ziehen (je nach dem Barometerstaad des Wissens),

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Ursächlichkeit.

In den aus somatischen Funktionen chemischer StofT- umsetzungen verfangenen Entelechien der zur tffvx^ ata9i}tin^ umgesetzten rpvxri ^ftmix^ (aus dem Influxus physicus) wirken sogemalse Vorgange p^cho- physisch nach in den leiblichen Empfindungen, und wenn dieselben, bei ihrem Austritt auf dem Sinnesbereich, durch die physikalischen Reize des Draulsen getroffen werden, liegt darin, beim Durchkreuzen der sensualisdscben Nervenbahnen im >Sensorium commune« (oder Manas), das WiderstandsgefUh) eines RaumerfllUenden gleichzeitig involvien. Bei den auf zoopolitischer Sprach- schichtung hinUbergefUhnen Nachschwingungen der senso- rischen Vorstellungen dagegen durcbwaltet, im dortig Immateri- ellen auf noetischer Sphäre, die Zeilfolge, in den arithmetischen Lebensprozessen des Denkens, das die geometrisch auftreffen- den Gebilde korrespondierender »Widerwürfe« seiner Ent- zifferung unterzieht (im logischen Rechnen). Wahrend bei den Übrigen Erscheinungsweisen der NaturvorgSnge die Zeit- folge, im Räumlichen eingebannt, an jedesmaliger Akme durch den xvxXos Ytyiatmq aus Evolution in Involution umgebeugt wird, geht auf den geistigen Regionen die Zielrichtung ins unabsehbare fort und kann nur durch den Index der Pro- gressionen sich bemeistem lassen, kralt höherer Analysis eines Infinitesimalkalkuls, nachdem die in «Erschöpfung der Deok-

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mögüchkeitenc gestellte Vorbedingung erledigt ist (zum Über- blick des tatsächlich vorhandenen Bestandes).

Welcherlei Ergebnisse fUr die exakte Methode, um den Ansprüchen des Details korrekt zu genügen, daraus resultieren. mOgen, bleibt dem Fortgang der Forschung anheimgestcUt Immerhin ist aber bei jetzigem Barometersund der Kenntnisse die Zukunft genügend geklart, um dem, Überall und immer (nach ethnischen Zeugnissen) seine Abtrennung vom Vergäng- lichen ansehnenden, Erlösungszug eine Befriedigung gestehen zu assekurieren, seitdem in der Buntheit mythologischer Symbole diejenigen elementaren GrundzUge gestehen sind, wodurch sie sich zu lesbarer Schrift werden ausdeuten lassen, bei Übereinstimmung der dem Deiiken immanenten Gesetz- lichkeiten mit allgemein durchwallenden (unter kosmischen Harmonien}.

Im Ambitus des Sinnesbereichs sind die Aufsendinge der Auffassung so eingedrängt, wie dies nach An ihrer sub- stantiell gestempelten Formgestaltungen durch diese erzwungen wird.

Mit den lautlich umkleideten Anschauungsbildern der auf zoopolitischer Sprachschichtung fortschwingenden Nach- ahmungen (fufA^otii) der in ihren Tiefen gespiegelten Proto- typen schaltet das Denken freier, in seinen Ideationen, bei Verwendung des (immateriell) plastischen Materials (eines [Platonischen] ixfiayitov) zum Aufbau seiner Vorstellungs- welt, die sich dann in die makro kosmischen Unabsehbar- keiten hineingestellt tindet, als Vorposten des humanistischen Mikrokosmos, zu auslugenden Beobachtungen.

Und wo nun hier den ausgestreckten FUhlfUen Gesetz- lichkeiten sich gleichanig erweisen, da werden sie aus dem Jenseits in den Denkorganismus hineingezogen, zu kongenialer Assimilation im Wissensbesitz.

Innerhalb der den mikrokosmischen Horizont umziehen- den Peripherielinie sind die Forschungswege nach allen Rich- tungen hin zu durchwandern, um unter Abschlufs einer

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ToialiiSt der Teilganzen ihre gesicherte Begründung (in festen ZilTerowenen) zu erlangen, (bis auf eine Erschöpfung der Üenkmöglichkeiten).

Bei Endlosigkeit des Makrokosmos näy ätttidov IS. Archelaos) ist i^umliche Ausdehnung negien, so dafs i'm Sphäre der Doetischen Regionen) das Gesamtleben, Rlr die der Existenz des Denkwesens wesentliche (Essentia oder) Wesenheit, im Gezeitigtsein sich erfüllt (auf die Ewigkeiten bin). Bei derartig tnit (jenseitigen) Transcendentalia einge- leiteten Beziehungen, wird im endlos Hinausgezogenen ein bedingliches Ende annaherbar, ädvyojor 16 iytti^x'^ ^*' ürtfifoy (»iafinitum acm non datur«). >lntellectus humanus aec actu, nee habitu potest intelligere infituta, sed io potentia lantum« (s. Thom. Aq,), aus (potentialiter) einwohnenden Kraftanlagen, wenn zu ihrer vollen Entfaltung verwertet (um lu reifen, »mit höheren Zwecken«). >Solus Dens est iafinitus« 'S. Descanes), bei Unterscheidung des InBnitum (vom Inde- Snitum); die Substanz (b. Spinoza) ist >ens absolute intimtum« »Dem sive natura«). Die Ideen des Unendlichen sind als 'Greazbegriffe« (s. S. Maimon) unerreichbar, weil aus stetem iRegressus« auftauchend, so dak hier also die progressive Methode ihre Kunst zu versuchen hat, um, bei genauer Defi- nierung der jedesmal erreichten Grenzen (nach ihrem exakt gesicherten Ausbau), systematisch zu neuen Eroberungen fon- zuschretten (und mit Erweiterung des Wissensgebietes das eigene Sein klärlicher zu erhellen).

Eine aus dem Nichtsein {i^ oix öyrtoy) in das Sein ge- setzte Welt ob hineingeblasen (durch Pirkoma) oder her- vorgezaubert (durch Rufkraft) wäre solcherweis als vor- lianden angetroffen zu setzen, da, in vorgefundener Sachlage, der Sache keine frühere (als Ur-Sache) voransteht und der nebengestellte Urheber der Erklärung ihre Schwierigkeiten nur verdoppelt (um Über seine Herkunft auch Rechenschaft abzulegen). Mithelfen zum Lösen der Rätsel kann dieses ratlos (und nutzlos) zugefügte MObel ohnedem nichts, da zum Ver-

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fertigen eines Fabrikates dem »Fabricator mundi« die angreif- baren Materialien bereits vorliegen müssen und diese, nach- dem einmal da (im Dasein), dann sich selber helfen*) kQnnen, aus den der Materie stofflich innaten Kräften (ohne okkasiona- lisdscher Eingriffe fernerhin zu bedürfen). Die fUr Erhaltung**! des Bestehenden im ZeitrBumlichen nachweisbaren Vorginge sind gleicherweis auf das, periodischen Wechseln im Entstehen und Vergehen, zeitlos (oder ungezeitigt noch) VoranIiegende***i auszuverfolgen, um die dem Denken benötigte Ordnung in Gesetzlichkeiten hineinzutragen, die bisher in chaotischer Mischung solcher sich entzogen haben, ehe im Fortgang der

*) bei Verzichtleistung aur»supranaiura)enAiistofs<(s.Dubois- Reymond) durch (des Gottea) Fufstritt (s. Voltaire), wenn »maierii jacet inersc (s. Seneca), zum Primus moior (npfürdv xu^vv). Wenn der Deus (complicite omnia) »est complicatio omniumc (s. Nie Cus.), folgt die Welt aus >Eiplicatioc (>evolutio dei<), fUr die Vorgänge einer Entwicklung; die indes, zur Involutioa um- schlagend, im Zeiiräumlichen ablauft (ohne das Jenseits anni- reichen).

**) Was belebend kreist, im kinetischen Energedk, ist in der die Energien umsetzenden Bewegung die Selbstigkeit des Lebeni selber, die beim »Modus essendi« des Denkens in vd^vt; po^kw ach erfUUl (zur Einigung der in ihm immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durch wallenden).

***) Wo immer beim Rückgang aus den Wirkungen ein ur- sachlicher Anfang sich markiert, ist dieser als soweitiger Ausgangs- punkt zu nehmen (fUr Ausein and erleg uog der, auf dem, dem Terminus a quo und Terminus ad quem. Zwischenliegenden verknüpften Wechselbeziehungen), ob bei dem in biologischen Keimungen her- gestellten Gleichgewicht (fUr zeitigende Entfaltung), ob bei dem kristallinisch momentanen Lebensakt (rHumlichen Erstarrens). Je mehr der Forschung gelingt, mit verschärften Instrumentalhilfen auf Vorstadien einzudringen, wo scheidende Differenzierungen ein- heitlich sich abgleichen, desto ergiebiger lassen solche Belehrungen im Dienste der Wissenschaft sich ausverwerten, aber die Kernfrage selber wird dadurch nicht angenähert, weil im Unendlichen gleich- weit abstehend in jener Entfernung, die dann erst sich mindern kann, wenn die objekdv vom Denken gewonnenen Forschuop- ergebnisse fUr seine eigene SubjektivitSt so sich ausnutzen lassen.

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Forschung genügende Daten beschafft waren, um auch sie aus ihrcD einaader bedingenden Wechselbeziehungen zu klären (fOr deudicheren Eänblick).

Da also, wo vor rationeller Zuschau des Denkens die Namrrorgange geseugemals sich ordnen, erweisen sie dem Verständnis sich zugänglich im objektiven Sachverhalt, und süK diesen zu stören, durch Einmengung subjektiv frühzeitiger Wumchfragen, hat das Kausalitätsprinzip von ihnen vielmehr Aufhellung seiner eigenen Tiefen abzuwarten (durch die, bei ansteigender Lichtfülle, auch in sie hinabgeworfenen Strahlen).

Den detn Deokwesen spürbaren Privatinteressen seines Deokens ist GenUge geschehen, wenn Überall, wo umschaubare Spezialfragen in Betracht kommen, diese gesetzgerecht sich !>eai]twonen lassen, weil Ubereinstimmig eben mit den noetisch durdiwaltenden Gesetzlichkeiten, so dafs die Denktätigkeit sich im stetigen Einklang fuhlt, bei Einfügung ihrer Gedanken- reihen in des Daseienden All ob auf längere oder kürzere Cntfemung, bleibt indifferent (wo es um Unendlichkeiten sich bandelt), aber rationelle Korrektheit spricht als entscheidender Faktor (für die sobezUgliche Lebensfrage). Und die in >pha- nomenaler Welt« mechaiüstischen Gesetzlichkeiten (der Natur- wissenschaften) wandeln in >intelligibeler< sich zu gerechten, nach dem ihnen entsprechenden »Modus essendt«; nachdem auch auf die Geisteswissenschaften die Exaktheit der kompa- niiv-genetischen Methode zur Anwendung gebracht sein wird lauf Gnmd der ethnischen Tatsachen).

Die Welt in ihren Verwirklichungen steht realiter so vor Augen, wie sie durch die Aktualisierungen des Denkens ge- schaffen ist, d. b. also durch die Manifestationen der seiner ^\esenheit einwohnenden Gesetzlichkeiten, die mit adäquat iionform entgegentretenden derartig sieb identifiziert haben, ■im sie innerUch in sich zu assimilieren, unter Einfügung in

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heimischen Wisseosbesitz (bei verdeutlichter Erkenntnis). Innerhalb des im Weltwandel Betätigten findet demnach das Denken sich Ubereinstimmig einbegriffen, weil ihm begrifflich, nach Mafs seiner Bewilligungen. Dafs die seine Organisation regelnden Kausalverhaltnisse nicht zur Anwendung gebracht werden können, wo (relative) Verhältnisse ausEolIen, ist tauto- logisch besagt. Eine Erste Ursache ist also negien, da bei universeller Totalitat kein anderes Vergleichsobjekt zur Ver- fügung gestellt sein kann, um dem Kausalitatsprinzip eine Unterlage zu breiten, zur Auswirkung nach komparativer Methode (und um so weniger deshalb nach genetischer). Hier verbleibt dem Denken der RUckschlufs aus bekannt verge- wisserten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Ud- bedingten (eines Absoluten). Dadurch kommt dasjenige zu- sammen, was, wie der Tätigkeit des Denkwesens, jeder anderen Betätigung im Natur walten proprinzipiell voranliegt; nicht zeitraumlich aus der Vergangenheit auf die Zukunft hin, sondern im Augenblicke der Gegeawan fUr den Denkakt, der mit seinem »Nun« sich vollzieht (unter dem Einklang kos- mischer Harmonien).

Bei dem, was in der Welt »das verbundene Gaiae aller möglichen Gegenstände der Erkenntnis« (s. Fries) im »Oculus radonalis« des Beobachters in dessen Subjektivität sich spiegelt (im Gesichtskreis der Visio mentis), handelt es sich um einen Kegelausschnitt des Universums, wie dem exieo- trischen Standort auf rollendem Irrstero (und seiner Erde Menschenkind) konform, so dafs bei objektiv entfalteter Aus- einanderb reitung erst dem Einblick Anhalte geboten sein können, die in der Vorstellungswelt umgaukelnden Gebilde auf die Richtigkeit ihrer Umrisse zu prüfen für sachgerechu AuBassung (durch das Verständnis).

Mit monistischem Substanzbegriff oder (Spinoza^s) >Sub- stantia« (»id quod in se est ei per se condpitur«) wäre die Weh als Didomenon hingenommen, wenn nicht gespalten wiedenin (fUr ihre Modi oder Akcidenzen) in die Attribute der »Cogitatio

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äs- et citensio*, und zwar (metaphorisch schon) mit (substantieller) Hinneigung zu letzterer in der »Natura« (sive Deus), w&hrend in (Descaitcs') Dualismus der >Res exiensa« die »Res cogitans« aberwiegt (im Gon, ah Punkt~um).

Im (peripatetischen) wafioi aitivtog liegt das Substrat, ^s *vnexelitww, in das vorseiendlichc Möglichkeitssein hinaus, als ein ao-sich gesetztes Vor-Bedingliches (der »Pro- prinzipien< oder [b. Abälard] >AntepradIkameme<X so dals das TOn seinen Bedingungen (im Kausalitätsprinzip) geregelte Denken seine Tätigkeit dann überhaupt erst anhebt, wenn die aus dem dvyofift Sy hervorgetretene Energeia am tldos mor- phologisch zu formen beginnt, um aus den von der Hyle (und Hyieale} geliefenen Materialien die >Materia signau« (s. Thom, Aq.) zu prägen.

Die Pluralitat*) der im Apsychon und Empsychon mani- festienen Produktionen (mineralogischer und biologischer Realisierungen) wäre also, betreffs der (>Spedes primigeniae«) odei Primali tatesc (s. Campanella) demjenigen bereits ein- guiellt, was in vorhanden umgebener Welt umgriffen wird, vom >Nous', in seinen Begriffen, die er bei Ordnung der "äna xQ^I*tna (s. Anaxagoras) in diese hineingetragen hat. Und von einer »möglichen Erfahrungc (s. Kant) hängt in unseren Wahrnehmungen die WirkUchkeit ab (für das Dasein ia Dinge). Indem die wirkliche Welt nicht von der inneren

*) Ab Ausgangspunkt bt die Pluralitat gegeben, in bunter Vielheil des tatsachlich vorhanden AngetroSenec, um dasselbe aus kausal verknüpften Wechselbeziehungen auf Einfachheiten (bis zur »l'nitas in multitudinec) zu reduzieren, mitteist des dem Denken in den Eigenschaften des »Verbindens und Trennens* (s. Locke) rerfUgbaren Werkzeugs (das, wo Relationen fernerhin entbrechen. auf dem Verfolg der Progressionea auszuschieifen ist, um den Index lu fixieren). Wird der mit dem Endverlauf angezielte Monismus 3a den Anfang gtsetzt, so steckt das Denken fest in starr stummer Eins, da seine Operations weisen dann erst anheben können, wenn mit der >Explicatio unitatis« (s. Nie, Cus.) die Zahlenreihe in Flufe gebracht ist (fUr das logische Rechnen).

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geistigen begritfen sein kann, bedarf es zunächst einer äußer- lichen Umschau der auf dem Geistesbereich Überhaupt vor- handenen Tatsachen, bis zur «Erschöpfung der DeukniOglich- keiten< (beim jetzigen Überblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen).

Dadurch wird vorderhand zum Ansammeln der faktischen Unterlagen (^ Verwendung der komparativ- genetischen Methode) eine kompilatorische*) Tätigkeit verlangt, nicht nur zum Aufrafien und Retten der bei zunehmender Steigerung des Volkerverkehrs dahinschwindenden Naturspiegelungen der Wildstamme, sondern auch alles dessen, was auf Stadien der Zivilisation gedacht worden ist, tUr vergleichende Zusammen- stellung der Ergebnisse, die, ihren primären Elementargedanken gemeinsam entsprossen, aus einwohnenden Voranlagen sowohl, wie (unter Anpassung an die UmgebungsverhSltnisse) zu typbch charakteristischen Differenzierungen sich ausgepiitgt haben und so aus der Erforschung ihres Warums Überleiten mOgen in die i Werdeprozesse (wie der Denktfitigkeit in steh selber manifestien).

>In der geistig geschichtlichen Welt entfaltet die Wirk- lichkeit für uns am verstandlichsten oder vielmehr allein ver- sumdlich ihren Gehaitc (s. Paulsen), und so bedarf es vorersi einer Durchforschung**) der naturnotwendigen Gemeinver-

*') Aus dem »geheimen Bautrieb* [s. A. Lange) aspiriert jeder gern, den Architekten selber anzugehCirea, aber sie vermögen Luftschlösser nur zu bauen, solange nicht die KSrraer das sachhaft reale Material auf ihren Schubkarren zusammengetragen haben eine zwar lästige ofEmals, aber unabweisliche Arbeit, ehe ia der (eine aCharacteristica universalis* anstrebenden) >Ars combinatoria* die ErklHrungssUchtigen (beim Anwachsen der »Incliaatio« zui »Propeosioi) ihrem Hang nachhangen dürfen (wenn vom Mutterwitz geprickelt).

**) Daraufhin ist die Aufgabe gestellt im (nomologischenl (Zeitalter, das seinen Ruhm darin sucht, der Menschheit das Be- wufstsein des Werdens und also des Wesens zu erwecken* (s- ' Treilschke) dem Menschen, wie er lebt und webt Über die Weite des Erdballs hin, nicht Im heimischen Kulturkreis allein, (aber dieser mitwirkend als bedeutungsvollster Faktor).

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stlndlichkeiten, wie den Volkergedanken inkaroiert, als geo- graphisch-historiache Wandlungen der Gesellschaftsgedanken (im Menschheitsgedanken), um vorbedinglich die jedesmaligen Bedingungen klar gestellt zu haben, unter deren noetlschen Agenden das individuelle Vemunftdenken des Einzelnen zu seiner Reifung gelangt (der Zielrichtung gemafs).

Der Gedanke, der auf noetisch immateriellen Regionen seiner Zielrichtung enigegenschaut, vermag, mittelst der dadurch perfektionierten Befähigungen, hinabzusteigen in materiell stoffliche Anfänge seines leiblichen Gerüstes, aus dessen Werde- prozessen seine eigene Wesenheit zur Entfaltung gelangt ist

Längs des so begangenen Forschungsweges (und seiner mtnuiiOseren Aufklärungen durch Instrumentalhtllfen) gelangen die ursächlich verknüpften Wechselbeziehungen zu ihrer ra- tionellen Auseinanderlegung durch das Kausalitfitsprinzip, dessen Operationsweisen indes versagen, wenn auf die zu etn- ^hster ExistenzmOglichkeit abgeglichene Unität gelangt (in monerischer Zelle). Wenn im Gleichgewicht ihres innerlichen 'Zusammenhangs gewaltsam zersetzt, dann fallen die Teile in lose umherflatternde Fetzen auseinander, weil nicht mehr unter der Totalitat eines Ganzen als Allheit (»Vielheit in Ebheit«) unter festen Ziffernwenen gegenseitig ineinander- pewoben. Das kunstvoll gewirkte Gewebe ist auseinander- gerissen und nicht mehr als Teppich oder zum (jewand praktisch verwertbar, sondern nur soweit aus hier und da aufgerafften Faden Gedankendinge zusammengedreht sein mögen, die (wenn nicht spekulativ luftig und meta-physisch) in den von der Physis (nomologischj gezogenen Grenzen ver- bleibend, mancherlei Belebnmgen gewahren mögen [bei Ein- haltung exakter Methode), keine jedoch, die für Spezifität der zellularen Monade (mit den Potentialitäten ihrer organischen Evolution geschwängert) direkt verwertbar sein könnten, da sie sobezUglich nur eine generalisiisch verallgemeinernde Be-

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deutung besitzen, wie fUr all Übrige Dinge im Daseienden gleichfalls, ohne differenzierende Unterscheidung, wie sie tut individuelle Prägung auszufolgen sein wflrde. Sofem also das Denken die hier im WeltgerStsel gestellten Probleme in Angriff zu nehmen beabsichtigt, hat es auf den bisher nach den Eingebungen des KausalitStsprinztpes geregelten Operar tionsplan zu verzichten und nach einer anderen Taktik sich umzusehen, um der in sophismatischen Trugschlüssen Äffenden •Crax interpretatorum« auf den Laib zu rUcken.

Eine Aussicht darauf kann dann nur eröffnet sein, sofern das Denken die ihm an noetisch erbeigentUmlicher Heimat, aus donigem >Modus essendi« (unter Umsetzung der Energien), neu angewachsenen FHhigkeiten ausnutzbar erprobt, um mit dem aus Transzendentalien entzündeten Lichte die zeiti^um- lichen Vorgänge des Werdens zu durchleuchten, bei Hinein- schau auf objelctivem StaDdon in das >Mysierium Magnum« (s. Paracelsus) und seine abdunkelnden Tiefen (der Subjcktiviält>.

Ein Anhalt wird geboten in den Gesetzlichkeiten, die, wie sie ais mechanistische in phänomenaler Welt scharf genau sich definieren lassen, ihre analogen Parallelen finden nach »transzendenulem Schema« (s. Kant) auf der >Visio intellec- tualisc in den Denkprozessen selber, die mit dem GefUbl der Befreiung schwellen, unter gerechtenveise sich selbst gesetztem Gesetz (wie richtig Rechtes). Hier also liegen wiederum Re- lationen verfügbar vor, zur Verwendung der komparativ- genetischen Methode auch auf dem Bereich der Geisteswissen- schaften (nach namrwissenschaftlich exakten Maximen). >Qui formas novit, is namrae unitatem in materiis dissimilümis complectitur« (s.F.Bacon), im Gesetz, als >aligemeinem Ausdruck oder Zusammenfassung mehrerer einstimmiger Prozesse« (s. Beneke), und da »jede voUbegrUndete induktive GeneraItsaiion< (s. J. Sl. Mill) ein Naturgesetz, gilt das gleiche auch in der ■Gebteslehre« (s. Hegel) für geistige Natur (in humanistischer Existenzform).

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Was wandelt in der Welt mit dem Ausdruck seiner Manifestationen, kommt dem Denkwesen, unter den Gemein- verständlichkeiten seiner zoopolitiscben Sprachschichtung mit Auffassung der Gesetzlichkeiten, zum Eindruck, aus deren Beeinflussungen gespeist das Vernunftdenken des Einzelnen gleichfalls gesetzlich emporwachst, um aus körperleiblich ein- geschlagenen Wurzeln zu jener Entfahung zu reifen, die, von fenseitigen Poietaten motivisiisch betroffen, Über das in Zu- sammensetzungen (der Sanskara) Vergängliche hinausgezogen ist (für kongeniale Identifikation).

Wenn zu den Anfängen seines Werdens ntedersteigend, das Denken in der durchlaufenen Zahlenreihe auf erste Eins gelangt, ist die Erklärung ursachlich auseinandergelegt, »in abstracto«; womit allerdings nicht viel geholfen ist, ehe die Rechnung in angewandten Zahlen praktische Resultate liefert, denn die Eins mag eine Tonne Goldes oder einen Heller nur wert sein, auch wenn sie in Vergleichung mit den übrigen Naiurdingen dem aus der Menschheh redenden die relativ erste Rolle vindizien. Bei solchen, statt in klingender Munze »wirklicher« Taler, in »möglichen« ausgegebenen Papier- scheinen entscheidet zunächst die Sicherheit der fUr sie ver- antwordichen Bank, ob ihr Kredit gegeben werden darf; und so kommt schliersHch alles wieder auf treue Ehrlichkeit hinaus im Handel und Verkehr, ob nämlich das Denken über sein Vorgehen gewissenhafte Rechenschaft sich abzulegen vermag (nach bestem Wissen und Weilen).

Es handelt sich darum, die Ideen (oder Idealzahlen} als Urbilder der mathematischen Zahlen (b. Plato) auf realer Unterlage zur Anwendung zu bringen. In den Rechen- exempeln des Denkens sind demnach beim Zahlen, als »Actio animi« (s. Hobbes), die biologischen Wesenheiten ihrer inner- lichen Organisation nach (infolge der auf Siotfumsetzungen angewandten Zahlen) als bekaimte, betreffe ihrer Stellung im Weltganzen dagegen als unbekannte Gröken (in Ganzteilen oder Teilganzen) gegeben (unter Entia realia).

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Das gilt fUr die makrokosmische Grofswelt, wogegen aus ihrer Beziehung zum humanistischen Mikrokosmos mancherlei zur Erklärung gebracht sein kann hinsichtlich dien- licher Zwecke, die bei Frucht-, Färb-, Bau- und sonstigen Nutzhölzern ausgenutzt sein kOnnen, zur Ausschmückung der Menschenwelt. Auch unter den AnimaÜen würde demnach das Animal (sociale oder) rationale, wenn die Frage Über die im All des Daseienden ein^bare Stellung noch keine Beant- wortung erhält, zunächst unter denjenigen Gesichtspunkten in Betracht zu ziehen sein, nach denen die Abschätzung in fBoifthius') 'Minor mundus« (des [taxäv&dano^) zu gelten hätte, wobei in erster LJnie die ethnischen Wengröfsen den Ausschlag zu geben haben (in Aretologie). Und indem in den auf zoopolitischer Sprachschichtung (innerhalb des ethnischen »Conceptus mundi<) niedergeschlagenen Gemeinverständlich- keiten oder (b. Herb. Ch.) »NotJones Communes« das rationelle Denken (in Vernunft des >Zoon logikou") in der Seele als ver- nunftige Zahl (s. Zorzi) gespeist und evoluiionell gefordert wird, wäre hier die zur Reife gezeitigte Entfaltung abzuwanen, fÜT diejenigen Aufklärungen, die beim Ausblick in Zeitlosig- kehen sich enthüllen mOgen (fUr die individuell eigene Er- kenntnis).

Wenn die am Ursprung der Anfänge verborgenen Vor- anlagen aus dem der Zielrichtung angewiesenen Fortverlauf sich zu klaren beginnen, erhalt diese ihre selbstige Stetigung (unter kosmischen Harmonien).

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Organisation.

In der aus GeistesfUlle Übersprudelnden Gegenwart, deren mitlebende Generation, was vormals durch Jahrhundene und Jahrtausende sich hinschleppte, innerhalb kurzer Jahrzehnte zur Auswirkung bringt zucken die Gedankenblitze aus der Umwelt zurück; und so wetterieuchtet auch diese mit lebensprühenden Kraft Wirkungen. Aus allsetiig energischer Betätigung entzündet sich das Schlagwort der Zeit aus ihren Energien, die unter kaleidoskopischen Verwandlungen stetS' untereinander sich erhalten nicht nur, sondern auch der aus dem Substanz begriff zu erteilten Gefährtin das Recht der Existenz abzusprechen geneigt scheinen, wenn die elementaren Atome zu Kraftzentren verflüchtigt werden, oder die Materie (b. Ostwald) zu »einer räumlich zusammengeordneten Gruppe verschiedener Energien«; unter Abstofsung der »untätigen empfindungslosen Materiei (s. Berkeley), als Fiktion (s. Hume). >Oie Welt, die Gesamtheit der Dinge an sich, ist ein Ganzes von reinen Kräften, welche dem Subjekt zu Objekten werden* (s. Mainlander); >die absolute Aktualität ist der Geist« (s. Hegel). Die peripatetische Energeia {iy /pj-y ttym) oder (potentialiter) •Actualitas«, trin aus dem dvväfu* 5v hervor, mit den zur Verwirklichung drängenden Möglichkeiten, wenn »jede mög- liche Wirklichkeit irgend einmal hervorgebracht sein wird* (s. Hobbes) oder in demjenigen Möglichen doch (b. Diodor),

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>quod aut verum sil aut verum futurum 3il« (in VernUnftigkeit des Daseienden).

Den psychischen Erscheinungen ist, in den (buddhistischen *Khanda« entsprechenden) »Bundles«, ihr «Träger« entzogen. iWas fest in sich ist, braucht nicht auf Festes aufgeklebt zu werden« (s. Fechner). Und da also das Denken sich selber zu helfen wird suchen mtlssen, wBre, bei Ausbll vermittelnder Übergange, der direkte Anschlufs an die Stütze des leiblichen Gerüstes eine empfehlenswert nächstliegende, wenn sie in regelgerechter Ordnung sich herstellen lälst.

Die den animalischen Organismus im Leben*) das eitifn)xov vom &tpvxoy (b. Aristoteles) differenzierend durch- wallenden Funktionen, aus somatischen zu psycho-physiscben verlängert, treffen in humanistischer Existenzform auf zoo- politischer Sprachschichtung zusammen, um dort (unter Um- setzung der Energien) den neuartig in der *Vis cogitaiiva* betätigten >Modus essend!« hervorzurufen, wie ihrer noetischen Sphäre konform, in den Regionen intelhgibeler Welt.

Dort wird dann aus den mit jenseitigen Agentien ein- geleiteten Kommunikationen (prädeterminiener Wechsel- beziehungen) das >FUnklein« (s. Paracelsus) angefacht, das (stoische) anöanafffta tov &tov, um mit seinem Stnüüen- licht die Erkenntnis zu erhellen aus den auf des Geistes Reich gezeitigten DenkschOpfungen. Dem »Deus« im Uni- vei^um entspricht im Menschen (b- Varro) dessen »Genius« oder der mit seiner »Anima« vermählte »Animus«, aus der »Pars rationalis, qua carent bestiae« (s. Cicero), wie (auf dem Buddhagama) der Manu unter den Animalien (denen Manasi-

*) Das Leben, ab acoirespondence of inner and outer rela- tions« (s. Spencer), wird aus den Wechselbeziehungen mit der Umgebung gedeihlich gefördert, in den Phasen seines Wachs- tums, das jedoch prinzipiell bereits aus dem iQuellbrunn der Natur« (s. Böhme) seines Organisationstriebes (b. Fichte) die NahrungssSfte einsaugt (zum Hervorsprossen aus vorveranlagter Wurzel).

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kara gleichfalls eigDftt) durch >Panja« gekennzeichnet ist, im «Homo sapiens«.

Ais bei Abschwfichung des Lateinischen zu romanischen Dialekten die Geschlechtsdifferenz sich verwischte, begnügte man sich mit der weiblich schwächeren Hälfte, der somit auch die dem Decken gestellten Aufgaben Übertragen waren. >L'äme pense toujoursc (s. Malebranche), wahrend diese Auf- gabe der tfivxij dtavot^uxr zugehOrte, in ihrer Beziehung zum hinzugetretenen >Nous( (oder Noys).

Die Anima, gleich der Psyche, bezeichnet den aus dem Pneuma oder (s. Diog. L.) nvQ zsx^tx6v durchwehenden Lebenshauch, der aus threptischer Psyche zur dianotetischen sich fonerstreckt, mittelst der Übergangsstufe in der ^lvx^ ata^Tixij^ und an dieser hat die germanbche Seele (Satvala) eingehakt, der ebenblls zugemutet worden ist, das Denk- geschaft zu besorgen (im »Lande der Denker*). Da sie unter Abwerfung solcher Uberbürdung freiwillig sich verabschiedet und den Ruhestand vorgezogen hat (in einer 'Psychologie ohne Seele«), wird also nun das Denkwesen Bedacht zu nehmen haben, das Denken, worin seine Wesenheit gipfelt, auf selbständige Fufse zu stellen, wie sie das >Zoon logikon« zu den von seiner Bestimmung gefordenen Fortschritten be- fähigen mögen, unter vemunftgerechter Deutung der von seinem »Logos« gekündeten Rfeden (zur Ausdeutung der Ziel- richtung).

Und so steht unter den Zeitaufgaben das Desiderat einer exakt begründeten »Noetik« verzeichnet, um in kontemporürer Weltauffassung eine bedenklich klaffende LUcke aufzubessern unter sachgerechter Einfügung in diejenigen Theoreme oder Theorien, wodurch dem Umblick eine monistische Abrundung herzustellen gestrebt wird.

Der »mechanistischen« Naturanschauung, wofür der hylo- zoisiische oder aiomistische Materialismus verantwortlich gilt, stellt eine »organische« sich zur Seite, um das Universum, das •Contractum maximum atque unum« (s. Nie. Cus.), als zweck-

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mafsig lebendes Ganze aufzufassen im «Concepnis cosmicos* (oder >mundi<). Das werkzeugUche S^yavov (b. Aristoteles), wenn stan vom Werkurheber gehandhabt, in der Maschinerie steckend, wirkt damit organisch {iqYavtxäi), so dafs »Mecha- nismus« und iZweckmäfsigkeitc, als > Extreme« einander gegenüberstehend (s. Schelling), im letzteren sich vereinigen.

Die Zweckmfirsigkett*) ist emphatisch grade die Seele der Maschine, deim eine zwecklose zu bauen, wird niemanden in den Sinn kommen, der bei Tröste ist (in seinem gesunden [Menschen-] Verstand). Omne ens compositum machina est (s. WolO.

Beim Organismus, als selbstregulierter Maschine, tritt**) die »innere Bildung« (s. Herban) fUr die Zielrichtung hinzu, mit der »G>nservatio« in deren Stoffumsatz •••), bei trans- itorisch (unter der Erstarrung) fllUsig gehaltenem Aggregat-

*) »Als natürliche Maschinen, die noch in ihren kleinsten Teilen Maschinen sind«, (s. Leibniz) sind die Organismen auf den durch jedesmaliges Organisaiionsprinzip angezeigten Zweck hin- gerichtet, der (wie in der Maschine durch deren KUnstter) von einem jemandlichen Etwas hineingelegt sein muls , das indes in Macht- fUUe seines kosmischen Waliens anders aussehen mufs, als in anthropomorphischer Begriffsbildung sich einzwängen lafst. Be- trefis des hineingelegten oder einwohnenden Zwecks kommen Maschine und Organismus miteinander U berein, wahrend dem letztern die Selbsterneuerung eignet, die, im ZeitrS um liehen peri- odisch umlaufend, auf nuetischen Regionen in Jenseitiges sich hinaus- streckt (fUr den Ausverlauf des Denkens).

**) zur AilaiiMUf (b. Piato), in zwei Arten (»Wi,) der Bewegung (neben ni^tfo^') 7 lov ävyäjovy ^ dvvatiy tmlixiia favt^y, in xiftfiit lany (b. ArisloielesJ. »Motus est exitus de potentia ad actum in tempore continuo« (s. Avicenna), vom »Motor primus« (s. Alb. M.) her (als npütrat' xtyaöy). Aus dem »Motus localis« (s. Descanes) gebt die Bewegung, bei inneren Vorgängen der Monaden (b. Leibniz) in die Umsetzung der Energien über (fUr deren wechselweise Er- hallung untereinander).

***) iNon minor causa requirilur ad rem conservandam, quam ad ipsam primum producendam« (s. Spinoza), in »Selbst- erhaltung« (s. Herbart) gegen Störungen (der »Realen«).

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zustand, je nach dem Tonus*) der Spannungsweite (in Xoyot onedftatmoi), da die Evolution an ihrer Akme zur Involution rUckbeugt (im »vxXos ^-n-icrnuc), aber unter selbständiger Ab- trennung der Frucht am Reifestand (zur Regeneration).

Wenn im Laufe dieses (mechanisch organisienen) »Triebs zur Organisation« (s. Fichte) aus den somatischen Funktionen (chemischer Prozesse) die überschüssige Energie psycho- physischer Verlängerungen auf sensualistischen Bereich (in animalischer Organisation), von physikalischen Reizen (des Draufsen) getroffen, freie Kräfte ansammelt und diese (in humanistischer Existenzform) auf die noetischen Regionen der zoopoUtischen Sprachschichtung hinUbergefUbrt sind, dann entspringt don, als neuartiger >Modus essendi«, die »Vis viva« (oder cogitativa) des Denkens, die, in ihrer »Zielstrebigkeit« (s. V. Baer) Über die zeitraumlichen Schranken des Vergäng- lichen hinausschauend, mit jenseitigen Agentien in prMdeter- miniene Wechselbeziehungen tritt, um, bei Übereinstimmung**) der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwallenden, im »principium***) identitaris« (in %avtövtji,

*) Das aus (stoiscbeni) Urfeuer vorrStig eingesteckte Quantum WBrme (in [Liebigs] pneumatischem Ofen angeschürt) bestimmt (aus dem Mittel des fest&Ussig erhaltenen Aggregat! uslands) die Entwicklungs weite des jedesmaligen Spannungsmaises, mit seinen aus der »Föns vilac* (s. Avicebron) gespeisten Saugröhren hinaus- hSagend in des ixinpo» xiyaSn (peripate tische) Bewegung, die als Motor zwischen den untereinander gewandelten (und mitein- ander verhandelnden) Energien sich bewegt (motivistiscb), als wanne (id StQ/iAv) durchdringend, oder (b. Aristoteles) lA ffv (im Leben).

**) Die »Denknotwendigkeit* (als objektive) »fliefst aus den Bedingungen unseres Denkens entsprechend der Natur seiner Gegenstände« (s. Erdmann), aus (proprinzipielleo) iWiderwUrfen« (s. Eckhan), wenn (b. Hegel) der Gedanke die Sache {aM roiiv taii if xai ityai),

***) »Nihil idem est et non est« (s. Buridao); »chaque chose est ce qu'elle est« (s. Leibniz) und demjenigen gleich, womit sie sich identifiziert (unter einerlei Gesetz).

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tautologisch) sich zu festigen, zur Vergewisserung der eigenen Interessen (wie einklingend in kosmbchen Harmonien).

Nachdem innerhalb der den mikrokosmischen Horizont umziehenden Peripherielinie ein (dureh exakte Forschungs- methode geslchener) Anhalt gewonnen ist, mag dann hinaus- gelugt werden auf makro kosmische Unabsehbarkeiten, um auch, wo bei Ausfall der Relationen das Kausalitätsprinzip versagt, aus (»clare et distincte«) bekannten Bedingungen (>ex praecogniiis<)auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) fortzuschliefsen*), damit unter Aufhellung des umdunkelnden Unbekannten (durch aufflackernden Licht- schein) dem Wissensbesitz ein ferneres Terrain hinzuerobert sei (auf dem Siegeszuge exakt geslchener Erkenntnis).

Da im Unendlichen das Viel oder Wenig verschwindet, kommt es nicht auf die Weite oder Enge des Ambitus an, sondern ausschlaggebend ist die korrekte Gewifsheit des Ge- wufsten, für die dadurch garantierte Ewigkeit seines Be- standes, weil in zugehöriger Stellung eingefügt (im AU des Daseienden).

Und aus solch intellektueller Umschau**) erhalten dann

*) Aus »uneasiness* (b. Locke) zur TStigkeii bestimmt, durch »motus primo primic (s. Leibniz), bis eine Befriedigung er- langt ist (in Autarkie). Das Motiv, den >ürsachen« zugehörig ($' Schopenhauer), besteht in der Vorstellung des Obiekts als »bonum ad nos' (b. Wolf), in Agathologie, der Lehre von den Gutem (der (iboni homines») und dem Guten (als XQV^f*^")-

**) >La republique de Tuniversc im iregnum graiiae« (neben dem »regnum naturae«) fUhn auf >eine moralische Welt in der natürlichen Welt« (s. Leibniz), wo aber einer willkürlichen Aus- teilung von Gnade (die vom »decretum honibilei infiziert sein könnte) unparteiische Gerechtigkeit vorgezogen sein wird (im Rechtssinn). >Esl auiem jus naturale adeo immutabile, ut ne adeo quidem mutari quealc (b. Grotius); >leges naturales immuta- biles et aeternae sunt* (s. Hobbes), auch im gerechten Wallen (fiai justitia, ruat mundus). »Necessitas et libenas sunt unum« (s, Bruno). •Jus naturale est quod natura omnia animalia docuit« (s. Grotius), im Recht, >das Ganze der durch Freiheit herzustellenden Bedin-

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die im Leid des Lebens bekUcntnemdea Herzensbedürfnisse die ihren Fragestellungen zusagende Beantwortung, da die emotionell hervorwallenden GefÜhlsempfindungen, die selber nicht wissen, was sie wollen*), aus objektiver Zuschau durch vemunftgerechten Einblick auf jedesmaliges 'Punctum saliens« hingeleitet sein werden, unter Zügelung der zu Exzessen ge- neigten Affekte, auf einer »Via aurea« oder Vibhajja Vada (des Buddhagama): desjenigen Mittelmafses, was für gedeihliche Entfaltung als richtiges sich erweist (bei gewissenhaft prüfender Kontrolle).

Das Richtige ist das Gerechte, und indem also die mechanisch eisernen Gesetze nat' ävärii^v (b. Leukipp) zu ge- rechten (der [peripatetischea] dtxatwsw^) sich umsetzen, ist jedem das Seine gesichert im richtig Gerechten (iRecht mufs Recht bleibenc).

Zur Überleitung aus leiblicher auf geistige (oder psychische) Entwicklung sollte die vermittelnde Brücke in (Leibniz') >Mo- nadent geschlagen sein, >la source de la m^canique est dans k metaphysique« (>tout se fait m^caniquemem et metaphy- siquement en m8me tems«). Seit indes die Induktion die ihr vormals verkümmerten Rechte zurUckeroben hat, wird auf der ö<Söf 5vm xcct xöi« der Anfangspunkt (statt von oben, von einem Nirgendswoher) von unten, auf gesichenem Fundament (und dem Griffe zugänglicher), genommen sein, während die Deduktion für kontrollierbare Verifikation verbleibt (im lo- gischen Rechnen).

Zunächst kommt die Veranlassung zur (kinetischen) Be- wegung in Betracht, wenn am (peripatetischen) tJäog die

guDgen der Vemunftbesiimmungenc (s. Chr. Krause), im Gesetz- lichen des Vernünftigen, weil sonst Überhaupt nicht auffafsbar fUr verständliche Erkenntnis (und insofern dann nicht vorhanden, im humanistischen Gesichtskreis).

*) in >Übereinsümmung nur aus Gefühlen ohne bestimmten Begriff«, als Ahndung (s. Fries) oder (b. Jacobi) »Glaube«, im (sub- jektiven) Meinen und Scheinen schwankend, ehe gefestigt (im ob^ jektiv deutlichen Wissen).

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ivdQyua formt aus dem Möglichkeiissein (potenüaliter), und möglich ist das Wirkliche nur (nach Diodor's xu^tcvo>').

Diese unter den maskienen Erscheinungen der phäno- menalen Welt in ihren Produktionen wandelnde und wandernde Gestaltungskraft, der in der Natur inhärente »Trieb zur Or- ganisation«, mag vegetabilisch auf den >Nisus formativus* (s. Blumenbach) reduziert werden oder sich erweitem aus dem Trieb, als ^seelische Grundkrafl« (b. Fortlage) in der >zur Selbstenifaltung strebenden Natur des lebendigen Subjekts« (s. Rosenkranz). Bei den im mikrokosmischen Horizont Über- schaubaren SonderföUen zieht der gleich organisierende Faden sich hindurch, ftlr seine Herkunft in makrokosmische Unab- sehbarkeiten hinausUegend, aber vom jedesmalig relativen Anfang ab verfolgbar auf die Zielrichtung (am Endverlauf).

Was in den somatischen Funktionen die chemischen StofFumsetzungen vegetabilisch bedingt und im animalischen Organismus, längs der psycho-physischen Entelechien ver- langen zum seosorischen Bereich, dort auf die von auFsen her physikalisch eintreffenden Reize aus innerer Reaktion zurück- spiegelt (in den Vorstellungen), wird bei humanistischer Existenzform zum Zusammentreffen auf zoopolitischer Sprach- schichtung fortgeführt, wo dann aus dem Verkehr der Ge- sellschaftsgedanken untereinander die Gemeinverständlichkeiten des (die Konstituenten des Gesellschaftskreises umgreifenden) Conceptus mundit niedergeschlagen werden, fUr die zeit- gUltige Weltauffassung; und bei deren Reflex auf die einzelnen Individualitaten entspringt in ihnen dann das Vernunftdenken (zur rationellen Ordnung der in Sehweite der Erkenntnis zu- gänglichen Welt).

»Der Verstand macht fUr die Vernunft ebenso einen Gegenstand aus, als die Sinnlichkeit fUr den Verstand« is. Kam), und indem so (aus »Spontaneität« des Denkens) die Vernunft in ihrem »Vernehmen« (s. Schopenhauer) wiederum den Wahrnehmungen sich zuwendet, wie in Sehweite der »Visio intellecmalisc (s. Nie. Cus.l dem »Oculus rationalis

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potenziert, geht ununterbrochen der gleiche Entwicktungs- faden hindurch, der, in körperletblichen Funktionen einge- schlagen, beim Aufeprossen aus den Agentien seiner noetischen Atmosphäre gespeist und gezeitigt wird, um, zu des Wissens Fruchten herangereift, dem Denkwesen die ihm adäquate Ernährung zu liefern (wenn als gesundheitliche probat er- funden).

Beim Problem der Welt (s. Kant), »des mathematischen Ganzen aller Erscheinungen und der Totalitat ihrer Synthesis^, als ^ tov Slov aiinamg (s. Aristoteles), drehen sich die Er- klärungen im einförmigen Zirkel.

Wie die kioetiscbe Substanztheorie (mit schwingenden Atomen) auf die peripatetische xivi^fft; (des Atlft/toy kivoSv), kommt die »Pyknosistheorie« (Vogt's) auf Verdichtung und Verdünnung im klassischen Hylozoismus zurück, und die Atome, wenn aus (Empedokles') sentimentalen Gegensätzen (der Liebe und des Hasses) beseelt gesetzt, auf die ihnen (b. Leibniz) Toraogestellten Monaden, als >vraies unite's« (in »metaphysischen Punkten«), während es darin trocknerer rasselte, als Repulsion und Attraktion an der Arbeit waren (um [b. Schetling] die Materie zu komponieren). Der »Aether moiusc (des Monismus), ab »letzte Ursache aller Erscheinutigen«, kommt in (Philolaos') «Inftem Element mit dem von Erebus und Nyx (b. Hesiod) gezeugten Äther zusammen, die Weltseele des durchdringen- den LichtsiofFes (s. Proklus), als »Spiritus mundi< (b. Bruno) oder »Anima mundi« (s. Wilh. Conch.) im (stoischen) Paeuma, bis, aushauchend, bei pneumatischer Enge (unter

Unter neuen Maskierungen die alten Bekannten, bei ver- schiedener Titulierung der Herrschaften; und der mit gott- gleicher Schöpferkraft rivalisierende Kohlenstoff kann Kohlen nach Newcastle tragen (um dem »Köhlerglauben« frischen Brennstoff zu liefern). Wenn der Bewegung als Unterlage der umgesetzten Energien (in [Plotin,s] Leben) die »Energie« selber substituiert wird, so taucht die (peripatetische) ificftia

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(fov aäfKitos) aus dem dwäfitt Sv auf, im MOglichkeits- sein, mit allerlei Möglichkeiten sonst (aus welchen man nicht viel klüger wird).

Der »Trieb zur Organisation« (s, Fichte) ist für (Blumeo- bachs) «Nisus formativus« in biologischen Sonderfällen aus- verfolgbar in den kausalen Ursach Wirkungen der miteinander verknüpften Wechselbeziehungen, unter dem (im xtixAo; Ytvi^tag] zur Involution (für Abtrennung der zur Rege- neration gereiften Frucht) utnbeugenden Kreislauf der Evo- lution*), und der Hinaustritt aus dem Vergänglichen wird mit der Fonersireckung zum Noetischen erst angereicht, in dem Denken, soweit (beim Sichselberdcnken) die ihm immanenten Gesetzlichkeiten Ubere instimmig sich erweisen mit allgemein durchwaltenden unter kosmiscben Harmonien. Und ehe des- halb die in den Weltgerätseln äffenden Antinomien anzutasten gewagt werden könnten, wird vorher das Denken mit sich selber ins reine gekommen sein müssen, bei «Erschöpfung der Denkmöglichkeiten K (als erste unabweisliche »Conditio sine qua non«).

Der dahin leitende Forschungsweg ist seit Mitte des vorigen Jahrhunderts für sein Betreten zuerst eröffnet, nachdem durch Steigerung des kosmopolitischen Völkerverkehrs das Menschengeschlecht in all seinen Variationen der Überschau

•) Aus Prakriri's »wurzelloser Wurzel« (in Avyakta) wSchst das Daseiende empor (b. Kapila), bis zum aufrechtstebenden (und emporschauenden) Anthropos, der »BlUte der Erdenkrone« (s. Herder), im (bavaiischen) HervorblUhen (pua-una-mai) aus Kumu- lipo (einem Ginnungagap). Die näirja xQ^/tura sind alle bereits zusammen, in der, vom Nous (b. Anaxagoras), vorhanden ange- iroffenen Welt; Riluja (auf dem ßuddhagama). Innerhalb des Zeit- raumlichen legen die kausal verknUpften Wechselbeziehungen sich auseinander (hetuja), während der zur Negation des in der Orga nisaiion (infolge des Karman) flUchiig gewandelt drängende Trieb (Karmaja) auf das Unvergängliche (des Anfangs) hingerichtet ist (in Ajato), bei Verständnis der (proprinzipiellen) Paramatta-Dhamma am Endverlauf (in Asangkhnta-Ayatana).

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sich febreitet hat und somit ein tatsächliches Arbeitsmaterial geliefert ist, um die komparativ-genetische Methode, wie in den Naturwissenschaftea exakt bewährt gefunden, auch auf die Geisteswissenschaften zur Verwendung zu bringen (in den humanistischen Studien).

Aus somatischen Funktionen einer >Fons vitaec (Uth- langa) oder »Quall« (s. Eckhart) und deren psycho-phy- sischen Verlängerungen entsprossen, ist das (unter Umsetzung der Energien) in eigenartigem »Modus essendi« fixierte Denken mit seiner Reifung auf (Campanella's) »Proprincipia* oder (des Buddhagama) Paramatta-Dhamma zurückgeführt (aus dem Endverlauf auf die Anfänge zurück), und aus demgemäß her- gestelltem Einklang der Gesetzlichkeiten ist damit ein erst gesicherter Anhaltspunkt gegeben für das Anheben des lo- gischen Rechnens in seinen Operationen, die (wenn unter prüfend angelegter Kontrolle bestätigt) zu apodiktisch gewisser Entscheidung zu führen haben (beim Ziehen des Fazits). Für uns, die als KlippschUler am Einmaleins zu stUmpern beginnen, ist, ehe Unendlkhkeitsrechnungen sich in Angriff nehmen lassen werden, der Weg ein gar langer noch, aber ein voll- befriedigender insofern, weil als der richtige gesichert (aus bisheriger »Geschichte der Irrtümer' auf zuverlässige Kompaß Weisung eingelenkt).

Was die mitlebende Generation beginnt, wird unter der nachfolgenden zur Zeitigung gelangen und so ihr selber wieder zu gute kommen, bei Konsolidarität der Menschheit (durch Raum und Zeit).

Wenn der Vernunft Vernunftwidriges (und Widersinniges) zugemutet wird, b&umt sie unwirsch sich auf und fuhrt den gesunden Menschenverstand (weil pathologisch verstOrt) in Sinnlosigkeiten hinaus, wogegen, wenn in vemunftgerecht rationelle Behandlung genommen, das ihr übertragene Ge- schäft bestens zu versehen sie sich befähigt finden wird, der Bestimmung gemäfs (um den gestellten Aufgaben zu genügen).

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DaJs das in der Welt seines Daseins inhärente Denken Über dieselbe derartige Rechenschaft ablegen sollte, wie zur Beantwonung der sonst aus Herzensbedürfnissen gestellten Fragen ihm angewohnt aus seinem Kausalitätsprinzip (und stillschweigend demgemafs geübt), ist >de faao< ausgeschlossen (der tatsächlichen Sachlage nach). Eine rationell behnedigende Auseinanderlegung der Wechselbeziehungen nach den für sie gültigen Ursachwirkungen kann in Überschauten Sonderfällen nur stalthaben, denn da es sich (für exakt b«sttlttgte Schluß- folgerungen) um die Berechnung proportioneller Verhältnis- werte handelt (bei dem, einem «Terminus a quo« und einem »Terminus ad quem<. Zwischen liegenden), steht als unabweis- liche iCondido sine qua non* ein relativ gesetzter Anfang in Voraussetzung, zum Ausgang der Zahlenreihe, weil sonst die in Betracht gezogenen GrOfsen imaginäre bleiben, ohne dafs feste ZiSernwene sich substituieren lassen. Auf seine Rela- tionen hingewiesen, findet das Denken sich Uhm gelegt, wo Vergleichungcn ausfallen, für den Verfolg der komparativen Methode lin ihrer Verbindung mit der genetischen).

Ein als Universum beeindruckendes Weltall proklamiert sich damit eben als eine Eins, mit der als solche nichts weiter anzufangen ist in solide geführten RechnungsbUchem, welche Spekulationen abweisen, über das >Hen< (Plotins), die »Monas Monadum« (b. Synesius), ein >Un-Omnia* etc. und andere Wonabemeuer mehr.

Da zu verhältnismäfsiger Vergleichung ein zweites Uni- versum nicht zur Verfügung gestellt ist, haben wir mit dem aktuell gegebenen uns zu begnügen und darauf zu ver- zichten*), dasselbe nach den vom Kausalitätsprinzip des Den- kens gestellten Ansprüchen in Behandlung zu ziehen.

') »II n'jf a que le premier pas qui coQtet, und dann trSgl der heilige Dionys seinen abgeschlagenen Kopf zur ReltquienstSne (um ihn mit sich zu begraben). Dieser erste Schritt fufct auf der »primSren Ergonomie der Materie« (aus der Wechselwirkung zwischen den beiden Haupttcilen der Substanz, Äther und Masse),

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Andererseits hat das Denken seine Vorstellungswelt sieb selber geschaffen, mit dem in makrokosmischen Unabsehbar- keiten eingebetteten Mikrokosmos (innerhalb der Peripherielinie des humanistischen Horizontes), und da ihm dadurch eine innerliche Fühlung einwohnt, wie es bei Schöpfungsvorgfingen herzugehen päegt, mag es, bei fortgesetzter Übung, dermal- einst gelingen, aus den durch mikrokosmische Erfahrungen bekaimten Bedingimgen auf adäquate Vorbedingungen zurUck- zuscbliefsen, in soweit Unbedingtem (eines Absoluten), bei Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetzlich- keiteo mit alldurchwaltenden (unter kosmischen Harmonien).

Bei naturwissenschaftlicher Reform der Psychologie war die Lebenskraft zu verabschieden gewesen, und als die Psychologie an die Reihe kam, hatte die Seele ihr zu folgen.

Neben den mefsbaren und wSgbaren Kräften, in einer pondere ac mensura« geschaffenen Welt, konnte das Umher- spuken einer immateriellen Kraft in 'Qualitas occulta< (der

und mit diesem Didomenon zum Anhalt mag es dann weiter gehen, um (bei Beschränkung der Urzeugung als »Archigonie oder Abio- genesisc auf die erste Entstehung vom lebenden Plasma aus an- organischen Kohle nstofTverbindungen, dann) zu unterscheiden (bei Beginn der >6iogenesis<) zwischen >Autogoniec (der Entstehung Ton einfachsten Plasmenkeimen in einer anorganischen Bildungs- fltUsigkeit) und > Pias möge nie c, ihrer Individualisierung von pri- midvsten Organismen aus jenen PI asm averbin düngen, in Form von Moneren (s. HSckel). Das mag so oder ähnlich sein (nach Wahl der Versionen), aber in der Praiis ist dadurch nichts geändert, denn die naturwissenschaftlich exakte Untersuchung hat, wie bei den Elementen (vor ihrer Reduktion zum Prothyl u. dergl.), als Sulserste Unität an der Zelle anzusetzen, nach wie vor (omnis cellula es ceilula). Je monistisch einheitlicher sich die Umschau vereinfacht, desto erleichternder für die Durchforschung; sobald jedoch der das Physische und Meia-Physische scheidende Grenz- strich mifsachtet wird, dann ist alles Folgende nebular wieder ver- schwommen im Transzendenten (des >Hinibreisc).

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Lebenskraft) nicht gestanet sein, und so fand sie sich ausge- trieben aus biologischer Organisation.

Dals dadurch in ihr indes dasjenige verloren gegangen war, was die Neovitalisten durch »Dominanten« u. dergi er- setzen zu sollen gemeint haben, konnte nicht übersehen werden, denn obwohl die chemischen Prozesse innerhalb des Organismus sich auf gleich physikalisch gerechte Gnjndstrichc zurückfuhren lassen, wie aufserhalb derselben, haben sie doch eine spezifische Modifikation erhalten, weil im Sondersein eines >Ens positivum« (das sich selber setzt) auf den Zweck seiner >Conservatio< hingerichtet (unter Leitung des OrganJ- sationsprinzipes).

Obwohl dem als 'Metrom stolzierenden Menschen der Star gestochen ist, um nicht Iflnger durch teleologische Kurz- sichtigkeit geblendet zu sein, ist damit der vom Kausalitäts- prinzip des Denkens erforderliche Zweck nicht aus der Welt geschafft und bewahrt seine Gültigkeit im Durchwalten der- jenigen Gesetzlichkeiten, die dann überhaupt erst zum Ver- ständnis gelangen, wenn übe reinstimm ig zusammenklingend im einheitlichen Abgleicb.

Bei jedem, aus den die Wechselbedingungen ver- knüpfenden Ursachwirkungen hervortretenden, Effekt liegt ein Zweck vor, in der mit ihm angereichten Verwirklichung eben, (in aktueller Realisierung der Zielrichtung). Bei dem im mo- mentanen Lebensakt zu den aus seinem Achsenkreuz bedingten Formen erstarrenden Kristall spricht der Zweck sich aus in Neutralisation der elektrolytischen Gegensätze, ob aus Attraktion und Repulsion, Manosis und Pyknosis oder sonstiger (aus wahlverwandtschaftlichen Affinitäten) vermählbaren Paaren generalisien (für die •Coincidentia oppositorum«.).

Im phytologischen (oder zoologischen) Organismus ist der Zweck, im Laufe zeitlicher Ausentwicklung, mit dem Reifestand angereicht, wo (an der Akme) die Evolution zu Involution umbeugt (im Zeiträumlichen des xvkIos

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Was hierbei auf die Ausgestaltung der den PotentiaÜtaten des Keims tnnaten Kraftenergien einwirkt, entspringt den, ihre konfortnen Reaktionen aufstachelnden, Anregungen meteoro- logischer Ageotien (im iMiüeu'), die, unter den Metamorpho- sieruDgen während des zellularen Wachstums auf dem im jedesmaligen Akius aktueller Umwandlung einverkoUpften •Status nascensi einbllend, die irmerlich lebendigen Kräfte demgemäß modifizieren, um sie mit der ihr charakteristischen £jgeoan zu terben. Es handeh sich nicht um eine (mit den Prätensionen ihrer Besonderheit hinzutretende) Kraft, sondern um eine derjenigen Modifikationen der Energien, deren sie gentigsam sich fähig erwiesen haben, unter dem Gesetze von Erhaltung der Energien (als moderner Errungenschaft). Wie die kinetische Bewegung aus thermischen Effektwirkungen in elektrische und magnetische sich umsetzt, auch in akustische und optische, so hier in vitalistische, unter dementsprechendem ■Modus vivendi« (an Stelle einer Vis vitalis), und auf noetischen Regionen, wenn aus Konkordanz optischer und akustischer Schwingungen dieselben in lautlich umkleideten Anschauungs- bildem verwirklicht stehen, folgt anschlUssig der im Denken (als »Vis cogitaliva« oder dtiya/w« iofixi^) betätigte 'Modus essendi* der gleichselben Enei^iea; wie auf Sphäre der zoo- politischen Gesellschaftsschichtung dort kongenial (in huma- nistischer Exbtenzform).

Indem somit die in den PotentiaÜtaten entwicklungs- schwanger vmveranlagten Keimungen, wenn zu ihrer Aus- wirkung gelangend (aus 'Potential: in *Actusi), durch gleich- artige gespeist, gestärkt und vermehrt werden (aus der Atmo- sphäre adäquater >Surroundings<}, sammelt derjenige Kraft- Uberschufs sich an, wodurch den biokigischen Produktionen

*) >Rei quaedam determinaiioc (s. Gocien.) ist Modus, als Qualität (»Modus essendi vel disposttio substantiae«), in >Beweg< liebkeit, Quallen und Treiben eines Dinges« (s. Btjhme), aus dem »Trieb zur Organisation« (s. Fichte), wenn qualitativ qualifizierbar, weil sonst (s. Wolf) eine »Qualitas occulta« (>quae sufficiente ratione destituitur, cur subjecto insil vel saltem inesse possit').

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bei nonnativer Zeitigung (im zeitlichen Verlauf) ihre Regeac- rationsfühiglceit beschaSt ist (die in mineralogischen rSumlicher Dauer ermangelt).

Wieweit diese aus einundderaselben >Quellbrunn der Natur« (b. Böhme) oder >Herzenc des >Magnum animal< (b. Bruno) quellenden Betätigungen in ihren ferneren Nuancie- rungen sich nachweisen lassen mOgen, bleibt dem Fortgang des nach exakter Methode ausverfolgten Forscbungsweges aberlassen, immerhin aber hätten sie fUr theoretische Umschau in einem lebenserfUUten Universum den durchwailenden Energien ebenso nachgiebig sich einzufügen, wie die aus Spannungs weite ihrer Umsetzungen korrekt bereits nachge- wiesenen, bei heutigem Barometerstand der Kenntnisse.

In der Tageshelle eines >Zeitaliers der Naturwissen- schaften! ist kein Platz für eine «Qualita« occulta«, und ihre Lebenskraft ist somit zurUckgescheucht in den Okkultismus (WO sie bestens aufgehoben ist fUr theosophische Liebhaber).

Um so weniger darf als modern auffrisiertes Gespenst wiederum solch eine Qualitas occulta heraufbeschworen werdeo in einer phylogenetischen Entwicldung, die bei ihren Korre- spondenzen mit der ontogenetischen allerdings hinweist auf eine >unit^ de plam (s. Geoffroy Sl Hilaire), deren Detail nach der »Theorie des analogues« auszufolgen angezeigt ist (für weitere Aufhellung aus kosmischen Agentien), die in Praxis dagegen, (unter biologischer Einschränkung) bei den aus zeitgUltiger Erdepoche aktuell realisierten Manifestationen, durch den der Anschau markierten Unterschied zwischen Variationen*) und Spezies widerlegt wird, so dafs das Be-

*) Der Löwenanteil wird in der Forschung den Variationen konzediert sein, bei denen* lebendig sprudelnde Prozesse sich aus- verfolgen lassen, und den Spezies w3ren zunächst die ihnen aus früheren Spezialisierungen anhängenden Äutserlichkeiten abzu- kappen. Je mehr so indes (von solch anachronistischen Scharteken gereinigt) in purer Essenz sie sich umschreiben, desto weniger sind sie anzutasten in ihrer Integrität, weil unter den Hauptworten zu lesen im »Buche der Naturc (bei Entzifferung seiner Symbole),

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streben nicht auf eine Verwischung solchen Grenzstriches hingerichtet sein mufs, sondern gegenteils vielmehr auf deut- liche Betonung desselben, um aus scharf genauer Vergleichung dessen, was im Hüben und DrUben unterliegt, den im Dritten eigenen Abgleich unter proportionellen VerhBltniswenen so zu fixieren, um aus der durch das logische Rechnen angelegten Kontrolle als richtig sich zu bestHtigen.

Unter seiner zoopolitischen Umkleidung ragt der An- thiopos in eine andere Sphäre des Daseins hinüber, denn die noetischen Regionen seiner gesellschaftlichen Sprachschichtung schweben oberhalb der tellurisch ph&nomenalea Welt (in intelligibeler). Aber der Faden gemeinsamer Organisation zieht hindurch, von den naturgemäfs eingeschlagenen Wurzeln zu den am Reifestand entfalteten Denkschöpfungen.

Wie bei den Vorzügen der Panhenogenesis, wenn die aus der Larve gewandelte Raupe zum freien Fluge sich an- schickt, den Eiern bereits in potentiell geschwängerten Keimen die Anregungen zu diesen Metamorphosen vorveranlagt liegen, so gilt das gleiche ftlr die humanistische Existenz, die, obwohl dem Zeiti^umlichen einverknUpft, daraus hinübertntt: in der Gedanken freies Reich, bei selbständiger Ablösung der Frucht vom hinfälligen Stamm (aus dem sie hervor^esprofst ist).

Die Zielweisung ist auf to xäXluJroy xai ä^tcroy (b. Speusipp) hingerichtet, zur Eupraxie (b. Aristoteles); längs einer ins unendUche verlaufenden Reihe >Unea est puncti evolutio« <s. Nie. Cus.), aus der sympathisch harmonieren- der Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetz- lichkeiten mit allgemein durchwaltenden, aus deren Einklang es zurUcktönt (»harmonia est unitas in multitudinei (s. Leibniz], harmonisch) fUr die Lehren des Logos {soweit vemunftgerecht verstflndUch).

Was aus den sensorischen Nachschwingungen psycho- physischer Entelechien (als Verlängerung somatischer Funk-

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üonen) in noetiscber Sphäre auf zoojjolitbcher Sprachschich- tung sich abprägt, steht dort (im nächtlichen Geträum) mit den Umrissen lautlich bekleideter Anschauungsbilder ge- zeichnet, bedarf jedoch in der Tageshelle vemunftgerechter Klärung, durch rationell zusammenfassende Ordnung (und demartige Unterscheidung der Einzelheiten).

Was sogemafs, mit dem dort gewandelten »Modus essendi«, dem Denken zur Betätigung gelangt, wirkt also fon nach den vorveranlagten Gesetzlichkeiten (zur ROckbeugung auf sich selbst).

Da^ durch vonaulsenher einfallende Impressionen zu ihren Wahrnehmungen angeregt, die Sinnesnerven automatisch (fort- oder) nachschwingen (in Nachbildern), ergibt sich schon aus den bei Haustieren, während deren Traumschlaf, ange- stellten Beobachtungen.

Das gleiche gilt also fUr den Menschen, wo infolge der zoopolitischen Umgebung des Anthropos eine weitere Aus- wirkung hinzutritt.

In der nach aufsen projizierten Vorstellung bereits sind Farben und Töne ineinander verwoben (aus >audition color^e*), und solche Konkordanz der optischen und akustischen Nerven- bahnen fuhrt nun zu dcmgemälsen Effekten auf gesellschaft- licher Sprachschichtung, indem das (durch Verfeinerung des menschlichen Stimmapparates) artikuIationstUhige Won als fafsbares Objekt zurUckklingt, aus dem Munde des Hörers, zur Erwiderung wiederum aus dem des Sprechenden.

So ist aus den Unterredungen der Gesellschaftsgedanken miteinander (durch den seinen Mikrokosmos zimmernden Logos) eine andersartige Welt hergestellt aus lautlich um- kleideten Anschauungsbildern, wie auf dem >Oculus rationalist reflcktien (im Gesichtskreis einer >Visio intellectualis«).

Dieser im Ambims deutlicher Sehweite von der (im Peras das Apeiron begrenzenden) Peripherielinie seines Horizontes umzogene »Globus intelleclualis> schwebt, als des Menschen eigene Welt, inminen makrokosmischer Unabsehbarkeiteo,

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worin die Aofongs^den seines Daseins hinaushBngen, mit den von der Wachstumsaze abwärts gekehrten Wurzelenden, während der biologisch durchströmende Organisationstrieb nach aufwärts gewendet ist, um zu des Wissens Früchten heranzureifen, denen (nach Analogie vegetabilisch regenerierender Produktion) wiederum die Keimsamea der Anfänge einge- bettet liegen, nach der zu potenziener Vervielfältigung stre- benden Zielrichtung. Wenn hier jedoch der Kreislauf der Spannungsweite (mit Erschöpfung derselben) abgelaufen ist, sinken die Dhatu oder Elemente (in noixftat und ^ri;»«) nicht in das uaiversell Primare zurück, sondern sie bleiben haften innerhalb der sozialen Atmosphäre, zu stetiger Verjüngung in derselben (von Generation zu Generation), während das inner- lich immanente Organisationsprinzip selber, wobei im indivi- duellen Vemunftdenken (bei seiner Speisung aus den Gemein- verständlichkeiten des jedesmaligen >Conceptus mundi«) ge- klärt, zur Identifizierung mit allgemein durchwaltenden Ge- setzlichkeiten hingeführt ist, wenn mit den im Denken mani- festierten Ubereinstimmig (für rationelle Erkenntnis).

Da in mikrokosmisch intelligibeler Welt das im tellurischen Dunstkreis unterliegend gebreitete Stoffsubstrat (ab Hypokei- menon für die phänomenalen*) Erscheinungsweisen) ausfällt,

*) Was für die Wahrnehmuagen aus innerer Reaktion gegen äulsere Reize reflektiert in den VorsieUungen sich spiegelt, ist die dem spezifischen Sinnesorgan innate Formgestaltung, die (am iJd»t von der tfifyua geformt) gleich allen anderen Effekten der anima- lischen Wachst ums Vorgänge diesen automatisch eingebettet liegt und in humanistiscber Existenzform zur Anschau dadurch gelang^ dals das auf zoo politischer Sprachschicbtung zu seinem eigenartigen ■Modus essendit gewandelte Denken als Zuschauer hinzutritt, vom objektiv erbellten Standpunkt in die Tiefen der Subjektivität hinein- blickend (um sie der Auffassung zu klären). Was im Sinnes- bereich aus Sublimation somatischer StoSumsätze abgezogen (oder desnlliert) ist, verbleibt in zeiträumlich materiellen Umzeichnungen eingefalst, wogegen unter den im Verkehr der Gesellschafisgsdanhen eingeleiteten Vergleichs möglich keiten die Umsetzung zu lautlich umkleideten Anschau ungsbil dem statthat (aus opto-akustischer

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kann das dem Denken einwohnende Kausalitätsprinzip nicht, wie für relative Wechselbeziehungen, im Zeiträumlichcn bei Berechnung proportioneller Verhaltniswcrte (>poadere ac mensura«) bb auf letzte Dezimalstellen ausgezahlt werden, sondern es verbleibt ein unbekannter Rest, dessen X soweit sich nur eliminieren iafet, wie aus bekannt vei^ewissenen Bedingungen (aus den längs exakter Forschungsbabnen ge- wonnenen Ergebnissen) auf adäquate Vorbedingungen im Un- bedingten (eines Absoluten) zurUckzusdiliefsen dn gesicherter Anhalt gegeben ist (wenn unter gewissenhaft angelegter Kon- trolle aus solcher bewährt erwiesen).

Der treibende Faktor*) in all diesen Vorg&ngen ist ein- und derselbe. Derjenige iNisus formativus« (des Organisations- prinzipes), der die chemischen Prozesse (des Stoffumsatzes) reguliert, in somatischen Funktionen, sowie bei den aus diesen psycho-physisch verlängerten Entelechien die konforme Re- aktion gegen die ihnen physikalisch einfollenden Reizregungen, betätig! sich in gleichähnlicher Weise bei dem Zusammen- treffen der psycho -physischen Energien auf zoopolitischer Sprachschichtung, um sie don auch ihren wahtverwandtscbaft-

Konkordanz). Und die aus immaterieller Hyle (oder «Hylachiint) hervorgerufenen Schöpfungen (der Denkzeugungeo] verbleiben dem- gemSfs nachgiebiger plastischer, um dem allgemeinen Gesetzes walten sieb einzuordnen, im All des Daseienden, je nachdem das Denken . zur Einfügung in die ihm sachgerecht zugeh&rige Stellung sich be- nhigt gefunden hat, wenn bei Übereinstimmung der ihm imma- nenten Geseulichkeiten eine Einstimmung bergestelli ist eine Zustimmung also erteilt worden (aus befriedigender Beantwortung der ihm gestellten Fragen).

*) Aus seinen, weil manifestiert einem Einblick zugänglichen, Formierungen (nach »distinctio formalis«), hat das Organisations- prinzip Über sich selbst seine eigenen Erklärungen abzugeben, je mehr dieselben im Sachgerechten sich vemunftgerecht erweisen; was in scharf genauen Einzelheiten logisch zu erlangen anreich- barer ist, als ästhetisch in dem, was emolioneil aus GefllUs- vorgängen hervorwallt und seine nüchterne Klärung verlangt (durch rationelle Leitung und ZUgelung).

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liehen Affinititen geina(s zu ordnen*), und wenn dann, durch Doetische >GegenwUrfe* erweckt, der humanistische 'Modus essendii mit des Denkwesens Denken ins Dasein springt, hat derselbe von Tornherein bereits seine naturgemSfsen Wurzeln eingeschlagen im körperlichen Gerüst des Einzelnen, dessen keimßlhig geschwängene Potentialitaten zu ihrer Entfaltung hiastreben, im Heranreifen des Wissens, för selbständige Ab- lösung der Frucht vom hinfSUigen Stamm, auf anderer Sphäre des Daseins (in des Geistes freiem Reich).

Der in der Pflanze ausgewirkte Organisationstrieb er- reicht seine intensivste Spannung an dem ihn zum zweck- dienlichen Abschluls bringenden Reifestand. So bei den AnimalJen fUr die sexuelle Zeugung, während am zerebralen Pol die Betätigung des in Handlungen realisierten Willens hinzutritt; die Triebrichtungen ftir besondere Lebensakte unter gemeinsamer Zielweisung zusammenfassend.

In humanistischer Existenzform werden diese volitorischen Akte wiederum unter höher einheitlicher Potenz umgriffen, zu sachgerechter Anordnung miteinander durch intellektuell bestimmende •Zielstrebigkeit« (s. v. Baer), und wie für die Willensrichtungen mit den Phasen des Wachstums, wäre mit diesem selbst hier eine Parallelisierung geboten, in einem sich selber lebenden Leben (des Denkens). >Life exists before Organisation, if it exists before, il may aften (s. Cook). Biologisdi erhah sich das Leben in der vom hinfWigen Summe abgelösten Frucht (zur Erneuerung), und Panja, als

*) In organischer Weltanschauung des Universums, als in sich zweckmälsig lebenden Ganzen, bildet die Organisation eine prinzi- pielle Voraussetzung, weil ohne ihre rationell verständliche An- Ordnung die Vernunft an sich negiert wHre, und somit jene »Welt der Vorstellung«, worin sie zu ihrem Leben Überhaupt erst erwacht isL So handelt es sich um eine »Conditio sine qua non*, der ge- QUgl sein muls, ehe die Schfipfung selber zu stände kommen kann, um das Denkwesen in seinen Lebensbestand zu rufen (bei dessen Ausfall all diese Denkarbeit erspart wäre).

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vollendetes Produkt der Denktatigkeit hervorgerufen, ver- schwindet wieder (auf dem Buddhagama), nachdem seine Auf- gabe erfüllt ist, zur Erhellung der Erkenntnis, im Nirvana- Dhatu (als Unvergänglichem).

Der in der Natur durchweg wirksame »Trieb zur Orga- nisation« (s. Fichte), wenn auf planetarischer Schichtung im tellurischen Dunstkreis eintretend, hat dort, auf den Widerstand (»Resistentia«) maierielten Substrates stofsend, für dessen Über- windung (zu StofTumsetzungen) in seinen Kraftenergien*) zu- nächst sich absorbiert zu finden, wahrend sie innerhalb im- materieller Hyle (der aus [den psycho -physisch sinnlichen EmplindungenJ noetiscb abgezogenen**) Essenzen) sich selber

*} Nachdem im animalischen Embryo das Herz zu schlagen begonnen, pulsiert es fort durch die der Existenz beschiedene Spannungs weite, in gleichfbrmig regulierter Anordnung des Unter- haltes, für die somatische Gliederung. Auf sensualistischem Bereich 1 des Organismus wird seine biologische Tätigkeit ungeregelt in An- | Spruch genommen, je nach den physikalisch auftrefFenden Reizen des Draufsen, und so bedarf es zeitweiser Ruhe in den chemischen StofTumsetzungen, um bei Abgleich etwaigen Zuviels oder Zuwenigs das neutralisierende Gleichgewicht zu erhalten (oder wiederherzu- stellen). Der hierdurch (aus NachdSmmem meteorologischer Agentien bei der Pflanze schon) periodisch herbeigeführte Schlaf- zustand steht bei dem die Anschauungen vornehmlich prägenden Sinnesorgan (den optischen) in präsiabili erler Wechselbeziehung i zu dem Umlauf des solarischen Himmelgestirnes, wahrend, wenn die Freiheit des Willens zu schalten beginnt, um (fUr die Tages- geschafte) Über die im Stoff latenten Ktllfte zu verfolgen, >Er- mUdungssioffec sich ansammeln (zur Erfrischung beim nächtlichen Einschlummern).

**) Beim pflanslichen Blutenstand entschweben die dem Duft ab deStil Herten Essenzen in das Leere hinaus, wenn nicht fUr die Menschennatur teleologisch dienstbar gemacht (im Geruch), und solche Metapher ist tauf Tonga) verbildlicht, wie (b, Plato) aus Harmonie der Leier (zur Mythe logi sie rung der Seele). Was in noetiscber Immaierialiiät van den in somatischen Funktionen wur- zelnden Energien (psych o-physischer Entelechien) hervorgesprofst, verbleibt, weil (im zoopolitischen Umbegriffder Individualifdi) einem (stoischen) Slor (im nüy) noch eingehtirig, dem Einblick geöffnet. wenn (s. Plotin) der Gedanke sich umbeugt (auf innere Schau}.

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als Ganzes verbleiben, auf getsiiger Sphäre, wo der Eigenart, wenn ihr ein innerliches Gleichgewicht hergestellt ist, die eigene Erkenntnis sich spiegelt, fUr Einfügung in der im All des Daseienden zukommenden Stellung, so d&h ihr fernerer Bestand durch das Kosmische Überhaupt s<ch garantiert findet, wie unter selbständig ausgeprägter Individualisierung ihr zu- gehörig (im Denken, das sich selber denkt).

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Entwicklung.

In ewiger Unendlichkeit eines (peripatetischeo) xo'ff/uos altiyiof, ohn Anfang und Ende, ist das Weltall vorläufig als vorhanden gegeben hinzunehmen, von dem mit den dadurch gestellten Problemen beschäftigten Denken.

Das in Beinern Kausalititspriazip ihm angewachsene Werkzeug, um durch rationelle Auseinanderlegung der inein- ander verknöpften Wechselbeziehungen die entgegentretenden Fragen verständlich zu lOsen, erweist sich unbrauchbar in diesem Falle. Ein als >Totum< gefaTstes Universum ein (stoisches) jiä» (statt SXov) hat, weil ein Ganzes eben, kein zweites verfügbar gestellt, zu gleichwertiger Abwägung, und da somit die vergleichungsf^igen Relationen ausfallen, ver- sagt dem Denken dasjenige Instrument, das auf Verarbeitung von Ursach Wirkungen zugeschliffen ist. Im landlSuiigen Ge- brauch desselben wird von der in der Wahrnehmung empfun- denen Anregung der Fragestellung auf das Ursächliche über- gesprungen, auf das, obwohl spatere, begrifflich (itaxa z6v Xdyov) Frühere, um aus dem Allgemeinen (deduktiv) dem einzelnen seine Beantwonung zu finden, wahrend sie beim progressiven (statt regressiven) Forschungsgang erst aus einer »Causa finalis« geboten sein könnte, beim Rückschlufs aus den Effekten auf die Ursachen (sofern eine *Inductio completa' anreichbar).

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Dem KaiisoUtlitsprinzip wird das seinem >Terminus a quO' uod iTerminus ad quem« Zwischenliegende nach pro- ponionell gerechten Verhaltniswerten angeordnet, um feste Ziffemwene zu fixieren für das logische Rechnen, das ohne dereo Anhalt von Zablenkabbalistiken sich hansein lassen mufs, in solchen »voces« (b. Roscellinus) oder (s. Abalard) »ser- mooesi der >Nomina<, die ihrer richtig deckenden Sinnes- deutung ertnangeln (in terminologischer Wortbezeichnung).

Da das >Apeiron> des Universum von keinem 'Peraiom mit einer den Horizont (der Visio intellectualis) begrenzenden Peripherielinie umzogen wird, ist es demnach als Didomenon eacgcgenzunehmen, fUr sein Ansichsein, als Eins, von welcher am die exakte Methode die Zahlenreihe in Flufe zu bringen bestrebt sein muis, zur (erklärenden) >exp]icatio uniutis« Is. Nie Cus.), um nicht durch ein >Hen* (Plotins) oder die •Monas Monadum* (b. Synesius) zu spekulativen AusfiUgen verleitet zu sein, ins Metaphysische hinaus (im Über- oder Widernatürlichen).

Von welchem der ihm im relativ ersten und letzten ge- steckten >Noli me tangere<, innerhalb der zeitig um liehen Schranken des KausalitBcsbereichs, das Denken seinen Ausgang vBhlen will, ist ihm freigestellt, je nach den Anlässen. Durch- Khnitiüch wird (wie gesagt) beim stillschweigenden Über- springen auf die Ursache von dieser angesetzt, um den Aus- wirkungen nachzugehen, wogegen bei komplizierten Fallen von dem Ausgewirkten tentativ auf dasjenige zurUckzuschliefsen ist, was nach »zureichendem Grunde« ihr ursächlich unter- liegen möchte (dem >Subsiantiatum< in seinem Substrat). Und dos führt auf die »Zweckniafsigkeit der Natur«, als einen »be- sonderen Begriff a priori« (s. Kant). »Stets ist diejenige Ord- nung der Erscheinungen, bei welcher wir von dem Bedingen- den zu dem Bedingten fortschreiten, eine Ordnung nach Kausalität, diejenige dagegen, bei welcher wir von dem Be- dingten zur Bedingimg zurückgehen, eine Ordnung nach dem ZweckmäEsigen« (s. Wundt). Hier vermag deshalb unter

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naturgemfirsen Aspekten, bei Überschaubaren Sonderfällen, was gefragt ist seine jedesmalige Beantwonung verlangea dürfen, um das Seiende in seiner Veratlnfdgkeit zu recht- fertigen. «Jedes Organbiene Naturprodukt ist sein eigener Zweck' (s. Fichte). Denn da >ce$$ante ßne cessant media< (s. Geulinx), wäre damit das Sein in ein Nichtsein verkehn (das Leben erstorben). Beim Universum dagegen, als ij toü Clav aimatstq kann weder eine Erste Ursache angereicbt werden (da jedwede iCausa causanim' in den >Regressus ad infinitum« abzugleiten bane), noch diejenige Zweckmfifsigkeii, die von des Denkwesens Denken sich bemeistera liefse, seit dem Menschen, als »Mafs der Dinge* (b. Protagoras) der Star gestochen ist (um ihn von teleologischer Kurzsichtigheit aus- zuheilen).

Um von den Erscheinungen in phänomenaler Welt zu den Transcendentalia in iotelligibeler fortzuschreiten von den <fmv6(uvtt zu den äSf/Xa (b. Demokrit) ist der Aus- gang (wie stets) von dem Bekannten (>ex praecognitis«) zu nehmen, an dem (durch exakt gesichertes Forschungswalten) als korrekt bedingt Vergewisserten, um von solchen Be- dingungen nicht auf ein kausal sie Bedingendes (das in Zeit- räumlicher Beschränkung wiederum von dem in Unendlich- keiten sprudelnden Lebensquell abgekappt sein wUrde) den Rückschlufs zu unternehmen, sondern auf adäquate Vor- bedingungen hin, wie sie aus Übereinstimmung der Gesetz- lichkeiten (der dem Denken immanenten mit allgemein durch- waltenden) sich zu erweisen haben (unter kosmischen Har- monien).

Das indes ^Itt in die Zielrichtungen der Zukunft, die dann erst angenähert werden können, wenn die fUr sie vor- aussetzliche «Erschöpfung der Denkmöglichkeiten*' hergestellt sein wird (auf Gnmd der ethnischen Tatsachen).

Naher als der »Terminus ad quem' liegt der "Terminus a quo«, mit dem zunächst eine Abfindung zu treffen ist, bei dem als Datum (oder Didomenon) eingetroffenen Universum,

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das in solch erster Eins vorerst also entgegenzunehmen bt, so wie es ist und sein will, in der ganzen Fülle seiner Mani- festationen, physikalischen, mineralogischen, biologischen, noe- tischen (und was sonst).

Hier hat nun eben das Denken seine Kunst zu Üben, im •Veihinden und Trennem (s. Locke); im Zusammenfassen, vie in organischen Wachstumsvorgängen (als Verdichtung) innat (oder den psychischen, aus abstrahierender Begriffs- bildung), und im Unterscheiden (die [auf dem Buddhagama] aus Panja in Chedana [der Uhana] angefügte Befähigung). Die Dinge alle (««wo xQ^t*"'") waren beieinander, ö/*oP (s. Diog. L.) im chaotischen Kuddelmuddel, als der Nous (b. Anaxagoras) hinzutrat, um sie zu ordnen (vernunftgemBfs). Bei den physikalischen Fragezeichen stieEsen Schwierig- keiten auf, betreds der aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten im lellurischen Dunstkreis einfallenden Energien, und sie mit ihren potentiellen Spann ungskrfiften wurden (zur Kaltstellung) im peripatetischen MögHchkeitssinn {dvyä(itt Sy) untergebracht, aus der die iyig^sia hervortreibt, um am eJdog zu formen und der ovaUt nteg den Stempel einer sMaieria signaia* (b. Thom, Aq.) aufzudrücken (je nach der hypokeimeniscb ver- %baren Hyle oder [in der Vaibheshika] Dravya), Was in <üe (aus Wärme die Energien ineinander umsetzende) Be- wegung (}dy^ats) verlief, wtirde durch Negation (im äxlv^toy tiyovv) totgeschwiegen (und hane forub nicht weiter mitzu- sprechen).

Nachdem diese Häkligkeiten abgeschüttelt waren, konnte nun das Denken (das yoel'*' des Nous) desto lebensvoller dem sich zuwenden, was es auf dem Gesichtsfeld eines mikro- Eosmisch umgrenzten Horizontes vor sich sah, in dem, aus der ihrer »Natura naturans< entsprossenen sNatura naturata«, nervortänzelnden Dingerchen (unter biologischen Meta- morphosen).

Hier galt es nun ein »Verbinden und Trennen", ein Zusammenfassen des Gleichanigen , mit verdeutlichender

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Markierung der Differenzen, und zwar um so detailliener, je mehr der >Oculus rationalis> (durch ihm biazugeliefene InstrumentalhDlfen) sich auszuschärfen vermochte. Die Vor- Stellungswelt konstruierte sich aus dem Begriff (>Notio*), ,re- praesentatio rerum in universaha, seu generum seu specierum' (s. Chr. Wolf), So waren durch funictionell automatische Operationsweisen des Denkens die Arten und Ganungen fertig gebracht, ohne dafs dasselbe sich des Wie und Warum viel bewutst geworden war (ehe in dem, aus [l'orphyrius') Isagoge [b. BoSthius] entzündeten, Streit Über die Universalien auf scholastische TUpfeleien verführt).

>Die Gattungen und Arten, also Überhaupt die gegen- standlich fixienen Allgemeinheiten sind das, was sie sind, nicht blofs durch Einerleiheit, sondern auch durch Ursächlichkeit! (s, Dohring), aus »raison d'ctret (lebens^higer Wesenheit), beim rationellen Band der Generalisatlonen (^ ffintci^^ xAv xa»eXov).

Wer freilich nun in theologischen ZeitUuften die unter menschlichen GebrechUchkeiten fertig gestellten Spezies einem Welturheber in die Schuhe schieben wollte, als von ihm ge- schaffen (zumal mit den ihnen [zu Linons Zeit] noch an- hangenden Kruditaten), hatte dies vor ihm oder mit, sich selbst zu verantworten, auch wenn dem »Creator« (b. Darwin) seine MUhe vereinfacht ist (durch Reduktion auf geringere Zahl). SobezUglich sind wir klüger geworden, seit der «Fa- bricator mundi« nunmehr in seinen wohlverdienten Ruhestand versetzt ist (mit oder ohne Pension).

Und da von jetzt an also das Denken fUr seine Schöp- fungen selber verantwortlich steht, wird es um so gewissen- haft genaulicher zu Rate gehen mUssen (um über sein Tun und Treiben Rechenschaft abzulegen).

Gar anders als in den von der Deduktion beherrschten Kulturepochen schaut es aus mit der biologischen Welt in dem induktiv ausgebauten Zeitalter der Naturwissenschaften, unter dem Zusammenarbeiten sachgerecht geschulter Fach-

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disziplioeD, zumal seit den aus geologischen Grabestiefen Auf- erstandeaea ihre palMontologischen Zeugnisse abgehört sind und die aus dem >Origin of species« anmutend gewahnen Schilderungen des »Kampfes ums Dasein* Kampfcslust er- weckt haben, an den dort gestellten Preisfragen mitzustreiten.

Je heifser der Wettbewerb entbrennt, desto bunter wandeln die Formen unter wechseltiden Variationen, aber wer als der Überlegene sich erweist, wird derjenige sein, der in Kraft seiner Individualität der eigenen Starke am sichersten trauen kann.

Was hier als Entwicklung (oder Nisus formativus) in Betracht kommt, darf nie die Variaiionsweiie der mit dem urwüchsigen Stamm einverknUpfenden Verzweigungen Über- schreiten, um den normalen üesundheitszustand seine Lebeos- Miigkeit zu bewahren. Eine jede Entwicklung, als eine an der Akme zur ■Involution« umgebeugte •Evolutiom, ist in gleich feste Formen gebannt, wie sie beim momentanen Lebensakt des Anspringens in kristallinischer Achsenrichtung «starren &Xr rSumliche Dauer, während sie biologisch in den Kreislauf zeitlicher Ausgestaltung hineingezogen sind, längs des der Zellkeimung (am «Terminus a quo>) und dem Reife- stand (am (Terminus ad quem*) Zwischenliegenden, im Ambitus zulässiger Variationen (nicht jedoch darüber hinaus).

Das vegeubilische Leben erfüllt sich in seiner Ent- wicklung, indem beim Hervorsprossen die Wachstumsprozesse aus den meteorologischen Agentien der lokal kongenialen 'Surroundingsi gespeist und in Förderung gezeitigt werden, zu demjenigen Typus, der wie der Umgebung angepafst, bei der Regeneration in erblichen Zügen sich zu wiederholen hat (da Gleiches Gleiches zeugt). Bei Einflüssen, die als ua- kongentale verletzend auftreffen, haben die dadurch hervor- gerufenen Reaktionen mit der >Correlation of growth« sich abzufinden, um nicht das Gleichgewicht im »balancement des organes' (s. Geoffi'oy St. Hilaire) zu stören durch pathologische Abweichungen. Wenn ihre Feindlichkeilen sich unschädlich

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ei- nlachen lassen (zum EiafUgen unter die Bemeisterung durch das leitende Organisaiionsprinzip) mag, bei verandenem •Milieu«, eine Akklimatisation starthaben unter demgemarsen Abschwächungen, die bei ungünstigen Verhältnissen bis zum Untergange fuhren mOgen.

Der progressive Gang der Entwicklung ist in seinem Vorschreiten am Reifestand gehemmt, weil don in Regression umschlagend, so dafs die Simulation einer aufbessernden Fortsetzung in krassestem Widerspruch steht zu dem, was dem tatsächlichen Verhalten nach vor Augen liegt, weil das der biologischen Wesenheit Charakteristische grade negierend, um die GUhigkeit eines .Ens positivum' aus dem Dasein auszu- streichen (wenn durch solche Denkschemen ins Bockshorn gejagt).

Dem Denken, als »Verbinden und Trennen«*) der Vor- stellungen (s. Locke), wohnt zunBchst der Trieb zur Zusammen- fassung ein, für (abstrahierende) Verdichtung**) auf den Reife- stand hin (wie bei Metamorphosen organischer Wachstums- prozesse inhärent), und dem fllgt (auf zoopolilischer Sprach- schichtung) die rationelle Tätigkeit des Differenzierens sich an, wenn die d/tov (s. Diog. L.) angetroffenen nana XQVP'"'' durch den Nous (b. Anasagoras) geordnet werden (wie [auf dem Buddhagama] zu Uhana [des Manikassara] Ekada [der Panja] hinzutritt).

*] >das seinen Grund hat lediglich im Inhalte der betreffenden Vorstellungen selbst* (s. Volkmano), beim iVerbioden, Trenneo und Vergleichen der Vorstellungen« [s. Chr. E. Schmid), wie in seinem Denken >une maniere d'Stre de l'hommec [s. Helvetius) dem Denkwesen eigentümlich (als Zoon logikon}.

*■} >Im Zusammenfassen eines Vielen und Mannigfaltigen in eine Einheile (s. Drobisch), «eine Einheit im Mannigfaltigen hervor- bringend« (s. Matmon), >muhitudo in unitatec (bei Generalisierungen). >Alle organische Entwicklung ist ein psycho-physischer Vorgang« (s. Wundt), bei > konstruktiver Bewegung des Denkens« (s. Trendelen- burg), fUr die Wortdeutung (unter Jen Metaphern der Sprache).

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Auf seine Relationen*) hingewiesen, bedarf das Denken komparatioasfbhiger Vergleichungen, um proponionell (Ver- nunft-) gerechte Verhaltniswene festzustellen, auf dem Stand- en objektiT verstandlicher Anschau (für das logische Rechnen). Dadurch erst erhellt sich die Subjektivität in ihren abdunkeln- den Tiefen, worin durch inwärts gekehrten Einblick nicht hineingeschaut werden kann. Das GeHder der eigenen Or- ganisation erkennt sich erst durch die beim Hinblick auf die Anderen gelieferten**) Anhaltspunkte, und was hier ^r das Sondersein, gilt gleichfalls für das im All des Daseienden manifestierte Sein, dem jedes Seiende involviert liegt (unter elcatischem Protest gegen das Nichtsein).

Solange also in humanistischem Gesichtskreb des Mikro- kosmos ein zweites Welrall (für Ausverfolg komparativer Methode) nicht verfügbar gestellt ist, hat das Denken Verzicht zu leisten, das ihm immanente Kausalitfltsprinzip***) darauf zur Anwendung zu bringen, und verbleibt nur der RUckschlufs

*) »To tbtnk is to condition« (s. Hamilton), im >establishment of relaiions* (s. Spencer). »Die Relation ist die ursprunglich ein- zige Kategorie« (s. Schelling), denn les ist Überhaupt kein Kau- salitatsverh^ltnis konstruterbsr ohne Wechselwirkung« (fUr relative Bestimmungen).

**) Die Eins ist stumm und starr, erst wenn die Zahlenreihe (mit dem Werden des Gewordensein) in Flub gerflt, ist dem lo- giseben Rechnen ein Ansatz gewährt (fUr seine [Rechnungs-] Operationen). Das Seiende ist die einheitliche, die Dinge sind die entfaltete Zahl (b. Plotin), ab lexplicatio unitatisi (s. Nie. Cus.), neben >explicatio quietis> (in der Bewegung). Das Gesetz (b. Ardigö) ist nur eine Verallgemeinerung der Tatsachen (semiglianza dei fatti). »Les seuls vrais principes, ce sont les faitsc (s. Destutt de Tracy). iPrincipium est nomen significans essenliam« (s. Alb. M.), in eigener Wesenheit (des Selbstbestandes).

***) »als die. einzige Kategorie, die sich nicht wegdenken MiU (s. Schopenhauer), da dem Denken immanent (fUr dessen KausalverknQpfung), im Spezialfall des >Satzes vom Grunde« [s. Lipps) oder (b. Ulrici) iGesetz der Kausalität«, auf «den Satz der Identität (b. Hamilton) gestutzt (im prinzipiell Selbstverständ- lichen).

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aus bekannt vergewissenen Bedingungen auf adsquate Vor- bedingungen im Unbedingten (eines Absoluten), fUr Ein- stimmigkeit der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten*) mit allgemein durchwaltenden (unter kosmischen Harmonien).

Der OrganisBtionstrieb im psychischen Wachstum ist, wie in jedem anderen, auf die Tendenz zur Verdichtung hin- gerichtet, die bei ihm durch generalisierende Begriffebildung vollzogen wird, ^r Zusammenfassung der Einzelheiten (durch logisches Rechnen) unter höher potenzierten Einheiten, zu Zehnern, wie diese zu Hunderten, dann Tausenden u. s. w., um eine erleichtene Übersicht zu bewahren. Beim Abstrahieren wird das Allgemeine oder Abstrakte (to ^ ä^at^iitfaf) ange- strebt, um unter Absehung von indiSereaten NebensHchiich- keiten einen gemeinsam pragenden Typus zu gewinnen und damit die Wortbezeichnung zu stempeln (ßlr die >Materia signata«). Wenn dieser vei^hnlichende Assimilationsprozels fUr die Kategorien («ä ytvuuittrta) zu seiner Erschöpfung ge- langt ist, mit dem Sein (in »Ousia« eines {^oxei(*eyov) als höchste Kategorie (in der Stoa), wird (statt in >Voces< oder [der Nominalisten] > Nomina«) in »Sermones« (b. Abfilard) weitergedacht, mit Satzgefügen stan Wonen (^^ftct [b. Plaioj statt Svofux). Die Ziel Weisung geht auf eine monistische Vereinheitlichung hin, auf >Unitas in multitudine« [unter ■plurest), soweit den Fragestellungen eine sprachliche Beant- wortung beschaffbar, fUr gemeinverständliche Fassungskraft. Wenn nicht ausreichend, mag durch metaphysische Won- ungeheuer der >Narr, der mehr fragt, als sieben Weise be- antworten können,' von weiterem Querulieren abgeschreckt werden, wenn in Epikur's Neugier über das Chaos hinaus-

•) Die Ursache (>cause>) in den Dingen entspricht dem Grund in den Wahrheiten (b. Leibniz), als Vernunftgrund {»raison«), und hier ist das logische Rechnen auf den Index der Progressionen verwiesen (bei Vervollkommnung zu einem Infinite simalkalkul.)

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wollend (so daEs er von seinem mathematischen Präzeptor an die Philosophen verwiesen wurde).

Haben sich die Universalien (in ihren »Nomina«) als »Flatus vocisc erwiesen, die mit dem real uisBchlichen Verhalt nicht zu quadrieren vermögen, um den im Identitätsprinzip gestellten Ansprüchen zu geoOgen, dann verfUli das Denken auf die ihm neben dem »Verbinden« (oder Zusammenfassen) zustehende Tätigkeit des (unterscheidenden) »Trennen« (s. Locke) auf Chedana (der Panja) neben Uhana (im Abhi- dharma) , um die bisher in Bausch und Bogen, unter laut- lichen Simulierungen, ähnlich zugelassenen Einzeldiage scharfer fonab auf ihre proportioneil gerechten Zusammen- gehörigkeiten zu prüfen, in der WengrOlse jedesmaliger •Entitas posittva«, unter demgemälsen Differenzierungen (bei genauerer Scheidung zwischen >£ns reale« und >Ens rationisc).

Das verbindende Zusammenfassen vollzieht steh auto- matisch, wie bei jedem biologischen Vorgang, und so bei den animalisch der Empfindung unterliegenden, die in eigener Subjektivität drinnen steckt und allein nichts anfangen kann mit sich selber (psycho-physisch).

Seine zu objektiv anschaubaren Differenzierungen be- fugende Auswirkung verdankt das Denken dagegen der noetisch ihm eignenden Herkunft, indem es selber, in seinem Eßekt, aus differenzierten Unterscheidungen resultiert; den- jenigen nämlich, wie sie bei den aus den Konstituenten des sozialen Kreises auf zoopolitischer Sprachschichtung zusammen- treffenden Gesellschaftsgedanken (infolge ihrer Unterhaltungen miteinander) zur Merklichkeit gelangend, ein gegenseitig zu- sagendes Abkommen erheischen, um der Lebens^igkeit ihr innerliches Gleichgewicht zu bewahren, in dem seinen Anthropos umkleidenden Zoon politikon, als »Animal sociale* (huma- nistischer Gesellschaftswesenheit gemäfs). Und indem nun aus den auf intelligibelem Bereich durch den Gemeinveistand (»common sense«) niedergeschlagenen Selbstverständlichkeiten

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(in »self-evident truthsc, wie innerhalb des jedesmaligeR ■Conceptus mundi« gültig) das individuelle Denken, in Ver- nunft jedes Einzelnen, gespeist und zu seiner Entfaltung ge- zeitigt wird, bis auf sein Sichselb erdenken*), so ist dadurch der Anhalt geboten, um den unabhängig selbständig markierenden Ziffemwen zu fixieren, je nach dem, aus Erfüllung obliegender Pflichten, zustehenden Rechten.

Auch in seiner rationellen Ausgestaltung ist das Denken von der Kompafsweisung auf einheitliches Endziel geleitet, aber die aktuell konstatienen Aussagen unter einen Hut zu bringen, ist gar häklig schwieriger, als es sich phonetisch leichtlich aussagen lälst (Über Bonnet's >id^e de l'unit^c bis zu JNic. Cus.} lunitas absoluta«), und da beim Auslug in makrokosmische Unabsehbarkeiten, unter Wegfall von vcr- gleichungst^higen Relationen, das Kausalitauprinzip versagt, kann hier nur von exakt vergewisserten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) zu schlielsen erlaubt sein, wo der Index der Progressionen vom logischen Rechnen sich hat bemeistem lassen, um aus Übereinstimmung der Gesetzlichkeiten ihre Gleichheit zu be- stätigen (unter kosmischen Harmonien).

Indem der Begriff (Notio) eine >repraesentatio rerum in universal! seu generum seu specierum« (s. Chr. WoIOi so ergeben sich für namrforschliche Betrachtung, die Arten und Gattungen als naturnotwendiges Resultat"*) des in seinem (zusammenfassenden) »Verbinden« automatisch agierenden Denkens, und dieses hat somit, zu schärferer Kontrollierung, bei ihnen die von der Erkenntnis gehandhabte Feile der Diffe-

*) Im vierfachen Paralogismus der rationellen Psychologie wird das Denken, »dieses Ich oder Er oder Es (das Ding), das sich selber denkt« (s. Kant) mit X gleichgestellt, als «transzendentales Subjekt der Gedanken«, oder vielmehr zum Problem hingestelh im logischen Rechnen, um mit objektiver Umschau aus seinen (Denk) Schöpfungen sich zu erkennen (für eigenes Verständnis).

**) >Die Gattungen und Arten, also Überhaupt die gegenständ- lich fixierten Allgemeinheiten sind das, was sie sind, nicht blo&

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renzierungen anzulegen, zum »Trennen« und Untersclieidenf für genauere Umgrenzung des Speziesbegriffes zunflchst (inner- halb des in Variationsweite zustandigen Ambinis).

Aus den esperimentell gewShnen Aufklarungen ver- fetnen sich das naturwüchsige Rohmaterial, als öftov (s. Diog. L) die näyxa xqr,iict%a beisammen waren. Im chaotischen Durcheinander, ehe (zum Ordnen) der »Nous« (b. Anaxagoras) hinzugetreten mit seinem Denken {vohXv). Wer die mit all ihren Kruditaten (aus »Zeiten der Unwissenheit«) noch be- hafteten Spezies seinem iFabricator mundi« in die Schuhe schieben will als dessen Schöpfung, hat dies vor ihm zu ver- antwonen, und mit sich selber derjenige, der die Schöpfungen der aus ihrer * Natura natu rans« sprossenden >Natura naturata« aus dem Dasein auszustreichen unternimmt (durch das aZauber- wort der Entwicklung« oder anderes Gezauber). «Der Ge- danke ist die Sache' (s. Hegel) av%6 votJp imt rs xt» tlyat (b. Parmenides) , und bei brahmanischer SchCpfung ans Kontemplation verwirklichen sich die iScbCpfungsgedanken« in iSubstantia« (phänomenaler Welt). In der Praxis dagegen hat es seinen Haken fUr die »Gedankendinge«, sich (mit WOnschen und Wollen) realiter zu aktualisieren, und so wird der tatsachliche Besund zu respektieren sein, wo er sich nicht wegdisputieren lassen will. Sofern aus einer lunit^ de plan« oder (b. Buffon) einem idessein original et primilif* Ähnlich- keiten hervorblinken, die zum Ausverfolg nach der >Th^rie des analogues' (s. Geoffroy St. Hilaire) anspornen, ist dem Denken sein Tun und Treiben in intelligibeler Welt legitim unbehindert, auch zum Anpflanzen von Stammbäumen, weim dies der Illustration dienlich. Ob dieselben indes beim Ver- pflanzen in den >Mutterschofs der Erde* Wurzeln zu schlagen vermögen möchten, steht auf einem anderen Papier, und der

durch Einerleiheit, sondern auch durch Ursächlichkeit« (s, DUhring). In der Spezies (s. Schopenhauer) liegt *das innerste Wesen jedes Tieres und auch des Menschern (tö df^^nfj ttvat, peripate lisch.) Die Gattung (s. Joh. Scotus) ist essentialis (ovamitit).

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gesunde Menschenverstand wird vorziehen, zunächst dem ut- sSchlich Vorhandenen sich zu füfjcn (denn >facts are stubbom things«), und seine Theorie so zu abkommodieren, um nicht bei deutlich umschriebenen Sonderfällen des Details, durch deren Negierung, der Wahrheit ins Angesicht zu schlagen (was nicht als schön gilt).

Was während des Wachstumsprozesses mit finderlichen Motiven einßült, wird im Abgleich zum Ganzen, unter dem »Balancement des organes«, normativ assimiliert durch die »Correlation of growth« (wenn den Ambitus der Variations- weite nicht Überschreitend), und im Zeugungsprodukte mögen (da der Organismus so, wie modelliert, wiederum sein Gleiches zeugt) vererbliche 2uge nachdämmemd überlebsein, die mehr- weniger durchgreifend sich merkbar machen, unter den bei der neuen Generation aus den meteorologischen Agentien der geographischen Umgebung wiederum einfallenden EinSUssen, die je nach der hervorgerufenen Reaktion zu wechseln haben, aber in ihrer objektiven Aktualisierung dieselben bleiben, wie vorher, und somit eine Über das Durchschnittsmafs hinausgehende Richtung einzuleiten keinerlei Anlafs geben können.

SobezUglich tritt ein Ausnahmefall ein bei dem noetischen Wachstum der in der Gesellscbaftswesenheit humanistisch charakterisierten Existenzform, indem hier die Vemunfttätigkeit des Einzelnen innerhalb der mit intellektuellen Agentien ge- schwängerten Atmosphäre seiner zoopolitischen Umwelt empor- wächst, aus ihnen in seiner Entfalmng gespeist Und da dem- gemäfs die in den Nachkommenden fortdauernde Generation den Übergang vermittelt von der vorangegangenen zur späteren, vermag demgemäfs eine gleiche Zielrichtung die individuelle Existenzrichtung zu überdauern (aus eigener Selbsterkenntnis). »Von der Gewalt, die alle Wesen bindet, befreit der Mensch sich, der sich überwindet' (s. Goethe). In bisherig lokaler

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BeschräalEung des GeschicbtsUberblicks (aut isoliene Welt- geschichten eingeengt) rollt es in >Up and Oowns", je nach der Hegemonie kultureller Geschicbtsvölker, und wieweit hier eine durchgangige leitende Zielrichtung auszuverfolgen wBie, ist dem Fortgang der Smdien zu überlassen, seitdem jetet (zum ersten Male) Über das Menschengeschlecht in all seinen Variationen ein abschließender Überblick gewonnen ist {für die Geschichte der Menschheit durch Raum und Zeil),

In seiner Organisation*) verwesentltcht sich die Lebens- fähigkeit des Individuums (in Existenz einer ovata ovy^stot), iLes organes soni tels parceque, & cause des circonstances dans lesquelles l'animal vii, ces organes ne peuvent Stre autre- menn (s. GeoSi-oy St Hilaire), oder (b. Cuvier) >Cbaque fitre renferme eu lui mSme, dans une vari^t^ inänie et une pr^- disposition admirable, tout ce qui lui est n^cessaire, chaque Itre est parfait et viable selon son ordre, son espece et sa individualit^' (»chaque €tre a tft^ cr^tf & vue des circonstances sous lesquelles il vit, chaque Organe en raison de la fonction qu'il est appelä ö remplir«). Darin liegt die Wesenheit jedes Sonderseins begründet, und wenn die Grundbedingungen mirsachtet werden, ist es Überhaupt weiter nichts mit dem logischen Rechnen, fUr vernunftgerechtes Verständnis dessen, was aus dem AU des Daseienden fragend entgegentritt.

*) iDani l'ordre actuel des nos connaissances physiques, nous ne d^couvrons aucun moyen raisonnable d'eipliquer m&aniqiie- meat la formadon d'un animal, ni mSme celle du moindre organe* (s. Bonnet). Die Idee der Metempsychose (eine »höchst ehrwUrdige, aber zugleich höchst gefUirliche«) bedarf als Gegengewicht den ■Spezifikattonstrieb« (s. Goethe), aus »ratio secninalis« (s. St. Aug.) oder (stoischen) »Logo! spermalikoic (potentialiier). »L'essence d'uoe chose est ce par qui la chose est ce qu'elle est« (s. Robinet). »E^entia dicitur, quod per earo et in ea re habet esse« (s. Tbom. Aq.), im lens per sei, mit dem iixftijfiov gestempelt, als aifiiiay (fUr sprachliche Semiotik).

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Die in das Bestehende hineingedachten *Sch(}pfer- gedanken« (s. Agassiz) nachzudenken, ist dem Denken eine kongeniale Aufgabe, aber an ihnen umzumodellieren (bis zu einer »Alteritas< des Substanzbegriffes*) selber schlielslich), steht dem Anthropos nicht langer das Recht zu, seit er aut den Anspruch, das >Metron< der Dinge (b. Protagoras) zu sein, Verzicht geleistet hat (im modernen Besserwissen).

Von jeher hat der Mensch (um innerhalb seines Mikro- kosmos eine lebensßihige Einrichtung zu treffen) entgegen- zunehmen gehabt was ihm geschickt worden (im Geschick), sei es in dem von den Feen (»a fando<) gesprochenen Fatum oder dem auf dem »Kursii dekretienen »Taqdtr'. Bei jetzigem Fortschritt ist es uns vergönnt worden, den Schleier des blinden Schicksales hier und da zu lüften und in die Verwebungea (der Heimarmene) hineinzublicken, wie bei der im Weltall konstanten Energie und Auswirkung der Kiflfte**) in Form- gestaltungen des Stoffes bei biologischem Gelder (all seine Phasen hindurch). Der in der Lebensf^igkeit prinzipiell innate Organisationstrieb erscheint unter wechselnden Meta-

*] ÜKS-gun^t joTi futgömafiet, id est homo est minor muadus

b. Boethius), ß^ajcvy füy xoH/abv jhv äy^fwitay, fiiyay Si äy&Qanoi'

fffimty roy x6e/ioy flyai (die Stoiker), als fiaxay^Quinaf (b. Plato) oder magnum animal (s. Bruno), unter den Animalien, aus denen die humanistische Existenzform zur >pars rationalis, qua carent besliae« (s. Cicero) hinaustritt (in noetische Regionen des Denkweseos). •Quid enim magis homo est, quam animat (s. Hugo St. Victor), aber die entelechetische >Perfectihabia* der Holomerianer oder Nullibristen hat sich nullifiziert mit der Psychologie ohne Seele, fUr das »Stre mixte« (s. Bonnel). >Homo inquantum homo solus est intellectus« (s. Alb, M.). >L'individualit^ enveloppe Tinfini« (s. Leibniz), beim Einklang der dem Denken immaoenten üe- seizlichkeiten mit allgemein durch waltenden (unter kosmischen Harmonien).

**) iWie die Substanz nicht ohne Kraft, kann die Krafl nicht ohne Substanz sein* (b. PlotinX bei Stoff und Kraft, unter dem Gesetz von Erhaltung der Energien (im einheitlichen Substanz- prinzip), in der (b, Aristoteles) aus dem dvyä/ui 6v hervortreibenden M^tM (fUr demiurgische Dynamik).

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morphosen (etoes >Venumnus>, um Pomona zu freien], je nach substantieller Ausgestaltung. >La naturc travaille con- stantement avec les mSmes mat^riaux, eile ii'est ingenieuse qu'a en varier les forines> (s. GeoK'oy St. Hilaire). »En cr^ant les animaux, l'Stre suprSme n'a voulu employer qu'une idit, a Ta Varize en mSme temps de toutes les manieres« (s. Buffon), unier den fQr jeden Sonderfall bedinglichen Gesetzlichkeiten, die in ihm sieb manifestieren, aus 'l'unit^ du plan« (s. GeoSroy Sl Hilaire). >The plan or design must exist before the tbing creaied and the archetypes are irretragable evidence of a prearranged plan« (18&8) oder von vorbedingÜcber Auswirkung der Geseulichkeiten (um schon im Wonausdmck Anthropo- morphosierungen vermieden zu haben).

Die zur Selbsterhaltung erfordene Konstanz mag innerhalb derjenigen Variaiions weite schwanken, welche auf engerer oder weiterer Peripherie im Gleichgewicht zu dem- selben Zentrum verbleibt, wogegen, wenn das >Balancement des organesi vital gestOn ist, der Untergang folgt.

Der aus potentiell geschwSngenen Keimungen sprossende Wachstumsprozefs entfaltet steh unter geregelten*) Wechsel- beziehungen zu den aus meteorologisch umgebender Sphäre auitreffendeo Agentien, und durch die korrespondierend mo- dilieierten Voranlagen der Organe in biologischer Organisation ist dieser dann die normative Anpassung hergestellt (auch fUr die Reproduktion in erblichen ZUgen). Wenn bei geKndenem Milieu fremdartige Einflüsse auftreffen, gilt es, die Feindlich-

*) *Tout Stre organisä forme ud easemble, un sysieme unique et clos, dorn les pardes se correspoadent mutuellement et concourent a la mSme action definitive par une rdaction r^ciqroque, aucun de ces parties ne peut changer, sans que les autres changent aussi, et par cons^quent chacune d'elles, pris s^pardmeni, indique ei donne toutes les autresc (s. Cuvier), um im «balancement des organes» (b. Geof&oy St. Hilaire) das Gleicbgewicbl zu erhalten (aus »minimal cbanges«, fUr Korrelation des Wachstums).

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Ta- kelten durcch reakdonell hervorgerufenen Gegenkampf genug- sam unschädlich zu machen, um das innere Glelchgewichi vor tiefer greifenden Störungen zu bewahren, und wenn das kritische Stadium unter günstiger Prognose Überstanden Ist, mag dann, bei statthabender Akklimatisation, die Lebensfthig- kelt fortdauern, obwohl eine mehrweniger abgeschwächte*), fllr die nächsten Effekte (vorbehaltlich deren späteren Aus- gleichs). >11 faut distinguer la d^gradatlon de l'orgaiüsation qui provient de l'Influence des lieux d'habitation et des habi- tudes contraa^es, de celle qui rdsulte des progr& moins avanc^s dans le perfectionnement ou la composition de l'or- ganisation« (s. Lamarck), wobei die geographischen »suiroun- dlngs« zunächst ausschlaggebend sind [aus solarischer Stellung des Planeten).

Das Gesetz der »Anpassung und Vererbung« wurde als wertvolle Errungenschaft gefeiert, weil es beim Aufstofsen darauf (unter metaphysischem Umhertaumeln) als ernüchterndes Sedativ gewirkt hatte, aus dem tatsachlichen Verhalt, der an sich von vornherein nächst gelegen hane. DaTs eine, durch reaktlonell aus äufseren Agentlen***) angeregte Umwandlungen,

*) »En parcourant la chaine des anitnaux, depuis les plus parfails jusqu'aus plus imparfaits, et en considdrant successivemeni les diff^rens systemes de l'organisation qui se distingueat dans r^teodue de cette chaine, la dägradation de Torganisation et de chacun des organes, jusqu'ä leur entiere dispariiion, est un faii positiv* (s. Lamarck), und dann die (»composition croissante« oder) ■gradalionc (>en parcourant l'^chelle animale dans un sens oppos^, c'est ä dire selon l'ordre meuie de la natura«). *La dögradation est une suite de plan constant, que suit la naiure* (in Deszendenz, statt Aszendenz), Die »profitable deviations of structurec (s. Darwin) schlagen schon bei Hausüeren stets wieder zurUck beim sBreediag- in-and-jnc, ohne Eintitufelung frischen Blutes (aus Kunst künst- licher Züchtung).

**) Trotz dem fUr >l'unit^ de composition organique« ge- klärten Auge (Geoffroy St Hilaire's), mangelt der Einblick in das

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ihre Existenz lebende Organisation mit derselben in geregelter Wechselbeziehung zu stehen hat, zu normativer Anpassung, ist ebenso in selbstverstündlicher Voraussetzung, als dafs eine auf Regeneration hingewiesene Individualität in dieser sich selber wiederholen mu&, und wenn solch einfach durchsich- tiger Satz nicht zum Eindruck (oder sprachlichen Ausdruck) kam, lag der Grund darin eben, dals durch ihn hindurch- gesehen wurde (weil deutlich klar in sich).

Wenn durch übereifriges UmherstObem mit dem dabei aurgewirbelten Staub der Gesichtskreis verdUstert ist, bleibt eiD Zuwarten angezeigt, bis das aus verdunkelnder Finsternis Schwerfallige zu Boden ge&Ilen ist und die Anschau wiederum so sich geklärt findet, wie ihr naturgemafs zusteht (im Zu- sammenhang der Dinge).

Als die Proteste des naturforschlichen Zeitgeistes gegen die Verbannung der Leichensektionen aus anatomischen Hor- >Slen ihr Zugeständnis sich erzwungen hatten und unter phy- siologisch verdeutlichterem Einblick die Präformationen der Zusammenwirken kausul verknüpfter Wechselbeziehungen, so dafs dem Fisch und Vogel seine 'rSle daas la aalure« bestritten wird. •Chaque gtre est sorti des mains du Cr^ateur avec de propres con- ditions mat^elles, il peut selon qu'il lui est attribuä de pouvoir, il emploie ses orgsnes seion leur capacitd d'aciion.c Das ist der schöpferische Manitu der Indianer, der auf seiner Insel sitzt, um aus Lehm Tierformen zu kneten, die beliebig dann umhergeworfen werden, in die Luft, das Wasser oder sonstwohin. Der Begriff des Organismus, als einer, in beständig lebendigem Kontakt mit der Umgebung (im Milieu), seine Existenz durchkreisenden Manifestation, setzt die sobezUglichen Voranlagen als natumotwendige voraus, weil sonst fUr Eintrin ins Dasein die Möglichkeit Überhaupt gefehlt hatte. Wenn die Welt nicht länger als Schnitzwerk eines »Kerls, der alles kann> (dem [wenn ein iKerl, der spekuliert* daneben] auch Widersinniges zugemutet sein mag) der Betrachtung vor- liegt, sondern als Offenbarung der ihr immanenten Gesetze, so ist in ihnen potentialiter einbegriffen zu setzen was in jedesmaligem Falle sich aktualisien hat, zu derjenigen Verwirklichung, die den fUr sie spezialisierten Stempel ihrer Bestimmung aufgeprägt tilgt (unter den Erscheinungen in phänomenaler Welt).

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Einschachielungstheorien durch die von organischen Finger- zeigen geleitete Epigenese (s. C. Wolf) verdrBngt waren, wurde gleichzeitig die den Wachstumsvorgangen entnommene Gleich- ahnlichkeit aus den durch die Fortschritte der vergleichenden Anatomie geliefenen Parallelen bestandig gemehrt. Hier Ug unverkennbar ein »Dessein« (primitif et ge'ne'ral) unter (s. BuffoD), und so fühne die »Theorie des analogues« auf eine >Unit^ du plan« (s. GeoSroy St. Hilaire). Der dadurch eic- geleitete Forschungsweg war ein wohlberechtigter "") nicht nur, sondern ein deranig anziehender zugleich, dafs es ihm an Gönnern und Freunden nicht fehlte, und seiner Fortführung nach naturwissenschaftlich ausgebessener Methode ist der Reichtum an biologischen Belehrungen zu danken, dessen wir uns heute erfreuen. Die unterliegenden Faku hatten in der Zoologie von je her bekannt sein müssen, weil im Sachverhalt begründet, waren aber ^t unbeachtet beiseite gelassen, bis durch ihre Verstärkung aus stetigen Akkumulationen die Hin- teitung der Aufmerksamkeit erzwungen wurde.

Es handelt sich klärlich genug um naturgesetzliches

■} In der Kontroverse mit GeoSroy St. Hilaire ist der gegen die »uniiä de composiiion« von Cuvier erhobene Vorwurf^ dafs durch sie die Natur in Sklaverei {■»& une sorte d'esclavage«) gelegt sei, aus seiner Kurzsicbtigkeit bestraft, dena il'uniiä du plant (oder de composition) auszu verfolgen, ist nicht nur ein legitimes Vei- fahren der Vernunft, sondern ihr pflichtgemSlses an sich. Die »facts posilivsc sind zu respektieren, weil sie als Tatsachen den Gehorsam au&erdem erzwingen würden, aber >la nature est la loi, qu'il a donnäe au monde« (s. Daru) der (Schöpfer-) Gott, und ein kongeniales Nachdenken der SchSpferge danken proklamiert sieb soweit im selbscgesetEien Gesetz, dem jeder sich 2u fUgen hat und gernwillig einstimmen wird (aus selbsteigenen Interessen). >Cuvier (i83o) s'äleva avec force contre celte härdsie en histoire naturelle, qui veut ramener tous tes Stres de ce vaste univers ä une pensfe isoläe et syst^maiiquec (s. Lee); das Universum an einem dUnn gedrehten Hirnfaden aufgehängt, der, aus der Entwicklung wieder- aufgewickelt, es zu Fall zu bringen hat (so dafs wir alle dann drunter llgen).

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Walten, dessen korrekter Ausverfolg Licht zu schaffen ver- spricht, um in das feinere Geäder des Naturorganismus hinein- zublicken, und seit systematischer Behandlung der Embryologie (b. V. Baer) haben besonders die Korrespondenzen zwischen ontogene tischer und phylogenetischer Entwicklung diejenigen Studien angeregt, wodurch wertvollste Entdeckungen dem Wissensbestande zugefUgt sind. Und wenn daneben auf die Deszendenztheorie abgelenkt ist, mag es bei dieser Grille ver- bleiben, da sie bald genug wieder abgestofsen sein wird, aus gesundheitlichem Naturheilprozels, der, wie jeder Existenz- berechtigung, so vor allen der naturwissenschaftlichen intiSrent (so dals dies in sachkundigen Händen gelassen werden kann). Um verletzende Konflikte zu mildem, gilt es zunächst die Be- seitigung einer Worttfluschung, gegen die (ob plumpe, ob leichtgesinnt uoDberdachte nur) ein entschiedener Protest eingelegt werden muls, um der Vernunft nicht Widersianiges zuzumuten.

Der Begriff der Entwicklung, als auf eine an der Akme in Involution umschlagende Evolution beschrankt (in Nisus formativus), verliert jede Sinnesdeumng, wenn die Immanenz des Organisationstriebes negierend, um Im Geflatter eines Wortgebildes den Augen vorüberzustreifen (aus Irgendwoher auf Nirgendswohin).

Wie bei Überblick der vielgestaltigen Wandlungen in den Erscheinungen des biologischen Lebens dieselben am ge- eignetsten aneinandergereiht werden mögen, bleibt dem Scharf- blick des Sachkenners überlassen, um Ordnung zu schaffen, fUr die Umschau (in iftmela).

Sobald es dagegen auf die praktische Verwertung hinaus- kommt, mufs demjenigen Rechnung getragen werden, was als Tatsachliches dch dokumentien und darin nicht zu ändern ist (trotz all der durch Wünschen und Wollen eingegebenen Argumentationen).

In zeitgUltiger Erdepoche sind die darin spielenden Ver- wirklichungen der Biologie so zunächst hinzunehmen, wie an-

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getroffen, unter wechselnden Schwankungen der Variationsweitc, die aber von dem stetigeaden Gleichgewicht nicht abgelenkt sein können, sondern stets auf dasselbe wiederzurUckzukonmien haben, fUr konstanten Bestand. Aus dem gleichartigen Ver- lauf der Wachstumsvorgange auf ihre organische Verwandt- schaft (in, wenn nicht weifeen, doch blauen oder roten Blut- konglomeraten) zueinander rUckzuschliefsen, könnte nur dem ein Grund vorliegen, der sich geprickelt fühlt, in den Schöpfungs- plan des Weltalls faineinzudabbeln und den Senf seiner Weis- heit hinzuzutun, während es durchschnittlich für weiser gilt heutzutage, die, wenn nicht »unerforschlichenc, doch soweit noch unerforschten Wege vorläufig allein zu lassen (bis auf weiterhin).

Auf gegenwartigem Standpunkt der Keimtnisse sind Anhalte genugsam gegeben, um bei demjenigen, was in Variationen wandelt, das zu unterscheiden, was konstant verbleibt. Lasse man also das, was ist, wie es ist und hat sein wollen, bei Unvei^nderlichkeit der Arten, soweit darüber aus der die humanistische Existenz mitum- greifenden Erdgeschichte Daten vorliegen. Dafs auch in vorzeitlichen Erdepoeben biologische Organismen aufgehinden werden, die mit denen der Gegenwart in rationelle Verhältnis- werte gestellt werden können, vermehrt die Aussicht auf fernere Vertiefung des Einblicks in namrgesetzliches Walten, ist indes gegenwärtig (bei dem >tmperfect geological record< schon) noch nicht reif fUr gesicherte Schlufsf olger ungen und bleibt von solchen deshalb besser unbehelligt, zumal infolge der neuerlichen Errungenschaften sm hellen Tageslicht schon mehr Arbeitsmaterial aufgehäuft liegt, als noch auf lange hinaus nicht zu bewältigen sein wird, unter den von exakt genauer Forschung gestellten Ansprüchen. Und wenn hier klare Deutlichkeit geschafft ist, wird dadurch zugleich Licht gebracht sein, um das in abdunkelnden Tiefen Verboi^ene kenntlicher zu beleuchten.

Auf des Geistes freiem Reich der Theorien mögen so

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viele Stammbaume zurechtgerückt werden, wie dem sachkundig Geschulten gut und recht dUnkt, um im bunten Getümmel der Naturkinder durch gruppenweise Anordnungen die Über- seht zu erleichtero.

Von den unter solchen Gedankenspielen gezeugten Ahnen- rüben werden auf dem irdischen*) Mutterboden die ihm idaquaten nur Wurzel schlagen, wo mit dort genealogisch bereits hervorgesprolsten sich begegnend, wahrend was daneben durch metaphysische Kunsi^tUcke hervorgezaubert ist, bald wieder verpufft sein wird in leere Luft (um diese ungetrübt zu lassen, für die auf Deuillierung positiver Daten hingerichtete Forschungsarb eit).

Indem die angetroffene Welt als Didomenon hingenommen wird (Rituja), liegen ihr gesetzlich verknüpfte Wechselbe- ziehungen involviert, durch deren Auffassung die Erkennmis vermittelt wird, aus den >GegenwUrfen<**) zwischen Aromana Dnd Ayatana (auf dem Buddhagama], von den Tan-Matra (der Sankhya) her (in iharmonies essentiellcmeni contingentes«).

Bei dem Total eines Universums ohne Anfang und Ende, wo der Anfang***) selber die Ursache, ij RpX7 7 rißtürt] rtSv

*) ■Animals are descended ^m at mosi only 4 or 5 pro- geaitorsf (s. Darwin), unter Absehung von dem Analogienschlufs (>a deceitful guide«) auf »one primordial form* Runter den SchOp- fungeo des >Creator<). Ob jedoch 4 oder 5, ob 400 oder 5ooo- (oder wieviel) macht keinen Uoterschied in (Nie. Cus.) iContractum [Quimum atque unuma (eines Universums), da es zunächst aut die Eins eben ankommt (ile premier pas, qui coflte«).

**) Das Auge ist sonnenhafi (b. Goethe) oder ^Xiaitdintn«y (s- Plato), aus Beziehung des Aromana zu seinem Ayatana (im Chakkhu).

••") Im grofsen wie im kleinen bleibt es der allgemeine- f^ehler jedes Ersten Anfangs und jedes Ende der Geschichte, dafe 'OT dem Anfang und nach dem Ende der Tod liegt, so dafs der Ursprung des Lebens unbegreiflich und sein Verschwinden eben- ^Us (s. Fries); >aus dem leeren Anfang ist keine Entwicklung der Geschichte mfiglich und jedes angebliche Maximum ist seine eigene- Vernichtung« (1807).

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ahiäv (s. Aristoteles), ist dem, im Zeiträumüchen die Re- lationen (ihren Ursachwirkungen nach) zurechtrückenden, Denken der RUckschluls auf adäquate Vorbedingungen (im Unbedingten) nur gestattet (um für das Absolute ein Ver- ständnis anzunähern).

>La nature entiere n'est qu'un effet* (s. Lamarck), und so folgt >une cause premiere" (»une puissance suprSme, qui a donn^ l'ezistence k la nature, et qui l'a ^te en toialiie ce quelle est«).

Indem jedoch jede >causa causarum« in einen >Regressiis ad infinitum' abzugleiten hat, ist es nichts mit ihr in erster (oder [für die Materia prima- prima] allererster) Ursache, und so ist der Welturbeber auf sein Altteil versetzt, da er als 'Creator' bei Schöpfung der Spezies [selbst durch die unter Verminderung derselben [auf >a fewi] angebotene Er- leichterung seiner Arbeit*] sich unfähig erwiesen hat uniJ auch bei »Selbstgattung der Gonheit« (s. Okeo) impotent geblieben ist (so dafs er seitdem sich beiseite geschoben findet).

Was unter der Erdepoche der Gegenwart mit dem Stempel einer Materia signata gekennzeichnet steht, hat dieser

•) Trotz des (es nihilo nihil) eidiv yiyvitat tx nS /^ tm; (s. Epikur) suchte mit dem ti oix irna' (s. Origines) schaffenden Gott der als i oi* äir Stic (s. Basilides) selber annulliert war (in iseines Nichts durchbohrendem GefUhle*) die Naturphilosophie zu riva- lisieren (in metaphysischem Ehrgeiz). >Aus der absoluten Einheit als Nichts oder Null (in unbestimmter Qualität) treten die Naiar- dinge nach den Gegensätzen von Plus und Minus ins Daiein, indem das Ewige (als absolute Monas) beständig sich als Zahl pooieil« (s. Oken), aber damit feststeckt in der Eins, ehe durch lexplicaiio uoitatis« (s. Nie. Cus.) die Zahlenreihe in Klufs gekommen (fUr das logische Rechnen).

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Prägung*) ihre GUliigkeit zu bewahren, für versffiodlichen und versifiadigen Verkehr, weil sonst jede Treu und Glaubea verloren geht, unter Einreilsen von Fälschungen, die sach- gerechter Kontrolle {wie auf konkrete Verwirklichungen an- wendbar) sich entziehen, bei Unmöglichkeit derselben: im MOglichkeitssein (wo soweit alles eben mOglich).

Obwohl somit also, nach der »Theorie des anaiogues«, die Verwandtschaft des Bimanus zu seinen Vettern unter den Quadnunana vor Augen liegt, steht seinem aktuell realisierten Übergang des einen in das andere (der ravxö xiji in ntQQt^g) das Veto des tatsachlichen Sachverhalts entgegen, an dem nicht zu rütteln ist (unter den dem Denkwesen als remunfigerecht umschriebenen Schranken).

Was immer aus verführerischen ••) Hypothesen sich auf-

*) Wenn die Arten einer natürlichen Gattung oder Familie i^T umgewandelte AbkSmmlinge eines gemeinsamen Stammvaters zu gellen haben (s. BufFon), so ISfsi sich darüber diskutieren im natürlichen System, wie, betreffs der Variationen, Über die Tauben- rasseo (b. Darwin), während die Herleitung aller lebenden Pflanzen und Tiere durch allmBbhche Umwandlung von aiederst belebten Wesen und die dieser (durch Urzeugung) aus anorganischen Slofien (b. Lamarck) dem Verfasser der »Philosophie zoologique« ~ der, obwohl ein Laie in der Chemie, durch seine chemische Theorie, die Lavoisier's zu beseitigen meinte zwar die Ehre TerschaSt haben, zum >BegrUnder der Deszendenztheorie« erhoben lu sein, aber das verurteilende Zeugnis nicht aufheben, das ihm derjenige, dem die >Origin of species« zu danken ist, ausgestellt hat (zumal dessen Wort hierbei als ausschlaggebend zu gelten hat). Immerbin liegen Elemeniargedanken unter (schon aus klassischer Zeit). Fischartige Wesen entwickeln sich aus durchwärmtem Schlammwasser (b. Anaximander) zu menschlichen (s. Censorinus), tf älletidiöy (in iiQäja Cüo).

**) FUr Ovidische Metamorphosen, die, wenn aus genuin poetischer Ader die imaginiene Organisation mit ihrem Geäder durchziehend, dem Dichtersinne woM anstehen (zu abspannender Erholung bei erübrigender Mufsezeit), ist kein Platz in den nüch- ternen Arbeitsstunden der ihre exakte Methode ausverfolgenden Forschungen, die mit dem sich beschäftigen, was aus tatsäcÜicbem

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difiDgen mochte, zählt keinen Deut den vitalen Interessen gegenüber, die in erst unabweislicher Vorbedingung dem ge- sunden Menschenverstand seine Integrität zu bewahren ver- langen (ohne ihn durch vernunftwidrige Einschiebungen in pathologische Störungen zu verwirren).

Dals, soweit die Variationsweite zur Ausweitung hin- reicht (ohne durch übertriebene Spannung zu zerreilsen) bei dem eingeleiteten Wettbewerb (unter den Vertretern der ver- schiedentlich hervorgerufenen Produktionsweisen), die Lebens- fähigkeit des Geeignetsten (weil den Umständen angemessenst) 2U überleben hat (im >survival of the fittest>], ist eine not- wendige Folge des »Jus fonioris« wie in der Natur überall dominierend (auch in humanistischer Existenzform, wo das brutale Stärkerenrechi vor dem idealen erliegt, weil dies wieder ein stärkeres). Als eine Spezialisierung des io der Natur verlegten »Triebs zur Organisation^ (s. Fichte) erhält Entwicklung (in technischer Terminologie der Wortbezeichnung) seine begriffliche Deutung, wenn (im Nisus formativus) als die an ihrer Akme zur Involution umschlagende Evolution gefafst, umroUend im zeitraumlichen Kreislauf (eines xt'xAoc yfviitttti). Ihre Folgewirkungen, ob günstig oder schädlich, haben in jeder Generation zum Abschlufs zu gelangen, um den gleichen*)

Verhalt vor Augen steht (um die gelieferten Aussagen auf korrekte Genauigkeit zu prUfen). Und ein Naturforscher, dem seine ein- gehende Sachkenntnis ermöglicht hat, die gebildete Welt (zur Keinigung eines an Verschrobenheiten krttokelnden Geschmackes) mit den »Kunstformeo der Naturi zu beschenken, wird durch deren Pracht und Schönheit sich wahrlich anziehender befriedigt lindea mUssen, als durch was die Phantasie zu beschaffen bemllht seis möchte (zumal wenn FÜckwerk nur zu stände kommt).

*) Aus Gleichem entsprungen, zeugen die Arten wieder des Gleiche (s. Öder), soweit die >Entitas positivac in ihrer Wesenheit sich wiederholt (bei der Reproduktion). Was die «natural selection«.

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Typus (unter vererblich verbliebeoen Färbungen tingien) in der Nachkommenschaft zu repetieren, und eine auf die ihre TffVTo'n^C negierende hiQÖt^ hingericbiete Entwicklung wSre, weil auf eine Vernichtung des Selbsterhaltungstriebs (im tede xt) siimend, dem AJl des Daseienden Überhaupt nicht ein- zufügen.

Um eine Entwicklung, welche, die (ihre Eigenart von spezifisch anderer) abtrennende Kluft überspringend, zur Fort- AUirung*) eines gleichen Entwtcklungstriebes bei jed' nächster Generation stets genau in dem Punktum einhakte, wo sie an ätm vorigen unterbrochen worden ist, und zwar zahllose Zeit- llufie hindurch, im gleichmälsigen Takthalten auf Schrin und Tritt, mit all den vrievielfUtig hinelnsptelenden Agentien des I^raufsen, eine solche Entwicklung wMre dann das schOnst herrlichste aller Wunder; oder etwa das kolossalst widersinnige (in einer skeptischen Zeitstimmung).

Das aus Oriri (im »Origo«) translatorisch umgesetzte 'ür< bat eine hysterisch zerrüttete Vernunft zu mancherlei Hurereien mit ihren Gedankenktndem veranlafst, um an dem objektiv der Anschau Hervorgetretenen beim Zeugen mit- gewirkt zu haben, für iGeneratio originariai [spontanea oder

ab eine »Intelligent selfacting power« (s. Darwin), zu stände zu bringen vennSgen mScble, hÄne (betreu ihres »Nisus formativus«) die »nature of the orgaoismi zunächst mit der mature of the conditioas« auszumachen, bei transformistischen Umwandlungen, fllr die ispontaneons variability« (unter gesetzlicher Variations- weite),

*) Die der Organisation (nach den im tellurischen Dunst- beis minimalst nur merkbaren Schwankungen kosmisch ein- bllend er Agentien) zugestandene Indemnität in der Variation wUrde bei einer bald dies, bald jenes Organ einseitig favorisiere od er Ent- wicklung verloren gehen, infolge pathologischer Störungen (bis zum Zerfall). Die (innerhalb erlaubten Ambitus) statthabenden Änderungen haben allseitig gleichmt&ig zu geschehen, um (unter Korrelation des Wachsmms) dem »Balance ment< sein Gleich- gewicht EU bewahren und lebensfBhig eingedrückt zu bleiben (fOr die Reproduktion).

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«equivoca). >Die Urzeugung*) leugnen heUst das Wuader verkUndem (s. Nägeli), was im Übrigen [von theologischen Wundedein und Mirakelctien abgesehen) kein Unglück wäre für die »Admiratio majestaiis« (in der Naturforschung), denn mit dem »avttäiav (oder »Wakan< der Dacota) beginnt erst die syllogistische Philosophie (die in der Naturphilosophie in Bedacht zu nehmen gewesen wsre).

Wenn die »Archigonie« (oder Abiosis) auf die »erste Ent- stehung von lebendem Plasma aus anorganischen Kohlenstoff- verbindungen« beschi^nkt wird (s. Häckel), so ist sie damit schon Über den Scheid ungsstrich weg in das noch unter- scheidungslose Anorganische übergetreten {vom [peripate- tischen] 'Empsychoni ins >Apsychon<), wo dem Leben, als ififftta (b. Plotin), noch mancherlei Übergänge ermöglicht sein mOgen, nach dem zeitgtlltigen Gesetz von Erhaltung der Energien (unter deren Umsetzungen mancherlei). Wenn der im momentanen Ansprunge des Kristalls*') betätigte Lebens-

*) In dem fUr gemeinsames Zusammenarbeiten etablierten Konklave (oder Kollegium) der naturforschlichen Disziplinen ist, aus Courtoisie nicht nur (in Höflich keitsetiketleX sondern aus der Regel praktischer Nützlichkeit der Grundsatz zur Anerkennung ge- kommen, dafs eine jede provisorisch dasjenige adoptiert, was durch kollegialische Autoritäten in der anderen festgestellt ist, ftir momentanen Barometerstand der Kenntnisse, und wäre also (nach letztgefSUtem Urteilsspruch) z. Z. wegdekretiert was von Ur- zeugung spricht, die es sich vormals hatte im >Urscbleiin< wohlig sein lassen, bis es ihr in Destillierkolben allzuwarm gemachi wurde, so dafs sie vonog, sich zu empfehlen, und auf die sorgsame Eia- bettung in »erweichten Kohlenstoff« (s. Oken) zu verzichten hatte (nach dem im Naturbau fUr die SioSe ausgegebenen Logierzettei)- Und so, wenn der »Kohlenstoff als Schöpfer* (s. HUckel) weitere Kohlen nach Newcasde trUgt, werden sie als Brennstoff dienen, um die Esse zu schUren, auf der der iKtihlerglaube« auszubrennen ist (unter »denen, die nicht alle werden«}.

**) »The faculty of cristallisation appears to be denied only to a few bodies, chiefly highly complez principles, which stand, as it were, upon the very verge of Organisation« (s. Fownes), um die räumlich erstarrende Form in biologisch zeiüicher Entwicklung lu

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aki aus rfiumlicher Dauer in zeitlich organische Entwicklung hineingezogen wsre, durch die bei kontinuierlich neu (im jedesmaligen »Status nascens« der Metamorphosen) einfallenden Reizen hervorgerufenen Reaktionen, so kOnme fUr die chemisch- physikalischen Prozesse in biologischen Lebens Vorgängen ein gleichmafsiger Entwicklungsgang (im Organisationstrieb des >Nisus formativus«) auszu verfolgen sein, zwischen dem »Ter- minus a quo« (des potentiell geschwängerten Keimes] und dem 'Terminus ad quem« (am Reifestand), wo die Evolution (an ihrer Akme) zur Involution umbeugt (im xi!xAa$ ffviasaf). Für praktische Verwertung indes lieEse sich auch hier ein Anhalt da erst nehmen, wo die lebensfähige Unität, in elemen- tarer Einfachheit, bereits vorliegt, in zellulärer Monere irgend- wie (als soweitige Monas). Und aufserdem wäre dies Über- haupt nur fUr protistische Ausgestaltungen gültig, welche in ihrer »Entitas positiva« vereinfacht bleiben, denn sowenig der achteckige Kristall mit dem Vorher eines quadratischen oder welch anderen in kausale Beziehung gestellt zu sein braucht, ebensowenig in biologisch organischer Stufenreihe das höhere Produkt derselben mit einem niederen, da jeder der in ihrer Lebensfähigkeit proklamierten Wesenheit das sobezUgliche Lebensprinzip konstant bereits einzuwohnen hat, zur >Con- servatio« (unter zulässiger Variationsweite). Eine die (im tatsäcblichen Bestände) scheidenden Schranken*) Überspringende

vollenden (dem jedesmaligen Organisationsprinzipe gemüls). »Me- tals are in fact sensitive things, almost sentient in their Organisation and strangely life Eike in iheir behaviourc (s. R. Austen), um unter Umsetzung der Energien den Faden fortiufUhren, bis zum >Modus essendit einer >Vis viva« (im Leben).

*) Wie bei mineralogischer Neutralisation die elekirolytische Krafib etatig ung nach festem Mals der Äquivalente in Atomgewichte sich berechnen liefse (zum Anschliefsen [oder Anschiefsen] an die mit kristallinischen Achsenrichtungen verwebenden Fäden), so hatte fUr biologische Entwicklungsprozesse (im zulässigen Sonder- sein) der Tonus der Spannungs weite melsbar zu sein, nach dem (aus {stoischem] Urfeuer) die Logoi spermarikoi einsteckenden

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Entwictüung bt ein sinnembehrendes Wortabeoteuer, denn der sobezUgliche Begriff erhalt seinen Sinn soweit nur, wie fflr den 'Nisiis formativtis« im Sonderfalle, innerhalb des ihn um- ziehenden Kreisschlnsses gefafst (aus Evolution rückläufig in Involution), und wenn bei der Fruition die Frucht sich un- abhängig ablQst (zur Regeneration), so liegt dies gleichMs einer Begrif&deutung der Selbsterhaltung an sich involvien und bleibt ohnedem bei den Aus Verzweigungen in die gleichen Gesetzlichkeiten wiederum eingebannt, wie sie fUr den Stamm gelten. Eine die Grenzen vemunftgemäfser Erkenntnis über- schreitende*) Entwicklung zerfällt als Vernunftwidrigkeit in

Quantum der Warme, tu »teftiir, als li {?>' (b. Aristoteles), je nach Umsetzung aus der Bewegung (vom äxifiiror xivoSr her). Im Mo- nismus einer mechanistischen Naturanschauung (des tEnergetismus*) hatte man um so weniger fUr das biologische Leben nach den Privilegien einer besonderen Herkunft zu suchen, und wenn solcher Kastenstolz auf den Einfall von Meteorsteinen (b. Thompson) hinein- fallen lafst, rUcken die Äffungen des »Regressus ad infinilum*, von denen trotz aller Warnungen (in Geschichte der Irrtümer) der Menschenverstand nicht geheilt sein will, die Verwandtschaft zu affischer Vetterschaft um so naher, bis lum Verrückt werden (wie Ftgura zeigt]. Da sie im Übrigen fUr den Bimanus an sieb bereits offenkundig vorliegt, wUrde sie aus ihm von dem Homo sapiens stillschweigend gleichfalls herUberzu nehmen gewesen sein, aufser, wo sie im Blute liegen soll das im heutig tellurischea iStatus- quo« vorderhand gegen Mesalliancen sein Velo einzulegen hat (um seiner Vernunft nicht Vernunftwidriges lu iotiiieren).

*) Das Prinzip der Entwicklung aus inneren Ursachen (s. Nageli) käme auf Vervielfältigung der SchSpfungen hinaus (selbst in den Sonderfallen), so dafs leichtere Abfindung mit einem Okka- sionalismus zu treffen wSre, da bei ihm die Eingriffe doch in eine Hand gelegt sich fingieren lassen, wahrend ein als Entwicklung aufTrisierter Popanz als bunter Harlekin heruinspringt, unter seinen Maskierungen, oder eher als bla(s-Öder Pierrot (den seine Lang- weiligkeit schon tötet). Seinen Schalten zu Überspringen, ist nie- manden noch gelungen, auch nicht dem als Entwicklung hervor- gewickelten Gedankending, das bei dem Wagnis solchen Luft- sprungs platt auf die Nase zu li^en käme, (mit der einer ihrer Schildtifiger dem Menschen seine Seele ausgewittert hat).

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sich selbst, (aulser soweit bei humanistischer Existenztorm merkbar, wo die zoopolitisch überdauernde Sphäre die aus individuellem Verfall eingesäten Keimungen fonbewahren und zu fernerer Entfaltung zeitigen mag}.

Was durch paiflomologische Zeugenaussagen über frühere Erdepochen berichtet wird, hat nach der »Theorie des analoguesi zu wertvollen Bereicherungen physiologischer und morphologischer Kenntnisse geführt, bleibt aber zunächst auf einem anderen Papier verzeichnet stehen (schon für Ergänzung des >iniperfect geological report«) und kann auf den heutigen >Statusquo< um so weniger eine direkte Anwendung finden, da (soweit die Urkunden in Vorzeit der Gegenwart zurück- reichen) vä mc yiv^ sid^ (im phytologischen und zoologischen Bereich) unverändert geblieben und vorläufig also als solche hinzunehmen sind (aus Zwang der Tatsachen).

Aus einheitlichem Durchwalten der Gesetzlichkeiten ist ihre monistische Fassung vorausgesetzt. »Die Natur hat alles Lebendige nach einem Hauptplan der Organisation gebildet« (s. Herder). Die Identität aller Pflanzenorgane, unter ihren Umwandlungen, führt auf Symmetrie zurück (s. De Candolle). 'Des le principe )a diversit^ a e't^ n^cessaire i ceite harmonie et k cette conservation, seul but, que notre raison puisse apercevoir a l'arrangement du monde* (s. Cuvier] um die in ihrem An-sich unzugängliche Eins aus ihren Vielheiten*) zu berechnen, [mittelst der Sonderfälle, wo sie sich angreifbar erweisen).

*) Die Idee der Metamorphose mag den Naturforscher sicher 'eiteD, »solange sie ihn nicht verfuhrt. Arten in Arten hinUber- ziuieben, das wahrhaft Gesonderte mystisch zu verflechten; von einem System der Organismen, von einer Metamorphose der Arten

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In somatischen Funktionen wurzelnd, vollziehen sich die psycho-physischen Vorgänge, im animalischen Organismus automatisch, in reflexiv abgeglätteter Empfindung, bis in hu- manistischer Existenzform durch' Zutritt des Denkens düe Empfindnisse zur Empfindung gelangen, mit der im Persön- lichkeitsgefuhl erweckten Bewufstheit.

Diese Denktatigkeit ist ein aus dem Durchkreuzen der Gesetlschaftsgedanken (bei Entfaltung der potentiell, in ihren Talenten, schlummernden Keime) hervorgerufenes Produkt auf noetischer Sprachschichtung, wo der zoopolitische Organismus es aufbaut, als dem des Anthropos giiVu zugehörig und für seine Ergänzung defnnach benötigt (weil natnmotwendige Conditio sine qua non).

kann nur symbolisch die Rede sein« (s. Meyer). Doch auch •Homerische Stammbäume* mfigen willkommen sein, da die echt poetischer Ader entsprungenen Jahrtausende sich bewahrt haben (für anziehende Unterhaltung). Die Idee der Metamorphose (seine hBchst ehrwUrdige, aber zugleich höchst gefahrliche Gabe von oben«) bedarf als Gegengewicht den »Spezifikationsirtebt (s. Goethe), zum Ausgleich in einem rationellen >Tertium comparationis« beim Aufbau aus real gebreiteter Unterlage (statt das Universum an einem dUnn gedrehten Hirns- [oder Zwirns-] Faden aufzuhängen). >Tbere is no absolute and universal Standard, by whicb progress can be )udged( (s. Nichols). >Ce que nous appelons monstres, ne le sont pas ä Dieu, qui voll dans Timmensitd de son ouvrage l'in- finit^ des formes qu'il y a comprises« (s, Montaigne). Die »Schöpfer- gedankeni (s. Agassis) mtSgen nachgedacht werden, zu Nutz und Frommen aller, bei rationellem Ausverfolg (unter tatsächlicher Bestätigung). *Der Gedanke ist die Sache« (s. Hegel) und wenn die realisiert verwirklichte, so wSre dies annehmlich schön (fUr unser WUnschen und Wollen). Bei der Schöpfung aus Kon- templation, wie dem indischen Brahma gel&utig, haben die india- nischen Philosophen das Handewerk der iVierbrUder* (bei den Bellacoola] einzuschieben fUr nQtig erachtet (um die Worte in Taten umzusetzen), und wUrde dadurch den Elohim ihr Schnitzen erleichtert gewesen sein, wie Thoib's Kneten durch bequemliches Drehen an der Töpferscheibe (ein Erbgut aus pbaraonisch alter Kultur).

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Aus den Sinnes Wahrnehmungen fonschwingend (in akusio-optischer Konkordanz) führen die psycho-physischen Emelechien, wenn im Zentrum des die Sinne umschließenden Gesellschaftskreises zusammenströmend, dorthin (in lautlich umkleideten Anschauungsbildern) das Baumaterial mit sich, aus dessen Hyle (im Hypokeimenon) der Logos seinen Mikro- kosmos sich zimmert (zur Berechnung durch das Denkwesen oder >Zoon logikoni), und dieser "Logos« ist (b. Plotin) vom Nous« emaniert, der (s- Aristoteles) von außerhalb (/gto^ev) hinzutritt, aus jenen Äoaenhöhen etwa, wo diese (mit den Meditationsterrassen auf dem Buddhagama rivalisierend) in gnostischem System aufgetürmt worden sind.

Die Agnostiker heutiger Gegenwart sehen die Sache kuhler an. Auf den Wegen induktiver Forschungsbahnen hinwandelnd, gehen sie von einem, dem frtlher deduktiven, diametral entgegengesetzten Ausgangspunkt aus, dem apri- onstischen statt aposterioristischen, so dafs momentan, bei Um- kehr der Perspektiven, alles auf den Kopf gestellt scheint, bis bei gegenseitiger Kontrolle die beiden Enden wiederzusammen- kommen werden (auf der ödö; Sven xal xätio).

Um den bei Sublimierung der Abstraktionen, als leerer (und endeerter) Hülsen, in »Flatus vocis* verwehenden Wonen ihre Sinnesdeutung zu wahren, gilt es einen Ansctilufs an sinnlich fafsbare Vorstellungen (unter den »Metaphern der Sprache«). Das Denken schafft (seine DenkschOpfungen), und die ihm schöpferisch (zur Aufstellung der Erkenntnis) ein- wohnende Tätigkeit ist, wie mit einer »konstruktiven Be- wegung« (s. Trendelenburg), eher mit der Evolution eines geistigen Wachsiumsprozesses zu vergleichen, nahergetegt fUr naturforschUche Betrachtungsweise, da für sie, mit biologisch organischer Entwicklung, deuUtch umschriebene Kon- zeptionen sich verbinden, wie ebenso mit den in chemischer Mutterlauge anschiefsenden Kristallen, indem es sich in beiden Fallen um experimentell prüfungs^hige Vorgänge handelt, in den Schöpfungen der aus der »Natura naturansi spriefsenden

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«Natura natunttai, nach den im :>Budie der Natur* einge- schriebenen Charakteren, welche aus ihren Symbolen zu eoi- ziffem sind (zu lesbarer Schrift).

Allegorisch sonach könnten die durch die psjcho- physischen Entelechien auf zoo politischer Sprachschichtung zusammengeschwemmten Materialien (in nachhallenden Nach- bildern sensualisttscher Perzeptionen) mit chaotischer Gfirung einer (in ovala änotog) potentiell geschwängerten Bildiings- tlUssigkeit parallelisiert werden, aus deren (in Zellreihen hinaus- gezogenen) Kristallisationen ein organisches Wachstum an- schiefst, für Entfaltung zu den aus innaten Voranlagen prfi- stabilierten Denkresultaten (auf die ihnen gesteckte Ziel- richtung hin).

Immerhin, ob sotthe oder eine andere Terminologie zu wählen vorgezogen werden mag, liegt offenkundig vor ' Augen was hier vor sich geht (im Gesichtskreis der »Visio intellectualis').

Im Durchkreuzen der idiosynkrasisch differeozienen Entelechien, die aus den, ihren Gesellschaftskreis konstini- ierenden, Individualitäten (in dessen gemeinsamem Zentrum) zusammenkommen, treffen verschiedenanige Reize aufeinander, aus deren wahlverwandtschaftlichen AfünitBieo der ent- sprechende Effekt zu resultieren hat (den stöchiometrischen Äquivalenten gemHfs). Was aus den so angeregten Prozessen zum Niederschlag gelangt, sind die »Nottones communes' {xotval twoteu) des »Sensus communis' im gemeingesundea (Menschen-) Verstand, die Erzeugnisse des *lntellectus( (agens). aus denen innerhalb der geistigen Atmosphäre des jedes- maligen Gesellschaftskreises die gemeinsame Unterschicht ge- breitet wird, zum »CoQceptus mundi« (einer sobezUglichen Weltanschauung). Und aus dem damit angesammelten Kom- munaleigenium des Zoon politikon (im sozialen Kreis) wird nun jedem einzelnen der im Gesellschaftskreis umschlossenen Konstituenten (aus passiver und aktiver Teilhaberschaft! sein dividuelles Denken gespeist, das, aus dem noetischen Reflei

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in seiner psycho-physischen Konsütutioa zum Bewußtsein geweckt, die inaerlich durchwallenden Kräfte spürt, um aus dem seiner Vernunft (»Ratio») angewachsenen Organ die Umwelt ia rationelle Betrachtung zu ziehen und (innerhalb der dem Vernunftgebrauch gezogenen Grenzen) praktisch zu verwerfen, mittelst des logischen Rechnens, dem die Entwirrung der WelirStsel zur Aufgabe gestellt ist, als Rechenexempel, dessen Lösung angestrebt wird (im ErlOsungszug).

Was im Denken des Individuums zur Erfüllung dringt, ist demnach hingerichtet auf religiöse Befriedigung, in einer Lebensphilosophie etwelcher, sei es in theologischen Dogmen (zum Hausgebrauch), sei es aus metaphysischer Spekulation; oder, besser fundamentiert im heutigen »Zeitalter der Natur- ^fissenschaften*, aus nUchiem vemunftgemarsem Verstandes- gebrauch, seit auch die Geisteswissenschaften nach exakter Methode in Behandlung zu ziehen das Arbeitsmaterial ein- geliefen ist (auf Grund der ethnischen Tatsachen}.

Für den normalgeschulten Ausverfolg der religiös be- kümmernden Probleme bleibt aber in stillschweigender Vor- aussetzung der Abgleich des Individuums mit dem zugehörigen Gesellschaftskreis unter den dadurch auferlegten Pflichten und ■dementsprechend zustehenden Rechten nachdem den eigenen Ziffernwert herauszurechnen die Befähigung ausgereicht hat, durch Verwertung der, als Ausstattung der Wesenheit mit- gegebenen, Talente (mit denen zu wuchern geboten ist).

Die Religion ist eine private Angelegenheit des In- (Uviduums und hat für sich nichts mit der Ethik zu tun, die vielmehr dem Gesellschaftswesen eingewachsen ist (aus den Moralgeboten als naturnotwendige Voranlagen sozialer Eiistenz).

Wenn nun späterhin der Staat, aus geschichtlichen Um- standen, zu einem Kompromifs mit der Kirche veranlafst, mit der Religion die Ethik verquicken zu sollen gemeint bat, ist sie dadurch aus dem festen Fundament, worin ihre Wurzeln eingeschlagen liegen, unbedachterweise herausgerissen, um

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sie auf losem Quicksand anzupflanzen, der keinen zuver- lässigen Halt zu gewähren vermag (auf eines schwarzen Peter's Fels).

Nach dem AbschluCs einer Weltumschau strebend, der bef ihrer Unabsebbarkeit als ein definitiver nicht gewahn sein kann, verbleibt die Religion ein Kind des Glaubens, wahrend es sich nicht um solchen, sondern um Wissen oder Nicht- wissen handelt, auf der im Nochnichtwissen Überführenden BrUcke. Zu glauben, was ihm genehm erscheint, bleibt jedem anheimgestellt, aber wenn es sich um vitale Fragen handelt, die in der Religion Über das eigene Geschick zu entscheiden tiHtien, wird keiner, dem ein GrSnchen gesunder Vernunft geblieben, mit beseligendem (oder umduselndem) Glaubeti leichthin sich begnügen, sondern darauf dringen, genau fest- zustellen, was sich positiv wissen lassen möchte, über wissens- würdige Dinge, die zu wissen des Schweifses der Edleti würdig isL

Und wahrend hier die Erweiterung des Wissens stetig vorangeht auf exakter Forschungsbahn, kann all' übriges dem Gang der Gerechtigkeit überlassen bleiben, wenn dem, was klardeutlich autliegt, in Pflichten und Rechten genügt ist (der Gesellschafts Wesenheit des Menschen gemafs).

Der Organismus, als selbstreguliene Maschine, ist gleich dieser durch den bedingenden Zweck reguliert, der indes bei ihm, aus raumlichem Beswnde in zeitliche Erfüllung hinaus- gezogen, am Reifestand sich reproduziert, innerhalb der auf Weite des xvxloi j-w^otws ausgedehnten Periphcrielinie des Daseins. Im grofsen und ganzen hatte das keinen wesentlichen Unterschied zu machen, wahrend derselbe da sich manifesiien, wo der zur Denktatigkeit potenzierte Organisationstrieb aus zeitrtlumlichen Schranken hinaustritt auf des Geistes freiem

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Reich (in noetiachen Regionen). Hier kommt das innerliche Durchwaltea selber zu seiner Geltung, soweit Ubereinstimmig mit den dem Denken immanenten Gesetzen (wie für die Wesen- heit des Denkens voraussetzlich).

Das Denken, das sich selber denkt, lebt was gesetzes- gemars vemunftgerecht in ihm zur Empfindung (oder Innen- findung) gelangt, und kami, in solcher Identihkation gefestigt, unbektlmmen lassen was die Gefuhlswalluagen angafft, da sie, aus rationeller Leitung gezUgelt, sich selber zu klären haben (in eigener Erkenntnis).

In der Praxis, HXr ein menschenwürdiges Dasein, kommt es einzig und allein auf die ethisch (innerhalb zoopoUtischen Umbegri&) durchwallenden Fragestellungen an, und sofern diese ihre korrekte Beantwortung erhalten haben, bleibt dann der Individualität anheimgestellt, wie mit den in ihr gespürten Bedurfnissen der nach >Mehr Licht« (zur Aufhellung und Klärung) strebenden Erkenntnis eine Abfindung treffen, nach bestem Wissen und Willen (unter gewissenhaft ernstlicher Prüfung des Selbst in sich selber).

DafUr ist beliebige Auswahl zur Verfügung gestellt in mythologischen Symbolen, während der auf ihre Entzifferung in lesbarer Schrift Bedachte die Fühlung mit dem jedesmaligen Barometerstand der Kenntnisse zu bewahren angezeigt erachten ^rd, um die berechtigten Ansprüche seiner gesunden Vernunft nicht zu verletzen, sondern sie in Ehren zu halten (wie dem Ehrenhaften geziemlich).

In seine Privatansichten ist niemanden hineinzureden. Hier herrscht unbeschi^inkte Gedankenfreiheit und auch Glaubensfreiheit (für den, der durch Gläubigkeiten sich äffen zu lassen willig ist, statt nach deuUichem Wissen zu sueben).

Was sobezUglich dem anderen genUgt, nach Mals seiner Fähigkeiten, geht niemanden was an.

Wohl aber hat jeder (im Interesse eines menschen- ^'Urdigen Daseins) mitzuwirken, dafs die ethisch dem Ge-

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sellschaftswesen aufliegenden*) Pflichten eingehalten werden, zum Besten des Gemeinwohl« und somit dem jedes einzelnen (in eigener Wesenheit).

Was das All des Daseienden tn den Weltwandehi durch- waltet, tendiert, unter den wechselnden Phasen seiner Mani- festation, auf das Gleichgewicht einer Ordnung, ohne welche das Besteben sich selber ausgestrichen haben (oder zum he. stehen Überhaupt nicht gelangt sein) wUrde, im Bestände des Seieoden.

Aus der sogemafs der Existenz (in ihrer >Essentia<) immanenten >Ordo ordinansi spricht für das, zu einem Ab- gleich der Teile im jedesmaligen Ganzen strebenden Denken, als für sich selber vorbedinglich, das Gesetz**), bei dessen Ausfall es selber annulliert sein wurde (und der von ihm aus- geschmückte Kosmos ebenfalls), so dafs wir uns dann der Denkarbeit bequemlich überhoben finden konnten, die indes (ohne Rücksichtnahme auf fromm gutgemeinte Wünsche) ge- bieterisch ihre Erledigung fordert, aus dem Gebot übennSchiigeT Mächte, die ihren Gehorsam von dem Unwilligen zu er- zwingen, mSchtig genug sind, so dafs besser ihnen willig

•) Du sehnst dich, weit hinauszu wandern. Bereitest dich lu raschem Flug Dir selbst sei treu und treu den andern, Dana ist die Enge weil genug.

(b. Goethe), wie sich jeder sein Geschick schmieden will (nach bestem Wissen und Wollen).

**) Als Verallgemeinerung der Tatsache (somiglisoza dei fatti) ist dem Gesetz (s. Ardigo) seine Realität begründet (in sieb selbst gesetn). iDas Bewufstsein der Wahrheit besteht in dem B<- wufstseia der Übereinstimmung unseres Denkens mit seinem Gegenstände« (s. Uphues), beim Einklang der Gesetzlichkeiten (der innerli<^ empfundenen und der im Draufsen angetraffisnen).

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nachgegeben wird, um Konflikte zu vermeiden, die klHrlicb genug zum Verderben auszuschlagen hatten, wtttirend, bei nachgiebigem Anschmiegen, alles zurecht zu kommen hat (wie richtig gerecht). Wenn im Augenblicke des Nun die volle Befriedigung der Ausreife noch mangeln solhe, hat sie sich doch als zuverifissig zu beweisen, auf dem (aus bisherigem Umherirren) richtig erfundenen Wege, längs dessen Ausverfolgs, weil korrekt gesichener, nach exakt bewähner Methode (auf die Zukunft hin).

Was immer aus Wechselbeziehungen eines kausalen Zu- sammenhangs der Beßlhigung des Denkens als charakteristisch gekennzeichnete Eigenart erschlossen vorliegt, erweist sich durch einwohnende Gesetzlichkeiten dominiert, aus deren Verständnis die im jedesmaligen Sonderfalle gestellten Fragen ihre Beantwortung erhalten, innerhalb zeitlichen Verlauf

Was, Über die mikroskopische Umschau hinausliegend, im Zeitlosen fortschwindet, ist der Bemeistening durch das Denken entzogen, auker sofern dasselbe auch hier auf gesetz- liches Durchwalten zurDckzuschliefsen gerechtfertigt ist, aus dem ihm immanenten Gerechtigkeitsgefühl.

Wie an den prfikonditionell voranliegenden Gesetzlich- keiten das Ding sich verwirklicht hat, ist dem Denken darin nur verständlich, dafs es diese Realisation als Aktualittt hin- zunehmen hat, in Übereinstimmung mit dem, was in ihm selber sich aktualisiert nach dem, was, im Bewufstsein zu gradueller Empfindung gelangend, dadurch mit ihm sich identifiziert; und die Beantwortung dessen, was in der Fragestellung fragt, folgt somit aus dem Abgleich mit sich selbst

Mit Wonbezeichnung der Gesetzlichkeiten, die natur- notwendig für simüiche Fafsbarkeit, als richtig gerechte reden auf intetligibelem Bereich, ist damit der Grenzbegriff

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gezoffen, innerhalb welches der Vernunfttfitigkett (die beim Überschreiten derselben in Sinnlosigkeiten fongesch^remmi ist) ihre Entfaltung zu gedeihlicher Reife in eigene Macht gegeben ist und daran testzuhalten wird deshalb dem gesunden Menschenverstand in eigenem Interesse aufgedrängt sein (um seines GesundheitsgefUhles sich zu erfreuen).

Wie aus chemischen Gesetzlichkeiten die Kristallisatioa anspringt, oder wie, wenn diese, in zellulare Entwicklung hinausgezogen, der biologische Kreislauf abschließt aus Evolution zur Involution, ist dem Denken durchschau bar, auf physikalischen Unterlagen, und da diese, bei noetischer Poten- zierung zu gerechten sich umsetzend, als befriedigende er- wiesen stehen, braucht nicht das zu bekümmern, was, im Jenseitigen htnausliegend, nur durch Rückschlüsse den rela- tivistisch gewissen Folgerungen annäherbar ist, von den als bekannt vertrauten Bedingungen auf adSquate Vorbeding iingeiL im Absoluten (eines Unbedingten).

Wie die aus dem Gesetz in kosmischen Betätigungen redenden Mfichte, im (bedingungslosen) Unbedingten bei Effektuierung ihrer Ausgestaltungen vorgehen, entzieht sich ebensosehr dem Anblick, wie das schöpferische Zauberwon eines Karta oder >Macher(, der die Welt ins Dasein ruft, im Blasen (bei den Eskimos), aber wBhrend mit dem letzteren eine aus menschlichen Gebrechen verhunzte Anthropomorphi- sierung zwischengeschoben worden ist, verbleibt, im Begriff der Gesetzlichkeiten, ein ununterbrochener Kontakt mit ver- nunftgerechter Denkmöglichkeit, je nach Weite des Verständ- nisses, ob kurzsichtig bescheiden und enger, ob fernsichtig zum Weitesten aspirierend, stets aber so, um dem Denken eine kongeniale Fühlung zu bewahren (für iimerliche Begreif- lichkeit). Auch hier, wo für ein Entstehen (und Vergehen' die voraussetzliche Umschau (der Evolution mit Involution ausfHllt, ist das vorhanden gegeben Angetroffene als SchOpfung ^ offenbart, in der Daseinswelt, worin nun jedoch die in Sonder- fällen sich manifestierenden Gesetzlichkeiten ausverfolgbar sind

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zum mehr und mehr {im Fortgang der Forschung] erhellenden Ruckschlufs auf das allgemein Gültige, in dem, was unter der Titulatur des Gesetzes figurien, um mit zunehmender Ent- zifferung der Probleme demgemäfs deutlicher sich auszusprechen.

Da die Erforschung im Verfolg lebendig betätigter Kraft- energien, wie (fUr ihre Änderungen) aus der Latenz geweckt, die tot starre Materie »jacet iners« (b. Seneca) als vixqöi- (5, Philo) im übrigen beiseite lafst, könnte fUr sie eine Schöpfung ^ ovx Zytttf gelten, wenn nicht vielmehr in Wesentlichkeit des Geschaffenen die Fülle unerschöpflich quellenden Lebens eben beeindruckte aus einer iFons vitae« <s. Gebirol) schöpfenden, (oder [kaffirischerj Uthlanga) , und wenn darauf das Denken sich hinrichtet, betrefis seiner Beteiligung, kann ihm solche Berechtigung nicht bestritten werden (zumal demgemals nun grade alles bestens zurecht kommt).

Das Stoffliche, weil nur transitorische Durchgangsstufe fUr die humanistische Existenzform, um ihr (bei Potenzierung des sinnlichen zum noetischen Bereich) die Kommunikation mit dem Jenseits zu vermitteln, zerfällt wieder in seine Ver- gänglichkeit, während die in den Energien ihrer Kraftwirkungen schaffenden Gesetzlichkeiten ewiglich fortrauschen, für das Gesumm im irdischen Ohr, weim im lauschenden Hinhören sinnend auf den Sinn (unter kosmischen Harmonien).

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Das Religiöse.

Wo immer eine Religion historische Geltung sich ver- schafft hat, ist sie ihren naturgemäfs der Zeilstimmung ein- geschlagenen Wurzeln entsprossen, aus dem Lebensquell der Religiosität, die freilich, nachdem in die Formen einer poli- tischen Glaubensformel geschmiedet, mit Vertrocknen bedroht wird, unter nutzlosetn Vergeuden und FortschwemmeD des den Volksgeist speisenden Lebenswassers.

Unter den sobezUglich verfügbaren Beispielen wird die schlagendste Illustration geliefert durch diejenige Monstrosiiii. zu der unter den christlichen Belcenntnissen das katholische verzern worden ist, durch Um- und Anbauten im Geschichis- verlauf, so dafs man heutigen Tages nicht mehr ein noch aus weifs.

Wer hier von namentlicher Veraniwonung getroffen sei. wird bei umschriebenen Sonderfällen In Betracht zu ziehen sein, ehe die Beschuldigung formuliert werden darf. Die kulturelle Auswirkung vollzieht sich unter dem Zusammen- treifen der geographischen und historischen Bedingnisse aus tatsachlich resultierten Verhähnissen , bei denen zwar die grofsen Msnner (die an Spitze ihres Sakulums stehenden Propheten) ein gewichtiges Wort in die Wagschale legen, zum ZUngeln derselben (nach ihrer Zunge), aber nur als mit- wagendes Motiv im Mehr und Minder, nicht zum ausschlag-

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gebenden Faktor fUr sich allein >Volentem ducunt fata, noleaiem trahum«.

Bei den geschichtlichen Entwickeltingsprozessen, aus denen im oczidenlalischen Gesichtskreis das katholische Christentum hervorgewachsen ist, spielen die Zufälligkeiten politisch ver- änderter Konjunkturen hinein, wodurch das organische Natur- walien Überdeckt war, bald so, bald so.

Aber unter den modern umgestalteten Aspekten der neu- zeitlichen Wellanschauung steht jetzt das Endprodukt in der Ganzheit und Grafslichkeit seiner anachronistischen Ungeheuer- lichkeiten ungeschminkt vor Augen, seitdem (um das momentan real Seiende aus seinem Gewordensein zu erkltiren) den ver- webenden Fäden, in den Einzelheiten ihres Detail (bis auf den Einschlag des Teppichwirkers), nachzugehen Gelegenheit gegeben ist (unter Erhellung der im Wissensbereich durch exakte Forschung entzündeten Lichter).

Die Idylle der apostolischen Gemeinden war allerdings zur Zeit der Epistel schon von Hader und Zank nicht frei, (auch als von palHsiiniscbem Boden auf fremden verpflanzt), Dafs sie indes, in liebevollem Zusammenleben bei Agapen ge- einigt, die Bedtlrftigen pflegten, unter kommunal verfügbarem Vermögens besitz, dafür ist ihnen ein objektiv gültiges Zeugnis ausgestellt von dem Apostaten, der sie seinen heidnischen Untertanen als Vorbild empfahl.

Wenn nicht durch sektiererischen Widerspruch, den Aufser- lichkeiten des Staatskultes sich zu tilgen, die Verfolgungen hervorgerufen wären, würde die Religion der »Sklaven und Altweiber« allein gelassen sein, da ihre Bekenner von den Magistraten vielmehr als ruheliebende Bürger geschätzt waren, unter Trajans milder Regierung (und gleichgesinnter Nach- fojgerj.

Hier trat der Wendepunkt ein, als der Kaiser (dessen Mantel sich zum Pallium verkürzte) über die in Wetter- beschwCrungen und zauberischem Kreuzschlagen bewanderten Legionen des Heeres die Fittiche des Reichsadlers breitete,

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unter dessen Schutze die zivilistischen Glaubensgenossen Aufnahme und Schutz nicht nur, sondern bald schon Bevor- zugung fanden.

Und als der kaiserliche Hof mif dem christlichen Be- kenntnis sein Losungswort ausgegeben hatte, um der herr- schenden Modelaune ihre Wege zu weisen, da strömte tir- plötzlich der ganze Pomp des Paganismus in theokrasisch ge- flickter Harlekinsjacke (der aus aller Herren Ländern zusammeo- gerafften Religionen) in die christliche Kirche hinein, zur Verehrung seiner Bilder aus Stock und Stein, der den Heroen substituienen Mtfrtyrer und ihrer Reliquien, der Isis in schwarzer Madonna und der Diana von Ephesus in der auf den Konzilien proklamierten >Mutter Gottes«, mit Zauber- kraftigkeit luslralen Wassers daneben, um Agnus Dei und sonstige Talismane zu weihen (unter Fetischkram aller An).

An Warnungen der Verständigen hat es damals nicht gefehlt; die Kirchenväter selber. Sc Augustin, Chrysostomus, Vigilanz, stellten ihre Autorität entgegen, aber seit nach Gregor's M. Dekret die paganischen Zeremonien, weil nicht ausroitbar auf ersten Hieb, zu dulden waren, fand sich die sanfte und anmutende Lehre des in Christus redenden Jesus in dasjenige verkehrt, was (in den Augen protestantischer Parteigänger) als >babylonische Hure* Jn der Sieben hUgelstadt sich installierte und beständig anschwoll durch die dem Klerus eröffneten Geldquellen, der, auf seinem Chor über die Gemeinde erhaben, die >Salus legitima« der >Vita religiosa' seinen Mönchen reserviene und die >Massa(, statt ihr die evangeUsch frohe Botschaft zu ktlnden, demjenigen Uberliefs. zu dem sie ohnehin bereits prädestiniert*) sein mochte.

*) >Deus incommuiabilis ante mundi constitutione momneselecios 5U0S incommutabiliter per graTuiiam gratiam suam praedestinavil vitam aeternamt (s. Gottschalk) und zum HfiUfeuer die >Masa perditionisi (s. Calvin), aus einem in Gott verborgenem GrunJe (s. Aug.), der besser so bleibt, um sich nicht zu prostiluieren (auf irttemational kosmopolitischen Religionskongressen).

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Die einzige Hoffnuog verblieb, wcdo in die priesterlich gemurmelte Messe eine namentliche Erwähnung sich eii^ schmuggeln liefs (oder ankaufen, der Preisliste gemüls), aoch fUr die Abgeschiedenen im Purgatorium, was bald zur reichsten Einnahmequelle wurde wie >Figura< zeigt, in dem ver- schwenderischen Ho&taat der in des Flamen roien Gewflndcm stolzierenden Kardinale (und Dieaerscbaft).

Mafsgebcnd fUr den ferneren Entwicklungsgang waren die durch die Völkerwanderung politisch herbeigeführten Ereignisse.

Als die Epigonen klassischer Kultur, bei offiziellem Übertritt (seitens des Staatsoberhauptes) zu der aus semitischen Anschauungsweisen abgezweigten Sekte, vor dieser den Platz zu zedieren hatten, vollzog sich in allen Provinzen die Über- fsrbung mit christlicher Theologie als eine selbstgegebene, und die in ihnen etablierten BarbarenkOnigreicbe, die in gleicher Weise infiziert (oder affiziert) wurden, fanden sich, bei Trennung des westlichen vom Ostlichen Reich, auf den in Rom eingesetzten Bischof als zentralen hingewiesen; wahrend der in Byzanz thronende Kaiser die geistliche und weltliche Macht in einer Hand bewahrte.

Aus ältesten Traditionen der SiebenhUgelstadt, ab der >Pons sublicius« seine milittirisch strenge Unterhaltung und Überwachung bedurfte, war der masonische Orden der Brücken- schlsger (^gleich dem der GephyrSer in Böotien) mit sakro- sankten Privilegien versehen, um die architektonischen Ge- heimnisse zu bewahren. Einem ähnlich mysterischem Hantieren wurden im Laufe der Dinge die Sibyllinischen Bücher zum Inierpretieren tibergeben. Und als nun die gleiche Kunst an christlichen Texten versucht wurde, vom Nachfolger als »Pon- tifei maximusf (der seiner Toga praetexta die dreifach krö- nende Tiare hinzufügte) kam, mit Hilfe der aus hieroglyphischer Urweisheit angehauchten Bischöfe ägyptischer Diözesen, als erstes Produkt das NicSische Symbol zu stände, (das von Zeit- genossen als das Werkeines «Trunkenen« erachtet worden ist).

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»Mein Reich ist nicht von dieser Wein, hatte der Stifter bekannt, und als deshalb, im Abglanz der iCivitas Dei< ein irdisches Reich aufgerichtet werden sollte, bot sich zur Ver- knüpfung beider die Umschlingung mit sakramentalem Band. Wie der König von Loango allmittäglich inthronisiert sein mufste, mit der Krone (oder Mütze) auf dem Haupt (bei deren Verrtlckung die Weit aus den Angeln geraten sein würde), so wird alltäglich die katholische Messe*) gelesen, damit die Dinge des Weltalls in gehöriger Ordnung verbleiben.

Und so, wie die GOtter in Hand der Brahmanen, liegt das Universum in der desjenigen, der aus Infallibilitat seine Menschenwelt stupefiziert (durch Stupefaktion der 'Vernunft i.

Und was meint diese aus dem >Missa est< mils verstandene Messe, die zum Angelpunkt geworden ist für scholastischen Ausverfolg der •Satisfaktionstheorie«, bei Ausdeutung der beim letzten Mahl aus tief innerlichstem GefUhl gesprochenen Ab- schiedsworte? Die Szenerie verschiebt sich in ein anderes Bild. An Stelle {oder in Mitte) eines heimisch anheimelnden Kreises erscheint ein zur Erde niedergestiegener Gott, um sich von Menschen (deren Sunden wegen) martern zu lassen (wo- durch alle Rechtsbegriffe auf den Kopf gestellt sind).

Wie dieser wunderliche Rattenkönig, an dem weder Kopf noch Schwanz auszumachen ist, sich zusammengeheckt hat, ist bei objektiver Hinschau auf den Gang der Dinge deutlich ausein andergelegt.

Den vor den Verfolgungen in ihre Verstecke, in Höhlen oder Katakomben Gefluchteten, mufsien die in wehmutsvoller Färbung mit eigener Lage einklingenden Liebeswone als ein köstlich teurer Besitz gehUtet sein und biteben bald schon den Katechumenen bis zum Vollzug der (durch die Taufe

*) Wobei es genUgte (fUr die Priester allein) die gebrocbeneo BroistUcke auf winzige Oblaten »de la grandeur d'un denier' (i. Rabaut) zu reduzieren, in Oblaiionen, die freilich den an üiren Pt^rogativen zu partizipieren Gewillten teurer sich einstellien, als fllr eines Hellers Wen (oder auch diesen nicht wert).

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inaugurierten) Weihen vorbehalten. Um so mehr also den aus dem Heidentum herandrängenden Ungetauften, als ihnen die Eiogangsttlren geOßnet waren.

Aus der Feme hatten sie hinzuschauen auf das, was im Hintergrunde verhüllt lag, ein Mysterium, das die Neugier anregte und steigerte, bei üngewifsheit über die Rätsel- iQsung.

So in GeheimbUnden überall, wenn die unter rituellen Weihen aufsteigendenStufengrade auf schliefslicheEnthüllungen hinauszuführen versprechen und mit ihnen ist es dann nichts, (wie auf den schottischen Graden der Freimauerei). Der seine Neophyten mit gezücktem Dolch in Ordnung hal- tende Orden der Assassinen trug kein Bedenken, frisch von der Leber weg zu sprechen und dem auf höchster Spitze Angelangten reinen Tisch zu machen: dafs alles Narretei sei (ohne Blatt vor dem Mund).

Das hatte die >Ecclesia depressa^: nicht wagen dürfen, so- lange noch (vor Schluls der athenischen Philosophenschulen) von den Augen kritischer Widersacher vigilieri, und wenn der Ecclesia triumphansi solch brutale Aufrichtigkeit unter ihrer Würde erschien, mufsten also den Mysterien, die einmal (mit oder ohne Willen) sich zusammengeknfiuett hatten, ihre Ge- heimnisse suggeriert werden (mit Biegen oder Brechen).

Die, wie früher bei den Agapen, auf dem Altar nieder- gelegten Gaben von Brot und Wein (zum gemeinsamen Picknick) waren durch die den Heiden aus ihren Tempeln vertrauten Analogien bereits in eine > Hostie* umgewandelt (im Vorlauf der mirakulOs bevorstehenden Verwandlungen).

Und damit war ein Anhalt gegeben, um den unersättlich nach Labung aus Mysterien schmachtenden Wissensdurst voll- auf zu füttern, denn selbst kannibalische Menschenfresserei war in den Schatten*) gestellt, wenn es um Verspeisung der Gon-

*) Auch ein nacktes Kindlein im zarten Säuglingsalier ist von im leiblichen Augen der Gläubigen auf dem Altar erblickt, um lebendiglich zerteilt zu werden. »SchauervolU (s. Cyprian) wahr-

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faeit sich handelte, in eigener Substanz oder (seit Radben) in Transsubstantiation sogar, aber in Fleisch und Blut dennoch (und nichtsdestoweniger).

Damit konnte der MysteriensUchtigste sich genügen lassen, denn an solchen Geheimnissen hanen sie genu^am zu ver- knausern, fUr die kurze Lebensfrist jedenfalls (Vita brevis, Ars longa).

Hiermit war nun ein weites Feld geO&net für anschlies- sende ideenassoziationen, wie aus ethnischen Vorstellungs- welten genugsam bekannt. Um dem Eide (wie beim Trinken des siamesischen Eideswassers) seine volle Heiligkeit zu be- wahren, wird bei Abschlufu von Vertragen der Fetischgott (im Suman) gemeinsam verzehrt, wie vom Wongstcha den Paneien ausgeieilt (unter den Fanti). Dadurch ist jeder an die übernommenen Verpflichtungen unverbrüchlich gebunden. denn der Racher (des Meineids) steckt ihm jetzt im eigenen Leibe, so dafs er ihm nicht entrinnen kann (>und flöhe er bis an die Enden der Erdet).

Diese dem nigritischen Dickkopf für weltliche Angelegen- heiten zusagende Fassung, ist von arisch verfeinertem Gt- schmack auf das Geistliche Übertragen (in theologischer Ab- schwächung des Geistigen). Das Sakrament der letzten Ölung gewahrt ein •Viatikum« auf dem Todeswege ftlr Anwartschaft auf Fleischesauferstehung bei seinem Gott, dessen Substanz leiblich bereits dem Korper assimiliert ist, »nicht ich lebe, sondern Christus lebet in mir« (zum Fortleben in solcher Einigkeit), wahrend die Dayak die Haare und Nägel der fortgewanderten Seele nachzusenden haben (beim Tiwafesti. Solche Umständlichkeiten einer zweifachen Translation kOnnen indes auch den Besten unter uns passieren. Als Maria, unter Beisein der aus verschiedenen Teilen der Erde (durch die

hafliglich diese Mysterien eines Goltesopfers. Der eine nimmt es so, der andere anders, grobsinnlich oder Übersinnlich verfeinert, je nach dem Mafs des Verständnisses. Aber der Elementargedankt bleibt derselbe (unter subjektiven Auslegungen).

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Lnfi) herbeigeführten Apostel ihre Seele aushauchte, wurde dieselbe von Jesus und seinen Engeln in Empfang genommen, Ußd am nächsten Tage kehrte er mit ihnen zurQck, um auch den Leichnam aus dem Sarkophage fortzufuhren zurAssomp- cion*J, so dafs dieser vom verspäteten Thomas (dem »Un- glaubigenc) leer gefunden wurde (wie in seinen Chroniken Gregorios von Tours dies berichtet).

Die >Acta sanaorum« bieten eine Auswahl derartig rührend erbaulicher Geschichten, die auch heutzutage noch vermehn werden können, da die Fabrik der Benediktionen und Kanonisationen noch in vollem Gange ist, unter Obhut dessen, der als >lnfallibeler* spricht für all die Millionen seiner Herde. Gnade Gott den Sünden gegen den »Heiligen Geiste I das Oenkwesen indes darf ihnen nicht vergeben, sondern mufs vielmehr auf ihre Ausrottung bedacht sein, um das ihm.

*) Die (aus Zeus' Haupte hervorgetretene) Panhenos, die als jungfräuliche Amme (oder Ad optiv mutler) den neugeborenen Hei- land (eines auf des Flusses Wellen herbeigeführten Moses, als messianiscben Vorlaufers) auf dem Arm trägt, mag unter lokalen Variationen der (von dem Zimmermann lur Ktnderzeugung be- ganeien) Ehefrau substituiert sein, aber: >Was habe ich mit der zu tun?« fragt des Heiligen Geistes Sohn (in der Trinitas) diejenige, welche als »Mutter Gottes« idolatriert worden ist (in latgiia und ^aelia). Wer ZU voller Überzeugung innerlicher Einigung mit sieb selbst gelangt sein sollte, konnte sagen: »Niemand kennt den Sohn, denn der Vater, und niemand kennt den Vater, als der Sohn und wem der Sohn es offenbaren wilU (ohne zu missionarischer Aufdringlichkeit fortgerissen zu sein), bei dogmatisch super- raiionalistischer Verzerrung des Spruches: »Des Menschen Sohn ist nicht gekommen, dafs er sich dienen lasse, sondern dafe er diene und gäbe sein Leben zur Erlösung fUr viele« (zur Vergottung iler menschlichen Natur), indem was aus innerer Einigung als wahr empfunden, das SeligkeitsgefUhl um so froher erhSht, je mehr auch anderen zu gute kommend (bei Hinstreben auf universelle Erweiterung). »Mit einem Opfer hat er seine Ewigkeit vollendet, die geheiligt werde« (im HebtSerb riefe), bei lebendigem Fonsprossen der au^esSten Keime (wo sie Wurzel schlagen).

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im Denken, heiligste Gut intakt zu bewahren, den Menschen- geist (in seinem Vernunftgebrauch).

Wenn dem Denkwesen das Denken, worin seine Wesen- heit begründet liegt, gesundheitlich gerecht nicht zu funktio- nieren vermag, dann ist es überhaupt vorbei mit allem, was fOr die Existenz mit ihrer >Essentia< wesentlich (im eigenen Selbst).

Bei objektiver Umschau unter den Erscheinungen in phänomenaler Welt, nach Weite des Sinnesbereichs, zeigt sich das »Animal rationale« mit demjenigen »Modus essendi> der alldurch waltenden Energien ausgestattet und begabt, der in der Denktätigkeit gipfelt, und sie demgem&rs naturgerecht m pflegen, ist als erste Pflicht auferlegt (vor der alle anderen zu schweigen haben).

Dem Herzen naher kommt zur Empfindung was am den GefUhlswallungen spricht, aber da solche noch ungeklana Fragestellungen für korrekte Beantwonung ihrer rationellen Anordnung bedürfen, steht diese in Voraussetzung: für die Erkenntnis, die ihrerseits wiederum demjenigen Rechnung zu tragen hat, was, weil in lesbarer Schrift noch nicht genugsam entzifferbar, vorläufig unter seinen Symbolen hinzunehmen ist (bis fUr die geklärtere Deutung gleichfalls die Zeit gekommen sein wird). Dualistische Gegensätze, in ihrem An-sich, sini ausgeschlossen, weil sie stets auf ihre Neutralisierung '■" tendieren haben (fUr einheidichen Abschlufs), unter aus- gleichenden Wechseibeziehungen im Zusammenhang der Dinge (der ohne solche Voraussetzung von vornherein negiert sein wUrde). Und dann wäre Überhaupt das Nichts, dem (b. Fre- degisus) eine Existenz reklamiert wird (trotz eleatischen Wider- spruchs).

Ein Funke religiösen Lebens ist dem Katholizismus ver- blieben aus den Schriften St. Augustins, jenes, gleich den) Apostel der Diaspora, von unerschütterlicher Glaubensgewiü- heit*) ergrifl'enen Kirchenvaters, der indes weniger voranschauif *) »Das Evangelium >(s. Harnack)' kUmmert sich nicht uro<üe Dinge, sondern um die Seele des Menschen« (um seinen aoetisc^

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in Tatenmut des Bessermacheos, als rückwärts blickte reuevoll in getröstete SUndenschuld hinein und wehmutsvoll gestimmte Gemüter durch diesen Zug gerade sympathisch angeheimelt hat (in modemer Fassung des Jansenismus etc.).

Auf Wegtilgung dieses Anflugs sind deshalb die Be- sirebungeD der Jesuiten hingerichtet, um das Institut bis auf letzten Rest zu verweltlichen und desto unbedingter ihrem >Papa< zu übergeben, zu geistlicher Beherrschung ^und geistiger Verdummung).

Der Erlösungszug, wie aus ethnischen Belegstücken kon- siatiert, ist überall innat, aus den natumot wendigen Wechsel- beziehungen der biologischen Wesenheil, um bei entsprechender Reaktion die von aufsen einfallenden Reize zu neutralisieren, in den Funktionen organischer Lebensprozesse, und (bei humanistischer Existenzform) die aufdrangenden Fragen zu beantworten (in der Umwelt noetischer Regionen).

Im imperialistischen Römerreich war aus den ineinander- gemengten Kulturen das Jenseits buntscheckigst ausgebaut, in «inen Theokrasien, mit Göttern überall, die indes den für irdische Mängel Aushülfe Nachsuchenden solche nur zu be- schaffen geneigt (oder befähigt) waren, ohne tieferen Herzens- bedürfnissen Befriedigung zu gewahren: denjenigen etwa, denen die Aussicht nicht genügte, als schattenhafte Eidola die Lotos- wiesen des Hades zu Uberschweifen oder den Rephaim zu- gesellt zu sein (in Scheol).

Auch das, worin sich die gebildeten Klassen mit dem Tod, dem »Musagetes« der Philosophie (s, Schopenhauer), ab- zufinden versucht hatten, war nicht weit her. '0 H-ät-atoi Drdiy nof^' ijftäg, meinten die Epikureer (da ihnen die Trauben sauer waren), und die Stoiker hatten nur bis zur Ekpyrosis Vorkehrungen getroffen, da ihnen die (über den Umschwung

besten Teil) und vermag insofern seinen religiösen Zwecken zu entsprechen (nachdem, anihropomorphisch das Vernuoftdenkcn verleiiende, Entstellungen aus dem Gesichtskreis hin ausgewiesen

sind).

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der Kaipen) in Akasaloka hinausliegende >Nirvanapura' [da Thatagata) eine unbekannte verblieben war. Um Über die Vergänglichkeit des Körpers (weil ^■;^aQ^ög) zum Nous hin- zugelangen, als ilntellectus separatus a corpore«, benOtigie sich die Konsequenz des peripatetischen Gedankenganges, die nicht jedermanns Sache war, und eine Rückkehr zum ^Hen« (Plotin's) mochte aktiven Gemütern ebensowenig zusagen, wie die Passivität brahmanischer Absorption (in der Vcdanta!.

Mit alledem konnte der grofsgemeinen Ourchschnins- masse nicht viel gedient sein, denn was dem vom Orakel als Weisesten Erklärten aus seinem Innern sprach, mit des Daimonion's Stimme (als ö ^eö? si' ^ftti- oder fiovaayiif: toe ßiov), klang ihrem Ohre nicht deutlich genug, um viel Verstandliches herauszuhören (was seinen, der athenischeii Aristokratie entnommenen, Schülern kaum gelang).

Da erstand jener Lehrer, der, von Fischerleuten in seiner Jungerschaft umgeben (ein Tischler er selber), den Bedrückten und Elenden sich zuwandte, den Trost der Goiteskindsctuft ihnen spendend, aus evangelisch ifroher Botschaft«, um, zu- verlässiger als dem Scfaofs des Abraham itischen Stammes- herrn"'), dem Vater im Himmel zu trauen, der die Haare auf dem Haupte gezählt hat und mit gleich liebevoller Sorgfalt sie behüten würde, wie die Lilien auf dem Felde oder den Vogel in der Luft. Und dies war nicht die Zukunftsmusik eines einstigen Gottesreichs, sondern es war gekommen bereits inmitten unter uns, in eines jeden Herzen.

*) Während eingeborene Srämme aus dem Mutterschofs der Erde sprossen gleich AntSus und (in Libyen) Jarbas (Tuiskn, des Mannus Vater, eic.) , sind die Hebräer (von jenseits her- gekommen) aus dem Schofse ihres Abrahami tischen Stammvaters hervorgegangen, wie die Brahmanen (Abrahamiiae auf Ceylon) vom Munde ihres Brahma ausgewachsen (brih) oder ausgesprochen sind. Ih mfehlen also die, der in Vishnu als Erbalter und dem aus Zer- störung verjüngenden Siwa durchwallenden Gotleskraft geweihten Tempel, da sein Kult mit den Sraddhaopfem vcrknUpft ist, im Hausgonesdienst (der Sacra gentilicia).

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Und damit war der Kerapunict dessen berührt, was unter Ängsten und Bangen angesehnt war, wenn unter der Not des Lebens dem dadurch Beanspruchten in kummervollen Stunden Mufse zur Andacht geblieben war, »Was hülfe es dem Menschen, die ganze Well gewinnen, wenn Schaden Leidend an seiner Seelo das bleibt stets das absorbierende Interesse jedes einzelnen (im eigenen Selbst).

Je nach kosmologischen Kenntnissen mag die Vorstellungs- welt sich verschieben und anthropomorphische Verhunzungen aus sich hinausschieben, um den freien Umblick nicht zu be- einträchtigen, aber was seine Beantwortung fragt, ist stets ein- und dasselbe, den gleichen Elementargedanken entsprossen, unter seinen kulturellen Metamorphosen (wie aus geographisch- historischen Bedingnissen tingieri).

Die mechanisch, weil richtig gerechten, Gesetze, wie dte Erscheinungen durchwirkend, in phänomenaler Welt, trans- ponieren sich in intelligibeler zu den dort congenialen, als emphatisch gerechten*^ einer »besseren Gerechtigkeit », der die Barmherzigkeit eingehen, wie sympathisch im Jenseits für den, der im Hienieden seinerseits sich barmherzig zu erweisen be- strebt gewesen ist, und so darf um Vergebung der Schuld gebetet sein, von denen, die der, in Vergebung der Schuldner, aufliegenden Pflicht zu genügen sich bemüht haben mOgen (aus ethisch [der Gesellschaftswesenheit] innater Nächsten- liebe). Je vitalere Interessen in Frage kommen, desto kategorischer ist gewissenhaft genaue Prüfung geboten, nach bestem Wissen und Willen, denn «die Wahrheit will keine Göner neben sich" (s. Nietzsche), und; der Wahrheit lügt man nicht (so dafs kein Verständiger das Risiko wird laufen wollen).

In vemunftgerechter Gesundheit des Denkens, worin des Denkwesens Wesenheit sich verwesentlicht, in geistig aus

*) Im richtig Gerechten liegt das Gute, aus solidarischer Voll- kommenheit involviert, und somit das Wahre im An-sich, wie das Schöne befriedigend (aus congenialer Glcichstimmung).

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innerer Befriedigung redendem Wohlsein: in ihm, in seiner Beseligung einzig und allein, liegt das Heil, der gesteckten Zielrichtung ^mäfs, unter kosmisch durch walten den Gesetz- lichkeiten, soweit das menschliche Dasein in ihrem Kreise sich einbegriffen findet; an dem durch ihre Eigenart gesetzten Punkt, bei derjenigen Mine, die als jedesmal zentrale sich be- stimmt 'im harmonischen Einklang!.

Wenn eine seit zwei Jahrtausenden unter denk'.'ar günstigsten Bedingungen (da die ganze Weite ihres Geschichts- bereiches zur Verfügung stand) gepflegte Religion um die Er- folge ihrer theologischen Lehren abgefragt wird, kommt es bei der Beantwortung auf ktelnlautliche Klagelieder und auf Eni- schuldigungsgewinsel hinaus.

Dafs sie zur intellektuellen Kultur beigetragen, wird nur ein von solcher Unbeleckter (und deshalb an kultureller Kenntnis Unschuldigen sagen zu wagen riskieren wollen, und in welcher Geschichtsepoche eine sittliche Erhebung sich auf- weisen liefse (von dem durch historische Romane gezeichneten Christenium*} abgesehen!, bleibt einem schärferen Schliffe psychologischer VergrOfserungsglaser anheimgesiellt (für mi- kroskopisches Detail). Wenn unter diakonischer Überwachung

•) Noch ehe das ersie Jahrhundert zu Ende war, stand alles 1 bereits in lichien Flammen aus haderndem Zwist Über Fasel- h'Jnseleien. wie in Barnabas und seiner Konfralres Schriften auf- getischt, und schon in des Apostels Epjstel spielt ein absonderlichL's ! Gesicht hirvor aus dem brüderlichen Verkehr der Gemeinden, denen ins Gewissen zu sprechen war: und wenn dort, neben den i:; Zungen Lallenden, die mit Gabe des Prophezeiens BeglUckt<;n fiepriesen wurden, unter Verzückungen bis in »dritten HimmcU bei dem die »Suppe der Armen« (s. Th. v. Kempen) vergessen sein mochte , so lUfsc sich aus dem, moderner Betrachtung näher- Uegenden, Treiben der »Revivals« abnehmen, wie es vormals bereits hergegangen sein wird.

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die im Goneshause gemieteten Podien nicht leer stehen durften, war dadurch ein persönlicher Verkehr mit jedem im Gros der Gemeinde verlorenen Schäflein dem Seelsorger oder seinen Vikaren meistens versagt, und da den Moralgeboten des Deka- logs in der Hauptsache durch die weltliche Gerichtsbarkeit bereits vorgesorgt war, kam es (trotz einer rigoristischen Moral kritisierender Philosophen) bei den Kanzcireden vornehmlich auf die mit Höllenstrafen gestriegelten Abschreckungstheorien hinaus: auf den ethnisch primüren »Timor« (s. Petronius) wiederum, unter den einem ipößog loP -iteov verbal adaptierten Versionen: über die Glut des »Zornfeuers* (s. Böhme), eines im Gedonner umherfahrenden Gon Zebaoths (bei Perkuna's Kfcgelschieben).

So wurden die Pfarrkinder geboren, getauft, konfirmiert und unter dem Deckmantel geweihter Erde begraben, eine Generation nach der anderen, ohne dafs in den vom Christen- tum beherrschten Perioden viel merkbar war von jenem Fort- schritt, der, durch eine Doppelrevolution in Bewegung gesetzt, jetzt zum Zenith der Tageshelle emporgestiegen ist, um auch die Geisteswissenschaften nach exakter Methode in Behatidlung zu nehmen (auf Grund der ethnischen Tatsachen).

Immerhin ist seit dem gegen infallibele Knechtung er- hobenen Protest von aufrichtig wohlv/ollenden Gotiesdienern auf Herze nserweckung hingearbeitet worden, wahrend unter kaltodem Formelkram jede edle Regung zu ersticken und ab- zusterben hatte, nachdem zwischen den Menschen und seinen Gott ein anmafsender Klerus*) sich zwisc he ngedr fingt hatte, (ler die im Menschenopfer moabitischer Vorzeit dargebrachten

*) Zu könobitischem Leben verurteilt, um auf Kosten der (die Steuer der Proles verlangenden) »Politeia*, fUr die »Givitas dei« werben zu können (mit Beihilfe der Köchinnen), wahrend das mönchische Einsiedlerleben in buddhistischen KlBstem zum Vor- bild den Nachfolgern dienen soll, um aus Hylikern und Psychikern emporzuklimmen zur Würde eines Arhat, im Rang der Pneumatiker; sofern Ihm nicht in verdünnt verdummten Luftschichten der Atem wsgeht (bei pneumatischer Beklemmung).

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Hekatomben zu einem Gottesopfer übertreibend, die auf be- grifislose Mysterien hinstarrende Korona der Laien mit dem Fluche des Unverstandes betäubte, in blödsinniger Hingabe an ein »Credo, quia absurdum«. Auch heute noch, wo die chrisdiche Menschheit zu Jahren der Diskretion gekommen zu sein meint, wird den katholischen Gl&ubigen das Fett des Landes ausgesogen, zum Besten jener Mi fs Wirtschaft, deren wüst krasse Exzesse, wenn unter der ÜbertUnchung hervor- Ehrend, selbst in der mittelalterlich umflorten Nacht bereitf die frommen Pitgerscharen erschreckten. Und |e mehr sie der heiligen Stadt sich näherten, desto schauerlicher waren sie entsetzt, so dafs ihre Gefühle in jenen erschreckenden Schil- derungen sich ergossen, wie in kontemporSren TagebUchem notiert, die allzu zahlreich unverkenntliche (urkundliche) Be- legstücke des Sachverhaltes bieten, als dafs daran gerUtie)i werden könnte (all jesuitischen AuslegekUnsten zum Trotz-

-Uafs vor einem konsequenten Monotheismus der htlAo^ I lockere Polytheismus wie Spreu auseinanderzufliegen hat uixi rasch fortgefegt ist, hat sich, wie in den islamitischen Missionen, früher schon bei christlichen Predigten desselben erwiesen. Die leichtlebigen Götter des Olympus hatten nie daran gedadii oder bei ihrer (an Verachtung grenzenden) GleichgUlügkeii gegen das Menschengeschlecht es der MUhe wert gebalKO- ihre Existenz dokumentarisch zu beglaubigen, und von den latinischen Gottheiten waren ihre (den sabinischen oder ' etrurischen abgestohlenen) Geheimnisse esoterischer Kennmi^ anvertraut, so dafs sie nur in Spezialsprache der für Egeri)^ oder der Sibyllen Bücher niedergesetzten Kollegien sich ver- ständlich deuten liefsen. Als also die Missionare eines, im unaussprechlichen Namen, unbekannten Gones, der au5 doppeltem Testament (eines alten aus vordenklicher Ureeii und eines neuen, der Zeitstimmung adaptiert) seine >piece$

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justificatives> vorzeigen koante, ihre Buchreligion der populären Fas3ungskraf[ mundgerecht zu machen bemüht waren, durften sie auf den weitgehenden Absatz rechnen, der ihnen im vollsten Mafse zu teil geworden isL Im übrigen war an der praktischen Sachlage, für Befriedigung der tagtagUchen Be- dUrüiisse, nichts geändert. Ob der Seefahrer seine Votivtafeln im Tempel des Neptun aufgestellt oder sie dem heiUgen Nikolaus zugedacht hatte, konnte ihm indifferent sein, bei glDcklicher Rückkehr; ob in Kriegsgefahr der (im Homerischen Ued) brtlliende Ares angerufen war oder der drachentstende St Georg, kam auf ein und dasselbe hinaus, wenn eine Er- hörutig gewährt worden, und die durch priesterliche (oder päpstliche) Segnung zauberkraftig durchquickten Reliquien (und Agnus dei] dienten demselben Zweck, wie die Grisgris oder Juju, denen des Suman's Wirksamkeit eingeflöfsi war, durch Wissenskunst der Fetizeros (oder anderer Fioelkunigr). Dals in enger zusammengeführten Gemeitiden die Sympathien des Mitgefühls jene lebendige Betätigung erhielten, deren An- erkennung Origenes seinen heidnischen Interpellaioren vorhielt, war eine namrgemäfse Folge des in gemeinsamer Not gegen- seitig bedürftigen Schutzes, aber wenn sie als ^ xaJ* ^(täg noJ.iTtiu sich fühlten, konnte das der staatlichen >Politeia< (des aus Grundwurzeln dem Anthropos angewachsenen Zoon politikon) nicht nützlich, sondern eher schädlich sein (wie jeder Staat im Staat), und das tugendhafte Betragen war durch die Aussicht auf Unsterblichkeit*), ohne welche das Böse zu Üben annehmbarer wäre (s. Lactantius), nahegelegt, zumal bei

*) Um die Schwierigkeiten eines Übergangszustandes dem Bhavanga-Chitr (beim Umschlagen des Chuti-Chitr in den Pathi- sonihi-Chitr) zu vermeiden und purgatorische Reinigungen zu ersparen, Ijefsen die Thnelopsychiten (s. Pomponaiius) die Seele mit dem Leibe ersterben, um in seiner Geseilschaft sodann wieder- aufzustehen (treulich gesellt zueinander), während der Inlellecius (agens) »separatus a corpore« {s. Thom. Aq.) auf humanistischer Eiisienzfbrm dem Nous seine noetischen Regionen reklamiert (wie nach der »Pars rationalis, qua carent bestiae,* [s, Cicero] zustandig).

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nächster Bcvorsiehung des Gonesreichs, ehe sie, im Chiliasraus. auf tausend Jahre hinausgelegt war (und so, bei Ablauf da ersten Jahrtausends, die von den Chronisten berichteten Aul- regungen hervorrief).

Die weltgeschichtliche Bedeutung, die dem mit Auftreten des Christentums herbeigeführten Wendepunkt zugeschrieben zu werden pflegt, ermangelt ihrer historischen Nachweise, denn dafs die Ethik davon profitiert hat in den griechischen und syrisch-aramaischen bewohnten Landstrichen (bei erster Ver- kündigung des neuen Glaubens), wird widerlegt durch die landläufige Sprechweise: dafs zweifach schlauer als der Judt der Grieche und dreifach der Armenier; und dafs auf italieni- schem Boden ebensowenig von den Tugendlehreo viel fnii- tifiziert sein möchte, wäre aus dortigen Kriminalstatistik«) herauszulesen (bis auf den heutigen Tag).

Nachdem die Auferstehung zum 'Punctum salieosi (s. Hamack) gemacht war, kam alles zurück auf die alte Lei« der Opferdarb ringungen an eine klerikale Kaste, die zur Ver- mittlung sich zwischetigedrängt hatte und das Monopol be- anspruchte zur Austeilung der fUr das Viatikum benötigten Provisionen, aus Gottes Fleisch und Blut. Und wieweit die christlichen Missionen den im Römerretch zusamtnengefiossenen Nationen sich nutzbar erwiesen haben, unterliegt manchem Ftir und Wider, in Anbetracht schon der durch den »Vater der Väter« (Gregorius von Nyssa) eingefUhneii Reminiszenzen des Neoplatonismus (im Ausverlauf der klassischen Kulmr-i welche zu Widerspruch.-! vollen Hypostasen (una substantia, tres personae) geführt haben, deren spitzfindige Erörterungen über Monophysismus und Monothelismua vergessen liefsen, die Bollwerke des Reiches zu festigen, als beim Ansturm des Islam ihm die heiligen Statten als Beutestücke in den Schoi's fielen. Die dem Kaiserstaat benachbarten Völker (die aus den Wanderungen zur Sefshaftigkeil zu gelangen strebten) wurden zunächst aus politischen Rücksichten zur Annahme des Christen- tums veranlafst (unter gotischen Stämmen im Westen unJ

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Osten), und im Fränkischen Reich f^Ui die Bekehrung mit jenen Entsetzlichkeiten zusammen, die aus merovingtschen Annalen sich nachlesen lassen. Zur Karolingtschen Zeit waren Massenbekehrungen an der Tagesordnung [seit dem (an der Wolga wiederholten) Tauftreiben an der Weser], und die mit Erinnerungen an die >Saga< getränkten Gemüter hatten an die neuartige Sachlage sich zu akkommodieren, wenn der sanfte Jesus im Gefolge seiner Jünger unter Heliands Rüstung zu Felde zog (mit seinen Paladinen). Statt Thor wurde unter den Erzengeln ein Schutzgeist erwählt, und wie Wodans [zu Columban*s Zeit) trank*) man der Madonna ihre Minne (im Frauendienst der Troubadours), unter Vollsaufen (wie zu alten Zeiten ziemUch).

Es wäre nutzlose Zeitvergeudung, darüber zu debattieren, was möglicherweise aus den germanischen und romanischen Nationen geworden wäre, wenn sie von der Segnung des Christentums verschont geblieben waren. Da sie faktisch damit beglückt sind, ist auf Grund der Tatsachen zu argumentieren (um den Sachverhalt auszufolgen).

Wenn Reste klassischer Literatur in Klosterbibliotfaeken gerenet sind, war das Überdauern solch profaner Schriften jedenfalls keine Schuld der Mönche, die sie jenem verwahr- losten Zustande überliefsen, in dem sie bei Aufflimmern der (Renaissance entdeckt wurden (und in übriggebliebenen Fetzen haben gerettet werden können).

Die Glebae Adstricti mögen unter dem Krummslabe auf itrummeren Wegen umhergekrochen sein, als ihnen der auf kürzestem Wege zur Zweckerreichung drängende Druck der Panzerfaust erlaubt haben wird, aber zu fronen und Zehnten zu zahlen (Über die Schuldigkeit hinaus) war ihnen in keinem

•) >The piate in Minsterley Church« (s, Vaux) »consisis of iwo large flagons, two chalices, each capable of holding aboul three pints (ten pirts a least) for iwcnty communicants« {[66i). Und solchen ZechbrUdern den Kelch zu entziehen, hat sich gefährlich genug erwiesen (im Vorlauf der Reformation).

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.der beiden FBlIe erspart, ohne dals daneben von Erziehung viel zu spuren war; und die den gebildeten Standen gewähnt lief in der Hauptsache darauf hinaus, dafs Hab und Gut testa- mentarisch der Kirche zu vermachen sei, statt dem leiblich angeherigen Nächsten (nach gesellschaftlichem Rechte). Was die Scholastiker in ihren Klosterzellen heraustUftelten, blieb ohne Belang fUr den Gemeinmann, dessen intellektuelle Be- darfhisse auf wildwUchsig tie^tes Niveau hinabgedrUckt waren. Mineis einer aus Schönfärberei aufgeputzten Geschichts- darstellung läfst manches sich verdunkeln oder beschwichtigen, nicht leider jedoch die racheschreienden Beweisstücke, wie durch die deutsche Vergangenheit geliefert, die im Ankämpfen gegen den dreigekrönten Popanz jenseit der Berge, das ganze Minelalter hindurch, in ultiamontanen Zwistigkeiten sich zer- splittert fand, wodurch jedes gedeihliche Volksleben lahm gelegt war. Dieser bis zur UnertrSglichkeit gesteigerte Zustand fllhne instinktgemäfs zur Reformation, deren WonfUhrer au; subjektiven Gefühlen zwar nur die direkte Kommunikation mit seinem Gott (ohne katholische Vermittler) verlangte, aber aus deutschem UnabhängigkeitsgefUhl zugleich dasjenige an- regte, was Hütten und Sickingen auf politischem Gebiete zu erkämpfen suchten, wie schon die durch den Verkehr auf freiem Meere zum Selbstregiment erweckten Städte des Hansa- bundes zum Kriegszustand gegen die Erz bisch Öfe geführt waren. Der durch spanische Bigotterie an die Kirche ge- bundene Kaiser Übersah die auf sein Bestes grade zugespitzte Gelegenheit, die dagegen im praktischen England ausgenutzt wurde, durch den Abfall seines Königs, unter AufkUndigunj; des Gehorsams, und auch die deutschen Landgrafen und Kurfürsten hatten ihr Schäfchen ins trockne zu bringen ge- wufst (und ist solches Geld und Gut doch im Lande ver- blieben). Immerhin zählt Luthers kühn unerschrockener Aus- spruch zu den epochemachenden Grofstaten der Weltgeschichte (selbst ein 3ojähriges Morden fast entschuldigend), weil von dem die Glaubens- und Gewissensfreiheit bedruckenden Alp

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erlüsend; und dies kam der gleichzeitigen geographischen Re- volution zu gute, wodurch bei Umschiffung des Erdballs der Umblick über das seitdem den Naturwissenschaften erSf&ietc Arbeitsmaterial sich erweiterte (auf des Geistes freiem Reich). Auf heutiger Sachlage stehen Opportun itatsrllcksichten entgegen, mit einer traditionell vererbten Religion abrupt zu brechen; in den Äufserlichkeiten des Kults aber, nach ihrer ethischen Bedeutung abgewogen, werden sie gar sehr zu [eicht befunden sein, betreffs des zeitgUltig sittlichen Mafsstabs. Dafs derselbe nicht wegen eines widersinnigst zusammengekleisterten HeÜsplans, sondern trotz desselben nicht verloren gegangen ist dem kerngesunden Volksgeist zu verdanken, dem die ethi- schen Grundsätze unzerstörbar eingetränkt liegen, in Fleisch und Blut, aus natumotwendigen Voranlagen zoopolitischer Existenz, die jetzt, von bisherigen Hindernissen befreit, empor-; blfihen wird zu ihrer vollen Reife im gesellschaftlichen Leben einer, an ihrem 'Welttags fUr den Streit um der Menschheit heilige GOter berufenen Nationalität, im Bunde mit den germanisch verwandten Stämmen (auf alter und neuer Hemisphäre),

Als der Cssar mit Heiligkeit und dem Nimbus eines Augustus sich kr&nte, stand das Römische Reich auf dem Höhepunkt seiner Macht und Glanzes. Wohlgebaute Stralsen, als Vorbedingungen der Zivilisation (zum Austausch materieller und geistiger GUter), durchzogen die Nebenländer Europas, den afrikanischen Mittelmeerstrand, das ägyptische Niltal bis in den Sudan und die vorderasiatischen Länder einer alten Kultur, wovon die monumentalen Überreste damaliger BrUcken- bauten und Aquädukte dauerndes Zeugnis ablegen. Am kaiser- lichen Hofe wurden die schönen Künste gepflegt, lyrisch und episch gefeiert; dem Volke dienten die Theaterstücke beliebter Lustspiel dichter zur Unterhaltung, und die gebildeten Klassen erfreuten sich der Geisteswerke jener griechischen Philosophen,

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die zur Zeit eines streng nationalen Republikanismus aus Rom verwiesen gewesen. Wohl durfte der Imperator auf dem Sterbebette seine Freunde zum Bei fallklatschen auffordern (»Plaudite, amiciN), denn er hatte seine Rolle auf der Ge- schichtsbUhne erfolgreicher durchgeführt, als andere Helden- gestalten, die mehr aus kriegerischen Taten, als aus denen zivilisatorischer Verwaltung den historischen Annalen sich ein> geschrieben haben.

Von den einem unbehinderten Handekbetrieb eröffneten Verkehrswelten (in Vi^eite des don gezogenen »Orbis lerrarumO profitierten zunächst die schon aus phCnizischen Seefohnen (und denen ihrer karthagischen Kolonien) koramerziell ver- anlagten Syrier, die nicht Ittnger auf piratisch ausgerüstete Schiffe sich beschrankt fanden, um vorsichtig feindliche Küsten anzunähern, sondern die sorgenlos jetzt sich überall nieder- lassen mochten, um ihrem Gewerbe zu folgen. Ihnen hatten die früher binncnUndisch isolierten Grenznachbam sich an- geschlossen, um gleichfalls dem im semitischen Blute steckenden Hang zum Schachern zu frOnen, und auch sie siedelten, wo ihnen beliebte, als friedliche Kolonisten, unter gemeinsamem Staatsschutz.

Für das römische Volkstum hatte das Gebaren ihrer orientalischen Handelsagenten mancherlei AufMliges, das zur Verwunderung darüber oder gelegentlichem Gespött Anlafs geben mochte, vornehmlich bei den durch levitische Beschrän- kungen charakteristischen Hebräern, die neben ihrem separaten Festkalender absonderlich besonders erschienen durch ängstliche Enthaltung von den den Bildern und Statuen der Götter (heimischen Brauchs) gezollten Verehrungen aus theokratisch vererbtem Monotheismus, und die dadurch auf ihrem vater- ländischen Boden bereits Anstofs gegeben halten, aus dem Protest gegen die in den Tempel getragenen Adler der dort stationierten Legionen. Solcher Skrupel wegen mochten sie verlacht sein, ohne dafs man sonst sich viel darum gekümmen haben wird, bei liberal gewährter GlaubensfreiheiL

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Die aus patriotischen Gründen verlangte Anerkennung der Staatsreiigion legte im Altenum nicht viele Beschränkungen auf. Über die buntscheckige Versammlung auf dem Olymp, worin auch (Ludaa's) »barbarische Götter« sich eingedrängt htinen, zu spotten, blieb der Komödie Überlassen, ohne viel Zensur, und obwohl die auf der Akropolis thronende Göttin in Athen nicht angetastet werden durfte so wenig wie die Dioskuren Sparta's oder sonstige Lokalkulte anderswo , war im übrigen doch jedem überlassen, zu glauben, was ihm in den Kopf kam (nach Mafs seines Verständnisses). Die gegen die Atheisten erhobenen Prozesse (derentwegen Oiagoras zu fluchten und Sokrates den Giftbecher zu trinken hatte) griffen erst Platz, als die bbher in Fülle ihrer Kraft sich selbst genüg- same Demokratie, die Schwächen einer heranziehenden Ver- greisung spurend, dieser durch Übernatürliche HUlfemSchte aufhelfen zu können meinte und nun die zivilen Gesetze der »PoIiteia< durch priesterliche Pfuschereien aufzuflicken suchte.

In Rom war das sabinische >Jus quiriiium« einverwachsen, aus Verquickung rechtlicher und geistlicher Institutionen im Zeremonialgesetz. Bei Erweiterung der Grenzen hane in ge- gebenen Sonderfällen die Einführung fremder Gottheiten (der Magna mater, des Serapis etc.) sich angezeigt erwiesen, aber diese lieben aus Erklärung der Sibyllinischen Bücher in zu- »andigen Kollegien mühelos sich dem bestehenden Ganzen einfügen, ohne seinen Zusammenhang zu lockern, und da der Imperator mit der Würde eines Pontifex maximus sich selber bekleidet hatte, war bedenklichen Konflikten ohnedem vor- gebeugt DaFs eine Handvoll Fremdlinge den Riten sich entzog, ging unbeachtet dahin, ohne die Aufmerksamkeit grofs zu erregen, aufser wenn etwa unmoralisch grober Unfug ein- Jiemischt war, der in den höchsten Schichten der Holgesell- schaft zu Sensations Prozessen geführt hat, die dann indes wieder vergessen sein mochten (tout comme chez nous).

Ein lebhafteres Interesse für die exotischen Gebräuche war geweckt, als zu Tiberius' Regierungszeit sich unter den

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paltlstinischen Immigranten, an ihren Wohnsitzen in Griechen- land und Italien, eine tiefgreifende Erregung merkbar machte, angeregt durch Dispute Über die aus der Heimat einlaufenden Nachrichten, betre& dort aufgesprungener Sektenspaltungen, wodurch das Volkstum in seinem innersten Kern berührt wurde, weil mit der Messiasfrage verknüpft (und der in Virgili- schen Prophezeiungen verkündeten Geburt jenes Kindes, das eine neue Ära zu inaugurieren verheifsen sei).

Die israelitische Version dieser Verheifsung hatte die Paganen kalt gelassen, weil bei mangelnder Vertrautheit mit ihren historischen Unterlagen für sie unverständlich, aber Neu- gierige, die sich darüber zu informieren wünschten, hörten bei solcher Gelegenheit manch anderes, das sie vitaler intei^ essiene, vornehmlich in der Erzählung von einem Meoscheo, der, nachdem er bis zum Tode am Kreuze gehangen, kOrper- leiblich aus dem Grabe erstanden und dann mit Haut und Haar zum Himmel emporgeflogen sei. Das liefs sich hSreal Eine Auferstehung in Fleisch und Blut mutete zusagender an als ein bleiches Schattenleben im Hades (trotz all der poeti' sehen Kommentare auf Sarkophagen und Grabdenkmalern), und wie, als die Kunde von den mit (oder auf) den Tischen tanzenden Geistern (nebst ihren Berichten über das Jenseits) aus frischjungem >Far West* nach dem alternden Europa ge- langte, eine psychische Epidemie in Gang*) gesetzt war, so

*) Der rasche Aufwuchs des Christentums zu einem im statt- lichen Gemeinwesen mitsprechenden Item hat fUr die Mitlebenden seine Überraschungen verloren, weil rascher noch tu einer halb- selbständigen Staat sbegrUndung die Mormonen gelangt sind (in polygamistischer Üppigkeit), und die bei Lebzeiten des Apostels schon von den Sstlichen KUsien des Mittelmeeres bis nach Hispanien erstreckte Diaspora schrumpft zusammen vor der theosophischen, die unter der mit Hochdruck eines Yankee arbeitenden Geschäftig- keit ihres, durch mitgefUhrte Helena (an Stelle der [fUr Simoa Magus] lyrischen) ergänzten, Stifters, unter dessen PrHsidenischafC die Filialen Über Hlnf Erdteile bereits ausgebreitet hat, trotz der »Psychic researches< und deren Entlarvungen. Diese Bekehrungen

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damals mit dem >luz ex Oriente, das sonstige Auftdaningca kaum indes hinzubrachte, in der >Ethik Jesu> (s. Eucken), dcmi iwer die griechischen und jüdischen Schriftsteller jener Zeit kennt, der vermag die meisten Lehren in ähnlichem Wort- laut schon vorher aufzuvreisen« (1902).

Bei zunehmender Zahl der Bekehrungen konnten mit den an andere Glaubensbekenntnisse Gebundenen Konflikte nicht ausbleiben, zumal die mehr und mehr aus dem An- drangen der in Völkerwanderungen faerbeigefutulen Fremd- linge bedrohten Schutzwehren an der Grenze des Römischen Reichs Verteidiger bedurften, die Christen dagegen die Ab- legung des Soldateneides zu verweigern hatten (nach Geheifs der Kircheiivater). Zum Anfachen der dadurch hervorgerufenen Bewegung diemea die Proteste gegen das bei den Apotbeosie- niQgen verlangte Ritiwl, das AnzUnden desjenigen Weihrauchs,

sind auf altem Kontinent vornehmlich den Fufstapfen der MissionSre auf buddhistischen Wanderungen gefolgt, die in der Vergangenheit eine veiieste Flache Überdeckt haben, unter allmählicher Ausbreitung (wahrend das rasche Vordringen des dem Treiben beduinbcher Horden entsprungenen Islam durch das Schwert vollzogen wurde, ia heiligen Kriegen). Wer die theosophischen und mormonischen Gemeinden in ihrem Anwachsen mit den christlichen zu paralleli- sieren verschmäht und ihnen, als lebensunfähig, ein baldiges Ende wahrsagt, ISufc das Risiko aller Prophezeiungen, bei denen Nieten, zahlreicher als Lose, herauskommen, und seine Opponenten werden ihm entgegenballen, dals eine wenige Dezennien erst dauernde Bewegung, um sie mit einer durch zwei Jahrtausende fortgeführten gleichwertig zu stellen, vorher dieses Aller erreicht lu haben wllrde beanspruchen dUrfen (wenn es sich an Sielle von Argumentationen um ein Rechnen zu handein hat). All die im Aufzischen und Zerplatzen sektiererischer Seifenblasen umher- geschmetterten >Feus de joiei Laufen freilich nur in Possenreifserei nebenher längs der Siegesbahn, auf der der Triumphzug der exakten Methode neuerdings seine Eroberungen begonnen bat, auf dem Gebiete der Geisleswissenschaften, durch noetiscbe Reform, und die dadurch verabschiedete Seele hat zeitweilig den psychischen Mife- handlungen sich zu fUgen, die ihr von den Spiritisten angetan werden (denen der Spiritus entflogen).

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mit dessen Woltcen (seit Gregors M. Dekret) die Heiligen umhüllt werden, das damals jedoch dem deifizienen Staats- oberhaupt versagt wurde. Und die in den Verfolgungen folgenden Folgen erklaren sich genugsam aus der Sachlage der Zeit.

Als zwei Jahrhunderte früher das grolse Minelreich unter der Thsin- Dynastie seine nationale Stetigung gefunden hatte und den Reitervölkern, denen es bisher zur Plünderung eu dienen pflegte, das Bollwerk der Chinesischen Mauer entgegen- gesiemmt worden, fanden diese sich auf dea Westen hin- geworfen, um auf Beutezügen ihren gewohnten Gewinn sich zu schaffen. Unter den Kämpfen der Hiongnu und Jueitchi (oder Usiun) miteinander trat jener Wendepunkt ein, wo (unter Abzweigung der indoskythischen StaatenbegrUnder) die Hauptmasse der vor den Augen der klassischen Geographen urplötzlich (aus einer ihnen unbekannten Herkunft) in Sogdiani auftauchenden Stamme teils auf dem südlichen Wege nach Indien hin, teils dagegen die nach dem Occident angezeigte Zielrichtung fonverfolgte.

Aus temporären Sitzen in der Kiim machten sie mit Er- neuerung skythischer ErobeningszUge unter den Geten in Europa sich merkbar, durch Einwanderungen der Goten (aus parthischen Verwandtschaften) in Skandinavien nicht nur, son- dern auch in germanischen Landstrichen, wo dem römischen Siegeszug diejenige Niederlage bereitet war, derentwegen eine Panik ergriff, wegen der mit Varus verlorenen Legionen (im Heeresbestand).

Und diese Bewegung schwoll an bis zum Zerbrechen der Eisernen Tore von Derbend, als auf dem westlich an- gezeigten Weg, mit den Alanen als Vorhut, das turkmenische und tatarisch- mongolische Gewimmel in der Völkerwanderung herüberströmte. Die in den Parteiungen zwischen Galba, Olho und Vitellius erschuttene und durch Neronische Despotie mehr noch untergrabene Staatseinheit des Römerreichs wurde zwar durch Hadrian's und Trajan's temporäre Triumphe wiederum

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restauriert, konnte aber aut die Dauer nicht länger vorhalten gegen das beständig anschwellende Anstürmen der an die Grenzwebren pochenden Barbaren, die bald hier, bald da einen Eintritt sich erzwangen. Dies üel zusammen mit der- jenigen Umwälzung der innerlichen Angelegenheiten, wo die bis dahin als staatsfeindlich verfolgten Nazarener, aus über- stimmiger Opposition, einen Wechsel des Ministeriums ratsam machten, um das Christentum zur Staalsreligion zu erheben. Und damit war nun der fernere Geschichtsgang*) angezeichnet, auf Explorierungspfaden der zur Bekehrung ausgesandten Missionen.

Auf dem vormaligen Sitze der Klassizität war ihr das Todesurteil gesprochen (unter mittelalterlich heraufziehendem Nachtdunkeln, am Schlüsse der athenischen Philosophen- ichulen) bei Fortwanderung der letzten Weisheitslehrer nach

*) Dem durch politische Konjunkturen der Geschichis beweg ung herbeigefUhrten Zerbröckeln des RCSmerreichs hat das Christentum, seit von seinen Zöglingen der Thron in Byianz besetzt war, nicht abgeholfen, sondern es vielmehr beschleunigt, da die durch hypostaii- sche SubtilitSten beanspruchte Aufmerksamkeit von den Crenz- wehren abgelenkt war, die bei dem Ansturm des Islam ihm zur Beute fielen. Und durch die eodann bis Konstantinopel und darüber hinaus vordringende Woge der UnglUubigkeit wurde die Nation der Christenheit, die aktiv ehrgeizigste auf der Erde, in deren europäisch engsten Kontinent zusammengepfercht, wo es nun beim steten Auf- Blofsen aufeinander blutige KSpfe setzte. Der Versuch, das eisern umziehende Band zu durchbrechen, in dem geschichtlichen Ereignis der KreuzzUge, schlug gänzlich fehl im Osten (trotz der zeitweise von dem [unter den Illusionen eines mongolischen fiuddhaturas schwankenden] Phantom des Priesters Johannes erhofften HUlfe), nnd so mu&ie die Befreiung in dem gleichfalls bedrohten Westen gesucht werden, wo der anschwellende Drang schließlich auf das >Heer des Nebels und des Dunkels* hinauswarf und den dort die Schiffahn bedrohenden Gefahren zu trotzen zwang, welche Kühnheit durch Entdeckung jener neuen Welt belohnt wurde, die uns jetzt in ihrer TotalitSt umgibt (nachdem auch der >Globus intellectualis« umschifft ist).

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Persien (von wo, als in ihren Hoffnungen gebrochen, rUck- kehrend, sie in der Stille weggestorben sind).

{Jnd jetzt hatten die in allegorischen Erklärungen ei- probten Apologeten das Feld frei, um aus altem und neuem Testament herauszulesen, was die Phngstgeister ihnen eingeben mochten (im polyglottischen Lallen).

Unsere occidentalische Zivilisation wurzelt in dem auf wenige Jahrhunderte (Dezennien fast nur) beschi^nkien Bluten- stand, der auf der geographisch günstigen Lagerung des helleni- schen Bodens, durch gleichzeitiges Zusammentreffen achtUneni- dtscher Einflüsse (in Erbschaft assyrisch -babylonischer) aus Asien und ägyptischer aus Afrika, zu demjenigen sich ver- dichtete, was in der Klassizität zum Ausdruck gekommen ist (mit dem aus ihr redenden Namen).

Als aus >Magna Graecia* auf die italienische Halbinsel verpflanzt, wurden die Nachwirkungen mit den rOmischen Eroberungen über den damaligen Orbis terrarum hinaus- getragen, in ihrer Verbreitung jedoch (aus politisch schwan- kender Umgrenzung) eines gesicherten Abschlusses entbehrenil, so dafs, unter Zerfahrenheit theokratischer Rivalitäten, die aus semitischer Starrheit in sich gefestigtere Satzung den anderen überwog, um die (unter AbschwBchung ebionistischer Ein- seitigkeit mundgerecht verwässerten) Lehren zu inaugurieren, die unter germanischen Nationen, bei Unterbindung des ihnen aus naturgemarser Stammes einheit sprudelnden Lebensquells. zu den dunkelsten Episoden der Menschheitsgeschichte fühnen, wie sie je dieselbe belastet haben, in der damals auf Europa niedergesenkten Finsternis.

Immerhin hat hiermit nur ein beschrSokter Bruchteil der Welthistorie sich abgespielt, da die ost- und sUdasiatischen Lande davon unbetroffen blieben (sowie die auf anderer Hemi- sphäre gelagenen ohnedem). Erst in Gegenwart des Heuie*|

') Die Geschichte der Philosophie (s. Windelband) ist »der Prozels, in welchem die europäische Menschheit ihre WehaufFassuiig und Lebensbeurteilung in wissenschaftlichen Begriffen niedergelegt

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hat der Überblick über das Menschengeschlecht unter all seinen Variationen sich abgerundet (zum Anheben sobezUglkher Menschheitsgeschichie).

Für Verschlimmerung der Kriminalstatisliken, bei denen die genaueren Aufnahmen einer verbesserten Polizeiordnung entsprechen, gilt als Hauptfaktor (neben der sozialen Not) die gelockerte AbschwSchung desjenigen Bandes, kraft dessen ein iheologisches Religionssystem den eines irdischen Richters spottenden Verbrecher durch die Schrecken eines unentrinn- bar jenseitigen im Zaum zu halten pflegte.

Es käme dabei in Frage, ob mehr Untaten durch den Mangel an Religion oder durch das Ubermafs derselben verUbt sind, denn den Morden und Totschlägen der reÜgiOs Indiffe- renten stehen die Massenmorde blutiger Religionskriege gegen- über. Unter diesen spielen die auf jahrhundertjährigen Kreuz- zUgen gefallenen Menschenopfer als vorüberziehende Episode in dem nach grofsanigsten Stil angelegten Glaubenskriege des Islam. Bei ihnen durchhaute das dem Munde des päpstlichen Legaten entfahrene Wort: »Mordet alle, der Herr kennt die Seinen^, in den Albigenserkriegen, als der Graf der Provence seine eigenen Untertanen auf die Schlachtbank zu liefern hatte. Um solch ultramontane Eingriffe abzuwehren, waren die unsere deutschen Geälde drcifsig Jahre lang verwüstenden Kriege eine geschichtliche Notwendigkeit, um das national- gesundheitliche Wachstum vor schädigenden Störungen zu bewahren. Wo zum Schutz des sozialen Gemeinwesens feindliche Angriffe abzuwehren sind, verlien (wie bei der Selbstveneidigung aus dem Erhaltungstrieb) der Mord seine Illegalität, wird vielmehr zur Pflicht umgestaltet.

hai( (1893). Das hat sich geändert seit 1870 als letzt entscheidendem Datum (beim Durchblick der Menschheitsgeschichte durch Raum uDd Zeit).

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Bei den, den Einzelnen zum Bruch der Gesetze veranlassen- den Motiven mag die dem Staatswesen (aus politischen Kod- junkturen) beigemischte Religtonsform für oder gegen redea Der gegenwärtig wie gegen gekrönte Häupter auch gegen die Präsidenten liberaler Republiken gezUckte Dolch der Anarchisien ist im vergangenen Sskulum mehrfach durch jesuitische Ein- gebungen geschärft gewesen, um im sinnverwirrenden Fanatis- mus einen häretischen Kßnig niederzustechen oder dem KOnrg selbst das Mord Instrument in die Hand zu geben, um in grau- siger Bartholomäusnacht die Bürger seiner eigenen Hauptstadi niederzuschiefsen. Dafür wurde in der Peterskirche das >Gli> ria in excelsis< angestimmt, im Excelsior der Religionssiei;e, und der durch das Gebet an die Madonna seiner Sehgkcit ver- sicherte Bandit begeht seine Missetat mit um so erleichienem Herzen, nicht aus Irreligiosität, sondern vielmehr aus dem Exzefs seiner Religiosität. Da Religionstheorien, die zum Gu[- heifsen solcher Verirrungen sich entstellen lassen, rationell Verständigen nicht zusagen können, mögen diese gegen alle religiösen Blendungen und Verkleidungen die Augen schliefsen und der traditionell Überkommenen Theologie gegenüber in Ungläubigkeit verfallen. Trotzdem steckt eine, wenn nicht deisiische oder theistische, doch atheistische Religion in jed- wedem, weil der Menschennatur innat, aus den ethischen Moral- geboten, als naturnotwendige Voranlagen humanistischer Eii- sienzform, in ihrer sozialen Organisation, die jed' Einzelnem sich komplettien, je nach religiöser Stimmung (und dem Mifs seines Verständnisses).

Im Denkwesen oder Zoon logikon reift die auf zoopoliti- scher Sprachschichtung entsprungene Denktatigkeit, in den in- dividuellen Konstituenten des jedesmaligen sozialen Kreises, zu ihrer Zielrichtung heran. Aus der in psycho- physischen Funk- tionen eingeschlagenen Wurzel zu noetischen Regionen empor- strebend, beugt sie am Reifestand (wie die Pflanze bei ihrer Regeneration in der Frucht) zu den Anfängen potentieller Keimungen sich um, zu eigner Selbsterkenntnis insofern, die

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indes zu ihrem rationeUen Verständnis eine adäquat korrekte Einfügung in das AU des Daseins vorausetzt, je nach dem, auf zeitgUltigem Standpunkt der Kenntnisse, gespiegelten >Coq- cepius muodi' <und dessen Gesetzlichkeiten). Der hierfür Über den mikrokosmisch durchschau baren Horizont in makrokos- mische Unabsehbarkeiten hinausgeführte Ausblick umgrenzt seine kausal geregehen Begrif&bildungen mit religiösen Ahnun- gen, die organisch gerecht sich zu erweisen haben, wenn als naturgemfifses Produkt der bis dahin verlaufenen Vorgänge be- eindruckend.

Es handelt sich um die der Menschheit zur Aufgabe ge- steckte Evolution, um die gesundheitlich normale Entwicklung des Menschen qua talis, und der Überblick des Menschen- geschlechts unter all seinen Variationen bildet also die erst uoab- weisliche Vorbedingung solchen Studiums. Vormals war nur eine singulare Entwicklungsstufe in Betracht gestellt, für jedes Ge- schichtsvolk die seine, fllr uns demnach die der occidentalischen Kultur, die zwar in erhabenster Höhe die Übrigen des Erdballs überschattet, aber auf dem Rechenbrett des richtig logischen Rechnens immer nur als einzige Eins zahlt, mit der als solcher nichts anzufangen ist, solange proportionell entsprechende Ver- gleichungen mangeln, zur Fixierung der Verhältnis werte fUr die TeilgrOfsen im ganzen.

Und daher das Unbefriedigende in den Aussagen Über die Religion, trotz all der unablässig fortgesetzten Bemühungen, Klarheit zu gewinnen, in philosophisch geistreichen Ausein- andersetzungen und den Ermahnungen glaubensmutiger Pre- diger. Und doch liegt ihre religiöse Bindung unter in ethischer MoralitBt, aus den natu r not wendigen Voranlagen humanistischer Existenz überhaupt. Hier bei den primär einfachsten Anfangen des Sprossens hat die exakte Durchforschung anzusetzen, um dcmgemäls, auf anschauliche Daten (der Gesellschaftsgedanken) gestutzt, die Phasen der Metamorphosen schrittweis auszuver- folgen bis zu den Höhen der Zivilisation, die uns diesen For- schungsgang ermöglicht hat.

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Im Denken, als Effekt der auf zoopolitischer Sprachschkh- j tung zusammengetroffenen Energien, liegt, in Beziehung zu den ihren Gesellschaftskreis konstituierenden IndividualitHten, die objektive Zuschau inhflrent (aus dem Verhältnis des Verstandes zur Vernunft). Infolge der automatisch eingeleiteten Wechsel- gespräche (mittelst des aus opto-akustischer Konkordanz arti- kulienen Wortes) schlagen sich die >Noiiones communes« (oder self-evident truths) nieder, und aus diesen (theoretisch abstra- hierten Molekülen) kristallisieren im Gesichtskreis der Visio mentis die (anschuubar sichtlichen) Elementargedanken an, die infolge noetischen Reflexes auf die psycho-physische Organisa- tion (mittels der durch einfallende Reize erweckten Reaktion) in dieser die, durch das (dem Denken immanenten) KausalitBc- Prinzips, geregelte Tätigkeit hervorrufen, welche in rationeller Berechnung sich manifestien, um die Ergebnisse des Intelleaus vernunftgerechl auseinanderzulegen (für bewulstheitliche Er- klärung).

Die Notiones communes, die ala solche erst aus ihren (in den Völkergedanken)aufrafslicheo Verkörperungen der Elementar- gedanken abgeleitet werden können, ergeben sich als unminel- bare Schöpfung der aus ihrer »Natura naturans« sprossenden ■Natura naturata* unter fest umschriebenen Gesetzlichkeiteo demnach, die bei richtiger Berechnung ein korrektes Resultat zu hefem haben fUr naturwissenschaftliches Verständnis, wie i auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften auch gUltig. Und insofern schlummern in den ethnischen Elementargedanken, aus denen die Natur selber redet, tiefte Wahrheiten, die unter kultureller Pflege zu wertvollen Belehrungen sich entbhen mOgen (bei gesundheitlich normalem Wachstum).

Indem diese zu Gebilden der Gesellschafts Wesenheit lautlich ausgestalteten Naturprodukte, die instinktiven Niederschlage des Verstandes, beim RUcktreffen auf die singularen Individuen des Gesellschaftskreises, in ihnen die rationelle Vernunfitfitigkeii anregt, um durch Assimilation des einfallenden Reizes diesen abzugleichen in seiner Erkenntnis (und zwar um so lebhafter.

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je mehr die primflre Stammeseinheit in ihre geschichtlich be- dingien Verschiebungen gerfli), so handeh es sich nicht mehr um direktes Naturwirken, sondern um ein auf sekundärer*) Skala umgesetztes, so da£i hier aus menschlichen Schwachen Imingen nahegelegt sind, ehe nicht wiederum die organisch vertaufenden ÜbergahgszustBnde (mit den Metamorphosen der Wachstumsprozesse) in ihrer Reifung sich erfßUt haben, auf bsherer Potenz (eine normale Gesundbeitlichkeit vorausgesetzt).

Solange, zu seiner Akme aufsteigend, der Organismus an- ichwillt in frischem Mauserungsprozefs, durchdringt ein gedeih- liches GesundheitsgefUhl (wenn pathologische Störungen fern- gehalten sind), und der Denkgeist ist beschäftigt mit den Planen dessen, was in der Zukunft angereicht werden soU. Wenn dagegen des Lebens Sonne sich zum Niedergange neigt, mar- tert die Zeit mit den Zersetzungssymptomen zunehmender Ver- rostung.

Dann ist es also, wo zu deren Vergessen das Denken Unterhaltung sucht in Gespielen der Phantasie, wo den Vana- prastila das Ohr des Rishi sich ausscharft, um umsummende Stimmen zu hOren und ihre Wunderbarlichkeiten in vedischen Liedern zu preisen. Wenn, von solchen Mitteilungen getroffen, unter der Jugend ein empfängliches GemOt zu Dichtungen sich begeistert fühlt, dann sind von den Dichtem (nomtai) die Göner geschaffeti, hei den Hellenen, und mOgen ihre Be- nennungen (mit Preisnamen) altem Kulturschatz enmehmen (wie dem pharaonischen zu Dodona), und aus solchem Material kann ein auf juristischen Pedantismus eingeübter Gesetzgeber

*) Zur Logik, in den formal noiwendigeo Wahrheiten, tritt die Noetik, als Erkenntnislehre von dem, was sich auffafslich erweist, Air den tOculus rationalis«, und der zu reifender Ausgestaltung hin- treibende Denkprozels sprolst aus den, fUr psychische Cntelechie physiologisch eingeschlagenen, Wurzeln proprinzipieller Vorbedin- gungen (unter kosmischen Harmonien).

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sein Religionssy^tem entwerfen, um dessen minutiöses Zere- monial sinaitischen Tafeln einzuschreiben.

Die Adoptierung derselben h&ngt von den Umständen ab, wenn nicht etwa auf höheren Befehl erzwungen, ohne viel Federlesen. Als der dem auf baktrischer Hochschule unter- richteten Propheten (fUr Heilung seines lahmen Pferdes) dank- bare König dessen theologische Explibiationen annehmbar fand war den Persern ihr Gesetz gegeben, wie den Chasaren durch Bekehrung ihres KOnigs zum Judenmm oder der Franken Chlodwigs zum Christentum durch die Beichtvater der bur- gundischen Prinzessin, und um die empfangene Taufe seinen Untertanen gleichfalls zu gute kommen zu lassen, wurden Wladimirs Russen in die Wolga getrieben, wie die Sachsen in die Weser, auf Karls M. Geheifs. Als Pomare durch die Missionare gewonnen war, hatten die Tahitier zu folgen, und tiach der Maxime gleicher Schablonen wird in den Missionen der Sundainseln gearbeitet, um erst den Häuptling und dann sein Volk zu taufen, in den fUr solche Ehren empfänglichen Gemeinen, wOibrend die Azteken und Quiches die Göncr ein- heimischer Kultur in Bausch und Bogen auszutauschen hatten gegen die von den Mönchen gebrachten Heiligen und deren Madonna, als Gottesgebärerin. Gleich kurzen Prozefs machte Allah's Botschafter, (der auf Handetsfahrten auch in religiösen Spekulationen zu schachern gelerot hatte), nachdem unter der in den Heiligen Kriegen entfalteten Fahne des Propheten die Ungläubigen der Nachbarstaaten zum Glauben gezwungen worden. Ehe unter dem aus politischen Rücksichten dem Christentum günstigen Imperator die >Ecclesia pressa« in eine >Ecclesia triumphans« verwandelt war, bildeten die Nazarener und Ebioniten eine der, unter dem Grassieren psychischer Epi- demien, zusammengeschlossenen Sekten, die in diesem Falle durch die Wundermar von einem leiblebendig dem Grabe Entstiegenen wodurch dem Sehnen nach Unsterblichkeit eine substantiellere Unterlage gewahrt war, als in dem (trotz poetischer Anflüge) vagen Versgeklingel (auf römischen und

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griechischen Sarkophagen) zur Erweckung gerufen war, wie die rapider noch ihre Mitgüederzahl (in Enthusiasmus der Gründerschaft) schon zu Lebzeiten des Stiüers mehrenden Mor- monen, durch das Auffinden goldener Tafeln; wie den Gold- durst anreizend (im Lande des Gelderwerbs).

Unsere als Zeitalter der Naturwissenschaften beibenannte Gegenwart hat die festgesicherte Zuverlässigkeit ihres Wissens der bei ihren Arbeiten verwandten Methode zu verdanken, die sich als exakte bewährt hat, und dadurch ist das Bestreben nahegelegt, die VorzUge derselben auch den Geisteswissen- schaften zu gute kommen zu lassen, bei denen das Denken aus einem objektiven Durchwandern der Naturgegenstande auf seine eigene Subjektivität sich umbeugt, die ihnen gleichfalls sich anzureihen hat, an typisch kennzeichnender Stelle.

Das Denken ist ein »Verbinden und Trennen*, ein Ver- gleichen insofern, zum Zusammenfassen des Gleichartigen und zum Abgleich proportioneil entsprechender Gegensatze, und der sohin komparativen Methode hat als wertvolles HUlfsminel der Beobachtung die genetische sich zugefügt, um den mit Einfachheiten vertraut gewordenen Blick für Durchschau zu- nehmender Komplikationen schnlgemäfe auszuscharfen.

Weil mit Vergleichungen arbeitend, ist das Denken an Wechsel bezieherische Relationen hingewiesen, um in ihnen die kausale Verknüpfung nachzuweisen zwischen den Didomena eines Terminus a quo mit zugehörigem Terminus ad quem, in jedesmaligem Sonderfalle. Wenn einander erkürende Re- laüonen zu entbrechen beginnen, bei Ausfall tatsachlicher Daten, versagt das Kausalitatsprinzip, und weil des ihm ver- ^barea Werkzeugs beraubt, kommt das auf Einhaltung ratio- nell gezogener Grenzen bedachte Denken zum Stillstand aufser soweit es sich bei^higt fühlen mag, aus vergewisserten Bedingungen (aus deutlich erkannten) auf adäquate Vorbedin- BUDgen (im Unbedingten) fort- (oder zurück-) zuschlielsen und

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den ladex der Progressionen auszuverfolgen ins Absolute hin- ein, um den in ihm umschleienen Unbekannten ein neues Stück Wissen abzuerobem und das so hinzugeworbene For- .schungsgebiet dem Schatz der bereits gewonnenen Kenntnisse einzufügen [als wohlgesicherten Besitz).

Mit dem Denken, worin die Wesenheit des Denkwescm (oder »Zoon logikon«) gipfelt, erhalt die humanistische Existenz- form ihre charakteristische Prägung, unter den animalisch analogen Organisationen auf biologischem Bereich, und bei Umsetzung der Energien entspringt der ihm spezifische «Modus essendi« auf gesellschaftlicher Sprachschichiung, aus den im Or- ganismus des Zoon politikon betätigten Funktionen als natumot- wendige Ergänzung des »Anthropos« {^vae* ^iSof noJLmxöy). Aus der demgemäß mit noetischen Agentien geschwängerten Sphäre wird in den ihren jedesmaligen Gesellschaftskreis kon- stituierenden Individualitäten das aus den psycho -physischen Funktionen zu seiner rationellen Entfaltung heranreifende Denken gespeist, aber um in seine abdunkelnde Tiefen er- hellendes Licht zu tragen, mufs vorher das automatisch soziale Denken aufgeklärt sein, die Gesell sc ha ftsge danken unter den historisch-geographischen Wandlungen ihrer VOlkergedaokea wie auf der Unterlage gleichartiger Elemcntargedanken wur- zelnd. Indem die in den Potenttalitäten des Keims schlum- mernde Unitat, aus ihrer Latenz hervorgerufen, den Fnichi- stand annähert, erfüllt sich die Zielrichtung im vernunftgerech- ten Verständnis der Gesetzlichkeiten, bei übereinstiminigkeit der im Denken immanenten mit allgemein durchwaltenden, (unter kosmischen Harmonien).

Für korrekten Einblick in den hier gültigen Sachverliali hat die namrwissenschaftliche Reform der Psychologie erfolg- reich mitgeholfen, seit der in ihre Funktionen aufgelösten Seele der Garaus gemacht ist, in einer Psychologie ohne Seele iwic vorher bereits der seelisch venakelten Lebenskraft). Rein ge- sauben von verdächtiger Qualitas occulta, kann der (Arbeits-» Tisch des Laboratoriums jetzt als Basis dienen für das >Novuin

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Organum«, wie der Zukunft auszubauen ist. Die moderne Psychologie, wie tradttioneU Überkommen, war ein verstüm- meltes MilsgeschOpf, da bei ihrer Herausschalung aus det Pneumatologie, wie das am Anfang allgemein durch- (und in die F*syche hinein-) webende Pneuma, der auf den Endver- lauf hinweisende Nous ebenfalls verloren gegangen war. Die peripateiische Psychologie, ein Meisterwerk aus einem Gusse, entbehrte dieser Namensbezeichnung, weil den «Physiologoi« angehörig, und erst mit demvonaufsen her (I^u^f^) zutreten- den Nous setzten die metaphysischen Fragestellungen ein, in Unterhaltung mit der dianoetischen Psyche. Das Unheil war angerichtet durch Übersetzung der Psyche als Seele (Saivala), die im germanischen Idiom nur zur ^rj^i^ aia.'t^ixii das ent- sprechende Äquivalent bietet, und da in den romanischen Spra- chen bei der >Anima« der ihr vermählte »Animus< übersehen war [infolge der Geschlechtsabschwachung]. Aus den somatischen Funktionen der i/rt'xri ^nitx^ strömt es über auf die Ge- fühlsempfindungen der ipt'xij ai<rä'^tix^ und weiter dann zum sensual istischen Bereich, wo die pv^ii ditivofiix'^ nun den Übergang vermittelt zur zoopolitischen Sprachschichmng, auf der die Nachschwingungen ihrer Vorstellungen fortvibrieren in lautlich umkleideten Anschauungsbildern (aus opto-akusti- scher Konkordanz).

Und so bleibt unabgebrochen der Faden des Entwick- lungsganges, von erster Eins ab bis zu jenen Unendlichkeiten, fUr deren Inangriffnahme das logische Rechnen zu seinem Inhni- tesimalkalkul sich zu vervollkommnen haben wird (dermaleinst).

Für Verwertung der komparativ-genetischen Methode dienen die ethnischen Zeugenaussagungen, bei universellem Umblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen: die Bausteine des tatsächlichen Materials, in den Gesellschaftsgedanken unter ihren geographisch -geschichtlichen Wandlungen als Völker- gedanken; auf gleichartigen Elementargedanken basierend, am primären Niveau der Wildlinge, für den Emporsteig zu den Höhen der Kultur [in der Zivilisation]. Den Naturwissen-

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Schäften des Heute schlug die Stunde ihrer Geburt in der den Anbruch der Neuzeit vorbereitenden Doppelrevolutioii, ein« astroQOtniscben und der geographischen, wodurch der Erdball dem iConspectus mundi« abgerundet wurde. Es erübrigt noch die Umschiffung des »Globus intellectualis«, und solche Auf- gabe ist der Ethnologie zugefallen, in ihrer »Lehre vom Men- schen« (als naturwissenschaftlich durchgebildeter Noetik).

Bei Unterscheidung der »Lehre vom Menschen« in An- thropologie und Ethnologie ist die erste seit langer schon von mafsgebenden Autoritäten in gedeihliche Pflege genommen, ak naturwissenschafÜiche Disziplin, (in der medizinischen Fakultät vornehmlich). Sie hatte gewissermafsen die Anatomie und Phy- siologie zu vertreten, unter den ftlr das normale Verhalten dei Organismus geltenden Gesichtspunkten, da das Schwei^ewichi in der Arzneiwissenschaft auf die Behandlung der pathologi- schen Erscheinungen ^Ilt und die Betrachtung des gesund- heitlich normativen Zustandes nachträglich erst sich benöiifi erwiesen hat, mit Einsetzen der induktiven Forschungs weise (zur Kontrolle mit der Deduktion). Das der Theorie nach Frühere ist hier auch das praktisch Spätere, wie aus dem faktischen Entwicklungsgang gegeben, nach Sachlage der Dioff- Die Ethnologie ebenfalls schliefst in solcher Beziehung «r Medizin an seine naturforschliche Zweigrichtung sich an. betreffe der (der Psychiatrie zu erteilten) Krankheiten der Seele (für soziologische Ausheilung eingerissener Mifssiande.. während das normgerechte Funktionieren der (physo)- psychischen Organisation, als theoretisch xai» %ov löjtf ! (dem "in der Erkenntnis Spateren« gegenüber) Früheres, insofern dergleichen voranzustehen hätte, bei der Psycho- logie, wie von der Philosophie reklamiert, im Gesichts- kreis der humanistischen Studien, als »Humaniora«, denen sobezüglich die Pflege einer akademischen Fachwissenschaft sich einzuschieben hätte, unter tingutstischen Fühlungen mit der Philologie und geschichtlichen; bei deren Erweiterung m einer Universalgeschichte, fUr die Geschichte der Menschheit.

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wie im ethnischen Horizont umschlossen, mit erfahrungs- gemafsem Ausverlauf in die Soziologie, als Ethnologie der Kulturvölker (in »vergleichender Rechtskunde« zunächst); wäh- rend bei den Natursämmen die psychischen Vorstadien wie aus ihrer Mutter Natur hervorsprie&end zur Untersuchung gestellt sind, um dem nat^^ äftmaioi die Rfltselfrage seines Namens zu lösen, aus Verständnis der Gesetzlichkeiten (wie dem zeiigUltigen Barometerstand der Kennmisse entsprechend).

Die Ethnologie ist junger, als die Anthropologie, die, im vorigen Jahrhundert systematisch angepflanzt, mit den Vor- läufern auf das XV. zurUckdatien (ia Hunt's und Casroann's VerbSentlichungeD), als jüngstes Kind der Zeit (sozusagen) im •Zeitalter der Naturwissenschaft«, aus den Konstellationen der Zeitbedflrfnisse hervorgeboren und auf des Weltmeers Wt^en vom erdumspannenden Völkerverkehr grofs gewiegt ist, zur Mannheit heranwachsend (in Fülle ihrer Kraft).

Ein Gesetz ist, was Überall und stets als naturnotwendig sich bestätigt (aktualisiert und konstatiert). Über solche Gesetz- lichkeiten, auf denen der Bestand des Seienden beruht, vermag das Denken nicht hinauszugehen, weil, mit den allgemein durchwaltenden zusammenfallend, die eigenen sich identifizieren, in der Eins, wo die Bewegung zum Stillstand kommt. Bei der so, aus gegenseitigen Beziehungen, gegebenen Erklärung wird eine fernere Symbolbtening, wie sonst zum Entziffern vorangestellt. Überflüssig und die Namensbezeichnung eine gleichgültige, fUr das Tomm, (soweit nicht, zur Begrenzung der Teilganzen, die sie umzeichnenden Linien ziehend).

Was Immer sich verwirklicht hat, ist als Effekt aus seinen Vorbedingungen hervorgetreten, den darin waltenden Gesetz- lichkeiten gemafe, und auf sie fuhren die Forschungen in jeder naturwissenschaftlichen Sonderdisziplin, um so als chemische Und physikalische oder [auf diese zurUckgeHlhrt) als biologische beschreibend zu erklären, wobei die, für Ausschärfung der

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Differenzierungen benötigten, Namengebungen anheben mögen, je nach dem Standpunkt der Kenntnisse.

Wie das materiell, lief;;! auch das intellektuell Verwirk- lichte auf unabänderlich gleichartigen Gesetzlichkeiten be- gründet, die bei ihm als richtig gerechte sich ^ben, für ein kongeniales Verständnis, das auch hier von seinen Anthropo- morphisierungen sich loszusch&len hat, auf objektivem Standpunkt der Umschau, um aus dem don entzündeten Licht die Tiefen der Subjektivität zu erhellen im eigenen Selbst (zur Erkenntnb der Gesetzlichkeiten).

Wenn was, den somatisch lebenserhaltenden Funktionen entströmt, in den Empfindungen sich fühlbar macht umet Leibniz' »verworrenen Vorstellungen« (einer >repraesentado confusai) , mit seinesgleichen (auf zoopolitischer Sprach- schichtung) zusammentreffend, dort aus idiosynkratischen Diffe- renzierungen in Wechseigesprache geröt, so sind die aus pro- portionell entsprechenden Schwingungsverhältnissen entsprtm- genen Denkregungen nach dem ihnen innaten iTrieb zur Organisation« (s. Fichte) zu gesundheitlicher Entfaltung ge- drängt, ft)r deutlicher aufklarende Anordnung kraft rationeller Methode {iti&oSog, als (peripatetische) inun^/i^] »habiius intellectualis instrumenialis nobis inserviens ad rerum con- junctionem adipiscendam« (s. Zabarella), iöyog ioiiv ^ im- oc^/ii; {b. Aristoteles) , und die zur Auswirkung des Kausa- litätsprinzips benötigten Relationen setzen ein tatsächliches Substrat voraus, in Klärung der lautlich umkleideten An- schauungsbilder [für die durch korrekte Beschreibung geliefene Erklärung, aus (umschreibender) Definition]. Zunächst aus dem Iqeinand erwirken äquivalenter Verhältnis werte werden die Notiones communes« oder >self-evident truths« (des Gemeio- verstandes) niedergeschlagen (in kristallinisch dauerhafter Er- starrung gleichsam), und innerhalb der von ihnen noetiscb geschwängerten Atmosphäre, in organische Entwicklungsreiben

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hinausgezogen, gelangt dann (ISngs kultureller Bewegung) das vemunftgeiechte Denken zu seiner Entfaltung, unter zellular geregelten Meumorphosen, beim Ausgang von primitiven Ele- mentargedanken, denen zum Aufechlufs der in phänomenaler Welt bunt durcheinanderspielenden Erscheinungsweisen ein all- gemeingültig passender HaupischlUssel zu entnehmen ist, nach- dem der komparativen Methode das Hulfsmittel der genetischen hinzugewonnea ist (in Logarithmen des logischen Rechnens),

Indem das Denkwesen im Denken gipfelt, worauf die Zielrichtung der Bestimmung hinweist, so erfüllt es sich ara frfihlichen Blutenstand mit Zeugungslust, die FtÜle des Daseins lebend.

Dem Annehmlichen im leiblichen GesundheitsgefUhl, auch venn von pathologischen Störungen nicht gepeinigt, ermangelt der befriedigende Abschlufs, da der, in (Eckhart's) >Gemuete« (>ein Ufenhaft geistlicher Formen und vernünftiger Bilder«), noetisch geistige Anteil in psycbo-physischer Organisation eine spirituelle Speisung gleichfalls erfordert, in Beschäftigung sei- nes Tätigkeitsdrangs mit kongenialer Arbeit iBescha^ung, die nie ermattete und (im Dichterlied) >der Seele Sturm be- schwort« (wenn das Nun des Augenblickes lebend, auf Ewig- keiten hinaus). Wenn in voller Arbeilstatigkeit mit Losung der ihm gestellten Probleme beschäftigt, genieist das Denken lim voraus schon) einen Vorgeschmack jener Seligkeiten Worin voll zu schwelgen ihm bevorsteht, wenn den aus zeit- täumlichen Gebrechlichkeiten drohenden BeeiAtrachtigungen enthoben, weil vom Körperlichen abgetrennt {6 voCg %i»~ e"«05.)

Das Leben wäre des Lebens nicht wert (ilife not worth üving for«), ohne die aus religiösen Tröstungen umschmeicheln- den Hoffnungen, aber auch des Sterbens nicht wert (das Sterben nicht solchen Sterbens), wenn nach Überstehen dieser Prozedur alles in der Hauptsache beim Alten bliebe, in gleich- Üinlicher Wiederholung, einer (wenn nicht verschlechterten) einigennafsen verbesserten vielleicht, aber ohne Garantie noch,

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für richtig gerechie Einfügung in die das AU (ianerhalb der vom yovg xoattorroiog selbstgeschaffenen Welt) durchwaltenden Gesetzlichkeiten, bei deren Verständnis (aus Übereinsiimmig- keit mit den im Denken betätigten wieder).

Die in bewegliche Schwingungen versetzten DuKh- wallungen, die aus lebenskraftiger Realisation in phänomenalen I Erscheinungsweisen vortlberspielen , regen andere an, unter Umsetzung der Energien, und ehe »die beharrliche Gegenwut (praesentia perdurabilis) an demselben One« (s. Kant) erreicht ist, dauert die Unruhe fort, bis ein harmonischer Ausgleich sich herstellt, wie in humanistischer Existenzform dann, wenn einheitlich es zusammenklingt, bei korrekt exakter Beantwoi- 1 tung der innerlich gespürten Fragen (zu demgemafs gewahrter I Friedensrube). Das zeugungsfähig betätigte Denken (Panja'5> verschwindet wieder, aber das von ihm (aus Schöpferkraft) Ge- dachte verbleibt (im Abhidharma), wn dvfüfttt ntig ieu w voiitü 6 vov; (s. Aristoteles), wenn auf sich selber umgebeugi (s. Plotin), in vöi}aig yo^atui (beim Sich-Selber-Denken). 1

Da die Zeit worin (in jedesmaligem Augenblicke des ihm gegenwärtigen Nun) das Denken sich selber lebt (niii aktuell realisierter Betädgung) durch keine Anhäufungen von Zahlenmassen zur Ewigkeit sich auszahlen läfst, so gut ßlr sie kein (Fort-) Leben, sondern ein (Sein-) Ansich, bei Ab- lösung von dem, im raumlichen Kyklos des Entstehens und Vergehens umrollenden, Organismus, dessen Evolution, nach- dem zur Akme gezeitigt, rtlckschlägt in Involution (zum leib- lichen Zerfall). Im Jenseits des Zeiträumlichen, Über den Hori- zont tellurischen Gesichtskreises hinausliegcnd, fUgt die wah- rend des irdischen Daseins [durch (Arbeits-) »Beschäftigung*] assimilierte Energie mit ihrer in individueller Eigenart ge- prägten Denktaiigkeit (bei Umbeuguiig auf eigenes Selbst i den das All des Daseienden durchwaltenden Gesetzlichkeiten in richtig gerecht zugehöriger Stellung sich ein, wo das aus Ver-

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gangenheit (auf deren Zukun^ hin) Fliersende zum Stehen ge- langt, mit in sich besiebender Unitat eines >Hen< der iyäg und ihrer iyyeäÖfg als geistig energetischer KrSfie selbsteigener Kraft (aus gewissenhafter Arbeitsleistung des Willens).

Die Zielrichtung des Lebens geht dahin, die Zeit aufzu- heben, sich darüber fonzuhelfen: sie zu töten und vernich- tigen, in einer jede Minute ausnützenden Arbeit oder auch in nutzlosem Gespiel, wenn nicht durch Betäubung der sinnlichen Geftlhlswailungen, um ihre Empfindungen abzustumpfen. Dem Denken in voller Tätigkeit kommt die Zeit nicht zur Emp- ündnä: die im Räumlichen umkreisende Zeit, da es von solchen Schranken be^it diejenige Zeit kongenial lebt, die in ihren Ewigkeiten fortrauscht, im Einklang der ihm innaten Gesetz- lichkeiten mit allgemein durch walten den (unter kosmischen Harmonien).

Durch keinerlei Auszählung wird die Ewi^eit angereicht (da vor dem Ewig-Unendlichen das Grolse und Kleine als gleich minimal entschwindet), trotz der auf den Mediuiions- lenassen der Rupaloka angehäuften Zahlenmasse, da bei Ab- lenkung auf die Megga erst der Weg zu eigentlicher Realität 'in »Asangkhata Ayatana« des Nirvana) eröffnet steht, wenn das Denken in dem Gedachten sich selber lebt (ewiglich).

Als der korsische Schlachtenlenker, der auf unwidersteh- licher Siegeslaufbahn die feindlichen Armeen wie Spreu vor sich hinzutreiben gewohnt gewesen (in seinem Haupte gigantische t^lBne für die seinem Lande zugedachten Riesenbauten umher- vtizend), in Einsamkeit des atlantischen Felseneilands sich bo- llert ^d, erhob sich ihm ein Gegner, den er vergebens zu bekämpfen suchte: in der Zeit (den dahinjagenden Minuten des Lebens). Sie zu töten (»tuer<), zu Überwältigen war seine täg- liche Sorge, und er beglückwünschte sich als Sieger, wenn ihm gelungen war, die Abendgespräche bis ir und tiVi Uhr zu verlängern (s. Las Cases), um die seinen Kopf zermarternde

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Gedankenmufse, durch ihnen gewahrte Unterhaltung, einzu- wiegen (bis zur Zubettgebezeit).

bNous sommes le parti du venire« (s. Guesde) gilt iüi das Kind, das die von Mahl zu Mahl gezahlte Zeit durch Spielen ausfüllt, wahrend der zu Jahren der Diskretion Ge- langte zwecklosem Gespiel eine nützliche Arbeit zu substituieren geraten finden wird und, wenn mit den »droits de paresse« (s. Lafargue) beglückt, sich rasch zu Tode langweilen wUrde, im pessimistischen Bejammern eines zwischen «Schmerz und Langeweile« (s. Schopenhauer) pendelnden Lebens (das des Lebens nicht wert).

Wir sehen den Raum in Umschau der optisch begren- zenden Peripherie, und die Weite des Horizontes ist nach allen Richmngen (freier Beweglichkeit) mit strahlenden Linien durchstrichen (in longiiudinalen und transversalen Schwin- gungen des Lichts).

Erst nachdem das Ganze, im synthetischen Aufbau, fertig- gestellt ist (fUr analytische Nachprüfung), kommt dasselbe (im Totum oder Holon) zur Anpassung mit dem Eindruck eines a pnori Vorhandenen, da die organisch metamorphosienen Vor- stadien beim Getast der raumer füllenden Körperdinge in un- sichtlichem Dimkel verlaufen sind, auf sensualistischem Bereich (unter physiologisch direkter Absolvierung), und erst mit dem auf sprachlicher Gesellscheftsschichtung entsprungenen Denken vollzieht sich, beim Rückblick auf seine in der Individualiiai begründeten Wurzeln, das bewufstheilliche Erkennen (in inunijft^ i(Sv xaifvlov), das nun aus dem Standpunkt objek- tiver Umschau die innerlichen Tiefen erhellt.

Die im noeiischen Wachstum, aus «konstruktiver Bewegung des Denkens* (s.Trendetenburg), mit abstrahienen Verdichtungen angefüllten Begriffe dienen zum Arbeitsmaterial der ffr/*ni«iT (s. Aristoteles), ^r vergleichungsweise Erwägungen des Urteils. um dann im Schlufe das Fazit zu ziehen aus logischem Rechnen

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(uDier gedoppelter Kontrolle). Die beim Aufmauern zusammen' gefügten Quadern liefern die Unterlage, damit das aus ihnen fenig gestellte Haus seine demgemärse Bezeichnung erhalt, und dann ist ratsam, in den Einzelheiten nachzuprüfen, ob alljedes richtig korrekt festgelegt ist, um zuverlässig ihm vertrauen zu kOnnen: auf proportionell gerechte Übereinstimmung der Ge- setzlichkeiten (für deren Verständnis).

Die durch BefUiigung zu artikulienen Wonen (s. Locke) über die AnimaUen hervorstehende Existenzform des Anthropos mufs far die Organisation des ihn ei^tlnzenden Zoon politikon gleichfalls schon potentialitcr vorveranlagt sein, erwiese sich indes (für Umwandlung des Ocuius naturalis in sein Oculus rationalis, auf dessen Visio mentis) als sekundäre (und höher beßihigte) Schöpfung innerhalb des Tellurismus, weil aus ihm (in den aus Reflex der Gesellschaftswesenhcit potenzienen Komponenten derselben) hinüberwachsend in die Regionen einer inielligibelen Welt (mit Entfaltung der Denkiätigkeit).

Gleich der Pflanze vegetiert (unter somatischen Stoff- um Wandlungen) das Tier (bei Abschlufs der Sinnesapparate gegen aijfsen) im Schlaf, wfihrend es für die Dauer sensualisti- scher Beetndruckungen, beim Wachzustand, in stetiger Aut- regung (wie schon infolge der aufrechten Balancierung) ge- halten wird, um die entsprechenden Kompensationen eines Abgleichs wiederzugewinnen. Wo solcher transitorisch her- gestellt ist, tritt soweit Ruhe ein, wogegen bei seiner Er- mangelung qualvoll das Hinstreichen der Zeit empfunden wird, Welche zu tOteit, der Empfindung (durch Vemichtigung) zu ent- ziehen, sich anstrebt

Beim vollen Schwung des Denkens entschwindet seiner Auffossung die Zeit, mit Leben des >Nun< in zeitloser Gegen- wart (des Augenblicks). Wenn jedoch seine Tätigkeit, bei Er- mangelung ausreichenden ArbeitsstofTes (um in seiner Fülle zu schwelgen), stockt und gehemmt ist, dann kribbelt es im psycho-

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physischen Organismus, um durch ein, in vorUberfUrrender Buntheit betäubendes, Gen'echsel Unterhaltung zu schaffen.

Die sobezUglich, wie aus leiblichen Genüssen auch aus geistigen (in ästhetischen Beschäftigungen], gelieferten Lust- gefühle erfolgen da, wo die vibrierend angeregten Schwiagungen aus sympathischer Übereinstimmigkeit sich komplettieren. Der grobsinnliche Eindruck des Geschmackes, wenn den idiosyn- kratisch gestimmten Nerven des Gourmands zusagend (oder mit wohlge billigem Labsal den knurrenden Magen besänftigendi, konzentriert derartig auf sich die Aufmerksamkeit, um tempoi^r die lästig durchstreichende Zeit zu vergessen, und durch Lesung novellistisch oberöSchlicher Phantasiespielerei mag das Denkeo zeitweilig passiv getäuscht werden, während es eine vollere Befriedigung aus dem Studium wissenschaftlicher Werke er- hält, weil ein aktives Nachdenken anregend (zu selbständigen Schöpfungen). Im AnhOren von Konzenen wird musikalischer Ohrenschmaus geliefert; auf den Theatern spielt es zur Be- lustigung der Augen, und wenn's Besseres nicht zu tun gibt, plappert man über trivial gleichgültige Dinge, im steten Ge- schnaner, um den Engel fern zu halten, der bei plötzlich ein- tretendem Stillschweigen durch das Zimmer gehen soU; in den Salons, wo die Gesellschaft sich zusammengefunden hat, zur Unterhaltung (oder gegenseitigem Langweilen). Am durch- greifend brutalsten, wenn im noetischen Organismus st(k^ der Magen bellt (nach geistiger Speisung), wird das seine Beschäftigungen verlangende Denken beschwichtigt oder vor- übergehend kaltgestellt, wenn bei Rückfall des Schwerpunkts vom zerebralen Endverlauf auf gegensätzlich genitalen Pol [nach embryonaler Andeutung in der Chorda dorsalisj an letzterem der auf Einhaltung des >Balancement< <in icorrelation of growth«) eingesetzte Organisationsablauf sich gefesselt tindei solange die Betäubung aus Übermannender Liebesbrunst dauen (im Rausche des Zeugungsaktes). Eine Beschäftigung mii leichtem Handewerk hält soweit die Gedanken fest, während, was durch schwere Muskelanstrengung ermüdet, freiwilUfi

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nur aus Hinblick auf den spater dadurch erlangten Anspruch auf bequemeres Ausruhen unternommen stm wird. Im kon- genialen Verkehr mit Freunden und Verwandten stimmen die Geftlhlsempfindungen rhythmisch zusammen, ohne fUr die Zeit- empändnis viel Raum zu lassen, bis etwa die Abschiedsstunde schlägt, mit nachfolgend anwandelndem VerOdungsgefUhl. So gehl durchweg das Bestreben dahin, der Zeil mit ihrem fressen- den Zahn zu entkommen, sie zu tOten und zu vernichten durch Ausnutzung jeder Minute (im Aufverbrauch jeglicher ihrer Sekunden), und da dies am ausgiebigsten, für die auf ein Ewiges hingerichtete Sehnsucht, erreicht wird aus der in Voll- kraft schaffenden Tätigkeit des Denkens, steht ihre beseligende Berauschung in Erwartung, wenn unbehinden durch körper- liche Gebrechen; wie sie störend zwischentreffen, solange die ebe selbständige Abtrennung vorbereitende Ichheit an zeit- iDumlich begrenztes Gerüst sich noch gefesselt findet. Jed- weder deshalb, zum religiösen Einklang mit sich selber, hat auf dem hienieden gewandelten Pfade eine leitende Zielrich- ' lung festzuhalten, auf die er in den (unter den praktischen Beschäftigungen des Tageslebens gewahrtenj Andachtsstunden stetig zurückkommt, als dem aus umdUsierndem Gedunkel (eines Unbekannten! bervorleuchiendeo Polarstern; um nach seinem hofihungsvoll erstrahlenden Sterngeglitzer die Lebensbarke zu steuern und an jenseitiger Küste zu landen, auf festgesichertem Ankergrund (im Hafen dauernder Ruhe).

Der Blick des Wildlings bleibt in die Tierform seines Totems versenkt, der des Gläubigen in die des ihm in Men- schengestalt konformen Heiligen und Patrons, die des zu theistischen oder deistischen Grübeleien Veranlagten in die der nach iheologischem Hausrezept fabrizienen Deitas, der des metaphysischen Akrobaten in die zu überkuhnen Wagnissen anspornenden Spekulationen. Diese und sonst auf den ihnen korrespondierenden Entwicklungsstufen zur Aushülfe dienen- den Substitute haben sich zu leicht erwiesen, seit auf der Wagschale exakter Methode gewogen, und unbrauchbar für

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den zeitgUltigen Barometerstand der Kenntnisse sind sie zum allen Eisen geworfen, zum Ausrosten und Rasten. In den naturwissenschaftlichen Disziplinen ist den in Grenzen jedes- maliger Fachwissenschaft Experten die Basis eines sicher ge- festigten Fufsauftrittes gevtlhrt, und Arbeitsmaterial genugsam, um sein Denken zu speisen, so oft ein HungeifUhl sich med- bar macht. FUr jede aus der Natur gestellte Frage ist eine zuverlässige Antwort gewährt oder gewShrbar doch, im Fon- schritt der Forschung. Und so hat es mit der Menschennatur auch, betre& der aus ihr herantretenden Probleme, sich zu verhalten, wenn auf die humanistischen Studien die komparativ- genetische Methode zur Anwendung gekommen sein wird, in der Lehre vom Menschen.

Da im einheidichen Conccptus cosmicos alle Teilwissen- schaftea in gegenseiiigen Ergänzungen zusammengehörea kommt die Weltanschauung des Heute in gleichanig durch- gehenden Gesetzlichkeiten zum Abscblufs, die als mechanisch richtige erwiesen, auf Weite mechanistischer Naturbetrachtung, auf ethischer Skala (einer intelligibelen Welt) zu richtig ge- rechten sich umsetzen. So ist jedem die Zusicherung gewähr- leistet, dafs ihm unverkUmmert sein Recht werden wird. Mehr zu verlangen wäre, weil (nicht recht) un~nchtig {und gesetz- widrig). Hohe der Torheit fUr den Vernünftigen, der mit Un- vernunft zu streiten sich ersparen wird (vemunftgemiirs).

Dafs andererseits der ktlnftige Richterspruch des einer Humanitas immanenten Logos sich zum Besten wende, ist in eines jeden eigene Hand gegeben, weil vom guten Willen ab- hängig: im ernst-ehrlichen Wollen (nach Mafs eines gewissen- haft geprüften Wissens).

Die mit vollem Gesundheitsgeßlhl gedeihlich das Wachs- tum durchdringende Lebenslust steigen sich bei Annüherung des Reifestandes in der PubertHt, wo es in Liebesbrunst hervor- bricht (mit Zeugungsakten). Von Höhe dieser Akme geht a

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abwärts wieder, bei Ruckbeiiguag der Evolution in Involution, indem die allooBblich merkbaren Störungen, aus Verrosten der Organe (in leiblicher Maschinerie), qualvoll zunehmen Für die Pein des Lebens; in den Tagen, die nicht gefallen, auf kritischer AlEersklasse der Depontani, wo der hyperboräische Felssprung (oder Speerung der Tschuktschen) nahegelegt war [wie ein loieanisches) Begraben des Vaters durch die Söhne].

In marternden Andachisstunden auf dem Krankenbett gelangt die Pflege des zerebralen Pols (statt des sexuellen) zur Anzeige, um die Zeit zu töten durch Hingabe an das dem Zeitraumlichen entzogene Denken. Im Sensus interior (oder Manas) kommen zu gegenseitiger Ergänzung die sensualistischen Eindrucke zusammen, aber der jedesmal Bevorzugte (in Ge- schmack, Geruch, Gesicht, Gehör, Getasi) absorbiert temporär die Aufmerksamkeit derart, um die Übrigen mehr oder weniger vergessen zu lassen, und so haben die auf geistigem Bereich ge- nossenen als Sedative der leiblich verstörten Funktionen zu wir- ken. Die durch Einfall Bufserer Reize aus sensualistischer Sphäre psychisch hervorgerufenen Reaktionen gleichen (den »Wider- wUrfem entsprechend), fUr die praktischen Aktionen tagtSg- licher Geschäftstätigkeit, kombinatorisch sich ab im irritabeln Muskelgewebe, dem StoSlichen verbleibend, wahrend die innerhalb noetischer Atmosphäre (der Umgebungsweit) zur Entfaltung gelangenden Kraftenergien unter geklärter Rein- heit — der »tempe'rature morale« (ätat ge'n^ral de l'esprit et des environnants) auf den emporsteigenden Entwick- lungsstufen sich herausschalen, wenn phänologisch (und phä- nomenologisch) es sprofst, mit Auszweigungen und Ansetzen von Blättern oder metamorphosischen Verdichtungen zur Blüte; und wenn dann die FrUchte reifen in dem sie ansammelnden Schatzhaus des Denkens, gehören sie einer andersartigen Welt an, auf intelligibelen Regionen, in deren Jenseits htntlber- reichend.

Aus dem bei zoopolitischer Ergänzung des Anthropos vorbedinglich angelegten Zusammenhang stetigt sich die Ichheit Bi.lUn. 10

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auf bewulstlich getdänem Einblick in die bis dahin automatisch verlaufenen GefUhlsempfindungen, bei Umbeugung des Denkens^ auf sich selbst, zu eigener Erkenntnis [im Milieu der »tempifra- ture physique« (s. Taine), nach ihrer. Umwelt].

Wahrend also bei materiellen Wachstumsprozessen die Evolution am Zeitpunkt ihrer Involution durch innerlichen Zerfall der transitorisch gewebten Organisation sich erledigt, ist auf noetisch (mit makrokosmischen Agentien) durchschwan- gerten Regionen der vom Logos geschaffenen Kleinwelt (eines humanistischen Mikrokosmos) der kritische Wendepunkt im Tod der (stoische) >dies natalis« eines neuen Lebens unter anders umgestalteten Bedingungsverhalmissen, in welche der aus der Ferne (eines planetarisch exzentrischen Standorts) hin- einschauende Blick dasjenige nur zum Verständnis zu bringen vermag, was mit Gesetzlichkeiten redet (aus kosmischen Har- monien).

Dem in das Zeitraumliche eingespannten Kausalitatsprinzip des Denkens wird durch seine Postulate die zwingende Fol- gerung abverlangt, dafs nichts entsteht und nichts vergeht, da sonst das vorbedinglich gesetzte Sein durch ein Nichtsein negiert wSre (trotz eleatischen Protestes). Dafs ein Etwas in seiner Wesenheit vernichtigt wäre, widerspricht dem Principium identitatis, als selbstverständliches. Unter den ineinander ver- wobenen Wechselbeziehungen spielen anderliche Umwand- lungen vor der Sinnesauß'assung, die darüber ihr Uneil abgibt. Die an der Substanz waltenden Energien erhalten sich in derjenigen Tätigkeit, wodurch das All des Daseienden seine Existenz überhaupt erst erhalt, wahrend die UnzerstCrbarkeit der Materie (in atomistischen Elementen, die wiederum auf Kraftzeniren reduziert sein mSgen) zunächst für den telluri- schen Umbereich gilt, innerhalb welches allein der Stoff (im vollen Detail der fUr die exakte Forschung benötigten Kau- salität! als solcher definiert werden kann, da die infolge der

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sohrisch anerkannten Gravitation auch auf Stoffliches berech- iiKten Rückschlüsse aufserhalb des Planeten steh experimen- leiler Bestätigung entziehen (bis auf vermutbare Rückschlüsse).

Wenn Wasser, Erde und Luft vormals ihren Charakter voD Elementen vindiziert erhielten, so hat die naturwissen- schaftlich ausgescharfie Forschung nachgewiesen, dafs nicht ihnen die UnzerstOrbarkeit. zukommt, sondern elementar unter- liegenden Einfachheiten, die nach zeitgülligen Zersetzungs- methoden sich als Unitaten erweisen. Auf dem Buddhagsma sind den Asangkhata-Dhatu die Sangkhara-Dhatu nebengestcllt, aber in diesen rangieren unter Tejo-Dhaiu, Apo-Dhatu, Prithvi- Dhatu, Vaju-Dhatu das Tejo, Apo, Prithvi, Vaju nur als (der Sankhya) Bhuta (einer Maha-Bhuta) im Vorhandenen insofern wie hingenommen (nach dortigem Bereich der Kenntnisse, der für den unsrigen in anderen Aspekten sich einstellt).

Eine jede in gefiufserten Wirkungen erkennbare Energie ist frei in ihrer Bewegung und eher in Opposition zur Schwer- kraft, wogegen das Äquivalent der mefsbaren Kraft in wflg- barer Materie wiederum der Gravitation vergilt. Auch die freier bewegte Kraft bleibt innerhalb der planetarisch gezogenen Peripherie stets an eine substantielle Unterlage gebunden und dadurch denjenigen das Universum durchziehenden Regulatio- nen einverknUpft, wie sie in Peripherie des mikrokosmischen Horizontes in ihrem Ztisammenhang*) sich spiegeln (als uni-

*) Im Zusammen, als ■vollkommenem Zueinanderc (s. Herbert). Aus •Spontaneität« (des Denkens) ist eine Synihesis »rein, wenn (las Mannigfaltige nicht empirisch, sondern a priori gegeben ist; vor aller Analysis unserer Vorstellungen mUssen diese vorher gegeben sein, und es können keine Begriffe dem Inhalte nach analytisch eatspringea« (s. Kant). Zum Ausgangspunkt der Forschung (um das Ganze (deduktiv) in seine Teilungen zu zerlegen) ist demnach das Wehbild so hinzunehmen wie'es sich bietet, aber im >Zeit- alter der Naturwissenschaften f durch die Detaükenntnis der Kom- ponenten (dem Einblick) ausgeschSrft, um, nachdem mit diesem zuverlässigeren Material der provisorische Aufbau (induktiv) voll- logen ist, von ihm wieder niederzusteigen (zur Kontrolle der Ein- zelheilen).

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verseile insol'erni. Indem jedoch was den Kraftenergien als Motor einwohnt mit den in der Schwerkraft betätigten über- einkommt, reduzien sich diese, betreffs einer räumlich wider- standsfähigen Substanz, auf diejenigen Erscheinungen, wie sie. nach Spontaneität der Sinnesempfindungen, in diesen (bei ao- geregter Reaktion) zur Auffassung zu kommen haben. Die auf noetischen Regionen der zoopolitischen Sprachschichtung geschaffene oder (aus dort erweckter Tätigkeit des Denkensi ins Dasein gesprungene (Vorstellungs-) Welt, ist eine räumlich unbehinderte in ihrem zeitlichen Leben, das auch die Periodi- zitäten der Vergänglichkeit (im xiixJto; ;-ei'^(rcwc) UberschreilcL weil die aus ihnen hervorgetretenen (Denk-) Schöpfungen un- veränderlich fortdauern (bei gesetzUch richtiger Fügung), der Vernichtung überhoben; obwohl nachgiebig verbleibend in änderlichen Wandlungen, auf höhere VervoUkommaung hin.

Während die UnzerstOrbarkeit des Stoffes relativ nur i gilt, weil abhängig von den (unter den sutthabenden Um- i Wandlungen) mit Fortschritt der Forschung ausgcschärfien Zersetzungsmethoden (bis auf Kraftzentren hinaus), liegt den Energien ihre Unzerstörbarkeit immanent, da sonst die durch sie vergewissene Existenz des Seins ihrer Negation zu verfallen hätte (im sie vernichtigen den Gegensatz).

Für ihre spezitischen Verwirklichungen mangelt auch den dynamisch betätigten Kraftenergien die Konstanz oder Fon- dauer innerhalb des Zeiträumlichen, während sie im Jenseits desselben mit dem Selbst sich ausspricht, für das Denken, das in seinem Leben sich selber denkt. Unter den Wechseln ihrer Wandlungen findet sich die Energie, aus Wärme umgesetzt in Elektrizität, Magnetismus, Licht etc., in kontinuierlicher Be- wegung, aufser wenn in proportioneil geregelten Achsenricb- tungen der Kristallisation angeschossen für terrestrische Dauer: und so bei Einfall der Reize in die Hyle eines immateriellen Hypokeimenon auf noetischen Regionen kristallisieren die Won- bildungen, aus denen die Denkschöpfungen (eines geistigen Wachstums) sich aufbauen (im Jenseits von Raum und Zeit-

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Auf dem sobezUglichen Substrat kommt die klärende Licht- erhellung mit der optischen Auffassung (eines ^Oculus ratio- naüsi) zur Neutralisation, in den Anschauungen, die aus akustischer Konkordanz lautlich umkleidet in gesetz verstand- liche Wechselbeziehung tritt mit dem, was kongenial hier tönt «aus kosmischen Harmonien).

Wenn das Leben als ein Ineinander von Kraft und Stoff (;eseizt wird, so nare die tellurische Materie als vorhanden {{cgeben zunächst hinzunehmen, während die Energien von jenseits her einfallend zu setzen sind. Sofern eine einheitliche Zusammenfassung durch die Gravitation auf Schwingungen zurückfuhrt (bei Unterlage eines hypothetischen Äthersi, tritt bei den stehenden auch, aus (kinetischer) Bewegung, Wärme hervor, zur Umsetzung der Kraftenergien weiterhin.

Die chemischen Prozesse in mineralogisch starrer Sub- stanz gelangen zum iransitorischen Ruhestand, während sie bei biologischen Wandlungen den durch das Organisationsprinzip vorgezeichneien Kreislauf vollenden, indem die im Keime schlummernden Potentialitäten, aus ihrer Latenz geweckt, unter Einwirkung physikalischer Agentien (im »Milieu-) zur Ma- turition sich entfalten, für Wiederholung der Anfange auf höherer Potenz [mit Ansetzen der (ihrerseits wiederum be- fruchtenden) Früchte].

Indem die beireSs ihrer Herkunft unzugänglichen Kräfte auf ein dynamisches Möglichkeitssein zurückgeführt wurden in peripatetischer Morphologie (zum Formen der »Energeia« am >Eidos(), so fanden sie sich, an Stelle ihrer gegenseitigen Er- klärung (aus dem Gesetz von Erhaltung der Energie und Substanz) mit stoischem Pneuma allegorisiert, aus einer all- durchwehenden cAnima mundio (im Anschlufs an belebende Respiration). Wenn diese, vor Verwischung der Geschlechts- tlifterenz (in romanischen Sprachen) ihres »Animus« zur Er- gänzung bedürftige, =Anima* oder Psyche mit »Seelen übersetzt wird, so hatte solche (Saivala, als 4h}(kBg) mit der tpvx^ ata&^ix^ nur entsprechend sich zu decken, wahrend aus der in der

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t/>vxij &fentixf) vertakelten Lebenskraft das Seelische heraus- zuschalen wäre und die tf^xv ätayoifvi»^ (zur AuserfUllung) den [zum Ordnen (der nävza xgjfitxraj herbeikommenden] Novg erwartet, von aufsen her {s^a^ty), soweit (seit kritischer Reform der Philosophie) die Dinge nach den Vorstellungen sich richten (statt diese nach jenen).

In der zur Psychologie verstümmelten Pneumatologie fuhrt eine naturwissenschaftliche Betrachtung der Noetik oder Noologie (in der Psychophysik) auf zoopolitische Sprach- schichtung des Denkwesens (oder Zoon logikon), dessen Eigenart in demjenigen Denken gipfelt, das aus den Niederschlägen des (Gemein-) Verstandes (in »Notiones communes« oder »seif- evident truthsc) rUckspicgett auf die Vernunfnatigkeit, wie heran- reifend in den Individualitaten (bei rationeller Pflege).

Auf die, aus den Nachschwingungen der (auf sensualisti- schem Ambitus angeregten) Vorstellungen, in laudich um- kleidete Anschauungsbilder reflektierten Verkörperungen der Gesellschaftsgedanken (wie unter geographisch - historischen Modifikationen, als Völkergedanken, aktuell realisiert; auf gleich- artigen Elementargedanken basierend) ist die komparativ-gene- tische Methode zur Anwendung zu bringen, um die naturwissen- schaftlich bewährte Exaktheit auch den Geisteswissenschaften zugute kommen zu lassen und sie auf naturgemafs gesichenes Fundament zu festigen, fUr die Erkenntnis (in humanistischer Existenzform).

Die in Frage gestellte Möglichkeit einer aprioristisL'hen Synthesis beantwonei sich aus Behandlung der Geisteswissen- schaften nach komparativ genetischer Methode (auf Grund der ethnischen Tatsachen). Gleich allen organisch effektuierten .'Aus- gestaltungen ist das Apriori »streng notwendig» (s. Kantv und >in sich klar und gewifs«, nicht jedoch »schlechterdings ^'on aller Erfahrung abhängig« oder doch sekundär nur, indem die in psycho- physischen Funktionen wurzelnden Produkte auf zoopolitischer Sprachschichtung aus immateriell verfeinerter Hyle sich aktualisieren, und wenn auf dem Sinnesbereich die

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Tnateriellen Anschauuogen fehlen, treten die der Visio in- lellectualis an ihre Stelle (für sogemafseti Oculus rationalis).

Id den geographisch -historischen Moditikationen ihrer VOIIiergedanken liefern die Gesellschaftsgedanken das empirisch erfahningsgemafse Arbeiismaterial, das in gleich exakte Be- handlung genommen werden kann, wie das in naturwissen- schaftlichen Disziplinen sonst vorliegende Substrat; und so in der psychologischen desgleichen, um dann aus Abschluls jedes- maligen Ganzen auf die mitwirkenden Teilganzen zurückzu- leiten, in den ihren Gesellschaftskreis konstituierenden Indivi- dualitäten, bei ihren Verhandlungen miteinander auf noetischen Regionen (über die vom Logos ihnen gekündeten Reden).

Im Ambitus naturforsch Hc her Fachdisziplin hat, bei ge- nügender Beherrschung der tatsächlich mitsprechenden Daten, alljedes sich nach Mafs und Zahl anzuordnen, am zugehörigen Platz. Wenn jedoch, im hcifsspornigen Übereifer, die Analyse Über ihre rationell gezogenen Grenzen hinauszuführen ver- sucht wird, gerat sie auf pathologische Abirrungen, und so die »Analyse mentale« einer >logique morbide« (s. Ribot), mit ihren Sophismen (metaphysischer Spekulationen). Keine der Einzel disziplinen vermag aus ihrem Schneckenhäuschen ein religiös allgemein umschlingendes Band zu weben, das erst beim universellen Zusammenwirken aller als buntgewirkter Peplos (b. Pherekydes) gebreitet sein kann, zum befriedigenden Bericht über die Wunder der Welt, in ladmiratio. majestatis« (b. Bernh. Gl.), wenn mit peripateiischem &avfiäCetv (eines >Wakan«) die philosophisch geschulte Betrachtung in Flufs gekommen, in akkumulierend anwachsendem Staunen; je mehr das (oder der) Wunderbare {»Wunderare«) aus seinen Tiefen sich entbullt, unter Mehrung der Kenntnisse (in deutlicher Klarung).

Wie der Thatagata die Fragen über Erst-Letztes abweist, so wurde zur patristischen Zeit vor der Naturbetrachtung ge-

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warnt {s. Aug.), da es sich fUr das menschlicher Bestimmung verheifsene Heil nur um innerliche Versenkung handle (zur Seelenrettung). Sie jedoch, beim Absturz in den Abgrund unergründlichen Bythos', verhallt mit unbefriedigtem Sehnen in einer Achamoth (gnostischen) Klagen. Umgekehrt vielmehr mUssen die Naturgebiete sämtlich in der Forschung durch- wandert sein, mit dem Leitfaden exakter Methode, um miiieln des auf objektivem Standpunkt der Umschau entzündeten LJchis dasjenige zu beleuchten und aufzuhellen, was subjektiv verhüllt liegt (im eigenen Selbst).

Als (auflösende) Zerlegung setzt die Analysis die un- bewufst zur Entfaltung gelangten Allgemeinheiten voraus, mit deren Durchforschung die DenktStigkeit (vor-) erst ansetzt, in der Deduktion, iür Ableitung des «Concreti abstractum* (s. Geulinu. wahrend spater, als auf objektiv gewonnenem Standpunkt, der synthetische Aufbau von den Anfängen ausgeht, die Identifizie- rung mit der Induktion (Mill's) statthatte (in teleologischer Ziel- richtung), wenn >vocibus analysis et synthesis duplex sigoiti- catus tribuitur« (s. Kant), unter dem Deutungswechsel des Objektiven und Subjektiven (s. Eucken). :iInductio est oratio, per quam fit a particularibus ad universalia progressio« (s. Boe- thius), als inaywy^ in progressiver Methode, statt der »methodus resolutionis« oder (b. Galilei) kompositiver (im Gegensatz zur analytischen oder resolut! ven).

In den (peripatetischen) Analytika ^ di äyälvai? irräfodö; iotiv ini tag ägx^i öiTO lOÜ tiXovq (s. Alex. Aphr.), soweit die allumfassenden Anänge (als Vorbedingungen des Seienden' von jedesmaliger Sonderentwicklung angereicht werden können, auf den der Denktatigkeit zugangigen Wegen, die indes, nachdem der Durchblick des Naturganzen seinen objektiven Abschlufs erhalten hat, jetzt von der anderen Richtung her durchwandert werden, unter gegenseitiger Kontrolle zwischen Induktion und Deduktion (auf der odd$ ävo> xui xarw).

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Der Analogien schluls (xatä tiv äväXoyov) beruht auf dem Traßäätiyfta (exemplum), im rationellen Experimentieren mit tatsächlichen Data, aus dem Hypokeimenon einer immateriellen (oder noetischen) Hyle gebildet, durch die »Energeia« (aus ihrem St'i'äftn Sy hervortreibend).

Im Gegensatz zur Synthesis (Komposition) afeat^amtivo^ (s. Alex. Aphr.), ist die Analysis oder (b. Hobbes) >meihodu5 resolutionis« der Induktion (> progressiva«) insofern dienlich, ^eil das (durch die Zerlegungen) als brauchbar geprüfte Arbeits- materiai liefernd (zum Aufbau), an sich indes eine regressive (der Deduktion). «Analysis priori sensu sumta est regressus a rationato ad raiionem, posteriori autem significat regressus a toto ad partes ipsius possibiles s. mediatas h. e. partium partes« (s Kant), zur »Vorbereitung des Urteils, auch dessen selbst« (s. Sigwart], und zwar für gesicherte Begründung (in genau ausgeschürfter Detailkenntnis).

Tatsachlich wird (stiUschweigend) erledigt, was in den Bereich des gemein- gesunden Menschenverstands fällt, einen animalisch schon derartig hundsgemeinen, um bei humanisti- schem Denkwesen Überhaupt nicht zur Erwähnung zu kommen; in seinem Denken, aus natumotwendiger Voraussetzung ihm aufgedrängt. Und mit der Selbstverständlichkeit beginnt nun das Problem.

All die in näherer oder weiterer Umgrenzung auf den Identitätssatz rUckfUhrenden Axiome vollziehen sich vor der (Augen-) Schau der Denktätigkeit, sodafs sie bei deren Hin- zutritt als gegeben vorhanden hingenommen sind, zur Unter- lage fernerer Folgerungen (im logischen Rechnen).

Nach dem Addieren der Synthesis (in der Induktion) hat die Analyse subtrahierend (mit der Deduktion) die Probe anzulegen, ob es stimmt, im korrekt gezogenen Fazit (des logischen Rechnens). »Vor aller Analysis unserer Vorstellun- gen müssen diese zuvor gegeben sein, und es können keine Begriffe dem Inhalte nach analytisch entspringen« (s. Kant); die »Synthesis ist dasjenige, was eigentlich die Elemente zur

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Erkenntnis sammelt und sich zu einem gewissen Inhalt ver- etnif^c (»das erste, worauf wir acht zu geben haben«), »Einheit im Mannigfaltigen« (s. Maimon), aus Thesis und Antithesis (b. Fichte), in >pairs of opposites« (zum rationellen Abgleich'.. Aus den, im Keim latenten, Potentialitäten hervorspriefsend, fUllt der Begriff, M'ährend der Phasen des Wachstums, mehr und mehr sich an (aus erweiternden GeneraltsatioDen) und gelangt zur Erkenntnis auf dem Reifestand, bei Wiederholung der Anfänge (in höherer Potenz).

Wie die Flamme an der Kerze brennt, vortlbergeheDd erlöschend und wieder entzündet (nach Buddba's Gleichnis', so flackert es im Denken, und hier wird die Erhellung hervor- gerufen durch Reibung mit jenseitigen Agentien (der dianoeti- schen Psyche mit ihrem NoFg), bei Agni's erhellender Gebun (des vedischen Gottes).

Das Denken vergeht, gleich den psycho - physischen Funktionen (des animalischen Organismus), aber dauernd ver- bleibt das Gedachte, das vom Denken Geschaffene nfimlich. bei Heranreifen der Gedanken, unter rationeller Pflege, um aus Übereinstimmigkeit der Gesetzlichkeiten sie zu erkennen. sodafs demgemäfs die Anfange (in höherer Potenz) sieb wiederholen, aus normativer Entfalmng des innerlichen Orga- nisationsprinzipes (bei Umbeugung des Denkens auf sich selbst).

Was mit Gesetzlichkeiten beeindruckt, spricht sohio, weil natumoiwendig begründetes Gesetz, als richtig rechtes sich aus (in seiner aktualisierten Manifestation), so oft eine Uber- einstimmigkeit der dem Denken innaten Gesetzlichkeiten fflii allgemein durchwaltenden sich erweist, in jedesmaligem Sonder- falle, worin beteiligt (zum RUckschlufs auf GemeingUltigkett). und insofern ein gerechtes, bei innerlich korrekter Umbeugung. (da solcherweise vernunftgerecht). »Eine bedingt potentielle

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GleichmS&igkeit liegt immer vor, wenn ein Gesetz vorliegts (s. Colsmann), und so bei dem Aktualisieren (zur Identifikation im Verständnis).

Bei der Heimarmene, in deren Wechselbeziehungen wir, wie alle Dinge, uns einverwoben finden, handelt es sich nicht um (stoische) Proiioia, als Vorsehung, noch um eine Prädestination im fatalistischen >Taqdir*, sondern um ein aus Rationalität selbst- gesetztes Gesetz, worin auch die eigene Beteiligung einge- schlossen ist, in Amplitudo ihrer Freiheit, eine gesetzlich be- gründete aus den Vorbedingungen des Daseins, wie sie zum VerstBndnb kommen durch logisches Rechnen (unter kosmi- schen Harmonien).

Indem, aus den gravitatorisch den »Zusammenhang der Dingcf dutchziiternden Undulationen (in deren gemeinsam umgreifendem Band) hervorschwingend, mit gleJchahnlichen Vibrationen im materiellen Medium der Luft, die sichtlichen Klangfiguren der Schallwellen sich zeichnen [beim morphologi- schen Schaffen dynamischer »Energeia« am hylischen Hypo- keimenon des (peri patetischen) Eidos] und therm o-elekirisch gleichshnliches oszilliert in dem (zwecks mathematischer Demon- strationen) hypoihcsienen Äther (aus dem, das Dunkel des Un- bekannten, erhellendes Licht sich entzündet), mit demgemäfser Fortsetzung in (Hartley's) psychischen »Assoziationen«, so wfire auf zoopolitischer Sprachsphflre (humanistischer Existenzform] durch die Noumena oder (s. Kam) iVerstandeswesen« (im Ge- sichtskreis der vom >Oculus rationalist durchschauten >Visio mends< (in imeliigibeler Welt) ein Apparat vorgesehen, um (auf höherer Potenz) dasjenige wiedereinzufangen, was bei »Eduktiono aus der Materie (s. Alb. M.), kraft kongenial aus ihrer Latenz hervorgerufenen Potent ialiiäten, dem (durch Speisung aus noetischer Atmosphäre gezeitigten) Indi vi dualdenken rationell sich verständlich erweist, bei Übereinstimmigkeit der Gesetz- lichkeiten — der allgemein durch waltenden mit den im Organisationstrieb der Denkprozesse innaten (unter kosmischen Harmonien).

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Es käme das sohin auf dasselbe hinaus, was, im Rahmen theologisch-gnostischer Ausdrucks weise gefafst, als ein Wieder- her vordesiillieren des in den Bythos (auf Untergrundlage der Materie) abgeirrten Spiritus symbolisiert werden sollte, um ■'Adiamoth's'i Klagen zu übertäuben mittelst des Enthusiasmus geistiger Berauschung (und dem ethnisch durchweg angesehnien Erlösungszug zu genügen). Und sofern die Materie, weil all- gemeinste Unterlage der Naturanschauungen (s. Fechner), ein >Weltmedium<i (b. Dühring), als räumlich zusammengeordnete Gruppe verschiedener Energien dehnien wird (b. Ostwald), wflrc sie sobezUglich darin aufgelöst, um aus organisch verknüpften Wechselbeziehungen die vom Kausal itätsprinzip begrifflich an- gestrebte Ursächlichkeit anzunähern, dem Index der Progressio- nen gemBfs (je nach zeitgültigem Barometerstand der Kenntnisse). iMaieria jacet iners, res ad omnia parata creatura, si nemo moveai« (s. Seneca), als (Philo's) Totes {vexgöy) m träger Form- losigkeit (äftöig itai äfioQ'pov), bis bei Zutritt des Nous (s. Anexagoras] belebt und dadurch plastisch: zum Anordnen durch die «Vis cogitativa« oder diW^tc koruiF,; wenn nicht die Gedanken nach den Dingen, sondern diese nach jenen sich richten (erkenntnistheoretisch).

Nachdem also ein durch naturforschlich angesammehe Bausteine aus deren proportioneilen ZusammenfUgungen fun- damentierter Untergrund erfahrungsgemäfs gebreitet ist, kann die Durchforschung da beginnen, wo der Menschengeist des Denkwesens (oder dessen Denken) konform sich einfUgt auf den seiner Wesenheit eignenden Regionen, um 'mit der durch intellektuelle Entfaltung gewonnenen Erhellung die Tiefen zu erleuchten, auf ihren Ur- oder tUn<-Grund hin; exakt genau mit dem HUlfsmittel komparativ -genetischer Methode, auf Grund der ethnischen Tatsachen, nachdem zunächst ein uni- verseller Überblick hergestellt ist, bei Erschöpfung der Denk- möglichkeiten (wie in gleichartigen Elementargedanken Um- schau bar).

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Seil die Emissionsiheorie der [wie in den Wahrnehmun- gen (träumerisch auch) spukenden] tidtaXa (b. Oemokrit) unter die »idoia fori« verwiesen ist [zu Gunsten von Huyghens' Undulationstheorie, in ihrer Erneuerung (b. Fresnel) für so- gemsrse Erweiterung], verbleiben für den Anschlufs der auf ein äxivtiTov »ivov» zurUckgefuhnen Bewegung (b. Aristo- teles) als Verwirklii^ung des Möglichen (im MOglichkeitssein), zur Aktualisierung aus Potentialitaten (^ coC ävvaiov ^ 6vpaiöv eyzeX4xita tfaviqov o\t »iyijai^ imi») in der Wärme [rö i^fquov (peripatetisch) als lo ^^v\, betreife der zur Energetik erweiterten Thermodynamik (in den Bewegungsenergien) oder (an deren Stelle) der »Volumenenergie« die Kontroversen der mechani- schen und (organischen oder) energetischen Weltbetrachtung, und die Reihe derBewegungsenergie, Wärmeenergie, chemischen Knergie, strahlenden Energie liefse sich fortfuhren zur noetischen (einer Vis cogitativa), bei Aufhellung des im Unbekannten umgebenden Dunkels durch das Denken [in Eklampsis oder (Leibniz') »Fulguraiionen« ] aus »Strahlen elektrischer Kraft- (s. Hertz), bei Funkentelegraphie etwa (zum Gedanken verkehr). Aus den chemisch- biologischen Prozessen der somatischen Funktionen strömt es über in (zunächst automatische) Empfin- dungen (aus iviqytHX ciäitaxoz, in psychischer Entelechie) längs der das (elektrisch) irritable Muskelgewebe durchspinnenden Nervenfäden bis zum Sinnesbereich hinauf, und mit weiterer Verlängerung der unter psychischen Reizen ausgestatteten Vorstellungen zittern die Nachschwingungen fort, in lautlich umkleideten Anschauungsbildern (aus opto-akustischer Kon- kordanz einer >Audition coloree«] auf zoopolitischer Sprach- schicblung, von wo es, mit analog Übereinstimmenden Pa- rallelen (unter den Konstituenten des jedesmal zugehörigen Gesellschaftskreises) auf jeden einzelnen [singulär selbstiger Individualität) mit dem Reflex eines (unter Umsetzung der Energien] neuartigen >Modus essendi' zurückspiegelt (zur Sclbsibeschau).

In dem. unter all seinen Erscheinungsweisen phäno-

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menaler Welt', dem Durchblick zugänglichen Mikrokosmos liegt humanistischer Weite der Umschau ihr Standort gefestigt, zum Auslug in makrokosmische Unabsehbarkeiten hinein, wo die Zielrichtung, in stetiger Erweiterung der »Visio intellectualis:, hinweist auf ein rationelles Verstehen der Gesetzlichkeilen, bei Übereinstimmung der dem Denken ianaten mit allgetnein durchweh enden (unter kosmischen Harmonien).

In wechsclbczie herischer Korrespondenz zu den Schall- wellen — und sohin zu (tendenziös) dispositionellen Strebungen für Ordnung von Klangfiguren [aus innerlichen Zusenden der Monaden (b. Leibniz) in (Goclenius') °appetitus< oder (stoischen ^e*?'(] ~ assimilien deren Effekte (in demgemtifser Auffassung des zeillichen Verlaufs) das Gehörorgan (als Ayatana des spezifisch zugehörigen Aromana in »Ewigkeit des Lauts«), und das gleichahnlich Entsprechende spiegelt (bei opto-akusti- scher Konkordanz) auf der Retina aus Brechung der Linse, innerhalb der peripherisch umschriebenen Raumvorstellung, die [infolge des Widerstands aus (Jacobi's) UndurchdringUch- keit] mit den materiell (realiter) getasteten Dinglichkeiten sich aus- (oder an-) fUllt; in solcher Enge aufeinander stolsend und bedrängt [wahrend ifrei* (im Dichterwort) des Menschen ewiger Geist].

Was beim Auftreffen der [von kosmischen Weiten her (therm o-elektrisch) einfallenden] Energien in atomistisch zer- kleinerten (Welt-) Staub des tellurisch mineralogischen Stoffes (bei Erweckung kongenial latenter Kräfte) ein kristallinisches Anspringen hervorruft (nach den im Achsenkreuz vorgezeich- neten Richtungen), wird bei stetig durch umgebende Ageniien bedingter Ablenkung des >Sutus nascens« in eniwicklungskranige Reihen hinausgezogen, fUr biologisch organisches Wachstum; und so bei dessen psychisch (für einen >mind stuff*) ver- feinerten Entelechien auf noetischer Sphäre, unter sobezUglichem Reflex (aus sprachlich artikulierten Einkörperungeni auf die

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singularen Individuen im (jedesmal seinen xöqos abschliefsen- den) Geselbchaftskreis (bei Umbeugung des Denkens auf sich selbst).

Gleichflhnlich, unter lokalen Variationen, durcbtönt es mit gleichstimmigen Gesetzlichkeiten in prastabilienen oder (b. Swedenborg) konstabiltenen Harmonien, wenn durch keine Dissonanzen gestOn, sofern das logische Reebnen, die (Zahlen oder) iöyovg iy tif vX^i ztlhlend, seine Richtigkeit sich bestätigt hat, für eine »pondere ac mensura« ^das Zahlen ist ein Messen« (s. Volkmann) geschaffenen Welt (auf zcit- gUitigem Barometerstand der Kenntnisse]. Im Geist mifsi sich die Zeit (s. St. Aug.), bei (Plotin's) «Leben der Seele« (im Denken).

Indem die in Schallwellen undulierenden Energien, beim mechanischen Anstofs auf luftig bewegbaren Staub, denselben lu KlangHguren zusammen ordnen, unter derartigen morpho- logischen Umrissen, wie solche ähnlicherweise in biologischer Organisation aktuell realisiert stehen (aus unterliegender Potentia). so ergeben sie sich als diejenigen Effekte, die für (Schopenhauer's) iMusik*, als unmittelbarer Abdruck der Welt (im Willen) zu resultieren haben, wenn aus »Ober- luft« (eines alit^'^q) thermo- elektrisch vibrierende Oszillationen auf bildungsfähigen Stoff (im «statu nascenti« Snderlicher Meta- morphosen) einfallen, um als dynamische Verursachungen fort- zuschwingen, bei potentiell gerechten Wechselbeziehungen zu den aus der Latenz geweckten Kräften. -Wie auf einer tönen- den Saite stehende akustische Wellen sich bilden, so auf einem freiendenden Draht stehende Wellen der in ihm enthaltenen Elektrizitatt (s. Voller), nach den »Gesetzen rein mechanischer WellenzUge* (in den Strahlungsarten der Äther wel lenz Uge), fUr Akhasa, im Dharma (als Arom des Manas^

Ob aus (Plato's) Idealwelten lunter den Fabrikationen aus 'mind stuff«) reflektiert, ob is. Bruno) eduzien aus der

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Materie [oder deren atomistisch (in Sonnenstäubchen oder ^Ofiata) zerkleinertem Weltstaub], wUrde es sich beider- Falls um sogemafse Archetypen handeln, wie beim psychi- schen Fortzittern in (Hanley's) Assoziationen fUr die Vor- stellungen — irerum imagines in mente apparentes« is. John Salisbury) geometrisch gekennzeichnet, wenn durch die Arithmetik des Denkens einer Berechnung unterzogen auf mathematischen Grundlagen des AlU, wie von kosmischeo Harmonien durchtönt; und aus Gesetzlichkeiten gekündet, bei Übereinstimmung der dem Organismus humanistischer Existenz- form inhärenten mit allgemein durchwallen den, sofern dereo gegenseitig einander bestätigende Verhältnis werte verständlich sich kreuzen in Linse des >Oculus rationalis< dem Denk wesen (auf meiner Visio mentis).

Bei Ausfüllung der UrvermOgen durch die ihnen von aufeen kommenden Elemente (s. Beneke) führt das Vorstellen (repraesentatio) in seinen «Abbildungen der Dinge« (s. Mendels- sohn) auf diejenig proprinzipiellen Unterlagen zurUck, wie dem Daseienden vorbedinglich, aus dessen Gesetzlichkeiten die Wonbezeichnung redet, wenn das rationell geschulte Ohr sieb ausschärft, um deutlicher zu verstehen, was aus jedesmal zeit- gUltigem Wissensstand hervorsprichi, in der Stimme (und den Stimmungen) des Logos (bei Umbeugung des Denkens auf sich selbst).

Wie die dem (dodonSischen) Peplos der Natur ornameaial eingewirkten Hieroglyphen und symbolische Arabesken aus ursächlich einverschlungenen Wirkungen zu deuten sein mögen (zur Entwirrung rätselhafter Verknotungen), darf dem Fort- schritt der Forschung anheimgestellt bleiben, mit bestgerecht- fertigier Aussicht auf rasche Förderung, seit auch auf die Geisteswissenschaften die Anwendung naturwissenschaftlich exakter Methode sich ermöglicht hat (auf Grund der ethni- schen Tatsachen).

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Analog den Schallwelleo, im greifbaren Medium der Lu^ benOtigien die Wttrme- und Lichtwellen der Hypothese eines Äthers, und dann stellte sich die Kontroverse der Elektri- ziiBtswellen (b. Maxwell) für sobezUglichen Anschlufs (s. Hertz). Aus den die Gravitation (Newton's) durch zittern den Vibrationen is. Priestley) wurde deren Verwenung fUr psychische Aktion entnommen (b. Hartley), die aus physischer Wurzel in den biologischen Funktionen des Organismus, mit Verlängerung aus dem. Sinnesbereich auf zoopolitische Sprachsphare, fort- schwingt im Denken, das (auf sich selber umgebeugt in singullrer Rationalität) zur Ruhe gelangt, mit proportioneil rhythmischem Abgleich der Gesetzlichkeiten, bei vemunftgerechtem Verständ- nis. «Die elektrischen Wellen (durch Wechselstrtime erregt) sind im stände, in elektrischen Leitungen Stromvorgange hervor-' zurufen, welche ihrerseits genau in dem Takte der auftreffendcn Ätherschwingungen wieder oszillierende Strom pulsatioi>en dar- stellen* (s. Voller), fonpulsierend zugleich (bis zum Noetischen).

Aus den Augen schaut die Persönlichkeit hervor, die, (aut zoopolitischer Sprachschichiung) unter den Symbolen lautlich umkleideter AnschauungsbUder redend, infolge des aus neu- artigem iModus essendii (der Kraftumsetzungen) entzündeten Lichts, innerlich sich erhellt (fUr individuelle Selbstbetrachtung).

Die gravitatorisch den »Zusammenhang der Dinge* durch- schwingenden Undulationen, die Can Stelle der Emissions- theorie) fUr das Licht (b. Huyghens) und psychisch betrefib der Assoziationen (s. Hartley) verwenet sind (b. Priestley), oszillieren mit den Schallwellen im materiellen Medium der Luft, sowie in einer Oberluft aus der Zeus die StUrme herbeifuhrt {ai&4^o^ ix Siti?) oder einem schematisch hypothetisienen Äther, zur Berechnung der thermo-elektrischen Vibrationen, als leuchtende (at9oiv) wiederum, im Glänze physikalischer Entdeckungen (bei Enträtselung der Natur- geheimnisse). Wie das überall in Gestaltungen des »Triebes zur Organisation« (s. Fichte) unterliegende Prinzip mit den Klangfiguren zu sichtlicher Anschauung gelangt, so stehen

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(aus opto - akustischer Konkordanz) die lautlich umkleideten Anschauungsbilder gezeichnet, auf der Visio intellectualis des «Oculus rationalis« (in »intelligibeler Welt«) für Erweiterung der Schau (mit den verwendbaren InstrumentalhUlfen der For- schung).

An den Berührungen zwischen Natur- und Geateswisscn- schaften, auf dem sie scheidenden Grenzstrich, bilden (zur Überleitung) die Sinneswahrnehmungen den Angelpunkt einer Doppeltür, die nach oben oder nach unten zu aufklappt, wie dementsprechend gedreht, und um die es sich dreht also betreffs der Kernfrage: damit für den Ausgang der Forschung ein gesichener Anhalt erlangt wird, in Evidenz (oder »Enar- geiai) des Augenscheins, worin das Sein sich spiegelt (bei Aus- wirkung seiner Energien).

Das Problem des Lebens ist dem Denken zum Verständnis (der die Wesenheit seines Daseins durch waltenden und be- herrschenden Gesetze) gestellt, mit der, dem Denkwesen (als »Zweck seiner selbst«) obliegenden, Aufgabe eigener Erkenntnis (im iGnoihi Seauton*).

Verständlich erkennbar unter den Erscheinungsweisen des Draufsen erweisen sich die Dinge da nur, wo sie in den Wand- lungen ihres Werdens vor den Augen spielen, unter Auflösung stumm starrer Eins (eines schweigenden Seins) in den Flub der Zahlenreihe (bei «explicatio unitatis«), um die kausal ver- knüpfenden Wechselbeziehungen, ihren propornonellen Ver- haltniswenen nach, rationell gerecht auseinander zu legen (für verdeutlichten Einblick), und was hier, unter Rubrik bio- logischer Gesetze, seine sprachliche Bezeichnung erhalt, wäre analogerweise auch für das Wachstum des Denkens auszuver- folgen, nachdem die Verwendung naturforschlich exakter Me- thoden auch auf dem Bereich der Geisteswissenschaften (in »intelligibeler Welt«) sich ermöglicht hat, durch Beschaffung uisBchlichen Arbeits materi als (mittelst ethnischer Zeugenatif

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sagen). Bei universeller Überschau des Erdballs ist dem auf seine Relationeo"*) hingewlesencn Denken die vorbedinglich er- fordene Unterlage der Verg[eichungen geboten, und beim systematischen Rückgang aus dem Zusanunengeseizten kul- tureller Komplikationen (mit welchen das Denken Überhaupt ersi zu bewulstUcher Betätigung gelangt) auf elementar ein- gebe AnAnge eines Primflrzustandes ist der komparativen Methode die genetische hinzugefügt (zur Erleichterung des logischen Rechnens). Da beim Niederblick in die abdunkeln- den Tiefen selbsteigner SubjektivitBi das Denken wiederum in einem arrhetischen >Hen« feststeclcen wUrde, hat es vorher auf objektivem Standort, aus Hinblick auf die «anderen*, das Ge- lder der ihnen (und ihmj charakteristischen Organisation zu klaren, nachdem die Funktionen des somatischen Organismus lin den fUr [ihre Funktion benötigten Organen) durch anato- mische Zergliederung gleichartig anderer blofsgelegt sind (oder zoologischer Verwandter zum wenigsten). Und wie bei physio- logisch korrekter Kenntnis Anhalte gegeben sind, das annehm- lich normale GesundheitsgefUhl zu hegen und püegen, unter Abhaltung pathologischer Störungen (oder zu ihrer Remedur), so wird das Über die ihm iimate Wesenheit belehne Denken ein menschenwürdiges Dasein herbeizufuhren befähigt sein, durch vemunftgerechte Regelung seines gesellschaftlichen Or- ganismus unter Beherrschung der ihn ethisch durchströmen-

•) In der Relation, als ursprünglich einziger Kategorie (s. Schel- ling), haben unbedingte Gewifsheit (certainty) die Relationen der Ähnlichkeit, des Widerstreits, Grade der Qualität mit Verhaltnissen der Quantität und Zahl (s. Hume], in Ähnhcbkeit (als diejenige Beziehung, «ohne welche Überhaupt keine philosophische Beziehung bestehen kannc). Alles besteht in Beziehungen zu einander und ist ohne solche Beziehung weder wahrnehmbar noch vorstellbar (s. Schüben -Soidera), »Wir leben in Relationen« (s. Herbart), bei »relativy of our thougbts« (s. Spencer). »Les relations ont une rii\a€ d^pendaaie de l'esprit> (s. Leibniz), »mais non pas de l'esprit de lliomroe, parce qu'il y a suprSme intelligence, qui les d^iermine toutes en tout temps« (jenseit des Zeitraum liehen).

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den Funktionen mit derjenig imperaiivistischeo Apodiktik, wie sie jeder naturwissenschaftlich geschulten Fachdisziplia zustehi {im jedesmaligen Ambitus des von ihr sachkundijj beherrschten Gebietes) , und die durch den noctischen Reflex auf zoopoliii- scher Sprachschichtung (aus den in ihrem Organis ationsprinzip latent schlummernden Keimungen) zur Ausentfaltung ihres psycho-physischen Getriebes auferweckte Rationalität hat mi: sich selber dann sich abzufinden, nach bestem Wissen und Wollen, der (religiös umfangenden Sehnungen) gesteckten Ziel- richtung gemäfs: wie hingewiesen (oder hinweisend) auf pro- prinzipielle Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwaltenden (unter kos- mischen Harmonien).

Der Ausgangspunkt der Forschung ist von der innerhalb des Sinnesbereichs gelieferten Evidenz (*Enargei3<) zu nehmen, wie aus sensualistischen Nach Schwingungen der ihren {edes- maligen Gesellschaftskreis komponierenden Konstituenten, beim Zusammentreffen auf gesellschaftlich gemeinsamer Sprachsphire (nach Eigenart humanistischer Existenzform), in lautlich um- kleideten Anschauungsbildern (optischer und akustischer Kon- kordanz) potenziert gespiegelt, auf der dem >Ocutus rationalts* konformen »Visio intellectualis'; und wenn dort (bei Neutra- lisation wa hlverwandtsc ha icher Affinitaten) die idiosynkratisch durchkreuzenden Dißerenzen zu demgemafs einem jeden sein, ihm rechtsgemäfs zustehendes, Bewufstsein umschreibenden Ab- gleich gelangt sind, entspringt der neuartige >Modus essendi* des Denkens, unter entsprechender Umsetzung der Energien, auf geistigen Regionen. Aus Vorveranlagten Verwebungen mit den von jenseits her auftreffenden Agentien umweltlicher Atmo- sphäre malt den Gesellschaftsgedanken ihr 'Conceptus mundi sich ab, unter nuanciert schillernden Färbungen, wie für die respektiv jedesmalige Gesellschaftswesenheit gültig, worin von Geburt ab ein jeder hineinwachst, um die ihm dadurch zu- gefUhrte Speisung, bei deren kongenialer Assimilierung. zu seinen Gunsten zu verwerten; sofern bei gewissenhaft ange-

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legter Prüfung richtig genau erfunden, als rechtsgemals zu- kommender Besitz.

Vor Durchforschung der das individuelle Denken regeln- den Gesetze, in deren TeilgrOfsen des (mit den Umrissen der Ge- sellschaflsgedanken umgreifenden) Ganzen, mufs also dieses in Anbetracht zu ziehen sein (mit komparativ-genetischer Me- thode).

Was zur organischen Entfaltung gelangt beim Heranreifen zur Frucht, lag >virtuellement« (s. Leibniz) oder prSkonditionell in Keime vorveranlagt zu aktueller Realisation; wenn, aus ihrer Dynamis hervortretend, die (peripa tetische) ^Energeia« am Eidos sich ausgestaltet zu dem, was von hypokeimenisch unter- liegender Hyle (oder Dravya) zum Substrat eines plastischen Ekmageiom geliefert wird (für Schnitzen oder Kneten, mittelst tbeopbanischen Hflndewerks).

In solchen >Angelegtheiten< (s. Beneke), als (Campanel la's) •Proprincipia«, liegt für den Anthropos also seine Gesellschafis- wesenheit miteinbegriffen, weil er mit Ergänzung des natur- zugehorigen Zoon politikon erst zur Vollreife gelangt (in lebensfähiger Existenz). »Nous apportons, en naissant, le germe de tout ce qui se d^veloppe en nous" is. Voltaire), und sohin 'praeexistuni in nobis quaedam semina scientiarum« (s. Thomas Aq.), in »self-cvident tniths« (b. Dugald Stewart), die zur Erkenntnis gelangen im Denken (des Denkwesens oder Zoon Jogikoa).

Was aus chemischen Prozessen somatisch erhaltender Funktionen den Organismus energetisch durchstrOmt, wird, auf dem Sinnesbereich durch physikalische Reize des Draufsen ge- irofTen, auf sich selber zurückgeworfen, infolge des >Wider- standsgefUhls« *) (aus sAntitypia«), und indem somit die auio-

■) Von dem innerhalb seiner geographischen Provinz ausent- wickelten Organismus werden die aus dieser aufirelTenden A|;en- tien durch adäquate Reaktion assimiliert und somit zum Eigentum des eigenen Bestandes einverleibt, während die bis zum Sinnes- bereich verfeinerte Entfaltung, iroii Abgleicb der Uufseren Reiee,

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matischen Empfindungen empfunden oder geftihlt werden, beeindrucken sie, aus dem Durchkreuzen der sensualistischen Wahrnehmungen*) im »Sensus communis« (oder Manas), als (koinästhetisches) GemeingefUhl, welchem gemäfs die aus gegenseitigem Abgleich resuhierenden Willenshandlungen auf die (persönlich dienhafte) Zielrichtung hingewiesen sind, je nach den bedinglich vorliegenden Umständen (um, fDr Buridans Esel, die Entscheidung abzugeben).

Das Gleiche hat also auf zoopolitischer Sprachschichtung für die lautlich umkleideten Anschauungsbilder (paradeig- matischer Ab- stan Musterbilder) zu gelten, zu denen don (fUr ihre >Visio intellectualis«) die sensatorischen Nach- schwingungen sich umgesetzt finden, wenn mit idiosyn- kratischen Verschiedenheiten (nach dem »Principium indiscemi- bilium*) die Individualitäten des zugehörig sozialen Kreises zusammentreffend, beim Rechten über die aufeinandentorsenden Differenzierungen, einem jeden (unter bewufstlicher Umschrei- bung] dasjenige an sich zu nehmen zugestehen, was von Rechts wegen ihm zukommt, als sein (gutes) Recht, nach Er- füllung der (um solchen Besitz sich zu vergewissern) pßichi-

in deren spezifischer Auffassung, einen stetig verbleibenden Wider- stand fort empfind et, wodurch die in humanistischer Atmosphäre entsprungene Denktatigkeit in kontinuierlicher Bewegung gehalten wird, bis der harmonisch benötigte Einklang der Gesetzlich keilen hergestetli ist (bei Übereinstimmung der im Denken innateo mit allgemein durch wallenden).

*) Weil dem Denken immanent, ist ihm stets sein KausalilAis- prinzip aufgedrUngt, aus (pythagoreischer) äyäyxij (fllr den Kausil- nexus). »Whatever begins to exist, must have a cause, which pro duced iit (s. Reid), die für ihren Nachweis indes den Umhlick der Wechselbeziehungen voraussetzt (im abgeschlossenen Sonderfalle). während, wo Relationen ausfallen (bei Ermangelung verhsltais- gerechier Vergleichungen), eine Schlufsziehung dann nur eriaubbar ist, wenn aus durch die Erfahrung, «die Summe des gesamten Vor- siellungsmaterialsi (s. Besser), ^ vergewisserten Bedingungen au! äquivalent adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absolu- ten) Tongefolgen werden kann (je nach dem Index der Progressionen k

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gemSb ihm obliegenden Aufgaben, zum Besten des Gesamt- wohls uad jed' einzcinens darin, weit dem Ganzen einver- wobener Teil (um innerhalb solch korrekt naturnotwendigen Zusammenhanges seine selbstiindige Unabhängigkeit sich zu begründen). Darin ist, aus (Herban's) »absoluter Position« (des Seins) sein Dasein gesetzt in Identit&t, worauf der Vier- satz (logischer Denkgesetze) hinauskommt (b. d'Alembert) : das Sein, als Erstes, in proprinzipieller Vorherbedinglichkeit, und demnach wiederum (bei der Position) als Letztes; aber hier (da die an sich stumme Eins durch die »explicatio uni- tatis« (s. Nie Cus.) zum Reden gebracht werden mub] aus dem Werden erst verstandlich, wenn (für das logische Rechnen) die Zahlenreihe in Flufs gekommen ist, um das Fazit zu ziehen für (und durch) das Denken, das sich selber denkt; seine eigene Erkenntnis erlebend (unter den Harmonien kosmischer Gesetzlich keiten) .

Nach optisch, in phänomenaler Welt, fixierter Anschauung klingt ^liffM aus akustischer Konkordanz die sprachliche Wortbezeichnung, die aber, je mehr von sinnlich fafsbarer Auffassung entfernt, ;^^(i zu reden hat, mit semeiotischen Zeichen (s. Locke), aus dem Sinne des im Drauben*) gespie- gelten Bildes, unter allegorischen Metaphern, die demnach auf intelligibeler Welt (wo das in Unabsehbarkeiten Hinausliegende einer Umgreifung sich entzieht) dem einwohnenden Sinne nach zu deuten sind. Wenn die aus wechselweis entsprechenden Gesetzlichkeiten hervortretende Ordnung der Naturverhalmisse auf eine »unite' de plan* (b. St. Hilairc) zurUckfUhrt, ist dem- nach, bei dem aus menschlichen Analogien verbildlichbaren Plan, von dem, was anthropomorphisch drinnen steckt (fUr subjektive Empfindung), zu abstrahieren auf dem Standort

*) Bei exzentrischer Empfindung (s. Tetens) folgt die (mit dem Tastsinn (s. Riehl) assoziierte] Projektion aus (Sergi's) »rekur- rierendem Nervensirom«, infolge korrespondierender »WiderwUrfei (s. Eckhart), für (pythagoreische) Gegensatzpaare (im Wechselspiel der Aromana und Ayatana).

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objektiver Umschau durch das Universum (zum Einblick in die dasselbe durchwaltenden Gesetzlichkeiten).

Als Erkenntnislehre, in der Lehre von dem des Denk- wesens Denken eignenden Erkennen, wird die Noetik (nach Stellung in der Systematik) als > Vorwissenschaft« einrangien, »denn wenn die Metaphysik Wesen, Grund und Ziel der Wirklichkeit zu erforschen hat, ao entsteht sofort die Vorfrage, ob der Mensch dieser Aufgabe gewachsen sei« (s. Hagemanni, und sogemüfs hat der, die Grenzen des naturgerechten Sach- verhalts mifsachtende Supematuralismus seine (suprarationa- listischen} Experimente versucht (auf idealistischen, sensualisti- schen, spekulativen, skeptischen, kritischen Wegen).

Die Beschreitung des induktiven Forschungsweges nach genetischer Methode (in der Psychologie) setzt die Beschaffung tatsächlichen Arbeitsmaterials voraus, und bei dessen Ermange- lung liefs sich zunächst nur der von der Deduktion gebotene Ausgangspunkt verwenen, im Idealismus (oder Panlogismus), von den kompliziert schwierigsten Problemen ab (vom Selbst- bewulstsein selben, während dessen KUrung erst am letzten Endverlauf anzunähern wäre, nachdem angeretcht aus erster Unttäl, wie mit einfachsten Gesetzlichkeiten identisch pro- klamien.

Indem bei geistig bewufsier Umschau (Plato's) die dort umschwebenden Ideale fertig bereits vorgefunden waren, wurde deren sobezUghche Idealwelt als vorhanden gegebene hinge- nommen, in jener Abtrennung gegenübergestellt, die mit gegenseitig kontrolliener Methode (b. Aristoteles) Überbrückt werden sollte, wodurch, am stoischen Angelpunkt der Sinnes- wahrnehmungen*), die Doppeltür, wie nach unten, auch nach oben sich aufschlagen liefs (um auf WahrgUltJges zu gelangen).

•) Die Sinnenwelt ist ein Produkt unserer Orftanisaiion (i A. Lange). Die Sinne sind das einfache System Uer spezifischen Körperlichkeit (b. Hegel). Das Sinnliche (b. Avenanus), als Modi- fikation des Körperlichen [in AbhUngigkeit der (funklionetlen) Än-

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Maßgebend normal für den Anthropos als Zoon politikon ist die gesundheiiliche Auswirkung der ethischen Funktionen, wie sie den sozialen Organismus durchströmen, belebend und erhaltend.

Als naturnotwendige Voranlagen humanistischer Existenz (in den das Individuum mit seiner Gesellschaftswesenheit ver- webenden Wechselbeziehungen) liegen sie, wie alles, in den proprinzipi eilen Vorbedingungen des Daseins begründet, die (auf heutigem Standpunkt der Kenntnisse) aus dem Gesetz der Energien als (richtig gerechte) Gesetzlichkeiten sich deuten, (für sobezUgliche Beantwonung der Fragestellungen), vormals dagegen aus dem anihropomorphiscben Eingreifen eines Welt- urtiebers erklart sein sollten (oder dessen pneumatisch welt- seelerischem Durchhauchen).

Je nach der Fassung dieser. Ober das Einbegreifen in das (dem Denken innate) Kausal itatsprinzip hinaus] legenden, Ur- sKchlichkeit modelt sich der jedesmalige Heilsplan, wie aus religiös gespUnen Ahnungen ersehnt.

Im Islam gebietet Allah seine autokratbch alleinige An-

iterungen der (peripherischen) Sinn esapparace] bildet (in >seiisualitasi) die »vis animae inferiore (s, Alb. M.) neben (Baumgarten's) »höherem Erkenntnisvermögen« (im Gegensatz des Denkens zu den GefUhlen). Quicquid oculis cemimus, id omne oritur a sensibus (s. Epikur), auf (Locke's) »white paperc (stoischem x''i'"K) oder (flato's) x^fiyw i'/ittytioi' {einer (tabula rasa*). Unter den Sinnen gehören *auditus et VISUS« (s. Coden.), zu den «magis spiriluales« neben den imagis corporalest (gustus etc.). Neben den > mechanischen Sinnen« (Tast- und Gehfirsinn) unterscheiden sich (h. Wundi) die »chemischen Sinne« (Geruch, Geschmack, Gesicht), im »Aufcentier« (s. Geiger), bei opto-nkustischer Konkordanz (Helmboltz'). >Die Anschauungs- formen, als „modus generaüs' des Vorgestelltwerden« (s, Bardili), 'iegen bereits in den Empfindungen (s- Beneke), durch die Be- ziehungen des Erkennenden zur Aufsenwelt bestimmt (b. Lsas). 'Durch das Prinzip des Rhythmus sind die TOne quantitativ, durch das Prinzip der Harmonie werden sie qualitativ gcordnetj Rhythmus und Harmonie iiusammen bilden die Melodie* (s. Grosse); in Schwingungen eines hypothetischen Äthers (filr die Schall welien).

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ertcennung und belohnt die ethisch Tugendhaften mit pan- diesischen Freuden. Auf dem Buddhagama Übernimmt äa Karman diese Rolle, und die Anerkennung der Thatagata bliebe anheimgestellt, wenn nicht im eigenen Interesse zur Empfehlung kommend, sofern in seiner Lehre vom vierfachen Pfade der auszu verfolgende Weg am klärlichsten vorgezeichnet zu geltco häne.

Der christlich konstruiene Heilsplan ist ein wunderlichst vertakeltes Produkt, weil in buntwechselnder Kulturgeschichte aus inkongruent occidentalischen und orientalischen Ingredien- zen ineinandergeknSuelt, sodafs die Widersinnigkeiten unter dem Deckmantel theosophischer Mystifizierungen zu umsctileiem waren.

Unter den, in Ägyptischer Geschichte vielfachen, Dynastie- wechseln eniflUchtete ein zur Zeit der Hyksos eingewanderte: Volksstamm den ihn auferlegten Frondiensten und erhielt, Unjs des Weges zur alten Heimat, in den Wüsten des Sinai (vom dor- tigen, gleich Zeus auf dem Ida oder Bobowisi auf Winnebago Hill im Gewölk des Donnergeblitzes verhüllten, Bei^gott) die ethi- schen Gesetzestafeln (des Dekalogs) niedergesandt durch den I Iheokratischen Führer. Dadurch war ein Bund abgeschlossen, um die aus Führung der wandelnden Feuer- und StaubsBole j geleisteten Dienste dessen, der Regen machen konnte und die Sonne in ihrem Laufe aufhalten, zurückzuzahlen durch den im vorgeschriebenen Zeremonial eingehaltenen Tempelkult (nach- dem die wandernde StiftshUtte zum Stillstand gekommen). Das korrekte Betragen der Gerne in Wesenheit war für hiesiges unJ jenseitiges Wohlsein verantwortlich, und als infolge pohtischer Störungen die Garantie verloren ging (unter dem Auftreffen ' von prophetisch verkündeten Strafen), rief, zur Befriedigung des individuellen HeilsbedUrfnisses, der Taufer zur Bufse, indem die bei (brah manischen) Dwija erblich verbliebenen Riten je nach der moralischen Gesinnung erteilt wurden, unter denjenigen 1 Allegorien einer Wiedergeburt, wie bei australischen Pubeniis- festen oder in afrikanischen Geheimbünden geübt. Als die '

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Predigten des dem Vorläufer folgenden Meisters auch ao die Heiden gerichtet waren, wurde nach einer Erklärung gesucht (da die vormals dem Buche der Bundesgenossenschaft ent- nommene nicbl mehr genügend war), und sie hnd sich in den, bei Rückkehr zum Grab des abrahamitischen Gonesfreundes, in* Erinnerung gerufenen Legenden eines einstmalig para- diesischen Wohnsitzes (in Jima's Garten), woraus der Apfel- bils vertrieben hatte, der Ungehorsamkeit wegen, deren Folgen auch die Nachkommenschaft infizierte (traditionell). Die Sym- bole des in der Arche (wie die Gebeine Huitzilopochtli's) ge- tragenen Gottes erweiterten sich trinitarisch, auf Risiko der Rationalitat, und mit theologischer Kunst wurde nicht nur die Taufe zum Sakrament erhoben, sondern auch das beim Abend- mahl gesprochene Wort. Jedes derselben hätte schon die Seligkeil an üch versichern sollen, aber die ethischen Tugenden hatten als Vorbedingungen zu verbleiben, dem gesunden Men- schenverstand gemafs, der freilich durch Zutat der »Satis- faktionstheorie< in radikale Zerrüttung geraten mufste, da die aus innatem Rechtssinn gegebenen Anschauungen sich gradezu auf den Kopf gesteUt fanden, sodafs weder der Kopf noch der, im Widersinn fortgeschlängelte, Schwanzanhang auszumachen war (in solchem Rattenkönig).

Die heilki^ftigen Weihen stiegen im Preise, je tiefer der Mensch in sein Elend hineingeraten war (durch unabschUtielbar vererbte Schuld) und von desto schwereren Strafen er sich deshalb bedroht fand. So lag es (um den Pomp des irdischen Gotiesstaats zu unterhalten) im theologisch- finanziellen Inter- esse, die Schrecken zu vermehren. »AI infierno todos, al fuego todos, todos al fuego!« schrie >la reine folle«, in den Anfällen der durch ihren Beichtvater angetollten Tollheit, auf oberster Rangstufe der von einer (erzieherischen) Geschichte ge- tischlerten Etikenenleiter, in jenen Zeitlauften, wo die unteren Schichten, gegen päpstliche Weihen und Wurden rebellierend. sie dem Untergange weihten und, die >b€tes f^roces« fonab in den Schatten stellend, das poetische Talent des von Talma

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proiegienen Schusters anfachten, als er den Lehrling des Schuh- machermeisters anklagen und auf das Schafott gehoben sah, der Schlosser seines königlichen Rivalen, und wenn die Opfer der Volkswut (in Avignon) von weiblichen Megären mit Scheren zerstückelt wurden, konnten die den indianischeD Gefangenen tonuriereoden Squaws das nicht besser machen. Solches Gepräge trägt unter den Saecula saeculorum das leizt- verflossene Säkulum, und das kommende mag durch anwach- sende Zahl anarchistischer Proletarier sich selbst vernichtigen (im Nihilismus).

Wenn trotz all solcher Angriffe (von oben und unten her) auf die ethischen*) Tugenden dieselben in der grofsen Masse ihren Halt bewahrt haben, erweisen sie sich dadurch einwurzelnd in die naturnotwendigen Voranlagen gesellschafdicher Existenz, in humanistischer Daseinsform. 'Naturam expellas furca, tarnen usque recurret' (aus proprinzipiellen GesetzUchkeitenj.

Die ethisch korrekten Handlungen sind aus den gesund- heitlichen Funktionen gesellschaftlicher Organisation vorge- schrieben und ihre Mifsachtung rächt sich durch patho- logische Störungen, in »kranken Anlagen wurzelnd« (s. Ratzen- hofer). Hier sind Pflichten zu erfüllen für den Genufs der dadurch zustehenden Rechte, und schon der sympathische Einklang mit dem Nächsten in sozialer Umwelt dient zum Wohlsein. Was über die zwingend obliegenden Ansprüche des praktischen Lebens hinausliegt, bleibt in jed' einzeinens Be- lieben gestellt, wie damit sich abfinden, nach Mafs seines Ver- ständnisses. Insofern ist der aus dem Leben hinausfuhrende Tod der »Mystagogos der Philosophie« (b. Schopenhauer), mit religiöser Bindung beeindruckend. Wenn das *Fünkiein

*) Als naiurnotwsndig lebenserhaltende Funktionen der zoo- politischen Organisation (im jedesmal voIkstUm liehen Charakter). •Chaque peuple possede une Constitution mentale, au^si fixe que ses caracieres anatomiques« (iSgS), in Elementargedanken als Uni- tUten der Gesellschaftsgedanken (unter hiBloriscb- t^eogra p bischen Wandlungen der VSlkergedanken).

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(b. Paracelsus) aus (stoischem) fiTTÖanattfia roP (ftov angefacht ist, durch alldurchwehendes Pneuma, flackert es hervor lichter- loh mit eschatologischen Ausmalungen im (Gespiel der Phan- tasie). Ob er den Befehlsworteu des Koran folgen will, ob evangelischen Gleichnissen oder dem Fabelschatz der Jataka seine Tröstungen enraehmen, macht keinen Unterschied fUr den, der zur Gläubigkeit bereit ist Wenn jedoch der aus HerzenswalluQgen aufgedrängte Glaube durch den nüchterner geschärften »Oculus rationalis« in ein Noch-Nicht-Wissen auf- gelöst ist, auf der vom Uogewufsten zum Wissensbesitz ge- schlagenen BrUcke, wenn der GefUhlsstimmungen »verworrene Vorstellungen« (s. Leibniz) durch das ihohere Erkenntnisver- mögen« (Baumgarten's) sich zu klaren beginnen, dann gibt der jedesmalige Standpunkt exakter Kenntnisse den Ausschlag, beim Hinaustritt auf objektiven Standpunkt der Betrachtung aus subjektiv anthropomorphischer Umschränkung. Wie die Anlange des Daseins, ist dessen Ausverlauf der Begrenzung in Zeitraum liehen Anschauungen entzogen ; aber aus kosmischen Harmonien reden gerecht richtige Gesetzlichkeiten, wenn die dem Denken immanenten, mit allgemein durchwaltenden zu- sammenstimmend, fUr den Logos sieh entzifferbar erweisen im logischen Rechnen; bei dessen Vervollkommnung zu einem Infinitesimalkalkul, um dem Indes der Progressionen zu folgen (auf die Ewigkeiten hin).

Der Kern- und Fragepunkt (humanistisch vitaler Inter- essen) liegt im Wissen, >clare et distincte«, in scharfer Ab- grenzung gegen vorläufig soweitiges Nichtwissen (eines Noch- Nicht), nicht im modelaunig schwankenden Meinen und Schei- nen des »Glauben«, «eine vertrauensvolle Überzeugung, an welche wir durch unserGefUhl uns gebunden finden« (s.Gerber); denn mit dem Venrauen ist es so eine Sache (Trau, schau, wem!), sodafs jedweder besser tut, auf eigene Kraft zu ver- trauen, was sie vermag: aus dem im Wissen Gewissen und

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dessen Machi (»knowledge is powen) und die ihn nichi im Stich lassen wird, der es ernstlich mit ihr meint. Und dadurch ist das Mirsliche einer »doppelten Buchführung« ge- spart, wie sie, vor naturwissenschaftlicher Reform der Gebies- Wissenschaften dem auf Gewissenhaftigkeit bedachten Natur- forscher hatte aufgeschwatzt sein sollen, (wenn er auf ein >Credo, quia absurdum' hinauskam). •Momius est Oei filius, prorsus credibile est, quia ineptum est, et sepultus resurrexit, certum est, quia ineptum est" (s. Tertullian), für welche >SUnde gegen den Heiligen Geist« die (patristische) Logik der Kirchenvlter dieVerantwormag zu übernehmen hat, im»Mysterium magnum« der von ihnen bemutterten Kirche, die sich freilich darüber keine grauen Haare wachsen zu lassen braucht, weil ausgerüstet mit Ablassen (in billigster Preislage) gegen Teufeleien aller An und die dem Logos angetanen Freveltaten um so eher, weil selbst dem die ihn geboren hat (die Muner Gones in höchster Person) Schändenden vergebend, wie von dem dominikanischen Ablalskrämer aus den Rezepten seines Heilsschatzes garantiert, wenn das Kleingeld vorreichi in 'klingender* Münze, da Kredit nicht gegeben wurde (obwohl weitgehends für die von der Himmelsbank ausgegebenen Papiere beansprucht;. Dem •ocu- lus rationalis', der gegen solch groben Unfug (aus >blinder Vernunft*) Protestierenden, ist seitdem der Sur gestochcD, sodafs (wie vom Erfinder des DiSerentialkalkuts verlangt) fortab es helEsen wird: ^Lasset uns rechnen!« (statt in Wortfechtereien zu streiten), wenn zum Abgleich von Meinungsverschieden- heiten zwei Vernunftwesen zusammentreffen und keine Unver- nunft dazwischengerSl; denn >mit Dummheil kämpfen Goner selbst vergebens« (sodafs menschlicherseits sich nichts dagegen machen lafei).

Was als »Grenz begriff« (s. Kant) >nur unter dem Namen eines unbekannten Etwas« gedacht wird, hätte somit auf die gleichartig durch waltenden Gesetzlichkeiten zu führen, als die Vorbedingungen des Daseienden, in einer ihres anthropomor- phisierten »Welturhebers: (oder Creators) beraubten Welt.

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Die Verfahningsweisen solcher >Macher< (Kaita) wechseln unter mythologischen Bildern, nachdem die Schwierigkeit des itoffüchen Arbeitsmaierials, um daran zu kneten oder schnitsen, Überwunden ist, durch Heraufbringung des ersten Sandkorns aus Wassertiefen und seine Überlieferung an Menabozho oder (bei den Maidu) >£anh-Initiate* (am Pokilmit herabgelassen). Die von Pirksoma hervorgeblasene Welt wird von pedanti- scheren Kollegen gesprochen, und um die »flatus vocis« (solches Logos) in substantielles Handewerk umzusetzen, helfen (bei im Bellacoola) die Vier-Brüder mit (s. Boas), während im >Denkgetraum« die Schöpfungsgedanken herabgedacht sind (bei Sophia's Spiel an den FUlsen eines Kursi) oder hervorgeblitzi jin iLeibniz') »fulgurationes«].

In Brahma's kontemplativer Schöpfung verwirklichte sich, bei Erhitzung durch Tapas (in den BufsUbungcnJ, die Atis- gestaltung der in der Meditation vor dem (scholastischen) >Oculus coDtemplativus« aufsteigenden Gedankenbilder, kraft der Einbildung (s. Weigel), fUr die Phantasie als iGrundprinzip des Weltprozcsses* (s. Frohschammer), und die Schöpfung (s. Hegel] »bringt sich ewig hervor, da die unendliche Schöpfungs- kraft der Idee perennierende Tätigkeit ist« (im Ewigen).

indem bei den aus makrokosmischen Unabsehbarkehen in lellurischen Dunstkreis einfallenden Energien deren Her- kunft über den Horizont mikrokosmischen Gesichtskreises hio- ausliegt, lalst sie in die Kneifzange der Relationen nicht sich einfangen und bleibt dem Denken soweit nur zugänglich, wie aus vergewissert bekannten Bedingungen auf adäquate Vor- bedingungen sich zurUckschliefsen lafst, im Unbedingten (eines Absoluten).

Das Kausalitälsprinzip, dessen Verwendung bei kausal (zwischen den Grenzp^blen eines Anfangs und Endes) verknüpf- ten Wechselbeziehungen (im Überschaubaren Sonderfall) seine Aufklärungen liefert, versagt, wo einer ersten Ursache nicht nachgegrübelt sein kann, weil jede >Causa causarum* in einen 'Regressus ad infiniium' abzugleiten hatte (und seine ÄfTungen).

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Sofern bei der [Warme (mit der aus weiteren Umsetzung folgenden Bewegung) erzeugenden] Reibung der Kraf[ ix Stoff aus ihm kongenial latente Energien zu aktiver BetaüguDä ihrer Potentialitöten hervorgerufen werden, liefse sich die Maiehe als vorzeitlicher Effekt gleichahnlicher Kraftenergien (unir änderlichen Wirkungsweisen) allegorisieren, wahrend was io gegenwärtig aktueller Erdperiode korrekt realisiert stebu irr Währenden dieser seinen typischen Charakter zu bewahren hane, bis zu etwaiger Entropie (nach mythologisch im Um- schwung der Kaipen oder Tonatu symbolisierten Gleichnisse!

Wenn der momentan, im kristallinischen Anspringen, teic- porBr erstarrte Lebensakt durch kontinuierlich aus den Ageatiei des Milieu auftreffende Reize (im »statu nascenti«) in bio- logische Eniwicklungsreihen hinausgezogen wird (infolge der zum Lebenserhalt benOtigten Reaktionen), so liegt (im Zet- symbol eines xrxXoi rfv^wwf) der Kopf der Schlange la ihrem Schwänze eingebissen, zum bezweckten Uinschluls de Entwicklung, die, wenn vom Irgend- oder Nirgendwoher ir blaue Luft fortgeführt, ihrer terminologisch einwohnendec Sinnesdeutung widersprechen wUrde, da die zur Akme (aszen- dierend) aufgestiegene Evolution umschlagt in Involuiioo Iiur Deszendenz).

Der legitim erlaubte Ambttus der Variationen zum hfoii^^ bei gleichgewichtig eingeübter Schwenkung (im xaviir^i;) ist sf weit gezogen, wie bei Störung des >Balancementc (s. Geoffro.*^ St. Hilaire) sie für Lebensfähigkeit der Organisation durch >Cor- relation of growth* (s. Darwin) abgeglichen werden kann, o«^ nur wenn in diese dauerlich einftlgbar, werden im Leben erwoi- bene Eigenschaften auf die Nachkommenschaft sich UbenTa^"- wahrend im übrigen die (im Begriff des Organismus an ^■ schon einbegriffene) Vererbung als billige Binsenwahrheit <ii- spruchslos zugebilligt ist. und ebenso die Anpassung an d>< Umgebungsverhaltnisse, weil, wenn aus deren Inkongruenz h^ zur Zerstörung in Unordnung gebracht, der Organismus di- mit dem Untergang verfallt, erklärlicherweise (und setbstrer-

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ständJich). Und mii solcher Selbstverständlichkeit beginnt nun «ben das Problem (wie zur Lösung gestellt).

Was also hier in einer »unitä de plant vorauszusetzen wäre, spielt (nicht im zeitrBumlichen Planetarischen, sondern) hinter dem das Jenseits verhüllenden Vorhang sich ab, bei (platonischen) Archetypen eines »öiffioi votitö?, wenn die Ulliversalien vor (als Ideen) und in den Dingen (s. Job. Scoius) gesetzt werden, mit (herabgedachten) SchOpferge danken eines >inteUectus aeternus« (s. Thom. Aq.) oder »Weltgehirnsi [fdr den Mensch, als (Protagoras') sMafs der Dinge«].

Um das mit seinen Symbolen beschriebene >Buch der Natura (s. Bruno) zu entziffern, bedarf es, anstelle verschwim- inender Generalisationen, gegenteils vielmehr, scharf um- grenzter Spezialisierung, um bei gleichartig durchgehenden Gesetzlichkeiten das eine aus dem anderen zu erklären, im »Totum« (>Unum, quod idem est cum multis«)- Die schema- tischen »Formen« (s. Bacon) das AU des Daseienden durch- '^valtende^ Gesetzlichkeiten reflektieren (innerhalb terrestrischen Bezirkes) morphologisch sich im konkret realisierten Indivi- duum, (>ens omnimodo determinatum<)i als lentitas positivai Is. Duns Scotus) und bei Verallgemeinerung des Gleichartigen in Arteinheit der Spezies (»entium singulorum similitudo«). 'Genera et species non existunt nisi individua« (s. Chr. Wolf), bei Erweiterung zur Gattung [in iS^ yti-ij ti^^). Und hier, um nicht durch menschliche Gebrechen verhunzte Spezies dem (in der iGeneeis of Species« als »Creators figurierenden) Welt- urhebcr (Kant's) dem (unier seiner Anonymitat) die ihn ge- nehme Titulierung zur Wahl gestellt bleibt in die Schuhe zu schieben, bedarf es einer rationell korrekten Dehniening, wie dem zeitgUltigen Standpunkt der Kenntnisse konform erachtet (Was den darin sachgerecht kompetenten Fachkundigen anheim- gegeben ist).

Das Kind wird von automatisch instinktiven Emphndungs- regungen in seinen Handlungen geleitet, und so das Zoon

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politikon menschlicher Geselligkeit wahrend seiner Juf^end, im primitiven Stamm.

Wenn, mutterlicher Pflege entnommen, der JUngling in die Mannerkaste übertritt, bei der Pubertät, erfüllt sich diese im Reifestand animalischer Zeugung, und bei humanistischer Existenzform fügt zugleich den psycho-physisch somatischen Funktionen die noerische Teilhaberschaft sich an, im sozialen Kreis. Auch hier motivieren automatische Gefühls Wallungen mehrweniger, bis mit der Stammeseinheit (in kultureller Evo- lution) aus zwischengeschobenen Differenzen (mit deren Ab- gleichuogen) die individuelle Bewufstheit sich schärft zum selbständigen Handeln (den Vernunftdiktaten gemäfs).

Der Zeugungsakt ist momentan vollzogen, naturgemSfs nach physiologischen Regulativen, mit deren gesundheitlichen Verrichtungen der daraus fliefsende Genufs sich verbindet, als sohin abgetan. Nach konnubialer Klassifizierung ist die Ehe (wie in Sparta noch) willkürlicher Auswahl enthoben, weil im voraus festgesetzt oder dem Knaben und Madchen in der Kindheit schon bestimmt, sodafs bei der Brautwerbung Nei- gungen kaum in Frage kommen.

Auf zivilisatorischen Stadien dagegen, wo Rang- und Klassenscheidungen sich eindrangen und aufserdem die Indivi- dualitat das Anstreben ihrer Unabhängigkeit verspürt, beginnen die Liebeleien hin ein zuspielen, wodurch der natürliche Drang zur Zeugung mit seinen Nachwirkungen sich verschleppt in der Geschäftigkeit des Tageslebens zu derjenigen Beeinträch- tigung der dem zerebralen Pol (in Gegensatz des sexuellen) aufliegenden Funktionen, wie sie in der Romanliteratur sich ausspricht, in sentimental abgeschwächten Generationen. Dies kommt besonders beim weiblichen Geschlecht zum Ausdruck, das seiner somatischen Struktur gemäfs den geschlechtlichen Regungen hülfloser unterworfen ist, als der sobezUglich freier agierende Mann, und je mehr die Frauen aus ihrem häus- lichen Kreis inmitten politischen Lebens hineingezogen

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werden soUten, desto bedenklicher wird dies von Zerrüttungen bedroht sein, mit den Gefahren einer GefUhlspolitik.

Als der die sinnliche Schönheit der Kreolin beneidende Blaustrumpf den Fllrsi der iself-made men« befragte, welcher Frau der Preis anzuerkennen sei, lautete die Antwon dahin: Derjenigen, die dem Staat die meisten Kinder geboren hat« <zur Konskription). >5chon spielt der Zephyr mit meinen Locken, der Morgen erwacht flüsterte die Schöne des Harems dem Kalifen. Die Beischläferin der nächsten Nacht spürte das Nahen des Morgens an den zur Morgenandacht mahnenden Wallungen im Darmkanal, und sie, weil normal organisiert, wurde verständigerweise zur Favoritin gewählt (für gesunde Kindererzeugung).

'Who has many ideas, begets few children', doch immer genug, wenn er will, um dem Staat seine lin der >ProIes< den Proletariern obliegende) Schuld abzutragen, wenn diese Steuer- zahlung nicht durch den Wert seiner geistigen Kontiibutionen gut zu machen, und beide Geschäfte können beim mannlichen Geschlecht strenger getrennt gehalten werden, als beim weib- lichen, wu sie kontinuierlich ineinander Uberfüelsen, zu gegen- seitiger Störung.

Je kompliziener im iniernaiionalen Verkehr die unter der Totalität des »Orbis terrarum* erweiterten Gesichtspunkte sich gestalten, desto mehr bedarf es kUhl nüchterner Verstandes- Uberlegung, um unter den Konflikten buntscheckig vertakelter Kombinationen das Richtige zu treffen, zum Besten des Ge- meinwesens, und diese Schwierigkeiten würden gefahrdrohend gesteigen sein, weim geschwätziger Koketterie hineinzuschwatzen gestanet sein sollte, (aus Galanterie, für die schwer genug zu zahlen sein würde).

Der Familienkreis ist von sympathischen GefUhlsempfin- dungen durchwobeo, in DomBne der Frau, aber das politische Leben ist einzig und allein durch nüchtern verständige Ver- □unftUberlegung zu regieren, für mflnnUch ernste Beschlüsse, die ihrerseits wieder den Frauen besser zu gute kommen

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werden, als wenn sie selber hineinpfuscheQ wollten [unter un- bedachter Lockerung der ihnen {als ischwächerem« Geschlcchi; chevaleresk gern gezollten Privilegien].

FUr ihre geistigen Bedürfnisse stehen den Frauen dieselben Wege offen, wie den Münnern, um deren Befriedigung der allgemeinen Literatur zu entnehmen, und legale Gleichberech- tigung ist voraussetzlich unter den auf Gemeingesetzlichkeii begründeten Staatseinrichtungen, aber eine praktische Mit- wirkung bleibt auf solch einzelne Sonderfalle beschränkt, in denen den dadurch auferlegten Pflichten in vollem Umiaag genügt werden kann, denn sobald konstitueme Hindemisse der vollen Pflichterfüllung entgegenstehen, ist damit dann auch der Anspruch auf die, dadurch erst, zustehenden Rechte ausge- schlossen an sich.

Das Wachstum der Pflanze erfüllt sich im organisch ge- gebenen Abschlufs, bei Reproduktion der keimenden Anfänge auf höherer Potenzierung in reifend gezeitigter Frucht, Gleiches gilt mit Zeugung der Nachkommenschaft für den animalischen Organismus, dem auf oberen Siufen die Sinnesorgane an- wachsen, um, wie der Digestionsapparat die materiellen SioSe. deren immateriellen Eindrucke in sich zu absorbieren. Bei diesen aus Veränderungen der äufseren Umgebung angeregten Prozessen fehlt indes der abschli eisende Ausgleich, indem die reflexivisch dadurch angeregten Muskelbewegungen nach vor- übergehender Tätigkeit keine dauernden Effekte zurücklassea Hier wird die Reifung bei humanistischer Existenzform eisi angenähert, unter Verlegung des Schwerpunktes vom sexuellen auf den zerebralen Pol, indem die auf zoopohtischer Spracb- schichtung zur Auswirkung gelangenden Nachschwingunpen der sinnlich psych o-physi sehen Vorgänge in lautlich umkleideten Anschauungsbildcrn noetisch sich verkörpern, um aus dem Reflex auf die Individualitäten des GeseUschaftskreises dort auf Zweckrichtungen hingeleitet zu werden, indem die Anfön^

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des Daseins in kongenial durchwaltenden Gesetzlichkeiten zur Erkenntnis gelangen (im Einklang kosmischer Harmonien).

Die Denkgeseize der Einerleiheil (^principium identitatis«), der Übereinstimmung ('principium convenieniiae^), des Wider- spruches (»principium contradiciionis«), des ausgeschlossenen Dritten (^principium exclusi medii seu tenü') und des zu- reichenden Grundes (»principium raiionis sufhcientis«) bilden die unmittelbar naturnocwendigen Unterlagen der DenktStig- keit, die, auf dem ihr innaten Kausalitütsprinzip begründet, zu ihrer organischen Entfaltung hintreibt, gespeist aus proportio- neilen Verhältnis werten relativ wechselsweiser Daten, wahrend, wo diese zu entbrechen beginnen, beim Auslauf in das Abso- lute eines Unbedingten, fernere Folgerungen dem Index der Progressionen zu folgen haben, beim RUckschluIs aus ver- gewissert bekannten Bedingungen auf adäquat konforme Vor- bedingungen (je nach jedesmaligem Standpunkt der Kennt- nisse).

Das Prinzip der Einerleiheit, wodurch das (aus Negatio gegebene) Prinzip des Widerspruches stillschweigend ausge- schlossen ist, liegt in seinem Ansich begründet, mit der als solche gesetzten Eins (einer Monas), ebenso das Prinzip der L bereinsiimmung (mit anschlussigem Prinzip des Wider- spruches, weil aus sich negiert), indem wie die stehenden, auch die schwingenden Vibrationen in dem Verhältniswert ihrer Bewegungsmomente gleichartig zusammenfallen. Es verbleibt die Kausalität -die einzige Kategorie, die sich nicht weg- denken lafei. (s. Schopenhauer; für die ursächliche Anregung der Bewegung, die, in philosophischer Abstraktion auf den be- \vegend unbewegten (b. Aristoteles) zurückgeführt, während pri- märe Stadien sich an den menschlich bewegenden Willen an- schließen (aus Anthropomorphisierung). Daher der Überall gleich- artige Elementargedanke von dem durch feindhche Gegner in den Körper hineingeworfenen oder geschossenen KrankheiisstofF (sowie seine Entternung durch Aussaugen), unterstützt durch das Raffinement der geprickelten Wachsfigur, im Envoütement

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(allüberall auf der Erde), und die hier am Nebeninenschen erprobte Macht wird nun (in sympathischen Handlungen) auf die Natur ausgeübt, um StUrme (imonala ouron agne> zum Schutz verlangend) oder Windstille zu schaffen, Trockenheit oder Regen, reichlichen Fischfang, Unverwundbarkeit und der- gleichen mehr mit Kunst der iJarik' oder sonstiger Fetische (der Schamanen und Medizinmänner). Hier helfen, aus dem Reich der (oder des) Unsichtbaren, die Abgeschiedenen, wenn in ihren Schädeln aufgeputzt und, in ihrem zum Triabilorum aus- geschmückten Aufenthaltsort, der Gedankengang bei seinem Ausverfolg zum Stillstand kommt, unter Spiegelung des Gottes aus der Natur (in Verbildlichung iDoibat's«). '11 est d'une gran- deur colossale, il se tient tou|Ours debout et loujours immobile A sa place, il voit tout ce qui se passe dans son empire* (s. Lambert), »les arbres ont poussd sur son corps gigantesque (Toa maia nan diet), ses pieds et ses jambes sont envahis par les rochers (Teu maia nan bouang), Doibot n'appelle pas les Ämes ä lui, elles vont ä lui uniquement par l'attrait«, in Fichte's Sehnen (durch den Gegenstand angeregt), da die Beziehung Gottes zur Welt (s. Aristoteles) in Hinwendung dieser zu ihm sich ausspricht [aus (Spinoza's) >amor dei intellectuatis«].

In den (peripatetischen) avaivzixä (>priora et posteriora 1. als »processio divina« (s. Erigena), realisiert sich in seiner Schöpfung Gottes Entfaltung (»processioi) aus >causae primor- diales'' einer ^processio ab unitatei (s. Nie. Cus.), und so ist die schöpferische Beeindruckung der Denktätigkeit nahegelegt (für die. durch Tapas erhitzte, Kontemplation). »Producere seu facere aliquid idem est ac eidem existentiam impertirii (s. Chr. Wolf), und so in dunkeln Tiefen seiner Subjektivitüt traut der Wille auf eigene Kraft, ehe durch das aus dem Standpunkt objektiver Umschau einfallende Licht erhellt fbei vernunftgerechter Betrachtung).

Beim 'Projizieren' (der ihre Empfindungen aus sich heraus, in den Raum hinein befördernden Seelen) >kOnme höchstens von einem Zaubern bezw. Schaffen die Rede sein« (s. Schuppe),

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In den mythologisch gezaubenen Welten, ehe die Empündnisse, in GefUhlswallungen ihrer »verworrenen Vorstellungen« (s. Leibniz) aus 'höherem Erkenntnisvermögen' (b. Baumganen) geklärt sind (in RationaliiOi eines logischen Rechnens^

Das gesundheitliche Wachstum jeder Organisation untcr- iiegi dem Zwange seiner Normalität, und in der Gesellschafts- wesenheit hat jeder die ihm zukommende Stellung zu ver- treten, fUr ein korrektes Zusammenwirken.

Das Kind wachst in sein Leben hinein, den realiter be- stehenden Altersstufen eingefugt, die Jungen unter die Älteren und ihnen somit ergeben, aus kindlich verßechtender Pflicht Die bestehenden Eigentumsverhältnisse werden als solche fak- tisch entgegengenommen, gegen Diebereien bewahrt, weil daran Überhaupt nicht gedacht wird, und bei zoopohiischer Einheit des Gesellschafts Wesens kann dem gesunden Menschenverstand der Mord eines Stammesgenossen (bei den Kayan) ebenso- wenig in Gedanken kommen, wie suizidische Handanlegung an sich selber (dem gesundheitlich Normalen).

Wenn der unbewufsten Übung ethischer Funktionen, bei störenden Verschiebungen der primitiven Verhältnisse, Frage- stellungen sich aufdrängen und, im Hinblick auf die legalen Maisnahmen, welche gleichzeitig benötigt geworden, das Gebot der MoralitBt auf einen priesterköniglich oder sonst auioraiiven Urheber zurückgeführt ist, dessen Umrisse in grauer Vergan- genheit verbleichen, mag er als Gesetzgeber reden, wahrend bei späterhin objektiv gewonnenem Umblick die Gesetze selber sich aussprechen (aus ihrem Principium essendij. >Le coeur' hat seine Bedürfnisse, die >la t£te< nicht kennt (s. Pascal), aber den auf sein eigenes Wohl Bedachten wird sein zugehöriger Kopfgeist veranlassen, die Aussprüche der Herzensseele auf ihre Gültigkeit zu prüfen, um das in ihnen nichtig Leere zu ver- scheuchen und, was wahrhaft naturgemäfs darin steckt, ent- sprechend zu befriedigen (je nach der aus jedesmaligem Stand- punkt der Kenntnisse gewahrten Antwort).

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Solange das Denken auf dem Boden tatsachlich umgreif- barer Didomena, den Anforderungen des Kausalitfltsprinzipcs gemafs, seine Urteile fällt, sind diese aus proportionellen Rela- tionen prinzipiell*; gerechtfertigt, wogegen es darüber hinaus in (Campanella's) Proprinzip iem gerät [bei denen nur aus vergewissert bekannten Bedingungen auf adäquate Vorbedingun- gen im (absolut) Unbedingten zurückgeschlossen werden kann].

Proprinzipiell in vorhanden gegebener Welt (rituja) mani- festiert sich dieselbe zunächst in den drei Aggregaizustfinden, des Festen, Flüssigen und Luftigen (Pathavi-, Apo-, Vayu-Ohaiu auf dem Buddhagama), neben dem Feurigen, als Tejo-Dhatu [in (Heraklit's) tivq itx'ixiJi], wenn die Energie, statt an einem substantiellen Hypokeimenon ausgewirkt, als solche zur Be- tfiligung gelangt.

Wie Überall liegen die Elemente der Erde, Wasser und Luft auch jedwed' individualisiertem >Ens positivum« unter aus dem Selbsterhaltungstrieb reaktionsfähig, dessen elemen- tare Bestandteile mit denen des Draufsen in Kontakt kommend, zur Neutralisation der Gegensätze (in Reiz und Gegenreizi sich erhitzen, sodals (auf dem Buddhagama) 'alles brennt", im Leben [lö C^f Iperipatetisch), als tftp^oV].

Bei humanistischer Existenz ist, über den somatisch ge- regelten Organismus (rituja) hinaus, die jedesmal noetische Da- seinsform Karmaja vorher bedingt in >principia cogno- scendi'^ (neben »essend!« und »hendi<) , indem die Hin- richtung auf das (eine Unabhängigkeit suchende) Nirvana-Dhani zur Entfaltung fondrangi (die Wechsel der Jataka hindurch).

*) tPrincipium est noiiien significans esseniiain« (s. Alb. M.) in (Plato's) ttifx'i [eines (ursächlichen) Anfangs]. JiitifiQuy rft t*""

df^äi Xai OTDtjffio, iii; /itc yuQ tlfat üyiyjiovs xof äfdiiftaiis, ii inei)(Ha xatii jljr IxnSQiaaiv ipSiipiaSni (in der Stoa), wahrend im Um- schwung der Kaipen Überdauernd (zur Apokatastasis in Erneuerung aus Okasaloka), wie auch die geistig bereits konsolidierten Entitäten (auf obersten Haben der Meditaiionsterrassen bis zu Akamishta oder in Avitschi's uniersien Tiefen).

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Bei dem aut Tan-matra (der Sankhyal rUckftlhrenden Wechselspiel der Ayatana und Aromana liegt aus den Be- ziehungen zu den Elementen der Mahabhuta die materielle Berührung involviert und hat so fUr die dadurch angeregten Gedankenzeugungen in ihren Nachschwingungen spürbar zu bleiben. Wenn deshalb (bei periodischem Zerfall) abscheidend, bleibt der Chuti-Chitr (in Paiisonthi-Chitr gewandcltj elementar noch tingiert, nach derjenigen Disposition, wodurch bei der Reinkamaiion die Wiedervereinigung mit einem hylisch empor- wachsenden Embryo prädestiniert ist, und da sich dieser seinen leiblichen Bestandteilen nach erblich bereits beeinflufst hndei, aus Einwirkung des männlichen Samens auf das Ei der Weib- lichkeit, haben die so veranlalsren Ursächlichkeiten auch in der seelisch hinzugetretenen Besonderlichkeil sich merkbar zu tnachen. Insofern ist zwischen Kind und Eltern dasjenige einigende Band geschlungen, woran im Laufe der Wieder- geburten stets die gleichen PersSnl ich keilen wie der zusammen- geführt werden (in den Parabeln der Suira).

Ob das vom Vater in die Existenz gesetzte Wesen ihm dafUr Dank schuldig ist, mag bei pessimistischer Verstimmung in Frage gestellt sein, wahrend die ihm fUr seine Belehrung geschuldeten Verpflichtungen stets anzuerkennen sind und un- mittelbarer noch die mit der Mutter schon leiblich verwebenden Fäden, aus der, nach automatischem Verlauf der Schwanger- schaft, fortdauernden Pflege des Säuglings (bis das in die Welt gesetzte Produkt auf eigene FUfse gestellt werden kann).

Wenn (unter den Vorschriften des von den Tathagata ge- kündeten Heilswons) bei normativer Gestaltung des geistigen Lebens in »konstruktiver Bewegung des Denkens* (s. Tren- delenburg) die einwohnenden Voranlagen zu voller Aus- reifung gelangen, so entschwinden dem Bewufstsein des auf Machtfalle des Jenseitigen hingerichteten Blickes die in irdische Anfänge hinaushangenden Wurzelenden, obwohl, da (wie ot'dtV yivfjat ix tov (iij ovro?) nichts vergeht (b. Epikur), die Effekte irgendwie zu verbleiben haben, zum Nachtönen unter

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kosmischen Symphonien, je nach Ausschärfung des Ohrs (um die Reden seines Logos zu verstehen).

Nachdem das Denken unter kausal befriedigender Beant- wortung der in den Vorsiadien seiner Evolution (über die statthabende Metamorphosen) aufgedrängten Fragesiellungea herangereift ist zur Fruition, dann beeindruckt die Religio- sität, mit den, ein Verständnis dessen, was (im Erst-Letztem Über die umschaubaren Ursächlichkeiten hinausliegt, anstreben- den, Sehnungen, und- je empfänglicher für die stachelnden Probleme das Gemüt veranlagt ist, desto treu wärmer erweist sich die Empfindung als religiöses Empfindnis).

Was zunächst sich merkbar macht, ist ein unheimlich schreckvolles Gefühl von Furcht und Angst vor unbekannt Starkeren Mächten, von denen das schwache Menschlein in seiner Lebensexistenz bedroht wird, vornehmlich wenn der Krankheitsdümon wütet im eigenen Körperleib, sodafs kein Entrinnen möglich.

Einem jeglichen Naturobjekt hangt (betrefik des Warum seiner Setzung an Ort und Stelle) ein Stück Unbekanntes an. das im Auge des Wildlings (der ihm die Mittel seines Unter- haltes zu entnehmen hat) dasselbe umhüllt, und um aus allmäh- lichem Bekannterwerden (solches Unbekannten) eine Beherr- schung zu gewinnen, sollen die ontologischen Zauberlieder dienen (gleich denen des Pute Heau), denn aus dem Werden versteht sich das Sein, nach Ausdrucksweise des in kulturellen Zeitläuften erzogenen Historikers (auf gleichähnlichem Elemen- targedanken basierend).

Indem im zivilisatorischen Fortschrin das mit seinen (Welt-) Rätseln umgebende Unbekannte zu deutlicherer Er- kenntnis aufgehellt wird, verliert oder mildert sich allmählich (aus vertrauterer Stimmung) das beängstigende FurchtgefUhl- in Verehrung übergehend, aus sympathisch empfundener Zu- neigung; und mit gesteigerter Bewunderung (über die Wunder des Alls, im O^avfiä^fiv, als ■■Anfang der Philosophie«) bricht die 'Admiratio majestatis' aus in Preisgesangen, beim »Puja^

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eines theologischen Zeremonials, um der in mysteriösen Sym- bolen verschleierten Gottheit Dank darzubringen und sie mit Hülfe erflehenden Gebeten zu umstUrmen, unbekümmert um die ihr aus anthropomorphisierenden Schwachen angetane Entstellung und bejammernswerte Verzerrungen oftmals (wenn der Übereifer des Gottesdieners ihn zu Exzessen fortrsirst).

Was bediaglich umerliegt, ist das Unbekannte, das der Erkenntnis in Bekanntschaft Überzuführen der aus dem Orga- nisationsprinzip her vortreibende Wissensdrang fordert, in glau- biger Hingabe an religiös aufwallende GefUhle oder in ratio- neller KiMrung durch die Philosophie (nachdem in naturwissen- schaftliche Schulung genommen). Aus innaicm Organisations- Irieb spriefst es hervor im Denken, zu organisch regulierter Ausentfaltung der im Keime latenten Potential icäten, und wenn sich am Fruchtstand die Anfange wiederholen (in ' hSberer Potenzierung), dann klingt es zusammen in den (nach Mafs des Verständnisses erklärlichen) Gesetzlichkeiten, der im Denken immanenten mit altgemein durchwaltenden (unter kosmischen fiarmonien). Je tiefer der Einblick sich niedersenkt in den wunderbaren Zusammenhang der Dinge, desto machtiger er- greift dasjenige, was religiös bindet, und zwar um so unauf- löslicher, je genauer das Denken jed' Einzelnens an richtiger Stelle sich einfUgt, wohin seiner Eigenart nach es gehört. Wenn aufs Geratewohl eingreifend in das Räderwerk [der, für detaillierte Auseinanderlegung, (dem Umbercich menschlichen Gesichtskreises) allzu komplizierten Maschinerie], würden ihm gar bald die voreiligen Finger nicht nur, sondern Hals und Kopf auch abgeschnitten sein, wogegen bei vernunftentsprechen- der Anordnung die dauernde Mitwirkung gesichert ist (aus den Vorbedingungen des Seienden).

Das im Denken, als Betätigung der den zoopolitischen Organismus erhaltenden Funktionen, automatisch hervortrei- bende Organisationsprinzip manifestiert sich, bei Reduktion aus der Vierheit, mit den beiden Denkgesetzen des Wider- spruches und des Grundes, wie durch den Gemeinverstand

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niedergeschlagen (auf gesellschaftlicher Sprachschichtung), und, aus solch noetisch umgebender Atmosphäre gespeist, wachst nun aus den psycho- physischen Unterlagen der jedesmaligen Individualität die rationelle Denktaiigkelt empor, um bei ver- dichtender Generalisierung (unter Zusammenfassen der Einzel- heiten) vom Urteil fortzuschreiten zum Schlufs (unter bewufsl- licher Umbeugung auf sich selbst^.

Wie vegetabilisch die Zelle, in reaktioneller Wechsel- beziehung zu den aus dem Milieu auftreffenden Agentteo, ihre Wachstumsprozesse durchlauft, von primSren Teilungen ab bis zum Fruchtstand, vro die Anfange pflanzlichen Daseins sich wiederholen (auf höherer Potenz), so setzen als Fruchte animalischer Organisation, aus den Nachschwingungen sensua- listischer Vorstellungen, die Denkschöpfungen an (in huma- nistischer Existenzform), um vor be dingliche Gesetzlichkeiten, wie des Seienden All durchwaltend, zur Erkenntnis zu bringen, soweit mit den im Denken immanenten Übe reinstimmig, nach proponionell gerechten Verhalt niswerten; wie durch den Logos ausgesprochen (in seinem logischen Rechnen^.

Beim zerebralen Durchkreuzen der in die Sinnesapparate auslaufenden Nervenfäden imaSensorium commune« eines Manas 'des ^Manu ' I hat jeder der auf ein sensuales Organ auftreffenden Reize, in den übrigen, Seitenschwingungen hervorzurufen, die bei den leiblich eingebetteten Organen indes innerhalb allzu- kurzcr Tragweite bleiben, als dafs die Spezifität (der Sinnes- energien) dadurch viel beeinflufst wäre. Bei den auf zoo- poliiischer Sprachschichtung (in humanistischer Existenzform) aus sensatorischen Vorstellungen fortziiternden Nachschwin- gungen dagegen gelangen die von materiellen Fesseln befreiten Vibrationen zu derartig stärkerem Anschlag, um unter dem Ab- gleich ihrer Äquivalente schöpferische Zeugungen hervorzurufen, die, vormals in der somatisch bereits merkbaren Konkordanz (zwischen optischer und akustischer) Auffassung zur Geltung kommend, ihre lautlich umkleideten Anschauungsbilder hervor- rufen, als Manifestationen des gesellschaftlichen Denkens; und

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aus der Reaktion gegen die Agentien solch sozialer Sphäre wird dann in den zugehörigen Konstituenten das individuelle Denken jed' Einzelnens geweckt, um, im Entwicklungsgange rationeller Wachstumsprozesse, die artikulicn umschriebenen Wortbezeichnungen begrifflich auszufüllen, aus verdichtendem Zusammenfassen der in ihren Gencralisierungen Ubereinstim- migen Abstraktionen, - je nach dem Einklang der im Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allfi^emein durch waltenden, im All des Daseins (und dessen kosmischen Harmonien).

Was auf ZOO politisch er Sprachschichtung in Einheitlich- keit eines sozialen Organismus sich erfüllt, ist zusammengesetzt ifQr seine sunitas in multitudine«) aus Vielheit der ihren Gesell- schaftskreis konstituierenden Individuen, deren idiosynkra tisch differenzierte Teilgröfseu, je nach ihrer Methesis am Ganzen, unter festen Ziffemwerten bewufstlich sich umschreiben (um mit jedmaliger Ichheit eine selbständige Unabhängigkeit zu ge- winnen).

Der hier in Denktaiigkeii ausgewirkte Faktor fuhrt zurUck aut die (somatisch) in Proprinzipien wurzelnden Funktionen der animalischen Organisation, die (wie die Pflanze beim Frucht- ansatz) zu regenerierender Zeugung heranreift (im itvxlog ysv4- if-i), während in humanistischer Existenzform der dem sexuellen Pol zerebral entgegengestellte die befreiende Loslösung Über- nimmt, um die Vorbedingungen des Seienden wiederum anzu- nähern, aus Gleichstim migkeit der im Denken immanenten Ge- setzlichkeiten mit] den das All durch walten den, zum innerlichen Verständnis, soweit dasselbe reicht (dem zeitgültigen Barometer- stand der Kenntnisse entsprechend).

Hineinverwoben in eine aus konform entsprechenden "Wechselbeziehungen ineinander geschlungene Heimarmene. beruht dem animalischen Organismus, wie allen °Phaeno- mena« (im «Zusammenhang der Dinge«) seine "Conservatio«

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auf innerlich adäquater Reaktion gegen die BeeindruckungcD des Draufsen, bei den somatischen Wachstumspiozessen sowohl, wie betreffs deren sensualisli scher Entelechien, in ninffacber Teilung nach den spezifischen Sinnesenergien, aber aus Kreuzen der Nervenbahnen im >Sensorium commune« dort einheitlich verbunden, zum Ausdruck des Totaleffekis, in sobezQglicher Auffassungsweise.

Wenn diesen autotnatischen Vorgangen in humanistisch« Existenzform die objektive Zu schau des auf zoo politischer Sprachschichtung entsprungenen Denkens hinzutritt, so Simu- lien sich, beim Einblick in die Subjektivität, das Persönlich- keiisgefühl einer temporären khheit, die als solche lim 'Atman*) der Vergänglichkeit angehört, aber infolge der dem ^Manas« 'auf dem Buddhagama) zu fernerer Tätigkeit anregen- den Citta zur Anschau in Jenseitiges befähigt wird, wo beim Zerbrechen zetträumÜcher Schranken die zum Neibbhan lei- tenden Pfade eröffnet stehen.

Im Begrifflichen umgreifen der Erkenntnis sich ihre Be- messungen und bei dem trotzdem fortdauernden Hindraog lum Unbegreiflichen (ohne welchen dem Fortschritt der Forschung ein Anlafs fehlen wUrde), gilt es dem Denkwesen, nicht die Rätsel der Welt zu lösen, sondern festzustellen, wo das Pro- blem beginnt (s. Goethe), um mit zunehmender Erhellung des Verständnisses weiter hinauszustreben, je nach den, auf zeii- gUliigem Barometerstand der Kenntnisse, gelieferten Anzeichen fUr die Kompafs Weisung (der Zielrichtung).

Und wenn bei Einschiffung auf dem im Unbekanntes umrauschenden Ozean der Ewigkeiten, aus dem Zusammen- treffen Übereinstimmiger GesetitUchkeiten ein Fackelschein sich entzündet, dann ist dem, vom Pharos am Hafen der HoffnuDfi. erstrahlendem Lichte zuzusteuern, um anzulanden an der Küste einer Heimat, wo das auf iFlUgeln der Gedanken«, aus dem durch irdische Denktfltigkeit Erarbeiteten, Hinübergetragene aufgespeichen vorgefunden sein wird, hergerichtet für künftige Behausung am »schönsten Ort* (in »der Erkenntnis Land«;,

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Dnter den des Daseienden All durchklingendei (wie aus ihren Gesetzlichkeilen bekundet).

Bei einem aus konform entsprechenden Wechselbeziehun- gen bedingten Dasein, \rorin das eigene mitverwoben liegt, ist an sobezUglichen Berührungspunkten der Ansatz [zum Aus- gang der Betrachtung) zu nehmen. Bei Ausfall eines, Anfang und Ende umgreifenden, Überblicks an der in makrokosmischen Unabsehbarkeiten entschwindenden Peripherie, verbleibt der zentrale Standort innerhalb des vom Denken beherrschten Mikrokosmos. Die RUckbeugung des Denkens zu selbsl- eigenem Erkennen dessen, was gesetzlich in ihm waltet, wird dadurch vermittelt, dafs die aus humanistischer Existenzform auf zoopolitischer Sprachschichtung entsprungene Denkfunkiion, als TeilgrOEse im zugehörigen Totum, den zukommenden Ziffernwert fixiert erhallen kann, nach vergleichungsfahigen Ver- haluiiswenen, um seine innerlichen Regulative zu verstehen, aus dem innaten Kausalitätsprinzip [in natumotwendig ge- schürzter Verknüpfung der Ursach Wirkungen), bis an dem mit Entbrechen der Relationen gezogenen Scheidungsstrich des Grenzbegriffes, die Möglichkeit einer Überschreitung vor- behalten; wo nämlich Weiterfolgerungen von vergewissert be- kannten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Un- bedingten feines Absoluten) rationellcrweise zulassig sind, zur Beantwonung entgegentretender Fragen (vernunftgerechten Postulaten gemäfs). Das entscheidende Schlagwon ist mit Wortbezeichnung der Gesetzlichkeiten gesprochen (unter kos- mischen Harmonien); jed' weiter (oder enger) definierte Tilu- lierung bt Leicht vom Übel (anthropomorphischer Verstümme- lungen wegen).

Bei Bearbeitung der kausal auseinanderlegbaren Sonder- fälle jedesmaligen >Holon's<i stehen die transzendentalen Pr&- niissen in Voraussetzung {anbetreffs eines 'Pan«)- Bei Auf-

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einanderfUgung von Bausieinen (zur Errichtung des Wisscos- gebäudes) hat der architektonische Umrifs zu umschwebei (die »Unitas formae«!, unier Ferahaltung frühreifer Erklärung der Einzelheiten, da dies hinauszustellen bleibt, auf was die Gesetzlichkeiten Über sich selber auszusagen haben: um dann aus objektiver Zuschau die Tiefen der Subjektivität zu kiarcn (mit dem durch die DenktStigkeit entzündeten Licht).

Die in den naturwissenschaftlichen Fachdisziplinen exp^ rimentell als exakt erprobte Methode wird im Fortschritt der Forschung auf dem Bereich der Geisteswtssenschaftea eben- felis zur Anwendung gelangen, seitdem auch dort das HOiß- mittel kontrollierbarer Vergleich ungen zur Verfügung gesteüi ist (auf Grund der ethnischen Tatsachen). Und die im UII^ kreis ihrer Gesellschaftswesenheit bewubtheitlich gestetiKU Individualitat (kraft der aus Erfüllung obliegender Pßichtea sachgemals gerecht zuständigen Rechte) wird dann die ihr angewiesene Zielrichtung vorgezeichnet sehen, wenn aus dem Jenseits zeitrSumlicher Schranken der inneren Stimme (eines Damonion, als &e6<; h- ^fily) gleichlautenden Reden (des Log(») entgegentönen, zur Beantwortung der gestellten Fragen (unt« gemeinsam einigendem Ge.<;etz).

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Adolf Bastian.

)ie £ehre vom Denken.

Zur Ergänzung

der

Naturwissenscliaftlichen Psychologie

in

Anf endang aof die Geistesfissenscbaften.

Berlin 1905.

Ferd. Dümmlers Verlagsbuchliandluntj.

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Die Lehre vom Denken

ZÜB EEOÄNZÜNG DER

NATURWISSENSCHAFTLICHEN PSYCHOLOGIE

für Überleitung auf die

BERLIN 1905.

Ferd. Dämmlers Verlagsbuchhandlung.

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Vorwort.

Mit dem vorliegenden drinen Band ist die «Lehre vom Denken« noch nicht abgeschlossen, der Verfasser kündigte viel- mehr in einem Schreiben, datiert vom 9. Dezember 1904 aus Kingston, Manuskript zu einem weiteren Bande an. Inzwbchen hat ihn, wie bekannt, der Tod ereilt In tiefster Trauer steht ilie gesamte wissenschattliche Welt an der Bahre dieses hervor- ragenden Forschers und Gelehrten. Die Presse des In- und Auslandes widmet ihm längere Nachrufe und würdigt ein- gehend die außerordentlichen Verdienste, welche sich Adolf Bastian um die ethnographische Forschung erworben hat, sie nennt ihn den grOEsten Gelehnen, den das XIX. Jahrhundert hervorbrachte. Sein phänomenales Wissen umspannte die Menschheit in Raum und Zeit, und bis zu seinem Tode hat er dasselbe auf weiten Reisen zu mehren gesucht.

Auch das vorliegende Werk enthalt wieder eine Fülle neuen Materials, durch welches Adolf Bastian den Nachweis fühn, dafs der gesicherte Aufbau der Geisteswissenschaften nur auf dem Fundament der exakten Naturforschung mQglich ist. Ob und wann eine weitere Folge der »Lehre vom Denkern erscheinen wird, vermag die Verlagsbuchhandlung nicht zu bestimmen, da ihr zurzeit noch nicht bekannt ist, welche Ver- fügungen Adolf Bastian über die von ihm h inte Hasse nen Manuskripte getroffen hat.

Berlin, den 10. März 1905.

Ferd. DQmmlers Verlagsbuchhandlung.

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Uer menschliche Einblick in das AU des Daseienden umFakt einen beschrankten Ausschnitt desselben, denjenigen nHmlich, der in Weite zeitgUliiger >Visio mentisi durch die Peripherie linie des jedesmaligen Horizontes begrenzt und um- schrieben wird (im intellektuellen Gesichtskreis). Darüber hin- aus — wo die Wechselbeziehungen gegenseitig bedingter Ver- hahnis werte ausfallen (die proportioneil verwendbarer Ver- gleichungen bedürftigen Reladonen) lagen im Dunkel des Unbekannten das Absolute eines Unbedingten (fUr die «Docta ignorantia« des Agnostikers), und die dem Denken, worin die Wesenheit des Denkwesens (oder Zoon logikon) gipfelt, zu- kommende Eigenart ist dahin nun gestellt, die ihre Rätsel- fragen verschleiernde Dunkelheit durch das beim Aufbau zoo- palitischer Organisation (auf gesellschafUicher Sprachschichtung} enzUndete Licht zu erhellen und die aus dem Bereiche des (soweit) Unbekannten dem Wissen hinzueroberten (ihm bekannt gewordenen) Gebiete gesicherter Kenntnis zuzufügen (in stetiger Ausweitung der Erkeitntnis). Solche Aufklarung wird ge- wonnen durch die aus den Entwicklungsphasen der dem zu seinem Fruchtstand heranreifenden Zoon potitikon entsprunge- nen Denktfitigkeit, indem die aus den Komponenten des sozialen Kreises zusammenströmenden Nachschwingungen (der sensual istischen Vorstellungen), in lautlich umkleidete An- schauungsbilder umgesetzt, aus ihrer noetischen Sphäre (und Atmosphäre) das in den psychophysischen Funktionen des sin- gulär körperleiblichen Organismus spriefsende Vemunftdenken

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zu fruchttragender Emfaliun({ der im Keime latenten Potentia- litSten des naturnotwendig immanenten Organisationsprinzipes zeitigen, für das Verständnis allgemein durchwaltender Ge- setzlichkeiten, bei deren kongenialer Übereinstimmung mit den dem Denken tnnaten, unter kosmischen Harmonien; aus deren rhythmischen Klangen die Lehren desjenigen Logos sich kün- den, der mit Zunge der Gesellschaftswesenheit redet (wie mensch- lichem Ohr auffafsbar).

So hat die objektive Kenntnisnahme von Natur und An des GeseUschafls Wesens voranzu stehen, ehe das individuelle Denken, in seine Subjektivität versenkt, bei Umbeugung auf das eigene Selbst, Aussicht hegen kann, eine Selbsterkenntnis anzunähern, um den dem Seienden unterliegenden Vorbedin- gungen an richtig zugehöriger Stelle eingefügt, mit ihnen fonzuwirken (an realen Aktualisationen).

Zunächst also, um fUr korrekte Niederschau in die seine Gedankenwelten regulierende Tätigkeit den normalgemSls an- gezeigten Standpunkt zu festigen, hat das Denken die Gesell- schaftsgedankcn zu durchforschen, wie sie in automatisch ge- schaffenen Gebilden vor Augen stehen, als VOlkergedanken (unter geographisch-geschichtlichen Wandlungen).

Aus ihnen, auf ihren primären Vorstädten, spricht das- jenige, was Mutter Natur zu sagen hat, Über den ncti^^ ärf^atog, dessen verhüllten Namen kennen zu lernen, dasDenken mit seiner kulturellen Schulung anstrebt (im zivilisatorischen Fortschritt).

Dafs das Denken des Anthropos in Anthropomorphi- sierungen befangen sein mufs, liegt in der Natur der Sache. und so waren die Kurzsichtigkeiten, wodurch der Gonesbegriff überall entstellt worden ist, unvermeidlichj bei den isoliert den Globus bespickenden Volksgeschichten. Erst jetzt, wo mit dem Überblick des Menschengeschlechts unter all seinen Va- riationen, aus Gleichahnlichkeit der Elementargedanken, Ver- gleichungen geboten sind (in ihrer Universalität), wird das für den Menschheitsgedanken Allgemeingültige sich ableiten lassen (nach Mafs des Verständnisses).

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Kein Ding, als *£ns positivuin* gesetzt, kann von dem auf vergleichungsgerechte Relationen hingewiesenen Denken »lo think ia to condition« (s. Hamilton) in seinem »An- sich« (Sytaig öv oder csvayam-bhu«) verstandlich projiziert werden, weil zu korrekter Einfügung in ein universelles Totum oder (peripatetisches) xäüol^n [bei Erweiterung des (stoi- schen) hX9v zum nav\ die umziehende Peripherielinie in Vor- aussetzung steht und wo (im Überschaubaren Sonderfall) eine solche (dem Apeiron sein Peraion oder Peperasmenon) zu er- mangebi begim», was über den Horizont des Gesichtskreises (im Ambitus deutlicher Sehweite) hinausliegt nach dem Mafs- siab erweiterter Kenntnisse progressiv nur annaherbar ist, unter •Transcendentalia« (s. Clauberg) oder iCampanella's) »Pro- prindpia« (im Apriori). Vom Didomenon letzt aulserster (oder erster) Eins ab, als »Terminus a quo«, gerechtfertigt, kann das Zwischen bis zum »Terminus ad quem« aus kausal verknüpften Wechselbeziehungen auseinandergelegt werden, um das dem Oenkprozefs innate KausalitatsbedUrfnis zu befriedigen, wah- rend darüber hinaus nur der Index der Progressionen ausver- folgbar bleibt (nachdem das logische Rechnen zu seinem In- (initesimalkalkul sich vervollkommnet haben sollte).

Die monerische Zelle, als > Elementarorganismus« (s. Brücke), ist naturwissenschaftlicher Forschung brauchbar als primäre Unitat, aus kinetischer Betätigung der latent in ihm schlummernden Potentialitaien, wahrend ihre weitere Zersetzung eine Zerstörung (Vemichtigung in Nichtigkeit) bedeutet, da die übrigbleibende Plasmode, weil in begrifflos herausgerissenen Fetzen irrig umheräanernd im iZusammenhang der Dingec, in die Äffungen des »Regressus ad inlinitum« abgleitet (als «flatus vocis«, realer AnschauUchkeit entbehrend). Die Eins ist stumm und starr (die Null tot an sich); erst mit der cExpUcatio uni- tatis« (s. Nie Cus.), wenn die Zahlenreihe in Flufs gekommen, erhält das Denken seinen erfahrungsgemäfs faktischen Anhalt fUr seine Arbeiten, wenn der momentan im kristallinischen Anspringen erstarrte (und aus den Richmngsweisungen der

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Achsenkreuze berechenbare) Lebensakt durch stetig kontinuier- liche Anregungen der aus dem Milieu der Umgebung ein- fallenden Reize sich in zellular biologische Reihen hinaus- gezogen findet, bei seiner Ausentwicklung zur Akme. wo die >Evolutio< in «Involutio« umschlBgt, unter Abstofsung der herangereiften Frucht, mit deren Keimsamen die Anfänge (potenzien) sich wiederholen, im zeitrtlumlich umroUenden xvxXof yivtattog (phänomenaler Weh), während das dem Denk- wesen (oder Zoon logikon) eignende Denken, aus Sphäre (oder Atmosphäre) eines noetischen »Monde ambiant' gespeist und gezeitigt (in den Regionen imelligibeler Welt), zum Jenseitigen hinausschreitet, in Kommunikation mit konformen »Wider- würfenc (s. Eckhart) von dorther [im (von räumlich fesselnden Schranken befreiten^- Reich der Gedanken].

Die vorhanden gegebene Welt (>rituja> auf dem Buddha- gama), in deren ovola'änotos die Dinge alle, öftoP (s. Anaxa- goras), beisammen sind, ist zunächst entgegenzunehmen, wie uiigetruffen [»das Leben als Grunderscheinung der Natur* (s. Kern) miteingeschlossen], da das, ein erstes Verständnis ermög- lichende, KausalitBtsprinzip in jedesmaligen Sonderfällen erst zu ursächlicher Auswirkung gelangt, denn 'nur die Erfahrung kann lehren, was als Ursache und Wirkung zusammengehört' (s. Stumpf), und sofern die Frage des »Warum der Warums« aus der Zweck mafsigkeit des liXog (b. Aristoteles) sich beant- wortet, ist das Weswegen? (lö oS IffKa) den altim oder äffjtii zugerechnet, damh was die, aus dem dn^'ä.uct of hervortreibende, lEnergeia« am »Eidos« morphologisch (für die IJiai) geformt hat, in Betracht gezogen werde, bei den Gestaltungen aus materieller oder immaterieller iHyle« (im >Hypokeimenon<).

Wenn innerhalb der aus ihrer »Natura naturans» hervor- treibenden »Natura naturata« die Materie im »energetischen Wehbildi' als Volumenenergie :s. Ostwald) definiert wird, so gälte das bei Aktualisierung der kosmisch einfallenden Krlfte. für deren am lellurischen Stoff ausgewirkten Effekt innerhalb des planetarischen Dunstkreises, der wiederum auf denjenigen

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.Vorbedingungen! beruht, die aimtlherbar bleiben, im soweit 'Unbedingten« (eines Absoluten), aus vergleichungsgerecht be- kannten 'Bedingungen« (nach jedesmaliger MaFsweite des Ver-

Was aus obliegenden VerpSichtungen, deren Inachtnahme die demgemafs zustehenden Rechte gewahrt, die Ethik in der Pancha-Sila eines Pcnta- (oder Deka-) logs mit ihren Verboten fordert, sind passive Enthaltungen vom Übeltun, um die bio- logischen Funktionen des gesellschaftlichen Organismus (im Zoon politikon) vor Schädigungen zu wahren und die auf primärem Niveau automatisch geübten Vorschriften (in vöfiot äy^tpoi) einzuhalten unter Aushülfe durch legale Maßnahmen bei kulturellen Verschiebungen, um der >Politeia< einen lebens- ^higen Bestand zu sichern.

Die aktive Betätigung der Ethik wird aus liebevoll sym- pathischen Gefühlen geweckt (wie dem Organismus des 'Animal sociale« natumotwendig innat), in der Nächstenliebe zunächst, das >ganze Gesetz« (b. Hillel), neben der Liebe zu Gott, die als >amor dei intelleaivus« (s. Spinoza) in philo- sophische Konzeptionen überführt (bei der Wahl zwischen Dens sive natura«).

Die Grundzüge der Ethik sind der Hauptsache nach überall dieselben, weil eben die natumotw endigen Voranlagen sozialer Existenz. Ihre besondere Eigentümlichkeit erhalt eine {Religion aus dem sie prägenden Goltesbegrtff, und in Erman- gelung eines solchen -^ wenn die Theologie als xaiatpatix^ sich negiert in anofaiix^ ib. Dionys, Ar.) tritt auf dem Buddhagama das psychologische System des Abhidharma an dessen Stelle (für den »self-made man«). >Theophania est illuminatio procedens ab intus ad mantfestaiionem ali cujus occultic (s. Alb. M.), wie dem Menschen sein Gott erscheint, Wenn nicht in (theophanischem oder) theodiceischem Gewände, m metaphysischem (der Spekulationen). Aus dem Naiurgesetz- l'chen, »quod natura omnia animalia docuit«, hat dem Gesell- schaftswesen die Beobachtung der gesellschaftlich aufliegenden

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Pflichten vorbedinglich zu gelten, in Ver- und Geboten der Ethik, und wenn unter den Gemeinverständlichkeiten des zugehörigen Conceptus mundi (auf zoopolitischer Sprach- schichtung) das individuelle Denken des einzelnen, zu ver- nunftgerechter Entfaltung gezeitigt, aus innerlichen Herzens- bedürfnissen entgegentretende Fragestellungen zu spUren beginnt, wird auch für die 'Beziehung zu den Übermenschlich geheimen Kräften, von denen der Mensch sich abhängig fühlt,« (s. d'Alviella) eine entsprechende Beantwonung gesucht, aus je ligions philosophischen Weisungen zunächst. Das jedoch verbleibt dann eine Privatangelegenheit jedweden Individuums, auf Sphäre noetischcr Regionen, denn »la religion est uoe affaire entre chaque hommc et Dieu» (s. Bayle), während die Ethik den üv^^ianoi fvari ^i^oy noltitKO)' unverrUckt bindet, zum Nachleben seines Berufs, innerhalb des ihm in seinem Erdenhaus umziehenden Gesellschaftskreises (für staatlich statt- lichen Ausbau).

Wenn die Pcriphcrielinie des mikrokosmischen Horizontes Überschreitend, die Sehnungen in makrokosmische ünabsehbar- keiien hinauslugen, können sie (zum Ersatz der ausfallenden Relationen) einen gesicherten Fufsaufiritt da nur erlangen, wo aus eiakt bereits bekannten Bedingungen der RUckschluls ge- wagt werden darf auf adäquate Vorbedingungen im Unbe- dingten (eines Absoluten). Und hier kann prüfender Kontrolle die Richtigkeit der gezogenen Folgerungen erst dann ver- gewissert sein, wenn die Gesetzlichkeiten Ubereinstimmig zu- sammenklingen, die dem Denken immanenten mit allgemein durchwaltenden (unter kosmischen Harmonien).

In hulfloser Abhängigkeit von UbergeWHltigen Mächten schreit das arme Menschenherz nach Gnade, nach Barm- herzigkeit, nach Erbarmen: 'Kyrie eleison!«

Wo jedoch, im »Regnum gratiae« (s. Leibniz), ist der ■Kyrios«, der autokratische Herr, der nicht unter den Po- panzen der PuppengOtter aller (wie in Monstranzen de- monstriert) als >Fata morgana^ sich entpuppt, in der Vor-

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stellungswelt. die, der Tröstungen bar, ihrer Öde wiederum aberlassen ist?

Wo ist der Retter oder die Rettung in den Unendlich- keiten, deren 'Schweigen erschreckt* (s. Pascal), wo kann sie sein, wenn nicht zum Reden gebracht im Logos des >Zoon logikon> oder Denkwesens, das in seinem Denken die ihm immanenten Gesetze Ubereinstimmig ftlhlt mit den allgemein durchwaltenden, die damit als gerechte sich zu erweisen haben? Und in dieser Überzeugung erhalten die Fragestellungen unter all ihren Bekümmernissen diejenige Beanrwortung, wie sie erwünschter ihnen nicht gespendet sein könnte, so dafs sie in solcher Befriedigung dasjenige beseligt, was angestrebt ist im SeligkeitsgeFUhl, das aus dunkel verworrenen Wallungen der Empfindungen [unter leidenschaftlichen {und Leiden schaf- fenden) Affekten] zum gesichenen Wissensbesitz sich klön, für die Erkennmis im eigenen Selbst. Und ihm, am Non- plusultra, >quo majus cogitari nequit« (.s. Anselm), wird aus gesetzgemafs richtig Rechtem der gerecht verbürgte Einklang vergewissert, mit kosmischen Harmonien (im All des Da- seienden),

Die religiöse Bindung, aus Ü^o^ des $^o$, wird gewohn- heiisgemafs eine unverbrüchlich heilige (in fgi;).

Dafs der Summesgenosse einen andern töte, war den Kayan deran undenkbar, dafs sie die ihnen gestellte Frage Überhaupt nicht verstanden (weil mit der, aus zoopoUtischer Organisation gelieferten, Antwort nicht vertraut).

Bei Bruch des Tabu (auch eines unabsichtlichen) starb der Maori aus Herzensangst (statt am »kategorischen Imperativ*), der Australier am Eisschlingen des unsichtbar zugeworfenen Zauberknochens, der strikte Moslem aus Überschlucken eines Schinkenstuckes vielleicht u. d. m. Der russische Bauer (s. Tolstoi) würde >eher den Tod erleiden, als die empfangene Hostie von sich geben>, aber >bei mangelnder Nächstenliebe

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liegt seine Brüder zu morden« ihm zur Hand (wahrend der Talapoine auch dem ihn peinigenden Lttmlein sein Lebea schenkt, wenn ihm zum Knirpsen unter die Finger gegeben). Der 83o p. Chr. geliefene Nachweis für die zur Heiliglceit transsubstantiienen Substanzen (oder Elemente, himmlischer Atomistik) liegt ihm ebenso in böhmischen Waldern, als der Grund für dort die Hussitenkriege entzündende EntziehuDf; des Kelches [was (unter Ungeschorenen*) oder Unrasienen) den Zechgesellen nicht gefallen konnte]. Was dann solcher Meinungsverschiedenheiten wegen am Konzil zu Konstanz dem im Feuertod Exekutienen mit dem Ausrufe »O sancia sim- plidusl« entfuhr, war zu sanft, um die humanistische Bestialität zu zahmen. X>enn »der schrecklichste der Schrecken, das ist der Mensch in seinem Wahn« (nach dem Dichtervers).

Wenn jedoch die in trinitarbchen Mysterien die Fassungs- kraft des 2X2 = 4 übersteigenden Dogmen durch systemati- sches Eindestillieren wahrend des Erziehungskurses, bei Auf- pragung eines »Character sacramentalisc' (s. Aug.), derartig zur anderen Natur gebracht werden können, dafs die Vernunft und ihr togisches Rechnen dem Unglaublichsten sich fügt («Credo, quia absurdum<), so müfste das naturwüchsig Natür- liche im >empirischen Charakter« (s. Kant) mit der Veredlung zum lintelligibelen«, als »aufserzeitlichen* (s. Schopenhauer),

*) Im bischöflichen Gutachten darUber wird besaf;t: >Quel pr6tre sera assez habile pour donner la coupe sans Jamals en ricD r^pandre? En outre il arrive que les hommes barbus, ayant de longues moustaches, imbibent leurs poils de liquide avant que leurs levres y toucbeni. On obvia d'abord ä ce danger, en faisant aspirer )e liquid divin avec un roseau. Mais ä l'usage ce moyen ne panii ni pratique ni convenable. En 1105 la proposition fut faite par un abb^ du couvent de Citeaux de supprimer la coupe pour les laYques ei de la rdserver aux pr€tres seuls« (s. Rabaul). Und die fUr die Gesundheit aller trinkenden Geietlichen rechtfertigten dies aus den (blutigen Hostieni (*m£me sans la coupe, avec le pain seul, la 1 ätait donc aussi complete«).

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um so leicht bequemlicher*) sich eintränken lassen, aus den Voranlagen sozialer Existenz in den Moralgeboten, die, auf primärem Niveau automatisch geUbt (krafi ytf/iot äy^atpot), aus ihren potentiellen Keimen (mit deren organisch normativer Entfaltung) durch eine auf i^ivaoif hinieitende Mäeutik in Anamnese zu rufen wBren, für passive Übung der Pancha- Sila zunächst (im Noachischen Pemalog). Und bei instinktiver Übung solcher Vorschriften führt, aus sympathisch innater Stimmung, der Umschlag in aktive Betätigung zum Ausverfolg dessen, was die [mit (Piatos) gedoppeltem Eros] im Sinnlichen schon begründete Liebe - »vita quaedam copulans vel appetens< IS. St. Aug.) eingibt, um, wie dem Nächsten, den stumm duldenden Kreaturen gleichfalls sich zuzuwenden und ihnen unnötige Schmerzempfindung zu sparen. >Atnor est dispositio anitnae ad percipiendam voluptatem ex alterius felicitate« (s. Chr. Wolf). Auch Nanna's Pflanzenseele mag liebevolle Behandlung erfahren, um mit 'keuscher Hand< (wie den Folkloristen anempfohlen) ihre Blüten zu brechen (ohne rohe

*) Um aus dem iCircuIus vitiosus* in modemer Sachlage den •Aasweg* zu finden (auf die >wahre Religion«), substituiert der slawische Weltverbesserer seine treligiSsen Menschen« in Zeiten, •wo man diese Menschen nicht sieht, wo sie, von allen verachtet und gedemUtigt, unbekannt ihr Leben verbringen« den (vom •Obeilande« oder sonstwoher) erwaneten > Gottesfreunden«, in einer Rlr die Reformation des Germanentums kritischen Geschichtsepoche (unter Wiederholung gleicher Elementargedanken). Jetzt dagegen stehen wir am Endverlauf der fUr die Geschichte der Menschheit ihrer Reifung annähernden Entwicklungsproiesse, im heutigen »Zeitalter der Naturwissenschaften«, da der in ihr exakt bewahrt gefundenen Methode das benötigte Arbeitsmaterial (ethnischer Tat- sachen) in Beschaffung begriffen ist, um ihre Behandlungs weise auch auf die Geisteswissenschaften zur Anwendung zu bringen, im humanistischen ümblick des »Globus intelleciuaÜs« (mit Erschöpfung der Denkmügtichkeiien) ~ um ein festgesichertes Fundament zu breiten, für den Ausbau der Unendlichkeiten, die, auch die mensch- liche Wesenheit durchrauschend, sie gleichfalls hineinziehen in ihre Ewigkeiten (unter kosmischen Harmonien).

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Verletzung). Und wenn der Anthropos, in seiner "Empor- schau", auf (Xenokrates') oi^Qafiig hinblickt, mit philosophisch geschultem Auge, dann mag ihm der lAmor dei intelleaua)is< (b. Spinoza) »res cunctas magis amare primum ens inänitum quam se ipsas» (s. Campanella) durchdringen, mit >Admiratio majeslatis« (s. Bemh. CL), in anstaunender Bewunderung dessen, was die Natur mit ihren Wimdern*) enthüllt. >La naiure est la loi, qu'il a donnee au monde« (s. Daru), der (Schöpfer-) Gon oder (Bruno's) >Gon Amon, und das kongenial liebevolle Nachdenken der SchOpfungsgedanken leitet fort (bei Ausfall Erster Ursache) in einem vorhanden gegebenen Weligewande, auf die dasselbe durchwaltenden Gesetze und ihren hannoni- sehen Einklang, wie aus der »Concatenatio rerum* des All als >sich selbst sympathischer Organismus» (s. Plotin) her- Tortönend, in (stoischer) ovitnä^fia zäy Si-mv, bei Über- einstimmung der dem Denken immanenten Gesetze mit den aus dem Draufsen verstandlichen. Und was in Richtigkeit konstant erwiesen, liefen dadurch die Richtschnur im recht- schaffen gerechten Leben, um nach seiner Zielweisung dem gerecht zu werden, was dem Gerechtigkeitssinne redet im selbslgesetzten Gesetz, sofern in Identität (mtirtiift, tautologisch) mit der »Veritas aeterna« (des Identitfltsprinzipes), bei EinfUgung in der, im All des Daseienden, zugehörigen Stelluitg am richtigen On ein Jedes, zur richtigen Zeit (auf der Zeitlosig- keiten Jenseits hin).

Wie der Mensch**}, so sein Gott ~ Gott ist »das offen- bare Innere des ausgesprochenen Selbst im Menschen« , »das

*) In der Wurzel der zum Riesenbaum emporgewachsenen Welt, der Wunder voll (s. St. Aug.), sind »vi potentiaque causali* alle späteren Bildungen enthalten (in »semina seminum«), zur Ent- fettung beim Aufblühen, in polynesischer Kosmologie (pua-ua-ntai).

**) Die Wahl der Philosophie hängt davon ab (s. Fichte). >was fUr ein Mensch man ist« (in der die Lebensmaumen regulie- renden Weltanschauung).

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Abhängigkeitsgefühl des Menschen ist der Grund zur Religion<^ (s. Feuerbach), >wenn man an der Übersinnlichkeit jener wal- tenden Macht festhält und von deren Personifikation vorläufig abstrahiert« (s. Volkmann). Die Religion, als »Gesinnung der Seele in ihrem Verhältnis zu Gott« (s. Ferguson), begründet sich auf einer »sittlichen Weltordnung« (s. Fichte), und die Tugend (der Stoa) liegt auf als Pflicht {xa9^xoy). Religion (»die der Vernunft mit dem Wissen der Zeit entsprechende Beziehung des Menschen zum ewigen Leben, zu Gott, welche ' allein die Menschheit zu dem ihr vorbestimmten Ziele bewegt") ist *die Definierung der Beziehungen des Menschen zum Urquell alles Seienden und die hieraus entspringende Bestimmung des Menschen und die aus solcher Bestimmung folgende Richtschnur der Lebensführung« (s. Tolstoi), wie durch das aus der allgemein gleichartigen Beschaffenheit der psychischen UrvermOgen re- sultierende Sittliche bedingt (s. Beneke), kraft der Moralgebote, als naturnotwendiger Voranlagen sozialer Existenz, im gesund- heillich normalen Bestände (der Ethik). Wenn daneben die in religiös durchwallenden Gefuhlsempfindungen aufgediltngten Fragestellungen ihre Beantwortung verlangen, so kann sie nicht aus einem (auf erste Ursache rUckfUhrenden) -Urquell« oder (b. Bähme) *Quellbrunn» geliefert sein, in einer als vorhanden gegeben hinzunehmenden Welt, sondern nur aus der sie durchtönenden Ordnung, beim Wahen jener Gesetz- lichkeiten, denen das menschliche Dasein auch einbegriffen liegt Wenn diese unabänderlich gleichartigen Gesetze bei ihrer Umsetzung auf noetischer Skala (der humanistischen Existenzform) als gerechte sich ktlnden, dann ist all den aus Herzensbedürfnissen gespUnen Sehnungen voUbefriedigend vor- gesehen, im iZusammenhang der Oinge<, da dadurch in des Menschen eigene Hand gelegt ist, unter dem im All des Da- seienden richtig Gerechten, die demgemttls rechtschaffen rechte Zielrichtung so einzuhalten, wie der in seinem Sondersein aklualisienen Wesenheit zu gute zu kommen hat (unter kos- mischen Harmonien).

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In einer von theophanischen Vergoltungen und meia- physischen Geistesschemen bar gelegten Religion wäre es töricht, wiederum einen Kult, und sei es den der Menschheit (b. Comte), installieren zu wollen, da die ihren Wohltätern gezollten Ehren bald wieder in die mit Heroen und Mfirtyrem abgetane Idolatrie verlaufen würden. Ihre Verdienste bei fest- lichen Gelegenheiten in Erinnerung zu bringen, kann ohnedem nicht umgangen werden, aber Ovationen würden sie (wenn - verstandig) sich lieber entziehen: die dahingegangenen, weil für sie gleichgültig, und die midebenden, weil ihnen iHsti^. Wem nicht, was er geschaffen haben möchte, zu eigener Be- üiedigung genügt, wird sie aus feierlichen Ansprachen nur fOr augenblicklichen GenufsenmehmbarseinjSoweitnflmlich^ivie aus ihnen der Freund zum Freunde redet (im treuen Freundessinn'.

In einer Religion, wo die £|tic tfvx^ in Übun^ der ethischen Verpflichtungen durch den Erziehungskurs instUlieri sind (an Stelle eines theologisch eingepredigten Glaubens). wäre in ihren GrundzUgen die Kenntnis der harmonisch durch- waltenden Gesetze gelaufig zu machen auf den Stützen positiv exakt geprüfter Tatsachen, die aus dem Bereich der Natur- wissenschaften sowohl, wie dem der Geisteswissenschaften*) zur Illustration geboten stehen und aus universellem Umblick sich als korrekte erweisen (wenn in prüfend angelegter Kon- trolle so erfunden). Ob die dadurch geweckte •Admiratio majesiatis« (s. Bemh. Cl.) nun vom ^av/täl^eti' zum (peripate- tischen) Philosophieren weiterführt, wird, wie immer, v<mi idiosynkratischen Anlagen und den sozial äufsercn Verhält- nissen abhangig bleiben. Die zum Lüften des die Zukunft verhüllenden Schleiers ungeduldig hintreibende Wundersucfat wird in einer oder andern Art leicht auf eschatologische .Aus- malungen verfallen, am nächsten vielleicht bei jetziger Mode-

■) Anziehend Renuf« unter den aus allen Variationen des Menschengeschlechts entnommenen Bildern zur Illustrieruag der bisher alleinigen Entwicklungsphsse, der dabei, als heimisch volks- tumliche, der Stamm verbleibt (im Lehrapparat).

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laune auf spiritistische und theosoptusche, die fUr die landläufige Moral ziemlich harmlos verlaufen mögen, vrenn polizeilich strengere Vorkehrungen gegen psychiatrisches Pfusch er werk getroffen sind (um die nervösen Konstitutionen vor Mi^ Handlungen zu schützen). Solche Exzentrizitäten bleiben besser allein, da, wenn für sich (und unter sich) gelassen, sie in ihren >Widersinnigkeiten sich gegenseitig zu zerfressen haben, sobald die Entlarvungen (unausbleiblicherweise) in derartig krassester Weise sich mehren, dafs schlierslich auch die Dummen klug zu werden nicht umhin können.

Die staatliche Beteiligung an den ReligionsUbungen wird kl der Hauptsache neben der Einhaltung der wöchentlichen Ruhetage (die fUr belehrend öffentliche VortrHge dienen mögen) auf die beim Wechsel der Jahreszeiten in] regelmäfsiger Wider- kehr angezeigten Festlichkeiten beschränkt bleiben, verbunden mit industriellen Ausstellungen und was sich dabei ftlr ein vfüTdig imponierendes Zeremonial empfehlen mag. Und wenn zugleich am Vormittag Konzerte und abends der Theater- besuch (oder sonstige »Circenses«) gratis geliefert seien, so wurde das den Gemeindekassen wohl billiger zu stehen kommen, als die für Kirchenbauten benötigten Kosten (bei Verhütung des aus Langweile verursachten Unfugs). Den geistigen Be- dürfnissen ist, bei Erfüllung der sozialen Pflichten aus den demgemBfs zustehenden Rechten, mit Nachweis ihrer regelrecht organischen Begründung in der Uberzeuguag genUgt, zum gesund he idichen Wohlsein (nach bestem Wissen und Wollen) beigetragen zu haben, fUr die dadurch heranreifenden Früchte, die, wie dem Allgemeinen, auch jed' einzelnem zu gute zu kommen haben (in eigenem Interesse).

Wenn der dafUr verantwortliche Urheber, der, von seinen anthropomorphischen Verhunzungen umschleiert, in abdun- kelnden Hintergrund gestellt war, einem verfeinerten Ge- schmack (bei zunehmender Veredlung) nicht zusagt und ihm gerecht durchwahende Gesetzlichkeiten substituiert werden, so handeh es. sich dabei nur um terminologische Wahl des

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Namens, «Deus sive natura« (s. Spinoza), im Universum (und seinen kosmischen Harmonien).

Die Ausstattung der «Vielen Wohnungen«, die auf bisher mythologischer Basis in ihrer Wackligkeit zusammeogebrocheo ist, bleibt von eines jeden Prädilektion abhSngig, kann icdoch von dem, der dazu inkliniert, mit vollem Vertrauen auf ät Dauer ihres Bestandes unternommen werden, wenn geseo- mttfsig eingefugt, an Ort und'Stelle an der im AU des Da- seienden zustehenden Stellung nümlich, aus der keine Ver- rUckung möglich: in dem, aus Unmöglichkeit eines Nichtseins, bewiesenen Sein, wie jeder Wesenheit immanent (und so der des Denkwesens, das im Denken gipfelt, als ihm wesenthch).

Um das Leid des Lebens (wie in »Dukha« gefühlt) un- nötig nicht zu vermehren, hat jeder sich zunächst den taisicb- lichen Verhältnissen einzufllgenj denn an positiven Fakta lll^ sich nicht rütteln.

Gleich den Quäkern hatten die Duchoborzen den MilitSr- diensten sich entziehen wollen; ein aus europäischem Ge- schichtsverlauf widersinniges Ansinnen (um dem humanistischen Zoon pohtikon seine Existenzmöglichkeit zu bewahren).

Auf transatlantisch jungem Boden war diese Forderung ihnen zugestanden, aber als sie (durch ihres heimatlichen Pro- pheten Briefe aufgehetzt) gegen die von der kanadischen Re- gierung geforderte Einreg istrierung des Eigentums protestierten, begann eine Widersinnigkeit die andere zu gebflren, bis sie unter Vernichtung ihres Besitzes die Möglichkeit eines Daseins sich selber vernichteten.

Wenn solcherart HirnverrUckungen eines slawischen Li- teraten — oder in Nietzsches Publikationen {auch bei Reduktion des Übermenschen auf (Brandes') grofsen Menschen], neben dem verwelschten Victor Hugo's sympathischen Widerball im Leserpublikum (einer schmalen Fraktion des gemeinsame Volkstums) finden, so überhebt solch praktische Beweisführung

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en MOhen rhetorischer Argumentatioaen, um die aus der eiuufgabe gestellten Anforderungen dem •Animal rationale« der Zoon logikon (in seiner Wesenheit als Denkweseo) zu eniQte zu tühren: daTs nfimlich die in Kunstduseleien schwel- enden GcfUhlswallungen durch ein nüchtern vemunfigerechtes zaken zu zügeln und zu klaren sind (wie der Menschen- ilrdtgkeit geziemlich).

Wann in solcher Hinsicht das letzte Wort gesprochen n mag, bleibt bei Konsolidaritfit der Menschheit (durch um und Zeit) dahingestellt. In aktueller Gegenwart handelt sich um den Anschlufs an den zeitgültigen Barometerstand Kennmisse, welchem gemäls die in den Naturwissen- aften exakt bewahrt gefundene Forschungsmethode auch

die Geisteswissenschaften zur Anwendung zu bringen sein d (auf Grund der ethnisch beschafften Belegstücke).

Und die miüebende Generation (well in den kritischen ndepunkt gestellt) ist hier berufen, den Anfang zu machen

dem, was in der Zukunft zu korrekter Entfaltung hcran- 'ifen hat (für jed' Einzelnens heiligste Interessen).

Was in den eindrucks^hig empfänglichen Jahren der 'heh zur DurchprBgung gelangt, verbleibt sodaim in Ein- achsung, zur anderen Natur geworden (durch l^ig). ist der Halt, den die in täglichen Repetitionen gepredigteo bensdc^men gewinnen, bei den im Memorieren ange- ;r Gebetsformeln, in Anbetung der als Vermittler empfob-

Heiligen, in Sing- oder Tanzprozessioneo, in Pilger- n und Küssen zauberkraftiger Reliquien etc., Über den ch sein Heil garantien erachtenden Gläubigen (wenn er

zu Jahren der Diskretion gelangt, durch die Wider- keiten verwirrt, in atheistischen Nihilismus abgleitet). Indem bei einem vernunftgerechten Erziehungskurs die instimmigkeit der dem Gerechtigkeitssinn redenden Ge- tikeiten zur Zielweisung zu nehmen ist, so werden sie

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unter den der Fassungskraft des Kiades adäquaten Verbild- lichungen vorzuführen sein, -wie sie beim Verkebr mit dem- selben den an Erfohrungen Älteren überall in den Mund gelegt sind. Wenn, nach den (durch Geschichte der Religionen) empirisch erwiesenen Belegen, aus theologisch verkn9uelten Mysterien auch das Abstruseste sich eintränken Iflfst, kann keinerlei Schwierigkeit vorliegen, dasjenige zum gemwilligen*) Verständnis zu bringen, bei dem es nur um eine maeutische Wiedererweckung proprinzipiell eingesiteter Elementargedankcn sich handelt, aus natumot wendigen Voranlagen humanistischer Existenz, welche in «Conditio sine qua non> pra determiniert stehen, damit das »Animal rationale« in sein Dasein überhaupt hfitte eintreten können (in dem ihm typischen Charakter des Denkwesens)

Solange die spielerische Jugend auf Puppen hingewiesen ist, werden auch die Belehrungen aus Verpuppungen und Pa- rabeln ihnen zugänglich zu machen sein, so wie sie (mit dem Endziel konform) zum Schnitzen und Aufputzen sich bieien, damit, wenn der Zeitpunkt der Entpuppung herannaht, dieselbe im organbch normalen Verlaufe sich vollziehL

Dadurch^ist dann dem in bisherigem Kursus mit abruptem Bruche bedrohenden Wendepunkt die Spitze abgebrochea indem über die Gebhren seiner Krisis unbeschadet nicht nur hinweggeholfen sein wird, sondern hier nun grade, aus vor- gesehener Befriedigung, die bevorstehende Entfaltung zum organisch normalen Durchbruche gelangt, in Zeitigung ihrer Vollreife wie sie ist und sein will, nach bestem Willen (der im eigenen Wissen sich erfüllt).

*) Der Obvolutus, als (Eubiilides') Enkekalymmenos, ist nichi zu erkennen, wohl aber der darin verhüllte Vater, aus der Kind- lichkeit Gefühl, wenn seine Stimme vernehmend. Und so das ver- borgen umschleiene Gesetz von dem, seinen Gesetzlichkeiten leben- den. Denken des zur Mannheit gereiften Denkwesens (dem sein Logos in offenbarenden Beden sich kUndet).

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Was im Daseienden innerhalb des Sinnesbereiches zur Manifestation gelangt, weist hin auf vorbedingliche Gesetzlich- keiten, die, da sie dem Denken als richtig gerechte sich bekunden, unter solcher Fassung als verständliche erwiesen stehen.

Mit dieser den Fragestellungen entsprechenden Beant- wortung umgreift sich vorlaufig der gewisse Wissensbesitz, da jede Überschreitung dieses Grenzsiriches (mit Hinwendung auf Erste Ursächlichkeit) in Begri&losigkeiten hinausfuhrt.

Das dem Denken immanente KausalitBtsprinzip kann die unter ihren Wechselbeziehungen verknüpften Ursächlichkeiten Proportionen gerecht da nur anordnen, wo vergleichungsfähige Relationen vorliegen, um in dem einem »Terminus a quo* und dem >Terminus ad quem« Zwischenliegenden (jedesmali- gen Sonderfalles) den relativen Verhältnis werten feste Ziflem- grOfsen zu substituieren.

Diesem nach exakter Methode, zur Erklärung der Einzel- dinge, fortschreitenden Fortsc hu ngsgang entbiicht seine real gestetigte Unterlage, um das in der Frage über das Universum gestellte Problem anzunähern, da einem universellen Total kein zweites zur Vergleichung verfügbar gestellt sein kann und zunächst also die Eins nur in sich selber gegeben ist (als Didomenon soweit).

Ob (oder wiefern) die in ihr verhüllte Zahlenreihe auf weiterhin in Fluls zu bringen (um die Symbole lesbarer zu entziffern), bleibt davon abhängig, ob bei genügend gemehrten Daten aus korrekt bekannten Bedingungen auf adäquate Vor- bedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) rückzuschlielsen gestattet ist unter zuverlässig genugsam bestätigter Kontrolle nämlich: dafs das sobezUglich (in bisherig Unbekanntem) der Erkennmis Aufgehellte dem Wissen eingefugt werden darf, «Is verge wisse rter Besitz.

In der Zwischenzeit hat der »Calculus philosopbicus« mit allgemein (uoter kosmischen Harmonien) durchwaltenden ^seizltchkeiten als Grenzbegriff zu rechnen (in logischem

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Berechnen), um die aus ihnen entnehmbaren Lehren zu prakti- scher Verwenung zu bringen.

Aus dem, was dem Denken mit dem Begriff des Gesetzes verstandsam assimilierbar, spricht eine normative Regelung der in ihrer Lebensfähigkeit erhaltenen Vorgange, je nach der durchlaufenen Dauer, in Räumlichkeit phänomenaler Weil oder, in intelligibeler. auf Zeitlosigkeiten hinaus.

Im Gesetz ist die zur Setbsterhaliung erforderte Voraus- setzlichkeit involviert: in mechanistischer Unabänderlichkeit, die Stetsweg (um nicht negiert zu sein) als richtige sich zu be- wlhren hat, und für die ethisch redenden Bedürfnisse (um ihrer Genüge nicht zu ermangeln) als gerechte (im selbst- gesetzten Gesetz)-

In dem, was mit dem (fUr die ExistenzfBhigkeii) Nor- malen objektiv verwirklicht ist, begreift sich fUr die subjekiit-c Empfindung das Gefühl der Gesundheitlichkeit; das leiblich automatisch beeindruckt und, wenn auf den noetischen Regionen " vemunftgerecht hergestellt und eingehalten, dort mit Selig- keiten durchdringt wie betätigt aus innerlich befriedigendem Einklang mit dem, was die Zielrichtung anweist (den aus der Bestimmung gestellten Aufgaben gemäfe).

Aus »Vedanta und Buddhismus« eine >kUnftige Regene- ration für den europaischen Kulturkreis* (s. G. Schulze) zu erhoffen, kann nur wohlmeinende Naivität des Buchwurms eingeben, der die seiner, an Delikatessen verwöhnten. Zunge schmackhaft hineingewurmten Weisheiisbrocken mit Kenner- miene sich schmecken iB^t (in StillvergnUgsamkeit).

Was daraus einer weinenden oder lachenden Philosophie für ihre Philosopheme annehmbar, ist, wenn auch nicht mii philologischer Korrektheit (die auch jetzt noch von den Fachdisziplinen bei den Detailverbesserungen anheimgesieüi bleibt), so doch für die Grundzüge dieser lim passiv unge-

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stOrt«n Ausverfolg ihrer Gedankenreihen verllngerndeo) WeU- ^veislerei oder (s. J. Eben) Waldweisheit des kontemplativen Indiers längst bereits in die sie, an logischer Konsequenz zwar nicht, aber an syllogtstischer Durchbildung übertreffende der Heimat aufgenommen, zunächst in die den >Electi« zugBngigen Schubfächer, vrorum die Durchschnittskreise des >Gros< im Ges«llschaftsleben sich nicht viel kUmmern (und um den tbeosophisch zusammengerllhrten Mussei brei ebensowenig). Die in ihrem kulturellen Entwicklungsgang fortschreitende Geschichtsbewegung hat jedoch über all diese deduktiv phan- tastischen Scharteken einer »esoteric doctrine, shadowed fortb in the Jnana-Shastras> (s. Ramanathan) weit hinaus, auf den sicheren Boden der Tatsachen eingelenkt, um auf seinem naturwissenschaftlich gesichenen Fundament die Probleme des Daseins einzurahmen, seitdem die komparativ-genetisch exakte Methode auch auf die Geisteswissenschaften sich hat zur An- wendung bringen lassen: damit neben dem durch zivilisatori- sche Bereicherungen ausgestatteten Horizont des arischen Volkstums auch die sonst zugehörigen Weltanschauungen in obfekiiv gleichmäfsigen Betracht gezogen werden (bei Überblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen).

In der Heidenwelt, der das Christentum hinzutrat, hatten die gebildeten Klassen ihre Anschauungen philosophisch sublimiert, wahrend die Durchschnittsmasse in den Banden dämonischer Fesseln lag, wie sie, von religiösem »Timorc (^oder Phobos) überall geschmiedet, auch in die evangelisch neue Botschaft aufgenommen wurden, zu unveränderter Fort- dauer, die >saecula saeculorum« hindurch.

>May the virtue of the Holy spirit come down upon this vessel, and whenever this bell may sound, may the power of ihose, who lie in ambush, the shadow of apparitions, the attack of whirlwtnds, the striking of lightning, the ruin of

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tbunderbolts, the calamity of tempests and all spiiits of suinns be scared away>, beim >Blessing of the Beils« (zu Kilbum) durch den >Bishop of Menevia« (1903).

Wenn man kein Bedenken trlgt, solch tOrichtes Geplapper dem ^Heiligen Geist' ins Gesicht zu schwatzen, ja seine [fllT wichtigere Angelegenheiten (als Partner im Gonesgeschfift- genugsam benätigte] Mithülfe in feierlicher Ansprache nach- zusuchen, für kindische Albernheiten nicht nur (die ein kind- liches Gemtlt besser vielleicht nicht wufste), sondern für un- verfrorene Lügen nach dem Uneil meteorologischer Autoritäten (auf zeitgUltigem WissenssUnd) wenn man sich nicht scbeuu solche Unwahrheiten unbedacht von der Leber wegzuaprecheo. so beweist das nur, wie wenig ernstlich mit den Gebeten es gemeint ist (nach dem darüber angelernten Formelkram). Und desto horribeter klingt solche >Sünde gegen den Heiligen Geisi< im Munde eines Würdenträgers, unter denen, die mit Erziehuo); der Weniger wissenden sich beauftragt fühlen müfsten (in heu- tigen Kulturfragen).

Diejenigen, die im Dienste eines höheren Herrn sich be- rufen und beauftragt fühlen (oder doch glauben), ihre Nächsten zur Bulse zu rufen, um auch sie in Eid und Pflicht zu nehmen für die Zwecke einer »Civius Dei«, finden durch die der Phantasie utopisch vorschwebenden Herrlichkeiten oft derartig sich Übermannt, dals über die in irdischer Politeia naturgemils aufliegenden Verpflichtungen als nebensächliche fast wq- gesehen wird.

In diesen dagegen wurzelt dasjenige Heil, das mit ge- sundheitlicher Entfaltung der humanistischer Existenz einge- säeten Potentiali taten, weil ihnen immanent, sich zu verwirk- lichen hat (der Bestimmung gemäls).

Sofern also in einer religionslosen Zeit das SOnden- bekenotnis geweckt werden soll, zur Bereuuog der der Re- ligiosiUU (in deren Mifsachtung) geschlagenen Wunden, so

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mufs zuDächst das Auge geöffnet, ihm der Star gestochen sein für das, was der Anthropos der ihm (in seiner Gesellschafts- wresenheit) zoopolitisch angewachsenen Umkleidung schuldet, da der hier erfordene Einklang die erst notwendige Vor- bedingung bildet, für ein menschenwürdiges Dasein.

Wie das Denkwesen, nach dem VerstSndnismafs seiner Individualitat, mit dem Denken sich abfinden will, um den aus jenseitigen Problemen gestellten Fragen eine Beantwortung zu Bnden, bleibt freigestellt in selbstwtUiger Wahl, je nachdem höhere Bedürfnisse sich spUrbar machen, um ihnen zu genügen 'unter der mit dem zeitgültigen Barometerstand der Kenntnisse bewahrten Fühlung, als ratsam). Immer aber ist im voraus der sympathische Einklang herzustellen mit nächster Um- gebung, da ohne solchen die Überleitung, um unter kosmi- schen Harmonien sie herzustellen, an sich bereits ermangeln würde.

Sofern demnach in solcher Hinsicht auf Bekehrungen Bedacht genommen sei, haben die Ansprachen an diejenigen Gefühle sich zu richten, die, weil der Menschennatur natur- notwendig ionat (aus ethnischen Elementargedanken), am ein- fachst leichtesten sich zur Wiedererinnerung werden bringen lassen.

Und so mag hieran ihre Kunst zu versuchen denjenigen empfohlen sein, die, in Predigten bewandert, von Erfolgen erzählen zu können meinen, wenn für theologisch verknauelte*)

*) Um in brutal abgestumpfter Versumpfung eine ErschDtre- mng hervorzurufen, mag krasse Ausmalung himmlischer Freuden auf der einen und höllische Peinigung auf der andern Seile dienlich sein. Und wenn, um jene tu erteilen und diese abzuwenden, ein unter Gotteshoheit menschlich gestimmter Mittler sich naht, mag solchen Heilandes Heilsworten eine fUr wohlgestimmten Empfang vorbereitete BrutstStte entgegenschlagen. Sofern ihm aber die Grille anhaftet, von Strafe verdienenden Missetätern sich selber strafea und mifshandeln zu lassen, dann wird ein von enthusiasti- scher Aufregung zum nUchtemen Vernunfige brauch rUck kehrendes Denken stutzig werden, unter solcher Umkehrung der Rechtsbegriffe,

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Mysterien plfidierend, da das dem gemungesuadeD Menschen- verstand Kooforme von ihm um so rascher kapiert sein wird (wemi in kongenialer Fassungsweise entgegengebracht). Die in gewaltsamer Ekstase der Revivals hervorgentfeaeo Auf- regungen entbehren derjenigen Garantien einer pennaoemeo Dauer, wie dann nur gewahrt sein kann, wenn dem rationeD einwohnenden Gedankengang geläufig gemacht, zum Kosten der daraus hervorquellenden Annehmlichkeiten; auf deren Sicherung das selbsteigene Interesse hinleiiet, um die ihm dar- gebotenen Genüsse sich zu gute kommen zu lassen.

Um in den moralisch unter das humanistische Niveau bis zum Bestialischen Herabgesunkenen eine erste Aufmerksam- keit zu erwecken, wird ein Eindruck am ehesten zu erwanen sein von kemhafter Ansprache eines Stand&i- oder Kasten- genossen, mit dem Detail praktisch venraut in Sprachwen- düngen, wie sie sein müssen, ohne Blatt vor dem Mund. Dieser Effekt, wenn hervorzurufen gelungen, bleibt zunächst dann besser seiner eigenen Durchwirkung überlassen. Seine eksu- lische Steigerung (über das Mafs hinaus) mag, trotz des momentan ausbrechenden Jubilierens, späterhin eine desto tiefere Depression herbeiführen, wenn die eschatologisch auf- gebauschien Illusionen zu Zweifelsfragen veranlassen, denn jede Verletzung der Wahrheit*) schadet und rächt sich (im

die mit dem angeborenen Rechtssinn nicht quadrieren will und so, beim Anhaken an einen skeptischen Stachel, um so schroffer in den Gegensatz hinauswerfen mag, zur Leugnung jeder religiösen Gefühle, wenn theologisch zu Widersinnigkeiten verhunzt. Im Laufe normal ruhiger Überlegung wird die Logik des Denkens stets ihr Übergewicht behaupten, so dafe sie von vornherein vor Verletzungen bewahrt zu haben, dem menschlich gesunden Ver- stände ratsam bleibt (auf der in geseulicher Ordnung gebotenen Unterlage).

*) «Verum est manifestativum declarativum esse« (s. Hila- rius P.), im öf»is Uyas (b. Empedokles). iLa vititi morale est appeW v4r»citii (s. Leibnil) und LUge was der Widersacher redet (wenn (b. Nietzsche) der Intum wertvoller als die Wahtheit).

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leisesten Anfiug schon;. Die Salvationisten mögen mancherlei Schttfcben ins Trockene gebracht haben, aber die Schafe der grolsen Herde weiden in der Wildnis nach wie vor, solange nicht in Hürden fUr sie vorgesorgt ist, gegen die Unbilden der ^Vitte^^ng (in sozialer Atmosphäre).

All^ Ermahnen und Predigen, zu einem menschenwür- digen Dasein sich aufzuraffen, ist in den Wind gesprochen, solange die materiellen Mittel nicht genügen, um kaum eine tierische Existenz zu Msten.

Hier ist der Hebet anzusetzen für nattonalökonomische Reform, und wenn je nach den Anforderungen für Flotten- demonstrationen und militärische Expeditionen, für unkünst- lerische Kunstbauten, für verschwenderisches Fesigepr&nge Millionen und aber Millionen zur Verfügung stehen, dürfen sie fUr Verbesserung der sozialen Lage am wenigsten gespart werden, um die grolse Masse mit frischem Lebenshauch zu durchdringen.

Sobald der Gemeinmaim auf, seiner Gemütsstimmung einglettende, Zusprachen hinhört, wodurch was von Ehr- und Schamgefühl (mit Funkengeglimm) in ihm verblieben angefiichi wird, unter Vergleichung seiner Verfassung mit Ranggleich- gestellten, wird in dem, durch Aufflammen neu entzündeter Lichter erhellten, Gesichtskreis eine Nachahmung angeregt sein, wenn nicht die real tatsächlichen Hindernisse allzu schroff und hart entgegenstehen, um jeden Versuch von vornherein ab hoffnungslosen erlahmen zu lassen.

Solange hier keine Hilfe geschafft ist, mögen ahkluge Ratgeber in sich selbst hineinfressen, was sie auftischen zu künnen meinen (für die Katz', wenn's ihr schmeckt). Ohne durchschlagende Mafsnahmen für materielle Reform wird alles bei dem Alten belassen bleiben. Und dann, wenn vor aktivem Eiogreifett zurUckscheuend, dann lasse man das klägliche Ge- winsel über eine verderbte Welt, die, dem Untergange geweiht, diesem entgegenrollt.

Das Volkstum der mitlebenden Generation ist naturgesund

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i inneren Kerne nach, der freilich seine Anpflanzung in einen kongenialen Muitcrboden voraussetzt, ehe sein Aus- schlagen izum Ansetzen Iruchttragender BiUten) in Erwartung stehen kann. Dabei verlangt eine zur Mannheit aufgewach- sene Zivilisation, wo in ihr pathologische Störungen grassieren (aus traditioneller Verschleppung), zur Remedur kräftigere Heilmittel, als wie sie vormals sich mitunter transitoriscli haben versuchen lassen.

Mit den Wahngebilden sinn verstörter Enthusiasten oder dem von betrogenen Betrügern zusammengerUhrten Gebr&u aus theophanisch mystifizierenden Ingredienzen ist es nichts für einen vererblich schon zur Schulung angelegten Gedanken- gang, dem man nicht mit solchen Gedankenembryonen kommen darf, sondern sie ihm zum Verspeisen darm erst zumuten, wenn ausgereift in vernunftgerechter Organisation (der Denkt8tigkeit) Solange in kindhaften Vorstadien unter Symbolen zu reden ist, bieten sich im Christentum, wie von modern wohlgemeinter Exegese ausgelegt, geeignete Handhaben zur Verwenung um so nSchsdiegender, weil aus dem Geschichtsverlauf der siaar- lichen iPoliteia« verschiedentlich bereits einverwachsen lund fUr organische Fonbildung deshalb bequemst).

Aber immer sei darauf Bedacht genommen, die Wahr- heit voll und rein intakt (>clare et distincte«) zu lassen, damit keinerlei Anstofs geboten sei, wenn späterhin, in Jahren der Diskretion, die vemunftgemBfse Überlegung anhebt, im Selbst- denken des Individuums (unter Abwägung und Erwfigung der ihm, des eigenen Bestens wegen, heiligen Interessen). >Klar und wahr!« ist die Losung für das Denkwesen, wie auf die Pflege seines Denkens hingewiesen iden in der Bestimmung gesteckten Aufgaben gemafs).

Der salvationistische (Heils- oder) Erziehungsplan geht darauf hinaus, den niedrig Gefallenen aufzurichten, indem durch Ansturm und Übertauben seine innerlichen GefQhle derartig

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gewraltsam zum Ausbruch kommen, dals sie ihn, weil er solch in ihnen verborgener Kraft nichl bcwufst gewesen, mit fremd- artigem Eindruck Übermannen, und zwar mit einem um so durchgreifender fesselnden (unter religiöser Bindung), weil die geheimnisvoll beherrschende Macht in ihm selber steckt, als i ^*ö? iy ^/dc, mit (dämonischer) Stimme des Gewissens toder Gottheit aus ihrem Sohn, als Logos) redend, so dals hier also keinerlei Entkommen möglich und nichts übrig bleibt, als sich zu fUgen.

Und wenn auf dem derartig aus religiöser Umstimmung vorbereiteten Boden die in Betehrungen ausverfolgte Anpflan- zung der Moralgebote Wurzel schlägt, wird dadurch unter den vorliegenden Gesichtspunkten den sozial förderlichen Recht nung getragen sein können.

Die Verquickung des fnaturnotwendig innaten) Ethischen lin Aretologie) mit theologischen Kurzsichtigkeiten ist in diesem Falle weniger bedrohlich, weil die Äulserlichkeiten des, dem Gotteswalten aus Dankbarkeit gezollten, Kult sich auf ein Minimum reduzieren, so dafe die irdischer *Politeia* geschul- deten Verpflichtungen ungestörter bleiben, als wenn die auf sie durch gesellschaftliche Wesenheit Eingeschworenen nach den Diensten einer >Civitas dei« fortgeworben werden sollen (unter klerikalen Pi^tensionen).

Insofern mag das fUr zivilisatorische Fassung abslolsende Gebaren der mit ihrer Höllenmustk fzum Kampfe gegen die Hölle) umherziehenden Banden der Heilsarmee nebenher laufen, indem es sich hier um die Anomalien eines Übergangs- zustaodes handelt, um radikal urplötzliche Umkehr zunächst, durch die Bekehrung in Erschütterung, wie bei den »Revivals* Überall; bei geschicktem Angriff der im eindrucksvollen Moment gebotenen Gelegenheit, die (nach dem im >War-cry« darüber Mitgeteilten) bei Betrunkenen, auch wahrend der Rausch noch fortdauert, schon ergriffen sein kann (damit beim Erwachen sptiler das Feld empfänglich bereits vorbereitet sei). In kriti- schen Wendepunken ist mancherlei erlaubt, und da im Gc-

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Schichtsverlauf der religiöse Anhalt verloren gegangen ist, mtirs unter der einreibenden Religionslosigkeit zunächst wieder die Unterlage für ersten Fufsauftrin gesucht werden.

Die Zielrichtung weist hin auf Einigung des in seiner Doppelung erfuUten Zweckes, indem bei normalgerecl.ter Übung der naturnocwendigen Vorschriften als vöfiat äy^qw (in sozialer Existenz) ihre Verwebung mit den aus humanisti- scher Bestimmung gestellten Aufgaben zum automatisch laus Unbewußtem zur Bewufstheitl klSrbaren Eindruck gelangt sein mufs, betreu der jed' Einzelnem heiligsten Interessen (im eigenen SelbstJ.

Die bei solchem Hinblick auf das Universum und die •»Perseiias boni* (s. Tbom. Aq.i im Guten (als gutbewahn Rechtes) zur Verbildlichung gelangenden Symbole pflegen theo- phanisch umkleidet zu sein, in grobsinnlicher oder subUmierier Fassung, wie in deistischen oder theistischen Buchreligionen gepredigt <je nach den Kutturphasen).

Bei gegenwärtigem Barometerstand der Kenntnisse (woran, nach Herstellung eines normalen Niveaus, der Erzie- hungskurs anzuschliefsen hätte) projizieren sie sich in den aus mechanistischen zu richtig gerechtem Walten umgesetzten Gesetzlichkeiten, die, wie dem Denken immanent manifestiert, sich Übe reinstimmig erweisen, mit der kraft des Daseienden Alls enthüllten Wundem*), soweit es aus ihnen dem Ver- ständnis entzifferbar redet (unter kosmischen Harmonien).

Was sobezUglich dem Denkwesen, bei rationell gepflegten) Wachstumsgang seines Denkens, zur Offenbarung gelangt <aus organisch gesunder Reifung), fUgt demgemBis an zugehöriger Stelle sich ein, im >Zusammenhang der Dinge«, wodurdi fUr ein richtiges Zurechtkommen (dem Rechtssinn entsprechend) mit gerechter Ordnung all" jedes, Gewähr geleistet ist. wie sie vergcwifslicher nicht bewahrt sein könnte, bei den im Welt-

•) Wegen des 9av/4dZta' rf^j^ <f*i.n«o^f (s. Plato) «"' 9vy »ai xi it^tSrof ^flana iftlom^iy (b. Aristoteles) die Menschen (mit der aus Verwunderung Übermannenden Bewunderung).

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gerBtsel annfiherbaren Problemen; zur vemunfigerechieo Be- antwortung der gestellten Fragen (wenn aus innerlicher Be- friedigung bestätigt).

Aus einem MOglichkeitsseia hervortreibend, gelangt die iperipatetische) >Energeia< (am >Eidos<' formend) im KOrper- teib zur Auswirkung, als iviftyita tov atiitaroi, die im ')n- fluxus physicus«, aus dessen Modifikationen, längs des psychi- schen Verlaufe (in seinen Enielechien), das Threptische (soma- tischer Funktionen) zum Ästhetischen weiterführt, in psycho- physischen Geftlhlsempfin düngen. Und der gleiche Faden setzt sich unabgerissen fort, von der if;vx^ ata^iixjj zur ipvxyj Jiorfoj^txi^, fur die dann, beim Zusammentreffen mit dem JVov;, das Denken [votTy) beginnt, als demgemSiser »Modus essendi« der gleichen Kraft Wirkungen, die bei somatischen StoSumsetzungen auf chemische Prozesse zurückgeführt sind, und bei den psychophysischen Betätigungen auf physikalische Begleiterscheinungen. Als »Primus motor« (rrgätoy xtf«üi') liegt all diesen Vorgängen die Bewegung oder (b. Aristoteles) itty^atg unter, von der die Wurme (lo if^sQfiöy) bedingt ist, im Leben (tö ^^y).

Unter dem modernen Gesetz von Erhaltung der Energien haben sich, aus schärferer Detaillierung ihrer proponionell ge- rechten Umsetzungen ineinander, diejenigen Einzelheiten er- geben, welche bei chemischen Prozessen schon mit elektro- lytischenÄufserungen rechnen lassen, mit derjenigen Naturmacht also, die für spezifische Sinnesenergien zu Lichterscheinungen gelangt (nach optischer Anlage des Auges), und die anderer- seits bis zu stellaren Femen sich hat verfolgen lassen, auf Forschungswegen, die imter dem Leitfaden exakter Methode sich begangbar erwiesen haben (in der Spektralanalyse etc.).

Indem sohin den Umsetzungen der Energien auch das Denken sich anreiht, als eigenartiger >Modus essendi« [einer »Vis cogitaiiva« oder ib. Epiktet) ävvafttg Xoyix^], so stehen hier

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in intetligibeler Welt wo das, in phänomenaler, leuchtende 'Lumen naturale« seine HeUe zu der des >Lumen intellecniak* IS. Nie. Cus.) verschärft (für den -Oculus rationalis'l die adäquaten Kommunikationen eröffnet, welche aus den noeti- schen Regionen auf »Transcendentalia« (im Apriori) tendieren, wie den > Angelegtheiten ° (s. Beneke) und deren Strebungen entsprechend, um eine, erfahrungsgemäfs gefestigten Stützen anvertraute^ Brücke hinUberzuschlagen in das Jenseits; auf Grund der (im Hier und Dort) Ubereinstimmig durch waltenden Gesetzlichkeiten i unter kosmischen Harmonien).

Unter den in humanistischer Erscheinung aktualisienen Erdenbewohnern wurde keinem betre% der in den Jahren der Pubertät zur Bewufstheii (eines bewufsten Seins) geklSnen Existenz (seines Daseins) die Einschau eröffnet sein, wenn ihm nicht beim Hinblick auf die anderen aus den embryologischen Vorgängen Anhalte geliefert wtlren, um sich den Zusammen- hang zurechtzulegen, auch in Hinsicht auf die Mitbeieiligung der Eltern, von denen weder der Vater, noch die Muner Aus- kunft zu geben vermögen, was sie fUr die speziell verwirk- lichte Eigenart gemeint (oder beabsichtigt) haben, bei Zeugung des Kindes, das durch die Geburt in die Welt gesetzt wurde.

Hinsichtlich all dieses finden wir uns eingewoben in vorbedingliche Gesetzlichkeiten, als deren Effekt dasjenige her- vorgetreten ist, was im Selbst sich fühlt, als 'Minor mundus« IS. Boethius), in Rücksicht auf (Plato's) fietxävd^mjio: als Univer- sum, kleiner gefafst, so dafs auch für das, was bei seiner Mant- festatioa unterliegt (im Hypokeimenon, der oiala tm tödt n) der Standort mangelt, für objektive Inanbetrachmahme.

Betreffs der hier in Rätselfragen gestellten Probleme kann das dem Denkwesen typische Denken seine Mitwirkung an der Beantwortung soweit nur betätigen, wie ihm die immanenten

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Gesctzlichkeiien*) mit alldurchwaltenden eine Übereinstimmung herzustellen sich befähigt finden, im *Principium identitatis«, als dafür prinzipiellen (oder propriozipiellen). Und so, um in Detaillierung der Einzelheiten einzutreten, den Anforderungen der exakten Methode gemfifs, mufs vorher iS vTioi^iatwg ein finaler Abschlufs hergestellt sein, mit Erschöpfung der Denk- m&glichkeiten in allgemeingültigen Umrissen (als 'Conditio sine qua non<), da innerhalb eines Ganzen erst (in seinem Total) den Verhalmisgröfsen der Teilganzen ihre in anwend- baren Zahlen fixierten Ziffemwene sich substituieren lassen (im logischen Rechnen).

Und da solche Erschöpfung der E>enkmOglichkeiten den Überblick des Menschengeschlechts unter all seinen Variationen voraussetzt, ist zunächst also die vollständigere Beschaffung ethnischen Arbeitsmateriales abzuwarten, um bei Durchblick der Mensch he it^eschichte durch Raum und Zeit dasjenige Fazit zu ziehen, was für jed' einzelnen korrekterweise ver- wertbar sich zu ergeben- hat (in den ausschlaggebenden Inter- essen des eigenen Selbst).

*) Bei entsprechender Reform der im Gemeinwesen geltenden Gesetze, hat der bei gleicher Billigkeit fUr alle eu friedenstell ende Eindruck auf demShnlich gerecht durchwattende Gesetzlichkeiten fortzuRlhren, in weiteren Kreisen riogsucn, bis zum weitesten. Ein jeder halt fest an dem, was in seiner individuellen Stellung fUr ihn als vital sich empfindet. Der Paria niederster Kaste (rechter oder liniter Hand) ist stolz auf was ihn besonderlich kennzeichnet, fllr alleinig zuständigen Besitz, unter eifersüchtiger Wahrung gegen Fremde. Um wieviel mehr also, wenn Über das Warum sich Rechen- schaft ablegen ISfst (mehr oder weniger). Wer unter richtig ge- rechten Gesetzen deren religiöse Bindung fühlt, kann bei wohl- tuender Hingabe daran theologischer Einknotungen und VerknSue- lungen entraten. Suprarationalislische Zutaten Über eine durch HBndewerk fabrizierte oder kraft Worteskraft hervorgezauberte Welt, ihre Erhaltung durch >una substantia, tres personae« (>hypO' stasis trium personarum«) mögen, wenn das Denken im rationellen Gebrauche seiner Vernunft verletzend, den in seinem Glauben Ge- täuschten desto tiefer in UnglHubigkeit hinabstürzen (wenn der bis- herige Halt verloren gehl und kein neuer vorgesehen war}.

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Indem die des Daseins All durcbwaltende Gesetzlichkeit, mit den im Denken vertrauten zusammenstimmend, weil richtig rechte, als gerechte erwiesen steht, ist damit dem Gerechtig- keitssinn sein Recht gewährt, zur innerlichen Befriedigung des in Wünschen Angesehnten, da alles ihm bestens zurechtzu- kommen hat und Besseres zu wünschen, kein weiterer Wunsch gespürt werden kann (da jedem vollste Gentlge getan sein mtlfste).

Abgekappt am Anfang und Ende, baumelt in das Welt, geflder die menschliche Existenz als ein verwunderiiches Frage- zeichen hinein. Unbekannt das Wohin, unbekannt das Woher, ist die kurze Spanne des Zwischen nur mit fluchtig aufhellen- den Blitzen durchsprenkelt, genügend indes, um aus korrekter Fassung den erhellten Lichtpunkt dessen erahnen zu lassen, auf was zurückgeschlossen werden darf (im Vor und Nach).

In Rätseln verschnörkelt, umgrinsen die Probleme des Daseins, wie von alters her, auch jetzt, ohne indes femer das Denken zu schrecken, seit es den die eigene Wesenheit sichern- den Anhalt gewonnen hat, bei Übereinstimmung der ihm immanenten Gesetze mit allgemein durch waltenden (unter kosmischen Harmonien).

Je mehr das Denken in den abgelaufenen Phasen seiner Vergangenheit fortlebt, einverknUpft den (in somatischer Unter- lage der psych ophysis che n Empfindungen niedergeschlagenen! Erinnerungsstoffen (eines >mind stuff«), desto mehr wird, in wehmutsvoll durchziehenden Gefühlen, eine leibliche Fortdauer loder Auferstehung) angesehni, sublimiert zur >Linga-sarira> der Seele (und ihres Ätherleibsl in einer (apokatastatischem Wiederbringung aller Dinge, wo im Kreise der Lieben und Freunde diejenigen wieder umgeben, mit deren Herzen das eigene Takt hielt (im sympathischen Einklang). Da mit den Freuden indes auch die Leiden alle, wie im Leid des Lebens sie bedrückt haben, erneuert sein mUfsten, wäre der Gewinn

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nicht allzu grols, und obwohl verwandt, echt und wahr, ver- knüpfende Gefühle dem sie durchwallenden Denken sich assi- milieren, ist doch auf die Veräetschlichung vergilbter Pairisten neuerdings lieber Verzicht geleistet.

Da insofern aus der Vergangenheit nichts zu retten ist, wird dem Denken nahegelegt, stan viel Hineingetrflutn in die- selbe (unter Zeitvergeudung und Abschwlichung der Willens- kraft), eher mit ihr zu brechen, um desto voller der Zukunft sich zuzuwenden und dem, was don bevorsteht, unter zeit- losen Zeitigungen der einwohnenden Anlagen, die aus Speisung des Vorher emporgewachsen sind und dessen Nahrunfjssäfte in sich assimiliert haben. Da .'sogemSls das in individueller Eigenart betätigte Denken, weil mit den aus dem Durchlebten verwebenden Faden verknüpft (und ihnen eingeschlagen}, die ganze FUUe des Vergangenen (auch wenn bei transi torischem Vergessen dem Geist nicht gegenwärtig) in sich zu tragen hat, steht aus solcher Latenz die auf anders gearteter Sphäre ent- sprechende Wiedererweckung des Gedächtnisses bevor, in dem- jenigen, was, weil normal gesundheitlich, sich stichhaltig er- weist, im gut Richtigen, wBhrend, was pathologisch leidensvoll bedruckt, seiner Abstofsung nicht entgehen kann, unter den meiamorphischen Umsetzungen eines Naturheilprozesses, der im Jenseitigen, von Schranken befreit, durch die Gedanken- freiheit regulien wird, im selbstgesetzten Gesetz, wie aus kos- mischen Harmonien gekündet.

Je mächtig tiefer die Ahnungen ergreifen Über den Strahlenglanz (der Offenbarungen, denen das im Irdischen schon zu steten Verschönerungen seines seligen Schwelgens fortschreitende Denken*) entgegenbltckt, wenn aus leiblichen Fesseln erlöst), desto nichtiger zerfallen eschatologische Aus-

*) »Nicht ich weife, sondern nur das All weife in mir, wenn ilas Wissen, das ich das ineinige nenne, ein wirkliches, ein wahres Wissen ist* (s. Sehe Hing), wie in >Cogito, ergo sum< (s. Descartes): Es denkt* (bei Lichienberg's Version), das >Tad« (der Veden).

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malungen*'), durch deren Karikaturen den »Zusuind nach dem Tode« zu verzerren beliebt gewesen ist. Was nach Ablauf ihrer Spannungsweite der Existenz beschieden ist, Ufst bei kausal, in relative Wechselbeziehungen auseinanderlegbarea Sonderfällen sich Überblicken, unter den Erscheinungen der phänomenalen Welt, wogegen in intelligibeler, über den mikro- kosmisch umgrenzenden Horizont hinausliegend, der Fortver- folg diesseitigem Ausblick sich entzieht.

Soweit indes von (dem gesichenen Wissensbesitz) be- kannten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Un- bedingten (eines Absoluten) zurUckschliefsbar {in der mit ihrer Zukunft schwangeren Gegenwart), ist aus den (wie mechanisch, auch ethisch redenden) Gesetzen ihre Gerechtigkeit vergewissert, so dafs also jedem das Seine gewifs ist (wie richtig gerecht'- Und da sogemHfö alles zurecht zu kommen hat, zum besten Ende, werden all den aufdrangenden Fragestellungen ihre zu- sagenden Beantwortungen gewahrt sein: den in GefUhls- wallungen durchwogenden Vorregungen des Denkens sowohl wie ihm desgleichen, wenn bei Erfüllung seines Reifestandes sich selber lebend, im kongenialen Einklang immanenter Gesetz- lichkeiten mit den das All des Daseienden durch waltenden in jedwedem, was da ist (beim Abschlufs in sich selbst).

Als naturnotwendige Vorbedingungen gesellschaftlicher Existenz im >Instinctus moralis« (s. Wolf) oder »Moral

*) Der Tod, >das schnelle Ersteigen einer neuen Lebeiusturc (b. Fechner), ist ein Gut (s. Plotin). >Der unendliche Progressus ist nur unter Voraussetzung einer ins Unendliche fortdauernden Existenz und Persünlichkeit desselben vernünftigen Wesens (welche man die Unsterblichkeit der Seele nennt) mögliche (s. Kant), dem (peripa tetischen) ffeSs (xat^Hi^tit}, im >Ideniitaiis principiumi, als (prinzipiell) selbstverständlich (bei Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwaiten- den), Sil ntp n^r yd/nTHi aieia, toü yaf ttfis nimr äl^9tM (s.PlatOk für wissenschaftlich gesicherte Beantwortung (des im Glauben Fragenden).

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Sense« (s. J. Mill) haben die ethischen Moratgebote jedem sozialen Kreis für seinen normalen Bestand unterzuliegen, bei automatischer Übusg auf witdwUchsig primärem Niveau oder f «retui kultureUe Verschiebungen eintreten) unter einem Zurecht- rücken derselben durch legale Mafsnahmen (fllr richterliche Beurteilungen oder die bei der Erziehung geltenden Gesichts- punkte). Weil zum gedeihlichen Bestehen des Volkstums bei- tragend, sind sie heilig zu halten, so dafs, wer sie verletzt oder verhöhnt, dadurch sich straffällig macht. Dasselbe gilt für diejenigen religiösen Zeremonien, die im Geschichts verlauf dem Staat sich ein verknöchert haben (meist unter der Färbung einer traditionell Überkommenen Buchreligion) und, weil Äufsertichkeiten betreffend, statt deren chiruigischen Ausschnitts 'wenn nicht unbedenklich), unbeschadet fortgeschleppt werden mOgen [da den in Verquickung des Rechtlichen und Religiösen (vTK im iJus Quiritiumc) dämonisch wirkenden Influenzen ihre < verschnörkelten) Zauberbindungen quittiert sind; so dab sie nicht länger mitzusprechen haben].

In welcher Art religiöser Konzeptionen der einzelne, je nach idiosynk ratischer Stimmung, seine Befriedigung zu suchen strebt, ob aus den Dogmen der historisch vererbten Buchreligionen, ob einer anderen, oder aus den philosophisch servierten Gerichten einer der scholastischen »Theologia« dienstbaren »Ancilla« (seit ihrer Emanzipation), darum hat der Staat sich nicht zu kümmern und lafst ihnen freien Lauf, so- weit nicht bei sektiererisch zusammengeschlossenen Gemeinden durch ^atische Aufregungen (in engeren Konventikeln be- sonders) zu Exzessen getrieben und groben Unfug treibend «dem dann gesteuert werden mufs). Von solchen Ausnahme- Mlen abgesehen, herrscht tolerante Glaubensfreiheit. Der Staat hat den inquisitorischen Folterkammern sein Mittun ent- zogen, und wer auch jetzt noch den Beichtigern zur Ge- wisse nsmarter sich hingeben will, hat dies vor seinem arm gepeinigten Gewissen selber zu verantworten.

Jeder mag glauben, was ihm in den Kopf fährt oder wie

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ihm der Schnabel gewachsen ist, und_ unter den von allen Dschern gepfiffenen Melodien kommt es oft genug zu einem HoUenspekrakel, der einem verfeinenen Ohr nicht zusagen kann. Und da neben der Glaubensfreiheit auch der Gedanken- freiheit ihre unbeschrankten Rechte zugestanden sind, darf jeder auch wieder sich die Freiheit nehmen, dasjenige von der Leber weg auszusprechen, was er über den von andern sich eingebildeten Glauben seinerseits zu denken geneigt sein möchte. Durchschnittlich allerdings kommt mit dem Dis- putieren über Glaubenssachen nicht viel heraus, da mit dem, der einen umflorend abstumpfenden Glauben klardeutlichem Wissen vorzieht, vernUnfttglich sich nicht reden läfst, und so, um öffentliche Stänkereien zu vermeiden, lacht besser sich im stillen aus, wem die antiken Grimassen allzu grotesk komisch angaffen und Erheiierungsstoff gewähren fder sich diätetisch verwerten läfst). Verhöhnungen der ethisch gültigen Prin- zipien, wie den Komödianten auf ihrer Bretterbühne allzu oft leider gestattet (aus moderner Kunstduselei J, machen eines Majesiäts Verbrechens sich schuldig, weil die dem Volkstum heiligen Palladien anlastend. Eine Verspottung der durch theo- logische Eingebungen verzerrten Glaubensansichten kann da- gegen keinerlei Schaden tun. Denn wer gegen spöttisch prickelnde Witzpfeile nicht gepanzert ist, dem fehlt eben der richtige blinde Glauben, wie er sein soll, in Glaubenskiüfiig- keit <um Berge zu versetzen). Und da schon die im Glauben»- mut streitenden »Götter« mit Dummheit vergebens kämpten (nach dem DichterÜed), wird das seines gesunden Menschen- verstandes sich erfreuende Erdenkind besser tun, die »Dummen, die nicht alle werden,! allein zu lassen (solange nicht auf Toll- hSuslereien verfallend).

Dagegen liegt jedem, auf das Wohl seines Gemeinwesens emstehrlich bedachten Patrioten die Pflicht ob, gegen Glaubens- dogmen zu protestieren, wodurch die Grundfesten der >Poli- teia* zerrüttet sein wUrden, wenn der in ihr gebietenden »Majesias populi« ein Oberherr vorgesetzt werden soll, dem

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Imperator ein «Pontifex maximus«, in dessen Dienste die dem Vaterland fUr seine Verteidigung benötigten Söhne fortgeworbeo werden, nach einer ^^Civitas Dei« im Nirgendswo, wo ihnen aus lunassekurieneri Himmelsbank ein höherer Sold in einstige Auszahlung gestellt ist, durch dessen Verheifsungen sie manchmal zum WUten gegen eigenes Fleisch und Blut sich haben ver- leiten lassen, nach historischen*) Belegstücken, über den Kampf der zwei Schwerter.

Glauben mag jeder, was ihm durch den Kopf fähn und seinen Schntlbelimgen zusagt freilich auf das Risiko hin, von Andersgläubigen verdonnert und verdammt zu werden (als Ungläubiger).

Die Zeiten inquisitorischer Gewissensmarter (mit obli- gaten Manem in der Folterkammeri sind vorüber; keiner braucht mehr zu fürchten, seines Mifsglaubens wegen als Pech- fackel zu leuchten, in >g)oriam Domini', jedem steht sein Glfiubeln frei, das unsinnigste auch, wenn's so beliebt, ohne in groben Unfug zu verfallen. Der die anstBndigerweise vorge- schriebenen Grenzen überschreitende wird polizeilich einge- steckt, und wer im Vorhof des Tollhauses umherschweifend, durch Hfinsetn um seines Glaubens willen, sich verletzt fUhlt,

*) Instin ktgemSfs, zur Wahrung seiner politischen Freiheit (intakt und rein), ist dem lAnimnl sociale die Parole: >No PoperyU ausgegeben (im europäischen Geschiehts verlauf). »Ott ist das von Gott gewollte« (s. Duns Scotus), und dann slUnde es schlimm um die Ethik, wenn nach den Aussprüchen seines irdisch gebrechlichen Vizeregenten modelliert (»ex cathedrac). Das moralische Gesetz bestimmt erst den Begritf des Guten (s. Kant) in > Moraltheologie« oder »Ethikotheologie« (»aus dem moralischen Zweck vernünftiger Wesen in der Natur« zurUckschliefsend). Sittlichkeit (b. Chr. Krause) ist die »Idee der Freiheit« (bei moralischem Gefühl) in (Fichte's) «sittlicher Weltordnung« (aus Achtung vor dem Sittengeseiz). »Die Ethik hat die ihrem Gebiete zugehörigen Werttatsachen festzu- stellen« (s. Meinong), auf Grundlagen tatsächlich gelieferten Arbeits- materials, im logischen Rechnen, das mit der durch die »Instantia crucis« abgegebene Entscheidung nicht fehl gehen kann (bei ge- wissenhaft angelegter Kontrolle).

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mag ihn mit sich begraben lassen, denn ihm steht derselbe auf schwächeren FUfsen, als der Glaube, der Berge zu ver- setzen vermag (wie dem echt Glaubenskraftigen geziemtichi.

Indem die in ihren begehrlichen Willensrichtungen ge- triebenen und treibenden GefUhlsempfindungen durch die aus den (auf zoopolitischer Sprachscbichtung) niedergeschlage- nen Gemeinverständlichkeiten (eines -common sense<) gespeiste Vernunft rationell geleitet werden (kraft des Denkens im Verbinden und Trennen«), erlangen, mit normativer Ent^tung der die gesellschaftliche Organisation ethisch durchwallenden Funktionen, die sie zur Aktualisation disponierenden Neigungen ihre Auswirkung in dem, was als tugendhaft sich tauglich er- weist (im Siyatf^öf, als z^^C'f^*'), unter dem Gesamiein druck der Nächstenliebe (aus kongenialer Einigung der Teile im zu- gehörigen Ganzem. Verboten steht, den Nächsten zu erschlagen {im Mordj, ihn zu berauben (im Diebstahl), auch nicht seiner weiblichen Hälfte (im Ehebruch), ihn zu täuschen (durch die Lüge) oder ihn unabsichtlich etwa zu belastigen (bei der durch den Rauschtrank veranlafsten Betäubung der aufliegenden Rücksichtnahmen).

Diesenf (Noachischen) Pentalog der Pancha-Sila*), zum passiv lahmlegenden Hemmen der (in Doso, Raga, Mohoi wühlenden Leidenschaften, tritt aus dem zum aktiven Mitmn anregenden Verlangen dasjenige hinzu, was im sympathischen Mitgeftlhl sich betätigt, indem die mit sozialer Innigkeit das GemUt durchwallenden GefUhle zum Schmucke ihrer BiUten dadurch heranreifen, dafs die vorher automatisch emptundene Nächstenliebe die Erkenntnis dessen anreicht, was sie soll, aus

*) In lAbhuddhoti pada kala« (»periods, in whicb Buddhism did not exist4) schon vorbanden, als natumotwendige Voranlagei) humanistischer Existenz Überhaupt, aus yi/ttt Syga^i des Anthropos (als Zoon politikon).

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obliegeoden Päictiten [mit dereo Erfüllung ^ionerbalb des Ge~ sellKhaftskreisesj der Genuis demgemäfs zustehender Rechte gewahn ist].

Dem ursächlich bedingenden Grunde nach bandelt ea sich also (in der Ethik) uid ein intellektuelles Wissen: um unter Zuschau des Vernunftdenkens die zu Exzessen tendieren- den Affekte mafshaltend zu zUgeln lauf dem Milielpfad oder >Vibha}ja Vada>i und deutlicher zu klaren, wohin die Ziel- richtung weist, der Bestimmung gemUfs (in humanistischer Existenzform).

Nachdem der Anthropos die ihn in kausal geknüpften Wechselbeziehungen mit seiner zoopolitischen Umkleidung verwebenden Faden dauerhaft und haltbar ausgesponnen bat, dann mag er weiterhin ausverfolgen, was mit individualistbchen Sehnungen in ihm allsten, um die dadurch aufgedrängten Fragestellungen befriedigend zu beantwonen, bei Überein- stimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit den im All des Daseienden durchwallenden (unter kosmischen Harmonien).

Was hier im symphonischen Einklang aus des Logos Reden sich kUndet, hat im Ausverlauf der [mit den (ihr zum Wissensbesitz gereiften) FrUchten von einer (im xt'itXog ytvi- nttai) folgenden Involution abgelösten] Evolution zur RUck- beugung auf die Voranfänge sich zu- potenzieren, bei Identifi- kation dessen, was war, was ist, was sein wird; dem Gewissen gewifs (in bewulstbeitlicher Gewissenhaftigkeit), wenn das logische Rechnen durch sorgsame Kontrolle vor Fehlgehen bewahn geblieben ist: um das Fazit zu ziehen fUr eigenes Versifindnis, der (in dem, was da ist) zugehörigen Stellung eingefügt (wie richtig gerecht).

Wie in umgebender Welt des Drauken der Anhalt an mechanisch unabänderliche Gesetze gewonnen ist, denen als zuverlässigen getraut werden kann, da sie unter experimentellen Erprobungen zur praktischen Ausnutzung sich als konstante bewähren, so vergewissen dem auf noetischen Regionen (einer

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inteUigibelen Welt) mit eigenartig innerlichen Vorgangen be- schäftigten Denken sich die Überzeugung, dafs auch hier sym- pathisch miteinander abgeglichene Gesetzlichkeiten sich mani- festieren, die in derartigem >Modus essendi« zu gerechten sich wandeln: so nfimlich, wie die aus innatem Gerechtigkeitssinn gestellten Fragen ausgleichend beantwortend.

Wenn hierfür auf der vom Ambitus des Hienieden um- fangenden SprachsphBre ein vergleichungsfähiges Äquivalent gesucht wUrde, könnte dies nur in der dort höchst poteozienen Aktion, der menschlichen selber, gefunden werden.

Da indes, beim Ausbhck in solarische und stellarische Räumlichkeiten (oder Raumlosigkeit), die (in zeitlicher Schöp- fung feststeckende) Erklärung aus den im tellurischen Dunst- kreis anthropomorphtsch reflektierten Phantomen (nebularer Phantasmagorien) sich als widersinnig erwiesen hat, so wUrde ihre Adoptierutig für die SchlufslOsung der Ratseiprobleme um so krasser alles dasjenige negieren, was in diesen Vorstellungs- welten durch das Denken selber erst in Realisierung gerufen ist, so dafs diesem also auch die Berechtigung nicht wohl ver- sagt sein darf, die Antwort so zu finden, wie seinen Gesetz- lichkeiten konform; und wie sie, bei ihrer Auspiügung zu ge- rechten mit gesicherter (und voll befriedigter) Garantie ihm den Stempel des Richtigen aufdrucken: für die Wesenheit des sich selber denkenden Denkens, in des Denkwesens Sein soweit zu orientierender Zurechtfindung unter der im Ewigen dauern- den Unendlichkeiten be^higt, bei vernunftgerechter Kompafs- weisung (der dem zeitgUltigen BarometersMnd der Kennimisse einheitlich abgerundeten Umschau).

In der physischen Konstitution, worin er drinnen steckt, ist der Mensch beherrscht von seinen Gefühlen, deren Macht aus innerlicher Ubermachtigkeit er sich nicht entziehen kann, aber die daraus mit dunkeln Regungen hervonreibende Willens- richtung ist durch den Intellekt zu erhellen und zugleich zu leiten. Aus der dem Anthropos zoopolitisch angewachsenen Organisation erweist sich diese auf ethische Funktionen be-

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gründet, die durch rationellen Einblick zur Erkenntnis gebracht, aus *Hexis< zur anderen Natur zu werden haben, kraft auto- matischer Übung; die gesicherter, als in der Hut eines im Seelengespenst anthropomorphisienen Phantoms, unter die des allgemeinen Weltwandeb gestellt sein wird, mit dessen Ge- setzen das Denken eine Übereinstimmung herzustellen hat, um die ihm selber immanenten durch solchen Einklang zu festigen (unter kosmischen Harmonien).

Die zu Handlungen (in praktischer Tat) fonleitenden Willensrichtungen, aus den somatisch zu psychophysischen Entelechien verlängerten Funktionen aufbrodelnd, beherrschen, mit Krati naturwüchsiger Elementarmflchte, das individuelle Tun und Treiben, das sich in ratloses Umherirren hinaus- geführt findet, wenn nicht durch das dem Intellekt aus seinen normativen Wechselbeziehungen zu jenseitigen Gesetzlich- keiten entzündete Licht in seinen dunkel durchwallenden Ge- fühlsemptindungen erhellt und vemunflgerecht gezügelt (unter *der RationalitSt eines logischen Rechnens).

Die beherrschende Machtgewalt der Gefühlsstimmung, wie aus physischen Wurzeln ihrem Entwicklungsgang anheim- gegeben, abstolsen zu wollen, wäre ein törichtes Vorhaben, das an der Barriere der Unmöglichkeiten zu scheitern hat, aber füv ihre normative Regulierung ist der Erkenntnis ihre sachgemafse Zielrichtung angewiesen durch das, was dem Ver- ständnis klardeutltch fafsbar ist [im Einklang der Gesetzlich- keiten).

Beim Ausverlauf der psychophysischen Entelechien auf sinnlichen Bereich werden dort durch die vom Aufsenobjekt einbllendem Reize Gegenreize angeregt, die zunächst auf den das irritable Muskelgewebe durchspinnenden Bahnen in ent- sprechend vorveranlagten Bewegungskombinationen (des ani- malischen Organismus) sich neutralisieren (oder kompensieren).

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Wenn bei etwaig unerledigtem Ubersctiuls der Krafienergien diese in der Zuschau des (bei humanistischer Existenzfonn) aus noedschen Regionen (der zoopoti tischen Sprachschichtung) zutretenden Denkens sich merkbar machen, folgen dann die- jenigen Sehnungen, die den GefUhlswallungen ihren religiös umflorten Abgleich anstreben, diesen aber, als zuverlässig ge- sichenen, dann nur erlangen können, wenn die emotioaell ver- worrenen Vorstellungen unter rationell ausgeschirfier Betrach- tung genügend geklBn sind, um mit dem zeitgtüiigen Baro- meterstand der Kenntnisse sich ubereinstimmig konform zu erweisen: fUr demgemars rim objektiven Umblick) ausreichende Beantwortung der aus (innerlicher) Subjektivität aufgedrängten Fragesteltungen (die ihre Erledigung erheischen).

Über die endgültige Betriedigung kann nur das vemuaft- gerecht nüchterne Denken entscheiden, worauf das Denkwesen sich hingewiesen findet (in der seiner Besdmmimg gesteckten Zielrichtung).

Die in den Empfindungen wühlenden >Passiones animac (s. Descartes) verlangen indes, voll und ganz, die ihnen ge- bührende Berücksichtigung, denn als reale (wie jeder weifs) lassen sie sich nicht negieren (bequem oder vornehm); und durch prSzeptorisches Schelten wird eher ein Widerspruch hervorgerufen (was die Sache schlimmer macht). Damit also das Denken der ihm zugestandenen Hegemonie sich würdig erweist, wird es ausreichende Abhülfe zu schaffen haben, um unier den Konstellationen der im Heute niederstrahlendea Ge- stirne Über den leitenden Pol beim Steuern der Lebensbarke orientiert zu sein, und ist sein Kodex einfach genug, weil aus dem Wohlsein des eigenen üesundheitsgefuhls entnommen. Dem Denken, als »Verbinden und Trennen«, wohnt eine an- ordnende Tätigkeit ein, um jeden an den ihm zugehörigen Platz zu sielten, wie aus Gesetzlichkeiten angezeigt, den mecha- nischen (einer äv6rx^) in materiell phänomenaler Welt, sovrie den, auf ethischer Skala (intelligibeler Welt), in gerechte (der iuuuotn-v^) umgesetzten; wodurch das richtig Gerechte durch-

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^ngig verbürgt ist, früher oder spBter, und am Kndverlauf sicherlich gewirs (Ende gut, alles gut).

Die im Gesundheitlichen erfüllte Norm steUt Überall da sich her, wo innerlichen Vorgängen mit Hulseren in Umgebung der Wandlungsweh (»Monde ambiant«) eine sympathisch kon- geniale Wechselbeziehung eingeleitet wird: diejenige nämlich, wie sie aus praetablienen Wechselbeziehungen erforden ist; bei biologisch leiblichem Wachstum aufi Korrespondenz mit den meteorologischen Agentien jedesmal geographischer Pror vinz, und in sozialer Organisation mit den Einflüssen, wie sie auf noetischen Regionen sich fühlbar machen. Bei Erfüllutig der in angewachsener 'Politeia« zoopolitisch aufliegenden Pflichten ist der Genufs der dadurch zustehenden Rechte ge- wahrt — oder demjenigen doch, der sie zu beanspruchen ernstlich gewillt ist, zur Verfügung gestellt [bei Rektifikation der aus historisch verschleppten Schaden lund soziologischer Ubelstande) herbeigefahrten Milsstande].

>Der Mensch unter moralischen Gesetzen« (s. Kantj ist Endzweck, in »sittlicher Weltordnung« (b. Fichte). Da der Anihropos mit Fleisch und Blut seiner Gesellschaftsweseaheit eioverwachsen ist, wird durch Förderung des Gemeinwohls dem eigenen Besten bestens gedient sein (indem sonst gegeit das eigene Fleisch gewUiei wVre). Indem so hier auch (wie durchweg im Naturwalteni ein sympathisch harmonischer Einklang und Abgleicii mit den Umgebungsbedingungen voran- steht, reduzien sich das ganze Gesetz (b. Hillel) auf die Näch- stenliebe, im engst nächsten Kreis und familiär verwandtschaft- lichen sowohl, bis zur nationalen Erweiterung lauf international kosmopolitische hin, dermaleinst)! >Quod tibi fieri non vis, alten ne feceris«, passiv nicht nur, sondern aktiv zugleich (um die zum Wohltun hinstrebende Neigung zu betätigen). Wem innerhalb seiner gesellschaftlichen Sphäre in Frieden dahinzu- fahren beschieden ist, dem versichert, für sein Atmen in reli- giöser Atmosphäre, die irdisch letzte Expiration die Dauer der nachfolgenden Inspiration; im Gefühl, seiner Aufgabe recht-

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schaffen gerecht geworden zu sein, nach Mafsgabe der Kräfte (»Ultra posse nemo obUgalur«).

So weit, so gut fUr die Durchschnittsmenge und ihre Mittelstrafse empfiehlt sich dies als die >Via aurea« (um ein inneres Gleichgewicht zu bewahren).

Wer ehrgeizig zu Höherem aspiriert, hat dies tnil seinen Kräften auszumachen, um nicht in aeronautischen WagstUcken den Hals zu brechen. Vorsichtig sorgsam also, um nicht die vemunF[gerecht vorgezeichneteten Schranken zu verletzen (im straffälligen Gesetzesbruch).

Das Denken als 'Erkenntnis durch Begriffe« is. Kant) lebt in {und von) seinen Begriffen, die es zu eigener Stär- kung in sich hineinverzebn (als Xöyoi der Logik). Das Unbe- greifliche, weil nicht umgreiflich lim Sonderfalle), bleibt besser allein gelassen, bis ferner aufklarende Daten beschaSi sind, in sogemafs vorgeschriebener*) inoyr, die, von dem Verstandigen in Praxis des kommunen Tageslebens schon geUbt, um so mehr aufliegt, wo es um vitale Interessen sich handelt, in den hei- ligsten Gutern der Menschheit. Das Kind greift nach dem Mond und plarrt, wenn das Mannsgesicht mit seiner Fratze dies verlacht, so dafs wer in Jahren der Diskretion die Kinder- schuhe ausgezogen hat, solcher Lächerlichkeiten sich nicht schuldig machen sollte (im Stolze eines >self-made man«!. Die- jenigen, die durch Gunst der ihren Mitbtlrgern zu dankenden Kuhur (bei der unter ihrem Schutze ausnutzbaren Mufee) auf den Staffeln der Zivilisation zu höheren Stufengraden aufzu- steigen Veranlassung gehabt haben, mögen bei der Rückkehr sich geprickelt Rlhlen, von dem, was auf dem Standort weit- gebreiteterer Umschau von den Augen erblickt worden und vor ihnen geflimmert hat, den Wifsbegierigen zu erzählen, von (Xenophanes') allumfassendem ovQavög, von einem Über den

*) In idocia ignorantia< (s. Nie. Cus.), iverissima et suprema i scientjai (b. Bovillus), Ayttimag tlutciä^in (s. Dionys.'Ar.) der Agno- stiker oder t^xtmoi, für jedesmal lemporSres »Non tiquet« (auf weitere KlBrung hin). |

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umroUenden Schichten festgestellten Empyreum (eines xifori' ßxfjTjroc), von Suddhava - Himmeln, als ewiglich den Um- schwung der Kaipen Überragend (auf dem Buddhagamai, die Zerstörung aus (stoischer) Ekpyrosts nicht nur, sondern die der Wasserfluten auch und die durch Vaya's Sturmeswehen selbst, aU höchst hinautragende (in toltekischer Kosmogonie gleich- falls». Die mythologisch zugefügte Szenerie schillert bunt- gestaltig verschieden unter den Variationen der VtJlkergedan- ken. aber was prinzipiell unterliegt, reduzien sich einförmig auf kürzeste Auswahl, bei der Durchsichtigkeit naturnotwen- diger Elementargedanken, die rasch überblickt sind. Der Mehr- zahl von dem, was in früheren Epochen der Menschheits- geschichte in Schöpfungen demiurgischer Baumeister und Welturheber von der Phantasie (als «Grundprinzip des Wetl- prozessesi^^ ) geschaffen worden, sind die Stützpfeiler entzogen, mit Umsetzung des geozentrischen Systems in ein helio- zentrisches, so dafs ein gigantischer Gedankenwust fin meta- physischen Spekulationen) von vornherein stillschweigend als erledigt gelten darf und zum alten Eisen geworfen werden kann, oder über Bord (um die Staatsbarke vom theologischen Ballast zu erleichtem).

Das Denken, dem ihm immanenten KausaUtfitsprinzipe gemafs, kann (wenn auf prüfende Kontrolle bedachti der Kor- rektheit seiner Operationen überall da versichert sein, wo inner- halb des mikrokosmischen Horizontes überschaubare Sonder- falle gegeben sind, bei denen zwischen dem Terminus a quo (als relativem Anfang) und dem Terminus ad quem ()e nach dem Ausverlauf) die ineinander bedingten Wechselbeziehungen, ihren Ursachwirkungen nach, in ihrer kausaler Verknüpfung sich auseinanderlegen.

Wo beim Auslug in makrokosmische Unabsehbarkeiten, unter Fonfall vergleichungsfthiger Relationen, die umziehende Peripherielinie entbricht (das Peras im Apeiron), da ist der Denkapparat auf eine andere Methode einzustellen, um aus demjenigen, was unter dem erhellenden Lichte der Erkenntnis,

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weil bekannt, dem Wissensbesilz angeeignet ist, auf das noch Unbekannte (der uöt/Xa) zu gelangen, und den Fackelschein weiter hinauszutragen in umgebendes Dunkel, indem mit jedem neu entzündeten Licht andere hervorstrahlen (auf die Fernen hin). Nach der vom Index der Progressionen geliefenen Weisung wird aus bekannten Bedingungen l>ex praecognitis*} fortgeschlossen auf adfiquate Vorbedingungen im Unbedingten teines Absolutem. Und indem demgemals, so oft dem logi- schen Rechnen sein Fazit sich bewährt, die das All des Da- seienden durchwaltenden Gesetzlichkeiten als richtige erwiesen stehen, ist in diesen nun eben der Anhaltspunkt gestetigt für die Zielrichtung des Denkens, dem (rationell exakt) die ihm immanenten Gesetze mit allgemein durchwaltenden Uberön- stimmig einklingen (unter kosmischen Harmonien).

Die in ihrem Stolze gedemUtigte Vernunft (Pascal's) hat MCh~ivon Luther) als >blinde« schellen lassen müssen, versieht indes, durchschninUcb genommen, ihr Geschäft befriedigend genug, wenn nicht durch vernunftwidrige Zumutungen rebellisch gemacht

Dem Menschen sind seine Augen vorne angesetzt, ohne hinteres Augenpaar (des Okiopus), und einen nach Innen ge- drehten Einblick entbehrend, so dafs er in sich selber nicht hineinschduen kann, sondern die Sezierung eines gleichartig anderen abzuwanen hat, um Über die Lagerung der eigeoco Organe orientiert zu sein. Kein rechtschaffenes Ding frifh sich selber im zugehörigen Bestand, und so vermag das mit Verständnis Begabte sich nicht selbst intellektuell zu assimi- lieren, sondern nur in dem, was objektiv abgesehen ist izur Klflrung der Subjektivität).

Wem beim Heranwachsen sein PersönlichkeitsgefUhl zur Bewufsiheit kommt, dem ist versagt, sich als Säugling zu repro- duzieren oder in das eigene Gewordensein zu versenken, soweit nicht embryologischen Forschungen (physisch) oder den Beob- achtungen der Kindersecle (psychisch) erläuternde Daten M entnehmen sind. In mikrokosmischer Kleinwelt sind wir u)

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solche Resignation gewohnt, aber betrefis des >Magnum animal' (s. Bruno) oder Makrokosmos (worin wir selber drinnen stecken) bleibt man erpicht, das Detail mitgeteilt zu erhalten, wie der Welt sich selber ins Dasein zu setzen gefallen hat, ~ eine allzu unvernünftige Frage, als dafs die gesunde Vernunlt damit belästigt werden sollte, solange ihr keine zweite Welt zur Ver- fügung gestellt sein kann, zu rationeller Berechnung der Vcr- hllmiswerte. nach komparativer Methode der Vergleichungen (um eine genetische anzuschliefsen).

In dem virtualiter der Anschau Realisierten liegt Arbeits- iDaterial in solcher Massenhaftigkeii vor, dals auch die robusteste Vernunft damit vollauf voraussichtlich zu tun haben wird, so- lange das Oxygen auf dem Erdball vorhält (zur Erhaltung atmender Wesen). Und da nicht alles zuhauf, sondern fftlr systematische Erledigung) eins nach dem andern in die Hand zu nehmen ist, tun wir geratener, mit dem greifbar Fafslichen zu begintien, unter vorlaufiger Hinaussiellung der komplizier- teren Probleme, bis auch fUr sie die Zeit gekommen sein wird wenn nicht für uns, für die Epigonen doch; was ohnedem auf dasselbe hinauskommt, bei KonsoHdaritat der Menschheit idurch Raum und Zeit).

Atta ihren chemischen Stoffumsetzungen verlängern sich die somatischen Funktionen längs der das irritable Muskel- gewebe durchspinnenden Nervenbahnen aus iSpiritus animaLes« einer entthronten Lebenskraft zu automatischen Emptindnissen, die, auf sensualisiischcs Bereich gelangt (und dort von den physikalischen Reizen des Aufsenobjekts getroffen), aus ihren Vorstellungen reflektiert den psychophysischen Entelechien die aus den Sinneswahrnehmungen fortzittemden Nach- schwingungen liefern, als bildungsfähige Masse, um bei ihrer Überführung auf die zoopolitische Sprachschichtung aus dem Durchkreuzen wahlverwandtschaftlicher Affinitäten die *Vis cogitaiiva« hervorzurufen unter ihren lautlich umkleideten

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Anschauungsbildern, fUr die aus geistigem Wachstum reifenden Denkschöpfungen auf noeüschen Regionen.

Wenn, aus dem vom Gerne in verslande in iNoiiones com- munes« aufgespeicherten Kommunal besitz ernährt, das den In- dividualitäten potentiell inhBrentc Vernunftorgan zu seiner rationellen Entfaltung gelangt, dann beginnt das auf objektivem Standort zutretende Denken hineinzublicken (aus Zuschau des inneren Auges im >Sensus interior*) in die dunkel wogenden Tiefen der Subjektivität, um sie aus der »Facultas cognoscitiva superior« (s. Baumgarten) zu klären, und damit gelangen die (instinktiven) Empfindungen*) zu ihrer > Innen findung« oder (b. Avenarius) zum «Vorfinden' (im Empfinden). Mit der Denkkraft (b. Friesj identifiziert, ist der Geist (b. Kant) >das durch Ideen belebende Prinzip des GemUts« (um dessen ver- worren wogende GefUhlswallungen zu zOgeln und zu ordnen, unter Sichtung der Aufmerksamkeit durch deren prüfende Be- leuchtung;.

Die innerlichen Funktionen des Organismus ineinander einverwickelt können sich selber nicht auf den Grund sehea da in dem umgebenden Dunkel kein Licht entzündet ist, das hinzugebracht wird erst aus der im Kreuzen der psycho- physischen Entelechien noetisch aufgesprungenen Erhellung^ bei der durch Vergleichung der individuellen Differenzen (auf Gemeinsamkeit der zoopolitischen Sprachschichtung) gewahrten Klärung, und indem nun auf dem Wege der aus den Sinnes- wahrnehmungen fortziiternden Nachschwingungen das (Ver- nunft-) Vernehmen zu den Wahrnehmungen zurUckkehrt, er- wacht der eigenen Persönlichkeit die Bewufstheit (im Denken)-

Der den Organismus mit dem Charakter einer selbst- regulierten Maschine tworin die Mittel den Zwecken und diese jenen dienen) prägende Stempel besagt: dafs im Getriebe der

*) Indem in jeder bewufstheitlichen Empfindung bereits ihr noetischer Faktor steckt, darf dieser beim Ausverfolg psychopbysi- scher Fundamentalformeln nicht vernachlässigt werden (um Fehler- quellen vorzubeugen).

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Räder, Walzen, Schrauben etc. die Teile des Ganzen zusammen- arbeiten auf gemeinsam vorliegenden Zweck hin, in einheit- lichem Organisationsprinzip, das mit dem >Nisus formativusi im vegetabilischen Wachstum, unter dessen organischer Glie- derung, zum Reifestand auslauft, für ihre Reproduktion ibei Vervielfältigung in ablösbarer Frucht).

Zur animalischen Organisation kommt der Einheits- abschlufs zusammen in dem noch automatischen Gemeingefühl idas aus setner Subjekiivitäl bei objektivem Zutritt der in der Denktätigkeil realisierten Auswirkung zur GefUhtsempfindung gelangt;. Neben diesem Zentrum im biologischen Zoon bedarf es jedoch noch eines exzentrischen auf dem ihm scnsualistisch zugefügten Bereich, um die nach den verschiedenen Richtungen <in den Sitzen ihrer^innesorgane) auseinandergehenden Energien m ein begreifen den Knoten des Gemeinsinnes (oder «Manaso des Manu) verknUpft zu halten, und an dem Ausgangspunkt solcher Konzentration strömen (in Konkordanz miteinander) die psychop] lysischen Entelecliien {der in >Evideniia< oder «Enargeia* konsolidierten Sinnes Wahrnehmungen) aus dem im jedesmal zugehörigen Gesellschaftskreis umschlossenen Indivi- dualitäten hinüber auf die noetisch kommunale Sprachschich- tung des Zoon politikon, dem, bei Neutralisierung wahlver- wandtschaftlich kreuzender Affinitäten, der in der Denkkraft (oder >Vis cogitativati entsprechende «Modus essendi« ent- springt, wenn unter lautlich umkleideten Anschauungsbildern aus den >Notiones communes* derjenige Logos zu reden be- ginnt, der dem Denkwesen seinen Typus als Zoon logikon aufdrückt, um bei rationell geschultem »Vernehmen« (der Wahrnehmungen) die Vernunft aus den, individuell huma- nistischer Existenzform einwohnenden (und hinzugesäien), Po- tentialitäten zu ihren Denkschöpfungen zu zeitigen, im Wechsel- verkehr mit vonjenseitsher auftreffenden Agentien (zu meh- render Aufklärung der Erkenntnis). Was hier wiederum, in bewubter*) Persönlichkeit, das Totum als Unität (höherer *) Beim Umbiegen des Gedankens, in Hinwendung {ftiiafiai^)

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Poienz) in sich selber stetigt, resultiert aus den zu Vcr- gleichungen befähigenden Verschiedenheiten, unter denen die idiosynkratischen Vielheiten zum lebensfähigen Abgleich mii- etnander sich verschieben*), indem unter den gegenseitig » umzogenen Begrenzungen einem jeden den ihm zugehdriga Anteil zu reklamieren zusieht, den bei Erfüllung obliegendtr Pflichten beanspruch baren Rechten gemafs, und nachdem so die dem gesellschaftlichen Gemeinwesen zurtlckerstatietcn Schulden getilgt sind (und unter Einhaltung der eihiscb« Moralgebote die Auf bOrdung neuer vermieden wird), mag dum jedwed' einzelner oder »einziger« mit dem Hab und Gut der ihm vererhiich angeborenen Talente wirtschaften, wie ihm beliebt, und sie verwirtschaften auch, in törichten Glaubens bekenntnissen, während, wer eines normalen Vernunf^ebraucb« sich erfreut, in eigenen Privatinteressen um so streng genauer seine Vernunft zu Rate ziehen wird, je mehr es, in religioo^ philosophischen Meditadonen, um des Daseins heiligste Güter sich handelt und eine befriedigende Beantwortung der gestell- ten Fragen, um (je nach dem zeitgOhigen Barometerstand der Kenntnisse) bei angestrebter Übereinstimmung der Gesetzlich- keiten ihnen sich eingefügt zu fühlen, je mehr störend (und störrisch) bedrückende Dissonanzen zu verklingen b^ionto, unter den aus den Wundem ringsum umtOnenden Harmonien (schöner, reiner, herrlicher, je langer ihnen gelauscht wird>.

des Geistes zu sich selbst (s. Plotin), wenn, >wie in einem Sf\eff^ das auf der gtanen FlSche ruhende Bild> zurückgeworfen wird*»)' die den Körper durchschatteode Seele, kommt die Tätigkeit wr Bewufstheit (in Synesis).

•) Der Dinge sind wir uns bewu&t, wetin -wir sie voneinsoJer unterscheiden« (s. Wolf), im Bewufstsein, als ■unterscheidende Ti tigkeit< (b. Utrici), unter berechnungsfUhigen Vergleichungen in iJer Zahlenreihe (denn die Eins ist stumm und starr). >Das Bewuisi' sein seiner selbst ist noch lange nicht eine Erkenntnis seiner jelW' (s. Kant), weil vorher die Erforschung all der lugSnglicben Gescn- lichkeiten absolviert sein mufs (unter Erschöpfung der Üenkm^' lichkeiten).

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Bei den aus dem All des Daseienden und seinen Welt- wandeln gestellten Fragen, die in der Ratselfrage des eigenen Selbst zentrieren, hangt das Zutreffende der Beantwonung da- von ab, wie weit aus den im Horizont des Gesichtskreises auf seiner »Visio intellectualis" (b. Nie. Cus.) Überschaubaren Wechselbeziehungen für gegenseitigen Abgleich genügend sich erklären, auf dem ^Campus claritatis« (b. Baumgarten), um dem Denkprozefs sich kongenial assimilierbar zu erweisen, fUr soweitige Erkenntnis.

In solche Wechselbeziehungen eingespannt, in die aus anschaulichen Vergleichungen proportioneil gerechtfertigten Relationen, spUn sich das Denken eingeschränkt innerhalb der so gezogenen Peripherie, da Über dieselbe hinaus das ihm immanente Kausalitatsprinzip, um aus den Ursachen die Wir- kungen und aus diesen jene darzulegen, nicht Janger zur An- wendung gebracht sein kann. So oft die zur Verlängerung strebenden Gedankenreihen die GrenzbegrifTe Uberschrinen haben, stehen sie beim Ausfall von Bedingungen, mit denen gerechnet werden könnte, im Unbedingten (eines Abs oluten) inmitten makrokosmiscber Unabsehbarkeiten, die für mikro- kosmische Sehweite im Jenseitigen projiziert liegen.

Hier ist dann also die Aufgabe gestellt, aus den längs exakter Forschungswege der Erkenntnis bekannt gewordenen Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen zurUckzuschliefsen, utn. was aus ihnen begrifflich sich einfangen iBfst, zu genaue- rem Einblick näher heranzuziehen, und mittels minutiöser Er- forschung des Details einen neuen Stufengrad zu festigen, um auf einem höheren Standort der 'Visio mentis« den Umblick zu erweitem, Über die in UnermelsÜchkeiten noch umrauschen- den Ewigkeiten,

Dafs kein Weltganzes, das als »Totum« eine Kenntnis samtlicher Teile (als Teilganze oder Bruchteile) voraussetzen Würde, sich konstruieren läfst, beeinträchtigt nicht die von der Antwort gewährte Befriedigung, weil auf die den, als Mundus Seschmtlckten, Kosmos gesetzlich durch waltenden Harmonien

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begründet, wenn die erfalsbaren Gesetzlichkeiten Ubereiitstimmig zusammenklingen mit denjenigen, in denen das Denken sich selber lebt, in Wesenheit seines Seins, worauf allein es ihm anzukommen hatte, bei vital entscheidenden Fragestellungen Über Sein und Nichtsein, die, wie poetisch zitien und philo- sophisch demonstriert, im heutigen «Zeitalter der Naturwissen- schaften« aus der von ihm hinaufgeworfenen Beleuchtung in Betracht zu ziehen wfircn und zu illustrieren, unter den ver- nunftgemäfs aufgeprägten Aspekten, wenn es im Universum, »Contractum maximum atque unum= (s. Nie. Cus,i, als Welull um ein Un-Omnia (s. Patricius) sich handeln soll, um ein if luti niiv oder wie sonst der Wortspracbe in den polyglott)- sehen Versionen ihrer Metaphern genehm erscheinen mOchte.

Das dem Seienden eingefügte Denkwesen braucht um an- deres sich nicht zu kUmmem, wenn, wohin es schaut, eine seinen Fragen konforme Beamwonung entgegentöni, die, weil der Verständlichkeit tn deren Organisation eine emührend auf- nehmbare, auch den Herzensbedürfnissen zu gute kommt. V>,'o dagegen Widersinnigkeiten aufstclsen, tindet der Seinsbestand sich bedroht, in Nicht-Seiendes zersetzt zu werden.

Der nach exakter Methode geschulte und geschsrtte Bbck hat sich lädücb verletzt und beleidigt zu finden, wenn beim Hinausspahen in das All nicht nur dem, von autoritativen Ex- perten vergebens gesuchten, >Finger< aufstofsend, oder einem Thronsessel wohl gar, der mit dem obligat angehängten Fufs- schemel eines Fufsauftrittes entratend, in Nebelwolken umher- taumeli, die von kritischen Welturhebem um nebulare Hypo- thesen zu bauen ausgenutzt sind, und in Kunstduseleien, um HimmelslUfte zu pinseln, in denen aus schweren Mönchskutten bervorglotzende Glatzköpfe umherflanem (mit beflügelten Engelsköpfchen daneben). Wer betreffe solcher timtti itüfai in »doppelter Buchhaltung« sich abzuFmden beliebt, hat dit für ehrliche Rechenschaftsablegung vor seinem eigenen Ge- wissen zu verantworten, das sein unbeeinflufstes*) Urieil um *) (Quelle besiiale stupiiiii^« (s. Montaigne), die (wirri^) tigtne

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io entschiedener dann intakt zu halten hatte, gegen das Hinein- ■eden unsknipuloser Gewtssensrate, und solcher vor allem, m deren zu entomologischen Facctrenaugen zersplitiertem Hirn- ipiegel sich ein gebrechliches Menschenkind fingieren kann, luf Erden eingesetzt, um statt des Blitzstrahls (eines Vajra- Schwingers) Bannstrahle zu schleudern, die gern aus Scheiter- haufen hervorgezuckt haben, beim grandios flittrigen Pomp der Auiodaf^s, zu schauerlichster Entwürdigung des Menschen- geistes, dem das Ansehnen eines einheitlichen >Conceptus cos- micos* zur Zielrichtung gestellt ist (für innerliche Befriedigung). Um über sein selber sich, und was den Fähigkeiten des verfügbaren Werkzeugs zu können zusteht, eine zuverlässige Oriemierung zu gewinnen, ist wie in den Vorgangen einer aus ihrer »Natura naturans< sprossenden «Natura naturatac Überall das Denken auf die komparativ-genetische Methode hingewiesen, ttlr kontrollierbare Vergleichungen aus tatsäch- lichen Belegstücken, wie sie durch die ethnischen Aussagen jetzt geliefert sind. Bei systematisch derartig angezeigtem Rückgang auf die durchgangigen Elementargedanken packt Grausen und Entsetzen beim Rückblick auf die psychischen Epidemien im occidenialischen Geschichtsverlauf, bis zu dem, in der Periode der Hexenprozesse mit deren Torturen (unter konfessioneller Gewissensmarter doppelt peinlich), aufgedrück- ten Brandmal. Und da aus aolchen Abimingen einer über- wundenen Vergangenheit Nachwehen heutigentags genugsam noch in den Gehirnen fortspuken, durfte es an der Zeimhr Zeit sein, die Stunde zu schlagen, wo foriab Ernst gemacht sein wird mit einer Behandlung der Geisteswissenschaften auch, nach der exakten Methode, in der »Lehre vom Denken* (und ihrer Noetik), zur Anbahnung eines menschenwürdigen Daseins (unter rationell geziemlicher Ordnung desselben).

Was dem Denken auf seiner »Visio intellectualis- faßlich vor Augen steht, ist eine Projektion der auf zoopolitischer Ansicht anderen aufdrängen zu wollen, um auch sie zu verwirren (im missionarischen Bekehrungseifer |.

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Sprachscbichtung vollzogenen Zeugungen der GeselUchifB- gedanken, die sich dort den, ihren ■Conceptus mundi« kIk jedesmaligen Gesellschaftskreises) einbehausenden, Mikrokosnus zusammenzimmern (aus schöpferischen Reden des Log». Diese durch Accommodation an historisch-geographische Be- dingungen zu Volkergedanken aktualisierten Gesellschafo- geJanken sind, neben den aus ihrem komparativen Überblick ableitbaren Aufschlüssen, genetisch zu erhellen, bei Ruckgii^ auf die als UnitSten erwiesenen Elemeniargedanken, aus deren im Wildzustand keimenden Poiemialitäten die Kulturergebnisx zur Ausgestaltung gelangen (bei den GeschicbtsvOlkemi-

Die Aufgabe ist dahin gestellt, aus solch ethnisch Ik- grifflichen Gesellschaftsgedanken auf dasjenige zu geUDgeo- was in den ihren sozialen Kreis koostituiereaden Individueo denkt und sinnt (betreffs sobezUglicher Individualpsychologicl

Die individuellen Komponenten des Gesellschafcbtis's sind die treibenden Faktoren in den aus ihm beim synüicii- schen Aufbau hervortretenden Schöpfungen, aber aus zerlegcD- der Analyse dieser zugänglich erst, bei der Zuschau auf objckiii erhelltem Standort der Betrachtung, weil unter dem ihre Sub- jektivität umhüllenden Dunkel verborgen (und dort lün^' . nicht annaherban.

Mit Beschaffung der ethnischen Aussagen des Metui^c^' geschlechts unter all seinen Variationen ist somit ein empins<A aus Fakia bekundetes Arbeitsmaterial geboten, um nach ( in den Naturwissenschaften erprobt erfundenen BehaniUung«- weise auch die in den humanistischen Studien gestellten Pf"" bleme (der Geisteswissenschaften) einer eiakt geschulten Eifin- \ schung zu unterziehen (nach komparativ-genetischer Metbotie''

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Was im Ineinander der psychophysischen Entelechien und in der durch semeiotische Wortzeichen gewflhneo Er- leichterung der Operalionsweisen das Zoon politikon ins Da- sein ruft, auf gesellschaftlicher Sprachschichtung, umkleidet dasselbe mit dem Reflex selbsieigener Schöpfungen, worin seine Existenz sich vollzieht

Innerhalb seiner sozialen CinkOrperungen lebend, integriert das Denkwesen (oder Zoon logikon) sich denselben fUr eigene Assimilation, aus deren Speisung dann wieder all die den Ge- sellschaftskreis konstituierenden Individualitäten ernährt werden, eine jede unabhängig fUr sich, um in den Fokus zugehöriger »Visio intellectualis« diejenigen Bildungen einzustellen, welche unter scharf genauer Betrachtnahme eine nähere Ausgestaltung zu erhalten haben, um sie auf ihre kontrollierbar stimmenden Gesetzlichkeiten zu prüfen (soweit das Verständnis reicht).

Erst nachdem im Sprachverkehr des Gedankenaustausches die Denktatigkeit des Zoon politikon zu wirkungsfähigen Effekten sich gesteigert hat, entspriefst ringsum die mit geisti- gen Schöpfungen geschmückte Welt des humanistischen Mikro- kosmos, die dem Urheber wiederum zur Auffassung gelangt, durch die in Worbezeichnungen umgesetzten Deutungen.

Die den animalischen Organismus durchwirkenden Funk- tionen sind verzweigt bis auf die psychophysischen Entelechien, in jene Vorbedingungen, aus deren makrokosmischen Unab- Khberkeiten die in Natur realisierte Manifestation hervorgetreten >st. Mit der humanistischen Existenzform kommt die Schöpfung

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des ihr eigenartigen Mikrokosmus hinzu, auf zoopolitiscber Sprachsphflre Inoetischer Regionen). Und diese ihr erbeigeo- tUmiiche Welt fUhn zurück auf die Denktatigkeit der Gesell- Schaftsgedanken, die dann wieder in den einzeln konsdnilencn Individualitäten sich reflektieren, für Selbständigkeit eines jeden (wer darauf bedacht;.

Was von dem gesellschaftlichen Denken, aus den fOi ge- sundheitsgemflfs ciisienzßihige Selbsterhaltung immanentea Funktionen, in seine Produktionen zunfichst hinausverlegt wird. st dasjenige, was (aus dem Selbsterhaltungstrieb) mit den ethischen Maximen beeindruckt, als natumoiwendigen Voranlagen sosialer Existenz überhaupt, in einfachen Verhaltnissen des primIren Niveau, wahrend bei den kulturell zunehmenden Komplikatio- nen legislative Bestimmungen liinzuzukommen haben, um durch benötigte Aushülfen das Ganze im Gleichgewicht zu erhalten. Und hier werden weitere Ergänzungen den aus dem Unbe- kannten eingreifenden Mächten entnommen, deren Hinein- spielen mit religiösen Ahnungen durchschauert, um das im Irdischen Ungesicherte für das jenseits Eiereinstige zurechtzu- stellen (denn Recht mufe Recht bleiben).

Das Zoon politikon in seiner gesellschaftlichen Wesenheit würde durchschnittlich im stände sein, eine mebrweniger be- haglich bewohnbare Behausung herzustellen (in seiner »Poli- teiai), wenn nicht die in seinen konstituierenden Individuah- tttten erweckten Denkregungen aus den somatisch mit den Unendlichkeiten verschlungenen Wurzeln den Drang spürten zum Fortstreben auf Unendlichkeiten hin, bis die potentiell schwängernden Gesetzlichkeiten mit ihren Entfaltungen sich zu decken beginnen <in Übereinstimmigkeit für das Denken und mit demselben^.

Wir haben also den animalischen Organismus auf gleicher Schnittflache mit den Übrigen Naturprodukten; wfihrend, ober- halb des Grenzsiriches, die zoopolitische Wesenheit (im Zoon logikon) in den einzelnen Konstituenten des Gesellschafts- kreises sich wieder mit denjenigen Ursächlichkeiten veitoUpft,

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die hinausfallen in die Vorbedingungen des Seins, und beim Zusammenstimmen der Gesetzlichkeiten nur zugänglich sind CfUr das Verständnis).

Wie den Vegetabiüen in ihren biologischen Prozessen der fruchttragende Reifesland oder den Animalien das zeugende GebSren, so ist menschlicher Wesenheit die Denktäiigkeit mit den in Nooviifvcc die phänomenale Weh Ubersch webenden Schöpfungen zur Ziehichtung gestelh für die Eigenart des Zoon togikon (oder Denkwesens). Der animalischen Organi- sation tritt in humanistischer Existenzform die zoopolitische hinzu, in der »Pars rationalis, qua carent bestiae« ib. Cicero). »Homo in quanium homo imellectus est' (s, Alb. M,i. Wenn aus den Nachschwingungen animalistischer Wahrnehmungen durch die aus somatischen Funktionen verlängerten Entelechien (psychophysischer Färbung) hypokeimenische BtldungsstofTe auf die gesellschaftliche Sprachschichtung übergeführt sind, innerhalb derjenigen Atmosphäre, worin das Gescllschaftswesen lebt und webt, dann werden aus dem Gemeinversiande loder •common sensei) die »Noriones communes> (b. Cherbury) niedergeschlagen, mit ihren iself-evident truths« (s. Reid), aber zugleich als >Semina aetemitatis* (b. Scaliger), weil innerlich wahende Gesetzlichkeiten zu enthüllen prädestiniert (aus natumotwendigen Elementargedanken).

Aus solchem Durchkreuzen der Gesellschaftsgedanken fUgt der »Conceptus mundi' des jedesmaligen Gesellschaftskreises sich zusammen für seine Weltanschauung, in dessen Milieu (oder Umwelt) das zugehörige Zoon politikon atmet (in Re- spiration und Inspiration), und auf der noetischen Sphäre aus dortigen »Fulgurationen» (b. Leibniz), wie in (Plotin's) Eklampsis erstrahlend trifft nun der Reflex zurück auf jed' einzelnen, der den sozialen Kreis konstimierenden Individuen, um (aus intwten Voranlagen) zum Gebrauch der Vernunft (Ratio) zu betebigen (für rationelle Berechnungen), in dem mit

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sechstem Sinne, gleich >Manas< (in buddhistischer Psychologie), den FUnfsinnen nebengeslellten i Vernunft-) Or^jan (eines •Sensm interior«), und das hier zu organischer Keifung emporsprossende Denken wird, in den vernunftgemäfs geregelten Vorgängen seines geistigen Wachstums, aus der auf noetischen Regionea angesammelten Speisung ernährt, vom Kommunalbesitz des Stammes (oder seiner kulturell nationalen Entfaltung) zehrend, wodurch dem, seinem Homo («in arce<) einwohnenden, (als *Ming-Khuan° auf dem Scheitel thronenden), «Genius« (s. Varroi genialische Schöpfungen an die Hand gegeben sind (wenn dazu befähigt). Ein jeder, als zoopolitischer Gesell- Schafts Wesenheit integrierend, partizipiert an dem Gemeinbesitz derselben, in ihrem .<Conceptus cosmicos«, je nach dem Aus- blick aus der dem Humanismus (durch seinen Logos) erbauten Burgfesie eines überschaubaren Mikrokosmos, in die makrokos- mischen Unabsehbar keilen hinein.

Die passive Teilhaberschaft, solange die Jugend, unter den aus der Erziehung aufgenommenen Belehrungen, in die zeii- gUltige Umgebungswelt (seiner sPoliieia«) hineinwächst, setzt sich am kritischen Wendepunkt der klimakterischen Jahre in eine aktive um, aus selbständiger Mitarbeit, und dann steht jedem irei (soweit seine Mittel ihm dies erlauben), seinen un- abhängig eigenen Ziffernweri sich herauszurechnen, bei kor- rekter Buchführung über Soll und Haben [der dem Gemein- wesen (in der Gesellschaft) geschuldeten Pflichten und der dadurch entsprechend erweise zustehenden Rechte].

Die im PersönlichkeitsgefUhl zusammengeschlossene In- dividualität, die, unter den Differenzierungen der auf zoopoliii- scher Sphäre zusammentreffenden Gesellschaftsgliedera, aus gegenseitigen Grenzbestimmungen ihr (Selbst-) Bewulstsein gewonnen hat, ist demnach auf ihren Vernunftgebrauch hin- gewiesen, um die unklar lin ^verworrenen Vorstellungen«) durch wallenden GefUhlsemphn düngen eines 'niederen Er- kenntnisvermögens* (s. Baumgarten) beim 'dumpfen Weben des Geistes« (s. Hegel), aus Nüchternheit des logischen Rech-

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nens aufzuhellen, für klar verständliche Erkenntnis der selbst- eigenen zunfichst, im »Zusammenhang der Dinge-^, um der Menschheit im All des Daseins die ihr zukommende Stellung zu determinieren, nach den Aussagen einheitlich übereio- sitmmender Gesetzlichkeiten «unter kosmischen Harmonien).

Die somatischen Funktionen des biologischen Organismus erfüllen sich in den chemischen Prozessen eines materiellen Stoffumsatzes. Ihre psychischen Verlängerungen, wie aus dem «Influxus physicus' hervortreibend, finden sich (um gegen die Anregungen der aus dem Draufsen physikalisch einfallenden Reize zu reagieren) auf substantiell minimalste Unterlagen reduziert, und die auf zoopolitischer Sprachschichtung in noeti- schen Regionen ausströmenden Enlelechien wirken unbehindert frei laus dem Hypokeimenon einer immateriellen Hyle, wenn man so will). Ihre Wurzeln verbleiben eingeschlagen im terrestrischen Körperleib, je nach dessen Organen, in spezifi- scher Qualität der Sinnesenergien, und wenn hier ein Vernunft- organ beigefügt werden soll, hatte es bei ihm um eine »draht- lose* Telegraphie (sozusagen) sich zu handeln, da die ver- bindend rUckleitenden Denkfäden nicht an eine zerebral um- schriebene Lokalität angeheftet werden können, unter den 'Wahmehmungszentren« der Grorshimrinde (b. Flechsigi obwohl zunächst jedoch beim Hervorrufen der lautlich um- lUeideten Anschauungsbilder, durch die in opio- akustischer Konkordanz einklingenden Nervenbahnen, in einem derjenigen Sitze mehrweniger, in denen vormals in Überlegung gezogen war, die Seele einzubehausen: seit von dieser geräumt (in einer Psychologie ohne Seele« (s. A. Lange), so dafs die fernere Ordnung fortab dem Denken anheim zu stellen sein wird (in seiner Noetik).

Sollte CS im Fortgang exakter Fors^hungsmethode sich ''lOglich erweisen, eine örtlichkeil in engerem Kompafs zu umschreiben, so würde sich dies mit Beseitigung der stoischen Kontroverse zwischen Haupi und Herz (fUr die medizinische Therapeutik, in pathologischer Anatomiei schätzbar genug

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erweisen, fUr die Seelenheilkunde der aus ihrem Arzneisch«n religiöse Tröstungen verzapfenden Medizinmänner dagega unter Adiaphora verbleiben, weil weder fUr Gut noch Bfls entscheidend (auf moralischer Skala). >An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen < gilt fUr des Menschen künftiges Ge- schick, von den im noetischen Wachstum des Denkens bcraa- gereiften (Wissens-) Früchten, die gleich den pflanzlichen auf Erden von ihrem (dem xiixiloc ytrimmg verfallenden) Stamme in selbständiger Unabhängigkeit sich ablösen, auf einer anderen Spharenschicht des Daseins.

Und bei diesen DenkschOpfungen (oder Früchten) konuni es nicht darauf an, ob grols und dick geschwollen (mit Vie)- wisserei;, ob klein und zart, da fUr ihren Wen die feinwürzijtc Essenz entscheidet, wie dem Gescbmackc zusagend, aus inner- licher Befriedigung; die niu" im kongenial sympathetischen Einklang mit der Umgebung gewähn sein kann, sei es im weiten und grofsen. sei es im engeren und kleineren Kreis (je nach der Lebensstellung).

Die psychophysische und noetische Organisation stehen durch ihren charakteristisch gezogenen Scheidungsstrich von- einander abgetrennt, über welchen hinweg zur Kommunikatioa in gegenseitige Beziehungen miteinander einzutreten sie sich jedoch voFveranlagi finden. Auf jener erfolgen die Vorgange automatisch, wie die somalischen in chemischer Stoflutnsetzung, so die mit kombinatorischen Muskelbewegungen korrespon- dierenden Vorstellungen aus physikalis<±en Reizen; bei dieser leitet die, aus den Differenzierungen der den Gesellschaftskreis konstituierenden IComponenten (auf zoopolitischer Spracb- sphBre) in ihrem BewuEstsein umgrenzte, Ichheit die im ge- meinsamen Organisaiionsprinsip zusammcnge^fsten Triebricb- tungea durch beherrschenden Willen (unter RUckgreifen auf dos individuelle PersOnlichkeiisgefUhl).

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Die körperlich tnateriellen Funktionen umerlicgen perU odischer Ermüdung, wobei die CmpftlDglichkeit, für die aus geistiger Sphäre (auf anderer Existenzform) zugefuhrten Ein- wirkungen vorübergehend abstirbt, im Schtafzustand. Beide Organisationen bestehen fort, wie bisher, die somatisch psycho- physische in ihren reflexiven Prosessen, und die auf noetischen Regionen lebende im Ausverfolg ihrer organisch durchwalten- den Ziel Weisung.

Das individualisierte PersOnlichkeiisgefUhl kommt nur im Zusammenhang mit dem Memorieren der zurückgelassenen OedSchtnisspuren zur Merklichkeit, und das hier Überleitende Band fallt aus, solange die somatische Empfänglichkeit wah- rend Dauer der Ermüdung sich allzu abgestumpft findet, um auf die geistigen Reize zu reagieren (nach Analogie einer drahtlosen Telegraphie insofern). Beide Organisationen wissen nichts voneinander im Tie^hlaf, aber beide Fungieren fort, die psychophysische im Pulsschlag des Herzens und die noetische in ihrem jenseitigen Leben, denn daTs sie dort un- verändert bleibt, ergibt sich beim Erwachen, durch voU- bewufsten Anschlufs an das der zeitweisen Unterbrechung Vorangegangene (in Wiederherstellung der Kommunikation). Kalls pathologischer VerstOrungen wegen keine radikale Trennung eingetreten ist, bleibt die Ichheit teilweise eingewirrt in das Getriebe der somatischen Maschinerie (unter wirrem Geiraum).

Solch mehrweniger pathische Störungen können auch im Wachzusland zwischenfahren, wenn dem Kampf de» lenkenden Willens mit den zu unmittelbar reflexiver Erledi- gung hineilenden Vorstellungen das dämonische Gefühl eines Ooppelseins sich aufdrängt oder der ekstatisch Verzückte zu Gereden fortgerissen wird, woran bei Rückkehr des Bewulst- seins die Erinnerung fehlt, weil nicht auf den aus tagiäglicher Gewohnheit venrauten Wegen zur Äufserung gekommen, sondern unter anormaler Stimmung angeschlagea

Die Brücke fur die stanhabenden Kommunikationen wird

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durch die zerebralen Kreuzungen der optischen und akusti- schen Nervenbahnen [aus deren Konkordanz die Verlangerungen der psychophysischen Emelechien ihre lautlich umkleideten Anschauungsbilder auf die noeiischen Regionen (der zoo- politischen Sprach Schichtung) hinüber werfen] realiter einge- schlagen, aber ^r die in ihre Funktionen aufgelöste Seele einen Sitz im Gehirn zu suchen, verletzt den Vernunftgebrauch durch offenkundigen Widersinn, und noch weniger kann an eine, im tellurischen Kreislauf des Entstehens und Vergehens angeschlossene. Lokalitfit die Ichheit gefesselt sein, die auf einer anderen Sphäre des Daseins existiert, unter stetiger Ver- jüngung aus immanent einwohnender Kraft, wenn bei dem Wachstum aus kosmischen Gesetzlichkeiten ernshn (soweit durch das Verständnis assimilierbar, in eigener Wesenheit).

Aus diesen Wechselbeziehungen folgen die religiös be- kümmernden Fragen. Der auf seinem Bereich an freies Schalten gewohnte Wille (der Ichheit) stOlst bei dem Verkehr mit der psychophysischen Individuali tat auf einen ihm hinderlichen Gegensatz, der aus den in das Dunkel der Materie absnifenden Tiefen ihn mit dem Gepräge eines feindlichen Widersachers anstarrt: eines Bösen [in bezug auf den zum (gesundheitlichen) Guten tendierenden Willen], und die somatische Erscheinung- form beeindruckt demnach als eine verderbte (erbsUndlich vorangelegt). Andererseits wird dasjenige Individuum, das weniger, als vom freien Schwung des Denkens, von seinem Reflex im PersönlichkeitsgefUhl sich beeinflufst spUrt, da, wo das Mitsprechen einer höheren (und sonach mit dem Recht des Stärkeren ausgestatteten) Erkenntnis zur Empfindung kommt, darin eine erhabene Wesenheit erahnen, im igbn- lichen) Walten eines Dewa, oder (zur Beratung) den aus eigener Seele [wenn (bei Ermangelung der Dreiteilung) in diesem das Geistige miteingefafst bleibt] abgeschiedenen Be- gleitgeist (als /ttxixaytiyöf Tof ßiov). Und damit sind die Unter- lagen geboten, die, wenn der Forschungsdrang tiefer in die Weltwandel hineinzubUcken strebt, dieselbe zu mythologischen

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Bildern ausmalt laus i^iselnden Symbolen, deren Entzifferung aufliegt).

Die, um den Fragesiellungen eine Beantwortung zu ge- winnen, von dem Menschengeisi geschaffenen Götter (je nach ihren Betitulierungen) werden zugleich zu Aushülfen benutzt, um dem naturnotwendig (in der »PoUteia«) vorbedinglichen Gemeinwesen die ihm ethisch bedürftigen Gesetze ferner zu kräftigen durch künftig in Aussicht stehende Strafen der auf Erden ungesUhnt verbliebenen Verbrechen.

Dies mit derTheologie staatlich getroffene Übereinkommen basiert auf der Heiligkeit des Eides aus der in gläubiger Be- trachtung schreckenden Entsetzlichkeit seines Bruches (der Wahrheit durch die LUge). In solcher Verknüpfung der weh- lichen und theologischen Interessen ist indes von den ersteren Bedacht gegen Übergriffe zu nehmen, um die aus sozialer Konstitution naturnotwendig begründete Ethik vor irreführen- den Deutungen zu bewahren, was der Religiosität, der man damit zu helfen meinte, gegenieils zum Schaden ausgeschlagen hat (wie die historischen Belegstücke erweisen).

Nach dem im Denken als existenzbedingend innaten Kau- saüifitsprinzip*), legt es in den, seinen Wahrnehmungen ent- gegentretenden Auffassungen die Ursachwirkungen der Wechsel- beziehungen dem Verständnis (zu dessen Einblick) auseinander, durch »Verbinden und Trennen«, die verhäitniswertigen Rela- tionen**] nach ihren Differenzen unterscheidend, und nach *) >Es ist Überhaupt kein Kausalitaisverhaiinis konstruierbar ohne Wechselwirkung« |b. Schelling), die aus (stoischer) Heimar- ipene sich in (Leibniz') Harmonie vHarmonia est umtas in muL- litudine« ~ auflöst (»zwischen dem physischen Reich der Natur und dem moralischen Reich der Gnadet), im Dharma (als Einheil des physischen und ethischen Gesetzes).

**) Wo in tatsächlich gebreitetem Arbeitsmaterial mit so- weit leuier üniiSi die RelativiiSten auszufallen beginnen (bis

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ihrer Ähnlichkeil zusammenordnend. Und so fOhrt der Fort- gang von den Einzelheiten, wie sie in SonderfSllen korrekt sich feststellen lassen, zu generalisierenden AUgemeinheiten, im Hinstreben auf eine allumfassende.

Im Unterschied von der komparativen Allgemeinheit, vrie durch die Erfahrungen geliefert, entsummt die wahre Allge- meinheit (b. Kant) den ursprünglichen Funktionen des Denkens raprioristisch), und hier licfse die Probe insofern nur sich anlegen, als die dem Denken immanenten Gesetze mit den allgemein durch- waltenden Ubereinstimmig erwiesen stehen, für die Ursach- losigkeit*) der Vorbedingungen, die, eines Anfangs und Endes ermangelnd (für Vergangenheit und Zukunft), im Momente des Daseins sich abzugleichen haben (in Gegenwärtigkeit erfUUti. Das Denken, das sich selber denkt, ist aktualisiert in solchen Akten seines Lebens, wie sie sich ihm realistisch betätigen lals sein Sein verwirklichend!.

Die Beantwortung der in den Problemen des Daseins

auf weitere Beschaffung zuverlässig gesicherter Didomena), kann nur von (weil bekannt) dem Wissensbesitz vergewisserten Bedin- gungen auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Ab- soluten) zu rUck geschlossen werden, um aus dem bisher unbekannten der Erkenntnis ein neues Gebiet hinzu Zugewinnen, wie in Forl- erstreckung einer gesichert fundamentJerten Forschungsbahn an- reichbar zugänghch. Und da im Unendlichen, als Maximum und Minimum (s. Nie. Gus.), das Viel oder Wenig verschwindet, kommt nichts darauf es an, sondern auf den harmonischen Einklang der Gesetz lieh keilen; der dem Denken immanenten mit den im AU des Daseienden manifestierten (wenn aus der Unterredung zum kongenialen Verständnis gelangt, mit dessen Seligkeiten durch- dringend).

*) (All reasonings concerning matters of fact seem to be founded on the relation of cause and effect« (s. Hume), und wo die Relationen ausfallen, gilt dann der RUckschlufs von bekannt ge- wordenen Bedingungen (»ex praecogniiisi) auf adSquaie Vorbedin- gungen (unter lidijia), denn die Vertrautheit mit den Wirkungen (lehn die Ursachen zu erforschen und aufzufinden« (s. Galilei), im soweit Unbedingten (eines Absoluten).

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festellten Fragen erhalt ihre Befriediguiif dadurch erst, daf* die dem Denken in den Gefühlswallungen seiner Empfindungen (bei vernunftgerechter Klärung derselben) gespUnen Gesetzlich- keiten, wie mechanisch konstante an sich, auf Sphäre inielli- gibeler Welt zu gerechten'") sich umsetzen, so dafs damit dem, was angesehnt wird, Gentlge geschieht, weil ein richtig Gerechtes, im selbstgegebenen Abschluls: da darüber hinaus das Un- Richtige tm Nichtsein vernichtigt wttre (weil wider- sinnige.

Um das Weltgeratsel, den Kernpunkt der im eigenen Selbst verschlungenen Probleme (der ihre Beaniwonung hei- schenden Fragestellungen) anzutasten, mufs als erste unabweis- liche >Conditio sine qua non< ein Überblick des tatsächlich Vorhandenen beschafft sein, zum Ausgangspunkt rationell ex- akter Forschung.

Diese ist (vorbehaltlich minutiöser Detaillierung der Ein- zelheiten) den allgemeinen Umrissen nach hergestellt auf dem induktiv begründeten Unterbau im heutigen «Zeitalter der Naturwissenschaften« fUr die Erscheinungen in phänomenaler

*) Jed' andersweise imaginierte Schlufsaniwort zerfallt in ihrer Haltlosigkeit, die animiscisch anthropomorphisiene (mythologischer Stadien) bei Auflösung der Seele in ihre Funktionen zunächst, und ebenso [unter den ßeeindruckungen eines {maierialisiisch) natur- wissenschaftlichen Zeilalters] auf gleichem Niveau die Projektion einer >intiniie and eternal energy« (s. Spencer) oder (b. J. Cook) ^e$ >life( (lexists bejore Organisation«, wie vorher, so nachher). Eine (aus ihrer Essentia) realistisch verwirklichte Existenz setzt fUr ihre tellurisch rationelle Rechtfertigung, als TrSger der Kräfte, den Stoff voraus, so dafs der Gegensatz der, diesem (im xinXoc yiyiaiiot) unabirennlichen, Vergänglichkeit im Jenseitigen erst angereicht sein kann (unter kosmischen Harmonien). Was damit in Eigentlichkeit gemeint sei, bleibt dahingestellt, da der Wesenheil des Denkens demnach seine Eigenart zugesichert ist und es also (in eigenen Interessen seines Selbst) sich weitere Sorgen nicht zu machen braucht {bei vernunfcge rechtem Abgleich mit sich selber).

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Welt, und die Zeiuufgabe ist dahin nun gesteltl, die bewflhn gefundene Methode (die komparativ-genetische) auch auf dem Bereich der Geisteswissenschaften zur Anwendung zu bringen (auf Grund des in ethnischen Tatsachen beschämen Arbeits- materiats).

Die dafür ausschlaggebende Errungenschaft ist bereits gelungen, in Feststellung der allgemein durchgangigen Ele- mentargedanken. Wenn die auf solchem Unterbau der Ge- sellschaftsgedanken begründeten Vßlkergedanken (die geogra- phisch-historischen Wandlungen der Gesellschaftsgedankeni Aulsenstehenden noch mystisch umschleiert erscheinen, werden die mit ihrer Lehre spezieller vertrauten Diener derselben durch solchen Vorwurf sich nichtjbetrofTen finden, da diejenige geklärte Umschau, wofür die Naturwissenschaften dreier Jahr- hunderte bedurften, innerhalb dreier Jahrzehnte (nach denen die ethnische Anthropologie erst datiert] noch nicht in der- jenigen Vollendung angereicht sein konnte, die [etit baldigst indes in Erwartung steht (nach dem Index der Progressionen'. Und der gemeinsam als einheitlich angestrebte >Concepnis cosmicos> wird um so eher erreicht sein, je mehr beiderseitig auf ein kongeniales Zusammenarbeiten Bedacht genommen ist, nach Kompafsweisung der Zielrichtung (aus den Zeichen der Zeit).

Wie in jeder der 'naturwissenschafdichen Fachdtaziplinen ein autoriutives Uneil nur den jedesmaligen Sachverständigen zusteht, so wird gleiche Gültigkeit von der Völkerkunde be- ansprucht sein; auch für ihre noetische Psychologie lum den in den einzelnen individuell gespunen Bedürfnissen die ent- sprechenden Befriedigungen zu gewähren).

Dem Menschen, als »Animal sociale' roder *Zoon poli- tikon«), entspringt die seine humanistische Wesenheit (unter den zoologischen Verwandten) typisch kennzeichnende Eigen- an mit der Tätigkeit des Denkens auf zoopolitischer Sprach- schichtung, da unter den Gemeinverständlichkeiten des dortigen •Conceptus mundi« erst das individuelle Vernunftdenken zur

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Bewurstheit gelangt. Was aus den Gesellschaftsgedanken in der Weltanschauung sich reflektiert, kommt mit den geogra- phisch-historischen Wandlungen erst zur Kenntnis (in den Völkergedanfcen).

Wie wir nicht den Menschen sehen in seiner Abstraktion, sondern nur den konkret verwirklichten, als gelben, roten, schwarzen, weirsen, so spiegeln im Fokus des »Oculus ratio- nalis« nicht die Gesellschaftsgedanken als solche, sondern unter ihren realen Modifikationen, so wie vom Ethnos des [edes- maligen Sonderfalles oder vom Volk gedacht (in seinen Völker- gedanken sobezUglich).

Das in naturwissenschaftlichem Zeitalter an real gesättigte Speisung gewähnte Kind seiner Gegenwart verschmäht es, sich Fernerhin mit metaphysischen Schaugerichten abspeisen zu lassen, da auch in der Physiologie stets noch die Physik drinnen steckt, und so in der Psychophysik gleichfalls lihrer noetischen Zielrichtung zugewandt). »Die Theorie an und für sich ist nichts nDtze, als insofern sie an den Zusammenhang der Er- scheinungen Glauben macht* (s. Goethe), und hier in über- schaubaren Sonderfällen, wo auf pi^konditionelle Unitfiten hin- gelangt werden kann, legt dann die Verknüpfung der Wechsel- beziehungen in ihrem kausalen Zusammenhang so sich ausein- ander, wie die im Denken gestellten Fragen ihre Beantwortung verlangen (dem ihm immanenten KausalilBtsprinzipe zur Ge- nüge).

Indem derartig nun die ihr Gebiet durchspinnenden Faden der Gesetzlichkeiten zu einer tiftoifitiyti sich verweben, so hat aus (stoischer) n^vota im Einschlag (bei den Schick- salsschlägen) auch die Gerechtigkeit als (peripatetische) dixtuo- «iif 9 sich fühlbar zu machen, da zu ihr die Mechanik des ge- setzlich geschlungenen Bandes sich umsetzt bei ethischer Ord- nung in intelligibeler Welt, um don ebenfalls den aus Vor- bedingungen geforderten Abgleich zu gewahren.

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>Die eigentümliche Wissenschaft und Aufgabe des Men- schen isi die Moralitfit' (s. Locke), fUr die Praxis, wSbrend ^diiTTov xai ä^tmo» (b. Aristoteles) die 9to)^a, soweit des Denkwesens Denken mit harmonischem Einklang umtOnend. (das indes präkonditionell ein sympathetisches Abstimmen vor- aussetzt: auf den sozialpolitischen Durchgangsstadien huma- nistischer Existenz).

Hier ,kann die Kunst*), die Einheit von Idee und Er- scheinung (b. Hegel), nicht länger aushelfen, auch nicht bei (Kam's) Zugabe ihres sittlichen Gehaltes [im (platonischem Kalonkagathon], da mit Annäherung an makrokosmische Un- absehbarkeiten des »Absoluten, das in sich selbst ist- [in (Bouierwek's) »Virtualität«] der mikrokosmischen Fassung der Abschlufs ausßillt, und mit einem Kunstwerk, als 'bewufst- lose Unendlichkeit* (b. Schelling) niemand gedient sein kapn, dem es auf sein Bewufstsein ankommt (als den vitalen Punkt). Hier kann die zu innerlicher Befriedigung angestrebte Ruhe dann nur in Aussicht stehen, wenn das im Denken wallende Leben fortwallt mit den in gesetzlichen Manifestationen vibrie- renden Schwingungen und Schwebungen, aus denen dem lau- schenden Gehör sein Logos redet : von der Schöpfung Wunder

*) Aus dem Sinlichen im Schönen (b. Lipps) bedingt ibeaui)- a social quality« (b. Burke), als das bei Pflichterfüllung angenehme Gefühl, da es nichts Schönes und Erhabenes fUr uns geben würde (b. Kant) ohne das sittliche GefUhl zur Regulierung des Geschmacks- vermKgens. Das Naturscböne h&ngt von der Auffassung ab das dem touristischen Reisenden majesiStisch schöne Hochgebirge be- eindruckt den geschäftlichen als unangenehm siörend dem Verfolg seines Weges zwiscbengeschobenes Hindernis , das Kunstschöne beurteilt sich nach den, mit denen des KUnsilers ISbereinstimniea- den, Stimmungen seines Bewunderns (je nacli den ethnisch ver- schiedenen Idealen, in lokal ditTe renziert er Umgebung). lOmnis ars naturae imitatio est« (s. Seneca), wie der Gedankengang in all seinen Färbungen durch die iSurroundings« des iMilieu« gefärbt ist, und so in seinen noeiischen Regionen, denn ider letzte Zweck der Kunst Ist die Darstellung des Übersinnlichen* (s. Schiller), bei Ausverlauf organischer Entwicklung (zum geistigen Reifen^

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soweit dem Verständnis zuganglich (dem jedesmaligen Baro- meterstand der Kenntnisse gemsrs).

Dem auf aufserweltliche Herkunft pochenden Nous, der, von draufscnher (eSiD^tv) herbeigekommen, if^vqad-tv einzu- treten meinte, ist die Tur gewiesen, seil das Denken (v(Mr>') auch, durch Ruckverweis der psychophysischen Entelechien auf somatische Funktionen, in dem allgemeinen Fluls des Werdens sich einbegriffen findet, unter kinetischer Umsetzung der Energien ineinander, wobei ihm der Einblick in die An- fänge, denen es selber drinnen steckt (gleich all übrigen Pro- duktionen der aus ihrer «Natura naturans« sprossenden 'Natura naturata«), verschlossen bleibt (erklärlich genug), soweit nicht an diesem, einem direkten Eingriff entzogenen, iNolime tangerei (auf den vom Endvertauf her eingeschlagenen Umwegen) eine verwundbare Stelle (der aufseren HUUe) erspahbar sich zei^t, zum Eindringen (ins Innere).

Unter den in «Phaenomena« biologischer Organismen vor den Augen spielenden Erscheinungen mangelt fUr solches Vorgehen der geeignete Ansatzpunkt. Was don aus potentiell geschwangenen Keimanlagen zellular hervorsprofst, erschöpft die Spannungsweite seines »Tonus- am Reifestand, wo die Evolution in Involution rückbeugt und vom hinfalligen Stamm die Frucht zwar ablOst, aber nur um den Zwecken der Rege- neration zu dienen; mit einförmiger Wiederholung desselben Kreislaufs (im xvxXo^ ytviatag).

Hier scheidet nun, unter den Animalien (mit eigenartiger Prägung), die humanistische Existenzform sich ab, infolge der «pars rationalis qua carent bestiae« (s. Cicero), indem aus zoo- politischer Umkleidung des .Anthropos- (s. Aristoteles) auf sprachlicher GeseUschaftsschichtung eine neuartige Sphäre des Daseins in Manifestation gerufen ist.

Dadurch wird der bisher in ihrer Subjektivität begrabenen

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Denktütigkeit eine Doppelung gewahrt, derjenige Anhaltspunkt nUmlich, von dem ans der Sundort einer objektiven Betrach- tung eingenommen werden kann. Und damit ist dem Denken das Spiel gewonnen da ihm jetzt Gelegenheit gegeben ist, wiederum mit Relationen zu operieren (auf Grund eines aus vergl eichungsfähigen VerhSltniswerten gebotenen Arbeitsmate- riales); auch in Sachen seiner eigenen Anschau (die vorher im Dunkel verhüllt lag). Die Eins ist starr und stumm; mit der Zwei beginnt es zu reden, und der Abschlufs ist im Dritten zu gewinnen; und weiter dann hinaus, bis auf Unendlichkeits- rechnungen dermaleinst (bei emstwillig fortgesetzter Übung), unter Vereinfochung der zunehmenden Komplikationen durch Verbindung der genetischen Methode mit der komparativen (bei gegenseitiger Kontrolle der Induktion und Deduktion). Aus dem, auf noetisch gebreiteter Atmosphäre niedergeschlage- nen Gemeinverständlichkeiten (im iConceptus mundi° der Ge- sellschaftsgedanken) wird das individuell einwurzelnde Denken in seinem Wachsmm gespeist, zur Ausentfaltuag seines Ver- nunftgebrauchs, kraft einer drforfu; loyixj (b. Epiktet), um die ihm entgegentretenden Probleme einer rationellen Durch- forschung zu unterziehen. Und wenn die, durch fortgehende Assimilation zuströmender Wissensschatze gesohlten, Kräfte ge- nugsam sich gekräftigt fühlen, um die dem Denken immanenten Gesetze auf ihre Übereinstimmigkeit mit allgemein durchwal- tenden zu erproben, dann mag das der Erkennmis entzUadeie Licht seinen Strahlenreflez auf den Anfang wieder zurück- werfen, — aut das Ende; und nach allen Seiten hin: um in der oviinäS'sta tw» Shnv oder iConcatenatio rerum« die hin- durchziehenden Saiten zu erhellen, aus denen es summt und •ingt (unter kosmischen Harmonien).

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Dem Denken, als 'Verbinden und Trennen«*) der Vor- stellungen (s. Locke), wohnt zunächst der Trieb zur Zusammen- fassung ein, für (abstrahierende) Verdichtung**) auf den ReJfe- staod hin (wie bei Metamorphosen organischer Wachstums- prozesse inhärent), und dem fügt (auf zoopolitischer Sprach- schichtung) die rationelle Tätigkeit des Differenzierens sich an, wenn die öftoi' (s. Diog. L.) angetroffenen näpxa xQ^f^'^'' durch den Nous (b. Anaxagoras) geordnet werden [wie (auf dem Buddhagama) zu Uhana (des Mantkassara) Ekada (der Panja) hinzutritt].

Auf seine Relationen***) hingewiesen, bedarf das Denken komparationsfahiger Vergleichungen, um proporiionell (Ver- nunft-) gerechte Verhaltniswerte festzustellen, auf dem Standort objektiv verstandlicher Anschau (für das logische Rechnen). Dadurch erst erhellt sich die Subjektivität in ihren abdunkeln- den Tiefen, worin durch inwärts gekehrten Einblick nicht hineingeschaut werden kann. Das Geäder der eigenen Organi- sation erkennt sich erst durch die beim Hinblick auf änderet)

*) iDas seinen Grund hat lediglich im Inhalte der betreffen- den Vorstellungen selbst« (s. Volkmann), beim »Verbinden, Trennen und Vergleichen der Vorstellungen« (s. Chr. E. Schmid), wie ia seinem Denken »une maniere d'Stre de Thommc« (s. HelvÄius) dem Denken eigentümlich (als Zoon logikon).

**) ilm Zusammenfassen eines Vielen und Mannigfaltigen in eine Einheit* (s, Drobisch), »eine Einheit im Mannigfaltigen hervor- bringend* (s. Maimon), >muliitudo in unitate* (bei Generalisiemn- genl. lAlle organische Entwicklung ist ein psychophysischer Vor- gang« (s. Wundt), bei i konstruktiver Bewegung des Denkens« (s. Trend elenburg), fUr die Wortdeutung (unter den Metaphern der Sprach e).

••*} »To think is to condition* (s. Hamilton), im »establishment of relations« (s. Spencer). »Die Relation ist die ursprunglich einzige Kategorie« (s. ScheUing), denn >es ist Überhaupt kein Kausalittis- verhaitnis konstruierbar ohne Wechselwirkung« (fUr relative Be- stimmungen).

t) Die Eins ist stumm und starr; erst wenn die Zahlenreihe (mit dem Werden des Gewordenseins) in Flufs gertll, ist dem logi-

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gelieferten Anhaltspunkte, und was hier fUr das Sondersein, gilt gleichfalls FUr das im AU des Daseienden manifestiene Sein, dem jedes Seiende involvien liegt (unter eleatischem Protest gegen das Nichtsein).

Solange also in humanistischem Gesichtskreis des Mikro- kosmos ein zweites Weltall (ftlr Ausrerfolg komparativer Me- thode) nicht verfügbar gestellt ist, hat das Denken Verzicht zu leisten, das ihm immanente KausalitBtsprinzip *) darauf zur Anwendung zu bringen, und verbleibt nur der RUckschlufs aus bekannt vergewisserten Bedingungen auf adäquate Vor- bedingungen im Unbedingten (eines Absoluten), für Einstimmif;- keii der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten ••) mit all- gemein durch walten den (unter kosmischen Harmonieni.

Aus Übereinstimmung der dem Denken immanenten Ge- setzlichkeiten mit allgemein durch waltenden begründet sich die Gewifsheit***). »Ein absolutes Wissen ist nur ein solches, worin das Subjektive und Objektive nicht als Entgegengesetztes

sehen Rechnen ein Ansatz gewährt [für seine (Rechnuogs-) Opera- tionen]. Das Seiende ist die einheitliche, die Dinge sind die ent- falleie Zahl {b. Plotin), als »explicatio unitatis« (s. Nie. Cus.), neben »explicaiio quietts« (in der Bewegung). Das Gesetz (b. Ardigä) ist nur eine Verallgemeinerung der Taisactie (>somiglianze dei fattitl.

Les seuls vraies principes, ce sont les faits* (s. Destutt de Tracy).

Principium est nomen significans essentiam« (s. Alb. M.), in eigener Wesenheit (des Selbst bestand es).

*) «Als die einzige Kategorie, die sich nicht wegdenken läfst« (s. Schopenhauer), da dem Denken immanent (in dessen Kausal- verknUpfung), im Spezialfall des iSatzes vom Gründe« (s. Lipps^ oder (b. Ulrici) »Gesetz der Kausalität«, auf den Satz der IdendlSt (b. Hamihon) gestutzt (im priniipiell Selbstverständlichen).

**) Die Ursache (icause*) in den Dingen entspricht dem Grund in den Wahrheiten (b. Leibniz), als Veniunftgrund (iraison*), und hier ist das logische Rechnen auf den Index der Progressionen ver- wiesen (bei Vervollkommaung zu einem Inßnitesimalkalkul).

*••) »Certhudo nihil aliud est, quam determinatio intellectus ad unum< (s. Thom. Aq.), im Identitätssatz (als selbstverständlichem).

Die Gewifsheit ist die subjektive Denknoiwendigkeit« (s. Ulrici), im psychischen Wachstum (organisch naturgerechter Gesetzlichkeiten).

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vereinigt, sondern worin das ganze Subjektive das ganze Ob- jektive und umgekehrt ist« (s. Scheiling). In überschaubaren Einzelfällen gilt scharf genaue Begrenzung; (den kausalen An- forderungen gemafs), »Scire est per diffinitionem cognoscere« (s. Geulinxi, für »id^es exactes, qui consistent dans les d^fini- tions« (s. Leibniz). Durch das WissensgefUhl wird das Denken angetrieben (s. Gerber), närjig äii^Qanot lov fidivai oe^^oc- TOT ifvasi {b. Aristoteles), nach dem »Trieb zur Organisation« (s. Fichte), auf die Reifung hin (der Zielrichtung gemäfs).

Die Pflanze wachst, wie das ihr einwohnende Organisa- tionsprinzip dies pradeterminiert, der animalische Organismus desgleichen, und analogerweise ist, was aus den somatischen Funktionen zu psychophysischen Entelechien sich verlängert, durch innerliche Regulative bedingt, die auf sensua listischem Bereich die von draufsen einfallenden Reize durch die Reaktion auf entsprechend korrespondierende Muskelbewegungen kom- pensieren, mit den daraus folgenden Handlungen.

Da diese in humanistischer Existenzform innerhalb der zoopolitischen Umkleidung des Anthropos sich vollziehen, und also unter den aus ihr noetisch zutretenden Einfidssen, be- dürfen sie derjenigen Leitung, die als eine vemunflge rechte sich zu rechtfertigen hat, wenn eine normale, um den Gesund- heitszustand intakt zu halten.

Was normativ gesundheitlich von pathologischen Stö- rungen unbetroffen bleibt, bewahrt die Dauer seines Bestandes, im zeitraumlichen xvxXoc yeviOfeog (für jedesmalige Spannungs- weite) sowohl, wie auf den Regionen intelligibeler*) Welt, in

*) Die somatischen Funktionen (einer f/vx^ »(wnrix^) aus (Campanella's) >Proprincipia< (und Primalitaten) in natumotwen- digen Voranlagen [eines Quellbrunni (s. Böhme) oder (kaürisch) Uthlandal quellend, verlangern sich (fUr die GefUhlsempflndungen) lu den psychophysischen Entelechien, die, aus den Konstituenten des Gesellschaftskreises auf zoo politischer Sprachschi cht ung zu- sammentreffend, dort die noetische Atmosphäre mit Gemeinver- ständlichkeiten (der »Notiones communes«) schwHngem, aus deren wähl verwandtschaftlichen AfBnit9ten der »Modus essendi« des Den-

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des Unendlichen Ewigkeiten (für sobezUgliches VersOndnis derselben). Aus der Norm spricht das Richtige, unter kosmi- schen Harmonien, im AU des Daseienden (bei Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwaltenden).

Was dem Menschen, anbetrefik des Lebens, seiner Innen- tindung (beim Empfinden), den charakteristisch ausprägenden Stempel aufdrückt, aktualisiert sich in RUckbeugung des End- verlaufs zum Anfang, durch den im Erkennen markierten Ein- druck: dals, was aus bedingendem Walten den materiell sinn- lichen Realisationen (in phänomenaler Welt) voranltegt, mit demjenigen sich gleichartig erweist, was, bei Übereinstiramung der im Denken immanent gespUnen Gesetzlichkeiten mit all- gemein durch waltenden, sich zu enthüllen beginnt (fUr so* gemafses Verständnis). Und die in solchen Empfindungen innerlich verwirklichte Denktatigkeit lebt demgemlfs sich selber, im Gefühl derjenigen Vorgänge, die dann figurativ auf die Daseinsbedingungen des Universums Übertragen sind (unter den Metaphern der Sprache).

Das Subjekt der Persönlichkeit in seiner (subjektiv) ein- heiüichen Individualität steht, auf objektivem Standon der Be- trachtung (den aus Doppelung sie einzunehmen sich befähigt findet), zweifach geschieden, als >Anthropos* und als >Ethnos< mit seiner >zoopolitischen« Umkleidung, aus deren >noeiiscben' Regionen das, (beim Rückgang aus psychophysischen Eme- lechten auf somatische Funktionen) im Körperleiblichen wur- zelnde. Denken [mit seinen primär (zum Ansatz des Sprossen- beginns) in Potentialitäten keimenden Regungen] gespeist uod gekräftigt wird, um die Entfaltungsprozesse bis zur Reifung zu verfolgen, beim (rationell vemunftgemäfsen) Aufbau seiner in- telligibelen Welt.

kens (im >Moaisrous der Energien« gewandelt) entspringt, fdi in- dividuell vernunftgemäfse Betätigung (lur Klärung der ErkeuDiDÜ).

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Bei dem das >Ens reale« und das »Eos rationis« organi' sierend hindurchziehenden Entwicklungsfaden steht das Ganze {ilov zi) demnach als Eins (einheitlich), der Anschau gegen- über, am Ausgangspunkt der Zahlenreihe (zum Ansatz des logischen Rechnens).

Indem nun diese Kombination oder Generalisation, als Produkt des 'Verbindens« (im Denken), kraft des »Trennens« (im Denken) in deutlich umschriebene Einzelheiten zu zer- legen ist, wie auf dem Bereich verhaltnisgerechter Relationen im jedesmaligen Sonderfalle (kongenial) assimilierbar ifUr das Verstilndnis), so ergibt sich, wenn die Probe der, aus (kausal verknüpften) Wechselbeziehungen erwiesenen loder abgeleite- tem, Schlufsfolgerungen auf jeden der beiden Komponenten iti humanistischer Existenzform separatim angelegt wird, dafs das für ihr Total dem Denken gUltige (oder begrifflich abstrahierte) Leben*) als gleichahnlich geltend bei der leiblichen Organi- sation (für sich schon) gesetzt werden darf (betreffs der 'Con- servatio« ihrer Existenz), indem im animalischen Organismus bereits, was aus (proprinzipiellen) Anfängen keimfähig sprofst, beim Endverlauf (am Reifestand) auf sich selber zurückgebeugt i5t(ausdemdenZweckumgreifendenOrgantsationsprinzip— TiAo; 6' ^ fvißyefci) mit der Reproduktion, so dafs hier ebenfalls ein einheitlich individualisiertes Total vor Augen steht: ein, aus stehend vibrierenden Schwingungen in seinem Bestände erfülltes. Sein; in des Daseienden All (je nach der darin, an- ordentlich, einfügbaren Stellung). Analogerweise mag (auf dem naturwissenschaftlich zeitgUltigen Barometerstand der Kennt- nisse), unter mehrweniger parallelem Verhalten, dasjenige an-

*) Bei Umsetzung der Energien liegt (s. Aristoteles) das Leben ((i^i') unter (aus der Kinesis). »Jedes Leben in seiner Art ist ein Gedanke, der eine dunkler als der andere* (s. Plotin). Uas Leben »Principiuni percepticum« (s. Leibniz) »ist das Ver- mögen eines Wesens, seinen Vorstellungen gemSts zu handeln» (b. Kam), nach der auf das Wissen (liJirat) hinweisenden Ziel- richtung des Denkens, worin die Wesenheit des Denkwesens gipfelt (f\tr seine Erfüllung).

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geschlossen sein, was mit vegetabilischen Manifestationen vor den Blicken spielt, wahrend eine entsprechende Modifikation der Deutungen stattzuhaben hatte im mineralogischen Reich (oder Bereich), wo, was durch die. aus ihrer Latenz erweckten Krfifte in stofflichen Änderungen zum Vermerk gelangt, auf periodische Lebensakte beschrankt bleibt, unter kontemporarem Erstarren der Bewegung zur Ruhe (bei kristallischem An- schieben). Hier erstirbt im Moment des Anspringens was lebendig entsprungen, von dem getroffen ist, was im organischen xvulo^ )'fv4iiniis entsprechenderweise den Tod bedeutet ' nachdem die zelluläre Uniiat, durch stetige Aufnahme neu« Reize (im »Statu nascenti*) in den ihre jedesmalige Spaimungs- wcite umschreibenden Kreislauf hinausgezogen ist (wie in zu- kommender Wesenheit bekundet).

Fur all diese in sprachlichen Konstruktionen der Won- gebilde und Satzgefüge um im versuchsweise experimen- tellen Hin- und Herschieben (zur Anordnung der nüna xd^' ftaia durch den vor;] die Dinge in ihre >Concatenatio rerum- einzupassen - - bleibt das Denken verantwortlich: das aber persönlich haftbar fUr das nur einzustehen beansprucht werden kann, was ihm erfahrungsgemars über sein eigenes Leben sich vergewissert hat (im Wissens besitz). Und soweit seinen privaten Interessen damit ausreichend gedient ist, braucht es über das Detail in der aDfinä^eta itSv Shay sich keine fvital bedrohen- den) Sorgen zu machen, zumal ihm im richtig gerechten (wie dem An-sich der Gesetzlichkeiten involviert) die Gewilsheit gesichert ist, dals alljedes bestens zurechtzukommen bat. unter dem Einklang kosmischer Harmonien , und zwar um so mehr, je mehr, bei Mehrung der nach exakter Methode be- gangbaren Forschungsbahnen, sie sich mehren (zu eindringlich Überzeugenderer Bestätigung).

Der Mensch unter moralischen Gesetzen' (s. Kant) isi Endzweck (nach ethisch naturnotwendigen Voranlagen der Ge- sellscbaftswesenheit), wie auch auf dem Buddhagama die kor- rekt richtige Lebensführung zur Vorbedingung gestellt ist, ehe

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die der iden Animalien gleichfalls zukommenden) Manasikara eingesäten Keimsamen fQr Panja's Betätigung (im Homo sa- piens') zur Ausentwicklung [ihrer >Sapientia' oder (in Philo- sophie) 'Sophia*] zu gelangen vermögen, wogegen, nachdem diese eingesetzt hat, erst mit der Erkenntnis des Dharma wieder ein Abgleich hergestellt sein kann: bei Einheitlichkeit des physischen und ethischen Gesetzes (mit dadurch gewährter Friedensruhe).

Das Denken lebt sein Selbst, wenn sich selber denkend; es fOhlt, in innerer Empfindung, die^der Existenz unterliegende Essentia':, das in seinem Werden wandelnde Sein unter den wechselnden Erscheinungen in phänomenaler Welt.

Was bedingend hier wirkt, l&fst innerhalb der im Mikro- kosmos umgrenzbaren Uberschaulichkeiten aus der den Wechsel- beziehungen verknüpfenden Ursächlichkeit in (exakt durch- forschten) Sonderfällen so sich klaren, um die aus dem ;im Denken immanenten) Kausalisfltsprinzip gestellten Fragen dem- entsprechend zu beantworten. Bei all diesen in Rechtfertigung ihres Bestandes konsia tierbaren Belegstücken erweist sich das Leben in rUckgebeugtem Kreislauf umroltend, hinweisend aber aufsein Hervorsprudeln aus einer Quelle, die, weil in makro- kosmischen Unabsehbarkeiten hinaus liegend, dort einer begriff- lichen Umfafsbarkeit sich entzieht.

Durch diese für das vorauszeitliche Verständnis klaffende Lücke wird indes das (im Sichselberdenken) sein Leben er- lebende Danken nicht weiter betroffen, da, obwohl die Kau- salität keine SiUtzpfeiler zur BrUcke zu liefern vermag, sie sich schlagen lafst, durch das Rückschtiefsen aus korrekt gewissen Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen, soweit dieselben, ihren proponionellen Verhältnis wenen nach, als korrekte sich betätigen für das logische Rechnen (unter prUfend angelegter Kontrolle). Und wenn dann die dem Denken immanenten Geseulichkeiten im harmonischen Einklang übereinstimmen

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mit den allgemein durch waltenden, kommt damit die Beweis- führung auf den IdentitStssatz hinaus (als selbstverständlichen an sich).

Da bei all den in somatischen Konstitutionen emotionell durchwogenden Gefühlsregungen eine Klarung dem, (gleich dem >Oculus naturalis«), seines Lichtes bedürftigen =Oculiii rationalb« aus Zutritt vemunftgerecht nUchtemer ÜberleguoR erst gewahrt sein kann, ist hierbei gleichfalls der (humanistisch innaten.) Vernunft an heim zustellen, was fUr die Entscheidung ihr endgültig konform sich ergibt (zum kongenialen Verstimdnb). Und dem Denkwesen, dem sein Denken zur Befnedigung sich abgleicht, ist seine Wesenheit genugsam dann gesichen (um weiterer Sorgen zu Überheben).

In dunkel verworren aufgarenden GefUhlsempändungen, beim »dumpfen Weben des Geistes« (s. Hegel), schwillt es mit Sehnungen, die selber nicht wissen, was sie wollen, als >Coiii- motiones sive pathemau- (s. Descanes), bis durch den Einblick der hinzugetretenen Vemunftbetrachtung in ihren Frage- stellungen deutlicher geklan. Und indem diese dann vom rationellen Denken in die Hand genommen sind, wird die Be- antwortung da sich einstellen, wo eine Übereinstimmung hcr- vorkltngt (der im Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit den im All des Daseienden durchwaltenden). Das sogemlb in der üi<(t7iäiffta täv SXwv an zugehöriger Stellung einge- fügte Denkwesen wird von sympathisch anheimelndem Wohl- sein sich durchdrungen linden, wie ein besseres Geschick nicht erwünscht sein kann (wenn umfangen von kosmischen Har- monien),

Die auf zoopolitischer Sprachschichtung aus den in Won- htllsen eingekOrperten Geistesschöpfungen ins Dasein gerufeoc Ichheit lebt in ihrer Vorstellungswelt, für deren Rückblick die Materialisationen in Nichtigkeit imagintert werden roOgen (soweit in solcher Welt der Vorstellungen nicht vorhanden).

Wie die unter der Förderung durch geo-meteorologiscbe Agentien zu ihrer Reifung emporwachsende Pflanze, wenn in

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Farbenpracht ihres Blutenstandes erstrahlend und ihren Duft aussendend, die aus dem Erdboden Nahrung saugenden Wur- zeln (weil direkten Eingriff fernerhin entbehrend) vergessen oder negieren konnte (in Nanna's Argumentationen}, so mag, im Kontakt mit jenseitigen Einflüssen (auf noetiscfaen Regionen) das dort (aus gegenseitigen Umgrenzungen) individualisierte Ich seine Unabhängigkeit fingieren und (bei ausreichender Willenskraft) realisieren (aetualiter).

Und das beim Schwelgen in intellektuellen GenUssen durch dessen Reize angezogene Denken wird des somatischen Anhangs (mit seinen stttrend eingreifenden Leiden) gern ent- behren, zur xä9aQaig (b. Plotini, sobald er sich abschütteln lalsi (um dem freien Fluge des Gedankens weitere Behinde- rungen nicht mehr in den Weg zu legen).

Die automatisch instinktiven Empfindungen, wie in soma- tischen Funktionen (chemischen Stoffurasatzes) wurzelnd, schwingen längs der Nervenbahnen aus dem Überschufs physi- kalischen Reizes, in psychischen Gefühlsregungen, die durch den aus noetischen Regionen in sie hinabgeworfenen Reflex zu deutlicherer Erkenntnis gebracht werden (im Denken). Dessen, was in der Seele >der Btuizirkulation und allen inneren Bewegungen der Eingeweide Entsprechendes geschieht' (b. Letbniz), wird man sich gar nicht bewufst (ehe nicht der physiologisch exakte Forsch ungs weg betreten war, in der Psychophysik). Und wie den animalischen Organismus das leibliche Wachstum durchwaltet, so den zoopolitischen, in der •pars rationalis qua carent bestiae« (s. Cicero), das geistige (auf noetischer Sphäre). Das Bewufstsein (avfaittS-tiaii) ist Tätig- keit, da 'Was höher als die Wahrnehmung ist, Tätigkeit sein mufs>, sofern Denken und Sein zusammenfallen (b. Plotin), das yottf und tUat {b. Parmenides), >ordo et connexio idea- rum idem est ac ordo et connexio rerum« (s. Spinoza), soweit

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die Gesetzlichkeilen sich Ubereinstimmig erweisen, aus dem Denken (und mit ihm selber). >lnteUigo me inteUigerc- \s. Thom. Aq.), aber erst nachdem ausnutzbare Vei^leicfauDf^ zum Unterscheiden sich abzeichnen <vor der Zuscbau auf ob- jektivem Standort der Betrachtung). Indem ich keine Er- kenntnis von mir habe, "wie ich bin, sondern nur, wie ich mir selbst erscheine« (s. Kant), ist »das Bewulstsein seiner selb« noch lange nicht eine Erkenntnis seiner selbst« i^welche ers auf dem Wege vielfachster Detailarbeit induktiv anzanthem sein wird). >Das Vermögen der Selbsterkenntnis ist Bewu^ sein« (b. Fries) als »Mittelpunkt des geistigen Lebens'^ is. G. E- Schulzef. »Die Quelle des Selbstbewu Istseins ist das Wollen« [s. Schelling). "Die Wahrheit des Bewurstseins ist das Selbsi- bewufstsein und dieses der Grund von [enem: (s. Hegel l Foi den natürlichen Menschen ist das Ich der Leib (s. GOring;. im Ich des seelisch- körperlichen Organbmus ib. Bain). Vom 'Ichgeföhl« unterschieden, tritt das Ichbewulstsein infolge eines Aktes der Selbstbestimmung hervor (b. Gerber), nicht aus der Eins, die stumm und starr, sondern erst im FIuJs der Zahlenreihe, bei organischem Wachstum des auf zoopolitiscber Sprachschichtung anhebenden Denkens, wenn die aus den durcb Differenzierungen dortiger Vergteichungen umschriebene Icb- hett den Reflex zurückwirft auf das psychophysische Individuum lin seinem Persönlichkeitsgefühl).

Das Ich setzt sich selbst, als »absolutes Subjekt« (b. Fichte). »le moi s'apperfoit primitiv ement^ (s. Maine de Biran), aber erst aus den naturgemäfsen Vorbedingungen seiner Existcni. indem beim Kontakt der die individuellen Verschiedeohcitca (innerhalb des Gesellschaftskreises) repräsentierenden Ente- lechien, bei dem durch Übertritt auf zoopolitische Sprach^ Schichtung eingeleiteten Ineinanderschieben ihrer vergleichungi- ^higen Differenzen (auf gemeinsam gleichartiger Unterlage

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au5 der mit Erfüllung der Pflichten beansprucbbaren Rechten zustehenden Wirkungsweite sich abgrenzen, fur jed' einzelnen, der darin seine Ichheit erkennt oder (b. Locke) sein Ich-Selbst erkennt, und im Anschlufs daran eine auf sich selbst gestellte Unabhängigkeit, soweit sie zu behaupten die Befähigungen ge- spUn sind.

Wenn dieses auf noetischen Regionen zum Abschlufs gelangte Ichbewufstsein*) auf das somatische Gertlst seiner psycho physisch sprudelnden Quellen reagien (in rUckspiegeln- dem Reflex), so kommt dort im 'Recepiaculuoi animi« (b. Cicero) das aus nachdammernden Erinnerungen (im Fonzittem aktueller Wahrnehmungen^ aneinandergekettete Persönlich keitsgefuhl das «empirische« Ich, im Unterschied vom transzendentalen (b. Kant) zur Empfindung, mit seinen Leiden und seinen Freuden, im ändernden Wechsel der Ge- schicke.

Was darin zu leidenschaftlicher Ulut sich anfacht, wird, wenn disharmonisch, in (peripatetischer) azig>iaig (eines schlecht- bOsen xaxöy) in sich zerfallen (als lebensunfähig), wogegen das in veredelter Liebesbrunst (des platonischen Eros) liebgut durchwallende in sympathischer EintOnung und Assimilation vom IchgefUhl absorbiert wird, wenn auf die Manifestationen des Jenseits mit deren ewigen Gesetzen hingewendet, einen übereinstimmigen Einklang anstrebend (unter kosmischen Har- monien).

Das Kind spricht von sich selbst in dritter Person, und erst bei dem Schwellen der Reproduktionsorgane, mit dem das vegetabilische Wachstum abschltefsend zurückbeugt, kommt fUr die Steigerung des animalischen Organismus zur huma- nistischen Existenzform das persönliche Ichgefühl zur Stetigung, indem (bei Rivalisieren des zerebralen Pols mit dem sexuellen)

') Die noetisch zur Bewufstheit gelaiigie Ichheit wirft in das psychophysische KHrpergerUsi den Schanen ihres Person! ich ketts- gefUhls, wie der Logos, als exm »roä [s. Plotin), n^tOTct^ocDc (die Welt überschattend).

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aus der Doppelung des psychophysischen und zoopolitischen Individuums das sie einbegreifende Dritte auf noetischeo Re- gionen sich umgrenzt, f^r eigene Selbständigkeit Was diese aus tellurischen Agentien hervorgerufene Schöpfung seinen GefUhbwallungen nach in sich spürt, trin hinüber in kosmi- sches Durchwalten, worin (zur inneren Befriedigung) derjenige gesetzliche Einklang anzustreben ist, wie er aus den Vorbe- dingungen des Seienden fUr begreifliche Bedingungen sich zugänglich erweist, um dann aus den in Sonderftllen exakt erprobten Folgerungen das Fazit zu ziehen, für die allgemein gültigen (soweit sie als richtige sich erweisen).

Wenn hier, auf den normativen Entwicklungsgang ein- gelenkt, das Denken seinen zeitgUhigen Schranken sich ein- ordnet, steht ihm der Weg zur vollen Ausentfaltung ge&Shet, im Zeitlosen der Ewigkeiten (wie durch seine Zielrichtung ihm angezeigt).

Dafs das Was und Wie dessen, was im Jenseits hitiaus- liegt, im Diesseitigen nicht umgreifbar sein kann, hat, wem «ine Vernunft werizuschäizen am Herzen liegt, deutlich zu sein (aus dem Einmaleins des logischen Rechnens).

Da indes, von solch unverstandigem Verlangen abgeseheti, das Vernunftge rechte zu seinem Rechte gelangt, ist damit alles bestens vorgesehen (wie richtig gerecht).

Das IchgefUhl, für innere Empfindung, ist dem durch- f^ngig allgemeinen Organisationsprinzip {oder (b. Fichte) dem (in der Natur inhärenten) »Trieb zur Organisation«] innat, das bei menschlicher Existenzform zu sich seUier umbeugt, weil auf noetischen Regionen (des Gesellschaftskreises) mit Gleich- artigem (verhflltniswertiger Vergleichungen) zusammentreffend, -daraus in proportionell gerechten Differenzierungen umgrenzt (zu eigener Individualisationl.

Die in der Organisation zur Auswirkung gelangende Tendenz ist die auf ihre Zielweisung hingerichtete, wie in der Bestimmimg gesteckt mit dem Denken zum VerstBndois ge-

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langend, aus dem ihnen adäquaten Einklang der Gesetzlich- keiten lin des Daseienden AUi.

Das Selbstgefühl, wie als Phänomen gegeben, ist kein unmittelbares Bewulstwerden des Vorstellens, sondern ein (und zwar ein im hohen Grade) vermittelter Reflex der Vorstelluogi IS. Volkmann), aus den noetischen Regionen auf zoopolitischer Sprachschichtung zurückgespiegelt, im psycho- physischen In- dividuum (um die Vemunfitatigkeit in einem geistigen Wachs- tum aus den Ergebnissen des Gemeinverstandes zu ernähren). >Die psychischen Vorgange gelangen zum Bevrufstsein dadurch, da(s sie beurteilt werden« (s. Jerusalem), aus objektiver Zu- schau des Denkens, zum Einblick in die im Organismus, als automatisch regulierter Maschinerie, abspielenden Vorgänge (in ihrem gesetzlichen Verlauf). >Es bezieht sich das Ich in seinem Wissen auf sich zurtlck, wenn es erkennt« is. Gerber), im >'lchbewufstsein< (neben dem Ichgefühl), zurückbeugt in roijnie ro^aiMC bei Hinwendung {iinaßoJiri oder ini<tTQO^tj\ des Geistes (joTc) zu sich selbst (s. Ploiin), im Denken, das sich selber denkt; in seinem Zusammenhang mit dem Allsein 'je nach Sehweite des im Gesichtskreise der >Visio mentis« erSffneten Einblicks).

Indem die den, am Durchgangspunkt des Sensorium com- mune oder 'Manasi (im Abhidharma) miteinander (unter nächster Konkordanz auf optischen und akustischen Nerven- bahnen) abgeglichenen, Sinneswahrnehmungen fonzittemden Nachschwingungen durch die psycho- physischen Entelechien (als Verlängerung der somatischen Funktionen) aus der ihren jedesmaligen Gesellschaftskreis konstituierenden Individuen auf die zoopolitische Sprachschichtung (als noetisch gemeinsame Einigung) Übergeführt sind und aus dem Durchkreuzen ihrer wahlverwandtschaftlichen Affinitäten die »vis cogitaiiva« [oder Ib. Epiktet) diW/u; Xoyix^] entspringt, hat sich in dieser wie- derum das bei den Wechselbeziehungen der ürsachwirkungen unterliegende Kausalhäisprinzip zu effektuieren in den dem

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Denken immanenten Gesetzlichkeiten, als vorbedinglich fUr die Existenz des Denkwesens (oder (stoischen) Zoon logikon). Zunächst realisieren sich die •Notiones communes- in den (prinzipiellen) Sätzen*} der Identitfli, des Widerspruchs, des ausgeschlossenen Dritten, des zureichenden Grundes, als »seit- evident truths« des Gemeinverstandes [oder (b. Reidf >common sense«), und aus dem so sozial beschafften Kommunalbesitz (im volkstümlichen 'Conceptus mundi^) wird dann die in jed' Einzelnem aus den Wahrnehmungen {der Anschaulichkeit lEvideniia) oder <b. Empedokles) ai'jägxtta] sprossende Denk- lätigkeit der Vernunft (als ^Vernehmen*) gezeitigt und ge- fördert, fUr Entfaltung der DenkschOpfungen , um das aus Übereinstimmung der Gesetz] ichkeiten bestätigte Resultat dem Wissensbesitz zu assimilieren, bei dem vom logischen Rechnen gezogenen Fazit (wenn unter prüfend angelegter Kontrolle ab korrektes erwiesen)

Das Begreifen ist ein umgreifen zum Festhalten des gcwifs Gewufsten, wie mit der Faust gepackt (b. Zeno), so durch die tastend ausgestreckten FUhlfäden der psycho-physischen Emp- findungen, bei ihrer Verlängerung zur >Visio mentis^, aul zoopolitischer Sprachschichtung, bei dem Reflex des (aus Tätig- keit der Gesellschaftsgedanken) dort entsprungenen Denkens auf die dadurch zum PersOnlichkeitsgefUhl erweckte Individua- lität. >The power of thinking is called the understanding* (s. Locke), ein Begreifen durch den Verstand (s. G. E. Meyer}, um das Wissenswerte dem Besitzstand zuzu^lgen, wenn aus

^) Der Sati des zureichenden Grundes «Nihil est sine ratiooe sufliciente« (s. Baumganen) lesi menlis nosirae naiurale« (b. WolfV Das IdentitStsprinzip bildet die >Regel aller Regeln« fUr das Denken (s. Bardili), als Quelle alier apriorisiischcn Bef;ritre (s. Riehl): ü«: Satz des Widerspruchs (aprincipium contra diciionis*} ist aus sieb selbst belegt, denn »Widersprechendes ist ungedenkbar« (s. G. E. Schulze) und das iEkcIusI tertii principium« (der Regula de tri) 'ntscheidet kategorisch (wenn ■teriium non datur>).

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ÜbereinstitnmuDg der Gesetzlichkeiten bewabn erfunden (^ei sobezUgücher Kontrolle). »Die ganze Kraft zu denken in einem Geist heiüset zusammengenommen der Verstand' (s. Cru- siusj oder ib. Job. v. Salisbury) Intellecms {»uprema vis spiri- tualis naturac"), aus dem «VermSgen, den Gegenstand sinn- licher Anschauung zu denken« (s. Kant), und dies aus dem Divchkreuzen der psycho-physischen Entelechien auf sprach- licher Gesellschaftsschichmng anhebende Denken erweckt durch seinen Reflex auf die sinnlichen Empfindungen die Bewufst- heii innewohnender Kräfte, um in ihnen eine selbständige Weilerentwicklung anzuregen (je nach dem Mab der Be- fähigungen).

In den aus der Tätigkeit eines sich selbst verständlichen Denkens rtlckspiegelnden Vorstellungen wird durch die Ver- nunft (ratio) die rationell zerlegende Teilung und Ordnung vorgenommen (im logischen Rechnen), um das ihm dadurch als gesetzlich über einst immig Erwiesene dem Wissensbestand einzufügen (zum dauernden Besitz), ■Reason« (b. Locke) ist das Vermögen, wodurch der Mensch, vom Tier unterschieden, dasselbe übertrifft (im V er nunf (gebrauch), die »pars rationalis, qua carent bestiae« (b, Cicero). >Alie unsere Erkenntnis hebt von den Sinnen an, geht von da zum Verstände und endigt bei der Vernunft» (.s. Kantj; »der Verstand macht für die Ver- nunft ebenso einen Gegenstand aus, als die Sinnlichkeit für den Verstand' (und die > Verstandeshandlungen <> systematisch zu machen, ist das »Geschäft der Vernunft«), indem die aus den Sinnes wahr nehmungen (in psycho-physischer Verlängerung der somatischen Funktionen) auf die zoopoUiische Sprach- schichtung ausströmenden Entelechien in der dort angeregten Denkmiigkeit dem Intellectus seine begrifflichen Vorstellungen schaffen, und aus ihnen entnehmen die (passiv und aktiv par- tizipierenden) Individualitäten der Gesellschaftskreise das ihnen Verständliche zum Arbeitsmaterial, um dieses nach den Vor- schriften eines rationellen Vernunftgebrauches weiter zu ver- arbeiten und die daraus erlangten Resultate dem BesitzsMnd

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des Wissens einzufügen, sofern sie als gesetzlich korrekte sich erwiesea haben (im logischen Rechnen;. Die (»vernehmende«) Vernunft, das »Vermögen der Überlegung« [s. Herbart) lezistien in der menschlichen Seele in keiner An am Anfange, sondern Uberail erst am Ende ihrer Ausbildung« (s. Beneke), indem das Individuum aus den durch Tätigkeit der Gesellschafts- gedanken auf zoopolitischer Sprachschichtung angesammelten PrimärbegrifTen des Verstandes (in >notiones communes>| fUr seinen Privatgebrauch dasjenige entnimmt, was sich dem Mafs der Fähigkeiten gemafs) zu höherer Vollendung ausgestalten lafst (zum eigenen Besten, dem es zugute kommt).

Die Wesentlichkeil (»Esse essentiae«) des zoologischen Auiomaton in seinem >ln-sich-sein<^ (s. Hegel) schliefst ab, wie jeder biologische >Nisus formativus« in seinem Reife- zustand (der Phala aus ihrem Hetu), mit Erzeugnis der reflexiv erledigten Vorstellungen (qpavio'iTfucra), wogegen im Wesen des Menschen, lo af^guinif ttya* (s. Aristoteles), das Zoon politikon {tfvtjti) hinzukommt, als naturnotwendige Ergänzunc des Denkwesens (oder Zoon logikon,'.

Durch die Widerstandsempfindung (s. Bainj aufgedrängt, wird die Aufsenwelt im (Fichtes) >Nicht-Ich> durch einen Schlufs von der Empfindung auf ihre Ursache erfafsi (s. Helm- holtz), wenn auf dem Standort objektiver Zuschau das aus den Gesellschaftsgedanken (im Sprach verkehr des Gedankenaus- tausches) aktualisierte Denken hineinblickt in den Verlauf der somatischen Funktionen der psycho -physischen Individualität, um in dieser auf eigener Erkenntnis sich zurückzubeugen (in selbstigem PersönlichkeitsgefUhlj.

In höchster Form als Selbstbewufstsein (s. 1. H. Fichte) ist die Persönlichkeit, das "Sich-selbst-fUr-sich-selber-Sein (b. Krause) oder »unmittelbares FUrsichsein< <b. Lotze), der Person oder (b. Mayronis) des »Individuum subsistens<, aus dem die »Personalitas deii (b. Thom. Aq.) anthropomorphi- siert wird, das Selbst im Denken, das sich sefter denkt lin vö^tttg y&ijoetai), wenn, bei seiner auf der GesellsSbaftsspbire

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gezeitigten Entfaltung, im Busen des Individuums gehegt und gepflegt, um dort den ft^oc ii- ^jfitv unter der durch die aus dem anianaofäa 9ntC (im Pneuma) angefachten Faclcel des SelbsibewufstseinG am «Wehbewurstsein« emzUndei (s. Hart- maan) —■ gewfthnen Erhellung aus seinem FlOstern im Herzen zu belauschen, wenn mit des Daimonion [oder (baliscben) Deva] Stimme redend, in den aus dem Logos verständlichen Offen- barungen, bei den natumotwendigen Voranlagen ihrer Ge- setzlichkeiten zur Aussprache bringen (im (pythagoreischen) Spharensang unter kosmischen Harmonien |.

Die das Naturganze durch walten de Gesetzlichkeit wird unverbrüchlich gehütet von den Erinnyen (s. Heraklit}, die auch die Sonne von ihrem Laufe abzuweichen hindern wur- den — nicht jedoch den seismologisch Überraschenden Vulkan- ausbrtlchen, noch den Zerstörungen des unvermutet (aus Zeus' und Indras oder Bobowisis Hand) herabzuckenden Blitzstrahl vorzubeugen geneigt scheinen.

Wieweit solche Gesetzlichkeiten mit dem richtig Rechten oder Gerechten, wie dem Menschen im Wortsein seiner Ge- rechtigkeit redend, übereinzukommen oder zusammenzusprechen hitnen, bliebe vorläufig dahingestellt, bei den ungerochen (und ungerScht) in Einsamkeit verduftenden Blumen oder den bunt- gefiedenen VOgeln, die in Waldeinsamkeit absterben, ohne von einem Auge gesehen zu sein. Immerhin fehlt den subjektiv teleologischen Betrachtungen der Standort objektiver Zuschau, um zu entscheiden, ob oder wieweit in derartigen Fallen auch das rechtgemafs Zukommende gewahrt sei, und bleibt insofern also eine Sache für sich.

Ganz und voll dagegen gelangt zur Gellung, was mit Ge- rechtigkeit besagt sein soll, für das Gesellschaftswesen in der Politeia seines zoopolittschen Verbandes, aus dem Wechsel- verkehr der Komponenten des Gesellschaftskreises miteinander,

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weil auf (ethischer) Tauglichkeit und Tugend (s. PIcto) ba- sierend — otfrij ftif o^y ^ Jtxtuoavf^ oH f*if9g d^rff, tiXX' iX.ll äfftr^ (s. Aristoteles), von den prim&ren Moralgeboten her, als natumotwendige Vorbedingungen sozialer Existenz.

Und da die auf dem PersönlichkcitsgefUhl begründete Wesenheit des Individuums auf den rationell zerteilenden Unterscheidungen des Ganzen in den dadurch zur Bewubdieit geklarten Einzelheiten sich begründet, wird fed' Einzelnem auch, als passivem und aktivem Teilhaber an den ethisch-kos- mischen Gesetzen, diejenige Gerechtigkeit gesichert sein, wie nach seinen Verdienstlichkeiten beanspruchbar ihm nicht ver- kUmmen sein kann, ftlr seine geistige Existenz (auf deren Ziel- richtung hin).

Was wir kontrollierbar genau kennen, um die im Denken aus dem KausalitMtsprinzip gestellten Fragen zu beantwonen, sind die Stoffumwandlungen durch chemische Prozesse unter physikalischen Agenden (in stOchiometrischer Berechnung der Atomgewichte). Aus Neutralisierung der Gegensatze aus wahl- verwandtschaftlichen Affinitäten realisieren sich in der Kri- stallisation geometrische Formgestaltungen (in demgemSlser*) Mefsbarkeit). Gleichfihnliche Energien wirken, im successiven Verlauf (arithmetischer Reihen) in organisch geregelten Meta- morphosen eines biologischen Wachsmms, sinnlich auflabbar, und diese Vorgange haben zur (versinnlichenden) Vergleichung zu dienen, um dasjenige aufzuklären, was suprasensualistisch abvertouft in den Erkenntnisformen des Denkens, als noetiscber «Modus essendi« der psycho -physischen Entelechien, aus somatischen Funktionen verlängert, wie «uf der zoopolitischen

*) In einer »pondere ac mensura« geschaffenen WelL >Jede Vielheit verknüpft sich in harmonischer Ordnung cur Einheit, gleich wie viele TOne eine Harmonie erklingen lassen und viele Glieder einen KOrper bilden« (s. Nie. Cus.)i ifi (peripatctischen) ««*»iw (eines organischen Totums).

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Sprachschichtung zusammentrefTend, um aus dortig gemein- gültigen Niederschlägen des Verstandes (auf der »Visio in- tellectualis«) auf die dadurch gespeiste Vernunfttatigkeit (des lOculiis rationalis«) zu gelangen, mit der unter den gesell- schaftlichen Differenzierungen die Persönlichkeit sich stetigt (in selbständiger Unabhängigkeit der eigenen Wesenheit}.

Die hier eine innerliche Reaktion hervorrufenden Wider- wUrfe Uegen im Jenseitigen hinaus, unter a%emein durchwal- tenden Gesetzen, soweit sich diese als Ubereinstimmig erweisen (unter kosmischen Harmonien).

Die vor dem Denkauge (als »Oculus rationalis' auf der Visto mends oder Intel lectualis] au feteigen den Vorstellungs- bilder entstammen den zu ihren Anföngen abdämmernden Tiefen, aus deren Dunkel die aufkeimenden Potentialitaten am Tageslicht erhellen was in ihnen verhüllt lag, bei organischer Ausentwicklung*] bis zum fruchttragenden Reifestand; von den in Elementargedanken, aus löyoi ffirf^ftaitttoi , eingesMeten Samen als letzt-Sufserste Unität (rationeller Voraussetzung).

Der Reifezustand ist abzuwarten, ohne ihn durch früh- zeitige Beschleunigung aus frühzeitiger ErklSrungssucht in T reib hausge wachsen zu übertreiben. «Man muls in Ruhe bleiben, bis es erscheint und sich zuschauend verhalten, wie das Auge den Aufgang der Sonne erwartet« (s. Plotin), fDr Hervorbrechen des Neuen (in meditativen Offenbarungen). Wie in der Mathematik, haben in der Naturphilosophie keine Er- klärungen statt (s. Schelling), die Natur spricht sich selber aus (s. Spinoza), aber fUr zuverlässige Schlufsfolgerungen dann nur, wenn die unterliegenden Tatsachen scharf genau sich haben kontrollieren lassen (im naturwissenschaftlichen Detail).

*) Das (b. Kant) >von jeder Erfahrung unabhängige Aprioristi- xhet entwickelt sich erst »aus der ursprunglichen Tat des Denkens« (S' Trend eleu bürg), in seiner > konstruktiven Bewegung« (beim geistigen Wachstum).

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Eine Ursache erhält ihren umgreifbaren Sinn erst an einem bestimmt gesetzten (und somit überbiickbaren) Sonderfall, dem Ding in Position (unter »Res singulares<], um mit Vertolg der Effekt Wirkungen nach ihrem Kausalneius (in den Bedingungen der ihre «Concatenatio rerum« verkettenden Wechselbezie- hungen) die inharierenden Relationen, >clare et distincte-, aus- einanderzulegen (in Proportion eilen Gleichungsformeln). Bei der in allgemeinen Gleich ungs formein neblig (undeutlich und unklar) verschwimmenden Abstraktionen eines im Absoluten abgelösten Seins, kann es bei Ermangelung scharf umschrie- benen Einblicks nicht um Ursächlichkeiten sich handeln, son- dern nur um die aus den erforschbaren Bedingungen postu- lierten Vorbedingungen, soweit darauf zurUckgeschlossen werden darf (nach dem Barometerstand der Kenntnisse).

Die innerhalb des, auf methodisch gebahnten Forschungs- wegen durchwandelbaren, Tellurismus am dortigen Stoffe wir- kenden Kraftenergien lassen sich Über das Solarsystem hinaus bis in die Unermefsbarkeiten der Fixsternrttume fortverfolgen, unter gleichbetfitigten Wirkungsweisen, derentwegen bei ihnen ebenfalls auf stoffliche Unterlage (je nach deren Analogien» zurUckgeschlossen wird. Und sie betätigen sich auch aus in- tegrierender Mitwirkung an den (Wachstums-iProzessen eines organischen Sprielsens, die im übrigen derartig mit den ihren terrestrischen Planeten charakterisierenden Spezialitüien ein- verschachtelt sind, um aufserhalb derselben kein regelrechtes Analogon zuzulassen, in komparativer Gleichwenigkeit, so dats der die Verhaltnisgröfsen kausal verknüpfende Zusammenhang auf den Umwegen der Progressions- und Potenzrechnungen anzunähern wSre. Mehr noch, als für das (vegetabilisch) Physische, hätte dies (im animalischen Organismus) fUr sein psychisches Produkt (des »Inffuxus physicus«) zu gelten, und insofern also, in weiter versttrktem Mafse (vom Sekundären zum Tenifiren), ftlr die entelech istische Verlängerung zum Noetischen auf zoopolitischer Sprachschichtung (in huma- nistischer Existenzform).

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Hier jedoch bricht die Reihenfolge ab, oder vielmehr: sie beugt sich zurück aus den Finalursachen (eines oil fvfKa) zum .'ursächlichen] Anfeng (in der dfx^^U indem mit dem, im Zoon logikon (oder Denkwesen) anhebendeti, Denken das Ge- samt dieser Vorgänge überhaupt erst in seine Verwirklichungen eintrin, weil realisiert und aktualisiert in den Vorstellungs- bildern des Verständnisses, innerhalb des von der -Visio in- lellectualist beherrschten Gesichtskreises, wo in den Fokus deut- licher Sehweite Anschauungen eintreten, >clare et distincte« geschaut (unter ihren Fautlichen Umkleidungen).

Dafs, wo Bedingungen sich merkbar machen, Vorbedin- gungen als unerläßliche Voraussetzung aufgedrängt sind, wird aus dem Postulat eines logisch geschulten Denkens unabweis- lieh eben gefordert und rechtfertigt somit als prinzipielle Vor- bedingung das, seine Vorbedingungen heischende, Prinzip (im An- und -für -sich -sein). >Principium est nomen significans essentiam« (s. Alb. M.). Wäre die Welt mit ihren Wand- lungen im Menschengeiste nicht gespiegelt, so würde sie über- haupt nicht vorhanden sein, im Daseienden, für ihre Existenz, als linexistence in itiind« (s. Collier), und könnten wir einer Beschäftigung darüber uns enthoben halten, da all diese Grübeleien von vortiherein gespart waren (in Mühen und Be- schwerden der Denkarbeit).

Das hätte den Vemeinern des Lebens verführerisch be- quem zu schmecken, wogegen, wer zur Bejahung des Lebens sich angestacheh fühlt, in der Arbeit gerade seine Lust und Freude empfindet, wenn unter stetiger Erweiterung der Um- schau die Fackel des Wissens ihre Lichter entzündet, zur Er- hellung ringsum.

Als natumotwendig erste Prämisse für Einordnung der Vorbedingungen in den »Conceptus mündig ergibt sich ein der Denkiatigkeit Icongenjales Walten, im All des Daseienden und den ihm unterliegenden Bedingungen, da auf den mathe- matischen Grundlagen des Allseicnden den geometrischen Ge- setzen des Draulsen die arithmetischen des Denkens sich Uber-

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einstimmig erweisen, wenn unter prUFend angelegter Kontrolle bewahrt gefunden (im logischen Rechnen).

Auf dem Wege der Erfahrung ist im Konkreten der An- halt gesichert und experimentell zu erproben. 'Singulare est melius, quam universale' (s. R. Bacon), aber >sdentia est uni- versalium« (s. Thom. Aq.), denn Wissen (s. Aristoteles) gibt es vom Allgemeinen nur (^ d" fjriat^/t^ tüv xaitöXov), im Be- griff, als »das schlechthin Konkrete« (s. Hegel); nicht freilich der dialektisch zusammengeschweißte, sondern was in ihm naturgemals korrekt gebildet (auf Basis der Erfahrungswissen - Schäften).

»Verlafst man das einzelne, so ist das Allgemeine, was Qbrig bleibt nur ein von uns selbst gemachtes Geschöpf« (s. Locke), aber dennoch vielleicht ein naturgerecht richtiges, denn im Denken auch waltet das Naturwirken (immanenten Gesetzlichkeiten gemBfs).

Statt bequemlicher Abbreviatur (s. Herban) entspringt die Vorstellung des Allgemeinen aus der •Selbständigkeit der reinen Vernunft' (s. Fries), von Sätzen, wie dem Geiste eingewohnt, her- stammend(b. Whewell], liefen dann indes dem logischen Rechnen bequeme Abkürzungen (oder Abbreviaturen), weil die Übersicht der Vielheiten erleichternd, durch Reduktionen auf Einheits- bezeichnungen. bei Einstellung in Rubriken höherer Potenzen, und wenn für den Index, bei heute rapide gesteigenen Akkumulationen, weder Myriaden noch Milliarden mehr aus- reichen, kann zum Rechnen mit Billionen, Trillionen u. s. w. fortgegangen werden, zur Auszahlung der Ewi^eiten (wie in buddhistischen Anhaufungen der Zahlenmassen versucht; ehe im Nirwana das Erlösungswort gesprochen ist, um solch schwer saurer Arbeit zu Uberhebenj. Immerhin ist dem Denken sein logisches Rechnen erleichtert,* seit die Elementargedanken cur Verfügung stehen (mit logarithmischen Hilfen).

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Die Erweiterung der konkreten Einzelheiten (in Dinglich- keit} erfolgt automatisch mechanisch aus Wahlverwandtschaft* lieben ArfinilBten, im Verbinden und Trennen des Denkens für sein Uneilen [s. Lamben), und bei der Umgreifung im ver- nunftgemafsen Bereich erweist der Begriff dem Verstfindnb [in lautlicher TJmkleidung der Anschauungsbilder) sich assimilierbar, wenn die seiner Bedeutung inhalierenden Gesetzlichkeiten mit den dem Denken immanenten übereinstimmen, sofern die [for- tnalen) Gesetze der Logik »lauter Gesetze a priori< (s. Kant) an faktisch aktuellen Tatsachen geprüft, bewahn gefunden sind (bei Verwendung der komparativ-genetischen Methode).

Die Logik (b. Hegel] ist -die Darstellung Gottes, wie er in seinem eigenen Wesen, vor der Erschaffung der Natur und eines endlichen Geistes ist« («die reine Idee der Wahrheit selbst«), welch letzt höchste Fragen erst nach Durchwandern des gesamten Wissensgebietes (unter Absolvicrung all der be- nötigten Detailarbetten) angenähert werden kOnnen, und bei den so benOtigten Berechnungen, wird die Logik, als »Wissen- schaft von den Verstandesoperationen welche zur Schüizung der Evidenz dienen.» (s. J. St. Mill), stets dann zur Verwendung kommen (vernunftgemafs).

Wie ein jedes 'Ens posittvum« (unter den 'Res singu- iares') in seinen innerlich verghederten Wechselbeziehungen gestetigt sein mufs, so hat jegliche Schöpfung des Denkens im gesetzlichen Verständnis sich zu rechtfertigen (»clare et distincte«). Keine Vorstellung darf zugelassen sein, bei der sich nicht das eine aus dem anderen in Einzelheiten (soweit erforderlich) offenkundig darlegt, zu gegenseitiger Erklärung, denn sobald der Anhalt an gesicherte Kontrolle gelockert sein sollte, findet sich das auf Unendlichkeiten tendierende Denken n diesen fortgeschwemmt, auf Nimmerwiedersehen (zur Ein- sicht in sich selbst).

In einem Universum, wo das Maximum und das Minimum lern Ausverfolg sich entzieht, ist das humanistische Sondersein im so raebr auf das ihm zustandige Mafs hingewiesen, da erst.

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nachdem dieses als ein unverrückbar richtiges erprobt ist. eine Überschreitung gewagt werden darf, nach der von dem Inda der Progressionen gewahrten Weisung (auf die Zielrich- tung hin).

Sooft das Denkwesen die von seinem Denken angesirebie Reifung Über ihre rechtgemBis normale Entwicklung hinaus- zutreiben sucht, zerstört es seine eigene Gesundheitlichkch durch Einfuhrung pathologischer Störungen, die all das lut ihren Folge Wirkungen Effektuierte von vornherein als unricbtif; zu tingieren haben, während das in seiner Wahrheit (und Klarheitj Richtige zu vergewissern, zur Aufgabe gestellt isi (der Bestimmung gemafs).

In den aus Unendlichem umrauschenden Ewigkeiten konnmi es nicht auf ein Viel oder Wenig an, sondern auf das der Er- kenntnis Übereinstimmige, in den zu jedesmaliger Betrachtung gelangenden Gesetzlichkeiten (um dadurch den atlgeiaein durch- waltenden eingefügt zu sein).

Absirakta. wie von einem besonderlichen Gesichtspunkt •unter allgemeinen Bezeichnungen« betrachtet (b. Humet, ent- stehen durch Beschrankung der Aufmerksamkeit auf allgemeine Eigenschaften <b. Bonnet), werden aber um so fester in ihren Begriffen umschrieben sein, je mehr alle mitsprechenden Data bei der Verallgemeinerung ihre zustehende Berücksichtigung erhallen haben (um nicht in »flatus vocis* zu verwehen).

»Abstraaio universalis non fit per virtutem aliquant agentem, sed ei languore actlvitatis in singularitatibus vel ei raritate agendi" (s. Campanella), kann sich dann jedoch ihre Mühen Überhaupt ersparen, da nur bei aktiv ernstlicher Arbeit ein befriedigendes Resultat zu erhoffen ist (als der den Be- mühungen verdiente Lohn). Nicht ein »Verdunkeln« der Vor- stellungen (s. F. G. Meier) kann angestrebt sein, sondern Er- hellung vielmehr (im zunehmenden Lichte des Wissens).

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Der optische Gesichtskreis ist mit ineinanderschwimmen- den Skizzierungen gefüllt, die in den Umrissen eines deutlich falsbaren Bildes gezeichnet stehen, wenn in den Fokus deut- licher Sehweile eingefalst, zum Abmalen auf der Retina (unter mechanischem Abdruck zunächst).

Analogerweise wogen auf dem in Sehweite der Visio mentisc gebreiteten Gesichtsfeld embryonale Vorschattierungen umher, die zu einer festumschriebenen Verkettung sich ge- stalten, wenn durch die darauf in ihren SpannungsempfinduDgen Ib. MUosterberg) konzentrierte Aufmerksamkeil gepackt, im Fokus des »Oculus rationalis«, das, dem Zoon politikon ange- wachsen, in seinen konstituierenden Komponenten sich re- flektien, um auch sie, in jed' einzelner Individualität, damit zu begaben (auf die ErweiterungsfHhigkeit zum »Oculus con- templationis« hini.

»Eine Vorstellung, Vorstellungsreihe oder VorstcUungs- masse dem Drange zum Sinken entgegen unverrückt fest- halten« (s. Volkmanni, macht in Aufmerksamkeit sich spUrbar, und wenn im geistigen Wachstumsprozess die Reife der Ge- bun annähert, fühlt sich der Drang, sie abzustofsen, durch schriftliche Niedemahme oder mUndlich formulierte Aulserung, deren gewaltsame RUckhaltung qutüen mag (schon im ver- haltenen Toast mitunter^

Seinen immateriellen Stoffumsetzungen nach (am -mind stufF>) nimmt der geistige Wachs tu ms Vorgang seinen ununter- brochenen Verlauf, aber zum Stehen gebracht (fUr Hinlenkung auf bestimmte Reifutigsrichtung) wird er dann erst, wenn mit temporärer Stimmung der umherwogenden Gefühlsempfin- dungen kongenialisch zusammenklingend fin Übereinslimmig- keit mehrweniger). An diesem Halt (oder Anhalt) setzt das Durchdenken der jedesmal gestelhen Aufgabe ein, bei sobezUg- lich erweckter Aufmerksamkeit im »inneren Sinn« [der notv^ aiai/ijatc Is. Aristoteles) oder (b. Ploiin) avfaiaö^^mg], als »Sensus interior« oder (b. Locke) 'Internal sense> (eines Manodhvara)- Zur Nachahmung (ßUft^oi^) ihre Schatten hinabwerfend

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(ios Matetiellej, suhen die idealen Prototypen (Piatos) abge- trennt {xM^atai) in jenem Jenseiu, aus dem (b. Aristoteles) der Nous (s^&tv) hinzutritt, zur Verbindung mit der Psyche in ihrer dianoetischen Verlängerung (der Anima mit ihrem Animus).

Bei so einheitlich angestrebter Auffassung erhebt sich aus Beteiligung des Denkens in der ihm gegenüberstehenden Vor- stellung die scholastische Kontroverse Über die Prioritii des Allgemeinen oder Besonderen.

Das geistige Wachstum, wie jedes andere, zur Verdichiung der auf vorangegangenen Stadien in Stoffumsetzung effektuier- len Funktionen drängend, im Reifestand, ruft dort, als Produki einer organischen Entwicklung, die Denkschöpfung hervor: eine lebensßlhige, wenn gesundheitlich gezeitigt, ^roge^en nichtig zerfallend, wenn abnorm verstört.

Der im Denkprozess treibende °Nisus formativus> vollziehi sich in Abgleichung des Vergleichbaren und Unterscheidiuif! des Verschiedentlicben, um somit auf das entsprechende Ge- samtresultat zu gelangen, in der Abstraktion.

Der Begriff der Baumheil ist aus Zusammenfossung der Bsume zu dem sie generalisierenden Baum abgezogen und konnte in seine Akmalisierung nicht eingetreten sdn, wenn dort ihm Korrespondierendes nicht vorhanden w8re (aus den Beziehungen der Tanmatra zur Mahabuta (in der Sankhva) für die Ayatana und Aromana (des Buddhagama) in ihrem Wechselspiel]. Es handelt sich darum nun, ob solche B^rift- fassung sachgerecht gesetzlich gebildet sei, um nach dem jedes- maligen Barometerstande des Wissensbesitzes diesem kongenial sich einzufügen, unter zulässiger ErweiterungsmOglichkeit, bei stetigem Fortschritt der Forschung, je mehr das noch Unbe- kannte in das Bereich des Bekannten hineingezogen wird (so- . weil dem Verständnis assimilierbar).

Um bei dem Hin- und Herreden Über KMeinen und Scbeinent die Dialektik >eine Kritik des dialektischeii Scheins oder Logik des Scheins- (s. Kantj zu stetigen durch

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RichtmaTse in der Kanonik (s. Epikur), gehi die Logik auf ihre Denkformen zurück (Begriff, Uneil, ScÜiils).

Als "Doctrina disserendi< (in der Dispuiierkunst) verworfen (b. Ramusj, ist die Dialektik (b. Hegel) >die eigene wahrhafte Naiur der Verstandesbestlmoiungen, der Oinge und des End- lichen überhaupt«, als »Kunstlehre des Denkens« (s. Schleier- macher), im metaphysischen Denkgebrodel, das zu klaren die Logik dann erst bef^igt sein kann, wenn die fUr sie aus all- gemein*) abstrahierten Eindrücken (für formale Gültigkeit) entworfenen Gesetze an konkreten Spezialfällen geprüft und bewahrt gefunden sind (auf Grund der ethnischen Tatsachen).

Ehe die Psychologie (b. Goclenius) aus der Pneumatologie herausgeschalt war, handelte es sich bei ihr um eine (die Seele mit Lebenskraft venakelnde) Biologie, bei dem (aus einer •Anima muudi«! auch die Pflanzen durchwehenden Pneuma, bis aus dem durch Anaxagoras' Auftreten markierten Wende- punkt einer hylozoistischen Auffassung der voi% »ooftonotöi herbeigeführt war, der mit dem von aufserhalb (^w^fn) hinzu- gekommenen Nous (b. Aristoteles) mit der ipp^^ diorfoi^nxif in korrespondierende Wechselbeziehung gesetzt wurde, für <lie sodann auf die zoopolitische Sprachschichiung verlängerten Enielechien, um in Energeia der Denkkraft zur Betätigung zu gelangen, in Ergänzung des animalischen Organismus (durch ^ie Existenzform des Gesellschafts Wesens).

Wenn der aus humanistischer Umwelt redende Logos, aus» gnostischem Nous emaniert, auf einen itat^g äyvuittoi zurück- geführt wird, dann tUlt aus der im Hintergrunde stehenden Gonheit das (stoische) änöunaa/ia tov. ^eov als iFUnklein«

•) Wenn die sprachlichen Wonbildungen an ihre Grenze ge- liammen sind, in den Kategorien (mit den ergänzenden «Prtdika- bilien des neuen Versrandes«), geht das Denken in Satzgefügen fon liifw statt Svafia).

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(b- Paracetaus) in menschliches Geffi^ >Deus cogitans est res cogitans« (s. Spinoza), fUr das durch das Denken vemiinelte Verständnis (soweit es reicht). »Jedes Leben ist ein Gedanke, der eine dunkler als der andere» is. Plotin), aus SchOpfungs- gedanken Ib. Agassiz), zur Klflrung (in deutlicher Erkenntnis). Wenn aus dem durch die sensorischen Nachschwingungen der psycho - physischen Entelechien dem Ansatz noetiscber Tätigkeit (in der »vis cogitativa«) gelieferten Hypokeimenon dem Denken infolge des ihm einwohnenden Organisations- triebes oder (s. Kant) seiner (Spontaneität* auf zoopolitischer Sprachsphfire hervorkeimend, die anwachsenden Begrif^bil- düngen die Kapazität einheitlicher Wortbezeichnungen schliels- lich Überschreiten (in den Kategorien) und nun aus dem vom Gemein verstände angesammelten Kommunalbesitz des Gesell- schaftskreises die ihn komponierenden Konstituenten, in jedes- mal zu individueller Vernunfttätigkeit angelegter Organisation, von Eindrucken getroffen werden, die mit AusfoU von Wort- hulsen (wozu die materiellen •WiderwUrfc« verfeinert wareni der bisher gewahnen Fafslichkeit entbehren, so setzt das Be- streben, auch diese noetischen Schöpfungen (des Intellectus) fest- zuhalten und raiionelterweise zu umgreifen, zu den Vorgängen auf der «Visio intellectüalis> sich um, in den »Transcenden- talia« (res, ens, verum, bonum, aliquid, unum), ihöher, ah jeder Gaiiungsbegriffi (s. Bruno), in der »perccptio transccn- dentalis' fs. Baumganen). >Transcendens est terminus univcr- salissimus communitatum omnium rerum communitatenn signi- ficans« (b. Campanella), oder {b. Bacon) transcendentes (mul- tum, paucum, idem, diversum, possibile, impossibile).

Die »Grundsätze des reinen Verstandes« (b. Kam) sollen ■nur von empirischem und nicht von transzendentalem, d. h. Ober die Erfahrungsgrenzen hinausreichendem Gebrauch sein, ein Grundsatz aber, der diese Schranken wegnimmt, ja gebietet sie zu Überschreiten, heilst transzendent« [nicht jede Erkennurä a priori, sondern nur die, wodurch wir erkennen, dafs und wie gewisse Vorstellungen (Anschauungen oder Begriffe) lediglich

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>a priori' angewandt werden, ist als »transzendental'- (d. h. die Möglichkeit der Erkenntnis oder der Gebrauch derselben a priori) zu bezeichnen].

Auf seine Relationen hiitgewiesen. ermangelt das DeokcD, wo Proportionen gerechter Vergleichungen fähige Objekte em- brecben, seines Arbeitsmateriales, um nach der ihm aus imma- nenten Gesetzen des KausaUtätsprinzipes angezeigten Methode fortzugehen, unter klärender Darlegung der Ursachwirkungen aus ihren Wechselbeziehungen miteinander, in abgerundeten SonderftUen (innerhalb des mikrokosmischen Horizontes).

Und so bedarf es hier eines anderen iModus cogitandi«, in Veränderung der Methode [oder (b. Herbart) »der allgemeinen Angabe der An und Weise, aus Prinzipien etwas abzuleiten«], indem nämlich aus den, auf Wegen exakter Forschung, der Erkenntnb bekannt gewordenen Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) zurtlck- geschlossen wird, und sind nun die gezogenen Folgerungen, auf ihre Richtigkeit hin, dadurch zu kontrollieren, ob und wie die in den beobachtbaren Vorgängen waltenden Gesetzlich- keiten sich miteinander Ubereinstimmig erweisen, nach dem Index der Progressionen (in einer * höheren« Analysis des logischen Rechnens insofern).

Das Erkennen beruht auf einer Berechnung der (b. Galilei) »geometrischen« Zeichen, mit denen das »Buch der Natur« beschrieben ist, durch die arithmetischen Gesetzlichkeiten des Denkens, in seiner »Komputation« (b. Hobbes). In der Mathe- matik liefen die Arithmetik diejenige Wissenschaft, >in welcher eine Kette von Schlulsfolgerungen bis zu einem beliebig Ter- wickelten Grade möglich ist, ohne dals dabei die vollständige Genauigkeit und Sicherheit verloren geht« (s. Hume), und so sind die in den Welträtseln verkoHuelten Probleme durch das logische Rechnen zu lösen (bei einer Vervollkommnung zu einem Inhnitesimalkalkul).

Als irepraesentatio rerum« in »universal! seu generum seu specieruni' (s. Wolf), fällt der Begriff (notio) unter die *No-

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tionen« (als >a priori gegebene Begriffe*.!, und wenn ■auf Grund des Wones« (b. Lipps) aus Tepraesentatio« in -per- ceptio« bewurstlich, werden die vorher automatischen Emp- findnisee zur Empfindung gebracht, aus objektiver Zuschau des Denkens (in rationeller Vernunftmarsigkeit).

»Der empirische Begriff entspringt aus den Sinnen durch Vergleichung der Gegenstände der Erfahrung und erhält durch den Verstand blofs die Form der Allgemeinheit* (s. Kann, neben den »reinen Begriffen«, die auch °dem Inhalte nach aus dem Verstände entspringen«, infolge der Spontaneität des Denkens tauf die Gegenstände nur mittelst der Anschauung hingerichtet), und >der Verstand macht für die Vernunft ebenso einen Gegenstand aus, als die Sinnlichkeit für den Verstand* i>das Vermögen der Regeln« I.

Aber der «empirische Begriff« entspringt erst den aus den Stnneswahrnehmungen fonzittemden Nachschwingungen aul zoopolitischer Sprachschichtung, im Durchkreuzen Wahlver- wandtschaft lieh er Affinitaten, bei dem für die Niederschläge des Gern ein Verstandes (in »Notiones communes»! fortwirkenden Organisationsprinzip, und daraus in den Allgemeinheiten der in ihrem geistigen Wachstum hervortreibenden Denktätigkeil (als sobezUglicher iModus essendi* im Denkwesen) geregelt Und aus der solcherweise noeiisch aufgespeicherten Nahrung (in intelligibeler Welt, als Kommunalbesitz des Gesellschafts- kreises) wird dann die den psycho-physi sehen Entelechien ein- wohnende Tendenz (neben ihrer Ablenkung zur sozialen Eini- gung) in jed' Einzelnens Individualität wiederum gespeist und gezeitigt, um die Vernunft für ihre rationellen Ausgestaltungen zu fördern (in den Denkschöpfungen). Je frisch üppiger die Schöpferkraft emporschwillt, desto mehr kommt in Lust und Freude ein SeligkeitsgefUhl'^) zur Empfindutig, aus den ihre

•) 'H liiaifiovia ifivxw ivspy«« xai' ifpn^"- nlMay (s. Aristo- teles), in Autarkie (der Kyniker). lEssentia beatitudinis in aciu ii:- tellecius consistit« (s, Thom. Aq.)i im Denkakt (des Nun).

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Offeabaruagen gebarenden Denkzeuguogen (wenn die Ge- dankenfreiheit des Geistes, unter rationell gezogenen Begren- zungen, ihre Gesetzlichkeiten einhält).

Wenn die aus somatischen Funktionen (chemischer Stoff- umsetzungen) verlangencn Entelechien psycho-physiscber Fär- bung auf dem Sinnesbereich von physikalischen Reizen des Draulsen getroffen werden, mögen intolge der in Vorstellungen beeindruckenden Reaktionen die Reflexbewegungen direkt auf muskulatorische Kombinationen Überspringen, wahrend durch- gängig erst aus dem durchkreuzenden Zusammenfliersen der spezitischen Energien im •Sensorium commune« oder iSensus interiof (des Manas, als sechstem Sinn) die Handlung resultiert, wie nach den durch Affekte beeinflufsten GefUhlen determiniert lim sobezUgtichen Willen),

Wenn den »vorworrencn Vorstellungen' (s. Leibnizj aus höherem Erkenntnisvermögen' (s. Baumganen) das Denken zur ^ZuschaU' is. Hegel) hinzutritt, spricht aus zoopolitischer Sprachschichtung dasjenige hinein, was in lintelligibeler Weif, durch die dortigen Agentien auf noetischen Regionen bedingt, den ausschlaggebenden Motor in die Wagschale wirft, um dem FreiheitsgefUhl zu genügen (wie typisch fUr die humanistische Existenzform).

Auch diese Vorg&nge wurzeln in leiblicher Organisation und deren » Proprinzipien«), aber zur Ablösung gelockert, da die individuellen Kraft Wirkungen unter den jenig neuartigen Verhältnissen sich zusammengefunden haben, aus denen das Denken entspringt (als besonderlicher »Modus essendi<). Da bei ihm jenseitige GegenwUrfe beteiligt sind, die in makro- kosoiischen Unabsehbarkeiten über das (innerhalb des mikro- kosmischen Horizontes gültig umschriebene) Kausalitatsprinzip hinausliegen, ist hier somit ein Anhalt geboten für Loslösung von bis dahin bindenden Fesseln, bei korrektem Ausverfolg

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der rationell angewiesenen Zielrichtungen für die aus den Niederschlägen des Gemeinverstandes fin >self-evident trutfas i gespeisten Vernunft (um ihre eigene Wesenheit zu klaren).

Ob oder wieweit der Willensentschlufs das Richtige trifir. unterliegt manchen Bedenklichkeiten, da die körperlichen Empfindungen, die in Mitrechnung zu ziehen bleiben, 'durch ihre Brutalität betauben mögen, /e mehr indes sie abzu- schütteln gelingt, desto unbehinderter *j eröffnet sich die Aus- sicht auf Idealitat der Gedankenfreiheit, unter selbstgesetztem Gesetz, bei Übereinstimmung der dem Denken immanenten Gesetzlichkelten mit allgemein durchwaltenden (unter kos- mischen Harmonie ni.

Bei dem, was in den Sinnesempfindungen, aus dem Zu- tritt des WiderstandgefUhls (bei deren Durchkreuzen im »Sen- sorium commune«;, als StofHiches beeindruckt, liegen in ihm die Krattwirkungen latent, die auf noetischer SphBre ohne materielle Unterlage sich betätigen.

Bei ihren Manifesutionen ist stets die Hinrichtung auf einen Zweck''") prädeterminiert, zu räumlicher Erstarrung bei der Kristallisation, und im Umlauf biologisch gezeitigter Organi- sation innerhalb des ZeitrBumlichen, wahrend sie bei dem zum

*) ■Discursus coUigiti (s. Suarez) iniellecius (^ «fufady), die Vergleichungspunkte ansammelnd, die (lu verständlicher Klärung) BUS den ihnen einwohnenden Anlagen, der »in der Natur liegenden GesetzmSfsigkeii des Denkens« (s. Hegel), sich aazuordnen haben, in der Dialektik, als loiater artium« (s. Job. Scotus), nach dem hierbei gUltigen ßichtmafs itcaviär), bei dessen Ausfall dagegen die Dialektik (s. Kant) >auf nichts als GeschwKizigkeit hinauslHufti (als > Logik des Scheinsc).

**) Als stetiges (^avftxis) verbindet das Ganze seine Teile gemein* sam, in Ähnlichkeit, »renim difierentiarum eadem qualitas* (s. Bo- ethius), unter erlaubter Variatioos weite zur Akkommodation an die Schwankungen der aus der Umgebung einfallenden Agentien [so- weit diese das (fUr Bewahrung eines iModus vivendi«) vorgeschrie- bene Hals nicht Überschreiten].

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Modus essendii des Denkens umgesetzten Energirai, vom Raumlichen unbehindert ins Zeitlose hinausgehen. Und die Wesenheit der hier in Verwirklichung des Möglichen aktuali- sierten Machte, spricht ihr Selber aus, wenn Vor und Nach enischwindei, im Nun des Augenblicks, wie von dem Gedanken gelebt (in den Denkakten des Denkwesens).

Indem im potentiell geschwangenen Keim all das vorver- anlagt liegt, was im Reifestand entfaltet steht, so deutet auf ihre Erfüllung die Zielweisung, die auf geistigem Bereich in das Jenseitige hinUberragt. aus dem die adäquaten WiderwUrfe entgegengetreten sind, die verstandlich der Erkenntnis im Wissensbesitz einer xt^atg iniaT^ftti': (s. Plato) sich assimi- lieren, weim die dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten Übereinstimmen mit allgemein durchwaltenden [unter *kon- stabilierter Harmonie« (s. Swedenborg) oder (b. Leibniz) pra- etabliener].

Hier wäre demnach der Ansatz zu nehmen, als Ausgangs- punkt, um dem Perfektibilismus seinen Index zu stetigen*) zur Ausverwertung fUr das eigene Selbst, nach der aus dem •Zu- sammenhang der Dinge* eingehOrigen Stellung (im All des Seiendem.

Beireffs einer Auswirkung der Energien ist, soweit sie (bei jedesmaligem Sonderfalle) fUr ihre Ursachfolgen aus der Latenz geweckt sind: an der Substanz, diese peripherisch umfafsbar in Weile tellurischen Bereiches, innerhalb der Raumesbreit ung im mikrokosmischen Horizonte; und auch die biologisch ge- zeitigten Organisationen lassen in ihrem rückgängigen Kreis- lauf sich begreifen (unter Periodizität ihrer Wechsel).

Hinsichtlich der humanistischen Existenz kann bei den aus verborgen eingehüllter Wurzel hervorspri eisenden Produkten eine relative Wechselbeziehung eingeleitet werden zu der ge-

*) Auf dem »Fundamenium divjsionjs« auch hier, um rationelle Proportionalität zu bewahren, wie bei Einteilung eines >Tolum di- visumi in seine TeilbegrifTe (als *membra divisionisij.

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seilschaftlichen Doppelung, während der Endauslauf die Seb- weiie Überschreitet, in diejenig makrokosmischen Unabsehbar- keiten hinaus, von denen her die Anregungen der Kraftwir- kungen eingefallen sind; mit denen sich andrerseits ein Ab- gleich herstellt, bei Übereinstimmung der dem Denken imini' nenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwaltenden im Zusammenhang der Dinge).

Der ErlOsungszug strebt zum Ausgleich des in Unlus gespürten Zwiespaltes, schmerzlich empfunden als Dukha, toi deren Ausheilung der Heilsplan des Thatagata angelegt ist. Jedem Vergnügen muls der Schmerz vorhergehen i's. Kam; »der Schmerz ist immer das Erste« [nach leiblicher Anlage, für ihren {aus rationell organischer Entfalmng herbeigeführten Abgleich auf geistiger Sphäre].

In ethischer Gleichartigkeit*) »geistig sinnlicher Urver- mögen« (s. Beneke) differenzien deren Entfaltung nach bi\- mrellen Bedingnissen (unter organisch geregeltem Verlauf).

Das Begehren, was im Bedürfnis {inn^dtv(ia) gespOn wird, zu befriedigen, liegt den somatischen Funktionen schon innat, in (Plato's) int&vtiijuxöv, mit dem Anstreben nach Er- leichterung oder (s. Aristoteles) Lust (toi* r^Q ^64og o^ft; a^ri;}. Als >ein durch seinen Gegenstand bestimmtes Sehnen* Is. Fichte) tendiert**) das Begehren zum tWahrtnacheni

*) >Vis animae nonnisi unica est> (s. Chr. Wolf). *Praeexisnu)i in nobis quaedaoi semina scientiarumi (s. Thom. Aq.), als Axiome oder (b. d'Ageas) Maxime (in Elecnentsrgedanken), nach >s«lf~evidei>i truthsc (der Prinzipien oder Propriozipien).

**] Aus Disposition (dma-ttits) wird die Neigung (inclinado) zum Hang (propensio) habituell (in fftf)- Die somatischeii FunktioneD. durch Vermittlung ihrer psych o-physischen Verlängerungen, setzen SU »functiones animaei (s. Campanella) sich um, auf noetiscbe^ SphQre, in dortigen Wachstums Vorgängen, die im Ganzeo sozialer Wesenheit ein (peripatetisches) li li ir ilfai in lA dr^g^m^ tl™ als Zoon politikon (ifien) auf individuelle Reifung, aus »koa struktiver Bewegung des Denkens« (s. Trendelen bürg) hingerichtet dod, um sich hineinzufinden, in (stoisches) Siity nicht nur, sondern

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(s. George), wenn ein >seines Zieles bewufster Trieb* (s. JodI), bei intellektueller Klärung des Begehrungs- durch das Er- kennmisvermOgen is. Wolf), zur Hinrichtung auf die gestellten Probleme (aus religiösen Ahnungen), durch die Begierde, »eine Vorstellung, die wider eine Hemmung aufetrebt* (s. Herbart)< um Klarheit zu schaffen, unter Einstellung in den Fokus deut- licher Sehweite (im Gesichtskreis der »Visio intellectualis«).

Im Leben des Denkens quillt beim Sich-selber-denken (in ^föfft^ ^ Ka'j' avi^v) diejenig gleiche Omnipotentia, die aus motnemanen Lebensakten in kristallinischen Formen rllumltch erstarrt und in biologischen Lebensprozessen im zeitBchen Utnlauf kreist, in jedem Sonderfalle mit dem Stempel eines individualistischen >Totum< geprHgt; dessen Abschlufs in der Denkiatigkeit indes auf seine Zielrichtung*) hinausgezogen bleibt

Indem dies dem Zoon logikon zur rationellen Erkenntnis gelangt mit verstandlicher Assimilation, so erweist sich dadurch die analoge Ähnlichkeit der im Daseienden durchwaltenden Gesetzlichkeiten, die als ewige den vergänglichen Wechseln umerliegen und also bei dem, was diese Überschreitet, die SinnesdeuEung ihrer Ewigkeit unverkürzt bewahren, soweit den, aus derartig der humanistischen Existenz innaten Seh- nungen, gestellten Fragen ihre ausgleichende Beantwortung zurUcktOnt (aus harmonischem Einklang).

Was im Denkwesen**) denkt (dem »Logistikon« des Zoon

in das nSr, fUr des Daseienden All, in dessen Heimarmene: mit kosmischen Harmonien tönend aus des Logos Reden; soweit dem Verstlndnis, in ]>Characterisiica universalis« (s. Leibnii), erfalsbar (zu eigener Erkenntnis).

*j Es ist abzuwarten, bis es erscheint (s. Ploün), in Vollreife der Zeitigung [bei den (nach dem Organisationsprinzip geregelten) Denkentfaltungen], ohne durch frühreife Erklärungen abgelenkt zu sein, wodurch nutzloser- (und schädlicher-) weise pathologische StCrungen hineingeworfen sein werden (in den normalen Verlauf). **) Des Denkwesens Wesenheit gipfelt in seinem Denken

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logikon getnafs), ist aus nächstliegenden Interesseo wif das eigene Selbst hingewiesen, um die ihm gestellten Probleme autarkisch befriedigend zu Itisen; aus dem Gerechten des ab richtig Bewahrten (bei gewissenhafter Prühing. um ihrer gewib zu sein).

Die Zweckmafsigkeit, wie in Pflanzen und Tieren aus- gewirkt, fuhrt auf eine »kosmische Vernunft* (s. Reinkei, aber damit, wie bei (stoischer) Pronoia (der Heimarmenei im (Verstand Goncs, die Quelle des Wesens aller Dinge< (s. Wolf) . auf Anthropomorphisierungen, die auch dem höch- sten Erkennen anhaften (b. Jerusalem) und deshalb eben (zum Vorbeugen von Worttäuschungen) dadurch zu vermeiden sind, dafs bei den Gesetzlichkeiten, mit denen die MaaifestatioDen'i zur Verwirklichung gelangen, Halt gemacht wird, jenen all- gemein durchwaltenden nämlich, kraft welcher, aus Überein- stimmung mit den dem Denken immanenten, ein einheitlicher Abschlufs sich herstellt, fur die im Selbst angewiesene Ziel- richtung (zu eigener Erkenntnis).

■Nach ewigen, ehmen, Grofsen Gesetzen Müssen wir alle Unseres Daseins Kreise vollenden«

(im Dichterwoni,

aber die (ehern) mechanischen Gesetze in •phänomenaler Welt«

>une mani£re d'€tre de Tbomme* (s. HelvAius) , als (Denk-) Seele oder (b. Duns Scotus) iforma essenttalis« [essentiatiter im (Denk-) Geist].

*) Die Wirklichkeit {iyi^tta), als Vollendung {tnikixtia) des MSglichen (s. Aristoteles), ist »Erfüllung der Möglichkeit« (s. Wolf), die Energie >das eiruig Wirkliche in der physischen Welt* (s. Ost- wald)^ und, wenn alles Wirkliche vernUnfdg (s. Hegel), in geistiger gleichfalls, bei rationeller Lebensfähigkeit [wie in der Gesetzlich- keiten Gesetz (begründet oder) gesetzt].

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setzen in >mie]ligibeler« zu gerechten sich um laus Vor- bedingungen humanistischer Existenz).

Nach dem, was in dem aus biogenetischer Wurzel hervor- treibenden »Nisus forinativus« durch reaktioneile Reize ange- regt wird in den Wallungen der Empfindungen, kommt unter Abwfigung der Motive in Lust- und UnlustgefUhlen (unter Vorwalten jener) zum Abgleich automatisch (je nach Über- wiegender Schwere), wie bei organischen Wachstums vorgingen überall. Die vegetativen Prozesse der Pflanze kommen an der von der Sonne beschienenen Seite zu üppigerer QueUung, in Förderung des Gedeihens bei richtiger Mafshaltung, wahrend im Ubermafs schädlich (bis zum Vertrocknen).

Gleichahnliches gilt, wie fUr die somatischen, auch für die psycho- physisch verlängerten Fimktionen als »Funaiones animae" (s. Campanella) im animalischen Organismus, wah- rend das in humanistischer Existenzform als Zuschauer hinzu- tretende Denken, durch die geistigen Agcntien seiner noedschen Regionen auf zoopolitischer Sprachschichtung) beeinäufst, die demgemBfs zur Abwägung gelangenden Uneile auf Beuachmng der, (im leiblichen VerlauD nach den ihre Wechselbeziehungen verknüpfenden Ursächlichkeiten geregelten, GefUhlsempfin- dungen Übertrügt, ohne seinerseits in deren Kausalität hinein- gezc^en zu sein, wenn zur Befreiung aus denselben ein ernst- liches Streben ausverfolgt wird (in dem sich selber determi- nierenden Willen). »Sich mit Bewufstsein eigener Tätigkeit zur Hervorbringung einer Vorstellung bestimmen« (s. Fichte) heifsi »Wollen«, und wenn der Wille, als ^Ursein« (h. Schel- lingj, auf ^Antepradikamente« is. Alb. M.) oder (in 'Pro- principiai) »species primigeniae« (s. Paracelsus) zurUckführt, wäre die Welt aus Willenskräften bestehend gesetzt is. Mar- tineaul, im «Paramatta-Dhamma* (b. Übereinstimmung der Gesetzlichkeiten!. (Voluntas est, quae quod cum ratione de- siderat« (s. Cicero', in (stoischer) ßovX^ctc <als eiiloyoQ öft^t^). Und &o geht auf Abwerfung sinnlicher Beherrschung die

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Kompafsweisuni; fQr die äattiftai ao<f!af (unter Einhaltung des richtigen Mitte Imafsesj, um die «tranquiUitas animac« is. Gas- sendi) zu bewahren, in Autarkie (bei befriedigender Beantwor- tung der gestellten Fragen).

Von dem poteniieliter geschwängerten Keime her ist dif biologische Entfaltung ein StUck aus einem Gusse durch die ineinanderUberlaufenden StofFumsetzungen durch das Band des Organisa tionsprinzipes, als >vinculum substantiale« (b. L.eibniz'. (zusammengeschlossen ttlr >uoitas in multitudine« der Zahl'' . eine »Kollektion von Einheiten* (s. Bonnet), beim It^ischoi Rechnen, als laaio animi« (s. Hobbes), unter stetiger Zunahme an (verdichtendem) Gehalt, bis zur Akme. wo der Rückschlag eintritt (zum Verfall).

Dies verhält sich, wie beim vegetativen Organismus, audi beim animalen, wahrend bei humanistischer Existenzform aiK zoopolitischer Doppelung das freier geSndene Denken hinzu- tritt, das ohnedem einen kontinuierlichen Willenseitigriff in automatischer Tätigkeit fortzuerhalten hat, damit dem Zwei- fUfser, im Widerstreit gegen die Gravitation, sein aufrechtes Gleichgewicht erhalten bleibe (als Anthropos).

Auch das Denkwesen verbleibt ein einheitliches in seinem

*) «Numerus est acervus es unitatibus profususc (s. Boethiusk xi tx fiofädaii' aoyxtifuvoy nk^iat (s. Euklid), in (Schelting's) *Zahl< (GrS&e und Zeit verbunden). Aus der Monas hervorgegangen, ist das n^airöyofac Iv (s. Numenius), als Ansatz zu nehmen (zum Aua- gangspunkt der Zahlenreihe). Die Seele eine substantielle Zaii: (b. Agr. N.) setzen die P^ibagoreer, als sich selbst bewegende Zahl (äi}t9fiir aMy xivafvro), im Rechnen (nach arithmetisch innauo Gesetzen). Die Einheit (s. Volkmann) ist »selbst eine Zahl« (apsycho- logisch genommen«), betreffe der dem Denken immaaenten Ge- setze, wogegen (objektiv) die Einheit keine Zahl («ex itn ji «^ liQtS-fto!), sondern (s. Aristoteles) die Grundlage allerZahlen (ni <f tr> ({t-i» <ig;(^ tiyi tarn' ägi^ftaS ilrat), und erst, wenn die Zahlenreib« in Flufs gelangt, zur »explicatio unitatis« (s. Nie. Cus.), hebt logische Rechnen an (in vernunftgerecht erwagenden Überlegungen^

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PersönlichkeitsgefUhl'*), vermag indes, je mebr von sinnlichen Unterlagen abgelOsi, desto unbehindener mit seinen Fähig- keiten zu schalten zu deren Besten zwar nur unter Ein- haltung rationeller Leitung (wie dem ^Animal rationale* ge- ziemend).

In »Euiiias positiva« des Einzelfalles"*] ist das Pferd nur real (im normalen Sinne) geschaffen oder ins Dasein gesetzt, d. h. das durch Zeugung seines Eltempaares hervorgehobene Fallen nicht die Pferdheit (der Klassizität), die, in Verallge- meinerung des Begriffes inotio} beruhend, mit zunehmender Kenntnis tatsachlicher Daten sich erweitert, wie durch Zutritt der palttonto logischen Zeugnisse iFUr moderne Forschung).

Wenn unter zunehmenden Generaltsationen scheidende Grenzen undeutlicher verschwimmen, sind sie realiter doch um so weniger dadurch aufgehoben, da stets dasjenige Indivi- duum drinnen steckt, das, mit dem Charakter seiner *Essentiat: (im Setenden) geprägt, dem Status quo heutiger Erdepoche einwurzeh, als Produkt organischer Reproduktion (wie im KvxXoi r^viotmc umrollend).

Die (biologisch) organische Entwicklung, wie aus bio- genetischer Wurzel hervortreibend (im Organisationstrieb), ist eingespannt in natiu'gemarse Wechselbeziehungen zu den Agentien der Umgebung (im Milieu), für transfoimistische Wandlungen (innerhalb der Variationsweite). Durchgreifender, als diese »nature of condilions«, ist <.s. Darwin) >the nature of the organism* lin >spontaneous variability«), bei der >naturai selectioni, die indes »als >intclligent seif acting power« wie- derum — wenn die Schranken des »Nisus formativus« [bei Umbeugung der Evolution (an der Akme) zur Involution] Überschreitend in Transcendentalia hinausfuhren wUrde, wo

*) »Corpus sui generis in sua effigie« (s. Tertullian) die Seele (als ttviös).

**) iHaeccitas est singularitas« (s. Ant. Andr.) oder (b. Duns Scoius) »numero haec essen tialiter* (in IpseTtas).

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(um Abglettungen in Anthropomorphisierungen zu vermeiden) bei demjentf;eii stehen zu bleibea ist, was in Gesetzlichkeiten sich projiziert, um bei IdentitHt ihrer allgemein durch walten den Manifestationen mit den dem Denken sich selber offenbarten die Abrundung zu bewahren, in Einheitlichkeil der Auffassui^ lunter kosmischen Harmonien).

Wie aus animalischer Atmosphäre das Leben sich atmet, sind die vegetativen Entwicklungsprozesse eingebannt in die Wechselbeziehungen mit den Agentien meteorologischer Um- gebung, aus solarer Stellung des Planeten resultierend fUr das aus dem Erdenschors hervorgesprofsie Produkt, dessen charak- teristischer Wesenheit, zur Erhaltung ihrer Lebensfllhigkeit, die lunter dem Gleichgewicht des Wachstums) erlaubbare Varia- tionsweite zugefügt ist, um den Schwankungen des von fernher (aus kosmischen Weiten] in Enge des tellurischen Dunstkreises einfallenden Reizregungen sich zu akkommodieren, aus inner- licher Reaktion (fUr Akklimatisierung in jedesmal geographi- scher Provinz).

Das Erdgertist ist fertiggestellt aus einer, unter Änderung der Moleküle, in ihren wechselweisen Beziehungen erstarrten Bewegung, und aus dem Überschufs der so beililigten Kraft- energien treibt es fon in organischen Bildungen, eine )ede derselben in ihrer Entwicklungsweite begrenzt durch das MaCs der in geschwängerten Keimungen vorveranlagten Potentia- liiaien.

Soweit ist alles in geregelter Ordnung ftlr die von exakter Methode geleitete Forschung, wahrend fUr eine, die rationell gezogenen Schranken überschreitende, Evolution jeder tatsäch- liche Anhalt entbricht, aufser in humanistischer Existenzform, wo bei zoopolitischer Doppelung des Anthropos dieser in seiner noetischen Sphäre die Ausgestaltung fortzuführen ver- mag, von einer Generation auf die andere, in Korrespondenz zugleich mit jenseitigen Agentien, wodurch auf Be&eiung von zeitraumlichen Fesseln die Zielrichtung angewiesen ist, 'Mt das in den ihm immanenten Gesetzlichkeiten mit allgeincii

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durch waltenden identifizierte Denken (.soweit das Verständnis reicht).

Was hier einer Bewegung analog in Betracht käme, entrit der in Ursache und Wirkung involvierten Folge eines Vor und Nach, weil in der Gegenwan realiter aktualisiert, mit dem >Nun' des Augenblicks fUr den Denkakt, der sich selber lebt (zu eigener Erkenntnis).

Was also aus individueller Bewufstheit beteiligt ist (in fii^fhf), findet sich identifiziert (an spezifisch zugehöriger Ein- fügung) mit den im All des Daseienden bedinglich durcb- waltenden Gesetzlichkeiten (unter kosmischen Harmonien).

Die Materie ist nur der Möglichkeit nach (s. Plotin), als dvvä/te* (b. Aristoteles), für das, was im Daseienden verwirk- licht^) steht, sei es materiell (innerhalb des animalischen Sinnes- bereichs), sei es noetisch in dem, was die DenktSiigkeit an sich selber lebt (in humanistischer Existenzform). In materieller Unterlage (des Körperlichen) wurzelnd, vermag diese nur durch die leiblich gebotenen Handhaben auf materielle Bildungen zurückzuwirken loder auf Zeugungen, soweit die der Organi- sation einwohnende Reproduktion in Mitleidenschaft kommt, aus den dafUr angelegten Organen).

*) >Causae sunt, quibus positis sequitur effecius« (s. Occam) »Causa est, quam de necessitate sequitur aliquiii, scilicet causatum* 's. Boethius). >La cause est ce par la force de quoi la chose est« s. Bayle), bei Verwirklichung des Ansich im Daseienden (als in- iich-selbst-bedingte Identität), bei Ausfall der Zeilfolge (im zeitlos Ewigen). »The idea of a cause as esistinf; is irresistibly (followed ly the idea of the effeci as existing« (s. J. Mitl), >in the cauaec »and the power of a cause«). Ursache und Wirkung gleichzeitig :u denken, ist ein Postulat (s. Waitz). Bei jeder wahrgenommenen /eranderung wird eine verändernde Kraft oder Ursache vermutet s. Ferguson), durch den Willen, als Quelle des Ursachbegri£& s. Cousin), aus dem Kausal itStsprinzip des Denkens (unter Anthropo- norphisierungen), und der Begriff der Ursache als eines Wirken- len kommt auf den Fetischismus hinaus (s. Mach), auf primärem Niveau (der Elementargedanken).

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Soweit das Denken, Über sich selbst zur Rechenschaft ge^ zogen, diese rationell gerecht abzulegen vermag, weist die Zielrichtung auf eine Ablösung von stofflichen Sinnesenapfin- dungen hin, da, je weniger durch deren Eingreifen an freier Enilaltung gehemmt, desto wohliger das Gefühl der Gesiind- heitlichkeit durchdringt (sofern beim Funktionieren der Lebens- prozesse das normative Mafs eingehalten ist).

Zu den »Schranken menschlicher Erkenntnis^ (in den »Weltrtitseln«) gehört *vor unendlicher Zeit die Materie ruhend und im unendlichen Räume gleichmafsig verteilt« vorgestellt: da ein ^ supranaturaler Anstols in unsere Begrif^welt nicht pafst, fehlt es am zureichenden Grund fUr die erste Bewegung . wogegen, wenn ^die Materie als in Ewigkeit bewegt« vor- gestellt wird, 'Verzicht geleistet ist von vornherein auf ein Verständnis in diesem Punkte (s. Dubois-Reymond) d. h. auf ein Verständnis nach den Vorschriften des Kausalitatspritizipes, das bei Ausfall von Vergleichungen (da ein zweites Universum*i nicht zur Verfügung steht), versagt, so dafs das hier gestellte Problem nur nach dem Index der Progressionen sich an- nahem Iflfst.

Die vorhanden '*''^| angetroffene Welt (eines »öttitog oJHyivo zunächst als Didomenon hingenommen, um die Zahlenreihe überhaupt in Flufs zu bringen [aus »explicatio unitatis« (s. Nie. Cus.), für das logische Rechnen], wird dann am gereiften

*) iWelt ist das verbundene Ganze aller möglichen Gegen- stände unserer Erkenntnis* (s. Fries], als 4 '»^ Slee oivtatK (s. Aristo- teles), die >ganze Folge und Zusammenstellung aller bestebenden Dinge< (s. Leibntz), in >Totalität der Synthesis« (s. Kant), soweit die Gesetzlichkeiten einstimmig zusammenklingen (die dem Denken immanenten mit allgemein durch walten den).

**) »L'universo lutto intinito* (s. Bruno), »die ToiatitHt des Da- seienden als Totalität betrachtet* (s. C. H. Welfse), in >Nunc stam< (des Nun). Da Raum und Zeit nur in der Sinnesweli (s. Kant), •sind nur Erscheinungen in der Welt bedingterweise, die Welt aber weder selbst bedingt, noch auf unbegrenzte Art begreozi« (die Weltgrötse ist nirgends anschaulich gegeben).

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Endvcrlauf der Anhalt geboten sein, um bei Rückkehr zum Anfang das donige X zu eUminieren, soweit die im Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durchwaltenden sich Ubereiostimmig erweisen (unter kosmischen Harmonien).

An Stelle einer >ruhig und gleichmärsig veneilten« Materie suht (in der Peripatetik} das lixiv^o» xivor»' «eine durch das philosophisch geteufige Kunststück der Negation zum Stehen gebrachte Bewegung), wahrend (b. Hfickelj >die Bewegung ebenso eine immanente und ursprüngliche Eigenschaft der Sub- stanz ist, wie die Empfindung- (bei Rückfall in anihropomor- phische Fassung).

Bei Umsetzung der Energien bildet die Bewegung den Ausgang in phänomenaler Welt, der in ^intelligibeler« durch donigen «Modus essendi< sich substituieren liefse, wenn 'la source de la m^canique et dans la m^taphysique« (s. Leibniz). Die im All des Daseienden durchwaltenden Gesetze sind dem Denken in ihren Effekten nur zugänglich, wo dieselben dem Verständnis .'^ich kongenial assimilierbar erweisen, und bei Rückschlüssen auf die unterliegende Wesenheit ergibt sich für diese der Charakierzug des richtig Gerechten, wie dem Ge- rechtigkeitssinn entsprechend, ohne dessen subjektiver*) Färbung zu verfallen, weil in objektiver Richtigkeit begründet Ifür die dadurch bedingte Zielrichtung).

Als gröfselos punktuelle Wesen sind die Atome ider Mota- kallim) von Gott**) geschaffen oder (b. Leukipp) unenistanden

*) Virtus (s. Wolf) »qua jus suum cuique tribuitur (aus Justitia). Austeilend (Ip taif Jmi^fuüf) wirkt die Dikaiosyne (b. Aristoteles) nach j^eo metrischen Proportionen, ausgleichend nach arithmetischen {(y lois avU.äyfntm), und, in geometrischen Zeichen {s. Galilei) ge- schrieben, ist das iBuch der Natur« (b. Bruno) durch das Denken zu entziffern, aus seinen arithmetischen Gesetzen (im logischen Rechnen).

**) Eine durch deistiscbe oder thetstische Allmacht aus dem NichtSeienden geschaffene Welt ist so entgenzunehmen, wie es ihr gef^ig ist, sich bieten zu wollen, da, beim Übergang des Seins in seine Negation, die Ursachfolge abreifst (und der Rest somit ins

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vergänglichkeitslos, und aus ihren Anhäufungen ((rv^vfiiiaiit) sind die Dinge zusammengesetzt, wie (auf dem Buddhagaim. aus Sanskara oder (b. Kanada) Anu; allzu ausverfeinen fOr sichtliche Fassung (als •Paramonac). »Substantia absolute tnfioiu est indivisibtlis« (s. Spinoza), wahrend das Con- dnuum ins Unendliche teilbar (b. Leibniz), bis auf gcistif>e >Monaden< (in den VorsieUungen>, obwohl auch »die Ein- bildungskraft ein Minimum erreicht* (s. Hume). Als »Produb einer ursprUnglicheti Synthese« entsteht die Materie als Games (aus entgegengesetzten Kräften), und >erst in der Anschauuiui werden Teile Für den Verstand möglich' (s. Schellingj. D*5 Partikulare (xatd ju^^o;) setzt stets bereits die Totalitat ein« Ganzen voraus, von dem es den (besonderlichen) Teil biMei (unter dafUr gültigen Verhaltniswenen).

Das dem Denken immanente Kausalittttsprinzip, um dai Geometrische im Draufsen arithmetisch sich zu versUndlichen. rechnet in proportioneil gerechten Gleichungsformeln und hat also im jedesmaligen Sonderfalle da, wo Relationen zu eni- brechen beginnen, Halt zu machen in soweitig letztauberster Unitflt, um der Zahlenreihe ihre Rationalitat zu bewahren lin festen Ziffemwerten). Wenn Über das Konkrete (der »Entii realiao im Sinnesbereich*) oder auf der 'Visio intellectualis- (mit ihren »Entia rationis*), hinausgedacht werden soll, sind

Leere hinausfallt). Die Erschaffung der Welt und der Zeit (s- Tboin. Aq.) ist nur Glaubeassache (»sola fide tenetur«). Das ito Spekulationen aufgedrängte Gedankending des Nichts gilt im Ubr^o nur fUr die stofflich phänomenale Welt, da fUr das seidiche Sdufi» in Energien Raum genug bleibt (soweit der Sichtlichkeit entK^ea^ Und wenn die Welt also aus ihren Gesetzlichkeiten sich aktualisieft i hat, kann das Denken desto kongenialer seine Kunst venuctua | {um bei der Schöpfung mitzuhelfen).

•) Die dort eingesponnene Materialität ist die, für Spexifit* der Sinnesa ufibssung konforme, Erscheinungsweise des Drauüeo und fUr sie eine real nalurgemafse, wogegen eine transitorische bd Gesamtanschau des Universums, wie in seinen Kraftwirkungen ff- spiegelt (für humanistischen Reflex).

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zur Unterlage die vorlaufig individualisicnen Einheiten anzu- nehmen, mit all den, unbekannten GrOEsen einsteckenden. Ge- fahren (sofern nicht aus dem Endverlauf der Anfang genugsam erklart ist, im Gesamt der zwischentiegenden Wechselbezie- hungen ; nach deren ursschlich ausgewirkter Verknüpfung). Bei solchem RUckschlufs aus vergewissert bekannten Bedin- gungen auf adäquate Torbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten*) wird das Kriterium des Richtigen daraus abge- geben sein, wenn die das Kausalittitsprinzip des Denkens innat belebenden Gesetzlichkeiten mit allgemein durch walten den sich tlbereinstimmig spUrcn (auch Rlr den Index ihrer Pro- gressionen), in dem, aus objektiven Folgerungen, subjektiv re- sultierenden Eindruck einer innerlichen Gewifsheit (wenn bei gewissenhafter Prüfung als solche sie sich bewähn).

Wie die Frucht die Samen der Keimung reproduziert, so kommen bei Reifung geistiger Entfaltung die Erinnerungen an ideale Prototypen in (Plato's) ewigen Musterbildern zu bewufst- heitUcher Erkenntnis, als angeborene insofern (ytvöptyoi siiH^), aber in >Angelegtheiten'(s.Beneke) oderVoranlagennur, dvväfut ib. Aristoteles) oder »virtuellemenl« (b. Leibniz). Die dem Denken angeborenen Verslandesbegriffe werden durch die Er- fahrung bewufst (s. Maimon), als »reine Begriffe« (b. Kant), die »mit ihren ersten Anlagen und Keimen im menschlichen Verstände« vorbereitet liegen (apriorisiisch), als «Grundbegriffe der Dinge in den Tiefen der Seele verborgen« (b, Ficinus), notiones, quas ipsimet in nobis habemus« (s. Descartes), weil -•yotiones communes* (b. Herb. Ch.) oder »oivai Syyoua der Stoa, im tSni^ita köfov tftifvtov (b. Justin), gleich isemina scientiarum* (b. Thom. Aq.) oder (b. Scaliger) »semina se- minum« (ventalis aeternae), in >self-evidcnt iruths* (s. Dugald Steward), der Elemenurgedanken (ethnisch). >Nous apponons

*) »Vidie de Tabsolu est antärieure dans la nature des choses ä Celle des bornes, qu'on ajoute« (s. LeibDiz). [>Das Unendliche ist die Affirmation und nur das Endliche das Aufgehobene« (s. Hegel), bei UmgreiuuDg des Apeiron (im Peraion).

BaatiBB. 8

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en nous le gertne de tout ce qui se developpe en nous* s. Voltaire), und die Dispositioneo (der ätä&tmf) werden durch t)buRg dann zu »Fertigkeiten« (s. Plainer), habituell (aus ffi; .

Nach dem Malsstab der stofflich im Irdischen vei^ndem- den Bewegung berechnen sich die stellaren Entfernungen au' Millionen, während der von materieller Unterlage befreite Ge- danke im Nun des Augenblicks dahin versetzt ist.

Oafs er (aufser dem Lichtblitz im Auge) von dort keioe Anschauungen zurückbringt, liegt in der Natur der Sache, da in seinen Vorstellungen dasjenige nur realisiert ist, was vorher sinnlich eingegeben war, denn auch der von einem Haus zn einem anderen Überspringende Gedanke weifs Über die innei'- liche Einrichtung nur was leiblich dort früher gesehen ge- wesen (wahrend sonst ihm nur die im Namen zusammen- gefafste Allgemeinheit verfügbar steht).

Bewegung, als Wortbezeichnung, entnimmt seine fafsliche Deutung der Onlichen (xarä %6nop) unter metaphorischer Übertragung der kinetischen Begriffsbildung auf die Sio^- umsetzungen in biologischer Organisation, sowie weiter dann fUr Umsetzung der Energien (auf unterliegender Bewegun^i. Wenn beim transitorischen Übertritt in Jenseitiges dem Zeii- raumltchen die räumliche Beschränkung ausfallt, so verbleibt das Zeitliche mit seinem Fongang, zur Negation in Zeitlosig- keiten (des Ewigen).

In materiell gleichartig gebreiteter Substanz (>jacet matena iners>) beeindruckt die Bewegung als unruhig indemde (oder störende), während sie (in stehenden Schwingungen eines dxiv^tov xivori') zur Ruhe gebracht ist (für die angc- sehnte Friedensruhe).

Dafs die hypothetisch den Umsetzungen der Energien (mii semiotischen Zeichen, zum Mafsanhalt) untergelegte Bewegung; keine raumandemde, folgt bei Ausfall solcher im xoVjua; aitinK an sich. Es handelt sich nicht um die Vorbedingung [da Vor und Nach im »Num der Gegenwart ausftUIt), sondern um die Einbedingung kosmisch waltender Wechselbeziehungen oder

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um die (durch sich selbst bedingte) Bedingung selber, wie in ihren Manifestationen verwirklicht, immateriellen und mate- riellen (beim Fortsehen über den transitorischen Unterschied). Ob aus chemischen und physikalischen Vorgangen, ob aus biologischen oder noetischen resultierend, ist damit das Er- gebnis ins Dasein gesetzt, nicht im Nacheinander von Ursache und Wirkung, sondern wie im Bestehenden aus dessen Ge- setzlichkeiten gekündet, für des Denkwesens Verständnis, das diesem dabei allein in Frage kommt (zum Abgleich in ent- sprechender Beantwortung).

Indem, wie all andere Dinge Im Daseienden, auch die humanistische Existenzform ein integrierendes Teilglied bildei in dem sie einbegreifenden Universum, ist der objektive Stand- punkt versagt, um Ubir Sinn und Wesen seines Ganzen so, dialektisch zu diskutieren, wie sonst Überall (wo relativistische Verhaltniswerte zur Abwägung vorliegen), den Argumenta- tionen*) des Kausalitätsprinzipes innat (nach der Organisation des Denkens).

Dafs die im KOrperleib einsteckenden Organe über die sie physiologisch verknüpfenden Wechselbeziehungen miteinander sich unterhalten, nach dem aventinischen Gleichnis, ist mOglich erst, nachdem das Denken von drauTsen hinzugetreten ist, fUr Zuschau und Einblick. Dem Anthropos ist solch bewufstheit- liehe Kennmisnahme von seinem Innern dadurch erst geboten weil er, in seiner zoopolitischen Wesenheit gedoppelt, in sich selber einen Imerlokutor vorfindet, mit dem rationelle Über- legungen gepflegt werden können; vergleichungsweise wieder unter verhillmisgerechten Relationen, aber nur solange diese vorhalten: bis auf die Unttat des eigenen Seins, so dafs fUr deren Einstellung in den 'Zusammenhang der Dinge« (bei mangelndem Überbliclc der in die avotaai? tov i'lov ver- wobenen >Connexio>) die Antwort mangeh, auf die so ge-

*) Das Merkmal (nota) mehn sich zur PluralilSt im Begriff (notio), wenn durch einheitliches Band, als Ganzes, umfafsbar (ftir ■unitas in multitudine«).

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stellteo Fragen. Die auf noenschen Regionea unter don transzendental umwogenden Agentlen gezeitigte Eni£alnug tu aus den, in telluriscb eingeschlagenen Wurzeln keimendeo. Potentialititea hervorgesprolsl und vermag Über das, was im Anfang (proprinzipielij in Jenseitiges hinausliegt, eine Kl&ruog durch dasjenige erst zu erhalten, was am Reifestand in ver- stindlichen ManifesUtionen sich enthüllen sollte: und so hii die iävetfHi Xoytx^ des Denkens das bisher von ihr vcrwaocbc Kausalitätsprinzip dahin zu modifizieren, um (kraft verounft- gerechter Be^igungen aus bekannt vergewisserten Bedingungcs auf adäquate VorbediiigungeQ*},im Unbediagtea (eines Abso- luten) zurUckschlielsen, sofern der Index der ins Unabsehbvt fortschreitenden Progressionen sich bemeistem iH&t (aus dem Perfektibilismus des logischen Rechnens). Und die Richögkni des gezogenen Fazits ist konstatiert, wo (und wenn) die dem Denken immanenten Gesetzlichkeiten mit allgemein durch- waltenden zusammenstimmen und durch gewissenhaft um- legte Kontrolle der Einklang sich bestätigt: rein, wahr und klar, ohne (disharmonischen) Mißton (unter kosmischen H«r- monien).

Auf dem Munerboden der Erde ruht in festgesicbenet Begründung die Völkerkunde, angepSanzt und gepflegt in den geographischen Provinzen, innerhalb deren, im jedesmalig ge- zogenen Umgebungsbezirk, die kausal verknüpften Wechsel- beziehungen der organischen Wachsiumsprozesse dem genetiKli

*) 'Alles, was geschieht (anhebt zu sein), seui etwas vork worauf CS nach einer Regel folgt* (s. Kant) in sobesDglicber Vcx- bedingung (soweit unter Proprinzipien anntherbar). Icn noeiiscba Wachstumsprozefs des Denkens steht die psychische Kausalidi unter dem Gesetz vom »Wachstum der Energiei (s. Wundt), e >Naturkausalit9t> parallel gehend (tu gegenseitigem Abgleich;, ta Immanenz der Kausalitfit (s. Schuppe) in arithmetischen Geseun des Denkens zur Abrechnung mit den geometrisch symboliicbei im Draufsen (unter demgemtUser Entzifferung).

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geschultea Einblick rationellerweise sich klSren, wie bei Vege- tabilien und Aniraalien, so auch bei dem, unter diesen den Quadrumana nächst verwandten »Bimanus«. Wenn insofern neben Zoogrsphie (und Phytographie) eine »Anthropogeogra' phie< (5. Ratzet) sich spezialisieren liefse, so wOrde indes im >r£gne bumaine« auch der >Homo sapiens« seine' Rücksicht- nahme zu reklamieren haben, da dem Anthropos seine peri- patedsche Ergänzung des Zoon politikon (oder Ethnos) zu- gehört, und zwar naiurnotwendig (^vffEi).

Demnach wäre mit der Anthropographte eine Ethnographie verquickt, eine beschreibend deskriptive zunächst, die das, der beschreibenden Botanik (zu zeitgUltiger Umgestaltung) aus der entwicklungsschwangeren Zelle gewahne, Hulfsmittel ihrem noetischen Substrat in sozial sprachlicher Organisation zu ent- nehmen tdne, aus den ethnischen Elementargedanken, als Unttaten des Geseltschaftsgedankens (Für die auf Erforschung des Menschheitsgedankens hingewiesenen Ethnologie). Indem so wenig, wie der somatisch gesuchte Mensch realiter gesehen wird, weil nur unter seinen klimatischen Färbungen der An- schauung geboten, ebensowenig (im Gesichtskreis einer >Visio intellecnialisi) der Gesellschaftsgedanke sichtlich sein kann, sondern nur unter den Variationen seines »Conceptus mundi« ün ethnischen Weltanschauungen) erscheinbar, so ergeben sich dadurch die »VOlkergedankcn« (weil historisch -geographische Wandlungen des Gesellschaflsgedankens) als erst fafslicher Ansatzpunkt der Forschung, soweit >Homo in quantum homo solus est intellectus« (s. Alb. M.)>

Auf primitivem Niveau machen vornehmlich die geo- graphischen Ageotien des Milieu sich merkbar, wKhrend nach dem Einsetzen kultureller Bewegung die historisch hinzu- getragenen Einflüsse in zunehmender Bedeutsamkeit mitwirken und demgemBfs auszuverfolgen sind, soweit in Soader^llen des vorliegenden Studienobjekts begangbare Geschichtswege sich nachweisen lassen (zur Verbindung der geographischen Provinzen miteinander).

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Im überschaubar umgrenzten Kulturkreis der fOr den eigenen Horizont heimischer Geschichte mafsgebenden Klas«- zität tagen die bei den verschiedenen Phasen des Geschicbts- ganges auferOffneten Wegerichmngen deutlich vor Augen, so da(s bei außreffenden Ähnhchkeiten die Frage nach der Her- kunft präzis gestellt sein konnte, aber auch hier schon eine genau detailliene Behandlung verlangte, um nicht durch über- eifrig frühreif gezogene Folgerungen in die Labyrinthe der Symbolik zu geraten, wogegen die strenger geschulten Fach- gelehrten sodann ihren Protest einzulegen hatten (um den ge- sunden Menschenverstand vor Schädigungen zu bewabroi)- Und um so mehr ist nüchternste KUhlheit verlangt bei Aufbau der ethnbcben »Lehre vom Menschen«, wo jetzt aus allen Ecken und Enden der Erde das Echo gleichähnlicher Elementar- gcdanken durcheioander- und zusammensununt, beständig stets dasselbe besagend, unter lokalen Modifikationen.

Ehe hier nach dem Fremden ausgelugt werden darf^ mu& vorher über den einheimischen ein- und angeborenen Besitz vollste Sicherheit erlangt seia Und darauf allein kommt es hinaus, bei der zwischen sog. Übertragungstheorien oder Ent- lehnungstheorien und dem Völkergedanken schwebenden Kon- troverse [die (wie oft gesagt) gar keine Kontroverse auf dem ihrerseits eingenommenen Standpunkt der Betrachtung] : darauf nämlich, ob im voraus nach den von aufsen her hinzugekomme- nen [und den dadurch (veredelnd oder degeneriert) hervor- gerufenen Abweichungen] oder vorher lieber erst, nach dem normalen Bcsunde an sich; dessen verdeutlichte Kenntnis un- abweislich in Voraussetzung liegt, um jene korrekt einzu- fügen an richtiger Stelle (und sogemSls vernunftgerechter Er- klMrung).

Im übrigen würde gegen die Bezeichnung der Anthropo- geographie (an Stelle der Ethnographie) die Einwendung be- stehen, dafs. der Anthropos innerhalb der noetischen Sphlre vom Zoon politikon zur Entfaltung heranreift, in seioem in- tellektuellen Anteil, da der physische Einflufs der geographischeo

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Umgebung, soweit den somatischen Habitus betreffend, der Anthropologie reserviert ist (bei Unterscheidung von der mit ihr zusammengeiiOrigen Ethnologie).

Im PersOnItchkeitsgefUhl kommt dessen Leben mit seinem Denken zum Bewufsisein, das in solchem Sondersetn dem Seienden sich identifiziert, bei gleichstimmigen Gesetzlichkeiten, wie dem Verständnis kongenial (für eigene Erkenntnis).

Mit dem Sichselbsterleben des Denkens, als Ichheit seiner Persönlichkeit, stetigt sich dieses, seiner Wesenheil nach, in der im All des Daseienden zugehörigen Stellung. Die Eigenart wiederholt sich, wie im Reifen der Pflanze. Das sobeztlgiiche missionarische Gleichnis vermifste seinen poetischen Eindruck*) auf den wollhaarigen PhilosophenkOnig, bei seinem Disput mit dem Reisenden (s. Baker). Die aus dem begrabenen Samen neu hervorwachsende Pflanze sei eine andere (warf er ein}, die altvermoderte wäre dahin, so dafs Nanna's Pflanzenseele (b. Fechner) auf eine spezifische Fortdauer zu verzichten h&tte, weil nur, da der ganze Kosmos unsterblich (s. Hackel), an der Erhaltung teilhabend. Bei den in ihren Stoffumsetzungen jSumlich erledigten Prozessen des biologischen Organismus (mit realisiener Erfüllung) wird ihre volle Zeit aufgebraucht <je nach länger oder kurzer zugemessener Spanne). Das auf noetische Regionen hinUbergetreiene oder don für die »pars rationalb qua carent bestiae« (s. Cicero) erst ent- sprungene Denken trtigt dagegen, wenn zu sich selber um-

*) Auch die aus Belebung der dUrr klappernden Gebeine vom Propheten entnomniene Parabel hatte ihre Beeindruckung des oegerschwarEen >matter-of'ract-manf tu verfehlen gehabt, da (seiner Ansicht nach) die Knochen der Menschen ebenso vermodertea, wie die der Ochsen [die, gleich den Pferden in GOtterschSpruagen (der Klassizität), mit ihnen rivalisieren]. Damit wSre dann auch die Ver- jüngung aus dem semitischen KnSchelchen Lus abgetan, da (der (tasmanischen) Eidechse) der Schwanz abgehackt ist (beim Menschen- machen).

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gebeugt (s. Plotüi), das Prinzip der Selbsterhalmng in eigener Existenz, wodurch der negierende Widerspruch, weil ein un- denkbarer, nicht existiert, für ihre Essentia in deren Verwirk- lichung.

Die Frage nach dem Weswegen (tö ov Svexa) ist aus dem im Denken innaten Kausalitätsprinzip gestellt, ohne in Namr der Welt (als Totum) zu liegen, weil sobezUglich uobeani- wonbar. Für die Päanze klärt sich ihr Zweck, wenn die im Nachtdunkel (orphischer Nyx) verhüllten Potentialitfiten des Keims zu den am Tageslicht erstrahlenden Blüten entfalle) stehen, und don (ob Insekten dienlich oder selbstbegattet) hört die Deutung auf (bei Ruckschlag der Evolution in Involution, an der Akme), aufser soweit bei Nutzpflanzen ausverfolgbar, in ihrer Ausnutzung zur Erhaltung des Menschen (und dessen Befähigung zu ihrer Veredlung). Sofern nach anthropomor- phisierender Fassungsweise der Naturerscheinungen ein Plan untergeschoben wird, gilt derselbe nur £llr Überschaubare Sonderfalle, da das Ganze (bei mangelnder Begrenzung des (mehrweniger ausgeweiteten) Gesichtskreises durch eine Peri- phertelinie] der Umschau sich entzieht. Indem jedoch, was zur Auswirkung kommt, bei Übereinstimmigkeit durchwaUen- der Gesetzlichkeiten, wenn mit den das Denken imnuneni regulierenden Ubereinstimmig, dadurch zum Verständnis kommt ist schon diesbezüglich eine Beaatwonung geliefert, die. das richtig Gerechte aussprechend, in ihm sich bewahrheitet, sofcn bei gewissenhaft prüfender Kontrolle korrekt befunden (und somit naturnotwendig aufgedrängt).

Nachdem innerhalb der, aus den Potentialitatcn des Keimes vorbedingten, Spanne der Lebensfrist, am Standpunkt der Akme (wo die Evolution in Involution rUckschlHgt), eine zeitrVumlicIi biologische Organisation in ihrer Ausenifaltung sich erfüllt h«, geht die Sonderheit zugrunde, unter Abstolsung des Frucbi- samens, der wieder nun den identischen xivlof ytvioHt; durchlauft, sofern (von den Eingriffen künstlicher ZUchiun^ abgesehen) in den reaktioneil betneisterbaren Agenden der

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geographischen Umgebungsverhaltnisse keine Änderungen ein- getreten sind, weil solche, wenn sie das normative Mab über- schreiten, statt verbessernd, sich verschlechternd erweisen (und sohin die Zerstörung beschleunigend).

In dem (mit*der Gesellschafts Wesenheit verquickten) Orga- nismus humanistischer Existenzform wird der Retfestand zeit- rBumlich nicht angereicht, indem die Entwicklung eine flüssige verbleibt, da das aus geschichtlicher Bewegung angesammelte Erbgut auf die nachfolgende Generation Übertragen wird, zum Fonbau; ob einen kulturell veredelnden (bei bester Verzinsung des Kapitals), ob einen entartenden (infolge allzugrellen Wider- spruchs zu der im Naturzustand vorgezeichneten Artheit). Die Zielweisung liegt im Jenseits hinaus, auf deren Anstreben erst das in noetisch geschwängerter Atmosphflre heranreifende Ver- nunftdenken (der Denkwesenheit) im jed' Einzelnen der ihren sozialen Kreis konstituierenden Individualitäten hingerichtet ist, und obwohl sie dem leiblichen Gerüste nach gleichfalls dem Ver^i unterUegen, verbleibt die darin wurzelnde Denk- tatigkeit dann gerade um so unbehinderter (im freien Reich der Gedanken), wenn bei Umbeugung auf sich selbst die inner- lich gezeitigten Wissensfrüchte für eigenen Genufs zu ver- wenden befähigt (aus rationeller Schulung).

Insofern andrerseits, was das Individuum zur Gesamtmasse des Geisieskapiuls mehrend zufügt, ihm selber wieder zugute kommt weil (bei Einhaltung der Gesundheitsvorschriften) die intelligibete Welt, die aus ihrem Milieu auf sein Wachsmm förderlich einwirkt, reicher ausgestanet ist , ergibt sich eine Konsolidaritfit der Menschheit durch Raum und Zeit, mit dem Weswegen? (des Telos) darüber hinausliegend, aber (aus ver- nunftgerechtem Einblick in die durchwaltenden Gesetzlich- keiten) annaherbar, im logischen Rechnen (je mehr zu seinem Infioitesimalkalkul vervollkommnet).

Den (peripatetischen) ahiat oder t^^zorf bildet (das) o$ tvaea die Fragestellung im WettgerMtsel, die betreffs des Uni- als Tatum [da ein zweites (vergleichungsföhig) nicht

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zur VerfQgung steht], aus dem (auf Relationen verwiesenen) Kausalitatsprinzip keine Beantwortung erbalten kann, wohl aber (mehr weniger) annäherbar ist mit dem Index der Pro- gressionen, aus verständlich geklärtem EinbUck in die zweck- gemäfsen Vorveranlagungcn aktuell realisierter Organisationen, und zwar der menschlichen zunächst {für deren selbsteigeoes Interesse). Aus vergewissert bekannten Bedingungen recbt- fenigt sich (>fUr die Bekanntheitsqualitflt« oder ein »Bekanoi- heitsgcfUhl') der Ruckschluls aut adäquate Vorbedingungen im soweit Unbedingten (eines Absoluten), um aus dem Unbe- kannten bekannt zu machen, was (mit aufgehelltem Dunkel orphischer Nyx) gesetzlich sich einfUgt, in den Zusammenhang der Dinge, wenn bei gewissenhaft prüfender Kontrolle das gezogene Fazit als richtig rechtes sich bewahrheitet, im > mathe- matischen Wahrscheinlichkeitsschlub« , nach praktisch be- währter Zuverlässigkeit (in dadurch gewährter Gewifsheiti.

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Zwischenvertnerk

(.an Stelle von Vorrede oder Nachwom.

Wenn die auf natiinvissenschaftlicben Gebieten (der dort fachgerechten Disziplinen) geUufigen Folgerungen der Induk- tion auch auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften zur Anwendung gebracht werden, beeindrucken sie fremdartig, weil (oder sofern) an Lösung von Problemen erprobt, für deren Behandlung vormals die deduktiven Betrachtungsweisen Über- wogen.

Diese, einem transiiorischen Übergangsstadium anhaftende, Schwierigkeit wird mit seiner Absolvierung gehoben sein, wenn aus wechselweiser Kontrolle der Induktion und Deduktion das im logischen Rechnen gezogene Fazit nach den apodiktischen Aussagen exakter Methode seine Korrektheit zu bestltigea hat (im jedesmaligen Sonderfalle).

In der Zwischenzeit, um die auf veränderlichem Standort der Einschau andersartigen Gesichtspunkte durch einllbende Angewöhnung geläufig zu machen, sind objektive Wieder- holungen indiziert (>Repetitio est mater studiorum«).

Mit dogmatischem Dozieren (unter Einmengung subjek- tivistischer Zutaten) ist nicht viel genützt. Auf den Wegen der Erfahrung gilt das Experiment, das, wo einem direkten Messen imd Wagen nicht zuzüglich, aus vervielMtigenden Variationen utsHchliche Beobachtungsreihen (wie der An- schauung geboten) herauszuhören hat, was verhattniswenige Vergleichungen zu sagen haben (in ihren sobezUglichen unbe- streitbaren Resultaten). Je öfter also, von verschieden gesetzten

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Ausgangspunkten ab, die different modilizienen Versionen solche Unterscheidungen am Endverlauf abgleichen, um auf Gleicb- Ähnlichem zusammenzutreffen, desto zuverlässiger steht damit die in der Fragestellung gerechte Beaniwoming als eine richtig korrekie erwiesen, auch bei den organisch normativen Wachs- tumsprozessen geistiger Ausgestaltungen, wo die naturgemlü einwohnenden Regulative als vemunftgerechte fungieren (um gleichartig durchgehende Gesetzlichkeiten zu proklamieren >-

Diese fUr die iLehre vom Denken« voraussetzlich leitenden Gesichtspunkte (auf gegenwartig seinen Abschlufs annäherndem Durchgangsstadium) mögen an dieser Stelle nochmals zur An- deutung gelangen, hinsichtlich der auf den nachfolgenden Seiten folgenden Erörterungen.

Jamaica, Oktober 1904.

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E.in leder wBchst in seine Gesellachafitswesenheit hinein in die ihre soziale Atmosphäre umschwebende Vorstelluogs- weit des zeitgUltigen «Conceptus mundi«, und aus dortigen NiederschlMgen des Gemeinverstandes (lin Prfldikabilien des reinen Verstandes') wird die geistige Speisung entnommen, durch welche erstarkend das individuelle Denken zu vemunft- gerechter Emfaltung heranreift.

Der aus StofFwandlungen chemischer Prozesse In somati- schen Funktionen (längs der Nervenbahnen psychophysischer Entelechien) das irritable Muskelgewebe durchflutende Energie- strom projiziert auf dem Sinnesbereich, wo die Tore nach aulsen bin aufschlagen, die Vorstellungen, deren sensualistische Nachschwingungen (aus den ihren jedesmaligen Gesellschafts- kreis komponierenden Konstituenten) am gemeinsamen Zentrum der Gesellschafts Wesenheit zusammentreffen, wo (bei Um- setzung der Energien zu »geistigen Potenzen*) das als neu- artiger »Modus essendi« entsprungene (und aus somatischen Wurzelverzweigimgen umgeborene) Denken, zu den singulttren Individualitäten zurQckkehrend, dort wiederum an die Vor- stellungen ansetzt, um (beim Niedersteig zu den aus ihnen abgelagerten Erinnerungsbildern) seine Begri^bildungen aus- zugestalten (in den Denkschöpfungen).

Was dem Einzelnen in PotentialitHien rationeller Vorver- anlagungen schlummert, wird zu der auf ihrer Aktualisation hinaustretenden Entfaltung angeregt, durch die aus zoopoliti- scher Sprachschichtuog einfallenden Agenden dessen, was die

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GeseUschaftsgedanken automatisch geschaBen haben, nach nanir- mechanischen Regelungen, sodafs die ihnen objektiv entnehm- baren Fingerzeige zur Kontrolle dienen, wenn aus frflfareil hitzkopfiger Erklarungssucht die subjeknvistischen Zutaten sich einmefigen, die nach den Vorschriften exakter Methode in vernunftgerechter Ordnung zu hallen sind, beim logtscben Rechnen, um den Gesetzen ihre korrekte Richtigkeit zu sichern (im Wissensbesitz).

Das Denken, worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt- hat als letzt höchste Produktion, bei einer Durchquerung des kOrperleiblichen Organismus, dessen seelische Empfindungen in sich berUbergenommen, in seinem Persönlichkeitsgefühl ge- stetigt, wenn unter universell durch walten den Gesetzlichkeiten mit dem ihm übereinstimmigen identifiziert im Jenseits zeit- iHutnlicher Schranken wo, unbehindert von räumlichen Ent- fernungen, das Denken sich selber denkt und lebt (im Nun der Gegenwart).

Die lintelligibele Welt«, die auf der >Visio intellectualis' der phänomenalen (unter den nach Meteorologie der geogra- phischen Umgebung wechselnden Variationen) ihre humani- stische Er^nzung liefert, ist eine von vornherein anders- und eigenartige, weil aus dem Hypokeimenon stotFentkleideter Agentien in ihre Existenz getreten, um das unter zoologisch verwandten Animalien typisch gekennzeichnete »Animal ratio- nale« mit der Gesellschafiswesenheit zu umkleiden (als iZoon logikon«).

Der, biochemischen Stoffumwandlungen (somatischer Funk- tionen) entquollene, Energiestrom, längs der das irritable Muskel- gewebe durchspinnenden Nervenbahnen mit psychischen Emc- lechien (des »Iniluxus physicus<) hinfiutend, gelangt, an dem Sinnesbereich angelandet, in dort konform entsprechende Kikd- mtmikation mit physikalisch auftreffenden Impulsen, die, durch reaktionellen Widerwurf ausgeglichen und neutralisiert, in den VoTstellungen projizien stehen, und die aus ihnen (in Weite des seine Konstituenten umgreifenden Gesellschatekrebies) luf

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zoopolitischer Sprachscbichtung traosponienen Nachschwin- gungen sensu alis tischer Eindrucke rufen nun das im gemein- samen Zentrum gestedgte Gesellschafts Wesen ins Dasein, aus dessen Sphäre der noetische Reflex auf die Singularitäten des psychophysischen Organismus zurückspiegelt, um das indivi- duelle Denken aus vemunftgerechten Voratilagen zu dem- gemäfser Reifung zu zeitigen.

Was also automatisch die Gesellschaftsgedanken schaffen, ist auf dem Denkbereich das relativ filtere xatä X6}'oy, da die im jedesmaligen >Conccpius mundi« umschwebende Vor- stellungswell mit den >Schemata< ihrer yoijtä bereits fertig stehen muls, ehe das in sie hineinwachsende Individuum die für das Gedeihen seines geistigen Wachstums erforderliche Speisung voa dort her entnehmen kann. Nachdem durch die- selbe erstarkt, vermag das Denkwesen auf das Gemeindenken (wenn die Durchschnitts mafse um eine Kopfeslänge Über- ragend) aktiv bedingend zurückwirken, um das passiv daraus Entlehnte mit Zinsen zurückzuzahlen, zu dessen Bestem (falls seine eigene Konstitution eine normativ gesundheitliche).

Die somatischen Nachschwingungen setzen aus opto- akustischer Konkordanz zu lautlich umkleideten Anschauungs- bildem sich um, nach (Kant's) »transzendentalem Schema* der vermittelnden Vorstellung, einerseits intellektuell, anderseits sinnlich, und bei sekundär neuer Weltschßpfung käme dies betre& der elementaren Eigenschaften der Dinge auf (Zeno's) Xgwfitntt iiQÖTOf a^Vt^^'^^^C^i '^^ ^^^i hinaus).

Es handelt sich nicht um einen mit seinen Archetypen hyperkosmiscb transzendentalen x6afio? yotizög, sondern um den von den Gesellschafisged&nken naturmechanisch geschaffe- nen aus den Vorbedinglichkeiten humanistischer Existenz, in Prädikamenten als 'Summa rerum genera« oder (b. Abfilard) 'rAntepraedicamentai (proprtnzipieller Anfänge).

Ob die Geschöpfe aus Schöpfungsgedanken brahmanischer Kontemplation, ob aus (Leibniz') iFulguraiionen« des »Deus (sive Natura)' hervorgestofsen (»vom siofsenden Gott"), immer

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Wären sie aus den ihr Dasein in adüquat entsprechenden Wechsel- beziehungen begründenden Bedingungen auf deren Vorbeding- lichkehen hin realisiert, zu deren Annäherung die Weft«- weisung allgemein gültig erprobten Gesetzlichkeiten zu eot- nehmen ist, wo sie mit den des Denkens einstimmig zusammen- treffen, am (Punctum saliens', die Zielrichtung erhellend, für weiteren Ausverfolg.

Aus seinen Anftngen oder aßx"^ ('^'^ erstfafslich in den mit Stoffwandtungen chemischer Prozesse diastatisch verwirt- lichten Keimungen sich manifestieren) hervorgequollen, hat der Energiestrom aus den seinem Möglichkeitssein eingebetteten Potentialittiten alldiejenigen Voranlagen oder (b. Benekc) An- f^elegtheiten in (Descartes'} >Idea rerum materiahum« disposi- tionell oder diathetisch mit sich zu führen, die im Gange dei Ausentfaltung zu ihrer Aktualisation zu gelangen haben, also auch die für Rationalitat des >Animal rationale* prBkonditio- nellen Voraussetzungen der Gesellschafts Wesenheit, weil inso- fern (Thom. Aq.'s) >Semina scientiarum« (Primae cooceptionesi auf geistigen Regionen realisiert. Beim Entwicklungsgang des psychophysisch singularen Organismus verbleiben sie auf dem Sinnesbereich den Vorstellungen latent inhHriereod in dem Knospenzustand, der nun jedoch, nachdem aus Gesamiknfi des Gesellschaftskreises (beim Zusammentreffea der sensualisti- . sehen NachschMringungen aus all seinen Konstituenten) auf | zoopolitiscber Sprachschichtung die dortige Vorstellungswek automatisch projizien worden, dem noetisch zurackgespiegetien Reflex die intellektuelle Förderung entnimmt, um (in der In- dividualität) zur Blüte aufzubrechen, für vemunftgerecht« Heranreifen im bewufstlichen PersOnlichkeitsgefUhl des Einiel- nen oder »Einzigen«. In den ihre WissensfrUchte ansetzenden Denkschöpfungen liegen demnach die VoranfMnge bereits int- manent, jedoch iMngs des in den Metamorphosen der Durch- gangsstadien umrollenden Energiestroms dann erst annüherbir. nachdem auf objektivem Standort der Umschau ausreidKiid erhellende Lichter der Forschung sich entzündet haben, um

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in die subjektivistisch abdunkelnden Tiefen hinabzuleuchten, bei Umbeugung des Denkens auf eigene Wesenheit (des Denk- wesens).

Immerhin kommt es dem Deokwesen, das betreGk seiner Körperleiblichkeil in der (allUbrige Lebewesen überall um- htillenden) StoffhUlse steckt, in Ansehung seiner vitalen Inter- essen auf die geistig ihm bewulstheidichen zunächst (oder alleinig) an, und um die in ihm gestellten Probleme methodisch exakt in Angriff zu nehmen, bedarf es vorerst für verh&ltnis- gerechte Vergleichungen der (ihrem Ganzen eingegliederten) TeilgrOfsen einer Totalität des Umblicks Über was der Be- trachtung zugänglich vorhanden überhaupt, und demgemäfs sohin einer «Erschöpfung der DenkmOglichkeiten« als »Con- ditio sine qua non« für alles weitere, sofern die Untersuchung auf Basis der komparativ-genetischen Methode zu führen ist, indem die namrforsc blich bewährte Behand In ngs weise auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften gleichfalls zur Anwendung gebracht wird. Seit dort aus ethnischen Zeugenaussagen ein tatsächlich fundamentiertes Arbeitsmaterial beschafft worden ist, findet sich alles in geregelter Ordnung. In ihre geo- graphisch-historischen Wandtungen eingekßrpert (und sichdich in leiblebe ndigen Völkern vor Augen stehend), bieten die Ge- sellschaftsgedanken (als Völkergedanken, wie sie das Volk sich denkt) Überfülle an vergleichungsfähigen Anschauungsbildem, und bei ihrer Reduktion auf die Unitäten gleichanig durch- gehender »Elementargedanken« sind dem logischen Rechnen logarithmische Erleichterungen geliefen, mit deren Hülfen die Erschöpfung der DenkmOglichkeiten spielerisch sich wird er- ledigen lassen (nach dem Mafsstabe dessen, was im Fortgang weniger Dezennien sich hat bereits vollziehen lassen).

Das systematische Studium der Gesellschaftsgedanken hat die dem geistigen Leben und Weben innaten Namrgesetze darzulegen. In deutlich fafsbaren Anschauungen fixiert, wird von ihnen eine objektiv zuverlässige Kontrolle geboten, fUr die individuelle Denktätigkeit, damit, wenn aus subjektiven Ab-

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imingen VemllDfteleieii uDterUufen, zur Entstellung des ver- nunftgerecht geschulten Denkens, diesem seine Korrektheit be- wahrt bleibt (im logischen Rechnen).

Die Gesellschsftsgedanken ergeben sich in den Universalien (oder Pitdikabilien und ihren »Quinque voces<) als d«s nmi TÖy JLiiyoy (s. Aristoteles) Frühere im allgemeinen, nicht jedocb iy adgayoS töntf (b. Plato) hinausliegend, getrennt (z«pk) vom Wahrnehmlichen, sondern mit ihm verwachsen in (sioi- scben) ysyiKÖTcna, den Gattungsbegriffen der Gedanken, soweii aus Nachschwingungen sensualistischer Eindrücke des psycho- physisch singulüren Organismus das dem Gesellschaftskreis Allgemeine ziu- Geltung bringend, auf zoopolitischer Sprach- Schichtung, im automatischen Schaffen der Gesellschafis- gedanken unter den Niederschlagen der Gemeinverstiüidlicfa- keiten (im logischen Viersatz).

Von dort entnimmt der dem Gesellschaftskreis integrierendt Einzelne seine geistige Speisung für vemunftge rechte Schulunf;. um zum Individuum (lEns omnimodo determinatum«) sich xu stetigen, in selbsfflndiger Unabhängigkeit, je nach gewissenhaft abgeglichenem PersÖDlichkeitsgefUhl.

Das Sehorgan des psychophysischen Organismus tendiert 2U scharf genauer Unterscheidung, indem der Fokus des Auges fUr genaue Auffassung sich einstellt, wogegen bei den auf zoo- politischer Sprachschichtung aus den ihren Gesellschaftskreb konstituierenden Singularitäten zusammentreffenden Nach- schwingungen sensualistischer Eindrucke das Einzelne in All- gemeinheiten verschwimmt, wie sie, durch die Wonbezeich- nung fixiert, dann festgehalten werden. Um aus ihnen wiederum auf das tatsachlich im Besonderen Angelegte zurUckzukommea. ist Aufgabe (bei Ruckspiegelung des noetischen Refiezes des zu vemunftgerechter Reifung gezeitigten Denkens) der lin ihrem PersOnlichkeitsgefÜhl' bewufstheitlich gestetigten Indivi- dualität.

Und damit lOst sich die von Nominalisien und Realisteo umstrittene Kontroverse, sowie die zwischen Induktion uol

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Deduktion bei beidereeioger Kontrolle (in doppelt gefestigter ficststigung). Die im somatischen Organismus der Sttuiea- organe reaktioneil projizienen Vorstellungen sind, weil an dieses gebunden, unveiHnderlich, aufser wieweit, wenn in den Erinnerungsbildern auftauchend (aus dem Durcheinander der im >Sensorium commune« kreuzenden Nervenbahnen), mit Verschleierungen getrübt, infolge der ineinandergeraienen Schwingungen.

Die mit den Nachschwingungen sensualislischer Eindrucke (im Ambitus des seine Einzelheiten umgreifenden Gesellschafts- kreisesjaufdie zoopolitische Sprachschichtung hinübergetragenen Vorstellungen werden dort (weil in Pluralitlten hingczogeni aus ihrer Vereinzelung zu Allgemeinheiten erweitert, und dem (beim rUckspiegelnden Reflex) aus den psyciiischen Entelechien (des ilnfluxus physicusc) zu vemunftgerechter Reifung ge- zeitigien Denken liegt die Aufgabe ob, aus solchen Generali- sationen auf die im einzelnen unterliegenden Tatsachen zurück- zukommen und sie zu festigen auf dem Wege der Erfiihrung, auf deren exakt erprobte tatsachliche Unterlagen (in anschaulichen Sinnesvrahrnehmungen) zurückzugehen ist, um die Methode der Naturfbrschimg auch auf dem Bereich der Geisteswissenschaften (an dem dort beschaSten Arbeitsmaterial) zur Anwendung ge- langen zu lassen (und der Individualität die eigene Wesenheit zu erhellen).

Betreu seiner in gesellschaftlicher Organisation (zu deren Verknüpfung mit der individuell funktionell ausgewirkten Tätig- keit) ist das Denken, bei Umsetzung der Energien zu »geistigen Potenzen', aus den Wechselbeziehungen der ihren sozialen Kreis komponierenden Konstimenten entsprungen, beim Za- .sammentrefien deren sensualislischer Nachschwingungen, wenn mittelst der, infolge des humanistisch artikulationsf9higen Stimm- apparates, zu sprachlichen Merkzeichen der Worte umschrie- benen Empfindungen, verständlich miteinander verkehrend.

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unter gemeinsam umschlingendem Sprachband. Und todem solche Denktatigkeit, den Empfindungen biologisch bereits eio- gewoben (aus einheitlich durchflutendem Energiestrom), zu deren zentralisierendem Sitz am »Sensorium commune«, wo die aus den Vorstellungen abgeblafsten Erinnerungen in den Gedachtniskamcnem lagern, zurückgewendet ist, um seine noetischen Schwingungen dem Rhythmus der psychophysisdiea des aus somatischen Funktionen emithrten Organismus lu assoziieren, wird durch die aus der Gesellschaftssphftre (itif zoopotitischer Sprachschichtung) geistig zugefDhrte Speisung der Individualität eine vemunftgerechte Leitung der trüb durcb- wogenden GefUhlsempfin düngen ermöglicht, um durch das auf objektivem Standon der Zuschau entzündete Ucfat die ab- dunkelnden Tiefen der Subjektivität zu erhellen und zu kliren.

Weil insofern von aufsen her aus dem automatisch (in Um- setzung sensualistischer Nachschwingungen zu lautlich um- kleideten Anschauungsbildem) geschaffenen Bereich der Gesell- scbaftsgedanken hinUbergenommen (oder hertlbergekoomicnl, beeindruckt das Denken den psychophysischen Oi^anismus ab etwas andersartig, befremdlich demgemfib, mit dem >Es<, das in uns denkt, und erst, wenn auf sich selber umgebeugit, in eigener Wesenheit des Denkwesens (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt) einheitlich sich einfügt (mit deudich zunehmender Erkennmis).

Mittelst der aus den idiosynkratischen Difi'erenziertmgea der im sozialen Ganzen einbegriffenen Teilglieder (oder in ihm verglie denen Teilganzen) nach verhaltnisgerechten GrObcs- werten geliefenen Vergleichungen, wird jedem Einzelnen die ihm in seinem PersönlichkeitsgefUhl zukommende BewubtbeiE umschrieben und im festen Zifferwen fixiert, je nach dem aus Erfüllung obliegender Pflichten dementsprechend zuständiger Rechte deren Genufs als sobezUglich berechtigter sich bean- spruchen lalst: rechtsgemflls und zwar zum Besten des Ge- meinwesens nicht nur, sondern der darin intregriereaden Einid- heiten desgleichen, weil aus dessen Wohlergehen Nutzea

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ziehend, für egoistisch private Interessen (bei richtigem Ver- ständnis derselben).

Anbetreffs des in seinem GeselkchaftskOrper inkamienen Zoon politikon sind die ethischen Funktionen als natumot- wendige Vorbedingungen sozialer Existenz normativ zu Üben und zu p&egen, durch das Denken, um im Guten (dem a^ai^w als x^'^*f^'"') solid haltbare Güter sich zu erwerben, deren Be sitz ihm dauernd zugute zu kommen hat.

Nach Erledigung der sogemäfs obliegenden Aufgaben, zum sympathischen Abgleich mit der sozial umgebenden Atmo- sphäre, darf die DenktBtigkeii darauf hingerichtet sein, die aus ratitmellen Voranlagen der Individualitat innaten Befähigungen nach besten Kräften auszuverwerten, um mit dem AU des Daseienden, worin wie jedes Sondersein auch das menschliche heimarmenisch verwoben steht, eine zusagende Abfindung zu treffen, und bei Vervollkommnung der auf dem Sinnesbereich projizierten Vorstellungen zu intellektuellen Begri&bildungen (auf der »Visio memis*) unter universell durch waltenden Ge- setzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen zu assimi- lieren und kongenial zu identifizieren, im Einklang kosmischer Harmonien.

Unter derartig biologisch geregelten Vorgängen des Be- grifisdenkens werden die aus chemischen Stofiwandlungen '(somatisch physiologischer Funktionen) psychisch entströmten Entelecbien, wie sie in den Empfindungen beim »dumpfen Wehen des Geistes« (b. Heget) sich auswirken, von dem, was materiell anhaftet, gesäubert, um zu liebevoll den Nächsten umfassenden Geftkhlen hinU hergenommen zu sein in die geistige Sphäre, wo das Denken als letzt höchstes Entfaltungs- erzeugnis des Denkwesens ausläuft in das Jenseits zeiträum- licher Schranken, dem Verhängnis der im Kreislauf des Eni- ätchens und Vergehens umrollenden Vergänglichkeit entzogen (in der Gedanken freiem Reich).

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Die durch ethische Funktionen als naturnotwendige Vor- bedingungen sozialer Existenz lebensfähige Orgattisatian des Gesellschaftswesens*) bedarf, weil durch instinktiv noch be- wufstlose Willensbestrebungen reguliert, eines Hinblicks auf die im naturmechanischen Schaffen der Gesellschaftsgedanken projizienen Archetypen insofern, eines KÖa/toi vaf nf$, der durch eine idealistische >Scientia traosphysica* (der Metaphysik) hyperkosmisch (suprananiralistisch und suprarationaliaxisdii imaginiert war im Irgend oder Nirgendwo, der indes bei Ersetzung der deduktiv umhertreibenden Wolkengebilde durch naturforschliche Induktion naturgerecht real sich angewachsen erweist, und rationell etnfUgbar dem den Kosmos durchströmen- den Zusammenklang, nach (stoischem) Weltgesetz eines ^^tfo;

*) Die Gesellschafisgedanken, wie im jedesmaligeD tConcepn» mundi« realisiert, sind in ihrem eutomatiscben Schaffen (zum Nieder- schlag der Gemeio Verständlichkeiten] die relativ älteren, da erst durch die der zoopolitischen Sprachschichtung entnommene Spei- sung das individuelle Denken zu vemunftgerechter Reifung sich seitigt. Insofern hat dasselbe (im Gange der Kulturgeschichte) mh der Deduktion zu beginnen, beim Ansatz in die fertig bereits um' schwebenden Denkgebilde, nicht die Archetypen abgetreant {gm- gunif) stabender Idealwelten, sondern die aus den Hallen der Ge- sellschaftssphäre zurUcktfinenden »Principia per se< (in »Notiones communesi), wShrend (nachdem im Verlaufe objektiver Forschung) tatiHchlicbe Daten angesammelt sind, die Induktion mit ihnen auf- erbaut, synthetisch unter Überwachung durch prüfende Konttolle (aus analytischer Zerlegung), 4 f*i>' y^f aiv9fnt dnA kSv i^x^ ^*t taitf ini TB tx Tiär dggüi', 4 '^* ijviiili'inc Inayoiös taitr tat rät dp/'C itno loü ifiou; ds id tf (s. Alex. Aphr.). Die analytische Methode ist also die Methodus resolutiva (s. Hobbes) neben der compositiTi (synthetica), als progressive der Induktion (Epagoge), neben der Deduktion (Apagoge). »Inductio est oratio, per quam fit a paracu- laribus ad universalia progressio« (s. Boethius), >a singularibus ad universale« (b. Occam). iSpes est una in inductione vera« (s. Bacoa). wobei jedoch die addierende Induktion bei »Zuleitung der Wissens- stoffe« (s, DUhring) ihrer Kontrollierung durch die (subtrahie- rende) Deduktion bedarf (um das vom logischen Rechnen gesogene Fazit auf seine Richtigkeit zu prüfen).

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iöytf oder {b. Cicero) 'Recu ratio« (»quae cum sit lex, lege quoque consociaü homines cum diis putandj sumus<). Der daraus redende Logos Überbringt mit dem, was innerhalb der die Geseltschaftswesenheit einbe hausen den Hallen ihm er- schallte, seine Lehren an die aus des Herzens Innern flüstern- den Stimmen (eines >Daimonion<), zu vernunftgerechter Deu- tung dessen, was (bei Unterhalmng des lam iärog mit dem s?a löjrog) nach Mafsweite des Verständnisses fafsbar (in «Ai;^); i-öros), um in Beantwortung neu stets (frisch und erfrischend) aus dem »Concursus« jenseitiger Anwehungen anregender Frage- stellungen unablässig voranzugehen, bis sie bei angereichtem Ruhestand mit dem Gefühl der Befriedigung beseligen {in so- bezüglich zusagender Beantwortung).

Von dem Denken getragen, war der >Logosi, bei Ge- schlechtswandlung der Sophia in den Spiritus saoctus (*Hagion Pneuma«), einem auf sein *Hen« hinweisenden »Nous« eni- flosseo, heilig vitale Interessen (aus SchöpfuRgsweiien eines ■Honover«) kündend, die der zu seiner irdischen Heimat ein- gehehrte Denkgeist, wenn bei gesundheitlicher Ernährung aus Xöyoi ttnMQitentxoi (somatisch eingeschlagener Wurzelverzwei- gungen) zu rationeller Reifung erstarkt, gewissenhafter Prü- fung zu unterziehen hat, um mit zuverlässig gesicherten Bau- steinen für (erlösend) bevorstehende Ablösung vom zeitraumlich zerfallenden Stamm diejenige Behausung sich vorzubereiten, die, bei rechtsgemüfser Einfügung in die, aus ffvitnä^Kt täy SXuv symmetrisch unter rhythmischem Einklang empfundene, Harmonie des Allseins, auch dem Eigensein als gerecht zu- sagende sich zu erweisen hat, da aus ertahrungsgemafs er- probter Richtigkeit der Gesetze ihre Gerechtigkeit folgt, wenn richtig gerecht das Denken sich selber denkt, was in ihm lebt und webt (einverwoben im selbstgesetzten Gesetz).

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Das Lebewesen lebt seine Zeit, verlebt seine Wesenheit in der Zeit, und diese Zeitspanne bildet nur die fiursere Um- rahmung fUr das, was innerhalb derselben in rflumlich aus- gestatteten Metamorphosen sich verwirklicht. Die Minuten sind gelebt und hingelebt mit so bezüglichem Eindruck des Verlaufe für ein nach dem angelegten Marsstab meisbares Zeit- mafs [im Addieren bei der Evolution und Subtrahieren bei der Involution).

Daneben gilt keine Zeit, denn Über den faktischen An- beginn (des Keim Prozesses) hinaus gafft in proprinzipiellen Anfängen eine Tabula rasa, mit keinerlei Bclehruogen be- schrieben (oder spöttischen, nur für die sie um ihre Antworten bestürmenden Fragestellungen), und der Endverlauf bei Ak- tualisierung innaier Potentialitaten schlagt zurUck in den stoff- lichen Staub (woher gekommen).

Bei den phänomenalen Organisationen handelt es sieb demnach um die räumlichen Erscheinungswesen inmitten des den mikrokosmischen Horizont am Uberblickbaren Planeten vorhanden gegebenen Raumbehälter unter Beeinflussung durch die aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten, mit Durchquerung das Solarsystem (ab letzte Station) einfallender Enei^en zum Ansatz des kinetisch Aus- und Umgewirkten.

In Abrundung seiner Räumlichkeit umschaubar, ist das terrestrische Erdenhaus, soweit tatsächliche Aussagen sprechen' ein sempitemes, unberührt von der Zeit, weil wer das Ab- rollen einer Zeitperiode in sobezUglicher Katastrophe des Ent- stehens und Vergehens leiblebendig durchgelebt hatte, damit aus dem Leben ausgestrichen wäre und unbefähigt, erfahrungs- gemäfs darüber zu erzählen, wie es dabei zugegangen.

So ist betreffs solcher Berichterstattungen auf diejenig zu- verlässigen Zeugenaussagen Verzicht zu leisten, wie von der exakten Methode verlangt in sicher konstatienen SonderftUen. und obwohl (aus konform zusammenstimmenden Wechsel- beziehungen) zu provisorischer Setzung wohlberechtigte Hypo- thesen die tellurischen Teilgröfsen einem sie verl^tnisgerechieo

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um&ssenden Ganzen eingefügt (und auch nebulare Kosmo- gonien gewagt) haben, ist damit weder über den (bei man- gelnder Peripherie) im Unräumlichen negienen Raum positiv ein Irgendetwas besagt, noch über die in ihrem Fluge eat- schwundene Zeit [den Ausblick auf ein Woher und Wohin).

Und so umrollea die Lebewesen ihre Existenzen, unter zein^umiichen Banden mit Unabfioderlichkeit der Zeit bei stetigen Änderungen des raumlichen Bestandes, auf solche Zwecke deutend, wie sie im Haushalt der Natur beabsichtigt sein mögen, (auf deren Verantwonuog hin).

Hier nun proklamiert sich die dem humanistischen Lebe- wesen reserviene Ausnahmsstellung, indem dasselbe mit jenem Jenseits, wo die Schranken von Raum und Zeit zur Aufhebung kommen, korrespondierende Kommunikation einzuleiten ver- mag, ^enn unter universell durch walten den Gesetzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen sich assimilierend (im Ein- klang kosmischer Harmonien). Diese die humanistische Exi- stenzform charakterisierende Besonderheit beruht auf seiner aus Doppelung hergestellten Einigung bei ErgOnzutig des An- ihropos durch sein >Zoon politikon<, indem die gesellschaft- liche Wesenheit, obwohl in letzter Instanz gleichfalls auf chemisch stoffumwandelnde Prozesse somatischer Funktionen zurückwirkend, doch bei derUmgeburt zu sekund&rer Schöpfung aus einem stoffum kleideten Hypokeimenon hervortritt, wie physikalischen Agentien entnommen, auf den Sinnesbereich, wenn die Nachschwingungen sensualistischer Eindrtlcke auf zoopolitischcr Sprachschichtung zu lautlich umkleideten Aa- schauungsbildem sich umsetzen und den daraus resultierenden Niederschlägen des Gemeinverstandes, als neuartiger >Modus essendi« (bei Umsetzung der Energien zu 'geistigen Potenzen«), die DenktBtigkeit entspringt, um bei Ruckspiegelung des no- etischen Reflexes auf den psycho-physischen Organismus aus rationellen Vorveranlagungen das vernun^gerechte Denken zu zeitigen, zu seinen Denkschöpfungen. Wenn unbehindert von räumlichen Entfernungen zeitlos das Denken sich selber lebt

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und denkt, steht das Denkwesen {dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt) im All des Daseienden dessen Vorbedinglicb- keiten einverknUpft (zur Identißkation).

Ab auf den Endverlauf hinzielende Auswirkung des bio- logisch allgemeinen »Schema* des aus proprinzipiellen AnßiageD realisienen Denkwesens hat die Denktätigkeit all' das, was dessen Wesenheil empfindungsvoll durchwallt, an sich und in sich hineinzuziehen, um mit sich in das Jenseits zeitraumUcher Schranken (und der Vergänglichkeit) hinUberzuretten, was im PersOnlichkeitsgefUhl zu sich selber spricht, wenn unter uni- versellen Gesetzlichkeiten kongenial Ubereinstimmig ihm zu reden begonnen habend, (in soweitiger Mafsweiie des Verständ- nisses).

Unbehindert von raumlichen Entfernungen, lebt zeitlos das Denken sich selber im >Nunc stans< der Gegenwart (ohne Vor und Nach). Dafs an einem Universum, wie in dem für zeiti^umlichen Gesichtskreis aus dem Ali des Daseienden heraus- geschnittenen Segment flngien, jed' aufserhalbliches Daneben durch die Totalität negien ist, besagt sich tautologisch schon, und so hat das aus dem Gewordensein im Seienden Verwirk- lichte seine Vorbedingungen in sich selber zu tragen, (um ein- wohnende Potentialitaien auf höheren Potenzen zu aktuali- sieren).

Im sinnlichen Gesichtskreis umzieht sich der Raum mit der Zirkumferenz jedmaliger Sehweite, wahrend die Zeit itc Geticke des Herzens gezählt sein könnte, [wenn solch nuti- lose VertrödluDg derselben erlaubt wMre].

Sie flieht dahin, und uns liegt ob sie auszunutzen, um die kostbaren Minuten zu verwenen für was sie bestimmt sind, (der gestellten Aufgabe gemfils).

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Innerhalb des RaumbehMlters wie mit seinen optischen Täuschungen jedesmal fixierbar nach dem Standpunkt der Kenntnisse, bcj^nnt das Denken seine ordnende Tätigkeit nach Vorstufen des Kausal itStsprinzipes, und wenn ihm vergleichnngs- fahige Relationen (in seinem Arbeitsmaterial) entbrechen, fUr rönmltch korrekte KonsUtierung, verbleibt die Schlufsziehuag in erfümingsgemara bekannten Bedingungen auf adäquate Vor- bedingungen (eines Absoluten).

Und somit in das Jenseits übergetreten, hat nun aus diesen Gesetzlichkeiten das Denken sein inneres Gleichgewicht zu stetigen, {bei Umbeugung auf eigene Wesenheit).

In humanistischer Existenzform ist dem seinem Zoon politikon durch gesellacbaftlich umschlingendes Sprachband cinverwobeneo Antfaropos die normative Pflege der ethischen Funktionen als natumotwendige Vorbedingung sozialer Lebensf^igkeit zur Aufgabe gestellt, und wer fUr sogetnafs gutes Betragen ein Zeugnis >cum laude« ausgestellt erbalten hat (über treue Pflichterfüllung), darf im Vertrauen auf solches Dokument, das vor jedem Gerichtstribunal zu respektieren ist, unbekümmen dem ferner Bevorstehenden entgegensehen, in- dem aus den erfahrungsgemäfs in ihrer Richtigkeit erprobten Gesetzen, wie des Daseienden All durchwaltend, deren Gerech- tigkeit folgt, sodab ein jeder des Seinen vergewissert ist und dies zu seinem Besten zu wenden, in eigene fiand gelegt ist, (bei ernst ehrlichem Wollen).

Dafs auf einer das Sinnliche überragenden SphSre Ver- siimbildlichungen etwelcher An ausfallen, erledigt sich per se <mii sobezUgUcher AnnulliBzierung im logischen Rechnen}.

Wer von Gläubigkeit besessen, vergessen und erpicht dar- auf. Unmögliches möglich zu machen, hat tixötsf f*v99i eschatologischer PhantasiegemBlde in buntester Auswahl (auf ethnologischen Sammellisten) verfügbar gestellt, um seine >Cu- riositas rerum novarum« durch kurios wunderliche Abenteuer-

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lichkeiten zu erstaunen, wie sie im poetischen Schmuck eine >divtna commedia« durchspielen, mit prosaisch hausbackenen SeitenstUcken daneben (in überreichlichster Auswahl auch dem Heilshungrigsten genug).

Wenn daneben der aus immanentem OrganisationspriDzJp auf Erhellung des Unbekannten {ffvaet) hingewiesene AVissens- drang, dem Zuge religiöser Sehnung hingegeben, dem Singen und Sagen, den in ihnen flUsteraden Verheifsungen lauscht; dann zu einer vot/a»^ vof,f!tu^ fortgeführt, erringt er seine schönste Belohnung sich selbst, aus Schwelgen in Seligkeits- geatlssen (beim Denken, das sich selber denkt).

Die Gegenwart, in der wir leben, hat die Bezeichnung eines Zeitalters der Naturwissenschaft erhalten, um sie mit dem ihr mafsgebenden Charakter zu prügen.

Mit diesem Schlagwone soll besagt sein, dafs die bisher dualistische Spaltung zwischen Natur und Geisteswissensdiaft ihre monistische Abgleichung zu erhalten hat, für einheitliche Abrundung der künftighin gültigen Weltanschauung. Und diese Einigung ist dadurch herbeizuführen, dafs die in der Natur- forschung erfahrungsgemafs exakt erprobte Methode auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften desgleichen zur Anwendung gebracht wird, damit auch hier, wo im schwankenden Meinen und Scheinen die Ansichten dualistisch miteinander streitea auf Fragestellungen, wie sie sich bieten, eine klar bestimime Antwort erteilt werde, mit derjeiugen Sicherheit, wie inner- halb der von ihr beherrschten Fachdisziplinen der Natur- forschung zusteht, um im jedesmaligen SonderMle eine apo- diktische Entscheidung abzugeben, wenn die zur Stutze der Beweisführung tatsächlich erforderten Daten in genugsanwr Menge verfügbar stehen, und somit das beim Rechnen aus ihnen gezogene Fazit bei prüfend angelegter Kontrolle als richtiges sich bestätigen Isfst.

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Diese naturforschliche Forschungsmethode liegt begründet auf Vergleichuagen, da, wo immer unter den in das Daseiende verwobenen Wectiselbeziehungen äquivalent gerechte Ver- hSlmiswene korrekt sich ineinanderfügen, an den daraus ab- geleiteten Schlufsfolgerungen nicht gerUttelt werden kann, weil in der «Concatenatio rerum* auf Res facti beruhend in realer Verwirklichung (zur >Entitas posiliva« im konkreten >£ns posi- livum«).

Die sobezUglich komparative Methode ist eine moderne Errungenschaft, seit jenem kritischen Wendepunkt der Kultur- geschichte datierend, als aus dem Dunkel mittelalterlicher Nacht die Morgenröte aufdämmerte zum Tagesanbruch dieses Zeitalters der Naturwissenschaften, das uns jetzt in voller Mittagshelle umfängt.

Die vereinzelt voneinander abgetrennten Völker des Erd- balls, wie sie auf Isolierschemeln dasalsen über selbstgelegte Eier brütend und grübelnd (ein jedes für sich), wurden durch die Zirkumnavigation des Globus im Wechselverkehr mit- einander zusammengeführt, und dadurch war die Ära der ver- gleichungs weise aus gegenseitiger Kontrolle ihre Aussagen zu- verlässig konstatierenden Forschung eröffnet, aus deren sub- stantiell geliefertem Arbeitsmaterial das imposante Wissens- gebflude der Naturforschung aufgerichtet worden ist.

Die Geisteswissenschaften halten damals (den Bedingungs- verhalmissen der Sachlage nach) an solchen Vorzügen nicht partizipieren können. Aber auch ihnen ist neuerdings seit Zirkumnavigation des >Globus intellectualis< (um Mine des vorigen Jahrhunderts) ihr Arbeitsmaterial in Hülle und Fülle beschafft (aus den tatsächlich redenden Belegstücken ethnischer Aussagen), und fortab steht demnach nichts weiter im Wege, die humanistischen Studien der Geisteswissenschaften nach der in der Naturforschung probat erfundenen Methode in Be- handlung zu nehmen; nach der komparativen also, der die genetische hinzugewonnen ist (für weitere Erleichterungen). Im Hinblick auf phänomenale Erscheinungsweisen, wenn

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die aus ihrer »Natura nanirans« hervortreibende »Natura natu- rata* ihre Schöpfungen manifestiert, ist alles bestens in Onl- nung gebracht, und das naturkundig geschulte Auge sdiam ungescheut umher, ohne Bangen, auf undurchdringenden Wider- stand zu stoben, da jede Frage ihrer Beantwortung gewib, wenn nicht jetzt bereits (wo au^eichende Daten noch mangeln) doch voraussehbar (nach naturgemafser Konsequenz) in systema- tischem Fortgang der Forschung.

Auf dem Gebiet der Geisteswissenschaften in »intelÜgibcler Welt« geistiger Regionen schaut es betrüblicher aus, da bkr. beim Ausfall eines normal abwagenden Mafsstabs, jeder bei den Debatten schwatzen zu dUrtep meint, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, oder vielleicht, um eigene Arbeitsbemtlhung zu sparen, hinhorcht auf was ein anderer ihm einspricht, als Blinder vom Blinden geleitet zu weiterer Verirrung in trr- gSngen. -

Und doch ist es gerade hier, wo die vitalen Probleme des Menschendaseins ihre Fragen stellen und zwingend deren Be- antwortung erheischen, da es sich bei ihnen um Leben und Tod bandelt, (um ein Sein oder Nichtsein).

In Vorfrage indes stellt die Frage sich, was aberhaupi hier tragt mit und aus jenem >Es<, das in uns denkt, wenn der Anthropos mit dem, ihm natumotwendig zugehOrigea, Zoon politikon in Unterhaltung eintritt, um die von der im Herzen flüsternden Stimme eines >Daimonion> gestellten Fragen nach den BUS den Reden des hinzugetretenen Logos gekündeten Lehren entsprechenderweise zu beantworten.

Die für humanistische Existenzform charakteristische Ge- sellschaftswesenheit (in dem vom gemeinsamen Sprachband sozial umschlungenen Kreis) wird mit den konstituierenden Individualitäten zum einheitlich lebensfähigen Zusammenhang verknüpft durch das Denken, das, aus dem Sinnesbereich zum Anheben auf gesellschaftlicher Sphäre angeregt, zu ihm zuiOcfc- kehrt, bei dem noetisch auf den psycho-physischen C^ganis- mus gespiegelten Reflex, um aus rationellen Vorveranlagungeo

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zu seiner Vemunfttfltigkeit sich zu zeitigen: im Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt. Die landläufige Scheidung zwischen Leib und Seele ist mit entelechetischer Verlängerung der somatischen Funktionen zu psychischen aus- gewischt, für die in ihre Funktionen aufgelöste Seele; aber dem so physiologisch geeinten Ganzen steht im relativen Gegensatz das Denken (des Nous) gegenüber, das zunächst auf zoopolitischer Sprachscbichtung als soziale Funktion zur Auswirkung gelangt, in den automatiscb schaffenden Uesell- Schaftsgedanken, und aus diesen nun dasjenige speist, was im individuellen Denken heranreift (zum PersOnlichkeiisgefühl).

Die Erfahrung dessen, was auf den Forschungswegen er- fahren (er- oder gefunden) und heimgefahren ist, wird dem Wissensbesitz angefUgt innerhalb des durch aufgehellte Er- kenntnis erweiterten Horizonts (humanistischen Gesichtskreises). Wie auf dem Sinnesbereich der durch die physikalischen Reize einfallende ilmpetusi reaktionell neutralisiert ist, zu den nach aufsen projizierten Vorstellungen, so verhalt es sich bei Umsetzung von deren sensu alistischen Nachschwingungen zu lautlich umkleideten Anschauungsbildern auf zoopolitischer Sprachschichtung, indem don auch dem »Oculus rationaiisi (der »Visio intellectualis. ) die begrifflich gezeichneten Vor- stellungen gegenüberstehen, wie beim Verbinden und Trennen«, generalisiert unter den sie verdichtenden Merkzeichen der Worte (an Stelle der materiell realisierten Dinglichkeiten). Und wie bei deo sensationellen Vorstellungen längs der zum Kreuzungs- punkt am «Sensorium commune« hinleitenden Nervenbahnen die aus sinnlichen Impressionen abgeblaßten Erinnerungsbilder in den Gedfichmiskammern abgelagert sind, so kehrt dorthin das beim automatischen Schaffen der Gesellschaftsgedanken aus ^vahl verwandtschaftlichen Affinitäten entsprungene Denken zurück, das, durch die mit der Gcsellschaftswesenheit und deren ihren jedesmal sozialen Kreis komponierenden) Konstituenten

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verknöpfende Fflden verbunden, in den singulftren Individua- litäten rationell weiterschaSi, im nächsten Anschluls an die [einer Hervorrufung aus unterliegenden Vorstellungen fflhlgen) Erinnerungsbilder, welchen sohin diejenigen auch zugefügt sind, welche aus den begrifHich fafsbaren Vorstellungen ihrea fortdämmernden Bestand bewahren, und demnach gleichMb aus der Latenz ihrer diathetiscben (oder dtspositioo eilen) Spuren sich wiedererwecken lassen, wenn mit den in ihr stehenden rhythmischen Schwingungen das Denken den Rhyth- mus der seinigen assoziiert, um diejenigen anzuregen, wie den Anlässen gemäfs durch die WiUensrichtung determinieiL

Hier wäre insofern die Kommunikation durch eine draht- lose Telepathie vermittelt; an Stelle der im körperle iblichcn SubsUatum gelegten Telegraphen drahte der NervenstrfiDge nach den im psychophysischen Organismus chemisch voUzogenea Prozessen (somatischer Stoffumwandlungen) bringt der aoetische Reflex des Denkens die Einwirkung physikalischer Agenden hinzu, die, bei Ausgestaltung der Sinnesvorstcllungen arithmo- geometriscb reguliert, auch der aus deren sensualisdscheo Nach- schwingungen niedergeschlagenen*) GemeinverständUchkeii (auf gesellschafdicher Sph9re) ihre mathematische Unterlage breiten, in den ä^x"^ loytmat des logischen Vicrsatzes, dessen Ergeb- nisse in ihren rationellen Voranlagen des individualisierten

*) mit >self-evident tbruths« (s. Douglas Stewart) eines >commoD sense« (s. Reid) oder »Notiones communes* (b. Herben Ch.). Notio (s. Goclenius), irtQytta mentis aliquid cognosceniis, wenn das Ge- dachte sich denkL Hier im logischen Viersatz liegen msthematische Axiome unter, wie von den sensuahsti sehen Nachschwingungen deren Vorstellungen entnommen, wo die geometrisch (s. Galilei) gezeichneten Formumrisse des >^ternel g^mfetre« (s. Voltaire) im Draufsen durch die Arithmetik des Denkens (als Computano) mm Abgleich gelangen (bei den demgemäfs projizierten Vorstellungs- bildern), und die gleichen Regulative sind weiterhin auszu verfolgen bei der »geometrischen Methode der Ethik« (s. Spinoza), wie fUr Kontrollierung der Denk Schöpfungen Überhaupt (im logischen Rechnen).

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Organisationsprinzips vernunftgerecht sieb betätigen, ftlr nor- mative Entfaltung der DenkschOpfungen.

Die bei Umsetzung thermo-elektrischer Energien zu geisti- gen Potenzen in ihrem neuartigen »Modus essendii aktuaU- siene Denkfunktion kommt aus ihrem kontinuierlichen Zu- stand der Tension (ihrer Spannungsempfindung) dann zur Be- tätigung, wenn auf den Widerstand eines, wie den Sinnes- energien aus materieller Hyle, so hier aus einem immateriellem Kypokeimenon geformten Gegenstandes*) stofsend, und zu seiner Bemeisterung angestachelt, (wablverwandtschaftlich ein- wohnenden Affinitäten konform). Bei Verarbeitung der Er- innerungsbilder (der sinnlich abgeglichenen zusamt mit den ihnen aus begrifflich entworfener Vorstellung nebcngelagerten) kommt in der individuellen Organisation, wo diese Vorgange ver- laufen, das Gefühl einer aktiv mitwirkenden Persönlichkeit zur Stetigung, das aus geistiger Speisung (wie mit objektiven Daten beim Hineinwachsen in die gesellschaftliche Atmosphire ge- liefert) zur Aufklärung der subjektivistisch abdunkelnden Tiefen hindrängt (kraft des auf sich selber umgebeugten Denkens). Und mit anschwellendem Wachstum sind dann die Schranken des Zeitraumlichen durchbrochen, beim Hinaustritt in deren Jenseits, wo aus universell durch waltenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen kongenial sich assimilieren (unter kosmischen Harmonien).

Das dem Einzelnen bewufstheitlich vergewisserte PersOn- lichkeitsgefuhl, wenn seinen vitalen Interessen entnommen, lebt sein Denken sogemSfs in den inteUektuellen Regionen >intelli- gibeler Welt<, einer von der > phänomenalen' andersartig ver- schiedenen, wie sie in Bestimmung humanistischer Existenzform

*) Ohne Phantasma kein Denken (s. Aristoteles) in anschau- lichen Vorstellungen, wie aus opio - akustischer Konkordanz ge- spiegelt, infolge des ariikulations fähigen Siimmapparaies, in huma- nistischer Existenzform (mit lautlich umkleideten Anschauungs- bildern).

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ihr vorveraolagt ist (für das Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfell).

Das Hinstreben zu (Kanfs) »transzendentaler Einheit^, um die «reine Form aller möglichen Erkenntnisse« (im >Concepius cosmicos«) monistisch abzurunden, hat auf zeitgUltigem Baro- meterstand der Kenntnisse einen zutreffenden Ausdruck im »Energismus< (b. Paulsen) gefunden mit dem Entwurf des »energetischen Weltbilds* (b. Ostwald), weil in solcher Fassung dem Zeitalter der Naturwissenschaften die geeignetste Über- leitung gewahrend zu den geistigen Wissenschaften, um audi auf deren Bereich (seitdem dem bisherigen Mangel eines tat- sächlichen Arbeitsmaierials abgeholfen ist) die naturforschUdi exakt bewahrte Methode (nach den Vorschriften einer kom- parativ-genetischen) zur Anwendung zu bringen, bei Behand- lung der humanistischen Studien.

Wie weit bei Realisierung oder Aktualisierung immanenter Poteniialitfiten der Geist als «absolute Aktualität« (s. Hegelt zu proklamieren wBre, bleibt zur Kontrolle mit der Deduktion dem induktiven Forschungsgange überlassen, bei Umsetzung der Energien zu »geistigen Potenzen« (einer »geistigen Energie«' im Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt (ab lAnimal rationale« oder tZoon logikom).

Um indes zum Ausverfolg der auf Einigkeit (einer > Monas monadumc im >Hen<) oder Einheitlichkeit hinweisenden Ziel- richtung einen ersten Ansatz zu gewinnen, zum Ausgang systematisch vorangehender Forschung, kann das auf seine Relationen hingewiesene Kausalitfltsprinzip einer vorläufig dua- listischen Spaltung nicht entraten, zur Reibung der Kraft am Stoff, in [pythagoraischen') Gegensatzpaaren, wobei betreu hypo- thetischer Setzung in erster Eins die Entscheidung Über die Richtigkeit von dem Endverlauf abhängig bleibt, wenn (oder ob?) dort so bestätigt.

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Das Gleicbanige fliegt zusammen, >Simile simili«, zur Assi- milation im Gleichgewicht gestetigt xas' ifafnöitfta in Palin- cropia eines «Gegealaufe« {ivariia ^oif), wenn wahlverwandt- schaftliche Affinitäten sich a<itlquat konform erweisen, bei ihrer Neutralisation (zum Abgleich im Ruhestand).

Falls also fUr die Materie (prima oder primo-prima) ihre Fassung als sekundäre Erscheinung aus dem 'konstanten Zu- sammensein gewisser Energien* (1902) sich empfiehlt, so wäre ihre ö^x^ rrpsinj läv alxtäv für die ä^xh *^? futaßoXi,i am Beginn auf eine vorzeitlich kosmogonische Epoche zurück- zulegen (im Umschwung, der Kaipen), denn wenn in aktueller Erdperiode aus makrokosmiscben Unabsehbarketten die Energien fbei Durchquerung des Solarsystems) in den planetarischen Dunstkreis einteilen (inmitten des mikrokosmisch umschaubaren Horizontes), ist die Stoffmasse schon da, im vorhanden Ge- gebenen, wie angetroffen (»ritujat), um aus latenten Kräften potentieller Energien in kinetische Übergeführt zu sein (je nach den Buftreffenden Impulsen).

Hier hat nun das Denken, als >Computatio< (s. Hobbes), die seiner Arithmetik inhärenten Kunste zu versuchen, um aus der Zwei auf die Eins zurückzukommen, für die Einheit des Dritten, in Regeldetri des logischen Rechnens jene Ttttig- keitsäufserung nBmlich, wodurch im >Actus purus« die huma- nistische Existenzform episch charakterisiert steht in ihrem Denken, >une maniere d'£tre de l'homme« (s. Helvetius), 'homo inquantum homo solus est intellectus< (s. Alb. M.) im >Maniscoi (oder Denkwesen).

Somatischen Wurzelverzweigungen (und dortig chemischen Prozessen der Stoffwandlungen) entsprossen, und längs des biologischen E^ergiestroms in den psychischen Entelechien des ilnSuxus physicus< bis zum Kontakt mit physikalischen Agentien auf dem Sinnesbereich hingeffutet, wird auf zoopoli- tischer Sprachschichtung (aus den im gemeinsamen Zentrum der Gesellschaftswesenheit zusammentreffenden Nacbschwin- gungen sensualistischer Eindrücke) das Denken umgeboren, zu

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jenem neuanigen >Modiis essendi«, der, den noetischen Reflex der >Visio inteUectualis' auf den psychophystsch individuali- sierten Organismus zurückspiegelnd, dessen rationelle Vorver- anlagungen zu vernunftgerechter Reifung zeitigt, um aus geistig gelieferter Speisung erstarkend und gekräftigt (im Anschwellen des geistigen Wachstums), die zeitrSumlichen Schranken zer- sprengend, hinllberzu treten in deren Jenseits, wo, unbehindert von räumlichen Entfernungen, zeitlos das Denken sich selber denkt und lebt (im >Nunc suns« der Gegenwan).

Um sich nicht bei der »Introjektion« (s. Avenarius) eines > Fetischismus« (b. J. St. Mill) schuldig zu machen, hat die Kau- salität ihre Grenzbegrifie einzuhalten, und die letzten Ursachen (s. Hume) verbleiben eine positivistisch verbotene Frucht (am Baum der Erkenntnis).

Nachdem jedoch der, am Leitfaden der Induktion >a sin- gularibus ad universale progressio« (b. Occam) ihre experi- mentellen Schleichwege wandelnden, Forschung gelungen ist, der Natur auf den Sondergebieten fachgerechter Disziplinen ihre Geheimnisse abzulauschen, und die eingeheimsten Ergeb- nisse zum Besten eigener Zwecke zu verwenen, rechtfertigt sich die Schlufsziehung aus erfahrungsgemäß bekannten Be- dingungen auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten), zum Ausverfolg der in das noch Unbekannte hinausersueckten Progressionen (deren Index gemäfs), um aus universell durcfawaltenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen ihm zu assimilieren (unter kosmischen Har- monien).

Aus den beim Durchwandern begangbar geöGFneter For- Gchungswege entzündeten Lichtem (auf objektivem Standort der Umschau) werden die subjektivistisch abdunkelnden Tiefen einem Einblick des Denkens erhellt, um die in »verworrenen Vorstellungen' (s. Leibniz) umwogenden GefUhlsempfinduogen aus ihrem iConfusus cogitandi modus« (b. Descartes) zu deut- lichen Anschauungen zu klären (>clare et djstincte«).

Die aus sensualistischen Nachschwingungen zur Oeseil-

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schaftsphBre geschlagene Brücke wird zum Verkehr mit der in ihrer Atmosphäre atmenden Individualitäten retrogressiv zurück- gewandert, wenn das Denken, in den Vorstellungen (auf dem Siimesberelch) seine Begriffs bildungen anhebend, zu den aus ihnen abgeblafsten Erinnerungsbildern (am *Sensorium com- mune') niederstetgt, um, neben den aurserhalblich angesammel- ten Erfahrungsschätzen, auch die des »Sensus interior« (oder »Manasi) zu verwenen, wie in den Gedachtniskammem abge- lagen (an aiatJiQla aieS^Ofuy). Und so wie aus ästhetischen zu dianoetischen verlHngerten Entelechien der Nous hinzu- getreten war in klassischer Zeit, hat sein Denkgeist, nach den Eingebungen modemer Soziologie, aus der auf zoopolitischer Sprachschichtung niedergeschlagenen Gemeinverständlichkeit belehrt, mit der aus dem Herzen flüsternden Stimme (eines ' Daimonion«) seine Unterhaltung einzuleiten, zur Beantwonung der aufgedrängten Fragestellungen, und falls das vom logischen Rechnen gezogene Fazit als richtiges sich bestätigt, ist, um seine Korrektheit zu bestreiten, der Übermensch noch nicht geboren, dals auf goldener Mittebtrafse ihrer Durchschnitis- mafse auch dasjenige (unter entsprechenden Proponionen) sich einstellen lassen wird, was aus bevorzugten > Angelegtheiten' die Gemeinschicht überragend, veredelnd darauf zurückzuwirken vermag, wie zum allgemeinen, so zum selbsteigenen Besten [innerhalb der Gemeinwesenheit, worin die individuell eigene Wesenheit (im Denkbaren) selbstfiodig sich gestetigt hat].

Der auf dem Sinnesbereich geöffnete Ausblick im Draufsen deutet die Aufgabe an, die in der Aufsenwelt phänomenal manifestierten Erscheinungsweisen der Natur des hineinschauen- den Oenkwesens kongenial (seinem Verständnis) zu assimilieren aus Übereinstimmigkeit der ihr unterliegenden Gesetze mit den im Denken innaten.

Zur Inangriffnahme solcher Bearbeitung benOtigt sich zu-

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Dächst, um die Aufsenobjekte handlich zu machen, die Um- setzung in die sprachlichen Merkzeichen der Wone, wie sie mittelst eines anikulaiionsftthigen Sdmmapparales (auf Sphiit der die humanistische Eiistenzforni typisch kennzeichnenden üesellschafis wesenheil) vollzogen ist. In den auf zoopoliiischer Sprachschichtung zusammennreffenden Nachschwingungen s«o- sual istischer Eindrucke inharieren die arithmogeo metrischen Regulationen, durch welche die von aufsen her einfallenden ■Impressionen« reaktioneil abgeglichen waren, bei Projektion der Vorstellungen, und indem sie, in lautlich umkleidete An- schauungsbilder umgesetzt, nach ihren wahlverwandtschih- lichen Affinitäten wiederum sich durchkreuzen, folgen die Niederschlage des Gemeinversundes, die durch ihre mathe- matisch regulierenden Vorgange eisenfolls beherrscht sind, im logischen Viersatz.

Was also automatisch schafft, in den ihren sozialen »Con- ceptus mundit umschwebenden Gcsellschaftsgedanken, findet nach den strikten Vorschriften des Kausalitätsprinzips sich in- einandergefügt und geregelt, naiurgesetzUch korrekt insofera

An der im Horizont des Gesellschaftswescns hervor- gerufenen Vorstellungswelt arbeiten die den jedesmaligeo Ge- sellschaftskreis komponierenden Konstituenten instinktiv zu- sammen, und indem also jed' singulares Individuum daran partizipiert, steht ihm das Recht demnach oder Befähigung zu, das ihm speziell Zusagende an sich zu nehmen fUr private Durcharbeitung.

Dieser geht indes der bisherig objektive Charakter der Naturnotwendigkeit verloren, ■*- "— -"'-">'•"-»" M;™«ni.-«ci*.n Fehlerquellen unterlaufen mit erst bei geschulter Einübung i matischer Gewibheit seiner A Korrektheit versichert sein kl

Ab integrierende Teilgrö ist dem Individuum zunächst hBltnis Wertigkeit zu demselbe

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tigkeii vergewissert zu sein, und soweit hier Pflichten aufliegen (um durch deren Erfüllung des Genusses der demgemäfs zu- ständigen Rechte teilhaftig zu werden), ist ein sympathischer Einklang mit der sozialen Atmosphäre einzuhalten, als natur- notwendige Vorbedingung gesellschaftlicher Existenz.

und der im Volk inkarnienen Geseilschafts Wesenheit (ihres Zoon politikon oder Ethnos) öiefst der Bestand (im Ambitus der kulturcU zulässigen Variationen) als dauernder fon von einer Generation zur anderen, aufser wenn geschichtliche Kata- strophen zerstörend Zwischenfällen (um auch dann indes aus den Ruinen ein neues Volksleben zu zeitigen).

Und solche Frage des Fortbestandes tritt nun auch endlich an die IndividualitSt heran, je mehr unter der aus individuali- sierenden Differenzierungen umschrieben für diej Bewulstheits- weite, in ihrem PersönlichkeitsgefUhl gefestigt (zur Fort- bewahrung eigenartiger Selbständigkeit). Für derartigen Zweck bedarf es neben dem mit sozialer Umwelt hergesteUten Ein- klang eines solchen mit der aus dem All des Daseienden sprechenden Umgebung, und um hier ein stichhaltiges »Ter- tium comparationisi herauszurechnen, findet das Denicwesen sohin auf den an den Sinnestoren eröffneten Einblick in die Aufsenweh sich hingewiesen, um aus den don zugänglichen Gesetzlichkeiten die Ubereinstimmigcn seinem Wissensbesitz zu assimilieren, im Fortgang der die sinnlichen Vorstellungen zu höheren Potenzen ausverfeinerten BegriSsbildungen (unter Kontrolle des logischen Rechnens). Ermöglicht wird dies durch die aus den Gesellschaftsgedanken geistig gelieferte Spei- sung, der dann wieder vergolten wird, durch die aus indivi- dueUer Tätigkeit gewonnenen Aufklärungen, die, dem zeit- gUltigen Barometerstand der Kenntnisse hinzugefügt, beider- seits sich nutzbar erweisen, dem Gemeinwesen sowohl wie den in dessen Wohlergeben einverknUpften Interessen des Einzelnen, weim aus dem Gedankenaustausch weitere Beleh* Hingen ziehend (im Zusammenwirken der Arbeitsteilungen).

Je mehr also das Denken unter universell durchwaltenden

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Gesetzlichkeiten mit den ihm llbereinstimtnigen sich identifiziert, desto zutreffender hat es der ihm rechtsgemfirs zuständigen Stellung eingefugt zu stehen (in dem, was da ist).

Auf dem Sinnesbereich steht der Erkenntnis aus evidenter Energeia (b. Epikur) der Angelpfosten eingerammelt, an dem beim Kontakt des Objekts und Subjekts die Fugen doppelt aufschlagen, einmal nach oben hin fUr die zur zoo politischen Sprachschichtung hin Übertreten den Nachschwingungen sensua- listischer Eindrücke aus den (mit reaktioneller Neutralisierung des durch die einfallenden Reize erteilten Impetus nach aufsen hin projizierten) Vorstellungen und dann nach innen hin, längs der von den aus solchen Vorstellungen*) abgeblaßten Erinne- rungsbilder ftlr die Ablagerung in den Gedachmiskammem zur

Das aus Durchkreuzen wahlverwandtschaftlicher A^nitaten, bei Umsetzung der Energien zu «geistigen Potenzem, als neu- artiger »Modus essendi' in solch eigenartiger Neuheit seiner »Sponuneitat« (s. Kant) sobezUglich bezeichnet -~ entsprungene

*) In der Metaphysik oder »Scientia iranspfiysicar (s. Alb. M./

fttiA jet ifvaixii kiyamnt iiniQ ifäanai üntßffrai xai iniQ iiSiiä»' xtii Uyn

ftair {&. Herennius) und so zum Gott als 6-ni^iAa/uof (b. Basilidesf oder (s. Wundt) >Übergeistiges< (im absoluten Weltgmnd) fort- fuhren wird, wogegen ISngs des in naturwissenschaftlicher Induktion angehefteten Leilungsfadens das somalischen Wurzel Verzweigungen eingeschlagene Denken, wenn aus seiner Umgeburt auf sprach lieber GesellschaftssphSre den individualistischen Einzelnen zunick- spiegelnd, beim heranreifenden Emporwachsen die zeitrSumlichea Schranken zersprengt, ins Jenseits hin Übertretend, wo aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigeo ilim sich assimilieren, zur Identifikation in Nie. CusN^ldeatitas ab- soluta« (des Maximum und Minimum) im IdentitBts-Bef^ifsten ali (Quelle aller aprioristischen BegrifTe« (s. Riehl) f\lr Aasl^if^eti, das sich selber denkt (und lebt). ^>»

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Denken spiegelt seinen noetiscben Reflex, zur Assonanz mit den Erinnerungsbildern, auf den psychophysisch individuali- sierten Organismus zurück, um dessen rationelle Voranlagen zur Entfaltung anzuregen, denn der «Geist des von Geburt Einsamen« hätte leer zu bleiben (s. Arnobius), wenn nicht durch intellektuelle Speisung aus den Gemeinverständlichkeiten der dQX"^ Xoytxai (s. Galen) gespeist, in intelligibeler Welt (beim automatischen Schaffen der Gesellschaftsgedanken).

>La senstbilit^ est )a source de toutes les id^es" (s. Ca- banis), »nihil est in intellectu quod non antea fuertt in sensu« mit (Leibniz') Ergänzung >iiisi ipse intellectus«, in 'transzen- denuler Apperzeption» (aus Ursprünglichkeit). Oi'di votX o vov^ fff ixtöq fit) fifi' ala&tintitn; Sfin (s. Aristoteles), >Opinionis mendacium est non oculorum* {s. Cicero), >quidquid possunt vidcre oculi*) verum vident* (s. Aug.), »die Sinne betrügen nicht«, als das >einfache System der spezifischen Körperlich- keit« (s. Hegel), erweisen sich indes als xokoI (iä^tiqfg (s. He- raklit), weil aus den Durchkreuzungen im ■Sensortum com- mune« (eines "Manas«) aus konkordierenden Schwingungen unter Verschleierungen spukend, wenn in die Erinnerung zurückgerufen, zur Anschau begrifflich als yevtalri statt moiitj (s. Demoknt) auf der »Visio mentis«. Die Erkenntnis des ver- nunftgerecht planmälsigen Denkens als 'begründetes Denkern 15. Wundt) vollzieht sich in Identifikation des Gleichartigen, ij yvttatg «Ol* if*o(ov Sftoivi (s. Empedokles), »simile simiti cognoscimus' (s. Alb. M,), aber toi; iyuyriotg (b. Anaxagoras), infolge °Coincidentia oppositorum« (s. Nie. Cus.), aus Relativität der iPairs of opposttesc oder (pythagoräischer) Gegensatzpaare, indem das wahlverwandlschaftlich Konforme mit entsprechen- der Korrespondenz sich abgleicht (zur Neutralisation).

*) »Oculi reßectunt eam speciem sicut speculum vel Irans- Hiittunt intus in cerebri parte aliqua tanquam in cera imprimendum« (s. Ceulincs), in Plato's xi^or ixftayiUi' eines »White Paper« (der »Tabula rasa<).

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Das gesicherte Wissen beruht auf den in der Edahnisg als 'Cognitio singulariuni« (s. Wolfl monographisch erschOpi- ten Detailarbeiten begründet und dort kontrollierbar 'siac experimento nihil sufficienter sein potest< (s. R. Bacon) , wo- gegen das bei angelegter Prüfung bestätigte Fazit des logisdteo Rechnens als apodiktisch sich erweist, im jedesmaligen Sondcr- lalle, ol (tif fäq e)*nti(tot cd in füy Xaam, dtCit d' oi*x ivaeif (s. Aristoteles), da erst mit den im Jenseits zeitrSumUcbei' Schranken kongenial empfundenen Gesetzlichkeiten die Frage des Warum sich ausverfolgen Isfst, um in eigener Wesenho: sich zu lösen (bei Umbeugung des Denkens auf sich seU»ti.

Der im Bereich chemisch gewandelten Stoffwecfascb frei ausgelöste KraftUberschub mllndet ein wiederum in dcD biologischen Energiestront, der, iHngs der das irritable Muskel- gewebe durchspinnenden Nervenbahnen mit psychisch (auj dem »Influxus physicus«) verlängenen Entelechien, (wie sie bei spaterem Zutritt des vom objektiven Standen in die Sub- jektivität einschauenden Denkens mit Empfindnissen sur üe- fuhlsempändung geUngen)'^, dahinilutend, an den tiach auben

*) Da es bei den zur Bewahrung von Bcwu&iheitsvor^ngen verwandten Empfindungen lunSchst nur auf die animalisch err^e Nervenenergie aukommt, wird dafUr die Benennung als >EindrllclLe< (s. Ostwald) vorgeschlagen, die indes ihre Spezifität im Tennious lechnicus besser fUr dasjenige bewahrt, was auf dem Sinaesbereich zur Beeio druck ung gelangt, in den ilmpressioaen« (und deren Re- flex). Die automatisch (noch unempfundenen) Empfindungea kommen zur bewufstheidichen Empfindnis dann, wenn aus objet- tivem Standort der Zuschau das auf zoopolilischer Spracbscbicfaiun^ fUr Rückspiegel ung auf die Individualiittt umgeborene Denken ia die subjektiv umwogenden GefUhlsempfindungen hineinblickt, um deren •verworrene Vorstellungen« (s. Leibniz) eines >Conftisus co- gitandi modus« (b. Descartes) zu deutlichen Anschauungen zu knren. mineist der bei Durchforschung des Drau&en in deren Ergebnissen entzündeten Lichtes, die dem gesichert vergewisserten Wissensbesitt erstrahlen.

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hin aufgeschlagenen Toren des Sinnesbereicbs anlandet, im re- aktionellen Widerwurf gegen physikalisch auftretende Reize die Vorstellungen projizierend fUr reileiivische Anregung kom- binatorisch angelegter Muskelbewegungen (in zentrifugalen und zentripetalen Abgleich),

Und aus solchen Vorstellungen [deren abgeblafste Er- innerui^^bilder zum Durchkreuzungspuakt am »Sensorium commune« (in den Gedächtniskammern) abgleiten] sind nun in hiunanistischer Existenzform die Nachschwingungen sen- sualistischer Eindrucke (wie die Konstituenten des Gesellschafls- kOrpers prilgend) am gemeinsamen Zentrum der Gesellschafts- wesenheit transponien (auf zoopolitischer Sprachschichtung), um mit dem auf den psychophysisch individualisierten Orga- nismus aoetisch zurückgespiegelten ReSex aus rationell in- naten Voranlagen deren vemunftgerechte Entfaltung zu zei- ligen, in den DenkschOpfungen (jed' Einzelnens).

Aus Thermo-Dynamik chemisch stoffumwandelnder Pro- zesse der somatischen Funktionen (im animalischen Organis- mus) durchflutet (aus dem unneutralisiert frei verbliebenen KraftUberschufs) der biologische Energiestrom die das irritable Muskelgewebe durchspinnenden Nervenbahnen mit dem (bei Verbrennung des vom digestiven Apparate gelieferten Brenn- stoffes im respiratorischen) geschürten Wärmegefufal, in den (bei später zutretender Einschau des Denkens) zur Empfindnis gelangenden GefUhlsemp findungen, und wenn mit den Ver- längerungen psychophysischer Entelechien (des dnfluxus phy- sicus«) auf dem Sinnesbereich angelangt, treten dort, aus den physikalisch einfallenden Agentien des Draufsen, die strah- lenden Energien in Aktion, unter denen (infolge reaktionellen Widerwurf zur Abstumpfung des Reizes durch den Gegen- reiz) die Vorstellungen projizien werden, aus denen die ab- bleichenden Erinnerungsbilder in ihrem Durchkreuzungspunkt

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am -Sensorium commune« fainabgleiteo, um die Spuren (oder Residuen) in den Gedacbtniskammem abzulagern (als aaix^gia utff9^<ntav), und was hier weiterhin zu resultieren ist, gleichi in den reflexiTiscfa veranlafsten Handlungen (als Aktionen) kom- binatorisch vorveranlagter Muskelbewegungen sich ab, (beirefls der TiergeschOpfe, als Automaten).

Bei dem unter zoologischen Verwandten als »Anioial ra- tionale« gekennzeichneten >Zoon logikon« verlangt die huma- nistischer Existenzform prükonäitionelle GesellschaftswescDheil ihre Berücksichtigung, indem aus den, ihren durch gemein- sames Sprachband umschlungenen Gesellschaftskreis kompo- nierenden, Konstituenten die Nachscbwingungcn sensualisti- scher Eindrücke auf dem gemeinsamen Zentrum der GcseU- schaftssphsre zusammentreffen (auf zoopoUtischer Sprachschich- mng sohin), wo aus dem Durchkreuzen wahlverwandschaft- licher Affinitäten als neuartiger »Modus essendic das Denken entspringt, das seinen noetischen Reflex auf den psychophysisch singularen Organismus zurückspiegelnd, dort zu vernunfi- gerechter Entfaltung gezeitigt wird, beim HinUbertritt ins Jen- seits zeiti^umlicher Schranken.

Wenn aus der Umgebun auf sozialer Gesellschaftsschich- tung zu seiner, in somatischen Wurzelverzweigungen einge- betteten, Heimat zurückgewandt, nimmt dorthin das Denken die aus idiosynkratischen Differenzierungen jed' Einzelnens um- schriebene Bewußtheit mit sich, um zu unabhängig selbstän- diger Stetigung zu befähigen, (soweit die Malsweite innaier BeMiigungen dafür einreiht).

Bei den geistigen Vorgängen (s. Ostwald) handelt es sich >um die Entstehung und Umwandlung einer be3<H)deren Energie* (die »geistige Energie«), wie im Denken manil^stiea das den Einzelnen seinem Gesellschatekreis verbindet und innerhalb desselben zu seiner Vollreife zeitigt, (als Vernunft oder Denkwesen).

Bis dahin verlaufen die biologischen Vorgänge mit naiur- forschlich exakter Evidenz, bei dem durch das »Gesetz von

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Erhaltung der Energien« markierten Barometerstand zeitgUltiger Kenntnisse).

Aus makrokosmischen Unabsehbarkeitea (proprinzipieller Anfange) fallen, nach Durchquerung des solar durchwellten Planetensystems (auf stellarem Hintergrunde), die Energien in den tellurischea Dunstkreis (mikroskopisch umschaubaren Hori- zontes) hinein (zur Reibung der Kraft am Stoff), und hier wirkt nun in animalischer Organisation der Energiestrom sich aus, unter geregelten Umsetzungen chemisch lebenserhallender Prozesse, sowie (auf dem Sinnesbereich) in korrespondierender Kommunikation mit physikalischen Agemien, aus deren re- aktionell hervorgerufenen WiderwUrfen ihre Vorstellungen pro- jiziert stehen.

All diese Vorkommnisse, bei deren Effekten die Kraft- energien an unterliegender Stoffsubstanz sich realisieren, lassen unter Einhaltung der vorgeschriebenen Kautelen genugsam sich koatrollieren, um mit ihren Ergebnissen dem positiven Wissens- besitz sich einzufügen.

Es handelt sich um Naturgesetze (gleich allen anderen) bei den animalischen 'Automaten' (s. Descartes), während dem Antmal rationale die Vermenschlichung hinzutritt mit dem inneren Sinne oder (>Selbst) -Bewufstsein« (s. Hagemann), in (Plotin's) Synesis (als Tätigkeit), Mit dem die BewuEstheit ver- mittelnden Denken tritt den bisherigen Modifikationen der Kraft Wirkungen eine anders eigenartige Energie hinzu, wo- durch die vorher (mechanisch instinktiv) noch uncmpfundenen Empfindungen zur Gefühlsempfindnis gelangen, und die auf reflexivische Tatigkeitsaufserungen eingeschränkten Vorstellun- gen begrifßich sich erweitern, zum Fortzeugen in neuen Denk- schöpfüngen. Diese spezifisch gekennzeichnete Energie tritt der Subjektivität des psychophysischen Organismus von auEsen her hinzu aus objektivem Standort in noetischen Regionen, sodafs »das Bewufstsein als eine besondere Art der Nerven- energie« ('Welche im Zentralorgan betätigt wird':) aufzufassen fs. Ostwald) für die Erklärung ebensowenig ausreicht, wie die

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»aus mechanischer Arbeit der Ganglienzellen' (s. Haeckel), so- fern der >Trflger eines WirklichkeitsklOtzchens« (s. Paulseo) ausfällt, denn >was fest in sich, braucht nicht auf Festes auf- geklebt zu werden« (s. Fechner), in dem bewu&theitlicb die eigene Wesenheit belebenden Denken (sich selber denkend).

Die Herkunft des Denkens ist mit der, humanistischer Ex- istenzform typisch eignender, Gesellschaitswesenheit gegeben, von woher zu den individualisienen Konstituenten derselben zurückkehrend, es mit seinen ursprunglichen Voranlagen in dem (den psychophysischen Organismus durchwallenden) Energie- strom wiederum zusammenkommt, um durch seinen noeiischen Reflex sie aufzuhellen, (für begriEÜiche Fassung).

Wie analogerweise aus geographischer Umgebung des Mi- lieu (den >Surroun dingst eines *Monde ambiant*) die meteoro- logischen Agcntien vom vegetativen Wachstum der Pflanze assi- milien und in die Stoffwandlungen ihrer Substanz absorbien werden, so t&Ux aus der den Gesellschaftskreis (im jedesmaligen Conceptus mundi) umschwebenden Vorstellungswelt (der voiftä in den Gesellschaftsgedanken) das Denken in das aus dem psychophysischen Organismus geistig (bei Umsetzung der Ener- gien zu »geistigen Potenzen«) hervorsprossende Wachstum hin- ein, um es in seiner vemunftgerechten Entfaltung zu fordern und zur Reifung zu zeitigen.

Die zwischen der Gesellschaftswesenheil mit den sie in- dividuell konstituierenden Singularitäten geschlagene BrQcke ist durch die Vorstellungen vermittelt, die die aus ihren (auf zoopolitischer Sprachschichtung) zusammentreS'enden Nach- schwingungen sensualistischer Eindrücke des Denkens ins Da- sein gerufen haben (bei Neutralisation wahlverwandtschafilicher Affinitaten, wie idiosynkratisch differenziert), und das zur In- dividualitat umgebeugte Denken seat an diese gleichsclben Vorstellungen*) ebenfalls an (zum ersten Anhalt) für ihre be-

") Die (im Sinnesepparat) neu erstandene Nervenenergie geht eniweder in das Zentralorgen Ober oder nimmt ihren Weg nach

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grifBichc Verarbeitung, unter Verallgemeinerung der Einzel- heiten (>Singulare sentitur, universale tnteilegitur«), beim Hinab- steigen zu den (aus ihren Vorstellungen am ■Sensorium com- mune' abgelagerten) Erinnerungsbildern, um die dort aufge- speicberten Erfahrungen zu verwerten (für das PersOnlichkeits- gefUhl).

Wie der Nous den psychischen Entelechien (in hi^ynct tov ceiparo;), so tritt auch das Denken aus seinem xöt^o; ro^6f hinzu, aber nicht einem hyperuranischen , sondern aus dem in automatisch unbewufsten Vorstadien vor ihm selbst sich geschaffenen, nach naturgesetzlichen Regulierungen, wie all' phänomenalen Erscbeinungswesen unterliegend, zugleich jedoch, aus kosmischen Anwehungen, mit dem Hinsireben auf höhere Potenzierungen durchdrungen, in dem >Mehr Licht« ersehnenden Auge.

Und wenn aus gesellschaftlicher Atmosphäre (diirch geistige Speisung auferzogen und gekräftigt) das Denken, zum Voll- gebrauch seiner rationellen Voranlagen erstarkend, im frei mächtigeren Aufschwung die zeitrHumlichen Schranken durch- bricht, dann gelangen im Jenseits derselben, aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten, die eigener Wesenheit Uber- einstimmigen zur Assimilation (unter kosmischen Harmonien).

Die mineist ihrer sensualistischen Nachschwingungen den auf zpopoUtischer Sprachschichtung der »Visio intelleciualis« (des lOculus rationalis<) projizierten Vorstellungen (lautlich um- kleidete Anschauungsbilder), teilhabend (in Methexis) an den

den Apparaten, in welchen der Körper nach au&en tretende Energie entwickelt (s. Ostwald), in Anreichnng der Erinnerungen und re- flexiviscben Aktionen, woneben dann aber bei der unter den Ani- malien humanistisch gekeniiseichneten Existenzform die auf die zoopoiitiscbe Sprachschichtung (der Gesellschafts Wesenheit) Uber- strömenden Nachschwingungen sensualistischer Eindrucke in Be- tracht kommen (in Anbetreff des Denkern).

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inhärierenden Konsthnemea des Geselbchaftskreües, haben im Verkehr miteinander die aus idiosynkratischen Differenzierungen Singular zustehende Bewufstheitsweite sich zu umschreibea (je nach dem aus Erfüllung obliegender Pflichten berechtigten Genufs demgemäfs zukommender Rechte^ und indem das dem individuell Einzelnen zugewandte Denken diese Beeindruckung dorthin mir sich nimmt, setzt sie zum Selbstbewufstsein sich um, für Abfindung mit eigenem Selbst. Die in Automatik des animalischen Organismus (aus dem von den Sinnesorganen re- aktioneil projizienen VorsteUungen eneilten Impuls) reflexivisch vollzogenen Handlungen an entsprechenderweise vorvenin- lagien Muskelkombinationen werden, nachdem das Denken auf dem Vorstellungsbereich Besitz ergriffen, wieder von diesem im Wollen*) determiniert im AbwSgen, wobei von Korrcki- heit (des Messens und Wagens) die Entscheidung der Richtig- keit abhängig im vernunftgerechten Denken (je nach geübterer Einschulung im logischen Rechnen).

Der die Lebewesen belebende Energiestrom folgt seinen konsequenten Regelungen die biologischen Vorgänge hindurch, von den chemisch stoffumwandelnden Prozessen (somatisdier Funktionen) fortflutend, tüngs der psychischen Entelechicn des Influxus physicusc zum Sinnesbereich hin, wo aus reaktio- nellemWiderwurf gegen physikalisch auftretende Reize die Vor- stellungen projiziert stehen folgegerecht alles im kontinuier- lichen Zusammenhang des einen aus dem anderen, nach »energetischer Betrachtung« (s. OsTtvald), die »nur mit meis- baren oder aufweisbaren Dingen zu tun hat«, und so unter

*) tVotuntas est quae quod cum ratione desiderat« (s. CiceroV wenn also das aus Empfindungen aufgedrängte Beftehren /r th tliöy^ (b. Aristoteles) vernunügemals auf einen richtig (oder unrichtig oft genug) verstandenen Zweck hingerichtet ist, bestimisi in (stoischer) ßoiUoais (als «üJlajwc ÖQt^n) durch den Willen {oder (b. Thom. Aq.) > Appetit us rational ist].

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mechanisch exakter Kontrolle verbleibt (zur Nachprüfung jeder Einzelheit).

Dieser substanzieUe Leitungsfaden reifst ab, in der huma- nistischen Existenzform für ihre ergänzende Umkleidung mit der Gesellschaftswesenheit, die indes durch die hin Überleitenden Nacfaschwingungen sensualistischer Eindrucke in der sie um- schwebenden Vorstellungswelt mit dem »Oculus rationalis« der etnbegriffenen Individualitäten ebenso (durch unsichtbare Faden) zusammengeknüpft bleibt, wie mit der Sinneswahmehmung (in »Oculus naturalis«) die im Draufsen gegenUberlebenden Vor- stellungen, durch Wechselbeziehungen im Kontakt gehalten, da, -wie nach der Auffassung die Vorstellung wechselt, so nach dieser jene (in entsprechender Konformität).

Bei Ausfall der als Telegraphendrähte dienenden Nerven- stränge, wUre also eine drahtlose Telepathie zu substituieren (je nachdem die Allegorisierungen sich wühlen lassen).

Das humanistische Lebewesen lebt also in einer von der phänomenalen andersartig verschiedenen [einer intellektuellen (auf der iVisio intelleaualis*) oder intellegibelen] Welt, in dem, die beiderseitigen Kommunikationen verwirklichenden, Denken betreffs seiner geistigen Funktionen, und sohin der Gesamt- heit seiner vitalen Interessen (weil vom Nous als Hegemonikon gelenkt).

Mit dem automadschen Schaffen der naturmechanisch (in ihrem »Conceptus Mundi«) projizierten Gesellschaftsgedanken (auf zoopolitischer Sprachschichtungj stehen die prSkonditio- nellen Vorbilder fertig in allem dem, was fUr die soziale Ex- istenz aus natumotwendigen Vorbedingungen voraussetzlich, in ethischen Prototyp>en zunächst, sowie im aisthetisch schillernden xalöf »äya^öv, dessen Ideen abgetrennt (x^f^f) standen, als in hyperkosmische Regionen hinaus verlegt, wahrend sie einheitlich verwachsen bleiben in dem vom Denken sich selbst geschaffenen nöofutf vo^röf, woraus dem individuellen Denken eine geistige Speisung geliefen wird [zu vernunft- gerechter Reifung).

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Auch diese Existenzweise ist, gleich all' Qbrigen, dem All des Daseienden heimarmenisch einverwoben, aber von der die in terrestrischen Kreislauf eingebannten Lebewesen um- rollenden dadurch verschieden, weil ins Jenseits zeitillumlicber Schranken hinausliegend, wo, unbehindert von rSumlichen Eo\- femungen, zeittos das Denken sich lebt (und denkt) und, wenn aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten die Uberetn- stimmigen assimilierend, seinen, im Horizont humanistischer Seh- weite umschaubaren, Mikrokosmos an rechtsgemBEs zustandiger Stellung den makrokosmischen Unabsehbarkeiten einfügt (unter kosmischen Harmonien).

Die Gesetzlichkeiten, in Vorbedingungen (ohne kausale Wirkungsweise, bei mangelnden Relationen) hinUberliegend, sind der Ausdruck dessen, was, unter ihnen verhüllt, don an- genShert werden mag, laus dem im Denken adäquat redenden Gesetz).

Aus der mit physikalischen Agentien vibrierenden Sphire des Draulsen trifft dem Sinnesorgan der Impetus eines Krafi- anstofses auf, und mit dem aus der Erschütterung (mc/iö:) hervorgerufenen Widerwurf wird (analog dem, bei chemischer Neutralisation wahlverwandtschaftlicher Affinitäten, in seinen Achsen richtungen anspringenden Kristall) die in ihren Form- umrissen ausgestaltete Vorstellung projiziert, zum konformen Abgleich unter spezifischen Energien, bei rtlckspiegelndem Re- flex (und dessen ferneren Ausverwertungen).

Als gleichzeitige Folge solches Impulses gleiten die aus den Vorstellungen abblassenden Erinnerungsbilder längs der sen- siblen Nervenbahnen zu deren zerebralem DurchkreuzuDgs- punkt (am >Sensorium commune* eines >Manas*) hinab, wo sie, den Gedflchtniskammem eingelagert, in Latenz stehender Schwingungen verbleiben, aus denen die potentielle Ener^e wiederum in kinetische sich umsetzt (auf sobezOglich gegebenen Anlals).

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Die aacb aubeo hin projizierte Vorstellung steht dem sie tragenden Substratum als Fragezeichen gegenüber, im Reiz den Gegenreiz provozierend, und die Beantwonung wird ge- liefen durch reäexivisch geregelte Zuckungen im irritablen Muskelgewebe, als aktuell realisierte Handlungen ('Aktionen«; infolge kombinatorisch vorveranlagter Bewegungen (xi*^ffi( xatü \önov). Je nachdem der auf der Retina abgemalte Gegenstand mit dem Eindruck zur Flucht vor ihm oder zu seinem Er- haschen impressionien, wird die Beinmuskulatur in Bewegung gesetzt: zum Rennen oder zum Beutesprung, und nachdem die Antikeimena neutral sich ausgeglichen haben, folgt dann wieder der Ruhezustand (des ermüdeten oder vollge&essenen Tiers).

Wahrend in vegetativischer Organisation die »Angelegt- faeiten« in reproduzierender Erhaltung (»Conservatio«) sich er- AlUen wenn bei Aktualisation der, der Keimung inhärenten, Potentialiiaten die Evolution an ihrer Akme (vollgereifier Ent- faltung) zu Involution umschlägt, (unter Abtrennung der den Bestand verjungenden Frucht) , ist den tiergeschOpAich ani- nialischen >Automaten< mit Zeugung der Nachkommenschaft der Kreislauf ihrer Existenz noch nicht abgeschlossen, weil sie, in Sachen der ihnen mitgegebenen Beweglichkeit, weiteren Zwecken zu dienen haben, im Haushalt der Namr (für deren teleologische Deumng diese verantwortlich bleibt). Wie? nun bei dem, unter zoologischen Verwandten als »Animal ratio- nale« gekennzeichneten >Zoon logikonc (das Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt) betre& der ihm natumotwendigen Voraussetzung der Gesellschafts wesen heil fUr die Lebensfähigkeit der humanistischen Existenzform, (und der im jedesmal sozialen Kreis einbegriffenen lodividualitBten). Mittels der animalisch charakterisienen Beweglichkeit zu- sammengeführt, werden die ihren Gesellschaftskreis kompo- nierenden Konstituenten durch gemeinsam lunscblingendes Sprachband darin zusammei^ehaiten, indem der, bei einer (aus gesteigerten Emotionen herbeigeführten) Gesamterscbütte-

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ruDg des ganzen KOrpcrleibs, hervorgestofsenc Schrei im Mett- zeichen der Worte (als *Voces aniculatae« eines anikulatioD»- ^igen Sdmmapparates) fixiert, die in Sprachbflndera durch- spinnende Faden webt, wodurch die aus dem Munde des HOrers verständlich zurUcktönende Rede die singulBren Indivi- dualitäten in ihrer Stammeseinheit einigt, unter dem Geprflge eines 'Ens positivum«, innerhalb dessen Ambitus die integrie- renden Einzelnen (oder >Einzigeni) wiederum zu selbsändiger Unabhingigkeit sich zu stetigen vermögen (je nach Mafsweite der Beßlhigungen}.

In Pluralitit der derartig zusammengebündelten Organi- sationen treffen aus den, aut dem Sinnesbereich ihnen an- klebenden, Vorsteltungen die Nachschwingungen sensualistisclier Eindrücke im gemeinsamen Zentrum der Gesellschaftssphlre zusammen, und indem sie dort, ihren wahlverwandtschaßÜchen Affinitäten entsprechend, sich miteinander durchkreuzen (in lautlich umkleideten Anschauungsbildem), entspringt [bei Um- setzung (thermo-elektrischer) Energien »zu geistigen Potenzeni] der neuartige >Modus essendi« des Denkens, kraft welches die- jenigen Gemeinverständlichkeiten [in >self-evident tnitfas« (des »common sens»)] oder «Notiones communest in »Printnina per se< niedergeschlagen werden, aus denen der, auf den psycbo- physisch individualisierten Organismus noetisch zurtli^espie- gelte, Reflex die rationellen Voranlagen dortiger Denktatigkeit zeitigt (zu vernunftgerechter Entfaltung). Somatisch einge- betteten Wurzelvcrzweigungen (aus proprinzipiellen Anflln^en) entsprossen, wird das auf zoopolitischer Sprachschichtung um- geborene Denken zu demjenig anschwellenden Wachstum ge- kräftigt, wodurch die zeitraumlicben Schranken zerspreiig«i. mit den in deren Jenseits hinUbertretenden DenkschOpfungen. auf »des Geistes hreiem Reiche« der Gedatiken (einer intelli- gibelen Welt).

Durch das Denken stehen demnach die Koostimenten des Gesellschaftskreises mit diesem einverknUpft, und aus den auto- matisch geschaffenen (und in den ethnisch differenzierten >Con-

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ccptus mundi« projizierten) Gesellschaftsgedanken entnehmen sie (der umschwebenden Vorstellungswelt) die geistige Spei- sung, wodurch das individuelle Denken zu seiner Vollreife ge- zeitigt ist (im normativen Verlauf),

Da durch die, im somatisch funktionierenden Organismus als TelegraphendrBhte fungierenden, Nervenstränge zum gesell- schaftlichen hinüber keine Brücke geschlagen ist, wHre die Kommunikation (zwischen dem Anthropos und seinem Zooa politikon) eine telepathische insofern, aber immerhin sind die überleitenden Wege offenkundig vorgezeichnet, denn wie aus den sensualistiscben Nachschwingungen der Vorstellungen das Denkeo Überhaupt erst zur Aktualisierung gelangt ist, hat es Iflngs gleicher Wegerichtung zu den Vorstellungen zunächst zurückzukehren auf den Sinnesbereich, wo der Erkenntnis ihr Angelpfosten eingerammeit steht, an dessen zum Ausblick auf- geöffneten Toren die TUräUget doppelt aufechlagen, einmal zum Hinblick auf die soziale Umkleidung des den Uesellschafts- körper verschiedentlich kostümierenden Gewandes, und dann zum Niederblick ins Innere, den Pfaden endang, auf welchen die Erinnerungsbilder bereite vörangezogen sind, als sie aus den Sinneswahraehmuagen ihrer Vorstellungen hinabglitten in die ihnen vorgesorgten Gedachtniskammern (als aat^^Ut

Mit ihnen also gelangt das Denken in Koniakt, und indem es mit ihren Schwingungen den Rhythmus der seinigen asso- ziiert, hat derselbe, weil (als pluraler) überwiegend, zu domi- nieren, wie dem Recht des Stärkeren geziemlicb (und ihm un- bestreitbar).

Solch regulativer Eingriff kommt den GefOhlsempfindungen bestens zugute, um ihre »verworrenen Vorstellungen' (s. Leib- niz) in >Confusus cogitandi modusc (s. Descartes) zu deutlichen Anschauungen zu klären (clare et distincte) und, was »im dumpfen Weben des Geistes« (s. Hegel) brütet, aufzuhellen (zur Gebun naturgesunder Geisteskinder).

Von vom herein bereits gibt es allerlei abzuputzen und

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zu säubern an den in den Vorstellungen reproduzienen Er- innerungsbildern, derentwegen die Sinne sich als xtxxoi ftAq- tv^fi (s. Heraklit) haben schelten lassen müssen. Allerdings: »opinionis mendacium est, non oculorum« (s. Cicero), denn >die Sinne betrügen nicht« (b. Kant), aber sie trügen in dem, was die Erinnerungsbilder ihnen vorhänseln, denn diesen, in den engen Kompals ihres Kreuzungspunktes wenn nicht in >certa quaedam glandula admodum parva«, die als Sitz der Seele (in der Zirbeldrüse) ihren Laufpafs erhalten hat, doch in einem der (in grauer oder weilser Substanz) markierten >Asso- ziationszentren* vielleicht beenglich bänglich zusatnnien- geprefst, werden die ihren Energien spezifischen Schwingungen wirrig durcheinander gemengt, sodaFs, wenn auf dem Vor- stellungsbereich wiedererscheinend, sie mit dissonierenden An- hangsein sich uoischleiert finden (phantastischen mehrwenigeri.

Hier hat sogemaTs das Denken mit seinem Reinigungs- prozesse zu beginnen, um zunHchst das objektiv TatsSchfiche eriahrungsgeroHls festzustellen. »Nihil est in intellectu, quod non antea fuerit in sensu < (s. Locke), und der Zusatz misi ipse in- lellectus«, betri£Ft den, wie in jed' anderem, im geistigen Wachs- tumsprozefs treffenden >Nisu3 fortnativus« (des Organisations- pripzips).

In den automatisch geschaffenen Gesellschaftsgedanken redet die Natur selber ihre unverfälschten Gesetze, und so haben die aus deren Studium (an den nach komparanv- gene- tischer Methode in Behandlung gezogenen VOlkergedankeoi entnommenen Ergebnisse vor frühreifen VemUnfteleien zu be- wahren und bei Durchsichtigkeit der Elementargedanken, als gleichartig durchgehender Unitaten der Gesellschaftsgedanken. dasjenige vor Augen zu legen, was als vemunftgerecht sich zu erweisen hat, durch prüfend angelegte Kontrolle bcstitigt (tm Ic^ischen Rechnen).

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Die Empfindungen liegen der Körpersubstanz des psycho- physischen Organismus (den chemischen Prozessen somatisch stoffumwandelnder Funktionen) automatisch eingebettet, wah- rend das Denken der Fassung aufserhalb auftrifA, nicht zwar ^vie die physikalischen Reize auf dem Sinnesberetch von draulsen her, sondern auf den, zwischen der Gesellschaftswesenheit und deg individuell in ihr eiobegriffenen Konstituenten, hin- und herlaufenden Bahnen, um mit den dem »Sensus internus« (wie optische Schwingungen ihrem Auge oder akustische dem Ohr) spezifischen Energien am »Sensorium commune«, wo die aus den Vorstellungen abgeblalsten Erinnerungsbilder lagern die in ihm neuartig gedoppelten Schwingungen zu assoziieren, nach dominierendem Rhythmus (unter bewufstheitlicher Auf- hellung).

Aus reaktioneller Neutralisierung der entsprechenden Wider- wUrfe werden die sinnlichen Vorstellungen projizien (in der Augenweite des Sehorgans), und das Denken projiziert auf der -Visio intellectualisi in ethnisch umschwebender Vorstellungs- welt (des jedesmaligen >Conceptus mundi«) die lautlich um- kleideten Anschauungsbilder, die aus den auf zoopolitischer .Sprachschichtung zusammentrefFenden Nachscbwingungen sen- sualistischer Eindrücke demgemafs sich umgesetzt haben, fUr den >0culu5 rationalis« (des >Animal rationale« oder Zoon logikon). In den Sinnesvorstellungen werden die (b. Gulilei) >■ geometrisch« gezeichneten Umriste der den Gegenstand be- grenzenden Formen {wie vom >e'temcl giomixtt* (s, Voltaire) gestaltet] arithmetisch bemeisten, und gleich mathematische Unterlagen gelten dem Denken als >Computatioc (s. Hobbes), wenn aus Niederschlagen des Gemeinverstandes in »Notiones communes* (b. Herbert Ch.) oder (Reid's) »elf-evident truthsc (des 'Common sense«) fortwirkend, im logischen Viersatz (der Identität, des Widerspruchs, des ausgeschlossenen Dritten und des zureichenden Grundes).

Indem also das aus Umsetzung der Energien zu «geistigen Potenzen' entsprungene Denken zur psychophysischen (aus

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der gesellschaftlichen zur individualisienen) Organisation zurilck- kehrt, beginnt dort sein nach RationalitSt des logischen Rech- nens vernunftgerecht ordnendes Walten, um die beim «dumpfen Weben des Geistes» (s. Hegel) in >Confusus cogitandi modus« (s. Descartes) 'verworrenen Vorstellungen* (s. Leibniz), wie sie die GefUhlsempfin düngen durchwogen, aufzuhellen zu deut- licherer Erkenntnis (>clare et distincte*).

Indem der Einzelne in seine soziale Atmosphäre des sprach- lich zugehörigen Gesellschaftskreises hineinwächst, entnimmt er aus ihr (bei der Heranziehung) die geistige Speisung, die durch automatisches Schaffen der Gesellschaitsgedanken (infolge traditioneller Voranlagungen) dort geliefert ist, um dadurch erstarkend zur normativen Reifung sich zu entfalten mit seinen Denkschöpfungen, auf Regionen hinausliegend, die das Stoff- liche mit dessen Kreislauf des Entstehens und Vergehens (im »vxXog ytfiatutg) Überragen, weil aus dem Hypokeimenon einer immateriellen Hyle ins Dasein gerufen. Die biochemischen Prozesse somatischer Stoffumwandlungen, wenn mit ihren psycho physischen Entelechien auf dem Sinnesbercich angelangt, finden dort bereits, in adäquater Kommunikation mit physi- kalischen Agentien, ihrer materiellen StoffumhUUungen bis auf ein Minimum sich entkleidet, und auch dieses ist abgestreift, wenn die sensualistischen Nachschwingungen auf gesellschaft- licher Skala transponiert, zu ihren lautUch umkleideten An- achauungsbildern sich umsetzen, wie in den ethnisch charakte- risierten Vorstellungswelten oder Weltanschauungen umschwe- bend, mit den Volkergedanken, (wie sie das Volk sich denkt).

Indem sohin, aus sekundHrer Herkunft seiner Umgebun, das Denken zum psychophysischen Organismus (und don primär verknüpfenden Wurzelverzweigungen) zurückkehrt, trin es diesem zunächst als Fremdling (oder doch fremdartig) gegen- über in jenem >E8(, das in uns denkt und sich, oder seinen ihm noch unbekannten Bruder, als gedoppelt (>le double«» empfinden mag, bei der zwischen dem Anthropos mit dem ihm natumotwendig zugehörigen Zoon politikon eingeleiteten Unter-

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Haltung, bis die aus dem Herzen ßUsterade Stimme (.eines »Daimonion«) die sie bekummeraden Fragen durch die vom Logos ihr gekündeten Lehren beaniwonet erhalt, (soweit in Konformität mit dem zeitgUltigen Barometerstand der Kennt- nisse),

Weil ein Produkt der zu lautlich umkleideten Anschauungs- bildem (opto- akustischer Konkordanz) umgesetzten Nach- schwingungen sensualistischer Eindrücke, beruhen also gleich diesen die ethnischen Vorstellungsweltcn desgleichen auf mathe- matischen Regulativen als naturgesetzUche derjenigen «Natura naturans', die in der »Natura naiurata<i ihre phänomenalen Erscheinungsweisen hervonreibt, und auf diese, worin, gleich all Übrigen Lebewesen, das humanistische subjektiv mitver- woben ist, blickt nun auf seinem objektiv (in ^inieUigibeler Welt<) gewonnenen Standort das Denken hinein, als Zuschauer insofern, der indes, durch vorbedinglich, aus proprinzipiellen Anfängen her, gesponnene Verwandtschaftsf^den in die aus ihren subjektivtstischen Tiefen aufwogenden Gemütswallungen hineingezogen, dort das Mittönen sympathisch durch klingen der Saiten herauszuhorchen strebt, um dann, mit ihren Schwin- gungen den Rhythmus der seinigen assoziierend, durch diesen als den stärkeren (weil aus PluralitHten verstärkt) die leitende Ziellichtung anzuweisen, längs vrelcher die seelischen Empfin- dungen aus ihren »verworrenen Vorstellungen* eines >Con- fusus cogitandi modus« zu (Baumganen's) ^höherem Erkenntnis- vermögen' sich emporzuringen befähigt sind, aus dunkel um- nachtenden Vorstufen zu jener Tageshelle, wie sie jetzt uns umscheint, im «Zeitalter der Naturwissenschaft', mit der Sonne im Zenith, seitdem auch auf dem Bereich der Geisleswissen- schaften die exakte Methode der Naturforschung zur Verwen- dung zu bringen sich ermöglicht hat, auf Grund der aus ethnischen Aussagen zeugenden Tatsachen.

Der von der Forschung eingeschlagene Weg liegt klar- deutlich vorgezeichnet.

In erster Linie sind die automatisch in ihrem >Conceptus

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«losmicos« projizierten DenkschOpfungen der Gesellscfaafis- gedanken systematisch in Behandlung zu nehmen, nach kom- parativ-genetischer Methode mit dem in den ethnischen Vor- stellungswelten Überreichlich geliefenen Arbeitsmaterial der in ihren geographisch - historischen Wandlungen inkamiert ein- gekörpenen (und sohin auf der >Visio mentisi begrifflich pack- baren) Volkergedanken, auf die UnitUien gleichartig durch- gehender Klem entarge danken reduzterbar, als soweitige Grenz- pfosien der kausal verknüpfenden Forschungsweise mit einer als Didomenon erst gesetzten Eins, deren hypothetischer An&ng aus dem Endverlauf sich zu klären hat, wenn das proportioiicll Verhüllte entfaltet steht, beim Heranreifen zu normativer Aktua- lisation Taus innaten Potentialitaten).

Wie mit Elementen, und demnach mit EUementargedankeo. zu verfahren ist, bleibt der Chemie, beim Messen und Wngen der Atomgewichte, in den wahlverwandtschaftlichen AffiniUitea ihre proportioneilen Äquivalente abzuwägen, und wenn auf primärem Zustand naturwüchsiger Wildheit, bei Einleitung ge- schichtlicher Bewegung, ein kulturelles Sprossen anhebt, sind die metamorphosischen Phasen der Wachstumsvorgänge nach den der Biologie geläufigen auszuverfolgen, und um bei den zivi- lisatorischen Veredlungen den aus frühreif erklärungssOchtigen Vernllnfteleten bedrohenden Abweichungen vorzubeugen, haben die aus Durchsichtigkeit «in puris namralibus« fesigel^en Axiome namrgesetzlich sohin zur Kontrolle zu dienen, um vernunßg erecht dem logischen Rechnen seine Raüonalitit ein- zuhalten, und der Richtigkeit des von ihm gezogenen Fants versichert zu sein.

Insofern ist es der von den die GeseUschaftsweseobeii etn- behausenden Hallen zurückschallende Logos, der den die In- dividualitäten (nach dem »Mos geometricus- der Ethik) ihre Mores predigt, fUr korrekte Übung der ethischen Funktionell, als naturnotwendige Vorbedingungen sozialer Ezistetu, um nach Erfüllung obliegender Pflichten der demgcmSls zustehenden Rechte teilhaft zu werden. Gläubig gehorcht das Erdeo-

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geschöpf in instiaktiv automatischer Übung der Moralgebote auf prirotlrem Niveau den ihm aus Übersinnlichem herab- (önenden Lehren, bis von ihnen belehrt (zunehmend an »Weis- heit und Verstand«), zu Jahren der Diskretion gelangt, wo von der verbotenen Frucht der Erkenntnis ein Abbifs gewagt ist (und nun >des Zweifels finstre Wetter zogen sich um der Wahrheit Sonnenbildc).

Da die Mutter Natur die Menschen ins Dasein gesetzt hat, als «kreisende üebürerim, ein Befruchter sohin vorausseizlich ist, lehe ihr die Wehen kommen konnten), schreit des Jung- fernkind nach seinem Vater, und da derselbe in AnonymitSt eines Trari^^ äj^vmttfoi seinen unaussprechlichen Namen ver- hüllt, ergibt sich die rfisonnierende Vernunft (von den theo- logisch aufgetischten Versionen in anthropomorphosierten Mifs- gestalten unbefriedigt) dem Agnostizismus zunächst, um un- beirrt durch verschleppte Vorurteile, in erster Linie reinen Tisch gemacht zu haben, für dasjenige >Novum Organon«, das den Bedürfnissen der Neuzeit organisch sich einverwachsen erweisen möchte.

Gegen die durch den auf zoopolitischer Sprachschicbtufl^~ instruierten Logos mitgeteilten Belehrungen ist kein Einvrand zu erheben, denn die der Gesellschafts Wesenheit abzutragenden Verpflichtungen liegen offenkundig auf der Hand, da das dem Gemeinwesen Beste auch jed' Einzelnem bestens zugute kommt. Aber wenn diesem, nach mehrweniger pflichtgetreuer Aus- führung der Übertragenen Aufgaben, ein ZeilUberschufs an Mufse verbleibt, spUn es die im Wissensdrang stachelnde iCupiditas rerum novarumi, mehr noch zu wissen, schon um den im Hungergefühl (zur Stillung des Wissensdurstes) nach geistiger Speisung bellenden Magen zu beruhigen und die in der Langen weile peinigenden Qualen loszuwerden. I>er je nach inoaten Befähigungen Über das Durchschnittimafs des so- zialen »Conceptus Mundi' hinüberwachsende Denkgeist schaut umher in den Unabsehbarkeiten des Allseins, die seinem Um- blick freilich sich enisieheo, aber aus universell durchwaltenden

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Gesetzlichkeiten denen des Denkens Ubercinstimtnige heraus- hören lassen, die dieses bei kongenialer Assimilation sich iden- tifiziert, zum dauernd eigenen Wissensbesitz, Solch belehrende Aufklärungen wären bequem einem hoher erhabenea Logos in die Schuhe zu schieben, wenn auf irdischem Irrstem Spuren seines Fufsauftrittes sich aufspüren liefsen, sodaTs nach ihnen zu vtgilieren, also die Aufmerksamkeit hinzurichten, indiziert ist, (um im Denkwesen dessen Selbst zu finden).

Zunächst hätte das Sondersein sich selber zu orientieren, über seine Stellung im Allsein nach dem Zusammenhang der Dinge in heimarmenisch (aus korrespondierenden Wechsel- beziehungen) verwobener »Concatenatio rerum^.

Indem das im Gesichtskreis humanistischer Sehweite aus dem All des Daseienden herausgeschnittene Segment sich ab Universum fingiert, wäre damit jedes aulserhalbltche Daneben tautologisch schon negiert, da einer Totalität ihre Vorbeding- lichkeiten einbegriffen liegen. Das auf seine Relationen hin- gewiesene Kausalitatsprinzip des Denkens ist lahm gelegt, so- weit nicht aufserdem etwa aus erfahrungsgemäß bekannteo Bedingungen aut adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) eine Schlulsziehung gestattbar ist, um die in das noch Unbekannte hrnauserstreckten Progressionen fbn- zuverfolgen (ihrem Itidei gemäfs). Die aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten auf die Stoffunterlage im tellurischen Dunst* kreis (mikrokosmisch umschaubaren Horizontes) einfollenden Energien wirken naturgesetzlich sich aus, in sobezOgUch um- schriebener Peripherielinie, und diese ist auf dem Sinnesbereich als des solaren Systems (auf stellarem Hintergrund) gekenn- zeichnet, aus der die physikalischen Agentien auftreffen, um kraft konformer Reaktion in den Vorstellungen sich zu reali- sieren, und auch die in der Vorstellungswelt auf gesellschaft- licher Sphäre abgeklänen bleiben dann einbegriffen, innerhalb des, mit den Wundern der Welt ausgeschmückten, Kosmos (im Einklang gesetzlicher Harmonien).

All das ist schön und gut, aber noch lange nicht genug.

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um der Frage nach dem Warum des Warums den Mund zu verstopfen, eine törichte ohnedem, da jede >Causa causanimi (Über den Bereich des Kausalitatsprinzips hinaus) auf schiefer Ebene in den >Regressu$ ad infinitum< abzugleiten hat (und seine ÄfTungen).

Von dem fruchtlosen Durchschweifen unabsehbarer Weiten ermüdet, (wo der von astronomischen Teleskopen ausgespähte T Finger« nicht hat entdeckt werden können), tut dem Denken wohl, zu innerlicher Einschau auf sich selber einzukehren, in sein Heim, wo unbehindert durch räumliche Entfernungen zeitlos das Denken sich selber denkt und lebt, im >Nunc stans< der Gegenwan, auf eigene Wesenheit umgebeugt, die 90- gem&Is, im Jenseits zeitraumlicher Schranken dem in ihnen umrollenden Verhängnis der Vergänglichkeit entzogen, desto evidenter auf gewissenhafte Abfindung mit sich selbst hin- gewiesen ist, um in kurzer Lebensfrist, was zur Ausstattung mitgegeben ist, nutzbar zu seinem und allgemeinem Guten zu verwerten (in vernunftgerechter Schulung des Denkens). Ob mehr oder weniger Wissen, fUIt unter die Adiaphora, denn auch die vielwissende Polymathte verbleibt eine >Quantit^ n^ gligeable« im VerhtÜmis zu Überwältigender Massenhaftigkeit des noch nicht Gewufsten. Nicht darauf kommt es an, wohl darauf aber, dafs das Denken seiner aus prQfend angelegter Kontrolle bewahrten Richtigkeit sich gewils ist, um dem ein- geheimsten Wissensbesitz (ob grofs oder klein) jedenfalls als zuverlässigem trauen zu dürfen, damit, falls seine Aussagen, wenn das vom zerfallenen Stamm abgelöste (und erlöste) Denken auf selbsteigene Stetigung verwiesen ist, mitzusprechen haben, sie als stichhaltig erprobte sich erweisen, um den HeilsbedUrf- tigen das ersehnte Heilswort auszusprechen (wie zu seinem Heil).

>Noli foras ire, in te redi, in interiore hominis habitat virttis* (s. St Aug). Vorher indes mufs das >White Paper^ (b. Locke) oder (Plato's) Wachstafel mit den Charakteren der beim Durchwandeln der innerhalb des mikrokosmischen Hori-

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zomes zuganglichen Forschungswege beschrieben sein, da sonst das Denken nicbu herauszulesen vermöchte, und als >unnOtzcr Knecht! (der Evangelien) »n die Finsternis verworfen sein wUrde, wogegen ihm nun vielmehr ein »Wuchern« mit seinen Ta- lenten auferlegt ist, unter mehrender Aufhellung der Erkennt- nis, bis auf eine Erschöpfung der Deokml^lichkeiien hin- gelangt, wo das soweitig gestellte Rechenesempel als absol- viert erachtet werden durfte, denn »Ultra posse nemo obli- gatur«. So käme es zurück auf das rechtsgemtlls Richtige (und Gerechte), »Fiat fustitia, ruat mundus«, und falls also dieses ganze Weltbild, das wir auf planetarisch exzentrischem Stand- ort uns konstruiert haben (nach bestem Wissen und Willenk, als nichtiges tauschendes (in »Maya<) zusammenbrache, so hatte unberührt davon dem Denken das ihm Gerechte bewahrt zu bleiben, um aus dem gerechtfertigt zu sein, was wahrend der durchlaufenen Lebensspanne das Denkwesen kraft des Denkens (worin seine Wesenheit gipfelt) zu schafien bemOht gewesen ist, (beim gewissenhaft ernstlichen Wollen).

Bei all den »Haupt- und Staatsaktionen«, die auf der nach individuellem Geschmack inszentenen Lebensbuhne vom Willen kommandiert sind der (inmitten des im Denkgebilde um- gebenden Generalstabs) die GefUhlsscharen seiner Truppen hin und her marschiert, bald von plumpgesundem Verstände, bald von einer naseweislich nachweisenden Vernunft gefUhn , bd all diesen Vorgängen handelt es sich um eitel leere Puppen- komOdien an kunstlich gedrehten Faden aus Menschenhand gezogen, um den furchtsam drein blickenden Augen die graus- mSchtig durch walten den Elementargewalten zu bemänteln, die. aus den Tiefen ihrer »Mütter* hervordrangend, den anonym verhüllten Vater suchen, aus dessen jenseitiger Mitwirkung sie ins irdische Dasein gesetzt sein müssen, (sofern Jungfeni- gebunen unter streng überwachten Natui^angen ihre Legtti-

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mition versagt ist, weder alten Veneln erlaubt, noch lieb- reizenden Immakulaten).

Auf dieser Suche nach dem >Grofsen Unbekannten« (das, je mehr durch Abbröckeln verkleinen, desto Überwältigender in Massigkeit anwuchst), schweift suf Flügeln seiner Gedanken der Denkgeisi umher, um mit Erfragung des > unaussprech- lichen Namens« dem Weltgeratsel dasjenige Gehcimnb zu ent- reilsen, was in Überschaubaren Sonderfällen fachgerecht um- schriebener Disziplinen) oftmals bereits gelungen ist den aus ihren Effekten manifestiencn Gesetzlichkeiten abzulauschen (bei kausalgerecht bestätigter Verknüpfung von Ursache und Wirkung).

Wo verhaltniswertige Relationen den Vergleichungen cr- mangeln, bricht das Kausalitatsprinzip zusammen, sodafs es dann nur um Vorbedingungen sich handeh, wie sie das auf sich selber umgebeugte Denken in des Denkwesens eigener Wesenheit zu finden hatte, wenn in dortiger Heimat Vater und Mutter sich zusammentreffen, die Rückkehr des mit WissensschHtzen (seiner Forschungen) beladenen Kindes bewill- kommnend, um mit den aus dessen Ergebnissen folgenden Beantwortungen die angesehnte Befriedigung zu gewahren, zur köstlichen Labe des Wissensdurstes, wenn, aus vollen Zügen religiöser Empfindungen schlürfend, und schöpfend was der Schöpfung Lebensquelle entspnidelt, in frisch erfrischenden Verjüngungen (je alleren desto jüngeren). Wenn, was inner- halb des Mikrokosmos humanistischen Gesichtskreises aus wechselweiser Konirolle als richtig sich bestätigt hat, mit über- einstimmigkeiten universell bekundeter Gesetze der Erkenntnis identisch sich assimiliert, beruht diese dann auf einer selbst- gefestigten Grundlage, im All des Daseienden, (unter dem Ein- klang kosmischer Harmonien), sodab der Rektifikation nach deren Ma&stabe anheimgestetlt zu bleiben hatte, was auch fernerhin unter anthropomorphisierendem Versinnbildlichen Über solche Geschicke herauszugrObeln belieben möchte.

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Aus realistisch, und bei Behandlung der üeisteswis&en- schaft mit exakter Methode geistig auch, realisierten Eifab- rungen, wie in seinem Farbekasten getragen, färbt sich der unter dßx^Iot jtoufial zum Maler Berufene sein Lebensbild in düsteren oder hell lachenden Tinten, und wie sie beeindrucken, spricht aus den Liedern der Meistersänger (im leichten Ge- ti^Uer der Troubadours) oder schwermütig angehaucht in Gnomen der den ägx"^^* noi^ai (peripatetisch) zugesellten ^folöyoi, wenn vom philosophischen Pessimismus angefressen.

Was in Welt der Vorstellungen der Schau sich bietet, ist ein dem Überblick der humanistischen Sehweite aus dem All des Daseienden herausgeschnittenes Segment, das auf dem pla- netarischen Standon (mikrokos mischen Horizontes) auch das Solarsystem (unter verschwindender Peripherie) hineinzieht. darüber fort jedoch beim Abdammem im stellaren Hintergrund in makrokosmische Unabsehbarkeiten hinausliegt, denen ein begrenzender Umschlufs mangelt, um aus der Fiktioa eines Universums auf dessen reale Aktualisierung zu gelangen. Die ein Ganzes zusammenknüpfende Einheit wallt in verbindend bin und her gezogenen Ffiden durch walten der Gesetze, worin universell mit denjenigen Ubereinstimmig zusammentOnend, die innat dem Denken einwohnen, das seinen Gesichtskreis im eigenen Auge tragt und, von kosmischen Harmonien betroffen, die daraus kündenden Lehren verständlich zu deuten strebt, um zum Besten eigener Wesenheit kongenial sie zu assimi- lieren (im Wissensbesitz).

Für was auf tellurischem Irrstem zeiti^umlich abläuft und meistens nach den aus ihren Wirkungen erwiesenen Ursachen mit deren Vorbedinglichkeiten den meteorologischen Agentien beim Ausverfolg dynamisch unterliegender Energien sich aus- einanderlegen Übt (konformen Wechselbeziehungen gemufs:. würde die Kolossalität einer massenhaften Überfülle, wie beim x4itf*of tUtiytog voraussetzlich, kaum benOtigt erscheinen, bei diessda dem Uneil verfügbaren Malsstab, sodals was hier auf eine Zielrichtung hinweisen konnte einen Anschlufs erst aus

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der in das Jenseits zeitrtlumlicher Schranken hinausgetretenen Denktfitigkeii erhalten konnte, soweit nicht die Verantwonung für teleologische Deutung der Natur selber zu überlassen ist, und so demnach ihrer kosmischen VergrSfeerung desgleichen. Immerhin kann das Denken für seine eigenen Interessen eine Zweckausnutzung, die, um den Einklang nicht zu stOren, keine unbeabsichtigte sein kann, daraus entnehmen, dak die sein Wachstum regulierenden Gestaltungsprozesse, allgemein- gültig erkennbaren entsprechend, unter vernunfigerechter Kon- trolle gehalten werden, zur Identifikation UberfUhrbar mit dem, was da ist, auf seine Vorbedinglichkeiten begründet. Das beim Zerfall körperleiblichen Substrats davon unberührte Denken, tragt demnach, weil aus Keimbeginn ihm entsprosseo, eine nor- mative Anknüpfung in sich, die bei regulativer Umsetzung so- matischer Funktionen zu psych ophysischen Entelechien ihren Squivalentgerecht bedtnglichen Ausgleich zu erhalten hat, (unter prakonditionell vorveranlagten Vorbedingungen immanenter Ge- setzlichkeiten).

Die Welt, innerhalb welcher wir in das Dasein gesetzt sind, schaut wunderlich fremdsam uns an, unter wechselnden Szenerien, die nicht viel vertrauter werden bei längerem Hinein- leben in jenes Drama der Menschheitsgeschichte, das leicht zu einer faden Lebenskomödie abverflacht, wenn unter den durch zivilisatorische Etikette zuerteihen Rollen auferlegter Masken die Schauspieler einander beSugeln, (und im stillen sich selber verlachen mOgen).

Zu Wundem und Verwundern gibt es übergenug, seit die der Natur ihre Geheimnisse ablernenden Forschungen allstUnd- lich mit unversehens neuen Entdeckungen überraschen, und die Wunder der Welt aus >Admiratio majestatis* ihre Be- wunderer beeindrucken, mit jenem Staunen (oder &avfia^eiv), das als Ansatz und Ausgang der Religions Philosophie prokla- Bi.U.n. 12

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mien worden ist, wenn neugierige »Curiositas rerum novaruni' dem innaten Wissensdrang, im geistigen Hungerfühl, zur Stil- lung seines Wissensdurstes hintreibi, um, sutt nach dem zu >leves gustus« verlockenden Honigseim umherzuschwarmen. ■plcniores haustus« zu schlurfen und Befriedigung zu schöpfen aus bythischen Untergründen entquollenem Born.

Immerhin spiegelt das Weltbild verschieden, je nach Fär- bung der GemUtsstimmung in sentimentalen Empfindungen. Dem Pessimisten ist diese Welt die denkbar schlechteste, um >kaum mit genauerer Not bestehen zu können; wSre sie aber Doch ein wenig schlechter, so konnte sie schon nicht mehr bestehen« (s. Schopenhauer), wobei, komparativistische Ver- gleichungen zu rechtfertigen, die Kenntnis einer >PluraliiSt von Welten« vorausgesetzt wSre, (die im Übrigen, ftlr den Hausgebrauch bereits popularisiert, einem jeden mundgerecht gemacht ist, dem mitzusprechen beliebt).

Den Optimisten umUchelt seine Welt als die denkbar beste, >die möglichst vollkommene« (s. Leibniz), auh schönste geordnei (s. Shaftesbury), geschmückt in den Mundanitäten eines >Mundus<, wogegen freilich die Iiälmenen protestieren, die ihren stupiden Gott Kuka mit seinen Verkehrtheiten ver- höhnen, dafs er dem flach bequemlichen Land Berge zwischen- geworfen und durch die bergab fliefsenden FlUsse das Ent- gegensteuern erschwert habe.

SobezUglich haben wir genügsamen Einblick in die Natur- Ordnung gewonnen, um von ihrer Bemängelung abzusehen, aber wenn die Wenerpropheten mit falsch inspirienea Zungen reden, mögen die Pflanzer sich beklagen, die um den Lohn wohlverdienter Arbeit sich betrogen finden, und ein privates Huhnchen pflegt bei täglicher Morgenandacht der Hümor- rhoidarier mit seinem Urheber zu pflücken, ob des in krausen Windungen verschlungenen Abzugskanals, der, wenn ehrlich geradeaus (ohne auf peristaltischen Schleichwegen sich umher- zudrUcken) in geradgerechter Linie ausgestreckt, auf den Aus- gang hin zeitersparender operieren wUrde, um andachtsvoll

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stimmende Meditatioaea weniger zu stOren-(durch das Zwischen- zucken körperlicher Gebrechen).

Aber mit dem Besserwissen ist es so eine Sache, wenn nicht dem »Judicium discursivum< oder (s. WolO dtavofivtxöv das AUwissen eines EI khidre aushilft, denn das Bessere ist der Feind des Guten. Dem Kritiker wäre in den Kritteleien seines Redeschwalls Behutsamkeit anzuraten, da er nach 'Kritik der reinen Vernunft» ftlr die Gute seiner Vorstellungswelt per- sönlich verantwortlich gemacht werden könnte, auch haftbar vielleicht fUr das ganze Weltgewimmel in Bausch und Bogen, das imaginäre nicht nur, sondern für das substanziell auf- gedrängte desgleichen, da: dafe die Materie Überhaupt »nir- gendswo existiere« (s. Berkeley) zu erweisen, akrobatischen DenkkunststUcken bereits gelungen ist, (sodals Ansicht gegen Ansicht steht und die Entscheidung sub judice verbleibt).

Für das humanistischer Sehweite aus dem All des Da- seienden, mit dessen makrokosmischen Unabsehbarkeiten, her- ausgeschnittene Segment, wie im mikrokosmischen Horizont umgriffen, ist in der Fiktion eines Universums («Contractum maximum atque unum«) aus dessen Totalität das aufserhalb- liche Daneben [also auch jedes Platzchen, um den Fufsschemel eines Thronsessels (oder Kursi) aufzustellen] tautologisch schon negiert, da ein Ens per se (realissimum) seine Vorbedingtich- keiten in sich selber zu tragen hat. Nicht freilich als »Causa sui«, da die Kausalität nichts weiter mitzureden hat, wo ihr im Absoluten das Hantieren mit ihren Relationen lahm ge- legt ist, und jede >Causa causarum« rettungslos auf schiefer Ebene abgleitet in den »Regressus ad infinitum« hinein (und seine Äffungen).

Die »Monas monadum* (eines >Hen<) klingt mit kosmi- schen Harmonien aus Einheitlichkeit der für Makrokosmos und Mikrokosmos (imd das ihm einbehauste Denkwesen demnach gleichartig) korrekt erwiesenen Gesetzlichkeiten, wodurch der /»axiiävi^mnög ib. Plato) im 'Menschlein mit dem kleinen Gott« (b. Nie. Cus.) sich verbrüdert. »'Av^QttTröq imt ^ixßo'xoojuo;, id

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est homo est minor mundust (s. Boethius), sodars unter dem heimarnictiisch ans konformen Wecbselbeziehungen verwobeneo •Zusammenhang der Dinge i auch die humanistische Existenz- form eingesponnen steht (an rechtsgemafs zukommender Stel- lung).

Wie immer dies fUr akkuratere Einzelheiten auseinander- zulegen wäre, bleibt jed' Einzelnem anheimgestellt, nach MaJs des Verständnisses in den bei der Ausstatmng mit >nattlrlicher Anlage des Subjekts« (s. Eani) mitgegebenen >Talemenc (und profitablem »Wuchere« mit denselben).

Jedenfalls ist eins gewonnen, die erlösende Befreiung von der Tyrannei anthropomorphischer Popanzen, die das Menschen- kind in unbedachter Stunde sich selber geschaffen, in dem mh all seinen menschUchen Schwachen (und zwar im magnifi- zierten Vergröfserungsmafsstab) ausgestatteten Ebenbild, dessen Überirdischer Obgewalt das Erdengeschöpf fortab hulflos ver- fallen war, und unter verknechtenden Banden geknebelt, ge- nugsam zu leiden gehabt hat (bei selbstwilliger VerscbHmtne- rung im Leid des Lebens).

Seitdem auf objektivem Standort der Zuschau, beim Durch- wandern der zugänglich aufgeöffheten Eorschungswege , er- hellende Lichter sich entzündet haben, fallen deren Schein- werfer hinab in subjektivistisch abdunkelnde Tiefen, um auch sie allmählich aufzuklären für die Erkennmis (»clare et dis- tinctet) und in deutlicherer Klärung die «Aetemas veritaies (s, Descanes) zu erkennen, am »Kriterium der Wahrheit' ;mit Wahrscheinlichkeitsrechnungen annfiherbar); cquidquid dare et distincte percipimus verum est« (s. Spinoza), wenn das Er- kennen und das Erkannte dem Erkennenden gemäfs ib. Thom. Aq.), »per assimilationem cognoscentis et cognitic (zur Identi- fikation).

•Erkennen wollen aber, ehe man erkenne, ist ebenso un- gereimt, als der Vorsatz schwimmen zu lernen, ehe ins Wasser hineingewagt« (s. Hegel). Hier wird der SchwimmgUrtel durch das Denken geliefert, worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt

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im Hegemonikon als (stoisch) höchster nvof, in Spannungs- kraft der Energie, zur >absoluten Aktualität" (des Geistes), aus vorveranlagtcn Potentialitaten heranreifend, tilog d' ^ Svißyeta (s. Aristoteles), wenn auf zoopoUtischer Sprachschichtung der auf den psychophysischen Organismus noetisch zurückgespie- gelte Reflex aus den rationellen Voranlagen des individuellea Organisationsprinzips das vemunftgerechte Denken zeitigt, in der Synthese als >aprioristische Funktionen der Vernunft« IS. Mainl8nder) zur Auffassung der Welt (^ zoS SXov (fvmaotf) als das »mathematische Ganze der Erscheinungen und der Totalität ihrer Synthese* (s. Kant). Keine Synthese jedoch ohne Thesis und Antithesis (s. Fichte) fUr das auf seine Re- lation hiogewiesene Kausalitatsprinzip, aufser wo aus erfah- rungsgemafs bekannten Bedingungen die Schlulsziehung ge- staltbar ist, auf adäquate Vorbedingungen im Umbedingten (eines Absoluten), um die in ihre Unabsehbarkeiten (des noch Unbekannten) forterstreckten Progressionen auszuverfolgen (deren Index gemBfs).

Auf arithmo-geomctrisch mathematischen Unterlagen im Sinnesbercich, wo die igeometrisch' (s. Galilei) gezeichneten Formumrisse des '^ternel g^ometre« (s. Voltaire) durch reak- tionellen Widerwurf in den Vorstellungsgebilden projiziert*) stehen, spricht das Heilswon aus der Arithmetik des Denkens als nComputatio', denn keine Erkenntnis geht über die ex- perimentell [>sine experimento nihil sufKcienter ein potest» (s.

■) tSensio est ab organi sensorii conatu ad extera qui generatur 8 conatu objecto versus interna eoque aliquamdiu menente per reactionem factum phantasma« (s. Hobbes), wenn aus (scholastischen) iSpecies intentionales« die >Species impressae« zu >Species es- pressae* (beim Wandel der »Species sensibiles' zu »Species intellt' gibiles') sich umsetzen, zur Projektion der Vorstellungen. Beim Projizieren ikSnnte höchstens von einem Zaubern bezw. Schaffen die Rede seiat (s. Schuppe), wenn nicht unter Eliminieren subjektiv beigemengter Empfindungen automatisch vollzogen, bis auf ob- jelitivem Standort der Einschau das Denken hinzutritt, um das noch Unempfundene aufzuklären {in deutlicher erhellten Anschauungen).

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R. Bacon) in (Wolfs)« >Cognitio singiilarium<] bestätigte Ertah- ning (»experienco) hinaus, aufser der »Arithmetik' s. (Hobbcsk dem «Wissen von der Zeit» (zu deren Leben), im logischen Rechnen (auf dessen VcrvoUkommnung zu seinem Infiniicsi- malkalkul hinaus). Und so, da mit der aus •bundles^ is. Hume) zusammengebündelten Seele abgewirtschaftet, ist ihr ge- spenstischer Spuck in okkultistisches Dunkel zurtlckgescheudit worden, seit Auflösung der Psyche in ihre (psychopbysischeD> Funktionen (aus dem >Influxus physicus<). Nachdem somii unter naturwissenschaftlicher Reform der Psychologie die Atmo- sphtire gereinigt ist, zu erhellter Umschau, gilt es, fUr den Denk- geisi einen selbstkraftigen Träger zu finden, das ihm einge- kOrperte Substratum, denn obwohl die Vorstellung keines >Tragersf (s. Hume) bedarf, ist er ihr benötigt doch im pro- visorischen Gerüst (zum Aufbau des >Novum Organum«), bb bei der Vollreife selbständig abgelöst (in den DenkschOpfiingen). Und solches Hypokeimenon {auf des Weltgrunds Unteriage begründet; wird geliefert sein, wenn das aus somatischen Wurzel Verzweigungen hervorspriefsende und auf der Gesell- schaftssphäre (beim Umsetzen der Energien zu »geistigen Po- tenzen«) als neuartiger 'Modus essendi* umgeborene Deokea zur individuellen Heimat wiederum eingekehrt, im Anschwellen des aus innerlich eigenen Kräften (proprinzipieller Anfänge! Ernährung saugenden Wachstums, die zeiträumlichen Schranket] zersprengt und, ins Jenseits derselben hinUbertretend, aus uni- versell durch walten den Gesetzlichkeiten die den seinigen Ober- einstimmigen kongenial assimitiert (im selbst gesetzten Gesetzi. unbehindert von räumlichen Entfernungen, zeitlos sich selber lebend [im >Nunc stans« der Gegenwan; ohne Vor und Nach). Da das Denken als letzt höchste Auswirkung seines Denkwesens auf den Durchgangsstadien des psychophysischen Organismus dessen seelische Empfindungen in sich hineingezogen und metamorphosisch verdichtet hat, steht es mit seinem Persön- lichkeitsgefuhl gesättigt in aktualisierter Realität Als Aufgabe, um überhaupt zur Betätigung zu gelangen [ohne Phantasiiu

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{ävsv ffanäofuitoci) kein Denken}, ist ihm die Arbeit gesteckt, um den im Widerstand aufstofsenden Gegenstand in >kon- struierender Bewegung* (s. Trendelenburg) zu verarbeiten und zu bemeistern, und solche Anstrengung ist aus dem TrSgheits- prinzip der Denkfaulheit keine willkommene, denn nur aus Unbehaglichkeit (»uneasiness«) wird das Denken (s. Locke) in Bewegung gesetzt, um mit erstem Anstok in das Rollen zu geraten. Und um so schöner dann der Lohn beim Seligkeits- schwelgen*) in wohlverdienter Mufse, nach gewissenhaft voll- zogener Arbeit (eines ernst ehrlichen Wollen).

Die Erkenntnisse liegen in dem Ganzen aller möglichen Erfahrungen« (s. Kant), und als >Conditio sine qua non« steht die Erschöpfung der Denkmöglichkeiten voran, die spielerisch vereinfacht ist, seitdem die Spannungsreihe ethnisch gleich- artiger Elementargedanken sich hat festlegen lassen. Mit solcher Eihaustion des dem Denken MensctunOglichen könnte dann das Denkwesen des ihm gestellten Rechenexempels sich erledigt erachten (im ^Nervus probandi! dessen, >quod erat demon-

•) Der Liebesgenufs des (von Siva's im Zornfeuer aufflammen- den Auge ausgebrannten) Pfeil schützen, als >KBmai oder (Plaio's) >niederen Eros*, verfeinert sich m dem des >höheren<, wenn es um ■Gott Amor> (s. Bruno] sich handelt, zum Liebeln mit Psyche (als furioso eroico ein verbrannter wiederum, eingeäschert mit Haut und Haar, in ^loriam Domini, der die Haare auf dem Haupte zahlt). »Hie erga deum amor summum bonum est« (s, Spinoza), im lamor dei intellectualis< [>sub specie aeternitatist). Gott (iota- fiirof) bewegt durch das Streben der Dinge nach ihm (s. Aristoteles), eine »Bewegung zum Guten« hin (s. Plolin), und da die Liebe ein »Getriebenwerdeni (s. Leibniz), ISge hier (im Getriebe der WeliJ die am »Primus motor« drehende Kurbel, um das (oder den) unbe- wegten Bewegenden (ji^atroy tumSy Axinitov ai)ro) in (kinetische) Be- wegung zu setzen, bei Umsetzen der, aus ihrer Dynamis her- vortreibenden, Energien zu »geistigen Potenzen* einer (tiva/in Aoyiij (s. Epiktet), im logischen Rechnen, des (in vitiais ya^aiat) auf sich selber umgebeugten Denkens (wenn zur Aktualisation von Schöp- fungsgedanken aus immanenten PotentialitSten (und deren Reali- sierung) erstarkt].

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strandumi), denn >Ultra posse nemo obligatur«. Aber die Ab- sorbierung solch' erster Etappe ist erst der Anfang des Endes, denn auf der so erreichten Höhe beginnt es nun aus un- erschöpflichen Quellen akkumulierend hereinzuströmen, auf jene Zielrichtung hin, betreffs welcher das Denken mit dem ihm vergewissenen Gewissen sich abzufinden hat, wenn auf eigener Wesenheit umgebeugt sich selber denkend (hinein- gelebt in das, was da ist).

Wer ist dieses »Ich«, das nach zeitweiligem Ausruhen beim Erwachen des Morgens sich erhebt, um seinem sich selbst re- gulierenden Organbmus das angehängte Triebwerk durch eigen- willige Eingriffe wieder in Gang zu setzen, fUr den kommen- den Tag?

Was er bringen wird, ist »cum grano salis« voraussichtlich aus wiederholter Angewöhnung an einen oftmals einförmigen Verlauf, sodafs über nochmalige Erneuerung die Frage des Warum? sich aufdrSngen mag, bei gleichgültig zunehmender Interesselosigkeit an dem, was das Fortleben noch birgt lin der Zukunft Schofs).

Wen freilich jugendlich frisches GesundheitsgefUhl durch- sprudelt, der sieht an manchen der Stunden verführerisch sinn- lichem Genufs entgegen, um ihn zu schlurfen, den vollen ■Becher der Lust«, und keine Minute wird versäumt an hasti- ger Vorbereitung, damit ihm kein Tropfen entgehe.

Wer dagegen die durch langen Gebrauch erschlafite Ma- schinerie des innerlichen Geöders als verrostende spürt in lästi- gen Empfindungen, wäre sie ebenso gerne los, wenn nicht die Sufse des aus wissenschaftlichen Forschungen gespeisten Den- kens die körperteibhchen Gebrechen vorübergehend vergessen liefse.

Auch wer zum taglichen Lebensunterhalt durch harte Ar- beit sich beschäftigt hndet vom Aufgang der Sonne an, den lockt bei deren Niedergang der wohlverdiente Lohn des °treuen

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Knechtes*, der beim Abschütteln der Ermüdung wohltuend zu- sagender Neubelebung sich freut. Dem im Kreise seiner Kinder und Enkelkinder von sorgsamer Liebeshand Gepflegten gleiten die Jahre und Tage des Greisenalters anmutig dahin, bis zum letzten, wo das letzte den Lippen entschwebende Wort vom künftigen Wiedersehen redet, unter Wiederholung der glück- lich durchlebten Existenz, der aus frommen Weihnachis- ' wünschen Verbesserungen obendrein hinzugefordert werden, (wie hoffnungsvoll angesehnt).

Bei dieser an das Schicksal (oder an die im Einvernehmen mit ihm fungierenden Faktoren) gestellten Zumutung würde zunächst ihre iRaison d'£tre< rationell zu recbtfenigen sein, seitens des >Animal rationale«, das unter den zoologisch ver- wandten Animalien nichts von denjenigen Grübeleien antrifft, wie sie ihm, als *Zoon logikon«, im Kopfe umgehen.

Die übrigen Lebewesen, die tierischen und pflanzlichen, untergehen stillschweigend (ohne zu murren) das über sie ver- hängte Fangnetz eines im Entstehen und Vergehen umrollen- den Kreislaufs, und da dem im grofsen und ganzen (unter ver- schiedentlich aufgeputzten Frisuren) gleichartig geschorenen Durchschnittsmafs das menschliche sich anreiht, wäre >a priori« nicht einzusehen, weshalb von ihm eine die gleichartig unter- breitete Wesentlich kett radikal durchbrechende Ausnahme- stellung beansprucht werden dürfte, um mit seinem Geschicke zu hadern sich berechtigt zu finden. Der hier charakteristisch durchgreifende Unterschied fallt in die, humanistischer Existenz- form erbeigentümliche, Doppelung, woraus ihre Individualitäten zur Selbständigkeit eines »Ens positivurn* sich zu stetigen ver- mögen, aus der (mit Abgleich ideosynkr atischer Differen- zierungen) jed' Einzelnem umschriebenen Bewufstheit, auf zoopolitischer Sprachschichtung (beim dortigen Zusammen- treffen der sensualistisch singulSren Nachschwingungen im ge- meinsamen Zentrum der Gesellschaftssphare).

Mit der dadurch den mikrokosmisch überschaubaren Hori- zont umziehenden Peripherielinie ist ein Anhalt gestetigt, um

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seinen Gesetzlichkeiten proportioneil gerechte Wechselbeäe- hungen einzuleiten mit universal durchhaltenden, vrfihrend einem, als verschwindendes Pünktchen in den makrokosmischen Unabsehbarkeiten umherrirrenden, Sondersein jede Voraus- setzung fehlt, um mit dem Sein (im All des Dasetendent ratio- nellerweise sich so auseinanderzusetzen, wie der RationalitSi des Denkens dies ermöglicht ist, und dem Denkwesen also (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt). Die aus dem normativ rechtsgemafs innaten Rechtssinn entsprechend cr- fordene Kompensation wird durch die aus erfahningsgemlls erprobter Richtigkeit der Gesetze folgende Gerechtigkeit der- selben geliefen, sodafs alles bestens zurecht zu komtnen hat, (und ein jeder des Seinen sich vergewissert findet).

FUr die humanistische Gesellschafts Wesenheit zuiti Unterschied von entomologisch sozialen Kreisen und deren durch die FUhlfkden vermittelnden Gebardehandlungen ist typisch ausschlaggebend die infolge eines artikulationsfähigen Stimmapparates von der Sprache aufgebaute Vorstetlungsweli. die, weil aus einem stoffentkleideten Hypokeimenon gcscha&n, in dem Merkzeichen der Worte (»Voces articulatae'^) die Be- fähigung an die Hand gibt, aus dem Banne zeitrttumlicher Schranken zu deren Jenseits hinUberzutreten. wo unbebindcn von rSumlichen Entfernungen zeiüos das Denken sich selber lebt (im »Nunc stans> seiner Gegenwart).

MitdenPotentialitäten ihrer Voranlagen somatischen Wurzd- Verzweigungen eingebettet, wird aus deren chemischen Stoff- umwandlungen schon auf den Wellen des biologischen Encr- getismus auch die geistige Energie (des Denkens) fortgetragen, in den psychischen Entelechien des »Inffuxus physicus« hin- über, bis auf den Sinnesbereich, bei reaktionellem Widerwurf der physikalisch auftreffenden Impulse in den Vorstellungen projiziert, aus welchen (den sozialen Vorbedinglichkeiteo nadi) die demgemBfse Transposition statthat auf zoopolitischer Sprachschichtung, zur Umgeburt in jenen neuartigen >Modiu essendi«, der durch den (aus dem >Conceptus tnundi«) noetbch

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auf den psychophysisch individualisienen Organismus zurück- gespiegelten Reäex das vemunftgerechte Denken (bei Aktua- lisation intüUierender Vorveranlagungen) zu seiner Reifung zeitigt (in sobezUglichen Denkschöpfungen).

Was sogemafs unter metamorphosischen Wachstums- prozessen der durchlaufenden Übergangsstadien aus seelischen Empfindungen das PersönlichkeitsgefUhl von dem Denken in sich aufgenommen und mittelst des iNisus formativus< kon- genial assimiliert hat, hat demnach an denjenigen Errungen- schaften zu partizipieren, kraft welcher (Über die Vergänglich- keiten hinausgerettet) die das Denkwesen kennzeichnende Eigenart in die ihr rechtsgemäfs zukommende Stellung (in des Setenden All und Istsein) sich einzufügen hat, in den aus dem Sphärensang kosmischer Harmonien tSnenden Einklang ewiglich durchwaltendcr Gesetzlichkeiten, mit denen das- jenige auch zusammenzustimmen hat, was, auf soweiiigem Standort dem Hinblick noch entzogen, verheißungsvoll bereits sich kündet: dem auf eigene Wesenheit umgebeugten Denket), wenn demjenigen lauschend, was in ihm flüstert, und bei ge- wissenhafter Prüfung ihr gewifs sich bewahrt.

Wir leben die Zeit, wie im Geticke des Herzens gezählt, vom embryologisch ersten Ansatz an bis zum Abrinnen, und die Arithmetik, die Wissenschaft des Zeitverlaufs (s. Kant), ist dem Denken, als iComputatio« (s. Hobbes), inhärent.

Wie im stofflichen Wachstum die zellulären Metamor- phosen (mit deren Mauserungen), kommt im geistigen (gemein- verständlich automatisch) die Denkfunktion zur Auswertung, mit Summieren und Subtrahieren, um bei vemunftgerechter Leitung ein kontroUierbares Fazit zu ziehen, im logischen Rechnen. Die Unendlichkeit in der Zahl (s. Locke) ist ein unbeschränktes Zahlen (s. Duhring), längs der, ins Unabsehbare eines noch Unbekannten, forterstreckten Progressionen, die sich

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indes dem Index nach bemeistern lassen (bei Vervollkommnung des Ic^ischen Rechnens zu seinem Inhnitesimalkalkul).

In der Körperlichkeit, wie drinnensteckend, empfindet sich mit dem ilmpetus" (s. Galilei) die Muskelkraft als *power< (s. Locke) oder »force» (b. Condillac) im »effon« ib. Maine de Biran), nach Intensität der Muskelemptindung (s. Baine) durch Muskelanstrengung erkannt (s. Spencer), zur Anregung von Bewegung, ^ q-Of/ä nottt t^v ydfsaiv, die Verwirklichung des Möglichen in der äUoimats als xff^ffi; xatä «o noiac (neben Mtti tonov), beim Anbeginn (agx^) t^ (terafiolf^i (s. Aristoteles), vom ngüittv xivoüv (axlyijtoy) her (in pro- prinzipiellen Anfängen). Auch der heutige Enei^egedankc, an Stelle der aus dem peripatetischen ävv&pit* ov antreibenden iviqyua, in konstanter Gröfse (b. Young) fixiert, ist (s. J. R. Mayer) physiologischen Beobachtungen über den {infolge um- gebender Agentien der geographischen Provinz) verringerten Oxydations Vorgang (wie aus dem geröteten Venenblui erwiesen) enmommen für das »Gesetz von Erhaltung der Energien«. Das Endziel, tiloi S' ^ hii^ytta (s. Aristoteles), in der Aus- wirkung — »ivifiytta id est operatio* (s. Joh. Scotus) , v^ird an höchster Spannung (t6yo;) mit dem (stoischen) Hegemonikon angereicht im Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt, das aus somatischen Wurzel Verzweigungen mit dem (nach seiner Umgeburt innerhalb zoopolitischer Sprachsphare) auf den psychophysisch individuellen Organismus noetisch zurückgeworfenen Reflex die zettrfiumlichen Schranken beim anschwellenden Wachstumsprozefs zersprengt, um im Jenseits derselben seinen Ruhestand anzunähern lin den Denk- schöpfungen).

■Toium corpus est« im instinktiven Gefühl der KOrper- leiblichkeit näv iart awfta (b. Epikur), näv yä^ mnoi'' OiSfm iaxi (in der Stoa] , und aus Rückschlag des Wider- standes, bei dmpenetrabilitas" des aufseren Gegenstandes, ob- jektiviert sich aus subjektivistischer Empfindung die Materie im Hypokeimenon einer o^oia Tiaq als »Posse fieri« (s.Nic.Cus.i.

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aus der alles mögliche werden kann, wenn mit "Vires pUslicaec (s. Cudwonh) begabt, wogegen sie ^nirgendwot (s. Berkeley), als täuschende Maya (des Buddhagama), wenn in eine iHumlich zu- sammengehaltene Gruppe verschiedener Energien (s. Ostwald) aurgelöst, dem > energetischen Weltbild« in der Well »als To- talitat endlicher KraftsphSren« (h. Mainlander), wahrend näy &7ttiQov (b. Archelaos), sodafs es um makrokosmische Unab- sehbarkeiten sich zu handeln hatte, beim Einfoll der Energien auf den tellurischen Dunstkreis (des mikrokosmisch umschau- baren Horizontes), zur Reibung der Kraft an dem [in gegen- wartiger Erdperiode vorhanden gegeben (»rituja«) angetroffenen] Stoff in »Materia primo-prima« (Erster Hyle).

Da indes das auf seine Relationen hingewiesene Kausa- litätsbedUrfnis (im Organisationsprinzip des Denkens) der (pytha- goräischen) Gegensatzpaare bedarf zum Ansatz seiner Rech- nungen (an dem Didomenon eines ^Terminus a quo°), kann es bei monistischer Verallgemeinerung nichts anfangen mit dem Hen (Plotin's), als iSynesios'j »Monas monadum*, da nur in SonderMlen der Erfahrung, aus >Cognilio singularium* (s. Wolf), die Unitai rationell fiKierbar, im festen Ziffernwert positiver Zahlen {zu praktischer Verwertung).

Die Erste Eins ist starr und summ, hypothetischer Setzung, die am Endverlauf des >Terminus ad quem* ihre Entscheidung erhült, ob in Richtigkeit bewahrt, oder eines noäto» jpfvdoc wegen preisgegeben (in den Papierkorb versenkt). Erst bei FlUssigwerden der Zahlenreihe zur ^ExpHcatio unitatis« (s. Nie. Cus.) beginnt mit der Zwei das Rechnen, und so das logisch kontrollierte, um vor den Verspekulierungen' der Meta- physik oder (b. Alb. M.) >Scientia transphysica« bewahrt zu bleiben [innerhalb der Grenzen einer (in naturforschlichen Fachdisziplinen) exakt erprobten Methode].

SobezUglich, da alles in (Heraklit's) >Gegenlaufs xat' dfavtivi^ct , geschieht, nach (Plato's) naXtviQonh (ivavria ^o^), che das Sfi^tov tu Aftoia sich einigt (in neutraler Iden- tifikation), kann zum Ausgangspunkt [in (ursächlicher) äQX'A

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ein vorläufiger Dualismus nichi gespan sein, wie in Anziehung und Abstofsung, in Attraktion und Repulsion, yttxog und tfUla (b. Empedokles), in Kälte und Warme (s. Telesius). oder Kraft und Stoff nach landläufiger Popularisierung. Die Materie >jacet iners< (s. Seneca), auf ihren Beweger wanend, und die Energie bedarf eines Substrats für realistische Auswirkung.

FaUs also die Materie als Volumenergie in ihren Atomen auf Kraftzentrcn zu reduzieren wflre und die im ErdgerDst abgelagerten Elementarstoffe aus vorzeitlichen NiederschlSgeD (beim Umschwung der Kaipen) ihre Erklärung fündeo, so hane doch fUr die Dauer gegenwärtiger Erdepoche der relativistische Gegensatz seine Gültigkeit zu bewahren, denn da die auf- treffenden Energien, konforme Kräfte aus der Latenz hervor- rufend, stehend stabile Schwingimgen (des stationären Zu- siandes) in kinetische umsetzen (zur Aktualisierung ianater Potentialitäten), so benlitigen sich fUr Einübung des Einmal- eins im logischen Rechnen die Rechensteine molekularer iCal- culi', um zu messen und zu wägen, mit der von exakter Methode verlangten dx^ißfta, und so mag der zeitweilig zweckdienlich erwiesene Äther (je nach Ansicht fachgerechter Autoritäten) späterhin wieder entlassen werden, als hypothetischer, der seine Schuldigkeit getan (wie zur Illustration dienliche Diagramme von der Schreibtafel ausgewischt werden, nachdem die Rech- nung vollzogen ist).

Von dieseran Betrachtungen bleibt die Brauchbarkeit des »energetischen Weltbildes« für naturforschliche Fassungsweise unberührt, weil auf zeitgültigem Barometerstand der Kennt- nisse die Sachgerecht empfehlenswerte o* ftiy yätf i/tnuf»* TQ Ott (lif luaui, di6ti Ö' oi'x Xnaatv (s. Aristoteles), sodajs die Vexierfrage Über das Warum des Warums den »Curae posteriores« verbleibt, nachdem die komparativ-genetische Me- thode auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften desgleichen zur Anwendung gebracht sein wird, seit auch dort neuerdings ein tatsächliches Arbeitsmaterial beschafft ist (auf Gnind der ethnbch zeugenden Aussagen).

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Für exzentrischen Ausblick vom planetarischen Irrstern ist der Herkunft der Energien ihr Ambitus zunächst durch das solare System gezogen, betreSs der strahlenden Energie der Sonne, als »wesentliche Quelle der freien Energie« (s. Ost- wald), aus transparenter Durchsichtigkeit abdammemd, am stellaren Hintergrund (eines buntfarbig glitzernden Firmaments).

Dem humanistischer Sehweite aus dem All des Daseienden herausgeschnittenen Segment, das in Fiktion eines Universums, aus dessen (die Vorbedinglichkeiten in sich selber tragender) Totaliült jedes aukerhalbliche Daneben tautologbch schon negiert, entschwindet das Nah und Fern, wenn, unbehindert von rSumlichen Entfernungen, das auf nächst eigene Wesen- heit umgebeugte Denken zeitlos sich selber lebt im »Nunc stans> der Gegenwart (ohne Vor und Nach), identifiziert mit dem, was da ist gesetzlich ihm eingefügt an rechtsgemäfs zuständiger Stellung (die aus Gerechtigkeit rechtsgemäts sich ihm vergewissert.)

Die niotti der Klassizität war als Glaube ein unge- sichertes Wissen, zur Vorstufe des Vollwissens in (Protagoras') Jo|a (als Meinen und Scheinen).

Gewufst ist, was im gewifs gesicherten Wissensbesitz der Denktätigkeit sich assimilien, ein In-mir-sein des Gegenstandes (s. Seydel)al5 «Eigentum aufbewahn« (b. Jessen), dasjenige, was, auf induktiven Forschungswegen aus objektiv vergleichungs- fähigen Verhältniswerten durch die Arithmetik des Denkens bemeistert, im jedesmaligen Sonderfalle (einer fachgerecht um- schriebenen Disziplin) als apodiktisch richtiges sich zu erweisen hat, wenn das vom logischen Rechnen gezogene Fazit aus prüfend angelegter Kontrolle korrekt sich bestätigt.

Solange solch Gewahr fehlte, setzte die Deduktion mit den letzt höchsten Begriffen im Seienden selbst ein (b. Plato's Ideen), und die Erkennmis, auf ein Allgemeines hingerichtet xa&öXov r«J ^ intin^ftii näyrity (s. Aristoteles) lief aus in jenes

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Wondenken, dessen metaphysische Wolkengebilde beim Aut- bau des iNovum Organum« aus den Geisteswissenschaften zu verscheuchen waren, ehe dort die exakte Methode der Naiur- forschung sich zur Verwendung bringen liefs, auf tatsachlich beschafftes Arbeitsmaterial.

Aus induktiver Vorahnung der dem Denken als »Com- putatiot (b. Hobbes) innaten Rechnungsmethoden konnten be- reits die Skeptiker mit den subjektiv schwankenden Genen- lisationen ihrer philosophischen Kollegen sich nicht befriedigt finden, und so unter Verzichtleistung auf wahrhaftes Wissen begütigten sie sich mit der fitaug [s. Sext. Emp.), der, als noch ungenügendes Wissen, immerhin die Möglichkeit verblieb, sich besser Über die Gewifsheit (»Certitudo*] zu vergewissem, (wie zum Wahrheitsbeweis erforderlich).

Im Übrigen verblieb dies eine interne Angelegenheit des Weltweisen. Der auf dem Tagesinarkt debattierende Demos war am wenigsten geneigt, auf GlaubenswUrdigkeit eines Sprechen- den (s. Locke) Glauben zu schenken, weil vielmehr die An- sicht jedes anderen mit parteiischer Bitterkeit bekämpfend, und in polytheistischer Göttergesellschaft konnten höchstens lokale Ehrungen privatim beansprucht werden, da selbst die Autorität des die olympischen dtifiaxa beherrschenden Kro- niden auf schwachen FUfsen stand (und in Abhängigkeit von den Dikuten seiner MoTea).

Bei Vollkraft der ihr Zoon politikon einbehausenden naXnela war einer aus überirdischer 'Civitas Dei« bevollmäch- tigten Kirche kein Mitsprechen gestattet, und was in Konkor- daten praktisch zur Empfehlung gekommen, ward streng über den Daumen gehalten. Da damals Telegraphendi^hte und De- tektives noch mangelten, um den >an die Enden der Erde fluchenden' Verbrecher zu verfolgen, hane sich als klug er- wiesen, den irdischen Richter aus dem Hintergründe eines un- sichtbaren zu verstärken, dessen Argusaugen keiner entging und der, wenn dem Henker hienieden seine Beute entgehen sollte, das Aufhängen späterhin zu besorgen übernommen hatte-

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Diese Sachlage war eine aus dem Gang der Dinge herbei- geführte Konsequenz. Die ethischen Funktionen als natur- nonvendige Vorbedingungen sozialer Existenz, und sohin die uuab weislichen Pi^missen ihres Bestandes überhaupt, werden, sobezUglichen Voranlagen gemäfs, auf primärem Niveau des Wtldsundes automatisch geübt aus unabänderlich unterliegen- den Naturgesetzen (in vv'/to* üy^atpoi). Wenn beim Eitisetzen kultureller Geschichtsbewegung die primitiv einfachen Verhält- nisse in Verschiebungen geraten, und die im innerlichen Gleich- gewicht gefestigte Stammeseinheit aus bevorstehenden »Klassen- kämpfen« mit Störungen bedroht wird (bis zum Verfall), be- darf es legaler Mafsnahmen, um was aus dem Gleis gekommen wieder in Ordnung zu bringen, zur Herstellung eines »Modus vivendi" (um anarchistischem Gebaren vorzubeugen).

Mit welchen Mitteln die Gesetzgeber dies anreichen, bleibt den Umstanden überlassen, da all' jede Mittel zum Zweck, so- weit dieser erreicht wird, gerecht sind, wo es sich um das Beste des Gemeinwesens handelt und also das, aus dessen Ma- jorität gerechtfertigte Recht des Starkeren gebietet (unter vor- behaltlichen Aufbesserungen des Gesetzeskodex). Wie bei an- steckenden Epidemien der Gesundheitsrat seine Einrichtungen zu treffen hat, um die Verbreitung des Miasma zu verhindern, so auch die des Gesellschaftskörpers Gesundheit überwachenden Ratsversammlungen.

Wenn nach dem Ausspruch medizinischer Autoritäten Pockenimpfung erheischt ist, hat jeder sich derselben zu fUgen, und wer mit singulären Protesten sich inhziert oder mysti- Eziert tindet, mag aus dem Gesellschaftsverbande sich verab- schieden, da ihm innerhalb desselben kein Verbleib gestaltet sein darf (um nicht die Nächsten in Mitleidenschaft zu ziehen).

Ähnlich ist der Gesetzesbrecher unschädlich zu machen,

der das Tabu entheiligenden Kakini, und der Mörder wurde

(bis zur BlutsUhne) in die Verbannung hinausgestolsen, damit

nicht die um seine Ohren schlagenden Peitschen verfolgender

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Erinnyen unversehens vielleicht auf einen unschuldig anderea treffen mochten.

Bei deranig mythologisch durchspielter Vorstellungsweh war den Wechselbeziehungen ihre gegenseitige Konformilil zu bewahren, um sie nicht aus Konflikten miteinander all- gesamt zu zerstören, und so, da dem Areopag dem vom Onkel als iweisesten der Hellenen« ProUamierten die Einführung fremder GOtter zu erlauben verboten war, blieb nichts Qbrig, als ihn durch den Giftbecher aus der Welt zu schaffen.

Derartig extreme Falle waren unter vereinzelten Ausnahmen abgetan. Im übrigen regierte das zoopolitische Gemeinwesen sich selber und hatte tUr das mehrweniger regelrechte Funk- tionieren seiner ethischen Funktionen seinerseits Sorge zu tragen, sofern ein normatives GesundbeitsgefUhi ihm angenehm und lieb.

Als im historischen Verlauf das heimische NationalgefDbl gelockert war, durch Zusammenschweifsen mit fremdartig in- kongruenten (innerhalb erweiterten Weltreiches) ging uniei den naturbegrUndeten Anhatten, worauf der bisher einheitliche >Concepms mundi* gestützt gewesen, einer mit dem anderen verloren, sodafs jetzt unter Abwerfen instinktiv fesselndec Bande jeder seine Ansteht hereinschnatterte , wie ihm der Schnabel gewachsen war. Bei solchem Durcheinander hatte der am längsten und (bei dafUr gewährter Mujse) sorgsam systematisch gepflegte Gedankengang am Endresultat stets den Ausschlag zu geben, (kraft des >Jus fortioris« wieder).

Sofern also zur Meditation angelegten Naturellen in tropi- scher Waldeinsamkeit der Vanaprashta oder den vom Wüsten- propheten bevorzugten Höhlengrotien ihr subjektives Weiibüd sich spiegelte, und sie beim Aufbrechen der die heranreifenden Denkschöpfungen bergenden Knospen mit Beeindruckung von Revelationen überrascht wurden (und theophanischen »Appa- ritiones'), so hanen sie, in den Werkelkreis ihrer Neben- menschen zurückkehrend, diesen gar manches Wunderliche lo erzählen, was je nach der Stimmung aufgefafst wurde, bewuii'

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deningsvoll fromm oder mit i«iiem Spone vielleicht, von dem heilige Männer nicht verschoni worden sind. Manch fanatische Zeloten haben Gemeinden sich angeh&ngt, von selbstbetrogenen BeirUgem geleitet : mit bester Absicht oftmals, aber auch von Hochstaplern hBufig genug, und das Beispiel der Mormonen beweist, welche Ausdehnung eine als neues Evangelium ge- predigte Religion unter begünstigenden Umstanden annehmen kann (in kürzester Zeitfrisi).

Durchschnittlich indes ist die Bekehrung der Massen dann erst zum Durchbruch gekommen, wenn auf Kommando staat- licher Machtgewalt die Täuflinge herdenweis ins Wasser ge- trieben wurden, (in Wolga und Weser). Als der für die Hei- lung seines lahmen Pferdes dankbare PerserktSnig das von dem Tierarzt ausgegrUbelte Religionssystem auch zu dem sei- nigen machte, und die Annahme desselben seinem Volke als Pflicht auferlegte, als der der Regenlegion für seine Siege ver- verpflichtete Kaiser die >Ecclesia pressa« zu einer >£cclesta triumphans« erhob, als sein indisches SeiienstUck zur Fest- stellung orthodoxer Texte die Konzilien einberief, als im Cha- sarenreich etc. etc. dann erst wurden die Buchreligionen mit derjenigen Selbständigkeit begabt, unter welcher sie der des Staates mehr geschadet als genützt haben (beim Kampf der »Zwei Schwerter«).

Damit war der GUube aufgezwungen, nicht nur dem Staats- bürger zur Verpflichtung, sondern den privaten Interessen )ed' Einzelnens (wenn um sein ewiges Heil bekUmmen).

Mit Verzückten (oder VcrrUckten), denen ihr subjektives ÜberzeugungsgefUhl zum innerlichen Dogma sich verknOchen hat, in deSofnaitOftiva vno iifoil (s. Clem. AL) verrannt, statt der Betrachtung naturgemflis notwendiger Lehren hin- gegeben, lafst rationell sich nicht reden, am wenigsten im •Zeitalter der Naturwissenschaft«, wo das Kriterium der Rich- tigkeit des in jedem Einzelfalle gei^Uten Uneils aus den bei objektiver Umschau konsutierten Ergebnissen zu entnehmen ist, und der fflr AllgemeingUltigkeit der Gesetzlichkeiten ge-

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folgerten Richtigkeit dann erst nüher getreten werden kann, nachdem bei Behandlung der Geisteswissenschaften nach den Vorschriften exakter Methode die erste unablässige »Conditio sine qua non< erfüllt sein mufs, wie in «Erschöpfung der Denk- möglichkeiten« gestellt.

Wer in der Zwischenzeit aus kindischer oder kindlicher Naivität mit eschatologischen Ausmalungen, wie sie in ethni- schen Ansammlungen im »Embarras de richesse« zur Ver- fügung gestellt sind, seine Zeit im nutzlosen Glauben und Glüubeleien zu vertrödeln beliebt, braucht solches Vergnügen sich nicht zu versagen, falls sein Gewissen einer gedoppelten Buchführung nicht widerstrebt, am wenigsten seitens derer, die fUr vernunftwidriges Gerede keine Mufse Übrig haben, da vielmehr jede kostbare Minute auszunützen ist, zur Mehrung des Wissensbesitzes, wie dem Vernunft- und Denkwesen zur Aufgabe gestellt, (um die aufdrängenden Fragen zur befriedi- genden Beantwortung abzugleichen).

Solern der Glaube »qua talis' auf ein religiöses Glauben trifft, das unter theologischer Umrahmung in einen Gottes glauben ausläuft, so handelt es sich zunächst um einen Streit der Paneien. da die bekreuzten Gottesstreiter auf ihren Kreuz- fahrten (bei deren Kreuz und Quer es gar sehr in die Quere gegangen ist) gegen jene Ungläubigen auszogen, von denen sie ihrersehs als ungläubige Kafir gescholten wurden. Das hätten nun die (wenn nicht allerhöchsten, doch) höchsten Herrschaften unter sich abzumachen, wie die Madonna mit ihren verschie- denen Benennungen, unter deren den Bannern aufgemalten Kirchenbildern die in mexikanischen Revolutionen Zusammen- geroneten einander bekämpfen auf demjenigen Boden, wo das dem »Kauen des Gottes* gewidmete Fest bereits gefeien worden, ehe noch kein Wörtlein dort von der Transsubstan- tiation bekannt war, wohl indes die jungfräuliche Geburt eines mit dem Herzen seiner Schlachtopfer gelabten Kriegsgottes.

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Der bei theistischen oder deistischen Verallgemeinerungen emstlichst eingelegte Protest zielt hin auf die anthropomor- phischen Popanze^, die der Mensch als (mikrokos misch oder mikroskopisch) »kleiner Gott« (s. Nie. Cus.) in seinem transzen- dentalen Ebenbilde sich geschaffen, in (Übermenschlich) makro- kosmischer Uberschwenglichkeit (um es am Guten zu viel nicht fehlen zu lassen) mit den menschlichen Gebrechlichkeiten der Leidenschaften ausgestattet, die Leiden schaffen, und solche unnötigerweise noch vermehren, wenn in (eines Zebaoth's) Zomfeuer (s. Böhme) ausbrechend. Beim Pantheismus, oder einem aus pneumatischen Atembeschwerden ausgefichzten Pampsychismus, läfst beim entsprechendem Fortgang zum Ab- soluten als »Indifferenz« (s. Schelling) das AU zum Nichts sich auswischen (im Nihilismus), während die sobezUglich speku- lativ aufgebauten Systeme meist auf halbem Wege stehen ge- blieben sind, beim >Deus sive Natura« (s. Spinoza), oder im Spiritus und >Anima mundi« (in Brahma's trimurtischer Gött- lichkeit),

Damit kommt die aPistis« wiederum auf das, bei mangeln- der Abrundung der Umschau in >Circumferentia inSnlta<, un- gesichert verbleibende Wissen hinaus, dessentwegen die Apo- retiker und Zetetiker dasselbe gflnzlich leugneten. >Sceptici sunt, qui mem erroris emetendi veritates universales insuper habent, seu nihil affirmant seu negant in universalis (s. Wolf), und so bei einem vorlaufigen 'Non iiquet«: verbleiben (als Ephektiker).

Bei Ausfall der das Apeiron mit seinem Peraion umziehenden Peripherielinie und daraus folgender Unmöglichkeit, die Teil- grö&ea nach äquivalent gerechten Verhaltnisweneo ihrem Ganzen einzustellen, hat man sich dem die Vorstellungswelt im Auge tragenden Zentrum zugewandt, um bei Einheit vom Sein und Denken ti yoQ adro votXv itni %e xai that (s, Protagoras) -~ beide ineinander zu bringen, in der Gnosis (gignoscere in rvävai,), ein schlauer Einfall, der in geo- zentrischer Umschrfijikung des >Conceptus cosmicos« ganz

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wohl geilen könnte, aber dem seit autonomiscber Reform auf planetarischem Irrstem umherirrenden Erdengeschopf keine Aussicht tafst, bei klärhch (trotz wechselnder Frisuren) gleicb- geschorener Anreihung an die Übrigen Lebewesen eine exzen- trisch bevorzugte Ausnahmestellung zu beanspruchen fitr •Parvitas mea« im Ich-Ding (s. Schuppe) oder (Fichte's) Ich- hejt (das absolute >Sich-3elbst-in-sich-selbst-Durcbdringen< mit »Ftlr-sich-selbst-seiu') eines >Ichtums< oder Eftoisraus (>Soli- ipsismusi).

Und so im Umherraten an den Weltgeratsein ihnen ratlos gegenüberstehend, haben die Agnostiker geraten gefunden, zu- nächst durch scharf genau gezogenen Grenzstrich das sicher Gewufste und im Wissensbesitz Gewisse abzuscheiden gegen das Noch'nicht-Gewufste (im soweitigen Nichtwissen), um auf solcher Markscheide die geeigneten Ajigri&punkte zu ersptthen, von denen aus dem noch Unbekannten neue Arbeitsfelder ab- zuerobern sind, und beim Heimbringen der bei dortiger An- pflanzung eingeheimsten Ernten, durch die von ihren hinzu- getieferte Speisung, die Erkennmb im frisch gedeihlichen Wachstum zu verst&rken, unter stetiger Mehrung des Wissens- gebiets, nävitg äy&Qunot JoD tldivat Soiyoyiai fut»* (s. Aristoteles), im Denken, worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt, damit seiner Zielweisung gemafs die aus der Bestimmung gestellten Aufgaben diejenige Erfüllung zu erhalten haben, die rechtsgemäls ihnen zusteht, im All des Daseins (und der das- selbe harmonisch durchklingenden Gesetzlichkeiten).

Ob das aus immanenten Vorbedingungen einer »Wissen- schaft der reinen Erfahrung* oder der •Immanenzphilosophie". nachdem sie auf naturwissenschaftlichem Unterbau ihre zuver- lässige Begründung erhalten hat innerlich gefestigte >Über- zeugungsgefühli mit dem Diplom eines das zur Zeit aktuelle Wissen Übertreffenden Glaubens xv^iwrr^ov o^v t^? £niorf - (Uli ^ Tiiati; (s. Qem. AI.; beehrt werden soll, bleibt ins Belieben gesieih (sofern die gegen Wortüluschungen erforder- lichen Kautelen eingehalten werden).

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Jedenfalls wird solcher Glaube, wenn als >Fides raiionalis> in dem für experimentelle Behandlung der »Lehre vom Men- schen* eingerichteten Laboratorium (wahrend dortiger Arbeits- stunden) angemeldet, mit Entgegennahme dessen, was geschäft- lich zu sagen sein möchte, bald wieder hinauskomplimentiert sein, da mit Unterhaltung Über Glaubenssachen keine Zeit ver- trödelt sein darf, die in kurzer Lebensspanne ganz und voll dem gehört, was dem Gewissen gewifs (im Wissen).

Dals Glaubemfragen gerade, bei denen zur Vergewisserung eines noch ungesicherten Wissens die heiligsten Gewissens- fragen ihre treuehrliche Beantwortung heischen, durch ein Zwangsgebot entschieden werden sollten, ist als tiefst entwür- digendes Brandmal jener Kulturgeschichte aufgedruckt, wo den Folterkammern die Pein der Gewiss ensmaner hinzugefügt sein konnte (jafarhundertjährigcn Verlauf hindurch). »Das Führ- wahrhalien aus subjektiven Grtlnden heifsl glauben (credere) und der ihm entsprechende Überzeugungsgrund Glaube ffides)* (s. Krug) »aus einem Grunde, der zwar objektiv unzureichend, aber subjektiv zureichend ist' (s.Kant), und somit den Skeptikern ihre »Pistis« (s. S«t. Emp.) recbtfenigen mochte, aber, wo es sich um ein aus subjektiver Kontrolle exakt begründetes Wissen handelt, dem Glauben daneben keinen Platz übrig läfst, aufser in (Schleiermacher's) UberzeugungsgefUhl {öq^ iö^a) im schwankenden Meinen und Scheinen (nutzloser Wonfecfatereien). Auf die Frage »Glaubst du das?« ist die Antwon dem- entsprechend gegeben. Ich glaube alles, was du willst und wie dir gefallt (um dir gef^Uig zu sein), soweit meine persön- lichen Interessen nicht berührt sind, wogegen, sobald dieselben am erst kleinsten Ptmkt in Mitleidenschaft gezogen sind, das mindeste nicht, da es dem gemeingesunden Menschenverstände vernunftgemüfs nur um ein Wissen und Nicht vrissen sich handeln kaim, unter Minderung dieses auf der in Noch-

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Nichtwissen überleitenden BrUcke (bei stets fortschreitendem Wissenszug).

Mit dem Geloben kommt ins Glauben seine religiöse Fär- bung, sowie im guten Vertrauen (auf Treu und Glauben) seine ethische und politisch-feudale (im >Fsith<), wogen der *Belief< nachgiebig dehnbar bleibt (je nach der Zulassung).

Das Wissen stetigt sich in der Gewifsheit («Certitudo <) zur Abfindung mit eigenem Gewissen nach bestem Wissen und Willen, wenn aus prüfend angelegter Kontrolle das vom togischen Rechnen gezogene Fazit als richtiges sich erweist, aus der im Denken innaten Arithmetik auf mathematischen Unterlagen des Alls.

In jedem nach exakter Methode korrekt behandelten Sonderfall ist innerhalb fachgerechter Disziplinen das Wissen ein apodiktisches, und wenn beim Hinblick auf das Sv xai n der Agnostiker seine ^'Docta ignorantia« rückhaltlos eingesteht, dafs er nichts weifs, folgt er doch den im »Zeitalter der Naturwissenschaften« bewährt erfundenen Forschungswegen um so unablässiger, nach der verheifsungsvoll sich eröffnen- den Zielrichtung, die, zu der Geisteswissenschaft hinleitend, auch bei deren Behandlung die Verwendung der exakten Methode zu verwirklichen hat (seitdem don ebenfalb ein tat- sächlich gesichertes Arbeitsmaterial zur Verfügung steht.

Im gflozentrischen System war der Deduktion nahegelegt, die Hypothese vorhandener Formen zu generalisieren in den vor^td (Noumena oder Intelligibilia) einer (platonischen) Ideen- welt oder Philo's jtö<rjuo( i-q^tös, wie ein solcher (bei Ormuzd's Schöpfung) herabgelassen war, aus den oberen Regionen in den irdischen Raumbehälter.

Dem die Erde überspannenden Himmelszelt Bewohner «wie auch den Sternen oder dem Monde zugedacht) einbehaiisend (nachdem >ie premier pas< gelungen war), stand dann nicht

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im Wege, auch die uranischen Schichtungen darüber hinaus zu bevölkern, im Altai und auf Sumatra sowie in der Gnosi» oder dem Buddhismus (dutzendweis an Zahl).

Solch bequemhche Hypothesen sind entzogen seit im helio- zentrisch reformienen System, der Blick aus mikroskopisch umschaubarem Horizont in makrokosmische Unabsehbarkeiten binausschweift Wenn es hier um solche Vorbilder oder Arche- typen sich handelt, mltssen sie von einem auf dem Erdboden fursenden Träger gestutzt sein, der einem seiner ipvx^ ita- yofjtix^, von aufsen her (b. Aristoteles) zutretenden Nous nicht fertig gestellte Gedanken enmimmt, sondern nur die Disposi- tionen etwa, um solche aus sich selber zu erzeugen, wenn und wo aus universell durchwaltenden Gesetzen das mit den im Denken innaten Einstimmige zusammenkUngt und im kor- rekten Abgleich sich realbien (oder aus einwohnenden Po- tenzen sich aktualisien), um dasjenige festzustellen, was als gesicherter Wissensbesitz hingenommen werden darf, nachdem die vom logischen Rechnen prüfend angelegte Kontrolle stich- haltig bestanden isL Indem die Induktion von einem dem de- duktiven diametral entgegengesetzten Ansatzpunkt ausgeht, verschieben sich die Gesichtspunkte des Oben und Unten oder Hinten und Vorne (im A priori und A posteriori).

Die sinnliche Welt (Plotin's) ist ein «Abglanzc der intel- ligibelen (in metaphysischer Fassung), während seit naturforsch- licher Regulierung die Nachschwingungen sensualistischer Ein- drücke, (als aiff^xä) auf ibrer zoopolitischen Sprachschichtung zusammentreffend, zu lautUch umkleideten Anschauungsbildem sich umsetzen für die Gesellschaftsgedanken (oder deren voijtü), aus denen der noetische Reflex zurückspiegelt auf die Singular psychophysische Organisation, um das aus Nieder- schlagen des Gemeinverstandes gespeiste Denken vernunft- gerecht zu zeitigen (beim Heranreifen zu seinen Denk- schOpfungen).

Beidenfalls ist dem im Leben Beifügten ein übersinnlich Idealisiertes prttsumien, das betreff seines Anbeginns in pro-

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prinzipielle Anfänge hin&usliegt, den Verlängerungen der durch InsmitnentalhUlfen ausscharfbaren Sehweite (in ihrer >Visio mentis«) entzogen bleibend, und demnach vom Kausalints- prinzip direkt nicht angenShen werden kann.

Wenn von dort her Enei^ien einfallen, gelangen sie inner- halb des tellurischen Dunstkreises erst zur FaTslichkeit, mit den aus Reibutig der Kraft am Stoff resultierenden Auswir- kungen, die verhaltnisgerecht nach wechselweben Ursacb- wirkungen gerecht auseinandergelegt werden kfinnen, zur Auf- klärung und Lösung des in ihrer kausalen Vei^nOpfung ein- geschlungenen Ratselkaotens. Damit das auf vergleichungs- fähige Relation hingewiesene Denken oder (b. Hobbes) »Com- putatio« mit seinen Rechnungen anhebt, mufs die Zahlenreibe in Flufs gekommen sein (zu Nie. Cus/) »Explicatio unitatis«.

Die Erste Eins ist zum Didomenon vorangesetzt, nicht mit eioem aus Unendlichkeitsrechnungen zusammengeknauelten Hen (oder >Monas monaduim), sondern als die fUr das Ein- maleins brauchbare Eins zum EinUben des Addierens und Sub- trahierens.

Was diese Eins in ihrem Ansich, ist zunächst indifferent, doch mufs sie, um nicht kostbare Zeit zu vergeuden, statt im UmherwUrfeln mit imaginären Zahlen in angewandten ge- geben sein, bei Substituieren fester Ziffernwene. Im Übrigen ist jed' hypothetische Setzung, wie aus rationellen GrUnden fllr vorläufige Annahme gerechtfertigt, eine zulässige und un- schädliche zugleich, weil am Endverlauf des (mit der Zwei beginnenden) Rechnetis ihre Richtigkeit oder Unrichtigkeit dar- gelegt sein wird, um im letzten Falle durch die Rechnung einen Strich zu machen. Um nutzloser Arbeit überhoben zu sein, wird der Verstandige nicht jed' erstbest aufstofsende Eins in Berechnung ziehen, sondern bei der Auswahl behutsam vorgehen unter Verwertung des Allgemeinen, weil xorä Xoy^ir das Frühere, fUr das Besondere dieses jedoch, nachdem in die Hand genommen, scharf genau peinlichsten Befragungen unter- ziehen, um, sobald zu widersprechend unbeantwortenden Aus-

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saugen neigend, das Ganze der Vorannahme fallen zu lassen, und nach einer zuverlässigen sich umzusehen, die bei ratio- neller Durcharbeitung diese Bemühungen mit zusagender Be- friedigung zu belohnen hat. Das Dasein im »Zusammenhang der Dinge« (zur Heimarmene verwoben) beruht auf Vorbeding- licbkeiten, welche, da das, humanistischer Sehweite aus dem All des Daseienden herausgeschnittene, Segment, in Fiktion eines Universums, jedes aufserhalbliche Daneben tautologisch schon negiert und also einen »Fabricaior mundi« oder sonsti- gen >Karta' zur Aufstellung seines Kursi kein Platzchen gönnen kann, von der Totalitöt {bei Erweiterung des Slep zum näv) in sich selber getragen, bei dem Beweis >e contingentia mundi« aimSherbar sein mögen.

Wo tatsachliche Daten zu entbrechen beginnen, ist am ephektischen >Noo liquet« Hall geboten, bis fernere hinzu- gewonnen sind, im Fortgang der Forschung. Nachdem diese indes aus erfahrungsgemäfs erprobten Experimenten unabänder- liche Gesetze im jedesmaligen Sonderfalle festgelegt hat, kann sie mit diesen weiterrechnen, wo aus vergewissert bekannten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) die Schlufsziehung erlaubt ist, um die ins Apeiron hinauserstreckten Progressionen ihrem Index gemBfs auszuverfolgen und der Terra incognita des noch Unbekannten ein neues Wissensgebiet abzuerobern, fUr dessen kultivierenden Anbau, damit die durch bereichernde WisseosIrUchte gespeiste und gekr&ftigte Erkenntnis um so starkmSchdger heranwachse zu geistigen Grolstaten, wie im Jenseits zeitrfiumlicher Schran- ken vollzogen (in der Gedanken freiem Reich).

Da, was in proprinzipietlen Anßlngen (als ursfichliche öqx^) hinausragt, nicht in prinzipielle Behandlung genommen werden kann, entrat die Frage des Warum? ihrer Beantwortung, denn jede »Causa causarum«, die im Zwischen eines »Terminus a quo« und des «Terminus ad quem« vom Kausalitatsprinzip nicht bemeisterbar, gleitet unrenbar ab in den »Regressus ad in- finitum« (mit dessen Äftungeni. Die Eins im ursachlich Ersten

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ist starr und stumm tlber das Woher? und Wohin? der Dinge und das sobezUgliche »Schweigen der Unendlichkeiien« er- schreckt (s. Pascal).

Nicht jedoch das unter zoologischen Verwandten typisch gekennzeichnete »Animal rationale*, das als Zoon logikoo kraft des logischen Rechnens seinen eigenen Zifierwen sich heran- zurechnen vermag, wie gtlltig fUr das Denkwesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt. In humanistischer Exi- stenzform aus Doppelung des Anthropos in dem ihm eiover- wachsenen Zoon poUtikon zum >Ens positivum« geeinigt, bt dem Einzelnen (oder Einzigen) seine Zielrichtung vorgezeichnet, zum Abgleich in der durch gemeinsames Sprachband um- schlungenen Gesellschaftswesenheit, in natui^rechter Pflege der ethischen Funktionen, die, als naturnotwendige Voranlagen sozialer Existenz, fUr des GesellschaftskSrpers Lebensf^higkeii Überhaupt schon präsumiert, ihm in prSkonditioneller Voraus- setzung stehen, um das Nützliche ixQ^'f^'') i™ Guten (äya&öv) zu bewahren, aus tugendhafter TauglichkeiL Demgemafs sind die Aufgaben gestellt, denn da aus ErftUltng obliegender Pflichten der Genufs dadurch zuständiger Rechte sich rechtfertigt, ist jeder des Seinen vergewissert, indem in- folge der erfahrungsgemafs erwiesenen Richtigkeit der Gesetze deren Gerechtigkeit folgert, sodafs alles bestens dem zurecbl zu kommen hat, der seine eigenen Angelegenheiten sich zum Besten zu wenden, gewissenhaft Sorge getragen hat (im ernst ehrlichen Wollen).

Die Privatinteressen des egoistischen Selbst wfiren somit abgetan, da das unbekümmert von räumlichen Entfemuagen zeitlos sich selber lebende Denken die zeitrflumlichen Schranken durchbrochen hat, beim Hinübertritt in die ihm geistig kon- formen Regionen.

Wenn trotzdem die wehmtltig unsagbaren HerzensbedQrf- nisse religiöse Sehnungen bekümmern über das Geschick der Vergänglichkeit in Ansehung der den engen und weiteren Kreis durchspinnenden Faden inniger Liebesgefühle, so wird

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gerne darauf hingehorcht, wenn neurotisch veranlagte Naturelle über dasjenige erztthlen, was sie in daimonischem oder deisiischem Verkehr mit dem Reiche der (oder des) Unsicht- baren erkundet zu haben meinen oder (in Stunden der Ver- zückung) mitgeteilt erhalten hatten. Hier (da >de gusdbus non est disputandum«) kann frommer Gläubigkeit der Weg ge- lassen werden, wenn in dem, was ihr aufgetischt, Schmackhaftes vorfindend, um daran zu zehren. In Praxis des Tageslebens ist es mit Treu und Glauben eine eigene Sache, und wer es damit, wenn seine heiligsten Interessen auf dem Spiele stehen, leichtgemutet nehmen zu dürfen meint, hat dies vor sich selbst zu verantworten (was andere nichts angeht). Trau, schau wem, und besser als anderen traut jeder sich selbst und dem, was aus eigener Kraft zu ermöglichen ihm möglich nach Mafs- weite des Verständnisses, das jedenfalls mit dem zeitgUltigen Barometerstand der Kenntntsse im Einklang zu halten ist. Als höchst letzte Resultate dessen, was dem Denkwesen in seinem Denken sich auswirkt, hat dieses in verbal metaphorischem Wachst umsprozefs das auf Vorstufen Frühere, was in emp- findungsvollen Wallungen durchwogt, an sich und in sich hin- einzuziehen zur Assimilation, um was seelisch daraus flüstert mit sich hintlberzu nehmen in die geistige Sphäre der Gedanken, wo vom PersOnlichkeitsgefUhl durchtränkt entsprechende Kor- respondenz einzuleiten bleibt mit dem, was aus universell durch- wahenden Gesetzlichkeiten denen des Denkwesens kongenial sich eint (unter den Harmonien kosmischer Gesetzlichkeiten).

Eine ihr Werk verwirklichende Arbeit setzt stillschweigend tatsachliches Arbeitsmaterial voraus, das der Bearbeitung unter- lag. Wer einen Topf verfertigen will, raufe die plastische Naturan des Tons kennen; wer einen Tisch herstellt, ist er- fahrungsgemafs (mechanisch schon) in die Auffassungsweise der Schwerkraft genUgend eingewohnt, um ihn auf vier oder drei Beinen festzustellen; wer den Hammer schmiedet, richtet

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ihn ein auf seinen Zweck etc. iToui ouvrage dtfmonire un ouvrier« (s. Voltaire), das ausgearbeitete Werk den Arbeiter, der es gemacht hat, aber verwirklichte Dingiichkelten kOnnea, in organisch selbstregulienen Maschinen, sich selber ausgewirkt haben, soweit die Erklärung reicht (ohne Hineinziehung einer mitwirkenden Menschenhand bedürftig oder befähigt zu sein).

Uralte Mythen der nottijcü ä^x^i^oi, die den ihrem Dichtergenius entsprungenen Theogonien sich zugewandt haben, mögen den vorzeidich auf Erden hingewandelten Sse- mann besingen, der in Eden seinen Garten p&anzte zu Jimir's Lebensunterhalt, und das wilde Naturkind erzAhlt von dem Manitu, der auf seiner Insel Tierformen knetete und, durch den Anhauch belebend, sie in die Prfirien hinaussandte idem Pfeil des Indianers zur Beute).

Bei sinnendem Versenken in die Selbstentwicklung der Vernunft, die sich selber angeboren ist (s. Leibniz), spürt sieb intuitiv, dafs ihre Postulate eine andere Beantwortungsweise verlangen, um den Fragestellungen ihre stachelnde Spitze ab- zustumpfen, und in Befriedigung Ruhe zu finden.

Mit dem, was in Gesetzlichkeiten sich lebt, kommt deren Begriff zur Aussprache aus subjektivistischem Dunkel empor- tauchend, und um ihn nun einer genaueren Betrachtung zu unterziehen, wird er auf objektiven! Standort hinausverlegt, um ihn im don helleren Lichtschein zu umgreifen und zu be- tasten experimentell, auf allen Seiten, (unter Messen und Wogen).

Was im Haushalt der Natur mit der Farbe gemeint oder beabsichtigt sei, bleibt dordger Ökonomieverwaltung über- lassen, praktisch jedoch lafst sie sich verwerten, ob in Pia- seleien hingeschmiert, ob dem Auge annehmlich gemischt, und das wie? in diesem sie sich abmalt, iBfst physiologisch sich anlernen, wenn der Natur Ihre bezüglichen Geheimnisse ab- gehorcht sind.

Hier also liegen die Wegerichtungen angedeutet, um utiter dem, was in phänomenalen Erscheinungsweisen umspielt, za einer Orientierung zu gelangen aus konform einander bedio-

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genden Wechselbeziehungen, und hier ist demnach dem lo- gischen Rechnen seine Aufgabe gestellt, um aus Verhältnis- gerechten Vergleichungen das daraus abgeleitete Fazit zu ziehen.

Nachdem ihm auf den innerhalb des mikroskopisch um- schaubaren Horizontes zugänglich aufgeOfihetea Forschungs- bahoen gelungen ist, aus den in Sonderfällen exakt erprobten Gesetzlichkeiten deren AllgemeingUltigkeit zu folgern, findet sich das auf eigene Wesenheit umgebeugte Denken, bei Ein- schau auf dortige Gesetzlichkeiten, zum Auslug in makro- kosmische Unabsehbarkeiten hingeführt, wenn bei ausreifen- dem Anschwellen geistigen Wachstums die zeitrBumlichen Schranken zersprengt sind, und fortab im Jenseits derselben aus motivistisch-motivierenden Motoren und Faktoren diejenig inspizierenden Agentien anwehen, die, soweit vom Verständnis in seine Eigenart assimiliert (>Simile simili>), auch hier von Einheitlichkeit reden, in dem, was aus Gesetzlichkeiten (mikro- kosmischen und makrokosmischea) sich kUndet, (unter kosmi- schen Harmonien).

Der sobezUglich auf die Wesentlichkeit in ihrer Quint- essenz — ispiritum mundi, quem dicimus essentiam quintam« (s. Agrippa N.t treffend sie enthüllende Name (als »kategore- matisches Zeichen«) ist dem Sprachbereich entzogen, denn die volle Definition, wie zur Erklärung des Dinges voraussetzlich ist unumgreifbar, wo es um Vorbedingungen sich handelt, und schon die Wortbildung (der »Voces articulatae<) gelangt beim Übergang des övofta in ^^^r an seine Grenzen mit den Pradikamenten [oder (s. Abalard; tAnteprHdikamente], als ■Summa rerum genera« (tu yeytxiicma, in den Kategorien).

>Es ist im Namen dals wir denkenc (s. Hegel), und so ist eine Multitudität (oder Pluralitfit) polyglottiscb varüener Ver- sionen in Vorschlag gebracht worden, um dem °Deu$ sive Natura« (s. Spinoza) seine Tiiulierungen anzuhängen, die indes

obwohl »auctorem suum clamat natura« (s. Hugo St Viaor)

samtlich als derartig unzulänglich (für letzt höchste Auio-

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rttfit) sich herausgestellt habea, dals besser von ihnen abgesehen wird, schon um (blaspbemische) Entwürdigungen zu meiden.

Die im Innern äUstemde Stimme (eines *Daimonion<) wahn das Zauberwort ihres Namens behutsamer als Rumpelstilzchen, sodars es ihr kaum zu entreifsen sein wird, aber beim Hin- horchen auf das, was in ihrer Unterhaltung mit dem hinzu- tretenden Logos unbedacht (oder doch unbewufst) sich aus- pUiudert, mag ein Anhalt geboten sein, bewulstheitlich sich zu vergewissern, was dem Gewissen rechtsgemsls gewifs. Denn aus der erfahrungsgemäfs bestätigten Richtigkeit der Gesetze folgert sich ihre Gerechtigkeit, worauf die sittliche Ordnung begründet liegt, und anschlüssig all das, was aus gesetzlichem Durchwalten (im All des Daseienden) der Erkenntnis sich ein- fügt (im dauernden Wissensbesitz).

Wie also die Pflanze darauf angele^ ist, aus den geo- meteorologischen Agentien der Umgebung das AssimiUtions- fShige in ihrer Essentia zu verarbeiten, um (zur Aktualisienmg der in der Keimung latenten Potentialitlten) im umrollendcn Kreislauf der Existenz die verjüngend reproduzierende Frucht abzutrennen (bei Rückschlag der Evolution in Involution an der Akme vollreifer Entfaltung), so wächst das Denken, worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt, in das allseiend tmd aller- seits Umgebende hinein, um dem noch Unbekannten das Annektierbare abzuerobem, in der (aus ansteigendem Glänze) erstrahlenden Helle die Anschauungen klärend (»clare et dis- tincte<), und zwar bei Ausfall umziehender Periphericlinic (in der >Circumferentia infinita«) an dem (nach Mafsweite des Verständnisses mafsgUltigen) Zentrum des Denkens, das sich selber denkt, zur Verarbeitung der objektiv gewonnenen Er- fahrungren in Subjektivität des eigenen Selbst.

Das Weite und das Nahe ist annulliert, wenn, unbehindert von räumlichen Entfernungen, das Denken zeitlos seine Wesen- heit lebt, im »Nunc stanst der Gegenwart (ohne Vor noch Nach), weil in ausgewirkter Verwirklichung gestetigt zur Iden- tifikation mit dem, was da ist und, wie es gewesen, so sein

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wird, im Nun des Augenblicks erfüllt (dem seine Vorstellungs- wehen tragenden Auge).

Die greifbare Substanz des Körperlichen fuhrt auf eine den Vorstellungen unterliegende Materie, die, weil in Erschei- nungen lebendig, als beseelt und selbstbelebend gesetzt ist, hylozoistisch im hylarchischen Prinzip (b. More), als beseelter Stoff (s. Robinet) oder beseelte Materie (b. Glisson), in der Welt eines !^üoy imfn'xov (s. Plato) oder (b. Bruno) »Magnum animalc (makranthropisch). Die Physis (s. Empedokles) ist nur Mischung und Entmischung (/vt|i; iiälila^ie sc). Die Substanz ist die Kraft selbst (s. Platner) in einer mit »Vires plasticae« (s. Cudworth), den »Kräften als Eigenschaften des Stoffes« <s, BUchner), begabten Materie (und ihren Materialisationen).

Als mit den wechselnden Phänomenen der aus ihrer »Na- tura naturansi hervortreibenden »Natura naturata* die Durch- forschung der Natur sich hinlänglich venraut gemacht hatte, um aus dem durch Licht (<)[>(0{) erhelltentPhantasma* (in>Phai- nonnena«) auf das aufserhalb des gekJärten Gesichtskreises im Dunkel Verbleibende (als äätiXa) die Schlufsziehung zu wagen, wurde der Begriff der Kraft ebenfalls dem Körperleiblichen entnommen, im ilmpetus« (s. Galilei) von der Muskelkraft, nach »Intensität der Muskelempfindung> (s. Baine), als Wille (s. Wallace) betätigt in (Schopenhauer's) »Grundkraft* (in dem Ansich des Menschen). »Die Welt besteht aus Wille nskräften<^ (s. Mantineau), »als Ganzes von reinen Kräften* (s. MainlSnder), die »Mattert in «vortices and whirl-pools< des Äthers (s. Thom- son), im energetischen Weltbild (s. Ostwald), zur Umsetzung der Energien (aus sobezUgUchem Gesetz). »Elcctriciiy is matter« (s. Lodge), in Elektroden (negativer Elektrizität). Wenn dann die Elemente in ihre Kraftzentren aufgelöst werden, haben die Moleküle zu folgen und so die (b. Epikur) unveränderlichen Atome, »lebendige mit der Kraft der Anziehung und Ab- stofsung ausgestattete Elementaneilchen° (s. Haeckel), die, so

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kleinst geteilt sie sein mögen, einen elementar letzten Wider- stand entgegenztisetzen hatten, wie ihnen, durch (HeraUit's) >Erinnyen< Überwacht, auch keine kleinst wenige Abweichung •perpaulum, quo nihil posset fieri minus,c (s. Ciceroj zuge- standen sein könnte, weil sonst die ganze Rechnung von vorn- herein gefälscht wBre, durch eingelaufenen Rechnungsfehler. Im übrigen fahrt das Denken gleich gut in beiden Anschauungen, ob der Ausgang an Stofl^ ob an Kraft genommen; in dem einen Falle schmUckt es die «Krone der Schöpfung< (beim Hervorsprielsen), im anderen fällt es mit der Energie selber zu- sammen, bei der Umsetzung zu »geistigen Potenzen« (höheren insofern). Ob nun so oder so, wir an der den mikrokosmi- schen Gesichtskreis umziehenden Peripberielinie gelangen zn dem durch die Kausalität eingeriuten Greozstrich, jenseits welches es nicht mehr um etwelche >Causa prima« oder eine •Causa causarum«, sondern um Vorbedinglichkeiten sich han- deh. immer doch um den im «Nisus formaiivus« realisiencß >Organisationstrieb« (s. Fichte); bei dem (zur Ruhe strebendeoi •Bildungstrieb des Lebens« (s. Baader) wtkre ihm nun naber lu treten, um das (in den Relationen) Frühere und Spatere (s. Plo- tin) aus kausaler Verknüpfung von Ursache und Wirkung lio den einander bedingenden Wechselbeziehungen) auffafslich aus- einanderzulegen; das (für verhaltnisg erechte Vergleichungeni auf seine Relationen hingewiesen e Kausalitatsprinzip do Denkens (dem vom Absoluten umnachtet alle Katzen grau sind) bedarf zur «Luziditat« (s. Ehrenfels) in erhellender Unter- scheidung der in (pythagoraischen) Gegensatzpaaren geboieneo Relativitäten, und nachdem in vorlaufig hypothetischer Seuuog, die für ihre Richtigkeit von der am Endverlauf gefUlien Ent- scheidung abhangt, 'le premier pas« gelungen, mag es dann mit rationellen Erklärungen dessen vorausgehen, was aus den Reibungen der Kraft am Stoff resultiert (in evidenter Enargcit des Augenscheins).

Wir leben in Relationen und bedürfen nichts weiter« (s. Herbart], obwohl jedoch, bei der aus erfahrungsgemäß bc-

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kannten Bedingungen auf adäquate Vorbedingungen im Un- bedingten (eines Absoluten) gerechtfertigten Schlulsziehung, was sehnsuchtig im Denken (worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt) ins Jenseits zeiti^umUcher Schranken hinaustreibt, bei Ausverfolg der in das noch Unbekannte hinamerstreckten Pro- gressionen (dem Index gemäls), aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten den Ubereinstimmigen a&similiert ist, mit ihnen sich identifiziert (unter kosmischen Harmonien),

Als iregelmäfsige Verkntlpfung von Ereignissen« (s. Mach), ist die Kausalität der Verstandestfitigkeit begrifflich, weil »not- wendige Wirkungsart« derselben (s. Tetens), als dem Denken innat, das mit diesem ihm an Hand gegebenen Werkzeug frei- lich, infolge der Unauffaklichkeit letzter Ursachen (s. Hume), bei denen die Erfahrung (°experience<) ihr Mittun versagt, nichts auszurichten vermag, um so kategorischer nun aber sich verpflichtet halten mufs, scharf genau den Scheidungs- strich zu markieren, an der Abgrenzung des unbekannten Ge- bietes, woraufhin Vorstöfse zu unternehmen sein werden, nach- dem die Instrum entalhulfen genügend ausgescharft sein mögen, um die exakte Methode der Naiurforschung auch auf dem Be- reich der Geisteswissenschaften zur Anwendung zu bringen, seitdem ein tatsächlich gesichertes Arbeitsmaterial zur Ver- fügung gestellt ist (zur Behandlung nach komparativ-genetischer Methode). Wenn ohne gesicherten Ansatz des Ausgangspunktes aus allem alles werden kann, treiben wir im uferlosen Meer der Möglichkeiten umher, wo dem Ankergrund daim nur zu trauen, falls die in ihren Bedingungen gestetigte Verwirklichung des Möglichkeitsseins aus seinen Vorbedingungen sich betätigt, die einem Universum, wie dem humanistischer Sehweite aus dem All des Daseienden herausgeschnittenen Segment fingiert, immanent zu liegen haben, (in seinem Selbst getragen), und da aus seiner Totalität jedes aufserhalbliche Daneben tauto- logisch schon sich negiert, ist für einen iFabricator mundi« kein Plätzchen erübrigt, um darauf zu fufsen und dem Fufs- schemel seines Thronsessels (oder der zum Schnitzen und

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Kneten des Weltstoffs benOtigten Werkstatt) einen zureichenden (Unter-) Grund zu breiten. Gon sei Dank, dafs es so ist! Dean wie jede ^Causa primai (einer »Materia primo-primai oder »Causa causaruni') in den «Regressus ad inänitum« abgleitet (der lange genug geäfft hat, in 'Geschichte der ImUmerc), so wUrde jeder vorangesetzte Urheber seinen Ur-Urheber präsu- mieren und postulieren gar, °ad infinitum und trans&ninim-, im einfachen Uren und Huren des Denkens mit sich selber. In der ihm angewachsenen Vorsiellungswelt, wie automatisch gespiegelt (mit seiner Fiktion faktisch reflektien), fiadei das Denken seine selbstkräftige Stetigung, um aus ihrer Zerlegung hinzudringen, auf das eigene Selbst, und die in somatischen Wurzelverzweigungen eingebetteten PotentialitSten zu der sie aktualisierenden Reifung zu zeitigen, wo, beim Zersprengen zeiträumlicher Schranken, aus dem Jenseits derselben jene In- spirationen anwehen, in deren (Atmo-J Sphäre das Denken re- spiriert, sein Leben einatmend, wenn, unbehindert von räum- lichen Entfernungen, zeitlos sich selber denkend (im >Nudc stans« der Gegenwart).

Wird diese, beim vernunftgerechien Durchwandern vei^ heifsungsvoll erstrahlende, Welt gestOn oder zerstört, dann findet sich das arme Denkgeschöpf von »Flatus vocis«^ umher- getreten, die, wenn sie dem einen Ohr ein-, dem anderen wieder hinausfahren glücklicherweise, da, wenn sie, in den Hirnwindungen verrannt, drinnen stecken bleiben sollten, jedes GiDnchen gesunder Vernunft rasch in Vernichtigung zerweht sein würde.

Und mit Unvernunft Ufst sich nicht redeti, wie das Ver- nunftwesen intuitiv dies weifs. Bei Meinungsverschiedenheiten ist das Debattieren legitim, auch bei Verschiedenheit eines prinzipiellen Angangs, insofern ihm der Charakter hypotheti- scher Setzung reserviert ist, für etwaige Rektifikation aus den Ergebnissen des Endverlaufs. Wenn das im logischen Rechnen gezogene Fazit aus prüfend angelegter Kontrolle als korrekt sich bewahrt, ist das letzte Wort gesprochen, im jedesmal vor-

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liegenden Sonderfalle. Und somit heifst es: «Lasset uns rechnen' (s. Leibniz), mit dem Denken als »Computatio« (s. Hobbes), und dembezOglich häne alles bestens zurecht zu kommen, wenn wir Menschen nnr denken wollten. So sehr daran aller- dinjts es leider noch hapert (dem Himmel sei's geklagt!), wird es doch, einen auskömmlichen 'Modus vivendi< herzustellen, keine Schwierigkeiten haben, so oft rationell geschulte Denker oder Vemunftwesen ihre KOpte zusammenstecken, um der Arith- metik des Denkens diejenigen Aussagen zu entnehmen, an welchen, weil auf > mathematischen Unterlagen des Alls< be- gründet, sich nicht rUneln läfst (°focts are stubbom things>). Insofern ist jeder Interlokutor willkommen, je zahlreicher desto besser (da vier Augen mehr sehen als zwei).

Wer indes, mit der Tür ins Haus fallend, zum ersten Grufs eine sinnlose Vemunftwidrigkeit ins Angesicht schleudert, aus in nQÖl^tjjig dnrvoia<; (b. Clem. AI.) antizipatorischer Voraussetzung einen Glauben verlangend, dessen Glaubwürdig- keit aus dem Gang der Untersuchung erst sich erweisen IsEsti den wird der auf Pflege der ihm zugebilligten Vernunft Be- dachte seine Wege gehen lassen, weil in ihm eine Schraube los, die vorher wieder ins Gleis gebracht sein muls, ehe eine vernünftige Unterhaltung einleitbar sein kann. Es kommt dabei auf das FUrwahrhinnehmen dessen hinaus, was im Gehirn eines anderen dogmatisch sich verknOchert hat, und sobezüg- lichem sind aus dem täglichen Leben die Maximen vertraut, die im Verkehr mit den anderen seinesgleichen einzuhalten sind, um nicht aus Gut- oder Leichtgläubigkeit selbstbetrogenen Betrügern (oder Hochstaplern wohl gar) in die Hände zu follen, und Hab und Gut zu verspielen. Wenn eine naturforschlJch anerkannte Autorität von neu überraschenden Entdeckuniten erzshlt, wird gerne Glauben geschenkt, weil das Mitgeteilte, bei der Durchratung in fachgerechten Disziplinen korrekt er- wiesen, dem zeitgUltigen Barometerstand der Kenntnisse sich eingefügt findet, und etwaigenfalls nachgeprüft werden kann, wenn neben theoretischen Interessen auch praktische mitsprechen

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sollten. Und ebenso gerne wird (aus der >Curiositas rerum no- varum«) hingehorcht sein, auf das, was ein Entdeckungsreisender über die auf der Landkarte dem Fingerweis fixierbare ört- lichkeit vorträgt, und auch Jagdgeschichten mOgen iinbeschadei unterlaufen, sofern dadurch nicht etwa kommerzieUe Inter- essen des Zuhörers in Mitleidenschaft gezogen sein mochten. Bei den Über Durcbquerungen von Himmeln und Höllen über- lieferten Berichterstattungen (Tundalus', Sir Owainn's, des Knaben Alberich etc.), die haarklein ausmalen, wie es dort aus- sieht, wird mancher sich hinter den Ohren kratzen, ehe er beim Hineinlesen in die poetischen Ergüsse, wie sie sich zu einer > Divina comtaedia* ausgestaltet haben, seine Befriedigung findet.

In diesem Kapitel neigt die moderne Theologie zur To- leranz, um solchen Glaubenspunkt ins Belieben zu stellen und daraus nicht ein Schibboleth zu machen für ewige Seligkeit und ewige Verdammnis, (soweit betreffs dieser das Decretum horri- bile in Mifskredit zu geraten pflegt).

Dagegen besteht sie um so hartnackiger auf unbesebene Approbation dokumentarischer Texte, die aus einer im Laufe der "Saecula saeculorum« hingeflossenen Vergangenheit hie und da sich haben herüberretten*) lassen, und durch Urkunden

*) Und selbst wenn sie mit vollster Exaktnis kritischer Akribie bisauf letztes Tüpfelchen auf dem .1» sich verifizieren lassen sollten, wUrden sie immerhin nichts anders besagen, als was in einer frü- heren Geschichtsperiode (unter deren vielfachen Wechseln) sektiere- rischen Gemeinden damals einen annehmbaren Eindruck hiaier- lassen hatte, einen indifferent gleichgültigen fUr denjenigen Baro- meterstand der Kenntnisse, der in aktueller Gegenwan sich pro- klamiert hat. Weshalb also mit Rücksichtnahme auf derartige Scharteken, die längst zum alten Eisen geworfen sind, kostbare Zeit verlieren, die nutzbnngender im Ausverfolg der grofsarrigeD Zu- kunft verwertet sein wird, wie sie durch Gunst des Geschickes sich am erSShet hat (in mitlebender Generation). Da ohnedem mit der Bibel (Alten und Neuen Testaments), manches, wie der Koran, das Tripitaka und die Avesta (mit anderen Konkurrenten mehr), rivaUsiert, bleibt auf mongulischen Religionsgesprächen oder (neuerdings) iacematiO' nalen Kongressen die Auswahl in der Schwebe, die der maoriscbe

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nilotischer Giltber aufgebessert (oder infolge zunehmender Widerspräche) verschlechtert zu werden Aussicht haben. Welcherlei Kautelen in der Praxis des Tageslebens, um ur- kundliche Dokumente mit Genauigkeit zu prtlfen, vorge- schrieben sind, hat jeder zu wissen, dem es bei legalen Fragen, die sein irdisches Vermögen betreffen, dessen Bestand am Herzen liegt, und den es deshalb sonderlich anmuten mufs, wenn ihm die Zumutung nicht nur, sondern imperativistische Anforderung (im Gebot eines, unter Allerhöchsten, Höchsten) gestellt wird, über die ihn heiligsten Interessen seines ewigen Heils in Bausch und Bogen zu entscheiden, (wenn nicht sein Gewissen geharnischten Protest einlegte).

Die infolge solcher ^Confusio rerum« in psychischen Epi- demien ausgebrochenen Wahnwitzigkeiten, wie in den Ge- schichtsannalen verzeichnet, möchten eine Entschuldigung dar- aus beansprachen, dafs die fanatbchen Zeloten als Vorkämpfer der Ethik, worauf die sittliche Ordnung des Gemeinwesens begründet liegt, zu streiten wähnten, wahrend auf heutigem Standpunkt objektiver Umschau (Über das Menschengeschlecht unter all' seinen Variationen) die Ethik durch ihre, aus poli- tischen Konjunkturen herbeigeführten. Verquickungen mit der Religion in vitalsten Lebensnerven sich geschfidigt zeigt, und demgemfib eine nonnative Regeneration zu erhalten hat, durch die aus >Geschichte der Menschheit durch Raum und Zeit« geschöpften Lehren (in der »Lehre vom Menschen'}.

Da die »nirgendwo' (b. Berkeley) existierende Materie durch die Antitypie (s. Gassendi) im Widerstand der Impe- netrabilitat sich aufdrängt, wfire sie, als das Ergebnis eines

HSuptliag (»si parva licet componere maftnis«) den missionarischen Senüljngen Torhielt, die in ihren verschiedenen Denominationen um seine Gunst buhlten (eine jede als allein seligmachende ihm expliziert).

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vorübergehend gruppenweisen Zusammenseins von Energien (s. Ostwald), auf vorzeitlich fcosmogonische Epoche hinaus- zulegen, denn in aktuell gegenwärtiger Erdperiode ist sie be- reits da , im gegeben Vorhandenen eingetroffen, wenn aus makrofcosmischen Unabsehbarkeiten (unter Durchquerung des Solarsystems) die Energien auf den tellurischen Dunstkreis einfallen, innerhalb des mikrokosmisch umschaubaren Hori- zontes auf dem die humanistische Existenzform ein behausenden Planeten einem zu Irrungen verleitenden Irrstem, wenn nicht an der unter seinen Wandlungen und Wanderungen priüs ihm jedesmal zukommenden Stellung der Standen genommen ist, (für vernunftgerechte Orientierung).

In proprinsipiellen Anßlngen uQx^y fiiy äirävtiav po- vääa (b. Pythagoras) kann die Einheitlichkeit oder Einigung der Henaden und Monaden (in platonischen Ideen) atigeoshen werden, von dem auf seine Relationen, zur Einhaltung Ihrer inoxi {ii" nnoi 11 der Tropen) hingewiesenen KausaliiSts- prinzip, dem sein jedesmaliges >Principium" [oder (tirsfichlichei ä^X^} >" ^^t* ^n <V? fieiaßo^i (b. Aristoteles) gestärkt ist, als Grenzbegriff desjenigen Keimprozesses, der am Reifestand aktualisierter Potentialitflten mit ihrer Entfaltung das aus- einanderlegt, was im Anbeginn sich verhüllt hatte.

Im vegetativischen Wachstum schlagt die aus ihren Meta- morphosen gezeitigte Evolution an der Akme um, zur Invo- lution, unter Abtrennung der verjüngend reproduzierenden Frucht, zur Erhaltung des Bestandes; im animalischen, nach und neben Zeugung von Nachkommenschaft, agien der Kraft- Uberschuk weiter an der (die Schwerkraft lockernden) Beweg- lichkeit, deren Handlungen in der Gesellschaftswesenheit ides ■Animal rationale') wiederum auf Zwecke einer >Causa tina- lis< hingeleitet sind, aus der >Elatio animii (.s. Kant) als Trieb- feder der moralischen Gesetze im sittlichen Willen zum Besten der Gemeinheit sowohl wie des zugehörigen Einzelnen, in welchem durch den auf den psychophysischen Organismus noeiisch zurückgespiegelten Reflex das individuelle Denken zu

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vernunftgerechier Reifung sich ausgestaltet (auf seine Ziel- richtung hin).

Indem, bei Assimilation der Ubereinstimmigen aus univer- sell durchwallenden Gesetzlichkeiten, die Denktäiigkeit in das Jenseits zeiträumlicher Schranken hinUbenrin, würde somit am Endverlauf, was in proprinzipiellen Anfängen iTitxttva fov yov voranlag, seinen Abschlufs zu erhalten haben, in (Plotin's) wQog, zu sflnigender Fülle (unter kosmischen Har- monien).

Als auf Hohe der IdentitHtsphtlosophie »in der absoluten Identität des Geistes in uns und der Natur aufser uns< (s. Schel- ling), beim Absoluten, der >Idcntität der Ideotiat und Nicht- identitati (s. Hegel) die Metaphysik, »der Versuch einer mit wissenschaftlichen Mitteln ausgebauten Weltanschauung« (s. Külpe), das möglichste geleistet hatte, (in »Flatus vocis<), brach, allzu gespitzt, die Spitze ab, und da mit den Kon- stellationen eines «Zeitalters der Naturwissenschaft« die Emp- findung sich aufdi^ngte, dafs der Auf- und Ausbau des »No- vum Organum« auf einer erfahrungsgemSls durch Realien gepSasterteo Basis sicherer ruhen dürfte, wurde der (in den Enzyklopädisten ausgestorbene) Materialismus wiederbelebt und durch Wanderprediger popularisiert (um Mitte des vorigen Jahrhunderts). Seitdem hat der zeitgUltige Barometerstand der Ketmtnisse unter dem Zeichen des «Gesetzes von Erhaltung der Energien« sich eingerückt, für den Entwurf eines »ener- getischen Weltbildes', und mit Umsetzung der Energien zu sgeistigen Potenzen« ist demjenigen vorgearbeitet, was mit der Zielrichttmg, auch auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften iseit dort ein tatsächliches Arbeitsmaterial verfügbar steht) die naturforschlich exakte Methode zur Auswertung zu bringen, das zur Zeit dringendste WeltbedUrfnis ausspricht, um die »Lehre vom Menschen^ festgesichen zu begründen, und aus

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ihr Über ein menschenwürdiges Dasein belehrt zu sein, «wk dem Vernunft- oder Denkwesen geziemlich).

Der sach- und fachgerechten Autorität, von der das >ener- geiische Weltbilde gezeichnet ist, in deren Darlegungen fol- gend, gelangen wir zu der Frage: *Wte verhalten sich die geistigen Erscheinungen zum Energiebegriff'?, und auch hier folgen die Beantwortungen konsequent, bis, beim Anreichen' des Denkens, die fUr dasselbe mafsgebende GeseUschafbwesen- heit übersehen ist, aus deren zoopohtischer Sprachschtchtung der noetische Reflex zurückspiegelt, auf den psychophysisch individuellen Organismus, um aus rationellen Voranlagen deren vemunftgerechte EntMtung zu zeitigen. Und aus den auto- matisch geschaffenen Gesellschaftsgedanken, wie ifiren geo- graphisch-historischen Wandlungen eingekOrpen (ah VOlker- gedanken) und auf gleichanig durchgehende Eletnentir- gedanken reduzierbar, ist nun aus ethnisch zeugenden Tat- sachen dasjenige Arbeitsmaterial beschafft, wodurch die Be- handlung der humanistischen Studien nach komparativ -gene- tischer Methode sich ermöglicht hat (in Anthropologie und Ethnologie).

In Zoroaster's Dualismus spricht aus dem Zwiespalt desto gebieterischer ein Monotheismus, da, dem irdischen Alleio- herrscher zum Vorbild, der Gon selber im firommen Iran vor- ankSmpfte, dem turanischen Widersacher entgegen, im Streit aufs Messer um Leben und Tod, da dem Unterliegenden du Gesamt der ihm zugehörigen Welt vernichtet sein wurde, in radikalen Gegensatz umschlagend.

Der sinaitische Gesetzgeber begründete, was den Tafeln aufgeschrieben war, auf eine unbedingliche und vorbeding- liche Autorität, die in ihrem unzugänglichen Wolkensitze sidi so proklamicn hatte, um dem auserwflhiien Volke seine kon- stitutionelle Verfassung nach hygienisch angezeigten Maximeo zu regulieren. Dafs dafUr die ethischen Funktionen, als lutur-

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notwendige Voranlagen sozialer Existenz, in unabweislicher Voraussetzung stehen, war dem weisen Staatenlenker, der den Exodos geleitet hatte, bekannt genug, um sie nicht in erster Linie in Berücksichtigung zu ziehen; im Dekalog, der indes zu dem, was im (noachischen) Pentalog bereits ausgedrückt lag, nicht aufgebessert (oder vielmehr eher verbalstert) war, da aus Gebrechlichkeit menschUcher Schwachen solche in Fa- brikation des göttlichen Ebenbildes diesem beigemengt waren, in leidenschaftlichen Affekten (der Reue, der Eifersucht, des Zorns etc.), die in ihren stürmischen Ausbrüchen Leiden genug geschafiFen haben.

Mit ihrem aus den Elohim zur Rangstelluag eines Jehova erhobenen Autokrator, dessen theokra tischen Diktaten blinder Gehorsam zu zollen war, hat die hebräische Geschichte ihre Jahrhundene sich hingeschleppt, wie es eben gehen wollte, ob gut oder schlecht. Als unter den mit Erweiterung des Römer- reiches ineinandergemengten Theokrasien auch die palästinische Theologie in Mitleidenschaft gezogen war, harte dieselbe von vornherein unter den Rivalen einen bedeutsamen Vorsprung, infolge der religiös eisern verkettenden Einheitlichkeit, während bei den aus klassischer Kultur ernährten Völkern die reiche Fülle geistiger Speisung zu locker schwankenden Zerfahren- heiten geführt hatte, (in Religionsphtlosophien, denen ihr Ab- schlufs noch mangelte).

Anderseits lag fUr Proselytenmacherei ein Hindernis in der starr geschlossenen Stammeseinheit, die, innerlich durch engst gezogene Faden verschnürt, den Aufsenstehenden desto schroffer vom Leibe hielt, und erbarmungslos den Fremden als Feind niederstiefs, auch wenn er nicht der angreifende, sondern der angegriffene Teil gewesen, wie die Amalekiter zu ihrem Schaden erfuhren (in kanaanitischen Eroberungskriegen).

Von der den UmbUck (den idaischen des olympischen Obergotts) beschrankenden Bergspitze war der Thronsiiz auf die Höhen des (durch rebellische Kinder abgesetzten) Uranus zurückzu verlegen, damit die Anrufungen an einen >Deus coe-

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lorum< gerichtet seien, und dem unter rigoristischer Moral izu deren rituellen Aufserlichkeiten) vertrockneten Magister gah es (um die Strenge durch >Aequitas< zu mildern) jene Liebes- gefUhle einzuflOfsen, die, obwohl in primlir automatisch ge- übter Ethik bereits innat, dem zu ihrer Hutung bestellien Stammesgon beizulegen vergessen worden war. So empfahl sich die Nächstenliebe als das »ganze Gesetz« (s. Hiltel), um aus vollem Herzen zu einem liebguten Gott beten zu kDnnen. Diese, mehr noch ab in ebionitischen, in nazarenischen Ge- meinden aufdämmernde Überzeugung traf mit der Wucht einer neuen Offenbarung derartig ergreifend, um durch den an- schwellenden Enthusiasmus in Exzesse zu verfallen, mit Un- berUcksichtigung rationell vorgeschriebener Schranken.

Der liebe Gon verliebte sich, in Liebeleien mit imnukulien intakt verbliebenen Jungfrauen oder nnit der aus tyrischem Hurenhaus entnommenen Helena, die Simon Magus mit sieb zu fuhren pflegte, [bei den Klopffechiereien mit seinem (aus Simon zu Peter) umgetauften Namensvetter].

Das war allerdings ein revolutionäres Unterfangen, wie es provokatorischer nicht hatte gedacht sein können, um seine bisherige Gefuhlstosigkeit doppelt zu rttchen.

Bei dem alten Judengott wSre man schön angekommen mit solchen Zumutungen, denn da ihn schon die Kokenerien der Erdentöchter mit den Himmelssöhnen derartig erbost hatten, um die ganze Gesellschaft zu ersfiufen, Ififst das Toben sich voraussehen, worin er htitte geraten mtlssen, wenn ihm selber in höchst eigener Person (oder ihrer irinitarischen Spal- tung) eine Liebesbotschaft herabzusenden, den Vorschlag zu machen, einem fanatisch Unzurechnungsfähigen in den Sinn gekommen wäre.

Ob so oder so, das Jungfemkind war auf Erden geboren, und nun galt es für die (Raison d'£tre< seines Daseins zwar nicht, die (als blind mifsachietej Vernunft zu befragen, aber irgend welche Apologie aufzufinden (zur Entschuldigung).

Aus vorzeitlichen Mythen war der traditionelle Zug Dber-

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; kommen eines erbsUndlichen Verderbnissen, indem die 2um ^ . unbedingten Gehorsam zwingende Pille dadurch hfltte versUfst ... sein sollen, dafs das Fehlgehen den eigenen Voreltern zur - ; Last fiel, und so unter den Nachkommen allen jed' Einzelnem . .^ im selbständigen Mittun, (wenn dies zum Tröste dienen konnte). Hier liefs sich für die Gonesgebun auf Erden eine des . Schweifses werte Aufgabe formuUeren, die indes, beim Auf- ; den kopfstellen elementarst innater Rechtsbegriffe wenn der . . (Unschuldige Verbrechern, die selbst Strafe verdienten, zur - j^usamen Manerung in die Hand geliefert ist in die Grausheit eines Rattenkönigs (ohne Kopf noch Schwanz) ver- knfiuelt, aus vernunftwidrigen Sinnlosigkeiten in den HeÜsptan , einer Satisfaktionstheorie zusammen verstört war, einem >Credo quia absurdum« nur verständlich. Die Erklärung entnimmt . sich der Sachlage. Als von heute auf morgen die >Ecclesia pressa« in eine "Ecclesia triumphans' verwandelt war, und mit den liberal verfügbaren Postpferden (s. Eusebius) die Ini- CX0710* aus allen Teilen des >Orbis terrarum« zusammenbe- rufen waren, zu oikumenischen Konzilien (um auf Räuber- synoden sich zu balgen), kam aus disparat Inkongruenten (je nach hispanisch, afrikanisch, kappadozisch, koptisch, ephesisch, und sonst lokalisienen Wohnsitzen) dasjenige Gebräu zusammen, das. (beim Schliefsen der athenischen Philosophenschulen) von vernunftgerechier Kontrolle ausgeschlossen, zu jener Kon- fes sie ns form el gefühn hat, die den kaiserlichen Protektor an- fangs als Produkt eines Trunkenen beeindruckte, (bis ihm selber sein gesunder Verstand getrübt war).

Für legale Begründung fiel schon die erste Prämisse eines fixienen Namens aus, zur TicuUerung zum wenigsten, (wenn im übrigen ein unaussprechbaren. Der gute Gott beruft sich auf den Teufel (oder Diabolos) im (rumänischen) "Duwel* aus Dev (im Deus oder Devif), und der skyihische >Bagaios< spukt, aus slavischem Bog, in Pucks und den Bugbears, bis schliefslich alles »Humbug«. Und so, wenn bei Anonymitat eines ttoz^q äyytoacoi oder Deus ignotus dem 'Deus sive na-

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tura« eine im Weltganzen deutbare Namensbezeichnung za wählen wäre, iiaben die Agnostiker sich danach umgesehcD, wie sie aus den Gesetzlichkeiten <und der rechtsgem&Ts fol- gernden Gerechtigkeit) sich zu ergeben habe, nachdem die naturforschlich exakte Methode auch auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften zur Anwendung gebracht sein wird {auf Grund des dort auch verfügbar gestellten Arbeltsmaterialsi.

Durch Angewöhnung an zeilräumlichen Abverlauf des Lebens, wo das aus dem Gestern (der Vergangenheit) ernihne und (durch Verarbeitung der zugefühnen Nährstoffe) aufge- päppelte Heute sein (künftiges) Morgen erwartet, führt dieser Gedankengang mechanisch sich fon, und so bei dem unter den zoologisch verwandten Animalien als »Animal rationale ge- kennzeichneten Deiikwesen (oder Zoon logikon), das diese Vorgänge überhaupt erst sich zu vergegenwärtigen bet^higi ist, indem seine aus Doppelung (bei Ergänzung des Anthropos durch das ihm naturnotwendig zugehörige Zoon politikoni ge- einte Eigenart die dem Kausal itatsprin zip zum Ansatz seiner Operationen (im logischen Rechnen) vorbedinglich erfordene Vergleichungsfähigkeit liefen, damit, aus vorveranlagten Po- tentialitaten akmalisiert, dasjenige sich bestätigt, worin als Denktäiigkeit die Wesenheit (solchen Denkwesens) sich koo- zentriert, (weil darin gipfelnd).

Wenn im xi'xAo; ftfimna; biologischer Prozesse die aus ihrer Akme zur Involution umschlagende Evolution die vo*- vielf^ltigt verjüngende Frucht abgetreimt hat, vom zerMlendeo Stamm, bleibt, bei deren Verwendung zu (teleologisch) ander- weitigen Zwecken durch eine verschiedener Existenzsphäre an- gehörige Wesenheit, jede Rückwirkung ausgeschlossen, aol das frühere Bestehen, das in seiner Vergänglichkeit dahinge- gangen ist, unter der (aus Selbstaufopferung zu anderer Bestem vielleicht) ihm gewährten Befriedigung.

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Die in Organisation des Denkwesens heraoreifenden Denk^ Schöpfungen dagegen spiegeln aus zoopoiitbcher Sprach- schichtung mit noetischem Reflex zurück, auf den psycho- physischen Organismus jed' Einzelnen! oder »Einzigen*, unter den, im sozial zugehörigen Kreis einbegrifienen Individualitaten, um, was mit Ansätzen zu vemunftgerecht regulierbaren Kei- mungen ihnen einwohnt, innerhalb einer intellektuell mit Niederschlagen des Gemeinverstandes geschwängerten Atmo- sphäre zu ihrer, aus Selbstbefruchtung stets erneuerten, Rei- fung zu zeitigen, die, aus ihren subjektivistischen Tiefen hervor- sprießend, der objektiv zuschauenden Erkeimtnis dann sich erschließt, wenn die dem Denken innaten Gesetze mit uni- versell durchwaltenden Ubereinstimmig zusammenklingen, unter kosmischen Harmonien.

Bei solchem HinUbertritt ins Jenseits zeitiliumlicber Schran- ken, handelt es sich nicht länger um ein Wo? des Standortes, -wenn den Unendlichkeiten räumliche Umgrenzung (dem Apei- ron sein Peraion) ausfällt, und bei Unauszählbarkeit des Zeit- losen stockt der Flufs der Ewigkeiten im >Nunc stans« der Gegenwart (ohne Vor und Nach).

In noetischer Essenz des in seinem Leben selber sich den- kenden Denkens liegt die Vergangenheit assimiliert, indem dem kOrperlei blichen GerUst die, somatischen Funktionen ent- strömten, Empfindungen abstrahlen oder aphairetisch extra- hiert sind, und bei Ermangelung des Zeitmafses steht kein künftiges bevor, da im Nun jedmaligen Augenblickes bereits seine Bestimmung erfüllt, was aus dem Innern keimkraftig akkumuUerend hervordrängt auf seine Vervollkommnungen hin, deren gedeihliche Förderung einem gewissenhaft ernst ehr- lichen Wollen anheimgegeben ist, (in jedes eigene Hand).

Damit diesen aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten (pro- prinzipieller Anfänge) entsprungenen, oder prädbponierten, Pro- zessen ihre normale Gesundheitlichkeit gewflhn sei, während die im tellurischen Dunstkreis einfallenden Energien bei durch- querender Kreuzung des dortigen Durchgangsstadiums ver-

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weilen (innerhalb des mikrokosmisch zeitrHuinlichen Horizontes nämlich, wo dem humanistischen Gesichtskreis konform äqui- valente Wechselbeziehungen, zu deren Heimarmene verwoben, miteinander sich abgleichen) steht in präkonditioneller Vor- aussetzung ein durchweg rhythmisch rein gestimmter Abgleich des Sonderseins mit den sein Dasein erhaltenden Umgebungs- verhaltnissen (in den »Surroundings« des >MiIieu° sobezOg- licber »Monde ambiant« oder Umwelt),

Das vegetative Wachstum, wenn mit den meteorologischen Agentien seiner geographischen Provinz in Konflikt geratend, siecht dahin, und so das intellektuelie der Gesellschaftswesen- heit, wenn zu der dort umschwebenden Atmosphäre in feind- lichen Zwiespalt gestellt, aus Bruch der vo'/io» äyqatfot, wie sie, atis den ethischen Funktionen, als naturnotwendige Vor- bedingungen sozialer Existenz, hervortretend, deren hygienische Pflege heischen: die Erfllllung der aus moralisch •gesitteter WeitordnuRg« aufliegenden Pflichten, um der demgemlfs zu- stehenden Rechte leilhaft zu werden, (zu deren Genuß).

Falls also das zu seiner Denkwesenheit emporwachsende Menschenkind den während des Durchgangs seiner irdischen Spannungs weile bedrohenden Gefahren materialistisch stacheb- der Verführungen eines böswillig versuchenden Widersachers glücklich (soweit ihr dies geglUckt hat) entgangen sein sollte, wenn es unabgeschwBchi durch pathologische Störungen hinzu- treten vermag auf jenen Grenzstrich, der das Sein abscheidet (vom Nichtsein nicht, sondern) von einem durch selbstige Krati erneuten Anders-Seienden (am »Dies natalis« insofern), dann entschwindet in Nichtigkeit das die Vorstellungen umgaukelndc Spiel bisheriger Gedankenschemen vor dem mit aufUttren- der Lichteshelle dem Denken hereinbrechenden Strahlenglani. wenn solche Schau ohne theophanische Blendung zu ertragea sein >Oculus rationalis' durch rationelle Pflege entsprechend vorbereitet ist, unter vernunftgerechter Beantwonung der auf der »Visio intelleaualisc auftauchenden Fragestellungen, uin sogemafs erlangte Ergebnisse (wenn unter Kontrolle des logischen

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Rechnens als korrekt neblige bestätigt) den der Menschheit ge- heiligten Gütern (weil gut und echt) einzufügen in dem (dem Gewissen) als gesichert vergewissenen Wissensbesitz.

Dabei kommt es auf ein bifschen Mehr- oder Weniger- wissen nicht an; die vielwissige Polymathie verschwindet in einer ->Quantit^ n^gligeable« in Ansehung der Massenhaftigkeit des Noch-nichl-gewufsien. Den Ausschlag gibt die vernunft- gerecht rationelle Korrektheit des gewifslich Gewußten, ob grofs oder klein, wie sie durch die Arithmetik des Denkens einzig und allein sich konstatieren läfst, bei ihrer Verwendung im logischen Rechnen. Die Probe praktischer Ausverwertung im Rechnen mit angewandten (stan imaginären) Zahlen ist auf dem Bereiche gesellschaftlicher Interessen nun eben geboten im verwandtschaftlich engeren, sowie im sozial weiteren und (kosmopolitisch weitesten) Kreise. Wer hier ein sein gutes Betragen bescheinigendes Zeugnis (»cum laude« wohl gar) ausgefenigt erhalten hat. das vor jedem Gerichtstribunal zu respektieren ist, kann mit ihm in der Tasche unbekümmert dem entgegengehen, was nach Analogie versinnbildlichender AUegorisieningen als eine Zukunft sich fingiert, da alles bestens zurecht zu kommen hat, kraft der, aus ihrer erfahrungsgemafs erprobten Richtigkeit zugleich als gerechte erwiesenen, Gesetz- lichkeiten wie dem All des Daseienden in dessen Vorbeding- lichkeiten, unterliegend. Religiöse Sehnungen, die aus dem seinen Untergang voraussehenden Kerzen bekümmern, brauchen keine Sorgen zu machen, nachdem die Keimanlage jenseitiger Wesenheit zu pulsieren begonnen hat.

Wem eschatologische Mythenbilder gefallen, in ehötsg lßv!>ot, hat deren im »Embarras de richesse« der ethnolo- gischen Ansammlungen zur Verfügung, um davon auszuwählen, -wie seiner Gemütsstimmung süfslich auf der Zunge (>De gusti- t>us non est disputandum«).

Aus dem den Menschen allen (fvaet (s. Aristoteles) ein- genistelten Wissensdrang wird die >Cupiditas rerum novarum^ stets dazu himreiben, die Frage über das Woher? und Wo- B...i.r.. 15

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hin? (im Warum des Warums) in sich zu zergrUbelu, und dem daran hingegebenen Denken liegen Seiigkeiisfreuden in Fülle aufgespeichert, wenn von Überraschend hervorspringen- den Enthüllungen getroffen, beim tieferen Einbohren mit dem nach exakter Methode zugeschiirften Forschungsmesser, wo- gegen wer aus > metaphysischem Drang* (b. Schopenhauer) in allzu hitziges Fortstürmen hineingejagt ist, acht zu nehmen hat, nicht den Hals zu brechen, auf spekulativen Luftfahnen oder versteckt lauernden FailtUren. Doch auch solches Privat- vergnügen mag jedweder sich gOnnen, wie ihm der Schnabel gewachsen ist, da sie an den aus des Schicksals Scholse zu- gewUrfelten Losen nichts andern, an den gesetzesgerecht treffen- den Geschicken, denen das Vemunftdenken demnach besieiu tut sich einzuschicken, (um im kongenialen Einverständnis mit ihnen sich zu identifizieren).

Wenn, im Laufe organischer Auswirkimg zu Jahren der Diskretion gelangt, das Denkwesen des seiner Wesenheit in- naten ICausalitHtsprinzips sich bewufst wird, findet es aus pro- prinzipiell ihm unbewufsten Anfangen her in dasjetuge Dasein sich gesetzt, das, bei Heranreifung des Endverlaufs, die seine organisch geregelte Entfaltung durchwaltenden Gesetzlichkeiten aufzuklaren hat, fUr demgemafse Erkenntnis dessen, was, dem organisch geregelten Ausentwicklungsgang vorbedinglich unter- liegend, bei Aktualisierung der Potentialitüten aus deren Ver- wirklichung verstandlich zu ihm redet, nach Malsweite des Verständnisses, je nach vernunftgerechter Abfindung desselben mit eigenem Selbst. Die hier nach vollzogener Realisation auf- gedrängte Fragestellung hat also bei Rückgang auf einfache Primordialitaten ihre Beantwortung in dem anzustreben, was unter den Denkmöglichkeilen als ihre höchste sich proklamicn (im Einklang kosmischer Harmonien).

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Da das dem Denkwesen, für Fassung seines Lebens, aus den Vorstellungen gespiegelte Weltbild von dem seine Wesen- heit krönenden Denken geschaffen ist [bei vernunfigerechter Entfaltung der (den Gemeinverständlichkeiten auf zoopolitischer Sprachschichtung entnommenen) Speisung], findet mit deren korrekter Pflege die Zielrichtung ihm sich, wie zur Aufgabe gestellt (der Bestimmung gemäfs).

Da diese über den ihre Sinnlichkeit gezogenen Horizont hinausliegt (im Jenseits zeitraumlicher Schranken), ist jede sinn- fällig annflhemde Verdeutlichung an sich bereits ausgeschlossen, wahrend, soweit der Einzelne unter vital bindenden Wechsel- beziehungen mit der Gesellschaftswesenheit sich verknüpft findet, die so gemBfsen Pflichten klar deutlich reden aus dem, entsprechende Übung der ethischen Funktionen (als natur- notwendige Voranlagen sozialer Existenz) kategorisch ver- langenden, Imperativ.

Hier liegt regulativ anordnende Anschauung vor, in prak- tisch (aus instinktiver Empfindung) realisierten Tatsachen, die, weil auf dem KausaUtatsprinzip begründet, den Stempel ihrer Richtigkeit aufgeprägt erhalten, so oft das im logischen Rechnen gezogene Fazit aus prüfend angelegter Kontrolle als zutreffendes sich bestätigt

Was auf Basis sogemSfs umschreibender Vorstellungswelt [in dem (den zeitgUliigen Barometerstand der Kenntnisse charak- terisierenden) »Conceptus Mundi«] das zum Überschreiten der dem planetarischen Gesichtskreise gesteckten Grenzen ausge- stattete Denken (der Individualität) aus mikrokosmisch um- ziehender Peripherie! inie in makrokosmische Unabsehbar- keiten hineintreibt, hat dort (im All des . Daseienden) seinen kongenialen Abgleich da zu finden, wo aus universell durch- waltenden Gesetzlichkeiten dem Denken innaie Ubereinstimmig zusammenklingen, (unter kosmischen Harmonien).

Und wenn aus universell immanenter BefUiigung, von rSumhchen Entfernungen unbehindert, zeitlos das Denken sich selber lebt, ist ihm zugleich die aus erfahrungsgemsfs bekannter

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Richtigkeil der einer Erkeanmis zugtnglichen Gesetze ge- folgerte Richtigkeit derselben verbürgt, sodaTs ein jeder des Seinen gewirs ist, wie bessere Befriedigung nicht wOnschbar - zumal zugleich zur normariTen Forderung solch beseligend durchwaltendem GesundheitsgefUhl beizutragen, in eigene Hand gelegt ist. (bei ernst ehrlichem Wollen).

In dem, was mit der Denkt&tigkeit leine RUckspiegclung der auf zoopolitischer Sprachschichtung in lautlich umUddete Anschauungsbilder umgesetzten Nachschwingungen sensua- Ibdscher Eindrucke) sich spürt, treibt die Tendenz, den in ibr waltenden Regulativen übereinstimmig sich zu as^mÜieren, um dadurch, was reizt, in seinem Ausgleich zu neutralisieren, und was insofern konform entsprechend sich empfindet, wird hingenommen als richtig korrekt, um bei Einfügung in den Wisseasbesitz das ihm gewilstich Wahre zu vernehmen, rwenn bei gewissenhaft angelegter Prüfung korrekt befunden).

SobezUgUch saugt das seinen mikrokosmischen Horizont Überschauende Denken aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten ernährende und kräftigende Speisung ein, so olt aus universell durch waltenden Gesetzlichkeiten den im Denken ausgewirkin Funktionen adäquate sich identifizieren (unter kosmischen Har- monien).

Dadurch ist (in humanistischer Existenzform) das Denk- wesen, dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt, aus den zeit- rKumlicben Schranken hinübergehoben in jenseitige Regionen (intellektuellen, im. verhaltnismäfsigen Unterschied von den phänomenalen), zum dortigen Ausverfolg der Zielrichtung (deren Bestimmung gemafs).

Solange mit seinen Wachstumsprozessen denen des körper- lichen Organismus einverknUpft, hat unter dessen GebrechÜcb- keiten das Denken mitzuleiden, aufser wenn bei periodischer Ermüdung (im Schlaf) allein gelassen, nicht etwa abgetan

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jedoch, sondern frisch und jung verbleibend, weil erfrischt verjüngend beim Erwachen manifestiert. Und so also, wenn mit dem PersÖnlichkeitsgefUhl der Ichheit gefüllt, in sich selber gesteiigt (beim Abscheiden).

Wie für Undeutbares dies zu deuten, welche Ausdeutung sobezUglich sich beansprucht, wird, wer mit sich selber deutlich, zu deuten nicht unternehmen, wogegen für das Diesseits die Bedeutung sich ausspricht In den Verschönerungen des Lebens (den materiellen sowohl, wie den eihisch-üsthetischen).

Was (auf dem Sinnesbereich) durch die Sinneswahrneh- mungen ge- (oder be-) wahrt, gehütet und bestätigt*) ist, spricht aus Evidenz (in Energeia), und so, was mit Erweiterung der Begriffsbildungen aus den Nachschwingungen sensualistischer Eindrucke (auf zoopolitischer Sprachschichtung) den Funktionen des Denkens sich assimiUert inmitten der nach aufsen hin pro- jizierten Vorstehungswelt, wenn aus universell durch walten den Gesetzlichkeiten die Ubereinstimmigen sich identifizieren und somit verifizieren, als .wahr (weil deutlich klar) erzwungen durch das »ataX^Tttucöy (der Stoa) oder oQ&öi lüyog (b. Em- pedokles). >Quidquid vera ratio commendat, solidum et aeter-

") Die aoyxtiuiSioit wird aus Packen der tpavraaia xetuk^imi erzwungen (im stoischen 6^t Uyocj- Truth (the correspondence between the order of ideas and the order of phenomena) twe must scek in the equation of the internal and exlernal Orders, abstracting all differences« (s. Lewis), bei Assimilierung der unter allgemein auswirkenden Gesetzlichkeiten Ubereinstininnigen, durch das Denken >Nihil inielligit imellecius nisi per assimilationem ad ipsum« (s. David), im lebendigen Werden einer (idearum und rerum) einheit- lichen (Ordo ac) Connexio {&. Spinoza), statt Identifikation im stehen- den Sein, fUr Einheit des dvat und yeiif (b. Protagoras), da das Seiende, makrokosmisch den Mikrokosmus Überragend, dessen Um- fang sich entzieht (aufser wo in gleichartigen Manifestationen zu- ganglich).

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Rum est« (s. Seneca). »Veritas est conformatio intellectus id rem intellecram« (s. Durand St. V.), weil gewifs, >Certiiudo nihil aliud est quam deierminatio iniellectus ad unum< la. Thom. Aq.), bei sobezUglicher Gleichartigkeit des Denkens und Seins (s. Protagoras) im jedesmaligen Sonderfalle zunächst (wenn nach exakter Methode probat gefunden) und dann fUr die Ver- allgemeinerungen, soweit die ins noch Unabsehbare erstreckten Progressionen korrekt sich ausverfolgen lassen (dem Inda gemafs).

Mit jed' solchem Resultat ist dadurch der (aus der Gemein- verstfindtichkeit der GesellschaftssphBre) gespeisten Individualitit ein Item im positiven Wissensbesitz (unter vernunftge rechter Bemeisterung) hinzugewonnenen, zur Begünstigung der Rang- ordnung bei Einfügung an der im AU des Daseins zuständigen Stellung. Wahrheit ist zu suchen >iQ the equation of the internal and external Orders« (s. Lewis), aus Ubereinstimmigen Gesetzlichkeiten, die wie objektiv durchwaltend mit denen des Denkwesens zusammenklingen (in dessen subjektiver Fassungu

Was den Funktionen des Denkens aus (oder mit) seinem Gegenstande äfia ticivxäffftart, ohne welches (s. Aristoteles^ kein Denken ~ einheitlich verschwimmt, ist dafür wahr, weil klar durchsichtig transparent und aufgezwSngt durch ijaviania xaTaXtjniixij{AtT Stoai. Dem Denken stellt die Baumheil [oder (im klassischen Paradigma) Pferdheit] sich in Betracht, nicht der aus physikalischen Agentien rUckspiegelnder Vorstellungen auf der Retina gemalte Baum, sondern die aus mannigfachen Einzelheiten abgeleitete Verallgemeinerung; vorbehaltlich der bei naturforschlich genauerer Detaillierung (fUr Unterscheidung von BUschen, StrKuchern und sonst) empfehlbaren Unterschei- dung in den »Termini technid*, wie herausgezShlt foder im logischen Rechnen) berechnet, nach den arithmetisch ver- laufenden Regulativen des Denkens 'als »Computaiio*) und sohin also aufgezwangt durch innere Naturnotwendigkeit, aus der kein Entkommen, selbst wenn man so wollen mOchte <aus Disputiersucht). Was also unter den phänomenalen Erschei-

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nungsweisen, die vor den Augen spielen, als eine Gruppe der Lebewesen in ZusammenbUngigkeit der BBume sich abscheidet, ist somit hinzunehmen und erhalt sein sprachliches Merk- zeichen (in »Voces articulata«' oder Worte) aufgeprflgt, fUr Erleichterung beim Fortstreben (zur Einfügung solches [tetns in den Wissensbesitz).

Wenn in der von alchimistischen >Qualitates occultaec gesSubenen Chemie Chlor und Natrium ihre fachgerecht ex- akte Definierung erhalten, hat bei der Inbetrachtziehung mit den zur Neutralisation angezeigten Äquivalenten die Arithmetik des Denkens Takt zu hallen, und kann der Anerkennung dessen, 'was daraus folgt, sich nicht entziehen, (weil ihm aus eigener Haut zu fahren, nicht wohl mOglich).

Wenn aus Nachklängen somatischer Funktionen in psycho- physischen Entelecbien. bei instinktiv merklichem Gefühle von Lust oder Unlust, mit den durch chemische Stoffwandlungen abgelenkten Schwingungen die physikalisch reiner tönenden (des dem Denken eignenden Rhythmus) sich assoziieren, hat dieses demnach in konsequenter Hingabe an dieselben, ohne transitorischen Stillstand, wo ein solcher sich einschmeicheln möchte, unabgebrochen bis dahin fortzugehen, wo bei Aus- prUfung jedes mitsprechenden Details dem Endresultat das Fazit sich zieht, in wahrhaft dauernd Angenehmem, dem das Unangenehme vorzuziehen nicht denkbar an sich, (und also dem Denken selber am wenigsten).

Was gut in taugUcher Tugend nützlich und solide aus- nutz^hig haltbar erweist sich so, wenn unter jeder Prüfung (und ihrer Ausfeinerung zu listigen Schlichen, um keine Kautele versäumt zu haben, in den Kauf], ungeachtet jeder Anstrengung, dem Zerreifsen oder durchlockemder Lockerung trotzend, sodafs ein solches als gut (und probat) befundene Gut dem Wissens besitz steh einfügt, (zum vergewisserten Eigenmm).

Unter nantrmechanischer Kontrolle verlaufen demeni-

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sprechend die Wachstumsprozesse*) der Denktfltigkeii um so korrekter, je strikter nach normativen Regulativen ausgevirki. und desto reichlicher wird das sie tragende Denkwesen mii Wissens fruchten beschenkt, bei vemunftgerecht heranreifender Entfaltung der Denkschöpfungen, die, aus universell durch- waltenden Gesetzlicbkeiien die Ubereinstimmigen assimilierend, mit ihnen sich identifizieren (unter kosmischen Harmonieni.

Aus ihren Keimungen in Kotyledonen hervorsprielsend, bringt die Pflanze entsprechenderweise Blätter hervor und femer deren Metamorphosen zu höheren Gebilden der BlDien- organe, unter Aufnahme ihrer Nahrung aus den meteoro- logischen Agentien der Umgebung [zur Förderung des Wachs- tums). Ahnlicherweise im animalischen Organismus, und so m. m. im geistigen der humanistischen Existenzform, wie aus ihrer Doppelung zum einheitlichen Ausdruck gelangend.

Die Nahrungsaufnahme findet hier auf dem Sinnesbereicb statt, aus der Vorstellungswelt des dort in Kontakt geratenen Draufsens, in realistisch konstatierten Erfahrungen also, die in ihren den Denkfunktionen Ubereinstimmigen KoDformitaten der Denkwesenheit organisch sich assimilieren (im Wissens- besitz). Diese auf sensualtstischen Eindrücken basierenden

*) Aus somatischen Funktionen (chemisch stoffum wandelnd er Prozesse) flutet der biologische Energiestrom den psrchopbysiscbea Entelechien entlang, unter demgemHfs organisch modifizierten Meta- morphosen, da lin der Seele etwas der Blulassimilation mit allea inneren Bewegungen der Eingeweide Entsprechendes aeschiehi« (s. Leibniz), in Wachsiumsvorgängen betätigt, nach dem >Priiuip des Wachstums geistiger Energie« (s. WundtJ, dem Denken sohin beim vernunftgerechten Heranreifen, das ihm (in Homogeneität) real Verständliche dem Wissensbesitz assimilierend, weil ihm kUr und somit wahr (im beme isterbaren Sonderfalle), oder doch durch Wahrscheinlichkeitsrechnungen annUherlich, bis auf eine, die Asse- kuranc praktisch garantierende, Gewifslicbkeit (wenn erfahniogs gemKfs gerechtfertigt). Da »die unendliche Schöpferkraft der Idee perennierende Tätigkeit istt (s. Hegel), hatte sie auch aus den DeDh- schöpfungen sich zu bestätigen (wenn aus universell durch wallenden Gesetzlicbkeiien die Ubereinstimmigen homolog zusammen klingen).

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Produktionen metamorphosieren sich bei Begriffserweiterung zu haher aus verfeinerten Denkgebilden, fUr deren Ausgestaltung jedoch, wie fUr die Denktätigkeit an sich, die Gesellschafts - Wesenheit in Voraussetzung steht, aus deren Gemeinverständ- lichkeiten (auf zoopolitischer Sprachschichtung) der noetische Reflex auf den psychophysischcn Organismus zurückspiegelt, fUr vemunftgerechte Entfaltung des Denkens (in jedesmaliger Individualität).

Weder die Deck- noch Blütenblätter liegen im Samenkeim der Pflanze eingeschachtelt praformien, wohl aber ihre latenten Dispositionen, aus denen sie bei der Epigenese nacheinander hervortreten in den korrespondierenden Stadien des Wachs- tums. Und »per analogiam« mag das aus ihnen Begriffene*) im Angeborenen aus Voranlagen (oder > Angelegtheiten*) ge- deutet sein, oder die Terminologie andersartig gewählt werden, sofern der Zusammenhang der innat verwobenen Wechsel- beziehungen intakt bleibt (für die Durchschau der unterliegen- den Gesetzlichkeiten). A priori (s. Kant) sind die selbsteigenen Formen des Intellekts, also (Leibniz") sintelleaus ipse*, als »Nisus formativus' in den organischen Phasen geistiger Wachs- tumsprozesse, mit deren Eniwicklungsreihen [oder (s. Hartley) -trainst] einer 'connexio or association of ideas« (s. HumeJ, für normative Entfaltung [falls eine vemunftgerechte).

*) Allgemeine Erkenntnisse, die zugleich den Charakter der 1 Notwendigkeit haben, sind (s. Kant) unabhängig von der Erfahrung (die nur a posteriori oder empirisch erkannt wird), er- geben sich jedoch als die der Begriffs bildung inaaten Erweiterungen zu Ceneralisationen (unter organisch geregelten Entfaltuugsproz essen) zur Erhellung durch (Leibniz') >lumiere naturelle« (im Gegensatz zu den >exp£riences des sens«), wenn auf objektivem Standpunkt der Zuschau durch die Tatsachen der Erfahrung erhellende Lichter sich entzünden, um hinabzuleuchten in die subjekdvistisch abdun- kelnden Tiefen (bei Umbeugung desDenkensauf eigene Wesenheit).

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Die Lebewesen alle, soweit io phänomenalen &Khei- nungsweisen Überschaubar, erfüllen im zeiti^umlich umroUeo- den Kreislauf das von einem Schicksal über sie Verhingit. stillschweigend hingegeben an ihr Geschick, mit Ausnahme der in humanistischer Existenzform verwirklichten NVesenhcit äes Denkweaens, das mit dem Denken seine Fragen stellt, iofoljit des aus gesellschaftlicher Doppelung (auf zoopolitischer Sprach- Schichtung) noeiisch auf die psychophysische Organisation zurückgespiegelten Reflexes, wodurch die Individualität ztir Be- antwortung derselben angeregt ist, um durch Aktualiüerun; innater Potentialitflten seine Eigenart zu bereichem und zu yti- vollständigen durch positiv hinzugefügtes Wissen, soweit aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten die der Denkiltig- keit ubere instimmigen sich ihr assimilieren (unter kosmischen Harmonien).

Solange die verifizierenden Daten den Einzelheiten man- gelten, um das subjektivistisch Empfundene aus obiektiven Umblick zu erhellen, mochten die aus der Aufsenv^elt auf deni Sinnesbereich auftreffenden Eindrücke durch anthropomor- phische Reaktion abgeglichen sein in einem unklar umschviin- menden Glauben, wahrend, seitdem die exakte Methode du Naiurforschung auf genaue Konstatierung der Tatsachen ein- geschult ist, so bei dem innerhalb zugehöriger Facbdisiiplin bemeisterten Ambitus, die gleiche Forschungsweise jeut auch auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften zur Anwenduiu; zu bringen ist, um die gestellten Probleme korrekterweise zu erledigen (mittelst des dort gleichfalls jetzt verfügbaren Arbeic- materials, in tatsächlichen Daten).

Einer jeden Organisation ist ihre Zielrichtung in dem ge- steckt, wohin sie tendiert, der Pflanze, um BiUten und FrDchie zu tragen (zur Verjüngung der Reproduktion), und der Denk- wesenheit (wo der Schwerpunkt vom sexuellen Pol auf den zerebralen verlegt ist) in stetiger Erweiterung der Erkenntnis ujti sie soweit mit Unbekanniem bekannt und vertraut zu machen. flJr Durchschau kongenial assimilierter Gesetzlichkeiten).

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Bei diesen Vorgangen greifen (aus subjektiver Hinschau) die naturgesetziich im automatischen Schaffen der GeseUschafts- gedanken waltenden Regulative in das subjektive Getriebe der körperleiblichen Konstitution hinein, um unter deren Kon- trolle der zurückgespiegelten Muskelbtider die wirrig irrenden GefUhlsempfindungen vemunftgerecht zu regeln.

Was im Keimspriefsen den Beginnsei des singulSren Or- ganismus naturgesetzlich reguliene, findet don durch Reibung der Kraft am Stoff (in sobezUglich chemischen Prozessen) sich getrübt, wahrend auf dem physikalisch gebreiteten Hypo- keimenon der Gesellschaftssphare die Dynamik der Energien reiner hindurchiOnt, und demnach durchsichtiger erhellt für die naturgesetzliche Norm. Die rationellen Voranlagen (des "Animal rationale«) sind dagegen, aus proprinzipiellen Anfängen her. der Individualttat bereits innat und ihnen somit Anhalte geboten, um den eigenen Kern veredelt (aus seinem StoSanhang) wiederum herauszuschalen in unbeeinträchtigt voUer Kraft für bewufstheillich vernunftgemBlse Erkenntnis. Und indem, beim Hinaustritt in das Jenseits zeiträumlicher Schranken, aus uni- versell durchwallenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Uber- einstimmigen sich assimilieren, ist somit die Befähigung ge- boten, unter Einfügung der im All des Daseienden zustandigen Stellung eine Identifikation anzustreben, (unter kosmischen Har- monien).

Was also aus erstletzt immanenten Vorbedinglichkeiten be- dinglich sich realisiert hane, in zeiträumlicher Spanne des Lebens, mag (kann oder soll) mit dem von don her (der Ich- heit) hinzugewonnenen Inhalt sich emporzwingen wiederum zu dem, was bedingungslos auf sich selber beruht (im »Istsein").

Was im pflanzlichen Entwicklungsgange aus dem Nisus formativus (den Nisus generativus und die Reproduktions kraft einschlielsend) sich realisiert, liegt in der Keimung*) dia-

•) In jeder organischen Entwicklung liegt dasjenige involviert,

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thedsch vorveranlagl in denjenigea Potentialiiaien, die bei der Reifung zur Aktualisaiion gelangen, und so Im animalischen Organismus all' das, was aus somatischen Prozessen psycho- physisch sich auswirkt, in seelischen Empfindungen. Die der humanistischen Existenzform charakteristische Denkfunkiion dagegen, obwohl gleichfalls primären Wurzelverzweigungen eingewoben, entspringt in ihrer typischen Eigenan (aus se- kundärer Herkunft) auf zoopoütUcher Sprachschichtung, um von dort her (aus naturmechanischen Gemeinverständlichkeiten) mit noerischem Reflex auf ihre Anfänge sich zurückzubeugen, für vernunftgerecht bewufste Zeitigung des Denkens aus seinen rationellen Pi^missen, deren Zielrichtung somit am Endverlauf die proprinzipiellen Anfänge zu klären hatte, (aus deren Vor- bedinglichkeiten).

Wie immer die in der Gegenwart durch lagtagltcbc Re- velation mit neuen Entdeckungen aufgehellte Erkenntnis, wie den fUr das Heute zeitgültigen Barometersund indizierend, ihre Vorstellungswelt sich zurecht legen mag, nach dem in exakter Methode gefestigten Fortschrin des Wissens, jedenl^k kommt das Ganze darauf hinaus, das Denken normativ zu pflegen, für ein menschenwürdiges Dasein sowohl (wie dem

was (beim Aufspriefsen aus der Keimung) sich hervorzuentwicliein hat, bei heranreifender Entfaltung. Die Epigenese Irin in Verwirk- lichung aus der PrtforniHtion ihrer (diaisthetischen) Dispositionen, wenn die PotentialitUien sich aktualisieren (dem Organisationsprinzip gemäfs). Die Kontroverse Über angeborene BegriSe hat sich in eine Sackgasse verrannt, weil sie dem auf die Doppelheit humanistischer Existenzform hinzeigenden Wegweiser blindlings vorbeigeranni ist. Dafs die Singularität zu ihrem eigenen Bewufstsein gelange, ist als das Kunststück eines Sichselberfressens philosophischer betrach- tung nicht wert erachtet, während die mit Erfahrungen gepflastene Forschungshahn gefahrlos ausverfolgt werden kann, bis zur zoo- politischen Sprachschichiung, wo, unter den Differenzierungen der dort zusammentreffenden Konstituenten des jedesmaliften Gesell- schaftskreises, jed' Einzelnem die ihm zuständige Bewulstheit sieb umschreibt, wie dann in der Individualität reflektiert (zu dorrip rationeller Verwertung),

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Gemeinbesten praktisch zugute kommend) und zugleich für die vitalen Interessen jed' Einzelnens, um im Jenseits zeitrBum- licher Schranken den dort aus seinen Anzeichen gekündeten Ausgleich anzustreben (unter kosmisch umrauschenden Har- monien).

AV elcherweise die religi&s gespeisten Sehnungen mit gläu- biger Umfiorung eines Meinens und Scheinens sich befriedigt finden mOgen, bleibt idiosynkratisch gefärbten Stimmungen überlassen, wogegen der im logischen Rechnen eingeschulte Denkgeist das gezogene Fazit dann nur zulassen wird, wenn unter prUfend angelegter Kontrolle bewähn gefunden (für ge- wissenhafte Überzeugung).

Neben den tellurischen Agentien, aus denen (gäo-meieoro- logisch) der biologische Organismus [physisch sowohl, wie (in der Animalität) betreffs seiner psychischen Entelechien] gespeist wird, steckt ein solarischer Faktor in der DenktStigkeit, weil bei Umsetzung sensua listischer Nachschwingungen den in er- hellter Atmosphäre der Anschau reflektierten Vorstellungen entsprungen, um auf zoopolitischer Sprachschichtung das auto- matische Schaffen der Gesellschaftsgedanken (zum Niederschlag ihrer Gemeinverständlichkeiten) anzuregen, und bei noetischer H Uckspiegelung auf die psycho physische Organisation das be- wufstheitliche Vernunftdenken zu zeitigen (in persönlich ge- stetigter Individualität).

Dieses transterrestrische Element, den das Planeiarsystem durch waltenden Energien entstammend, bleibt sohin unberührt von dem Zerfall seines temporBr irdischen Trägers, und die Pflege seiner, in rationeller Ordnung der anschaulich erfafsten Aufsendinge betSitgten, Funktionen ist deshalb dem auf eigene Wesenheit innerlich umgebeugten Denken zur Zielrichtung ge- stellt, in humanistischer Existenzform fdes Denkwesens).

Wenn demnach die aus makrokosmischen Unabsehbar- keiten in den tellurischen Dunstkreis einfallenden Energien (innerhalb des mikrokosmischen Horizontes mit einem, stoff- lich etwa, extrahierten Inhalt gefüllt) zu ihrer Heimat zurUck-

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kehnen, so kOnnte das der Gnosis gefallen, welche ihre Me- ditationswelten auftUrmie, um (mittelst solches Destillations' apparates) die in der Materie zersprengten Seelenfunken ihrem nati/Q üyy<a<fiog {oder, auf dem Buddhagama, dem Dharma. in Asankhata-ayatana) wiederzuzuführen, während der Agno- stiker seine Schluls folger ungen hinausstellt, in Abwanung der verheifsungsvoU aufbrechenden Offenbarungen, deren kritischer Wendepunkt um so rascher sich annähert, je mehr eine ihre Entdeckungen akkumulierende Zeit von unvermutet und un- versehens enthüllten Wunderwelten sich Überrascht findet (io unserer Gegenwart).

Lfiags der den Organismus neurotisch durchziehenden Telegraphendrahte, elektrische Botschaften absendend, schUelst der Willensbeschluls die Vorbe dinglichkeiten ab, mit dem >Im- petus«, wodurch kombinatorisch angelegte Muskelbewegungen ins Rollen gesetzt werden, oder andererseits die Hirnarbeit, wie in den Funktionen des Denkens betätigt, das seinerseits wieder den determinierenden Entschlufs zur Ausführung ge- bracht hat.

Gleich jeder Arbeit bedarf diese einer ersten Anstrengung, um die im Denken widerwillig gespUrte 'Uneasiness' (s. Locket zu verwinden, aber nachdem >le premier pasc geschehen, geln es mit der »konstruktiven Bewegung« (s. Trendelenburg j voran, bei heranreifender Entfaltung der DenkschOpfungen. Mit dem Zusammentreffen wahlverwandtschafüicher Affinitaten vollzieht sich der ausschlaggebende Abgleich, und nachdem der Rauch und Dampf der Explosion verflossen, liegt die neu angeordnete Sachlage der in Betracht gezogenen Dinge der Anschau vor, fUr experimentelle Durchprüfung auf ihre Richtigkeit hin (im logischen Rechnen).

Aus den stofFum wandelnd somatischen Prozessen wirken die Nachklänge fort, in den Funktionen psychophysischer Ente- lechien, und wo die dadurch angeregten Motive unter ihren

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^^''echselbeziehungen zu neuiralisierender Verwandtschaft ten- dieren, tritt dann diejenige Spannung ein, die mit dem {vom objektiven Standpunkt des zusciiauenden Denkens) noetisch hineingeworfenen Reflex in dem (nach Hinrichtung der Ab- sicht treibenden) Effekt -sich auslöst (zur Realisation).

Aus Verwebung der Individualität mit ihrer Gesellschafts- vresenheit ist die dort bei Umsetzung sensualistischer Nach- schwingutigen aus deren physikalischen Unterlagen entsprungene Reizstimmung stets aktuell, und wo also der vom Denken (dem automatischen Schaffen der Gesellschaftsgedanken entnommene) Rhythmus mit dem Takt der das Organisationsprinzip rationell durchwaltenden Vibrationen symphonisch sich assoziiert, ge- langt damit zum Ausdruck, was im Willen sich bezweckt um die umherwogenden Wunschregungen zur Ruhe zu bringen (und sich Ruhe zu schaffen, im Abgleich).

Der aus Umschaubarkeit des peripherisch begrenzten Ge- sichtskreises ableitbare Zweck fUlt aus im Unabsehbaren, wie Zeit und Raum überhaupt (in deren Jenseits), sodafs es bei ewigen Unendlichkeiten weder um ein immerwährend Dauern- des sich handelt, noch um unermessene Ausdehnung, sondern um ein aktuelle« Sein aus innerlicher Lebenstat am richtigen On zur Raumesstellung in Richtigkeit rechtsgemals einge- schlagen, in des (Denk-) Wesens Wesenheit selber mit einem in eigener Eigenart gefestigten Bestände, wie einklingend in das, was war und sein wird, wie im »Ist* bestätigt, aus dem inr Nun verwirklichten Schöpfungsakt des auf sich selber um- gebeugten Denkens, wenn aus der in ihrer Entfaltung offen- barten Aktualisation rückblickend, auf die in propnnzipielle Anfange verhüllten PotentialitBten (fUr erhellende Durchschau).

Was immer aus solchfihnlichem WortgeklUngel, wie im Ohre prickelnd (beim GelSute einer Glocke, die irgendwo hingt), sich herauslesen lälst, bleibt den Anwandlungen reli-

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giöser Stimmung anheimgestellt, wahrend faktisch und prak- tisch die obliegende Pflicht gebietet, das fsein Denkwesen kcDii- zeichnendei Denken zu hegen und zu pflegen, unter nonnarix veraunftgerechter Ordnung (im selbst gesetzten Gesetz).

Was klar, in ungetrübt deutlicher Klarheit, durchschauu ist damit wahr, weil in der Kenntnis einheitlich verschwim- mend und somit unterscheidungslos au^edrangt. Ob solche Hinnahme sich rechtfertigt, mufs in den Einzelheiten dessea was mitspricht, auf seine Richtigkeit geprüft sein, ob bei deren Wahrscheinlichkeitsrechnungen die Wahrheit genugsam an- nähernd, um ihr trauen zu dUrfen, nicht auf Gutgläubigkeit hin (in Treu und Glauben frommer Hingabe), sondern weil gewissenhaft (gewilslich) dem Wissen vergewissert als ein ibra recbtsgemafe zustandiger Besitz, soweit die Verfügungsfbliig- keit darüber sich bewährt, in Rationalitat des Denkens (uniei der Kontrolle seines logischen Rechnens).

In bemeisterbare Rechnungsformeln eingefafst, sind die aus dem WeltgerStsel gestellten Aufgaben ihrer Lösung zuzufUhrea wodurch dem in wirrigen Tauschungen umherirrenden Denk- geist der Weg seiner Erlösung sich eröffnet mit verheißungs- vollen Erstrahlungen, aus denen der innerlich fiUstemdea Stimme sich kUndet, was aus neu enthüllten Lehren der Kennt- nis angeeignet sein mag. (bei ernstehrlichem Wollen).

Die bei R Uckspiegelung des aus automatischem Scha0en der Gesellschaftsgedanken (auf zoopolitischer Sprachschichtungi gesetzlich gezeitigten Reflexes in intuitiver GefÜhlsemphndun^ des psychophysischen Organismus noetisch angeregten Willen i ansatze sind nach deren Kompafsweisung auszuverfolgen, am vernunftgerecht begriffenen Gesetz [im Einklang mit dem, was da ist).

Aus dem unheimlich Unbekannten ringsum umdrangt, ist der Wildling von seiner Religiosität durchtränkt und bei jeder Tageshandlung mit zeremoniellem Ritual beansprucht, um die

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aus dem Reich der loder des) Unsichtbaren (im Bangsa-alus) feindlich bedrohenden An{{riffe abzuwehren, oder durch dor- tige Gunst die zum Lebensunterhalt erforderlichen BedUrfiiisse sich zu verschallen.

Sonstige Ratselfragen des Daseins lassen ihn unbekümmert Da das Denken nur durch Empfindung einer Unbehaglichkeit »uneasiness« (s. Locke) zum Anstofs gebracht ist, wird solche Arbeit, deren Lohn aus dem ZufriedenheitsgefUht wohlver- dienter Mufse noch nicht sich vorausschmeckt, lieber erspart (in grübelnder Denkarbeit).

Die Frage nach dem Warum wird durch das Darum be- antwortet im Istsein des vorhanden gegeben Angetroffenen ( Rituja»)) zumal ohnedem für jedeDinglichkeitdemihr drinnen- sitzenden ^Einsitzer' (>Innuae<) das fUr sie BenOtigte zu be- sorgen überlassen bleiben kann.

Die unbehindert uinschauliche &ni6fla mag da nur ge- trübt werden, wo sie ihr praktischer Zweck auf Hindernisse stOfst, am nächstliegenden bei den Moralgeboten in sittlicher Begrün- dung gesellschaftlicher Ordnung, die traditionell (von den Eltern auf die Kinder) auf die Jungeren heranwachsender Generation von den Alteren sich vererben. Falls solche Ältermanner dem ihnen innaten »Recht des Stärkeren* nicht mehr recht trauen, suchen sie dasselbe durch RUckgreifen auf eine höhere Auto- fitai zu verstärken, aus den Lehren eines Urgrofsvaters oder sonst fernerer Vorfahren [gleich (brasilischen) Tamoi oder (austra- lischen) Daramulan], dem auf dem Hintergrunde grauer Vor- zeit auch mancherlei sonst noch in die Schuhe geschoben sein mag, im Schöpfen als legitimes Zaubern, wenn mit magischen Kunststücken bewandert. Uurchschnittlich indes ist seine Rolle mit Festesfeier der Pubertatsweihe abgespielt, und die übrige Zeit des Jahres iBfsi man ihn allein, ohne ihm einen Angriff in menschlich irdische Angelegenheiten zuzumuten (oder zu gesutten).

Wenn nun jedoch die auf primärem Niveau automatischer Übung der ethischen Funktionen, als naturnotwendiger Vor-

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anlagen sozialer Existenz bestehende Gesellschaftsweseaheit sät gelockert spUrt, unter dem Einsetzen kultureller Geschicbts- bewegung, dann Hnden sich die Szenerie, da unter Verschie- bung der in der Stammesein heil stabilen Verhaltnisse (mit Beginn der * Klassenkämpfe <) die yöfiot äy^ayoi ihr Nieder- schreiben erfordern, und in Formulierung der i^j-öfitm xt--' IfXTÜ (iß lOjj/ioT«) Versehen unterzulaufen pflegen, die, ob mit oder ohne Absicht [aus schlecht gespitzter Schreibfeder oder durch den (Druck-) Teufel wohl gar] veranlalst, ihre Dacbträ^- liche Rektifikation erheischen.

Hier ist es den Parteien bequem, bei strittigen Disputationeo an einen Überirdischen Richter appellieren zu können, dessen Ausspruch in letzter Instanz den ihm vorgelegten Sonderfall definitiv entscheidet, (um weiteren Unordnungen vorgebeugt zu haben).

Da die Dinge nach den Vorstellungen sich zu richiea haben, je wie dieselben umschweben (in der Vorstelluagswelii, verlegt das Menschenkind auch sein Ebenbild nach aufsen hinaus, und, wenn sein Gehirn etwa in ein Weltgehinu hat dessen anthropomorphische Umkleidung zu graushaften Un- geheuerlichkeiten anzuschwellen, die einen betäubend Über- mannenden Reflex zurückwerfen, auf den Täter, der sie %-er- brochen hat. Je reicher mit zivilisatorischen ErrungenschafieD der >Mundus* oder (pyihagoräische) Kosmos sich ausschmücb im »Conceptus mundi", desto unübersichdich verworrener ftijli das Inventar mit Eigenschaften sich an, die dem >Deus si\'e natura« (s. Spinoza) beizulegen sind, (in >infinites aitributes

>Homo sum, nihil humani a me alienum puto<, und so werden all' die Schwächen menschlicher Gebrechlichkeiten (die kindlichen wie kindischen) dem Alter Ego eingenudelt, und zwar, wie Seiner Magnifizenz geziemend, im magniflzienen Ver- grOfserungsmafsstab. Ursprünglich war ihm nur Gutes und Bestes zugedacht, im «Summum bonum< (s. Aug.). ^summiin) omnium, quae sunt, id quo majus cogitari nequit, summum ens, ens per se' (s. Anselm], um das Gute {ayti^v) im NUtzIicbeo

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{XQ^oipoy) zu fördern, aber auf den Zinnen der Partei ver- schwimmt der Orthodoxe und Heterodoxe scheidende Grenz- strich, und das von Menschenhänden fabrizierte GottesgescbOpf konnte den Leiden schaffenden Leidenschaften nicht entgehen, von »Passiones« (>penurbationes animi aSFectus«) affiziert, so- dafs unter seinen (auf monotheistische) Ehrungen erpichten Eifersüchteleien oder dem die Scheiterhaufen der Autodafe entflammenden >Zomfeuer> (s. Böhme) die Menschengesell- schaft auf Erden genugsam zu leiden gehabt hat, wenn das in seine noXitsla einbehauste Zoon politikon den am verhim- melten Hofeuat eines iCivitas Dei« erlassenen Diktaten sich zu fügen gezwungen gesehen hat, denn da gegen iDumm- heit Göner selbst vergebens kämpfen« (im Dichterlied), ist gegen Übermenschliche Vemunftwidrigkeiten kein Kraut ge- wachsen zur Verwendung in rationell gepflegter Therapie, so- dafs die Ausheilung chirurgischen Eingriffen anheimgestellt zu bleiben ist, für deren kunstgerechte Ausfuhrung die in exakter Methode geschulte Naturforschung ihre Messer zu scharfen begonnen hat

Wie, was aus den chemischen Prozessen somatisch stoff- umwandelnder Funktionen der Körpersubstanz eingefügt ist, damit dieser angehört, so werden unter den entelec heiischen Modifikationen des längs der ihr irritables Muskelgewebe durch- spinnenden Nervenbahnen hintlutenden Energiestroms die psycho physischen Empfindungen aisthetisch (in aoarij^ta alat^^~ otmy) assimiliert, und damit hingenommen wie gegeben, (als matter of faa).

Die so subjektivistisch speziatisienen Bemtigungen werden bei der objektiv (aus zoopolitischer Sprachscbichtung) hinzu- tretenden Einschau des Denkens (mit dem daraus folgenden Einsetzen der ßegrifkbildungen) unter die verbalen Merk- zeichen eines Glaubens subsumiert, und dieser erhalt dann seine soweit gOltige Approbation.

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Man glaubt was in den Empfindungen sich spttn, vaaa nimmi es hin als Faktum, weil vorhanden gegeben, (wie so- bezUglich Überhaupt nicht anders sein kann).

Ob, was in den Gefühlen sich empfindet, der Ausdruck eines normativen Gesundheitszustandes ist, oder eines gestOncn, steht auf einem anderen Papier. Schon bei Aufnahme der fUr leibliche Ernährung umgesetzten Stoffe ist für die Genuitli keine Garantie geboten, da sie aus akzidentiellen Veranlassungen nosologisch degeneriert sein mögen, trotzdem jedoch bei ihrer Ablagening in der KOrpersubstanz ansunehmen sind, wie gui oder schlecht sie sein mOgen, (bis sfdterhin vielleicht der Niiur- heilprozefs hilfreich eingreifen kann). So demnach auch bei den seelischen Empfindnissen. Ob in fröhlicher Lust gesund- heitlich anlächelnd, ob mit Unlust pathologisch peinigend - zunächst sind sie da, in Aktualität, und man hat an sie lu glauben, [da (oder sofern) sie sich nicht abschOtteln lassen].

Hier nun hat das Denken seine Remedur anzulegen, ri- tionell zu prüfen was in den subjektivischen Empfindeleien objektiv als richtig sich erweist, therapeutisch zu sondieren insofern was in launigen Sentimentalitäten sich kongenial er- weisen mag, um auszuheilen was mit Leiden (wie durch Leidenschaften geschafft) bedroht, damit die Regeneration sich stichhaltig korrekt bewähre, bei der vom logischen Rechnen angelegten FrUfung (fUr zuverlässig gerecbifenigte Einfügung in den gesichenen Besitz des Wissens).

Der noetische Mafsstab, um ihm gemäfs die psychischen GefUhlsempfindungen Ides ^Infiuxus physicus«) zu regulieren, ist dem Denken aus seinem physikalisch stoffum kleideten Hypi>- keimenon geliefen, wenn bei Umsetzung der sensualistiscben Nachschwingungen zu lautlich umkleideten Anschauungsbildent die Gemeinverständlichkeiten zum Niederschlag kommen (auf der Gesellschaftssphäre}. Die Zielwetsung des Denkens ist auf das Wissen hingerichtet, auf ein deutliches Verständnis der- jenige Proportionen gerechten Verhä Im is werte, wodurch in dem aus Wechselbeziehungen verwol^enen Zusammenhang der Dinje

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ein Ubereinstimmiger Einklang bewahn bleibt, indem dieser dann die vorliegende Frage so zu beantwonen hat, wie dem Wohlsein am zutrSglichsten.

Als vergewissenes Wissen ist insofern dasjenige nur zu- lässig, was bei Absorbierung des im Problem gestellten Recben- exempels das von demselben gezogene Fazit als ein (unter Kontrolle des logischen Rechnens) erprobtes aufweist.

Falls also eine der aus dem Gebrodel stofiUcher Um- setzungen hervorwellenden Gefühlswallungen wohlbehKbig an- schmeichelt und deshalb (um ihrer sich zu erfreuen) gern fest- gehalten wird, (im Glauben daran), darf sie doch als Motor des Handelns (oder für die aus positivem Wissensbesitz fliefsen- den Folgerungen) dann erst verwertet werden, nachdem sie unter all ihren Aspekten vom dürr trockenen Rechenknecht jed' experimentell oder beobachtungsweise ausfuhrbaren Proben unterworfen ist, und unter ihnen sich richtig bewähn hat. Die so Übernommene Arbeit belohnt sich doppelt, weil einmal Mifsgriffen, die zu schlimmsten Irrungen hatten fortfuhren mögen, vorgebeugt ist, und aufserdem eine wertvolle Bereiche- rung hinzugenommen worden, zur Verwertung ^r die Zu- kunft (und dauerndes Wohlsein).

Bei exzentrischer Stellung des ErdgeschCpt^ im All des Da- seienden verbleibt das Wissen ein deraniges StUckwerk, dals es auf viel oder wenig (ein Mehr oder Minder) nicht ankommt °nec unum scire, me nihil scire« [s. Suarez) , wohl aber auf exakt genaulichste Korrektheit, um richtiger Orientierung ge- wils zu sein, betreSs der von der Bestimmung gestellten Auf- gaben, bei denen jedes gläubig gestimmte Hineinsprechen zu schAveigen hat, da es nicht um temporäre Befriedigung sich handelt, sondern um die heiligsten Interessen des Denkwesens (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt). An jedem Ein- druck, der auftriffi, mögen {oder müssen) wir glauben, wenn er faktisch sich merkbar macht, und insofern demgemäfs zu akzeptieren ist, als wahr in seiner An. Wir glauben dem, ^vas die Vorstellungen uns spiegeln, ohne jene Hintergedanken,

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die aus dialektischen KUnsten zur Leugnung der Aursenwelt*) fuhren, bis der aufstoFsende Widerstand an die Vorzüge des simplen Glaubens erinnern sollte. Wir glauben gerne was eine anerkannte Autorität uns lehn, zumal dies etwaigenfalls rektiäzierbar bleibt, und dem, was ein anderer erzBhlt, nichi zu glauben, liegt kein Grund vor, faUs das normale Verhaltea voraussetz lieh, indem das Wahrsprechen einfach bequemer, als Ausspinnung eines in selbstmörderische Schlingen venakelnden Lügengewebes.

A priori demnach steht nichts im Wege, all das zu glauben. was der (Credulitas oder) Gläubigkeit genehm, und niemand braucht seinen Glauben sich bescbi^nken zu lassen.

Anders dagegen, wenn nun bei solchen Glaubensamkeln tatsächliche Belegstücke verwendet werden sollen, um, wo vi- tale Interessen zur Mitfrage gelangen, weitere Folgerungen zu ziehen im logischen Rechnen, das fest fixierte Zifferwene be- nötigt, um der Richtigkeit seiner Resultate gewils zu sein, denn hier gilt es prSkonditionell ein strengst genaues Veri- fizieren sämtlich involvierter Einzelheiten, um die kausale Ver- knüpfung zu rechtfertigen, und, wo dieser die Daten versagen, einen Ausverfolg der ins Unabsehbare hinauserstreckten Pro- gressionen (deren Index gemflfs).

Voran steht die Frage Über das Weswegen, nach dem Zweck des, weil Nützlichen (zQ^otf-ov als äya&dy), deshalb Guten [des dem jedesmaligen Dinge (im realen wie ethischen Sinne) gültig Normalen], denn ohne solch leitende Zielrichtuni; treibt alles noch im primitiven Chaos durcheinander, ehe der Nous das Zusammen (der näi'ia x^^/iora) geordnet hatte und

•) Wenn (im >Illu$Lonismus*) die Aufsenwelt (Ffnelon'sl •"« pure Illusion en dedans de moi«, als »Phaniasmsgorle« (s. Schopen- hauer), so mufs zur Umschreibung dieser als Negation doch steü vorher in (Epikur's) Sinneswahrnehmungen das peripatctisci« Phantasma ~ da das Denken nur erfolgt Jifiti ipaniiafian seiQc positive Setzung erhalten haben, weil sonst das üegenteil un>l«ä- nierbar.

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ehe also mensch enverstflodl ich er Auffassung Überhaupt zu- gänglich.

Trifft aus Indifferenz der »Adiaphorai ein Eindruck, wird er aufgenommen sein, wie er sich bekundet, und Glauben ge- schenkt erhalten, weil der Mühen des Bezweifeins nicht wert, lohne besondere Veranlassung).

Fühlt solchem Eindruck derjenige das Gefühl einer Lust oder Unlust sich verbunden, macht sich ratsam, diesem Unter- schied auf den Grund zu gehen, um das Angenehme zu be- Mrahren, und das Unangenehme zu meiden.

Und hier ist jedes Glauben*) nicht nur nutzlos, sondern schädlich, weil den ununterbrochenen Fortgang bis zum kor- rekt genaueren Wissen hemmend, oder doch verzögernd, und ein unvollkommenes (also verkchnes) Wissen ist schlimmer, als keines.

^) Nicht logische, sondern moralische Gewilsheit (s. Kam) ist -die Überzeugung des Glaubens (auf subjektiven Grllnden beruhend), -während bei naturgesetzlicher Erledigung der ethischen Funktionen auf der Ge^ellschaftsschichtung den von dort gespeisten Individuen jetit der Fortverfolg des Denkens aufhegl (im logischen Rechnen)) und wenn der Glaube eine n^JLqt^ir ätavaias (s. Clem. AI.), so w9re damit die Erkenntnis im voraus schon vernichtigt, und somit das Vemunftwesen (das in humanistischer Existenzform seine Aufgaben zu erfüllen hat). Belief (s. Hume) ist »an idea relative to or asso- ciated with a present Impression* (aus >Gewohnheit<), und in gleich- gültigen Fallen lafst man solchen Glauben ohne Anstand passieren, wahrend, je mehr bei ihm vitale Interessen in Mitfrage kommen, desto schärfer die gläubig hingenommenen Voraussetzungen auf ein klar deutliches Wissen auszuschärfen sind (um ihrer gewissenhaft gewils sein zu dürfen). >Scire est per definiiionem cognoscere« (s. Geulincx), um aus objektiver Umschau die Tiefen der Sub- jektivität zu erhellen, (für klardeulliche Einschau). «Das Wissen ist ein fUr sich und in sich Sein und in sich Wohnen und Walten und Schalten« (s. Fichte), wenn das Denken, bei zunehmender Er- werbung positiv gesicherter Kenntnisse bereichert, im stetig volleren Aufschwung seinen Gesichtskreis erweitert, um bei Durchschau des es Umfangenden mit kongenial zusammenklingenden Gesetzlich- kellen sich zu identifizieren (im All des Daseienden).

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Was im lellurischen Dunstkreis als Leben sich manifesiicn. entspringt dem Koniakt mit solarischen Einflüssen innertiilb des Pia neiarsy Sterns. Der kristallinische Lebensakt erstirbt im Moment des Entstehens, wenn nicht durch kontinuierlich dem Status nascens einfallende Reize in zellulSre Entwicklungs- reihen fainausj^ezogen, und diese werden beim vegetativtscbea Keimprozefs aus den meteorologischen Agentien geographisch lokaler Umgebung gespeist, also aus denjenig' physikalischen Energien, wie sie dem zentralen Mutterherd entquollen. Die materiell phänomenalen Realisationen resultieren aus Reibung der Kraft am Stofl^ um unter den wahlverwandtschaftlichen Affinitaten (chemischer Prozesse) eine ausgleichende Neutrali- sation herbeizuführen, und in solcher Weise erbaut sich das (seine geistige Umkleidung tragende) KOrpergertlst, das in ani- malischer Organisation mit den aus dem Draulsen entgegen- tretenden Vorstellungen (auf dem Sinnesbereichj seinen pro- visorischen Abschlufs erhfilt. Bei psychischer VerlSngening der aisthetischen Entelechien (und der ihr threptisch voranliegendem zu dianoetischen in den Sinneswahmehmungen zessien die subsianzielle StoSumsetzung, und die chemischen Prozesse werden durch physikalische ersetzt, indem, durch reaktionellen Widerwurf neutralisiert, die von aufsen her physikalisch auf- treffenden Reize in den Vorstellungen projiziert stehen, aus dem Reflex ihrer R Uckspiegelung in sich stabilisiert (auf dem unterliegenden Substrat). Aus ihnen also, wenn (in humani- stischer Existenzform) die Nachschwingungen sensualistischer Eindrücke tm gemeinsamen Zentrum der Gcsellschaftswesen- heit zusammentreffen, ist sogemBls das Hypokeimenon ge- breitet, aus dem die fernerhin zur Aktualisierung der Poten- tialitaten drängenden Gebilde ins Dasein treten, (beim noeii- schen Schaffen). Und auf Orund der mathematischen RefU- lative, wie bei arithmetisch innerlicher Bemeisterung der auter- halb in geometrischen Umrissen gezeichneten Gegensittode (oder Objekte), efFektuiert, lassen die im logischen Vieisaa gültigen sich fixieren, für die »Principia per se«, der aus dem

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automatischen SchatTen der Gesellschaftsgedanken redenden Oemeinverständlichkehen, und hier nun also (aus naturgesetz- lich mathematischen Normen) enmimmt der hei dynamischer Umsetzung der Energien (zu «geistigen Potenzen«) neuartig entsprungene >Modus essendi< denselben seine Kontrolle, um bei RUckwendung auf die jedesmal singulare Individuali tat das aus seinen Vorveranlagungen erweckte Denken zu vemunit- gerechter Reife zu zeitigen, (in dessen DenkschOpfungen).

Gelangt das Wissen an seine transitorische Grenze, indem die fUr exakt genaue Fixierung erforderlichen Daten zu er- mangeln beginnen, so gilt dem Ephekdker ein vorläufiges iNon liquet«, bis im Fortgang der Forschung weitere Belegstücke beschaßt sind, und in der Zwischenzeit mit einem Glaubens- dogma definitiv abzuschliefsen, wäre törichter Selbstbetrug, dSL, gerade wenn in Unabsehbares hinaus Aussichten (auf dort auch stetigendem Anhalte), sich eröffnen, das Denken lebensmutig mit verheifsungs vollen Hoffnungen sich durchströmt findet, in- dem aus universell durch wallenden Gesetzlichkeiten die Uber- einstimmigen sich ihm assimilieren (unter kosmischen Har- monien).

Wo das Wissen aufhört, soll der Glaube beginnen, aber das Wissen lin kurzer Spanne des Menschenlebens) hat Über- haupt nicht zum Stillstand zu gelangen, weil (mit jeder Lösung der ihre Beantwortung heischenden Probleme neu verjüngt), des Denkwesens Denken, worin dessen Wesenheit gipfelt, die aus der Bestimmung gestellten Aufgaben (unter Ausverwertung innater Befähigungen] zu erfüllen hat, (nach ernst ehrlich bestem Wissen und Willen). »Credimus, ut cognoscamus; non cogno- scimus, ut credamus« (s. Aug.). und umgekehrt wird ein Schuh daraus fUr die Weiterforschung im stetigen Fortschritt von einer Etappe zur anderen in den Vorstellungsreihen, wobei, wenn *ua besoin radical et constitutif de l'Stre« (s. St. Martin) der Glaube an Gott, es auf die verbale Definierung solches zum Terminus technicus dienlichen Ausdruckes hinaus kfime, je nach dem zeitgUltigen Barometerstand der Kenntnisse, um

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auf scharf gezeichnetem Grenzstrich zwischen Wissen und (Noch-.) Nichtwissen beim normativ geforderten Hennreifeo denjenigen Kithttllungen entgegenzugehen, wie sie bevorzu- stehen haben, (und im jedesmal gesetzlichen Einklang aus den Vorbedingungen sieb bereits aktualisieren). Der Glaube < . belief I ist die Zulassung eines noch ungeklMrten Wissens, das man als solches passieren Iflist, konzediert (im crederei soweit keine vitalen Interessen vorliegen, die zu einer scbSrferen Verifizierung diVngen. Seine religiöse Färbung erhlitt das Glauben im (glXubigen.i Geloben, dann nSmlich, wenn infolge des, die Him- arbeit des Denkens zu genauerer Zersetzung gern ersparenden. TrBgheitsprinzips die Beeiodruckung des Unbekannten (unier ii^endwelchen Tituliemngcni als derartig überwältigend hin- genommen wird, um einen . Modus vivendi- mit ihm ratsam zu machen, der dann auf gut Treu und Glauben (>faitho be- ruht, unter gegenseitig eingegangenen Verpflichiungen; in der HoShuDg, dafs demütig fromm gezollten Tributzablungen ihre Kompeiuention gnädigst gewahrt sein milchte.

Sofern dagegen mit zunehmender Detaillierung des Wissens innate Rechte zur Aussprache kommen, die dem ins Dasein gerufenen Geschöpf aus seinen Vorbedingliclikeiten zustehen, bricht die Überzeugung hindurch, dafs es sich, bei der er- fahrungsgemäfs bewiesenen Richtigkeit der Gesetze, um deren Gerechtigkeit handelt, sodafs ein jeder, des Seinigen gewtts. dadurch die angesehnte Befriedigung gewähn erhält, dafs alles schliefslich zum besten auszuverlaufen hat, (im Einklang kos- misch durchtönender Harmonien).

Die einem religiösen Glauben unter theophanischen (oder theologischen) Färbungen anhaftenden Bedenken kommen darauf also hinaus, dafs man einem noch ungewissen Wissen leinem von gläubigen Behängsein noch nicht gesäubenen) die Entscheidung Über Angelegenheiten beläfst, bei denen vitale Interessen in Frage kommen einem unbestimmbaren Et»'as also, wodurch Allmögliches daraus gemacht sein kann, auch das Schlimmste (wenn's schief gehti.

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Am vitabten reden solche Interessen aus den ethischen Funktionen, deren gesundheitliche Ordnung zum Besten der GeseUschaftswesenheit in humanistischer Existenzform als Mchsie Aufgabe gestellt ist (in Vorbedingung der individuell anschlussigen).

Wie der Blumenfreund seine Pflanzen pflegt nach bounisch festgestellten Maximen, obwohl ihm selber eine erschöpfende Fachkenntnis abgehen mag, so sind der Ethik ihre Regulative angezeigt, aus der sachkundig exakt begründeten »Lehre vom Menschen«.

In jedesmal kulturellem Gemeinwesen scheiden von der auf die täglichen Lebensaufgaben hingewiesenen Durchschnitts- menge diejenigen Klassen sich ab, welche mittelst der unter sozialen Verpflichtungen gewährbaren Mufse eine fachgerecht umschriebene Disziplin exhaustiv durchforscht haben und so, als Autoritäten zu reden berechtigt und anerkannt, ihrerseits wieder die dem Gesamtbesten schuldigen Bettrag hinzuliefern, (zum Kommunalbesitz).

Die gemeinsame Unterlage ist gebreitet am zeilgUltigen Barometersund der Kenntnisse, auf deren Basis die verschiede- nen Disziplinen zusammenarbeiten (unter gegenseitigen Er- gänzungen).

Allerdings mangelte hier bisher der den •'Conceptus mundi< umrundende Abschlufs, solange den (im »Zeitalter der Natur- wissenschaften-^^ apodiktisch redendenj Fachdisziplinen die in ihnen naturforschlich bewährt erfundenen Methode (die kom- parativ-genetische) auch auf dem Gebiet der Geisteswissen- schaften zur Anwendung zu bringen, unausführbar blieb, bei dortigem Ausfall eines tatsächlich konstatierten Arbettsmatertals. Seitdem dieses dagegen nun beschafft ist Cauf Grund der ethni- schen Aussagen), wird auch betreffis der in den humanistischen Studien gestellten Probleme über die ethischen Funktionen (als naturnotwendige Voranlagen sozialer Existenz) nächst- liegend also die Entscheidung mit derjenig' zuverlässig ge- sicherten Korrektheit ausgesprochen werden kOnnen, wie wir

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dies bei den Realien gewohnt sind (im jedesmaligen Anbims naturforsch lieber Disziplinen). Beim Überblick des Menscben- geschlechies unter all' seinen Variationen (auf dem ErdbaD' haben die den zoopoUtischen (oder ethnischen) Organisran] regulierenden Gesetze sich zu klären, wenn ausverfolgi nicb den Vorschriften der exakten Methode, und auf der w ge- breiteten (mit tatsächlichen Belegstücken) gepflasterten Grund- lage ist dann einem jed' Einzelnen Anhalt geboten, seinen in- dtviduell religiösen Sehnungen Rechnung zu tragen, bd Ver- vollkommnung des logischen Rechnens zu seinem lofinitesioiil- kalkul, um den ins Unabsehbare hinauserstreckten ProgrcssioDcn gerecht zu werden, nach der durch den Index angezeiftten Kompafsweisung, (auf deren Zielrichtung hinaus).

Da die auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften niiur- forschlich bearbeitete >Lehre vom Menschen« wenige Dezennito erst hat in Angriff genommen werden können (bei vonnaligen Ausfall des Arbeitsmaterials) , steht ihre fachgerecht ^bjt^ schlossene Begründung der Zukunft in baldiger Erwartung. und in der Zwischenzeit wird mit den bisherig ethischen Systemen ein »Modus vivendi< herzustellen sein, unter Aus- merzung der theologischen Zutaten durch philosophische Kritik (im Gewände der Religionsphilosophien).

In diesseitiger Kulturgeschichte gilt es in erster Linie, den aus absurdesten Sinnlosigkeiten zusammengeflickten Babelsnirm eines von Infallibilitflt faselnden Katholizismus beiseite zu schaffen, und die protestantischen Sekten mögen dann {mA altgewohnter Manier) in ihren Debatten miteinander raufen- da, je erbitterter der Hader, um die Schwächen des Gegu"^ auszuspähen, desto mehr Garantie gegen direkten BlOdsian £^ geben ist, (weil dem tödlichen Spott der Lächerlichkeit vtt- fallend).

Und da, wie im geistigen Leben auf Rangschichiuug '<('' Gebildeten, durchweg auch unter den geistlich ihm angehCrlgcn Gonesgetehnen die Zahl ernstlich gesinnter Denker in stci» Mehrung begriffen ist, werden bald genug die entspr

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Berührungspunkte zur Empfindung gelangen, um zu einheit- lich abgerundeter Wehanschau überzuleiten, wenn, auf eigene Wesenheit umgebeugt, das Denkwesen sich selber denkt und lebt, in kongenialer Fühlung mit den des Daseienden All durch waltenden Gesetzlichkeiten (unter kosmischen Harmonien). Dem Menschen ist durch Naturausstatmng der Vernunft- gebrauch mitgegeben und, aus den Talenten dieses Kapitals Zinsen zu schlagen, zur Pflicht auferlegt. Eine jede zur Be- antwortung gestellte Frage ist demnach bis auf genaulichste Konsiatierung (eines zuverlässig gesicherten Wissens) auszu- verfolgen, und wo die sobezUglich erforderlichen Daten vor- laufig mangeln, bleibt, bis sie beschaßt sind, im Fortgang der Forschung die Sache in der Schwebe (in Abwanung der ein rationelles Urteil rechtfertigenden Belegstücke). Wer in der Zwischenzeit mit einem mehrweniger Glaublichen sich abzu- plagen beliebt, mag solcher Liebhaberei firOnen nach Herzens- lust, falls ihm die für ein nutzloses Gebaren venrOdelte Zeit nicht reut. Wenn jedoch solcher Glaube als Endresultat dogmatisieri wird, um fernere Wissens forsc hu ng abzuschnei- den, dann ist der vitale Lebensnerv durchschnitten, weil gegen die heiligst aufliegenden Interessen gesündigt wird, in Mifs- achiung der Vernunft durch das Denkwesen, dessen Wesenheit Hand an sich selber legt, im suizidischen Attentat, wenn es seinem Denken Schweigen gebietet, statt es gedeihlich zu pflegen (^fUr normatives Heranreifen der Denkschöpfungen,'.

Auf dem Sinnesbereich, wo in fremdartig anschauende Aufsenwelt ein Ausblick auföfTnet, erfolgt der RUckstofs eines i-Impeius* (oder »Conatus«), durch dessen Erschütterung (n« ofiöi) (b. Plaio), oder (s, Holbach) -secousse- aus den »im- pressions* (b, Hume), unter den biologischen Funktionen animalischer Organisation diejenigen ins Rollen gesetzt werden, die aus (sie ausstattenden Beweglichkeit [in (Descaries'] »Motus

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localis«] zu onsändernden Handlungen belobigen, zuma] äeo (durch die Hand zur Fingersprache geschickten) Bimanus, der aufserdem, infolge eines anibulationsfahigen Stimmupparaies, zur [Laut-) Sprache und durch den idem Menschen eigentHm- lichen Gebrauch seines Leibes« (s, Aristoteles) naturgemsls s. Locke) vorveranlagt ist, um die humanistische Existenzform (des Homo sapiens) mit der ihr charakteristischen Gesellschafis- wesenheil zu umkleiden, (bei naturnotwendiger Ergänzung des Anthropos durch sein Zoon politikon,\

Wenn unter ihresgleichen (durch )ii*'^<n; xar« wonof zu- sammengeführt) die Lebewesen, durch Mächtigkeit eines (dber die Ausfuhrung kombinatorisch veranlagter Muskelbeweguogen hinaus) den Gesamtorganismus durchschUttemden Eindruckes den (Sprach-) »Schrei* hervorstofsen , fixiert sich derselbe, beim RUcktönen des dem Hörer verständlichen (Zungen-) Aus- druckes (in iVoces articuIataeO zum Redeaustausch der Worte im Wechsel verkehr, und damit ist das den Gesellschaftskreis gemeinsam umziehende Sprachband gewoben, auf zoopolitischer Sprachschichtung, aus deren Gemeinverständlichkeiten sodann der noetische Reflex zurückspiegelt auf den psychopfaj'siscb singulären Organismus, um aus rationellen 'Angelegthetten des Organisationsprinzips das vemunftgerechte Denken zu zet- tigen, im Einzelnen oder Einzigen [dem aus dem Abgleich idiosynkratischer Differenzierungen die individuell zuständige Bewufstbeit sich umschreibt).

Was immer zu sinnfällig realer Verwirklichung sich aus- wirkt, setzt solcher Auswirkung eine Herkunft voraus, für die auf das Kausalitätsprinzip des Denkens hingewiesene Fassungs- weise. Nur im Zwischen*) eines »Terminus a quo> und des

*) Was dem in der von ihm projizirten Vorstellungswelt leben- den Denkwesen innerhalb der Umrahmung verhSItnisgerechter Re- lationen (falls aus dem Kausalitätsprinzip korrekt erwiesen) sieb nicht einfassen IStst, ist damit Überhaupt ihm nicht vorhanden, tla, wo AllmOgliches möglich (in Möglichkeiten), keines taktisch ver-

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»Terminus ad quem^ lassen aus ihrer kausalen Verknüpfung Ursache und Wirkung regelgerecht sich auseinanderlegen.

Was Über hypothetische Setzung einer vorlaufigen (die Rektiiiziening aus Prüfung des Ergebnisses vorbehaltenden] Zulassung Erster Eins hinausliegt, entschwindet in proprin- zipiellc Anfänge eines, (beim Ausfall verhältnisgerecht anorden- barer Bedingungen) Unbedingten, und so bleibt der Endverlauf entzogen, (den vital darauf hingerichteten Interessen).

Um diese Probleme anzunähern, mufs deshalb das Denken auf eine andere Skala eingestellt werden, nach der aus Er- fahrung gewonnenen Schulung, während zunächst diese voran- stehen fUr ihre Behandlung (den Vorschriften eiakier Methode gemafs).

Vegeiativisch liegt der zeiträunnliche Anbeginn im Hervor- spriefsen aus der Keimung, auf den pflanzlich entsprechenden Reifestand hingerichtet, unter den akkommodiert a<tequaten Wechselbeziehungen zur Umgebung, bei Ernährung und För- derung der Wachstumsprozesse aus den meteorologischen Agentien der jedesmalig geographischen Provinz (fUr den Ab- lauf organisch geregelter Metamorphosen].

Wenn beim Anreichen der Akrae die Evolution in In- volution umschlägt, unter Abtrennung der verjüngend repro- duzierenden Frucht (zur Erhaltung des Bestandes), sind die phänomenal vor objektiver Hinschau spielenden Phasen ab- getan, im Kvxio? YtvfCfuii (betrefis dessen, was subjektivistisch darüber zu sagen ist).

wirklichbar, aufser wo aus erfahrungsgemäls bekannten Bedingungen die Schlufsziehung auf adScjuaie Vorbedingungen im Unbedingten (eines Absoluten) sich rechtfertigt, zum Ausverfolg der in das noch Unbekannte hinauserstreckten Progressionen (deren Index gemSfs). Dafs das VernUnftige wirklich und das Wirkliche vernünftig (i. Hegel), trißt auf die^ Wirklichkeit dessen, was humanistischer Vernunft kon- form, wenn auch fUr teleologisch kurzsichtige Deutungen unver- nunftig, und betreffs einer kosmischen Vernunft (Raymond's) »Welt- gehim« Überlassen (im aufgeblasen zugehSrigen Wasserkopf).

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Unter idcfaer Umiahmung <las Bild bkJof^isdieD Daseins sich zu koiuiniiercn, ist aus dem Prinzip des zuracbenden Grundes (worauf die Kausalitn beruht) das Denken nach den in ihm fungierenden R^utativen auszufolgen, solange dem logischen Rechnen die VervoUkommniuig zu seinem Infinite- simalkalkul noch mangelL

Wie aus PotentiaiitAten ibei Umsetzung potentieller Energie in kinetische) aktualisiert (bis beim Koospenaufbruch entfaltet \ot Auge stehend) daqenige sich anzeigt, was in zellulüren UniUicn latent vorbedingt lag (nicht eingeschachtelt präformiert, soadem nach deti, lebensfUiiger Diathesis etitsprechenden, DispositioaeD). so ist Hlr den somatisch ursprOnglichen Ansatzder humanistiscbcD Es isienzform damit zugleich die auf eine andere Spharenschicfaiung Obertretende Gesellschaftsschichtung postuliert oder prüsumiert weil ohne sie den Konstituenten des jedesmal sozialen Kreises von vorne herein die (Lebens- oder) Existenzfähigkeit des- jenigen ermangeln würde, was, in leiblebendigen Völkern auf dem Erdball sich betätigend, jeden skeptischen Leugner rasch zertrampelt haben würde, und, da zugleich jed' Einzelnen seinem Gesellschaftskreis integrierend, als vitaler Faktor drinnen steckt ohne den er sich begraben lassen konnte, oder aus seinen bythischen Tiefen Überhaupt nicht aufgegraben wäre, sich des Sonnenlichtes zu erfreuen. Was dem singulären Einzelnen in seinen Beziehungen zur Gesellschaftwesenheil sich auswirkt, verbleibt unter überschaubaren Relationen, seitdem auf dem Bereich der Geisteswissenschaften (zur Verwendung natur- forschlich exakter Methode) ein tatsächliches Arbeitsmaterial beschafft ist, ^auf Grund der ethnischen Zeugenaussageo), wo- gegen, was aus privaten Interessen in eigene Herzensbedürf- nisse bekümmert weiter hinausstrebt in religiöser Stimmung, bei der aus erfahningsgemars bekannten Bedingungen gercchi- fenigten Schlufsziehung auf adäquate Vorbedingungen im Un- bedingten (eines Absoluten), mit den ins Unabsehbare hinaus- erstreckten Progressionen Schritt zu halten hat nach dem Tempo ihres Indexes, um auf staiionBren Etappen (wie in Überein-

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Stimmung universell durch waltender Gesetzlichkeiten mit den im Denken immanenten gebreitet), nach ernst ehrlich vollzogener Arbeit auszuruhen, im vrohlverdienten Genufs der Mufse (und der von ihr jfewShnen Befriedigung).

Bei der für humanistische Existenzform typischen Gesell- schafis Wesenheit ist das Beste des Gemeinwesens *j zur Auf- gabe gestellt, in pÖichtgemäfser Pflege der ethischen Funktionen als naiurnotwendiger Vorbedingungen sozialer Existenz. Und hier ist der Anschlufs an den den zeitgUltigen >Conceptus mundic indizierenden Barometerstand der Keimtnisse gebreitet, da der seinen Gesellschaftskreis integrierende Einzelne den Gemeinverständlichkeiten desselben die sein Wachsmm kräf- tigende Speisung zu enmehmen hat, fur normative Entfaltung des Vernunftdenkens, in der zum eigenen individuellen Ele- wufslsein gestetigten Persönlichkeit.

*) In der das Zooa poUtikon ein behau senden itoiUtimi hat ein jeder am angewiesenen Platz das Arbeitsfeld anzubauen, zum Besten des Gemeinwesens (utilitaristisch), während, da es nicht um kul- turellen Fortschritt, sondern um (salvatorisch) die dem Einzelnen reubare Seele sich handelt, die Kirche fortwirbt nach patristischer •Civitas dei< jenes »New Jerusalem«, wo (statt mit Scipio's Weisen) Unterhaltung zu pSegen w9re mit dem ibumble monk and ihe holy nun«, auch derjenigen, welche 'pDints to God's wounds as imprinted on her hands and feet and side, though she herseif has been instru- mental in Iheir formation. She is a liar or a hysterical patienl, says bluni English common sense, but Newman condones her offence in coasideration of the lively faith, from which it sprungt (s. Stepben), jenem Glauben, der, um nicht in seinen Absurditäten sich zu erdrosseln, auch beim individuellen Ausverfolg der in das noch Unbekannte hinauserstreckten Progressionen die aus tatsSch- lichea Erfahrungen gewonnene Kontrolle zu bewahren hat, fUr die vom logischen Rechnen gezogenen Folgerungen (bei Vervollkomm- nung des logischen Rechnens zu seinem infinitesimal kalk ul).

BaltilD. 17

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Was dieser dagegen in ihren privaten Interessen vital rar Empfindung gelangt, ist hingewiesen auf eigene Kraft zu be- friedigendem Abgleich (im All des Daseienden).

Zwar vermag im Wechselverkehr dem Gedankenaustausch mit seinesgleichen der Einzelne Belehrungen zu entnehmca fUr die im logischen Rechnen korrekten Verfahrungsweisea innerhalb einer indes verschwimmenden Minorität zur Gesamt- masse derer, die nicht alle werden lin vernunftwidriger Ver- dummung).

So ist dem auf sein Bestes bedachten Denken ratsam, mit sich selbst diejenige Abfindung zu treffen, die, wenn unter universell durchwahenden Gesetzlichkeiten mit dem im Denken immanent Ubereinstimmigen zusammenklingt, damit als rechts- gemafs gerechte sich zu erweisen hat (unter kosmischen Har- monien).

Statt in betörender Glaubensduseligkeit auf das aus einem, an menschlichen Gebrechlichkeiten leidenden, Gehirn Vor- geschwatzte zu horchen, oder gar kritiklos zerfetzte Doku- mente im Gewicht legaler Urkunden hinzunehmen, ist das Denkwesen seiner Bestimmung gemSfs darauf angewiesen, aus eigener Kraft, nach bestem Wissen und Willen seinen Abgleich herzustellen (mit dem, was da ist].

Wir sehen hinaus in die Umrahmung des Raumes, inner- halb des durch die Schulterbewegungen erweiterten Segmentes, auf dem nach vorne hin gebreiteten Gesichtsfeld. Das Rück- wärts ist verschlossen, aufser bei Umkehr der zur Dispositioo gesetzten Stellung, und dann, bei Kombination der beiden Fassungsweisen, umzieht die Peripherielinie des optisch Hu- schenden Horizontes.

In der unter solcher Konstruktion im Auge getragenen Welt spielen die phänomenalen Erscheinungsweisen nach ihrem zeitlichen Verlauf, der durch die Arithmetik des (vom Kau-

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saütätsprinzip re^ulienen) Denkens sich auszählt (im umrollen- den Kreislauf), oder längs der ins Unabsehbare erstreckten Progressionen sich fortverfolgen lafst (deren Index geinSls)i auf die Vorbedingungen hin, soweit aus universell geltenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen sich ihm a'imiUeren (zur Identifikation).

Der, ihrem Anbeginn nach, im Zeiuaumlichen eingebannten Denktfldgkeit liegt demnach, ins Jenseits derselben hinUber- zutreten, die BeAhigung innat (auf die aus der Bestimmung gesteckte ZieL-tchtuog hinaus).

Was in raumUcher Fiktion umgaukelt, ist aus solcher Fata Morgana an sich bereits negiert, wahrend in der Zeit ■dem subjektiven MaTsstab der Bewegung« (s. MainlHnder) das Zeitliche sich erfüllt, wenn unbehinden von raumlichen Knttemungen zeitlos das Denken sich selber lebt, (bei Um- beuguag auf eigene Wesenheit).

Indem nur die eine Hälfte des Raumes in dem Gesichts- kreis sich malt, wird das Komplement der anderen hinzu- gedacht oder imaginiert, als realisiert aus soweiligem Nicht- sein, wenn bei Umkehr der angenommenen Stellung die Ne- gation eine positive Substituierung erhalt, zum Wirklichen, weil allein Möglichen [nach (Diodor's) Kyrieuon].

Die Grenze des Raumes, limaginarium quia rerum phan- lasmai (s. Hobbes), ist eine subjektive und von der Entfernung der durch den solaren Zentralktirper des Planetarsystems be- dingten Sehstrahlung abhängig, wo deren Parallellinien in ihren getrennten Gradrichtungen zum gemeinsamen Eindruck verschwimmen (unter den in der Raumspanne kreuzenden Er- strahlimgen).

In der Praxis handelt es sich in der Raumfrage um das Nebeneinander der Dinge, die im Gegenstreben, zur Schwer- kraft und Beweglichkeit begabt, ihre gegenseitige Ordnimg «ordre de coexistence« (s. Leibniz) einzuhalten haben, unter den durchgehenden Wechselbeziehungen (in der >Con- catenatio rerum'^.

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Die ortsändemde Bewegung (tivtinfgifttaUi^) erfolg ruch dem Zeitmafs, das sohtn dem Räume angelegt ist; auch bei Bemeisterung der in den Aufsenobjekten geometrisch gezeich- neten Umrisse durch die Arithmetik, vrie sie mit der Zeit «einer Form unserer Denkart* [s. Plamer) dem Denken [^ (rechnende) >Computa!io'] drinnensteckt, beim Projizieren der Vorstellungen (auf den Sinnesbereich).

Gleich den substantiell realisierten SingularitSten, auf deren Verallgemeinerung die Begriffsbildung tendiert, fügen die Vor- stellungen den Raumordnungen sich ein, um das aus dem Weltgewandel spiegelnde Mosaikbild zusammenzuschieben, und je nach der Lokalisation erfolgen die Änderungen, wie zeitlich mefsbar.

Nicht nach den ohne mafsgebende Regulative stattbabenden BewegungsSnderlichkeiten der Aufsendinge. sondern aus den von ihnen abgeleiteten Vorstellungsbildern konstruiert das (sie beherrschende) Denken sich seine Welt, in dem ihm jedesmal gültigen »Conceptus mundii, und der mit Vorstellungen ge- füllte Raum kommt zurück auf das von der Dettktitigkeit Ausgewirkte, in zeitlicher Tat. Wenn das Auszählen der Zeit in der > Raumvorstellung als Zeitvorstellung* (s. J. St. MiU) n Unabsehbarkeiten übergreift, verschwindet die räumliche UmschrSnkung, und der Zettflurs, ohne (Volkmann'st »Zeit- gefühle' ('Nich^mebr' und 'Nochnicht'], kommt stets da zum Stehen {im 'Nunc stansi der Gegenwart), wo aus uQiversell durchwaltenden Gesetzlichkeiten die dem Denken Uberein- stimmigen ihm zurückklingen (unter kosmischen Harmonien).

Der Erdplanet als ^Raumbehälter' (dfxnxoV) halt die zu- gehörigen Dinge in sich, ein jedes an seinem Platz oder wie demselben durch die {der Schwerkraft entgegenstehende! Be- weglichkeit angewiesen, und in dem Raumabschnitt einer solarisch erstrahlenden Atmosphäre durchschaut das Auge die Wechselbeziehungen des die vereinzelten Tastempfindungen verbindenden Zusammenhanges (mittelst seines optischen Apparates).

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In beiden FäUen findet der Raum sich grenzlich umschrie- ben, als terrestrischer Raumbehälter, mit tatsachlichem Durch- urandern, und bei Durchsichtigkeit des atmosphHrischen Raum- abschnines: bis dahin, wo den Horizont seine Peripherielinie umzieht; unter undeutlichem Verschwimmen des Gesichts- kreises, wenn die Gegenstande einer fafslichen Einstellung im Fokus sich entziehen. Was darüber hinausliegt (im Nacht- gedunkel eines stellaren Hintergrundes) vermutungsweise er- träumen zu wollen, wäre ein Getändel mit Seifenblasen, die, aus dem Wortschaum aufeteigend, in ihrem Farbengeschiller zerplatzen.

Wohl aber bleibt abzuwarten: «bis es kommt*, in den Anzeichen fUr die zum Knospenaufbruch heranreifenden Denk- schOpfungen. Als der in unbekannte Meere hinaussteuemde Seefahrer, den Vogelflug beobachtend, seinen Webungen folgte, war eine >neue' Welt entdeckt, und so wird manche noch bevorstehen, wenn die kaum begonnene Zirkumnavigation des »Globus intellectualis« denselben in all' seinen Einzelheiten explorien haben wird, auf Grund der ethnischen Elementar- gedanken (nach komparativ-genetisch exakter Methode).

Die Sinnes wahrnehmenden Raumerfassungen schlielsen, bei generalisch erweiterten BegriSsbildungen, zu dem durch die nach aulsen hin projizierten Vorstellungen erfüllten Raum sich zusammen, in Abrundung des dem zeitgUltigen Barometer- stand der Kenntnisse konformen Weltbilds, das, auf positiv ge- festigten Wissensbesitz begründet, zur Basis dient, fUr zuver- lässig weiteren Fortgang. Indem in das, beim Ausschnitt aus dem All des Daseienden (humanistischer Sehweite) als Uni- versum fingierte, Segment der in des Denkwesens Wesenheit treibende »Nbus formativus* des Denkens hineinwachst, vermag es (bei mangelnder Umschau des Endverlaufs) in diejenigen Anänge nicht hineinzublicken, deren zur Entwicklung drän- gende PotentialitBten bei ihrer Aktualisierung erst kltlrend sich entfalten, im zeitlichen Verlauf. Damit jedoch hätte also die in ihrem temporären UmroUen gezählte Zeit selber nun aus-

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zufallen, wenn unter den aus ihren Vorbedingungen entgegen- tretenden Manifestationen aus universell durchwaltenden Ge- setElichkeiten das Denken die Ubereinstimmigen sich assimi- liert, im Jenseits zeitrSumlicher Schranken , jwo es in kos- mischen Harmonien von demjenigen tönt, was verhetlsungsvoll bevorsteht {im befriedigendem Einklang).

Der naturforschlich exakte Untersuchungsgang, auf die aus kausaler Verknüpfung feststellbaren Verholtniswerte*) hin- gewiesen, hat mit Dispositionen (aufser im Nexus als Nisusi nichts zu tun, nichts mit einer Dynamis und deren Potentiali- täten, sondern erst mit der (zur Aktualisation) hervortreibenden Energie (zur Reibung ihrer Kräfte am Stofi).

Bei dem, was aus objektiv beobachtbaren Regulativen unter proportioneil entsprechenden Wechselbeziehungen konform sich zusammenordnet (plangemMfs für subjektivistische Fassung), sucht das Denken mit dem Ablauf innerlicher Funktionen eine Fühlung herzustellen, unter experimentellen Erprobungen, und wo die Parallelen einheitlich zusammenlaufen, ist damit zur Identifikation der Richtigkeitsbeweis gewahrt, (wie ftlr den vorliegenden Sonderfall gUltig).

Da jedoch das aus den somatischen Wurzelverzweigungen chemisch stoffumwandelnder Prozesse in zeiti^umltche Schran- ken eingebannte Denken bei seiner (physikalisch) eine Stoif- abstreifung annähernden Umgebun auf der Gesellschaftssphüre

") «Erfahrung gibt immer nur komparative AUgemeinheil* (s. KantX indem jedoch Begriffe von Gegenstanden Überhaupt, als »Bedingungen a priori aller Erfahrungskenntnisse«, zum Grunde liegen, fuhren sie Über die Schranken des Kausal itStsprinzips hinaus (in Progressionen hinein)- »Axiomata a particularibus rile et online abstracta nova parcicularia rursus facile indicant et designant« (s. Bacon), und so wHchsi die Arbeit unter ihren Bemeisterungen (unter stetiger Verjüngung der KrSfte).

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von jenseitigen Agentien angewehi wird, sind die bisher inner- halb des Kausalitatsprinzips (im Zwischen eines »Terminus a quoi und »Terminas ad quem«) erledigten Fragestellungen auf eine andere Skala einzustellen, wenn eine Beantwortung sich anstrebt (im logischen Rechnen).

Es bandelt sich dann bei den in (unbegrenzt) Unbedingtes erstreckten Progressionen um proprinzipielle Anfänge, wohin die Vorbedinglich keilen hinausliegen, die aus ihrem Möglich' kciissein in bedingungsweise regulierte Verwirklichungen ein- getreten sind und deren Ausverfolg, im Fortverlauf je nach dem Tempo des Indexes; in zeitlos strömender (oder stehender) Zeit, unter Aufhebung räumlicher Entfernungen (wie von dem auf eigene Wesenheit umgebeugten Denken realisiert).

Im Übrigen hat das Denken nach der durch seine Be- fähigungen eingegebenen Methode zu verfahren, wie in früher analogen Operationsweisen. Es handelt sich auch hier, wenn das Denken seinem Gegenstand sich zuwendet, um beiderseits gegenseitigen Abgleich von Gesetzlichkeiten, damit aus univer- sell durchwaltenden die dem Denken Ubereinstimmigen sich assimilieren, (für Einfügung in den Wissens besitz).

Was mit energetisch schöpferischen Wirkungsweisen [im energetischen Weltbild' oder (des Dynamismus) dynamischen) aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten in den tellurischen Dunstkreis einfällt, kaim innerhalb des mikrokosmisch umschau- baren Horizontes da gepackt und für die Erkennmis in Sicher- heit gebracht werden, wo aus den am stofflichen Substrat hervorgerufenen Änderungen auf die daran mitbeteiligten Klüfte sich ziuDckschlieben iäbt, ftlr deren Isolierung, um (auf einen Isolierschemel gestellt) sie experimentell und inqui- sitorisch zu befragen, über was sie von sich selber auszusagen haben. Und die sogemäfs zwischen Makrokosmos und Mikro- kosmos, zwischen Objekt und Subjekt (des auf dem Sinnes- bereich in seine Aufsenwelt herausblickenden Denkwesens) eingeleitete Fühlung hat daim bei genügender Einschulung des Denkens seine Bestätigung zu erhalten, aus dem Einklang

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kosmischer Harmonien, wie das All des Daseienden durch- tOnend.

Ausschlaggebend >in praxi«, fUr reale Verwenung zum Besten des Oenkwesens ist stets das Zusammenklingen und Stimmen der rhythmischen Schwingungen in den nebenein- anderverlaurenden Parallelen. Bei den Realien eines materiellen Substrats geniefst die Erforschung den Vorzug, etwaige Disso- nanzen, die sich merkbar machen, auf ihre sinnfällige Herkunft zu reduzieren, wie sie, den Sinnen in die Hand fallend, nicht eher losgelassen werden, bis der drinnensteckende Fehler rektifizien ist. Dies gilt auch da, wo an Stelle des sturen Besundes mit dessen Auflösung in flicisenden Werdeprozessen operiert wird, mit verbalen Merkzeichen also, wodurch kon- statierbare Gruppen von Gesetzlichkeiten zu erleichterter Über- sicht der Rechnungsoperationen sich umschrieben finden, in »Termini technici«, bei denen die ihre leere LauthUlse fiUlende Sinnesdeutung scharf genau wiederum auf das gedeutet wer- den kann, was sie sinnfafslich zu bedeuten hat.

All dies ist voraussetzlich bei den in phänomenalen Er- scheinungsweisen spielenden Lebewesen, denen die huma- nistische Existenzform sich anreiht, die aufserdem jedoch mit der Gesellschaftswesenheit umkleidet ist, in dem unter zoo- logisch verwandten Animalien als »Animal rationale« gekenn- zeichneten <Zoon logikon> (oder Denkwesen). Bei dem, vras, auf zoopolitischer Sprachschichtung manifestiert, dem Denken seine (zur Beantwortung anreizenden) Fragen stellt, mangelt das substanziell gebreitete Hypokeimenon, das erst bei dem auf den psychophysischen Organismus noetisch zurückgespie- gelten Reflex wieder angereicbi werden kann, (in persönlicher Individualität).

Was demnach auf den geistigen Regionen (einer »intelli- gibelen Welt*j von Gesetzlichkeiten redet, ist, wenn (bei der Korrespondenz mit den im Denken innaten) aus den Fugen gekommen, schwieriger *in integrum« wiederum zu restau- rieren, weil komplizierter Mafsnahmen benötigt, ehe auf real

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gefestigier Basis eine detinidve Entscheidung abgegeben wer- den kann.

Die den sozialen Kreis auf der Gesellschaftsschichtung um- schwebende Vorstellungswelt (des jedesmaligen »Conceptus mundU), wie aus dem automatischen Schaffen der Gesellschafts- gedaoken (in deren Gemeinverslttodlichkeit) projiziert, ist in sobezUglicher Solchheit (bei Umsetzung der sensualisiischen Nachschwingungen zu lautlich umkleideten AnschauungsfoUdem) aus Unbewufstlichkeit des Denkens etfektuien, das jedoch (mittelst derselben) den auf dem Sinnesbereich gegenüber- stehenden Vorstellungen angehaftet bleibt und, nachdem aus idiosynkraiischen Differenzierungen in seiner Bewufstheit ge- stetigt, auf begangbar bereits vorgesehener Bahn zu der singu- lären Konstitution zurtlckkehn, um die rationellen Voranlagen am Organisaiionsprinzip zu ihrer Entfaltung zu zeitigen (in vemunftgerechten DenkschOpfungen).

Bei der an geistigen Vorstellungsbildern ausgeübten Denk- tfitigkeit bedroht also die Gefahr, dafs die sprachlichen Ver- allgemeinerungen in Irrungen abfuhren, weil die sinnliche Etappe als eine im Fortschritt überwundene zurückgelassen ist, und aufser acht geraten, wenn nicht in determinierter Ab- sicht wiederaufgesucht Kür Anlegung prüfender Kontrolle).

Bei dem, was in geistig geschwängerter Atmoephäre mit transzendentalen Anschauungsbildem umspielt, handelt es sich um zweierlei: einmal dasjenige, was aus humanistischer Doppe- lung den Einzelnen mit der Gesellschaftswesenheil verknüpft, in den ethischen Funktionen, als natu mot wendigen Voranlagen sozialer Existenz (um bei Erfüllung obliegender Pflichten dem- gemafs zustandiger Rechte teilhafi zu werden), und dann um das, was aus den HerzensbedUrfnbsen des Einzelnen redet, in pri- vater Angelegtheit seiner religiösen Sehnungen (um auch diesen ihre rationelle Befriedigung zu schaffen;.

Die erste Rubrik kann fonab nach den Vorstufen exakter Methode in Behandlung genommen werden, seit ihr ein tat- sächliches Arbeitsmaterial beschafit worden ist, in den ethnischen

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Aussagen, bei Überblick des Menschengeschlechtes unter all' seinen Variationen (auf dem lülobus inteltectualisc).

Die aus innaien Naturgesetzen, wie fUr die Lebensbedin- gungen gesel^chaftlicher Existenz voraussetzlich, automatiscb itistinktiv geschaffenen Gesellschaftsgedanken realisieren sich unter geographisch-historischen Wandlungen in den Völkei^ gedanken leiblebendiger Völker, (wie das Volk sie denkt), und bieten also in den der Beobachtung zugänglichen VorgAngCD utsächliche Anschauungen des Volkerlebens auf Erden, fllr verhaitnisgerechte Vergleichungen der Völker aller: dergrorsen wie der kleinen betreff welch' letzterer der komparativen Methode die Erleichterung der genetischen hinzugewonnen bt, (bei Reduktion der Gesellschaftsgedanken auf die UaitXten gleichartig durchgehender Elementargedanken).

Das Denken vermag hier also, um seine Probleme zu lOsen. nach der naturforschlich gewohnten Methode vorzugeben, indem es die vor den Augen (der >Visio intellectualis«) verlaufenen Gestaltungsprozesse in ihren Gesetzlichkeiten auf die eigenen (oder diese auf jene) gleichklingend einstimmt, um das, was somit aus kongenialer Assimilation sich identifiziert, in solcher Richtigkeit dem positiven Wissensbesitz einzufügen, (wenn aus prüfend angelegter Kontrolle des logischen Rechnens korrekt befunden).

Da in der Hauptsache die Limitationen des Kausalitlts- prinzips sich einhalten lassen, darf sohin den gewonnenen Re- sultaten als zuverlässigen getraut werden, fUr ihre Verwendung zur Verschönerung des Lebens: des materiellen sowohl, wie des ethiscb-Ssthetischen, und auch das in individuell religiöser Stimmung ins Unabsehbare Hinausschweifende mag unur rationeller Überwachung gehalten werden, da dem aus gesell- schaftlicher Sphäre (und den dort niedergeschlagenen Gemein- verständlichkeiten) in seinen Wachsmmsprozessen emllhnen und gekrHfiigten Vemunftdenken das RUckgreifen auf natur- gesetzliche Kontrolle bewährt bleibt; beim Hinblick auf die aus dem Schaffen der Gesellschaftsgedanken gezeichneten

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Paradigmen, die in (und trotz) ihrer Idealität somatisch sub- stanzieilen Wurzelveraweigungen einverwoben bleiben, bis bei dem ^mit stetig anschwellender Macht des Aufschwungs) er- zielten Durchbruch zeitrHumlicher Schranken, um nun im Jenseits derselben der im All des Daseienden rechtsgemafs zu- kommenden Stellung sich einzufügen, nach dem zur Selbst- setzung gerechten Gesetz, wie von dem (in f^eistiger Wesen- heit des Denkwesens) sich selber denkenden Denkgeist gelebt <zur Realisierung des Selbst)

Um mit sich selber Über ein Wohin? und Woher?, wie in dem »Puncmm saliens« des Warums auslaufend, den zusagen- den Abgleich zu finden, ist der zeitgUltige Barometerstand der Kenntntsse als naturgemafs nächstliegende Basis gebreitet, zur Orientierung in des Daseienden All. Was aus dem Wort- geklingel einer Glocke, die irgendwo hangt, in den Ohren prickelt, ist leerer Schall, ein äffendes Echo, das auf Luft- wellen hinschwim.

Was Über die Bemeisterung des Kausalittltsprinzips*) hinaus-

*) >The recognized aim of all scientific inquiry is to give quantjtive relaiions, that is to saj. lay down rormulae expressed in terms of time and space« (s. Stephen). »The physicist speaks of forces and of energy, but hc has noihing to do with the meaning of such words, apart from what he calls their measures« (für so- bezUgliche Gesetzlichkeiten, wie mit dessen Denkens quadrierend). »We think in relations< (s. Spencer), dem KausalitSisprinzip gemSb, auf die aus Ursache und Wirkung verwobenen Wechselbeziehungen hingewiesen, vr korrekten Auseinanderlegung im logischen Rechnen, und auch Ober das ZeitrSumUche hinaus, wo von erfahrungsgemSis bekannten Bedingungen die Schlulsziehung auf adBquate Vorbedin- gungen im Unbedingten (eines Absoluten) gerecbtferligt sein mag, <bci der, fortgesetzter Übung entsprechenden Vervollkommnung). Der «Calcul des probabilitds« mag den Wahrheitsbeweis annähern, bis zu der vom praktischen Geschäftssinne verlangten Assekuranz, wo es um den »Nervus rerumi (am empfindlichsten Punkt des dem Herzbeutel angewachsenen Geldsacks) sich handelt, und um so mehr, bei den heiligen GUtem der Menschheitsinteressen, wäre der «Nervus ostalisc intakt zu bewahren (unter Vorbeugung gegen, das Denken fälschende, Rechnungsfehler).

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liegt, also über evident verwirklichte Sionesfarslichkeil, ist da- mit betrefls der ihm zuständigen Seinsan jeder symbolisieren- den Allegorie entzogen, und die, aus Angewohnheit an Ursache und Wirkung, fortgeschleppte Fiktion proprinzipieller Anlange ebenso nichtig, wie was am Endverlauf mit dem Tingeltangel ewiger Unendlichkeiten sich simuliert, in hohlem Wortschwall (obwohl solche Sprachgebilde temporäre Erleichterung für den Durchblick abgeben).

Die Zeit in ihrem Verlauf ist aufgehoben an sich, wie der Raum in seiner Ausdehnung, da es dem Denken, das (unbe- hindert von räumlichen Entfernungen; zeitlos sich selber lebt, wenn die aus dem Durchlebten umwogenden GemUtsstimmungen in voller Tragweite absorbierend und in sich realisierend, nur auf seine Richtigkeit ankommt, wie richtig gerecht, Indem da- mit alles zurechtzukommen hat, für des Denkwesens vitale Interessen, die ihm kategorisch seine normativ geschulte Pflege zur Aufgabe stellen, um dem, was aus der Bestimmung redet, Rede und Antwort zu stehen.

Sofern abo bei gewissenhaft angelegter Prüfung das im logischen Rechnen gezogene Fazit als richtig'j korrektes sich bewahrt (bei ernst ehrlichem Willen und Wissen;, ist damit das Beste verbürgt, nicht als Feind des Guten, sondern als dessen Erfüllung (weil rechtsgemafs gerecht).

Was der Denktäiigkeit immanent sich empfindet, aus den ihren Ausgleich anstrebenden Gefühlen, gelangt zu seiner Ver- wirklichung (einer vötimg vo^astag), wenn auf eigene Wesen- heit des Denkwesens umgebeugt (im Sichselberdenken).

*) Aus Einstimmigkeit spricht das Wahre (weil klar), tVeritas est indivisio esse et quod est* (s. Avicenna). >Erit agitata veritu et iam mundus intereai< (s. Sc. Aug.) und somit die Gerechtigkeit, wie aus erfahrungsgemafs erprobter Richtigkeit der Gesetze für All- gemeingültig keit gefolgert (>P'iat justitia, pereal mundusc), soda& ein jeder des ihm Gerechten gewifs ist (bei innerlich gefestigten und gewissenhaft geprüftem Vertrauen).

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Aus automatischem Schaffen der Gesellschaftsgedanken auf zoopolittscher Sprach Schichtung, liefse für diejenigen Ansprüche eine GenUge sich entnehmen, die vormals*) an Idealwelten {iy o^foftM TQTKft) gestellt waren, um archetypische Muster- bilder geliefert zu erhalten (aus den poiitä eines xo'ojuoi; voi^ög).

Die in deduktiven Zeitläuften abtrennende Kluft (x^fgii) ist seitdem von der Induktion Uberbrtlckt, da das auf der Ge- sellschafissphare (bei Umsetzung der Energien zu -geistigen Potenzen«) umgeborene Denken seinen AnfÜngen nach in den somalischen Wurzelverzweigungen des Organisationsprinzips bereits vorveranlagt liegt, in einer mit Denken (insofern) aus- gestatteten Materie, der ihre Denkfähigkeit indes dann erst sich

*) Vormals, wo beim bequemen Einschluls gäozeninscher Peri- pherie, in kuhler Lufi (wie im Nirwana annehmlich anwehend) Himmel eingerichtet werden konnten, und im erhitzten Erdinnern Hallen [auch umgekehrt in kalten Landen, oder, da »Variatio delectatc) mit Auswahl zwischen eisigen und feurigen Naraka], pflegten dem auf dem Totenbette Ausröchelnden die Teufel seine Seele aus der Nase zu ziehen (wohin der Ruach eingeblasen gewesen) und sie, wenn nicht durch den Erzengel verjagt, in ihre Mache zu neh- men, oder doch einem (purgatorischen) Reinschruppen zu Übergeben, [in dessen siebenmal benötigter Wiederholung Lanyut (der Blandafs) mit Proserptna^s klassischem Zeugnis Übereinstimmt]. Neuerdings sind der liebguien Seele (»animacula vaga blandula«), die wahrend des Lebens schon in ihre Funktionen sich aufzulösen, klUglich vor- gezogen bat, solch' betrübende Mafsnahmen gespart, und fortab hat das, unter den ihr vormals aufgebürdeten Geschäftigkeiten, zur Selbsteiablierung entzogene Denken die Verantwortung zu tragen, im Widerstreit seiner guten mit bösen Gedanken, wenn die letzten teuflisch genug zu quälen beginnen, aus reuigen Erinnerungen an stattgehabtes Fehlgehen. Und demgemSfs, solange ihm (auf körper- liches Substrat gestützt) die Gedanken noch in seiner Macht liegen, ist dem Denkwesen angeraten, die spitzig verwundenden Ecken (mittelst gewissenhaft grübelnder Zersetzung) möglichst abzu- stumpfen, ehe bei bevorstehender Abtrennung die im Denken gipfelnde Wesenheit auf den Durchkampf ihrer verfeinerten Wand- lung sich hingewiesen findet, um die Erlösung abzuringen (mit innerlich zentraler Festigung des Selbst, im Sein-Selber).

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verwirklicht, wenn durch RUckspiegelung des noetischen Re- flexes auf den psychophysischen Organismus in ihm die vei- nunftgerecht reguliene (und organisienej Denktatigkeit angeregt wird, um, (unter kräftigender Speisung aus den Gemeinver- ständlichkeiten des sozialen >Conceptus mundi«) zur Entfaltung ihrer Früchte heranreifend, dem Wissen brauchbare Denk- schOpfungen anzusetzen (bei normativer Pflegej. Und dadiirch erledigen sich (für kritische Reform der Philosophie^ die >£r- kenntnisse a priori« als »Bedingungen a priori« |*aUer Er- fahrungskenntnis zugrunde liegend*) in sobezUglicher Dis- position der >Angelegtheiten', die, aus ihrer Latenz hervor- gerufen, sich realisieren (bei Aktualisation inhärenter PotCBtia- litaten).

Innerhalb kOrperletblicher Konstitution strOmt instinktiv im Gesamt der die GemUtsstimmung intonierenden Emptin- dungen, als *Conatus' (einer »Percepturilio«), auch die Denk- sirebung dahin, involviert in die Stoffwandlungen chemischer Prozesse, bis, beim Anlanden auf dem Sinnesbereich von den physikalischen Agentien des Draufsen getroffen, zu derjenigen SelbstUtigkeit erweckt, die, in humanistischer Existenzform aus den Nachschwingungen sensualistischer Eindrucke auf die Gesellschaftsschichiung transponiert, den lautlich umkleideieo Anschauungsbildern zu jenem neuartigen >Modus essendi* sich ausgestaltet, der fortab als Hegemonikoo dominiert, und in den Geschicken^) des Denkwesens (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt).

*) Der im geozentrisch eng begreniten Horizonte einheitlich abgerundete »Conceptus mundi* hatte bei heliozentrischer Reform des Weltsystems verloren zu gehen, und da in ihr den makrokos- mischen Un absehbarkeiten die umschreibende Peripherielinie mangelt dem »Apeironc sein »Peraion* (nnKpoe/uroy) fUUt die »In- finita circumferentia« (s. Nie. Cus.) im Zentrum eines tEsse on- nium« (s. Dion. Ar.), *non maieriale sed causale« (s. Bcmh. CLX auf den zentralen Standort oder (Leibniz') ipoint de vu< (der Mo- naden), von dem das Denken in die von ihm geschaffenen Voi^ stellungs weiten hineinschaut, innerhalb des mikrokosmtschen Ge-

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Aus dem Kreuzen wahlverwandtschafilicher Afünitaten (in- folge idiosynkratischer Differenz ierungea der im Gesellschafts- kreis einbegriffenen SingulRritäten) in ikonstrukiive Bewegung» geseui, projiziert das Denken in die mit den Gesellschafts- gedanken umschwebenden Vorstellungswelten die Abbilder der, die Funktionen organisch metamorphosierender Wachstums- prozesse (und so auch die seinigen) naturmechanisch durch- waltenden. Regulative, die als objektiv anschauliche Paradigmen somit eine (naiur-) gesetzlich gefestigte Kontrolle abgeben, wenn (mittelst des zurückgespiegelten Reflexes) aus den Tiefen der Subjektivität dasjenige Denken hinzutritt, das, aus seinen Durchgangsstadien stofflich noch belastet, der dadurch an- haftenden Gebrechlichkeiten wegen zu abirrenden VemUnfte- leien neigt, wenn nicht vemunftgerscht überwacht, um bei gedeihlicher Ernährung aus der GemeinverstündUchkeit als (D. Steward's) »self-evident iruths« oder (b, Thom. Aq.) »Primae conceptionesi (»praeezisiunt in nobis quaedam semina scien- tiarum<) seinen Aufechwimg zu kraftigen, fUr den Durch- bruch zeitraumlicher Schranken, um im Jenseits derselben den dort adäquaten Regionen sich einzufügen, in seiner Idealitat, die wiederum (in der Immanenzphilosophie) positivistisch sich deuten lafst, (wenn es pafsti. Nicht auf himspinstige Won- hUlsen kommt es an, sondern auf deren Sinnesinhalt, um im logischen Rechnen ein tatsachliches Arbeitsmaterial zu schaffen, auf dessen Basis das gezogene Fazit unter prüfend angelegter Kontrolle als richtiges sich zu erweisen hat, ehe zulassig für Aufnahme in den Wissensbesitz.

sichiskreises (wie humanistischer Existenzform konform). Die RStselfragea bleiben dieselben hier wie dort, aber, um ihre Beant- wortung snzunKhem, muls vorher Über das nai nw eine OrieniieruDg gewonnen sein, um dem Ausgang der Forschung seine festgesicherten Ansatzpunkte zu vergewissern, und wenn sie in dem einen Falle induktiv, im anderen deduktiv vorangeht, haben beide Wegerich- tungen (der idif A-w xai xatai) untereinander zusammenzukommen, und in der Kontrolle gegenseitig sich zu bestätigen, (wenn im logi- schen Rechnen keine Fehlerquellen untergelaufen sind).

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Diese fUr Verwendung der naturforschlich exakien Methode auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften erforderlichen Realien werden durch die konkreten Verwirklichungen der Gesellschaftsgedanken (unter den historisch - geographischen Wandlungen als Völkergedanken) geliefert, und bei Reduktion der Gesellschaftsgedanken auf gleichartig durchgehende Ele- mentargedanken verbindet sieb der komparativen Methode die genetische, wodurch die prBkonditionell gestellte Aufforderung einer Erschöpfung der DenkmOglichkeiten in wertvoUster Weise sich erleichten hat, (für ethnische Begründung der »Lehre vom Menschen >|.

Wenn aus belebend durchhauchendem Pneuma (der Stoa) die Psyche in den Körperleib einweht, als (peripaietische) ivsQftia 10)' fSiäfuxxoi), so käme das zusammen mit dem bio- logischen Energiestrom der, aus somatischen Funktionen, mit dem KraftUberschufs chemisch stoffumwandelnder Prozesse, längs der das irritable Muskelgewebe durchspinnenden Nerven- bahnen seine (noch unempfundenen] Empfindungen wie durch den iNisus formativus* metamorphisch von aisthetischen Eate- lechien zu dianoetischen verlängernd, auf dem Sinnesbereich anlandet, wo die Tore aufschlagen zum Ausblick ins Draufsen. Die von don her aus solarer Quelle des Planetarsystems ein- fallenden Reize physikalischer Agentien erhalten ihrer >Er- schtlnerungc (neiff^o'f) ein Paroli geboten mit dem reaktionell adäquaten Gegenreiz des »Widerwurfs» auf den erteilten »Im- petuss wie in den aia&t]%i''. oder (des Buddhagamai Prasada so bezüglich vorgesorgt.

Analog der chemischen Neutralisation, wenn beim Ab- gleich wahlvcrwandtschaftlicher Affinitäten der Kristall an- springt, so, wenn die •geometrisch« (s. Galilei) gezeichneten Formumrisse des Aufsenobjekts durch die Arithmetik inhären- ter tComputatio" (s. Hobbes) bemeistert sind, resultiert als Effekt die Vorstellung (mit dem Reflex ihrer Projektion zurUck-

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gespiegelt). Die beim Kontakt aus der xiincafffc imprioiierten Spureni im StofTgewechsel der KOrpersubsianz folgen, in die selbstregulierte Maschinerie des Organismus hineingezogen, den von den Sinnesorganen zu deren zerebralem Durch- kreuzungspunkt im ■Sensorium commune' (dem >Manas* des Abliidharma) als sechster Sinn (oder >Sensus imerior«), um dort in den Erinnerungszelten der Gedachtniskammern, (Plato's atnif^ia aicif^aiuv), abzulagern mit den aus den Vorstellungen abgeblafsien Erinnerungsbildern, in Latenz stehender Schwin- gungen, einer potentiellen Energie, aus der sie, weil inmitten eines in SiofTumsetzungen ttnderlich wechselnden Substraiums eingebettet, durch akzidentielle Anstöfse daraus in kinetische Energie zurückgeführt werden können, und dann im Vor- stellungsbereich wiederemponauchen, aber nicht als der pure Abklatsch des Naturobjekcs, sondern mehrweniger (phantastisch oderj gespensterhaft umschleiert, weil im engen Kompafs des Gemeinbehalters die Vibrationen der verschiedenen Sinnes- nerven (trotz spezifischer Trennung) durcheinander geraten sind, und demnach nicht mehr rein tOnen in ihren rhyth- mischen Schwingungen.

Dies nebenher soweit, um zunächst auf die Vorstellungen selber, als »Selbsterhahungen« Ib. Herbart) oder (Kam's) »Re- praeseniationess zurückzukommen und das Verhalten dessen, was bei ihnen vorgeht. Bei ihrer Projektion in der Schwebe gehalten, sind sie durch drahtlose Telepathie (der in Tele- graphen drahten gezogenen Nervenstränge, wie sie die Vor- stellungen mit deren Erinnerungsbildern verkntlpfen, entbehrend! mit den an ihrer Erzeugung aus der Wahrnehmung fonbeici- ligten Sinnesorganen verbunden und verbleiben demgemafs in Wechselbeziehungen, sodafs, wenn beim gegebenen Anlafs der - Conalus« auftrifft, in den IrritabilitSten es zuckt, und zwar mit Ausnahme der peristaltisch angelegten Emahrungssysteme im Gesamt des Körperleibs, da die Vorstellungen an der den Sinnesnerven aus ihrem zentralen Kreuzen drinnen stecken- den — iCoenaesthesis' partizipieren bei jedesmaliger Realisation.

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Es folgen nun die aus innerlicher Diathesis präkondiüone)! veranlagteQ kombinatorisch entsprechenden Muskularbewe- gungen, wo reäexivisch dem Zweck der Vorstellung konform (zentrifugal und zentripetal).

Die auf der Retina abgemalte Beute wird durch die zweck- dienlich regulierte Beinmuskulatur erhascht, die Frucht ange- reicht durch Streckmuskeln etc., was mit seinen Einzelheiten dem Kapitel des Instinkts auch die Vernunft (s. Hume) ein- begreifend (als >unfafsbar wunderbarer Instinkt«) anheim- gestellt bleibt, (wie wenn die am Land aus dem Ei gekrochene Schildkröte dem Wasser zueilt, weil dies für ihre Lebensfähig- keit und deren Bestand Überhaupt präkonditionell an sich).

Soweit betreffs der animalischen Organisation, die, nach- dem die vegetativ! sehe Akme der Fortpflanzung (wo die Evo- lution in Involution umschlägt), erreicht ist, ihre Sonderexistenz zeitweilig verlängert.

Wie nun bei dem unter zoologischer Verwandtschaft der Animahen als ''Animal rationale« gekennzeichneten Zoon logi- kon, das für seine Lebensfähigkeit in humanistischer Existenz- form die Geseilschaftswesenheii voraussetzt, bei naturnotwen- diger Zusammen häng igkeit des Anthropos mit seinem Zoon polhikon, aus Veredlung des Bimanus zum Homo sapiens? »Nous portons en nous tout ce que s'est developpe en nous. (s, Voltaire), soweit jede Auswirkung ihren Prästabilismus konsta- biliert oder pr&sumiert (zur Aktualisation innater Potentiali täten).

Das Bedingende liegt darin, da(s die den sozial zu^fehörigen Kreis komponierenden Konstituenten am gemeinsamen Zentrum der Gesellschaftssphäre zu einem einheitlichen Ganzen zu- sammengeführt sind, auf ZOO pol irischer Sprachschichtung, indem aus den Vorstellungen, wie im Auge jed' Einzelnens getragen, die Nachschwingungen sensu al istischer Eindrücke, zum gemein- samen Durchkreuzen zusammengeführt, sich in lautlich um- kleidete Anschauungsbilder umsetzen aus opto - akustischer Konkordanz, da unter den Sinnen, als den >magis spiriiuales« (s. Goclenius), die »magis corporales^ Überwiegen.

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Der Gesellschaftskreis in innerlicher Steligung wird durch das gemeinsame Sprachband umschlungen aus der Sprache, dem »dem Menschen eigeinumlichsten Gebrauch des Leibes« {s. Aristo- teles), da der ^Mensch von Natur so eingerichteie Organe be- sitzt, dafs er artikulierte Laute bilden kann, die Worte heifsen« (s. Locke), und infolge der Artikulationsfähigkeit des huma- nistischen Stimmapparates wird also auf der Gesellschafts - Schichtung, statt mit den realen Dinglichkeiten, mit den Merk- zeichen operiert in Worten [oder (s. Wolf) >Voces articulatae«). Die mit animalischer Beweglichkeit ausgestatteten Einzelwesen tendiern gebMrdelig schon beim entomologischen Ausstrecken der Fühlfäden zum Kommunizieren miteinander aus dem, was emotionell innerlich schwellt, und wenn die ansteigende Gemüts- bewegung den Gesamtleib ergreift und diesen erschüttert, bricht der Schrei oder (b, Geiger) ^Sprachscfarei« hervor, der, wenn als anikulierter auffafslich geglieden, sich dann fixiert, wenn wie gesprochen aus dem Munde der Hörer verstandlich zurtlck- tönend, und aus diesem Kommunalbesitz ist fortab der Gesell- schaftskreis mit einheitlich durchspinnenden Fäden ineinander verwoben im Gesellschaftswesen als »Ens positivum«, das wiederum mit der ihm integrierenden Individualität aus der Doppelung in die Potenz einer höheren Einheit aufgeht, in solcher Organisation gemeinsam durchwalli, von der Denk- funktion jenes Denkens, worin des Denkwesens Wesenheit gipfelt.

Bei Umsetzen der (thermo- elektrischen) Energien zu ■geistigen Potenzen« entspringt aus * Spontaneität« (b. Kant) das Denken als neuartiger »Modus essendi«: neutralisiert oder edu- ziert aus den wahlverwandtsc haftlichen Affinitäten der lautlich umkleideten Anschauungsbilder, wenn aus den Konstituenten des Gesellschaftskreises deren sensualistische Nachschwin- gungen auf zoopolitischer Sprachschichtung zum Durchkreuzen untereinander geraten sind, beim Verkehr gegenseitigen Ge- dankenaustausches.

Neu oder durch eigenartig gärende Entwicklungsprozesse

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sind sie ins Rollen gesetzt, und was aus der zum kristallini- schen Abgleich tendierenden Mutterlauge sich manifestiert, in den Gesellschaftsgedanken den 'Conceptus mundii des jedes- maligen Gesellschaftskreises umschwebend, in dessen Vor- stellungswelten als automatische SchOpfung dessen, was das Volk sich denkt (in seinen Volkergedanken).

Die sobezUglicheo Niederschläge des Gemeinverstandes in Gemeinverständlichkeit oder »self-evident truths« (des 'common sense«) als »Notioncs communes« liefern nun die geistige Speisung, wodurch bei Ruckspiegelung des noedschen Reflexes auf den psycho physischen Organismus aus den (dessen Oi^a- nisationsprinzip rationell innaten) Voranlagen (oder »Angelegt- heitenc) das vernunftgerecht geschulte Denken heranreift (zu seinen Denkschapfungen).

Zur Kommunikation der Gesellschafts Wesenheit mit ihren Individualitäten liegt die Brücke, auf welcher das Denken hin und her wandelt, ofTenkundig geschlagen vor, auf dem Mittel- pfosten der Vorstellungen beruhend, aus denen die sensualisti- schen Nachschwingungen auf die Gesellschaftssphäre hingelangt sind, und wenn also das Denketi, zu dem seit präkonditionelien Anfängen ihm zugedachten Heim zurückgekehrt, auf dem Sinnes- bereich der Vorstellungen anlangt, hat es den von dort in die Ablagerungen der Erinnerungsbilder*) hinabführenden Pfaden zu folgen, um mit deren Schwingungen den Rhythmus der seinigen zu assoziieren, da, weil Über eine Pluralität ver- fügend, der stärkere sie nach seinem Willen zu zwingen ver- mag, kraft des »Jus fonioris« lund mit gutem Recht, falls auf vernunftgemäfse Leitung bedach ti.

Und damit gelangen auch die bisher unempfundenen auto-

*) Die Vorstellungen (s. Beneke) existieren fort im Gedächtnis als die Kraft ihres psychischen Seins. Vom Sinneseindruck ver- bleibt (s. Condillac) »une impression« (»une me'moire«) zur Typosis (der Stoa). Im üedächtnis liegt die Forderung zum Fortbestehen jeder psychischen Erregunp (s. Jodl), im Gefühl als Träger der Er- innerungen (s. Horwuzl.

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matisch instinktiv abverlaufenen Empfindnisse zu ihrer GefDhls- empfindnis, indem, aus objektivem Standort der Zuschau in die subjekiivistisch abdunkelnden Tiefen hineinblickend, das Denken sie mit den auf den durchwandenen Forschungswegen ent- zündeten Lichtem erhellt, um die »verworrenen Vorstellungen* IS. Leibniz) eines >Confusus cogitandi modusf (s. Descartes) aufzuhellen zu deutlichen Anschauungen (»clare et distinae«), wie die Erkenntnis bereichernd (im Wissensbesitz).

Bei Rücksichtnahme auf ihren Zutritt an der Gesellschafts- schichtung, beeindruckt die Denktätigkeit gleich einem Fremd- ling mit dem >£si (oder Etwas), das in uns denkt, wogegen, wenn sachlich zwischen dem Anthropos mit seinem Zoon Po- litiken die Unterhaltung sich eingesetzt hat (ile doubIe<^ ver- abschiedet ist), das unauflöslich eingehende Band desto einheit- licher umschliefst, wenn die in dem Herzen flüsternde Stimme eines >Daimonion( ihre Fragen beantwortet erhält, aus den vom Logos gekündeten Lehren (Über das lenseits zeitraum- licher Schranken).

Als Residuen früherer sensibler Ereignisse (s. Ziehen) wieder- holen sich den Erinnerungsbildern bei Assoziationen die Eindrücke (s. Hume) zur »Anamnese^ in der Erkenntnis, »se sensisse et meminisse« (b. Hobbes). Das Ged&chtnis ist der Übergang in die Tätigkeit des Gedankens (s. Hegel). Jeder Vorstellung kommt ihr Gedächtnis und ihre Einbildungskraft zu (s. Volk- mann). Und so schlagen aus den Vorstellungen*) des Sinnes-

*) Nach aufsen projiKiert, bedarf die Vorstellung oder (s. Volk- mann) das «Vorgestellte« bei ihrem Reflex die richtige Einstellung in den »Fokus« (fUr ihre Deutlichkeit). Beim Eintritt in ihren BlUtepunki wird die (zur Perzeption) in das innere Sehfeld einge- tretene Vorstellung »apperzipierlc (s.Wiiodt), indem ihre Eindrücke durch die konform hervorgerufene Reaktion (bemebtert und neu- tralisiert) mit ihren Nachschwingungen der Organisation sich ein- fUgen, unter den Spuren der in den Gedachtniskammern abge- lagerten Erinnerungsbilder in »latenter Dispositiont (s. Ziehen), woraus (beim Übergang potentieller in kinetischer Energie) wieder- hervorzurufen, wenn mit ihren Schwingungen der Rhythmus des

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bereichs die Türflügel doppelt auf, nach obenhin in den Ge- sellschaftsideen nach den Regionen der Gesellschafiswesenheit hin, ins Innere zu den Gedachtniskammern der Erinnerungs- bilder, längs der vom Denken hin und her bewandenen Wege. Im >bewufstlosen Produzieren« (s. ScheUing) einer 'nicht in das Bewufstsein fallenden Tätigkeit des Ich* (s. Fichte) vermittelt die Einbildungskraft, das Mannigfaltige der Erschei- nungen in ein Bild fassend, oder »facultas imaginandi^ (s. Kant) die Anwendung der Denkformen auf die Erscheinungen in den Kategorien. Die der Gemeinverständlichkeit aus öp^ai ioyuMtt (s. Galen) im logischen Viersatz inhärierenden Regu- lative, den arithmo-geometrischen bei Bildung der Vorstellung im Sinnesbereich betätigten entnommen, liegen auf mathema- tischen Unterlagen begründet, (^r das Denken als logisches Rechnen). Die Einbildungskraft alsUrkraft der Seele (s.TroxIcrj, wie als »Grundprinzip des Weltprozesses« die Phantasie is. Frohschammer)', sieht zwischen Wahrnehmen und Denken (s. Aristoteles), »imaginär« (s. Descartes), als auswirkendes Vorstellen (neben abstraktem Denken).

Den GefUhlsemptindungen, die, aus somatischen Funktionea chemisch stofTumwandelnder Prozesse auf psychophysischeo

(aus objektiver Einschau hinzutretenden) Denkens sich assoziiert Wir erkennen den Gegenstand, wenn wir in dem Mannig faliifien der Anschauung synthetische Einheit bewirkt haben (s. Kant), bei transsen dentaler Apperzeption (wenn es um die aus den Erhhrungs- tatsachen abgeleiteten Gesetzlichkeiten sich handelt). Wenn dem seiner Relationen benötigten KausalitStsprinzip tatsächliche Daiea ausfallen, kommt es im vorlaufigen >Non liqueti zum Stillstand, bis bei Erprobung auf ihre Richtigkeit (im logischen Rechnen) bewähn erfunden, für praktische Verwertung, »Philosophy proceeds upoo a System of credit« (s. Thomson), um bei einem wohlfundierteo bereichernde Schatze htnzuzuer werben (auf gut verzinstem Kapital!, wogegen bei Wirtschaften mit ungedeckten Papieren Hab und Gui verspekuliert ist (und der gesunde Menschenverstand in den Kauf).

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Hntelechien herbeülutend, das GemUt anwandeln, kann (weil kOrperlci blich überkommend) niemand sich entziehen, sodafä sie hinzunehmen sind wie aufgedrängt, ob lustiglich erfreuend, ob unlustiglich peinigend (im duldenden Ertragen). Wohl dagegen kann ihr Anschwellen bis zur Bestimmung eines Willensentschlusses behindert werden, ehe nicht aus ihren mrrigen Eindrucken zu deutlich felsbaren Anschauungen ge- klärt, durch den Eingriff vernunftgerechten Denkens (im logi- schen Rechnen).

Für solchen Zweck ist in humanistischer Existenzform dem singulare» Organismus die Gesellschafts Wesenheit zuge- fügt, wo aus den Nachschwingungen sensualistischer Eindrucke auf dem Sinnesbereich (wohin die aisthetischen Modifikationen zu dianoetischen sich verlängert haben) ein physikalisches Hypokeimenon gebreitet liegt, aus dem die Denktätigkeit ihren sekundären Ursprung entnimmt, um mit noetisch (aus zoo- politischer Sprachschichtung) gespiegeltem Reflex zur Indivi- dualität sich zurückzubeugen.

Dieser RUckstofs (längs begangbarer Wegerichtung) macht auf dem Vorstellungsbereich (wie das Sinnesfeld mit solcher Vorstellungswelt umschwebend) sich merkbar, beim Ansatz an dem, was dort dianoetisch ausläuft, und um die in ihm her- gestellte Ordnung rückläufig auf das aisthetisch Vorangegangene zu übertragen.

Aus den aisthetischen Impressionen (der aia^^a) finden die Spuren in den (aus den Vorstellungen abgeblafsten) Er- innerungsbildern der Gedächtniskammem (aatfiQta alrs^^attny) sich abgelagert, und hier hakt also die Denkarbeit ein mit ihren Begriffebildungen, um unter den Differenzierungen der ver- einzelten Vorstellungen das Allgemeingültige zu generalisieren.

Diese Verallgemeinerungen erfolgen den durchweg natur- mechanisch unterliegenden Regulativen (wahlverwandtschaft- licher Affinitaten) gemäls, indem das aus konform ent- sprechenden Gegensätzen (xor' ivavxtöt^a) Gleichartige zu- sammenflielst {QftoTo^ ipota, in Homogeneität), und das, was das

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aus dem Denksubstrat hier drinnen Steckende regulierend zu beeinflussen vermag, beruht auf einer physikalisch reineren Energieform, wodurch das bei chemischen Prozessen den Kräf- ten stofflich Anhaftende und sie Trübende sich rektiüziereD lafst, infolge der aus dem automatischen Schaffen der Gesell- schaftsgedanken naturgesetzlich*) gewahrten Kontrolle, um die in persönlicher Einzelheit (aus rationellen Voranlagen am Or- ganisationsprinzip) heranreifende Entfaltung vernunftgerecht zu überwachen.

Was sohin, wenn im Sonderfalle zur Lösung vorliejjcoder Probleme der >Ni3us formativusc noeiischer Wachstumspro- zesse ins Rollen gesetzt ist, unter den so eingeleiteten Ver- kettungen seinen Abschlufs anstrebt (im Wille nsbeschlufs), bleibt hinauszuschieben, (betreSs seiner Schlufsziehung, bis nach ge- nauer Verifizierung jedes Details das Endresultat sich als kor- rekt erweist, (in dem vom logischen Rechnen gezogenen Faziii.

So oft deshalb die (Willens-) Wünsche zur Umsetzung in aktuelle Willens behandlung hinstrebeu, ist abzuwarten, bis aus arithmetischer Naturnotwendigkeit (im Denken als Rechnern die Bejahung sich aufzwangt, die, in ihrer Richtigkeit als zu-

*) Das Naiurgeselzliche ist nicht das jedem Naturell naiur- semSfs gemeinte (oder prädestinierte), denn wie der gesunde Kärper ist der lirankhaft verstörte durch Naturgesetze regten, aber die natürlich (in Natur der Dinge) begründeten Gesetze zeichnen stets einen objektiven Planeatwurf des normativ Richtigen, welchem gem9fs subjektiv entworfene Plane analogerweise sich konirollieren lassen (und vor Abirrungen bewahren). So ist dem kulturellen Denken, wenn in VernUnfieleien geratend, angezeigt, an den im Naturzustand sprudelnden Quellen sieb aufzufrischen und die aus sUkularer Dauer niedergeschlagenen Verrostungen abzuwaschen, da- mit die veredelt ausgefeilte Politur desto heller erglSnie und das vernunftgerecht gehandhabie Werkzeug des Denkens um so zvreck- dienhch brauchbarer sich erweise. Den Vorbedinglichkeiten rines kosmischen Waliens, worin das Naturbegrenzte einbegriffen liegt, sind die Fingerzeige leitender Zielrichtung zu entnehmen, '«i'^ii} aus universeil durch waltenden Gesetzen die dem Denken Uberein- siimmigen ihm sich assimilieren (unter kosmischen Harmonien).

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verlassig erwiesen, vor nachtiHglich quälender Reue bewahrt» und zur KiUßigung des Normalzustandes in seinem Wohlsein beilragt (bei EinfDgung in positiven Wissensbesitz).

Aus primärer Einwirkung dynamischer Energien auf da» in StoSunterlage gebreitete Substratum [um mit dessen (in ihrer Latenz erweckten) Kräften*) chemische Prozesse anzzuregen], folgen die Kraft ihrer Keimanlagen zur Aktualisierung drängen- den Potentialita ten in den somatischen Funktionen, aus denei> der biologische Energiestrom hervorquellend, nach dem Durch- fluten der ihr irritables Muskelgewebe durchspinnenden Nerven- bahnen, auf dem Sinnesbereich anlandet, wo in den nach aulsen hin angeschlagenen Toren die Vorstellungen projiziert stehen, bei Absleich der physikalisch einfallenden Reize durch reakiio- nellen Widerwurf; und wie aus ihnen die abbleichenden Er- innerungsbilder niedergleiten zu ihren Gedächtniskam mem (am »Sensorium commune«), so liefern sie andererseits das Hypo- keimenon, aus dem die Nachschwingungen sensual istischer Ein- drucke, im jedesmal sozialen Kreis auf gemeinsamem Zentrum der die zoopolitische Sprachschichtung umfassenden Gesellschafts- sphäre zusammentreffend, don bei Umsetzung zu lautlich um- kleideten Anschauungsbildem die Gemeinverständlichkeiten (im

*) Bei der aus ihrer Dynamis (dem perl paieti sehen itwiifut Sv} hervortreibenden »Energeia*, wären die Potential itSten, wenn als Kräfte simuliert, unter die »Qualitates occuliae« zu verscheuchen, gleich der (von physiologischer Reform) ausgetriebenen Lebens* kraft, wahrend sie, wie diese aus biochemischen Prozessen, aus noetischen versi^nülich sich assimilieren, bei Umsetzung Ihermo- elektrischer Energien zu (geistigen Polenzem (in den Regionen einer »inlelligibelen Weit«). Ob >jede mögliche Wirklichkeit irgend einmal hervorgebracht werde« (s. Hobbes), bleibt im Möglichkeits- sein dahingestelli, bis im All des Daseienden das im Denken Seiende rechtsgemäfs zukommender Stellung sich eingefUgt hat (wie ihm gerecht).

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'•common sense«) niederschlagen, von wo auf den pqrdio- physisch individualisierten Organismus zurückspiegelnd der noetische Reflex die rationellen Voranlagen (am Organisations- prinzip des lAnimal rationale!) zu vemunftgerecht reifender Entfaltung zeitigt, in humanistischer Existenzform, aus den DenkschOpfuDgen des Denkwesens (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt).

Der Intellectus (s. Isaak St.), ^ea vis animae est, quae rerum vere incorporearum percipit foTmas= (als Verstand) umschwebt auf der >Visio intellectualis« mit den Vorsteliungea. die aus den Nachschwingungen sensualisiischer Eindrücke zu lautlich umkleideten Anschau ungsbildern sich umgesetzt haben: bei ihrer Transponierung vom Sinnesbereich zu zoopoliiiscbcr Sprachschichtung, im Ambitus des jedesmal sozialen Kreises {gemeinsamer Gesellschaftssphüre).

>Die ganze Kraft des Denkens in einem Geiste heilst *u- sammengenommen der Verstands (s. Crusius), der indes als das Vermögen, Vorstellungen selbst hervorzubringen, oder die »Spontaneität« des Erkenntnisses (s. Kanti nicht der Sinnlichkeit gegenübersteht, sondern aus ihr vielmehr das zu Merkzeichen der Worte (°Voces articulatae^^) vereinfachte und abstrahiene Arbeitsmsterial entnimmt (da ohne dessen vorhanden gegebene Unterlage »ex nihilo nihil fit«).

Der Eindruck der >Spontaneitflt<: folgt aus dem automati- schen Schaffen der Gesellschaftsgedanken, wodurch die Ge- meinverständlichkeiten naturmechanisch niedergeschlagen wer- den, ehe sie dann bei R Uckspiegelung des noeiischen Reflexes auf den psych ophysischen Ürganismus dort in vernunftgerechter Ausreifung innater Potentialitäten hineingezogen sind zur Aktua- lisierung (in radoneil kontrollierten Denkschöpfungen). Die dem Verstände einzige Funktion unminelbarer Erkenntnis, das 'Verhältnis zwbchen Ursache und Wirkung^^ Is. Schopenhauer^ realisiert sich aus dem »Vermögen aufserhalblicher Vorsiel- lungeni: (s. Deussen), um die in Geftlhlsempfindungen ver-

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"worreneti Vorstellungen« is. Leibniz) zu klären, aus (Descanes') '■Confusus cogitandi modusi, (»ctare et distincteo).

Die Vernunft, als iCicero's) >Ratio, qua una praestamus beluis«, charakterisiert unter zoologisch verwandten Animalien das "Animal rationale« als »Zoon logikon», um durch sein Logistikon (s. Plato) als » Hegemon ikon* (der Stoa} zu herr- schen, kraft des logischen Rechnens (und dessen, wenn richtig bewährt erfunden, apodiktischen Aussagen). »Ratio autem nihil aliud est, quam in corpus humanum pars divini Spiritus mersa« (s. Seneca). "Alle unsere Erkenntnis hebt bei den Sinnen an, geht von da zum Verstände und endigt bei der Vernunft, über welche nichts Höheres in uns angetroffen wird' (s. Kant). In der Vernunft (in Bildung des Begriffes), funktionierend als lau- teres >reines Tun= (s. Fichte), besitzt 'der Mensch eine Kraft, wodurch er sich über das Sinnliche zu erheben vermag« (s. G. £. Schulze), »de natura raiionis est res, sub qua de aeternitatis specie percipere« is. Spinoza), beim Anfachen des ^FUnkleinss (anöoneecfia lov -ihoP) im Denkwesen (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt).

Den innerhalb des mikrokosmisch utnschaubaren Horizontes erfahrungsgemäfs*) festgelegten Regulativen sind die Anhalte

*) »Alle unsere Erkenntnis hebt von den Sinnen an, geht von da xvm VerStande und endigt bei der Vernunft, über welche nichts Höheres in uns angetroffen wird,« den Stoff der Anschauung zu bearbeiten und unter die höchste Einheit des Denkens zu bringen (s. Kant), wenn der aus der Gemeinverständlichkeit (auf zoopoliti- scher Sprachschichtung) auf die zugehörige Individualität zurück- gespiegelte Reflex dessen rationelle Vorveranlagungen zu vernunft- gerecht normativer Entfaltung anregt, bei der dem Denken zu- gewandten Pflege (in des Denkwesens ri ärigion^ drai, s. Aristoteles) seiner Wesenheit. Die Vernunft (Tun, lauteres reines Tun) schaut sich selbst an (s. Fichte), im Denken, das sich selber denkt und lebt (auf eigene Wesenheit umgebeugt). Nicht Begriffe, sondern unsere eigene Natur und der ganze Mechanismus sind das uns Angeborene (s. Schelling], zur Einschau des aus seinem Organismus als selbst- regulierter Maschine produzierten Denkens in seine Subjektivität, nach- dem ihm für (Leibniz' »point de vue<) einen objektiven Standort

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zu entnehmen, um mit dem, was unter universell durchwaliep- den Gesetzen (makrokosmtscher Unabsehbarkeiten) Übe rein- stimmig zusammenklingt, denjenig' kongenial zusagenden Ab- gleich herzustellen, der in den Vorbedinglichkeiten imma- oenter Identifikationen sich stetigt (unter kosmischen Har- monien).

Was beim Umsetzen elektro- thermischer Energien zu »geistigen Potenzen« im Denkgeist als aus zoopolitischer Sprach- schichtung auf den Gesellschaftskreis inhärierende Individualität reflektiert, um in ihr eine vernunftgerechte Erkenntnis zu zei- tigen, ist die Persönlichkeit selber, eben wie sie unter dem Ab- gleich idiosynkratischer Differenzierungen in selbständig be- wufster Eigenart sich umschrieben hat.

Aus Doppelung humanistischer Existenzform ist demnach 'ene Einigung zurückgewonnen, die in relativistischer Festigung den Ausverfolg der ins Unabsehbare (eines Absoluten) heraus- erstreckten Progressionen wagen darf, im Vertrauen auf den dem logischen Rechnen innaten Vervollkommnungen zu einem InEnitesimalkalkul, um auch in dem Unbedingten diejenigen Bedingungen zu bewahren, die zu einem befriedigenden Ab- schlufs zu fuhren haben, unter den gesetzlich durch waltenden Harmonien (allseitigen Einklangs). In solcher Denktatigkeii eines .'Actus purus«, wo sinnfällige Deutungen ausfallen, in der Hinfälligkeit ihres Ansich. handelt es sich um das Leben selber, in stets erneuter Verjüngung (der Denkschöpfungen i.

Eingebannt, wie wir sind, in den mikrokosmisch um- grenzten Horizont, spUn zugleich jedoch sich die Fühlung mil 111 akrokos mischen Unabsehbarkeilen, aus deren universell durch- waltenden Gesetzlichkeiten ubereinstimmig zurUcktönend lim Einklang kosmischer Harmonien), kongenial durch "Scieniia

zu testigen, gelungen (und durch Wandern der im Draufsen be- {tangbaren Forsch unf;swege).

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(s. Spinoza) in (Krause'st Wesenschau sich identifi- zieren, mit dem, was da ist. (wie ihm aus dem Leben bekundet). Das 'Es^ loder Etwas), was in uns denkt, beindruckt fremdsam apart, weil von aursen her hinzugetreten aus den auf zoopolitischer Sprachschichtung (durch automatisches Schaffen der Gesellschaftsgedanken) niedergeschlagenen Gemeinverständ- lichkeiten, bei dem in "Spontaneität« des Erkenntnisses (s. Kant) noetisch auf die psycho physische Organisation zurückgespie- gelten Reflex. Und indem dadurch die rationellen Voranlagen der Individualitat zu ihrer Entfaltung angelegt sind, empfindet sich diese im lebendigen Wachstumsprozefs selber (bei selbstigem Leben desselben) mit der zu vernunftgerechter Reifung hin- strebenden Tendenz, um brauchbar gediegen bewahrt erfundene Wissenstrllchte anzusetzen (in den DenkschQpfungeni.

Wenn dem, was unter schöpfenden Wandlungen bestand- erhaltend durchwaltend üb ereinstimmig redenden Gesetzlich- keiten entnommen ist, mit ihnen aus gewissenhaft geprüfter Überzeugung folgsam gehorcht wird, in Erfüllung (der Be- stimmung gemäfs) aufliegender Pflichten wie dem Denkwesen zur Pflege der im Denken gipfelnden Wesenheit gestellt, dann klingt es einheitlich zusammen, mit selbstgesetztem Gesetz, soweit dasselbe, der Eigenart gekündet, ihren Wesen thchkeiten richtig sich assimiliert (nach bestem Wissen und Wollen».

Bei dem Kontakt mit der Umgebung assimiliert das vege- tativische Lebewesen aus den gäo meteorologischen Agentien die ihm dienlichen Nahrungsstoffe (durch Stoff um Wandlungen chemischer Prozesse). Gleiches gilt fUr den animalischen Or- ganismus, der aufserdem auf dem Sinnesbereich mit einer Aufsenwelt in Kontakt gerät, um physikalisch einfallende Reize zu neutralisieren in den sogemöfs projizierten Vorstellungen, deren abgeblafste Erinnerungsbilder in den Gedächtniskammern lagern, bis daraus (bei gegebenen Veranlassungen) wtederher- vorgerufen, wenn das in den Kogitationszentrem. (s. Flechsig i zutretende Denken den Rhythmus seiner Schwingungen den dortigen assoziiert (fUr rationell dominierende Leitung).

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Indem nun in humanisiischer Existenzform die Nach- schwingungen sensualisrischer Eindrücke auf dem gemeinsamen Zentrum der Gesellschaftssphäre zusammenireffen, entspringt Ibei Umsetzung der Energien) der neuartige »Modus essendt> des Denkens, der aus den Gemeinverständlichkeiten zoopoliti- scher Sprachschichtung seinen noetischen Reflex zurückspiegelt, auf den psychophysischen Organismus, zu vernunftgerechter Entfaltung solcher DenktQtigkeii, in der aus idiosynkraiischen Differenzierungen in ihrer Eigenart gefestigten Individuatitat des Denkwesens als (Descanes') »Res cogitans<, aus dem Zweifel, dem »Ausgangspunkt der Philosophie« (s. Raymund, Lull.), sich bestätigend (im sobewiesenen Seienden).

Die vitalen Interessen zentrieren demgemäfs in dem Den- ken, und was seiner arithmetischen Funktion (als »Computatioo adäquat sich erweist, ist somit als (natur-) notwendige Wahr- heit bestätigt (im logischen Rechnen).

Zunächst das intuitiv Aufge&fste (in Evidenz oder 'Ener- geia« aufgedrängt), und dann das in Gesetzlichkeiten daraus Abgeleitete (wenn unter prüfend angelegter Kontrolle als richtig bewährt). Dafs somit alle ZahlenverhSitnisse als 'natur- notwendige Wahrheiten« gegeben (und erzwungen) sind, er- ledigt sich stillschweigend aus der Arithmetik des Denkens, und atischlüssig das, was aus »geometrisch' (s. Galilei) ge- zeichneten Umrissen der Augenobjekte (trigonometrisch) be- meistert ist (auf gleich mathematischen Unterlagen).

Bei Erweiterung der Begriffsbildungen durch die Vernunft, als »Vermögen der Begriffe« (s. Schopenhauer), zur Generali- sation mufs den verbal verwandten Merkzeichen der Worte (ab »Voces articulatae«) kontinuierliche Fühlung mit der sinn- lich ihrer Sinnesdeutung unterliegenden Basis bewahrt bleiben, so weit wenigstens, dafs, so oft eine Nachprüfung indiziert sein sollte, diese angestellt werden kann (zu korrekter Verifikation)

Dafs durch öufsere Erfahrung ermöglicht wird, die innere »Ich denke« nicht als empirische Erkenntnis, sondern als Erkenntnis des Empirischen anzusehen <s. Kant), simuliert sich durch

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Hinzuiritt der Denktatigkeit aus ihrer sekundären Herkunft auf die Gesellschafisschichtung, woher die »reinen Verstandes- begriffe«, deren die Erfahrung (in ihrer > synthetischen Ver- knüpfung zur AI Igem ein gültig keit>) bedarf, entnommen sind, aus den dort >notiones, quas ipslmet in nobis habemus« (s. Descartes) vorbegrifflich niedergeschlagenen Gemeinverständ- lichkeiten, unter deren noetischem Refiex die rationellen >An- geleglheiicn« des humanistischen Organisationsprinzips zu der- jenigen Entfaltung angeregt werden, die bei vernunftgerechter Pflege ihre Umschau aufklarend erhellt, (zur Orientierung im All des Daseienden).

»That two parallel lines can never meei, is a necessary truth necessarily following hom the detinition of a straight lines, nicht jedoch (s. Levis) »a priori truth (independent of experience«, denn dafs >these hnes may possibly begin lo approache immediatety beyond the farihest point to which we have foUowed them and so hnally meet> <b. Whewell), w9re eine durch Muner Natur ihren Kindern angetane Verhöhnung, welche die mit ihr Vertrautheit bewahrende Vernunft schon deshalb nicht zu fürchten braucht, weil derartiger Zumutung durch den Sachverhalt überhoben, da beim fernsten Ausblick die Linien auf dem Gesichtsfeld bereits zusammenlaufen, und für erfahrungsgemafse Begründung des Gegenteils das experi- mentell erworbene Verständnis des optisch täuschenden Ge- sichtskreises hinzugehört, der vor dem Entgegenschreitenden stetig zurückweicht.

Wie was bei pflanzlicher Reifung entfaltet steht, seinen dispositionellen Voranlagen nach im Samen präsumiert ist (zur Aktualisation immanenter Potent iaiitSten), weil sonst die kau- sale Verknüpfung von Ursache und Wirkung, die in den orga- nischen Wachstumsprozessen detailliert sich bestätigt, annulliert wäre, so ähnlich beim animalischen Ei das in epigenelischer Folge (ob embryologisch schon nachweisbar, oder (noch) nicht] Hervortretende, wie in den somatischen Funktionen auch in deren psychophysischen Emelechien; und diese fuhren auf

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dem Sinnesbereich Über den Ambitus des Körperleiblichen bereits hinüber, in den, aus dem Widerwurf zum Abgleich physikalisch einfallender Reize, nach aufserhalb pn^iziencn Vorstellungen.

Was hier bei humanistischer Existenzform hinzukommt, (in der Denktatigkeit) ist seinen primHren Anbeginnsein nach gleichfalls somatischen Wurzel Verzweigungen einverwoben. auf zoopoliiischer Sprachschic hl ung jedoch umgeboren. zu den;i ihm eigenartigen »Modus essendia, um aus der (durch Gesell- schaftsgedanken in deren automatischem Schaffen nieder- geschlagenen) Gemeinverständlichkeit mit deren, auf die psycho- physche Organisation (noetisch) zurückgespiegelten, Reflex das vernunftgerechte Denken in seinem Heranreifen zu zeitigen lin so gewillter Individualität).

Was also bei Zuschau vom objektiven Standort hinabblickt auf die biologischen Vorgänge und die subjektivistisch beein- druckenden Empfindungen der von ihnen produzierten Vor- siellungswelt, was hier denkt, ist das Individuum >in nuce selber (auf Selbstbetrachtung umgebeugt); der bei dem Zu- sammentre0en sensualis tischer Nachschwingungen (im gesell- schaftlich gemeinsamen Zentrum) drinnensteckende Anteil des- jenigen unter den ihren sozialen Kreis integrierenden Kon- stituenten nämlich, der hier im speziellen [privaten Eiozel- interessen gemäfs) seine Fragen stellt, und Gelegenheit gehabt hat, aus idtosynkratischen Differenzierungen eine selbständig steiigende Bewufstheit zu umschreiben, {wenn bei Erfüllung obliegender Pflichten zum Genufs der demgemäfs zustfindigen Rechte berechtigt, und ihrer teilhaft).

Die Denkfunktion, wie aus den Vorstellungen (deren Nach- schwingungen sensual istischer Eindrücke) entsprungen, setzt mit ihrer Betätigung zunächst bei diesen Vortelfungen wieder ein, um aus verhaltnisweriigen Vergleichungen das ihnen allgemein Gültige abzuleiten (in den Begriflsbildungen.i, und wo unter der dem naturgemafsen Gesellschaftsgedanken entnommenen Kontrolle Komplexe rationell geschlossener Gesetzlichkeiten sich

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markieren, sie festzulegen in den Merkzeichen der Worte (als i-Voces articulatae«) fUr erleichterten Überblick der anhäufen- den Zahlenmassen (bei deren Verwendung im logischen Rech- nen). Was sogemäfs in der Arithmetik des Denkens gleich- stimmig zusammenspielt, ist aus solcher Identiiikalion der Konstitution (des Denkwesens) an sich assimiliert (aus organi- scher Verarbeitung), und je mehr dieselbe durch hinzugewonnene Wissensbesitze, nach dem Prinzip der »schöpferischen Synthese* (s. Wundt), sich bereichen, desto ausgedehnter erweitert sich der Umblick durch das AU des Daseienden. Das Denkwesen (das unter zoologisch verwandten Animalien als >Animal ratio- nale« gekennzeichnete Zoon logikon) lebt demnach in anders- anigen Regionen einer von der phänomenalen, weil intelli- gibelen, unterschiedenen Welt, wurzelt jedoch mit all' seinen Errungenschaften in realistisch frühester Keimung, worin für erfahrungsgemafse Ausentwicklung dasjenige involviert lag, was mittelst der aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten an- w^ehenden Manifestationen universell durchwaltender Gesetz- lichkeiten die in mikrokosmischem Horizont Ubereinstimmig gezeitigte Über die zeitrttumlichen Schranken hinausfuhrt, zum Einklang in kosmische Harmonien, um die im Denken gipfelnde Wesenheit des Denkwesens einzufügen, an rechts- gemäls zugehöriger Stellung (in dem, was da ist).

Die vom Denken geschaffene Vorstellungswelt, worin das- selbe sich lebt, wird überragt von Machtwirkungen, die (im All des Daseins jedem Umgreifen entzogen) die dem Erhabenen schuldig ehrende Bewunderung erhalten, sowie ihre Anerken- nutig als Realien (die dem, der sie versagen sollte oder wollte, durch gebieterisches Gebot bald genug abgezwungen sein ■würde).

Im logischen Rechnen fungieren sie als »Item«, da, obwohl in ihrer Qualität jeder Schätzung entzogen, und quantitativ

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(weil Über Raum und Zeit hinausliegend) verhäliniswenigcr Einstellung spottend, doch [im Kontakt des mikrokosmischni Horizontes mit makrokosmisctien Unabsehbarkeiten) eine Füh- lung gewahrend, um den Fortgang der Progressionen antizipa- torisch auszu verfolgen (seinem Index gemSfs).

Insofern also findet das Denken in der, von ihm als Mit- gift iseiner Geburt) mitgebrachten, Rechenkunst Anhalte rQr vernunflgerechie Orientierung, dankbar für solche Ent- hüllungen, die, wenn direkt nicht erreichbar, durch Gunst Qber- mächtigen Waltens geschenkt werden.

Falls nun jedoch jene Mächte ein Negieren der elementar automatischen Grundsätze, worauf das logische Rechnen, das Denken, (und somit sein eigener Bestand) beruht in vemunü- gerechter Existenz, verlangen sollten, wenn Vernunftwidriges als Glaubensartikel anzunehmen erheischt würde, dann würen solche Machtgewalten als der böse Erzfeind erwiesen, als Wider- sacher derjenigen, die das Denken liebevoll mit seinen Be- fähigungen ausgestattet haben, und unter deren Schutze zo beharren, es deshalb vorziehen wird, (der Vernunft seines ge- meingesunden Verstandes gemSfs).

In frisch fröhlicher Gesundheitlichkeit sprudelt das Wohl- seinsgefuhl nicht nur fUr sinnliche Lust, sondern demjenigen auch, der seinen Geschmack auf geistige GenUsse ausvcrfeinen hat. Wenn dagegen die >Tage kommen, die nicht gcfoUen, wo bei zunehmender Verrostung der körperlichen Maschinerie bald hier, bald da eine Schraube los, deren Defekt unlnsuj; peinigt, dann ist die Frage aufgedrängt Über das Wcsw^en- die irdische Existenz dem damit Belasteten sich verlangen, ohne ihm Nutzen zu bringen.

Der (zynischen) Vorstufe («> xcn' ä^etijy fifc) (s. Diog. Li mag die dem Gemeinbesten schuldige Genüge getragen sein : nach bestem Willen und Wissen), aber da zur (beglückenden)

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avTÖextia neben der Tugend (a. Postdonius) noch iyUia, XO(f^ria und iaxvg gehOrt, aus (Kraotor's) Gutem (Tugend, Ge- sundheit, Lust, Reichtum) vorausgesetzt (s. Sexi. Emped.), maogelt fUr praktisch begutheiteie Ausnutzung [im (stoischen) dya^oy di xotyüs (ihf it ov n Sy>eXog] das Anstreben eines >Summum bonum« im Hienieden, aufser soweit, aus innatem Wissenstrieb der näyrtg äy&Qmno* (s. Aristoteles) zum Aus- denken seiner Denkbe&higungeu dem Denkwesen aufgedrängt, mit dem, auf eigene Wesenheit umgebeugt, sich selber den- kenden Denken, in Aktualisation eines aus seinen PotentialitBten verwirklichten Lebens, wie durch die aus heranreifenden Denk- schOpfungen auftauchenden Offenbarungen (*dei apparidones«) deren Namenswahl anheimgestellt, (je nach dem zeitgUltigen Barometerstand der Kenntnisse).

Bei all' den das Warum? (im >Etemal Why>) betreffenden Fragen finden indes die Lebewesen von den um Beantwonung angegangenen Autoritäten mit solch spärlicher Höflichkeit sich behandelt, (meist unter brüsker Abwebung jedes wohlgeneigten Entgegenkommensj, dafs sie durchschnittlich vorgezogen haben, in ihre Geschicke stillschweigend sich zu ergeben, und wenn exzeptionell der in humanistischer Existenzform realisienen Higenart das Querulieren im Fleisch und Blut steckt, hat sie (beim Murren gegen das Schicksal) das Risiko zu laufen, ob und wie die Heilsordnung befriedigend auszudeuten ihr geUngt, (aus eigener Kraftj.

Die sogemafs eine Ausnahmestellung beanspruchenden Aus- einandersetzungen entnehmen ihre Entschuldigung daraus, dafs der individuellen StngularitHt betreffs ihrer Beziehungen zur Cesellschafis Wesenheit ein Abgleich gewahrt ist, sodais es ihr weiterhin um das diese Doppelheit einigende Dritte (im tgitof eifS^nog) sich handelt, fUr seine rechtsgemfifse Einfügung in das All des Daseienden (unter kosmisch durcbwoltenden Har- monien).

Dafs ein derartig >Driner> Mensch, weil selber trinitarisch, vor dem Monstrum eines dreiköpfigen Ebenbildes nicht zurttck-

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geschreckt hat, mOchte in solcher Unglaublichkeit hinnehmiich sein (weil ohnedem foktisch gemufst), wenn nicht, anschlQssig daran, der von Lichtbrechungen verbrochenen Spiegelung Handlungen zugemutet worden wMren, die dem mit Knochen und Sehnen (und sobezUglicher Fingerfertigkeit) ausgestatteten Original aufser Griff liegen, (in Weite seiner Begrifflichkeit). Obwohl unter den Übrigen Kreaturen umherbewegt und durch Beobachtung mit ihren phänomenalen Erscheinungsweisen einigermaßen bekannt, hat das menschlich ihnen in terrestri- schem Habitus gleicbgeschorene SeitenstUck auf Herstellung selbst der geringsten unter ihnen zu verzichten, während dem in himschaumigen Seifenblasen umherfährenden Popanz solches Hfindewerk ein Kinderspiel gewesen sein soll, freilich ein wohl allzu leicht genommenes, weil mehrfach verunglückt (wie die Itälmenen ihrem tölpischen Kutka vorwerfen) und vOUig verpfuscht in der >Krone der Schöpfung«, dem seiner Natur nach erblich verdorbenen Menschen; wodurch (notabene] auf den, der ihn nach seinem Bilde gebildet, kein günstiges Licht zurückgeworfen wird. Auch dem SchOpfergon der Karen, wenn mit anderen Geschäftigkeiten Überhäuft, milslingt gar manches, bei dem, was in VerkrUppelungen zu Tage tritt, körperlichen nicht nur, sondern geistigen auch, den (in ihrer Absonderlich- keit geheiligten) VerrUckien nämlich, auf der Grenzscheide zwischen Genie und Wahnsinn (bei dichterisch oder meta- physisch Vorveranlagten), wogegen was von den Ahnen sorgsamer in die Welt gesetzt wird, eines gesunden Menschen- verstandes sich erfreut (in der Durchschnittsmasse). Hier ist auf primärem Niveau des Wildstandes die Kontrolle einfacher erleicbten, wogegen, wenn in Machtfülle der Kultur die Gon- heit, mit unbeschränkter Allmacht ausgerüstet, neben den zu- gedachten Tugenden auch all' die menschlich inhärenten Ge- brechlichkeiten (und zwar zur Magnitizierung vergröfsert) in sich trägt, unter solcher Obmacht das in der Vernunft glim- mende *Fünklein< erstickt, durch Verblendungen zu er- blinden hat, wenn in dem theosophisch (oder theologisch)

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verknauelien Religionswusi nach Sinn und Verstand aus- schauend.

Falls dagegen die dem Gewissen drinneasteckende «Scin- liIU< rationell gepflegt wird, mag sie angefacht sein, zu einem änöanaoficc xov &fav, im :>Deus sive namra« unter seinen polygloitisch verschiedenen Betiielungen, von denen der Agnostiker bei kosmischer Erweiterung einer aus sinnlicher Natur in deren Jenseitiges (auf Sphäre 'intelligibeler Welten«) Übergreifenden Umschau diejenigen Benennungen nur zuUfst, die aus durchwallenden GesetzUchkeiten selber als gesetzlich gültig sich bekunden, bei kongenialem Zusammenstimmen mit den dem Denken immanenten (aus sogemäfs in Sclbstsetzung gefestigten Gesetz).

Aus wehmütiger Erinnerung an dahingegangene Tage, wie im trauten Kreis der Verwandten und Freunde verlebt, sehnt in religiöser Gemtltsstimmung diejenige Befriedigung sich an, die in anthropomorphisch aus dem AU des Daseienden reflek- tierten Vorstellungswelten mit eschatologischen Aufsenanalogien abenteuerlich bunter Mylhenbilder umgaukett. Jede sinnßillige AUegorisierung jedoch ist in ihrem Ansich negiert, wo es, im Jenseits zeitrüumlicher Schranket!, um andersartige Umgebungs- bedingungen sich handelt, für Verwirklichung dessen, was im Leben sich spürt, soweit aus universell durchwallenden Gesetz- lichkeiten die dem Denken Ubereinstimmigen sich assimilieren, zur IdeniifUcation (unter kosmischen Harmonien).

Das ist, was mit hermetischem Abschlufs des Übersinnlichen gegen etwaige VersinnUchungen in der Thatagata Nirvana be- sagt sein soll, das nur von dem im Abhidhamma eingeschulten Denken angereicht wird [in Asangkhata-Ayatana}.

Immerhin bleibt den aus innaten Herzetisbedürfnissen ge- stellten Fragen eine anreichende Beantwortung gewahrt, da die DenktHtigkeh als letzt höchster Effekt der das Denkwesen be-

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lebend durchwaltenden Funktionen, bei Erfüllung ifarer Wesentlichkeit aus den abgelaufenea Übergaogsstadien, alT das. was in seelischen Empfindungen anheimelt, organisch* natur- gesetzlich in sich absorbiert hat, im Persönlichkeit^efÜhl seines Selbst, sodafs der gesamte Inhalt des Durchlebten mhdn- begriffen liegt, bei der Einfügung in »das, was da ist> (und sein wird, wie es gewesen).

Dem Schanengespenst der in ihre physiologischen Funk- tionen aufgelösten Seele eine Unsterblichkeit zu simulieren. ist eitel Tand, da dem Denken erst ein dauernder Bestand garantiert ist, aber in ihm, weil des Denkwesens Wesenhcii aktualisierend, ist immanent zugleich, was psychophysisch sich betätigt aus dementsprechenden Vorbedingungen, wenn oacfa den Vorschriften exakter Methode innerhalb rechtskräftig gül- tiger Bedingungen umschrieben dem Denken, das sich selber denkt (im so bezüglichen Leben).

Gleich sinnlichen Vorstellungen ist jede Empfindung eine Realität fUr lustige oder unlustige Durcharbeitung [^dfG9»i xcu XvTTtTff9^ai) im psych ophysischen Oi^anismus, und so im gesellschaftlich umkleideten der Gedanke, oder (Sergi's) >seD- sibilitä transformde«, als Tat (im Wissensbesitz akmalisieni.

>In der Seele bleibt alles bestehen, was je in ihr bestanden hat« (s. Steinthal), aus (Newton's) >Vis inertiae«, im Beharren, und bei der ethisch ausgewirkten DenktBiigkeit dominiert schon die >Conservatio(, weil ohne Erfüllung der dem Gemein- wesen schuldigen Pflichten eine Erhaltung überhaupt nicht möglich wäre, t^i/ Si n^üttjy Aqu^v ipaot v6 ^üov fex«»- ir\i TiiQsly iavvö (die Stoiker). »Non minor causa requiritur ad rem conservandam, quam ad ipsam primum producendam (s. Spinoza) und die der Individualitat aus Betätigung seines PersönlichkeitsgefUfils entsprungene Denkschöpfung bleibt sohin eingefügt im Allsein, bei vemunftgerechter Übereinstimmung mit dem, was gesetzlich durchwaltet >Leves gustus in frfiilo- sophia movere fortasse ad atheismum, sed pleniores hausttK ad religionem reducerei (s. Bacon), die Gemeinreligionen von

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ihren in»Xijtffe*i ifftvdflf (s. EpJkur) sMubemd, In den Super- stitionen des Aberglaubens, um dem mit skeptischen Zweifeln durchsichteten Unglauben die Basis eines gesichenen Wissens unterzubreiten. >It is simply absurd for any man to answer with thc slightest confidence the challenge of thc hasty enquirer: What is to be the religion of the future?i (s. Stephen). Das Heil liegt einzig und allein in einem korrekt vernunft- gerechten Denken nach der dem Denkwesen vorherbestimmig gesteckten Zielrichtung, denn bei genügender Einschulung in ein logisches Rechnen wird das gezogene Fazit (das bei prüfend angelegter Kontrolle als unbestreitbar richtiges sich zu erweisen hat) stets fUr das annehmlich Zusagende sich entscheiden, ^r das Nützliche und deshalb Gute, um die Motive der Handlung darauf hinzulenken, und bitter verbitterndem Hader und Streit (bis zu den Exzessen blutiger Kriege) ein friedsam wohltuendes Zusammenleben vorziehen, zur gleichstimmiger Einfügung in den harmonisch ausgeschmückten Kosmos, der uns umgibt (aus den Vorbedingungen des Daseins). Dem logischen Rech- nen, wie dem Organisaüonsprinzip des Denkens innat, ist seine Exaktheit garantiert, sobald die naturforschlich erprobte Methode auf dem Bereiche der Geisteswissenschaften zur Anwendung gebracht sein wird, seitdem don desgleichen ein tatsächliches Arbeitsmaterial beschafft ist (auf Grund ethnischer Zeugen- aussagen).

Die Ausübung der ethischen Funktionen liegt für die ■Religio civilis» in ihrer Naturnotwendigkeit begründet, weil präkonditionelle Voranlagen sozialer Existenz (nach der, huma- nistischer Existenzform erbeigentümlichen, Gesellscbaftswesen- heit), und was daneben aus innatem Wissensdrang da nävte^ avSqwmn %oi< tldivat ß^yoytat tfiiait (s. Aristoteles) - dem Einzelnen (oder »Einzigen«) in religiösen Ansehnungen (einer •Religio naturalis') sich spürbar macht, hat seine religions- philosophische Deutung zu erhalten, im Anschlufs an den zeit- gUltigen Barometerstand der Kenntnisse, um dem Denkwesen (dessen Wesenheit in seinem Denken gipfelt) den durch die

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Denktätigkeit eingeheimsten Wissensbesitz zu mehren, und so das im Hienieden mit dem Inhalt des Durchlebten gefOllte Persönlichkeitsgefühl auszustatten fUr das im Jenseits zeitrfium- ticher Schranken adäquate Bestehen, wie aktuell gelebt (bei befriedigender Beantwonung der aus dem noch Unbekannten entgegenstehenden Fragestellungen).

Wer im Laufe klimakterischer Jahre, bei zunehmender Verrostung der körperlichen Maschinerie (mit Aufverbrauch des dort aufgespeicherten Unterhaltungsstoffes), die Befähigung veriiert, der sinnlichen Lust den von ihr beanspruchten Cenufs zu gewahren (unter mafshaltender Befriedigung;, und ebenso der Kräfte zu ermangeln beginnt fUr andersweiiig nutzbares Schaffen, um (den, der GeseUschaftswesenheit einknUpfenden. Verpflichtungen gemäfs) zum Besten des Gemeinwesens Bei- träge zu liefern, der findet, im Gefühl eines (für irdische Exi- stenz) Überflüssigen Uberlebsels, auf subjektives Selbst sich hin- gewiesen, auf die Auswirkungen der seiner Denktätigkeit in- naten Voranlagen, die (aus objektiven Erfahrungen gespeist) fortfahrt, frisch verjüngende Enthüllungen herbeizuführen, (bei erweiterter Umschau in das Dasein).

Daneben spielen leichtfufsig die Menschenkinder umher, denen, wenn sie zur Ruhe zu bringen des Willens Macht nicht ausreicht, bei ihrem Umherkramen in Möglichkeiten nicht zu steuern ist, und die, wenn der Vernunft die Zulassung einer Ent- schuldigung *) abgeschwindelt worden, nächstliegend auf eine

*) >Quis tarn siultus aut brutus est, ut audeai repugnare, homines a deo, ut primum poiuisse fingi, ita posse denuo reformaric (s. Mi- nucius Felix). Wer einen Allerweltkerl, der altes kann, mit den Werkzeugen seiner Hirnfabrik sich zusammengezimmert hat, wird dann auf jedes Mögliche oder UnmCgliche allerdings gefaxt sein mUssen. Bei den der Physiognomie des Judengones entnommenea PorträtzUgen des Kontraklors eines iNeuen Bundes«, kBme es zu-

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apokatastadscfae * Wiederbringung aller Dinge* verfallen, bis zur Ausmalung der nach einer Fleischesauferstehung bevorstehenden Geschicke. Wenn ein von visionären Umflorungen gesfiubenes Auge solch' eschatologisches Gemälde in deiaillienen Betracht zieht, so haben ihm die Repetitiooen eines durchschnitt- lich mehr mit Leid als Freude gefüllten, Lebens (wenn auch eines aus trauten Erinnerungen verklärten) schliefslich doch wiederum am Ende festzustecken, innerhalb zeiträumlicher Schranken, während bei deren Durchbruch (im Jenseits der- selben) die ganze Szenerie unter deranig völlig andersartigen Aspekten umgestaltet wäre, um jede Apologie einer sinn^ligen Allegorisierung von vorn herein auszuschllelsen. Dafs der Rechtssinn das seinem unbeschränkten Anblick Schiefe ins Gerade zurecht zu schieben sucht, liegt im richtig Gerechten begründet.

Bei gesamter Verwebung in die >Concatenatio rerum« ist das (in konform entsprechenden Wechselbeziehungen) GestOrte wieder ins Gleichgewicht zu setzen, wenn die Dinge ((ffxijf xai ticty) zahlen (s. Anaximander) oder (im fafsUcheren Um- schlufs fUr humanistische Existenz) das Karman (des Thaia- gata) seine Jaiaka diktiert (der moralischen Verantwortung zur

nBchst darauf an, ob er Lust spUren sollte, das Experiment zu wiederholen, das ihm das vorige Mal so kläglich verunglückt ist, um (zur Re dressierung) ihm Selbstpeinigungen aufzuerlegen, die der VemDnftige sich zu sparen pflegt, solange bei gesundem Menschenverstände, dem treilich, wenn in ihm eine Schraube los, auf das VerrUckteste abzuschwirren und -irren kein Halt gesteckt ist. Ein Ubermals der Liebe allerdings trUbt die Einsicht, und wenn das *Decreium horribile* sich nicht eingeschoben hätte, wäre pure Liebe alles mit >Gott Amor« (s. Bruno), der bis zu den Estra- vaganzen einer Liebesbotschaft sich hinrei&en liefs, provoziert viel- leicht durch die Defekte seines streng barschen Vorgängers, der in seiner chronischen Verbitterung von Liebe nicht viel wulste, und schön gedonnert und geflucht haben wUrde, wenn ihm eine irdische Vermählung zugemutet worden, da er Über die Liebeleien der HimmelssOhne mit Erdentöchtern bereits so erbost gewesen, um die ganze Geselbchaft zu ersäufen (in sündiger Flut).

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Sühne). Da, was hier aus Regulativea redet, aufserhalb des im Entstehen und Vergehen umrollenden Kreislaufes erst seine Erfüllung anreicht, kann von dem im Hienieden noch ein- gebannten Denkwesen eine Verständlichkeit dessen, was zum bessernden Eingreifen zu geschehen hatte (im eigenen Inter- esse), erst mittelst sogemafser Verlängerung der Gedanken- reihen angenahen werden, wenn {und wo) universell durch- waltende Gesetzlichkeiten den im Denken betätigten kongenial Ubereinsiimmig sich verspüren (im Einklang kosmischer Har- monien i.

Um der nach solcher Kompafsweisung auferöEFneten Ziel- richtung zu folgen, steht die Vorbedingung eines korrekten Denkens voran, deren Erledigung in eines jeden Hand ge- geben ist, wenn den einwohnenden Ftthigkeiten ihre normative AuseniFaltung gegen Schädigungen geschützt bteibL Denn da. im Verhältnis zu der WesenhaftJgkeit des noch Unbekannten. die aufgeblähteste Polymatbie auf elendiges Stückwerk zu- sammenschrumpft, kommt es nicht auf ein Viel- oder Wenig- wissen an (im Mehr oder Minder), wohl aber auf ein in ver- nunftgerechtem Denken korrekt begründetes, bei gewissenhafter Prüfung (nach bestem Wissen und Wollen).

Mit dem, was in ihm redet beim Flüstern der Herzens- stimme, in einem iDaimonion^ ('le double* der Seele), hat das Denken kraft selbsdger Tat sich abzufinden, mit dem, was umschallt, gleich Reden eines Logos, die zur Entzifferung an- regen, um mit dem Seligkeitsgefühl seiner Bereicherung zu beschenken, wenn universell durchwaltende Gesetze mit dem dem Denken innaten übereinstimmig sich vernehmen lassen, (im anklang kosmischer Harmonien).

Hier können keine Mittler helfen, da besser als vom Blinden geführt (der seine Vernunft als •blinde>. vielleicht mifsachtet) der Bünde mittelst der ihm angewachsenen Oi^^ane

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tastend seinen Weg sich selber findet, um, zum Ziel gelangt, die Augen aufgeöffnet zu erhalten.

Mithelfender Rat kommt darauf hinaus, dgfs das in ver- nunftgerechten Anlagen betätigte Denken mit sich selber zu Rate geht, nach den elementaren Anweisungen seines logischen Rechnens, worin das gezogene Fazit, wenn unter gewissen- hafter Prüfung in solcher Kontrolle korrekt erprobt, damit als richtiges sich erweist, weil dem Gewissen gewifs, (emstehr- liches Wollen vorausgesetzt, da ohne Arbeit kein Lohn).

Was in vitalen Interessen lebendig sich spürt, ist normativ anzuleben im Denken (das sich selber denkt, auf eigene Wesen- heit umgebeugt I.

Den Wildling auf primärem Niveau schauen die »unsicht- baren Machte« (eines Bangsa-alus) schreckhaft an, mit grinsen- den Fratzen (im >Timor, qui primus fecit deos«), wogegen das bei kultureller Veredlung in seine Umgebung vertrauter hinein- ^efundene Denken kongenial sympathische Verwandtschaften spurt, wenn aus universell durchwaltcnden Gesetzlichkeiten die dem Denken übereinstimmigen glatt und gut sich assimilieren (zur Identifikation in gleicher Wesenheit).

Was im Denken sich empfindet, lebt seine Gesetzlich- keiten (die im eni wicklungsschwangeren Wachstum normativ funktionierenden Regulative], und wenn, was dem humanistisch mikro kosmischen Gesichtskreis (aus Vorbedingungen) bedin- gungsweise dem Verständnis sich klärt, mit dem, was aus makrokosmischen Unabsehbarkeiten zurücktOnt, einheitlich zu- sammenklingt, ist in kosmischen Harmonien die rechtsgemälse Einfügung afürmiert, soweit eine stichhaltige bei aufrichtig ehrlicher Prüfung des Selbst, wie deren Willen (und seiner fi'Xoyo; öpcl«;, im ernstlichen Wollen) anheimgestellt: zur Auswertung des eigenen Heils (in dem aus Naturheilkraft, auch geistig, bewährten Gesundheitsgefühl i.

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Wenn das Wohlsein einer zur Freude (zoe«) verkUrten Lust (>das Anschauen der Vollkommenheit') praktisch und fakiisch sich realisiert, bleibt (in weitherzigster Toleranz) zu theoretischer Ausdeutung einem jeden Überlassen, was seinem Wissen gewifs (weil bei gewissenhafter Kontrolle im logischen Rechnen erprobt) sich ihm rechtfenigt (bei Abfindung mit sich selbst).

Seinen Schatten zu überspringen vermag keiner, wohl aber die aus jenseitigem Reßex zurückgespiegelten Vorschattierungen auf das auszuverfolgen, worin sie der Erkenntnis sich aufzu- hellen haben, (im Dermaleinst).

Je mehr der Einblick sich vertieft in die Wunder der Welt und das Wunderbare, was sie kUnden, desto machtiger über- wältigt jene Bewunderung, die zu vertrauensvoller Hingabe stimmt, an das, was aus der Bestimmung sich bestimmt, im Einklang mit eigener Stimmung, die auch bei Verstimmungen ihren Abgleich vorausfühlt, da aus der erfahrungsgemäfs er- probten Richtigkeit der Gesetze deren Gerechtigkeit sich folgert, (unter der alles zurechtzukommen hat.)

Wenn der innerhalb seiner Gesellschafts Wesenheit, unter Abgleich idiosynkra tischer Differenzierungen (im sozialen Kreis), mit der ihm zuständigen Bewufsthett umschriebene Einzelne (oder lEinzige«), auf die >£ntitas positiva< (oder >Haeccitas', als di Ti) eigener Wesenheit zurückgewendet, den entgegen- tretenden FragesteUungen über das Warum? individueller Exi- stenz die entsprechende Beantwortung zu formulieren sucht, kann diese nur bei Einfügung an rechtsgemSfs zukommender Stellung im AU des Daseienden gewahn sein, dann also, weim aus universell durchwaltenden Gesetzhchkeiien die dem Denken Ubereinstimmigen kongenial mit ihm zusammenklingen, (unter kosmischen Harmonien).

Die benötigte Ab6ndung ist nicht mit dem isolienen Selbst zu treffen, sondern mit den in ihm redenden Machtwirkungen, die don sich bekunden, und vertraulich dem Verständnis reden, (aus dem, was da ist).

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Die in das diesseitig aktuelle Leben aus ihrem Jenseits hineingreifenden Faktoren oder (motivierenden) Motoren haben betreffe ihrer Benennung unaussprechliche zu bleiben, da die verbal arttkulienen Merkzeichen fUr korrekte Sinnesdeutung «ine sianfafsliche Unterlage voraussetzen; und um deshalb hier eine Verständlichkeit anzunähern, mufs den Gedanken ihr unbehinderter Schwung gelassen sein, im geistig freien Reich unter derjenigen Konirolle indes, die aus dem Kontakt an Berührungspunkten des mikrokosmisch umschaubaren Hori- zontes mit makrokosmischen Unabsehbarkeiten sich ergibt, (so- weit unter korrekter Prüfung bewährt befunden). Was im Heil eines gesundheitlichen Ausheilungsprozesses also sich an- strebt, ist dem vemunftgerecht geschulten Denken in Aufgabe gestellt, betreffs dessen, was bei gewissenhafter Erprobung sich ihm als richtig erweist oder (nach humanistischer Fassungs- weise) als gerecht um alles bestens so zurecht zu setzen, wie seinen innerlichen Sehnungen Besseres nicht gewünscht sein kann. Und da des Denkwesens Wesenheit in seinem Denken sich erfüllt, bt dessen rationell (den empfundenen Funktionen; entsprechende Pflege aus der Bestimmung also vorbestimmt (für unerschütterlichen Bestand).

Den dem Dasein vorbedtnglichen Machtwirkungen, die als »Mütter« ihre Pflege angedeihen lassen, mag der anonyme Vater (o o^x cSf S-tö^) im G&tterrat (von >dei involuti«) ver- hüllt liegen, bleibt indes von Anthropomorphisierungen besser verschont, da die, dem Jenseits zeitraumlicher Schranken adä- quaten, Umrisse zu Verhunzungen entstellt sein müssen, wenn dem Fokus des lOculus naturalis^ akkommodien, sodafs aus akustischer Konkordanz (einer >audition coloree«) das Denken herauszulauschen hat. was die Schau eines >Oculus rationalis' (statt dessen mystischer Ausfeilung zum »Oculus contempla- tivus«) harmonisch durchwaltet (in des Daseienden All).

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Neben den mit der Gesellschaftsweseaheit wechselweise ver- wobenen Verpflichtungen werden von dem ihoea KnbegrifTe- nen sympathische GesprSche geßlhrt mit seinesgleichen, um beratend die Ansichten zu klären über Vorkommnisse inner- halb des umziehenden >Conceptus mundi'. Wenn dagegen meditative Andachtsstunden kommen, kann kein anderer viel helfen, solange nicht eine gemeinsame Basis fUr den Ausgangs- punkt gebreitet ist, da >de gustibus non est disputandum< lund über prinzipiell verschrobene am wenigsten).

Obwohl indes auf eigene Kraft hingewiesen, entbehn das Denken nicht seiner Hülfen. Der Einzelne ist nicht allein, weil zusammen, im gedoppelten Selbst der Seele, mit dem im Innern flUstemden Daimonion eines GOtüichen (9tS6y n), das von den Lehren erzfihlt, die dem KOnden eines umschweben- den Logos entnommen sind, wenn zu Unterredungen herbei- gekommen, (in Stille des Herzkammerletnsi.

Dieser Logos, einem Nous entflossen, war in deduktiven Zeitläuften auf sein den >unerforschlichen Namen- (ntatii ä^^^o; OQjc^) verhmiende »Hern hingewiesen, hat indes (obwohl aus solchem Jenseits aufftischend angeweht) der in- duktiv exakten Methode als legitimer Sohn des Denkens (yotTf) sich entpuppt, weil aus automatischem Schafl'en der Gesell- schaftsgedanken auf geistigen Regionen (einer >intclligibelen Welt') in adäquaten Kontakt gebracht mit universell durch- waltenden Gesetzlichkeiten, um, von ihren phänomenal Eis- bären Wirkungsweisen im Hienieden erzählend, die daraus abgeleiteten Wissensergebnisse seinen somatischen Wurzelver- zweigungen einzukntlpfen, zum haltbaren Lebensknoten (mit deren rationellen Vorveranlagungen verwoben).

Der in seine Kontemplation eingesenkte Denkgeist findet sich also im Kreis all' jener Macht Wirkungen, die im einheit- lich (das lebensfähige Gleichgewicht) ordnenden Konsensus ihn ins Dasein gesetzt haben und sein Vertrauen auf liebevolle Pflege nicht täuschen werden, wenn mit ernstehrlichem Willen sie angestrebt ist; unter gewissenhafter Prüfung der durch das

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(vom logischen Rechnen) gezogene Fazii hervonretenden Re- sultate — wenn wahr, weil klar, fUr verdeutlichende Erkenntnis (unter stetig zunehmender Erstrahlung).

Wie in den praktischen Angelegenheiten des Tageslebens ein vemunftgerechtes Denken die ausschlaggebende Entschei- dung abgibt, so hat eine solche dem, in der Denkiätigkeit seine Wesenheit erfüllenden, Denkwesen zugute zu kommen, wenn aus universell durchwaltenden Gesetzlichkeiten die Uberein- stimmigen kongenial sich assimilieren, zum identifizierenden Einklang (unter kosmischen Harmonien).

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